Wörterbuch zu Goethes West-östlichem Divan [Reprint 2010 ed.] 9783110954838, 9783484105478

“With its differentiated description of the vocabulary of the individual work, the Divan dictionary by Christa Dill is a

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Wörterbuch zu Goethes West-östlichem Divan [Reprint 2010 ed.]
 9783110954838, 9783484105478

Table of contents :
EINFÜHRUNG
DER WORTSCHATZ DES WEST-ÖSTLICHEN DIVANS
DIE BILDWELT DES WEST-ÖSTLICHEN DIVANS
ZUSAMMENFASSUNG
AUFLÖSUNG DER CHIFFREN UND ABKÜRZUNGEN
WÖRTERBUCH ZUM WEST-ÖSTLICHEN DIVAN
WORTFELDER UND SINNGRUPPEN
LITERATURVERZEICHNIS

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Wörterbuch zu Goethes West-östlichem Divan

CHRISTA DILL

WÖRTERBUCH ZU GOETHES WEST-ÖSTLICHEM DIVAN

MAX NIEMEYER VERLAG TÜBINGEN

Gedruckt mit Unterstützung der Förderungs- und Beihilfefonds Wissenschaft der VG WORT

CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek Dill. Christa: Wörterbuch zu Goethes West-östlichem Di van / Christa Dill, - Tübingen : Niemeyer, 1987. NE: Goethe, Johann Wolfgang von: West-östlicher Divan; HST ISBN 3-484-10547-X

© Max Niemeyer Verlag Tübingen 1987 Alle Rechte vorbehalten. Ohne Genehmigung des Verlages ist es nicht gestattet, dieses Buch oder Teile daraus photo mechanise h zu vervielfältigen. Printed in Germany. Satz und Druck: AHgäuer Zeitungsverlag, Ketnpten · Einband: Heinr. Koch, Tübingen.

INHALTSVERZEICHNIS

EINFÜHRUNG VII DER WORTSCHATZ DES WEST-ÖSTLICHEN DIVANS X

DIE BILDWELT DES WEST-ÖSTLICHEN DIVANS XX

ZUSAMMENFASSUNG L

AUFLÖSUNG DER CHIFFREN UND ABKÜRZUNGEN

LI

WÖRTERBUCH ZUM WEST-ÖSTLICHEN DIVAN l

WORTFELDER UND SINNGRUPPEN 464

LITERATURVERZEICHNIS 481

Danksagung Mein besonderer Dank gilt vor allem meinem Mann, Herrn Dr, Johann Dill, Deutsche Staatsbibliothek Berlin, Asien-Afrika-Abteilung, der die umfangreiche Quellenliteratur beschaffte und kollationierte. Ich danke auch Herrn Rainer Koppe, Berlin, und Frau Bärbel Pabst, Deutsche Staatsbibliothek Berlin, Asien-AfrikaAbteilung, für freundliche Beratung bei der Bestimmung der Herkunft und Obersetzung orientalischer Wörter.

EINFÜHRUNG

Das Divan-Wörterbuch ist dem umfassendsten und bedeutendsten Werk der Goetheschen Alterslyrik gewidmet, das von der Forschung lange vernachlässigt, in den letzten Jahrzehnten stärker in den Mittelpunkt des Interesses gerückt ist. Goethes Wendung zum Orient ist nach eigenem Ausdruck .Flucht' (,Hegire'} aos der Misere der europäischen Gegenwart, aber nicht in eine Märchenwelt, sondern in einen der ältesten Kulturkreise der Menschheit. Sie ist zugleich Höhepunkt seiner lebenslangen literarischen und wissenschaftlichen Beschäftigung mit dem Gegenstand, die im Zusammenhang mit seinen kulturgeschichtlichen Bemühungen steht und einmündet in die Konzipierung der Idee einer Weltliteratur. Diese Zuwendung ordnet sich ein in die Tradition eines schon in der Renaissance neu einsetzenden, von der Aufklärungsepoche bis zur Zeit der Romantik sich immer verstärkenden Interesses für die östliche Welt. Unmittelbar anregend wirkt die 1812/13 erschienene Übersetzung des Hafisischen Diwans von HammerPurgstall. Aus dem anfänglichen Wettstreit mit Hafis erwächst unter dem Eindruck des Gegensatzes zwischen Jahrtausende alter östlicher Tradition und aktuellem politisch-kulturellen Zeitgeschehen in Europa eine vielschichtige, problemreiche Thematik. Dazu treten persönliche Erfahrungen und Erlebnisse; Bewußtwerden des Aiterns, neue Liebe, das Gefühl der Verjüngung, Emotionen im Zusammenhang mit dem Kampf gegen das Zunft- und Gildenwesen in der Wissenschaft und anderes. So entsteht ein umfangreiches Werk, das wie kein anderes geeignet ist, Weltanschauung, Lebenshaltung, Empfindung des Dichters in der Zeit nach der Französischen Revolution, nach Napoleonherrschaft und Befreiungskriegen zu spiegeln. Die Synthese von östlicher und westlicher Welt, die Übernahme und schöpferische Aneignung einer Fülle von Ideen und Fakten, die Einfühlung in eine fremde Foimenwelt und -Sprache, die Auseinandersetzung mit einem reichen Quellenmaterial machen das Werk nicht nur inhaltlich,

sondern auch in Wortschatz und Stil zu einem der reizvollsten Gebilde von besonderem poetischem Kunstcharakter. Daraus ergeben sich aber manche Schwierigkeiten der Rezeption. Mit den Voraussetzungen des üblichen Sprach Verständnisse s können Vielschichtigkeit des Sinnes, Beziehungsreichtum, Anspielungen und überraschende Wendungen nicht erfaßt werden, und die bei aller klanglichen Vertrautheit oftmals dunkle Sprache bedarf der aufschließenden Interpretation, Schon Goethe selbst mußte bei seinen Zeitgenossen mit Unkenntnis, Mißverstehen und Gleichgültigkeit rechnen und schrieb deshalb einen eigenen Kommentar, die .Noten und Abhandlungen zu beßerem Verständniß des Westöstlichen Divans', die sich zu einem kulturgeschichtlichen Überblick über die Welt des Orients ausweiteten. Inzwischen hat man sich immer wieder bemüht, durch Kommentare, Monographien und Quellenstudien den Zugang zu diesem Werk zu erleichtern. Hier wird der Versuch unternommen, durch eine lexikographische Bearbeitung des Wortschatzes neue Ansichten und Einblicke zu gewinnen. Das Wörterbuch zum West-östlichen Divan ist nach Anlage und Zielstellung ein Werkwörterbuch und stellt somit eine Sonderform des Autoren Wörterbuchs dar1. Josef Mattausch hat die Kriterien des semasiologisch orientierten Autorenwörterbuchs folgendermaßen bestimmt: Ein wesentliches Merkmal dieses speziellen beschränkten Wörterbuchs thesaurischen Charakters ist seine .Textorientiertheit 4 . Da es auf das Verständnis bestimmter konkreter Textstellen ausgerichtet ist, erfordert es eine ,feinere nuancierende semantische Aussageleistung' und neben Definitions- und Wortsynonymenerklärung im Hinblick auf Komplexbedeutungen eine Andeutende behutsam umschreibende Deutung', Eine Besonderheit ist auch die .kommunikativ-pragmatische Komponente', die in der Berücksichtigung der ,Kommunikationssituation', der ,Absichten und Wirkungen', des ,Bezugs auf Zettverhältnisse', in der Herausarbeitung von

l Vgl Ch. Dill, Lexika zu einzelnen Schriftstellern, Forschungen und Fortsehritte 33, 1959, S. 340ff u. 369ff, Hier findet man die verschiedenen Formen wie Index, Konkordanz, Zitatenlexikon, S ach Wörterbuch, semasiologisches Wörterbuch aufgeführt und charakterisiert, mit Beispielen aus älterer und neuer Zeit belegt, unter besonderer Berücksichtigung des damals im Entstehen begriffenen Goethewörterbuchs und paralleler Unternehmungen (Puschkin-, Mickiewicz-, Juhasz-, Botev-Wörterbuch u.a.). Josef Mattausch, Kommunikativ-pragmatische Sprachbetrachtung und Lexikographie. In; Zs. für Germanistik 3, 1982, S. 303ff. H. E. Wiegand, Prinzipien und Methoden historischer Lexikographie. In: Sprachgeschichte. Ein Handbuch zur Geschichte der deutschen Sprache und ihrer Erforschung, hrsg. von W. Besen, O. Reichmann, St. Sonderegger, 1. Halbband, Berlin, iiew York 1984, S. 557ff (insbesondere: Zur historischen Autorcnlexikographie, S. S90ff). Hier wird die Autorenlexikographie als Teil der Textlexikographie definiert, es werden verschiedene Systeme zur Typologie konstruiert, besonders nach den Kriterien der Korpus/usammensetzung (Gesamtwerkwörterbuch, Teilwerkworterbuch, Werkwörterbuch) und der obligatorischen Textsegmenttypen (Belegstcllenwörterbuch, Belegtextwörterbuch, Bedeutungswörterbuch) sowie nach Kriterien der Vollständigkeit bzw. der Auswahl.

VII

Einführung ,Zeit-, Klassen-, Gruppen-, Autor- und Figurenperspektive' und in der Beachtung der ,GeItungs- und Wertmomente', auch für Bilder, Motive und Topoi, ihren Ausdruck findet. Die Spezialform des Werkwörterbuchs stimmt im wesentlichen mit dem Autoren Wörterbuch überein. Beide erstreben Textexegese und die Darstellung eines individuellen Wortschatzes. Kleinere Besonderheiten ergeben sich aus der Verschiedenheit des Gegenstandes, der jeweils eine spezifische Optik bedingt. Der gesamte Wortschatz eines Autors ist als ein sehr komplexes Gebilde aufzufassen. So hat es z.B. das Goethe-Wörterbuch mit der Sprache eines Autors zu tun, der während seines langen Lebens manche allgemeinen Kultur- und Sprachepochen, manche individuellen Entwicklungsphasen durchlaufen hat; der aus der südwestdeutschcn Sprachlandschaft der Rhein- und Maingegend in den ostmitteldeutschen Raum übergesiedelt ist; eines Mannes, der nicht nur als Dichter in sämtlichen Dichtungsgattungen und -arten, sondern auch als Künstler, Kunst- und Naturwissenschaftler, als Jurist und Staatsmann und auch in der Sphäre des Alltags die Sprache handhabte. Solche Vielfalt spiegelt sich im Wortschatz wider. Dieser ist kaum als synchrones Phänomen im strengeren Sinne aufzufassen, sondern erstreckt sich in einer zeitlichen Phase, die aus vielen kleinen, synchronen Abschnitten zusammengesetzt ist. Aber auch innerhalb eines solchen Abschnitts ist er eine Summe verschiedener Werke, Schriften, Aufzeichnungen, Äußerungen. Im Autoren Wörterbuch muß diese Vielfalt zu einer Einheit zusammengefaßt werden. In den einzelnen Artikeln werden die Grundstrukturen herausgearbeitet, wobei Entwicklungstendenzen nur angedeutet werden können. Die bei der Fülle des Materials gebotene strenge Auswahl der Belege gestattet aber nicht oder nur in seltenen prägnanten Fällen, Besonderheiten des Wortschatzes einzelner Werke zu berücksichtigen. Gerade diese Eigentümlichkeiten zu erfassen ist das Anliegen des Werkwörterbuchs. Ihm liegt nicht nur ein überschaubarer einzelner Gegenstand in einem engeren synchronen Rahmen, sondern ein geschlossenes, in sich abgerundetes Kunstgebilde zugrunde. Dieser Mikrokosmos ist in Inhalt und Form einheitlich strukturiert. Ein Thema wird durchgeführt oder mehrere Themen wechseln miteinander ab, verflechten sich, trennen sich wieder, Motive klingen an, werden wiederholt und abgewandelt, Schauplatz, Zeitgefüge, Personen, Gegenstände, Anschauungen (um nur einige Beispiele zu nennen) sind fein aufeinander abgestimmt. All diese Gege-

benheiten spiegeln sich im Wortschatz wider, die Wortwahl wird davon beeinflußt, die Bedeutungen werden dadurch gefärbt, bestimmte Konnotationen treten hervor. Auch die das Werk begleitenden Bilder und stilistischen Figuren bleiben keine einzelnen Schmuckelemente, sondern bilden ein vielfältig verschlungenes, aber einheitliches Ganzes. Selbst auf formalem Gebiet, in der Wortbildung, bei Komposita, Ableitungen, Zusammenruckungen lassen sich charakteristische Züge beobachten. Dieser allgemeine Zusammenhang erleichtert und fördert die Exegese und die lexikographische Bearbeitung. Die Interpretation eines Wortes geht hier wie bei einem Kommentar jeweils von der einzelnen Textstelle aus und versucht, sie zunächst aus dem unmittelbaren, dann aus dem weiteren Kontext, schließlich aus dem Zusammenhang des Werkes (wobei auch das Gesamtwerk des Dichters im Auge zu behalten ist) zu deuten. Die hier gewonnenen Einsichten werden nun durch die lexikographische Bearbeitung im Rahmen eines Artikels überprüft und vertieft. Belege können ähnliche Bedeutungen aufweisen, stützen sich gegenseitig, schattieren sich ab oder zeigen unterschiedliche Bedeutungen, die sich aber auch berühren oder zu Komplexbedeutungen verdichten können. Weitere Aufklärung, besonders auch für selten belegte Wörter, wird durch die Heranziehung von Synonymen und vergleichbaren Begriffen erreicht. Dieser Einblick in die Struktur des Wortes und des Wortfeldes kommt nun wiederum der Interpretation der einzelnen Textstelle, von der man ausging, auf höherer Ebene zugute, So kann der werkindividuelle Wortschatz hier in noch subtilerer Weise, als es im Autorenwörterbuch möglich ist, dargestellt werden 2 . t Bei der praktischen Bearbeitung des Divan-Wörterbuchs mußte als erstes die Frage geklärt werden, welche Texte in die lexikographische Bearbeitung einbezogen werden sollten. Ein schwieriges Problem bildeten die ,Noten und Abhandlungen zu besserem Verständnis des West-östlichen Divans'. Es steht außer Zweifel, daß zwischen den Gedichten und den Noten ein enger inhaltlicher Zusammenhang besteht, doch weisen sie in Wortschatz und Stil beträchtliche Unterschiede auf. Im Gegensatz zu der oft hochpoetischen Sprache des Gedichtzyklus zeigen die Noten die Diktion wissenschaftlicher, literarisch geformter Prosa, die zudem vielfach durchsetzt ist mit Zitaten, Auszügen, Zusammenfassungen aus Fremdtexten.

2 Andere Sortderwörterbücher zu einzelnen Werken Goethes: Jutta Ncuendorff-Fürstenau, Wörterbuch zu Goethes Götz von Berlichingen. 1. Lfg Aal - Dutzend, Berlin 1958; 2. Lfg eben - Glück, Berlin 1963. - Erna Merker u.a., Wörterbuch zu Goethes Wenher, Berlin 1966. - An älteren Sonderwörterbüchern ist zu nennen: Fr. Strehlke, Wörterbuch zu Goethes Faust, Stuttg. 1891; - ferner die Indices: A, R. Hortlfeld, M. Joos u, W. F Twaddell, Wortindex IM Goethes Faust, Madison (Wise.) 1946; - P. M. Kittel, Der Wortschatz der Bühnenprosa in Goethes ,Faust'. In: Monatshefte 36, 1944, 321ff. - Ein neuerer Versuch auf diesem Gebiet: Peter Schmidt, Der Wortschatz von Goethes Iphigenie. Analyse der Werk- und Personensprache mit EDV-Hilfe. Mit Wortindex, Häufigkeitswörterbuch und Wortgruppentabellcn, Frankf. 1970. (Hierzu Rez.: J. Mattausch, Germanistik 1972, 724.) - Verskonkordanz zu Goethes „Faust, Erster Teil". Bearb. v. St. P. Sondrup u, D. Chisholm. Tub. I986.

VIII

Einführung Bedeutung wird mit Zitaten und Stellenangaben belegt. Am Ende des Artikels erscheinen Verweise auf Komposita und andere Weiterbildungen sowie auf sinnverwandte Wörter 3 . Einen wichtigen Platz nehmen die Anmerkungen ein, die verschiedene ergänzende und aufschließende Bemerkungen enthalten. LInter der Sigle ,Qu' werden hier die Vorlagen vergleichend herangezogen. Für kaum ein anderes Werk ist die Quellenfrage so umfassend, bedeutungsvoll und interessant wie für den Divan, und seit dem Erscheinen des Werkes haben sich Liebhaber und Wissenschaftler immer wieder gern der fesselnden Aufgabe gewidmet, auf Goethes Spuren die orientalische und orientalistische Literatur durchzuarbeiten. Es finden sich die verschiedensten Formen der Quellenbenutzung: Zitierung, wörtliche Übernahme, Übersetzung, Anklang, Anspielung, leisere oder stärkere Umformung, Umdeutung, Ausführung, Zusammenraffung, Kontamination, Parallclisierung, Eingliederung in neue Zusammenhänge, Replik, Kontrafaktur, Motiv-, Milieu-, Requisit-, Figurenübernahme, Nachbildung der Metaphorik 4 . Auch für ein Wörterbuch sind die Quellen ein nicht zu unterschätzendes Hilfsmittel. Sie zeigen nicht nur die Abhängigkeit bzw. die Selbständigkeit des Dichters im Verhältnis zu seinen Vorlagen, sondern sie bieten auch oft einen Ansatz für die Klärung eines Wortes, Satzzusammenhanges, ja eines ganzen Gedichtes. ,Qu[elle]' ist im weitesten Sinne zu verstehen. Nicht in jedem Falle läßt sich einwandfrei klären, welche Vorlage von Goethe vorrangig benutzt wurde, oft ist die Anregung von mehreren ausgegangen. Die Sigle ,Qu vgl' weist allgemeiner auf Parallelstellen in der zur Divanepoche bekannten orientalischen Literatur hin, ohne eine direkte Abhängigkeit zu postulieren5. Unter dem einführenden Stichwort .Interpretation' werden weitere Ausführungen zur Bedeutungsanalyse und Interprctationshilfcn geboten, bei besonders umstrittenen Stellen werden auch verschiedene Deutungen der Kommentatoren erwähnt, ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Das Stichwort .Parallele' leitet die Anführung inhaltlich ähnlicher Stellen nicht nur aus dem Gedichtzyklus und den Noten und Abhandlungen, sondern auch aus allen anderen Goetheschen Schriften, Briefen und Tagebüchern sowie aus den Gesprächen ein. Dabei kann es sich um Vorstufen handeln, denn wie bekannt, hat Goethe manche Gedanken und Motive oft jahrelang mit sich herumgetragen, im Divan haben sie dann ihre einprägsame Formulierung erhalten. Es ist aber auch

Deshalb wurde dieser Teil des West-östlichen Divans zurückgestellt, doch wird in Anmerkungen auf inhaltliche Parallelen verwiesen. So umfaßt das Wörterbuch nun folgende Texte: die Gedichte der zwölf Bücher des West-östlichen Divans; die Gedichte aus den Noten und Abhandlungen (ausgenommen Beispiele und Zitate aus orientalischer Literatur sowie Übersetzungen von Kosegarten, die Goethe wörtlich oder mit geringen Änderungen übernahm); die Gedichte aus dem Nachlaß und Nachträge zürn Di van, wie sie in den meisten Ausgaben als geschlossene Gruppe, meist unter Bezugnahme auf die einzelnen Bücher des Divans, erscheinen; kleine Gedichte sowie Gedichtentwürfe und Skizzen, die nach Entstehungszeit, Thematik, Wortschatz, Motiv oder Vorlage in den engeren Divankreis gehören (ausgenommen Gedichte nach orientalischen Vorlagen aus vorangehenden Epochen, Gedichte, die Goethe selbst in anderem Zusammenhang publizierte sowie reine Bearbeitungen, wörtliche Zitate, Chiffrenbriefe); Quellenexzerpte (ausgenommen Prosaexzerpte und -notizen, die in keinerlei Zusammenhang mit ausgeführten Gedichten stehen); das Wiesbadener Register; schließlich die ursprünglich für den Divan vorgesehene ,Widmung*. Hinzu kommen noch die Varianten und Paralipomena zu den vorstehend aufgeführten Gruppen. Die Textgrundlage bildet für die zwölf Bücher des Divans und die Lesarten die Edition von Hans Albert Maier; Goethe. West-östlicher Divan. Kritische Ausgabe der Gedichte mit text geschichtlichem Kommentar, Max Niemeyer Verlag. Tübingen 1965. Für alle weiteren zum Divankreis gehörigen Gedichte und Entwürfe liegt die sogenannte Weimarer Ausgabe, Goethes Werke, hrsg. irn Auftrage der Großherzogin Sophie von Sachsen, Weimar 1887ff, zugrunde, Ergänzend wird in einigen Fällen die Akademieausgabe herangezogen. Eine genauere übersieht findet sich am Ende des Einführungsteüs. Der Aufbau der Wörterbuchartikel folgt im wesentlichen den für das Goethe-Wörterbuch geltenden Regeln und Grundsätzen. Der Artikel kann eine Vorbemerkung haben, in der Besonderheiten der Schreibung, der grammatischen Form, der Wortbildung u.a. vermerkt sind. Der Hauptteil ist nach Bedeutungen gegliedert. In den Leitbemerkungen werden nicht nur die jeweiligen Bedeutungen charakterisiert, sondern es werden auch feinere Nuancen, inhaltliche Bezüge und Motivzusammenhänge erwähnt. Besonders hervorgehoben wird der Gebrauch des Wortes in Parallele, Beispiel, Vergleich, Metaphorik und die symbolhafte Verwendung. Jede

3 Hierzu sind die im Anhang erscheinenden Tabellen zu vergleichen, die den Wortschatz der wichtigsten Sinnbezirke zusammenstellen. 4 Vgl hierzu besonders K. Mommsen, Goethe und Diez, Berlin 1961, 309ff (Goethes Verhältnis zu seinen Quellen). 5 Hinweise auf Quellen wurden der einschlägigen Literatur entnommen; es kannte nicht Aufgabe des Wörterbuchs sein, die jeweiligen Entdecker der Vorlagen ausdrücklich zu nennen, doch soll vor allem auf die Arbeiten von K. Mommsen und von M. Mommsen auf dem Gebiet der Quellenforschung dankbar hingewiesen werden. Alle Quellen wurden anhand der Originale überprüft, wobei sich auch manche neuen Bezüge und Anklänge fanden. (Nur im Einzelfall wurde der Queltentext aus der Sekundärliteratur übernommen, die dann zusätzlich angegeben wird.)

IX

Einführung nicht uninteressant zu sehen, welche Stellen er in unveränderter oder abgewandelter Form später wieder einmal aufnimmt; solche Nachklänge bezeugen, welche Thematik ihn auch weiterhin beschäftigte, was ihm besonders am Herzen lag. Diese Vorstufen und Nachklänge können etwas über den Stellenwert einer Aussage im

Rahmen des Goetheschen üesamtwerkes verraten. Auch hier ist Vollständigkeit nicht zu erwarten, Ferner werden in den Anmerkungen für relevante Fälle Angaben zur Aufschlüsselung der Varianten gemacht.

DER WORTSCHATZ DES WEST-ÖSTLICHEN DIVANS Das Belegmaterial des hier untersuchten Textkorpus umfaßt etwa 3925 Lemmata*. Diese Gesamtsumme verteilt sich auf die einzelnen Wortarten folgendermaßen: etwa 1750 Substantive (fast die Hälfte), etwa 1230 Verben (fast ein Drittel), etwa 580 Adjektive (fast ein Siebentel), etwa 45 Pronomina, etwa 30 Numeraire, 5 Interjektionen, den Rest bilden Partikeln (Adverbien, Konjunktionen, Präpositionen). Die meisten Belege finden sich, wie zu erwarten, bei Hilfs- und Modalverben, Pronomina, Artikeln und Partikeln. Die sonstigen mehr als lümal belegten Wörter lassen sich in 3 Gruppen gliedern: Wörter mit umfassendem Bedeutungsgehalt und differenzierten Aspekten, polyseme Wörter und schließlich Wörter aus dem Umkreis bevorzugter Themen und Motive, Zur ersten Gruppe gehören z.B. Wörter wie Mann, Frau, Mädchen, Herr, Leute, Blick, Haus, Weg, Erde, Meer, Sonne, Stern; gehen, kommen, sehen, schauen, hören; gut, schlecht, schön, herrlich, reich, zierlich. In der Gruppe der polysemen Wörter findet man vor allem Verben wie: halten, tragen, geben, schlagen, ziehen: Adjektive wie frisch, neu, rein, hoch, still, süß, lieblich. Von den thematisch und motivisch relevanten Wörtern seien genannt: Geist, Sinn, Dichter, Lied, Buch; denken, kennen, erkennen, verstehen, wissen, sagen, sprechen, nennen, preisen, singen, schreiben; weise; - Herz, Seele, Brust, Mund, Kuß, Liebe, Geliebte, Freund, Glück, Lust, Freude; fühlen, genießen, lieben, trennen, verlieren; lieb, freundlich, treu; - Schenke, Wein, Eilfer; trinken; - Leben, Zeit, Jahr, Tag, Nacht; leben; alt, jung; - Gott, Allah, Himmel, Paradies, Huri, Prophet; ewig, heilig; — Hafis, Hatem, Suleika (vgl hierzu auch weitere Ausführungen S. XVIIIf). Groß ist die Menge der 2- lOmal belegten Wörter aus allen Wortarten und aus allen semantischen Bereichen, es gibt aber auch zahlreiche nur einmal belegte Wörter (Hapaxlegomena). Seltenes Vorkommen bedeutet nicht immer, daß der Begriff im Divan keine Rolle spielte. Solche Wörter können sogar eine besondere Prägnanz der Aussage enthalten, die erst bei näherer Beleuchtung des ideellen Hintergrundes zutage tritt, wie z.B. bei Abglanz, Anmaßung, Begattung, Betrachtung, Idee, mystisch. Bei manchen Wörtern zeigt sich diese Prägnanz, wenn man Wörter des gleichen WortStammes in die Betrachtung einbezieht, wie z.B. bei

Muster (musterhaft, Musterbild, Liebesmuster, Jugendmuster), oder wenn man solche Wörter mit weiteren synonymen Ausdrücken zusammenstellt, z.B. bei ahnden (auswittern, fühlen, spüren, gewahr werden). In vielen Fällen liegen aber bei den Hapaxlegomena okkasionelle Bildungen und poetische Wortschöpfungen vor. Bei der Betrachtung des Wortschatzes fallen Spezifik und Prägnanz der verschiedenen Wortbildungstypen besonders auf. Unter den Zusammensetzungen und Präfixbildungen finden sich neben allgemeinsprachlichen Wörtern viele dichterische Prägungen. Ableitungen spielen eine geringere Rolle, doch kommen auch hier manche seltenen Bildungen und Wortschöpfungen vor. Beim Substantiv stehen die Komposita im Vordergrund. Sie bilden bisweilen ganze Reihen. Als erste Konstituente kommen gehäuft (im folgenden steht die Anzahl in Klammern hinter dem betreffenden Won) folgende Ausdrücke vor: Liebe(s)- (20, darunter z.B. Liebesfülle, -hauch-, -klarheit, -muster); Himmel(s)(15); Lebe-, Lehens- (13, darunter Lebensfunke, -plunder, -reihe, -wunde, Lebestrudel); All- (12); Morgen(9, darunter Morgenflügel, -kerze, -nebelung); Erd-, Erde(n)- (S, darunter Erdgebilde, Erde seh ranke n, Erdens o n ne); Feuer- (6, darunter Feuerkraft, -welle); Jugend- (6, darunter Jugendblick, -muster, -schranke); Stern(cn)- (6, darunter Sternenhalle); Dichter- (5. darunter Dichtercharakter, -gluck, -quelle); Kaiser- (5, darunter Kaisergabe, -Stadt); Selbst- (5); Krieg(e)s- (4); Propheten- (4); Welt(en)- (4, darunter Weltenpaar); Blumen- (3); Doppel- (3); Fels(en)- (3); Glaubens- (3, darunter Glaubenskette); Gottes-, Götter- (3); Herzens- (3, darunter Herzenskunde, -tränen); Mond(en)(3); Rosen- (3); Wasser- (3, darunter Wasserfaden, -kluft); Wohl* (3), Oft charakterisieren die Zusammensetzungen die östliche Welt, z . B . die Bildungen: Arnbralocke, Bazarlädchen, Flügelpferd, Folgeherrscher, Glaubensheld, Himmelsmädchenschar, Himmelschmaus, Himmelswein, Himmelswesen, Janitscharenmusik, Judenstolz, Lockenschlange, Mondgesicht, Morgenlöwe, Moschuswolke, Mosleminenpflicht, Namenhundert, Ostgekos, Paradiesesworte, Patriarchenluft, Prophetensitte, -Stadt, -trotz, -wort, Rosenöl, Rubinenmund, Scheidebrief, Scidcnblatt, Siebenschlaf, Sonnenland, Weinvcrbot, Wcishcitsbaum, Wimpern-

6 Wenn man alle Substantivierungen als eigene Lemmata rechnete, so würden sich mehr als 4000 Lemmata ergeben.

Der Wortschatz des West-östlichen Divans pfeil, Wunderpferd. Da auch bei der Hafisübertragung von Hammer der Stil mit geprägt ist von poetischen Zusammensetzungen, kann man diese Komposita bei Goethe als bewußt verwendetes orientalisierendes Stilmittel ansehen. Wie die angeführten Beispiele zeigen, handelt es sich meist um Determinativkomposita aus zwei substantivischen Konstituenten. Es sind unterschiedliche Fugenelemente zu beobachten. Hier spielt teils das Streben nach Wohlklang eine Rolle, teils gelingt es dem Dichter, usuellen Bildungen durch ein weniger übliches Fugenelement neue Ausdruckskraft zu verleihen. Die Konstituenten können in den unterschiedlichsten semantischen Beziehungen zueinander stehen. Die folgende Beispielsammlung seltener Bildungen zeigt nur einen begrenzten Ausschnitt aus der Fülle der Möglichkeiten. So kann das erste Glied bezeichnen: Das Ganze im Verhältnis zum Teil (Bogenrand, Wagenthron, Wurzelfaser); das Glied eines Ganzen (Pfaffenorden, Taucherschar, Weltenpaar, Blumenfeld); den Besitzer, Empfänger, Inhaber eines konkreten oder abstrakten Gegenstandes (Furstenhort, Kaisergut, Meisterlohn, Herrenrecht, Geberamt); den Genießer oder Betroffenen eines Zustands (Dichterglück, Renegatenbürde); den Stoff, aus dem etwas besteht (Erdenkloß, Goldschmuck, Palmensteckchen, Rosenöl, Grusgeschiebe, Hagelschloße, Nebetschauer); Dinge, mit denen etwas versehen ist, von denen etwas erfüllt ist (Blütenbusch, Büschelzweig, Flügelpferd, Gipfelhügel, Ambralokken); den unpersönlichen Träger eines Vorgangs (Kräuterfior. Sinnenspiel, Wellenleben); Eigenschaften, Kräfte, die an etwas haften (Eishauch, Gewaltkraft, Machtgebärde, Erzklang, Kunstreim, Zauberbündel, -Schleier); Auslöser von Sinnesreizen (Flötenton, Waffenklang, Rosenduft); Anlaß, Ursache, wodurch etwas bewirkt wird (Gewitterregen, Flammentod, Wortbild); Erzeuger von jemandem (Schwestersohn, Himmelskind, Wolkentochter, Gottesgcdanke); Wirkung, Folge, die von etwas ausgeht {Lichtgestein, Segenspfand, Todeskelch); Gegenstand, Ziel eines Handelnden (Anekdotenjäger, Sorgenbrecher); Inhalt, Ziel, Bezugsgegenstand eines Gefühls, einer Willensäußerung (Wunderglaube, Schöpfungslust, Weinverbot); Gegenstand einer Darstellung oder eines abbildenden Gegenstands (Jammerbild, Gottesspiegel, Weltenspiegel); Ort, wo sich etwas befindet oder wo etwas herrscht (Bazarlädchen, Waldgetier, Ofentopf, Küchgebrauch); Richtung, in die etwas weist (Nordgestirn); Stelle, wo etwas herkommt (Brustgesang, Himmels wesen, Wo l ken regen); Zeit, in der etwas vorgeht, andauert (Nachtlied, Tagefahrt, Frühlingshauch, Sommerbrand, hierzu auch Patriarchenluft). Komplexe Beziehungen zeigen z B. Lustgebrauch (aus Lust hervorgehender, aber auch

Lust erweckender Gebrauch), Dichterquelle (als Dichter eine Quelle von etwas). Ins Gebiet der Metaphorik führen Bezüge zwischen eigentlicher und metaphorischer Bezeichnung (Mundgeschwister. Trertnungsnacht, Wiesenteppich, Wimpernpfeil) und als Gegenstück hierzu Bezüge zwischen metaphorischer und eigentlicher Bezeichnung (Rubinenmund. Mondgesicht, ein Possessi vkomposi tu m). Hier kann eine sehr poetische Bildung durch Umkehrung der Glieder eines usuellen Kompositums entstehen (Sichelmond)7. Aus mehreren Konstituenten setzen sich zusammen: Ehren/den kmal, Missetäter/biid, Neujahrs/geschenk, Ilirnmelsmädchen/schar (wie der Schrägstrich verdeutlicht, gehören zwei Glieder jeweils enger zusammen). Eine Besonderheit im Wortschatz des West-östlichen Divans ist die ,Zusammenrückung' (im eigentlichen Wortsinn), die getrennt geschrieben wird, aber eine starke Neigung zum Kompositum hat. Dabei handelt es sich offenbar nicht um eine Schreibeigentümlichkeit wie beim jungen Goethe, der häufig Komposita groß und getrennt schrieb, sondern um eine stilistische Feinheit. Aus rhythmischen Gründen, um eine schwebende Betonung zu erreichen, werden die einzelnen Glieder eines Kompositums auseinandergerückt (oder umgekehrt; die Glieder einer Genitivfügung rücken durch Wegfall des Artikels näher zusammen). Beispiele hierfür sind; Paradieses Luft, Paradieses Lüste, Paradieses Pforten (an anderer Stelle auch belegt: ,des Paradieses Pforten'), Paradieses Wonne (an anderer Stelle auch ,des Paradieses Wonne'), Himmels Klarheit, Weines Nippen, Propheten Sitte, Alamannen Mundart; mit Bindewort und weiterem Glied: Geistes Flug und Lauf, Lieb1, Lied und Weines Trunkenheit. Seltener ist die erste Konstituente ein Adjektiv wie bei: Hochbild, Hochgewinn, Eigensinn (im buchstäblichen Sinne) 8 , Vollgewinn. Als Possessivkompositum ist hier Schiefohr zu nennen. Ein Verb bildet die erste Konstituente bei; Scheidebrief, Scheideschritt, Schreiberohr, Singschwan. Ein Pronomen erscheint in dieser Stellung bei: Allleben, Selbstgefühl, Selbstlob, Selbstopfer; bei (usueller) Substantivierung des zweiten Gliedes: Selbstbehagen, Selbstempfinden. Vereinzelt kommt ein Numerale im ersten Glied vor: Siebenschläfer, dazu die Rückbildung Siebenschlaf; usuell sind Zwiegespräch, -spalt. Sonstige nichtdeklinierbare erste Glieder stehen bei: Doppelblick, -schein, -schritt; im Übergang zum Präfix steht Wohl- bei Wohlgeruch, -gesang. Kopulativkomposita kommen besonders bei Substantivierungen vor, die weiter unten angeführt werden. Von Präfixbildungen, die wie in der Gemeinsprache so auch im Divan seltener als beim Verb auftreten, sei-

7 Vgl im Kapitel Bifdwelt S. XXIV. 8 Das Problem der Rückbitdung muß hier im Bereich eines synchronen Wortschatzes auigekiammert werden, nicht nur weil das Primat manchmal kaum nachweisbar ist, sondern weil in der poetischen Sprache Neubelebung, Umdcutung und stilistische Funktion der Wörter eine größere Rolle spielen.

XI

Einführung en ohne genauere Differenzierung nur einige auffallende Bildungen genannt: Abglanz, Gelänge, Hauptallee, -bedingen, Ungeschöpf, -zahl, Ur(ur)vater, Vorschmack, Widerpart, Ableitungen expliziter und impliziter Art sind zahlreich, überwiegend in Übereinstimmung mit dem allgemeinen Sprachgebrauch. Einige seltenere Bildungen und Neuprägungen: Reine, Richte, Schöne, Sehe; Knitterer, Krittler, Nehmer, Verwitterer, Zersplitterer; Fühlung; Schlechtes; Schusterin; Bräunchen, Blondinchen; ferner Ruch, Schmack. Besondere Aufmerksamkeit erregen die Substantivierungen, die fast die Anzahl von 250 erreichen. Beim substantivierten Infinitiv kommen neben verselbständigten Formen wie Behagen, Bestreben, Bedenken, Belieben, Entzücken und neben vielen usuellen Bildungen wie Gehen, Kommen, Trinken, Tun, Wollen u . a . auch seltenere Prägungen vor wie Äugeln, Durchschweifen, Funkeln, Prahlen, Stolzieren; oft werden solche Bildungen statt anderer zur Verfügung stehender Substantive der gleichen Wortfamilie (besonders Ableitungen mit -ung) bevorzugt, um das Vorgangs-, Tätigkeitselement stärker hervorzuheben: Anerkennen, Beleben, Bemühen, Erschaffen, Handeln, Regen, Verarmen, Versöhnen, Wiederbegegnen, Rauben, Verdienen, Wundern, Sehnen. Beim Reflexivum kann das Pronomen, das gewöhnlich wegfällt, im Subjektsinfinitiv stehen bleiben: Sich wehren. Infinitivische Wortgruppen bestehen meist aus Objekt und Infinitiv: Atemholen, Federlesen, Liebeflüstern, Liebeschnaufen, Scherbelesen; in anderer loserer Verknüpfung; Prachterscheinen, Bei den substantivierten Adjektiven kommen Formen als Neutrum oder als Maskulinum/Femininum (auch im Plural) vor. Einige Beispiele für das Neutrum: Dummes, Echtes, Fratzenhaftes, Närrisches, Niederträchtiges, Unauflösliches, Ungeschlachtes, Unverborgenes, Unverwehrtes; häufig auch Steigerungsformen wie: Schlimmres, Schönres, Tiefstes, besonders mit dem Präfix Aller-, z.B. AOerengstes, Allerhöchstes, Allerliebstes (als Personenbezeichnung). Ein Kopulativkompositum ist Sauersüßes, Die Maskulina/Feminina bezeichnen überwiegend Personentypen wie Geizhafter, Harter, Neidischer, Toller, Trauter, Vernünftiger, Verständiger, Würdiger; Braune, Liebe, Traute; die Halben, Weisen; auch hier Steigerungsformen wie Liebste(r), besonders mit dem Präfix Aller-, z.B. Allerliebste. Allertrefflichste; ferner Zusammensetzungen wie Allgegenwärtige, die Göttlichmilden. Ein Kopulati vkomposi t um: die Glücklich-Unglücklichen. Vereinzelt bezeichnet ein Femininum Unpersönliches: die Linke, Rechte, zur Linken, Rechten. Seltener ist die Substantivierung von Partizipien, meist sind es Maskulina/Feminina, Vom Partizip Präsens finden sich neben usuellen Bildungen wie Lebender, Liebende(r), Trinkender auch okkasionelle wie Daurender, ferner Zusammensetzungen mit All- wie AÜbelehrende, -erheiternde, -herzerweiternde, -spie-

lende, -umklammernde. Für das Partizip des Präteritums einige Beispiele von Präfixverben: Auserwählter, Ausgebildeter, Begünstigter, die Beschränkten, Eingeengten und von Zusammensetzungen: Neugeborener, Vielgeliebte, die Hochgeborenen, Wortgelehrten, besonders auch mit All-: Ailgebenedeite, -buntbesternte, -schöngewachsene. Als Neutrum treten sporadisch auf: Geordnetes, Verborgenes, Gewesenes. Hinter den Substantivierungen von Verb, Adjektiv und Partizip treten die anderen Wortarten zurück. An die Verbsubstantivierung schließt sich die einer finiten Verbform an: Kann. Substantivierte Pronomen und Artikel sind: Ich, Dies, Was, Das; das Eine, der Eine. Einige Numeralia sind recht interessant: das Fünf, die Viere, die Sieben (vgl substantivisches Tausende und Namenhundert). Die substantivierten Adverbia bleiben im usuellen Bereich; Oben, Unten, Droben, Heute, Morgen. Eine Interjektion: Ach. Abschließend noch ein paar substantivierte Wortgruppen: das A und , das + y, das Stirb und Werde und als Personifizierung eines Kopulativkompositums: Herr Kannicht-Willnicht. Bei den Adjektiven tritt wie beim Substantiv die Zusammensetzung stärker hervor, meist handelt es sich auch hier um Determinativkomposita mit verschiedenen semantischen Beziehungen. Da als 2. Konstituente nicht nur Adjektive, sondern auch Partizipien fungieren, ergibt sich eine Vielfalt von Möglichkeiten. Als Kompositurn aus Substantiv und Adjektiv findet man einige sehr poetische Prägungen, darunter auch Vergteichsbitdungen: himmelfroh, weisheitfromm, schuldenschwer, augerquicklich, honigsüß, sonnenhell, sternenhell, silbergrau; hierzu kann man auch stellen: säuIcnrcich, wonnereich, geruchvoll, liebevoll, ferner ahndevoll. Interessant ist auch eine Art Zusammenrükkung, wie sie bei den Substantiven zu beobachten war; Lust und Liebe voll. Einen substantivierten Infinitiv irn ersten Glied zeigt: Staunens würdig. Aus Substantiv und Partizip Präsens sind zusammengesetzt: moschusduftend, zypresseragend. Eine Wortgruppe (Objekt und transitives Verb) liegt zugrunde bei seeleregend, wegeverlängernd und winderzeugend. Ein Partizip Präteriti als zweite Konstituente haben: erdgeboren, frostgespitzt, goldgerändet, goldgewirkt, liebberauscht, liebentrüstet, prachtgebunden, reizumhangen, paradiesgeboren, schwertumgürtet. Seltener treten andere Wortarten im ersten Glied auf. Die Pronomina all, viel, selbst bilden: allgewaltig (vgl auch die weiter oben aufgeführten Substantivierungen); vielgefärbt, -geliebt; selbstgefällig, -erbaut, -gedichtet, -gefühlt, -gemordet. Ein Numerale bildet: fünfgezackt. Etwas häufiger sind Adverbien im ersten Glied anzutreffen, die meist neben Partizipien Präteriti stehen: leichtgedrückt, scharfbenamst, schöngeschmückt, schöngeschrieben, vollbewohnt. Im Übergang zur Präfixbildung stehen: wohlbedächtig, -empfangen, -enträtselt, -gekocht, -gelitten. XII

Der Wortschatz des West-östlichen Divans Außer den schon oben bei den Substantivierungen angeführten Kopulativkomposita glücklich-unglücklich, sauer-süß erscheinen noch: froh-verwegen, traulichfroh, west-östlich, Zu den Adjektiven muß man wohl auch die Zusammensetzung mit einem Pronomen ,viel' im zweiten Glied rechnen: das vielleicht nach dem Muster von liebevoll gebildete liebeviel. Präfixbildungen sind auch beim Adjektiv seltener als beim Verb zu verzeichnen. Eine größere Anzahl ist bei den un-Bildungen belegt, mehr als fünfzig, z.B. unauslöschlich, unempfindlich, unhold, unlauter; unbezwungen, unerschlagen, ungehemmt, ungehofft, ungemessen, ungezähmt, unverloren, unversiegt. Interessante Bildungen findet man noch bei ur-, hoch- (in verstärkender Funktion wohl als Präfix aufzufassen), über-, ferner aller- (mit Superlativ): urgewaltig, hochbeglückt, -gelahrt, -gelobt, -verehrt, überglücklich, allerreinst u.a. Ableitungen sind sehr häufig, nur wenige prägnante Beispiele sollen hervorgehoben werden: Juwelen, metallen, smaragden; bogenhaft, streifenhaft; törig, edelsinnig, silberstreifig; bescheidentlicri, geduldiglich; morgentaulich; salbadrisch, satanisch. Von einer Wortgruppe sind abgeleitet: schwarzäugig, tausendarmig, tausendfadig. Als ein Fall mit Präfix nach dem Modell von Partizipialformen ist anzuführen: bebuscht. Eine sehr schöne implizite Ableitung ist morgenrot. Auf die Adjektivierung von Partizipien braucht hier nicht näher eingegangen zu werden. In der Dichtersprache bleibt das verbale Element in solchen Fällen meist noch stärker erhalten als im allgemeinen Gebrauch. Beim Verb sind Zusammensetzungen mit Nominalstämmen recht selten. Oft sind sie aus syntaktischen Verbindungen hervorgegangen. Die Schreibung weist zum Teil auf die zu Goethes Zeiten noch unfeste Komposition hin. Im ersten Glied können Substantive stehen: lobpreisen, lustwandeln (trennbar zusammengesetzt), teilnehmen, wetteifern; oder Adjektive: irrleiten, totschlagen (neben zu Tode schlagen), vollbringen, weittun, auch im Komparativ: weiterstreben, -tragen u.a. In diese Richtung tendieren auch die Verbindungen: leer weiten, rein fegen. Mit Zustandspassiv ist gefangenhalten zusammengesetzt. Sehr ausgebildet ist die Zusammensetzung mit adverbialen Partikeln (überwiegend Richtungspartikeln), die vielen Verben größere Ausdruckskraft verleihen: auseinanderfliehen, daherfliegen, davonweichen, emporbrennen, -rasen, entgegendrängen, -hauchen, fortschlingen, -tönen, -wachsen, -wandeln, herabträufen, heranschweben, herbeischleppen, herniedersteigen, heruntcrsingen, hervorrascn, hinbegleiten, -feuchten, hinabbergcn, hinanrauschen, -singen, hineinbetrügen, hinunterhallen, niederspielen, umhergrcifen, wiedererinnern, zurückhalten, zusammenschürzen u . a . Eine Sonderstellung nehmen die Fügungen mit hin und her, hin und wider ein: hin und her richten, hin und wider besinnen, fahren, fliegen, schweifen.

Als unfeste Verbindungen gelten (bis heute) zu nichte gehen, zu gute kommen. Am häufigsten ist beim Verb die Präfigierung, und so besteht auch ein großer Teil des verbalen Wortschatzes im Divan aus Präfixverben. Insgesamt finden sich etwa 525 Bildungen, vor allem mit den Vorsilben ver- (weit über 100), be- (um 100), er- (um 75). Während viele dieser Wörter dem gemeinsprachlichen Bereich entstammen, finden sich auch zahlreiche seltene Bildungen oder Neuprägungen, manche Präfixverben werden auch mit einer neuen Bedeutung erfüllt. Einige Beispiele; beeifern, beknien, belächeln, beputzen, bereisen, beschreien, beschuhen, besonnen, bespitzen, betagen, bewhelmen; entadeln, enthauchen, entlesen, entmanteln, entquellen, entzwingen; erharren, ermuten; mißbilden; veralten, verblinden, vermagern, vermorschen, vernarren, veröden, verschweben; zerstieben, zerknirschen; abfeimen; einengen, einhetzen, einrciteo, einschwatzen; anbannen, anfeuern; aufquellen, aufsieden, auftröseln; ausersinnen, ausgebären, ausrasen, ausschwitzen, auswittern; beitun; durchquälen, durchreihen, durchgraben, durchschauern, durchwühlen; nachhinken, nachklingen, nachsingen, nachspüren; übersäen, überwehen; umgestatten, umgülden, umklammern, umkränzen, umlosen, umschalen, umschränken, umsorgen; widersprechen; zuschüren. Bei den Ableitungen findet man ebenfalls manche seltenen, zum Teil von Goethe selbst geprägten oder von ihm in abweichender Bedeutung gebrauchten Wörter. Von Substantiven sind gebildet: britten, franzen, Italienern, teutschen, handeln. Adjektive liegen zugrunde bei: kranken, kälten, klären. Manche Verben zeigen ein Erweiterungselement: äugeln, bcdünkeln, gruneln. Besondere Aufmerksamkeit verdient das Wort stängeln in der Bedeutung auf der Stange sitzen (von Vögeln); es ist eine Neubildung Goethes nach französisch percher, in Anlehnung an ein bereits im Deutschen vorhandenes, besonders im Gartenbau verwendetes Wort in der Bedeutung mit Stangen versehen. Von den übrigen Wortarten seien nur noch die Adverbien erwähnt; an auffälligen poetischen Zusammensetzungen kommen vor: fingerab (streifen); ferner; felder-, rätsei-, streifweise, gläubiger-, gleicherweise und als Kopulativkompositum: rein-lebendigerweise.

Nicht unwichtig ist der fremdsprachliche Anteil im Divan Wortschatz. Er setzt sich zusammen aus Fremdwörtern (zum Teil in Zusammensetzung mit einheimischen Wörtern) sowie aus Wörtern fremdsprachiger Vorlagen. Von den über 200 Wörtern sind die meisten Substantive, seltener begegnen Adjektive und Verben. Nicht eingerechnet sind die fremden Eigennamen und ein Teil der Buchtitel (vgl hierzu den entsprechenden Abschnitt S. XVlf), Etwa 80 Wörter stammen aus den Sprachen des Orients, überwiegend aus dem Arabischen, Persischen, Türkischen, seltener aus dem Hebräischen, vereinzelt

Einführung aus ostasiatischen Sprachen. Gelegentlich sind solche Wörter ihrerseits fremder (ägyptischer oder indischer) Herkunft. Aus der bedeutsamsten Gruppe des Arabischen, Persischen und Türkischen kommen in metasprachlichem Zusammenhang, mit beistehender Übersetzung oder als Quellennachweis vor: bidamag buden, Dua, Islam, Medschnun; ferner Gasele und die Buchstaben Dal, Nun, Sa, Sad, Sin (in Frühfassungen von Divangediehten als Überschrift mit Bezug auf einzelne Bücher des Hafisischen Diwans). Weitere Appellative sind in den Titeln der einzelnen Bücher des Divans enthalten: Chuld (Nameh), Hikmet (Nameh), Mathal (Narneh), Moganni (Nameh), Parsi (Narneh), Rendsch (Nameh), Saki (Nameh), Tefkir (Nameh), Uschk {Nameh), sämtlich mit darunterstehender deutscher Entsprechung. In den Text einbezogen findet man neben einigen recht unbekannten Wörtern wie Bait. Taag, Chadsche, Parse, Mobede, Saki, Di van (in der Bedeutung Gedichtsammlung erst durch G, bekannt geworden), Fetwa, Neski, Talik, Bulbul, Hudhud, Pambeh auch bekanntere Wörter wie: Allah, Koran, Sure, Minarett, Musulman (auch Muselmann, vgl weiter unten Moslem), Derwisch, Mufti, Scheik, Schach (für den Herrscher erst 19. Jh.), Sultan, Vesir, Janitscharen, Bazar, Tulbend, Turban, Tulpe, Jasmin. Die Appellative Methnewi und Pend (Nameh) kommen nur als Buchtitel (ohne deutsche Entsprechung) vor. Im hebräischen Sprachkreis wurzeln die Wörter Elohim, Rabbi, Dudaim, schachern. Aus dem fernen Osten kommt die Bezeichnung Ginkgo für den im 18. Jh. eingeführten Baum. Weitere Wörter des Orients sind durch Vermittlung anderer europäischer Sprachen, meist schon in älterer Zeit, übernommen worden, wobei manchmal mehrere alte oder neue Sprachen ihren Einfluß geltend gemacht haben (dies kann hier im einzelnen nicht immer berücksichtigt werden). Über das Griechische und Lateinische kamen die Wörter Paradies, satanisch, Oase (in eingedeutschter Form erst Anfang 19.Jh. ursprünglich ägyptisches Wort), Tiger, Kamel, Myrte, Narzisse, Zypresse, Lasur, Smaragd, Moschus. Über das Französische wurden vermittelt: Hegire, Huri (Houri), Moschee, Chiosk (erst Ende 18. Jh., auch über das Italienische), Türkis, Mousselin (Anfang 18. Jh.), Kaffee (zugleich über das Englische), Talisman, Chiffre, Papagei; ferner azurn. Über das Italienische bürgerten sich Wörter ein wie: Karawane, Ambra, Karneol, Gazelle. Das Englische brachte Moslem und Schawl (erst um 1SOÜ). Das Magyarische vermittelte Dolmetscher. Wie sich aus Übersicht und Anordnung ergibt, handelt es sich bei all diesen unmittelbar oder mittelbar aus

dem Orient kommenden Wörtern überwiegend um Ausdrücke aus der religiösen Weit, besonders der des Islam, um Würden und Titel, Handelsobjekte und Bekleidung, Tiere und Pflanzen. Sie tragen wesentlich dazu bei, ein farbiges Bild dieser fremden östlichen Welt zu malen. Die alten Sprachen sind in Übereinstimmung mit dem Gesamtwortschatz Goethes' im Divan mit etwa 75 Wörtern stark vertreten. Selten liegen reingriechische Wörter vor wie bei dem Zitat autos epha, dem Ausdruck A und und bei den in den Text stärker einbezogenen Wörtern Logos, Meteor und Myriade (in der Dichtersprache 1. Hälfte 18, Jh., vielleicht unter englischem Einfluß), Meist handelt es sich um griechisch-lateinische Wörter (die oft schon in älterer Zeit mehr oder minder eingedeutscht waren), z. B,: Ozean, Onyx, Phänomen, Psalter, Sympathie, Äonen (in der Dichtersprache 18, Jh.) u.a.; ferner Begriffe aus Mythos und Geschichte wie Heros, Tyrann, Triumph; aus Wissenschaft, Sprache und Literatur wie: Katheder, Dialekt (in deutscher Form Mitte 18. Jh.), Grammatik, Apolog, Parabel, Poet, Rhythmus (frühes 18, Jh.), Thema; aus religiöser Sphäre wie Evangelium, Patriarchenluft, Prophet; zoologische und botanische Bezeichnungen wie Hyäne, Salamander, Amarante, Koriander, Majoran, Nachtviole. Beispiele für Verben und Adjektive sind: prophezeien, dämonisch (erst Ende 18. Jh.), harmonisch, mystisch, rhetorisch, symmetrisch. Das Lateinische selbst ist mit mehreren Belegen aus fremdsprachigen Quellen vertreten, z.B. anima, corpus, luscinia, sowie mit mehr oder minder eingedeutschten Wörtern wie Orient, Okzident, Insult (erst Ende 18. Jh.), Potentat, Amulett, Karfunkel; ferner aus den Bereichen Wissenschaft, Literatur, Religion: Element, Exernpel, Kapitel, Vers, Kommentar (18. Jh.), Sankt, Skapulier, Oculi; aus der Zoologie; Insekt (in deutscher Form im 18, Jh. geläufig). Einige Beispiele für Verben und Adjektive: benedeien, deklinieren, reparieren, absurd, Allgebenedeite, fragmentarisch, vigilant. Die neueren Sprachen treten demgegenüber zurück, doch ist das Französische mit einer Reihe von zum Teil schon lange eingeführten, zum Teil erst neu übernommenen Fremdwörtern aus den verschiedensten Bereichen noch verhältnismäßig stark vertreten, z.B. mit Anekdotenjäger, Antichambre (Anfang 18. Jh.), Blondine, Diplomat (Anfang 19. Jh.), Favorite, Idee, Pisi (Ende 18. Jh.), Poesie, Phrase (im Sinne von Wortkram Mitte 18. Jh.), Renegatenbürde, Revier, Rivale, Rubin, Thron; Verben und Adjektive wie konservieren, charmant, elegant, kaputt, modern (Anfang 18. Jh.). Italienischer, spanischer bzw. niederländischer Einfluß ist beteiligt bei Marone, Guitarre, Karotte, Unmittelbar aus dem Italienischen sind übernommen: Doge und

9 Vgl J, Mattausch, Die Sprachwelt Goethes - Repräsentanz und Schöpfertum. In: Beitr. zur Erforschung der deutschen Sprache. Bd. 2, 19S2, S. 223ff.

XIV

Der Wortschatz des West-östlichen Divans Gassier. Das Niederländische brachte: Juwel, dazu Juwelier (Anfang 18. Jh.). Ein Anglizismus ist bewhelmen, während bei Kriegesthunder zweifelhaft bleibt, ob ein Zusammenhang mit englisch thunder besteht oder ob eine ältere deutsche Nebenform vorliegt.

tung (teutsch, teutschen). Manchmal bevorzugt er auch den älteren Ausdruck als poetischer oder dem Reim gefügiger (Ruch, Schmack, Eppich, Glast),

Häufig überraschen im Divan Wörter der Umgangssprachew oder einer der Umgangssprache näherstehenden Ebene, ferner Wörter, die nicht ganz in den Stil eines lyrischen Werkes von höchster Formvollkommenheit zu gehören scheinen, Wörter mit expressiven Nuancen. Derbheiten u.a. Im vorigen Abschnitt wurden bereits ältere Wörter dieser Art (Richte, Schmack, Sehe, klecken, schier) genannt. Bis heute sind noch geläufig oder bekannt; Federlesen, Flause, Grille, Hintern, Katzenjammer (2. Hälfte 18, Jh.), Kot, Krätzer, Laffe, Quark, Strohwitwe, ausrasen, ausreißen, beitun, sich bespitzen, sich dreinlegen, kauzen, niesen, piepen, puffen, sich raufen, schwatzen, stinken, vernarrt, verrückt. Oberaus zahlreich sind phraseologische Verbindungen und Wendungen wie: guter Dinge bleiben, nicht freie Ellebogen haben, es ist mit jdrn, zu Ende, jdm. auf ein Haar gleichen, etw. fällt jdm. nur so aus den Händen, sich den Kopf zerbrechen, auf dem Köpfchen krauen, jdm. etw. vor die Nase setzen, hinter den Ohren krauen, etw, von den Sohlen abschleifen, hol dich der Teufel, etw. zu allen Teufeln wünschen, die Viere strecken, etw. nicht genau nehmen, jdn, kaputt machen, wenns zum Schlimmsten kommt, es nicht weiter bringen, es wird schon gehen, jd. ist dabei, dahin, obenauf, kann wohl sein, was sonst ist, jdm, ein sollen, nicht ein wollen, an jdn, wollen. Nicht außer acht lassen darf man hier die reichlich eingefügten Partikeln wie: denn, doch, eben, einmal, gerade, nun, nur, so, wohl u.a., die in abgeblaßter Bedeutung zur Modifizierung einer Aussage dienen, wie sie in der Umgangssprache besonders anzutreffen sind. Typisch sind ferner Formen des Infinitivs in Verbindung mit tun (tat mich befleißen u.a.), Hierher gehören auch Form Verkürzungen wie .rumsehen, e'nem (für: einem), was (für: etwas), ferner der Gebrauch von der, die ohne Bezugswort, von was? in isolierter Frage, von her! in Aufforderung und die Weglassimg des Personalpronomens, besonders am Satzeingang.

Altere oder veraltete Wärter sind im Divan-Wortschatz nicht selten. Kaum bekannt war das alte, bei Goethe auch sonst häufig vorkommende Wort betätigen (in der Bedeutung: durch die Tat beweisen), das er wohl mit dem Tätigkeitsbegriff in Zusammenhang brachte. Nur noch in der Umgangssprache verwendet wurden: Richte, Sehe, Schmack, klccken. Durch die Bibel (Luther) waren noch bekannt: Ruch, gebaren, fährlich, baß (wie auch das eben erwähnte Schmack). Einige (zum Teil noch in der Umgangssprache oder in den Mundarten fortlebende) Ausdrücke waren in der Dichtersprache lebendig geblieben, wurden archaisierend gebraucht oder neu belebt, z.B.: Eppich, Gau, Glast, Strauß, hehr, traun, schier, juste (ein kaum noch als Fremdwort empfundener Ausdruck der Umgangssprache, in der 2. Hälfte 18. Jh. in die Schriftsprache aufgenommen). Ähnlich verhält es sich mit einigen älteren Wertformen und -lautungen. Veraltet waren Paradeis, Herre, staatlich (für stattlich, die Form mit langem Vokal von Adelung empfohlen) und flektierte Formen von zwei. Zur Goethezeit üblich waren noch: Hülfe, kütten, duften, eilf, eräugnen. Gemeine, Cassier neben den sich allmählich durchsetzenden heutigen Wörtern. Im Oberdeutschen war Thurn (für Turm) ebenfalls noch gebräuchlich. In der Dichtersprachc lebten fort oder wurden archaisierend verwendet die (zum Teil aus den Mundarten stammenden) Formen: ahnden, fodern, darob, hoehgelahrt, drommeten, Trommele, teutsch, Dräun, gebeut, gescheut (bis heute in der Umgangssprache zu finden). Auch manche älteren Bedeutungen sind hier zu nennen. Nicht mehr üblich waren Orden für Ordnung, bauen für bereiten, fördern. Das Wort abfeimen war im übertragenen Sinne als Infinitiv nicht geläufig. Zur Goethezeit wurden aber noch Humor für Sinnesweise, widerwärtig für gegenstrebend, weil für während, indessen gebraucht. Abgesehen von den zu dieser Zeit noch üblichen Wörtern, Formen und Bedeutungen verwandte Goethe dieses Wortgut meist archaisierend. Im Vordergrund stand wohl das Bestreben, das Kolorit der räumlichen Ferne des Orients durch das Element einer zeitlichen Entrückung zu ergänzen: „Flüchte du, im reinen Osten/ Patriarchenluft zu kosten". Auch war in der Nachbildung östlicher Spruch we i she it ein volkstümliches, altertümliches Gepräge angemessen. Gelegentlich verwendet er solche Formen ironisierend in Polemik gegen eine von ihm nicht geschätzte deutsehtümelnde Rich-

Einige Wörter sind dem regionalen Wortschatz entnommen, ebenso einige Wortformen. Im Zusammenhang mit der Aufzählung älterer Wörter wurden schon einige Ausdrücke erwähnt, die zum Teil noch in den Mundarten fortlebten wie: ahnden, fodern, Thurn, Glast, traun. Hier noch einige Beispiele: schöppeln (auch frankfurtisch), Tischer (auch thüringisch), kauzen (auch in Thüringen und Sachsen heimisch), auftröseln (ostmitteldeutsch), Gerill (mitteldeutsch). Vermutlich liegt

10 Auch bei Hafis sind solche umgangssprachlichen Wörter, besonders Redensarten, nicht selten, vgl Rypka, Iranische Literaturgeschichte 263.

XV

Einfuhrung auch bei raattch ein mundartliches Wort zugrunde, ebenso bei dem auch sonst von Goethe in Briefen gern gebrauchten Ausdruck Schwänchen. Will man die Funktion solcher Wörter und Wendungen der umgangssprachlichen Ebene und des regional eingeschränkten Bereichs näher bestimmen, so denkt man zunächst an das bereits oben erwähnte Streben nach volkstümlicher Ausdrucks weise, besonders in spruchhafter, auch in parabolischer Rede, Der alte Orient war auch hier Vorbild: „Wie das Wort so wichtig dort war,/Weil es ein gesprochen Wort war". Solches Wortgut ist freilich nicht nur in den Buche™ der Sprüche und Parabeln zu finden; im Buch des Unmuts haben Derbheiten ihren Platz, und im Schenkenbuch können Freiheiten nicht überraschen. Sie finden sich aber auch in den anderen Büchern des Divans. Hier darf man daran denken, daß Goethe ausdrücklich wünschte: „Nun so legt euch, liebe Lie der/An den Busen meinem Volke", wobei er wohl nicht nur die Deutschen im Auge hatte, denen er die östliche Welt nahebringen wollte, sondern das ganze Volk, in allen Ständen und Schichten. Von manchen Vertretern der sogenannten Gebildeten, von den dummen Eingeengten, den Halben und Beschränkten, den Narren und Weisen, den Kutten und Mönchen, den Schulen und Kathedern hatte er sich ausdrücklich distanziert. Er suchte den Leser, besser gesagt den Hörer, der mit natürlichem Empfinden ,fühlt, was vom Herzen spricht'. Und vom Herzen konnte er wieder sprechen, seit das feste Gefüge der europäischen Welt erschüttert war, seit er selbst sich aus allen Zwängen der ihn umgebenden Gegenwart innerlich gelöst hatte. In der Welt des Orients hatte er einen neuen ,Freisinn' gewonnen, im Land seiner Jugend hatte er einen Aufbruch seines Innern erfahren; Ausdruck dieser Freiheit und Verjüngung ist die neue Sprache des Divans, Vieles klingt, als würde da einer ganz unbewußt, mit sich selbst, vor sich hin sprechen. Das Reizvolle dieser Sprache aber ist, daß solche ganz kunstlos, ja trivial erscheinenden Wörter und Fügungen oft neben hochpoetischen Wörtern und rhetorischen Figuren erscheinen. In diesem Falle aber entsteht kein Stilbruch, die Wörter sind mit dem feinsten künstlerischen Takt eingefügt und bringen ein ganz eigentümliches Zusammenwirken von Spannung und Ausgeglichenheit, von Kunst und Natur hervor. Dieser Stil, der sonst in Goethes Werk kaum zu finden ist, läßt sich einer orientalischen Besonderheit vergleichen. So wie die persischen Dichter, die .unübersehbare Breite der Außenwelt' und ihren .unendlichen Reichtum' vor Augen, unbedenklich ,die edelsten und niedrigsten Bilder verknüpfen', so entfaltet der westliche Dichter auf wortstilistischer Ebene die ganze Mannigfaltigkeit seiner Sprach we lt.

Im West-östlichen Divan fällt die für eine lyrische Dichtung ungewöhnlich hohe Zahl von Eigennamen auf. Es kommen über 100 Personennamen vor, eingeschlossen XVI

sind hier die Namen von Göttern und mythischen Gestalten sowie von Sternen (zum Teil mit Götternamen übereinstimmend) und personifizierten Gegenständen. Die Zahl der geographischen Namen ist weit geringer; doch sind es immerhin noch über 30. Eine Sonderstellung nehmen Buchtitel ein, von denen etwa 20 belegt sind. Bei den Personennamen überwiegen bei weitem Namen aus der orientalischen Welt, besonders aus arabischen, persischen, türkischen Bereichen, seltener sind solche des hebräischen und des ägyptischen Raumes. In der ersten Gruppe begegnen vor allem Namen und Beinamen berühmter Persönlichkeiten, Es sind Dichter und Schriftsteller: Dschami, Dscheläl-eddin mit dem Beinamen Rumi, Enweri, Fared, Ferdusi, Firadeddin, Mohammed Schemseddin mit dem (ursprünglich appellativen) Beinamen Hafis, Kabus (nur als Beiname für Diez und als Titel), Lokman, Misri, Motanabbi (Beiname), Nisami, Oguz (wohl fiktiv, auch als Beiname für Diez), Saadi. Wahrscheinlich handelt es sich auch bei Hatem Zograi und Mirza, vielleicht auch bei Muley um Dichter. Namen von Herrschern und Fürsten sind: Abbas, Behramgur und seine Freundin Dilaram, Nuschirwan, Chosrou Parvis und seine Frau Schicin, Mahmud, Sedschan, Timur, Xerxes. An Namen aus der religiösen Welt des Islam begegnen außer Mohammed (Mahomet): Abuherrira, Aischa, Ali, Cadisga, Ebusuud, Fatima, Schehäbeddin, Weitere Namen dieser östlichen Welt stammen aus Dichtung und Legende oder sind vorwiegend hierdurch bekannt geworden; Ali Kaschan, Dudan, Hatem Thai, Jamblika, Sawad Ben Amre, ferner die berühmten Liebespaare: Botein ah oder Schanbah und Dschemil, Ferhad und Schirin (s. oben), Jussuph und Suleika, Medschnun (eigentlich Appellativum) und Leila, Rustan und Rodawu, Wamik und Asra. Hier gliedern sich auch Hatem und Suleika ein, das fiktive Paar des westlichen Dichters. Eine mythische Gestalt ist Chiser. Als Name ist auch Eblis für den Teufel aufzufassen. In der hebräischen Welt überwiegen die Namen biblischer Gestalten, die zum Teil auch im Islam eine Rolle spielen: Abraham, Adam, David, Eva, Evchen (zum Appellativum übergehend), Jesus, Maria oder Miriam, Moses, Noah, Rahel, Salome. Jehovah ist der alte hebräische Name Gottes. Der Engel Gabriel ist ebenfalls im Islam als Bote Gottes bekannt. Hier finden wir auch die Namen von personifizierten Gegenständen: Jakin und Boas heißen zwei Säulen am Tempel Salomos. Besonders zu nennen ist die Gestalt der christlichen Legende: St. Georg; er stammte aus Kappadozien und galt auch bei den Mohammedanern für einen Propheten, Aus der ägyptischen Welt kommen der Name der Herrscherin Ahia und die Götternamen Anubis und Isis. Die antike Welt ist nur durch wenige Namen für historische und fiktive Gestalten vertreten, ihre Träger agieren bezeichnenderweise im orientalischen Raum:

Der Wortschatz des West-Östlichen Divans Alexander, Achill und Briseis. Häufiger sind Namen von Göttern und göttlichen Wesen (meist aus der römischen Götterwelt): Cupido, Flora, Hades (als mythischer Ort), Mavors, ferner Helios, Phöbus, Hesperus, Aurora, die zugleich Himmelskörper und -erscheinungen darstellen; andererseits werden Mars und Saturn als Sterne genannt und personifiziert. Hierzu tritt noch der Hundsstern Sirius, in Urnschreibung der heißen Jahreszeit, Gesondert ist zu nennen das magische, durch antike Gemmen bekannt gewordene Wort Abraxas, das den griechischen Buchstaben entsprechend den Zahlenwert 365 repräsentiert und in der Gnosis Name des Gottes des Jahres und der Ewigkeit ist (im Divan auch als Appetlativum gebraucht). Die moderne westliche Welt ist im Divan nur durch wenige Personennamen vertreten, meist haben ihre Träger ebenfalls irgend eine Beziehung zum Orient; Calderon als Vermittler arabischer Kultur, Ulrich Hütten als Parallelgestalt zu Hafis, Sylvestre de Sacy und Oelsner als Orientforscher. Ohne eine solche Verbindung kommen noch Kant und Friedrich der Zweite vor sowie Gneisenau 11 . Als scherzhafter Vorname (in Verbindung mit Adam) findet sich Hans. Die ferne Welt der indianischen Azteken steuert einen (als Appellativum verwendeten) Götternamen bei: Vitzliputzli, Mit den geographischen Namen verhält es sich ähnSich wie mit den Personennamen. Es gibt eine ganze Reihe von Namen für Orte und Länder des Orients (zum Teil in nichtorientalischen Sprachen), die manchmal gehäuft in einem Gedicht auftreten. Beispiele hierfür: Badachschan, Bagdad, Balch, Bassora, Bedr, Bochara, Chetian, Chorasan, Damaskus, Ephesus, Firuscu, Gilan, Golconda, Indien, Iran, Ispahan, Jemen, Mekka, Ormus, S aba, Samarkand, Schiras, Soumclpour, Transoxanicn, Visapour; dazu die Berge: Arafat, Darnawcnd, die Gewässer: Mittelmeer, Euphrat, Senderud und die onymischen Wortgruppen: Hyrkanisches Meer, Kaspisches Meer, Rotes Meer, Aus der ägyptischen Welt: Ägypten, Mizraim. Dagegen gibt es nur spärliche Beispiele für geographische Namen innerhalb Europas, Es sind die Orte und Länder: Erfurt, Europa, Rheingau, Venedig; der Berg Ätna (nur Appellativum); die Flüsse: Main, Nekkar, dazu Neckertal und Rhein 12 , Hier sollen noch einige Bezeichnungen folgen, die zwar keine eigentlichen Namen sind, aber doch mit Personen-, Götter- und geographischen Namen in Beziehung stehen und im Divan eine ähnliche stilistische Funktion haben. Es sind Bezeichnungen von Angehörigen einer Familie, einer Dynastie sowie von Ständen,

ethnischen Gruppen und Nationalitäten (sowie Ableitungen hiervon). Aus dem orientalischen Raum sind hier aufzuführen: Barmekide, Sassanide, Brahmane, Araber, Armenier, Hudseilite, Indostanen, Perser, Transoxane; dazu indisch, persisch, türkisch. Aus dem europäischen Raum stammen: Deutsche, Europäer, Franke, Grieche; dazu Alemannen Mundart, Griechenvolk, deutsch, griechisch, lateinisch, britten, teutschen, franzen, italiänem. Ein ähnliches Bild zeigen die Titel von Büchern und Zeitschriften, In der orientalischen Welt findet man Kabus, Koran, Moallakat, Oguz, Methnewi, Pend-Nameh, Tohfat-ahra, Schach-Nameh; hierzu die Titel der zwölf Bücher des West-östlichen Divans: Chuld Namen, Hafis Nameh, Hikmet Nameh, Mathal Nameh, Moganni Nameh, Parsi Nameh, Rendsch Nameh, Saki Nameh, Suleika Nameh, Tefkir Nameh, Timur Narneh, Uschk Nameh. Aus der westlichen Welt ist dagegen nur weniges zu verzeichnen: Elegante, Freimütige, Morgenblatt 13 , Dieser Überblick zeigt, daß Goethe die Namen aus der orientalischen Welt bewußt als Stilmittel einsetzte, ähnlich wie es bei den Fremdwörtern orientalischer Herkunft zu beobachten war. Mit der Charakterisierung des Orientalen, der ihn umgebenden Welt der Dinge, der Landschaft, der Natur mit ihren Pflanzen und Tieren hatte er ein buntes Bild der östlichen Welt vor dem Auge entfaltet. Die Fülle fremdklingender Namen und Bezeichnungen erschließt nun auch dem Ohr diesen fernen Bereich mit all seinen Eigentümlichkeiten, Zaubern und Reizen, Die bekannten Örtlichkeiten der heimischen Welt (Thüringen, Rhein-Main-Gegend) werden dagegen nur durch Beschreibung von Einzelheiten wie Felsen, Wald, Ritterschloß; Feld, Mohn; Rebenlaube, Feld, Hügel, hohe Mauern angedeutet und ins Allgemeine überhöht oder auch wie bei Terrasse, Fluß, Hain; Brunnen, gereihte Hauptallee, Kanal zugleich in der östlichen Welt gespiegelt und verfremdet.

Betrachtet man den Wortschatz des Divans in seinem semantischen Aufbau, so lassen sich nach logisch-assoziativen Gesichtspunkten verschiedene Sinngruppen und Wortfelder herausgliedern. Aufschlußreich ist ein Blick auf die besonders dicht besiedelten Felder. Die folgende Zusammenstellung bietet die Möglichkeit, den im Rahmen des Wörterbuchs alphabetisch angeordneten Wortschatz wenigstens in relevanten Teilbereichen als ein semantisch strukturiertes Gebilde zu überschauen. Ein vollständiges System kann man allerdings nicht erwarten, allenfalls eine lockere Folge von Bereichen,

Während die meisten orientalischen und antiken Personennamen in den 12 Büchern des Divans und in den Noten und Abhandlungen vorkommen, stehen die 4 zuletzt genannten westlichen Namen nur in Nachlaßgedichten, Widmungen und Quellenangaben. 12 Im eigentlichen Divan nur Venedig und Ätna, vg] Arnn. 11. 13 Diese Namen wurden in der endgültigen Fassung ersetzt durch die Appellative: Verwitteret-, Zersplitterer, Knitterer.

XVII

Einführung Mensch Körper Äußeres Leben, Lebensfunktionen, Befinden Sinne Inneres Charakter, Verhalten Gefühl, Stimmung Gefühlsausdruck Wille und Zwang Denken und Urteilen Urteilsworte Sprache, Schrift Liebe Ehe Freundschaft und Feindschaft Verwandtschaft soziale Gruppen Herrschen und Dienen Bemühung, Tätigkeit Genuß Geben und Nehmen, Gewinn und Verlust, Handel und Wandel Kunst Religion, Mythos Welt des Stoffes, der Dinge Bau und Wohnung Raum und Richtung, Landschaft u. Örtlichkeit Naturerscheinungen Tierreich Pflanzenreich Licht und Finsternis Farbe Schall und Stille Geruch und Geschmack Kälte und Wärme Entstehung, Zustand, Vergehen Förderung und Hinderung Ruhe und Bewegung Vereinen und Trennen Größe, Menge, Stärke, Grad Zeit Irdisches, Höheres, Höchstes Aus dieser Übersicht geht deutlich hervor, wie das Gefüge durch Berührung, Zusammenhang, Entfaltung, Folge und polare Spannung bestimmt ist. Im Anhang erscheint eine ausführliche tabellarische Darstellung der verschiedenen Felder mit ihren einzelnen Vertretern. Innerhalb dieser Felder treten Synonyme nebeneinander, Wörter grenzen sich in ihren Bedeutungen voneinander ab, überschneiden sich in Nuancen, Antonyme sielten sich gegenüber.

In der Autorensprache finden sich besondere Konnotationen des Idiolekts, bei denen vielfach die individuelle Weltsicht des Dichters vor dem zeitgeschichtlichen Hintergrund eine Rolle spielt. Im Wortschatz eines Einzelwerkes sind zusätzlich die besonderen, sich aus Thematik und Motivik ergebenden kontextuelien Bedeutungen und expressiven Nuancen zu berücksichtigen. Manche Themenkreise können sich mit Sinnbezirken berühren oder überschneiden, aber im allgemeinen ist das Thema umfassender, vielgestaltiger und übergreift verschiedene Bedeutungsfelder. Bei einer Dichtung wie dem Di van, die aus der schöpferischen Aneignung eines traditionsreichen Kulturerbes erwachsen ist, sind Thema und Motiv in unterschiedlichster Weise von orientalischen Elementen durchdrungen, die ebenfalls Beachtung finden müssen. Im Di van sind sechs Themen inhaltbestimmcnd: das Thema der Dichtung und des Geistes, das Liebesthema, das Trinkthema, das Thema Individuum und Welt, das Thema Zeit und Ewigkeit und das Thema Natur und Gott. Diese Hauptthemen gliedern sich in mehrere Unterthemen, Motive und Gesichtspunkte, die häufig wiederholt und abgewandelt werden. Die Themen werden bald einzeln durchgeführt, bald werden sie zu zweien oder mehreren verknüpft, woraus sich wieder neue Motive entwickeln. Diese Themen sollen hier stichwortartig charakterisiert werden. Zum Thema Dichtung und Geist gehören z.B.: das Wesen des Dichters in Orient und Okzident, der Weise, der Seher, Medschnun — das Wesen der Dichtung, orientalische und klassisch-westliche Dichtung — Wissen und Weisheit, Wahrheit und Irrtum, Lüge. In Verknüpfung mit dem Liebesthema entfalten sich z.B. die Motive: der liebende Dichter, die dichtende Geliebte - Verwirklichung und Erfüllung der Liebe in der Dichtung; in Verknüpfung mit dem Trinkthema z.B. die Motive: der Wein als Anreger des Geistes — Rausch des Weins, der Liebe und der Dichtung; in Verknüpfung mit dem Thema Individuum und Welt z.B. die Motive: Dichter und Publikum — Kampf gegen Beschränktheit - Verhältnis zu anderen Dichtern — der Dichter in der Einsamkeit; in Verknüpfung mit dem Thema Zeit und Ewigkeit z.B. die Motive: Verhältnis des alten Orients zum modernen Westen — Fortwirken und Unsterblichkeit der Dichtung; in Verknüpfung mit dem Thema Natur und Gott z.B. die Motive: der von der Natur, von Gott begabte Dichter — Spannung zwischen Religion und Dichtung im Islam — Kampf gegen Orthodoxie in jeder Form - Eigengesetzlichkeit der Kunst - das Paradies als Reich des Geistes und der Liebe. Den Themenkreis der Liebe kennzeichnen z.B. folgende Motive und Aspekte: Liebender und Geliebte — erwachende Neigung — Glück und Leid — Trennung und Wiederfinden; in Verbindung mit dem Trinkthema z.B. das Motiv: Abwandlung der orientalischen Schenke nliebe in das erotisch -freundsc h aft lieh -pädagogische

XVIII

Der Wortschatz des West-östlichen Divans Verhältnis zum Schenkenknaben; in Verbindung mit dem Thema Individuum und Welt z. B.: Selbst Verwirklichung durch Liebe - Selbsthingabe; in Verbindung mit dem Thema Zeit und Ewigkeit z.B.; Liebe des Alters zur Jugend - Verjüngung durch Liebe - das Unvergängliche in der Liebe - die Geliebte als Verkörperung von Gegenwart und Ewigkeit; in Verknüpfung mit dem Thema Natur und Gott z.B.: der Gleichnischarakter der Liebe - die höhere Sehnsucht - Spiegelung der Geliebten im All - Identität von Suleika und Huri die Rolle der Liebe im Weltschöpfu n gsprozeß. Das Thema des Trinkens entfaltet sich in folgenden Motiven und Aspekten: der Wein in seinen verschiedenen Wirkungen - Trunkenheit - der orientalische Schauplatz der Schenke; verbunden mit dem Thema Individuum und Welt z.B.: Rausch als Steigerung des Selbst und Selbstentgrenzung - Seelentausch; verbunden mit dem Thema Zeit und Ewigkeit: Genuß der Gegenwart beim Trinken - Jugend als Trunkenheit Trunkenheit als Vermittler der Jugend - Verhältnis zwischen Lehrer und Schenke; verbunden mit dem Thema Natur und Gott z.B.: Weinverbot im Islam Rausch als Vermittler höherer Erkenntnis - Wein als Symbol Zum Themenkreis Individuum und Welt gehören z.B.: Körper und Seele nach orientalischen und antiken Vorstellungen - Selbstgefühl, Übermut und orientalische Anmaßung - Verhältnis zur Macht - Freiheit Konflikte — Unmut - Beschrankung, Einordnung, Entsagung - Gleichmut und Toleranz — Lebensweisheit in Sprüchen als Lebenshilfe — Esoterik; in Verbindung mit dem Thema Zeit und Ewigkeit z.B.; Verhältnis des Menschen zu seiner Zeit und ihren Erscheinungen — tägliche Pflichterfüllung — Besinnung auf das Bleibende - Epochenbewußtsein und Tageszerstreuung. Das Thema Zeit und Ewigkeit enthält z.B. Motive wie: Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft - Alter und Jugend - Verjüngung - Altes und Neues - Vergänglichkeit, Verwandlung, Wiederholung, Dauer; verbunden mit dem Thema Natur und Gott: Tod — Ewigkeit - das Weiterleben nach islamischer Vorstellung. Im Themenkreis Natur und Gott entfalten sich folgende Motive: die beiden Welten — die verschiedenen Religionen — Islam und Parsismus — daran anknüpfende eigene Anschauungen der Gottnatur - Gleichnishaftigkeit des Seins — das islamische Paradies — sittliche Gebote der Religionen und eigene Gedanken dazu u.a. Dieses gegliederte Ganze von Themen und Motiven, bei denen die G rund Strukturen von Gegensatz, Polarität, Beziehung, Spiegelung besonders ausgeprägt erscheinen, muß man vor Augen haben, um die tiefere Bedeutung mancher einzelnen Wörter, Wortverbindungen, Metaphern, besonders solcher, die tragende Begriffe ausdrücken, richtig zu erfassen. Viele Wörter ge-

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winnen erst im Zusammenhang dieses weiteren Kontextes ihr eigentliches Leben, so z.B. Wörter wie Geist, Wort, Lüge, Trug, das Allerbeste, erkennen, wissen, weise; Liebe, Sehnsucht, Allgegenwärtige, Allmannigfaltige; Wein, Trunkenheit, Betrunkenheit, trunken; anmaßlich, Selbstempfinden, Selbstopfer; Augenblick, Tag, Gegenwart, Alter, Jugend, bleiben, gegenwärtig, vergangen, ewig, alt, jung, neu; Gott, Allah, Paradies, Abglanz, Gleichnis, fromm, gläubig, mystisch, selig u.a.; ferner Verbindungen und Fügungen wie flüssiges Element, höhere Begattung, Freude des Daseins und am Dasein, der Liebe hoch verklärtes All, ewige Mächte, den Geist erheben, Lieb, Lied und Weines Trunkenheit, von Tag zu Tage leben, offenbar Geheimnis, mystische Zunge, in die Höhe blicken, von freiem Humor sein; schließlich Figuren wie Kaiser, Bettler, Schenke, Huri, Pfaffe, Mönch.

Die Bedeutung mancher Wörter ist durch Gefühls- und Stimmungswerte angereichert. Besonders in der Dichtung werden häufig Bezeichnungen bestimmter Dinge und Erscheinungen der realen Welt zur Charakterisierung des Hintergrundes, der Umgebung verwendet, die zugleich als poetische Stimmungsträger fungieren. Hier spielen Traditionselemente eine groSe Rolle, oft haben sie sich zu einem Topos verfestigt. In der Lyrik sind es besonders Blumen, Tiere, Naturerscheinungen, Tageszeiten, die bevorzugt werden und bestimmte Assoziationen hervorrufen. Das Gedicht ,[m Gegenwärtigen Vergangnes' (I 12) beginnt mit den Worten „Ros' und Lilie morgent h au lieh/Blüht im Garten meiner Nähe", Diese Blumen, der Morgen wecken die Erinnerung an eigene Erlebnisse, an Jugend und Liebe, In dem Gedicht .Sommernacht' (IX 19) heißt es: „in diesem Duft und Garten/Tönet Bulbul ganze Nächte"; hier sind die Nachtigall und {aus der Hendiadys erschließbar) auch die Rose gegenwärtig und rufen eine Stimmung der sehnsuchtsvollen Liebe hervor, die für Dichter und Schenke in dieser von All-Liebe erfüllten Nacht bezeichnend ist. In dem Gedicht ,Vollmondnacht' (VIII 36) werden durch den Mondschein und durch die Auflösung aller Gegenstände und Wesen in Lichtreize wiederum besondere Stimmungselemente erzeugt. Das Gedicht ,Kenne wohl der Männer Blicke' (VIII 9) nennt Rosen, Lilien, Zypressen, Myrten und Veilchen, die den Einzug des Frühlings begleiten, sie bereiten hier die Begegnung mit Suleika und das Erlebnis der eigenen Verjüngung vor. Auch der Springbrunnen in dem Gedicht ,An des lustgen Brunnens Rand' (VIII 27) ist nicht nur orientalisches Requisit und Anspielung auf den westlichen Schauplatz des Heidelberger Schloßparks, sondern auch Stimmungsfaktor; zugleich deutet er auf das leichte, lockere Element im geistigen Spiel der Divanliebe und -dichtung.

Einführung DIE BILDWELT DES WEST-ÖSTLICHEN DIVANS schen Figuren. Als Unterschied wird meist hervorgehoben, daß beim Vergleich zwei eigentliche Bezeichnungen und Bedeutungen vorliegen, die zueinander in Beziehung gesetzt werden, bei der Metapher dagegen nur eine Bezeichnung mit einer metaphorischen Bedeutung. Dies trifft allerdings nur für die ,reine' Metapher zu, die im Kontext keine Auflösung findet. Andere Auffassungen sehen die Besonderheit der Metapher in ihrer ursprunglich aus magischer Motivation erwachsenen Identifikationsfunktion. Mehr ins Auge fallen allerdings die gemeinsamen Züge. Bei beiden Formen weiden Gegenstände, Sachverhalte bzw. deren Bezeichnungen mit ebensolchen aus einem anderen Bereich auf Grund einer sich auf bestimmte Merkmale beschränkenden Ähnlichkeit in Beziehung gesetzt. Nur wird diese Beziehung beim Vergleich besonders zum Ausdruck gebracht; deshalb kann man auch die Metapher als einen verkürzten Vergleich ansehen, im Anschluß an antike Vorbilder, in denen die translatio als brevitasForm des Vergleichs bezeichnet wurde. Bei beiden Formen kann man einen Bildträger oder -empfänger und einen Bildspender finden, nur bei der ,reinen' Metapher bleibt der Empfänger in der Bedeutung verborgen. Auch in der Funktion stimmen beide Formen im wesentlichen überein. In der funktionalen Stilistik (Fleischer/Michel, Kap, Die Figurationen des Ersatzes [Tropen] von U. Kandier) werden Metapher und bildhafter Vergleich in der Gruppe .figurierte Umschreibung der Veranschaulichung und der unkonventionellen oder ästhetischen Sicht' abgehandelt. Bei Vergleich und Metaphorik kann man verschiedene Ähnlichkeitsgrade zwischen Bildspender und -empfänger unterscheiden. Nach klassischer Norm sollte weder allzu Ähnliches noch allzu Ungleiches zueinander in Beziehung gesetzt werden. Eine weitere, sich z.T. damit überschneidende Abstufung wird nach dem Bekanntschaftsgrad vorgenommen, der sowohl den Bildspender wie auch die Beziehung zwischen Spender und Empfänger betreffen kann. Auch hier werden gern die allzu habituellen wie auch die allzu ungewöhnlichen Bilder vermieden. Doch haben verschiedene Nationen und Zeiten auch immer wieder den gewagten , kühnen' Tropus gepflegt. Im Orient war diese Art in der Literatur gang und gäbe, und Goethe versuchte hierfür eine Erklärung zu finden: „Ein immer bewegtes öffentliches Leben, in welchem alle Gegenstände gleichen Werth haben, wogt vor unserer Einbildungskraft, deßwegen uns ihre Vergleiche oft so sehr auffallend und mißbeliebig sind. Ohne Bedenken verknüpfen sie die edelsten und niedrigsten Bilder, .Die Verwirrung, die durch solche Productionen in der Einbildungskraft entsteht, ist derjenigen zu vergleichen, wenn wir durch einen orientalischen Bazar, .gehen" (7,71f)· Wenn man bei Vergleich und Metapher meist den bildhaften Charakter hervorhebt, so muß ,Bild' hier im weiteren Sinne verstanden werden. Neben anschaulich-

Die östliche Kulturwelt war Goethe schon von Jugend an in einzelnen Vertretern und Zeugnissen entgegengetreten, aber erst in der Divanepoche begann er sich eingehender mit diesem Phänomen zu beschäftigen. Die Gedichte des West-östlichen Divans sind die Frucht einer schöpferischen Aneignung, die gekennzeichnet ist durch Übernahme und Umbildung von Geist und Form der orientalischen Dichtung. In den Noten und Abhandlungen versucht er, sich und seinen Lesern Klarheit über die historische Entwicklung und den systemhaften Zusammenhang der kulturellen Erscheinungen zu verschaffen. Neben den Ideen, Themen, Motiven, neben der Verskunst erregen auch die Tropen der orientalischen Dichtung seine besondere Aufmerksamkeit, denn Gleichnis, Metapher, Symbol waren die sprachlichen Mittel, mit denen er sich selbst am liebsten ausdrückte. So schöpft er nun auch aus der großen Bildquelle des Orients und widmet in den Noten diesem Gebiet manche Bemerkung und zwei eigene Kapitel,Orientalischer Poesie Ur-Elemente' (7,101ff) und .Übergang von Tropen zu Gleichnissen' (7,lQ4ff). Hier untersucht er die Bereiche, aus denen Vergleiche und Bilder vorwiegend genommen sind, gibt einen gedrängten Überblick über die Entwicklung von den ,ersten notwendigen Ur-Tropen' bis hin zu den .gewagtesten, willkürlichsten, ja zuletzt ungeschickten, conventionellen und abgeschmackten' Gebilden. In dem folgenden Beitrag sollen Beispiele für die verschiedenen Arten der in den Gedichten des West-östlichen Divans vorkommenden Tropen zusammengestellt und die wichtigsten Bildbcreiche vorgeführt werden. Da Goethe die orientalische Dichtung nur aus Übersetzungen und Nachdichtungen in europäische Sprachen kannte, so stimmen die äußeren Formen mit dem hier seit der Antike und der verstärkten Antikerezeption bekannten Formenschatz weitgehend uberein, doch entfalten sich Besonderheiten im Inhaltlichen. Da die Einteilung der Tropen und besonders die Zuordnung ihrer Untergruppen und verwandter Formen in der umfangreichen Literatur zur Stilistik recht unterschiedlich vorgenommen wird, erscheint es, auch im Hinblick auf die Klassifizierung im Wörterbuch, nicht überflüssig, diese Formen hier jeweils in ihren wesentlichen Merkmalen zu charakterisieren. Dabei soll auch das Verhältnis zu orientalischen Vorbildern beachtet werden, Die beiden Hauptformen sind Vergleich und Metapher, von denen es verschiedene Ausprägungen gibt. Beide haben gemeinsame, aber auch unterschiedliche Züge, weshalb sie oft getrennt behandelt werden. In älteren oder in antike Tradition übernehmenden Handbüchern (Lau s be rg) stehen zwar beide unter der Gliederungsmarke ,Elocutio', Untergruppe ,Ornatus', aber innerhalb der letzteren weit voneinander getrennt: die Metapher unter den Tropen, den Figuren des Ersatzes, der Vergleich unter der .Similitudo' bei den affektiXX

Die Bildwelt des West-östlichen Divans konkreten gibt es auch gedanklich-abstrakte Vergleiche und Metaphern. Dabei spielt auch der Richtungsverlauf eine Rolle. Ein geistiges oder seelisches Phänomen kann durch den Tropus versinnlicht, veranschaulicht werden. Viele Dichter gehen aus von einem ideellen Gehalt und kleiden ihn in ein poetisches Bild ein. In der orientalischen Dichtung fand Goethe vielfach „Gleichnisse., die das unmittelbarste Anschauen des Natürlichen, Wirklichen voraussetzen und zugleich wiederum einen hohen sittlichen Begriff erwecken, der aus dem Grunde eines reinen ausgebildeten Gefühls hervorsteigt" (7,74). Dies stimmte mit Goethes Art überein, er hat oft das Natürlich-Sinnliche beseelt, vergeistigt, er ist im Gegenständlichen das geistige Phänomen gewahr geworden. So ist auch im Di van manches Mal eine geschaute, sinnlich erfahrene Situation dei Ausgangspunkt und Bildspender. Daher kommt es wohl, daß man das Bild hier gar nicht mehr als poetisches Gewand, als Einkleidung empfindet, es macht seinen Eigenwert geltend, so daß man kaum zu entscheiden wagt, was das Wesentliche ist, die bildhafte, nichteigentliche Aussage oder die geistige, eigentliche, beide gehören so eng zusammen, daß sie ein unteilbares Ganzes bilden. Viel seltener ist der gedanklich-abstrakte Tropus, der natürlich nur Gedanklich-Abstraktes näher charakterisiert, z.B.: „Das Leben ist ein schlechter Spaß" (IV 15); „Jugend ist Trunkenheit ohne Wein" (IX 4). Als eine sehr lockere Form des Vergleichs kann man bestimmte Parallelsetzungen und beispielhafte Anführungen betrachten, Hier gibt es keine deutlich gekennzeichneten ,Bildempfänger' und ,Bildspcnder', es werden vergleichbare Sachverhalte oder Dinge ohne ein vermittelndes Zwischenglied nebeneinandergestellt, oft durch parallele oder verschränkte syntaktische Konstruktion in einen engeren Zusammenhang gebracht. Trotzdem unterscheiden sich diese Formen von der reinen Aufzählung eigentlicher Aussagen darin, daß immer eine Aussage die wesentliche ist, auf die alles ausgerichtet ist. Die Parallelaussagen dienen als Folie, sie erfüllen die Funktion der Illustrierung, Aufschließung, Erweiterung, Vertiefung der Grundaussage. Solche Parallelen finden sich oft in orientalischen Gedichten, besonders in den Gaselen, bei denen das sich wiederholende Reimwort konstituierend ist: in den letzten Versen kommt dort mit Nennung des Autors eine allgemeingültige Wahrheit zum Ausdruck, Wo diese nicht prägnant genug gefaßt ist, entsteht allerdings eine gewisse Gefahr: „Bedenken wir nun, daß poetische Technik den größten Einfluß auf jede Dichtlings weise nothwendig ausübe; so finden wir auch hier, daß die zweizeilig gereimten Verse der Orientalen einen Parallelismus fordern, welcher aber, statt den Geist zu sammeln, selben zerstreut, indem der Reim auf ganz fremdartige Gegenstände hinweis't. Dadurch erhalten ihre Gedichte einen Anstrich von Quodlibet.. in welcher Art etwas Vorzügliches zu leisten freilich die ersten Talente gefordert werden" (7,106f), Bei Goethe findet man stets eine XXI

gewichtige Grundaussage, meist deutlich erkennbar in markierter Endstellung, z.B.: „Thut ein Schilfsich doch hervor/Welten zu versüße n !/Möge meinem SchreibeRohr/Liebliches entfließen!" (I 18). Diese Parallele knüpft an eine beliebte orientalische Metapher an, die das Seh reib werk zeug des Dichters als Zuckerrohr bezeichnet. Die folgenden Verse übernehmen das erste Glied einer Parallele von Hafis, fügen noch ein zweites syntaktisch gleich gebautes Glied hinzu und binden auch, abweichend von der Vorlage bei Hafis, die eigentliche Kernaussage in diese Konstruktion ein: „Wer kann gebieten den Vögeln/Still zu seyn auf der Flur?/ Und wer verbieten zu zappeln/Den Schaafen unter der Schur?, ./Wer will mir wehren zu singen. ./Wie lieb sie mir's angethan" (III 13). Gelegentlich wird die Steigerung, die durch die Reihung mit der Aufgipfelung erreicht wird, auch sprachlich noch durch einen Komparativ unterstrichen. 1 „Lieblich ist des Mädchens Blick der winket/Trinkers Blick ist lieblich eh er trinket/Gruß des Herren der befehlen konnte,/Sonnenschein im Herbst der dich be sonnte, /Lie blich er als alles dieses habe/Stets vor Augen, wie sich kleiner Gabe/Dürft'ge Hand so hübsch entgegen dränget" (IV 4). Dies Gedicht kann einem Gasel von Hafis an die Seite gestellt werden, in dem ,lieblich' das reimende Gaselwort ist und in dem, wie stets bei diesem Autor, in den Abschlußverscn mit Nennung des eigenen Namens eine höhere Erkenntnis angeschlossen wird. Im folgenden Beispiel sind die Parallelen nicht nur durch die gemeinsame Eigenschaft des ,Sich-nicht-bergen-lassens' verbunden, alle drei werden zugleich mit dem Element des Unberechenbaren, Dämonischen, auch des Leuchtenden assoziiert, man vergleiche, wie die Liebe gleich dem Feuer ,aus den Augen schlagt' und wie das Gedicht gleich dem flammenden Licht nicht .untern Scheffel gestellt' wird: „Was ist schwer zu verbergen? Das Feuer!/ Denn bey Tage verräth's der Rauch,/Bey Nacht die Flamme, das Ungeheuer,/Ferner ist schwer zu verbergen auch/Die Liebe, noch so stille gehegt,/Sie doch gar leicht aus den Augen schlägt./Am schwersten zu bergen ist ein Gedicht,/Man stellt es untern Scheffel nicht" (I 6). Die wesentliche Aussage in Endstellung kann zugleich die Antwort einer in der vorangehenden Parallele aufgeworfenen Frage enthalten: „Dieses Baum's Blatt,, /Giebt geheimen Sinn zu kosten.. /Ist es Ein lebendig Wesen?,,/Sind es Zwey? die sich erlesen./Daß man sie als Eines kennt./Solche Frage zu erwiedern/ Fand ich wohl den rechten Sinn;/Fühlst du nicht an meinen Liedern/Daß ich Eins und doppelt bin?" (VIII 10). Selten ist der umgekehrte Fall zu beobachten. Zu Beginn wird ein schwer verständliches seelisches Phänomen festgestellt; im anschließenden Parallelfall aus der gegenständlichen Welt wird gezeigt, wie das, was oft als unvereinbarer Gegensatz erscheint, als notwendige Bedingtheit erkannt werden muß: „Du vergehst und bist so freundtich,/Verzehrst dich und singst so schön. [Dichter:] ..Ich singe mit schwerem Herzen./Sieh doch einmal die Kerzen,/Sie leuchten indem sie vergehn"

Einführung (III 12). Sehr wirkungsvoll ist auch eine Gegenüberstellung von negativen und positiven Aussagen: „Reitest du bey e'nem Schmied vorbey/Weißt nicht wann er dein Pferd beschlägt;/Siehst du eine Hütte. ./Weißt nicht ob sie dir ein Liebchen hegt;/Einem Jüngling begegnest d u . . /Er überwindet dich künftig oder du ihn./ Am sichersten kannst du vom Rebstock sagen/Er werde für dich was Gutes tragen" (IV 6). „Hab' ich euch denn je gerathdn/Wie ihr Kriege führen solltet?. ./Und so hab' ich auch den Fischer/Ruhig sehen Netze werfen,/ Brauchte dem gewandten Tischer/Winkelmaas nicht einzuschärfen./Aber ihr wollt' besser wissen/Was ich weiß" (V 8). So wie man die Parallelsetzung als eine Vorstufe des Vergleichs betrachten kann, so kann man den bildhaften Vergleich als eine Vorstufe der Metapher ansehen. Der eigentliche Vergleich wird meist mit Vergleichspartikeln eingeführt oder nachträglich als solcher gekennzeichnet. Als vermittelnde Vergleichsglieder dienen ,wie', ,so', .gleich', auch ,so wie' und ,wie. .so'; „[Dichier:] Der ich unsrer heil'gen Bücher/Herrlich Bild an mich genommen ,/Wie auf jenes Tuch der Tücher/Sich des Herren Bildniß druckte" (II 1); „Behramgur. .hat den Reim erfunden,/Er sprach../Dilaram/Erwiederte mit gleichem Wort und Klang./Und so, Geliebte! warst du mir be schiede n/Des Reims zu finden holden Lustgebrauch" (VIII 29); „Die Perlenrcihen. ./Wollt ich Liebchen dir verleihen,/Gleich der Liebe Lampendochte" (52,285 Var zu 6,288); „Der Klumpe fühlt sogleich den Schwung/Sobald er sich benetzet/So wie der Teig durch Säuerung/Sich in Bewegung setzet" (I 8). Zum Vergleich im weiteren Sinne gehört seine Umschreibung: „wenn der Dichter/Der Sonne bald, dem Kaiser sich vergleicht" (VIII 33). Ferner schließen sich hier an hypothetische, mit >als' eingeleitete Vergleichs aussage n: „Wenn du Suleika.. /Deine Leidenschaft mir zuwirfst/ Als war's ein Ball,/Daß ich ihn fange,/Dir zurückwerfe/ Mein gewidmetes Ich" (VIII 16). Die Ballspielmetapher, die schon der junge Goethe verwendete, war ihm auch in orientalischer Dichtung entgegengetreten. Auch diese hypothetische Form des Vergleichs kann umschrieben werden: „Und unser ganzes Ziehen/Es schien ein ewig Fliehen" (V 1). Eine andere Form ist der komparativische Vergleich: „Was bewegt dir leis' die Lippen ?/Lispelst immer vor dich hi n,/Lie bliche r als Weines Nippen!" (VIII 36). Noch eine Besonderheit ist hier anzuschließen, die Form eines gegensätzlichen Vergleichs: „So gefährlich ist dein Wesen/Als erquicklich der Smaragd" (III 7). Das Vergleichsmoment liegt hier in der Beden t u ngs nuance von ,so', das im Sinne von ,in einem solchen Maße', ,in so hohem Grade' gebraucht ist. Obwohl die Reihenfolge GrundaussageVergl eich saussage näherliegt, rückt doch auch mehrfach der Vergleichsspender an den ersten Platz, um dem Vergleichsträger die markierte Endstellung zu überlassen. Hier das Beispiel eines orientalisierenden Vergleichs, der zwei sehr verschiedene Dinge miteinander vergleicht: „Wie des Goldschmieds Bazarlädchen/VielXXII

gefärbt, geschliffne Lichter,/So umgeben hübsche Mädchen/Den bey nah ergrauten Dichter" (VIII 19). Als weiteres Beispiel ein Vergleich, der zugleich eine Anspielung auf zeitgenössische Ereignisse (Brand Moskaus) enthält: „Denn wie ein Funke fähig zu entzünden/ Die Kaiserstadt../Er, schon erloschen, schwand zu Sternenhallen;/So schlangs von dir sich fort mit ew'gen Gluten/Ein deutsches Herz von frischem zu ermuthen" (II 7). Ein Vergleich kann verschiedenen Umfang haben. Häufig wird eine Person oder eine Erscheinung in ihrer Gesamtheit verglichen, der Vergleich kann sich auf einzelne Eigenschaften, Vorgänge, Zustände beschränken, es können auch mehrere Faktoren in den Vergleich einbezogen werden: „Bist du von deiner Geliebten getrennt/Wie Orient vom Occident" (VIII 21); ,,[Hatem:J Zöpfe, Kämme groß und kleine,/Zieren Köpfchens nette Reine/Wie die Kuppel ziert Moscheen" (VIII 19). Dabei kann das Vergleichsmoment ausgeführt sein, wie in dem letztzitierten Beleg. Es kann auch ausgespart sein und ist dann aus dem größeren Kontext zu erschließen: „wenn der Dichter/Der Sonne bald, dem Kaiser sich vergleicht" (VIII 33); hierzu muß man drei andere Gedichte {VIII 13 u. 15 sowie VIII 32) heranziehen, um die übereinstimmenden Merkmale zu finden. Das Vergleichsmerkmal kann in seinem sprachlichen Ausdruck für beide Glieder, Verglichenes und Vergleichendes, passend sein: Kämme und Zöpfe zieren, auch die Kuppel ziert. Das Merkmal kann sich aber auch stärker an den Vergleichsempfänger anschließen: „Wie Wurzelfasern schleicht ihr Fuß" (II 10); nur der Fuß schleicht, nicht die Wurzel. Es kann auch stärker auf den Verglcichsspender ausgerichtet sein: „Dein Lied ist drehend wie das Sterngewölbe" (II 6); hier paßt das Merkmal drehend besser zur Charakteristik der kreisenden Gestirne als zur Beschreibung der stets auf dasselbe Wort reimenden Gaselform, Der Vergleich des Rache brütende n: „Stumm schwitzt er Gift aus/Wie die Otter schweigt,/Wie die Schlange Gift haucht" (7,12 nach einer alten Araberballade) ist von der Schlange her geprägt. Hier steüt sich die Frage, ob in Merkmalsangaben, die eigentlich dem Vergleichsspender zukommen, aber im Hinblick auf den Vergleichsempfänger gebraucht sind, nicht schon Metaphern vorliegen. Wenn sich der Vergleich auf einen größeren Zusammenhang erstreckt, kann man von einem ausgeführten Vergleich oder vom Gleichnis sprechen. Manche Gedichte bestehen aus einem Gleichnis, z.B. .Ilochbild', das die Liebe von Helios und Wolkentochter und ihr notwendiges Entferntbleiben schildert und dies mit dem Schicksal der irdischen Liebenden vergleicht (VIII 32), ferner das Kastaniengedicht ,An vollen Büschelzweigen', in dem die reifenden Kastanien ein Gleichnis für die im Innern des Dichters heranreifenden Gedichte sind (VIII 26). Bei der Assoziation beruht der Vergleich auf einer assoziativen Verknüpfung, z.B.: „Du Blondinchen bist so zierlich, .so nette,/Man gedenkt nicht ungebührlich/ Alsogleich der Minarette" (VIII 19).

Die Bildwelt des West-östlichen Divans Bei dem Gedicht ,In tausend Formen' liegt eine durchgeführte assoziative Vergleichung vor, die man als Spiegelung bezeichnen könnte, die Geliebte spiegelt sich in der Natur wider: „An der Cypresse. .Streben,/ Allschöngewachsne, gleich erkenn' ich dich,/In des Canales reinem Wellenleben,/Allschmeichelhafte, wohl erkenn' ich dich.," (VIII 42). Die Charakterisierung der Metapher als eine Art verkürzter Vergleich erscheint besonders einleuchtend bei solchen Formen, in denen neben der Ersatzbezeichnung, der metaphorischen Aussage, auch die eigentliche Aussage noch im Kontext auftritt. Beide Aussagen können in syntaktischer Beziehung zueinander stehen. Häufig ist eine Gleichsetzung durch die Kopula ,sein'. Die Gleichsetzung ist keine Gleichung und nicht ohne Einschränkung umkehrbar, sie gilt immer nur in bestimmter Hinsicht. Es lassen sich zwei verschiedene Arten solcher Gieichsetzung unterscheiden. Wird durch die Kopula die eigentliche Aussage als Prädikatsnomen angeschlossen, so hat ,sein' den Sinn von ,bedeuten', die metaphorische Aussage wird dadurch ausgedeutet, aufgeschlossen: „Bulbuls Nachtlied,./Drang zu Allahs lichtem Throne,. /Sperrt er sie in gotdnen Bauer./Dieser sind des Menschen Glieder" (X 2). Wird dagegen die metaphorische Aussage als Prädikatsnomen angeschlossen, so wird die eigentliche Aussage durch die Kopula der Metapher zu-, ja untergeordnet, der Bildträger wird durch den Bildspender charakterisiert: „[Hatem:] Du weißt daß der Leib ein Kerker ist" (IX 6); „Das Wort ist ein Fächer!" (II 9). Solche Metaphern treten auch gehäuft auf: „Die Chiffer. ./Von abertausend Blüten/Ist es ein bunter Strauß/Von englischen Gemüthen/Ein vollbewohntes Haus;/Von buntesten Gefiedern/Der Himmel übersä't,/Ein klingend Meer von Liedern/Geruch voll überweht!" (VIII 37). Mit Negation: „[Schenke:] Schau! die Welt ist keine Höhle" (IX 13). Zu dieser Gruppe der Gleichsetzung wird man auch die Fälle rechnen können, in denen statt der Kopula ,sein' ein Ausdruck der Bezeichnung, Benennung oder eine entsprechende Umschreibung verwendet werden: „Sey das Wort die Braut genannt,/Bräutigam der Geist" (II Motto). Interessant ist das Gedicht ,Segenspfänder', Vier Strophen scheinen nur an Reales anzuknüpfen, sie handeln von Talisman, Amulett, Inschrift und Siegelring (ausgehend von einer Beschreibung, die Goethe in einem Aufsatz Hammers in den Fundgruben fand). Erst die vorletzte Strophe enthält eine bezeichnende Gleichsetzung: „Sag' ich euch absurde Dinge/Denkt, daß ich Abraxas bringe" (12). Von dieser Strophe her lassen sich dann auch Verglcichsrnomente bei anderen Strophen finden, sie bleiben jedoch unausgedrückt. Eine besondere Form gleichsetzender Metaphorik tritt auf im Zusammenhang mit Rätsel und Auflösung, Traum und Deutung. Da gibt es ein Rätsel mit einer doppelten Lösung, wobei die zweite ausdrücklich als ,Bild' bezeichnet wird (hinzu treten noch andere Formen der Metaphorik): „[Suleika:] Die Sonne kommt!.. / Der Sichelmond umklammert sie./Wer konnte solch ein

Paar vereinen?/Dies Räthsel wie erklärt sich's? Wie? [Hatem:] Der Sultan könnt' es, er vermählte/Das allerhöchste Weltenpaar,/Um zu bezeichnen Auserwählte" (VIII 12). Die erste Auflösung lautet also: Sonne und Mond gleichzeitig verschlungen bedeutet den Sonnemondorden. Nun folgt die zweite Deutung: „Auch sey's ein Bild von unsrer Wonne !/Schon seh ich wieder mich und dich"; darauf die Gleichsetzung in Form einer Benennung: „Du nennst mich, Liebchen, deine Sonne" und abschließend noch eine Ariredernetapher, wie sie später definiert werden soll: „Komm, süßer Mond, umklammre mich!". In den Noten und Abhandlungen wird eine Blumen- und Zeichensprache beschrieben, bei der Blume oder Gegenstand Zeichencharakter haben und als eine Rätselmetapher fungieren, deren Reimwort die Auflösung, die eigentliche Aussage enthält: „Amarante Ich sah und brannte./Raute Wer schaute?/Haar vom Tiger Ein kühner Krieger" (7,125). Die Möglichkeit, mittels solcher Zeichen einen ,Gefühl- und Gedankenwechsel1 zu führen, leitet Goethe von den ,Haupteigenschaf ten orientalischer Poesie' ab: „den weit umgreifenden Blick über alle Welt-Gegenstände, die Leichtigkeit zu reimen, sodann aber eine gewisse Lust und Richtung der Nation Räthsel aufzugeben, wodurch sich zugleich die Fähigkeit ausbildet Räthsel aufzulösen" (7,124). Das Beispiel für Traum und Deutung ist kompliziert dadurch, daß noch ein zusätzlicher Vergleichhinzutritt, der erst die Deutung ermöglicht: „[Suleika:] Streifte sich der goldne Ring/Finger ab, in Wasserklüfte,/Den ich jüngst von dir empfing,/Also träumt' ich, ./Was bedeutet dieser Traum?" (VIII 7). „[Hatem:] Dies zu deuten bin erbötig'/Hab' ich dir nicht oft erzählt/' Wie der Doge von Venedig/Mit dem Meere sich vermählt./So von deinen Fingerglicdern/Ficl der Ring dem Euphrat zu,./Süßer Traum../Mich vermählst du deinem Flusse. ./Hier soll../Dir mein Geist gewidmet seyn" (VIII 8). Eine andere Form der Metaphorik, ohne ausdrückliche Gleichsetzung, tritt hervor bei dem Gebrauch einer .Ersatzbezeichnung' im Wechsel mit der eigentlichen Aussage, Geht die eigentliche Aussage im Kontext voraus, so wird sie durch die folgende Metapher variiert und poetisiert: „Und darf ich dann in solchen reichen Haaren,/Mit vollen Händen hin und wieder fahren../ Der fünfgezackte Kamm wo sollt' er stocken ?/Er kehrt schon wieder zu den Locken" (III 6); „[Hatem:] Lokken! haltet mich gefangen, ./Euch geliebten braunen Schlangen/Zu erwiedern hab' ich nichts" {VIII 20). Dabei kann der eigentliche Ausdruck auch Bestandteil eines Kompositums sein: „Und häufiger quillt ihrThränenguß;/Er [Helios] sendet., jeder Perle Kuß auf Kuß" (VIII 32). Geht die Metapher voraus, so wird sie durch die folgende eigentliche Aussage aufgeschlossen: „Talismane werd' ich in dem Buch zerstreuen , , /Ueberall soll gutes Wort ihn freuen" (VI 1). Die Metapher kann auch als Apposition zur Grundaussage treten: „die Nacht, die schüchterne Gazelle" (7,104). Übliche Fälle sind solche, wo diese Apposition der Anrede ,du' hinzu-

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Einführung gefügt wird: „O du mein Phosphor, meine Kerze,/Du meine Sonne, du mein Licht" (VIII 33). Besonders poetisch wirken Metaphern, bei denen eine zu erwartende Partikel ,als' erspart scheint, wodurch der Eindruck der Identifikation verstärkt wird: „Kommst geflogen und gebannt./Und zuletzt, des Lichts begierig,/Bist du Schmetterling verbrannt" (I 17); „Eule will ich, deinetwegen/Käuzen hier auf der Terrasse" (IX 19). Die teils ernst, teils heiter aufgefaßte Magie des Vorgangs kommt hier besonders eindrücklich zur Geltung, man beachte, wie auch die Verben (fliegen, kauzen) in die Metaphor!k einbezogen werden. Bei bestimmten Formen der Genitivmetapher wird der metaphorische Ausdruck durch das Genitivobjekt erschlossen. Solche Gcnitivmetaphern finden sich gehäuft in einem Chiffernbrief, den Goethe nach Hammers Hafisübersetzung schrieb: „Der Nachen der Geduld fiel auf dem Meer der Leiden,/In einen Wirbel mit dem Segeltuch der Trennung./Noch wenig fehlt, so wird des Lebens Schiff versinken,/In Sehnsuchtsfluthenschwall im weiten Meer der Trennung" (6,487). In Goethes eigenen Gedichten tritt sie verhältnismäßig selten auf, weil ihr immer etwas Gekünsteltes anhaftet. Man findet bei ihm ,die Flut der Leidenschaft', ,der Leidenschaft . .Brandung', ,die bunte Schnur des Glücks', ,den kräftgen Sturm des Übermuts', Aber in all diesen Fällen tritt die Form nicht isoliert auf, sondern wird mit anderen Formen der Metaphorik verbunden: „Die Flut der Leidenschaft sie stürmt vergebens/An's unbezwungne, feste Land.-/Sie wirft poetische Perlen an den Strand,/ Und das ist schon Gewinn des Lebens" (VI 16). Hier erscheint im Kontext noch die Perlenmetapher, aufgeschlossen durch das Attribut ,poetisch', ,Land' wird durch ,Strand' variierend aufgenommen und im letzten Vers durch das Genitivobjekt ,Leben' gedeutet. In den inhaltlich ähnlichen Versen eines längeren Gedichtes wird das Gekünstelte der Form aufgelockert durch Attribute, statt der ,Flut der Leidenschaft' ist es „deiner Leidenschaft/Gewaltige Brandung", das Leben wird nicht schlechthin mit dem Strand identifiziert, sondern es ist das besondere Leben des Dichters in dieser Epoche, das im Bild des .verödeten Strandes' dargestellt wird. Auch in den vorangehenden Versen ist diese Auflockerung der formalen Genitivnietapher zu beobachten, die ,bunte Schnur' des ,Glücks' erhält noch den ausmalenden Zusatz „Geklöpplet tausendfadig/Von dir" (VIII 16). Dieser Form der Genitivmetapher ähnlich sind bestimmte Kompositumsmetaphern, bei denen jeweils ein Glied des Kompositums die Metapher, das andere den eigentlichen Ausdruck enthält, z, B, .Rubinenmund' (VIII 21), .Glaubenskette' (V 12), .Lockenschlangen', ,Wimpernpfeile' (VIII 11, VIII II Var). Zu beachten ist, daß es sich bei den eben beschriebenen Genitiv- und Kompositumsmetaphern jeweils nur um eine Identifikation auf Grund bestimmter Merkmalsübereinstimmung handeln kann. Bei Lockenschlangen und Wimpernpfeilen werden (ausgehend von äußeren Ähnlichkeiten) die

gefährlichen Eigenschaften der Körperteile mit Tieren bzw. Waffen identifiziert, im Ausdruck ,Flut der Leidenschaft' wird die elementare Gewalt des Gefühls mit dem Element gleichgesetzt. Wenn die Metapher allein auftritt, muß die Deutung mit Hilfe des weiteren Kontextes ermittelt werden (konventionelle Metaphern, die nicht mehr stilistisch motiviert sind, bedürfen freilich keiner Entschlüsselung). Die Kaufhandelsmetaphürik des folgenden Belegs kann z.B. durch das Handelsobjekt .Wissen1 enträtselt werden: „Märkte reizen dich zum Kauf;/Doch das Wissen blähet auf" (IV 9). Manchmal erleichtert ein Attribut die Lösung: für die reich entwickelte Perlentnetaphorik die Hinzufugung .dichterisch' oder .poetisch' (VIII 16; VI 16,4); für die Tiermetaphorik die Hinzufiigung der Farben im folgenden Zitat mit der Schilderung eines Sonnenaufgangs; „der goldne Falke, breiter Schwingen,/Überschwebet sein azurnes Nest" (7,104). Der Umfang der Metapher kann sehr verschieden sein. Die kleinste Einheit ist die Einzelwortmetapher. „Nun töne Lied mit eignem Feuer!" (II 6); „Denn Bescheidenheit ist fein/Wenn das Mädchen blüht" (I 15). Einzel wortmetaphern sind im Divan sehr selten. Bei Kompositumsmetaphern ist meist nur ein Glied metaphorisch gebraucht. Die Sonderform, bestehend aus Metapher und Auflösung, wurde schon erwähnt. Sonst ersetzt die Metapher meist das Grundwort: .Sternenhallen' (II 7) für Sternenhimmel. Dabei kann die Zusammensetzung auch auf etwas Drittes zielen: ,Morgenlöwe' (7,104) für die aufgehende Sonne. Sehr selten sind beide Glieder metaphorisch aufzufassen: JugendSchranke' ( I I ) für Beschränktheit früher Epochen. Wie zu erwarten, zeigt die Genitivkonstruktion ähnliche Verhältnisse. Auch hier findet man neben der schon oben beschriebenen Sonderform, bestehend aus Metapher und Ausdeutung, Formen mit metaphorischem erstem Glied und eigentlich gebrauchtem Attribut, wie: ,Augenglas der Liebe' (VIII 41) für Blick der Liebe, ,Karfunkel deines Blicks' (VIII 4) für Glanz, Aufleuchten; ferner auf ein Drittes zielend: die -Regentropfen Atlahs' (VIII 16) für Perlen; selten beide Glieder metaphorisch: .der Mutter Schoß' (I 8) für hervorbringende Erde. Auch phraseologische Verbindungen und Wendungen können metaphorisch gebraucht werden. Ein wirkliches, sinnlich gescheutes Erlebnis, der Anblick von Regen- und Wasserfluten, ist Ausgangspunkt für die Wendung ,die Wasser fließen lassen' (6,282) irn Sinne von den Dingen ihren Lauf lassen. Manchmal ist hier der eigentliche Gebrauch nicht mehr üblich; „Niemand setzt mir Schranken" (IX 2) für einschränken, einengen; „Abgeschliffen hab' ich das/An den Solen schon" (I 15) für überdrüssig sein. Am häufigsten trifft man im Divan die ausgeführte Metapher an. Sie kann den Inhalt einer Strophe, ja eines ganzen Gedichts bilden. In dem Gedicht .Lesebuch' wird die Buehmetaphorik für das Liebeserleben

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Die Bildwelt des West-östlichen Divans durchgeführt (III 3), In ,Lied und Gebilde' wird mit der Wassermetaphorik das Wesen der orientalischen Dichtung und der neuen Divanlyrik versinnlicht (I 13). Die Weg- und Reisemetaphorik durchzieht das Gedicht, das im Wiesbadener Register den Titel .Caravane' trägt; hier versetzt sich der Dichter in das Beduinenmilieu und malt einen Zug durch die weite Wüste aus, - am Eingang des Buchs des Unmuts, dessen Hauptthema die Einschränkung des Individuums ist, ein Bild der Freiheit, der Öffnung eines weiten Horizontes in der unendlichen Kulturwelt des, Orients ( V I ) . Zuweilen bilden verwandte Metaphern für verschiedene Gegenstände und Erscheinungen eine ganze Kette, so in den aufeinanderfolgenden Gedichten vom Spiegel der Chiffernbriefe, vom Spiegel des Herzens, vom Weltenspiegel und vom Augenglas der Liebe. Abgeschlossen wird diese Folge dann durch das große Gedicht von der Spiegelung der Geliebten in der Natur (ohne daß die Spiegelmetapher hier ausdrücklich verwendet wird) (III 38-42). Die ausgeführte Metapher kann im Hinblick auf ihren besonderen Inhalt verschiedene eigene Bezeichnungen erhalten. In einem Schlüsselgedicht verbergen sich hinter den Personen und Ereignissen ferner Epochen und Länder Menschen und Vorgänge des eignen zeitgenössischen und biographischen Umfelds. So ist das Gedicht ,Der Winter und Timur' (VII 1) ein Schlüsselgedicht auf Napoleons Winterfeldzug. Damit ist zugleich eine Damonisierung der Person des Herrschers verbunden, er wird den Maßstäben historischer Beurteilung entzogen; „Außerordentliche Menschen, wie Napoleon, treten aus der Moralität heraus. Sie wirken zuletzt wie physische Ursachen, wie Feuer und Wasser" (Gespr, Herwig 2,190 Riemer 1807). Von hier aus wird erst verständlich, daß eine solche Macht in der Darstellung des Dichters nur durch elementare Kräfte wie das Feuer (vgl II 7) oder den Winter (VII 1) bezwungen werden kann. In dem Huldigungsgedicht ,An Schach Sedschan und seines Gleichen' {IV 21) deutet Goethe selbst auf eine mögliche näherliegende Adressierung hin, .seinesgleichen' ist auf Carl August zu beziehen. Lehrhaft-moralische Elemente prägen die Parabel, doch sieht man an einigen Gedichten des ,Buches der Parabeln' (X), daß Goethe den Begriff weiter faßt und auch allgemeine Weisheiten, ja Gefühlserlebnisse (X 10) parabolisch behandelt. In der Allegorie wird ein Bild durchgeführt, dem abstrakte Begriffe zugrunde liegen. Hierzu gehört das Gedicht von .Herrn Irrtum' und .Frau Wahrheit' (VI 18). Wo die Handlung die irdische Welt verläßt und die Vorstellung unwirklicher oder jenseitiger Räume geweckt wird, kann man von einem Mythos sprechen. So enthält das Gedicht .Wiederfinden' (VIII 35) einen Weltschöpfungsmythos. Im Buch des Paradieses wird in einem ganzen Gedichtzyklus eine Paradiesmythologie ausgebildet, die auch schon in den Gedichten ,Hegire' ( I I ) und ,Der Deutsche dankt' (II 4) anklingt; der äuXXV

ßere Rahmen ist den Paradiesvorstellungen des Islam entnommen, der innere Gehalt ist poetisch. Stellen Schlüsselgedicht, Parabel, Allegorie und Mythos reine Formen ausgeführter Metaphorik dar, so gibt es auch andre Gattungen, die zwar nicht selbst metaphorische Gebilde sind, solche aber häufig enthalten. Metaphern treten z.B. im Rahmen eines Mottos auf. Für das Buch Hafis knüpft Goethe an das schöne bildhafte Motto von Hammers Hafis-Übertragung an: „Sey das Wort die Braut genannt,/Bräutigam der Geist ;/Diese Hochzeit hat gekannt/Wer Hafisen preist" (II Motto). Für das Buch Suleika übernimmt er aus Diez, Denkwürdigkeiten, fast wörtlich folgendes Bild; „Ich gedachte in der Nacht/Daß ich den Mond sähe im Schlaf;/Als ich aber erwachte/Ging unvermuthet die Sonne auf 1 (V!EI Motto), hindeutend auf neue Licbeserfahrung. Der Spruch, das Sprichwort stellen eigentlich eine allgemeingültige Wahrheit oder Moral in kurzer prägnanter Form dar, auch hier finden sich häufig Metaphern. Anregungen zu Sprüchen erhielt Goethe vielfach aus orientalischen Quellen. Einen Spruch aus dem Buch des Oghuz in Diez, Denkwürdigkeiten: „Wenn der Dreck getreten wird, verbreitet er sich" formte er folgendermaßen um: „Getretner Quark/Wird breit, nicht stark" (VI 15). In der Allusion wird gewöhnlich auf literarische Vorbilder (Sprichwörter, Zitate) oder auf historische Personen und Ereignisse angespielt. Im Divan findet man eher eigene Umformungen als bewußte Anspielungen auf literarische Vorbilder; die orientalische Dichtung war nicht so allgemeines Bildungsgut, daß solche Anspielungen hätten verstanden werden können. Auf Zeitgeschehen wird öfter angespielt, z. B. auf den Wiener Kongreß: „Laßt euch, o Diplomatenl/Recht angelegen scyn/Und eure Potentaten/Berathet rein und fein,/ Geheimer Chiffern Sendung/Beschäftige die Welt" (VIII 37). Manchmal ist die Anspielung nur für einen bestimmten Kreis deutlich; so wies K. Mommsen nach, daß viele Gedichte auf den Konflikt zwischen Hammer und Diez anspielen. Das Gedicht ,Den Gruß des Unbekannten ehre ja' (IV 7) spielt auf eine frühere Begegnung und auf einen Brief Gneisenaus an. In dem Gedicht ,Frage nicht durch weiche Pforte' (IV 11) ist eine Anspielung auf August von Goethes Situation in Weimar, verbunden mit Rat und Trost für den Sohn, enthalten. Manchmal werden die Spuren, die man bis zu dem Kern der Anspielung verfolgen könnte, so verwischt, daß die Forschung lange Zeit bis zur Entdekkung solcher Geheimnisse brauchte. So wurden in dem Gedicht .Geheimstes' (III 15) Anspielungen auf die Kaiserin Maria Ludovica enthüllt. Auch die Anspielung kann metaphorischen Charakter haben und eignet sich dann besonders zu anzüglicher Polemik. So kann man in der immer wiederkehrenden Schelte auf Mönche, Kutten, Pfaffenwesen weniger einen Angriff auf die kirchliche Orthodoxie sehen, als vielmehr den Ausdruck des Unmuts über jede Art von engherziger Beschränktheit und Befangenheit, besonders auch gegen

Einführung Fachzünftelei und Kastenwesen in der Wissenschaft. Gern wählt Goethe auch Gegebenheiten aus der östlichen Welt, um auf Westliches anzuspielen. So kann sich unter dem ,Euphrat' der Main verbergen, mit dem ,Koran' wird auf die Bibel, mit den .neuen Derwischen' auf die westlichen Theologen gezielt (V 14), Wenn Goethe das Eingangsgedicht seines Divans ,Hegire' nennt, so spielt er damit auf Mohammeds Flucht an und stellt seine eigne Wendung in den Orient als eine Art Kontrafaktur dazu dar: auch seine ,Fiucht' leitet eine folgenreiche innere Entwicklung ein. Bei den Rollengedichten gibt es ebenfalls eigentliche und metaphorische Arten. In ihrer eigentlichen Rolle treten Firdusi und Dscheläl-eddin Rumi auf, wenn sie aus ihren eigenen Werken sprechen, woran der westliche Dichter dann seine eignen Betrachtungen anknüpft (IV 23 und 24), Die Zwiegespräche mit Hafis sind ideelle Dialoge, in denen ein Partner aus ferner Zeit spricht. Eine Ersatzfiguration liegt aber vor, wenn der Dichter selbst in der Maske Timurs auftritt: „Timur spricht./Was? Ihrmisbilliget den kräftgen Sturm/Des Uebermuths, verlogne Pfaffen !/Hätt' Allah mich bestimmt zum Wurm ;/So hält' er mich als Wurm geschaffen" (V 15b). Eine besondere Stellung nehmen die Wechselreden zwischen Hatem und Suleika ein, bei denen es sich zwar um fiktive Gestalten handelt, mit denen sich der Dichter bisweilen jedoch unverkennbar identifiziert: „[Hatem:] ..Du beschämst wie Morgenröthe/Jener Gipfel ernste Wand,/ Und noch einmal fühlet Hatem/Frühlingshauch und Sommerbrand" (VIII 20). Nach dieser Betrachtung der knappsten und der ausgedehnteren Formen der Metaphorik noch ein Blick auf die an der Konstituierung einer Metapher beteiligten Glieder. Sie erscheinen nicht alle gleichberechtigt, es gibt hier Haupt-, Neben- und Statistenrollen. Die metaphorische Aussage konzentriert sich meist um einen Kern, ein Zentrum, einen ,Brennpunkt'. In dem Gedicht ,Wink' ist der .Fächer' die Hauptmetapher, das ,Auge', das dazwischen hervorblitzt, ist die zweite damit eng verbundene Metapher, um die sich dann weitere neben- und untergeordnete Glieder gruppieren wie ,Stäbe', ,schön' usw. (II 9). Es kann schwierig sein, den Ausgangspunkt einer metaphorischen Aussage festzulegen. Bei den schon oben zitierten Versen: „Eule will ich, deinetwegen,/Käuzen hier auf der Terrasse" (IX 19) kann entweder die Metapher ,kauzen' für das kauernde Hocken die weitere Ausmalung ,EuIe' angeregt haben, oder die Metapher .Eule* für den Nachtwachendcn die weitere Charakterisierung ,kauzen' nach sich gezogen haben. Deutlicher verfolgen läßt sich die Entwicklung einer metaphorischen Aussage, wenn das Gedicht nach einer Vorlage entstanden ist. So fand Goethe in einer Quelle in den Fundgruben des Orients als Beispiel für ,den kühnen Trotz auf selbst erworbene und selbst erhaltene Freiheit' den Ausspruch eines Mannes, der einen ,Antrag zur Unterwürfigkeit' abwies: „über seiner Mütze sehe er nur den Himmel". Diese Sentenz übernimmt

Goethe und erweitert sie zu einem Kurzgedicht, indem er als weitere Freiheitsrnetaphern und -symbole den ,Sattel' und die Gestalt dessen, der ,in alle Ferne reitet 1 hinzufügt und ,Hütte' und ,Zelt' als Metaphern der engen Häuslichkeit und Beschränkung gegenüberstellt. Er weitet den Gegensatz von Freiheit und Unterwerfung aus zu dem Gegensatz von Unbegrenztheit und Einschränkung, die politische Aussage zu einer allgemeineren erweiternd (I 3). Gelegentlich verarbeitet Goethe auch ganz reale Darstellungen für seine Metaphorik. Bei Chardin fand er eine Schilderung der Jagdverhältnisse, besonders der Falknerei: „On les öresse aussi ä arreter toutes sortes de Betes fauves, excepte le Sanglier". Hieraus formt Goethe die Einkleidung seines Sprichwortes. Der Ausdruck ,wildes Schwein' aber wird Ausgangspunkt für die Metapher ,borstig' in der vorangestellten Lehre: „Sich im Respect zu erhalten/Muß man recht borstig seyn./Alles jagt man mit Falken,/Nur nicht das wilde Schwein" (VI 7), Weiter oben wurde schon der nach einer Vorlage aus dem Buch des Oghuz gedichtete Spruch: „Getretner Quark/Wird breit, nicht stark" (VI 15) zitiert. In einer Fortsetzung dazu verarbeitete er Mitteilungen aus Chardins Reisen über die Herstellung von Ziegeln aus Stampferde: „Schlägst du ihn aber mit Gewalt/In feste Form, er nimmt Gestalt./ Dergleichen Steine wirst du kennen,/Europäer Pise sie nennen". Er scheint aus der metaphorischen Sphäre ganz in die reale eigentliche Aussage überzuleiten, man geht aber wohl nicht fehl in der Annahme, daß die Metaphorik weitergeführt wird und auf verfestigte, irrige Lehrmeinungen zielen soll. Die Metaphorik kann auch aus einem Vergleich der Vorlage hervorgehen. Im Buch des Oghuz findet sich folgende vergleichende Aussage: „Tritt nicht über wie das Meer und umfasse keine Sache, welche du nicht ausrichten kannst". Aus dem Bildkern des übertretenden Meeres entwickelt Goethe seinen Spruch, indem er den Vergleichsspender der Vorlage (.wie das Meer') in die Metaphorik einbezieht: „Das Meer fluthet immer,/ Das Land behält es nimmer" (VI 1). Noch ein Beispiel für die Entwicklung eines Vergleichs aus einer orientalisierenden Metapher, In seinem Gedicht ,An Hafis' nennt Goethe die ersehnte Geliebte ,die wandelnde Cypresse' und bleibt in diesem Bild, wenn er nun vergleichend fortfährt: „Wie Wurzelfasern schleicht ihr Fuß/ Und buhlet mit dem Boden" (II 10). Abschließend sollen noch einige Sonderformen der Metapher erwähnt und veranschaulicht werden, Für die Personifizierung, die Bezeichnungsübertragung aus dem menschlichen Bereich in außer menschliche Bereiche, finden sich im Divan besonders eindrucksvolle Beispiele, auch nach orientalischen Mustern: Hudhud als Liebesbote, das Paar Rose und Nachtigall, die Perle als Gesprächspartner des Juweliers (X 4), der mutig-bescheidene Wassertropfen (X 1), Kessel und Topf als Gegenspieler (X 7). Naturerscheinungen werden vergöttlicht: Sonne und Regen als Helios und Wolkentochter (VIII 32). Manchmal werden

XXVI

Die Bildwelt des West-östlichen Divans den Personifizierungen teils menschliche, teils tierische oder übermenschliche Attribute beigelegt: der Wind, als sprechender Bote, hat Flügel, ebenso kann das bangende Herz fliegen, der Liebesschmerz nistet im Herzen, die Lieder fliegen im Himmelslande hin und wider, steigen empor wie das Flügelpferd des Propheten, schweben um die Pforten des Paradieses, flöten, klopfen und erbitten sich ewiges Leben, Die im Kontext auftretenden Ausdrücke fügen sich meist in diesen Rahmen der Beseelung ein, doch können auch einzelne Vokabeln wieder an den eigentlichen Sachverhalt anknüpfen. Der Topf hat zwar Bauch, Hintern und Gesicht, aber auch einen Henkel; die Sonne behält bei aller Vergöttlichung noch die Eigenschaft des Scheincns, Die Synästhesie, eine Bezeichnungsübertragung aus einem Bereich der Sinnesempfindungen in einen ändern, ist besonders im Zusammenhang mit der Paradiesmythologie ausgebildet: „Mit den Augen fängst du an zu kosten,/Schon der Anblick sättigt ganz und gar" (XII 2); denn im Paradies ist nicht nur ,dem Fünf der Sinne' vorgesehen, sondern man gewinnt auch noch besonders , Einen Sinn für alle diese' (XII 9). Weitere Formen beruhen auf einer Bezeichnungsübertragung nach dem Sachzusammenhang. Für die Synekdoche, eine Ersatzbezeichnung, die innerhalb der Ebene des eigentlichen Begriffsinhalts bleibt, mit Austausch auf quantitativem Gebiet, findet man nur wenige Beispiele, bei denen die Gattung durch die Art, das Ganze durch einen Teil vertreten wird: „Reiche froh den Pfennig hin" (IV 5): „Laßt mich nur auf meinem Sattel gelten!" (I 3). Auch die Metapher .Mondgesicht' (Gesicht so schön wie der Mond, auch: von erhellender, erheiternder Wirkung) steht in der Anwendung als Kosename für die Geliebte neben anderen Lichtmetaphern zugleich pars pro toto. Häufiger ist die Metonymie anzutreffen, eine Ersatzbezeichnung, deren Bedeutung nicht mehr auf der Ebene des eigentlichen Begriffsinhalts liegt, wobei verschiedene Beziehungen (Person-Sache, Ursache—Wirkung, Stoff-Verfertigtes u.a.) zugrunde liegen können. Im Rahmen des Trinkthemas spielen Gefäß-Inhalt-Beziehunge.n eine Rolle bei .Becher' und ,Humpen'. Meist verbindet sich die Metonymie im Divan mit anderen Formen der Metaphorik, So steht die .Schüssel', die der Dichter anbietet, zugleich im größeren Rahmen der Speisemetaphorik und deutet auf den kulturellen Gehalt des Orients (6,275), Der folgende Beleg bringt die Ursache-Wirkung- und die Abstraktuni-Kon k r etu m Beziehung zur Anschauung; Der Ausdruck .Milde' wird dann durch ,Kuchen' wieder aufgenommen und durch Anknüpfung an eine bestimmte Anekdote der orientalischen Vorlage in eine ausgeführte Metaphorik eingebettet: „Was willst du untersuchen/Wohin die Milde fließt.tin's Wasser wirf deine Kuchen,/Wer weiß wer sie genießt" (VI 10). Gelegentlich steht die Metonymie im Dienste einer verhüllenden Polemik, so z.B. wenn die gewissermaßen anonyme Zeitschrift für deren Herausgeber und Mitarbeiter genannt wird; in der endgültigen

Fassung drückt sich der Dichter noch vorsichtiger umschreibend aus (V 6), Ähnliche Absichten der Verhüllung zeigen die Vokabeln ,Schule' und .Katheder' statt ihrer Vertreter, die im Streit liegen (IX 12), Die .Kutten* stehen als Ersatz für ihre Träger, wobei man die Mönchs- und Pfaffenrnetaphorik, die auf engherzige Llnduldsamkeit in Wissenschaft, Kunst und Leben hinzielt, im Auge behalten muß. Vereinzelt wird die Enallage, eine Art adjektivischer Metonymie, bei der das attributive Adjektiv mit einem Substantiv verbunden ist, zu dem es nicht in unmittelbarer logischer Beziehung stehen kann, verwendet: „Wer mit gläubiger Nadel sticht [beim Buchorakelj/Ueberall soll gutes Wort ihn freuen" (VI 1). Einige andere Formen, die der impliziten oder expliziten Merkmalshervorhebung dienen, schließen sich hier an. Sehr schöne Beispiele gibt es für die Emphase, bei der nur bestimmte Merkmale einer Bezeichnung durch besondere Betonung aktiviert werden; „Und mich lehrt der Buße Frommen,/Wenn der Mensch gefehlt" (IV 8); hier ist der Mensch in seiner Schwachheit, in der Fehlbarkeit seines Urteils zu verstehen. Im folgenden Beispiel sieht man besonders eindrucksvoll die emphatische Betonung zweier verschiedener Merkmalskreise: „Wo ich mir die Welt beseitige,/Um die Welt an mich zu ziehen" (VIII 1); es handelt sich einmal um die äußere Welt des Scheins, das andere Mal um die wahre Welt, die Welt des Geistes und der Liebe. Gern bedient sich der Dichter der Periphrase, die bestimmte Merkmale in meist mehrgliedrigen Ausdrücken hervorhebt. So charakterisiert er die Fata morgana als .Streif erlogner Meere* ( V I ) , das Feuer als .Gottes Gleichnis', die Hand als .fünfgezackter Kamm*, die Diamanten als .erdgeborenes Glas', die Siebenschläfer als .Lieblinge des Schlafes" (XII 10), die morgendliche Frühe in der Fügung: ,bis zu Taues luft'ger Nässe' (IX 19). Bisweilen ist es schwer zu beurteilen, ob es sich um eine eigentliche oder um eine metaphorische Periphrase handelt. ,Gottes Thron' als Umschreibung für die Sonne war für die alten Parsen eine Realität, denn in der Sonne glaubten sie den Thron Gottes zu erblikken (XI 1). Auch den Ausdruck .Feuer in dem Blauen' für Sterne könnte man als impressionistisch geschaute Realität auffassen (IX 19). Die Antonomasie, bei der entweder statt eines Eigennamens ein Appellativum, auch eine Periphrase, oder umgekehrt ein Eigenname im Sinne eines Appellativunis gesetzt wird, ist verhältnismäßig selten. Nach orientalischem Muster findet sich mehrfach ,der Prophet' für Mohammed, vielleicht entstand in Anlehnung daran der Ausdruck ,Prophetenstadt* für Jerusalem (Xll 8). In der Vulkanmetaphorik bezeichnet der .Ätna' das leidenschaftliche glühende Herz des liebenden Dichters; „Unter Schnee und Nebelschauer/Rast ein Aetna dir hervor" (VIII 20). Gelegentlich trifft man auf paradoxe Ausdrucksformen wie die Liioies, die Bezeichnung durch das negierte Antonym: „Es wird nicht ganz verwerflich sein"

XXVII

Einführung f VIII 3), oder die Hyperbel, die Übertreibung; „Thut ein Schilfsich doch hervor/Welten zu versüßen" (I 18); Fügungen wie ,Paradieses Wonne 1 (VIII 3) können nur bedingt als Hyperbel verstanden werden, da sie in den Rahmen der Paradiesmythologie, wie sie besonders im XII, Buch erscheint, gehören. Abschließend soll noch eine besondere Form charakterisiert werden, die zwar nicht unmittelbar zur Metaphorik gehört, aber doch gewisse Berührungen damit aufweist. Unter Symbolik im Goetheschen Sinne ist nicht ein Bild zu verstehen, sondern es wird ein Wort oder ein Sinnzusammenhang in eigentlicher Bedeutung gebraucht, während zugleich ein anderer, höherer Inhalt damit erfaßt wird. Wenn der Schenke den am Katzenjammer leidenden Dichter tröstet: „Schau! die Weit ist. ./Immer reich an Brut und Nestern,/Rosenduft und Rosenöle !/BuIbul auch, sie singt wie gestern" (IX 13), so werden unter Rose und Nachtigall zugleich Schönheit und Glanz und die immer sich durch Liebe erneuernde Lebendigkeit und Fruchtbarkeit der Welt symbolisiert. So übernimmt Goethe das alte sufische Bild vom Falter, der in der Kerze liebend verbrennt, aber er löst das Bild aus seiner religiös-mystischen Sphäre, Mit der ,seligen Sehnsucht', dem .Selbstopfer' ist nicht von vornherein die religiöse Sehnsucht der Seele nach Gott bezeichnet, sondern die irdische Liebe, die mit Liebesnacht und Zeugung deutlich charakterisiert ist, deutet zugleich symbolisch auf jede Form der Hingabe, der Entselbstung. Ähnlich verhält es sich mit dem Motiv der Trunkenheit. Das Schenkenbuch ist weder eine religiöse Allegorie, noch eine Sammlung von Trinkliedern. Die Weinestrunkenheit wird zum Symbol für den rauschhaften Zustand, in dem eine Steigerung aller Lebensfunktionen eintritt, in dem man ,Gott frischer ins Angesicht' blickt. Die Unterscheidung von Symbol und Metapher läßt sich deutlich klar machen am Motiv des Staubes, In dem Gedicht .Allleben' (I 16) ist der Dichter auf der Reise. Der vom Wagen aufgewirbelte Staub erinnert ihn an das von Hafis häufig gebrauchte Motiv vom Staub, der vor der Schwelle der Geliebten liegt, er denkt aber auch zurück an den Staub Italiens, in Zeiten der Liebe. Jetzt im Alter weckt der Staub in ihm die Vorstellung des Unfruchtbaren, Abgelebten, er wird ihm zum Symbol der eignen Starrheit. Ein Gewitterregen zieht heran, von ihm wünscht er für den Staub Befeuchtung, Befruchtung, den Geruch des Gmnelns, für sich selbst Heilung, Verjüngung. Sein Wunsch wird erfüllt, der Regen benetzt die Erde, es duftet erfrischend, — damit wird zugleich die eigne Neubelebung symbolisch angedeutet. Anders dasselbe Motiv in dem Gedicht ,Laßt

mich weinen' (6,290), das im Beduinenrnilieu spielt. Wenn es hier in den Schlußversen heißt: „Laßt mich weinen! Thranen beleben den Staub./Schon grunelt's", so bleibt der Staub nicht mehr gegenständlich, denn Tränen könnten den Wüstensand nie befruchten. Hier ist der Staub Metapher für das eigne Innere, dessen Starrheit in Tränen aufgelöst wird. Noch ein Beispiel für die Verwendung desselben Motivs bald als Symbol, bald als Metapher. Die Siebenschläferlegen de hat zum Inhalt das Motiv der Felsenhöhle und der darin eingeschlossenen, über Jahrhunderte jung erhaltenen Schläfer. Unter der Gattungsform der Legende ist hier eine Symbolik entfaltet, wie man sie ähnlich im Festspie! ,Des Epirnenides Erwachen' findet. Die Höhle symbolisiert den abgeschlossenen, bergenden Bezirk, in dessen Schutz und Hülle Lebendiges, Vergängliches bewahrt, erhalten bleibt, die Jünglinge symbolisieren Zeitlosigkeit, auch Verjüngung. Im folgenden Gedicht, dem letzten des Buches des Paradieses und zugleich dem letzten des Divans, wird diese Symbolik ins Gebiet der Metaphorik hinübergespielt. Hier apostrophiert der Dichter, mit deutlichem Seitenblick auf die Legende, sich selbst als einen, der frisch und wohlerhalten Felsenklüfte spaltet und von Gabriel, in eine Moschuswolke gehüllt, ins Paradies entrückt wird. Das ist reine Metaphorik. Und zugleich findet sich hier die Auflösung der Paradiescsmythologie; dieses Paradies ist das Reich der sich stets erneuernden unvergänglichen Liebe (wie es die Gespräche mit der Huri schon nahelegten), es ist aber auch das Reich des ewig lebendigen Geistes, „Wo das Schöne, stets das Neue,/Immer wächst nach allen Seiten/Daß die Unzahl sich erfreue" (XII U). In den vorangegangenen Ausführungen wurde mehrfach auf die bildspendenden Bereiche hingewiesen, aus denen der Dichter seine Vergleiche und Metaphern schöpft. Im folgenden Überblick sollen einige der wichtigsten Bereiche in der Mannigfaltigkeit und Ausdrucksfähigkeit ihrer Bilder charakterisiert werden. Goethe hat diese Bereiche größtenteils nicht selbst erschlossen, er folgt europäischen und orientalischen Vorbildern, die wiederum selbst in einer oft Jahrhunderte alten Tradition stehen 14 . Die besondere Ausgestaltung aber, die Verknüpfung mit seinem inneren Denken und Fühlen, die Erweiterung der Aussagefähigkeit ist Eigentum des westlichen Dichters15.

Weg- und Reisemetaphorik Der Dichter hat in seinem Leben viele Wanderungen, Fahrten und Reisen unternommen. Er hat sich immer gern seinen eigenen Eindruck von Land und Leuten

14 Bei den orientalischen Quellen kann es sieh freilich nicht um Originalvorlagen handeln, sondern um Übersetzungen, bei denen man gerade auf dem Gebiet der Metaphorik eine Angleiehung an den europäischen Sprachgebrauch nicht ausschließen kann. 15 Ruoff hat in seinem Buch: Goethe und die Ausdruckskraft des Wortes, Dtss. Lpz. 1933, im Rahmen seiner behandelten Bedeutungsfelder auch Beispiele aus der Metaphorik gebracht. Die Felder berühren sich gelegentlich mit den im folgenden charakterisierten Bereichen.

XXVIII

Die Bildwelt des West-östlichen Divans verschafft. Im Alter hat ihn die Beweglichkeit der Jugend nach und nach verlassen: „weit und breiten Landes/Durchschweifen frommt nicht mehr" (IV 17}. Es sind eigentlich nur noch Badereisen, die ihn von seiner gewohnter) Umgebung entfernen. In den Jahren des Divans sind es vor allem die Reisen in die alte Heimat. Sie bringen mit der Erinnerung an die Jugend auch das Gefühl der Verjüngung. Zur gleichen Zeit bricht der Dichter im Geiste in ein anderes Land auf, in dem jugendliche Zustände der Menschheitsgeschichte herrschen. Seine Beschäftigung mit dem Orient, die sich vom Knabenalter bis in die reifen Mannesjahre hinzog und jetzt im Alter, angeregt durch die Lektüre der Hammerschen Hafisübersetzung und anderer orientalischer und orientalist] s eher Literatur, einen Höhepunkt erreicht, stellt er dar in der Fiktion einer Flucht, einer ,Hegire 1 in den ,reinen Osten' (I I). Es ist eine Flucht aus der Enge und Beschränktheit der europäischen Zivilisation in die Ferne, in die Weite, ins Grenzenlose. Während die Zeitgenossen daheim bleiben, reitet er allein ,in alle Ferne' (I 3) oder zieht mit den Karawanen: „Und immer ging es weiter,/ Und immer ward es breiter/Und unser ganzes Ziehen/Es schien ein ewig Fliehen" ( V I ) . Die einfachen Menschen will er kennenlernen, sich ,unter Hirten mischen' (I 1), das ganze Land will er erkunden: „Jeden Pfad.. betreten/Von der Wüste zu den Städten" (I 1). So streift er „von den Indostanen. .bis Damascus bin/Um. ./Bis ans rothe Meer zu ziehn" (VIII 8). Aber bei aller dieser Sehnsucht in die Ferne bleibt er gebunden an die Geliebte und ist glücklich, wenn er ihrem „Flusse,/Der Terrasse, diesem Hayri" vermählt bleibt (VIII 8). Nur für sie dehnt sich sein Geist erobernd bis an die fernsten Grenzen Indiens aus (VIII 14). Wie sich mit dieser Reisefiktion die Kaufhandetsmetaphorik verknüpft, ist in dem entsprechenden Abschnitt dargestellt. In der orientalischen Poesie ist die Metapher vom ,Weg der Liebe1 nicht selten, und besonders in Hafis' Diwan findet sie sich in reicher und phantasievoller Ausführung, Auch im Divan des westlichen Dichters spielt sie eine Rolle, Der Dichter ist selbst den Weg der Liebe gegangen, er kennt ihn so gut, daß er sich anmaßt, dem berühmten unglücklichen Liebespaar der orientalischen Dichtung, ,Medschnun und Leila', diesen Weg zu offenbaren. Der wahrhaft Liebende „wird nicht irre gehn,/War's um ihn her auch noch so trübe" (VIII 6). Es ist stets ,der rechte Weg', und Nischani ist einst auf diesen Weg durch den Meister der Liebe geführt worden, denn auf unauflösliche Fragen kommt nur dem Geliebten die Antwort zu. Diez, der Übersetzer der Verse, die hier zugrunde liegen, hat Meister und Geliebten religiös interpretiert, denn ,der rechte Weg' spielt im Islam eine große Rolle. Goethe ändert den Gedankengang der Vorlage, er schreibt den sich wiederfindenden Liebenden die Lösung des Unauflöslichen, des Lebensrätseis, zu (III 3). Auch getrennt von der Geliebten, in weiter Entfernung, weiß das Herz genau den Weg, es ,rennt durch alle Wüste1; sein eigner

Führer, gibt es sich „überall selbst das Geleit,/Für Liebende ist Bagdad nicht weit" (VIII 21). Das Herz kennt auch das Gefühl der höheren Sehnsucht, einer Sehnsucht nach Entgrenzung, nach Aufgabe des eignen Ich. Erfüllung findet es nicht im Metaphysischen, sondern in der Liebe: „Und immer sehnt sich fort das Herz./Ich weiß nicht recht ob himmelwärts;/Fort aber will es hin und hin,/Und möchte vor sich selber fliehn./Und fliegt es an der Liebsten Brust/Da ruhts im Himmel unbewußt" (VI 2). Hafis hat solche Sehnsucht, .die Seel' zur Seele fliehend', am schönsten besungen (II 10). Eine alte Metapher ist in Osten und Westen das Bild des Lebensweges, der Lebensreise. Am Beginn steht die Frage nach dem „Woher ich kam?", aber der „Weg hierher, der ist mir kaum bewußt" (IV 12). Letzten Endes ist es auch gleichgültig, „durch welche Pforte/Du in Gottes Stadt gekommen" (IV 11). „Du reisest, ein Geschick bestimmt den Raum" (IV 24); man hat die .Reise' zu , vollenden1 (VI 4). Der Mensch ist ein .Wandrer' (V 9; 6,293), und er soll „rasch und brav und kühn/Die Lebenswege wandern". Das Lesen der Blumen am Wege hält genug auf. Falschheit bringt vom geraden Weg ab, denn nichts .hält grimmiger zurück' als die Reue (IV 13). Seine .Gemütsruhe' muß der Wanderer bewahren, wenn er Niedertracht und Schlechtigkeit auf seinem Wege antrifft (V 9). Nie weiß er, was ihm bevorsteht, was ihm .begegnet' (IV 6). Schwer ist es manchmal, den .rechten Weg* zu finden, die Wahrheit ist ,fern und weit', sie verbirgt sich ,in tiefste Gründe', nur dem, der zur rechten Zeit versteht, ist sie ,nah und breit' (VI 9). Mancher, auch der Verständige, wird .irrgeleitet' (IV 19). Für den Araber sind .zu Land und See' stets die Sterne ,Leiter' gewesen. Auch auf der Lebensrcise sollte man zu ihnen ,in die Höh' blicken (I 3). „Wie man mit Vorsicht auf der Erde wandelt,/Es sei bergauf, es sei hinab vom Thron" (7,222), dafür gibt es seit alters bestimmte Verhaltensmuster, die in der Spruch Weisheit der Völker niedergelegt sind. Solche Bücher wie z. B. das Buch des Kabus und das Buch des Oghuz können ,sittliche Sternbilder' sein, die der Mensch auf seinem Wege ,fest im Auge* behalten sollte (6,482). Besonders wird der Lebensweg des Dichters betrachtet: „Gränzenlos, von eigensinn'gem Lieben/Wird er in die Oede fortgetrieben" ( 2). Für ihn ist es von existenzieller Bedeutung, daß er alles meidet oder aus dem Weg räumt, was seinen ,Lauf stört'. Dieser Lauf darf kein .düster Streben1 sein, sondern er muß .leben1 im prägnantesten Sinne eines Lebens aus der Fülle (I 14). Dazu gehört notwendigerweise auch das ,Irren 1 , Der Gedanke an Höheres führt ihn aus der Verwirrung heraus: „Wenn ich handle, wenn ich dichte,/Gieb du meinem Weg die Richte" (I 4). Das Ziel ist für den Dichter das .Land der Dichtung'. Wer aber den Dichter verstehen will, muß ,in Dichters Lande gehen' (7.1 Motto). Der Dichter und seine Dichtung begleiten den Menschen auf seinem Wege: „So trägt uns freundlich dein Geleit/Durchs rauhe, milde Leben" (II 10), Seine Wor-

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Einführung te geben Zuversicht und Mut: ..Bösen Felsweg auf und nieder/Trösten Hafis deine Lieder" (I 1). Sie würdigen und preisen Verdienst: „Erkühnt sich unser Sang/Auf deine Bahnen!" (IV 21). Sie versetzen wie der Wein den Menschen in einen Zustand der Erhebung und Begeisterung, sie sind wahre Belebung: „So, Hafis, mag dein holder Sang,/Dein heiliges ExempelAJns führen, bey der Gläser Klang/Zu unsres Schöpfers Tempel" (18). Der Mensch begegnet auf seinem Weg durchs Leben manchen ändern Menschen, man .grüßt' sich, zieht weiter, der ,Weg kreuzt sich' aufs neue, man freut sich des Wiedersehns (IV 7). Auch in diesem Zusammenhang spielt die Kaufhandelsmetaphorik eine Rolle (vgl den folgenden Abschnitt). Anteilnahme kann sich in einem ,stummen' Grüßen, indem man ,zum Wagen heraus' sich nach jemandem umsieht, ausdrücken (6,475), ,Auf dem Weg' trifft man auch manchen, der an denselben ,Ort' will, dasselbe Ziel verfolgt, dann ,geht* man .zusammen'. Störungen des gemeinsamen Fortschreitens können von außen kommen, sie können auch aus dem Wesen des Menschen erwachsen, manche sind zeitbedingt. „Vieles wird sich da und hie/Uns entgegen stellen" (V 5); beschränkte, unduldsame Geister .verrennen den Weg' (VI S); „in dieser Welt/Wo alles vorwärts drücket", nimmt niemand Rücksicht auf den Mitmenschen: ,,Wenn einer stolpert oder fällt/Keine Seele rückwärts blicket" (IV 16), Trotzdem frommt es nicht, ,aus der Welt zu laufen', sich vor den Menschen zu verschließen, bei eintretenden Widerwärtigkeiten muß man den Kampf mit dem Leben aufnehmen: „Magst du, wenns zum Schlimmsten kommt/Auch einmal dich raufen" (V 5). Einmal nimmt jeder Weg ein Ende. Das Leben gleicht einem Gänsespiel: „Je mehr man vorwärts gehet,/Je früher kommt man an das Ziel,/Wo niemand gerne stehet" (IV 16), Die Erfahrung des Alternden ist es, ringsum Freunde und Bekannte zu verlieren: „Es geht eins nach dem ändern hin,/Und auch wohl vor dem ändern" (IV 13). Bis zu dem natürlich gesetzten Ziel heißt es geduldig ausharren, es hat keinen Zweck, sich dem Schicksal überall entgegenzustemmen, auch ,Herr Kannicht-Willnicht' entgeht nicht dem allgemeinen Erdenlos, daß ihn „endlich Erben mit Behagen.. weiter tragen", zu Grabe (IV 15). In der Paradiesmythologie wird dargestellt, wie auch nach dem Tode der Weg weiterführt. Die Gläubigen und dazu rechnet sich auch der .gläubig' in Leben und Liebe ausharrende Dichter - „wandeln über jenen Sphären" (XII 2). Für viele ist das Paradies dann das ,zu Hause', in dem man ,die Viere streckt' (53,37). Für andere, so für den Dichter, gibt es auch hier kein Verharren, Er dringt „aller Orten/Leichter durch die ewigen Kreise, ./Ungehemmt mit heißem Triebe/Läßt sich da kein Ende finden" (XII 9). Hier wird die Reise- und Wegmetaphorik verbunden mit Vorstellungen von der ,rastlosen Tätigkeit der Monade' und ihrer Unzerstörbarkeit, wie sie in Faust II ausgebildet sind.

Kaufhandelsmetaphorik Der Dichter hat seine Wendung in den Orient als eine Flucht dargestellt; er will aber auch „als ein Reisender angesehen" werden, und zwar in der „Rolle eines Handelsmanns, der seine Waaren gefällig auslegt" (7,4). Er malt aus, wie er ,Schawl, Caffee und Moschus' handelt und überall mit der Karawane herumzieht, , der Wüste zu den Städten' (I 1), Auch der Geliebten gegenüber behält er diese Rolle bei. Ihr zulieb soll sich ,das ganze Mandelswesen' bewegen, aus aller Herren Länder möchte er das Schönste für sie herbeischaffen. In orientalischen Schriften hat er gelesen über die .Kaisergüter' des Ostens, die ,Rubinen' aus ,Badakschan', ,Türkisse* vom ,Hyrkanischen Meer', ,getrocknet honigsüße Früchte' aus ,Bochara dem Sonnenland', ,Seidenblatt von Samarkand 1 , Tücher aus ,Woll und Seide' aus dem .Lande der Brahmanen', ,Diamanten' aus den .Gießbächen Soumelpours', die .Perle' aus dem persischen ,Golf, .Gewürz und Weihrauch' aus ,Bassora'; aber die Liebe wiegt alle Schätze der Welt auf (VIII 14). In einer anderen Rolle sieht er sich als .Goldschmied' in einem .Bazarlädchen', umgeben von ,vielgefärbt, geschliffnen Lichtern' (VI 19). Wenn das Leben immer wieder einem Weg, einer Reise verglichen wird, so kann der Mensch auch in diesem Zusammenhang die Gestalt eines Kaufmanns annehmen. Nach dem Muster in einem Kapitel des Buches des Kabus von .des Kaufhandels Regeln und Vorschriften', wo der Kaufmann angehalten wird, „jeden, der ihm auf der Strasse vorkömmt., mit freundlichem Gesicht [zu] grüßen", empfiehlt nun der westliche Dichter auch, .jeden der begrüßt', freundlich zu grüßen und selbst ,den Gruß des Unbekannten' zu ehren. Im freundlichen Miteinander sollen die Menschen ,War um Ware', ihre geistigen Schätze, ihr Gedankengut .tauschen' und den .Gewinn' teilen (IV 7), Von Hafis übernimmt er die Marktmetapher: Die Weit, das öffentliche Leben gleicht einem ,Markt'. Manchmal kann man nicht umhin, sich ,auf dem Markt' zu zeigen, die Leute kennen ihn dort als .den großen Dichter' (IX 16). Er aber fühlt sich dort nicht zu Hause, er wirkt gern ,im stillen Kreise' (VIII 24). ,Markt' ist auch die Stätte, wo das allgemeine Wissen der ,Schulen und Katheder' gehandelt wird. Er aber kennt ein tieferes Wissen, das auf dem Markt nicht zu erwerben ist (IX 12 u. IV 9).

Raum- und Wohnmetaphorik Seiten wird das Äußere eines Menschen mit einem Bauwerk verglichen, aber im Scherz mit den Mädchen wagt der Dichter solche kühnen Bilder: Die schlanken Gebetstürme der Mohammedaner, die .Minarette' haben Ähnlichkeit mit der Gestalt des .zierlichen', ,netten' Mädchens, .Köpfchen' und Haartracht einer ändern erinnern an die .Kuppel' auf den .Moscheen' (VIII 19). Meist ist es die Funktion eines Gebäudes, die im Mittelpunkt der Metaphorik steht, es dient zur Wohnung.

XXX

Die Bildwelt des West-östlichen Divans Die Araber haben als besondere Gnade Allahs das ,Zelt' erhalten, das man „vom Orte rückt/Um überall zu wohnen" (I 5). Aber selbst diese bewegliche Wohnung erscheint dem Dichter als ein Symbol der Einschränkung, ebenso wie die ,Hütte'. Dem .Bleiben' in der engen Gebundenheit von ,Hütte' und .Zelt' stellt erden ,Freisinn' gegenüber, der sich auslebt in ungebundenem Schweifen {I 3). Aber im allgemeinen muß der Mensch sich abfinden mit der Einschränkung. Wenn er ,im beschränkten Haus' sitzt, bleibt ihm nur die Möglichkeit, daß sich sein Geist .erobernd ausdehnt' (VIII 14). So ist die freiwillige Beschränkung oft erst Voraussetzung für die wahre, innere Unabhängigkeit, Erst wenn man seinen ,Zaun' um sein ,Gut' gezogen hat, lebt man .frei' (V 5). Dieser Zustand gibt Gelegenheit zu tieferer Erkenntnis. Wo man sich ,die Welt beseitigt', in der so oft nur „das Schlechte/Vollen Platz und Gunst gewinnet" (V 13), zieht man die wahre .Welt' an sich (VIII I). Im ,stillen Kreise' gewinnt man die Weisheit eines Salomo (VIII 24), in der ,Klause' lernt man ,das Allerbeste' (IV 8). Um das rechte Wissen zu erwerben, muß man an einer besonderen ,Tür' horchen (IV 9). Und so rät der Dichter manchem Ungeduldigen, ,am stillen Orte* zu bleiben, wo er einmal ,Platz genommen' (IV 11). Fine alte Übertragung ist die Bezeichnung ,Haus' für die Bewohner. Meist ist es die Familie, die Sippe, deren Angehörige zusammen wohnen. Auch die Einengung des Begriffs auf edle Geschlechter ist schon alt. Im Orient ist der Zusammenhalt der Sippenangehörigen besonders eng und der Stolz auf ,dcs Hauses Glanz' besonders ausgeprägt (6,281). Wenn das Haus der dem Menschen zugehörige Bereich des Wohnens und Lebens ist, so kann auch die dem Menschen eigene Sphäre irn Bild eines Raumes dargestellt werden. Hier kann man auch Freunde eintreten lassen; „Freund und Frauen, frisch von Blut,/ Kommt nur auch herein" (I 15). Man kann auch ungebetene oder grobe Gäste ausschließen: „Wer in mein Haus tritt der kann schelten.. /Vor der Thür aber müßt' er passen/Wenn ich ihn nicht wollte gelten lassen" (VI 13). Das Gluck, besonders wenn es personifiziert in weiblicher Gestalt auftritt, wird immer willkommen sein, wenn es ,in*s Haus kommt' und wenn es .wieder kommt' (VI 4). Der Mensch schafft sich seine eigene äußere und innere Welt und baut gleichzeitig mit am allgemeinen Weltgebäude, das nie vollendet wird: ,.Wer auf die Welt kommt baut ein neues Haus,/Er geht und läßt es einem zweyten,/Der wird sich's anders zubereiten/Und niemand baut es aus" (VI 13). Das Dach des Hauses erreicht man über die Treppe. Nur wer die Stufen der Treppe emporklimmt, nur wer sich unablässig um eine Höherentwicklung bemüht, kann sich auf dem Dache zeigen. Das Dach ist aber nicht nur der Ort, wo man sich zeigen kann, sondern auch der Ort, von dem aus man am weitesten schauen und vieles überblicken kann; „Soll ich dir die Gegend zeigen,/Mußt du erst das Dach besteigen" (VI 11). Hier

wird das Dach zur Metapher für den höheren Standpunkt, auf den der Mensch sich stellen muß, zur Metapher für die .Vogelperspektive', aus der das geistige Auge des Dichters auf die Dinge schaut. Bei der orientalischen Metapher ,Haus' für ein Dichtwerk denkt man vor allem an Proportion, Struktur, auch an Abgeschlossenheit. Nach diesem Vorbild bezeichnet Goethe den Diwan des Hafts als ein „Von englischen Gemüthen..vollbewohntes Haus" (VIII 37). Den eignen Divan nennt er bescheiden ,dieses kleine Haus', fährt aber mit scherzhafter Anmaßlichkeit fort: „Größre kann man bauen „'Mehr kommt nicht heraus" (VI 13). In einer früheren Fassung vergleicht er ihn mit einem .Tempel', bei dem es nicht auf die Größe, sondern auf die Frömmigkeit ankommt (VI 13 Var). Der Mensch, sein Körper, aber auch sein Inneres kann räumlich aufgefaßt werden. In der Gefangenschaftsmetaphorik findet man Beispiele für den Leib als .Kerker' oder als .Bauer' der Seele (IX 6 u. 7; X 2); ,an der Türe' werden die Weinflaschen in Stücke geschlagen (IX 7). Eine alte Metapher, besonders in der Sprache der Liebe, ist die Wohnung des Herzens. Der Geliebte ,wohnf im Sinn der Liebenden (7,131). Es kann sich aber auch .der Liebe Schmerz' in das leere Herz ,nisten' (III 12). Bei Lern- und Erkenntnisvorgängen wird das Innere ebenfalls als aufnehmender Raum geschildert: „Soll das Rechte zu dir ein" (IV 9). Was der Schenke dem Dichter „abgehöre t/Wird dem Herzen nicht entweichen" (IX 19). Dabei kann auch in Raummetaphcrn dem Mikrokosmos des menschlichen Geistes das Weltall gegenübergestellt werden: „Ihm öffnet sich der Welten Raum/Im Innern Heil und Orden" (II 10). Dem Dichter bleibt es „kein Geheimniß../Was Herz und Weit enthalte" (II 10). Selbst Gott wird mit einer Körper- oder Raumvorstellung verbunden: Vor der Schöpfung lag die Welt „im tiefsten Grunde.. an Gottes ew'ger Brust" (VIII 35). Der menschliche Geist wagt sich ,an Gottes Tiefen', ein biblischer Ausdruck (XII 7). Als ,unsres Schöpfers Tempel' bezeichnet Goethe den durch Wein gesteigerten Zustand höchster poetischer Begeisterung, in dem man sich eins mit Gott, mit dem All fühlt: „So, Hafis, mag dein holder Sang,/Dein heiliges Exempel/Uns führen, bey der Gläser Klang,/Zu unsres Schöpfers Tempel" (I 8). Nach Bibel und Koran wird das Leben nach dem Tode in Verbindung gebracht mit der Vorstellung von einer jenseitigen Welt. „Vom Himmel steigend Jesus bracht'/Des Evangeliums ewige Schrift.. /Er stieg zurück, nahm's wieder mit" (X 9). Die Huris „steigen nie zu euch hernieder" (XII 6), aber einmal entsandte der Prophet doch „den ewigen Räumen/Ein Jugend-Muster", dieses .Himmels-Wesen' lehrte den Dichter an das Paradies, an die Ewigkeit der Liebe und des Geistes glauben (XII 1), Das Paradies, über den ,Sphären' liegend, erstreckt sich über sieben Planeten mit .metallnen Toren'. An diesen .Paradieses Pforten' muß der Gläubige .anklopfen' (XII 2) und bei der Wache stehenden Huri ,Einlaß' erbitten. Erweist er sich als würdig, so

XXXI

Einfuhrung wird er .herein gelassen' (XII 4), Nun ist er an den Ort seiner Bestimmung gekommen, ,in die Reviere' (53,37), und obgleich es im Paradies gar keine Häuser gibt, sondern nur .Chioske' und .Lauben' und herrliche Gärten (XII 2), fühlt er sich ganz ,zu Hause' (53,37). Sehr zart wird die Liebesgemeinschaft der Gläubigen mit den Huris umschrieben: „Sie lassen ihn mit sich wohnen" (XII 5). sie .wohnen' vertraut .zusammen' (XII 7). Die Huris gleichen den irdischen Liebchen, und so gilt auch in dieser Hinsicht: „Ein jeder denkt er sey zu Hause" (XI! 6), Nur einen Unterschied gibt es: Man hat hier viele Frauen und doch ,Ruh im Hause', denn man ist im ,ewigen Frieden', der nicht nur als Zustand, sondern in der alten Bedeutung als Raum des Schutzes, des Schirmes, der Bewahrung aufzufassen ist (XII 2 u. 5).

Speisemetaphorik Auch die Speisemetaphorik beruht auf sehr alten Traditionen, Es gehören dazu die Vorstellung des gedeckten Tisches, die verschiedenen Nährstoffe, Speisen, Getränke, die entsprechenden Gefäße, ferner auch Vorgänge und Tätigkeiten aus diesem Bereich und Geschmacksempfindungen, Goethe übernimmt aus Bibel und Koran den Mythos von der Erschaffung des Mensehen aus Erde. Dem Vorbild von Hafis folgend, vergleicht er den Erdenteig, aus dem der Mensch geknetet ward, mit dem Brotteig. Wie ,der Teig durch Säuerung', so wird der Mensch durch Wein erst ,in Bewegung gesetzt' und .belebt 1 (I 8). Ebenfalls nach orientalischen Anregungen bezeichnet er die Erde, die Natur, als ,Gottes Tisch', an dem .Freund und Feinde sitzen' (VI 11); dabei bleibt unberücksichtigt, daß dieser Ausdruck in christlichem Sprachgebrauch das Abendmahl oder den Altar bezeichnet. Anders steht es mit der Welt, von ihr hat schon Ferdusi festgestellt, daß sie ,nährt* und .erzieht' und zugleich .tödtet' (IV 23). Damit wird auf geistige Nahrung, geistigen Tod gedeutet. Die Nahrung, die die Welt bietet auf ihren .Märkten', ist das Wissen, das nicht sättigt, sondern - nach einer biblischen Metapher - .aufbläht' (IV 9). Goethe stellt hierzu das Gegenbild eines Menschen, der von Allah begünstigt wird, er „nährt sich, erzieht sich, lebendig und reich" (IV 23). Auf einen Vorgang höherer, geistiger, intuitiver Erkenntnis zielen die Verse vom Ginkgoblatt, das .geheimen Sinn zu kosten' gibt (VIII 1Ü), Empfindungen werden gern mit Hunger und Durst verglichen. Der Neid .speist seinen Hunger', er nährt sich von der eignen, unersättlichen Gier. Auch zu diesem Spruch (VI 7) hat eine (allerdings schon vom Übersetzer mißverstandene) orientalische Redewendung die Anregung gegeben. In einem alten baüadesken Araberlied werden persönliche Rachegefühle als .Durst' auf die Waffe übertragen: „Des Speeres Durst ward gelöscht/Mit erstem Trinken,/Versagt war ihm nicht/Wiederholtes Trinken" (7,15). In diesem Gedicht, das sich

durch besonders zahlreiche, uns fremdartig anmutende, aber sehr bildkräftige Metaphern auszeichnet, wird der Zustand des Schlafs mit dem Ausdruck „Sie schlürften die Geister des Schlafes" charakterisiert (7,14). Konventioneller ist die Metapher vom .Schlürfen' der Freude (XII 9). Manche Sinnesempfindungen und ihre Befriedigung werden mit synästhetisch gebrauchten Ausdrücken aus dem Bereich der Geschmacksempfindungen umschrieben. Der Schenke .tränkt' den an Katzenjammer leidenden Dichter ,mit frischen Lüften' (IX 13). Der Dichter flüchtet in den reinen Osten, ,Patriarchenluft zu kosten' (I 1). Im Paradies fängt man ,mit den Augen' an ,zu kosten', wenn die lieblichen Huris erscheinen: „Schon der Anblick sättigt ganz und gar" (XII 2). Konventionelle Übertragungen sind .bitter* und ,,süß' für schlimme und angenehme Empfindungen. .Bitter ist das Leid (Xll 3), Der Dichter erhebt sich mutig über die Not des Daseins; anstatt daß ,jeder Stunde Pein' ihm ,bitter schmecken' sollte, bewahrt er sich sein warmes Blut, zeigt sich derb und tüchtig (I 15). ,Süß' ist der sanfte Himmelswind (XII 2), ,süß' ist der Schlaf (IX 20; XII 10); ,süß' ist aber auch die Begegnung mit Freunden und die gemeinsame Erinnerung an Schmerz und Lust (IV 12). Wahrend die Natur unfühlsam ist, so daß ihr Tisch für Freund und Feind gedeckt ist, steht der Mensch zu seiner Umwelt meist in verschiedenen, freundlich oder feindlich ausgeprägten Beziehungen. Höchste Sittlichkeit ist es, das Gute rein aus des Guten Liebe zu tun (VI 5 u. 8). Wer spendet ohne Zweck, bewirkt in jedem Fall das Gute. Alte orientalische und biblische Spruchweisheit regte irn Anschluß an die wundersame Geschichte vom schwimm unkundigen Prinzen, der durch im Wasser schwimmende Brote errettet wird, den schönen Spruch an: „Was willst du untersuchen/Wohin die Milde fließt./In's Wasser wirf deine Kuchen/Wer weiß wer sie genießt" (VI 10). Einer älteren Epoche waren starke Gefühle von Liebe und Haß eigen. Der arabische Held teilte .zwei Geschmäcke' aus, .Honig und Wermuth'; „Speise solcher Geschmäcke/Kostete jeder" (7,13), so heißt es in der alten Ballade. Konventionell ist die Metapher vom .Todeskelch', aber im Kontext dieses Liedes wirkt sie kräftig und eindrucksvoll: Während die Sieger sich gegenseitig den Becher zureichen, wird den Feinden der .Todeskelch' gereicht. Die erschlagenen Gegner aber sind ein .reichlich bereitetes Mahl' für Hyänen, Wolfe und Geier (7,16), Besondere Ausprägung erhält diese Metaphorik in der Liebessprache. Die Liebe wird als aufbauendes, nährendes Element aufgefaßt. Die Liebenden .laben' sich an einander (VIII 3); die Geliebte ,iabt' den Dichter ,mit Kuß und Liedern' (VIII 28); Gaben von ihr wie Kamm und Locke sollen ihn .erquicken' (6,297). Ein Auge des Mädchens erweist sich als ,heilend, nährend', das andre freilich auch als ,verwundend' (VIII 19). Eine alte Übertragung in diesen Bereich ist ,süß', es zielt auf das genußreiche Erleben in der Liebe und ist Epitheton für die Geliebte (VIII 15; 6,288 und öfter). Aber die

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Die Bildwelt des West-östlichen Divans Liebe hat auch ihre dunkle Seite. Nicht nur wechseln Glück und Leid miteinander ab, - Sehnsucht ist zugleich Genuß und Qual. Die Liebenden sind erprobt ,im Sauersüßen' (VIII 36), im ,süßen Leiden" (6,291). Auch zur Charakterisierung von Dichter und Dichtung werden Bilder aus der Speisemetaphorik verwendet. Nach orientalischem Vorbild wird das .SchreibeRohr' des Dichters mit dem .Schilf des Zuckerrohrs in Parallele gesetzt, beide spenden , Liebliches' (I 18). Ebenfalls auf orientalische Anregung geht das Bild von ,Rohr' und .Zucker' zurück, das auf Gleichgültigkeit des Gefäßes im Verhältnis zum Inhalt deutet: Auch der häßliche Dichter vermag das Schöne zu schaffen (VI 14). Die Metapher vom .großen Mahle' zielt auf Darbietung und Aneignung einer Kultur. Westen und Osten ,geben Reines dir zu kosten', der Divan ist eine ,Schüssel' aus östlichen und westlichen Ingredienzien gemischt (6,275). Der Dichter weiß seinen Hörern und Lesern „Blum und Früchte.. /Gar zierlich aufzutischen", auch von frischen ,Moralien' gibt er ihnen auf Wunsch (I 5). Das ,ächte Lied' wird mit einem Getränk verglichen, das sich aus vier verschiedenen Zutaten ,nährt'. Die ,Elemente' sind alte Themen, die immer wieder neu erlebt und gestaltet werden: Liebe, Haß, Wein, Kampf, - ein ,urgewalt'ger Stoff, der noch heute wie zu Hafis' Zeiten „die Völker/Ewig freuen und erfrischen" wird (I 7), Die bereits zitierten Verse von den ins Wasser geworfenen Kuchen können auch auf den Dichter und seine Dichtung bezogen werden. Er weiß nicht, wem „seine Gaben., zu Gute kommen" (XII 5), er spendet aufs Geratewohl. Nicht immer zollt die Welt seinem Geschenk Dank und Beifall, selten vermögen die Leute, das Echte, Wertvolle vom Schlechten, Nichtigen zu unterscheiden. Diesen Mangel an Urteilsfähigkeit umschreibt Goethe mit einem Bild, das er schon in der Jugend im Fastnachtsspiel vom ,Pater Brey' gebraucht hat: Sie wissen „nicht zu sondern../ Mäusedreck von Koriandern" (V 2). Oft verhallt sein Ruf auch ungehört, manchmal hält man ihn gar für einen Wahnsinnigen. Die Niederträchtigen und Beschränkten lassen ihn in Fesseln ,verschmachten', sie drängen ihn in geistige Isolierung und nehmen ihm die Möglichkeit einer lebendigen, fruchtbaren Wirkung (V 7). Die Speisemetaphorik hat stets auch im weltanschaulichen und im religiösen Bereich eine Rolle gespielt. Ein bedeutungsvolles Motiv, das Goethe von Hafis übernommen hat, ist das des Weins. Die Ausleger des östlichen Dichters hatten auf einer religiös-mystische n (sufischen) Auslegung dieser Vokabel bestanden. Schon Hammer hatte sich gegen diese Art der Deutung gewandt, obwohl er sie in einzelnen Fällen gelten lassen mußte, dort nämlich, wo Hafis selbst ausdrücklich betont: „Unter Wein und unter Becher/Meinen wir die reinste Liebe". Hierzu bemerkt Hammer in der Einleitung: ,,So deutlich wie hier beurkundet Hafis nirgends den mystischen Gehalt seiner Gedichte". An anderer Stelle empfiehlt er, „daß Hafis also weder ganz sinnlich

noch ganz allegorisch verstanden werden müße; sondern Stellenweise als Herold des Sinnengenußes, und Stellenweise als Zunge der mystischen Welt". Spätere Forscher heben hervor, daß die im Gase l herkömmliche Wein- und Liebesthematik zwar häufig von sufischen Mystikern benutzt worden sei, bei Hafis aber habe sie nur eine Vergeistigung erfahren oder sei als panegyrische Metaphorik zu deuten. Wo sich mystisches Gedankengut fände, handele es sich wohl um ein Zugeständnis an den literarischen Geschmack der Zeit. Es wird vermutet, gerade die Möglichkeit zweifacher Auslegung habe den Dichter dem Urteil intoleranter Verfechter der islamischen Orthodoxie entzogen. Daß auch Goethe solche Metaphern vor allem gebrauchte, um eigene Anschauungen verhüllend auszudrücken, mag nur bedingt zutreffen. Goethe polemisiert gegen eine nur mystische Auslegung und schilt ,die Wortgelehrten', die ,ihren unlautern Wein' in Hafis Namen .verschenken' (II 8), Den Zweizeiler „Wißt ihr denn was Liebchen heiße?/Wißt ihr welchen Wein ich preise?" (6,301) hat er nicht in den Divan aufgenommen, vielleicht um Mißdeutungen zu vermeiden. Andererseits gesteht er dem Wort die Kraft mehrfacher Sinngebung zu: „Denn daß ein Wort nicht einfach gelte/Das müßte sich wohl von selbst verstehn" (II 9). In seiner Ankündigung des Divans im Morgenblatt schreibt er: „Manche dieser Gedichte verläugnen die Sinnlichkeit nicht, manche aber können nach orientalischer Weise auch geistig gedeutet werden.. Auch hier dringt sich manchmal eine geistige Bedeutung auf und der Schleier irdischer Liebe scheint höhere Verhältnisse zu verhüllen" (4l',87f). Aber er legte nichts in die Dinge hinein, was nicht schon selbst in ihnen lag. In der Wirklichkeit der Dinge enthüllt sich ihm das Wesentliche, der tiefere Sinn, es gibt kein mystisches, nur ein ,offenbar Geheimnis' (II 8). So sind Wein und Liebe bei ihm zentrale Symbole für die Entgrenzung des Individuums im Zustand von Rausch und Selbsthingabe. Aus dem Koran übernimmt Goethe die Vorstellungen vom Paradies und von den sinnlichen Freuden, die den Gläubigen dort erwarten. Die ,Himmelsmädchen' führen die Gläubigen zum .Schmause' (XII 2), selbst die Jünger versammeln sich zum ,lustgen Himmelschmause' (53,37). Die Huris laden ein zum ,Himmelswein' (6,303), zum ,edlen Saft verklärter Trauben', der nicht berauscht (XII 2), Man kann diese Bilder als Nachdichtung aus dem Koran oder als eine heitere dichterische Fiktion ansehen, aber Goethe rät seibst dazu, sie nicht zu oberflächlich zu interpretieren: „Wie das alles zu erklären,/Mußt ihr euer Tiefstes fragen". In diesem Zusammenhang versucht er dann selbst eine Deutung. Es geht dem Menschen letzten Endes um die Rettung seiner Persönlichkeit. Der Orientale malt das Ich aus in all seinen sinnlichen Strebungen: „Freuden wie ich hier sie schlürfte., schöne Gärten,/Blum und Frucht und hübsche Kinder" wünscht man ewig zu genießen, Der Dichter scheint sich zunächst mit diesen Anschauungen zu identifizieren, er malt die Befriedigung der

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Einführung einzelnen Sinne aus. Mit einer überraschenden Wendung aber entwickelt er nun aus dem Sinnlichen das Geistige, Es geht nicht um das ,Fünf der Sinne', dem im Paradies ,vorgesehn' ist: „Sicher ist es ich gewinne/ Einen Sinn für alle diese". Dieser Eine Sinn ist es, der ihm die ,ewigen Kreise' erschließt und ihn der ,ewigen Liebe' entgegenführt (XII 9).

Schatz- und Schmuckmetaphorik Diese Gruppe umfaßt den Rohstoff wie auch das kunstvoll bearbeitete, geformte Material. Vergleich und Metaphorik gehen aus vom Aussehen, besonders von Farbe und Glanz, von der Kostbarkeit und von bestimmten mythischen und symbolischen Vorstellungen, die sich an den Gegenstand knüpfen. Diese auch sonst bekannte und in Goethes Werk häufig vorkommende Metaphorik erhält durch orientalische Anregungen manche neuen Akzente. Gegenstände und Erscheinungen werden im Hinblick auf äußere Merkmale mit Perlen und Edelsteinen verglichen. Eine alte orientalische Metapher ist der rote Rubin für den Wein und für die Lippen des Mädchens. Auch im Divan findet man den ,Rubin des Weins' als eins der großen Dichtungsthemen (I 7) und den ,süßen Rubinenmund* der Geliebten (VIII 21). ,Badachschans herrlichste Rubinen' sind dem Dichter .dieses Glas und dein Mund' (6,477). Die klaren Augen, die für den Dichter glänzen (VIII 22), gleichen in ihrem Schein, aber auch in ihrer magischen Wirkung jenem geheimnisvollen Stein, dem .Karfunkel' (VIII 4). Die Träne hat die Gestalt einer Perle und wird seit alters mit ihr verglichen, aber im Divan wird dieses Bild in einen neuen naturmythischen Zusammenhang gebracht. Die Träne der Wolkentochter ist der Regentropfen, in dem die Sonne sich spiegelt. Helios „sendet Lust in ihre Trauer/ Und jeder Perle Kuß auf Kuß. ./Die Perlen wollen sich gestalten:/Denn jede nahm sein Bildniß auf./Und so, umkränzt von Färb' und Bogen,/Erheitert leuchtet ihr Gesicht" (VIII 32). Auch sonst gibt diese Metaphorik Bilder für Natur und Naturerscheinung her. So wird das Bild einer Vollmondnacht ausgemalt: Nicht Glühwürmchen fliegen umher, sondern „smaragden, durchs Gesträuche/Tausendfältiger Carfunkel" (VIII 36). Zum .Schmuck der Erde' sind Blumen und Bäume, der Gärten ,Zier und Ehre' neubelebt, und .geschmückt ist sie ein Wunder' (VIII 9). Als Zierde kann ein schönes Gebäude einen Berg ,krönen* (I 12). Schmuck eines Schwertes sind jedoch nicht seine Zieraten, die durch die orientalische Schmiedekunst weithin berühmt sind, sondern das Schwert des Helden ist mit Scharten .geschmückt' (7,14). Seltener wird der gesamte Mensch in seinem Wesen, seiner Wirkung, seinem Wert mit Schmuck verglichen. Der .Smaragd' der Holländerin, den ihr ,Finger niedlich zeigt' ist .augerquicklich', aber der Gedanke an seine Kraft, Blut zu stillen und Wunden zu schließen, erweckt Vorstellungen von drohendem Verhängnis. Dieselbe

Mischung von Reiz und Gefahr liegt in seiner schönen Trägerin; „So gefährlich ist dein Wesen/Als erquicklich der Smaragd" (III 7). Ungefährlicher ist die Schar der .hübschen Mädchen', die den ,beinah ergrauten Dichter' umgibt. In ihrer Jugendfrische sieht er die Farbe und den Glanz, die seinem Alter fehlen, aber auch in ihrer Mannigfaltigkeit, jede individuell die Welt spiegelnd, erinnern sie ihn an ,vielgefärbt, geschliffne Lichter*, wie sie ,des Goldschmieds Bazarlädchen' erhellen (VIII 19). Zwei verschiedene Lebenshaltungen werden in den Parabeln von den Perlen veranschaulicht, Die ,gläubige Perle' (Wiesb.Reg. 32) verkörpert die Demut des Einzelnen gegenüber der ungeheuren Größe des Alls, Solche Demut ist nicht frömmlerisch-bigotte Unterwürfigkeit, sondern ,bescheidner Glaubensmut'. Aus diesem Vertrauen, diesem Willen, es mit dem gefährlich-schönen Leben zu wagen, entspringen letztlich .Kraft und Dauer' ( X I ) . Die ,Perle Widerspänstig' (Wiesb.Reg. 33) ist ein Bild des individuell Vollkommenen, des .schönen Alls1, dessen Ganzheit zugunsten der Gemeinschaft ,zerrüttet' werden muß, damit ,die Schnur sich reihen', damit das schön Geordnete entstehen kann (X4). Als Zierde, als Musterexemplar ihrer Gattung ist Maria nach alter Tradition ,der Jungfraun Krone' (XII 3 1. Fassg.). Es gibt nichts Kostbareres als einen Menschen, der auch nach eingehender Prüfung redlich und treu erfunden wird, und man sollte dieses Glück zu schätzen wissen, ,Herr und Herrin' haben den Dichter „bewahrt/Als den Schatz den sie gefunden" (IV 22). In der Sprache der Liebe hat man sich stets gern der Schmuck- und Schatzmetaphorik bedient; der Schmuck hatte auch oft eine tiefere Symbolik. Die gereihten Perlen, als Geschenk für die Geliebte, sind .Lampendochte' der Liebe (6,288), Der ,Rirtg' ist Sinnbild für eine Bindung und für ihre Dauer. Er bindet nicht nur die Liebenden, sondern, ins Wasser gefallen, knüpft er den Geist des Dichters an den Fluß und die Umgebung der Geliebten, so wie der Doge von Venedig durch einen Ring dem Meere vermählt wurde (VIII 8). Der Sonnemondorden, höchste Auszeichnung für bewährte Treue und Tapferkeit im Dienstverhältnis, wird vom Dichter umgeprägt zum Symbol der Liebesbindung (VIII 12). Die Leidenschaft des Liebenden ist Auszeichnung und Schmuck für die Geliebte; „Magst du meine Jugend zieren/Mit gewaltiger Leidenschaft" (VIII 20). Liebe ist eins der drei kostbaren Kleinodien, die der Dichter besitzt. Glaube und Hoffnung nahm ihm die Welt. Als einzigen .Schatz' rettet er die Liebe. Diesen Schatz kann er am sichersten bewahren, indem er ihn hingibt; er .teilt' ihn zwischen Suleika und Saki, beide geben ihm mit .Zinsen' zurück. Nun ist er .reicher als je', denn durch die Liebe gewinnt er auch den Glauben zurück und tauscht für die Hoffnung .herrliches Gefühl der Gegenwart* ein (IX 14), Die Tage in der Nähe der Geliebten werden ihm zur ,bunten Schnur' seines .Glücks', ein Bild, das vom Glücksfaden oder vom Schicksalsfaden

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Die Bildwelt des West-östlichen Divans beeinflußt sein könnte. Was von der Geliebten ,tausendfadig geklöpplet' wurde, das ,tröselt' er ,auf in der Erinnerung und schafft daraus neu ihr Bild in der Dichtung (VIII 16). Im Themenkreis von Dichter und Dichtung finden sich besonders Beispiele der Perlenmetaphorik. Goethe übernimmt das orientalische Bild von der Muschel, in der aus dem ,Regentropfen Allahs' die Perle entsteht, und überträgt es auf den Dichter, Damit verknüpft er eine andere ostliche Metapher vom Meer, das Perlen an den Strand des Lebens wirft. Die von der ,Flut der Leidenschaft' ans Ufer geworfenen ,Perlen* rafft der Dichter nicht wahllos zusammen, er ,liest' sie ,mit spitzen Fingern' zierlich und .durchreiht' sie ,mit juwelenern Goldschmuck'. Es sind Dichterische', .poetische Perlen', die er nun, wiederum nach orientalischem Vorbild, zu einem Geschmeide für .Hals' und ,Busen', in tieferem Sinne für das Herz der Geliebten, bestimmt (VIII 16 u. VI 16). Einer ändern Metapher von der Ausschmückung der Geliebten in der Dichtung liegt die orientalische Kalligraphie zugrunde. „Die schön geschriebenen,/Herrlich umgüldeten , .Blätter" (VIII 16) geben nicht nur seine Lieder wieder, sondern spiegeln auch als ,Abglanz' die Gestalt der Geliebten: „Ihr Bild in reichen Schranken/Verherrlichet sich nnr,/In goldnen Rosenranken/Und Rähmchen von Lasur" (VIII 38). Ein anderes Bild geht von der Doppcldeutigkeit des Wortes ,Divan' aus: Ein .zartes Polster' hat der Dichter der Geliebten .bereitet und geschmückt" (6,293). Der Divan enthält nicht nur Liebeslieder, sondern auch Gedichte aus anderen Lebensbereichen. An eine Abhandlung über Talismane, Abraxas, Siegel in den Fundgruben des Orients anknüpfend, charakterisiert der Dichter diese ,Scgenspfändcr* im Hinblick auf die Gedichte des Divans, wobei leicht zu durchschauen ist, was er unter .Talisman', .Amulett*, Inschrift', ,Siegelring' und ,Abraxas' verbirgt. Er deutet aber damit nicht nur an, daß seine Gedichte verschiedenen Inhalt und verschiedene Form haben, sondern daß auch ganz bestimmte Wirkungen von ihnen ausgehen (I 2), Aus der orientalischen Schatzmetaphorik stammt auch das Symbol für das Schönste, Beste, Vollkommenste, das nur mit größter Anstrengung erreicht werden kann. Bezeichnend, daß dieser Sehatz in der Tiefe liegt: „Wer Perlen will/Der muß ins Meer sich stürzen" (53,361).

Banden- und Schranken-, Gefangenschaftsund Knechtsdiaftsmetaphorik Aus der reichen Schatzkammer dieses bildspendenden Bereichs haben sich Orient, Antike und moderne westliche Dichter stets ausgiebig bedient, Auch Goethe, der sich von den verschiedensten Seiten - existentiell, gesellschaftlich, geistig, moralisch - bedrängt sah, für den Beschränkung' und ,Bedingung' aber auch wichtige Grundbegriffe seiner Lebenserkenntnis und Welthal-

tung waren, greift gern zu diesen Vergleichen und Metaphern, Selbst Prozesse im umfassendsten Bereich, im Makrokosmos, werden unter dem Bild von Bindung und Lösung dargestellt. In dem Gedicht,Wiederfinden', das einen Weltschöpfungsmythos enthält, liegt die Welt zunächst ,im tiefsten Grunde', geborgen ,an Gottes ew'ger Brust', eins mit ihm. Wie bei einer Geburt .bricht' mit dem Wort ,Es werde!' das All .in die Wirklichkeiten*. Bei dieser Ablösung, diesem Zerreißen innigster Bande erklingt .ein schmerzlich Ach'. Im Laufe der weiteren Entwicklung wird eine neue Bindung der auseinanderfliehenden Elemente durch die Liebe, in Gestalt der Morgenröte, vermittelt: „Sey's Ergreifen, sey es Raffen,/Wenn es nur sich faßt und hält". Die Weltschöpfung ist aber damit nicht abgeschlossen, sondern erst recht in ein echtes .Werden', in einen weiter wirkenden Prozeß übergeführt: „Allah braucht nicht mehr zu schaffen,/Wir erschaffen seine Welt" (VIII 35). Ein Spiegelbild des Universums ist der Mensch als Mikrokosmos. Er ist .Gottes lieblichster Gedanke'. Wenn aber der Gedanke Gestalt annehmen soll, so ist Voraussetzung hierfür die mit jeder Form notwendig verbundene Beschränkung. Der Mensch verkörpert sich ,in Erdeschranken' (X 10). Nach alter Vorstellung ist der Körper ein .Kerker', in den man die Seele .hinein betrogen' hat (IX 6 u. 7). Die Seele wird auch mythisch dargestellt als Vogel, Allah hat ,Bu!bul', das .Seelchen' eingesperrt in ,goldnen Bauer', der ,des Menschen Glieder' bedeutet. Deshalb wird der Mensch sich immer .beschränket' fühlen, aber wer es ,recht bedenket' und sich in die notwendigen Bedingungen seiner Existenz ergibt, kann auch in dieser Beschränkung zürn Genuß des Daseins gelangen (X 2). Leben, Schicksal und Weit unterwerfen den Menschen weiteren Zwängen. Er ist den .Schafen' zu vergleichen, die päppeln' ,unter der Schur', das Schicksal ist in diesem Zusammenhang der .Scherer', der ihn ,zerzaust' (HI 13). Dem Niedergedrückten gefällt die Welt nicht mehr, sie erscheint ihm als .Höhle*. Von so trüben Anschauungen, die nur Ausdruck einer subjektiven Stimmung sind, kann der Mensch befreit werden, wenn er die Welt sieht in ihrer Lebendigkeit und Entwicklung (IX 13). Das Leben ist ,wunderbar gemischt', Spannung und Lösung, Leiden und GenuB wechseln ab. Ein altes Gleichnis hierfür sind Bedrängnis und Erfrischung beim Ein- und Ausatmen. Beides ist zum Leben notwendig, deshalb muß der Mensch dankbar hinnehmen, wenn Gott ihn .preßt* und wenn er ihn .wieder entläßt' (I 4). Auch dem .schwer Gedrückten* hilft manchmal noch ein .freundlich Wort' (VI 4). Notwendig erscheinen die Bindungen an eine Gemeinschaft. Von der schönen, harmonisch allseitig ausgebildeten Persönlichkeit wird die Einbindung in eine gemeinschaftliche Lebensordnung meist qualvoll empfunden. Gleichnis hierfür ist die schönste Perle, die zu gemeineren .Schwestern* .geküttet* wird. Der Juwelier

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Einführung - es wird betont, daß er ,der gute Mann' ist, also das Gute bezweckt - weist sie auf die Notwendigkeit der Unterordnung um des höheren Zieles willen hin (X 4). Schwerer zu ertragen als die existentielle Bedingtheit, die Einengung durch Schicksal und Leben, die Bindung an eine Gemeinschaft, die alie als unvermeidlich erkannt werden, sind andere Beschränkungen, die der Mensch durch seine Umwelt erfährt. Ein hyperbolisches Bild hierfür ist der .Kerker' des Leibes, den man noch zusätzlich ,in Ketten schnürt*. Hierunter sind wohl nicht Liebesketten zu verstehen, die auch zeitweilig als lästig empfunden werden können, sondern Konventionen verschiedenster Art, die den Menschen einengen (IX 6). Antike Vorstellungen vom Dichtcrwahtisinn werden verbunden mit der orientalischen Figur des unglücklich Liebenden, des rasenden ,Medschnun'. In dieser Gestalt spiegelt sich der Dichter. Die verständnislose Menge sieht in ihm, dem prophetischen Warner und Mahner, nur den ,Tollen', für den sie .Stricke' und ,Ketten' bereithält. Die moderne Gesellschaft erträgt ,die Klügeren' nur ,in Fesseln' (V 7). Der Spielraum menschlicher Handlungsfreiheit wird durch manche Bedingungen eingeschränkt. Hier werden gern Metaphern räumlicher Begrenzung verwendet, im Paradies .bedingt' man die Jünger ,aufs engste' oder ,ins allerengste'. Die ,enge' , Bedingung' dürfen sie niemals .überschreiten'. Sie besteht darin, die Leiden ihres Herrn und eigne Qualen zu verschweigen, weil im Paradies des Islarn nicht der rechte Ort für solche Enthüllungen ist (6,471 u. 53,37), Auch für Lebenshaltung und Lebensweise spielt die Beschränkung eine Rolle. Die gewöhnlichen Menschen fühlen sich wohl in eingeschränkten Zuständen (vgl den Abschnitt Raum- und Wohnmetaphorik). Der freie Geist des Dichters dagegen drängt hinaus: ..Gränzenlos, ,/Wird er in die Oede fortgetrieben" (II 2). Freiheit kann er aber auch in der freiwilligen Beschränkung, in der Zurückgezogenheit finden. Wenn er ,allein' ist, ,setzt* ihm niemand .Schranken' (IX 2). Die Bilder des .beschränkten Hauses', der .Klause', des vom ,Zaun' eingehegten .Gutes', des .stillen Kreises' wurden schon (bei der Raum- und Wohnmetaphorik) erwähnt. Ein weiteres Motiv dieser Art ist die .Höhle' aus der Siebensehläferlegende. Als Zufluchtsort gewählt, dann von der weltlichen Macht .mit Ziegeln' und mit ,Kalk' .vermauert' und in ein Gefängnis umgewandelt, wird sie zum Ort stiller Sammlung, Reifung, Vorbereitung für die Auserwählten (XII 10). Für den Dichter dagegen wird sie zum vorübergehenden Aufenthalt. Er braucht nicht nur die Einsamkeit, er ist gern .gesellig' und möchte mit den besten Geistern der Gegenwart und Vergangenheit, mit .Heroen aller Zeiten' Umgang pflegen. Die Möglichkeit hierzu deutet er mit der Paradiesmetapher an: Er versteht darunter ein Reich freien Geisteslebens (XII 11). Auch sonst im geistig-kulturelle n Bereich findet man Metaphern der Schranke und Gefangenschaft. Positiv

ist die .Jugendschranke' aufzufassen, damit deutet Goethe auf den kulturellen Entwicklungsstand der alten Völker des Orients. In den frühen Stufen der Geschichte der Menschheitsentwicklung sieht er nach dem Vorbild Herders nicht Barbarei und Primitivität, sondern Ursprünglichkeit, Echtheit, Sinnlichkeit, Erlebnisfähigkeit. ,Eng' ist der Gedanke, gebunden an die nächste gegenständliche Erfahrungswelt, aber der Glaube sei es der jüdische, der islamische oder parsische - ist .weit', verbindet den Menschen mit dem Fernsten, Höchsten (I 1). Bei den Menschen der Neuzeit, deren Religion sich oft nicht mehr auf unmittelbare Erfahrung, sondern auf das ,Hirngespinst' der .Überlieferung' gründet, kann der Glaube zur Fessel werden. Goethe rät, sich durch den Verstand ,aus Glaubensketten' zu befreien, Seme Mahnung ist besonders an Diez gerichtet, mit dem ihn sonst manches verbindet, der sich aber auch in starken Vorurteilen befangen gezeigt hatte (V 12), Das Wort .beschränkt' für geistige Borniertheit erhält bei Goethe seine bildhafte Kraft zurück, indem er neben den .Beschränkten' die .dummen Eingeengten' als seine Gegner bezeichnet (V 4). Der .Gimpel', Bezeichnung für den Einfältigen, wird ebenfalls in seiner ursprünglichen Bedeutung neubelebt durch die Vokabel .gefangen werden' im Kontext (IV 19). Am reichsten ausgebildet ist diese Metaphorik in der Sprache der Liebe. Die orientalische Dichtung, besonders der Diwan von Hafis, bot auch hier eine Fülle von Anregungen. In diesen Metaphern werden Genuß und Oual der Liebesbindung eindrucksvoll dargestellt. Im körperlichen Bereich umschreiben sie die Liebesumarmung: .dieser Arme Schranken' .halten' die Geliebte (X 10): sie .fesselt* um seinen Hals .die allerliebsten Schlingen' (XII 1); Sonne und Mond sind Kosenamen, sie .umklammert' ihn, wie im Sonnemondorden der Sichelmond die Sonne .umklammert' (VIII 12); der ,tausendarmge Eppich', der .umhergreift', erinnert an die .Allumklammernde' (VIII 42). Öfter deuten die Metaphern auf die seelische Bindung. Hier werden nach dem Muster bei Hafis häufig die Locken herangezogen, da sie den natürlichsten Anknüpfungspunkt für das Bild ergeben. Der Dichter hat sich wie Hafis in Locken .verfangen' (III 5); die Locken .halten' ihn .gefangen' im .Kreise' oder .Kerker' des Gesichts (VIII 20 u. Var); .Zöpfe' und .Locken' werden mit .schweren Ketten* und .leichten Schlingen' verglichen, in die man ,rennt' (III 5). Die Lippen der Geliebten .machen' ihn .frei', um ihn zugleich ,in Fesseln' zu legen (II 10). Auch der gesamte Mensch kann beteiligt sein: sie hat .gefesselt' all sein Leben (III 4). Heuchelei und List sind am Werke, wenn die Wächter von den Liebenden durch ,süße Liebestaten' .gebändiget sind' (7,125). Die im Orient beliebte Angelmetapher wird nur selten verwendet, wohl weil das Wort ,angeln' in der westlichen Liebessprache eine leicht komisch wirkende Färbung angenommen hat (VIII 19). In einigen Fällen verbindet sich diese Metaphorik mit Vorstellungen magischer oder nat-urtnystischer Anzie-

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Die Bildwelt des West-östlichen Divans hungskraft. Liebes Wirklichkeit und Liebesdichtung ,fesseln' die Geliebte ,in Sympathie' (VIII 39); die Geliebte .lockt' ihn ,an sich* (VIII 23); sie hat es ihm ,lieb angetan' (III 13); sie ,blickt mit ungeheuren Mächten' umher (III 14); das Anschauen ,beruckt' die Liebenden (X 10); von ,mächtig holden Blicken' und von ,Augenwimpern reizumhangen' droht ,tausendfältige Gefahr' (VIII 11), Magische Wirkungen scheinen auch von Schrift zeiche n auszugehen, die von liebender Hand geschrieben wurden: die von der Geliebten gezogenen Initial-Chiffern können .festhalten' (VIII 27); Liebesverse werden in den Sand geschrieben, deren „Kraft besteht,/Bis zum Mittelpunct der Erde/Dem Boden angebannt" (6,293); selbst gedruckte Liebesgedichte können ,zierlich lockend* wirken (VIII 11). Hier läßt sich die Licbessklaven- oder Dicnstmctaphorik anschließen, die in der Liebessprache des Westens schon seit dem Mittelalter verbreitet ist und das Verhalten des Mannes gegenüber der geliebten Frau kennzeichnet. Der Dichter will gerne .Knecht sein' (VIII 19); er .gibt sich treu Einer' und ,hängt knechtisch* (IX 1); er .gehört' ihr ewig ,an' (III 11); sie ist seine .Herrin' {VIII 19 u. 37); er gibt seine Persönlichkeit, sein Ich für sie preis (VIII 18). Aber nicht nur der Liebende selbst ist ihr Knecht, er möchte, daß auch Timurs Reiche ihr ,dienen', sein .gebietend Heer' ihr .gehorchen' muß (VIII 14). Das Verhältnis wird umgekehrt in der Eroberungsmetapher: die Geliebte hat .gegeben sich im Fliehn' (III 4); er hat sie sich .eigen' gesungen, hat sie .bezwungen* (VIII 40). Bei der Schilderung von Empfindungen werden häufig Metaphern wie .Drang*, .drängen', .drücken', .beengen' verwendet, Behramgur spricht zu der Geliebten ,aus reiner Seele Drang' (VIII 29); den Dichter .bedrängt' sein Gefühl (IX 1); zuweilen kann ihn auch Eifersucht .beengen', .drücken' und ,stören' (VIII 28). Der Bereich der Liebe berührt sieh mit dem weltanschaulich-religiösen Kreis besonders im Sehnsuchtsmotiv. Hafis ist vor allem der Sänger dieser höheren Sehnsucht, die uns .ahndevoll drängt' und ,in strengen Banden' hält (II 10), selbst aber .unbedingt' ist. Er hat sie in der Sprache der Liebe besungen, sein Diwan ist „unbedingten Strebens/Geheime Doppelschrift" (VIII 37), Besonders gern hat er das alte Bild der sufisehen Mystik vom Falter, der in das Licht verliebt ist und sich in ihm verzehrt, verwendet. Goethe hat es von ihm übernommen, Bindung und Erlösung schlingen sich hier auf bedeutungsvolle Weise ineinander. Der Mensch ist in seiner Körperlichkeit „umfangen/In der Finsterniß Beschattung", aber der Anblick des Lichts , reißt' ihn .auf. Diese Befreiung ist Vorstufe zu neuer Bindung, er ist ,gebannt' vom Ziel seiner ,seligen Sehnsucht', das ihn ,zu höherer Begattung* fordert (l 17), Auch im Paradies hat diese Sehnsucht nicht gleich ihr letztes Ziel erreicht. Ebenso grenzenlos wie die ,ewigen Kreise' ist der ,heiße Trieb', der .ungehemmt* weiterdringt .kein Ende findet' (XII 9). Nicht nur Kosmos und Mensch, sondern auch Gei-

stesprodukte, Kunstwerke werden mit Metaphern der Einschließung und Einbindung charakterisiert. Für die Heranreifung des Gedichts im Geiste des Dichters werden die Bilder von der Perle in der Muschel (vgl den Abschnitt Schatz- und Schmuckmetaphorik) und vom Kastanienkern in der Schale (vgl den Abschnitt Pflanzenmetaphorik) verwendet. In einem ganz anderen Zusammenhang zielt diese Metaphori k auf die äußere und innere Form der Gedichte. Einen großen Teil der Divandichtung machen die Sprüche aus, die Lebensweisheiten in knapper Form zum Ausdruck bringen. In dem Gedicht Segenspfänder, in dem die Gedichte mit Talismanen, Amuletten, Inschriften, Abraxas und Siegelringen in Beziehung gesetzt werden, wird ausgehend vom jeweils zur Verfügung stehenden Raum auf die knappe oder lockere Form hingewiesen: Manchmal ist man „im Gedränge/ Wie auf edlen Steines Enge"; manchmal ist „vergönnt,,/Längre Verse..zu wählen"; besondere Kunst liegt darin, „höchsten Sinn im engsten Raum" darzubieten (I 2). Goethe war ein Meister in solcher Prägnanz der Aussage, Ein alter Topos ist die Klage des Dichters über die Begrenztheit des Raumes; oft fällt es ihm schwer, den vorgegebenen Rahmen einzuhalten, besonders wenn eine Vielfalt von Angaben erforderlich ist, um den Gegenstand erschöpfend zu behandeln. Im Divan ist der Dichter manchmal von einem wirklichen ,Rahm' .beschränkt* (7,222), wenn er sein Gedicht in kalligraphischen Zügen, ,in reichen Schranken', ,goldnen Rosenranken' und ,Rähmchen von Lasur' niederschreibt (VIII 38), Besonders erscheint es dem liebenden Dichter fast unmöglich, die Fülle der Empfindungen in eine Form zu bringen, denn das Gefühl ist grenzenlos, jede Gestaltung aber ist mit Beschränkung verbunden. Gern würde der Dichter das Buch Suleika in eine den Proportionen der übrigen Bücher des Zyklus angemessene Form .zusammen schürzen', um es ihnen gleich zu .schnüren', aber sein Inhalt, die Liebe ist unerschöpflich. .Liebeswahnsinn' führt ,in's Weite' (VIII 25). Die Liebesdichtung des Divans ist Verkörperung der Liebeswahrheit: „Rein verkörpert Liebesklarheit,/Im Gewand der Poesie" (VIII 39), Mit schmerzlicher Resignation blickt der Dichter auf diese Liebesgedichte. Was einst glücklich-unglückliche, aber doch lebendige Wirklichkeit war, das ist jetzt nur noch Form, ist Buch: „Liebchen ach! im starren Bande/Zwängen sich die freyen Lieder,/Die im reinen Ilimmels-Lande/ Munter flogen hin und wieder". Freilich erlangen sie nun etwas, was dem Leben versagt bleibt, Unvcrgänglichkeit: „Jede Zeile soll unsterblich,/Ewig, wie die Liebe seyn" (III 8). Nachdem der vergängliche Stoff, das ,Irdische', der .Staub' .zerstoben' ist, bleibt der Geist zurück: in der Form, ,in sich selbst gedrängt', dringt er ,nach oben" (I 4), gewinnt ,ewiges Leben* (I 1). Mit dem Titel .Unbegrenzt* wird vor allem auf die Dichtung von Hafis, dem der Dichter sich verwandt fühlt, hingewiesen. Diese eine ewige Kreisbewegung bezeichnende Metapher charakterisiert nicht nur die

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Einführung äußere Form des Gasels, sondern auch den Gehalt; sie gilt aber auch für Goethes eigene Divandichtung, die ,älter' und ,neuer' ist, Vergangenheit und Gegenwart in die Unendlichkeit eines Kreises zusammenschließt (II 6), Hafis und auch der westliche Dichter wurden von Vertretern orthodoxer Richtungen immer wieder beschuldigt, daß Inhalt und Geist ihrer Dichtungen sich nicht in den .Grenzen des Gesetzes1 hielten. Aber gerade das Gebiet Außerhalb der Grenze des Gesetzes' weist Goethe dem Dichter als .Erbteil" zu und postuliert damit die Freiheit und Unabhängigkeit der Kunst von hergebrachten Normen und moralischen Wertungen. In diesem Reich der Kunst bewegt sich der Dichter uneingeschränkt, voller .Übermut', die Nöte des Lebens, den ,Kummer' überwindend, indem er ihn gestaltet und in die Heiterkeit der Kunst auflöst (II 3 u, 4). Wahrscheinlich zielt auch die Metapher von den ,Banden', deren sich nur rühmen darf, ,wer selbst von Banden frei sich fühlt 1 auf den ästhetisch-künstlerischen Bereich, Es könnte die Bindung an bestimmte - vielleicht orientalische - Kunstinhalte, -gesetze und -formen gemeint sein, mit denen der Dichter, eben weil er sich von jeder sklavischen Bindung frei weiß, .spielen 1 kann, auch wenn sie ihm und ändern manchmal .absurd' erscheinen mögen (6,475). Abschließend noch ein Beispiel für die Übertragung dieser Metaphorik ins Zeitliche; Wenn im Westen der späte goldne Schimmer der Abendsonne noch lange dauert, und im Osten schon früh Aurora erscheint, dann kommt die .Sommernacht 1 leicht ,in's Gedränge" (IX 19).

Krankheits-, Verwurtdungsund Gesundheits-, Heilungsrnetaphorik Ausdrücke wie Leiden, Schmerz, Qual, Pein u.a. wurden seit alters zur Bezeichnung sowohl körperlicher wie auch seelischer Zustände und Empfindungen angewendet. Dabei kann es sich um die Übertragung der Bedeutung vom Körperlichen auf das Seelische handeln; es kann sich darin aber auch die Erkenntnis der engen, zwischen Körper und Seele bestehenden Beziehungen ausdrücken. Im Zusammenhang mit der Anschauung von der Polarität allen Lebens stehen solche Doppelformen wie ,Lust und Pein1 (II 6), .Schmerz und Lust' (IV 12), bald auf Wechsel, bald auf Mischung dieser Empfindungen deutend. Der Mensch neigt dazu, Behagen und Genuß als selbstverständlich hinzunehmen, das Glück erkennt er oft erst spät, und selten preist er seine Gegenwart. Aber Leid und Unglück öffnen ihm sogleich das Herz und den Mund zur Klage, So sieht er das Leben oft in seinen Schwierigkeiten und Gefahren, sieht es als Kampf, in dem der Mensch sich bewahren muß: „ich bin ein Mensch gewesen/Und das heißt ein Kämpfer seyn". Manche .Lebens-Wunde n' werden ihm geschlagen (XII 4); ,Hitze und Kälte' muß er .leiden' (VI 8).

Das Beste und Wertvollste im Menschen ,tötet' die ,Welt' (IV 23), Großen Schaden fügen die Menschen sich selbst untereinander zu. Im Kriege ,schlagen' sich die Männer ,zu Tode' (6,285); die ,Seelen' werden .getötet' (VII 1). Nicht besser ist es im Frieden, denn; „Die Weiber schlagen mit Zungen todt" (6,285). Besonders der Tüchtige hat von seinen Mitmenschen manches zu erdulden: „Befindet sich einer heiter und gut,/Gleich will ihn der Nachbar peinigen;/So lang der Tüchtige lebt und thut,/Möchten sie ihn gerne steinigen" (V 3). Auch der Dichter hat .genug daran zu leiden' (V 4), besonders plagen ihn die .Mönchlein ohne Kapp' und Kutt", die ihn gern ,caput' machen möchten (I 15). Während der Dichter ihnen gegenüber einen kämpferischen Ton anschlägt, mahnt er zur .Nachsicht' im Umgang mit Frauen: „Willst du sie biegen, sie bricht../Es ist nicht gut daß euch eine Rippe bricht" (IV 14). Menschen können dem Menschen auch hilfreich sein, schon ein freundliches Wort kann .heilsam' wirken (VI 4). Freilich muß die Hilfe zur rechten Zeit kommen und darf nicht .nachhinken 1 (V 10). Eine Metapher für das Zuspätkornmen jeder Bemühung ist die orientalische sprichwörtliche Wendung .faire venir de la Theriaque de l'Iraque', aus der Goethe die Verse bildet: „Eh man Theriac von Bagdad holt/Ist der Kranke längst verschieden" (6,479). Sittliche Schäden werden ebenfalls mit körperlichen Schwächen oder Krankheiten verglichen. So ist David „durch viel Gebrechen,./Ja. Verbrechen durch gewandelt" (6,288). Als man dem Dichter Undankbarkeit vorwirft, wehrt er diese Beschuldigung ab mit der Begründung, er sei darüber nicht .erkrankt', denn seine Dankbarkeit sei tief innerlich, ja sie werde fruchtbar, weil die empfangenen Gaben ihm, ,im Herzen leben 1 (VI 16). In Ost und West wird die Liebe als Krankheit, Leiden, Schmerz, Qual, auch als Wahnsinn erlebt. Dieser Zustand kann durch den geliebten Gegenstand ausgelöst, er kann aber auch durch ihn geheilt werden. Nach orientalischem Vorbild wird im Divan ,der Liebe Schmerz', ,der Liebesschmerz 1 'personifiziert: er nistet sich in das ,öde Herz' (III 12); er sucht seine .Heilung' (VIII 21). In der orientalischen Liebessprache gibt es zahlreiche, dem Europäer oft gekünstelt erscheinende Metaphern von Liebeswaffen und den Verletzungen, die der Liebende durch sie erleidet; sie berühren sich gelegentlich mit Metaphern des Lockens und Fangens, wie sie bei der Banden- und Schrankenmetaphorik erwähnt wurden. Von Hafis übernimmt Goethe die .Wimpernpfeile' (VIII 11 Var); während aber bei jenem mehrfach die Haare als ,Angeln 1 vorkommen, schreibt dieser dem Auge zu, daß es .verwundend angelt' (VIII 19). Entfernt voneinander ,leiden' die Liebenden (6,297; 7,126), die .Qual' (VIII 22), die Sehnsucht überkommt sie. Die Schmerzmetapher wird mit der Nachtmetapher verknüpft. Die .Nacht der Ferne' ist .Abgrund', ist .Schmerz' (VIII 35); der Dichter fühlt sich ,der Nacht, dem Schmerze' überlassen, das seeli-

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Die Bildwelt des West-östfichen Divans sehe Leiden wirkt sich auf sein körperliches Befinden aus, ,vermagert bleich' sind seine Wangen (VIII 33). Seelisch und körperlich ,leidet* die Frau .in der Trennung' am schwersten, obwohl sie ihre .Sehmerzen' gern verbergen möchte; nicht nur ihre .Augenlider' sind .wund' (VIII 34), auch ihr Herz hat eine ,tiefe Wunde 1 (VIII 31), es .blutet' ihr, sie hat keine .Kraft', als ihn zu lieben (7,131), Nur Liebesbotschaften vermögen den Schmerz wenigstens zu lindern. Die .Kranke', die .nicht genesen will', .krankt', während sie doch an der Kunde von ihrem Liebsten .gesunden 1 könnte (6,291). Andererseits bewirken die Liebe, die Nähe der Geliebten auch eine Steigerung des Lebensgefühls, .erfrischtes Leben' (VIII 31), Die Geliebte wird gepriesen als .Allherzenveiterndc' (VIII 42). In dem Abschnitt Speiseme t aphori k wurden in diesem Zusammenhang Ausdrücke wie nähren, laben, erquicken angeführt. Die Liebe vermag sich auch gegenseitig zu steigern: „Liebe giebt der Liebe Kraft" (VIII 20). Die Verflechtung von Genuß und Qual der Liebe kommt in oxymorischen Fügungen zum Ausdruck. Beim Anblick Suleikas ,gesundet' der Dichter .erkrankend' und ,erkrankt gesundend' {VIII 9); beim kosenden Spiel mit ihren Locken fühlt er sich .von Herzensgrund gesund', ist .frisch und immer wieder wund' {III 6); der , Lieb es-Wunde n Lust1 wird hervorgehoben (XII 4); die Sehnsucht ist schmerzlicher Genuß, .süßes Leiden' (6.291). Auch jene umfassendere höhere ,Sehnsucht' ist eine Mischung leid- und lustvollcr Empfindungen; „Es thut so weh, so wohl hernach. ./Und wenn den Hals der eine brachyDer andre bleibt verwegen" (II 10). Ähnlich verflechten sich die Vorstellungen von Selbstaufgabe und Selbstfindung ineinander, versinnlicht in der Tod- und Lebenmetapher. Die äußerste Hingabe, das .Selbstopfer' ist .Flammentod', Liebestod, aber gerade aus diesem ,Sterben' entsteht neues ,Werden", wird der Mensch neugeboren {I 17). Im Bereich von Dichter und Dichtung spielen Metaphern der Gesundheit und Krankheit ebenfalls eine Rolle. Für den Dichter ist die Reifung zum vollentwikkelten Menschentum besonders wichtig. Dieser Prozeß wird einem , Gesunden' gleichgesetzt; „Worauf kommt es überall an/Daß der Mensch gesundet?/Jeder höret gern den Schall an/Der zum Ton sich rundet" (I 14). Erste Bedingung hierfür ist ein .warmes Blut*, man muß .froh und frei', ,derb und tüchtig' sein, es darf nicht „jeder Stunde Pein/Bitter schmecken" (I 15); man sollte sich nicht über jeden dummen Streich ,den Kopf zerbrechen' (V 5), denn: „Dichten ist ein Übermuth" (I 15). Ein Leben aus dem Vollen ist die Voraussetzung für die Gestaltung des Lebens: ,,Eh er singt und eh er aufhört/ Muß der Dichter leben" (I 14); .Lust und Pein' muß er durchleben (II 6), aber in den Nöten des Lebens, wenn er sich das .Herz bang' fühlt, wird er ,sich selbst versöhnen', indem er das Leben in der Kunst darstellt (I 14). Im Divan findet sich mehrfach die alte Vorstellung vom Wahnsinn des Dichters. Scherzhaft übertreibend

klingt es, wenn der Dichter, hin und her gerissen zwischen Liebe und Krieg, glaubt, .rasend, toll 1 zu werden oder zu .irren, rasen* (I 11). Ernsthaft aber wird das Motiv in dem Gedicht .Anklage* verwendet, das eine Reihe von Gedichten einleitet, in denen vom Wesen des Dichters, von seiner Stellung zu Religion und Moral gehandelt wird. Mit den Versen; „Weiß denn der mit wem er geht und wandelt?/Er der immer nur im Wahnsinn handelt" entzieht sich der Dichter jeder Anklage aus orthodoxen Kreisen und bereitet den Gedanken vom freien Reich der Dichtung vor (II 2). Wie der Dichter als ,Medschnun', als .Toiler' in Konflikt mit der Gesellschaft gerät und von ihr in seinem Wirken gehindert wird, ist bereits in der Abteilung Banden- und Schrankenmetaphorik beschrieben worden. Der alternde Dichter, dessen Liebes- und Dichtungskraft zu versiegen droht, sucht Gesundung und Verjüngung. Er findet sie nicht nur in der Erinnerung, die ihm ,im Gegenwärtigen Vergangnes' zeigt, ihm jene Tage freien Lebens in den Wäldern um die Wartburg vor Augen führt, wo das Jagdlied den Busen .anfeuerte* und .erfrischte' (I 12). Er findet Genesung auch in der Natur, die ihn jetzt umgibt: „Uns erquickend, heilend, segnend,/Daß wir uns gesundet fühlen", und so gesundet möchte er am liebsten wieder ,erkranken' in Liebe (VIII 9), Der Gewitterregen, der die Natur erquickt, soll auch ihn .heilen', ihn am ,Allleben' teilnehmen lassen (I 16). Der Dichter findet die erhoffte Gesundung ferner durch seinen geistigen Aufbruch in die Welt des Orients, wo ihn .Chisers Quell verjüngen* wird ( I I ) . Hier fühlt er sich ,wie neugeboren* (V 1), Besonders die Begegnung mit Hafis ,ermutet' ihn wieder (II 7 u, V 1). Auch die Wirkungen, die von einem dichterischen Werk ausgehen, werden mit der Gesundungsmetaphorik erfaßt. Hier nennt Goethe auch die Bibel, deren Bilderfülle schon den Knaben begeisterte und die ihm die ersten Eindrücke jener fernen östlichen Welt vermittelte, Ihr .herrlich Bild' hat er ,an sich genommen', und es hat ihn ,in stiller Brust erquickt' (II l), Hafis und ihm nacheifernde Dichter, die die alten Themen von Liebe und Wein, von Kampf und Heldentum und vom Haß des Schlechten und Häßlichen zu gestalten vermögen, werden „die Völker/Ewig freuen und erfrischen" (I 7). Die Liebende aber wird vom .Atem' ihres Dichters, von seiner Dichtung .belebet' (VIII 28), erhält von ihm .erfrischtes Leben' (VIII 31). Es gibt einseitige Beurteiler der Kunst, die das Werk nur auf seinen religiös-moralischen Gehalt hin einschätzen und nach diesem Maßstab Schädliches und Nützliches unterscheiden wollen. Besonders die Kritiker des Hafis lobten an seinem Werk die .ausgemachte Wahrheit' und verglichen sie mit ,Theriak', dem Heilmittel, sie warnten dagegen gleichzeitig vor den ,Kleinigkeiten außerhalb der Grenze des Gesetzes', die sie als .Schlangengift' anprangerten. Ähnlich wie Hafis ist es Goethe ergangen. Er greift diese Metaphern auf: Gerade die .Kleinigkeiten* erklärt er für .des Dichters Erbteil'. „Schlangengift und Theriak muß/Ihm das eine wie das

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Einführung andere scheinen,/Tödten wird nicht jenes, dies nicht heilen" (H 4). Selbst das Leben nach dem Tode wird noch mit Vorstellungen des Schmerzes verknüpft. Der Islam kennt gleichfalls das Bild der Hölle, Jener Mufti, der in Hafis' Werk Schlangengift und Theriak unterscheiden wollte, stellt die sittliche Forderung auf, sich „der reinen Wollust edler Handlung..zu überlassen,/Und vor solcher, der nur ew'ge Pein folgt,,sich zu verwahren" ( 3). Der westliche Dichter sieht in seinem Leben und Werk eine ,ewige Unschuld', eine Unschuld nach höheren, ewigen Gesetzen, die mit orthodoxen Vorschriften und bürgerlicher Moral nichts zu tun haben und deren einziges Kriterium der Grundsatz ist: ,,Daß sie niemand schadet als sich selber". Im Besitz dieser ewigen Unschuld des Dichters glaubt er, des Paradieses gewiß zu sein (II 4). Zutritt zum Paradies gewähren ihm aber auch die ,Liebes- Wunden' und die ,Lebens-Wunden', die seinen Glauben an die Treue der Geliebten und an Liebe und Dankbarkeit der Welt nicht erschüttern konnten. Diese Wenden und dieser Glaube stellen ihn auf eine Rangstufe mit den islamischen Gläubigen (XI3 4). Als verklärter Jüngling, ,frisch und wohlerhalten' hofit er „des Paradieses Weiten,/Mit Heroen aller Zeiten,/Im Genüsse zu durchschreiten" {XII 11).

Mensch im ,Lebestrudel', der ihn .fortreißt" (VI 2). Aber so wie der Tropfe .bescheidnen Glaubensmut' bewahrt und als Perle .Kraft und Dauer' gewinnt (X 1), so kann auch der Mensch im Leben einen festen Platz einnehmen. Er darf das Meer, den Abgrund des Lebens nicht fürchten, denn nur aus der Tiefe können Schätze geborgen werden (53,361; vgl hierzu den Abschnitt Schatz- und Schmuckmetaphorik), Gern wurde das Leben als zeitliche Erscheinung dem vorüberrauschenden Fluß verglichen. Als Goethe in Jena im Gasthof Tanne an der Saalebrücke von der Zinne auf die Wasser niederschaut, erlebt er besonders intensiv die tiefe Symbolik des Flusses. Er empfindet sich selbst als Beharrenden, er „Ließ die Wasser fließen,/ Fließen zu Freud' und Noth" (6,282). Man überläßt dem fließenden Element seine Schätze, seine Gaben, ohne immer genau zu wissen, wohin sie geführt werden, im Vertrauen auf die positive Richtung des Lebens, im Glauben an Fruchtbarkeit und Folge alles Guten {VI 10). Auch der Mensch selbst kann mit dem Meere verglichen werden, im Hinblick auf sein unbändiges Wollen, das stets mehr ergreifen will, als es festhalten kann (VI 1; vgl S. XXVI). Häufiger wird das Empfinden und sein Ausdruck im Bild der Quelle dargestellt. Nicht nur der ,Tränenguß' ,quillt' (VIII 32), auch eine heitere Empfindung wie das ,Behagen' kann .aufquellen', ,aus eignem Tun', dem Alternden % r ersiegt diese Möglichkeit (IV 17). In der Liebessprache spielt das Element des Feuers eine größere Rolle, doch finden sich auch Bilder aus der Wassermetaphorik. Die Geliebte, sich in der Natur spiegelnd, wird erkannt ,in des Kanales reinem WellenIcbcn' als ,Allschmeichelhafte' und ,wcnn steigend sich der Wasserstrahl entfaltet' als .Allspielende' (VIII 42). Die Liebe selbst ist ein Meer, dessen ,Fhit' oder .Brandung' ,dichtrische Perlen' auswirft ,an des Lebens verödeten Strand' (VIII 16 u. VI 16; vgl den Abschnitt Schatz- und Schmuckrnetaphorik), Der Dichter, sein Herz, sein Sinn werden oft mit der Quelle verglichen, seine Dichtung mit dem Wasser, den Wellen. Hafis ist ,der Freuden echte Dichterquelle', ihm .entfließt Well auf Welle', sein gutes Herz .ergießt sich', sein .Brustgesang' ,fließet' (II 6), Auch der westliche Dichter, dessen Feder auf Erden ,Liebliches entfließen' sollte (I 18), wird von der Huri im Paradies ermutigt zu dichten, wie es ,aus der Seele steigt', denn: „was aus frischer Quelle bricht/Das darf im Paradiese fließen" (XII 6). Die Geliebte ist ebenfalls Dichterin: „Selbstgefühltes Lied entquillet,/Selbstgedichtetes dem Mund" (VIII 19), Die Dichtung des Orients ist der ,unversiegte Sang' (53,361). In seiner Weite, Tiefe und Mannigfaltigkeit gleicht Hafis' Diwan einem .klingend(en) Meer von Liedern' (VIII 37). Mit dem Wasser wird auch das Element verglichen, aus dem der Dichter schöpft. Im Gegensatz zur plastischen Form der Griechen und der sich an das klassische Formprinzip anschließenden Dichtung werden die orientalische Dich-

Wassermetaphori k Vergleich und Metaphorik knüpfen sich hier vor allem an drei verschiedene Erscheinungsformen des Wassers und ihre besonderen Eigentümlichkeiten: an das ungeheure weite Meer, an den vorüberziehenden, wechselhaften Fluß, an den immer neu her vordrängende n, nie versiegenden Quell. Meer und Fluß werden auch personifiziert. Das Motiv der Vermählung mit dem Wasser durch einen Ring wurde im Abschnitt Schatz- und Schmuckmetaphorik erwähnt. Das springende, wallende Wasser des Brunnens, an dem der Dichter von der Hand der Geliebten seine Initialen eingeschrieben erblickt, wird zum Verkünder, zum Boten und .gesteht' ihr seine Liebe (VIII 27), In der Dichtung kann das Höchste mit dem Tiefsten verglichen werden. Der Reisende, der bei den Hirten der Steppe verweilt und ihre Schafherden wie weiße Schaumkronen der ,Wogen' in steter Bewegung vor sich sieht, der mit der Karawane die Wüste durchzieht, diese ,ungemeßne Ferne1, die immer ,weiter' und ,breiter' wird und an deren Ende ihm die Luftspiegelung den ,Streif erlogner Meere' vortäuscht, sieht über sich noch eine andere grenzenlose Weite, den ,Ozean der Sterne' - ein Bild der Größe und Freiheit am Eingang des Buches, das gegen Enge und Beschränkung kämpft (VI). In seiner Unendlichkeit gleicht das Leben dem Meer. Dabei sind die Gefahren nicht zu übersehen. So wie der ,Tropfe' vorn Himmel fällt ,tn wilder Meere Schauer', wo die Flut ,gräßlich schlägt' (X 1), so findet sich der XL

Die Bildwelt des West-östlichen Divans tung und die neue Lyrik des Divans im Bild des .flüssigen Elements' gesehen, in dem der Dichter ,hin und wieder schweifen' kann. Wenn er ,in den Euphrat greift', dann ,ballt sich' dieses scheinbar formlose Element in der .reinen Hand' zu einem abgerundeten Gebilde (I 13). Das Wasser ist ferner Bild für das Element, das den Dichter und seine Dichtung trägt. Er ist nach alter Tradition der Schwan, der sich ,auf den Wellen brüstet' (IX 15). Nach einer ändern orientalischen Metapher ist er mit seinem Lied das ,Schiff, das auf dem Meere fährt. Und nun werden Wasser- und Feuermetaphorik miteinander verbunden; Von beiden Elementen winkt Gutes und droht Gefahr. Während Hafis mit seinem Schiff stolz einherfährt, da die aufsiedenden Feuerwellen des Lebens und Erlebens in seinen leichten schnellen Liedern ihm wie .kühle Flut' wallen, fürchtet der westliche Dichter, daß sein Schiff vom Ozean zerschellt werde, daß ihn die innere Glut verschlinge (6,279). Mythischen und religiösen Vorstellungen entstammen die Bilder vom Lebens- und vorn Jugendquell. Bei Hafis begegnet man häufig der Gestalt Chisers, der den Quell des Lebens hütet; hier empfing Hafis die Weihe als Dichter. Der moderne Dichter hofft, daß auch ihn ,Chisers Quell', der Urquell, das Leben in seiner Reinheit und Ursprünglichkeit, wie er es in der orientalischen Kultur weit zu finden glaubt, , verjüngen' werde (I 1). Im Zusammenhang mit der Schilderung ,altpersischen Glaubens' wird auch Gott .Herr des Lebensquells' genannt. Dieser Lebensquell aber ist das Licht, die Sonne, das Feuer. Die Religion schreibt vor, neugeborene Kinder gegen die Sonne zu heben. Im Divan wird dieser Vorgang poetischer mit der Bademetapher umschrieben: „Tauche Leib und Geist im Feuerbade" (XI 1), Ewiges Leben bedeutet zugleich ewige Jugend. Im Paradies ,baden' und ,laben sich' die Huris und die .auserwählten Frauen' in einem .Jugendquell', Diesem Motiv liegen keine islamischen Vorstellungen zugrunde (XII 3 L Fassg.),

Wind-, Wolken- und Niederschlagsmetaphonk Der Wind ist wohl bei den meisten Völkern in älteren Zeiten und in der Dichtung personifiziert worden. In dem auf einer orientalischen Vorlage beruhenden, nach dem Lateinischen übertragenen Gedicht .Der Winter und Timur' sind .die verschiednen Winde' und die .frostgespitzten Stürme' Krieger und Helfer der mythologisierten Gestalt des Winters, die dieser auf den Gegner .einhetzt', denen er über den Feind .Gewaltkraft' gibt (VII 1). Aber auch Timur selbst wird mit dem Wind verglichen. Die Prophezeiung eines .Sturms' durch Enweri, die in buchstäblichem Sinne genommen nicht einzutreffen scheint und dem Astrologen nur Spott und Schande einträgt, erfüllt sich später in metaphorischem Sinne durch den Einbruch Timurs (AA Plp 25; 6,472 Plp 8). In der Maske Timurs verteidigt der westliche Dichter das Recht des außergewöhnlichen XLI

Menschen, sich gegenüber dem ,Volk von Laffen*, besonders gegenüber den ,Pfaffen', in einem ,Sturm des Übermuts' Luft zu machen {V 15). Mehrfach wird der Wind nach orientalischem Vorbild mit dem Staub in Verbindung gebracht. Es ist nicht uninteressant zu verfolgen, wie Goethe hier von den Übersetzungsversuchen eines orientalischen Spruches abweicht. Während dort die Einsamkeit gepriesen, Schicksal und Welt mit Wirbel und Kehricht verglichen werden, setzt er an die Stelle des Schicksals oder Glücks das Niederträchtige', das er das ,Mächtige' nennt, und dessen Vorhandensein er als unabänderlich hinnimmt. Diese Macht des Niederträchtigen waltet irn Schlechten sich selbst ,zu I lochgewinne1, auch mit Rechtem schaltet es, jedoch letzten Endes ohne wahren Erfolg. Der ,Wandrer', den Goethe an die Stelle des Einsamen der Vorlage setzt, sieht zwar ,Wirbelwind und trocknen Kot' ,drehn und stäuben', bleibt aber selbst davon unberührt und setzt seinen Weg in .Gemütsruhe' fort {V 9). Auch Symbol des Zeitlichen kann der Wind sein, wenn er die ,in Sand' geschriebenen Liebesverse des Dichters ,überweht', ohne daß er ihre fortwirkende magische Kraft zerstören könnte (II 2 u. 6,293). Eine freundlichere Rolle spielt der Wind als Liebesbote, diese Gestalt ist besonders bei Hafis ausgebildet: „Treibt der Wind von ihrer Pforte/Wolken Staubs behend vorüber,/Mehr als Moschus sind die Düfte/Und als Rosenöl dir lieber" (I 16). Er ,dient' aber auch freunden und Betrübten* als Übermittler mündlicher Botschaften. Als ,Ost' oder ,West' bringt er frohe oder traurige .Kunde', sein ,Flüstern' soll ,Grüße bringen*, ,zum Herzen sprechen'. Aber so sanft auch sein ,Hauch' ist, er kann die wahre .Herzenskunde', den .Liebeshauch' nicht ersetzen (VIII 31 u. 34 M). Der Liebende vergleicht aber auch den ,Odem' der Geliebten mit einem .Ostgekos1 (II 10). Ausgangspunkt für die Wolkenmetaphorik sind Beweglichkeit, Veränderlichkeit, Gestaltwechsel. Die unaufhaltsam zum Rachekampf ziehenden Krieger werden mit .schwebenden Wolken ohne Ruh' verglichen (7,14). In mannigfachen Anwendungen entfaltet sich diese Metaphorik in der Liebessprache. Die ,Wolke', die ,sich gestakend umgestaltet', ist Erscheinungsform der Geliebten, der ,Allmannigfaltigen' (VIII 42). Nicht unmittelbar von Hafis angeregt, aber in seinem Geist empfunden ist der Vergleich des , Grußes' der Geliebten mit ,leicht(em) Gewölk', das ebenso zart und schnell .verschmilzt' (II 10). Gerüche spielen in der orientalischen Liebesdichtung eine große Rolle, auch Hans sagte von sich, daß er ,der Liebe Gerüche' roch (6,481), So erscheint dem westlichen Dichter die Hafisische Welt erfüllt von ,Gerüchen', die sich .unsichtbar wolkig ziehend' .durch's Glück winden* (II 10). Er selbst aber singt seine Lieder ,zum Himmel hinan'; nicht einem höheren Wesen, sondern den ,Wolken', die auch in der orientalischen Dichtung Boten sind, vertraut er sein Liebesgeheimnis an (III 13).

Einführung Die Wolke weckt aber auch weniger heitere Vorstellungen. Sie verdunkelt die Sonne, löscht alle Farben aus und läßt die Welt in trübem Grau erscheinen. Hat der Dichter bald sich selbst, bald die Geliebte mit verschiedenen Lichterscheinungen verglichen, so empfindet er sich, getrennt von ihr, in einem traurigen Zustand und klagt: „Von Wolken streifenhaft befangen,'Versank zu Nacht des Himmels reinstes Blau" (VIII 33). Aus der Wolke fällt der Regen herab, der in Wüste und Steppe ein erwünschter Segenspender ist. So kann in der alten Araberballade der Held als .Wolkenregen' gepriesen werden, indem auf eine der hervorstechendsten Tugenden der alten Araber, auf ihre Freigebigkeit, gedeutet wird (7,13). Über den Regen als Erwecker neuen Lebens wurde schon weiter oben (S. XXVIII) gesprochen. Auch der Regentropfen als Perle kam bereits {in dem Abschnitt Schatz- und Schmuckmetaphorik) vor. Wenn bei Regen die Sonne scheint, entsteht ein Regenbogen, Das Irismotiv findet sich auch sonst mehrfach im Werke Goethes. Im Di van werden .Regenwand' und ,Phöbus' als Paar gesehen, bei deren Vereinigung „ein Bogenrand/Farbig beschattet" entsteht. Diesem Regenbogen wird eine andere Himmelserscheinung gegenübergestellt: „Im Nebel gleichen Kreis/Seh ich gezogen,/Zwar ist der Bogen weiß,/Doch Himmelsbogen." Der Dichter sieht in diesem .Phänomen' eine glückliche Vcirdeutung für sein eigenes Leben, neues Liebeserleben wird ihm im Alter zuteil werden (I 9). Ein Jahr später malt er den Gegensatz des Greises im weißen Haar mit dem jungen liebeglühenden Herzen in einem ändern Bild aus. Er verknüpft die orientalische Metapher des schneebedeckten Gipfels mit dem Barocktopos des Vulkans: „Unter Schnee und Nebelschauer/Rast ein Aetna dir hervor" (VIII 20; in einer frühen Fassung: Regenfschauer]), Wenige Monate später nimmt er das Irismotiv wieder auf, diesmal nicht verknüpft mit dem Motiv der Hoffnung, sondern mit dem der Entsagung. Die .Wolkentochter*, ,Hirnrnelskind' und ihr .Tränenguß" verkörpern hier zunächst den Regen; die Sonne, ,Helios' liebt sie, kann sie aber nach den Gesetzen der Natur nicht erreichen, nur mit ,Farb' und Bogen' schmücken. Die mythischen Gestatten werden mit dem Dichter und seiner Geliebten verglichen, die ,nach des Schicksals hartem Lose' ewig getrennt bleiben müssen. Aber auch hier entfaltet sich vor ernstem Hintergrund die Heiterkeit der Kunst —, er schmückt die Geliebte mit den Gedichten des Divans (VIII 32). ,Dichten Hagelschloßen 1 werden die Edelsteine, mit denen der König und seine Großen geschmückt sind, einmal verglichen, aber gegenübergestellt wird hier ein anderes wirkliches Naturphänomen, das alle menschliche Prachtentfaltung überstrahlt: der Sonnenaufgang (XI 1). Licht- und Feuerrnetaphorik Bildspender sind in dieser Gruppe Lichtquellen, besonders Gestirne und die durch sie bedingten Tageszeiten, XLII

aber auch andere Lichtträger und ihr Widerschein; ferner das Feuer, seine verschiedenen Herde und Erscheinungsformen, Dazu gehören auch Eigenschaften und Wirkungen von Licht und Feuer. Die Vergleiche und Bilder knüpfen sich besonders an Helligkeit, Glanz, Wärme dieser Phänomene, aber auch an verschiedene mythische und symbolische Vorstellungen, Im rein visuellen Bereich wird mehrfach eine Lichtoder Feuererscheinung durch eine andere metaphorisch umschrieben oder erhält deren Prädikate. So ist die aufgehende Sonne ein .Feuerkreis', das von ihr ausstrahlende Licht ein ,Feuerbad!; das Feuer dagegen ist die ,irdsche Sonne' (XI 1); die Sterne sind ,Feuer in dem Blauen' (IX 19). Der Sirius .brennt' (7,13); im Vollmondlicht .glühen' die Zweige (VIII 36); der Morgen .entzündet sich' arn Gebirge (VIII 42); die Morgenröte .blitzt' ins Auge (VIII 7); der Sonnenschein ,klärt' die bunte Blumenpracht (I 10). Nicht nur in der Natur, sondern auch beim Menschen finden sich Beispiele hierfür. Die Huris des Paradieses sind ,licht und klar' (XII 2); das Auge wird als ,Stern' bezeichnet (VIII 19), es .blitzt' (II 9 u. 10). In der Beschreibung des Schwertes, das „Aus der Scheide gerissen/Ein glänzender Blitz" scheint (7,14), ist wohl nicht nur an den Lichtreflex der blanken Waffe, sondern auch an die zuckend schnelle Bewegung und an die verderbenbringende, tödliche Gewalt gedacht. Meist veranschaulichen die Licht- und Feuerbilder Nichtvisuelles, Die Lebenskraft wird als Feuer, als Glut dargestellt: „Ich wette den letzten Lebensfunken" (6,301). Der Mensch wird .angefeuert' (I 12; vg! weiter unten). Im dichterischen Werk Goethes findet sich mehrfach die aus der Antike überkommene Vorstellung vom Leben, das sich im Erblicken des Lichtes bestätigt. Aus alter Quelle, aus Bibel und orientalischer Spruchweisheit übernimmt er für den Divan die Metapher vonn ,Tag' mit seiner Tätigkeit, der das Leben bedeutet, und von der ,Nacht 1 , in der man nicht mehr ,wirken kann', die dem Tode gleich ist (VI 3). Mit Licht und Wärme sind besondere Vorstellungen von Glück und Annehmlichkeit des Lebens verbunden. Die ,wärmende Sonne' — an ihr gemessen wird selbst der Begriff des Reichtums fragwürdig, denn auch ,der Bettler' kann sie genießen, und in seinem ,Eigensinn', in seiner Freiheit genießt er manches stärker als der Reiche (IV 23). Ein Beispiel für etwas .Liebliches', das noch den Alternden beglückt, ist der .Sonnenschein im Herbst' der ihn .besonnte 1 (IV 4). .Glück und Stern' ,leuchtet' dem Dichter, als er .Herr und Herrin' gefunden hat (IV 22), Auch der Mensch selbst kann für seine Umgebung .Sonnenhitze' sein ,am kalten Tag' und ,Schatten und Kühlung' im heißen Sommer bedeuten, wie es im Totenpreis der alten Araberballade heißt (7,13), In anderm Zusammenhang, mit Anspielung auf die Gegner seiner Farbenlehre, schilt der Dichter diejenigen, die ihm ,die Sonne trübe machen' und .den Schatten erhitzen' (V 4).

Die Bildwelt des West-östlichen Divans Hitze und Kälte können aber auch auf Schlimmes, Schweres, das ertragen werden muß, deuten. Wie die Jahreszeiten, so wechseln die Erfahrungen im Leben des Menschen. Nach einer orientalischen Quelle prägt Goethe den Spruch vom Menschen, der sich im Lebenskampf bewährt und der nur von seinesgleichen erkannt wird: „Des Menschen Werth kann niemand erkennen/ Der nicht selbst Hitze und Kälte litt" (VI 8). Der orientalische Dichter Rumi hat das Lehen in der Welt einen vorüberfliehenden Traurn genannt: Nicht der Wärme, noch der Kühle der Welt könne der Mensch versichert sein, und ihr Glanz vergehe schnell. Auf Grund dieser Erkenntnis möchte der Mystiker den Menschen aus der Zeitlichkeit führen zum Ewigen, zu Gott, Goethes an diese Vorlage anschließenden Verse stimmen überein im Vergleich der Welt mit einem fliehenden Traurn. In den folgenden Versen aber deuten ,Hitze' und , Kälte' nicht so sehr auf Eigenschaften der Welt, als auf den Wechsel der Jahreszeiten und damit auf die vorübereilende Zeit, die niemand festhalten' kann. Es wird das Motiv der allgemeinen, natürlich bedingten Vergänglichkeit angeschlagen und klingt zusammen mit dem Motiv der persönlichen Erfahrung des Alterns (IV 24). In einem Gegenstück zu diesem Divanspruch wird statt der resignierenden eine aktive Haltung dargestellt. Ein tapferes Vorwärtsschreiten im Leben, ohne Verweilen, ein ,Bequemen', die Anpassung an ,Heißes 1 und .Kaltes' bringen den Menschen in eine positive Beziehung zur Welt: „Dir wird die Welt, du wirst ihr nie veralten", Das Altersmotiv ist ersetzt durch das Motiv ewigen Jungseins (2,249). Eine besondere Rolle spielen Nacht, Licht und Feuer in der Sprache der Liebe, Auch in der eigentlichen Bedeutung dieser Wörter schwingen Stimmungselementc mit. Es ist nicht die dunkle, sondern die sternenklare Nacht, die ,Vollmondnacht', wo ,Stern auf Stern' ,niederspielet', wo „smaragden, durchs Gesträuche/Tausenfältiger Carfunkel" fliegt, wo die Rosen, die Blumen der Liebe, in dem ,nächtgen Frischen leuchten* und alle Zweige blühend .glühen': „Dieses ist der Augenblick", die Stunde der Liebe, in der die Liebenden sich erkannten, in der sie sich begrüßen, auch ,in Trennungsnächten' (VIII 36 u. ebd Var; 6,295). Es ist die Sommernacht', wo die .Feuer in dem Blauen' einander loben, wo des ,Nordgestirnes Zwillings-Wendung' erpasst wird, wo Bulbul ihr sehnsuchtsvolles Liebeslied singt, wo das , von Liebenden gemeinsam .bewundert' wird (IX 19). Nicht umsonst stehen diese beiden Gedichte der Nacht und der Liebe wie zwei Gegenstücke an prägnanter Stelle, das eine, .Vollmondnacht', im Buch Suleika, das andere, ,Sommernacht', im Schenkenbuch. Im Buch der Parabeln aber läßt Gott seine lieblichsten Gedanken Gestalt annehmen im ersten Liebespaar, bei ,Mondenschetn im Paradeis' (X 10). In kosmische Bereiche führt das Bild von der .Morgenröte'; sie ist Symbol der Liebe, sie eint das Getrennte (VIII 35). In dem Gedicht ,Sommernacht' tritt sie als ,Aurora' auf, die in Hesperus .entbrennet' ist und ihm

,auf roten leichten Sohlen' nachläuft (IX 19), Auch die Geliebte selbst wird der Morgenröte verglichen: ,Wenn am Gebirg der Morgen sich entzündet', begrüßt der Dichter sie als die ,AIlerheiternde' (VIII 42). Er malt sich selbst in der Strenge und Herbheit seines Alters als .jener Gipfel ernste Wand', die die Geliebte ,wie Morgenröte* zu jugendlichem Erglühen bringt, .beschämt* (VIII 20). Die Geliebte ist ihm die ,Sonne', die unvermutet für ihn ,aufgeht' (VIII Motto). So ist auch jene andere Suleika .Erdensonne' gewesen, als sie Jussuph, ,ganz Begierde', liebte; im Paradies aber ,glänzt* sie später, ,der Entsagung Zierde' (XII 3). Auch der Dichter wird von der Geliebten als ,Sonne' gepriesen (VIII 12) und vergleicht sich selbst der ,Sonne' {VIII 33), Seine Blicke .geben erst dem Tage Glanz' (VIII 9). Und so wie .Phoebus' in Liebe sich .der Regenwand' galtet (I 9), fühlt er sich als .Helios', der die .Wolkentochter' liebt (VIII 32). Die Sonne steht auch in Beziehung zu ändern Gestirnen, und wenn der Dichter sich im größten Gestirn spiegelt, so kann die Geliebte der ,süße Mond' sein, das ,Mondgesich t' (VIII 12 u. 33), Als Liebespaar umarmen sie einander wie Mond und Sonne auf dem Sonnemondorden, der zum Symbol ihrer Liebe erhoben wird (VIII 12). , Stern der Sterne' begrüßt er sie beim .Wiederfinden' (VIII 35). Alle Lichterscheinungen, hohe und niedere, allgemeine und spezielle werden als Metaphern gehäuft in dem Ausbruch: „Mein allerliebstes, du mein Mondgesicht I/O du mein Phosphor, meine Kerze,/Du meine Sonne, du mein Licht" (VIII 33), Im Abschnitt Banden- und Schrankenmetaphorik wurden Beispiele für die magische Gewalt der Liebe angeführt. Etwas von dieser Magie wird auch in der Feuermetaphorik spürbar. Im Orient glaubte man an die Tugend gewisser Steine, Liebe oder Haß zu erregen. So wird im Divan vom .Talisman' berichtet, daß er ,zu Lieb' und Tat entzündet' (I 2). Auch ein .Wortbild' kann .entzünden', die Liebe .schürt zu' (III 1). Aber meist sind die Augen stärker beteiligt. Der erste Anblick des Mädchens erweckt Liebe: „Ich sah und brannte", später dann: „Ich brenne lichterloh" (7,125f), Die Geliebte schickt dem Dichter .feurige Jugendblicke' (VIII 2), Die Liebe selbst wird mit dem Feuer verglichen (I 6); die Liebe des alternden Dichters aber ist in leidenschaftlich gesteigertem Ausdruck ein Vulkan, ,ein Ätna', sie ist nach einem in gedämpfteren Farben gemalten Bild .Frühlingshauch und Sommerorand', Im Anschluß an die alte orientalische Metapher vom Verbrennen des Herzens sieht er sich als ,Häufchen Asche', das ihr .verbrannte' (VIII 20). Andere orientalische Metaphern vergleichen den Liebenden oft mit der Kerze. Der westliche Dichter verknüpft das Bild mit dem Motiv der Vergänglichkeit, des Alterns. Den Kerzen, die .leuchten indem sie vergehn", gleicht der im Alter liebende Dichter, er .verzehrt sich' und singt noch so schön (III 12). Eine alte Sitte war es, den Namen der geliebten Person einzuschreiben oder einzuritzen in ein brennendes Herz. Daraus entwickelt der Dichter die

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Einführung Metapher von seinem Namen, tier „in Liebesflammen/ Von den schönsten Herzen prangt" (XII 4), Die Liebe wird nicht nur als elementare Kraft in ihrer verzehrenden Glut dargestellt; in freundlicheren Bildern wird gern ihre wohltätige Wirkung hervorgehoben. Solche Metaphern können dem ganz engen häuslichen Bereich entlehnt sein. So wird die Liebe einer Lampe verglichen, das Geschenk des Liebenden, die .Perlenreihen' sind ,der Liebe Lampendochte' (6,288). Die Liebenden wollen durch ihre Verständigung mittels eines Blumenund Zeichenwechsels „der Liebesnacht/Die düster« Lampen putzen" (7,125). Wenn die Geliebte für den Liebenden das Licht, der Lichtbringer (Phosphor), ist, so bedeutet Entfernung von ihr Finsternis, Nacht. .Leucht und Feuer' .verlöschen' (VIII 30), ,des Himmeis reinstes Blau' versinkt zu .Nacht', die alle Farben schwinden macht, nur das .Bleiche' der Wangen und das .Grau' der Herzenstränen bleiben übrig, dieser ,Nacht, dem Schmerze', ist er preisgegeben (VIII 33). .Finster' bleibt es ihm ,im vollsten Mondenlichf, denn wie soll er ,heiter' bleiben, entfernt , Tag und Licht'? (VIII 23 u. ebd Var). Es ist .die Nacht der Ferne', ,der Abgrund', die ihn umfangen (VIII 35). Seit alters sind Licht und Feuer Symbole und Metaphern für Geistiges, Finsternis deutet auf Körperliches oder Nichtgeistiges. Der Mensch als Doppelwcsen steht /wischen Licht und Finsternis: „Dunkel ist die Nacht, bey Gott ist Licht./Warum hat er uns nicht auch so zugericht?" (VI 10). Die Sterne charakterisieren ebenfalls diese Zwischenstellung des Menschen; „Wollte Gott euch mehr betagen,/Glänztet ihr wie ich so helle" (IX 19). Der nur der Gegenwart verhaftete Mensch, der sich nicht um das Geistige, den Zusammenhang und die Folge der Dinge im Zeitraum größerer Epochen kümmert, bleibt ,im Dunkeln unerfahren', lebt nur , Tag zu Tage' (V 13), Klarheit, Erleuchtung, die dem Menschen zuteil wird, gleicht dem .Sonnenaufgang', der das Dunkel der Nacht erhellt. In Mariannes Chiffernbrief, den Goethe fast wörtlich übernimmt, ist es die Öde des Daseins fern von dem Geliebten, die Welt, die sie ,so traurig' anblickt, welche durch den Vorsatz eines künftig ganz der Liebe gewidmeten Daseins so wunderbar, wie mit ,Morgenkerzen' erheitert wird (7,131 u, 273 Var). Besonders im Bereich der Dichtung spielen Feuer und Licht eine Rolle. Schon der junge Dichter ließ sich in der Natur ,anfeuern' oder ,erfrischen', wie es das Herz gerade verlangte (I 12), Die neu erwachende Schöpferkraft des Alternden wird verglichen mit ,der Funken letzten Gluten', die durch ,Zunder' von frischem ,ermutet' werden. Es ist kein ,gemeines Funkeln', sondern eine echte Wiedergeburt (V 1). Hafis ist wie ein .Funke', der, selbst schon erloschen, noch in Brand zu setzen vermag, von ihm ..schlangs sich fort mit ew'gen Gluten/Ein deutsches Herz von frischem zu ermuthen" (II 7). Des Dichters Lied tönt ,mit eignem Feuer' (II 6). Wenn er spricht, .sprüht' um ihn ,des

Feuers Glast', ,prasselnd blitzen tausend Funken'. Aber es ist auch nicht ganz geheuer, denn man weiß nicht ,wo es faßt' (IX 18). Auch das Gedicht selbst hat etwas von jenem Elementaren, es wird in Parallele gesetzt mit der ,Flamme', dem ,Ungeheuer', und mit der Liebe, die ,aus den Augen schlägt', alle drei ungebandigte, ,schwer zu bergende' Kräfte (I 6). Das Gedicht ist aber auch wie ein Licht, das man nicht .untern Scheffel stellt', denn es soll die ganze Welt erhellen (I 6). Diese Welt, wie der Dichter sie sieht und in seinen Gedichten darstellt, ist eine ganz besondere Welt, vor allem, wenn sie .durchs Augenglas der Liebe' gesehen wird: „Auf bunten, hellen oder silbergrauen/Gefilden, Tag und Nacht, erglänzen Lichter" (VIII 41), diese Lichter sind als Sinnbilder des Poetischen, das die Welt in ihrer wahren Schönheit, in ihrem tieferen Zusammenhang, in ihrer kosmischen Ordnung erscheinen läßt, zu deuten. Auf die Rolle moralisch-didaktischer Dichtung für die Lebensführung weist die Bezeichnung .sittliche Sternbilder' für die Spruchweisheit im Buch des Kabus und im Buch des Oghuz. Diese Leitbilder hat der Dichter des Divans ,fest im Auge' (6,482). Hafis' Gedichte werden einmal mit dem drehenden Sterngewölbe verglichen. Dieses Bild betrifft nicht nur die äußere Form des Gasels, sondern auch den Gehalt, der den gesamten Kosmos umfaßt. Durch den Reim wird diese Fülle der Erscheinungen in einen Zusammenhang eingebunden, der selbst einen Kosmos bildet: „Anfang und Ende immer fort dasselbe,/Und was die Mitte bringt ist offenbar/Das was zu Ende bleibt und Anfangs war" (II 6). Schon Hammer brauchte einen ähnlichen Vergleich in diesem äußeren und inneren Sinne, wenn er die verschiedenen Motive und Themen die Pole nannte, um die sich die Welt Hafisens zwischen Sonnen und Monden herumdreht. Hammer hatte auch Hafis in der Wirkung seiner Gedichte auf Mit- und Nachwelt mit einem Sternbild verglichen, Horaz und Hafis bilden bei ihm ein Zwillingsgestirn. Danach nennt Goethe auch sich und Hafis die .Zwillinge' (II 6). In dem unmittelbar folgenden Gedicht findet man das oben bereits erwähnte Bild vom Funken, der noch fähig ist ,zu entzünden', wenn er selbst ,schon erloschen, schwand zu Sternenhellen' (II 7). Wenn Hafis mit diesem Funken verglichen wird, so erscheint er auch hier bei dem westlichen Dichter unter die Sterne versetzt. Noch heute sind Hafis1 Lieder lebendig. Der Karawanenführer singt sie, um ,die Räuber zu erschrecken' und - hier wiederum wie so oft in orientalisierender Dichtung neben dem niederen Zweck auf Höchstes deutend — um ,die Sterne zu erwecken', das heißt auch, um jene Sinnbilder der zur Ewigkeit verklärten Dichtung zu beschwören ( I I ) . Auch seine eigenen Gedichte, die Verklärung seiner Liebe im West-östlichen Divan, vergleicht Goethe immer wieder mit dem Sternenhimmel·. „Ist's nicht der Mantel noch gesäter Sterne?/Ist's nicht der Liebe hochverklärtes All?" (VIII 29), Sind die Liebenden auch getrennt, so spiegelt doch der Divan, in dem die Liebe irn Gedicht aufgehoben wird, die einstige Gegenwart die-

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Die Bildwelt des West-Östlichen Divans ser Liebe: „In Trennungs-NächtenAVird an jedem Sterne klar/Wie, gesellt zu ewgert Mächten/Glanzreich eure Liebe war" (AA PIp 27). Ja er spiegelt die Ewigkeit dieser Liebe, wenn es in einer ändern Fassung heißt: „Seht wie sich's in Sternen schreibt", so daß hier im vierten Vers statt des unerbittlichen ,war' der Vergangenheit das schöne und tröstliche ,bleibt' bei sonst gleichem Wortlaut eintreten kann (6,295). Liebe und Geist verbinden sich im Gefühl einer höheren Sehnsucht. In Hafis sieht Goethe vor allem den Dichter dieser .Sehnsucht. Sie ist ohne Richtung, ohne Ziel, allumfassend, und wenn sie sich einem besonderen Gegenstand zuwendet, so ist auch das nur die individuelle Ausprägung einer ganzheitlichen Empfindung. Goethe umschreibt sie mit dem unpersönlichen metaphorischen Ausdruck ,wenn es allgewaltig brennt'. Hier hilft nur der Wein, der den Geist erhebt und das Gefühl entbindet, das sich in Worten .höchsten Sinns' äußert (II 10). Eine ähnliche Anwendung der Feuermetapher, diesmal verbunden mit einer Wassermetapher, findet man in dem Gedicht ,Lied und Gebilde', Hier ,löscht* der Dichter ,der Seele Brand', indem er ,im flüßgen Element* schweift und aus dem Gestaltlosen das vollendet Abgerundete bildet (I 13). Höchste Sehnsucht ist die ,Selige Sehnsucht', die nach völliger Hingabe, nach .Selbstopfer' verlangt; sie erfüllt sich in der höchsten Form der Liebe. Ihr Symbol ist der .Flammentod*. So wie nach alter orientalischer Überlieferung der ,Schmetterling' oder die .verliebte Mücke', von der Kerze gebannt, geflogen kommt und ,des Lichts begierig' sich liebend in der Flamme verzehrt, so strebt der Mensch, dieser ,trübe Gast auf der dunklen Erde', aus der ,Finsternis Beschattung', die ihn ,umfangen' hält, nach .höherer Begattung' (I 17), Dies Motiv leitet über zu dem religiös-weltanschaulichen Bereich. Auch .Höheres' und .Höchstes' wird mit der Licht- und Feueimetaphorik erfaßt. Der Dichter liebt, „das Droben,/Das Unendliche zu schauen'·, er sieht gerne jene Feuer in dem Blauen', die Sterne. Sie bewahren ihren vorgeschriebenen Platz im Sphärenkreis des Alls, jedes ,glänzt',seiner Stelle'. Der Mensch glänzt zwar nicht ,so helle' wie die Sterne, aber sie lehren ihn, auch den ihm zugewiesenen Platz in der Ordnung der Dinge einzunehmen. Vom kleinsten Vogel bis zum höchsten Stern ist alles gleichwertig im Zusammenhang des Alls; ,vor Gott ist alles herrlich' (IX 19), man findet ,in alien Elementen Gottes Gegenwart' (IX 20). Dichter und Knabe fühlen sich mit eingebunden in die Güte des Alls. Sie sind aber nicht nur Teil dieses Ganzen, durch ihren Geist erheben sie sich und stehen als Subjekt dem Objekt betrachtend gegenüber, sie .bewundern' im gestirnten Himmel ,das All" (IX 19). Nach dem Koran sind die Sterne von Allah gesetzt als Leiter in der Finsternis zu Land und See. In dem von Goethe fast wörtlich übernommenen Text wird die eigentliche Aussage zur Metapher, er verdeutlicht das durch die hinzugefügten Verse. Die Menschen sollen nicht in der Alltäglichkeit und Gemeinheit des Daseins befangen

bleiben, sondern .stets in die Höhe blicken' (I 3), dann wird sich ihnen ,der Welten Raum' öffnen (II 10), sie werden das All als geordneten Kosmos wahrnehmen und sich nun erst,daran ergötzen' (13). Dieser Blick zu den Sternen, der zugleich eine Wendung zum Höheren bedeutet, macht den Menschen äußerlich und innerlich frei von allen Bedingtheiten: „Über meiner Mütze nur die Sterne" (I 3), Schon in anderm Zusammenhang wurde ein Spruch zitiert, in dem das Licht zwar nicht mit Gott identifiziert wird, aber doch dem Bereich des Göttlichen zugeordnet erscheint: „Dunkel ist die Nacht, bey Gott ist Licht" (VI 10). In der parsischen Licht-und Feuerreligion, wie Goethe sie aus orientalischen Quellen kennenlernte und in seinem Gedicht .Vermächtnis alt persischen Glaubens' beschrieb, spielt die Sonne eine besondere Rolle, Sie hebt sich ,auf Morgenflügeln' ,bogenhaft' hervor, beim Steigen des .Feuerkreises' steht der gläubige Parse ,als in Finsternis geblendet' und wirft sich anbetend nieder. Neugeborne .taucht' man ,Leib und Geist im Feuerbade', Die Sonne ist nicht selbst Gott, aber sie wird als .Gottes Thron' verehrt (XI 1). Das Feuer ist .Stellvertreter* Gottes (7,19), ist ,Gottes Gleichnis'. Selbst das Holz ist ,Samen irdscher Sonne' und die Baumwolle, ,Pambeh', als Docht Träger des .Heilgen', so wie auch ,in jeder Lampe Brennen' für den Frommen der .Abglanz höhern Lichts' zu erkennen ist (XI 1), Diese altpersischen Anschauungen vom .Gleichnis' und .Abglanz' des Göttlichen in Licht und Feuer sind zugleich Bild, Einkleidung für Goethes eigenen Glauben an die Glcichnishaftigkcit alles Seienden, an die Verkörperung des Göttlichen ,in allen Elementen', an die Einheit von Gott und All, die Allnatur.

Ton- und Klangmetaphorik Während der visuelle Bereich eine Ausgestaltung vieler Bilder ermöglicht und begünstigt, ist der akustische Bereich naturgemäß bildarm und deshalb für Vergleich und Metapher, die sich vor altem im Bildlichen entfalten, wenig fruchtbar. Es gibt aber dennoch eine Reihe schöner Beispiele; dabei werden die Klangelemente mehrfach in Instrumenten vergegenständlicht, sie werden in visuelle Bilder einbezogen oder mit bildlichen Vorstellungen verbunden. Eine besonders wichtige Rolle spielen Klang und Ton im Bereich der Dichtung, Seit alters bestehen hier sowohl in der Entwicklung des Gegenstandes wie in der sprachlichen Bezeichnung enge Bindungen an die Musik. Bezeichnungen wie .Sänger' für den Dichter, .singen', ,Sang', .Gesang', ,Lied* und ,Liedchen" für dichten und Dichtung, .erschallen* und .erklingen' für Entstehung und Vortrag von Dichtung kann man nicht eigentlich als Metaphern ansehen, denn Goethe hielt die Gedichte des Divans größtenteils für sangbar und sandte mehrere an Zelter zur Komposition, zur eigentlichen .Belebung', Anders der Vergleich des Dichters mit einem Instrumentalisten. Dem .Reimer', der in seinem

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Einführung ,Selbstempftnden' sich ,den besten hält' und andere nicht gern anerkennt - für diese Figur gibt es auch antike und orientalische Vorbilder (Cicero, Hafis) — wird der ,Fiedler' an die Seite gestellt, der .lieber eigne Melodien spielte'. Beide Gestalten dienen als Beispiele für das Selbstgefühl der Menschen (V 2). Eine alte Metonymie für Dicht- und Gesangskunst ist die ,Leier', die hier im Divan nach dem Vorbild bei Hafis wohlgemeinten Rat ,tönt' (IV 1). Die in der europaischen Dichtung seit dem 17. Jahrhundert bekannte und oft abgegriffene Metapher des .Psalters' wird im Divan wieder aufgefrischt: Einmai durch den schönen poetischen Kontext von den ,Saiten' des .Psalters1, die ,mit dem Morgenstrahl sich stritten' - ein Bild, das an musikalische Wettkampfe mit den Göttern, besonders mit Apoll, erinnert — , zum ändern auch durch Rückgliederung des Instruments in die östliche Welt, aus der es uns vor allem durch die Bibel bekannt ist; freilich ist diese Welt ein fiktiver Hintergrund, neu erlebt wurde die Jugend in den thüringischen Wäldern rings um die Wartburg (I 12). Obwohl der Prophet nicht Poet sein wollte und dies auch ausdrücklich betonte, ist seine Sprache doch reich an poetischen Bildern und Klängen. Schlägt der Prophet aber kräftigere Töne an, so ist seine Sprache nicht der Musik, sondern eher dem Gewitter zu vergleichen. Für die wiederholten Straf- und Höllenandrohungen prägt Goethe, anknüpfend an eine Vorlage, die Metapher vorn ,Donner* des Fluches (XII 1). Ganz individuelle Prägung haben die folgenden Vergleiche und Metaphern. Der Mensch, besonders aber der Dichter und seine Reifung zur voll ausgebildeten Kimstlerpersönlichkcit, wird in Parallele gesetzt zum „Schall. ./Der zum Ton sich rundet" (I 14). Hier wird also die Tonmctapher mit der bildlich-anschaulichen Metapher , runden1 verbunden. Als weitere Klangmetapher wird angeschlossen: „Und so mag des Lebens Erzklang/Durch die Seele dröhnen!" Zwei verschiedene Interpretationsmöglichkeiten bieten sich an. Wenn man die vorangehenden Verse betrachtet: „Nur kein düster Streben !/Eh er singt und eh er aufhört/Muß der Dichter leben", so könnte man an ähnliche Schilderungen bacchischer Lebensfülle, in denen auch das ,Erzgetöne' bzw. das ,Ertönen' des ,Erzes' eine Rolle spielt (Faust II 10030f; Pandora 1032ff), erinnert werden. Goethe würde dann auf den Dichter als den .Göttergleichen', den .Bacchusähnlichen', auf dionysisches Sichausleben, auf Lebensfest und -feier zielen. Richtet man dagegen den Blick auf die folgenden Verse: „Fühlt der Dichter sich das Herz bang/Wird sich selbst versöhnen' 1 , so drängt sich eher die Vorstellung kriegerischer Musik auf, das Leben wäre als Kampf dargestellt, im Lebenskampf hat sich auch der Dichter zu bewähren (I 14). Auch mit wirklichem Krieg und Kriegsgeschehen ist der Dichter gerade in der Divancpochc konfrontiert worden. In den Gedichten, die dies widerspiegeln, findet auch Klang- und Instrumentenmetaphorik Anwendung. Wie Hafis sieht sich der westliche Dichter im

.Zwiespalt1 zwischen ,Liebe und Krieg', Während die Liebe als .Cupido' auftritt, der ,an Baches Rand' ,flötet', ist der Krieg in .Mavors1, der ,im Felde' ,drommetet', verkörpert. Der Dichter fühlt sich zwischen ,Flötenton 1 und .Schall der Posaunen" hin und her gerissen: „Nun flöte ts immer voll/Im Kriegesthunde r" (I 11), Ein Huldigungsgedicht sendet er an Carl August, der am Wiener Kongreß teilnimmt. Es soll zu ihm dringen „Durch allen Schall und Klang/Der Transoxanen" (IV 21). Deren kriegerische Janitscharenmusik' (IV 21 Plp) war im Orient berühmt und deshalb gut geeignet, den Kriegslärm metaphorisch zu umschreiben. Krieg und Heldentum, Liebe, Trinken und Haß des Schlechten sind die großen Themen der orientalischen Dichtung. Auch Goethe sieht darin den ,urgewalt'gen Stoff. Trink- und Kriegsthcma umschreibt er: „Dann muß Klang der Gläser tönen,/Und Rubin des Weins erglänzen .. /Waffenklang wird auch gefedert ,/Daß auch die Trommele schmettre;/Daß, wenn Glück zu Flammen lodert,/Sich im Sieg der Held vergöttre" — akustische und visuelle Momente sind hier eindrucksvoll verbunden (17). Die Gedichte selbst werden in verschiedener Weise klangmetaphorisch umschrieben und personifiziert. Die Liebesgedichte Mariannes sind wie das Echo der eignen Lieder: „Denn was ich froh, aus vollem Herzen, sprach/Das klang zurück aus deinem holden Leben". Die Divangedichte aber werden ,fort tönen', denn auch aus der Ferne erreicht das Wort, ,und schwände Ton und Schall' (VIII 29), Das Lied ,sagl' etwas (VIII 39), es ,piept' heimlich (V 6). Am schönsten ausgemalt ist das Bild von den Dichterworten, die nach Unsterblichkeit, nach dem .Paradies* streben: „Was auch in irdischer Luft und Art/Für Töne lauten/Die wollen alle herauf./Viele verklingen da unten zu Hauf;/Andre, ./Steigen empor und flöten/Draußen an dem Thor" (XII 5), „Um des Paradieses Pforte" sieht man sie „Immer leise klopfend seh we be n, ./Sich erbittend ew'ges Leben" ( I I ) . Die Huris hören den .Anklang' als ein „wunderlich Gesäusel,/Ein Ton- und Sylbengekräusel", das ,herein will'. Der Dichter aber wünscht nicht nur die Aufnahme seiner Lieder ins Paradies, mit der Echometapher deutet er an, daß ihm das Weiterwirken seiner Dichtung auf Erden am Herzen liegt. Die Huris sollen „Das Echo lieblich verstärken,/Daß es wieder hinunter halle" und allen ,zu Gute komme'. ,Beiden Welten', dem Paradies und der Erde, soll sein Werk .frommen', es soll unsterblich, aber auch lebendig und fruchtbar für die Mit- und Nachwelt sein (XII 5). Im didaktischen Teil seiner Farbenlehre hat Goethe über das Verhältnis zur Tonlehre gesprochen und festgestellt, daß sich Farbe und Ton zwar nicht vergleichen, aber auf eine höhere Formel beziehen, aus einer höheren Formel ableiten lassen (Nl,301). Im Divan werden beide in einer Metapher verbunden. Im Prozeß einer mythisch-poetischen Weltschöpfung .entwickelt' die Morgenröte, Symbol der Liebe, „dem Trüben/Ein erklingend Farbenspiel" und führt die getrennten Ele-

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Die Bildwelt des West-östlichen Divans mente wieder zur Einheit, damit den weiteren selbständigen Entwicklungsgang der Welt einleitend (VIII 35). Im Paradies aber horcht man besondern ,Dialekten' und ergeht sich in Blicken rhetorisch ,ohne Klang und Ton', , und Klang' indessen „entwinde t/Sich dem Worte selbstverständlich" (XII 9),

Tierrnetaphorik Den Vergleichen und Metaphern liegen hier die Bezeichnungen verschiedener Tierarten und -gattungen, tierische Körperteile sowie Verhaltensweisen und Äußerungen von Tieren zugrunde. Vielfach werden ältere Vorstellungen übernommen, manche beruhen auf Naturbeobachtung, andere wurzeln in mythischen Bereichen. Beim Vorkommen mancher Tierbezeichnung liegt nur eine Erweiterung des Sinns vor, wenn etwa einzelne Tiere exemplarisch für alle Lebewesen genannt werden. So führt der Schenke als Beispiel für Vielfalt, Schönheit, Wert aller Kreaturen an: „Denn vor Gott ist alles herrlich. ./Und so schläft nun aller Vogel/In dem groß und kleinen Neste" (IX 19), Am Beispiel der Spinne wird die Gleichberechtigung alles Lebendigen, des höchsten wie des niedrigsten Geschöpfes demonstriert: „Hat Gott ihr doch wie mir gewollt/Einen Antheil an diesen Tagen!" (VI 10), In diesem Zusammenhang ist auch die .Pfauenfeder' zu nennen, der .Erdgebilde höchster Schatz', an dem ,Gottes Größe im Kleinen' zu erkennen ist, weil er sein .Auge' hier aufgedrückt hat (X 5). Manche Tiere treten vermenschlicht, personifiziert auf. So ,Hudhud', der Wiedehopf, der den Liebenden als Bote dient, wie er einst den .Kuppler' zwischen Salomo und der Königin von Saba gemacht hat (HI 11), Er gewinnt neues Leben in Gestalt des geschnitzten Wiedehopfs, der „auf dem Palmen-Steckchen,/Hier im Eckchen,/Nistet" (6,294). Durch diesen Boten spricht Goethe selbst in scherzender Form tiefe Gefühle, Schmerz, Sehnsucht, Wunsch und Trost aus (6,295-298: 6,457). Von ,Bulbul', der .Nachtigall', wird weiter unten die Rede sein. Meist wird der Mensch mit dem Tier verglichen oder identifiziert. Dabei wird nur selten von Aussehen oder Stellung der Tiere ausgegangen. Die ,kauzende' ,Eule* dient als originelle Metapher für den auf der Terrasse hockenden, nacht wachenden Schenken (IX 19). Die .geliebten braunen Schlangen' (VIII 20), die ,Lockenschlangen' — wie es in Umkehrung einer Hafisischen Metapher heißt - (VIII 11) deuten nicht aliein auf das Aussehen des sich ,ringelnden' (II 10) Haares, sondern auch auf die Gefahren, die von ihnen drohen. Meist beziehen sich die Parallelen, Vergleiche und Metaphern auf Wesen und Verhalten. Eine wichtige Rolle spielen sie von jeher in der satirischen Polemik, um negative Eigenschaften zu charakterisieren, Mit der alten Metapher ,Wurm' zielt Goethe wie in seiner sonstigen Dichtung (vgl Faust 1498; 653; 707) auf menschliche Schwäche, Unzulänglichkeit, besonders des Durchschnittsbürgcrs gegenüber dem großen Men-

schen, wohl zugleich auf kriechendes Wesen (V 15). Aus der Fabel, aber auch aus der orientalischen Dichtung stammt die Vorstellung vom gernegroßen Wesen der ,Zaunkönige', so daß sich in dieser Metapher gewisse Zeitgenossen spiegeln können (VI 7). Dem ,Esel' wird wegen seines Eigensinns auch im Orient Unbelehrbarkeit nachgesagt, was genauso für manchen menschlichen Schüler zutrifft (VI 15). Eine ältere Metapher ist auch der,Gimpel* für den Einfältigen, der sich betrügen läßt (IV 19). Der angeblich .dummen' ,Gans' aber wird in dem bitter-ironischen Vergleich vom ,Gänsespiei' des Lebens in der modernen Gesellschaft noch der Vorzug vor dem egoistischen, rücksichtslosen Menschen gegeben {IV 16). Die Egozentrik des Menschen, sein lächerlicher Stolz auf die nichtigen Ergebnisse seines Tuns und Denkens werden in der Parabel von der Spinne gegeißelt, in der die Menschen ,mit ihrer Scheren Spitzen' in der Mitte ihres .Gewebes' sitzen und es für den größten Palast halten (X 8). Seltener finden sich Beispiele für positive Züge. In der alten Araberballade wird der Held noch auf mythische Weise mit dem Tier identifiziert, wenn er im Totenpreis geschildert wird: „Wenn er anfiel/Ein grimmiger Löwe. ./Auf den Feind rennend/Ein magrer Wolf (7,13). Die ,Otter' und die Gift hauchende ,Schlange' charakterisieren in demselben Gedicht den Rachebrütenden (7,12). Ambivalent positiv oder negativ kann das folgende Beispiel aufgefaßt werden. Das ,wilde Schwein' kennzeichnet ungebärdiges, rauhes, .borstiges' Wesen, mit edlem Jagdtier, wie dem Falken, ist ihm nicht beizukommen; so schafft es mancher Grobian und Trotzkopf, daß man ihm aus dem Wege geht, um nicht selbst grob werden zu müssen. Manchmal aber wünscht man sich selbst eine etwas rauhere Haut, um nicht so leicht verletzt zu werden (VI 7). In den Bereich von Dichter und Dichtung führt die Perlmuschelmetapher, die schon bei der Schatzmetaphorik beschrieben wurde. Alt ist der Vergleich des Dichters mit dem Vogel. Auch in orientalischer Bildsprache wird er zur Rechtfertigung eines ununterdrückbaren Naturtriebes benutzt. Goethe fügt eine weitere Tieranalogie hinzu: Das Singen der ,Vögel' und das .Zappeln' der .Schafe unter der Schur' wird als unwillkürlich und .unvermeidlich' in Parallele gesetzt zu den .Ungebärden' des mit seinem Schicksal ringenden Dichters und seinem .Singen' (III 13). In einem Schenkengedicht .nach dem Lateinischen' wird die antike Vorstellung des sterbenden Singschwans mit der ebenfalls antiken Metapher ,Schwan' für den Dichter verbunden und dazu das Wortspiel vom .Schwänchen' (kleines nachgereichtes Geschenk aus Leckerbissen des Gastmahls) gefügt, das ebenfalls antike Vorbilder im Xenion hat. Zwischen scherzhaft heitren Tönen erklingt hier das Alter-Jugend-Motiv, verbunden mit dem Liebes- und Todesmotiv als dunkler Mollakkord. Bezeichnenderweise spricht nicht der alte Dichter, sondern der junge Schenke, und auch das nur im Bedingungssatz, vom Tode: „Doch vom Singschwan will man wissen/Daß er sich zu

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Einführung Grabe läutet;/Laß mich jedes Lied vermissen, We n n es auf dein Ende deutet" (IX 15). Auch die Gedichte, die Lieder gleichen Vögeln oder geflügelten Wesen. Das Liedchen ,piepet' (V 6). Der Diwan des Hafis, der den Liebenden als Grundlage für ihren Chiffrenbriefwech.se! dient, wird mit einer Reihe schöner Metaphern ausgezeichnet, darunter auch mit dem Bild „Von buntesten Gefiedern/Der Himmel übersät" (VIII 37). Die Liebeslieder des westlichen Dichters flogen „im reinen Himmels-Lande/Munter.. hin und wieder" (III 8). Ein Vergleich in dem Gedicht ,Anklang' zeigt, wie besonders der unsterbliche Geist der Dichtung mit dem Bild eines geflügelten Wesens verbunden wird, die Töne „mit Geistes Flug und Lauf ,/Wie das Flügel-Pferd des Propheten,/Steigen empor" (XII 5; vgl im Abschnitt Ton- und Klangmetaphorik). Eine wichtige Rolle spielen Tiere im Bereich der Liebe. So werden Liebende nach, oriental] sehe m Muster mit Paaren verglichen, von denen ein Partner dem Tierreich entstammt. Im Abschnitt Licht- und Feuermetaphorik wurde das Bild des sich im ,Licht' der ,Kerze' verzehrenden ,Schmetterlings' erwähnt, das bei sufischen Dichtern die Selbstaufgabe in mystischer Gottesliebe, im Divan aber die höchste Form der Liebe, die ,selige Sehnsucht' sinnbildlich darstellt (I 17). Die ,Mücke' als Gleichnis des Lebens wird in Parallele gesetzt zu den Augen der Geliebten als Gleichnis Gottes (6,286). Diese Nebeneinanderstellung erweckt Assoziationen zu dem eben genannten Gleichnis von Schmetterling und Kerze. So wie die Mücke ums Licht schwebt, so wird der Liebende von den Augen der Geliebten angezogen (ein Bild, das Goethe schon in einem frühen Brief an Charlotte von Stein verwendet), die ein Symbol für die ewige Liebe sind. Die Liebe der .Nachtigall' zur ,Rose', ein persisches Sagenmotiv, kann in der orientalischen Dichtung ebenfalls die Sehnsucht des Menschen nach Gott ausdrücken. Im Divan werden ,Bulbul' und die Rose nur einmal ausdrücklich als Liebende bezeichnet (VII 2). Sonst symbolisieren sie Liebe, Schönheit, Fülle der Welt und des Lebens in ihrer Unerfaßbarkeit (VIII 6) und in ihrer Unzerstörbarkeit (IX 13). In dem Gedicht .Sommernacht' ist ,Bulbul' vor allem poetisches, Stimmung hervorbringendes Element IX 19; vgl S. XIX). Einer anderen orientalischen und antiken Tradition folgend, ist .Bulbul' im ,Bauer' (X 2) Metapher für die menschliche Seele irn Kerker des Leibes und verkörpert die Sehnsucht nach Entgrenzung. Das Bild des Seelenvogels liegt wohl auch den Worten des sterbenden Färsen zugrunde, der „Auf zum Darnawend die Flügel schlagen" will (XI 1). Oft werden Naturerscheinungen mit Tieren in Beziehung gesetzt. Eine alte Vorstellung verleiht dem Wind Flügel und vergleicht ihn dem Vogel. In orientalischer Dichtung dient der geflügelte Wind Salomo als Reitpferd und zeichnet sich als schneller Liebesbote aus. Nach diesem Vorbild sind Ost- und Westwind, die Liebesboten Suleikas, mit ,Flügeln' oder ,Schwingen' versehen (VIII 31 u. 34 M),

Im Anschluß an orientalische Metaphorik werden die aufgehende Sonne und der Himmel im Bild des ,goldnen Falken' mit ,breiten Schwingen', der sein .azurnes Nest' überschwebt, ausgemalt (7,104); die Gesuchtheit des Bildes wird hier durch die Farbbezeichnungen gemildert. Zwei ebenfalls sehr kühne Metaphern aus der orientalischen Bildwelt, die durch im Kontext stehende eigentliche Bezeichnungen aufgelöst werden müssen, sind ,die Nacht, die schüchterne Gazelle' und der ,Morgenlöwe', vor dem sie flieht (7,104). In den biblischen Psalmen hat die Morgenröte Flügel, auch in der Antike wurde Eos geflügelt dargestellt. Im Divan tritt die Morgenröte im Zusammenhang mit einem Weltschöpfungsrnythos ais Sinnbild der alles Getrennte vereinenden Liebe auf. Wenn es den Dichter in demselben Gedicht ,mit morgenroten Flügeln' an den Mund der Geliebten reißt, so sind es also die Flügel der Liebe (VIII 35).

Pflanzenrnetaphorik Vergleiche und Metaphern aus dem Pflanzenreich gründen sich besonders auf allgemeine Bezeichnungen, bestimmte Arten und Gattungen sowie auf einzelne pflanzliche Teile und Funktionen. Wie schon weiter oben ausgeführt, gibt es einige gleichsam poetische, von Dichtern bevorzugte Pflanzen, oft mit bestimmten symbolischen Assoziationen. Im Divan werden Zustände, Gefühle, Erscheinungen gern mit Blumen sinnbildlich eingeführt oder von ihnen begleitet, ,Ros' und Lilie' wecken (zusammen mit örtlichen Gegebenheiten) die Erinnerung an Jugend und Liebe (I 12), das Verjüngungs- und Liebesmotiv wird ebenfalls umrahmt von Rosen und Lilien, auch von .Zypressen', .Myrten' und ,Veilchen', indem diese Pflanzen neuen Genuß an der Natur wecken und die Begegnung mit Suleika vorbereiten (VIII 9). Mit den Rosen von ,Schiras' verwechselt der Dichter die .bunten Mohne' auf den heimischen Fluren und fühlt sich in Hafis' Heimat versetzt, Aber auch Ausdruck der friedlichen Gesinnung der Menschen sind die wohlgepflegten Blumenfelder, die Nutz und Zierde in sich vereinen und damit auf die beiden Hauptanliegen der Menschheit weisen (I 10). Die ,Dudaim', jene liebeszauberkräftigen Mandragorafrüchte, die sich einst Rahel teuer von Lea erkaufte, sind Beispiel für das kostbarste Pfand, das jemand einsetzen könnte (XII 3 1. Fassg), Im Paradies findet der Gläubige. - so übernimmt es Goethe aus Bibel, Koran und ändern orientalischen Schilderungen —, was ihm auf Erden teuer war, unter ariderm auch .schöne Gärten' und ,Blum und Frucht' (XII 9). Manche Bäume dort sind von besonderer Art und von wunderbaren Eigenschaften: „Weishcitsbaum an Baum cypresseragend/Heben Aepfel goldner Zierd empor,/Lebensbäume breite Schatten schlagend/Dekken Blumensitz und Krauter-Flor" (XII 2). Die Gärten des Paradieses sind den Parklandschaften der Fürsten nachgebildet und enthalten manches, was für den Topos des locus amoenus typisch ist.

XLVIII

Die Bildwelt des West-östlichen Divans Mehrfach treten Blumen personifiziert auf. Ein mit grünem Band zusammengehaltenes Gebinde von ,Myrt' und .Lorbeer' wird an Marianne gesendet als ,Symbol eines wie Hatem und Suleika in Liebe und Dichtung wetteifernden Paares' (6,458). Es werden den Blumen menschliche Empfindungen verliehen. Das Liebespaar .Rose' und .Nachtigall' wurde bei der Tiermetaphorik genannt. Die Rosen, aus denen das Rosenöl gewonnen wird, müssen ,in Gluten untergehn' und ,Qual' erleiden (VII 2). ,Blumen' und .Wald1 stehen beim Hauch des Westwindes ,in Tränen' wie die Augen der sehnsüchtig Liebenden (VIII 34 M). Die ,Rebe' ,weint' dem scharfen Messer und , fühlt' im voraus die zukünftigen Wirkungen ihres Saftes (XI 2). Bekannt ist die alte Metonymie der ,Reben' für den Wein, so daß sie im Divan als ,Sorgenbrecher' gepriesen werden können (IX 4). Als Ausgangspunkt der Metaphorik kann das Aussehen, die Gestalt der Blumen und Pflanzen dienen. Die Pracht blühender Blumen leiht das Bild für den unnachahmlichen Farbengianz indischer Weberzeugnisse, wo „alle Pracht der Indostanen.. auf Woll' und Seide blüht" (VIII 14). Hafis vergleicht die schlanke hochgewachsene Geliebte gern mit einer Zypresse. Der westliche Dichter spricht im Gedenken an Hafis von der .wandelnden Zypresse', deren Fuß ,wie Wurzelfasern schleicht 1 und ,mit dem Boden buhlet' (II 10). Er erkennt die sich in der Natur spiegelnde Geliebte als ,A11schöngewachsne' in der .Zypresse reinstem, jungen Streben', als ,Ailbuntbesternte' an des .geblümten Schleiers Wiesenteppich', und der .tausendarmge Eppich', der ,umher greift*, erinnert ihn an die Liebkosungen der .Allumklammernden' (VIII 42). Selten deutet die äußere Pflanzenform auf einen inneren Zustand wie in dem tiefsinnigen Gedicht ,Gingo biloba'. ,Dieses Baums Blatt' mit seiner zweiteiligen Gestalt wird in Parallele gesetzt mit dem zwiespältigen Gefühl des Liebenden: „Daß ich Eins und doppelt bin" (VIII 10). Meist werden pflanzliche Entwicklungsvorgänge und -stufen menschlichem Leben und Empfinden vergleichend zugeordnet. Verbreitet ist die Metapher ,entsprießen' zur Bezeichnung des Ursprungs, der Entstehung von Gefühlen: „Der stolzen Brust wird Freundschaft nicht entsprossen" oder in erster Fassung: „In Königsherzen mag nicht Freundschaft sprossen" (IV 2 u. ebd Var). In der Vorlage hierzu heißt es viel blasser: „L'amitie ne se trouve pas dans le coeur des rois". Bekannte Metaphern sind auch .blühen' für die Stufe höchster jugendlicher Entfaltung und Liebesbereitschaft (I 15) und .verwelken' für den frustrierten Zustand bei versagter Liebeserfüllung (7,126). Mit dem Ausdruck ,blühen' kann ebenfalls die Lebensfülle, der Glückszustand der Gegenwart umschrieben werden, die so vergänglich sind wie alles Lebendige, der Zeit Unterworfene (IV 24). Auf Lebensgenuß, sicher auch auf Liebesabenteuer deutet die Metapher ,Blumen' in den Versen: „Es hält dich auf, mit Seitenblick,/Der Blumen viel zu lesen" (IV 13). Auch das Alter-Jugend- und das Verjüngungsmotiv

werden mit dieser Metaphorik ausgestaltet. Das Herz des Alternden ,schwillt in jugendlichstem Hör' (VIII 20). Wie das ,Grünem' und ,Grünen* der trocknen unfruchtbaren Erde nicht nur zum Vorgang der Heilung und Verjüngung in Parallele gesetzt, sondern auch als Metapher des seelischen Aufbruchs angewandt wird, ist weiter oben (S. XXVIII) beschrieben. Manche Pflanzen üben ganz außerordentliche Wirkungen aus, wie zum Beispiel die Brennessel. Diese einheimische Pflanze dient dem westlichen Dichter zum Ausgangspunkt eines Vergleichs, der einem orientalischen Gedicht nachempfunden ist. Es .sengt wie Feuernesseln', mit anzusehen, wie die Klügeren in Fesseln verschmachten (V 7). Einige Jahre später zitiert und interpretiert Goethe in den Noten und Abhandlungen ein Gedicht von Nisami, in welchem die Scham ebenfalls gleichnisweise charakterisiert wird: „Dieß Wort macht den Umstehenden,/Durchglühten Muscheln ähnlich, heiß" (7.73). Besonders im Bereich von Dichter, Dichtung und Geist erweist sich die Pflanzenmetaphorik als fruchtbar. Das Bild vom ,Schreibe-Rohr' des Dichters, in Parallele gesetzt zu jenem ,Schilf, das .Weiten versüßt' (I 18) und die Gleichung zwischen Rohr und Zucker einerseits, dem häßlichen Dichter und der Anmut seines Werkes andererseits, wurden schon in der Speisemetaphorik behandelt. Auch der ,Halm' mit den .Körnern', schon in Östlicher Metaphorik Sinnbild für alles, selbst das Geringste, das Früchte trägt, zielt im Divan vorwiegend auf geistigen Ertrag (6,280). Einige Male werden Gedichte mit Blumen und Früchten verglichen, So wie jene „Früchte.,/Umschalet stachlig grün", die Kastanien, langsam in ihrer Hülle .reifen' und dann herabfallen, so lösen sich die Lieder nach längerem Reifungsprozeß im Innern des Dichters ab (VIII 26). Die Gedichte im Diwan des Hafis sind von .abertausend Blüten' ein .bunter Strauß' (VIII 37). Der Dichter singt ,Blumen' vom Schawl der Geliebten herunter, er tischt ,Blum und Früchte* zierlich auf (I 5). Mit der Metapher des Säens werden Dichte und Fülle ausgedrückt, dieses Bild vermischt sich auch mit Metaphern aus anderen Bereichen. Hafis' Diwan ist „Von buntesten Gefiedern/ Der Himmel übersä't" (VIII 37). Die Divandichtung ist der .Mantel* .gesäter Sterne' (VIII 29). Auch sonst werden öfters Metaphern verschiedener Bildbereiche kontaminiert. In dem Gedicht .Zwiespalt' wird die Schönheit des Liedes als .des Liedes Flor' gepriesen, das Lied selbst aber, Cupidos Flötenton, versinnbildlicht die Liebe (I 11). Der Regenbogen, mit dem Helios das Haupt der Wolkentochter .umkränzt', deutet auf die Gedichte, mit denen der Dichter die unerreichbare Geliebte schmückt (VIII 32). Wenn Goethe in seinem Eüfergedicht schreibt, daß die Menschen ,Blum' und Zweige brechen', um ihn und den Eilfer zu ,kränzen' (6,302), so ist das wohl nicht nur bildlich zu verstehen, denn kurz vor der Entstehung des Gedichtes hat er solche Ehrungen an seinem Geburtstag empfangen. Der ,Kranz' als Ehrenzierde kann aber auch als

XLIX

Einführung Metapher auf den Lohn des Dichters deuten, der für seine Lieder den rechten ,Stoff, besonders die Themen Wein und Liebe, wählt: „Denn für Liebende, für Trinker/Winkt man mit den schönsten Kränzen" (I 7). Nun zum religiösen Bereich. Selbst im Zusammenhang mit der parsischen Sonnen- und Feuer Verehrung werden pflanzliche Metaphern gewagt. So ist das Holz als Brennmaterial der ,Samen irdscher Sonne' (XI 1), Der Vorgang des Garens am Feuer wird mit dem Ausdruck ,reifen' erfaßt: „An des Heerdes raschen Feuerkräften/Reift das Rohe Thier- und Pflanzensäften" (XI 1). Im Paradies ist organisches Leben auch Metapher für geistiges Leben, für die Lebendigkeit des Geistes. Hier ,wächst' das .Schöne, stets das Neue' immer ,nach allen Seiten' (XII 11). Konnte man sich auf Erden in einer Blumensprache verständigen, indem man sich Blumen zusandte, deren zu erratendes Reimwort eine geheime Botschaft enthielt, so unterhalten sich in paradiesischer Sprache Mensch und Engel, indem sie unter Kosen Blumen ,deklinieren1, besonders ,Mohn und Rosen' , die Blume des Schlafes und die Blume der Liebe, auf das Mysterium von Liebe und Tod deutend (XII 9),

ZUSAMMENFASSUNG Die Physiognomik des Di van-Wort Schatzes ist von großer Mannigfaltigkeit geprägt. Der Geist des Dichters bewegt sich souverän mit Kraft und Leichtigkeit in einer neuen Sphäre, als Vermittler zwischen Ost und West, Unvereinbar erscheinende Gegensätze des sprachlichen Ausdrucks werden miteinander versöhnt: Wort bildnerische Kostbarkeiten stehen neben schlichten Grundwörtern, fremdes Wortgut schiebt sich zwischen das einheimische, Archaismen und Neologismen wechseln ab, von der gehobenen sprachlichen Ebene geht es hinauf bis zum Gipfel vollendet hochpoetischer Sprache und wieder hinab bis zur umgangssprachlichen Ebene; Gefühl und Geist, Ernst und Scherz durchdringcn sich. Solch ein Neben- und Miteinander heterogener Elemente finden sich auch in orientalischer Dichtung.

Stoff und Inhalt wirken auf die Sprache ein. Mehrere große Themenkreise sind für den D i van wesensbestimmend. Es sind die großen Themen der Menschheit, wie sie Goethe immer am Herzen lagen, die er hier bei Hafis im orientalischen Gewand wiederfindet und sich aneignet. Während sich Themen und Motive der östlichen Dichtung, in der Form, in der Goethe sie kennenlernte, assoziativ aneinanderzureihen scheinen, werden sie vom westlichen Dichter zu einem kunstvoll gegliederten, zyklischen Ganzen komponiert. In dieser westöstlichen Synthese gewinnen sie ein verfremdetes Ansehen und entfalten viele überraschende Aspekte, sie lassen den Wortschatz in größeren Sinnbezirken charakteristisch hervortreten und verleihen den Wörtern besondere Färb töne. Nach orientalischem Vorbild ist die Metaphodk reich ausgebildet. Die Vielfalt läßt sich jedoch im wesentlichen auf einen engeren Kreis bildspendendcr Bereiche zurückführen. Wiederum sind es in Ost und West bekannte Bildquellen, die hier, in ungewohnten Zusammenhang verflochten, natürlich vertraut und doch frisch und neu wirken. Der Gegensatz zwischen Realität und Bild erscheint zuweilen aufgehoben im Symbol, wenn die sinnlich-konkrete Sprache transparent wird und zugleich einen tieferen Sinn ahnen läßt - das ist die .geheime Doppelschrift' des Divans, in der auch Hafis sich auskannte. Die starke Ausdruckskraft des Di v an-Wortschatzes beruht auf dieser Spannung zwischen kunstvoller Zusammensetzung und Einfachheit, Ferne und Nähe, Altem und Neuem, Höhen und Tiefen, Äußerem und Innerem, Fülle und Einheit. Von abertausend Blüten Ist es ein bunter Strauß, Von englischen Gemüten Ein vollbewohntes Haus; Von buntesten Gefiedern Der Himmel übersät, Ein klingend Meer von Liedern Geruch voll Qberweht.

AUFLÖSUNG DER CHIFFREN UND ABKÜRZUNGEN Hans Albert Maier, Goethe West-östlicher Divan. Kritische Ausgabe der Gedichte mit tcxtgeschichtlichem Kommentar, Text. Tübingen 1965. I Moganni Nameh, Buch des Sängers (Motto) Zwanzig Jahre ließ ich gehn

1

Hegire

14 15

Geheimes Geheimstes

4

Der Deutsche dankt

IV Tefkir Nameh. Buch der Betrachtungen 1 Höre den Rath 2 Fünf Dinge 3 Fünf andere 4 Lieblich ist des Mädchens Blick 5 Und was im Pend-Namch steht 6 Reitest du bey e'nem Schmied vorbey 7 Den Gruß des Unbekannten ehre ja 8 Haben sie von deinen Fehlen 9 Märkte reizen dich zum Kauf 10 Wie ich so ehrlich war H Frage nicht durch welche Pforte 12 Woher ich kam 13 Es geht eins nach dem ändern hin 14 Behandelt die Frauen mit Nachsicht 15 Das Leben ist ein schlechter Spaß 16 Das Leben ist ein Gänsespiel 17 Die Jahre nahmen dir 18 Vor den Wissenden sich stellen 19 Frcygcbigcr wird betrogen 20 Wer befehlen kann 21 An Schach Sedschan und seines Gleichen 22 Höchste Gunst 23 Ferdusi spricht 24 Dscheläl-cddin Rumi spricht 25 Suleika spricht

5 6 7 S 9 10

Fetwa, Der Mufti las Unbegrenzt Nachbildung Offenbar Geheimniß Wink An Hafis

V Rendsch Nameh. Buch des Unmuths 1 Wo hast du das genommen 2 Keinen Reimer wird man finden 3 Befindet sich einer heiter und gut 4 Uebermacht, Ihr könnt es spüren 5 Wenn du auf dem Guten ruhst

2 3 4

5 6 7 8 9 10 II 12 13 14 15 16 17 18

Segenspfänder Freysinn Talismane 1 Gottes ist der Orient 2 Er der einzige Gerechte 3 Mich verwirren will das Irren 4 Ob ich Ird'sches denk' 5 Im Athemholen Vier Gnaden Geständniß Elemente Erschaffen und Beieben Phaenomen Liebliches Zwiespalt Im Gegenwärtigen Vergangnes Lied und Gebilde Dreistigkeit Derb und Tüchtig Alllebeti Selige Sehnsucht Thut ein Schilf sich doch hervor

11 Hafis Nameh, Euch Hafis [Motto] Sey das Wort die Braut genannt 1 Beyname 2 Anklage 3 Fetwa, Hafis Dichterzügc

6 Als wenn das auf Namen ruhte III Uschk Nameh. Buch der Liebe [Motto] Sage mir 1 Musterbilder 2 Noch ein Paar 3 Lesebuch 4 Ja! die Augen warens 5 Gewarnt f> Versunken 7 Bedenklich 8 Liebchen ach! 9 Schlechter Trost 10 Genügsam 11 Gruß 12 Ergebung 1 Du vergehst 2 Eine Stelle 13 (Jnvermeidlich

7 Medschnun heißt 8 Hab' ich euch denn je gerat he n 9 Wanderers Gemüthsruhe 10 Wer wird von der Welt verlangen 11 Sich selbst zu loben ist ein Fehler 12 Glaubst du denn von Mund zu Ohr 13 Und wer franzet oder hrittet 14 Sonst wenn man den heiligen Coran 15a Der Prophet spricht 15h Timur spricht VI llikmet Nameh. Buch der Sprüche l l Talismane werd* ich 2 Vom heut'gen Tag 3 Wer geboren in bosten Tagen 4 Wie etwas sey leicht 5 Das Meer fluthet immer

2 3 l 2 4 l 2 3 5 l 2 3 6 l 2 3 4 7 l 2 3 4 8 l 2 3 4 9 l 2 3 10 l 2 3 11 l 2 3 4 12 l 2 3 4 13 l 2 3 14 l 2 3 15 l 2 3

Was wird mir jede Stunde scj bang Prüft das Geschick dich Noch ist es Tag Was machst du an der Welt Wenn der schwcer gedrückte Wie ungeschickt Mein Erbtheil wie herrlich Gutes thu rein Enweri sagt's Was klagst du über Feinde Dümmer ist nichts zu ertragen Wenn Gott so schlechter Nachbar Gesteht's! Die Dichter Ueberall will jeder Verschon uns Gott Will der Neid Sich im Respect Was hilft's dem Pfaffen-Orden Einen Helden mit Lust Gutes thu' rein Soll man dich nicht Wie kommt's daß man Laß dich nur in keiner Zeit Warum ist Wahrheit Was willst du untersuchen Als ich einmal eine Spinne Dunkel ist die Nacht Welch eine bunte Gemeinde Ihr nennt mich einen kargen Mann Soll ich dir die Gegend Wer schweigt Ein Herre mit zwey Gesind Ihr lieben Leute Wofür ich Allah Närrisch, daß jeder Wer auf die Welt kommt Wer in mein Haus tritt Herr! laß dir gefallen Du bist auf immer geborgen Was brachte Lokman Herrlich ist der Orient Was schmückst du Wenn man auch nach Mecca Get retner Quark

4 Schlägst du ihn aber 16 l Betrübt euch nicht

2 Du hast gar vielen 3 Guten Ruf mußt du 4 Die Flut der Leidenschaft 17 Vertrauter. Du hast so manche 18 l Schlimm ist es 2 Wisse daß mir sehr mißfällt VII Timur Nameh, Buch des Timur 1 Der Winter und Timur 2 An Suieika

Auflösung der Chiffren und Abkürzungen VIII Suleika Nameh. Buch Suleika [Motto] Ich gedachte in der Nacht 1 Einladung 2 Daß Suleika von Jussuph 3 Da du nun Suleika heißest 4 Hateitt, Nicht Gelegenheit 5 Suteika. Hochbeglückt 6 i Der Liebende wird nicht irre gehn 2 Ist's möglich daß ich Liebchen 7 Suleika. Als ich auf dem Euphrat 8 Hatem, Dies zu deuten 9 Kenne wohl der Männer Blicke 10 Gingo biloba 11 Suleika. Sag du hast wohl 12 Suleika. Die Sonne kommt 13 Komin Liebchen 14 Nur wenig ist's 15 Hau' ich irgend wohl 16 Die schön geschriebenen 17 Lieb' um Liebe 18 Suleika. Volk und Knecht 19 Hatem. Wie des Goldschmieds 20 Hatem. Locken! haltet mich 21 l Laß deinen süßen Rubinenmund 2 Bist du von deiner Geliebten 22 l Mag sie sich immer ergänzen 2 O! daß der Sinnen 3 Auch in der Ferne 23 Wie sollt' ich heiter bleiben 24 Wenn ich dein gedenke 25 Buch Suleika 26 An vollen Büschelzweigen 27 Suleika, An des lust'gen 28 Suleika. Kaum daß ich 29 Behramgur, sagt man

30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42

Deinem Blick mich zu bequemen Suleika. Was bedeutet die Bewegung Hochbild Nachklang Suleika. Ach! um deine feuchten Wiederfinden Vollmondnacht Geheimschrift Abglanz Suleika. Wie! Mit innigstem Laß den Weltenspiegel Die Welt durchaus In tausend Formen

IX Saki N'ameh. Das Schenkenbuch 1 Ja, in der Schenke 2 l Sitz' ich allein 2 So weit bracht' es Muley 3 Ob cier Coran 4 l Trunken müssen wir 2 Da wird nicht mehr 5 So lang* man nüchtern 6 Suleika. Warum du nur oft 7 Wenn der Körper ein Kerker S Dem Kellner Dem Schenken 9 Schenke spricht. Du mit deinen 10 Sie haben wegen der Trunkenheit 11 Du kleiner Schelm du 12 Was, in der Schenke 13 Schenke. Welch ein Zustand 14 Jene garstige Vettel 15 Schenke. Heute hast du gut 16 Schenke. Nennen dich

17 18 19 20

Dichter. Schenke komm Saki. Denk, o Herr Sommernacht Der Schenke. So hab ich endlich

X Mathal Nameh. Such der Parabeln 1 Vom Himmel sank 2 Bulbuls Nachtlied 3 Wunderglaube 4 Die Perle die der Muschel 5 Ich sah, mit Staunen 6 Ein Kaiser hatte 7 Zum Kessel sprach H Alle Menschen groß und klein 9 Vom Himmel steigend 10 Es ist gut XI Parsi Nameh. Buch des Färsen 1 Vermächtniß alt persischen Glaubens 2 Wenn der Mensch die Erde schätzet XII 1 2 3 4 5 6 7 8 9

Chuld Nameh. Buch des Paradieses Vorschmack Berechtigte Männer Auserwählte Frauen Einlaß Anklang Deine Liebe, dein Kuß Wieder einen Finger Begünstigte Thierc Höheres und Höchstes

10 Siebenschläfer 11 Gute Nacht

Hans Albert Maier, Goethe West-östlicher Divan. Kritische Ausgabe der Gedichte mit textgeschichtlichem Kommentar. Kommentar. Tübingen 1965. S,62f Wiesbadener Register

S.73ff Kommentar (Varianten und ParaHpomena zu den oben aufgeführten 12 Büchern des West-östlichen Divans)

Goethes Werke. Hrsg im Auftrage der Großherzogin Sophie von Sachsen. Weimar 1887ff (Weimarer Ausgabe). I. Abteilung 5',115 Daß ich bezahle 129 Bei Saadi gedenk' ich mich 6,275 276 277 278 279 280 281 282 2 S3 284

So der Westen wie der Osten Wer sich selbst und andre kennt Hör' ich doch in deinen Liedern Sollt' einmal durch Erfurt fahren Hafis, dir sich gleich zu stellen Gar viele Länder hab' ich bereist Daß des Hauses Glanz sich mehre Mit der Deutschen Freundschaft Mich nach- und umzubilden Zu genießen weiß im Prachern

285 So traurig daß in Kriegestagen 286 Schwarzer Schatten Sollt' ich nicht ein Gleichnis Herrlich bist du wie Moschus 287 Sprich! unter welchem Himmetszeichen 288 Süßes Kind 290 Laßt mich weinen 291 Und warum sendet 292 Die Liebende. Schreibt er in Neski 293 Nicht mehr auf Seidenbiatt 294 Hudhud auf dem Paimensteckchen 295 Hudhud sprach 296 Hudhud als einladender Bote

LII

297 Hudhud erbittet ein Neujahrsgeschenk 298 Schön und köstlich ist die Gabe 299 Ach, ich kann sie nicht erwidern 300 Wein er kann dir nicht behagen 301 Wißt ihr denn was Liebchen heiße 303 In welchem Weine 302 Wo man mir Guts erzeigt (Eilfergasel2, vgl 53,33) 304 Wo kluge Leute zusammen kommen 450-459 Varianten zu n,275-304 (vgl 52,285 zu 6,288f; AA Plp 19 zu 6,283 u AA Plp 27 zu 6,295)

Auflösung der Chiffren und Abkürzungen 457 Hudhud erklärt 458 Myrth' und Lorbeer 467 Plp 3 Da liegt ein Ey (vgl AA Plp 26) 470 Pip 5 An Suleikas Hals (zu 6,2880 471 Plp 6 Suleikas Lob durch ihre Dienerin P!p 7 Doch bedingt (vgl 53,37) 472 Plp 8 Und nun erhebt sich (vgl AA Plp 25) 473 Plp 9 Nicht nur als Kabus 474 Plp 10 Schenke erröthet Schenke be trink t sieh Verlängertes Zusammenseyn Diesen Wein von Ispahan Plp 11 Traue nicht 475 Plp 13 Seh ich zum Wagen Solcher Bande 476 Plp 13 Und so ists auch Hafisen 476 Plp 14 Wunder kann ich nicht chun

476 Plp 15 Jedes Wort ist ein Versprechen 477 Plp 17 Bambeh Firuscu Plp 18 Badachschans herrlichste Rubinen 478 Plp 19 Dem den tausend Menschen lieben Plp 20 So sag mir doch 479 Plp 21 Hcftger Wein Plp 22 Eh' man Theriak Nach unfruchtbarem Baum Plp 23 Nuschirvan 480 Plp 24 Und in Alammannen Mundart 482 Plp 30 [Widmung] 484 Plp 36 Sprache der Vögel 485 Plp 38 Badachschan Stadt Plp 39 Lapis Lazuli 7,1

Wer das Dichten will verstehen (vgl 7,211) 12 Unter dem Felsen am Wege 104 That und Leben mir die Brust durchdringen

LIII

Morgendämrnrung wandte sich in's Helle (vgl 7,284 Plp) 125 Die Wächter sind gebändiget 131 Dir zu eröffnen 211 Wer den Dichter will verstehen (vgl 7,1) 222 Wie man mit Vorsicht auf der Erde wandelt 258 Unserm Meister, geh! 268-277 Varianten zu 7,1-258 284 Plp Das Gemeine lieb' ich nicht Und die Nacht die schüchterne Gaselle (vgl 7,104) 53,33

Wo man mir Guts erzeigt (Eilfergasel 1 , vgl 6,302) 37 Die Bedingung doch (vgl 6,471 Plp 7) 361 Plp 40 Immerfort zunächst im Osten Plp 42 Groß ist Europens Plp 43 Und unsrer Zelten Pfähle Plp 44 Wer Perlen will 464-466 Varianten zu 53,33-37

Auflösung der Chiffren und Abkürzungen

ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS (in runden Klammern wird auf die Abteilungen des Literaturverzeichnisses am Ende des Bandes verwiesen) Imperativ IndefinitivInfinitiv instrumental intransitiv im Sinne (von) im Unterschied zu im Zusammenhang

Imp Indef

allg Anm attr Ausg

Akadetnieausgabe (L I 4) absolut Adjektiv, adjektivisch Adverb, adverbiell adversativ Akkusativ allgemein Anmerkung attributiv Ausgabe

JA

Jubiläumsausgabe (L I 7)

Bed bcs best Br Briefw

Bedeutung besondere, besonders bestimmt Brief Briefwechsel

JALZ

Jenaer Allgemeine Literaturzeitung Johannes

AA absol Adj, adj Adv, adv advers

Akk

Da:

Dativ Dat eth Dativus ethicus Dernonstr DemonstrativDen k w Denkwürdigkeiten (L II 4) Div Divan Dt, dt Deutsch, deutsch

ebd Ev

ebenda Evangelium

FA fern fin flekt Fundgr

Festausgabe (LI 11) femininum final flektiert Fundgruben {L II 8)

G(-s)

Goethe(s) Gedicht Genitiv Grammatik Goethe und Diez (L III 70) Goethe-Wörterbuch (L IV 2)

Ged Gen Gr GuDiez

GWb HA hebr Hs, hi

HWb idVbdg idWdg

iGz

Hamburger Ausgabe (L I 13) hebräisch Handschrift, handschriftlich Handwörterbuch in der Verbindung in der Wendung im Gegensatz zu

Inf instr intrans iS(v)

iUz iZshg

Joh kaus Komm Kompos kondit konsek konzess Korr, korr korresp

Kapitel kausal Kommentar Kompositum konditional konsekutiv konzessiv Korrektur, korrigiert korrespondierend

l.H. Lit Litgesch Ick

letzter Hand (L I 2) Literatur Literaturgeschichte lokal

mask mBez

maskulinum mit Bezug mündlich modal Manuskript Maximen und Reflexionen

Kap

tnrft ni\i*

mod

Ms MuR N acht r ncutr Noffl

Nachtrag neutrum Nominativ

Perf Pers PersPron Pl, pl

Plp PossPron f)

Qu

f~\ 1' Uuelle

redPers Reiat RelatPron reft ReflPron relig

redende Person RelativRelativpronomen reflexiv Reflexivpronomen religiös

S

siehe schwach sd siehe dort Sg.sg Singular, singularisch Sprich w- Lex Sprichwörter-Lexikon (L IV 20) st stark Stud Studien StudDiv Studien zum Divan (L III 75) Subj Subjekt Subs t, subs t Substantiv, substantivisch sv sub voce Syn, syn Synonym, synonymisch schw

Taschenb temp trans

Taschenbuch (L I iy) temporal transitiv

u

und und ähnlich übertragen Übersetzung, übersetzt unflektiert und öfter (belegt)

uä übertr Übs, übs u n flekt uö

Var

Olcar

Objekt Olearius (L II 22)

verseh

PartPfäs PartPrät Pass, pass

Partizip Präsens Partizip Präteritum Passiv, passiv

WA

Gbj

Perfekt Person Personalpronomen Plural, pluralisch Paralipomenon Possessivpronomen

Vs Weim WiesbReg

Variante verschieden Vers Weimarer Ausgabe (L I 3) Weimar(er) Wiesbadener Register

Das Suffix -lieh kann durch l abgekürzt werden, -isch wird meist weggelassen (sofern der Sinn des Wortes nicht beeinträchtigt wird), -ung oft durch g abgekürzt.

LIV

WÖRTERBUCH ZUM WEST-ÖSTLICHEN DIVAN

A idVbdg ,A und ': Anfangs- u Endbuchstabe des griech Alphabets, anspielend auf die Folge innerhalb des Divans, dessen Ende nach oriental Begriffen Anfang wäre, wohl auch die Synthese des Westl u Östl als Quintessenz u Hauptanliegen betonend Unserm Meister.. verpfände j Dich, o Büchlein .. | Hier am Anfang, hier am Ende, i Östlich, westlich, A und 7,258,4 [-ab]

s fingerab herab (tVbdg mit Verb) hinab

Abbas wohl Abbas L. der GroBe, pers Schah um 1600, aus der Dynastie der Safawiden^ Hat A. doch, auf Irans höchstem Sitze, l Sein Haupt nicht zierlicher umwinden sehn VIII 13 1) in DivNat von G verwechselt mit Abbas II., vgi 7,193ft Abend Tagesende; in Verknüpfung mit Gegensatz,Morgen' zur Bezeichnung der Dauer, Beständigkeit Ich singe Morgen und A. entlang 6,296 Lieb' um Liebe.. [So am A,, so am Morgen! Vttt 17 —» Silvester- Syn Tag (T-s Vollendung) Abendrot Schein der untergehenden Sonne; in Verknüpfung mit Gegensetz Morgenrot' u iZshg mit Witterungscharakterist/k beispielhaft für äußere Einflüsse Ließ mich nicht verdrießen | Trübes Morgen- und Aberidroth 6,282 abends am Abend; in der Stunde der Liebe, iGz Morgen, iZshg mit is/am Paradiesvorstellungen A. immer sind sie [Huris] Huren, Jungfraun mit des Morgensscheine1' XII 3 Plp 1) vgl s v Jungfrau Anm 2

aber l gegenüberstellend a direkten Gegensatz öd Andersartigkeit von Personen, Handlungen u Vorgängen, Orts-, Zeit-, Besitzverhältnissen ua einleitend Mag der Grieche seinen Thon [ Zu Gestalten drücken . . J A , uns ist wonnereich | In den Euphrat greifen 113 So äartg der Tüchtige lebt,. [ Möchten sie ihn gerne steinigen. | Ist er hinterher a. todt, | Gleich sammeln sie große Spenden V 3 Staub den hab' ich längst entbehret ] In dem stets umhüllten Norden, | A. in Cetn heißen Süden j Ist er mir genugsam worden l 16 Das ist Ein Augenblick! . . J A . Tage währt's, j Jahre dauert's Vfli 16 Nun, so fördert eure Sachen; | Seht i h r a. meine Werke.. V 8 uö gelegentl unter Wegfall eines gedankt Zwischengliedes [Schenke zur Dirne:] Schenk' ich meinem Herrn zu Danke, [ Nun so küßt er mir die Stirne. A. d u , . j Bist mir nicht damit zufrieden, j Deine Wangen, deine Brüste j Werden meinen Freund ermüden IX 9 uö iSv jedenfalls Und immer sehnt sich fort das Herz, i Ich weiß nicht recht ob himmelwärts; [ Fort a. will es hin und hin Vt 2 b Einschränkung einleitend Die Dichter des Orients j Sind größer als wir des Occidents. | Worin wir sie a. völlig erreichen, | Das ist im Haß auf unsres Gleichen VI 6 der Scheneke könnte gehn | Bleibt a, aus übernommener] Pflicht 6,474 Plp 10 fSufeika zum Westwind:] Sag ihm, a. sag's bescheiden: | Seine Liebe sey mein Leben VIII 34 Var [Sag ihm a., sag's bescheiden Text: Sag ihm nur, doch sag's bescheiden weitere Var (M)1'] II 3 u0 verstärkt durch .doch', ,dennoch' Ein Spiegel.. [ Ich sehe sogern h i n e i n . . ] Doch a. nicht selbstgefällig [ Such ich mich überall VIII 38 Var [Nicht etwa Text] [Huri üb die ird Ge!iebten:j Gegen uns waren's garstige Dinger, ] Sie a. hielten uns doch geringer Xtl 6 VIII 3 [üb Kreuz an der Perlenkette] Diese ganz moderne Narrheit.. j Wenn du a. dennoch Huld'gung j Diesem leid'gen Ding verlangest 6,289 in Fassungen wech-

selnd mit,nur' Göttliche Idee | In den Mädchen verkörpert [ Liebe irdisch [ Zieht hinauf | Dorthin ] A. beyde zusammen AA Plp 46 [vgl Nur, das beding' ich, alle zwey X 10] mit korresp .zwar', .freilich', .wohl' Der Fächer.. [ Er verdeckt mir zwar das Gesicht; J A . das Mädchen verbirgt er nicht II9 Jeder sollte freylich grob seyn, j A, nur in dem was er versteht Vt 7 er lobt wohl das Geringe, [Schilt auch, wo er sollte loben, j A. bleibst du guter Dinge Wird er dich zuletzt erproben IV 20 c unerwartete, unerwünschte Folge einleitend [Huri:] Da hört ich ein wunderlich Gesäusel,. | Niemand aber ließ sich sehen XII 5 der Fürst,. sinnt auf Strafen.. [ In die Höhle sie., läßt vermauern. A. jene schlafen immer Xlt 10 Xil 6 Vs 38 6,286 d nach vorangehendem hypothet Satz Hinderungsgrund einleitend Seele befindet sich wohl darinnen j Und bliebe gern vergnügt bey Sinnen;] Nun a. soll eine Flasche Wein, [Frisch eine nach der ändern herein tX 7 e iZshgmit einer Steigerung Die Welt durchaus ist lieblich anzuschauen, {Vorzüglich a. schön die Welt der Dichter VHI 4l hierzu auch Mystisch heißest du [Hafis] ihnen, | Weil sie närrisches bey dir denke n, [Und ihren unlautern Wein [In deinem Namen verschenken, [Du a. bist mystisch rein [d h in riöherem, reinerem Sinne].. [Der du, ohne fromm zu seyn, selig bist! II 8 2 vorwiegend verstärkend a in vorwurfsvoller Frage öd Aufforderung, am Satzanfang Kommt auch ein Blatt von Zeit zu Zeit, [Bringt einen G r u ß . . | A. ist denn Bagdad so weit? ] Willst du mich gar nicht wieder hören? 6,296 die dummen Eingeengten., die Halben, die Beschränkten., j „A. nenn' uns doch die Feinde!" V 4 b Wahrscheinlichkeit einer Annehme öd Behauptung verstärkendfHuri zum Dichter:] Da hört ich ein wunderlich Gesäusel, [ Ein Ton-und Sylbengekräuse!.. i Da verklang es, klein zu klein; | Es kiang a. fast wie deine Lieder, ] Das erinn r' ich mich wieder Xlt 5 3 anknüpfend Liebchen a. sagt: 53,35 Diesder Landsmann wünscht und liebet, [ Mag er Deutsch mag Teutsch sich schreiben, Liedchen a. heimlich piepet: [Also war es und wird bleiben V 6 Var2' [Und das Lied nur Text] Gctretner Quark] Wird breit, nicht stark. || Schlägst du ihn a. mit Gewalt [ In feste Form, er nimmt Gestalt V115 Wie sollt' ich heiter bleiben [Entfernt von Tag und Licht?[Nun a. will ich schreiben | L'nd trinken mag ich nicht VIII23 6,293 Vs 20 in der Frage Hasse gleich in ganzen Massen. [Willst sie a. näher kennen, [ Sieh aufs Rechte, sieh aufs Schlechte V 6 Syn allein dagegen doch freilich jedoch und 1) Ou Sage zwar das Won, aber du sag's mit Bedacht Haus2,528. AA 167 u Maier drucken als Text die Reinschrift, Ausg t.H. u WA tlen Erstdruck; vgt Grumach, GOETHE 12.1S50.Si u Maier, DivKomm 334 (Argumentation unter Hinweis aut' Reinschrift bzw'Betonung-der rhythm u geda nkl glücklicheren Form nicht überzeugend) 2) A u$g I. H. (Oktav) u WA Texi; vgl Maier, DivKomm 210 (Göttting an G]: k h erwarte hier; .wenn das Lied nur heimlich piepet' oder mir entgehl die Construction (Änderung also Konzession sn Göttling). abermals einmal -mal zum zweitenmal, aufs neue [Suleika:[ d a w a r . , [Meine Chiffer leis' gezogen . . [Hier.. [B lick' ich wieder in die Höh,) Und da seh' ich a. j Meine Lettern fein gezogen Vilt 27 Myrth' und Lorbeer hatten sich verbunden . . Wollen sie.. Hoffnungsvoll sich abermai vereinen 6,458 iSv wieder einmal so eifert die Freundin:) ,,Hat doch der Eilfer A. dich niedergeworfen!.." 53,33 (statt 34) Syn wieder zweitemal abertausend eine Vielzahl umschreibend; in metaphor Zshg Mir von der Herrinn süße \ Die Chiffer ist zur H a n d . , j Von a. Blüten | Ist es ein bunter Strauß Vtlt 37 Syn viel (v.

tausend) vgl Myriade ungezählt Unzahl unzählig

abfeirnen — Abschnitt abfeimen abschäumen, klären; in metaphor Vbdg .das Ohr a. '.· in Gehörssinn (u Geist) ein bes feines Empfinden ausbilden (zum Erraten der Blumen- u Zeichensprache Und w e r , . erreicht j Das Ohr recht abzufeimen., dem wird es leicht j Den rechten Sinn zu reimen 7,125,20 abfinden refl: mit jdm ins Reine kommen; im Hinblick auf aas Verhältnis des Menschen zur Gottheit Denn Allah gab die Gabe jedem Dichter, | Misbraucht er sie im Wandel seiner Sünden, j So seh' er zu mit Gott sich abzufinden II 5 Abgesandte Gesandter, Bote: im relig-myth Bereich, von einer Fliege eine Fliege.. j Sie umschwärmt ihn, sticht und irret Und verwirrt die ganze Tafel, [ Kehret wieder wie des hämischen j Fliegengottes A-r" XII 10 Syn Bote 1) Qu by the power of the Most High God a fly was sent Rich, Seven sleepers, Fundgr 3,358

abgeschmackt geschmacklos, wertlos Den a-en Dank der Welt V 11 vgl absurd dumm fratzenhaft leidig närrisch Abglanz Widerschein einer Lichtquelle: als Symbol u Verheißung in der pars Licht- u Feuerreligion, zugl zurrt Ausdruck einer Spiegelang des .Höheren' im .Irdischen' Schleppt ihr Holz herbey., ihr tragt den Saamen irdscher Sonne., i Werdet ihr in jeder Lampe Brennen j Fromm den A. höhern Lichts erkennen XI 1 Metapher für Spiegelung in der Dichtung; hier im Hinblick auf die Chiffemgeöichte nach Hafis öd auf die Liebesgeüichte des Westöstl Divans (vgl s v Spiegel) A. [ Ein Spiegel er ist mir geworden . . | Gleich guckt.. j Das Liebchen mit heraus. [Schnell kehr 1 ich mich um, und wieder \ Verschwand sie die ich sah; j Dann blick ich in meine Lieder, | Gleich ist sie wieder d a , . ] Ihr Bild.. j Verherrlichet sich nur V I I I 38 Tit vgl Bild Bildnis Gleichnis Symbol Ab g rund dunkle Tiefe, Chaos; Metapher zur Charakteristik der Zeit der Trennung Ach! was ist die Nacht der Ferne [ Für ein A., für ein Schmerz VII! 35 Syn Gruncf vgl Tiefe abhören jdm etw: durch aufmerksames Zuhören etw von jdm lernen [Schenke zum Dichter:] Solches hast du mich gelehret.. j Was ich je dir abgehöret | Wird dem Her?en nicht entweichen IX 19 Syn hören (sd) Abmahnung mißbilligendes Abraten An Suleikas Hals Kreuz A. 6,470 Plp 5 zu 6,2 ( [vg! Diese ganz moderne Narrheit | Magst du mir nach Schiras bringen! Text] Abraham bibl Patriarch, Stammvater der Juden; nach /s/am Vorstellung einer der Mohammed vorangegangenen Propheten, die den Monotheismus verkündeten A., den Herrn der Sterne Hat er sich zum Ahn erlesen; j Moses.. | David,, j Jesus.. Mahomet.. | Nur durch den Begriff des Einen | Hat er alle Welt bezwungen 1 '6,288 (A. Mahom[et] u A. [Moses | David l Jesus ] Mohamed } Propheten 1 ' 6.470 Plp 5] ,A-s.. Blut': Periphrase für die Juderfi Zu genießen weiß im Prachern [ A-s geweihtes Blut; j Seh' ich sie im Bazar schachern, Kaufen wohlfeil, kaufen gut 6,284 1} Qu vgl: Koran 6,74-79, von G aus dem Lateinischen t/es Maraccius übs (yg! s v Herr). G überträgt das Motiv von Abraham auf Maftome! in seinem tiramat Fragm 39.159,1 -20 Ferner Abraham.. vit au ciel des etoiles, & entr'autres edle de Venus.. ii dit.. Voilä peiltet re fc Dieu & le Seigneur du mondc .. je vois quc cette eioile sc couche & disparoit; ce n'est done pas icy le Mafirc de l'Univers.. II considers.. la Lune.. & die Voicy peut-iire ic Crcatcur de toutcs

choscs.. mais l'ayant vu passer sous l'horizon.. il cn fit le tncme jugcmcitt qu'i! avoit fait de l'ctoilc de Venus. Enfin . , il sc irouva proche de Babilonc au sever du Solcil. . ce qui luy fit dirc: voici.. un astre merveilleux.. mäh je m'apercoii qu'il decline., il n'cst done pas.. mon Dieu HertJefof, Bib! Orient 13 s v Abraham 2) Qu tjuoique Dieu ait envoye au monde cem-vingt-quatre-mülc Prophetes, il n'y en a eu que dnq qui ayent donne des Loix sur le Culte public, savoir, Abraham, Motse, David, Jesus-Christ.. MahammcdChardin, Voyages (Amsterdam 1735) 2,S7$ 3) auch sonst bei G in ätinl Periphrasen auf Juden u Jüdisches bezüg! (wohl im Anschluß an vergleichbare Fügungen der Bibel, vgl Blut 2} s GWb Bd i s v Abraham

Abraxas in der Gnosis Name für den Jahresgott; häutig auf geschnittenen Steinen, Amuletten, daher die Bezeichnung auf diese sowie auf solche mit anderen myst-symbot Zeichen u Bildern ausgedehnt; stets in neben- öd unterordnendem Zshg mit .Talisman'11 die Perlenreihen.. hast ein Zeichen [Kreuz] | Dran gehängt, das, unter allen | Den A, seinesgleichen, | Mir am schlechtsten will gefallen.. ein Vitzliputzli würde j Talisman an deinem Herzen 6,288 [A, Wiesbfleg 62[ zugl von Gedichten dunklen ot] rätselhaften Inhalts*1 Talisman in Carneol.. | A m u l e t e , . | Doch A, bring' ich selten 11 Hier soll meist das Fratzenhafte, Das ein düstrer Wahnsinn schaffte, | Für das allerhöchste gelten, j Sag' ich euch absurde Dinge, [Denkt, daß ich A. bringe3' l 2 [Talismane, Amulete j A. und Siegel WiesbReg 5 - l 4 Til Var] vgl Amulett Segensptand Talisman Vitzliputzli 1) Der Warne hat nach griech Buchstaben den Zahlenwert 385, entspricht den 365 Himmelssphären u repräsentiert den Gott des Jahres u der Ewigheit: vielleicht ist das Wort auch sine geheime Umschreibg des mit vier (hebr artia = abra) Konsonanien geschriebenen Namens Jähwe, vgl KHudolph, Die Gnosis 11980,33B u Abb 3-7. Zeichnung einer Abraxasgemme s Carpus der G-Zeichnungen VIA Nr 60, ebö S 21 Lit ub Abraxas. Vg! ferner MMommsen, SiudDiv 148ft u IHSolbrig. Hammer-Purgstatl u G, 373,57. 2} Im Brief» Q-Boissefoe mehrt von beiden in dieser Bed geutsucht, von in Gegenüberstellg zu , Talisman' 6.268 u 284, von Boisseroe an G 27.10. u t f. 11. i S 3} Qu hießen die Talismane.. bei den Gnostikern Hammer, Talismane, Fundgr 4,!551 4) zw Titelfrage: MMommsen, StudDiv 12Stf, bes 134! u 151, ferner Maie f, DivKomm 6t ff

abrichten PartPrät -gericht dressieren; in der Tiermetaphorik, auf die Vergeblichkeit päoagog Bemühung bei Unfähigkeit des Schulers deutend (öd iron Seitenhieb auf jegt orthodox-relig Lehre?) W r enn man auch nach Mecca triebe j Christus Esel, würd' er nicht) Dadurch besser abgericht, j Sondern stets ein Esel bliebe11 VI 15 wj/erziehen 1) : fast wörtl Saadi, Hosental (Olear 1696] 78, efe 3. Strophe eines Gedichts, in dem die oben gegebene 1. Deutung klarer hervortritt

abscheulich Abscheu, Widerwillen, Überdruß erregend Zugemeßne Rhythmen reizen freylich.. | Doch wie schnelle widern sie a., ] Hohle Masken ohne Blut und Sinn il 7 vgt ärgerlich dumm häßlich leidig unleidlich abschleifen »n metaphor Vbdg ,etw an öen Sohlen a.' iSv einer Sache überdrüssig se/n1J Mönchlein ohne Kapp' und Kutt 1 Schwatze nicht auf mich ein.. [Deiner Phrasen leeres Was [Treibet mich davon, [ Abgeschliffen hab' ich das [ An den Solen schon l 15 1} vgl ,ctw an den sohlen abgelaufen haben', was einem sehr .geläufig ist', d.h. wo/u man so oft hingelaufen ist, daß man dabei tüchtig sohlen verschlissen hat, and was man daher sehr gut kennt DWb W, i Sp 1411; Parallele du hast's in alten Tagen | Längst an den Sohlen abgetragen Faust II St77f

Abschnitt Passus, zugl iSv Einschnitt1*; in der Buohmetaphorik das Buch der Liebe., j Hinen A. macht die Tren-

absenden — Adam nung. Wiedersehn! ein klein Capitel21 III 3 [Und die Trennung macht den A, Var] 1} diese Bed auch sonst bei G, s GWb s v Abschnitt 2} Qu e i n . . mit Abschnitten der Trennung angefülltes Buch Diez, Denkw 2,371 [Latin üb Niscfiandschi (Nischani) mit Beispielen seiner Verse/

absenden

s Abgesandte

absparen sich etw versagen (zujds Gunsten), durch eignen Verzicht etw erübrigen (fürjdrt) der Freund., der den Eilfer [ Sich abspart, damit ich reichlich genieße | Den vollkommenen Eilfer 53,33 (statt 34) absurd auch subst Urteilswort der G-schen Alterssprache; im geistig-ästhet Bereich auf Dunkies, Rätselhaftes, Inkommensurables deutend, mit Seibstironie^ Doch Abraxas bring' ich selten! Hier soll meist das Fratzenhafte, Dasein düstrer Wahnsinn schaffte, | Für das allerhöchste gelten. | Sag' ich euch a-e Dinge, | Denkt, daß ich Abraxas bringe 12 ,A-es', ,im -en' Und wer heiter im -en spielt j Dem wird auch wohl das A-e ziemen 6,476 Plp 13 [wird auch A-es zierlich ziemen Var] vgl abgeschmackt dumm fratzenhaft leidig 1} tn G-s sonstigen Schritten steht das Wort meist in polem Zshg, Widersinn u Unnatur charakterisierend, selten mit positivem Sinn, dss Ungeheure umschreibend: dementsprechend findet man es neben Ausdrücken wie: abgeschmackt, a/t>ern, cfe/eslaöei dumm, lächerlich, närrisch, possenhaft, fratzenliebend, hohl, leer, pracherig; neben: unverträglich, inkongruent, widerwärtig, unmöglich, falsch, absonderlich, abstrus, konfus, verwirrt, vertrackt, bodenlos, verwegen, toll, unmenschlich; Gegenbegriffe: wahr, vernünftig, naturgemäß; vgl [üb Shakespeare] Wahn und Aberglauben sieht er unier sich und spielt nur damit, außerirdische Wesen nöthigl er. seinem Unternehmen zu dienen, tragische Gespenster, possenhafte Kobolde beruft er zu seinem Zwecke, in welchem sich zuletzt alles reinigt, ohne daß der Dichter jemals die Verlegenheit fühlte, das A-e vergöttern zu müssen, der allertraurigste Fall, in weichender seiner Vernunft sich bewußte Mensch gcraihen kann 41\354 Cald&on, Tochter diuft

Abuherrira auch -e in früher Fassg Abu Hurayre, arab: Katzenvater; Beiname eines Gelahrten Mohammeds, iZshg mit (s/am Peradiesvorstellungen Abuherrira's Katze hier | Knurrt urn den Herrn und schmeichelt: | Denn immer ist's ein heilig Thier | Das der Prophet gestreichelt XII8 [ Abuherrire's Var1'; Abuherrires Katze | Olear Saadi p.8'1** Plp = Qu-Exzerpt] 1) Reinschrift 2) Qu Er [ein Geizhals! · · halte auch der Abuherrire Katze nicht einen Mundbisscn gegönnet.. fAnm:] Abuherrira heist ein Katzenvatcr|hat den Narnen bekommen] weil er eine Katze sehr lieb gehabt | und immer bey sich getragen. Hat zur Zeit Mahumcts und nach ihm gelebet | war dessen sehr guter Freund Saaäi, Rosental (Olear 1S54)80f; vgl s vKaUeAnm 1. Ferner: Herngesbsrg. Helga: Abu Huraira, der Gefährte des Propheten. Dtss Frankf 1965

abweisen etw ablehnen, verwerfen (als ungeeignet, nicht angemessen) Und der Fürst dem sie [Siebenschläfer] entflohen, | Liebentrüstet, sinnt auf Strafen, Weiset ab so Schwerdt als Feuer, In die Höhle sie.. läßt vermauern 1 'XII 10 vgt verwehren 1) Qu Dekianous and all his nobles.. thinking what tortures were the fittest., some were for throwing the youths into I he sea, others were for burning them with fire, others for hanging them up.. but the devil.. said: „. .wall up the entrance,," .. Dekianous.. ordered the mouth of the cavern to he [be korr\ closed Pich, Seven sleepers, Funogr 3,363

abwesend dem Zeitl-lrdischen (Meß- u Zählbaren) entrückt, dem Ewigen zugewandt; iZshg mit myth-poet Paradiesvorsteilungen [Dichter:] Ewig bräutlich keuscher Kuß!- Wenn jeder Augenblick mich durchschauert, | Was soll ich fragen wie lang es gedauert! | [Huri:] A, bist denn doch auch einmal . . ohne Maas und Zahl XII 7 vgt fern

ach einmal subst Interjektion", häufig satzeinleitend; vorwiegend als Ausdruck schmerzt Empfindens: dsr Qual der Trennung A,! was ist die Nacht der Ferne [ Für ein.. Schmerz VIII 35 [Suleika:] A.! um deine feuchten Schwingen,) West, wie sehr ich dich beneide: | Denn du kannst ihm Kunde bringen | Was ich in der Trennung leide VIII 34 (M) Deine Stimme zu vernehmen | War die letzt' und erste Lust. | Gestern, A.! war sie die letzte VII130 VIII31 (M) VIII34 Vs 11 (M) mit Widerspiegelung mensch! Erlebens im kosm Bereich [Helios u Wolkentochter] Entgegen kommt er ihr gezogen, | Doch er! doch a.! erreicht sie nicht VIII32 A. da trennte sich für immer, | War doch der Befehl geschehn! | Feuerwasser in den Hirnrnel] Wellenwasser in die Seen VIII35 Var ,ein..A.'er [Gott] sprach das Wort: Es werde! | Da erklang ein schmerzlich A.! | Als das All, mit Machtgebärde, | In die Wirklichkeiten brach VIII35 der Eifersucht [Hatem:] A., Suleika, soll ich's sagen? |Statt zu loben möcht' ich klagen!.. |Sag hast du dich neu verpflichtet? VIII 28 des Bedauerns Liebchen a.! im starre n B an de |Zwän gen sich di e freye n Li ede H118 A.,ich kann sie [die Gabe, eine Haarlocke] nicht erwidern 6,299 seltener als A usdruck der Freude, des Entzückens [ Ha te m: J A. £u tausend Himmelsliedern | Süßer Traum begeisterst du! Vill 8 [Suleika:] A.! wie schmeichelt's meinem Triebe, | Wenn man meinen Dichter preist VIII 20 Syn ei o 1) Ausrufezeichen in Ms .neuer Div'(e) mehrt (meist von Guttling) in Komma geändert, so auch Ausg I.H. WA Text

Achill Gestattaus Homers llias; hier als Muster des weinend nichts von seiner Würde verlierenden Helden Weinende Männer sind gut. [Weinte doch A, um seine Briseis!116,290 1) Qu

|

llias 1,348f

acht -te Denn die Sieben, die von lang' her, | A-e waren's mit dem Hunde, | Sich von aller Welt gesondert1' XII 10 If Qu as is said in the Koran .: „..and some say seven, their dog being the eighth." Rich, Seven sleepers, Fundgr 3,381; vgl Und sie werden sprechen: „Sieben, und der achte war ihr Hund" Koran (ed Reclam) 273, Sure 18,21(32)

Acht Großschreibg erst in spaten Drucken ,a.haben'; aufpassen auf, Sorge tragen für etw [Dichter üb die Huris:] Und sollen a. haben | Daß., seine [des Dichters] Gaben | Jedem zu Gute kommen XII 5 [A, Var1*] vgl angelegen (sich a. sein lassen) sorgen 1) Ausg i.H (Qktev)

[•achten]

WA Text

s verachten Verächter

Achtung ehrfürchtige Bewunderung, Verehrung (geistigkünstlerischer Werke) A. sey! | dem | tiefsinnigen | Methnevi | des., | Rutni | dem | sittlichen | Pend-Nameh j des | Firadeddin 6,482 Plp 30 Var [Verehrung Plp Text] Syn Ehre Huldigung Lob Respekt Ruhm Verehrung Acker (bestelltes) Feld; gleichsetzende Metapher für die Zeit als Betätigungsfeld Mein Erbtheil wie herrlich, weit und breit | Die Zeit ist mein Besitz, mein Acker ist die Zeit1' VI5

Syn Feld 1) Parallele mein altes Symbol..: Tempus divitiae raeac, tcrapus ager nicus 812.39, 16 FSlein 26.497; Herkunft ungeklärt; vgl s v Zeit Anm 1

Adam nach Tradition von Bibel u Koran der erste von Gott geschaffene Mensch; hier auch scherzhaft mit Vornamen: , Hans A. 'Hans A. war ein Erdenklos, [Den Gott zum Menschen machte., [ Blieb er ein halber Klumpen, | Bis endlich

adeln — Aiamannen Mundart N o a h . . j Das Wahre fand, den Humpen, [Der Klumpe fühlt sogleich den Schwung.. [ So wie der Teig durch Säuerung Sich in Bewegung setzet'' l in der Parabel im Paradeis j Fand Jehovah im Schlafe tief | A. versunken, legte [eis']Zur Seit' ein Evchen., | Gottes zwey lieblichste Gedanken,. j Dich halten dieser Arme Schranken, | Liebster von allen Gottes-Gedanken 2 ' X 10 appellativ mBez auf den Mann: scherzhaft das Verhältnis von Mann u Frau aus bibi Motiven entwickelnd Behandelt die Frauen mit Nachsicht! Aus krummer Rippe ward sie erschaffen . . [Willst du sie biegen, sie bricht.. j Du guter A. ,, j Es ist nicht gut daß euch eine Rippe bricht 3 ' IV 14 [A. und Eva WiesbReg 30] in ironpotem Gegenüberstellung orthodox-re/ig u natürl-naturwiss Anschauungen u Bezeichnungen Ihr lieben Leute.. sagt nur: Autos epha' |Was sagt ihr lange Mann und Weib, [ A . , so hcißts, und Eva 4> Vi 12 vg/Mann Mensch Urvater 1) du Die Säuerung von Adams Stoff, j Nichts anders ist der Trinker Thun. l A nrrt:] Trinken heißt nichts anders, als den Erdentcig säuern, aus dem Adam geknetet ward; ohne diese Säuerung bliebe der Mensch ein abgeschmackter utigcgohrner Klumpen Hans 1,234; ferner 1.Mos.2,7ffu 9.20f 2) Qu: f.fttos. 2,21t 3) QuBehandelt die Frauen mit Nachsicht, denn das Weib ward erschaffen aus einer krummen Ribbe, - Wenn du sie gerade machen willst so brichst du si« (Adam nicht in Qu] Hammer, Ausz aus der Sura (Sunna) oo der möl Überlieferung Mohammeds, Fundgr 1,S7Bf 4) Qu vgl die erste Sünde auf der Welt hat unser Vater Adam begangen.. Ich bin ja Mensch und die erste Sünde begieng der Mensch! fAnmj Im Worte Mensch liegt ein Wortspiel, weil es zugleich Adam heisst: denn im Arabischen, Persischen, Türkischen,, ist Adam nicht allein der Name des ersten Menschen, sondern es heisst auch Mensch überhaupt., Der Name der ersten Frau Hawa oder Eva findet sich in denselben Sprachen Diez, Buch Katus 630!: vgl hierzu Babinger (Zitiert bei KMommsen, GuDiez 163, ebd weitere Interpretation) adeln metaphor: jdm s/ff/ Größe verleihen Wenn du auf dem Guten ruhst, j Nimmer werd' ich's tadeln, [ Wenn du gar das Gute thust, j Sieh das soll dich a.1' V 5 -^ ent1) vgl Hinweis auf die Entgegensetzung von europäischem Geburtsadel u oriental Verdienstaüel als ständig wiederkehrendes geseilschaftskrit Motiv in aufklärerischen Orientdarstellungan des 18. Jhs bei Middell, Div 522t (ebd weitere Lit zu diesem Therne.)

Adra s Asia Ägypten ,Egypt[en}: Die vier schoensten Weibe[r} l Ahia Konigin vfon] Egypt[en}1) Xtl 3 Pip = Qu-Exzerpt [Ahia Herrin von Mizraim XII 3 1.Fassg} Syn Mizraim 1) Qu Ahia Gcmahlinn eines Egyptischen Königs Ftsfibintier, Mohsmmed 35 Ahia nach islam Tradition eine der vier vollkommensten Frauen Ahia Herrin von Mizraim, [ Ihr muß Gabriel sich neigen XII 3 LFassg [A. Königin vfonj Egypt[en]1) XII 3 Plp = Qu-Exzerpt] 1) Qii Ahia GemahJinn eines Egyptischen Königs Rehbinder, Mohammed 35 Ahn Vorväter; von Gott als Vater des Mensch engesch lecMs, in Anknüpfung an bib! Vorstellung Abraham, den Herrn der Sterne | Hat er sich zum A. erlesen"1' 6,288 Syn Ahnherr Ururvater Urvater Vates1 1) vgl s v Abraham Anm f ahnden -nen in späten Drucken a etw schicksalhaft vorausempfinden: von personifizierter Blume Knospend müssen tausend Rosen.. in Gluten untergehn. j Um ein Fläschchen (Rosenöl) zu besitzen,. bedarf es einer Welt., von Lebenstrieben, | Die, in ihrer Fülle Drang, j Ahndeten schon Buibuls Lieben, j Seeleregenden Gesang1' VII 2 [Ah-

neten Var2'] b (aus gleicher Gefühtstage heraus) eine fremde Person u ihr vergangenes Schicksal in unmittelbarer Vergegenwärtigung nacherleben [Liebesverse in den Sand geschrieben] die Kraft besteht, j Bis zum Mitteipunct der Erde [ Dem Boden angebannt, j Und der Wandrer wird kommen, Der Liebende, Betritt er j Diese Steile, ihm zuckt's | Durch alle Glieder. | „Hier! vor mir liebte der Liebende,. Ich liehe wie er, j Ich ahnd* ihn!" 6,293 vgl auswittern fühlen gewahr (g. werden) gewahren spüren 1) Die Liehe zw Rose u Nachtigall istpers Sagenmottv, häufig auch bei Hafts, vglzB Noch in der Knospe harren dein Schon tausend Nachtigallen Hafts 1,136 2) Ausg l. H. (Oktav) u WA Text ahndevolt Sehnsucht erweckend u empfindend Was alle wollen weißt du schon,, Sehnsucht hält, - 1 Uns all' in strengen B a n d e n . . | Wenn sie das Auge nach sich reißt | Die wandelnde Cypresse,. (Das alles drängt uns a., j Wo Lock' an Locke kräuselt U 10 Ahnherr Vorfahr; in legen da rem Zshg a 1s U ru rv a te r p r an gend ] Steht Jamblikas [des Siebenschläfers! Jugendfülle, j Wie von A-n hört er sprechen [ Hier von seinem Sohn und Enkeln. [ Der Urenkel Schaar umgiebt i h n . . j Ihn den jüngsten zu verehren 1 ' XII 10 Metapher für geistigen Vorfahren, Vorläufer [Dichter zu Hafis:! Daß ich. A., dich21 grüße 53,33 (statt 34) Syn Ahn Ururvater Urvater Vater 1) Qu the king enquired if he recollected the way to his house,. he saw sitting in it an old man...... this house.. was transmitted to me by my father, [ am an hundred and seventy years of age, yet my father; still liveth." ..The old man then called his s o n . , the old man .said: „ . . I have le^al documents proving that this house dcscendeth to me properly from my grandfather who buiat i t . . his name was Yamleekha.." .. The old man's son brought the papers, and shewed them to Yamleekha, who .. recognised his own handwriting, and that of his son., he embraced the old man and his son.. ,,..ye are my children." ..Then Yamleekha said unto his grandson: „Thou hast said, that thy father still liveth?·' flieh. Seven sleepers, Fundgr 3,376ft 2) , Ahnherr' als vorangestellte Apposition ,dicft' interpretiert; andere Interpretation Durch seine Einweihung Hafcens in das Erdenwunder Eilfcr und als Landsmann aus Rheinfranken sieht sich dann G. als ,,Ahnherr" Rycbner, Div 576! ähnlich vergleichbar (an Schönheit u Wert) {die vier vollkommensten Frauen im Paradies] Diese werden nur bewundert | In dem höchsten Himmelskreise; | Doch sind aehnliche zu Hundert j Freundlich dir im Paradeise Xtl 3 1 .Fassg Syn vergleichbar vgl dergleichen gleich Aischa Mohammeds 3. Gemahlin u Lieblingsfrau, Tochter Abubekrs; hier (statt Cadisga} eine der vier vollkommensten Frauen Dann A, des Propheten | Liebstes ehlicher Gespiele, | Treu und kühn in Schmerz und Nöthen, l Freylich auch ein Schalck wie viele1' Xlt 3 1 .Fassg [Mahom's Gattinn attch' Sie baute j Wohlfahrt ihm und Herrlichkeiten, | Und empfahl bey Lebenszeiten Einen Gott und Eine Traute Text; Die vier schoensten Weibefr].. l Cadisga Gemahlin Mahoms Plp = Qu-Exzerpt] 1) Qu Aischa, Mohammeds gelieblcste üemahlinn ward., einiger Liebes-Händel mit einem jungen Krieger., beschuldigt. Aischa war unerschrocken und beredt.. plaidärte sie selbst ihre Sache vor Gericht.. die. Beklagte ward freigesprochen.. Die Rache eines schönen Weibes ist gefährlich. Ali hatte vorzüglich dem Mohammed gerathen, die Aischa vor Gericht zu ziehen. Sie vergaß in der Folge diesen Rath nicht, und ihre Intriguen, entfernten nach Mohammeds Tode, den Ali vom Kalifate Rehbinder, Mohammed 47i; vgl AISCHAH, Fillc d'Abubccrc fut la troisicme fcmmc que Mahomct cpousa, la scule qu'i! prit, lorsqu'elle etoät eneore fiile Herbetot, Bibl orient SO s v Aiamannen Mundart Zusammenrückung im Übergang zum Kompos1' Periphrase für deutsche Sprache?^ Und in

Alexander — all Alammannen Mundart | Auch den Perser überbieten 6,480 Plp 24 vgl deutseh, teutsch (cf-e Sprache) 1) ähril Zusammenrückijngen mehrt im Div. vgl Himmels Klarheit, Paradieses Luft, Propheten Sitte, Weines Nippen t/a," wohl nicht orthograph Eigentümlichkeit, sondern Gleichwertigkeit beider Glieder u schwebende Betonung andeutend 2) Zu dem obti Dialekt äußert sich G (80S in einer ftaz der Allemannischen Gedichte von JPHebel, den er später in den Tag- u Jahfeshetten als ,Siatnmverwanöten' bezeichnet; vgl WA40,297((u 36,72. Die Bedeutungserweiterung wohl in Anknüpfung an frz ,allemand'.

Alexander Alexander der Große, griech König (336-323), auch bei Haft's1' u in vielen orients! Sagen u Dichtungen eine Holle spielend; als Weltherrscher, Welteroberer, auoh als Muster des weinend nichts von seiner Würde verlierenden Helden; stets in Beziehung gesetzt zum Dichter, der sich mit ihm vergleicht, sich von ihm abhebt, ihn zu übertreffen scheint Komm Liebehen, komm! umwinde mir die Mütze | Aus deiner Hand mir ist der Tuihend schön.. | Ein Tulbcnd war das Band, das A-n In Schleifen schön vom Haupte fiel | Und allen Folgeherrschern., j Als Königszierde wohlgefie!2i VIII 13 Laß den Weltenspiegel A-n: j Denn was zeigt er?- ., j Stille Völker, die er, mit den ändern, | Zwingend rütteln möchte.. j Du! nicht weiter, nicht zu Fremdem streb e ! . , [ Denke daß du mich bezwangst3' Vtlt 40 Laßt mich weinen!.. j Weinende Männer sind gut., Ober den selbstgemordeten Liebling) A. weinte^ 6,290 in welchem Weine j Hat sich A. betrunken?.. [ Er war nicht so gut als der meine 6,301 1) vy'Steigt der Dichter vom Himmel zur Orde, und von der Fabel 2u der.. Geschichte nieder, so verweilet er gerne mit Alexandern Hammer, Hafis 1,XXXVII 2) Alexander der Große nahm als Eroberer des Ostens mit der orientalischen Tracht auch das Diadem an Weilz, Div 556; vgl s v Tulbend 3) Qu Meiner Freundin Geinüth ist der wcl lenze ige n de Spiegel.. /An/n.·/Der Wellenspiegei Aicxandcrs ist dasselbe Glas., worinn er mit einem Blicke alle Geheimnisse und Plane seiner Feinde durchschaute Hammer, Hafis i, J i >; weitere Qu-Hinwetss S v Wsli&nsfiseget 4} Parallele Klitus verging sich gränzenlo.s in widerwärtigen Keden, bis Ger König aufsprang.. Alexander stößt i h n . . nieder.. die bitterste Klage des verzweifelnden Königs 7,971; Qu: Curtius Rufus, Hist Alex VII11 u 2, vgl Liebling

Ali Vetter u Schwiegersohn Mohammeds Und Fatima dann die holde [ Gattin A-s sonder Fehle X I I 3 t.Fassg [A. liebte ohne Fehle Var; Kommt Fatima dann die Holde, j Tochter, Gattin n sonder Fehle Text] AU Kaschan Figur eines oriental ,Herrn und Helden' (in Nachdichtung der Cydopen-Geschichte, abweichend von Qu) Da will nun keiner sich nahn dem Zauber, | Doch A,K. er steigt vorn Pferd 6,468 Plp 3 [Erschriegt das Bünd[e]l die Herrn und Heiden j Schach Dudan spri[n]gt.. vom Pferd 1 ' andre Fassg (korr nach AA Plp 26)] 1) Qu Bajendcr Chan mit den Beghs.. war gekommen.. Aruz Kodscha stieg ab Diaz, Denkw 2,421 OgtiuzCyClOp; KMommsen, GuDiez 237 vermutet Vertauschung des Namens Aruz Kodscha mit anderen (wie auch sonst häufig bei G-s Dichten nach Vorlagen}, vielleicht aus etiphon Gründen; anders Weite, Div 48 i, der an eine Verknüpfung der von Diaz überlieferten türit Sag» mit dem Legendenkress um Ali den Reiter u Krieger denkt. Ali Kaschan (Ali Kashani) wird als AK von Kastian. einer Stadt im halt, die sich schon früh zu Ali u zur Sfiia bekannte, gedeutet

all vereinzelt GroäJschreibg bei subst Gebrauch l a/fr A sämtl vorhandenen (bzw einschränkend sämtl aus dem Kontext sich ergebenden orj näher bezeichneten) EinzelausPrägungen einer Erscheinung erfassend, zusammenfassend, auch eine Ganzheit charakterisierend 1 beim Pt iSv sämtlich: unmittelbar vor Subst [Dichter:] A-e Guten sind genügsam Xlt 5 [Schenke, 1 ] In a-en Elementen Gottes Gegen-

wart IX 20 [Huri:] Als der Prophet durch a-e Himmel fuhr 1 ' XU 6 Schau! Im zweifelhaften Dunkel j Glühen blühend a-e Zweige Vltl 36 uö ifestVbdgn a-e Leute Hl 14 a-e Tage 6,297 a-er Orten XII 9 an a-en Seiten XI 1 nach a-en Seiten Xli 11 in a-en Fällen IV 18 vor a-en Dingen 17 zu a-en Teufeln X 3 näher bezeichnet durch folgende Gegensatzpaare A-e Menschen groß und klein X 8 a-e Freunde, ] Jung und alt XII 9 nach Steigerungsformen Den Turban , . der besser schmückt j Als a-e Kaiserkronen l 5 Adam.. Evchen.. | Gottes zwey lieblichste Gedanken., j Liebster von a-en Gottes-Gedanken X 10 Hatem Zograi.. der reichlichst Lebende [ Von a-en Dichtern Vtlt 3 vorattr Arjj [Helios u Wolkentochter] Ihr scheint er nur allein zu scheinen, | Für a-e heitre Räume blind Vltl 32 vor Numerale a-e zwey X 10 [vgl beyde zusammen AA Plp 46] a-e beyde X 7 Plp [vgl a-e beide 3,240 ZahmXen l 191] Die Planeten haben a-e sieben | Die metallner) Thore weit gethan XII 2 vor Artikel öd Pronomen unter a-en | Den Abraxas seinesgleichen 6,288 a-e diese Kaisergüter VIII 14 ist somit dem Fünf der Sinne [ Vorgesehn im Paradiese, j Sicher ist es ich gewinne Einen Sinn für a-e diese XII 9 dem Beziehungswort nachgestellt Gott verzeih ihm seine Sünden a-es) II 3 Mich hat sie betrogen j Wie die übrigen a-e IX 14 XII 2 Vs 12'' vom Beziehungswort getrennt [Dichter:] Was a u c h . , j Für Töne lauten j Die wollen a-e herauf Xlt 5 Der Mufti las desMisri Gedichte, [Eins nach dem ändern, a-e zusammen II 5 A-c der Stcr[n]kunst Verächtfcr] 6,472 Plp 8 2 beim Sg iSv ganz, gesamt: bei Abstrakta, deren Pl ungebräuchlich ist Durch a-en Schall und Klang der Transoxancn IV 21 a-e Pracht der Indostanen VIII 14 [Hatern:] A-es Erdenglück vereinet i Find1 ich in Suleika nur Vtll 18 Was Schuld an a-em Unheil war X 6 a-er Welt Xli 10 A-er Weis' und Weg' so nette VII l 19 vor Pronomen Über a-es dieses Zeug V 5 Var [über solches Zeug Text] unflektue . . | H a t . . gefesselt a. me i n Le be n 1114 bei Abstrakte (deren Pl gebräuchlich ist) u bei Tieren: jede Einzelerscheinung, jedes Exemplar u zugl die Gattung in ihrer Gesamth eil erlassend Talisman. .JA-esUebel treibt er fort 12 [Schenke:] Denn vor Gott ist alles herrlich,. ] Und so schläft nun a-er Vogel j In dem groß und kleinen Neste l X 19 [ m a nc h e r Vogc l Var ] mitbes Scha ttierung:,a-e Wüste', die Wüste in ihrer ganzen Erstreckung; vielleicht auch die Metapher mit dem Abstraktem der Wüstheit, Leere verbindend Bist du von deiner Geliebten getrennt) Wie Orient vom Occident,| Das Herz durch a-e Wüste rennt VIII21 [durch Wüsteneyen Var; durch a-e Wüsten weitere Var} B verstärkend, intensivierend: beim Pl: eine Vielheit, die gleichzeitig öd in kurzer Aufeinanderfolge auftritt, bezeichnend Wenn jetzt a-e Donner rollen | Und der ganze Himmel leuchtet 116 beim Sg: die Bedeutung des Beziehungswortes intensivierend Una ich reite froh in a-e [die fernste] Ferne 13 II subst A ,a-e':ailg, zur Bezeichnung sämtl Personen (bzw einschränkend sämtl Personen eines best Kreises) Was a-e wollen weißt du [Hafis] schon ti 10 Wamik.. Asra. .[Die Namen müssen a-e kennen 1112 Der Winter und Timur. | So umgab sie nun der Winter.. Streuend j Seinen Eishauch zwischen a-e3' Vlt 1 iVbdg mit PersPron Trunken müssen wir a-e seyn! !X 4 Xtl 9 Vs 15 6,282 Vs 13 iGzjedem einzelnen Närrisch, daß jeder in seinem Falle j Seine besondere Meynungpreist!. .(Im Islam leben undsterben wir a-e V112 näher bezeichnet durch vorangehendes Gegensafzpaa/Oenn Sehnsucht hält, von Staub zu Thron, j Uns all' in strengen Banden U 10 vom Beziehungswort getrennt Sie lassen mich alle grüßen 6,282 im Vergl. in Wiederholung iSv eine wie die andre [Huris im Paradies] A-e sind wie a-e licht und klar XI! 2 ifestVbdgn [Dichter zu r Huri:] ich bewundre dich vor a-en XII6 begünstigter vor a-en tl 7 XII10Vs51 B ,a-es'; bezogen auf die Gesamtheit von Erscheinungen (bzw einschränkend innerhalb eines best Bereichs) Als das A l l . . [ In die Wirklichkeiten

All — Allah brach . . die Elemente|Scheidendauseinander fliehn.. jJedes nach der Weite rang.. | Stumm war a-es, still und öde VIII35 [Schenke:] vor Gott ist a-es herrlich IX 19 -em ist die Zeit verderblich, Sie [Lieder] erhalten sich allein III 8 Vor Gott muß a-es ewig stehn IV 25 Heut ist mir a-es herrlich, wenn's nur bliebe Vlll 41 Nur wenig ist's was ich verlange,] Weil eben a-es mir gefällt VIII 14 Hatem Thai., der A-es Gebende 4 'VIII3 Hudhud sprach: mit Einem Blicke |Hat sie a-es mir vertraut 6.295 [nach dem Erwachen der Siebenschläfer] Ephesus.. war der Thore Wart und Thurn und a-es anders*1 XI110 VI4 ViH18Vs7 XII6Vs40u46 WiesbReg956) seltener von Lebewesen Ganz anders ist's in dieser Welt | Wo a-es vorwärts dnkket, | Wenn einer stolpert oder fällt | Keine Seele rückwärts blicket IV 16 entsendet er [der Prophet] den ewigen Räumen | Ein Jugend-Muster, a-es zu verjüngen XI11 A-es jagt man mit Falken, (Nur nicht das wilde Schwein 7 'VI7 näher bezeichnet durch Relativsätze [Saki ru Hatem:] A-es weißt du was der Himmel | A-es was die Erde trägt IX18 A-es weg! was deinen Lauf stört! 114 l 2 Vs 21 VIII 14 Vs 35 Vorhergenanrttes zusammenlassend Glück und Hoheit a-es ist verschwunden, | Nur die Wunde für den Glauben bleibt XII 2 sie..|Trincken auf mein Wohl klingend mit mir, | A-es im reinsten Eilfer 53,33 Schau!. .|Glühen blühend alle Zweige,! Nieder spielet Stern auf Stern, | Und.. | Tausendfältiger Carfunkel;|Doch dein Geist ist a-em fern VIII36 IX 1 iVbdg mit DemonstrPron Wenn der Mensch die Erde schätzet.. | An der Rebe sich ergetzet,. | Weiß er das der Glut zu danken|Die das a-es läßt gedeihen XI 2 Daß wir solche Dinge lehren | Möge man uns nicht bestrafen: | Wie das a-cs zu erklären j Dürft ihr euer Tiefstes fragen XII 9 I110 Vs 17 II 10 Vs 53 6,302 Vs 21 7,222,19 Kenne wohl der Männer Blicke, | Einer sagt: ich liebe, leide! | Ich begehre, ja verzweifle! | Und was sonst ist kennt ein Mädchen. | A-esdaskann mir nicht helfen,| A-es das kann mich nicht rühren VIII 9 Lieblich ist des Mädchens Blick.. (Trinkers Blick ist lieblich.. |Lieblicherals a-es dieses habe,. vor Augen IV 4 6,282 Vs 11 vom Beziehungswort getrenn! das soll nur der Eilfer | A-es haben gethan 53,33 (Statt 34) Auf Schwert und Spieß | Und aufs Pferd erstreckt' ich | Die Vergünstigung, | Das ist nun a-es Gemeingut7,l5,30 HestWdg,vora-em'V\\\ !9Vs43 -^überSyn ganz jeder jedermann zu ,vor allem' besonders (sd) 1) Qu vgl Alle Himmel durchflog Mohammed der Prophet in seiner nächtlichen Himmelfahrt auf dem Glanzrosse (Alborrak) Hammer, GeschRedekPers 18; Als Mohammed durch alle Hfih'n der Himmel fuhr end 18S (Zit Rumi) [für XII2 wohl nicht direkte Qu, öa erst 1818 erschienen] 2) Qu nur dem Gott seine Sünden verzeihen wolle Hammer, Haffe 1,XXXIV 3) Qu nur el sparsit inter eos flatus suos glare am dispergcntes Jones, Poes Asiat 175 4) Qu Hat cm t ai der Freygebigste der Araber Hammer, Hafis 2,386:2,435:2,445 5) Qu „the world appeareth entirely changed., every thing altered.," . . he.. observed all (he streets to be perfectly changed Rich, Seven sleepers, Fundgr 3,372 6) nach KMommsen, BuDiez 299 Anm 1: Reicher Blumen goldne Ranken WA4,20 7) Qu tou le s sort es de B e t es fauves Chardin, Voyages (Amsterdam 1735)3,42

All 1 Universum, die aus den Elementen besiehende Welt: iZshg mit einem Weltsariöpfungsmythos a/s Emanation aus Gott Als die Welt im tiefsten Grunde | Lag an Gottes ew'ger Brust.. | Als das A., mit Machtgebärde, | In die Wirklichkeiten brach.. | Und sogleich die Elemente | Scheidend auseinander fliehn.. | Allah braucht nicht mehr zu schaffen, | Wir erschaffen seine Welt VIII 35 die Erde u die sie umgebende Atmosphäre; iZshg mit der pars Ethik der Reinigung der Elemente Habt ihr Erd' und Wasser so im Reinen, | Wird die Sonne gern durch Lüfte scheinen.. nun ist das A. gereinigt X11 der gestirnte Himmel [Schenke zum Dichter:] du liebst das Droben, | Das Unendliche zu schauen., vor Gott ist alles herrlich,. | Eule will ich.. | Käuzen hier.. | Bis

ich.. des Nordgestirnes | Zwillings-Wendung wohl erpasse, j Und da wird es Mitternacht seyn.. | Und dann wird es eine Pracht seyn, | Wenn das A. mit mir bewunderst IX 19 als Metapher für die in der Dichtung verklärte Liebe Hast mir dies Buch geweckt.. | Nun tön' es fort zu dir, auch aus der Ferne | Das Wort erreicht, und schwände Ton und Schall. \ Ist's nicht der Mantel noch gesäter Sterne? | Ist's nicht der Liebe hochverklärtes A.?1) VIII 29 2 in sich abgeschlossene Ganzheit, Vollkommenheit des Individuums; in der Parabel [Perle zum Juwelier:] Durchbohrst du mich, mein schönes A. | Es ist sogleich zerrüttet, | Mit Schwestern muß ich, Fall für Fall, | Zu schlechten seyn geküttet X 4 -* Welt- Syn zu 7 Schöpfung Welt Weltall ig/zu f Erde Himmel Natur zu2 Ich Persönlichkeit 1) vgl Interpretationen s v Mantel

Allah arab al-itäh: der Gott, Gott des Islam, mit dessen traditionellen Funktionen u Eigenschaften; zugl in erweitertem Sinn für Gottheit äug (gelegent/im Kontext wechselnd mit häufiger belegtem ,Gott'); auch als dichterische Personifizierung einer pantheist bestimmten Gott-Natur-Vorstellung u eines Schicksalsbegriffes: als Schöpfer von Welt Mensch Als die Welt,, | Lag an Gottes ew'ger Brust.. | A. braucht nicht mehr zu schaffen, | Wir erschaffen seine Welt VIII 35 Bulbuls Nachtlied.. | Drang zu A-s lichtem Throne, Und dem Wohlgesang zu Lohne Sperrt er sie in goldnen Bauer, | Dieser sind des Menschen Glieder X 2 Hält' A. mich bestimmt zum Wurm; | So hätt' er mich als Wurm geschaffen V 15b ate Spender von Gabe, Gnade, Gunst Denn A. gab die Gabe jedem Dichter. (Misbraucht er sie,, | So seh' er zu mit Gott sich abzufinden' 1 II 5 Hat A. zu gemeinem Heil j Der Gnaden vier verliehen. | Den T u r b a n . , Ein Zelt., | Ein Schwert.. | Ein Liedchen2' l 5 Nur wer von A. begünstiget ist. Der nährt sich, erzieht sich, lebendig und reich IV 23 VI 12 als Schicksatslenker Eh es A, nicht gefallt j Uns aufs neue zu vereinen VIII 30 im Hinblick auf den ,mahometanischen Rosenkranz' der 99 Eigenschaften u Beinamen Allahs (nach dessen Vorbild die Geliebte u die Natur preisende Epitheta erhalten) Allerliebste., Allgegenwärtige , . Allschöngewachsne., Allschmeichelhafte.. | Allspielende., | Allmannigfaltige.. | Allbunt be st ernte.. Allum klammernde,. A U erheitern de.. | Allherze r we i tern de.. Allbelehrende.. | Und wenn ich A-s Namenhundert nenne, Mit jedem klingt ein Name nach für dich3' VIII 42 ate Inschrift auf, Segenspfändern' Talisman in Carneol.. Wenn das eingegrabne Wort | A-s Namen rein verkündet, Dich zu Lieb' und That entzündet 4 ' l 2 in doppelter Mgtaphorik: .Regentropfen A-s' für Perlen, Perlen für Dichtung D ich frische Perlen., | Die Regentropfen A-s Gereift in bescheidener Muschel5' VII116 Syn Gott (sd) ^/Geschick (sd) Natur 1) Qu über diejenigen, die mit der Begeisterung eingenommen sind, kann kein Fetwa ausgesprochen werden Toderini, Lit Turk (Zusatz Hausteutner), nach Br Knebels 25.115 A A P!p 250 2) Qu q ue Dieu les avoit favorises de quatre avantages Chardin, Voyages (Amsterdam 1735) 3,259 3) Oü Namen Gottes und des Propheten,. dass die hundert Korallen des mohammedanischen Rosenkranzes neun und neunzig Eigenschaften Gottes sammt seinem arabischen Namen Allah bedeuten Hammer, Talismane. Fundgr 4, i SO [Aufzäh· lung folgt i61f]; Parallelen der sogenannte mahomeianische Rosenkranz, wodurch der Name Allah mit neun und neun zig Eigenschaften verherrlicht wird 7,59; Idee des Göttlichen.. Begriffe vom höchsten Wesen.. Wollte ich es, gleich einem Türken, mit hundcr! Namen nennen Gespr Eckerm 83.31. Interpretation: Spiegelung der Geliebten in der Natur, die Eins mit Gott ist (In allen Elementen Gottes Gegenwart IX 20) - eine große Identitätstrias Geliebte-Natur Gott. Vgl Burdach, JA5.402, der das Ged sin .panlheistisch-erotisches Seitenstüdf' zu den 99 Beinamen Allahs nennt 4) Qu die Talismane konnten fortan Nichts als Anrufungen Gottes, die Namen Seiner Attribute, Worte Seiner Schrift (des Korans)., enthalten

Allbeiehrende —· allenfalls Hammer, Talismane, Fundgr 4,157 5) Parallelen Vom Himmel sank.. | Ein Tropfe,, l Doch lohnte Gott bescheidnen Glaubcnsmuth | Und gab dem Tropfen Kraft und Dauer.. ] Die Perle glänzt X 1 u Die Flut der Leidenschaft.. |Sie wirft poetische Perlen an den Strand VI 16; Qu $ v Perls

Altbeleh rende in allem, üb das All, in höchstem Sinn Unterweisende, (durch Liebe) die Welt Aufschießende; Anrede der sich in der Natur spiegelnden Geliebten Was ich mit äußerm Sinn, mit innerm kenne, |Du A,, kenn* ich durch dich 1 'Vltt 42 vgl belehren (sd) 1) Zusammensetzung mit AH- nach dem Vorbild dar 99 Beinamen Allahs, vgt Allah Anm 3 u die folgenden Lemmata von Atlbuntüesternte bis AHiHTtklarnrnernde (die Warnen sind für Natur Geliebte in gleicher Weise passend) Allbunt besternte über und über, ganz mit bunten Blumen Besäte; Anrede der sich in der Natur spiegelnden Geliebten An des geblümten Schleyers Wiesenteppich, J A . , schön erkenn' ich dich11 VIII 42 1) vgl AI/belehrende Anm /,· Parallelen Dann viclgeblümten Kleides Feld, wie es wunderbar]Mit frühlingsreichem bunten Schmuck die Brust umgab.. ..Sie steiget hernieder in tausend Gebilden, | Sie schwebet auf Wassern, sie schreitet auf Gefilden.. jSo neu verherrlicht leuchtete das Angesicht] Pandorens mir aui buntem Schleier, den sie jetzt | Sich umgeworfen 5 ,326 329 Pand 624! u 674u683tt

allda ebendort, an dem erwähnten Ort Der ächte Moslem spricht vom Paradiese [ Als wenn er selbst a, gewesen wäre XII 1 Syn allcort(en) vgl allhier dahier alldort(en) wie allda Berechtigte M ä n n e r , . ' Paradies der Manner Glaubenshelden j Ist hiemit voltkommen ausgerüstet. ] [ Auserwählte Frauen.. | Doch wir wissen nur von vieren [ Die alldort schon eingetroffen.. | Diese finden wir alldorten XII 3 [aldort u Die aldorten eingetroffen Var; Ferner sind allhier zu finden ] Vier, die a 11 erschön sie n Frauen XII 3 t.Fassg] Syn allda vglaithierdahier AI l eben gesteigenes, verjüngtes, erneuertes Leben im All, in Natur u Mensen; iZshg mit dem Verjüngungsmotiv All lebe n l 16 Tit [Staub WiesbReg 67; vgl Staub ist eins der Elemente] Das du gar geschickt bezwingest | Hafis, wenn zu Liebchens Ehren, | Du ein.. Liedchen singest. . von ihrer Pforte Wolken Staubs.. in dem heißen Süden | Ist er mir genugsam worden. ( Doch schon längst daß liebe Pforten i Mir auf ihren Angeln schwiegen! ] Heile mich Gewitterregen, | Laß mich daß es grunelt riechen!.. Wird der wilde Staub des Windes j Nach dem Boden hingefeuchtet. | Und sogleich entspringt ein Leben, ] Schwillt ein heilig, heimlich Wirken' 1 Kontext] vgt Leben 1) Interpretation: Während in westl Dichtung, so auch bei G, der Staub das Symbol des Vergänglichen, Un/ruchtoaren, Unlebenüigen ist, wird er in ö$tl Dichtung, bes oei Hafis, mit der Liebs in Zshg gebrach!. Hierdurch fühlt $ich der Dichter an dan Staub des Südens u die itwn dort zuteilgewordene Liebe erinnert. In ihm entsteht der Wunsch, den , Staub' wieder zu ,beleb&n\ sein Inneres mit d&m Aufleben der NBiur in Einklang zu bringen. - Vgl Parallele Laßt mich weinen! Tbränen beleben den Staub.' Schon grunelt's 6,290 [-alles}

s Hauptallee

allein zweimal -ne l Ad], präd u adv a ohne Begleitung, ohne Gesellschaft, für sich Schreckend ritt er a., | Niemand begleitet' ihn ] Als das Schwert von Jemen 1 '7,14,2 Sitz* ich a., | Wo kann ich besser scyn? ] Meinen Wein]Trink' ich a.,] Niemand setzt mir Schranken 2 ' IX 2 Dichten ist ein Uebermuth! | Treib' es gern a. ] Freund und Frauen, frisch von Blut, | Kommt nur auch herein l 15 einsam, verlassen

Wenn ich so a. da stehe [ Im stillen Wittwer Haus VI1138 Var [nun vorm Spiegel stehe Text] im kosm Bereich, iZshg mit einem Weltschöpfungsmythos Da erscholl in Jammerklagen ] Was die Ewigkeit verband Und in schmerzlich strengen Tagen, | Einsam sich, a. empfand VIII 35 Var b ohne fremden Anteil, zu eignem Nutzen u Voneil In der Liebe mag man nie j Helfer und Gesellen, | Geld und Ehre hätte man | Gern a. zur Spende V 5 Daß wirs uns a-e gönnen l 12 [Dichter üb Mohammed:] wir andre Musulmannen ] Nüchtern sollen wir gebückt seyn, | Er, in seinem heil'gen Eifer, | Möchte gern a. verrückt seyn31 IX 17 c als Einzelfall, ohne Beispiel Wenn du aber dennoch Huld'gung ] Diesem leid*gen Ding [Kreuz an der Perlenkette] verlangest; ] Diene mir es zur Entschuld'gung | Daß du nicht a-e prangest. j Doch a.!- Da viele Frauen [ Salornonis ihn verkehrten, [ Götter betend anzuschauen.. ] Jsis Hörn, Anubis Rachen ] Boten sie dem Judenstolze, ] Mir willst du zum Gotte machen | Solch ein Jammerbild am Holze! 6,289 d einzig, nur, bloß Dich vermag aus Glaubensketten | Der Verstand a. zu retten V 12 /'Gz .ganze Welt', .alle Leute', Jeder', ,giles' Und mag die ganze Welt versinken, j Hafis mit dir, mit dir a. ] Will ich wetteifern! II 6 Lieber meines Liebchens Aeugeln | Stehn verwundert alle Leute, [Ich,der Wissende, dagegen] Weiß a. was das bedeute III 14 Var [Weiß recht gut Text] Verbrannt sey jeder.. i Wer spricht und glaubt wie Misri er a. j Sey ausgenommen von des Feuers Pein4' II 5 Allem ist die Zeit verderblich, | Sie [die Lieder] erhalten sich a. Ill 8 verstärkt durch ,nur' [Helios u Wolkentochter] Ihr scheint er nur a. zu scheinen. | Für alle heitre Räume blind | Versenkt er sich in Schmerz und Schauer VIII 32 II Konj iSvjeäocfi Oft sitz' ich heiter in der Schenke j Und heiter im beschränkten Haus; ] A, sobald ich dein gedenke, ] Dehnt sich mein Geist erobernd aus Vllt 14 XII 6 Vs 21 korresp mit vorausgehendem , wohl' Ich möchte dieses Buch wohl gern zusammen schürzen., j A. wie willst du Wort und Blatt verkürzen [Wenn Liebeswahnsinn dich in's Weite führt VIII 25 wer nicht fehlt weiß wohl wenn andre fehlen; | A wer fehlt der ist erst recht daran, Er weiß nun deutlich wie sie wohl gethan VI 16 Syn zu l einsam für (t sich) nur vgl einzig Syn zu II aber doch jedoch vgl dagegen 1} Ou soius, nemo eum comitatus = Allein., niemand war ihm dann Begleiter Freytsg, Carmen arabicum 1Su23 2} Parallele Die stille Freude wollt ihr stören?] Laßt mich hei meinem Becher Wein; i Mit ändern kann man sich betehren, j Begeistert wird man nur allein 4.115 Chin-Dt Jahres- u Tageszeiten XI» 3} Ou um u;»s Vorrecht der Trunkenheit für sich selber zu behalten Oelsner, Monamed 217 4} Ou nur Misri Afendi ausgenommen Toderini, Lit TO* (Zusatz Hausleutner), nach Br Knebels 25.1.15 AA Plp 250

allenfalls a mit vollem Gehalt: in jedem Falle, in jeder Hinsichten iron Zshg Wohl! Herr Knitterer er kann sich [Mit Zersplitterer vereinen, | Und Verwitterer alsdann sich | A. der beste scheinen 1 ' V 6 [das Morgenblatt.. Mit Freymüthigein.. ! Und die Elegante,, die beste Var] b höchstens, gegebenenfalls (wenn es sein müßte); iron-scherzhaft [Hatem:] Ich verkörpre mich behende] In den Holden den sie kost, ] Wollte, wo nicht gar ein Rabbi; (Das will mir so recht nicht ein; [ Doch Ferdusi, Motanabbi, ] A. der Kaiser seyn VIII 1 Syn zu a Fall (in jedem F-e, in allen Fällen) 1) Interpretation Morgenbiatt für gebildete Stände.. Der FreimüEhige oder Ernst und Scherz.. Zeitung für die elegante W e l t . . Das erstgenannte B l a t t . . zeigte .. zumal in den ersten Jahren, Tendenzen, die Goethe mißbilligte.. Das zweite war ein Organ seiner Widersacher. Das dritte hatte., die Bestrebungen des Weimarer Kreises benörgcll, gab sieh sonst aber Goethe-freundlich und bekämpfte den .Freiinülhigen' (,allenfalls die beste') Weitz, Div 528. Hieraus könnte man ableiten, daß G eine eigne mildere Beurteilung der latzsgenannten Zs ausdrucken wollte. Die im Artikel bevorzugte Den-

allerbeste — Allgebenedeite du mein Mondgesicht! Vltl 33 [A-s WA Text1'] wenn du froh verweilest j Wo ich mir die Welt beseit'ge. | Um die Welt an mich zu ziehen, j Bist du gleich mit mir geborgen.. ] Und was folgt und was vergangen j Reißt nicht hin und bleibt nicht hangen. | Bleibe du, mein A-s, | Denn du bringst es und du giebst es2' VIIi 1 In tausend Formen magst du dich verstecken, [ Doch, A., gleich erkenn' ich dich*1 Vtli 42 von den Armen der Geliebten, in der Gefangenschaftsmetaphorik der Liebessprache der Prophet.. entsendet.. den ewigen Räumen I Hin Jugend-Muster.. [ Sie.. fesselt,. j Um meinen Hals die a-n Schlingen XII 1 zeit l relativiert: was einem in einer best Epoche als das Liebste erscheint (aber nicht wahre ,Liebe' ist) „Die Jahre nahmen d i r . . so vieles: | Die eigentliche Lust des Sinnenspieles, j Erinnerung des a-n Tandes [ Von gestern .. j Nun wüßi ich nicht was dir Besondres bliebe?" j Mir bleibt,. Idee und Liebe! (V 17 Syn vielgeliebt vg! lieb liebeviel

tung gründet sich auf den Kontext, bes auf den Ausdruck .sich.. scheinen', der den Dünkel der Herausgeber charakterisiert. Auch in einem Gsspr mit Kanzt Müller vom 14,12.08 sine alle drei Zeitungen abgewertet.

allerbeste subst ,das A-e': auf atlg mensch!, auch auf geistig-künstlerischem Gebiet, personifiziert Haben sie von deinen Fehlen | Immer viel erzählt,. | Hätten sie von deinem Guten | Freundlich dir erzählt, | Mit verständig treuen Winken Wie man beßres wählt.. das A. | Blieb ihm nicht verhehlt, j Das fürwahr nur wenig Gäste j In der Clause zählt, [ Nun als Schüler mich, zu kommen, j Endlich auserwählt. [ Und mich lehrt der Buße Frommen, Wenn der Mensch gefehlt 1 ' IV B Syn allerhöchste hoch (höchste) vgt allertrefflichste gut 1) Interpretation Zurückweisung der vielen negativen und verständnislosen Kritik, Vermissen produktiver K r i t i k . . Der Dichter sagt., man habe viel von dem, was er (angeblich) falsch gemacht habe, gesprochen.. Hülle niansia« dessen gesagt, wo denn sein eigentliches Können liege, und ihm da Aufgaben genannt, dann wäre er früher zu dem Allerbesten gelangt, das immer nur wenige., um sich versammelt. Doch nun hat er den Weg dorthin gefunden (bescheiden sagt er: ats Schüler, und nicht das Ich wird zum Subjekt gemacht, sondern das Allerbeste), deswegen erkennt er jetzt von sich aus, was er für Fehler gemacht habe, und er greift zu dem aus christlichem Sprachschatz stammenden Worte vom Nutzen (Frommen) der Buße, um dieses In-skh-Gchcn auszudrücken Trum, HA2",575f. HPIard weist das Wort der Freimaureisphäre zu u interpretiert es im Sinne der überkonfessionellen Menscnheitsreligion, vgl Eludes Germ 212,i 966, 180ff. Beutler faßt das Ged in relig Geiste auf u deutet das Wort als das Ewige, Div 452. -Der Wunsch nach, verständig treuen Winken / Wie man beßres wählt' wird kaum das sittl-re/ig Verhalten betreffen, auf (liesern Gebiet, wo es an .Winken' nicht mangelte fLavater, Jacoöi), hat G Einmischung abgelehnt.

1) hierzu Burüach, WA6.426 schwerlich auf Mondgesicht zu beziehen; die Konjektur erscheint unnötig, wenn man .allerliebstes' als Attr zu -gesteht auffaßt, zum metonym Gebrauch von .Gesicht' i/g/du holdes Angesicht Faust l 3431; ahnt Parallelstellung von selbständigem Wort u Kompositionsglied bei G u Zeitgenossen s Paul, Gr 4,388 2) Interpretationen: xin Allerliebstes möge „bleiben", d. h. ausharren, bei ihm verweilen, weil es das Allerliebste erwecke und mitteile .. Möglicherweise,. Beziehung auf eine nur gedachte Geliebte .. auf einen Typus und Genius der Liebe, auf ein Wesen, in dem sich Eros verkörpert Burdach, JA5,379. Anders: In der Welt der Dichtung Lieöe erschein; die Zeit aufgehoben; in der Dichtung verklärt .bleibt' die Geliebte, ihre Gegenwart .gibt' ihm .was folgt und was vergangen', Zukunft u Vergangenheit, der erfüllte Augenblick wird zur Ewigkeit. 3} vgl Allbelehrende Anm 1: lernet Beynahmen der Altgclicbicn Tgb 18.3.15

allermeist iSv zuhaut, zahlreich: öd zeit! iSv zumeist, sehr oft Gar viele Lander hab" ich bereis't. | Gesehen Menge von Menschen a.' 1 6,280 [Mit Menge von Menschen a. Varj vgl meist

allerengste subst, Getrenntschreibg ,ins a-e': noch mit räumt Vorstellung mBez auf stärk einschränkende Bedingungen; iZshg mit myth-poet Paradiesvorsteltungen Doch bedingt ins aller engste Das sie [Jünger Jesu] niemals überschrjitten] | Sie verschweigen auf das strengste j Dass ihr Herr so viel ge[litten] 6,471 Ptp 7 [Doch bedingt man sie aufs engste Var; Die Bedingung doch ist engste weitre Var 53,37 (cng[e] AA Plp 43)] vgl eng

1) I c h . , bin lange mit vielen Personen umgegangen 7,78; Ou: Mirza Abut Hassan Chan [Üb$ Kcsegarten, vg/frz Übs in Br Gfin Fritsch je nie suis irouve longtenis avec plusieurs personnel A4 Pip 239] nach SaarJi, Bsumgarien Ich habe mein Leben bey allerhand Menschen zugebracht &bd Vorrede; vgf auch J'en ai considere ä loisir les divers Habitans Chardirt, Voyages (Amsterdam 1735) 3,266 (Zit Saadi)

AI l erheiternde aile(s), das All Erhellende; im Hinblick au! die Morgenröte, die Morgensonne, a/s Anrede der sich in der Natur spiegelnden Geliebten Wenn am Gebirg der Morgen sich entzündet, j Gleich, A., begrüß' ich dich11 VIII 42 vgl erheitern

allerrelnste von höchster innerer Lauterkeit Fatima.. j Englisch a. Seele In dem Leib von Honiggolde XII 3 [Wie ein Leib aus Honigsgolde Um des reinsten Engels Seele 1 .Fassg] vgl rein

1) vgl Allbelehrende Anm 1

ai (erschönste iS äußerer u innerer musterhafter Schönheit u Vollkommenheit; iZshg mit islam Paradiesvorstetlungen Vier, die a-n Frauen [Ahia, Miriam, Aischa, Fatima] |Daß, gereizt sie anzuschauen, jHouris fürchten zu erblinden;|Die., an ihrer eignen Schoene | Selbst ein ewig Muster haben X I I 3 1 .Fassg [Die vier schoensten Weibe[r] l A h i a . . [ Maria [ Cadisga.. j Fatime1' Pfp = Qu-Exzerpt; vgl Auserwählte Frauen XII3 Tit] vglschön

allerhöchste auch subst a doppelsinnig: am höchsten Himmel u im Rang am höchsten stehend; mBez auf Sonne u Mond im Sonnemonöorden [Suleika:] Die Sonne.. j Der Sichelmond. . | Wer konnte solch ein Paar vereinen?.. | [Hatetn:] Der Sultan., vermählte [ Das a, Weltenpaar, j Um zu bezeichnen Auserwählte.. [Auch sey's ein Bild von unsrer Wonne! Vilt 12 b ,das A,': Göttliches, höchste Dinge Doch Abraxas bring' ich selten! | Hier soll meist das Fratzenhafte, j Das ein düstrer Wahnsinn schaffte, j Für das a. gelten. | Sag' ich euch absurde Dinge, l Denkt, daß ich Abraxas bringe" l 2 [A. WA Text] Syn allerbeste hoch (höchste)

1) Qu: s M auserwärileri Anm 2

allertreff l ichste allg lobendes Epitheton iSv allerbeste; iZshg mitistam Paradtesvorstellungen Doch die a. [der Huris) gefällt sich | Keineswegs in solchen Herrlichkeiten,] Heiter, neidlos, redlich unterhält dich] Von den man nigf alt 'gen andrer Trefflichkeiten 1 · XII 2 vgl allerbeste trefflich

1) Parallele die Verlegenheit.. das Absurde vergottern zu müssen 41',354,13f Calderon, Tochter diiif!

allerliebste auch subsi neust, mask, fern stets mit vollem Gehalt: was einem am liebsten in der Welt ist; als Kosewort in Anrede des Schenken, der (in der Natur sich spiegelnden) Geliebten Du kleiner Schelm du. J Und so erfreu ich mich | Auch deiner Gegenwart | Du a-r IX11 [A-rWAText] Dua-s,

1) Interpretation: $ v ander Anm 4

Allgebenedeite Beiname für Maria, die Mutter Jesu; auch nach isSam Vorstellung des Paradieses fei/fiaffig [vier Frauen im 10

Allgegenwärtige — als Paradies] Dann die Atlgebenedeyte, die den Heiden Heil geboren1' XU 3 [Miriam . . der Jungfraun Krone 1 .Fassg; die Mutter Gottes Ptp; die Königinn des Himmels]. , Ist ais Jungfrau benedeyet weiteres Pfp] vgl benedeien Jungfrau Königin (K. des Himmels) Maria Miriam Muttergottes

AHschöngewachsne auch -sene von voltkommen schönem Wuchs; Anrede der in der Natur sich spiegelnden Geliebten An der Cypresse reinstem, jungen Streben, ] A., gleich erkenn' ich dich1' VIII 42 [Allschöngewaschne Var (Druckfehler); AllschÖngewachsene weitere

1) Qu vgl im Paradiese . . wandeln Adam . . Jusuf , . Moses . . Jesus, Maria, die Reine, und . . Mohammed der Hoehgebcncdcile Hammer, Halts LXXXVtl

1) vgi Allbelehrer\tfe Anm 1; ferner die Metepher .wsndelrtde Zypresse II W 2} M$ .neuer Div'fe) (John}

Allspielende die spielerisch Vielbewegte; Anrede der in der Natur sich spiegelnden Geliebten Wenn steigend sich der Wasserstrahl entfaltet, j A., wie froh erkenn' ich dich1' Vltl 42

Allgegenwärtige überall und immer Gegenwärtige; Anrede der in der Natur sich spiegelnden Geliebten In tausend Formen magst du dich verstecken . . Du magst mit Zauberschleyern dich bedecken,] A, , gleich erkenn' ich dich11 VII 1 42 [ Allgegenwärt'gc Var*'; A. WiesbReg 94]

1) vgl Atlbetehrende Anm 1. Parallele Sie spielt ein Schauspiel. . M i t allen treibt sie ein freundliches Spiel / 1,6 Die Natur /footer/

1) vgl AHbelehrende Anm /; Qu Namen Gottes. . neun und neunzig Eigenschaften . , 49. der AI [gegenwärtige Hammer, Talismans, Fundgr 4, 16Qt (aiseinziger Name Wort/ übernommen). Parallelen Du bist mirin alle Gegenstände transsubstanziirt, ich . . sehe dich . . überall 85,305 Ch Stesn 1U.4.82; Alles ist immer da in ihr. Vergangenheit und Zukunft kennt sie nicht, Gegenwart ist ihr Ewigkeit Nil, 9 Die Natur {ToblerJ. Vgl Interpretation s v Form Anm l 2) nurAusg!.H (OMa v) u WA Text

Allumklammernde alles Umschlingende; Anrede der in der Natur sich spiegelnden Geliebten Und greift umher ein tausendarmger Eppich, [ ! ., da kenn' ich dich'' Vtll 42 vgl umklammern 1) vgl Altbelehrende Anm 1 a Hz u derb ungewöhnlich, unnatürlich stark, grob; mBez auf Riesenkind, Cyklop Da liegt ein Ey.. ein Bündel. ] Da platzt der Kuchen ein mächtfig] Kindlein] Entwickelt derbe und a-e Glieder 1 ' 6,468 Plp 3 [zu derbe Var; Da platzt , . es ein derbes Kindlein | Entwicklet andere Fassg (Korr AA Plp 26)] vg! derb (sd)

allgemein subst ,da$ - ' als Wertbegriff dem , Gemeinen ' gegenübergestellt das Gerneine lieb ich nicht, doch das A-e11 7,284 Plp 1) QLJ hal ein alter Philosoph. . auf die Frage, was er für das Beste halte? die schöne Antwort gegeben: was Gemein ist. denn Gemein und Gemein wird doch immer zwcyerlcy bleiben Diez, Denkw 1,763

1 } Qu nur ein Knabe . . Seinem Leibe nach war es ein Mensch , der am Scheitet ein Auge hatte Diez, Oenkw 2,421 QghuzCyclop

allgewaltig iSvgar zu heftig: von einem Gefühl Doch wenn es a. brennt Dann greifst du nach der [Wein-JSchale11 1t 10 vgl gewaltig

allzu garstig recht häßlich, auch: in boshafter Absicht bewirkt; in parabolZshg Saba's Königin .. j Vor Salomo . , | Läßt sie eine goldene Vase setzen , . ein Knecht allzutäppisch . . ] Stößt eine wüste Beule hinein . , | Der König spricht: . . ] Trifft doch das Höchste das uns gegeben ] Ein a-er Schmilz darneben. [Es können die Eblisdic uns hassen] Vollkommnes nicht vollkommen lassen1' 6,304 vgl garstig

1) Parallele Muß Lichcsfcuer a. glühen 2. 1 Sonette XIV

Aliherze rwetter n de

alten das Herz ganz Erweiternde, Er-

leichternde, Frohmacnende; Anrede der sich in der Natur spiegelnden Geliebten Dann über mir der Himmel rein sich rundet, | A., dann athm' ich dich" VIII 42

1 ) Interpretation Der König sieht darin din boshaften Eingriff höllischer Mächte; des Dichters wirkliche Meinung ist, daß der Welt seihst die Unvntlendbarkcit des höchsten Schönen mitgegeben ist Pyrilz, GoetbeStud ) 96; vgl s v vollkommen Anm 1

1} vgl Das Erweitern des Herzens j (Dil Goosha) Garten A4 Plp 181,91; Qu der Dil Goosha (das Erweitern des Herzens) der beste Garten außerhalb der Stadt Waring, Reise nach Sfieeraz, 1808,72; vgl f&rri&f Der Wohhhaten beste ist des Herzens Wertigkeit. lAflffl:] Des Herzens Weitigkctt hcisst ein frohes Herz, denn Wenigkeit ist das Gegentheil von des Herzens Beklcmmlhcit Diez, Denkw 1,74 Rütiml Denkmäler der Jonier aus dem Turk. Vgl Allbelehrende Anm 1. - Parallele Diana, Lima, Hekate! | Du Brust-erweiternde Faust II 7906

allzurasch von jungem Wein ich möchte. , [Trincken den Eilfer [ Wenn er alt ist, denn gegenwärtig ] Ist er a. und jung der Eilfer 53,35 [allzu rasch AA Plp 39; Der noch junge und rasche Eitfer Var 53,465] vgl heftig rasch allzutäppisch allzu ungeschickt, plump, tölpelhaft; in parabol Zshg eine goldene Vase . . j Sollt' ein Knecht a. sein, | Stößt eine wüste Beule hinein 6.304 vgl ungeschickt

allhier ebenhier, an dem erwähnten Ort [im Paradies] Ferner sind a. zu finden [ Vier, die allerschönsten Frauen Xlt 3 1, Fassg [Doch wir wissen nur von vieren] Die alldort schon eingetroffen Text] Syn dahier vgl alica alldort

als 1 Vergleichspartikel a bei Gleichsetzung u gteichnishafter Nebeneinanderste/lung Den Gruß des Unbekannten ehre ja! [ Er sey dir werth a, alten Freundes Gruß IV 7 Aber stieg der Feuerkreis vollendet, [ Stand ich a. in Finsterniß geblendet XI 1 in etlipt Fügung eine goldene Vase . , unerhörter Zier, ] Fischen und Vögeln und Waldgethier, [ Worum sich krause Schnörkel häufen, [ A. [wie bei] Jakin und Boas an beiden Knäufen 6,304 mit vorausgehendem korresp ,so', vereinzelt bei Gegenüberstellung von Verschiedenem jw Betonung der gleichen Intensität, desselben Grades Du schaust mich an, ich bin so groß als Er VIII 13 Wenn Gott so schlechter Nachbar wäre J A . ich bin und als du bist VI 6 [Hatcm zu Suleika;] Hauchest du. . [Fremden Athem mir entgegen! [ Der dich eben so belebet, | Eben so in Liebe schwebet. . [ So harmonisch a. der meine VIII 28 Er (der Wein] war nicht so gut a. der meine 6,301 „So

AllmannlglaUige auch falt'ge in späten Drucken höchst Vielfältige, Formenreiche, sich stets Verwandelnde; Anrede der in der Natur sich spiegelnden Geliebten Wenn Wolke sich gestaltend umgestaltet, A., dort erkenn' ich dich1' VIII 42 [Allmannigfalt'ge Var2'] vgl mannigfaltig (sd) 1) vg' Allbetehr&nde Anm Parallele Sie verwandelt sich ewig., Jedem erscheint sie in einer eignen Geslali, Sie verbirgt sich in tausend Namen und Termen, und ist immer dieselbe , Die Natur [Tobler] 2) nur Ausg I.H. u WA Text

Allschmelchel hafte höchst Schmiegsame; Anrede der in der Natur sich spiegelnden Geliebten In des Canales reinem Wellenleben, | A., wohl erkenn' ich dich1' VIII 42 1) vgl AI/belehrende Anm J

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aisdann — alt gefährlich ist dein Wesen | A, erquicklich der Smaragd." Ill 7 idVbdg ,a. wie' So ganz a. wie es gewesen X 3 hypothet Nebensatz einleitend, beim Konjunktiv Ein Spiegel,. j Ich sehe so gerne hinein, j A, hinge des Kaisers Orden j An mir VIII 3 Wenn d u . . Deine Leidenschaft mir zuwirfst [ A. war's ein Ball VII116 uö idVbdg ,a. wenn' (vgl dagegen W) Der ächte Moslem spricht vom Paradiese j A. wenn er selbst ailda gewesen wäre XII 1 in eltipt Fügung, satzeinleitend A. wenn das auf Namen ruhte! | Was sich schweigend nur entfaltet V 6 b bei Gegenüberstellung von Verschiedenem: nach Komp Ein Schwerdt, das tüchtiger beschützt | A. Fels und hohe Mauern 1 * 15 Mehr a. Moschus sind die Düfte | Und a. Rosenöl dir lieber2' l 16 Jüngling! mehr a, Jüngling bist willkommen firn Paradies]!3' XII 2 uö idVbdg,a. wenn' nach Komp (vgl dagegen 1a) Doch hält nichts grimmiger zurück, | A. wenn du falsch gewesen l V13 Dümmer ist nichts zu ertragen, ] A. wenn Dumme sagen.. VI 6 iSvaußer nach .ander', inrftetorFi-ageWashat Liebesschmerz ändern Grund! A, seine Heilung zu suchen4' Vtll 21 nach verneinenden Ausdrücken Daß sie niemand schadet als sich selber tl 4 Vom heut'gen Tag, von heut'ger Nacht [ Verlange nichtsj A. wasdie gestrigen gebracht5' Vt 1 6,475 Pip 13 7,131,22s1 7,14,47' c übergehend zu koputat Funktion, mit vorausgehendem korresp.so'der Fürst.. j Weiset ab so Schwerdt a. Feuer81 XI110 uö vgl so 2 zur Anknüpfung prädikativer Bestimmungen: in der Funktion, in der Polls von, auf Grund einer Eigenschaft, zum Zwecke von darf der Mensch, a. Priester, wagen [ Gottes Gleichniß aus dem Stein zu schlagen X11 Verweilst du in der Welt, sie flieht a. Traum8' IV 24 Männer hängen die Papiere., um, a. Scapulire l 2 [A. Scapulir. umgeh, l Man10 ner ' Plp = Qu-Exzerpt] uo iVbdg mit Verben Daß ich mich a, Medschnim preise V 7 des Kaisers.. j Der a. Gott sich läßt verehren, j Doch a. Gott sich nicht be währet Xlt 10 V I I I 1 0 iSv zu Hält" Allah mich bestimmt zum Wurm;jSo hätt'ermich a. Wurm geschaffen V15b se/ten mitAdjals Prädikativum Xerxes beweinte des Heeres Unzahfl] a. todt 6,455 Varzu 6,290 [das unerschlagene Heer Text") in Berührung mit .1 als symbol Gleichsetzung die Perlen reihen.. j Wollte traulich dir verleihen, A. der Liebe Lampendochte 6,288 [Gleich der Liebe Lampcndochtc Var 52,285] mit dem Nebensinn anstelle, anstatt [Dichter zürn Schenken:] Geh. .jTiefm's Innre schließ die Tbüren; j Denn sie [Aurora] möchte deine Schöne j A. den Hesperus entführen IX19 [Wie Var'1)] 3 Konj zur Einleitung temp Nebensätze, Gleichzeitigkeit öd unmittelbare Folge zweier Vorgänge bezeichnend A. ich auf dem Euphrat schiffte, Streifte sich der goldne Ringj Fingerab VIII 7 A. ich aber erwachte | Ging unvermuthet die Sonne auf 12 ' VIII Motto [Da Var] uö mstkorresp,da' [Huri:] A. der Prophet durch alle Himmel fuhr j Da paßten wir auf seine Spur XI l 6 Und er sprach das Won: Es werde! [Da erklangein schmerzlich Ach! | A. das 1.. j In die Wirklichkeiten brach VIII 35 mit kaus Einschlag Lind Jamblika sagt . . J A . der Schäfer.. zaudert: Lauf ich hin! und hol'euch Speise'" X I I 1 0 Syrizu 1a gleich wievg/zu Jdnurzu ic so und Syn zu,2zu i/g/1ür Statt (an jds S.) Stelle (an jds S.) Syn zu 3 da wenn wie

Männern.. als Skapulier uder en baudricr.. getragen werden Hammer, Talismane, Funögr 4:15S 11} Burdach WA 6,436 las die Var M i t 12) Qu: wörtlDiez, Denkw i,254 Selim l.;Parallele Die Sonne war eben im Aufgchn, \ Als ich zu neuen) Tag erwacht 3,231 ZahmXen l 35f 13) QuThe shepherd .. was afraid.. And Yamteckha made answer: .... I will go for bread.." Rich, Severs sleepers. Fundgr 3.371

alsdann sodann, darauf(hin) Wohl l Herr Knitterer er kann sich | Mit Zersplitterer vereinen, j Und Verwitterer a. sich | Allenfalls der beste scheinen V 6 [Und das Morgenblatt es.. | Mit Freymüthigem., die Elegante dann sich,. die beste scheinen Var] Syn dann sodann vgl hernach also verstärktes ,so' a vergleichend [Hatem zu Suieika:] Hab' ich dir nicht oft erzählt j Wie der Doge von Venedig j Mit dem Meere sich vermählt. | A. von deinen Fingergliedern | Fiel der Ring dem Euphrat zu Vllt 8 Var n [So Text] Sinnig zwischen beiden Welten2' l Sich zu wiegen lass' ich gelten; j A, zwischen Ost- und Westen [ Sich bewegen, sei's zum Besten 6.276 b (zugl) zusammenfassend Daß nur immer,, j Jeder täglich neues höre, [ U n d . , die Zerstreuung t Jeden in sich selbst zerstöre . . J A . war es und wird bleiben3' V 6 [Suleika:] Streifte sich der goldne Ring j Fingerab in Wasserklüfte.. | A. träumt ich Vflt 7 c folgernd Manchmal ist ein Wort vonnöthen, [ Oft ist's besser daß man schweigt. \ A. sag' ich.. j Sage nicht.. III 7 Syn so vgl c darum deshalb 1} Reinschrift, vgl Ah [oder] Also Maier, OivKomm 286 2) Himmel u Erde, vgl s v Wslt 3} Patallelen so ist es beschaffen, so wird es bleiben ReinF XII 379; So ist es beschaffen und so wird es eine Weite bleiben B12.20 Meyer 19.1.97; „Also ist es beschaffen, so wird es bleiben" sagt Re i necke Fuchs B45, i 32 Zelter 1 S. 1-29; vgl auch Das Lied: so war es einst, i Und so wird es auch ferner seyn Hafis 1,349

alsogleich Getrenntschreibg im Erstdruck verstärktes .sogleich' [Hatem:] D u . . bist so zierlich.. j Man gedenkt nicht ungebührlich A. der Minarette VIII 19 [Also gleich Var1'] Syn augenbl icks bald gleich sogleich Stelle (auf der S.) 1) In Ms .neuer Div'(e) eigenhändig korr in ,Atsogleicri' (so schon in Reinschrift)

alt 1 a iGz jung; vom Menschen, bes iZshg mit AlterJugend- u Verjüngungsmotiv Und so kann der a-e Dichter hoffen | Daß die Huris ihn irn Paradiese, Als verklärten Jüngling wohl empfangen tl 4 Wenn mich Alten, a-e Frauen.. froh gegrüßet, [Glaubt 1 ich Jugendzeit zu schauen 6,278 Vtll 20 Plp [Zit s v Alter 1 .Ztt] Jung und a.' (als nachgestelltes Attr übergehend zum Subst}: Gegensätze zusammenfassend zur Bezeichnung der Gesamtheit alter Altersstuten Und so möchf ich alle Freunde, Jung und a., in Eins versammlen [im Paradies] XII 9 vom Wein, mit dem Nebensinn abgelagert Denn ich möchte.. Trincken den Eilfer Wenn er a, ist, denn gegenwärtig j Ist er allzurasch und jung der Eilfer 53,35 vom Rhein, anknüpfend an die Vorstellung vom Vater Rhein; vielleicht in Berührung mit 2 (seit Jugend vertraut) Dieses späte Lied.. Das vom a-en teutschen Rheine, | Eurem schoenen Tage huldigt [Zusatzstrophe zum 50jährigen Dienstjubiläum von Kirrns u Schardt] IV 11 Plp b bei Altersangabe: iZshg mit dem Altersmotiv Bei Saadi gedenk' ich mich, | Ist hundert sechzehn Jahr a, worden. . j Und ich b i n . . von seinem Orden 1 ' 5', 129 2 lang vertraut, wohl bekannt Den Gruß des Unbekannten ehre ja! j Er sey dir werth als a-en Freundes Gruß IV 7 3 seit langem, von früher her bestehend Ein a. Vertrauen wirke neuen Bund tV 7 4 ehemalig; IZshg mit dem Motiv der Vergänglichkeit Ewigkeit Des a-en Meeres Muscheln [ Im Stein sucht' ich die versteinten, j H u d h u d . . [ Stotzirte., [ Ueber das Todte scherzend [ Der Lebend'ge,. l Eile der

1) Qu des Sabres ou Cimcterres, qui ]es defendoicnt mictix que Ics Chateaux des autres Peuples Charoin, Voyages (Amsterdam 1735) 3,259 Z) vgl zum 2. Beleg Ungewöhnlich ist die Stellung des durch als eingeführten Gliedes vordem Komp. Paid. Gf 4,234 3} vgiPäuS, Gr 4,390 4) Qu an de rs f ü r Gru nd als Diet, Denkw2.236 Kja tiOi Rumi. SpiegeldLänüer 5) QuNcrcquerezpoint. .autrechosequcceque.. Chsfdin, Voyages (Amsterdam 1735) 2,17 6) nach einem Chiffarnbr Mariannes; Qu:Hafis),310 7) Qu; s v niemand Anm 4 8) Qusomc were for throwing the youths into the sea, others were for burning them with fire, others for hanging them up Rich, Seven sleepers. Fundgr 3,363 9) Paraffefe Verweile nicht und sei dir selbst cinTraum 2,24S; Ou que ce n 'est que sephantnmed'un songe Herbeiol, Bit>!orier\t 302 s v Oura'a, Le Monde fZif RurreJ 10) Ou dass.. diese van

12

Alter — [-amtj Geliebten j Zu verkünden daß ich ihr [ Ewig angehöre 2 ' IH 11 5 vergangen; ,a. und neu': von der in der Gegenwart noch lebendigen Poesie der Vergangenheit Immerfort zunächst im Osten A, und neuen Sang zu kosten 53,361 Ptp 40 [Unversiegten Sang Plp Var; vgl Flüchte du, im reinen Osten j Patriarcheniuft zu kosten l 1 ] ran der eigenen, an die vergangene Poesie schöpferisch anknüpfenden Divandichtung Hafis.. mit dir allein | Will ich wetteifern!,. j Nun töne Lied mit eignem Feuer! | Denn du bist älter, du bist neuer3' II 6 vgl Alte, das Alte, das zu alt 5; in Gleichsetzung mit ,Neuem', mBez auf den Fortbestand einer alten Kultur Wer den Dichter will verstehen j Muß in Dichters Lande gehen; | Er im Orient sich freue | Daß das A. sei das Neue 4 ' 7,211,23 iVbdg mit,Neuem', Tradition u Fortschritt, in reiner .Folge' als Voraussetzung einer gesunden Staatsentwicklung Und der Fürst erkennt die Treue, j Sie erhält die That lebendig, | Dann bewährt sich auch das Neue, Nächst dem A-n, erst beständig IV 11 [Mit dem A-n Var] abgewertet: Veraltetes, Überholtes neben modisch Aufgeputztem Die neuen Derwische wissens nicht besser, | Sie schwatzen das A-e, das Neue dazu 5 ' V 14 Alte, der zu alt i a; iZshg mit dem Alter-Jugendmotiv [Hatem:] Du guter Knabe- h a s t . , i Vom Freund und Lehrer.. | So jung vernommen wie der A. denkt tX 20 Sollt' einmal durch Erfurt fahren, [ Das ich sonst so oft durchschritten., j Wenn, mich A-n, alte Frauen.. froh gegrüßet, [Glaubt' ich Jugendzeit zu schauen,. [ Und so wollen w i r . . Uns der Gegenwart erfreuen, [ Das Vergangne mitgenießen 6,278 Die Jüngsten wiederholen der Aehesten Worte,(Und glauben daß es ihnen angehört"' VI 9 -> ur- veralten vgtzu t a groß (g, und klein) Syn zu Alte, der Greis zu A!te, das sein (Gewesene, das) 1} Ou: S v hunü6r1$6Ctizohn 2) Parallele vgl daß er [Voltaire} . . a l l e versteinten Muscheln iäugnete.. der Augenschein halle mir.. deutlich genug gezeigt, daß ich mich auf altem abgetrocknetem Meeresgrund., befinde., das Rheintal war ein ungeheurer See.. gewesen 28,61 DuW 11 3) Interpretationen vgl Aneignung des Orientalbmus.. Freiheit der Form, abgerissen, einzeln - und doch bringt er von den Alten mehr Bildung und Bildlichkeit mit. Das ist gerade das einzige, was den Orientalen abgeht, die Bilder — . In so weit sei er so eitel und übertrieben zu sagen, daß er darüber stehe, das Alte und Neue verbinde Tgb Boisseree 3.8. IS; ferner„Älter" ist ihm sein Lied, soweit es östlich, „neuer 1 ', insofern es westlich, sofern es „eignes Feuer" ist Sei/Wer, Div 408; ein Lied, das neuer ist, d.h. andere Töne als bisher (das Verjüngungsmotiv klingt leise an), und zugleich älter durch Spiegelung der Hafisisdien Dichtung Tmnz, HA2":5S5. Vgl ferner Kammencii, Zwei kleine Goethe-Studien 11 u SIAtkins, Euptior 59,1965,182! 4) vgl eine bedeutende Welt.. die.. in den neusten Reisebesehreibungen zwar oberflächtich-urngeändert, im Grund aber als dieselbe erscheinen wird, welche sie dem,. Manne [della VatleJ zu seiner Zeit erschien 7,211 5) Interpretation das Alte: orthodoxer Glaube; das Neue: Bibelkmik, Humanität, Idealismus usw. Die Schwierigkeit einer Verbindung Trum, HA2",584f. l/g/Priester werden Messe s i n g e n . . ] Jeder w i r d . . sich der Gemeine freuen, | Die .. j So im Alten wie im Neuen j Ohngcfährc Worte stammelt 3,104 Herkömmlich 6} Mögl -Bezug angedeutet bei KMommsen, GtiDiez 204 ff: Parallele Wer kann was Dummes, wer was Kluges denken | Das nicht die Vorwclt schon gedacht? Faust II 6S09f

A-s, j Da wir noch von Liebe litten 112 —» Zeitzu 3 ehemals einmal einst gestern i/g/sonst vorher

Syn

1) Ou: $ v Boteinah 2) Qu vgl Ob du gleich jung bist.. so sey doch verständig and klug wie die Alten Diez, Buch Kabus 416 3} Ou Aristoteles sagt: Jugend ist eine Art von Rascrcy u in der Jugend sind die Menschen ganz ohne Wein berauscht Diez, Buch Kabus 416u41S: Gestern begab sich Hafis in die Schenke, ] Ohne Besinnung verlangt er das Glas. | Träumend erblickt er die Göttin der Jugend, | Siehe, da ward er als Greis noch verliebt [Anm:] Eigentlich die Schönheit, das schöne Gesicht der Jugend, er träumte, er sey wieder jung geworden Hammer, Hafis 1,418 4) Ou Neuntes Kapitel erklärt den Zustand des Alters und der Jugend., Dein Umgang sey nicht stäls mit Jünglingen, sondern auch mit Alten Diez, Buch Kaous 416u419. Parallele Die Wechsel n ei gung des früheren und späteren Alters deutet eigentlich aui ein echt pädagogisches Verhältnis.. leidenschaftliche Neigung des Kindes zum Greise .. Bezug des Enkels zum Großvater [N8j 7,146

altern alt werden, Jugend und Schönheit verlieren; iZshg mit Aller-Jugend-, Vergänglichkeits- u Ewigkeitsmotiv Suleika spricht, j Der Spiegel sagt mir ich bin schön! j Ihr sagt: zu a. sey auch mein Geschick, i Vor Gott muß alies ewig slehn, j In mir liebt Ihn, für diesen Augenblick 1 * IV 25 t) Interpretation Vergängliche Schönheit wird unvergänglich, wenn man das Gleichnis Gottes m ihr verehrt. Der Augenblick wird so zum Träger und Ausdruck des Ewigen Pyritz, Goeth&Stud 2 7; vgl PStöcklein. Wege zum späten G fl960,269

altershalben wegen des Alters (u dadurch bedingter Baufälligkeil) In die Höhle sie. läßt vermauern,. | Jahre fliehen . . j Und die Mauer, die vermorschte, j A. ist gefallen 11 XII tO 1) Qu nur half of the building had fallen down Rich, Seven sleepers, Fundgr 3.371

altpersisch Zusammenschreibg erst in späten Drucken von der persischen Religion Vermächtniß alt persischen Glaubens 1 ' XI 1 Tit [alt persisches Var"; a-es wettere Var31; a-en WA Text: vgl Vermächtniß WiesbReg 65] 1) vgl Glaubensbekänntniß des Parsen Tgb 13.3.15 2) Ms .neuer Div'(e) (Göttling) u Ausg. I.H. (Taschenausg.) 3) Ausg. l.H. (Oktav)

Amarante Fuchsschwanz; Blütenstenge! als Gegenstand eines Blumen- u Zeichenwechseis zw Liebenden A. Ich sah und brannte 7,125,25 Ambralocke Pl: nach Ambra duftende Locken, Motiv auch bei Hafis Will in Bädern und in Schenken j Heil'ger Hafis dein gedenken, Wenn den Schleyer Liebchen lüftet, j Schünlend A-n duftet' 1 l 1 1} Interpretation: De! Geruch, bes von Ambra (Duftstoft damals noch nicht einwandfrei geklärter Herkunft), Moschus u Blumen spielt als sinnt Heiz in der Orients! Welt eine große Rolle. Parallele Moschusduite-nd Lockenschlangen Vllt l f; Ou vgl Beschäme sie mit einer Spitz' [Von deinen Ambratocken Haffs 2,307; Ambrahaar eüd 1,45 ähnl >,59: Von dem Haar durchwürzet mit Ambra ei>

anfeuern anregen, aufmuntern Wo das Jagdlied.. j Fülle runden Tons enthauchte, j Anzufeuern, zu erfrischen j Wie's der Busen wollt' und brauchte l 12 Syn anregen aufregen begeistern beleben entzünden ermuten ermutigen zuschüren vgl aufwecken erheben (Geist e.) regsam (r. werden)

aneignen l ,sich etw a ': zu eigen machen, inner/ich aufnehmen, euch gestaltend bewältigen Ein Siegelring ist schwer zu zeichnen, | Den höchsten Sinn im engsten Raum; j Doch weißt du dir ein Aechtes anzueignen, j Gegraben steht das Wort, du denkst es kaum l 2 Var [Text s 2] 2 ,etw a.': (best Gegebenheiten) anpassen Doch weißt du hier ein Aechtes anzueignen l 2 {Var s 1)

angehen 1 intrans: anfangen, einsetzen Ueberliefrimg.. Ist auch wohl ein Hirngespinst j Nun geht erst das Urtheil an. Dich vermag aus Glaubensketten Der Verstand allein zu retten V 12 2 frans: jdn betreffen, auch: kümmern [Blumen- u Zeichenwechsel zw Liebenden] Seide Ich leide. | Bohnen Will dich schonen. ] Majoran Geht mich nichts an 7.126,22 vgl zu t anfangen beginnen

Anekdotenjäger Schnüffler, die Jagd machen auf Histörchen, insbes Liebesgeschichten aus dem Privatleben berühmter Persönlichkeiten^ „Wir sind emsig nachzuspüren, | Wir, die Anecdote n jager, [ Wer dein Liebchen sey und ob du | Nicht auch habest viele Schwäger 111 15

angehören 1 an jdn gebunden sein; auch in der Dienstmetaphorik der Liebessprache daß ich ihr l Ewig angehöre (1111 [Hatem:] sieht man dann daß ich dir angehöre: ] Das, Liebchen , ist mein Stand 6,478 Pjp 20 im kosm Bereich, iZsbg mit einem Weltschöpfungsmylhos; rezipr: .sich a.' Und sogleich die Elemente j Scheidend auseinander fliehn.. Morgenrot he , . entwickelte dem Trüben [ Ein erklingend Farbenspiel ! Und nun konnte wieder lieben [ Was erst auseinander fiel. | Und mit eiligem Bestreben ] Sucht sich was sieh angehört Vltl 35 2 jds Eigentum sein; von geistigem Gut, wohl weniger iS einer Autorschaft als iS des (angemaßten) Rechts willkürt Anwendung Die Jüngsten wiederholen der Aettesten Worte, l Und glauben daß es ihnen angehört 1 ' VI 9 Syn zu 1 zugehören vgl zu 1u2 besitzen gehören

1) vgl DIFremdWb (Schutz) 1,34

anerkennen suäst u attr PartPrät a .kein A.': keine gegenseitige Wertschätzung Einer will nur wie der andre | Was die Eigenliebe heischet.. es ist kein A., j Weder vieler noch des Einen, Wenn es nicht am Tage fördert j Wo man selbst was möchte scheinen11 V 13 b zuerkennen „Die Jahre nahmen d i r . , so vieles., frommt nicht m e h r . , von Oben | Der Ehren anerkannte Zier, das Loben j Erfreulich sonst.." IV 17 Syn zu a Anerkennung erkennen schätzen t) Interpretation noch wenn sie etwas anerkennen, so ist es, um sich sciber, nicht das Anerkannte, zur Geltung zu bringen fiychner, Div 473

Anerkennung Wertschätzung, Hochachtung A. Wiesb Reg 10 zu II 4 [Der Deutsche dankt Tit Texl: vgl Heiliger Ebusuud, hast's getroffen! Solche Heilige wünschet sich der Dichter Kontext] Syn anerkennen (A.) vgl Beifall Ehre Huldigung Lob loben (L.) Ruhm

1} Zu Interpretation u Ou vgl: KMommsen, GuDiez 205

Angel von (personifizierten) Türen: ,auf ihren A-n schweigen' iSv sich idem Liebenden) geräuschlos öffnen Doch schon längst daß liebe Pforten ] Mir auf ihren A-n schwiegen!" l 16

anfallen angreifen: iZshg mit der Löwenmetapher, von einem Helden, im Totenpreis war e r , . j Wenn er anfiel, l Ein grimmiger Löwe1' 7,13,19 Syn rennen {aui jdn r.)

1) Motiv such bei röirt Elegiksrn, vgl zB ianua, iam pateas uni mihi, victa querelis | neu furtim versa cardine apcrta sones Tibult 12,91; cardine tune taeito vertere posse fores ebd 6,12

1} OtJ quum irruebat teo ferox = Im Angriff, wie ein grimrri'ger Löwe Freyiag, Carmen arabteum 18u22

angelegen idVbdg .sich a, sein lassen' iSv sich bemühen, sich einer Sache annehmen (Anspielung auf Wiener Kongreß] Laßt euch, o Diplomaten!] Recht a, seynj Und eure Potentaten j Berathet rein und fein Vltf 37 [Lasst es.. j Euch a. seyn Var] Syn beeifern befleißen bemühen sorgen vgl Acht (A. haben.) umsorgen

Anfang Beginn, Eingang: eines Buches, aus oriental Sicht, dem Ende des europ Buches entsprechend [Eingangs- u Ausgangswidmung] Unserrn Meister., verpfände | Dich, o Büchlein.. [ Hier am A., hier am Ende, | Östlich, westlich, A und 7,258,3 eines Gedichts, ,A.',,Mitte' ,Ende' im Reimwon bei Gaselen übereinstimmend [Dichter zu Hafis:] Dein Lied ist drehend wie das Sterngewölbe, [A. und Ende immer fort dasselbe, Und was die Mitte bringt ist offenbar, j Das was zu Ende bleibt und Anfangs war t! 6 [A. war Var11]

angeln

resultativ: mit der Angel fangen· in der Jagd- u

Verwunoungsmeiaphorik der Liebessprache, ahnl Metaphern auch bei Hafis [Hatem üb die Augen eines Mädchens:] Dies, wenn Jen's verwundend angelt, j Heilend, nährend wird sich's weisen1' VIII 19 vgl locken

16

angeloben — anschauen migkeit macht den Tempel VI 13 Var fGrößre kann man bauen, j Mehr kommt nicht heraus Text]

1) vgl Es stecken mehr als fünfzig Angeln | In jeder Locke deiner Haare.. die Einbildungskraft hat nichts dawider sich die Haarspitzen hakenartig zu denken 7,105; Oil hierzu: Hatls 1,407: vgi In dem Meere bleib' ich als Fisch, j Bis des Haares Angel mich greift [Arm:] Die Ringel des Haares sind Angelhacken [$icj Hammer, Hafis 1,264

anliegen

anmaßlich volt Einbildung, Stolz; hyperbol für das durch die Liebe gesteigerte Selbstgefühl des Dichters, hier von den schön verzierten Bogen, auf denen seine Gedichte diese Haltung spiegeln {in Nachempfindung eines als typ orients! erkannten Zugesp Die schön geschriebenen, | Herrlich umgüldeten, j Belächeltest du [ Die a-en Blätter, [ Verziehst mein Prahlen | Von deiner Lieb' und meinem ] Durch dich glücklichen Gelingen VIII 16 vgl kühn selbstgefällig stolz

angeloben etw feierlich versprechen, zusagen, verabreden Euch im Vollmond zu begrüßen [ Habt ihr heilig angelobet VIII 36 vgl Versprechen Angesicht Antlitz a eines (mensch/ aufgefaßten) Tieres Da lachten die Hyänen | Bei'm Tode der Hudseiliten.. Wölfe, j Denen glänzte das A.11 7,16,15 b Gottes (als dichterische Personifizierung einer pantheist bestimmten Gott-Natur-Vorsteltiing); ...ins Angesicht blicken' Metapher für: in best Weise gegenüberstehen, zugewandt sein, in einem best Verhältnis stehen Der Trinkende,, j Blickt Gott frischer ins A. (X 3 Syn Gesicht

1) vgl daß vom Thron, durch alle Stufen h i n a b . . alles voller Anmaßung zu finden sei, voll weltlichen und geistlichen Hochmuths 7,141; vgl in weiterem Zshg 7,139,201t, imbes Mit den Anma3ungen unscrs westlichen Dichters aber möchten wir die Landsleute gern versöhnen. Eine gewisse Aufschneiderei durfte dem Divan nicht fehlen, wenn der orientalische Charakter einigermaßen ausgedrückt werden sollte 7,142.1 ff: vgl s v prahlen Anm ?

1) Ou Supos, sane i is niuiii vuilus = Die Wolfe.. | Ihr Angesicht, es wurde heiter Freytag, Carmen arabicum 20u25 anhören etw lauschend wahrnehmen, vernehmen; Metapher für at/g (auch geistige) Wahrnehmung Worauf kommt es überall an j Daß der Mensch gesundet? | Jeder höret gern den Schall an | Der zum Ton sich rundet 114 Syn horchen hören vernehmen

Anmaßung Stolz, Überheblichkeit; in negierendem Zshg, verbunden mit dem Bescheidenheitstopos Hatem! das soll der Name seyn. [Nur daß man mich daran erkennet, [Keine A. soll es seyn. | Wer sich St. Georgenritter nennet j Denkt nicht gleich Sanct Georg zu seyn. | Nicht Hatem Thai, nicht der Alles Gebende | Kann ich in meiner Armuth seyn, [ Hatem Zograi nicht, der reichlichst Lebende | Von allen Dichtern, macht' ich seyn. [ Aber beyde doch im Auge zu haben VIII 3 Syn Dünkel Einbildung prahlen (P.) vgl Stolz

anlma lat: Seele; metaphor gleichgesetzt mit der gefangenen Nachtiga/l Liber Nigaristan. j Luscmia captiva cui nomen est a. j Non inservit corpori, quod vices retis gcrit" X 2 Pfp = Qu-Exzerpt [vgl Bulbuis Nachtlied.. das Seelchen Text] vgl Seelchen Seele

1) vgl anmaßlich Anm 1

1) Qu: last wörtlich Harrach, Liber Nigaristan, FundgrZ, 1081; vgl Avis animae Kontext ebd

anmutig in gefällig anmutende poet Form gekleidet u Kalligraph ausgeschmückt Die schön geschriebenen, ] Herrlich umgüldeten, [ Belächeltest du Die anmaßlichen Blätter, j Verziehst mein Prahlen Von deiner Lieb'.. ] Verziehst antnuthigem Selbsttob VIII 16 vgl charmant gefällig hold lieblich nett niedlich reizen (r-d) reizumhangen schön zierlich

Anklage Beschuldigung A, II 2 Tit = WiesbReg B [vgl Wißt ihr denn auf wen die Teufel lauern,.? j Lügner sind es und der Bösewicht. [ Der Poete warum scheut er nicht j Sich mit solchen Leuten einzulassen' Kontext; femer A. | Soll ich dir sagen auf wen die Teufel niedersteigen'' Var = Qu-Exzerptj

anno lat: im Jahre den Eilfer, i Der so viel wuchs und gut [ A. eilf. Drum heißt er Eilfer 53,35 Syn Jahr (in den J-en)

1) Ou (bis auf Tit): wont Hammer, Koran-Übs 26.22011, Fundgr 3,255

Anklang mehrdeutig iSv Heranklingen. Gleichklang, Widerklang; iZshg mit myth-poet Paradiesvorstellungen Metapher für die in das ewige Reich des Geistes eingehende, doch in die Welt zurückwirkende Dichtung A. XII 5 Tit [vgl [Huri:] an der Pforte., hört ich ein wunderlich Gesäusel, j Ein Tonund Sylbengekräusel, j Das wollte herein.. J Es klang aber fast wie deine Lieder.. [Dichter:] Was a u c h . . | Für Tone lauten ] Die wollen alle herauf.. [ Kommt deinen Gespielen so etwas vor j So sollen sie's freundlich vermerken, [ Das Echo lieblich verstarken, ] Daß es wieder hinunter halle Kontext]

anregen zu ei* (geistiger Tätigkeit) anreizen, stimulieren; vom Philosophen, in scherzhafter Identifikation mit einem Wein/ahrgang Hört m a n . . wohlthätige Nahmen [ Wiederholt wie Eilfer.. j Kant wird.. genannt [ Als a-der Hilfer 53,33 Syn aufregen begeistern beleben erheben (Geist e.) regsam (r. werden) vgl anfeuern (sd) anschauen auch subst -schaun 1 jam ins Auge sehen; als Äußerung der Liebe, im Partner Steigerung des Selbstgefühls bewirkend Was ist denn Hoheit? Mir ist sie geläufig! ] Du schaust mich an, ich bin so groß als Er [Kaiser] VIII 13 2 betrachten; iZshg mit islam Paradiesvorsleitungen die allerschönsten Frauen, [ Daß, gereizt sie anzuschauen, Houris fürchten zu erblinden XII 3 LFassg ,anzuschauen sein': Anblick bieten, aussehen, sich darstellen, mit wertendem Prädikat Die Welt durchaus ist lieblich anzuschauen, | Vorzüglich aber schön die Welt der Dichter VIII 41 3 von relig Zuwendung: ,betend a.' iSv göttl verehren Da viele Frauen j Salomonis ihn verkehrten, [ Götter betend anzuschauen j Wie die Närrinnen verehrten 1 ' 6,289 ,im Anschaun': in Schau, Erkenntnis; iZshg rnit myth-poet Paradiesvorsiellungen Bis im Anschaun ewiger Liebe [ Wir verschweben, wir verschwinden XII 9 Syn blicken zu 1 ansehen sehen (ins Auge s.) zu 2 besehen betrachten schauen sehen vgl zu 3 subst Anblick

anklopfen ,etw a.: : Einlaß begehrend gegen etw (Tür} klopfen; anknüpfend an islam Vorstellungen vom Paradies u vom Einlaß durch dessert Pforten® Die Planeten haben alle sieben] Die rnetallnen Thore weit gethan, [Und schon klopfen die verklärten Lieben [ Paradieses Pforten kühnlich an XII 2 Syn klopfen 1) vgl zur Konstruktion Paul, Gr 3,251 f

s angelegen

2) vgt s v Paradies Anrrj 2

ankommen ,a. auf etw': das Wesentliche, die Hauptsache sein Daß ich mir bewußt sey | Darauf kommt es überall an IX 11 Worauf kommt es überall an [ Daß der Mensch gesundet? [Jeder höret gern den Schall an | Der zum Ton sich rundet l 14 iZshg mit der Hausmetaphorik (im Hinblick auf Dichtung) Auf die Größe kommt's nicht an, | Die Fröm-

17

anschreien — Arm 1) Qu neigten seine Weiber sein Herz fremden Göttern nach . . daß sein Herz von dem Herrn, dem Gott Israels, abgewandt war I.Kon,

Apfe! Baumfrucrtt; iZshg mit bibl u islam Paradiesvorstellungen Weisheitsbaum an Baum cypresseragend [ Heben Aepfcl goldner Zierd empor1' XII 2

anschreien mit Worten heftig gegen jdrt angehen: von einet myth Gestalt der Winter . . j Stieg in Timurs Rath hernieder, j Schrie ihn drohend an und sprach so1' Vlt 1

1) Qu vgl den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen.. von den Früchten des Baumes I.Mos 2,9 u 3,3; Darin sind Früchte aller A r t . . Don werden sieh Paimen und Aepfel galten mil Granaten Hammer, Koran-Übs S5,S2u6B, Fundgr 4,80. Parallele droben im Paradiese wo kühle Bäche fliessen zwischen Palrnbäumcn und Früchte drüber hängen wie Gold B2.30 Lotte Buff [8.10.72}: vgl $ v Lebensbäum u s v Weisheitsbaum

1) Ou Hyetrti. . eum indamans, altocuta est Jones, Poes Asiat 175

ansehen jdn freundlich a. ': iS achtungsvoller Zuwendung iGz grober Nichtachtung Setze mir nicht, du Grobian, Mir den Krug so derb vor die Nase! j Wer mir Wein bringt sehe mich freundlieh an IX 8 Syn anschauen blicken (jdm b.) sehen (ins Auge s.)

Apolog für: Parabel, m Titelzitat Saadi A. F Gr 1,94" X 1 Plp = Qu-Exzerpt [A-e AA Ftp 157] vgt Parabel (so) t) Qu Das Regentröpfchen. A. von Saadi Funägr 1,94 Tit

Araber neben dem Perser Hauptträger der oriental Kultur, wie sie sich im Divan spiegelt; auch (im Entwurf) als Maske des Dichters Daß A. an ihrem Theil [ Die Weite froh durchziehen j Hat Allah zu gemeinem Heil \ Der Gnaden vier verliehen, j Den Turban., j Ein Zelt.. j Ein Schwerdt.. j Ein Liedchen r) l 5 [Mich A. wer sollte wohl Sich [?] über mich nur schazen u Ich A. weiß nur zu wohl.. Gluck Var]

Anteil jdm zustehender, gebührender Teil eine Spinne , . Hat Gott ihr doch wie mir gewollt j Einen Antheil an diesen Tagen VI 10 Syn Teil 1) Interpretation: Hier spricht die Ehrfurcht vor dem Leben u das Gefühl der Gerechtigkeit, die jedem Wesen seine Daseinsberechtigung zuerkennt, /edes in seiner Eigenart gelten läßt, jedem seine Lebensfreude gönnt

1) Qu c'est ce qui fit dire aux Arabes, quc Dicu les avoit favorisis de quatre avantagcs, cntre autras, par dessus les autres Peuples Chartiin, Voyages (Amsterdam 1735)3,259

Antichambre Dai Pl -bern Vorzimmer zu den Räumen hochgestellter Persönlichkeiten1'1; mil iron Anspielung auf die Beschränktheit der sich darin aufhaltender! Personen (wohl vor allem das Personal. Dienerschan uä gemeint, weniger die wartenden Besucher) Keinen Reimer wird man finden Der sich nicht den besten hielte . , j und so fand ich 's denn auch juste [ In gewissen Antichambern, [ Wo man nicht zu sondern wußte ) Mäusedreck von Koriandern V 2

Arafat (Eöene u) Berg in der Nähe von Mekka, Wallfahrtsort, an dem die Feier/ichkeilen der Mekka-Pilger ihren Höhepunkt fanden: im Kontext einer Parallele (mit verborgner Anspielung auf die namentl Erwähnung des Dichters vor der Kaiserin) Wißt ihr wie Schehäb-eddin j Sich auf A. entmantelt.. Wenn vor deines Kaisers Throne, i Oder vor der Vielgeliebten j Je dein Name wird gesprochen) Sey es dir zu höchstem Lohne" 111 15

1) nach DIFramdWö (Schutz) 1,37 im 18 Jh entlehntes Wort

antu n , es jdm a. ': durch magische Kräfte binden, fesseln: in der Zaubermeiaphorik der Liebessprache Wie lieb sie mir s angethan III 13

1) Qu Lorsque le Scheikh Schehab-eddin.. fit son dernier pelerinage., Comme il faisoit le tour de la Caba et qu'il s'cEoit arr£te sur le m on E Arafat Grangeret de Lagrange, Poäme du Scbei'kh Schorsfeddin Omar ben-Faredh, Fundgr 4,170; vgl ferner Und wenn ihr herabeilt vom Arafat, so gedenket Allahs an dem heiligen Ort Koran (ed Reclam} SB, Sure 2,194(198)

Anubis ägypt (Tolen-)Gott, dargestellt mit Hunde- cd Schakatskopf; a/s Beispiel einer machtvollen Gottheit Da viele Frauen j Salomonis ihn verkehrten Götter betend anzuschauen. , | Isis Hörn, A. Rachen [Boten sie dem Judenstolze, [Mir willst du zumGotte machen ] Solch ein Jammerbild am Holze! 6,289

Arbeit Anstrengung, Mühe, Kampf (bei Vollzug der Blutrache) Nun ist der Wein wieder erlaubt, [ Der erst versagt war, j Mit vieler A. [Gewann ich mir die Erlaubniß''7,15,24 vg/bemühen (Bemühn) Dienst Mühe kämpfen (K.) 1) Qu eum labore = Mit Mühe Froytag, Carmen arabicum 20u24

anvertrauen a jdn mit etw (einem Ami) betrauen Ein Kaiser hatte zwey Cassire,, [ Der Spendende starb, der Herrscher wußte nicht gleich, ) Wem das Geber-Amt sey anzuvertrauen X 6 b etw in jds Obhut, Pflege geben; Metapher mBei auf Pflanze u Garten Dieses Baum's Blatt, der von Osten [ Meinem Garten anvertraut VIII 10 vgt geben schenken übergeben verleihen widmen

ärgerlich 1 schlimm, böse, arg Ä-ster Feindschaft | Steht Höflichkeit zu Gebot 6,282 2 Verdruß, Kummer erregend die Meilen [ Die mich von Suleika trennen.. [Die wegeverlängernden ä-en Krümmungen 6,290 Syn zu 2 abscheulich dumm leidig schmerzlich schrecklich traurig vgl böse gräßlich schlimm unerträglich

anzeigen etw herzeigen, vorweisen (als Zeugnis, Beweis); iZshg mit islam Paradiesvorsteltungen [Huri zum Dichter:] Heute steh ich meine Wache.. l Ob dein Kämpfen, dein Verdienen ) Dich an's Paradies gesandt?.. j Zeige deine Wunden an! [ Die mir rühmliches vermelden [Und ich führe dich heran XU 4 vgl zeigen

ärgern jdn verdrießen, jds Mißgunst erregen Aergert's jemand daß es Gott gefallen | Mahomet zu gönnen Schutz und Glück1' V 15a Syn betrüben mißfalten quälen verdrießen vgl kränken peinigen plagen 1) Qu Wen es ärgert, daß.. Oelsner, Mohamed217 (nach22Sure)

Ärgernis Verdruß, insbes relig Skrupel Der Poete.. sein Lied man läßt es immer walten, [ Da es doch dem Coran widerspricht.. Hafis, in's besondre, schaffet Aergernisse1' M2 Syn Pein Sorge Verdruß vgl Kummer Not Übel Unheil

Äonen langer Zeitraum, Ewigkeit^; iZshg mit myth-poet Paradiesvorstellungen [Huri zum Dichter:] Wieder einen Finger schlägst du mir ein! | Weißt du denn wieviel Aeonen[ Wir vertraut schon zusammen wohnen?1' XII 7 Syn Ewigkeit

1) Zeitgenossen u Spätere bezweifelten seine Rechtgiäubigkeit; vgl Hammer, Hafis ,

1) nach DtFremdWb (Schulz) 1.40 in der poet Sprache des IS.Jhs aufgekommenes Wort 2} vgt Daß.. j Ich an deinen zarten Fingern l Ewigkeiten zählen mag Xli 4

Arm stets im Hinblick auf Liebesvmarmung: ,in jds A-en', ,/efn in seinen A-n hatten' uä, auch verbunden mi! tier Gefan18

arm — Atemholen genschaftsmetaphorik der Liebessprache [Hatem:] Und erfreu' in deinen -en | Mich erneuerten Geschicks VIII 4 [Suleika:] Halt ich dich in meinen -en, j Jedem Glück ist meines gleich Vltl 5 (M) Dich halten dieser A-e Sehranken X 10 -» tausendarmig umarmen vgl Schlinge (die allerliebsten S-n) zu ,in.. Armen hatten' umarmen umklammern

Leidenschaft [Hatem:] Unter Schnee und Nebelschauer j Rast ein Aetna dir hervor.. j Und noch einmal fühlet Hatem Frühlingshauch und Sommerbrand.. Findet sie ein Häufchen A., [Sagt sie: der verbrannte mir Vtii 20 Asra auch ,Adra' u ,0sra' ,Wamek und A.': Figuren aus einer verlorengegangenen, vielleicht auch nur legendären Dichtung der Saasanidenzeit; als exemplar Liebespaar Musterbilder. | .. j Sechs Liebespaare., j j Noch ein Paar. | .. Man wird, so gut wie vom Propheten, j Von Wamik und von A. reden., Was sie get h a u . , | Das weiß kein Mensch! Daß sie geliebt | Das wissen wir. Genug gesagt! [ Wenn man nach Wamik und A. fragt 1 ' III 2 [37. Wamik und Asra j Weisse und Ramin 2 ' Pfp; Vamec und Osra (Liebespaar) weitres Plp; Wamek u Osra sive Adra III 1 Pfp (zu tll 2)]

arm 1 iGz feien; ,öer a-e Mann': Figur aus Bibel u Erzähltradition ein W o l f . . | Dem Mahomet befohlen; Laß dieses Schaf dem a-en Mann, | Dem Reichen magst du's holen 1 ' XII 8 im Hinblick auf ein freiwilliges Armutsverhä/tnis im Dienste der Religion Welch Vermächtniß, Brüder, sollt' euch kommen [Von dem Scheidenden, dem a-en Frommen?] Den ihr Jüngeren geduldig nährtet, j Seine letzten Tage pflegend ehrtet XI 1 2 gering, niedrig, unbedeutend; als Bescheidenheitstopos Dieses schrieb der a-e Ebusuud euch, | Gott verzeih ihm seine Sünden alle1' It 3 -> verarmen Syn zu 1 dürftig zu ,armsr Mann' Bettler (sd)

1) Qii vgl So f/sf7 das erste persische romantische Gedicht, Wamik und Asra, zu Grunde gegangen Hammer, GeschReöekPers 35: Anßari.. besang., die Liebesgeschichte Wamik und Asia's, das älteste persische romantische Gedicht.. das aber seitdem verloren gegangen, so daß nur noch die Nahmen der Hauptpersonen, aber nicht das Gedicht selbst auf ans gekommen ebü 4B: Aellere Dichter hatten die I.iebesgcschichtc von Wamik und Asra.. besangen {Anm:j Wamik u Asra, von Anßari, von Fassihi, Dschordschani und Samiri ebö86. vglAnm2; VAMEK v A'dra. Titred'un Roman Turc des Amours de Varnck & d'Adra. II y a deux Ouvrages qui portent ce iitrc, dont Fun a pour Autcur Mahmoud Ben O'thman, dil. Lamai; & l'autre, Mouid, natif du Pays de Tarkhan Herbelot, Bit» orient 907 s v Vamek; vgl hierzu Sodann wünschte einige Kenmntit von dem türkischen Roman Vamek und Ada zu erhalten, besonders auch zu erfahren, worin etwa das Charakteristische ihrer Personen und Schicksale besteht, wodurch sie sich vor ändern Liebenden auszeichnen. Herbetot hat sich gar zu kurz gefaßt 825.340 Diez 20.5.15. In der Antwort von vDiez heißt es Ich bedauere, daß ich Ihnen vorn türkischen Roman, Wamek und Adra keine Nachricht geben kann. Ich besitze ihn nithi und habe auch nie davon sprechen gehört außer dem Wenigen was Herbelot schreibt AA Plp 216 Diez an G 12.7 15. Vgl ferner Rypka, Iran. Literaturgeschichte 52 2} Ou Anßari.. frischte d i e . . Liebesgeschichte von Wamik und Asra auf, und Nisami Arusi.. besang die Liebesgeschichte Weisse's und Ramin's Hammer. GeschRedekPers 37

1) Ou vgl Un pauvre homme ayant perdu un seut Chamcau qu'ü avoit.. Chardin, Voyages{Amsterdam 1735) 4,203; vermutl Kontamination versch Überlieferungen: der bei Chardin vorausgehenden Geschichte ,Le Miracle de la Biche et du Loup' feix/ 4,202) mit der Äsopischen Fabel von Wolf u Schaf, der bibl Geschichte vom Armen u Reichen (2.Sam. 12.2) u der anfangs genannten Geschichte vom armen Mann mit dem einzigen Kamel. 2) Qu: fast wärt! Hammer. Hatis l.XXXIV

Armenier a/s Typ des Hanüelsmarms; iZshg mit der Fiktion des Dichters a/s sines Orientreisenden In unendlicher Wüste, j Kamele ruhn, die Treiber deßgleichen, Rechnend still wacht der A.; j Ich aber, neben ihm, berechne die Meilen j Die mich von Suleila trennen 6,290 ,A.' u ,Franke":gegenübergestellt als Vertreter von Orient u Okzident Und dann reißt mich von dir j Bald der Franke, bald der A, VIII 16 Armut Geringheit, zugl Ökonom, geistig-künstlerischen u erot Bereich umfassend: als Bescheidenheitstopos Hatem! das soll der Name s e y n . . j Nicht Hatem Thai, nicht der Alles Gebende j Kann ich in meiner Armuth seyn VIII 3 vgl Bettler Blöße

Ast Baumast, Zweig [Schenke:] Und so schläft nun aller Vogel.. | Einer sitzt auch wohl gestängelt Auf den Aesten der Cypresse, j Wo der laue Wind ihn gängelt IX 19 personifiiiert, in vergleichendem Zshg Ati vollen Büschelzweigen .. die Früchte.. ] Ein A. der schaukelnd wallet j Wiegt sie geduidiglich,,) So füllen meine Lieder j Gehäuft in deinen Schoos VIII 26 Syn Zweig

Art a Beschaffenheit, Eigenart: von einem Kunstwerk, iZshg mit myth-poet Paradiesvorstellungen [Dichter zur Huri:] Was auch in irdischer Luft und A. j Für Töne iauten Die wollen alle herauf XII 5 ta die für eine best Gruppe von Menschen typ Weise sich darzustellen: mBez auf Kleidung: .nach jus A.' [Suleika:! wie soll ich ihn jTttlbend] denn winden, (Ein jeder Stand trägt ihn nach seiner A." 6,479 Plp20 c Gebaren Des alten Meeres Muscheln | Im Stein,, die versteinten, | H u d h u d . , [ Stolzirte, neckischer A. 2) , | Ueber das Todte scherzend Der Lcbcnd'ge III 11 —> Alamannen Mundart Dichtungs- Reim- UnS/n Weise

Atem als Ausdruck der Seele, des Lebens, der Liebe u Sehnsucht Denn Sehnsucht hält., j Uns all' in strengen Banden. . Der Athem will nicht mehr zurück Die Seel' zur Seele fliehend II 10 Metapher für Dichtung, Lied [Hatem zu Suleika:] Sangest sonst nur meine Lieder,. [ Diese da sind neu geboren,. | Hauchest du so froh-verwegen j Fremden Athem mir entgegen! Der dich eben so belebet, | Eben so in Liebe schwebet, j Lockend, ladend zum Vereine j So harmonisch als der meine" VIII 28 [Suleika:] Ach! die wahre Herzenskunde, [ Liebeshauch, erfrischtes Leben [ Wird mir nur aus seinem Munde, ] Kann mir nur sein Athem geben VIII 31 (M) Syn Hauch Odern vgl Luft

1) Ou vgl Was aber den Osmanen eigen i s t . . dass man dort jeden Stand an seinem Turban oder an der Art. wie der Musselin um die Hauptmütze geschleift ist, unterscheiden kann Diez, Denkw 2,466 Vermischte Nachrichten: Parallele Türkische Gräber. Jeder Grabstein trägt den Hauptschmuck des Verstorbnen und da sich die Türckcn durch den Kopfschmuck unterscheiden, sieht man gleich die Würde des Begrabnen 8.25 Weim Freundeskreis 17,3.87 2) zur Konstruktion vgl Paul, Gr 3,322: Beispiele aus G-s Alterswerk s Knatith 35!

1) Parallelen {Knabe Lenker:] ich athme nur und schon bin ich vcrrathcn Faust // 5706 Bilde, Künstler! Rede nicht? | Nur ein Hauch sei dein Gedicht 2,167; vgl auch Interpretations vfremtiAnm 2

Arzt Heilkundiger Verzweifeln müßte jeder Kranke j Das Uebel kennend wie der A. es kennt VI 12 Wein er kann dir nicht behagen, Dir hat ihn kein A, erlaubt 6,300

Atemholen Ein- u Ausatmen: vergleichend für Lebensgenuß u Lebensbedrängnis Im Athemholen sind zweyerley Gnaden: j Die Luft cinzichn, sich ihrer entladen, j Jenes bedrängt, dieses erfrischt; [ So wunderbar ist das Leben gemischt. | Du danke Gott, wenn er dich preßt, [ U n d , . wenn er dich wieder entläßt1' l 4 vgl atmen

Asche Rückstand von Verbranntem: als sterbt Rest, iZsng mit der Feuermetaphonk der Liebessprache für das Opfer der 19

atmen — auch 1) Qu Ein jeglicher Athcm. \ den man in sich zeucht l htifft zur Verlängerung des Lebens und der wieder aus uns gehet | erfreuet den Geist. Darumb sind ini Alhcmholen des Menschen zwcycrley Gnaden l und für jegüdiL- soll man von Hcrtzen danckun Saadi, Rosental (Clear 1696} Vorrede; Parallele vgl Es ist mit der Liehe wie mit dem Leben, wie mit dem Athemhohlen. Freylich ziehe ich die I.ufft in mich.. Aber ich hauche sie wieder aus.. ist das Hauehen nicht eine größere Wonne als das Athemholen, denn das ist Mühe, i ens ist Ruhe 37,6) Fragsn eines Romans in Briefen

atmen 1 absoi: ein- und ausatmen: Metapher für leben Warum ich athme j Das weis ich nun 7,273 Var zu 131 {Ich denke seiner, j Mir blulel's Herz11 Text] 2 trans a einatmen: Metapher für innerstes Gewahrwerden, iZshg mit der Spiegelung der Geliebten in der Natur W e n n . , über mir der Himmel rein sich rundet, Allherzerweiternde, dann athm' ich dich 2 ' Vltt 42 b ausatmen, entbauchen Daß ich.. dich grüße ] Athmcnd noch Eilfer! 53,33 (statt 34) vgt zu t Atemholen Syn zu 2a einziehen (Luft e.) vgl gewahr gewahren Syn zu2b entgegenhauchen entladen vgt hauchen 1) nach einem Chiflernbr Mariannes; Ou Immer dachte ich dein, und immer j Blutete tief das Herz Hafis 1,270 2) Interpretation „Athm' ich dich" drückt die liebende, hingegebene Verschmelzung aus. Der Atem ist der innigste Austausch mit der Welt PStöcklein. Wege zum späten Goethe, ! 1960,276

Ätna appellativ für Vulkan: in der Feuermetaphorik der Liebessprache für höchste Liebesteidenschaft^ [Hatem;] Unter Schnee und Nebelschauer [ Rast ein Aetna dir hervor.. | Und noch einmal fühlet Hatent | Frühlingshauch und Sommerbrand VIII 20 1) FRSchrüder verweist auf die sizilian Reisebeschreibg, auf einen Zusatz G-s in der Übs von Voltaires Tancred 1937-1945 u auf das Ätnamotiv als beliebten Topos der Barockspracbe, vgl GRM NF XII, Heft 4, Okt 62,424ff (Rez KMominsen, GuDiezj.

auch 1 angleichend, vergleichend a Übereinstimmung oetonend, unter gemeinsamem Gesichtspunkt verbindend; iSv ebenso, ebenfalls (gemeinsames Glied wird wörti wiederholt, variierend umschrieben, erspart oö ist aus dem Sinnzusammenhang zu erschließen) Der Liebende.. ihm zuck t's [ Durch alle Glieder.. | Suleika.. A. dir zuckt's aufweckend durch die Glieder 6,293 Fand Jehovah im Schlafe tief | Adam versunken, legte leis' | Zur Seit' ein Evchen. das a, entschlief X 10 [Winter zu Timur:) Du bist Greis, ich a.'' VII 1 [Hatem zu Suleika:] Sangest sonst nur meine Lieder., [ Sollte wohl a. diese loben VIII 28 uö in versch Korre/ationsverhaltnissen: ,so.. a.' Man wird in solchen reichen Haaren [ Für ewig auf und nieder fahren, [ So hast du Hafis a. gethan, j Wir fangen es von vornen an III 6 uö ,a. so', ,a, . .50' „Dunkel ist die Nacht, bcy Gott ist Licht. ] Warum hat er uns nicht a. so /ugerichl?" VI 10 Wirst du a. zum Musterbilde ] Jüngeren.. j So Ihr Bcyden IV 11 Plp ,a. .. nicht minder', ,a. .. noch mehr als' So gefallen schöne Gärten, . und hübsche Kinder, [Die uns allen hier gefielen, [A. verjüngtem Geist nicht minder XII 9 Würd" ich a. bescheiden seyn j Und noch mehr als ihr l 15 ,wie,. a.', ,wie.. so.. a.' die Menschen,. Würden besser bleiben, Sollte nicht wie's einer thut [ A. der Andre treiben V 5 Und wie die Zunge stockte j So stockt die Feder a, VHI 23 ,a... wie', ,a. ..so ..wie' Sollt' ein Gott a. trinken, speisen, [ Wie wir ändern 2 ' XII 10 uö A. in Locken hab' ich mich [ Gar zu gern verfangen, j Und so Hafis! war's wie dir j Deinem Freund ergangen III 5 symbolisch gleichsetzend iSv zugleich (Suleika:] Die Sonne., j Der Skhelrnond.. j Wer konnte solch ein Paar vereinen?.. [Hatem:] Der Sultan.. vermählte | Das allerhöchste Weltenpaar [Sonnemondorden].. j Auch sey's ein Bild von unsrer Wonne! VIII 12 Und Blumen sing ich.. Von meines Liebchenfs] Schawle j

20

Vorn[?J reizend[?].. i Dahinter a, Moralen l 5 Var [Wollt ihr Morali[e]n dazu weitre Var; Wollt ihr Moralien zugleich Text] iZshg mit Bedingung u Folge [Mädchen zu Hatem:] wenn du es billig machest, j Sollst du a. recht hübsch bezahlt seyn V I I I 19 Denn wer einmal uns versteht] Wird uns a. verzeihn l 15 6,476 Plp 13 b Gegensätzliches betonend, iSv andrerseits Hafis Dichterzüge sie bezeichnen j Ausgemachte Wahrheil.. j Aber hie und da a. Kleinigkeiten Außerhalb der Gränze des Gesetzes" II 3 Aischa.. ] Treu und k ü h n . . [ Freylich a. ein Schalck wie viele XII 3 1 .Fassg Wie ich so ehrlich w a r . . j Ich galt und galt a. nicht IV 10 IV 18 IV 20 Vs 2u6 IX 5 2 anreihend, hinzufügend iSv außerdem, dazu, ferner Gott.. der Eine [ Der die Sonn' erschuf, den Mond a,, | Und der Sterne Glut uns wölbte, j Dieser ist's*' XII 10 Liebe sey vor allen Dingen j Unser Thema.. [ Waffenklang wird a. gefedert, [ Daß a. die Trommele schmettre l 7 IV 15 Uö verstärkt durch .ferner' Was ist schwer zu verbergen? Das Feuer!.. [ Ferner ist schwer zu verbergen a. | Die Liebe l 6 XII 9 Vs 25 mit Betonung der zeitl Folge In deine Reimart hoff ich mich zu f i n d e n . , j Erst werd' ich Sinn, sodann a. Worte finden II 7 Ungezähmt so wie ich war | Hab' ich einen Herrn gefunden, ] Und gezähmt nach manchem Jahr j Eine Herrin a, gefunden IV 22 in Korrelation: ,nicht nur.. a.' Nicht nur als Kabus hast du mich belehrt | Als üguz a. mir Weisheit zugekehjrt] 6,473 Plp 9d bei Anführung i/ersch Möglichkeiten: ,wohl a.', ,a. wohl', ,oder., a.' Es geht eins nach dem ändern hin, [ U n d a. wohl vor dem ändern 5 ' IV13 [Huri:] Wir haben Grillen und haben Launen,) Ja, wohl a. manchmal eine Flause XII 6 [Schenke zum Dichten] Solches hast du mich gelchrct, j Oder etwas a. dergleichen IX 19 I X 1 9 V s 2 1 3 steigernd iSv sogar, selbst Und so, Geliebte! warst du mir beschieden ] Des Reims zu finden holden Lustgebrauch, ] Daß a. Behramgur ich, den Sassaniden, ] Nicht mehr beneiden darf VIII 29 Und in Alammannen Mundart [ A. den Perser überbieten 6,480 Plp 24 ein Schwänchen [ Wie's a, satten Gast gelüstet IX 15 Var [dem Text] Niemand hass' ich; soll ich hassen | A. dazu bin ich erbötig, [ Hasse gleich in ganzen Massen V 6 A. in der Ferne dir so nah! VIII 22 VIII 29 Vs 13 iron, mit dem Nebensinn erst recht (nicht), schon gar {nicht) Was nicht gerade erfaßt worden i Wird a. schief nicht erkannt 6 ' VI 8 4 einräumend Kommt a. ein Blatt von Zeit zu Zeit, j B ringt einen Gruß, laß dich nicht stören! 6,296 VIII 5 Vs 3 (M) ,wie.. a.", wenn., a.' (öes in hypoihet Nebensatz) Ach, ich kann sie [Gabe] nicht erwidern, j Wie ich a. daran mich freue 6,299 [Vertrauter zurrt Vesir:] Du hast so manche Bitte gewährt ] Und wenn sie dir a, schädlich war VI 17 VI 8,3 Vtl5,2 7 ' uö 5 verallgemeinernd:,was a,', ,was.. a.' [Dichter:] Was a. in irdischer Luft und Art j Für Töne lauten XII 5 Was man dir a. sage V 9 ,wie.. a. (immer)' Der Trinkende, wie es a. immer sey, j Blickt Gott frischer ins Angesicht IX 3 Xtl 4 Vs 23 6 hervorhebend, bestätigend, versch nuanciert: Vorhergesagtes bekräftigend iSv also, denn Daß ich mir bewußt sey | Darauf kommt es überall an. j Und so erfreu ich mich \ A. deiner Gegenwart 1 X 1 1 iSv nun, freilich, nämlich Schlimm ist es.. j Wenn Wahrheit sich nach dem Irrthum zieht; [ Das ist a. manchmal ihr Behagen VI 18 iSv eben, schließlich, halt Und ich seh nicht was es frommt [ Aus der Welt zu laufen, j Magst du, wenns zum Schlimmsten kommt, j A. einmal dich raufen V 5 in der Frage: iSv nur, überhaupt [Suleika zu Hatem:] Und wozu denn a. berauben? j Gieb dich mir aus freyer Wahl VHI 5 (M) iSv wirklich, tatsächlich [Huri zum Dichter:] Kommst mir so verdächtig vor· ] Ob du unsern Mosleminen [ A, recht eigentlich verwandt? XII 4 iSv etwa, vielleicht „Wir sind emsig nachzuspüren.. ] Wer dein Liebchen sey

auf — aufblähen dung des Kompositums auflockernd der Winter.. | Hetzt er die verschtednen Winde | Widerwärtig a. sie ein7' VII 1 Schwatze nicht a. mich ein 1 1 5 a. wen die [ Teufel niedersteigen | Sie steigen nieder a, die Lügner 8 ' II 2 Var = Qu-Exzerpt [auf wen die Teufel lauern Text] mit Zurücktreten der sinnt Vorstellung Wer a, die Welt kommt 9 ' VI 13 [Dichter zur Huri:] A. die Wache sollst du nicht ziehn XII 5 2 zur Bezeichnung allg Beziehung, Erstreckung; mit Akk Tnncken a. mein Wohl 53,33 „ , . Sie versteht sich auf Schmeicheleyen." Ill 10 uö; vgl s v ankommen (a. auf), berufen (sich b. auf), deuten (d. auf), erstrecken (siehe, auf), halten (h, auf), hoffen (h. au1), lauern (l. auf), passer, (p, auf), sehen (s. auf), sinnen (s. auf); bedenken (bedacht auf) mit stetem Bezug j a. den Divan des persischen Saengers., j Hafis Div Tit Var Haß a. unsres Gleichen VI 6 [Schenke:] Reim a, Reim will was bedeuten IX 16 [vgl dagegen ähnl Fügungen 3] ,a. ein Haar' iSv genau [Huri zum Dichter:] So glich sie mir wohl a. ein Haar XII 6 ,bisa.' zur Bezeichnung der Vollständigkeit, iSv einschließlich [Suleika:] Schöngeschrieben, deine H a n d . . (Bis a. Punkt und Strich vollendet VMI 11 3 temp a Zeitpunkt bezeichnend: nur idVbdg ,a. einmal' s einmal b Zeitdauer bezeichnend a. ewig VII 2 Du bist a. immer geborgen VI 14 A. immerdar vergessen V 3 c Folge bezeichnend: nur in paarigen Vbdgn, dichte Aufeinanderfolge bezeichnend Nieder spielet Stern a. Stern VIII 36 Und ungezählt entfließt dir Well' a. Welle II 6 Kuß a. Kuß VIII 32 Vtll 39 6,280 6,472 Plp 8 4 mod [Dichter:] A. liebliche Weise fügsam XII 5 mit suöst Adj: ,ä-s neue' s neu meist beim Superlativ Und wenn die Lippen sich dabeyj Aufs niedlichste bewegen II 10 uö; vgl s v eng (aufs e-ste), schmählich (aufs sch-ste), streng (auf das st-e) II Adv: nur idVbdg ,a. und nieder' (so): vgt auch die Vbdg ,a. zu' in Fügungen wie .aufreißen zu', .aufsieden zu', .aufschlagen zu' bei den entsprechenden Verben —» bergdar- her- hier- hin- (iVbdg mit Verb) oben- wor-

und ob du Nicht a, habest viele Schwäger.." tll 15 Syn zu 1 desgleichen eben gleicherweise zugleich zu 2 dazu vgl und Syn zu 3 selbst sogar zu 4 gleich 1) Ou it nos series sumus Jones, Poes Asiat 17$ 2) Qu that in eating, drinking, and sleeping he is a man like ourselves Rich, Seven sleepers. Furtogr 3.357 3) Qu: fast wörll Hammer. Hafts >.XXXIV 4) Ou He is my God, who created the heavens and the stars, the moon and the sun Rich, Seven sleepers, Fundgr 3,359: ännl 361 5) Parallele Geht einer mit dem ändern hin Und auch wohl vor dem ändern 3,16t Gleichgewinn 6) Qu nach dem Spruchworte: was nicht gerade gcfasst worden, wird auch schäef nicht erkannt Diez, Denkw 2,338 Kjatibi Rurni. Spiegel üLänüer 7) Ou; fast wort! Saadt, Rosental (Olear 16B6) 78

auf nur bei Präp für ,auf das'auch:,aufs' l Präp 1 lok zur Bezeichnung von Stellung, Lage, Stützung auf etw darunter Befind/, Berührung von oben her, auch in metaphor Zshg; meist rrtBez auf Person, Körperteil, Gegenstand, Steile, Ort, mit Vorstellung des Hochgelegenen, aber auch bei Fläche a bei gleichbleibender Lage mit Dat « Doch wie man a. dem Köpfchen kraut Itl 6 ein Esel.. | Jesus zur ProphetenStadt A, ihm ist eingeritten XII ähnl\3 Gott a. seinem Throne XI 1 V I I I 13 Vs 3 A. der Sehwelle wilt ich liegen 1X9 116 Vs 5 [Schenke:] Eule will i c h . . [Käuzen hier a. der Terrasse tX 19 wie Schehäb-eddin j Sich a. Arafat entmantelt' 1 Itl 15 {Schenke:} Einer [Vogel] sitzt.. J A . den Aesten der Cypresse IX 19 Hudhud a. dem PalmenSteckchen 6,294 A. meinem Schoos.. halt ich i Das Himmels-Wesen Xtl 1 Suleika, du aber ruhst | A. dem zarten Polster 6,293 6,287 a. einem Kissen21 7,127,6 Wer kann gebieten den Vögeln | Still zu seyn a. der Flur?3' Ill 13 [Suleika:] die Reben.. | Die a. Feld und Hügel prangen VIII 31 (M) A. bunten.. [ G e f i l d e n . , erglänzen Lichter VIH 41 a. meinen Wegen l 10 V 5 [Schenke:] Wenn dich a. dem Markte zeigest IX 16 [Suleika:] Als ich a. dem Euphrat schiffte VIII 7 [Schenke:] meinem Schwane | Der sieh a. den Wellen brüstet IX 15 6,279 die Sonne., j Fährt.. a. der Himmelsbahn Vtll 32 mehrt bei Unterlage für Schrift, Zeichen, Muster Talisman.. [ Steht e r . . a. Onyx Grunde.. j Amulete . . J A , Papier geschriebne Zeichen; Doch man ist nicht im Gedränge Wie a. edlen Steines Enge4) l 2 Gedichte A. Seidenblatt VIII 14 Daß alle Pracht., j Für dich a. Weil' und Seide blüht VIII 14 zwischen zwei gleichen Subs t zw Bezeichnung einer Befestigung übereinander Hölzchen quer a. Hölzchen [Kreuz] 6,288 - in ungewöhnt Fügung iSv in A. ungemeßner Ferne, j Im Ocean der Sterne V 1 {In Var] - mit anderer Vorstellung, von Teilen eines Ganzen, die dieses stützen, tragen [Dichter:] Und auf rothen leichten Solen.. | Eilt sie IX 19 Wieder a. den Füßen steh' ich fest 7,104,10 Auch, a. heilen Vorderpfoten, Schläft das Hündlein 5 ' XII 10 Wenn die Sonne sich a. Morgenftügeln.. hervorhob XI * daß liebe Pforten | Mir a. ihren Angeln schwiegen! l 16 mit Zurücktreten der sinni Vorstellung [Mädchen:] des Liedes,. j Wie's a. unsern Lippen waltet VIII 19 Wenn du a. dem Guten ruhst V 5 V 6 Bist du nur ein trüber Gast | A. der dunklen Erde 117 V I I M 9 V s 6 Q uö [Hatem:] Doch ich bin a. andrer Spur VIII 18 mit temp Sinn (vgl 4), idVbdg ,a. der Stelle' VI 17 b bei Angaben der Richtung mit Akk « Edelstem a. i h n , . [ Ausgesät Xt 1 [Saki:] Wenn du a. die Tafel schlägst IX 18 Doch wie Hafis kommt dein Schiras j A. des Nordens trübe Gauen? I 1G Erkühnt sich unser Sang j A. deine Bahnen' IV 21 bei Unterlage für Abdruck, Schrift Wie a. jenes Tuch., j Sich des Herren Bildniß drückte. II 1 Nicht mehr a. Seidenblatt [ Schreib" ich.. Reime 6,293 6,291 mit der Vorstet/ung aggressiver Annäherung u Einwirkung A. den Feind rennend ] Ein magrer Wolf 6 ' 7,13,24 iVbög mit Verben mit Richtungsadv ,ein' u , nieder', die Bin-

1) Qu sur Ic rnont Arafat Grsngeret de Lagrange. Poeme du Scheikh Schoret-eddin Omar b&n-Fareüh, Fundgr 4,170 2) Ou vgl sur un oreillcr Hammer. Sur le larigage des fleurs, Fundgr 1,39 3) Qu: fast wörtl Hafis 2,87 4) Qu Unterschied zwischen Talismanen und Amuleten.. dass bei jenen die Inschrift auf Stein, bei diesen auf Papier geschrieben ist Hammer, Talismane, Fundgr 4, ISS 5) Qu the dog.. rested his head ün his two fore-pawsfl/£?r?,Seven sleepers, Fundgr 3,36$ 6} Ququum in hostem incurrebat lupus macer = Im Angriff, w=e der magre Wolf ist Freytag, Carmen aradicum 19u22 7) Ou in eos Jones, Poes Asiat 75 8) Ou; wörtl Hammer, Koran-Ufa 26,220!. Fundgr 3,255 9) Qu Ouiconque vient au mnnde Chardin, Voyages (Amsterdam 1735) 2,7

auf und nieder herauf und herunter, bergauf und bergab; iVbdg mit Akk der Erstreckung'''* Bösen Felsweg auf und nieder | Trösten Hafis deine Lieder l 1 vgl bergauf 1) vgl zur Konstruktion Paul, Gr 3.219

auf und n leder fahren hin und her streichen: mit der Hand durch das Haar, a/s liebkosende Geste, Motiv auch bei Hans11 Doch wie man auf dem Köpfchen kraut, | Man wird in solchen reichen Haaren [ Für ewig auf und nieder fahren, j So hast du Hafis auch gethan 111 6 Syn hin und wider fahren vgl streicheln 1) vgl Es fesselt nicht der Weisen Hand die Liebe, | Verlanget dich im Haar des Freunds zu wühlen. | Laß die Vernunft Hafis 2,279, vgl HaarAnm 1

aufblähen durch Aufblasen einen Hohlraum ohne inneren Gehalt schaffen; Metapher (in Anlehnung an bibl Vorlage) im Hinblick auf Anhäufung äußer! Wissens, allg landläufiger Kenntnisse Märkte reizen dich zum Kauf; ] Doch das Wissen blähet auf. i Wer im Stillen um sich schaut [ Lernet wie

21

aufblasen — aufsieden die Lieb erbaut tV 9 [Das Wissen blaset auf: Aber die Lieb erbaut 1 ' Var = Qu-Exzerpt] Syn aufblasen vgl biähen schwellen

[-aullöslich]

aufmerksam eifrig, mit wachem Interesse; iZshg mit der Buchmetaphorik auf tiefe Liebeserfahrungen deutend das Buch der Liebe; | A. hab' ich's gelesen1' tll 3 vgl vigilant

T) Qu: T.Kor. 8.1-3, nach Wortlaut einer bath Bibelubs, vgl Tgb 24.9.19

1) las ich mit Aufmerksamkeit Diez, Dsnkw 2,371 [Lalifi üb Ni$crtand$chi (Nischani) mit Beispielen seiner Verse)

aulblasen wie aufblähen IV 9 Var = Qu-Exzerpt (Zu u Qu: sv aulblähen} Syn aufblähen (sd)

aulnehmen auch Zustandspass a beherbergen, Asyl gewähren D i e . . [entflohenen] Knaben j Nimmt ein Schäfer auf, verbirgt sie, | Und sich selbst in Felsenhöhle1' XII 10 b empfangen; Metapher mBez auf die Sonne Habt ihr Erd' und Wasser so irn Reinen, [ Wird die Sonne gern durch Lüfte scheinen, j Wo sie, ihrer würdig aufgenommen, | Leben wirkt XI 1 in der Spiegelmetapborik für Brechung der Sonnenstrahlen im Regentropfen, die zur Bildung des Regenbogens führt, auch vergleichend im Hinblick aufird Liebespaar Die Sonne, Helios., sieht die schönste Göttinn weinen, j Die Wofkentochter.. | Und häufiger quillt ihr Thränenguß; | Er sendet., jeder Perle Kuß auf K u ß . , jede nahm sein Bildniß a u f , . umkränzt von Färb' und Bogen,. Doch e r , . erreicht sie nicht. | So,. Weichst du mir Lieblichste davon VI il 32 Syn empfangen vgl zu b nehmen (an sich n.) saugen (an sich s.)

aufdringen refl: sich aufdrängen, sich überzeugend, unwideriegüch vor Augen stellen (als Zeugnis, Beweis) An dem selbsterbauten Pallast j Weiß er [Jarnölika] sieh sein Recht zu sichern, | Denn ein Pfeiler durchgegraben j Führt zu scharfbenamsten Schätzen. . Und ein Merkmal übers andre | Dringt sich auf, Beweis vollendend Xil 10 aufdrücken einer Unterlage etw aufprägen, etw darauf abbilden; in myth Vorstellung Eine Pfauenfeder.. | Daß er, der Welten überblickt, [Sein Auge hier hat aufgedrückt 1 'X 5 [Aufgedruckt Var] Syn drücken (sich d, auf) vgl he rein drücken 1) vgl s v Auge Anm 7 auferstehen -stehn wieder lebendig werden; von Gestalten der Dichtung Sollten Leila und Medschnun a., | Von mir erführen sie den Weg der Liebe" VIII 6

1) OuThc shcpperd [shepherd tore) . .conducted them to the cave flieh, Seven sleepers, Fundgr 3,366 aulquellen Metapher für entspringen, hervorgehen Aus eignem Thun Behagen | Quillt nicht mehr auf 1 ' IV 17 Syn brechen (b, aus) entfließen entquellen entspringen entsprossen quellen

t) Qu Wenn Lcilc und Mctznun sollen wider Auffstehen Saat/t Ftoserttal (Olear 1654) 1T5 [-aufgang]

s unauflöslich

s Sonnenaufgang

1) Parallele diesen aus eigner Thätigkeit hcrvorquiilendcn Trost 333,76 Krug vNIdäa 24M.2Q K

aufgehen von der Sonne; Metapher für das Erwachen zu neuem Leben beim Erscheinen der Geliebten Ich gedachte in der Nach! | Daß ich den Mond sähe im Schlaf; (Als ich aber erwachte | Ging unvermuthet die Sonne auf 1 ' VIII Motto vgl hervorheben kommen steigen tagen

aulregen Zustandspass aufwecken; Metapher !ür Erwachen der Natur, Belebung zu frischem Wachstum Seh ich Rosen,. Lilien.. Cypressen, Myrten, Veilchen, | Aufgeregt zum Schmuck der Erde1' VIII 9 Syn anfeuern anregen aufwecken begeistern ermuten vgl locken

1) Qu: fast wörtl Diez, Denftw 1,253t Seiirn I. Parallele Die Sonne war eben im Aufgehn, (Als ich zu neuem Tag erwacht 3,231 ZafimXen 1,351

1) Parallele manchen heitern Raum, 'Grünend, blühend wie von Bächen aufgeregten Frühlingstraum 16,249 Masken?. 1818 Vs S

aufhalten jdn zurückhatten, am Weiterschreiten hindern; in der Wegmetaphorik iZshg mit Ablenkungen durch Genüsse des Lebens, auch Liebesabenteuer Drum laßt uns rasch und brav und kühn j Die Lebenswege wandern, i Es hält dich auf, mit Seitenblick, | Der Blumen viel zu lesen; | Doch hält nichts grimmiger zurück, ] Als wenn du falsch gewesen l V13 Syn zurückhalten vgl anbannen einhatten festhalten gefangenhalten stören verrennen (Weg v.)

aufreißen ,a. zu': unwiderstehl, gewaltsam emporziehen (zu einer Handlung) Nicht mehr bleibest du umfangen [ In der Finsterniß Beschattung, j Und dich reißet neu Verlangen [ Auf zu höherer Begattung 117 vgl erheben

aufschlagen .Flügel a. zu': Flügel ausbreiten u auffliegen (an einen hochgelegenen Ort); iZshg mit myth-relig Verstellungen vom Aufflug der Seele nach dem Tode Will dem Ufer Senderuds entsagen, | Auf zum Darnawend die Flügel schlagen XI 1

aufhören einhatten, mit zu ergänzendem Bezugsverb (zu singen); zugl verhüllend für sterben Eh er singt und eh er aufhört j Muß der Dichter leben I 14 vgl enden sterben (3d)

aufschreiben etw (Lied, Gedicht) zu Papier bringen, schriftl fixieren; .zierlich a," im Hinblick auf kalligraph Künste ein Gedicht.. j Hat es der Dichter., gesungen.. j Hat er es

aufjagen etw emporwirbeln; iZshg mit der Personifizierung von Wind u Staub [Suleika:] der Ost.. ] Kosend spielt er mit dem Staube, [Jagt ihn auf in leichten Wölkchen VIII 31 (M) vgl davontreiben scheuchen umherjagen verjagen vorübertreiben

zierlich aufgeschrieben l 6 Var [zierlich nett geschrieben Text] Syn schreiben vgl einzeichnen aufsieden ,a. zu': emporwalten in Form von; iZshg mit Wasser-, Feuer- u Schiffahrtsmetaphorik^ Rauscht doch wohl auf Meeres Wellen j Rasch ein Schiff hinan.. j Will's der Ocean zerschellen, ] Schwimmt es, morsches Holz. Dir [Hafis] in Liedern, leichten, schnellen,] Wallet kühle Fluth.j Siedet auf zu Feuerwellen; j Mich verschlingt die Gluth 6,279

auflegen jdm etw (Schweres, Last) aufbürden; Metapher für Auferlegung einer Verpflichtung Erschlagen liegt e r . . | Große Last legt' er mir a u f . . „Erbe meiner Rache | Ist der Schwestersohn.," 11 7,12,7 1) Qu Venire fecit super me onus = Auf mich ist diese Last geleget Freylag, Carmen arabicum I8u2)

1) Interpretationen s v Feuerwelle Anm 1

22

aufstellen — Auge aufstellen etw im Bild darstellen u sich u ändern vor Augen steilen; Metapher für dichterische Gestaltung Der Mahler wagts mit Götterbildern, | Sein höchstes hat er aufgestellt Doch was er für unmöglich hält: Dem Liebenden die Liebste schildern" 6,457

aufzehren verzehren; Metapher fürjdn vernichten, zerstören [für Rosenöl) müssen tausend Rosen.. in Gluten untergchn.. | Hat nicht Myriaden Seelen | Timurs Herrschaft aufgezehrt! VII 2 Syn verschlingen verzehren vgl töten (sd)

1) Wetlz verweist hierzu stit einen Briet Mariannes vom OM 19 u vermutet Bezug auf das God Hoctibilö VHS 32, vgl BriefwG- Wiltemer 91 f u 392

Auge l das Auge des Menschen A das Auge u die Welt 1 ate Organ vorwiegend sinnl Wahrnehmung a Sehvermögen eine wüste Beule., | Wird augenblicks zwar reparirt, | Doch feines A. den Mangel spürt 6,304 b das sehende Auge, der Blick; Beschreibung des Sehvorgangs als magische Anziehung durch das Objekt (die Geliebte) Wenn sie das A. nach sich reißt | Die wandelnde Cypresse II 10 als synästhet Vorgang .mit den A-n kosten', wohl anknüpfend an Ausdrücke wie Augenschmaus, -weide; iZshg mit islam Paradiesvorstellungen Und nun bringt ein süßer Wind von Osten j Hergeführt die Himmels-Mädchen-Schaar; | Mit den A-n fängst du an zu kosten, | Schon der Anblick sättigt ganz und gar XII 2 iZshg mit ästhet-emotionalem Eindruck Juweel und Perle! sey das Äug' entzücket! VIII 13 Berührung des Auges durch das Sonnenlicht, den Vorgang des Erwachens umschreibend [Suleika.] Also träumt' ich, Morgenröthe | Blitzt in's A, durch den Baum.. | Was bedeutet dieser Traum? VIII 7 2 das innere Auge als Organ geistiger Erkenntnis u Metapher für versch geistig-seel Bereiche: Einbildungskraft, Vorstellung, idVbdg ,etw vor A-n haben' Lieblicher , . habe j Stets vor A-n, wie sich kleiner Gabe | Dürft'gc Hand so hübsch entgegen dränget,. | Schau es recht und du wirst immer geben1' IV 4 Geist, Erkenntnisvermögen, Bewußtsein, Sinn If 9 Vs 10 (Zit s B b) idVbdg ,jdn ins A. fassen' iSv kennen (u dadurch Reaktion im voraus bestimmen) [Schenke zum Dichter:] Dann will ich., | Dich mit frischen Lüften tränken, | Wie ich dich in's A. fasse |Giebst du einen Kuß dem Schenken IX 13 Augenmerk, Beachtung, Sinnesrichtung, idVbdg ,im A. haben' im Hinblick auf Befolgung eines Ideals Nicht Hatem Thai.. | Kann i c h . , seyn, | Hatem Zograi nicht.. möcht' ich seyn. | Aber beyde doch im A. zu haben | Es wird nicht ganz verwerflich seyn VIII 3 Die sittlichen Sternbilder | Kabus u Oguz | fest im A, 6,482 Plp 30 B das Auge a/s Spiegel des Innern u als Mittler zwischen den Menschen a als Ausdrucksträger von Gefühlen Der Schenke.. | Sein A. blitzt, sein Herz erbebt, | Er hofft auf deine Lehren II 10 Diese klaren A-n sie glänzen, | Dieses Herz es schlägt für mich! VIII 22 Die Liebe, noch so stille gehegt, | Sie doch gar leicht aus den A-n schlägt2' l 6 das weinende Auge; in Aufzählung mehrerer Glieder heterogener Bereiche^ [Suleika zum Westwind:] Die Bewegung deiner Flügel | Weckt im Busen stilles Sehnen, | Blumen, - , Wald und Hügel | Stehn bey deinem Hauch in Thranen VIII 34 (M) b das Auge als Vermittler von Beziehungen, Gefühlen, Mitteilungen, bes zwischen Liebenden Ja! die A-n warens, ja! der Mund | Die mir blickten, die mich küßten III 4 Hatem! sieh mir ins A.! 53,35 mit Betonung der bes Sehweise, Sicht des Liebenden Gemil und Schanbah u. der König | beyde alt, | Er beruft sich auf die liebende A-n. | Saadi. 5.18. | Sie auf den Geist der lebendig macht 4 ' V I I I 20 Plp [vgl Liebend im Alter sah | Dschemii auf Boteinah III 1] Metapher für den tieferen, verborgenen Sinn eines Wortes Das Wort ist ein Fächer! Zwischen den Stäben [ Blicken ein Paar schöne A-n hervor. | Der Fächer.. verdeckt mir zwar das Gesicht; | Aber das Mädchen verbirgt er nicht, | Weil das schönste was sie besitzt j Das A., mir in's Auge blitzt5' II 9 [Fächer Staebe | Aber das was mich entz[ückt] | daß ihr A. durch Plp] c Eigenschaft u Wirkung des Auges der Liebenden, Geliebten; Heilung, Verwundung, Magie (mit Vorstellung der Entrückung ins Paradies, Ahnung der Gottnähe, Anklang des Motivs von Liebe u Tod) Und küss'

aufsuchen jdm nachspüren, nachjdm suchen (bis man ihn gefunden hat) „Wir sind emsig nachzuspüren.. Wer dein Liebchen sey,," | Ungehindert, liebe Herren, Sucht sie auf, nur hört das Eine: Ihr erschrecket wenn sie dasteht, | Ist sie fort, ihr koost dem Scheine 15 Syn suchen vgl umherschauen auttischen etw auf den Tisch bringen; Metapher für poet Darstellung u für Übergabe der dichterischen Produkte an das Publikum Und Blum' und Früchte weiß ich euch | Gar zierlich aufzutischen, Wollt ihr Moralien zugleich, | So geb' ich von den frischen l 5 vgl bewirten bieten bringen dichten geben reichen schenken auftröseln etw auldrehen, -trennen, -lösen''*·, in metaphor Fügung ,Schnurdes Glücks a,' für die Bückerinnerung an eine Folge glückt Erlebnisse (mit dem Ziel einer neuen Vergegenwärtigung in der Dichtung) daß ich neu erschaffe | Tausendfältig deiner Verschwendungen Fülle, Auftrösle die bunte Schnur meines Glücks, | Geklöpplet tausendfadig | Von dir, o Suicika VIII 16 1) ostmd, t>es tnür Dialekiwort, auch in der Form .aufdröseln' bei G belegt, in ahnt Bed .austiroseln'; meist metaphor gebraucht, vgl GWb 1,918. ferner Boucke 328ff

auftun reft: sich eröffnen; Metapher für sich offenbaren, auch iSv entstehen, vom Licht, iZshg mit einem Weltschöpfungsmythos er [Gott] sprach das Wort: Es werde!., j Auf that sich das Licht! So trennte | Scheu sich Fmsterniß von ihm11 VIII 35 1) QLI vgtUnd Gott sprach: Es werde Licht. Und es ward Licht ). Mo$. 1,3

aufwachen erwachen; aus jahrhundertelangem, magischen Schlaf, in legendärem Zshg Schäfershund., gesellt sich.. Zu den Lieblingen des Schlafes.. Aber jene schlafen immer.. | Jahre fliehen, Jahre kommen, | Wachen endlich auf die Knaben 1 ' XII 10 Syn ermuntern erwachen t) Qv When three hundred and nine years had elapsed.. it pleased the Truth.. to awaken them . . une of those,. persons awoke.. the remaining persons also awoke from their slumbers Rich, Seven sleepers, Funtigr 3,370

aufwecken jdn aus der Ruhe aufrufen, aufregen; Metapher für den tiefen Eindruck des Divans auf die Geliebte, der einer magischen Wirkung gleichkommt [Liebesverse] Dem Staub.. eingezeichnet,. die Kraft besteht. Bis zum Mittelpunct der Erde Dem Boden angebannt.. | Der Liebende.. ihm zuckt's | Durch alle Glieder,. Suleika, du aber ruhst Auf dem zarten Polster | Das ich dir bereitet.. | Auch dir zuckt's a-d durch die Glieder. „Er ist der mich ruft Hatem.." 6.293 Syn erwecken vgl anfeuern aufregen beleben aufwiegeln attr PartPrät aufrührerisch machen; iZshg mit myth-poet Paradiesvorstellungen [Huri:] Nun war uns himmlisch Hochgebornen ] Ein solch Betragen ganz zuwider. Wir aufgewiegelten Verschwornen | Besannen uns schon hin und wieder; Als der Prophet durch alle Himmel f u h r . . Das Flügelpferd.. mußte stehn XII 6

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äugein — Augenlid ich Stirne, Bogen, A., Mund, Dann bin ich frisch und immer wieder wund til 6 [Hatem zu einem Mädchen:] Du dahinten hast der A-n j Zwcyerley, du kannst die beyden, ] Einzeln, nach Belieben brauchen., j Leichtgedrückt die Augenlieder j Eines, die den Stern bewhelmen Deutet auf den Schelm der Schelmen, [ Doch das andre schaut so bieder, ] Dies, wenn jen's verwundend angelt, Heuend, nährend wird sich's weisen. [ Niemand kann ich glücklich preisen [ Der des Doppelblicks ermangelt Vtll 19 Kein Wunder daß es uns berückt, Wenn A. frisch in A. blickt, | Als hätten wir's so weil gebracht j Bey dem zu seyn der uns gedacht X 10 als Gleichnis Gottes Sollt" ich nicht ein Gleichniß brauchen., Da uns Gott des Lebens Gleichniß ] In der Mücke gibt., l Da mir Gott in Liebchens A-n | Sich im Gleichniß gibt61 6,286 II Auge Gottes Auch den Norden wie den Süden [ Hat sein A. nie gemieden l 4 Var [Nord- und südliches Gelände [ Ruht im Frieden seiner Hände Text] die augenähn! Zeichnung in der Pfauenfeder als Abdruck von Gottes Auge, verglichen mit den Sternen Eine Pfauenfeder.. | An dir wie an des Himmels Sternen | Ist Gottes Größe im Kleinen zu lernen. Daß e r . . Sein A, hier hat aufgedrückt 71 X 5 •schwarzäugig Syn zu l A Blick Stern 1) Parallele Man würde viel Almosen geben, wenn man Augen hätte zu sehen, was eine empfangende Hand für ein schönes Bild macht 422,218 MuR (352) ' Z) Qu die Liehe., ist blind und meinet, es sehe s ; niemand Agricola, Sprichw 2,133 3) ihre Verknüpfung Kunstmittet oriental Dichtung, inhaltl auf Einheit des Verschiednen deutend, formal als ÜberrascnungseffeM 4) Kontamination von Motiven aus der Gsscnfcfjfe von Medschnun u Leäa nach Saadi u der von Gemil u Schanbah nach Herbelot; vgl Der König stehet sie an und befindet j daß sie schwarlz | gelb j mager seiend.. O König i du seit aus dem Fenster der Augen des Metzmins kucken Saaöi, Rosental (Clear 1696) 71: vgl auch s v Boteinari 5} Qu vgl Jedwede meiner Regein in diesem Buche [ist wie eine Decke über das Angesicht einer schönen Frauen nieder gebreitet: . .Unter jedem Buchstaben ist eine Auflegung verborgen | vif ein schönes Büd sich linier einer Decke.. verbärget Saaäi, Baumgarten (Otear T696J 83 6) Qu vgl Es scheut sich nicht der Herr ein Gleichniß euch zu geben, von einer Mücke oder von dem was darüber isl Hammer, Koran-Ubs 2,26 fundgr 2,339 u Schmähst du den Herrn, so schau' ihr in die Augen. [Anm:j .. wer an Gott nicht glaubt, schaue ihr in die Augen Hammer, Halts 2,296: vgl hierzu auch Ich h a b e . . auf der ganzen Rcdouti; nur deine Augen gesehn - Und da ist mir die Mücke um's Licht eingefallen B3.34 ChStein [24.]2.[76j, ferner das Bild von Falter u Kerze l }7, ähnl Motiv 6,477 Plp i 7, vgl s v Maske; ferner Orpheus,. daß ein Schmetterling, gleichfalls angezogen, wie nach einem Lichte so nach den Augen des Sängers hinflaltert 49', 136t Philostrat Nacrttr. Das Bild, auf syr Dichter zurückgehend, bei späteren, bes bei mysf (suf) Dichtem als Ausdruck der Selbstaufgabe in mysf Liebe, vgt IHSolörig, Hammer-Pwgstatt U G, 1973,144t 7} Das Hau des Pfaus galt (scnon im Altertum) als Abbild des Himmels, vgl Sachs u Badstübner u Neumann, Christi Ikonographie in Stichworten, 1373, s v Piau

1) vgt SchaOewstdt, Goettie-Stud 203,243ft,37}ft,435tt 2) Interpretation Vergängliche Schönheit wird unvergänglich, wenn man das Gleichnis Gottes in ihr verehrt. Der Augenblick wird so zum Träger und Ausdruck des Ewigen Pyn'/z, Goethe-Stud 207: ferner JMülter, Der Augenblick ist Ewigkeit, 1960.153: Qu: S v liehen Anm S

augenblicklich innerhalb eines kuriert Augenblicks, in kürzester Zeit; im Zshg mit myth Vorstellungen üb Mohammeds Wunderritt fMahomet spricht:] Herrlichkeiten, die mein Flug berührt, l Als das Wunderpferd mich a. | Durch die Himmel alle durchgeführt 1 1 XII 2 Syn behende eilig geschwind rasch schnell vgl äugen blicks 1) Qu vgl Alk Himmel duichflog Mohammed der Prophet in seiner nächtlichen Himmelfahrt auf dem Glanzrusse.. Er begann seinen Ritt im Tempel zu Jerusalem, u n d . , vollendete., ihn dennoch so schnell, daß, als er in sein Bett zurückkam, das "Wasser in der Kanne die er im Auffinge unigcsEossen halle, noch nicht ausgcronnen war Hammer, GeschRedekPers 18, wähl nicht direkte Qu. da erst 18!8 erschienen; vgl Preis dem, der seinen Knecht des Nachts vun dem heiligen Gebetsplatz zu dem weitentferntcn Gcbetsplatz reisen ließ Koran (ed Reclarn) 260, Sure 17,1; vgt s v Flügelpferd Anm t

äugeln auch -giert; einmal subst jdn bedeutungsvoll anbukken, durch Blicke Liebesbotschaft übermitteln: ,jd$ A.' Ueber. meines Liebchens Aeugeln Stehn verwundert alle Leute, j Ich.. | Weiß recht gut was das bedeute. | Denn es heißt: Ich liebe diesen,, j Ja, mit ungeheuren Mächten \ Blicket sie wohl in die Runde; | Doch sie sucht nur zu verkünden Ihm die nächste süße Stunde 1 ' 111 14 von Hudhud, dem Liebesboten (von Mafianne geschenkter Spazierstock aus Stechpalme mit Wiedehopfkrücke] Hudhud auf dem Patrnen-Steckchen. l Hier im Eckchen, [ Nistet äuglend, wie charmant! | Und ist immer vigilant 6,294 Syn winken vgl blicken sehen

a u gen blick s sogleich, sofort, bald darauf [Hatem üb Suleika:] Hätte sie sich weggewendet, | A. verlor ich mich V I I I 18 eine goldene Vase.. ein Knecht.. Stößt eine wüste Beule hinein; ] Wird a. zwar reparirt 6,304 Syn alsogteich bald gleich sogleich Stelle (auf der S.) vgl augenblicklich Augenglas Brille; ,A. der Liebe': Metapher für das Medium des liebenden Auges, den bes Blick des Liebenden, dem die Welt verschönt erscheint Heut ist mir alles herrlich.. ] Ich sehe heut durchs A. der Liebe Vllt 41

1) Qu Lieber meines Liebchens Aeugeln | Ssauncn alle Unerfahrnc Hafts 1,368

Augenblick Augenblick^

derholbaren Einmaligkeit eine Daseinsfülle zusammendrängend, die ihm Dauer u Folge verleiht, die ihn, in der Dichtung verklärt, zur Ewigkeit erweitert Freude des Daseyns ist groß, j Größer die Fteud' am Daseyn. [ Wenn du Suleika [ Mich üb erschwang! ich beglückst.. | Das ist Ein A.! j Und dann reißt mich von dir j Bald der Franke, bald der Armenier, j Aber Tage währt's, [ Jahre dauert's, daß ich neu erschaffe j Tausendfältig deiner Verschwendungen Fülle, | Auf tröste die bunte Schnur meines Glücks.. Hier nun dagegen j Dichtrische Perlen VII116 iZshg mit myth-poet Paradiesvorstel/ungen: Bruchteil der Ewigkeit, durch intensives, gesteigertes Dasein als Zeitbegriff aufgehoben [Huri:] Weißt du denn wieviel Aeonen Wir vertraut schon zusammen wohnen? [ (Dichter;) Nein!-Wills auch nicht wissen. Nein! | Mannigfaltiger frischer Genuß, | Ewig bräutlich keuscher Kuß!- [ Wenn jeder A. mich durchschauert, [ Was soll ich fragen wie lang es gedauert! ] [Huri:] Abwesend bist.. ohne Maas und Zahl Xlt 7 b Zeitpunkt, mit hinweisendem Fron: vereinbarte Glücksstunde einer Raum u Zeit überwindenden Uebesbegegnung Doch dein Geist ist allem f e r n . . | Dein Geliebter, fern . . ] Fühlt ein unglücksel'ges Glück. [ Euch im Vollmond zu begrüßen Habt ihr heilig angelobet, Dieses ist der A. VIIl 36 die Gegenwart, das Gegenwärtige als Träger des Ewsgen, Unvergänglichen [Suleika spricht:] Der Spiegel sagt mir ich bin schön! j Ihr sagt: zu altern sey auch mein Geschick. \ Vor Gott muß alles ewig stehn. In mir liebt Ihn, für diesen A,2) IV 25 2 günstige Gelegenheit Wißt ihr denn auf wen die Teufel lauern.. Und. wie sie den A. erpassen, j Nach der Hölle sie entführend fassen? II2 Syn zu 1 Gegenwart Moment Stunde Tag (T. des T-s) vgt gegenwärtig heute jetzt Syn zu 2 Gelegenheit

Augenlid in bes Stellung, halb zugekniffen, verbunden mit schelmischem Blick der Liebeslockung [Hatem Zum Mädchen:] D u . . hast der Augen j Zweyerley.. ] Leichtgedrückt die Augenlieder ] Eines, die den Stern bewhelmen l Deutet

1 als schicksalhafter, erfüllter, prägnanter a Zeitraum: in seiner ftücritig-vergängl, vnwie-

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Augenwimper — ausbilden was es frommt | A. der Welt zu laufen V 5 V 4 VMS,2 b (zugt) Ausgangspunkt, Ursprung, Herkunft bezeichnend: von., her Hans A d a m . . bracht' er a. der Mutter Schoos ] Noch vieles Ungeschlachte I 8 Komm Liebchen, komm! umwinde mir die Mütze ] A. deiner Hand nur ist der Tulbend schön Vtll 13 Wenn, mich Alten, alte Frauen [A. der Bude froh gegrüßet 6,278 Wo das Jagdlied a, den Büschen, l Fülle runden Tons enthauchte I 12 Wie euch Senderud a. Bergrevieren ] Rein entspringt XI 1 dieses Lied., a, fernem Land gesendet IV 11 Plp [vorn alten.. Rheine weitres Plp] a. der Ferne Das Wort erreicht VIII 29 mit Zurücktreten der sinnl Vorstellung (Suleika:] die wahre Herüenskunde.. j Wird mir nur a. seinem Munde VIII 31 (M) was ich., a. vollem Herzen, sprach. Das klang zurück a. deinem holden Leben Vtll 29 [Huri zum Dichter:] reim' auch du . . [ Wie es dir a. der Seele steigt.. j Wir fühlen was vorn Herzen spricht. Und was a, frischer Quelle bricht XII 6 Und was im Pend-Nameh steht [ 1st dir a. der Brust geschrieben IV S Muß man a. dem Grunde leben V 6 C im Hinblick auf Veränderung eines Zustanüs, mit Zurücktreten O'er sinnl Vorstellung Dich vermag a. Glaubensketten ] Der Verstand allein zu retten V 12 [Dichter zur Huri:] Dich laß ich nicht a. dem ewigen Frieden. | Auf die Wache sollst du nicht ziehn XII 5 Sorgen und Kummer., schleudern dich., a. gleichem Gewicht VI 4 d bei Auswahl unter einer Masse . Erde, Grus, Gerill, Geschieben] Dir Diamanten ausgespült VIII 14 [A. Golcondas Grusgeschieben.. [ Gewichte Diamanten las Var; Golcon[d]as Grus und Sandgcschiebc(n].. ] Der Diamanten Pracht erlas weitre Var; emias weitre Var] p mit Zurücktreten der sinnl Vorstellung Wie a. dem Lebensplunder j Erwarbst du diesen Zunder? V 1 2 zur Anknüpfung von Stoff, Bestandteil A. krummer Rippe ward sie erschaffen* 1 IV 14 Wie ein Leib a. Honigsgolde j Um des reinsten Engels Seele XII 3 LFassg [In dem Leib von Honiggolde Text] Aber Zöpfe flechten sie ] Nun a. langen Haaren III 5 A. wie vielen Elementen | Soll ein achtes Lied sich nähren? l 7 3 kaus: auf Grund von etw, veranlaßt durch Nun bethätigt sich das Wunder, Nach und nach, a. hundert Zeichen XII 10 A, eignem Thun Behagen j Quillt nicht mehr auf IV 17 Er sprach entzückt a. reiner Seele Drang V I I I 29 A. Liebe gehöre das Mädchen dir zu 111 10 VI 5,2 VI 8,3 Gieb ciich mir a. freyer Wahl Vtlt 5 (M) Glaub' ich a. Mosleminen-Pflicht tX 3 6,474 Plp 10 -> draus durch- herSyn zu 1 b von zu 1 d unter zu 2 von

auf den Scheim der Schelmen.. wenn jen's verwundend angelt' 1 VIII 19 (der Augenlieder Var2)] .wunde A-er': von Tränen entzündet, Zeichen des Liebesschmerzes [Sulcika zum Westwind:] Blumen, Augen, Wald und Hügel j Stehn bey deinem Hauch in Thräncn, j Doch dein mildes,, Wehen j Kühlt die wunden Augenlieder Vltl 34 (M) 1) Qu vgi ces tils scries et ä-dcmi ouveris Tavetner, Voyages 4,18 (nach Ermatinger, Div 215} 2) Ausg I.H. (Oktav), danach WA; vgl GottftnQ 3 G 25. l .27 hier scheint mir reines' ohne Verbindung zu stehen Maier, DivKomm 307

Augenwimper die Wimpern der Geliebten, durch magische Anziehungskraft gefährlich: im orientatisierenden Schönheitskatelog [Suleika:] Sag du hast wohl viel gedichtet?.. [Hatem;] Ja! von mächtig holden Blicken.. i Moschusduftend Lockenschlangen.j A-n reizumhangen, | Tausendfältige Gefahr! 1 * VIII 11 [Wimpern-Pfeile, Locken-Schlangen, j Hals und Busen.. Var] vgl Wimpernpfeil 1) Qu vgl: s v Wimpernpfeil Anm 1

augerlreuUch dem Auge angenehm von Schmaragden,. daß die Farbe | Grün und a. sey1' Hl 7 Var [augerquicklich Text] Syn augerquicklich 1) vgl s v augerquicklich

augerquicklich heilsam u erfrischend für das Auge; iZshg mit Vorstellungen des Volksglaubens üb augenstärkende Kräfte des Smaragds, vergleichend dem Wesen des Mädchens gegenübergestellt von Smaragden., daß die Farbe j Grün und a. sey! .. daß Schmerz und Narbe | Zu befürchten nah d a b e y . . j „So gefährlich ist dein Wesen] Als erquicklich der Smaragd." 11 Ill 7 [augerfreulich Var] 1) Parsit&te ward sic [Ottilie] den Männern . . ein wahrer Augtntrost , . wenn der Smaragd durch seine herrliche Farbe dem Gesicht wohlthut, ja sogar einige Heilkraft an diesem edicn Sinn ausübt; so wirkt die menschliche Schönheit noeh mil weit stärkerer Gewalt auf den äußern und innern Sinn 20,68 Wahlverw. 16; zur Eigenschaft des Smaragüs, die Augen zu schärfen u zu erfrischen vgl HWb ö$$ dt Aberglaubens 8,20 u Hiüscfien, Die Namen dSteine, 1968,321

Aurora Göttin der Morgenröte, entsprechend der griech Gestalt der Eos: anknüpfend an myth Vorstellungen als .Strohwitwe' des alternden mensch! Gatten Tithoncs, Entführerin schöner Knaben'1*, zugl als poet Personifikation von Naturerscheinungen [Dichter zum Schenken:] Denn in dieser Zeit der Flora, | Wie das Griechen-Volk sie nennet, [ Die Strohwittwe, die A. j Ist in Hesperus entbrennet., sie kommt.. ] Ueber Blumenfelds Gelänge.. | Und auf rothen leichten Solen | Ihn, der mit der Sonn' entlaufen, [ Eilt sie irrig einzuholen; j Fühlst du nicht ein Liebe-Schnaufen? j Geh.. l Tief in's Innre.. sie möchte dein Schöne ] Als den Hesperus entführen 11 tX 19 Syn Morgenrot Morgenröte

1) Oii quum extrahilur (euaginatur) = Ward aus der Scheide es %ezonf n Feeytag, Carmen arabtcurn 19u23 2) Qu: s v Rippe Anm 1

ausbauen etw zuende bauen; in der Hausmetaphorik wohl mBez auf die Ausbildung einer persönl äußeren u inneren Welt, zugt auch auf die Vollendung eines geistig-kulturellen Weltgebäudes Wer auf die Welt kommt baut ein neues Haus, [ Er geht und läßt es einem zwey ten. Der wird sich's anders zubereiten ] Und niemand baut es aus1' V] 13

1) vgl zu diesem Motiv in griech Myth u antiker Kunst Ro$ctier, Lexikon der griech u mm Mythologie s v Eos 2) Qu vgl: Enweri. Übs vChezy (nach MMommsert, StudDiv 66». ebö auch Interpretation)

1) Qu Et i! ne sc irouve personne qui y mettc la dernierc main Chardin, Voyages (Amsterdam 1735} 2,7 fZit Saadii; vgl Der fängt zu hauen an | der ander führt es aus | Und eh ders recht bewohnt | muß er ins schwänze Hauß Saadi, Rosental (Olear 169S) Vorrede: Parallele So baut man sich t;in maßig Kartenhaus,]Der größte Geist baut's doch nicht völlig aus Fausl II 6640f

aus 1 lok, auch in metaphor Zshg a Richtungsverlauf von innen nach außen bezeichnend Ein Kaiser hatte zwey Cassire, j Einen zum Nehmen, einen zum Spenden; j Diesem fiel's nur so aus den Händen X 6 ein Schwert,. i A, der Scheide gerissen' 5 7,14,14 Gottes Gleiehniß [Feuer] a. dem Stein zu schlagen XI l [Schenke zum Dichter:] so späte ] Schleichst du heut a. deiner Kammer IX '3 p mit Zurücktreten der Sinnl Vorstellung Die Liebe, noch so stille gehegt, ] Sie doch gar leicht a. den Augen schlägt l 6 mit der Vorstellung einer Emanation Lieb' ich doch das schöne Gute i Wie es sich a. Gott gestaltet V 6 [umher gestaltet Var] iZshg mit einer Entfernung, Beseitigung Und ich seh nicht

ausbilden PartPrät, Großschreibung als nachgestelltes Artr öd subst mask zur vollkommenen Persönlichkeit heranbilden Wachen endlich auf die K n a b e n . . [ Und Jamblika sagt, der Schöne, | Ausgebildete vor allen 11 XII 10 vgl erziehen zähmen 1) QiJ The chief of the youths, who was the wisest and most perfect of them Rich, Seven sleepers, Fundgr 3,354

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ausbleiben — ausmachen ausbleiben nicht eintreffen; von einer prophezeiten Naturerscheinung Sturm prophezeyt,. | Sturm bleibt aus | Trokken Jahr1' AA Plp 25 zu 6,472 Plp B

hen . . Welche fest auf ihrem Zeugnisse bestehen . . Ihnen wird es wohi im Paradiese gehen Hammer, Koran-Obs 70,2Su32f u 35, Fündgr4. 103: vgi Edens Gärten, in die sie eintreten sollen nebst den Rechtschaffenen von ihren Vätern, ihren Frauen und ihrer Nachkommenschaft Koran (ed Reclam) 235, Sure 13,23: ferner In diesem ganzen Gemälde des Paradieses ist von dem Glucke tier liebenswürdigsten Hälfte des Menschengeschlechts gar nicht die Rede. Man macht Mohamed . . den Vorwurf, er habe., die grausame Undankbarkeit der Männer bewiesen. Aber diese Beschuldigung ist falsch. Der Koran verheißt ihnen Shawls und Gewänder von Muusselin, im Paradiese gewoben, und vor ihrem Eintritt in den Wohnsitz der Seeligen belebt der Hauch eines neuen Frühlings ihre Reitze; sie werden alte verjüngt und verschönert; aber ach! sie finden dort ihre Männer wieder! Oetsner, Mohamet} 55 Anm i. Mit diesen Äußerungen üb das Paradies wird eine andere Tradition verbunden: Ahi'a . . Miria (die Jungfrau Maria) Cadisga und Fathime . . werden von den Musulrnännern für die vollkommensten Frauen gehalten Rehbinoer, Mohammed 35

1) vgl Eine .. Weissagung: als werde.. ein ., Sturm das Land verwüsten, traf nicht ein 7,54; Sturm.. der nicht eintrifft 7,202; Ou vgl Enweri.. sagte .. einen ungeheueren Sturm vor. Als aber in derselben Nacht Jemand mit einem Licht ohne Laterne auf das Minare stieg, so blies ihm der Wind nicht einmahl das Licht aus Hammer, GeschRedekPers 89 ausdehnen reft: sich ausweiten, erweitern: Metapher, vom Geist: sich in andere Länder versetzen, in die Ferne schweifen (iGz Einschränkung u Gebundenheit der körperl Existenz), iZshg mit der Kaufhandelsmetaphorik Oft sitz' i c h . . im beschränkten Haus; j Allein so bald ich dein gedenke. Dehnt sich mein Geist erobernd aus. j Dir sollten Timurs Reiche dienen,, | Badakschan zollte dir Rubinen VIII 14 vgl Weile (nach der W. ringen) weiten

ausforschen resultativ: sich so lange nach etw erkundigen, bis man genaue Auskunft erlangt, den Tatbestand geklärt hat; iZshg mit myth-poet Paradiesvorstellungen die HimmelsMädchen-Schaar. . Forschend stehn sie was du unternähmest?.. l Daß du Held seyst sehn sie, weil du kämest; j Welch ein Held du seyst? sie forschen 's aus XII 2 Syn erfragen ^/betragen forschen fragen nachfragen nachspüren untersuchen

auseinanderfalten Getrenntschreibg zerfallen, sich trennen; tZshg mit einem Weltschöpfungsmythos Und sogleich die Elemente [ Scheidend auseinander fliehn.. Morgcnröthc,. erbarmte sich der Qual.. \ Und nun konnte wieder lieben Was erst auseinander fiel VIII 35 Syn

auseinanderfliehen scheiden trennen zersplittern zerstieben

ausgebären aus sich herausgebären; ,den Logos a.', im Hinblick auf Christi Geburt Miriam , . der Jungfraun Krone [ Die den Logos ausgebohren Xtl 3 t .Fassg {die Allgebenedeytc, j Die den Heiden Heil geboren Text; vgt weitere Plp s v gebären] Syn gebären

auseinanderfliehen Getrenntschreibg, -fliehn schnell auseinanderstreben, nach entgegengesetzten Richtungen davoneilen; iZshg mit einem Wettschöpfungsmyihos Auf that sich das Licht' So trennte | Scheu sich Finsterniß von ihm, | Und sogleich die Elemente [Scheidend auseinanderfliehn.| Rasch, in wilden wüsten Träumen, j Jedes nach der Weite rang Vtll 35 Syn auseinanderfallen (sd)

ausgeben etw (Geld) verbrauchen, bes im Hinblick au! Spenden Ein Kaiser hatte zwey Cassire, | Einen zum Nehmen, einen zum Spenden; J Diesem fiel's nur so aus den Händen . . [ Der Spendende starb . , j Man wußte kaum vor Gold zu leben, | Weil man Einen Tag nichts ausgegeben' 1 X 6 Syn geben hingeben hinreichen reichen schenken spenden vgl vergeuden verprassen verschwenden

ausersinnen sich etw ausrenken; iZshg mit myih-poei Paradiesvorstellungen Eine [Huri] führt dich /u der ändern Schmause, Den sich jede äußerst ausersinnt XII 2 Syn denken erfinden sinnen vgl hm und wider besinnen auserwählen auch Zustandspass u (attr) PartPrät (subst) jdn aus einer Anzahl (von Bewerbern) ausersehen, auserlesen, berufen (zu einer Auszeichnung, zu höheren Zielen) [Hatem üb den Sonnemondorden:] Der Sultan., vermählte | Das allerhöchste Weltenpaar, | Um zu bezeichnen Auserwählte, | Die tapfersten der treuen Schaar VIII 12 anschließend an retig (t>ibl) Sprachgebrauch das Allerbeste | Blieb ihm nicht verhehlt, j Das fürwahr nur wenig Gäste In der Clause zählt, j Nun als Schuler mich, zu kommen, j Endlich auserwählt, j Und mich lehrt der Buße Frommen, j Wenn der Mensch gefehlt 11 IV 8 iZstig mit Legendenmotiven, auch mit islam Paradiesvorstellungen [Jamblika, der vollkommenste, ,der Schöne, Ausgebildete vor allen 1 ] Nicht zum König, nicht zum Volke | Kehrt der Auserwählte wieder: | Denn die Sieben, die., [ Sich von aller Welt gesondert, [ Gabriels geheim Vermögen ] Hat, gemäß dem Willen Gottes, | Sie dem Paradies geeignet Xtt 10 [für das Paradies) Auserwählte trauen, [ . , Erst Suleika.. j Dann die Ailgebenedeyt e . . [ Mahom's Gattinn auch!.. Kommt Fatirna dann die Holde XII 3 Tit [vgl Vier, die allerschönsten Frauen.. | Ahi'a Herrin von Mizraini.. l Miriam dann der Jungfraun Kron e . , j Dann Aischa., | Und Fatima 1.Fassgi Die vier schoensten Weibe[r]| Ahia Konigin v[on] Egypt [en] | Maria | Cadisga.. j Fatirne 21 Plp; vgl Berechtigte Männer XII 2 Tit u Begünstigte Thiere XII 8 Tit] Syn erlesen t) Interpretation s v allerbeste Anm t. HPIard weist des Wort der Freimaurerspfiäre zu, vgl Etudes Germ 21,2, f 966, fflOff 2) Ou vgl Denn vor seiner Pein kann Niemand sicher seyn.. Ausgenommen die Frauen, welche ihr Versprechen erfüllen, ihr Wort nie verdre-

1} On vgl du musst die Rechnung von des Kaisers Einnahme und Ausgabe., gut kennen.. Du musst dich auf den Handel verstehn, um zu wissen, von wem du zu nehmen und wem du zu geben hast Diez, Buch Kabus 772 ausgebildet

s ausbilden

ausgemacht

s ausmachen

ausgenommen

s ausnehmen

auslachen sich über jdn lustig machen, jdn verspotten Sturm prophezeyt . . bleibt aus, . Sterndeuter ausgelacht AA Plp 25 [vgl Und nun erhebt sich das grössfte] Gelächt[er] [ Alle der Ster[n]kunst Vcrä'chtfer] . . j Spotten . . j Er sieht sich verspottet] geschrn[äht] und geschändet 11 6,472 P!p 8] Syn verhöhnen verspotten vgl spotter 1) Ou Enwcn, der sich hicdurch lächerlich gemache Hämmer. 89 [-auslöschen]

s unauslöschlich

ausmachen attr PartPrät festsetzen, vereinbaren; Ausgemacht iSv feststehend, mit der orthodoxen Lehre übereinstimmend Hafis Dichterzüge sie bezeichnen Ausgemachte Wahrheit unauslöschlich; [ Aber hie und da auch Kleinigkeiten | Außerhalb der Gränze des Gesetzes1' II 3 Syn 2u .ausgemacht' entschieden fest vgl sicher 1) Ou Die Gedichte Hafisens enthalten viele ausgemachte und unumstö&Siche Wahrheiten Hammer, Hafe 1. XXXIV

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ausnehmen — ausspülen ausnehmen

Ausnahme (vor dem Gesetz} mit jäm

Grunde leben, | Und saalbadrisch auszuschweifen | Dünket mich ein seicht Bestreben1' V 6

machen, jön verschonen (von Strafe) Verbrannt sey jeder, sprach der hohe Richter, [Wer spricht und glaubt wie Misri - er allein l Sey ausgenommen von des Feuers Pein11 II 5 vgl ausschließen verschonen

1) vgl die Kritik an den Journalen in der folgenden Strophe ausschwitzen durch die Haut schwitzend absondern; ,Gift a.': Metapher IVbdg mit Schlangenvergleich Kr das Sinnen au! Blutrache „Erbe meiner Rache [ Ist der Schwestersohn.. i Der Unversöhnliche.. j Stumm schwitzt er Gift aus, l Wie die Otter schweigt, | Wie die Schlange Gift haucht.."" 7,12,17 1) Qu Mutus sudat vencnum - er schwitzt verderblich Gift Freytag. Carmen aratxcum 1Bu21

1) Wer also redet und glaubet wie Misri.. der soil verbrannt werden; Misri Afendi ausgenommen Toderini, Lit Turk (Zusatz Haus· leutner), nacft Br Knebels 25. f. (5 A4 Plp 250 ausrasen sich seiner Leidenschaft völlig überlassen (hier: dem Schmerz um Zerstörtes); in parabol Zshg Zerbrach einmal eine schöne Schal' Und wollte schier verzweifeln., [ Erst rast' ich aus, dann weint' ich weich X 3

ausraufen

außen tdVbdg , a.': dem äußeren Anblick nach, in Diskrepanz zum Inneren Ein Werkzeug isl es alle Tage nöthig [Karnrrt] . .sein Spiel j Gern wiederholt; wobei wir uns bescheiden: j Von a. glatt, wenn wir von innen leiden 6,297 -* draußen

s raufen

ausreißen für: die Flucht ergreifen^; in metaphor Zshg Jene garstige Vettel.. | Welt.. j Nun wollte sie | An die Liebe, | Da riß ich aus IX 14 Syn entfliehen entlaufen fliehen flüchten vgl davonweichen entweichen

außer außerhalb (eines Innenraums) [Schenke zum Dichter:] Willst du, Herr, so will ich bleiben. | Warten a. diesen Zelten.. hier auf der Terrasse IX 19 Syn außerhalb

1) Beispiel tür die Anwendung umgangssprachl Wärter im poet gehobenen Kontext (vgl Einleitung)

äußere IdVbdg ,ä-r Sinn', von den Sinnesorganen, iUz ,innerer Sinn'; Zusammenfassung beider Organe der Weltaneignung unter dem Aspekt ihrer Steigerungsfähigkeit durch die Liebe Was ich mit außerm Sinn, mit innerm kenne, [Du Allbelehrende, kenn 1 ich durch dich V I I I 42

ausrufen laut rufen, von affektbetonter Äußerung (beim Wiedersehn) Kreuzt euer Weg nach vielen Jahren drauf j Sich unerwartet, ruft ihr freudig aus: | Er ist es! IV 7 Syn rufen vgl sagen sprechen ausrüsten Zustandspass etw ausstatten; Metapher im Hinblick auf eine vorangegangene Beschreibung: in allen Einzelheiten darstellen Und so war das Wenige zu melden j Wie der sel'ge Musulman sich brüstet, t Paradies der Männer Glaubenshelden | Ist hiemit vollkommen ausgerüstet Xil 2 vgl beschreiben zubereiten

außerhalb jenseits einer Begrenzung; ,a. (3er Grenze des Gesetzes': mit der orthodoxen Lehre nicht übereinstimmend Hafis Dichterzüge sie bezeichnen ( Ausgemachte Wahrheit. . [Aber hie und da auch Kleinigkeiten J A . derGränze des Gesetzes11 l! 3 Denn gerade jene Kleinigkeiten | A. der Gränze des Gesetzes, ] Sind das Erbtheil [des Dichters] 114 Syn außer

aussäen Zustandspass Samen streuen; Metapher für: verschwenderisch, in dichter Fülle anbringen, mBez auf Edelstein (verglichen mit Hagelkörnern} Wenn wir oft gesehn den König reiten, j Gold an ihm und Gold an allen Seiten, | Edelstein auf ihn und seine Großen j Ausgesät wie dichte Hagelschlofien XI 1 Syn streuen zerstreuen vgi übersäen überziehen

1) Qu Kleinigkeiten, die wirklich ausser den G ranze n des Geseires liegen Hammer, Hafts XXXIV äußerst einen höchsten Steigerungsgrad bezeichnend, etwa iSv unübertrefflich, bestens; tZshg mitislam Paradiesvorstellungen Eine [Huri] führt dich zu der ändern Schmause, j Den sich jede ä. ausersinnt1' XII 2

aussaugen leersäugen, auszehren; Metapher für: der Habe berauben, entblößen Frey gebige r wird betrogen, j Geiz-

1) Qu vgl bringet man ihm hErrJiche Speisen in goldnen Schüsseln Oelsnar, Motiametl 54

1

hafter ausgesogen ' IV 19 [aussinnen]

1) öd iSv: des inneren Wertes beraubt?

s ausersinnen

aussprechen für: etw durch Ausspruch festlegen; anknüpfend an myih-relig Vorstellung, von einer göttl Verfügung Da Allah gleich [?] j Vier Gnaden ausgesprochen] l 5 Var [Hat Allah . . | Der Gnaden vier verliehen 1 ' Text]

ausschließen Zustandspass jdn nicht zulassen, nicht aufnehmen, jdrn den Zutritt verwehren; negiert, iZshg mit islam Peradiesvorstellungen (Huri:] Die Thiere.. sind nicht ausgeschlossen, j Die sich gehorsam., treu erzeigt1' XII 6 vgl ausnehmen

1) Qu quc Dien les avoit favorisos de quatre «vantages Chardin. Voyages (Amsterdam i 735} 3,259

1) Guthat the ass of the prophet Jesus, the wolf of Joseph, and the dog of the companions of the cave, will be admitted into paradise Rich, Seven sleepers, Fundgr 3,380; daß die Katze mit ins Paradiß kommen weide Seadf, Baumgarten (Ol&äf 1696} 56- Vgl Begünstigte Thiere. | Vier Thieren.. verheißen war | In's Paradies zu kommen

ausspülen Zustandspass etw auswaschen; Vorgang bei der Diamantengewinnung, iZshg mit der Kaufhandelsmeta-

trinken daß du, Hafis, j An meiner Statt den Eilfcr | Ausgeschlürft 53,33 (statt 34} [Ausgeschlurft AA Pip 38] vgi benetzen genießen nippen schlürfen schoppeln trinken

phor/k (Beschaffung erdichteter Geschenke für die Geliebte) Gießbäche Soumclpours durchwühlt, [ Aus Erde, Grus, GeriH, Geschieben [ Dir Diamanten ausgespült'1 V!H 14 [Und Aus Golcondas Grusgeschieben.. j Man Diamanten las Var; Golcon[d]as Grus und Sandgeschieb[en].. Der Diamanten Pracht erlas u Der Diamanten Prunck entlas weitere Vaf]

ausschweifen sich weitläufig u oberflächlich ergehen, äußern Denn das Rechte zu ergreifen j Muß man aus dem

1) Qu Aux cndrotts oil i'on croit qu'it y a des diamans on tire le sable de cette maniere. On cntoure ces endroiis-iä de pieux, cie fascines & de ^crre, comme quand on vtut faire Tarchc d'xin pont,

XII 8

ausschlürfen

etw (hörbar) genießerisch einsaugend aus-

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ausstechen — Badakschan Bach Meiner, schnellfließender Wasseriauf; ,B-es Rand': topisch als Schauplatz für Liebesanknüpfung u -begegnung Wenn links an B-es Rand| Cupido flötet, [ Im Felde rechter Hand | Mavors drommetet 1 1 1 —» Gießvgl Graben Quell Quelle

afin d'cpuiser l'eau & de raettrc [a place ä see, Alors on tire tout le sable, & on ne foüille pas plus que de la profondeur de deux picds. Toul cc sable est poite & litendu sur une grande place preparec au bord de la riviere, & cntouree d'une rauraille haute d'un pied & demi ou environ. On fail des trous au pied, & quand on a rcmpli cette place d'autant de sable qu'on juge a propos, on y jene de 1'cau, on le lave, &. on k brasse, & tout le teste sc fait comme ä la mine que j'ay decritc plus haul Tavemier, Voyages (Utrecht 1712) 2,2,346; vgl Weite, Di v 4SI S v Diamanten

Bäcker Figur in der Sietenschläferlegende Doch zum nächsten Beckerladen | Wandt' er sich nach Brot.. | Schelm! so rief der Becker, hast d u . . einen Schatz gefunden! | Gieb mir.. die Hälfte.. Vor den König | Kommt der Handel; auch der König | Will nur theilen wie der Becker1' XII 10

aus$techen etw herausstechen, -graben, mit verschobenem Bezug: durch Herausstechen säubern: .Gräben a.': Wasserlauf durch Beseitigung von Anschwemmungen u seichten Stellen regulieren, wichtige Aufgabe in der pers Wirtschaft, zugl Grundsatz pars Giaubensethik Sanften Fall des Wassers nicht zu schwächen, Sorgt die Gräben fleißig auszustechen, Rohr und Binse, Molch und Salamander, Ungeschöpfe! tilgt sie mit einander 1 ' XI 1

1) Qu the baker Rich, Seven sleepers, Fundgr 3,372f

Bäckerladen Doch zum nächsten Beckeriaden | Wandt' er sich nach Broi 1 'XII 10 1) Qu he arrived before a baker's shop Rich, Seven sleepers, Fundgr 3,372

1} Ou:s v Graben Arim 1

Bäckerstochter in biograph Zusammenhang der frühen Weim Jahre gestellt, mit literar Anspielung auf oes Schönheit Sollt' einmal durch Erfurt fahren.. | Wenn, mich Alten, alte Frauen | Aus der Bude froh gegrüßet, | Glaubt' ich Jugendzeit zu schauen, | Die einander wir versüßet. ] Das war eine B. ., j Eule kcincswegcs jene1' 6,278 [Beckerstochter Var; B. Korr Eckerm]

ausstehen etw erdulden, ertragen Saadi,. Er hat mehr ausgestanden als ich, | Und ich bin doch von seinem Orden 5',129 Syrt ertragen leiden tragen vgl dulden austei len etw verteilen, an mehrere Personen ausgeben: in der Speisemetaphorik, im Hinblick auf ids Verhalten zu seinen Mitmenschen, im Totenpreis Zwei Geschmäcke theilt' er aus, Honig und Wcrmuth, Speise solcher Geschmäcke Kostete jeder 1 ' 7,13,27 Syn verteilen vpMeilen

auswerfen etw ans Land spülen; in der Wasser- Perienmetaphorik: die Gedichte des Divans als Geschenk der Leidenschaft Dich Irische Perlen, Die mir deiner Leidenschaft | Gewaltige Brandung Warf an des Lebens | Verödeten Strand aus11 VIII 16 Syn werfen

1) Ou [King:] How do you, pretty lady? [Oph:]. .They say the awl was a baker's daughter Hamlet IV 5; vg! hierzu Douce This is a common story among the vulgar in Gloucestershire .: ,Our Saviour went into a baker's shop where they were baking, and asked for some bread to eat. The mistress of the shop immediately put a piece of dough into the oven to bake for him, but was reprimanded by her daughter, who, insisting that the piece of dough was too large, reduced it to a very small size. The dough however, immediately afterwards began to swell, and presently became of a most enormous size. Whereupon the baker's daughter cried out, ,,Heugh, he ugh, he ugh'', which owl-like noise probably induced our Saviour for her wickedness to transform her into that bird.' A New Variorum Edition of Shakespeare, Hamlet, eo HHFurness, 1963,1,332

1) Parallels Die Flut der Leidenschaft., | Sie wirft poetische Perlen an den Strand, | Und das ist schon Gewinn des Lebens W 16 [Poetische Perlen ans Ufer geworfncr Gewinnst des Lebens Ptp\L, Ou dont les Hots oni jcLe sur k· rivage de la vie tant de perks Silv. de Sacy, Vie de F&id-edtiin Attar, U&S, Fundgr2,>0

Bad Badehaus; im alten Orient auch als Vergnügungs- u Unterhaltungsor?*, iZshg mit der Fiktion einer Orientreise Will in Bädern und in Schenken [Heil'ger Hafis dem gedenken, | Wenn den Schleyer Liebchen lüftet 2 ' l 1 —> Feuer-

auswittern etw ausspüren, durch Intuition öd überird Kräfte erfassen; IZshg mit einer Mythologisierung des Propheten Doch der Prophet,. | Weiß unsre Mängel droben auszuwittern. Und sieht daß.. Die Zweifel oft den Glauben uns verbittern X!l 1 vgl ahnen nachspüren spüren

1} Qu vgl Die Bäder sind in Persien sehr schön, und man bedient sich ihrer um eine Kleinigkeit.. Das erste Zimmer, wo man hincintritt, dient zum Ausziehen, zum Rauchen, zur Unterhaltung, und um die Tagsneuigkeiten zu erfahren . , Die Perser haben ein Vergnügen düran, Bäder zu brauchen Waring, fle/se nach Sheeraz 1 (Rudolstaät 1808) 79ff 2) Qu er.. preiset die Schenken und Häuser wüster Lust Hammer, Hafis 1.XL

1) Sapores duo huic erant, mel et absinthium, et cibum liorum saporum quilibei gustabat = Zwcy Speisen, Honig war die eine, f ü h r t e c r J U n d b i t t ' r e r Wcrmuth war die andre: Ein Jeder kostete von diesen Freytag, Camjen arabicitm 19u23

Badakschan auch -dach- u -da- Badakhschan, gebirgige Landschaft, heute Verwaltungseinheit im nordöstl Afghanistan, nach alter Vorlage auch Stadt; berühmte Rubinenfundstätte, Rubinen aus B. iZshg mit der Kaufhandelsmetaphorik als erdichtetes Geschenk für die Geliebte u als Metapher öd Parallele für Wein u Lippen B. zollte dir Rubinen, | Türkisse das Hyrkanische Meer1' VIII 14 [Badaschan Var1'] Badachschans herrlichst[e] Rubin[en] | Mir dieses Glas u dein Mund 6,477 Plp 18 in geogr Angabe Badachschan Stadt, Landschaft Chetlan zwischen dem Caspischen Meer u Indien Rubinen31 6,485 Plp 38 - Qu-Exzerpt

autos gr, idVbdg ,a. epha': er selbst hat gesagt.., dogmat Formel der pythagoräischen Akusmatiker, die sich auf die Überlieferung vom Hörensagen beriefen u sie unverändert bewahrt wissen wollten; als iron Ausfall gegen blinden Autoritätsglauben, Festhalten an überholten Traditionen Ihr lieben Leute bleibi dabey | Und sagt nur: A. epha! | Was sagt ihr lange Mann und Weib, | Adam, so heißts, und Eva VI 12 vgl selber selbst azurn eigenti lasurfarben (das aus dem Lapisiazuli gewonnene Blau}, auch himmelblau; ,a-es Nest': Metapher für den Himmel [Sonnenaufgang] Denn der goldne Falke.. | Überschwebet sein a-es Nest1' 7,104,12 vgl Lasur

1) Ou vgl Kommt in Bcdachschan aus Steinen | Der Rubin heraus fAnm:l Bedachschan in Chorassan berühmt durch seine Rubinen Hammer, Halis2,311; BADAKSCHIAN & Balakhsehian, Pays qui fait une partie de la province de Thokharestan, & qui s'etend vers la tete du fleuve Gihon ou Oxus.. c'est dans ccs montagnes que se trouve la mine de rubis que les Orientaux appellent ßadakhsehiani

1} Qu der goldene Falke | Seinen Platz einnimmt in dem lasurenen Nest Hali$ 1,448. Das Wort bei G sonst nur noch einmal 20,218,22 Wahlverw. II 3 (s-s Himmel)

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baden — ballen 1) Qu:s v Bochara Anm 1; vgl BALKHE, Ville du Khorassan situec ä rcxtrcmitc de cette province vcrs la tclc du Flcuve Onus.. cetlc villc qui cst dans la Bactriane., les Roys de Ferse de la seconde dynastic firenl de cette villc, la Capitale de leur Empire Herbelot, Bibl orient 18If s v 2) Qu un Ambassadeur de Balke, Pais ä l'Orient de la Mer Caspienne,. II avoit apporle de son Pai's.. Lapis Lazuli Chardin, Voyages (Amsterdam 1735)2,121

Herbetot, Bibl orient 1SS $ v: vgl The region which contains the mines., is., a dependency of the territory of Bukhara, which is subject to Soviel rule Encycl Islam N.E. T.T960.851 2) Badaschan in Reinschrift u Erstdruck Text dagegen im Register des letzteren nach Kosegartens Anweisung Badasch an l. Badakschan Maier, DivKamm 298 u WA6.418 3) Qu Badachschan ist eine Stadt in der Land seh äff l Chetlan, zwischen dem Caspischen Meer und Indien gelegen.. Am selben Orlhe sollen die schönsten und besten Rubinen gefunden werden Saadi, Rosental (Olear 1696) 101

bald a iSv demnächst, nach kurzer Zeit [Suleika:] Dort wo hohe Mauern glühen | Find' ich b. den Vielgeliebten VIII 31 [Finde ich den Var (M)] X 7 b mit dem Nebensinn schnei!, leicht Ferner ist schwer zu verbergen auch j Die Liebe, noch so stille gehegt, | Sie doch garb, aus den Augen schlägt l 6 Var [gar leicht Text; zuletzt (?) weitere Varj Forschend stehn sie [die Huris] was du unternähmest? | Große Plane? fährlich blutigen Straus?.. | Und sie sehn es b. an deinen Wunden XII 2 C mit Zurücktreten des zeit! Gehalts: in der korresp Fügung ,b. .b.', auch mit Wegfall des zweiten Gliedes, zur Bezeichnung von Wechsel, Abwechslung Und dann reißt mich von dir | B. der Franke, b, der Armenier VIII 16 Es klingt so prächtig, wenn der Dichter | Der Sonne b,, dem Kaiser sich vergleicht VIII 33 -* so- Syn alsogleich augenblicks gleich schnell sogleich Stelle {auf der S,) vgl leicht

baden sich im Wasser ergehen; anknöpfend an myth Traditionen vom Jugendqueil u islam Paradiesvorstellungen, iZsftg mit dem Verjüngungsmotiv [im Paradiese] Vier, die allerschönsten Frauen. Die zur Freude glaubiger Soehne | Jn dem Jugendquelle b. r) XII 3 I.Fassg Var [Jugendquell sich laben I.Fassg Text] 1) vgl die Vorstellungen vom LebensqueH s vChiseru mitte/altert Vorstellungen vom Jungbrunnen s v Jiigenüquell; in den islam Paradiesvorsteltungen in dieser Form ohne Vorbild, vg! atier vm ihrem Eintritte in den Wohnsitz der Seeligcn belebt der Hauch eines neuen Frühlings ihre Reitze; sie werden alle verjüngt und verschönert Oetsner, Mohamed 55 Anm l

Bagdad Stadt im heutigen Irak; alte Kalifenstadt, als Musterbild einer weit entfernt liegenden Stadt, bes im Hinblick auf die Entfernung zwischen Frankf u Weim Bist du von deiner Geliebten getrennt Wie Orient vom Occident, Das Herz durch alle Wüste rennt., Für Liebende ist B. nicht weit1' VIII 21 - Plp = Qu-Exzerpt [Hudhud:] Dich beglückte.. mein Gesang, | Nun dräng' er gern zu dir in's Ferne., |Aber ist denn B. so weit? Willst du mich gar nicht wiederholen? 6,296 berühmt für die Herstellung von Theriak; in Sprichwort! Zsrtg Eh man Theriac von B. holt [ Ist der Kranke längst verschieden 21 6,479 Plp 22

Balken Vierkantbolz, zum Tragen u Stützen eines Gebäudes dienend [Der Prophet spricht:] Aergert's jemand daß es Gott gefallen j Mahomet zu gönnen Schutz und Glück, | Um den stärksten B. seiner Hallen | Da befestig' er den derben Strick1' V 15a 1) der gehe und befestige einen Strick an den Balken seines Hauses Oelsner, Mohamed 217 (nach 22.Sure)

Ball kugelförmiger Spiel- u Sportgegenstand; in der Ballspielmetaphorik, häufig bei oriental Dichtern, auch bei Hafis1), hypothet vergleichend für wechselseitigen Liebesausdruck Wenn d u . . | Deine Leidenschaft mir zuwirfst | Als war's ein B,, | Daß ich ihn fange, | Dir zurückwerfe | Mein gewidmetes Ichs> VIII 16

1) Ich erwiederte aber mit Nedschati: Wenns von dir bis zur Geliebten so weit scyn sollte als vom Orient bis Occident: |so lauf nur, o Herz' denn für Liebende ist Bagdad nicht weit Diez, Denkw Z23M Kjatäi Rumi. Spiegel dLänder 2) Qu la plus excellente Thcriaque.. cclle de la Province d'fraque, ou de Bagdet qui en cst la Capitale. Theriaque de Bagdct,. un Proverbe en Perse .: Cest faire venir de la Theriaque de l'lraque Herbelot, Bibl orient 876 s v Teriak

1) vgl zB .Hedeball', .Wortball' Haffs 1,371, in anderer Funktion ebd 1,253; doch ist bei G an ein Fangspiel, nicht an das pers Maillespiel zu denken 2) vgl Das Ballspiel-Motiv ist eins der großen Sinnbilder der Wcchselseitigkeil wie das Gingko-Bild und die Reim-Symbolik Tnmz, HA2",597; im Hinblick auf Vs 27 inteipreh'ert Hychner, Div 513 der Ball ist ein Wunderknäuel mit Gaben von verschwenderischer Fülle

Bahn (zurückzulegende) Strecke; in der Wegmetaphorik; Schritte, die jd unternimmt, wohl auch allgemeiner iSv Lebensbahn, mBez auf Carl August, bes im Hinblick auf seine Teil' nähme am Wiener Kongreß An Schach Sedschan und seines Gleichen. Durch allen Schall und Klang der Transoxanen | Erkühnt sich unser Sang auf deine B-en! IV 21 —> Himmels- LaufSyn Weg vgl Lauf Laufbahn Lebenspfad Lebensweg Reise

ballen auch Zustandsperf a refl: sich zur Ball-, Kugelgestalt zusammenschließen; in der Wassermetaphorik (nach ind Legende Symbol der Reinheit) im Hinblick auf das dichterische Schaffen, Symbol für die Formung des Formtosen, für oriental Poesie u ihre Nachbildung im Westöstl Div Mag der Grieche seinen Thon | Zu Gestalten drücken.. j Aber uns ist wonnereich | In den Euphrat greifen.. | Löscht ich so der Seele Brand | Lied es wird erschallen; | Schöpft des Dichters reine Hand [ Wasser wird sich b.1) l 13 b ,geballet': zu ball-, kugelförmiger Gestalt herangewachsen, angeschwollen; von Frucht, zug! Anspielung auf Formung u Verdichtung des Kunstwerks die Früchte. | Umschalet stachlig grün, j Sie hängen längst geballet.. | Doch immer reift von Innen | Und schwillt der braune Kern.. | Die Schale platzt., | So fallen meine Lieder | Gehäuft in deinen Schoos2' VIII 26

Bait arab: Zelt, Haus [Dichter zum Schenken:] Geh nur lieblichster der Söhne, In das Baith 1 * IX 19 Var [Tief in's Innre schließ die Thüren Text) vgl Haus Zelt 1) /gfs vZeXAnm B

Batch auch -ck Balkn, in Altertum u Mittelaiter wichtige Stadt, zeitweilig Residenz der pers Könige, im alten Baktrien, heute unbedeutender Ort Verwaltungseinheit im nördl Afghanistan; bes Fundstätte von Lapis Lazuli, iZshg mit dem hyperbot Motiv der Städteverscrtenkung, in Abwandlung eines Motivs bei Hafis Hält' ich irgend wohl Bedenken B., Bochära, Samarkand, [ Süläes Liebchen, dir zu schenken? Dieser Städte Rausch und Tand. Aber frag einmal den Kaiser, | Ob er dir die Städte gicbt?., | Solch ein Mädchen muß man haben Und ein Bettler seyn wie ich11 VIII 15 in geogr Angabe Lapis Lazuli Von ßalck gebracht. Chardfin] II 121!> 6,485 Plp 39 = Qu-Exzerpt

1) Qu Mariatale.. Diese Göllin beherrschte die Elemente; aber sie konnte diese Herrschaft nur su lange behalten als ihr Herz rein bleiben würde.. da sie aus einem Teiche Wasser schöpfte, und.. eine Kugel daraus gestaltete.. die Luslbcgierde schlich sich in ihr Herz: Das schon zusammengerollte Wasser löste sich.. wieder auf Sonnerat. Reise nach Ostindien u China 1,1783.205; ferner den größten Dichtern . mit ihren reinen Händen können sie (wie nach einer

29

Bambeh — Basso ra sank, in wilder Meere Schauer, | Bin Tropfe b-d, gräßlich schlug die Flut, | Doch lohnte Gott bescheidnen Glaubensmuth | Und gab dem Tropfen Kraft und Dauer,, j Und n u n . . | Die Perle glänzt 1 ' X 1 vgl bang (b. sein) befürchten fürchten verzagen zagen

indischen Sage unschuldige Seelen) das Wasser zur Kugel ballen Hartmann von der Aue, ed Grimm, 1815, 137 Erklärung. - Parallele Seligem Herzen, frommen Händen Ballt sich die bewegte Welle | Herrlich zu fcrystailncr Kugel 3, W Paria Legende 3l; vgl Tgb27507. Vgl Interpretation Das Bild vom Wasser, das sich . , zusammenballt . . ein Adynaton, ein Topos der wahrscheinlich gemachten Unwahrscheinfichkeil, ein Symbol der Sagbarkeit des Unsagbaren EBafir, Die Ironie im Spätwerk G-s, 1 972,57 (in Weilerführung einer Interpretation von IHillmann) 2) vgl WKeller, G-s dichterische Bildlichkeit, 1972, 187f

Bambeh

1) Ou Guttulam aquae., in maris aestuantis gurgites cecidisse., attonita haesit, et aliquantulum prae pudore tacuit, turn flebiliter Suspirans, „Hei mini, i n q u i t . . hodie ad nihilum me redactam sentio",. ..Pudore affccta est., inquit,. quidnam ego sum' . .Dum scipsam oculo contcmptus intucbatur.. ..cCirn modcstus eloqui sincret p u d u r . . Cüm se vereeundanli animulä sperneret Jones, Poes Asiat 286ff; Une goutte. - 1 Elle dcmeura toute etourdie en cons id eram l'immensite de la Mer. | Hclas! dit-elle, en comparaison de la Mer, que suis-je? .. je ne suis qu'un vrai rien. | Pendant qu'elle se consideroit ainsi en son nianl.. Chardin, Voyages (Amsterdam 1735) 2,81; Ein Tröpfflein Wasser | so.. ins Meer fiel | verwunderte sich über desselbigen Grosse.. Was bin ich gegen dem ungeheuren Meer zu rechnen? warlich nicht das geringste. Unterdessen er sich selbst mit so niedrigen Augen ansähe.. Saaöi, Batimganen (Olear 1696) 49; Ein helles Tröpfchen . | Glitt tief hinunter zu des Weltmeers Schoos, | Und da es sah die Fläche hehr und groß| Erseufzl es bebend..],... Ich bin ein Nichts.," | Und wie es so versank in stiller Wehmuth HCfiezy, Saat/J-ÜÖS, Fundgr 1,94

s Pambeh

Band, das 1 Kopfbinde, Diadem; Zeichen der Königswürde, öa$ Alexander vonpers Königen übernahm^ Ein Tulbend war das B., das Alexandern In Schleifen schön vom Haupte fiel ! Und allen Folge Herrschern . . Als Königszierde wohlgefiel VIII 13 2 mit dem Pl , Bande' iSv Fesseln; ,in B-en hasten': in der Gefangenschaftsmetaphorik Denn Sehnsucht hält, von Staub zu Thron, | Uns all' in strengen B-en 1110 mit ungeklärtem Bezug, vielleicht im ästriet Bereich iS einer Bindung an best Kunstinhalte cd -formen Solcher B-e darf sich niemand rühmen | Als wer selbst von B-en frey sich fühlt | Und wer heiter im Absurden spielt Dem wird auch wohl das Absurde ziemen 6,475 Plp 1 3 Syn zu 2 Fessel Strick vgl Kette Schlinge zu .in Banden halten' getangenhatten

bannen a mit magischer Gewalt anziehen u festhatten; in der Zaubermetaphorik der Liebessprache, iZshg mit der Metaphorik von Kerze u Falter In der Liebesnächte Kühlung.. | Ueberfällt dich fremde Fühlung | Wenn die stille Kerze leuchtet,. | Keine Ferne macht dich schwierig, j Kommst geflogen und gebannt, | Und zuletzt, des Lichts begierig, | Bist du Schmetterling verbrannt1' 117 b ,b. aus etw.' iSv verbannen, vertreiben Uebermacht.. | Ist nicht aus der Welt zu b. V 4 -* anvgl zu a festhalten herziehen locken (an sich l.)

1) vgl Weite, Dii/556

Band, der Buch: Einzelwerk aus dem Gesamtschaffen eines Dichters [Suleika:] Sag du hast wohl viel gedichtet? . . | Zieriichlockend manchen Band Vltl 11 Teil, Abteilung eines einheilt lit Werks; in der Buchmetaphorik Lesebuch. | Wunderlichstes Buch der Bücher | Ist das Buch der Liebe. . Bände Kummers j Mit Erklärungen verlängert11 III 3 [Des Kummers Bücher Var] eingebundnes Buch, Einband; als einengende, aber auch bewahrende Form der (personifiziert als geflügelte Wesen vorgestellten) Lieder Liebchen ach! im starren B-e Zwängen sich die freyen Lieder, Die im reinen Himmels-Lande . . flogen hin und wieder. Allem ist die Zeit verderblich, | Sie erhalten sich allein III 8 Syn Buch

1) vgl$ vLichtAnmS Barmekiden pers Geschlecht, dessen Glieder mehrere Generationen hindurch unter den frühen Abbassiden hohe Staatsämter bekleideten eine Blütezeit des Landes hervorbrachten (bis zu ihrem Sturz unter Harun är-Raschid); .Zeit der B.': spnchwörtl schöne Epoche, vergleichend für eigene Lebensperiode fruchtbaren Schaffens Zwanzig Jahre ließ ich gehn | Und genoß was mir beschieden; | Eine Reihe völlig schön | Wie die Zeit der B. l Motto [Schön wie das Zeitalter der Barmeciden1' Plp = Qu-Exzerpt]

t) nur aber vom Kummer | hatte es die Erklärungen verlängert ohne Ende und Maass Diez, Denkw 2,371 [Lsttifi üb Nischandschi

(Nischarti) mit Beispielen seiner Versal

1} Qü Die Araber sagen im Sprichworte: Schön wie das Zeitalter der Barmeciden Oelsner, Mohamed 161; vgt Diese, von Balch abstammend, nicht sowohl selbst Mönche als Patrone und Beschützer groGer Klöster und Bildungsanstalten, bewahrten unter sich das heilige Feuer der Dicht- und Redekunst und behaupteten durch ihre Welt-Klugheit und Charakter-Grüße einen hohen Rang auch in der politischen Sphäre. Die Zeil der Barmckiden heißt daher sprichwörtlich, eine Zeit Idealen, lebendigen Wesens 7,39, Vgl KMommsan, Die Barmekiden im West-östlichen Divan, GOETHE 14/ 15,1952/53,279» u dies., Goethe und 1001 Nacht, W8H. Dagegen UWertheim. GOETHE 27,f 365,45« - Nicht nur in arab Märchen, sondern auch in zeitgenöss Oicrilung /Klinger, Hammer) spielen Barmekiden eine Rolle, vg! Weitz, Div Taschenö 333

bändigen Zustande pass in Schranken, im Zaum halten, von etw (Eingriffen, Maßnahmen) zurückhalten Die Wächter sind gebändiget Durch süße Liebesthaten 7,125,11 bang Beengtheit, Bedrängtheit empfindend a angstvoll im Hinblick auf Künftiges, idVbdg ,jdm ist b. für etw': doppeldeutig iSv sich fürchten vor u sich sorgen um etw Uns ist für gar nichts b., | In dir lebendig, Dein Leben daure lang | Dein Reich beständig IV 21 b beklommen, niedergedrückt, niedergeschlagen; idVbdg ,sich etw (Herz) b. fühlen' Und so mag des Lebens Erzklang | Durch die Seele dröhnen! | Fühlt der Dichter sich das Herz b. [ Wird sich selbst versöhnen M 4 c gedrängt, sehnsuchtsvoll, erfüllt von dem Verlangen, die Grenzen der Individualität zu durchbrechen; ,jdm wird b.' Was wird mir jede Stunde so b.?- .. | Und immer sehnt sich fort das Herz , , Fort aber will es hin und hin, j Und möchte vor sich selber fliehn. | Und fliegt es an der Liebsten Brust | Da ruhts im Himmel unbewußt VI 2 Syn zu a ,bang sein' fürchten (sd) vgl bangen

baß iSv mehr Schlimm ist es.. | Wenn Wahrheit sich nach dem Irrthum zieht.. | Herr Irrthum wollt er an Wahrheit sich schließen | Das sollte Frau Wahrheit b. verdrießen VI 1 vgl gut Bassora -Basra, Stadt im heutigen frafc; wichtiger Handelsplatz, in früherer Zeit bes für Gewürze, iZshg mit der Kaufhandelsmetaphorik Wenn nun B. noch.. | Gewürz und Weyrauch beygethan1' VIII 14 1) Ou vgl BASRAH, Villc que appelle communiment aujourd'huy Bassora ou Balsora. Elle est situie sur le Tigre H&betot, Bibi orient 192 S v Basrah; Balsara.. Les Hollandois y vicnnent tous

bangen iSv eigner Geringheit bewußt, demütig u bescheiden sein; vom Wassertropfen, in parabol Zshg Vom Himmel

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Bauch — bedauern Ics ans & y aponent des epiccrics.. les marchands de Balsara qui vont ä Ormus pour !e negoce des ipiceries Tavernier, Voyages (Utrecht 17121 1,24Su2S3 (aus Datiert/ngsgründeft fragt, ot> direkte Ou)

haben, wirft man mit Steinen; Nur in Bäume, welche Früchte haben, pflegen Buben zu schlagen; Wander, Sprichw-Lsx 1,274ff s v Baum

Bauch mittlerer Teil des Rumpfes; Metapher für Wandung eines Gefäßes, in parabol Zshg Zum Kessel sprach der neue Topf: | Was hast du einen schwarzen B.!.. [ Behält der Henkel ein klar Gesicht, | Darüh erhebe du dich nicht | Besieh nur deinen Hintern" X 7 vgl Leib Schoß

Baumwolle 6,477 Pfp 17

ate Übersetzungsentsprechung Bambch B." vgiPambeh

1) Qu Baumwolle' Pamheh, wird fast in allen Provintzien Bezeuget Olear 1696 Reisebeschreibg 297; vgl Pambeh Anm 1

Baiar oriental Markt, Mittelpunkt des Handels- u Geschäftslebens Abrahams geweihtes Blut; [Seh' ich sie im B. schachern 6,284 vgi Markt

1) Qu Mühe sagte der Mühe: dein Hinterer ist schwarz. [Paraphrasierung:] Das ist, jeder tadelt an ändern, was er an sich selbst hai Diez, Oenkw ? ,200 Buch dOgfruz; der Fleisch topf sagte dem Fleischtopfe, dein Hinterer ist schwarz Chabert, RozJALZ, Jan 1813,80; vgl hierzu I s t . , der Topf a l t . , so hat er seinen Hintern am Unterteile, das ist, am Boden oder Gesässe, worauf der Topf.. ruhet, Dieser Thei! des Topfs aber bleibt immer wciss, weil er von der Hitze des Heerdei weiss gebrannt wird.. Der Rauch beschtagt nur die Seiteil oder den Bauch des Topfes, wo man seinen Hintern nicht suchen darf Diez, Dsnkw 2,$96f Unfug u Betrug; vgl KMommsen, GuDiez2S4ff

Bazarlädchen Einzelgeschäft (hier eines Handwerkers) auf einem Bazar; .des Goldschmieds B.': vergleichend für den Dichter (u seine Werkstatt) [Hatcm:] Wie des Goldschmieds B, l Vielgefärbt, geschliffne Lichter, j So umgeben hübsche Mädchen j Den beynah ergrauten Dichtet Vtlt 19

bauen 1 etw aufbauen, errichten a in der Hausmeiaphorik: mBez auf den Aufbau einer persönl äußeren u inneren Welt, zugt auch auf die Mitarbeit an der Errichtung eines geistig-kulturellen Weltgebäudes Wer auf die Welt kommt baut ein neues Haus, | Er geht und läßt es einem zweyten, ] Der wird sich's anders zubereiten [ Und niemand baut es aus11 VI 13 mBez auf die schöpferische Gestaltung eines Dichtwerks Herri laß dir gefallen | Dieses kleine Haus, Größre kann man b., | Mehr kommt nicht heraus 2 ' VI 13 b iSv (Zeit) aufschlagen Sind es Zelten des Vcsires [ Die er lieben Frauen baute? 110 2 übertr iSv jdm etw bereiten, etw für jün fördern** Mahom's Gattin« auch! Sie baute j Wohlfahrt ihm und Herrlichkeiten Xlt 3 -* aus- er-

f-beben]

s erbeben

bebuscht mit Gebüsch bewachsen b. und traulich | Steigt der Felsen in die Höhet 12 Becher Trinkgefäß, bes für den Wein; ,den B. lullen': um äurch den Wein die Gedanken zu entbinden, in der Scnenkenauffordervng, häufiges Motiv auch bei Hafcs1' Nun aber will ich schreiben [ Und trinken mag ich nicht. | Wenn sie mich an sich lockte j War Rede nicht im Brauch,. j So stockt die Feder auch. (Nur zu i geliebter Schenke, [Den B. fülle still. | Ich sage nur: Gedenke! j Schon weiß man was ich will VIII 23 zugl metonym für den Inhalt [Dichter;] Schenke komm! Noch einen B. t IX 17 fStegesgelage nach dem Rachefeldzug] Nun ist der Wein wieder erlaubt. . | Reiche den B denn*' 7,16,2 .jdm den B. bringen' iSvjdm zutrinken, aufjds Wohl trinken [Hatern;] Schenke her! Noch eine Hasche! j Dieser B. bring ich Ihr! Vltl 20 [bring ich dir Varj der Schenke u der Wein (im Becher) als Vermittler eines reinen Gefühls der Gegenwart Jene garstige Vettel., j W e l t . , j Glaube nahm sie mir weg, Dann die Hoffnung, j Nun wollte sie j An die Liebe, | Da riß ich aus. | Den geretteten Schatz., i Thcilt' i c h , . | Zwischen Suleika und Saki.. | Den Glauben hab' ich wieder! j An ihre Liebe.. | Er, im B,, gewährt mir [ Herrliches Gefühl der Gegenwart IX 14 Koran und Wein(-Becher) im Verhältnis zur Ewigkeit, der Wein als Vermittler zwischen Mensch u Göttlichem Koran und B. WiesbReg 34 zu IX 3 [vgl Ob der Coran von Ewigkeit sey?,. | Daß aber der Wein von Ewigkeit sey | Daran /weifT ich nicht., | Der Trinkende., j Blickt Gott frischer ins Angesicht Kontext] ->· Weinvgl Glas Humpen Krug Römer Schale Wein Weirtbecher

Qu Quiconque vienl au monde, s'eleve un edifice nouveau., i Cel autre se met ä rebatit cet Edifice sous une forme nouvcilc Cfiatäin, Voyages (Amsterdam 1735)2,7 (ZU Saadi);vglOei fängt zu hauen an | der ander führt es aus Saadl, Rosental (Olear 1696) Vorrede 2) vgl Parallele u Qu s v Haus Anm 3) alte Bedeutung, vgIDWb 1,1174

Bauer Vogelkäfig, in der ßefangenschaftsmetapnorik, nach alter Vorstellung der Leib a/s Gefängnis der Seele (Allah u Bulbul] Sperrt er sie in goldnen B. j Dieser sind des Menschen Glieder. [ Zwar sie fühlet sich beschränket; | Doch.. Singt das Seelchen immer wieder 1 ' X 2 vgl Kerker 1} Qu vgi Avis antmae.. Cavea figurae et rete corporis ällam angit Harracri, Über Nigaristan, Funjgr 2,108: ahn! Motiv auch bei Haffs, vgl entflogen ist dem KäfietH der Vogei der Seele Hammer, Hafis I,XXXIX u Der Phönix meines Herzens.. i Im Körperkafigt eingesperrt Hafis 2,308

Baum [Suleika:] Morgenrothe Blitzt in's Auge durch den B. Vif l 7 als Nutzbaum Wenn ihr Bäume pflanzt, so sey's in Reihen, Denn sie [Sonne] läßt Geordnetes gedeihen 1 ' XI 1 im Hinblick au! best Gattung: in symbol Zshg Gingo bilüba. | Dieses Baum's Blatt, der von Osten Meinem Garten anvertraut, j Giebt geheimen Sirin zu kosten VHI 10 iZshg mit bibl u islam Paradiesvorstellungen Weisheitsbaum an B. cypresseragend j Heben Aepfel goldner Zierd empor, | Lebensbäutne.. [ Decken Blumensitz und Krauter-Flor 21 XII 2 Sprichwort! Nach unfruchtbarem B. Werfen Kinder keinen Stein3' 6,479 Plp 22 -* LebensWeisheits* vgl Busch Gesträuch

1) Qu vgl O holder Schenke, füll 1 den Becher Malis 1,31$; Schenke! komm 1 und füll' die Becher ebd 2,492: Schenke, gieb mir den Becher mit Wein ebd 1,SOS; O Schenke gicbden Becher her ebd 1,394; ähnl ebd 2,10; ebd 2, i 64; sbu 2,273; ebd 2,4) 6; ebtS Z 439; sbd 2,450! 2) Qu Licitum est vinum.. l Ergo pracbc mihi illud - Erlaubt ist mir der Wein.. schenk mir drum ihn ein Freytag, Carmen arabicum 20U24I

bedacht

s bedenken

[-bedächtig}

t) Qu vgl que la plus vertuende action c'est.. de cultiver une terre qui seroit en friche, de planter un arbrc Chardin, Voyages (Amsterdam 1735) 2,180 2) Qu vgl: s v Lebensbaum Weisheitsbsum 3) Qu vgl Keinem nicht beliebt | Daß er einen Stein i Wirfft zum Baum hinein j Der nicht Früchte giebt Saadi, Ro$enta< (Olear 1B96) 15; ferner Auf unfruchtbare Bäume wirft man keine Steine; In leere Bäume wirft man keine Sicine; Nur auf Baums, welche Früchte

s wghlbedächtig

[Bedarf} s bedeuten 6,473 Plp 9 d [Korr AA Plp 17\ bedauern jön bemitleiden, betrauern [Mahomet:] Seine Todten mag der Feind betrauern: ( Denn sie liegen ohne Wiederkehren; i Unsre Brüder sollt ihr nicht b.; j Denn Sie

31

bedecken — bedrohen wandeln über jenen Sphären1' Xtl 2 beweinen weinen

Syn betrauern vgl

frohe Kunde? VtU 31 (M) vom Traum [Suleika;] Also träumt' i c h . . Sag Poete, sag Propheie! ] Was bedeutet dieser Traum'.' Vltl 7 von Zeichensprache Ueber meines Liebchens Aeugeln j Stehn verwundert alle Leute, [ Ich, der Wissende, dagegen Weiß recht gut was das bedeute. | Denn es heißt: Ich liebe diesen.. sie sucht nur zu verkünden Ihm die nächste süße Stunde III 14 von dichterischer Aussage Reim auf Reim will was b., j Besser ist es viel zu denken IX 16 jdm etw zu b. geben': zu verstehen geben, mitteilen [An Diez, der G auf Wunsch einige Geschichten von Nußreddin Chodscha mitgeteilt hatte] Als Chadsche nur giebst du mir zu bedeute[n] ] Wie Chadschfe] darf des Timurs Mach[t] begleiten 6,473 Plp 9d [Korr AA Ptp 17] ,nichts zu b. hauen': nicht von Belang sein Und jeder [Jünger] schrieb.. [ Wie ers in seinem Sinn behielt | Verschieden. Es hat nichts zu b.: j Sie hatten nicht gleiche Fähigkeiten X 9 2 jdn (in eine best Richtung) weisen; hier beim Gänsespiel iUz Leben Das Leben ist ein Gänsespicl.. Man sagt die Gänse wären dumrn, j O! glaubt mir nicht den Leuten: j Denn eine sieht einmal sich rum Mich rückwärts zu b. ( Ganz anders ist's in dieser W e l t . . | Keine Seele rückwärts blicket 1 ' IV 16 Syn zu 1 deuten (d. a u f ) heißen vgl bezeichnen

1) Qu vgl Und sprechet nicht von denen, die erschlagen wurden in Allahs Pfad: „Sie sind tot." Nein, (sprechet:) „Sie sind lebendig"'. Koran fed Reclam) 52, Sure 2,149(154); Und wähnet nicht die in Allahs Weg Gefallenen für toi; nein, lebend hei ihrem Herrn, werden sie versorgt.. von Freude erfüllt über die hinter ihnen, die sie noch nicht eingeholt, daß keine Furcht über sie kommen wird und sie nicht iraucrn werden Koran (ed Reclam) 92, Sure 3,163f(169f)

bedecken

PartPrät -et

a etw zudecken; iZshg

mit Reinigungsgrundsätzen der pars Glaubenslehre Selbst die [toten] Thiere deckt mit Schutt und Boden.. | Was euch unrein dünkt, es sey bedecket XI l b refl: sich in etw hüllen; in der Zauoerrnetaphorik, iZshg mil einer Spiegelung der Geliebten in der Natur In tausend Formen magst du dich verstecken,. | Du magst mit Zauberschleyern dich b.,\ Allgegenwärtige, gleich erkenn' ich dich VIII 42 Syn decken verdecken vgl bergen geheim verbergen verstecken bedenken a etw denkend durchdringen, geistig gestalten; vom Dichter: das angebarne Talent u die aus ihm hervorgehenden Produkte durch geistige Tätigkeit weiterentwickeln, ausbilden, vollenden Aber ihr wollt' besser wissen i Was ich weiß, der ich bedachte Was Natur, für mich beflissen, Schon zu meinem Eigen machte.. t Seht ihr.. meine Werke, | Lernet erst: so wollt' er's machen V 8 anknüpfend an die relig Vorstellung einer Weltschöpfung durch den Geist Gottes, mBez auf die planvolle Gestaltung der Weit Was machst du an der Welt sie ist schon gemacht, Der Herr der Schöpfung hat alles bedacht1' VI 4 ,es recht b.': sich über etw (seine Natur u die damit notwendig verbundene Existenzform) klar werden; iZshg mit der Gefangenschattsmeiaphorik, nach alter Vorstellung von der Seele im Gefängnis des Körpers {Allah u Bulbut] Sperrt er sie in goldnen Bauer, [ Dieser sind des Menschen Glieder. [Zwar sie fühlet sich beschränket; l Doch wenn sie es recht bedenket. \ Singt das Seelchen immer wie de r X 2 b eiw berücksichtigen, einer Sache Aufmerksamkeit schenken Gar viele Länder h ab' ich bereis't.. | Die Winkel sogar hab' ich wohl bedacht 6,230 [Ein Winkel sogar hat mir genuzt 2 ' Var] bedacht ,ö, auf etw': um etw bemüht, nach etw strebend Zugerneßne Rhythmen . . | Doch wie schnelle widern sie abscheulich,. j Selbst der Geist erscheint sich nicht erfreulich, [ Wenn er nicht, auf neue Form bedacht, | Jener todten Form ein Ende macht II 7 Syn zu a besinnen denken ermessen hin und wieder (sich hm und wieder besinnen) Kopf (sich den K. zerbrechen) sinnen Syn zu bedacht denken trachten

1) beim ßänsespisl nötigt sine rückwärts blickende Gans den Spieler zum Stillstand ad zum Rückzug um eine best Felderzahl

bedingen a sich etw ausbedingen, etw zur Bedingung machen; in hyperbol Aussage Und ruft er [Gott] uns, wohlan! es sey! [ Nur, das beding* ich, alle zwey X 10 b fön durch Bedingungen einschränken^^ [Jünger im Paradies] Doch bedingt ins aller engste j Das sie niemals überschritten] j Sie verschweigen auf das strengste j Dass ihr Herr so viel geflitten] 6,471 Plp 7 [Doch bedingt man sie aufs engste Var; vgi weitere Fassg u Var s v Bedingung] —> Haupt- unbedingt 1) vgl Boucke 24ff

Bedingung einschränkende Voraussetzung Die B. doch ist engste 53,37 [Doch es ist das Haupt bedingen 53,466 Var; weitere Fassg u Var s v bedingen | vgl Schranke

Bed r Badr, On im heutigen Saudi-Arabien, zwischen Mekka u Medina; Schauplatz einer Schlacht (624) zw Mohammeds Anhängern u den Koraischiten Nach der Schlacht von B., unterm Sternenhimmel, Mahomet spricht XII 2 Untertit bedrängen a ein körpert Gefühl der Beengung auslösen; vom Einatmen iGz Ausatmen, vergleichend für Lebensbedrängnis iGz Lebensgenuß Im Athemholen sind zweyerley Gnaden: j Die Luft einziehn, sich ihrer entladen. | Jenes bedrängt, dieses erfrischt; j So wunderbar ist das Leben gemischt.. wenn er [Gott] dich preßt, j U n d . . wieder entläßt1' 14 b jdn innerlich erfüllen u zum Ausdruck drängen An meine Liebste dacht' ich — wie sie liebt? | Das weiß ich nicht; was aber mich bedrängt! Ich liebe sie.. ] Wo war das Pergament, der Griffel wo? Die alles faßten! IX 1 Syn beengen drängen drücken pressen vgl beschränken Gedränge (im G. sein, ins G. kommen)

1) Qu Was machst du mit der Well? . , j Es hal der Herr der Schöpfung all dieß bedacht Hammer, Ge$chRerJekPer$ 58 (Zit Firdu$i, Schahnamsh} 2} vgl jeder Winkel gewährte mir einigen Nutzen 7,78,1(St; Qu; s v nutzen, nützen Anm

Bedenken Zweifel, Vorbehalt; ,B. haben": sich lange besinnen, zögern, zaudern, in hyperbol Aussage Hält' ich irgend wohl ß. |Balch, Bochära, Samarkand, [Süßes Liebchen, dir zu schenken? | Dieser Städte Rausch und Tand, j Aber frag einmal den Kaiser, j Ob er dir die Städte giebt? VIII 15 vgl Zweite! bedenklich problematisch, auch: gefährlich, zur Vorsicht gemahnend B. Ill 7 Tit [vgl Manchmal ist ein Wort vonnöthen, j Oft ist's besser daß man schweigt.. j „So gefährlich ist dein Wesen j Als erquicklich der Smaragd." Kontext]

1) Qu Ein jeglicher Atnem | den man in sich zeucht | hilfft zur verlänggerung des Lebens Saadi, Rosental (Olear }S96) Vorrede; Parallsle Es ist mit der Liebe wie mit dem Leben, wie mit dem Athemhohlen.. ist das Hauchen nicht eine .grossere Wonne als das Athemholen, denn das ist Mühe, iens ist Ruhe 37,61 Frägm eines Romans in Briefen

bedeuten 1 auf etw deuten, etw ankünden, ausdrücken: von Naturerscheinung, iZshg mit einer Personifikation [Suleika:] Was bedeutet die Bewegung? j Bringt der Ost mir

bedrohen Zustandspass gefährden, gefahrvollen Situationen aussetzen; iZshg mit der Fiktion des Dichters als eines Orientreisenden im Beduinenmilieu u beim Karawanenzug In 32

bedrohlich — befreien schauerlichen Nächten, [ Bedrohet von Gefechten V 1 Syn gefährden vgl drohen

für immer, j War doch der B. geschehn! | Feuerwasser in den Himmel | Wellenwasser in die Seen Vltl 35 Var Syn Gebot vgl WtSle Wort

bedrohlich gefäMich,· vom Smaragd, verglichen mit seiner schönen Trägerin die Farbe J Grün und Augerquicktich.. daß Schmerz und Narbe | Nah dabey b. ist11 Itl 7 Vaf [Zu befürchten nah dabey Text; vgl „So gefährlich ist dein Wesen ] Als erquicklich der Smaragd" weiterer Kontext] Syn gefährlich

befehlen (etw) anordnen, gebieten; iZshg mit legendären u myth-poet Vorstellungen ein W u l f . . [ Dem Mahomet befohlen: j Laß dieses Schaf dem armen Mann, / Dem Reichen magst du's holen 1 ' Xtl 8 [Huri:] wie die Gläubigen., j Besitz vom Paradiese nahmen, j Da waren wir, wie er [Mohammed] befohlen, | So liebenswürdig XII 6 iGz Gruß Lieblich ist.. | Gruß des Herren der b, konnte tV 4 m erweitertem Sinne: herrschen Schaue dann umher nach Weisen, j Und nach Mächtigen, die b., j Jene werden unterweisen, j Diese That und Kräfte stählen IV 11 Wer b, kann wird loben j Und er wird auch wieder schelten IV 20 Syn gebieten vgl beherrschen bestimmen heischen verlangen

1) Interpretation: s v befürchten Anm ? bed unke l n iron für bedünken: jdm (in seinem Dunkel) so vorkommen, scheinen [mBez auf die anregende Wirkung oriental Poesie auf den Dichter] „..Wie aus dem Lebensplunder j Erwarbst du diesen Zunder? Der Funken letzte Gluten., zu ermuthen." [ Euch mög' es nicht b. | Es sey gemeines Funkeln V 1 vgl becunken (sd)

1} Ou vgl Mahammed pronon;a lädessus au eontemement de tous deux, disant au Loup de courir vers un ]icu qu'il lui rnontra,. Le Loup obeit Chardin, Voyages (Amsterdam 1735} 4,202: Kontamination versch Überlieferungen, vgl s v arm Anm 1

bedunken ältere Form .sich b. lassen': sich etw einbilden So sich jemand beduncken lässt Dass er etwas wisse | Der erkennet noch nicht j Wie es ihm gebühre zu wissen1' IV 9 Var = Qu-Exzerpt vgl denken dünken gedenken glauben meinen scheinen vorkommen wähnen

befestigen etw festmachen (um, an etw} Um den stärksten Balken seiner Hallen Da befestig' er den derben Strick, j Knüpfe sich daran! 1 ' V 15a [An den Var2']

1) Qu: i.Kor 8.1-3, nach Wortlaut einer kath Bibelübs. vgl Tgb 249. W

1) Qu der gehe und befestige einen Strick an den Balken seines Hauses Oelsnsr, Mohatneö 217 (nach 22. Sure) 2} ,Um' in Reinschrift u Erstdruck. .Und' Ms neuer Divfej, Fehler des Abschreibers, von G korr zu .An', so in Avsg t.H. u WA Text

bedürfen a etw nötig haben, brauchen, auch: Bedürfnis empfinden: iZshg mit myth-poet Paradiesvorstellungen Daß der Mensch.. ] Gern sein Ich gerettet sähe, l So dadroben wie hienieden. [ Und mein liebes Ich bedürfte Mancherley Bequemlichkeiten XII 9 b unpers: nötig sein Schwerer. Dienste tägliche Bewahrung, [ Sonst bedarf es keiner Offenbarung XI 1 gebraucht werden, zur Herstellung von etw Dir mit Wohlgeruch zu kosen.. müssen tausend Rosen.. untergeht?. [ Um ein Fläschchen zu b e s i t z e n . . J Da bedarf es.. [ Einer Welt von Lebenstriebcn VII 2 Syn zu a brauchen zu b nötig (n. sein) unerläßlich (u. sein) vonnöten (v. sein)

befinden refl, mil charakterisierendem Zusatz: in einem best äußeren öd inneren Zustand, in einer Lage, Verfassung sein Befindet sich einer heiter und gut, [ Gleich will ihn der Nachbar peinigen; | Su lang der Tüchtige lebt und t h u t , | Möchten sie ihn gerne steinigen V 3 sich fühlen; iZshg mit der Gefangenschaftsmetaphorik, nach alter Vorstellung von der Seele im Kerker des Leibes Wenn der Körper ein Kerker ist. Warum nur der Kerker so durstig ist? | Seele befindet sich wohl darinnen j Und bliebe gern vergnügt hey Sinnen IX 7 Syn fühlen

beeifern reit: sich bemühen; .sich um die Wette b,': wetteifern Suleika und Saki. Jedes der beyden l Beeifert sieh \inn die Wette J Höhere Zinsen zu entrichten IX 14 Syn angelegen (sich a. sein iassen) befleißen (beflissen sein) bemühen streiten wetteifern

befleißen refl: emsig, fleißig sein; bei einer best Tätigkeit, iZshg mit der Kaufhandetsmetaphorik, im Hinblick auf erdichtete Geschenke für die Geliebte Wie Taucherschaar verwegner Männer | Der Perle Schatz dem Golf entriß, j Darauf ein Divan scharfer Kenner] Sie dir zu reihen sich befliß VIII 14 sich bemühen um eine best Lebenshaltung Nun wollt' ich Schelm seyn That mich b.; j Das wollt mir gar nicht ein IV 10 beflissen strebend bemüht um etw Bist du Tag und Nacht b. [ Viel zu hören, viei zu wissen tV S von der {personifizierten} Natur u ihrer Vorsorge für den Menschen, insbes den Dichter Aber ihr wollt besser wissen j Was ich weiß, der ich bedachte j Was Natur, für mich b.. Schon zu meinem Eigen machte V 8 Syn beeifern bemühen vgl angelegen (sich a. sein lassen) sorgen vgl zu beflissen bestrebsam

beengen see! bedrücken fSuleika:] Bist du still in dich gekehret.. | Was beengt? und drückt und störet? [Hatetn:].. j Statt zu loben mücht' ich klagen!.. ] Sag hast du dich neu verpflichtet? Vltl 28 Syn bedrängen drücken pressen vgl beschränken Gedränge (im G. sein, ins G. kommen) Beere kleine Stauden- öd Strauchfrucht; als Gegenstand eines Blumen- u Ze/chenwechsels zw Liebenden B- Will's verwehren 7,126,25 belangen Zustandspass umfangen, verhüllen; von der Wolke mBez auf den Himmel, in subjektiver Vorstellung bei Trübung des Oemüts Von Wolken streifenhaft b. j Versank zu Nacht des Himmels reinstes Blau; Vermagert ble.ich sind meine Wangen [Und meine Her/ensthränen grau VIII 33 Syn umfangen umgeben umhüllen vgl trübe ttmschränken

befragen jdm Fragen stellen, jdn ausforschen: mBez auf allegor Figuren Schlimm ist es.. j Wenn Wahrheit sich nach dem Irrthurn zieht; | Das ist auch manchmal ihr Behagen, j Wer wird so schöne Frau b.'.! Vt 13 Syn (ragen nachfragen vgl ausforschen befreien jdn aus einem eingeschränkten bewachten Zustand (Obhut des Elternhauses? Harem?) erlösen [Blumen- u Zeichenwechsel zw Liebenden] Die Wächter sind gebändiget. . | Feder.. [ Vom Papageyen Mußt mich b. 7,126,16

Befehl Wiiienskundgabe: hier eines göttl Wesens. iZshg mit einem Weltschöpfungsmythos Ordnet' er die erste Stunde.. ] Und er sprach das Wort: Es werde!.. j Ach da trennte sich

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befürchten — [-begrenzen] begierig sehnsüchtig verlangend nach etw; in der Metaphorik von Kerze u Schmetterling, au! Bereitschaft zu innerster Hingabe, ,Selbstopfer' u Neugeburt deutend Selige Sehnsucht. | ..Das Lebend'ge,. | Das nach Flammentod sich sehnet.. | Wenn die,. Kerze leuchtet., dich reißet neu Verlangen | Auf zu höherer Begattung.. | Kommst geflogen und gebannt.. des Lichts b., | Bist du Schmetterling verbrannt, . | Dieses: Stirb und werde!1' l 17 Syn lüstern

befürchten eine Gefahr, eintretendes Unheil besorgen; im Hinblick auf den Smaragd, verglichen mit seiner schönen Trägerin Also sag' ich: daß die Farbe Grün und augerquicklich sey! | Sage nicht daß Schmerz und Narbe Zu b, nah dab e y . . „So gefährlich ist dein Wesen | Als erquicklich der Smaragd."1' III 7 [Nah dabey bedrohlich ist Var] vgl bang (b. sein) bangen denken fürchten sorgen 1) Der Smaragd hat nach alter Überlieferung die Eigenschaft Blut zu stillen u Wunden zu schließen, man kann also in ssiner Nähe solcher gewärtig sein; vgl s v Smaragd Anm 2 [-begabt]

1) Ou Bis du nicht wie Schmeuerlinge | Aus Begier verbrennest, | Kannst du nimmer Rettung finden | Von dem Gram der Liebe Hafis 2,91

s bestbegabt

beginnen auch Zustandspass anfangen a etw (Zug, Weg) antreten Mittags begannen wir Jünglinge j Den feindseligen Zug1' 7,14,7 in der Wegmetaphorik im Hinblick auf das Leben Dein Loos ist gefallen,. | Der Weg ist begonnen vollende die Reise21 VI 4 b einsetzen; beim Gedicht, nicht enden, nie b.': im Hinblick auf die Gaselform mit ihrem wiederkehrenden Reimwort Unbegrenzt. | Daß du nicht enden kannst das macht dich groß, | Und daß du nie beginnst das ist dein Loos. | Dein Lied ist drehend wie das Sterngewölbe, | Anfang und Ende immer fort dasselbe, | Und was die Mitte bringt ist offenbar, | Das was zu Ende bleibt und Anfangs war II 6 Syn anfangen angehen

Begattung geschlechtl Vereinigung, Paarung; irJVtodg ,hönere B.': iZshg mit der Metaphorik von Kerze u Schmetterling auf Bereitschaft zu innerster Hingabe, ,Selbstopfer' Neugeburt deutend In der Liebestiächte Kühlung, j Die dich zeugte, wo du zeugtest, | Ueberfällt dich fremde Fühlung | Wenn die sEille Kerze leuchtet. Nicht mehr bleibest du umfangen | In der Finsterniß Beschattung, Und dich reißet neu Verlangen | Auf zu höherer B, . Kommst geflogen und gebannt, | Und zuletzt, des Lichts begierig. Bist du Schmetterling verbrannt.. Dieses: Stirb und werde! l 17 [vgl Seibstopfer WiesbReg 52]

1) Ou her inceperimt - sie zogen . aus Freytag, Carmen arsbicum 19u23 2) Ou Wie es Dir vorgeht, erfolgl Deine Reise Hammer, GeschRedekPers (2it Firdusi, Schahnsmeh)

begegnen a (zu/ällig) mit /dm zusammentreffen; im Beispiel für urtgewissen Eintritt öd Ausgang eines Ereignisses Einem Jüngling begegnest du schön und kühn, | Er überwindet dich künftig oder du ihn IV 6 b einer Erscheinung entgegengehen; iZshg mit myth Jenseitsvorstellungen [Parse:] Will dem Ufer Senderuds entsagen, Auf zum Darnawend die Flügel schlagen. Wie sie [Sonne] tagt ihr freudig zu b. XI 1 c rezipr, iZshg mit der Wegmetaphorik, im Hinblick auf Mischung von gegensätzl Gefühlen, auch mit zarter Andeutung eines freundschaft! Zusammentreffens (vgl a) Woher ich k a m ? . . | Mein Weg hierher, der ist mir kaum bewußt, j Heut nun, und hier., B. sich, wie Freunde, Schmerz und Lust, O! süßes Gluck! Wenn beyde sich vereinen! Einsam, wer möchte lachen? möchte weinen? 1 ' IV12 —Wiedervgl zu a kreuzen zusammenkommen zu c vereinen

begleiten an jds Seite sein; als Gefolge, Gesellschafter, zugt im erweiterten Sinne: als ergänzendes, dazugehöriges Gegenbilö [mBez auf Nußreddin Ctiodscha, Spaßmacher u Eulenspiegel in Timurs Gefolge] Wie Chadsch[e] darf des Timurs Mach[t] begleiten11 6,473 Plp 9d [Korr AA Plp 17] auch von Gegenständen Schreckend ritt er allein, | Niemand begleitet" ihn | Als das Schwert von Jemen 2 ' 7,14,3 —* hin1) wj/Timur.. führte ihn auch eine Zeitlang als Gesellschafter mit sich herum AA Plp 224 Diez an G 11. W. 16; so ist denn dieser sehr merkwürdig weil er den Ungeheuern Mann begleitet der in der Well so viel Unheil angerichtet hat und den man hier in seinem engsten und vertrautsten Zirkel sieht 827,206 Diaz 23.1Q.16 K; Buch des Timur.. Erheitert konnte diese Tragödie werden, wenn man des fürchterlichen Weltvcrwüstcrs launigen Zug- und Zeltgefährten Nussrcddin Chndscha von Zeit 7.11 Zeit auftreten zu lassen sich entschlösse 7, i43f 2) Ou ncmo eum comitatus = Und niemand war ihm dann Begleiter Freyiag, Carmen arabicum 19u23

1) Erinnerung an Wiedersehen mit Gfin ODonett nach dem Tode der von beiden geliebten Kaiserin Maria Ludovica begehren (etw) erbitten, verlangen: als Bittsteller [Vertrauter:] Du hast so manche Bitte gewährt,. | Der gute Mann da hat wenig begehrt . [Vesir:] Der gute Mann hat wenig begehrt, | Und hält' ich's ihm sogleich gewährt Er auf der Stelle verloren war VI 17 als Liebender Kenne wohl der Männer Blicke, Einer sagt: ich liebe, leide! | Ich begehre, ja verzweifle! VIII 9 vom Herzen Sage mir | Was mein Herz begehrt? Mein Herz ist bey dir | Halt es wert h1' III Motto Syn erbitten verlangen wollen wünschen vgt gelüsten lieben 1) QuSieh! mein Herz steht vor der Thürc,| Halt'es doch in Preis und Ehren Hafts 1,152

beglücken jdn (einander) glücklich machen, jdm Liebesglück schenken Freude des Daseyns ist groß, | Größer die Freud" am Daseyn. | Wenn du Suleika | Mich überschwenglich beglückst, | Deine Leidenschaft mir zuwirfst VIII 16 Suleika.. Jussuph,. | Er war schon.. [Schön war sie, konnten einander b. | Aber daß d u , . j Jetzt mich liebst, mich später beglückst.. VIII 2 durch Liebesdichtung Dich beglückte ja mein Gesang 6,296 -* hochbeglückt Syn entzücken erbauen erfreuen ergetzen freuen vgt erheitern begraben jdn bestatten; iZshg mit pars Vorstellungen von der Reinerhaltung der Elemente Nicht zu spät begrabet eure Todten, | Selbst die Thiere deckt mit Schutt und Boden XI 1 Var [Im Geheimen haltet eure Todten u Dem Lcbendgen überlasst die Todten weitre Var; Dem Lebendigen übergebt die Todten1* Text]

begeistern ,zu etw b.': anregen, inspirieren, in poet Stimmung versetzen [Hatem:] Ach zu tausend Himmelsliedern Süßer Traum begeisterst du! VII18 Syn anfeuern anregen aufregen beleben entzünden ermuten vgt laden locken reizen

1) Ou Ils n'cnlcrrem point leurs niorts Tavemier, Voyages (Utrecht 1712) 1.489; vgl s v Alm 4

Begierde Liebesvertangen IGz Entsagung Erst Suleika, Erdensotine, | Gegen Jussuph ganz B., N u n . . Glänzt sie der Entsagung Zierde XII 3 vgl Leidenschaft Liebe Trieb Verlangen

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[-begreiflich]

s unbegreiflich

[•begrenzen]

s unbegrenzt

Begriff — beherrschen Begriff (feiig) Idee, Vorstellung; als weltverändernde, weltbeherrschende Macht Nur durch den B. des Einen j Hat er [Mahomet] alle Welt bezwungen 6,289 Syn Gedanke Idee

Getränken zugl iSv bekommen Wein er kann dir nicht b. . . j Wenig nur verdirbt den Magen \ Und zuviel erhitzt das Haupt 6,300 [bekommen Var] Syn gelallen Wohlgefallen wohltun vgl bekommen

begründen a die Grundlage für etw schaffen; im Hinblick auf die Versform des Gasels, in dem das wiederkehrende Reimwort stets Träger einer neuen Bedeutung sein muß In deine Reimart hoff ich mich zu finden, | Das Wiederholen soll mir auch gefallen, [ Erst werd' ich Sinn, sodann auch Worte finden; } Zum zweytenmal soll mir kein Klang ersthallen, [Er müßte denn besonder!) Sinn b, tl 7 [ergründen Var] ü reft: sich auf etw aufbauen, beruhen auf etw: von einer Glaubenslehre u ihrer schritt! Grundlage Der ächte Moslem . . glaubt dem Coran ., j Hierauf begründet sich die reine Lehre XI! 1 Syn zu a ergründen

1) Qu Wer keine gute Tage erleb! hat. der hält schlimme Tage für gute Diez, Denkw 1.192 Buch dOghuz Behagen Wohlgefüht, Zufriedenheit „Die Jahre nahmen dir., so vieles:.. Aus eignem Thun B. l Quillt nicht mehr auf.."" tV 17 ,m/f ß,'Das Leben ist ein schlechter Spaß.. j Bis endlich Erben mit B. [Herrn Kannnicht-Willnicht weiter tragen IV 15 Die Inschrift.. | Sie ist sie selbst, und muß dir alles sagen, ] Was hinterdrein, mit redlichem B., | Du gerne sagst l 2 stille innere Freude, Lust [Suleika:] Wie! Mit innigstem B., [Lied, empfind' ich deinen Sinn! j Liebevoll, du scheinst zu sagen: ] Daß ich Ihm zur Seite bin VII139 (M?) ,jds B. sein': Gefallen an etw finden, mit vo/untativem Einschlag ISv etw gern tun, von atlegor Gestalt Wenn Wahrheit sich nach dem Irrthum zieht; | Das ist auch manchmal ihr B., | Wer wird so schöne Frau befragen? V) 18 [ihr eigenstes B, Var] -* SelbstSyn Freude Genuß Glück Heil Lust Vergnügen vgl Wollust Wonne zu ,/ds Behagen sein' lieben

begrüßen (bei einer Begegnung) seinen Gruß entbieten: Höflichkeitsgebot, auch vom Koran empfohlen, zugl in erweitertem Sinne: jöm freundt entgegenkommen Den Gruß des Unbekannten ehre ja!.. | Der erste Gruß ist viele tausend werth, [ Drum grüße freundlich jeden der begrüßt' 5 tV 7 auch bei einer ideellen Begegnung: (einander) Grüße senden in liebendem Gedenken Euch im Voltmond zu b. j Habt ihr heilig angelobet VIII 36 iZshg mit der Spiegelung der Geliebten in der Natur: die Morgensonne als Geliebte willkommenheißen Wenn am Gebirg der Morgen sich entzündet, | Gleich, Allcrheitcnide, begrüß' ich dich11 Vtll 42 .die Sonne begrüßt jdn': in Umschreibung des anbrechenden Morgens, der eine Szenerie beleuchtet Auf rauhen Ruhplatz Legten sie i h n . . [ Als der Morgen ihn da begrüßt', j Am düstern Ort, den Gemordeten, | War er beraubt, ( Die Beute entwendet31 7,15,7 Syn grüßen vgl Gruß (G, bringen)

1) Parallele diesen aus eigner Thätigkcit hcrvorquilk-nden Trost 833,76 Krug vNidda 24,6.20 K behalten a etw als Besitz, Eigentum festhalten: in der Wassermetaphorik im Hinblick auf den Menschen u die Bewältigung einer Autgabe Das Meer fluthet immer, j Das Land behält es nimmer 1 ' VI 1 b ,in seinem Sinn fj.': im Gedächtnis festhalten, bewahren Jesus bracht' j Des Evangeliums ewige Schrift,) Den Jüngern las er sie.. [ Und jeder schrieb.. [ Wie ers in seinem Sinn behielt [ Verschieden 2 ' X 9 C einen Zustand bewahren, beibehalten; in parabol Zshg (im Hinblick au! die Abnutzbarkeit alles Irdischen) [Kessel zum neuen Topf:) Behält der Henkel ein klar Gesicht, Darob erhebe du dich nicht | Besieh nur deinen Hinter X 7 Syn zu a bewahren festhalten zu b bewahren festhalten verwahren vgl erinnern vermerken

1) auch als Antwort auf Schreiben Gneisenaus. vgl Trum HA2",S74f; Üu: s v Gruß Anm T 2) Interpretation „begrüß ich" ist Dank.. Nicht wie bisher wird das Draußen nur aufgenommen, erkannt, gespiegelt., sondern das Subjekt antworte* ihm jetzt mit einem Stuck seines Herzens PStöcklein, Wege zum späten Goethe, ! 1960,276 (ebd Hinweis auf 4, W7 Der Bräutigam Vs W} 3) Ou quod cum salutauerat mane in latibulo eiiss, post caedem ab eo rapina ei praeda crat = Nachdem schon früh um Murgen er [Feind?! ihn halt' hegrüsst l An seinem Ort. nach seinem Morden,! Zum Raube ward er ihm und Beute Freytag, Carmen arabicum 19U24

1) Ou Tritt nicht über wie das Meer und umfasse keine Sache, welche tlu nicht aasrichten kannst Diez, Denkw 1,196 Buch dOghuz 2) Ou quatrc de scs Disciples se mirent a £crire chacun ce qu'il se souvenoit d" avoir cntendu lire Chardin. Voyages (Amsterdam 173S) 2,271: comrne ce Livre etoit presque tout entier darts la mernoire des Apötrcs, cuclques-uns d'eux se mirent ä ecnre chacun ce qu'd en avoit rctenu ebd 2,2S1

begünstigen Zustandspass u (attr) PartPrät (auch subst mask) jdm bes Gunst zuwenden, jdn bevorzugen; Begünstigter': Günstling, Favorit Sechs Begünstige des Hofes j Fliehen vor des Kaisers Grimme 1 ' XII 10 von der Natur mit bes (künstlerischen) Gaben Ausgestatteter In deine Reimart hoff ich mich zu finden.. j Wie du's vermagst begünstigter vor allen If 7 [Begünstigter WA Text] anknüpfend an relig Vorstellungen göttt Gnade, von der Begnadung durch GottNatur O W e l t ' . . | Du nährst und erziehest und tödtest zugleich. ||Nur wer von Allah begünstiget ist, [Der nährt sich, erzieht sich, lebendig und reich tV 23 mBez auf Tiere, iZshg mit islam Paradiesvorsteltungen Begünstigte Thiere. Vier Thieren.. verheißen war [In's Paradies zu kommen Xtl 8 Trt Syn zu Begünstigte Günstling vgl Freund Liebling vertrauen (Vertraute)

behandeln a Jdn b.': mit jdm (auf best Weise) umgehen, verfahren Behandelt die Frauen mit Nachsicht!1' tV 14 Vs 1u7 mit personifiziertem Subj [Dichter:] Die Liebe behandelt mich feindlich! Ill \2 b ,etw b.': gegen einen krankhaften Zustand vorgehen [Schenke zum Dichter:] Katzenjammer, . jEben das will ich b. .. i Hier! genieß die frischen Mandeln IX 13 vgl zu a gebaren zu b heilen 1) Ou; viörtt Hammer, Ausz aus der Sura (Sunna) ödet der mdl Überlieferung Mohammeds, Furtdgr 1,278 behend(e) a rasch, geschwind, in schnellem Tempo Treibt der Wind von ihrer Pforte [ Wolken Staubs behend vorüber l 16 b unverzagt, sogleich [Hatem:] Hätte sie sich weggewendet, Augenblicks verlor ich mich.. Doch schon hab' ich ums elost. Ich verkörpre mich behende In den Holden den sie kost VIII 13 Syn schneit zu a augenblicklich eilig geschwinde rasch vgl leicht Syn zu öaisogleich augenblicks bald gleich sogleich Stelle (auf der S.)

1) Ou Above all were sit boys with whose eyes he saw the world; he esteemed them as of happy omen.. Dekianous.. shewed [hem great favour.. in proportion as his favour encreased.. Dekianous.. shewed them much more favour.. he had brought them up from children, and, loving them greatly, placed his whole confidence in them Rich, Seven sleepers, Fundgr 3,354u36St u 368 behagen jdm ein Gefühl des Wohlbefindens, der Zufriedenheit geben, auch allgemeiner iSv gefallen Wer geboren in bösfen Tagen | Dem werden selbst die bösen b.'' VI 1 von

beherrschen 1 Herrscher sein, gebieten: vom König, in scherzhafter Identifikation mit einem berühmten Weinjahrgang

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Behramgur — [-bekannt] Hört man doch auch wohlthätige Nahmen ] Wiederholt wie Eilfer. [ Friedrich den /.weyten.. j Aas b-den Eilfer 11 53,33 2 ,Lüge b.' iSv Lug u Trug der Welt erkennen u parieren (mit gleicher Münze heimzahlen) dadurch Herr der Lage bleiben Freygcbigcr wird betrogen,! Geizhafter ausgesogen, [ Verständiger irrgeleitet., [Beherrsche diese Lüge, [Betrogener betrüge!!) IV 19 Syn zu 1 gebieten t/p/befehlen Herrin (jds H. sein) unterjochen vgl zu 2 verstehen

beide eine vorgenannte oä vorausgesetzte Zweihe/t unter einem best (gsmeinsamen) Gesichtspunkt zusammenfassend I sttr [mBez auf zwei bekannte Säulen am Tempei Salomons] Als Jakin und Boas an b-n Knäufen 6,304 ,b. Welten': an oriental Vorbild (bes Hafis) anknüpfend für Erde u Paradies (letzteres hier als Symbol für Unvergänglichkeit, Unsterblichkeit) [Dichter zur Huri:] Daß,. seine (des Dichters] Gaben | Jedem zu Gute kommen; j Das wird beyden Welten frommen 1 ' XII 5 vergleichend für zwei Kulturkreise (Osten u Westen) Sinnig zwischen b-n Welten [ Sich zu wiegen lass' ich gelten; | Also zwischen Ost- und Westen!Sich bewegen, sei's zum Besten!!) 6,276 2 subst Nicht Hatem Thai.. | Hatem Zograi nicht.. möcht' ich seyn. [ Aber beyde doch im Auge zu haben Vtll 3 6,477 Ptp 18 Begegnen sich, wie Freunde, Schmerz und Lust.. Wenn beyde sich vereinen! IV 12 Seine Liebe sey mein Leben, j Freudiges Gefühl von beyden j Wird mir seine Nähe geben VIII 34 (M) ,rj. zusammen' AA Pip 463' tdie b-n' [Hatem:] D u , , hast der Augen ( Zweyerley, du kannst die beyden,) Einzeln, nach Belieben brauchen Vltl 19 mit vorangehendem öd nachstehendem PersPron, auch von diesem durch andere Satzteile gelrennt Herr und Herrin.. Daß sie beyde mich gefunden.. [ Da ich beyde Sie gefunden IV 22 So Ihr Beyden heut gefeyert IV 11 Plp [Ihr Beyde Var] i c h . . u n d , , d u , , j Wir hätten beyde wenig Ehre VI 6 Beyde sind wir auf der Erde Musterhaft in Freud und Quaal Vtll 35 iVbdg mit ,alle', Jedes' (mit abhängigem Gen) Der Kessel straft den Ofentopf [ Und rühmen alle beyde X 7 Plp [vgl alle b. 3,240 ZahmXen 1191] Suleika und Saki. [Jedes der beyden IX14 .keins von b-n'V 2 Syn zwei vgl doppelt

1) Parallele des E i Hers.. Es ist mit diesem Weine wie mit dem Namen eines; großen und wohlthätigen Regenten: er wirrt jederzeit genannt, wenn auf etwas Vorzügliches im Lande die Rede kommt 34\ 12 Rochusfest 2) Interpretationen: s v betrügen

Befiramgur Bahräm (V.) Gör1', pers König (420 - 438) aus der Dynastie der Sas(s)aniden, dem neupers Schriftsteller die Erfindung der Verskunst zuschreiben B., sagt man, hat den Reim erfunden, | Er sprach entzückt.. i Dilaram.. Erwiederte mit gleichem Wort und Klang. [ Und so, Geiiebte! warst du mir besehieden,.) Daß auch B. ich, den Sassaniden, Nicht mehr beneiden darf: mir ward es auch21 Vtll 29 1) vgl Behramgur heißt: Behram Büffet AA Plp 265 Kosegarten an G 2) Ou vgl Verse Behramgurs, des großen Fürsten der Sassaniden.. welche der Erste in gebundener Rede gesprochen haben so!!. Die Veranlassung hiezu soll Dilaram.. gewesen seyn. welche aus gleichgestimmter liebender Gesinnung die Rede ihres Kaisers und Geliebten mit gleichgcmessenen und am Ende gleichtönenden Worten wicderhohlt habe. So seven die ersten Verse entstanden Hammer, GeschReüekPers 35

bei für,bei dem': .beim' öd ,bei'm r 1 lok zur Bezeichnung von Nähe, Gemeinschaft. Bereich, nur auf Person öd person! Vorgestelltes bezügl Reitest du bey e'nem Schmied vorbey IV 6 [Huri:] Doch wenn ihr kommt bey uns zu ruhn XII 6 Mein Herz ist bey dir1' 11] Motto Als hätten wir's so weit gebracht Bey dem zu seyn der uns gedacht X 10 „Dunkel ist die Nacht, bey Gott ist Licht,." VI 10 2 zur Bezeichnung einer Beziehung Das ist bey uns nun Küchgebrauch X 7 Und mit diesem Lied und Wendung { Sind wir wieder bey Hafisen l 12 Mystisch heißest du ihnen, j Weil sie närrisches bey dir denken II 8 B. Saadi gedenk' ich mich S',129 in Schwur u Drohung Und bey Gott! Dir schenk' ich nichts;! Hör' es Gott was ich dir biete! (Ja bey Gott!. 2) Vtl 1 [Ja, be)1 hin was ich dir biete Var3*] 3 zur Bezeichnung des Besitzes, der Beherrschung von etw Seele . bliebe gern vergnügt bey Sinnen IX 7 4 zur Bezeichnung der Gleichzeitigkeit eines Vorgangs, Begleitumstands, in Berührung mit 5 dann weint' ich.. [ Beym traurigen Scherbelesen X 3 [Schenke zum Dichter:] Was du bey dem Mahl vergessen ! Ist in diesen Napf gesunken tX 15 mag dein holder Sang.. [ Uns führen, bey der Gläser Klang, ] Zu unsres Schöpfers Tempel 16 Mehrere Nahmen in der Stille [ Nenn ich bey m Eilfer 53,33 Bey Mondenschein im Paradeis X 10 Da lachten die Hyänen [Bei'm Tode der Hudseiiiten 4 ' 7,16,13 5 temp iSv während Das Feuer! . .bey Tage verräth's der Rauch, [ Bey Nacht die Flamme t 6 Mahom's Gattinn.. empfahl bey Lebenszeiten | Einen Gott und Eine Traute 5 ' XII 3 6 instr(-kaus) [Suleika zum Westwind:] Blumen, Augen, Wald und Hügel ] Stehn bey deinem Hauch in Thränen Vtll 34 (M) -»da- nee- vor- wovgl zu 1 neben Seite (zur S.) vgl zu 4 in mit unter

1) Qu vgl Hafis! .. So bist du in den beyden Welten j Erhöht mit Herrlichkeit und Macht Hafis 1,25: Beider Welten reine Seelen [ Geben darum ihm Geleit sbü 1,47; eixS 1,56: ebti 1,116; ebd 1.164: ebd 1,371; ebd 2,17; ebd 2,53; eixl 2,159; ebd 2,206; eüd 2,309; ebd 2,350; ebd 2,435 2) vgl $ v Welt Anm 3 3) Motive von X9u10, vgl .alle zwey' X 10

Beifall Zustimmung, Anerkennung, Lob Vor den Wissenden sich stellen [ Sicher ist's., j Weiß er gleich wo dir es fehlet; j Auch auf Beyfall darfst du hoffen | Denn er weiß wu du's getroffen IV 18 Syn anerkennen (A.) Anerkennung loben (L.) vgi Ehre Lob Ruhm beinahe auch -h iSv fast: Annäherung an einen Ver· gleichswen Und nennt gar manchen braven Mann [ Viel seltner als den Eilfer.. [ Die guten Fürsten nennt man so, ] B. wie den Eilfer 6,302 Annäherung an einen Zustand [Hatem:] Den bey n ah ergrauten Dichter Vil! 19 Syn fast schier Beiname (lobendes) Epitheton Beyname. | [Dichter;] Mohamed Schemseddin sage, [ Warum hat dein Volk.. ] Hafis dich genannt? [Hafis:] . . | Darum gab man mir den Namen 1 ' II 1 Tit [vgi Beynahme WiesbReg 14] vg/Name t j Qu Mohammed Schemseddin.. mit dem Beynamen Hafis Hammer, Hafis , vgl s v Hafis

Beispiel

Exempel; tdVbdg ,zum B.' 53,33

Syn Exempel

beitun etw dazulegen, beisteuern; iZshg mil der Kaufhandelsmetaphorik, mBez auf erdichtete Geschenke für die Geliebte Wenn nun Bassora noch das Letzte, | Gewürz und Weyrauch beygethan VIII 14 [Das Fehlende hinzugethan Var] Syn hinzutun

1} Qu mein Herz steht vor der Thüre Hafis 1, }S2 2) Ou per D e u m . . Cape igitur id, quod ad te a t t u l i . . per Dexirn.. Jones, $ Asiat !76 3) vgl die ., ursprüngliche Version.. könnte - der lateinischen Vorlagt; zufolge - „So nimm hin" oder „Ja, nimm hin" gelautet haben Maier, DivKomm 273 4) Ou in caedc Hudseilitarum = bey der Hudseiliien Mord Fraytag, Carmen ar&bicum 20u2S 5) Qu vgi Mohammed,. heyratheie keine andere so lange sie lebte er, Mohammed B

[-bekannt]

36

s unbekannt

bekennen — benetzen bekennen etw zugeben, eingestehen Und wo sich die Völker trennen, j Gegenseitig im Verachten, | Keins von beyden wird b, j Daß sie nach demselben trachten V 2 Syn gestehen sagen

chen:] D u . , hast der Augen j Zweyerley, du kannst die beyden, j Einzeln, nach B. brauchen . . | Leichtgedrückt die Augenlieder j Eines, die den Stern bewhelmen \ Deutet auf den Schelm der Schelmen, Doch das andre schaut so bieder. [ Dies, wenn jcn's verwundend angelt, [ Heilend, nährend wird sicn's weisen Vfll 19 Syn Lust

beklagen reft: über etw klagen, jammern, auch: sich beschweren Ueber's Niederträchtige | Niemand sich beklage; l Denn es ist das Mächtige V 9 vgl eifern klagen

bemühen reft für arbeiten; von der Hand, iZsrtg mit der Kaufhandelsmetaphorik [erdichtete Herstellung von Geschenken für die Geliebte] Wie in dem Lande der Bramanen | Viel tausend Finger sich bemüht, ] Daß alle Pracht der Indostanen Für dich auf Woll' und Seide blüht VIII 14 Bemühen auch -hn Bestreben, Wollen lilz Tun, Vollbringen; iZshg mit Personifikation Wer wird von der Welt verlangen? | Was sie selbst vermißt und t r ä u m e t . . [ Ihr Bemühn, ihr guter Wille j Hinkt nur nach dem raschen Leben, ] Und was du vor Jahren brauchtest, [ Möchte sie dir heute geben V 10 [Ihr bestrebsames B. Var; Ihr Bemühn ist guter Wille weitre Var] Syn befleißen beeifern sorgen zu Bemühen öestreben (B.) Mühe streben (S.) vgl Eifer Fleiß

beknien ,eiw b.': auf eiw knien, nach oriental Sitte bei der Herrscherverehrung dem Teppich.. j Dessen goldgewirkte Blumen | Mahmuds Günstlinge beknieen l 16 bekommen ./dm b. '.· jds Gesundheit zuträglich sein Wein er kann dir nicht b, 6,459 Var zu 6,300 [behagen Text] vgl behagen [-bekümmern]

s unbekümmert

belächeln über etw (amüsiert-verzeihend, nachsichtig) lächeln Die schön geschriebenen. Herrlich umgüldeten, j Belächeltest du j Die anmaßliehet! Blätter, [ Verziehst mein Prahlen Von deiner Lieb' Vtil 16 [Belachtest du oft Var]

belachen

Ben (hebr u) arab: Sohn; als Bestandteil des Namens s Sawad B. Amre

wie belächeln VIII 16 Var [Belächeltest Text)

benamsen jdm einen Namen geben; mBez auf fiktiven Namen im poet Spie! Liebchen benamst WiesbReg 53 zu VIII 2 [vgl Sollst mir ewig Suteika heißen Kontext] DU du nun Suleika heißest l Sollt ich auch benamset seyn, | Wenn du deinen Geliebten preisest, [Hatem! das soll der Name seyn VIII 3 [benamst Var; Dichter benamst WiesbReg 54] -* scharfbenamst Syn heißen Name (N-n geben) nennen

beleben auch subst a Leben u Schwung verleihen: anknüpfend art bibl u Islam Mythos von der Erschaffung des Menschen Erschaffen und B. Hans Adam war ein Erdenklos, j Den Gott zum Menschen machte.. Die Eiohim zur Nas' hinein Den besten Geist ihm bliesen.. er fing an zu niesen, j Doch.. j Blieb er ein halber Klumpen,] B is endlich Noah.. l Das Wahre fand, den Humpen, Der Klumpe fühlt sogleich den Schwung.. j So wie der Teig durch Säuerung Sich in Bewegung setzet1' l 8 b Wachstum in etw hervorrufen, etw befruchten; iZshg mit der Staubmetapnorik u dem Verjüngungsmotiv: Belebung des erstarrten Innern durch tief bewegende Gefühle Laßt mich weinen! umschränkt von Nacht, j In unendlicher Wüste.. | Laßt mich weinen' Thränen b. den Staub. Schon grunelt's 6,290 C jdn anregen, in erhöhte Stimmung versetzen [Hatem zu Suleika:] Sangest sonst nur meine Lieder.. j Diese da sind neu geboren., | Hauchest d u . . Fremden Athem mir entgegen! j Der dich eben sä belebet.. Lockend, ladend zum Vereine] So harmonisch als der meine Vfll 28 Syn zu c anfeuern anregen aufwecken begeistern erfrischen ermuten vgl erquicken laben

benedeien Zustandspass jdn segnen, lobpreisen die Koniginn des Himmeljs] i Weil sie einen Sohn gebohren [ Ist als Jungfrau benedeyet XII 3 Plp Var -> Allgebenedeite Syn ergeben loben lobpreisen preisen sprechen (rühmlich s.) vgl verherrlichen benehmen reft: sich betragen „Wie ungeschickt habt ihr euch benommen, ( Da euch das Glück ins Haus gekommen" VI 4 Syn gebärden geöaren erweisen erzeigen vgl Betragen stellen beneiden jdn (um etw), jdm etw b.': neidisch sein auf jdn, jdm etw mißgönnen, auch für sich begehren, was ein anderer besitzt öd vermag; einmal mBez auf Personifikation Wenn wir oft gesehn den König reiten, j Gold an ihm und Gold an allen Seiten, | Edelstein.. ] Habt ihr jemals ihn darum beneidet? XI 1 Behramgur.. hat den Reim erfunden . . j Dilaram.. die Freundinn seiner Stunden, Erwiederte mit gleichem Wort und Klang. [ Und so, Geliebte· warst du mir beschieden.. [ Daß auch Behramgur i c h . . Nicht mehr b. darf: mir ward es auch VIII 29 Wenn den Schleyer Liebchen l ü f t e t , . ] Ja des Dichters Licbcflüstcrn [ Mache selbst die Huris lüstern. | Wolltet ihr ihm dies b., jOder etwa gar verleiden., l 1 [Suleika:] Ach! um deine feuchten Schwingen J West, wie sehr ich dich beneide:] Denn du kannst ihm Kunde bringen VIII 34 (M) Syn neiden

1) Qu vgl Und Gott der H e r r . . blies ihm sin den lebendigen Odem in seine N'asc I.Mos. 2,7; Die Säuerung von Adams Stoff. \ K ich Ei anders ist der Trinker Thun. jAnm:}Trinken heit)! nichts anders, als den Erdenieig säuern.. ohne diese Säuerung bliebe tier Mensch ein abgeschmackter ungegohrner Klumpen Hammer, Hafis 1,234

belehren jdm Wissen u Weisheit vermittein Auch ist gut Bescheidenheit j Spricht ein weiser Mann, ] Der von Zeit und Ewigkeit ] Mich h. kann, l 15 (An Diezj Nicht nur als Kabus hast du mich belehrt i Als Oguz auch mir Weisheit zugekehjrt] 6,473 Plp 9d -» A!lbelahren.de Syn bescheiden unterweisen vgl erziehen lehren Weisheit (W. zukehren) belieben intr zur Bezeichnung von Willen, Wunsch: unpers: ,wieesjdm beliebt'Sollt' ich nicht ein Gieiclmiß brauchen] Wie es mir beliebt? 6,286,2,1u5 Syn gefallen vgl Wohlgefallen

benetzen reft: sich befeuchten, für trinken; anknüpfend an bibl Vorstellungen im Hinblick auf den ersten Weingenuß Hans Adam.. Blieb.. ein halber Klumpen, j Bis endlich Noah. .]Das Wahre fand, den Humpen. (Der Klumpe fühlt sogleich den Schwung, ] Sobald er sich benetzet 1 ' l 8 Syn nippen schlürfen schoppetn trinken vgl ausschlürfen betrinken

Belieben Witte, Wunsch; idVbdg .nach B.' [Blumen- u Zeichenwechsel zw Liebenden] Maßlieben Schreib' nach B. 7,126,30 im Hinblick auf witlentl, absieht! Ausdruck des Auges u damit bezweckte Wirkung [Hatem zu einem Mäd-

1} Qv vgl Noah .. ward ein Ackermann und pflanzte Weinberge. | Und da er van dem Wein irank, ward er irunkcn 1.MOS.

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beputzen — berichten beputzen Zustandsperf (sich) zierlich kleiden: mit Betonung des Gegensatzes von Kleidung u Situation Sechs Begünstigte des Hofes Fliehen vor des Kaisers Grimme . . Die zarten j Leicht beschuht, beputzte Knaben j Nimmt ein Schäfer auf, verbirgt sie., in Felsenhöhle XII 10 [Leicht beschuht, beputzten u Leicht beschuht beputzien Var11; Leicht beschuht-, beputzten WA Text] Syn schmücken 1) Ausg I.H. Taschenschlag Götilings

lieu u beim Karawanenzug Rechnend still wacht der Armenier; | Ich aber, neben ihm, berechne die Meilen | Die mich von Suleika trennen 6,290 vgl rechnen berechtigen attr PartPrät jdm ein Recht, einen Anspruch auf etw verleinen; iZshg mit islam Paradiesvorstellungen Berechtigte Männer, j .. Unsre Brüder . . klopfen.. ] Paradieses Pforten kühnlich a n , . ) Welch ein Held du seyst? sie [die Huris) ., sehn es bald an deinen Wunden, | Die sich selbst ein Ehrendenkmal schreibt1' XU 2 Tit

Oktavausg, Wegtali des Kommas Vor-

bequemen refl mit Dat: sich schicken, fügen, willfahren; auch: sich anschmiegen, in Umschreibung von Kuß, Liebesumarmung Deinem Blick mich zu b. , ( Deinem Munde, deiner Brust, . | War die Jetzt' und erste Lust Vtll 30 vgl schicken

1} vgl Auserwählte Frauen XII3 TU

Begünstigte Thiere XII 8 Tit

bereisen durch etw reisen, zierten Gar viele Länder hab' ich bereis't1' 6,280 Syn durchschweifen durchziehen vgl reisen 1) vgl Ich bin durch die ganze Welt gereis't 7,78,15; Ou,1 Mirza Abut Hassan Chan lÜbs Kosegarten; vgl frz Übs in Br Gtin FrHsch J'ai voyage par tout le monde AA P/p 233), nach Saadi, Baumgarten Ich habe eine lange Zeit die Gegenden der Welt durchgestrichen ebö Vorrede; vgl auch J'ai fait plusieurs fois le tour des parties du Monde Chardin, Voyages (Amsterdam 1735) 3,266 (Zit Saadi)

Bequemlichkeit Annehmlichkeit, Behaglichkeit; anknüpfend an is/am Paradiesvorsteltungen Daß der Mensch . . | Gern sein Ich gerettet sähe, ( So dadroben wie hienieden. | Und mein liebes Ich bedürfte | Mancherley B-en, | Freuden wie ich hier sie schlürfte j Wünscht' ich auch für ew'ge Zeiten . . schöne Garten, \ Blum und Frucht und hübsche Kinder Xlt 9 vgl Herrlichkeit Wohlfahrt

bereit a bereitwillig, geneigt zu etw Zum Küssen stets b-er Mund II 6 b zur Verfügung stehend, vorrätig Liebchen.. sagt: „.. | Den Schencken des Eilfer, j Neid ich wie des.. Schencken j Stets b-en Eilfer.." 53,35 Syn zu a erbötig willig vgi gefällig vgi zu b fertig

beraten jdm als (polit) Patgeber zur Seite stehen; in Anspielung au/ den Wiener Kongreß o Diplomaten! . . eure Potentaten j Berathet rein und fein VIII 37 Syn raten vgl empfehlen

bereiten auch attr PartPrät (jdm) etw zubereiten, zurechtmachen; ,Potster b.': Metapher für die Erdichtung des Buchs Suleika, anknüpfend an den Doppelsinn von ,Divan' Suleika, du aber ruhst j Auf dem zarten Polster] Das ich dir bereitet und geschmückt 6,293 ,Mahl D.': iron mBez auf Tötung der Feinde, deren Leichen aasfressenden Tieren zur Nahrung dienen [Racheleidzug] Und den Todes-Kelch j Reichten wir den Hudseiliten.. Hyänen.. Wölfe.. Geier.. (Sie schritten von Leiche zu Leiche, j Und von dem reichlich bereiteten Mahle | Nicht in die Höhe konnten sie steigen1' 7,16,19 —» zuSyn machen vgl zubereiten zurichten

berauben auch Zustandspass u subst jdn gewaltsam öd heimlich um sein Eigentum bringen War er [der Ermordetel beraubt, [Die Beute entwendet 11 7,15,9 zugl um inneren Besitz Soll man dich nicht aufs schmälichste b., ] Verbirg dein Gold, dein Weggehn, deinen Glauben VI 8 in Oer Raubmetaphorik der Liebessprache, häufiges Bild bei Hafis [Suleika:] Gelegenheit, j Ward sie auch an dir z.um Diebe j Wie mich solch ein Raub erfreut! [Und wozu denn auchb.? | Gieb dich mir aus freyer Wahl. . j Ja! ich bin's die dich bestahl 2 * VIII 5 (M) [Und wozu denn auch B.1* Var; denn das B.? u Warum läss't du dich b. ? weilre Var] Syn bestehlen plündern wj/ betrügen entrauben entwenden nehmen rauben stehlen wegnehmen

1) Qunuret inccdcbant in vcntribus = Sie schritten dort auf ihren Leibern Frei/tag, Carmen arabicum 20u25

[•berg]

1) Ou ab co rapina et praeda erat = Zum Raube ward er ihm und Reute Freytag, Carmen arsbicum 1$u24 2) Ou Du die mein Her? geraubt mit solcher Zauberkraft . . \ Du stahSsl mein Herz, von selbst gcb' ich die Seele dir, } Ich gebe gern, was thut es des Einsammlcrs noih? Hafis 2. 139; vgl Diesen Jüngling, der die Herzen raubt stxl 1,232; meines (Herz) haben sie mir geratibct eöd 2,184; Dem Liebenden hast du geraubt | Durch einen Blick das Herz e&tf 2,333; Du hast geraubet das Herz, ich verzeihe den Raub dir Geliebte eöd 2,368; raube [Das Herz dem Sklaven weg ebd 2,440; vgl auch Herzensräuber etxi 2,58; Herzensrauh ebd 1, 102; T, 276

s Gebirge

bergauf einen Berg hinauf, in die Höhe; Metapher für Erhöhung von Hang u Stellung Wie man mit Vorsicht auf der Erde wandelt, | Es sei b., es sei hinab vom Thron,. } Das alles lehrt der König seinen Sohn [im Buch Kabus} 7,222,17 vgl auf und nieder bergen etw verbergen, verstecken; mBez auf Gedicht ISv verheimlichen, nicht bekanntmachen, nicht veröffentlichen Was ist schwer zu verbergen? Das Feuer.. ] Die Liebe., j Am schwersten zu b. ist ein Gedicht, j Man stellt es untern Scheffel nicht, j Hat es der Dichter frisch gesungen., es zierlich nett geschrieben, | Will er die ganze Welt soll's Heben1' l 6 —» geborgen hinab- verSyn verbergen verhehlen verdecken verstecken vgl bedecken

berauschen auch Zustandspass trunken machen, in einen rauschhaften Zustand versetzen Dieses Lied . . ich sangs im Liebesrausch und berausch; vom Eilfer 53,35 [vgl im Liebestraum AA Plp 39; sang es liebberauscht Var] anknüpfend an Islam Paradiesvorsteltungen Solche Mädchen werden nicht ermüden, ] Solche Weine werden nicht b. 1> XII 2 —> liebberauscht vgl betrinken trinken zu berauscht unbesonnen verrückt

1) Qu vgl Vier Ding lassen sich nicht b. Agricola, Spricfiw Z, 133 (nach FA3,295); Parallele Dreierlei Dinge kann niemand bei sich behalten: Feuer nämlich, Liebe und Verse Gespf (Hg 3',513) FvE/sholtz 1823lge$chr 18311

1) Ou Getränke köstlicher Art, welche die Seele erheitern ohne zu berauschen Oslsner, Mohamed 54; Es kreist der Becher von dem Quell. Zum Trinken süss und hell. Doch wird der Kopf nicht trüb* und keiner trunken Hammer, Korsn-Übs 37.4SH, Fiinögr 4,68

Bergrevier Gebirgsgegend Wie euch Senderud aus B-en j Rein entspringt, soil er sieh rein verlieren XI 1 vgl Gebirge

berechnen etw aus-, zusammenrechnen; iZshg mit der Fiktion des Dichters als eines Orienlreisenden im Beduinenmi-

berichten (einem Vorgesetzten) Bericht geben, Meldung erstatten,· m legendärem Zshg, vom Engel gegenüber Gott

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bersten — bescheiden Und der Engel. . j Sagt, vor Gottes Thron, b-d: . . X I I 10 Syn melden verkünden vermelden vgt erzählen reden sagen sprechen bersten auseinanderbrechen; Metapher für Zerfall, Untergang von Dynastien, in Anspielung auf Gegenwartsgeschehen Nord und West und Süd zersplittern, [Throne b., Reiche zittern 11 l 1 vgl platzen 1) Qu Dynasticen, (lie . . über einander stürzten. . während. . Reiche zusammenstürzten Hammer, Hafis

berücken auf jdn eine magisch anziehende Wirkung ausüben, jdrt in seinen Bann ziehen; in der Zaubermetaphorik der Liebessprache Kein Wunder daß es uns berückt, j Wenn Auge frisch in Auge blickt, j Als hätten wir's su weit gebracht j Bey dem zu seyrt der uns gedacht X 101} Syn locken 1) vgt ?? b.[7] gefährlich deine Blicfkc] III 7 Var (Grumacfi, GOETHE 14/15, 1952/53,335) (Sie besitzen III 7 Var (Maier)}

berufen refl; eiw als Beweis, Begründung, Zeugnis an führen Gcinil und Schanbah u. der König] bcyde alt. | Er beruft sich auf die liebende Augen, j Saadi, 5.18. [ Sie auf den Geist der lebendig macht 11 VIN 20 Plp [vgl Liebend im Alter sah j Dschemil auf Boteinah III 1] 1) Kontamination von Motiven aus der Geschichte von Meüschnun u Lei/a nach Saadi u aus der von Gemil u Schanbah nach Herbelol: vgl Der König siehct sie an und befindet [daß sie Schwartz f gelb | mager elend . . Ö Konig | du salt aus dem Fenster der Augen des Mctznuns kucken Saadi, Rosentsi (Clear i 696) 7t u AbiMmalck . . eut la curaositc de voir Schanbah .. il ,ui d i l . . Qucls Erait5 de bcautc Gcmt' a-t-il decouvcrt cn vuus.. Schanbüh dont l'esprit etoit fort vif. . lui rcpondit.. Quel mcrite on t reeonnu en vousles pcupjes de ]a te-ETC-. Celuy-la seul est digne de l'estimc des hommes, qui a Tarne belle Herüelot, Bib! orient 374 s v Gemil

berühren 1 jdn anrühren, antasten, auch: innerlich angehen, beeindrucken (Hafis:] Weil, in glücklichem Gedächtniß, | Des Corans geweiht Vermächtniß Unverändert ich verwahre, | Und damit so fromm gebahre [ Daß gemeinen Tages Schlechtniß | Weder mich noch die berühret j Die Prophetenwort und Saamen [ Schätzen II 1 2 Ort u dessen Besonderheiten streifen, flüchtig daran vorüberführen; iZshg mit islam Paradiesvorstellungen [Mahomet;] Herrlichkeiten. die mein Flug berührt, [ Als das Wunderpferd mich augenblicklich j Durch die Himmel alle durchgeführt XII 2 vgl zu i rühren beschädigen jäm schaden, jdn verletzen; verneint in Anspielung auf die hervorstechendste Tugend der alten Araber, Gastfreundschaft u Beschattung der Verfolgten, häufiges Motiv in den Moa/takat^ Erschlagen liegt er . . | Mich hat das Schicksal geplündert, [ Den Freundlichen verletzend, [ Dessen Gastfreund | Nie beschädigt ward3' 7,12,30 Syn verletzen vgl schaden 1) vgi s v bewirten Anrn T 2) Qu laccssilus non erat = nie beleidigt wurde Freytag, Carmen araü/cum Wu22

beschäftigen jdn in Tätigkeit versetzen, auch:]ds Interesse in Anspruch nehmen: in Anspielung auf den Wiener Kongreß Laßt euch, o Diplomaten! Recht angelegen seyn . . [Geheimer Chiffern Sendung | Beschäftige die Welt Vltl 37

beschämen Scham, Verlegenheit bereifen (durch eine zu kostbare Gabe): iZshg mit dem Alier-Jugendmotiv: das Gefühl des eignen Alters gegenüber der Jugend der Geliebten schmerzlich bewußt machen, wohl auch Metapher für erröten, erglühen machen [Hatem;] Locken!., { Buch geliebten

braunen Schlangen j Zu erwiedern hab' ich nichts. [Nur dies Herz es ist von Dauer., [ Unter Schnee und Nebelschauer.. ein Aetna.. j Du beschämst wie Morgenröthe j Jener Gipfel ernste Wand, [ Und noch einmal fühlet Hatem [ Frühlingshauch und Sommerbrand 11 VIII 20 1) Interpretation die Liebe der jungen Frau, die ihn angestrahlt hat mit ihrer Glut, wie Morgenröte eine alte, ernste Bergwand — mit der sich Goethe vor seiner Verjüngung zu vergleichen scheint. Wie du mich mi; deiner Jugend beschämst, so hast du mich durch sie auch zu neuem Erglühen g e b r a c h t . . Doppelsinn des Wortes „beschämen" . .das.. sowohl „besiegen" heißt wie „zum Erröten, zum Erglühen bringen" Korff, Liebesgedichte 145. Vgl auch eine Parallele bei Atbrecht vHaller, Über den Ursprung des Übels, Vs 55ff (Beschreibung des Ma&erhornsJ: Bestrahlt mit rosenfarbncm Glanz | Beschämt sein graues Haupt, das Schnee und Purpur schmücken, [ Gemeiner Berge blaue Rücken [nach Trum, HA2",6U1!

beschatten Zustandspass als opt Phänomen; ,(arbig beschattet': vom Regenbogen Wenn 7,11 der Regen wand | Phoebus sich galtet, [ Gleich steht ein Bogenrand [ Farbig beschattet t 9 Beschattung das Umgeben(sein) mit Schatten, Dunkel; ,in der Finsternis B,': iZshg mit der Metaphorik von Kerze u Schmetterling für den Zustand irdisch-körperhafter Gebundenheit u Ichbezogenheit iGz höheren Form der Liebe a/s Hingabe, ,Se/bstopfer' Das Lebend'ge.. ] Das nach Flammentod sich sehnet, j In der Liebesnächte Kühlung.. | Ueberfällt dich fremde Fühlung [ Wenn die stille Kerze leuchtet. [Nicht mehr bleibest du umfangen j In der Finsterniß B., l Und dich reißet neu Verlangen [ Auf zu höherer Begattung.. [ Und zuletzt, des Lichts begierig, j Bist du Schmetterling verbrannt 1 1 1 17 ^/Schatten 1) Interpretation vgl: DHölscher-Lohmeyar, GOETHE 99.1982,21

'bescheiden auch Zustandspass Verb 1 jdm Bescheid geben, jdn belehren, unterweisen; hier in schwieriger, heikler Situation, iZshg mit myth-poet Paradiesvorste/lungen [Huri:] wie die Gläubigen.. j Besitz vom Paradiese nahmen, | Da waren wir, wie er [der Prophet) befohlen, [ Su liebenswürd i g . . | Allein,. [ Die Moslems wollten wieder hinunter., j Wir aufgewiegelten Verschwornen.. paßten.. auf seine Spur.. i Freundlich ernst, nach Propheten Sitte, ] Wurden wir kürzlich von ihm beschieden.. ] Wir sollten euren Liebchen gleichen Xtl 6 2 jdm beschießen sein': (vom Schicksal) zugeteilt, bestimmt sein i c h . . genoß was mir beschieden l Motto mBez auf Personen, im Hinblick auf die innere Bindung an die Geliebte^ Und so, Geliebte! warst du mir beschieden j Des Reims zu finden holden Lustgcbrauch Vili 29 iZshg mit myth-poet Paradiesvorstellungen mBez auf die ,bräutlich' angehörige Huri [Dichter:] Du aber bist mir beschieden. [Dich laß ich nicht aus dem ewigen Frieden. [Auf die Wache.. | Schick eine ledige Schwester XII 5 3 refl.1 sich begnügen Ein Werkzeug [Kamm],. \ Zum treusten Dienste., erbötig, | Im Einen vielfach, spitz und scharf, sein Spiel [ Gern wiederholt; wobei wir uns b.: [ Von außen glatt, wenn wir von innen leiden 6,297 Syn zu 1 belehren Sehren vgl erziehen unterweisen vgl zu 2 bestimmen 1} vgl du, die so lange mir erharrt war Vltl 2; wie von so langem j Prophezeyt Sulcika war VIII 1T

•Bescheiden Adj l als Verhalten: sich nicht überhebend, sich einordnend in die Gesamtheit des Alls a/s Glied öd als Abbild u Gleichnis eines Höheren; in parabol Zshg Vom Himmel sank, in wilder Meere Schauer, [Ein Tropfe bangend, gräßlich schlug die Flut, ! Doch lohnte Gott bescheidnen Glaubensmuth" X 1 [vgl Perlendemuth ] II, 8:9 Plp - QuNotiz] Eine Pfauenfeder im Coran., [ An dir wie an des

Bescheidenheit — beschreiben denken a!i von dem Fürsten.. Mit diesem sittlichen Gebrechen .. sieht es im Westlande gar wunderlich aus. Bescheidenheit ist eigentlich eine gesellige Tugend.. Selbstverleugnung nach außen, welche, auf einem großen intiern Werthe ruhend, als die höchste Fiigenschaft des Menschen angesehen wird.. Bescheidenheit aber ist immer mit Verstellung verknüpft und eine Art Schmeichelei, die um desto wirksamer ist als sie ohne Zudringlichkeit dem ändern wuhlthut. indem sie ihn in seinem behaglichen Selbstgefühle nicht irre macht 7,1391t, vgl s v anmaßlicti Anm 1: Qu vgl Ha! wo ist der Sünger! alle | Tugend und Bescheidenhck j Will ich bei dem Ton der Flöte \ Und des Saitenspiels venhun Hafis 2,182

Himmels Sternen j Ist Gottes Größe im Kleinen zu lernen, j Daß er, der Welten überblick!, | Sein Auge hier hat aufgedrückt. . | B. freue dich des Ruhms X 5 sanft, behutsam, vorsichtig, zurückhallend [Suleika zum Westwind:] Spreche sanft zu seinem Herzen;) Doch vermeid' Ihn zu betrüben.. | Sag ihm, aber sag's b.: [ Seine Liebe sey mein Leben21 Vlll 34 Var [Sag ihm nur, doch sag's b. Var (M); Sag ihm aber, sag's3' Text] negiert .nicht b.': zudringlich, unverschämt Mönchlein ohne Kapp' und Kutt' j Schwatze nicht auf mich ein, j Zwar du machest mich caput, [Nicht b.! Nein, l Deiner Phrasen leeres Was j Treibet mich davon4' l 15 - leicht abgewertet, iron, in Charakteristik der Mattherzigkeit der Philister IQi der freien Gesinnung des Dichters Derb und Tüchtig. | Dichten ist ein Uebermuth.. | Habt getrost ein warmes Blut | Froh und frey wie ich. | Sollte jeder Stunde Pein | Bitter schmecken mir; | Würd' ich auch b. seyn ] Und noch mehr als ihr l 15 |vgl s v Bescheidenheit] 2 als Zustand, Eigenschan: schlicht, einfach: von der Muschel, Metapher für den Geist des Dichters, im Bescheidenhe/tstopos (zugl Betonung des Gegensatzes von ird Gefäß u göttl Inhalt) Dichtrische Perlen.. j Die Regentropfen Allahs, j Gereift in b-er Muschel V1H 16 [bescheider Varsl] Syn zu T bescheidentlich genügsam sittsam vgl leise

bescheldentlich ,sich b. erweisen': als von kleinen Geistern empfohlenes Verhalten abgewertet (vg! s v Bescheiden 1, letztes Zit u S v Bescheidenheit) Dümmer ist nichts zu ertragen, j Als wenn Dumme sagen den Weisen: [ Daß sie sich in großen Tagen j Sollten b. erweisen VI 6 Syn 2 bescheicten (sd) bescheinen scheinen, strahlen auf etw (die Erde, den fleißig bestellten Acker): vom Sonnenschein, iZshg mit der pars Licht- u Feuerreligion Wenn der Mensch die Erde schätzet, j Weil die Sonne sie bescheinet XI 2 Grabet euer Feld in's zierlich Reine, (Daß die Sonne gern den Fleiß bescheine XI 1 Syn besonnen vgl leuchten scheinen

1) Qu Pulcherrimam faheltam Persieam de Modestiae. laudibus citat Chardinus.. Gultulam aquae . . in maris acstuantis gurgitescccidissc.. attonita tiaesit., prae pudere tacuit, lum flebiliter suspirans, „Hei mihi. inquit; Odiem infausturn; in quo facia sum dactyli cuticuiä abjection et tjuaritjuam heri inter nubes emicui, hodie ad nihilum me redactarn sentio." Dum hacc verecundans e f f u d i t . . . .divinum numen, modest i a m illius taudans, vesie nobilttatis cam velavit.. hinc tibi excrnplum sume,. et ut quäm verecundissimus fias, elabora is Sadio ipso, poetä, ..inventam puto: ipsuis itaque versus elegantes citabu, cum meä.. versions.. | Pudure affecla e s t . . , Quis locus? inquit, quid aequor? quidnam ego sum? j Si illud cxislat, ccrtum est mc non existere. | Dum seipsarn oculo contemptus intuebatur.. | Elationem ex co invenit, quöd humifb fueral.. .. g u t t u t a . . i Quae, cüm modestus cloqui sinerei pudor, i „Quid hoc loci, inquit, quid rei misclla sum? ..quo redactam sentio?" ] Cüm se: vcrecundanti animuta spernerei.. i Docens, sit htimili quanta laus modestiae Jones, Poes Asiat 287-290: Une goutte d'eau.. | Elle demeura toute etourdic en considcnmt I'immensitc de la Mer. i He las! dit-etie, cn comparaison di la MET, que suis-je? .. je ne suis qu'un vrai ricn. [Pendant qu'clle se consideroit ainsi en son neanl., Charüin, Voyages (Amsterdam 735)2.81; Ein Tröpfflein Wasser | so. . ins Meer fiel | verwunderte sich Über desscihigcn Grosse.. Was bin ich gegen dem ungeheuren Meer zu rechnen? warlich nicht das geringste. Unterdessen er sich selbst mit so niedrigen Augen ansähe.. da wurde es erhoben | weil es sich erniedriget hatie Saaöi, Bsumgari^n 49; Ein helles Tröpfchen.. l Glitt tief hinunter zu des Weltmeers Schoos,. | Erseufzt es bebend.. i,.Welch hohe Prachl.. i „Ist dies das Daseyn, was isi dann mein Loos? j „Ich bin ein Nichts..!" j Und wie es so versank in stiller Wchmuth.. l Zum schönsten Seyn gelangt, da es voll Demulh | Geharrt an der Vernichtung dunkeln Thoren HChezy, Saadi-Übs, Fundgr 1,94 2) Qii Ostwind sag'.. ihm ganz heimlich die Kunde.. | Sprich es nicht traurig, um ihn nicht auch zur Trauer zu stimmen. jSagc zwar das Won, aber du sag's mil Bedacht Hafis 2,528 3} vgl .aber' Anm l 4) wter ate Selbstautfordervng zu deuten, sich nicht einschüchtern zu lassen, sondern dem Geschwätz der .Mönche',derb' und,tüchtig'entgegenzutreten? vgl s v zwar Anm i 5) Reinschrift

beschenken jdm eine Gabe ohne Gegenleistung zuteil werden lassen; hier:jdm sin geistiges Gut vermitteln [An Diez] Das alles lehrt der König seinen Sohn [im Buch Kabus], | Wir wissen's n u n , durch dich der uns beschenkte 7,222,20 vgl schenken beschlagen (Pferd) mit Hufeisen versehen Reitest du bey e'nem Schmied vorbey, | Weißt nicht wann er dein Pferd heschiägt IV 6 beschränken meist Zustandsperf u attr PartPrät (auch subst Pl) in Schranken halten, einengen, begrenzen^: in der Gefangenschaftsmetaphortk (nach aller Vorstellung der Leib als Gefängnis der Seele) [Allah u Bulbul] Sperrt er sie in goldnen Bauer, j Dieser sind des Menschen Glieder. | Zwar sie fühlet sich beschränket; | Doch.. | Singt das Seelchen immer wieder 21 X 2 jdn durch einen engen Rahmen zur Kurze zwingen [An Diez] Und wenn mich nicht der goldne Rahm beschränkte, | Wo endete was du für uns gethan! 3 ' 7,222,22 ,im beschränkten Haus': in engen Verhältnissen iGz Weite der Welt Oft sitz' ich,. heiter im beschränkten Haus; Allein sobald ich dein gedenke, (Dehnt sich mein Geist erobernd aus VIII 14 .die Beschränkten': geistig-sittl eingeengte, bornierte, engstirnige, engherzige Personen Da die dummen Eingeengten | Immerfort am stärksten pochten, | Und die Halben, die Beschränkten j Gar zu gern uns unterjochten V 4 Syn befangen umfangen umschränken vgl bedrängen beengen drücken Gedränge (im G. sein, ins G. kommen} gefangenhaltert pressen zu beschränkt eng zu Beschränkte Derwisch dumm (D-e) einengen (Eingeengte) Gimpel Kutte Mönch(lein) Narr Pfaffe Tor Tropf unwissend (U-e) Wurm

Bescheidenheit iUz, Übermut' (des Dichters): in der positiven Wertung eingeschränkt auf das Betragen in best Situation: Zartheit, Behutsamkeit im Umgang mit Frauen u Ehrfurcht vor der Weisheit des Alters Derb und Tüchtig. | ..Denn B. ist fein [Wenn das Mädchen blüht, [Sie will zart geworben seyn | Die den Rohen flieht. \ Auch ist gut B. ] Spricht ein weiser Mann, [ Der von Zeit und Ewigkeit | Mich belehren kann-(Dichten ist ein Uebermuth! [Treib' es gern allein 1 1 115 vgl Perlendemut

1) vgl Boucke 24if 2\ Qu Avis animae .. Cavea figurae et rete corpons iilam angit.. Haec iuscinia capüva cui nomcn est anima, Non inservit corpori, quod vices retis gerit. Corpori obnoxia avis rclactans in rete corporis sese angit Harrach, Liber Nigaristan, Fundgr 2,108! 3) vgl ließ ich, auf seidenartiges Papier, einen kleinen Raum mit prächtiger £0ldner Blumen-Einfassung verzieren Kontext: ferner An Herrn v. Dietz mit einem breiten prächtigen die Schrift beschränkenden orientalischen Rahmen 5*,63 Nr 29 beschreiben Zustandspass jdn schildern, charakterisieren [Mädchen:] Singst du schon Suleika wieder!.. | Möchten wir auch gern gemalt seyn.. [Hasern;] Und so könnt'

t) vgl von der Anmaßung.. wie sie im Orient zur Erscheinung k o m m t . , der Dichter., aufgefordert., eben so hoch von sich zu

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beschreien — besitzen ich alle loben.. | Denn so wie ich euch erhoben ] War die Herrinn mit beschrieben Vtlf 19 Syn mären vgl ausrüsten schildern singen

Hintergrund der Umbruchsituation) Das Gewesne wollte hassen (Solche rüstige neue B., Diese dann nicht gelten lassen [ Was sonst B. war gewesen V 2 2 für Rute, als Züchtigungswerkzeug; scherzhaft-iron bagatellisierend im Hinblick auf die Leiden der Märtyrer [die Jünger] gesteubt mit frischejn] B. 6,471 Plp 7

beschreien /an bereden, Schlechtes über jdn reden Niemand wird uns dann b. Daß wirs uns atieine gönnen l 12 Syn schelten tadeln verklagen

1) Parallelen die Herren vom Fach.. müssen dem Borslbesun fluchen, der ihre Gespinnste bedroht B45,25Qf EHFMeyer 23.4.29, Warum sollten sie den Hesen nicht verfluchen, der ihre Spinneweben .. zu zerstören Miene macht 84S,228 Zelter 4.2.32

beschuhen Zustandsperf (sich) mit (best) Schuhwerk versehen; .leicht beschuht': mit Betonung des Gegensatzes von Kleidung u Situation Sechs Begünstigte des Hofes [ Fliehen vor ces Kaisers Grimme.. Die zarten | Leicht beschuht, beputzte Knaben [ Nimmt ein Schäfer auf, verbirgt sie.. in Felsenhöhle1' XII 10 [Leicht beschuht, beputzten u Leicht beschuht beputzten Var11; Leicht beschuht-, beputzten WA Text]

besetzen etw (Amt, Stelle) einer Person übertragen; in parabol Zshg Ein Kaiser hatte zwey Cassire., j Der Spendende starb, der Herrscher wußte nicht gleich, [ Wem das Geber-Amt sey anzuvertrauen.. j Den Zufall wußt' er wohl zu schätzen [ Nie wieder die Steile zu b. X 6

1) and went on bare foot., their tender feet blistered Flieh, Seven sleepers, Fundgr 3,364 2) Ausg I.H. Taschen- bzw Oktavausg, Wegfall des Kommas Vorschlag Göttlings

besiegen für: sich zum Herrscher machen üb etw; in myth Zshg, von Helios, der Sonne Gewiß das Weltall zu b, [Blickt er umher, hinab, hinan VIII 32 vgl bezwingen erobern überwinden unterjochen

beschützen jdn verteidigen, jdm Schutz, Sicherheit gewähren [eine der vier Gnaden Allahs für die Araber] Ein Sehwerdt, das tüchtiger beschützt [ Als Fels und hohe Mauern 11 l 5 Syn schützen verteidigen vgl bewahren

besinnen auch subst reft: .sich wohl b.' iSv etw reiflich bei sich erwägen, bedenken Auch in Locken h ab' ich mich [ Gar zu gern verfangen.. [ Aber Zöpfe flechten sie ] Nun aus langen Haaren, [ Unterm Heime fechten sie.. j Wer sich aber wohl besann [ Läßt sich so nicht zwingen III 5 mit Wegfall des ReftPron beim Subjektsinfinitiv: iSv Zaudern, Zögern Was bringt in Schulden? j Harren und Dulden! j Was macht Gewinnen? | Nicht lange b.! IV 3 besonnen auch subst mask bedachtsam, vernünftig Doch der reinen Wollust edler Handlung] Sich mit frohem Muth zu überlassen, \ Und vor solcher, der nur ew'ge Pein folgt, | Mit b-em Sinn sich zu verwahren, [ Ist gewiß das beste (l 3 gedankenreich, geistvoll, weise, von klarer Vernunft iGz unbesonnen: trunken; subst Epitheton für Hafis [Dichter zu Hafis:] Eilig, Hafis, geh! da droben stehet [ Ein.. Glas Eilfer.. j Komme zurück B-er] Unbesonnen durch Eilfer 53,33 (statt 34) —» hin und wider- unbesonnen Syn bedenken denken vgl harren säumen zaudern Syn zu besonnen wohlbedächtig weise vgt klug sinnig weislich

1} Qu des Sabres ou Cimeterres, qui les defendoient mieux que ies Chateaux des autres Peuples Charöin, Voyages (Amsterdam 1735) 3,259

Beschützer in myth-tegendärem Zshg von einem Engel Und der Engel, ihr [der Siebenschläfer] B., [Sagt, vor Gottes Thron, berichtend: | So zur Rechten, so zur Linken [ Hab' ich immer sie gewendet, j Daß die schönen, jungen Glieder [ Nicht des Moders Qualm verletze1' XII 10 1) Qu the Most High sent an angel who never departed from the youths Rich, Seven sleepers, Fundgr 3,370

beschwören einen Eid zut Bekräftigung einer Wahrheit ablegen; iZshg mit myth-poet Paradiesvorstellungen [Dichter zur Huri:] Ich wollt es b., ich wollt es beweisen, ) Du hast einmal Suleika geheißen XII 6 besehen etw (prüfend) anschauen, betrachten: von personifiziertem Gegenstand in parabol Zshg [Kessel zum neuen Topf:] Behält der Henkel ein klar Gesicht,! Darob erhebe du dich nicht j Besieh nur deinen Hintern X 7

Besitz "t Eigentum, Habe; Metapher zur Charakteristik der Zeit Mein Erbtheil wie herrlich, weit und breit Die Zeit ist mein B., mein Acker ist die Zeit1' VI 5 2 idVbdg ,B. nehmen von etw': einziehen in etw, sich niederlassen an einem Ort; iZshg mit islam Paradiesvorste/lungen [Huri;] wie die Gläubigen kamen, | Von dem Propheten so wohl empfohlen, B. vom Paradiese nahmen 2 ' Xlt 6 Syn zu J eigen (E.) Eigentum Gut

vgl

anschauen bettachten schauen sehen beseitigen etw von sich abrücken, fernhalten; mBez auf die Außenwelt Aber wenn du froh verweilest [ Wo ich mir die Welt beseit'ge, i Um die Weh an mich zu ziehen, [ Bist du gleich mit mir geborgen VIII 1

1) Parallele mein altes Symbol..: tcmpus divitiae meac, tempus ager meus 812,99 FStein 26.4.97 Herkunft noch ungeklärt, vgl s v Zeit Anm 1 2) Ou vgl der Muselmann.. nimmt Platz in dem seinigen [Paradies], wie ein junger Fürst in dem Gebiete seiner Voreltern. Hier harren seiner Befehle achtzig tausend Sklaven, Schätze und unermeßliche Besitzungen stehen ihm zu Gebote Oetenet, Moha-

besel igen Zustandspass (schon auf Erden) mit dem über ird Dasein hinaus dauernden seligen Leiten beschenken: in legendärem Zshg Und der Engel.. [ Sagt.. [ Hab' ich immer sie [Siebenschläfer] gewendet, Daß die schönen, jungen Glieder | Nicht des Moders Qualm verletze, j Spalten riß ich in die Felsen [ Daß die Sonne.. [ Junge Wangen frisch erneute, j Und so liegen sie beseligt XII 10 vgl glücklich hochbeglückt selig überglücklich wonnereich

besitzen a etw a/s Eigentum haben, hier mit dem Nebensinn: etw gewinnen Um ein Fläschchen [Rosenöl] zu besitzen . . Da bedarf es einer Welt.. von Lebenstrieben VII 2 b etw als {körperl) Eigenschaft haben: mBez auf das Auge (iZshg mit der Fächermetapher auf den innewohnenden Sinn deutend) Das Wort ist ein Fächer! , . das Mädchen verbirgt er nicht, ] Weil das schönste was sie besitzt [ Das Auge, mir in*s Auge blitzt II 9 vom Blick, wohl mBez auf innewohnende magische Kräfte Sie b, gefährlich deine Blicjke] \\\ 7 Var 11

Besen 1 Haushattsgegenstand zum Fegen, Reinigen; parabol für krit Geist, im Hinblick auf das Zerstören von Hirngespinsten Alle Menschen.. [Spinnen sich ein Gewebe f e i n , . Wenn nun darein ein B. fährt, j Sagen sie es sey unerhört 11 X 8 personifiziert, in Anknüpfung an das Sprichwort (.Neue Besen kehren gut') auf Personen cfeufend (vor zeitgesc/iicMi

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besonder — bestrebsam [So gefährlich ist dein Wesen Text] angehören gehören gewinnen zugehören

bestehen dauern, wirksam bleiben; iZshg mit der Zaubermetaphorik der Liebessprache [Liebes-JReime.. [ Dem Staub, dem beweglichen, eingezeichnet] Überweht sie der Wind, aber die Kraft besteht, | Bis zum Mittelpunct der Erde j Dem Boden angebannt 6,293 Syn bleiben dauern erhalten (sich e.}

Syn haben vgl

1) vgl ??beriicken[?l gefährlich deine Blic[kcj Grumae/), GOETHE 14/15. 1952/53,335

besonder auch subst von ändern verschieden: individuell, subjektiv Närrisch, daß jeder in seinem Falle | Seine b-e Meynung preist!.. ] im Islam leben und sterben wir alle VI 12 von Vorhergegangenem abweichend, neu; im Hinblick auf die Gase/form, bei der stets das gleiche Reimwon in neuer Bedeutung auftritt In deine Reimart hoff ich mich zu finden, t Das Wiederholen soll mir auch gefallen., j Zum zweytenmal soll mir kein Klang erschallen, Er müßte denn b-n Sinn begründen II 7 Besondres': Außergewöhnliches, in positiver Wertung: Ausgezeichnetes, Hervorragendes „Die Jahre nahmen d i r . , so vieles,. j Nun wüßt ich nicht was dir Besondres bliebe?" Mir bleibt genug! . . Idee und Liebe! IV 17 -* insbesondere Syn eigen

bestehlen jtin berauben; in der Raubmetaphorik der Liebessprache, häufiges Motiv bei Hafis [Suleika:] Gelegenheit, j Ward sie auch an dir zum Diebe ] Wie mich solch ein Raub erfreut! | Und wozu denn auch berauben? l Gieb dich mir aus freyer Wahl, j Gar zu gerne möcht ich glauben- j Ja! ich bin's die dich bestahl" VIII 5 (M) [Dass dein Herz ich selber sta h l Var] Syn bera üb en pl ündern ^/ betrügen ent rauben entwenden nehmen rauben stehlen wegnehmen 1) Qu Du stahlst mein Herz, von selbst geh' ich die Seele dir Hafis , 139: fernst Bei dem Glänze der Wangen bcstiehlt dein Haupthaar die Herzen, | Welch ein seltener Dieb, der bei dem Fackelglanz stiehlt sbd 1,327: vgl auch Herzensdieb ebd 1,267; weitere Ou s v berauben Anm 2

besonders vor allem Und b, werden Frauen Sich am Talisman erbauen 1 ' l 2 Syn all (vor a-em) insbesondere vorzüglich

besteigen auf etw steigen, klettern; ,9 24 ) Rychner. Div 158 ergänzt Hjeiland?); Waitz u Middell, Div 296 tozw 302 H[ i n tern?]

T) Qu vgl Eilftes Kapitel erklärt das Verhalten beym Weintnnk c n . , wenn du trinkst: so trink erst nach der Vesperzeit, damit, wenn du dich berauschest.. die Menschen dich nicht trunken sehen mögen.. Solltest d u . . bis zur Berauschung trinken: so trink wenigstens nicht früh Morgens.. Wenn du aber des Nachts trinken und wachen willst: so wirst du des Morgens schlafen müssen Diez, Buch Kabus 432u434u43ef; ferner Verliebt seyn. und Betrunkenheit | War immer mein Gebrauch Hafis 2,176; Betrunken bin ich und verliebt ebd 1,162; Ich hin verliebt, ich bin betrunken, j Und singe zum

bewahren a jdn bei sich behalten einen H e r r n , . j Eine Herrin., | Haben sie mich treu gefunden, j Und mit Sorgfalt mich bewahrt [ Als den Schatz den sie gefunden 1 ' tV 22 b jdn im Gedächtnis behalten, sich merken Hör' und bewahre | Sechs Liebespaare.. | Hast du sie wühl vermerkt, | Bist im Lieben gestärkt UM c ref!:sicr> vor etw hüten, venvari-

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bewähren — bewundern ren Und vor solcher [Handlung], der nur ew'ge Fein folgt, j Mit besonnenem Sinn sich zu b. II 3 Var [verwahren 2 ' Text] Syn zu a halten hegen hüten vgl beschützen schützen sichern Syn zu 3 und b behalten festhalten Syn zu b und c verwahren vg! zu b vermerken erinnern 1 ) im Hinblick auf , Herrin ' (sd) erhält .bewahren' für den Eingeweihten die Bed b, vgl auch Trunz, HA2".580 2) Qu verwahren Hammer, Haßs 1'.XXXIV; .bewähren' Abschreibstehter in Ms .neuer Oiv'(e), so in Ausg i. H.

bewahren refl: sich wahrhaft zeigen (als) des Kaisers . . | Der als Gott sich laut verehren, l Doch als üott sich nicht bewähret: | Denn ihn hindert eine Fliege [Guter Bissen sich zu freuen 1 ' XII 10 sich erproben Wenn du, nützlich und gelassen, [ So dem Staate treu geblieben . . der Fürst erkennt die Treue, j Sie erhält die That lebendig, | Dann bewährt sich auch das Neue, | Nächst dem Alten, erst beständig IV 1 1 Syn erproben (sich e.) 1J Qu This man pretendeth to ctivinily.. we all sec that s n eating, drinking, and steeping he is a man like ourselves.. What kind of divinity is this, who is unable lo prevent a poor fly from troubling him? Rich, Seven sleepers. Fundgr 3,3571

Bewahrung

Einhaltung (einer Pflicht) Schwerer Dienste

tägliche B., j Sonst bedarf es keiner Offenbarung XI 1

bewegen a von körperl Bewegung, Regung: der Lippen hei Äußerung; aucfi reff Herrinn! sag was heißt das Flüstern? | Was bewegt dir leis' die Lippen? Lispelst immer vor dich hin V I I I 36 Vernimmst ein Lied. . [Und wenn die Lippen sich dabey Aufs niedlichste b. It 10 b von geistiger (künstlerischer) Aktivität: refi mit lok Bestimmungen: sich in einem best Bereich betätigen, zwischen zwei (geistigen) Polen hin und her pendeln jene Kleinigkeiten | Außerhalb der Gränze des Gesetzes, j Sind das Erbtheil wo er [der Dichter], übermüthig, | Selbst im Kummer lustig, sich beweget II 4 Sinnig /wischen beiden Welten ( Sich xu wiegen . . ] Also zwischen Ost- und Westen Sich b. 6,276 C von Ökonom Aktivität^ refl: in Betrieb, in Aktion sein, iZshg mit der Kaufhandelsmetaphorik (erdichtete Geschenke für die Geliebte] Und wie das ganze Hatidelswesen ] Sich nur bewegte dir zu lieb V I I I 14 Syn regen vgl rühren wiegen beweglich leicht veränderlich, unbeständig, nicht haftend (Liebes-jKeime . . Dem Staub, dem b-en, eingezeichnet] Uberweht sie der Wind, aber die Kraft besteht, | Bis zum Mittelpunct der Erde | Dem Boden angebannt 6,293 Syn leicht Bewegung Regung iGz Sülle, Ruhe Morgen Stille B. im Garten Erste Töne Guitarre Gesang Element des Händlers 6,471 Plp 6 Luftbewegung, Wind; auch iZshg mit Personifikation [Suleika:] Was bedeutet die B,? j Bringt der Ost mir frohe Kunde? Seiner Schwingen frische Regung) Kühlt des Herzens tiefe Wunde Vtll 31 (M) [Suleika zum Westwind:] Die B. deiner Flügel [Weckt im Busen stilles Sehnen VIII34 (M) idVbdg .sich in B. setzen'; von einem Gänjrigsvorgsng, vergleichend für die Anregung durch Wein Der Klumpe fühlt sogleich den Schwung, j Sobald er sich benetzet, j So wie der Teig durch Säuerung ] Sich in Bewegung setzet l 8 Syn Regung

gen Scheideschritt Var] trauern 1) Qu . Buch VII 4SI

( £> £ - ,

Syn weinen vgl bedauern be.. >

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Herodot

Beweis jur: Nachweis; iZshg mit einer Legitimation IJamblika, der älteste der Siebenschläfer] An dem selbsterbauten Pallast Weiß er sich sein Recht zu sichern., j Und ein Merkmal übers andre [Dringt sich auf, B. vollendend; [Sich und den Gefährten hat er] Die Persönlichkeit bestätigt1' XII 10 1) Qu s beweisen Anm 1

beweisen etw nachweisen; iZshg mit myth-poet ParadiesVorstellungen [Dichter zur Huri:] Ich wollt es beschwören, ich wollt es b,, | Du hast einmal Suleika geheißen XII 6 jur, iZshg mit einer Legitimation Gleich versammlen sich Geschlechter | Ihre Sippschaft [mit Jamblika, denn ältesten der Siebenschläfer] zu b.1' XII 10 vgl bestätigen betätigen 1) Qu the old man said: „.. I have legal documents proving that this house desccndeth to me properly from my grandfather.." The old mail's son brought the papers, and shewed them to Yamleekha, who.. recognised his own handwriting, and that of his son Rieft, Seven sleepers, Fundgr 3,37?

be whelm en Anglizismus: überwölben^ [Ha tern zu den Mädchen:] Leichtgedruckt die Augenlieder [Eines, die den Stern b, j Deutet auf den Schelm der Schelmen VIII 19 vgl wölben 1) Interpretationen wunderlicher, gewagtester Anglizismus, Neubildung nach to whelm (mit einem gewölbten Gegenstand überdekken), offenbar in freier Anlehnung an Shakespeares Romeo und Julia Akt 5,1,39 und Heinrich V. Akt 3,1,6 Burdach, JA5.392; he coined a new compound „bcwhclmen" from an Elizabethan ,whelm*, to denote the „arch" expression of Suteika whose one eyelid overshadows the eye as with a curving „lid" Wittougftby, Germ.Life and Letters 10.1957.247 (nacri HA2".600)

bewirken etw hervorbringen, herstellen Talismane werd' ich in dem Buch zerstreuen. Das bewirkt ein Gleichgewicht VI 1 Syn geben hervorbringen machen schaffen wirken vgl bringen bewirten jon (Gast) mit Speise u Trank versorgen: Ausdruck der Gastfreundschaft, Freigebigkeit, Charakterzug u Tugend der Araber, häufiges Motiv auch in den Moallakat^, iZshg mit der Fiktion des Dichters a/s eines Orientreisenden im Beduinenmilieu u beim Karawanenzug Umsorgt von ernsten Hirten, j Die gern und schmal bewirthen VI 1 auch auf Lieb&sgenuQ anspielend [Blumen- u Zeichenwechsel zw Liebenden] Ein Faden Bist eingeladen . . j Myrthen Will dich bewirthen. Jasmin Nimm mich hin*' 7,127,4 vgl

auftischen bringen 1) Qu Der Gait und der Fremdling, die ich an meiner Tafel bewirthe Hanmann. Ptejaden [Moallakatj 139: Wir bewirthen Freunde an unserer Tafel, wenn wir vermögend sind ebd 193; vg! .Gastfreund" u .Gastfreundschaft' ebd 1u27f 121; .gastfrey" it .Gastfreiheit' ebd 9,27.Z9u80 2) Qu vgl Resiez hui t jouri dans ma grange u Je voui attends jusqu'ä dimanche tj Venez cctte nuit, mon eher Hammer, Sur to langage des fieurs, Fundgr 1,37f; vgl Myrthen. Glücklich, wem Dich der Herr schenkt. Dich zu bcwirthcn Hammer, Üb die Blumen- u Frücfitesprache der Hareme, Morgenblatt Nr ISO, 30.10.07.1037f (nach SJb94.1977,244)

[-bewohnen] s vollbewohnt beweinen um jdn weinen, Tränen vergießen Laßt mich weinen i , . | Weinte doch Achill um seine Briseis! \ Xerxes beweinte das unerschlagenc Heer.j Über den selbstgemordeten Liebling | Alexander weinte1' 6,290 [Xerxes beweinte des Heeres Unzahfl] als todt u Xerxes weinte der Lebendi-

bewundern etw, jdn staunend verehren [Schenke zum Dichter:] Denn ich weiß du liebst das Droben, | Das Unendliche zu schauen. [ Wenn sie sich einander loben j jene Feuer in dem Blauen., j Und dann wird es eine Pracht

bewußt — bieten seyn, j Wenn das All mit mir bewunderst IX 19 iZshg mit myth-poet Paradiesvorstellungen Ah'ia.. j Miriam.. Aischa.. Fattma.. Diese werden nur bewundert J In dem höchsten Hirnmelskreise XII 3 t.Fassg [Dichter zur Huri:] Du blendest mich mit Himmels Klarheit.. ich bewundre dich vor allen.. [Urn einem Deutschen zu gefallen, [Spricht eine Huri in K n i tte l reimen XII 6 vgl staunen bewußt a ,etw istjdm b.': klar, deutlich erkennbar sein; mit einschränkendem Zusatz, iZshg mit der Wegmetaphorik im Hinblick auf das schwer deutbare Phänomen des Lebensganges Woher ich kam? Es ist noch eine Frage, ] Mein Weg hierher, der ist mir kaum b. 1 ' IV 12 b .sich b. sein': das Gefühl der eigenen Individualität stark empfinden u genießen, auch ausdrucken, bes als Eigenart des Dichters2^ Daß ich mir b, sey} Darauf kommt es überall an, j Und so erfreu ich mich | Auch deiner Gegenwart Du allerliebster | Obgleich betrunken 31 IX -* unt) Qu u Parallelen: s v Kommen Anm 3 2) vgl Middell, Div 546 Formulierung des Prinzips höchst bewußten Kunstschaffens im West-östlichen Divan 3) Interpretation: Auch in der Trunkenheit noch ,sich bewußt sein', das ist der ers&hnte Zustand des Rausches, die Steigerung und Belebung des Geistes bis an die Grenzen des Ichs, die der Dichter hier gsriießt. bezahlen einen best Preis für etw entrichten: etw zur Erreichung eines Zieles, Zweckes einsetzen, aufwenden (auch in Hinblick auf Bemühungen eines Bewerbers) Daß ich bezahle, um zu verführen, [ Das gilt in Westen.. in Osten. l Daß ich bezahle, [ Um zu verlieren, l Das s i n d , . ] Sehr falsche Kosten1' 5',115 jdn für einen vollbrachten Auftrag belohnen (wohl mit Gunstbezeugung, Ku8) [Mädchen zu Hatem:] Möchten wir auch gern gemalt seyn, [ Und, wenn du es billig machest, ] Sollst du auch recht hübsch bezahlt scyn21 Vtlt 19 Syn lohnen vgl entrichien 1) Interpretation; Hecker bezieht diese Verse auch aut den dichterischen Erwerb der Autor, der seine Werke mit Zeit und Muhe bezahlen muß. will nicht noch obendrein durch Verzicht auf Honorar an ihnen verlieren Goethes Sprüche in Heimen 26t 2\ Interpretation: Trurtz sieht darin Anspielung, daß die Mädchen auch selbst dichten können, vgl HA2",5$9 bezeichnen a etw beschreiben, darstellen, charakterisieren Hafis Dichterzüge sie b. [ Ausgemachte Wahrheit unauslöschlich; j Aber hie und da auch Kleinigkeiten i Außerhalb der Gränze des Gesetzes1' 113 b jdn auszeichnen [Hatem:] Der Sultan., vermählte j Das allerhöchste Weltenpaar, [ Um TU b. Auserwählte, [ Die tapfersten der treuen Schaar [mit dem Sonnemondorden] VIII 12 vgl zu a bedeuten 1) Qu Die Gedichte Hafisens enthalten viele ausgemachte und unumstößliche Wahrheiten, aber hie und dit finden sich auch Kleinigkeiten. die wirklich ausser den Gränzen des Gesetzes liegen Hammer, Hatis 1,XXXIV

Bezirk Bereich, Kreis; idVbdg .irdische B-e' für Erde, Erdkreis [nach dem Gewitter] Und es grunelt und es grünet In den irdischen B-en l 16 Syn Erde Gau Gelände Land Revier vgl Gefilde Gegend Bezug Anknüpfung an etw, Hinblick auf etw (insbes Vorbild, Muster); idVbdgn ,mit.. B.', ,in B.' Versammlung | deutscher Gedichte mit stetem B. [ auf den [ Divan | des persischen Saengers.. | Hafis Div Tit Vaf' 1 fWest-Oestlicher Divan oder Versammlung deutscher Gedichte [ in stetem B. auf den Orient weitre Var2'] 1} hs Titelblatt H™

2} Ankündigung im Morgonblatt

bezwingen besiegen, sich Untertan machen: jdn einer religpolit Idee unterwerfen Mahomet.. j Nur durch den Begriff des Einen [ Hat er alle Welt bezwungen 6,289 in der Kriegsmetaphonk der Liebes spräche: sich jdn liebend zu eigen machen Laß den Weltenspiegel Alexanders.. was zeigt e r ? , . ) Stille Völker, die e r . . | Zwingend rütteln möchte.. | Denke daß du mich bezwangst VIII 40 etw künstlerisch bewältigen Staub ist eins der Elemente Das du gar geschickt bezwingest Hafis, wenn zu Liebchens Ehren, j Du ein zierlich Liedchen singest 116 —f ungezwungen vgl besiegen erobern überwinden unterjochen Bidamag buden pers Ausdruck für Katzenjammer^ [Schenke:] Welch ein Zustand! Herr, so späte | Schleichst du heut aus deiner Kammer; j Perser nennen's B.b,, | Deutsche sagen Katzenjammer IX 13 [vgf Katzenjammer WiesbReg 77} vgl Katzenjammer 1) vgl Die Perser haben ein Wort, welches einen unbehaglichen Zustand andeutet, in welchem sich der Trinker den ändern Morgen nach einem Rausch befindet, und was der Deutsche mit dem scherzhaften Namen Katzenjammer belegt. Ich nah es im Chardin gefunden, es bedeutet in wörtlicher Übersetzung einen freudlosen Zustand 825,418 DiezSO.S, 15 K; ferner Von Chardin's Reisen kann ich nur die schlechtere Ausgabe Amsterd.1711.8. nachsehen. Die Stelle qu. scheint mir die zu seyn, welche T,IX.p.120. steht, wo gesagt wird, die Perser nennten den unbehaglichen Zustand eines Trinkers pp nach dem Rausche, bidamag buden, c'est ä dire, sans gayete. Ich möchte glauben, der persische Ausdruck., bedeute eigentlich ohne Gehirn seyn, in einem hirnlosen Zustand seyniorebach an G SOS.1S AA PIß 285; Qu L es Persans appellent cela bidamag buden, c'est ä dire, sans gayete Chardin. Voyages (Amsterdam 1735)2.313 bieder treu, redlich, ohne Schelmerei; vom Blick [Hatem zu dem Mädchen:] Leichtgedrückt die Augenlieder | Eines, die den Stern bewhelmen ] Deutet auf den Schelm der Schelmen, j Doch das andre schaut so b. j Dies, wenn Jen's verwundend angelt, [ Heilend, nährend wird sich,'s weisen Vtlt 19 Syn brav ehrlich gut redlich treu tüchtig biegen für: Krummes gerade biegen; mit scherzhaftem Bezug auf Beeinflussung von Wesen, Charakter, anknüpfend an ö/W u istam Vorstellung von der Schaffung der Frau aus Adams Rippe Aus krummer Rippe ward sie [die Frau] erschaffen, | Gott konnte sie nicht ganz grade machen, [Willst du sie b., sie bricht. | Läßt du sie ruhig, sie wird noch krümmer 1 ' IV 14 1) Qu Wenn du sie gerade machen willst so brichst du sie, und wenn du sie ruhig läßt, so hört sie nicht auf krumm zu seyn Hammer, Ausi aus der Sura (Sunna) oder der mdl Überlieferung Mohammeds, Fundgr 1,278t bieten etw anbieten, darbieten, in Aussicht stellen: mBez auf geistig-retig Gegenstand, iZshg mit Bekehrungsversuchen Da viele Frauen | Salomonis ihn verkehrten, | Götter betend anzuschauen,. [ Isis Hörn, Anubis Rachen [ Boten sie dem Judenstolze, | Mir willst du zum Gotte machen | Solch ein Jammerbild am Holze! 6,289 etw (Angenehmes) gewähren. mBez auf gemein-alltägl Genuß der Gegenwart; mit nichtpers Subj Sie alle wollten genießen [ Was ihnen die Stunde bot 6,282 etw (Verderben) androhen; mit personifiziertem Subj [Winter zu Timur:] Dir schenk' ich nichts; [ Hör' es Gott was ich dir biete! l Ja bey Gott! von Todeskälte j Nicht,. vertheid'gen soll dich j Breite Kohlenglut vom Heerde1' Vlt 1 [Ja, bey hin was Var {wohj statt ,nimrn hin'}] ~* erbötig Gebot über-ver- Weinverbot Syn bringen geben reichen vgl auttischen gewähren gönnen hingeben hinreichen 1} Qu Et per Deum, tibi nihil remitto. Cape igitur id, quod ad le attuli Jenes, Poes Asiat 176

Bild — bitten Binse Sumpf-, Wasserpflanze, die die Wasseriäufe verkrautet; ihre Beseitigung a/s .Ungeschöpf wichtige Aufgabe der alten pers Wirtschaft, mit Grundsätzen pars G/aubensethik iZshg gebracht Sanften Fall des Wassers nicht zu schwächen, [ Sorgt die Gräben fleißig auszustechen, j Rohr und B,, Molch und Salamander, j Ungeschöpfe! tilgt sie mit einander 1 ' XI 1 vgl Rohr Schilf

Bild 1 Abbilti, Spiegelbild: die in der Dichtung abgebildete, gespiegelte Gestalt der Geliebten Ein Spiegel er ist mir geworden, [ Ich sehe so gerne hinein,. \ Gleich guckt,. Das Liebchen mit heraus.. [ Dann blick ich in meine Lieder, Gleich ist sie wieder da. j Die schreib' ich immer schöner., | Ihr B. in reichen Schranken | Verherrlichet sich nur, l In goldnen Rosenranken j Und Rähmchen von Lasur VIII 38 die mit dem inneren Auge geschaute, irrt Geiste gespiegelte reiig Welt der Bibel [Hafis:] Weil, in glücklichem Gedächtniß, j Des Corans geweiht Vermächtniß Unverändert ich verwahre.. [Dichter:] Und so gleich ich dir vollkommen | Der ich unsrer heil'gen Bücher j Herrlich B. an mich genommen, j Wie auf jenes Tuch der Tücher j Sich des Herren Bildniß drückte, Mich in stiller Brust erquickte, [ Trotz Verneinung, Hindrung, Raubens, [Mit dem heitren B. des Glaubens11 H 1 Gleichnis, Sinnbild, Verkörperung [Suleika;] Die Sonne., j Der Sichelmond umklammert sie. | Wer konnte solch ein Paar vereinen?.. [Hatem:] Der Sultan., vermählte | Das allerhöchste Weltenpaar, | Um zu bezeichnen Auserwählte [mit dem Sonnemondorden].. | Auch sey's ein B. von unsrer Wonne! Schon seh ich wieder mich und dich, | Du nennst mich, Liebchen, deine Sonne, Komm, süßer Mond, umklammre mich! Vtll 12 2 (schönes) Gebilde, (schöne) Gestalt Ahi'a Herrin von Mizraim.. [ I m mer wachte noch Jamlfeika] j Wenn er diese[s] B. gefund[en] XII 3 LFassg Vaf [Jussuff,. Jamteika [ Wenn sie dies Gebild gefunden 1 .Fassg Text] -»Götter- Hoch- JammerMissetäter- Muster- Schatten- Stern- WortSyn zu 1 Abglanz Bildnis Form Gleichnis vgl Gestalt Jugendmuster Symbol Syn zu 2 Gebilde

1) Qu vgl Säuberung des Wassers von allerhand üngezicffer.. daß man aus dem Bächen eine gewisse Anzahl von Heuschrecken [ Schlangen Kröten [ und dergleichen Gewürme wegschaffen wolle Sanson, Pers Staats- u Regierungs-Beschreibg (Oleer 16S6) 49!

bis Erstreckung zu einem Zielpunkt bezeichnend l Präp, nur iVbdg mit weiterer Präp öd ad v Vorsilbe 1 bk: ,t>, an', ,b. zu', ,b. ..hin'3. zum Mittelpunct der Erde 6,293 [B. an dem Var] [Hatem:] Mich, der von den Indostanen | Streifte b. Damascus hin, [ Um mit neuen Caravanen [ B. an's rothe Meer zu ziehn VIII 8 2 temp: ,0. zu' B. zu dem jüngsten Tage X 9 [Schenke:] B, zu Thaues luft'ger Nässe IX 19 [Hatem:] b. zürn letzten Kusse VIII B 3 zuglgraduell: ,b. in' Sie lassen mich alle grüßen [ Und hassen mich b. in Tod 6.2 2 4 in einschließendem Sinne: ,b. auf iSv einschließlich [Suleika;] Schöngeschrieben, deine Hand, ! Prachtgebunden, goldgerändet, B. auf Punkt und Strich vollendet VIII 11 [Seh ich b, aufs., vollendet Var] II temp Konj Bleib ich, b. du geschlürft den Eilfer 53,33 (statt 34} [Dichter zum Schenken:] Doch du könntest lange warten [ B. die Nacht so viel vermöchte IX 19 iSv noch ehe Gewöhnlich der Betrunkenheit | Erliegt man b, es tagt IX 10 [die Betrunkenheit Verschwindet so wie es tagt Var} lok Vorstellung einschließend, bes bei Umschreibung eines räum! Grenzpunktes als Vorgang [im Paradies] Und nun dring ich aller Orten j Leichter durch die ewigen Kreise,. [ Ungehemmt, . | Läßt sich da kein Ende finden, i B. im Anschaun ewiger Liebe | Wir verschweben, wir verschwinden XII 9 Lenkt sich hin des Gipfels Bogen, l B. er sich dem Thal versöhnet t 12

1) Das Bildhafte u die bitdt Sprache der Bibel beeindruckten G am Stärksten

{-bilden]

s ausbüden Gebilde mißbilden nachbilden um-

bilden

Bildnis Abbild- Abdruck; im Hinblick auf das Schweißtuch der heiligen Veronika, vergleichend für die Aneignung einer relig Bitdwett [Dichter:] Der ich unsrer heil'gen Bücher [ Herrlich Bild an mich genommen, j Wie auf jenes Tuch der Tücher | Sich des Herren Bildniß drückte II 1 Spiegelbild; im Vergl von Helios u Wolkentochter mit dem Dichter u der Geliebten Helios. . j Er sieht die schönste Göttinn weinen, [ Die Wolkentochter. . j Er sendet Lust in ihre Trauer j Und jeder Perle Kuß auf Kuß. . ] Die Perlen wollen sich gestalten: | Denn jede nahm sein Bildniß auf VIII 32 Syn Bild

[-biidung]

Bissen Happen; in erweitertem Sinne für Speise, Mahlzeit des Kaisers . . } Der. . als Gott sich nicht bewähret: | Denn ihn hindert eine Fliege j Guter B. sich zu freuen 1 ' XII 10 vgl Mahl Schmaus Speise 1) Qu they beheld a fly descend from the air and settle on a morsel which Dekianous was preparing to eat; he . . took another . . he was again prevented from eating it . . „Drive avay this fiy. that I may eat a morset. ." Rich, Seven sleepers, Fundgr 3,358

Bitte Anliegen, Gesuch [Vertrauter:] Du hast so manche B. gewahrt l Und wenn sie dir auch schädlich war ] Der gute Mann da hat wenig begehrt. . [Vesir:] Und halt' ich's ihm sogleich gewährt ] Er auf der Stelle verloren war1' VI 17

s Einbildung Nachbildung

billig 1 recht, dem Recht gemäß fmBer au1 die Jünger Jesu] Dass gesteubt mit frische[n] Besen | Mehr als b. 6,471 Ptp 7 Var mit Recht Abuherrire's Katze . . | Denn b. ist's ein heilig Thier | Das der Prophet gestreichelt XII 8 Var [immer Text] 2 zu angemessenem Preis, preiswert [Mädchen zu Matern:] Möchten wir auch gern gemalt seyn, [Und, wenn du esb. machest, j Sollst du auch recht hübsch bezahlt seyn Vltl 19 vgl zu 1 gerecht recht zu 2 wohlfeil

1) Qu Sollte jemand ein Anliegen an dich haben, wovon du wüßtest, dass die Gewährung deinem ewigen und zeitlichen Wohl keinen Abbruch noch Sehaden thun werde: so schlag dem. . sein Anliegen nicht ab. . sondern gewähre seine Bitte, worin sie auch bestehrt mag . . Gewähre also den Dürftigen ihre BiEtcn . . Würdest du aber ein Anliegen von jemandem erbitten. . beklag dich nicht bcy ändern Leuten . . dass er deine Bitte nicht vollbrachte Diez, Buch Kabus 633t u 636

{-billigen] s mißbilligen

bitten PartPrät subst fern betteln, um Almosen bitten; mit bes Betonung der Gebärde Schoen B-de WiesbReg 24 zu IV 4 [vgl wie sich kleiner Gabe j Dürft'ge Hand so hübsch entgegen dränget, | Zierlich dankbar was du reichst empfanget. | Welch ein Blick! ein Gruß! ein sprechend Streben! Kontext] -» ervgl zu Bittende Bettler

bitoba bot, spezifizierende Artbezeichnung: zweilappig; idVbdg .Ginkgo b.' S Ginkgo

[•binden] s prachtgebunden verbinden 47

bitter — bleiben Blei ein Klumpen des Metalls öd daraus Bestehendes: als Gegenstand eines Blumen- u Zeicftenwectiseis zw Liebenden B. Ich bin dabei1» 7,126,18

bitter herb; idVbdg ,b. schmecken': Metapher für qualvolle, schmerz! Empfindung Sollte jeder Stunde Pein l B. seh me kken mir l 15 verstärkend bei Ausdrücken des Schmerzes die Allgebenedeyte, D i e . . getäuscht, in b-m Leide, j Sah den Sohn am Kreuz verloren Xtl 3 -* verbittern vgl schmerzlich traurig unerträglich unglückselig

1) Ou vgl Du plomb Hammer, Sur lelangage des fleurs, Fundgr i,40

bleiben 1 verweilen iGz fortgehen, an einem Orte öd bei jdm bleib' am stillen Orte, Wo du einmal Platz genomm e n . . Wenn d u . , [So dem Staate treu geblieben,. der Fürst erkennt die Treue'1 (V 1l [Schenke zum Dichter:] Willst du, Herr, so will ich b., j Warten außer diesen Zeiten,, j Eule will ich, deinetwegen, [ Käuzen hier auf der Terrasse IX 19 Verlängertes Zusammenseyfn] der Schencke könnte gehn Bleibt aber aus übernommener] Pflicht 6,474 Plp 10 - übergehend zu 2: mit dem Nebensinn zurückbleiben, iZshg mit der Fiktion des Dichters a/s eines Orientreisenden, auch in weiterem Sinne, dem Hang zur Geborgenheit des gewöhn! Menschen den .Freisinn' des Dichters gegenüberstellend Freysinn. | Laßt mich nur auf meinem Sattel geUen! [ Bleibt in euren Hütten, euren Zelten! | Und ich reite froh in alle Ferne l 3 iZshg mit der myth-poet Vorstellung eines siel/vertretenden Aufenthalts der Seele im Hades Hafis, jedoch eile! denn zum Pfände | Bleib ich, bis du geschlürft den Eüfer [ An der Tagseite des Rheingaus.. ] Ich an der Nachtseite.. ich aus Liebe zu dir ] Seelenlos 53,33 (statt 34) mit dem Nebensinn fortdauern (vgi 2) Einladung. ] Mußt nicht vor dem Tage fliehen.. [ Aber wenn du froh verweilest [ Wo ich mir die Weil beseit'ge, [ Um die Welt an mich zu ziehen.. ] Heut ist heute, morgen morgen, [ Und was folgt und was vergangen j Reißt nicht hin und bleibt nicht hangen. | Bleibe du, mein Allerliebstes, ] Denn du bringst es und du giebst es*1 V I I I 1 2 verbleiben a zurück,-, übrigbleiben (u Wert, Geltung behalten) iGz schwinden, vergehen [Hatem:] Gelegenheit., stahl den Rest der Liebe | Die mir noch im Herzen blieb V I I I 4 Gutes thu' rein aus des Guten Liebe, j Was du thust verbleibt dir nicht; j Und wenn es auch dir verbliebe, | Bleibt es deinen Kindern nicht3' VI 8 „Die Jahre nahmen dir.. so vieles.. [ Nun wüßt ich nicht was dir Besondres bliebe?" [ Mir bleibt genug! Es bleibt Idee und Liebe! IV 17 [Schenke zum Dichter:] Doch ich liebe dich noch lieber, j Wenn du küssest zum Erinnern; [Denn die Worte gehn vorüber]Und der Kuß der bleibt im Innern IX 16 iZshg mit islam Paradiesvorstei/ungen Welch ein Held du seyst? sie [die Huris] forschen's a u s . . [Glück und Hoheit alles ist verschwunden, | Nur die Wunde für den Glauben bleibt XII 2 b unverändert fortbestehen iGz sich verändern [im Hinblick auf Hafts' Gasel] Dein Lied ist drehend.. Anfang und Ende immer fort dasselbe, ] Und was die Mitte bringt ist offenbar, [ Das was zu Ende bleibt und Anfangs war II 6 in Wechseinder Sicht u Bewertung: mit Wunsch auf Fortdauer des Schönen, mit Resignation gegenüber dem eintönigen Einerlei, dem ewig Gestrigen, dem sich stets Weiierschleppenden, Wiederkehrenden, nicht zu Ändernden, an dem die Menschheit krankt Heut ist mir alles herrlich, wenn's nur bliebe VIII 41 Und das Lied nur heimlich piepet: | Also war es und wird b,4' V 6 3 fortfahren etw zu sein: hilfsverbariig, stets mit näherer Bestimmung Blieb er [Adam] ein halber Klumpen, | Bis endlich Noah für den Tropf] Das Wahre fand, den Humpen 5 ' l 8 Und wenn dir kein Gchcimniß blieb Was Herz und Welt enthalte li 10 V! 2,1 Vs 12 VI 15,2S) [Suleika:] Alles könne man verlieren, i Wenn man bliebe was man ist V I I 1 1 8 Und wenn den Hais der eine brach, [ Der andre bleibt verwegen It 10 Wie sollt' ich heiter b. Entfernt von Tag und Licht? VIII 23 [Mir will es finster b, J Im vollsten Mondenlicht Vaf] Denn die Menschen sie sind gut, [ Würden besser b, . . V 5 {Suleika: ] Bleibe! bleibe mii gewogen!

blähen reit: sich aufblähen, -blasen: iZshg mit magischem Geschehen Da liegt ein E y . . ein Zauber Bündel.. [ Ein Knabe schlägt, das Bünde! bläht sich; j Nun schlägt ein andrer und b-d wächst es. j Da will nun keiner sieb nahn dem Zauber.. | Da platzt u reißt es1' 6,468 Plp 3 [und b-d weiter andre Fassg] -» aufvgi aufblähen aufblasen sctn weilen 1) Ou ein Haufen.. ward er größer Diez, Denkw 2,421 OghuzCyClOp

[-blasen]

s aufblasen hineinblasen

Blatt 1 bot; mBez auf das Ginkgoblatt, symbolhaft parallelgesetzt mit der Einheit zweier Lieöenüen Ginge biloba. j Dieses Baum's B. . . j Giebt geheimen Sinn zu kosten,, \ Ist es Ein lebendig Wesen?.. Sind es Zwey? die sich erlesen, j Daß man sie als Eines k e n n t . . [ Fühlst du nicht an meinen Liedern | Daß ich Eins und doppelt bin? VIH 10 2 Seite von Papier; nur im Hinblick auf beschriebenes öd bedrucktes Papier Die schön geschriebenen, | Herrlich umgüldeten, | Belächeltest du [ Die anmaßlichen Blätter VII116 Kommt auch ein B von Zeit zu Zeit, i Bringt einen Gruß 6,296 Ich möchte dieses Buch wohl gern zusammen schürzen.. j Allein wie willst du Wort und B. verkürzen Wenn Liebeswahnsinn dich in's Weite fuhr: Vtll 25 in der Buchmetaphorik, im Hinblick auf Summe öd zeit! Folge von Liebeserlebnissen das Buch der Liebe., [Wenig Blätter Freuden, | Ganze Hefte Leiden III 3 -» Morgen- Seidenblau auch subst Farbe: einer Kleidung, einer bes Tracht: ,b-e Kutte': das Ordenskleid der Derwische, deren Bruderschaft Hafis angehörte, hier metonym für den Träger Hafis auch und Ulrich Hütten] Mußten ganz bestimmt sich rüsten [ Gegen braun* und b-e Kutten 1 ' V 4 einer Frucht; ,b-e Trauben': iUz weißen, als Gegenstand eines Blumen- u Zeichenwechsels zw Liebenden Trauben, die weißen Was soll das heißen? | Trauben, die b-en Soll ich vertrauen? 7,126,9 des Meeres; hier mBez auf Fata Morgana B., hinter Wüst' und Heere, [ Der Streif erlogner Meere V 1 ,das B-e' für den Nachthimmel [Schenke zum Dichter:] Denn ich weiß du liebst das Droben, | Das Unendliche zu schauen, [Wenn sie sich einander loben] Jene Feuer in dem B-en IX 19 [vgi Blau] vgi zu das Blaue Himmel (sd) 1) Qu Die bläuliche Kutte.. [Arm:] Die blaue Kutte das Unterscheidungszeichen der Jünger des Scheichs Hasan, zu denen Hafis selbst gehörte und von denen er Vorwürfe über seine freye Lebensweise anhören mußle Hammer, Hafis 1,8f; vgi ebd 1,Xtf; ebd 1,244l·, etxJ -1,292; ebd 1,339; sbd 2,264

Blau etw von blauer Farbe: a/s Gegenstand eines Blumenu Zeichenwechsels zw Liebenden B. Nimm's nicht genau'' 7,126,23 Himme/sfarbe; in subjektiver Sicht, heiteren seel Zustand spiegelnd (iGz .Nacht', die den Zustand der Trauer charakterisiert, bezeichnend hierfür auch die Farblosigkeit der .bieichen' Wangen u der .grauen' Herzenstränen) Von Wolken streifenhaft befangen ] Versank zu Nacht des Himmels reinstes B.; Vennagert bleich sind meine Wangen [Und meine Herzensthränen grau Vtlt 33 vgl biau (das B-e) 1) Du vgl Bleu Hammer, Sur le langage ües flsurs, Fundgr -1,41

48

bleich — blicken VIII27 Doch bleib ich weislich weit entfernt | Vom Streit der Schulen und Catheder 7 ' IX 12 Der Mensch bleibt unter der Zunge verborgen VI 11 [Der Mensch ist unter seiner Zunge verborgen 9 ' Plp = Qu-Exzerpt] Seele.. bliebe gern vergnügt bey Sinnen IX 7 uö ifestWdgn Bleibt nur immer guter Dinge tV 20 Blieb ich mir selbst zu üebüt 6,282 -* aus- dabei- hangen- verSyn zu I verweilen zu 2 bestehen dauern erhalten verbleiben

der Empfindung Trinkers B. ist lieblich eh er trinket IV 4 b (zugt) als Vermittler von Beziehungen, Gefühlen, Mitteilungen: fees zw Liebenden, auch zw myth Wesen u zw Mensch u personifiziertem Tier Deinem B. mich zu bequemen, | Deinem Munde, deiner Brust, [ Deine Stimme zu vernehmen [ War die letzt' und erste Lust VIII 30 Und zu ungemeSnem Leben j Ist Gefühl und B. gekehrt VIII 35 [Huri zum Dichter;] Du giebst dem B., dem Kuß die Ehre Und wenn ich auch nicht Suleika wäre XII 6 Lieb' um Liebe.. | Wort um Wort und B, um B.; [ Kuß um Kuß VIII 17 Denn was ich froh, aus vollem Herzen, sprach. (Das klang zurück aus deinem holden Leben, ] Wie B. dem B., so Reim dem Reime nach VIII 29 des Madchens B. der winket IV 4 Kenne wohl der Männer B-e, [ Einer sagt; ich liebe, leide! [ Ich begehre, ja verzweifle!.. [ Aber Hatem! deine B-e | Geben erst dem Tage Glanz, [ Denn sie sagen; Die gefällt m i r . . Und Suleika fühlt des B-es j Ewge Rede: Die gefällt mir Vtlt 9 [im Paradies] Mag man ferner auch in B-en [ Sich rhetorisch gern ergehen, Und zu himmlischem Entzücken | Ohne Klang und Ton erhöhen XII 9 wie sich kleiner Gabe ] Dürft'ge Hand so hübsch entgegen dränget.. j Welch ein B.! ein Gruß! ein sprechend Streben! IV 4 Hudhud sprach: mit Einem B-e j Hat sie alles mir vertraut 6,295 c in seinen Eigenschaften u Wirkurtgen: bes iZshg mit der Zaubermetaphorik der Liebessprache, auch von myth Gestalten, Im Vergl mit ird Liebespaar Jedes Wort ist ein Versprechen | Jeder B. ist ein Genuß 6,476 Plp 15 [Suleika:] Sag du hast wohl viel gedichtet?.. [Hatem:] Ja! von mächtig holden B-en, Wie von lächlendem Entzücken Vllt 11 So gefährlich deine j Blicfke] j Als erquicklich der Schmaragd lil 7 Var (Sie besitzen weitre Var11, „So gefährlich ist dein Wesen j Als erquicklich der Smaragd" Text] [Helios u Wolkentochter] Nun fühlt sie tief des B-s Gewalten, ] Und unverwandt schaut sie hinauf Vltl 32 3 für das Auge selbst a als vorwiegend äußerer Körperteil; Glanz ausstrahlend, auch in Berührung mit 2 Gefühl ausdrückend [Hatem zu Suieika:] Daß ich nun. verarmt, mein Leben ] Nur von dir gewärtig bin. ] Doch ich fühle schon Erbarmen | Im Carfunket deines B-s V I I I 4 b Gesichtssinn: mit Betonung der Empfindungsfähigkeit bei ästhet-emotiona/en Wirkungen Habt i h r . , nicht herrlicher den B. geweidet, | Wenn die Sonne sich.. hervorhob XI 1 iZshg mit der Kaufhandetsmetaprtorik Doch alle diese Kaisergüter [erdichtete Geschenke füt die Geliebte] | Verwirrten doch zuletzt den Blick; | Und wahrhaft liebende Gemüt her | Hins nur im ändern fühlt sein Glück V I I 1 1 4 im Hinblick auf Schärfe u Funktionstüchtigkeit des Sehvermögens Morgennebelung verbündet [ Mir des B-esscharfeSehel10 in myth-poet Zshg: der Blick tier Huri, mit der Fähigkeit, ins Innere zu schauen [Dichter zur Huri:] Schärfe deine kräftgen B-e! Hier! - durchschaue diese Brust XI! 4 B Schein, Glanz Die Perle glänzt an unscrs Kaisers Krone ] Mit holdem B und mildem Schein X 1 —> An- Augen- augenblicklich augenblicks Doppel- JugendSeiten- Syn zu A Auge vgl zu A t Anblick Sehe zu B Glanz Glast Leuchte Licht Schein Schimmer

1) Parsllete bleibt wo ihr seyd.. weil ihrs nicht besser finden werdet wenn ihr den Platz verändert. Bleibt fest und treu auf etircm Plazzt 3 79 Kestner 28.9.77; du vgl Wenn du denn alt geworden bist, mein Sohn1, so trachte, irgendwo einen festen Sitz zu haben .. an weichem Orte der Mensch . . zufrieden icyn kann, da geziemt es sich, zu w o h n e n . . Wenn also auch du einen vorteilhaften Ort gefunden; so such nicht, dich wieder davon zu entfernen sondern verbleib daselbst beständig 0 Volksglauben fällt kein Tau auf das Blut, das vngerocften ist, vgl Baur, Zs Dt morgenländ Gesellscn 10,99 2) vgl den Samen Abrahams J3T.33.S6; ähnl Luft. T,55; Joh,S,33u37; Römer 9,7; 2.Kor.1l.22; Gat.3,29; Hebr.2,16; Abrahams Kinder Joh.8,35; Gal.3,7; Kinder des Geschlechtes Abraham Apg. i3,2$; Abrahams Sohn iufc79,9 Blüte blühende Blume; Metapher für Schönheit u Anmut der Verse in den Chiffernbr nach Hammer, Hafis Von abertausend B- j Ist es ein bunter Strauß Vllt 37 —t Bohnenbluten vom Herzen; Metapher für tiefe Traurigkeit, Sehnsucht Ich denke seiner, [ Mir blutet's Herz r> 7,131,20 1) nach einem Cftifternbr Mariannes: Ou Immer dachte ich dein, und immer l Blutete tief das Harz Hafts 1,270 BlÜtenbuSOh blühender Strauch; iZshg mit der Fiktion des Dichters als eines Orientreisenöen Will mich unter Hirten mengen. Mich durch Blütenbüsche drängen l 1 Var [mischen. An Oasen mich erfrischen TextJ blutig mit Blutvergießen verbunden die Himmels-Mädchen-Schaar., j Forschend stehn sie was du unternähmest? . . fährlich b-en Straus?.. j Und sie sehn es bald an deinen Wunden XII 2 [blut'gen WA Text] Boas Name einer der Sauten am Tempel Salomons^; in vergleichendem Zshg eine goldene Vase.. unerhörter Zier, | Fischen und Vögeln und Waldgethier, Worum sich krause Schnörkel häufen, j Als Jakin und B, an beiden Knäufen 6,304 1) Qu: LKon. 7,21 u 2.Cbron.3,17; hehr bö'az: ,in ihm ist Kraft' Haag, Bibel-Lexikon s v Bochara t alte Stadt in Mittelasien, in der heutigen Usbek SSR; um 1500 zur Zeit Timurs neben Samarkand wichtigste Stadt seines Reiches Hätt' i c h . . Bedenken |Balch, Buchara, Samarkand, | Süßes Liebchen, dir zu schenken? [ Dieser Städte Rausch und Tand. Aber frag einmal den Kaiser, [ Ob er dir die Städte giebt?1' V I I I 15 2 Bucharei, Land um Buchara; bekannt für Garten- u Obstbau, iZshg mit der Kaufhandetsmetaphorik Getrocknet honigsüße Früchte] Von B. dem Sonnenland 2 ' VIII 14 [Getrocknete Früchte j von B. Plp = Qu-Exzerpt (Übs)] 1) Qu (Timurzu Hafts;? Ich habe mit glänzendem Schwert den grasten Theit der Welt erobert., um Samarkand und Buchera, die beiden Städte meines Vaterlandes, vür allen ändern empyr ^u bringen, und du unterstehst dich, dieselben in deinen Gedichten für das Maat deines Lieblings feil 2U bieten. Nähme mein Herz in die Hand der schöne Knabe von Schiras, j Gerne gab' ich für's Maai Buchera

Boden — Bote und Samarkand hin Hammer, Hafi$ 1,XVIfu . , aus Schiras, t Gab' ich fürs Maa! Samarkand und Buchara Malis 1,13 2) Qu vgl II y a ties Prunes.. On Its appelle AIou-Docara, c'cst-ä-dire. Prunes de Bocüra, qui esi t a Villc de Baclres, dans la Petiic Tariarie Chardin, Voyages (Amsterdam 1735), 3.26; BOKHARAH, Villc de la Transoxane.. La villc de Bokharah a passe autrefois pour la capkale de tout ce pays-la.. car eile cst situec dans une grande plainc riehe & abondante en lautes sortes de grains & de fruits.. Us appellenl meme du nom de Bokharah tout cc grand pays, qui cst entre ies Etats du Czar, & ecus de la Chine Heröefof, Biol orient 2Q71 s v Bokharah

[-bohren]

s durchbohren

borgen efw leihen, leihweise annehmen; Metapher, den Wunsch nach Besitz äußerer Vorzüge (Schönheit, Anmut der Jugend) umschreibend Jussuphs Reize möeht' ich b. j Deine Schönheit zu erwiedern Vllt 17 borstig Borsten tragend; Metapher für rauh, grob (im Betragen), iZshg mit Sprichwort/ Tierparafle/e Sieh im Respect zu erhalten | Muß man recht b. seyn, j Alles jagt man mit Falken, j Nur nicht das wilde Schwein 1 ' VI 7 vgl derb grob roh ungebärdig unhöflich

Boden 1 Erdoberfläche Wird der wiide Staub des Windes | Nach dem B. hingefeuchtet l 16 [der Erde Var] Wie Wurzelfasern sehleicht ihr Fuß l Und buhlet mit dem B. 1110 sich bis ins Erdinnere erstreckend: iZshg mit der Zaubermetaphorik der Liebessprache [Liebesverse] Dem Staub, dem beweglichen, eingezeichnet [ Überweht sie der Wind, aber die Kraft besteht, ] Bis /um Mittelpunet der Erde l Dem Boden angebannt 6,293 2 lose, lockre Erde; iZshg mit Reinigungsgrundsätzen der pars Qlaubenslehre Selbst die Thiere deckt mit Schutt und B. . . j Was euch unrein dünkt, es sey bedecket XI 1 Syn Erde vgl Sand Staub

1) Ou On k s [10$ Faucons] drcsse aussi ä arreter toutes sortes de Bctcs fauvc«. excepte le Sanglicr Chardin, Voyages (Amsterdam 1735)3,42 böse Superlat .busts' a von schlechter ßescrtaffen/ie/t, auch iSv gefährlich; vom Weg, iZshg mit der Fiktion des Dichters als eines Orientreisenden B- Felsweg auf und nieder! Trösten Hafis deine Lieder, | Wenn der Führer.. [Singt, die Sterne zu erwecken. ] LJnd die Räuber zu erschrecken 1 ' l 1 [B. Straßen Var] b ,b. Tage': von Not- u Kriegszeiten, düsteren Epochen Wer geboren in bösten Tagen [ Dem werden selbst die b-n behagen 2 ' VI 1 [bös'sten Var*'] vgl schlimm zu a ärgerlich zu b streng

Bogen gekrümmte Linie a Wölbung eines Hügels Lenkt sich hin des Gipfels B., Bis er sich dem Thal versöhnet 112 t) opt-meteorol Phänomen; in vergleichendem Zshg ein Bogenrand Farbig beschattet, j Irn Nebel gleichen Kreis j Seh ich gezogen,] Zwar ist der B. weiß, j Doch Himmelsbogen,, ( Sind gleich die Haare weiß, j Doch wirst du Sieben l 9 ,Farb' und B.': Hendiadys für farbiger Bogen, Regenbogen; iZshg mit dem Mythos seiner Entstehung aus der Liebe zw Helios u Wolkentochter, vielleicht Symbol für die Verklärung der Geliebten in der Dichtung Helios.. | Er sieht die schönste Göttinn weinen. Die Wolkentochter., j Und häufiger quillt ihr Thränenguß; Er sendet Lust in ihre Trauer ( U n d jeder Perle Kuß auf Kuß.. Die Perlen wollen sich gestalten: | Denn jede nahm sein Bildniß auf. [ Und so, unikränzt von Färb' und B., j Erheitert leuchtet ihr Gesicht 11 VIII 32 c für Augenbraue; vielleicht in Anlehnung an oriental MetaphoritfUna küss' ich Stirne, B,, Auge, Mund, Dann bin ich frisch und immer wieder wund 21 III 6 -> Elle- HimmelsSyn zu b Bogenrand Kreis

1) Ou vg! w i r , . ficngen sofort an, über einen schiechten und felsigten Grund die Hügel hinanzusteigen., die Straße war durchgehend; schrecklich und gefährlich,. wir hiengen uns an die Mähnen, die beste.. Alt. solche böse und fclsiglc Stellen zu passiren.. dieser Weg,, durch Banditen unsicher,. den schlimmsten Thcil.. von den schlechten Wegen.. einem noch schlechteren Wege.. noch schlechtere Wege.. die Wege.. einer noch schlechter, als der andere Waring, Reise nach Sheeraz 1 (Rudolst 1808), 32u34f v46u174u176 2) Ou Wer keine gute Tage erlebt hat, der hält schlimme Tage für gute Diez, Denkw 1,192 Buch tiOghuz 3} Ms .neuer Div (e) IGöttlingj, Ausg t.H. u WA Text Bösewicht schlechter Mensch Ein B. gelangt zu keiner Größe1' IV 2 mir Betonung seiner Beziehung zum Dichter (insofern dieser sich Außerhalb der Grenze des Gesetzes', im Raum der Kunst, bewegt) u zum Teufel, dem Bösen auf wen die Teufel lauern.. [ Lügner sind es und der B. ] Der Poete warum scheut er nicht [ Sich mit solchen Leuten einzulassen! [Weiß denn der mit wem er geht und wandelt? !) 2 [Soll ich dir sagen auf wen die [ Teufel niedersteigen,. auf die Lügner [ und den B. | Die Poeten folgen ihnen und lassen j Sich von ihnen betrügen 2 ' Var = Qu-Exzerpt]

1) Vgl zur Regenbogenmetapher WKeller, Goethes dichterische Bildticnkeit. 1972,292t 2) Qu vgt [Beispiele araü upersMetaphorikJG. Die Augenbrauen. Arabisch: ..dei Bogen, der Regenbugen,. der Brauen Hammer, Ge$ChRedekPer$ 28[aus DatierurigsgriJnden nictit direkte Ou}

1) Qü un homme d'un mauvais caractere ne parvtcndra point a [a grandeur Silv. de Sscy, Feriü-eddm Attar, Pend-Nameft-Üös, Fuixtgr 2,229; vg! Ein niederträchtiger Mensch wird niemals zur Größe gelangen Diez, Buch Kabus 357 (nach Maier. DivKomm 164: kommt als direkte Qu aus DatienjnQSgründen fraum in Frage) 2) Ou; wärti Hammer, Koran-Übs 26,220ff, Fundgr 3,255

böge n ha ft einen Bogen, Halbkreis öd Kreisabschnitt bildend Wenn die Sonne sich auf Morgenflügeln j Darnawends unzähligen Gipfelhügeln | B. hervorhob.. [ Aber stieg der Feuerkreis vollendet XI 1 Bogenrand für Halbkreis (des Regenbogens) Wenn zu der Rcgcnwand [ Phoebus sich galtet, [ Gleich steht ein B. | Farbig beschattet. | Im Nebel gleichen Kreis j Sc.h ich gezogen, j Zwar ist der Bogen weiß t 9 Syri Bogen Kreis

boshaft niederträchtig, schlimm: von der (personifizierten) Welt O Welt! wie schamlos und b. du bist! [ Du nährst und erziehest und tödtest zugleich1' IV 23 Syn garstig

hämisch niederträchtig schlecht Bohne Hülsenfrucht, der einzelne Same öd auch die Hülse mit mehreren Samen; als Gegenstand eines Blumen- u Zeichenwechsels zw Liebenden B- Will dich schonen1' 7,126,21

1) Qu: i*ört/ Lurfo/f, Fetdusi, Schahnamefi-Uös, Fundgr 2,64 Bote Abgesandter, Überbringer einer Mitteilung: milit Doch B- auf B- von Ost[en] herüb[er| [Vermelden 1 ' 6,472 Ptp 8 [Kor/ AA Pip 25J Liebesbote Und warum sendet j Der Reiterhauptmann | Nicht seine B- (Von Tag zu Tage?) Hat er doch Pferde, Versteht die Schrift 2 ' 6.291 in Tiergestalt, anknüpfend an die oriental Vorstellung Hudhuds als des Liebesttoten zvt Salomo u der Königin v Saöa, Motiv auch bei

1) Qu vgl Feve Hammer, Sur le langage des fleurs, Fundgr 1,37 Bohnenblüte als Gegenstand eines Blumen- u Zeichenwechsels zw Liebenden Bohncnblüthc Du falsch Gemüthe 7,127,8

52

Boteinah — braun Hafts Hudhud als einladender B.31 6,296 Tit sandte

Syn Abge-

Identifikation des Gefühls mit einer (nicht zerstörend, sondern hervorbringend wirkenden) elementaren Gewalt Dichtrische Perlen, j Die mir deiner Leidenschaft Gewaltige B, l Warf an des Lebens j Verödeten Strand aus11 Vtll 16 vgl Flut

1) vgi Timur brich' ein AA PIß 25; richtiger Dschengis Chan 7,55 2} Lange hat mir der Freund schon keine Botschaft gesendet, [ Lange hat er mir Brief, Worte und Gruß nicht gesandt. (Hundertmal schrieb ich, allein es hat mir der Führer der Reiter ! Keinen Bo the n geschickt, keine Begrüßung gesandt Halls i, 404; die ersten beiden Verse Inhalt eines Chiffernbr von Marianne, auf die das obige Ged unter Benutzung der folgenden Verse die Antwort gibt. 3} Ou vgl Koran, Sure 27: ferner Hudhud, dem Widhopf, der dem großen König zum IJebesbothcn an Sabas Königinn diente Hammer, Halis 1.XXXVI; vgl auch s v Hudhud Anm 1

1) Parallele Die Flut der Leidenschaft VI (6; Qu Quelle m er que edle dont les flots ont jeld sur le rivagc de la vie tant de pcrles Silv, Küch- Lustvgl zu ,/m Brauch sein' gelten brauchen 1 gebrauchen, benutzen: ein Organ [Hatem zu einem Mädchen:] Du dahinten hast der Augen [ Zweyerley, du kannst die beyden, j Einzeln, nach Belieben b. V I I I 19 iSvanführen: Gleichnis Sollt' ich nicht ein Gleiehniß b. j Wie es mir behebt? j Da uns Gott des Lebens Gleiehniß j In der Mucke gibt 6,286 2 bedürfen, nötig haben Und was du Vorjahren brauchtest, | Möchte sie [die Welt] dir heute geben V 10 [ich.. brauchte.. mir Var] Wo das Jagdlied.. [ Fülle runden Tons enthauchtc, | Anzufeuern, zu erfrischen] Wie's der Busen wollt' und brauchte l 12 hilfsverbartig abgeschwächt, iVbdg mit Inf (u ,zu'). stets negiert Allah braucht nicht mehr zu schaffen, Wir erschaffen seine Welt VII! 35 [Schenke zum Dichter:] Wenn du einmal gerne redest, j Brauch' ich gar nicht viel zu fragen IX 17 V 8 Vs 7 —* ge- mtfl- Syn zu 1 gebrauchen vgi nutzen, nützen Syn zu 2 bedürfen dürfen müssen vgl unerläßlich (u, sein) vonnöten (v. sein) braun Farbe: der Kastanie die Früchte.. ] Umschalet stachlig grün.. 3 Doch immer reift von Innen ] Und schwillt der h-e Kern VIII 26 Haarfarbe [Schenke:] Du, mit deinen b-en Locken, [Geh' mir weg verschmitzte Dirne! IX 9 Wo Lock' an Locke kräuselt, In b-er Fülle ringelnd schwoll IMO als Zeichen der Jugend ißz weißen Haar des Dichters: iZshg mit dem Alter-Jugendmotiv [Hatemij Locken!.. | Euch geliebten b-en Schlangen ] Zu erwiedern hab' ich nichts, | Nur dies Herz es ist von Dauer., [Unter Schnee und Nebelschauer., ein Aetna 1 ' VIII 20 [vgl Bräunchen u Braune] ,b-e Kutten': Tracht der christl Mönche, metonym für ihre Träger die dummen Eingeengten.. die Halben, die Beschränkt e n . , j Hafis auch und Ulrich Hütten [ Mußten ganz bestimmt sich rüsten [ Gegen braun' und blaue Kutten; [ Meine [Gegner] gehn wie andre Christen V 4 Braune 1 Braunhäufige: Satomo u die Braune a/s musterhaftes Liebespaar Süße Liebeslaune, | Salomo und die B.!2' Ill 1

Botschaft Kunde, Nachricht Gewaltsame B. kam über uns [ Großen , . Unglücks; | Den Stärksten hätte sie l Überwältigt'' 7,12,22 Syn Kunde 1) Nuntius superucnit nobis durus, magnus erat adco, vt iilo maior fractus esset = Der Bolhe schlug uns ganz zu Boden durch sein Wort, ] Uns bracht er grossc Unglückskundc, | Der Stärkste wäre selbst zermalmet Freytag, Carmen arabicum 13u21

Brahmane Angehöriger der ind Priesterkaste; ,Lartd der B- ': für Indien; iZshg mit der Kau/handelsmetaphorik Wie in dem Lande der Bramarten | Viel tausend Finger sich bemüht, j Daß alle Pracht der Indostanen [ Für dich auf Woll' und Seide blüht VIII 14 Syn Indien

2 Braunhaarige, Brünette; ,die B- ' iGz .Blonden': zwei gegensätzl Typen beispielhaft zur Umschreibung aller heraushebend; iZshg mit myth-poet Paradiesvorstellungen XII 6 (Zit s v blond) vgi zu ,b-e Kutten' Mönch Monchlein Pfaffe Pfaffenorden Syn zu .Braune' Bräunchen

Brand Feuer, Feuersbrunst; ,B, löschen': in der Feuer- u Wassermetaphorik für innere Erregung besänftigen, Sehnsucht stillen Aber uns ist wonnereich | In den Euphrat greifen, j Und im flüßgen Element | Hin und wieder schweifen, j Löscht ich so der Seele B. | Lied es wird erschallen; j Schöpft des Dichters reine Hand j Wasser wird sich ballen 1 ' 113 -* SommefSyn brennen (B.) vgl Feuer Glut Hitze

1) Parallele War doch gestern dt in Haupt noch so braun wit dieLocke der Lieben .. [Siibergrau bezeichnet dir früh der Schnee nun die Gipfel, | Der sich in stürmender Nacht dir um den Scheitel ergoß. | Jugend, ach! ist dem Alter so nah, durch's Leben verbunden, j Wie ein beweglicher Traum Gestern und Heute verband 2,137 Schweizeralpe 2} Interpretationen: von den Kcmmeniatoren bald aut die Königin von Saba, bald auf die Hirtin des hohen Liedes (unter Hinweis auf G-s Übertragung Schwarz bin ich, doch schön .. dais ich braun bin, von der Sonne verbrannt 37,301) bezogen, vgl Weite, Div s v Satomo

1) vgl Sehnsucht h a l t . . | Uns all' in strengen Banden.. |Doch wenn es allgewaltig brennt \ Dann greifst du nach der Schale H 10

Brandung am Strand sich brechende Weilen; in der Wassermetaphorik, in der Genitivmetapher ,B. der Leidenschaft'; 53

Bräunchen — breit B raun chert braunhaariges Mädchen, Brünette; in scherzhaft-liebevoller Anrede [Hatem zu einem Mädchen:] B, k o m m ' , . j Zöpfe, Kämme., [ Zieren Köpfchens nette Rein e . , (zu einem ändern:] Du Blondinchen VIII 19 Syn braun (B-e)

brechen A1 etw abbrechen: Blume uä Und Blum' und Zweige b. sie [ Mich kränzend und den Eilfer 6,302 [b. sich Var] 2 zerbrechen, entzweibrechen a trans: Waffe Und hat der Hudseilitej Ihn zu verderben die Lanze gebrochen, [ Weil er mit seiner Lanze | Die Hudseiliten zerbrach 1 ' 7,14,28 Korperteil; idVbdg ,den Ha/s b.': Metapher für zugrunde gehen, verderben Denn Sehnsucht h ä l t . . Uns all' in strengen Banden.. j Und wenn den Hals der eine brach, j Der andre bleibt verwegen II 10 b intrans, von Frau u Rippe (für Frau, anknüpfend an bibl Vorstellungen); Metapher im Hinblick auf Zerstörung weibl Individualität Behandelt die Frauen mit Nachsicht! ] Aus krummer Rippe ward sie erschaffen.. [Willst du sie biegen, sie bricht.. [Es ist nicht gut daß euch eine Rippe bricht 2 ' IV 14 B ,b. in, aus etw': (gewaltsam) hervordringen; iZshg mit einem Weltschöpfungsmythos, für den Vorgang der Emanation Als die Welt im tiefsten Grunde j Lag an Gottes ew'ger Brust.. [ Als das All, mit Machtgebärde, | die Wirklichkeiten brach VIII 35 in der Wassermetaphorik, von dem aus der Seele, von Herzen kommenden Dichterwart [Huri zurrt Dichter:] Ja, reim' auch du nur unverdrossen, j Wie es dir aus der Seele steigt!.. j Wir fühlen was vom Herzen spricht, j Und was aus frischer Quelle bricht, [ Das darf im Paradiese fließen XII 6 -» ein- Sorgenbrecher zervgl zu A f lesen pflücken zu A2 zerschmettern zu B aufquellen emporrasen entfließen entquellen entspringen hervorrasen quellen steigen

bräunen braun werden; vom Bartwuchs, als Zeichen des Heranreifens vom Knaben zum Jüngling Der Schenke,, hofft auf deine Lehren,. j Ihm öffnet sich der Welten Raum.. Es schwillt die Brust, es bräunt der Flaum, [ Er ist ein Jüngling worden1' II 10 1) bei Hafis meftrf dee .grüne Flaum' in seiner Schönheit u erot Wirkung verherrlicht, z9 Wer einmal nur die Lust | Nach deinem grünen Flaum empfindet Haffs 1,322; Der grüne Teppich deines Flaum, j Der um die Lippen hängt ebdS,134; Ich sah den grünen Flaum des Barts, | Und bin vorn Paradiese, j Zu pflücken dieses seltne Kraut, j Ganz eigens hergekommen. [Anm:}Det grüne Flaum, den Hafis in einem der vorigen Gaselcn gar G rün spanflau m nennt, ist der junge Bart, der mit grünem weichen Grase verglichen wird Hammer, Haffs 2,257

Braut a die Verlobte, bes am Hochzeitstag Die schönste das ist nicht die beste B. tV 1 gleichsetzende Metapher für das Wort Sey das Wort die B. genannt, | Bräutigam der Geist; | Diese Hochzeit hat gekannt j Wer Hafisen preist1' tl Motto b heiratsfähiges Mädchen Gesegnete Stadt nie solche gesthaut, Huris auf Huris, B. auf B.!5' 6,280 1} Qu Keiner hat noch Gedanken i Wie Hafis entschleiert, |Scit die Locken der Wort braut l Sind gekräuselt worden. [Anm:} Die Braut des Wons, die Schönheit der Rede . . Niemand hat noch, wie Hafis, den Schleier von den Wangen der Gedanken wcggezugen, seitdem man die Spitzen der Lacken der Bräute des Wortes gekämmt hat Hammer, Hafis 1,367t; die Verse auch als Motto zu beiden Teilen der Hammerschen Hafis-Übs 2} vgl habe ieh keinen Ort gesehen dieser Stad! vergleichbar, noch ihren schönen Huris 7,78; Qu: Mirza Abu! Hassan Chan [Übs Kosegarten, vgl frz Uos in Br Gfin Fritsch comparable a \ cettc vüle, et ä ses charmantes houris A4 Ptp 240], nach Saadi, Baumgarten (Olear 1696) Vorrede; vgl auch Chatäin, Voyages (Amsterdam 1735) 3,267 (ZU Saadi)

1) Qu El profetto si Hudscilita fregit cius cuspides sane pro eo, quod Hudseilitas fregerat = Und, wenn der Hudseilit die Spitz ihm auch zerbrach, j O so geschah es nur, nachdem er ) Zertrümmert halt' den Hudseiliten Frsytsg, Carmen arabicurrt I9u24 2) Qu Wenn du sie gerade machen willst so brichst du sie Hsmmer, Ausz aus tierStira (Surina) oder der mdi Überlieferung Mohammeds, Fundgr 1,2781

breit a /Gz schmal, von größerer Ausdehnung in seit/ Richtung; in der Schnurmetapher auf Glücks- u Erlebnisfü/te deutend Auftrösle die b-e [?] Schnur meines Glücks, [ Geklöpplet tausendfadig VIII 16 Var [bunte Text] b von größerem Umfang in alten Richtungen; iZshg mit islam Paradiesvorstetturfgen Lebensbäume b-e Schatten schlagend1' XII 2 idVbdg ,weit und b.': vom Land uä, auch Metapher für zeitl Dauer weit und b-en Landes j Durch seh weifen IV 17 Mein Erbtheil wie herrlich, weit und b. Die Zeit ist mein Besitz, mein Acker ist die Zeit VI 5 c von in der Nähe gesehenen (u dadurch an Ausdehnung zunehmenden) Objekten; iZshg mit der Fiktion des Dichters als eines Orientreisenden, im Hinblick auf Erweiterung des geistigen Flaumes Auf ungemeßner Ferne, Im Ocean der Sterne,. j Und immer ging es weiter, j Und immer ward es b-er V 1 von der Wahrheit, Metapher für: klar u offen vor Augen liegend, ,offenbaf' „Warum ist Wahrheit fern und weit? .." .. j Wenn man zur rechten Zeit verstünde; [ So wäre Wahrheit nah und b. VI 9 d für ausgebreitet; von Flügeln, in der Fa/kenmetapher im Hinblick auf die Sonne u ihre Strahlen d e n . . Jäger, der die aufgehende Sonne einem Falken vergleicht:.. [ Denn der goldne Falke, b-er Schwingen, | Überschwebet sein azurnes Nest2' 7,104,11 e von Substanzen, die auseinandergezogen oder gedrückt werden: von auseinandergekratzter Glut (zwecks größrer Wärmeausstrahlung) [Winter zu Timur:] Nicht.. vertheid'gen soll dich l B-e Kohlenglut vom Heerde3' VII 1 von Quark; Metapher für unwesentl öd irrige (Lehr-)Meinung, die durch Treten, d. h. Wiederholung u Weitschweifigkeit platter und flacher wird Getretner Quark | Wird b., nicht stark 4 ' VI 15 Syn weit vgl groß

Bräutigam der Verlobte am Hochzeitstag; gleichsetzende Metapher für den Geist, den Gedanken II Motto [Zit s Braut]11 1) Ou.' s v Braut Anm f

bröutlicn ausgehend von is/am Paradiesvorstellungen, der sich stets wiederherstellenden Jungfräulichkeit der Hur/'s'1, wohl auch Anspielung auf des Dichters Angelöbnis ohne Erfüllung [Dichter zur Huri:] Mannigfaltiger frischer Genuß, | Ewig b, keuscher Kuß! XII 7 1) vgl Abends immer sind sie Huren, | Jungfraun mildes Morgensscheine XII 3 Ptp; Qu die H u r i s . . unvcrwüslbarer Jungfräulichkeit Hammer. Haft's 1.XXXVII

brav 1 tapfer, zug! in Berührung mit 2 iSv aufrecht, ehrlich t'Gz falsch; iZshg mit der Wegmetaphorik Drum laßt uns rasch und b. und kühn j Die Lebenswege wandern.. ] Doch hält nichts grimmiger zurück, | Als wenn dij falsch gewesen IV13 [treu und b. und kühn Var] 2 allg wertschätzendes Epitheton iSv tüchtig, wacker, trefflich, gut; auch vom Tier (Hund), mit entsprechender Nuancierung iSv treu Man.. nennt gar manchen b-en Mann (Viel seltner als den Eilfer: Hat er der Menschheit wohl gethan, | Ist immer noch kein Eilfer 6,302 Die Perle.. [ Zum Juwelier dem br[avcn] Mann, j Sprach sie X 4 Var [guten Text] [Tiere im Paradies] Nun immer wedelnd, munter, b., j Mit seinen Herrn, den b-en, | Das Hündlein das den Siebenschlaf [ So treulich mitgeschlafen Xll 8 Syn zu 1 dreist kühn kühnlich tapfer verwegen zu 2 bieder derb ehrlich gut redlich sittsam tüchtig trefflich vgl gehorsam treu treulich

1) Qu vgl Die Seligen ruhen auf goätkestickten Matten, worunter sie die nahen Blüthcn und Prüehtc überschatten.. In herrlichen Gürten.. Auf Lotos beschatteten Bahnen . . Unter wohlgcreihten Bananen.. Von dichtem Schatten umrciht HatTtm&i', Kor&n-Ubs

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brennen — bringen Viil 34 (M) {Suleika:] Und mir bringt sein leises Flüstern j Von dem Freunde tausend Grüße VIII 31 [Und mich soll.. j Von dem Freunde lieblich grüßen Var (M)] Kommt.. ein B l a t t . . | Bringt einen Gruß 6,296 vermittein, darbieten, gewähren, in Berührung mit 3; auch mit nichtpers Subj Mußt nicht vor dem Tage fliehen.. j Aber wenn du froh verweilest j Wo ich mir die Welt beseit'ge, l Um die Welt an mich zu ziehen, | Bist du gleich mit mir geborgen.. [ Und was folgt und was vergangen Reißt nicht hin und bleibt nicht hangen. | Bleibe du, mein Allerliebstes, | Denn du bringst es und du giebst esai VIII 1 Vom heut'gen Tag, von heut'ger Nacht j Verlange nichts j Als was die gestrigen gebracht*' Vt 1 b jdn: iVbög mit PartPrät eines Bewegungsverbes, iSv jds Kommen bewirken; iZshg mit /s/am Paradiesvorstellungen Und nun bringt ein süßer Wind von Osten ] Hergeführt die Himmels-Mädchen-Schaar' 1 XII 2 2 etw mit sich führen, an öd bei sich haben (ohne Beteiligung andrer); auch in metaphor Zshg Hans Adam.. ein Erdenklos.. bracht',. aus der Mutter Sehoos | Noch vieles Ungeschlachte l die Perlenreihen ., hast ein Zeichen [Kreuz] ] Dran gehängt.. ] Diese ganz moderne Narrheit Magst du mir nach Schiras b.! 6,288 3 etw für jdn hervorbringen, erzeugen (Gluck, Gewinn, Nutzen) Talisman in Carneol j Gläubigen bringt er Glück und Wohl 7 ' l 2 was uns Glück gebracht | Das muß auch ändern nutzen 7,125,15 [Suleika zu Hatem:] Gieb dich mir aus freyer Wahl.. | Was so willig du gegeben [ Bringt dir herrlichen Gewinn VIII 5 (M) Liebe bringt Liebesgewinn: | Ferhad und Schirin tll 1 Var [nicht 81 Text] in der Pflanzenmetaphorik, im Hinblick auf die geringe Einzelheit, die dem aufmerksamen Beobachter nützt Gar viele Länder hab' ich bereis't.. j Die Winkel sogar hab' ich wohl bedacht, Ein jeder Halm hat mir Körner gebracht9' 6,280 [Korn [gejbracht Var] 4 etw darstellen, vorbringen (in der Dichtung) Dein Lied ist drehend wie das Sterngewölbe, j Anfang und Ende immer fort dasselbe, | Und was die Mitte bringt ist offenbar, j Das was zu Ende bleibt und Anfangs war tl 6 Doch Abraxas bring' ich selten!., j Sag' ich euch absurde Dinge, | Denkt, daß ich Abraxas bringe l 23 5 Jdm zutrinken, autjös Wohl trinken, beim Trinken jds gedenken [Hatem;] Schenke her! Noch eine Flasche! Diesen Becher bring ich Ihr! VIII 20 [dir Var) 6 in einen Zustand versetzen Was bringt in Schulden? [ Harren und Dulden!,. j Was bringt zu Ehren? j Sich wehren! IV 3 7 idVbdgn ,es so weit, nicht weiter b.' iSv solchen, keinen höheren Grad der Vollkommenheit erreichen; auch iZshg mit myth-poet Paradiesvorstellungen So weit bracht' es Muley.. [ Daß er trunken schöne Lettern schrieb fX 2 [Huri zum Dichter:] Sing mir die Lieder an Suleika vor: [ Denn weiter wirst du's doch im Paradies nicht b, XII 7 -+ heran- herein- hervor- nachvollSyn zu 1 bieten geben gewähren herbeischleppen hingeben hinreichen holen reichen schaffen verleihen vgl aultischen bewirten setzen (vor die Nase s.) zu ,Gruß b.' grüßen .Kunde b.' verkünden Syn zu 3 hervorbringen tragen vgl geben gereichen schaffen Syn zu 4 auftischen geben vgl dichten hervorbringen singen vgl zu 5 hoch (h,leben) nennen (Namen n.) trinken (auf jds Wohl t.) vgl zu 6 bewirken machen

55,54 u 56,14u31tt. Fundgr 4,80f 2) Qu vgl: s v Falke Anm 2 3) Qu no n te defendent.. ä Icti frigore, carbon um in foco ardor Jones, Poes Asiat 176 4) Gu Wenn der Dreck getreten wird, verbreitet er sich Oiez, Denkw 1,196 Buch aOghuz; vgl s v Quark Anm 1

brennen auch subst 1 eigentl a lodern, glühen; von der Flamme, im Hinblick auf Licht- u Wärmewirkung, iZshg mit der pars Licht- u Feuerverehrung Wo die Flamme brennt erkennet freudig, [ Hell ist Nacht und Glieder sind geschmeidig,11 ! An des Heerdes raschen Feuerkräften | Reift das Rohe Thier- und Pflanzensäften Xt 1 b (zugl) Licht ausstrahlen, leuchten: von der Lampe, deren Docht in der Flamme abbrennt, symbolhaft, iZshg mit der pars Licht- u Feuerverehrung Pflückt ihr Pambeh,. Diese wird als Docht das Heiige tragen. | Werdet ihr in jeder Lampe B. i Fromm den Abglanz höhern Lichts erkennen XI 1 von Gestirnen; vom Hundsstern, Vorstellung von Hitze assoziierend, in Umschreibung der sommer! Jahreszeit Sonnenhitze war er [der tote Held] | Am kalten Tag, j Und brannte der Sirius, [War er Schatten und Kühlung 2 ' 7,13,4 c durch Feuer beschädigt öd verzehrt werden; vom Menschen (u seiner Habe), in Folge von Kriegsgeschehen, wohl beispielhaft für Qual, Pein der Unterjochung [Winter zu Timur:] du Tyrann des Unrechts; | Sollen länger noch die Herzen j Sengen, b. deinen Flammen?*' VII 1 2 in der Feuermetaphorik a vom Menschen: entbrennen, von Leidenschaft ergriffen sein [Blumen- u Zeichenwechsei zw liebenden] Amarante Ich sah und brannt e . . | Stroh Ich brenne lichterloh" 7,125,25 u 126,1 b unpers .es brennt": vom Gefühl der Sehnsucht, der Liebe (im weitesten Sinne), das im Menschen glüht u ihn 2v verzehren droht Denn Sehnsucht hält, von Staub zu Thron, | Uns all' in strengen Banden, j E s thut so weh, so wohl hernach.. | Die Seel" zur Seelefliehend..| Doch wenn es allgewaltig brennt j Dann greifst du nach der Sehale: j Der.. Schenke kömmt 5 ' It 10 —> empor- ent- wervgl zu 1a todern sprühen waflen zu 1a u b glühen zu 1b erglänzen glänzen leuchten zu 1c sengen zu 2 entzünden vgl verbrennen zu Brennen Brand GSut 1) Interpretation: Die Flamme spendet Licht zum .Erkennen' u Wärme für die kältestarren Glieder; anders Beutler, Oiv 723, vgl s v Nacht Anm 2 2) Qu quum Sirius ardebat = wenn das Hundsgestirn en t glühte Freytag, Carman arabictim I8u22; vgl der Sirius, der als besonders hsisz gedacht wurde DWb 4.2 1940 s v Hundsstern {vgl Huhdstage) 3} Qu quousque tandem hominum corda igne iuo combures? et jecinora aestu et ardore tun inflarnmabis? Jones, Poes Asiat 176 4) Ou vgl Vous eles ma flamme u brulant pour tot u Mon coeur brule Hammer, Sur !e langage des fieurs, Fundgr 1,36u38u42 5) vgl Löscht ich so der Seele Brand l 13; Interpretation den Liebesbrand muß der Wein und sein Bringer, der jugendliche Schenke, löschen: neben den Eros tritt der Durst nach geislerhebender Lt'hre Burdach, JA5.342

[•brief]

s Scheidebrief

bringen 1 für jdn herbeitragen, -führen, versch nuanciert a etw: jdm vorsetzen zum Genießen Setze mir nicht, du Grobian, [ Mir den Krug so derb vor die Nase! | Wer mir Wein bringt sehe mich freundlich an IX 8 Man bringt mir lächlend Eilfer 6,302 [bringt lächlend 53,33 LFassgj jdm überreichen zum Mitnehmen [Schenke:] Was du bey dem Mahl vergessen Ist in diesen Napf gesunken. \ Sieh, das nennen wir ein Schwänchen.. | Dieses bring' ich meinem Schwane1' IX 15 mitbringen (u mitteilen); auch in parabol Zshg Vom Himmel steigend Jesus bracht' | Des Evangeliums ewige Schrift, j Den Jüngern las er sie.. Er stieg zurück, nahm's wieder mit 21 X 9 [brachte Var] Lapis Lazuli Von Balck gebrach t31 6,485 Plp 39 = du-Exzerpt jdm übermitteln, ausrichten; mit personifiziertem öd nichtpers Suö/[Suleika:] Bringt der Ost mir frohe Kunde? Vltl 31 (M)

1) Interpretation: mit dem Schwan ist der Dichter geineint, vgl MMotrtmsen, Schwänchen und Schwan, GOETHE 13.1951,290tt 2) Ou que Jesus-Christ apporta urt Livre du Ciel, nommc l'F.vangile Chartiin, Voyages (Am$teruarn 1735) 2,271 3) Qu un Ambaisadeur de Baikc .. II avoit apportc de son Pai's,. Lapis Lazuli Chardin, Voyages (Amsterdam 1735) 2,12i 4) Interpretation sein Allerliebstes möge., bei ihm verweilen, weil es das Allerliebste erwecke und mitteile Burdach, JA5,373. Anders: In der Dichtung verklärt, bleibt' die Geliebte, ihre Gegenwart .bringt' u .gibt' ihm ,»as folgt und was vergangen', Zukunft u Vergangenheit; vgl s v allerliebste Anm 2 5) Ou u Parallele: s v heulig Anm l 6) Qu vgl Im da ederrischer Hauch \ Vom Garten wehci, f Trennet mich nichts von

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Briseis — brüsten spielt, | WuBt ich nicht was fest mich hielt., von deiner Hand j Meine Chiffer. am Ende des Canals j Der gereihten Hauptallee., abermals] Meine Lettern.. [Hatem:] Möge Wasser, springend, wallend, } Die Cypressen dir gestehn:.." Vilt 27 vgi Quell Quelle

dem Wein, j Von Himmclsmädchcn Hatis 1,104 7) Qu die Tugend dieser. . Steine, Schätze zu bewahren oder zu erschließen, Glück oder Unglück zu wenden Hämmer. Talismane, Fundgr 4, 55 8) vgl s v Liebesgewinn Anm l 9) vgl gewährte mir . , jeder Halm eine Ähre 7, 78; Qu: Mirza Abut Hassan Chan [Übs Koseganen: vgl to Übs in Br Gfin Frrrscfi chaque a ire me fournit u n epic AA Plp 240}, nach Saadi, Baumgarten habe ich . . allen Halmen eine FruchtÄhre abgerupfft etxi Vorrede; vgl auch E n chaque grange j'ai pris u n epi pour l'apporier Chardin, Voyages {Amsterdam f'735) 3,267 (Zit Saadij

1) Qu vgl {in Ispananj eei Jels-d'eau, avet les Bassins & les Chutcsd'cau qui sont aux bords des Terrasses Chardin, Voyages (Amsterdam 1735) 2,79: ferner Heidelberger Schloß.. | Dem kühlen Brunnen, wo die klare Quelle | Urn grünbekränzte Marmorstufen rauscht Marianne an G 28.7.24, Briefw G-Wi!lemer (ed Weitet 157f. Weiteres zum Lokatbezug: GDebon, Das Brunnengedicnt des Divan. In: Eiiphor 74, T980,19BH; ebd such At>b eines in Frage kommenden Brunnens (keines Springbrunnens), vgl aber Parallele VIII42

Briseis Figur aus Homers llias: Tochter des Brises, dem Achill von Agamemnon (als Ersatz für Chryseis) entrissen Weinte doch Achill um seine B.!1) 6,290 1) Qu , . £x 1 ^ ^ ; . . ft'riysLV. . ' xiev . . / & " llias >,345ff. Briseis, mit Namen Hippodamsia wird zuerst erwähnt tlias 1, 184. Nachdem Achill bei der Eroberung van Lyrnessas ihren Gemahl u ihre Brüder erschlagen hatte, wurde sie ihrr. von den Griechen als Beute zuerkannt u war ihm Sklavin u Geliebte.

Brust 1 menschl Busen a körperl; P/: vom Busen der Dirne f Schenke:] Schenk' ich meinem Herrn zu Danke, j Nun so küßt er mir die Stirne. | Aber d u , , | Bist mir nicht damit zufrieden, | Deine Wangen, deine Brüste | Werden meinen Freund ermüden IX 9 Sg: vom Busen der Geliebten, des Schenken, des Dichters: meist in Beziehung gesetzt zum Innern Und immer sehnt sich fort das Herz.. | Und fliegt es ander Liebsten B, [Daruhtsim Himmel unbewußt VI 2 Deinem Blick mich zu bequemen, j Deinem Munde, deiner B., j Deine Stimme zu vernehmen | War die letzt' und erste Lust VIII 30 [Suleika:] Ja! mein Herz, es ist der Spiegel, | Freund! worin du dich erblickt, j Diese B,, wo deine Siegel j Kuß auf Kuß hereingedrückt Vltl 39 Der Schenke.. |Sein Auge blitzt, sein Herz erbebt,] Er hofft auf deine Lehren., j Ihm öffnet sich der Welten Raum l Im Innern Heit und Orden, Es schwillt die B., es bräunt der Flaum, j Er ist ein Jüngling worden, 1110 iZshg mit mythpoet Paradiesvorstellungen [Dichter zur Huf i:] Schärfe deine kräftgen Blicke! | Hier! durchschaue diese B., | Sieh der Lebens-Wunden Tücke.. der Liebes-Wunden Lust XII 4 b Inneres, nur des Mannes; als Sitz, Quelle, Grund von Lebens- u Tatkraft, von Selbstgefühl, von sozialen Empfindungen u Gesinnungen, von Geist, Gemüt, Einbildungskraft (des Dichters} [Sonnenaufgang] That und Leben mir die B. durchdringen.. auf den Füßen steh' ich fest 7,104,9 Der stolzen B. wird Freundschaft nicht entsprossen IV 2 [In Königsherzen mag n i c h t . . sprossen1' Var] was im PendNameh steht j Ist dir aus der B. geschrieben: [ Jedem dem du selber giebst j Wirst du wie dich selber lieben IV 5 Wenn die B., die redlich volle, Sich entladet euch zu retten V 7 [Dichter:] Der ich unsrer heil'gen Bücher j Herrlich Bild an mich genommen.. [ Mich in stiller B. erquickte,. j Mit dem heitren Bild des Glaubens II 1 2 anthropomorphisierenü von Gott; ,ari Gottes., B. liegen': Metapher des liebevollen Anschmiegens u Zusammenseins öd Metapher der innigen Bindung des Ungeborenen zum Hervorbringenden, iZshg mit einem Weltschöplungsmylhos auf die Einheit von Gott u Welt deutend Als die Welt im tiefsten Grunde ] Lag an Gottes ew'ger B., Ordnet' er die erste Stunde,. | Da erklang ein schmerzlich Ach! | Als das All.. In die Wirklichkeiten brach VIII 35 S/n Busen zu f ö Geist Herz innere (l.) Seele Sinn vg/Blut Mark (M. c'es Lebens) tief (T-stej

britten britisches, engl Wesen nachahmen: als Tagesmode der Anglomanie, iGz gründl Beschäftigung mit den versch nationalen Kulturen Und wer f ranzet oder brütet, i Italiänert oder teutschet, Einer will nur wie der andre j Was die Eigenliebe heischet. ] Denn es ist kein Anerkennen . , [ Wer nicht von dreytausend Jahren | Sich weiß Rechenschaft zu gehen. . 'Mag von Tag zu Tage leben1' V 13 [britet WA Text] t) Interpretationen: in oolit Sinne gedeutet ihr Patriotismus ist nur verkappter Eigennutz und persönlicher Geltungswille, der nichts anerkennt Beiitler, Di v 493; sonst meist auf Mode- öd Geschmacksrichtung allg (Rycnner, Div 473; DiJntzar, Div 233!) öd auf titerar-kvnstlerische Tagesströmungert (Burdach, JAS,363; ännl Ermatinger, Div 197; Richter, FA 3,312) bezogen

Brot als erstes Hauptnahrungsmittel [nach Erwachen der Siebenschläfer] Und Jamblika sagt . . ( Lauf ich hin' und huF euch Speise. . j Doch zum nächsten Beckerladen | Wandt' er sich nach B. in Hiäe1' XII 10 1) Qu he then asked the baker for some bread Rich, Seven sleepers. Fundgr 3.372

brüchig morsch, zerfallend; von der Welt, mit zeitkrit Aspekt. iGz liebeerfüllten Gegenwart, die das Ewige, Bleibende gewährleistet Mag sie sich immer ergänzen ) Eure b-e Welt in sich! j Diese klaren Augen sie glänzen.) Dieses Herz es schlägt für mich! Vlft 22 Syn morsch vgl vermorschen (wer m erseht) Bruder für Glaubensgenosse, allg öd im engeren Glaubensverband [Mahomet;] Seine Todten mag der Feind betrauern.. j Unsre Brüder solit ihr nicht bedauern 1 ' Xil 2 {Parse:] Weich Vermächtniß, Brüder, sollt* euch kommen [ Von dem Scheidenden, dem armen Frommen? Den ihr Jüngeren geduldig nährtet, Seine letzten Tage pflegend ehrtet XI 1 1) Qu vglUtid sprechet nicht von denen, die erschlagen wurden in Aflahs Pfad: „Sie sind tot." N e i n . . „Sie sind lebendig." u Und wähnet nicht die in Allahs Weg Gefallenen für tot; nein, lebend bei ihrem Herrn, werden sie versorgt Koran (ed Reciam) 52, Sure Z. i49(154) u 92, Sure 3 63 18,277!); von Maier nur bedingt im Hinblick auf A WSchlege!$ ÜtiS .Über allen Zauber Liebe' in Erwägung gezogen. Dagegen hat er Monatshefte Litt, 1ff aufbildl Darstellungen des Klassizismus aufmerksam gemacht, die ahn! Kontrast-Kompositionen wie G-s Geö zeigen, vgl DivKomm 101 2) Qu wer könnte sicher Bleiben vor des Himmels RaubsucJ», j Wenn dort Sohre Lauten schlaget, j Und Merih die Waffen traget. [Anm:} Wie ists möglich, hienieden ruhig zu seyn. wenn Sohre, d.i. Venus, beständig mit ihrer Laute lärm«, und Mars mit seinen Waffen klirret, wenn Liebe und Krieg das Leben der Sterblichen unter sich theilen Hammer. Hafis 5,75 da l Ad v 1 tok öd an lok Verhältnisse anknüpfend m ä r » jenem Ort, dort (in nicht großer Entfernung, aber nicht in unmittelbarer Nähe des Sprechers): auch verbunden mit Geste desZeigens D. liegt ein Ey, es ist kein Ey. Nein! 1 ' 6,467 Plp 3 nach vorangehender Orts- öd lok Gegenstandsbezeichnung Gottes Thron.. | D ist unsers Daseyns Kaisersiegel1' X! 1 [Das var"] [Hatem:] der Leib ein Kerker.. \ Die Seele hat man hinein betrogen, l D. hat sie nicht freye Eilebogen IX [Suleika:] An d e s . . Brunnens Rand.. ] Wußt ich nicht was fest mich hielt; \ Doch d. war von deiner Hand [ Meine Chiffer leis' gezogen. | Hier, am Ende des Canals.. j Blick* i c h . . in die Höh, j Und d. seh' ich abermals [ Meine Lettern fein gezogen Vlli 27 eil' ich in das Paradies, . j Geschwinde, Hafis, eile hin! ] D. steht ein Römer Eilfer 6,303 Auf rauhen Ruhplatz ] Legten sie ihn, j An schroffen Fels.. | Als der Morgen ihn d. begrüßt', Am d ü s te rn O r t4) 7,5 5,7 uö auch innerhalb desselben Satzes, einmal in Berührung mit 3 Um den stärksten B a l k e n . . | D. befestig' er den derben Strick 5 ' V 15a im Paradies d, muß man j Mehr noch als Human sich zeifgen] 6,471 Plp 7 Auf dem Weg d. ists ein Wort.. j Wollen wir an Einen Ort.. wir geh n zusammen V 5 mit erschlieBbarem Qrtsbeiug Jesus auch er darf d. lehren j Paradiesischen Gemeinen XII 3 Plp Den Gruß des Unbekannten ehre jai . .Kreuzteuer Weg. . j Sich,, ruft i h r . , aus: [ Er ist es' ja! d. wars! IV 7 uü idVbdg ,hie und d ' iSv stellenweise Hafis Dichter/.ügt: sie bezeichnen., hie und d. auch Kleinigkeiten] Außerhalb der Gränze des Gesetzes6' M 3 ,ö. und hie' iSv mancherorts Vieles wird sich d, und hie | Uns entgegenstellen V 5 ,d. und dort' VI11 40 - mit unmittelbar folgendem Ortsadv (auch übergehend zum KompOS) Daß der Mensch.. j Gern sein Ich gerettet sähe, j So dadroben wie hienieden Xli 9 [d.droben

II Konj zur Einleitung von Nebensätzen 61

1 temp: iSv wo

dabei — dahin (zeitl) Die Nacht tritt ein, d. niemand wirken kann 12 ' VI 3 Var [wo Text] iSv als „Wie ungeschickt habt ihr euch benommen, |D. euch das Glück ins Haus gekommen" VI 4 wie vor Alters, j D, wir noch von Liebe litten 112 D. ich aber erwachte [ Ging unvermuthet die Sonne auf VIII Motto Var [Als'3' Text} ztigf mit Haus u advers Färbung (weil, während, doch) Daß du nicht alleine prangest.- [ Doch allein!- D. viele Frauen Salomonis ihn verkehrten, [Götter betend anzuschauen.. | Isis Hörn, Anubis Rachen t Boten sie dem Judenstolze, ! Mir willst du zum üotte machen Solch ein Jammerbild am Holze! 6,289 2 ftaus [Huri:] Doch d, sie gar zu lieblich war, j So glich sie mir wohl auf ein Haar XII 6 Und mir leuchtet Gfück und Stern [ D. ich beyde Sie gefunden IV 22 V 4 Vs 5 VIII 3 Vs 1 uö 3 iSv angesichts der Tatsache, zumal Sollt' ich nicht ein Gleichniß brauchen j Wie es mir beliebt? ] D. uns Gott des Lebens Gleichniß | In der Mücke gibt 6,286 ebd Vs 7 4 advers iSv während, wo doch (im Gegenteil) Sollte jene Quaal (der zu Rosenöl destiitierten Rosen] uns quälen? [ D. sie unsre Lust vermehrt VII 2 Wenn ich dein gedenke, \ Fragt mich gleich der Schenke: j Herr! Warum so still? J D. von deinen Lehren ] Immer weiter hören | Saki gerne will Vltl 24 5 konzess iSv obwohl, wenn auch D. sie Prüfung nicht gespart | Haben sie mich treu gefunden IV 22 Doch sein Lied man läßt es immer walten, ] D. es doch dem Coran widerspricht II 2 -» all- Syn zu l la dort vgt hier Syn zu 12 dann vgt einmal (auf .) nun Syn zu 13 so Syn zu l! wenn zu II 1 als wie wo zu II 2 nun weil vgl zu It 4u5 indem obgleich weil

Dach hier das flache Dach oriental Häuser; in der Hausmetaphorik für einen {mühsam erreichten) höheren Standpunkt Soll ich dir die Gegend zeigen,] Mußt du erst das D. besteigen" VI 11 1) Ou So etwa du nicht will hinauf! zur Treppen steigen So wirstu auch woll nicht dich auff dem Dache zeigen Sprichwörter Arab (Clear 1696) > IS; Interpretation: Die Dach- u Treppenmetaphoritt des oriental Sprichwortes, die au! das Streben nach höherem Rang u exponierter Stellung zielt, wandelt G um:.Dach" bedeutet nicht mehr den Ort, wo man sich zeigen (u auf andere herabsehen) kann, sondern ist Metapher für den erhöhten Standpunkt, zu dem der Mansch sich emporarbeiten soll, Metapher für die .Vogelperspektive', aus der das geistige Auge des Dichters auf die Dinge schaut.

dadroben

s da l 1 a

dadurch demonstr: durch etw Vorgenanntes, ein (instr-) kaus Verhältnis bezeichnend, vgt durch 3, iSv infolgedessen Wenn man auch nach Mecca triebe] Christus Esel, würd' er nicht j D. besser abgericht' ! VI 15 vgl durch 1}

: last wörtl Saadi. Rosental (Olear 1696) 78

dagegen l demonstr: gegen etw Vorgenanntes 1 zur Bezeichnung des Bezugs, bei Widerstand, vgl gegen f, iSv dawider Sehnsucht hält., j Uns.. i n . , Banden.. j Wer sträubte sich d.? II 10 2 zur Bezeichnung des Bezuges, bei einer Erwiderung, vgl gegen 4, iSv als Gegengabe, dafür die bunte Schnur meines Glücks, j Ge klöpplet tausend fad ig j Von dir, o Suleika. [Hier nun d, [ Dichtrische Perlen VII116 [d, Reich ich dir die Perlen Var] H Konj, advers iSv indessen, sber Ueber meines Liebchens Aeugeln [ Stehn verwundert alle Leute, | Ich, der Wissende, d. [ Weiß recht gut was das bedeute1' III 14 Syn zu II aber allein docrt jedoch

t) Qudass daselbst ein Haufen lagD/ez, Denkw 2,42l OghuzCyctop 2) vgl Sie wendeten sich,, gegen die aufgehende Sonne,. Dort glaubten sie den Thron Gottes.. Zu erblicken 7,19 3) nur Ausg l.H. (Taschen- Oktavausg) 4) Ou F.t quod eurn salutauerat mane in lalihulo eins = Nachdem schon früh am Morgen er ihn halt' begrüsst Freytag, Carmen arabicuffl 19u24 5) Qu der.. befestige einen Strick an den Balken seines Hausei Oelsner, Mohamed217(nach22.SLir} 6) Qu: fast wörtl Hammer. Hafts l.XXXIV 7) in Reinschrift, Ausg l.H. u WA Text 8} in Ms ,neuer Div'(e). Ausg l.H. u WA Text 9) wie inAnfnS 10} Qu nur Ride baut hyaenae = Hyänen lachten Fre/tag, Carmen arabicum 20u25 11) Qu Hierauf platzte der Haufe Disz, Denkw2,4£1 OghuzCyclop 12} Ou,1 fast wörtl Joh.Ev. SA [Biblia Basel 1772 in G-$ Arbeitszimmer j; vgl s v Nacht Anm 13} Qu Als ich iber erwachte, gieng urtvermuthct die Sonne auf Df'er, Denkvr t,254 Selim i. Parallele Die Sonne war eben im Aufgehn, | Als ich zu neuem Tag erwacht 3,231 ZahmXen 133ff

1) Ou Uebcr meines Liebchens Aeugeln [Staunen alle Unerfahrne, l Ich bin so wie ich erscheine, Während sie es anders wissen Hafis 1,363

datierfliegen herzufliegen Die edelsten Geier flogen daher, ] Sie schritten von Leiche zu Leiche1' 7,16,17 1) Qu Ei gcncrosae auium volitabant et incedebant in ventribus = Ks flatterten die Edelsten der Vögel dort, | Sie schritten dort auf ihren Leibern Fr&ytag, Carmen arabicum 20u25

dabei äemonstr bei etw Vorgenanntem 1 zur Bezeichnung von räum! Nähe, vgl bei l Ntsabuhr dabey Türkisgruben in Chorasan 288" 6,477 Plp 17 mit zeitl Nebensinn Also sag' ich; daß die Farbe [des Smaragds] | Grün und augerquicklich sey! j Sage nicht daß Schmerz und Narbe | Zu befürchten nah dabey III 7 [Gleich dabey bedrohlich ist Var] 2 zur Bezeichnung einer Beziehung, vgl bei 2 Niemand diente zweyen Herrn [ Der dabey sein Glück gefunden IV 22 [Vertrauter zum Vesir:] Du hast so manche Bitte gewährt,. j Der gute Mann da hat wenig begehrt s Dabey hat es doch keine Gefahr VI 17 idVbdg , . bleiben' iSv festhalten an etw Ihr lieben Leute bleibt dabey Und sagt nur: Autos epha' VI 12 ,d. sein' iSv teilnehmen, mitmachen, auch als Zusage in der Schenke.. j Es war ein wüstes Wesen- Doch bin ich.. | Auch selbst dabey gewesen IX 12 [Blumen- u Zeichenwechsel zw Liebenden] Feder. . [ Vom Papageien Mußt mich befreien. Maronen Wo wollen wir wohnen? ] Blei Ich bin d, 7,126,18 vgl bei wobei 1) Ou Die Sladl Nisabur, bey welcher ein Berg | auff «'elchem die alterschönsten Tür kok gefunden.. werden Olear 1696 schreibg 288

dahier verstärktes ,hier'; IZshg mit isiam Paradiesvorstel· lungen Kommen wir in die Reviere,. [ Lagernd, strecken wir die Viere, | Ey d. sind wir zu Hause! 53,37 Syn allhier vgl allda alldortien) dahin 1 demonstr: dorthin, an einen vorgenannten Ort, ört! Gegebenheit Wenn die Sonne sich.. [ Darnawends unzähligen Gipfelhügeln ] Bogenhaft hervorhob. Wer enthielte | Sich des Blicks d? XI 1 iZshg mit myih-poet Paradiesvorslellungen [Dichter zur Huri:] Dich laß ich nicht aus dem ewigen Frieden. [ Auf die Wache sollst du nicht ziehn, j Schick eine ledige Schwester d. XII 5 idVbdg ,da- und dorthin' iSv irgendwohin [Hatem:] der Leib ein Kerker.. j Die Seele hat man hinein betrogen.. j Will sie sich da- und dorthin retten,] Schnürt man den Kerker selbst in Ketten IX 6 2 ,d. sein': getötet, tot sein [Rachefeldzugl Sie schlürften die Geister des Schlafes, Aber wie sie mit den Köpfen nickten, ) Schlugen wir sie | Und sie waren d. 1 ' 7,14,20 Syn zu 1 dorthin zu 2 tot 1) Ois dtspcrsi sunl = sie zerstieben Freytäg, Carmen arabicum 19U23

62

dahinten — dann dahinten

s da l la

Dank 1 für Lobpreis, Ruhm, Ehre Hof ich doch in deinen Liedern, l O Hafis, die Dichter loben, | Sieh, ich will es dir erwidern: [ Herrlich, den der D. erhoben! 6,277 Sich selbst zu loben ist ein Fehler.. j Laßt doch., die Freude [ Dem Weisen, der sich weise hält, [Daß er. . vergeude[Den abgeschmackten 0, der Welt1' V 11 2 idVfjdg ,zu D-e'iSv zu jös Zufriedenheit [Schenke:] Schenk 1 ich meinem Herrn zu D-e, \ Nun so küßt er mir die Stirne tX 9

dahinter demanstr: hinter etw Vorgenanntem; in metaphor Zshg im Hinblick auf den hinter einer äußeren (poet) Form verborgnen (mors!) Inhalt^ Und Blumen sing ich.. | Vornf?] reizenci[?} wie es sieh gehört | D. auch Moralen l 5 Var t) öd im Hinblick auf den einem (l/r) Hauptteil folgenden (moral) Schluß?

1) Interpretation:

Dal arab u pers Buchstabe: .Buchstabe D.': Bezeichnung für eine Gruppe von Gaselen in Haus' D/Van, bei G als Gedichtüberschr u Qu-Hinweis Buchstabe D. [ 18te Gasele1' l 8 Tit Var

dankbar erkenntlich (gegen einen Gebenden) wie sich kleiner Gabe | Dürft'ge Hand so hübsch entgegen dränget, | Zierlich d. was du reichst empfanget IV 4 von der Weit, iZsng mit der Lebensg/äubigkeit des Dichters, seinem Vertrauen auf ausgleichende Gerechtigkeit, au/ Vergeltung des Guten mit Gutem [Dichter zur Huri:] sang ich gläubiger weise: [ Daß mir die Geliebte treu, [ Daß die Welt, wie sie auch kreise, | Liebevoll und d, sey XII 4

1) Ou Der Buchslabe Dal Hafis 1.205; ta.Gasele ebd 1.233t

daliegen (bewußtlos) hingestreckt liegen so eifert die Freundin: j „Hat doch der Eilfer.. dich niedergeworfen! j Truncken vom Eilfer j Lagst unempfindlich meinem Kosen.." | Und sie weis nicht daß du, Hafis.. den Eilfer j Ausgeschlürft, ich aus Liebe zu dir) Seelenlos dalag! 53,33 (statt 34} Syn liegen ruhen

danken 1 erkenntlich sein a seme Erkenntlichkeit in Worten ausdrücken Du hast gar vielen nicht gedankt [ Die dir so manches Gute gegeben!., j Ihre Gaben mir im Herzen leben Vt 16 Der Deutsche dankt. \ Heiliger F.busuud, hast's getroffen! | Solche Heilige wünschet sich der Dichter H 4 Tit [Anerkennung WiesbReg 10] b Erkenntlichkeit empfinden; gegenüber Gott, der Natur Im Athemholen sind zweyerley Gnaden.. [ Du danke Gott, wenn er dich preßt, j Und dank' ihm, wenn er dich wieder entläßt 11 l 4 Wofür ich Allah höchlich danke? Daß er Leiden und Wissen getrennt Vt 12 2 iSv verdanken (Dankgefüht einschließend) Wenn der Mensch die Erde schätzet... [ An der Rebe sich ergetzet.. [ Weiß er das der Glut zu d, | Die das alles läßt gedeihen; | Wird Betrunkner stammlend wanken, j Mäßiger wird sich singend freuen XI 2

Damaskus Hauptstadt von Syrien; als Zwischenztet einer Reise, iZshg mit der Fiktion des Dichters als eines Orientreisenöen [Hatem:] Mich, der von den Indostanen [ Streifte bis Damascus hin, j Um mit neuen Caravanen j Bis an's rothe Meer zu ziehn VIII B damit l demonstr: mit etw Vorgenanntem 1 instt: mittels eines genannten Gegenstandes, vgl mit l 5 öffnet sich die Stirne,. ] Dein Herz d. zu glätten1' H 10 2 zur Bezeichnung eines Bezuges, vgl mit 12, gelegentt noch mit insir Einschlag [betr Überlieferung des Evangeliums) Und jeder schrieb,. | Wie ers in seinem Sinn behielt | Verschieden.. ] Doch d. können sich die Christen j Bis zu dem jüngsten Tage fristen X 9 {Hafis:] Weil.. | Des Gorans geweiht Vermächtnis [ Unverändert ich verwahre, Und d. so fromm gebahre If l [Schenke:] Schenk' ich meinem Herrn zu Danke, | Nun so küßt er mir die Stirne, [ Aber d u . . Bist mir nicht d. zufrieden IX 9 II Konj, final iSv auf daß Er hat euch die Gestirne gesetzt.. | D. ihr euch daran ergötzt l 3 der Freund,. der den Eilfer | Sich abspart, d. ich reichlich genieße j Den., Eilfer 53,33 (statt 34)

1) Ou Darunib sind im Athemholen des Menschen zweyerley Gnaden und für jegliche soll man von Herden danckcn Saadi, Roserita! (O/ear 1696) Vorrede. Interpretation: Das Gefühl der Dankbarkeit erwächst aus tier Hallung des Vertrauens u der Ergebung: auch in Leid u Bedrückung kann etwas Gutes, zum Guten Führendes, in jedem Falle aber ein sich natürlich vollziehender Vorgang im Rahmen von Systole u Diastole des Lebens gesehen werden.

dann 1 temp iSv danach, darauf, später Deine Stimme zu vernehmen j War die letzt* und erste Lust. | Gestern, Ach! war sie die letzte, | D. verlosch mir Leucht' und Feuer Vltl 30 Du hast getollt zu deiner Zeit,. j D. sachte schlössest du von Jahr zu Jahren | Dich näher an die Weisen 6,283 (getobt AA Plp 19] Wenn am Gebirg der Morgen sich entzündet.. [ D. über mir der Himmel rein sich rundet.. VIII 42 [Schenke zum Dichter:] Und da wird es Mitternacht seyn.. j U n d d . wird es eine Pracht seyn,j Wenn das All mit mir bewunderst IX 19 uö mit korresp ,erst: Erst rast' ich aus, d. weint 1 ich weich X 3 IX 18 Vs 22 bei einer Aufzählung mit zeitl Reihenfolge (vgl dagegen 3) Jene.. Vettel., [Welt,. | Glaube nahm sie mir weg, j D. die Hoffnung,] Nun wollte sie j An die Liebe IX 14 [Frauen im Paradies] wir wissen nur von vieren [ Die alldort schon eingetroffen. | Erst Suteika, , ] D . die Allgebenedeyte.. jMahoni's Gattirin auch i . . | Kommt Fathna d, die Holde Xfl 3 [Ah'ia.. j Miriam d. der Jungfraun Krone.. | D. Aischa.. | Und Falima d. 1. Fassg! 2 mit Zurücktreten des temp Gehalts iSv unter diesen Umstanden, bei dieser Gelegenheit Was ihr sonst für euch genossen | Läßt in Ändern sich genießen. Niemand wird uns d. beschreien | Daß wirs uns alleine gönnen l 12 Ist er [der Tüchtige].. aber todt, [Gleich sammeln sie große Spenden.. (Doch ihren Vortheil sollte d, ] Die Menge wohl

1) vgl Die Stirn der Schönen als Glättstein der Herzen 7,105; Qu Da deiner Liebe Stein j Des Herzens Formen glättet Hafts 2,130

[-dämmerung]

s Morgendämmerung

dämonisch nur dem eignen Dämon des Gefühls, dem eignen Genius vertrauend1'; von der Sicht des Alters als skeptisch wertendes Epitheton der Sturm- u Oranggeneration Du hast getollt zu deiner Zeit mit wilden | D. genialen jungen Schaaren, | Dann sachte schlössest d u . . [ Dich näher an die Weisen, Göttlich-Milden 6,283 {getobt AA Pip 19} 1) Belege für ahn! Bed erst Ende 18Jhs, vgl DWb Neiibearb 6, 168

danach

vergeuden Anm /

s darnach

daneben, darneben demonstr: neben, zur Seite von /dm, etw Vorgenanntem, vgl neben Wenn, mich Alten, alte Frauen j Aus der Bude froh gegrüiiet., | Das war eine Bäckerstochter, Eine Schusterin daneben 6,278 ,etw darneben treffen': durch (fehlgegangenen) Stoß cd Schlag beschädigen eine goldene Vase. ein K n e c h t . . ) Stößt eine wüste Beule hinein.. | Der König spricht:.. \ Trifft doch das Höchste das uns gegeben j Ein allzugarstiger Schmitz darneben 6,304

63

daran, dran — darüber id Vbdg, sich drein legen': iSv dazwischen, inzwischen vor sich gehen Kreuzt euer Weg nach vielen Jahren drauf j Sich unerwartet.. als hätte nieh! ( So manche Tagefahrt.. j So manche Sonnenkehr sich dreingeleg; IV 7 [drein gelegt Var''] iSv (hindernd, störend) dazwischen kommen Das Leben ist ein schlechter Spaß., j Und Kann und Glück kommt auch in's Spiel, i Und hat sich's Unglück drein gelegt, . IV 15 -* hinter-

ermessen V 3 Das Gewesne wollte hassen l, Solche rüstige neue Besen, Diese ct. nicht gelten lassen [Was sonst Besen war gewesen V 2 V 6 Var [alsdann Text] iöVbog ,d. .. erst' Und der Fürst erkennt die Treue, [ Sie erhält die That lebendig, | D. bewährt sich auch das Neue, Nächst dem Alten, erst beständig IV 11 im Konditionalsatz Sich selbst zu loben ist ein Fehler, j Doch jeder thuts der etwas Gutes thut; | Und ist er d. in Worten kein Verhehler, | Das Gute bleibt doch immer gut V 11 Und darf ich d, in solchen reichen Haaren., hin und wieder fahren j Da fühl' ich m i c h . , gesund 111 6 6,478 Pip 20 nach temp (iterativem) od kondit Nebensatz Doch wenn es allgewaltig brennt [ ü, greifst du nach der Schale tl 10 Und küss' ich Stirne.. Mund, [ D. bin ich frisch III 6 Wenn am Gebirg der Morgen sich entzündet., d, athm' ich dich VIII 42 Aber wenn du froh verweilest.. j Bist du dan mit mir geborgen VIII 1 Var [gleich Text] 3 bei einer Aufzählung ohne zeit! Reihenfolge Liebe sey vor allen Dingen j Unser Thema.. | D, muß Klang der Gläser tönen., j D, zuletzt ist unerläßlich, | Daß der Dichter manches hasse l 7 Verehrung sey! j dem j tiefsinnigen Methnevi.. j in tieferer Ferne den uralten j Möaliakat j der Wüste | und ihren gläubigen j Vorgängern j d, dem | Staunens würdigen j Koran des Paradieses 6,402 Plp 30 —> als- soSyn zu 1 da hernach hinterdrein hinterher sodann spät (s-er) vgluenn nun Syn zu 2 da nun so Syn zu 3 fern (f-er) nun

1) Abschrift Johns

darin demonsfr: in etw Vorgenanntes, -genanntem 1 an iok Vorstellung anknüpfend, tiefere Lage, Richtung nach unten einschließend, vgl in 1k Vernimmst ein Lied,, | Den Geist d. zu betten H 10 2 zur Bezeichnung von Beziehung, vgl in 3d u h Zugemeßnc Rhythmen reizen frcylich, j Das Talent erfreut sich wohl d. II 7 darinnen demonstr: innerhalb, eingeschlossen von etw Vorgenanntem der Körper ein Kerker.. | Seele befindet sich wohl d. IX 7 darnach demonstr: nach etw Vorgenanntem; zur Bezeichnung der Richtung, des Ziels eines Trachtens, Strebens, vgl nach 11 Ob der Coran von Ewigkeit sey? j D. frag1 ich nicht! IX 3 vgl s v nachfragen Mein Herz.. | Hört' ich von deinem, | D. verlangt mich 1 ' 7,131,6 ) nach einem Chiffernbr Mariannes; Qu von deinem zu hören verlangt mich Haus 1,139

daran, dran demonstr: an eiw Vorgenanntes t zur Bezeichnung von räumt Nähe, Berührung, vgl an t i Da befestig' er den derben Strick, j Knüpfe sich daran! 1 ' V 15a die Perlenreihen., hast ein Zeichen Dran gehängt 6,288 (Drangehängt AA Plp 30] bei einer Hinzufügung, einem Anschluß [An Diez, Übs u Bearb vom .Buch des Kabus1 u vom .Büchlein über die Tulpe'] Das alles lehrt der König seinen Sohn, ] Wir wissen's nun, durch dich der uns beschenkte; | Jetzt fügest du der Tulpe Flor daran 7,222,21 2 zur Bezeichnung von Beziehung, mit instr, auch kaus Einschlag, vgl an 13 Daß.. dor Wein von Ewigkeit sey [ Daran zwcifl' ich nicht IX 3 die Gestirne.. j Damit ihr euch daran ergötzt t 3 6,299 „Aber nenn' uns doch die Feinde!" . . ich hab' in der Gemeinde ] Schon genug daran zu leiden V 4 Hatemi das soll der Name seyn. [ Nur daß man mich daran erkenne! Vlll 3 3 idWdg ,recht daran sein' iSv auf rechtem Wege se/n1',1 iron Denn wer nicht fehlt weiß wohl wenn andre fehlen; [ Allein wer fehlt der ist erst recht daran, Er weiß nun deutlich wie sie wohl gethan VI 16

Darnawend wohl für Demawend, eine Gebirgskette hei Isfahan, wo auch der Senderud entspring?1 Wenn die Sonne sich auf Morgenfiügeln [ D-s unzähligen Gipfelhügeln [ Bogenhaft hervorhob XI 1 Will dem Ufer Scnderuds entsagen, | Auf dem D. die Flügel schlagen, j Wie sie tagt ihr freudig zu begegnen [ Und von dorther ewig euch zu segnen X( 1 [Darnavend Var; Darwawend weitre Var11] 1) vgiOIearius.. Stahl von Nirisä 4 Tagereisen von | Ispahan hinter | Jeschi (Gcbirg/Demawcnd) AA Plp 175; Qu S t a h l . . von der Stadt Niris j so vier Tagereise von Ispahan hinter Jescht gelegen., daselbst .. am Gebirge Dcmawend ein.. reiches Bcrgwerck Oleariu$, Reisebeschreibg (169$) 259 u das Gebirge kan man auff drcy und vier Meilen von der Stadt [Ispahan] ab umbhcr liegen sehen .. nach S. und S.W. das Gebirge Dcmawend.. Scnderut.. kömpl aus dem Gebirge Detnawcntl ebd 290 (auf der Karte 212/213 dagegen so von Isfahan); andere Interpretation Dcmawend, der höchste fiipfel.. des Elbursgcbirgs,. nach dem Awesia.. der heilige Berg, um d£n sich die Schicksale der geschiedenen Seele auf ihrer Himmels reise abspielen; dort ist die Richterbrüeke gedacht, wo der Sonnengott Mithra weilt, und dorthin fliegt die Seele des Frommen atn vierten Tage vor Sonnenaufgang beim Aufglühen der Morgenröte Bufdacft, JAS,4l1f 2) wohl Druckfehler Ausg I.H. {Taschenausg), von Göttiing mon/ert u in Okteväusg korr

1) Qu d e r . , befestige einen Strick.. und knüpfe sich daran OeSsner, Mohamad 217 (nach 22.Sure} 2) vgl DWb 8,398: Od , ] Syn Leben vgl Gegenwart 1) vgf Qij Wenn nun ein Kaiser mit seinem Siegelringe das Siege] auf ein Stück Wachs drückt: so wird man nicht sagen, dass das Wachs des Kaisers Siegelring sey. sondern man wird es nur des Kaisers Sseeei hcissen.. Der erhabne Gott hat das auf dem Saegelringe seiner Allmacht eingesrabene Abbild seiner VoltkommenheiiL'n im Wesen des Menschen dargestellt, damit.. jeder Mensch dies Bild sehe und daraus 14 12, 14 6) fts Titelblatt {H™*}

[deutschen]

s teutschen

Dezember als kalter Wintermonat [Winter zu Timur:] Nicht,. verthcid'gen soll dich | Breite Kohlenglut vom Heerde, ] Keine Flamme des Decembers11 V11 1 1} Ou nee in mense Decembri flamma Jones, Po&s Asiat 176

Dialekt regionale öd soz Sprachvariante; iZshg mit mythpoet Paradiesvorsteilungen, als Verständigungsmittel zw Mensch U Engel möcht' ich.. in deutscher Sprache l Paradieses-Worte stamrnlen. l Doch man horcht nun D-en [ Wie sich Mensch und Engel kosen, ] Der Grammatik, der versteckten, | Declinirend Mohn und Rosen. ] Mag man.. auch in Blicken | Sich rhetorisch gern ergehen, [ Und zu himmlischem Entzücken ( Ohne Klang und Ton erhöhen XII 9

deutlich genau; in iron Zshg wer nicht fehlt weili wohl wenn andre fehlen; | Allein wer fehlt der ist erst recht daran. Er weiß nun d. wie sie wohl gethan VI 16 Syn entschieden gut recht wohl vgl klar deutsch, teutsch1' a von geogr Begriff Dieses,. Lied.. ] Das vom alten teutschen Rheine,j£uremschoenenTage huldigt (V 11 Plp [deutschen WA 6.38921] b im Hinblick auf Nationalität Sprachgemeinschaft [gegen Zeitungsunwesen] D a ß , . | Jeder täglich neues höre, [ U n d . . die Zerstreuung] Jeden in sich selbst zerstöre, [Dies der Landsmann wünscht und liebet, [Mag er Deutsch mag Teutsch sich schreiben 3 'V 6 im Hinblick auf den Dichter selbst (als Vertreter der wesil /Gz oriental Welt) So schlangs von dir [Malis] sich fort mit ew'gen Gluten [ Ein deutsches Herz von frischem zu ermuthen li 7 ähnl im Hinblick auf den Divan West-Oestlicher Divan oder Versammlung deutscher Gedichte f in stetem Bezug auf den Orient Div Tit Var*' [Des deutschen | Divans [ mani gf alt ige Glieder 5 ' WiesbReg Tit; Versammlung | deutscher Gedichte ( mit stetem Bezug [ auf den j Divan des persischen Saengers.. l Hafis weitrer Tit Var61] ,in deutscher Spräche Paradiesesworte': iZsrtg mit rnyth-poet Paradiesvorstellungen im Hinblick auf den in seiner individuellen ird Sprache Weiterdichtenden, aber auch im Hinblick aui den Divan, der im Reich des Geistes u der Kunst unvergänglich bleiben möge Freuden wie ich hier sie schlürfte j Wünscht' ich auch für ew'ge Zeiten.. ] Und so rnöcht' ich.. ] Gar zu gern in deutscher Sprache | Paradieses-Worte stammlen Xil 9 Deutsche, Teutsche im Hinblick auf Nationalität (mit charakterist Zügen) u Sprache Mit der Deutschen Freundschaft | Hat's keine Noth, l Ärgerlichster Feindschaft j Steht Hot-

Diamant

Rohdiamant; verglichen mit Glas, iZshg mit der

Kaufhandetsmetaphorik, als erdichtetes Geschenk für die Geliebte Ja, zu Verherrlichung der Lieben, Gießbäche Soumelpours durchwühlt. Aus Erde, Grus, Gerill, Geschieben | Dir D-en ausgespült1' VIII 14 [Aus Golcondas Grusgeschieben l Das köstlich erdgebohrne Glas ] Der erdgebohrnen sussen Lieben | Gewichte D-en las Van Aus Visapours Gerill-Geschiebe weitere Var] Syn Glas (erdgebornes G.) 1) Ou Des Diamans, & des mines & rivieres oü ils se trouvent Tavemier, Voyages (Utrecht 17123 2,2,328; la troisieme m i n e . . dans ]e Royaume de Bengals. On ]uy peut dünner le nöm de isoufnelpour, qui est ungrosbourg proche duquel on trouve des diatnans.. Soumdpour cst un gros bourg.. Le Gouel passe au pled, & c'est dans eette riviere qu'on trouvc des diantans.. Voicy de quelle mall ierc on chcrchc les diamans ebd 2,3,344ff: weiteres zur Diamantengewinnung aus derselben Qu s v ausspülen Anm i; vgl Tavernier Diamantgruben Tgb 13. 6. 15

dich

s du

dicht in großer Fülle auf engem Raum zusammengedrängt, ohne viel Zwischenraum nebeneinander; im Vergl Wenn wir oft gesehn den König reiten, ] Gold an ihm und Gold an 73

dichten— Dichter allen Seiten, | Edelstein auf ihn und seine Großen j Ausgesät wie d-e Hagelschloßen11 XI 1 vgl reich

Kämpfen, dein Verdienen) Dich an's Paradies gesandt?.. i Zeige deine Wunden an!.. {D.:] ich bin ein Mensch gewesen [ Und das heißt ein Kämpfer seyn,. ) Sieh der LebensWunden Tücke, [ Sieh der Liebes-Wunden Lust. ( U n d doch sang ich gläubigerweise: Daß mir die Geliebte treu, j Daß die Welt, wie sie auch kreise, ] Liebevoll und dankbar sey Xlt 4 Die Welt durchaus ist lieblich anzuschauen, Vorzüglich aber schön die Welt der D. Vlil 41 mit Beschreibg des Vorgangs des Dichtens als unwiilkürl Preisgabe des Innern, als selbsttätig, gleichsam mechan ablaufender Prozeß, als Formung des Formlosen [Saki:] Wenn dein Herz du offen t r ä g s t . , ) Alles weißt du was der Himmel i Alles was die Erde trägt, [ Und verbirgst nicht das Gewimmeli Wie sich's dir im Busen regt. [Hatem:] . , [ Erst sich im Geheimniß wiegen, [ Dann verplaudern.. | D. ist umsonst verschwiegen, ] Dichten selbst ist schon Verrath 1 ' IX 18 Wenn des D-s Mühle geht Halte sie nicht ein: [ Denn wer einmal uns versteht j Wird uns auch verzeihn l 15 [Wenn einmal die Mühle geht | Halt ich sie nicht ein: [ Denn wer sich einmal versteht j Wird sich auch verzeihn Var] Aber uns ist wonnereich ( I n den Euphrat greifen, | Und im flüßgen Element Hin und wieder schweifen.. [ Schöpft des D-s reine Hand | Wasser wird sich ballen 21 l 13 der Dichter u sein Werk: iZshg mit Thematik (Liebe, Trinken, Kampf), mit Problem der Diskrepanz zw Dichtung u Leben Liebe sey,. j Unser Thema wenn wir singen.. j Dann muß Klang der Gläser tönen.. j Waffenklang wird auch gefodert.. Dann zuletzt ist unerläßlich, j Daß der D. manches hasse, Was unieidlich ist und häßlich j Nicht wie Schönes leben lasse l 7 Ja des D-s Liebeflüstern j Mache selbst die Huris lüstern l 1 Es klingt so prächtig, wenn der D. ] Der Sonne bald, dem Kaiser sieh vergleicht; [ Doch er verbirgt die traurigen Gesichter, ) Wenn er in düstren Nächten schleicht VIII 33 ,,Du vergehst und bist so freundlich, | Verzehrst dich und singst so schön." [Dichter:] . , j Ich singe mit schwerem Herzen. [Sich doch einmal die Kerzen, j Sie leuchte n indem sie vergehn II! 12 [Hatem Var] im Verhältnis zur Religion: Anknüpfung an alte Tradition, aber vollkommene Freiheit im Künstlerischen [D. zu Hafis:] Und so gleich ich dir vollkommen [ Der ich unsrer heil'gen Bücher [Herrlich Bild an mich genommen II 1 Heiliger Ebusuud.. [ Solche Heilige wünschet sich der D.: /Denn gerade jene Kleinigkeiten [Außerhalb der Gränze des Gesetzes, j Sind das Erbtheil wo e r , . sieb beweget,. j Und so kann der alte D. hoffen | Daß die Huris ihn im Paradiese, j Als verklärten Jüngling wohl empfangen (J 4 Denn Allah gab die Gabe jedem D. [ Misbraucht er sie im Wandel seiner Sünden, [ So seh' er zu mit Gott sich abzufinden 3 ' II 5 im Verhältnis zum Publikum: Resonanz (als echtes Bedürfnis), Verständnis, Anerkennung Ära schwersten zu bergen ist ein Gedicht, [ Man stellt es untern Scheffel nicht, j Hat es der D. frisch gesungen, j So ist er ganz davon durchdrungen.. j Will er die ganze Welt soll's lieben, j Er liest es jedem froh und laut, Ob es uns quält, ob es erbaut*' l 6 Wer den D. will verstehen [ Muß in D-s Lande gehen 7,1 Div Not Motto = 7,211,20f [Schenke:] Nennen dich den großen D., Wenn dich auf dem Markte zeigest;) Gerne hör' ich wenn du singest ] Und ich horche wenn du schweigest.. [ Singe du den ändern Leuten [ Lind verstumme mit dem Schenken IX '6 (Suleika:] Ach! wie schmeichelt's meinem Triebe, ] Wenn man meinen D, preist Vtll 20 im Verhältnis zu ändern Dichtern: Neid, Anerkennung Die D. des Orients | Sind großer als wir des Occidents. [ Worin wir sie aber völlig erreichen, | Das ist im Haß auf unsres Gleichen5' VI 6 Hör' ich doch in deinen Liedern, [O Hafis, die D, loben; [Sieh, ich will es dir erwidern: [ Herrlich, den der Dank erhoben! 6,277 Syn Poet

1} vgi die Sieigbiegel Zaum j Satte! l Brust-Riemen j und dergleichen \ sind.. mit Edelgcsteinen dick beleget Sanson, Fers Staats- Regierungs-Beschreibg (Olsar 1S96) 12

dichten auch subsi vom schöpferischen Gestalten des Dichters [Suleika zu Hatem:] Sag du hast wühl viel gedichtet? l Hin und her dein Lied gerichtet? Vllt 11 im Zshg mit Metaphern körperhafl-organ Vorgänge (des Gebarens, Atrrteris) [Hatem zu Suleika:] Sangest sonst nur meine Lied e r , , i Diese da sind neu geboren, j Gestern wurden sie gedichtet.. j Hauchest d u . . ] Fremden Athcrn mir entgegen! VIII 28 absol: verbunden mit .handeln', beides höheren Gesetzen unterstellt Wenn ich handle, wenn ich dichte, [ Gieb du meinem Weg die Richte l 4 ,das D,': als Vorgang unwillküri Preisgabe innerster Gefühle Gedanken [Saki:] Alles weißt du was der Himmel l Alles was die Erde trägt, j Und verbirgst nicht das Gewimmel j Wie sich's dir im Busen regt, [Hatem:j . , [ Erst sich im Geheimniß wiegen, | Dann verplaudern,. [ Dichter ist umsonst verschwiegen, | D. selbst ist schon Verrat h IX 18 ate Ausdruck gesteigerten Lebensgefühls, Bekundung innerer Kraft Derb und Tüchtig, j D. ist ein Uebermuth.. [ Habt getrost ein warmes Blut | Froh und frey wie ich,, j D. ist ein Uebermuthf |Treib' es gern allein t 15 [D. WiesbReg 45] als Begabung, Vermögen, Kunst; nur in einem besonderen Reich der Poesie, der Phantasie beheimatet Wer das D, will verstehen j Muß in's Land der Dichtung gehen 7,1 Div Not Motto als Gabe des Himmels, der Natur, auch im Hinblick auf das Erdichtete, die Dichtung (im Gewand der Poesie, des ,Trugs' au! höhere Wahrheit deutend) [Hatem:] D, zwar ist Himmelsgabe, Doch im Erdeleben Trug1' IX 18 im Hinblick auf die Gerichte des Buches Suleika, in denen die Lebenswirklichkeit, die Wahrheit der Liebe dichterisch verklärt erscheint [Suleika:] Wie' Mit innigstem Behagen, j Lied, empfind* ich deinen Sinn!.. j Süßes D., lautre Wahrheit Fesselt mich in Sympathie' [ Rein verkörpert Liebesklarheit, [ Im Gewand der Poesie VIII 39 -* Gedicht selbstgedichtet Syn malen reimen sagen schreiben singen vgl auftischen ballen (Wasser ballt sich) bringen entfließen (Welle entfließt) entladen (Brust entladet sich) ergießen (Herz ergießt sich) Hießen (Brustgesang fließt) gehen (des Dichters Mühle geht) hervorbringen hin und wider schweifen (im flüssigen Element h.) schöpfen (des Dichters Hand schöpft) Syn zu Dichten Dichtung Sang 1) vgl Var s v Trug

Dichter häufig Kr das lyr Ich, In Anrede u Setbstbeieichnung, auch als redPers im Dialog mit Haft's, Suleika, Schenke (Saki), Huri ua; in Buch II, tlt u XI! in Endfassg nur,D.", in Buch Vtll nur .Hatem', in Buch IX je dreimal ,D.' u .Hatem' als red Pers: auch mit individuellen Zügen, bes iZshg mit dem AlierJugendmotiv [Hatern;] So umgeben hübsche Mädchen j Den beynah ergrauten D. Vltl 19 D. benamst WiesbReg 54 zu Vltl 3 [D,:] III 10 red Pers [.Hatem Var] uö11 mit Bestimmung der Voraussetzungen des dichterischen Schaffens: Erlebnisbereitschaft, Lebensmut u Welttejahung, Erkenntnis des Schönen Alles weg! was deinen Lauf stört! Nur kein düster Streben! Eh er singt und eh er aufhört | Muß der D. leben. | Und so mag des Lebens Erzklang | Durch die Seele dröhnen!) Fühlt der D. sieh das Herz bangt Wird sich selbst versöhnen l 14 Nicht Hatem Thai, nicht der Alles Gebende | Kann ich in meiner Armuth seyn, [ Hatem Zograi nicht, der reichlichst Lebende | Von allen D- , mächt' ich seyn, j Aber beyde doch im Auge zu haben) Es wird nicht ganz verwerflich seyn VIII 3 [Huri,·] Ob dein

Reimer Sänger vgl Verfasser 74

Dichtercharakter — dienen Aber hie und da auch Kleinigkeiten | Außerhalb der Grunze des Gesetzes1' II 3 vgl Brustgesang Dichtung Gedicht Gesang Lied Sang vgl Dichtercharakter Dichterwort

1) Parallelen Warum beneiden alle Menschen den Dichter? weil seine Natur die Mittheilung nöthig macht, ja die Mittheilung selbst ist 24, tOO Wanüerj. l : [Knabe Lenktrj j Ich athnie nur und schon bin ich verrat he n Faust II 5706 2) Ou: s v bauen Anm t 3) Ou über diejenigen, die mit der Begeisterung eingenommen sind, kann kein Fctwa ausgesprochen werden Toderini, Lit Törk (Zusatz Hausteutner), nach Br Knebels 25. t, 15, M PIß 250 4} vgl s v 'lesen Anm 3 5) Qu Vom Nebenbuhler wird mein Herz nicht Es frey \ haßt den Fablet der Fabler Halls 2,91; vgl ferner Hottet .\ rfCüjxq} lisiert in Lorbeer u Myrte Symbol eines wie Hatem und Suleika in Liebe und D, wetteifernden Paares 6,458 b , Land der D,': Reich der Poesie1* Wer das Dichten will verstehen i Muß in's Land der D. gehen 7,1 Div Not Motto Syn zu a dichten (D.) {sd) zu b Dichtkunst Poesie

Dichterglück Lebenszuversicht u daraus entspringende Lebens- u Schaffensfreude des Dichters WiesbReg 90 zu 114 [vgl Dreistigkeit Tit; Alles weg! was deinen Lauf stört!,. ] Eh er singt und eh er aufhört j Muß der Dichter leben.. j Fühlt der Dichter sich das Herz bang [Wird sich selbst versöhnen Kontext]

1) Interpretation Gebiet der poetischen Phantasie, der produktiven Sprach-Kraft, in und mit ihren Erscheinungsformen, den Gattungen und Versarten Weite, Oiv (/Tb; 330

Dichtungsart charakterist Weise des Dichtens; wohl bes im Hinblick auf oriental Eigentümlichkeiten (iUz westl) D-en WiesbReg 851) vgl Reimart

Dichterin nur in scherzhaft-hu/digender Anrede der Mädchen [Mädchen:] Ist sie denn des Liedes mächtig? | Wie's auf unsern Lippen waltet.. [Hatem:] , . j Selbstgefühltes Lied entquillst, [ Selbstgedichtetes dem Mund, j Von euch D-nen allen Ist ihr eben keine gleich; j Denn sie singt mir zu gefallen, ] Und ihr singt und liebt nur euch VIII 19

1) vgl Indern ich immer etwas nachbilde und mir so Sinn und Form jener Dichtarten aneigne 875.144,81 KneDet 1 . 1 l . 15: MaierDivKomm 104 deutet einen Bezug auf .Lied und Getjilüe' i 73 an

Dieb jd der stiehlt, vielleicht auch iSv Tagedieb; a/s charakterisierende Appos beim Eigennamen So weit bracht' es Muley, der D., j Daß er trunken schöne Lettern sehrieb11 IX 2 anknüpfend an Sprichwort! Gebrauch, in der Raubmetaphorik der Liebessprache [Hatem:] Nicht Gelegenheit macht D-e, [ Sie ist selbst der größte D,, s Denn sie stahl den Rest der Liebe j Die mir noch im Herzen blieb2' Vill 4 {Suleika:] Hochbeglückt in deiner Liebe | Scheit ich nicht Gelegenheit, j Ward sie auch an dir zum D-e j Wie mich solch ein Raub erfreut! 31 VIII 5 (M) vgl Räuber

dichterisch nur in spätem Druck, sonst -irisch vom Dichter geschaffen: iZshg mit der Perlenmeiaphorik Hier nun dagegen ] Dichtrische Perlen, Die mir deiner Leidenschaft Gewaltige Brandung j Warf an des Lebens ] Verödeten Strand aus., l Die Regentropfen Allahs, | Gereift in bescheidener Muschel" VII116 [Reich ich dir die Perlen Var5'; D-e weitre Var3*] Syrt poetisch 1) Parallele poetische Perlen VI 1 ,4; Ou: s v Perle Anm 5 2) Ursprung/ Fassg der Reinschrift 3) Ausg I.H.

1) -Frage Bezug noch ungeklärt: vgl Interpretation Die Persönlichkeit des.. Muley hat nichl festgestellt werden können. Dieb heißt hier so viel als Schelm im guten Sinne Losper, Div 172. Die Vermutung Burdachs, es fasse sich ein Bezug zu 6,474 Plp 11 herstellen (vgi 6,431) ist durch den Qu-Nachwei$ zu letzterem (vgi MMommsen, Stud Div 26) entkräftet 2) Parallele Gelegenheit macht Verhältnisse, wie sie Diebe macht 20,53,13t Wahlv. 14; Qu vgl Wander, Sprichw-Lex 1,1523t s v Gelegenheit; ferner Anschauen macht Liebe; | Gelegenheit Diebe [Sprichwort]; Das Loch ruft den Dieb herbei (Gelegenheit macht Diebe) {Hebräisches Sprichwort]; Gelegenheil macht nicht Diebe alkin, sie macht auch große Männer {Lichtenbarg]; Die Gelegenheit ist der größte Dieb, ein Teufel über alle Teufel [Abraham a Santa Clara! (Zitnacrt Lipperrteide, Sprucbwörterbuch s v Gelegenheit) 3) Interpretation Das Gesprächsspid . . in Form einer Gerichtsverhandlung.. Mit geistreicher Liebeskasuistik werden die Anklagcpunkte Diebstahl. Verarmung und Bereicherung abgehandelt EBahr, Die Ironie im Spätwerk Goethes, l'972,70

Dichterquelle in kühner Zusammenrückung .der Freuden.. D.': a/s Dichter eine Quelle der Freuden, eine Quelle die aus Lebensfreude entspring! (u Lebensfreude erweckt) Du [Hafis] bist der Freuden ächte D., j Und ungezählt entfließt dir Well* auf Welle.. Ein Brustgesang der lieblich fließet.. | Ein gutes Herz das sich ergießet II 6 D i c nte rwo rt nur P!: für Dich tung, G edicht; beseelt, person ifiziert im Hinblick auf Unsterblichkeit, iZshg mit myth-poet Paradiesvorstellungen daß D-e j Um des Paradieses Pforte | Immer leise klopfend schweben, | Sich erbittend ew'ges Leben1' l 1 [Dichterswortc Var31 6,363] Syn Brustgesang Dichtung Gedient Gesang Lied Sang Ton vgl Dichterzüge 1) Parallele [Dichter:] Was auch in irdischer Luft und Art | Für Töne lauten i Die wollen alle h e r a u f . . i Steigen empor und flöten ] Draußen an dem Thor XII5. Vgl Interpretation s v Pforte Anm 3, Über Dichter· u Dichtung iZshg mit der Flugmetephorik vgl WKeller, G-s tSicfiterisctie Bildlichkeit: i972,63ff 2) nur Taschenbuch für Damen t817

dienen 1 a in jds Dienst stehen; anknüpfend an bitjl Spruch Niemand diente zweyen Herrn | Der dabey sein Glück gefunden 1 ' IV 22 /dm Untertan sein Dir sollten Timurs Reiche ., | Gehorchen sein gebietend Heer VIII 14 b jdm freiwilligen Dienst, Gefallen erweisen; von Personifizierung [Suleika zum Ostwind:] mir bringt sein.. Flüstern j Von dem Freunde tausend Grüße,. j Und so kannst du weiterziehen!

Dichterzüge von der Federführung, der Handschrift übertr aufbes Darstellungsweise, charakterist Dichtungsart Hafis D. sie bezeichnen Ausgemachte Wahrheit unauslöschlich; [ 75

Diener — dieser, diese, dieses | Diene Freunden und Betrübten VIII 31 [Diene Frohen Var (M)] 2 jdrrt zu etw: von jdrn als efw benutzt werden, jdm efw sein {Dichter:] Mir diene zur Entschuldigung: j .. Ill 10 Diene mir es zur Entschuldung ( Daß.. 6,289 —> vervgl zu t a gehorchen

mir ein andrer nach j Dieses Lied vorn Eiifer! 53,35 Und mit diesem Lied und Wendung j Sind wir wieder bey Hafiscns> 1 1 2 uö in abschätzigem Zshg die Perlenrcihcn.. hast ein Zeichen (Kreuz] Dran gehängt.. Diese ganz moderne Narrheit j Magst du mir nach Schiras bringen!., j Diesem leid'gen Ding 6,288f iVbdg mit ,ali' (sä ßj [nach Aufzählung kostbarer erdichteter Geschenke) alle diese Kaisergüter Vtll 14 {anknüpfend an Betrachtung üb mensch! Zusammenleben] Über alles dieses Zeug Hat Hafis gesprochen V 5 Var [Hat doch über solches Zeug Text] alleinstehend, mehr! zusammenfassend ,dies(es): [Mädchen:] Singst du schon Suleika wieder! Diese können wir nicht leiden VIII 19 Er der einzige Gerechte . . | Sey, von seinen hundert Namen, j Dieser hochgelobet! l 4 [Allah und Bulbul] Sperrt er sie in goldnen Bauer. Dieser sind des Menschen Glieder X 2 [Suleika:] Was bedeutet dieser Traum? ] [Hatem:] Dies zu deuten bin erbötig! VIII [Schenke:] Was du bey dem Mäht vergessen l Ist in diesen Napf gesuncken. j Dieses nennen wir ein Schwänchen IX 15 Var [2.Beleg] [Sieh, das Text] uö iVbdg mit ,atl' (sä a) Ließ die Wasser fließen.. zu Freud' und Noth. [ Aber mit allem diesem ] Blieb ich mir selbst zu Gebot 6,282 [diesen Var3'] uö iVbdg mit ,da', .hier' [Hatem:] Sangest sonst nur meine Lieder. j Diese da sind neu geboren Vtfl 28 Der schönste Schmuck.. der Mousselin. | Und diesen h i e r . . \ Umwinde Liebchen um die Stirn umher VIII 13 mit korresp Jener, jene, jenes', jeweils auf das nähere von zwei Gliedern bezügl zwey Cassire, Einen zum Nehmen, einen zum Spenden; [ Diesem fiel's nur so aus den Händen, [Jener wußte nicht woher zu nehmen X 6 14 uö b auf Folgendes deutend; nur attr Liebchen.. sagt: „Diesen Rival, [ Den Schencken des Eiifer, Neid ich.." 53,35 [den Eiifer AA Plp 38; vgl 53,464f] auf Vorgenanntes u Folgendes zugl Fünf Dinge bringen fünfe nicht hervor, j Du, dieser Lehre öffne du dein Ohr: [ Der stolzen Brust wird Freundschaft nicht entsprossen. .41 IV 2 Das Lebend'ge will ich preisen Das nach Flammentod sich sehnet.. j Und so lang du das nicht hast, ] Dieses: Stirb und werde! 1 1 7 2 Sttuationsbezogenes, Naheliegendes, zu Erschließendes attr [Schenke:] Willst du, Herr, so will ich bleiben, {Warten außer diesen Zelten IX 19 Gar viele Länder hab ich b e r e i ß t . . ) Doch wie diese Stadt habe ich nichts[?] geschaut 6,453 Var zu 6,280 [Doch dieser Stadt gleich, keine weitre Var; Gesegnete Stadt nie solche geschaut 5 ' Text] [Hatem:] Schenke her! Noch eine Flasche! | Diesen Becher bring ich Ihr! VIII 20 uö iS eines PossPron Dich halten dieser Arme Schranken X 10 XM 4 Vs 18 Vlll 39 Vs 11 Diese klaren Augen sie glänzen, j Dieses Herz es schlägt für mich! Vlll 22 Laß die Renegatenbürde [ Mich in diesem Kuß verschmerzen 6,289 [einem u deinem Var] 53,35 Vs 61 alleinstehend, mit korresp ,der und Jen er' meines Liebchens Aeugeln.. heißt: Ich liebe diesen, j Und nicht etwa den und jenen lit 14 3 Diesseitiges, Wirkliches; nur attr; iGz Paradies [Mädchen:] du hast uns eine ] Jener Huris vorgeheuchelt! ,, wenn es nur keine [ Sich auf dieser Erde schmeichelt Vtll 19 iGz Spiel Das Leben ist ein Gänsespiel,, | Man sagt die Gänse wären dumm, | ü! glaubt mir nicht den Leuten: [ Denn eine sieht einmal sich rum | Mich rückwärts zu bedeuten. | Ganz anders ist's in dieser W e l t . . | Wenn einer stolpert,. j Keine Seele rückwärts blicket IV 15 4 Gegenwärtiges attr [Dichter:] in dieser Zeit der Flora IX 19 [Suleika:] Vor Gott muß alles ewig stehn, ] In mir liebt Ihn, für diesen Augenblick IV 25 Hat Gott ihr [der Spinne] doch wie mir gewollt [ Einen Antheil an diesen Tagen: Vt 10 alleinstehendes .dieses' (ohne Rücksicht auf das Genus des folgenden Bezugsworts) iSv jetzt Euch im Vollmond zu begrüßen \ Habt ihr heiiig angelobet, ] Dieses ist der Augenblick

1) Parallele Niemand kann zwcy Herren dienen B13,136 Schiller 5. 5. 38; Qii Niemand kann zwei Herren dienen Mattrt. 6,24

Diener dienende Person: im weitesten Sinne eines Unterordnungsverhältnisses iGz Herr Wer befehlen kann wird loben | Und er wird auch wieder schelten, [ Und das muß dir, treuer D., j Eines wie das andre gelten.. j Und so haltet's auch ihr Hohen [ Gegen Gott wie der Geringe, ] Thut und leidet, wie sich's findet 11 IV 20 [vgl Herrenrecht u. Dienstpflicht WiesbReg 72] spezieller der bei Tafel Diensttuende, der für das Wohl des Herrschers verantwortl Bediente ihn [den Kaiser] hindert eine Fliege | Guter Bissen sich zu freuen, i Seine D. scheuchen, wedlend, j Nicht verjagen sie die Fliege, j Sie.. verwirrt die ganze Tafel2' XII 10 Syn Gesind Knecht 1} Ou vgl Wenn du das Wohl der Erde wünschest, wünsch' dem König | Ein langes Leben . . Hafis steh Sklaven gleich an seiner TKür beständig, | Denn er gehorchet Gott, und ich gehorch' dem Sehahe. [Anrn:! Regum täinendorum in proprios gregesj Reges in ipsos Imperium cst Jovis. Hör.III 1. Hammer. Hafis 2,105 2) Ou Then Yamleekha with a fan drove away the fly fated einer dsr sechs .Begünstigten des Hofes'] flieh. Seven sleepers, Fundgr 3,358

Dienerin persönl weiht Bedienung, zugl Venraute Suieikas Lob durch ihre D. 6,471 P!p 6 Dienst a als Abhängigkeitsverhältnis, im Rahmen patriarchal Zustände des alten Orients im reinen Osten.. \ Will ich menschlichen Geschlechter! [ In des Ursprungs Tiefe dringen. . [ Wo sie Väter hoch verehrten, ] Jeden fremden D. verwehrten 1 ' l 1 b pflichtgemäße Leistung; mit sacht Subj [Kamm] Ein Werkzeug ist e s . , [ Zum treusten D-e gar gelind erbötig 6,297 c freiwillig übernommene Verpflichtung, Tätigkeit Schwerer D-e tägliche Bewahrung, j Sonst bedarf es keiner Offenbarung 2 ' XI 1 —> Vervgl Dienstpflicht Mühe Pflicht 1) Oti vgl indem sie.. Freyheit höher als Reichthümcr und Bequemlichkeit schätzten Hartmann, Plejaden [Moatlakatj IV: A m r u . . rühmt die Unabhängigkeit, in der sie sich allezeit erhalten haben und wirft seinen Gegnern vor, daß sie sich unter das Joch der Tyranncy gebeugt und den Gesetzen eines fremden Fürsten unterworfen hätten., Die Stämme erinnern sich der Zeit nicht, wo wir den Nacken bogen,. Unter welchem Vorwand.. sollten wir vor dem König uns beugen, den du über uns setzen wolltest?.. Wenn ein Tyrann eine Nation unierdrückt.. so glauben wir uns durch Unterwürfigkeit zu erniedrigen abd 1721 u 186t u 196 (falls schon vor 22. 2. 15 benutzt) 2) Erster Vers des Zitats Sperfüruck (seilen in Reinschrift von G eigenhändig unterstrichen). Parallele Nur der verdient sich Freiheil wie das Leben, Der täglich sie erobern muß Faust II 115751 u „Wer immer strebend sich bemüht \ Den können wir erlösen" ebd J i93Bf

Dienstpflicht Haltung, zu der der Dienende gegenüber dem Herrn verbunden ist Herren rech t u. D. WiesbReg 72 zu IV 20 [vgl s v Diener 1.Zit] vgl Dienst dieser, diese, dieses Nom u Akk Sg neutr auch .dies 1 , selten attr, meist alleinstehend, einmal auch für Dat Sg (vgs 5) DemonstrPron, hinweisend auf 1 im Kontext Erwähntes a vorher Genanntes umschreibend öd zusammenfassend attr Große Last legt' er mir auf.. [ Fürwahr diese Last [ Will ich tragen 1 ' 7,12,9 [Suleika:] Also träumt' ich . . j Was bedeutet dieser Traum? VIU 7 Balch, Bochära, Samarkand .. l Dieser Städte Rausch und Tand Vlll 15 Sing es

76

Drlaram — doch VIM 36 5 Unbestimmtes: nur alleinstehend in Korrespondenz mit ,das' Das Leben ist ein schlechter Spaß, Dem feblts an Dies, dem fehlts an Das61 IV 15 Syn der, die, das vgt jener, jene, jenes dein mein unser

Diplomat Vertreter eines Staates in auswärtigen Angelegenheiten, bes als Berater des Herrschers u Verfasser tizw Entzifferer chiffrierter Sendungen^; in Anspielung auf den Wiener Kongreß Geheimschrift, j Laßt euch, o D-en! [ Recht angelegen scyn, | Und eure Potentaten | Berathet rein und fein, | Geheimer Chiffern Sendung | Beschäftige die Welt VIII 37

1} Venire fecit super me onus.. ego hoc onus profcclo id sublaturus sum - Er legte diese Las L auf mich,.) Auf mich ist diese Last gelcget.. ich nehm sie auf mieh Freytag, Carmen arabicum 18u2t 2) bei 2wef mit .und' verbundenen Subst steht das Adj öd Pron häufig nur in Kongruenz zum ersten Glied, vgl Paul, Gr 3,2051: .Lied und Wendung' wohl als Handiadys für Liedeswendung aufzufassen 3) vgl diesen von Riemer eingesetzt, um einen reinen Reim zu erhalten Burdach WA6.453 (ebö Gegenbeispiel) 4) Qu cet avis Silv. de Sacy, Fsrid-eddin Mär, Pend-Nameh-Übs, Fundgr 2,229 5) vgt dieser Stadt vergleichbar 7,78.131: Ou: Mirza Abut Hassan Chan !Übs Kosegarten, vgt frz Übs in Br Glin Fritscrt comparable ä | cetle ville AA Plp240, nach Saadi, Baumgartenj 6) wohl nicht als .schwerlich zu rechtfertigende Akkusative' (Paul, Gr4,19), sondern als Dative vor Substantivierungen, die ihre pronominale Flexion aufgegeben haben, zu deuten

1) nach Dt FremdWb (Schulz) 1,145 Anfang 19. Jh. aus frz diplomats' entlehnt

dir

s du

Dirne käufl Mädchen [Schenke:] Du, mit deinen braunen Locken, | Geh' mir weg verschmitzte D.!.. [Deine Wangen, deine Brüste | Werden meinen Freund ermüden !X 9 Syn Hure Mädchen Vettel vgl Frau (sd) Divan 1 Versammlung, Rat; scherzhaft für eine Gruppe von Kunsthandwerkern Wie Taucherschaar verwegner Männer | Der Perle Schatz dem Golf entriß, | Darauf ein D, scharfer Kenner | Sie dir zu reihen sich befliß VIII 14 2 Gedichtsammlung West-oestlicher D,1) Div Tit [Versammlung | deutscher Gedichte | mit stetem Bezug j auf den | D. | des persischen Saengers | Mahomed Schemseddin | Hafis Var21; Des deutschen | D-s j manigf altige Glieder WiesbReg; West-Oestlicher D. oder Versammlung deutscher Gedichte | in stetem Bezug auf den Orient weitere Var3'; West-öestlicher D, | Versammelt | von j Goethe weitere Var4'] Syn zu 1 Rat zu 2 Versammlung vgt Polster

Ollaram Sklavin u Geliebte des Behramgur (so) Behramgur.. hat den Reim erfunden, | Er sprach entzückt aus reiner Seele Drang; | D, schnell, die Freundinn seiner Stunden, | Enviederte mit gleichem Wort und Klang" VIII 29 [Dilara Var2»] 1) Qu Verse Bchrarngurs.. welche der Erste in gebundener Rede gesprochen haben soll. Die Veranlassung hie?u soll Dilaram, seine geliebte Sclavinn, gewesen seyn Hammer, GeschfledelfPers 35 (weiterer Kontext s v Behramgur) 2) im Erstdruck; ebd im Reg , Dilaram' nach Kosegarten, \tgl dessen Korrekturvorschlag AA Plp 278: vgl Diläräm heißt: Ilerzensruhe Kosegarlen an G AA Pip 265

Ding Pl einmal (in Bed c) -er a konkr Gegenstand; in abschätzigem bzw verhüllendem Zshg ein Zeichen [Kreuz als Anhänger] . .das, unter allen Den Abraxas seinesgleichen, | Mir am schlechtsten will gefallen. | Diese ganz moderne Narrheit.. ] Hölzchen quer auf Hölzchen.. Wenn du aber dennoch Huld'gung Diesem leid'gen D. verlangest 6,289 b zusammenfassender Ausdruck für Verschiedenes (Person, Empfindung, Zustand, Verhatten uä) Fünf D-e. Fünf D-e bringen fünfe nicht hervor.. Der stolzen Brust wird Freundschaft nicht entsprossen. Unhöflich sind der Niedrigkeit Genossen; | Ein Böse wicht gelangt zu keiner Größe; [ Der Neidische erbarmt sich nicht der Blöße; Der Lügner hofft vergeblich Treu' und Glauben 1 ' IV 2 [Fünf D-e unfruchtbar WiesbReg 6] Fünf D-e fruchtbar WiesbReg 87 zu IV 3 [Fünf andere Tit Text; vgl Was verkürzt mir die Zeit? | Thätigkeit! Was macht sie unerträglich lang? Müssiggang!.. Kontext]2' auch Inhalt einer (spracht) Äußerung Sag' ich euch absurde D-e, | Denkt, daß ich Abraxas bringe l 2 Daß wir solche D-e [vom Islam Paradies] lehren | Möge man uns nicht bestrafen XII 9 Die Poeten,, wie sie.. D-e sagen so sie nimmer thun 3 ' II 2 Var - Qu-Exzerpt [Was er sagt wird er nicht halten Text] abgeblaßt idWogn .vor allen D-en' Liebe sey vor allen D-en| Unser Thema 17 , guier D-e': iSv wohlgemut Thut und leidet, wie sich's findet, | Bleibt HUT immer guter D-e IV 20 e von Mädchen; in abschätzigem Zshg [Huri:] wie die Gläubigen kamen., | Besitz vom Paradiese n a h m e n . . Die hatten vorher eine Favorite, Gegen uns waren's garstige D-er XII 6 Syn zu b Sache Zeug vgl zu c Mädchen 1) du De cinq choses qui nc sc trouvcnl jamais avec cinq autrcs dieses. Cinq sortes de choses ne sont jamajs le produit de cinq au t res Silv. 08 Sacy, Feriä-edüirt Attar, Pend-Nameh-Üös, Fvnügr 2,225 2) vgt ahnt Tit tn oriental Qu Lockmann Drey Dinge 6,483 Plp32 [Drey Dinge werden nicht eher erkannt als zu gewisser Zeit. | Ein Held im Kriege ein weiser Mann im Zorn | ein Freund in der Nülh 421,522,14fl MuH (1326); Qu: fast wörtl Sprichwörter Aral) (Olear 1696) 118; ahnt Chardin, Voyages (Amsterdam 1735) 3,219] 3) Ou: wörtt Hammer, Koran-Übs. Sure 26,223ff, Fundgr 3,255

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1) Qu Der | Diwan | von | Mohammed Schemscd-din Hafis Hammer, Hafis Tit: vgl Eine Sammlung von Gaselis nach dem Endbuchstaben der Reime alphabetisch geordnet, heißt ein Diwan oder eine Genien-Versammlung, denn dies will das Wort im Persischen sagen otxt 1.XL1I 2) ns Titelblatt (H'x) 3) Ankündigung im Morgenblatt 4) Taschenbuch für Damen auf das Jahr 1817 (Vorabdruck von 12 Nummern)

doch 1 gegenüberstellend a iSv dennoch, trotzdem; stets betont, kaum durch .aber' öd jedoch' ersetzbar: nach konzess Sätzen öd Sätzen mit konzess Gehalt der etwas Gutes t h u t . , ist er dann in Worten kein Verhehler, | Das Gute bleibt d. immer gut V 11 Sind gleich die Haare weiß, | D. wirst du lieben l 9 In tausend Formen magst du dich verstecken, | D., Allerliebste, gleich erkenn' ich dich VIII42 l 6 Vs 6 X I I 6 V s 2 4 6,288 Vs 19 mit zu ergänzendem gedankt Zwischenglied [Huri:] Sing mir die Lieder an Suleika vor; | Denn weiter wirst du's (auch wenn du dich bemühst] d. im Paradies nicht bringen XII 7 Will der Neid sich [auch wenn er keinen Grund hat] d. zerreißen, | Laß ihn seinen Hunger speisen VI 7 Wie ich so ehrlich war | Hab ich gefehlt.. | Nun wollt ich Schelm seyn.. | Da dacht ich ehrlich seyn | Ist [wenn es auch nichts einbringt) d. das beste IV 10 idVbdgn .und., d.', .denn d.' [Dichter zur Huri:] Sieh der Lebens-Wunden Tücke., der Liebes-Wunden Lust. | Und d. sang ich gläubiger weise: | D aß mir die Geliebte treu XII 4 Saadi,, | Er hat mehr ausgestanden als ich, | Und ich bin d. von seinem Orden 51,129 Wein ist ernstlich untersagt. | Soll denn d. getrunken seyn, [Trinke nur vom besten Wein 1> IX 4 eine vorangehende Behauptung widerrufend Daß du nicht alleine prangest, - | D. allein! 6,289 Und d. haben sie Recht die ich schelte: | Denn.. II 9 b iSv wenigstens, immerhin; nach Verneinung, meist betont Nicht Hatem Thai.. | Kann ich., seyn, | Hatem Zograi nicht,, möcht' ich seyn. | Aber bcyde d. im Auge zu haben | Es wird nicht ganz verwerflich seyn VIII 3 mit vorausgehendem ,wo nicht' [Hatem:] Wollte, wo nicht gar ein Rabbi, J Das will mir so recht nicht ein; | D, Ferdusi, Motanabbi, |

Docht — Dolmetscher Allenfalls der Kaiser seyn VIII 18 nach tiypoihet Konditionalsatz Gutes t h u . . | Und wenns den Kindern nicht verbliebe | Den Enkeln kommt es d. zu gut VI 5 C iSv dagegen, aber, jedoch: unbetont, am Salzanfang Gegensatz öd Verschiedenariigkeit von etw einleitend [Hatem üb ein Mädchen:] Leichtgedrückt die Augenlieder Eines, die den Stern bcwhelmcn Deutet auf den Schelm der Schelmen, | D. das andre schaut so bieder VIII 19 [Huri:] Wir steigen nie zu euch hernieder; D, wenn ihr kommt bey uns zu r u h n . . XII 6 IN 15 Vs 7 bei Gegensatz von Wunsch u Wirklichkeit Und so möcht' ich.. | Gar zu gern in deutscher Sprache | Paradieses-Worte stammlen. D. man horcht nun Dialekten Wie sich Mensch und Engel kosen XII 9 der Gegensatz wird durch Veränderung, Wandel hervorgerufen [Hatem zu Suleika:] Daß ich nun, verarmt, mein Leben | Nur von dir gewärtig bin. D. ich fühle schon Erbarmen |Im Carfunkel deines Blicks VIII 4 [Suleika:] Augen,. | Stchn.. inThränen. D. dein mildes sanftes Wehen | Kühlt die wunden Augenlieder VIII 34 (M) 14,3 6,468 Plp 3 Vs 9 an den Gegensatz is! Vorschlag, Rat, Warnung geknüpft Märkte reizen dich zum Kauf; | D. das Wissen blähet a u f , . | Horch an einer ändern Thüte | Wie zu wissen sich gebühre IV 9 Gleich sammeln sie große Spenden., | Ein Denkmal zu vollenden, \ D. ihren Vortheil sollte dann Die Menge wohl ermessen, Gescheiter war's den guten Mann Auf immerdar vergessen V 3 Die schönste das ist nicht die beste Braut, | D, wenn wir dich unter uns zählen sollen, | So mußt du das Schönste, das Beste wollen IV 1 bei nur schwach ausgeprägtem Gegensatz: zusammenfassend öd neuen Gedanken einleitend [nach Aufzählung kostbarer erdichteter Geschenke für die Geliebte] D. alle diese Kaisergüter | Verwirrten d. zuletzt den Blick VIII 14 Der Athem will nicht mehr zurück DieSeel' zur Seele fliehend, | Gerüche winden sich durchs Gluck,. | D. wenn es allgewaltig brennt ] Dann greifst du nach der Schale I110 Und er lief, da war der Thore | Wart und Thurn und alles anders. | D. zum nächsten Beckerladen Wandt' er sich Xil 10 [Schenke:] ein Schwänchen,. Dieses bring' ich meinem Schwane.. D, vom Singschwan will man wissen | Daß er sich zu Grabe läutet IX 15 Willst du sicher gehn, so mußt du wissen | Schlangengift und Theriak zu sondern - D, der reinen Wollust edler Handlung Sich.. zu überlassen., Ist gewiß das beste II 3 uö zweifelnde Frage einleitend Rot h und weiß.. | Wüßt' ich schönres nicht zu schauen; | D. wie Hafis kommt dein Schiras | Auf des Nordens trübe Gauen? l 10 nach Sätzen mit konzess Gehalt (gelegentl mit Nebensinn dennoch, trotzdem), mit vorausgehendem öd zu ergänzendem ,zwar', ,frei!ich', ,woht' Wird augenblicks zwar reparirt, |D. feines Auge den Makel spürt 6,304 [Hatem:] Dichten zwar ist Himmelsgabe, j D. im Erdeleben Trug IX 18 [Hatem:] Sollte wohl auch diese [Lieder] loben, | D, sie sind nur eingeschoben Vltl 26 Zugemeßne Rhythmen reizen freylich, | Das Talent erfreut sich wohl darin ;| D, wie schnelle widern sie II 7 Entgegen kommt er ihr gezogen, | D. er! d. ach! erreicht sie nicht VIII 31 Es klingt so prächtig, wenn der Dichter.. dem Kaiser sich vergleicht; | D, er verbirgt die traurigen Gesichter VIII 33 [Dichter:] Niedergangen ist die Sonne, | D. im Westen glänzt es immer IX 19 uö auch unter Wegfall eines gedankl Zwischengliedes Sie [die Kastanien] hängen längst geballet, Still, unbekannt mit sich [von außen zwar unverändert scheinend) .. D. immer reift von Innen | Und schwillt der braune Kern V!ll 26 [Hatem zu einem Mädchen:] Du dahinten hast der Augen [ Zweyerley, du kannst die beyden, | Einzeln, nach Belieben brauchen. [Du bist interessant] | D. ich sollte dich vermeiden VIII 19 einschränkend [Suleika zum Westwind:] Sag ihm nur, doch sag's bescheiden VIII 34 Var (M)

[Sag ihm aber, sag's bescheiden1' Text] iVMg mit ,nur' Höre den Rath den die Leyer tönt; | D. er nutzet nur wenn du fähig bist IV 1 Ein Werkzeug [Kamm] ist es.. j D. Spiel und Schmuck erquickt uns nur [Korr 6,458] aufs neue, | Erhielt das Werkzeug erst gerechte Weihe 6,297 nach Gteichsetzung Unterschied betonend Talisman,, | Amulete sind dergleichen [Auf Papier geschriebne Zeichen; [D. man ist nicht im Gedränge | Wie auf edlen Steines Enge l 2 * iZshgmit einer Steigerung [Mädchen:] Dichter will so gerne Knecht seyn, | Weil die Herrschaft draus entspringet; | D. vor allem sollt' ihm recht seyn, | Wenn das Liebchen selber singet VIII 19 [Schenke:] Heute hast du gut gegessen, | D. du hast noch mehr getrunken IX 15 Es hält dich auf.. | Der Blumen viel zu lesen; | U. hält nichts grimmiger zurück, i Als wenn du falsch gewesen IV 13 [Schenke:] Gerne hör' ich wenn du singest.. | D. ich liebe dich noch lieber, | Wenn du küssest zum Erinnern IX 16 2 verstärkend a eine Behauptung verstärkend, mebrf mit Inversion, auch im e/lipt daQ-Satz; bes iVbdg mit Flechtfertigung, Begründung, auch Tadel öd Klage Laßt mich weinen!,, | Weinende Männer sind gut. | Weinte d. Achill um seine Briseis! 6,290 [Suleika:] War Hatem lange d. entfernt, | Das Mädchen hatte was gelernt VIII 28 Hat d. der Eilfer | Abermals dich niedergeworfen! 53,33 (statt 34) O! daß der Sinnen d. so viele sind! VIII 22 uö gegensätzt Meinung abwehrend Wenn ich mich vergesse | Unter der Cypresse j Hält er [Schenke] nichts davon, | Und im stillen Kreise [ Bin ich d, so weise Vlil 24 Wo war das Pergament, der Griffel wo? | Die alles faßten! - d. so wars! ja so! IX 1 Zustimmung fordernd Schlimm ist es, wie d, wohl geschieht, | Wrenn Wahrheit sich nach dem Irrthum zieht VI 18 Ich dächte d., da konntest du erfahren | Was an dir sei 6,283 mein Herz, das d, mein eigen 6,287 uö ,da,. d.' iSv wenn auch; ,der ct.1 iSv obwohl er sein Lied.. J Da es d. dem Coran widerspricht II 2 L'nd so ists auch Hafisen ergangen | Der d, der bestbegabte war 6,476 Plp 13 b Aufforderung, Bitte, Wunsch verstärkend Eile d., Wiedehopf! Ill 11 [Dichter:] Sieh d. einmal die Kerzen, j Sie leuchten indem sie vergehn III 12 So sag mir d. 6,478 Plp 20 „Aber nenn' uns d, die Feinde!" V4 Laßt d,, ihr Narren, d, die Freude | Dem Weisen V 11 [Dichter:] Möcht ich wissen d., wie lange | Dauert noch der goldne Schimmer? IX 19 Var [Wissen möcht' ich wohl Text] Es möge d. keinen der Reichen verdrießen | Des Bettlers, im Eigensinn, selige Wonne l V 23 C Frage verstärkend Was d. buntes dort verbindet | Mir den Himmel mit der Höhe? 110 —*· jeSyn zu 1a dennoch vgl zu 1b immer immerhin Syn zu 1 c aber alle in freilich jedoch nur vgl dagegen Syn zu 2 denn nur nun vgl ja wohl 1) Qu dass Wein zu trinken Sünde ist. Wenn du also die Sünde begehst: so begehe sie wenigstens um des besten Weins willen Diaz, Buch Kabus 444 2) Qu Sage zwar das Wort, aber du sag's mil Bedacht Hafis 2,528

Docht Bavmwolifaden in Kerzen u Lampen Pflückt ihr Pambeh, mögt ihr traulich sagen: | Diese wird als D, das Heiige tragen. | Werdet ihr in jeder Lampe Brennen | Fromm den Abglanz höhern Lichts erkennen XI 1 —> LampenDoge Herzog, Regent einiger ital Republiken (Genua u Venedig) [Hatem:] Wie der D. von Venedig | Mit dem Meere sich vermählt VIII 8

Dolmetscher Sprachmittler, Übersetzer; zugl für geistigen Vermittler fremdsprachiger Kulturen [mBez auf geplantes ,Buch der Freunde'] Goenner, Foerderer | D." WissbReg 12 1) vgl sv Freund Anm 3

Donner — drängen Donner den Blitz begleitendes Grollen u Krachen bei elektr Entladung des Gewitters Heile mich Gewitterregen.. [Wenn jetzt alle D. rollen | Und der ganze Himmel leuchtet l 16 Metapher für laute, heftige Drohung Coran.. der Prophet, Verfasser jenes Buches., sieht daß, trotz dem D. seines Fluches, [Die Zweifel oft den Glauben uns verbittern 1 ' XM 1 vgl Kriegesthunder

würdest du theih die Sünde begehen, theils würdest du schlechten Wein trinken Diez, Buch Kabus 444f dort an jenem Ort, in nicht zu großer Entfernung, aber auch nicht in unmittelbarer Nähe des Sprechers Was doch buntes d. verbindet Mir den Himmel mit der Höhe? l 10 mii folgendem, näher bezeichnenden Relativsatz [Suleika:] D. wo hohe Mauern glühen j Find' ich bald den Vielgeliebten VNI 31 (M) nach vorangehender Oris-, auch Zuslandsbezeichnung im reinen Osten., j D., im Reinen und im Rechten, | Will ich menschlichen Geschlechten In des Ursprungs Tiefe dringen l l Gottes Thron {die Sonne].. was nur am Lob des Höchsten stammelt j Ist.. d. versammelt XI 1 In's Paradies.. ) D, leben sie das ew'ge Jahr Xfl 8 Wenn Wolke sich gestaltend umgestaltet, j Altmannigfaltige, d. erkenn' ich dich Vllt 42 idVbdg ,da und d.' iSv mancherorts Laß den Weltenspiegel Alexandern: Denn was zeigt er"? - Da und d, [Stille Völker, die e r . . j Zwingend rütteln möchte VIII 40 zugl ein zeitl Verhältnis einschließend: damals an jenem Ori im reinen Osten.. j Will ich menschlichen Geschlechten j In des Ursprungs Tiefe dringen . . j Wie das Wort so wichtig d. war, [ Weil es ein gesprochen Wort war t l Dorten der Himmel (iGz Erde) [Schenke zum Dichter:] Denn ich weiß du liebst das Dor[ten?], [ Das Unendliche zu schauen 6,436 Var1' zu IX 19 [Droben Text] —> allSyn da vgl hie hier

1) Qu In den Ansprüchen des Koran finden sich nur Befehle und Drohungen.. Der Koran donnert, er erschüttert, er belegt den Ungehorsam sogsr mit körperlichen Strafen O&lsner, Mohamed 19U47 Doppelblick versch Ausdruck beider Augen; zugl Anspielung auf die mensch! Zwienatur, bes des weibl Gemüts [Hatem zu einem Mädchen:] D u . . hast der Augen | Zweyerley, du kannst die bcydcn, [ Einzeln . . brauchen.. Dies, wenn jen's verwundend angelt, ] Heilend, nährend wird sich's weisen. [ Niemand kann ich glücklich preisen j Der des D-s ermangelt 15 VIM 19 1) andre Interpretation G.s Erkenntnisweise bezeichnend. Der Doppeiblicit gewähr! hinter dem Hinzelphänomen das Urphänom e n , . die Andeutung höherer Verhältnisse in dem, was ist und geschieht Ryctwer, Div51$ Doppelschein zwiefacher Gtanz (von Sonne u Mond) Als hinge des Kaisers Orden [Sonnemondorden] An mir mit D, 1 ' Vltl 38 [Als bünckte Varj

1) vgl Fateimife SchrGG 26; bei Msier, DivKomm 378 nur Verschreibiing erwähnt

1) vgl s v Orden Anm i Doppelschrift Geheimschrift; hier zweier Liebender, die in den Worten des Dichters (Malis) eigne Gefühle spiegeln Mir von der Herrinn süße Die Chiffcr ist zur Hand., j Ist unbedingten Strebens [ Geheime D., \ Die in das Mark des Lebens [ Wie Pfeil um Pfeile trifft 11 Vif l 37 Syn Chiffer Geheimschrift

dorther idVbdg ,vor> d.': von einem vorgenannten Ort aus: iZshg mit myth-relig Vorstellungen des Aufenthalts o'er Seelen nach dem Tode Will dein Ufer Sendemds enisagen, j Auf zum Darnawend die Flügel schlagen, j Wie sie [die Sonne] tagt ihr freudig zu begegnen [ Und von d. ewig euch zu segnen11 XI 1

1} Interpretationen weil Hatcm und Suleika beade su schreiben und beide sich wiederum spiegeln in Hafis Trum, HA2",6O7; anders Es sei eine Doppelichrift, Qa sie aus fremden Versen sich zusammensetzt, die von unbedingtem Streben eingegeben sei, ihm ganz zu gehören Düntzer, Div359;uie treffende Kraft dieser doppelsinnigen Worte Burdach, JAS,40f; Goethe beabsichtige einen Gegensatz zwischen der Einheitlichkeit eines unbedingten Strebens (d, h, der unbedingten Hingabe der Geliebten, wie sie diese in ihrem Brief ausgedrückt hat) und der doppelsinnigen Weise, in der sie diese aEs Geheime Doppclschrift formuliert. Der Sinn wäre also, rückhaltlose Liebe drückt sich in vorsichtig-zweideutiger Form aus StAtkins, EuehorSS, 1965,199

1) kann auf den Darnawertd (sti Anm 1) öd auf die Sonne (so, auch s v Jhron) bezogen werden dorthin nach einem vorgenannten Ort Wenn links an Baches Rand l Cupido flötet, j Im Felde rechter Hand j Mavors drommetet, j Da wird d. das Ohr/Lieblich gezogen, j Doch um des Liedes Flor j Durch Lärm betrogen l 12 iZshg mit myth-poet Paradiesvorstetlungen Göttliche Idee | In den Mädchen verkörpert j Liebe irdisch [Zieht hinauf j D. j Aber beyde zusammen 11 AA Plp 46 idVbdg ,da- und wohlSyn zu i erhalten hinnehmen nehmen zu 2 aufnehmen

empfinden a von der Aneignung eines Kunstwerks: etw anhören Ohne eigentt Kunstverständnis Aus wie vielen Elementen | Soll ein achtes Lied sich nähren? Daß es Layen gern e., | Meister es mit Freuden hören t 7 etw einfühlend verstehen, //eöenrfaft/Jen[Suleika:] Wie! Mit innigstem Behagen, | Lied, empfind* ich deinen Sinn! | Liebevoll, du scheinst zu sagen: Daß ich Ihm zur Seite bin VIII 39 (M?) b refl iVbög mit Präd: vom Gefühl eines inneren Zustandes; iZshg mit myth Schöpfungs- u Paradiesvorstellungen Da erschoii in Jammerklagen | Was die Ewigkeit verband | Und.. | Einsam sich, allein empfand VIII 35 Var [im Paradies] Ton und Klang jedoch entwindet | Sich dem Worte selbstverständlich, j Und entschiedener empfindet ] Der Verklärte sich unendlich XII 9 -* Selbst- unempfindlich Syn iünien spüren vgl erfahren vernehmen emporbrennen aufflammen, emporlodern; in der Vulkanmetapher von Liebesieidenschaft Nur dies Here es ist von Dauer., j Unter Schnee und Regenschauer] Brennt ein Aetna dir empor VIII 20 Var [Nebelschauer j Rast.. empor v/eitre Var; Rast.. hervor Text] Syn lodern vgl emporrasen hervorrasen emporheben für: an hohen Zweigen tragen; iZshg mit isiam Parädiesvorstel/ungen Weisheitsbaum an Baum cypresseragend | Heben Aepfel goldner Zierd empor' 1 XII 2 1) Qu vgl G ä r t e n . . Geschmückt mit Zweigen, die sich neigen., Darin sind Früchte alter Art Hammer, Koran-Übs 55.46u48uS2, Fundgr 4,79 . Parallelen droben im Paradiese wo kühle Bäche fliessen zwischen Palm bäumen und h'rüchte drüber hängen wie Gold 02,30 ChBufl 16.10.72}; Der weiche Orientale bspolstert sein Paradies um wohl geschmückte Tische, unter unverwelklichcn Bäumen, von denen Früchte des Lebens über die Ausecwählten.. herabhängen 37,256 FGA Aussiebten in die Ewigkeit

1) Parallele was eine empfangende Hand für ein schönes B i id macht 42!,213 MuR 2) Interpretation hier ist zu denken an Moses' Gesetztaieln.. an Zoroasters Zsnd-Avesta und., an Mohammeds Koran KMommsen, GtiMoallakat 37!

emporrasen von einer stürmischen Aufwärtsbewegung; in der Vulkanmetapher von Liebesleidenschaft Unter Schnee und Nebetschauer | Rast ein Aetna dir empor VIII 20 Var {Rast.. hervor Text; Regenfschauer] [Brennt.. empor weitre Var] vgl emporbrennen hervorrasen

empfehlen Zustandspass 1 jdn auf etw vorbereiten, jdn einführen (in den Gang tier Dinge) [Aufzählung von Beispielen für den Ungewissen Eintritt öd Ausgang eines Ereignisses] Am sichersten kannst du vom Rebstock sagen [ Er werde für dich was Gutes tragen. | So bist du denn der Welt empfohlen 1 ' IV 6 iS einer Einführung, die zum Zutritt berechtigt; IZshg mit islam Paradiesvorsteilungen [Huri;] wie die Gläubigen kamen, | Von dem Propheten so wohJ empfohlen, j

emporsteigen aufwärtsdringen, emporschweben; von geflugett vorgestellten Gedienten, iZshg mit myth-peel Paraöiesvorstellungen, für das Streben nach Unsterblichkeit [Dichter zur Huri:] Was auch in irdischer Luft und Art | Für Töne lauten | Die wollen alle herauf, l Viele verklingen.. j Andre, mit Geistes Flug und Lauf, [ Wie das Flügel-Pferd des Propheten, | Steigen empor und flöten [Draußen an dem Thor1' XII 5 vgl dringen {nach oben d.} steigen

emsig — englisch Jahre fliehen, Jahre kommen,[ Wachen e. auf die Knaben1' XII 10 [Schenke zum Dichter:] So hab ich e. von dir erharrt: In allen Elementen Gottes Gegenwart IX 20 IV 8 mehrf ,bis e.' Hans Adam.. [ Blieb er ein halber Klumpen, | Bis G. Noah für den Tropf | Das Wahre fand, den Humpen l 8 V)H 37 auf das Ende des Lettens deutend Das Leben ist ein schlechter Spaß,. [ Bis e. Erben mit Behagen ) Herrn Kanrmicht-Wiltnicht weiter tragen IV 15 -» un- Syn Ende (am E., zu E.) zuletzt

1) vgl s v Flugelpferd Anm 1u3; Parallele daß Dichlerworic : Um des Paradieses Pforte j Immer leise klopfend schweben l Sich erbittend ew'ges Leben i 1

emsig geschäftig, eifrig; ,e. sein' (mit folg Inf-Satz): sich sehr um etw bemühen, sich rastlos beschäftigen mit etw „Wir sinde. nachzuspüren, l Wir, die Anecdotenjäger.j Wer dein Liebchen scy.," ill 15 Syn bestrebsam vgl fleißig Ende einmal -d {Ab~)$chluß, Ausgang 1 tok [Suleika:] Hier, am E. des Canals [ Der gereihten Hauptallee VIII 27 eines Buches, aus europ Sicht, dem Anfang des oriental Buches entsprechend [Eingangs- u Ausgangswidmung) Unserm Meister., verpfände Dich, o Büchlein.. j Hier am Anfang, hier am E., | Östlich, westlich, A und 7,258,4 zuglauf zeit! Verhältnis bezügl: .ohne E.' iSv endlos, hyperbol in der Buchmetaphorik das Buch der Liebe.. Des Kummers Bücher ] Mit Erklärungen verlängert, Ohne End und Maas1' III 3 Var [Bände Kummers., [ Endlos ohne Maas Text} .kein E,': iZshg mit myth-poet Paradiesvorsteliungen für Unbegrenztheit, Unendlichkeit, Ewigkeit und nun dring ich aller Orten [ Leichter durch die ewigen Kreise., [ Ungehemmt.. [ Läßt sich da kein E. finden, [Bis im Anschaun ewiger Liehe j Wir verschweben, wir verschwinden XII 9 2 temp: vom Lied: Anfang u Schluß ineinander übergehend, im Hinblick auf die Gaselform mit durchgehendem Endreim (vgl unten die Vbdg ,zu E.') [Dichter zu Hafis:) Dein Lied ist drehend wie das Sterrigewölbc, [ Anfang und E, immer fort dasselbe I I 6 .ein E. machen' für etw aufgeben, nicht mehr anwenden Zugemeßne Rhythmen,, j Hohle Masken,, j Wenn er [der Geist] nicht, auf neue Form bedacht, [ J e n e r todten Form ein E. macht II 7 ,am E.' iSv endlich, zuletzt O! Nisami! doch am E. [ Hast den rechten Weg gefunden 2 ' III 3 V 5 ,zu E.': am Liedsusgang (vgl oben 2,1.Zit) Und was die Mitte bringt ist offenbar, | Das was zu E. bleibt und Anfangs war II 6 .miljdm zu E. sein': umjdn geschehen sein [Hatem üb Suleika:] Hätte sie sich weggewendet, j Augenblicks verlor ich mich. | Nun, mit Hatem war's zu E.; | Doch., j Ich verkörpre mich behende [ I n den Holden den sie kost V I I 1 1 3 ,jds E,' iSv Tod; verknüpft mit dem Schwangesangsmotiv als Steigerung zu höchster Vollkommenheit [Schenke zum Dichter:] vom Singschwan will man wissen [ Daß er sich zu Grabe läutet; Laß mich jedes Lied vermissen, [ Wenn es auf dein E. deutet'' IX 15 Syn zu 1 .Ohne E." endlos unendlich ungemessen vgl grenzenlos Maß (ohne M.) unbedingt unbegrenzt Syn zu Tod (sd) zu ,am, zu E.' endlich zuletzt zu ,m/f jdm zu E. sein' verlieren vgl zu 2 Ziel

1) Ou When three hundred and nine years had elapsed.. it pleased the T r u t h . . to awaken them Rieft, Seven sleepers, Functgr 3.370

endlos kein Ende nehmend; iZshg mit der Buchmetaphorik, hyperbol auf kaum verwindbaren Liebesschmerz zielend das Buch der Liebe.. Bände Kummers Mit Erklärungen verlängert, [ E. ohne Maas Hl 3 [ohne End und Maas 1 ' Var] Syn Ende (ohne E.) unendlich ungemessen vgt grenzenlos Maß (ohne M.) unbedingt unbegrenzt 1) Qii vom Kummer haste es die Erklärungen verlängert ohne Ende und Maass Diaz. Denkw 2,371 [Latifi üb Nisonanüschi (Niscbani) mit Beispielen seiner Versej

eng a räum! begrenzt Ein Siegelring ist schwer zu zeichnen, [ Den höchsten Sinn im e-sten Raum l 2 b übertr: geistig noch unentwickelt, beschränkt menschlichen Geschlechten [ In des Ursprungs Tiefe.. j Glaube weit, e. der Gedanke1' 11 einschränkend; von Bedingungen Die Bedingung doch ist e-ste Die sie niemals überschritten 53,37 [Doch bedingt ins aller engste j Das 6,471 Plp 7; Doch bedingt man sie aufs e-ste Var] -* allerengst beengen einengen Syn beschränken (beschränkt) zu a klein 1) Ou vgl KMcmmsen, GuMoaltakat 29t>

Enge Zustand eines begrenzten, beschränkten Raumes Talisman in Carneol.. auf Onyx Grunde., | Atnulete.. | Auf Papier geschriebne Zeichen; [ Doch man ist nicht im Gedränge [ Wie auf edlen Steines E. l 2 Engel Dat Pl einmal in früher Fassg -glen 1 nach relig (jüd-christ! u is/am} Vorstellung: übermenscht, zw Mensch u Gott stehendes Wesen der Wem von Ewigkeit.. j Oder.. vor den E-n geschaffen !X 3 Gottes Thron.. j Da ist unsers Daseyns Kaisersiegel, j Uns und E-n reiner Gottesspiegel 1) XI 1 [Engten Var] [im Paradies] man horcht.. Dialekten | Wie sich Mensch und E. kosen 2 ' Xlt 9 [Huri:] wie die Gläubigen k a m e n . . ) Besitz vom Paradiese nahmen, \ Da waren w i r . , so charmant, j Wie uns die E. selbst nicht gekannt XII 6 in legendärem Zshg, als Hüter der Siebenschläfer Aber jene schlafen immer, Und der E., ihr Beschützer, [ Sagt, vor Gottes Thron, berichtend: . .3) XII 10 2 hyperbol: engelgleiches Wesen Fatitna.. die holde.. [ Wie ein Leib aus Honigsgolde J Um des reinsten E-s Seele XII 3 1 .Fassg {Englisch allerreinste Seele | In dem Leib von Honiggolde XII 3 Text] vgl Gabriel

1) Ou vom Kummer [ hatte es die Erklärungen verlängert ohne Ende und Maass Diaz, Denkw 2,371 [Latifi üb Nischandschi (Nischani) mit Beispielen seiner Verse/ 2) Ntschani! am Ende hat dich auf den rechten Weg geführt der Meister der Liehe etti (s Anm 1) 3) zur Verknüpfung üer Motive von Dichtung Tod vgl „Du vergehst und bist so freundlich, j Verzehrst dich und singst so schön." [Dichter:[ ..Sieh doch einmal die Kerzen. | Sie ietichten indem sie vergchn Ifl 12

1) Qu In dem ömbkräyß der Sonnen,, sey das Paradetß.. bestehe, die Glückseligkeit der Heiligen darinne | daß sie derselben Licht gantz klahr sehen können | und zugleich GOtt [ als wie in einem die Strahlen zurück-werffcnden Spiegel Saison, Psrs Staatsu Regietungs-Beschreibg (Olear 1696} 49a 2} Qu vgl Das Geflüster der Bäume, Engdsstitnmen, und ein äolischer Strom, vom Throne des Ewigen herab, füllen das Ohr mit dem Zauber der Musik Oetsner. Mohsmed 54 3) Ou God ordered holy Gabriel to lay them to test.. the Most High sent an angel who never departed from the youths,. the Most High Truth had ordered the angel.. Rich, Seven sleepers, Fundgr 3,368 37

enden abschließen, aufhören: idVbdg .nicht e. können' im Hinblick auf das Dichten in Gaselform Unbegrenzt, j Daß du nicht e. kannst das macht dich groß, Und daß du nie beginnst das ist dein Loos II 6 (vgl s v Ende 2, 1.ZH) mit nichtpers Subj, vonjds Wirken u der Aufzählung seiner Werke [nach Nennung zweier Schriften von Diez] Und wenn mich nicht der gotdne Rahm beschrankte, [Wo endete was du für uns gethan! 7,222,23 —* voll- Vollendung vgl aufhören endlich nach langer Zeit, zuletzt, schließlich' bes Höhepunkt u Abschluß einer Entwicklung einleitend, auch in legendärem Zshg Aber jene [Siebenschläfer! schlafen immer., j

englisch engelhaft: von einer lauteren Seele Fatima . . J E . aüeneinste Seele | In dem Leib von Honiggolde XII 3 [vgl

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Enkel — enthalten Var s v Engel 2] iZshg mit der Hausmetaphorik Epitheton für Hafis' Gedichte (als Grundlage eines Chiftarnbriefwechsels zw Liebenden) Mir von der Herrinn süße | Die Chiffcr ist zur Hand.. [Von e-en Gemüthen | Ein vollbewohntes Haus VIII 37 Enkel Kindeskind; auch in legendärem Zshg Und als Ururvater prangend Steht Jamblikas Jugendfülle, Wie von Ahnherrn hört er sprechen | Hier von seinem Sohn und E-n, | Der Urenkel Sehaar umgiebt ihn1> XII 10 Gutes thu rein aus des Guten Liebe! | Das überüefre deinem Blut; \ Und wenns den Kindern nicht verbliebe | Den E-n kommt es doch zu gut VI 5 -> Urvgl Blut 1) Qu The old man then called his son,. the old man said: „..my grandfather . his name was Yamleekha.." ,. Yamleekha., embraced the old man and his son.- ,,-,ye are my children." ..Then Yamleekha said unlo his grandson: . , Rich, Seven sleepers, Fiindgr 3,377 entadeln refl: etw von seinem eignen Wert verlieren, sich selbst erniedrigen; in iron Zshg Wenn wir ändern Ehre geben l Müssen wir uns selbst e. | Lebt man denn wenn andre leben? V 2

Cathcdcr11 IX 12 vermeiden

Syn fern vgt zu ,&. bleiben' sondern

1) Qu Wer.. | In diesen Kreis.. gieng, | Wohl weit entfernet von dem Streit | Der Schulen und der Kanzeln war Hans 1,392 entfliehen jam fort/aufen, aus einem Dienstverhältnis entweichen Sechs Begünstigte des Hofes | Fliehen vor des Kaisers Grimme., [ Und der Fürst dem sie entflohen, | Liebentrüstet, sinnt auf Strafen11 XII 10 Syn ausreisen entlaufen fliehen vgt davonweichen entrinnen entweichen 1) Qu they., hegan to prepare for flight.. ..The only remedy is for us to fly." Rich, Seven sleepers, Fundgr 3,3S2u363 entfließen aus etw (Schreibgerät, Innerem) hervorfließen, in erweitertem Sinne u in der Wassermetaphorik auf den dichterischen Schaffensprozeß zielend Möge meinem SchreibeRohr Liebliches e.!1) l 1 Du [Hafis] bist der Freuden ächte Dichterquelle, | Und ungezählt entfließt dir Well' auf Welle II 6 Syn aufquellen brechen (b. aus) entquellen entspringen quellen vgl fließen 1) / Die Worte | so a us sei n er [Saaoisl he de r gcflosse n we rdc n a Is Zucker beliebet Saadi, Rosentet (Olear 1696) Vorrade; Deine Feder hört nie auf | Zucker auszuströmen! Hafis 2,366

entbehren (schmerzlich) vermissen: etw Staub den h ab' ich längst entbehret | In dem stets umhüllten Norden, [Aber in dem heißen Süden [ Ist er mir genugsam worden l 16 Niemals möcht ich e. | Im Leben den Eilfer 53,35 JOS Mitternachts weint' und schluchzt' ich, j Weil ich dein entbehrte. . ] Große Güter vermiss' ich III 9 Syn ermangeln missen vermissen vgl fehlen

entführen jdn mit sich fortlocken, fortführen; in myth Vorstellungen Wißt ihr denn auf wen die Teufel lauern,. [Und, wie sie den Augenblick erpassen, Nach der Hölle sie e-d fassen? Lügner sind es und der Böse wicht IE 2 {Dichter zum Schenken:] die Aurora | Ist in Hesperus entbrennet.. | Geh nur, lieblichster der Söhne, ] Tief tn's Innre schließ die Thüren; | Denn sie möchte deine Schone [ Als den Hesperus e.1) IX 19

entbrennen PartPrät auch -brennet von Liebe ergriffen werden: erot, im myth Bereich, zugl Farbassoziation weckend [Dichter:] Die Strohwittwe, die Aurora Ist in Hesperus entbrennet,. Und auf rothen leichten Solen | Ihn, der mit der Sonn' entlaufen. Eilt sie irrig einzuholen; Fühlst du nicht ein Liebe-Schnaufen? IX 19 relig im weitesten Sinne, Erotisches einschließend Wer im Stillen um sich schaut Lernet wie die Lieb erbaut., | Soll das Rechte zu dir ein Fühl in Gott was Rechts zu seyn. | Wer von reiner Lieb entbrannt [ Wird vom Lieben Gott erkannt IV 9 [So aber jemand Gott liebet, | Derselbig wird von ihm erkannt1' Var = Qu-E«erpt] Syn lieben verlieben (verliebt sein) vernarrt (v. sein) vgl entzünden

1) Qu vgl Wenn die Nacht einbricht haltet euere Knaben zu Hause, denn die Teufel irren herum zu dieser Stunde Hammer, Ausz aus der Sura (Stinna) oö dor mdl Überlieferung Mohammeds, Fundgr 1,277; üb Aurora, Entfuhrerin schöner Jünglinge vgt Röscher, Lexikon der gr. u röm. Mythologie t 1,1267f s v Eos. Interpretation vgl bes MMommsen, Stud Div 44u59f

1) Qu: I.Kor.s, 1-3, nach Wonlaut einer kattt Btbetübs, vgl Tgb 24. 9.

19 entfalten 1 a etw auseinanderfalten, -breiten Hudhud lief einher | Die Krone e-d III 11 b refl: nach allen Seiten zerstieben; vom Springbrunnen, iZshg mit einer Spiegelung der Geliebten in der Natur Wenn steigend sich der Wasserstrahl entfaltet, | Allspielende, wie froh erkenn' ich dich VIII 42 2 im geistigen Bereich, nur refl: sich aufschließ&n Und wenn dir [Hafisj kein Geheimniß blieb | Was Herz und Welt enthalte, | Dem Denker winkst du treu und lieb, | Daß sich der Sinn entfalte II 10 sich entwickeln Als wenn das auf Namen ruhte! | Was sich schweigend nur entfaltet, j Lieb' ich doch das schöne Gute | Wie es sich aus Gott gestaltet V 6 vgl entwickeln entfernt a in der Feme, fort, abwesend [Suleika;] War Hatem lange doch e. .. Da hat die Trennung sich erprobt VIII 28 b , etw e. (bleiben)': getrennt, geschieden Wie sollt' ich heiter bleiben | E. von Tag und Licht? VIII 23 [Mir will es finster bleiben, Im vollsten Monden licht Var] Doch bleib ich weislich weit e, [ Vom Streit der Schulen und

entgegendrängen Getrenntschreibg refl: sich (bettelnd, verlangend) hinstrecken wie sich kleiner Gabe | Dürft'ge Hand so hübsch entgegen dränget, \ Zierlich dankbar was du reichst empfanget., ein sprechend Streben! IV 4 entgegenhauchen umschreibend für eine sprachi-musikal Äußerung: jdm etw vorsingen [Hatem:] Ach, Suleika,. Sangest sonst nur meine Lieder., | Diese da sind neugeboren,, [ Hauchest du so froh-verwegen | Fremden Athem mir entgegen!1' VIII 28 Syn atmen vgl enthauchen sagen singen 1) vgl Atem Anm )

entgegenstellen Getrenntschreibg refl; sich hindernd in den Weg stellen; iZshg mit der Wegmetaphorik von Lebensproblemen, krit Situationen Auf dem Weg.. | Vieles wird sich da und hie | Uns entgegen stellen, | In der Liebe mag man nie | Helfer.. [ Geld und Ehre hätte man | Gern altein.. der Wein.. entzweyt V 5 entgegenziehen iVoog mit ,kommen': sich auf jdn zu bewegen, zu jdm hinstreben; iZshg mit dem Mythos von Helios u Wolkentochter, Vergleich iür die Hinwendung des Dichters zur Geliebten Helios.. | Fährt prächtig auf der Himmelsbahn. . Entgegen kommt er ihr gezogen, Doch., So.. | Weichst du mir.. davon V I I I : erreicht sie enthalten l zum Inhalt haben, umfassen, bergen An Hafis, | ,. Und wenn dir kein Geheimniß blieb | Was Herz und Welt enthalte, | Dem Denker winkst d u . . | Daß sich der Sinn entfalte II 10 II refl: sich etw versagen, entgehen

enthaltsam — entschieden vorgeschriebenen Zeremonien Wißt ihr wie Schehäb-eddin j Sich auf Arafat entmanteh 1 ' 111 15

lassen Wenn die Sonne sich., hervorhob. Wer enthielte | Sich des Blicks dahin? X11 Syn zu //versagen (sich v.) vgl entsagen meiden Verzicht (V, tun)

1 ) Qu „. . dcpouille-toi (pour temoigner ta reconnaissance) des vcfemens qui te couvrent . ." Le Schei'kh . . sc depouilla . . de sout cc qui le. couvroit Grang&ret de Lagrange, Poeme du Scbetkh Scherett Omar ban -Fare*, Fundgr 4,170

enthaltsam entsagungsvoll Prüft das Geschick dich weiß es wohl warum, Es wünschte dich e.! Folge stumm 1 · VI 3 1) Erstdruck in, Wilhelm Mei$ter$ Wanderjahra oder Die Entsagenden' 1821; Qu Prüf l dich das Loos, so hat es keinen anderen Zweck nicht, Als daß einst dein Herz rein durch Enthaltsamkeit sey Hafis i,452. vgl Giebt dir das Schicksal Frist, veräasse nicht den Weg, | Wer sagt daß eine Metze dem Betrug entsagt? [ Du frag' nicht um Warum und Wie, ein treuer Knecht | Vollzieht ein jedes Werk, das ihm sein Sultan sagt etxl 1,132l· Interpretation: Das Leiden wird als Prüfung in einem ErziehungsfiiOgramm des Schicksals aufgefaßt, dessen Aufgabe u Ziel die Entsagung ist Diese Enthaltsamkeit ist eine Art Lebenslust, die letztlich dem Leben selbst zugute kommt. Sie beschränkt sich nicht auf Einzelnes, vgl Nur wenige Mensehen gibt es, die.. um allen partiellen Resignationen auszuweichen, sich ein- für allemal im Ganzen resigniren. Diese überzeugen sich von dem Ewigen, Notwendigen, Gesetzlichen, und suchen sich solche Begriffe za bilden, welche unverwüstlich sind, ja durch die Betrachtung dei Vergänglichen nich! aufgehoben, sondern vielmehr bestätigt werden 29,10 Dichtung u Wahrheit IS. Vgl ferner HJWsilz, Arcadia 5.1970.197t

entquellen aus etw hervorquellen, entspringen: in der Wassermetaphorik für den dichterischen Schaffensprozeß [Hatem zu den Mädchen üb Suleika:] Kennt ihr solcher Tiefe Grund? | Selbstgefühltes Lied entquill«, | Selbstgedichtetes dem Mund Vlll 19 Syn aufquellen brechen (b. aus) entfließen entspringen queüen vgl fließen [-enträtseln]

entrauben iSv etw gewaltsam entreißen: Metapher vom Kamm, der Haare ablöst [Bitte um eine Loche] Was er sittsam nicht entraubte. Wenn sie sich's nun selbst erlaubte!! 6,298 Syn entreißen entwenden nehmen rauben stehlen wegnehmen vgl berauben bestehlen entreißen jdm etw gewaltsam fortnehmen, rauben; Metapher für Perlengewinnung [erdichtete Geschenke für die Geliebte] Wie Taucherschaar verwegner Männer Der Perle Schatz dem Golf entriß Vltl 14 Syn erlauben (sd)

entnauchen (Ton) blasend hervorbringen: vom Homsignai bei der Jagd, wohl metonym für das Horn Wo das Jagdlied aus den Büschen, Fülle runden Tons enthauchte l 12 vgl entgegenhauchen

entrichten etw bezahlen: idVbdg .Zinsen e. ': Metapher für Liebeserwiderung Den geretteten Schatz [Liebe] [ Für ewig 7.u sichern Theilt' ich ihn weislich | Zwischen Suleika und Saki, j Jedes. , ] Beeifert sich . . ] Höhere Zinsen zu e. IX 14 vgl bezahlen zollen

entladen retl: sich von etw entlasten, befreien; ,sich der Luft e.' für ausatmen, im Vergl Im Athemholen sind zweyerley Gnaden: j Die Luft cinzichn, sich ihrer e,1) t 4 Befreiung des übervollen, gepreßten Herzens durch die Dichtung Wenn die Brust, die redlich voiie, | Sich entladet euch zu retten V 7

entrinnen entkommen Rache nahmen wir völlige; j Es entrannen von zwei Stämmen | Gar wenige1' 7,14,23 von der Perle, Metapher für ihre Ablösung aus der Muschel: in parabol Zshg Die Perle die der Muschel entrann . . | Zum Juwelier., [ Sprach sie; ich bin verloren' X 4 vgt entfliehen entlaufen fliehen

1) Qu Ein jeglicher A them .. der wieder aus uns gehet Saadi, Ftossntal (Olear 1696.) Vorrede. Zum Vergl s Atemholen, etxfauch Parallele

entlang temp, eine zeitl Erstreckung bezeichnend Ich singe Morgen und Abend e. 6,296 vgl hindurch

1) Qu et non e.uasit ex duabus stirpibus, nisi pauciur = Und es entkam aus zwcyen Stämmen, | Nur wenig' Freytag, Carmen arabicum Wu23

entlassen jdn freilassen; iZshg mit dem Atemvergleich für Befreiung aus Lebensbedrängnis Athemholen.. j Die Luft einziehn, sich ihrer entladen, l Jenes bedrängt, dieses erfrischt; | So wunderbar ist das Leben gemischt, j Du danke Gott, wenn er dich preßt.. wenn er dich wieder entläßt1' 14 vgl fahren (f. lassen)

[-entrüstet]

s liebentrüstet

entsagen (in Selbstüberwindung) Verzicht leisten: seinen Wohn- Aufenthaltsort aufgeben iS eines Abschieds von der ird Welt Will dem Ufer Senderuds e . , ] Auf zum Darnawend die Flügel schlagen XI 1 sich von seinem Glauben lossagen, seinem Go ft abschwören Salomo . . entsagte sein[em] Gölte Nun entsag ich au[ch] den Meinen 6,470 Plp 5 zu 6,289 [Salomo verschwur den seinen, [ Meinen Gott hab' ich verleugnet 1 ' Text] Syn Verzicht (V. tun) vgl enthalten fahren (f. lassen) meiden missen verleugnen vermissen verschworen

1) vgl zu Qu u Vergleich s v Atemholen

entlaufen heim/ auf und davon gehen, fliehen; iZshg mit myth Vorstellungen [Dichter:] Aurora Ist in Hesperus entbrennet .. j Ihn, der mit der Sonn* e., j Eilt sie irrig einzuholen IX 19 Syn ausreißen entfliehen fliehen vgl tfavonwetchen entrinnen entweichen entlesen etw aus etw herauslesen {Kostbarkeit aus Wertlosem) [erdichtete Geschenke für die Geliebte] Golcon[d]as Grus und Sandgeschiebfen] [ Das kostlich erdgebohrne Glas | Der Paradies gebohrne[n] Lieb[en] ] Der Diamanten Pruntk entlas Vitt 14 Var [Der Diamanten Pracht erlas u Aus.. Grusgeschieben.. j Gewichte Diamanten las weitre Var; Dir Diamanten ausgespült1' Text] vgl erlesen lesen (i, aus) t)

s wohlenträtselt

1) Qu neigten seine Weiber sein Herz fremden Göttern nach . . daß sein Herz von dem Herrn, dem Gott Israels, abgewandt war f.KÖA 1t.4u9

Entsagung (in Selbstüberwindung errungene) Haltung des Verzichts: iZshg mit myth-poet Paradiesvorstellungen Erst Suleika, Erdensonne, ] Gegen Jussuph ganz Begierde, ] Nun, des Paradieses Wonne, j Glänzt sieder E, Zierde XII 3 Syn Verzicht

: s v ausspüten Anm t

entschieden stark, deutlich, tief, von einem Gefühl: iZshg mit myth-poet Paraüiesvorstellungen Und e-er empfindet j

entmanteln reff: sich des Mantels (der Oberbekleidung) entledigen; als relig-syrnbol Geste, Teil der für die Mekkapi/ger

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entschlafen — Entzücken (ausgemacht) bestimmt deutlich fest gut vg! sicher

entwendet 1 ' 7,15,10 Syn entrauben nehmen rauben stehlen wegnehmen vgl berauben bestehlen

entschlafen einschlafen Der Schencke schläfrig., entschläft IX 20 Var

1) Qu post eaedem ab eo rapina et pracda erai = nach seinem Morden, ? Zum Raube ward er ihm und Beute Fwytag, Carm&n arabicurn 13u24

Der Verklärte sich unendlich XII 9

Syn ausmachen

Entschluß fesler Vorsatz, Entscheidung (zu best Lebenshaltung) E. l 14 Tit Var1' [Dreistigkeit Text; vg] Dichterglück WiesbReg 90; vgl Alles weg! was deinen Lauf stört! [ Nur kein düster Streben!., | Und so mag des Lebens Erzklang | Durch die Seele dröhnen! Kontext] 1) Zelters Ueäertatet 1818

entschuldigen ,e!w soll jdm entschuldigt sein': von jam verzeihend (wegen Verspätung) aufgenommen werden Sey dem fröhlichen Vereine j Dieses späte Lied entschuldigt, | Das.. l Eurem schoenen Tage huldigt [nachträgt zum. 50-jh Dienstjubiläum von Kirms u Schardt] IV 11 Plp [im.. Vereine Plp Var] Syn verzeihen Entschuldigung einmal -schuld'gung ,{jdm) zur E. dienen': jds Haltung verstand! u verzeihlich erscheinen lassen Wenn d u . . Huld'gung l Diesem Seid'gen Ding [K^euz] verlangest; ] Diene mir es zur Entschuldung j Daß du nicht alleine prangest 6,289 [E. Var] „..das Mädchen., versteht sich auf Schmcichelcycn." [ [Dichter;] Ich bin zufrieden daß ich's habe! j Mir diene zur E.; | Liebe ist freywitlige Gabe | Schmeichcley Huldigung 111 10 entsenden aus etw heraus-, hervorschicken; iZshg mit der myth-poet Vorstellung einer Entsendung der Geliebten aus dem Paradies, Motiv auch bei Hafis der Prophet., sieht d a ß . . | Die Zweifel oit den Glauben uns verbittern, j Deshalb entsendet er den ewigen Räumen | Ein Jugend-Muster1' Xtl 1 Syn senden (s. aus) vgl schicken 1) O komme Geliebte, die vorn Paradies | Der Hüter für mich auf die Erde gebracht Hate 1,284

entspringen seinen Ursprung nehmen: entquellen Wie euch Senderud aus Bergrevieren i Rein entspringt, soli er sich rein verlieren Xt 1 erwachsen, entsprossen Und sogleich entspringt ein Leben, j Schwillt ein heilig, heimlich Wirken, | Und es grunelt und es grünet l 16 hervorgehen aus [Mädchen:] Dichter will so gerne Knecht seyn, j Weil die Herrschaft draus entspringet VIII 19 Syn aufquellen brechen (b. aus} erttfneBen entquellen entsprossen queHen sprossen (s. aus) entsprossen aus etw hervorwachsen; Metapher für hervorgehen, von Gefühlen Fünf Dinge bringen fünfe nicht hervor.. [ Der stolzen Brust wird Freundschaft nicht e,'' IV 2 [In Kömgsherzen mag nicht.. sprossen Var] Syn aulquellen entspringen sprossen {s. aus) 1} Qu I.'amiiii ne se trouvc point dans te cceur des rois Silv. de Sacy, Fsrid-eddin Altar, Penö-Nsmeh-Übs, Furtdgr 2,229

entweichen sich entfernen: sich zurückziehen Schenke spricht, | Geh' mir weg verschmitzte Dirne!.. | Glaubst du wohl mich zu betrügen [ Daß du jetzt verschämt entweichest? IX 9 von innerem Besitz iSv verlorengehen [Schenke zum Dichter:] Was ich je dir abgehöret | Wird dem Herzen nicht e. IX 19 Syn davonweichen schwinden verschwinden weichen vgl ausreißen entfliehen entlaufen fliehen flüchten entwenden Zustandspass etw rauben, stehlen, jdm etw (wieder) abnehmen War er [der Tote] beraubt, ( Die Beute

entwickeln (sich, etw aus etw) herauswickeln: aus einer Umhüllung ein Ey.. ein Zauber Bündel., ihr Knaben zersprengt die Hülle 1 ., | Da platzt u reißt es ein derbes Kindlein ] Entwicklet 11 6.46 Plp 3 [Da platzt der Kuchen ein mächt[ig] Kindlein [Entwickelt., allzu derbe Glieder andre Fassg] hervorbringen; iZshg mit einem We/tschöpfungsmythos Morgenröthe,. [ Sie entwickelte dem Trüben ] Ein erklingend Farbenspiel VIII 35 vgl entfalten 1} Qu es kam ein Knabe heraus Diez, Denkw 2,421 OghuzCyclop

entwinden refl: sich tosmachen, befreien von etw; iZshg mit myth-poet Paradiesvorstellungen Mag m a n . , in Blicken j Sich rhetorisch gern ergehen, Und zu himmlischem Entzücken Ohne Klang und Ton erhöhen. ] Ton und Klang jedoch entwindet | Sich dem Worte selbstverständlich 11 X I I 9 1) interpretation vgl s v Klang Arwn 3

entwirren jdn aus Verwirrung zur Klarheit führen Mich verwirren will das Irren; [Doch du weißt mich zu e. . . jGieb du meinem Weg die Richte l 4 entziehen refl: sich (von den Wirkungen einer magischen Gewalt, Anziehungskraft) frei halten, frei machen Wer entzieht sich sollcher Macht [ „So gefährlich ist dein Wesen | Als erquicklich der Smaragd" III 7 Var [Warum übst du solche Macht! Text] entzücken auch Zustandspass (jdn) beseligen, in einen Zustand höchster Wonne u Begeisterung versetzen: im Hinblick auf Liebeswonne Behramgur.. sprach entzückt aus reiner Seele Drang; | Dilaram.. Erwiederte mit gleichem Won und Klang Vtlt 29 Daß Suleika von Jussuph entzückt war j Ist keine Kunst Vtlt 2 [in Jussuf vernarrt war Var] iZshg mit myth-poet Paradiesvorstellungen [Dichter zur Huri:] Deine Liebe, dein Kuß mich entzückt! Xlt 6 in metaphor Zsrtg, auf geistiges Erleben zielend Fächer Staebe ] Aber das was mich entz[ückt]]daß ihr Auge durch II 9 Plp [Das Wort ist ein Fächer! Zwischen den Stäben ] Blicken ein Paar schöne Augen hervor., das Mädchen verbirgt er nicht, ] Weil das schönste.. j Das Auge, mir in's Auge blitzt Text] im Hinblick auf den Zustand der Trunkenheit, der Ekstase des Dichtenden u Liebenden Lieb', Lied und Weines Trunkenheit .. ] Die göttlichste Betrunkenheit | Die mich entzückt und plagt IX 10 im Hinblick auf ästhet Genuß Juweel und Perle! sey das Äug' entzücket! | Der schönste Schmuck ist stets der Mousselin Vill 13 Syn beglücken erbauen erfreuen ergetzen Entzücken Beseligung, höchste Wonne, Begeisterung: Liebeswonne [Suleika:] Sag du hast wohl viel gedichtet?.. [Hatem:] Ja' von mächtig holden Blicken, j Wie von lächlendem E. VII111 ästhet Genuß einschließend Er [Jussuph] war schön, sie sagen zum E. Vill 2 iZshg mit myth-poet Paradiesvorstellungen Doch man horcht nun Dialekten ] Wie sich Mensch und Engel kosen.. [ Mag man ferner auch in Blicken j Sich rhetorisch gern ergehen, [ Und zu himmlischem E, | Ohne Klang und Ton erhöhen XII 9 gesteigertes Lebensgefühl Wenn der [Karawanen-JFührer mit E., | Von des Maulthiers hohem Rücken, | Singt, die Sterne zu erwecken, | Und die Räuber zu erschrecken l 1 künstleri-

entzünden —er, sie, es sehe Begeisterung des Schaffens u am Geschaffenen Mag der Grieche seinen Thon | Zu Gestalten drücken, [ An der eignen Hände Sohn j Steigern sein E.;| Aber uns ist wonnereien j In den Euphrat greifen I 13 Syn Freude Genuß Giück Heil Lust Seligkeit Vergnügen vgl Wollust

er, sie, es PersPrort 3. Pers Sg; gelegen!! in betonter Anwendung Großschreibg; ,es' häufig verkürzt zu 's; selten Gen mein Freund.. [ Ich denke seiner'1 7,131,19 die Sonne.. ihrer würdig aufgenommen 4,5 1 1 ein vorangehendes Subst, Numerale öd Pron aufnehmend a unbetont Schenke spricht, j . , Schenk' ich meinem Herrn zu D a n k e . . küßt er mir die Stirne IX 9 der Geliebten | Zu verkünden daß ich ihr Ewig angehöre III 11 [Saki:] Und verbirgst nicht das Gewimmel j Wie sich's dir im Busen regt IX 18 uö im Genus vom vorangehenden Bezugswori abweichend (meist das natürl Geschlecht berücksichtigend) Die Sonne, Helios der Griechen, | Fährt., auf der Himmelsbahn. . [ Blickt er umher, hinab, hinan Vtlt 32 [Suleika:] Das Mädchen hatte was gelernt., war sie so schön gelobt VIII 28 „. Wer dein Liebchen sey.." .. {Sucht sie auf III 15 Ein Jugend-Muster.. | Sie schwebt heran.. j Das Himmels-Wesen.. möcht ich sie so treulich küssen XII 1 Reg! ein Neugeborner fromme Hände, (Daß man ihn sogleich zur Sonne wende!.. | Fühlen wird es jeden Morgens Gnade X11 [wird er Var2'] uö innerhalb desselben Satzes das absolut vorausgeschickte Subst aufnehmend, meist als Subj, seltener als Obj, mehrf in der frage Ein Spiegel er ist mir geworden VIII 38 [Ein Spiegel ist mir geword[en] Var] Der Foete warum scheut er nicht [ Sich mit solchen Leuten einzulassen! I I 2 Doch sein Lied man läßt es immer walten II 2 Unauflösliches wer löst es? Ill 3 uö unoest Numerate öd Pron aufnehmend [Vesin] Der gute Mann hat wenig begehrt, [ Und hält' ich's i h m . . gewährt VI 17 [ich Var3'] Gott.. läßt einen jeden wie er ist VI 6 Wie etwas sey leicht Weiß der es erfunden und der es erreicht 4 ' VI 1 uö einen mit, wer' öd, was' eingeleiteten Satz aufnehmend, auch nach zwischenliegendem ,der' öd,das' Wer mit gläubiger Nadel sticht | Ueberall soll gutes Wort ihn freuen V! 1 Was euch unrein dünkt, es sey bedecket XI 1 Wer in mein Haus tritt der kann schelten,. [Vor der Thür aber müßt' er passen VI 13 was ich froh.. sprach, [ Das klang z u r ü c k . , ] Nun tön' es fort Vlll 29 uö b betont [Suleika:] Wer konnte solch ein Paar vereinen?., [Hatem:] Der Sultan könnt' es, er vermählte l Das,. Weltenpaar Vlll 12 [der Var] [Dichter zur Huri:] wie zart | Erinnerst du dich deines Trauten! .. sie {die Gespielen],. sollen acht haben [ D a ß . . j Wenn Er kommt seine Gaben Jedem zu Gute kommen; i Das wird beyden Welten frommen XII 5 [er Var5'] iVbdg mit .selbst', .allein' Jesus.. dachte | Kur den Einen Gott.. j Wer ihn selbst zum Gotte machte j Kränkte seinen heil'gen Willen 6,288 Die Inschrift.. hat nichts hinter sich, ] Sie ist sie selbst l 2 Verbrannt sey j e d e r . , [ Wer spricht.. wie Misri — er allein j Sey ausgenommen II 5 Vtlt 32 Vs 7 in Gegenüberstellung zu ändern Personen An meine Liebste dacht' ich - wie sie liebt? j Das weiß ich nicht; was aber mich bedrängt! IX 1 Daß Suleika von Jussuph entzuckt war.. J Er war jung. . | Er war schön.. Schön war sie.. j Aber daß d u . . | Feurige Jugendblicke mir schickst.. Vlll 2 [Suleika:] Vor Gott muß alles ewig stehn, ] In mir liebt Ihn IV 25 unsern Kaiser., j Was ist denn Hoheit?.. Du schaust mich an, ich bin so groß als Er Vttl 13 Ein Liedchen. . j Worauf die Mädchen lauern. | Und Blumen sing' ich.. | Von Ihrem Schawl herunter, | Sie weiß.. was Ihr gehört l 5 [Von meines Liebchenfs] Schawle Var] uö mit folg Relativsatz öd Appos [Dichter:] Aurora | Ist in Hesperus entbrennet . . j Ihn, der mit der Sonn' entlaufen, |Eilt sie.. einzuholen IX 19 die Sonne,, Ich fühlte,. |Mich mit ihr, der kommenden, getragen XI 1 uö c im Kontextod in den Fassungen wechselnd mit PersPron öd PossPran der i. Od 2. Pers Haben sie von deinen Fehlen ] Immer viel erzählt.. j Hätten sie von deinem Guten . . dir erzählt.. das Allerbeste ( Blieb ihm nicht verhehlt.. | Nun als Schüler

entzünden nur in Feuervergt u -metaphorik a in Brand setzen: im Vergl, deutend auf geistig-künstlerische Anregung Denn wie ein Funke fähig zu e. Die Kaiserstadt,. | So schlangs von dir [Hafis] sich fort mit ew'gen Gluten ] Ein deutsches Herz von fri schein zu enrmthen II 7 Metapher für: in Liebe entbrennen lassen, Liebe erwecken Wortbild entzündet, Liebe schürt zu: ] Rustan und Rodawu' 1 111 1 jdn zu etw anfeuern, begeistern Talisman . . ! Wenn das eingegrabne Wort j Allahs Namen rein verkündet, j Dich zu Lieb' und That entzündet l 2 b refl iSv in Brand geraten: Metapher für das Erscheinen der Morgenröte, das Aufgehen der Sonne, iZshg mit einer Spiegelung der Geliebten in der Natur Wenn am Gebirg der Morgen sich entzündet, | Gleich, Allerheiternde, begrüß' ich dich V I I I 42 Syn zu a anfeuern begeistern ermuten vgl entbrennen fassen 1) vgl Auch dem Sal macht man eine Schilderung von Rodabu, die ihn gleichfalls in Flammen setzt AA Plp 94: vgl zur Personemenvechselung s v Rodawu Anm i

entzweien Zwietracht erregen Und der Wein . , entzweyt am Ende11 V 5 vgl trennen

Der

1) Ou vgl Der Satan will nur zwischen euch Feindschaft und Haß werfen durch Wein und Spiel Koran (ed Reclam) 131, Sure 5.93(91)

entzwingen jdm etw abpressen, bei jam eine unwUlkürt Reaktion hervorrufen: in (an ein Beispiel von Schafen anknüpfendem) metaphor Zshg Stell' ich mich wohl ungebärdig j Wenn mir die Wolle kraust? j Nein! Die Ungebärden entzwingt mir j Der Scheerer der mich zerzaust 111 13 Enweri Auhadu'd-din Muhammad Anwart, pers Dichter (gest. 11 es öd 1169/70)^ (Rypka, Iran. Litgesch T 90) E. sagt's, ein herrlichster der Männer, | Des tiefsten Herzens, höchsten Hauptes Kenner: j Dir frommt . . | Geradheit, Urtheil und Verträglichkeit*' VI 5 1) vgf Enweri. [Stirbt 1152 7.53: vgl ebd 53ft u SS; Qu Er starb. . im Jahre 547 (1152) Hammer, GeschRedekPers 89: anderes Todssäaturn bei Herhelol, vgl Weitz, Div 496 S v Eriweri 2) Ou: Hammer. nweri, Rath)

epha gr .autos e. ': er selbst hat gesagt. ., dogmat Formel der pythagoräischen Akusmatiker (vgl s v autos); als iron Ausfall gegen blinden Autoritätsglauben, Festhalten an überholten Traditionen^ Ihr lieben Leute bleibt dabey j Und sagt nur: Autos e.! j Was sagt ihr lange Mann und Weib, | Adam so heißts, und Eva VI 12 Syn sagen 1) vgl T i. 55,2 v 29. }1. 77

Ephesus Stadt in Kleinasien, am ägäischen Meer; Handlungsort der Siebenschläferlegende, melonym für die Bewohner E., gar manches Jahr schon, j Ehrt die Lehre des Propheten [Jesus" Xlt 10 1) Quin the country of Rouin there was city called Ephesus.. the emperor was a true believer . . following the religion of the prophet Jesus Rich, Seven sleepers, Fundgr 3, 353u373

Eppich

alte in der DtcMersprache bevorzugte Form für

Efeu; in seiner Eigenschaft als umschlingendes, sich anklammerndes Gewächs, iZshg mit einer Spiegelung der Geliebten in der Natur Und greift umher ein tausendarmger E., | O! Allumklammernde, da kenn' ich dich Vllt 42

99

eräugnen mich, zu kommen. ] Endlich auserwählt IV 8 (Blieb mir Vars)] [Hatern:] Locken! haltet mich gefangen., j Du beschämst.. j Jener Gipfel ernste Wand.. [ Schenke her!.. j Diesen Becher bring' ich Ihr! Vtll 20 [dir Var] Aber ihr wollt* besser wissen | Was ich weiß., | Seht i h r , , meine Werke, l Lernet erst: so wollt' er's machen V 8 Denkt nicht schlimmer von mir ] Den ihr sonst weise nanntet, | Großes Uebei betrifft ihn! Ill 9 2 vorausweisend auf sin Subs t: desselben Satzes, bei nachgestellter Appos Wenn sie das Auge nach sich reißt Die wandelnde Cypresse tl 10 Sei er süß j Der Himmelswein! 6,303 uö des folg Hauptsatzes Eh er singt und eh er aufhört | Muß der Dichter leben l 14 3 ohne Bezugswort, gelegentl betont, auch durch Großschreibg hervorgehoben, mit aus dem Kontext öd der Situation erschließbaren Bezug auf: die Geliebte, den Geliebten, den D/cWerWenn sie mich an sich lockte j War Rede nicht im Brauch Vtlt 23 [Suleikai] West.. du kannst ihm Kunde bringen Vltl 34 (M) Schreibt er in Neski, j So sagt er's treulich 6,292 [Suleika:] Daß ich Ihm zur Seite bin. | Daß Er ewig mein gedenket, j Seiner Liebe Seligkeit., der Fernen schenket, Die ein Leben Ihm geweiht VIII 39 (M?) uö den Helden eines Gedichtes (Gedichtanfang) Unter detn Felsen am Wege | Erschlagen liegt er, In dessen Blut | Kein Thau herabträuft.. j Große Last legt' er mir auf 7 ' 7,12,3u7 Gott Er hat euch die Gestirne gesetzt*' l 3 Er der einzige Gerechte | Will für jedermann das Rechte i 4 [vgf das vorangehende Ged Gottes ist der Orient] Gegenständliches: Kamm Was er sittsam nicht entraubte, [Wenn sie sich's nun selbst erlaubte!!91 6,298 Gabe, eine Locke Ach, ich kann sie nicht erwidern 6,299 II ,es' in Sonderbedeutungen 1 bezogen auf efw Bestimmtes, das verallgemeinert, a/s Aligemeineres gefaßt wird a Einzelbegriffe, ohne Berücksichtigung der gramma! Kongruenz, bes auch wenn ein Genusunterschied zw Beziehungswort u Prädikatsnomen vorliegt fSchenke:] Welch ein Zustand!., j Ferser nennen's Bidaniag bilden, ] Deutsche sagen Katzenjammer IX 13 Ein Tulbend.. j Sie nennen's Krone VIII 13 uö häufig ,es ist, es sind', auch bei Identifizierung Wenn d u . . [ Deine Leidenschaft mir zuwirfst | Als war's ein Ball Vtft 16 Hier! vor mir liebte der Liebende, War es Medschnun..? 6,293 Ja du bist es! meiner Freuden l Süßer, lieber Widerpart VIII 35 Ja! die Augen warens, ja! der Mund Die mir blickten, die mich küßten III 4 uö b ein Prädikat (mit Obj öd ad v Bestimmung) [Schenke:] Herr, du hast genug getrunken.. | Mohamed verbietets IX 17 Und ich bin von eurem Glücke | Immer wie ich's war erbaut 6,295 Aber beyde.. im Auge zu haben | Es wird nicht., verwerflich seyn VIII 3 uö gelegentl mit verschobenem Bezug ehrlich seyn j Ist doch das beste, | War es [der damit verbundene Zusiand] nur kümmerlich | So steht es feste IV 10 [Mädchen:] Möchten w i r . , gemalt seyn, [ U n d , wenn du es [das Malen] billig machest.. VI l i 19 uö auch einen ganzen Satzinhalt Uebermacht, Ihr könnt es spüren, Ist nicht aus der Welt zu bannen V 4 uö 2 bezogen auf etw Unbestimmtes öd Unpersönliches a. als Sub], bes im Natur- u Empfindungsbereich Und es grunelt und es grünet 116 [Dichter:] Niedergangen ist die Sonne, j Doch im Westen glänzt es immer IX 19 Es thut so weh, so wohl hernach II 10 So, mit morgenrothen Flügeln | Riß es mich an deinen Munct Vtlf 35 [Huri zum Dichter:] Ja, reim' auch du nur unverdrossen, [Wie es dir aus der Seele steigt! XU 6 daß es uns berückt X 10 Ob's nachtet oder tagt IX 10 er [Gott] sprach das Wort: Es werde!10' VIII 35 uö ifestVbdgn u Wdgn bedarf es keiner Offenbarung XI 1 wo dir es fehlet IV 18 G'nüg es dir an meinen Liedern 6,299 Thut und leidet, wie sich's findet IV 20 Darauf kommt es.. an IX 11 wenns zum Schlimmsten kommt V 5 Es hat nichts zu bedeuten X 9 uö, vgl s v eräugnen, ergehen,

i 00

geben, gebühren, gehen, gehören, heißen, helfen; Gefahr (G. haben) Not (N. haben) häufig ,es ist.-" Es war ein wüstes Wesen IX 12 Ganz anders ist's in dieser Welt IV 16 Es ist gut X 10 Tit Also war es und wird bleiben V 6 UÖ b als Obj Sollte nicht wie's einer thut j Auch der Andre treiben V 5 [Huri:] Weiß nicht grade wie ichs mache, j Kommst mir so verdächtig vor! XI! 4 Doch wenn sie es recht bedenket X 2 uö, vgl s v bringen, halten, meinen, treffen, treiben, verstehen, wagen, wissen ifestWdgn Lasst es.. [ Euch angelegen seyn Vfll 37 Var [Laßt euch.. [ Recht angelegen seyn Text] Wie lieb sie mir's angethan III 13 [Huri:] hatt* er sich's nicht versehn XII 6 eh ich michs versehe VIII 3 Var [mich Text] 3 Formales a/s Vortäufer: eines folg Subj Es schwillt die Brust, es bräunt der Flaum M 10 Es bleibt Idee und Liebe! IV 17 uö eines folg Subj-Satzes Aber Tage währt's, j Jahre dauert's, daß ich neu erschaffe.. deiner Verschwendungen Fülle VII116 Es hält dich a u f . . | Der Blumen viel zu lesen tV 13 Euch mög' es nicht bedünkeln j Es sey gemeines Funkeln [I.Beleg] V 1 uö hierzu auch Fälle, in denen das log Sub] im folgenden Hauptsatz ausgedrückt ist Ist es möglich,. [ Drück' ich wieder dich ans Herz! VIII 35 Sicher ist es ich gewinne Einen Sinn für alle diese Xlt 9 53,466 Var zu 6,471 Plp 7 Vs 1 seltenereines folg Obj-Satzes Herr und Herrin sehn es gern [ Daß sie beyde mich gefunden IV 22 Hör' es Gott was ich dir biete! Vif 1 VI11 14 Vs 1 hierzu auch Fälle, in denen das log Obj im folgenden Hauptsatz ausgedrückt ist [Dichter zur Huri:] Ich wollt es beschwören, ich wollt es beweisen, Du hast einmal Suleika geheißen XII 8 Gesteht's! Die Dichter des Orients | Sind größer VI 6 Sagt es niemand,. [ Das Lebe nd'ge will ich preisen Das nach Flammentod sich sehnet 1 1 7 uo b zur Hervorhebung des Vorgangträgers, mit nach folg Relativsatz Ein Tulbend ist's der unser n Kaiser schmücket VII) 13 Es ist die Liebestrunkenheit die mich erbärmlich plagt IX 10 [Suleika:] ich bin's die dich bestahl Vtlf 5 [Dass dein Herz ich selber stahl Var (M)] vgl der, die, das 1) nach einem Chiffernbr Mariannes: Ou Immer dachte ich dein Hafts 1,270 2) vgi hierzu Burdach er R (nicht eigenhändig!) Düntzcr, aber Goethe braucht gewiss mit künstlerischer Absicht das Neutrum, weiches das Geschlecht des Kindes und seine Persönlichkeit verhüllt, und gerade der Wechsel ihn-es stimmt zu dem schwerflüssigen Stil des Gedichts WA ,44> 3) WA 6,410nach Erich Schmidts Kollation, als Var R (Reinschrift}: neuere Lesung von Maier, nach Hildegard Seife für diese Var: ichs 4) Qu Das Leichte von der Sache kcnni ihr Urheber, darum hat er auch den Vortheil davon Diez, Denkw , 95 Buch dOghuz 5) andere Interpretation er bezieht sich auf jedem im folgenden Vers; auch andere Künstler sollen belohnt werden Trunz, HA2",627; die Grolischreibg in Reinschrift, Ms , neuer D/v :(e) (von G geändert aus Kleinschreibg) u Au$g l.H. (Taschenausgj weist eher au! den zuvor genannten .Trauten'. 6) vgl zum Personenwechsel s v du Anm 7) On Profecto in via,, profecto ocdsus, in cuius sanguinem ros non decidit. Venire fecit super me onus = In einem W e g . . liegt getödtct einer, j Sein Blut wird nicht betaut vum Himmel.. Er legte diese Last auf mich Freytag, Carmen arabicum 18u21 8} Ou: Hammer, Sternbilder tiArab, Motto, Fundgr 1.1, vgl s v Gestirn Anm 1 9) in einer Hs zum sechsten Vers Zeichnung eines Kamms, zum siebenten einer Schere, vgl 6,458 10) Ou wj/das Wörtchen Kiun d. i. das Schöpfungswort: Werde, in dem schon die Bestimmung des Wcltcnschicksals,. verborgen lag Hammer, Hafis 2,563; vgl Der Schöpfer der Himmel und der Erde, und suerein Ding beschließt, spricht er nur zu ihm „Sei!", und es ist Koran (ed Rectam) 47, Sure 2.1 i 1(117), so auch öfter im Koran

eräugnen alte Form für ereignen'' reff: Ereignis werden, sich (vor Augen) begeben, zutragen Und ich will nicht besser scheinen | Als es sich mit mir eräugnet 6,289 Syn geschehen 1} auch sonst bei ti 785

alleren Zeitgenossen (Lessing}, vgl DWb 3,699

erbarmen — Erde erbarmen reft: Mitleid fühlen u helfen Der Neidische erbarmt sich nicht der Blöße1* IV 2 iZshg mit einem Weltschöpfungsmythos Stumm war alles, still und Öde.. j Morgenröthe., erbarmte sich der Quaal; | Sie entwickelte dem Trüben ] Ein erklingend Farbenspiel VIII 35 1) Qu L'envieux.. pourroil-il avoir j'odorat sensible au parfum de la compassion? Sitv. äe Sacy, Ferid-eddin Attar, Peno-Namäft-Übs,

1) Qu ich werde Einen Spiegel Gotten dir .schicken. fAnm.f Unter dem Spiegel Gottes versteht der Dichter hier sein Herz. Ich will dir mein Herz schicken, damit du dich darinn wie in einem Spiegel sehen könnest Hammer. Halis 1,141

erblinden blind, geblendet werden: von jds Schönheit, hyperbolVier, die allerschönsten Frauen, |Daß, gereizt sie anzuschauen, ] Hüuris fürchten zu e. Xlt 3 l.Fassg

Furidgr 2,229

Erbarmen für Liebeserbarmen, Mitleid mit der LiebesQual u Erhörung [Hatern;] Daß ich nun, verarmt, mein Leben | Nur von dir gewärtig bin. j Doch ich fühle schon E. | Im Carfunkel deines Blicks Vllt 4 erbärmlich mit/eiderregend, jämmerlich; übergehend zum reinen Verstärkungswort Es ist die Liebestrunkenheit j Die mich e. plagt IX 10

erbötig bereit, bereitwillig (zu einem Dienst, einer Gemütsregung) [Suleika: j Was bedeutet dieser Traum? ([ JHatem:] Dies zu deuten bin ich e,' V1H 8 Niemand hass' ich; soll ich hassen Auch dazu bin ich e., j Hasse gleich in ganzen Massen V 6 von einem Gebrauchsgegenstand (Kamm) Ein Werkzeug ist es.. | Zum treusten Dienste gar gelind e. 6,297 Syn bereit willig vgl gefällig gewärtig Erbteil überkommener Besitz; Metapher: zur Charakterisierung der Zeit als Handlungsspielraum des Menschen Mein Erbtheil wie herrlich, weit und breit j Die Zeit ist mein Besitz, mein Acker ist die Zeit11 VI5 zur Charakterisierung des geistigen Bereichs des Dichters jene Kleinigkeiten j Außerhalb der Gränze des Gesetzes, j Sind das Erbtheii wo e r . . sich beweget II 4 vgl Vermächtnis

erbauen auch retl u Zustandspass A etw aufbauen, errichten; iZshg mit einem Weltschöpfungsmythos Ward.. [ Unter freyem Himmelsrunde | Tief der Erde Schoos erbaut VII! 35 Var B im geistig-seel Bereich: /dn, sich innerlich aulrichten, erfreuen, ergötzen Dieses Baunrs Blatt., | Giebt geheimen Sinn zu kosten, [ Wie's den Wissenden erbaut VHI 10 Doch das Wissen [der .Märkte'] blähet auf. [ Wer im Stillen um sich schaut ] Lernet wie die Lieb erbaut IV 9 [Das Wissen blaset auf: | Aber die Lieb erbaut' 1 Vaf = Qu-Exzerpt] ein Gedicht,, der Dichter.. liest es jedem froh und laut, j Ob es uns quält, ob es erbaut i 6 Und besonders we rd e n Fra ue n ] S ich am Ta li s m an e.!) l 2 von p ersonifiziertem Tier: .erbautsein von etw' Hudhud sprach,. ich bin von eurem Glücke [ Immer wie ich's war erbaut 5,295 -*· selbsterbaut Syn zu B beglücken entzücken erfreuen ergetzen freuen vgl erheben

1) vgl s v Zeit Anrji l

1) Qu: i.Kor.8,1-3, nach Wortlaut einer katb Bibetübs, vgl Tgb 24,9. i 9

2) Qu class jene grösstentheits nur vun Frauen .. getragen werden Hammer, Talismans, Fundgr4,156 Erbe Person, die jds Hinterlassenschaft übernimmt, wohl auch in weiterem Sinne Nachfolger, junge Generation Das Leben ist ein schlechter Spaß.. | Jeder wie er nicht wollte trägt. Bis endlich E-n mit Behagen Herrn KannnichtWillnicht weiter tragen IV 15 jd, dem man eine Verpflichtung überträgt, die man selbst nicht mehr erfüllen kann „E. meiner Rache j Ist der Schwestersohn.,"'' 7,12,12 1) Qu Hacrcs vindictae meae = Der Btutrach Erbe Freytag, Carmen arabicum 18u21

erbeben anlangen zu zittern', vom Herzen, als Zeichen tiefer, geistig-seel Bewegung Der Schenke.. | Sein Auge blitzt, sein Herz erbebt, Er hofft auf deine Lehren II 10 Syn schaudern erbitten etw erflehen, um etw bitten; von personifiziertem Tier iSvjds Bitte ausrichten, übermitteln Hudhud erbittet ein Neujahrsgeschenk rathselweise 6,297 Tit von der Dichtung im Hinblick auf das Streben nach Unsterblichkeit: iZshg mit myth-poet Paradiesvorsiellungen daß Diehterwortc [ Um des Paradieses Pforte | Immer leise klopfend schweben, [ Sich e-d ew'ges Leben t 1 Syn begehren erblicken gewahr werden: jdn zum ersten Mal sehen Da erblicktest du Sulcika j Und gesundetest erkrankend VIII 9 Metapher für sich selbst erkennen, im Spiegel des Herzens Ja! mein Herz, es ist der Spiegel, | Freund! worin du dich erbück i'* VIII 39 Syn erkennen scrtauen sehen

101

Erde 1 Erdball, Erdkörper; iZshg mit magischen Vorstellungen die Kraft [in den Sand geschriebener Liebesverse] besteht, l Bis zum Mittelpunct der E, [Dem Boden angcbannt 6,293 2 die ird Welt: iZshg mit einem Weltschöpfungsmythos Ward.. | Unter freyem Himmclsrundc ] Tief der E. Schüos erbaut VIII 35 Var als Lebensraum des Menschen: im Hinblick auf die Natur Wenn der Mensch die E. schätzet, j Weil die Sonne sie bescheinet, j An der Rebe sich ergetzet XI 2 Cypressen, Myrten, Veilchen, j Aufgeregt zum Schmuck der t., j Und geschmückt ist sie ein Wunder, [Mit Erstaunen uns umfangend. | Uns erquickend, heilend, segnend VIII 9 im Hinblick auf das menscht Leben, mehrf ,auf der E.' Beycle sind wir auf der E. | Musterhaft in Freud und Quaal VIII 35 Und so lang du das nicht hast, | Dieses: Stirb und werde! Bist du nur ein trüber Gast j Auf der dunklen E.1' 117 Wie man mit Vorsicht auf der E. wandelt, j Es sei bergauf, es sei hinab vom Thron. [ Das altes lehrt der König seinen Sohn [im Buch Kabus] 7,222,16 .keine., auf dieser E.': kein ird weib! Wesen, Voyages (Utrecht 1712} 2,3,346, vgl s v ausspülen Anm / 4) Qu Reinigung der Elementen Arbeit in der Erden Sanson. Pers StaatsRegierungs-Beschreibg (Olear 1696) 49t> 5} Ou vgl Aus dem, zweylen Diwane.. Rumi's: Ich sage dir warum aus Thon Huris geformt sind: [ Weil er durchduftet ward vom Ambrahauch der Liebe Hammer, GeschReäekPers 185, vgl s v Element Anm l 6) Qu; s v Erdonkloß Anm 1

Erdgebiide irdische Bildung, Gestalt, Form Eine Pfauenfeder im Coran.. j Willkommen an dem heiigen Platz! [ Der E. höchster Schatz X 5 erdgeboren iSv aus der Erde hervorgegangen (vom Glas, tf. h. vorn Diamanten) bzw iSv auf Erüeri geboren (von der Geliebten), in Gegenüberstellung zu paradiesgeboren {erdichtete Geschenke für die Geliebte) Aus Golcondas Grusgesehieben l Das köstlich erdgebohrne Glas j Der erdgebohrnen sussen Lieben [ Gewichte Diamanten las VHI 14 Var [Das kösilich erdgebohrne Glas | Der Paradies gebohrn[en] Lieben weitre Var] vgl Mutter (aus der M. Schoß)

Erdeleben irdisches Leben; ,im E,': nach ird-menschl Verhältnissen u Maßstäben ( höherer Wertung) {Hatem:] Dichten zwar ist Himmelsgabe, | Doch im E. Trug1' IX 18 [Doch sich selbst und ändern Trug Var] vgl hienieden Lebenstag Lebenszeit Tag (diese, irdische T-e)

ereignen

f) Interpretation: s v Trug

s eräugnen

ereilen hinter etw drein jagen u einholen; Metapher mBez auf üie Zeit, im Hinblick au! eine Lebenshaltung, die den Wert der Gegenwart verkennt Mußt nicht vor dem Tage fliehen: | Denn der Tag den du ereilest | Ist nicht besser als der heut'ge V I I I 1 vgl einholen

Erdengiück irdisches, menschl Glück (Suleika:] Höchstes Glück der Erdenkincier j Sey nur die Persönlichkeit.. [Hatem:] Alles E. vereinet j Find' ich in Suleika nur Vlti 18 Erdenkind für Mensen {Suleika:] Volk und Knecht und Ueberwinder | Sie gestehn.. | Höchstes Glück der E-er j Sey nur die Persönlichkeit Vltl 18 Syn Mensch (sd)

erfahren etw kennenlernen, erkennen: durch Mitteilung Sollten Leila und Medschnun auferstehn, j Von mir erführen sie den Weg der Liebe1' VIII 6 [Blumen- u ZeichenWechsel zw Liebenden] Wer schaute? . . [ Ein kühner Krieger . . i An welcher Stelle? j Büschel von Haaren Du sollst's c. 7,125,29 (zugl) durch Erleben Mich nach- und umzubilden, mißzubiiden ] Versuchten sie seit vollen fünfzig Jahren; | Ich dächte doch, da konntest du e. l Was an dir sei in VaterJands-Gefilden 6,283 Auch in Locken hab* ich mich,, verfangen,. j Aber Zöpfe flechten sie | N u n . . j Unterm Helme fechten sie. Wie wir wohl e. III 5 —> unSyn gewahren vgl empfinden hören lernen kennen spüren vernehmen wahrnehmen wissen

Erdenkloß Erdklumpen; als Ausgangsstoff des Menschen, iZshg mit bibl u Islam Vorstellungen von der Erschaffung des Menschen Hans Adain war ein Erdenklos, j Den Gott zum Menschen machte, j Doch bracht' er aus der Mutter Schoos| Noch vieles Ungeschlachte,, ein halber Klumpen, j Bis endlich Noah... J Das Wahre fand, den Humpen, Der Klumpe f ü h l t . . den Schwung, j Sobald er sich benetzet, j So wie der Teig durch Säuerung] Sich in Bewegung setzet1' l 8 vgl Klumpe(n) 1) Oil Und Gott., machte den Menschen aus einetn Erdenkloß t.Mos.2,7; Die Säuerung von Adams Stoff, | Nichts anders ist der Trinker Thun. [Anm.·/ Trinken heißt nichts anders, als den Erdenteig säuern, aus dem Adam geknetet ward; ohne diese Säuerung bliebe der Mensch ein abgeschmackter ungegohrncr Klumpen Hammer, Hafis 1,234; vgl Die Idee der Mischung von Erdenstaub und Wein — Körper und Geist, ein sufisches Motiv, bildete eine der traditionellen Metaphern der persischen Divanlyrik IHSolbrig, Hammer-Purgstall u Goeifie 140; etxl weitre Beispiele aus Haffs Da ward mein Lehm mit Wein ) Und Rosenwasser geknetet 1,4t7; Gieße Wein auf adarnischcn Staub aus 2,42. Die Erschaffung Adams aus Ton mehrt im Koran, zu Er ist's, der euch erschuf aus Ton Koran (ed Reclam) 135, Sure 6,2; ebd 155, Sure 7,11(12}; erschaffen haben wir den Mensehen aus irocStncm Lehm, aus geformtem Schlamm ebd 244, Sure 15,26

1) Ou Wenn Leile und Metznun sollen wider Auffstehen s so wurden sie aus meinem Buche die Kunst zu Lieben lernen Saadi, Rosental (Olear 1654) 115

erfassen etw begreifen, erkennen Was nicht gerade erfaßt worden ] Wird auch schief nicht erkannt'' VI 8 Syn erkennen sehen verstehen 1) Qu nach dem Sprüchworte: was nicht gerade gefasst worden, wird auch schief nicht erkannt Die/, Denkw 2,238 Kjetibi Rumi, Spiegel üt-änder

erfinden etw als erster finden, erdenken, ersinnen Wie etwas sey leicht | Weiß der es erfunden und der es erreicht'' VI 1 Mir von der Herrinn.. Die Chiffer ist /ur Hand, [ Woran ich schon genieße, [Weil sie die Kunst erfand VIII37 Behramgur.. hat den Reim erfunden, j Er sprach entzückt.. D i t a r a m . , | Erwiederte mit gleichern Wort und Klang 2 ' VHI 29 Syn ausersinnen finden vgl denken sinnen

Erdensonne in der Lichtrrtetaphorik: preisender Name für Suteika; iZshg mit myth-poet Paradiesvorstellungen Erst Suleika, E., j Gegen Jussuph ganz Begierde, \ Nun, des Paradieses Wonne, l Glänzt sie der Entsagung Zierde Xli 3 Syn Sonne (irdische S.)

1} Qu Das Leichte von der Sache kennt ihr Urheber, darum hat er auch den Vorthcil davon Diez. Denkw 1,195 Buch dOgbuz. 2) Ou: s v Behramgur Anm 2. Vgt Parallele: Faust II936911

Erdeschranke ,in E-n': Metapher für Zustand irdiscbbeschränkter Körperlichkeit, Verkörperung im Schlafe tief [ Adam versunken.. ein Evchen, das auch entschlief, j Da lagen nun, in E-n, j Gottes zwey lieblichste Gedanken.. [ Dich halten dieser Arme Schranken, | Liebster von allen Gottes-Gedanken" X 10 1} vgl der Mensch in seinen Erdeschrankcn 3,44 Für swig 1

erfragen etw erforschen, auskundschaften; iZshg mit mythpoet Paradiesvorstetlungen [Dichter zur Huri:] Geheimnisse mag ich nicht e.; j Doch sag mir.. XII 6 Syn ausforschen vgt fragen nachspüren

Erdesprache menscht Sprache; als Vermittlerin höherer Wahrheit Will ich menschlichen Gesehlechten j In des Ur-

erfreuen auch Zustandsperf a frans iSv Freude bereiten: jän erquicken, /dm Behagen, Genuß spenden Umsorgt von

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erfreulich — ergetzen ernsten Hirten, f Die gern und schmal bewirthen, | So ruhig, liebe Leute, f Daß jeder mich erfreute 1 ' V 1 /dn beglücken, durch Liebe [Suleika:] Hochbeglückt in deiner Liebe ] Scheit ich nicht Gelegenheit, [ Ward sie auch an dir zum Diebe | Wie mich solch ein Raub erfreut! VKI 5 (M) durch Anblick Gegenwart; im erot-freundschaftt-pädagog Verhältnis zw Dichter u Schenke, ästhet Moment einschließend [Hatem:] Du guter Knabe!.. l Nun aber kommt Gesundheit holder Fülle j Dir in die Glieder daß du dich erneust. | Ich.. bin aber stille, stille, j Damit du mich erwachend nicht erfreust tX 20 b reit iSv Freude empfinden, sich beglückt fühlen: durch Liebe u dadurch bewirktes neues Lebensgefühl [Hatem zu Suleika:] ich.. erfreu' in deinen Armen ] Mich erneuerten Geschicks VIII 4 durch jds Gegenwart u Dasein: im erotfreundschaftl-pädagog Verhältnis zw Dichter u Schenke Und so erfreu ich mich \ Auch deiner Gegenwart Du allerliebster l Obgleich betrunken IX 11 durch das Schöne; iZshg mit myth-poet Paradiesvorstellungen des Paradieses Weit e n . . [ Wo das Schöne, stets das Neue, [ Immer wächst nach allen Seiten, Daß die Unzahl sich erfreue XII 11 im Hinblick aufallg Lebensgenuß, Genuß der Gegenwart Und so wollen wir beständig,. | Uns der Gegenwart c., | Das Vergangne mitgenießen 6,278 ,sicrt in etw e.': etw gerne tun, von künstlerischer Betätigung Zugemeßne Rhythmen reizen freyiich, j Das Talent erfreut sich wohl darin; j Doch wie schnelle widern sie abscheulich l! 7 c .erfreut': glücklich, im Gefühl der Liebe in der Schenke. . l Sie schwatzten.. ] So froh und traurig wie's der Tag gebeut; [ Ich aber saß, im Innersten erfreut, j An meine Liebste dacht' ich tX 1 Syn beglücken entzücken erbauen ergehen (sich in etw e.) ergötzen erheitern genießen 1) Interpretation Gemeint ist sicherlieh nicht: jeder dieser „Leute" war für mich erfreulich.. sondern: jeder, zu dem ich kam, erfreute mich mit der Gastfreundschaft und dem Schutz, dse er für jeden stets bereit hak KMommsen, GuMoallakat 45

Liebeshauch, erfrischtes Leben j Wird mir nur aus seinem Munde VIII 31 (M) Syn beleben erneuen erquicken laben vgl tränken 1) Ein jeglicher Athem.. der wieder aus uns gehet [ erfreuet den Geist Saadi. Rosental {Qlear 1696) Vorrede. Parallele: s v Atemholen Anm 1

erfüllen iSv durchdringend von Gefühl u Begabung [Hatem üb Suleika:] Nun wer weiß was sie erfüllet! Kennt ihr solcher Tiefe Grund? [ Selbstgefühltes Lied entquillet, [ Selbst gedichtetes dem Mund VMM 9 Syn durchdringen Erfurt Nachbarort Weimars, von G bes im ersten Weim Jahrzehnt häufig besucht, auf Reisen nach Westen mehrf passiert Sollt' einmal durch E. fahren, Das ich sonst so oft durchschritten., j Glaubt' ich Jugendzeit zu schauen 6,278 die bunten Mohne, | Die um E. sich erstrecken 110 Var [sich nachbarlich Text] erganzen refl: sich aus Bruchstücken, Trümmern wieder zu einem Ganzen zusammenschließen Mag sie sich immer e, j Eure brüchige Weh in sich! VIII 22 ergeben auch Zustandsperf reit: sich fügen, schicken in etw: als Gehorsam gegen ids Befehl, tZshg mit is/am u mythpoet Paradiesvorstellungen [Huri:] Als der Prophet durch alle Himmel f u h r . . | Freundlich ernst, nach Propheten Sitte, Wurden wir kürzlich von ihm beschieden; ] Wir aber waren sehr unzufrieden.. [ Doch, dachten wir, im ewigen Leben [ Muß man sich eben in alles e. XII 6 ,Gotte,' als Übs von Islam: den eignen Willen Gott anheimgebend, IZshg mit der Ausdehnung des Begriffs auf eine gelassene, lebensvertrauende Haltung im weitesten Sinne*1* Wenn Islam Gott e. heißt, [ Im Islam leben und sterben wir alle VI 12 [Eslam, Islam = Ergebung in Gott21 Plp = Qu-Exzerpt] Syn

schicken erfreulich Freude bereitend: das Gefühl eignen Wertes bestätigend „..weit und breiten Landes | Durchschweifen frumml nicht mehr; selbst nicht von Oben i Der Ehren anerkannte Zier, das Loben j E. sonst.." IV 17 beglükkend, Liebessehnsucht befriedigend Schreibt er [der Geliebte] in Talik, 's ist gar e. 6,292 ,$ich e. erscheinen': sich wohl, zufrieden fühlen; vom Geist im Hinblick au! künstlerisches Genügen Zugemeßne Rhythmen.. widern.. abscheulich . . j Selbst der Geist erscheint sich nicht e., j Wenn er nicht, auf neue Form bedacht, [ Jener todten Form ein Ende macht II 7 Syn gut wonnereich

1} Parallelen: s v Islam Anm f

2) Qu: s v Ergebung Arirrt i

Ergebung Resignation, Schickung in Unabänderliches E. Wiesbadfleg 80 zu V 10 [vgi Wer wird von der Welt verlangen? [ Was sie selbst vermißt und träumet., was du vor Jahren brauchtest, [ Möchte sie dir heute geben Kontext] Hingabe, Preisgabe des eignen Willens an den Willen Gottes; als Übs für Islam Eslarn, Islam = E. in Gott" VI 12 Plp = Qu-Exzerpi [vgl Ergebenheit 2 ' 6,485 Plp 42] 1) Qu von dem Einflüsse des Islam,. !Anm:J Dies ist der eigentliche Name der von Mohamed gepredigten Religion. Eslam, Islam, Ergebung in Gott Oelsner, Mchamed VII 2) vermut! falsche Lesung Od Druckfehler, vgi Ergebung AA Plp 171

erfrischen auch aitr PartPrät a vorwiegend körperl: erquicken Wenn die Sonne sich auf Morgenflügetn,. [ Bogenhaft hervorhob.. Aber stieg der Feuerkreis vollend e t . , die erfrischten Glieder ( Warf ich, Stirn voran, zur Erde nieder Xt 1 vom Ausatmen iGz Einatmen; vergleichend für Lebensgenuß iGz Lebensbedrängnis Im A them holen sind zwcycrlcy Gnaden: j Die Luft einziehn, sich ihrer entladen, | Jenes bedrängt, dieses erfrischt; So wunderbar ist das Leben gemischt.. wenn er [Gott] dich preßt, j Und.. wieder entläßt 1 ' t 4 refl, iZshg mit der Fiktion einer Handelsreise in den Orient, auf geistige Anregung deutend (vgl b) Will.. ] An Oasen mich e. l i b vorwiegend geistig-seel: aufmuntern, anregen, erneuen Wo das Jagdlied aus den Büschen, [Fülle runden Tons enthauchte, [Anzufeuern, zu e. | Wie's der Busen wollt' und brauchte l 12 Liebe.. Klang der Gläser.. | Waffenklang., j Daß der Dichter manches hasse.. | Weiß der Sänge dieser Viere | Urgewalt'gen Stoff zu mischen, [ Hafis gleich wird er die Völker (Ewig freuen und e. ! 7 {Suteika;} Ach! die wahre Heizenskunde, |

ergehen auch -gehn 1 jdm geschehen, begegnen (als Erlebnis, Erfahrung}; ,es ergeht jdm (in best Weise)' Auch in Locken hab 1 ich mich [ Gar zu gern verfangen, j Und so Hafis' war's wie dir j Deinem Freund ergangen tll 5 Und so ists auch Hafisen ergangen [ Der doch der bestbegabte war 6,476 Plp 13 2 refl .sich in Blicken e.': seine Blicke spazieren, lustwandeln lassen; von der Sprache der Augen, iZshg mit myth-poet Paradiesvorstellungen Mag man ferner auch in Blicken j Sich rhetorisch gern e., ] Und zu himmlischem Entzücken j Ohne Klang und Ton erhöhen Xfl 9 [ergehn Vac] ergetzen auch (bes in früher Fassg) -öa frans iSv Genuß, Freude bereiten: durch Kostbarkeit (erdichtete Geschenke für die Geliebte] Rubinen, [ Türkisse. . Früchte,. Gedichte [ Auf Seidenblatt.. Woll' und Seide. . Diamanten ., Perle.. Gewürz und Weyrauch. . j Bringt alies was die

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ergießen — erhitzen bringen Und der Fürst erkennt die Treue, j Sie erhält die That lebendig IV 11 refl: bestehen bleiben, dauern die freyen Lieder.. j Allem ist die Zeit verderblich, [ Sie e. sich atiein. ] Jede Zeile sott unsterblich, [ Ewig, wie die Liebe seyn III 3 .sich in etw e.': sich etw für dauernd sichern Sich im Respect zu e. [ Muß man recht borstig seyn VI 7 II bekommen, empfangen;, Weihe e,': mit nicht pers Subj iS einer ersten Benutzung Erhielt das Werkzeug [Kamm] erst gerechte Weihe 6,297 [Ertheilte Lieb' ihm erst Var; vgl Schön,, ist die Gabe,. Daß die Weihe sie empfangen | Bleibet aber ungewiß 6,298] —> wohlSyn zu l bestehen bleiben dauern zu II empfangen

Weit ergetzte | Die Caravane dir heran VIII 14 [ergötzte Var1'] beglücken, durch Liebeswonne, -lust Deinem Blick mich zu bequemen, ] Deinem Munde, deiner Brust.. [ War die letzt' und erste Lust.. j Jeder Scherz der mich ergetzte j Wird nun [in der Trennung] schuldenschwer und thcuer Vtll 30 b reit iSv Genuß, Freude empfinden: am Wein Wenn der Mensch die Erde schätzet.. | An der Rebe sich crgctzct XI 2 [ergötzet Var"1] an den Sternen (zugl symbol für Höheres) Er hat euch die Gestirne gesetzt,. Damit ihr euch daran ergötzt, [ Stets blickend in die Höh l 3 [ergetzt Var3'] Syn beglücken entzücken erbauen erfreuen erheitern vgl genießen wohltun weiden 1) nscfi WA6A18 in Reinschrift, DiifKomm 299 nicht verzeichnet Z) Reinschrift 3) in Aiisg I.H.

erharren auch Zustandspass durch geduldiges Warten erlangen: Lebensweisheit, Weitsicht [Schenke zu Matern:] So hab ich endlich von dir erharrt: | In allen Elementen Gottes Gegenwart IX 20 [das endlich Var] ,jdm erharrt sein': jdm nach langem Warten bestimmt, beschieden sein Aber daß du, die so lange mir erharrt war, \ Feurige Jugendblicke mir schickst Vtll 2 vgl erpassen passen warten

ergießen refl: aus dem Innern hervorquellen lassen; in der Wassermetaphorik, den dichterischen SchaffensprozeS charakterisierend Du bist der Freuden ächte Dichterquelle, | Und ungezählt entfließt dir Well' auf Welle,. i Ein Brustgesang der lieblich fließet.. j Ein gutes Herz das sich ergießet It 6 vgl fließen

erheben l iSv erhöhen 1 anregen, begeistern, in einen höheren, enthusiast Zustand versetzen; durch geistiges Getränk, Motiv auch bei Hafis An Hafis. j . .der Schenke.. | Er hofft auf deine Lehren, [ Dich, wenn der Wein den Geist erhebt, [ Im höchsten Sinn zu hören. [ Ihm Öffnet sich der Welten Raum 11 II 10 2 jdn durch Lob öd Dank auf eine höhere Stufe rieben, preisen [Hatem zu den Mädchen:] Und so könnt' ich alle loben.. Denn so wie ich euch erhoben | War die Herrinn mit beschrieben Vtlt 19 Hör' ich doch in deinen Liedern ,\ O Hafis, cie Dichter loben;] Sieh, ich will es dir erwidern: ] Herrlich, den der Dank erhoben 6,277 3 refl: sich höher, besser dünken; von Gegenstand, inparabol Zshg Zum Kessel sprach der neue Topf: ] Was hast du einen schwarzen Bauch'.. [Kessel:] Bald wird dein Stolz sich mindern. | Behält der Henkel ein klar Gesicht, Darob erhebe du dich nicht | Besieh nur deinen Hintern X 7 II reft: anheben, entstehen Und nun erhebt sich das gröss[tc] GeIächt[er] 6,472 Plp vgl zu 11 aufreißen erbauen erhöhen Syn zu 12 loben lobpreisen preisen Syn zu 13 brüsten loben prahlen vermessen vgl rühmen

erglänzen anfangen zu glänzen, zu leuchten: von reflektiertem Licht: Funke/n des Weins, in Umschreibung des Trinkthemas muß Klang der Gläser tönen, j Und Rubin des Weins e. l 7 von subjektiven Lichteindrücken: Metapher, wohl für den schönen Schein der poet verklärten Weit Vorzüglich aber schön die Welt der Dichter, j Auf bunten, hellen oder silbergrauen | Gefilden, Tag und Nacht, c. Lichter Vfll 41 [glänzten Var; glänzt es Tag wie Nacht von Lichte[rn] weitre Var] Syn blitzen glänzen glühen leuchten vg! brennen ergötzen

s ergetzen

ergrauen attr PartPrät grau werden, graue Haare bekommen; /Zshg mit dem Alter-Jugend-Motiv [Hatem:] So umgeben hübsche Mädchen \ Den beynah ergrauten Dichter 1 ' VIII 19 1) vgl Sind gleich die Haare weiß l S; Unter Schnee und Nebctschaucr VIII20 ergreifen auch subst 1 erfassen; subst: Metapher für Anziehung u Verbindung der Elemente; /Zshg mit einem Weltschöpfungsmythos, auch Vergl für liebendes Umfassen Und mit eiligem Bestreben | Sucht sich was sich angehört,. | Sey's F., sey es Raffen, Wenn es nur sich faßt und h ä l t ' . . | So.. Riß es mich an deinen Mund V I I I 35 fein Greifen Var] 2 etw angreifen, anfangen zu tun Denn das Rechte zu e. j Muß man aus dem Grunde leben V 6 Syn zu 1 fassen grellen vgl raffen

1} Ou vgl Ein Glas Wein gicbl dir die Aussicht i Der fünf Kuppeln mit neun Stufen. [Anin:}. .wenn du Wein trinkst, so erheb« du dich auf einmal auf den höchsten Punkt dor Begeisterung und Betrachtung, aus welchem du das ganze Universum mit einem Blicke überschauest Hammer, Hafis 2,498; vgl s v Geist Anm 3 erheitern Zustandspass aufheitern; von Witterung u Gemüt, im Mythos von Wotkentochter u Helios, im Vergl mit ird Liebespaar Helios.. j Er sieht die schönste Göttinn weinen. . | Er sendet Lust in ihre Trauer., ] Und so, umkränzt von Färb' und Bogen, ] Erheitert leuchtet ihr Gesicht.. | Doch er! . .erreicht sie nicht. So.. | Weichst du mir Lieblichste davon VIII 31 —* Alterheiternde Syn ertreuen ergetzen vgl beglücken

ergründen ,etw e,'; iSv begründen, die Grundlage für etw schaffen; im Hinblick auf die Versform des Gase/s, in dem das wiederkehrende Reimwort stets Träger einer neuen Bedeutung sein muß In deine [Hafis'] Reimart hoff ich mich zu finden, j Das Wiederholen sull mir auch gefallen,. Zum zweytenmal soll mir kein Klang erschallen, j Er müßte denn besondern Sinn e. If 7 Var [begründen Text] Syn begründen

erhitzen heiß, warm machen: von der Wirkung des Alkohols auf Körper u Geist Wein er kann dir nicht behagen.. | Wenig nur verdirbt den Magen ] Und zuviel erhitzt das Haupt 11 6,300 [Weniges verkühlt den Magen [ , .den Kopf Var] ,den Schatten e.': Metapher iSv die erquickende Ruhe stören Jene [Narren] . . ] Machen mir die Sonne trübe j Und e. mir den Schatten 2 ' V 4 vgl wärmen

erhaben iSv hoch; zur Charakterisierung des Göttlichen, iZshg mit einem We/tschöpfungsmythos Als die Welt im tiefsten Grunde j Lag an Gottes ew'ger Brust, j Ordnet'' er die erste Stunde | Mit erhabner Schöpfungslust Vllt 35 Syn herrlich vgl hehr hoch

1) Ou vgl On lient que cc vin de Ispahan est froid ä l'estomach, & qu'ii envoye des fumees ä la teste. Four cc qui est de la qualite de froid, je n'en puis rien dire; mais je s^ais seulcmeru qu'tl cchaufe bien !a teste quand on en pyend trop Tavörnrer, Voyages {Uirschl

erhalten l in einem Zustand bewahren; .etw lebendig e.': wirksam, in Kraft, in Tätigkeit haften tizw immer wieder rtervor-

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erhöhen — Erklärung 17121 :421; vgt noch Vin de Chiras.. il a beaucoup de chaleur Chardin, Voyages (Amsterdam 1735) 2,203: Einen leichteren Wein j (Jicb m i r . . \ Dessen Ende kein Weh { Des Kopfes ist Hafis J,336 Z) Interpretation Die Mittelmäßigen suchen das ausgesprochene Licht wie das ausgesprochene Dunkel 7U mildern und beide einander anzunähern, so daß eine helldunkle Millelfarbe entsteht, die dem Charakter des juste miiicu entspricht. Das Bild lag ihm bei seiner Vorliebe für optische Probleme besonders nahe Ermatinger, D/V 194: sie verkehren alles; geht auch gegen die Feinde seiner Farbenlehre Rychner, Div 467

erhöhen auch -höhn t reff: sich in einen höheren Zustand versetzen, auf eine höhere Stufe erheben: iZshg mit myth-poet Paradiesvorstellungen Mag man ferner auch in Blicken Sich rhetorisch gern ergehen, j Und zu himmlischem Entzücken [ O h n e Klang und Ton e. XI! 9 2 etw steigern, vermehren Deine Freuden zu erhöhn, j Knospend müssen tausend Rosen j Erst in Gluten untergehn VII 1 vgt zu 1 erheben Syn zu 2 steigern vermehren vgt mähren stärken [-erhören]

s unerhört

erinnern auch subst ins Gedächtnis zurückrufen; refl ,sich etw, jds e.': iS eines Wiedererkennen: iZshg mil myth-poet Paraoiesvorstellungen [Huri:] Draußen am Orte.. Da hört ich ein wunderlich Gesäusel., j Es klang aber fast wie deine Lieder, j Das erinnr' ich mich wieder. [Dichter:] ., wie zart j Erinnerst du dich deines Trauten! XII 5 ,zum E.': zur Erinnerung, zum Gedenken [Schenke zum Dichter;] Doch ich liebe dich noch lieber, [Wenn du küssest zum E.; Denn die Worte gehn vorüber Und der Kuß der bleibt im Innern IX 16 [e., Var] vgt behalten (in seinem Sinn b.) bewahren denken gedenken festhalten Syn zu subst Erinnerung Gedächtnis

Worts nicht erkannt II 8 Des Menschen Werth kann niemand e. j Der nicht selbst Hitze und Kälte litt*' VI 3 Was nicht gerade erfaßt worden j Wird auch schief nicht erkannt 5 ' VI 8 Wer sich selbst und andre kennt j Wird auch hier c.; |.. 6,276 anknüpfend an retig-bibi Vorstellungen: im Hinblick auf echtes Wissen, wahre Einsicht durch Liebe u im Hinblick aufgöttl, Erkennen' als Entgegnung der menscht Liebe Märkte.. das Wissen blähet a u f . , wie die Lieb erbaut. . j Horch an einer ändern Thüre Wie zu wissen sich gebühr e , , j Wer von reiner Lieb entbrannt j Wird vom Lieben Gott erkannt IV 9 [So sich jemand beduncken [ässt Dass er etwas wisse j Der erkennet noch nicht [ Wie es ihm gebühre zu wissen. | So aber jemand Gott liebet, [ Derselbig wird von ihm erkannt 8 ' IV 9 Var = Qu-Exzerpt] 2 (zugi) etw anerkennen Und der Fürst erkennt die Treue, j Sie erhält die That lebendig IV 11 fnacri einer verunglückten Prophezeiung Enweris] Er sieht sich verspottet]. . j Ein einger ein Edler erkennt die Talente 6,472 Plp -> an- Anerkennung Syn zu 1a erblicken gewahr (g. werden) gewahren kennen merken schauen sehen zu 1 b unterscheiden zu 1 c erfassen verstehen wissen zu 2 anerkennen 1) Qu die Sonne., das vollkommenste Geschöpft.. In demselben .. [ habe GOit seinen Thron au ff geschlagen.. In dem Umbkräyti der Sonnen .. sey das Haradeiß.. bestehet die Glückseeligkeil der Heiligen darinne[daß sie derselben Lieht gantz klahr sehen können l und zugleich GOtt [ als wie in einem., Spiegel Sanson, Fers Staats- u Regiarung$-Beschesibg (Otear 1696J 49 2) interpretation: das Feuer spendet Licht zum Erkennen Wärme für die kältestarren Glieder. Anders Beutler, Div 723, vgl s v Nacttt Anm 2 3) Parallelen ich seh dich in allen Gestalten immer vor mir B5,1Q7 ChStein 9.4.S>; Du bist mir in alle Gegenstände transsubstanziirt, ich seh alles recht gut und sehe dich doch überall 05,305 ChStein 10.4.82 4) Qu Kann wohl den Werth des Menschen jemand kennen, der nicht der Welt Hitze und Kälte erlitten hat? Diez, Dentot 2.S39 KJatiöi Rum:, Spiegel dLänder 5) Qu nach dem

Sprüchworte: was nicht gerade gefassc worden, wird auch schief nicht erkannt Diez, Denkw 2,233 Kjatibt Rurni, Spiegel as ist.. die gottliche Kraft der Liehe . . daß sie in jedctn Augenblick die herrlichen Eigenschaften des geliebten Gegenstandes neu hervorbringt,

erreichen auch s übst 1 zu einem lok, kortkr (öd vorgestellten) Ziel gelangen: mit der Hand nach eiw reichen u

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erschallen — Erstaunen in den kleinsten Theiten ausbildet, im Ganzen umfaßt., das Bekannte immer neu finde;, weil es in jedem Augenblicke, in dem siiflesien aller Geschäfte wieder neu erzeugt wird. Ja, das Bild der Geiiebten kann nicht alt werden, denn jeder Moment ist seine Geburtsstunde 47,177 Der Sammler u die Seinigon 6. Interpretation bei StAtkins, Euphor 59,1965,132 (iSv sich neu anschaffen, verschaffen) wohl unhaltbar

1) mit geheimer Anspielung auf Kaiserin Maria Ludovica: vgl Fast alle Morgen habe ich das Glück gehabt der Kaysennn vorzulesen. Sie , . aussert sich über die bedeutendsten Gegenstände mii ausserordentiichcm Geist und Originalität. Man kann sich kaum einen Begriff von ihren Vorzügen machen. Ihr werdet über gewisse Dinge die ich zu erzählen habe erstaunen, beynahe erschrecken 823,43f Christiane 197.12

erschallen erklingen, ertönen, vom dichterischen Wort Aber uns ist wonnereich l Jn den Euphrat greifen.. j Löscht ich so der Seele Brand | Lied es wird e. l 13 In deine Reiinart hoff ich mich zu finden., s Erst werd' ich Sinn, sodann auch Worte finden; [ Zum zweytenmal soll mir kein Klang e., j Fr mußte denn besondern Sinn begründen l! 7 ,e. in etw': sich in Tönen vernehmen, hören lassen; iZshg mit einem Weltscnöpfungsmyihos Da erscholl in Jammerklagen ] Was die Ewigkeit verband [ U n d . . [ Einsam sich, allein empfand VIII 35 Var Syn erklingen klingen vgl lauten schallen tönen

[-ersinnen]

s ausersinnen

erst 1 temp: iSv eben, gerade ein Gedicht . . i Hat es der Dichter e . gesungen , [ So ist er ganz davon durchdrungen 1 6 Var [frisch Text] iSv zuerst, anfangs, bei einer zeit! Reihenfolge; mit korresp ,(so)dann, nun' E. werd' ich Sinn, sodann auch Worte finden II 7 [Harem:] E. sich im Geheimniß wiegen, ] Dann verpfaudern IX 18 E. rast 1 ich aus, dann weint' ich weich X 3 Doch wir wissen nur von vieren | Die alldort [im Paradies] schon eingetroffen, ) E. Sukika, Erdensonne , . j Nun, des Paradieses Wonne . . | Dana die Allgebenedeyte . . ] Mahom's Gatlinn auch! . . | Kommt Fatima dann die Holde 1 ' XII 3 iSv zuvor, vorher Nun ist der Wein wieder erlaubt, Der e. versagt wars> 7,15,23 Und nun konnte wieder lieben j Was e, auseinander fiel VIII 35 mit Anführung der Bedingung, die erfüllt werden muB, bevor etw geschieht Soll ich dir die Gegend zeigen, j Mußt du e. das Dach besteigen3' Vf 11 Dir mit Wohlgeruch zu kosen . . [ Knospend müssen tausend Rosen [ E. in Gluten untergehn VII 2 Doch Spiel und Schmuck erquickt uns nur auf's neue, | Erhielt das Werkzeug [Kamm] e. gerechte Weihe 6,297 (Korr 6,458] mit zu ergänzendem gedankt Zwischenglied Aber ihr wollt' besser wissen | Was ich weiß. , fördert eure Sachen; [Seht ihr aber meine Werke, Lernet e. [bevor ihr urtelit): so wolli' er's machen V einschränkend iSv nicht eher als; iVbdg mit ändern temp Ausdrücken .dann, nun, da, bis e. ' Dann bewährt sich auch das Neue, j Nächst dem Alten, e. beständig IV 11 Nun geht e. das Urtheil an V 12 Da ward nun e. dem Kaiser klar. . X 6 6,302 Vs 16 6,304 Vs 2 [Schenke:] Bis ich c. des Nordgcstirncs [ ZwillingsWendung wohl erpasse IX 19 hierzu auch Kenne wohl der Männer Blicke . . | Alles das kann mir nicht helfen . . [ Aber Hatem! deine Blicke | Geben e. dem Tage Glanz (nicht eher als bis du micri anblickst . .] VIII 9 2 aufzählend iSv erstens Hat Allah. . j Der Gnaden vier verliehen, j Den Turban e, , . j Ein Zelt . . [ Ein Schwerdt . . Ein Liedchen l 5 3 verstärkend, hervorhebend: in weit höherem Maße als Vorgenanntes wer nicht fehlt weiß wohl wenn andre fehlen; | Allein wer fehlt der ist e. recht daran, [ Er weiß nun deutlich wie sie wohl gethan VI 16 —» zuSyn zu f anfangs vorher zuerst vgl eh (e. nicht)

erscheinen sfefs mit charakterisierendem Zusatz: einen äußeren Anblick bieten: iZshg mit der Pflanzenmstaphorik im Hinblick auf Liebe u Dichtung, Liebende u Dichter Myrth' und Lorbeer hatten sich verbunden; j Mögen sie vielleicht getrennt e., j Wollen sie.. Hoffnungsvoll sich abermal vereinen 1 ' 6,458 einen Eindruck machen, wirken Zuge mess n e Rhytmen. wie schnell e. sie abscheulich j Hohle Masken II 7 Var [schnelle widern Text] .sich . . e.': sich vorkommen, fühlen: vom Geist Selbst der Geist erscheint sich nicht erfreulich, [ Wenn er nicht, auf neue Form bedacht. Jener todten Form ein Ende macht It 7 —» PrachtSyn scheinen vorkommen 1) vgl Dieses Gedieht begleitete einen geschlungenen Lorbeerund Myrtenkranz zum Symbol eines wie Hatern und Suieika in Liebe und Dichtung wetteifernden Paares 4,81

erschlagen auch Zustandspass totschlagen: Mensch Unter dem Felsen am Wege | E, liegt er1' 7,12,3 Tier Als ich einmal eine Spinne e,, j Dacht ich ob ich das wohl gesollt?! Hat Gott ihr doch wie mir gewollt (Einen Antheilan diesen Tagen !2) V110 -> unSyn morden Tod (zu T-e schlagen) vgi totschlagen töten t) Qu Prufectü in via, quae esl sub pcira, profccto occisus = In einem Weg, der unter dem Gchürge ist, | Dort, wahrlich! liegt getodEst einer Freytag, Carmen araBicum I8u21 2) Parallele Wenn ich eine Fliege todt schlage dcncke ich nicht und darf nicht dencken welche Organisation zerstör! wird Wenn ich an meinen todt dcncke, darf ich, kann ich nicht dencken welche Organisation zerstört wird N13,238. Qu vgl den Benjancn.. welche vermüge ihrer Religion nicht wollen daß einig lebendig Thier solle getödtet werden .. warumb ich dem armen unschuldigen Thier das Leben nehmen wolle, das ich ihnen nicht gegeben .. Gott hätte esohngefehr nicht in die Welt gebracht Mandetsio, Q$t-Snd öd Morgenland ReiseBeschreibg jQlear 1696) 6$; Wann nun solch ein Thier stirbet, so fähret die Seete in ein anders.. Daher kompts, daß sie, was Leben hat, nicht E ö d t e n . . Etliche schlagen auch weder Lauß noch Floh todt ebd 80: Sie tödten kein Thier oder Wurm, es sey auch so geringe ab es wolle Iversen, Ost-lnd Reise (Olear 1696} 159. Vgl KMommsen. Indisches im West-ostl Divan, Goethe 22. iSeO,294tf

1) Doppelte Relation: ,erst.. nun' im Hinblick au/ das ird u das verklärte Dasein Sulsikas: ,erst.. (nun), . dann., auch., dann' im Hinblick auf chfono/og Abfolge der vier Frauengsslalien 2) Qu Licilum est vinunt ei erat interdictum = Erlaubt ist mir der "Wein, er war mir untersagt Freytag, Carmen arabicum 20uZ4 3) Qu So etwa du nicht will hinauff zur Treppen steigen j So wirst» auch woli nicht dich auff dem Dache zeigen Sprichwörter Arab (Olear 1696)

erstarren ,e. machen': vom Winter iSv starr, steif gefrieren, erfrieren lassen, von Timur iSv Schrecken u Lähmung altes Lebendigen verbreiten [Winter zu Timur:] Du bist Greis, ich auch, e. | Machen wir so Land als Menschen . . jTödtest du die Seele, kältest | Du den Luftkrcis; meine Lüfte | Sind noch kälter als du sey n kannst 1 ' VII 1

erschrecken 1 in Schrecken, in ehrfürchtiges Erstaunen geraten [Anekdoten jag er:] „..Wer dein Liebchen sey.." .. [Dichter:] Ihr erschrecket wenn sie dasteht' 5 UM 5 2 jdn in Schrecken versetzen: von einer magischen Erscheinung das [Zauber-j Bündel bläht sich., und blähend weiter [ Erschregt das Bündel die Herrn u Heldfen?] 6,468 Plp 3 [Erschriegt AA Plp 26) iSv abschrecken, fernhalten Wenn der [Karawanen-] Führer mit Entzücken, j Von des Maulthiers hohem Rücken, ] Sings, die Sterne zu erwecken, | Und die Räuber zu e. l 1

1) Qu et nos senes sumus, qus continue? dtcupamur in regionibus et servis subjugandis Jones, Poes Asiat 176

Erstaunen Staunen, Bewunderung, auch deren Anlaß; ,mit E, umfangen": mit Stauneriswüröigem umgeben und entspre-

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erste — ewidern chende Gefühle auslösen Und geschmückt ist sie [die Erde] ein Wunder, j Mit E, uns umfangend VIII 9

freundlich decken l 10 [sich felderweis e, u um Erfurt sich e. Var] ISv reichen Und soweit sich eure Kraft erstrecket j Was euch unrein dünkt, es sey bedecket XI 1

erste temp, bei einer zeitl Reihenfolge iSv arn Anfang stehend, Beginn einleitend, einer Folge vorangehend: am Anfang der Zeit: iZshg mit einem Weltschöpfungsmythos Als die W e l t . . Lag an Gottes ew'ger Brust : | Ordnet' er die e. Stunde [ Mit erhabner Schöpfungslust V I I I 351) in der Frühe des Tages Morgen Stille Bewegung im Garten. E. Töne Guitarre Gesang 6,471 Pfp 6 am Anfang einer Handlungsfolge; auch mit korresp .wiederholt' Den Gruß des Unbekannten ehre j a ! . . j Der e. Gruß ist viele tausend wenn, ] Drum grüße freundlich jeden der begrüßt 5 ' IV 7 Des Spccres Durst ward gelöscht | Mit e-m Trinken, j Versagt war ihm nicht j Wiederholtes Trinken 3 ' 7,15,18 idVtoig ,/et2te und e.': zugl mit gradueller Nuancierung iSv höchste Deinem Blick mich zu bequemen, j Deinem M u n d e . . | War die letzt" und e. Lust. J Gestern, Ach! war sie die letzte VHt 30 IVbdg mit weiteren Ordnungszahlen, eine ungefähre Anzahl von zuerst Kommenden bezeichnend: iZshg mit mythpoet Paradiesvorstellungen [Huri:] wie die Gläubigen kam e n . . | Besitz vom Paradiese n a h m e n , , der e., zweyte, dtitte [ Die hatten vorher eine Favorite Xil 6 idVbdg ,zum erstenmal' s erstemal

erteilen etw zuteil werden lassen, verleihen:, Weihe e.' iS einer ersten Benutzung Doch Spiel und Schmuck erquickt uns n u r . . Ertheilte Lieb' ihm [Kamm] erst gerechte Weihe 6,458 Var1' zu 6,297 [Erhielt das Werkzeug erst Text; vgl s v erhalten H] Syn geben t) Ausg I.H. Bä3uWA 3,153 ertragen etw erdulden, aushallen der Körper ein Kerker. . | Seele befindet sich wohl darinnen,, f Nun aber soll eine Flasche Wein.. nach der ändern herein. [ Seele will's nicht länger e, IX 7 [tragen Var] Dümmer ist nichts zu e., [ Als wenn Dumme sagen den Weisen: Daß sie sich in großen Tagen [ Sollten bescheidentlich erweisen VI 6 -* unerträglich Syn ausstehen vgl dulden leiden tragen erwachen aus dem Schlaf aufwachen Schenke spricht, j . . Geh' mir weg verschmitzte Dirne!.. [ Auf der Schwelle will ich liegen j Und e. wenn du schleichest IX 9 [Hatem zum Schenken:] Der schläft recht süß.. I c h . . b i n . , stille, stille,] Damit du mich e-d nicht [ohne aufzuwachen] erfreust IX 20 Metapher für innere Erneuerung u Verjüngung durch das Erscheinen öer Geliebten Ich gedachte in der Nacht ] Daß ich den Mond sähe im Schlaf; ] Als ich aber erwachte Ging unvermuthet die Sonne auf* VIII Motto Syn aufwachen ermuntern

1) KgirtocfiDt-T erste Mtnstb 18 TU Var (Zelter?) 2) Ou Er muss jeden, der ihm auf der Strasse.. begegne!, mit freundlichem Gesicht grüssen Dies, Buch Kabus 671; vgl Und so ihr gegrüßt werdet mit einem Gruß, so grüßei mit schönerem wieder oder gehet ihn zurück Koran (sd Reclam) r07, Sure 4.83(86) 3) Ou Ad primum potum egit has t a m. v t sit i m rcstingucret et fuit i Hi (hastae) ab eo ileratio (pnuis) = Der führte seinen graden Speer zur Tränke hin, Dass er vom Durst gequälet trinke,) Und ihn zum zweytcn Mahl auch tränkte Freytag, Carmen arabicum 20u24

[-erstehen]

1) Ou IJeitum cst vinum.. | Licitum fed illad vsque ad gladios et hastas et equos et ilhid licitum et res iuris promised = Erlaub! ist mir des1 Wein.. i Ja selbst dem Schwcrdtc und dem Spicsse ist er jetzt Erlaubt, auch dem schnellen Rosse, Er ist erlaubt und nicht vcrbothen Freytag, Carmen araöiei/m 20uS4f

s auferstehen

ersteigen empor-, hinaufsteigert auf etw u oben ankommen; in der Hausmetaphorik ,das Dach e,': einen höheren Standpunkt gewinnen Soll ich dir die Gegend zeigen, j Mußt du erst das Dach e.1J VI 11 Var [besteigen Text) vgl besteigen

1) Ou: fast wörtt Diez, Dertkw },254 Selim i.

1) Vgl zur Ou u Interpretation s v Dach Artm 1

erwecken aus dem Schlaf wecken; Metapher m Bez auf die (personifizierten) Gestirne, als Weg- und Richtungsweiser Wenn der [Karawanen-] Führe r , , | Von des Maukhiers hohem Rücken, | Singt, die Sterne zu e.,, ] Und die Räuber zu erschrecken t l Syn aufwecken

[-erwählen]

s auserwählen

[-erwarten]' s unerwartet

erstemal ,zum erstenmal(e)': ohne vorangegangenen Fail während eines absoluten Zeitraums (Existenz, Leben, auch iZshg mit einem Welischöpfungsmythos) öd während einer retat Zeitspanne (Tag) Als das A l l . . j In die Wirklichkeiten brach.. [ Unct sogleich die Elemente j Scheidend auseinander fliehn.. j Stumm war alles.. | Einsam Gott zum erstenmal! Vllt 35 Denn das Oben und das Unten j Ward zum erstenmal geschaut VIII 35 Var Schenke betrinckt sich zum ersten male [oder mahl] 1 ' 6,474 Plp 10 Dann greifst du nach der Schaale: j D e r Schenke läuft, der Schenke kömmt | Zum erst- und /weytenmale H 10 vgl zuerst

erweisen refl 1 sich beweisen, herausstellen, zu einem Ergebnis führen Denn das wahre Leben ist des Handelns ] Ew'ge Unschuld, die sich so erweiset ] Daß sie niemand schadet als sich selber II 4 2 sich (in best Weise) betragen Daß sie [die Weisen] sich in großen Tagen ] Sollten bescheiden t lieh e. VI 6 mit dem Nebensinn sich stellen Je sanfter sie [die Deutschen] sich erwiesen, j Hab' ich immer frisch gedroht 6,282 vgl zu 1 weisen Syn zu 2 benehmen erzeigen gebärden zeigen vgl Betragen steifen

1) Parallele Dir Aufwärter Junge der sich zum erslenmalc betrinckt 53.442 ersticken jam die Luft benehmen und ihn töten: ,e-d werden' (mit Dat}: etw (geistige Kraft) lahmen, unterdrücken der Rebe,. | Da sie fühlt daß ihre Säfte.. \ Werden regsam vielen Kräften, j Aber mehreren e-d XI 2

[-erweitern]

erstrecken a ,etw auf etw e.': ausdehnen, erweitern [nach Raehefeldzug] Nun ist der Wein wieder erlaubt.. Auf Schwert und Spieß j Und aufs Pferd erstreckt' ich Die Vergünstigung, ( Das ist min alles Gemeingut 1 ' 7,15,28 b reft: sich in größrem Umfang über etw hinziehen die bunten Mohne. | Die Sich nachbarlich e., j U n d , . j Felder streif weis

110

s Allherzerweiternde

erwerben etw irt seinen Besitz bringen; Metapher für Aneignung der Kulturwelt des Orients u dadurch gewonnene Anregung zu eignem Schaffen „Wo hast du das genommen? [Wie könnt' es zu dir kommen? l Wie aus dem Lebensplunder ] Erwarbst du diesen Zunder? j Der Funken fetzte Gluten.. zu ermuthen." V 1 Syn gewinnen vgt erlangen erwidern 1 etw Gleiches, Gleichweniges entgegensetzen Jussuphs Reize macht' ich borgen ( Deine Schönheit zu

erzählen — euer verheißen war j In's Paradies zu kommen.. | Den Vortritt hier ein E. hat, j Er kommt mit muntern Schritten: [ Denn Jesus zur Propheten-Stadt | Auf ihm ist eingeritten 1 ' XII 8 in der Tiermetaphorik, auf die Vergeblichkeit pädagog Bemühungen bei Unfähigkeit des Schülers deutend (öd iron Seitenhieb aui jegi orthodox-relig Lehre?) Wenn man auch nach Mecca triebe | Christus E., würd' er nicht i Dadurch besser abgericht, j Sondern stets ein E bliebe*' VI 15

erwiedern Vllt 17 [Hatem:] Locken',, j Euch geliebten braunen Schlangen | Zu erwiedern hab' ich nichts1' V I I I 20 [Gegen dies[e] Braunen Schlangfen] Var] mit einer Gebengäbe vergelten Ach, ich kann sie [Haarlocke] nicht e. 6,299 [vgl 6,298) Hör' ich doch in deinen Liedern, O Hafis, die Dichter loben; | Sieh, ich will es dir e.: j Herrlich, den der Dank erhoben! 6,277 2 entgegnen, antworten Behramgur. , hat den Reim erfunden, j Er sprach entzückt . . j Dilaram . . die Freundinn , . Erwiederte mit gleichem Wort und Klang1* VIII 9 [Erwiede[r]te so Wort als Maas funjd Reim Pip] .Frage e.' iSv beantworten [Hafis zum Dichter:] Ich ehre, j Ich erwiedre deine Frage II 1 Vitl 10

1) Qu dein König kommt zu d i r . . und reitet auf einem Esel und auf einem Füllen tier lastbaren Eselin Matth. 21,5; And it is asserted, that the ass of the prophet Jesus.. will he admitted into paradise Rich, Seven sleepers, Fumigr 3,380 2) Qu: fast worn Saadt, Kosentat (Olear 1696) 78, als 3. Strophe eines Gedichts, in üem die oben gegebene t Deutung klarer hervortritt

1) vg! Interpretation: die meisten Kommentare deuten .gleiches bieten', .entgegenstellen', .gleich und ebenbürtig zur Seite stellen. .Entsprechendes zur Seite setzen': anders es bedeutet. . .vergelten 1 , .erstatten'. .dagegen, -für geben', .zurückgeben' StAtkins, £uphar 59, 1965, 193, Ebd Anführung weiterer Deutungen iSv .widerstehen·, .sich verteidigen' 2) Qu Dilaram . . welche . . die Rede ihres . . Geliebten mit gleidigcmessenen und am Ende gleichtönenden Worten wiederhohlt habe Hammer, GescnRedekPers 35

Eslam s Islam essen speisen iUz trinken (beim Gastmahl) [Schenke zum Dichter:] Heute hast du gut gegessen, j Doch du hast noch mehr getrunken; ] Was du bey dem Mahl vergessen [ Ist in diesen Napf gesunken IX 15 Syn speisen vgl genießen

erzählen jdm berichten [Hatem:] Hab' ich dir nicht oft erzählt j Wie der Doge von Venedig j Mit dem Meere sich vermählt VIII 8 etw weitererzählen, üb etwas klatschen Haben sie von deinen Fehlen immer viel erzählt, Und fürwahr sie zu e . | Vielfach sich gequält tV 8 mit jdm üb etw sprechen Hätten sie von deinem Guten Freundlich dir erzählt, j Mit verständig treuen Winken | Wie man beßres wählt IV 8 Syn reden sagen sprechen vgl berichten

etwa in früher Fassg auch -wan 1 zur Bezeichnung einer Möglichkeit, hier iZshg mil einer Steigerung; ,e. gar' iSv womöglich, unter Umständen sogar Wolltet ihr ihm dies beneiden. Oder e. gar verleiden l 1 2 zur Verstärkung einer Verneinung: ,nicht e.' iSv keineswegs (in Zurückweisung von Annahme, Vermutung) Nicht e. selbstgefällig i Such' ich mich überall VIII 36 [Doch aber nicht Var] meines Liebchens Aeugeln.. heißt: Ich liebe diesen, j Und nicht e. den und jenen II! H [etwan Var11] vgl zu 1 wohl

erzeigen 1 jdm etw (Gutes) erweisen, zuteil werden lassen Wo man mir Guts erzeigt überall j 'S ist eine Flasche Eiifer 6,302=53.33 2 retl: sich (in best Weise) zeigen, erweisen [Huri:] Die Thiere.. sind nicht [aus dem Paradies] ausgeschlossen, j Die sich gehorsam, die sich Ereu erzeigt XII 6 Syn zu 2 erweisen (sd)

1) Reinschrift

etwas eine nicht näher best Sache Wie e. sey leicht ] Weiß der es erfunden und der es erreicht 1 ' V11 - ,soe., e. dergleichen' mit vergleichendem Bezug auf Vorgenanntes [Huri:] Da hört ich ein wunderlich Gesäusel.. [Dichter:] Was auch.. [ Für Töne lauten [ Die wollen alle herauf.. [ Kommt deinen Gespielen so e, vor j So sollen sie's freundlich vermerken XII S [Schenke zum Dichter:] Denn vor Gott ist alles herrlich.. | Solches hast du mich gelehret, | Oder e. auch dergleichen IX 19 - a/fr vor subst Ad] jeder.. der e, Gutes thut V 11 - ein nicht näher Bestimmtes, doch Beträchtliches Das Wissen blaset auf: j Aber die Lieb erbaut. | So sich jemand beduncken lässt j Dass er e. wisse ] Der erkennet noch nicht j Wie es ihm gebühre zu wissen2' IV 9 Var = Qu-Exzerpt Syn wer, was (was)

[-erzeugen] s winderzeugend erziehen abso/ u red: (sich) heranbilden O Weh) . . | Du nährst und erziehest und lochest zugleich. ] | Nur wer von Allah begünstiget ist, [Der nährt sich, erzieht sich .lebendig und reich 11 IV 23 vgl abrichten ausbilden belehren bescheiden lehren unterweisen zähmen 1) Qu: wortl Ludoif, Ferdiisi. Schahnameh-UhS. Fundgr 2,64 (nur Vs

Erzklang iSv Klang erzener Instrumente (für festl, auch kriegerische Musik) öd iSv Waffenklang; in der Metapher , des Lebens E.' Jeder höret gern den Schall an { Der zum Ton sich r u n d e t . . \ Eh er singt und eh er aufhört | Muß der Dichter leben. | Und so mag des Lebens E. j Durch die Seele dröhnen! 1 ' l 14

1) Qu Das Leichte von der Sache kennt ihr Urheber, darum hat er auch den Vorthcil davon D/&Z, Dsnfctv i, (95 Buch dOghuz 2} Qu: 1. Kor. 8,1-3, nach Wortlaut einer kath Bibelvbs, vgl Tgb 24. 9- W

euch

1} Interpretation: kann gedeutet werden als Symbol dionysischen SichausleOens, vgl Und nun gellt i n 's Ohr der Cymbcln mit der Becken Erzge'öne Faust II 10030 u Klirret, Becken! Erz, ertöne! Fand. 1032; öd a/S Symbol des Lebenskampfes, vg! Denn ich bin ein Mensch gewesen l Und das heißt ein Kämpfer seyn 4 u Waffenkiang wird auch gcfodcrl, l Daü auch die Trommelt schmettre l 7

euer PossPron 2. Pers Pl Angeredet werden nur Personen (die Leser, die Menschen allg öd best Gruppen, zB Berufsgruppen, Giaubensbrüüer, Freunde ua: stets atir vor dem Beziehungswort, im Hinblick auf: äußeren Besitz [der alte Parse zu seinen Glaubensbrüdern:] Grabet e. Feld in's zierlich Reine Xi 1 Bereich Laßt mich nur auf meinem Satte! gelten! ] Bleibt in euren Hütten, euren Zelten! l 3 Mag sie sich immer ergänzen ] Eure brüchige Welt in sich! Vlil 22 Beziehung [Huri zum Dichter:] Wir sollten euren [irdischen] Liebchen gleichen Xtl 6 o Diplomaten!.. eure Potentaten | Berathet Vlil 37 [Parse:] Im Geheimen haltet eure Todten Xt 1 Var [Dem Lebendigen übergebt die Todtcn Text] Inneres Dürft ihr e. Tiefstes fragen XII 9 Vermögen [Par-

erzürnen refl ,sich /dm e. ': in Zorn geraten üb jdn, mit dem Neberisinri jdn in Ungnade fallen lassen [nach einer verunglückten astrolog Prophezeiung Enweris] Dem herrlichen Günstling erzürnt sich [?] der Fürst 6,472 Plp 8 es

s 'ihr

s er, sie, es

Esel als Reittier; iZshg mit bibl Vorstellungen vom Einzug Christi u mit myth Paradiesvorstellungen Vier Thieien auch 111

Eule — ewig se:j so weit sich eure Kraft erstrecket XI 1 Empfinden, Zustand Lasset nur ihr guten Leute j E. Wundern, e. Sehnen tll 14 Hudhud sprach.. ich bin von eurein Glücke.. erbaut.. [ Daß.. | Glanzreich eure Liebe bleibt 6,295 Lebensweg, Lebensereignisse Den Gruß des Unbekannten ehre j a ! . . | Kreuzt e. Weg nach vielen Jahren drauf | Sich unerwartet,. IV 7 [zum 50-jährigen Dienstjubiläum von Kirms u Sohardt] dieses Lied.. | Das.. j EUER Fest mit Liebe feyen IV 11 Plp [Dieses späte Lied.. | Das.. | Eurem schoenen Tage huldigt weitres Plp] Bewirktes, Getanes Schalt ich euch nach euren Thaten ..? j Aber ihr wollt* besser wissen j Was ich weiß., fordert eure Sachen; Seht ihr aber meine Werke, [ Lernet erst: so wollt' er's machen V 8 Eule Nachtvogel: in der Tiermetaphorik, zur Charakteristik eines Menschen, im Hinblick auf: nächil Wachen [Schenke zum Dichter:] E. will ich, deinetwegen, Käuzen hier auf der Terrasse, [ Bis ich erst des Nordgestirnes Zwillings-Wendung wohl erpasse11 IX 19 Häßlichkeit, in literar Anspielung Das war eine Bäckerstocher., j F.. keinesweges ä| 6,278

sich die Christen | Bis zu dem jüngsten Tage fristen 1 ' X 9 [E. WiesbReg 59] Jesus himmlisch Evang j Geschrieben Evangi Göttliche Idee [In den Mädchen verkörpert 2 ' AAPtp 46 1} Qu ils lienntnt que Jesus-Christ apporta im Livrc du Ciel, nomme l'Evangile, tju'i! lisoit.. ä ses Apotres.. i! se retira au Ciel, reporlam avec lui t'Evangiie.. quatre de scs Disciples se mirent ä ccrire chacun ce qu'il se souvenoit d'avoir entendu lire.. & que c'est-iä ce que les Chretiens appellcnt l'Evangile; qui n'cst point pourtaiH Ic veritable Evangile apporle du CieU mais un Ouvrage hutnain Cfiardin, Voyages (Amsterdam 1735) 2,271: ätml ebü 2,281; vgl Ungeachtet sie den göttlichen Ursprung der f ü n f Bücher Mosis und des Evangeliums anerkannten, so waren diese guten Muselmänner. . überzeugt, Jesus habe das ihm anvertraute Lehrbuch mit in den Himmel genommen, und das, was davon auf der Erde noch übrig sey, befinde sich in dem Koran Oelsner, Mohamad i 76 2) vgl s v idee Anm (

Evchen Koseform von Eva (sd): mit unbest Artikel übergehend zum Appellativum für Mädchen, junges Weib im Paradeis j Fand Jehovah im Schlafe t i e f ] Adam versunken, legte leis' [ Zur Seit' ein E,, das auch entschlief X 10 vgl Eva Frau

1) zur Konstruktion vgl Paul, Gr. 3,53 2} Qu [King: i How do you. pretty lady? (Oph;).. They say the owl was a baker's daughter Ham/et IV 5; vgl s v Bäckerstoehter 1

ewig 1 zeitl-ird Maßstäben entrückt a zeitlos, unvergänglich, unsterblich: vom Ruhm Gott.. Gott gab dem Tropfen Kraft und Dauer.. Und nun, zu ew'gem Ruhm und Lohne, j Die Perle glänzt an unsers Kaisers Krone1' X 1 von der Unsterblichkeit der Dichtung (vgl , -es Leben'), verglichen mit der Liebe die freyen Lieder.. [ Allem ist die Zeit verderblich, | Sie erhalten sich allein, j Jede Zeile soll unsterblich, [ E,, wie die Liebe seyn 111 8 ,e-e Gluten': in der Feuermetaphorik für die unvergängliche, produktiv anregende Kraft u Wirkung des Dichters u seines Werkes So seh längs von dir [Hafis] sich fort mit ew'gen Gluten j Ein deutsches Herz von frischem zu ermuthen H 7 ,e-e Mächte': Vergeistigtes, mit dem sich die in der Dichtung verklärte Liebe als ideeller Wert verbindet Liebt ihr doch i - In TrennungsNächten ] Seht wie sich's in Sternen schreibt: ) Daß gesellt zu ew'gen Mächten ) Glanzreich eure Liebe bleibt 2 ' 6,295 [Wird an jedem Sterne klar [Wie, gesellt zu e-en Mächten,] ., war AA Plp 27] ,e-es Muster': Ideal [im Paradies] Vier, die allerschönsten Frauen.. [ D i e . . an ihrer eignenSchoene [ Selbst ein e. Muster haben XII 3 LFassg als wesenhatte Eigenschaft von Gott, Göttlichem, Gottbezogenen, iZshg mit mytn-relig Vorstellungen [Weltschöpfung] Als die Welt im tiefsten Grunde j Lag an Gottes ew'ger Brust, | Ordnet' er die erste Stunde VIII 35 Bis im Anschaun e-er Liebe [Wir verschweben, wir verschwinden XII 9 [ew'ger WA Text] Vom Himmel steigend Jesus bracht' j Des Evangelium e-e Schrift., damit können sich die Christen [ Bis zu dem jüngsten Tage fristen 3 ' X 9 [Suleika:] ich bin schön!.. zu altern sey auch mein Geschick, j Vor Gott muß alles e. stehn, [ In mir liebt Ihn, für diesen Augenblick 4 ' IV 25 ifest Vbügn im Hinblick auf das Leben nach dem Tode: ,e-e Zeiten', ,das e-e Jahr' Freuden wie ich hier sie schlürfte [ Wünscht' ich auch für ew'ge Zeiten XII 9 Vier Thieren auch verheißen war j In's Paradies zu kommen, [ Dort leben .sie das ew'ge Jahr ] Mit Heiligen und Frommen XII ,e-es Leben': auch für Unsterblichkeit der Dichtung [Huri:] Doch, dachten wir, im e-en Leben | Muß man sich eben in alles ergeben X I I 6 daß Dichterworte j Um des Paradieses Pforte j Immer leise klopfend schweben, j Sich erbittend cw'gcs Leben5' l 1 ,e-e Räume, Orte, Kreise' iSv Paradies, Himmel, auch Ursprungsort der Geliebten Und wer Frauen Lob gepriesen ) Der verdient an e-en Orten | Lustzuwandeln wohl mit diesen [vier auserwählten Frauen] XII 3 Und nun dring ich aller Orten) Leichter durch die e-en Kreise, | Die durchdrungen sind

Euphrat Fluß in Vorderasien, auch bei Hafts erwähnt; in orientaüsierender Anspielung auf den Main [Suleika:] Als ich auf dem E. schiffte, i Streifte sich der goldne Ring Fingerab, in Wasserklüfte., j [Hatem:].. j Wie der Doge von Venedig | Mit dem Meere sich vermählt, | S o . , | Fiel der Ring dem H. z u , . Mich vermählst du deinem Flusse VIII 7 in der Wassertnetaphorik, deutend auf die Dichtungswe/se des Orients u auf das neue lyr Wesen der Divandichtung Mag der Grieche seinen Thon | Zu Gestalten drükken.. [Aber uns ist wonnereich [In den E. greifen, [Und im flüßgen Element j Hin und wieder schweifen 2 * l 13 t) vgl Fließt aus meinen Augen immer | Wasser wie des Eufrats Flu t he n Hafis 2,98 2) Interpretation; s u flüssig Anm 1

Europa Gen -pens wobt für das Abendland, den Westen at/g Gros ist Europens Staatskalender [ Jedoch der Gönner Zahl ist klein 53,361 Plp 42 vgl Okzident West, Westen Europäer Bewohner des Abendlandes Dergleichen Steine wirst du kennen, [ E. Pise sie nennen'' VI 15 vgl Franke 1J Interpretation: s v Eva Adam und Eva als erstes Menschenpaar nach bibl Tradition, hieraus scherzhaft dss Verhältnis von Mann u Frau entwickelnd Adam und E. WiesbReg 30 zu IV 14 [vgl Behandelt die Frauen mit Nachsicht! j Aus krummer Rippe ward sie erschaffen,. j Willst du sie biegen, sie bricht.. ] Es ist nicht gut daß euch eine Rippe bricht1' Kontext] übergehend zum Appellativum für Frau: in iron-polem Gegenüberstellung orthodox-relig u naturl-naturwiss Anschauungen u Bezeichnungen Ihr lieben Leute., sagt nur: Autos epha! | Was sagt ihr lange Mann und Weih, j Adam, so heißts, und E.2)VM2 vgl Evchen Frau 1) Qu: Kontext in engem Anschluß an Hammer, Ausz aus der Sura (Sunna) öd dermdl Überlieferung Mohammeds, Fundgr 1,278! .Adam' u :Eva' nicht in Qu 2} Qu vgl: s v Adam Anrn 4

Evangelium die .Frohe Botschaft', die christliche Lehre; iZshg mit /s/am u myth-poet Vorstellungen Vom Himmel steigend J esus bracht' [ Des E-s ewige Schrift, D en Jüngern las er sie.. j Ein göttlich Wort.. [ Und jeder schrieb,. j Wie ers in seinem Sinn behielt | Verschieden.. j Doch damit können

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Ewigkeit vom Worte [ Gottes rein-lebendigerweise 6 ' XII 9 der Prop h e t . , entsendet.. den e-en Räumen j Ein Jugend-Muster, alles zu verjüngen.. j Auf meinem Schoos, an meinem Herzen halt ich j Das Himmels-Wesen . | Und glaube nun ans Paradies71 XII 1 ,e-er Frieden', ,e-e Ruhe': das selige Leben im Paradies, auch als iron Stoßseufzer (Dichter zur Huri:] Du aber bist mir beschieden. [ Dich laß ich nicht aus dem e-en Frieden, ] Auf die Wache sollst du nicht zieh n Xtl 5 Die neuen Derwische wissens nicht besser, j Sie schwatzen das Alte, das Neue dazu, j Die Verwirrung wird täglich größer, O! heiliger Coran! O! e-e Ruh! V 14 ,e-e Pein': Verdam mung, Höllenstrafen (deren Androhung auch im Koran eine große Rolle spielt) Doch der reinen Wollust edler Handlung | Sich mit frohem Muthzu überlassen, [Und vor solcher, der nur ew'ge Pein folgt, j Mit besonnenem Sinn sich zu verwahren, | Ist gewiß das beste91 II 3 b auf einen höheren Standpunkt bezogen, in höherem Sinne Denn das wahre Leben ist des Handelns | Ew'ge Unschuld, die sich so erweise t j Daß sie niemand schadet als sich selber 9 ' tl 4 2 immerwährend: in Vergangenheit, Gegenwart u Zukunft [Huri:] Draußen.. j Wacht ich oft an der Pforte.. [ Da hört ich ein wunderlich Gesäuset.. | Es klang aber fast wie deine Lieder, | Das erinnr* ich mich wieder, j [Dichter:] H, Geliebte! wie zart ] Erinnerst du dich deines Trauten! 10 ' XII 5 insbes in allen zukünftigen Zeiten Hudhud., ] Eile der Geliebten | Zu verkünden daß ich ihr E. angehöre11' 111 11 {Suleika zu Hatem:] E. bleibe mir gewogen VIII 27 Var [Bleibe! bleibe mir gewogen! Text] Sollst mir e. Suleika heißen Vllt 2 [Suleika:] Daß Er e. mein gedenket, ( Seiner Liebe Seligkeit l Immerdar der Fernen schenket, j Die ein Leben Ihm geweiht VIII 39 (M?) . f ü r e . 'Den geretteten Schatz [Liebe] j Für e. zu sichern jTheilt' ich ihn weislich ] Zwischen Suleika und Saki IX 14 hyperbol: iSv über einen großen Zeitraum sich erstreckend [Fiktion einer Karawane] Und immer ging es weiter,. j Und unser ganzes Ziehen ) Es schien ein e. Fliehen V 1 Daß des Hauses Glanz sich mehre [ Als ein e. Eigenthum 6,281 .auf e.' Um ein Ftäschchen [Rosenöl] /.u besitzen Das den Ruch auf e. hält VII 2 3 immer neu, immer wiederkehrend N u n die Wälder e. sprossen [ So ermuthigt euch mit diesen 121 1 12 Weiß der Sänger dieser Viere | Urgewalt'gen Stoff zu mischen, ) Hafis gleich wird er die Völker E. freuen und erfrischen l 7 doppeldeutig iSv immer wieder, zugl auch iSv aus (in) der Ewigkeit W i l l . . [ Auf zum Darnawend die Flügel schlagen,, ihr [Sonne]., zu begegnen [ Und von dorther e. euch zu segnen XI 1 an meinem Herzen halt ich [Das Himmels-Wesen.. [Und glaube nun ans Paradies gewaltig [ Denn e. möcht ich sie so treulich küssen Xtl 1 [Huri:] Weißt du denn wieviel Aeonen [ Wir vertraut schon zusammen wohnen'.' [Dichter:] Nein! - Wills auch nicht wissen. Nein! ] Mannigfaltiger frischer Genuß, E. bräutlich keuscher Kuß! Xil 7 hypGrbol ISv oft, vielmals wiederholt Und Suleika fühlt des Blickes Ewgc Rede: Die gefällt mir Vlil 9 solche., j Denen das Wesen wie du bist | Im Stillen ein e-er Vorwurf ist Vf 6 [ewger Var] Dein Loos ist gefallen.. Sorgen und Kummer verändern es nicht, ] Sie schleudern dich e. aus gleichem Gewicht VI4 Jure.' Man wird in solchen reichen Haaren j Für e. auf und nieder fahren III 6 Syrt zu 1 unauslöschlich unendlich ungernessen unsterblich vgl göttlich heilig himmlisch paradiesisch Synzu2u3 fort (f. und f.) früh (f. und spat) immer immerfort stets zu 2 immerdar zu 3 oft wiederholen (wiederholt)

ßerlichkeiten der Überlieferung, vgt bei allem was uns überliefen.. werde, komme es auf den Grund, auf das Innere, den Sinn.. des Werks an; hier liege das Ursprüngliche, Göttliche, Wirksame, Unantastbare, Unverwüstliche, und kerne Zeit, keine äußere Einwirkung noch Bedingung könne diesem innern Urwcsen etwas anhaben 28,101 Dicht, u Wahrt. 12; 7.181t DivNot. 4) Interpretation: Schönheit isl die Steigerung des Sinnlich-Lebendigen zu höchster Vollkommenheit, da aber alles Lebendige vergänglich ist, so währt auch die Schönheit nur einen Augenblick. Im Sinnlich-Lebendigen verkörpert sich auch das Geistige, in allen Elementen ist Buttes Gegenwart (IX 20), vor ihm ist alles herrlich (IX 19), vor ihm steht alles in seinem unzerstörbaren Wesen u Wert, so auch die Schönheit. Wenn der Liebende in diesem Augenblick die gegenwärtige Schönheit der Geliebten liebt, so liebt er darin zugleich die ewige Schönheit, und - wie es die oriental Dichtung bes in den Gestalten Jussuphs u Suleikas darstellt die Liebe des Geschöpfes steigert sieb zur Liebe des Schöpfers, vgl s v schön Anm 4. Ferner JMüller, Der Augenblick ist Ewigkeit, 1960, i53; PStöctdein. Wege zum späten Goethe, 21360. 269 (Hinweis auf Topos des 17./18. Jhs nach Bibe/steltenl: Vergängliche Schönheit wird unvergänglich, wenn man das Gleichnis Gottes in ihr verehrt. Der Augenblick wird so zum Träger und Ausdruck des Ewigen Pyrit, Goethe-Stud 207 5) vgt Xlt 5 6} Die .ewigen Kreise' bezeichnen die Sphäre(n) um die Gottheit, anknüpfend an Vorstellungen der pars Licht- u Feuerreligion, an die sieben Himmel des Islam u an Dantes Himmelssystem, vgl s v Kreis Bed 4 u S v Himme/skreis 7) Ou vgl O komme Geliebte, die vom Paradies l Der Hüter für mich auf die Erde gebracht Hafis 1,284 8) Qu sich nur der reinen Wollust guter Handlungen zu überlassen, und vor jener, welche ewige Pein nach sich zieht, zu verwahren Hammer, Hafis t,XXXIV 9) Interpretation: Gemeint ist wofil das freie, interesselose, in höherem Sinne unschuldige, unschädliche Handeln, auch das künstlerische Schaffen, das nicht mit dem gewöhnt MaSstao von gut u böse (.Theriak', .Schlangengift') gemessen werden kann: vgl Beutler, Div 404 u Pyritz, Goethe-Stud 205f 10) Interpretation: Die Huri wird ihm Verkörperung für die Ewigkeit der Liebe, sie ist zugl Verkörperung der .ewigen Liebe' 11) Interpretation: Der Begriff der Ewigkeit der Liebe wird hier in Beziehung gesetzt mil dem Gegensatz von ältester Vergangenheit Gegenwart: Längst vergangene Epochen der Erdgeschichte haben ihre Spuren hinterlassen, vorJahrmillionen abgestorbene, in der Versteinerung wohlerhaltene Muscheltiere bilden den Boden, auf dem nun die Tierwelt der jüngsten Epoche, der Gegenwart, ihr lebendiges Wesen treibt (III 11 Vs 4(1). Einst und jetzt stehen sich auch gegenüber in den Liebespaaren der altorienlal Vergangenheit u dee Gegenwart Zeitlos, ewig aber ist da$ Gefühl, dss sie verbindet (Vs17(f) 12) Interpretation: JMüller, Der Augenblick ist Ewigkeit, i960, 1401 Ewigkeit Zeit/osigkeit iGz Zeit; meist iZshg mit myth-relig Vorstellungen: ,Zeit und E.' im Hinblick auf die, beiden Wetten' Auch ist gut Bescheidenheit j Spricht ein weiser Mann, [Der von Zeit und E. [ Mich belehren kann! 1 ' l 15 das ewige Sein, Gott und Ali als Einheit vor der Weltsctiöpfung, dem Beginn der Zeittichkeit Ais die Welt im tiefsten Grunde Lag an Gottes ewger Brust, [Ordnet er die erste Stunde.. [Und er sprach das Wort: Es werde!.. das A l l . , [ In die Wirklichkeiten brach., [ Da erscholl in Jammerklagcn | Was die E. verband J U n d , . [ Einsam sich, allein empfand VIII 35 Var .von E.': iGz geschaffen, anknüpfend an /s/am Gtaubenskontroversen üb das Wesen des Korans Ob der Coran von E. sey? [ Darnach frag' ich nicht! \ Ob der Coran geschaffen sey? j Das weiß ich nicht!.. [Daß aber der Wein von E. seyj Daran zweifT ich nicht. | Oder daß er vor den Engeln geschaffen sey [ Ist vielleicht auch kein Gedicht 2 ' IX 3 ,in E.' iSv für ewig, zugl auch im ewigen Leben, im Paradies Jussuff wäre mit Zuleicka ] Nicht in E. verbunden, [ Immer wachte noch Jamleika | Wenn sie dies Gebild [Ahi'a] gefunden 31 XII3 1. Fassg [von -en Var {unsichere Lesung) 5,444] Pt iSv Äonen [Dichter zur Huri:] Gieb die Hand! Daß, Tag für Tag, [ Ich an deinen zarten Fingern j -en zählen mag4' XI! 4 Syn Äonen vgl ewig (e-e Zeit, e-es Jahr, Leben)

1) : S v Ruhm Anm 2 2} vgl Das Wort erreicht, und schwände Ton und Schall. | Ist's nicht der Mantel nuch gesäter Sterne? | Ist's nicht der Liebe hochverklärtes All? VIII 23: ferner l i u XII 5 3) Ou: s v Evangelium Anm 1: Interpolation: der tiefere Gehaff eines Werkes wirkt ton .bis zu dem jüngsten Tags', trotz verschiedener Äu-

1) Parallele [Saki:j Alles weißt du was der Himmel i Alles was die Erde trägt IX 18 2) vgl von den echten Verehrern für unerschaffen und mit Gott gleich ewig erklärt 7,35," Ou vgl Den Glaubenssaiz von der twigkeit des Koran, eine den Juden abgeborgls

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Exempei — Fall Vorstellung., verteidigten sie sehr lange Zeit mil Hitze Oelsner, Mohamed 180; weitre Qu $ v Koran Anm 1 3) vgl dagegen Erst Suleika, Erdcnsunne, Gegen Jussuph ganz Begierde,! Nun, des Paradieses Wonne, j Glänzt sie der Entsagung Zierde XII 3 4) Parallele [Huri:] Wieder einen Finger schlägst du mir ein! Weißt du denn wieviel Aconcn Wir vertraut schon zusammen wohnen? XII 7

Fähigkeit Auffassurigs- u Darstellungsgabe Jesus bracht' [ Des Evangeliums ewige Schrift, [ Den Jüngern las er sie.. j Und jeder schrieb.. ] Wie ers in seinem Sinn behielt l Verschieden. . j Sie hatten nicht gleiche F-en X 9 fahren 1 sich fortbewegen: zu Wagen Sollt' einmal durch Erfurt f., j Das ich sons! so oft durchschritten 6,278 anknüpfend an mylh-re/ig Vorstellungen Die Sonne, Helios.. | Fährt prächtig auf der Himmelsbahn Vtll 32 zu Pferde [Huri:] Als der Prophet durch alle Himmel fuhr.. Das Flügelpferd es mußte stehn11 Xlt 6 Z von einer schnellen, heftig-gewaltsamen Bewegung; in parabol Zshg, deutend auf das Einwirken einer (das Nichtige) kraftvoll zerstörenden Gewalt Alle Menschen.. j Spinnen sich ein Gewebe fein.. | Wenn nun darein ein Besen fährt, [ Sagen sie,. j Man habe den größten Pal l äst zerstört 2 * X 6 3 idVbdg .fahren lassen': jdn, etw aufgeben [Suleika:] Hatem! sieh mir ins Auge! j Den Schenckcn, den Eilfcr f Laß sie f.! 53,35 -» aul| auf und nieder- hin/ hin und widervgl zu 1 fliegen reiten zu 3 entlassen meiden (sef)

Exempet Beispie!, insbes Muster, Vorbild So. Hafis, mag dein holder Sang, | Dein heiliges E. j Uns führen, bey der Gläser Klang, j Zu unsres Schöpfers Tempel t 8 Syn Beispiel Muster Musterbild vgl Sternbild Exzellenz auszeichnender T/fe/1'; iVbdg mit Rang, Adelstitel, Namen in Widmung öd Adresse Des Herren Generals | Grafen von Gneisenau j Excetl IV 7 Plp Widmung [An den General v. Gneisen au Plp Überschr] 1) vgl Titel der Auszeichnung für hohe Civildiencr u. Militärs. Meist kommt er Generalen vom Gcnerallicutenant aufwärts, den höchsten Hofchargen.. zu Piersr2 s v Excellenz Fachaad

s Ferhad

Fächer (faltbares) Gerät zum Zufächein kühler tun, auch mit abschirmender Funktion, Zubehör weibl Putzes; gleichsetzende Metapher, iZshg mit der Schleiermetaphorik, für zugl Verbergendes u Offenbarendes: das zart verhüllende, doch den eigentl, tieferen Sinn hindurch schimmern lassende (dichterische) Wort Das Wort ist ein F.! Zwischen den Stäben j Blicken ein Paar schöne Augen hervor, j Der F. ist nur ein liebcher Flor, [Er verdeckt mir zwar das Gesicht; [Aber das Mädchen verbirgt er nicht, Weil das schönste,. Das Auge, mir in's Auge blitzt 1 * II 9 [F. Staebe | Aber das was mich entzückt] j daß ihr Auge durch Plp]

1) Qu vgl Alle Himmel durchfiog Mohammed der Prophet in seiner nächtlichen Himmelfahrt auf dem Glanzrosse Hammer, Gescb HeoWers 18; Ah Mohammed durch alle Höh'n der Himmel fuhr ebd 189 (ZitRvmi); Borak.. da; Wunderpfcrd.. worauf Muhammad in den Himmel gefahren seyn soll Diez. Buch Kabus 721t; Parallels mein Flug.. Als das Wunderpferd mich.. | Durch die Himmel alle durchgeführt XU 2 2) vgl Parallelen s v Besen Anm l

1) Ou vgl Jedwede meiner Regele in diesem Buche j ist wie eine Decke über das Angesicht einer schonen Frauen nieder gebreitet: ..Unter jedem Buchstaben äst eine Außlegung verborgen \ wie ein schönes Bild sich unter einer Decke und der Mond unter den Wolckcn verbirge! Ssadi, Baumgarten (Olear 1696) 83. Zur Fächer- u Schietermetaphoritt vgl WKeller, Gasifies dichterische Bildlichkeit, 1972,201t

1) vgl im DWb noch Belege von Lessing, Bürger, Rücteri u die Bemerkung ebd heute überwiegt gefährlich

(ährlich ältere Form für gefährlich^: (lebens)bedrohend; IZshg mit islam Paradiesvorsleltungen Forschend stehn sie [Huris] was du unternähmest? j Große Plane? f. blutigen Straus? Xlt 2 S/n gefährlich

[-fahrt] s Gefährte Tagefahrt Wohlfahrt Falke

großer, zur Jagd abrichtbarer Vogel; in sprichwotil

Tierparallele Sich im Respect /u erhalten Muß man recht borstig seyn, j Alles jagt man mit F-n, [ Nur nicht das wilde Schwein11 VI 7 ,der gotdne F.'; orientalisierende Metapher für die Sonne den im freien Felde aufwachenden Jäger, der die aufgehende Sonne einem Falken vergleicht,. j Denn der goldne F., breiter Schwingen, [Überschwebet sein azurnes Nest 2 '7,104,11

Fackel Stab, dessen oberes Ende angezündet werden kann, als Beleuchtung; in einem impressionistisch empfundenen Stimmungsbild Teil des visuellen Eindrucks einer bewegten Szenerie Was, in der Schenke, waren heute l Am frühsten Morgen für Tumulte? | Der Wirth und Mädchen! F-n, Leute!.. Händel.. Insulte? [ Die Flöte klang, die Trommel scholl11 IX 12

1) Qu On les dressc [les Faucuns) aussi ä arr£ter toutes series de Bctcs fauvcs, excepte le Sanglier Chardin, Voyages (Amsterdam 1735) 3,42 2) Qu Wenn zum Trotze des Raben s die Nacht, der goldene Falke j Seinen Platz einnimmt in dem lasurenen Nest Hefts 1,448: vgi Als nun eines Tages der Falke des Ncsts des Firmaments die Nachtvögel der flatternden Sterne von der Wiese des Himmels zerstreuet hatte.. [ftnmj Da von der Jagd die Rede seyn wird, so hat der Verfasser davon die Ttiicrbtlder entlehnt, um die Sonne als Falken des Nests des Firmaments u .s.w. vorzustellen Diez, König! Bucft fSOf

1) Ou Wo Schenke, Liebchen, Fackel, Lieh; j im heftigsten Tumulte war Hafis 1,392 Faden aus Fasern gedrehtes Gebilde; als Gegenstand eines Blumen- u Zeichenwechse/s zw Liebenden Ein F. Bist eingeladen 1 ' 7,126,32 —» Wasser- tausendfadig 1) Qu vgl Du Fil (fit) Hammer, Surle langage des //eure. Funtigr 1,36 U38 fähig imstande, vermögend; im Feuervergl. im Hinblick auf die Jahrhunderte überdauernde Kraft u Wirkung echter Poesie wie ein Funke f. zu entzünden | Die Kaiserstadt., j Er, schon erloschen, schwand zu Sternenhellen; [So schlangs von dir [Hafis] sich fort II 7 iSv bereit etw (richtig) aufzunehmen, auch neue Wertungen zu akzeptieren Höre den Rath den die Leyer tönt; | Doch er nutzet nur wenn du f. bist, j Das glücklichste Wort es wird verhöhnt j Wenn der Hörer ein Schiefohr ist1' IV 1 vgl können vermögen

Fall t Gefalle Auch dem Wasser darf es in Canälen | Nie am Laufe,, fehlen., j Sanften F, des Wassers nicht zu schwächen, ] Sorgt die Gräben fleißig auszustellen XI 1 2 etw Vorfallendes, sich Ereignendes, sich (in best Weise) Verhaltendes: ,der F. sein' iSv zutreffen, eintreten Ein Spiegel er ist mir geworden.. [ Ich bin so gerne gesellig] Und das ist hier der F. VIII 38 iVbdg mit Präp in den adv Wdgn; ,in jds F-e' iSv in eigner Situation, Lage, von sich aus, für sich Närrisch, daß jeder in seinem F-e j Seine besondere Meynung preist! VM2 ,in jedem F-e', ,in allen Fällen' iSv jedes Mal, unter allen Umständen [Dichter zur Huri:] Was auch.. [ Für Töne lauten j Die wollen alle herauf.. |So sollen sie's [Huris]

1) du Höre den Rath, den die Leier tönet, S Doch er nützet nur. wenn du fähig bist! | Jegliches Blatt ist ein Buch der Weisheit, j Schade, daß du so trag' und sorgtos bis:! Halts 2,4S9

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fallen — fassen freundlich vermerken.. [ Und sollen acht haben | Daß in jedem F-e | WenD Er kommt seine Gaben Jedem zu Gute kommen Xtl 5 Vor den Wissenden sich steilen j Sicher ist's in allen Fällen! IV 18 ,F. für F.' iSv der Reihe nach, nacheinander Die Perle,. [ Zum Juwelier,. i Sprach sie:,, | Durchbohrst du mich, mein schönes All j Es ist sogleich zerrüüet, | Mit Schwestern muß ich, F. für F., | Zu schiechten seyn gekü'ttet 1 ' X 4 —*· allenfalls Zuvgt zu 1 Lauf Syn zu 2, in jdem F-e, in aßen Fällen' allenfalls

Farbe Soll ich von Smaragden reden.. j Also sag' ich: daß die F. | Grün und augerquicklich sey! Ill 7 ,Fart> und Bogen': Hendiadys lür f aroige r Bogen, Regenbogen; iZshg mit dem Mythos seiner Entstehung aus der Liebe zw Helios u Wolkentochter, Symbol für die Verklärung der Geliebten in der Dichtung Helios.. [ Er sieht die schönste Göttinn weinen, j Die Wolkentochter.. j Und häufiger quillt ihr Thränenguß; j Er sendet Lust in ihre Trauer j Und jeder Perle Kuß auf K u ß . . | Die Perlen wollen sich gestalten: | Denn jede nahm sein Bildniß auf. | Und so, umkränzt von Färb' und Bogen, ] Erheitert leuchtet ihr Gesicht Vltl 32 -* Rosertfarb

1) Interpretation sä DWb 3, i£7$: moglicb wäre auch eine Deutung: auf den ersten Sturz, die erste Erniedrigung (Durchbohrung) folgt die weitere Schmach (der Zusammenordnung mit Geringeren)

[•färben] fallen 1 von Bewegung öd Richtungsver/auf a hinfallen, zu Boden stürzen; Metapher für Niederlage, Unglück, Tod Das Leben ist ein Gänsespiel.. kommt man an das Ziel, j Wo niemand gerne stehet., die Gänse.. eine sieht einmai sich rum | Mich rückwärts zu bedeuten. Ganz anders ist's in dieser Welt,. | Wenn einer stolpert oder fällt ] Keine Seele rückwärts blicket IV 16 b einfallen, zusammenstürzen der Fürst.. j In die Höhle sie.. läßt vermauern.. ] Jahre fliehen. . | Und die Mauer, die vermorschte, j Altershalhen ist gefallen 1 ' XIf 10 C herunterfallen; ,in jds Schoß f.': in erweitertem Sinne jäm zuteil werden, von Liedern, verglichen mit Früchten die Früchte.. J Umschalet stachlig grün.. j Die Schale platzt und nieder | Macht er [der Kern] sich freudig los; l So f. meine Lieder Gehäuft in deinen Schoos Vtlt 26 iVbdg mit Richtungsadv: von etw ab- u zu etw hin-, in etw hineinfallen [Hatem:] So von deinen Fingergliedern j Fiel der Ring dem Euphrat zu Vltl 8 ,/efm aus den Händen f.': Umschreibung Kr Freigebigkeit Ein Kaiser hatte zwey Cassire, | Einen zum Nehmen, einen zum Spenden; [ Diesem fiel's nur so aus den Händen X 6 d herunterhängen Ein Tulbend war das Band, das Alexandern [In Schleifen schon vom Haupte fiel Vtll 13 2 vom (geworfenen) Los, von der Bestimmung des Schicksals Dein Loos ist gefallen, verfolge die Weise2' VI 4 3 ,(. in': in einen Zustand verfallen, geraten Weise f. in Unwissenheit j Wenn sie mit Unwissenden streiten31 VI9 -^ an- auseinander- überSyn zu la u c sinken

Farbensplel Abstufung, Folge versch Farben; anknüpfend an G-s Vorstellungen von der Farbentstehung, iZshg mit einem We/ischöpfungsmythos als Werk der Morgenröte, Symbol der Liebe Auf that sich das Licht! So trennte | Scheu sich Finsterniß von ihm, [ Und sogleich die Elemente [ Scheidend auseinander f t i e h n , . Morgertröthc,. entwickelte dem Trüben | Ein erklingend F. (Und nun konnte wieder lieben | Was erst auseinander fiel11 Vttl 35 1) Interpretation Erschaffung der Morgenröte, d.h. der Farbe.. Diese, aus Licht und Dunkel gemischt und so Tag und Nacht miteinander verbindend, bedeutet die Einigung der Elemente. Nach Goethes Farbenlehre entsteht die Farbenskata durch Modifikation des Lichts durch ein trübes Medium, d.h. durch Mischung des Lichtes mit Hchtloser Materie. Das Verhältnis der beiden Elemente zueinander, das die Verschiedenheit der Farben bedingt, kann gemessen werden; Goethe vergleicht daher gern die Skala der Farben mit der der Töne.. Diese Einigung der Elemente durch die Farbe entspricht der Einigung des Getrennten durch die Liebe Erir>atinger, Div219 farbig von der Farbenskala des Regenbogens Wenn zu der Regen wand j Phoebus sich gattet, Gleich steht ein Bogenrand | F. beschattet l 9 Syn bunt vielgefärbt Fared Scheich Faredrt (Ibn al-Farid), ein großer Dichter der Sufis Wüsstet ihr wie Schehab-eddin j Und Scheik F. sich entmantelt 1 ' 111 15 Var 1) vgl Weite, Div 544 s v Schehäb-eddin; Qu le Schetkh Faredh Grangere f de Lagrange, Poeme du Scbsikh Scboret-edüin Omar ben-Faredti, Fundgr4,170

t) Qu half of the building had fallen down.. the building thai had in part decayed Rich, Ssven sleepers, Fundgr 3,371 2) ; Das Loos schrieb: Was nützet Dir andere Weise? Hammer, GesChRedekPers 58 (Zit Firüu$i, Schahnameh) 3) Qu: fast wärt! Oiez, Denkw 2,236 Kjatibi Rumi, Spiegel üLänder

[-faser] s Wufzelfaser

falsch 1 unredlich, unaufrichtig, auch treulos Drum laßt uns rasch und brav und kühn [Die Lebenswege w a n d e r n . . j Doch hält nichts grimmiger zurück, j Als wenn du f. gewesen IV 13 [Blumen- u Zeichenwechsel zw Liebenden) Jasmin Nimm mich h i n . . | Cypressen Will's vergessen. [ Bohnenhlüthe Du f. Gemüthe 7,127,3 2 ,f-e Kosten': faux frais, unveranschlagte, unproduktive Nebenkosten^ Daß ich bezahle, Um zu verlieren, Das sind.. Sehr f-e Kosten Syn zu 1 gieisnerisch S',115 1) zum Ausdruck s Kosten Anm l. Interpretation s v bezahlen Anm 1 [-falten]

s vielgefärbt

s entfalten

fangen 1 einfangen; in der Tier- u Gefangenschaftsmetaphorik, im Hinblick auf Überlistung des Dummen Der Gimpel wird gefangen IV 19 2 auffangen; ,f.' und ,zurückwerfen': in der Ba/lspielmetaphorik der Liebessprache für die Wechselseitigkeil des Liebe-Empfangens Liebe-Gebens Wenn du Suleika.. j Deine Leidenschaft mir zuwirfst ] Als war's ein Ball, j Daß ich ihn fange, j Dir zurückwerfe [ Mein gewidmetes Ich V H M 6 —> gefangen h alten verSyn zu i fesseln vgl gefangenhalten

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fassen 1 jdn ergreifen, packen; nur iZshg mit myth Hölienu Schöp/ungsvorstellungen Wißt ihr denn auf wen die Teufel l a u e r n . , wie sie.. j Nach der Hölle sie entführend f.? ) Lügner sind es und der Bösewicht U 2 rezipr .sich I.': einander festhalten [Weltschöpf ungsmythosj die Elemente [ Scheidend auseinander fliehn,. j Und nun konnte wieder lieben Was erst auseinander f i e l . . | Sey's Ergreifen, sey es Raffen, j Wenn es nur sich faßt und hält! Vltl 35 2 für zünden, in Brand setzen; in der Feuermetaphorik, im Hinblick auf Wirkungen des freien dichterischen Wortes fbes bei Mißwo/tenden) {Saki zu Hatem:] wenn du getrunken ] Sprüht um dich des Feuers Glast' | Prasselnd blitzen tausend Funken, | Und du weißt nicht wo es faßt. [ Mönche seh ich in den Ecken., | Die sich gleisnerisch verstecken (X 18 3 ,/dn ins Auge f.' iSv kennen (u dadurch jds Reaktionen im voraus bestimmen} (Schenke zum Dichter:] Dann will ich auf der Terrasse [ Dich mit frischen Lüften tränken, ] Wie ich dich in's Auge fasse \ Giebst du einen Kuß dem Schenken IX 13 4 etw aufnehmen u festhalten: von Schreibutensi/ien mBez auf das unendl, in der Darstellung kaum zu meisternde Gefühl An meine Liebste dacht' i c h . . [ Ich liebe sie wie es ein

fast — Feige Busen giebt j Der treu sich Einer gab.. Wo war das Pergament, der Griffel wo? (Die alles faßten! - doch so wars! ja so!1> IX 1 S ,etw f. in': iSv einfassen, mit einem (gemalten} Hahmen umgehen, nach oriental Muster Nicht mehr auf Seidenblatt [ Schreib' ich symmetrische Reime; | Nicht mehr fass' ich sie j In goldne Ranken 6,293 ffass' ich sie ein Var] —* ein- erSyn zu 1 ergreifen greifen raffen vgl halten vgl zu 2 entzünden vgl zu 3 kennen Syn zu 5 einfassen (sd)

Fehl auch -le Fehler, Mangel, Gebrechen; bes s/ff/ Art Fatima.. die Holde, Tochter, Gattinn sonder F-e, [ Englisch allerreinste Seele [ In dem Leib von Honiggolde XII 3 [Ali liebte ohne F-e Var] Haben sie von deinen F-en [ Immer viel erzählt, ] Und fürwahr sie zu erzählen Vielfach sich gequält, j Hätten sie von deinem Guten j Freundlich dir erzählt 1 ' IV 8 Syn Fehler Gebrechen Laster Mangel Sünde Verbrechen vgl Makel Unart

1) Parallele: VIII25

1) Qu vgl Schau' auf des Liebenden Tugend, und nicht auf seine Gebrechen, (Denn wer selber nicht tugendhaft ist, der schauet auf Fehler Hafis 1,332

fast iSv beinahe, Annäherung an einen Vergleichswert: auch in iron Zshg [Huri zum Dichter:] Da hört ich ein wunderlich Gesäusel,, Es klang aber f, wie deine Lieder Xli 5 Von meinen Liedern sprechen sie | F. rühmlich wie vom Eilfer 6,302 [sprechen sie auch j Ruhmlich froh wie vom Eilfer 53,33 1 .Fassg] Syn bainahe schier Falima auch -me Tochter Mohammeds, Gattin Alis; nach /s/am Tradition eine der vier vollkommensten Frauen [Frauen im Paradies] Kommt F. dann die Holde, | Tochter, Gattinn sonder Fehle, [Englisch allerreinste Seele [In dem Leib von Honiggolde XII 3 [Die vier schoensten Weibcfr],, j Cadisga Gemahlin f Fatime Tochter) Mahoms" Pfp = Qu-Exzerpt] 1) Oil Cadisga und Fathime Mohammeds Gemahlinn und Tochter, werden von clcn Musulmänncrn für die vollkommensten Frauen gehalten Rehoinder, Mohammed 35

Favorite für Geliebte; iZshg mit myth-poet Paradiesvorstellungen [Huri:] wie die Gläubigen k a m e n . . | Besitz vom Paradiese nahmen.. der erste, zweyte, dritte j Die harten vorher eine F., ] Gegen uns waren's garstige Dinger, j Sie aber hielten uns doch geringer., j Wir sollten euren Liebchen gleichen XI! 6 Syn Frau Freundin Gespiele lieb (L-ste) Liebchen lieben (Geliebte) Mädchen Vielgeliebte vgl Widerpart (meiner Freuden W.) fechten kämpfen; in der Kampf- u Kriegsmelaphorik der Liebessprache Auch in Locken hab' ich mich j Gar zu gern verfangen, [ Aber Zöpfe flechten sie Nun aus langen Haaren, j Unterm Helme f. sie fll 5 (vgl s v Helm) —*· Gefecht vgl kämpfen raufen streiten

fehlen auch PartPräs subst 1 Fehler begehen, unrecht handeln wer nicht fehlt weiß wohl wenn andre f.; | Allein wer fehlt der ist erst recht daran, j Er weiß nun deutlich wie sie wühl gethan 11 VI 16 Und mich lehrt der Buße Frommen, ] Wenn der Mensch gefehlt IV 8 zugt iSv den rechten Weg sittl Lebensführung verfehlen Doch der reinen Wollust edler Handlung | Sich,, zu überlassen, \ Und vor solcher, dernurew'ge Pein folgt.. sich zu verwahren, | Is: gewiß das beste um nicht zu f ,2) It 3 2 Mißgeschick erleiden, Unglück haben Wie ich so ehrlich war | Hab ich gefehlt, j Und habe Jahre lang | Mich durch gequält IV 10 3 mangeln; bes ,es fehlt jdrn (an)': mBez auf (noch zu besorgende) Gegenstände, iZshg mit der Kauthandelsmetaphorik [erdichtete Geschenke] Wenn nun Bassora noch das Letzte | das F-de hinzugethan | Bringt alles.. | Die Caravane dir heran VIII 14 Var [Gewürz und Weyrauch beygethan Text] mBez auf (noch nicht erreichte öd eingebüßte) Eigenschaften, Fähigkeiten Auch dem Wasser darf es in Canälen j Nie am Laufe, nie an Reine f. Xt 1 Vor den Wissenden sich stellen . . [Wenn du lange dich gequälet Weiß er gleich wo dir es fehlet IV 18 „Die Jahre nahmen d i r . . so vieles.. dir fehlt ein dreistes Wagen!.." IV 17 mBez auf (nicht zuteil gewordene) Lebensgüter, Glück Das Leben ist ein schlechter Spaß, | Dem fchhs an Dies, dem (ehlts an Das31 IV 15 vgl zu 1 irren irregehen sündigen verbrechen Syn zu 3 ermangeln vgl entbehren 1) vgl Fehlst du, laß dich's nicht betrüben; (Denn der Mangel führt zum Lieben; i Kannst dich nicht vom Fehl bcfrcin, | Wirst du ändern gern verzcihn 3,273 ZshmXen III 632 2) Qu Das sicherste ist.. sich nur der reinen Wollust guter Handlungen zu überlassen, und vor jener, welche ewige Pein nach sich zieht, zu verwahren Härnm&, Hafis , / 3) wohl hier nicht mit Paul, Gr 4,is als .schwerlich zu rechtfertigende Akkusativs'zu deuten, sondern als Dative von Substantivierungen, die die Pronominalflexion aufgegeben haben

Feder Vogelfeöer: als Gegenstand eines Blumen- u Zeichenwechsels zw Liebenden F. vom Raben Ich muß dich haben. Vom Papageien Mußt mich befreien 1 ' 7,126,15 als Schreibgerät: ,die F. gebrauchen' iSv schreiben [Blumenu Zeichenwechsel zw Liebenden] Leder Gebrauch' die F, . , [ Maßlieben Schreib' nach Belieben 7,126,28 zuglmetonym für den Schreiber, idVbüg .die F. stockt': Unfähigkeit des Liebenden, seine Gefühle schriftl auszudrucken Nun aber will ich schreiben.. j Wenn sie mich an sich lockte l War Rede nicht im Brauch, j Und wie die Zunge stockte | So stockt die F. auch Vlil 23 -* Pfauen- Gefieder Syn Flaum vgl Griffel Schreiberahr

Fehler (sittl) Mangel Sich selbst zu loben ist ein F., Doch jeder thuts der etwas Gutes thut 1 ' V 11 [Sakii] warum die Jugend, | Noch von keinem F. frey | So ermangelnd jeder Tugend l Klüger als das Alter sey IX 18 Syn Fehl (sd) 1) Qu Dass der Mensch seine Vorzüge bewehe, ist geziemlich. | Allein sich leibst Isic] zu loben ist ein Fehler Diez, DenkwS,54 Buch d Glückt v Büzri Dschumhur; vgl In dem Kreise der Weisen, sich selbst zu loben geziemt nicht Hafis 2,7^

t) Qu vgl Plumes Hammer, Stir le langage des ßaurs, Fundgr

feiern auch Zustandspass a ,jds Fest f.': einen Ehrentag festl begehen [zum 50-jährigen Dienstjubiläum von Kirms u Schardt}dieses Lied.. [ Das., j EUER Fest mit Liebe feyert IV 11 Plp [Eurem schoenen Tage huldigt weitres Plp] b jdn f.': durch ein Fest ehren So Ihr Beyden heut gefeyert, j Vor viel tausenden erlesen IV 11 Plp [Beyde Var]1'

11

Federlesen Metapher für Umstände, Aufheben *; iZshg mit myth-poet Paradiesvorstellungen [Huri:] Heute steh ich meine Wache.. | Kommst mir so verdächtig vor'.. [ Zeige deine Wunden an!.. [Dichter:] Nicht so vieles F.! l Laß mich immer nur herein Xtl 4 1) vgl Trum, HA2",626 (Hinweis auf Ursprung! Bed)

1) vgl ein Gedicht.. Übergieb es den beyden Gcfeyerten B26,W August 11. 6. 15

fegen etw (Haus) mit dem Besen kehren; iVbdg mit resultativem Adj, in sprichwörtt Zshg Ein Haus worin zwey Weiber sind [ Es wird nicht rein gefegt11 VI 12

Feige Südlrucnt; als Gegenstand eines Blumen- u Zeichenwechsels zw Liebenden F-n Kannst du schweigen?'' 7,126, 26

1) Qu: fast wörtf Drez, Such Kaöus 629

1) Ou vgl Rguc Hammer, Sur le iangage des fleurs, Fijndgr 1,36

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[-feil] — Felsenkluft [-fell]

Feindspur auch .Feindsspur 1 u .Feind-Spur' in Var Eindruck, Empfindung von Feindseligkeit, Haß In meinem Sinne | Wohnet mein Freund nur. Und sonsten keiner ] Und keine F.1> 7,131,12 [Var s Vorbem]

s wohlfeil

I-feimen] s abfeirnen fein 1 zart, dünn: von Spinngewebe: Metapher für ausgeklügeltes Gebilde menschl Geistes, .Hirngespinst' Alte Menschen, . | Spinnen sich ein Gewebe f., [ Wo sie mit ihrer Scheeren Spitzen.. in der Mitte sitzen X 8 von Schriftzügen [Suleika zu Matern:] da war von deiner Hand [ Meine Chiffer ieis' gezogen.. [ Und da seh' ich abermals ] Meine Lettern f. gezogen Vltl 27 2 klug, schlau, spitzfindig: mBez auf geistige Tätigkeit, in Anspielung auf den Wiener Kongreß Diplomaten., eure Potentaten i Berathet rein und (. Vltl 37 3 schar!: mBez auf Sehvermögen eine wüste Beule.. j W i r d . . zwar reparirt, Doch f-es Auge den Makel spürt 6,304 4 gut, richtig, passend Bescheidenheit ist f, i Wenn das Mädchen b l ü h t . , | Auch ist gut Bescheidenheit j Spricht ein weiser Mann t 15 Syn zu 1 leicht leise zart vgl spitz zierlich vgl zu 2 klug scharf Syn zu 3 scharf zu 4 gut

1) Interpretation: weder Liebe zu einem ändern noch Hai) erfüllt das Herz, das ganz von Liebe zu dem Einen ausgefüllt ist: nach einem Chitfernbr Mariannes; Qu nur Denn in meinem Sinne wohnet mein Freund, und sonsten Keiner Hafo i. 181 Feld 1 bebautes Land, Acker: iZshg mit Grundsätzen pars Glsubensethik (Reinigung der Elemente) Grabet euer F, in's zierlich Reine, Daß die Sonne gern den Fleiß bescheine1' X11 Btumenfelö Ja es sind die bunten Mohne, j Die.. jF-er streifweis freundlich decken i 10 [Bunte F-er WiesbReg 21; vgl felderweis] Weingarten [Sulcika:] der Ost., ] Küßt die R e b e n . . Die auf F. und Hügel prangen VIII 31 (M) 2 freies, offnes Land eine Hütte im F-e frey. Weißt nicht ob sie dir ein Liebchen hegt tV 6 als typ Schauplatz kriegerischer Ereignisse, Kampfplatz, Schlachtfeld Wenn links an Baches RandjCupido flötet,] Im F-e rechter Hand] Mavors drommetet 111 —> Blumen- Gefilde Syn zu 1 Acker zu 2 Flur Gefilde

Feind Gegner; a/lg .Freunde und F-e': Umschreibung für die ganze Weit Welch eine bunte Gemeinde! j An Gottes Tisch sitzen Freund und F-e'1 VI, 11 person! Widersacher, bes auf geistigem Gebiet, Figur u Ausöruck auch bei Hafts51 Was klagst du über F-e? [Sollten solche je werden Freunde, ] Denen das Wesen wie du bist j Im Stillen ein ewiger Vorwurf ist VI 6 die dummen Eingeengten.. die Halben, die Beschränkten.. j Hafis auch und Ulrich Hütten | Mußten.. sich rüsten \ Gegen braun' und blaue Kutten.. j ,,Aber nenn' uns doch die F-e i" j Niemand soll sie unterscheiden: j Denn ich hab' in der Gemeinde j Schon genug daran zu leiden V 4 [vgl Übermacht und Gegner WiesbReg 41] in Kampf u Krieg; im Sg für Vielzahl [Totenpreis] war e r , . j Auf den F. rennend j Ein magrer Woif3' 7,13,24 Nach der Schlacht von Bedr., [Mahomet:] Seine Todten mag der F, betrauern,, j Unsre Brüder sollt ihr nicht bedauern Xti 2 Syn Gegner

1) Qu vgl müsse man in der Reinigung der Elementen j Arbeit in der tirdcn | oder Ackern } in dem Garten bauen .. sichs lassen sehr angelegen scyn Ssnson, Pers Staats- u Regierungs-Bescbreibg {Olear 1696} 49fi Leur grandc profession est ['Agriculture, c'cst-ä-dire le Jardinage, k Vignohlc, & le Labour. Us regardcnt ['Agriculture.. comme mentüirc & noble.. quc IVIII22 Moses ist, in wüster F,!), | Durch den Einen groß gewesen 6,288 zugl sich weithin erstreckendes Land; von der Weite morgenländ Landschaft u dem sich darüber wölbenden Sternentiimmel, Symbol für den geistigen Raum des Orients Auf ungemeBner F., j Im Ocean der Sterne, j Mich hau' ich nicht verloren, | Ich war wie neu geboren V 1 [ I n . . F. Var] iGz Hütte u Zelt, poet Fiktion eines freien ungebundenen Daseins Freysinn. j .. Bleibt in euren Hütten, euren Zelten! (Und ich reite froh in alle F., | Ueber meiner Mütze nur die Sterne ! 3 b Fernsein, Zustand der Trennung; in der Metapher .Nacht der F.', Motiv auch bei Haus Ach! was ist die Nacht der F. j Für ein Abgrund, für ein Schmerz" VIII 35 c Entfernung, die von einem Ziel trennt; iZshg mit o'er Metaphorik von Kerze u Falter Wenn die stille Kerze leuchtet.. [ Keine F. macht dich schwierig, [ Kommst geflogen und gebannt, Und zuletzt, des Lichts begierig, j Bist du Schmetterling verbrannt 4 ' l 1 7 2 zeit!; von der weiter zurückliegenden Vergangenheit Verehrung sey! j d e m , . ] Methnevi.. | d e m . . [ Pend-Nameh.. d e m . . | Schah-Nameh.. | dem.. Tohfat-ahra,, in tieferer F. j den uralten [ Moallakat [ der Wüste 6,482 Plp 30 Syn zu Ja Weite zu 1bTrennung zu .NachfderF. 'Trennungsnacht

Ferdusi, Firdusi Abu'I-Qäsim Mansür FirdausP, pers Dichter (um 934-1020 oti 1025/26) (Rypka, Iran. Litgesch 155): Verfasser des Schahnameh Verehrung sey!,, | dem | heldenhaften j Schah-Nameh [ des j Firdusi 6,482 Plp 30 [Hatem:] Wollte.. | Doch Ferdusi, Motanabbi, j Allenfalls der Kaiser seyn VIIt * Ferdusi spricht. [ ü Welt! wie schamlos und boshaft du bist!21 IV 23 [Ferdusi Wiesbfleg 49l 1) vgl 7,5 K u 68: vgl Firdussi., Unsere Dichters eigentlicher Nähme ist Ishak Sohn Scherefschah's von Tus, den Beynahmcn Firdussi oder der Paradiesische, soil er nach Einigen von der Besitzung Suri's BenMöas, bey dem sein Vater als Gärtner diente .. und der in der Vorstadt von Tus.. vier Gärten besaß, erhalten haben Hammer. aescriRedekPers 50f 2) Kontext Qu: wärt! Ludolf. Fsraüst, Scfiafinameh-Übs, Fundgr 2,64

Per had in Qu-Exzerpt auch .Fachaad' Figur in zahlreichen oriental Dichtungen, auch bei Hafis, Steinmetz u Bildhauer; Ferhad u Schirin als musterhaftes Liebespaar^ Hieri vor mir liebte der Liebende. \ War es F. der kräftige?.. | Üder von jenen tausend | Glücklich-unglücklichen Einer? 6,293 Musterbilder, j . .Liebe nicht Liebesgewi n n: |F. und Schirin i l l 1 [Khusru Var] Fachaad 481 Liebend Schirm1' Plp = QuExzerpt

1) Para/fete auch in der Entfernung nahe B J 7,275 MvEybsnberg 26. 4. 05 2) Interpretation in der fernen Wüste Trum, HA 2",631

1) Ferhad liebte Schirin, aie Gattin von Konig Cnosrou. t/m sie zu erringen, übernahm er die Aufgabe, einen Weg durch äis Felsengebirge zu bahnen. Dabei formte er herrliche Statuen der Geliebten, des Königs des Gefolges. Als das schwere Werk vollbracht war. erhielt er die fälschliche Nachricht vom Tode Schirins u entleibte sich; vgl Weit, Di v 497t. Vgl bei Hsfis zB Vom süßkosenden Munde Schirins, sang Lieder Herhad /sie/ einst Hatis 1,127; sonst .Ferhad' ebd 1,229; 1,285; ebd2, i59;ebd2,552; .Ferhadl'ebd 1,3S9;,FerOiad'ebd t,350; ebd 1,408u410; eM 2,217; ebd 2,474: vgl auch s v Schirin Anm 1 2} Qu Fachaad: Ist ein Zimtnermann.. gewesen | der sich in die Gemahlin des Königs Kosröes, Sijerinie genandt.. sehr verliebele Saadi, Baumgarten (Olear 1696) 48

3) vgl Nacht der Trennung Hafis 1,313, vgl s v Nacht Anm 9 4) Interpretation: DHötscher-Lohmeyer, GOETHE 99, 198?, 22 fertig iSv vollendet, bereit; iZsng mit myth-poet ParadiesVorstellungen [Huri zum Dichter:] Hast du nicht schon das Liedchen f.? XII 7 vgl bereit

fern auch subst neutr u fern a in der Ferne, entfernt, weit fort (gelegen, weilend): von Gegend, Ort: /-es Land', auch .ins F-e' dieses Lied.. | Das, aus f-em Land gesendet, | EUER Fest., feyert 1 ' IV 11 Plp [vgl vom alten teutschen Rheins weiteres Plp] mein Gesang,. dräng',. gern zu dir in's F-e 6,296 vom Menschen, auch ,die F-e' Dein Geliebter, f. VIII 36 [Suleika:] Daß Er.. j Seiner Liebe Seligkeit Immerdar der F-en schenket, [ Die ein Leben Ihm geweiht VfU 39 (M?) vom Geist, iSv abwesend, die gegenwärtige Umgebung nicht beachtend Schau! Im zweifelhaften Dunkel j Glühen blühend alle Zweige.. [ Doch dein Geist ist allern f. VIII 36 von der Wahrheit: Metapher für schwer erkennbar, schwer zu ergründen „Warum ist Wahrheit f. und weit? j Birgt sich hinab in tiefste Gründe?"., j Wenn man zur rechten Zeit verstünde; j So wäre Wahrheit nah und breit Vt 9 b .von

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Fessel Bande; in der Gefangen schaftsmetaphorik: für alles Widerstreben Mißverstehen, womit die Welt, die Gesellschaft die Kraft des Dichters lahmt hemmt Wenn die Brust.. j Sich entladet euch zu retten, | Ruft ihr nicht: das ist der Tolle! j Holet Stricke, schaffet Ketten! | Und wenn ihr zuletzt in F-n ] Seht die Klügeren verschmachten.. V 7 für Liebesbindung, verbunden mit innerer Befreiung Und wenn die Lippen sich dabey Aufs niedlichste bewegen, j Sie machen dich auf einmal frey | In F-n dich zu legen II 10 Syn Band Kette Schlinge Strick fesseln in Bande schlagen; in der Gefangenschaftsmetaphorik der Liebessprache: (Arme) fest um jdn schlingen Sie.. fesselt.. j Um meinen Hals die allerliebsten Schlingen XI11 festhalten; im Hinblick auf Liebesbindung s i e . . i Hat gegeben sich im Fliehn | Und gefesselt all mein Leben III 4 [Suleika:] Süßes Dichten, lautre Wahrheit | Fesselt mich in Sympathie! Vtlt 39 (M?) vgl fangen festhalten gefangenhalten halten (in Banden h.)

Fest — Feuer sprach der hohe Richter, j Wer spricht und glaubt wie Misri - er allein j Sey ausgenommen von des Feuers Pein2' I I 5 Tit [Türkisches F. Var; F. Wiesb Heg 11] F. j Hafis Dichtcrzüge sie bezeichnen j Ausgemachte Wahrheit., Aber hie und da auch Kleinigkeiten | Außerhalb der Gränze des Gesetzes . . Dieses schrieb der arme Ebusuud euch3' II 3 [Persisches F. Var; F. Wiesb Reg 9]

Fest große Feierlichkeit: Hochzeit Was doch buntes d o r t . . ; Sind es Zelten des Vesires.. | Sind es Teppiche des F-es j Weil er sich der Liebsten traute? i 10 Dienstjubiläum dieses Lied., j Das EUER F. mi: Liebe feyert IV 11 Ptp {Das.. | Eurem schoenert Tage huldigt weitres Plp] fest a vom Zustand einer Masse: ,!-es Land' iSv Festland IGz Meer; Metapher für den Menschen, das menscht Leben Die Flut der Leidenschaft sie stürmt vergebens] An's unbezwungne, f-e Land. - l Sie wirft poetische Perlen ars den Strand, | Und das ist schon Gewinn des Lebens1' VI 16 b von einer Form tür (im Feuer gebrannte öd an der Sonne getrocknete) Ziegel aus Stampf erde; im Kontext einer Metapher, wohl au! dogmat Verfestigung, Versteinerung breiigetretner, irriger ad unwesentl (Lehr-)Meinungen zielend Getretner Quark [ Wird breit, nicht stark. [] Schlägst du ihn aber mit Gewalt In f-e Form, er nimmt Gestalt. | Dergleichen Steine.. Pise 2 'VI 15 C sicher, nicht schwankend; idVbdg ,f. auf den Füßen stehen' den i m . . Felde aufwachenden Jäger. . [That und Leben mir die Brust durchdringen, j Wieder auf den Füßen steh' ich f. 7,104,10 [vgl feststehen] d iSv entschieden, unverrückbar Lehret nun, ihr des Gesetzes K e n n e r . . | Treuer Mosleminen f-e Pflicht II 2 iSv unbeugsam; ,f-er Sinn': als hohe Tugend, im Totenpreis Mit f-em Sinn Verfolgt' er sein Ziel, [ Sis er ruhte; j Da ruht 1 auch der f-e Sinn 3 ' 7,13,12u15 iSv unverwandt; iöVbdg ,f, im Auge' im Hinblick auf Befolgung eines geistig-sittt /dea/s Die sittlichen Sternbilder | Kabus u Oguz f. im Auge 6,482 Plp 30 —* befestigen Syn zu d ausmachen (ausgemacht) entschieden vgl sicher unumstößlich unverwandt

1) vgl Bei einer feinem und verwickeitern Frage wandte ich mich an den Mufty, um sein Fetwä, oder seinen entscheidenden Ausspruch darüber zu erhalten. An den Thürcn seines Palastes stehen Schreiber und Gesezgelehrte.. welchen man die Frage schriftlich übergibt; sie wird dann dem Mufty überreicht, und einige Tage darauf erhält man, gegen Bezahlung einer kleinen Summe, die Entscheidung oder das Fetv/ä mit der Unterschrift desselben. Wenn die Frage offenbar wider das Gescz ist, so geben sie dieselbe, so bald sie sie gelesen, zurük, mit der Erklärung, daß sie dem Geseze entgegen sey Toderini, Lit Turk (Übs Hsusleutner), Vorrede XX (vgl Anm 2); Wenn nun ein Zweifel entsteht, üb etwas nach dem Gescz verboten oder erlaubt sey, .su fragen die Rechtsgelehrten den Koran um R a t h . , forschen., in der Sunttet, oder in den beglaubten mündlichen Ueberliefcningcn des Propheten.. den Aussprüchen der Gefährten Muhammeds, und der Lehrer, die für Rechtgläubige gelten.. naeh diesen entscheiden sie.. Diese mühsame Vc r f ah rungs art ist aber., ungewöhnlich geworden. Denn man hat eine Menge von Fctwä (gerichtliche Entscheidungen) und von Büchern über die Rechtswissenschaft ebd f.32: Diese rechtlichen Entscheidungen vermehrten sich bald durch so viele Rechtsfällc. welche vor dem Gerichtstuhl der Mufti abgcthan wurden; man sammelte diejenigen, welche für die besten gehalten wurden.. in grossen B ä n d e n . . Wenn Zweifel entstehen, so erholt man sich bei diesen Büchern Raths, und wenn die Feswä auf die Fälle zu passen scheinen, so faßt der Mufti seinen Schluß darnach ab ebd 1,46, Man hat in den Bibliotheken zu Konstantinopel eine grosse Menge Türkischer und Arabischer Schriftsteller und Schriften, über die Rechtswissenschaft, und über die rechtlichen Entscheidungen, welche Fetwä heissen ebd t,48 2} Qu Der Mufti sollte.. über seine jMisris] Verse entscheiden, ob sie dem Koran gcmäs oder ihm entgegen seien. Er gab folgendes Fetwa: „ . . über diejenigen, die mit der Begeisterung eingenommen sind, kann kein Fetwa ausgesprochen werden.^ Totierini, Lit Tüfk (Zusatz Hausteutner), nach Br Knebels 25. 1. 15 AA Plp 250 3) Qu Die osmaniscnen Gesetzgelehrten legten die Frage sogar dem berühmten Mufti Ebusund vor, dessen Fctwas über alle Gegenstände der religiösen und politischen Gesetzgebung kanonischen Werth haben.. Fetwa. | Die Gedichte .. Ein musterhaftes Fetwa, wodurch der weise Mufii seine Orthodoxie sehr fein aus der Schlinge zog Hammer, Halts, 1, XXXHIf

1) Gi/. s / Perle Anrn 5 2) vgl s v Pi$6 3) Qu Insectatus cst firmo animt studio, donee 2

1) Qu Wie die Kerze brennt die Seele, i Heil an Liebesflammen [ Und mit reinem Sinne hah' ich | Meinen Leib geopfert. ] Bis du nicht wie Schmetterlinge j Aus Begier verbrennest, | Kannst du nimmer Rettung finden j Von dem Gram der Liebe Hafis 2,90t; vgl s v Kerze Anm 1. Zum Motiv des Flammentodes vgl die Balladen Die Braut v Korintn 1,21Sff u Der Gott u die Bajadere 1,227ff

Fladen flaches rundes Gebäck; in der Speisemetaphorik für jede Gabe, bes für das Werk des Dichters Wirf deine F, ins Wass[er] j Wer weis wer sie geniest11 VI 10 Var [Was willst du untersuchen [ Wohin die Milde fließt, j In's Wasser wirf deine Kuchen Text]

Ftäschchen kleine Flasche (zur Aufbewahrung von Rosenöl) Um ein F. zu besitzen [ Das den Ruch auf ewig hält, | Schlank wie deine Fingerspitzen, | Da bedarf es einer W e l t . . von Lebenstrieben" V!l 2 vgl Rasche

1) Qu unter den Broden sind eine Art von plaiten runden Fladen gcmcynt, wie noch jetzt das Brod im Oriente gebacken wird Dlsz, Buch Kabus 343 Anm 2: ,8rotftaden' ebd 349 Anm; vgl s v Kuchen Anm 1 (zur Qu u Parallele) Flamme der aufflackernde Teil des Feuers (iGz Glut), aber auch das Feuer in seiner Gesamtheit: a/s wärmendes Element {Winter zu Timurrj von Todeskälte j N i c h t . . vertheid'gen soll dich j Breite Kohlenglut vom Heerde, j Keine F, des Decembers1' Vit 1 zugl als leuchtendes Element: iZshg mit der pars Licht- u Feuerreligion Wo die F. brennt erkennet freudig, Hell ist Nacht und Glieder sind geschmeidig XI l als verzehrendes, vernichtendes Element Der Mufti las des Misri Gedichte.. (Und wohlbedächtig warf sie in die F-n, j Das schöngeschriebne Buch es ging zu nichte. j Verbrannt sey j e d e r , . Wer spricht und glaubt wie Misri - er allein j Sey ausgenommen von des Feuers Pein2' H 5 Unser Thema.. j Waffenklang wird auch gerudert.. | Daß, wenn Glück zu F-n lodert. Sich im Sieg der Held vergöttre3' l 7 wohl beispielhaft für Unterjochung u Vernichtung [Winter zu Timur:] du Tyrann des Unrechts;! Sollen länger noch die Herzen [ Sengen, brennen deinen F-n?4' VII * in Anspielung auf den Brand Moskaus, im Vergl für geistig-künstlerische Anregung. Denn wie ein Funke fähig zu entzünden Die Kaiserstadt, wenn F-n grimmig wallen, | Sich winderzeugend, glühn von eignen Winden, j Er, schon erloschen, schwand zu Sternenhallen; j So schlangs von dir [Hafisj sich fort mit ew'gen Gluten | Hin deutsches Herz von frischem zu errnuthen 5 ' II 7 im Beispiel für Sichtbares, Offenbares, neben Liebe u Gedicht, mit bes Hervorhebung des .Ungeheuren', Unberechenbaren Was ist schwer zu verbergen? Das Feuer! | Denn bey Tage verräth's der Rauch, [ Bey Nacht die F., das Ungeheuer, j Ferner ist schwer zu verbergen auch j Die Liebe. . | Sie.. aus den Augen schlägt. Am schwersten zu bergen ist ein Gedicht, | Man stellt es untern Scheffel nicht 8 ' l 6 -* LiebesSyn Feuer vgl Glut 1) Qu non te defendent.. carbonum in ioco ardor, nee in mense Decembri flamma Jones, Poes Asiat f 76 2) Qu Nachdem der Mufti diese Gedichte . gelesen halte, so warf er sie ins Feuer Toderini. Lit Turk (Zusatz Hausleutrter), nacn Br Knebels 25. i. tSAA Ptp 250 3) vgl Das Flammen symbol in Goethes Altersdichtung wurde wesentlich durch den Brand Moskaus.. geprägt Middell, Div 503 (ebd Hinweis aut Lit); vgl Zit l! 7 und s v Glück Bed 5 4) Qu quousquc tandem hominum corda igne tuo combures? et jecinora acstu et ardore (uo inflammabis? Jones, Poes Asiat 176 5) vgl Anrn 3 6) Qu Vier Ding lassen sich nich' bergen: das Feuer, denn wo Feuer ist, da ist auch Rauch Agricola, Sprictiw2, 133 (nach FA 3,295): ausführlichere Quellenzitienjng, Parallele u interpretation s v Feuer Anm 1

1} Parallele (metaphor) diese [grtecft] Nation hat es verstanden, aus tausend Rosen ein Fläschchen Rosenöl auszuziehen 827,21 Riemer 25. 5. IS

Flasche Weinflasche; auch mit Angabe des Inhalts Wo man mir Guts erzeigt überall j 's ist eine F. Eilfer 6,302 = 53,33 1. Fassg in scherzhafter Anknüpfung an die Vorstellung der Seele im Kerker des Leibes Seele befindet sich wohl darinnen.. Nun aber soll eine F. W e i n . , nach der ändern herein. Seele will's nicht länger ertragen,]Sie an derThüre in Stücke schlagen IX 7 in der Schenkenaufforderung (Hatem:| Schenke her! Noch eine F.! | Diesen Becher bring ich Ihr!1' VIII 20 vgl Fläschchen Krug 1} bei Hatis in diesem Z$hg meist ,G!as' ad .Becher' (so); .Flasche' dort nur in allg Zshg mit dem Trinktherna, vgl Hatis ), 100; ebd 2,151; ebd 2,185; ebd 2.220; ebd 2,338 Flaum auch Pf- 1 für Feuer Eine Pfauenfeder.. [ Daß er [Gott].. Sein Auge hier hat aufgedrückt. Und so den leichten F, geschmückt X 5 [Pflaum Var1'] 2 junger Bartwuchs; Anzeichen der Männlichkeit, häufiges (meist erot) Motiv bei Malis der Schenke kömmt.. | Es schwillt die Brust, es bräunt der F., ] Er ist ein Jüngling worden*' I 1 1 0 [Pflaum Var3'] vgl zu f Feder Pfauenfeder 1) nur in früher H$ 2) Qu vgl o sag' bei Gott* | Ein Wort von meines Schenken Flaum Hafe 1,251; sbd 1,254; ebd 1,27$; 1,304; ebd 1,410: ebd 1,416; ebd 2,2; ebd 2,98 (Anm); ebd 2,140; ebd 2,284f; ebd 2,303; ebd 2,320; ebd 2,420; zu beachten ist, dal) einige Stellen zumindest in der Hammerschen Übs aucrt auf den Flaum von Mädchenwangen bezogen werden könnten. Eindeutig dagegen der Ausdruck .grüner Flaum' (vgl s v bräunen Anm 1), hierzu Hammer daß er [der Übersetzer} an Stellen, die sieh unmöglich au! weibliche Schönheit deuten lassen, sich keine Veränderung ertaubte, was er hätte thun müßen, wenn er nicht in Ungereimtheiten verfallen, und z.B. Mädchen wegen ihres grünenden Bartes hätte loben wollen Hammer, Hafts 1, VII 3) in Erstdruck u Ausg. LH. Flause absurder Einfalt; /Zshg mit myth-poet Paradiesvorstellungen [Huri zum Dichter:] Wir sollten euren Liebchen gleichen.. Wir haben Grillen und haben Launen, j Ja, wohl auch manchmal eine F. XII 6 vgl Grille Hirngespinst Laune flechten Haare zu Zöpfen meinanderwinöen Auch in Lokken hab' ich mich.. verfangen.. ] Aber Zöpfe f, sie ] Nun aus langen Haaren ill 5

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Fleisch — fließen Fleisch weicher Teil des Körpers Das Ohr versagt sich nicht dem Spie! [ Hier ist nicht F., hier ist nicht Ham IEI 6 Fleiß Arbeitseifer; metonym für Ergebnis der Tätigkeit (das fleißig bestellte Feld), iZsng mit Grundsätzen pare Glaubensethik (Reinigung der Elemente} Grabet euer Feld in's zierlich Reine, [ Daß die Sonne gern den F. bescheine XI 1 -»· belleißen vgl bemühen (B.) Mühe fleißig eifrig, geschäftig bemüht: iZshg mit Grundsätzen pars Glaubensethik Sanften Fall des Wassers nicht zu schwächen, [Sorgt die Gräben f. auszustechen 11 XI 1 Syn bestreösam vgl emsig rüstig 1) Qu müsse man in der Reinigung der Elementen.. Säuberung des Wassers.. sichs lassen sehr angelegen scyn Sanson, PersSSaatsu Regierungs-Beschfeibg !Otear 1696} 49f

Flieg« a/s lästiges Insekt des Kaisers.. j Der als Gott sich läßt verehren.. ihn hindert eine F. j Guter Bissen sich zu freuen. | Seine Diener scheuchen, wediend, [Nicht verjagen sie die F. j Sie umschwärmt ihn, sticht und irret [ Und verwirrt die ganze Tafel, [ Kehret wieder wie des hämischen | Fliegengottes Abgesandter 1 ' XII 10 vgl Flieglei n 1) On they beheld a fly descend from the air and scale on a morsel which Dekianous «as preparing lo eat, he., took another, oil which the fly also settled.. „Drive avay this fly..' : Then Yamleekha with a fan drove away the fly Rich. Seven sleepers. Fundgr 3,358: ifj/Another day Dcktanous was reposing on his throne, and Yamleekha .. was fanning the flics from h i m . . by the power of the Most High God a fly was senl, which stung him. so that he rolled upon the ground for pain, and ran ahout distracted, the fly pursuing him always ebd vgt Flieglein

weiter, | Und immer ward es breiter [ Und unser ganzes Ziehen ] Es schien ein ewig F. V 1 für das Ausweichen vor der Gegenwart in die Zukunft Mußt nicht vor dem Tage f.; | Denn der Tag den du ereile« j Ist nicht besser als der heut'ge VIII 1 in der Kriegsmetaphorik der Liebessprache, für weibl Zurückhaltung sie.. ] Hat gegeben sich im Fliehn j Und gefesselt alt mein Leben Itl 4 vom Herzen, im Hinblick auf Sehnsucht nach Hingabe, Entgrenzung des eignen Ich Und immer sehnt sich fort das Herz, [ Ich weiß nicht recht ob himmelwärts; [ Fort aber will es hin und hin, | Und möchte vor sich selber fliehn VI 2 in der Tiermetaphorik von Nattirvorgängen: Weichen der Nach! bei Sonnenaufgang AU die Nacht, die schüchterne Gazelle,! Vor dem D raun des Morgenlöwens floh 7,104,17 [Vor den Klaun z) 7,284 Plp] 2 jdn meiden, sich von jdm abwenden das Mädchen.. j Sie will zart geworben seyn ] Die den Rohen flieht t 15 3 ("n erweitertem Sinne von einer schnellen Bewegung a davon-, vorubereilen; vom Wind [Suieika:] der Ost.. Küßt die Reben noch im F. VIII 31 (M) von Zeitlichem iSv vergehen Jahre f., Jahre kommen31 XII 10 Verweilst du in der Welt, sie flieht als Traum.. ] Und was dir blüht, sogleich wird es veralten 4 ' IV 24 b .zu etw f,': zueinander eilen, im Geiste, von den Seelen der Liebenden Die Seel' zur Seele f-d II 10 -> auseinander- entS/n zu f ausreißen davonweichen eilen entlaufen entweichen flüchten vgl entrinnen Syn zu 2 meiden zu 3 gehen vorübergehen vorüberziehen vgl eilen fliegen schwinden 1) Qu they.. began to prepare for flight.. „The only remedy is for us to f l y . . " - -„We are fugitives.." Rich, Seven sleepers, FurtdgrS, 362ft 2) andre Lesung Von den Klaun AA Plp i55 (nach KMornmsen, Gt/Diez 222 nicht zu rechtfertigen): Qu Ah.. vorm Anblick der Klauen des Löwens des Tages das Reh d e r . . Nacht vom Felde des Dascyns in Wüsten des Nidilseyns entflohen war Diez, König! Buch isa; fas! wört! ebs mit weiteren Ausführungen u Polemik gegen Hammer: Diez, Denkw 2,727tf Unfug u Betrug (nach KMommsen, aaO £26 ging die Anregung von letzterer Qu aus) 3} Qu When three hundred and nine years had elapsed Rich, Seven sleepers. Fundgf 3,370 4) Qu Si vous vous y arretez,. vous connoitrez {(lie ce n'cst t}ue le phantume d'un songe htsrbetot, Bibi orient 302 Dunia, Le Monde (Zit Humi, Methnevi); Pa f stiele Verweile nicht und sei dir selbst ein Traum 2,249

fliegen sich durch die Luft, mit Flügeln fortbewegen: nur als Metapher: vom Liebenden, anknüpfend an die Metaphorik von Kerze u Fatter In der Liebesnächte Kühlung.. [ Wenn die stille Kerze leuchtet.. [ Kommst geflogen und gebannt, | Und zuletzt, des Lichts begierig, ] Bist du Schmetterling verbrannt 1 ' l 17 auch von Lichterscheinungen, funkelndem Glanz in einer Voltmondnacht, vielleicht auch von Glühwürmchen Tausendfältiger Karfunkel [ Fliegt smaragden durch die Büsche VIII 36 Var (Und, smaragden, durchs Gesträuche ) Tausendfältiger Carfunkel Text] vom Herzen das Herz.. fliegt es an der Liebsten Brust VI 2 iSv wegfliegen Der Tag.. | Wo mein Herz.. [ Nicht mehr wegfliegt? [Und, wenn es flöge, zum Erreichen Mir ganz nah liegt? 6.2 7 —> daher- hin und wider- wegvgl fahren fliehen

fließen nur in der Wassermetaphorik a fluten, strömen; .die Wasser f. lassen' (anknüpfend an den wirkt Anblick eines Flusses u herabstromenden Regens) iSv den Dingen ihren Lauf lassen Ließ die Wasser f,, j F. zu Freud' und Nom 1) 6,282 von der aus dem Innern dringenden (u weiterwirkenden) Dichtung, auch iZshg mit myth-poet Paradiesvorsteltungen Du [Hafts] bist der Freuden ächte Dichterquelle, [Und ungezählt entfließt dir Well' auf Welle.. Ein Brustgesang der lieblich fließet.. Hin gutes Herz das sich ergießet II 6 [Huri zürn Dichter:] Ein derbes Wort kann Huri nicht verdrießen, [ Wir fühlen was vom Herzen spricht, [ Und was aus frischer Quelle bricht, ( Das darf im Paradiese f. XII 6 b schwimmen, an einen Ort getragen werden: iZshg mit der Speisemetaphohk von freigebig Gespendetem, öes vom Werk des Dichters Was willst du untersuchen | Wohin die Milde fließt. ] In's Wasser wirf deine Kuchen, [ Wer weiß wer sie genießt2' VI 10 —> entSyn zu a fluten wallen vgl entfließen entquellen ergießen Syn zu b schwimmen

1) Qu vgl: s v Kerze Anm I

Fliegengott Entsprechung zu Beelzebub (Baal-Zebub); im Vergt eine Fliege.. Sie.. j Kehret wieder wie des hämischen j F-es Abgesandter'1 Xlt 10 ygf Eblis Geist (verdammter G.) Teufel 1) Qu: s v Fliege Anm 1. Vgl, Fliegengott'als Name de$ Teufels Faust l 1334;, Herr der., fliegen'ebd 1516t Flieglein geringschätzig für armselige, unvermögende Fliege ihn [den Kaiser] hindert eine Fliege] Guter Bissen sich zu freuen.. | Sollt' ein F. Gott verhindern? 1 ' XII 10 vgl Fliege

1) vgl Ich 5tehe wieder auf meiner Zinne über dem rauschenden Brückenbogen, die tüchtigen Hotzflöße, Stamm an Stamm,, fahren., durch u n d . , hinab.. Die Scheite Brennholz dilcttantisiren hinterdrein, einige kommen auch hinab wo Gott w i l l . , andere lwerden| interimistisch auf Kies und Sandbank aufgeschoben. Morgen wächst vielleicht das Wasser, hebt sie alle und führt sie Meilen weit zu ihrer Bestimmung.. Du siehst daß ich nicht nüthig habe mich mit den Tagcsblättern abzugeben, da die vollkommensten Symbole, vor meinen eigenen Augen sich eräugnen.. daß Hcuie.. in Kosen. . der große Holzmarkt gefeieri wird, wo künftige

1) Qu What kind of divinity is this, who is unable to prevent a pour fly from troubling him? Rich, Seven sleepers, Fundgr 3,358

fliehen auch-hn; mehrt subst 1 die Flucht ergreifen: auch , vor etw f.' Sechs Begünstigte des Hofes ] F. vor des Kaisers Grimme., sagen sich die Knaben, wir fliehn! 11 XII 10 meist Metapher: in der Fiktion eines Zuges mit kriegerischen Beduinen Bedrohet von Gefechten.. { Und immer ging es

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Flor — Flügel Fluch Verwünschung; von den im Koran ausgesprochenen Drohungen gegen Ungläubige dem Co ran.. j Doch der Prophet, Verfasser jenes Buches.. sieht daß, trotz dem Donner seines F-es, | Die Zweifel oft den Glauben uns verbittern" XII 1 -> verfluchen

Stadt- und Landgebäude zu hundcrten ruh auf dem Wasser schweben. Gebe der Baumeister alter Welten ihnen und uns Gedeihen. - Auf der Saal-Zinne in Sturm und Regen B29.S9JOH u 92, t ff Zelter 19. 3. Jfi 2} Qu wirf selbst dein Brod ins Wasser, dahingestellt, wohin es schwimme und wem es zu gut komme, Menschen oder Fischen; denn selbst diese Mildthätiglteit aufs Gerathewohl wird dir von Gott,. vergolten werden Diez, Buch Kabus 348t; vgl auch Diez, Donkw l, >06ff Bibel-Erklärung; vgl s v Kuchen Anm t

1) Qu vgl In den Aussprüchen des Koran finden sich nur Befehle und Drohungen .. Der Koran donnert, er erschüttert, er belegt den Ungehorsam sogar mit körperlichen Strafen Oelsngr, Mohamed 19u47; Drum Allahs Fluch auf die Ungläubigen! Koran (ed Reclam) 43, Sure2,83, wollen wir.. mit Allahs Fluch die Lügner belegen ebd 80, Sure 3.54

Flor 1 Blüte: metonym für ein Buch üb Blumen Er sendete m i r , . das kleine Büchlein über die Tulpen 11 .. | Jem fügest du der Tulpe F. daran 7,222,21 in der metaphor Vbdg jugendlichster F.' für Jugendblüte; vom Herzen, für den Zustand gesteigerten Empfindens, iVbdg mit dem Verjüngungsrnoin'fHatem:] Nur dies Herz es ist von Dauer, ] Schwillt in jugendlichstem F. Vllt 20 Metapher für das Schönste u Beste: hier vorn Klangerlebnis, iZshg mit Personifikationen von Liebe u Krieg Wenn. . j Cupiüo flötet.. | Mavors drummetct, | Da wird dorthin das Ohr(Lieblich gezogen, [ Doch um des Liedes F. | Durch Lärm betrogen 111 2 durchsichtige Hülle; in der Schleier- u Fäohermetaphorik für zugl Verbergendes u Offenbarendes: das zart verhüllende u doch den eigentt, tieferen Sinn hindurch schimmern lassende (dichterische) Wort daß ein Wort nicht einfach gelte.. [ Das Wort ist ein Fächer! Zwischen den Stäben j Blicken ein Paar schöne Augen hervor, l Der Fächer ist nur ein lieblicher F.,] Er verdeckt mir zwar das Gesicht; j Aber das Mädchen verbirgt er nicht11119 -» KrauterSyn zu 2 Schleier

flüchten fliehen; anknüpfend an , Hegire' (im engeren Sinne Mohammeds Flucht von Mekka nacn Medina), dazu als metaphor Kontra faktur Goethes geistige Flucht aus der Misere der europ Gegenwart in den Orient Hegire, | Nord und West und Süd zersplittern,} Throne bersten, Reiche zittern, j Flüchte du, im reinen Osten | Patriarchenluft zu kosten1' l l {Eile.. Paradieses Luft Var] Syn fliehen (sd) 1} Parallelen Wer es jetzt möglich machen kann, soll sich ja aus der Gegenwart retten 823,403 Meyer 2t. 7. 13; habe ich China.. durchstuctirt. Ich hatte mir dieses wichtige Land gieichsam aufgehoben.. um mich im Fall der Noth, wie es auch jetzt geschehen, dahin zu flüchten B24.28 Knebel 10. 1 13: daß ich mich aus der Zeit in die Urwelt flüchte 824,42 Treora 24. f f . 13 K; Ich segne meinen Entschluß z-u dieser Hegire, denn ich bin dadurch der Zeit und dem lieben Mittel-Europa entrückt B25.190 Knebel S. 2. 15; sind solche neue Studien in die man sich hineinwirft, eine Art Hegire, man flüchtet aus der Zeit in ferne Jahrhunderte und Gegenden, wo man sich etwas Paradiesahnliches erwartet 825.154 Voigt (Mitte Jan 15] K; In schrecklichen und unerträglichen Zeiten, denen ich persönlich nicht entfliehen konnte, floh ich in jene Gegenden, wo mein Schatz und auch mein Herz ist B29,176 Uwarow 18. S. 18

t) Sonderdruck aus Oisz, Denkw 2 Wags der Blumen oder Anweisung zum Tulpen- und Narcissenbaii 2} vgl zur Qti u zur Fächermetaphorik $ v Fächer Anm 1

Flora im alten Mittel/tauen Göttin der Blüten, der Fruchtbarkeit^, hier den Griechen zugeschrieben; als Repräsentantin antiker Vorstellungen, zugl als poet Personifikation von Naturerscheinungen Sommernacht. .. Denn in dieser Zeit der F., | Wie das Griechen-Volk sie nennet, | die Strohwittwe, die Aurora [ 1st in Hesperus entbrennet IX 19

Flug füf schnellen Hitt auf einem Flügelpferd; im Hinblick auf Mohammeds Fahrt durch die 7 Himmel, anknüpfend an islam Tradition Herrlichkeiten, die mein F. berührt,[Alsdas Wunderpferd mich augenblicklich | Durch die Himmel alle durchgeführt 11 XII 2 ,mit Geistes F. und Lauf: Zusammenrückung im Übergang zum Kompos; Metapher iZshg mit mythpoet Paradiesvorstellungen u Personifikation von Gedichten als geflügelten, nach Unsterblichkeit strebenden Wesen [Dichter zur Huri:] Was auch in irdischer Luft und Art [Für Töne lauten j Die wollen alle herauf, j Viele verklingen.. [ Ancire, mit Geistes F. und Lauf, j Wie das Flügel-Pferd des Propheten, [ Steigen empor und flöten } Draußen an dem Thor XII 5

1) vgl Röscher. Lexikon der griech u röm Mythologie s v Flora

Flöte Blasinstrument; bei Winshausmusik Was, in der Schenke, waren., für Tumulte?.. jDie F. klang, die Trommel scholl!'»IX 12 1) Qu Die Flöte und die Trommel doch [ Im lautesten Getöse war Hafis T.392

flöten l blasen auf der Flöte, dem Instrument der Liebesmusik, Attribut Cupidos iGz Drommeten Mavors', beide den Zustand von Liebe u Krieg personifizierend Cupido flötet.. j Mavors drommetet.. ] Nun flötets immer voll | Im Kriegest h under 11 1 11 2 flötengleicfie Tone hervorbringen', IZsfig mit myth-poet Paraöiesvorstellungen u der Personifizierung von Gedichten als geflügelten, nach Unsterblichkeit strebenden Wesen [Dichter:] Was auch in irdischer Luft und Art [ Für Töne lauten j Die wollen alle herauf. Viele verklingen , . ! Andre, mit Geistes Flug und Lauf, i Wie das FlügelPferd des Propheten, | Steigen empor und flöten | Draußen an dem Thor21 XII 5

1) Ou: s v Flügelpfenj Anm l

Flügel Schwinge; iZshg mit Personifikation des Windes [Suleika:] Ach! um deine feuchten Schwingen, [West, wie sehr ich dich beneide.. Die Bewegung deiner F, [ Weckt im Busen stilles Sehnen 11 Vllt 34 (M) vom Menschen, der Seele, in metaphor Wdg [sterbender Parse:] Will,, ] Auf zum Darnawend die F, schlagen2' X11 ,morgenrote F.' für Flügel der Morgenröte3* (hier iZshg mit einem Weltschöpfungsmythos als Liebesvermitt/erin) Und sogleich die Elemente [ Scheidend auseinander fliehn.. Stumm war alles.. (Einsam Gott zum erstepmalf Da erschuf er Morgenröthe, | Die erbarmte sich der Quasi.. | Und nun konnte wieder lieben j Was erst auseinander f i e l . . t So, mit morgenrothen F-n [ Riß es mich an deinen Mund Vltl 35 -» MorgenSyn Schwinge vgl Gefieder

1) Ou Wenn dort Sohre Lauten schlaget, | Und Menh die Waffen traget Hafts 2,75 2) i/g/daß Dichterworte | Um des Paradieses Pforte | Immer leise klopfend schweben, Sich erbittend ew'ges Leben 11

Flöten to n Klang der Flöte, Instrument der Liebesmusik, Attribut Cupidos iGz Posaunenschall Mavors', beide den Zustand von Liebe u Krieg personifizierend Cupido flötet.. | Mavors drommetet.. j Fort wächst der F. [Schall der Posaunen 15 l 11 t) Ou: $ if Höfen Anm >

1) Ou vgl so setzt er sich auf die Fiügel des Ostwinds, der ihm Kunde vom Liebchen bringt, und der schon Salomonen zum Reitpferd gedieri! hat Hammer, Hafis f, XXXVI 2} Interpretation Demawend, der höchste Gipfel., des Eibursgebirgs.. nach dem Awesta.. der heilige Berg, um den sich die Schicksale der geschiedenen Seele auf ihrer Himmelsreise abspielen; dort ist die Richter-

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Flügelpferd — fodern brücke gedacht.. und dorthin fliegt die Seele des Frommen am vierten Tage vor Sonnenaufgang Burdacrt, JA5,411 : vgi dagegen s v Darnawenü 3) Bös tritt in antiken Darstellungen meist geflügelt auf: vgl aber auch Parallele Er fder Genius] will auf keinen fremden Flügeln, und wärcn's die Fiügel der Morgenröthe, emporgehob e n . , werden 37,1 SO Von dt Baukunst; Qu Nähme ich Flügel der Morgenrote PS. 139,9

Flügelpferd auch Bindestrich-Kompos das geflügelte Roß, das Mohammed äurch die 7 Himmel trug; anknüpfend an islam Traditionen [Huri:] Als der Prophet durch alle Himmel f u h r . . j Das F, es mußte stehn 1 ' XII 6 [Flügel-Pferd Var2'] vergleichend für die als geflügelte Wesen vorgestellten, nach Unsterblichkeit streuenden Gedichte [Dichter:] Was auch in irdischer Luft und Art | Für Töne tauten | Die wollen alle h e r a u f . , mit Geistes Flug und Lauf, | Wie das Flügel-Pferd des Propheten, j Sieigen empor3' Xtl 5 Syn Wunderpferd 1) Die .Nacht des Aufstiegs' (Lailat al-Miradsch) ist Feiertag im islam Kalender: Qu vgl Alle Himmel durchfiog Mohammed.. in seiner nächtlichen Himmelfahrt auf dem Glanzrosse (Alborrak), das die Schwingen vom Vogel und das Gesteht vorn Menschen hat. Er begann seineil Riu im Tempel zu Jerusalem Hammer, GeschFtedek Pers 18; Borak aber ist das Wunderpferd mit Frauengcsicht, Pfaucnschwanz . worauf Muhammed in den Himme; gefahren seyn soäl Diet, Buch Kabus 721 f: ferner BORAK, Nom d'un animal, que ks Mahometans disent ctre d'une laille rnoycnne entre cellc d'unasnc, & ccltc d'un mulct, qui a servi de monture ä leür faux Prophetc dans un voyage n o c t u r n e . . Cet animal est appellc.. AI Borak, nom qui signifie Resplcndissant & eciatant HerbelQt, Bib> orient 211 s v Borak: un Cheval aile, nomme Borak Cfiardin, Voyages (Amsterdam 1735) 2,273; Parallele mein Flug.. j Als das Wunderpferd mich augenblicklich l Durch die Himmel alle durchgeführt XII 2 2) Scfireibg mit Bindestrich in Ms .neuer Div'(e), danach auch Ausg t. H. u WA Text 3) vpiwas sollte den Dichter hindern Mahomets Wunderpicrd zu besteigen und sich durch alle Himmel zu schwingen? 7, t S3 f. Über Dichter u Dichtung iZshg mit der Ftugmetaphorik. auch unter Einbeziehung des Pegasusmotivs s WKeller, Goethes dichterische Bildlichkeit, 1972, 63ff

ein Dichter fließend wie das Wasser ebö 2,438, vgl ferner Parallele habe ich mich.. meist im Orient aufgchalien.. ist es vollkommen als wenn man iti's Meer gcriethe. Indessen ist es doch auch angenehm, in einem so breiten Elemente zu schwimmen und seine Kräfte darin zu üben. Ich thue dicB nach meiner Weise, indem ich immer etwas nachbilde und mir so Sinn und Form jener Dichtarten aneigne 825, 143f Knebel i ) , f 15. Und doch ist diese neue Dichtung nicht Formlosigkeit, auch das Fließende folgt geheimen Gesetzen, das scheinbar Unfeste, Zerfließende .hallt sich'.

flüstern subst .das F.': leises stimmloses Sprechen was heißt das F.? j Was bewegt dir leis' die Lippen? [ Lispelst immer vor dich h i n . , j Feh will küssen! VIII 36 von einer Personifikation öes Windes, als Bote f Suleika :j Und mir bringt sein leises F. j Von dem Freunde tausend Grüße VIII 31 [Und mich soll sein leises F. j Von dem Freunde lieblich grüßen Vaf (M)] -» LiebeSyn lispeln vgl Hauch (sd) Flut bewegte Wasser (öes Meeres); nur in der Wassermetaphorik: im Hinblick auf das Leben in seiner Bewegtheit, Gefährlichkeit Vom Himmel sank, in wilder Meere Schauer, j Ein Tropfe bangend, gräßlich schlug die F.1' X 1 in der Genitiirmetapher ,F. der Leidenschan': Identifikation des Gefühls mit einer (nicht zerstörenden, sondern hervorbringenden) elementaren Gewalt Die F. der Leidenschaft sie stürmt vergebens [ An's unbezwungne, feste Land, - [ Sie wirft poetische Perlen an den Strand, j Und das ist schon Gewinn des Lebens1' VI 16 verbunden mit rjer Schiffsmetapher im Hinblick auf Dichtung Hafis, dir sich gleich zu stellen, | Weich ein Wahn! l Rauscht doch wohl auf Meeres Wellen j Rasch ein Schiff h i n a n . . | Dir in Liedern, leichten, schnellen, | Wallet kühle Fluth, | Siedet auf zu Feuerwellen; [ Mich verschlingt die Gluth 3 ' 6,279 vgl Brandung Wasser 1) Giiitulam aquae., in maris aestuantis gurgites cccidissc: cittn autem fiuctus vidisset in vasto vorEice furentes u G u t l a . . cecid i t , . cürrt aequor maris videret u m aequor lapsa.. guttula cst Jenes. Poes Asial 288u290; Unc goutte d'cau torviba,. dans la Mer.. en cunsiderant I'lmmcnsite 1 de la Mcr Chart/in, Voyages (Amsterdam J735J 2,8f: Er sencket.. ein Tröpftein ins Meer u Ein Tropfflein.. |so.. ins Meer fiel .verwunderte sich über desselbigen Grosse und Tiefte Saart, ßaumgarferr (Olear 16S6) Vorrede u 49; Ein . . Tröpfchen .. i Glitt tief hinunter 7.11 des Weltmeers Schoos, | Und da es sah die Fläche hehr und groß Chezy, Das Regentröptchen van Saadi. Übs. Fundgr 1,34 2} Qu ies flots Sitv. de Sacy, Via 3 866 2) gefordert Var 16,366 t Ausg Zeltersche Liedertafel 1818), ohne Rücksicht auf den Reim

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Folgeherrscher — fortschSingen n e . . Pise1' Vi 15 3 poet Gestaltungsweise iUz Inhalt Zugemeßne Rhythmen.. | Hohle Masken ohne Blut und Sinn. [ Selbst der Geist erscheint sich nicht erfreulich, | Wenn er nicht, auf neue F. bedacht, j Jener todten F. ein Ende macht II 7 vgl zu 1 Bild Gebilde Gestalt

Fo l g e herrsche r Nachfolger auf einem Thron, jd der nach einem ändern die Herrschaft übernimmt; im Hinblick auf die Diadochen Ein Tulbersd war das Band, das Alexandern j In Schleifen schön vom Haupte fiel ] Und allen F-n, jenen Ändern, | Als Königszierde wohlgefiel Vtll 13

1) Parallele Sie steiget hernieder in lausend Gebilden, Sie schwebet auf Wassern, sie schreitet auf Gefilden Pandora 6731; vgl aucri 33,202 Prorrtetn Fragrrt 173tf; ich seh dich in allen Gestalten immer vor mir 5,107 CtiStein 9. 4. 81: Du bist mir in site Gegenstände transsuhstanzitrt, ich seh alles recht gut und sehe dich doch überall B5,305 ChStein 10. 4. 82. Es ist nicht so sent die Natur als Form, als schöne Erscheinung, sondern die Natur in ihrem lebendigen Werden u Wirken, vgl noch die folgenden Bilder des aufsteigend sich entfaltenden Springbrunnenstrahls, der sich gestaltend umgestaltenden Wolke, des geblümten Schleiers Wiesenteppicfis, des umfsergreilenden Eppichs, der aufgehenden Sonne. - L. M. Kessel" verweist auf das umgekehrte Motiv (Auflösung der Mädchen in die Natur) am Ende des 3. Aktes von Faust II, vgl Zapadno-vostocnyj sinlez v getevskom „Divane", Narody Azii i Aftiki, 1963, 2,130 2) Qu Les Tuiles, ou Briques de terre, se font dans des mouics de bois fort mince.. On tire le moule Chardin, Voyages (Amsterdam 1735) 3.104f

folgen 1 nachfolgen a räumt: sich jam arisch ließen, auch geistig-seel (in Berührung mit 2) iSv sich mit jdm einlassen; hier mit dämon Mächten, anknüpfend an istam Vorstellungen die l Teufel.. steigen nieder auf die Lügner ( u n d den Bösewicht Die Poeten f. ihnen und lassen j Sich von ihnen betrügen 1 ' tl 2 Var = Qu-Exzerpt [auf wen die Teufel lauern , wie sie . . Nach der Hölle sie entführend fassen? | Lügner sind es und der Bösewicht. | Der Poete warum scheut er nicht [ Sich mit solchen Leuten einzulassen! Text] b zeitl: ,was folgt' iSv Zukünftiges Mußt nicht vor dem Tage fliehen.. Heut ist heute, morgen morgen, | Und was folgt und was vergangen | Reißt nicht hin und bleibt nicht hangen Vtll 1 c in kaus Sinne, von einer Auswirkung: im Verhältnis von Tat u Strafe Und vor solcher [Handlung], der nur ev/ge Pein folgt.. sich zu verwahren, j Ist gewiß das beste2' U 3 2 gehorchen, iZshg mit einef Personifikation des Schicksals Prüft das Geschick dich weiß es wohl warum, | Es wünschte dich enthaltsam! Folge stumm 3 ' VI 3 -> verSyn zu2 gehorchen gehorsam (sich g. zeigen)

forschen durch prüfendes Schauen u Fragen untersuchen; iZsftg mit /s/am u myth-poet Paradiesvorstetlungen die Hirnmels-Mädchen-Sehaar.. F-d stehn sie was du unternähmest? j Große Plane? fähr/lieh blutigen Strauß? j Daß du Held seyst sehn sie, weil du kämest; j Welch ein Held du seyst? sie forschen's aus. [ Und sie sehn es bald an deinen Wunden X!l —> ausSyn fragen nachfragen nachspüren uniersuchen

1) Qu: wörtl Hammer, Koran-Übs 26,220, Fundgr 3,255 2) Qti sich.. vor jener, welche ewige Pein nach sich zieht, zu verwahren Hammer, Haffs l, XXXIV 3} Qu Prüft dich das Loos, so hat es keinen anderen Zweck nicht, \ Als dali einst dein Her^ rein durch Enthaltsamkeit sey Hafe i,452; vgl Gicbt dir das Schicksal Frist, verlasse nicht den Weg, | Wer sagl daß eine Metzc dem Betrug entsagt?1 Du frag' nicht um Warum und Wie, ein [reuet Knecht! Vollzieht ein jedes Werk, das ihm sein Sultan sagt ebd 1.1321

fort 1 to*: weg; iVbdg mit Hilfsverben wie J. sein': zur Bezeichnung der Abwesenheit iGz Gegenwart [in Anspielung auf Kaiserin Maria Ludovica] [Anecdotenjäger:] „. .Wer dein Liebchen sey,." . .[Dichter:] Sucht sie a u f . . [ihr erschrecket wenn sie dasteht. Ist sie f., ihr koost dem Scheine DI 15 ,!. wollen': Sehnsucht haben nach Hingabe, Entgrenzung des eigenen Ich, vom (personifizierten) Herzen Und immer sehnt sich fort das Herz, j Ich weiß nicht recht ob himmelwärts; j F. aber will es hin und hin, [ Und möchte vor sich selber fliehn' J VI 2 2 temp: idVbdg ,f. und f.' iSv immerfort, stets Wenn der schweer gedrückte klagt.. j Bleibet heilsam f. und f, | Immer noch ein freundlich Wort VI 4 VIH 40 —» immerSyn zu 7 weg zu ,f. wollen' fortsehnen zu 2 ewig früh {f. und spat) immer immerdar immerfort Morgen (am Morgen und am Abend, Morgen und Abend) stets

Förderer jd der weiterhilft (durch Belehrung, Anregung, Rat, Urteil); bes im Hinblick au! erfolgreiche Tätigkeit in Vermittlung fremder Kulturen [mBez auf das geplante Buch der Freunde] Goenner, Föerderer j Dolmetscher1' WiesbReg 12 vgl Helfer 1) vgl s v Freund Anm 3

fordern

s fodern

fördern 1 etw (Geschäft, Angelegenheit) weiter-, vorwärtsbringen Aber ihr wollt' besser wissen | Was ich weiß.. fördert eure [eignen] Sachen V 8 2 in mehrdeutiger Fügung ,am Jage f.': zu Tage, ans Licht bringen öd für den Tag, das .Heute' vorteilhaft sein Einer will nur wie der andre j Was die Eigenliebe heischet, l Denn es ist kein Anerkennen.. Wenn es nicht am Tage fördert] Wo man selbst was möchte scheinen, [Morgen habe denn das Rechte] Seine Freunde . . j Wenn nur heute noch das Schlechte.. Gunst gewinnet, j Wer nicht von dreytausend Jahren [Sich weiß Rechenschaft zu geben.. | Mag von Tag zu Tage leben1' V 13 vgl helfen

1) Qu ti Parallele: s v fortsehnen A.ntrt 1

forthin von jetzt an, in Zukunft Als einst Medschnun sterbend wollte j Daß vor Leila seinen Namen j Man f. nicht nennen sollte III 15 Syn immerhin künftig vgl morgen fortreißen zugt iSv weg- u vorwartsrei8en; in der Wassermetaphorik vom raschen, verwirrenden, mitreißenden Gang des Lebens, mBez auf das (personifizierte) Herz Und immer sehnt sich fort das Herz., Und fliegt es an der Liebsten Brust | Da ruhts im Himmel unbewußt; | Der Lebe-Strudel reißt es fort j Und immer hängts an Einem Ort VI 2 Syn hinreißen vgl davontreiben forttreiben reißen sprengen

1) Interpretationen: s v Tag Anm 15

Form 1 Erscheinungsform, Gestalt, Gebilde; iZshg mit einer Spiegelung der Geliebten in der Natur in tausend F-en magst du dich verstecken, | Doch, Allerliebste, gleich erkenn' ich d i c h . , j An der Cypresse.. Streben.. [ In des Canales.. Wellenleben11 VIII 42 2 Gefäß, in dem etw geformt, in best Gestalt gebracht wird; an die Herstellung von Ziegetn aus Stampferde in Formen anknüpfende Metapher, wohl auf dogmat Verfestigung, Versteinerung breitgetretener irriger öd unwesentt (Lehr-}Meinungen zielend Getretner Quark j Wird breit, nicht stark. || Schlägst du ihn aber mit Gewalt In feste F., er nimmt Gestalt, j Dergleichen Stei-

fortschlingen refl: sich weiterfressen wie ein Feuer öd sich weiterwinden wie ein Band; Metapher im Hinblick auf Anregung, Wirkung über Jahrhunderte hinweg Denn wie ein Funke fähig zu entzünden Die Kaiserstadt, wenn Flammen.. wallen.. glühn von eignen Winden, [ Er, schon erloschen, schwand zu Sternenhallen; j So schlangs von dir sich fort mit ew'gen Gluten | Ein deutsches Herz von frischem zu ermuthen tl 7

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fortsehnen — Frau dein gedenke, j Fragt mich gleich der Schenke: | Herr! Warum so still? Vlti 24 .nach jdm f.' iSv sich nach jüm erkundigen Daß sie geliebt [ Das wissen wir. Genug gesagt! Wenn man nach Warnik und Asra fragt III 2 b jdn um etw (ein Geschenk) bitten Aber frag einmal den Kaiser, | Ob er dir die Städte giebt? Vlll 15 c (im eignen Innern) nach Auflösung eines Problems, Zweifels forschen Wie das alles zu erklären Dürft ihr euer Tiefstes f. XII 9 iZshg mit der Ablehnung best unwesenti, nicht interessierender Probleme' fragend öd verneint [Dichter:] Wenn jeder Augenblick mich durchschauert, | Was soll ich f. wie lang es gedauert! XII 7 Frage nicht durch welche Pforte ] Du in Gottes Stadt gekommen, [ Sondern bleib* am stillen Orte IV 11 .nicht darnach f,': sich nicht um etw kümmern, für etw interessieren Ob der Coran von Ewigkeit sey? [ Darnach frag' ich nicht! | Ob der Coran geschaffen sey? Das weiß ich nicht!.. Daß aber der Wein von Ewigkeit sey i Daran zweifT ich nicht IX 3 -^ be- er- nachSyn ausforschen befragen forschen vgl denken nachspüren untersuchen zu verneinter Konstruktion unbekümmert

fortsehnen reft: Sehnsucht haben nach Hingabe. Entgrenzung des eignen Ich· vom (personifizierten) Herzen Und immer sehnt sich fort das Herz, j Ich weiß nicht recht ob himmelwärts; j Fort aber will es hin und hin, j Und möchte vor sich selber fliebn. j Und fliegt es an der Liebsten Brust | Da ruhts im Himmel unbewußt 1 ' VI 2 Syn fort (f. wollen) 1) Ou vgl Mein Herz ist fort, ich "weiß nicht, wü es hingicng Hafis 2,387: Parallele Dieß Herze sehnt sich oft \ Ach nirgend hin und überall doch hin!1 39,2n Prometh Fragm 395f. Interpretation: Das irdische Ziel dieser Sehnsucht wird mit einem überirdischen Ziel gleichgesetzt Es ist die Liebe an sich, das Gefühl in seiner Reinheit, das sich zur .seligen Sehnsucht' steigern kann.

forttönen zugl iSv weg- u weitertönen; Metapher für die Wirkung der Dichtung über Raum u Zeit hinweg Hast mir dies Buch geweckt.. [ Denn was ich froh, aus vollem Herzen, sprach. Das klang zurück aus deinem holden Leben,, j Nun tön' es fort /u dir, auch aus der Ferne [ Das Wort erreicht, und schwände Ton und Schall Vtll 29 forttreiben a jdn wegtreiben (aus der mensch! Gesellschaft, an einen Ort); in pass Konstruktion zur Bezeichnung des eignen, inneren Dranges, Triebes Der Poete.. j Gränzenlos, von eigensinn'gem Lieben, | Wird er in die Oede fortgetrieben H 2 [wie sie durch ] alle Thäler schweifend nimmer ruhn' J Var = Qu-Exzerpt] b etw vertreiben; von der magischen Wirkung best Sieine Talisman.. auf Onyx Grunde.. j Alles Uebel treibt er fort, | Schützet dich und schüt/t den Ort 2 ' t 2 Syn davontreiben fortreißen vgl sprengen verdrängen verjagen wegscheuchen

fragmentarisch bruchstückhaft, unvollendet; in der Buchmetaphorik im Hinblick au! seltene, abgebrochene Zustände, Ereignisse das Buch der Liebe,, Einen Abschnitt macht die Trennung, j Wiedersehn! ein klein Capitel | F. lli 3 [Ein Kapitelchen Wiedervereinigung | War sehr kurz 1 ' Var] 1) Ou Es haue ins Kurze gezogen die Kapitel der Vereinigung D/er. Denkw 3,371 [Latiti ub tfischandschi (Nischani) mil Beispielen seiner Verse]

Franke in erweiterter Bed: europäischer Christ1* Und dann reißt mich von dir Bald der F., bald der Armenier VIII 16 vgl Europäer

1) Qu: wörtl Hammer, Koran-Übs 26,223!, Fundgf 3,255 2) Ou die Tugend dieser geweihten und gefeyccn Steine.. Glück oder Unglück zu wenden Hammer, Talismane, Fundgr 4, f 55

1) Hierzu fuhrt Weilz eine Stelle aus delta Valle art der Name, den die Türken nicht allein den Franzosen, sondern insgemein allen Christen in Europa, ausgenommen den Griechen, geben Westz, Div 499; eine ähnl Stelle aus Chaniin fuhrt Wurm 203fan.

fortwachsen weiter anschwellen; vom Klang versch Musikinstrumente, Attributen Cupidos u Mavors' (als Personifikationen von Liebe u Krieg) Cupido flötet.. | Mavors drommet e t . . | Fort wächst der Flötenton, Schall der Posaunen t 11 vgl verstärken

f ranzen francos Wesen nachahmen; als Tagesmode, iGz gründl Beschäftigung mil den versch nationalen Kulturen Und wer franzet oder brittet, ] Italiänert oder teutschet, j Einer will nur wie der andre ] Was die Eigenliebe heischet. (Denn es ist kein Anerkennen.. [Wer nicht vun dreytausend Jahren [ Sich weiß Rechenschaft zu geben., ] Mag von Tag zu Tage leben 1 'V 13

fortwandeln zugl iSv vorwärts- u weiterwanöetn; in öer Lebenswegmetaphorik Gott auf seinem Throne zu erkenn e n . . Jenes hohen Anblicks werth zu handeln | Und in seinem Lichte fortzuwarideln XI 1 [fort zu wandeln Var'1] 1) Reinschrift

1) Interpretationen: in polit Sinne gedeutet ihr Patriotismus ist nur verkappter Eigennutz und persönlicher Geltungswille, der nichts anerkennt Beutler, Div 493: sonst meist au! Mode- öd Geschmacksrichtung allg (Rychner, Div 473: Düntzer, Div 293f) öd au! literar-künstlerische Tagesströmungen (Burdach. JAS,363: ähnl Ermatinger, Div 197; Richter, FA3,312) bezogen

Frage a an jdn gerichtete Bitte um Auskunft, Belehrung [Dichter:] sage, Warum hat dein V o l k . . | Hafis dich genannt? [Hafis:] Ich ehre, | Ich erwiedre deine F. II l b Zweifel, Problem, Rätsel Gingo biloba. | . . Ist es Ein lebendig Wesen?.. j Sind es Zwey?.. ] Solche F. zu erwiedern ] Fand ich wohl den rechten Sinn; j Fühlst du nicht an meinen Liedern [ Daß ich Eins und doppelt bin? VIII 10 Drcy F-n [d.h. Frage nach drei Dingen] l 6 Tit Var1) [Geständniß Text; vgl Was ist schwer zu verbergen? Das Feuer!.. j Ferner ist schwer zu verbergen auch l Die Liebe,. | Am schwersten zu bergen ist ein Gedicht Kontext; vgl Unverborgnes WiesbReg 37] idVbdg .eine F. sein': ungewiß, ungeklärt sein Woher ich kam? Es ist noch eine F., | Mein Weg hierher, der ist mir kaum bewußt 2 ' IV 12 vgl zu b Rätsel zu .eine F, sein' nachfragen ungewiß (u. bleiben) 1) nur Taschenbuch für Darrjen 1817 kommen Antri 3

fratzenhaft subst ,iias F-e': Urteilswort für Absurdes, Abstruses, (geistig) Verzerrtes, im Hinblick auf gnost-myst Vorstellungen, zugl auf Gedichte dunklen öd rätselhaften Inhalts Doch Abraxas bring' ich selten! j Hier soll meist das F-e, | Das ein düstrer Wahnsinn schaffte, j Für das allerhöchste gelten, j Sag* ich euch absurde Dinge, ] Denkt, daß ich Abraxas bringe1' l 2 Syn abgeschmackt absurd vgl häßlich Hirngespinst leidig Narrheit närrisch unleidlich 1) vgt das Absurde vergöttern 7. u müssen, der allertrau r igste Fall, in welchen der seiner Vernunft sich bewußte Mensch gerathen kann 4 / :,354 Calderon, Tochter der Luft; vgl zum Gebrauch des Wortes: Boucke i72u2§5u312

2) vgl zu Ou u Parallelen s v

fragen a (jdn) um eine Auskunft, Belehrung bitten [Dichter:] will dir's sagen. [Schenke:] Wenn du einmal gerne redest, | Brauch' ich gar nicht viel zu f. IX 17 Wenn ich

Frau 1 weibi Person: allg iilz Mann Und besonders werden F-cn ] Sich am Talisman erbauen, ] Amulete. . | Männer hängen die Papiere j Gläubig um, als Scapulire 12 [Talisma-

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Frauenlob — frei ne Steine j F-en am Gürtel j Busen | Amulctc \ Papiere Als der i Qelsner, Mohamed55 Anrn 1 4) Qu Ahia.. Miria., Cadisga und Fathinic.. werden von den Musulmännera für die vollkomSckapulir. umgeh. Manner 11 Ppl = Qu-Exzerpt] Ein mensten Frauen gehalten Refibinüer. Mohammed 35 5) Qu und Werkzeug [Kamm] ist es alle Tage nöthig, j Den Männern er hatte siebenhundert Weiber zu Frauen und dreihundert Kebsweniger, den F-en viel 6,297 anknüpfend an die bib! u Islam r w eiber; und seine Weiber neigten sein Herz.. neigten seine Weiber Vorstellung von der Erschaffung des Menschen Behandelt sein Herz fremden Gottern nach ?. Kon, i i,3f 6) Qu vgl Zwei die F-en mit Nachsicht: Aus krummer Rippe ward sie und siebcnzig unsterbliche Nymphen ., werfen Blicke nur auf den Seeligen. Kein Mensch, kein Engel darf sie berühren denn ihr erschaffen., j Du guter Adam., i Behandelt die F-en mit Gemahl, dessen Stärke nach jedem Ermatten wächsl Oelsner, MoNachsicht: | Es ist nicht gut daß euch eine Rippe bricht 2 ' fV f; weitere s v Huri Anm 2 14 im Hinblick auf best weibl Personen Wenn, mich Alten, alle F-en [ Aus der Bude froh gegrüßet, | Glaubt' ich Jugendzeit zu schauen . . eine Bäckerstochter, ] Eine SchusteFrauenlob Preis der Frau als Thema der Dichtung Und rin 6,278 iZshg mit /s/am u myth Paradiesvorstellungen wer F. gepriesen | Der verdient an ewigen Orten } LustzuAuserwählte F-en. | F-en sollen nichts verlieren., j Doch wandeln wohl mit diesen [vier ausewählten Frauen] XII 3 wir wissen nur von vieren [ Die alldort Jim Paradies] schon Var1' [Frauen Lob gepriesen Text] eingetroffen.. Suleika.. die AUgebenedeyte.. l Mahom's 1) so in Erstdruck u danach in Ausg I.H. u WA Text: dagegen zeig! die G a t t m n . . Fatima.. | Und wer F-en Lob gepriesen | Der Reinschrift die Schreibung, die such von Maier in den Text übernom3 verdient.. j Lustzuwandeln wohl mit diesen ' XII 3 Tit u Vs men wurde, vgl hierzu Nur von Goethes eigener Fassung [in Rj.. führt der Weg zu der einzigen sinnvollen modernen Lesung: „Und 1u22 [Frauenlob Var; Ferner sind allhier zu finden j Vier, wer Frauen lübgepriescn." Maier, DivKomm 417 die allerschönsten F-en.. ] A h t a . . M i r i a m . . Aischa.. Fatima LFassg; Vier F-en WiesbReg 97; vgl Die vier schoensten Weibefr] j Ahia.. | Maria Cadisga.. j Fatime 4 ' P!p = frei 1 von menscht Zustand u Verhalten: nicht beschrankt, Q u-Exzerpt] in Gegenüberstellung zum Wein (Wein Fraubedingt a iGz gefesselt, gefangen; nur iZshg mit der Gefanen als Erlebnisbereich des Mannes) Heftger Wem u Sanftgenschaftsmetaphorik: vom Menschen u seinem Innern, anmut edler F. 6,479 P!p 21 mit dem Nebensinn Freundin, knüpfend an die Vorstellung vom Leib als Kerker der Seele, idVbdg,Freund und F-en' (vgl 2) Dichten ist ein Uebermuth! idWdg ,f-e Ellebogen' iS der inneren Bewegungsfreiheit [Ila| Treib' es gern allein, j Freund und F-en, frisch von Blut, tem:] daß der Leib ein Kerker ist, | Die Seele hat man Kommt nur auch herein t 15 2 Ehetrau öd Geliebte Da hinein betrogen, | Da hat sie nicht freye Ellebogen IX 6 viele F-en j Salomonis ihn verkehrten, [Götter betend anzuvom Liebenden Denn Sehnsucht hält,. | Uns all' in strengen schauen | Wie die Närrinnen verehrten 5 ' 6,289 Sind es Banden.. [ Und wenn die Lippen sich.. Aufs niedlichste Zelten des Vesires | Die er lieben F-en baute? j Sind es bewegen, j Sie machen dich auf einmal frey j In Fesseln dich Tcppiche des Festes j Weil er sich der Liebsten traute? l 10 zu legen II 10 mit ungeklärtem Bezug, vielleicht im ästhet iZshg mit is/am Paradiesvorsteltungen, im Hinblick auf die HuBereich: ohne Bindung an best Kunstinhatte öd -formen Solris Hast du Eine dir an's Herz genommen; j Herrinn. Freuncher Bande darf sich niemand rühmen l Als wer selbst von dinn ist sie deiner Schaar.. j Viele F-en hast' und Ruh im Banden frey sich fühlt j Und wer heiter im Absurden spielt] 6 Hause.. ] Solche Mädchen werden nicht ermüden ' XII 2 Dem wird auch wohl das Absurde /iemen 1 * 6,475 Plp 13 3 für eine allegor Gestalt, auch als Titel mit folgendem Namen von personifizierten Liebesgedichten, als unmittelbarer, geSchlimm ist es., j Wenn Wahrheit sich nach dem Irrthum genwärtiger Gefühtsausdruck iGz Verdichtung, Formung als zieht; Das ist auch manchmal ihr Behagen, j Wer wird so überdauerndes, unsterbt Kunstwerk Liebchen ach' im starschöne F. befragen? | Herr Irrthum wollt er an Wahrheit ren Bande [Zwängen sich die freyen Lieder, Die im reinen sich schließen i Das sollte F. Wahrheit baß verdrießen VI 18 Himmels-Lande j Munter flogen hin und wieder.. [ Sie er—* JungSyn zu i Weib vgl Dirne Eva Evchen Jungfrau halten sich,. [ Jede Zeile.. unsterblich, Ewig, wie die LieKind (hübsches K.) Mädchen Vettel Syn zu 2 allerliebst (A-es) be l H 8 b unabhängig Da die dummen Eingeengten.. Favorite Freundin Gattin Gemahlin Gespiel (ehliches G.) lieb pochten, l Und die Halben, die Beschränkten [ Gar zu gern (L-e, L-ste) Liebchen lieben (Geliebte, L-de) traut (T-e) vgl uns unterjochten; [ Hab' ich mich für frey erkläret, j Von Herrin Kind (süßes K.} Widerpart (Freuden W.) den Narren, von den Weisen V 4 Hast du aber deinen Zaun [ Um dein Gut gezogen, j Leb ich frey und lebe traun] 1) Qu Unterschied zwischen Talismanen und Amuleten,. dass jeKeineswegs betrogen V 5 C freiwillig (Suleika Zu Hatem:] ne grösstcnthcils nur von Frauen am Gürtel oder Busen, diese von Und wozu denn auch berauben? [ Gieb dich mir aus freyer Männern und zwar meistenteils von Soldaten als Skapulier.. geW a h l . . ] Was so willig du gegeben j Bringt dir herrlichen tragen werden Hammer, Talismane, Funögr 4,156 2} Qu BehanGewinn VIH 5 (M) d unvoreingenommen, vorurteilslos, delt die Frauen mit Nachsicht, denn das Weih ward erschaffen aus einer krummen Rihbc.. Behandlet mit Nachsicht die Frauen Hamunbefangen: iZshg mit myth-poet Paradiesvorstellungen [Humer, Ausz aus der Siira (Sunna) öd dsr mdl Überlieferung Mohamri zum Dichter:} Wir sollten euren Liebchen gleichen.. iNun meds, Furidgr 1,278t; vgl Burdach Frauen bei Goethe Singular, bei sieht ein jeder was er s a h . . | Ein jeder denkt er sey zu Hammer Plural 6.391: in JA5.353 erwägt er auch öie Möglichkeit, vom Hause,. j Du aber bist von freyem Humor 2 ' | Ich komme dir Plural des 1. Ver$0s zum Sg des 2, überzugeben 3) Qu vgl Denn paradiesisch v o r , ] D u giebst dem Blick, dem Kuß die Ehre] vor seiner Pein kann Niemand sicher scyn.. Ausgenommen die Und wenn ich auch nicht Suleika wäre Xll 6 e unbeFrauen, welche ihr Versprechen erfüllen, ihr Wort nie verdrehen.. Welche fest auf ihrem Zeugnis bestehen,. Ihnen wird es wohl im schwert, frisch, froh Derb und Tüchtig. ] Dichten ist ein Paradiese gehen Hammer, Koran-Obs 70, 28u32f u35, Furtdgr 4.103; Ueberrnuth., [ Habt getrost ein warmes Blut | Froh und frey Edens Gärten, in die sie eintreten sollen nebst den Rechtschaffewie ich .. j Freund und Frauen, frisch von Blut, | Kommt nur nen von ihren Vätern, ihren Frauen und ihrer Nachkommenschaft auch herein l 15 f abgeblaßter: ,f. von (Fehler)' iSv nicht Koran (ed Redam) 235, Sure 13,23; In diesem ganzen Gemälde des behaftet mit [Saki:] warum die Jugend, Noch von keinem Paradieses ist von dem Glucke der liebenswürdigsten Hälfte des Menschengeschlechts gar nicht die Rede. Man macht Mohamed Fehler frey | So crmangelnd jeder Tugend ] Kluger als das den Vorwurf, er habe.. die grausame Undankbarkeit der Männer Alter sey IX 18 2 von räumt Zustand: offen, weit Siehst du bewiesen. Aber diese Be schuld i gun g ist falsch. Der Koran verhciÖE eine Hütte im Felde frey, [ Weißt nicht ob sie dir ein Liebihnen Shawls und Gewänder von Mousselin, im Paradiese gewochen hegt IV 6 iZshg mit einem We/tschöpfungsmythos ben, und vor ihrem Eintritte in den Wohnsitz der Sedigen belebt Ward,, ] Unter freyem Hirnmeisrunde ] Tief der Erde der Hauch eines neuen Frühlings ihre Reitze; sie werden alle verjüngt und verschönert; aber ach! sie finden durt ihre Männer wieSchoos erbaut VIII 35 Var Syn zu f a und b unbedingt

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freigebig — Freude ungehemmt ungehindert vgt ledig unbezwungen Syn zu c freiwillig vgl willig Syn zu e dreist frisch froh vgl munter

Wenn die stille Kerze leuchtet. | Nicht mehr bleibest du umfangen ] In der Finsternis Beschattung, | Und dich reißet neu Verlangen | Auf zu höherer Begattung., des Lichts begierig, [ Bist du Schmetterling verbrannt 3 1 1 17 [neue Var] Syn zu 2 unbekannt zu 3 neu

1) vgl ahsurd Anm l 2) Interpretation: Der Dichter hält sich nicht me/if an die Person, - Suieika war ihm Himmelswesen, die Huri erschien ihm afs Süfetfra - er vollendet die Entpersönlichung der Geliebten, er macht sich .frei" vom Individuellen und überlääl sich dem, Paradiesischen', wo es nur noch auf die Liebe selbst ankommt. Vgl Der Dichter ist Ironiker.. Er vermag den Schein zu durchschauen, das „Eins und Doppelt" der Huri zu erkennen EBahr, Die Ironie im Spätwerk G-s, 1973, 84

1) Qu Amru .. rühmt dte Unabhängigkeit, in der sie sich allezeit erhalten haben und wirf! seinen Gegnern vor, daß sie sich unter das Joch der Tyranney gebeugt und den Gesetzen eines fremden KürSien unterworfen hätten Hartmann, Plejaden [Moallakatl 172( [falls schon vor 22. 2. 15 benutzt]; Die Stämme erinnern sich der Zeit nicht, wo wir den Nacken bogen.. Unter welchem Vorwand.. sollten wir vor dem König uns beugen, den du über uns setzen wolltest? ehd 186f 2) Interpretation: In Erwiderung auf den Vorwarf Harems, sie hauche ihm .fremden Atem' entgegen, gesteht sie, damit sfe ihm nicht länger Jremde' erschienen, die Lieder seien von ihr, aber für ihn gemacht u von ihm inspiriert. Eine andere Möglichkeit der Interpretation wäre folgende: Suieika knüpft nicht an Hatem$ Vonturf des .fremden Atems' an, sondern an sein Zugeständnis, dieser Atem sei. so harmonisch' als der seine: sie bestätigt diese Meinung, die ihr sehr richtig vorkommt: Kein Wunder, daß sie dir harmonisch erscheinen, denn ich habe sie von dir gelernt. Vgl auch Das ersiemal heißt fremd selbst verständlich „eines anderen", das zweitemal aber „unbekannt"; der fremde Atem hat nicht fremdartig zu sein, und so kann Hatem sagen, er sei So harmonisch ais der meine SIAIkins, Euphor 59, 1965. 194 3) Interpretation vgl Die Begattung führt nach dem höchsten Genügen des Leibes die Seele ins Gefühl des Ungenügens (, fremde Fühlung 1 }, in ihr erwacht nun das Verlangen nach höchster ihr er fahrbare r Vereinigung Rychner, Di\r423. - Die .fremde Fühlung' braucht nicht das Gefühl des Ungenügens sein, sondern sie kann schon das ,neue Verlangen', die höhere Sehnsucht nach völliger innerer Hingabe meinen.

freigebig s übst mask gem vom Seinigen mitteilend, nicht geizig; ,F-er': als Typus, auch in seiner Gefährdung gesehen Freygebiger wird betrogen. Geizhafter ausgesogen IV 19 Syn geben (der alles G-de) vgl spenden (S-de) Ireitich 1 einschränkend iSv allerdings Aischa., j Treu und kühn in Schmerz und Nöthen, Freylich auch ein Sehalck wie viele XII 3 1 .Fassg 2 einräumend :Sv zwar, wohl; mit nachfolgendem ,doch\ ,aber' Zugemeßne Rhythmen reizen freylich, | Das Talent erfreut sich wohl darin; j Doch wie schnelle widern sie abscheulich It 7 Ueberall will jeder obenauf seyn.. | Jeder sollte freylich grob seyn, j Aber nur in dem was er versteht VI 7 vgl zu f aber doch jedoch zu 2 wohl zwar freimütig subst mask often seine Meinung sagend; ,F-e': Zeitungsname, eigentl ,der Freimütige oder Ernst und Scherz', hrsg seif 1803 von Kotzebue u Merkel, melonym für die Herausgeber (u Mitarbeiter) das Morgcnblatt es kann sich Mit Freymüthigem vereinen., die Elegante., sich] Allenfalls die beste scheinen 1 ' V Var [Herr Knitterer.. Zersplitterer . . Verwitterer Text]

Freude auch -d als Zustand u Empfinden: allg, iGz Not Ließ die Wasser fließen.. zu Freud' und Noth 6,282 Lebens-, Daseinsfreude F. des Daseyns ist groß, j Größer die Freud' am Daseyn. [ Wenn du Suieika j Mich überschwänglich beglückst. . | Das ist Ein Augenblick 1 ' V I I I 16 [Daseyn, j Var1'] als Grundzug des Dichters u als Wirkung seiner Dichtung Du [Hafis] bist der F-n ächte Dichtcrquelle II6 Selbstbenagen, idVbdg ,jöm die F. lassen' Laßt doch, ihr Narren, doch die F. j Dem Weisen, der sich weise hält V 11 Liebesfreude, -glück, meist iGz Leid, Schmerz Beyde sind wir auf der Erde | Musterhaft in Freud und Quaal VIII 35 Ach! was ist die Nacht der Ferne.. für ein Schmerz. [ Ja du bist es! meiner F- j Süßer, lieber Widerpart VIII 35 [Blumen- u Zeichenwechsel zw Liebenden] Rusenfarb Die F. starb 7,126,19 iZshg mit der Buchmetaphorik das Buch der Lieb e . . Wenig Blätter F-n, Ganze Hefte Leiden III 3 von versch sinnl-ästhet Genüssen, auch Kunstgenuß mein liebes Ich bedürfte Mancherley Bequemlichkeiten, [ F-n wie ich hier sie schlürfte Wünscht' ich auch für ew'ge Zeiten.. schöne Gärten, [Blum und Frucht und hübsche Kinder X I I 9 Dir mit Wohlgeruch zu kosen. Deine F-n zu erhöhn, [ Knospend müssen tausend Kosen j Erst in Gluten untergehn Vif 2 Saba's Königin., j Vor Salomo.. ^ L ä ß t sie eine goldene Vase setzen,. ein Knecht,. j Stößt eine wüste Beule h i n e i n . . Genuß und F. sind nun genirt 6,304 Aus wie vielen Elementen j Soll ein achtes Lied sich nähren? | Daß es Laven gern empfinden, [ Meister es mit F-n hören l 7 [im Hinblick auf erdichtete Geschenke für die Geliebte] Gedichte | Auf Seidenblatt von Samarkand. Da solltest du mit F. lesen [ Was ich von Ormus dir verschrieb, [ Und wie das ganze Handelswesen [ Sich nur bewegte dir zu lieb VIII 14 iZshg mit islarn u myth Paradiesvorstellungen allhier.. Vier, die allerschönsten Frauen.. j Die zur F. gläubiger Soehne | In dem Jugendquell sich laben, j Und an ihrer eignen Schoene [ Selbst ein ewig Muster haben XII 3 1.Fassg Syn Behagen Entzücken Genuß Glück Lust Selbstbehagen Seligkeit Vergnügen Wonne vgl Wollust

1} Parallele: s v elegant Anm i

Freisinn sich gegen jede Einschränkung u Unterdrückung wendender Geist Freysinn. | Laßt mich nur auf meinem Sattel gelten! [ Bleibt in euren Hütten . . | Und ich reite froh in alle Ferne, j Ueber meiner Mütze nur die Sterne1' l 3 TU vgl Dreistigkeit 1) Qu wie sehr auch der kühne Trot/ auf selbst erworbene und selbst erhaltene Freiheit durch den Reitz des Ungewöhnlichen zum Beifall lockt, so dass wir den Mann loben möchten, der einst einen Antrag zur Unterwürfigkeil mit der kurzen Antwort zurückwies: „über seiner Mütze sehe er nur den Himmel" Engelhardts Besuch bei den Galga-tngusuhen, Funügr 4,36

freiwi II Ig aus eigenem Antrieb hervorgehend ißz pflichtgemäß [Dichter:] Liebe ist freywiliige Gabe [ Schmeicheley Huldigung III 10 [Liebe ist frey (über der Zeile „willig") Gabe Var] vgl frei willig fremd einmal -de; auch subst \ außerhalb des eignen Bereiches: außerhalb des eigenen Stammes, im Hinblick auf patriarchal Verhältnisse des alten Orients im reinen Osten.. j Wo sie Väter hoch verehrten, [ Jeden f-cn Dienst verwehrten1' l 1 von einer ändern Person als der eignen [Hatem zu Suieika:! Sangest sonst nur meine Lieder.. diese.. sind nur eingeschoben., hast du dich neu verpflichtet? ] Hauchest d u . , | F-en Athem mir entgegen! ] Der dich eben so belebet . . j So harmonisch als der meine11 Vltl 28 ,F-es': dem Kreise der Liebenden Fernliegendes Laß den Weltenspiegel Afexandern.. | Du! nicht weiter, nicht zu F-em strebet Singe mir, die du dir eigen sangst Vllt 40 2 unbekannt [Hatern:] Hauchest d u . , j Fremden Athem mir entgegen! | Der dich eben so belebet.. j So harmonisch als der meine. [Suieika:! Wohl daß sie dir nicht f-e scheinen; [ Sie sind Suleika's, sind die deinen! 2 ' VIII 28 3 neu, ungewohnt; iZshg mit der Metaphorik von Kerze u Schmetterling In der Liebesnächte K ü h l u n g . . Ueberfällt dich f-e Fühlung |

1) Interpretationen: s v Dasein Anm 2

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2) vgl s v Dasein Anm 3

freudig — Freund which Bckianous was preparing to eat., he was., prevented from eating i t , , this fly.. hath grievously troubled me . . he was troubled by a fly, which prevented his eating Rich, Seven sleepers, Fundgr 3.358U380

freudig erfüllt von frohem Gefühl: der Lebens-, Liebesfreude [Suleika zum Westwind:] Eile denn zu meinem Lieben.. | Sag i h m , . [ Seine Liebe sey mein Leben, | F-es Gefühl von beyden | Wird mir seine Nähe geben Vltl 34 (M) der Wiedersehensfreude Den Gruß des Unbekannten ehre j a ! . , | Kreuzt euer Weg nach vielen Jahren drauf Sich unerwartet, ruft ihr f, aus: j Er ist es! IV 7 der relig Begeisterung, der heiteren Dankbarkeit für Feuer u Sonne; iZshg mit Vorstellungen der pars Licht- u Feuerreligion Wo die Flamme brennt erkennet f . , \ Hell ist Nacht und Glieder sind geschmeidig, | An des Heerdes raschen Feuerkräften | Reift das Rohe.. j Schleppt ihr Holz herbey, so thut's mit Wonne, | Denn ihr tragt den Saarnen irdscher Sonne.. [Will dem Ufer Senderuds entsagen, [ Auf zum Darnawend die Flügel schlagen, j Wie sie tagt ihr f. zu begegnen XI 1 mit dem Nebensinn gern, bereitwillig', ohne Bedauern Reiche froh den Pfennig hin. Häufe nicht ein Gold-Vermächtniß, Eile f. vorzuziehn | Gegenwart vor dem Gedächtniß (V 5 {Suleika:] Gieb dich mir aus freyer W a h l . . j Was so willig du gegeben | Bringt dir herrlichen Gewinn, j Meine Ruh, mein reiches Leben [ Geb' ich f., nimm es hin Vtlt 5 (M) mit personifiziertem Subj: von Kastanien, vergleichend für Gedichte Sie hängen längst geballet,. j Doch immer reift.. | Und schwillt der braune Kern, j Er möchte Luft gewinnen j Und sah die Sonne gern. | Die Schale platzt und nieder | Macht er sich f. los; | So fallen meine Lieder | Gehäuft in deinen Schoos Vltl 26 Syn froh vergnügt vgl glücklich heiter hochbeglückt lustig

Freund 1 jdm nahestehende, eng verbundene, vertraute Person: atlg iGz Unbekannter Den Gruß des Unbekannten ehre ja! j Er sey dir werth als alten F-es Gruß1' IV 7 iGz Feind, Neider Selbstlob' Nur dem Neide stinkt's, [ Wohlgeruch F-en j Und eignem Schmack! VIII 16 Was klagst du über Feinde? [ Sollten solche je werden F-e, Denen das Wesen wie du bist j Im Stillen ein ewiger Vorwurf ist VI 6 ,F-e und Feinde': Umschreibung für die ganze Weit Welch eine bunte Gemeinde! [ An Gottes Tisch sitzen F. und Feinde1' VI 11 [Freund' Var] insbes person/ Bekannte des Dichters, auch in weiterem Sinne Teilnehmende, Gleichgesinnte Ein vollkommenes Glas Eilfer, ] Das der F. mir einschenkte [ Der würdigste, der den Eilfer j Sich abspart, damit ich reichlich genieße ] Den.. Eilfer 53,33 (statt 34) Dichten ist ein Uebermuth! j Treib' es gern allein, j F. und Frauen, frisch von Blut. [ Kommt nur auch herein l 15 [Freund' Var] Buch der F-e31 6,473 Plp 9 [vgl Goenner, Foerderer Dolmetscher WiesbReg 12] iZshg mit mythpaet Paradiesvorstellungeri Und so möcht' ich alle F-e, j Jung und alt, in Eins versarnmlen XII S 2 Geistesverwandter: unabhängig von Zeit u Raum: a/s Selbstbezeichnung, im Verhältnis zu Hafe4' Auch in Locken h ab' ich mich | Gar zu gern verfangen. [ Und so Hafis! war's wie dir Deinem F. ergangen 111 5 3 im erot Bereich a im Verhältnis zwMann u Frau: der Geliebte [Suleika:] Ja! mein Herz, es ist der Spiegel, F.! worin du dich erblickt VIH l 39 In meinem Sinne | Wohnet mein F. nur, [Und sonsten keiner.. j Mein Leben will ich ) Nur zum Geschäfte ] Von seiner Liebe.. machen 51 7,131,10 [Suleika vom Ostwind:] Und mir bringt sein leises Flüstern] Von dem F-e tausend Grüße VIII 31 (M) irJVbdg ,F-e und Betrübte': wohl für betrübte Freunde, trauernde Liebende [Suleika zum Ost wind:] Und so kannst du weiter ziehen! j Diene F-en und Betrübten VIII 31 [Frohen Var (M)] b im erot-freundschaftl-pädagog Verhältnis zw Dichter u Schenkenknaben^ [Schenke zur Dirne:] Schenk' ich meinem Herrn zu Danke, | Nun so küßt er mir die Stirne.. j Deine Wangen, deine Brüste [ Werden meinen F. ermüden IX 9 ate Selbstbezeichnung [Hatem:] Du gute r Knabe! hast mir eingeschenkt, [ Vom F. und Lehrer, ohne Zwang und Strafen, | So jung vernommen wie der Alte denkt IX 20 4 bei Personifikationen von Dingen u Abstrakte a ,etw hat seine F-e': wird hoch geschätzt, bevorzugt Morgen habe denn das Rechte) Seine F-e wohlgesinnet,) Wenn nur heute noch das Schlechte] Vollen Platz und Gunst gewinnet V 13 b etw ist jds Freund: etw, das das Leben erleichtert, erheitert, anregt Du bist auf immer geborgen., ] Zwey F-e, ohne Sorgen, [ Weinbecher, Büchlein Lieder7* VI 14 c von Gefühlen, vergleichend im Hinblick auf Verschmelzung Heut.. Begegnen sich, wie F-e, Schmerz und Lust. [O! süßes Glück! Wenn beyde sich vereinen! IV 12 —* GastSyn zu 1 Gefährte Genösse Geselle Gönner vgl begünstigen (Begünstigte) Günstling vertrauen (Vertraute) zu 2 Zwilling Syn zu 3a lieb (L-ster) lieben (Geliebter, Liegender) traut (T-er) vielgeliebt (V-er) zu 3b Liebchen Liebling zu 4 Gefährte

freuen auch ,freun' a trans iSv frohes Gefühl erwecken, bereiten: Lebensfreude, Selbstbehagen u Freude an gemeinsamem sinn! GenuB Wo man mir Guts erzeigt überall [ 'S ist eine Flasche Eilfer,. ] Von meinen Liedern sprechen sie auch | Rühmlich froh wie vorn Eilfer, [ Trincken auf mein Wohl klingend mit m i r . . [ Dies würde mich mehr f., | Mehr als der Eilfer, Tränke nur Hafis auch der Würdige 53,33 [Das alles war' ein größres Heil, - [ Ich (heilte gern den Eilfer - [Nahm* Hafis auch nur seinen Theil [Und schlurfte mit den Eilfer 6,302 2,Fassg] üebesfreude, -glück „Wie irrig wähnest du [ Aus Liehe gehöre das Mädchen dir zu. j Das könnte mich nun gar nicht t',, j Sie versteht sich auf Schmeicheleyen." Ill 10 geistiges Vergnügen Wer mit gläubiger Nadel sticht ] Ueberail soll gutes Wort ihn f. VI 1 Kunstgenuß Weiß der Sänger dieser Viere j Urgewalt'gen Stoff zu mischen, l Hafis gleich wird er die Völker | Ewig f. und erfrischen l 7 b refl (mit Gen öd verbunden mit ,an') ISv frohes Gefühl empfinden: Lebensfreude, gesteigert durch Weingenuß Wenn der Mensch die Erde schätzet.. ] An der Rebe sich ergetzet,. ] Weiß er das der Glut zu danken Die das alles läßt gedeihen; j Wird Betrunkner stammlend wanken, j Mäßiger wird sich singend f. Xf 2 Liebesfreude, ausgelöst durch ein Zeichen der Liebesverbundenheit von der Geliebten Ach, ich kann sie [Gabe, Haarlocke] nicht erwidern, | Wie ich auch daran mich freue 6,299 sinnt Genuß ihn hindert eine Fliege j Guter Bissen sich ?.u f.1' XII 10 geistiges Vergnügen im reinen Osten j Patriarchenluft zu kosten.. | Will mich freun der Jugendschranke: Glaube weit, eng der Gedanke 11 Wer den Dichter will verstehen | Muß in Dichters Lande gehen; j Er im Orient sich freue ] Daß das Alte sei das Neue 7,211,22 von einer Personifikation, in parabot Zshg: Setbstbehagen, Gefühl des eignen Wertes u der Anerkennung Eine Pfauenfeder im Coran.. Der Erdgebilde höchster Schatz. [An d i r . . ] Ist Gottes Größe im Kleinen zu lernen., [Bescheiden freue dich des Ruhms. [So bist du werth des Heiligthums X 5 —> er- erfreulich Syn erfreuen (sd) 1) Ou they beheld a fly descend from the air and settle on a morsel

1) Qu [üb den Kaufmann] Er muss nicht jeden Unbekannten nach dem Wege f r a g e n . . Er muss jeden, der ihm auf der Strasse vorkommt und begegnet, mit freundlichem Gesicht grihsen .. In Herbergen rnuss er.. sich nicht voll Vertrauen neben jedem Unbekannten segen.. Wenn aber der sogenannte Freund ein Kauf- und Handelsmann und religiös ist: so ist es gul, sich an seiner Seile zu halten Diez, Buch Ksbus 671 f 2) Qu: s v Feind Arnn 1 3) vgl Das Buch der Freunde enthäit heitere Worte der Liebe und Neigung, weiche bei verschiedenen Gelegenheiten geliebten und vcr-

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Freundin — Friede(n) und singst so schön." j [Dichter:].. [ Ich singe mit schwerem Herzen.. die Kerzen, j Sie leuchten indem sie vergehn4' III 12 c von einer Wirkung: heiter stimmend die bunten Mohne, [ D i e . . dem Kriegesgott zum Hohne, [Felder streifweis f. decken l 10 insbes vom Dichter u der Wirkung seiner Werke An Hafis. | . . Das alles.. singst d u . . | So trägt uns f, dein Geleit Durchs rauhe, milde Leben II 10 Syn zu a gefällig hold lieb liebenswürdig liebevoll vgl charmant gut lieblich zu a und c reizend Syn zu b lustig zu b und c heiter

ehrten Personen.. überreicht worden 41',87; Man hat in Deutschland zu einer gewissen Zeh manche Druckschriften vertheiH, als Manuscript für Freunde. Wem dieses befremdlich sein könnte, der bedenke, daß doch an; Ende iedes Buch nur für Thcitnchmer, für Freunde, für Liebhaber des Verfassers geschrieben sei. Meinen Divan besonders mächt' ich also bezeichnen 7,132DivNol KünftDiv; auf einem Blatt mit der entsprechenden Nr )2 des Wiesh Reg finden sich folgende Namen erwähnt: Mandeville, Paul Lticas, cfefla VaVe. Q/ea™s, Tavarnisr, Chardin, Herhelot, Deguignes, Jones, Diez, Hammer. Ludoll, Sacy u Lorsbach, vgl 6,4721 4) Parallele Hafis., Lust und Pein | Sey uns den Zwillingen gernein' II 5) nach einem Ctiifternür Mariannes: Ou: fast wörtl Hatis 1,181 6} bei Hatis dieses Verhältnis zum rein erot Bereich gehörig 7) Ou Keinen Freund verlang' ich mir dort, als das Buch und die Flasche Hafts 2,185

1) Qu [üb den Kaufmann] Er muss jeden, der ihm auf der Strasse.. begegnet, mit freundlichem Gesicht grüüscn Diez, Buch KäbuS 671 2) Ou des Arztes Wort giebt Leben. Wenn er zum Kranken kömmt, muss er ein freundliches Gesicht zeigen, muss angenehm sprechen und gegen den Kranken keine hoffnungslosen Reden führen, sondern muss ihm Trait «in flösse n Diez, Buch Kaöus 699(: vgl Sorge im Herzen kränkt; aber ein freundliches Wort erfreut Bibel, Spr. 12,25 3) Qu iniuriam faciens annue-nti, euius hospes lacessitus non erat = Mit Unrecht gegen jenen Güfgcn, | Dcss' Gastfreund nie beleidigt wurde Freytag, Carmen arabicum 1ßu22 4) Qu Ich weine und ich lach' zugleich, i Wie es der Kerzen Sitte ist [Anm:j Die Kerze lacht durch den Schimmer des Lichtes, sie weiivi durch die heißen Tropfen, welche durch die Flamme geschmolzen herabrinnen Hammer, Hafis i,2S2: Verbrenn' der Kerze gleich im Weh | Und sey vergnügt [Artrrt:] Lern' von der Kerze zugleich lachen und weinen, denn die Kerze Sacht heuern Glanzes durch die Flamme, wenn sie zugleich in heißen Thranen zerschmilzt ebd 2,31; Wie Kerzen lächelnd \vein' ich über mich [Arim;] Die brennende Kerze ein Sinnbild des treuen Liehenden, der sich verzehret, indem er heisse Thranen weinet, wie die Kerze zerschmolzne Wachstropfen, und dabei ein frohes Gesicht macht, wie die heitere Farbe; die Kerze lacht flammend und flackernd.. so flackert der Geisl des Dichters lachend in lichter Lohe auf etxi 2,280

Freundin im emt Bereich, im Verhältnis zw Mann u Frau: Geliebte, Vertraute, Gefährtin Kehr ich zurück, so eifert die F.: „..Lagst unempfindlich meinem Kosen, j Als wäre der Eiifer j Meinen Küssen vergleichbar.," 53,33 (statt 34) Behramgur.. | Dilaram., die Freimdinn seiner Stunden 1 ' V l i! 29 iZshg mit istam Pa radies Vorstellungen die HimmeisMädchen-Schaar.. [Hast du Eine dir an's Herz genommen; j Herrinn, Freundinn ist sie deiner Schaar.. j Eine führt dich zu der ändern Schmause.. Viele Frauen hast' und Ruh im Hau5C2) XII 2 Syn Favorite Frau Gespiele Herrin lieb (L-ste) Liebchen lieben (Geliebte, L-de) Mädchen traut (T-e) vielgeliebt (V-e) vgl atierliebst (A-es) Kind (süßes K.) Widerpart (Freuden W.) 1) Ou Dilaram, seine geliebte Sclavinn Hammer, GeschRedekPers 35 2) Qti vgl Zwei und siebenzig unsterbliche N y m p h e n . . Kein Mensch, kein Engel darf sie berühren denn ihr Gernah] OeSsner, Mohamed 54t: weitem Ou: s v Huri Anm Z

freundlich auch subst mask a meist im Hinblick auf ein soi Verhallen gegenüber ändern Menschen: ISv höflich, zuvorkommend, gefällig, liebenswürdig Den Gruß des Unbekannten ehre ja! j Er sey dir werth als alten Freundes Gruß., j Der erste Gruß ist viele tausend werth, [ Drum grüße f. jeden der begrüßt 11 IV 7 Dem Kelinc.r. j Setze mir nicht, du Grobian, l Mir den Krug so derb vor die Nase! Wer mir Wein bringt sehe mich f. an IX iZshg mit /s/am u myth-poet Paradiesvorstellungen, von den Huris, auch Liebes- u Gunstbezeugung einschließend Und zum edlen Saft verklärter Trauben Laden sie mit Nippen f. ein XII 2 (Dichter zur Huri üb die zum Paradies strebenden Lieder:] Kommt deinen Gespielen so etwas vor j So sollen sie's f. vermerken, | Das Echo lieblich verstärken.. j Sie rnogens ihm f. lohnen | Auf liebliche Weise fügsam; Sie lassen ihn mit sich wohnen XIt 5 idVbdg ,jdm f. sein' Vier, die allerschönsten Frauen.. j Diese werden nur bewundert In dem höchsten Hi m m eis kreise; j Doch sind sehnliche zu Hundert j F. dir im Paradeise XII 3 LFassg - iSv gütig, wohlwollend, teilnehmend, tröstend Haben sie von deinen Fehlen immer viel erzählt. . j Hätten sie von deinem Guten [ F. dir erzählt, j Mit verständig treuen Winken [Wie man beßres wählt tV Wenn der schweer gedrückte klagt: [ Hülfe, Hoffnung sey versagt, j Bleibet heilsam,, ein f, Wort1' Vt 4 iZshg mit myth-poet Paradiesvorstellungen, vom Propheten gegenüber den Huris, idVbdg ,f. ernst' [Huri:] Die Moslems wollten wieder hinunter.. [Als der Prophet durch alle Himmel fuhr j Da paßten wir auf seine Spur., j F. ernst, nach Propheten Sitte, Wurden wir kürzlich von ihm beschieden XII 6 — Gastfreundschaft u Schutz gewährend; ,oer F-e' als Ehrenbezeichnung im Totenpreis Erschlagen liegt e r . . das Schicksal.. | Den F-en verletzend, j Dessen Gastfreund Nie beschädigt ward3' 7,12 28 b mit abgeschwächter Vorstellung eines soz Verhaltens.' iSv heuer, wohl nicht nur im Hinblick auf die Stimmung, sondern auch das Wesen des Künstlers charakterisierend „Du vergehst und bist so f., Verzehrst dich

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Freundschaft a Gefühl enger persönl Verbundenheit, Vertraulichkeit; iZshg mit der Pflanzenmetaphorik Der stolzen Brust wird F. nicht entsprossen 1 ' IV 2 [In Königsherzen mag nicht F. sprossen Var] b Verhältnis, verbunden mit Teilnahme, Achtung, Verehrung; bes auf geistigem Gebiet, zwischen Nation u Dichter Mit der Deutschen F. | Hat's keine Noth, l Ärgerlichster Feindschaft! Steht Höflichkeit zu Gebot, . [ Sie lassen mich alle grüßen [ Und hassen mich bis in Tod 6,282 Syn zu a Liebe Sympathie vgl zu a undo Gunst 1) Ou L'amitie ne se trouvc point dans le coeur des rois Silv. de Sacy, Ferid-eddin Altar, Penö-Namiih-Ubs. Fundgr 2,229

Friede(n) Horn Sg -e, Akk Sg -e und -en Zustand der Ruhe, Sicherheit, des Schutzes a po/it, iGz Krieg daß in Kricgcstagcn j Zu Tode sich die Männer schlagen, j Im Frieden ist's dieselbe Noth: ) Die Weiber schlagen mit Zungen todt 6,285 idVbdg ,F, schließen': in Anspielung auf Gegenwartsgeschehen (nach Freiheitskriegen) Hab* ich euch denn je gerathen Wie ihr Kriege führen solltet? [ Schall ich euch nach euren Thaten Wenn ihr Friede schließen wolltet? V 8 b anknüpfenden retig myth-poet Vorstellungen: in bibl Wäg die Lehre des Propheten | Jesus. (Friede sey dem Guten.) 1 ' XII 10 der Schutz Gattes, dessen die ganze Well teilhaftig ist: zugl in symbol Umschreibung der Einheit von Gott u All Gottes ist der Orient.. der Occident! | Nord- und südliches Gelände Ruht im Frieden seiner Hände l 4 das selige Leben im Paradies Viele Frauen hast* und Ruh irn Hause, j Werth daß man darob das Paradies gewinnt. [ Und so schikke dich in diesen Frieden: [Denn du kannst ihn weiter nicht vertauschen XII 2 .evsiger F.': das Paradies als Bezirk, Bereich des ewigen, setigen Lebens, auch als Reich des Geistes u der Liebe [Dichter zur Huri:] Du aber bist mir beschieden, j Dich laß ich nicht aus dem ewigen Frieden, j Auf die Wache sollst du nicht ziehn XII 5 vgl zu b .ewiger Friede' Paradies Raum (ewige Räume) Ruhe (ewige R.) 1) Ou the religion of the prophet Jesus, (on whum be peace!) Rich, Seven sleepers, Fundgr 3,373; ahn! $cfion ebd 370

Friedrich — froh Friedrich ,F. der Zweite': als Musterbild eines Herrschers; in scherzhafter Identifikation mit dem Wein des Jahres 1811 Hört man doch auch wohlthätige Nahmen j Wiederholt wie Hilf er, F. den zweyten zum Beyspiel j Als beherrschenden Eilfer 53,33 frisch auch subst 1 neu, unverbraucht, unabgestumpft a neu erblüht, nicht welk: von Blumen die f-en Rosen | Leuchten VIII 36 Var b new ge erntet, nicht trocken; von zum Verzehr bestimmten Fruchten [Schenke zum Dichter:] Hier! genieß die f-en Mandeln Und der Wein wird wieder schmecken 1X13 scherzhaft von ,Moraliert' für moralisierende Gedichte, Sittensprüche Ein Liedchen, das gefällt und n ü t z t . . | Und Blum' und Früchte weiß ich e u c h . . aufzutischen, [ Wollt ihr Moralien zugleich, j So geh' ich von den f-en l S C neu gebunden, scharf, nicht abgenutzt öd stumpf; von Besen, Rute als Zuchtigungswerkzeug [die Jünger] gesteubt mit f-c[nj Besen 6,471 Plp 7 d immer wiederholt und doch stets neu erfahren, nicht durch Gewohnheit abgestumpft: iZshg mit myth-poet Paradiesvorstellungen [Huri:] Weißt du denn wieviel Aeonen [Wir vertraut schon zusammen wohnen? [Dichter:] N e i n ! . . \ Mannigfaltiger f-er Genuß, | Ewig bräutlich keuscher Kuß! - ] Wenn jeder Augenblick mich durchschauen, \ Was soll ich fragen wie lang es gedauert! Xtl 7 e idVbdg , f-em': von neuem, zuglauch JSv erneuend, verjüngend Sei schlangs von dir [Hafis] sich fort mit ew'gcn Gluten | Ein deutsches Herz von f-em zu ermuthen II 7 Wie aus dem Lebensplunder] Erwarbst du diesen Zunder 9 ] Der Funken letzte Gluten j Von f-cm zu ermuthen V 1 2 lebendig, regsam, kräftig, munter: bes vom Menschen, seinem Zustand, Fühlen, Handeln, getegentl noch in Berührung mit 1; ,f. von Blut': im Hinblick aui körperl-seel Gesundheit, Tüchtigkeit, Lebensfülle, bes als Eigenschaft des Dichters Derb und Tüchtig, j Dichten ist ein Uebermuth.. \ Habt getrost ein warmes Blut | Froh und frey wie ich.. j Freund und Frauen, f. von Biut, | Kommt nur auch herein 5 ,/. und wund sein': in der Gesundheits- u Krankheitsmetaphorik der Liebessprache, im Hinblick auf gesteigenes Lebensgefühl bei wachsender Empfindungsfähigkeit Und küss' ich Stirne, Bogen, Auge, Mund, | Dann bin ich f, und immer wieder wund 1 ' III 6 in kontextueller Berührung mit Jung', .wohlerhalten', legendär von den unversehrten, Jugend/ gebliebenen Siebenschläfern öd daran anknüpfend vorn Dichter: iZshg mit dem Verjüngungsmotiv [Engel:] Daß die schönen, jungen Glieder \ Nicht des Moders Qualm verletze,. | Daß die Sonne.. | Junge Wangen f. erneute XII 10 Und in einer Moschus-Wolke | Hüte Gabriel die Glieder | Des Ermüdeten {Dichters).. ] Daß er f. und wohlerhaltet]., ] Möge Felsenklüfte spalten Xlt 11 ,/. und froh': freudig, munter: von den Huris, iZshg mit /s/am Paradiesvorsiellungen (Huri:] Ein jeder denkt er scy zu Hause, | Und wir darüber sind f. und froh | Daß sie meynen es wäre so XII 6 auch metaphor von einer lebendig erhaltenen Tradition, zugl iSv freudig stimmend Und hätte mit Boteinah so ] Nicht Dschemil sich verstanden, [ Wie wäre denn so f. und froh ] Ihr Name noch vorhanden? 7,127,13 vom Blick des Liebenden, des Trinkenden, iSv klar, rein, frei, unmittelbar, auch: in gesteigerter Lebendigkeit Kein Wunder daß es uns berückt, [ Wenn Auge f, in Auge blickt, ] Als hätten wir's so weit gebracht |Bey dem zu seyn der uns gedacht X 10 Der Trinkende., j Blickt Gott f-er ins Angesicht IX 3 von Äußerungen des Dichters: aus dem Innern, aus der Brust dringend (vgl auch 3), zugl mit zeitl Nuancierung iSv eben, gerade (vgl 1) ein Gedicht. . ] Hat es der Dichter f, gesungen, ] So ist er ganz davon durchdrungen l 6 [erst Var] bes von polem Äußerungen: freimütig, derb, keck iGz ,sanft: Ärgerlichster Feindschaft i Steht Höflichkeit zu Gebot; [ Je sanfter sie sich

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erwiesen, ] Hab' ich immer f. gedroht 6,282 3 kühl, rein, auch: erfrischend, erquickend: von Luft, Wind [Schenke zum Dichter:] Dann will ich auf der Terrasse Dich mit f-en Lüften tränken 1X13 [Suieika: ] der Ost,. | Seiner Schwingen f-e Regung ] Kühlt des Herzens tiefe Wunde VIII 31 (M) ,das.. F-e': vielleicht vom Nachttau auf den Blüten (in dem sich Lichter spiegeln) die frischen Rosen ] Leuchten in dem nächtgen F-en VIII 36 Var in der Wassermetaphorik, im Hinblick auf das Innere des Dichters (in Berührung mit u 2) iSv rein, aus dem Herzen dringend, iZshg mit myth-poet Paradiesvorsteilungen [Huri zum Dichter:] Ja, reim* auch du nur unverdrossen, j Wie es dir aus der Seele steigt! j Wir.. |Sind Wort und Thaten reinen Sinns geneigt.. ] Ein derbes Wort kann Huri nicht verdrießen, | Wir fühlen was vom Herzen spricht, | Und was aus f-er Quelle bricht, | Das darf im P a ra diese fli e ß e n X11 6 4 stracks, ohne Zaudern Nu n ab e r soll eine Flasche Wein,] F. eine nach der ändern herein 1X7 -» erfrischen Syn zu 1 neu zu le wieder zu 2 derb dreist frei froh gesund kräftig kühn kühnlich lebendig munter rüstig tapfer tüchtig übermütig unverdrossen vergnügt verwegen warm wohlerhalten vgl unsterblich Syn zu 3 kalt kühl luftig rein vgl zu subst Kälte Kühlung 1) zur Verschmelzung der GesundheiK- u Krankheitsmetapher bei Hafis vgl s v kränk Anm£

fristen reff: sich behelfen, seine (geistige) Existenz mühsam behaupten Jesus bracht' ] Des Evangeliums ewige Schrift,] Den Jüngern las er sie.. | Und jeder schrieb.. [Wie ers in seinem Sinn behielt [ Verschieden., [ Sie hatten nicht gleiche Fähigkeiten; | Doch damit können sich die Christin | Bis zu dem jüngsten Tage f, X 9 froh auch subst mask 1 freudig, heiter gestimmt iGz traurig, unzufrieden a vom Menschen, seinem Zustand, Fühlen, Handeln: aus versch Anlaß (Tagesereignisse. Begegnung, Wiedersehen uä, tüchtige Taten u gute Werke andrer, auch eignes sittl Tun) in der Schenke,, l Sie schwatzten, schrieen, handelten von heut, | So f. und traurig wie's der Tag gebeut IX 1 Wenn, mich Alten, alte Frauen ] Aus der Bude f. gegrüßet, | Glaubt' ich Jugendzeit zuschauen 6,278 Die guten Fürsten nennt man so, | Beinahe wie den Eilfer; | Uns machen ihre Thaten f. 6,302 Von meinen Liedern sprechen sie auch | Rühmlich f. wie vom Eilfer 53,33 Doch der reinen Wollust edler Handlung | Sich mit f-em Muth zu überlassen.. 11st gewiß das beste ti 3 iZshg mit Islam Paradiesvorsteilungen [Huri zum Dichter:] Ein jeder denkt er sey zu Hause, j Und wir darüber sind frisch und f. | Daß sie meynen es wäre so XII 6 ,jdn f. erkennen': komplex iS eines freudigen Erkennens u im Hinblick auf den heiteren Zustand des erblickten Objekts: iZshg mit einer Wiederspiegelung der Geliebten in der Natur Wenn steigend sich der Wasserstrahl entfaltet, ] Allspielende, wie f, erkenn' ich dich .. j An des geblümten Schleyers Wiesenteppich, [ Alibuntbesternte, schön erkenn' ich dich VIII 42 mit dem Nebensinn gern, willig Reiche f, den Pfennig hin, | Häufe nicht ein Gold-Vermächtniß, | Eile freudig vorzuziehn \ Gegenwart vor dem Gedächtnis tV 5 - umfassender: erfüllt von gesteigertem Lebensgefühl, von Daseinsfreude, auch mit der Nuancierung frei, sorglos, unbekümmert Daß Araber.. j Die Weite f. durchziehen ] Hat Allah., [ Der Gnaden vier verliehen, j Den Turban., | Ein Zeit,. ] Ein Schwerdt.. | Ein Licdchen l 5 Morgcndämmrung wandte sich in's Helle, | Herz und Geist auf einmal wurden f., ] Als die Nacht.. floh 7,104,15 in symbol Zshg Laßt mich nur auf meinem Sattel gelten! [ Bleibt in euren Hütten., j Und ich reite f. in alte Ferne l 3 mit der Nuancierung: ohne Reue üb Vergangenes, Ohne Furcht u Hoffnung für Künftiges Mußt nicht vor dem

fröhlich — frommen Tage fliehen,. | Aber wenn du f. verweilest Wo ich mir die Welt beseitige, |Urn die Welt an mich zu ziehen.. was folgt und was vergangen | Reißt nicht hin und bleibt nicht hangen VIII 1 als bes Zug von .Übermut' u Scrsaftensglück des Dichters Dichten ist ein Uebermuth . Habt getrost ein warmes Blut j F. und frey wie ich. Sollte jeder Stunde Pein | Bitter schmecken mir; | Würd' ich auch bescheiden seyn.. | Freund und Frauen, frisch von Blut, | Kommt nur auch herein l 15 ein Gedicht.. | Hat es der Dichter frisch gesungen, | So ist er ganz davon durchdrungen,. Er liest es jedem f. und laut l 6 in Anknüpfung an die Siebenschtäferlegende, iZshg mit dem Verjüngungsmotiv Daß er [der Dichter] frisch und wohlerhalten, F, wie immer, gern gesellig, | Möge Felsenklüfte spalten XII 11 (zugl) im Hirsblick auf Lietiesgluck Hast mir dies Buch geweckt.. Denn was ich f., aus vollem Herzen, sprach, Das klang zurück aus deinem holden Leben VIII 29 ,F-e und Betrübte : alle glückl u Unglück! Liebenden [zum Ostwind:] Und du magst nun weiter ziehen! | Diene F-en und Betrübten VIII 31 Var (M) [Freunden Text] b von Tieren, im Hinblick auf tanzende, spielende Bewegung [Suleika üb den Ostwind:] Kosend spielt er mit dem Staube . j Treibt zur sichern Rebenlaubc Der Insecten f-es Völkchen Vlll 31 (M) 2 (zugl) freudig, Heiter stimmend, Zuversicht u Hoffnung einflößend; von Äußerungen Vernimmst ein Lied so f. und wahr Den Geist darin zu betten II 10 [Suleika:] Was bedeutet die Bewegung? | Bringt der Ost mir f-e Kunde?" V I I I 31 (M) .frisch und f.': metaphor von einer lebendig erhaltenen, freudig stimmenden Tradition Und hätte mit Boteinah so ] Nicht Dschcmil sich verstanden, | Wie wäre denn so frisch und f. \ Ihr Name noch vorhanden? 7,127,13 -* himmel- traulichSyn glücklich zu la frei freudig frisch fröhlich heiter hochbeglückt iustig munter selig übermütig vergnügt 1) vgl Der Ostwind ist der Bothe | Der Liebe von Salomon, l hat ihm Freudenkundc | Von Sa ha's Gcfild gebracht Haffs 1,245; Freudige Kunde mein Herz, weil wieder der Ostwind zurückkömmt ebd i,267: Ost wind bringe mir fröhliche Kunde ebd 2, i 37

denden, dem armen F-en? XI 1 e (gott)selig: iZshg mit islam Paraöiesvorstellungen, .die F-en' für die ins Paradies aufgenommenen Glaubenskämpfer Vier Thieren auch verheißen war | In's Paradies zu kommen, | Dort leben sie.. | Mit Heiligen und F-en X I I 8 2 im weiteren Sinne .gläubig', dem .Allerbesten', Höchsten, Reinsten erkennend u handelnd zugewandt, in der Erscheinungswelt das Wesen rfer Dinge gewahr werdend Werdet ihr in jeder Lampe Brennen j F, den Abglanz höhern Lichts erkennen XI 1 3 iSv unschuldig Regt ein Neugeborner f-e Hände, | Daß man ihn sogleich zur Sonne wende ^ XI 1 komplex idVbdg ,f-er Brauch': unschuldige, harmtose, aber auch (in Übertragung relig Vorstellungen auf den erot Bereich) zugl liebesg/äublge Sitte, Gepflogenheit Mir von der Herrinn süße | Die Chiffer ist zur Hand., unbedingten Strebens [ Geheime Doppelschrift . . | Was ich euch offenbaret | War längst ein f-er Brauch31 VIII 37 -* WeisheitSyn gläubig heilig 1) Interpretation Hafis.. ist ,selig', d.h. go Hinge wand l; er erkennt Gott in allen Dingen .. Deswegen bedarf er nicht der äußerlichen Regeln eines festgelegten Kultus, deren Einhaltung hier mit dem Worte .fromm* bezeichnet wird. In den ,Nuten und Abhandlungen' nennt Goethe Hafis ,in die Geheimnisse der Gottheil von fern hineinblickend, dagegen aber auch einmal Rcligionsübung,. ablehnend.' [Arm:/ Das Wort .fromm' bedeutet in der Gocthczeit oft noch: pflichttreu. Fromm ist, wer tut, was von ihm verlangt wird. So kommt die Bedeutung zustande ,die äuBeren Kirchenpflkhten erfüllend'. Tn/nz, Goethes Gedicht an Hafis .Offenbar Geheimnis'. In: Festschrift HvEinem, 1965, 258 2) anders die Bewegung des Kindes wird als Vorstufe der späteren kultischen Bewegung aufgefaßt Trunz, HA2'f,66-t 3) Mil Bezug auf den Wechsel von Chiffernbr zw G u Marianne nach Hammers Hafis-Übs. In den Noten u Abhandlungen weist G selbst auf relig Traditionen hin Im Orient lernte man den Koran auswendig und so gaben die Suren und Verse, durch die mindeste Anspielung, ein leichtes Verständnis inner den Geübten, Das Gleiche., in Deutschland,. mehrere Menschen, die eine große Fertigkeit hatten auf alles biblische Sprüche anzuwenden .. Gleicherweise bedient man sich classischer Worte 7,129! Zur Übertragung relig Ausdrücke in den erot Bereich vgl auch s v gläubigerFromme Nutzen, Gewinn, Segen Habt ihr Erd' und Wasser so im Reinen, j Wird die Sonne gern durch Lüfte scheinen, | Wo sie.. | Leben wirkt, dem Leben Heil und F-n X11 das Allerbeste | Blieb ihm nicht verhehlt, | Das fürwahr nur wenig Gäste | In der Clause zählt, [ N u n als Schüler mich, zu kommen, | Endlich auserwählt, | Und mich lehrt der Buße F-n, | Wenn der Mensch gefehlt IV 8 Syn Vorteil vgl Hülfe

fröhlich heiter, freudig, festlich gestimmt [zum 50-jährigen Dienstjubiläum von Kirms u Schardt] Sey dem f-en Vereine | Dieses späte Lied entschuldigt, Das,. j Eurem schoenen Tage huldigt IV 11 Plp [Sey im f-en Var] Syn froh (sd) froh-verwegen zu fmh la: frisch, unbekümmert u ohne Furcht öd Skrupel (den Geliebten zu kränken) [Hatem zu Suleika:] Sangest sonst nur meine Lieder.. | Hauchest du so f.v. | Fremden Athem mir entgegen! Der dich eben so belebet.. als der meine VIII 29 fromm auch subst mask u PI 1 im relig Sinne, anknüpfend an Vorstellungen des Islam u des Parsismus a streng-, ouchstabengläuöig, die relig Vorschriften u Pflichten genau einhaltend u erfüllend heiliger Hafis.. Der du, ohne f. zu seyn, selig bist1' II 8 b auf Gott u seine Leitung vertrauend, magisch-abergläub Vorstellungen einschließend Talisman.. | Gläubigen bringt er Glück.. | Amulete. vergönnt ist f-en Seelen | Langre Verse hier zu wählen. Männer hänge n die Papiere | Gläubig um l 2 c ehrfurchtsvoll bewahrend [Dichter:] Warum hat dein V o l k . . Hafis dich genannt?.. [Hafis:] Weil, in glücklichem Gedächtniß,) Des Corans geweiht Vermächtniß Unverändert ich verwahre, | Und damit so f. gebahre | Daß gemeinen Tages Schlechtniß | Weder mich noch die berühret Die Proph e ten wort.. j Schätzen 111 d einer relig Gemeinschaft angehörend, ,der F-e' mßez auf einen Glaubensbruder; wohl auch in Berührung mit 2 Vermächtniß alt persischen Glaubens. Welch Vermächtniß, Brüder, solh1 euch kommen | Von dem Schei-

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frommen helfen, nutzen Und ich seh nicht was es frommt | Aus der Welt zu laufen V 5 Jörn zugute kommen, zum Segen gereichen; iZshg mit myth-poet Paradiesvorstel/ungen, im Hinblick auf Unsterblichkeit u Weiterwirken der Dichtung [Dichter zur Huri:] Was a u c h . . j Für Töne lauten | Die wollen alle herauf.. | Kommt deinen Gespielen so etwas vor j So sollen sie's freundlich vermerken, Das Echo .. verstar ken, | Daß es wieder hinunter halle. | Und sollen acht haben | Daß , seine Gaben | Jedem zu Gute kommen; ] Das wird beyden Welten f. XII 5 mit dem Nebensinn: ziemen, passend sein Dir frommt, an jedem Ort, zu jeder Zeit, [Geradheit, Unheil und Verträglichkeit 1 ' VI 5 zureichen, genügen Der Mahler wagts mit Götterbildern.. | Doch was er für unmöglich hält: | Dem Liebenden die Liebste schildern,] Er wag es auch! Ein Traum wird f., J Ein Schattenbild es ist willkommen 6,457 Freude machen „Die Jahre nahmen d i r . . so vieles.. weit und breiten Landes | Durchschweifen frommt nicht mehr; selbst nicht von Oben Der Ehren anerkannte Zier, das [.oben Erfreulich sonst,," IV 17 Syn gut (zu G-e kommen) helfen nutzen, nützen 1) On Drey Dinge setze dir vor Andren vor.. Geradheit, Urtheil und Verträglichkeit Hammer, GesefifledeltPers 92 fZit EnweriJ

Frömmigkeit — fühlen Frömmigkeit zu fromm 2; IZshg mit der Hausmetaphorik im Hinblick auf die Weitschau u Gesinnung des Dichters, die sein Werk erfüllt Herr! laß dir gefallen j Dieses kleine Haus, | Auf die Größe kommt's nicht an, j Die F. macht den Tempel VI 13 Var = B 31,230 Kosegarten 16.7.19 [Giößrc kann man bauen, l Mehr kommt nicht heraus Text] Syn Glaube frostgespitzt eisig, wie mit spitzen Nadeln stechend; vom Wind der Winter.. Streuend j Seinen Eishauch zwischen alle, j Hetzt er die verschiednen Winde 'Widerwärtig auf sie ein. [ Ueber sie gab er Gewaltkraft j Seinen f-en Stürmen11 VII 1 t) polestatem in cos concessk gclidis sais proceilis Jones, Poes Asiat 175

Frucht nach der Blüte heranreifendes: aus Samen (Kern) u Umhüllung (Fruchtfleisch, Schale) bestehendes pflanzt Gebilde: eßbar, als Beispiel ird Genusses; auch iZshg mil Islam Paradiesvorstellungen Daß der Mensch.. j Gern sein Ich gerettet sähe.. \ So gefallen schöne Gärten, [ Blum und F. und hübsche Kinder, Die uns allen hier gefielen, i Auch verjüngtem Geist nicht minder 1 ' XII 9 iZshg .mit der Kaufhandelsmetaphorik, als erdichtetes Geschenk für die Geliebte Getrocknet honigsüße Früchte j Von Buchara dem Sonnenlands) VIII 14 [Getrocknete Früchte von Bochara Plp = GuExzerpt (Übs)j vergleichend u als Metapher: für Gedicht, Dichtung Laß dir die Früchte zeigen j Umschalet stachlig grün. Sie bangen längst geballct.. | Doch immer reift von Innen Und schwillt der braune Kern.. j Die Schale platzt und nieder | Macht er sich freudig los; So fallen meine Lieder | Gehäuft in deinen Schoos VIII 26 für best Gedichtgattung Ein Liedchen, das gefällt und nützt.. j Und Blumen sing' ich.. | Von Ihrem Schawl herunter.. [ Und Bium' und Früchte weiß ich euch.. aufzutischen, j Wollt ihr Moraiien zugleich, [ So geb' ich von üen frischen3' l 5 vgl Kern Korn Samen 1) Qu vgldir Muselmann .. nimmt Platz in dem. seinigen [Paradies], wie ein junger Fürst in dein Gebiete seiner Voreftern.. Ein ewiger Frühling belebt das Grün seiner Garten,. »o des Herrschers Wilik ü h r . . alle Arten köstlicher Früchte schafft Oelsner, Mofiameti 53: die ambrosische Fruchl des Baumes Tutaa schwellet den Lippen der Sceligen entgegen Hämmer, Haft's , XXXVII: Mit Früchten werden sie geehrt.. Im Paradeis.. Alle Arien von Früchten werden ihnen bescheret s c y n . . Früchte jeglicher A r t . . Darin sind Früchte aller Art., Die Seligen ruhen a u f . . Matten, worunter sie die nahen Blüthcn und Früchte überschatten.. Dort werden sich Palmen und Aepfel gatten mit Grenaten.. Und Früchten in Menge zu pflücken Hammer, Koran-Obs 37,43; 44,53: 47,16; 55,53-68; 56,35 Fundgr 4,68u72t u 90! 2) Qu vgl La Bactriane est un des Pa'is du Monde qui porte les plus hcaux fruits & Jes meilleurs. It y a des Prunes.. On les appelk Alou-Bocara,cest-ä-dire, Prunes de Bocara, qui est la Ville de BatMrcs, dans la Petite Tartaric Chardin, Voyages (Amsterdam 1735) 3,26; La ville de Bokhara .. cst siiuee dans une grande plitine riche & abondantc en loutes sortcs de grains & de frusts Herbelot, Bibl orient 207 s v Bokharati 3) interpretation zu .Bturri' und Früchte' urientalisierendcs (geblümtes) Singen oder Dichten, zu dem der Gegensatz die beinahe ganz direkte. und deshalb ungeblümte, Spruchdichiung (die Früchte) wäre StAtkins, Euphor 59, 1965, 181; etxl Anführung weiterer Kommentare. Man könnte auch bei .Blumen' an rein lyr Gedichte, die nur .gefallen' denken, bei .Früchten' an sprucnariige Dichtung, die auch , " (überleitend zu den Moralien '); vgl s v Blume Anm 2.

früh a von der Tageszeit; in objektiver Zeitangabe: ,f-ster Morgen' iSv Tagesanbruch, Ende der Nacht Was, in der Schenke, waren heute j Am f-sten Morgen für Tumulte? | Der Wirth und Mädchen! Fackeln, Leute!11 IX 12 ,f. und spät' iSv abends u morgens, Gegensätze zusammenfassend zur Bezeichnung einer ständigen Wiederholung öd Dauer [Hatem üb den Dichter:] Erst sich im Gehesmniß wiegen, [ Dann verplaudern f. und spat! IX 18 relativ, im Hinblick auf einen anerkannt üblichen, feststehenden Zeitpunkt, idVbdg ,zu f.' iSv vorzeitig [Schenke zum Dichter:] wird es Mitternacht seyn, [Wo du of t zu f. ermunterst IX 19 b ,f-er' iSv eher, schneller: in metaphor Zshg, im Hinblick auf das menscht Leben Das Leben ist ein Gänsespiei: (Je mehr man vorwärts gehet, ( Je f-er kommt man an das Ziel IV 16 Syn zu a .früh u spät' ewig fort (f. und f.) immer immerdar immerfort Morgen (M. und Abend) stets 1) Oti was in der Schenke heut, | Des Morgens für ein Lärmen war Haus 1.3S2

Frühlingshauch in früher Fassg .Frühling Hauch' milde Luft des Frühlings, sanftes Wehen des Frühlingswindes; Metapher für Liebesempfinden, -erleben, iZshg mit dem AlterJugend- Verjüngungsmotiv Nur dies Herz es ist von Dauer, (Schwillt in jugendlichstem Flor., [ Und noch einmal fühlet Hatem [F. und Sommerbrand VIII 20 JVar s Vorbem] fügen , daran /.': zu etw noch efw hinzutun, dszu geben war mir das Buch des Kabus [von Diez] zu Händen gekommen. . Er sendete mir.. das kleine Büchlein über die Tulpen. , [Ged:] Das alles lehrt der König seinen Sohn, j Wir wissen's nun, durch dich der uns beschenkte; j jetzt fügest du der Tulpe Flor daran 7,222,21 fügsam nachgiebig, sich jds Wünschen anpassend; iZshg mil myth-poet Paradiesvorsteltungen [Dichter üb die Huris u den Dichter im Paradies:] Sie mögens ihm freundlich lohnen [ Auf liebliche Weise f . ; ] Sie lassen ihn mit sich wohnen X I I 5 vgl gehorsam

fühlen 1 von menschl Gefühl

a etw (Berührung, Reiz uä)

körperl-sinnl wahrnehmen, meist zugl innerlich seelf-geistig) empfinden; ge/egentl mit einem die Art öd Stärke des Gefühls bezeichnenden Adv Ich fühle gern am Kopfe deine Hand 6,478 Plp 20 Regt ein Neugeborner fromme Hände, [ Daß man ihn sogleich zur Sonne wende' j Tauche Leib und Geist im Feuerbade, | F. wird es jeden Morgens Gnade XI 1 .Schwung i.': als Zeichen der Belebung, anknüpfend an bib! Vorstellungen von der Erschaffung des Menschen u ersten Weingenuß Erschaffen und Beleben. Hans A d a m . , ein halber Klumpen. | Bis endlich Noah,. j Das Wahre fand, den Humpen. | Der Klumpe fühlt sogleich den Schwung, j Sobald er sich benetzet l 8 insbes sehen u empfinden [Hatem:] Doch ich fühle schon Erbarmen Im Carfunkel deines Blicks Vlfl 4 [sehe Var] Und Suleika fühlt des Blickes Ewge Rede: Die gefällt mir VIII 9 auch von myth Gestalten, im Vergl mit irü Liebespaar (Helios u Wolkentochterj Ihr scheint er nur allein zu scheinen.. | Nun fühlt sie tief des Blicks Gewalten, ] Und unverwandt schaut sie hinauf VI11 32 hören u empfinden; bes iZshg mit myth Vorstellungen Jesus bracht' | Des Evangeliums ewige Schrift, [ Den Jüngern las er sie.. [ Sie aber hatten's gut gefühlt j Und jeder schrieb.. ) Wie crs in seinem Sinn behielt [ Verschieden X 9 [Dichter zum Schenken:] Aurora.. sie kommt!,, [ Fühlst du nicht ein Liebe-Scrmaufen 1 ' IX 19 [Huri:] Ein derbes Wort kann Huri nicht verdrießen, (Wir f. was vom Herzen spricht XII 6 ,etw an etw f.' sSv anmerken Doch du fühlst an meinen Liedern j Immer noch geheime Sorgen VIII

fruchtbar iSv nützlich, förderlich, folgenreich Fünf Dinge f. WiesbReg 87 zu IV 3 [Fünf andere 1 ' Tit Text; vgl vorangehend Fünf Dinge unfruchtbar WiesbReg 86 zu (V 2; Fünf Dinge Tit Text] —* un1) Änderung des Titels wonl aus sachl Gründen: nicht zu allen angeführten Verhaltensweisen paBt der Ausdrück .fruchtbar', vgl, Tätigkeit', .Müßiggang'. .Harren und Dulden', .Nicht lange besinnen', .Sich wehrerf im Kontext; vgl Qu s v unfruchtbar Anm 2

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Fühlung — fünfgezackt 17 Fühlst du nicht an meinen Liedern j Daß ich Eins und doppelt bin? VNI 10 b innerlich seet(-geistig) empfinden: selten absol, mit charakterisierendem Adv Jesus fühlte rein und dachte | Nur den Einen Gott im Stillen 6,288 etw {seel Zustand, Vorgang, Vermögen uä) empfinden Dein Geliebter.. Fühlt ein ungSücksel'ges Glück VIII 36 Eins nur im ändern fühlt sein Glück VIII 14 [Hatem:] Und noch einmal fühlet Hatern j Frühlingshauch und Sommerbrand VIII 20 Er wird f. daß sein Zorn sich legt1' V 15a in erweiterten Fügungen Und jeder Moslim.. | Fühlte sein Gewissen in Respect und Ruh V 14 Ihr Beyden. . ] Fühlet jene Pflicht erneuert j Die Euch heilig stets gewesen IV 11 Ptp .sich etw!.', auch in erweiterter Fügung Aber ihr wol!t' besser wissen | Was ich w e i ß . . | Fühlt ihr euch dergleichen Stärke, Nun, so fördert eure Sachen V 8 [auch Varj Fühlt der Dichter sich das Herz bang [Wird sich selbst versöhnen 114 mit abhängigem Inf-Satz, mit Nebensinn auf etw sinnen, nach etw trachten Soll das Rechte zu dir ein j Fühl in Gott was Rechts zu seyn IV 9 [Dencke selbst VarJ c refl: sich in einem best seel Zustand befinden u empfinden; in metaphor Zshg u in bildhafter Vorstellung (bes Gesundheits- u Gefarigenschaftsmetaphorik)Und darf ich dann in solchen reichen Haaren, j Mit vollen Händen hin und wieder fahren j Da fühl 1 ich mich von Herzensgrund gesund III 6 Und geschmückt ist sie [die Erde] ein Wunder,.} Uns erquickend,. j Daß wir uns gesundet f . , j Wieder gern erkranken möchten VIII 9 (Bulbul, die Seele, im Käfig des Körpers] Zwar sie fühlet sich beschränket 3 ' X 2 wer selbst von Banden frey sich fühlt 6,475 Plp 13 durch Wiederholung intensiviert Wenn die Sonne sich,. hervorhob.. Ich fühlte, fühlte j Tausendmal irt so viel Lebenstagen j Mich mit ihr, der kommenden, getragen, j Gott auf seinem Throne zu erkennen XI 1 2 im außermenscht Bereich, von Personifizierungen der Rebe . . | Die dem scharfen Messer weinet, j Da sie fühlt daß ihre Säfte.. (Werden regsam vielen Kräften, | Aber mehreren erstickend XI 2 in der Schiffsmeiaphorilf, im Hinblick auf Dichter u Dichtung; mit Akk u Inf Rauscht doch wohl auf Meeres Wellen j Rasch ein Schiff hinan, j Fühlet seine Segel schwellen 6,279 -^ Gefühl selbstgefüh It Syn befinden empfinden gewahr (g. werden) gewahren vgl ahnen spüren vernehmen

Eine [Huri] führt dich zu der ändern Schmause, j Den sich jede äußerst ausersinnt XII 2 c den Weg zu etw weisen, freimachen, bahnen; mit sachl Subj An dem selbsterbautcn Pallast Weiß er sich sein Recht zu sichern. Denn ein Pfeiler durchgegraben [ Führt zu scharfbenamstcn Schätzen X11 10 d in metaphor Wdg ,zu unsres Schöpfers Tempel t. ': (durch dichterisches Vorbild u Weingenuß) in erhöhten, produktiven Zustand, in poet Begeisterung versetzen So, Hafis, mag dein holder Sang, j Dein heiliges Exempel [ Uns f., bey der Gläser Klang, j Zu unsres Schöpfers Tempel l 8 e mit Nebensinn verführen; in metaphor Wdg ,ins Weite f.' iSv zu Weitschweifigkeit, endlosem Gefühtsausdruck verleiten Allein wie willst du Wort und Blatt verkür/en j Wenn Liebeswahnsinn dich in's Weite führt VIII 25 2 abgeblaßter in festen Vbdgn .Leben f.', .Krieg f.' [Suleika:] Jedes Leben sey zu f., [Wenn man sich nicht selbst vermißt VII118 Wie ihr Kriege f. solltet? V 8 -> durch- enl· heran- her- ver-

Syn zu 1a treiben zu lt> hinbegleiten vgl geleiten Führer Karawanenführer, Figur auch Dei Haffs1',1 tZshg mit der Fiktion einer Handelsreise durch den Orient Bösen Felsweg auf und nieder | Trösten Hafis deine Lieder, [Wenn der F. mit Entzücken, j Von des Maulthiers hohem Rücken, [ Singt, die Sterne zu erwecken, j Und die Räuber zu erschrecken 2 ' l 1 vg! Leiter 1) Ou vgl Karawane n führe r, meine Ladung [ Ist gefallen Hafis 1,211. O Karawanenfuhrer bleib' ebd t.287 2) vgl Wie ihn [Hafts]., noch jetzt.. Kamel- und Maulthier-Treiber,. fortsingen 7,69; Qu vgl die übrigen Bedienten auf Maulthieren.. Einige der Bedienten wissen gewöhnlich viele Oden von Hafiz. und Sadee zu singen Waring, Heisa nach Sbeeraz l (Rudolstadt 1808), 191

Fülle (in sich geschlossene, dichte) Menge, Vielheit, auch Überfluß Wo Lock' an Locke kräuselt, [ In brauner F. ringelnd schwoll II 10 Wo das Jagdlied aus den Büschen, j F. runden Tons enthauchte 112 Um ein Fläschchen [Rosenöl] zu besitzen.. j Da bedarf es einer Weit.. von Lebenstrieben, j Die, in ihrer F. Drang, [ Ahndeten schon Bulbuls Lieben VII 2 [Hatem zum schlafenden Schenken:] Nun aber kommt Gesundheit holder F. [ Dir in die Glieder daß du dich erneust IX 20 daß ich neu erschaffe | Tausendfältig deiner Verschwendungen F. VIII 16 —> Jugend- LiebesSyr) Gewimmel Masse Menge vgt Übermaß Unzahl Welt

t) vgf Iril&rpf&tation Der Dichter horcht mit dem Schenken auf den Nactitwind Kommerslt, Gedanken üb Gedichte, 1943, 233: ähnl den Morgenwind Rychrter. Div 539; vgl aucfi a v Liebe-Schnaufen Anm l 2) Qu: wöril Qelsner, Mohamed217 (nach22. Sure) 3} Ou Avis änirnae.. Cavea ftgurae et rete corporis iflam angtt Harrach, Lib&r Nigaristan, Fundgr 2, 1081. vgl S v beschränken Anm 2

füllen voltschenken, -gieden; in der Schenkena ufforcterung, Motiv auch bei Hans1' Nur zu! geliebter Schenke, Den Becher fülle still VIII 23 [füllst du Var] -* er- vgl einschenken

Fühlung für Gefühl, Angerührtsein; iZshg mit der Metaphorik wn Kerze u Falter auf Bereitschan zu innerster Hingabe, zum ,Selt>stopfer' deutend In der Liebesnä'chte Kühlung.. | Ueberfällt dich fremde F. j Wenn die stille Kerze leuchtet. [ Nicht mehr bleibest du umfangen [ In der Finsterniß Beschattung, l Und dich reißet neu Verlangen [ Auf zu höherer Begattung., des Lichts begierig, j Bist du Schmetterling verbrannt 11 t 17 Syn Gefühl 1} Interpretation Kühlung ist das Won, das, anders als das ..Gefühl", die Berührung von etwas ausdrückt, das an die Stelle der körperlichen Fühlung der Geliebten tritt DHölSCrier-Lohrneyer, GJb 99,1982,20;vglauchsvfranxlAnm3.-Zu Motsv u Ou s v Kerze Anm t

1) vgl O holder Schenke, füll* den Becher Halis 1,319; Schenke.. | Fülle den Becher ebd 2,456; Schenke! komm' und füll' die Becher ebd2.492; Schenke fülle den Becher mir an ebd2,556

fünf auch -fe, einmal subst als bedeutende Zahl: in Zusammenfassung einer Reihe von Parallelen F. Dinge, j F. Dinge bringen f-e nicht hervor.. [ Der stolzen Brust wird Freundschaft nicht entsprossen. , 1 ' IV 2 Tit u Vs 1 [F. Dinge unfruchtbar WiesbHeg 6] F. andere, j Was verkürzt mir die Zeit? [ Thätigkeic!.. IV 3 Tit [F, Dinge fruchtbar Wiesb Reg 87] ,das F.': Fünfheit; iZshg mit myth-poet Paractiesvorstetlungen Ist somit dem F. der Sinne [ Vorgesehn im Paradiese, j Sicher ist es ich gewinne [ Einen Sinn für alle diese XII 9 vgl drei 1) Ou De dnq choses qui ne sc trouvent jamais avec einq autrcs chuseü. Cinq sürtes de chores ne sonl jamais le produit de cinq autrcs Silv. 4s Sacy, Fertt}-9(ttäin Altar, PenÖ-Namöh-ÜbS, Furtdgr 2, 229

führen 1 a treiben, mBez auf Tiere, wohl mittels Halfter öd ähnl, ohne Zielangabe; in der Fiktion eines Zuges mit Karawanen im Beduinenmilieu Das Stöhnen der Cameele j Durchdrang das Ohr, die Seele, | Und derer die sie f. j Einbildung und Stolziren V 1 b jdn an einen Ort bringen, begleiten, geleiten; iZshg mit islam u myth-poet Paradiesvorsteilungen

füntgezackt fünffach gegliedert; ,der f-e Kamm': metaphor Periphrase für die Hand Und darf ich dann in solchen rei-

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fünfzig — fürchten chcn Haaren, | Mit vollen Händen hin und wieder f a h r e n , . [ Der f-e Kamm wo sollt' er stocken? [Er kehrt schon wieder zu den Locken 111 6 Syn zu Junfgezackter Kamm' Hand fünlzig andre Lesung .fünfzig' als runde Zahlenangabe, zur Bezeichnung eirtes ungefähren vergangenen Zeitraums; wohl die Spanne von erster Autorschaft bis Gedichtentstehung umfassend Mich nach- und umzubilden, rnißzubiSden | Versuchten sie seit vollen f. Jahren 6,283 [Versuchen.. fünfzig AA Plp 19] Funke(n) einmal Norn Sg .Funke', sonst Pi nur in Feuervergl u -metaphorik: in Anspielung auf den Brand Moskaus, vergleichend für den Dichter u die von ihm ausgehende geistig-künstlerische Wirkung Denn wie ein Funke fähig zu entzünden [ Die Kaiserstadt, wenn Flammen grimmig wallen, | Sich winderzeugend, glühn von eignen Winden,) Er, schon erloschen, schwand zu Sternenhellen; [So schlangs von dir sich fort mit ew'gen Gluten j Ein deutsches Herz von frischem zu ermuthen II 7 Metapher für die aus dem .Feuer' der dichterischen Begeisterung hervorgehenden geistreichen öd poet Äußerungen [Saki zu Hatem:] wenn du getrunken j Sprüht um dich des Feuers Glast' j Prasselnd blitzen tausend Funken, | Und du weißt nicht wo es faßt IX 18 ,der Funken letzte Gluten': der Rest der schöpferisch-poet Kran des alten Dichters „.. Wie aus dem Lebensplunder j Erwarbst du diesen Zunder? [ Der Funken letzte Gluten | Von frischem zu ermuthen," 11 V 1 —> Lebens1) Üu wjiSieh", es erglänzet die Flamm' von ferne auf Sinai's Höhen, \ Und wie Zunderich warn m fanget den Funken mein Herz Hafis 2,448; ^o ofl ich die Gluih meines Herzens wieder anzufachen wünsche und es zu kühnen Unternehmungen ansreibe Hartmann, Plejaden IMosliakatj 161: Meine jugendliche Leidenschaft wird von neuem entzündet, und mcm brennendes Verlagen Eebi wieder auf etxi 179: vgt Parallele „Was ist denn deine Absicht gewesen j Jetzt neue Feuer anzubrennen?" | Diejenigen sollcn's lesen, | Die mich nicht mehr hören können 3,23) ZahmXen t 29fi

funkeln subst schwach aufflackern; ,F.": in der Feuermetaphorik für müdes Zusammenraffen letzter schöpferischpoet Kraft „ . . Wie. Erwarbst du diesen Zunder'.' [ Der Funken letzte Gluten,, zu ermuthen." j Euch inög* es nicht bedünkeln j Es sey gemeines F. . . [ Ich war wie neu geboren1' V 1 vgl blitzen sprühen 1} Interpretation nicht gewöhnliches Aufglimmen („funkeln" oder „Onkeln" mundartlich, von kurzlebigen, aufglimmenden Flammen, mit dem Nebensinn des Trügerischen) der letzten Funken ist mein Divan; es sind keine „letzten Gtuten" (V.5), vielmehr., die Glut des Neugeborenen Burdach, JA5.357; nicht., ein schwächliches Aufglimmen letzter Schöpferglut., wie man es sonst bei alten Leuten etwa wahrnimmt, sondern es ist eine förmliche Wiedergeburt Ermatinger, Div 193

für l Präp A mitAkk 1 zujds Vorteil, Nutzen, Gunsten, um jds, einer Sache willen Bis endlich Noah f. den Tropf Das Wahre fand, den Humpen l 8 (an Diez] Wo endete •was du f. uns get ban! 7,222,23 Ei der einzige Gerechte j Will f. jedermann das Rechte 14 [von Var] Was Natur, f. mich beflissen, | Schon zu meinem Eigen machte V 8 vom Rehstock.. j Er werde f. dich was Gutes tragen IV 6 Daß alle Pracht der Indostanen [ F. dich auf Wolf und Seide blüht VIII 14 Denn f. Liebende, f. Trinker [ Winkt man mit den schönsten Kränzen l 7 Diese klaren Augen sie glänzen, j Dieses Herz es schlägt f. mich! VIII 22 Nur f. einander da: j Medschnun und I.eila Hl 1 die Wunde f. den Glauben XII 2 Z in Hinsicht, Rücksicht, Beziehung au! Und wenn ich Allahs Namenhundert nenne, [ Mit jedem klingt ein Name nach f, dich VIII 42 Auch daß vom Throne Fürstenhort | Sich nicht f. uns verliere II 10 F.

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Sorgen sorgt das liebe Leben IX 4 Für alle heitre Räume blind VII! 32 F. Liebende ist Bagdad nicht weit" VIII 21 = VIII 21 Plp = Qu-Exzerpt 3 idVbdg ,f. sich' iS einer Beschränkung au/ die eigne Person unter Ausschließung andrer Nun die Wälder ewig sprossen So ermuthigt euch mit diesen, i Was ihr sonst f, euch genossen [ Laßt in Ändern sich genießen, j Niemand wird uns dann beschreien [ Daß wirs uns alleine gönnen 1 1 2 4 iSv anstelle, anstatt 1st somit dem Fünf der Sinne | Vürgesehn im Paradiese, j Sicher ist es ich gewinne | Einen Sinn f, alle diese XII 9 5 bei Ausdrücken des Behauptens, Ansehens, Gettens; iVbdg mit Präd Hab 1 ich mich f. frey erkläret V 4 Haben sie von deinen Fehlen | Immer viel erzählt, j Und f. wahr sie zu erzählen | Vielfach sich gequält IV 8 Var [fürwahr Text11] Niemand haltet ihr f. thörig] Der,. tlt 15 Doch was er f. unmöglich halt 6,457 Hier soll meist das Fratzenhafte.. j F. das allerhöchste gelten l 2 6 temp; iVbdg mitZeitbegrifien, bes eine Erstreckung bezeichnend Freuden wie ich hier sie schlurfte j Wünscht* ich auch f. ew'ge Zeiten XII 9 Vor Gott muß alles ewig stehn, j In mir liebt Ihn, f, diesen Augenblick IV 25 F. ewig.. sichern IX 14 jvgl auf (a. ewig)] für immer VIII 35 Var [vgl auf (a. immer)] übergehend zu 7: ,Tag f. Tag' iSv jeden Tag, einen Tag nach dem ändern Xil 4 7 bei Angabe einer Reihenfolge [Perle zürn Juwefierj Mit Schwestern muß ich, Fall f. Fall j Zu schlechten seyn geküttet X 4 B mit Dat, iSv vor: zur Anknüpfung von Grund, Ursache Ach f. Leid müßt' ich vergehen VIII34 (M) idVbdg ,jdm ist bang für etw': doppeldeutig iSv sich fürchten vor u sich sorgen um etw {die 2. Möglichkeit zu öd 2 gehörig) Uns ist f. gar nichts bang, [ In dir lebendig, j Dein Leben daure lang Dein Reich beständig t V 21 II idVbdg,was,. l,', verallgemeinernd [Dichter:] Was auch in irdischer Luft und Art j F. Töne lauten Die wollen alle herauf XII 5 im Ausruf AM was ist die Nacht der Ferne [l·', ein Abgrund, f, ein Schmerz VIII 35 zug/ in Frageform gekleidet Was, in der Schenke, waren heute [ Am frühsten Morgen f. Tumulte?.. [ Was gab's f. Händel, f. Insulte?3' IX 12 [Tumulte!.. Insulte! Var] -* woSyn zu tA 1 um (u, willen) zu 3 ,für sich' allein einsam vg! einzeln zu 4 Statt (an.. S.) Stelle (an.. S.) vgt als Syn zu 6, Tag für Tag' von (v. Tag zu Tage) Syn zu 7 vor vgl um Syn zu H welch 1) : wönl Diez, Denkw 2,231 f Kjatibi Rumi, Spiegel dLänüer 2) vgl zu der von Mater in den Text gesetzten Form Jurwahr' seine Begründung Bei unserer Lesung von H11 gesteht cfer Dichter seine Fehler ironisch ein. bei Eckermanns Lesung sind die Tadler wirkliche Verleumder, da sie „für wahr"1 ausgeben, was nicht wahr ist DivKomm 173; bei Maiers Lesung von Vers 3f liegt der einzige Unterschied zur Aussage von II dann, daß die Leute nicht nur .viel erzählt' haben, sondern auch ,vielfach sich gequält haben' zu erzählen, ein Unterschied, der durch das gewichtige .fürwahr' überbetont erscheint. Bei Eckermanns Lesung können die Leute ihn wegen gewisser .Fehle", die ihnen als solche erscheinen, verleumden, der Dichter selbst ist sich wohl andrer Mängel bewußt, da er in den letzten Versen von der,Büße' spricht, wenn ,der Mensen gefehlt'. 3) Qu was in der Schenke h e u t , . für ein Lärmen war, j Wo Schenke, Liebchen, Fackel, Lieht Im heftigsten Tumulte war Haus 1,392

Furcht nicht sicher deutbar, wohl eher iSv Ehrfurcht ais iSv Angst Suleikas Lob durch ihre Dienerin F". vor dem Kayser 6,471 Plp 6 fürchten einmal in früher Fassg -u- Angst empfinden vor Eintritt eines drohenden Übels: Part Präs in refi Sinne sich fürchtend, furchtsam Wachen endlich auf die Knaben [Siebenschläfer].. Und Jamblika sagt.. [ Als der Schäfer f-d zaudert: j Lauf ich hin! und hol' euch Speise, Leben wag' ich und das Goldstück!1' Xtl 10 mit folgendem Inf iSv ängstlich erwarten, befürchten; iZshg mit istam u mylh Paradiesvorstellungen, in hyperbot Aussage Ferne r sind allhier zu

Fürst — Gabe finden Vier, die allerschönsten Frauen, j Daß, gereizt sie anzuschauen, | Houris f. zu erblinden XII 3 LFassg ,etwf.' iSv ängstlich vermeiden, iZshg mit der Gefangenschaftsmetaphorik Auch in Locken hab* ich mich j Gar /u gern verfangen, . j Aber Zöpfe flechten sie | Nun aus langen Haaren,, | Schwere Ketten fürchtet man, | Rennt in leichte Schlingen III 5 [Schwere Ketten furchtet man Var (in anderm Vers)] —* be- Syn bang (b. sein) befürchten sorgen verzagen zagen vg! bangen

Fuß 1 Glied des menschl Körpers a Fuß der Geliebten: im orientaiisierenden Schönheitskatalog Wenn sie das Auge nach sich reißt ] Die wandelnde Cypresse. [ Wie Wurzelfasern schleicht ihr F. j Und buhlet mit dem Boden II 10 b ilest Wdgn:, wieder, .auf den Füßen stehen' im Hinblick auf die aufrechte Stellung des (wachen, erwachten) Menschen Man sieht den im freien Felde aufwachenden Jäger., jThat und Leben mir die Brust durchdringen, | Wieder auf den Füßen steh' ich fest 7,104,10 ,zu jds Fußen sitzen': Metapher für bei jöm sein, in liebender Ergebenheit [Suleika:] Eh noch diese Hügel düstern | Sitz ich still zu seinen Füßen VIII 31 Var (M) [Grüßen mich wohl tausend Küsse Text] 2 vom Tier: Pfote Schäfershund er will nicht weichen, | Weggescheucht, den F. zerschmettert, j Drängt er sich an seinen Herren., Auch, auf heilen Vorderpfoten, j Schläft das Hündlem 1 ' XII 10 vgl zu 2 Vorderpfote

1) Qu The shepherd., he looked a! the building that had in part decayed, and was afraid eich, Seven sleepers, Fundgr 3,371

für st in erweitertem Sinne: Herrscher; ties in oriental Bereich Die guten F-en nennt man so, j Beinahe wie den Eilfer; | Uns machen ihre Thaten froh, j Sie leben hoch im Eilfer 6,302 Schaue dann umher nach Weisen, Und nach Mächtigen, die befehlen,, [Wenn d u . , |so dem Staate treu gehlieben.. der F. erkennt die Treue11 IV 11 Sechs Begünstigte des Hofes j Fliehen vor des Kaisers Grimme., j Und der F. dem sie entflohen, j Liebentriistet, sinnt auf Strafen 2 ' XII 10 (nach einer verunglückten Prophezeiung Enweris] Dem herrlichen Günstling erzürnt sich [?] der F.3' 6,472 Plp 8 Syn Herrscher Potentat vgl Herr Kaiser König Schah Suitan Tyrann

t) Qu ihey threw stones at him, which broke one of his foret-legs {forelegs tor].. his wounded leg was healed.. the d o g . . rested his head on his two fore-paws.. their dog stretched forth his paws Rich, Seven sleepers, Furtdgr 3,366ft

Gabe 1 vom Menschen Gegebenes a äußert, konkr: Almosen, Spende; Almosengabe nicht nur als menscht Pflicht u als eine der Hauptpflichten des Islam, sondern als ästhet geSChautes Bild Lieblicher.. habe.. vor Augen, wie sich kleiner G, [ Dürft'ge Hand so hübsch entgegen dränget., j Schau es recht und du wirst immer geben'1 fV 4 Geschenk (zw Liebenden) Schön und köstlich ist die G. .. j Daß die Weihe sie empfangen [ Bleibet aber ungewiß [Kamin, bei dessen Benutzung sich Haare lösen] 6,296 [vgl das vorangehende Ged Hudhud erbittet ein Neujahrsgeschenk 6,297] fiyperrjol Hätt 1 i c h . , Bedenken [ Balch, Bochära, Samarkand, j Süßes Liebchen, dir zu schenken? j Dieser Städte Ratisch und Tand. (Aber frag einmal den Kaiser, [Ob er dir die Städte giebt?.. | Herrscher! zu dergleichen G-n j Nimmermehr bestimmst du dicht 2 ' VIII 15 b vorwiegend innert, getsfig-seel Du hast gar vielen nicht gedankt [ Die dir so manches Gute gegeben!., j Ihre ü-n mir im Herzen leben VI 16 [Dichter:] Liebe ist freywillige G. | Schtneicheley Huldigung 111 10 vom Dichter, im Hinblick auf von ihm geschaffene, der Welt geschenkte Dichtungen: iZshg mit myth-poet Paradiesvorstellungen [Huri:] Es klang aber fast wie deine Lieder.. [Dichter:] Daß, in jedem Falle Wenn Er kommt seine G-n [ Jedem zu Gute kommen XII 5 2 vom Schicksal, von Gott Gegebenes s ,des Glückes G-n': im Hinblick auf äußere u innere Güter (bes Liebesglück), die das Schicksal zuteilt u die man an andere Personen weitergibt öd von ihnen empfängt Hatem Thai.. der alles Gebende.. | Hatem Zograi., der reichlichst Lebende von allen Dichtern., beyde doch im Auge zu haben., [ Zu nehmen, zu geben des Glückes G-n Wird immer ein groß Vergnügen seyn3' Vlll 3 b Begabung, Talent: als Geschenk Gottes Denn Allah gab die G. jedem Dichter, [ Mißbraucht er säe.. j So seh* er zu mit Gott sich abzufinden 4 ' II 5 —* Himmels- KaiserSyn Geschenk Spende vgl zu f Neujahrsgeschenk Schwänehen Syn zu 2 Talent vgl Gnade

1) Qu vgl Wenn du in des Kaisers Dienste bist: so bccifcre dich, stats zum Dienste bereit zu seyn. . so wird.. sicherlich auch der Kaiser miE dir zufrieden seyn Diez, 3uch Kabus 741u778. Zur Adressierung des Gedichts an Kirms u Schardt zwn 50/äfirigsn Dienstjubilium u an August anläßlich seiner bes dienst! Situation in Weim vgl KMommsen, GuDiez 124ff 2) Qu the emperor of R o u m . . advanced to oppose Dekianuus.. Dekiunuus.. tuuk the King of Roum prisonner.. placing himself on ihe throne.. lint folgenden meist nur:j Dckianous [entsprechend üem ram Kaiser Deciiisl Rich, Seven sleepers, Fundgr 3,3S3tl 3} vg! der Schah selbst konnte gegen den allgemeinen Unwillen., seinen Liebling nicht reiten 7,54; Qu vgl Sultan Hammer, GeschRedekPers 89

Purste n hört wohl für fürst! Schutz, Gunst des Herrschers^ An Hafts.! .. l Auch daß vom Throne F, | Sich nicht für uns verliere, |Giebst du dem Schach ein gutes Wort [ U n d giebst es dem Vesire II 10 vgl Gunst (höchste G.) 1) vgl interpretation der von einem fürsten oder einer fürstiichen person gewährte schütz, auf den man lest vertraut.. in afterlliümliehern anstriche konnte das wort aueh für „schätz eines Cürsten" gesetzt werden DWb 4. i, 1,869

fürtrefflich zum Gebrauch von ,fürtrefflich' neben .vortrefflich,' vgl DWb 4,1,1,915 vorzüglich, sehr gut; als allgemeines positives (nicht zutreffendes) Werturteil im Munde der Leute soll ich hassen .. j Hasse gleich in ganzen Massen, | Willst sie aber näher kennen, [Sieh aufs Rechte, sieh aufs Schlechte, [ Was sie ganz f. nennen [ Ist wahrscheinlich nicht das Rechte V 6 Syn gut herrlich rühmlich fürwahr iSv wahrlich, als Bekräftigung u Beteuerung: bei Übernahme einer heiligen Pflicht Erschlagen liegt e r . . | Große Last legt' er mir auf [Und schied; [F. diese Last | Will ich tragen [Rachepflicht]' 1 ' 7,12,9 abgeblaßter iSv in der Tat, wirklich, zur Verstärkung einer Aussage Haben sie von deinen Fehlen j Immer viel erzählt, j Und f. sie zu erzählen | Vielfach sich gequält., das Allerbeste j Blieb ihm nicht verhehlt, j Das f. nur wenig Gäste j In der Clause zählt IV 8 [Und für wahr sie zu erzählen Var2'] Hudhud. sagt' ich, f.! j Ein schöner Vogel bist du l IM 1 vgt gewiß

1) vgl zB Korart (ed Reclam) 49S, Sure 58, 13 (12) über das Almosengehen. - Parallele Man würde viel Almosen gehen, wenn man Augen hätte zu sehen, was eine empfangende Hand für ein schönes Bild macht 42*,2T8 MuR (852) 2) Qu vgl: s v geben Anm 3) Qu vgl: $ v Hatem Thai u Hatem Zograi Anm J 4) Qu über diejenigen, die mit der Begeisterung eingenommen sind, kann kein Fclwa gesprochen werden Toder'mi, Lit Turk (Zusatz Hausleiitner), nach Br Knebels 25. f. t S AA Pip 250. Parallele Dichten zwar ist Himmelsgabe IX 18; Was Natur. . zu meinem Eigen machte V8:Ich war dazu gelangt das mir inwuhncnde dichterische Talent ganz als Natur zu betrachsen 29,14 Dicht, u Wahrh. 16

1) Qu ego hoc onus profecto id sublaturus sum = diese Last.. f O wahrlich! ich, ich nehm sie auf mich: Freyiag, Carmen araticum 18u21 2} vgl s v für Anm 2

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Gabriel — gar Gabriel nach Christi u /s/am Vorstellung Name eines Engels, der vor Gott steht u Bote des Herrn isf1>; in legendärem Zshg, als Hoter der Siebenschläfer in der Höhle u Geietter ins Paradies jene schlafen immer, | Und der Engel, ihr Beschützer, (Sagt, vor Gottes Thron, berichtend:.. zur Rechten. . zur Linken j Hab' ich immer sie gewendet, [ Daß die schönen, jungen Glieder j Nicht des Moders Qualm verletze. | Spalten riß ich in die Felsen \ Daß die Sonne.. Junge Wangen frisch erneute.. Denn die Sieben.. j G-s geheim Vermögen Hat, gemäß dem Willen Gottes, | Sie dem Paradies geeignet2' Xil 10 in metaphor Zshg, anknüpfend an die Siebenschläferlegende, als Genius des Dichters, der Jugend Unsterblichkeit verleiht Und in einer Moschus-Wolke j Hüte G, die Glieder ] Des Ermüdeten gefällig; Daß er frisch und wohlerhalten., j Möge Felsenldüfte spalten, | Um des Paradieses Weiten, | Mit Heroen aller Zeiten, j Im Genüsse zu durchschreiten XII 11 im Rang erniedrigt gegenüber hyperbol gepriesener Frauenschönheit Ahia Herrin von Mizraim,! Ihr muß G. sich neigen XII 3 1-Fassg vgl Engel 1) vgl Dan. 8,16 u 9,21: Luk 1,t9u26: auch im Koran als Offenbarungsminier, vgl Sure 2,91 tiö; vgl ferner V (im heil'gen Geiste ist der Aufschluß ausgegangen [Anm:j Der heilige Geist ist den Mosümen der Erzengel Gabriel, der höchste und erste der Engel, das Organ himmlischer Eingebungen, der Bothe des Herrn an seine Propheten Hammer, Hafis 1,169 2} Oti God ordered holy Gabriel to lay them to rest.. the Most High sent an angel who never departed from the youths, bul turned them from right to left, and from left to right, that their flesh not he [be tor] corrupted., the Most High Truth had ordered the angel to make two apertures in the c a v e . . the Truth.. sent the holy angel of death, who received their souls.. And according to one account, angels descended from paradise with shrouds and coffins of musk and ambergris, to bury the youths Rich, Seven sleepers, Fundgr 3,368u370u380! gängeln iSv schaukein, wiegen^ Einer [der Vögel] sitzt auch wohl gestängett | Auf den Aesten der Cypresse, j Wo der laue Wind ihn gängelt j Bis zu Thaues luft'ger Nässe IX 19 Syn wiegen vgl schaukeln wallen

im Hinblick auf Unzerstörbarkeit des Schönen (bei aller Gefährdung) Zerbrach einmal eine schöne Schal' . . rast' ich aus. . weint' ich, . j Beym traurigen Schcrbelesen, | Das jammerte Gott, er schuf es gleich j So g. als wie es gewesen'1 X 3 a/fr: eine Vielheit (Koilektivum) in Gesamtheit Vollzähligkeit erfassend [nach Aufzählung vieler Waren] Und wie das g-e Handelswesen [ Sich nur bewegte dir zu lieb VII1 14 idVbdg .die g-e Welt' iSv alles, jedermann mag die g-e Welt versinken II 6 der Dichter.. | Will., die g-e Welt soll's [sein Gedicht] lieben l 6 eine Einheit im gesamten Umfang, in ihrer vollständigen räumt Erstreckung, einen Vorgang in seiner vollen zeit! Ausdehnung umfassend die Fliege . . verwirrt die g-e Tafel 2> XI M 0 Wenn jetzt alle Donner rollen j Und der g-e Himmel leuchtet l 16 [Dichter:] Zwar in diesem Duft und Garten Tönet Bulbul g-e Nächte IX 19 Und unser g-es Ziehen ] Es schien ein ewig Fliehen V 1 b schwachtonig, den Bedeutungsgehalt des folgenden Mengenbegriffs intensivierend Niemand bass' ich; soll ich hassen . . j Hasse gleich in g-en Massen V 6 in der Buchmetaphorik Buch der Liebe. . Wenig Blätter Freuden, G-e Hefte Leiden III 3 2 Adv; noch mit präd Einschlag iSv als Gesamtheit genommen, von Kopf bis Fuß, zugl einen hohen Grad bezeichnend Und diesen [Tulbend] hier, g. rein und silberstreifig, j Umwinde Liebchen um die Stirn umher Vtll 13 ein Gedicht. , j Hat es der Dichter frisch gesungen, | So ist er g. davon durchdrungen l 6 bei Identifizierung mit einem GefühlszuSuleika . . Gegen Jussuph g. Begierde XII 3 iSv sehr, recht, durchaus, in jeder Hinsicht G. anders IV 16 G. nach seinem Sinne V 9 g. zuwider Xtl 6 Vs 1 1u28 g. nah 6,287 Diese g. moderne Narrheit 6,288 V 4 V 6 Vs 1 1 idVbdg.g. und gar' Schon der Anblick sättigt g, und gar Xtl 2 iVbdg mit ,nichf Verneinung abschwächend Es wird nicht g. verwerflich seyn VIII 3 IV 14 —>· ergänzen Syn zu l a fieil vgl all voll vollkommen Syn zu 2 gar recht sehr so vöHig vollkommen vgl durchaus 1 ) Ou Le vcrrc rompu sc rcmet en son enticr: combien plus l'homme petit-il etre retabli dans le sicn, apres que la mart I'a mis en pieces Chardin, Voyages (Amsterdam 1735) 3, 117; Le i'ieux verre rompu se peut reparer, pourquoi non le corps mis en pieces par la rnort? euu 3,227 2) Qu there was a table a Farsang in extent .. they beheld a fly. . settle on a morsel flfcft, Seven sleepers, Fundgr 3,353 3) um 1 750 aufkommender Gebrauch, DWb 4. , , 1300 vermutet nach dem Frz u / öd Bngl, Trübner 3, 1 4 nennt nur Frz

1) vglDWb4, 1, 1,1245 Gans Schwimmvogel; iZshg mit dem ,Gänsespiel' (sd) des Lebens, dem Menschen gegenübergestellt Das Leben ist ein Gänsespiei.. j Man sagt die Gänse wären dumm, | O! glaubt mir nicht den Leuten: j Denn eine sieht einmal sich rum [ Mich rückwärts zu bedeuten. | Ganz anders ist's in dieser Welt.. [Wenn einer stolpert,. | Keine Seele rückwärts blikket IV 16

gar nur adv, einen hohen Grad öd eine Steigerung ausdrükkend: idVbdg .ganz und g, ' Schon der Anblick sättigt ganz und g. XII 2 idVbdg ,g. nicht(s)' iSv überhaupt nicht(s) Das könnte mich nun g, nicht freuen III 10 Das wollt mir g. nicht ein IV 10 1X17 6,296 Uns ist für g. nichts bang IV 21 vor unbest Numerate: ,g. manch' iSv so manch g. manches Jahr schon XH 10 ,g. viel, wenig' iSv recht, sehr viel, wenig Du hast g. vielen nicht gedankt VI 1 6 6,280 Es entrannen von zwei Stämmen | G. wenige, j Die wenigsten 1 ' 7,1 4,24 auch vor Adj U Adv iSv recht, sehr 's ist g . erfreulich 6,292 [Mädchen üb Suleika:] es macht sie g. verdächtig VIII 19 G. zierlich aufzutischen l 5 Die Liebe. . Sie duch g. leicht aus den Augen schlägt t 6 [g. bald Var] uö idVbdg ,g. zu' iSv so sehr (ohne tadelnden Nebensinn, vgl atizu-Kompos) Auch in Locken hab' ich mich G. zu gern verfangen III 5 [Garzugern Var] V 4 Vtlt 5 (M) Xtl 9 53,35 [Huri üb Suleika:] Doch da sie g. zu lieblich war, | So glich sie mir wohl auf ein Haar XII 6 iSv sogar Talisman in Carneol | Gläubigen bringt er Glück , . ] Steht er g. auf Onyx Gründe] Küß ihn mit geweihtem Munde! l 2 Wenn du auf dem Guten ruhst, | Nimmer werd' ich's tadeln, i Wenn du g. das Gute thust, Sieh das soll dich adeln V 5 Wolltet ihr ihm dies beneiden, j Oder etwa g. verleiden 1 1 l 7 Vs 7 auch bei einer unerwarteten Aussage Um des Paradieses

Gänsespiel Würfelspiel, bei dem Gänse auf best Feldern in versch, auch bedroht Situationen geraten; als gleichsetzende Metapher für das Leöen1' Das Leben ist ein G.: i Je mehr man vorwärts gehet,) Je früher kommt man an das Ziel, ] Wo niemand gerne stehet.. eine [Gans] sieht einmal sich rum | Mich rückwärts zu bedeuten., in dieser Welt.. j Wenn einer stolpert.. | Keine Seele rückwärts blicket2' IV 16 [Gaensespiel WiesbReg 83] 1) Genauere Beschreibung u Hinweis auf Erwähnung in anderen Werken der Weltlil s Burdach, JAS,353t'; weiters Einzelheiten üb das öesin Frankreich als Jeu de l'oye' beliebte Spiel, Interpretation u Ablehnung der Auslegung älterer Kommentatoren (Gänsespiel - Gänsemarsch) s SiAtkins, Das Leben ist ein Gänsespiei in; Festschr für Bernhard Blume, 1967, 90ff, insbes S 96f u S. TOI ^nm 24 (mit Lit-Angaben) 2} Parallelen Das Abscheiden unseres guten Riese.. er war bis jetzt als mein ältester Freund stehen geblieben, bis er nun auch aus diesem Gänsespiei scheidet 843,226 Marianne 3. i. 28; Deshalb denn, manchmal zurückschauend, in diesem Gänsespiel getrost Vorwärts 848,42 Zelter 14. 12. 30 ganz l Mj a betont· Präd: he/l iGz entzwei; anknüpfend an den Mythos von der Auferstehung des Fleisches, parabol

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garstig — Gastfreund Muselmann.. nimmt Platz in dem seinigen [Paradies], wie ein junger Fürst in dem Gebiete seiner Voreltern.. Ein ewiger FrühJing belebt das Grün seiner Gärten und Haine Oelsner, Mohamed 53: Die den Herrn fürchten sind am sichern O r t . . In Gärten an Russen .. zwey Gärten.. In herrlichen Gärten Hammer, Karan-Übs 44,491; 55,46; 56,14 Fundgr 4,72u7Bt; Hoffen die Frommen auf Kösehk' und Mädchen im himmlischen Garten Hafis Z IS

Weiten, j Mit Heroen aller Zeiten,. zu durchschreiten.. | Ja, das Hündlein g., das treue, i Darf die Herren hinbegleiten Xlt 11 Auch zugleich die Mutter Gottes [ Die g. einen Sohn gebohren, j U n d . . j Nicht am x + y verlohren XII 3 Plp idVbdg, wo nicht g... doch' iSv wenn nicht gerade.. so wenigstens oder immerhin [Hatem:] Ich verkörpre mich.. In den Holden den sie kost, i Wollte, wo nicht g. ein Rabbi, j Das will mir so recht nicht ein; | Doch Ferdusi, Motanabbi, | Allenfalls der Kaiser seyn VI IM 8 -> soSyn ganz recht sehr so völlig vgt allzu ja selbst sogar

Gasele pers (auch im Arabischen schon bekannte) tyr Dicntungsform, vorwiegend erot, myst, panegyr öd reflektierenden inhails, Mass Form des (auch von Mystikern benutzten) Liebes- u Weinliedes, von Hafis erneuen, indem er ihr den bisher der Oastöe vorgehaltenen Inhalt des Lob- und Preisgedicnts gab; bestehend aus 5- T5 Distichen (bait), deren Ha/bverse (misrä') jeweils eine rhythm-metr u gedankl Einheit bilden: das J. Distichon reimt in sich, während in den folgenden nur der 2, Halbvers auf dieses erste Reimwort reimt, der 1. Halbvers bleibt variabel^; als Ged-Überschr u Qu-Hinweis {Hammer, Hafis), nur in frühen Reinschriftblättern Buchstabe Dal, 18 te G.2) l 8 Tu Var [Erschaffen und Beleben Tit Text] Buch Sad G. l3' t 17 Tit Var [Selige Sehnsucht Tit Text) Buchstabe Sin - G. XIII 4 ) l 7 Tit Var [Elemente Tit Text) Buchstabe Sa | G. XXII s ' 111 13 Tit Var [Unvermeidlich Tit Text] Buchstabe Nun, XXV G.*> IX 5 Tit Var [ohne Tit Text]

1) et non euasit ex duabus stirpibus, nisi paucior (perpauci) = Und es entkam aus zweyen Stämmen, [Nur wenig' ausgenommen niemand Freytag, Carmen araöicum garstig abschätziges Urteilswon a ästhet: häßlich iGz schön [Hatem:] So umgeben hübsche Mädchen ] D e n . , Dichter, j [Mädchen:] Singst du schon Suleika wieder., wenn sie auch g. wäre | Machtst du sie zum schönsten Wesen VIII 19 „Was brachte Lokman nicht hervor, Den man den garst'gen hieß!"1' V114 b zogt seel-geistig; abscheulich, minderwertig, gering; iZshg mit myth-poet Paradiesvorstetlungen [Huri:] wie die Gläubigen k a m e n . . j Da waren w i r , , j So liebenswürdig, so charmant.. | Allein der erste, zweyte, dritte] Die hatten vorher eine Favorite, jGegen uns waren's g-e Dinger, [ Sie aber hielten uns doch geringer, ] Wir waren reizend, geistig, munter; j Die Moslems wollten wieder hinunter Xlt 6 C sittl: schändl, gemein, lasterhaft; von der Personifikation der Welt Jene g-e Vettel, | Die buhlerische, [Welt heißt man sie,] Mich hat sie betrogen [Wie die übrigen alle'1 IX 14 -* allzuSyn zu a häßlich zu b boshaft unleidlich vgl schlecht Syn zu c schamlos

1) vgl HRRoemer, Problems der Hafizforschung u der Stand ihrer Lösung. Akademis der Wiss u Lit Mainz, Abhandl der Klasse der Lit, Jg 1951, t07f u Ryplo, Iran. Litgesch 32(1; Qu vgt Gasel die persische anakreontische Ode darf nicht aus weniger ats zehn, und mehr als sechs und zwanzig Versen bestehen; ist die Zahl der Verse großer, so heißt das Gedicht.. Kaßide. Bey der einen und ändern haben die zwey Verse des ersten Beits oder Distichons, weiches Schachbcit oder das Koni gsd is tie h o n heißt, denselben Reim. In den folgenden reimen nur immer die zweiten Verse aul den Reim des ersten Distichons. Im Schiußversc nennt sich der Dichter immer mit seinem Bcynamcn Hummer, Hafis 1, II; Wie unzusammenhängend und widersprechend aber auch die einzelnen Verse einer Gasele erscheinen, so küchlet doch überall das Bestreben hervor, dieselben durch den Schlußvers, m welchem der Diehter sich nennen muß, auf Einheit zurückzuführen.. Eine Sammlung von Gasclis nach dem Endbuchstaben der Reime alphabetisch geordnet, heißt ein Diwan oder eine Genien-Versammlung e&rf 1, Xitf 2) Qu; Hammer, Halts I,205u233t 3) Our Hammer, Hafis 2.89H 4) Qu: Hammer, Hafis 2,55v75 (Buchstabe Schiri muß gemeint sein, obwohl nur rhythm Anklänge, denn Buchstabe Sin enthält nur 6 Gasele} S) Qu: Hammer, Hafis 2,55u86f (Buchstabe Scnin muß gemeint sein, denn Buchstabe Sa enthält nur 12 Qasele) 6) Qu: Hammer, Hafis 2,149u233 (Buchstabe Mim muß gemeint sein, Gaset

1) Qu L O km an n hatte das Unglück | daß er Schwartz von Farbe i dick und fett war Saatii, Baumgarten (Olsar 1696} 60; qu'il etoit.. Abissin, natif d'Ethiopie ou de Nubic, de la race tie ces csclavcs nüirs ä grosses icvres Herbelot, Bibl Orient 516 s v iocman 2) Qu vom., Glücke.. | Es ist eine zügellose alte Vettel jAnm:] Die alte Vettel ist die Welt, die alle ihre Liebhaber umbringt Dtez, Deniiw 2,3S2f Verhängnis von Hasctiemi Efendi; Such' nichi Glauben und Treu' bei der Weit der leichtfertigen Dirne, [Tausend Werber ja hat diese verrufene Braut Hafis 1,61; eine Metze ettd i. 132 Garten Hausgarten, auch größres parkähn! Gelände; meist mit Erwähnung darin wachsender Bäume u Blumen Gin go biloba. [ Dieses Baum's Blatt, det von Osten j Meinem G. anvertraut 1 ' V I I I 10 a/s Träger u Element poet Stimmung, Hintergrund u Atmosphäre für seel Erleben Morgen Stille Bewegung im G. Erste Töne Guitarre Gesang 6,471 Plp 6 Stätte der Erinnerung an Jugend u Liebe Ros' und Lilie morgenthaulich j Blüht im G, meiner Nähe, Hinten a n . . Steigt der Feisen in die Höhe.. [ Und da duftets wie vor Alters, Da wir noch von Liebe Iitten ä) 112 des Vorgefühls der Verjüngung durch neue Liebe Seh ich Rosen, seh ich Lilien, Aller Gärten Zier und Ehre, [ So Cypressen, Myrten, Veilchen,. [ Da erblicktest du Suleika VtH 9 der Liebe zu Natur und All u zw Dichter u Schertkenknabe; in der Hendiadys ,Duft und G.' für duftender Garten, Duftgarten [Schenke:] Willst du, Herr, so will ich bleiben, Warten außer diesen Zeiten.. [ Denn ich weiß du liebst das Droben. j Das Unendliche zu schauen., [ Denn vor Gott ist alles herrlich, , l Solches hast du mich gelehret.. [Dichter:] Zwar in diesem Duft und G. [ Tönet Bulbul ganze Nächte IX 19 iZshg mit isiam Paradiesvorstellungen So gefallen schöne Gärten, ] Blum und Frucht.. Die uns allen hier gefielen, [ Auch verjüngtem Geist nicht minder31 Xtl 9

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Gast a Besucher, der bewirtet wirf [Schenke zum Dichter:] Heute hast du gut gegessen, | Doch du hast noch mehr getrunken; [ Was du bey dem Mahl vergessen | Ist in diesen Napf gesunken. Sieh, das nennen wir ein Schwänchen | Wie's dem satten G. gelüstet IX 15 b für Schüler, der an einem Orte Belehrung empfängt; Metapher für den Menschen, der bereit ist, sich dem .Allerbesten' (sd) zu öffnen Haben sie von deinen Fehlen Immer viel erzählt., [ Hätten sie von deinem G u t e n . . dir erzählt. M i t . . Winken l Wie man beßres wählt; j O! gewiß! das Allerbeste [ Blieb ihm nicht verhehlt, i Das fürwahr nur wenig Gäste | in der Clause zählt, [ Nun als Schüler mich, zu kommen, | Endlich auserwählt IV 8 c für Fremdling, der sich nur vorübergehend an einem One aufhält; Metapher für den Menschen auf Erden Und so lang du das nicht hast. Dieses: Stirb und werde' j Bist du 1 ein trüber G. | Auf der dunklen Erdc1) l 17 1}

bin ein Gast auf Erden PS. i 19,19

Gasttreu nd Person, mit der man durch Gastfreundschaft, Verpflichtung zu gegenseitiger gastt Aufnahme, verbunden ist; Gastfreundschaft als eine der Haupttugenden der alten Araber, häufiges Motiv in ihrer Dichtung^ Mich hat das Schicksal

1) vgl s v Ginkgo Anm 1 2) Qu Zwey Gesellen bleiben nuch i in dem Garten Ros' und Lilie, | Beide halten hoch den Kelch i Auf des Freundes Angedenken Hafis 2,429; vgl Frühe gicng ich in Garten hinaus, um Rosen zu pflücken ebd Z, 405 3) Qu vgl der

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gatten — geben geplündert, [ Den Freundlichen verletzend j Dessen G, l Nie beschädigt ward51 7,12,29

und Antilopen haufenweise herum Hartmann, Plejaden [Moallakatj W1; von des Thaies Seitenwinden führen Gasellen ihre Jungen hervor (Amrr.j Gazellen sind in den Einöden Arabiens einheimisch ebd t24 2} Du Als vorm Anblicke der Klauen des I.öwens des Tages das Reh der bisamduftenden Nacht.. entflohen war Dier, Dsnkw 5,727 Unfug u Betrug; auch: Diaz, Königs Buch 1SOt

1) QU vg! Die Araber vor Mohammed setzten ihren Stolz.. in die Gastfreundschaft, um Fremdlinge aufzunehmen, mit ihnen ihren Vorrat h zu (heilen . . zum Lobe seiner Gaslfreyheii. - Gastfreyheit, Freigebigkeit, Edelsinn, Großmuth .. Kerne Tugend wird von den Arabern in dem Umfange.. ausgeübt, ah die Tugend der Gastfreundschaft .. Und dieses Recht der Gastfreundschaft wird für so heiliggehalten, daß sefbst ein Feind, wenn er einmal aufgenommen i s t . . geschützt wird.. „Das unerbittliche Schicksal raubte uns einen Edlen, der nie gering den Gastfreund schätzte.." Hartmann, Plejarfen [Moallakat] lu$vS7S; etxi 23uSOu12f die Begriffs Gaslfreyheit. gastfrey, Gastfreundschaft 2) Qu euius hospes tacessitus non erat = Dess' Gastfreund nie beleidigt wurde Freytag, Carmen arabicum 13uS2

[-gebärde]

galten reft u rezipr: sich Hebend verbinden; iZshg mit Personifizierung von Naturphänomen Wenn zu der Regenwand | Phoebus sich gattet, j Gleich steht ein Bogenrand j Farbig beschattet i 9 [an der Rege n wand Var] Metapfier für sich geselten Hab* ich mich für frey erkläret, l Von den Narren, von den Weisen.. | Jene möchten sich zerreißen, j Denken in Gewalt und Liebe j Müßten wir zuletzt uns g. V 4 -> Begattung Syn verbinden vereinen vermählen vgl einlassen geselten mischen schließen Gattin Ehefrau: in oriental, polygamen Verhältnissen Mahom's Gattinn auch! Sie baute j Wohlfahrt ihm und Herrlichkeiten, | Und empfahl bey Lebenszeiten j Einen Gott und Eine Traute. [Kommt Fatima dann die Holde,(Tochter, Gattinn sonder Fehle Xtl 3 (Dann Aischa des Propheten Liebstes ehlieher Gespiele.. | Und Fatima dann die holde Gattin Alis sonder Fehle LFassg; Und Fatima dann die Holde j Ali liebte Var; vgl Cadisga Gemahlin [ Fatime Tochter} Mahoms1' Pip = Qu-Exzerpt Sy/iFrau Gemahlin Gespiel (ehiiches G.) traut (T-e)

s Machtgebärde Ungebärde ungebärdig

gebärden reft: sich verhalten, betragen, benehmen: von der personifizierten Seele, iZshg mit der Gefangenschaftsmetaphorik [Suleika; j Warum du nur oft so unhold bist?.. [Hatem:] der Leib ein Kerker.. Die Seele hat man hinein betrogen, j Da hat sie nicht freye Ellebogen.. [ Deßhalb sie sich oft so seltsam gebärdet IX 6 Syn benehmen erweisen stellen vgl Betragen erzeigen zeigen gebaren ,g, mit etw': verfahren, umgehen mit ehv11 [Hafis:] Weil.. i Des Corans geweiht Vermächtnis ( Unverändert ich verwahre, Und damit so fromm gebahre j Daß gemeinen Tages Schiechtnißl Weder mich noch die berühret j Die Prophetenwort.. | Schätzen II 1 Syn benehmen vgl behandeln 1} mehrt bei Luther, im IS.Jhals veraltend (kanzleispr) geltend, doch bei G häufig, vgl DWb 4,11,1637

gebaren auch Zustandspass zur Welt bringen; .Heil g.' im Hinblick au! Christi Geburt, in Plp mit Anspielung auf unbefleckte Empfängnis die Allgebenedeyte, [ Die den Heiden Heil geboren, j U n d . . j Sah den Sohn am Kreuz verloren XII3 {Miriam dann der Jungfraun Krone | Die den Logos ausgebohren,) U n d . . j Nichts an ihrem Werth verfohrert 1. Fassg; die Mutter Gottes] Die gar einen Sohn gebühren, | Und.. l Nicht am x + y verlohren Pip; Auch die Königinn des Himmel[s] | Weil sie einen Sohn gebohren Ist als Jungtrau benedeyet Plp Vac] ,geboren sein' mit temp Bestimmung: in einer best Epoche zur Welt gekommen sein, auch in erweitertem Sinne Kindheit u Jugend verleben Wer geboren in bo'sten Tagen j Dem werden selbst die bösen behagen1' VI 1 -> aus- erdgetraren hochgeboren neugeboren paradiesgeboren Syn ausgebären vgl kommen (in Gottes Stadt k., auf die Welt k.)

1) Qu A h m . . Miria.. Cadisga und Falhime Mohammeds Oemahlinn und Tochter, werden von den Musulmännern für die vollkommensten Frauen gehalten Rehbinder, Moharnmeü 3S; Cadisga. eine bemittelte W i t w e . , bot ihm aus Erkenntlichkeit ihre Hand a n , . Mohammed liebte Cadisga und heyrathete keine andere so lange sie lebte ebd S; A l i . . Aus Erkenntlichkeit gab er ihm, seine geliebteste Tochter Fathima zur Gemalinn ebd 35: Aischa, Mohammeds gelichteste Gemahlin» ebd 47: die unveränderte Zuneigung gegen Kadischa, mit der er lehn Jahre in einer treuen Ehe lebte sbd 83

1) Qu Wer keine gute 'läge erlebt hat, der hält schlimme Tage für gute Diez, Denkvr 1,192 Buch dOghuz

Gau für Gegend, Land1', Ausdruck auch häufig bei Hammer, Hafis Was doch buntes dort verbindet Mir den Himmel mit der Höhe?,. wie Hafis kommt dein Schiras j Auf des Nordens trübe G-en 2) 1 1 0 —» RheinSyn Bezirk Gelände Land vgl Gefilde Gegend Revier

Gebein Knochengerüst eines lebendigen Menschen; iZshg mit dem bibt Mythos von der Erschaffung Adams Hans Adam war ein Erdenklos.. j Doch mit G. und Glied und Kopf j Blieb er ein halber Klumpen l 8

1) vgl zur Neubetetiung des (bei Adelung v Camps als veraltet gekennzeichneten) Ausdrucks in der Dichtersprache DWb 4,1,1,1524 2} vgl Jeder hat was zu thun j In deinem Lustrevier [Anm:j Gui. Sinn- und Schau, verwandt [sie] mit dem deutschen Gau Hammer, Halis 1,333; Wie der Ostwind will ich einen Besuch | Dem Haus des Freundes machen !Anm:j Koi öder Kai, das deutsche Gau ebd 1,213; ferner Hafts 2,256; ebd 2,272; ebd 2,334; sbd 2,34 7; ebd 2,352: ebd 2,376: obrJ 2,413; ebd 2,422; ebd2,425; ebd 2,444; ebd2,450; sbd 2,460; ebd 2,480; ebd 2,51 7; obd 2,527; ebd 2,552; Parallele vor mein e r . , Rückkehr in die nordischen Gauen B26.68 FvLuck 10. S. IS

geben auch subst u Part Präs subst 1 iGz nehmen: reichen, schenken, spenden, bes was erbeten, verlangt, gebraucht wird a vorwiegend mBez auf äußeren Besitz: iZshg mit Atmosenspenden, a!s einer der wichtigsten Forcierungen des Isiam wie sieb kleiner Gabe j Dürft'ge Hand so hübsch entgegen dränget, j Zierlich dankbar was du reichst empfanget .. | Schau es recht und du wirst immer g.1' IV 4 Jeden dem du selber giebst | Wirst du wie dich selber lieben. | Reiche froh den Pfennig hin21 IV 5 [Froh gieb Einen Pfennig hin Var] Wonne des G-s IV 4u5 Tit Var Ein Kaiser hatte zwey Cassire,} Einen zum Nehmen, einen zum G. i Diesem fiel's nur so aus den Händen, | Jener wußte nicht woher zu nehmen. Der Spendende starb., j Man wußte kaum vor Gold zu leben, j Weil man einen Tag nichts ausgegeben3' X 6 Var [Spenden Text] mBez auf sonstige Zeichen der Freigebigkeit, einer Haupttugend der Araber Nicht Hatem Thai, nicht der Alles G-de i Kann ich in mei-

Gazelle in Hs -zele u -seife a/s typ Bewohner det arab Wüste, bes zur Kennzeichnung des Beduinenmilieus Und tinsrer Zelten Pfäle t Verdrängen die Gazele 1 ' 53,361 Plp 43 [Blumen- u Zeichenwechsel zw Liebenden] Haar der G. An welcher Stelle? 7,125,28 Metapher für die Nacht, im Hinblick auf Flüchtigkeit Als die Nacht, die schüchterne G., j Vor dem Dräun des Morgenluwens floh 2 ' 7,104,16 [ U n d . . Gaselle [ Vor den Klaun 7,284 Plp] 1) Qu vgl fefiema liger Ze/fpfaiz der Gefreute n/ Dort laufen Gazetten

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geben net Armuth seyn4' VII! 3 Ihr nennt mich einen kargen Mann; i Gebt mir was ich verprassen kann 5 ' VI 11 mBez au! (Liebes-)Geschenke; bes in hyperboi u parabol Zstig Hält" ich irgend wohl Bedenken | Batch, Buchara, Samarkand, j Süßes Liebchen dir zu schenken? j Dieser Städte Rausch und Tand, | Aber frag einmal den Kaiser, ] Ob er dir die Städte giebt?., [ Herrscher! zu dergleichen Gaben | Nimmermehr bestimmst du dieh!£l VIII 15 Saba's Königin,. j Vor Salomo.. [ Läßt sie eine goldene Vase setzen., ein Knecht.. | Stößt e i n e . . Beule hinein.. [Salome:] Trifft doch das Höchste das uns gegeben | Ein allzugarst ige r Schmitz darneben 6,304 mB&z auf poet Spenden des Dichters: iZshg mit der Blumen- u Fruchtmataphorik (vgl auch b) Ein Liedchen.. j Und Blumen sing' ich.. j Von Ihrem Schawl herunter., j Und Blum' und Früchte weiß ich euch.. aufzutischen, | Wollt ihr Moralien zugleich, | So geb' ich von den frischen l 5 [reich Var] mit dem Nebensinn abgeben hast d u . . einen Schatz gefunden! | Gieb m i r , , die Hälfte zum Versöhnen! 7 ' XII 10 mit dem Nebensinn drangeben, dransetzen (um etw zu erreichen) Rahcl gacbc die Dudaim | Ihr von Ferne nur zu gleichen XU 3 LFassg [mißte Var] b vorwiegend öd zugl inneren Besitz Du hast gar vielen nicht gedankt / Die dir so manches Gute gegeben!.. Ihre Gaben mir irn Herzen leben VI 16 Nur wenig ist's was ich verlange.. | Und dieses Wenige, wie lange, j Giebt mir gefällig schon die Welt! VIII 14 Und was du vor Jahren brauchtest, j Möchte sie [die WeltJ dir heute g. V 10 Hatem T h a i . , der Alles Gebende.. Hatem Zograi.. der reichlichst Lebende,, beyde,. irn Auge zu haben., j Zu nehmen, zu g. des Glückes Gaben [ Wird immer ein groß Vergnügen seyn. j Sich liebend an einander zu laben j Wird Paradieses Wonne seyn Vlfi 3 [2,Beleg] Heut ist heute, morgen morgen, Und was folgt und was vergangen [ Reißt nicht hin und bleibt nicht hangen, j Bieibe du, mein Allerliebstes, j Denn du bringst es und du giebst es9' VIII 1 c tue eigne Person, sich selbst hingeben, ergeben, auch reft [Suleika:] Gieb dich mir aus freyer W a h l . . Was so willig du gegeben j Bringt dir herrlichen Gewinn, l Meine Ruh, mein reiches Leben | Geb' ich freudig, nimm es hin VIII 5 (M) in der Kriegs- u Knechtschaftsmetaphorik der Liebesspracfiesie.. | Hat gegeben sich im Fliehn | Und gefesselt all mein Leben III 4 Ich liebe sie.. ein Busen,. Der treu sich Einer gab und knechtisch hängt IX 1 d ohne Besitzübertragung: .Handg.': iZshg mit myth-poet Paradiesvorsteliungen [Dichter zur Huri:] Gieb die Hand' D a ß . . [ Ich an deinen zarten Fingern Ewigkeiten zählen mag Xtl 4 ,Kuß g,' [Schenke zum Dichter:] Giebst du einen Kuß dem Schenken IX 13 2 in erweitertem Sinne, mit abstraktem Objekt: mehrf abgeblaßt iVbdg mit Subst zur Umschreibung eines Verbums a iSv verleihen, erteilen, zuerkennen, beilegen; mBez auf Fähigkeit, Eigenschaft, Bezeichnung uä, auch von Gott, myth Person öd Abstraktum Denn Allah gab die Gabe jedem Dichter It 5 G o t t . . gab dem Tropfen Kraft und Dauer 9 ' X 1 So umgab sie nun der Winter., j Lieber sie gab er Gewaltkraft ] Seinen frostgcspitzten Stürmen10' VII 1 [Suleika:] Liebe giebt der Liebe Kraft Vtll 20 deine Blicke ] G. erst dem Tage Glanz Vtlt 9 Gieb du meinem Weg die Richte 1 '' t 4 [Dichter:] Warum hat dein Volk.. j Hafis dich genannt?.. [Hafis:] Darum gab man mir den Namen I11 iSv erweisen, beimessen: auch iZshg mit myth-poet Paradiesvorstetiungen Wenn wir ändern Ehre g. Müssen wir uns selbst entadeln V 2 [Huri zum Dichter:] Du giebst dem Blick, dem Kuß die Ehre | Und wenn ich auch nicht Suleika wäre XII 6 b iSv gewähren, darbieten; bes in Übermittlung von Lehre, Kunde uä, gelegentl von Gott u Nichtpersönlichem, auch in erwetterten Fügungen (mit Int) Giebst du [Hafts] dem Schach ein gutes Wort j Lind giebst es dem

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Vesire I M O [Der Schenke zum Dichter:] So hab Ich endlich vün dir erharrt: j In allen Elementen Gottes Gegenwart. | Wie du mir das so lieblich giebst! IX 20 [Suleika:] Ach! die wahre Herzenskunde, l Liebeshauch, erfrischtes Leben | Wird mir mir aus seinem Munde, j Kann mir nur sein Athem g. VHI 31 (M) Da uns Gott des Lebens Gleichniß | In der Mücke gibt.. { Da mir Gott in Liebchens Altgen | Sich im Gleichniß gibt'2' 6,286 Als Chadsche., giebst du mir zu bedeute[n] j Wie Chadsch[e] darf des Timurs Mach[t] begleiten 13 ' 6,473 Plp 9d [Korr AA Plp 17] Dieses BaurrTs Blatt.. [ Giebt geheimen Sinn zu kosten Vtll 10 idVbögn , Geleit g.' VH121 , Gelegenheit g,' VII130 6,304 Vs 3 ,geb es Gott' [Winter zu Timur:] in meinen Tagen soll sich, j üeb es Gott! was schlimm res finden1*' Vlt 1 C iSv ablegen, idVbüg .Rechenschaft g.' Wer nicht von dreytausend Jahren | Sich weiß Rechenschaft zu g. V 13 3 etw hervorrufen, schaffen, bewirken, anregen, aus/Ösen Hast mir dies Buch geweckt, du hast's gegeben15' Vlll 29 [i.J. des Drucks des Div] Ja, sie war's, sie hat's gegeben III 4 [Suleika:] Seine Liebe sey mein Leben, [Freudiges Gefühl von beyden j Wird mir seine Nähe g. Vtlt 34 (M) ein Dünkel.. ] Der mir Kühnheit gibt 6,279 4 hergeben, (aus sich heraus, von innen) imstande sein zu fühlen Ich hebe sie wie es ein Busen giebt | Der treu sich Einer gab (X 1 (1 .Beleg] 5 in unpers Wdg ,es gibt' iSv vorfallen, entstehen Was, in der Schenke, w a r e n . . für Tumulte 7 .. [ Was gab's für Händel, für Insulte? IX 12 —> aus- er- hin- nach- iiberum- Ergebung freigebig Syn zu 1 auftischen ausgeben bieten bringen hingeben hinreichen reichen schenken spenden verleihen widmen vgl teilen übergeben vergeuden verprassen verschwenden Syn zu 2 anvertrauen bringen erteilen gewähren gönnen verleihen zu 3 bewirken hervorbringen vgl bringen schaffen 1} Parallele Man würde viel Almosen geben, wenn man Augen hätte m sehen, was eine empfangende Hand für ein schönes Bild macht 42',218 MuR (852; 2) Qu Si tu fais quciquc aurnonc, que ce soh ta main clle-meme qui la distribue.. H y a plus de meriie a donncr une drachme de sä propre mam Siiv. de Sacy, F$rid-eddin Aftar, Pend-Namef»-Üi>s, Funogr 2,459. Interpretation: G fügt dem Inhalt seiner Vorlage noch einen eigenen Gedanken hinzu: die Liebe nicht als Grund, sondern als Folge des Gebens: nicht aus Liebe wird gespendet, das Geben selbst erzeugt in dem Geber Liebe, die auf die Dankbarkeit des Beschenkten antwortet. Und so wie die Dankbarkeit das Wesentliche für den Empfänger ist, so ist diese Liebe das Beste für den Geber, 3) Ou du musst die Rechnung von des Kaisers Einnahme und Ausgabe., gut kennen.. Du musst dich auf den Handel vcrstehn, um zu wassen, von wem du 2u nehmen und wem du zu geben hast Diez, Buch Kabus 772 4) Qu; s v Hatem Thai Antn l 5) Ou Es hat zwar die Nalur mir karghcil nicht gegeben j Es fehlt mir nur ] wordurch freygebig ich kan leben Sprichwörter ArabfOlear 1 6) 117 6) Ou Timur.. sprach.. Samarkand und Buchera, die beiden Städte meines Vaterlandes., du unterstehst dieh. dieselben in deinen Gedichten für das Maal deines Lieblings feil zu bieten. Nahine mein Herz in die Hand der schöne Knabe von Schiras, \ Gerne gab' ich für's Maal Buchera und Samarkand hin Hammer, Hafis T, XVIf; ähnl Gab' ich fürs Maal Samarkand und Buchara [Anm:] Die Freigebigkeit des Dichters, mit welcher er die bcvdcn Städte.. verschenken will, hätte ihm übel bekommen können ebd J, 13 7) Ou share it with me Rich, Seven sleepers, Fundgr 3,373 8) Interpretation: vgl s v bringen Arttn 4 9} Qu divinum numcn. - vesie nobiütads earn velavit Jones, Poes Asiat 289 10) Quet polcstatem in cos concessit gctidis suts procelh's Jones. Poes Asiat 175 11) Qu 5. Wollst uns leiten auf geraden Pfad 16. Derer, denen du nicht zürnend gnadig warst, und die nicht irren Hammer, Koran-Übs l,5f Funagr 2.337: Sag: Gottes ist der O r i e n t . , der Occident; | Er leitet, wen er will, den wahren Pfad Cor. il. Sure Fundgr Motto 12) Ou Es scheut sich nicht der Herr ein Gleich n i [i euch zu geben, von einer Müeke Hammer, Koran-ÜOS 2,26, Fundgr 2,339 13} An Die?, der G auf dessen Wunsch einige Geschichten des NuSreddin Chodscha mitgeteilt hatte, vgl AA Plp 22611 14) Ou Dei adjutu Jones, Poes Asiat 176 15) Interpretation: Dürtuer, Div 347; vgl inspiriert (gegeben, das doch elliptisch für eingegeben steht - Altersstil!) StAtkins, Euphor 59,1965,194

Geber-Amt — Gedanke Geber-Amt Getrenntschreibung in Irüner Fassg Stelle im Staatshaushalt die für Ausgaben zuständig ist Ein Kaiser hatte zwey Cassire, [ Einen zum Nehmen, einen zum Spenden.. | Der Spendende starb, der Herrscher wußte nicht gleich, i Wem das G.-A. scy anzuvertrauen 1 ' X 6 [Gebet Amt Var] vgl Stelle

ich mir selbst zu G.: | Sie alle wollten genießen [ Was ihnen die Stunde bot1' 6,282 ,zu G. stehen' iSv zur Verfugung Stehen; mit nichtpets Subj Ärgerlichster Feindschaft ] Steht Höflichkeit zu G. 6,282 Syn Befehl vgl Wille vgl zu den Vbdgn gewänig (g. sein) 1} .Gebot' (auch .bot') als fiaimwort im Gaset vgl folgendes Zit

1) Ou vgl: s v Kassier Anm 2

[-gebrauch] gebieten 3. Pers Sg -beut a jdm etw (best Verhauen) befehlen, in Gegenüberstellung zu verbieten: mBez auf Tiere Wer kann g. den Vögeln Still zu seyn auf der Flur? Und wer verbieten zu zappeln Den Schaafcn unter der Schur?1' tlt 13 b Part Präs iSv allbeherrschend, -bezwingend, auch iSv mächtig, stark, in Gegenüberstellung zu .dienen; gehorchen' Dir sollten Tirnurs Reiche dienen, | Gehorchen sein g-d Heer VIII 14 C mit nichtpersönl Subj iSv etw bestimmen, veranlassen, auch mit sich bringen in der Schenke.. | Sie schwatzten, schrieen, handelten von heut, j So froh und traurig wie's der Tag gebeut 2 ' tX 1 Syn zu a und b befehlen zu a verlangen zu b beherrschen vgl zwingen zu a und c bestimmen zu c heischen

geb rauchen benutzen; /dVbdg ,die Feder g.' iSv schreiben [Blumen- u Zaichenwechsel zw Liebenden] Leder Gebrauch die Feder.. | Maßlieben Schreib' nach Belieben 7,126,28 Syn brauchen Gebrechen kleinere sittt Verfehlung, als Vorstufe von , Verbrechen' David auch, durch viel G., [Ja, Verbrechen durch gewandelt, [ Wußte doch sich los zu sprechen: ] Einem hab' ich recht gehandelt 11 6,288 Syn Fehl Fehler Mangel vgl Laster Makel Sunde Verbrechen 1) vgl wenn die Gebrechen, in denen und zu denen sie [die Menschen] erzogen sind, auf einmal zu Verbrechen werden 828,119 VoigtS. . 17

1) Qii Wer kann wohl gcbicthen den Vögeln | Still zu seyn auf der Flur Hatis 2,87 2) Interpretation: Man lebt ir> den Tag hinein und läßt SfCft von ihm bestimmen

gebühren a (rechtmäßig) zukommen, zustehen; inparaöol Zshg „Was schmückst du die eine H a n d . . J Weit mehr als ihr gebührte."" VM5 b (ptiichtgemäB) sich geziemen, gehören; unpers,es gebührt jdm' So sich jemand be du ncken lässt | Dass er etwas wisse | Der erkennet noch nicht l Wie es ihm gebühre zu wissen2' IV 9 Var=Qu-Exzerpt [Text s folgendes Zit] reff, unpers Horch an einer ändern Thüre Wie zu wissen sich gebühre1' IV 9 [vgl Var vorangehendes Zit] [Hafis:] die.. ] Die Prophetenwort und Saamen j Schätzen wie es sich gebühret II 1 -» ungebühfiich Syn zu b gehören ziemen

Gebilde auch-bild Geformtes, Gestaltetes: in Gegenüberstellung zu Lied Lied und G,' 1 i 13 Tit von einer (schönen) Frauengestalt Ahia Herrin von Mizraim., j Jussuff.. Jamleika l Wenn sie dies Gebild gefunden XU 3 1 .Fassg {diese[s] Bild Var] -» ErdSyn Bild Gestalt vgl Form 1) Interpretation Die im Titel ausgesprochene Unterscheidung wird im Gedicht näher bestimmt; Grieche-Orientale; Ton-Wasser; Plastik-Lyrik Trunz, HA2'\557

Gebirge nur -birg zusammenhängende Gruppe mehrerer höherer Berge; iZshg mit einer Spiegelung äer Geliebten in der Natur Wenn am Gebirg der Morgen sich entzündet, j Gleich, Allerheiternde, begrüß' ich dich VIII 42 vg! Bergrevier Gipfel OipfefhQgel Höhe Hügel

1} Interpretation u Qu: s vHanuArsm i 2) Ou: t. Kor. 8,1-3, nach Wortlaut einer kath Biüelübs, vgl Tgb 24. 9. 19 Gedächtnis 1 Gedenken, Andenken Und nun sey ein heiliges Vermächtnis l Brüderlichem Wollen und Gedachtniß XI 1 Reiche froh den Pfennig h i n , j Häufe nicht ein Gold-Vermächtniß. [ Eile freudig vorzuziehn ] Gegenwart vor dem Geciächtniß11 (V 5 2 Erinnerungsvermögen [Hafis:] Weil, in glücklichem ücdächtnifl, | Des Corans geweiht Vermäch t ntß [ Unverändert ich verwahre II 1 [Hatem:] Kenn' ich doch der Väter Menge, | Sylb' um Sylbe, Klang um Klänge, | Im Gedächtniß unverloren V I I I 28 Syn zu 1 erinnern (E.) Erinnerung zu 2 Sinn

geblümt mit Blumen bev/achsen, übersät; von der Wiese, iZshg mit einer Spiegelung der Geliebten in der Natur An des g-en Schleyers Wiesenteppich, i Allbuntbesternte, schön erkenn' ich dich11 Vllt 42 1) Parallele vidgeblümten Kleides Feld 50,326 Fand 624; aus buntem Schleier 50,329 etxt 684: vgl s v Allbunthesternte Anm 1

geboren

s Küchgebrauch Lustgebrauch

s gebären

1) Ou II y a plus de merite ä dormer une drachme de sä propre main, qu'ä cn taisscr ccru apres sä mort Si/y. tie Säcy, Ferid-edoin Attar, Pend-Nameh-Obs, Fundgr Z459

geborgen geschützt, sicher; im Hinblick auf einen Zustand existent/eilen Behagens, bewirkt durch Dichtung u WeingenuQ, Dichtung u Liebe sowie die Schaffung eines eigenen Lebenskreises Du bist auf immer g. .. | Zwey Freunde, ohne Sorgen, [ Weinbecher, Büchlein Lieder VI 14 Aber wenn du froh verweilest] Wo ich mir die Welt beseit'ge,) Um die Welt an mich zu ziehen, | Bist du gleich mit mir g. V I I I 1

Gedanke Gegenstand des Denkens, auch Vorgang u Ergebnis geistiger Tätigkeit umfassend im reinen Osten.. ] Will ich menschlichen Geschlechten | In des Ursprungs Tiefe dringen,. ] Will mich freun der Jugendschranke: ] Glaube weit, eng der G.1' t 1 Meinen Wein ] Trink' ich allein.. ] Ich hab' so meine eigne G-n IX 2 von Gott: Erdachtes u zugi Geschaffnes; in parabol Zshg im Paradeis.. A d a m . . Evchen.. | Da lagen nun, in Erdeschranken, | Gottes zwey lieblichste Gedanken.. j Als hätten wir's so weit gebracht j Bey dem zu seyn der uns gedacht,. [ Liebster von allen Gottes-Gedanken X 10 -> GottesSyn Begriff Betrachtung Idee vgl Meinung Geist

Gebot Anordnung, Weisung, Befehl, iZshg mit myth-poet Paradiesvorstellungen [Huri:] Draußen am Orte . . i Wacht ich oft an der Pfone j Dein G-e nach XU 5 idVbdgn: .sich selbst zu G. bleiben' iSv sich selbst befehlen, Herr seiner selbst sein, durch Beschränkung eigner Willkür zu wahrer Freiheit gelangen Je sanfter sie [die Gegner] sieh erwiesen,) Hab' ich immer frisch gedroht,] Ließ mich nicht verdrießen Trübes Morgen- und Abendroth; [ Ließ die Wasser fließen . . zu Freud' und Noth. | Aber mit aliem diesem ] Blieb

1) Ou Bey allen Völkern, die aus dem Kindheitszusland herausgetreten, aber in ihrer intellektuellen Bildung noch nicti! weit fortgeschritten sind, finden wir nicht tief ergründete.. Lehren und

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gedeihen — Gefährte Grundsätze der Sittlichkeit und der Lebensweisheit: sondern btos gewisse Klugheitsrege l u, kurze Sätze und Sprudle, die das Resultat ihrer gesammelten Erfahrungen., oder ihre Gedsnkcn über Tugend und Laster, Glück und Unglück enthalten Hartmann. Plejaäen [Moallakatl 33 /fate schon vor 22. 2 15 benutzt!

Der Mufti sollte also über seine Verse entscheiden.. Nachdem der Mufti diese Gedichte und Satze gelesen hatte·, so warf er sie ins Feuer Toderini, Lit Turk (Zusatz Hausleufner), nach Br Knebels25. 1 15 AA Pip 25Q 3} fts Titelblatt (H"*} 4) Ankündigung im Morgenblatt

gedeihen sich gut entwickeln, gut wachsen; von Pflanzen Wenn ihr Bäume pflanzt, so sey's in Reihen, | Denn SIE läßt Geordnetes g. XI 1 Wenn der Mensch.. | der Rebe sich ergetzet.. | Weiß er das der Glut zu danken j Die das altes läßt g. XI 2 Syn sprossen wachsen

Gedränge Bedrängnis: .im G. sein' tSv durch die Enge des Raumes beschränkt sein Amulete.. man ist nicht im G. ] Wie auf edlen Steines Enge, j Und vergönnt ist.. j Längre Verse hier zu wählen t 2 ,/ns G. kommen' iSv in Zeitnot geraten: mit personifiziertem Suoj, im Hinblick auf Kürze der Sommernacht [Dichter:] Niedergängen ist die Sonne, j Doch im Westen glänzt es i m m e r . , die Aurora., sie k o m m t ! . . i Hüben hell und drüben helle, j Ja die Nacht kommt ins G. IX 19 vgl bedrängen beengen beschränken

gedenken 1 eingedenk sein, lebhaft öd innig an jdn denken: absolod mit Gen geliebter Schenke, j Den Becher fülle still, j Ich sage nur: Gedenke! Schon weiß man was ich will V I I I 23 Wenn ich dein gedenke Viil 24 [Suleika:] Daß ich Ihm zur Seite bin. j Daß Er ewig mein gedenket VIII39 (M?) VIII 24 sich jdn vergegenwärtigen, jds Andenken erneuern Will in Bädern und in Schenken ( Heil'ger Hafis dein g. t 1 zurückdenken, sich erinnern an etw; von Personifizierung Myrth' und Lorbeer., j Wollen sie, gedenckend seliger Stunden, [ Hoffnungsvoll sich abermal vereinen 6,458 2 assozia tiv- vergleichend an jdn denken [ H a te m: j Du B Ion dinchen bist so zierlich.. j Man gedenkt nicht ungebührlich! Alsogleich der Minarette VI1119 ,sich g.': sich selbst in Jörn spiegeln Bei Saadi gedenk' ich mich.. [ Er hat mehr ausgestanden als ich] Und ich bin doch von seinem Orden s',129 3 glauben, vermeinen, wähnen {im Traum): in metaphor Zshg Ich gedachte in der Nacht [ Daß ich den Mond sähe im Schlaf; j Als ich aber erwachte j Ging unvermuthet die Sonne auf 1 ' Vtll Motto —> eingedenk Syn zu / denken erinnern vgl eingedenk zu 3 beöünkeln bedunken denken dünken glauben meinen vorkommen wähnen

Gedrückte [-geduld]

s drücken s Ungeduld

geduldig voll Langmut, Nachsicht, Rücksicht gegenüber Personen (bes alten, verehrten Menschen) Welch Vermächtniß, Brüder, sollt' euch kommen j Von dem Scheidenden, dem armen Frommen?] Den ihr Jüngeren g. nährtet, [Seine let/ten Tage pflegend ehrtet XI 1 [gedultig Var f) 6,440] Syn geduldiglich vgl gelassen 1) Reinschrift (bei Maie,' nicht verzeichnet)

geduldiglich in früher Fassg -t- voll Ruhe u Gelassenheit, eine längere Entwicklung still abwartend u befordernd: iZshg mit Personifikation (Baum u Frucht) An vollen Büschelzweigen .. die Früchte.. j Sie hängen längst geballet., | Ein Ast der schaukelnd wallet j Wiegt sie g. Vtll 26 [gedultiglich Var]

1} du: fast wörtl Diez, Denkw 1,254 Selim t.

Gefahr Bedrohung durch Schaden: idVbdg ,es hat keine G.' [Vertrauter:] Du hast so manche Bitte gewährt ] Und wenn sie dir auch schädlich war | Der gute Mann da hat wenig begehrt [Dabey hat es doch keine G. .. [Vesir:] hält' ich's.. gewährt j E r . . verloren war Vt 17 Zustand des Ausgesetztseins: den Reizen weibl Schönheit, iZshg mit der Metaphorik der Liebessprache [Hatem:j Moschusduftend Lokkenschlangen, ] Augenwimpern reizumhangen, Tausendfällige G.! VIII 11

Gedicht 1 als poet Gattung: (meist kürzere) Dichtung in gebundener Form, mündl (auch mit Betonung des tyr, sangbaren Elements) öd schritt!, gedruckt, meist im Hinblick auf einen Adressaten (Individuum öd Publikum): in Zusammenstellung mit Feuer u Liebe, als zur Offenbarung drängende dämonungeheure Macht Was ist schwer zu verbergen? Das Feuer! Denn bey Tage verräth's der Rauch, j Bcy Nacht die Flamme, das Ungeheuer, j Ferner ist schwer zu verbergen auch | Die Liebe.. [ Sie doch gar leicht aus den Augen schlägt. ] Am schwersten zu bergen ist ein G., | Man stellt es untern Scheffel nicht, j Hat es der Dichter.. gesungen, j So ist er ganz davon durchdrungen.. ] Will er die ganze Welt soll's lieben, j Er liest es jedem früh und laut, | Ob es uns quält, ob es erbaut1' l 6 im Hinblick auf den Inhalt: von der orthodoxen Lehre widersprechenden Versen Der Mufti las des Misri G-e.. | U n d . , warf sie in die Flammen, | Das schöngeschriebne Buch es ging zu nichte*' tl 5 Liebesgedichte Und tausend liebliche G-e | Auf Seidenblatt von Samarkand VIII 14 im Titel Versammlung [ deutscher G-e mit stetem Bezug auf den [ Di van j des persischen Saengers.. (Hafis DivTit Var 3 ' [West-Oestlicher Di van oder Versammlung deutscher G-e [ in stetem Bezug auf den Orient weilre Var41] 2 Erdichtung, Fabelei, Gerede der W e m . . daß er vor den Engeln geschaffen sey \ 1st vielleicht auch kein G. [X 3 Syn zu 1 Lied Lisdchen, Reim vgl Brustgesang Dichterwort Dichterzüge Dichtung Gesang Poesie Sang Tonund Silbengekräusel Syn zu 2 Hirngespinst vgl Irrtum Lüge Wahn

gefährden einer Gefahr aussetzen, in einen bedrohlichen, beängstigenden Zustand versetzen: in der Gefangenschaftsmetaphorik im Hinblick auf die Einschränkung der Seele durch den Körper u beider durch äußere Bedingungen [Hatem:) der Leib ein K e r k e r . . | Die Seele hat man hinein betrogen, Da hat sie nicht freye Ellebogen.. j Schnürt man den Kerker selbst in Ketten, Da ist das Liebchen doppelt gefährdet IX 6 Syn bedrohen gefährlich gefahrbringend, bedrohlich: von Wesen Blick eines schönen Mädchens, im gegensätzl Vergl mit der Wirkung von Mineralien Soll ich von Smaragden reden.. die Farbe Grün und augerquicklich.. Schmerz und Narbe j Zu befürchten nah dabcy.. ] „So g. ist dein Wesen j Als erquicklich der Smaragd." ilt 7 (So g. deine j Biic[ke] j Als erquicklich der Schmaragd Vac1'] Syn bedrohlich fährlich vgl übeltätig verderblich 1} vglT! berücken J?] gefährlich deine Btic{kcJ Gruutach, GOETHE 14 15. 1952153, 335; ferner Sa erquicklich ist dein Wesen j Wie g. der Schmar[agd] ebd 336

1) Qu vgl indoctum doctumquc fuga! recitator accrbus; | Quem vcro arripuil, tenet occidiiqüe legendo, ] Nun mtssura cuicm nist plena cruoris hirudo Horaz n 3. Ep. Ad Pisone$ (De arsepoelica über) 470ff 2} Qu Misri. . kam wegen seiner Gedichte und anderer Äußerungen in den Verdacht, als sei er kein ächter Muselmann.

Gefährte Geselle, Schicksalsgenosse: in legendärem Zshg Sechs Begünstigte des Hofes j Fliehen. . Die. z a r t e n . . Knaben [Nimmt ein Schäfer auf, verbirgt sic, | Und sich selbst in Felsenhöhle.. [Wachen endlich auf die K n a b e n , . 'Sich und

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gefallen — gegen den G-n hat er [Jamblika, der älteste] die Persönlichkeit bestätigt1' XII 10 ständiger Begleiter: Metapher für den Schatten Schwarzer Schatten ist über dem Staub der Geliebten G.; j Ich machte mich zum Staube, aber der Schatten ging über mich hin!) 6,286 Syn Freund Genösse Geselle

Und dieses Wenige, wie lange, j Giebt mir g. schon die Welt! Vllt 14 anknüpfend an die Legende, in metaphor Zshg Und in einer Moschus-Wolke i Hüte Gabriel die Glieder | Des Ermüdeten [Dichters] g. X I M 1 -» selbstSyn freundlich vgt anmutig bereit charmant erbötig gern liebenswürdig reizend willig

1) Ou vgl my companions.. the companions of the cave Rich, Seven sleepers, Fundgr 3,378u3BO 2) Qu Es ist ein schwarzer Schatten, der meiner schlanken Geliebten Gefährde nicht ist. | Vor Begierde bin ich zu Erde geworden, und sie ist doch mem Staub nicht.. (Konjektur hierzu:] Welches iss der Schatten, der sich von meiner schlanken Geliebten nicht trennt! \ Ich bin vor Treue zu Erde geworden, sie aber ist doch mein Staub nicht Diez, Denkw 1,255 Selim l. Es ist ein schwarzer Schatten, welcher der Gefährte meiner Geliebten ist. j Vor Begierde bin ich zu Erde geworden, und sie ist mein Staub Diez, Denkw 2,6201 Unfug u Betrug (nach Cnsbert), weitere Versionen ebd ff; vgl KMommsen, GuDiez 251 ff

gefangenhalten jdn (gegen seinen Willen) festhalten, der Freiheit berauben, fesseln; In der Gefangenschafts- u Zaubermetaphorik der Liebessprache {Hatem:] Locken! haltet mich gefangen j In dem Kreise des Gesichts! j Euch geliebten braunen Schlangen ] Zu erwiederrt hab' ich nichts VIII 20 [Haltet ihr [?] mich noch Gefangen Schmückt {?] das [him]mlische Gesich[t] u Locken haftet mich gefangen, [ In dem Kercker des Gesichtfs] Var] Syn Band (in B-en

halten) fessein festhalten, halten Kette (in K-n schnüren) sperren umfangen (u, bleiben) vgl aufhalten beschränken einschließen fangen verfangen zurückhalten

gefallen 1 Wohlgefallen, behagen, zusagen a ,etw, jd gefällt (jüm)', ,jdm gefällt etw zu tun': von Dingen, Abstrakten, von Tätigkeit auch iSv gern tun, tun wollen So lang' man nüchtern ist [ Gefällt das Schlechte, j Wie man getrunken hat | Weiß man das Rechte IX 5 Hin t .iedchen, das gefällt und n ü t z t . . | Und Blumen sing' i c h . . Von Ihrem Schawl herunter.. Blum' und Früchte weiß ich e u c h . , aufzutischen .. Moralien1' l 5 Nur wenig ist's was ich verlange, j Weil eben alles mir gefällt V I f l 14 In deine [Hafts'] Reimart hoff ich mich zu finden, | Das Wiederholen soll mir auch g. II 7 Mir gefällt zu eonversiren [ Mit Gescheiten, mit Tyrannen V 4 von Personen IS einer Sympathie, Neigung. die erweckt wird Aber Hatem! deine B l i c k e . , sagen: Die gefällt mir, [ Wie mir sonst nichts mag g. . . des Blickes [ Ewge Rede: Die gefällt mir j Wie mir sonst nichts mag g. Vltl 9 [Blumen- u Zeichen Wechsel zw Liebenden] Curallen Kannst mir g. 7,126,3 [Hatem zu den Mädchen üb Suleika:] sie singt mir zu g., j Und ihr singt und liebt nur euch VIII 19 negiert {Dichter;] Mir will nicht die Welt g., [Nicht der Schein, der Duft der Rose, [ Nicht der Sang der Nachtigallen tX 13 (zugl) mit graduellen Zusätzen: ,am schlechtesten g.'ein Zeichen [Kreuz als Anhänger]., das, unter allen]Den Abraxas seinesgleichen, i Mir am schlechtsten will g. 6,288 ,nichi minder g,' iSv genauso behagen So g. schöne Gärten, | Blum und Frucht und hübsche Kinder, | Die uns allen hier gefielen, j Auch verjüngtem Geist nicht minder XII 9 b .sich etw g. lassen': von Gott, iSv gnädig ansehen, annehmen; in der Hausmetaphorik mBez auf das Werk des Dichters Herr' laß dir g. Dieses kleine Haus VI 13 c ,sich in etw g.': sich gern in etw ergehen, mit dem Nebensinn der Selbstgefälligkeit; iZshg mit islam u myth-poet Paradiesvorstel/ungen Alle [Hurisj sind wie alle licht und klar; [ Hast du Eine dir an's Herz genommen; [ Herrinn, Freundinn ist sie deiner Schaar. Doch die allertrefflichste gefällt sich j Keineswegs in solchen Herrlichkeiten, [ Heiter, neidlos, redlich unterhält dich [ Von den mannigfaltigen andrer Trefflichkeiten XII 2 2 belieben, mBez auf Gott; ,jdm gefällt etw zu tun' daß es Gott g. [ Mahomet zu gönnen Schutz und Glück!! V 1 Sa Eh es Allah nicht gefällt Uns aufs neue zu vereinen V I I I 30 —» wohlSyn belieben zu Ja behagen Wohlgefallen vgl mißfallen

Gefecht im Ausmaß beschränkte Kriegs- od Kampfhandlung; in der Fiktion eines Karawanenzuges im Beduinenmilieu In schauerlichen Nächten, ] Bedrohet von G-en1' V 1 Syn Schlacht Strauß vgl kämpfen (K.) Krieg streiten (S.) 1) Oil vgl Edel und groß sind die Thaten unserer Helden.. sie sind unsere Anführer im Krieg.. von seinem Muth im Kriege·.. Nach.. Schilderungen von Schlachten und einzelnen Gefechten . . Irn Gewühl des Gefechts., all* die Gefechte Hartmann, Pfe/aefert [Moatlakatl 141 45 59 209

Gefieder Federkleiö; metonym für Vogel, in metaphor Zshg für Mannigfaltigkeit, höhere Geistigkeit u Reichtum an Tönen in den Chiffernbriefen nach Hammers Hafis-Übs Die Chiffer.. j Ist es,. l Von buntesten G-n | Der Himmel übersä't Vtlt 37 vgl Flügel Pfauenfeder Schwinge Vogel Gefilde flache Gegend, Felder; Metapher iZshg mit der Vorstellung einer besonderen poet Welt die Welt der Dichter, j Auf bunten, hellen oder silbergrauen j G-n, Tag und Nacht, erglänzen Lichter Vllt 41 —» VatertandsSyn Feld Flur vgl Bezirk Gau Gelände Land Revier Gefühl prägnant als Daseinsempfindung u -bewuetsein; idVbdg ,G. und Blick', Ausdruck inneren u sinnenhaften Lebens; iZshg mit einem Weltschöpfongsmyihos die Elemente [ Scheidend auseinander fliehn,. j Gott.. erschuf.. Morgenröthe.. | Und nun konnte wieder lieben} Was erst auseinander f i e l . . [ Sucht sich was sich angehört, [ Und zu ungemeßnem Leben [Ist G. und Blick gekehrt VIII 35 mit Angabe des Gefühls-, Bewußtseinsinhalts (Liebe, Leben, Gegenwart) [Suleika zum Westwind:] Sag i h m . . [ Seine Liebe sey mein Leben, Freudiges G. von beyden [ Wird mir seine Nähe geben VIII 34 (M) die Liebe.. | Den geretteten Schatz,. Theilt 1 i c h . . ] Zwischen Suleika und Saki.. ] Den Glauben hab1 ich wieder! An ihre Liebe den Glauben; ] Er, im Becher, gewährt mir Herrliches G, der Gegenwart; j Was will da die Hoffnung! 11 IX 14 -* SelbstSyn Fühlung vgl Selbstempfinden Selbstgefühl 1} Interpretation: Während die meisten Kommentatoren unter ,Er: den Schenken verstehen, denkt Loeper, Div 182 an den Glauben, derdurcri den Wein vermitteK wird. Zum Motiv des Genusses der Gegenwart vgl s v Gegenwart Anrn 2

1) Qu des Poerncs, qui etoient plus excellens que les Livres et !es Pandectei des Nations d'alentour Chardtn, Voyages (Amsterdam 1735) 3,259; vgl Aut prodcsse volunt aut deieetare poctac Horaz 113. Ep. Ad Pisones [Ds arte poetica über] 333. Hierzu auch EBahr, Die Ironie im Spätwerk Goethes, 1972,S3f 2) Qu Wen esärgcrt, daß Gott dem Mohamcd Schutz und Hülfe angcdeihen laßt Oelsner. Mo named 217 irnsh Sure 22)

gegen 1 wider, iS einer Gegenwehr Hafis auch und Ulrich Hütten ] Mußten ganz bestimmt sich rüsten ] G, braun' und blaue Kutten V 4 Wandrer! — G. solche Noth j Wölkest du dich sträuben? V 9 Wie die Schlange Gift haucht, l G. die kein Zauber gilt 1 ' 7,12,20 2 gegenüber.

gefällig Gefallen erweisend, bereitwillig; von unperson! od Überpersönl Mächten Nur wenig ist's was ich verlange.. j

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Gegend — Geheimnis in Bezug auf Jan Und so haltet's auch ihr Hohen G. Gott wie der Geringe [gegen euch] IV 20 Suleika..) G, Jussuph ganz Begierde XII 3 3 verglichen mit, gemessen an jdm [Hurir] Die hatten vorher eine Favorite, | G. uns waren's garstige Dinger XII 6 4 als Äquivalent, Gegenwert für eiw G. dies[e] Braunen Schlang[en] | Zu erwiedern Hab ich nichts VIII 20 Var [Euch geliebten braunen Schlangen Zu erwiedern hab 1 ich nichts2' Text] -» da1} Qu v i . . venenum cxhalat scrpens, contra quem nit valct incan· tatio = So wie die Schlange Gift aushauchet. Die Schlange, die kein Zauber händigt Freylag, Carmen arabicum I8u21 2) Interpretation: s v erwidern Anm 1

Gegend Umgebung, umliegendes Gelände, Landschaft, die von einem bestimmten Standen aus sichtbar wird: Metapher für die Welt, als Gegenstand menscht Erkenntnis, iZshg mit der Hausmetaphorik Soll ich dir die G. zeigen, Mußt du erst das Dach besteigen" VI 11 vgl Bezirk Gau Gelände Land Revier

gegenwärtig auch subst a iSv jetzt, zur Zeit Denn ich möchte.. [ Trineken den Eilfer j Wenn er alt ist, denn g. [ Ist er allzurasch und jung 53,35 b .das G-e': Gegenwart; iZshg mit dem Motiv der Verschmelzung von Vergangenheit u Gegenwart'11, im Gefühl der Unvergänglichkeit der immer sich erneuernden Natur Im G-en Vergangnes, j Ros' und Lilie morgen t ha u l ich Blüht im Garten meiner N ä h e . , Und da duftets wie vor Alters, l Da wir noch von Liebe litten.. Nun die Wälder ewig sprossen [ So ermuthigt euch mit diesen, Was ihr sonst für euch genossen j Läßt in Ändern sich genießen.. [ Nun in allen Lebensreihen j Müsset ihr genießen können. |Und mit diesem Lied und Wendung!Sind wir wieder bei Hafisen | Denn es ziemt des Tags Vollendung Mit Genießern zu genießen t 12 [vgl Erinnerung WiesbReg 22] -^Allgegenwärtige Syn zu a Augenblick (diesen A.) heute jetzt vgi nun Syn zu ü Gegenwart 1) Parallele Empfindung der Vergangenheit und Gegenwart in Eins 28,284 Dicht, u Watvh. 14

Gegner (persönl) Feind, Widersacher; bes au! geistigem Gebiet, Figur auch bei Hafts11 Übermacht und G. WiesbReg 41 zu V 4 [vgl Hafis.. und Ulrich Hütten Mußten. , sich rüsten | Gegen.. Kutten .. j „Aber nenn* uns doch die Feinde!" Kontext] Syn Feind

1) Qu u Interpretation: s v Dach Anm 1

gegenseitig wechselseitig, im Verhältnis gegen einander Und wo sich die Völker trennen | G. im Verachten, [ Keins von beyden wird bekennen ] Daß sie nach demselben trachten V 2

1) vgl s v Feind Anm 2

Gegenwart a Dasein u Daseinswirkung: Anwesenheit Daß ich mir bewußt sey [Darauf kommt es überall an. (Und so erfreu ich mich [ Auch deiner G. [ Du allerliebster j Obgleich betrunken IX 11 Wesen u Wirken von Gott; in pantheist Zusammenschau von AI! u Gott [Schenke zum Dichter;] So hab ich endlieh von dir erharrt: ] In allen Elementen Gottes G. IX 20 b zeitbezogen: daseinserfüllter Augenblick Drück' ich wieder dich ans Herz!.. j Ja du bist es L , ] Eingedenk vergangner Leiden | Schaudr' ich vor der G. VIII 35 Reiche froh den Pfennig hin, | Häufe nicht ein GoldVermachtniß, j Eile freudig vorzuziehn G. vor dem Gedächtniß 1) IV 5 Genuß des Augenblicks, eines der Hauptmotive auch be: Haft's2' die Liebe.. Den geretteten Schatz Für ewig zu sichern Theilt' ich i h n . . j Zwischen Suleika und Saki,. | Den Glauben hab' ich wieder! | An ihre Liebe den Glauben; j Er, im Becher, gewährt mir l Herrliches Gefühl der G,; Was will da die Hoffnung!" IX 14 Sollt 1 einmal durch Erfurt fahren, Das ich sonst so oft durchschritten.. | Wenn, mich Alten, alte Frauen., gegrüßet, [ Glaubt' ich Jugendzeit zu schauen., j Und so wollen wir beständig, [ Wettzueifern mit Hafisen, [ Uns der G. erfreuen, [ Das Vergangne mitgenießen 4 ' 6,278 vgl zu a Dasein Syn zu b Augenblick gegenwärtig (G-es) Stunde Tag (heutiger T., T, des T-s) vgi heute ]etzt 1) Ou [l y a plus de mciitc ä donncr une draetime de sä propre main, Cju'ä en lassser cent apres sä mort Silv. de Sacy, Ferid-eätiin Attar, Pend-Wame/i-UJS, Fundgr 2,459 Interpretation: Auch beim Geben kommt es auf den rechten Augenblick an, auf Hilfe zur rechten Zeit, von Mensch zu Mensch 2) Qu vgi Auf! genieße der Zeit Hafis 1,7; Die Zeit der Freude und des Weins., | Benutze die Uciegenheit ebd 1,25; Jede fröhliche Zeit, die dir sich bietet, ergreife ebd 1,97: llzl da der Wein aus Fäßern strömt, [Die Rose ihren Schleier lüftet, l Ergreife die Gelegenheit ebd i,247; Itzt sind die Tage der Lust, \ Genieß, genieß! ebd 1,335; Weit du noch auf der Erde bist, j Benutz' Gelegenheit ebd 1,403; Denket Freunde, der Zeh des Gcnußcs etxt 1,412; nichts verkostet hat | Vom Genuß des Lebens, | Welchem die Verheisung auf f Morgen ward gegeben ebd 1,427; Benutze die Gelegen-heil J Die Zeit der Lust und Jugend etxl2, f / i ; Schätze die Zeit nach ihrem Werlh, und benütz' sie nach Kräften, | Denn vom Leben gehört stets nur der Augenblick uns ebd 2,462; etrt 2,428f; Z,482; 2,564 3) Interpretation: Der Wem im nicht nur vergangene Sorgen u Zukunftshoftnungen vergessen - der jugendl Schenke schenkt im Becher such mit dem Gefühl der Zeitlosigkeit den Rausch der Jugend 4) Parallele: s v gegenwärtig b

geheim mehrt subst a nur dem Eingeweihten, Fühlenden, Wissenden bestimmt u verstand!: von einem symbol Phänomen Gingt) btloba. l Dieses Baum's Blatt.. Giebt g-en Sinn zu kosten, [ Wie's den Wissenden erbaut VIII 10 von nicht taut geäußertem, offen ausgesprochnem Gefübisinhalf einer Dichtung Doch du fühlst an meinen Liedern j Immer noch g-e Sorgen; jJussuphs Reize rnöcht' ich borgen (Deine Schönheit zu erwiedern VIII 17 mBez au} Schlüsseldichtung, Cniffernbriete, Zeichensprache G-stes1' III 15 Tit [vgl Offenbar Geheimniß WiesbReg 70] Geheimschrift. J Laßt euch, o Diplomaten! ! Recht angelegen seyn, ] Und eure Potentaten [ Berathet.. j G-er Chiffern Sendung (Beschäftige die Welt.. j Mir von der Herrinn süße ] Die Chiffer ist zur H a n d . , (Ist unbedingten Strebens [ G-e Doppelschrift 21 VIII 37 G-es, [ Ueber meines Liebchens Aeugeln | Stehn verwundert alle Leute, Ich, der Wissende, dagegen) Weiß recht gut was das bedeute,. sie sucht nur zu verkünden j Ihm die nächste süße Stunde ttt 14 Tit [Glücklich Geheimniß u Glückliches Geheimniß 3 ' Tit Var; vgl Liebchen Wiesb Reg 69 j b verborgen, verdeckt, dem Anblick entzogen Im G-en haltet eure Todten41 XI 1 Var [Nicht zu spät begrabet eure Todten weitre Var; Dem Lebendigen übergebt die Todten, | Selbst die Thierc deckt mit Schutt und Boden Text] c im Stiller) wirkend, dem menscht Auge nicht erkennbar; von Übermensch! göttl Kräften, in legendärem Zshg Denn die Sieben [Schläfer]., Gabriels g. Vermögen | Hat, gemäß dem Willen Gottes, | Sie dem Paradies geeignet XII 10 Syn heimlich still unsichtbar verbergen (verborgen) verstecken (versteckt) vgl bedeckers (bedeckt) leise ungeheuer verhehlen (verhehlt) 1) In diesem Ged hat G seine HeDevolIe Verehrung für Kaiserin Maria Ludovica unter manchen nur ihm seihst auflösbaren Bildern verborgen 2) Im ersten Beleg Anspielung auf den Wiener Kongreß, im weiteren Kontext u zweiten Beleg Bezug auf die Cniffernbriete, dti Z.4S2; Mach' mich betrunken und ohne Bewußtsein von allem, was vorgeht, \ Daß ich entdecke dir jedes Oeheimniß der Welt ebd 2,522 2) Ou U avoit.. prete l'orciilc pour dcrober leur paroles.. que leur secret fut parvenu a sä cormoissance Pisani, 12. Uakame des Hariri, Übs, Fundgr 2,$2t 3) Qu vgl Sieh die Geheimniße des frommen, ey! j Wie hat denselben denn | Dir Wirth gehört' Hafis 1,352; Ich sagte zu dem Wirthe, j Wo ist der Weg fies Hciäes? Er nahm ein Glas, und sagte: \ Geheimnisse bewahre! eöd 2,302: Heimliche s wird kund durch Trunk ne, l Die Geheimniß' nicht bewahren ebd 2,487 4) vgl Kontext s v geheim a, letztes Zsi: im Taschenbuch für Darrjen auf das Jahf 1817 Glückliches G. (wohl Riemers Umbildung), vgl Maier, Komm 157 5) auch sonst häufig bei G in versch Nuancisrung 6) vgl geheim Anm 1 7) Interpretation u Parallelen: s v offenbar Anm 3

Geheimschrift chiffrierte schriftl Mitteilung, Code, in Parallelisierung polit Chiffrierung u der Chiffernbriefe zweier Liebender, die in den Worten des Dichters (Hafis) eigne Gefühle spiegeln G. [ Laßt euch, o Diplomaten! [ Recht angelegen seyn.. j Geheimer Chiffern Sendung j Beschäftige die Welt.. j Mir von der Herrinn süße j Die Chiffer ist zur Hand.. [ I s t unbedingten Strebens | Geheime Doppelschrift* 1 VIM 37 Syn Chiffer Doppelschrift

t) Parallele die "Wege., durch die ich immer und immer 7.u ihr und von ihr zu gehn. opfrc die köstliche Zeil 1,233 RömEleg l 2} Sch[esn?] Middell, Div 302 3) Qu II s'en va Chardin, Voyages (Amsterdam 1735) 2,7 (Zit Saaüi); vgl muß er ins schwaitzc HauS Saadi, Rosental (Otear 1696) Vorrede 4) Qu Das sicherste ist.. Hammer, Hafis t.XXXlV

t) vgl Interpretation s v Doppe/schrift Anm T

[-geheuer] s Ungeheuer

gehen überwiegend -hn; auch subst 1 /Gz kommen öd bleiben & sich zu jdm öd an einen Ort begeben, mit ausgedrückter öd zu ergänzender Richtungsangabe; meist in Aufforderung [Harem:} Von Suleika zu Suleika jlst mein Kommen

gehorchen sich jds Willen unterwerfen, jds Geboten Folge leisten, in Gegenüberstellung zu ,gebieten' Dir sollten Timurs Reiche dienen, | G. sein gebietend Heer VIII 14 Syn folgen gehorsam (sich g. zeigen) vgl dienen 146

gehören — geistig Gern sein Ich gerettet sähe, | So dadroben wie hienieden. | Und mein liebes Ich bedürfte j Mancherley Bequemlichkeiten. . [ Sa gefallen schöne Gärten, j Bium und Frucht und hübsche Kinder.. [Auch verjüngtem G. nicht minder 41 XII9 2 in der Dichtung der geistige, lebendige, unsterbl Gehalt: illz Wort, beide personifiziert als Bräutigam u Braut Sey das Wort die Braut genannt, [ Bräutigam der G.; | Diese Hochzeit hat gekannt Wer Hafisen preist51 II Motto iGz.hohlen Maske' der Form Zttgemessne Rhythmen . j Hohle Masken ohne G. und S i n n . . | Jener todten Form II 7 Var [Biut Text] im .Irdischen', im gegensländl Inhalt symbol zum Ausdruck kommend u des Zeitliche überdauernd Ob ich Ird'schcs denk* und sinne | Das gereicht zu höherem Gewinne. | Mit dem Staube nicht der G. zerstoben [ Dringet, in sich selbst gedrängt, nach oben l 4 [vgl irdisch Anm 3] 3 dämon Wesen; .verdammte G-er': mBez auf (personifizierten) Winter u TimuT [Winter:] Bist du der verdammten G-er j Einer, wohl! ich bin der andre. | Du bist Greis, ich auch., Mars! Du bist's! ich bin Saturnus, j Uebelthätigc Gestirne, | Im Verein die Schrecklichsten 6 ' VII 1 in metaphor Periphrase: ,die G-er des Schlafs schlürfen' iSv schlafen, schlaftrunken sein Sie [die Feinde] schlürften die Geister des Schlafes, j Aber wie sie mit den Köpfen nickten, | Schlugen wir sie^' 7,14,17 in Zusammenrückung, übergehend zum Kompos , Geistes Flug und Lauf: Metapher, verbunden mit der Mythologisierung von Gedichten zu geflügelten Wesen (gleich dem Flügelpferd), die nach Unsterblichkeit streben: tZshg mit mythpoet Paradiesvorstellurtgen [Dichter zur Huri:] Was auch in irdischer Luft und Art i Für Töne lauten ] Die wollen alle herauf. ] Viele verklingen., j Andre, mit G-es Flug und Lauf, [Wie das Flügel-Pferd des Propheten, [Steigen empor und flöten j Draußen an dem Thor8' XII 5 ->· begeistern vgl zu 1 Blut Brust Busen Gedanke Haupt Herz Idee innere (I.) Kopf Leben Mark (M. des Lebens) Mut Seelchen Seele Sinn tief (T-ste) zu 2 Blut Idee Sinn zu 3 Eblis Fliegengott Nachtgespenst Teufel

gehören 1 jdm zugehöreri, jdm zugedacht, für jdn bestimmt sein Und Blumen sing' ich ungestört j Von Ihrem Schawl herunter, (Sie weiß recht wohl was Ihr gehört | Und bleibt mir hold und munter l 5 [Var s 2] 2 reft: sich ziemen, schicken Und Blumen sing ich ungestorftj j Von meines Liebchen[s] Schawle j Vorn {?] reizend {?] wie es sich gehört | Dahinter auch Muralen Vac] —» an- zuvg! zu 1 angehören besitzen zugehören Syn zu 2 gebühren ziemen gehorsam folgsam; von Tieren, iZshg mit isiam ParadiesVorstellungen [Huri zürn Dichter üb das Paradies:] Die Thiere weißt du sind nicht ausgeschlossen, Die sich g., die sich treu erzeigt1' XII 6 vgl brav fügsam zu ,sich gehorsam erzeigen' folgen gehorchen 1) Ou vg/lhal the ass of the prophet Jesus, the wolf of Joseph, and the dog of the companions of the cave, will be admitted into paradise on the day of resurrection Rich, Seven sleepers, Fundgr 3,380: die Katze.. von ihren Propheten sehr gelicbel sie giauben auch | daß die Katze mit ins Paradiß kommen werde Saadi, Baumgsrten (Clear 1S96) 56

Geier Aasvogel Da lachten die Hyänen j Bei'm Tode der Hudseiliten.. Wölfe, | Denen glänzte das Angesicht,. j Die edelsten G. flogen daher, Sie schritten von Leiche /u Leiche, ] Und von dem reichlich bereiteten Mahle | Nicht in die Höhe konnten sie steigen1' 7,16,17 1J Qu Et generosae auium volitabant = Es flatterten die Edelsten der Vögel dort Freytag, Carmen arabicum 20u2S

Geist 1 als lebendige u belebende Kraft im Innern des Menschen, bes Denk- u Vorstellungsvermögen, aber auch Seele u Gemüt einschließend, selten i Uz Herz: im Schöpfungsmythos noch anknüpfend an die alte Vorstellung der Hauchseeie Erschaffen und Beieben, j Hans A d a m . , ein Erdenklos, j Den Gott zum Menschen machte.. Die EIohim zur Nas' hinein | Den besten G. ihm bliesen. Nun schien er schon was mehr zu seyn, | Denn er fing an zu niesen*' l 8 Regt ein Neugeborner fromme Hände, [ Daß man ihn sogleich zur Sonoe wende! Tauche Leib und G. im Feuerbade XI 1 Nun öffnet sich die Stirne klar Dein Herz damit zu glätten, | Vernimmst ein Lied so froh und wahr [ Den G. darin zu betten tl 10 Morgendämmrung wandte sich in's Helle, | Herz und G. auf einmal wurden froh 7,104,15 als Quintessenz des Lebens, der Liebe [Suleika:] Denn das Leben ist die Liebe, j Und des Lebens Leben G. VIII 20 [Germl undSchanbah u. der König [beyde alt. [ Er beruft sich auf die liebende Augen. [Saadi. 5.18. | Sie auf den G. der lebendig macht 2 ' Plp] bes die schöpferische Einbildungs- u Gestaltungskraft des Dichters, gesteigert durch Liebe u Weingenuß, Motiv auch bei Malis Zugemeßne Rhythmen... Das Talent erfreut sich wohl darin; | Doch wie schnelle widern sie,, ] Selbst der Geist erscheint sich nicht erfreulich, j Wenn er nicht, auf neue Form bedacht, ] Jener todten Form ein Ende macht It 7 [Und der G. erfreut sich Var] Allein so bald ich dein gedenke, j Dehnt sich mein G. erobernd aus VIII 14 der Schenke., hofft auf deine [Hafis'] Lehren, [ Dich, wenn der Wein den G. erhebt, j Im höchsten Sinn zu hören 3 ' II 10 in Bewegung, auch vom Körper getrennt gedacht & sprengt den G. ins Ungewisse tl 2 [Hatem zu Suieika:] Mich vermählst du deinem Flusse, Der Terrasse, diesem Hayn, | Hier soll bis zum letzten Kusse Dir mein G. gewidmet seyn V I I I 8 [Dienerin zu Suleika:] Schau!,. j Glühen blühend alle Zweige.. | Doch dein G. ist allem fern VIII 36 [Sinn Var] ,verjüngter .'; iZshg mit dem Unsterblichkeitsmotiv, anknüpfend an Islam Paradiesvorstellungen Daß der Metisch.. |

1) Otj vgl Und Gott der Herr.. blies ihm ein den lebendigen Odem in seine Nase f. Mos. 2,7 2) Kontamination von Motiven aus der Geschichte von Medschnun u Lei/a nach Saaüi u aus der von Gemil u Schanbafi nach Herbelot: vgl Schanbah dont l'csprit efoit fort v i f . . lui repondit.. üuci merite ont reconnu en vous les peuples de ta lerre.. Ceiuy-ia seul est digne de l'eslime des hommes, qui a Tarne belle.. Le Khalifc surprit d'une repartie si [ihre. & si spirituelle, loiia i'esprit Je Schanbah Herhelot, Bibl orient 374 s v Gemil 3) Qu vgl Wenn der Wein vermehrt das Leben. | Macht dir auf Gcheimnißpforten Hafis 2,492; Bring" den Wein, der Seelen nähret, | Kranke Herzen stärkt wie Geister ebd 2,493; vgl s verheben Anm l 4) vgl Daß die Huris ihn im Paradiese, i Als verklärten Jüngling wohl empfangen II 4 5) Qu Keiner hat noch Gedanken | Wie Hafis entschleiert, |Seit die Locken der Wort braut [Sind gekräuselt worden. (Anm:) Die Braut des Worts, die Schönheit tier Rcctc.. Niemand hat noch, wie Hafis, den Schleier von den Wangen der Gedanken weggezogen, seitdem man die Spitzen der Locken der Bräute des Wortes gekämmt hat Hammer, HaiiS 1,3S7f. Die Verse auch als Motto auf dem Titelblatt Hafis 1 ul 6} Qu Quöd si una es c\ infernis animabus, equidem animarum altera sum Jones, Poes Asiat 176 7) Qu Sorpserunl Spiritus Somni = In vollen Zügen schlürften sie des Schlafes Hauch Frevtag, Carmen arabicum 19u23 8) Parallele daß Dichterwone l Um des Paradieses Pforte j Immer leise klopfend schweben, Sieh erbittend ew'ges Leben It.- Das Kampos .Geistesflug' z8 2,143 Ilmenau 74; 2,148 Gellerts Monument von Oeser 13

geistig geistreich, lebensvoll; iZsrtg mit /s/am myth-poet Paradiesvorstellungen [Huri:] wie die Gläubigen kamen.. | Da waren w i r . , j So liebenswürdig, so charmant.. Wir waren reizend, g., munter; j Die Moslems wollten wieder hinunter Xli 6 [g, munter Var1*] 1) Ms .neuer Div'(e) (Jotin) u Ausg l. H.: vgl der Sinn wie der monopodiscite Rhythmus des correspondirenden Verses fordern das Komma; geistig als Adverb wäre nichtssagend, als Adjektiv hat es den

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geizhaft — gelind(e) geläufig jrJm vertraut (als innerer Besitz, Erfahrung) Ein Tulbend ist's der unsern Kaiser sehmucket.. [ Und diesen hier, ganz rein und silberstreifig, ] Umwinde Liebchen um die Stirn umher. [Was ist denn Hoheit? Mir ist sie g,! [Du schaust mich an, ich bin so groß als Er1' VIII 13

jetzt veralteten S i n n . . „geistreich", „lebensvoll".. Hier spicf! aber auch die Bedeutung „geistartig" hinein Burdach WA6.447

geizhaft subst mask für: geizig^, karg im Geben; ,G-er' iGz Freigebigen Freygebiger wird betrogen, j G-er ausgesogen IV 19 Syn karg vgi neidisch

1) vg/qu'it sort roi, mais qu'il me porte envie! |J'ai votre coeur, je suis plus roi que Sui Voltaire. La Pucelte Ch. l 76f. Interpretationen s StAtkins, Euphor 5ft 1965, 190!: auch Rycrmer, Div 5? f

1} seltenes Wort, vielleicht hier aus Gründen ties Wohlklangs dem üblichen Ausdruck vorgezogen. DWb bringt nur diesen Beleg, s vgeizhaftig einen Beleg aus Olearius, Rosental gekehrt [•gekose]

Geld im weiteren Sinne Reichtum, Vermögen G. und Ehre hätte man Gern allein zur Spende V 5 vgl Gold Goldstück Pfennig Reichtum Schatz

s kehren s Ostgetos

I-gekräuset]

Gelegenheit 1 begünstigender Umstand, einschließend auch den günstigen Augenblick: in Abwandlung des Sprichworts, personifiziert [Hatern:] Nicht G. macht Diebe, Sie ist selbst der größte Dieb, j Denn sie stahl den Rest der Liebe.. j Dir hat sie ihn übergeben.. j | [Suleika;] Hochbeglückt in deiner Liebe j Scheit ich nicht G., [Ward sie auch an dir zum Diebe Wie mich solch ein Raub erfreut! 11 VIII 4 u Vfll 5 (M) 2 Anlaß, Veranlassung; idVbdg ,G. geben', auch mitpers Subj Eh es Allah nicht gefällt ] U n s . . zu vereinen, | Giebt mir Sonne, Mond und Welt | Nur G. zum Weinen V I I I 30 So gab einst Saba's Königin j G. zum höchsten Sinn [durch Geschenk einer goldnen Vase, deren Beschädigung Salomo zu einem weisen Ausspruch veranlaßt] 6,304 Syn zu 1 Augenblick

s Silbengekräusel Tongekräusel

Gelächter lautes (vielstimmiges) Lachen; hier: Hohnlachen [verunglückte astrolog Prophezeiung Enweris] Und nun erhebt sich das gross! te] Gelächt}er] | Alle der Ster[n]kunst Verächter]., l Spotten" 6.472 Rp 8 1) Qu F.nweri, der sich hiedurch lächerlich gemacht Hammer, GeschFtedskPers 89

Gelände Land, Gegend im weitesten Sinne Gottes ist der Orient.. der Occident! | Nord- und südliches G. j Ruht im Frieden seiner Hände i 4 [Auch den Norden wie den Süden j Hat sein Auge nie gemieden Var] Syn Bezirk Gau Land vgl Gefilde Gegend Revier

1) vgt Gelegenheit macht Verhältnisse, wie sie Diebe macht £0,53 Watilverw. l 4; Personifizierung auch 1,237 RömEteg t 4. Zum Sprichwort u seinen verschiedenen Abwandlungen vgl Wander, Sprichw-Lex l, 1528t u Lipperheide, Spruchwörterbuclt, f 962, £76

Gelänge sich in die Länge erstreckende Fläche^ [Dichter zum Schenken:] die Aurora., sie kommt!.. [ Ueber Blumenfelds G.! tX 19

{•gelehrt]

1} vgl L von Flurstücken gewisser art, in Thüringen. - aus thüringischer rede dann bei Göshe DWb 4,1,2,2353; Das Gelänge.. in der Landwirtschaft, ein jedes Stück Feldes von beträchtlicher Lange. In engerer Bedeutung wird ein Stück Acker von unbestimmter Länge, welches aber vier Ruthen breit ist, ein Gelänge genannt Adslung12,522; langes Grundstück Heriel, Thür. Sprachschatz 153

s hochgelehrt Wortgelehrte

Geleit Begleitung u Leitung: in der Wegmetaphorik: für geistige Anregung u künstlerisches Vorbild, im Hinblick au! Hafts u seine Gedichte So trägt uns freundlich dein G. j Durchs rauhe, milde Leben' 1 II 10 idWdg ,sich selbst das G. geben' i$v seinen Weg allein finden, von der Personifikation des Herzens Bist du von deiner Geliebten getrennt.. | Das Herz durch alle Wüste rennt, j Es giebt sich überall selbst das G., j Für Liebende ist Bagdad nicht weit2' VIII 21

gelangen ,g. zu etw': etw (einen Zustand) erreichen Ein Bösewicht gelangt zu keiner Größe1' iV 2 Syn erlangen erreichen 1) un homrne d'un mauvais caractere ne parvicndra point a la grandeur Silv. ; Wenn also auch du emen vorteilhaften Ort gefunden: so such nicht, dich wieder davon zu entfernen sondern verbleib daselbst beständig., hüte dich.. unzcitigc Habsucht zu hegen ebd 425. Der von KMommssn, GuDiez )24tf nachgewiesene biograph Bezug auf August v. G. u seine damaligen Lebensumstände in Weim (Zurücksetzung bei Beförderung) bestimmt die Bedeutung näher in Richtung suf: vertrauend auf eignen Wert, ohne ehrgeiziges Streben, zukünftiger Anerkennung getrost entgegensehenti.

s lieben

gelind(e) sanft, mild, schonend, behutsam: in Berührung u Behandlung Ein Werkzeug ist es [Kamm].. | Zum treusten Dienste gar gelind erbötig 6,297 im geistigen Bereich, von der Wahrheit (/Gz herb, bitter), wohl auch im Hinblick auf fruchtbare, heilsame Wirkung „Warum ist Wahrheit fern und w e i t ? . . " . , j Wenn man zur rechten Zeit verstünde; j So wäre Wahrheit nah und breit, ] Und wäre lieblich und gelinde1' VI 9 Syn mild sanft zart vgl leise süß 1) Qu vgl Wer ist weise und klug unter euch? Der erzeige mit seinem guten Wandel seine Werke in der Sanftmut uTid Weisheit.

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gelingen — Gemeingut Habt ihr aber biitern Neid und Zank in eurem Herzen, so.. lüget nicht wider die Wahrheit,, Die Weisheit aber von oben her ist aufs erste keusch, danach fricdsam, gelinde., voll Barmherzigkeit und guter Früchte Jac. 3,13fu17; Die Gelehrten der Welt haben gesagt: Wahrheit ist bitter Diez, Denkw 2,237 Kjaiibi Rumi, Spiegel d Länder

gelüsten ,/tfm (jdn) g.': jdrn Anreiz, Lust, Appetit geben [Schenke:] ein Schwänchen j Wie's dem satten Gast gelüstet IX 15 [auch satten Gast Var] vgl begehren lieben mögen (gern m.) verlangen wollen wünschen Gemahlin Ehefrau, Gattin Die vier schoensten Weibe[r] | A h i a . . i Maria | Cadisga G. [ Fatime Tochter) Mahoms 1 ' XII 3 Plp = Qu-Exzerpt [Mahom's Gattinn auch! Text] Syn Frau Gattin Gespiel (ehliches G.) traut (T-e)

gelingen auch subst im Hinblick auf das Erreichen angestrebter Ziele: in Dichten Dasein, in der Liebe Die schön geschriebenen.. Belächeltest du | Die anmaßliehen Blätter, | Verziehst mein Prahlen Von deiner Lieb' und meinem j Durch dich glücklichen G. Vtll 16 [Dichter:] Mit den Besten stets zusammen [ Wirkt ich, bis es mir gelang Daß mein Nähme' in Liebesflammen j Von dem schönsten Herzen prangt XII 4 Var [Trefflichsten zusammen.. bis ich mir erlangt.. mein Nam".. den schönsten Herzen Text] in Glauben u Wirken, im Hinblick auf Monammeds Erfolg als Retigionsstilter muß das Recht scheinen [ Was auch Mahomet gelungen; j Nur durch den Begriff des Einen [ Hat er alle Welt bezwungen 6,289 Syn ktecken vgl errangen erreichen gehen

1) Qu Ahia.. Miria.. Cadisga und Fathimc Mohammeds Gemahlinn und Tochter, werden von dtn Musulmänncrn für die vollkommensten Frauen gehalten Rehbinöer, Mohammed 35 gemäß in Übereinstimmung mit, in Ausführung von etw Gabriels geheim Vermögen j Hat, g. dem Willen Gottes, j Sie [Siebenschläfer] dem Paradies geeignet11 XU 10 Syn nach 1) Qu the Truth.. sent the holy angel of death, who received their souls Rich, Seven sleepers, Fundgr 3,380

[•gelitten] s wohlgelitten [-geloben] s angeloben gelten a Wen, Bedeutung ftafie/i daß ein Wort nicht einfach fin einer Bedeutung] gelte j Das müßte sich wohl von selbst verstehn. | Das Wort ist ein Fächer! Zwischen den Stäben [ Blicken ein Paar schöne Augen hervor It 9 .eines wie das andre g,' iSv einerlei Wert haben (u gelassen hingenommen werden) Wer befehlen kann wird loben j Und er wird auch wieder schelten, j Und das muß dir, treuer Diener, j Eines wie das andre g, ] Denn er lobt wohl das Geringe, j Schilt auch, wo er sollte loben IV 20 a Brauch sein Daß ich bezahle, j Um zu verführen, | Das gilt in Westen, j Das gilt in Osten S',115 c Gewalt haben, wirken, etw ausrichten; von magischen Mitteln, im Vergl Stumm schwitzt er [der Rächer] Gift a u s . , Wie die Schlange Gift haucht, | Gegen die kein Zauber gilt11 7,12,20 d ,g. für' iSv angesehen, erachtet, gehalten werden als Abraxas.. j Hier soll meist das Fratzenhafte.. j Für das allerhöchste g, t 2 e Ansehen, Wertschätzung genießen: ,was g.' Und das grobe Selbstempfinden | Haben Leute hart gescholten, [ Die am wenigsten verwinden, j Wenn die ändern was gegolten V 2 [Pflegen.. zu schelten.. Wen[n] die ändern auch was g. Var] ,g. unö nicht g." mit versch Bezug: Selbstachtung u Achtung der Guten besitzen bzw von den Schlechten gering geachtet werden Wie ich so ehrlich war [ Hab ich gefehlt, | Und h a b e . . | Mich durch gequält; [ Ich galt und galt auch nicht IV 10 f idVödg ,g. lassen 'K:jdn, etw anerkennen u in seiner Individualität, Lebens- öd Erscheinungsform, in seiner Stellung uneingeschränkt wirken lassen, auch aktiver: für sich selbst zur Richtschnur nehmen, selbst so handeln; stets in metaphorZshg Laßt mich nur auf meinem Sattel g.! | Bleibt in euren Hütten, euren Zeiten! l 3 Wer in mein Haus tritt der kann scheiten Was ich ließ viele Jahre g.; | Vor der Thür aber müßt' er passen | Wenn ich ihn nicht wollte g. lassen'' VM3 Das Gewesne wollte hassen j Solche rüstige neue Besen, j Diese dann nicht g. lassen [ Was sonst Besen war gewesen V 2 Orient und Occident.. [ Sinnig zwischen beiden Welten [Sich zu wiegen lass' ich g. 6,276 vgl zu a wert (w.setn) zu b Brauch (im B.sein) zu d heißen t) Gu serpens, contra quern nil vales incantatio = Die Schlange, die kein Zauber bändigt Freytag. Carmen arabicum !8u21 2) vgl Boucke 113 3) Interpretation: Wer den ändern nicht in seiner Eigenart akzeptiert, muß sich gefallen lassen, daß ihm Gleiches widerfährt.

gemein auch subst 1 gemeinschaftlich, gemeinsam Daß Araber an ihrem Theil | Die Weite froh durchziehen | Hat Allah zu g-ern Heil j Der Gnaden vier verliehen 1 ' ( S ,jdm g. sein': von gleicher Leöenseinstellung Hafis mir d i r , . l Will ich wetteifern! Lust und Pein Sey uns den Zwillingen g.! j Wie du zu lieben und zu trinken l Das soll mein Stolz, mein Leben seyn II 6 2 gewöhnlich, alltäglich: in der Feuermetaphorik, mBez auf das übliche Aufflackern letzter Kraft „ . . Wie aus dem Lebensplunder | Erwarbst du diesen Zunder?[Der Funken letzte G l u t e n . . zuermuthen."|Euch mög' es nicht bedünke In [ Es sey g-es Funkeln.. ] Ich war wie neu gebore n j) V 1 ,g-er Tag' iSv Alitag [Hafis:] Daß g-en Tages Schlechtniß [ Weder mich noch die berühret j Die Prophetenwort und Saamen | Schätzen II ,das G-e': stärker abgewertet gegenüber dem .Allgemeinen' das G-e lieb ich nicht, doch das Allgemeine 5 ' 7,284 Plp 1) Qu quc Di£u les [Arabesf avoit favorises de quatrc avarttagcs, cntre autres, par dessus les autres Peuplcs Chardin, Voyages (Amsterdam 1735)3.259 2) Interpretationen nicht.. ein schwächliches Aufglimmen letzter Schopfcrglut, wie man es sonst hei alten Leuten etwa wahrnimmt Ermatinger, Div I33;alitäglicri, auch geistlos, ohne Tendcni der Steigerung Tmru, HA2":582 3) Ou hat ein alter Philosoph.. auf die Frage, was er für das Beste hatte? die schone Antwort gegeben: was Gemein ist: denn Gemein und Gemein wird doch immer zweyerley bleiben Diez, Denkw 1, l$3 Buch dOghtiz Gemeinde a (Tisch-}Geseli$chaft; Metapher für die Menschheit Welch eine bunte G.I | An Gottes Tisch sitzen Freund und Feinde 1 ' VI 11 b Gesamtheit, Gemeinschaft als undifferenzierte Menge /Gz einzeln Genannten, Unterschiedenen die dummen Eingeengten,, die Halben, die Beschränkten . . [ „Aber nenn' uns doch die Feinde!" | Niemand soll sie unterscheiden: [ Denn ich hab' in der G. j Schon genug daran zu leiden V 4 vgl zu a Gemeine 1} Ou La face de la Terre cst la Nape de ses Creatures, | Et ä cette Table de largesse regarde-t-on l'Ami ou l'Enncrni [Anm:jOn recoil loul ie rnonde Chärdin, Voyages (Amsterdam 1735) 3,282; vgl s v Feind Anm 1 Gemeine für Gemeinde^, Religionsgemeinschaft; iZshg mit islam u myth-poet Paradiesvorsiellungen Jesus auch er darf da lehren [ Paradisischen G-n; j Wer wiil seinen Jüngern wehren ] Dass sie sagen wie sie's meynen XII 3 Plp vgl Gemeinde 1} beide Formen in zeitganöss Wbb als gebraucht verzeichnet Gemeingut gemeinsamer Besitz einer Gruppe; hier eines Stammes Nun [nach Vollzug der flache) ist der Wein wieder

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Gemil — genießen genial mBez auf das Genie in seinem jugendl, sich oft wild u toll gebärdenden Drang nach menscht u künstlerischer Selbstbefreiung u SelbstverwirMichung; von der Sicht des Alters als skeptisch wertendes Epitheton der Sturm- u Dranggeneration Du hast getollt zu deiner Zeit mit wilden j Dänionisch g-en jungen SchaarenJDann sachte schlössest du.. |Dich näher an die Weisen, Göttlich-Milden 6.2 3 [getobt AA Pfp 19]

erlaubt., | Auf Schwert und Spieß | Und auf's Pferd erstreckt' ich [Die Vergünstigung, [Das ist nun alles G.1'7,15, 30 1) Qu Licitum est v i n u m . . Licitum feci illud vsque ad gladios et hastas ei equos et illud licttum el res iuris promiscui = Erlaubt ist mir der Wein.. | Ja selbst dem Schwerdle und dein Spiesse ist er jetzt Erlaubt, auch dem schnellen Rosse, i Er ist erlaubt und nicht verbothen Freytag, Carmen arabicum 20u24f. G. schein! versucht zu haben, die im Lateinischen schwer verstand! Stelle, deren genaue Obs Freytag umgent, dahin zu deuten, daß die zweite Erlaubnis sich auf eine Vergünstigung zur gemeinsamen Beute bezieht.

Gemil

genieren etw stören, verderben; mBez auf angenehme Empfindung eine goldene Vase.. ein Knecht.. ] Stößt eine wüste Beule hinein; | Wird augenblicks zwar reparirt, j Doch feines Auge den Makel spürt, ( Genuß und Freude sind nun genirt 6,304 Syn hindern verleiden vgl stören

s Dschemil

gemordet

s morden selbstgernordet

Gemüt in der Anrede -e (im Reim auf-blüte), Dal PI -en (im Reim auf .Blüten') Gesamtheit der geistig-seel Kräfte, den ganzen Menschen einbeziehend Und wahrhaft liebende Gemüther j Eins nur im ändern fühlt sein Glück Vltl 14 [Blumen- u Zeichenwechsel zw Liebenden] Bohnenblüthe Du falsch Gemüthe 7,127,8 iZshg mit der Hausmetapfiorik für see! Reichtum der Hafisischen Gedichte (als Grundlage eines Chiffernbriefwechsels} Mir von der Her rinn süße | Die Chiffer ist zur Hand.. [ Von englischen Gemüthen [ Ein vollbewohntcs Haus11 VIII37 [Gcrnüthern Var] Syn Herz Seele 1) andere Interpretation im Sinn von Anmutungcn, Gefühlen Rychner, Dtv528

Gemütsruhe auch -ruh Gelassenheit, Unerschütteriichkeit: in metaphor Zshg Wanderers Gernüthsruhe, Ueber's Niederträchtige j Niemand sich beklage.. es ist das Mächtige .. Wandrer! Gegen solche Noth Wolltest du dich sträuben? j Wirbelwind und trocknen Koth | Laß sie drehn und stäuben 11 V 9 Tit [Wandrers Gernüthstuh WiesbReg 81 ] 1) Interpretation: KMommsen, GuDiez S7(f

genau streng: idWdg ,es nicht g. nehmen": nicht alles allzu buchstabengetreu aufnehmen, alles auf die Goldwaage legen, sondern freier, leichtherziger sein [Blumen- u Zeichenwechsel zw Liebenden] Majoran Geht mich nichts a n . , j Blau Nimm's nicht g, 7,126,23 geneigt

s neigen

General hoher m/W Rang; iVbdg mit Adelstitel, Namen u Titel der Auszeichnung, in einer Widmung Des Herren G-s ] Grafen von Gneisenau | Excel! IV 7 Var Widmung [An den G. v. Gneisenau Var Überseht1'} 1} zum Anlaß ties Gedichts, das von Ottilie dem Adressaten übermittelt wurde, $ KMommsen, GuDiez 132tt. Qu vg! Wenn du Umgang hfiStst: so halt ihn mit dreyerley Leuten, erstlich mit braven Männern, wenn sie darneben Kriegsobristen sind; denn wer mit Kriegsleuten Freundschaft macht, ist vor Raubern, Betrügern,, sicher Diez, Buch Kabus 672

genießen 1 etw zu sich nehmen: Speise öd Trank [Schenke zum Dichter:] Hier! genieß die frischen Mandeln [ Und der Wein wird wieder schmecken IX 13 zugl iS eines Zugutekommens Ein vollkommenes Glas Eilfer, [ Das der Freund mir einschenkte., der den Eilfer | Sich abspart, damit ich reichlich genieße j Den vollkommenen Eilfer 53,33 (statt 34) in der Speisemetsphorik, woh! bes im Hinbtick auf Aneignung eines dichterischen Werkes Was willst du untersuchen j Wohin die Milde fließt. ] In's Wasser wirf deine Kuchen, j Wer weiß wer sie genießt1' VI 10 2 Vorteil, Gewinn, Nutzen haben Zu g. weiß im P racher n ] Abrahams geweihtes Blut; Seh' ich sie im Bazar schachern, [ Kaufen wohlfeil, kaufen gut 6,284 3 sich an etw erfreuen, ergötzen, sich etw mit Lust zueignen (auch mit Durchschimmern der älteren Bed einer berechtigten Nutznießung) Was heißt den Reichthum? - Eine wärmende Sonne, j Genießt sie der Bettler, wie wir sie g.! IV 23 im Hinblick auf Liebesfreude u Kunstgenuß Mir von der Herrinn süße [ Die Chiffer ist zur Hand, | Woran ich schon genieße, [ Weil sie die Kunst erfand Vlit 37 im Hinblick auf Augenblicksvergnügen Sie alle wollten g. [ Was ihnen die Stunde hot 6,282 im Hinblick auf höheren Lebensgenuß Zwanzig Jahre ließ ich gehn j Und genoß was mir beschieden; | Eine Reihe völlig schön j Wie die Zeit der Barmekiden l Motto vom (altruist) Giücksgefühl vollkommener u unbegrenzter Weltaneignung u -Verbundenheit, im Erlebnis der Verschmelzung von Vergangenheit u Gegenwart angesichts der Unvergäng/ichkeit der sich ewig erneuernden Natur u der sich immer fortpflanzenden Msnscheit Im Gegenwärtigen Vergangnes, j . .da duftets wie vor Alters.. | Nun die Wälder ewig sprossen l So ermuthigt euch mit diesen, j Was ihr sonst für euch genossen j Läßt in Ändern sich g. .. | Nun in allen Lebensreihen | Müsset ihr g. können, j Und mit diesem Lied und Wendung] Sind wir wieder bey Hafisen ] Denn es ziemt des Tags Vollendung [ Mit Genießern zu g.3' l 12 tdVbctg ,mit genießen' Und so wollen wir beständig, j Wettzueifern mit Hafisen, j Uns der Gegenwart erfreuen, [ Das Vergangne mitgenießen 6,278 —* Genuß vgi zu 1 ausschlürfen essen kosten nippen schlürfen schöppeln speisen trinken Syn zu 3 erfreuen ergötzen treuen 1) Qu wirf selbst dein Brod ins Wasser, dahingestellt, wohin es schwimme und wenn es zu gut komme, Menschen oder Fischen; denn selbst diese Mildthätigkcit aufs Gerachcwohl wird dir von Gott.. vergolten werden Diez, Buch Kabus 346f; vgl auch Diaz, Denkw 1, f Bibel-Erklärung 2) Ou vgl enthalten die meisten derselben [Gaseleri] nichts als den Ausbruch taumelnder Begeisterung des Lebensgenußes.. nichts ist wahre Weisheit, als Genuß des Lebens.. Keiner versteht zu genießen und zu sieben wie Hafe Hammer, Hafis I.XXXIVf u XXXVIII: Erkenn' die Welt, und halte hoch Die thture Zeit des Genußes Hafts 1,196; Vcrlängrc.. die Nacht | Zum Tag, im Wunsch' des Genußes ebd 1, 197; Dankst du nicht für die Zeit des Genußes? ebä2,66: wo isl die Hof nun g des Genußes? ebd2, TOO; Ohne Scheu genieße alles, Alles was du hart ebd 2,125: es kommt die Zeit des Genußcs ebti 2,137; Dann erst würde ich erlernen i Den Genuß des Lebens, j Wann nach meinem

genesen von Krankheit, Leiden sich erholen, gesund werden; in der Gesundheits- u Krankheitsmetaphorik der Liebessprache, häufiges Motiv auch bei Hafis Die Kranke will nicht, [ Will nicht g, j Vom süßen Leiden, Sie, an der Kunde j Von ihrem Liebsten j Gesundend, krankt 1 ' 6,291 So {?} verschweig daß du g, [?] :| So gefährlich deine | Blic[ke] ! A!s erquicklich der Schmaragd 111 7 Var Syn gesunden 1) vgl s y gesunden Annt 2

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Genießer —gerade ihm freundlich lohnen | Auf lieblich Weise fügsam; | Sie lassen ihn mit sich wohnen: | Alle Guten sind g. | Du aber bist mir bcschieden. | Dich laß ich nicht aus dem ewigen Frieden, | Auf die Wache sollst du nicht zieh n, | Schick eine ledige Schwester dahin1' XII 5 Syn bescheiden bescheidentlich vg! verlangen (wenig v.) zufrieden

Wunsch mir einstens Dein Genuß zu Theil wird ebd 2,338: Beschütze, Herr, Gcnusseszeit! | Vorbei ist schon lange die Zeit des Genusses ebd 2,416 uö. vgl auch s v Gegenwart Anm 2; Interpretation: Müller, Der Augenblick ist Ewigkeit, W60, 140f!

Genießer einer der genießt u zu genießen versteht (vgl genießen 3) Und mit diesem Lied und Wendung Sind wir wieder bey Hafisen | Denn es ziemt des Tags Vollendung Mit G-n zu genießen1' l 12 1)

1) Interpretation: Alle ändern Paradiesbewohner begnügen sich damit, nur ich stelle höhere Ansprüche, ich verlange dich für mich allein.

Genuß Glücksgefühl, Freude, Ergötzen: Liebesfreude; auch iZshg mit islam Paradiesvorstellungen Jedes Wort ist ein Versprechen | Jeder Blick isr ein G. 6,476 Plp 15 [Dichter zur Huri:] Mannigfaltiger frischer G., | Ewig bräutlich keuscher Kuß!1' XII 7 ästhet Vergnügen eine goldene Vase.. ein Knecht,. | Stößt eine wüste Beule hinein.. | G. und Freude sind nun genirt 6,304 Lebensgenuß in höherem Sinne: in Anknüpfung an die Legende u iZshg mit Vorstellungen des antiken Elysiums u eines myth-poet Paradieses Daß er [der Dichter] frisch und wohlerhalten, | Froh., gern gesellig, | Möge Felsenklüfte spalten, | Um des Paradieses Weiten, | Mit Heroen aller Zeiten, | Im Genüsse zu durchschreiten; | Wo das Schöne, stets das Neue, | [mmer wächst nach allen Seiten5' XII 11 Syn Behagen Entzücken Freude Glück Heil Lust Seligkeit Vergnügen Wonne vgl Wollust

vgl: s v genießen Anm 2

Genösse Angehöriger, Mitglied eines Standes, einer Gemeinschaf! Unhöflich sind der Niedrigkeit G-n1' IV 2 auch van weibt Personen; iZsng mit /s/am Paradiesvorstellungen, von den Huris [Huri:] Wir paradiesische G-n Sind Wort und Thaten reinen Sinns geneigt Xfl 6 Syn Freund Gefährte Geselle Gespiele vgl Schwester 1} OuTu nc verras poinl de pulitesse dans les hornmes d'une condition vile Silv. tie Sacy, Ferid-eödirt Attar, Penü-Narneh-Übs. Fundgr 2,223

genug einmal ,gnug' in einem solchen Maße, daß es genügt, ausreicht; mit versch Konnotationen: die Hauptsache, das Beste, das worauf es ankommt „Die Jahre nahmen d i r . . so vieles.. Nun wüßt ich nicht was dir Besondres bliebe?" Mir bleibt g.! Es bleibt Idee und Liebe! IV 17 Man wird.. 1) Qu vgl Die Huris.. sind die Gespielinnen der Seligen, die mit | Von Wamik und von Asra reden,. | Was sie gethan., | Das ihnen., ewiger Freuden genießen Hammer, GeschRedekPers 17 weiß kein Mensch! Daß sie geliebt Das wissen wir. G. 2) vgl Interpretation s v Paradies 3 (u ebd Anm 11} gesagt! | Wenn man nach Wamik und Asra fragt III 2 Sie Geordnetes s ordnen haben wegen der Trunkenheit | Vielfältig uns verklagt, | Und haben von unsrer Trunkenheit Lange nicht g. geGeorg .Sankt G.': aus Kappadozien stammender christl sagt, . | Lieb', Lied und Weines Trunkenheit.. | Die göttGlaubensheld u Heiliger, auch im Orient bekannt u bei den lichste Betrunkenheit IX 10 übermäßig, fast zu viel [DichMohammedanern als Prophet verehrt; übergehend zu appellal ter:] Schenke komm! Noch einen Becher! [Schenke:] Herr, Gebrauch ISv ein Held wie St. Georg Wer sich St. Georgendu hast g. getrunken, | Nennen dich den wilden Zecher! IX ritter nennet | Denkt nicht gleich Sanct G. zu seyn 1 ' V I I I 3 17 [Huri zum Dichter:] Doch wenn ihr kommt bey uns zu 1} Ou vgl saint George Martyr fort connu dans I'Orient, & meme ruhn | Da haben wir g. zu thun . | Wir sind die Blonden, wir par les Mahometans, qui le mettent au nombre des Prophetes, & le sind die Braunen X I I 6 „Aber nenn' uns doch die Feinde!" eon fön de nt avec Elie Herbelot. Bibl orient 383 s v Gergis | Niemand soll sie unterscheiden: Denn ich hab' in der Gemeinde | Schon g. daran zu leiden V 4 absoi, eine Rede Georgenritter ,St. G.': Angehöriger eines Ritterordens; zusammenfassend u abbrechend, auch übe/leitend zu wewohl nicht im engeren Sinne mit speziellem Bezug*\ sondern sentlicherer Aussäge [Dichter zur Huri:] Du blendest mich atlg, exemplarisch zur Demonstrierung des Unterschieds zw mit Himmels Klarheit, Es sey nun Täuschung oder WahrPatron u Titel Wer sich St. G. nennet | Denkt nicht gleich 1) heit, Gnug ich bewundre dich vor allen XII 6 [G. Var ] Sanct Georg zu seyn VIII 3 Schreibt er in Neski,. in Talik., | Eins wie das andre, [ G,! 1} Eine gfoOe Anzahl von Georgenorden des Mittetalters bis zum i$. er liebt 6,292 Syn genugsam reichlich Jh führt Pierer2 12,116 s v Georgenorden an 1) Ms ,neuer Div'fe) (John), Ausg t.H. u WA, vgl Burdach ebd 5,447 (Erwägung einer Rückkehr zur Reinschrift)

genügen gnü- ,es genügt jdm anetw';iSv jd begnügt sich, ist zufrieden mit etw Ach, ich kann sie [Gabe, eine Haarlocke] nicht erwidern., | G'nüg' es dir an meinen Liedern, | Meinem Herzen, meiner Treue! 6,299 [Gnüg AA Plp 60] vgl zufrieden (z. sein) genugsam ausreichend, reichlich Staub den hab' ich längst entbehret j In dem stets umhüllten Norden, [ Aber in dem heißen Süden 11st er mir g worden l 16 Syn genug

reichlich genügsam sich gern begnügend, leicht zufriedengestellt G. | „Wie irrig wähnest du | Aus Liebe gehöre das Mädchen dir z u . . | Sie versteht sich auf Schmeicheleyen." [Dichter:] Ich bin zufrieden daß ich's habe!,. | Liebe ist freywillige Gabe Schmeichele;' Huldigung III 10 Tit iZshg mit mythpoet Paradiesvorstellungen [Dichter zur Huri, im Hinblick auf ihre Gespielen u deren Verhalten zum Dichter:] Sie mögens

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gerade auch ,grad(e)' 1 iGz krumm, schief: mit scherzhaft-symbol Bezug auf Person u Charakter, anknüpfend an die bibl u islam Vorstellung von der Schaffung der Frau aus Adams Rippe; wohl im Hinblick auf ein am Männlichen ausgerichtetes Ideal, das die Frau in ihrer bes Individualität nicht erreicht Aus krummer Rippe ward sie erschaffen, | Gott konnte sie nicht ganz grade machen. | Willst du sie biegen, sie bricht. | Läßt du sie ruhig, sie wird noch krümmer 1 ' IV 14 Metapher iZshg mit dem Erkenntnisprozeß, im Hinblick auf klare, direkte Anschauung Was hilft's dem Pfaffen-Orden.. | Was nicht g. erfaßt worden | Wird auch schief nicht erkannt 2 ' VI 8 2 iSv genau, eben; betont, zur bes Hervorhebung der folgenden Aussage, mit Rückbezug auf Vorhergesagtes Hafis Dichterzüge sie he/eichnen [ Ausgemachte Wahrheit.. | Aber., auch Kleinigkeiten | Außerhalb der Gränze des Gesetzes.. || ..g, jene Kleinigkeiten | Außerhalb der Gränze des Gesetzes, [Sind dasErbtheil [des Dichters] II 4 unbetont: eine Aussage in vollem Umfang gelten machend, verneint iS einer Einschränkung des vollen Worisinns Medschnun heißt - ich will nicht sagen | Daß es grad'

Geradheit — gern gering auch subst neutr u mask a von wenig Wert öd Hang: ,das G-e': allg, von Dingen. Handlungen ua Wer befehlen k a n n . , lobt wohl das G-e, ] Schilt auch, wo er sollte loben IV 20 ,öer G-e": der sozNiedrigstehende iGz hochgestellten Persönlichkeit Wer befehlen kann wird loben | U n d . . schelten, Und das muß dir, treuer Diener, | Eines wie das andre gelten.. [ Und so haltet's auch ihr Hohen | Gegen Gott wie der G-e [gegen euch]11 IV 20 ,der G-ere': der nicht Ebenbürtige (im Lebens- u Glaubenskampf), IZshg mit /s/am u myth-poet Paradiesvorstetlungen [Huri:] Ob du unsern Mosleminen.. verwandt? j Ob dein Kämpfen, dein Verdienen Dich an's Paradies gesandt? | Zählst du dich zu jenen Helden?.. [Dichter:] ich bin ein Mensch gewesen | Und das heißt ein Kämpfer seyn.. j Sieh der Lebens-Wunden Tücke.. der Liebes-Wunden Lust, j Und doch sang ich gläubigerweise.. ) Nein! du wählst nicht den G-ern XII 4 b idVbdg ,3-er halten': jdn weniger lieben u wertschätzen; iZsng mit islam u myth-poet Paradiesvorstetlungen [Huri:] wie die Gläubigen k a m e n , , |Die hatten vorher eine Favorite, [ Gegen uns waren's garstige Dinger, | Sie aber hielten uns doch g-er XII 6 Syn zu a schlecht

ein Toller heiße V 7 .nicht g,' iS einer Einschränkung der Verneinung: nicht recht, nicht ganz [Huri:] Heute steh ich meine Wache | Vor des Paradieses Thor, [Weiß nicht grade wie ichs mache, | Kommst mir so verdächtig vor! XII 4 Syn zu 2 eben just 1) Qu das Weib ward erschaffen aus einer krummen Ribbe, und die beßte von ihnen tragt die Spuren dar krummen Ribbe. Wenn du sie gerade machen willst so brichst du sie, und wenn du sie ruhig läßt, so horE sie nicht auf krumm zu seyn Hammer, Aus? aus dar Sura (Burma) oü der rmi! Überlieferung Mohammeds. FunOgr 1,2781 2) Qu nach dem Sprüchworte: was nicht gerade gefassr worden, wird auch schief nicht erkannt D/ez, Denkw 2,238 Kjätibi Rumi, Spiegel dLänder; Interpretationen u weiteren Qu-Zusammenhsng s KMommsen GuDiez 186ff (insbes 187f, 192ul98)

Geradheit Aufrichtigkeit, Redlichkeit, Rechtschaffenheit in Wort u Tat Enwen sagt's.. [Dir frommt, an jedem Ort, zu jeder Zeit, J G . , Urtheii und Verträglichkeit 1 ' VI 5 vgl

Treue 1) Qu Drey Dinge setze dir vor Andren v o r . . [Geradheit, Urtheii und Verträglichkeit Hammer, GeschRedekPers 92 (Zit Enweri)

gerecht auch subst mask 1 jedem das Seine, das ihm Angemessene zuteilend; ,der G-e': Beiname Gottes (Allahs), zugt auf die Natur u die Richtigkeit, Angemessenheit, Ausgewogenheit ihrer Verhältnisse zielend Er der einzige G-e l Will für jedermann das Rechte. | Sey, von seinen hundert Namen, | Dieser hochgelobet! Amen 11 l 4 2 recht, richtig, passend [Bitte um einen Kamm als Geschenk, der durch Benutzung, bei der sich Haare lösen, geweiht wird] Doch Spiel und Schmuck erquickt uns nur aufs neue, j Erhielt das Werkzeug erst g-c Weihe 6,297 [Korr 6,458] vgl zu 1 billig Syn zu 2 recht vgl gut

1) Qu:SvGottAnm 17 gern mehrt -ne, auch in den Fassungen wechselnd, in frühen gelegen!! Zusammenschreibung mit Verstärkungspartikel: ,sogem' Vtli 38 Var .garzugern" III 5 Var a mit Freude, Behagen, Neigung: bes im Hinblick auf wiederholte Handlungen, wiederkehrende Zustände, Empfindungen, die man liebt, genießt Dichten ist ein Uebermuth! j Treib' es g. allein l 15 Ein Spiegel er ist mir geworden, ] Ich sehe so gerne hinein, | Als hinge des Kaisers Orden | An mir VIII 38 [sogern Var] [Schenke zum Dichter:] Wenn du einmal gerne redest, l Brauch' ich gar nicht viel zu fragen IX 17 l 2 Vs 23 Ich bin so gerne gesellig Vltl 38 Xlt 11 Vs 7 Auch in Locken hab' ich mich Gar zu g. verfangen U! 5 [Garzugern Var] Ich fühle g. am Kopfe deine Hand 6,478 Plp 20 ein achtes Lied.. [Daß es La yen g, empfinden, [Meister es mit Freuden hören l 7 Gerne hör' ich wenn du singest IX 16 M 4 V s 3 6,296 Vs 4 [Blumen- u Zeichenwechsel zw Liebenden] Corallcn Kannst mir gefallen. | Mandelkern Sehr g 7,126,4 ,es g, sehen' iSv sich freuen Herr und Herrin sehn es g. Daß sie beyde mich gefunden IV 22 — beim Ausdruck eines Wunsches, auch von Personifikationen; mit Konjunktiv Daß der Mensch, . J G . sein Ich gerettet sähe XII 9 Geld und Ehre hätte man j G. allein zur Spende V 5 Da.. die Halben, die Beschränkten [ Gar zu g. uns unterjochten V 4 Seele., bliebe g, vergnügt bey Sinnen iX 7 mein Gesang., dräng',, g. zu dir in's Ferne 6,296 der braune [Kastanien-j Kern.. j Er möchte Luft gewinnen [ Und sah die Sonne gern VIH 26 iVbdg mit, wollen' u ,mögen' (vgt auch in der folgenden Gruppe) Da von deinen Lehren [ Immer weiter hören [ Saki gerne will VIII24 ich möchte gar zu g. [ Trincken den Eilfer [ Wenn er alt ist 53,35 So lang der Tüchtige lebt und thut, | Möchten sie ihn gerne steinigen V 3 V l f M 9 V s U V l t l 2 5 V s 1 IX 17 Vs 12 X I I 9 V s 1 9 u 2 6 b iSv bereitwillig, freiwillig; auch von Personifikationen Umsorgt von ernsten Hirten, | Die g. und schmal bewirthen 1 ' V 1 Grabet euer Feld in's zierlich Reine, j Daß die Sonne g. den Fleiß bescheine.. [ Habt ihr Erd' und Wasser so im Reinen, [ Wird die Sonne g. durch Lüfte scheinen Xt 1 Ein Werkzeug [Kamm].. ] Zum treusten Dienste., erbötig.. sein Spiel) G. wiederholt 6,297 auch mit Konjunktiv u iVbdg mit .wollen' u .mögen' Ich theilte g. den Eilfer 6,302 [Mädchen;] Dichter will so gerne Knecht seyn, j Weil die Herrschaft draus entspringet VIII 19 [Dichter:] Da will ich g. gestehn j Ich singe mit schwerem Herzen l! t 12 Daß wir uns gesundet fühlen, [ Wieder g, erkranken möchten VIII 9

1} Qu Namen Gottes,. dass die hundert Korallen des mohammedanischen Rosenkranzes neun und neunzig Eigenschaften Gottes sammt seinem arabischen Namen Allah bedeuten., 29. der Allgerechse Hammer, Talismane.. Funügr 4,160f

gereichen ,zu etw g.': zu etw führen, etw bewirken, mit sich bringen Ob ich Ird'sches denk' und sinne | Das gereicht zu höherem Gewinne. ] Mit dem Staube nicht der Geist zerstoben l 4 vgt bringen gerere la t: vices g.': fungieren, Rolle spielen a/s Liber Nigaristan. j Luscinia eaptiva cut nomen est anima j Non inservit corpori, quod vices retis gerit*' X 2 Plp = Qu-Exzerpt [Sperrt er sie in goldnen Bauer. | Dieser sind des Menschen Glieder. [Zwar sie fühlet sich beschränket Text] 1) Qu: fast Wort/ Harrach, Liber Nigafistan, Fundgr 2, W8!

Gerill md für Geröll, loses, abgerundetes Gestein eines Flußbettes [erdichtete Geschenke für die Ge'tebte] Gießbäche Sournelpours durchwühlt, [ Aus Erde, Grus, G., Geschieben ( Dir Diamanten ausgespült 1 ' V I I I 14 [Gerillgeschieben Var; vgl weitere Var folgendes Lemma] vgl Grus 1) yg! Ceux qui sont expcrs connoissenl au sablc s'il y a quciques diamans dedans, quand ils voyent parrni le säble quelques petites pierres qui ressemblent fort ä cclks que nous appellons pierresde sonnerre Tavsrnier, Voyages (Utrecht 1712)2,2346; weiterer Kontext der Qu: s v ausspulen

Gerillgeschiebe auch als Bindestrich-Köm p c-s vom Wasser eines Flusses fortgeschobenes Geröll Giesbäche Visapours durchwühlt [ Aus Erde, Grus, G-n | Dir Diamanten ausgespült1' VIII 14 Var [Aus Visapours Gerill-Geschiebe u Golcon[d]as Grus und Sandgeschieb[en] u Aus Golcondas Grusgeschieben weitre Var; Aus Erde, Grus, Gerill, Geschieben Text] vgl Grusgeschiebe 1) üu vgl: s v Gerill Anm T

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Geruch — Geschick sich nach dem Irrthum zieht Vt 18 b mit pers Dat: jdm widerfahren, zuteil werden; iZshg mit islam Paradiesvorste/lungen [Huri:] So wie ihr dächtet sollten wir denken, | Wir sollten euren [irdischen] Liebchen gleichen., j Nun sieht ein jeder was er sah, | Und ihm geschieht was ihm geschah1' XII 6 c ergehen; vom Befehl®, iZshg mit einem Weltschöpfungsmythos Ach da trennte sich für immer, | War doch der Befehl geschehn! | Feuerwasser in den Himmel [Weilenwasser in die Seen Vltl 35 Var Syn zu b eräugnen (sich mit jdm e.)

daß du verliebt bist sehn wir, [ Mögen dir es gerne gönnen III 15 mefirf mit Negation Hafis drum. . j Möchl' ich dir nicht gerne weichen I1 1 Das Leben ist ein Gänsespiel: j Je mehr man vorwärts gehet, j Je früher kommt man an das Ziel, | Wo niemand gerne stehet IV 16 auch von Gott Da tagen nun . . j Gottes zwey lieblichste Gedanken . . | F,r ging sogar nicht g. davon X 10 lieber ,efw l. tun': zum Ausdruck der Bevorzugung einer Hanölung Keinen Fiedler der nicht l. ] Eigne Melodieen spielte V 2 ,jdn noch I. lieöen ': zugl iS des Komp von lieb [Schenke:] Gerne hör* ich wenn du singest . . j Doch ich liebe dich noch L, j Wenn du küssest zum Erinnern 5 ' IX 1 6 Syn Lust (mit L.) vgl gefällig willig

1) vgl: S v gleichen Anm 1 2) vgi in anderem Zshg geschah der Befehl Gottes zu Johannes Luk. 3,2

gescheit auch subst mask, einmal in älterer, bis heute noch mündl verwendeter Form -scheute (im Reim auf heute) zur Kennzeichnung intellektueller Fähigkeiten u entsprechender Verhaltensweisen: klag, in iron Sinne So lang der Tüchtige lebt., j Möchten sie ihn gerne steinigen. Ist er hinterher aber todt, | Gleich sammeln sie große Spenden [für ein Denkmal).. G-cr war's, den guten Mann., vergessen V 3 vernünfüg;,tier Gesctieute:'derauf nützliche, aufbauende Arbeit Bedachte, der zur Schaffung des Schönen Bereite (iGz sinnlos zerstörenden Gewalt des Krieges) die bunten Mohne, j D i e . . dem Kriegesgott zum Hohne, j Felder streifweis freundlich decken, \ Möge stets so der Gescheute ] Nutzend Blumenzierde pflegen 1 * l 10 scharfsinnig, geistreich; ,G-e' neben, Tyrannen': beide Kennzeichnungen mBez auf Napoleon (in Anspielung auf G-s Unterredung mit diesem) iGz .dumme Eingeengte' uä, abgesetzt auch von den, Weisen' U ebermacht . . j 1st nicht aus der Welt zu bannen.. | Mir gefällt zu conversiren [ Mit G-en, mit Tyrannen. Da die dummen Eingeengten | Immerfort,. pochten, j Und die Halben, die Beschränkten | Gar zu gern uns unterjochten; j Hab' ich mich für frey erkläret, ] Von den Narren, von den Weisen V 4 Syn klug vernünftig verständig vgl weise weislich wissen (W-de)

1) Ou Die Araber. . setzten ihren Stolz. . in die Gastfreundschaft, um Fremdlinge aufzunehmen, mit ihnen ihren Vürrath zu theilcn Harttnann. Plejaden IMoallakatj i; vgl auch s v Dewirten Anm 1 ) interpretation: „ich schenke dir meine Liebe noch lieber, wenn.." u „ich habe dich noch liebet, lisbe dich mehr,

Geruch Wohlgeruch, Duft: in oriental Dichtung häufig hervorgehoben, hier in metaphor Zshg im Hinblick auf das Motiv bei Hafis An Hafis. [ . . Der Athem will nicht mehr zurück j Die Seel' zur Seele fliehend, [Gerüche winden sich durchs Glück | Unsichtbar wolkig ziehend 11 II 10 -t Ruch WohlSyn Duft Ruch Wohlgeruch 1) Ocj vgl Ich roch der Liebe Gerüche Hafis Z 143 (von G notiert rrjit Versschema WA6.431 Pip 29); vgl s v Duft Anm 1

geruchvoll wohlriechend, duftend; in metaphor Zshg im Hinblick au! das Motiv bei Hafis u au! das atmosphär Element in den Chiffernoriefen nach seinen Gedichten Mir von der Herrinn süße | Die Chiffer ist zur Hand . . | Von abertausend Blüten | Ist es ein bunter Strauß , . | Ein klingend Meer von Liedern [ G. iiberweht VIII 37 Gesang 1 Singen a vom Menschen G, . . Morgen Stille Bewegung im üarten. Erste Töne Guitarre G. 6,471 Plp 6 b Vogelsang; iZshg mit dem pers Sagenmotiv der Liebe zw Rose u Nachtigall tausend Rosen . . j Einer Welt von Lebenstrieben, Die. . j Ahndeten. . Bulbuls Lieben, j Seeteregenden G. Vtl 2 2 mit Zurücktreten des musikai Elements: Dichten, auch Dichtung Hudhud als einladender Bote. [ Dich beglückte ja mein G., | Nun dräng' er gern zu dir in 's Ferne, [ Ich singe Morgen und Abend entlang, [ Sie sagen: Besser! Das hör1 ich gerne 6,296 —» Brust- Sang WohlSyn Sang zu 2 dichten (D.) Dichtung singen (S.) vgi Dichterwort Dichterzüge Gedicht Gesäüsel Lied Liedchen Tongekräusel Silbengekräusel

1) arxlre Interpretation Der ,,Gescheute" ist der poeta doctus, der die „geblümte Rede" mit Nutzen zu pflegen versteht. Wieder wird auf das „aut prodesse . . aul deleetare" Bezug genommen .. Der Krieg, der noch vor kurzem die Felder verwüstet hat, wird nicht verleugnet. Aber es wird auf die Arbeit des Friedens hingewiesen. Entscheidend bleibt die Kultur, die Pflege der Felder und der Sprache EBafir, Dis Ironie im Spätwerk Goethes, Bin 1972. 57

Geschenk freiwillige Gabe, Spende: iZshg mit dem Lob der Freigebigkeit, einer der hervorstechendsten Tugenden der alten Araber, im Totenpreis Wo I ken regen war er, j G-e vertheilend t! 7,13,18 -t NeujahrsSyn Gabe Spende 1) Qu Pluuia nubis tegerts, quum donabat = Wie Regen, der aus einer Wolke überstrümi, | War er, wenn er Geschenke thcijte Freytag, Carmen arabicum 18u22

Gesäüsel sanft-melod, dem Säuseln des Windes ahn!, unartikulierte öd nicht deut/ vernehmbare Laute; iZshg mit myth-poet Paradiesvor$tel!ungen [Huri zum Dichter:] Da hört ich ein wunderlich G., [Ein Ton-undSylbengekräusel, [ Das wollte herein . . | Es klang aber fast wie deine Lieder'* XII 5 vgl Gesang (sd)

Geschick 1 über dem Menschen waltende Macht Du reisest, ein G. bestimmt den Raum 1 ' IV 24 Prüft das G. dich weiß es wohl warum, | Es wünschte dich enthaltsam' Folge stumm ä) VI 3 2 dem Menschen zugeteiltes Los, Bestimmung Suleika spricht. [ . . zu altern sey auch mein G. IV 25 zugl iSv Leben; iZshg mit dem Verjüngungsmotiv [Hatem zu Suleika:] Daß ich n u n . . mein Leben j Kur von dir gewärtig bin. ] Doch ich fühle schon Erbarmen j Im Carfunkel deines Blicks | Und erfreu' in deinen Armen \ Mich erneuerten G-s3> VIII 4 -H» MißSyn zu 1 Gluck Schicksal vgi Scherer Unglück Zufall Syn zu 2 Los

1} Parallele daß Dichterworte Um des Paradieses Pforte f Immer leise klopfend schweben l 1

Geschäft Beschäftigung; ,etw zum G. von etw machen': etw einem Dienst, einer Aufgabe widmen, weihen Mein Leben will ich | Nur zum G-e j Von seiner Liebe j Von heut an machen1' 7,131,16 1) nach einem Chifierntn Mariannes: Gu All mein Leben will ich nur zum Geschäft | Von seiner Liebe machen Hafts 1,214

1) Qu Si vous y vüyagez vous n'y trouverez pour giste que le logis du destin Herbetot, Bits! Orient 302 s v Dunia, Le Monte (Zit Rumi) 2) Qu Prüft dich das Loos Hate IA5S; Gicbt dir das Schicksal Frist sbd l, f 32; vgl s v enthaltsam Anm ) 3) vgl andre Interpretation Dasselbe Wörterbuch /DW£>/ bietet.. Belege für .Geschick1 in der

geschehen -schehn a sich ereignen, vorkommen Schlimm ist es, wie doch wohl geschieht, [ Wenn Wahrheit

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geschickt — Gesetz Bedeutung ,erzführende Ader'., in diesem Sinne gebraucht Gocihe, der sieh so eingehend mit Bergwesen und Mineralogie befaßte, das Wort ISIS im Gelegenheitsgedicht Die ersten Erzeugnisse der Stottern hei me r Saline: Und so mit Fleiß, Genauigkeit und Glück Erixshre dir ein reichliches Geschick. StAtkins, EuphOrSB, 1S65, 189, vgl weitere Begründung ebd

Geselle Gefährte, Genösse, mit dem Nebensinn Nebenbuhler Wollen wir an Einen Ort, | Nun! wir gehn zusammen, Vieles wird sich., j Uns entgegen stellen. | In der Liebe mag man nie j Helfer und G-n1' V 5 Syn Freund Gelahrte Genösse vgl Helfer Schwager 1) Parallele Liebe leide! nicht Gesellen 3,234 ZarimXen l S3; Lieb leydcl kein Gesellschaft Wander, Spricbw-Lex 3,144

geschickt kunstreich, kunstfertig; im Hinblick auf dichterisches Talent Staub ist eins der Kiemente Das du gar g, bezwingest j Hafis, wenn zu Liebchens Ehren Du ein zierlich Liedchen singest 116 -* urtSyn gewandt Geschiebe vom Wasser eines Flusses fortgeschobenes Gestein [erdichtete Geschenke für die Geliebte] Gießbäche Soumelpours durchwühlt, Aus Erde, Grus, Gerill, G-n j Dir Diamanten ausgespült 1 ' Vlil 14 [Gerillgeschieben Var, vgl ebd weitre Var] -> Gerill- Grus- Sand1) Ou vgl: s v Gerill Anm 1 Geschlecht Oat PI -en 1 Folge einzelner Glieder, Generation einer Sippe, Familie: in legendärem Zshg (Jamblika, einer der Siebenschläfer, nach Jahrhunderten wieder in EpheSUS] Gleich versammlet! sich G-er Ihre Sippschaft zu beweisen. | Und als Ururvater prangend | Steht Jamblikas Jugendfülle, j Wie von Ahnherrn hört er sprechen j Hier von seinem Sohn und Enkeln, j Der Urenkel Schaar umgiebt ihn, | Als ein Volk von tapfern Männern11 XII 10 2 menschliches G,', Pl: Generationsfolgen der Menschheit: iZshg mit Vorstellungen üb frühe Entwicklungsstufen in der Geschichte der mensch/ Kultur im reinen Osten.. j Dort.. | Will ich menschlichen G-cn | in des Ursprungs Tiefe dringen l 1 1) Qu father., s o n . , grandfather., children., grandson Rich, Seven slsspers, Fundgr 3,376! Geschmack Pl -schmäcke charakterist Eigenart von Speise, Trank, die man schmeckt, auch metonym für Speise, Trank mit best Geschmack: hier Metapher fürjds Verhatten zu seinen Mitmenschen, im Totenpreis Zwei Geschmäcke theilt' er aus, [ Honig und Wermuth, l Speise solcher GL·schmäcke [ Kostete jeder1-' 7,13,29 —* abgeschmackt Schmack Vorschmack 1) Qu Saporcs duo huic crant, mci et absinthium, et cibum horum saporum quilibet gustabat = Zwey Speisen, Honig war die eine, führte er, jUnd biit'rer Wermuth war die andre:)Ein jeder kostete von diesen Freytag. Carmen arabicum 18u23

gesellen auch Zustandsperf refl ,sich zu /dm g. ': sich jdm anschließen, bei jdm bleiben, jds Schicksal teilen; von einem Tier Die. . Knaben [ Nimmt ein Schäfer auf, verbirgt sie, j Und sich selbst in Felsenhöhle, j Schäfershund er will nicht weichen, j Weggescheucht . . j Drängt er sich an seinen Herren, [Und gesellt sich zum Verborgnen,! Zu den Lieblingen des Schlafes XII 10 .gesellt zu' iSv versetzt zu, vereint, gleichgestellt mit etw: im Hinblick auf die dichterisch verklärte, dem Slernenhirnmel verglichene, unsterblich gewordene Liebe Liebt ihr doch! - In Trennungs-Nächtenj Seht wie sich 's in Sternen schreibt: j Daß gesellt zu ew'gen Mächten j Glanzreich eure Liebe bleibt 1 ' 6,295 [Wird an jedem Sterne klar j Wie, gesellt zu ewigen Mächten, j Glanzreich eure Liebe war AA Plp 27] Syn sehließen (sich s. an) vgl gatten mengen mischen ziehen (sich z. nach) 1} vgl Hast mir dies Buch geweckt . . j Nun tön' es fort zu dir . . i Das Wort erreicht, und Schwunde Ton und Schali. | Ist's nicht der Mantel noch gesäter Sterne? ; Ist's nicht der Liehe hochvcrklärtes All? VIII 29 gesellig in Gesellschan, mit jdm zusammen.' vereint mit der Geliebten; iZshg mit der Spiegelmetaphorik Ein Spiegel . . j Ich sehe so gerne hinein. . Nicht etwa selbstgefällig Such' ich mich überall; i Ich bin so gerne g. Und das ist hier der Fall . j Wenn ich nun vorm Spiegel stehe , ] Im stillen Wittwerhaus, [Gleich guckt. . [Das Liebchen mit heraus 1 ' VIII 3 vereint mit seinesgleichen; in Anknüpfung an die Legende u iZshg mit Vorstellungen des antiken Ely slums u eines mythpoet Paradieses Und m einer Moschus-Wolke j Hüte Gahriel die Glieder j Des Ermüdeten [Dichters] . . j Daß er frisch und wohlerhalten, j Froh wie immer, gern g., [ Möge Felsenklüfte spalten, j Um des Paradieses Weiten, Mit Heroen aller Zeiten, j Im Genüsse zu durchschreiten 2 ' XII M 1) vgl Interpretation s v Spiegel 2) vgl daß die echten Menschen alier Zeiten einander voraus verkünden, auf einander hinweisen, einander vorarbeiten N3. £50 Farbenlehre Hist. T. V; vgl das Ged Siebenschläferlegende Xtl 10: nach antiker Vorstellung versammeln sich Dichter u Heroen im Elysium, vgl Elysium . . j O' sah' ich die Heroen, die Poeten \ Der alten Zeit um diesen Ouell versammelt Tasso

geschmeidig biegsam, gelenkig: vom Körper Wo die Flamme brennt erkennet freudig, [ Hell ist Nacht und Glieder sind g., | An des Heerdes raschen Feuerkräften | Reift das Rohe Thier- und Pflanzensäften' 1 XI '

Gesetz Satzung: hier im relig Bereich das auf Koran u Hadith (Überlieferung von Worten u Taten Mohammeds) basierende is/am Gesetz, Scharia Der Poete . , [ Doch sein Lied man läßt es immer walten, j Da es doch dem Coran widerspricht. | Lehret nun, ihr des G-es Kenner, j Weisheit-fromme, hochgelahrte Männer, j Treuer Mosleminen feste Pflicht II 2 Hafis Dichterzüge sie bezeichnen] Ausgemachte Wahrheit . . j Aber hie und da auch Kleinigkeiten | Außerhalb der Gränze des G-es1) II 3 in Anknüpfung hieran im weiteren Sinne, im Hinblick auf enge orthodoxe Lehrmeinungen beschränkte Moral Denn gerade jene Kleinigkeiten | Außerhalb der Gränze des G-es, [ Sind das Erbtheil [des Dichters]21 1! 4

1} Interpretation: Das Feuer spendet Licht (zum ,Erkennen') u Wärme für die kätlestarren Glieder; anders Beutler, Div 723, vgl s v NschtArim 2 [-geschöpf]

vgl

s Ungesehöpf

geschwinde schnell, in raschem Tempo, auch: unverzüglich, sogleich; scherzhaft anknüpfend an myth-relig Vorstellungen Ich (heilte gern den Filier - ! Nahm' Hafis auch nur seinen T h e i l . . j Drum eil' ich in das Paradies. . J G . , Hafis, eile hin! [ Da steht ein Römer Eilfer! 6,303 [Eilig steig ich zum Hades hinab.. | Eilig, Hafis, geh' da droben stehet | Ein vollkommenes Glas Eilfer 53,33f LFassg] Syn augenblicklich behende eilig rasch schnell vgl alsogleich augenblicks bald gleich sogleich Stelle (auf der S,}

1 } Ou Die Gedichte Hausens enthalten viele ausgemachte , . Wahrheiten, aber hie und da finden sich auch Kleinigkeiten, die wirklich ausscr den üränzcn des Gesetzes liegen Hammer, Hafis },XXXIV 2) interpretation: Postutierung der Efgengeseiziichksit der Kunst

t-geschwister] s Mundgsschwtster 154

Gesicht — gestern Gestalt 1 plastisches Bild, .Gebilde', in Gegenüberstellung zu ,Lmd' Lied und Gebilde. [Mag der Grieche seinen Thonj Zu G-en drücken, An der eignen Hände Sohn Steigern sein Entzücken | Aber uns ist wonnereich., im flüßgen Element Hin und wieder schweifen.. Schöpft des Dichters reine Hand [ Wasser wird sieh ballen11 l 13 2 fest umrissene Form; idVbdg ,G.nehmen' im Hinblick auf die Herstellung von Ziegeln aus Stampferde in Formen; Metapher wohl au! Verfestigung, Versteinerung irriger öd unwesentt (Lehr-)Meinungen zielend Getretner Quark.. \ Schlägst du ihn aber mit Gewalt | In feste Form, er nimmt G. | Dergleichen Steine.. | Europäer Pise sie nennen 2 ' VI 15 Syn zu f Bild Gebilde vgt Form

Gesicht Angesicht: ,Kreis des -s': das (von Locken eingerahmte} Rund des Antlitzes, iZshg mit der Gefangenschatts- u Zaubermetaphorik a/s Bann-, Zauberkreis für den Liebenden [Hateni:j Locken! haltet mich gefangen | In dem Kreise des G-s!" Vtll 20 [Kercker des Gesicht[s] u Schmückt [?] das [himjmiische Gesichft] Vac] in der Fächermetaphorik für äußeren Wortsinn daß ein Wort nicht einfach gelte.. j Das Wort ist ein Fächer.. j Er verdeckt mir zwar das G.; j Aber das Mädchen verbirgt er nicht, l Weil das schönste.. | Das Auge, mir in's Auge blitzt 2 ' II 9 auch von myth Gestalten u Personifikationen, in parabol Zshg Und die Nachtgespenster | Mit langen G-ern | Zogen vorbey, [ Ob ich weise oder thörig | Völlig unbekümmert" Hl 9 Zum Kessel sprach der neue Topf: [ Was hast du einen schwarzen Bauch! - .. [Bald wird dein Stolz sich mindern. | Behält der Henkel ein klar G. , . Besieh nur deinen Hintern X 7 - im Hinblick auf Ausdruck, Miene, Züge: auch von myth Gestalten im Vergt mit ird Liebespaar Helios., sieht die schönste Göttinn weinen, | Die Wolkentochter.. ] Er sendet Lust in ihre Trauer.. | Erheitert leuchtet ihr G. Vllt 32 der Dichter.. er verbirgt die traurigen G-er, Wenn er in düstren Nächten schleicht.. s Vermagert bleich sind meine Wangen j Und meine Herzensthränen grau41 VIII 33 -» An- MondSyn Angesicht

1) Interpretation: s v flüssig Arm J

gestalten nur refl a sich zu etw bilden, formen: im sinn! Bereich eine (vorübergehende) Erscheinungsform annehmen; von der Wolke, iZshg mit einer Spiegelung der Geliebten in der Natur In tausend Formen magst du dich verstecken,. | Wenn Wolke sich g-d umgestaltet, | Allmannigfaltigc, dort erkenn' ich dich 1 ' VIII 42 von den Regentropfen (Tränen der Wo/kentochterj, aus denen durch Spiegelung der Sonne (Helios) der Regenbogen sich bildet, vielleicht Symbol für die Verklärung der Geliebten in der Dichtung Helios.. Er sieht die schönste Göttinn weinen.. | Er sendet Lust in ihre Trauer j Und jeder Perle Kuß auf K u ß . . jDie Perlen wollen sich g. :| Denn jede nahm sein BiLdniß auf. | Und so, umkränzt von Färb' und Bogen, Erheitert leuchtet ihr Gesicht VIII 32 b ,sich aus etw g.': aus etw hervorgehen; anknüpfend an die Vorstellung einer Emanation Als wenn das auf Namen ruhte! | Was sich schweigend nur entfaltet. | Lieb' ich doch das schöne Gute [ Wie es sich aus Gott gestaltet V 6 [sich umher gestaltet Var] —> umvgl runden, runden

1) wohl nicht iSv Gesichtskreis; andre Interpretation das Gesehene, die vum Auge wahrgenommene Erscheinung Trunz, HA 2",600 2) Ou wie eine Decke über das Angesicht einer schönen Frauen nieder gebreitet Saadi, flaumgarten (Olear 1696) 83: vgl s v Fächer Anm 3) Qv Nach! der Trennung du streckest die Schütten, ] Nachtgesichter was spielet ihr dorten? Hafts 2, 138; vgl s v Nachtgespenst Anm l \i2 4) Pt häufig bsi G Zeitgenossen, such mBez auf Einzelperson, vgl DWb 4,1, 2,4095; amisrs Interpretation Visionen, das was er sieht (wie im Gedicht Ilmenau Vers 164; Faust 482,5409 Jrunz, HA2",804; Gesichte; vgl das Gedicht Nachtgespcnstur flyciiner, Div 523. Bei diesen Deutungen bleibt der Ausdruck , verbirgt' problematisch, da die Bilder des Schmerzes, der Trauer im Buch Suieika immer wieder beschworen werden.

1) Parallels Und wölbt sieh nicht das iibcrweltüch Große, | Gestaltcnreichc, bafd gestaltenlose? 3,22 Elegie 35t

Gesinde Dat Pl -d Diener, Knecht Ein Herre mit zwey G, [ Er wird nicht wohl gepflegt11 VI 12 Syn Diener Knecht

Geständnis offenes Bekenntnis, freimütige Erklärung; im Hinblick auf die Dichtung Geständniß. j Was ist schwer zu verbergen? Das Feuer,, j Die Liebe.. [ Am schwersten,. ein Gedicht, j Man stellt es untern Scheffel nicht, i Hat es der Dichter frisch gesungen.. [ Will er die ganze Welt soll's lieben. [ Er liest es jedem froh und laut l 6 Tit [vgt Unverborgnes WiesbReo 37]

1) Ou Wenn du aber eine Sache befiehlst; so befiehl sie nicht zwey Menschen zugleich Diez, Buch Kabus 629

[•gesinnt] s wohlgesinnt f-gespenst]

s Nachtgespenst

gestängelt

Gespiele fern; Gen Pl -spiele (im Reim auf .viele') a Freundin. Gefährtin; iZshg mit islam Paradiesvorstellungen [Dichter zur Huri:] Kommt deinen G-n so etwas vor ] So sollen sie's freundlich vermerken XII 5 b Geliebte; idVbdg ,ehl:che$ G.': Ehefrau, unter oriental Verhältnissen der Vielehe Dann Aischa des Propheten j Liebstes ehtieher G, Freylich auch ein Schalck wie viele 1 ' XII 3 LFassg Syn zu a Genösse vgl Schwester Syn zu b Favorite Frau Freundin Gattin Gemahlin lieb (L-e, L-ste) Liebchen lieben (Geliebte, L-de) traut (T-e)

l-gespräch}

s siängeln

gestehen auch -stehn a offen aussprechen, freimutig erklären, bekennen [ Suieika :j Volk und Knecht und Ueberwinder j Sie gestehn, /.u jeder Zeit, j Höchstes Glück der Erdenkinder [Sey nur die Persönlichkeit,. (Harem:) Kann wohl seyn! so wird gerneynet VIII 18 iS eines Liebesbekenntnisses; durch Vermittlung personifizierter Elemente, Pflanzen [Hatem zu Suieika:] Möge Wasser, springend, wallend, t Die Cypressen dir gestehn: | Von Suieika zu Suieika [ Ist mein Kommen und mein Gehn Vtll 27 b zugeben „Du,, | Verzehrst dich und singst so schön," [Dichter:] Die Liebe behandelt mich feindlich! j Da wiil ich gern gestehn | Ich singe mit schwerem Herzen Itl 12 einräumen, zugestehen Gesteht's! Die Dichter des Orients j Sind größer als wir des Occidents VI 6 —> zuSyn zu a sagen verkünden vgl offenbaren vertrauen Syn zu b bekennen vgl zugestehen

1) Ou Aischa, Mohammeds geliebtesti; Gemahtsnn Rehbinder, Mohammed 47

[-gesplnstj

2) Ou vgl: s v Form 2

s Hirngespinst s Zwiegespräch

[-gesteln] gesprenkelt gefleckt, getupft Was doch buntes dort,. [ Roth und weiß, gemischt, g. .. es sind die bunten Mohne, [ Die,. Felder streifweis freundlich decken l 10

s Lichtgestein

gestern 1 am vorhergehenden Tage, auch in erweitertem Sinne: kürzlich [Hatem zu Suteika üb ihre Lieder:] Diese da

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Gestirn — gewahren Die Kranke will nicht.. genesen j Vom sü!3en Leiden, | Sie, an der Kunde | Von ihrem Liebsten | G-d, krankt äl 6,291 b sich gesund entwickeln, entfalten, iS einer ieibl-geistig-see! Integration durch gesteigertes Leben u Erleben Worauf kommt es überall an | Daß der Mensch gesundet? ] Jeder höret gern den Schall an j Der zum Ton sich rundet Alles weg! was deinen Lauf stört! | Nur kein düster Streben! [ Eh er singt.. | Muß der Dichter leben3' l 14 Syn genesen zu .gesundet' heil

sind neu geboren, j G. wurden sie gedichtet VIII 28 Deine Stimme zu vernehmen [ War die letzt' und erste Lust, | G , Ach! war sie die letzte.. ! Jeder Scherz.. | Wird nun schulde nsch wer und t heuer VIII 30 idVbdg , wie g ' zugl iSv wie immer [Schenke:] so späte | Schleichst du heut aus deiner Kammer.. [Dichter:] Mir will nicht die Welt gefallen.. [Schenke:] die Welt ist keine Höhle, ] Immer reich an Brut und Nestern.. [ Buibul auch, sie singt wie g. IX 13 2 iSv einst, vormals (im Hinblick auf längst vergangene Zeiten, die dem Menschen nur kurz vergangen erscheinen); IZshg mit dem Motiv der Vergänglichkeit u der Dauer Die Jahre nahmen d i r . . so vieles,. [Erinnerung des allerliebsten Tandes] Von g. . .[Mir bleibt genug! Es bleibt Idee und Liebe! IV17 —» gestrig Syn zu 1 jüngst zy 2 Alter (vor a-s) ehemals einst Jahr (vor J-en) vgl vorher

1} Oil vgl Ich bin nur durch den Freund gesund und krank Hafis 2,170; vgl Zur Metaphorik uzuOusv erkranken Anm I u s v krank Anm 2 2) Qu Beglückt der Kranke, welcher stets Von seinem Freunde Kunde hat Hafis T,28t; Parallele mon amour puur toi.. c h est une maladie . . qui m'cst plus chere que la sante la plus parfaitect dont je nc veux pas guerir 86, 350 ChStein 30. 8. 84 3) Wurm u Düntzer setzten nach Vs 1 ein Fragezeichen, nach Vs 2 Punkt, dadurch entstand andrer Sinn, vgl WAS.37O

Gestirn Sternbild, Stern: entsprechend seiner Bedeutung für die alte oriental Weit als Weg- Richtungsweiser, zugl Symbol des Höheren u der schonen Harmonie des Alls Er hat euch die G-e gesetzt {Als Leitet" zu Land und See; j Damit ihr euch daran ergötzt, [ Stets blickend in die Höh1' l 3 im Hinblick auf Mars u Saturn; als gleichsetzende Metapher für Person u Personifikation der Jahreszeit, iZshg mit astrolog Vorstellungen [Winter zu Timur:) Mars! Du bist's! ich bin Saturnus, j Uebelthätige G-e, Im Verein die SchrecklichNordSyn Feuer (F. in dem Blauen) sten2' VII 1 Stern vgl Planet

Gesundheit Wohlbefinden, zugl auch wohltätige Wirkung; im Hinblick auf erquiokenden Schlaf [Hatem üb den Schenken:] Der schläft recht süß.. [ Du guter Knabe! hast mir eingeschenkt.. [ Nun aber kommt G. holder Fülle [ Dir in die Glieder daß du dich erneust IX 20 {•getier]

getrocknet

1) Qu Er hat euch die Gestirne gesetzt, als Leiter in der Finsterniß zu Land und See. Koran, Sura 98. Vers 21 Hammer, Üb Sternbilder dArab, Motto. Fundgr 1.1 u VI. Sura.. 98. Er ist s, der die Gestirne euch gesetzt zur Leitung in der Finstcrniß zu Land und See Hammer, Koran-Ubs , , Ftindgr 2,348 2) Qu et stellae maiefkac (Mars et Saturnus) in conjunciione sunt infaustissitnae Jones, Poes Asiat T76; vgl s v SafurrtLiS Anm Gesträuche Strauchwerk, Gebüsch Im zweifelhaften D u n k e l ) Glühen blühend alle Zweige.. | Und, smaragden, durchs G. [Tausendfältiger Carfunket Vill 36 [Tausendfältiger Karfunkel i Fliegt smaragden durch die Büsche Var] Syn Busch vgl Baum gestrig IGz heutig, mBez auf vorhergehende(n) Tag, Nacht; in erweitertem Sinne von Vergangenem Vom heut'gen Tag, von heut'ger Nacht [ Verlange nichts | Als was die g-en gebracht 1 ' VI 1 1)

s Waldgetier

u Parallele: s v heutig Anm ?

s trocknen

getrost zuversichtlich; ,g. sein': beruhigt sein im Bewußtsein der Pflichterfüllung Ihr, von Müh zu Müh so gepeinigt, j Seyd g., nun ist das All gereinigt XI 1 anknüpfend an adv blasseren Gebrauch (iSv ruhig, ohne Bedenken) prägnant: (Sem Leben vertrauensvoll hingegeben, der Sorge u dem Kleinmut enthoben Derb und Tüchtig. [ Dichten ist ein Uebermuth.. j Habt g. ein warmes Blut | Froh und frey wie ich. Sollte jeder Stunde Pein Bitter schmecken mir; Würd' ich auch bescheiden seyn | Und noch mehr als ihr l 1S Syn ruhig traulich vgl gelassen Gewächse für ein rätselhaftes, lebendiges, wachsendes, eiartiges Gebilde Da liegt ein Ey.. kein E y . . ein Zauber Bündel. [ Es hat ein Regen.. ein Leben.. das Bündel bläht sich.. und blähend wächst es.. Ali Kaschan,, ] Den Sporen tritt er in das G. [ Da platzt u reißt es ein derbes Kindlein [ Entwicklet1' 6,468 Pip 3 [Da platzt der Kuchen andre Fassg) 1) Qii ein Haufen.. ein Ungeheuer Diez., Denkw 2,42t ögbuzCyclop

gesund heil, wohl: in Wechselbeziehung zu ,wund', in der GesundheitsKranktieitsmetaphorik der Liebessprache, häufiges Motiv auch bei Hans, heil u zugl wund im Hinblick auf gesteigertes Lebensgefühl bei wachsender Empfindungsfäriigkeit Und darf ich dann in solchen reichen Haaren, [ Mit vollen Händen hin und wieder fahren Da fühl" ich mich von Herzensgrund g. [Und küss' ich Stirne, Bogen, Auge, Mund, Dann bin ich frisch und immer wieder wund11 ill 6 Syn frisch heil vgl lebendig munter neu neugeboren

gewahr idVbdg ,g. werden': für sinnt Wahrnehmung eines Duftes; zugl Metapher für intuitive Wahrnehmung der geistigseel Atmosphäre eines Menschen Moschus bist du! Wo du warst | Wird man immer dich g.1' 6,454 Var zu 6,286 [gewahrt man dich noch Text] Syn gewahren (sd)

1) Qu vgt: s v gesunden Anm 1

gewahren a wahrnehmen, erfahren (durch Lesen öd Hören) Was ich euch [üb Chitfern) offenbaret [ War längst ein frommer Brauch, [ Und wenn ihr es gewahret, [So schweigt und nutzt es auch Vltl 37 b wie gewahr (g. werden) Herrlich bist du wie Moschus:) Wo du warst, gewahrt man dich noch1' 6,286 [Wird man immer dich gewahr Var] Syn zu a erfahren vernehmen wahrnehmen vgl lernen zu b erkennen fühlen riechen spüren vgl ahnen atmen auswittern merken

1) Qu Schön ist des Rauchgefässes Gleichniss hier; Denn wie der Moschus, birgt sich Liebe nie. [ Sey er mit tausend Tüchern zugedeckt, S Vcrräth den Moschus immer doch sein Duft Rosenzweig, ßesch Jussufs u Suteichas, Fundgr 3,302

gesunden a genesen, geheilt werden; in Wechselbeziehung zu (er-)kranken, in der Gesundheits- u Krankheitsmetaphorik der Liebessprache, häufiges Motiv auch bei Hafis: im Hinblick auf gesteigertes Lebensgefühl bei wachsender Empfindungsfähigkeit Und geschmückt ist sie [die Erde] ein Wunder., [ Uns erquickend, heilend, segnend. Daß wir uns gesundet fühlen, | Wieder gern erkranken möchten, j Da erblicktest du Suleika | Und gesundetest erkrankend, [ Und erkranketest g-d1' VIII 9 im Hinblick auf gestillte Sehnsucht

1) du: s v gewahr Anm t

156

gewähren — Gewimmel gewaltsam 1 gewaltig, kraftvoll, tapfer: im Totenpreis Kühn und g.11 7,13,10 2 überwältigend, niederschmetternd, lurchtbarG-t Botschaft kam über uns (Großen mächtigen Unglücks; [ Den Stärksten hätte sie l Überwältigt 2 ' 7,12,22 vgl zu J kräftig zu 2 mächtig

gewähren a jdm etw zugestehen, zuteil werden lassen, auch: etw (Bitte) erfüllen [Vertrauter:] Du hast so manche Bitte gewährt | Und wenn sie dir auch schädlich war. . [Vesir:} Der gute Mann hat wenig begehrt, [Uno hätt' ich'sihrn sogleich gewährt [ Er auf der Stelle verloren war1' VI 17 b jam etw (Angenehmes. Erwünschtes) darbieten, verschaffen Suleika und Saki, . jEr, im Becher, gewährt mir] Herrlich es Gefühl der Gegenwart tX 1 4 Syn bringen geben gönnen verleihen vgl bieten

1) Ou audax et superior = kühn und herrschend Freytag, Carmen arabicum 18u22 2) Ou Nuntius supcruenit nobis durus, magnus erat adeo, vt iüo maior fractus esset = Der Buthc schlug uns ganz zu Boden durch sein Wort, ; Uns bracht er grosse Unglückskunde, Der SlärksEe wäre selbst zermalmet Freytag, Carmen arabicum

1) vgl ich ihm . . gewährt WA6.410 Var: hierzu ichs so in der offenbar sehr sorgfältigen Transkription von Frau Seite in deren Besitz das Blatt 1932 war, vgl Maier, DivKomm 2@

Gewand Kleid(ung); Metapher für äußere dichterische Einkleidung [Suleika:] Rein verkörpert Liebesklarheit, j Im G. der Poesie VIII 39 (M?) vgl Kleid

Gewalt bezwingende, unwiderstehliche Kraft: hier des liebenden Blicks, von myth Gestalten im Vergi mit ird Liebespaar Helios. . [ Er sieht die schönste Göttinn weinen, ( Die Wolkentochter. . | Ihr scheint er nur allein zu scheinen. . | Er sendet Lust in ihre Trauer [ Und jeder (Tränen-JPerle Kuß auf Kuß. | Nun fühlt sie tief des Blicks ü-en ] Und unverwandt schaut sie hinauf VIII 32 im Buchtitel, mit doppeltem Bezug: auf die , Übermacht', das .Mächtige' in der Welt, dem der Mensch unterworfen ist, zugl aber auf die widerstehende Kraft, den Hau, den , Sturm des Übermuts', mit denen der Dichter den Feinden, dem Minderwertigen, Beschränkten entgegentritt [Buch] Des Verstandes] der ] G. des Truzzes V Tit Var [Rendsch Nameh. Buch des Unmuths 1 ' Text] idVbdg .in G. und Liebe': von der einen Seite gezwungen, von der ändern freiwillig (öd Hendiadys: in gewaltsamer Liebe) Hab' ich mich für frey erkläret [ Von den Narren . . j Jene möchten sich zerreißen. [ Denken in G. und Liebe j Müßten wir zulet/t uns galten V 4 .mit G.' iSv stark, heftig: in metaphor Zshg Getretner Quark | Wird breit . . ] j Schlägst du ihn aber mit G, j In feste Form, er nimmt Gestalt21 VI 15 Syn Macht vgl Kraft Stärke Übermacht Zwang

gewandt geschickt, tüchtig: in einem Fach, Handwerk Brauchte dem g-en Tischler [Winkelmaas nicht einzuschärfen V 8 Syn geschickt gewärtig 1 ,etw g. sein von jdm': iSv erwarten [Hatem zu Su;eika:] Daß ich nun, verarmt, mein Leben Nur von dir g. bin Vltl 4 2 jdm g. sein": zu Diensten, zu Gebot stehen: iS des Liebesdienstes, iZshg mit myth-poet Paradiesvorsietlungen [Huri zum Dichter:] Abwesend bist denn doch auch einmal. . ] Hast in dem Weltall nicht verzagt. . [Nun sey der Liebsten auch g,! [ Hast du nicht schon das Liedchen fertig? XII 7 vgl zu 2 erböiig Gebot (zu G. stehen, sich zu G. bleiben) Gewebe Spinnengewebe; in paraboi'-metaphor Zshg von einem Gebilde des mensch/ Geistes, bes Hirngespinst Alle Menschen., j Spinnen sich ein G. fein, [ Wo sie mit ihrer Scheeren Spitzen. . in der Mitte sitzen. ] Wenn nun darein sin Besen fährt, j Sagen sie . . Man habe den größten Pallast zerstört'' X S vgl Hirngespinst

1} vgl Von oben herein ist er nicht beengt, aber von unten und von der Seite leidet er. Eine zudringliche, oft platte , ofi tückische Menge, mit ihren Chorführern, lahmt seine Thättgkeit: erst waffnct er sich mit Stolz und Verdruß, dann aber, zu scharf gereizt und gepreßt, fühlt er Starke genug sich durch sie durchzuschlagen 7. 142: ferner ihre Dichter . . liegen . . immer mit Mönchen, Heuchlern und dergleichen im Streit; auch mit der Welt, wse sie den verworrenen Gang der Dinge . . nennen, sind sie immerfort im Kampfe begriffen, Auf gleich Weise verfährt der deutsche Dichter, indem er das, was ihn widerwärtig berührt, heftig und gewaltsam abweis't 41', 871

1) Parallelen Es weiß steh kein Mensch weder in sich selbst noch in andere zu finden und muß sich eben sein Spinnengewebe selbst machen aus dessen Mitte er wirkt 814,29 Schiller 3. 3. 99: vgl weitere Parallelen mit den Ausdrücken .Gespinnste' .Spinneweben' s v Besen Anm l

Gewesene -wesne Neutr für die Vertreter einer vergangenen Epoche, die abgetretene Generation (öd Garnitur} Das Gewesne wollte hassen [ Solche rüstige neue Besen, j Diese dann nicht gelten lassen \ Was sonst Besen war gewesen1' V 2 (Gewes'ne Var3'] Syn alt (A-e) vgl vergehen (Vergangene)

gewaltig a mächtig, heftig, ungestüm: von Gefühtsmächten (Liebe, Haß) im Hinblick auf Stärke, Intensität [Suleika:] Magst du meine Jugend zieren | Mit g-er Leidenschaft VIII 20 [gewaltger Var1'; gewalt'ger WA Text] iZshg mit der Wasserrnetaphorik D ich Irische Perlen, | Die mir deiner Leidenschaft i G-e Brandung] Warf an des Lebens j Verödeten Strand aus VIII 16 bei Personifikation der Jahreszeit mBez au! Witterungsunbilden So umgab sie nun der Winter [ Mit gewalt'gem Grimme. Streuend | Seinen Eishauch zwischen alle, Hetzt er die . , Winde - . auf sie ein ä> VII 1 [gewaitgenn Var] b fest, unerschütterlich daß. , | Die Zweifel oft den Glauben uns verbittern, j Deshalb entsendet er {der Prophet].. | Ein Jugend-Muster., i c h . , glaube nun ans Paradies g, XI1 1 -» all- urSyn zu a grimmig kräftig mächtig stark überschwenglich

1) vgl „Was lassen sie denn übrig zuletzt j Jene unbcseheidnen Besen?" j Behauptet doch Heute steif und fest, [ Gestern sei nicht gewesen 3,284 ZahmXen lit 790ff 2) Ausg l.H. u WA Text

Gewicht 1 schwerwiegende Masse, Menge Aus Golcondas Grusgeschieben | Das köstlich erdgehohrne Glas | Der . . Lieben G-e Diamanten las VII1 1 4 Var [Man Diamanten las u Der Diamanten Pracht erlas u Der Diamanten Prunck entlas weitre Var] 2 idVbdg .gleiches G. ': Gleichgewicht, Metapher für seel Ausgeglichenheit, harmon Zustand Sorgen und Kummer, . [Sie schleudern dich ewig aus gleichem G,1' VI 4 -* Gleich1) du Sobald das Herz liegt im Weltsorgenpallast, ) So hat es vor Gift und Selbstpein nicht Rasi Hammer, QeschRedekPers 58 (ZU Firdusi, Schachnameh)

t) Reinschrift 2) Ou Circumibat autem iltos Hyems cum ventis sttis vchcmcntibus Junes, Poes Asiat 175

Gewalt kraft tyrann, despot Macht, Herrschaft: bei Personifikation von Jahreszeit u Witterungserscheinungen der Winter.. | Ueber sie gab er G, [ Seinen frostgespitzten Stürmen11 VII 1

Gewimmel sich durcheinander bewegende Menge: Metapher für die Gedanken- u EmpfindungsfuHe des Dichters [Saki:] Alles weißt du was der Himmel [ Alles was die Erde trägt, i Und verbirgst nicht das G. ] Wie sich's dir im Busen regt IX 18 Syn Fülle

1) Ou et polest ate m in cos eoncessit gelidts suis proeelüs Jones, Poes Asiat 175

157

Gewinn — Gewitterregen Gewinn 1 mit eigner Anstrengung öd Beteiligung Erworbenes, zu Erwerbendes a Erwerb materieller Güter; in der Kaufharidelsmetaphorik, au! geistig-see! Besitz zielend Den Gruß des Unbekannten ehre j a ! . . ] Nun tauschet Waar um W aa re, th e ilt G.!'' l V 7 in parabot Zshg, auf die Erreich ung eines künstlerischen Ziels (Hervorbringung ües Schönen, Vollkommenen) deutend Die Perle,. j Zum Juwelier.. | Sprach sie: ich bin verloren.. j Mit Schwestern muß ich,. seyn gekiittet. „Ich denke jet/.l nur an G. ,. j Denn wenn ich hier nicht grausam bin, | Wie soll die Schnur sich reihen'" X 4 b Er-Werbung eines geliebten Menschen (Erlangung von Gegenliebe durch Hingabe) (Suleika zu Hatem:] Gieb dich mir aus freyer Wahl.. [ Was so willig du gegeben l Bringt dir herrlichen G., [ Meine Ruh, mein reiches Leben | Geb' ich freudig, nimm es hin VIII 5 (M) c von der Frucht geistiger Bemühung, der Erreichung eines geistigen Ziels: Zuwachs u Vervollkommnung (von Gedichten), zugl innere Bereicherung (vgl 2) meine Lieder.. | Die schreib' ich immer schöner [Und mehr nach meinem Sinn.j Trul£ Krittler und Verhöhner, Zu täglichem G. VIII 38 .höherer G.': Erzielung eines symbol, auf Höheres, Geistiges deutenden Gehalts in einer gegenständl Aussage Ob ich Ird'sches denk' und sinne j Das gereicht zu höherem G-e, j Mit dem Staube nicht der Geist zerstoben j Dringet, in sich selbst gedrängt, nach oben i 4 2 ohne eigene Bemühung Zuteilwerdendes, Zufallendes;, G. des Lebens": die (durch Liebeserfahrung u daraus erwachsende dichterische Produktivität) zuteilwerdende innere Bereicherung Steigerung des Lebensgefühls; iZshg mit der Wasser- u Perienmetaphorik Die Flut der Leidenschaft sie stürmt vergebens j An's unbezwungne, feste Land. - [ Sie wirft poetische Perlen an den Strand, j Und das ist schon G. des Lebens Vt 16 [Poetische Perlen ans Ufer geworfner Gewinnst des Lebens21 Plp — Qu-Exzerpt Übs] -> Gewinst Hoch- Liebes- Voll- Syn Gewinst Lohn 1) Qu vgl Wenn d u . . mit Freunden handelst: so musst du nichl auf Gewinn denken, sondern blos mit dem Kapital zufrieden seyn.. Aus Begierde nach grosser» Gewinn gieb nichts auf Fristen und Borg.. Der Gewinn mag seyn wie er will: so begnüge dich damit Dfftz, Buch Kabus 666: vgl s v tauschen Anm I 2) Qu tant de pcrlcs d'unc valeur inestimable! Silv. de Secy, Vie de Ferid-eddin Attar. Übs. Fundgr 2,10 {vgl weiteren Kontext s v Perle Anm 5)

Paradiesvorstellungen Ist somit dem Fünf der Sinne | Vorgesehn im Paradiese, [ Sicher ist es ich gewinne Einen Sinn für alle diese XIi 9 2 ohne eigene Bemühung etw bekommen, erfahren; mBez auf Glück, Beglückung, vom personifizierten Herzen Und immer sehnt sich fort das Herz., j Und fliegt es an der Liebsten Brust Da ruhts im Himmel unbewusst, | Der Lebe-Strudel reißt es fort Und immer hängts an Einern Ort, | Was es gewann was es verlohr [ Es bleibt zulezi sein eigner Thor VI 2 Var [gewollt Text] Syn besitzen erwerben 1) vgl Gewinnen nicht gewinnen (Ix>cper, Dümzer}, weif substantivischer, kein rcinverbaier Infinitiv, gleichstehend miE Harren und Dulden, nicht mi! besinnen, dessen verbaler Charakter durch das begleitende Adverb gcschüszi wird Burdach, WAS.38B 2) Qu vgl Lc petit Hezazi! cricra, j'cn vcux faire la proclamation Chardin, Voyages (Amsterdam 1735) 3,262; Interpretation ein politisches Gedicht. . worauf darin angespielt wird: auf.. den "Wiener Kongreß.. eine Versammlung von Zaunkönigen, die ..Stimme gewinnen", po1 frisieren dürfen, nachdem der Adler Napoleon seinen Fing beendet hatte MMommsen, StudDiv 97, vg! ebd 93ff (auch Anführung von Parallelen) 3) Qu et cum iabore co peruemum est, vt jicitum esset = Mit Mühe kaum könnt' ich's bewirken, Dass ich ihn wieder trinken durfte Ffsyiag. Carrnen araöiciim 20u2>l

Gewinst t wie Gewinn 1: mBez auf Aneignung geistigen Gutes (Wissen) Glaubst du denn von Mund zu Ohr Sey ein redlicher Gewinnst? Ueberliefrung., ein Hirngespinnst,. ) Dich vermag aus Glaubensketten j Der Verstand allein zu retten V 12 2 wie Gewinn 2; Zuteilwerden von Liebesgluck Ja! Lieben ist ein groß Verdienst! f Wer findet schöneren Gewinnst? -1 Du wirst nicht mächtig,, nicht reich; [Jedoch den größten Helden gleich III 2 ,G. des Lebens' Poetische Perlen ans Ufer geworfner Gewinnst des Lebens1' VI 16 Plp = Qu-Exzerpt Übs (das ist schon Gewinn des Lebens Text) Syn Gewinn Lohn 1) Qu: s v Gewinn Anm 2

gewiß 1 pred mit folgendem Inf: iSv (seiner Sache) sicher, überzeugt von etw; von myth Gestalt Helios.. [ G. das Weltall iu besiegen ] Blickt er umher, hinab, hinan VIII 32

2 adv: iSv sicherlich, bestimmt; im Aussagesalz Doch der reinen Wollust edler Handlung | Sich.. zu überlassen, j Und vor solcher, der nur ew'ge Pein folgt.. sich zu verwahren, j 1st g. das beste um nicht zu fehlen 1 ' II 3 im Ausruf, mit dem Nebensinn: und doch, trotzdem Haben sie von deinen Fehlen [ Immer viel erzählt.. | Hätten sie von deinem Guten.. dir erzählt, j Mit verständig treuen Winken [ Wie man beßres wählt; [ O! g.! das Allerbeste [ Blieb ihm nicht verhehlt IV 8 in der (eine bejahende Antwort voraussetzenden) Frage schwächer, iSv doch wohl [Suleika zu Matern:] Sag du hast wohl viel gedichtet? j Hin und her dein Lied gerichtet?.. j Stets wo du sie hingewendet | War's g. ein Liebespfand VIII 11 3 a/fr, in pronominalem Sinne: bestimmt, aber absieht! nicht näher bezeichnet (nur andeutend) Und so fand ich's denn auch juste j In gewissen Antichambern, [ Wo man nicht zu sondern wußte | Mäusedreck von Koriandern V 2 —i· unvgl zu 2 fürwahr sicher

gewinnen auch subst 1 mit eigner Anstrengung öd Beteiligung erwerben, erreichen, erlangen; mBez auf: materiellen Besitz, i&z Schulden, zugl In erweitertem Sinne au! geistig-seel Aneignung zielend Was bringt in Schulden? ] Harren und Dulden! Was macht G.1'? [ Nicht lange besinnen! t V 3 Stellung, Gunst; Mitspracherecht, Einfluß (in der Tiermetaphorik mit Anspielung auf den Wiener Kongreß); Erlaubnis Morgen habe denn das Rechte ] Seine Freunde.. | Wenn nur heute noch das Schlechte | Vollen Platz und Gunst gewinnet V 13 Verschon uns Gott mit deinem Grimme! | Zaunkönige g. Stimme 21 VI 7 [Zaunkönige g. Stimme Plp] Nun ist der Wein wieder erlaubt, Mit vieler Arbeit [Vollzug der Blutrache] Gewann ich mir die Erlaubniß 3 ' 7,15,25 erwünschten Zustand, ersehnten Ort; iZshg mit islarn Paradiesvorste/lungen iSv durch bes Verdienste als Lohn der Seligkeit des Paradieses teilhaftig werden Welch ein Held du seyst? sie [die Huris] forschen's aus. Und sie sehn es bald an deinen Wunden, \ Die sich selbst ein Ehrendenkrnal schreibt,. j Viele Frauen hast' und Ruh im Hause, j Werth daß man dar ob das Paradies gewinnt XII 2 , Luft g,': im Hinblick auf die Erreichung eines eigenständigen Daseins als ausgereiftes Wesen: vom Kastanienkern, verglichen mit den Liedern des Dichters Er möchte Luft g. [ Lind sah die Sonne gern VIII 26 Organ, Sinn; iZshg mit myth-poet

1) Qu Das sicherste is!.. Hammer, Hafis,

1.XXXIV

Gewissen Bewußtsein, Unterscheidungsvermögen bei sittl(-relig) Denken Handeln Sonst wenn man den heiligen Coran citirte Nannte man die Sure den Vers dazu, ] Und jeder Moslirn.. [ Fühlte sein G. in Respect und Ruh V 14 Gewitterregen der das Gewitter begleitende Niederschlag: in seiner Mensch u Natur erquickenden Wirkung, zugl Symbol iZshg mit dem Verjüngungsmotiv Doch schon längst daß liebe Pforten | Mir auf ihren Angeln schwiegen! | Heile mich

158

gewogen — Ginkgo G., j Laß mich daß es gruneit riechen! | Wenn jetzt alle Donner rollen | Und der ganze Himmel leuchtet, j Wird der wilde Staub.. | Nach dem Boden hingefeuchtet. | Und sogleich entspringt ein Leben, j Schwillt ein heilig, heimlich Wirken, j Und es gruneit und es grünet 1 ' l 16 [Und nur im G. | Kann ich daß es gruneit riechen Var]

ia riviere s'eciaircissc, parce qu'en cc temps-lä en plusieurs endroits eile n : a plus de deux picds, & qu'elle laisse beaucoup de sable tout decouverl.. On commence ä chercher dans la riviere au bout g de Soumelpour, & on va tou jours en remontant jusques au monlagnes d'ou eile sort Tavernier. Voyages (Utrecht 1712} 2,2,326u345t

[-gießen]

1) Parallele daß der Sommerstaub, den ein Gewitterregen aus der Atmosphäre niederschlägt, sogleich lebt und belebt, wie der grunelntie Geruch erquicklich andeutet 827,61 Nees 18. 5. IS IKorr 827,3831: Interpretationen Der Staub,. ein.. Zeichen des nahenden Gewitters und dieses das Symbol der Befruchtung, Erquickung und Verjüngung Ermatinger, Div 175; Gewitter als Symbol eines seelischen Genesungsprozesses ist die Aufnahme eines Motivs aus dem III, Akt der .Iphigenie auf Tauris' Middell, Div 506

Gift schädigender Stoff; hier Schlangengift, nach abergläub Vorstellungen^ als Gifthauch, auch Metapher iVbdg mit Schlangenvergl für tödl Hafi u (Blut-)Rache „Erbe meiner Rache j Ist der Schwestersohn, ] Der Streitbare, | Der Unversöhnliche . . | Stumm schwitzt er G, aus, | Wie die Otter schweigt, | Wie die Schlange G, haucht,." 2) 7,12,l7u19 -» Schlangen-

gewogen ,jdm g. (bleiben)': jdm günstig, geneigt (bleiben); verhüllend für tieferes Gefühl [Suleika zu Hatem:] von deiner Hand Meine Ghiffer ieis' gezogen, j Nieder blickt' ich, dir g. .. seh' ich abermals l Meine Lettern fein gezogen. | Bleibe! bleibe mir g,! Vitl 27 Syn hold vgl Sieben (sd) gewöhnen

1> vgl HWD dt Aberglaubens 1,647 3,846 u 7,1123! 2) Qu Mutus sudat venenum, vt tacet vipera, venenum exhatat serpens = Im Schweigen ganz versenkt, er schwitzt verderblich Gift, j So wie die Schlange Gift aushauchet Frsytag, Carmen arabicum 18u21

Gilan nur K- (nach Qu) pers Landschaft, auch zugl Verwaltungseinheit am Kaspischen Meer Firuscu in der Landschaft Kilan Türkis Gruben 286" 6,477 Pip 17 = Qu-Exzerpt

s gewohnt

1) Qu KILAN, welches den Nahmen von Kilek, einer sonderlichen Nation j so sich daselbst gesetzet j bekommen ] hat vor Zeiten Hircania geheissen j und lieget recht.. an der Caspischen See . , Es wird diese Landtschafft in viel kleine ProviMzien außgetheilci.. Die fürnchnmen Städte s i n d : . . Firuscu, allhier werden schone Turkois Steine gefunden Olsar 1696 Reisebescfireibg 285t; vgl Province de ['Empire des Perses, qui s'itend le long des rivages de ia mer Caspienne Herbeiot, Bibt Orient 386 s v Ghilan

gewöhnlich üblicherweise, meistens G. der Betrunkenheit l Erliegt man bis es tagt; \ Doch hat mich meine Betrunkenheit j In der Nacht umher gejagt1' IX 10 vgl meist oft 1} Qu vgl Wenn man sich aber,. den Morgentrunk erlauben möchte: so darf man sieh doch nicht erlauben, es sich zur Gewohnheit zu machen, weil es eine liederliche Gewohnheit ist Diaz, Bush Kabus 438

Gimpel leicht abzurichtender Singvogel: Metapher für einfältigen, leichtgläubigen Menschen1* Der Harte wird urngangen, ] Der G. wird gefangen IV 19 vgl beschränken (Beschränkte) dumm (D-e) einengen (Eingeengte) Narr Tor Tropf unwissend (U-e)

gewohnt ,g. an etw': etw in häufigem Gebrauch habend, oft zusich nehmend u sein Behagen dabei findend an der Nachtseite: hier schaudert ] Den der g. an Eilfer 53,33 (statt 34) [-g e WO I be]

s Sterngewulbe

t) Diese Bed auch 21,316 lehrj III 11

Gewölk Wolkenansammlung; vergleichend für den Gruß der Geliebten Wie leicht G. verschmilzt ihr Gruß | Wie OstGekos ihr Oden It 10 {gewölkt Var] vgl Wölkchen Wolke

Ginkgo seit Erstdruck ,Gingo' idVbdg ,G.bi/oba': Ginkgobäum, in China beheimatet, schon früh nach Japan gelangt u von dort in der 1, Hälfte des 18. Jhs nach Europa eingeführt, mit eigenartigen zweilappigen Blättern: im Hinblick auf das Blatt in Parallele gesetzt zur Einheit eines Liebespaars u zur seel Zwei'Einheit des Liebender), auch auf Grundgedanken der Polarität u des Symbolischen deutend Gingo biloba. | Dieses Baum's Blatt, der von Osten | Meinem Garten anvertraut, ! Giebt geheimen Sinn zu kosten., j Ist es Ein lebendig Wesen? [ Das sich in sich selbst getrennt, ] Sind es Zwey? die sich erlesen, | Daß man sie als Eines k e n n t . . i Fühlst du nicht an meinen Liedern | Dali ich Eins und doppelt bin?1' VIII 10 Tit [Ginkgo Var*1]

gewölkl Wie leicht g. verschmilzt ihr Gruß H 10 Var [Gewölk Text] Gewürz Spezerei; eine der Kostbarkeiten des Orients, iZshg mit der Kaufhandelsmeiaphorik als erdichtetes Geschenk für die Geliebte Wenn nun Bassora noch das Letzte, [ G. und Weyrauch beygethan, Bringt alles was die Welt ergetzte | Die Caravane dir heran 1 ' VIII 14 1) Ou vgl Baisara,. Les iloltancäois y viennent tous tes ans & y aportenE des opiceries Tavernier, Voyages (Utrecht ) 712) 1,245: l es marchands de Baisara qui vont ä Ormus pour le ncgocc ries ebd 1,263

[-gezackt]

1} vgl Mit W. in die Stadt, mit M, hin und wieder bis ans Sch, Thor. Obergefahren Tgt> 13. 9. 15, hierzu Waitz „am Schaumainkai, auf dem linken Main-Ufer, dem Roten Männchen,. gegenüber, lag das Carl Andrcac-Bansasche Haus, in einem riesigen Garten. . In dem Garten am Schaumainkai stand und steht heule noch ein Gingko biloba, wohl einer der ältesten in Frankfurt". Verbunden mit Goethes Tagebuchs-Notiz wird diese Mitteilung von Max P. Andrcae.. beachtenswert, im Hinblick auf das Gedicht.. welches, zum mindesten teilweise, am 15, September 1815 entstanden ist Briefwechsel G-Willemer 5931. - Goethe hatte der Witlemer ein Blatt des Ginkgo biloba als Sinnbild der Freundschaft geschickt aus der StadL Man weiß nicht, ob es eins* das sieh in zwei teilt, oder zwei, die sich in eins verbinden. So war der Inhalt des VersesG&spr (Hs 2,1088) Boisseräe Tgt> 15. 9. 15; hierzu E. Bsutter, Die BoisseroeGespräche von IBIS u die Entstehung cfes Gingo-biloba-Gedichtes, Goethe-Kalender 1940, 114ff. - [Creuzerler habe, als Goethe 1815 Heidelberg besuchte, mit diesem bei einem Spaziergange im Schlosse, ein langes und interessantes üespräch über die symbolische Deutung und Sinnigkeit der hellenischen mythologischen Personen und Erzählungen gefuhrt.. wie jede .. Geaalt doppelt anzu-

s fünfgezackt

Ghasel

s Gasele

Ghitan

s Gilan

s ergießen

GieObach Regenbach, auch wilder, reißender Bach [erdichtete Geschenke für die Geliebte] Gießbäche Soumelpours durchwühlt, j Aus Erde, Grus, Gerill, Geschieben | Dir Diamanten ausgespült'1 VIH 14 1) Oi/v^/Des Diamans, & des mines & rivieres oü its se trouvcnt.. Soumelpour cst im gros h n u r g . . I,c Gouel passe au picd, & c'cst dans cette riviere qu'on irouve des dtatnans.. Apres que les grandes pluyes sont passees,. on attend encore tout le mois Janvier quc

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Gipfel — Glas sehn sei, weit hinter der bloßen Realität ein höheres Symbol verborgen liege., Goethe ging auf diese Erörterungen mit dem regsten Eifer ein, als sie gerade bei dem Gingku biloba slill standen: er pflückte ein Blatt und sagte: also ungefähr wie dieses Blatt, eins und doppelt! Creuzer.. erhielt am ändern Morgen das Blatt nebst dem heifolgenden Gedicht von Goethe zugesendet Gespr (He2, lU&Tf) GParthey Jugenderinnemrtgen 1871. - daß ich mit grundgelehrten Leuten umgehe, weiche .. behaupten daß hinter jenen Annehmlichkeiten [der sinn! Welt! sich noch ein tieferer Sinn verstekke. . Da jedoch jenes bekannte wunderliehe Blat, durch seine prosaische Auslegung einigen Antheil gewonnen; so stehe hier dte rhythmische Übersetzung Itolgt das Geö Ohne Tit] B26.84 RStädel 27. 9. f5. - Vg! auch 832,188! Carl Äug TO. 3. 20 K. - Zum Warnen (Ursprung! chine$ ya-chiao ,Entenlu8:, später yin-fising .Silber-Aprikose', /apan gin-kyö ausgesprochen), zur Schreitig, zu weiteren Lokaibezügen in Frankfurt u Heidelberg u zur Datierung s G Debon, Das Blatt W/l Osten, Euphot 73,1979, 227if (ebd auch Angabe u z. T. Referierung einschlägiger Literatur} 2) Reinschrift

Gipfel höchste Spitze, Kuppe eines Berges; mit lok Bezug au! den Wartburgfelseri beblischt und traulich | Steigt der Felsen in die Höhe. Und mit hohem Wald umzogen,] Und mit Ritterschloß gekrönet. Lenkt sich hin des G-s Bogen, Bis er sich dem Thal versöhnet l 12 iZshg mit dem AlterJugend-Motiv, vergleichend für den alternden Dichter [H ate m zu Suleika:] Unter Schnee und Nebelschauer j Rast ein Aetna dir hervor [ Du beschämst wie Morgenröthe Jener G. ernste Wand, [ Und noch einmal fühlet Hatem j Frühlingshauch und Sommerbrand 1 ' Vtlt 20 vgl Gebirge Höhe Hügel 1) vgi Interpretationen „Jener Gipfel ernste Wand", deren Aufleuchten im Morgenrot mit dem glühenden Ätna verglichen wird wie dieser selbst mit dem Herzen des Dichters, ist der Heiligcnberg, der jenseits des Neckars, dem damaligen Ooetheschen Quartier im alten Sickingenschen Hause am Karlsplatz gegenüberliegt Beutter, Div 602; Eins der großen anschaulichen Go et besehe n NaUirbtidcr Trunz, HA2",601, ebd Hinweis au! ältere Anwendung des Bildes bet Haller, vgl s v beschämen Anm ). Vgl Parallele War doch gestern dein Haupt noch so braun wie die Locke der Lieben.Silbergrau bezeichnet dir früh der Schnee nun die Gipfel, i Der sich in stürmender Nacht dir um den Scheitel ergoß, j Jugend, ach! ist dem Alter so nah 2,137 Seriweizeralpe; Qu vgl Er sah einen hohen Berg, dessen erhabener Gipfei über die Höhen des Himmels hinweg ging.. Sein erhabener Gipfel reichte bis an die Kapelle.. Es war so zu sagen ein Greis voll Würde {Anm:! Der Berg wird mit einem Greise verglichen, weil sein Scheitel wciss oder mit Schnee, gleich grauen Haaren, bedeckt war Diez, König! Buch tS6f, vgl auch KMommsen, GtiDiez 170ff

glänzen heil schimmern, leuchten a von Lichtquellen: vom (personifizierten) Stern; auch vom Menschen, Metapher im Hinblick auf das Ausstrahlen inneren Wertes u Wissens [Schenke zum Dichter:] Jene Feuer in dem Blauen, | Und das hellste will nur sagen: [ Jetzo glänz' ich meiner Stelle, ( Wollte Gott euch mehr betagen. | Glänztet ihr wie ich so helle IX 19 in der Sonnenmetaphorik iSv sich auszeichnen: iZshg mit myth-poet Paradiesvorsteilungen Erst Suleika, Erdensonne. . [ Nun, des Paradieses Wonne, Glänzt sie der Entsagung Zierde XII 3 b von reflektierten Lichtern: in der Abendsonne leuchtender Landschaft [Schenke:] Niedergangen ist die Sonne, Doch im Westen glänzt es immer.. wie lange Dauert noch der goldne Schimmer? IX 19 test Gegenstände wie Schwert, Perie (in parabol Zshg) Jeder war ein Schwert) Schwertumgürtet, ] Aus der Scheide gerissen ] Ein g-der Blitz 11 7,14,15 Die Perle glänzt an unsers Kaisers Krone | Mit holdem Blick und mildem Schein2' X 1 ties Auges, als Ausdruck von Liebe u Leben Diese klaren Augen sie g. . . für mich! VIII 22 von einer Tierphysiognomie, wohl im Hinblick auf das gierig aufleuchtende Auge, doch auch in erweitertem Sinne: einen lüsternen Ausdruck haben Da lachten die Hyänen [ B ei'm Tode der Hudseiliten. Und du sähest Wölfe, ] Denen glänzte das Angesicht3' 7,16,15 C von subjektiven Lichteindrücken, Metapher für den schönen Schein der poet verklärten Welt Die Welt durchaus ist lieblich anzuschauen ) Vorzüglich aber schön die Welt der Di[chjter| Auf bunten hellen oder silber grauen jGefildfen] glänzten Lichte[r] VIII 41 Var [Tag und Nacht, erglänzen Lichter Text; Gefildfen] glänzt es Tag wie Nacht von Lichtefrn] weitre Var] —> erSyn blinken blitzen erglänzen glühen teuchters vgl brennen 1) Qu vt splendor futgurh — Das funkeke wie Blitzes Leuchte-Ei Freytag, Carmen arabicum 19u23 2) Qu in reg is corona spicndet u in coronä laeta Regis emicat Jones, Poes Asiat 239U290; Am Diademe strahlt es bald mit Lust Cnezy, Das Regeritröpfchen von Saadi, (Äs, Furtögr 1,94 3} Qu sane iis nituit vultus = Ihr Angesicht, es wurde heiter Freytag, Carmen arabicum SOuSS

glanzreich iZshg mit der Gestirnsmetapnorik, mBez auf die poet verklärte Liebe in Trennungs-Näehten [ Seht wie sich's in Sternen schreibt; ( Daß gesellt zu ew'gen Mächten | G. eure Liebe bleibt 6,295 [Wird an jedem Sterne klar j Wie.. j G. ,. war 1 ' AA Plp 27] Syn hell vgl klar licht sternenhell 1} Parallele dies Buch.. S Ist's nicht der Mantel noch gesäter Sterne? l Ist's nicht der Liebe hochverfclärles All? Vtll 29

Gipfelhügel aus einem Gebirge hervorragende Bergspitze Wenn die Sonne sich auf Morgenflügeln Darnawends unzähligen G-n [ Bogenhaft hervorhob 1 ' XI l

Glas l Weinglas^ Wer mir Wein bringt sehe mich freundlich an, j Sonst trübt sich der Eilfer im G-e IX 8 da droben stehet [ Ein vollkommenes G. Eilfer, | Das der Freund mir einschenkte 53,33 (statt 34) [Da steht ein Römer Eilfer! 6,303 2,Fassgj .Klang der Gläser': Gläserklingen (beim Anstoßen); umschreibend für das Trink- u Weinthema (vgl Schenkenbuch) Aus wie vielen Elementen ] Soll ein achtes Lied sich n ä h r e n ? . . | Liebe sey vor allen Dingen | Unser Thema,. | Dann muß Klang der Gläser tönen, ] Und Rubin des Weins erglänzen 21 l 7 stärker auf den Inhalt bezügl: (Wem-)Glas u Mund in parallelen öd metaphor Bezug gesetzt zu Rubinen, ahnt auch bei Hafis Badachschans herrlichst[e] Rubin[en]|MirdiesesG. u dein Mund 6,477 Plp 1 [deinfen] Mund AA Plp 34] 2 id Vbdg .erdgebomes G.': metaphor Periphrase für Diamant, als erdichtetes Geschenk für die Geliebte Aus Golcondas Grusgeschieben [ Das köstlich erdgebohrne Glas [ Der erdgebohrnen sussen Lieben j Gewichte Diamanten las Vtfl 14 Var; erdgebohrnen Gras u Das köstlich erdgebohrne Glas | Der Paradies gebohrn[en] Lieben | Man Diamanten las weitre Var] —» AugenSyn Römer vgl Becher Humpen Krug Schale Weinbecher

1) vgl s v Darnawend Anm i

Gitarre Gui- Zupfinstrument; bes zur Einleitung u Begleitung von Gesang'' Gesang.. Morgen Stille Bewegung im Garten. Erste Töne Guitarre Gesang11 6,471 Plp 6 1) nach Dt FremdWb (Schulz) 1,247 erst seit Ende des 18. Jrts populär gewordenes, aus Spanien stammendes, in Frankreich u ttat schon vorher bekanntes Instrument 2) Anspielung auf Mariannes Gitarrenspiel

Glanz Schimmer, Leuchtkraft; nur als Metapher, für lestl Stimmung der Liebes- u Daseinsfreude Aber Hatem! deine Blicke J Geben erst dem Tage G. Vtll 9 in der alten Vbdg ,G. des Hauses'11 als der nach außen strahlende von der Mitwelt anerkannte innere Wert, Ansehen, Ehre, Ruhm eines Geschlechts Daß des Hauses G. sich mehre | Als ein ewig Eigenthum|Und der Sohn so halt' auf Ehre [Wie der Vater hielt auf Ruhm 6,281 -^ Abvgl Blick Ehre Feuer Glast Leuchte licht Pracht Prunk Ruhm Schein Schimmer Zier Zierde

1f auch bei Haus öfters,Glas', neben ,Becher', zB Hafe i, i;ebü J,B: ebd 1,97 2) vgl zur Rubinertmelaphorik $ v Rubin Anm 4u5

1) vgl DWb 4.1,4,7617

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Giast — Glaubensheld Glast für Glanz1'; iZshg mit der Fsus rme taphorik im Hin blick auf die durch Weingenuß erregte, auf die Umgebung wirkende Erhöhung des Geistes, dichterische Begeisterung [Saki zu Hatem:] Denk, o Herri wenn du getrunken | Sprüht um dich des Feuers G.! Prasselnd blitzen tausend Funken, | Und du weißt nicht wo es faßt IX 18 vgl Glanz (sd)

bensweisheit: sondern blos gewisse Krugheiisregeln, kurze Sätze und Sprüche, die das Resultat ihrer gesammelten Erfahrungen., enthalten. Sie sind gleichsam ihr moralischer Katechismus Hartmann, Plejgden [Moaliakatj 33 [falls schon vor 22. 2. 15 benutzt} 3J Parallele: vgl 28,101 DvW 12 4} i/s/Glaubensbekänmniß des Färsen Tgb 13. 3 15 5) Qu handelt nach der Ueberlieferung: verbirg dein Gold, dein Weggehn und deinen Glauben, l Wer verständig ist, wird niemals | sein Gold, seinen Glauben und sein Weggehn kund thun Diez, Denkw 2,246 K/atibi Rutni, Spiegel dLänder; vgl Wer sein Gcheimniss hält, sagt der Prophet, Der wird auch sein Verlangen bald erreichen [Anm:] Nach der Überlieferung:., Verbirg dein Gold, deinen Weg und deine Sekte Fundgr 3.346Proben der Üüs des Mesnevi Dscheialeddin's Rumi von Hussard, vgl KMommsen, GvDiez 23 6) Qu vgi Such' nicht Glauben und Treu' bei der Welt der leichtfertigen Dirne Hafts 1,61: Hafis, o traue du, Den Banden ihrer Locken nicht, j Den Glauben wollen sie l Dir rauben, nach geraubtem Herz ebd 1,179: Raubte ihre Schönheit gleich j Mit dem Herzen mir den Glauben eW (.300 Geraubt ist Herz und Glauben,. Durch seine Schultern, seine Brust ebd 2,68: ebd2,49; 2,254: 2,286: Glauben und Herz sind weg eörf i, 134; eüd 2,407 7} Qu Le menttur qui nc parle jamais suivant [a veritc, ne merite pas qu'ort at t L· n de de lui aucune fidelite Si/1/. de Sacy, Ferid-eddin Atiar, Pend-Namsh-Übs, Fundgr 2,239: Qu zu,Treu und Glauben': Jes. 33,B

1) oüd, im 8- Jti als veraltet öd als Dialektwon geltend, neu eingeführt in der Dichtersprache, vgi DWb 4,1,4,7S9Stf

glatt 1 blank; von neuem meialinen Gegenstand, in parabcl Zshg Zum Kessel sprach der neue Topf: | Was hast du einen schwarzen Bauch!., [Kessel:] du g-er Tropf.. | Behält der Henkel ein klar Gesicht.. j Besieh nur deinen Hintern X7 2 glattgekämmt, schmuck; auch in erweitertem Sinne mBez auf geordnet erscheinendes Äußeres iGz innerer Verwirrung, Verstörtheit Ein Werkzeug [Kamm] ist es., [ Im Einen vielfach, spitz und scharf, sein Spiel j Gern wiederholt; wobei wir uns bescheiden; ] Von außen g., wenn wir von innen leiden 6,297 vgl ztf f ktar zu 2 nett glätten glattmachen; anknüpfend an oriental Metaphorik, von der Stirn der Geliebten als Glättstein ties Herzens Nun öffnet sich die S t irrte klar | Dein Herz damit zu g.4! II 10 1) vgl 7, i05,- Qu Da deiner Liebe Stein | Des Herzens Formen glättet Hafts 2,130; vgl Die großen Scenen der Natur hatten mein Geinüth ausgeweitet und alte Falten herausgegiättet B8.328 Carl Äug 25. t. 88

Glaube einmal Akk Sg -«, im gleichen Ged wechselnd mit -en 1 relig, ausgehend bes von (jüd-)christl, Islam, pars Vorstellungen, meist in erweitertem Sinne ,die höheren Züge gläubigen Frommsinns'^ enthaltend a als geistig-seel Vorgang, a/s Verhalten; Fürwahrhalten, Gewißheit, Überzeugung iGz Unglauben, Zweifel Der ächte Moslem., glaubt dem Coran., j Doch der Prophet.. sieht d a ß . . j Die Zweifel oft den G-n uns verbittern XII 1 Vertrauen, Hingabe, Treue, Gehorsam Miriam dann der Jungfraun Krone ] Die den Logos ausgebohren. Und zu reinen G-ns Lohne | Nichts an ihrem Werth verlohren XII 3 "I.Fassg b Gesamtheit der relig Vorstellungswett im reinen Osten.. | Will ich menschlichen Geschlechten j In des Ursprungs Tiefe dringen.. j Will mich freun der Jugendschranke: ] G, weit, eng der Gedanke*' l 1 [Dichter:] Der ich unsrer heil'gen Bücher | Herrlich Bild an mich genommen, | Wie auf jenes Tuch.. j Sich des Herren Bildniü drückte, [Mich in stiller Brust erquickte, (Trotz Verneinung, Hindrung, Rauhens, [Mit dem heitren Bild des G-ns3) I11 c Religion, Konfession die Wunde für den G-n Xfl 2 im Hinblick auf Vorschriften, Lehre, Credo Vermächtoifi alt persischen G-ns41 XI 1 Tit im Hinblick auf Zugehörigkeit zu einer relig Gemeinschaft Soll man dich nicht aufs schmälichste berauben, [ Verbirg dein Gold, dein Weggehn, deinen G-n5' VI 8 2 iZshg mit .Liebe' u , · nung', anknüpfend an den Begriff der Christi Tugend: erweiten iS der Weltgläurjigkeit, des Leüensvertrauens, auch der Liebesgewißheit u -Zuversicht, Raub von Glaube u Liebe (Herz) häufiges Motiv bei Hafts Jene garstige Vettel.. | W e l t . . | G. nahm sie mir weg, j Dann die Hoffnung, [ Nun woüte sie } An die Liebe.. j Den G-n hab' ich wieder! | An ihre Liebe den G-ns) IX 14 3 in der bibl Formel Jreu und G-n': Vertrauen in die Aufrichtigkeit einer Person, in den Wahrheitsgehalt ihrer Aussage Der Lügner hofft vergeblich Treu' und G-n'' IV 2 —* WunderSyn zu 1a Frömmigkeit vgl zu 1c Lehre Meinung zu 3 Vertrauen 1) vgl 41',83 2) Qu vgi Bey allen Völkern, die aus dem Kindheitmistand herausgetreten, aber in ihrer intellektuellen Bildung noch nicht weil fortgeschritten sind, finden wir nicht tief ergründete.. Lehren und Grundsätze der Sittlichkeit und der Le-

glauben 1 relig a einen best Glauben haben, eine best Gtaubensrichtung öd Weltanschauung vertreten Verbrannt sey jeder, sprach der hohe Rigfiter, Wer spricht und glaubt wie M i sri ^ II 5 b von einer relig These, Vorstellung fest überzeugt sein der Coran.. | Daß er das Buch der Bücher sey | Glaub' ich aus Mosleminen-Pflicht IX 3 mit Dat (vgl 2) Der ächte Moslem spricht vom Paradiese Als wenn er selbst allda gewesen wäre, | Er glaubt dem Coran wie es der verhieße XII 1 ,an etw g.' Und glaube nun ans Paradies gewaltig XU 1 2 trauen, vertrauen, jds Worten Glauben schenken [Blumen- u Zeichenwechsel zw Liebenden] Traube Ich glaube 2 ' 7,126,24 Man sagt die Gänse wären dumm, [ O! glaubt mir nicht den Leuten IV 16 3 etw für wahr, wahrscheinlich halfen, etw annehmen Glaubst du denn von Mund zu Ohr j Sey ein redlicher Gewinnst? V 12 Denn daß du verliebt bist sehn w i r , . Doch das Liebchen so dich liebe j Werden wir nicht g. können ill 15 mit dem Nebensinn: sich schmeicheln, sich einbilden, hoffen JSuieika:] Gar zu gerne möcht ich g. - pal ich bin's die dich bestahl Vltl 5 {M) [Schenke zu? Dirne:} Glaubst du wohl mich zu betrügen | Daß du jetzt verschämt entweichest? tX 9 vermeinen, wähnen Wenn, mich Alten, alte Frauen | Aus der Bude froh gegrüßet, | Glaubt' ich Jugendzeit zu schauen 6,278 [Dacht Var] Die Jüngsten wiederholen der Aeltesten Worte, i Und g. daß es ihnen angehört VI 9 Jene [Narren],, g. doch, in Liebe j Müßten wir zuletzt uns gatten V 4 Var [g. daß die Liebe weitre Var; Denken in Gewalt und Liebe] Müßten wir zuletzt uns galten Text] vgl zu 1 meinen zu 3 bedunken denken dünken gedenken hoffen meinen vorkommen wähnen 1} Qu Wer also redet und glaubet wie Misri Afendi TodQfini, Lit Turk (Zusatz Hatjsleulner), nach Br Knebels 25. I. 15 AA Plp 250 Z) Qu L^i Trauben. Deinen Augen will ich freudig glauben Hammer, Über die Blumen- Früchtespracfie der Hareme, Morgenblatt Hr. 260. 30. 10. 07, 10371 (Zit nach CJb 94, 1977, 244)

Glaubensheld Kämpfer, Märtyrer für den re/ig Glauben (dem nach is/am Vorstellung das Paradies offen stetig) [Mahomet:] Welch ein Held du seyst? sie (die Huris] forschen's aus. | Und sie sehn es bald an deinen Wunden.. die Wunde für den Glauben bleibt.. j Paradies der Männer G-en ] Ist hiemit vollkommen ausgerüstet XII 2 vgl gtäuöig (Q-e) Held Kämpfer 1) Dar Glaubenskrieg (dscfühadl, der, Kampf um Allahs willen' gegen die Ungläubigen ist &ine der /s/am Vorschriften, die irn islam Recht ausgestattet u kanonisiert wurtien, vgi Koran (ed Reclam) 21 Einleitung

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G lau bens kette — gleich Glaubenskette Pl, Metapher für den Seist einengende, beschränkende Elemente der traditionellen Offenbarungsreiigionen Glaubst du denn von Mund IM Ohr j Sey ein redlicher Gewinnst? Ueberliefrung,. Ist auch wohl ein Hirngespinnst, j Nun geht erst das Unheil an. [ Dich vermag aus G-n \ Der Verstand aliein zu reiten1' V 12

bezeichnete Stelle bei'm Aufschlagen gläubig beachtet 7,122; vgl s v Nadel Anm 1 S) Qu: s v Perle Anm i

gläubigerweise auch Getrenntschreibg voll Lebenszuversicht u Liebesvertrauen; als eine der relig Gläubigkeit ebenbürtige Haltung, iZshg mit myth-poet Paradiesvorstellungen [Huri:] Ob du unsern Mosleminen., verwandt? Ob dein Kämpfen., | Dich art's Paradies gesandt?.. j Zeige deine Wunden a n . . [Dichter:] ich bin ein Mensch gewesen . . ein Kämpfer.. Sieh der Lebens-Wunden Tücke,. der Lieb es-Wunden Lust. | Und doch sang ich g. Daß mir die Geliebte treu, ] Daß die Welt.. | Liebevoll und dankbar sey Xtt 4 [gläubiger weise Var; glaub'ger Weise WA Text; Immer sang ich gleicherweise weitre Var]

1) Qu vgl so haben erfahrne Männer es für ein gutes Mittei gehalten, die Menschen von selbst an Moral und Religion zu fesseln Dssz, Buch Kaüus J92; zur Interpretation der Verse als Replik gegen die Ausführungen von Diez s KMommsen, GuDiaz 164ft Glaubensmut in weiterem Sinne: Lebensgläubigkeit, -zuversicrtt: Bescheidner G.': im Hinblick au! Selbstbescheidung u zugl Selbstbehauptung bei freiwilliger Eingliederung in die Gesamtheit des Kosmos, in parabcl Zshg Vom Himmel sank, in wilder Meere Schauer, (Ein Tropfe bangend, gräßlich schlug die Flut, ] Doch lohnte Gott bescheidnen Glaubensmuth X 1 [vgi Gläubige Perle WiesbReg 32; Perlendernuth1' Plp = Qu-Notiz]

Adj; von derselben Art, ähnl: im gleich auch subst Erscheinungsbild ein Bogenrand ] Farbig beschattet. Im Nebe] g-en Kreis j Seh ich gezogen, [ Zwar ist der Bogen weiß, | Doch Himmelsbogen f 9 im Klangbild, vom Heim Behramgur,. hat den Reim erfunden, j Er sprach.. Dilar a m . . Erwiederte mit g-em Wort und Klang1' VHI 29 quantitativ (im Bereich von Maß, Gewicht): entsprechend, übereinstimmend an Umfang Ich möchte dieses Buch.. zusammen schür/.en, | Daß es den ändern wäre g. geschnürt VIII 25 ,g-es Gewicht': Gleichgewicht, Metapher für seei Ausgeglichenheit, harmon Zustand Sorgen und Kummer.. j Sie schleudern dich ewig aus g-em Gewicht2' VI 4 Qualitativ: gleichwertig, ebenbürtig an Geist, Seele, innerem Rang, auch äußerem Ansehen Jesus.. \ Des Evangeliums ewige Schrift, Den Jüngern las er sie. . [ U n d jeder sehrieb.. [Wie ers in seinem Sinn behielt | Verschieden,. j Sie hatten nicht g-e Fähigkeiten X 9 [Hatern zu den Mädchen üb Suleika:] Von euch Dichterinnen allen ] Ist ihr eben keine g.: l Denn sie singt mir zu gefallen. Und ihr singt und liebt nur euch VIII 19 Ja! Lieben ist ein groß Verdienst!.. Du wirst.. den größten Helden g, j Man wird, so gut wie vom Propheten, | Von Wamik und von Asra reden 111 2 vgl s v gleichstellen graduell: vergleichbar an Intensität, Tiefe [Suleika:] Halt ich dich in meinen Armen, j Jedem Glück ist meines g, VIII 5 [Welch ein Gluck ist meinem g. Var (M)] ifJWdg .sich ins G-e stellen' iS des Ausgleichs, der Herstellung der Ordnung [mit Anspielung auf Zeitsituation des Wiener Kongresses] o Diplomaten.. eure Potentaten | Berathet,. ( Geheimer Chiffern Sendung Beschäftige die Welt, | Bis endlich jede Wendung Sich selbst in's G-e stellt3' VIII 37 II im Übergang zur Präp mit Dat, Vergleichspartike!, dem Beziehungswort nach- oder vorangestellt, entsprechend einer Konstruktion mit (sofwie, solch Weiß der Sänger dieser Viere ) Urgewalt'gen Stoff zu mischen, j Hafis g. wird er die Völker. . freuen., erfrischen t 7 [Wird er wie Hafis die Völker Var] Gar viele Länder hab ich bereißt., j Doch dieser Stadt g., keine geschaut 6,452 Var zu 280 [Doch wie diese Stadt habe ich nichts [?] geschaut weitre Var; Gesegnete Stadt nie solche geschaut4' Text] bei Zusammenstellung von Sache u Bild die Perlen reihen.. l Wollt ich Liebchen dir verleihen, |G. der Liebe Lampendochte 52,285 Var zu 6,288 [Wollte traulich,. [ Als Text] 111 Adv 1 zeit!: iSv sogleich, sofort, alsbald Sagt es niemand, nur den Weisen, j Weil die Menge g, verhöhnet l 17 In tausend Formen magst du dich verstecken, i Doch, Allerliebste, g, erkenn' ich dich, | Du magst mit Zauberschleyern dich bedecken.. g. erkenn' ich dich. An der Cypresse.. Streben., g. erkenn' ich dich VIII 42 Ein Kaiser hatte zwey Cassire.. j Der Spendende starb, der Herrscher wußte nicht g., [Wem das Geber-Amt sey anzuvertrauen X 6 II 2 Vs 13 uö mehrt nach Temporalsätzen Wenn zu der Regenwand | Phoebus sich gatret. j G. steh! ein Bogenrand l 9 [Schert-

1) In üer oriental Parabel (vgl Qu $ v ^bescheiden Anm J) gslsngt der Tropfe im Weltmeer zürn Bewußtsein seiner Niedrigkeit u wird zürn Lohn der SelDsterniedrigung in die Perle verwandelt, bei G fugt sich der Tropfe in den größeren Weltzusarrtmenhang ein, vertritt aber Daseinsberechtigung u Wert auch des geringsten Wesens. glaubig einmal unumgelautet -au- (wohl in Absetzung von nebenstehendem , Freude')1'; auch subst Pl 1 relig a rechtgläubig; von Personen, bes mBez auf Bekenner des Islam, meist iZshg mit islam Paradiesvorstellungen, ,die G-en' auch in ierminoSog Verfestigung Vier, die allersdionsien Frauen, Daß, gereizt sie anzuschauen, [ Houris fürchten zu erblinden; j Die zur Freude gläubiger Soehne In dem Jugendquell sich laben Xfl 3 t.Fassg {Huri:l wie die G-en kamen, l Von dem Propheten so wohl empfohlen, | Besitz vorn Paradiese nahmen, j Da waren w i r . , | So liebenswürdig .. [ Die Moslems wollten wieder hinunter XII 6 Drum eil' ich in das Paradies j Wo leider nie vom Eilfer j Die Gläub'gen trinken 6,303 [vgl zum Hades,. j Wo vom Eilfer | Nüchterne Seelen nicht trincken 53,33 (statt 34) 1 .Fassg] [Winter zu Timur] Quälen deine wilden Heere G-e mit tausend Martern 2 ' VIM b in frommem Geist verfaßt, von frommem Geist erfüllt, von Werken, bes mBez auf die Bibel Verehrung sey!., [in tieferer Ferne l den uralten iMoaltakat j der Wüste | und ihren g-en l Vorgängern3* 6,482 Plp 30 2 im Hinblick au! Volksglauben (Fetischismus, Orakel), relig Element einschließend: auf Wunderkraft, wohltätige Wirkung vertrauend: such ,die G-en' Talisman in Carneol j G-en bringt er Glück und Wohl., j Wenn das eingegrabne Wort | Allahs Namen rein verkündet.. | Amulete.. i Männer hängen die Papiere j G. um, als Scapulire l 2 [Gläub'gen WA Text] in Enatlage Talismane tverd' ich in dem Buch zerstreuen .. | Wer mit g-er Nadel sticht | Ueberall soll gutes Wort ihn freuen 41 VI 1 [glaub'ger WA Text] 3 in erweitertem Sinne: lebensgläubig: im Hinblick auf Selbstbescheidung u Selbstbehauptung bei freiwilliger Eingliederung in die Gesamtheit des Kosmos, in parabot Zshg G-e Perle WiesbReg 32 zu X 1 [vgi Doch lohnte Gott bescheidnen Glaubensmuth Kontext; Perlendemuth 51 Plp = Qu-Notiz; vgf ferner Perle Widerspenstig WiesbReg 33 zu X 4] Syn fromm vgl zu .Gläubige' Glaubensheld vgl Moslem Muselmann, Musutman 1} his ins i 9. Jfi such in der Schrifispr übl, vorwiegend obrj; vgl DWb 4.1,4,7890f ("Setege von .. Schiller, Jean Paul, Hölderlin ua) 2) Qu fidclcs Jones, Poes Asiat 176 3) In den Noten u Abhandlungen geht dem Kapitel .Araber', das die Moallakat behandelt das Kapitel,Hebrier', dessen Inhalt die Bibel ist, voran vgl 7, ?'ft 4) vgi Buch-OrakcL . die . . Grakelfragc an irgend ein bedeutendes Buch, zwischen dessen Blätter man eine NatJeä versenkt und die dadurch

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gleichen — Glied ke:j Isldie Nacht des Schimmers Herrinn, j Komm' ich g. es dir zu melden IX 19 Befindet sich einer heiter und gut, [G. will ihn der Nachbar peinigen., j Ist e r . , aber todt. | G. sammeln sie große Spenden [für ein Denkmal] V 3 uö tSv von vornherein, mit Überspringen von Zwischenstufen Wer sich St. Georgenritter nennet ] Denkt nicht g Sanct Georg zu seyn Vltl 3 ohne sich mit wenigem aufzuhalten Niemand hass' ich; soll ich hassen . . ( Hasse g. in ganzen Massen V 6 iSv mit einem Mal Da Allah g. (?] Vier Gnaden ausgesproch[en] l 5 Var 2 mit räumt Nebensinn: nah [vom Smaragd) daß Schmerz und Narbe i G. dabey bedrohlich ist tlt 7 Var [Nah dabey weites Var; Zu befürchten nah dabey Text] IV komess Partikel: ISvzwar, obgleich, abgeschwächter ISv freilich, wohl Sind g. die Haare weiß, Doch wirst du lieben l 9 Rauschet g. auf Meeres Wellen Rasch ein Schiff hinan . . j Will's der Ocean zerschellen, Schwimmt es, morsches Holz 6,452 Va? zu 6,279 [Rauscht doch wohl Text] -» afso- ob- so- zu- dergleichen desgleichen ohnegleichen seinesgleichen Linsresgleichen Syn zu / vergleichbar vgi ähnlich der·, die-, dasselbe vgi zu II als dergleichen solch wie Syn zu lli 1 aisogleich augenblicks bald sogleich Stelle (auf der S.) zu 2 nah zu IV auch vgl obgleich 1) Ou D i la r a m . , welche aus gleichgestimmter liebender Gesinnung die Rede . . mit gleichgcmesscnen und am Ende gl ei chlorenden Worten wiederholtit habe Hammer, OescbfisdekPers 35 2} Ou Sobald das Herz liegt im Wellsorgenpallast, j So hat es vor Gift und Selbstpein nicht Rast Hammer, GeschRedekPers 53 (Z/i Firdiist, Schachnameh) 3) interpretation solches Geheimnis ist nötig, bis politische Tatsachen daraus werden, die es unnötig machen Trunz, HA2",B07 4) vgl habe ich keinen Ort gesehen dieser Stadt vergleichbar 7,78: Qu: Mirza Abu! Hassan Chan (Ubs Kosegarfen, vgl frz Ubs /fl Br fjfin Friisch je n'ai . . v u aucun endroit comparable ä cette ville AA Plp240], nach Saaöi, 8avmgarten Niemand aber ist mir vorkommen l der so unbefleckt ssy als die von Schiras ebd Vorrede; vglauctt je n'ai trouve de gens humbles & purs nulle-part comme ä Chiras Chardin, Voyages (Amsterdam 1735) 3,267 (ZU Saadif

1) Ou vgl Verheiße aber denen, die glauben., daß Carlen für sie bestimmt sind., und sooft sie gespeist werden mit einer ihrer Früchte. . sprechen sie: „Dies war unsrc Speise zuvor"; und ähnliche werden ihnen gegeben; und darinnen werden sie reine Gattinnen empfangen Koran (ed Redam) 35, Sure 2,23 (25)

auf dieselbe Art

Gleichgewicht Zustand der Ausgewogenheit, Balance: Metapher im Hinblick auf dichterisches Werk Talismane werd' ich in dem Buch zerstreuen, ] Das bewirkt ein G. | Wer mit gläubiger Nadel sticht ] Ueberali soll gutes Wort ihn freuen1' VI 1 Syn gleich (g-es Gewicht) 1) Interpretation: Ursprüngl wollte kein eignes .Such üer Sprüche' schaffen, sondern die Spruchgedichte als Talismane „zerstreuen"; der Leser sollte.. sich Orakel holen. Damit wäre ein ,,Gleichgewicht bewirkt": das in seiner Grundtendenz leidenschaftliche Werk wäre zugleich ein Weisheitäbuch gewesen MMommsen, StudDiv 131

gleichheben Zusammenschreibg nur in früher Fassg refl: sich auf die g/eiche Stufe stellen; von einer Personifikation Dem Herzen das in Trunkenheit l Der Lieder schwillt und ragt. Daß keine nüchterne Trunkenheit j Sich gleich zu heben wagt IX 10 [gleichzuheben Var 1 ' Syn gleichste!sen 1) Reinschrift Gleichnis Symbol: eine besondere, sinnl-reale Erscheinung, die zugl etw wesenhaft verkörpert, auf etw Allgemeines, ideelles, Höheres deutet; , Gottes G.1.1 Periphrase für Feuer Und nun darf der Mensch, als Priester, wagen ] Gottes Gleichniß aus dem Stein zu schlagen.. | Werdet ihr in jeder Lampe Brennen | Fromm den Abglanz höhern Lichts erkennen XI 1 zugl (1.u3. Beleg) die poet Darstellung solcher Erscheinung Sollt' ich nicht ein Gleichniß brauchen | Wie es mir beliebt? [ Da uns Gott des Lebens Gleichniß [ In der Mücke gibt. ] Sollt' ich nicht ein Gleichniß brauchen.. | Da mir Gott in Liebchens Augen | Sich im Gleiehniß gibt1' 6,206 Syn Bild Parabel Symbol vgl Abglanz

gleichen jds Abbild sein, jdm ähneln (äußerlich u innerlich): IZshg mit /s/am u myth-poet Paradiesvorstellungen, auch im Hinblick auf die Gleichnishaftigkeit aller Erscheinungen (Huri zum Dichter:] Wir sollten euren Liebchen g. . . ] Nun sieht ein jeder was er sah . . [ Wir sind die Blonden . , die Braunen, ] Wir haben Grillen . . Launen. , Du giebst dem Blick, dem Kuß die Ehre | Und wenn ich auch nicht Sulcika wäre, [ Doch da sie gar zu lieblich war, ] So glich sie mir wohl auf ein Haar 11 XII 6 mit dem Nebensinn gleichkommen: an Schönheit Ahi'a Herrin von Mizraim , . Rahel gaebe die Dudaim [ Ihr von Ferne nur zu g. XII 3 1 .Fassg im HinUiCk auf Geistig-Seel [Hafh:] Weil, in glücklichem Gedächtniß, | Des Corans geweiht Vermächtnis | Unverändert ich verwahre . . [Dichter:] drum . . ] Mächt* ich dir nicht gerne weichen: (Denn wenn wir wie andre meynenj Werden wir den ändern g. | Und so gleich ich dir vollkommen j Der ich unsrer heil'gert Bücher ] Herrlieh Biid an mich genommen I1 1 -> ver- vergleichbar Syn gleich (g, sein) vergleichbar (v, sein)

gleicherweise

auch: beiderseits, zwiefach im Hinblick auf zwei gegensätzl Begriffe Dein Geliebter, fern, erprobet Gleieherweis im Sauersüßen, j Fühlt ein unglücksel'ges Glück VIII 36 Syn auch vgl desgleichen eben

1) Ou vgi Es scheut sich nicht der Herr ein Gieichniß euch zu geben, von einer Mücke oder von dem was darüber ist Hammer, Koran-Obs 2,26, Fundgr2,339; vgl $ v Auge Anm

gleichstellen Gettenntschreibg reft: sich mit jdm auf die gleiche Stufe stellen, sich als gleichwertig, ebenbürtig betrachfenHafis, dir sich gleich zu stellen, [Welch ein Wahn! 6,279 Syn gleichheben gleisnerisch heuchlerisch: als Charakterzug der ,Mönche' (Vertreter einer engen, orthodoxen Anschauung, nicht nur in Ftetigion, sondern auch in Wiss, Kunst u Leben}, Figur des .Gleisners' mehrf bei Hafts [Saki zu Hatem:] Mönche seh ich in den Ecken Wenn du auf die Tafel schlägst, \ Die sich g. verstecken | Wenn dein Herz du offen trägst1' tX 18 vgl falsch ver logen 1) Ou vgi Geh' nicht in die Zelle, dort wohnen die Gleißner Hatis 1,240: Die biauen Männer, die Sofis, schwarzen Herzens, Gleißner Hammer, Halts 1,2^5: jene Klausner, die nur Gleisner sind ebd 1,313: Prahler und Gleisner gehört nicht auf der Trunkenen Weg Haffs 1,55: ebd t,312; ebd 1,320: ebd 1,443; ebd 2,53; vgl .Qieisnerkieid' ebd 1,21; .Gleisnerei' ebd 1,180; eba t,216; ebd t,233: ebd 1,239, ebd 1,253; ebd 1.319; ebd 2,273; ebü 2,350; ebd 2,414

Glied 1 Teil des menschl Körpers a vorwiegend beweg! Teil Wo die Flamme brennt erkennet freudig, [ Hell ist Nacht und ü-er sind geschmeidig11 XI 1 ,es zuckt jdm durch die (alle) G-er': infolge magischer Wirkung, in der Zaubermetaphorik der Liebessprache [Liebesverse, in den Sand geschrieben] der Wandrer., Der Liebende. Betritt er j diese Stelle, ihm zuckt's j Durch alle G-er, j „Hier! vor mir liebte der Liebende.." ] Suleika, du aber ruhst [ Auf dem

Weise: wie zuvor, mit

dem Nebensinn unbeirrt, unverdrossen [Dichter:] der Lebens- Wunden Tücke., der Ltebes-Wunden Lust, j Immer sang ich g.: | Daß mir die Geliebte treu, Daß die Welt. . Liebevoll und dankbar sey XII 4 Var [Und doch sang ich gläubigerweise Text) in Übereinstimmung mit jdm, zugl

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Glück — glücklich zarten Polster [des Divans].. [ Auch dir zuckt's aufweckend durch die G-er. j „Er ist der mich ruft Hatem.." 6,293 iUz Knochengerüst u Kopf, in myth-retig Zshg Hans Adam war ein Erdenklos.. {Doch mit Gebein und G. und Kopf [Blieb er ein halber Klumpen, [ Bis endlich Noah., Das Wahre fand, d e n H u m p e n l 8 b PI metonym für den gesamten Körper [Hatem zum schlafenden Schenken:] Nun aber kommt Gesundheit holder Fülle Dir in die G-er daß du dich erneust IX 20 ich.. [ Schlug den Busen, die erfrischten ü-er! Warf ich, Stirn voran, zur Erde nieder 21 XI 1 in legendärem Zshg in daran anknüpfende!' Metaphorik [Engel üb die Siebenschläfer:} So zur Rechten, so zur Linken] Hab' ich immer sie gewendet, j Daß die schönen, jungen G-er | Nicht des Moders Qualm verletze3' Xtl 10 Und in einer Moschus-Wolke j Hüte Gabriel die G-er j Des Ermüdeten [Dichters] XII 11 iZsng mit der Gefanggnschaftsmetaphonk, nach alter Vorstellung der Leib als Gefängnis der Seele Bulbuls Nachtlied.. j Drang zu Allahs.. Throne.. | Sperrt er sie in goldnen Bauer, j Dieser sind des Menschen G-er. | Zwar sie fühlet sich beschränket;]Doch,. ]Singt das Seelchen 4 'X 2 2 Teil einer Komposition: Bnzelgedicht eines Zyklus Des deutschen j Divans ] manigfaitige G-er WiesbReg Tit —» FingerSyn zu 1b Körper Leib

übergehend in die Bed Glücksgefühl: Hochgefühl der in sich abgerundeten Individualität [Suleika:] Volk und Knecht und Ueberwindcr [ Sie gestehn, zu jeder Zeit, [ Höchstes G. der Erdenkinder! Sey nur die Persönlichkeit VIII 18 Mischung von Lust- u Schmerzempfinden (Wiedersehensfreude u gemeinsame Trauer) Heut n u n . . ] Begegnen sich, wie Freunde, Schmerz und Lust. [ O! süßes G.' Wenn beyde sich vereinen! j Einsam, wer möchte lachen? mochte weinen? tV 12 Liebesseligkeit, auch als wechselseitiger Genuß [Suleik a zu Hatem:] Halt ich dich in meinen Armen, ] Jedem G. ist meines gleich Vtlt 5 [Welch ein G. ist meinern gleich Var (M)J O! daß der Sinnen doch so viele sind! ] Verwirrung bringen sie in's G. herein. [ Wenn ich dich sehe wünsch' ich taub zu seyn VIII 22 Die See]' zur Seele fliehend, | Gerüche winden sich durchs G. [ Unsichtbar wolkig ziehend 1110 Hudhud sprach.. ich bin von eurem G-e.. erbaut. | Liebt ihr doch! 6,295 Und wahrhaft liebende Gemüther] Eins nur im ändern fühlt sein G. VIII 14 Lieb' um L i e b e . . [Kuß um K u ß , . G. um G. VIII 17 in oxymor Vbdg, Gefühl der Sehnsucht (Liebesseligkeii u Trennungsschmerz) umschreibend) Dein Geliebter, fern, erprobet j Gleicherweis im Sauersüßen, ] Fühlt ein u n gluckse ge s G. Vtll 36 in der Schnurmetaphorik daß i c h . . | Auftrösle die bunte Schnur meines G-s, j Geklöpplet tausendfadig [ Von dir, o Suleika VIII 16 5 nicht sicher deutbar: im Hinblick aufird Glücksgüter in konkr Sinne (die der Sieger in Flammen aufgehen las st) ? öd iSv Kampfesglück (das wie eine Flamme zum Himmel schlägt u den Sieger mit einer Glorie umgibt)? unser Thema, wenn wir singen.. ] Waffenklang.. | Daß auch die Trommele schmettre; ] Daß, wenn G. zu Flammen lodert, | Sich im Sieg der Held vergöttre6' l 7 -* Dichter- Erden- Unbeg=ücken Syn zu Geschick Schicksa! vgl Zufall Syn zu 3 Herrlichkeit Wohl Wohlfahrt zu 3 u 4 Freude Heil Wonne zu 4 Behagen Entzücken Genuß Lust Seligkeit Vergnügen vgl Wollust zu .unglückseliges Glück' sauersüß (das S-e)

1) Interpretation: Das Feuer spendet Licht {zum, Erkennen') u Wärme für die kälteste!fen Glieder; anders Beutler, Div 723, vgl s v Nacht Anm 2 2) Qu warumb sie sich auff die Erde legen | wenn die Sonne auf ige h et? Sanson. fers Staats- u ftegierungs-Beschreihg (dear 1696J 49a 3> Qu that their flesh nut he [be Korr] corrupted.. preserve the precious bodies of those youths from corruption Flieh, Seven sleepers, Fundgr 3,370 4) Qu rete corpora Harracri, Liber Nigaristan, Fundgr 2,1081 (weiterer Kontext s v corpus}

Gluck 1 günstiges öd ungünstiges Geschick, Zufall Das Leben ist ein schlechter Spaß.. [ Der will nicht wenig, der zuviel ] Und Kann und G. kommt auch in's Spiel IV 15 2 günstiges Geschick; personifiziert als Mädchen, besuchend, Motiv auch bei Hafts „Wie ungeschickt habt ihr euch benommen, j Da euch das G. ins Haus gekommen" [ Das Mädchen hat's nicht übel genommen, | Und ist noch ein paarmal wieder gekommen 1 ' VI 4 ,des G-es Gaben': im Hinblick auf süßere u innere Güter (bes Liebesglück), die ein günstiges Geschick zuteilt u die man an andere Personen weitergibt öd von ihnen empfängt Hatem Thai.. der alles Gebende.. Hatem Zograi.. der reichlichst Lebende i Von allen Dichtern.. beyde doch im Auge zu h a b e n . . | Zu nehmen, zu geben des G-es Gaben ] Wird immer ein groß Vergnügen seyn VIII 3 3 a/s Gesamtheit günstiger Umstände, die jdm zuteil werden (Des durch magische öd göttl Macht): Heil, Gedeihen, Wohlergehen Talisman.. Gläubigen bringt er G. und Wohl.. Alles Uebel treibt er fort, j Schützet dich und schüt7t den Ort1' l 2 Aergert's jemand daß es Gott gefallen ] Mahomet zu gönnen Schutz und G.3' V 15a Ich Araber weiß nur zu wohl [ . , .Gluck [zu schätzen] | Da Allah gleich [?] j Vier Gnaden ausgesprochen].. Turban.. Zelt.. Schwerd.. Liedchen t 5 Var (Mich Araber wer sollte wohl | Sich [?] über mich nur schazen weitre Var; Daß Araber., j Die Weite froh durchziehen j Hat Allah zu gemeinem Heil [ Der Gnaden vier verliehen 4 ' Text] als irdvergängt Gut; iZshg mit islam Paradiesvorstellungen G, und Hoheit alles ist verschwunden. Nur die Wunde für den Glauben bleibt XII - in Berührung mit 4, das Gefühl innerer Befriedigung einschließend Hab' ich einen Herrn gefund e n . , ] Eine Herrin auch gefunden.. | Niemand diente zweyen Herrn | Der dabey sein G. gefunden,. mir leuchtet G. und Stern ] Da ich bcydc Sie gefunden 51 IV 22 fBlumenu Zeichenwech.se! zw Liebenden] Denn, Liebchen, was uns G, gebracht j Das muß auch ändern nutzen 7,125,15 4 als subjektiv empfundener see! Zustand, mehr öd minder

1} Qu vgt Heute früh ist das Glück zu mir ans Bette gekommen Haffs (,376 2} Qu die Tugend dieser.. Steine.. Glück oder Unglück zu wenden Hammer, Talismane, Fundgr 4,155 3) Qu daß GOH dem Mohamed Schutz und Hülfe angedeihen läßt Oelsrter, Mohamed 2! 7 (nach Sure 22) 4) Qu que Die u les avoit favorises tie quafre avantages Chardin, Voyages (Am$lerdam 1735) 3,259 5) ,etüclt und Stern' wortl nicht Hendiadys für Glücksstern, wie Loeper, Div 74 vermutet, sondern alte Doppelformel, vgt DWb 4, f, 5,234! u 269 6) andre Interpretation soll wohi auf Siegesopfer deuten, die der Gottheit gebracht werden, in welchen.. der Held seihst wie ein Gott gefeiert wird Düntzer, Div 218

glücklich l a vom Glück begünstigt; idVbdg ,jdn g. preisen' [Hatem:] D u , . hast der Augen [ Zweyerley.. Niemand kann ich g. preisen ] Der des Doppelblicks ermangelt VIII 19 b iSv beglückt, freudig überrascht, auch: selig; iZshg mit istam Paradiesvorsiellungen die verklärten Lieben, . [ Finden, ungehofft und g., [ Herrlichkeiten XII 2 Var [überglücklich Text] c iSv erfolgreich, zugi iSv beglükkend Verziehst mein Prahlen j Von deiner Lieb' und meinem [ Durch dich g-en Gelingen VIII 16 d von (Liebes-) Glück erfüllt, zugl iSv beglückend Zur Erinnerung g-er Septembertage 1815 6,416 Unterschr zu 6,152" e (Liebes-) Glück zum Inhalt habend, zugl iSv beglückend G. üeheim1 niß ' lit 14 Tit Var [Geheimes Tit Text; vgi Liebchen Wiesb Reg 69] 2 iSv gut, vortrefflich; von einer geistigen Fähigkeit [Hafis:] Weil, in g-em Gedächtniß, ] Des Corans geweiht Vermächtniß [ Unverändert ich verwahre II 1 3 iSv treffend, wahr, weise Das g-ste Wort es wird verhöhnt [ Wenn der Hörer ein Schiefohr ist IV 1 -> überSyn zu 1 hochbeglückt selig süß wonnereich vgl beseligen (beseligt) freudig froh vgl zu 3 echt gut 1} bei Maier, DivKornm VIII 10 Var nicht verzeichnet, da nur in später

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glücklich-unglücklich — Gold Abschrift G-s 2) im Taschenbuch für Damen auf das Jahr 1817 G-es Geheimniß (wohl Riemers Umbildung), vgl Maier, DivKomm 157

Tauche Leib und Geist im Feuerbade, [ Fühlen wird es jeden Morgens G. Xf 1 vgl Gabe Spende

glücklich-unglücklich subst Pl ,die G.-U-en': für die sehnsuchtsvoll Liebenden [Liebesverse in den Sand geschrieben] der Wandrer wird kommen, j Der Liebende, Betritt erj Diese Stelle.. [„Hier! vor mir liebte der Liebende. [Wares Medschnun..? j Fcrhad.. Dschemil..? j Oder von jenen tausend ( Glücklich-Unglücklichen Einer? | Er liebte! Ich liebe wie er.."" 6,293

1) du que Dieu Ics avoit favohses de quatrc avantages Chardin, Voyages (Amsterdam 1735) 3,259 2) Qu Darum b sind im Athemhoien des Menschen zweyerley Gnaden | und für jegliche sou man von Hcrtzen dancken Saadi, Rosental (Olear 1696) Vorrede

Gneisenau Neidherdt von G. {1760-1831}; iVüög mit Rang u Titel, in einer Widmung öd Adresse Des Herren Generals | Grafen von G. ) Excell IV 7 Var Widmung [An den General v.G. Var Überschr] 11

1) vgl unglucksei'ges Glück VIII36

[-glückselig]

1) zum Anlaß des Gedichts, das von Otti/ie dem Adressaten ubermittelt wurde, s KMommsen, GiiDisz 132ft

s unglückselig

Gnome Tit Pip1'

glühen auch -hn; einmal subst a für lodern, brennen: im Feuervergl (s Glut d) wenn Flammen grimmig wallen, | Sich winderzeugend, glühn von eignen Winden II 7 b ,G.': Glut, Hitze {der Sonne) [Suleikar] der Ostfwind),. j Lindert sanft der Sonne G., [Kühlt auch mir die heißen Wangen VIII 31 (M) c golden leuchten, schimmern: im Widerschein der Abendsonne Eh noch diese Hügel düstern.. | Dort wo hohe Mauern g. ( Find' ich bald den Vielgeliebten Vltl 31 (M) von den Lichtref/exen einer Mondnacht Vollmondnaeht. ) . . Im zweifelhaften Dunkel | G. blühend alle Zweige, ] N jeder spielet Stern auf Stern, [ Und, smaragden, durchs Gesträuche j Tausendfältiger Carfunkel VI It 36 [die frischen Rosen | Leuchten in dem näehtgen Frischen., j Tausendfältiger Karfunkel j Fliegt smaragden durch die Büsche, Var] S/n blitzen brennen erglänzen glänzen leuchten lodern sprühen

1} vgl hierzu MMommsen, StudDiv 116ft: Die Entstehungsgeschichte der Sammlung „Sprichwörtlich" und ihr Verhältnis zum „Buch der Spruche"

[Goethe] als zu erschließendes Reimwort (statt ,Haiern',) [Hatem zu Suleika:] Du beschämst wie Morgenröthe] Jener Gipfel ernste Wand, Und noch einmal fühlet Hatern | Frühlingshauch und Sommerbrand VIII 201' 1) Grimms Vermutung, in VIII 7 Vs 7 haiw Ursprung! statt .Prophete' Goethe geständen, wird durch die Reinschrift nicht gestützt, vgl Maier, DivKomm 285

Golconda ehemaliger Staat in Indien, auch Stadt u Festung west! von Hyderabad: als Zentrum des Diamantenhandels [erdichtete Geschenke für die Geliebte] Aus G-s Grusgesehieben l Das köstlich erdgebohrne Glas1' VIII 14 Var [Golcon[d]as Grus und Sandgeschieb[en] weitre Var; Aus Visapours Gerill-Geschiebe weitre Var; Gießbäche Soumelpours durchwühlt Text]

Glut a Hitze des Feuers: im Hinblick auf Destillation des Rosenöls Dir mit Wohlgeruch zu kosen.. ) Knospend müssen tausend Rosen ] Erst in G-ert untergehn Vtl 2 b für Sonnenwärme u -licht Wenn der Mensch die Erde schätzet, | Weil die Sonne sie bcschcinct, i An der Rebe sich ergetzet.. [ Weiß er das der G, zu danken | Die das alles läßt gedeihen XI 2 c Sterneleuctiten; in metonym Vbdg für den gestirnten Himmel der Eine j Der die Sonn' erschuf, den Mond auch. Und der Sterne G. uns wölbte 1 ' XII 10 d in Feuervergl u -metaphorik Hafis . ] Dir in Liedern, leichten, schnellen,! Wallet kühle Fluth,| Siedet auf zu Feuerwellen; j Mich verschlingt die GIuth :) 6,279 ,ewige G-en': die unvergängl, produktiv-anregende Kraft u Wirkung von Dichter u Werk wie ein Funke fähig zu entzünden [ Die Kaiserstadt, wenn Flammen grimmig wallen,, glühn von eignen Winden, Er, schon erloschen, schwand zu Sternenhellen; ] So schlangs von dir [Hafis] sich fort mit ew'gen G-en | Ein deutsches Herz von frischem zu ermuthen H 7 .der Funken letzte G-en': Rest der schöpferisch-poe! Kraft des alten Dichters „.. Wie aus dem Lebensplunder Erwarbst du diesen Zunder? j Der Funken letzte G-en [ Von frischem zu ermuthen." V 1 —» KohlenSyn Feuer Glast Licht Schimmer vgl Brand brennen (B.) Flamme Flammenschein Hitze Sommerbrand Sonne Sonnenhitze 1) Oil the stars Pich, Seven sleepers, Fundgr 3,359 361 pretation: s v Feuerwelle Anm 1

Sprucfi [Aufschrift auf einer Papierkapsel] G-n VI Syn Denkspruch Spruch vgl Moral

1) Qu vgl Du Royaume de Gülconda.. Bagnagar est le nom de ta vtlle capilale de ce Royaumc; mais vulgatrement on appclle Golconda du nom de la forleresse, qui n'cn esl eloignee que de deux cosses & qui es! la residence du R o y . . Bagnagar cst done la ville quc appcllc vulgairement Golconda Tavemisr, Voyages (Utn9Cftf 1712) 2,1t 703; vgt Golkondä, renamed M u h a m m a d n a ^ a r . . a hill fort about five miles west of Haydaräbäd.. In the heyday of its history Golkonda was the centre of trade and commerce.. Golkond ä . . remained the emporium and centre of the diamond li'adt uf ;he Orient.. The city of Golkunda was the most important mart for diamonds in Asia, as described by. . Marco Po!o. . Tavernier Fncyctop. Islam1 s v Golkondä; vgtl) District in der Provinz Hyderabad; Hauptstjadtl. Hyderabad. 2) Stadt hier, einst Hauptst. des Landes. . hat starkes Fort. . HauptniederEagc der hierum gcfundnen Diamanten. 3} Das ehemal. Reich G., s. u. Hyderabad Piere!2 (Universat-Lexikon Bd 12,1842) s v Golkonda

Gold kostbares Metall: als Schmuck, insöes am Reitzeug, an der Kleidung hochgestellter Personen; in abwertender Gegenüberstellung zur Sonne Wenn wir oft gesehn den König reiten, j G. an ihm und G. an allen Seiten, [ Edelstein auf ihn und seine Großen [ Ausgesät.. [ Habt i h r . . nicht herrlicher den Blick geweidet, [ Wenn die Sonne sich,, hervorhob'1 XI 1 als Gegenstand eines Blumen- Zeichenwechsels ztv Liebenden, wohl in Form eines Goldfadens öd •drähtchens G. ich bin dir hold2' 7,126,27 als Zahlungsmittel Ein Kaiser hatte zwey Cassire.. [ Der Spendende starb., [ Man wußte kaum vor G. zu leben, | Weit man Einen Tag nichts ausgegeben X 6 metonym für Reichtum, Besitz, Kostbarkeiten Soll man dich nicht aufs schmäiichste berauben, | Verbirg dein G., dein Weggehn, deinen Glauben 3 ' VI 8 —* Honig- umgülden vargülden vgl Geld Reichtum Schatz

2) Inter-

Gnade Geschenk, Gabe Gottes, der Natur Vier G-n. Daß Araber.. [ Die Weite froh durchziehen Hat Allah zu gemeinem Heil] Der G-n vier verliehen [Turban, Zelt, Schwert, Liedchen] 1 ' l 5 Tit u Vs 4 [Vier G-n reich Var] Im Athemholen sind zwcycrley G-n: j Die Luft einziehn, sich ihrer entladen.. | Du danke Gott, wenn er dich preßt, [ Und.. wenn er dich wieder entläßt 21 1 4 Wenn die Sonne sich.. hervorhob.. Ich fühlte.. j Mich mit i h r . . getragen, j Gott auf seinem Throne zu erkennen.. j Regt ein Neugeborner fromme Hände, | Daß man ihn sogleich zur Sonne wende! l

1) Oü die Steighiegel j Zaum j Sattel j Brust-Riemen und dergleichen | sind entweder von ktahrern Gotde | oder doch reich gestieki Sanson, Per$ Staats- u Ftegierungs-Besctireibg (Otear 1B96) 12

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golden — Gott 2) Qu vgl Fil d'or u De ['ore file Hammer, Sur le langage des fleurs, Funägr 1,39u40: ferner Gesponnen Gofd .. bist Du mir nicht mehr hold? Hammer, Über die Blumen- u Früchtesprache der Harems, Morgenblatt Nr. 260, 30. W. 07, 1037! (2it nach GJb 94, 1977, 244) 3} Qu: s v Glaube Anm 5 golden a aus echtem Gold bestehend öd damit überzogen; stets mit Symbolgehalt öd in parabol metaphor Zshg; ,g-er Ring': als Traummotiv auf Liebesbindung deutend [Suleika:] Streifte sich der goldne R i n g j Fingerab, in Wasserklüfte, j Den ich jüngst von dir empfing, j Also träumt' ich V I I I 7 ,g-e Vase'.1 ate Symbol u Beispiel des Vollkommenen, Schönen, das der Beschädigung ausgesetzt ist Saba's Königin,. [ Vor Salomo.. j Läßt sie eine g-e Vase setzen | Groß, reicher, unerhörter Zier, ] Fischen und Vögeln und Waldgethier, j Worum sich krause Schnörkel h ä u f e n . , ein Knecht.. Stößt eine wüste Beule h i n e i n . . Es können die Eblis.. [ Vollkommnes nicht vollkommen lassen'1 6,304 ,g-er Bauer': gleichsetzende Metapher iür den menschl Körper [Allah u Bulbul] Sperrt er sie in goldnen Bauer. | Dieser sind des Menschen Glieder1' X 2 b goldfarben: von kailigraph Verzierungen, nach oriental Vorbild Dann blick ich in meine Lieder., j Die schreib' ich immer schöner.. j Ihr Bild in reichen Schranken | Verherrlichet sich nur, j In goldnen Rosenranken ] Und Rähmchen von Lasur VIII 38 6,293 7,222,22 von goldgelben Früchten; IZshg mit Vorstellungen des bibl u des islam Paradieses Weisheitsbaum an Baum cypresseragend Heben Aepfel goldner Zierd empor31 XII 2 von der rotgetben Morgen- bzw Abendsonne; auch in der Tiermetaphorik Denn der goldne Falke, breiter Schwingen, | Überschwebet sein azurnes Nest41 7,104,11 [Dichter:} Niedergangen ist die Sonne, ] Doch im Westen glänzt es immer.. wie lange [Dauert noch der goldne Schimmer? IX 19 C versah Wortbedeutungen zusammenfassend Alles G. WiesbReg 95 zu 4,20!I

Goldstück goldene Münze; in ihrer zeitgeschichtl Bedingtheit, Erkennungszeichen in der Legende [der älteste Siebenschläfer] Jamblika s a g t . , i c h . , hol' euch Speise, j Leben wag' ich und das G.!- .. j Schelm! so rief der Becker, hast d u . , einen Schatz gefunden- j Gieb mir, dich vcrräth das G., j Mir die Hälfte zum Versöhnen! 11 XII 10 vgl Geld 1) On I have a few pieces of money.. the money., the coin of Dekianous.. The baker seeing in the coin the name of Dekianous.. „Where didst thou find Shis money?.." Rich, Seven sleepers, Fundgr3,371i Goldvermachtnis Bindestrich-Kompos Goldschatz a/s Erbe Reiche froh den Pfennig hin, j Häufe nicht ein GoldVermächtniß, ] Eile freudig vorzuziehn | Gegenwart vor dem Gedächtniß" IV 5 1) Qu que tes richesses distributes par toi-meme soieni un legs pour |a subsistance du pauvre. y a plus de merile a donner une drachme de sä propre main, qu'ä en laisser cent apres sä mort Siiv. de Sac/, Ferid-eddin Attar, Pend-Nameh-Ühs, Fundgr 2,459 Golf Meerbusen; im Hinblick auf den Persischen Golf, als Hauptgegend oriental Perlenfischerei [erdichtete Geschenke für die Geliebte] Wie Taucherschaar verwegner Männer [ Der Perle Schatz dem G, entriß" Vllt 14 1) Qu vgl Des perles & des lieux oü elles se peschcnt.. il y a une pescherie de perles autour de I'Isle de Bahren dans le Golfe Persique Tavernier, Voyages (Utrecht 1712) 2,2,360; 11 y a pluskurs Isles dans le golfe Persäque; mais la principale de Eoute cst Tlsle de Baharen oü se fait tous les ans Ja peschc des perles ebd 2,2,259 gönnen a jdm etw (Erwünschtes) gewähren, zuteil werden, angedeihen lassen: von Gott daß es Gott gefallen | Mahomet 7.u g. Schutz und Glück 1 ' V 15a vorn Menschen, mBez auf die eigne Person iSv sich etw verschaffen, leisten Was ihr sonst für euch genossen j Läßt in Ändern sich genießen, j Niemand wird uns dann beschreien Daß wirs uns alleine g. 1 1 2 b jdm etw zugestehen, nicht neiden daß du verliebt bist sehn wir, | Mögen dir es gerne g. ill 15 —*· verSyn zu a geben gewähren verleihen vgl bieten zu b zugestehen

T) Qu vgl Gold 1. Kon. J0,2u10; sbs 2. Cftrcn. 9.1u9 2) Qu nur ,cavea' u jets', vgl s v Bauer Anm 1 3) Qu u Parallele: s v Apfel Anm 1 4) Qu W e n n , . der goldene Falke l Seinen Platz einnimmt in dem lasurenen Nest Halts 1,448 S) vgl KMommsen, GuDfa 293 goldgerändet mit goldnem Rand, goldnen Verzierungen umgeben; von Gedichten, nach oriental Vorbild^ [Suleika:] Sag du hast wohl viel gedichtet? Hin und her dein Lied gerichtet?- | Schöngeschrieben, deine Hand, ) Prachtgebunden, g. .. | Zierlich lock end manchen Band VIII 11 Syn umgülden (umgüldet) vgl goklen (in goldnen Rosenranken, in goldne Ranken fassen, einfassen) vergülden (vergüldet)

1) daß Gott dem Mohamcd Schutz und Hülfe angedeihen läßt Oelsner, Mohamed 217 (nach Stire 22) Gönner Person, die sich jdm günstig, geneigt erweist, Mäzen Gros ist Europens Staatskalender | Jedoch der G. Zahl ist klein 53,361 Plp 42 [mBez auf das geplante .Buch der Freunde'] Goenner, Foerderer Dolmetscher 11 Wiesb Reg 12 Syn Freund vgl Herr 1} vgl s v Freund Anm 3

1) Es ist an eigenbändige Kalligraph Versuche f.scbörtgescbrieben, deine Hand'}, vielleicht aber auch an buchkünstlerische Ausstattung dprachtgeöunden', .Band') zu denken

Gott 1 alleinstehend (ohne Artikel, Numerate, PossPron), oft pantheist für All u Natur, auch panentbeist, ferner anknüpfend an (jüd-)christ!, is/am, pars Religionsvotstellungen a Gott im Verhältnis zur Weit, zum Menschen: als Schöpfer Als die die Welt im tiefsten Grunde | Lag an G-es ew'ger Brust. | Ordnet' er die erste Stunde j Mit erhabner Schöpfungslust .. j Als das A l i . . j In die Wirklichkeiten brach., die Elemente [ Scheidend auseinander fliehn,. | Stumm war alles.. i Einsam G. zum erstenmal! Da erschuf er Morgenröthe.. ] Und nun konnte wieder lieben [ Was erst auseinander f i e l . , l Allah braucht nicht mehr zu schaffen, l Wir erschaffen seine Welt V I I I 35 Hans Adam war ein Erdenklos, Den G. zum Menschen machte.. Die Elohim zur Nas' hinein j Den besten Geist ihm bliesen 1 ' l Aus krummer Rippe ward sie erschaffen, j G. konnte sie nicht ganz grade machen IV 14 im Paradeis j Fand Jehovah im Schlafe tief | Adam versunken, legte leis' j Zur Seit' ein

goldgewirkt aus Goldfäden gewirkt; von oriental Teppichmustern dem Teppich. . j Dessen g-e Blumen | Mahmuds Günstlinge beknieen l 16 Goldschmied Kunsthandwerker für (Schmuck-}Gegenstände aus Edelmetall; ,öes G-s Bazariädchen': vergleichend lür den Dichter u seine Sphäre Wie des G-s Bazarlädchen Vielgefärbt, geschliffne Lichter, [ So umgeben hübsche Mädchen [ Den beynah ergrauten Dichter VIII 19 vgl Juwelier Goldschmuck goldenes Geschmeide; in der Schmucton e taphorik wohl für dichterische Verzierung Dichtrische Perlen ,. j Durchreiht mit juwelenem | G. | Nimm sie an deinen Hals, [An deinen Busen! VIII 16

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Gott Evchen, das auch entschlief. Da lagen nun, in Erdeschranken, \ G-es zwey lieblichste Gedanken X 10 „Dunkel ist die Nacht, bey G. ist Lichi. j Warum hat er uns nicht auch so zugericht?" 21 VI 10 [Schenke:] Und das heilste [Gestirn] will nur sagen;., i Wollte G. euch mehr betagen, Glänztet ihr wie ich so helle IX 19 eine Spinne.. Hat G. ihr doch wie mir gewollt Einen Antheil an diesen Tagen! VI 10 im Hinblick auf Wesen Manifestation [Schenke:) Denn vor G. ist alles herrlieh. Eben weil er ist der beste IX 19 [Suletka:] Vor G, muß alles ewig stehn, j In mir liebt Ihn, für diesen Augenblick 3 ' IV 25 Lieb' ich doch das schöne Gute l Wie es sich aus G. gestaltet V 6 [umher gestaltet Var] [Schenke:] In allen Elementen G-es Gegenwart IX 20 Eine Pfauenfeder im Coran., j An dir wie an des Himmels Sternen | Ist G-es Größe im Kleinen /.u lernen. [ Daß er, der Welten überblickt, [ Sein Auge hier hat aufgedrückt X 5 Da uns G. des Lebens Gleichniß In der Mücke gibt.. j Da mir G. in Liebchens Augen | Sich im Gleichniß gibt1"1 6,286 im Hinblick auf Walten Wirken a/s Herrscher, Spender des (ewigen) Lebens, Lehrer, Schicksaistenker, Beschützer uä G-es ist der Orient! [ G-es ist der Occident! j Nord- und südliches Gelände j Ruht im Frieden seiner Hände5' l 4 Und der Engel.. j Sagt, vor G-es Thron, berichtend: 6 ' XI110 G. auf seinem Throne zu erkennen, | Ihn den Herrn des Lebensquells zu nennen XI 1 Zerbrach einmal eine schöne Schal' | Und wollte schier verzweifeln.. l Das jammerte G,, er schuf es gleich So ganz als wie es gewesen'·' X 3 Gabriels geheim Vermögen ] Hat, gemäß dem Willen O-es Sie [die Siebenschläfer] dem Paradies geeignet*' XII 10 menschlichen Geschlechten | In des Ursprungs Tiefe.. [ Wo sie noch von G. empfingen [ Himmelslehr' in Erdespracnen s ' l 1 daß es G. gefallen | Mahomet zu gönnen Schutz und Glück 101 V 15a doch lohnte G. bescheidnen Glaubensmuth j Und gab dem Tropfen Kraft und Dauer11' X 1 Wenn G. so schlechter Nachbar wäre Als ich bin und als du b i s t . . | Der läßt einen jeden wie er ist12' VI 6 Wer von reiner Lieb entbrannt | Wird vom Lieben G. erkannt t V 9 [So aber jemand Gott hebet,) Derselbig wird von ihm erkannt 13 ' Var = Qu-Exzerpi] Eines [ Vor G. [ Dem Kaiser j Der Liebsten | gedacht werden 14 ' III 15 Pip b der Mensch im Verhältnis zu Gott, in seinem siltl Tun, im Empfinden von Liebe, Dankbarkeit, in der Haltung der Ergebung, Gelassenheit Soll das Rechte zu dir ein Fühl in G. was Rechts zu seyn IV 9 [Dencke selbst Var] So aber jemand G. liebet,) Derselbig wird von ihm erkannt11' IV 9 Var = Qu-Exzerpt [ 1a vorletztes Zit] Du danke G., wenn er dich preßt, | Und dank* ihm, wenn er dich wieder entläßt 15 ' l 4 Wenn Islam G. ergeben heißt, | Im Islam leben und sterben wir alle Vt 12 (Eslam, Islam = Ergebung in G,16' Plp = QuExzefpt] Und so haltet's auch ihr Hohen Gegen G. wie der Geringe [gegen euch), [Thut und leidet, wie sich's findet, [ Bleibt nur immer guter Dinge171 IV 20 der Dichter u Denker, als Ergründer des AI/s, auch im Spannungsverhältnis zur Gottheit [Huri:] Hast in dem Weltall nicht verzagt. An G-es Tiefen dich gewagt18' XII 7 Denn Allah gab die Gabe jedem Dichter. [ Misbraucht er sie im Wandel seiner Sünden, j So seh' er zu mit G. sich abzufinden II 5 der Trinker, als der das All rauschhaft, in gesteigerter Lebendigkeit Erlebende Der Trinkende.. j Blickt G. frischer ins Angesicht IX 3 C in Anrufen u Beteuerungen Verschon uns G. mit deinem Grimme! | Zaunkönige gewinnen Stimme 19 ' VI 7 Fetwa. | .. Dieses schrieb der arme Ebusuud euch, j G. verzeih ihm seine Sünden alle201 I I 3 [Winter zu Timur] in meinen Tagen soll sich, [ Gcb es G.! was schlimmres finden, j Und bey G.! Dir schenk' ich nichts; ] Hör' es G. was ich dir biete! j Ja bey G.!21' VII 1 d in metaphor Vbdgn u Umschreibungen: .Wort G-es' für Logos die ewigen Kreise, [ Die durchdrungen 167

sind vom Worte [ G-es rein-lebendigerweise XII 9 , G-ÖS Thron' für die Sonne .Soll euch nie ein Mißgeschick verwehren [ G-es Thron am Morgen zu verehren 22 ' Xt 1 ,G-es Stadt' für die Welt Frage nicht durch welche Pforte j Du in G-es Stadt gekommen23' IV 11 ,G-es Tisch' für die Natur An G-es Tisch sitzen Freund und Feinde 24 ' VI 11 ,G-es Gleichnis' für des Feuer Und nun darf der Mensch, als Priester, wagen j G-es Gleichniß aus dem Stein zu schlagen XI 1 2 zunehmend relativiert, bei Zusammenstellung mit hetdn Gottheiten u bei deren Charakterisierung; verbunden mit Numerate, Artikel, PossPron, auch im Pl Mahom's Gattinn.. empfahl bey Lebenszeiten j Einen G. und Eine Traute XII 3 Jesus fühlte rein und dachte j Nur den Einen G. im Stillen;| Wer ihn selbst zum G-e machte [ Kränkte seinen heü'gen Willen. . Mahomet.. | Nur den Begriff des Einen j Hat er alle Welt bezwungen.. Da viele Frauen [ Salomonis ihn verkehrten, [Götter betenci anzuschauen [Wie die Närrinnen verehrten.. [ Mir willst du zum G-e machen) Solch ein Jammerbild am Holze!.. j Salomo verschwur den seinen, j Meinen G. hab' ich verläugnet 55 ' 6,2881 [Salomo Er entsagte sein[ein] G-e Nun entsag ich au[ch] den Meinen 6,470 P!p 5] iZshg mit der göttl Verehrung der röm Kaiser des Kaisers.. j Der als G. sich läßt verehren,) Doch als G. sich nicht bewähret.. (Sollt 1 ein Fliegiein G. verhindern?|Sollt' ein G. auch trinken, speisen.. Nein, der Eine [ Der die Sonn' erschuf, den Mond auch, [ Und der Sterne Glut uns wölbte, j Dieser ist's26' XIMO -* Fliegen- Kriegs- Muttergottes vergöttern S/n Allah Elohim Herr (H. des Lebensquells, der Schöpfung, der Sterne) Jehovah Schöpfer vgi ein (der E-e) gerecht (der einzige G-e) gut (der Beste) hoch (der Höchste) Liebe (ewige L.) Natur Scherer (S. der zerzaust) vgt zu 2 Anubis Aurora Cupida Flora Helios Isis Mars Mavors Phöbus Saturnus I ) Qu Und Gott der Herr machte den Menschen aus einem Erdcnkloß. und er blies ihm ein den lebendigen Geiern jn seine Nase f. Mos. 2,7; da dein H e r r . , sprach.. Und wenn ich ihn gebildet und ihm von meinem Geiste eingehaucht habe Koran (ed Reclam) 244, Sure I5,28f, auch sonst im Koran, meist im Kontext,Allah' 2) auf Vorschlag Gottlings in Ms ,neuer Div'(e) u Ausg I.H. der erste Vers in Anführungsstrichen; Qu nicht ermittelt. Maier erwägt auch Fiktion eines Zitats. Parallele iStern.·] Wollte Gotl euch mehr betagen. Glänztet ihr wie ich so helle IX W: vgt 4^,215 MuR (835) 3} Qu vgl [Dschamis Roman von .Jussuf u Zuleicha'] Die Liehe wird darin als die Neigung zu allem Schönen, Guten und Edel n vorgestellt und soll sich durch Betrachtung der sinnlichen Schönheit an Menschen wie an ändern belebten und unbelebten Wesen zur Liebe und Anbetung des Schöpfers aller Schönheit erheben, so dass man die Liebe gegen die Schönheit der Geschöpfe als das Mittel zur Liebe gegen die Schönheit des Schöpfers ansieht Diaz, Denkw ),30Dschami, Herrschaft der Liebe; ahn! sbd 2,834 Unfug u Betrug 4) Qu vgl Es scheut sich nicht der Herr ein Gleichniß euch zu geben, von einer Vlüeke oder von dem was darüber ist Hammer, Koran-Obs 2,26, Fundgr 2,229: vgl s v Augs Anm6 5) Qu Sag: Gottes ist der Orient, und Gottes ist der Ok/idcnt Fundgr Motto (nach Koran, Sure 2,136 (142)) S) Ou vgl God .. (he Exalted Truth.. the Most High .. the Must High Truth .. the Truth (alles in anderem Kontext) Rich, Seven sleepers, Ftindgr 3,368u370: in der Bibel heißt es ich bin Gabriel, der vor Gott steht Luk. . 3 7) Qu Entre leurs Sentences, il y en a sine pieusc qui cst prise de l'industric dont je parlc: Le vcrrc rompu se rcmct en son entier: eombien plus l'homme peut-äl ctrc rctabii dans ]e sten, apres que la morl a mis en pieces? Charötn, Voyages (Amsterdam 1?35) 3,117 B) Qu the Truth.. sent the holy angel of death Rich. Seven sleepers, Funügr 3,380 9) Oil vgl dein Herr.. Und er lehne Adam aller Dinge Naincn Koran fee) Reclam) 36, Sure 2.2SI (301). Interpretation: nach KMommsen, GuMoaltakal 371 wäre hier zu denken an Moses' Gesetztafeln, aber auch an Zoroasters Zend-Avesta und natürlich an Mohammeds Koran 10) Qu daß Gott dem Mohamed Schutz und Hülfe angedeihen läßt Oelsner, Mohamstj 277 (nach Sure 22} I I ) Ou divmum numen Jones, Poes Asiat 289; Fortuna eüd290; l je. Ciei Charctin. Voyages (Amsterdam 1735) 2.6!; Des Himmels Lauft und das Stern-Geschicke Saadi, flaumgarten (Olsar W96) 49 12) Qu DEr grosse Gott der sieht i und deckt doch altes zu Saadi,

Götterbild — G^ab stes, a/s göttl Idee; in Anknüpfung an den bibl Scrtöpfungsmyfhos Fand Jehovah im Schlafe tief Adam versunken, legte leis' | Zur Seit' ein Evchen.. i Da lagen nun, in Erdeschranken, Gottes zwey lieblichste Gedanken.. | Als hätten wir's so weit gebracht | Bey dem zu seyn der uns gedacht., j Dich halten dieser Arme Schranken, | Liebster von allen GottesGedanken 1 ' X 10 [Gottesgedanckcn WiesbReg 60} vgl Mensch (sd)

Rosental (Oleer 1696i 108. Vgl Hauptpunclc jenes Verhältnisses ?.u Spinoza.. Die Natur wirkt nach ewigen, nothwendigen, dergestalt göttlichen Gesetzen, daß die Gottheit seihst daran nichis ändern könnte 29.12 Dicht, Wahrh. 16 13) Ou: f. f. 8, t-3, nach Wortlaut einer kath Bibeiübs, vgl Tgb 24. 9. 19 14} Qu vgi Pensestu que je tienne auprcs de Dicu te rang quc ces gens s'i maginen t'.' crois-tii qu'aujourd'hui it soil ainsi question de moi devant t'objel de mon amour?., il a etc question de toi devartt i'obje! de ta tendresse Grangeret de Lagrange, Poems du Scheikh Scheref-eddin Omar ben-Faredrt, Fundgr 4,170 15} Qu nur: soll mail von Hcrtzen dancken Saadi, Rosenlal (Olear 1696) Vorrede 16) Dies is! der eigentliche Name der von Mohamcd gepredigten Religion, Eslam, Islam, t-rgebung in Gott Oeisner, Mohamerj VII 17) Qu vgl Man fürchtet den König mehr als G O t t . . Wenn ich den höchsten Gott also fürchtete als du den König.. i Wenn du j wie deinen Herrn | Gott fürchtest und so ehrest,. Saadi. Rosenta! (Qtear 1696) 2t, auch (Olear 1654) 33: Wenn du das Wohl der Krde wünschest, wünsch' dem König | Ein langes Leben .. | Hafis steh Sklaven gleich an seiner Thür beständig, Denn er gehorchet Gott, und ich gehorch' dem Schabe jAnin:] Regum time n dory m in proprios greges | Reges in ipsos Imperium est Juvis. Hör. Ill l Hammer, Hatis 2,105 ) Qu der Geist erforscht alle Dinge, auch die Tiefen der Gottheit 1. Kor. 2,10 19) Qu Dien Chardin, Voyages (Amsterdam 1735} 3,262: vgl MMommsen, StudDiv 87ft 20) Qu Dies schrieb der arme Etnisund, dem Gott seine Sünden verzeihen wolle Hammer, Hatis f.XXXIV 21) Qu Dei adjutu . . per Dcum Jones. Foes Asiat 176 22) Qu die Sonne . . das vollkommenste Geschöpft".. In demselben meynen sie auch l habe GOtt seinen Thron auffgesehiagen Sartson, Pers Staats- u Regserungs-Besctireibg (Olear 1696) 49a 23; Qu vgl Dennoch soll die Stadt Gott« fein [ustig bleiben mil ihren Brüimlcin. da die heiligen Wohnungen des Höchsten sind PS. 46,5; ähnl PS. 48,2; dass der Abgesandte Gottes.. zu Mekka geboren worden, daß er aber, weil sein Unternehmen in Medina Fortgang gehabt, selbst nachdem er das heilige Mekka erobert hatte, doch Medina nicht mehr verlassen hat Diez, Buch Kabus 424: vgl hierzu KMommsen, GuDsez 123: An dem Mohammed-Beispiel hat sich Goethes Phantasie.. entzündet. Denn mit diesem zusammenhängend tritt auch, wo nicht Wort, so doch Begriff „Gottes Stadt'' in der Quelle auf: Mekka und Medina sind beide „heilige Städte", und zwar ist Mekka heilig als der Geburtsort tics Propheten! 24) Qu Dieu.. La face de la Terre cst t a Nape de ses Creatures Charrjin, Voyages (Amsterdam 1735) 3,262; Der große U O t l . . Die Erde i s t . . sein Tisch vor alle Menschen Saadi, Saumgarten fOfear 1696) Vorrede; die Metapher vom, Tisch Gottes" auch in anderen oriental Schriften, zB Todertnt, Lit Turk (Hausleutner) 98. nach einer türk Ubs des .Buch das Bilpay' 25) Qu neigten seine Weiber sein Herz fremden Göttern nach.. daß sein Herz von dem Herrn, dem Goti Israels, abgewandt war i. Kon. t1,4u9, - im Islam werden Abranam, Moses, Daviü u auch Jesus nur als Vorläufer des Propheten Mohammed, des Verkünders des einen wahren Gottes angesehen. 26) Qu „I am, said the accursed fiend, „the prophet of the Most High .. Thus he saith: I am the God of heaven, and Defcianous is the God of e a r t h . . " he (Dgkianous} saia: ,J am God.".. h e . . began to exact reverence from the people.. bestowing gold.. on those who accepted his d i v i n i t y . . Yamlcekha.. said..: „This man pretcndcth to d i v i n i t y . . we all see that in eating, drinking, and sleeping he is a man Hke ourselves.. What kind of divinity is this, who is unable to prevent a poor fly from troubling him? .. He is my God, who created the heavens and the stars, the moon and the sun.. He is the true God.. DcKianous.. cannot be G o d . . he is the powerful one . . God is one Rich, Seven sleepers, Fundgr 3,35511; vgl s v Abraham Anm 1

1) vgl Jesus himmlisch Evangs Geschrieben Evang Oöttliche Idee i in den Mädchen verkörpert AA Ptp 4 , vgl s v göttlich, bes Anm 2

Gottesspiegel Metapher zur Charakterisierung der Sonne, in Anknüpfung an pars Vorstellungen Soll euch nie ein Mißgeschick verwehren j Gottes Thron am Morgen zu verehren. ] Da ist unsers Daseyns Kaisersiegel, j Uns und Engeln reiner G.11 XI 1 1} In dem L'mbkräyß der Sonnen sey das Paradeiß.. bestehet die Glückseligkeit der Heiligen darinne j daß sie derselben IJcht gantz klahr sehen können ' und zugleich GO« \ als wie in einem die Strahlen zurück-wcrffendcn Spiegel Sanson, Pers Staats- u Regienjngs-Bescfireibg (Olear 1696) 49

Göttin ate Mythologisierung einer Naturerscheinung, im Vergl mit der ird Geliebten Helios., Er sieht die schönste Göttinn weinen, | Die Wolkentochter, Himmelskind.. | Entgegen kommt er ihr gezogen, | Doch., erreicht sie nicht, j So.. Weichst du mir Lieblichste davon Vtll 32 göttlich 1 von Gott ausgehend Vom Himmel steigend Jesus bracht" j Des Evangeliums ewige Schrift., j Ein g. Wort es wirkt und trifft 1 ' X 9 Jesus himmlisch Evang [ Geschrieben Evang j G-e Idee j In den Mädchen verkörpert} Liebe irdisch j Zieht hinauf | dorthin j Aber beyde zusammen 2 ' AA PIp 46 2 gottähnlich, götiergleich, auch etw von der Gottheit vermittelnd; von der Stimme der Geliebten iSv von unbegreifl Wohllaut, angebetet, geliebt Ist's möglich daß ich Liebchen dich kose! [ Vernehme der g-en Stimme Schall! | Unmöglich scheint immer die Rose, | Unbegreiflich die Nachtigall VIII 6 den Göttern gleich machend, ,g-e Betrunkenheit' im Hinblick auf einen höheren, rauschhaft-ekstat Zustand des Trinkenden, des Liebenden, des Künstlers /Gz ,nüchternen Trunkenheit' des gewöhnt Trinkers meine Betrunkenheit.. Liebestrunkenheit.. Trunkenheit [ Der Lieder. . | Daß keine nüchterne Trunkenheit [ Sich gleich zu heben wagt, j Lieb", Lied und Weines Trunkenheit,. | Die g-ste Betrunkenheit [ Die mich entzückt und plagt IX 10 göttlich-mild subst Pl ,öie G.-M-en' mBez auf die Weisheit des Alters Du hast getollt zu deiner Zeit mit wilden i Dämonisch genialen jungen Schaaren, | Dann sachte schlössest du von Jahr zu Jahren j Dich näher an die Weisen, G.-M-en 6,283 [getobt.. Jungen.. Weisen g. m-en AA Plp 19] Syn heilig himmlisch vgl ewig hoch paradiesisch

1) Weite, Div 507 verweis! hierzu auf folgende Br-Stette Um das Porträtiren mag es., eine bedenkliche Sache seyn, da es sogar dem heiligen Lucas nicht gelungen seyn soll. Ob man der Bemühung eines orientalischen Wortschi äderers ein besseres Zeugniß geben wird, steht zu erwarten. Hievon zunächst einige Proben B27,297, fSff Wil/emer 31. 12. JS; zum 1. Vers vermute! Weite Bezug auf das Ged Hochbild VIII 32

1) Quque Jesus-Christ appurta un Livre du Cicl, nümme l'Evangile.. que les Apötrcs.. entendant qu'il etoit qualific dans rEvangi!c. l'Esprit de Dieu, & l'Orade de Dieu; ils ie prirent pour !e vrai Dieu, & vouiurent l'adorer.. l'Evangile.. un Ouvragc hurnain, plein de prejuges de ses Auteurs touchant feur Prophete; savoir, qu'il etoit D i e u . . , q u c . . les Chretiens n ' a y e n t . . dispute entrc eux sur Ea Nature de la Divinite dc Jesus-Christ Chsrdin, Voyages (Amsterdam 1735) 2, 7 ; vgl Ungeachtet sie den göttlichen Ursprung der fünf Bücher Mosis und des Evangeliums anerkannten, so waren diese guten Muselmänner., überzeugt, Jesus habe das ihm anvertraute Lehrbuch mit in den Himme] genommen OeSsner, hamed i 76 2) wohl Entwurf eines Ged. aus öem sparer die beiden selbständigen Geö u W erwuchsen; sä Weitz, ZsdtPhil 71, 1951,1 70-73, bes Hinweis auf Zusammenhang mit den Schiudversen von Faust II

Gottesgedanke nur in frühem Tit

Grab Grube für die Bestattung eines Toten: ,sich zu G-e läuten': an die Vorstellung einer Beerdigung mit Glockenge-

Götterbild Gemälde mit Darstellung von Göttern: deutend auf poet Schilderung Der Mahler wagts mit G-n, | Sein höchstes hat er aufgestellt j Doch was er für unmöglich hält: j Dem Liebenden die Liebste schildern 1 ' 6,457 [vgl Ideale 3,120 Tit]

Bindestrich-Kompos, Zusarnrnenschreibg vom Menschen, als Schöpfung götti Gei168

graben — grenzenlos laut anknüpfende Metapher für das Sterben des Schwans u seinen letzten wohllautenden Gesang (in Beziehung gesetzt zum alternden Dichter u seinen späten Liedern) [Schenke zum Dichter:] Doch vom Singschwan will man wissen Daß er sich zu Grabe läutet; Laß mich jedes Lied vermissen, j Wenn es auf dein Ende deutet 1 ' IX 15

welcher wir Schwarz, Weiß und Grau verbunden sehen, das Traurigste ist, was wir nur erblicken können N5',136 Versuch die Elemente der Farbenlehre zu entdecken; vgl N5',14lu144u154

grausam gefühllos, rücksichtslos, schonungslos (zur Erreichung höherer Zwecke): in parabol Zshg [Perle zum Juwelier:] Durchbohrst du mich, mein schönes All j Es ist sogleich zerrüttet.. [Juwelier:] ,,.. wenn ich hier nicht g. bin, j Wie soll die Schnur sich reihen?" X 4 Syn hart

1) Oii Dulcia dcfcctur inodulatur carmina lingua sCaruator cycnus funcris ipse sui Martial, Buch Xfll 77

graben 1 Erdeumwenden, ausheben;, Feld g.' (mit resuttativer Ergänzung): Bodenbearbeitung, iZshg mit Grundsätzen pars Glaubensethik (Reinigung der Elemente) Grabet euer Feld in's zierlich Reine . . | Wenn ihr Bäume pflanzt, so scy's in Reihen 1 * XI 1 2 für gravieren Ein Siegelring ist schwer zu zeichnen., j Doch weißt du hier ein Aechtes anzueignen, j Gegraben steht das Wort, du denkst es kaum 21 1 2 --> be- durch- einSyn zu 2 eingraben vgl hereindrücken

greifen auch subst fassen: mit der Hand nach etw Dann greifst du nach der [Trink-]Schale II 10 öle Hand schöpfend in etw tauchen: in der Wassermetaphorik, im Hinblick auf künstlerisches Bilden u Gestatten Mag der Grieche semen Thon Zu Gestalten drücken,. | Aber uns ist wonnereich | In den Euphrat greifen.. | Schöpft des Dichters reine Hand ] Wasser wird sich ballen 1 ' l 13 ,ein G.': Metapher für Anziehung u Verbindung der Elemente, iZshg mit einem We/tschöpfurtgsmythos, auch Vergl für liebendes Umfassen Und mit eiligem Bestreben ] Sucht sich, was sich angehört.. j Seys ein Greifen, sey es Raffen, | Wenn es nur sich faßt und h ä l t ! . . | So.. j Riß es mich an deinen Mund VIII35 Var [Sey's Ergreifen Text] -^ er- umherSyn ergreifen fassen raffen

1) Qu: s v Feld Anm 1 2) Ou vgl Dass: die Sieget immer verkehrt gestochen sind Hammer. Talismans, Fundgr 4, 164; vgl zürn Ausdruck .graben' iZshg mit .Siegel' so hat man, durch die Bildsamkeit des Wachses gelockt, die Siegel tiefer gegraben 825,173 8üsching IS. 12. 15], ferner s

Graben schmaler Wasserlauf; iZshg mit Grundsätzen pars Glaubensethik (Reinigung der Elemente) Sanften Fall des Wassers nicht zu schwächen, | Sorgt die Gräben fleißig auszustechen, j Rohr und Binse. Molch und Salamander. . tilgt sie r) XI 1 vgl Bach Kanal

1) vgl Interpretation s v flüssig Anm 1

Greis alter Mann; ,muntrer G.': in Selbstanrede Ausdruck schmerz! Ironie u unzerstörbaren Lebenswillens, iZshg mit dem Verjüngungsmoiiv, ahn! auch bei Haus So sollst du, muntrer G., | Dich nicht betrüben. Sind gleich die Haare weiß, [ Doch wirst du lieben 1 ' l 9 von Timur u dem Winter, auch in Anrede Du bist G., ich auch, erstarren | Machen wir so Land als Menschen. ] Mars! Du bist's! ich bin Saturnus.. [ Nicht, o G., vertheid'gen soll dich ] Breite Kohlenglut vom Heerde*1 VII l Synalt(A-e)

1) Qü müsse man in der Reinigung der Elementen.. [Säuberung des Wassers von allerhand Ungezicffcr . , | sichs lassen sehr angelegen scyn . , | daß man aus dem fsicl Bächen eine gewisse Anzahl von Heuschrecken } Schlangen ] Kröten und dergleichen Gewurmt: wegschaffen wolle Sanson, Pers Staats- u Regiemngs-Beschreihg (Olear 1696) 49

Grad geogr: Längen-, Breitengrad: in einer Lagebestimmung Radachschan Stadt, Landschaft Chctlan . . 104 Gr[ad] Long.37.lat. 1 > 6,485 Pip 38

1) Qu vgl Die Liehe eines Jünglings ist j in meinen greisen Kopf gefallen Hsfis 1,381: Hafis.. | Träumend erblickt er die Göttin der Jugend, i Siehe, da ward er als Greis noch verlieht ebä 1,418; Du bist nun zum Greis geworden mein Herz.. i Ist einmal das Schwarz des dunkeleti Haars | Verbleichet durch Alter und Zeit, i So gehen die weißen Haare nicht ab ebd i,26!;llafisens.. IWenn er als Greis sich auf die Tage der Jugend erinnert eöd 1,333; Wird mein greises Haupt wieder von neuem verjüngt ebd 2,172 2} Qu et nos senes sumus.. ü senex Jones, Poes Asiat 176; vgl s v Saturn Anm 1

1} Ou Badachschan. . unter dem 104 Grad. lang, und 37 Ofsi'c/latit. Säädi, Rosemal (Olear 16S6) 101 [Längengrad nicht ma heutiger Messung übereinstimmend]

Graf Adelstitel; iVbdg mit Rang, Namen Titel der Auszeichnung, in einer Widmung öd Adresse Des Herren Generals j G-en von Gneisenau j Excell IV 7 Var Widmung [An den General v. Gneisenau Var Überschr]

Grammatik

Grenze Trennungslinie, Schranke: Metapher für den Rahmen der Denk- u Handlungsfreiheit, der durch das .Gesetz' — die relig Satzung, im weiteren Sinne auch orthodoxe Lehrmeinungen u beschränkte Moral — vorgeschrieben ist Hafis Dichterzüge sie bezeichnen Ausgemachte Wahrheit.. j Aber hie und da auch Kleinigkeiten [ Außerhalb der Gränze des Gesetzes1' II 3 Denn gerade jene Kleinigkeiten ] Außerhalb der Gränze des Gesetzes, | Sind das Erbtheil [des Dichters] wo e r , , sich beweget II 4 —» unbegrenzt Syn Schranke

(Lehre von der) Sprachstruktur; von einer

überird Sprache als Verständigungsmittet zw Mensch u Engel, iZshg mit myth-poet Paradiesvorstellungen man horcht . . Dialekten i Wie sich Mensch und Engel kosen, Der G., der versteckten, Declinirend Mohn und Rosen XII 9 gräßlich wütend, grimmig, auch: Grauen erregend; in parabol Zshg Vom Himmel sank, in wilder Meere Schauer, j Ein Tropfe bangend, g. schlug die Flut 1 ' X 1 Syn grimmig schauerlich vgl ärgerlich schrecklich

1) Ou Kleinigkeiten, die wirklich ausser den Gränzcn des Gesetzes liegen Hammer. Hafis. f,XXXI'V

1) Ou: s v Flut Anm J

grenzenlos frei von den gewöhn! Menschen einengenden Beschränkungen, losgelöst von äußeren u inneren Bindungen: a/s Charakteristikum des Dichters, bes im Hinblick auf sein Umgetriebensein Grenzenlos, von eigensinn'gem Lieben, | Wird er in die Oede fortgetrieben H 2 [wie sie durch j alle Thäler schweifend nimmer ruhn 1 ' Var = Qu-Exzerpt] S/n unbedingt unbegrenzt unendlich vgl Ende (ohne E.) endlos ungernessen

grau neben den beiden ändern .farblosen' Werten (dem Schwarz der Nacht u dem Weiß der bieichen Wangen): Metapher irrt Hinblick auf den trüben Zustand der Trennung von der Geliebten in düstren Nächten . . | Von Wolken streifenhaft befangen | Versank zu Nacht des Himmels reinstes Blau; [ Vermagert bleich sind meine Wangen | Und meine Herzensthräncn g. 1 ' VIII 33 -> dunkel- (?) ergrauen Silber1) vgl daß wir afle Körper und Pigmente, welche entweder weiß. schwarz oder grau sind, farblos nennen . , so daß. . eine Fläche auf

1) Qu: wörtl Hammer, Koran-Übs 26,220, Fundgr 3,255

169

Grieche — groß grob rücksichtslos, unbekümmert, sich selbst u seine Ansicht (im Bewußtsein eigner Überlegenheit) entschieden in den Vordergrund rückend Und das g-e Selbstempfinden ] Haben Leute hart gescholten, j Die am wenigsten verwinden, \ Wenn die ändern was gegolten V 2 Ueberall will jeder obenauf seyn., Jeder sollte freylich g. seyn, j Aber nur in dem was er versteht Vt 7 Syn borstig derb vgl roh unhöflich

Grieche im Zeitalter der Antike Die Sonne, Helios der G-n V I I I 32 als Prototyp des Mass (od dein klass Formenideal verpflichteten) Künstlers iGz oriental ( der oriental Dichtkunst zugewandten) Dichter Mag der G. seinen Thon | Zu Gestalten drücken.. j Aber uns ist wonnereich.. im flüßgen Element l Hin und wieder schweifen l 13 Griechenvolk Getrenntschreibg u Bindestrich-Kompos stellvertretend für Träger antiker Kultur (statl Römer/' [Dichten] in diese. Zeit der Flora, W,e das Gnechen-Volk sie nenne; IX 19 (Griechen Volk Var2'] 1} vgl s v Flora

Dem Kellner. ] Setze mir nicht, du G., Mir den Krug so derb vor die Nase! j Wer mir Wein bringt sehe mich freundlich a n . . [[Dem Schenken. [Du zierlicher Knabe, du komm herein tX 8

2} Reinschrift in Ursprung/ Gestalt

Griffel altes Scbreibwerkzeug; im Hinblick auf die Unzulänglichkeit ties Schreibmaterials für den Ausdruck des Gefühlsübermaßes Wo war das Pergament, der G. wo V | Die alles faßten!1' IX 1 vgl Feder Schreiberohr

groß vereinzelt subs* mask 1 a räumt iSv umfangreich, meist in metaphor öd parabol Zshg: idVbdg ,g, und klein': eine Vielheil von versch Größe charakterisierend [l Jätern:] Zöpfe, Kämme g. und kleine VII119 [groß' WA Text] von weitem, hohen Fassungsvermögen, Rauminhalt: mBez auf Gefäß eine goldene Vase,, [ G., reicher.. Zier 6,304 mBez auf Gebäude, Nest iSv geräumig Herr! laß dir gefallen j Dieses kleine Haus,]Größte kann man bauen. [Mehr kommt nicht heraus' 1 VI 13 Alle Menschen.. [Spinnen sich ein Gewebe f e i n , . [Wenn nun darein ein Besen fährt, [Sagen sie., j Man habe den größten Pallast zerstört X 8 [Schenke:] schläft nun aller Vogel | In dem g. und kleinen Neste IX 19 | WA Text] iSv tief mein Körper.. 1st eine g-e Wunde21 7,16,5 übergehend zu b: umfangreich im Format u Viele enthaltend Gros ist Europens Staatskalender ] Jedoch der Gönner Zahl ist klein 53,361 Plp 42 b zahl-, mengenmäßig: iSv zahlreich, viei, auch iugl wertmäßig iSv reich Gleich sammeln sie g-e Spenden V 3 Verschiedenartiges, auch Gegensatz! umfassend So der Westen wie der Osten | Geben Reines dir zu kosten.. j Setze dich zürn g-en Mahle3' 6,275 iSv allgemein, von vielen ausgehend, zugl graduell (vgt 2d) ISis gewaltig, laut Und nun erhebt sich das gröss[te] Gclächtjer] ] Alle der Ster(n]kunst Verächtfcr],. j Spotten 6,472 Plp 8 c gewichtmäßig iSv schwer; Metapher mBez auf seel Belastung G-e Last [Rachepflicht] legt 1 er mir auf 7,12,7 2 übertr a im Hinblick auf Macht, Rang, soz Stellung iSv mächtig, gewaltig: als nachgestelltes Attr mit Artikel iS einer Appos Und war' ich Helios der g-e VIII 32 [G-e Vars)] ,die G-en': im Hinblick auf den Hofstaat eines Herrschers Wenn wir oft gesehn den König reiten.. Edeistem auf ihn und seine G-en i Ausgesät6' X11 .groß und klein'iSv hoch und niedrig, zugl altersmäßig iSv alt und jung, alle Menschen in ihrer Verschiedenheit umfassend Alle Menschen g. und klein Spinnen sich ein Gewebe fein X 8 b im Hinblick auf inneren Wert u Rang: geistig Moses ist.. [ Durch den Einen [Gott] g. gewesen 6,288 künstlerisch Die Dichter des Orients j Sind größer als wir des Occidents VI 6 Daß du [Hafis] nicht enden kannst das macht dich g. tl 6 meschl (in Berührung mit 2a): Selösterhöhung im Gefühl des Geliebtseins Was ist denn Hoheit? Mir ist sie geläufig! [ D u schaust mich an, ich bin so g. als Er [der Kaiser]71 VIIt 13 C iSv wichtig, bedeutend Weit ich dein entbehrte.. [ G-e Güter vermiss' ich III 9 Forschend., was du unternähmest? G-e Plane 1 ? XII 2 mBez auf Epoche in g-en Tagen VI 6 mBez auf Personen auch iSv berühmt Du wirst l a ts Liebender] . . den größten Helden gleich. [ Man wird, so gut wie vom Propheten, ] Von Wamifc und von Asra reden.. wird sie nennen: ] Die Namen müssen alle kennen 1112 [Schenke:] Nennen dich den g-en Dichter, i Wenn dich auf dem Markte zeigest IX 16 vgl 2b d graduell: bezogen auf Empfindungen, Zustände uä Freude des Daseyns ist g., j Größer die Freud' arn Daseyn VIII 16 ein g. Vergnügen

) Parallele Mau müßte mit tausend Griffeln schreiben, was soll hier eine Feder! 30,207 Hai. Reise Grille a kapriziöser Einfalt; als typ menschl-weibl Eigenheit, iZsng mit islam u myth-poet Paradiesvorstellungen [Huri zum Dichter:] Wir sollten euren Liebchen gleichen.. ] Wir sind die Blonden, wir sind die Braunen, [ Wir haben G-n und haben Launen.. auch manchmal eine Ftause XII 6 b unnötige Sorge So der Westen wie der Osten | Geben Reines dir zu kosten. Laß die G-n, laß die Schale, ] Setze dich zum großen Mahle 6,275 vgl zu a Flause Laune zu b Sorge Grimm a als augenbiickl Gemütszustand:Zorn, Wut, auch in der Äußerung: Toben, Wüten: von Got! Verschon uns Gott mit deinem G-e! j Zaunkönige gewinnen Stimme'1* VI 7 von der Personifikation einer Jahreszeit So umgab sie nun der Winter ] Mit gewalt'gem G-e. Streuend ] Seinen Eishauch zwischen alle, ] Hetzt er d i e . . Winde.. auf sie ein. | Ueber sie gab er Gewaltkraft Seinen frostgespitzten Stürm e n . , j Schrie ihn [Timur] drohend an 2 ' VIM b ate Eigenschaft: Grausamkeit, tyrann Wesen eines Herrschers Sechs Begünstigte des Hofes \ Fliehen vor des Kaisers G-c, [ Der als Gott sich läßt verehren, j Doch als Gott sich nicht bewähret 31 XI f 10 Syn zu a Zorn vgt Haß 1) Qu vgl sä colere Chardin, Voyages (Amsterdam 1735! 3,262: vgl MMommsen, StudDiv 87ff weiteren Kontext der Qu u Interpretation 2) Qu Circumibat aulcm ülos Hyems cum vcntis suis vchcmcntibus Jones. Poes Asiat 175 3) Qu [Dekianous] many thousand men worshiped him, and many thousands more would nnL believe in him, sortie of whotti did he throw into the fire, and the heads of others did he smite off with the sword Pich, Seven sleepers, Fundgr 3,357 grimmig a zur Charakteristik eines augenblickl Zustartds, zugi ein tntensitätsmoment enthaltend: wütend, auch ungestüm, heftig,· von einem Brand, vergleichend wie ein Funke fähig zu entzünden ] Die Kaiserstadt, wenn Flammen g, wallen, | Sich winderzeugersd, glühn von eignen Winden II 7 adv Komp iSv quälender, auch gewaltiger, stärker, mehr; von Wirkungen der Reue Doch hält nichts g-er zurück, j Als wenn du falsch gewesen IV 13 b zur Charakteristik einer dauernden Eigenschaft: wild', vorn Tier, in gleichsetzender Metapher für den Menschen, im Totenpreis Wenn er anfiel, | Ein g-er Löwe'* 7,13,20 Syn zu a gräßlich zu D wild vgl gewaltig kräftig schrecklich 1) Qu leo fere« = wie em grim m 'gc r Löwe Freytag, Carmen araufcum 13u22

170

Größe — Gruß V I I I . 3 ein größres Heil 6.302 G-es Uebel betrifft ihn! I f l 9 Die Verwirrung wird täglich größer V 14 Botschaft., j G-en mächtigen Unglücks" 7,12,23 Lieben ist ein g. Verdienst! til 2 Wunder kann ich nicht thun sagt der Prophete, | Das größte Wunder ist daß ich bin 6,476 Plp 14 selten mBez auf Person (Personifikation), in best Eigenschaft [Hatem:] Nicht Gelegenheit macht Diebe, j Sie ist selbst der größte Dieb Vtlt 4 vgl zu i a breit stark weit zu 1b hoch reich Syn zu 2a hoch mächtig zu 2b herrlich vgt hehr Syn zu 2d hoch

Einheit von Gott u Weltall, iZshg mit einem Weltschöpfungsmythos Als die Welt im tiefsten G-e (Lag an Gottes ew'ger Brust, | Ordnet' er die erste Stunde.. ein schmerzlich Ach' j Als das A l l . . [ In die Wirklichkeiten brach11 Vllt 35 d idVbdg .aus dem G-e'; aus der Tiefe, vom Wesen, vom Kern her (tGz Oberfläche), mBez auf Lebensweise Denn das Rechte zu ergreifen | Muß man aus dem G-e leben, | Und saalbadrisch auszuschweifen j Dünket mich ein seicht Bestreben V 6 2 Grundlage, Untergrund Talisman.. Steht er gar auf Onyx G-e l 2 3 Beweggrund Was hat Liebesschmerz ändern O. j Als seine Heilung zu suchen 2 ' Vtlt 21 —* Ab- HerzensSyn zu 1 Abgrund Schoß Tiefe vgl tief (Tiefste)

1) Qu warum lästu denn diese Wohnung nich; weiter und höher b a u e n . . aus was Ursache solle ich mich dann bemühen | diß Haus hoher auf [zuführe Saadi. Baumgarten (Olear 169$) 72 2} Qu nur fissura = Den Wunden Freytag, Carmen arabicum 20u25 3) Parallele der Sie, bcy Ihrem großen Gastmahle das Sie bereiten, auch solche Zwischcnschüssdchcn nicht verschmähen B32.80, 12tf Wees 22, 10. IS 4) Ou nur onus = List Freytag, Carmen arabicum 18ii21 5) nach Maier. DivKomrn 331 Versehen Johns, danach in Ausg t. H. (Oktav) WA Text 6) Qu Die Suite des Königs Sanson. Pers Staats- u Regierungshesctirsibg (Olear t69S) 17 7) Parallels Und wie werth ich mir selbst werde,, wie ich mich sefbst anbethe, seitdem sie mich liebt AA42 Wefth l 8) Qu N u n t i u s . , durus. magnus era; = grosse Unglückskundc Freytag. Carmen arabicum Wu2l

1) vgl es war finster auf der Tiefe 1. Mas. 1.2 Die/, Denkw 2,236 Kiatibi Rumi, Spiegel d Länder

[-gründen]

s begründen ergründen

g run ein nach frischem Grün duften, bes nach Regen; symbol Verjüngungsvorgang im Menschen andeutend S t a u b . . in dem heißen Süden Ist er mir genugsam worden. [ Doch schon längst daß liebe Pforten ] Mir auf ihren Angeln schwiegen! j Heile mich Gewitterregen, j Laß mich daß es grunelt riechen!.. ] Wird der wilde Staub.. | Nach dem Boden hingefeuchtet, j Und sogleich entspringt ein Leben.. j Und esgruneit und es grünet 1 ' l 16 [Und nur im Gewitterregen | Kann ich daß es grunelt riechen Van Metapher für Belebung öes erstarrten Innern durch tief bewegende Gefühle Laßt mich weinen.. [ In unendlicher Wüste., Thränen beleben den Staub. | Schon gmnelt's 6,290

Große 1 zu groß Ja; iZshg mit der Hausmetaphorik, im Hinblick auf die Dichtung Herr! laß dir gefallen | Dieses kleine Haus, Auf die G. kommt's nicht an, j Die Frömmigkeit macht den Tempel 1 ' Vt 13 Vaf = B31,230,24 Kosegarten 16. 7, 19 2 zu groß2b Ein Böse wicht gelangt zu keiner G.2! IV 2 mBez auf Gott, in parabol Z$hg Eine Pfauenfeder.. | An dir wie an des Himmels Sternen | Ist Gottes G. im Kleinen zu lernen, \ Daß er, der Welten überblickt, [ Sein Auge hier hat aufgedrückt 3 ' X 5 Syn zu 2 Hoheit

1) Parallels daß der Sommcrstaub, den ein Gewitterregen., niederschlagt, sogleich iebt und belebt, wie der grunelnde Geruch erquicklich andeutet 827,61 Nses 18. 6. 16; vgl Faust II 8266. Vgl RMatthaei, GOETHE 10. 1947. Bßft (Ablehnung der Färb- u Duftnuance, Interpretation als ,em geheirnfisvoltes Anzeigen, ein erquickliches Andeuten von Leben'). Marianne gebraucht,grünein' iSv anlangen zu grünen Briefw G/Wiltemer (eä Weitz) 164 M an G 15. 4. 25

1) vgl Ou s v groß Anm l } Qu un homme d'un mauvais caractcre ne parvicndra point a la grandeur $ilv. de Sacy, Ferideddin Atiar, Pend-Nam&h-Übs, Fundgr2.229; vgl Ein niederträchtiger Mensch wird niemals zur Grüße gelangen Diez, Buch Kabus 357 (nach Maier, DiVKomm 164: komm! aus Datierungsgründen als direkte Qu kaum in Frage) 3) ahnt Vorstellungen seit dem M A, vgi DWb S, 1092 (e) t W3 (d)

[•grübe]

2) Ou:fastwörtl

grünen grün werden, sich mit frischem Grün, neuem Pflanzenwuchs überziehen Und es grunelt und es grünet 116 [vgl g runein 1. Zit]

s Türkisgrube

grübeln hin und her sinnen, sich Gedanken machen [Blumen- u Zeichenwechsel zw Liebenden] Zwiebeln Was willst du g. 7,126,7 S/n hin und wider besinnen Kopf (sich den K, zerbrechen) vgl denken

Grus Geröll, grober Kies in einem Flußbett [erdichtete Geschenke für die Geliebte] Gießbäche Soumelpours durchw ü h l t , [Aus Erde, G., Gerill, Geschieben [Dir Diamanten ausgespült 1 ' VIII 14 [Golcon[djas G. und Sandgeschieb[en] II 2 4 ,es gegen jdn h.': sich jdm gegenüber verhalten Und so haltet's auch ihr Hohen | Gegen üott wie der Geringe [gegen euch] IV 20 5 ,auf etw h.': achten auf, streben nach etw Daß,. der Sohn so halt' auf Ehre Wie der Vater hielt auf Ruhm 6,281 6 schätzen, beurteilen, erachten; stets mit ergänzenden Zusätzen: .nichts von etw h.' Wenn ich mich vergesse [ Unter der Cypresse | Hält er [der Schenke] nichts davon V I I I 24 ,jdn, etw für etw h.' Niemand haltet ihr für thörig | Der in seinem Sinne handelt III 15 [Hieltet niemand Var] was er für unmöglich hält 6,457 mitpräd Acf/Mein Herz ist bey dir | Halt es werth a> III Motto [Huri:] Sie aber hielten uns doch geringer XII 6 refl iSv sich dünken Dem Weisen, der sich weise hält V 11 mit doppeltem Akk** Keinen Reimer wird man finden | Der sich nicht den besten hielte 5 ' V 2 —> auf- be- ein- ent- er- (est- gelangen- unter- zurückSyn zu 1 fassen fesseln gefangen halten vgl umarmen umklammern S/n zu 2 bewahren Syn zu 6 dünken vgl denken vorkommen 1) andre Lesung dultet 6,480 Plp 26 2) Ou wie sie.. Dinge sagen, so sie nimmer thun Hammer, Koran-Übs 26,224f, Furidgr 3,255; Parallele gewöhnlich, was ich ausspreche das t hue ich nicht, und was ich verspreche das halte ich nicht B22,B5 Reinhards. 5. 1 T; vgl s v sagen Anm 1 3) Qu Halt' es doch in Preis und Ehren Hafis 1,152 4) zur Konstruktion vgl Paul Gr 3,§ 208, besS259 5} Qu vgt qui sibi non optumus vidcrctur Cicero, Tusc V 22,63

hämisch boshaft, tückisch, Freude am Plagen, am Schaden empfindend eine Fliege., umschwärmt ihn, sticht und irret | Und verwirrt die ganze Tafel, [Kehret wieder wie des h-en | Fliegengottes Abgesandter XII 10 [häm'schen WA Text] Syn boshaft

176

1) Interpretationen Verwahrung gegen den.. Vorwurf, daß er den Orient auf Kosten des Occidents lobe Loeper, Div 112; anders auf mann/ Rechte u weibl Linke gedeutet von Rychner, Div 490; Qu Schimschid.. hat man gefraget: warumb er allen Schmuck der lincken Hand hätte zugeeignet [ da doch solche Wichtigkeit der rechten Hand billiger gebühren könte. Er hat geantwortet: Es ist doch der rechten Hand Zierde gnug | daß sie die Rechte ist . Ein ander grosser Herr ist einmahl gcfraget worden: warumb er doch die linckc Hand mit so schönen Ringen ziehrcte | da doch die rechte Hand viel hurtiger | geschickter und thätiger [ als die lincke wäre? Dieser hat geantwortet: Weistu nicht | daß gemeiniglich die Tugendhaftesten nicht sonderlich geachtet werden Wer das Glück geschaffen und Güter gemachet | der gibt einem Tugend | und dem ändern Gluck Saadi Rasental (Olear 1B96) 109 2) Interpretation: s v fromm Anm 2 3) Parallele was eine empfangende Hand für cm schönes Bild macht 42!,218 MuR (352) 4) Qu u Parallele: s v ballen Anm I 5J Ou humidus quoad manus = Freygebig sonst Freytag, Carmen arabicum 18 22; vgl s v teucht Anm 1

Handel Streitsache Schelm! so rief der Becker, hast du, | Jüngling, einen Schatz gefunden! | Gieb.. | Mir die Hälfte

handeln — hart zum Versöhnen! j Und sie hadern. - Vor den König Kommt der H.1) Xlt 10 Pl: Händel iSv Zänkereien, Zwistigkeiten Was. in der Schenke, waren heute ( Am frühsten Morgen für Tumulte? Der Wirth und Mädchen! Fackeln, Leute! | Was gab's für Händel, für Insulte? 2 » IX 12 Syn Streit

kand , . Was ich von Ormus dir verschrieb, Und wie das ganze H. [Sich nur bewegte dir zu lieb VIH 14 Handlung Tun, Tat Doch der reinen Wollust edler H. | Sich mit frohem Muth zu überlassen, [Und vor solcher, der nur ew'ge Pein folgt, j Mit besonnenem Sinn sich zu verwahren, ) Ist gewiß das beste1' tl 3 Syn handeln (H.) Tat

1) Qu the report thereof,. reached the ears of the emperor Rich, Seven sleepers, Fundgr 3,373 2) was in der Schenke heut, \ Des Morgens für ein Lärmen war, | Wo Schenke, Liebchen, Packet, Licht j Im heftigsten Tumulte war Haus 1,392

1) Qu guter Handlungen Hammer, Hafis,

handeln auch -dien, mehrt subs! A intrans: ailg öd in best Weise tätig sein, wirken, sich verhalten Wenn ich handie, wenn ich dichte, | Gieb du meinem Weg die Richte 11 1 4 meist mit charakterisierenden Zusätzen Der Poete,, j Er der immer nur im Wahnsinn handelt l! 2 wie Schehäb-eddin [ Sich auf Arafat entmantelt, | Niemand haltet ihr für thörig S Der in seinem Sinne handelt lii 15 Gott auf seinem Throne zu erkennen., j Jenes hohen Anblicks werth zu h. XI l .recht h.": wohl im Hinblick auf den rechten Glauben an Einen Gott David auch, durch viel Gebrechen, [Ja, Verbrechen durch gewandelt, | Wußte doch sich los zu sprechen: | Einern hab' ich recht gehandelt 6,288 ,das H.': Tun Denn das wahre Leben ist des H-s [Ew'ge Unschuld, die sich so erweiset j Daß sie niemand schadet als sich selber II 4 in der Dichtkunst: Aktion, dramatisches Element, erregendes Moment Suleikas Lob durch ihre Dienerin Furcht vor dem Kayser Gesang. Element des Handlens. [Orden Sonne Mond gestrichen] Morgen Stille Bewegung irn Garten. Erste Töne Guitarre Gesang Element des Handlens 6,471 Pip 6 [lebe n s Var 2. Bel eg] B trans 1 Handel treiben mit efvy2'; iZshg mit der Kaufhandelsmetaphorik Wenn mit Caravanen wandle, j Schawl, Caffee und Moschus handle 3 ' l 1 [Will.. wandlet!., handien Var] 2 kaufen (öd verkaufen) wie man Menschen, wie man Pferde handelt | Das alles lehrt der König seinen Sohn'11 7,222, 18 -» beSyn zu A tun üben wirken zu subst Handlung vgt zu B 1 schachern tauschen (Ware t.) Syn zu B 2 Kaufen 1) vgl handeln und dichten 29,89 Dicht, u Watvh. 18 2} so auch Fischer 320; ähnl vom Verkäufer h. mit „zu verkaufen haben", „Geschäfte treiben mit"; vereinzelt auch trans, (folgt Divart-Zitat) Paul. Deutsches Wörterbuch, 7. Autl. üsarb von Schirmer; 1960, 273: einen kauf ahsehlieszen.. auch bei einem Eauschgeschäfte gebraucht (hierunter Divan-Zitat) DWb 4,2,378; fcEwas feilschend kaufen Sanders 1,683 3) vgl wünschte der Verfasser vorstehender Gedichte als ein Reisender angesehen zu werden.. Damit aber alles was der Reisende zurückbringt den Seinigen schneller behage, übernimmt er die Kulte eines Handelsmanns, der seine Waaren gefällig auslegt 7,4 4) vgl Inhalt des Buches Kabus capitelweise.. 23) Kauf der Sklaven und Sklavinnen.. 25) Pfcrdekaaf und Kennzeichen der besten 7,228; erklärt den Kauf der Sklaven und Sklavinnen., erklärt, wie man Pferde kaufen., muss D/9?, Buch Kabiis 283. Reg oKapiis!; wie beym Kauf und Verkauf der Sklaven und Sklavinnen die guten und schlechten erkannt werden müssen.. . .wie man Pferde kaufen muss Überschr der betr Kapitel

1.XXXIV

Handwerk in erweitertem Sinne; Beruf, auch Dichtertum einschließend Handwerck WiesbReg 51 zu V [vgl Hab' ich euch.. gerathen | Wie ihr Kriege führen solltet?,. j Und so hab' ich auch den Fischer j Ruhig sehen Netze werfen, j Brauchte dem gewandten Tischer | Winkelmaas nicht einzuschärfen, l Aber ihr wollt' besser wissen j Was ich weiß1' Kontext] 1) Parallele da die Deutschen von jeher die Art haben, daß sie es besser wissen wollen als der. dessen Handwerk es isi B23,200 Zelter 12. 12, 12

hangen 1 a (in der Luft schwebend) herunterhangen An vollen Büschelzweigen.. die Früchte.. j Umschalet stachlig grün, l Sie hängen längst geballet V I I I 26 b an jdm (jds Kleid) befestigt sein Als hinge des Kaisers Orden | An mir mit Doppelschein [Sonnemondorden] VIII 38 [blinckte Varj 2 liebend anhängen, mit Neigung haften Ich liebe sie wie es ein Busen gicbt ] Der treu sich Einer gab und knechtisch hängt IX 1 Und immer sehnt sich fort das Herz.. j Und fliegt es an der Liebsten Brust | Da ruhtsim Himmel., [Der Lebe-Strudel reiSt es fort ! Und immer hängts an Einem Ort VI 2 3 bleiben': zurückbleiben, stocken; vom Vergangenen, das die Gegenwart betastet (iGz Zukünftigem, das von der Gegenwart fortreißt) Mußt nicht vor dem Tage fliehen.. | Heut ist heute, morgen morgen, | Und was folgt und was vergangen] Reißt nicht hin und bleibt nicht h. Vltl 1 —*· reizum hangen hängen .dran h.': etw als Anhänger an einer Kette befestigen die Perlenreihen.. hast ein Zeichen [Kreuz] | Dran gehangt 1 ' 6,2S8 [Drangehängt AA Pip 30J -> um1) Qu vgicniccm quam in eollo gescaret Hammer, Scrtahriame-Übs, Fundgr 2,424

Hans als scherzhafter Vorname; idVbdg ,H. Adam' für den ersten Menschen (vgl Adam) H. Adam war ein Erdenklos, | Den Gott zum Menschen machte'' l 8 1} Ou: nur .Adam'Hammer, Hatis i,234

harmonisch wohllautend, klangvoll; vom .Atem', den Gedichten des liebenden Dichters [Hatem zu Suteika:J Sangest sonst nur meine Lieder.. | Hauchest d u . . | Fremden Athem mir entgegen! j Der dich eben so belebet, | Eben so in Liebe schwebet, I Lockend, ladend zum Vereine | So h. als der meine V I I I 28 Syn schön

handeln sich mit Tagesstreitigketten abgeben^ Ja, in der Schenke hab 1 ich auch gesessen.. [ Sie schwatzten, schrieen, handelten von heut, | So froh und traurig wie's der Tag gebeut IX 1 vgl streiten hadern

harren subst (untätig, müßig) warten, zaudern: ,H. und Dulden' ais abzulehnendes passives Verhalten Was bringt in Schulden? | H. und Dulden! (Was macht Gewinnen? [Nicht lange besinnen! IV 3 —> erSyn warten vgl besinnen zaudern

1) Interpretationen händel besprechen DWb 4,2,379; im Sinne von verhandeln .. mit Händeln (streitend) besprechen Dünizef, Div 364; sich davon bis zu Tätlichkeiten unterhalten. - wohl Goethewort Fischer 321

hart auch subst mask a vom Menschen u seinem Verhalten: iSv unbeugsam, unnachgiebig, auch hartherzig; ,oer H-e' als Typus Der H-e wird umgangen, j Der Gimpel wird gefangen IV 19 iSv streng, heftig: adv Und das grobe Selbstempfinden [ Haben Leute h. gescholten, j Die am wenigsten verwinden. | Wenn die ändern was gegolten V 2 b vom Schicksal: unerbittlich, grausam, zugl in Auswirkung

Handelswesen Kommerz, bes vom oriental Warenhandel; iZshg mit der Kaufhandetsmetaphorik im Hinblick auf Beschaffung erdichteter Geschenke für die Geliebte Badakschan zollte dir Rubinen.jTürkisse dasHyrkanische Meer.. Früchte] Von Buchara.. Gedichte ! Auf Seidertblatt von Samar-

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Haß — hauchen auf den Menschen iSv drückend, schwer So, nach des Schicksals h-em Loose, j Weichst du mir Lieblichste davon VIII 32 Syfi grausam rauh schwer streng

Du beschämst wie Morgenröthe Jener Gipfel ernste Wand, [ Und noch einmal fühlet H. | Fruhlingshauch und Sommerbrand VIII 20 als Titel öd als red Person; im Gespräch mit Suleika u Mädchen Vltl 4 viti 13 uö tX 6 mit dem Schenken (Saki) IX 1 tX 20 mit unbest Personen III 10 Var [Dichter Text] III 12,2 Var [Dichter Text] V 16 Var [Timur Text] a/s Bhefunterschrift VIII 23 Var zu einem beigelegten Myrten- u Lorbeerreis Symbol eines wie H. und Suleika in Liebe und Dichtung wetteifernden Paares 6,458

Haß feindi Gesinnung (aus Eifersucht, Neid) die Dichter ties Orients j Sind größer als wir des Occidents, [ Worin wir sie aber völlig erreichen, Das ist im H. auf unsres Gleichen1' Vt 6 vgl Eifersucht Feindschaft Grimm Neid Zorn 1 ) OLI vgl Vom Nebenbuhler wird mein Herz nicht frey Es haßt den Fabler der Fabler Hafts 2,91

1) im Buch Halis, Buch der Liehe u Buch des Paradieses als red Pers nur ,Die/lief', vgl die entsprechenden Änderungen im Such der Liebe: damit wird .Hatem' in der endgültigen Fassung erst im Buch Suleika eingeführt, wo diese Bezeichnung allein herrscht; im Schenkenbuch Wechsel: dreimal, Hatem' (im Dialog mit, Suleika',, Schenke' u ,Saki"} u dreimal .Dichter' (im Dialog mit ,Scfienke:) 2) Maier, DivKomm 312

hassen feindl Gesinnung hegen a ausgehend vom Menschen: gerichtet gegen den Einzelnen, /Gz lieben Wenn du, nützlich und gelassen, | So dem Staate treu geblieben, j Wisse! Niemand wird dich h., Und dich werden viele lieben n IV 11 Jemand lieb' i c h , , j Niemand hass' ich V 6 ;Gz äußerer Freundlichkeit u Höflichkeit Mit der Deutschen Freundschaft j Hat's keine Noth, j Ärgerlichster Feindschaft (Steht Höflichkeit zu Gebot,. [Sie lassen mich alle grüßen] Und h. mich bis in Tod 6,282 gerichtet gegen eine Gruppe soll ich h. | Auch dazu bin ich erbötig, j Hasse gleich in ganzen Massen, Willst sie aber näher kennen.. Was sie ganz fürtrefflich nennen 1st wahrscheinlich nicht das Rechte V 6 gerichtet gegen Nichtpersönt, iZshg mit Polemik gegen das Häßliche, als Thema der Dichtung (vgl ,Bucn des Unmuts') unerläßlich, j Daß der Dichter manches hasse, [ Was unleidlich ist und häßlich j Nicht wie Schönes leben lasse5' i 7 b ausgehend von mytn Gestalt öd (personifiziertem) Abstraktum Es können die Eblis die uns h. | Vollkomrnnes nicht vollkommen lassen 6,304 Das Gewesne wollte hassen j Solche rüstige neue Besen, j Diese dann nicht gelten lassen [ Was sonst Besen war gewesen V 2 vgl leiden (nicht i, können) neiden

Hatem Thal ate Muster der Freigebigkeit mehr! bei Halis t/a1' erwähnte Gestalt, zu der der Dichter sich selbst in Beziehung setzt Nicht H. T., nicht der Alles Gebende [ Kann ich in meiner Armuth seyn, [ Hatem Zograi nicht.. | Aber beyde doch im Auge zu haben.. VIII 3 6,484 Pip 36 1) vgl Hatcmtai der Freygcbigste der Araber Hammer, Hafis 2,386; Süd 2.427; 2,435: 2,445; 2,536; lerner Hatem an sein Weib, als sie ihn ermähnte weniger freygebsg zu seyn Fundgr 4,46>: In diesem Sien Jahrs der Hedschra verlohr Arabien einen berühmten Dichter den Hatem.. ein begüterter Mann. Tapferkeit und Wohkhätigkeit waren der Gegenstand seiner Muse, und er übte letztere in so hohem ürade aus. daß er darüber ofte von seiner Ehefrau Mavia bittere Vorwürfe hören mußte Rertbirider, Mohammed 721; Cc personnagc qui,. ctoil vaillant et scavant, s'cst tcllcmcnt rendu celebrc par sä liberalite, qu'il a f a i t . . pcrdre le nom a cette vertu; car iorsque veut loüer un homme de sä liberality, on le qualifie toüjours du nom de Hatem Thai., Le surnom de Thai que Hatem porte, lui cst donne, parte qu'il etoit issu de la tribu ou famille de Thai, qui a donne son nom a une eontree particuiiere de Arabic.. Les exemples de la liberalite de HaLem sont si connus par les ouvrages de Säadi, & d'au t res Auleurs.. Herbetot, Biöt orient 433 s v Hatem. ETrunz weist darauf hin, daß Gedichte üb Hatem Thai schon hei Herder, Blumen aus morgen/and Dichtem stehen, vgl HAS", 71S

1) Qu vgl Wenn du dem) gut gehandelt hast: so wird, da dse Welt mit dir zufrieden seyn wird, sicherlich auch der Kaiser mit dir zufrieden seyn .. Wenn du aber übel geartet bist.. so wird gcwiss der Kaiser dich verabscheuen Diez, Buch Kabus 778 2} Parallele l am glad there is something ihat I do hale. For otherwise one is in 1 danger of faiamg into the dull habit of iiterail} finding all things good in their place, and that is destructive to all true feeling Gespr (Herwig ,948) Robinson [Apr 04j (ahnt Herwig 1,946 Robinson 3. 6. 04)

Hatem Zograi als Muster eines Lebens aus dem Votiert aufgefaßte Gestalt^, zu der der Dichter sich selbst in Beziehung setzt Nicht Hatem Thai.. J H . Z. nicht, der reichlichst Lebende [ Von allen Dichtern, möcht' ich seyn. j Aber beyde doch im Auge zu haben.. VIII 3

häßlich /Gz schön, in warft Anknüpfung an .hassen' such iSv hassenswert: als Gegenstand der Polemik des Dichters Daß der Dichter manches hasse, [Was unleidlich ist und h. j Nicht wie Schönes leben lasse l 7 Syn garstig vgl

1) Die Kommentare nehmen Verwechslung an mit dem Dichter Hassan, auch Abu Ismail Thograi. Weitz nennt als vollen Warnen Mujad eddin Abu Ismail Ben Ali Ben Mohammed Ben Abdalsamat Raschid eddin AI Esfahani verfolgt im einzelnen, wie G dazu kam, eine Bemerkung von Rehbinüer ub H. Thai fälsch! auf Abu Ismail Thogräizu beziehen (ZsdPh 71, i 951, l 73ff)

abscheulich fratzenhaft unleidlich Katern fiktiver Name, Beiname des lyr ich im Divan; in den Fassungen geiegent! wechselnd mit .Dichter'^ Sollt ich auch benamset seyn, [Wenn du deinen Geliebten preisest, | H.! das soll der Name seyn.. j Nicht Hatem Thai, nicht der Alles Gebende Kann ich in meiner Armuth seyn. J Hatem Zograi nicht, der reichlichst Lebende | Von allen Dichtern, möcht" ich seyn. [ Aber beyde doch irn Auge zu haben. . V I I I 3 in der Anrede, im Munde Suleikas Aber H.! deine Blicke | Geben erst dem Tage Glanz Vltl 9 Liebchen aber sagt: ,,,. .! sieh mir ins Auge·.," 53,35 des Abwesenden Suleika,. j Auch dir zuckt's aufweckend durch die Glieder. [ „Er ist der mich ruft H. j Auch ich rufe dir, o! H.! H." 6,293 in der 3. Pers [Suleika zu Hatem:] War H. lange doch entfernt, | Das Mädchen hatte was gelernt Vltl 28 [Suleika:] Wenn man meinen H. preist VIII 20 Var2' [Dichter Text] in der Selbstbezeichnung [Hatem:] Augenblicks verlor ich mich, j Nun, mit H. war's zu Ende; j doch schon hab' ich umgelost, [ Ich verkörpre m i c h . . | In den Holden den sie kost VIII 18 statt des zu erwartenden Reimworis .Goethe'

Hauch 1 ausströmender Atem, auch übergehend zur Metapher: Geisteshauch Lieb' um Liebe.. | Kuß um Kuß, vom treusten Munde, | H. um H. und Glück um Glück1' VIH 17 2 für Wehen des Windes [Suleika:] West.. j Die Bewegung deiner Flügel ] Weckt., stilles Sehnen, | Blumen, Augen, Wald. , | Stehn bey deinem H. in Thränen VIII 34 (M) -* Eis- Frühlings- Liebes- Syn zu 1 Atem Oden Syn zu 2 wehen (W.) vgl Bewegung flüstern (F.) Luft Regung Wind 1} Interpretation.' JMülier, Der Augenblick ist Ewigkeit, 1960, 161

hauchen aushauchen, ausatmen: nach Vorstellungen des Volksglaubens vom Giftbatjch der Schlange^, vergleichend tür den Rachebrütenden Stumm schwitzt er Gift aus, [ Wie die Otter schweigt,} Wie die Schlange Gift haucht 2 '7,12,19 -» entgegen- entvgl atmen 1) vgl HWb dt Aberglaubens 1,647 u 3,846 u 7. 1123! 2) Qu vt venenum exhalal serpens = wie die Schlange Gift aushauchet Freytag, Carmen arsbicum 18u2i

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Häuf — [-heben] Häuf nur tdVbdg ,zu H.': in großer Menge, Zahl [Dichter zu? Huri:] Was auch in irdischer Luft und A r t ] Für Töne lauten i Die wollen alle herauf. Viele verklingen dauntcn zu H. Xli 5 vgt häufen (gehäuft) häufig Masse Menge reichlich

Haus 1 a Gebäude, irisbes dessen inneres, Wohnung, auch Bewohner einschließend; einmal in sprichwörtl Zshg Ein H. worin zwey Weiber sind \ Es wird nicht rein gefegt11 VI 12 Wer in mein H. tritt [zu mir kommt] der kann schelten | Was ich ließ viele Jahre gelten; [ Vor der Thür aber müßt' er passen ] Wenn ich ihn nicht wollte gelten lassen VI 13 „Wie ungeschickt habt ihr euch benommen, j Da euch das Glück ins H. [zu euch] gekommen" 2 ' [ Das Mädchen., ist noch ein paarmal wieder gekommen V! 4 ate eingeschränkter Bezirk iGz Weite der Weit Oft sitz' ich heiter in der Schenke [ Und heiter im beschränkten H.; j Aliein sobald ich dein gedenke, Dehnt sich mein Geist erobernd aus Vtlt 14 b in erweitertem Sinne für Ort, an dem jd lebt u heimisch ist; idVbdg ,zu H-e sein': auf Besuch eingerichtet, bereit zum Empfang sein [Blumen- u Zeichenwechsel zw Liebenden] Strauß Ich bin zu H.*J 7,127,2 iZshg mit Islam Paradiesvorstellungen iSv sich wie auf Erden fühlen, dort seine eigentliche Heimat haben [Huri zum Dichter:] Wir sollten euren Liebchen gleichen.. Nun sieht ein jeder was er Wir sind die Blonden.. die Braunen.. haben Grilsah len., Launen,, j Ein jeder denkt er sey zu H-e4' XII 6 Kommen wir in die Reviere j Zu dem lustgen Himmelschmause, | Lagernd, strecken wir die Viere, j Ey dahier sind wir zu H-e! 53,37 ,Ruh im H-e haben': im Hinblick auf den .ewigen Frieden'des Paradieses Viele Frauen hast' und Ruh im H-e,|Werth daß man darobdas Paradies gewinnt, j Und so schicke dich in diesen Frieden XII 2 c in der Gebäudemetarjhorik; wohl im Hinblick auf die person! äußere innere Welt, zugl auf das geistig-kulturelle Weltgebäude Wer auf die Welt kommt baut ein neues H,, Er geht und läßt es einem zweyten, j Der wird sich's anders zubereiten [ Und niemand baut es aus5* VI 13 für eine Gedichtsammlung: den Divan Herr! taß dir gefallen j Dieses kleine H,, l Größre kann man bauen, j Mehr kommt nicht heraus 6 ' VI 13 für Hans' Gedichte als Grundlage eines Chiffembrief· wechseis Von abertausend Blüten [ Ist es ein bunter Strauß, [ Von englischen Gemüthen Ein vollbewohntes H. VIII 37 2 Geschlecht Daß des H-es Glanz sich mehre [ Als ein ewig Eigentliurn | Und der Sohn so halt' auf Ehre | Wie der Vater hielt auf Ruhm 6,281 —» Witwervgl zu Bait Bude Hütte Kiosk Laube Palast Ritterschloß Zelt

Häufchen kleine Ansammlung von etw; in der Feu&rmetajD/w/fr[Hatem:] Rast ein Aetna dir hervor., (Findet sie ein H. Asche, Sagt sie: der verbrannte mir Vfll 20 häufen auch Zustandsperf etw (Schätze) aufhäufen, in großer Menge sammeln, horten Reiche froh den Pfennig hin, j Häufe nicht ein Gold-Vermächtnis" IV 5 refl: in reicher Menge angebracht sein, sich befinden eine goldene Vase.. j Groß, reicher.. Zier, [ Fischen und Vögeln., Worum sich krause Schnörkel h, 6,304 .gehäuft" iSv haufenweise, zahlreich; im Vergleich An vollen B ü sehe 1z we ige n . . die Früchte,. [ Die Schale platzt und nieder ] Macht er [Kern] sich freudig los; j So fallen meine Lieder) Gehäuft in deinen Schoos Vltl 26 vgt zu PartPräi Häuf (2U H.) häufig 1) Qu: s v GolOvermächtnis Anm J

häufig a reichlich Helios.. Er sieht die schönste Göttinn weinen.. [ Und h-er quillt ihr Thränenguß VIII 32 b ,die h-sten sein': zahlreich vertreten sein, überwiegen Alle der Ster[n]kunst Vcrächt[cr] | Wie sie am Hofe die h-st[cnj sind | Spotten 6,472 Plp 8 vgl häufen (gehäuft) reichlich Häuf (zu H.) Haupt a Kopf; als Träger von Haarschmuck u versch Zierden Voll Locken kraus ein H. so r u n d ! , , j Doch wie man auf dem Köpchen kraut III 6 umwinde mir die Mütze.. \ Hat Abbas doch,. ] Sein H, nicht zierlicher umwinden sehn. Ein Tulbend war das Band, das Alcxandern In Schleifen schön vom H-e fiel VIIi 13 [die Jünger] Gehn das H, mit Sch[.. .'?J1) verbrämet?] 6,471 Plp 7 im Hinblick au! körperl-geistigen Zustand, in Berührung mit t> Wein er kann dir nicht behagen.. [ Wenig nur verdirbt den Magen | Und zuviel erhitzt das H. 2) 6,300 [den Kopf Var] b als Sitz intellektueller Fähigkeiten illz Herz, zusammengefaßt als Gesamtheit getstig-seet Organe Enweri.. | Des tiefsten Herzens, höchsten H-es Kenner VI 5 Syn Kopf vgl zu b Geist Sinn Verstand

1) Qu.1 fast wörtl Oiez. Such Kaöus 629 2} Qu vgl Heute früh ist das Glück zu mir ans Bette gekommen Hafis 1.376 3) Qu vgt Restez hull jours dans ma grange u Je vous attends jusqii'ä dimanche u Venez cetle nuit, nion eher Hammer, Surls langage das fteurs, Fundgr 1,37f 4) Qu vgl: s v gleichen Anm 1 5) GuQuiconque vient au mondc, s'elevc un edifice nouveau Chardin, Voyages (Amsterdam 1735) 2,7 (ZU Saadi); vgl Der fängt zu bauen an | der ander führt es aus Und eh ders recht bewohnt l muß er ins schwartze H a u Saadi, Rosenta! (Olear 696,1 Vorrede 6) vgl Ganz zum Schluß wünschte ich noch einen