Wörterbuch der elsässischen Mundarten 9783110887815, 9783110033380

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Wörterbuch der elsässischen Mundarten
 9783110887815, 9783110033380

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WÖRTERBUCH DER

ELSÄSSISCHEN MUNDARTEN. ERSTER BAND.

WÖRTERBUCH DER

ELSÄSSISCHEN MUNDARTEN BEARBEITET VON

E. MARTIN UND H. LIENHART.

IM AUFTRAGE DER LANDESVERWALTUNG VON ELSASS-LOTHRINGEN.

ERSTER

BAND:

A E . I. O U F V G H . J Κ L M

Ν

STRASSBURG. VERLAG VON KARL J. TRÜBNER. 1899. PH OTO M E C H A N I S C H E R N A C H D R U C K WALTER D E GRUYTER · B E R L I N · N E W Y O R K 1974

ISBN 311 003338 0 © 1899/1974 by Walter de Gruyter & Co., vormals G. J. GOechen'sche Verlagshandlung — J. Guttentag, Verlagsbuchhandlung — Georg Reimer — Karl J. Trttboer — Veit & Comp., Berlin 30 Printed in the Netherlands Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung, sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Pbotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) (Ane schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

VORWORT. Das Wörterbuch der elsässischen Mundarten soll den Wortschatz der heutigen Volkssprache in den Bezirken Ober- und Unterelsass — abgesehen von den kleinen Gebieten mit romanischer Sprache — wissenschaftlich bearbeitet zusammenfassen; es soll besonders die von der Schriftsprache abweichenden Wörter und Wendungen dieser Dialekte verzeichnen und in aller Kürze erklären. Soweit sich Erzeugnisse der Volkspoesie, Lieder Sprüche Rätsel u. a. an einzelne Wörter anknüpfen lassen, sollen sie mitgeteilt werden, ebenso Sitten und Gebräuche, Aberglauben und Sprichwörterweisheit. Der heutige Bestand an solchen Überlieferungen ist nur ein Teil des früheren, in älteren Quellen bezeugten; und wo immer der Besitz der Gegenwart an solchen Äusserungen des Volkslebens und der Volksrede sich litterarisch schon in früherer Zeit nachweisen lässt, suchten wir die Zeugnisse hierfür zu sammeln und zu verwerten. Gelegentlich haben wir allerdings auch, jedoch mit besonderer Bezeichnung, Ausdrücke aus der älteren Litteratur aufgenommen, welche heute fehlen. Im Ganzen aber durften und mussten wir die Darstellung der vergangenen Sprachverhältnisse der Zukunft überlassen, welche namentlich die jetzt noch ungedruckten Litteraturquellen der älteren Zeiten leichter und reichlicher wird benutzen können. Dagegen die elsässischen Mundarten sind unzweifelhaft gerade jetzt im Begriff durch die innige Berührung mit der deutschen Schriftsprache ihre Eigenheiten abzuschleifen und zum guten Teil aufzugeben: es ist hohe Zeit, wenn diese wenigstens für die Wissenschaft erhalten werden sollen. In dem angegebenen Sinne Sprache und Sitte des Landes sorgfaltig und übersichtlich dargestellt zu sehen, war ein Wunsch Seiner Excellenz des Staatssekretärs für Elsass-Lothringen. Herr von P u t t k a m e r wandte daher, als er von unserem Unternehmen Kenntnis erhielt, diesem seine Fürsorge zu und seinem lebhaften Interesse für die Sache haben wir es zu verdanken, dass dem Werke die Unterstützung aus Landesmitteln gewährt wurde, welche allein eine Ausführung in würdiger Weise möglich machte ; er billigte auch unsere Beschränkung auf das Eisass, da die Sprache und Volksüberlieferung Deutsch-Lothringens wegen der grossen Verschiedenheit von der elsässischen, sowie wegen des Mangels an älterer Litteratur und selbst an wissenschaftlichen Vorarbeiten eine eigene, hoffentlich später nachfolgende Behandlung verlangt. Wir hatten uns im Jahre 1887 zur Herstellung eines elsässischen Idiotikons, welches Herr Trübner in Verlag nehmen wollte, mit dem Oberlehrer Dr. W i l h e l m M a n k e l verbunden, dessen Wörterbuch der Mundart des Münsterthaies in den Strassburger Studien II (Strassburg 1883) erschienen war. Eine Arbeit der gleichen Art über

IV

VORWORT.

die Mundart des mittleren Zornthaies, seiner Heimat, hat der mitunterzeichnete Dr. Hans Lienhart im Jahrbuch für Geschichte, Sprache und Litteratur Elsass-Lothringens I I — I V (Strassburg 1 8 8 6 — 8 8 ) veröffentlicht. Umfassende Vorarbeiten

für ein Wörterbuch der elsässischen Mundarten waren

schon weit früher von A u g u s t S t ö b e r angelegt worden, den die elsässische Philologie dankbar als ihren Begründer zu nennen hat.

Ausser einzelnen Proben, wie sie schon

in den Elsässischen Neujahrsblättern 1846, besonders aber in den Beigaben zu Adam Maeder,

Die

letzten

Zeiten

der

ehemaligen

eidgenössischen

Republik

Mülhausen

(Mülh. 1876) erschienen waren, lag im handschriftlichen Nachlasse A. Stöbers eine umfängliche Sammlung vor, deren Verwertung seine Verwandten mit hochherzigem Entgegenkommen uns überliessen. Aus diesen Papieren haben wir etwa 6000 Zettel abgeschrieben, die wir freilich mehr für die litterarischen Belege als für die heutigen Mundarten benutzen konnten, weil in den letzteren Fällen in

ganz

allgemeiner

Weise

die Ortsangabe angegeben

meist fehlte und die Aussprache nur

war.

Doch

waren

uns

auch

in

solcher

Fassung die Aufzeichnungen Stöbers höchst wertvoll als Hinweise auf das, was wir zu suchen hatten. An Stöbers Arbeiten schlossen sich die seines Vetters, des Pfarrers L i e b i c h an, auf welche Stöber in der Vorrede zur 2. Auflage seines Elsässischen Volksbüchleins (Mülhausen

1859) hingewiesen hat.

Liebich weilte damals schon im inneren

Frankreich und ist später nach Algerien übergesiedelt. die deutsche Regierung in Elsass-Lothringen

1874

Auf seinen Antrag veranlasste

die Lehrer an den Volksschulen

des Reichslandes Fragebogen zu beantworten, wodurch Laute, Formbildung und Wortwahl der Mundarten in allen deutschsprechenden Gemeinden ermittelt werden sollten. Die von Liebich danach bearbeitete elsässische Grammatik, welche von der französischen Regierung mit einem Preise gekrönt worden ist, haben wir später zur Benutzung erworben. Wir konnten aber auch Liebichs Fragebogen einsehen, von denen das vollständigste Exemplar hier auf dem Ministerium, ein zweites auf der Landes- und Universitätsbibliothek ,

ein

drittes

auf

dem

germanischen

Seminar

unserer

Universität

auf-

bewahrt wird. Zu lebhafter Thätigkeit fur unser Unternehmen sind wir erst 1890 gekommen. Dr. Mankel war 1889 gestorben, Dr. Lienhart schon 1887 in den preussischen Schuldienst übergetreten.

Gleichzeitig mit seiner Rückkehr eröffnete sich die Aussicht auf

Staatsunterstützung für unser Wörterbuch, auf welches

Herr

Geheime

Regierungsrat

Dr. A l b r e c h t hingewiesen hatte. Der Landesausschuss, dessen Präsident, Herr Staatsrat Dr. J. v o n S c h l u m b e r g e r auch für diese wissenschaftliche Arbeit im Landesinteresse lebhaften Anteil bewiesen

hat,

bewilligte

die

beantragte Summe.

Für die unseren

Wünschen stets entgegenkommende Verwaltung dieses Zuschusses sind wir dem Präsidenten des Oberschulrats, verpflichtet.

Herrn

Geheimen

Oberregierungsrat R i c h t e r

Auf sechs Jahre bemessen, sollte

zu Danke

der gewährte Betrag zur Hälfte den

Sammlern des Materials und anderen Mitarbeitern zu gute kommen. Die Teilnahme an der Stoffsammlung regten wir nun an,

indem wir eine ge-

druckte Anweisung versandten, Aufsätze in öffentlichen Blättern und Zeitschriften erscheinen liessen, endlich auch an geeigneten Stellen Vorträge hielten. erwiesen sich besonders wirksam

Unter diesen

die von Dr. Lienhart vor den Lehrerseminarien in

Colmar und Strassburg sowie vor der Lehrerconferenz in Saarunion abgehaltenen.

In

VORWORT.

V

Colmar fanden wir die kräftigste Unterstützung durch Herrn Regierungs- und Schulrat Dr. S t e h l e , der als Direktor des Lehrerseminars I seine Schüler methodisch zur Teilnahme an unseren Sammlungen heranzog. In wenigen Jahren kam so die von vornherein in Aussicht genommene Zahl von mehr als i o o o o o Zetteln zusammen. Je etwa 5000 Zettel gingen uns zu von den Herren: Lehrer Lamey, damals in Rappoltsweiler, für Sulzmatt; Fabrikaufseher Obrecht in Ruprechtsau für Dürrenenzen bei Colmar; Kutt, ehemaligem Lehrer für Benfeld; Pfarrer Spieser in Waldhambach bei Diemeringen, welcher auch die Angaben Mankels fur das Münsterthal ergänzte und berichtigte, und dem wir ebenso wie Herrn Menges, Lehrer an der landwirtschaftlichen Schule in Rufach fur die Teilnahme an der Korrektur noch besonders verpflichtet sind. Von dem zuletztgenannten erhielten wir Angaben über Rufach, Reichenweier und Niederbetschdorf. Endlich hat uns Herr Dr. med. Kassel in Hochfelden seine reiche Sammlung und zwar völlig ohne Entgelt überlassen. Da nun auch für Hirsingen eine sorgsame Verglcichung mit Seilers Wörterbuch der Baseler Mundart durch Herrn Lehrer Obrist in Mülhausen geliefert wurde, standen uns für mehrere einzelne Gebiete im Ober- und im Untereisass sowie im Südund Weststreifen gründliche Darstellungen zu Gebote, welche aus anderen Mitteilungen zu bestätigen oder zu ergänzen waren. Die Namen unserer übrigen Stoffsammler, soweit sie nicht ungenannt zu bleiben wünschten, sind die folgenden (ein L hinter dem Namen bedeutet Lehrer oder Lehrerin, ein S Seminarist, die letztere Angabe natürlich auf die Zeit der Einlieferung bezüglich) : Abtey S. Ackermann S. Adam S. Andlauer S. Aron L. Baldeck S. Baumgarth S. Beck, Oberamtsrichter in Offenburg i. B. Bettinger S. Bitsch S. Brand S. Carl L. Cassel S. Cossmann S. Dreyer S. Drönlen S. Dürr L. Eber, Notariatsgehilfe in Oberbronn Ehret S. Ehretsmann L. in Illzach Faber, Professor in Mülhausen Fischer S. Fischer S. Frl. Friedolsheim L. Friedrich, Archivschreiber in Strassburg. Früh S. Gaisser S. Gall Oberlehrer in Metz Geiss S. Gerber S. Gless S. Lic. Grünberg, Pfarrer in Alteckendorf, jetzt in Strassburg Guthapfel S. Haberer S. Haberer S. Häffele S. Hagenmüller in Winzenheim Harter S. Heimann S. Hemmerlin S. Dr. Hertel in Strassburg Herzog S. Hirschinger L. Holl S. Issler S. Jopp S. Joseph S. Kanitzer S. Kauffer S. Kieffer S. Klein L. Klein S. Klingler S. Koelbert S. Kössler L. Kritter S. Kühn L. Laagel S. Landwerlin S. Letz L. Dr. Levy Linder S. Litschgy S. Ludwig S. Macher in Oberhergheim Mangeney L. in Colmar Mathes S. Mathis, L. an der Realschule in Rappoltsweiler, jetzt in Saargemünd Merglen S. J. Meyer S. (aus Ingersheim) V. Meyer S. (aus Henflingen) Meyer S. (aus Banzenheim) Frl. Mugler L. in Lützelstein Naffzger S. Nast S. Neu S. Noack S. Oberthür, Garderobier am Bahnhof in Strassburg Ortlieb S. Probst S. Reinhart S. Rich S. Rich L. in Heiligkreuz Rink S. Rodenbusch, Katasterkontrolleur in Strassburg Ruff L. Sandel L. in Pfulgriesheim Schilling S. Christian Schmitt, jetzt Bibliotheksbeamter in Strassburg Schneider L. in Aschbach Schröder S. Schwarz S. Sengelin S. Dr. Seyboth, Museumsdirektor in Strassburg Sontag S. (Weckolsheim) Sonntag S. (Winzenheim) Sprauel S. Stengel L. in Dehlingen Stöcklin S. Storck, stud. phil. Stürmel S. Süffert, Oberlehrer in Rappoltsweiler Thomas, ehemaliger L. in Böschweiler (Wingen) Treiber S. Ungerer, Pfarrer in Masmünster, jetzt in Kürzel Vogt S. Walther L.

VI

VORWORT.

in Rufach Heiligkreuz

L. Weber S. Welter S.

M. Weber S.

Wendling S.

V. Weber L .

Wetter S.

Wehrung S.

Wissniewsky S.

Weiss L. in

Wuest S.

Durch Beiträge aus litterarischen Quellen, deren Ausbeutung wir uns selbst zur besonderen Aufgabe gestellt hatten, oder durch sachkundigen Rat unterstützten uns Dr. Besson, Professeur de la faculté in Grenoble, Dr. Erdmann, Oberlehrer am protestantischen Gymnasium in Strassburg, Dr. theol. Erichson, Stiftsdirektor in Strassburg, Professor Krug in Buchsweiler.

Ein Wörterbuch der Pflanzennamen, besonders aus altelsässischen

Schriften, von dem verstorbenen Professor Fischer in Stralsund besitzen wir durch die Güte seines Sohnes Ernst Fischer, jetzt Direktor des Gymnasiums in Saarbrücken. Für die lebenden Mundarten brachten uns die zuletzt einlaufenden Zettel wesentlich nur Bestätigungen

des schon zur Genüge bezeugten Stoffes.

So schlossen

wir die Sammlungen ab, deren Leitung und Ordnung uns inzwischen beschäftigt hatte, und gingen zur Ausarbeitung der einzelnen Artikel über, wobei uns Dr. phil. Oskar Hertel mit rüstiger Kraft zur Seite stand. Zum Muster diente uns das 'Schweizerische Idiotikon, Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache', das seit 1881 in Frauenfeld erscheint und gegenwärtig über den dritten der in Aussicht genommenen sechs Bände hinaus gediehen ist. dieses Idiotikons, Friedrich Staub und Ludwig Tobler,

Die Begründer

nannten ihrerseits als Vorbild

das unbestritten vollkommenste aller Dialektwörterbücher, das 'Bayerische Wörterbuch' von J. Andreas Schmeller, München 1 8 7 2 ,

in 2. Aufl. mit den Nachträgen

erschienen.

Wie

die

Schweizer

indessen

von G. Karl Frommann, einige

Änderungen

an

Schmellers Plan vorgenommen haben, sind auch wir in mehreren Punkten nach reiflicher Überlegung von dem ihrigen abgegangen.

Bei der Vergleichung unseres Werkes

mit dem Schweizerischen wird man übrigens billig darauf Rücksicht nehmen, dass das letztere, seit der Mitte unsers Jahrhunderts vorbereitet, mit einem ganz erheblich grösseren Aufwand von Kräften, Mitteln und Zeit rechnen durfte, und schon durch den Umfang und den Reichtum seines Gebietes viel vor dem unsrigen voraus hat. Im Anschluss an die Schweizer und Schmeller haben wir zunächst die R e i h e n folge

der Artikel bestimmt.

Hierfür war das Konsonantengerippe der Stammsilbe

eines jeden Wortes massgebend, so dass also, wie die Kolumnentitel unseres Werkes zeigen, z. B. F a C H

FeCH

ViCH FuCHS

F a C H T . . . FaDe n u. s. w. auf einander

folgen, zu F u C H S aber auch die Ableitungen FuCHSen, verFuCHSen, FuCHSer u. s. w. und die nach dem letzten Bestandteil geordneten Zusammensetzungen DübelFuCHSer, PfennigFuCHSer u. s. w. gestellt werden. nanten

den

flüssigen,

Die Vokale bilden gegenüber den Konso-

veränderlichen Bestandteil

der Wörter und sie sind dies noch

mehr in der Zusammenfassung mehrerer Mundarten, wobei z. B. Jahr im Elsässischen mit den Vokalen 0, u, üo auftritt.

In dieser Weise von den Vokalen abzusehn und

das Konsonantengerippe der Stammsilbe herauszuschälen ist übrigens jedem geläufig, der stenographieren gelernt hat. Die Stammwörter werden nun durch fetten, die abgeleiteten Druck ausgezeichnet,

f

steht vor abgestorbenen,

durch gesperrten

[- vor gegenwärtig

absterbenden

Wörtern. A n g e f ü h r t werden die einzelnen Wörter in einer Form, welche die Grundform vertreten soll und sich vielfach mit der Wortgestalt in der neuhochdeutschen Schriftsprache, noch mehr aber mit der mittelhochdeutschen deckt.

Auf letztere haben wir

VORWORT

VII

da zurückgegriffen, wo das Neuhochdeutsche mit seinen Diphthongen au, ei, eu und seinen Monophthongen u und ie (gesprochen ή sich weiter von der Grundform mit Û, t, tu, uo, ie entfernt hat als die elsässischen Mundarten. Dagegen haben wir durch kleine Buchstaben über der Linie nicht nur die Konsonanten angedeutet, welche im Elsässischen weggefallen sind, wie in der Infinitivendung -e n , sondern auch die neuhochdeutschen Dehnungszeichen, ζ. B. in Ja h r. Die Anfuhrungsform hat demnach nur einen Ordnungswert; das wirklich gesprochene, im Ubergang von einer Mundart zur andern oft bunt wechselnde Wort ist hinter der Anfuhrungsform in eckigen Klammern und mit phonetischer Bezeichnung, in wissenschaftlicher L a u t s c h r i f t zu finden. Über diese ist etwas eingehender zu reden. Wir gebrauchen die Lautschrift des frühverstorbenen Sprachforschers Joh. Friedrich Kräuter, der in Strassburg geboren war und sich auch mit der Grammatik der elsässischen Mundarten erfolgreich beschäftigt hat: vgl. den ihm und Mankel gewidmeten Nachruf im Jahrbuch des Vogesenklubs 1889, V 1 4 1 . Seine phonetischen Grundsätze, die er namentlich in Frommanns Zeitschrift 'Die deutschen Mundarten' Bd. VII, Halle 1 8 7 7 , S. 3 0 5 — 3 3 2 dargelegt hat, sind wesentlich die folgenden: Für einen Laut gibt es nur ein Zeichen, alle Lautfolgen werden in ihre Bestandteile aufgelöst. Wir schreiben also nicht x, sondern ks; nicht z, sondern ts; aber auch nicht ng, sondern ψ, nicht ch, sondern^; nicht sck, sondern s. F unterscheiden wir nicht von f . Doppelkonsonanten werden in deutschen Stämmen nicht als solche ausgesprochen und daher auch nicht geschrieben. Bei Vokalen wird die Länge durch den Akut bezeichnet; also ζ. Β. Ηόχ fur hoch. Der Gravis dient zum Zeichen der offenen, nach a zu geneigten Aussprache; dadurch wird die Anzahl der unterschiedenen Vokale verdoppelt, indem sich ihre Stufenreihe folgendermassen gestaltet: i ì e è ce a à ò 0 ù u, wobei œ ein breiteres è, à ein dunkleres a bezeichnet. Lippenstellung für 0 und Zungenstellung für e verbindet ö, geschrieben β, und etwas dunkler e, breiter ce; Lippenstellung fur u und Zungenstellung für i verbindet », geschrieben y, und bei Annäherung an e\ y. Der Gravis verbindet sich mit Akut zum Circumflex, zur Bezeichnung eines langen, offenen Vokals. Allen anderen Vokalen steht in Nebensilben das schwache e gegenüber, geschrieben 3. Die Annäherung dieses Lautes an a, wie sie besonders in der Gegend von Colmar üblich ist, haben wir nur selten dureh a bezeichnet (besser wäre v). Nach Vorsilben mit schwachem Vokal hat die nächste den Hauptton; wo eine Vorsilbe mit vollem Vokal vorangeht, ist die hochtonige durch fett gedruckten Vokal ausgezeichnet. Die in einigen Strichen des elsässischen Sprachgebiets, besonders im Münsterthal und am Kochersberg auftretende Nasalierung wird durch untergesetztes polnisches , bezeichnet: Faßter Fenster. Die Lautschrift Kräuters vermag namentlich auch die Manigfaltigkeit der Diphthonge in den verschiedenen Mundarten anschaulich darzustellen. Um so einfacher ist der Konsonantenbestand. Das Elsässische unterscheidet nicht zwischen harten und weichen Konsonanten, es stellt b und p, d und t völlig gleich, auch g und k vor anderen Konsonanten. Dies steht fest, auch durch das Zeugnis der

vm

VORWORT«

französischen Grammatiker, sowie durch manche Wortspiele der Elsässer selbst: s. Anzeiger zur Zeitschrift fur deutsches Alterthum XX 11 o ff. Die fraglichen Konsonanten sind schwach, aber stimmlos. Sie werden von manchen Sprachforschern als Lenes bezeichnet, b und p durch b u. s. w. Wir bleiben bei Kräuters Auflassung, wonach die Stimmlosigkeit diese Laute den französischen Tenues nähert, und setzen also p, t, k auch für nhd. b, d, g. Allerdings ist Pât für Bad auffallend ; aber auch dad für thut u. ä. wird nicht leicht gefallen. Mit diesen Konsonanten verbindet sich nun zuweilen ein Hauch, der durch h ausgedrückt wird: in Thee, geschrieben Thé, Peter, geschrieben Phétar. Dieser nachstürzende Hauch unterscheidet k vor Vokal von g: kann wird geschrieben khhn, geben ist eis. kan. Wo velares eh besonders zu bezeichnen war, dient dazu χ, ζ. Β. in χίη Kind im Südstreifen des Landes. Der Aussprache war natürlich immer die Ö r t l i c h k e i t beizufügen, für welche sie uns bezeugt ist. Dabei nannten wir, wenn Zeugnisse für eine Reihe von Ortschaften vorlagen, meist nur die Endpunkte. Diese Angaben lassen zugleich einen Schluss auf das Vorkommen eines Ausdruckes zu; doch sind naturgemäss solche Schlüsse auf die Grenzen der Verbreitung nur mit Vorsicht zu ziehn, da unsere Einsender begreiflicherweise nicht gleichmässig vorgegangen sind. Folgende Orte sind in unseren Stoffsammlungen vertreten: Kreis A l t k i r c h : Aspach Ballersdorf Bendorf Biederthal Carspach Dammerkirch Dirlinsdorf Fislis Friesen Hagenbach Heidweiler Henflingen Hirsingen Hirzbach Liebsdorf Oberlarg Ober- und Untersept Oltingen Pfetterhausen Pfirt Rädersdorf Roppenzweiler Steinsulz Strüth Tagolsheim Wolschweiler ; Kr. M ü l h a u s e n : Attenschweiler Baldersheim Banzenheim Battenheim Blotzheim Brunstatt Burgfelden Dörnach Eschenzweiler Habsheim Hegenheim Illzach Kembs Kingersheim Klein-Landau Lutterbach Mülhausen Niffer Obersteinbrunn Pfastatt Riedisheim Rixheim Sierenz Uffheim Wittenheim ; Kr. T h a n n : Altthann Bitschweiler Dollern Felleringen Geishausen Gewenheim Hüsseren Masmünster Mitzach Moosch Oberbruck Ober-Burnhaupt Oberund Niederburbach Ober- und Untersul^bach Ranspach Sewen Steinbach Urbis Wattweiler ; Kr. C o l m a r : Arzenheim Balzenheim Biesheim Colmar Dossenheim Dürrenenzen Geiswasser Grussenheim Heiligkreuz. Horburg Illhäusern Jebsheim Logelnheim Metzerai Mittlach Mühlbach Münster Neu-Breisach Sondemach Stossweier Sulzeren Türkheim ; Kr. R a p p o l t s w e i l e r : Kaysersberg Rappoltsweiler Kr. S c h l e t t s t a d t : Kestenholz Markolsheim

Ammerschweier Reichen weier ;

Bebeinheim

Hunaweier

Katzenthal

Barr Breitenbach Dambach Heidolsheim Hilsenheim Meisengott Müttersholz Scherweiler Sundhausen Wanzel;

Kr. E r s t e i n : Benfeld Boofzheim Erstein Geispolsheim Gerstheim Hindisheim Hipsheim Iiikirch Kerzfeld Limersheim Nieder- und Oberehnheim Nordhausen Ostwald Plobsheim Schäffersheim Sermersheim Ottenheim Witternheim; Kr. M o l s h e i m : Molsheim Mutzig ;

Avolsheim

Bischofsheim

Dachstein

Haslach

Holzheim

IX

VORWORT.

Kr. S t r a s s b u r g : Geudertheim heim

Minversheim

Reichstett

Alteckendorf

Gimbrett

Gingsheim

Mittelhausen

Reitweiler

weyersheim

Griesbach

Kirrweiler

Lohr

Ober- und

Niedermodern

Örmingen

Saarunion

Schillersdorf

Tieffenbach

Oberbronn

Schönenburg

Ingweiler

Aschbach

Mothern

Surburg

Biist

Lorenzen

Prinzheim

Hagenau

Reichshofen

Uttenheim

Niederseebach Selz

Gundershofen

OfFweiler

Sufflenheim

Buchsweiler

Ernolsheim

Bischweiler

Lobsann

Niederrödern

Bettweiler

Durstel

Kr. W e i s s e n b u r g : Kühlendorf

Suffel-

Keskastel

Rosteig

Sesenheim

Strassburg

Wilwisheim ; Dettweiler

Kr. H a g e n a u : bach

Schiltigheim

Lampert-

Pfulgriesheim

Dehlingen

Hirschlanden

Niederbronn

Säsolsheim

Neuhof

Furchhausen

Harskirchen Rosenweiler

Neudorf

Eckwersheim

Ingenheim

Eschburg

Drulingen

Mühlhausen

Dunzenheim

Mundolsheim

Weyersheim

K r . Ζ a b e r η : Altweiler

Brumath

Hochfelden

Ruprechtsau

Truchtersheim

Dossenheim stein

Berstett Gugenheim

Lützel-

Rauweiler

Waldhambach Kindweiler

Rohrweiler

Zabern; Merzweiler

Roppenheim

Roth-

Zinsweiler;

Bühl

Hatten

Münchhausen Oberrödern

Hofen

Niederbetschdorf

Oberseebach

Weissenburg

Hunspach

Wingen

Kröttweiler

Niederlauterbach

Rittershofen

Schleithal

Wörth.

Diese Ortsnamen sind meist in verkürzter Form wiedergegeben worden: A bedeutet Alt-, b. = bach, bg. = berg oder bürg, br. = felden, h. = h e i m , hsn. = Ndr. =

Nieder-, Ob. =

hausen, i. =

Ober, st. =

bronn, brunn ; d. =

ingen, k. =

Stadt, t. =

dorf, f. = feld, fn.

kirch, N. =

thai, U. =

=

Neu-, Nd. = Nord-,

Unter-, w. = weier, weiler.

Weitergehende Abkürzungen verwenden wir flir besonders häufig citierte Ortsnamen : Bghz. = Berzgholzzell, Bisch(ofsheim), Brum(ath), Co(lmar), Dü(rrenenzen), Geisp(olsheim), Geud(ertheim), Han(auerland), Mb. =

Hf. =

Miihlbach, Meis(engott),

Rapp(oltsweiler),

K(ochersberg),

burg), Su(lzmatt), Wh. = Dazu kommen O =

Hochfelden, Hi(rsingen). Hlkr. =

Heiligkreuz,

Mittl(ach), Mü(lhausen), M(ünsterthal), Mütt(ersholz), Rchw. — Reichenweier,

Ruf(ach), Sier(enz), Str(ass-

Waldhambach, Z(ornthal). Obereisass, U =

Unterelsass, Ν =

Nordstreifen, der durch

eine Linie von Selz bis Wingen und die Landesgrenze eingefasst, bereits pfalzische, fränkische Dialekteigenheiten, namentlich ei und au fur l und a zeigt; S = durch eine Linie von Pfetterhausen

Südstreifen,

nach Kembs am Rhein und die Landesgrenze

umschlossen, mit schweizerischen Merkmalen, besonders Ch anstatt Κ im Anlaut; endlich

W =

Weststreifen, vom Donon

ab

meist

am

Ostrand

des Gebirges

bis

zum

Wasichenstein abgegrenzt, mit fränkisch-lothringischen Neigungen, ζ. B. mit dem früher auch in Ν vorhandenen p anstatt pf. Diese und innere Sprachgrenzen

(zwischen Ober- und Unterelsass scheidet der

dort geschwundene, hier vorhandene Nasal hinter langem Vokal; sin, gsin

dort st, gst,

hier

oder gewärt) hat Dr. Lienhart auf einer Sprachkarte verzeichnet, welche er

vor dem historisch-litterarischen

Zweigverein

des Vogesenklubs

im November

1892

erläuterte und später herauszugeben gedenkt. In die eckigen Klammern unserer Artikel ist auch meist aufgenommen worden, was sich von sonstigen grammatischen Verhältnissen lexikalisch verzeichnen liess: bei Substantiven die Pluralform, wo sie nicht mit dem Singular übereinstimmte; bei Verben das starké Participium und sonstige Abweichungen von der gewöhnlichen Formbildung. Für diese u. a. grammatische Verhältnisse haben Bezeichnungen verwendet.

wir die allgemein üblichen kurzen

χ

VORWORT.

Dann folgt die Angabe der B e d e u t u n g e n , erläutert durch B e i s p i e l s ä t e e . Diese geben wir in der Schreibung der Anfuhrungswörter, nur etwas mehr der Aussprache genähert. Also ζ. B. üwer anstatt über, jo fur ja. Dabei setzen wir als bekannt voraus, dass ö und ü im Elsässischen durchaus die Lippenrundung verloren haben, also wie e und i gesprochen werden; ebenso eu wie ei; dass andererseits langes u fast ausnahmslos zu ü geworden ist. Mit e bezeichnen wir den offenen Klang des Vokals, der auf dem Lande, abgesehen von W und Teilen von O geradezu als a erscheint. s vor t ist durchweg zu sch geworden; Brust also zu [Frust], auch vor dem später weggefallenen: du has' zu [ty hàs, hiè], ër is' zu zá]. Genau in der Schreibung der Quellen erscheinen die Belege aus der gedruckten oder geschriebenen Litteratur, welche durch Häkchen ' — ' eingefasst sind. Diese Q u e l l e n sind in Kapitälchen angeführt; indem wir die hierbei gebrauchten Abkürzungen aufzählen, fügen wir gleich die in der gleichen Schriftart vermerkten grammatisch-lexikalischen Hilfsmittel ein. Ein beigesetztes ST. bezieht sich auf Stöbers Auszüge. Alemannia, Zeitschrift für Sprache, Litteratur und Volkskunde des Elsasses und Oberrheins hrsg. v. A. Birlinger, Bonn 1873 ff. (vom ig. Band an fortgeführt von F. Pf äff.) ALS. = Alsatia, Jahrbuch für elsässische Geschichte, Sage, Altertumskunde, Sitte, Sprache und Kunst hrsg. von A. Stöber, Mülh. 1 8 5 0 — 1 8 8 5 (12 Bde., mit teilweise abweichendem Nebentitel, der Schlussband als Neue Alsatia). A L T S W E R T = Meister Altswert hrsg. von W. Holland u. A. Keller. Tüb. 1850 (Lit. Ver. 2i). B A L A A M = Balaams eselin . . durch Matthis Wurm von Geydertheim MDXXIIIJ. B A L D N E R = L'Histoire naturelle des eaux Strasbourgeoises de L. Baldner (1666) trad, par F. Reiber, Str. 1888 (verglichen mit den Hss. der Strassburger Landes- u. Universitätsbibliothek, daher die Citate ohne Seitenzahl). BASEL = G. A. Seiler, Die Basler Mundart. Basel 1879. B A Y E R . = Bayerisches Wörterbuch . . von J. A. Schmeller, 2. Ausg. bearb. von G. K . Frommann, München I r872, II 1877. ALEM. =

Strassburger Volksgespräche erläutert von F. W. Bergmann, Str. 1873. B O C K Kräut. = Kräutterbuch weylandt des . . Herren Hieronymi Tragi genant Bock . . . gemheret vnd gebessert durch Melchiorem Sebizium . . sampt angehenckten Speisskammer Str. W. C. Glaser (1630). \Das Register dazu stammt von

BERGMANN =

Mos eherosch, nach Mitteilungen von Adolf Schmidt in Darmstadt BRANT = Sebastian Brants Narrenschiff hrsg. von Friedrich Zarncke, Leipzig 1854. Narr. = Narrenschiff. Fac. = Facetus. B R E M . = Versuch eines bremisch-niedersächsischen Wörterbuchs . . . V, Bremen 1 7 6 7 — 1 7 7 1 . VI 1869. B R U C K E R = Strassburger Zunft- und PolizeiVerordnungen des 14. und 15. Jahrhunderts. Aus den Originalen des Stadtarchivs ausgewählt und zusammengestellt von J. Brucker nebst einem Glossar zur Erläuterung sprachlicher Eigenthümlichkeiten von J. Brucker und G. Wethly. Strassburg 1889. B Ü R G E R - GESPRÄCH=Burger-Gespräch über die Abschaffung der deutschen Sprache bey der Verhandlung der öffentlichen Geschäfte in Strassburg, gehalten den 25. Äugst 1790, hgg. von C. Löper, Str. r886. CHRON. = Die Chroniken der oberdeutschen Städte. Strassburg I II. (Closener und Königshofen) Leipzig 1871. (Die einzelnen Stellen sind im beigefügten Glossar verzeichnet). CS. = Wörterbuch der Strassburger Mundart aus dem Nachlasse von Charles Schmidt . . . Strassburg 1897. [Besonders wertvoll sind darin die Auszüge aus Urkunden und Reformationsschriften\. DANKR. = Das heilige Namenbuch von Konrad Dangkrotzheim herausg. von K . Pickel, Str. 1878.

VORWORT.

Dictionarium latinogermanicum I et vice versa germanicolatinurp ... auc- I tore Petro Dasypodio . . denuo . . locupletatimi . . Àrgentorati (1537). DWB. = Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, fortgesetzt von M. Heyne, R. Hildebrand, M. Lexer, Κ . Weigand, E. Wiilcker . ., Lpz. 1854 fi". E I F E L . = J . Η . Schmitz, Sitten und Bräuche, Lieder, Sprichwörter und Räthsel des Eifler Volkes nebst einem Idiotikon. Trier 1856. E L S A S S — Das Eisass. Illustrierte Wochenblatt, Strassburg 1878 ff. ERW. = Erwinia hgg. von Aug. Stöber 1838. 39. F I S C H . Bin. = Binenkorb des Heyl. Römischen Imenschwarms . . durch Jesuwalt Pickhart . . Getruckt zu Christiingen ; am Schluss : M. D. LXXXI. F I S C H . Flöhh. = Der Flöhhaz von Johann Fischart. Abdruck der ersten Ausgabe (1573). Halle 1877. F I S C H . Daem. — De magorum daemonomania . . durch Joh. Bodin . . durch Joh. Fischart auss Frantzösischer Sprach in Tewtsche gebracht . . zum andern mahl . . vermehrt. Str. Jobin 1591. F I S C H . Dicht. = J. Fischarts sämmtliche Dichtungen hgg. v. Heinrich Kurz, Lpz. 1866. 67, III. F I S C H . Ehez. — Das Philosophisch Ehzuchtbüchlin . . J. F. G. M. Strassburg 1578 (cit. nach J. Fischarts Werke hgg. von A. Hauff en, Stuttg. 0. J. III, Dtsche. Nat. litt. 18, wo auch das Podagrammisch Trostbüchlin . . durch Hultrich EHoposkleron 1577). F I S C H . Garg. = J. Fischarts Geschichtsklitterung (Gargantua) hgg. v. A. Aisleben, Neudruck. Halle 1891. F I S C H . Prakt. = Aller Praktik Grossmutter von Johann Fischart. Abdruck der ersten Bearbeitung (1572). Ncudruck. Halle 1876. F R A N Ç O I S Husm. = D 1 Hüsmittel. E Comedie wo au ebbs vun de Hexemeister un der respektawle Schlofer vorkummt. Uffgesetzt vun d'r Frau Bärwel vun Blappermül (Dr Henri-Alfred François, 1812 —1872). Strassburg 1886. FREY = Jacob Freys Gartengesellschaft (1556) bgg. von J. Bolte, Tübingen 1896 (Litt. Verein 209). DASYP. =

XI

Nat. = Oekonomische Naturgeschichte der beiden Rheinischen Departemente für die Jugend. Als ein Anhang zur Neuen Vaterländischen Geschichte . . . 2. Aufl. Str. 1807. F R I S C H = Joh. Leonhard Frisch TeutschLateinisches Wörterbuch . . Berlin 1741. F R O E L I C H Holzh. = Jules Froelich, Strosburjer Holzhauerfawle . . Nancy 1885. G A R T D. G. = Gart der gesuntheit zu latein H O R T V S S A N I T A T I S . . . Getruckt zu Strassburg bei Mathia Apiario nach Christi geburt M. D. XXXVI jar. (genaues Register). G E I L E R , ält. Sehr. — Die ältesten Schriften Geilers v. K . . . . hgg. v. L. Dacheux, Freiburg i. B. 1882. (Darin auch die genaue Bibliographie der im folgenden kurz bezeichneten Schriften Geilers). G E I L E R Bilger = Christenlich bilgerschafft zum ewige vatterläd . . gepredigt durch . . Joh. Geiler gnät von Keiserßbergk (Basel 1512). FRIESE

Granatapfel — Das Buch Granatapfel . . merers teyls gepredigt durch . . Joh. Geyler (Str. Knobloch 1516). [Darin auch : Geistliche Spinnerin, von dem Hasen im Pfeffer, von syben Schwertern und scheiden]. G E I L E R Arb.hum. — Das buoch Arbore humana . , geprediget von . . Doctor Johannes Keysersperg . . des holtzmeyers des dotz frölich zu warten. Str. Gricninger 1520. G E I L E R BS. = Des . . doctor Keisersperg Alphabet in XXIII Predigen . . geordnet . . an einen bäum XXIII est vfzesteigen zu ewigem leben [Baum der Seligkeit] . . Str. Grieninger 1518.

GEILER

Brös. = Diebrösamlin doct.Keiserspergs vffgelesen durch Joh. Pauli . . sagt von den XV Hymelschen staffeln . . von dem vier Leuwengeschrei. Auch von dem Wannenkromer . . Str. Grieninger 1517· GEILER WK. — Wannenkromer 5·. Brös. G E I L E R L. — Vier Löwengeschrei J. Brös. G E I L E R Em. — Die Emeis. Das buch von der Omeissen . . Str. Grieninger 1517. (Auszug von Stöber Zur Geschichte des Volksaberglaubens im Anfange des XVI. Jahrhunderts . . Basel 1856). G E I L E R HK. = Her der Kiing ich diente gern . . XV predig . . Johannes Geiler GEILER

χπ

VORWORT.

. . neuw ausgangen . . (von J. Pauli . . vffgesamlet) . . Str. 1516. G E I L E R , I. Sch. = Das irrig Schaf. Sagt von kleinmütikeit vnd Verzweiflung. Gebredigetvndgedeütscht durch.. Johannem Geiler von Reiserßberg mit sampt den nach volgenden tractaten. (0. 0. u. J. am Schluss : getruckt durch magistrum Mathiam Schürer). - - S T Ö G E R cit. nach der Ausg. Str. Grüninger 1514. G E I L E R LK. = D . Keiserspergers Passion . . in stückes weiß eins süssen Lebkuchen . . tranßvertiert durch Joh. Adelphum . . Str. Grüninger 1514. G E I L E R , J M. = An dem Ostertag hat doctor Keisersberg gepredigt von den dry Marien . . Str. Grieninger 1520. G E I L E R Narr. =• doctor Keiserspergs narenschiff. . (von J. Pauli) . . Str. Grieninger 1520. G E I L E R P. = Doctor Keiserspergs Postill . .Strassburg, Joa. Schott 1522. G E I L E R P. S. = Dis schon buch genant der Seelen Paradiß . . hatt geprediget . . Joh. Geiler (Str. M. Schürer 1510). G E I L E R .S". M. — Das Buch der sünden des munds Von . . Doctor Reisersperg . . Str. Grieninger 1518. G E I L E R SP. = Ein heilsam trostliche Predig Doctor Johan Geilers \Synodalpredigt\. durch Jacobum Wimpflingen . . transferiert . . Str. 1513. GOL. = Onomasticon Latinogermanicum in usum scholae Argentera ten sis collectum a Theophilo Golio c. praef. Joan. Sturmii. 1582. HEEGER = G. Heeger, Der Dialekt der Südost-Pfalz. I Die Laute. Progr. des Gymn. zu Landau 1896. H E R R A B = Glossae Herradinae in E. Steinmeyer und E. Sievers, Die althochdeutschen Glossen III Bd. (Berlin 1895) 405 ff. (Die Seitenzahl wird citiert nach Engelhardts Ausg. des Hortus deliciarum Stuttg. u. Tüb. 1818 S. 177 bis 200). H E R T Z O G — Chronicon Alsatiae, Edelsasser Cronick . . durch . . Bernhart Hertzog, Strassburg 1592, 3 Bde. H E S S . =IdiotikonvonKurhessen, zusammengestellt von A. F. C. Vilmar, Marburg und Leipzig 1868. H O C H Z . = G'spräch sBäselLissels un'sBäsel Bärbels über's Herr Künasts Hochzyt.

(Strassbg. 1687) hgg. von J. Fröhlich, Les Joies du mariage, Paris 1889. H O R S C H Hüssji = D'r Hüssjé. Luschtspiel in 1 Act von D. G. Ad. Horsch. Strassburg 1897. JB. = Jahrbuch fur Geschichte, Sprache und Litteratur Eisass-Lothringen hgg. von dem historisch-litterarischen Zweigverein des Vogesenklubs. Jg. I—XII, Str. 1885 ff. INGOLD = Das goldne Spiel von Meister Ingold, hgg. v. Edward Schröder, Strassburg 1882. K E T T N E R GVH. = Guet vun Hie, Meiselokeriade vun Ch. F. Kettner (1894). K E T T N E R , Mais. = D' Maiseiocker. Lustspiel in drei Acten von Ch. F. Kettner. Strassburg 1877. K I R S C H L . = Flore d'Alsace et des contrées limitrophes par, Fréd. Kirschleger . . 3 vol. Strassburg, Paris 1852—1862. K L O S T E R = Das Kloster Weltlich und geistlich. Von Scheible. I — X , Stuttg. 1845—48. (Darin Vieles von Murner, Fischart u. a.) KLUGE = Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache von F. Kluge, 5. Aufl. Str. 1894. KÜR = E Radikal-Kuur. Lustspiel in zwei Uffziig, in elsässer Mundart un in Vers von D. H. in B. Strassburg 1886. L A N D S M A N Lied. = E. F. [Eugen Fallot] Landsman, Liäderkranz üs dr Haimät, Mulh. 1882. L A U T E R B . = J. Bentz, Description historique et archéologique de Lauterbourg et de son territoire, Strasb. 1844. [.ST.] L E X E R = Mittelhochdeutsches Handwörterbuch von M. Lexer, III, Lpz. 1872—78. L. KB. = Kochbuch . . . durch einen geistlichen Kuchen-Meister deß Gottshauses Lützel beschriben und practiciert. Mülh. bei Joh. Heinrich Meyer 1672 (1017 Nummern, ohne Pagination). [.ST., vgl. auch Ch. Gérard, L'ancienne Alsace à table 130, 294. Vfr. war Β. Buchinger.] A. Lustig's Sämmtliche Werke gesammelt und herausgegeben vom Comité zur Errichtung eines Lustig-Denkmals. Mülhausen i. E. 1896, II. MA. = Die deutschen Mundarten. Eine Monatschrift (später·. Vierteljahrschrift) für Dichtung, Forschung und Kritik, hgg. v. K . Frommann, Nürnberg (später LUSTIG =

VORWORT

Nördlingen) I — V I 1 8 5 4 — 5 9 ; VII Hàlle 1877. MANGOLD Colm. Kom. = Colmererditschi Komedi vo J. Mangold, Pastetebeck . . . Colmar 1878.· MARTIN Coll. = Les colloques français et Allemands de Daniel Martin . . . Frantzösische vnd Teutsche Gespräch D. Martini . . . Stràsb. 1642 (vielmehr 1628). MARTIN Pari. N. = Parlement nouveau ou Centurie interlineaire de deuis facetieusement serieux et sérieusement facetieux . . New Parlement . . . par Daniel Martin . . . Str. 1637. MAT. = Matériaux pour les Bibliothèques populaires par Dollfus - Ausset, Nr. 4 Avril 1868: Mühlhuser-Ditsch's WörterBiichle; 5, 1869: Allerlei inn Millhiiser Ditsch. MEININGER = Üswahl von Fàwla vom La Fontaine in Milhüserditsch ufgsetzt. Mit em Anhang'sMaria vom Wi. MUlh. 1879. MERKLEN = M. Merklen, Hist, de la ville d'Ensisheim II, Colmar 1841. MERSWIN = Das Buch von den neun Felsen von dem Strassburger Bürger Rulmann Merswin 1352. Nach des Verfassers Autograph herausg. v. Carl Schmidt. Leipzig 1859. MIEG Chron. — Chronologische Auszüge über Mülhausen. Vom J. 1220 bis 1848. Mülh. 1848. MIEG MÜ. = Der Stadt Mülhausen Geschichte bis zum J. 1816. II, 4°. Mülh. 1816. 1817. MOSCH. I und II =

Wunderbarliche War-

hafftige Gesichte Philanders von Sittewald, das ist Strafischriften Hanß Michael Moscheroschen von Wilstädt. Erster Theil. Strassburg Bey Johan - Philipp Mülben und Josias Stadeln (um 1640), Ander Theil 1650. Mü. BauR. = Baurecht der Stadt Mülhausen 1742. fol. [

79·

O b a c h t [Opà^t Roppenzw. Hlkr. Bf.; ÒwkytStr. Ndrbetschd] f . Acht. O. gë br nuf oder zue eps, sich in O. nëhmen aufpassen, sich hüten. O. ! als Warnungsruf = Achtung! Ndrbetschd. — SCHWEIZ, r, 80. a c h t e " [àjjta Sier. Geberschw. Su.; à^ta Dit. ; â^ta Ho'rbg. M. B f . Hf.; ô^ta Ingenh.] Part, gachte" Sier. Geberschw.; gachtet Su.; gacht Dû.; gocht Ingenh. I. tr. beachten, bemerken. Ich ha b ne nit gachtet nicht bemerkt Hi. Su. 'So hat se mich do àne g'achtet' hier bemerkt L U S T I G I 1 1 9 . 'dà hat sich viellicht o scho g'achtet' der hat vielleicht bemerkt L U S T I G I, 325. [ I h â nits kâ^t M ] Su eps acht mer bi uns nit darauf legen wir keinen Wert Ζ. 2. refi, bemerken. I ch ha b mich nit gachte" ich habe nichtgemerkt (Geberschw. bis Ingersh., gacht) dass er nus gange" is' Horbs — SCHWEIZ. 1 . 83·

13



aCHT — ëCHT

u n g « a c h t Adv. unbemerkt. Der is' m'r jetz' ungacht mit der Zëch us gewitscht Bf.; Adj. 'vngeachtet inopinabilis, inopinati^' DASYP.

v e r a c h t e " [farâ^ta B f . Str. Wörth. Ndrbetschd. W.; farô^ta Ndhsn. K. Ingenh.] 1. verachten: du mues' de" Tubak nit v. Der Win is' nit zue v. Erstein, Molsh. [farâfta sät mr, wòn mr aepr âpètis ônle^t Wh.] 2. bemerken: [ϊχ hòn s net farâft Wh.] 3. verläumden : Si ha" mich veracht bi mim Herr" B f . A c h t u n g [A^tik Sier.; A^tur^Ci?. Bf.; λ^ίίη Ndrbetschd., Wingen b. W. Bäst] f . Acht, Aufmerksamkeit: A. gë^n (uf eps). —

SCHWEIZ,

I,

81.

O b a c h t u n g [Owàpdùq Ä r . ] dass. acht [à£t Ruf.; à^t und tyt Dü.; â^t Str. Hf. Han. Wörth Ndrbetschd. W.; òxt Κ. Dunzenh. Ingenh. Furchhsn.] Zahlwort: acht. Am acht O., am ochte" K. Ingenh. um acht Uhr. In e Tag achte" Ruf.; halwer achti Dü., h. ocht Ingenh. Hiit ocht Nocht heute in 8 Nächten Furchhsn. Hüt ocht Tau* e Dunzenh. 'am morgen zu ächten' GEILER, J .

Sch.

13. —

SCHWEIZ.

ι, 81. a c h t z i g [â^tsiχ Str. Wörth Ndrbetschd.; ô^tsik Κ. Dunzenh. Ingenh. Furchhsn.] die Zahl 80. Brunnenachtziger, e n (spasshaft)·. Wasser Ruf.jCo. vgl. Schöpfe" sechziger Z. A c h t e r [Â^tar Str. Hf. Han. Wörth Ndrbetschd. Lohr; O^tar K. Dunzenh. Ingenh. Furchhsn] Zahlwort, Ziffer: Achter. En A. ein 1808 Geborener. — SCHWEIZ, I , 82. Bcht [a¿t O.; a¿t B f . Geisp. Κ. Ζ. Han. Wörth Ndrbetschd.; ae^t Str. W] ächt. Das isch jetz' ë. Kirschewasser; echter Win Geisp. [tes ei jèts en a^tr 'Spetspya] Geud. — eig. ndrdeutsch — mhd. êhaftL ficht [a£t OIti. Mü. Co.] Adv. etwa, in Fragesätzen: Hcs* du echt eps ghört? Co. Bis' ëcht nit gscheit? Olti. [Wèit tr a/t âna^néia ètr net?] wollt ihr wohl niederknien! (Befehl) Olti. [Wàs wet a^t wetr? Wùrùm pen &χ a.%t so ùijkleklik? Hi.] 'der wein an im selber ist gut; trynckt in acht ein mensche ziemlich und mit mas, so scherfft er die Vernunft' GEILER. Berg d. Sch. Leb. 28,—ebd. 32.—Sch. der P. i r . 72. Bilgersch. 38. 'so er echt vnderstat siquidem nititur, tendit' GEILER Sch. J . E Illb. 'wenn es echt sunst gleich ist' ebd. IV. 'ist echter das er nit heisset

eCHT — aD



das wider gott ist' ebd. G Illb. 'wiltu war sagen' ebd. H II. 'so muíste auf ein neues sterben von deiner wegen; wolt er dich achter selig Sch.

d.

P.

83.



id.

3.



14

echter Christ suinde haben'

SCHWEIZ.

1 , 8 2 . SCHWAB. 8. mhd. eht, ahd. ekkorodo

bloss, nur, wenigstens", Adv. zu ekkorodi dünn, schwach. ëchters(t) [a^tri Olti. ;a¿trst Pfetterhsn. Hi. Mü. Lutterb. Su. Hlkr. Co. Balzenh. Nbreis.; áktitar Rapp.] Adv. in zweifelnden Fragesätzen: vielleicht, etwa, wohl, eigentlich. Is' er ë. dheim? Su. Kummt er ë. hinecht? Co. Wer is' ë. do Herr und Meister? [Hàw i a^tarlt tar Khalar pllòsa? Dü.] 'Wellà soll er àchterscht jetz hirothà?' Meininger, Fawlà 21 (Der Mann zwischà zwei Alter un sinà zwo Liàbschtà.) 'Was machsch noch àchterscht uf dr Kopf?' LUSTIG I 1 3 3 . s. ästers. — S C H W E I Z , I , 82. S T Ö B E R Mäder 7 6 . H E S S . 290. -echt [άχί Μ; ώχί Str.; at Ζ . ] Bildungssilbe für Adj. : -icht, -ig [hùtlat, termlat, lèkrat, fatsat, wimlat, mòtlat Hf.; wislat ins Weisse scheinend Ingenti. ; plásá¿t ein wenig blass, nárá^t närrisch, tàt'ià^t breitgedrückt M.]



aD

Ader [Ótr Pf etterhsn. Osenb. K>. Z. Han.; Utr Logelnh. Dü. Breitenb. Geisp. Kindw.; Ôtr B f . Str. Obbr. Ndrröd. Pl. — s ] f . 2. Ader. S is' m'r en Oder angangeu (versprunge" Breitenb.) Hf. ζ Oder (z Ödere" Steinbr.) lo" zur Ader lassen Str. K. Z. D golde-n-O. Hämorrhoiden Hf. Kindsodere" Krampfadern; 2. Brunnader; Erzader. J . Charakterzug: es is' ke'n bösi Oder an ibm er ist ein grundguter Mensch B f . U. Er het ke η O. vun si"1 m Vater ist sänem Vater ganz unähnlich Obbr. Demin. Äderle. Zss. Aderlass. — SCHWEIZ, Ι , 86. fSpasmusKrampff, einstrupffung des g e ä d e r s , gicht' GOL. 268. f'Lacertosus a d e r e c h t i g ' GOL. IOI. S p a n n a d e r [*Spànótr Osenb.~\ f . Sehne an den Hinterbeinen des Rindes, 'mit den Spannadern des Daumens'FISCH. Garg. 365. 'Nervus senn oder Spannader' GOL. 87. 'ein Spannader un nerf' M A R T I N Coll. 150. adje, padjes [atje Su.; atjé Dû. Brum. Ndrröd.; àtje Hf.; àtjes Hi. B f . Κ. Ζ. Kindw.; atjés Dü.] Abschiedsgruss. Adjes jetzt nur noch bei älteren Leuten üblich. Adjes, lëwe" als gsund ! — Und ihr aiich ! Z. A. dem Herre"! Str. Land. A. binand, mit nander beim Abschied von mehreren Ht. Α. sage" Hi. Bi ei^m A. nëhme" Ζ. Α. gebn fort spazieren gehn (Kinderspr.) [Wàn tar Kná^t wetar fòl haéiri khomt, nó àtje ! dann wird er fortgeschickt Hf.~\ Adje Madrid! sagt ein Fischer, dem der Fisch durch geht Str. Er geM a. stirbt {roh.) Zss. A d j e h ä n d e l n. Händchen zum Abschied Hf. — SCHWEIZ, I , 90. Adjunt, Adjung [Atjùnt Κ. Z. Rotb.; Atjùi| Kindw.Beigeordneter des Bürgermeisters. s. Adschüä. Adler [Atlar fast allg. ; Ótlar Breitenb^ m. Adler. Häufig Wirtshausschild. —

ada, ade [àtâ Rapp. Molsh. Z . ] in der Kinder spräche: Adieu! a. ge b n fortgehn, spazieren gehn, a. mache" den Abschiedsgruss geben. Spiel mit kleinen Kindern: guckus! — ada!. sieh (nach dem sich versteckenden) da bin ich Rapp., U. dafür dada ! Adalie [Àtâlja Ζ.·, Àtàlja Zinsw.; Àtâljâ Wörth] f . Georgine. A d e [Ata Büst Lohr; Ota Vendenh. Geud. ^ Ingenh. ; Êta Rauw.] Detnin. Adel [Atl; Otl Geud. Ingenhl] Koseformen des Namens Adam, s Odes Hofname Pful- SCHWEIZ. 1 , ^ 9 0 . Adresse [Atrasa Sierenz; Atrás O. U.; griesh.; s Odels Dunzenh. Ingenh. 'Der alt Adam lebt noch' Spruch Geilers ALS. Atraes Str. ¡V.~] f . Adresse. Adschedant [Àtlatànt B f . Z . ] m. Ad1862/67, 1 3 3 . 'Es stekt uns aber der alte lasterhafltige Adam so tief in dem bucsen' jutant. Adschetek [Àtêatèk B f . Z . ] m. Architect. MOSCH. I Vorrede. Rda. Der Herbst heisst adschusche [atiyáé Ζ . ] abgemacht lfrz. Ade, und wer s versumt, hat de" Schade" Rauw. Hans Ade. s Hansodes Hofname adjugé, Schlusswort bei Versteigerungen. in Dunzenh. Demin. Hans Adel Lützel- [àls a. fort damiti Zuweilen der nachstein, Geud.', Hans Ädel Dunzenh. — klingende Reim: ta-n-Arl en t Hé!] Adschüä [Atêyx S ter. Steinb. Co. Bisch.; SCHWEIZ, I , 8 5 . Edelsäss m. 1 6 1 1 A L E M . 4, 1 9 1 .s. Eisass. Àtsya Ruf. ; Atsya Kerzf.; Atiwà Mittlachj A d e l s a s s e r nämlich Wein, Elsässer m. Beigeordneter des Bürgermeisters. Der A. het Firowe" d geböte" B f . Wenn jemand OELINGER 7 7 .

aD — eiD



IS

niest, so ruft man, als schallnachahmenden Heilspruch ihm zu: Adschuä! Ruf. — f r z . adjoint. A d v e n t [Àtfant Κ. Ζ. Han. Wörth Ndrbetschd.; Atfaent Str. W.] m. Adventszeit. Ueber Gebräuche in der Adventszeit s. JB. IV u s ; VI 1 6 1 . A d v o c a t [Àtfakât Hlkr.; Àfakhât Hi. Z.; Àfakât Wh.; Àpfakhôt Su. Osenb. M. Rchw.] m. Advocat, Rechtsanwalt. Der het e Mul wi en A. kann gut und leicht reden Ζ.

— SCHWEIZ, I , 89.

ä d e i s [átais Ruf] nackt (Kinder spräche) : [ty pe§ a.] Ä d e r l i n g , E i d e r l i n g [Atrlir^ Roppenzw. Pfetterhsn.; ¿Eitrig Ndrbetschd.] m. Pilz, essbare Schwammart. s. Agerling. A d l i n g [Átler^ Su. Ruf. Ingersh^\ m. eine Fadenlänge Faden, abgerissenes Stück Faden; soviel als tnan in die Nadel einzieht (aus Nädling mit Abfall des N). A u d i e n z [Œy tjants Hf. ; Ateants Dunzh.] f . das Anhören: ei" e m e schlechti A. gë be n schelten, abfahren lassen. E d a g a n g [Ètakàq, Ingersh.] m. einer, der für einen andern einen Gang thut. — f r z . aide-de-camp. E d e l m. Edelwein: G u e t e d e l [K^Qtètl Tngenh.] weisse Süsstraube; Syn. Rischli. R o t e d e l [Rôtétl Rapp.\ Rótètl Ζ . ] m. Traubensorte, woraus roter Edelwein gekeltert wird. S ü e s s e d e l [Sièsètl Bisch.] m. Süssling, süsser Wein. W i s s e d e l [Wisétl Rapp.] m. Traubensorten mit mittelgrossen, weissen Beeren. E d i k a z i o n [Etikhatsjón Rapp 7] f . Bildung, Anstand: er het gar ke lne E. — f r z . éducation.

Eid [Aita Str. W. ; .BitK. Z. Ndrbetschd. ;

Mt Barr, Wingen b. W.; Át Bilhl] m. Eid. En E. ableije" einen Eid schwören. E-n-Eid will i ch schwöre 0 , E Dieb will ictl sin, Wenn me hr als si'be" Chnabe" zu Kiffis sin Beginn einer Neckstrophe auf Kiffis ALS. 1 8 5 6 — 5 7 , 196. — SCHWEIZ, I, 9 1 . M e i n e i d [Maériasit Κ . Ζ . ; Maénaét Lorenzerï] m. Meineid. meineidig[mainaitik Wittenh. bisRapp.; msénaeiti Molsh. bis Zinsw.; mánáti^ Bühl Wingen b. W.; menátik Tieffenb.; menaéti^· Dehli. Altw.] Adj. 1. meineidig Ruf. Bf. 2. böse: du meineidige Büewle! Bghz. E meineidiger Satan Rapp.; e m-er Ketzer Dü. 3. ausgelassen, lustig: du bis' awer doch



eid — oD

m.! Zinsw. 4. ungeheuer: e m-e" Fisch fange" Ingw. E m-er Kerl ein grosser, dicker Mensch; e m-s Ding U. Adv. (wie in Adj. 4 mit betonter Mittelsilbe) : ungeheuer, ausserordentlich: m. viel Urbis. Dis t b ät mir m. guet gfalle" Str. M. schön Su. M. kalt Rapp. M. stark Dü. M. rieh Z. M. absciumcxePfurchtbardurchprilgelnObhergh. M. wachse" sehr rasch wachsen Geud. Du bis' m. druf v'rsësse" Gàsp. I c h ha n m. Hunger Banzenh. Molsh. Z. 'Es hewwe gar viel d1 Nase mainaidi hoch in d' Heeh\ PFM. II 6. 'Er het erst gest noch ghet e Hahne, wo er gelibft muess hann mainaidi' ebd. III 2. 'Un's Eisass, unser Ländel, Es isch meineidi scheen' E . STÖBER II 1 3 3 . 'Meineidi viel Gold' STÖGER Daniel 21. {In dieser Bedeutung wie in Adj. 4 wohl abgeleitet von mein Eid, auf meinen Eid; allerdings ist dann der Diphthong der ersten Silbe nichtelsässisch.) — SCHWEIZ, i , 93, wo auf Frommann MA. j . 18J verwiesen wird. b e e i d ' g e " [pàeitja Ingenhl] Part, gebeidi g t [kapaeitit] vereidigen. D f r Rebbangert kann noch ke'n Procès - verbal (Protokoll) mache", *r is' noch nit g. I d e e [lté, Ite und lté je nach der Betonung allg.J m. {selten f.) 1. Begriff, Eingeht, Ansicht; Neigung, Einfall: der Mensch hat ke'n I. von der Sach Roté. Loss emol dine" I. in dere Sach höre"! Brum. Do hes' d u e gueten I. ghet Bf. Des wär emol miner I. (mein Geschmack) nit Molsh. Ich hätt de" I. schun für, uf dis, zue dem, Bf. Hf. 2. Kleinigkeit: s is' um en I. ze gross Ζ. Er het ken I. gschafft Hf. ken I.! kein Gedanken daran! Hf. — SCHWEIZ, I , 9 5 .

f r z . idée.

I d i o [Itjo Ruf.] m. Blödsinniger. — f r z . idiot. ö d [ét Roppenzw. Liebsdl] Adj. 1. öde, leer, brach: der Acker ligt öd; s is' m'r so öd im Mage". 2. \hässlich, abscheulich; so MURNER Schz. 'der öd und schentlich man'; Gäuchmatt: 'öde böse wyb\ — SCHWEIZ, I, 95· -{-Oedheit f . n. Oede, Leerheit GEILER J . Sch. 21. oder, ö d e r [ètr OIti. bis Wingen b. W.; selten òtr Bf. Hf.; àtr Dü.] Conj. 1. oder. M'r sa g t gucke" öder luche" Wingen. Öder weis' eppis angers? kannst du einen andern Rat geben ? OIti. 2. wenn nicht: Du ge^s* nit e h fürt öder ich sa«s nicht eher als bis.

aD — a F Nit enter bekomms 1 Molsh. [ S tsit net ètr T y hôls khèn È p f l Myas net hila, àtr ta

ι

eps öder bis' brav s Fanstar es òfa Hf. ètr &χ ké met Ζ . pes kslâja Trostwort

an einen im voraus Jammernden Wi" s t ge h n öd e r nit? willst du gleich

Dü7\

gehen!

Drohung Ingenh. — S C H W E I Z . 1 , 9 7 . Ueber das aus oder hervorgegangene -er s. unter dieser Form. O d e r m ë n n i g Odermännel Herba Agrimonia' PHARM. 4, 'Ackermennig' ebd. 2. KIRSCHL. I 239 'Agermund und Rubenkraut' F I S C H . Garg. 1 3 1 . Eupatorium, Agrimonia Odermeng' GOL. 4 2 3 . — SCHWEIZ,

Odili

I,

97.

BAYER,

I,

[Oteli], U ö d i l i .

36.

[Yetili

Yèteli Hf.] weibl. Vorname·. Ottilie;

Str. ;

frz.

Form O d i l e [Otil Geberschw.] 'santeUtilie' DANCR. 3 7 1 . 'Am andre Daa geht 's Raise uf de-η- Uedilje Berj.' PFM. 'Uedill dued merr's haise' E . STÖBER II 1 3 7 . Koseformen: Udel [Ùtal Lob.'] Dilli [Teli H f ] Demin. Odillele, Dillele. Udel be-

6

aF



B r ü l l a f f [Prelàf KindwT] plauderhafter Bursche. -j-Fröidaf fen, eitle Freude, Afterfreude GEILER P. II 94. 'eynen auff den Freudäffen setzen lactare aliquem vana spe' DASYP.

G a i a f f [Râlàf Fisi. Liebsd. Wh.] Gaffer, Einfaltspinsel. — S C H W E I Z , r, 1 0 0 . G e i g a f f [Kaikàf Attenschw.] dummer Mensch, s. Teigaff. — S C H W E I Z , I , 1 0 0 . -¡-'Richtet

sich

auff wie

ein G i n a f f

Garg. 373. G o l d ä f f l e [Kùtyafla Liebsd.] n. putzsüchtiges Mädchen. FISCH.

-¡•'Horn ä f f e n triangles (dreieckigeFenster)' Pari. N. 593. -f-'J a a f f e η , Schmeichler, kutzenstreicher, die niemands widerstreiten, aiit, ajo; negat,

MARTIN

nego

GEILER J .

S ch.

23.

- ¡ - L o b - ä f f e einer der sich gern loben hört G E I L E R J . Sch. 23.

schmutziges Frauenzimmer Z. Ndrbetschd. E d m u n d [Étmù Scherw.Str.~\ 1 . männl. Vorname·. Edmund. 2. Ziegenbock Scherw.

f M a l a f f e Zierbengel 'die sich malen, zieren und uffmutzen GEILER J . Sch. 23. - ( • ' M o r a f f e n , brasser, schlemmer, die da als more fressen, sauffen, füllen' GEILER J . Sch. 2 7 . -¡-'Muaffen, die neidig, hessig, gon grummen mit iren nechsten' GEILER J . Sch.

(mit dem goldige" T o p e " , mit siwe" T o p e " )

in der Rda.

zeichnetem unordentliches Mädchen: des is* e rëchti U. Lobs. Dis is'e-n-alts D r ë c k u e d e l

2 3 \grämliche, mürrische Menschen, ('muelich' et hodie 'ein muelich Wib'). A f f [Àf allg.; PI. —9] m. 1. Affe. grämlich 2. eitles, modesüchtiges, geziertes Mädchen; S T Ö B E R . 3. Spassmacher: der A. mache" Gebw. M u l a f f [Mylàf Liebsd. Attenschw. Hlkr. 4. Rausch: der het en A. Urbis Mil. Rda. Co. Str.] m. Dummkopf: e rechter M. Er gafft d Liit a" wie so ne M. Bf.; doch meist Dë r meint ö u c h , der (gross) A. lust (laust) i h m ist stolz, eingebildet, besonders auf vornehme Bekanntschaft Su. Ingw. Er meint, der Kiinig si sin A. Er macht e Gsicht wie e brägelte r (gebratener) A. Dil. Du machs 1 e Gsicht wie ne kranke r A. wenn er iiwer

Fëld rit Horbg.

Schimpfwort:

du Aff! du

Affc"gsicht! Z. Rda. Hori= wie en Α. starkbärtig Str. Hori g wie der A . am Arsch

bartlos Str. s

D e r A. melke" urinieren

Str.

Du wi" t en alten A f f e " le h re n Grimasse"

mache" (tanze") rung Str. MURNER

Abweisung

einer

Beleh-

'Den äffen lernen gigen schon 1 Mühle 9 5 . 'D e r blöj A f f Mess

die jetzt 'Krokodil' genannte Wirtschaft in der Schlauchgasse Str. 'uff d Affen ban fiiren' äffen 'Warnung des Rohraffen s.u. 19. Dem.

Ä f f e l e [Afla Su.;

Afl Κ. Z.

Wörth

Ndrbetschd.; Mfí Str. Lohr] n. Äffchen, geziertes Mädchen, Kind. — SCHWEIZ, i , 99.

herumstehen.

Mulaffe" feil ha be n



SCHWEIZ,

I,

müssig

IOI.

-¡-'Simia Prasiana M u n a f f GOL. 3 0 2 . Du M. Dummkopfì F I S C H . Kurz 2, 229 230.



SCHWEIZ,

I,

I O I : eig.

Mondaff.

f R o r a f f , PI. Roraffen GEILER J .

Sch.

a VI b , der das Wort von Rohr ableitet. Ln Wahrheit ist es soviel als Brüllaffe, von röhren, das vom Schreien des brünstigen Hirsches noch jetzt bekannt' ist: D V V B . 8 , ι , 129. Vgl. éngl. to roar. Der Roraff war eine (oder zwei?) groteske Figur unten an der Orgel des Slrassburger Münsters, welche beim Bälgetreten das Maul auf riss und aus der bei der Pfingstprocession ausgelassene Bursche die andächtigen Bauern anschrieen, s. Schneegans ALS. 1852, 2 1 3 ff. kurz wiederholt von Zarncke zu B R A N T 4 3 4 . G E I L E R ält. Sehr. 33 eiferte ijoi dagegen. Die Neigung des Volkes schmälerte diesem Kunstwerk iler Hahn auf der Uhr, daher ein

aF Lied Der Kampf des Roraffen vnder der Orgeln im Münster zu Strassburg mit dem Hanen daselbst auf dem Uhrwerk von 1580 : A L S . 1 8 7 3 , 111 ff. Von 1592 und von katholischer Seite stammt Ein lustigs gespräch des Strassburgischen Rohraffens vnnd Pfennig Thums ALS. 1858, 52 ff. wogegen sich richtet ebd. 8ç Warnung des Rohraffens zu Strassburg an seinen vnruhigenPasquillum. Auch eine berühmte Kanone, die das Bild des Roraffen trug, war dafiach der junge R. genannt ebd. 1 1 7 . S T Ö B E R Sagen2 2 , 216. 353. Ein älteres Geschütz des Namens G E I L E R alt. Sehr. 37.

al·' — iF

ι7

Affäre" ghet mit ihm Z. 'was sie fér Affäre mét éhre Wíwer hànn' M A N G O L D Colm. Kom.

8.



SCHWEIZ,

I,

103.

afele 11 essen. Guet a. Str. — Vielleicht aus judendeutsch achle"?

afer [ófr M.~\ schneefrei: s Feld is' o. —

BAYER,

apricus.

I, 13:

Franken aefer; aus lat.

Affisch [Afii Hi. Logelnh. Dunzenh.] f . öffentlicher Anschlag am Gemeindehaus. Pl. Affische" Anschlag von Gerichtswegen über angeordnete Auspfändung: Si- han Α. bekumme" die sog. frz. affiche jaune Dunzenh. S c h l a r a f f , S c h l u r a f f ['Slàràf Batist. Affüsi [Äfysi Miltl. Kerzf. Barr] m. Bisch. K. Z. Wörth Han. Ndrbetschd.;'Slùràf Dummkopf, Schalk. O du A. ! Weyersh.] m. Verweis : e S. verwitsche" Hattst. E v 1 [Éf Bf. bis Ingenh.; Éfa Ndrbetschd.] f . x.Maske: für Fasnacht e S. kaufe" Bisch. Demin. Ev :1 [Efl Bf. bis Ingenh.] weibl. K. Z. Han. Wörth Ndrbetschd. 2. hässVornamen Eva. Koseform [Éfi Su. ÉfalaJ ; liches Weib Bisch. SchluraflenschifF B R A N T Scheltform [Ufa Hf.~\ — S C H W E I Z , I , 1 0 8 . Narr. 1 0 8 ; G E I L E R Narr. 216 Sch. narren G a g e l e v e [Kâkaléfa Lobs.] zerstreutes sind die inen kein ander end und selikeit Mädchen. setzen dan dise welt. — S C H W E I Z , I , 1 0 2 . M a r i e v , M e i e v [Màriéf Ruf. Meiéf T a l a f f [Tâlàf Str. Ingw.] m. Dumm- Pfulgriesh.] 1. weibl. Vorname Marie Eva; kopf, eingebildeter Mensch. — SCHWEIZ, 2. einfältiges Weib. Koseform Marjefi Fislis. I, 102. Demin. Meievel ; Mariuvel kath. Ndrbetschd. Τ e i g a ff [Taikàf Λί/. Ingersh. Str. Wörth s Meievels Hofname Ndrbetschd. Su. Urbis; Tgeikàf Λ/! Z. Rauw. ; Tákáf Bühl\ T u b a k e v i [Typàkéfi Roppenzw.] Scheltm. Einfaltspinsel, eingebildeter Mensch (auch name: dummes Weib. Mädchen); Spottnamen für Bäcker K.ETTNER Evangeli [Èwàijkéli Ruf. ; Êfajéli Gvh. 31, für Städter überhaupt; bleicher Logelnh.; Efanelja M.; Èfànìlja Mitti Λ oder Mensch. Ί lach mi bukkli krumm, was E v e j e l j e [ È f g j é l j a B f . B a r r . H f . ; Efejili diss e Daigaff isch' PFM. I 4. Demin. Geisp. Dachsin.] n. Evangelium. Dëm si" T e i g ä f f l e n. blasses, stolzes Mäilchen Mul is' ken E. der sagt nicht immer die Obhergh. — SCHWEIZ, T, 1 0 2 . Wahrheit. Aberglaube: Wënn s ins E. schläft afäng, afä [àfèi^ Str.; àfç Lutterb. Su.; (wenn die Kirchturmuhr schlägt, während àfê Rauw.~\ Lnterj. wohlan denn! kurz; in der Messe für einen Verstorbenen das also; es ist gleichgiltig. Aia salu! nun also, Evangetium gelesen oder gesungen wird), so stirbt bal'1 epper (folgt bald ein anderer lebe wohl! Lutterb. — SCHWEIZ, I , 1 0 3 . nach) Bf. — SCHWEIZ, I , 1 0 8 . frz. -enfin! Effect [Èfakt Ingersh. K. Hf; Èfaekt A f f ä r e [Afára Lutterb. ; Afár Geberschw. Wirkung; bis Rotb.; Κ,Άτ Rchw. ; Afaér Str. Ingw. Ndr- Str. Lohr; Pl. -aj m. Erfolg, röd. W.; Pl. -a]/. Geschäft. Ei is' nit bi d=r im medicin. Sinn bes. der Pl. s het ken A. passt nicht auf Ingw. Das is1 sin A. gueti Effecte11 gemacht. •— lat. effectue. das thut er am liebsten Ndrröd. S is' e Α. effect [èfaekt Str^\ betrunken. — frz. vun e par Su kostet etwa einige Sous, vun infecte? (Ein ganz neuer Ausdruck.) 1 0 0 0 0 0 Mark kostet die Kleinigkeit von. E v e l [Éfl O.] Demin. Kosef. des weibl. Von hie bis uf Strossburj is' s e A. vun Vornamens Genovefa (neben Féfl). 8 Stund Ingw. S gibt e wüesti, (ironisch) Efênsere [Efansare Geberschw.] f . schöni Α. eine schlimme Geschichte! (auch dummes Frauenzimmer. Wohl zu Allefanz von Krankheit u. ä.) Su. Han ihr noch gehörig. nix vo n dëre Α. ghört? Lutterb. Me n Ifer [ífr Obburnhaupt Logelnh. Dil. ¿7.] ; meint, was für e A. dass es wär! Geberschw. m. Eifer. I. für die Arweit, zum Ler"e", PI. Umstände, Streitigkeiten: Schaü, wie überm Stricke". Im I. in der Ueberstiirzung der Mensch Aflare"1macht! Rchw. Ich hab het er nim g c seh", was er gemacht het Dü. W b . d. cts. M u n d a r t e n . 2

iF — oF



"des ifers zit ist nit die best' BRANT Narr. 89,

19.



SCHWEIZ,

I,

107.

ι8



oF

der Kirche wieder zu holen, wenn sie gar ist. Vor den beckhen öfifeti' 1789 JB I 108. 'Mier brode nix am Spiess, der Bekkenoffe" isch uns guet genue for diss' PFM. III Ι . Β r a t e " s o f e " [PrùtisòfaDollern Winzenh. Logelnhl] m. Bratofen, Warmhalter im Herd. Demin. B r a t e " s ö f e l e [Prótiséfala HL]

if rig [ífrik O.; ífri Sir. Κ. Ζ. Han. Lützelstn.; ίΐήχ Wörth Ndrbetschd.] eifrig. er i f e r e " [arífara Bf] reft, bei der Arbeit immer eifriger werden. v e r i f e r e " refi. dass. Bf. Z. v e r i f e r t [farífrt Su. Gebersehw. Z.; farèifart Wh.;] allzu eifrig-, ze v. Su. Ofen [Öfa SuK Geberschw. ; Òfa Bf. Z.; Η. — SCHWEIZ, I , 1 1 2 . B r ë n n o f e " [Pranòfa Zinsw.] m. ZiegelOfa Ndrbetschd. Owa Lohr Lorenzen, Altw. Pl. Èfa; bezw. Êwa] m. Ofen. Lm Eisass ofen. — SCHWEIZ, I , 1 1 2 . B u c h o f e " [Py^ófa Dû.] m. Ofen mit waren vor etwa 250 Jahren bloss Kachelöfen SCHWEIZ, im Gebrauch. Später kamen sog. Bummeröfen Waschkessel (Buchkcssel). — I, 1 1 2 . auf, welche aus grossen eisernen Platten B u m m e r o f e " [Pùmaròfa Κ. Ζ. Han.~\ zusammengemauert sind; diese tragen oft Inschriften, Blumen, Embleme: s. Biblische m. eiserner grosser Stubenofen mit grossem Szenen auf Oefen im alten Hanauer- bauchigen Teil; jetzt nur noch auf dem land von AUG. KASSEL Strassburg 18Q4. Land. B u r e n o f e " [Pyranòfa Bf] m. = BumDer untere Teil des Ofens steht mit der Küche in Verbindung, der obere (Überofe") merofe". f E i t o u e n , caminus. HERRAD 197, 6. wird in der Stube selbst geöffnet. Spw. K a c h e l o f e " [Khà/lófa Logelnh. Dil.; Me" suecht ei ne m nit hin deinem O., we"" m e r nit derhinder gsi" is' Geberschw. 'offen' Khà^lòfa Κ ; Khà^lòfa Ζ. Han.] m. Ofen aus Backsteinen: doch wird auch einer mit GEILER ält. Sehr 24. 'in einem giftenden Offen' MOSCH. II 484. Spw. Man weiht gusseisernen Platten so genannt; auf der Priester 'do einer kan nit ein Hund uss Decke befindet sich meist noch ein Aufbau, dem Ofen locken* GEILER Post. 2, 94 b . glasierte Konsole aus gebranntem Thon. — SCHWEIZ, I , I I I . CS. Einer thut gross, 'der doch mit all K u n s t ö f e l e [Khûitêfla M.; KhùnStèfal seinem Verstand kaum einen Hund könnte Bf.; Kheynitèfala Dachstn.] η. Kochvoraus dem Offen locken' MOSCH. I 72 CS. 'hinderm Ofen ist es warm' Beispiel einer richtung des Heerdes: Eisenplatte meist mit kahlen Ausrede MURNER Narrenbeschw. zwei runden Öfftuingen, die sog. Brille I I , 119 uö. DWB. 'hinderm O. zärtlich zum Einhängen der Töpfe. — SCHWEIZ, I, 112. auferzogen' FISCH. Ehez. DWB. GassenΚ u ρ ρ e 1 o fe" [KhùpalòfzWinzenh.Zinsw.] hauer: Henger m Ofe n ben i ch gsësse" Birne" warme" Äpfelmues, I ch ka nn min m. Ι. Schmelzofen für Eisen, Erz usw. Schätzte net vergesse", Wenn i ch s o u c h Zinsw. 2. grosser eiserner Ofen mit kuppelverlasse" muess Hi. Dem. Ö f e l e [Éfala förmigem Aufsatz Winzenh. R ö t o fe" [Rétòfa Κ. Ζ.] m. grosser, längSu. Hlkr.; Èfala Κ. Ζ.] η. der Bratofen im Küchenherd. Zss. Ofe n gucker, Ofe°- licher aus Backsteinen aufgemauerter Ofen, über welchem stufenweise auf breiten Hürden stättle. — SCHWEIZ, r, 109. B a c h o f e » [Pà^ófa M. Ndhsn.y Pà^òfa Röte, eine Kulturpflanze, aus der die rote Str. Κ. Ζ. Kiñdw. ; Pàkòfa Lobs.] η. Farbe zum Färben der Militärhosen geBackofen. Er raucht wie e Β., er raucht wonnen wurde, zum Dörren ausgebreitet war. Die Röthiiser oder Rötschüre" waren stark. Dem. B a c h ö f e l e [ P à ^ é f a l a R u f ] n. e Β. in den Herbstnächten die beliebten Sammelmache" sich hinkauern, tadelnd von Frauen- plätze der männlichen Jugend. S t u b e n o f e " ['Stùwanófa Su.; 'Stùwòfa zimmern , die beim Sitzen die Knie emporΚ. Ζ. Ndrbetschdm. grosser Kachelziehn Z. Han. ; sich begatten Ruf. — ofen in der Stube: er is' so dick wia na SCHWEIZ, I , 1 1 2 . B e c k e n o f e " [Pèkanòfa] m. Backofen S. ; in neuerer Zeit auch der gusseiserne Str. Es ist allgem. Sitte in Str., am Ofen U. — SCHWEIZ, I , 1 1 2 . Z w i s c h e " ö f e l e [Tswiôaéfala Hi.] η. Sonntag Vormittag die Mittagsmahlzeit in den B. zu tragen und dieselbe nach Schluss Brat- u. Backraum im Ofen.

oF — uF

- i g

offe" [òfa allg. ; òwa Saarumon\ Adj. offen. En oífeni Kutsch Bf. [wœja wit òfa êtén so weit offen stehn, dass ein Wagen durchfakren kann Z.~\ D T h ür is1 wite" Wauje" o. Ndrbetschd. — S C H W E I Z , ι , 113. o f f e n t l i c h [èfantli Ndhsn. Geisp.; èfotli Ζ. ; èfantli^ Wörth] Adv. öffentlich. — SCHWEIZ,

I,

114·

Ö f f n u n g [Είηύη Z.] f . Öffnung, Leibesöffnung, Stuhlentleerung; scherzhaft für Hoffnung Hf. — S C H W E I Z , I , 1 1 5 . o f f e r i e r e " [òfariera Olii. Hi. Su. Dü. Hf.; òfrìra Str. Buchsw.; Part, kòforìart Heidwl\ anbieten, bes. aufwarten ; dann öfters : an o. Dü. Er hat m'r si" Herbst a n offriert sein Erträgnis an Wein zum Kauf angeboten Du. — S C H W E I Z . . 1 , 1 1 5 . frz. offrir.



uF

uf (um) s ander immer wiederholt Ht. — SCHWEIZ,

I,

116.

uf Adv. ι . auf: uf ste h n; der Salat geht no c h nit uf; de" Huet uf tuen aufsetzen Z.; uf ha b e " auf dem Kopf tragen Hi.; s leit m'r uf es ist mir angelegen (ironisch: es ist mir gleichgültig) Str.; d Socke" gehn schu" wider uf Dil. 2. offen: d T h ür is' uf Su. ; uf ha b e " (den Laden, die Verkaufsstelle) offen haben Ht. 'Auge uff oder der Geldsack' Mü. MAT. 40. '1er bilde -n- ych gar yn dass merr for's Gsind soll d'Händ Johr us Johr yn uf han' PFM. II 1. 3. zu Ende : eisere Herdäpfel sin d uf unsere Kartoffeln sind zu Ende Liebsd. ; sin Geld is' uf ; uf ha b e " aufgegessen haben (auch vom Vieh) Hi.: uf un d dervo" eilig fort; er is' uf u. d. hat sich aus dem Staube gemacht Su. Hf. ; uf un d nider 1. völlig: s ist uf un d nider der nämlig (nämli Hf.) wie sin Vater Dü. ein hebräisches Wort ohne Punkten . . ist auf und nieder wie eine Pflanze ohne Staubfäden' H E B E L Br. 20. — S C H W E I Z , J , 1 1 8 .

O f f e r t e » [Òfèrto Geberschw.] f . PL Vorstellungen : 0 . mache". u f [yf Sier.; ht fast allg.~\ Präp. mit Dat. u. Acc. auf: I c b sitz uf der Bank ; uf der Tisch leije"; nach: uf Strossburi, uf Amerika ; 'vnnd meinen Weg durch d r u f [trùf] Adv. darauf. Druf ghockt Nancy vff Pariss nam' M O S C H . I 7 . 'auff Spielerausdruck im Kartenspiel: nur geColimar' 1789 JB. I 108. uf s Tanzhus, stochen! Hf. Druf, s is' e Jud! Barr; uf de Mëssti ge h n Hf. ; [er wyùnt ùf Melpa früher im Münsterthaï: druf, s is' e Wälscher! er wóhnt in Mühlbach M.~\ ; gegen : uf d®n Haii nur druf, wenn er nit zfride" is 1 Ruf. Owe"d, (schon in Sterbeacten Mittelhsn 1657 Druf ge h n zu Grunde gehn Bf., aufgeauf den Abend'), uf de" Mitta*, uf d zehrt werden Hf. Druf sin darauf erpichi Ostere" ; dies auch: am Ostertag. Uf i h n und sein Hf. I c h wett druf K. Z . ; druf komme" uf ne auf ihn los! Uf Doctor studiere" auf etwas zu sprechen kommen. Als druf Medizin studieren, uf Schnider ler"e" das immerfort: du bis' als druf Dumme duse Schneiderhandwerk erlernen Banzenh. K. Z. du bist nur immer draussen Rop>penzw. Ebs uf eine" hole", trinke" auf Rechnung Wie s druf un d dran ist komme" als es von Jemand Hf. ; uf e par kummt s auf die Entscheidung ankam Hf. J o wënn's m'r nit an Dil. Auf die Frage: wieviel druf un d dron kummt, is* s gor nit wo b r Uhr > wird >geantwortet: Drei Viertel uf Dunzenh. Ich pfif d'r druf! verächtlich Glocke", wenn der Hund sch., gi b tsMocke" ; Dunzenh. — S C H W E I Z , I,* 1 1 9 . drei Viertel uf kalti Schnitz, wenn s nit h et uf Adv. herauf Hlkr. Str. Weyersh. glauwe" wi le t, so blitz so geh forti e'" Wörth; verkürzt ruf Ä". Z. Ndrbetschd. Viertel uf kalti Wacke"; wenn s schlaft, hi n u f [nùf Dü. Co. ¿7.] Adv. hinauf. schlaft s d'r an de" Backe"; e'" Viertel D Stëj nuf die Treppe hinauf. Spw. Wë"" uf alti Döwe" Dauben; wenn s nit gla"bs', m ' r nit hoch nuf ge h t, gheit m ' r aii ch nit kanns' ge h n löwe" lugen, schauen Rauw. hoch h era b Dü. 'D'Mueder isch ewwe Rda. Uf d acht U h re" ge h n an Winterabenden nuf un d'Christine isch o' derby' PFM. um 8 Uhr die Spinnarbeit unterbrechen II 8. Bis' n. kumme»? in der Schule und auf die Gasse gehen, um sich zu er- einen höheren Platz bekommen U. frischen und zu unterhalten, von jungen n u f z u s i g , s. zu. lauten Lohr. Uf d halwer nüne ge h n u f e , s. h i n . um halb neun in der gleichen Absicht auf o b e " h i n u f [òwa nùf Su. bis Schleit.] die Gasse gehen; um Q Uhr läutet es in ι. Adv. oben, bes. in die Oberstube, im der Kirche, dann wird die Arbeit wieder aufgenommen Tngenh. Dunzenh. Ei" Mol obern Stockwerk. 2. f . e hn. Dueinbabbels* von dem Ding wie e K u von ere O. 2*

aFR — aG Die Alte wohnen em O. Wh. [En taem Hys ei khaen Oweniif. 0war (euer) O. hòn βχ nò χ net ksin gesehen Wh.]. Afrikaner [Afrikânr Obsteinbr.] m. ehemaliger Fremdenlegionär. Afîrunt [Àfrùnt///. Ruf. bisNdrrödern^] m., meist Pl. [-a] Beleidigung, Schimpf, Vorwurf. Ei"em A. mache" H f . Alli A. anthuen Z. Eine11 in A. stelle" ebd. Wenn einer ein Geschenk nicht annimmt, sagt man: Wurs' m'r doch die A. net mache" Dil. Ironisch bei einem Glücksfall : Dis is' dir allewëj e. A. dies ist wahrscheinlich eine Beleidigung für dich Ruf. 'Er het mer e-n-Affrunde gemacht, der Schandflek der' PFM. III 2. — frz. affront. Zss. Affrunteg*sicht (Schimpfname). a f f r u n t l i g unverschämt, beleidigend Hi.

BASEL

5.

affr u n t i e r e " [àfrùntfcjra Hattst. bis Bf.] beschimpfen, tadeln. 'Do bly't der Batschbue dhaim un kan druf furt spikkliere, wie merr d' honnedde Lyt recht kann v e r a f f r u n d i e r e ' PFM. III 7. -{-after alte Präp. erhalten in Zss. Aftermäntig, Afterschlag, Aftertënn, s. den 2. Teil. f d a r a f f t e r , contr. d r a f f t e r , hin und her; auch dor a f f t e r , um und um; zuweilen ; oft; immer, hin und wieder, s. KÖNIGSHOFEN 66 u. afterwegen. After m.MastdarmScherw. Vgl.Näfze". oft [òft Hf7\ Adv. oft. ö f t e r s [èftrs H f ] Adv. oft. Nit ö. Agalunere" [Akalynara Dollerti\ f . Scheinheilige, Pietistin, s. Joggaluner. Agat, Agate, Agater [Àkât Hi. Isenh. Rapp.; Akâta Felleri; Àkâtar TagolshJ] m. (Horbg, Beblenh. Rapp. Scherw. f.) grössere Schnellkugel der Kinder aus Agat, auch Glas oder weisser Erde. Synon. Gstuns, Boler, Märmele. Demin. Agätel A g ä t e l e [Akátala Co.] n. — SCHWEIZ,

20

aG eggelen' G E I L Ê R Em. 3 2 , ders. P. 3 , 5 1 . L. 15. Br. 2 2B. Auch bei Tauler und Murner STÖGER, 'das sie allemal das äglin fil ehe ins nechsten aug dann den balken in dem ihren sehen' B U C E R an H. Ernst von Lüneburg 1532. 'Festuca ägle, spriessen, splitter' GOL. 350, 'ägel' 406. — SCHWEIZ, X, 1 2 7 Agne. SCHWÄB. 9 Ageln. B A Y E R I , 4 7 Agen. Dazu? R a t ä g e l e , R a k ä g e l e [Rakákala Attenschw. ; Rátákla Ndrsept. Liebsd. Hi.; Rekákala Roppenzw!\ η. Ackersenf, Sinapis arvensis ; Ackerhornkraut, Cerastium arvense ; Ackerrettig. Aglete [Aklata Roppenzw¡\ f . bes. PI. Kornspelzen. — SCHWEIZ, I , 1 2 8 . aglig [âklik Logelnh.] reich an Grannen : der Waise" is' a. Age", [Éja Lützelstn. ; Aia Wh.'] f . Pl. Abfall von Hanf. [Mar hòn hit kekwêtêt, jèts wel ηόχ kên t Aie hóla Wh.]. 'Den Meidlein die Agen schütteln' Dienst der Burschen in den Spinnstuben F I S C H . Garg. 359. X Agent [Akant Heidolsh.; A^ant Z.] m. Agent. — SCHWEIZ, I , 1 2 7 . Aget, Agert [Akat Habsh. bis Katzent. ; Akat Geberschw. ; Akart Hi.] Agatha, weibl. Vorname. Wegen des Kalendertags, ζ. Hornung, an welchem die Erde oft aufgeweicht ist, heisst es: s Aget is' e DrëcklochJB.XII ι ο ί . Koseformen: Agi, Agati; Demin. Agel, Agetle. Agathazettel (Bild der Heiligen und Inschrift) wird an jede Haus- und Stallthüre angeschlagen zum Schutz gegen Hexen Pfetterhsn. ; s. ALS. 1856/57, 326; gegen Feuer nach JB. IX 41, 44 ff., wo ein lateinisches Gebet zur h. Agatha mitgeteilt ist. ALKM. 2 , 1 4 5 . —

SCHWEIZ, I ,

125.

Agnes, Angenes [Ajinés Geberschw. ; Alanés Ν Breis. Ruf,·, ArjanièsAfó.] weibl. Vorname Agnes. Am Agnestag schwärmen die Bienen ; daher Angenes macht d Imme" I, 1 2 5 . Agele, Agel [Akala Fisi. Banzenh.; bös. Koseformen: Angenesi Su., Nes Z., Akla Hi.· Ákl Su. _ bis Logelnh. ; Ají Z. Nesi O., Näsi [Nási O.] d Neks [Néks Lobs. ; meist PL Akla Hattst. Heidolsh. ; Dunzenh., Nêks S r . ] . Demin. Angenesle Ajla Dü. Geisp. K. Z. ; Ay/la Aschb. ; Urbis, Nesle. Der Name dient, auch in Ajarla Ingwï] f . (η. Ζ.) Granne, Spelze seinen Koseformen, zur Bezeichnung von der Getreideähre, besonders Gerste; die beständig klagenden, jammernden, nörgelnholzigen Teile des Hanfs, die sich beim den Frauen und Mädchen, auch von Brechen ablösen, Splitter, die bes. zum Kindern, die beständig mit Wünschen Feueranzünden dienen, s. auch Agen. 'Die plagen JB. XII 98. So bes. die Angenes Ameissen samlen holtz hewblumen vnd in der Leimengrueb! die Jammerbasel

äG —

auG

2

Ägerling [ Akarlir^ Attenschw. Ruf. Sierenz] m. essbarer Gelbschwamm, Pilz. Bi dem Rëge"wëtter komme" d A. hufe"wis use. Ägerling macht d Meidli g'ring Kinderlied Banzenh. s. auch Äderling. — BAYER, I, 942 Egertling, Egerling, wo aus GEILER citiert wird: 'solche Schwammen hören uff solliche Egerden.' Ägerste [Akarita Liebsd. Sierenz Obburnhaupt Banzenh. Ruf.·, Akaita Mü. Hi.; Akar§t Ensish. Bollw. Hirzfn. Su. Hlkr. Obhergh. Balzenh. ; Abortita Dollern; Ajorst Logelnh.~\f. i". Elster, pica caudata. Rda. Verstole" wie ne Ä. Sierenz. Wenn d Ä. bi me Hus rätscht (schreit), gi b t s Strit drin Hi. s. auch Atzel. 2. spasshaft: Schulschwester Ruf. 3. ''Den Stattläuffer von Basel nanten .die Grosshäufigen 1586 spottweise Aegersten, weillen er sehr schlank war, auch eine lange ausgespitzte Nasen hatte' ZWINGER b. Mieg ι , 167. W. 57. 'Aegerst Pica' DAS γ ρ .



Zs. f . vergi.

SCHWEIZ, I, 1 2 5

Agelstere;

Sprachforschung

34, 344.

D a r n ä g e r s t e , [Tórnákaráta, Ternákaréta Olti. Fisi. Attenschw.; Tòrnàkarit Ensish. f . rotrückiger, gemeiner, grosser Würger. — SCHWEIZ, I , 1 2 7 . Aug [Ayk Steinbr.; Aik Steinb. Sn. Ruf. ; Oik Mb. ; Òik Logelnh. Co. Du.; Ài Bebelnh.; Œ y Κ. Ζ. Ndrbetschd. ; Aù Str. Hagenau Zinsw. Dehli. Lohr; PI. Oika, Alka O., Aja Scherw. ; Œyja Κ. Ζ. ; Aùa und A w a S t r . ; ¿Ewa Wh.; Awa Mühlhsn. Lützelstn. Lohr; G. Sg. Auas- in Aùasplîk u. ά.] η. Auge. Auge" wie ne Pfluegrädle gross Hi. (wo es von einem Waldgespenst gesagt wird), wie ne Kralle (Karalle) schöne, grosse. Α., me" könnt uf ei°s kneije" und s ander ab säge". I c h ha b hinge" ke ine Auje" K . Z. D Aüge" sind i h m überloffe" er hat geweint Hi. 'Un 's isch do' wundersam, där Mann sycht an de-n-Oige ke Stich* (Colm. MA.) PFM. II 6. Er het ein Aug im Hose"sack und s" ander im Hirn er schielt. Er ka nn mit ei" e m A. in der Kochhafe" luege" und mit d em andere" in s Kami" nuf Katzent. 'Sie giickt mit vier Auje üs'm Bett eriis' sie ist niedergekommen U. JB. V I 142. Dem sini Au«e" sind mit Drëck in gsetzt er kann nicht sehn, nicht begreifen Str. Der macht Auje" wie e Side"künjele ist betrunken; wie e Katze"roller uf e l M me Saiimage", wie

I

auG

e Roller am Spëck sieht zornig drein. D Auje" sind grösser a's d'r Mauje" (Magen) er nimmt sich eine grössere Portion als er essen kann K. Z. Do gäb (gä b t) als eins en Aug drum, s ander hätt keins da herrscht die grösste Missgunst Aschb. 'Also sein noch vil neidiger Menschen, die gern eins Augs manglen, damit ein anderer gar blind sei' PAULI 3 6 7 . (Anekdote, woraus die Rda. abgeleitet wird). 'Sie wagen lieber ein aug dass eyn anderer zwey verlier' FISCH. Bin. 87. Das passt wie e Fust uf en A . Es gi b t uf d Aüge" Schläge Ruf. s t h uet m'r in de" Aüge" we h ich kann und mag es nicht ansehn Hi. Er macht was er i h m a" de" Auge" a"gsi h t ist ihm völlig zu Diensten ; 'Geh i derr nit uf ^s Winke un due, was i derr nurr am Au als an kann sehn' PFM. IV 4. Der hat nimme hr eso viel d Vermöje", ass i h m we h i" e i "'me Aue t h ut Dehli. vgl. B A Y E R . 1 , 4 9 . Dem Kälbel, der Katz in d Auge" schlage" Jemand, an dessen Gunst gelegen ist, beleidigen ; s. MOSCH. I 2 1 6 . Under vier Aüje" saje" Bf. Er het en Aug uf dëne" er passt ihm auf (aus Liebe oder Hass) Su. K e n A . voll schlofe" die ganze Nacht nicht schlafen können Banzenh. U. Uf s Α. ohne zu messen (Handwerkerspr.) vgl. BAYER, Ι , 49 nach Augen. Am A. ! nein ! Str. (vgl. frz. à l'œil). Ei n 'm (eme" Blinde" Banzenh.) e A. us trete" in einen Kothaufen treten Lutterb. 'ich ha-n-ihr in d' Aüge gà' in die Augen gestochen : frz. donné dans l'œil. LUSTIG I 1 1 9 . 2. Knospe der Rebe, bevor sie zu treiben beginnt, allg. 3. Punkt auf Würfel oder Domino. Er macht uf sine" nun Auje" fort ist eigensinnig Rauw. 4. Fettbläschen : do löwe" au ch me 1 " Awe" in d Supp a's erus W. Demin. Aügele, Aüel, Ajel, weniger gebräuchlich als Gickele. Lronisch : A. we Kralle" awer nit so schön, e Köpfelc wie e Äpfele und e Näsele wie e Kann Steinb. — SCHWEIZ, I , 1 3 1 . A b e r a u g [Awaròik Geberschw. Hlkr. Dü.J n. Nebenschoss an Reben, junge Triebe an den Gelenken, da wo die Blätter stehn; sie werden abgebrochen. Ä g e r s t e " a u g Hühnerauge am Fuss, Leichdorn Olti. bis Ingersh. 'Aegersten äugen Morticini Clavi' DASYP. — SCHWEIZ. I. 135· Β o l a u g η. spöttisch: Pl. grosse, stark

auG

hervortretende Augen, Glotzaugen; Mensch mit solchen Augen Olti. bis Dü. B o l a i i g i m. dass. b o l a i i g i g [pôlôikik / ) « . ] grossäugig. —

SCHWEIZ,

I,

137.

F i s c h a u g [Fiiàik Obhergh.] n. Fischauge; eine Frau mit solchen. F r ö s c h e n ä u g e l e r [Frèiaaikalar Türkh.] n. PI. Vergissmeinnicht. G l o t z a u g [KlòtsàikO/ή". Co.] n.grosses, stieres Auge. — SCHWEIZ, I, 1 3 6 . f G l u r a u g : 'Paetus dem ein äug kleiner ist dann das ander, glauraug, vbersichtig' GOL.

104.

G u c k a u g ι . n. Küchenschelle: e Struss vo" Guckauje" Bisch. 2. m. Gaffer. Das Mâ'de" is' e wa h rer Guckau*, das muss alles gesi h n Dehli. H ü e h n e r a u g n. Hühnerauge, Leichdorn Steinbr. s. auch Krä b enaug. — vgl. SCHWEIZ,

I,

136.

K a f f e e a u g n. Übername eines Mädchens Obhergh. K ä s a u g [Khàsàik Su. Co.] η. Auge mit verhärteter Augenbutter, Triefauge; (oft Schimpfwort). K a t z e n a u g ['XàtsaàikOlti.; Khàtsanàik Co.] η. ι. Katzenauge. 2. Ehrenpreis, Gamander, Veronica campestris. Demin. Katze n äugle n. Vergissmeinnicht, Myosotis Liebsd. — SCHWEIZ, I , 1 3 7 . K r ä h e n a u g [Krànàik NBreis.; -ài Bebelnh.; KrájanoeiBarr; Kràjanœy Κ.Ζ. ; Kraéjanaù Str. Lützelstn. ; Krájanai Wörth; Kraenanaei Lorenzen] n. Hühnerauge am Fuss. (Krähe ist sonst nicht gebräuchlich). 'Clavus Kräyen aug' GOL. 283. — SCHWEIZ,

I,

137.

Ochsenaug ». 1. Sg. Gefängnis Kientzh. 2. 'Funff'rankenstück in Silber Str. ULRICH. 3. PL Eier in Butter gebacken Lutterb. Str. — SCHWEIZ, I, 1 3 5 . P a s s a u g [Pàscei Barr] n. \.>scheles Auge; 2. schielende Person. P f l ö i g s r ä d l e a u g n. grosses Auge. Strüth. S p a t z e n a u g ['Spàtsaàik Battenh.] n. PI. kleine Eiterbläschen an den Mundwinkeln; s. auch Spatzenecke". S t i e r e n a u g ["Stîaronàyk Olti. Friesen] n. Wiesenskabiose, Gartensternblume, Gartenaster, Aster chinensis. — SCHWEIZ. I, 138· T a p e l a u g [Tàpalài NBreisn. geschwollenes Auge.

auG — eG

22

Ü l e n a u g [Ilaoik M.] n. Eulenauge, grosses Auge. Zigeraug^Tsékaròik Liebsd. bisLogelnheim] n. = Käsaug, Triefauge, Auge mit Schmalz, ungewaschen oder krankhaft; Schimpfwort. — SCHWEIZ, I , 139. e i n ä u g i g [aiaikik Logelnhl] einäugig. 'Unter de Blinde sinn d' Eiäiger König' Mü. M A T . 66. w i t a ü g i g Adj. die Augen tief im Kopf habend. [Tar sael Pû es so witœjeχ ùn so mœwar Wh.] ä u g l e " [aikla, aikala Roppenzw. Mü. Su. Hlkr. Dü.; aejla Molsh. Κ. Z. Han.] oculieren, Bäume und Sträucher veredeln. — SCHWEIZ,

I,

141.

A u g i e r m. Apfelart, sehr schmackhaft u. beliebt. Su. E r ä u g n u s n. Ereignis; [a wiait 3raiknùs Katzent.] ein grosses Ereignis. Äugst [Xikit Su.; Aykit Ruf. Osenb. Kerzf.; Oikit Dü.; Œykét Κ. Ζ. Ndrbetschd. ; Aùkit Str. Wörth Lützelstn. Lohr] m. Monat August; seltener [Árntmónat] Erntemonat. Was der Äugst nit t h uet giróte" (kocht), ka nn der Herbstmonet nit brote11 die im August nicht süss gewordenen Trauben werden es auch im September nicht Hi. Dü. Der A. ist der Herdäpfelmonet ; wënn dër ζ trocken is1, git s keini Dü. 'Und wan er erst im Äugst käme' FISCH. Prakt. 4. 'Äugst soll sein ein Augentrost, Macht zeitig Korn vnd Most' ebd. 20 — SCHWEIZ, I, 1 5 3 . BAYER, I, .54· Ä u g s t i e r [Aikitlar BlotzhT] m. Traube, die schon im August reift. — SCHWEIZ, I, 1 5 4 . SCHWAB. 31 'Äugstelen Augustbirnen. egal [ekâl Olti. ; ékâl Logelnh.] (ein neueres Wort) gleich, einerlei. Vgl. älteres gli(ch), eins, einerlei. Egedechse f., E g l as / . (m. Urbis), E l j a s f., E n g e l a s n. ; die Demin. n. [-¡-Èktas Avolsh: ; Ataeks Ndrröd. ; Átaks Wingen b. W. ; Hátaks Schleit.,; Átaksl Bühl; Ékataksla Hi. Tagolsh. ; Aitaksla Steinbr.; Aitèksli Banzenh.; Haitaksli Sundhsn ¡ Haeitaksl Ndrbetschd. ; Ártaksl Lobs. ; Ekalèksa, Eklêsa Mü. ; Èkalàsa Wittenh. ; Èklas Dessenh. Urbis Ço. ; Éklas Osenb. Su.; EklasHüss. ; Eklès Mb.; Eilas Ingersh. Bebelnh. Rapp. ; Ekalásala Lutterb. Ensish. ; Èklàsla Olti. Felleri. Ruf. Mittlach Wolfganzen ; Eklásla Isenh. ; Eklásl

eG



23



eG

Bust ; Èjalâsla Hlkr. LogelnH.; Ailasl Hanfsamen. Dü. — SCHWEIZ, r, 142. Kaysersbg. ; Ekleisl LützelstA. ; Elisesi B A Y E R , I , 5 1 . Wh.; Èlklasla Sierenz Obhergh. NBreis. ; E ' g e t e [Éksts Roppenz. Tagolsh. Fislis Ailásr Obbr. Wörth ; ¿Eilásr Uttenh. Ost- Hi. Heidw. Ensish. Steinbr.; Èjt Dü.~\ hsn. Bisch. Geisp. Dachstn. K. Z. Han.; f . Egge. Rda. Man ge h t m'r mit ein ere Ailásr Str. ; Ailésr Kindw.; Hailásr Dü. E. dur®1· der Mage" (von starken LeibMütt.; Héilásar Scherw. Kerzf. Nhof ; schmerzen) Steinbr. — 'Egde Egg' SCHWAB, Hœylèsr Ostwald; Eljas Ingersh. ; Eljasla I 5 5 ; tnhd. egede, eide. Winzenh. Co. M.; Èqkalas Obbruck; Ë g e r d e , E g e r m.; E g e r s t w . ; E g e r Èwisl Dehli. ; ¿Épitsl, yÉhaeksl Altw!\ l e « . [Ákrta Olii. Roppenzw. Hi. ; Ájrta Hf. Über den Strassburger Ausdruck Jungfer Geud. ; Ajrt Katzent. Bisch. Bf Dachstn. Sara s. Sara. 1. Eidechse. Wusselig, flink, Achenh. Lobs. ; Ájr Molsh. ; AjrSt Westmager wie e E. Volksglaube: Wer eine halten M.; Demin. Ajrla Bebelnh. Z. Ingw. Eidechse berührt oder gar beschädigt, ver- Hf¡\ ; unbebautes Land, wenig fruchtbare liert an dem Tage etwas Str. Wer eine E. Wiese- im Ackerland, unbebaute Landsich über die Hand laufen lässt, lernt schön strecke, auf welche die Schweine getrieben schreiben Büst Hangw. Grauft. Schönbg., werden, s ge h t zuemen Ajert es geht zum geschickt nähen Dunzenh. — 'Egdess, Ende, er wird bald sterben Barr. Er Egeless Stellio' D A S Y P . 'Die Kinder legen het nix a's e par Egerste schlechte Acker etwan Eglesen in die geren und schimpfen Westhalten. Dann Adv. (eig. in ëgerde) : (scherzen, spielen) darmit' GEILER Arbor ë. leie n unbebaut, brach liegen. Auch humana i i o b . 'mit der egless' G A R T von einem Mädchen : die bli b t ë. kommt D. G. IXA. 'Lacerta Eydechs, Eggles' nicht zum Heiraten Z. 'Egert, Ergert' G Ö L . 325. 'die Haidochsen' FISCH. Ehez. ALEM. I , 2 7 7 . 'wenn nun der rebmann 155 (C 5"). 'Im Laiib am Bode hört dieselbe reben nit buwete, und weder me gschwind D1 Eglässle -n- ummenander hackt, noch sdhnydt, noch ruirt, so wurdet springe' Lustig SCHK. 439. 2. Blindsye zu einer agerden, u. wuichs kein schleiche Geisp. — * SCHWEIZ. 1 , 94. wein' GEILER P. II, 8, vgl. ebd. III 41. SCHWAB. 155 Eggäs. BAYER, I , 5 1 . MA. 'Schwarzajerle = der schwarze Egerd' 6, 4 7 1 — 4 7 5 . Über die Namen im Eisass Buchsw. A L S . 1850, 59. — SCHWEIZ. s. ALS. 1875,332. Dazu [Népalais Dollern\. ι , 129 Ägerte; BAYER, I , 941 Egärt; SCHWAB. 1 2 Agert; FRISCH Ägerte oder E g e l m. Egel. 'Aegel Hirudo' D A S Y P . Ägete ; LEXER ëgerde. Vielbehandeltes, 'Hirudo ägle' GOL. 328. — SCHWEIZ, aber noch nicht befriedigend erklärtes I, 131 Ägle. BAYER, I , 52. Wort. Es erscheint zuerst in den Gloss. B l u t e g e l , Blutigel GEILER SF. 7. 6. R o s s e g e l \Ròsé)\Ingersh.~\ m. grosser S . Hildegardis STEINMEYER 3, 398, 42 egerda und auf diese Grundform weisen Egel. — SCHWEIZ, I , 131. S a u e g e l [Sòièjel Co.] m. Blutegel, Ross- nicht nur die alten Belege, sondern auch die heutigen Mundarten zurück; erstere egel. V o l l e g e i [Fòlékl Hlkr. ; Fòléjl Dü. bestätigen vielfach die Verbindung in egerde ligen. Vielleicht hängt das Wort Hlkr. ; Fòjèjl Ruf. Geberschw. Co. Ingersh. Rapp.; Fòlejl Κ. Z.~\ m. Trunkenbold, zusammen mit lat. egere, egenus, egestas, deren g durch das griech. άχην dürftig, Säufer, Lump. άχηνία Mangel als ursp. gh ausgewiesen v o l l e gl i g trunksüchtig Horbg. Eg«* [Êk Su. NBreis. Mb. ; Êj Ingersh. wird: ëgerde wäre ein Subst. der Eigenschaft wie got. diupipa von diups ». ä. Rapp. Barr Hf. Lützelstn. Wh. Éj Ndrë g e r i g [ákarijf Roppenzwbrach. Der betschd. ; Ej Ingersh. Geud- ; ^Ej K. Ingenh. Furchhsn.; Ai Erstn. Osthsn^\f. Egge, s. Acker ist scho" dri Jor a. glege". auch Egete. — SCHWEIZ, I , 142. E g i d i Àgidiustag, Ι. Sept. Wetterregel : e g e n [éka Hi. Su. Banzenh.; ája Er- Wënn s am E. rëjt (regnet), wer^e" viel stem ; êjo Dü. Hf. Roppenh. Zinsw. Matte" nit gemäit, viel Äcker nit gsäit, Wörth; éjp Ndrbetschd. ; aejg K. Ingenheim viel Triiwel nit ziti*, so spricht Egidi Furchhsneggen. 'Antonius Puis eget' Ostwald. Wënn s am E. rëjt, wurd e manichs eggte FISCH. Garg. 293. in, undre ege n Mätt 1 ni' gemäjt und e manichs Stiick c l durch Eggen hinunterbringen, z. B. den ni' gsäjt Ingenh.

aG —

iG



24

eigen [aika Su. Dû. M. ; aeja Barr Κ. Ζ. Han. Ndrbetschd. ; aja Rchw. Str. Wörth

mein

schenke höriger,

Lohr]

eigen

ι. angehörig.

Mi" eige"

Ich gib d'rs f®r e. ich

O.

es dir allg. Familienglied

selbstgepflanzter

Wein.

E ! n Eigener AngeM. E. Gewächs

Is1

Scherzhaft:

das e. Gwächs uf dem Maidle sim K o p f ?

eigenes

Haar

Dü.

E.

Ruam, e.

Lob

stinkt Dü. 'Eigener Wille" Eigenwille Str. ULRICH. E r redt uf sini e. Mii h l

spricht zu seinem Vorteil Su. das

ist seine

S is' si" e.,

er losst si ch s nit nëme n

Art,

E eijene1 E-n-eijener

Hlkr. 2. eigenartig, sonderbar. Kërl ein Sonderling Rchw. K o p f Trotzkopf

Z.



SCHWEIZ, Z,

145.



iG —

aGR

H a r i g e l [Hûrejl Rapp.

Kindw.;

Haar.

Haarwust.

2.

FISCHART

Harigel

'Zwiebelstinckende

(Küchenmägde) Garg. 66 und in Ala modo monsiers 1 6 2 8 : s. 3. Ergänzungsband zur

Ztsch. f . dtsch.

Unterr.

S. I2Ç

Daniel 19. Vgl. Horheuel. H ö r η i g e i [Hòrnèjl Bisch.

m.

Igel

mit

Hundekopf (zum Unterschied von

Ruf.

Rchw. ;

aikantli

; aikatlik Dû. ; aijatli B f . Str. ; asijatli

H f . ; aeikli Ingenh. ; aijatli/ Tiefenbach Lützelstn. Lohr; aeiatli^ Wh.J. Adj.

r. genau, gewissenhaft,

sinnig,

launenhaft,

empfindlich, eigen-

geizig.

[Taer es kàr

aeijatli^, taer leyt ùf sin S á ¿ Wh.]. Is' dis e eige n ligi Fraii : si het der Putzteiifel

im Lib Rchw. Hf.

En Eije"tlicher ein

Der Fall is' ganz

besonderer

Str.

eijetli ch ein

2. eigentlich,

der eigelig Grund Heidw.

bestimmt:

e. lueje" genau

gesetzt

Hf¡].

kumme" Ingenh.

ganz

wirklich:

Adv. 3.

zusehn;

hàp s am aeijatli èksplitsìèrt genau

ander

Pedant genau,

[ΐχ

ausein-

Er seil e. (sicher)

Si miien

(müssen)

m'r

minne" Mandel ganz e. am dritte" Juli schicke", ich verreis Str. S ist für e.

wohr es ist ganz sicher wahr Barr.

Ich

will e. wisse" H f . 4 . eigentlich : Was het er jetz aü ch e. gseit? H f . Ich soll di ch e. gar nimme gern han Str. Was glaiibs' e. vu n m'r? Ruf. — SCHWEIZ, I , 1 4 6 .

I g e l [íkl Fisi, bis Heidolsh. ; Ékl Steinbr. Su. Dû.; Ekl Mb.; Èjl Dû. Rchw. bis Roth. ; Ejl K. IngenhT] m. Igel, Erinaceus Europaeus. Andre struppige Wesen: das 's' e I. von «""ere Soü ein struppiges

Schwein Roppenzw. ; bes. ein ungekämmtes, freches

Kind

Dü.



SCHWEIZ,

B u t i g e l [Putikl Geberschw.~\

wie e Β.

verworren.

F o t z e n i g e l = Hahnenkamm, tripartita. KIRSCHL. I , 5 0 1 .

m.

I,

52.

'S

Geisp.]

aikas. I pe aikas waka tam jrû O Iti.] — SCHWEIZ, I , 1 4 6 . eige^ich, e i g e n t l i g [aikalik Hi. Heidw.

Co. Mütt.

ff.

isch e scheni Z y t gsinn wie noch in unsere Stuwwe-n-iseri Oeffe g'stande sin mit em Abselon, wie er mit sim Horreil do hängt* E . STÖBER Vorr. zum Neujahrsbüchl. 1818. Er wär 'mit sim Horreijel am e Baum uff em Wal hänke gebliwwe' STÖBER

f . Hornisse,

Obhergh.

bei

Harigel'

e ige 1 1 s [aikas Olti. Liebsd.] Adv. geflissentlich, absichtlich. [Jèts mà^ i s

Su.

Hárejl

Katzent. Str. K. Z.] m. 1. Mensch, bes. Mädchen mit ungekämmtem, struppigem

Wespe.

H u n d s i g e l [Hùnsejl Rchw7\

— SCHWEIZ, I , 1 5 0 . K r o p f i g e l FISCH. Garg.

Kutzigel

17.

[Khytsèjl Horbg.

Dü. ;

Khytsékl

Sauigel).

Khytsaékal

Ingersh.

5«.]

; m.

1.

Struwelpeter, Knabe od. Mädchen mit ungekämmtem, zerzaustem Haar. 2. ' f . Waldkauz, bes. als Kinderschreck: wenn ein Kind Nachts hinaus will, sagt man d Kützeila fresse"

Demin.

Kützeilala

di ch Horbg

Ingersheim.

Käuzchen.

R u p f i g e l [ R y p f e j l ] m., s.

Rüpfel.

S o üi gel [Sòiìkl Heidw. Hattst. Oberhergh. Heidolsh. ; Sèiîkl Fislis ; Sòièjl Rapp.; Seyejl K. Z . ] m. 1. Igel 0. 2.

schmutziger Mensch, Wüstling. assel

Ingersh.



3. Mauer-

SCHWEIZ, I ,

150.

S uri gel [Syrîkl Roppenzw.

schw.J m. I. Griesgram, 2. mageres, struppiges SCHWEIZ, I , Ζ änη igei

artiges

Kind,

Hi.

150. [Tsanîkl Lutterbl\

welches beständig

Z o r n i g e l [Tsòrnejl Ζ.;

Atten-

zänkisches Weib; Stück Vieh. — m.

Altw.;

Tsarnijl

Tsòrijl Dehli^\ m. Jähzorniger

un-

weint.

: mer mänt

grad, dene Ζ . hat e wüeticher Hund gebiss Altw. — SCHWEIZ, I , 1 5 1 .

Egüt

ung

gefasst

von

is' e Gänsloch ! Str. — f r z . écoute ! welches

wird;

s. auch eckig. Agraff [ À k r à f Osenb. / Y . - a ] f . f A g g r e s t 'Fische, in frischem wenig

Verdrehégout

Spange. Butter

kutzig

mit Zusatz

bidens

K B C H . 4 2 9 . 'agrest verjus' MARTIN Pari. N. 3 5 1 . — 'Agerst Essich' SCHWÄB. Agrass, Agrest BAYER, I , 5 3 .

Aggrest gekocht'

L.

aH —

aK

2S

aha [àhà allg^\ Interj. der Befriedigung über die Aufklärung eines Zweifels. Aha, jetz' verstew- i ch s Hf. Aha, was haw-igseit? Jngenk. Aha, how i ch recht öd*r nit? Dunzenh. — SCHWEIZ, I , 1 6 1 . ähä [èhè Logelnh. ; 9ha oder mhm mit absteigendem Ton und geschlossenen Lippen Rapp. Κ. Z.] ja (Kinderspräche). Bist dus gse gewesen? ähä! Logelnh. Rapp. — SCHWEIZ,

I,

162.

Ahorn [Ahórn Hi. ; Ahòrn Osenb. Bf. ; Ahòrn Z.] m. Ahorn, Acer pseudoplatanum ; auch Ahornbaiim. 'Ahorn Platanus' D A S Y P . 'Anhorn' ebd. a h o r n e n , a h o r n i g [âhôrnik Osenb.; ûherna Breitenb.; àhèrno Bfl\ Adj. von Ahorn. — SCHWEIZ, I , 161. Aihorne [Aihórna Attenschw.J Puppe der Schmetterlinge. oha, öha [óha Hi. Obhergh.; ôha, òha Κ. Ζ. Ndrbetschd.~\ ι. halt ! Zuruf an Zugtiere. 2. Interj. des Widerspruchs Hi. Obhergh. — SCHWEIZ, I , 162. H E S S . 290. oho [oho und òhò allg.~] Interj. des entrüsteten Einhaltthuns. Oho, gehts do dura? zielt es darauf hinaus (dann muss ich einschreiten) Su. — SCHWEIZ, I , 162. Ijel [Ijal ; j fast g' Wh.] η. Lilie ; s. Jilje. — SCHWEIZ, I , 179 Ilie. W i s i j l e n Pl. weisse Schwertlilien. Zss. Wissij'lt'rstock [Wisijltritok Wh.] weisser Schwertlilienstock. B l o i j e l [Plóijl Wh.] blaue Schwertlilie. Akazi(e) [Àkâtai Su. Hattst., -ia Ingersh. ; Àkhâtsja Κ. Ζ. Wörth Ndrbetschd.] f . Akazie, wilde Robinia, Robinia pseudacacia L. —% vgl. SCHWEIZ, r, 163. Acker [Akr allg. ; PI. meist ebenso ; ^Ekr ¿Vr.] m. Acker 1. im allg. ζ Α. fahre" pflügen allg. Der Vater is* im zA. f. Z. Uf der A. ge h n auf das Feld zur Arbeit gehn Ο. ζ Α. welle" zum Pflügen gehn 0. [Wit in tan Akr ?] Grussfrage an den mit dem Pflug Ausziehenden Ndrbetschd. Mit eim ζ Α. f. einen durchprügeln Gebw. 'mit den Ketzern zu acker faren' (übel verfahren) FISCH. Bin. 2o3 b . 'arare ackern, zû acker fahren' GOL. 47. (vgl. SCHWAB, I , 113 m. e. z. A. gehn rauh, streng mit ihm verfahren). B A Y E R , ι , 32. ζ A. triwe11 die Tiere beim Pflügen antreiben Dü. Ingenh. Spw. [Wi tr Akr, só t Ryèwa; wi tr Fàtr, só

aK



tPyèwa Bf. Hf7\ 2. Feldstück von einer bestimmten Grösse (ohne diesen Nebenbegrifji heisst es Stück), meist 20 Ar Bisch. Str. Κ. Z. Han., 32 Obbr.; schwankt zwischen 18 und 27 Wh. ; Wiesenäcker haben bis 50 Ar Bf. — SCHWEIZ. 1 , 6 6 . Acher. Demin. Ä c k e r l e [Akaritla Su.; Akrla Κ. Z. Ndrbetschd.] η. A. und Ländle der Boden in der Nähe des Dorfs, der zum Gemüsebau verwendet wird Ruf. Meist verächtlich: E por liederlichi Ä. Z. B r a c h a c k e r [Prô^àkr Steinbr.~\ m. Brachland. F u l a c k e r m. unbearbeitete Stelle im Getreidefeld. Wenn beim Schneiden einer, namentlich ein jüngerer Schnitter, zurückbleibt, so lassen ihm die andren seinen Jun, Teil in der Breite, stehn, und schneiden dann, wenn sie ein Stück voraus sind, den Zusammenhang ab, zur Verspottung und Anspornung des Trägen Dü. Demin. Fuläckerli dass. Auf ein unbearbeitetes Fleck im Rebstück übertragen. — SCHWEIZ, i , 67. G o t t ' s a c k e r m. Kirchhof, Friedhof: Logelnh. Ingersh. Mütt. Str. Alteckend. H a l b a c k e r [Hàlwàkr Bisch. K. Z. Han7\ m. Feldstück von etwa IO Ar, von 20 Ar Rapp. Zss. H a l b a c k e r a r s c h dicker, unbeholfner Mensch Rapp. H u b a c k e r bester Ackerboden in der Nähe des Forts von Iiikirch. K e i b e " a c k e r m. Schindanger Ensish. Su. M i l c h s u p p e n a c k e r bei Mülhausen: nach der Sage für eine Milchsuppe dem Spital verkauft S T Ö B E R Sagen 1 , 29. 125. P f l a n z a c k e r m. Gemüsefeld Hi. S t u p f e l n a c k e r m. Stoppelfeld Oberhergh. Co. Syn. Stupfelstiick U. ackere" [àkara Steinbr?\ pflügen. Weit häufiger und allgemein gebräuchlich ist z a c k e r e " [tsàkara] pflügen, oder z u Acker fa^re" K. Z. ab z a c k e r e " die letzte Furche fahren. —

SCHWEIZ,

I,

69.

A c k e r er [Akarar Alteckend'.] m. die gewöhnliche Bezeichnung des Landmanns in den Kirchen- und Gemeindebüchern, sonst kaum gebräuchlich. Ackere" [Àkara MittH] PI. Bucheckern.

aK —

Äcker

[Èkr

aKT

26

Dehli.~] f .

Wan s vil Echle" git,

tribt

Eichelmast. mer

de Söii

aKT





eK

Akten, Zivilstandsregister. [Sa hòn khaen Akt] sie leben in wilder Ehe Wh. —

in de E. (Andreas) 'bringt uns uf dem

SCHWEIZ, I ,

ecker die swin' DANCR. 3 5 1 . — vgl. SCHWEIZ, 1, 7 0 Acheren, HESS. 8 8 Eckern. SCHWÄB. 1 6 2 .

Aktion [Àktsjón Hf.~] f . Actie —frz. action. Pl. auch [Aktsja] aber nur in

•J-Ackerig/". Eichel- oder Buchelmastung der Schweine. 'Wegen der Schweinen so in die A . getrieben werden, Solle die den 16. Dez. 1 7 0 5 gemachte Ordnung beobachtet werden' Mülh. Feldr. 13 STÖBER. — SCHWEIZ, I , 7 1 Achering. HESS. 8 8 Eckerig » . BAYER, I , 32. Ä c k e r l e in Rossäckerle

den

165.

Redensarten

:

[Wi

itén

t Aktsja ? t

Aktsja éteja] die Aussichten bessern sich. acceptiere" [àksèptìèra Osenb. Logelnh. Mutzig\ annehmen, bes. eine Einladung zu einem Glas Wein oder zu einem Tanz. Eck [Èk allg. Èka Ruf. ; PI. ebenso und - a ] n. (m. Su. Ruf. Wh.) Ecke. Er leit imen (in einem) Eck un d schloft Dü. Sël b Hus

macht s Eck bildet die Ecke der Gasse [Rosakrla

Kaysersbg.

Dü.

M'r han di ch

i" alle" Ecke" gsuecht

Rapp.i Rósa. Rchw.~\ PI. Äpfel einer bes. Su. [òm an Ek irgendwo = òm an ^Έη Wh.]. 'In einem Eckh . . . sähe ich Art ; rot und sauer. Suräckerle [Syrakrla Kaysersbg. Rapp.~\ einen Menschen allein sitzen* MOSCH. I 502. Sprechübung der Kinder: s EckenPI. Braunapfel. — vgl. Acher. becke" (des an der Ecke wohnenden äckere" [akara Lobs.~\ Obst stehlen. veräckert [farakart] diebisch Lobs. ackerat [àkarât ///".] Adv. genau, ganz·, s ge b t mir wëjer a. so. — SCHWEIZ, i,

164.

A k e r s t e i [ÀkrStei

///".]

n.

Sakristei.

Akkord [Akhòrt allg¡\ m. .Pauschvertrag über die Ausführung einer Arbeit; im Gegensatz zum Tagelohn : im A. ( = im Verding) schaffe" Hi. Ζ. Mer meint, i h r han

s im Α. sagt man, wenn jemand etwas schneller verrichtet als nötig ζ. B. schnell Karten oder Billard spielt, auch wenn jemand so rasch geht, dass die Begleiter haum mitkommen: — SCHWEIZ, I, a k k o r d i e r e " [àkartlara Hi.~\ sich

163. ver-

Bäckers) Deckbett het vier Eck (ghet). Vier Eck het (ghet) s Ecke n becke° Deckbett Weilert. Str. STÖBER. Volksb. 2 0 7 . Demin. Eckle 0. — SCHWEIZ, I , 1 5 5 . A f r i k - e c k e [Afrikèka NB reis.] m.

der Stadtteil in NBreisach, wo das Lumpengesindel wohnt. Blindeneck [Pleijanèk Geud.] Blindeck, eine durch die Krümmung der Zorn verdeckte, von der Landstrasse aus nicht sichtbare Wiese. -[-Bûweneck im alten Strassburg ein Winkel, links vom Kauf hause, wo die Packknechte, Ausläufer und Kärrner zu stehen pflegten

'Btibeneck

STÖBER.

coin

des fripons* dort stehn die Kärchelzieher

gleichen. v e r a k k o r d i e r e " [faràkartlèra ; faràkatîra

Ingenh. Lobs. Dü. Hf7\ eine Arbeit, ζ. B. einen Hausbau, nach einem bestimmten Vertrag ausführen lassen; häufiger verdingen.

MARTIN Pari. N. 557. K a t z e " eck [Khàtsaèk

Prinzh.]

».

Stubenecke, wo zwei Bänke zusammen stossen.

Scher dich ins K . geh mir

aus

den Augen !

K r ü z e c k [Kritsèk .S».] » . Rda. M'r Äcke° [Aka Fisi. Olti. Liebsd. Steinbr. Banzenh.~\ m. Nacken [Rèi em ¿àlt Wàsar han e" i" alle" Kriizecke" gsuecht überall, in allen Winkeln. en tr Aka Otó.] bespritze seinen Nacken Schirmeck ["Sirmèk Bisch^\ η. Kindermit kaltem Wasser (beim Nasenbluten). spiel : S. mache" Versteckspiel.. I c h setz d'r s Gsicht in d e r Ä . ! scherzSpatzenecke" [*Spàtsaèka Steinb. hafte Drohung gegen Kinder Steinbr. — Horbg. ; 'Spàtsanèka LutterPI. wunde SCHWEIZ, I, 1 6 4 , wonach zu tnhd. Anke Gelenk am Fuss, gr. άγχοίν gehörig. Mundwinkel-, kleine Hitzbläschen an den SCHWAB. 13.

BAYER, I , 3 1 Äck » .

Akt [Akt Bf. Str. Κ. Z. Ndrbetschd. Wh. ; Pl. - a ] m. in der Rda. Eim e-nA. mache" Z. oder en A. in leie" eine Klage (bei Vorgesetzten) einbringen. PI.

Mundwinkeln

STÖBER

Spiesseck

Mäder.

['Spìèsèk

Hf.;

'Spîsek

Ndrbetschd.] ». schiefer Winkel. Dis Hus het e S. ist schiefwinklig gebaut. —

SCHWEIZ, I ,

158.

eK

2

7

eK —



oK

W i η d e c k Strassenname in Ruf. ; Name d r e i e c k i g [trejèkit Ζ. ; t r e j è k i ^ R a u w ï ] eines Forsthauses bei Grandfontaine, Kreis dreieckig-, d. lueje" schielen. Molsh. nüneckig [nliièkik NBreis. Kerzf.; ninèki^ Rauw.] Adj. hinterlistig, boshaft, Ü b e r e c k s [îprèks Liebsd. Roppenzw. ; geizig. ìwarèks Bghz. Obhergh. Zinsw. ; ewreks heimtückisch, cht s p i e s s e c k i schief winklig Hf. —. Steinbr. Hüss. Bisch. Geud· K. Z. ; ewrèkst, ewerèkstgr Str. ; ìwarìks Dehli.] Adv. SCHWEIZ, I , 1 5 8 . B A Y F R . I , 3 3 . v i e r e c k i c b t [fîrèket Str. ; fìarèkat ι . verkehrt, schief, krumm, quer ; ü. stehn, [jèts ge h n, sitze", laufe". 'Mit- dem verhexde Dunzenh.; fìèrèkit Ζ.] ι . viereckig: Trudle geht ales iwwereggs' PFM. II i . 'De schickst dich ücwerecks genue d'rzue' verkehrt HIRTZ Ged. 242 ; ü. lueje n schielen Kaysersbg. Dehli.; s is1 alles ü.

laùf ϊχ iùn a 'Stùnt in tr kàntss tìrèkata Waelt drum ùn sy¿ ti^ 5/r.] 'auf zehen grossen viereckichten Säulen' MOSCH. II 8 7 3.

er, ackerat Nennt er latinisch de Salat; Sunsch isch er, par Dje, o min sechs, Sunsch isch er gar ze-n- üwwerecks*. 2. über-

der Geber ablegt, frz.

2. quadratisch Hf. Ekaliber [Ekalipr R u f ] n. Gleiches ist alles verkehrt gemacht ; ü. im Hirn überspannt, verrückt, dumm, ungeschickt ; gewicht : s E. verliere" von einem Beauch für sich und dann Adj. Ë iiwer- trunkenen JB. IX 122. — franz. équilibre. Ekar [Èkâr Logelnh. B f . Ndhsn. eckser Mensch Horbg. E. STÖBER im Hf~\ m. ι . Ein Kartenspiel, écarté. E. 1 τ Lob des Handwerkers « (SCHK. -S . ßi) welche sagt vom Gelehrten : 'Un d'Krytter weiss leije" B f . 2. Die beiden Karten,

stürzt, eilig. Das Bild ist vom Würfel genommen, der über seine Ecken fällt. — 158.

SCHWEIZ, I ,

BAYER,

I,

33.

Unordnung,

Adv. überstürzt, in bunt durcheinander, drunter

oberflächlich

Eile. immer

bunt Überecks

und Do

flott zit

sich

E n Arbeit b. ü. mache"

drüber.

und in der grössten gehts a's b. ü. da geht es darauf los K. Z. Bi dere" is' s b. ü. zue gange" da jeder was und wie es ihm

B f . 'Si sott iwwereggs d' damme' PFM. rex ém Hüs' —

Hoch-

erlaubte beliebte

sich schamme dass Si buntLyt glych so duet verIII 2. 'Geht alles pontéw'-

MANGOLD SCHWEIZ, I , 1 5 8 .

Colm. Kom. 97.

Ingw. Rotb. Lobs.] verkehrt, verdreht, linkisch, komisch. Eck, Ecke" [Èk K. Ingenh. ; Èka H f ] m. ι. im Kartenspiel: Carreau. Auch Eck oder Eckstein Hf. Scherzreime beim Ausspielen von Carreau : Eck ! verreck ! — überecksig

[ewrèksi^

Ecke" ! spiele" se in's Becke". Eckstein !

— Streck s Bein ! H f .

Kegel

Olti. Liebsd.

i , 156. eckig,

eckicht

2. Der

— vgl. [èki,

vordefste SCHWEIZ,

èkit Κ.

Ζ.]

eckig. Auch im Kartenspiel beim Ausspielen vw Carreau: [èkit ei net runt! oder èkyt eâ an Antalò/, wobei an das franz. égout, in elsäss. Aussprache èky, gedacht wird Hf7] — SCHWEIZ, I , 159.

cartes écartées. Eim

den E. blose" bewirken, dass der Geber keinen Stich macht Hf. 'De-η- Eckar dät i gern au widder laije

sehn' KETTNER

Mais. 65. Ekel [Ékl Hi. ; Èkl Mb. Str. Κ. Ζ. Wörth Ndrbetschd. Lohr] m. Ekel. En E. han an eps Ekel vor etwas empfinden. Er het e E. drab gfasst O. •— SCHWEIZ, I, 1 6 5 .

ekelhaft [èklhàft H f ]

widrig.

Hi.Katzent. ; èkli Z. ; è k % Wörth] ι. Ekel empfindend Hf. 2. ekelhaft 'eckelicht desgousté' MARTIN Pari. Ν. e kl i κ [èkalik

157·



BASEL 9 7 .

e k l e " [èkla B f . Κ. Ζ.] unpers. s ek e lt eim ab dem Mensch; s het m'r schier

g'eckelt

Ingenh.

fEckerle, wohl Benennung eines Kobolds, Zwerglein : 'Eckerle, kumm ! Schla

m'r di Drumm ! Fiähr m'r das Biäwle-n-im Gitschle-n-erum !' aus einem Wiegenlied-

chen Rchw. STÖBER Volksb. 14; Var. Häberle Ndrenzen Volksb. 24. f e k k ü m i g in der Frage: isch's ich äkkimmi? seid ihr nicht wohl? STROBEL Msc. Zu etkum = Hektik D A S Y P . ? eklüsiere" [eklysièra Dü.] ein Schiff durch die Schleuse {frz. écluse) durchlassen. Ekstanze" [Èkitantsa B f ] PI.

malitäten, Umstände. Ockele, Oppele in der

Zss.

MëMockele, MëMoppele hala, — òpala Co.] η. Pl. schlechte

For-

[Màlòk-

Zuckererbsen von der geringsten Sorte, die der Pfetter bei der Taufe auswirft.

aL A l [Al^ Achenh. ; meist Ol Heidw. bis Geisp.; Û1 Hattst. bis Kerzf.; Ôl Str. Rupr. Ζ. ; Pl. -a] m. ( f . Hattst. Ingersh. Westksn. Achenh.) Aal, Anguilla vulg. 'ein kluogen grossen olen' DANCR. 431. 'Ja der isch g'rad wie e-n-Ool ao glatt'

8



aL

Einführung eines Sprichworts. Er wurd als stolzer; es rëj" e t als ärjer Geud. [E^ wœis nit wy te Nûla âl ànakhùma wo diese Nadeln alle hinkommen ; àlan iepatsita khœyfa mar tò^ às von Zeit zu Zeit kaufen wir doch immer welche Z.~\. Bis' a's am nämliche" Platz? in derselben K U R 24. — SCHWEIZ, I , 1 6 7 . BAYER. r> 55- , Stellung Ingenh.; s. allewil 1. 'Da er (K. Friedrich I) her zu "Wurtemberg was, A l [Al Dü. ; Ol K. Ingenh. ; Ol Breitenb. PI. -β] f . Schusterahle: 'mit der Alen' da zugen als die Buren von einem dorfif in das ander' PAULI 294; 'der gesell auch, PAULI 3 7 9 . so sich alss verstiften und verführen all [ài allg.;flektiert àli und âli Hlkr. lassen' Str. 165g JB. III 88. 'Mier Dü. Str. Ndrbetschd. Lohr; âl Κ. Ingenh.] all, jeder, ganz. Der Käs is1 aller gesse" könne-n-es e Bissel meh als uf unsre Sohn ynbilde' Pfm. IV 6. 'Als redd Er sich Bf. Uf alli FäU Hf. [àia 'Sret, àia hùntart 'Sret; àia Toe, 'Stìii^, Jôr, Nâ^t mier an, grüen un gehl' PFM. IV 6. 'Er täglich, stündlich, jährlich, allnächtlich het doch d' Bueweschue nonnit verloffe (diese Ausdrücke fehlen in der MA.) àlan -n- als' PFM. IV 7. 2. früher: se han Œjasplek, àia Kapòt, àia Wil, àia Tyr, als besser owe" gewo h nt sie wohnten früher àia Kalta Rapp. U. ; ài Ksis Hi.; àia weiter oben Su. 3sicher, gewiss: Hes® Tsùk Rapp. jeden Augenblick, immer (das du dis gemacht? — A l s ! Str. S is® als W. fehlt) ; über àlawàj s. Weg]. 'Ach noch wo h r. 4. immerhin : als het er doch got, es gschicht ietz allen tag' MURNER rtix verlöre" wenn er auch nichts gewonnen Mühle 937. 'alle jähr' Wattw. 16. Jh. hat, so — Hf. S gi b t a's vil Trüwel dis JB. III 71. G. PI. allerhand, allerderhand Jo h r Z. 5. vor Adv. der Bewegung: S allerlei, mancherlei; allergattig für Lüt rëj"'t als furt immerzu Dü. Als fort! als Hi. ; G. Sg. aller Wëlts als _ erster Teil nus ! als in d Schuel ! U. 6. vor Zeitvon Zusammensetzungen wie [Alarwaltsnàr adv. Er het als gest welle" kumme", ///".]. Am Alle n tag in der Woche (Gegens. Als gemach e jgtnqi (bestimmt) als hüt Z. zu Sonntag), dAlle n tagskleider Werktagsallmählich O. — S C H W E I Z , I , 170. B A Y E R . anzug. — S C H W E I Z , I , 167. i , 56· Dazu n. a l l e s [àlas allg., auch âlas Dü., all Adv. immer, beständig. I c h ha àls, às Ζ. Wh. ; âs Ingenh Alles. S is1 d;r all gseit; ihr hocke® all dheim Dü. a. dass . . . nit es ist ein Wunder, dass — SCHWEIZ, I , 1 7 0 . nicht Hf. 'Me sieht schint's alles as (nur) ü b e r a l l [ewaràl Su. Ingenh. Hf.; kei Blätt!' LUSTIG I 79. S is1 alles eins ewarâl Co. Schwindratzh.~\ Adv. überall. es gilt gleich. Gassenhauer: S is® m'r ü b e r a l l i g [iwarâli^ Lützelstn^\ Adv. a. e. Eb i ch Geld hab oder keins. überall. [S ei iwarâle^ kùt Prót aesa, wò Wenn i c h Geld ha b , bin i ch lustig! Wenn mar s hàt Wh.]. i c h kens ha b , bin i ch durstig; S is' m'r alatanta [àlatantà-SYr. ; àlataqtài^^ii//.] a. e. Eb i. G. h. o. k. Dü. Ailes zsamme' unterdessen, einstweilen; indessen, doch. verstärktes alles. Adv. ι . immer, jedes- A. hest du noch lang Zit zuem Hirote". mal. Alles grad furt immer grad aus — frz. en attendant. Rchw. Er is* als (immer) noch ledig Su. alle [àlé Su. ; àlê Dü. Bf. Str. Κ. Wenn er als (so oft er) lacht, könnt er Ingenh. ; àlè Olti. Rapp. Prinzh. Ndrröd. ; h sich alli zwei Ö rläpple" abbisse" Su. àie, ale, ala Hf¡\ Interj. wohlan, nun! Wenn i ch a's uf de Füess steh, haw i als A. kumm, gang! wiederholt: alle alle, h we //f. Er foli*t als (oft,gewöhnlich) mtM. verstärkt alle hopp! Hi. Ingersh. U. A. S is* als lustig zue gange", wo m'r noch hüpp zum Antreiben der Pferde Hf. Α., d in d Schuel gange" sin Ingersh. Er gehs® mit? Rapp. A. fertig zusammenkummt als (gewöhnlich) am Sunnti® zue-n- fassend : a. f., s is1 e rechter Wackes Hf. üs. Er spannt a's im Lewen (Wirtshaus Α., was bin i ch jetz schuldig? beim Abzum Löwen) us Geud. Als ersetzt beim Perf. schied: a. jetz, adjes einstwile" und mache" das Imperfect: [sesasj àls khuma=/aA venis bal d wett! Abwehrend: a., mache" ebant-fl/.] JB. VIII141. M e r seit a's stehende ke'" Dings ! Hf. A. denn ! Ausdruck des



aL

Unwillens und des Unglaubens Ζ. = allez. —

A . do

=

frz.

Schweiz,

i,

171.

Obhergh.] Ausruf: —

frz.

frz.

allez donc !

a l l e s i [alesi Brunst.

29

Sttinbr.

; àlêsi H f . ; àlâsik

wohlan l Α., m'r gehn!



aL

-lajjt; àlat Κ. Dunzenh.

; àlaert B f .

Tieffenb.

Rauw. Wh. ; àlért Liebsd. ; àlét Steinbr.~\ Adj. ι . wach. Morgengruss : Sin ir aüch schon a. ? Dii. Hf. 2. munter (fehlt in der MA.), aufgeweckt, lustig, gesund. Des is' en alerts Biiewel, der allertst vu n

allez-y!

sine™ Brüeder" Osenb. Rda. Α . wie e Wissele allo, alla [àló Str.; àia Dû. Dettw.] Dû. Is' Interj. 1. vorwärts. Alla, mach e Mol H f . Bis' j e t z wider a. gesund} zur vora" ! Dü. Oft verdoppelt. do ge h n d Söü gern anne weide". —

BAYER, I ,

68.

u l m i g [ùlmi/ Ndrbetschd.] fett, vom Boden, namentl. infolge von Holz, das in Fäulnis übergegangen ist. Ulmiger Bode" ; Syn. Wide"grund Z. Ulrich [Yalri Winzenh. ; Yùlari M. ; Ylri/ Ruf. ; Ylri Str. ; Yalari Ζ.] Personname. I" d c m U. ruefe" sich erbrechen (onomatopoetische Ableitung des Ausdrucks : B A Y E R , Ι , 63 » vgl. jedoch W E I G A N D ) . 'er hab dann Ulrich geruffen pas sans rendre compte' M A R T I N Coll. 66. P F M . II 3. 'Im Ulri riefe' sich im Rausch erbrechen Mü. MAT. 49. s. auch Üöli. Ältere Koseformen ebenfalls in dieser Verwendung: 'S. Urgen gerufen hat' FISCH. Bin. 203. 'vnd ruñen dann dem Vtzen* FISCH. G arg. 7 2 ; r. den San Utzen an' 147. als, as s. alles. 3

aLS —

aLT



also, eso [àlso Ingersk.; asó, asû Κ. Ζ.] Conj. ι . in voller Form : also. Wenn s i h m also so is* wenn es sich wirklich so verhält Ingersh. 2. in abgeschwächter Form : so. Gassenhauer : Nit eso und doch eso, wie s die Meidle mache": wenn s'e gfrësse" und gsoffe™ han, ge h n s'e heim u n d l a c h e " K.

Z.



SCHWEIZ, I ,

200.

f E l s z l e weibl. Kosename : Elisabeth. BRANT Nsch. H 82. 'ein rechtes Elsslin vm vnnd vm' (Mädchen für alles) FISCH. Bin. 1 7 7 b . Eisass [Elsàs Hi. ; Elsas M. Ingenh] η. Elsass; s krumm E. die westliche Gegend des Kreises Zabern Ingenh. 'Elsass' DASYP. 'Elsess' PAULI 296. 'Elsäss' MARTIN Coli. 1 6 2 . — SCHWEIZ, I , 2 0 2 .

BAYER, I , 60.

E l s ä s s e r l e η. Erdeichelschwärmer, Zirkelmotte, Zygaena filipendula Str. STÖBER.

alt [àlt allg. \ alt. Dis is' e -η- alti Muck das ist eine alte Geschichte, eine längst bekannte Sache Su. E -η- alte r Kracher, e -η- alti Metz Hexe Su. Bei Schimpfwörtern : alter Simpel, alti Mästsöü Κ . Ζ. Er kommt hingeno ch wie d alt Fasenacht Hi. Hf. Bi den Alte" is' m e r guet ghalte" Barr. Mit de11 Alte" muess mer si ch halte" Z. Der Jung kann, und der Alt muess Z. Wie alt si n m'r? Frage nach der Zeit Str. D alte" Küe h [/îai] gë be n d Milch, und d junge" Hüener lege" d Eier Liebsd. De" riche" Liit i h ri d Töchter un de" arme" Lüt ihri Kälwer (Käs Bf.) sind bal d alt genue* Lützelstn. Wë n " me" so alt wurd a's e Kue h , ler"t me n nit genue® Geberschw. 'uff alt und nej mit dem Endigen wieder anfangen Str. ULRICH. Neujahrsgruss : Es soll bim alte" bliwe" ! Obbruck. Vor altem früher Hi. Was gi b t's Nöüj e s? Ich hab genues am Alte"? Z. Compar. älter. Spw. Wie älter der Bock, wie härter s Horn alte Sünder sind die schlimmsten, Alter schützt vor Ihorheit nicht Ruf. Dunzenh. —

SCHWEIZ,

I,

203.

BAYER,

I,

70.

a l t Adv. in Werktagskleidern. D Kirch is4 us, und ich bin noch alt an get h on Z. A l t e , der 1. Vater Su. ; s. auch Ält'st. 2. Mann, Gatte. 3. Meister, in der Gesellensprache. 4. Hauptmann in der Soldatensprache. 5· Freund. 6. das alte Männchen oder Weibchen der Vogel im Gegensatz zu den Jungen Banzenh. Katzent.

34

aLT



7. ein Fabelwesen, vermutlich der Herrscher über das Tiergeschlecht, dessen Gefangennahme grosse Gewalt gibt. Wenn man einen Fischer verspotten will, so fragt man ihn, ob er den Alte" noch nicht gefangen habe Hf. Dë(r) wurd dr A. gfange" ha ben der wird etwas Besonderes geleistet haben (ironisch) Su. Lützelstn. 'Er (der Fischer) hat halt g'meint, dr Alt schint's zfange' LUSTIG I, 146. 'Den Alten in dem Neste Dörft man finden aufs Letzte, Nun heisst's: Messieurs, wo dran?' (1631) Opel u. Cohn, 30 j. Krieg 288. De" Alte" fange" nichts thun, während man arbeiten sollte Str. — SCHWEIZ, I, 205. e A l t i , d i e A l t 1. Mutter. 2. Gattin. 3. Meisterin, Geschäftsvorsteherin. 4. Geliebte. 5 . Freundin Lutterb. Hf. — SCHWEIZ,

I,

205.

Ä11 e s t, flekt. · Ältester, Aitati [Èltst Bitschw. Lutterb. Steinb. Rapp. Molsh. K. Z . ] m. Vater. Was macht der Ä. ? Dunzenh. di" Ältester? ebd. D e r Ä. unserer Ingenh.; Gemahl; f . Mutter — grob und spasshaft. Auch — d e r Alt, d Alt. — SCHWEIZ,

I,

206.

Ä l t e [Èlta Su. Dü. Κ. Ζ. Lobs.; Elti Sier. Banzenh.] f . Alter. D King Kinder sitze" noch d c r Ä. Er het d Ä. derzue Sier. Fufzig Johr is1 noch ke" Ä. Lobs. Katzent. Er gSeht nimm vor Ä. Su. Wenn amol der Wi" die5* Ä. het, soll er guet si" Dü. Si e sind ungfáhr in der nämliche" Ä. Lobs. Protocoll des Presbyteriums zu Schwindratzheim iyjç No. ι 'Die Kinder hätten die Aelte noch nicht, dass man dieselben in die Schule schicken könne. 'Aelte vetustas, granditas, Aelti aevitas' DASYP. 'Canities elte greuwe' GOL. 103. 'Auss der älte des Adels einen ehrlichen Mann zu erweisen, würde schnauben geben MOSCH. I 412. — SCHWEIZ,

I,

207.

a l t e n altern Hi. SCHWEIZ,

I,

BAYER,

I,

70.

GEILER L. K. 8.



206.

ä l t e l e " [èltala Obhergh. Katzent. M.~\ I. altern, vorzeitig alt werden ; 2. säuerlich werden: der Butter ältelet Katzent.·, auch von Wein, Kartoffeln u. a. — SCHWEIZ,

I,

206. BAYER,

I,

70.

ä l t z e " [èltsa Wh. Dehli.] dass. ä l t z l e - [èltsla Str. H f ] dass. a l t l ë c h t [áltlá/t Horbg. ; àltlat Ingenh] ältlich : s is1 scho" e altlëchte r Mensch Horbg. Er het m'r noch nit so a. g"®-

aLT —

aLW



schunne" geschienen Ingenh. — SCHWEIZ, i , 206. Zss. a l t s c h a f f e " alterschwach, hinfällig M. A l t e r [Àltr Su. Hf. Gimbrett Wh.] m. (n. W.) das Alter. Er het si" A. er ist alt Su. Er het e nette" A. ist sehr alt Su. Er het der A. er ist alt genug Su. Do ise nimm vil ze helfe", der A. is' ze gross. Hf. [Mar sen fòn aém Àltr Ζ. Wh.} Spw. s Α. soll m c r e h re" Bf. Er het e hoche" A. d e rlëbt Ingenh. — 'Der Alter pfetzt mich' GEILÇR Bilg. 32 a. 'Der Alter kummt' oft bei den elsäss. Schriftstellern aus dem. Ende des iß. u. Anfang des 16. Jahrh. STÖBER. — SCHWEIZ, i , 207. A l t e r l e [Altria Ruf. Str. Z. Zinsw. Tieffenb.\ m. Kamerad, Freund then, scherzh. und schmeichelnde Anrede. A l t e r t u m n. Antiquität: ein kunstvoller Schrank ist e schöns A. Str. Hf. •— So nennt Gottsched die Marienburg : Nachricht von einem preussischen Alterthum: Neuer Bücher s aal Vili. IJ49. Vgl. auch HEYNE D .

Wb.

Altar [Àltâr Str. Wörth Ndrbetschd. Lohr; ÀltÔr Breitenb. K. Dunzenh. Ingenh.} m. Altar. Spw. Wer am A. dient, soll aü ch vom A. lëwe" Bf. H o c h a l t a r Hauptaltar. — SCHWEIZ, I,

207.

BAYER,

I,

72.

v e r a l t e r i e r e 0 [faràltarìèraHorbg^\ refl. sich aufregen. — frz. s'altérer. Iltis [Eltis M. Obbr. K. Z.] m. Iltis. 'Du Illtes!' dummer Kerl. STÖBER Daniel ig.



SCHWEIZ,

alwer Gschicht.

Adj.

I,

179.

albern

BATER.

Str.

KETTNER Gvh.

En

I,

60.

alwri

ji.

A l w e ri [Olwara Ruf.; Àlwari Barr] m. alberner Mensch. Ge h c "weg, du Α., du ka nn s t nix! Barr, 'ein Hudler, ein Halunck, ein Alber' MOSCH. II 72. —

35

aM



A m m [Àm Olti. ; Pl. SCHWEIZ,

I,

211.

-o] f . Amme. —

BAYER,

I,

74.

H e b a m m , -ann [Héwàm Ens ish. ; Hèwàm U. ; Hèwàn Kerzf; Hèwàr^ Büst] f . Hebamme. Was frogs' du noch der Hewamm, du bis' jo uf der Weit: bekümmere dich nicht darum ! Geberschw. Scherzh. auch Hewiitz Z. — SCHWEIZ, i , 212. S ä u g a m m ( e ) [Sajàma Ol ti. ; Sajàm O. Str. Wörth; Sèjàm Kerzf.; Saejàm Barr Κ. Ζ. Han. Obbr. Sèikàm M] f . Amme. Fëtt wi c e S. Ζ. Ε por Düttle" (Brüste) wi e e S. Dunzenh. 'Demm Reinhold het gewiss d1 Sayamm emol 's Trueldüchel naa gstopft in syne Hals' PFM. III 2. A " m a l , A n m o l , s. unter Mal II. a m a s s , s. Mass'. Amedisle [Àmatisla Pfast. Mü. 6Vr.] n. PI. Pulswärmer, kurze gestrickte wollene Handschuhe ohne Finger oder nur mit Daumen. 'Amedissle stricke* LUSTIG I 91. —

frz.

amadis.

SCHWEIZ, I, 2 1 4 .

a m m e l , J. allemal und einmal 2. amig (wohl = eine" Weg) einmal, gewiss. Es losst sich a. net angerst mache" Ndrmagst. Arne" [Oma Strüth Su. Ingersh. ; Yuma M. Ûma Hlkr. Dü. Κ. Ζ. Han. Wörth Ndrbetschd. ; Ôma Hi. Bf.~\ m. Ohm, Weinmaass = 5 0 Liter. 'Amphora (Romana) ein omen' GOL. 463. 'vnnd kamen mit einem Ohmen rothen Wein' MOSCH. II 686. Spw. Vii Some", weni* Ome" wenn die Trauben viel Samen haben, gibt es wenig Wein Bf. Scherzh. Missverständnis s des Grusses Gueten O w e ! Jo, i ctt ha b ke i n e n Ome" Senth. Oder : Hätte" m'r nur e Liter Hüss. Hlkr. Kaysersbg. Demin. Ämel(e) [Àmia Dü. ; Éml^. Geud. Ingenh.~\ — SCHWEIZ. 1 , 2 1 1 . BAYER,

I,

74.

T r u e b a m e " m. der ζ2. Liter, beim SCHWEIZ, I , 2 1 1 . Most zugesetzt, um das durch Gährung alwerig [àlwarik Geberschw. Dü.; als Hefe abgehende aufzufüllen. Dü. ùlware^ Wh.~\ albern, unbeholfen, plump, ä m i g [ámik Hi. Co.; ámi Κ. Ζ. grob. — SCHWEIZ, I , 210. Ndrbetschd. ; Ámi Är.J Adj. 5 0 Liter a l w e r t [òlwart Lützelstn7\ ungehobelt, fassend. E fümfämig Fass Mittl. 'das grob. — SCHWEIZ, I , 210. Vgl. BAYER, öhmig Fässlein' MARTIN Pari. N. 779. — I, 65 Alber. SCHWEIZ. 1, 2 1 1 . u l w e r [ùlwar Ingw. Obbr. Wh.] Adj. Amet, Ämet, Om(e)t, [Amt Pfast. plump, ungeschlacht, grob. Der Kerl is' Ensish. Su. Obhergh. M.; Êmt Olti. so u. Vome ulwere" Mensch is' nit me hr Fisi. Dollern ; Umat Bebelnh. Rchw. ze v e r l a n g e " . — Vgl. SCHWEIZ, I, 2 1 0 Erstn.; Ómat Schlettst. Str. Wörth; Ümt alwar. K. Z. Zinsw. Lützelstn.; Umt Logelnh. 3*

aM

-

Hlkr. Rotb.; Amt Strüth ; Òmt Tieffenb. Wh. ; Amt Altw. ; Âmat Asehb.] η. Nachheu, zweiter Grasschnitt, Grummet. A. mache" ; davon Ometmachet m. f . Arbeit oder Zeit des Grummetschneidens : Anfange" Septëmber is1 O. Mit dem Bescheid s O. wurd nit vor dem Heu gemacht I wird der um die jüngere Tochter Freiende abgewiesen, so lang die ältere noch ledig ist Z. 'mege omet' DANCR. 257. 'Emde foenum secundarium' D A S Y P . 'Faenum cordum Omet, Herbstheu' GOL. 355. 'Ee das gras gewächszt, so ist das Omath schon vergangen' GEILER Narr.

36

-

aM

Amerikaner [Àmèrikhânar Scherw. ; Mèrikhânar Ingenh.] m. rote Kartoffelart mit mässig grossen Knollen. — SCHWEIZ, i, 219. •j- a m m e t Adv. ehemals Fisi. s. albig. —

SCHWEIZ,

R,

220.

Ameise, Em(ei)s [Ómaisa Hi. ; Ómais Mü. bis Su. ; Aumais Wittenh. ; tímais Hlkr. JDü. ; Âmais Obbruck Urbis; Ômis Co. ; Umaés Meiseng. ; Amáis Κ. Ζ. Wörth Ndrbetschd. ; Êmais Lützelstn. ; Êmaés Bühl; ¿Emás Büst; Haémais Saarunion; ómés Ndrröd.; Ams M.; Ams Mittl.; Êms Wingen b. W. Schleit. Dehli. ; Pl. -a] 114. — SCHWEIZ. 1 , 2 1 3 . SCHWÄB. 20. f . Ameise. D Ameise" bisse" Hüss. HESS. 2 9 1 . BATER. I , 7 2 . s hat mìcb e A. a" gseicht Mittl. Es E s p e r o m e t [Aiparûmat Dü.~\ n. zweiter wiwelt und wawelt a's wie imen Ameise"Kleeschnitt bei Esparsette. (Der andre hufe" Geud. ; Ameise" under s Fiidle Klee wird dreimalgeschnitten).—SCHWEIZ, mache" fortjagen Gebw. I ch mein grad, I, 213. i ch hab Omeisë" in de" Füess beim Einö m t e " [ámta Su.; sémta Ο/ή'.] das schlafen des Fusses Dû. Er hockt uf de" Gras der zweiten Ernte dörren und ein- 0. sitzt wie auf Dornen Dü. Die Kinbringen. — SCHWEIZ, I , 2 1 3 . der singen, wenn sie einen Ameisenhaufen Amt et [Êmtat Liebsd. Fisi.; Ámtat sehen : Ameise", d Ditsche" (Schwowe") Su. Geberschw. ; Amtat Strüth] m. Nach- kumme", welle" eüer Eier hole" Z.; die heuernte, Zeit dafür. — SCHWEIZ. I , 2 1 4 . Ditsche" sind die roten, welche kriegsAmen [Amén Ruf. ; Àma Su. ; Ama M. lustiger sein sollen als die schwarzen. Unfertig: Jetz ist us und Α. zur Bezeichnung Emeis Uberschrift einer Predigtreihe von eines endgiltigen Schlusses: es ist nichts GEILER, 'die Omeissen' G A R T . D. G. mehr zu ändern allg. S is' A. mit ihm 'Aumeysen' FISCH. Garg. 159. 'ein es ist aus mit ihm, er ist tot. Dis is' Aumäus' Ehez. 158 (C 6b) 'Omeysen' so sicher a's A. in der Kirrich Z. — Garg. 32. Emsiger a's e Omeis Ruf. SCHWEIZ, I , 2 1 8 . Demin. A m e i s e l e [Ómaisala Fisi. Ammer in: Geud.; U- Dü. ; Emsl Dehli.] und A m u t l e G o l d a m m e r , G a l a m m e l [Kœlàmar [Amùtla Urbis\. Hf. ; Kàlàmar Dachstn. ; Kdfelàm Dunzenh. Zss. A m e i s e n k ö n i g Rda. Einem den Ingenh.; Kàlàmal Geud.~\ f . Goldammer, Ameisenkünig zeigen anführen GEILER. Pirol, Emberiza citrinella. Gaulhammer A m e i s e " m u c k geflügelte Ameise im Strassb. nach dem Züricher Vogelbuch Bau Dü. von 1557. A m e i s e n " r i t t e r grosse Ameise Büst. G ë l b g a u l a m m e r [Kaèlkœilàmr .fngw.J SCHWEIZ, I , 2 1 6 . BAYER, I , 73. f . dass. — SCHWEIZ, I , 2 1 8 . Aus lat. — pfälz. Êms Ims ímés HEEGER 24. amarellus. K l a m m e r a m e i s [Klàmarêmàs Zobs.] Amertll [Amarèl Str. ; Amarai Obhergh. f . grosse Waldameise. M. Hf.\ PI. -β] f . Sauerkirsche, gross, Ritterems·/·. Waldameise, Formica rufa mit kurzem Stiel. Eine schielende Person wird gescholten : du schëli Amerëll ! auch Dehli. A m i m. Freund: er is' nimm A. spasshaft, wenn jemand ein saures Gesicht macht. 'Cerasa Apröniana Amarellen' mit dem Mär er steht nicht mehr in der GOL. 399. — Mlat. amarellus, amarellum : Gunst des Bürgermeisters Bf. DIEFENBACH Gloss. S. 2 7 . A m o r s [Amòrs Pfast. Lagelnh. Co.~\ f . Ameriske [Amareika Dü.~\ f . Tama- 1. Knallpille für Kinderpistolen. 2. kleiriske. — Das fremde Wort wurde als nes Fischchen, welches als Köder an der zusammengesetzt mit dem Artikel d ie auf- Angel zum Fischen der Raubfische gegefasst. braucht wird. J. schlechter Schnaps. —

äM —

iM



franz. amorce Köder. Dentin. Amorsle n. Dü. Ä m e s , Ä m e , Ä i m e [Êma(s) Str.; Eima Z . ] Angst Ä. han. — Aus dem jüdisch-deutschen eime, hebr. êmâ Schrecken, Furcht, Pl. êmôth JB. XII 141. - e m u s in S ü r ä m e s [S^rêmas Ingersh. -SYr] m. saurer Wein (scherzhaft). 'Kruttbrüej Suuremes so' PFM. III 7. Dieselbe Ableitung in Dürrämes. Dazu vielleicht S i i r i m e l [Strimi Obhergh.] m. 1. saures Brod. 2. Sauertopf: 's isch manchei sin Lebda e Surimmel' E. STÖBER, Vorr. z. Neujahrsbüchl. 1824. A m u s [Àmys Ζ."] f . Vergnügen, Unterhaltung: do is* Amus! da gehts lustig zu. Do ham m'r awer en Amus ghet! a m ü s i e r e " [àmysîèra Hi. Heidw. H f ; àmasîèra Su. Dü. Ingenh. Brum.; àmasîra Str.2 belustigen, bes. sich a. Aw e r im Kamedi ham m'r U"s amesiert! Brum. Part, auch gamesiert Dü. Z. — frz. amuser. v e r a m u s i e r e " , sich (,anklingend an sich vergnügen) Z. a m u s i e r l i c h [àmasìèrli Bf. Z.~] unterhaltend. Er is1 a. Adv. s is' a. Zugänge™. E m m e r Reisdinkel, Triticum dicoccum. KIRSCHL. II, 357. s. Ammelkorn. — SCHWEIZ

Χ, 2 I 8 .

BAYER,

I,

73

Amer-

kern. E i m e r [Aimar Hlkr. Bf. Str.; yÉmar Meiseng. Barr Κ. Z. Ndrbetschd. Wh.·, Emar Dehli., Lützelstn. Tieffenb.] m. Eimer, Kübel. Rätsel: Es sind zwe" Brüeder, ge h n für nander ane und sebn enander nit, ke'ne seit nix zum andre" Eimer des Ziehbrunnens Obhergh. — SCHWEIZ, I, 221. BAYER,

I,

75.

F ü r e i m e r » . 1. Feuereimer. hohe Stiefel Z.

2. grosse

H a k e n e i m e r m. Hakeneimer, Eimer die an einem Haken in die tiefen Brunnen hinabgelassen wurden, als man in der Ebene weder Schwenkel- noch Kettenbrunnen hatte. i m , e m [em, am und ém Dü. ; em, m U.; ém, abgestuft ùm Wh. Dehli.] ihm. Dat. Sg. m. Die betonten Formen heben die Person hervor: [s khènt am Sla^t ké. — ém? wùrùm?] refi. D. sich: Er het ihm de n Hals abgsofle" Bf. Er het ih m e schecn Kleid kauft Ingenh. 'dreit vß im (sich) ein grossen hört' MURNER. Bad. 7, J4.

37



iM

I m m ( e ) [Èm Hi.; Em Dü. Rapp. Brum.; Im 5"». Geud. Wörth Zinsw.; Éma Κ. Ingenh.; Êma Scherw.; Eim M.; Eime Hindish.; Erna Wh.; PI. — 9] f . (m. Κ. Z. ; n. Hi.) I. Biene (das W. fehlt). Spw. Halt Imme11 und Schof, L e j di ctl nider und schlof! Awer nit ζ lang, Dass d'r s Glück nit entgang Ingm. Geberschw. d. h. Bienenzucht gibt viel Ertrag und ohne Mühe, ist aber unsicher, 'einer von den ymen . . het im ein Angel geben' PAULI 373. ' . . als solt man imen fassen' BRANT Narr. 11 o b , 34. 'die stieben zuoher wie die immen' ebd. Vorr. 21. 'Die Immen, Binlin, apes . . . . haben ein künig' GEILER Em. 13h. 'der Imen stich' FISCH. E&ez. 128. 'um der Immen willen, wenn dieselben stiessen' schwärmten Garg. 307. 'Apiarius der Immen zeucht' GOL. 52. 'da eine Imme den Monsieur Cupidon einesmahls in den Finger gestochen' MOSCH. I 125. Έ-η-Imm diss isch e Biehn' PFM. I 2. "jez stosse's Judden-Imme' ebd. III 4. 2. Malzbonbon mit einer gedruckten Biene auf dem Umschlag Co. Rapp. Demin. I m m e l i , — e [Empala Hi.] Kinderspruch: Immele, I. hei, Rot und wiss is' gël b Gebersckw. I m m e " , I m m [Éma Ruf. K. Z.; ima Su. ; îma Roppenzw. Mü. Geberschw. Zinsw. Aschb. Dehli. ; Erna Wh.; Eima M. Hindish. ; ìm Urbis; Em Dül\ m. /. Biene K. Z. 2. Bienenschwarm, Bienenstock. Der I. stosst der Schwärm fliegt aus Dü. U. Ei ne n I. fasse" den Schwärm einfangen. D e r I. steche" den Hornig aus dem Stock nehmen Str. 'Sampson fand das in dem Lewen genistet hatt ein ganteer ym (Examen apum)' GEILER Brosäml. 49 B . 'Apiarium Immen oder Bienenkorb' GOL. 326. 'der Immen soll der (den) Hummel ußstossen, er frist sonst Honig und Waben' Mü. 1587, Mie g II 1 7 0 ; 3. Abttitt Roppenzw. d c r I. fasse", us ne h me" den A. leeren Ingw. Zss. I m m e n b a n k , — h u s , — h ü s e l , — k o r b , — s t a n d , — s t o c k Bienenkorb allg. — SCHWEIZ, I, 233 Imb. SCHWAB. 299 imme und immen. B r u e t i m m e " m. Drohne Geberschw. bis Obröd. B r u m m e l i m m e " m. Hummel Z. D r ë c k i m m e l e n. Drohne Westhalten. f i m m e r s Adv. 'Nun sehen sie jmmers | (auf jeden Fall) wol' FISCH. Bin. 122.

iM —

oM

_

Immes, Ims [ìmas Liebsd. bis Ruf ; ìmis Banzenh. ; îmas Obhergh. ; Èmas Hi. ; Ernas Su. bis Rapp.; Eimas Geisp.; Eims M. ; Ims Sier. Mü. Ndhsn. Str. bis Wörth; Éms K. Dunzenh. Furchhsn.~\ m. (Eims f . M.) Essen, Mahlzeit, Mittagsmahl: Hansell am Bach Het luter guct Sach, Het Fischli fur ζ Immis und Krëbsli fur ζ Nacht Hi. ; was auf einmal gegessen wird: s is4 genue« fur en I. reicht zu einer Mahlzeit; e I. Herdäpfel eine Portion Kartoffeln Dü. E Stück Speck und Surkrut is' mi n liebster I. Barr; bes. Gastmahl, Festessen. Si han ufgschla* e " (ein Gebäude aufgerichtet) und sind jetz bim I. Dü. En I. gë be n (seltener als e Gastrei gë b 'n). E gschmelzter I. ein flottes Festessen Str. 'Ims' GEILER SM. 5 b . 'Imbiss Prandium' DASYP. 'Imbes T3RUCICER. 'Prandium jmbiss, mittagmal' GOL. 360. — SCHWEIZ, I , 2 3 6 . SCHWAB. 2 9 9 . H E S S . / 1 8 4 . BAYER,

i , 80. mhd. imbi^. H e n k e r i m s letzte Mahlzeit an einem Ort Rapp. H e r b s t i m s Schmaus nach der Weinlese Geberschw. H o c h z i t i m s Hochzeit sschmaus Z. L i c h t e n i m s Rapp. Z. Wh. und T o ten im s Su. Begräbnismahl, Leichenschmaus. Pompje-ims Mittagsmahl für die Feuerwehr. S ä n g e r i m s Sängerfestmahl Bisch. ieme, iemes [tèma Geisp. K. Z.\ êmas Brum. ; èmats Wh. ; ìames Bf. ; îma(s) Str. Ndrbetschd¡\ jemand·, mit nachfolgendem Adjectiv im Neutrum: [ièman Alts] eine alte Person Z. 'So hören si den schlüssel trâhen Im Schloss, vnd imans zu in nähen' FISCH. Flöhh. Kurz 1245/46. 'Doch still! 'S kummt jemes do!' PFM. I 7. s. auch Mann. n i e m e , n e m e s niemand U. 'es möge niemans geben und behalten' GEILER ält. Sehr. 13. niäme' BEKDELLE. ¡-OhDmacht Z., (^"machte» PL Hi. in d1 O- e" falle". 'Onmacht Defectus animi' DASYP. Andre Bsp. aus älterer Zeit CS. — mhd. âmaht. o h n m ä c h t i g . 'Das Schweissbad hat ein starcke Art Da manchen in omechtig ward' MURNER. Bad. Scherzh. abgeleitet: s wird m'r omëlchterig (von Mëlchtre Kübel zum Schweinefutter) Hi.

38

uM

-

u m [ùm allg.~\ Präp. mit Acc. : Um de" Hals, um s Hus Dü. ; um enander hin und her laufe" Bf. ; um de" Mittag um d viere ungefähr zu Mittag, u. um vier Hf. Abwechselnd: eine" Ta® um de" andere" alle zwei Tage Hf.; eins um s ander Dü.; ein Mol um s ander mehrmal schnell hinter einander Dü. Zweck, Ziel, Preis bezeichnend: s ge h t um s Geld man spielt um Geld Su.; um Geld und gueti Wort Steinb. Spw. um s Geld schindt m'r den Esel Bf. ; um s Verrecke" nit um keinen Preis Steinb. s is' um s Luege" z t'uie" man braucht nur hinzusehn Steinb. ; um s Härele (beinahe) is' er ζ spot kumme" Dü. s is' m'r nit um s Esse" ich habe keinen Appetit Su. 'Miner Meinung noch isch's allemol ebb's Nett's umm e Schmützele von so-m-e Kirschemielele !' STÖBER Daniel 12. Er nimmt sich nit um d Sach an Steinb.; um s Lewe" kumme" Bf. U. Um dass damit (in der Sprache der Halbgebildeten) Bf. Vor dem Inf. steht nicht um wie in der Schriftsprache, sondern wird durch für ersetzt: für ze schaffe" um zu arbeiten allg. Doch auch: m e r lebt nit, um ze èsse" Bf. — SCHWEIZ,

I,

224.

BAYER, I,

76.

um [ùm allg¡\ Adv. um. Dë r Baüm muess m'r um muss gefällt werden Steinb. E gueter Wëj is' nix um Bf. Der Geisshirt ësst um wird von den Bauern abwechselnd beköstigt M. Verdoppelt um und um [ùmotùm Mü. Molsh. Str. Wh., auch ùmastùm und ùmastùms Z. Gimbrett] an verschiedenen Orten, allenthalben. S is' um ed um s nämli ch ganz gleich Molsh. 'um

und

um'

GEILER BS

36b

STÖBER.

'Wie wohl sie faren vmb vnd vmb' BRANT Narr. 103, 57. 'ich war mit Giflt vnd Lastern vmb vnd vmb vmbgeben' MOSCH. I 519. 'Hans umb und umb' Hans in allen Gassen MOSCH. I 155. CS. wo noch andere alte Bsp.

Vgl.

BAYER, I , 7 7 . —

SCHWEIZ,

i, 226. r i n g s u m im Kreise herum: uf d em Tanzbode" is' m'r s im· K o p f alles ringsum gange" Steinb.; ringelsi ch um Heidw.; ζ Rings um Hi. Er het rings sich· um gluegt Liebsd. — SCHWEIZ I, 229. herum, rum [arùm Roppenzw. Dü. Rapp. Bf. ; rum Κ. Ζ. Wörth] Adv. herum. Kumm erum komm her! Dü. Vor d em Hus erum, um e ze h ni erum ungefähr um 10 Uhr Dü. D Zit ge h t erum vorüber Bf. Der

uM



Acker is' erum ist gepflügt. • Wortspiel: was herum is1, is1 ghackt Lützelstn. S is' erum mit m'r ich bin verloren. Erum fa h re n zerstreut, in Unordnung liegen; (von Personen) in schlechter Gesellschaft umher ziehen Rapp. Drum erum rede" seine Gedanken undeutlich ausdrücken. Hinten erum im Geheimen Ingersh. Er kummt immer h. e. ist schlau, falsch. Der is' do rum gfo h re n wi e e Furz in ere Lorzërn Z., wi e e Pfond Lörnpe" Dunzenh. Er is' niene" erum ist nirgends zu finden Bf. Rings erum Roppenzw. Logelnh. Schnipp, Schnapp, Schnorum, s Johr is1 rum! ein Kartenspiel, wobei das Ausspielen einer Karte immer unter Begleitung eines der erwähnten Ausdrücke geschieht; mit 's Jo h r is' rum!' wird der Stich eingezogen Dunzenh. g r i n g s e r u m STÖBER; grings rum Wörth : rings um her. g r i n g e l s e r u m STÖBER, gringels rum Ndrbetschd. : im Ring, Kreis herum. Dem gehört der Hals im Gringel herum gedrejt Altw. h a r um! Zuruf an Zugochsen: links umkehren! Prinzh. Oft erweitert har um

ö K.

Z.



SCHWEIZ,

I,

228.

h a r - w i d e r u m b , vice versà, umgekehrt STÖBER. herum h e r . 'S dick Annemeyel, wo e Bukkel wie e Sester im Wämstel rummer ketscht' PFM. V 6 . h e r u m w ä r t s [rùmarts Κ. Gimbrett Pfulgriesh. Z.] Adv. herum. Wu r. ? wo herum} in welcher Gegend? Wu r. lijt jetz Zawere" ? in welcher Richtung liegt jetzt Zabern von hier aus gesehen ? Ingenh. hlnum

[nùm allg.; anùm Lohr\ hin. Ghei das Holz dort num lege das Holz dorthin Dü. Um s Eck enum in die Ecke Lohr. Was is1 denn dort, si laufe11 allí zsamme" : lauf gschwind num hinüber Dü. Üwer num über die Berge hinüber Mittl. Ja, dsëlb is' num! daran ist nicht zu denken Z. Dunzenh. Dsël b is' awer num ! Verneinung der Aussage eines andern Dü. Num! Zuruf an ein Jier, nach einer Seite zu rücken Brum. Hott num, jist num! rechtsum (Zuruf an Zugtiere) Prinzh. Rum und num in jeder Richtungf hin und her Ingersh. Str. 'Es sind viel . . seltsame Practicken hin und wider rum und num gangen* FISCH. Progn. theol. 3, 7o b CS. Um eins r. oder

39

uM —



aMB

n. auf eins mehr oder weniger (kommt es nicht an) Dü. R. oder n. so oder so ¿., ungefähr Str. R. o. n. mache" unentschieden handeln Hf. d a r u m , drum, d a d r u m , disdrum [tûrùm Dü. ; tórùm Bf. ; tótrùm und testrùm Ζ. n.achdrücklich hinweisend ; triim allg.~\ Adv. ι. da herum. Ge h dorum, dort erum banns' nit Dü. Drum erum rings um Hf. 2. deshalb. Du hes' mi ch a" geloje", dorum glaiiw i c h d'r nix me 1 " Dü. Spw. S is' ke in Worum o b ne Dorum jedes Ding hat seine Ursache Bf. Auf die Frage worum? antwortet man grob: dorum ! Su., mit dem Zusatz um s Loch h erum Katzent. Er weiss wo h l, dass e r gebost het, disdrum is' e r jetz au ch so dubo (zahm) Ingenh. J. dazu (geneigt) Dem is' s allewil drum der ist immer gut aufgelegt allg. S is' m'r nit drum ich habe keine Lust dazu Hlkr., es ist mir nicht wohl Logelnh. 4. deshalb, weil. Worum het er s Gretel nit ghirot? — Dorum is' er e Stier gewe"n Hf. ζ. ohne das. Der kann nit schaffe" o h ne Bier; t * t

ich kann s mache" drum; ich kann drum sin Dü. Drum komme" etwas verlieren

B f .



SCHWEIZ,

I,

230,

w a r u m [wòrùm; wùrùm Ruf. Gimbrett Κ. Z. Furchhsn., abgeschwächt warum, abgekürzt frùm Hf.] warum> Zuweilen als Einleitung einer Begründung : I . . geh elain, wurrum? i haa ken Frau' PFM. Schlusszeile. 'Warumb? Darumb, die forcht treybet sie' GEILER Häsl. a III e . — SCHWEIZ, I ,

232.

h a n d k e h r u m [hàntkhérùm Hi. Adv. im H. im Handumkehren, —

SCHWEIZ,

I,

Steinb¡\ schnell.

229.

u m m e , J. (um) hin. Ummel [Ùml Tagolsh. Ingersh. Katzent.; PI. Umala] f . Hummel. [Ümla em Ars hâ] sehr unruhig sein Ingersh. — SCHWEIZ. 1, 232. A m b a r r a [Amparà Str. ; Amprà Ruf. Bebelnh. Mutzig Lobs.; Amprà Ingenh. Hf^\ m. I. Verlegenheit (fehlt), Klemme, Störung: im e grosse" A. sin Co. Hf. 2. Umstände, Aufwand: A. mache"prahlen, Ruf. Rapp. Mutzig Str. Lobs. A m b a r r a m a c h er Wichtigthuer. — frz. embarras. SCHWEIZ,

I,

233.

ambaschieren [àmpaiìara Rapp¡\ verhindern, abhalten. — frz. empêcher.

aMB — aMP



40

Ambaschür {^kmp&fsftFelleri. Su.Rapp.] m. f . Mundstück eines Blasinstuments. -— frz. embouchure ; j. auch Abaschiir. ambetant [àmpatànt Liebsd. Su. Horbg. Dû.] verdriessltch, ärgerlich, fatal; e ambetanter Mensch ein Pedant. — frz. embêtant. a m b e t i e r e " [àmpgtièra Su. Co. Rapp. Geud.; àm pa tira -S/r.] langweilen, belästigen, stören : du ambetiers' miel1 ; i ch hab mich ambetiert Str. — frz. embêter. a m b e t i e r l i g [àmpatiarlik Geberschw.] langweilig, widerwärtig. Ambos [Àmpûs Dû. Breitenb. U. ; Àmpôs Ht. B f . Str.; Pl. -9] m. Ambos. Er sitzt zwische" Hammer un" Α. in übler Lage B f . Demin. [Àmpêsla £λ] embere": Von dem werd er nit viel embere nicht viel erzählen. Dehli. — Vgl. 'ambern, embern' in Oberhessen : die gewöhnliche Form für antworten. Rda. 'Das kann er nit embren nicht verweigern.' HESS.

9.

¡-Ämb'rt [Apart Imber [Empar Bebelnh.; Pl. -a] idaeus. GEILER

M.] f . Antwort. Ruf. Co. Rapp. M. f . Himbeere; Rubus SM. 38*. 'Ampc'

HESS, I O.

imfam [impfâm Ruf. Geberschw.] niederträchtig; auch von unfolgsamen Kindern : e impfamer Ketzer Geberschw. Amlet [Àmlèt Logelnh. Rapp. Roth. ; Òmlèt -S/r.] Eierkuchen mit Schnittlauch, Pfannkuchen. — frz. omelette. Amlopp [Àmlòp Rotb.] f . Brieftasche. —- frz. enveloppe. Amlung Str. Stärkemehl. 'Amylum, Amlung, Kraftmeel' G O L . 2 3 0 . KETTNER Gvk. 14; häufiger ist Ammelmehl bezeugt CS. 9 . Ampele [Ampala Hi. Sier. bis Dollern ; Àmpal Hirzfn. bis Str. ; Ampi Geud.] f . Lampe, bes. cylinderloses Oellicht in Blechgestell, Oellämpchen in Laternen oder bei Illuminationen. Vers, den eine alte Frau darunter gesetzt haben soll: Ich aiti Schlambambel Stell her mini Ampel, dem Koni« zen E're", s kann mer s nieme verwehren Str. D ewigi A. in den katholischen Kircheη Heidw. Rda. Dem sini A. brennt nit hell der hat nicht viel Verstand Rapp. 'ampulla ampellc HERRAD 1 8 4 . 'ampul, Ampel, Leuchter • GEILER P. 1 1 . 1 5 . b. Noch andere Bsp. s. CS. 'vtìd dass sie zu Zeiten die Ampel



aMP — aMPF

fortschüren möchte' MOSCH. II 294. 'D'r Seppel mit d'r Ambel Zücnd't zue d'r Stubbthiier nyn HIRTZ Ged. 2 1 4 . Demin. Ampele n. — SCHWEIZ, I , 2 3 9 . SCHWÄB. 19.

BATER. I ,

80.

Zss. Ä m p e l e m a c h e r Blechschmied, Klempner Mü. Rchw. STÖBER Maeder. Mi" Vat*r is' kein Ä. zu jem., der einem das Licht versperrt Rchw. s. auch Glaser. G e i s t a m p e l Spirituslampe Obhergh. J u d e n a m p e l , S c h a w e t s a m p e l Oelleuchter der Juden H f . N a c h t a m p e l Nachtlicht Rapp. Ö l a m p e l Oellämpchen Steinbr. P e t r o l a m p e l Obsteinbr. S t e l l ä m p e l e n. kleine Stellampel Obsteinbr. U s p u t z a m p e l f . Lampe, worauf Eisen gewärmt werden, um den Schnitt neuer Schuhe zu glätten. Amplochierte(r) [Àmplò^ìèrta(r) Lutterb. bis Lützelstn. ; Amplalèrto Ol ti.] m. Beamter, bes. von der Eisenbahn. — frz. employé. impeniere" [impanìèra Steinb] foppen : eine" i. — Aus nhd. imponieren. Imp'r [Empr H f ] m. Ingwer. Gebackener L appetiterregendes Mittel bet den Juden. impertinent [impartinant Olti. bis Bisch.] Adj. u. Adv. unverschämt, unerhört, bes. i. liege" ; en impërtinënter Süffer ein unverbesserlicher Säufer Mü. Impertinenz [Impartinants Pfast. Heidolsh.] Unverschämtheit. En I. Kërl ein witziger Bursche Heidolsh. Ampfer, Amp'rt [Òmpart Wh.] m. Ampfer. Sur wie A. — SCHWEIZ, I , 2 4 0 . S u r a m p f e r [S^ràmpfr M. Ndhsn. ; S^rh— Su.; Syràmpftr NBreis.; Syràmpar Tteffenb., -t Lützelstn. Rauw.] m. Sauerampfer, Rumex acetosa. Surampfe(l)te [Syràmpfata Attenschw. Lutterb. Ensish. ; —alta Tagolsh. Hlkr. Obhergk.~\ f . (m. Obhergh.) dass. — SCHWEIZ, I ,

240.

G e i s e s u r a m f e r m. gemeiner Sauerdom, Berberís vulgaris Osenb. Hecke" s u r a m p f r Bisch, dass. K r o t t e n s u r a m p f e r , - a m p f t e r NBreis., - a m p f e l t e Hlkr. m. wilder, unessbarer Sauerampfer. S o l d a t e D s u r a m p f e r m. Tragopogon pratensis L. Scherw.

iMPF — aMT

impfe"

[Impfa Mü7\

SCHWEIZ, i,



oculieren.

241.

fYmpffler Brös.

GEILER.

STÖBER.

Amsel,

eine gute 32. vgl.

Amstel,

Art Aepfel. ertberdötling.

Amalse

[Àmsel

Geisp.; Amiti Ζ. Lützelstn.; Amis Λ/.; Àmalsa Dollern; Ómial Wh.; Pl. - o ] / . Schwarzamsel, viel in Käfigen gehalten. WËNL1 d Amele" bolie", kommt s Friie h jo h r Bf. Die Amsel singt: 'D'r Schnider isch e Fadedieb!' Hlkr. STÖBER Volisi. 278. ALS.

1853,

BATER.

I,

169.



SCHWEIZ,

I,

241.

81.

G o l d a m s e l f . Pirol, Oriolus galbula Horbg. Z. Kindw. H aram sei f . Mädchen mit ungekämmtem, zerzaustem Haar Dû. M u e r a m s t e l f . Singdrossel Zinsw. Schwarzamstel f. Schwarzamsel, Turdus menila Dunzenh. Z. W a s s e r a m s t e l f. Eisvogel Su. Smsig [amsik Wolschw.J eifrig bei der Arbeit. Morgengruss an Arbeitende : Numme oit z ëmsigl Antwort: s het ken Gfo b rl — SCHWEIZ. 1, 242. B A T E R . I,8O. u m s e l i g [ùmselik, ùmseli Ζ . ] gebrechlich, schwächlich, kränklich. — aus mhd. unsaelic ? BAYER, I , 97 fisalig, ûslich ängstlich, erbärmlich, schlecht Franken. Amt [Àmt Su. Hf.; Òmt Wh.} n. I. kath. Gottesdienst. 2. Gericht [so e i αοχ né for Òmt kewaen Wh.] — SCHWEIZ,

I,

242.

Hochamt Gottesdienst mit Predigt an Sonn- ». Feiertagen Su. L e v i t e n a m t Gottesdienst, bei dem mehrere Priester mitwirken Su. T o t e n a m t kirchliche Begräbnisfeier. Demin. Ä m t l e n. kleine Anstellung als Bannwart, Weibel usw. (das einfache Amt in diesem Sinn ist nicht gebräuchlich ausser Bf., man sagt dafür Stellung). E jeds Ämtel is' hënkeDswërt Bf. an [àn] ; mit dem zsgezogen : am, mit einem: amme; mit mir, mich assimiliert : amm'r [àmr Dü., aber àn mer Hi\ ammi c h , aber betont an mich. Praep. mit D. und A. an. Bes. Verwendungen : s is' (idie Reihe ist) an i h m für Wasser ζ hole" M. Er is.' an mich kumme" ist an mich gestossen Hlkr. U. I a bi n an ihn chu mmen ich bin auf ihn zu sprechen gekommen Liebsd.; anenander kumme" in



aN Streit geraten. Am Winter im W. Str. Z. D Murer sind an dem (beinahe) ferti* Ndrbetschd. 'Es ist ietz an dem (so weit) dass wir sie wo mñglich gantz abschaffen wollen' MOSCH. I 30. — SCHWEIZ, I , 249. HESS,

R,

10.

an [â Hi. Su. Hlkr. Dü. Co. Papp. ; ψ M.; ân Str. Z. Han. Wörth Ndrbetschd.; ôn Κ. GimbrettDunzenh. Ingenh. Furchhsn.~\ Adv. an: zu Verbis: a n klopfe" ». a. Ei n 'm eins an mache" in Ungunst setzen Str.; bes. am Hus an in unmittelbarer Nähe des Hauses; dran an dicht daneben : de bis' dra" a° gsi" ganz nahe dabei gewesen Su. ; anenand an dicht nebeneinander Hf. Ich bin a n der erste beim Spiel Rapp. ; ebenso Wer wirft on ? Ingenh. 'ich bin an, ich bin der nächste j'ay la boule, je suis le plus près' M A R T I N Coli. 205. Er is' an bi i h m steht in seiner Gunst Str. An allem a n allem Anschein nach Hlkr. Ich hab ne h a l ^ ë j s S c h w i n g t e (Schwindratzheim) an woHe" angetroffen. E Has an wër^e" begegnen Hf. — SCHWEIZ, I» 255· dor an [tûrâ Z>».] Adv. hieran. Dora" s'eht mer, eb das einfachi öder giiillti Schirofle gi b t. d r a " Adv. daran. Du mues' d. denken ! I ch dënk d'r d. ich werde dir es vergelten ! Su. S li'jt m'r nix d. Lutterb. Ich bi" jetz d. an der Reihe Su. Druf und d. si" im Begriff sein Su. Mues' nix mehr mache" d. Co. — [Εχ pen âs trôn kawán, s e§ hit Metwii^ ich stand immer in der Meinung, es wäre heute Mittwoch Κ. Ζ . ] 'mit uns isch 's lis un nit meh dra* LUSTIG I 276. — SCHWEIZ, i , 258. ë n e n d r a " auf der andern Seite, jenseits Olti. Heidw. f u r a " [fera Lutterb. Hlkr. Scherw.] vorwärts. Mach f.! — SCHWEIZ, I , 257. hin t e " dran 1. hinten: s hockt epper h. d. es hat sich jemand an den Wagen gehängt Co. s hënkt ieme hinge" dron Κ. Ingenh. 2. dahinter: er is' allewil h. d. passt (auf die Arbeiter) auf Co. 3. hinter den andern zurück (im Geschäft, im Lernen) er is' allewil h. d. er ist immer der letzte Logelnh. mir a n , s. mir 1. n e b e " dra" Osenb., newe"ds dron K. Ingenh. daneben.

aN



o b e n a " Adv. zu oberst. Er is' o. a. der erste in der Schule. O. on sitze" bei einem Festessen den Ehrenplatz oben am schmalen Tischende haben Ingenh. Attributiv : der o. a. Bue b , s o. a. Meidle M . o b e " d r a " oberhalb Su. Κ. orna" [çmâ Rapp^\ der zweite beim Spiel. om aus o h n? vgl. umselig aus unselig. ü b e l d r a n 1. Adj. verlegen, ratlos. En iiw e ldrani Fraü Hf. Er is' noch iiweldraner a's ich. Ich bin doch der üweldranst Mensch von der Welt Hf. 'Ihr seyd nicht übel dran vous n'avez pas mauvaise raison' M A R T I N Pari. Ν. 2x6. 2. subst. [tr ïwltrôn] üble Lage Wh. ü b e " d r a " Co.; diiwe" dran Hf., -dron K. Ingenh. Adv. auf der andern Seite, daneben, gegenüber. u n d e n a " Er sitzt u. unten am Tisch Su. v o r n e " d r a n Adv. vorn, an der Spitze Co. fHinte-n-ewëg und v. d. ein altes Strassburger Spiel PFM., wird bisweilen auch noch in Spinnstuben gespielt Dü. Der muess allewil sin* Nos ν. dron han von einem naseweisen Menschen Ingenh. a n e , s. (an)hin. f U r a n n G E I L E R J. Sch. C C . IV. 'Proavus Uräne' GOL. 109. an attanda [ànatâtâ Horbg. ; ànatàtài^ Rapp. 6Vr.] vorläufig, einstweilen, unterdessen. Du b l i V a. do. — frz. en attendant. Vgl. auch alatanda. Anebadästerle, Anabadätscherle n. Mensch von alberner Umständlichkeit, der sich auf lächerliche Weise mit Kleinigkeiten aufhält, Kleinigkeitskrämer ; nur Str. 'Herrdecke ! spott noch d'r Bue, e räechtes Annebadästerle' HIRTZ Ged. 235. Aus Anabaptist. 'Annebaddätscherle, Eyermargreedel, du!' PFM. V 8. Annemarie, ' A m m e r e i l e Subbeseile (Suppensäuchen als Schmeichelwort), Gang m'r iis de Bohne ; Wenn d'r Vedder Michel kummt, Wurd 'r e Weckele krome' Riedish. STÖBER Volksb. 161, 19. Andre Lieder auf Anna Maria s. JB. XII 86. anno [ànò Hf. ·, àna Su. Dü\ im Jahre. A. Tuwak eine unbestimmte Zeit; das durt bis a. T . dauert noch lange Dü. Anno Griesmues Bf.; Anno elf, wu der Teiifel e Buab gsi" is' vor unvordenklich langer Zeit Liebsd. 'Anno Siindfluth' jadis

42



äN —

eN

Mü. MAT. 40. Wird man gefragt, wpnn man geboren ist, so antwortet man spasshaft: Anne achtze hn hundert, spring harunter! NBreis. (spring ab un d loss mich druf Gebw.) — S C H W E I Z , I , 264. Änert [Amt Mutzig; ÁnaitStr.] m. der erste beim Spiel, der Vornehmste. Er isch liberal Änert ; 'lieb, wert' Str. U L R I C H . EIFEL 28 A n e r t .

Änez, Änes [Ánats O.; .¿Énats Str.; Anas Κ. Ζ . ] m. Anis und Fenchel, Anethum fceniculum, auch Pimpinella anisum ; daraus bereitetes geistiges Getränk, in Str. auch Bezeichnung des gemeinsten Branntweins. [Anas ânsètsa] Anisbranntwein ansetzen. S schmeckt nu ch Ä. es stinkt Dü. 'Eniss anisum' DASYP. anis vnd Mäusstreck für Garamantischen Pfeffer' FISCH. Garg. 298. 'Anisum Eniss' GOL. 380. 'Äniss anis' M A R T I N Cóli. 194. Zss. Ä n e s s a t m. Frucht des Anis, officinell Fructus anisi. Anesbrödel n. Gebäck aus Anis, Zucker, Mehl u. Eiern, etwa Thaler grosse Kuchen. — S C H W E I Z , I , 264. S t e r n ä n e s , -z m. Frucht von Illicium anisatum, officinell Fructus anisi stellati Osenb. Hf. 'Sternänets au dernewe' F R A N Ç O I S Husm. 13. ënaiwe, ä n a i w e , än-aima, n a i m e , eaiwe, aiwes, änaiwets, änaimes, ä n a i m e t s , a i m e t s [ènaiwa Sier.; anaiwa Geberschw. Hlkr. Obhergh. Logelnh. Ingersh. ; an aima Su. Ruf. Obhergh. ; enaima Liebsd. Lutterb. Ruf. ; na aima Osenb.; naima Roppenzw.; aèiwa, aèiwas M. ; anaiwats Geberschw. ; enaimas Mü. Ruf.; anaiwas Mü. Heidw.; anaimats NBreis. ; aimats Ingersh.] Adv. irgend wo, irgend wohin : anaime si" ; [s hèt ná^t aèiwa kapraent Ausweichende Antwort, bes. unter Kindern : wo ge h s l ane ? anaima! Dü. Έ-η-aime bi Burzwiler' LUSTIG

I,

78.



mhd.

ich

ne,

ich

en-

w e i j wâ. e n e " [ána Fisi, bis Ruf.; ana Rapp.~\ Adv. drüben, jenseits, auf der andern Seite. Ene" am R h i n is' Neüe"burg Banzenh. Er is' vo° ene" am Bächle, am R h in ein Altdeutscher Hi. Mü. s ge h t ëne" awe (abwärts) mit i h m er macht schlechte Geschäfte, oder: er wird bald sterben Su. Do ëne" is* e Spektak e l gsi" da drüben war ein Lärm Ruf.

eN



43

Königshofen Chr. çoçj enent. Compar. witer ene, Superi, z ënerst ëne ganz zu äusserst Hi. — S C H W E I Z , I , 266. 'ehne' SCHWAB.

1 6 5 . BAYER,

I,

92.

dëne n Adv. dort drüben. Hi. bis Rapp. JB.

VII

157.



SCHWEIZ,

über ëne" jenseits SCHWEIZ,

I,

I,

267.

des Berges.



266.

e n e w ë g , s. Weg. E n n e , Anfangswort in Abzählversen zum Fangspiel: Ene dene dummi Kät (Duderkät Ingw.) ; wë nn m'r metze", ha be " m'r Spëck; wënn · m'r bache", ha ben m'r Brot; wë"" m'r stërwe", si" m'r tot Westhofen Ingw. Hf. Ene dene dezi, d Mueter kocht Schnetzi; hab se wolle11 lëcke"; kummt s'e mit dem Stecke" Ulz. Ene dene Schlitzle, d Mueter kocht Schnitzle, han jch w e lle n schlecke", kummt si mit dem Stecke", bin i ch zu der Magd, hat si mich verklagt, bin ί ώ zum Knëcht, hat "r gseit, s gschieht d'r recht; bin i ch zum Grosspapa; het r gseit: aha ha Hlkr. Ene dene diibie, kumme" drei Familie, Fasenacht vun Josef: Zuckerbrot, Zuckerbrot! Du bis' dus Ruf. JB. XII 81. Ene dene do, Kapernelle no (s trappen alii no ch Obhergh.), disepelle (Isen fasse" Obhergh.) Pimpernelle, ene dene wëg! Lutterb. Ene dene Wassergras, ene dene weg! NB reis. Ene dene Tinte"fass, ge h in d Schuel und lerne was, wënn du was gelernet has', kumm geschwind



eN — eiN

von eme, an eme; f . ere [ara Su.; enara

Dü. Str. Κ. Ζ. Han. Wörth Ndrbetschd.] Is* das vume (von einem) Ross? — Jo, s is' vu" eim Dü. 'Ze-n-isch mer's wohl Wie imm e Fisch' PFM. I 3.

en, e" ein: vor Gattungsnamen, auf die eine Zahl folgt, die als eine ungefähre bezeichnet werden soll: das Nomen hat dann er hinter sich, wenn es nicht schon auf er ausgeht: hinter sonstigem r steht e

(η vor Voc.y. e TaJ'r [Tœjar Ζ.] acht etwa acht Tage, e Wocher sechs, e Moler fünf ungefähr fünf Mal; e Liwer zehn etwa 10 Franken, en Acker drei ungefähr drei Acker; e Johre fufzig circa 50 Jahre, en Uren acht ungefähr 8 Uhr [a 'Stekar âyt Tâ oder a Tâ â^ta M7\ s. auch -er. Der unbest. Artikel erscheint vor einem Adj. und dem dazu gehörigen Adv. Dis is' e zue en alerts Biiewel Hf.; 'S isch e gar e lustjer Bue' PFM. III 1, 10. Vgl. 'Du seist so ein gütig man* M U K N E R Bad. 5, 56. 'Wie hast du so gar ein groß . . Gorgel· strosen' F I S C H . Garg. 16 r. — S C H W E I Z . ι , 272. ein [ain Su. Str.; aejM.; aein Rapp.; aén K.Ingenh.Hf.; ên Geud. Gimbrett; án Bühl Wingen b. W.] Zahlwort und betonter unbestimmter Artikel. [iV. Sg. m. substantivisch : aina ; ainar Su. Str. ; aénar Hf. ; ênar Geud. Gimbr. ; ánar Bühl Wingen b. W. ; f . aini, aêni, sen, ên, án. D. Sg. m. η. aim, und sag m'r das ! (,halbhochd.) NBreis., oder enaim Su. Dü. Str. ; aeim Osenb. ; i m Hf. ; kumms' m'r haim und kan,1st mir nit, nim êm Gimbr. — f . ainara Du. Str.; ánar is Riietle und wichs dich mit Lutterb. vgl. (-a, -an vor Voc.) Hf.; ênra Gimbr. Acc. auch JB. VII 157 Barr. [Éna, téna, tepatàm, aina Su. Dü. Str. ; ána(n) Hf. ; êna Gimbr. ; miar fôran ùf Aijalànt, Arjalànt e§ tsyka- ána Bühl Wingen b. W.] I. ein (im êlosa, yflsar 'Slesl ei ôkaprô^a; â é í ó y höchsten Grade, unsagbar) : in eim Jast, in œys Geud. Ina tina syplasina (sypasìna eim Wuet Dü. [i^ pen en aunaran Aqit Ratzent.) wil ti léra (lina Katzent.) wàs ar in der höchsten Angst Hf.\ 2. ein (und wèla, Asar pá (ta§a Katzent.) Klìi^almàn, dasselbe; nur ein): s is* ein Thuen es ist 'Starnarafala (rapala Katzent.) Ayskàr^, ty dasselbe, einerlei, gleichgültig Su. S geht pì§ trys Hunaw. Katzent.] Ene dene de- jetz in ei"em hin es kommt jetzt nicht bande, Hejel nuf, mach domine U. S T Ö B E R . darauf an Str. In en Loch bobre" immer Äne, däne, disse, Wer hett g'schisse, Ich dasselbe reden Dehli. Eins Mols, uf ein oder du ? Dis bis' du Str. Molsh. Ene du Mol plötzlich Z. j. elliptisch: [Wet œy sénr?] willst du auch einen z. B. Apfel bela, du rip du rop, du bola ! Ruf. e"n [a fast allg.; a, vor Vocalen an Geud. Dis is' einer! ein wunderlicher, Str. Hf.; è Ndrröd.; na Su.; na Geber- böser Mensch. Der het eine" (Rausch) wie schw. Wh7\ unbestimmter Artikel, wenn hunderttöusig Mann Z. Das is' wider ein unbetont; im D. Sg. m. n. eme [ama Dû., eine Lüge Roppenzw. Ich gib dir eini ima Str. Lohr, ema Hf., zusammengezogen (Ohrfeige), dass de meins', s sin zwo Su. aus in ama ; ùma Wh. ; ma Su., ma Str. Hf. 4. Gegensatz zu ander: Eine' lur d'r ander Ndrbetsckd.~\ meist hinterPräpositionen, die(einer oder der andre) het s gërn Su. davor ein η verlieren: vo°me, a n me; neben Einer für der and'r vor dem andern Ruf.

eiN

— 4 4



eiN

β. subst. [Tu myas ynsar aenar gwak pliwa ^ Bemmedi, Haselnus, Dè do isch duss !' einer von unsrer Art Geud.J 6. D. vertritt STÖBER Mäder S. 2ζ. Abzählverse: Eins ch h ch Casus von man : s t h uet ei ne m we h , wë nn zwo: Es bisst mi e Flo . Drei vier: I ch e m r sich haiit wenn man sich schneidet hàn e" schier. Finf sechs : I hab ne gech Dü. Er losst ei ne m (mir) ke Rue h Osenb. metzt. Siwen acht: I hàn e" geschlacht. ch Mer vergunnt s eim missgönnt es uns Dü. Nin zeh" : I hab ne nimmeh. Elf zwelf: STÖBER Der Dat. auch für den Acc. 'Fiehrt er E Blatt voll jungi Weif Str. Volksb. jy, mit zahlreichen Varianten in eim so dur's frische Grün' L U S T I G I 4 5 4 . Olti. Illz. Ruf. Hlkr. Co. (in Olti. wird 'Ne steiler Pfad fiehrt eim derzue' 455. hn vierze hn : i ch ha se e i n s n. 1. ein und dasselbe, s is' m'r fortgefahren drize d be h n em Stier gë ". Fufze*1" sëchze h ": i ch ha eins gleichgiltig Hlkr. Spw. s Stë le d bt h h d un s Sack hewe" (halten) is' eins Bf. se em Knëcht ge ". Sibeze " achtze ": ch be h Zue der T h ür eri" kumme" un d um gheie" i ha se d'r Magd gë ". Nünze " zwanch b e is' eins gsi" geschah in demselben Augen- zig : i ha se zöb rst in 's Cheme" ufe 1 blick Dü.; eins wër d e" übereinkommen: [ar ghënkt). Eins zwei drei : du bis frei Co. 1 ei met ùm Hòntels aens wòr Wh7\ ' Sisch 's isch e Herr in Garte gange, Wie màng' all' ains, (Herriste oder Jurriste) i wurr Vögel hat er g'fange, Eins, zwei, drei, mer nit for fremdi Wörtle so 's Muul sperre- Du bisch z'allererscht duss, frei !' L U S T I G n-ale Ritt1 PFM. V '5. 2. elliptisch : M'r I 301. Ei"s zwei drei, du bis' frei, s n r d han numme eins (ein Kind)· Dü. Eins Schnüerli zoge , s Fälleli glüpft, dë un r e h bekumme", mit ei" m ge n schwanger sein de is' use pfipft (herausgeplatzt) Hi. Z. Eins trinke" (ein Glas), e. schlofe" ein Eins zwei drei, Bicke backe bei: Anfang Schläfchen machen Dü. Eim eins bache", eines Abzählspruches beim Fangspiel Olti. bringe", putze", länge", stecke", fange", Ruf. Str. fährt fort Bicke backe Hawerzünde" eine Ohrfeige geben Str. Su. mues, d Gäns gehn (auch gris) barfuess. h 'wann mir einer eins gibt, so soll ichs jhm Barfuess ge n si, Hinterm Ofe" stehn si. widergeben MOSCH. II 501. j . Gegensatz Eins zwei drei, du bis' am erste" frei! zu ander : eins um s ander nach der Reihe. Str. Anstatt der 2 letzten Verse fährt n 4.. ein Uhr. S is' glich eins; Spw. s ka"n Dü. fort: d Katz leit d Stifel a , Springt b nit wenjer a's eins s c h l a f " ich kann nicht in der Brunne" na , Huit e klein Kind h eruf. Wie soll s heisse"? Alti Mudelmehr verlieren als ich habe Bf. Halw'r eins Dü. (Dat. PL nach den übrigen Zahl- geisse". Wer soll Pfetter si" ? Dei Schnid wörtern) : drei Viertel nu ch de" einse" nach der un der Wewer. Wer soll d Windle eins Dü. 5. Anno Eins Zeit, die niemals wasche"? Die alti, alti Lumpe"täsche". h kommt: Gel', du m eins', ich will warte" Hf. hat nach V. 4 Barfuess ge n de bis anno Eins? Str. 6. Numero Eins aus- Gäns D Hämmel han langi Schwänz, gezeichnet allg. Der kan laiife" Numero Langi Schwänz han d Hämmel, Sitz ich eins! Ruf. Der spilt dir uf der Klarnet uf meinem Schëmmel, Uf meinem SchëmN. e. Z. Dis is' e Gläsle Wi" Ν. e. Dü. mel sitz ich, D Nodi is' spitzig, Spitzig e e Er het Wiks bekumme" N. e. Dü. Eins is' d Nod l, D Katz het e Wad l, E e Wad l het die Katz, Di Ramme" (Raben) zwei drei (schnell hinter einander gesprochen) Schlag auf Schlag, sofort, wo sin schwarz, Schwarz sin di Ramme", möglich, am Ende gar : E. z. d. wurs' 'du Schön sin di Damme", Di Damme" sin uf d e r Nas leie" Str. Hf. E. z. d. (wahr- schön: wer will mit mir in s Kumödi scheinlich) is' er nimm do, wenn i ch kumm ge''n? oder auch : Ans zwei drei, Hicke Su. Jetz haw i ch mi ch eso ^tummelt, dass hacke hei, Hicke hacke Löffelstiel·, D sse i ch heim kumm, un d e. z. d. wënn i ch alte" Wiwer fresse" viel, D junge" müe n faste", S Brot leit im Kaste", S Messer heim kumm, is' s doch nit ffüej gnue« Dü. E. z. d. bringt er gar ke'n Geld heim, und leit dernëwe", Der Butter is' vergëwe", ch gä b te" s (wir würden es) doch eso not- S sitzt e Vöjelen uf m Dach, Het si wendig bruche" Dü. 'Eins, zwei, drei'«.s.w. schier de" Buckel voll gelacht. Varianten mit folgenden Kettenreimen als Kinder- in Ruf. E. z. d. B. b. bei, Bicke backe scherze STÖBER Volksb. 65. 67. Auszähl- Hämmerle, Der Kiinig sitzt im Kämmerle, verse: Eis, keis, Knédle, Bèdle, Zinke, Het e steinig Hüetele uf, Kummt e Bur d h Bincke, Schnèlle Bèlle, Bufi! Remmedi, un schläft i m druf; in Ingw.: Eins

eiN



zwei drei Uf der Polizei Is1 s Kind gebore". Wie soils heisse" ? Katrin der Rumpelkaste". Welle" m'r d Windle Wäsche"? Ich oder du? Dis bis' du. Oder: Ans, zwai, drei vier, Der Knecht holt Bier, Der Herr süßt's us Und du bis' druss Str. ähnlich Co. Eins zwei drei vier, Han e schön MurmeltMer, S ka nn t schön tanze", Frisst Pummeranze", Aprikose", Scheisst in die Hose, Gang ewëg, gang ewëg, Du bis' Dreck Ruf. E. z. d. v., Es ste h t e h Engele vor der T ür, Het e Gaggele in der Hand, Möcht s gër" esse", Het ken Messer, Fallt e Messer vum Himmel era b , Schlät d em Engel e Händele ab, S Ëngele ge h t in s Docterhus, Ist nicme" dheim a's d Katz und d Mus. *D Katz fejt d Stub us, D Mus tra&t de" Drëck nus. Alli Flöh hupse" zum Fenster nus. Es sitzt e Vöjele uf d em Dach Dis het sich schier de" Buckel voll gelacht Ingw. Eins zwei drei vier fünf sechs siewen : Mini Mueter kocht hüt Rüewe", Mini Mueter kocht hüt Spëck — du bis' am allererste" weg Co.; ähnlich Ruf. ι , 2 . . . nün Fa h r iiwer de" RMn, Zipfle zapfle Bunte"loch, Hätti mini > h T aler noch ; Wëlln m'r bache", ha" m'r Brod; Wenn m'r stërwe", si" m'r tot Hlkr. ι , 2 . . nün, Der Teüfel wo h nt üwer m R h in, D alte" Wiwer frësse" viel, D junge" müeSS«.] 'ienen* sin schwanger sein Hf. Vorzug bezeichSCHWEIZ,

aND



49

nend : der het en anderi Kue h a's wie du eine schönere, bessere Ζ. Jetz is' a. Wetter im Land weht ein anderer Wind Κ. Z. Was macht d e r a.? oft gehörte Scherzfrage unter jungen Leuten U. 2. zweit, folgend : Eins um s ander eins nach dem andern. Spia. Ein Wort trifft s a. beim Sprechen kommt man auf verschiedene Dinge zu reden Bf. Z. S anger zum zweiten Mal (z. B. läuten); das vorige Mal Hi. En a. Mol Hf. 'by der tagzit oder an dem andern (nächsten) tag' Str. 15.

Jh.

BRUCKER 1 3 9 .

D

a. W o c h

in

der nächsten Woche Str. U. 'Die ander Woch' Str. 1749 JB. IV 134. En ander Johr (im nächsten Jahr) könne" m'r allewë® unser Wüschel (Füllen) au ch anspanne" Rauw. Ironisch : Ja, d a . Wuch, awer nit glich am Monta» niemals Str. U. Am andere" Monta* nächsten Montag-, s a. Jor im nächsten Jahr Wingen. s anders', dis a., je n s a., zeli a. neulich (vgl. s ietst) Ζ. s a. bin i ch au ch ze Bruemt gewë se n Ingenh. 'Die a. (zweite) Natur' G E I L E R Narr. 14. Wenn er s nur cmol het, für s a. is' i h m nit bang er bezahlt die Waare nicht. Si sind Brueder a. wie Brüder gegeneinD e s andere" Kinder mit ander Avolsh. e'nander si" so verwandt sein, dass die Grosseltern Geschwister waren Dü. — SCHWEIZ,

I,

302.

BAYER,

I,

99.

anders(t) [âitri M. ; àntrit Hi. Dü. Bf. Hf. ; àntsritd Hf. ; àntrâtar Hi. Str. ; àntri Str. Ndrbetschd. Lohr; centri K. Gimbrett Pfulgriesh. ; êntrê Lamperth.] Adv., eigentl. Gen. anders. S is' halt eso, mach s a. ! Du kannst es nicht ändern Dü. Der kann s a. besser Str. An di"'m ( Platz hätt ich s i h m noch a. gseit an deiner Stelle hätte ich ihn noch schärfer getadelt Hf. A. sin berauscht, schwanger sein; s wurd m'r a. es wird mir weh, übel, ich erschrecke; wo i c h aw e r dis Gspëngst gsë h " hab, is1 m'r s a. wor d e" Bf. ; s wurd m'r a., aw e r nit besser Ausdruck der Entrüstung, änderst secus'ÜASYP. 'Aber ich sähe es doch änderst alss geschrieben stunde* MOSCH. I 2. — SCHWEIZ, I ,

311.

a l l a n d e r [ài àntr Dü. Ζ.] jeder zweite. Alle-n-andere" Ta* einen Tag um den andern Z., all ander Jo h r je in zwei Jahren; all ander Hus jedes Mal das zweite Haus. All ander Tur wenigste"s het er gewunne11 von zwei Spielen hat er wenigWh. d. eis. Mundarten.

aND



stens eins gewonnen Dü. — Vgl. S C H W E I Z , i , 302. j e n a n d e r Woch übernächste Woche Str. e n a n d e r , e n a n d [ènàntr ó w . ; anàntr Hlkr. ; anàntr Bf. Brum. Str. ; anànt und anànt Mutzig Κ. Ζ. Zinsw.~\ Adv. einander. E. gern han, verschmutze" küssen; e. schlage" ; e. eps sage" ; e. no ch laüfe 11 . —

SCHWEIZ,

I,

304.

e n a n d e r n a c h , s. nach. ab e n a n d e r , ab e l a n d e r [àp anàntr Steinb. Dü. Bf. ; àp nàntr Banzenh. Hlkr. ; àpalàntr Lutterb.~\ Adv. entzwei, aus einander, zerbrochen, zerschnitten, zerrissen : a. breche" Horbg., schlage". D e r Hafe", Rock, Stock is' a. Su. Wenn zwei Balgende sich am Boden wälzen, ruft man ihnen zu : Ge h n ihr a. ! Dü. — S C H W E I Z . 3°5· an e n a n d e r ( t ) , a n n a n d e r , a n e n a n d [ànanàntr(t) Dü. ; ànanài)r Liebsd. ; ànàntr Su. ; ànanàntr Str. Ndrbetsckd. Lohr; ànàntar, ànànt, ànsnànt Ζ . ] I. ungetrennt, zusammen : a. stehn, hënke", gewachse" sin. Satt a. dicht beisammen. D e r Fade" is' nit a. nicht ganz. A. l o s " n ganz lassen ; a. a" fa h re" zusammenstossen (von Wagen) Bitschw. Zwei Ichert a. 2. hintereinander, ununterbrochen : s rëj" e t schu" fünf T a j a. Dü. J. a. komme 0 , gerote" in Streit geraten U. 4. an nander fa h re", ringe", rite", suffe" ein Wettfahren, Wettringen, Wettreiten, Wetttrinken veranstalten Hf. —

SCHWEIZ,

I,

307.

b i n a n d e r [pinàntr Hlkr., betont pinànt Ζ.] zusammen : b. bliwe". — SCHWEIZ. i , 309· durch enander, durch elander [tùrnàntr Su. ; tùranài^r Liebsd.; tùr^enàntr Dü. Bf. Str. ; tùri^anàntar Ζ. Ndrbetschd. ; tyralàntr Lutterb!\ 1. unter sich: sie d. han s us gemacht Su. 2. durcheinander, in Verwirrung: d. leije", ge h n. Substant. n. (m. Geud.) Verwirrung, Unordnung. E schön D. (schöner Geud.) ironisch : eine arge Unordnung, eine grosse Aufregung. 'durnander' L U S T I G I 48. — SCHWEIZ,

I,

308.

f ü r e n a n d e r , für n a n d 1. für einander, zusammen. Die zwe° sin jetz f. [far J/.] e. halten zusammen Obhergh. 2. fur [fér M.~\ enander ane ge h " an einander ' vorübergehn Banzenh. Si e sin d a's f. hëre 4

aND gange"

einer

SCHWEIZ, I ,

vor 307;

— dem

vgl.

andern

BAYER,

I,

Z.

50 —

100.

h i n d e r e n a n d e r , h. n a n d unter einander, verwirrt ; in Streit: h. ku mme ", sin. Si e sind lang h. gewe sr n Ingenh. — SCHWEIZ,

I,

307.

m i t n a n d e r mit einander. Eps m. han, beku m m t n streiten, in Streit geraten Geisp. Was han lh r wid e r m.? weshalb streitet ihr euch wieder} U. D i e " kumme" jetz nie üw'reins m. Ingenh. n a c h e n a n d e r 1. nach einander. 2. schnell: ge11 n. ! Dü. — SCHWEIZ, I , 308. ü b e r e n a n d e r Adv. durcheinander, in Unordnung U. Lützelstn. Ü. sitze" dicht gedrängt sein Avolsh. Nidig ü. einander feind Obhergh. — SCHWEIZ, I, 306. uf e η a n deF auf, nach einander. Ζ dick uf e. zu häufig Banzenh. Di c s e Setzli n e e stebn viel ze not (nahe) ufenand! Ingenh. um e n a n d e r [ùmanàntr Banzenh. bis Bf.; ùmanàqr Liebsd. ; ùrrwcâtar M.~\ Adv. umher, da und dort, hin und her : u. gheie n herumwerfen Horbg. 'Nur Einer isch noch dert bim Ofe wo bluttfuess ummenander steht' LÜSTIG I 214. U. laüfe" Hlkr., gucke" Molsh. Wit u. weit im Umkreis; w. u. kumme" weit herum kommen Su. Do u. bin i ch guet bekannt Su. Er het s u. griiemt an vielen Orten Banzenh. — SCHWEIZ. 1,306. BAYER,

I,

100.

u n d e r e n a n d e r Adv. untereinander, vermischt. [Si sen erj9r anànt streiten sich Illk.~\ 'Und alles vndernander kracht' MOSCH. II 787. Substant. e" U. n. 1. Unordnung; Widerstreit der Meinungen. 2. verschiedenes Gebäck. Ne Vierli"g U. Su. Für e Su U. Katzent. Syn. Allerderh a n d U. —

SCHWEIZ, I,

307.

v o n e n a n d e r , v o n n a n d ( e r ) entzwei Ingersh. Z. Tieffenb. — SCHJVEIZ. I, 307· sëlbander, zhalbander, haibanger [sàlpàrjr OIti. ; sàlwàntr Barr Scherw. Tieffenb. ; tsàlwàntr Ruf. Hlkr. Rchw. ; tshàlwàntr Ruf. bis Bebelnh.; shàlwàntar Osenb. ; hàlwàijr Hi\ selbander, zu zweien : s. schaffen" Horbg., s. im Bett leije" Barr. 'Drum geht er als mit sym Schwär gern salwan der' PFM. III 7. 'Mer kannsalwander imKüehle gehn'Aug. Stöber SCHK. 78. s. siD berauscht sein Osenb., schwanger sein Obhergh. — (Das urspr. selb ist als zhalb, halb umgedeutet, worden ;



aND

vgl. zhalb dritt, viert Ingersh. Rchw.) SCHWEIZ,

I,



309.

ä n d e r e " ' [ a n t e r a Bf. Z. Wörth Ndrbetschd.; asntara Str. Lohr; ainara Geisp.} ändern, s Wetter ainert sich Geisp. Sider dass er Saldat is' gsi", is' er ganz gändert Bf.



SCHWEIZ.Ι,

309.

v e r ä n d e r e " dass. Bf. Er het sich ganz verainert Geisp. 'wird sich sonder seines Vaters Wissen nit verenderen verheiraten BUTZER an Blaurer 1531. Thom. Arch, 'so ir euch in eelichen Stand verä n d e r n ' ECKARD ZUM TREUBEL, E i n vatter-

lich zucht 1528 C i b . Ä n d r u n g [Antrik Hi. ; Antrup Ens ish. Dü.; An tarili^ Z. Ndrbetschd.; ¿Entarùi^ Str. Lohr] f . Änderung. Ä. im Wetter, in ere Kranket; in diesem Fall meist vorsichtig gesagt für Besserung Dü. Dis Ding muess e Ä. nëme" das muss anders werden U. S könnt noch e-η Ä. gschëhn es könnte sich wider Erwarten noch ändern Ingenh. Wënn s ni' bal d e-η Ä. gi b t, no (dann) is' es lëtz Dunzenh. —

SCHWEIZ,

I,

310.

a n d r i g [àntrik Bebelnh\ dem Andern gehörig. Uf en andrigs spile" mit einer Spielkugel die des Anderen zu treffen suchen. Andivi(g) [Antifi Hi. Heidw. Su. ; Àntifi Wittenh. ; _ Àntifi Str. Κ. Ζ. Wörth Ndrbetschd.; Antifik· Katzent.; Àntifi^ Tieffenbm. Endivie, Cichorienwegwarte, Cichorium endivia, als Salat viel verwendet. Es gibt breiten und gekräuselten [prasite ùn kakr^saltan Àntifi Hf7\ Davon Andifisalat. —

SCHWEIZ, I,

312.

Hebelandivi [Hèwlàntifì Molsk.~] Schläge mit einem Stock.. H. und Stocksalat Rupr. S t o c k a n d i v i dass. Z. Andorn m. KIRSCHL. I,, 619. 'Marrubium Andorn', GOL. 4 1 1 . Andrëss [Antras Fisi.] f . Adresse. Andres [Àntrés Hi. Ruf. Dü. Kerzf. K. Z. Ndrbetschd.; Àterès M.; Àntrês .S/r.] männl. Vorname. Zauberspruch gegen Hexen : 'Sant Andreas, mache weichen Und Sant Helena mit dem Kreuzzeichen Treib all Hexerei von diesem Hausgesind Und lass es fromm leben ohne Sünd! Amen' ALS. 1856/57, 327. 'Andres, Macht der Santiklaüs bös' Ruf. uspr. wohl auf den Andreastag, 30. Nov. bezüglich, jetzt aber

aND —

eND



als Spottvers auf die Träger des Namens verwendet JB. XII 100. 'Aendres, Bidderbes! Offegawwel, Katzeschnawwel!' Hagenau STÖBER Volksb. 1 6 3 . Spottvers: Andres, wia gi b s t di" K ä s ? Der Vierli"« um e Grosche". Wenn d u ne nit wi Is t änderst gë be ", Schlag i ch d'r eins uf d Gosche™ Illz. [Ty taeti aina-n ewarrèta, ter Tèifal haist Àntrês] Abfertigung eines Lügners Str. Am Andrese n taj ζ Nachts laüfe" d Gspëngster und d furige Männer herum Bf. Am A. z u ie Nacht is' d unghilrst Nacht im Jo h r Ostwald. Ueber Brautstandsorakel und das Wundern in der Andreasnacht s. ALS. 1851, 157 # · ; 1852. H S · JB. V 1 5 5 ; VI 1 7 0 ; VII 1 1 4 . a n d r e s l e " am Andreastage um Mitternacht abergläubische Gebräuche vornehmen s. ALS. 1851 .S. 757 ff. Im Weilerthal sagt man : wer dann ausgeht, wird g'andresalt. Andülli, A n d ü l i e , A n d i i d e l [Antyli Felleri; Àntylja Dollern; Antytl Rauw.] f . geräucherte Fleischwurst. — frz. andouille; EIFEL Andulgen. Ë n d [Ant Su. Dü. Hf. ; Αη, M. Mittl. Κ. Ζ. ; ^Ent Str.; ^Έη Lohr Wh.; Εη Rauw.; Pl. Anta und Antar Ruf. Ndhsn. ; Α η Κ. Ζ.; ¿Errara Wh.] η. Ende. Jetz sin m'r am Ë. S nimmt alles en E. Geud. Het s noch ke' n Ë. mit dene n Dummheite" ? Ruf. 'Standare un ken End' PFM. I 6. Dorf teil: im Ôwerëng, im Niderëng Geud. Er het gemänt, er het de" Himmel an eim È. Bezeichnung übermässiger und voreiliger Freude Hf. S ge b t zuem E., uf s E. zum Sterben. Im letste" Έ. leija11 im Sterben liegen allg. I n epr'm s E. lüte" für jemand die Sterbeglocke läuten Su. Eim uf s Ë. passe" des Ablebens gewärtig sein Hf. Am Ë., am Ë. vom Lied zuletzt, schliesslich, wo möglich, vielleicht Ruf. Hf. S kummt am É. ge hn rëj n e n (es wird vielleicht noch regnen) eb m'r fertig sin Dü. Bis' du s am É. gsi n ? Logelnh. Am Ë. gar! [Àm heqaritan τΕη schliesslich Wh.] Vi e l Häng hai glich e Ëng M. JB. II 167. 2. Ort, Platz überhaupt (vgl. an allen Orten und Enden) ich hab an zwo Enge" Hawere® ste h n, emol an dem E., emol an zëllem bald hier, bald dort Hf. [Aman yEiJ irgendwo Wh. Auch bildl. Was ih r an eim E. verliere", könne™ ,h r amen



eND —

uND

andere® wider gewinne® Z. — SCHWEIZ. χ, 3 1 4 .

BAYER,

I,

100.

F u e s s e n ë n d [Fyasanar^ Felleri. Z. ; Fésanant Ndhsn.; Fysanaent Str.; Fyùsai^ M.~\ n. Fussende des Bettes, s. auch Fuesste. K o p f e n ë n d η. Kopfende des Bettes Ndhsn. s. auch Köpfte. S e l b ë n d , J. S. S t ü c k e n d ». Ende eines Ackerfeldes Zinsw. W e b e r ë n d η. fehlerhaftes Stück am Anfang und Ende eines Ballens Tuches Mittl. ë n d l i c h [arjli Κ. Z . ] Adj. praed. eifrig, eilig, tüchtig. Der is' nit so ë., dass er us der Gstell ge h t der fühlt sich nicht bewogen von der Stelle zu gehen Z. Gen. Sg. ëndli ch s endlich Hf. — Vgl. mhd.

endelich.

SCHWEIZ, I , 3 1 7 .

BAYER.

χ, 101. ë n d l i c h [antli M. Ndhsn. Κ. Z.; sentii •SVr.] Adv. endlich, verstärkt: ë. und ë. is' er kumme® Z.



SCHWEIZ, I,

317.

ender [éntr Fisi, bis Rotb. ; êntr Geberschw. ; ientarM. ; êntar Dü. Brum. ; entr Hlkr. Barr Molsh. Z . ] Conj. 1. eher, früher. Worum bis' nit e. kumme"? Logelnh. Ich bin e. kumme® a's du Prinzh. Je e. dass du komms', desto liew e r is' mir s Lobs. Nit e. bekomms' eps, oder bis' brav Molsh. Scherzrätsel : s het e. e Ross e Sester Haber gfrësse·1 a's e Huen (näml. als es ein Huhn frisst) Hi. 2. lieber: I c h haü e. dere" Huen der K o p f ab, eb i ch sie um dis verkaüf Hlkr. So blib ich e. dhaim Banzenh. E. geb ich s dir a's emen andere® Nhof. Nit dass der Krueg verheit (zerbricht), mach ne e. ewëg stell ihn lieber bei Seite Z. E. a's nit wahrscheinlich Hi. Banzenh. Dü. Str. I ch kumm e. a's nit Bebelnh. 2. Taufbuch Dunzenheim 29. 2. 1708 'ehender.' 'S'wurd aim jo dürmli ehnder dass merr so viel erroth' PFM. I 6. 'Un dass er ehnder wegg von hie in 's Dytschland giengt' ebd. IV 6. — SCHWEIZ. 1, 10. Zu mhd. end, bei Otfrid enti, vgl, lat. ante LEXJBIL I, 549. Ënderli, Ënderle [Antrla Ulk.] «. Engerling. und [ùnt, im fast allg. ; yn Lutterb.; hM.; at, a, ast Z . ; àn Κ. Gimbr. Dunzenh. Furchhsn^\ Conj. und: und steht bes. in religiösen Formeln : unser Gott und Herr, Jeses, Maria und Josep ; aber auch hien 4*

uND

und wider, uf und nider, Ta« und Nacht, ewen und ewe", Dunder und s Wetter ; ed in dann ed wann, nach ed nach, [ast in ùmastùm] Ζ. Sonst zwischen Wortpaaren e : Käs e Brod, Ra h m [Rœm] e Bròd, Butter e Brod, Sirop e Brod, Schnaps e Brod; zwische11 Für e Licht, Hals e Bein breche", Zit e Wil han, Kritz e Fane, Miil e Nas; Rotz e Wasser hiile , Got Low e Dank! über ledig e lut [ewar leti¿ a lyt H f . ] ; ach e leider ! sechs e zwanzig. Sonst un. An d a , no c h ? und danni Κ.

Furchhsn. An ich? Antw. wenn jemand gerufen wird Dunzenh. — SCHWEIZ, I , 320.

BAYER, I ,

103.

u n d e ( n ) [urjan OIti. ; ύηβ Hi. ; ùnta Su. Dü. Str. Wörth Ndrbetschd.; aeija M.;

ίηβ, eqa Ζ. Lohr Bust] Adv. unten. U. an

de" Füess unten an den Füssen und unter den Füssen Dü. "Do ge h t s Bënz ingen Bënz owe" übereinander, durchein-

ander Z.

Über die Entstehung

dieser

Rda. vgl. ALS. 1856, 139.

Zunderstunde"

Dorf nordwärts

Dü.

ganz unten Su. Hf.

2. nördlich. U. am

vom Dorf

U. durch

auf der unteren Strasse Dü. U. in von unten, Norden herein Dü. U. us unten

hinaus. U. drunder ganz unten-, i ch ha b noch e Hëmb d u. d. a n Dü. — 'unden infra' D A S Y P . —

SCHWEIZ,

I,

323.

d u n d e " , d r u n d e " [tiir^a Roppensw.; tynta Lutterb.; tùnta Ruf. Hlkr. Dü.·, trùnta Co. -SVr.] Adv. drunten, nördlich.

D. si" wirtschaftlich zu Grunde gerichtet sein Dü. (a)hunden

[hùnta

Str.

Ndrbetschd.·

Lützelstn. ; ahùnta Ingersh.] Adv. hier unten. überunde" unten, im untern Stockwerk, im Erdgeschoss Su. Co. — SCHWEIZ. I, 324· un de ne [ùntana Felleri. ; trjana GeispT]

Adv. unten, hier unten.



SCHWEIZ,

I,

324, mhd. undenân. u n d e r [ùntr Bf. Str. Ndrbetschd^] Adj. unten gelegen. Der u. Stock an dem Hus is' vo n Stein Bf. Superi, underst; ζ u. Adv. ganz unten. Ζ u. kumme" in der Schulklasse der

letzte werden Rotb. Ζ u. (und) ζ öwerst durcheinander, verkehrt, kopfüber Bf . Wh. —

SCHWEIZ,

R,

323.

u n d e r [ύητ Hi. ; ùntr Dü.

Str.

uND —

52



Han.

aNG

unter. Under m Tisch. Stell dini Klumpe" (Holzschuhe) inger den Owe" Lützelstn. Er ge h t u. d Soldate". Er is1 noch nie u. de" fremde" Lüt gsi" Dü. 'Er lebt nim lang, *r losst alles inger si cb laufe"

er (der Patient) ist nicht mehr imstande die Absonderungen anzuhalten K. Z.

Inger dere Zit unterdessen. D e r Briefbot is1 inger der Kirch do gewë sc n Ζ. 'starb vnter der Ampt-Predigt' Sterbeakt am 26. J. 1713 Mittelhsn. 'Abendts zwischen 4 vnd S Uhr oder vnter der Nacht Glock' ebd. 2Ç. 12. 1713· 2. ohne. [Mr khèna s màfa ùntr ύχ] wir brauchen dich nicht M.

Adverbiale Verbindungen mit dem Gen.:

ii. Tags im Laufe des Tags 0. ; u. Wegs. Das kannsc u. W. lo ssen Dü. — SCHWEIZ, I. 3 M · u n d e r e , s. (under) hin. d r u n d e r [trùntr Su. Str. Han. Ndrbetschd.·, trinar Roppenzw.; trerjr K. Z.] darunter. Stell e Pfoste" d. Mutzig. D. und driiwer in Unordnung Str. Hf. Dringer an driiwer K. Do d. (unter diesen) sen vil Pflume", wo nit zitig sen Dü.



SCHWEIZ,

I,

326.

mit under Adv. zuweilen, öfters Lutterb.

Bf.

Mutzig.

durch

hinunter.

nunder

[tùrì^· nùntr

Zinsw.J

Inventari, Invetari [Infantâri Ndhsn. ; Enfatâri Mutzig Str. K. Z. Han.

Lützelstnη. Lnventar. invetiere" [ìnfatìra Bf- Illk. Ingw. Mutzig Ndrbetschd. Lobs. W.; enfatiara K. ; enfatièra Ζ . ] I. einladen : 'Es sunst d' Finger dernoch schluzze dass 's nurr infediert' PFM. III 7. — inviter. 2. das Inventar machen,

duet merr frz. bes.

bei Sterbefall eines Gatten, der unmündige

Kinder hinterlässt : si thuen i. Ingw. angaschiere 1 1 [àr^kasièra und ài^kaâiera Liebsd. bis Hf. ; ài^kaêîra -S/r.] refl.

sich freiwillig zum Militär stellen. Im Inf. wird zuweilen die erste Silbe als das deutsche Adv. an aufgefasst u. daher vom übrigen Wort getrennt : Er het sich an Ion gaschiere" Z.

Selten ist noch eine

andere oder allgemeinere

Ich hab se für e Walzer Er het mi c h angaschiert, lh m ze trinke" B f . Er a. für mit em in Amerika

Verwendung :

angaschiert Str. e Schoppe" mit het mi ch welle" ζ ge hen Liebsd.

Angel [Αηΐ Lütterb. bis Rotb.·, Αηΐ Ndrbetschd. Wörth ; βητ Ulk. Κ. Ζ.; ίητ, Wittenh. Logelnh. Hlkr.) Οηΐ Wh.; PI. Lützelstn. Lohr] Praep. mit D. und Α.

aNG



S3

ebenso, — 9 W.] m. I. Stachel der Bienen, Wespen u. a. Insecten. E n A. gë b 'n stechen,

bildl. tadeln. En A. bekumme", krieje" gestochen werden Prinzh.

(in der Bedeutung

aNG — eNG



Wo 1 f (s) a n g e 1 [Wòlfsài^

Geberschw. ;

Wölf — U.] m. Haken an der Kette, das zwischen dem Knebel und der eigentlichen Kette befindliche S-förmige Glied.

Bienenstich f . Wh.). 'Ein Scorpion ist wie

a n g l e " [àrjlQ allg.; òijla Wh.] 1. stechen

ein klein krebslin, hat hinten ein angel' GEILER Bros. 2, 90. 'Angel der Immen Aculeus', 'den Angel geben aculeum im-

von Bienen u. a. 2. hart tadeln, strafen; j. fischen; auch bildl. die het noch e" nette" Mann g'angelt Osenb. — SCHWEIZ,

mittere'DASYP. 'Oderjhm (dem Floh) sonst

I,

den Angel nemmen'

FISCH.

Flöhh.

1934.

'der den Angel schon hat hin' Stachel, Stich ? ders. Ehez. 128.

2. Hummel Z.

uf, do fliejt e'n A.

he

rum! Ingenh.

Pass

j.

3 2 9 . BAYER, I,

M.] plagen. 'Do muess merr sich thierengle-n-in dem Hus' STÖBER Daniel 26. Biene.

ff/. W.) Ich hab d c r A. verlöre". 4. Thürangel ( f . W.). Der sperrt s Mul uf, dass es i h m noch us der A. ge h t Dehli.

i. 329·

Demin. Ä n g e l e [Aipla Heidw. Bebelnh. SCHWEIZ, X, 328. BAYER, I ,

105.

s p e r r a m a n g e l Adv. meist mit nachf. wit : so weit als möglich, sperrweit: die Tür is' sp. uf Win'zenh. Scherw. Str. S.

wit Ingersh. ; sperrangel wit Bf. 'Mache d'

Diiere sperrangelwyt gschwind uf for neui Hochzytlyt' PFM. V 9. s. auch wit. — BAYER,

I,

1625.

w i t a m a n g e l weit offen: die Tür stet w. uf Obhergh. Logelnh. Bf. D junge Veil

[Arelar Hlkr.]

Angler

Fischangel, Angelhaken (dies auch f . Str.

U.] —

105.

t h ü r ä n g l e " [tîrài^la Obhergh.; terarjla

Vgl. Angel

2.



m. stechende vgl.

SCHWEIZ.

A n g ' s t a l t [Oqkêtàlt Ζ.] f . Anfang, An-

stalten. S gi b t gor ken A. hüt heute kann es gar nicht zu einem Anfang kommen.

A n g e l s t [Aillât M.~\ f . bunter Besatzstreifen an einem Kissenüberzuge —

aus

Endeliste? ëng Οη, Su. bis Hf ; « η Str. W.] 1. eng, schmal.

2. engbrüstig,

E ënge r Gang Katzent.

kurzatmig,

beklommen:

ë. sin, ë. han, ë. bekumme", mir is' s ë., mir wurd s ë. Dem is' s ë. wie im e alte" Jude"ross Ζ. — SCHWEIZ, I , 3 3 0 . Ëngikeit

[Arjikhaeit Ζ.] f .

Brustbe-

(Vögel) sperre" d Schnäwel w. uf, wenn ene klemmung, 'Die het ghet so Engkaide, dass si gekirchelt het, wie wenn si wott d Alte" s Fresse" bringe". verschaide' PFM. III 4. B r u m m a n g e l m. I.Hummel; 2.Mensch, der vor sich hin brummt Bisch.

Dreiangel

[Trèiàrjl

Sier.

Achenh.

bis

Hf;

Treiàrjl Κ. Dunzenh. Furchhsn.] m. I. dreieckiger Riss in einem Kleidungsstück. 2. ein Musikinstrument.

F i s c h a n g e l [Feâàrjl Osenb. bis Bühl] f.

und m. Angelrute

mit

dem Hamen

(Ängele). G r e s s e l e a n g e l m. Angel für kleine Fische Hf. L u s a n g e l [L^sàql Olti. bisZ.] m. Lausbube, lüderlicher Kerl, Spitzbube, Schlingel.

N ü n a n g e l , N ü n a n g l e r [Νίηέηΐ Ndrbetschd. Dehli. ; Naeinàijlar Bühl Ndrröd.] m. ( f . Dehli.) Hornisse. S c h m i e r a n g e l m. Schmutzfink Hattst. S t e l l a n g e l m. Legangel, die über Nacht mit einem lebenden Köder, Frosch, kleinem Fisch ausgehängt bleibt Geud. T h o r a n g e l m. Gerippe eines Scheunenthors Steinb. T h ü r a n g e l m. Zapfen, in denen eine Thüre hängt Steinbr.

E n g e l [Αηΐ fast

m. Engel.

allg. ; ^Εηΐ Str.

W.]

[Owan àm Tànapdem eS an

Αηΐ] oben am Christbaum ist ein Engel angebracht Geud. Ich h a b gemeint, ich

hör d Engel im Himmel singe", pfife" schildert den Schmerz einer starken Verletzung, einer Operation. Demin. Engele vielgebrauchter Kosename für kleine Kinder

und für die Geliebte. S sitzt e Engele an

der Wand, Het e Äpfele in d e r Hand: Gä b t s gërn esse", Het ke'" Mësser; Der Hewer Herrgott gheit i h m eins vom Himmel h erab, S gheit i h m s Füessele en zwei Co.

In

Illz.

ausführlicher:

Es

i. auch unter Eins

zwei

steht e Èngele a. d. W. H. e Gackele in d. H. Möcht s gërn siede", Hat kei" Glüete", Möcht s . gërn ësse", Hat kei" Mësser, Fallt e Mësser owen . awe, Haüt em Ëngele s Handle ab. S Engele ge''t zuem Schari (Karl), Der Schari is' nit dheim, S Kätzle fëgt d Stowen use", S Müsele treit d*r Drëck use". Es sitzt e Tüwele ufem Dach, Lacht sich schier das Büchele ab.

eNG — uNG



54

drei und vgl. JB. XII 111. In Illz. auch : S hängt e É. a. d. W. Het e Äpfele in d e r Hand S möcht s gern brote", Will i h m nit gerote", S kommt e Mus un d bisst i h m dri n , S kommt e Mus un d nemmt s i h m drus, S komt e K u e h un d luegt i h m zue, S kommt e Igel un d bringt s i h m wider, S kommt e Geis und losst e grosser

Bure"sch.

Kinderreime

(beim

Abzählen):

Engele Bengele, loss mi ch lëwe n ! Ich will d'r e n schöne" Vogel gëwe", Vogel m'r Straü gëbe", Straü in d e r Rue h gë ben , D Kue h m'r Milch gë ben , Milch in de ra Becke" gë be ", Becke" m'r Leiwele gë ben , Leiwele in d e r Mueter gë bc ", Mueter m'r Su gë ben , Su han i ch verlöre", Du bis' ge-

bore" Ruf. Koselied, bei welchem man das Kind auf den Armen wiegt: Engele,

Ëngele, flie« ! Schöppele, Schöppele Wi", Schöppele Schöppele Anke", M'r le sse n ü"s gar schön bedanke" ! Hunaw. — S C H W E I Z , I, 3 3 2 .

Gasse"ëngel m. Person, welche vor andern Leuten als sittsam, gebildet und sogar fromm erscheint, zu Hause aber sich als das Gegenteil erweist. Rda. G., Husteüfel.

Rapp.]

[A Hystèifl e§ kawênlik a KAsaai^] —

SCHWEIZ,

I,

333.

e n g l i s c h [arjliä Hfi\ englisch:

Jodtinctur: pinseln. —

ë.

s ë. F. gëbcn mit Jod

SCHWEIZ,

I,

Für

ein-

335.

-¡-'Enger Frohné B R U C K E R . 'zehen fuder oder enger hew (wagen voll) dix charrees de foin' M A R T I N Pari. N. 171. — von lat.

angaria Frohndienst, im juristischen Gebrauch erneuert. F R I S C H 1 , 2 2 7 'beladener Bauernwagen. Zss. ' E n g e r g r o s c h e n F I S C H . Garg. 345· F ' e n g e r n frohnen BRUCKER. E n g e r , Ë n g e r i g [Aipr Rapp. ; Αη/a)-

rik Ensish. bis Heidolsh.; Armari Buss. Mütt. Ndrbetschd.] m. Engerling, Larve desMaikäfers. — SCHWEIZ. 1 , 3 3 5 . BAYER. r,

Pl.

107.

Ë n g e r i c h [Aijari^ Roppenzw.

Hi.]

m.

Kuhblattern. f i n g e s , Ingos Inlett, der erste Barchentüberzug eines Federbettes. Mü., in einem alten Protokoll von Colmar. S T Ö B E R Maeder 89. — Vgl. Indelt (Sachsen). BAYER, I,

96.

f U n g e r [Urjar] m. Lagerplatz für Vieh, f . Mittagsruhe des Viehs. S T Ö B E R . ( f ü r under! Vgl. Hungerberi« Ingenh.,

Ungers-

uNG -



aNGST

berg = Untersberg bei Salzburg, platz, Undernstatt Ruhestatt

'Undernfür das

Weidevieh' I J E S S . 4 2 5 . 1 Saiiunger f . Schweinehutplatz Lobs. ungere" Mittagsruhe mit dem Vieh halten S T Ö B E R . Ungere f . ein Stück Feld von unbestimmter Grösse, so viel man auf einmal

bearbeitet: I ch ho b hiit schun e-η- Ungere vor m zMorjenësse" erum gemocht Κ . — aus Under; vgl. Underspan, Underzug. U n g e r l a n d Ungarn, s kummt neBëttler

us m U. do hër M itti. ungrisch Wasser Kölnisch Wasser Mittl. P H A R M . 2 . U. Wasserkrut wohlriechende Zierpflanze Ingenh.·, s. Wohlgschmäckel.

Angläs [Àqklès Blotzh. bis Rotb.; 0η-

klès Wh.;

Pl. ebenso

und

— 9.] 1. m.

(n.

B f . Molsh. Bisch.) : Männerrock aus schwarzem Tuch mit langen Schössen als Festkleid für die Kirche, bes. zu Hochzeiten und Taufen; Festtagsweste Obhergh. Bisch, 'un zej de -n- Anglees us' K E T T N E R Mais. 14. 2. f . (m. Molsh. Ingw. Κ Ζ.) weitbauchige, starke Glasflasche, Champagnerflasche, etwa s/4 Liter fassend; als Geschenk mit Edelbranntwein gefüllt Hf. Letztere Bedeutung ist in 0. kaum, die erstere in W. wenig bekannt; daher entstehn Missverständnisse : [Lothringer Lehrersfrau: hàn wela fréwa ( f r a g e n ) êw mar rtet an Aijklès fàn ìi^ khènta hàn fùr 9 phàr T â ? — P f a r r f r a u aus dem Obereisass : Nái, s tyat mar kwes lait, àwar mi Màn hèt nùman aina, un tána myas ar mòrn salwar âlaia, ùn tarnû main \χ, ar wár e èiaram Màn fil ts smâl ewar t Àksla

Schönburg\. Demin. Anglesel n. Fläschchen. — SCHWEIZ. ' , 3 3 0 . frz. anglaise. Mode in der Revolutionszeit. Vgl. die Kleiderordnung des Wilhelmitanum in Strassburg i j ç o : Wer eine Anglaise tragen will, muss sie von der nämlichen Farbe, welche der Rock der gewähnlichen Uniform hat tragen :

s. Erichson, das theologische Sfudienstift Coli. Wilh. Str. 1894. Nebenform Gles, j. d. A n g s t [Ài|st Su. bis Kindw.;

Pl.

Aqsta

fast allg. ; ¿Er|ita Str. W. ; Abitar Ndhsn. ; Ajâtar Geisp.] f . Angst. Er het A. wie e Jude"ross, wie e Jud vor d em Krütz [Krits], wie e wüetige r Hund vor d em Wasser, wie d e r Teüfel vor d em Wichwasser. Er het A. vor sich selbst ist ein Feigling. Zël b

aNGST —

aNK



55

haw i cb ken A . davor ist mir nicht bang Ζ. S is' m'r angst e (und) bang Ingenh. 'Es wurd merr Angst e Bang' KETTNER Mais. 28. Ëim Α. (Ängste") i n jage n , mache" 0. In de" Ängste" lewe" jeder Zeit etwas befürchten Du. Ι Λ hob Ängster us gstande" Ndhsn. Vor Ängster11 krank wer^e" Geisp. — S C H W E I Z . I , 3 3 7 . B A Y E R .

1 . 105. H i m m e l a n g s t f . grosse Angst Su. SCHWEIZ,

I,



338.

J u d e n ä n g s t e f . PI. die Beeiferung, mit welcher die Zugtiere bei der Vorführung durch den Händler Eigenschaften zeigen, die sie später nicht bewähren ; dann auch von Menschen gebraucht, die aus Scheu vor Vorwürfen oder Strafen etwas thun Dü. Todesangst, Himmelstotenangst grosse Angst. Er het de s Tods Ängste" us gstanden Su. S is' m'r H. Hf. ä n g s t ( e r ) l i g [arjitlik Co.; aiutarli Hf. ç4§tik Λ / . ] ängstlich.



SCHWEIZ, I, 339.

a n g s t e " [òrbita Wh.] grauen: s angst m!r gar nit for erus ich fürchte mich nicht hinaus zu gehen. -¡-Angster m. 1. Pfennig. Geldwert s. BERLER Chron. 39. (Code diplom.) kleine Münzstücke = 2 helbling. D W B . 1 , 361. 2. Flasche. Unterschied zwischen 'Flaschen, Angster und Gutteruff, der letzte ist 'eng geseckelmeulet am Weidengewundenen Kranchshals* FISCH. Garg. 150. 'Bombylius gutter, angster' G O L . 343. 'Engster oder Gutter fur die Weingiirgeln Gargouilles pour les biberons' MARTIN Pari. Ν. 597. — Zu ι s. SCHWEIZ, I, 339; 'angster' Trinkgefäss mit engem Hals SCHWAB. 24. BATER. I,

105.

u n g [ύη M¡\ Adj. tüchtig, [ta pel a ùrjar Pyù du bist ein wackrer Knabe; s ei a ίιηί Lasijana kàqa es ging eine arg lange Zeit; a ùrjar Prêtikar Sulzeren.] — Vgl. SCHWAB. 524 es hat mich un (sehr) gefroren, es regnet un. U n g k ä t biete" ernstlich warnen. [Iy pit tir Ü., ηόχ amôl tùr^ mina Kârta tsa kén] ich warne dich ernstlich davor, noch einmal durch meinen Garten zu gehen Dehli. A n k e n , A n k e r [Äijka Ol ti. bis Wörth; Aijkar Prinzh.~\ m. Butter: ι. frische, süsse iti O. und bis Hindish. 2. ausgelassene, gesottene in U., aber schon in Ruf. In N. ist Butter fast allein gebräuch-

aNK —



uNS

lich wie in W. A. us lo ssc n Hf. E Ei in d c r A . schlaf™ Ochsenaugen backen Horbg. Eier und A. ßier in Butter gesotten oder gebacken Olti. 'Das essen gern die nerrischen gecken mit baumöl und mit ancken schon' MURNER Luther. Narr. 652. 653. "Das Sacrament der Messe schmeckt einigen als ancken oder Butterschmaltz' GEILER Schiff d. Penit. zerfliessen wie Anken an der Sunnen' BUTZER an Blaurer 1531 Thom. Arch, 'die ding, die sü also zu merckete bringent, es sy b r o t . . . . kese, ancken' BRÜCKER 49. 'Ancken, Schmaltz Butyrum' D A S Y P . 'Ancken = frz. beurre' MARTIN Coli. 41. 'e Hafe voll Anke' MANGOLD

Co Im.

Kom.

36.

Zss.

Anke n -

balle11, A-blüemle, A-brod, A-hafe", Ahäfele, A-schärrete, Α-schnitte, A-schum, A-supp, A-troster. — SCHWEIZ, I, 343. B A Y E R , I,

IIO.

f ' A n c k e l , Diechter Nepos, Nepotulus' DASYP. 'mein Enckel . . mein Encklin mon nepveu . . ma niepce' MARTIN Coll. 115. — BAYER, I, I I I

Enenkl.

' E n c k e r , Schiffhaack Anchora' DASYP. 'ZumEncker Strassburger Hausname 1398' CS. U n k e l [Üijkal, Oijkal Winzenh. Hf. Oermi.~\ m. Onkel. U. zue eim sen und über eine" sen Hf. 'Unkle' STÖBER Mäder. —

SCHWEIZ, I ,

341.

G ö t t e u n k l e m. Onkel, der zugleich Pate ist, 'Geddeunkle' STÖBER Mäder 116. ä h n l i c h [ánli ¥ Bf ; ánli(^) Str. ; ánli Geisp. K. Z.~] ähnlich : weniger gebräuchlich als enander glich së hn . a n m ä r e " [ànmaéra Ä r . ] (ein Schiff) anbinden, verankern. — frz. amarrer. I n s l e O., I n s ' l U. f. Insel. 'E-n-Inslen-isch's' L U S T I G I

22.

i n s e l S n t [ e n s à l a n t ^ ó r ^ . ] unverschämt. — frz. insolent. u n s [yns Sier. Gimbrett Mittelhsn. ; AysHindish. ;§sM.; ù n s f a s t allg. ; épsX.; unbetont is Ruf. Osenb. Dü. Str. ; as Μ. Ζ. ; i -S«.] uns D. Acc. Pl. des Pers. pron. der ι. Person. [Heni^t es is àlas farfrôra ; ùns e§ h. à. f.] Dü. Er meint uns, aber [s hèt nis kfrait, às ar khùma sin dass ihr gekommen seid~\ Ruf. — SCHWEIZ, I. 346. u n s e r [ùnsar Hi. Str. Ζ.; énsar Κ. Dunzenh.; ynsar Gimbr. Mittelhsn. Brum.; oisar, eisar -S.] unser. Gen. Pl. des Pron. pers. der 1. Pers. unsereiner, unsereins

iNSCH — uNST



Leute von unserem Vermögen, Stand, Alter. Poss. unser, unseri, unsri Su. Die Kue h is' unser. Das is1 unsera unserer, der unsrige Dü. In ihra Müeter ihra Vater und unsera Müeter ihra Vater sin Briieder gsin Dü. Unseri unsere Eltern, Angehörigen Dü.

56

-

uNST — äNT

Zorn. [I pe for Ûst fৠêsalskroi wóra Λ/.] — mhd. unsite (oder von unsinnede?) [•unste11 [ûsta M.] zürnen, sich zornig gebärden. — mhd. unsiten. Antak [Ântàk Hf., Òn- Ingenh. ; Àtàk Hf. AEckend.; Pl. Ântak Hf.; Àtàka — SCHWEIZ, I , 3 4 7 . , Scherni \ m. und f . Krankheitsanfall. En Inschenierer [InSanìèrar Heidw. Z.] A. bekumme" vgl. Andacht. — frz. m. ι. Wegemeister. 2. Landmesser ULRICH. attaque. 'Ingenierer MOSCH. Gumpelshamer S. 2 6 1 . antachiere11 [ântà^ièra H f ] angreifen. 267. 268. — frz. attaquer. Strosse n inschenierer['Strûsai. — Z.] antetìere" [àntatièra Horbg.] aufbrindass. ι. gen, reizen, belästigen. Anteticr das Kind nit Unschlig, Unschlit [Ünilik Roppenzw. so, sihsl jo, dass es s nit will ha" rege das bisIngersh.; Ûilik M.; Ùnâlet Illk. Brum.; Kind nicht so auf, du siehst ja, dass es Ünialt Büst; 'ûiyiletΜ. Κ. Ζ. ; O'M^Fisl ; das nicht haben will. Ànilet Oltì. ; Un ili Str. ; Ünáalt Wh.] m. a n t e t i e r t , an tertier t[àntatìèrt^V®rm. (η. Ζ.) Talg. D Schueh mit U. schmiere11 ; Co.; àntètìrt Älr.] eigensinnig, trotzig, U. uf d Schrunde" tropfe" Z. 'Vnschlit starrköpfig. En antetierts Köpfel, en anSeuum' D A S Y P . 'Wie Unschli bleich schwebt tetierte Keib. — frz. entêté. do e G'stalt' E. STÖBER II 1 3 1 . 'Wenn sie Antoni [Antôni, Àntoèn Ammerschw.; nit ihri Händ z' Naacht's guet mit Unschly Antoni Su.; Àntyani Geberschw.; Àntyàn schmiere* H I R T Z Ged. 236. Zss. Unschlitt- Ruf¡] Koseform des männl. Vornamens liecht. — SCHWEIZ, I , 348. SCHWAB. 525 Anton. Hohnspruch an Bäckerlehrlinge: Unschlicht, Inschlicht. Antoni Beckenbueb, Sch. in d Hose un br. iinschelen nach Talg schmecken, von in d Schueh ! Str. KinderSpruch beim der Butter gesagt. STÖBER. Suchen von etwas Verlorenem : Heiliger A n s p r u c h [Anéprùy Str. Ndrbetschd.; Antonius von Padua, Hilf m'r sueche", was ÔnSprù* Κ. Ζ. m.] m. Bitte. [Hèr Phàra, i ch verlöre" ha b ! Banzenh. 'S. Anthonius hèt on Ôniprù^ òn sa Wh.] kan das Feuer meystern' FFSCH. Bin. 184. Anstett, Heiligennamen : Anastasius. Vgl. G E I L E R 3 Marien 54. 'Sant Töniges Ueber S. Anstett, den Patron der Be- Feuer' Gesichtsrose FISCH. Garg. 210. sessenen s. Stöber. ALS. 1 8 7 5 , 2 89 ff. 'S. Anthoni raach oder fewr kool, Anthrax, 'Sant anstets futerfasz' GEILER Em. 4. sacer ignis* D A S Y P . 'Erysipelas rotfleck, Reliquien des h. Anastasius, 'nun wenn schöne, S. Anthony fewr' GOL. 280. s. wir lang gemachen und gemutzcn, so wuirt auch Anthenger ferlin unter Thenigerferlin. der leib kum huibscher denn sant anstets Demin. frz. Antoinle [Antyanla Geberschw.; futerfass' ders. H. d. Kun. 82. 'S. Angstet' in Antyanli] ; auch Toni, Lonel. — SCHWEIZ, FISCH. Garg. Auch in Imlins Familien- I , 9 4 0 . S C H W A B . 2 2 . chronik: A L S . 1873/74, 3 9 4 · antrapiere11 [ântràpièra Hf] erwischen. Instant [ìnitànt Strüth] m. Augen- — frz. attraper (an ân treffe" angelehnt ï) blick. — frz. Anträng [Atrae -S/r.] im Gang. — Instrement [Initramant Hi. Urbis Doll. frz. en train. Κ. Ζ'. Ndrbetschd. ; Inâtramaent Str. Lohr; Antree [Àntrê Co.] m. Metallplättchen Pl. — er] η. ι. Musikinstrument. 2. chi- vor einem Schloss, damit das Holz nicht rurgisches Instrument. — SCHWEIZ, durch das Einschieben des Schlüssels verI. 349· letzt wird. T"UN selig [Çsalik M itti\ zornig, vor Zorn Äntekrist, Äntekriste [¿Entakriit Str. ; ausser sich (nur noch von älteren Leuten .¿Éntakrest Κ.; Antakreit Ζ. Lobs.; Antagebraucht). — mhd. unsaelic? oder un- kreáta BebelnhT] m. Antichrist, Spitzbube, sinnic? von Sinnen, s. auch umselig. Teufelskerl (Schimpfwort). E. ist eine beunsenig [ùnsani^ Wh.] von Sinnen, liebte Anrede der Surburger unter einzornig. — mhd. unsinnic. ander. S. auch Steinhufiendunderwetter, Unst [Ûst, wohl auch Çs M.] m. Wuet, wüeti®. — B A Y E R , I , 102.

eNT -

eNZ



57

E n t [Ant Ensish. Ruf. Ζ. Han. ; yEnt Str.; Geisp. ; ΜΪΑ Κ. ; Ênt Gimbr. Reichstett ; Pl. — a ] f . Ente. Er wackelt



eNZ — aP

bitter Hi.

'Entian' D A S Y P . — SCHWEIZ. I> 358û b e r ë n z i g , s. (über) ein-zig.

wie ne Ë. S ge h t ke'" Schritt gschwinder a's e E. es geht langsam .Ruf.

Rätsel:

Es gehn zwo Ente" ζ knappe" (wackelnd) Uf bodenlosen Matte®, Uf bode n lose m See: Wenn d'r (ihr) das rötet, Rötet d'r no ch

a p a r t [àpàrt Steinbr. Su.; àpârt Hi.

bis Rapp. ¿7.] I. Adv. bei Seite. Gspass a. (scherzh. Zusatz un d Kurzweil im Bett Du.) ohne Scherz. Für sich, besonders, me h r (Sonne und Mond) Liebsd. Scherzhafte getrennt: a. lege", t h ue", schlofe". Du Verwünschung : dass dich (oder dich solle") bekumms' di" Sach a. 2. Adj. besonder, d E. vertrete", vertreppele" Str. Lobs. seltsam, originell. En Aparte 1 ein SonderSpasshafte Rda. Er lebt vo" de" Ènte" ling, ungeselliger Mensch Su. Hlkr. D e r (Renten) bis d Gäns gross sin Lutterb. A. mache®, spile" besondere Ansprüche 'Enten gehn Barfuß' FISCH. Bin. 1 6 6 . machen, sich absondern. Eps Aparts 'Antrach [Enterich) und Enten' FISCH. etwas Besonderes: e. A. ha b e ° welle". Garg. 318. Ζ ss.: Ente"vogel, Ente"loch, Du hes* e. A. an dir eine eigene Manier. Ente"rätscher, Ente"wackele ; Ënte"lach Mach m'r nur nix Aparts! keine besondere Ortsbez. Hf. Hag. — SCHWEIZ, I , 3 5 4 . Speise o. ä. Dü. I ch ha b nix A. gsë b " T u c h ë n t f . 1. Tauchente. 'Der will nichts Ungewöhnliches Su. S is1 niit halt gern vilmol ebs guets Gebrodes esse: Aparts mit i h m es ist nichts an ihm Hi. E Nierebrädel ball, . . . ball Duchentle' Er het eps A. er weiss etwas, was er PFM. III ι. 'Mergus Dauchendt, Merch' für sich behalten möchte. — SCHWEIZ, I , GOL. 3 1 6 .

'spilt des Tauchentlins'

FISCH.

Garg. 282. 2. scherzhaft: kleine Frau Str. —

SCHWEIZ, I ,

356.

G l u t t e r ë n t [Klùtarant Obhergh.~\ f . ein irdenes Spielzeug, welches einer Ente gleicht : an einem Ende befindet sich eine Öffnung, in welche Wasser geschüttet wird, danach wird hinein geblasen. 'Querquedula Trösslein, k r i e c h E n d t '

361. DWB. ι , 532. frz. à part. a p a r t i g [àpàrtik Ruf. Hlkr. bis Mütt.; àpàrti Ζ.; àmpàrti Hf.; àpàrti/ Wörth Ndrbetschd. ; à p à r t e / Rotb. Wh.] I. Adj. besonder, getrennt, eigen. [an àpàrtis

Klâs, Tsemar; ty kaphomè 9η àpàrtis Hìènal (oder Werstal) kaprôta man wird besondere Rücksicht auf dich nehmen (ironisch) Hf^\ Dis is' en apartas

317. Biiewel, dis spielt gar nit wie d andere" E n t l ä r e [Antlára Horbg."] f . weibliche Brum. Er is* gar a. sonderbar, anspruchsEnte; vgl. Gänsläre, Katzläre. Demin. voll Str., en apartiger Narr Z. Dis is' Entlerle. nix Apartigs nichts Ungewöhnliches, Vorinteressiert [entrasîart Ruf. Dü.; zügliches Ruf. 2. Adv. D guete" kummen entrèsìart Kerzf. Hf. ; entraesirt Str. ; a. un d d schlechte". A. mache" absondern ei|trèsìert Ndrmodern; ei]katrasìèrtIngenh\ Wh. Er is' a. (eigens deshalb) uf Strossselbstsüchtig, geizig, genau, sparsam, buri gfa h re n Hf. [ar hat tó¿ sèla wârta, launenhaft. — frz. intéressé. SCHWEIZ, àpàrti wy (besonders weil) ar kawest hèt, I, 357· às ì khùm Z.] A. wë"" m e r schun verI n t e r ë s s i e r e r [Intrasièrar Rädersd!\ schraiien is* schon in schlechtem Rufe m. eigennütziger Mensch. steht. 'Demm wurd's abardi schmecke, i n t e r e s s a n t einträglich Wh. dass er for Eyerbriiej kriejt yngschenkt e u n t e n , u n t e r , s. unden, under. Burjaz' PFM. II 3. 'Er isch a. nett' ebd. ' u n t t l r , gering, unwürdig, unredlicK I 3. — SCHWEIZ, I , 3 6 1 . BAYER, I ,

GOL.

BRUCKER.

406.

u n t i i r l i c h [ùntirli Str. Z.] Adv. rücksichtslos und gleichgiltig : u. mit eps um ge h n. Ë n z i o n e [Antsióna Sier. .S«.] m. ( f . Hi.) /, Enzian, Gentiana lutea ; 2. Branntwein, der aus den Wurzeln dieser Pflanze gebrannt wird und auch als Wundheilmittel dient. Bitter wie E. sehr

A p p e l [Apal Str. Ostwald\ Vorname Apollonia, auch Pioni.

weibl. Demin.

Appele. 'Du pluudersch alles us wie alle alte Abble* Fraubasengespr. 2. Der Name wird albernen, schwatzhaften, unflätigen Weibspersonen gegeben. Dis is1 e rëchti A. Du verfluechti A. Lobs. Apel frz. Apollonie' als Name einer Dienerin

aP — oP

-

Pari. N. 5 1 5 . SCHERZ 'Appeldwaljes convicii genus, alberner Mensch. Estor.' — SCHWEIZ, I , 361 Appele.

S

8

-

oP — äPF

opponiere" [òpanìara Fisi. Roppenzw.] refi, sich auflehnen, widersetzen.—SCHWEIZ. I, 365· BAYER, I , 4 0 6 . Äpfel [Epfl Hi. Ruf. Dü. Co. M.; a p p e l h a f t schwatzhaft, s. Aug. Stöbers Àpfl U. ; Àpi W. ; Pl. Èpla W] m. Anm. zu SCHK. 3 1 4 . (Alsatica 1874, 78.) Apfel. I ch iss e-η A. for de" Durst. In D r ë c k a p p e l , S c h m u t z a . schmutziges e" sure" Α. bisse". 'Bittere Äpfel Fructus Weib. Colocynthidis' PHARM. 5. Abzählvers : Α., P r i t s c h a p p e l Waschweib. Bir», Nuss: du bis1 dus Ruf. Obhergh. S c h ë l a p p e l schielende Person Buchsw. Co. 'Der Epfel fallt nit wit vom Stamm' STÖBER. Mü. MAT. 45. 'Öpfel' PAULI 3 1 8 . 'Oepffel, Z a h n a p p e l [Tsânàpal .S/r.] m. 1. Kind, eyn jetliche baumfrucht die eyn weiche dem noch die Zähne fehlen ; 2. scherzh. rinde oder haut hat Pomum Malum' DASYF. Zahnarzt. Demin. Äpfele. Zss.: ÄpPlbaüm, Ä-kueche", Apethek [Apoték Roppenzw. bis Oermi.] Ä-mues, A-papp.—SCHWEIZ.r, 3 6 6 . BAYER, f . Apotheke. 'Wie mer d' Määüd henn i, 1 1 9 . DWB. ι , 5 3 2 . 7 , 1 2 9 3 . furt in d' Abbedeek noch geschikt' PFM. A d a m s ä p f e l m. 1. Citrus pomum IV 3. [Tes ei a wâri Α. ein Geschäft mit Adami, von den Juden in den Laubhohen Preisen Z.~\ 2. spasshaft : Ab- hütten aufgestellt Bf. 2. der obere Teil tritt. — SCHWEIZ, I , 363. des männl. Kehlkopfs Bf. — · SCHWEIZ. A p e t h e k e r [Apatékr] Apotheker [Pda. 1, 367· nfnaníntsi¿ wí an À. Ζ.] Rda. Dër is' A u g ä p f e l m. Augapfel, Liebling Su. noch üwer e'nen Α. von einem teuren W. Kaufmann Su. Ungeschickter Mensch: B a d e r ä p f e l m. Apfelart Obhergh. du stells' dich do an wie en A. Brum. B a r ä p f e l m. Apfelart, gross und [Kai, ta wit mj fir β Nâra hâ? — I χά ti sauer Attenschw. — SCHWEIZ, I , 3 7 3 . tò% nit fir a Àpòtékr hâ Antwort auf B i r ä p f e l [Pîrèpfl Mit ti.] m. saure einen Zweifel Liebsd.] Apfelart, Reinette. Bumelionäpfel [Pùmaljónèpfl Ata p e t h e k e r i s c h [tù imàkt s asù àpatékariâ hier riecht es wie in einer Apo- tenschwm. Art grosser Apfel. Ernäpfel, Erntäpfel [Arnèpfl theke Ζ.] a p e t h e k e r l e " nach der Apotheke riechen Pfe'tterhsn. Hi. Mü.; Arnaàpfl Ζ.; Arntèpfl Steinb.} m. Ernteapfel. Kleiner [to hena àpatékarlat s Bf\ Art, Appetit [Apatit allg.~] Esslust, frz. weisser Apfel mit roten Streifen. appétit. Guete" A. ! Wunsch vor und die zur Erntezeit im Juli schon reif ist. bei dem Essen, scherzh. Antw. Merci ! STÖBER Mäder. — SCHWEIZ, I , 368. E r d ä p f e l , H e r d ä p f e l [Ártépfl O. ; wenn ihr auch eps welle®, sitze" under als Pl. nur in Bed. 2 U.; Hàrtèpfl de" Tisch! Str. a p p e t i t i ig [à-lik O., -Ii U., Λ\χ Ν. Sier. bis KerzfJ] m. 1. Kartoffel (O. ; d W.J ι. appetiterregend, ζ. Β. Senf, Meer- in U. Grumbeer = Grun bir»; in Hlkr. rettig Hf. 2. reinlich, zum Genüsse ein- Rapp. beide Namen). Gschwellti H. gesottene Kartoffeln ; brägelti Hi. ; gebroteni ladend. — SCHWEIZ, I , 362. un a p p e t i t i ig unsauber, ekelhaft Dü. B f . geröstete, gebratene K. ; us gschumti, Äpe n [Apa M.~\ PI. Kartoffeln (Kindersp.). us zogeni in Scheiben geschnittene, aus Keppel [èpal -SVr.] Adj. und Adv. dem Wasser gezogene und gefettete K. ; schlecht, gering, elend. E. angethon ärm- verdämpfÜ ganz gekochte K. ; verstickti lich gekleidet; e. gschafft, e. usgfalle". gebratene in Butter Su. ; schwarzi H. an'Hèrdépfer STÖBER Mäder. Dis steht e. do! 'en eppler elender Str. gefaulte K. 'der Herr Eppel Niemand' Str. ULRICH. 2. Ë. oder wälschi H. PI. — Helianthus — verwandt mit eppig, ebich, ahd. abich tuberosus, frz. topinambour, in Blume und Kraut der Sonnenblume ähnlich; die verkehrt} DWB. 3, 580. HESS. I . e p p e , e p p e n , e p p e r , e p p e s , J. etwa, Knollen als Schweinefutter verwendet K. Z. Lobs. Ndrbetschd. [/Ertèpla Wh.] 'Erdöpffel etwer, etwas. Opel m. Tölpel. [Ty peê àwar an Chelidonium, Rapum terrae D A S T P . 'Erdäpfiel des toupinambous' MARTIN Coli. Ópl! Wh.'] MARTIN

äPF



59

44. KIRSCHL. ι , 502. 'dass obs undt herdöfiel meistentheils in den k.ällerii ver-

frohren' 1789 JB. I 108.

Die

Kartoffel

erscheint in vielen Rda. und Verschen. Auf die Kinderfrage : was gibt es heute } antwortet die Mutter : Suri H. und Stieleier

dra" Horbg. Anfang eines Liedchens Mü.

MA.

s,

n 2.

Kinderliedchen

: o Jere,

Fraü Märe {frz. Maire), was koche" m'r ζ Nacht? Geschwellti H. und Surmilch, d ass es rappelt und kracht Dü. Hlkr.

Volksb. 197.

STÖBER

Von Leuten

mit

spärlichem. Bartwuchs sagt man : d Mueter bet ihm H. dri" gsetzt. Einen, dem die

Ferse

aus Strumpf

oder Schuh

sieht,

äPF —



oPF

Arbutum' DASYP. Un sueche Bromere, Hauäbfele un Schlee' PFM. III 1 . — ScäwEiz. ι , 3 8 2 .

Holzäpfel

m. 1.

wilder

Apfel,

wie

er im Wald wächst 'fructus mali immaturi' PHARM. 2. daraus wurde früher Holzäpfelessig gewonnen. 'Siiri Holzäpfler, Stieleler dra ; Freu di, min Schätzel, Muesch au d'rvo h a ! ' M. STÖBER Volksb. 26.

2. wilder Apfelbaum. J . sehr grosser Mann Roppenzw. 4. hoher Hut Roppenzw. ζ. uneheliches Kind, bes. Knabe Banzenh. bis Str. Frech wie ne Η. Rapp.

hans;

6.

Prahl-

zu einem solchen sagt man : du

mache' dich wie d Holzäpfel im Lieje",

fragt man : Hes* H. feil? Zss. Erdäpfelniuer, E-wëg. Demin. Herdäpfele n.

d. h. du bist für jetzt noch ungeniessbar. Oder ist ein Wortspiel mit Lügen dabei?

[Háparla Dü. Kinderspr.]

Str.

Mandeln

SCHWAB. BAYER,

Niffer.



Auch

gebrannte

SCHWEIZ,

I,

379.

168, wo andere Bedeutungen. I, 139. D W B . 3, 7 4 5 . Schon

mhd. Wegen des anlautenden H vgl. auch 'hartfall' Fall zur Erde, Totschlag und das Adj. 'härtfellig' Wattw. 16.

Jh.

JB. III 70. Zss. Herdäpfelkrut, Herdäpfelkueche11, H-püree, H-brei, H-pflütten Kartoff elklöse, H-salat, H-supp, H-schälten die

Haut der Kartoffeln, H-stück Kartoffelacker, der H- setzet die Zeit des Kartoffelpflanzens, H- usmachet Kartoffelernte. F a s t e n ä p f e l e kleine gelbe Rüben,

welche über Winter in der Erde sind Mü. Franke n äpfel grosse, feuerrote Apfelart Rapp. Galwiäpfel

lilagefärbte

Ndrbetschd.

[Kàlwièpfl

Apfel.

— frz.

grosse

Galwiner(t)

Hagäpfel

I,

370

SCHWEIZ,

I,' 3 7 2 .

Ζ.]

SCHWEIZ,

J u n g e r ä p f e l m. Apfelsorte

SCHWEIZ,

Junkeren

m. 370.

I,

Mutzig.



ä.

Letleräpfe 1 m. eine weisse, geringe Apfelart Pfetterhsn. ; dunkelroter Apfel Gebersch. Bf. Κ. Z. Ndrbetschd. — M a i h e r d ä p f e l m. Frühkartoffeln

mit

Musërdâpfel

von

langen weissen Knollen

Scherw.

m. Frühkartoffeln

länglicher Gestalt Mittl.

R o s s h e r d ä p f e l m. Sonnenblume,

lianthus annuus B f . S a ü h e r d ä p f e l [Sòihartèpfl Co.

Obhergh. ; Sùiàrtèpfl Mittl.]

HeNBreis.

m. kleine

Kar-

['Sopanìèrèpfl

Rä-

toffel, womit die Schweine gefüttert werden. —

SCHWEIZ,

I,

381.

Schapanieräpfel

Art Apfel.

Champagnerapfel.

Schmalzäpfel

reif

werden.

382.

[Hâkèpfl

Sier.

Urbis;

Hâkataepfl Steinbr. Heidw7\ m. meist im Demin. gebraucht: Hagäpfele, die

des



Kartoffeln,

Hâjèpfl Dü. B f . ; Hàkièpfl Ruf. ; Hàùèpfl Str. ; Hœyapfala Z. ; Hœyèpfl Prinzh. ;

rote Frucht

früh reifer Apfel.

m.

zu Johanni

I,

370.

[Jokhopsàpfl

dersdl\ m. Apfelart,

m. eingemachte Äpfel; Äpfel, die in ein Fass Sauerkraut gelegt werden Roppensw. SCHWEIZ,

I,

SCHWEIZ,

G u m p i s t ä p f e l [Kùmpistèpfl Blotzh. ; Rùmparstèpfl OIti. ; Kùmfarétèpfl Fisi.]



SCHWEIZ,

calville.

i , 368. Ghansti herdäpfel

die Ende Juni Kerzf.

.S«.]

Syn.



Jakobsapfel

Weissdorns,

Hagebutte,

Crataegus oxyacantha. 'Vnedo Hagapffel oder Eitzbeer' GOL. 403. 'hag Apffel

[Smàltsèpfl ¿"w.] m. I, 372. S t r e i m a p f e l ['Strámápfal Ndrbetschd.] —

SCHWEIZ,

m. grosser gestreifter Striffelapfel

wohlschmeckende SCHWEIZ,

I,

Apfelart

K.

Z.

grosse,



317.

Süessäpfel m.

Ndrbetschd.

Apfel.

[ Strefalàpfl] m.



Apfelart

SCHWEIZ,

I,

Su.

Κ.

Ζ.

372.

Opfer [Òpfr allg^\ n. Kirchenalmosen. Ze O. gehn zum Altar gehn und Geld

auf die Epistelseite d

Er

het

em



SCHWEIZ,

niederlegen

(kath.)

Herr Pfarrer s. O.

gstole"

I, 3 8 4 .

119.

scherzh. wenn jemand viel Kleingeld ο ρ fr e n [òpfra

¿7.] Kirchengeld

Su.

BAYER,

I,

bis Mütt.;

geben,

beim

hat.

òpfara

Umgehen

aPR — aR



60

des Altars (kath.), auf den Opferieller (prot.) — S C H W E I Z , I , 3 7 8 . April [Àprel Hi. Str. Κ. Z.; Àwarèl M. ; Awrel Su. Dû.] m. April. Bauernregel: Der A. is' nit so guet, er schneit dem Bure" (Schäfer) uf de" Huet Ht. Mü. Su. Dü. Z. 'Ein dürrer Aprili ist nicht der Bauren will' F I S C H . Prakt. 1 8 . Wenn s der A. nit im Kopf het, ze het er s im Wadel: regnet es im April nicht zu Anfang, dann gewiss gegen Ende Molsh. Am ersten A. schickt m e r de11 Narre11 ane wo m e r will allg. Rda. In de® April schicke® schon 162ζ üblich JB. VII i n . Ueber Gebräuche am 1. April s. JB. V 153. Zss. [ À p r e l a n à r , haetS net kalyèjt, waerá khèn Nàr] singen die Kinder dem zu, der auf ihren Ruf [Kyk, tèrt fléit an Elafânt !] aufgeschaut hat Str. A p r i l l e n g s c h i r r = Aprille n narr Brum. A p r i l l e n r u t e , s. Rut. A p r i l l e n g r ö l l e n , s. Gr. A p r i l l e n l a u b n. Rda. Märze n staub, Α., Mailache11 sin d drei schöni un d gùeti Sache" Κ. Z. 'Märzestaüb Awrilelaiib'. L U S T I G . I 362. —

SCHWEIZ, I , 3 6 4 .

BAYER, I ,

119.

Apropo [Apròpò Liebsd. Su. S/r.] Rda. bei dieser Gelegenheit, frz. à propos. Α., was haw i c b di ch fröje" welle" Bf. Darauf fällt man spasshaft mit der Antwort ein: Apropo is' e Bettladstolle", (e Dudelsack, e-η- Abtrittsdeckel) Str. Ältere Rda. 'es regnet mir ins Apropos' es wird mir ein Strich durch die Rechnung gemacht, es misslingt mir S T Ö B E R Mäder aus Zwinger, Bürgerl. Unruhen Iß86 Msc.



SCHWEIZ,

I,

365.

Ar [Ar Co. Bf. ¿7.] Ar, Flächenmass. A r , Er, s. Acher. Ar [Âr M. Mittl.] f . m. Pl. Are11, Demin. Arle [Ària] Ahorn. Zss. A r e " h o l z . — vgl. SCHWEIZ, I , 3 8 6 Lein Are™. arran schiere", ran schiere0 [àràqêièra Hi.; ràqêièra Hlkr. Katzent.·, rànâîra Str.; ràniiara Κ. ·, ràniièra Ζ.] in Ordnung bringen, umändern. Ich ha b mini R e missione" alii garranschiert. Da s 's' guet arrangschiert gut eingerichtet Hi. Rda. Arransche wu {frz. arrangez-vous !) is' e wëlschi Hochzit Ausdruck der Gastlichkeit ohne Umstände Str. — B A S E L 1 5 . ArrCst m. Arrest in der Schule Co. Str. arretiere" [àratîara Dü. U. ; àratîra Str.] verhaften, aufhalten·, der Tewolte



aR — eR

Schorschel het mi ch ungerwëje" arretiert un d het m'r e K u e h welle" anhfcnke" verkaufen Dü. Arigel [Ârîkl Roppenzw.] in Ordnung. Es is' alles' in A. — frz. en règle. Aríkele [Àrìkala Ζ.] η. Deminutiv Aurikel, Primula auricula. KIRSCHL. 1 , 5 6 4 . —

SCHWEIZ, I ,

389.

arriwiere" [àriwìèra Hi. Bf. Hf; àrawìara Co. Ingersh. ; àrawìra Str. ; àrawìèra Ster. ; àrwìèra Lutterb. Lobs¡\ geschehen, sich zutragen, ereignen. Wenn das no c h mol arriwiert, so muess ich s anzeige" Sier. Eim a. begegnen, zustossen (oftgebraucht): ein Unglück oder ein Spass. — SCHWEIZ, I,

388.

,

Aro [Aró η. allgemeiner Aùflauf. Do is' e Aro ! das ist ein Aufruhr! frz. haro! fAron, A r n , Aronswurz KIRSCHL. 2 , 207. 'Aron, Pfaflénpint, teutscher Imber' GOL. 4 2 9 .



SCHWEIZ, I ,

388.

A r ö s l e , i . Rösle. Arunkele [Arùr^kala Hf., auch Nàrùr[kl -SYR.J n. Deminutiv : eine Zierpflanze, Gartenranunkel, Aster, Ranunculus asiaticus.

KIRSCHL. I ,

20.



SCHWEIZ, I ,

388.

Är [/Ei Är.] n. ein aus Garn zusammengebundenes, nicht gedrehtes Seil, welches unten am Schleppnetz befestigt das Blei und die Steine zum Versenken in und an sich trägt. — SCHWEIZ, I , 3 8 8 . BAYER, I , 1 3 8 Archen. Ärl [yErl Mutzig] n. ränkesüchtiges, hetzerisches Weib: Loss' mi ch bal d ge b n, drëckets Ä. ! — von Erel, Orel, hebr. arêl' unbeschnitten, Schimpfname für Nichtjuden ? E h r [Ér allg.] f . Ehre. Eppes ζ E h re" bringe" gut anwenden, gut benützen Hi. Eim E. ant b uen Ehre erweisen, höflich mit Jemand sein Str. Κ. Z. ; 'vor einem grawen haupt soltu aufstehn und jhm ehr an thun' GEILER 5 . Narr. Zue vil E. is' halwer e Schand sagt man, wenn man Jemand nötigen muss, dass er beim Essen ordentlich zugreift Z. S is' aller E h re" wert ironisches Lob, wenn Jemand nach langem Säumen zahlt oder seine Arbeit notdürftig fertig macht Str. Vil Ehr het sunst vil Bschwehr, hyt duet si d' Fraid verdopple' PFM. V 9 . — SCHWEIZ, I , 3 8 G . BAYER, I ,

124.

f e r b e r ehrbar, 'doch sollen erber frouen mir verzeihen' B R A N T Narr. Vorr. 1 2 3 —



eR

124. 'Do lebt mer erwer frumm, waiss nix von neie Mode' PKM. I 6. — SCHWEIZ, I.

3 9 5 . BAYER, I ,

125.

e h r b e r l i e [èrwarli il/.] ι. höflich, gesittet. 2. s. erbli*. e h r l i g , -li(ch) [érlik Dü. Mütt.; érli Κ. Ζ.; έτΐίχ W.] ι. ehrlich. D'r e. Name" wider gë b e n eine Beschimpfung zurücknehmen, was früher nach einer Verhandlung vor dem Bürgermeister beim Ausgang aus der Kirche geschah Dü. ßrueder E. nennt man einen, der sich etwas zu Schulden hat kommen lassen und noch ein unschuldiges Gesicht machen will Mütt. 'Ehrlig duhrt ewig' Mü. MAT. 45. \ 2. geehrt, von hohen Ehren 'der allererlichst' GEILER Ρ. I . X X V . 3. ehelich : e e. Kind Dü. Mütt. u n e b r l i g unehelich: ein Kind Dü. Mütt.



eR

. —

I ha b das Fleisch nit alles eresse11 könne" es war zu viel. I ka nn dir nit ersa«'", wie schön dass das gsi" is' Dü. Erhampfle" mit der Hand umfassen Hi. Die Form ertsteht bes. vor 1, i : [artloifg entlaufen M. ; artlása auslesen Hi. ; artilófa pelzig sein Ht. ; artêlà ermüdet M.} er für hochd. enin [artswèi entzwei M.; artsita M. mhd. enzit], für her- [arfér hervor M¡\ für ver : 'die erarmte, betrübte Statt Mülhausen' 1587.

MIEG 2,

211.

-erie [ari Hf¡\ bildet Adjective von Verbis, um die Lust oder Neigung zu der darin bezeichneten Thätigkeit impersonell auszudrücken: s is' m'r tanzerie ich habe Lust zu tanzen ; s is' m'r nit esseri«, s is' mir kotzeri«.

e r ë c h t , s. rëcht. ( E r e n nur in der Zss.) : — SCHWEIZ, I , 3 9 3 . B A Y E R , I , 1 2 5 . H u s e r e " [Hysêra U. W. ; Hausera Ndrb e r e n [èra Mütt. U.~\ ehren. — SCHWEIZ. röd.; Hœysêra Büht\ f . (m. Obbr., ». I. 397· Ndhsn. Str. Z.) Hausgang, Hausflur v e r e h r e n [faréra Su. bis Tieffenb¡\ (Flur fehlt) : s H. feje n den Hausgang schenken, besonders einer weibl. Person: kehren. 'Haußöljr le porche' MARTIN Coll. e Kleid, e Struss v. — SCHWEIZ, I, 397. 1 7 1 . 'Ich kann jo 's Huusehre gar nit BAYER, I, 126. finde' HIRTZ Ged. 181. Synon. s Hus, d«r v e r t u n e h r e n z« Schande bringen Ν Breis. G a n g K. Z. — SCHWEIZ, I , 4 6 2 . Vgl. —

SCHWEIZ, I ,

397.

6r [ár Bf. Hi. M.; aér Str. Wh. wenn betont; ar, r unbetont\. Pron. der J. Sg. m. er. Wer is' s gsi n ? du oder ër [ár]? Dü. Spricht die Hausfrau oder spricht man mit ihr, so ist er [ár] ihr Gatte: Wo is' ër [ár] Ihr Mann? Er mein Mann will s öu ch nit hon Geud. Von Kindern über den Vater gebraucht, gilt Er nicht für anständig Hi. Auf die veraltete grobe Anrede mit Er wird geantwortet: Ër is' e Hundsdreck Str. 'Waiss er's, wyl er mer doch er saat. Er soll z'erst lehre, Wie merr so Lyt wie ich tidliere duet un e h r e ! ' PFM. II 6. BAYER, I, 1 2 1 .



SCHWEIZ, I ,

400.

-er wird anGattungsnamen vor starkbetonter Cardinalzahl angehängt, s. en, e n . Dies er ist aus oder hervorgegangen : 'Ich hab ein predig oder fier von im gehört' PAULI 298. 'einen Thaler oder vierzig une quarantaine de risdales' MARTIN Pari. N. 409. DWB. 7, 1152. BAYER, I, 123. s. auch oder. er-, ert- ' als Vorsilbe bei Verbis bezeichnet ausser dem Hervorgehen, wie in der Schriftsprache, das Vollbringen, Vollenden, welches dann meist geleugnet wird.

SCHWAB. 1 6 9 E r e n , Ö h r e n . B A Y E R , I , 1 2 9 .

HESS. 94 Ern. lat. area, frz.

aire.

e r e " [èra Avolsh. Κ. Z.~\ pflügen. E Stück e. 'Jtem 19 ß J) ist wegen der Markh, da man die Anwandfurch gehrt hat, verzehrt worden' Gemeinde-Heimburger-Rechnung 1612 Gimbr. Meist in Zss. an e., erum e., us e. Uf ere" im Frühjahr die anzupflanzenden Kartoffeläcker aufpflügen. Under e. den Dünger durch das Pflügen zugleich unter den Boden bringen. Unterschied zwischen ere" und ζ Acker fa h re n : die 'geerten' Feldstücke bleiben den Winter über liegen, während die 'gefahrenen' Felder noch geeggt und wohl auch angesät werden, 'eren' CHRON. 'im schwarzwald wecket einer zehen ochszen in ein pflüg, das seind flinfif par, die müssend zu acker faren, u. das feld ören' GEILER P. III. 44. 'Wer mit derselben eren will Der machet krumber furchen vil' BRANT Narr. 32, 23. 'Man ert den weg yetz zu der furch' 102, 40. 'eren oder zackeren arare' DASYP. — SCHWEIZ, I , 4 0 4 . SCHWAB. 1 7 0 . I , 1 2 8 . HESS. 16.

enwëg Nachbars

BAYER,

e r e * beim Pflügen von des Acker eine Furche zu seinem

eR — iR eigenen herüberpflügen



Ingenh.

s.

ab-

wändere". den Grenzstein,

Überären verrücken

Markstein

GEILER J. Sch. 5 7 b . —

SCHWAB.

1 7 0 (Ulm 1721).

'arvum ein v m b g e e h r t e r Saat' GOL. 46.

Acker zur

i h r [betont ér Dil. K. Ingenh. Furchhsn. ; ìèr Hf. j é r Völlerdi.; unbetont ar, r ] NPl. des Pron. der 2. Person : ihr; Höflichkeitsform anstatt Sie. s. auch dir. — SCHWEIZ, i,

iR — oR

62

I r r u n g [Erùi^ Hf7\ f. Irrung, Irrtum: s is' en I. gschë be n, bes. von Rechenfehlern i,

{selten gebraucht). —

SCHWEIZ,

410.

v e r i r r e " . Er is' verirrt gsin im Wald. [Εχ sen tes farkòqa neulich faraert em Krénawàlt] im Grünwald Wh. Spw. Wë"n me" d Lût kennt und de" Wëj ( Weg) weiss, verirrt me" nit ein Erfahrener so leicht zu betrügen Bf. — i,

ist nicht SCHWEIZ,

409.

v e r i r r l i g leicht zu verfehlen. E verSCHWEIZ. i h r e n , i h r z e " [ira Hi. ; ìrtsa Banzenh. ; irrliger Weg Geberschw. — 406.

értsa Z.~\ mit ihr anreden, 'sie wollen die 4»°· A andern Edlen nit iren und dören dürfen O b r [ O r Liebsd. bis Co. Str. B f , UT DÜ. sie auch nit dutzen' GEILER Narr. i 3 7 b . K. Ingenh.; Yor M . ; ÌJWI Sulzern ; Ór Su. —

SCHWEIZ, I , 4 0 8 .

SCHWAB. 3 0 1 .

bisHf ; Óar Wh. ; Pl. — a ] η. Ohr. A n eim

i h re n [ère, f . èri; unbetont era, f . eri O. hört er nit und am andere" is' er taüb Dü. Str. Ndrbetschd. ; era, f . er K. Z.~\ {scherzh.) Bf. 'wir hören an dem Or nit' Pron. poss. der J. Pers. Sg. f . oder PL aller Geschlechter: ihr. Ira Vater un d iri

wollen davon nichts wissen FISCH. Bin. 4 6 .

Mueter sin verreist. Is' das in dinera Froi ire r Vater oder dine r ? s is' ire ire [èra

hergh. I c h haü d'r e'n O . ab scherzhafte Drohung gegen ein Kind. Er rënnt, mer

e r a ] es ist der ihrige Dü. — SCHWEIZ. ι,

408.

ireB

[èra, îra Bf.;

ìèra;

érana Κ.

Gimbr. Dunzenh.; ìèrana Hf.~\ £k Sg. f . und GPl. des Pron. der J. Pers. : ihrer.

I. vier vier an der Zahl; [ira tsêna sin farsòfa Steinb. Se sen ìèrana flèr kawán Hf^\ 'Es waren iren drei' PAULI 3 5 6 . FISCH. Ehez. 1 7 4 , 3 3 . 'auf jren' ( a u f ihr) FISCH. Ehez. 1 6 0 , 5 . 'jren' näml. dem Weib ebd. 167, 12. 'daß jren {ihr) nichts mangelte' Fìsca. Bin. i 7 b . i r r * [ e r allg^\ irre {nicht im Sinn von

verrückt). I t h bin jetz ganz i. ganz verwirrt; auf einem falschen Wege. [ E r ssf sich irren Μ. Ιχ kloi, p e er t y o im

unrichtigen Hause

Sich uf en O. lege® schlafen gehn Ob-

meint, er will im Tcüfel en 0 . abrenne" Dü.

[dem

T.

en Ó.

rasch lesen

ólása

Bisch.] Der redt, schwätzt im T. en O. a b , e"wëg schwätzt viel und zudringlich Z. Er

verspricht im Hund en O. ewëg Str. Im O. h o n betrunken sein Wh. S ge h t d'r bi

eim O. inne" und bim andere" use" du beachtest nichts, was man dir sagt. Pl. fini O h re" gutes Gehör Geisp. d Ore" hüle"

(sëngle®, Iute") m'r, s redt iemes vo" m'r Su., und zwar Gutes, wenn es im rechten, Schlechtes, wenn es im linken Ohr klingt

Z. Ingw. Eim eppis ζ Ohre" trage" hinterbringen Hi. Eim d O b re n voll mache" auf stiften, reizen Dü. Eim in den O. leie" beständig bitten oder an ein Versprechen er-

Einen irr mache11 innern. Eim d Obre" lire" an den Ohren

stören, aus dem Zusammenhang bringen. I.

ziehn Sü., d O h re" riwle" die Ohren rei-

gehn Z. ; i. laufe" den Weg verlieren Su. 'bisz ben Rauw., d Ohre" hüwle" [hiwla] Κ. Z. jm etwann einer begegnet, der sagt jm, Er spitzt d O b re" hört gut, passt scharf das er jrre gehe' GEILER Narr. 7 5 . — auf. Er wurd d O. spitze" überrascht, SCHWEIZ, I , 4 8 0 .

BAYER, I ,

131.

entrüstet sein Dü.

Wart,

i c b loss d'r d

I r r e [Er Hf.~\ f. nur in: us der Irr O h re" ste b n scherzhafte Drohung gegen ein {aus der Fieberhitze) rede" Hf Kind Dü. Wart, ich setz d'r d e r Kopf i r r e 1 1 [ira Geberschw. ; era Μ. Ζ . ] stören. zwische" d Ohre® dass. Liehsd. U. D S irrt ne alles; d Muck an der Wand irrt O b re° hen Wisit ghet, d'r halb Kopf is' n e er ärgert sich, tobt über jede Kleinig-

keit. 'Der arm man het ein bäum der irt

ab sagt man zu oder von einem unmässig

Lachenden. "Die Ohren frewen sich, sein (.störte) den riehen man' P A U L I 3 4 3 . 'wer Maul gehet zu ihnen zu Stuben il est bien . . . die Büchsenschützen irret' Rchw. 1568 embouché' M A R T I N Coll. 155. Hinter d J B . II 1 6 4 . i,

131.



SCHWEIZ, I , 4 0 8 .

BAYER,

O b re" schriwe" sich

merken,

an etwas

denken Dü. Str. Er het s (dick, fustdick)



oR

hinter de" O. ist schlau Su. Str. (zuweilen auch ironisch). Der het noch Knüppe" hinter de" O. ist hinterlistig Su. Er is' no cb nit trucke® hinter de" O h re n ist noch zu jung und unerfahren Du. H f . Eim Flöh in d O h re n setze" 1. unwahre Dinge glauben machen;• 2. schmeicheln, eitel machen Str. 'Die oren lassen melken sich schmeicheln lassen MURNER Sch. 40. 'Wer mir freüntlieh milckt ein or Und sagt mir dass ich hab schön hör Auch sagt mir als das ich gern hör Der kan der orenmelcker 1er' ebd. 40. 'Wahrheit sagen bringt vil hasz Oren melcken kumpt ja basz' ebd. 41. Usstudiert bis iiwer d O h re n unterhaltend, witzig. Er steckt in de" Schulde" bis üwer d O. ist tief verschuldet Dü. Z. Die Frage : wo is' er? wird scherzhaft abgefertigt: er steckt in der Hut bis üwer d O h re n ; wenn er nit dort is', is' er verlöre" Str. Z. 'er aber inn sünde, schandt vnnd laster steckt b'isz vber die Ohren' GEILER 2. Narr. 'ob du schon im closter steckest bisz über die oren' ders. Häsl. allí®. Demin. Öhrle, Ö h r'l [Érla Co.; Èri Str.; Éral Κ. Ζ. Ndrbetschd.] Rda. Jo, heb s am Ö. ! halt es fest (was du nicht halten, nicht bekommen kannst: scherzhafte Abfertigung) Str. 'Jo heb's am Oerel!' PFM. V 9. Zss. Ohrfeie Wh. ; O h rläppel Ohrläppchen ; Obre"schlicher m. Ohrwurm Hf.; Obre"wa(schle grosse, breite Ohren. —• SCHWEIZ, I , 4 1 2 .

BAYER, I ,

132.

h

Dummo r. [Tùmûr GeudT] n. Dummkopf. E rechts D., e taubs D. ESelso h r [Èsalsór Steinbr.; Èsalór Hlkr.] η. I. 's Esel-Ohr luegt usse' das ist thôriçht Mü. MAT. 45. 'Darauß man spürt die esels*ohren' 1592 ALS. 1858, 89. 2 ^umgebogene Ecken in einem Buche allg. — SCHWEIZ, I ,

414.

H a s e " o h r e " [Hâseûra Du.} n. PI. ein Unkraut, eine flache Staude mit langen Blättern in der Form von Hasenohren und blauvioletten Blüten KIRSCHL. I , 311 fg. —

SCHWEIZ, I ,

414.

L a n g o h r n. Spw. Es schilt ein Esel den andere" L. Bf. L a p p o h r [Làpûr Dü.], PI. Lappo h re" n. herabhängendes Ohr, bei Schweinen, Hunden u. a., scherzh. auch bei Menschen: Ohrläppchen. Syn. Schlappohr K. Z. — SCHWEIZ, I ,

415.

L a p p o r e s [Làpôras -SYr.] m. kopf. Du L., du dummer.

Dumm-

63



oR — uR

M ü s ö h r l e [Misèria Zinsw.; Misèria Worth] n. PI. Habichtskraut, Hieracium pilorella, wachsen vorzugsweise in Reben WEIGAND II

53.

R o s s o h r e " [Rosûra Z>».] n. PI. Unkraut wie Hase"ore", aber mit grösseren Blättern. Säuobr [Sàiór Attenschw.; Se^ór Schleif.] n. breitblättriger Wegerich, Plantago major, viel als Vogelfutter verwendet. — Vgl. SCHWEIZ, I , 4 1 6 . S c h l e c k o r i ['Slèkóri Rapp.] m. Tölpel. — Vgl. SCHWEIZ, I , 415 Legori Hanswurst. Taubo b r[TceywórZ.; Tóewór Weyersh.] m. halbtauber Mensch. Ö b r l i n g [Êrlei^ Lutterb.] m. Uebelhöriger: [tàypar Ê.] — SCHWEIZ, I , 418. O r e j e l [Órèjl H f ] n. Ohr; Einen am O. packe" bei den Ohren fassen. — frz. oreille. Orel [Òri Meiseng. Bisch. ; Ûrl Barr Bischof, (auch n.) grösserer Kübel, worin gewaschen oder dem Vieh das Futter gebracht wird. d Orelje Kirch, d R e l l j e Kirch: S. Aurelienkirche in Strassburg. BERGMANN Volksgespr. i¿¡j. ore n [óra Ndrsept.; óra Ingw. Wh.] beten (jüdisch), leise sprechen, flüstern. — BAYER, I , 134 nach WEIGAND 2, 276: aus lat. orare. JB. XII 167. U h r [ΫΓ Ensish. bis Zinsw. ; CEyer Aschb. Stundw. Bühl; 0war Rosteig; PI. -β]/. I. Stunde (nicht in M.). Bei der Fr age nach der Tageszeit und deren Angabe wird der PI. gebraucht; nur [sen Yr Wh.] [Wifil Yran ei (s)? H f . S eá én Yra oder aéns Hf.] S is' halwer ein Uhre" oder h. eins; [hàlwar fenaf Yro = 43° Wh.] S is' e Viertel bitz ein Ubre" Z. En Ubren" sechs ungefähr 6 Uhr H f . Ndrbetschd. Scherzantwort: S is' drei Viertel uf kalti Erbse". Um wie viel Uhr? um (am oder im) w. U. oder welch Zit? Antwort: am Einse" oder am ein Ubre", ame Viertel uf Einse", am halwer zweie" H f . Am d halwer flinfe", um d halwer fünf U h re n ungefähr um halb fünf. [àman Yra sèks ungefähr um 6 Uhr.] Ziter am (im) achte" oder acht U b re" seit 8 Uhr. Bitz am (oder im) niine" oder niin Ubre°. Zehn Minute" üwer sechse" nach 6 H f . 'zu drei uren' (um drei Uhr) FISCH. Bin. 79 b . 'Nachts

uR —

aRB

-

vmb zwôlff vhren* MOSCH. I 1 6 2 . neun uhren den gasten kein wein

ufltragen'

Wattw.

16.

In den Pfarracten 1650—1725 findet . . . Uhren'.

Jh.

64

'nach mehr

JB. III 76.

von Dunzenh. von sich durchweg 'um

2. Uhr.

h

ge t 5 Mark ze spot

Min Uhr

Scherzh. ich habe

sie für

5

Mark versetzt Str. Die Aufforderung zeij ! wird abgewiesen : s is1 ken Zeijer dran, suns' war s en U h r Str. Zss. U b r e " k e t t , -mâcher, -schliissel. Demin. Ürle [Irata Co. ; Irl H f . — SCHWEIZ, Ι , 419.

BAYER,

Sackuhr

I,

132.

[Sàk^r

Str. U] f . 419. T o t e n u h r [Tótanyr Bf7\ f . und häufiger

Taschenuhr. —

Hirzfn.

SCHWEIZ,

I,

das Demin. Totenürle [Tótairla Obbruck Hi.; Tûtairla Dû. 1 η. Klopfkäfer, Anobium pertinax, der Holzwurm, dessen Picken im Holz nach weitverbreitetem Glauben das baldige Sterben eines Familiengliedes bedeutet; bei Berührung stellt er sich tot. — SCHWEIZ, I , 4 2 0 . urig [ûrik Liebsd. bis Hi. Strüth.] lauter, rein : Gold; uriger Schnaps, Waise" Weizen.

nur

Mir

reinen,

trinke" numme

unvermischten

η

neiie" {Wein) Hi. E s is 1 u. Roppenzw. — SCHWEIZ, urchig. u.

Arbedetel [Árpatétl Mutzig·,

m. Pomeranzenapfel

urige"

Wein Olti. ;

Wismël

PL -β]

— Ertberdötling ? s.

Impfiter.

Arbeit, Ärbet [Àrpat Hi. ; Arwseit, Arwat Hf. ; meist Arwat Ensish. Su. ; Arwat Dü. K. ; Àrwait und /Erwat Str. ; Êrwat Zinsw. ; Erwat W. ; Pl. -a] f . Ar-

beit, Beschäftigung ; Gegenstand und Ergebnis ; kom zue-n-es mit der A. ! Er li e fert schöni

Arweite" Su.

S is' en Α .

ein schweres Stück Arbeit Hi. ihr A. ! Su.

Do han

In d A. neme" zum besten

haben, bekritteln.

In der A. han in der

Mache haben Hf.

Ich hab dort ke'rí A.

ich habe dort nichts zu schaffen (umgekehrt heisst das nhd. arbeiten in der Mundart schaffe".) Er het A. mit dem Wasser der Urin macht ihm zu 'schaffen. Er het noch e Wil A. der Kranke braucht noch geraume Zeit zur Erholung Z. 'erbeit, arbeit'CHRON. — SCHWEIZ. 1,4.22. SCHWAB. 25.

BAYER, I,

Fudelarbeit

136.

[Fùtlàrwat

Geberschw.

Rapp¡\ f . I. oberflächliche, schlechte Arbeit; 2. geringe, nicht schwierige körperliche Arbeit.

aRB —

-

eRBS

Heide n arbeit f . schwere ArbeitDessenh. —

SCHWEIZ,

I,

423.

Hundsarbeit f . schwere, langweilige Arbeit Su. Hf. Keibenarbeit f . langweilige, ermüdende Arbeit Su. B A S E L 1 6 . K r a g e n a r b e i t [Kráíiaarwat Ndhsn.~\

Streit,

f.

Händel.

a r b e i t l i c h [àrwaeitli Hf.] an reich: s is' jetz en aerweitlichi

Arbeit Zit es

erbe" [èrwa all g. ; aewa Wh.]

erben.

gibt in dieser Jahreszeit Rda. Wenn alli ich keinen Stecke" 'Ein Burger von nit synen Bruder

viel zu thun.

Hirte" sterwe", se-n-erw Bf. Einen e. beerben Strassburg erbt (beerbt) der in Frankrich stirbt'

G E I L E R die ält. Schriften 8 ; durch Vererbung oder Ansteckung eine Krankheit bekommen : dis (das Mädchen) het d

Schwindsucht von der Mueter gerbt. Ich hab de" No s schnuppe" von d'r gerbt

Ingenh. ; abs. figuri. Schläge bekommen Str. 'Contagio Kranckheit die erbt' GOL. 2 6 4 . —

SCHWEIZ

I,

428.

e r b I i « [êrplik Liebsd. bis Dü.; èrpli Κ. Ζ. ; èrwli M. ; èrwarlik Ruf. Katzent.]

ansteckend (von Krankheiten) : Herr Dok-

tor, is 1 s erbli ch ? S Schlimfiewer (Typhus) is' e erberligi Krankhet Su. — SCHWEIZ, i, 428. E r b s c h a f t [Erpsàft Ruf. B f ] f . Erbschaft. — S C H W E I Z , I , 4 2 8 . E r d b e r , J. Ber.

Urbe [Ùrwa Ruf. Co.; Orwa Ingersh.] männl. Vorname Urban, bezeichnet auch einen Grobian, Halbnarren, Dreckspatz Su. bis Ingersh. JB. XII, 93. An den Heiligentag (25. Mat) knüpft sich die Winzerprophezeiung Sanct Urban o b ne b Rege", Gi t s grosse" Wi"sëge". Bei Basel: Het Sankt U r w e Sunne"schin, Git s im Herbst e guete" Win Ruf.

Vgl. F I S C H . G arg. ç. Noch bis 1886 etwa gingen in Katzenthal die Messdiener um und sangen.

Über

S. Urbans Plag,

Feuer Podagra

vgl. Stober MA. VI,



431.

SCHWEIZ,

I,

burig [ûrwig Hlkr.]

dumm.

£rbs [Arps Sier. Ensish.;

bis Hf.;

yErps Str.;

Pl.

Arps

-a] /.

5.

Ruf. Erbse.

Kinderreim: Erbse", Bo h ne", L i n s e " Ësse" (das han Dü.) nit alli Prinze" Rchw. Rda. E i m sage" was drei Ërbse" für e Briiej

gë^n einem tüchtig die Meinung sagen, ausschelten Str. U. Einem Pockennar-

eRB — eRD

-

bigen sagt man : Der Teiifel het Erbse® uf dim Gsicht gedrosche® Str. 'Man hat Erbsen auff ihrem Gesicht gedroschen' M A R T I N Coll. 156. 'Za Speck und Erweissen* 1257 Strassburger Hausname CS. 'erweisz' C H R O N . 'ein gekröpflecht musz mit gersteii und erweiszen under einander' G E I L E R J . Sek. 26 b ; daneben bei G E I L E R 'Erbiss, Erbs' CS. 'erbbeissen' BROCKER 3 0 4 . 'Erbiss noch i68ç. ij6g Umgelds- und Zollordnungen CS. 'Pisum Erweyssen' GOL. 425. Demin. Erbsle; grüeni E. — S C H W E I Z , I , 4 2 8 . S C H W A B . 167.

BAYER,

I,

135.

HESS.

95.

Zss. E r b s e n l a u b , s. L. Erbse B strau das trockene Kraut der Erbsen Dü. E r b s e ' t r i l l e r Oekonom (scherzh.) Str. ULRICH.

E r b s e n z ä b l e r Geizhals, genauer Mensch Str. K r a c h e l ë r b s ·νη: Du alti R . ! Scheltwort für eine weibliche Person Str. Z u c k e r ë r b s f . ; Detnin. Zuckerërbsle [Tsùkrarps Μ. Κ. Ζ.; Tsùkrarpsla Su.; Tsùkarárpála Hi. Logelnh. Scherw.] η. Zuckerbohne, gewöhnlich bei Kindtaufen von den Paten ausgeworfen, die Kinder umrihgen diese mit den Worten : Pfetter, Pfetter, Bò h ne n ! Su. — S C H W E I Z , I , 4 3 1 . erbsle" Erbsen werfen. Die in der Spinnstube Oersammelten Mädchen ziehn um Q Uhr ins Dorf und werfen Erbsen an die Fenster eines anderen Hauses, wo auch eine Spinnstube versammelt ist Lobs. —

SCHWEIZ,

I,

431.

E r b s e l e , s. Erbseleholz. f ( E r d e ) unvolkstümlich : dafür Grund, Bçde". Zss. P f i f f e n er d 2 ; vgl. auch : Erdnuss, Erdrauch. Für Arzneien gilt noch : 'Bittererd, Magnesium carbonicum, Fiili Erde' P H A R M , I . ë r de n [árta Dü. Rapp. M. wo zwischen ártani Pfif und ertanar Hâfa unterschieden wird~\ irden, aus Thon: erde" Gschirr, e ërdener Tëller, e ërdeni Schüssel, nur von Töpferwaren. S. auch irdere11. — SCHWEIZ,

I,

437.

e r d i g [ártik Hi. Heidw. bis Heidolsh.] irden. E ërdiger Hafe", Krueg. Wie viel ërdigi (braune Spielkugeln) hes' ? Obhergh. i r d e " , i r d e r e " [erta Katzent.; ertara K. Z.] irden, von Thonerde. En irderer Wb. d. eis. Mundarten.

65

_

oRD

Hafe n , en irderi Platt. 'Irderes Geschirr' CS. K. Z. Gebildet nach silbere", isere". Orde n [Òrta Är.] m. Orden. Im siwe"de" O. blödsinnig, an fixen Ideen leidend. — Ist 'im siebenden Himmel' zu vergleichen ? SCHWEIZ,

I,

438.

o r d i n à r i e [òrtanàrik Heidolsh. ; sonst òrtanàri Liebsd. Urbis bis Hf.\ I. Adj. gewöhnlich. E ordinärigi Sach; e guets, ordinärigs Esse"; meist prädikativ: der Appetit is' o. Hf. Gemein : die Frau is1 e ganz ordinärigi Person Str. 'die Hölle selbst welche doch der ordinari sitz vnd wohnung aller vnordnung . . . ist' M O S C H . I 525. 2. substantiviert : s Ordinàri das Gewöhnliche, besonders die gewöhnliche Kost: allen Owend fünf Schöpple Bier is1 min O. mein gewöhnliches Mass. Im Sommer is1 Surmilch und Grumbere" zuem Nachtesse" min O. meine gewöhnliche Kost Hf. S Ordinàri das aus 6—10 Gerichten bestehende Mittagessen der Bauern, wenn sie an Markttagen in die Stadt fahren oder ihren Tabak abliefern Hi. Dü. 3. Adv. gewöhnlich. Erkummt o. um die Zit Geberschw. Vgl. lat. Ordinarius, Adv. -e. — S C H W E I Z , I , 4 4 2 . BAYER,

I,

140.

o r d i n i e r e " [òrtanìèra Hf\ 1. befehlen, einschärfen. 2. ärztlich verordnen. Noch häufiger: an o r d i n i e r e " Hf. — S C H W E I Z , I , 4 4 2 . HESS.

291.

Ordenanz [Òrtanànts Kapp.] f . Vorschrift. S is' eso O. — S C H W E I Z , I, 443· Order [Ortr Logelnh. U] f . Befehl (fehlt). Eim O. gëben befehlen; eim O. schicke" jemand kommen lassen; eim en O. usrichte" einen Befehl überbringen. Bitz uf witerschi O. K. Gimbr. — frz. ordre. Ordnung [όιΐηίιη Su. M. U.; ÒmìkOlti. Fisi. Liebsd. Hi. Roppenzw. Heidw. ] f . Ordnung, oft ironisch: e schöni O. Fisi. Is' alles in. O. ? Bis' i" d*r O. sei ordentlichl Mach s i" der O. mach es gut. Das is1 ke 1 " O. das ist unzulässig Su. — SCHWEIZ,

R,

441.

o r d i i » , o r d e r l i c h [órtla Ol ti. ; ôrtlik Liebsd. bis Bebelnh. : órtlik Fisi. Urbis Su. Dü. Mittl. ; òrtli Κ. Ζ. Han. ; òrtarli^ Ndrbetschd. ; arntli Wingen b. JV.J Adj. ordentlich, brav, bescheiden, artig ( Verschmelzung mit artlig), ziemlich, gut, statiti

aRF — aRG



66

lieh : e ordli«er Bue b , e ordli^s Wiw e l. E ordli 2 er Win ziemlich guter Wein; e o. (ziemlich grosser) Hufe" Schnee ; o. Wetter gutes Wetter Ndrbetschd. Wingen. Adv. : ordentlich. Das hes' jetz o. gmacht ; ziemlich : s ge h t o. guet ; e o. grosser Mann Liebsd. Ziemlich viel: dis Jo h r gi b t s o. Win H f . Si han o. mit brocht Dü. Mir han schon o. gschafit ziemlich viel, tüchtig gearbeitet Z. Eine" o. zuerichte" misshandeln Hi. Synon. brav. —

SCHWEIZ,

Ar m fel

I,

438.

[Ârfl Olti. Liebsd. Hi. Strüth Co.; Àrfl Dollern Ruf.; Òarmafol Wh.; Àrmfòl Dü. ; Òrmfòl Κ.] f . {m. Olti. Strüth K.) so viel als man auf einmal in die Arme nehmen und wegtragen kann: e Α . Holz, Stro b , Fueter. E A. Brustthee scherzh. ein weibliches Wesen (für einen Manti), ein Bursche, Mann ( für ein Mädchen). Arflewis eine Armladung nach der andern Hi. : er hets a. furt treit. — SCHWEIZ,

I,

443.

SCHWÄB.

26.

Demin. A r i e l e [Arfala Liebsd. Hi.] Daneben : Àrmle voll [Arm(a)la fòl Dü.] I oh ha b gseit, e Ärmle voll; jetz' brings' e Armvoll! Dü. erf, eref (eraf Z.~\ Bürgschaft. [E/ pen tar ê. tarfer, oder kurz ë. Ζ . ] ich stehe dir gut dafür. WEISS J B . X I I 131, 1 4 2 nach hebr. 'arebh Bürgschaft leisten, 'orêbh Bürge. a r g [àrik M.; ârik Su. Dü.; i r i ¿ Str. Ndrbetschd. Rauw. ; àri, âri Hf. ; òri Κ. Ingenh. Furchhsn. Geud. ; òri Schwindratzh. Prinzh.; λήχ Dehlil\ Adj. geizig, genau Ζ. ; schlau, listig, gescheit Dehli. ; geistig geweckt M. ; toll, drollig, stark : s is' doch zue a.! Su.; arg, böse; er macht s zen a. Ndrröd. ; schlimm : en arger Brand, en argi Wund H f . Ich hab en ari*s Krütz viel Kummer. S is' eps args (ein Elend) mit dem Bue b , er will gar nit folge 11 Dü. S is' m'r eps arie s es ist mir peinlich, es thut mir sehr leid, ärgert mich sehr H f . Auf ein Lob abwehrend : s is' a. es ist {nicht so) schlimm. Hes 1 viel verdient ? Jo, s is' a. ! nicht viel. S gi b t guet warm do hinne". Jo, s is' a. ! es ist kalt. Comp, ärger : us üw'l ärjer mache™ eine an sich schlimme Sache noch verschlimmern Ingenh. Superi, [èrikit M. ; èrkit .S/r.] Adv. ι . schlimm: arg thuen sich wie verzweifelt gebärden; a. drin 1 n schlaf" ; a. hüle . Er is' ärjer uf e

aRG —



öRK

Pfënnig (er sucht begieriger einen P f . zu gewinnen) a's der Teüfel uf e armi Seel allg. 2. sehr: fast nur in U. und W.) arg we b , a. drëckis, a. gère" Geud. selbst a. schön Buchsw. ; a. gsalze" Ingersh. Anstatt des Adv. steht auch das Adj. en ari*s gross Unglück H f . Verstärkt : iiw'l arg : ich hab m'r ü. a. gemacht Hf. —

SCHWEIZ,

BAYER,

I,

I, 445.

SCHWAB.

26.

EIFEL.

141.

v e r a r g e " [faràr^a Wh.] verderben. [ E ^ hòn àlfùat ksât tsù ta Khena: 'or mesa neks hén mà^a, ar mesa neks faròa^a']. —

SCHWEIZ,

Ärger

I,

446.

[Èrjar Rapp.]

ä r g e r e " [èrjara Rapp.] —

SCHWEIZ,

I,

416.

m. refi,

Ärger. sichärgern.

SCHWAB.

170.

(schlechter machend) i e r g e n d s , i e r i g s [ièriks Molsh. K. ; êriks Prinzh. Brum. ; erjats H f . Str. Wh. ; erjants Ä r . ] Adv. irgendwo. Wo bis' gsinn, g e w ë " n ? Ierigs (kurze Abfertigung) Brum. Schonst i. ane, schonst i. here sonst wohin, woher H f . 'Do hinte erix isch e Dorf* STOSK. 6I.n i r g e " d s , n i e r i g s nirgends (wie bei ierge"ds, ierigs). 'niergen hin' GEILER Narr. 20; 'niern' M. 56. 'Dis haw i nierix g'sehn' STOSK. 3 1 . Orgele [Orkala Liebsd. Hi. ; Aurkla Witienh. ; Òrkl Su. ; Ùrila M.; Òr^l Str. ; Òri^l Κ. Ζ. Ndrbetschd. ; Òa^l Wh.] / Orgel: d O. spile", s c h l a f " Su. Demin. Örgele [Êrkala Liebsd. ; Ôrkala Hi. ; Erkala Attenschw. Co. ; Erkali Hi. ; Arkili Sundhsn. ; Erjala Katzent. ; Èrjarla Str. ; Erìgala K. Z.] n. Drehorgel, Harmonium, Mundharmonika. — SCHWEIZ, I , 4 4 7 . Handorgel [Hàntòrkl Roppenh.] f. Harmonika. — SCHWEIZ, I , 4 4 8 . M u l o r g e l [M^lòa^al Wh.] f . Maultrommel. — SCHWEIZ- I , 4 4 8 . o r g e l e " [orkela Hi. ; orkla Su. Ruf. Westhalten Obhergh. ; òrì/la Κ. Ζ ] ι. Orgel spielen. 2. Schläge bekommen, j. [rùm òa/la überreden Wh.] — SCHWEIZ, i, 448. Orgalist [Orkaliit Pfetterhsn. Su.; Orkaliit^ Hi. ; Orkaliit Z.] m. Organist. Syn. [Urilaêlâkr — SCHWEIZ, I , 448. örkele [Èrkla Wittenh. Su. Ruf. Dü. Mittl. M. ; Erìkla Horbg.; Èrikl Co. Jebsh. Markolshï] η. kleiner, hölzerner Wasserzuber mit zwei Handgriffen. Ί will do

öRK —

aRM



67

drus e-n-Erkle gschwind ryhole' PFM. IV 5. — SCHWEIZ, I , 447. lat. urceolus. SCHWÄB.

170.

S ö ü ö r k e l e n. Saukübel Ingersh. W a s s e r ö r k e l e n. Wasserkübel Mittl. Ingersh. W ä s c h t e n ö r k e l e n. Wäschekübel, worin die Wascht aufbewahrt wird Su. E r l e [Êrl M.; Êrle Ζ.] f . Erle. 'Dessgleich viel junger Ehrlin zweig' FISCH. Flöhh. 521. 'Alnus ehrlen bäum' GOL. 389. —

SCHWEIZ,

eri ig

I,

451.

[èrlik Olli.]

SCHWEIZ.

1,

BAYER,

I,

von Erlenholz.

143.



451.

Erli"K [Êrli Urbis ; Èrìì^Dollern ; Érlei^ Co. Whl\ m. (n. Dollern) Gründling; Edelritze, Ellritze; von den Kindern mit der Angel gefangen. Spitzname der Bewohner von Isenh. 'hiirlingil' M U R N E R Mühle 672. ürle" [^rla Ensishï] rollen, fallen. a r m [ârm Co. Dü. Str. Hf. Ndrbetschd. Lohr;òim Geisp.; àrm Μ. Κ. Ζ.] arm. Α. wie e Kirchenmus, Kirche n ratt, wie Lazarus Bf. So arm, dass er nimm hört liite" läuten Str. U. E armer Teiifel, Tropf Geud. Jetz (oder no ch darnach) het d arm Seel Ruej jetzt, dann ist es aus, fertig Hf. Jetz gi b t s ken armi Liit me 1 '! (wenn jemand unverhoffter Weise gewinnt oder am Zahltag mit ironischer Uebertreibung Hf.) Nur gmach mit de" arme® Liit, si zahle aü ch , wenn si Geld han nur nicht so schnell ! Dü. Zss. armselig Dü.



SCHWEIZ,

I,

454.

SCHWAB.

27.

A r m u e t [Armyat Hi. ; Ärmyt Str.] f . Armut. Er hört nimm lüten vor A. ist ganz verarmt Bf. Mü. MAT. 51. Herrgott in deinem Reich, wie ist die A. dem Bettle11 gleich! Str. — SCHWEIZ, I , 457. SCHWÄB.

27.

Armetei [Ormatei K. Zngenh.] f . Armut: Dis is' en Α. in dem Hus! 'das ist nichts dan Armadei im Bauren Läger' FISCH.

Bin.

SCHWAB. 2 7 .

39.



SCHWEIZ,

BAYER, I , 1 4 4 .

I, HESS.

457. 16.

a r m i i e t i g [àrmietik M\ armselig, elend. e armiieti^e Hushaltung, e a. Lewe". — SCHWEIZ,

I,

457.

¡-ärmtli* [armtli Molsh.] widrig. Dis schmeckt a. riecht widrig. — SCHWEIZ, I. 458· A r m ( e n ) [Arm Banzenh. Co. Dü. Bf. Str. Hf. Ndrbetschd. Lohr ; Orm Prinzh. ; Arm Hf. ; Orm Breitenb. K. Z. ; Arma

aRM



Bust Dehli.; Pl. Arm, Arm] m. I. Arm. Ich riter (zittere) und lottel an A. und Bän {Bein) Hf. Eim unter d Ärm grife11 unterstützen. E langen A. han viel Einfluss haben Hf. Lëck mi ch am Arm ! Min A. is' ken Schild sagt man einem, der einen mit ausgestrecktem Arm angebotenen Gegenstand nicht abnehmen will Hf. Der kehrt i®, wo unser Herrgott den A. rus streckt in jedem Wirtshaus Bf. Nimm s Kind ufden Arme"! Dehli. Ich han e ganzen Arme11 voll Ochere" Ähren ufghebt Büst. 2. Hopfenzweig, der von der Hauptranke aus wächst Geud. Demin. Ärmle 0., Ärm'l U. n. Armchen. Zss. armsdick mit der scherzhaften Fortführung: und noch ärmer! Ruf. Armvol, s. Arfel. —

SCHWEIZ,

I,

452.

B e c k e ° ä r m e l [Pèkanèrmala Ingw.\ n. Demin. kleine, volle, runde Àrmchen der Kinder (bras potelés). Ä r m e l [Êrmal Roppenzw. Ht.; Èrmi Co. Dû. M. U. W. ; Pl. ebenso, -a W.) m. I. Armel, bildl. : Er, si het Ä. ist gross, stark, tüchtig. Hiit haw ioh e Par Rottele" gfange11, aber die hän Ä. ! Dis Ding het Ä. Str. Das is' ein us d em Ärmel das ist eine handgreifliche Lüge ! 0. In aim dr Ä. verrisse® einen nötigen zum Essen 0. ä. Dü. Du kanns' m'r in Ä. lange® grobe Abweisung Roppenzw. 2. Demin. Ärmele n. PI. Vorärmel aus Wolle, Stauchen; Pulswärmer : schöni Ärmele Ingenh. G o t t e s ä r m e l m. Aushängschild eines Wirtshauses Str. H e m d ä r m e l [HampèrmlM. Co.; Hamtèrml Κ. Ζ.; Haemt- Str. — SCHWEIZ. 1, 458. f-Packetärm«l m. eine Art Armel an Frauenkleidern, am Handgelenk ganz weit (jetzt ausser Mode) Dü. — frz. baquet Kübel, Zuber. P u f f ä r m e l m. bauschiger Ärmel Dü. —

SCHWEIZ,

I,

459.

S c h u e l e r ä r m e l m. nur im Plur. Vorärmel der Schüler Katzent. S t o s s ä r m e l m. Vorärmel für Schüler, Frauen u. a. zum Schutz der Armel, Pulswärmer Hi. Steinb. Su. Ruf. Logelnh. Dü. Demin. ['Stièsla M] Syn. Stüchele ["Stilla] Κ . Ζ. — SCHWEIZ, I , 460. S t r e i f ä r m e l m. Pulswärmer. — vgl. SCHWEIZ,

I,

Armenie,

460.

H ärm en i e [Ormoni 5*

Olti.

eRN



Attenschw. ; Hàrmòni M. ; Harmaní Κ. Ζ. Ndrbetschd^\ f. Ziehharmonika. Ern(e) [Árn Liebsd. bis Molsh. ; Arn M. ; Ama Hf. Schwindratzh. Brum. ; Arna K. Z. Ingenh. Geud. Furchhsn.; ALra Lorenzen Wh.] f . I. Ernte des Getreides, bes. des Weizens (die Heuernte heisst Haiimachet, die Kartoffelernte Grumberne"usmachet, die Hopfenernte Hopfc n zopfet Brum. Ndrbetschd.) Von der n Er e bis zum Rupper von der Ernte bis zum Ausrupfen des Hanfs Durstel. 'erne' CHRON. 'die erne (: gerne)' DANCR. 202. 'Nit wellest in eins andern ern Mit dyner sichlen schnyden kern' BRANT Fac. 293. 'in der ern seyen (säen)' MURNER Bad. 20, 29. 'Ern* GEILER P. III. 44. Zss. Erneapfel, Ernepflum, Ernegans, Ernetanz, Ernezit. Ueber Erntegebräuche s. JB. III 140, VI 170, VIII 166, . X 230. 2. Ergebnis der Ernie: e schöni E. Hes' d É. scho n dinne" ? Ensish. D E. heim mache" einbringen Hi. In d E. ge h n für die Ernte sich verdingen, wie bes. die Lothringer dazu nach dem Eisass kommen, als Erneknëcht und Ernemaud Hf. Kinderlied: O haie, wär s Maie, wär s Heüet, wär s Ern ! wie esse" die Schnitter die Küechli so gern ! Hi. — SCHWEIZ. Ι, 462.

BAYER,

I,

145.

HESS.

94.

N a c h e rn [Nyoarn 71/.] f . Nachernte, Gelberüben u. a. Rüben ins Getreide gesät und nach dessen Ernte in der Herbstzeit eingeheimst. e r n e " [árna Hi. Ensish. bis Brum.; arna M. K. IngenhT] ernten. — SCHWEIZ. r,

464.

BAYER,

I,

146.

i n erne" einernten Bf. Ë r n t [Árnt Ruf. Hattst. Alteckend.] /. Ernte. G ë r s t e n ë r n t Gerstenernte Ruf.; -ërne Ζ. K o r n ë r n t Roggenernte Ruf. W a i s e " ë r n t Weizenernte Ruf.; -ërne Ζ.



SCHWEIZ,

I , 464.

HESS.

94.

E r n t e t [Arntat Heidw.] m. Erntezeit. —

SCHWEIZ,

I,

465.

Ernst [Arnst Banzenh. Su. M. Hf. ; Arn§t K. Ingenh.; .®rn§t Str. ; ^Eanit Wh.] m. Er.nst. S is1 i h m Ë. HL, s gi b t i h m Ë. Su. Er hat Ë. Banzenh. Wh. er gibt sich Mühe, arbeitet fleissig. Ë. anleje" Hf. Is' s Gspass oder Ë. ? Dü. Für E. im Ernst Z. — SCHWEIZ. ι,

465.

BAYER,

I,

147.

68



aRN — aRSCH

Arpant [Arphant Hf. Ndrröd. Selz] m. Feldstück von 4.2 Ar. — frz. arpent. Ursel, U r s c h e l 1. weibl. Vorname Ursula. 'Er het 's in 's Krembe Maaud, im Urschel, uf der Gass, jo gsait' PFM. III 2. 2. dummes, unbeholfenes Mädchen: du taubs U. Ingenh. JB. XII 97. Koseform : Ursi, Urschi, Ursch. K a b e t u r s i ['Xàpatùrsi Rädersd.] alte Frau. K u t t e l u r s i [Khùtlùr§i Logelnh. Ruf.] dicke, untersetzte Frau; unreinliches Mädchen. Du kumms' do her wie e Κ. sagt etwa ein Vater zu seiner Tochter Ruf. Ursi, Ursele [Ürsi Olti. Roppenzw. Nif er; Ürsala Pfetterhsn. Mü. Logelnh.; Ursi Ensish. ; Uráala NBreis. Dü. ; Yrsi Lutterb.] n. Demin. kleines Geschwür am Augenlid, Gerstenkorn. — Nach SCHWEIZ, I , 4 6 8 vom Eigenn. Ursula. Besser STÖBER Mäder von frz. orgelet, ΛΖ/.λ hordeolus. Arsch [Ars, PI. Ars allgT] m. 1. After, Gesäss. 2. der untere Teil des Hopfens, wo sich viele Blätter, aber wenig Dolden vorfinden Wörth. J. das dicke Ende des Eies : beim Eierpicken schlagen die Knaben zuerst Spitz uf Spitz, dann A. uf A. Rda. E Gsicht wie mi" Α. ein hässliches Gesicht. Ε Α. wie e Wann ein breites Gesäss Z. Rotb. Am A. is' finster Str. Am Α., Madam! grobe Abweisung einer Behauptung. Si e hënkt alles an dën A. verwendet alles auf Putz. Am, im A. (wie s Piimpe" Hund Ingw.) verloren, entzwei, fallit oder dem Tode nahe Z. Die Stiefel sind im A. entzwei Str. K. Z. S nit im Kopf ha b e n , awer im A. leidenschaftlich, trotzig sein. Hert am A. abgeneigt zu geben oder schenken ; das kanns' dir am A. abfingere" das ist selbstverständlich Dü. Der A. ge h t eim mit Gründls er ist in höchster Angst; Er hebt de" A. zuem Fenster nus er hat Bankrott gemacht. E ganzen A. voll ein grosses Quantum Str.. Halts Mul zuem A. sei still (wie ein ruhender Hund) Hf. Eim der A. schlecke", in der A. schlupfe", d Nas i" den A. stecke", am A. kratze" schmeicheln, schmarotzen Obhergh. Bf. Eim am A. klebe" immer bei ihm sein Obhergh. Er is' verliebt in s Gretel wie en A. in e alt Par Hose" Ingw. I ch lang nit emol an der A. derfor schere mich

aRSCH —

eRST

-

69

nicht drum Hi. Zss. Arschbacke", A.-kërb, A.-krott, A.-lecker, A.-loch. — Schweiz,

i, 466.

Schwäb. 28.

Blossarsch

Bayer, i,

[Plôsârê Dü.

Bisch.

148.

Str.

U. ; Plósòrs A'.] m. derbe Abfertigung auf die indiskrete Frage Wer ? der B. (Blaser

oder

Blasius) vom

Münster

Str.

Andre Antworten : s Schlëckfiidele oder dr alt Mär und der jung Bot un d d em Teüfel sini Mot Bisch, oder dr Herr Pfarr vo n Trütersche" Truchtersheim. B r ü e l a r s c h [Prilâri -SVr.] m.

Schreier,

von Kindern oder schimpfenden Düppärsch

[Typaéri Ä n ]

nicht" in Kinderspielen

Männern. „das

gilt

Str. — aus Tout

beau? s. dubo.

Flattierärschel η. kleines Kind, seiner Mama schmeichelt Str. CS. Fleddrarsch,

(Volksetymologie) Klapp arsch

aus frz.

Str. m.

fleur

d'Orange

Schwätzer

Schwatzbase, welche weiter erzählen, sie nicht sollen Ruprechtsau. Krätzärschel

Hagebutte.

[Krètsaérêl

Dehliï]

[Oeikraetsarla Wh.]

Lahmarsch

[Lâmârâ

das

Lutterb.

oder

was η. Ban-

zenh. Ensish. Str. ; Làmôri Ingenh."] m. träger, unbeholfener langer Mensch. — Schweiz, i, 467. lahmarschig

aérsi 5/n] trag,

[làmârâik Liebsd.

steif.



; làm-

Schweiz,

467. M a t e r i ä r s c h e l [Màtêriiérll Johanniskäfer : Syn. Brochkäfer Dü. Nackärschel [Nàkaèril Büst

i,

m. Z. Lohr

Dehli. Lorenzen Rauw.~\ n. 1. kleines nacktes Kind. 2. Herbstzeitlose, Colchicum autunnale. P ë c h a r s c h [Pae^ârs Str.;

Pa^ôri

Κ.

Dunzenh. Ingenh. ] m. Schuster (volkstüml. Scherzname). pumperärschig sehr beweglich, keine Ruhe haltend Co. Urschlecht

[Úrálá^t

Ruf.

Logelnh.

Horbg. Dü.; Órsla^t Co.~\ f . fast stets PI. [-0] Impfpocken: d Urschlechte" i"setze" impfen,

ingsetzt bekumme"

geimpft

werden Ruf. ;' [weili (wilde) U. M\ Pocken. — Schweiz, i, 470. Hess. 427; eigentlich = Ausschlag. erst

[êrst

O.

Str.;

érst Κ.

Ζ.

Ndr-

betschd^\ I. Zahlw. erst. Dcr erst(e). Auf die Frage, ob man denn noch nichts von einer Sache wisse, die eben besprochen wird, wird geantwortet : S is1 s erste Wort.

eRST —

-

aRT

2. vorzüglich: [ar eS an êrâtar 'Sàfar, Wh., an érâtar Ritor Hf.} — Schweiz, i, 470. E r s t e r [Érêtar -SVr.] der Wein, der

aus der Trotte nach dem Vorlauf fliesst.

aus-

erst, e r e r s t , e r e r s t e r , e r e r s t e r t e , r e r s t , r e s t [êrit Roppenzw. O. Str.; érêt, arérât Wh. ; aréâtar, arérêtart, arérstarta H f . ; èré M.; rér§ Rotb.; rést Z.] Adv. 1. so

eben

erst,

vorhin.

Er

is' e. do gsin

Roppenzw. Der Apf=l, wo ich rerst gesse" ha b , is' recht gschlacht gewë 5 e n Rotb. Ί geh in 's acht e fufzi'st J o h r

ererst' Pfm. II 2. 2. gerade, erst recht, ganz recht : erst noch ! Mü. 'Das ist erst billich' F i s c h . G arg. 3 5 5 . — S c h w e i z . 1 , 4 7 0 ; ererst 4 7 2 . Verstärkung durch er. z e r s t [tsérit Hi. Lutterb., auch sérit Hf^\ Adv. zuerst; auch zallererst, sallererst. Spw. Wer zerst kummt, ma h lt zerst.



Schweiz, i, 472. erster [êrStarLützelstn. Lohr

Tieffenb.

WhJ] Adv. eher. Ich sin e. do gewë ï e n dass du Altw. [Hàs net êritar khèna

khùma ?

Tieffenb

E r s t e [Êrita Su.;

In der E. anfangs,

Érit Z ] / .

Anfang.

anfänglich : in der

E . is' s gange". — B a y e r , i , 122. E r s t e l e , E r s t l i n g [Êrstala Sierenz

Geberschw. Dü. Bf.; Êrâtali Blotzh. Hi. Felleri. Banzenh. Heidolsh. ; Erâtlèi^ M. ; Éritlei| Bebelnh. Ζ. Ndrbetschd.~\ η. Kuh, die zum ersten Mal trächtig ist oder gekalbt hat. Seltener von Schweinen ua. Von einem Mädchen, das schon geboren hat: die is1 ke E. mehr Blotzh. Demin. Erstlingel Bebelnh. — Schweiz, i, 472. 473· Art [Art fast allg. ; Ort K. Gimbr. Pfulgriesh. Ingenh. Furchhsn. ; Pl. -a] f . Art. (gutes)

Was is* dis für e Art B i r n e " ? Aussehn : Mach das Ding, d ass

es e A. het Dü. ; Anstand:

Is1 das e Α.,

wë n n m e r de" Leffel mit der linke" Hand hebt ? Dü. Das het ken A . (un"1 ken Gattung)

ist unansehnlich,

Singe" ua.,

dass

unerlaubt Olti. Dü. es en A . het

M.

gehörig,

tüchtig Horbg. Hf. Uf en (oder ein) A. het 'τ recht er hat nicht ganz Unrecht Z. S wär besser uf än A. Ausdruck, der oft bei hoffnungslos Kranken gebraucht wird: es wäre besser, er stürbe Hf. Uf ken Α. keineswegs, durchaus nicht Str. Ich kenn

ih

ne so d e r Ort noch nach

dem

aRT



Aussehn, dem Familienzug Ingenh. 'Art, arado' HERRAD I8I". Schanbetiss betracht sini Toilette un gét sich stolzi Arte' MANGOLD Co Im. Kom. 4 9 . — SCHWEIZ,

I,

473.

R e d e n s art [Rétasârt Su. ; RétasârtÄr.] f . Redewendung, Wort. Er het eso wiiesti Rede n sarte n an sich er gebraucht viele unpassende Worte. Das is' ke io R. so spricht man nicht Su. ä r t i g [ártik Hi. Ruf. Horbg. Dü. Rapp. ; árti¿ -S/r.] 1. mürbe : ärtigs Land Hi. 2. fruchtbar: en ärtige r Baüm Hi. 3. ordentlich, tauglich, fügsam ; meist in negativen Fällen gebraucht: nit vil Artigs nichts Ordentliches, geringe Ware (Stoffe, Geräte, Früchte u. s. w.) S is' η. v. a. uf d em Märk' gsi° keine grosse Auswahl Rapp. Sin d noch Äpfel d o ? Ja, noch artich Ja, noch ziemlich viele Str. — SCHWEIZ,

I, 4 7 6 .

BAYER,

I,

149.

f u l ä r t i g f a u l , t r ä g e : efulärtige r Mensch; bi dem Wëtter wurd mër f. Lobs. — SCHWEIZ,

I,

477.

h o c h ä r t i g hoffärtig: die han's h. im K o p f leben über ihren Stand Pfast. u n ä r t i g ungezogen, flegelhaft Dü. Bf. —

SCHWEIZ,

I,

477.

a r t l i g [ârtlik Pfetterhsn. Mütt. Scherno.; ârtli M. Str.Brum.; ártli¿ Wörth ; òrtli Κ. Dunzenh. Ingenh. Furchhsn7\ Adj. ι. ordentlich, brav, höflich. En artligs Büew e l; e artlicher Mann Wörth. 2. auffallend, seltsam [lyùk, wàs sali Kèis fer ârtlia Hèrnar hèt M.~\ Adv. ziemlich. Hes' artli Gëld? A. vil Äpf e l. Er het a. Appetit Alteckend. 'artlich adelich vnd zur Sach bescheyden' FISCH. Ehez. 1 4 5 (B 7A). 'Wann auch schon Bonauentura artlich also argumentirt' FISCH. Bin. 38 B . 'Mechanicus ein artlicher, kunstreicher Handwerksmann'GOL. 201. 'mit erzählung lieblicher geschichten und artlicher beyspielen' MOSCH. I Vorr. 'Siehe doch, mein lieber Leser, wie artlich u. curios zu dieser Zeit ( 1 5 4 8 ) die Policy allhier (Thann) bestellt war* THANNER CHR. 36. 'gelt, was er artli isch?' PFM. I 3. — SCHWEIZ, 16.

I, 478.

SCHWAB.

26.

HESS.

EIFEL.

Artifife 0 ' PI. verkehrt Raddefife" Art Schwarzwurzel CS. 'Artifiven, Artifis, Salsifis' MARTIN Pari. N. 59. 4 2 9 . — BATER.

I,

Artikel

150.

[Àrtìkl Dü. Hf:]

m. 1.

Zei-

aRT — üRT

7o

tungsartikel. 2. Handelsgegenstand : denen A. halte" (kaufen) m'r nit. J. Gegenstand einer Gerichtsverhandlung: s is' e andere' A. zerst gnumme11 woi^e" Dü. 4. Sache : s is' e böser Α. eine dumme Sache; s is' e Α. vor kumme" es ist ein Stückchen passiert. ζ. euphemistisch Geschlechtsneigung: er ¡is' stark uf den A. Si e han vom A. geredt. — SCHWEIZ. 1.479· Artschick [Artsik Lutterb.~\ m. Feuerheerd: (aus hert-schin ? oder frz. artistique? vgl. Kunstofe"). Irte [Irta Hi. ; îrt Hlkr. Obhergh. Logelnh. Jebsh. Heidolsh.] f . Juchart, Acker von ungefähr Ar Logelnh. Hlkr. Obhergh. ; ζo Ar Hi. Heidolsh. ; von 20 Ar Jebsh., halb Irt = 10 Ar Jebsh. — aus Juchart. Ort [Ort Dü. Bf. Z . ] m. und n. Ort, Stelle (selten, öfter Platz Hf.) Sprichwörtlich : e guets Wort findt e gueten (guet Bf. Ingenh.) Ort Hf. η. I. das Ende eines Ackers : Sin ihr bal d am Ort? Jetz haw i c h mini Kleider am en andere" O. leie" meine Kleider liegen auf der andern Seite Dü. Jebsh. 2. Ende überhaupt: das Ding muess e Mal uf en O. gmacht wër d e" Su. 3. Ortschaft, Dorf. Er is' nit us unserem O. Dü. Wie heisst dis Ort do vorne"? K. Z. 'Wann man kâm an ein frembdes ort' FISCH. Flöhh. 250. 'Welches Ort habt jhr mit ewerem Gotteslâsteren . . . nicht erfüllet?' MOSCH. II 50. 'in bemeltes ort' Str. 1659 JB. III 83. f 4 . Vierter Teil eines Guldens: 'fünf Gulden und ein Ort cinq florins et un quart' MARTIN Pari. Ν. 547· SCHWÄB. 4 1 5 . Zss. Ortfleisch, Ortspëck die Rauchseite am Fleisch M. —

SCHWEIZ,

HESS.

I , 480.

BAYER,

I,

151

ff.

291.

Urtel [Urti allg.~\ n. Urteil. Beim Vorbeigehen an schwatzeitden Waschweibern ruft män ihnen zu : Gnädig Urteil! Kingersh. 'nach dem rechten Recht Vrthel sprechen'MOSCH. II 1 5 8 . — SCHWAB. 527· u r t l e " [ûrtls Felleri.; iirtta M7\ ur. teilen, eine Ansicht mit einer anderen vergleichen. Ü r t e " [Erta M,; Irta Hi. ; irta Bf.~\ f . I. Zeche, gemeinsamer Schmaus in einem Gasthaus. I c h ha b d ganz Ü. ssen müe bezale" Bf. Ürten, s. Anm. zu

iiST — DANCR.

133.

uRZ



GEILER .S. M.

9. 76.

71 Sch.

70. P . II. 375. M . 9. 'Er sahfe in einer iirten bei einander sitzen u. trincken' E v . mit Ussleg. 162 a. 'Für ieden seine yrten gyt' MURNER Mühle 1107. 'Hieher Fraw Wirtin, trinckt eins fiir ewer Irrtin' FISCH. Garg. 143. 'Symbolum yrtin, zech' GOL. 360. 'deine Ürten oder Zech = frz. ton escot' MARTIN Coli. 60. 'die Irten gemacht ohn den Wirth' MOSCH. II 193. 'Irten' Rechnung Strassburger Hochzeitsordnung 1664. 'mit der irden nicht erfahren oder übernehmen' mit der Wirtsrechnung, Zeche nicht überlisten Wattw. 16. Jh. JB. III 75. 'urtin Zeche BRÜCKER. 2. eine Reihe Strohbündel auf einem Strohdache M. — SCHWEIZ, I,

488.

HESS.

SCHWAB. 3 0 1 .

BAYER, I ,

152.

292.

N a c h t ü r t e " [Nâ^terta M.] f . Nachtessen im Wirtshause bei Hochzeiten uä. —

SCHWAB.

301.

Arzt im Sinne des nhd. ist ungebräuchlich, dafür Dokter; doch ist es erhalten in M ü h l a r z < [Milôrts Hindish. K; Mélârts Pfetterhsn. bis Hf. ; Mélârtst Hipsh. Rotb. ; Pl. -a] m. Mühlknecht, Müllergeselle, der das Mehl ins Dorf fährt. 'Mülartzt' FISCH. Garg. 296. Gemeinde-Heimburger-Rechnung 1613 Gimbr. 'Einem Miel Artzen von Thränen (Tränheim) geben 1 ¡i.' Ö b e r a r z ' Obermühlknecht. — SCHWEIZ. ι , 496. A r z e n e i [Artsanei Hf. ; -nèi Ä V . ] f . Mixtur in einem Glas. — SCHWEIZ, I , 497· Arzinal [Artsinál NB re is.η. Zeughaus. Arzint [Artsint Lützelstni] f . Hyazinthe. Arzise [Artsisa Dettw7\ f . Narcisse. Ërz- [Arts- Ζ.] nur in der Wendung uf em Erzgrundsbode" : dies is' der liederli ch st, wu uf d em Ë. rum lauft. — SCHWEIZ, i , 498. Erzkimo [ÁrtskimOyLogelnh.] m. kleiner Mensch (Scheltwort). — eig. Eskimo mit Anlehnung an das steigernde Erz-, vielleicht auch an Erdkime 1 . Urze n [Urtsa Wh.] Speiseüberreste, die auf dem Teller bleiben oder im Küchenschrank [JLhe^aiàijk] herumfahren. Er macht U. Auch das Vieh lässt U. in der Krippe. — vgl. SCHWEIZ, I , 468 Ursi ; vielmehr von uress der Speise über-



aS

drüssig s. HESS. 426 Oerzchen. SCHWÄB. 527 uress. BAYER, I, 134 urässen. 154. WESTERWALD Ores. Englisch the orts bei Shakespeare. A s [Ós Ä r . ] n. Aas. Stinke" wie en Os. Häufiger ist das Synonym Keib. — SCHWEIZ, I , 4 9 7 .

BAYER, I ,

155.

S c h i n d a s ['Sinós Str. ; 'Sinus Geud. ; 'Sinás Dehli. ; nur U. W.] f . nichtsnutzige, einfältige, eigensinnige, falsche Weibsperson. Du bis1 e rëchti Sch., dich kann m c r ä (auch) for niks gebruche" Lobs. Dere" Sch. ka nn m e r doch nit troue" Geud. (Äss) in G ä s s [Kês Roppenzw. ; Kás Barr] n. 1. Futter der alten Vögel für die Jungen. 2. Stelle, wohin die Alten kommen, um die Jungen zu füttern. Häng s (den Käfig) in da s Gäss Roppenzw. J. unordentliches, schlechtes Essen, unordentliche Art zu essen Barr. — SCHWEIZ, I , 499. B A Y E R , I , 157. f ä z e n speisen GEILER P. I I , 25. g ä s s e n [kêsa Fislis Roppenzw.] füttern, die Ernährung der jungen Vögel durch die alten. — vgl. SCHWEIZ, I , 500 ässen. ä s s i g [ásik Hi. Hlkr. Co. M. Bf. Ingersh. ; aésiy Str. Ingw.] I. schmackhaft, appetitlich, z. B. Brod. 2. esslustig. Das Kind, die Kue h is' ä. Str. Er is' ä. druf, auch bildl. ä. uf dis Plätz-1 nach dieser Stelle begierig Ingw. 'darumb er uns destèr lustiger und ässiger ist' GEILER Sch. d. P. 58. 'Eeßig esculenlus, vescus ; edax; eeßige Ding Edulia' DASYP. — SCHWEIZ, I ,

501.

BAYER, I ,

157.

k u r ä s s i g [khûràsik Horbg. Meisengott; khòràsik Ingersh. ; kherásik Ammerschw. ; khier- 71/.] wählerisch im Essen, leckerhaft. Synon. schleckerig. — Wohl ein mhd.

küraezic?

vgl.

SCHWEIZ,

I,

501

Kogäss. m a d r ä s s i g [mátrásik M¡\ kränklich. s c h m ä d r ä s s i g [§mátarásik Co.] wählerisch beim Essen, immer etwas am Essen auszusetzen findend. — SCHWEIZ, I , 502. u n ä s s i g [ìinàsik Hi. ; uqásik Μ.] ι. unessbar, unschmackhaft, wenig zum Essen reizend ; GEILER (STÖBER). 2. wenig zum Essen geneigt, wählerisch im Essen, bes. von Kindern M. w u r m ä s s i g , - ä t z i g [wùrmaésik Fisi. Liebsd. Heidw. Sierenz Roppenzw. Hi.; -ásik Barr; wurmaési(/) Str. ; wùrmaési^ Lobs. ·Lützelstn. ; wùrmàsi Ndrbetschd. ;

aS



wùrmatsik Kerzf. ; wùrmatsi Molsh. Mutzig Geispolsh. Κ. Z.; wùrmaetsiy Wh. Altw.] I. wurmig, wurmstichig; 2. kränklich, mager, bes. von Kindern; zum Militär untauglich. J. Witzbold. Er is1 w. su gross a's er is' ein Spassvogel durch und durch Geisp. G E I L E R Post. II 64H. .S1. 0 . ¡.S. M. 41. —

SCHWEIZ, I ,

502. BAYER, I,

157.

Ass [As Dü. Str. U] n. Ass im Kartenspiel. Rda. Ass ! Dis is' ken Gspass. 'so einer zwei esz bedörfte (im Brettspiel), zwei sesz dafür wiirft, damit das spiel verspielet' G E I L E R Narr. H . 3 b . 'das Äß l'as' M A R T I N Pari. N. 634. Zss. Herzass, Krützass, Eckass, Schübbenass Z. — S C H W E I Z , I , 503. BAYER, I, d ass

156

Äss.

[às Lutterb. Orschw. Hlkr. Dü. K. Z. Wh.] Conj. dass. I c h weiss, dass i ch sterwe" muess. Tummel di ch , dass d° heim kummst. Wann der eps verzählt, nemmt er Miilere voll, dass m e r mänt, er well e Kue h fütere" Wh. D ass i ch d'r jetz sa*, dass d heim ge h s' (zu der Ellipse vor dass s. dass) Str. Nit dass de doch fürt ge b s' ! Katzent. Zuweilen nur ein vorhergehendes Pronomen oder eine Partikel aufnehmend: Ich weiss nit fur wene" dass es is', dass i ch schaff. Ranns' komme", wenn dass de wi lls t. Ich will dir saue", worum dass ich do bin. Wü ärjer dass er gebriielt het, wü ärjer han sie gelacht Z. [ar hèt kfryokt, wèr às tàs kamà^t hèt M.\ 'Bis asz du kasch Adschwang wèrde, Schlof ich gwiss scho in der Erde' M Ä D E R Mü. Ged. 39. (Vgl. englisch when that, if that, how that.) Die beiden ass ( = dass und = als) werden oft verwechselt beim Hochdeutschreden und -schreiben : Ich thue euch zu wissen, als ich morgen kommen werde; ich bin grösser dass du. [mê tàs hùntrt Wh.] a's [às Steinbr. Lutterb. Dü. M. K. Z. Dehli.] I. als bei Vergleichen : er is' so fui a's e Hund Hf. So lang a's es ge h t Steinbr. Er macht (benimmt sich) a's wie wenn er noch nix eso gsëhn hätt Dü. Er het s (hält es) a's wie d Jude" Hf. Bisch in s verliebt ass wie e Durdeldiwelskidder' PFM. I 8. Nach Comparativ: ich bin grösser a's du Dü. [às we ty Wh.] Bei Ausnahmen (ironisch) : Das we'ss Niemand a's de Kirche n lüt und de Märk'lüt Jedermann Dehli. Vgl. 'Die Mannslytt sinn eso, si redde nix als Laoue' PFM. I 2. (Das temporale ''als'

72



aS

wird durch wo (wü K. Z.) wieder ^ gegeben : wo i ch noch jünger gsi" bi" Dü.) 2. Zusatz zu Zeit-, Mass- und Zahlbestimmungen: Er kummt a's morn; (ar es 9 myol às trei (dreimal) tyo ksaè Λ/.] —

SCHWEIZ,

T,

197.

asa [àsà B f ] Interj. der Anrede : Asa, wenn beza h ls' mi cb emol? — frz. Ah ça! 'Asand Asa fœtida' P H A R M . 2. a'se [âsa fast allg. ; âsi Κ. Ζ.] Adv. so wie es ist, ohne weiteres, ganz von selbst: a. ghirot (obschon verheiratet) is' er uf alli Tänz gange" ; a. jung is' er so gscheit gsin Barr; a. frisch Katzent. Eps a. kalt esse" ohne es zu wärmen Obhergh. ; a. nüechter" Hi. Dü. ; a. nass ungetrocknet. Er frisst de" Spëck a. raü ganz roh; a. warm noch ganz warm Ruf.; auch bildl. Pack s a. warm fang an, ohne dich lange zu besinnen ! Ingersh. Wo-n-er s erfabre" gha b ' het, is' er a. [âsa fৠsogleich M] warm zue mir kumme" und het m'r s gseit Obhergh. I ch hab die Birnen ase (soeben, frisch) gebroche" S T Ö B E R . S is' m'r a. we h wor d e n ich bekam efine plötzliche Ohnmacht. 'Jo wenn me s Geld nur fönd so asen uff der Gass' H O C H Z . 1687. Von ase von selbst: d Bloter is' vo n a. uf gange" Ingersh. De r Eise" is' vo n sich as elei" klimme" Ruf. Rotb. Er kummt von a. wider wir brauchen ihn nicht zu rufen Scherw. S ge h t v. a. ohne Hilfe Str. Das verstebt sich v. a. Ingersh. S is' vo" a. eso gsi", dass d Krotte11 ke" Wädel han es war von jeher so, dass die Kröten keinen Schwanz haben Türkh. 'Verdriessli bin i halt, von aasse niddergschlaue' PFM. I 1. 'Eso e junger Mann, der springt mier nix dier nix vun aasse-nuf' ebd. II 2. 'Von aase schlupfe d1 Vers nit zue d'r Fedder nuss !' H I R T Z Ged. 171. — aus mhd. alse, also; vgl. zu von ase kumme" : s is' so (eso) kumme" von selbst Wh. Nib. 944 ez hiez Hagene tragen Sîfriden alsô töten (tot wie er war) für eine kemenâten dà man Kriemhilde vant. 1002 der kirchhof alsô wît (so weit er war) was von den lantliuten weinens alsô vol (ganz erfüllt von dem Weinen der Landesbewohner). S C H W E I Z , I , 197. 201. B A Y E R , I , 69. 82, wo schwäbisch ansde warm angeführt wird. MA. III 187, 1 1 ; VII 506. Die gewöhnliche Ableitung aus dem lat. a se hat keinen Grund.

aS



ase ι. adjectìvisch : unvermengt, ohne Zuthat: er het a. Fleisch, a. Brot gösse" K. Z. D ase Wobrhe't Str. 2. substantivisch : ein Nichts : um en Ase wär i rh gfalle" um ein Nichts, ein Kleines STÖBER. asi ε [âsik Dü.; âsi Κ. Ζ. ; áse¿- Wh.] Adj. rein, besonders, getrennt. Er trinkt de" Kafe a. schwarz. Dene" Win kann m'r fast nit a. trinke" den Wein kann man, seiner Stärke wegen, fast nicht ungewässert trinken Geud. Dis is1 asichi Mistlach reine Jauche; asichi Grumbere11 Kartoffeln ohne Zuthat Hf. Dis is' jetz asis Wissmël das ist nun unvermischtes Waizenmehl Geud. Uf dem as ige" Bode" schlofe" auf dent blanken Boden Hf. Ich iss s Fleisch asi® und s Gemües auch ich esse das Fleisch für sich und das Gemüse ebenso Ζ. [Εχ sen âse^· alaén ùf Témareip kòr[ Wh.) Assone [Asóna Roppenzw^] Pl. Arten : der het vil A. Kafe. — {frz. façons?) Assurans [Àsyràns Dü. Str. ; Asyràs Rapp. ; Asarás Ndhsn.~\ f . Feuerversicherung (die älteren Leute sagen meist in d Brandkass tuen) ; Versicherungsgesellschaft. A s s u r a n s l e r [Àsyràslar Ndhsn. Z.] m. Versicherungsagent. Syn. Brandkässler. a s s u r i e r e " [àsyrìara Dü. ; asarìèra Hi.] in der Feuerversicherung versichern (nicht häufig). 6s [as Orschw. Dü. Geud. ; unbetont as, s Dü. GeudT] n. des Personalpron. der J. Person. Subject impersoneller Sätze : s is' Zit, s rëj" e t regnet. Bes. zur Bezeichnung von Mädchen oder Frauen, dies von Seiten der Gatten, wie umgekehrt die Gattin vom Manne er gebraucht. Es het m'r s äüch schun gseit meine Frau hat mir es auch schon gesagt. Du mues' s ge h n lu s,c n Du musst sie gehn lassen, [as scheinbar zu sa umgestellt in 1χ wafeis ηόχ net èp s-ase^ iekt ; kèst hèt sa sì^· arprò^a Hf7\ Für es erscheint auch ens: 'ich weiss . . dass der Typ . . ens ( = s Emilie) doch nit nimmt als Frau' STOSK. 8 2. —

SCHWEIZ, I , 5 0 9 . BAYER, I ,

163.

-es (die lateinische Endung us) in Sozies, Notarjes ; in Eigennamen : Ludowikes, Wendelines Hf. Dann in abgekürzten Nomina appellativa : Bariickes = PerückewAacher, Hëches = Hëchinger, Wackes Vagabund; vgl. auch Bêches, Knëckes, Rueches, Schlappes, Staches, Lappo h res, Moschges, Scherebones, Wat-

73



eS

sches Prügel Str. Die Klassebuewe" pflegen die If amen ihrer Kameraden und Lehrer so abzukürzen: Rines für Reinhart, Heljes für Heiligenstein u. s. w. -es und -is Genitivendung zur Bezeichnung von Spielen [Pàlis ipìèla Ball spielen; Sàltàtlas, Pàr^artas, Fàijas, Háslis (Hase) Hf] e s , üs s. u"s. Esel [Ésl Steinbr. Su.; Êsl Bf.; Èsl Molsh. Roth. Str. Κ Ζ. Ndrbetschd.] m. I. Esel (selten Bezeichnung des Dummen, dafür dient Stier). Doch : der is' der dümmst o uch nit, wenn er nebe" e me E. steht Steinbr. Über den Esel in Vergleichen s. STÖBER MA. 4, 466 : 'D Wisheit kummt m, err isch ball so gröu wie en E.' Stehn wie e storrer E. unbeweglich stehn. Uf d em E. sin, hocke", sitze" zornig, störrisch sein Obhergh. Der sitzt glich uf d em E. ist jähzornig Dehli. 'die zornmütigen . . sitzen bald aufif dem Esel' M A R T I N Pari. N. 156. (1wohl von einer militärischen Strafe noch des 18. Jahrh. BAYER, I , 159). Eine" uf den E. setze" hänseln, zum Narren halten, einen dummen und eingebildeten Menschen durch Lobsprüche zu Thorheiten verleiten Str. (vgl. Spiessruten laufen lassen — aushöhnen). Rda. S is' m'r liewer a's e Tritt vo" ""men E. sehr angenehm Str. U. Dich het jo en E. an d Wand gpfurzt> us der Wand geplotzt du bist von dunkler, niederer Herkunft U. M'r stupft de" E., no ch (danach) ge h t er Molsh. En alter E. is' bös le h re" tanze" Avolsh. s schilt ein E. den andere" Lango h r Bf. Wenn die Kinder einem Kameraden etwas unversehens angehängt, angeklebt oder in die Tasche gesteckt haben, so rufen sie alle : der E. träjt, er weisst nit was Su. Bisch, d. E. t. und weisst s nit, er is' e Narr und seit s nit Hi. Ruf. bis der Betreffende es herausfindet. Verse, womit die Kinder den Esel begrüssen : Esele i a ! streck s Näsele (Wädele Obhergh. Ruf.) wit na1' ! Was hammer ζ Mitta- ? Grumbere"salat. Was noch? E Tritt ins Loch Ruprechtsau. Esele i a ! wer hat dich gschla* en ? Im Müller si" Bue b , S is' e Spitzbueb Lutterb. Esel gügag, wenn lütet s ζ Mittag? Wenn s elfe schlaft am steinige" Hag Hi. Bes. werden die Bewohner von Westhalten b. Sulzmatt wegen ihres Reichtums an Eseln geneckt. Du bis' ζ Westhalte" uf der Akademi ( J t m Kollesch)

eS



gsi", wo s ABC mit I a n fangt Gebw. Daher darf man dort nicht durchs Dorf gehn mit einem Eselsohr, d. h. einem heraushängenden Taschentuch. Bleibt ein Gruss ohne Antwort, so ruft man wohl dem Unhöflichen nach : in Ewigkeit ! S is' e Esel dure und hat nit (Nichts) gseit Kingersh. 'essel' M U R N E R Mühle 1485 uö. Zss. Eselsfurz, Eselswurst. 2, vermummter Bursche, der am Weihnachtsabend ein weiss gekleidetes Mädchen, das sog. Christkind, von Haus zu Haus begleitet Rosenw.

74



eS

gestalt heisst anderwärts, bes. U., Hans Trapp JB. II 188, III 1 3 1 . E s s l e [Èsla OIti. Attenschw. ; Èsl MJ f . Brennnessel. — Abfall des anlautenden N- wie in Acke u. a. Zss. E s s e l s u c h t [ÈsglsûytΛ/.]/.Nesselsucht. B r e n n e s s e l [Prènèsl Urbis~\ f . Brennnessel. Sëngessel, Sëngessele, Sënge s s e l t e , S ë n g e l e s s e l [Saijèsl Molsh.·, Sai^êsl Ingersh. Beblenh. ; Saqèsla Mitt— SCHWEIZ, I , 5 1 4 . BAYER, I , 1 5 9 . lach; Saqèslta Kerzf. Osthsn. Zinsw.; Sar^lèsl Ζ. Wörth Ndrbetschd. ; Sórtesi Rauw.~\ B u r g u n d e r E s e l m. nur in der Rda. furze™, schisse" wie e Β. E. Su. Bisch. f . Brennnessel, Urtica dioeca. Knabenwitz: D Sëngessele sëngle" dëne™ Monet Κ. Ζ. nit (wobei Monat als Object verstanden f M e e r e s e l Stockfisch : 'Das meerschwyn sein soll) Ingersh., ähnl. U. Wildi S. der fressikeit, die geisz der Unlauterkeit, Bienensaug, Taubnessel, Lamium Kerzf. der M . der fulikeit' G E I L E R Sch. d. Heils. 5. 'Sengessie Flores Lamii' P H A R M . 5. M i s t e s e l m. Gestell in Dreieckform, S u g e s s l e [S^kèsla Heidw7\ f . Taubauf welchem beim Misttragen der Rücknessel. D Sugessle gë be n The. korb aufgeladen wird Molsh. Taiibnessle, Tagessie [Tàipnèsla M u l e s e l [Malési Str. Rotb.; Mylèsl Κ. Osenb. Ruf.; Tàièsla Mittl. M] f . BienenΖ.] m. Maulesel. saug, Lamium (taub, weil sie nicht M u r e s e l [Myrèsl Str. Rupr.~\ m. Kellerbrennen). assel. 6sse n [asa Liebsd. Co. Dü. Bisch. Hf. n P a l m e e s e l [Pàlmaèsl Obhergh. Hlkr. Ndrbetschd. ; ása Geisp. K. Pfulgriesh. NBreis. Ingers h m. I. Derjenige, der Gimbr. Furchhsn. Dunzenh. Hf. Weyersh. ; am Palmsonntag zuletzt mit dem Palmenaesa Str. Roppenh. Lützelstn. Lohr\. Part. zweig in die Kirche kommt; ihm werden gesse™ [kasa, kása ; kaes -W.J essen. Mit auch die Palmen auf den Kopf geschlagen drm Beck ë. sein Brot beim Bäcker Hlkr. JB. II 184. 2. Die Person, welche kaufen ; Gegens. selber backen Hf. Hl ni n ë. zu Ostern zuletzt beichtet. Von einem, der gierig essen Bf. I h r t h äte ( mich zuem immer der letzte ist, sagt man: Dë r Land nus ë. sagt eine Mutter spasshaft kummt o c h so wie sël''er mit d em P. — zu den Kindern, die einen guten Appetit — SCHWEIZ, I , 5 2 0 . entwickeln Str. Der isst eim arm ei°s P f i n g s t e s e l vermummter Junge, der Ta*s O. Der isst eim d Hör vom K o p p bei den Pfingstumzügen der Schuljugend h era b Rauw. E. wie e Bürstenbinder. Rda. als Hauptperson neben dem Pfingstmaien Iss und trink, dass de weis', wurum d e r einhergeht Scharrachbergh. JB. III 128. Vater s Hüsle verkauft het : Aufmunterung P i c k e s e l , P i c k e r e s e l [Pikèsl Stossw. zum Essen Co. Iss und trink was d'r Mütt. ; Pikerêsl M. Mittl. Z>«.] m. Der gschmackt und steck nix in de" Sack! Z. durch einen grösseren Knaben dargestellte Mittagsgruss: Han i h r scho" gesse"? Co. Esel, auf welchem das Christkindel am We"'n i h r ge b n z. Mittagé.ï^Moosch. Gruss Abend vor Weihnachten oder an einem zu Essenden : Sin i h r am E. ? Antw. : Jo, der vorhergehenden Sonntage zur Thüre kumme , wenn i h r eps derbi han Geiseinreitet: auch ein mit Stroh ausgestopftes wasser. Auf die Frage : Wann essen i h r Aschentuch, worauf Augen, Ohren, Maul dënn ζ Mitta* ? antwortet man : wenn s und Nase mit Kohle aufgemalt werden. ®ekocht isM Gewenh. Spw. Men soll èsse 1 Die Kinder werden durch die Drohung und vergesse" Geberschw. Inf. substantieingeschüchtert, dass sie auf dem Esel visch : s E. trage" den Arbeitern auf den reiten oder der Esel sie mitnehmen soll; Arbeitsplatz. Z Morjen ë. Frühstück, ζ sie halten schon ein paar Tage vorher Mitta? ë. 'Mer mache j o 's Z'middauesse etwas Heu für ihn bereit. Die Schreckdert im freye Wald' PFM. 1 6 . ζ Owen 4

eS



ë. Vesper, ζ Nacht ë. Abendbrot

Nach' ëss Urbis).

(ein ζ

Ze h ni ë. kleiner Im-

75

reiteter Essig (Gegens. Krämeressig); viel als Heilmittel verwendet Katzent.

Spitzbuewenessig

biss zwischen Frühstück und Mittagessen.

'wan es bald Essens zeit war' M O S C H . I I 928. 's Esse-n-unn 's Trinke halt Lyb und Seel z'samme' S T Ö B E R Daniel 24. Zss. Essenspis s. Spis. — SCHWEIZ, I , 5 2 2 . BATER. I,

161.

a b ë s s e " zu Ende, den Rest essen. Ei n c m a. essen, wovon jemand schon gekostet hat Bf. — S C H W E I Z , I , 5 2 5 .

iiberësse",

Part. iiberësse": refi, zu

viel essen Hf. — S C H W E I Z , I , 5 2 5 . u f ë s s e " aufessen, nichts übrig lassen.

U. mit samt d em Tëller; rumpes und stumpes u., der thät e Ross ui ë. mit samt d

em Gschirr, mit samt cn Ise" Bf. Volksd

glaube: Wënn mer uf ësst, gibts guet Wëtter. u n g ë s s e " [ùr^kaso] Part. 1. ohne gegessen zu haben. Du mues' Air d Strof

u. ins Bett Str. U. und untrunke" Dü., unggetrunke" Bf. K. Z. D arme" Kinder leije" viel mol un-z-Nacht-gësse° ins Bett Bf. 'Er gieng mol drei Tag ungessen'

eS — iS



c u m ' PHARM. 2.

'Acetum aromati-

5.

e s s l e " [èsla Λ/.] nach Essig schmecken oder riechen, vom Wein. Mankel citirt 'Maaler 121 esselen fast sauer oder essechtig sein, peracescere.' — S C H W E I Z .

I. 530. Eise"

[Aise

O.

Str.

Han.

Wörth;

Èis, Eisa M.; Eisa M. Bisch. Prinzh.; ¿Eisa K. Z. Ndrbetschd. ; Ása Bühl Lobs. ; ¿Ésa, Barr Wh.] m. (η. Mü. Molsh.) [Èis f . M¡\ I. eiterndes Blutgeschwür, Furunkel. En E. usdrucke". Aberglaube :

Wënn m c r am Karfrita* Bohne" isst, be-

kummt m e r E. Ndrbetschd.

Rda.

Wënn

i ch so fil E. am Arsch hätt, a's i ch Roier (Reue) ha b , könnt i ch nimm sitze" Dü. 'Herpes ein eiss der vmb sich frisst* GOL. 279. 'was gelts, man wird euch den Eissen auffthun' euch die Wahrheit zeigen F I S C H . Garg. 3 4 3 . 'deszgleichen wann

der Mensch nit leiden kann, so man ihm den Eysen rührt und ihm sagt, was ihm

mit Ussl. 7 2 B . 2. (scherzh.) noch nicht gegessen. Was bekumme" m'r hiit? — Eps Ungësse"s Prinzh. — SCHWEIZ,

vbel anstehet' Dannhauer K. M. I,

S u r ë s s e " Saueressen, Metzelsuppe, beim Schweineschlachten aus Leber, Lunge, Füssen, Ohrlappen u. a. kleinen Stücken, die in einer braunen Mehlsauce gekocht werden, bereitet Betschd. — SCHWEIZ,

I 226. 2. vorspringende Verdickung an einem frischgebackenen Laib Brod Hf.

G E I L E R EV.

Ι. 5 2 4·

I,

i , 5*8Mitësser

[Metassr

Urbis

NB reis.

Beblenh. Bf. K. Z. Prinzh.], auch Mitfresser Dunzenh. Ingenh. m. schwarze, verstopf te Hautporen. Demin. Mitësserle.— SCHWEIZ, I ,

531.

Essig [Èsik O. Su. Dü. ; Èsi Κ. Ζ. ; Èsi^ Wörth Rauw.]

m. Essig.

De Kar-

wätschle (Quetschen) sin noch sur wie Essie Geud. Mer meint, er het (unserm d

Hergott sin Str.) E. gsoffe" von einem verdriesslich aussehenden Ruf. Dü. Rauw.

Wenn men guete" E. will ha, soll men ih n amme Fritig ansetzen Hi. — SCHWEIZ, I , 5 2 9 . BAYER. I ,

48.

patilier. — 161.

Zss. Eise n jockel, Eisen"-

SCHWEIZ,

BATER. I,

I,

530.

SCHWAB.

158.

B l u e t e i s e " Blutgeschwür Z. Is [ís Banzenh. Co.; Is r M. Str. K. Z. Han. Ndrbetschd. W. ; I i Strüth Olti. Hi. Pfetterhsn. Heidw. Fislis Roppenzw. ; ISt Liebsd^] n. Eis. Bauernregel : Mathis

{24. Febritar) bricht s Is, findt er keins, so macht er eins Su. Noch Mathis ge h t ken Fuchs me iiwer s Is Dü.

Sprichwörtlich:

Wënn s d em Bock ζ wol is', ge h t er ufs Is Dü. Do ste h t er wie der Bock uf em Is steif, unbeholfen Dü. Uf s Is liiere" mit verfänglichen Worten in Verlegenheit bringen Str. 'das iß sol . . starg sin' B R U C K E R 1 7 1 (14. Jh.) Zss. Iskärchel, d

Isklotz, Isschueh, Istanzer, Isvogel, Iszapfe", Iszwirwele. — SCHWEIZ, I , 5 3 4 . B A T E R . I,

162.

G l a r i s n. Glatteis Obhergh. Horbg. Dü.

161.

H o l z e s s i g m. Essig aus Holzäpfeln oder Holzbirnen Hi. H u s e s s i g m. im ffaus aus Wein be-

13,

Demin. JEisele.

528.

E s s e r m. Esser, jemand der viel isst; f . Essere" [Asara] Hf. — SCHWEIZ.

278

'ayssen, geschwär clous, apostumes' M A R T I N Pari. N. 1 4 6 . 'das heisset den Eyssen recht gerûhret' M O S C H . ALEM.



SCHWEIZ,

I,

534.

G l a t t i s , G l ä t t i s [Klàtis Str. K. Z. Ndrbetschd. ; Klètis Kindw¡]

η.

Glatteis.

iS



f g l a t t i s e " 'es glätteisst oder es ist glasurt il fait verglas' MARTIN Coli. 138. G r u n d i s [Krùntis Ingw¡\ n. Grundeis. S ge h t G. es ist sehr kalt. Der wickelt sich in, mer meint, s G. ge h t. — SCHWEIZ, I. 535· i s i g [isik Banzenh. Co.; íáik Oiti. Hi.~\ eisig, eiskalt, s. auch hinter Ise n . — SCHWEIZ,

I,

536.

i s e n [isa Ruf. Logelnh. Dü. Molsh.; ila OIti. Hi.; isa Str. Κ. Ζ. Ndrbetschd. Ηαη.~\ Eis brechen für Brauereien. -— SCHWEIZ. , 1 ,

535.

Ise n [Isa allg.] n. 1. Eisen. Der is' von (oder wie) I. und Stai ist hart, kann viel vertragen Str. Er het e Hërz von I. ist unbarmherzig. D Not bricht 1. M e r soll s I. schmide" so lang dass es heiss is' Obbr. Alt I. kraft- und wertloses : zsamme n schlas sn wie s alt I. Liebsd. Drohung bes. gegen Kinder im Spass. Der ghört bald unter s alt I. ist altersschwach Dü. Die Händler, welche für Geschirr altes Eisen und Lumpen nahmen, riefen früher: Wer will Gschirr kaüfe", der soll an (den Markt oä.) laiife" : alt Ise n und alti Lumpe" ! Dü. 2. Bes. Hufeisen, s. Rossise". S het au ch scho n ne Ise 1 abgerënnt (von einem Mädchen gesagt) sie hat ein unehliches Kind; 'gestampfite Frawen und Jungfrawen die etlich eisen abgeworffen hatten' FISCH. Garg. 437. 'Sie hat ein Eisen abgerent (verloren, abgeworffen) Elle a pissé des os' MARTIN Coll. 1 4 3 ; auch 'ein Huffeysen abgerennet haben' Pari. N. 516; von einer männlichen Person : er ist schon im Gefängnis gewesen Banzenh. Eim uf d Ise" ge h n [lyùka M . ; lewa Wh.] scharf beobachten Ulz. Str. 'da ein mensch im selber uff die Yszen luget was er thu' GEILER Emeis 23". Zss. Ise n ba h n, Isenbisser. Demin. I s e l [Isl] n. kleines eisernes Gerät: s furig Isel das Glüheisen (Heilkunde) Hf. — I, 162.

SCHWEIZ, I , 5 3 6 .

A b k e h r i s e n n. Eisen am mit einem Haken, woran die gespannt werden; nach rechts gibt es eine grössere Furche B i i g e l i s e " ». Bügeleisen, allg. 'Bogel Eissen' Str. Not. —

SCHWEIZ,

I,

542.

BAYER,

Pflug, vorn Pferde angestellt, erObhergh. Plätteisen Urk. 1745.

76



iS

G l ä t t i s e " n. Bügeleisen Illz. ,'Glättise-n- un Hewammetasche' LUSTIG I 49. Demin. Glättisel, kleines Bügeleisen, Spielzeug für Kinder. — SCHWEIZ, I, 539· G u l l i s e " « . Schusterwerkzeug aus Eisen zum Glätten der Sohlenkanten Hi. H e b i s e " n. Stemmeisen, Brechstange, namentlich zum Brechen der Steine oder zum Fortschaffen schwerer Lasten verwendet.



SCHWEIZ, I, 539.

H o h l i s e n n. Hohlmeissel (Schreinerwerkzeug) Steinb. — SCHWEIZ, I, 540. J ä t i s e l e n. Werkzeug zum Jäten Wittenh. K l ä t t e r i s l e n. PI. spitze Eisen an den Schuhen zum Klettern Hlkr. — SCHWEIZ. I. 541· K r a k e l i s e " n. [Krakélisa Gebw. Osenb. •S».] Kragen, Hals. Pass uf oder i ch pack di ch am K . ! f'Phlebotomum l a s s e i s e n ' GOL. 290. 'Lasseysen Lancette' MARTIN Parl.N. 168. L o t t i s e " n. meisselförmiges Werkzeug, das an seinem oberen Ende einen Ring trägt zum Befestigen einer Kette ; es tvird vorn in einen Baumstamm geschlagen, und eine Kette daran, befestigt, an welcher das Zugvieh den Baum fortschleift Su.



SCHWEIZ,

I,

541.

O c h s e n i s e n n. Ochsenhufeisen Obhergh. P f a h l i s e n n. Eisenpfahl aus langem Schaft und mit unten spitzem Kopf, mit welchem die Löcher für die Rebpfähle gebohrt werden. P f l u e g i s e " n. Pflugschar Hlkr. — SCHWEIZ,

I,

542.

P i k i e r i s e " n. Glätteisen der Schuster zum Ebnen der Nähte Hi. Plattise™ n. Glätteisen der Schuster ohne Fugen an den Seiten Hi. — SCHWEIZ, i , 552 Blattisen. P l a g i s e " n. Bedrücker. Du bis' e PI. Roppenzw. R a p p i s e " [Ràpisa fast allg.] n. Raspel aus Blech zum Zerreiben von Kartoffeln, Zucker u. a. U.; im O. meist bildl. starkes, zanksüchtiges Weib. Das R. gunnt si ch nit emol s Esse® Liebsd. De r het wider e Hut wie e R. eine Gänsehaut Co. Syn. Ribise", s. d. — SCHWEIZ, I, 543 Rabisen.

R e i i s e n [Rèjisa Ndrbetschd.] n. Reiheisen, Richteisen auf den 2 Wagenbacken

iS



77

rechts und links auf der Höhe der Vorderräderspeichen . R i b i s e » [Rewíse K. Z.; Riwisa Roth.} η. I. Reibeisen. 'Radula reibeisen' GOL. 348. 'Reibeisen 'ratissoire' MARTIN Coli. 178. 2. Bed. wie Rappise" K. Z. Demin. R i b i s e l n. Querholz hinter den Vorderrädern des Wagens, welches sich an dem Langholz reibt und das Umwenden des Wagens ermöglicht Umgegend von Str. — SCHWEIZ, I , 5 4 3 . R o s s i s e " n. Hufeisen. 'Rossyse holt der Buur bym Schmid un nit bym Glaser' PFM. I 5. — SCHWEIZ, I , 5 4 3 . R u e b i s e " n. kreuzförmiges Eisen zum Schneiden und Zerdrücken von Rüben, Rettichen u. ä. Steinbr. Su. Demin. R u e b i s e l n. Rübhechel Rapp. R u p i se", R u p e n i s e n [Rypísa Logelnh.; Rypaisa Κ. Ζ.] η. Raupeisen, Eisen an einer Stange, womit die Raupennester von den Bäumen herabgeholt werden. R u t s c h i s e " ». Bügeleisen Liebsd. Katzent. S ä c h i s e " n. Messer am Pflug, welches die Erdschollen oder die Wurzeln der Kleeäcker zerschneidet Westhalten b. Ruf. Obhergh. — SCHWEIZ, I , 5 4 4 . 'das S c h a b e i s e n und der Hobel* FISCH. Bin. 68. S c h ä r i e r i s e " ['Sariarisa 6«.] n. einetwa 10—Iß cm. breiter Meissel, den der Steinhauer gebraucht, um den Stein zu schärfere11, d. h. ihm die gerippte Oberfläche zu geben. — frz. charnière. S c h i agis e" ["Slâklsa -S«.] n. Meissel mit einer Schneidefläche von ca. 2l¡2—j'/ü cm. (Sieinhauerwerkzeug.) S eh 1 i ffi s e 1 e £SMs9\oPfetterhsn.Hüss.] η. Schlittschuhe. — SCHWEIZ, I , 5 4 5 . S c h ö n i s e " fSénísa Geberschw.] η. rechtwinklig gebogenes Eisen, das zum Klären des Weines gebraucht wird. -¡•'Schrotisen emunetorium' HERRAD i8s

\

S p i t z i s e " n. spitzer Meissel der Steinhauer Su. — SCHWEIZ, I , 5 4 5 . Stam pfi s e n n. zusammengesetzte eiserne Schneide an hölzernem Stiel, womit man die Rüben u. s. w. zerstampft Obhergh. —

SCHWEIZ, I ,

545.

S t e c h i s e * n. dreizinkige Gabel zum Fischfang Bf. — vgl. SCHWEIZ, I , 5 4 5 . S t e c k i s e " ». Eisen, das an den rechten Fuss geschnallt wird und mit welchem



iS — úS

man die Rebpfähle in den Boden drückt Steinbr. Ruf. Ensish. — SCHWEIZ, Ι , 545· S t i g i s e " ». hakenförmig gekrümmte Eisen, die zum Ersteigen von Bäumen angeschnallt werden Hi. bis Bf. Demin. Stigisele. — vgl. SCHWEIZ, I , 5 4 5 . S t o s s i s e " n. Stampfeisen, eine am Vorderen Ende scharfe Eisenschaufel, die zum Zerstampfen der Runkelrüben dient Bebelnh. K. Z. — vgl. SCHWEIZ, I , 5 4 5 . i s e " m ä s s i ? eisenfest, ζ. B. Tuch K. Z. Ndrbetschd. Dehli. i si g [ísik Liebsd. bis Rapp¡\ eisern. E. isigër Ofë", isigi Stang, Natur, 'dr isig Mann . . Ζ Milhüse' LUSTIG I 9 7 . 'yssnin* eisern GEILER J. Sch. D III. 'die rechte aufgeworfene Nass in einer eisenen stirn' FISCH. Bin. 6 7 . — SCHWEIZ, I , 547· i s e r e " [isara Bf. ¿7.] eisern: Balken, Glockenstuhl. Der isere Mann in Strassburg, Statue eines Gepanzerten mit Hellebarde, 1328 aufgerichtet, i8yj erneuert; s. A . PICK, S Ypere Manns-biiechel. Ge h zum iser n e a Mann ! Abweisung einer Reklamation Str. i s e r i g eisern. D Gfangene" han iserigi Köjle" (Kugeln) a n de" Fiicss Barr. Iserole" [Isaróla Roppenzw.] m. PI. betrügerischer Krämer. Dë r ghört zue de I. — aus. Israel? j-ösenig [ésanik M.] nach dem Stier verlangend — itièrik. — SCHWAB. 4 1 6 osnig. 'ösna rindern, Oskhue* FISCHER, Geogr. d. schwäb. MA. S. 10. oiser, eiser [òisar Pfetterhsn.; eisar Olti. Liebsd. RoppenzwPron. poss. unser. Eiseri unsere Eltern, Familienangehörigen. Oiseri Buebe" sin d rechte Buebe" ; Si e hän Chnittel unger de Chittel Un d Rë b mësser in de" Säck en Verschen, um die Sprache der Bewohner von Pfetterhsn. zu verspotten, namentlich wegen oiser an Stelle des eiser der Umgegend. ü n s [unbetontes is, as Dû. ¿7.] Dat. Acc. der I. Pers. PI. : uns. Hinicht is' ü"s alles verfrore" ; aber Uns is' h. a. ν. Dû. 'Der Herr Pfarrer soll ess ebs vun synre Liebste singe' PFM. V 8. 'S word mer erbracherigt dass ier iiss bludd aasehn wee Esel un wee Stier' PFM. II 3. us [ys allg.~\ Präp. mit Dat. aus. Er is' us d em Beri?, Gebiri* er ist im Gebirg daheim. Er is' us der MUI er wohnt in

uS



78

der Mühle allg. Er is' us dem Hiisle (Hüsl U.) ausser sich ; auch besonders gut gelaunt, mutwillig Dü. Ich komm nit us dem Gschribs ich werde aus dem Geschriebenen nicht klug Hf. Mer kommt nit us i h m man weiss nicht, was er sagen will Su. Us Isen von Eisen Su. ; us Wëg(s) aus dem Wege Hi. O. I ch ha b das us mir sëlwer (ohne fremde Hilfe) gelernt Dü. Er thuet nüt (nichts) us ihm selber aus eignem Antrieb Hi. — SCHWEIZ, I, 550. us [ys allg.] Adv. aus, bis zu Ende, fertig; oft als Bestimmung bei Verbis : us mache" (das Licht) löschen, (Kartoffeln) ernten; us näje" fertig nähen Katzent. En us getriwener Satan ein vollendeter Bösewicht Geud. Hes' us gebriielt bist du fertig mit Schreien? Dü. D Schuel is' us U. Jetz is' s Liedel us Dû. S is' us mit ihm es ist zu Ende mit ihm, er ist tot Su. S is' us und us mit d'r Roppenzw. Do is' us und ame", us und fertig Su. Hf. Jetz' is' us und niit me dra", d'r Bettelmann het Hochzit gha b ' Reimspruch, wenn die Kinder noch mehr haben wollen Bghz. Gruss beim Vorübergehn an Arbeitern bei der Kartoffelernte: (Gi b t s) wolus? Kembs. Er weiss weder us noch a" weiss sich nicht zu helfen Hi. Wo us wohin? Hi. s Dorf us. De" Monet us diesen Monat durch

Hi.



SCHWEIZ,

I,

551.

BAYER,

i , 158. rund us Adv. durchaus, mit aller Gewalt. Er het s rund us nit welle» lide" Su. Er will rund us noch Amerika Bf. Er will jetz rund us e Su for e Pfif ζ kailfe" Dü. dus [tus, tys O.] Adv. draussen. D. schaffe" Feldarbeiter sein Steinb. Eine" d. lo" überspringen ; d. bliwe" ausbleiben. Vor der T h ür is' d. sagt man demjenigen, der zu einer verschlossenen Thüre herein will Hlkr. 'duss zu Schwindelssheim' MURNER Mühle 1485. duß draussen ders. Bad. 8, 28. dus ebd. 10,4.



uS

hus Adv. hier aussen. Scherzh. Morgengruss: Hus gschlofe"? Antw. Nei", im Bett Witternh. 'bistu huß in der Welt' GEILER Häsl.

C IUI".



SCHWEIZ,

J,

560. ahus [ahùs Geberschw.] Adv. heraus. I bin froh, dass i ch dë" Zabn a. hab. h e r u s , erus, rus [arys Gegd. v. Colm. Geisp. ; arys Altw. Str. Hf. ; rys K. Ingenh. Furchhsn7\ Adv. heraus. H. bekumme" etwas Verborgenes erfahren Geisp. ; (Geld) heraus bekommen. S kummt nix derbi e. es hat keinen Nutzen Geisp. Wenn beim Spiel der eine auffordert : erus ! antwortet der Andre : e Russ is' ken Türk Hf. berus, Zuckerëbsle erus! rufen die Kinder dem Taufpaten zu. 'Sieh do, just hinter'm letste Buurehuus Springt lusti unser Fliissel, d'Ili erus' A. Stöber SCHK. 5. h , n u s [nys £/.] Adv. hinaus. N. ge h n aufs Feld, in die Reben gehn. D'r Acker n. gc Bu auf dem Acker entlang .gehn. Wellen ihr auch nus? Morgengruss Z. Prinzh. Ge b n mitenand, und nit einer do nus und der ander dert nus ! Vgl. 'und nicht einer hie nausz der ander dorthinaus* GEILER Narr. 10. Er briielt üwer alli nus schreit lauter als alle andern Dü. S hënkt mir jo bald zum Halsch nus Altw. Nit wisse", wo n. und wo na b Bf. Hudee, als nus! Scheuchruf für Enten und Gänse. o b e n u s [owonys Ruf. Hlkr. ¿7.] Adv. oben hinaus : d Milch is' o. grënnt übergelaufen. Er is1 glich o. gleich auf das Höchste aufgebracht Ruf. 'so wollen wir Wiber alle oben auss vnd nienden an vnd eyn jede eyn sonder recht haben' FISCH. Ehez. 319, 16. I. auch zu an. —

SCHWEIZ,

I,

555.

drus [trys Hlkr.Katzent. Hf.; trusRapp.] Adv. daraus, draussen, auf dem Felde,, in den Reben. Ich bin d. kumme" aus dem Zusammenhang Katzent. Ich komm nit d. ich finde mich nicht zurecht Hf. 'der Schinder kummt nit drus' PFM. I 2. do drus daraus·, do drus wurd nix Barr.

d r ü b e r nus [trewar nys Dü. Z.] Adv. darüber hinaus. Gi b a bisle Acht uf selbe" Stein, nit dass de d. n. gheist darüber fällst Dü. Ja, do is' jetz nix ze mache", du kanns' nit d. n. springe" das kannst du nicht vermeiden, umgehen Z. Das is* schlecht gemacht, s is' nur d. n. gstrud'lt oben hin geeilt. Er is' nit ungattig, er luegt e bissle d. n., wënn eine' é kleine" Feier macht Dü. üb e rus Adv. überaus, meist in der Verbindung überus gnue* reichlich genug.







SCHWEIZ, I , 5 6 1 .

SCHWEIZ,

I,

557.

BAYER,

I,

159.

SCHWEIZ,

I,

555.

uS



79

v o r u s [fòrys Liebsd.; betont fôrys Λ . ] Adv. voraus. V. gange" vorausgegangen. Dis sag i ch dir zum V. im Voraus Su. —

SCHWEIZ,

I,

556.

f'von dem vorusslin der geweltigen* Essen vom Ertrag der Glücksspiele GEILER alt. Sehr. 21. 'der schleck den man nennet ein vorusslin' 22, u s s e " [usa Sierenz Steinb. Urbis Su. Geberschw. Dü. Co.] Adv. draussen, aussen. Am Bach u., im Wald u. Hi. S is1 im Dorf u. arrewiert Urbis. Üwer u. draussen Mü. 'Vu n u. von aussen Su. Er wohnt ganz neben u. abseits, abgelegen Hi. Vor 11. vor dem Hause Steinb. Geberschw. Er is' ζ usserst u. so weit draussen als möglich, ζ. B. auf einem Aste Su. 'über naht usse sin vor der Stadf CHRON. 8 4 5 . 'das ander aber aussen lassen' MOSCH. I 95. —

SCHWEIZ.

ι, 559. (mhd. ûzen.) drusse 11 [trùsa Co.; trysa ¿7.] Adv. draussen. Owe" d. ausser sich, zornig, hoffärtig. I c h bi" zusserst d. gsin ich war, sehr gefährlich krank Bf. dusse" [tusa Ruf Logelnh. Dü. ; tysa Lutterb. Ingersh. M. Geisp. K. Z.] Adv. draussen, vor der Thüre, auf dem Felde. D. schaffe". Eine" d. lo ssen überspringen Dü. Wit d. sin dem Tode nahe sein. Glich owe" d. sin leicht aufbrausen Hf. 'wir hant vil Brüder dussen glon' Β RANT Narr. 108, 155. h a s s e " [hüsa Co. ; hysa Dü. U. W.~] hier draussen. Der het s h. ! hat seine Arbeit gut fertiggebracht, hat sein gutes Einkommen und Auskommen ; ironische Ablehnung^ einer Zumutung : du hes' s h. ! Du hast deine Meinung, deinen Wunsch gesagt, aber es wird nichts daraus. S is' h. es ist herausgekommen, bekannt geworden Bisch, ahusse" -hier draussen Ingersh. do husse" da draussen Str. ussewën d ig, ussewënzig [ùsawanik Dü. ; ysawaentiy Str. ; ysewani K. Dunzenh. Gimbr. Furchhsn.; ysawantsi Wörth Z.; -¡-ysawaeni^, ysawaentse^ Wh.] Adv. auswendig. Das ka-w-i u. Dü. us ser [ysr Hf.; usr Dekli.] Präp. mit D. ausser, u. sich ausser sich, von Sinnen, verrückt; auch i c h bin usser sich neben usser m'r Hf. Ich bin schier gor u. si ch worden Dunzenh. Ingenh. — SCHWEIZ, I,

561.

uS — äSCH



usser [ùsr Lieb'sd. Urbis Su. Z>«.] Adj. der äussere: der u. Baiim der weiter draussen stehende Baum Su. Superi, u s s e r s t [ysrêt U.~\ dr u. Pris der höchste (oder niedrigste) Preis Su. S is' ζ u. usse" mit ih m er steht ganz am Ende (vor dem Bankrott, vor dem Tode) Banzenh. Bf. Er steht ζ u. an der Rei h Heidw. — SCHWEIZ. 1 , 5 6 2 . usserlig, iisserlig [ysrlik Logelnh.; isrlik Bf. ; isrli Str. ¿7.] Adv. äusserlich, von aussen. — SCHWEIZ, I , 5 6 3 . usserwärts fysrwaerts Wh.] Adv. auswärts, verreist. ¡-Ü s s e r e " 'sich issere sich schauervoll entsetzen Str. ULRICH. düssere" [tisara Ingenh^\ dass. Ich hab mich ganz gedüssert. U s e l e [Ysala Niffer\ f . junge Gans. Das sind schöni U. Usele [Usala Ndrbetschd.~\ η. schmutziges Kind. D r ë c k u s e l e η. kleiner Schmierfink ebd. — Vgl. Au"sel 1. Betäubung, 2. Unmut, böse Laune S C H W Ä B . 3 2 , wo auch Armut unsel iammer Vocab. 14.82 ; BAYER,

I,

158. MA. IV 101.

Vgl.

mhd.

unsaelde, got. unsels. Thüringische Rda. 'Ein Häufchcn Unglück' = Dreck. user [Qsar Bf. Z7.] jüd. wahrlich, wahrhaft, [s ÌS Qsar nùr tsya wôr]. — nach W E I S S J B . X I I 1 6 3 ist user jüd. Schwurformel für nein, hebr. asûr gebunden, verboten. Daraus : U s e r [^Jsar Obhergh7\ m. Schimpfname für Jude. usiere° [ysîra Str. Mutzig\ abnützen. Die War is' leids schnell usiert der Stoff ist schnell abgenutzt. — frz. user. 'Eskimo zwergartiger Mensch' Str. ULRICH, J. auch Erzkimo. Asmeiele n. Robinia, Robinia pseudacacia Ruf. E s p e s [Èspès Str. Hf.~\ f . Art. En E. Wackes ein richtiger Lümmel, en E. Simpel ein halbverrückter Mensch. —- frz. espèce. SCHWEIZ, t, 572. Astiko [Astiko Str. Benf!\ n. (?) meist PI. Maden, Würmer, die sich an faulem Fleisch entwickeln und als Köder beim Fischen viel gebraucht werden. — frz. asticot. Ä s c h m. Fischart. 'Aschia, Thymallus äsch' GOL. 321. 324.



äSCH

80

Ä s c h e [AS fast allg. ; ΛΕβ Str. Ndrröd. Lützelstn. Wh. DehliT] f . Asche. Brüchen ihr eiri Ä. all für buche" braucht ihr alle eure Asche, um mit Lauge zu waschen ? Lützelstn. Zu ableitenden Fussbädern wird eine Hand voll Asche und eine Hand voll Salz zugesetzt Hf. Gang ge h n Ä. grüttle" wühlen! (Abweisung). Ge h heim und lej i" d Ä., dass dich d Mucke" Dit verschisse" pack dich forti Hindish. Zss. Äschengrittel. 'Und mit den Leim, äsch, erd und mist* BRANT Narr. 54, 15. 'Wenig sich zû der äschen nahen' ebd. i i o b , 60. 'esch' GEILER P. III, 44. 'Die eschen von dem herd vff rumpt' MURNER Mühle 418. 'cinis äschen' GOL. 349. 'lehrt sie, wie man spricht, inn die aschen . . blasen das sie sich selbs darob plenden und bemasen* FISCH. Ehez. 3, 120. Vgl. Walther v. d. Vogelweide 38, 7. 8. 'Die supp all in die äschen lieff Flöhh. 658. 'in die Äsch legen reduire en cendres' MARTIN Coll. 1 3 7 . 'staub vnd âsche' MOSCH. I

339.

BAYER, I,

166.



SCHWEIZ,

I ,

564·

Potäsche [Potaes Ndrröd. ; Potai IngenhT] f . Pottasche. — S C H W E I Z , I, 566. R e i t ä s c h [Raeitai Ζ.] f . Reitasche, Rückstände der Blutlaugensalzfabrikation auf der Reidt in Buchsweiler. -}-Weidesch Pottasche, 'weidesch, senf, milch' BRANT Narr. 102, 1 6 . ä s c h e " [asa Su. Ruf. ¿7.] äschern, Asche auf einen Acker, eine Wiese streuen. Mer muess ä. wenn ken Wind ge h t Ruf. Ä s c h e r , Ä s c h e r i g [Alar Su. bis Hf.; Asarik Su. Orschw. Dü. ; ASari Bf. ; ¿Esar Str. Wh.] m. 1. Die zum buche" verwendete Asche, die ausgelaugte Asche. 'der äscher erbeißt die Hasenhaut GEILER Häsl. c VI. 2. Rebenkrankheit, Oidium, wobei Blätter und unreife Beeren Tibie mit Asche bestreut sind; sie werden daher geschwefelt.—

SCHWEIZ. 1 , 5 6 6 .

ScHWÄB.30.

Zss. Äschermittwoch U. 'Aescher Mitwoch' FISCH. Bin. 20. [- Äsch, Esch, Name eines Feldbezirks in Rixh. (Rixheimer Dinghofb.) 'in der Asch.' — Äsch bezeichnet : I. einen Feldbezirk mit stehender Saat ; 2. die Gemeindeweide, Almende. Flurstrecke. — mhd. ezzisch. 'Ezzisch (Sat vel Wase) seges' HERRAD

181A.

SCHWAB. 29.



SCHWEIZ.

BAYER, I ,

167.

1,

569.

HESS. 9 5 .



eSCH — aST

Esch e [Eia Hi. ; Èi Katzent. ; Ii Wh] f. Esche. 'Fraxinus äschen bäum' GOL. 389. e s c h e " , i s c h e " [isa Wh.] Adj. eschen: ische" Holz. — SCHWEIZ, I, 568. Esch' [ÊS Ensish.] f . Espe. Esche"rösel, Eschengrisler, s. -rösel. Ischa [lia Strüth Co.] m. Jude, Jüdin. — BAYER, I , 1 6 8 . Aschkenes [Äikanas Str. Hf] m. nicht im Reichsland geborener Deutscher (jüdisch). — JB. XII 131. Ä s p e r [/Espar Lohr Wh.] m. Grauen. S is' en Asper gewë ie n es war gräulich. — mhd. eisbaere, egesbaere? (Oder zu SCHWEIZ. 1, 571 unasper unansehnlich ?) a i s p e r l i c h [aisparli^· Rauw. ; aesparle^ Wh.] Adj. u. Adv. abscheulich, schrecklich. Er hat ganz a. gemacht, wo er dis ghört hat. — Vgl. mhd. egesbaeric. E s p , E s p e [Èip Hi. Dü. M. Bf.; Aipa Hlkr. K. Z. Geud. Lobs. Ndrbetschd. ; Aip Ndrrödern] f . (m. Geud.) 1. Espe, Populus tremula. 2. Esche, Acer campestre Ndrrödern. Geud. 'Aspenbaum Populus nigra' DASYP. ZSS. Espe n holz. E.laub. — SCHWEIZ, I, 5 7 1 . BAYER, I, 1 6 8 . HESS. 9 5 .

F l a u d e r e s p e f . Espe, Populus tremula. Er zittert wie e F. Horbg. S t e i n e s p e ['Stainàipa Lohr; 'Stânâsp Ndrrödern] I. m. Pappel Lohr. 2. f . Steinesche, Acer campestre. E s p e l e [Aspala Strüth Su. Osenb. Co. Geud.] η. ( f . Strüth ?) 1. Mispel, Mespilus germanica (Frucht, Obst). Holz vo n me E. Osenb. 2. Frucht der Eberesche Strüth Co. — SCHWAB. 29 Äspelen, Aispein, Näspein PI. BAYER, I , 1 6 8 Espel. Vorn ist der Nasal abgefallen, der in ital. nespola, frz. nèfle als η erscheint. e s p e " [aipa Lobs. Ndrfyetschd] aus Espenholz: espç" Holz, espe n s Holz Lob sann. Esper, E s p e s e t t , E s p a s e k , Ë s p e r s e k , E s p a z e k [Aspar Horbg. Dü.; Eépasèt Kerzf. ; Èipasèk Heidw. ; Èiparsèk Geberschw. ; Espatsèk 5 « . ] η. Esparsette, Onobrychis sat., Kleeart. — SCHWEIZ, I, SVA s t [Ast Str. ; Alt Ndrröd. PI. ^ESt •SYr.] m. Ast. 2. ausgewachsener Buckel s. auch Nast. — SCHWEIZ, I , 5 7 2 . BAYER, I,

168.

aST — oST



ästig ästig, mit Asten versehen Ndrröd. —

SCHWEIZ,

I,

577.

8

oST — äT d O. schon gemacht? Ne'", ich hab se au cb nit verheit zerbrochen (scherzh.) Wilwish. — S C H W E I Z , I , 5 8 0 . B A Y E R ,

a b ä s t l e " abästen, einem jungen Baum I, 170. die unnützen Aste abhauen. — S C H W E I Z . Zss. Osterbrod, Osterei, Ostertag. 1. 577· , 'Es ist euch auch nit allzeit wie einem Aster [Aster ¿7.] f . Zierpflanze aus der Familie der Cotnpositen, Aster chinen- Pfaffen am Ostertag Vous n'estes pas aussi sis. Man hat Summcrastere" und Winter- tousjours en vos bonnes' M A R T I N Pari. Ν. astere". Demin. Asterle. — S C H W E I Z , I , 771. Osterluzei [Ostarlatsêi Ensish.~\ f . 577· Pflanzenname, Aristolochium. — S C H W E I Z . aschtere" kaufen, altstrassburgische Verderbnis von frz. acheter. Eine Gärt- 3, 1569· nersfrau in Strassburg soll einen FranAtem, Ate™ [Ötm fast allg.; Ota zosen zum Rübenkaufe eingeladen haben Hi7\ m. Atem. Der O. is' mit den Worten : Wälscher, aschter, wenn Roppenzw. lh m usgange" er ist gestorben Obbr. Ich d a. willst, Biss drin, pfëtz drin, dräj ne" b fast ke'" hr ha O. me bekomme" Su. d de" Wadel erum! Mini Ruewe", sin so anhalten Dü. bung {frz. bon) ? Tummel dich, suns' Der O. a"hewe" den Atem r klimmt e femme de bourgeois, Gibt e E kurze' O., e schwëre O. n Osenb. In Gröschel dawantasch : No c h , Wälscher, eim O. hërsaue" Obbr. Er ka " zwei Mol lieje" (lügen) in eim Otemzug Dü. kanns' Drëck fresse". ästers [aâtars Mütt7\ Adv. eigentlich. 'SI werden engbristig dar von, das sie kein otem mögendt Ion' M U R N E R Mühle Wo bis' ä. gsi" ? s. ächters. estimiere™ [astamiara Olti. bis Dü.; 6 2 2 . 'Athem' D A S Y P . — B A Y E R , I , 3 5 . atme" [ótma Winzenh. Bf. UI\ èstamièra Sier. Hi. bis Lobs. ; èâtamîra Str. ] I. achten, schätzen, hochachten : atmen. i° otme" Bf. Attake [Àtàka Olti. Ruf. Co.] meist D alte" Lüt muess mer e. Neuhof. Ge h e bisfei zue ne, dass se doch së"n, dass PI. Anfall von Tobsucht, Epilepsie, cond° se estemiers' Brum. Ό ! 1er Herzkäfer vulsivischem Zittern, s. Antak. ier! Γ gsychs, err estemiere mi ali zwai' autCntisch, atëntisch [âitantii Bf.; PFM. I 4. 'So e Dochtermann, wo d' átantis Meisengott; átantiá Ζ.] recht : s ganz Stadt estemiert' ebd. III 2. 2. wär m'r a. es wäre mir recht·, s is* e schätzen, vermutungsweise Inhalt, Ertrag atëntischer Kërl ein tüchtiger Kerl Meisenoder Wert angeben (selten) : I c h estimier gott. Dis Meidel will e Köche" sin und mir eso zwanzig Ome" Dü. J . beachten ka"" nit emol en autëntischi Kachelmues (stets negativ) : I ha b m'r de" Fuess ver- koche"! Bf. — S C H W E I Z , I , 5 8 9 . renkt, awer das e. i ch nit Su. Bf. 4.. Attestate [Atèstâta Ingw.~] Zeugnis. schonen (nur negativ) : d Kleider nit e. Rda. Er het m'r ken A. gë be n er hat mir unsauber halten Lobs. Part, gestimiert, kein Gehör geschenkt. seltener estirtiiert : angesehn : arig g. hochÄtte, Ätt [Ata Liebsd.; At M] m. angesehen Dü. Er is1 gar nit gestimiert I. (Ktndersp.) Vater; s. auch Datte. 2. in siner Frindschafl er ist unter seinen Grossvater M. (häufiger Grosätt). 'Atte Verwandten gar nicht angesehen Ruf. — Grossvater IJ08' CS. So auch Closener SCHWEIZ, I , 5 7 8 . BAYER, I, 168. und Königshofen C H R O N . — S C H W E I Z , I, 583. BAYER, I, 171. Auster [Aùêtar Ä r . ] f . Auswurf beim Spucken (ebenso holl., frz. huître). — vgl. E t t e [Èta Liebsd. Bf. Hf. Tieffenb.] SCHWEIZ, I , 5 7 8 . m. Vater (jetzt bes. jüdisch) ; übertragen Ostre n [Óit(a)ra allg.~] f . Osternfest. auch und häufiger : Grossvater; seltener Scherzhaft im Kartenspiel: d O. is1 (sind Wh.) dis Jo n r spot, sie is' Ehemann. erst mittle" im Awril Dü. Hiit vierzehn wenn jemand Trümpfe hat, sagt er : wenn 'ir alten Ta« ist O. Wh. An der O. am Oster- Etten is', haw i ch Memme Hf. tage Hf. Uf d O. gegen Ostern Hf. minnen und etten' D A N C R . 1 3 9 Annt. 2. österliche Kommunion der Katholiken: 'Es ist ein nüw gewonheit hie uff gestand O. mache" Dü. Er macht d O. mit den, da oben im land sprechen die kind: de" Müller" beichtet zuletzt Bf. Hes' wo is mein muoter, oder wo ist unser Wb. d. eis. Mundarten.

6

äT — iT

8

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muoteroder mein vater; aber hie so sprechen sie: wo ist der ete, wo ist die muoter; und darumb, das ir die Kind nit leren, so muos sie der hencker leren; sie leren nüt guots und werden galgenschwenkel daruss; die kind sind vater und muoter vndankbar und auch Gott dem herrn' GEILER Evangelibuch Bl. 3 ( 1 5 1 5 ) . 'Ette' auch für Mann, Gatte ds. P. 1. 22. 'der ett (alte Vater) muss unden am tisch sitzen oder hinder dem offen' Sund d. M. 44. 6. Ρ. ι . 64 b . 'dem Vatter . . . Ette rufien' FISCH. Garg. 9 9 . 'Der Ette rennt, es rennt der Suehn' E. STÖBER II,

aus Italien, handelten mit Gewürz (daher auch im 16. Jh. Wurzkräiner genannt z. B. der Vater Fischarts), Salbe, Pomade, auch Brillen, Thermometern, Barometern u. s. w. Abkömmlinge von ihnen noch jetzt in Strassburg an den ital. Namen kenntlich : Sagliö Martignoli u. s. w. 'Sr Peneos, dem Italiener allhier' Str. NOT. URK. 1745. 'Dnoh for e Muschketnuss drei Su 'ne halwi. Frau Dorothe : Na! do het merr ych betreaue. Bryd: Der Idaliäner het merr si jo vorgeweaue' PFM. II I. 'S geht jetz . . . zuem Idaliener grad um Bäredreck ze kaufe'

128.

HIRTZ Ged.



HESS.

95.

G r o s s ä t t , G - ü t t , G r o a s ä t t i [Krosat Dunzenh. Hf. ; Krùsyt Geud. ; Krôsati Brum. ; also nur ¿7.] m. Grossvater (häufig, aber nur bei Bauern). Eim de G. zeije" grössere Knaben pressen den Kopf von kleineren zwischen die flachen Hände und halten sie so in die Höhe, um ihnen den Grossätt zu zeigen. Demin. Grossiittel [Krûsytal Geud.] — SCHWEIZ, I,

586.

T

Atrtig [Atik 3».] Attich, Sambucus ebulus. Attich wächst nur auf guter Erde; deshalb sagt man auch: Wenn e Blinde1, ne Acker will kaüfe", se seit er, me n seil ih m s Ross an e Attigstud binde". 'Ebulus Attich, Feldholder' GOL. 429. Zss. 'Attichwurzel, Radix Ebuli' PHARM. 2. —

BAYER,

I,

172.

Etel in V o r a t e i [Foraétl Loremen; Fórètl Wh.] η. Ende eines Feldstückes, das zu nass ist zum Pflügen und mit Gras bewachsen bleibt. Syn. Fürhäubel K.

Z.

f'Febris hectica der Etichen oder Etkum' GOL. 280. etlig [ètlik 6».] Pl. etliche, einige. S is' scho" etligi Mol passiert. Dë r het sini etligi verwitscht der hat gehörig viel Ohrfeigen, Streiche bekommen. — SCHWEIZ, I. 59°· •j-Etter Feldgränze, Markscheide (ält. Mü.) STÖBER. — SCHWEIZ, T, 5 9 7 . B A Y E R , I, 174.

171.

itel [iti Illk. K. Z. Lobs. Zinsw. ; Nebenf. ytl Hf~\ Adv. eitel, lauter, nur. Dis soll Win sin, es is' jo itel Wasser Lobs. Der (dieser) Mensch is' jetz i. Bosheit Lobs. I. Pfenni"« nichts als Pfennige Hlkr. ; s sin i. von dere Sort Κ. Z. Zinsw. ; i. Rots lauter rotes Rebengewächs Hf. Dis sind i. gueti Grumbere" Ingenh. Nur U. 'itel Golt, itel Seiden' CHRON. 'Man soll die Dächer decken mit itelen Ziegeln' Strassburg 1394 'CS. 'von itelin Zucker one Ammelung' 1470 CS. 'Niemant mag sicher sein in disem leben, das y tel anfechtung ist' GEILER L. K.

40.



SCHWEIZ,

I,

602.

BAYER.

I. 175· itli« [itli M. Z.~\ Adj. unvermischt. Im itli*en mitten im, im vollen : im itli*en Rëje" het uf ä r mol d Sunn gschine" ; [em itlia Fôra es ùf êmùl s Pfárt itên kaplewa mitten im Fahren ist auf einmal das Pferd stehen geblieben Geud.] ; der het is (uns) grad usem itli*en Babble" vertriwe". — SCHWEIZ, r, 6 0 2 . BAYER, I,

176.

item [itam Hf.~\ Adv. kurz (zusammenfassend am Ende einer längeren Erklärung) : item, er is1 e rechter Lump. Rda. bes. jüdisch : item so Viel ! das ist immerhin, wenigstens so viel Hf. — SCHWEIZ,

I,

602.

BAYER,

I,

176

lat.

item. I t e m [Itam Hi. Str. Hf. Rotb. Lobs.; Eiter [Atar Bühl Ndrrödern\ m. Eiter. Ijtùm Wh.] m. n. I. Grundstück, Stück Nur N. ; daneben das sonst allein gebräuch- Land. Er het e par I. « e kaüft. Sini liche Materi! 'Eyter' D A S Y P . — SCHWEIZ, I. wërHen versteijt seine Grundstücke werI , 602. BAYER, I , 1 7 2 . den versteigert Bf. Dis is' e guets I. [-Italiener, T a l j e n er (Str. ULRICH, ein gutes Feld STÖBER Mäder. 2. Posten KETTNER GvH. 1 2 ) m. Spezereihändler. in einer Rechnung: s ste b t noch en I. Diese kamen in früheren Zeiten meist vom vorige" Jo h r ze beza h le n Hf. (In

iT —

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_

83



eTW

älteren Acten, Verträgen u. ä. wird bei Aufzählung der einzelnen Grundstücke und Posten das lat. item vorgesetzt, so auch zuweilen vor der ersten Position.)

is1 e. hundert Mol komme", aw e r s het nix gnutzt Hlkr. Lueg gschwind, ob ewe s Vi e h ζ Schade" (auf fremder Wiese) is' ? Er kummt e. e Mol (hier und da) zue m'r. Du wurs1 e. (doch wohl) gnue« ha" — SCHWEIZ, I , 6 0 3 . Dû. Se kumme", se poltere" e. sie machen Ittene [Itana Str. ; Itna K. Z.] OrtsLärm Steinb. Bis' de e. name : Itienheim westl. von Strassburg. gehörig gschosse" bist du vielleicht verrückt? Lobs. Rda. Er siht us wie d e r Tod von I. Str. 'Sinn ebbe myni Vers nit hochdytsch uf(Vgl. HESS. 4 1 2 aussehen wie der Tod [Er waeat ίοχ èpa von Ypern ; ein Ereignis von I"JÇJ wurde gebunde' PFM. V 8. (hoffentlich) khùma, εχ hòn na j o kalât als Bewährung des Sprichworts angeführt.) Wh.] Ich ha b mi" Sach e. (gewiss) guet Er sieht 11s wie der Propst von Ittene ist (ge)macht Steinb. Bf. E. ouch ? ein dicker Mensch' Str. hoffentlich Steinb. Wär s nit e. besser, itere", i " t r ü c k e " [itara Wörth; jtreko 11 e M.~\ wiederkäuen. — mhd. itriicken, ahd. wë" m r mit Erdäpfel dëlwe" e wenig h ät warte", bis es hübscher Wetter gi b t? t itaruchan. — SCHWEIZ, I , 6 0 3 . LEXER Jo e. Ja wohl Mittl. E eppe, E. denn i , 1463. allerdings, natürlich. Meins' e., hä? Was 'Otter Lutra' DASYP. F i s c h o t t e r [Fìsùtr Dollern; Feiòtr glaubst du denn} Sier. Verstärkend: hes' du e. eppes dervu" gseit? Su. Is' e. epper Z . ] m. (η. Ζ.) Fischotter. — SCHWEIZ, dus? Dü. Scherzspruch: Het eppe epper i , 604. in epperm eps gseit? Rapp. 'Hat der ebbe Otoritätel [Ôtôritêtl Str.] η. Kind, ebber ebbes gseit?' hast du Wind von das im Hause befiehlt. der Sache? Mü. ΜΑΤ. 49. 'Hat d'r ebbe Uter [Ytr allg. ; Pl. -a] n. ( f . Barr ebber ebbes tho?' ebd. JB. II 171. — Dollern Wh.) I. Euter. 2. ironische mhd. e t e w â . SCHWEIZ, I , 5 9 0 . BAYER. r Bezeichnung eines Verlustes : Dë macht e nette" Üter der hat grossen Verlust im I. 173· Geschäft Dollern. Demin. Üterle [Itrla (etwan) e p p e n , e p p e n e [èpan, èpana Felleri. Ingershï] kleines Euter, EuterOlti. bis Hf¡\ Adv. = eppe. Ich ge h as fleisch. 'Uter Mamma, über' DASYP. — eppen (von Zeit zu Zeit) e Mol ins WirtsSCHWEIZ,

I, 6 0 6 . BAYER, I, 1 7 3 . hus Hf. Eppene zehn Liwer Z. ; eppene Geisenüterle [Kaisaitria Mü.~\ *z. fufzig Jo h r ungefähr (hier könnte auch scherzhaft : die Ziffer 11, wegen der zwei vor der Zahl e , n vorgeschlagen sein) Striche am Euter der Ziegen. [èpana tswàntsik = a 'Stekar tswàntsik Ζ.]. K v j e h u t e r ». 1. Kuheuter. 2. Pflanze, Er is' eppene so schwer a's ich ziemlich colchicum autumnale Bf. — SCHWEIZ, so schwer Su. 'etwan nonnunquam' D A S Y P . i , 606. — mhd. etewenne. SCHWEIZ, I, 5 9 4 . S c h a flit er m. f . Dummkopf Obhergh. BAYER, I , 1 7 4 . — aus frz. Jean foutre. , ( e t w e r ) e p p e r [èpr Olti. bis Wingen b. W. Tieffenb. Altw.; èprt Wh.; fehlt S c h l a m p u t e r f . langes, herabhängenΚ., ist selten Ζ.] Jemand. S is' epper do, des Euter Obbruck. — SCHWEIZ I , 606. dusse". Ge h , löj emol, eb den e. fings', ut e r e " [y tara Ruf. Attenschw. Heidw. Steinbr. Obhergh. Kerzf^\ melken (mehr wo uns morje" könnt de" Garte" erumE." Arms eine arme scherzhaft). Grus s formel: Wi lls t ge h " u. ? schiiwle" Lützelstn. Person. Gi b t der Gizhals epperem eps? gehst du zum Melken ? — SCHWEIZ, Bf. Ich ha b epprem dr Uftrag gë b e n , er i , 607. soll m'r Më h l bringe" Hlkr. "'S kummt ätschi [atii Eislis] Ausruf des Abscheus epper. Wer kann 's sinn?' PFM. II 6. D ' r in der Kinder spräche. Ghei das ewëg, das Herr E. vo" Zëlle"bërig (Dorf bei Rchw.) is' ä. ekelhaft. — SCHWEIZ, I , 608. jemand, den man nicht kennen will, 'etwar (etwa), eppe [èpa Sierenz Liebsd. bis aliquis, nescio quis, ullus' DASYP. irgend Lobs. Rotb.; èpa Dehli. ; èwa Obhergh. wer OELINGER 8 3 . — SCHWEIZ, I , 5 9 4 . Hlkr. Ingersh. MM. Rapp7\ Adv. etwa, ungefähr, hin und wieder, von Zeit zu BAYER, I , 1 7 4 . Zeit, vielleicht, hoffentlich, doch. Er het (etwas) e p p e s , e p p i s , e p s [èpas e. zwanzig Mark v c rlore" Logelnh. Der Sier. Liebsd. bis Co. ; èpis wird nach N. 6»

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eW

-

84

zu allmählich von èpos verdrängt Ruf. ; èps Dû. Rapp. Molsh. Κ. Ζ. Wörth Ndrbetschd. Han. Altw. Saarunl\ etwas. Gib m'r eps! Saarun. Hann i h r m'r noch eppis ζ Mittagësse"? habt ihr noch etwas zum Mittagessenfür mich Ruf. Ich ha b eppes bekummen ein Geschenk, ein Geschwür, Prügel bekommen Katzent. I c h ha b eps gfunde" Dü. W a s ? E eps, i ch sa« d'r s nit Dü. Nit fil eps nicht viel. Z a h l s ' eps ? nämlich zu

trinken im Wirtshaus Dü. Eps oder nix! Ausruf beim Spielen oder wo sonst etwas gewagt wird : va banque ! auch bei Sachen von geringem Wert Str. Der het jetz allewil eps der ist beständig leidend Str. Is 1 das eppes,

wenn

me n s

het!

das

ist

doch gewiss nicht viel. Dis is' eps! ironisch : wenn es_ weiter nichts ist Str. Ziemlich

viel, oft:

er het schon eps Gëld

verwäsche"

eine ziemliche· Menge Geld durchgebracht Molsh. Ζ. [I hâ s am êù

èpos ksèit, àwr s pàt nit M.]. Dis J o h r 11 bt het s eps Grumbere g ë n H f . Der laiift eppes (oft) zuem Doktor Su. Der macht e Par Aiige" wie eppes Böses der Teufel. 'ein teils epps minder, ein teil epps mehr' MOSCH. II 5 0 0 . 'noch ebs' HOCHZ. 1 6 8 7 . ' E r isch j e z wie er isch, un ebs isch meh als nix' PFM. V 7. 'wo-n-im G a n g gsi isch siter ebbes Zit !' seit einiger Zeit LÜSTIG II 5 6 9 . 'etwas' DASYP. — SCHWEIZ, I , 5 9 5 . (mhd. etewaz.)

-

aX

fürt bliwe n . E r is' e E . nit kumme". Dis durt j o e-n-E. ! Ζ. s. auch' Esel ι . — SCHWEIZ, I , &12.

Αχ, Äx [Aks Hi. bis Ndrbetschd. ; Aks Rchw. ; Èks Avolsh. Wh.; ^Eks Str.; PI. — a] f . Axt.

Hergott, Vater, lang d A x !

scherzhafte Drohung gegen zudringliche Kinder. Hausname 'Zur Ackes* 1 2 5 7 CS. (Die Brauerei zur Axt in Strassburg wird d Ä x [t ¿Eks] genannt; ebenso erscheint Axt als Wirtshausname bei Stephan von Bullhaym 1523 : LIEBICH.) AX Berg südlich von Gebweiler. 'Axt' DASYP. 'Agst' GEILER .S. d. M. 5 b (Gloss, agkes) STÖBER. 'des Vulcan Achßt' FISCH. G arg. 1 5 9 . Zss. Axe n helm. Demin. A x e l [Aksla Hi.; Aksl Dollern

¿7.] n. grösseres Messer, Rebmesser 0. ; kleine Axt U. — SCHWEIZ, I. 6 1 7 . B r e i t a x f . breite Axt der Zimmerleute Winzenh. — SCHWEIZ, I, 6 2 0 . Dunderax m. Donnerkeil. Schwefelkies, nach dem Volksglauben vom einschlagenden Blitz erzeugt. 'Donnerstraal, Donneraxt la foudre MARTIN Coll. 1 3 8 . 'Wurrum e Dunderax gern fallt bym e Gewitter' PFM. III 4 . 'Wenn 's Dunderaxe dät räje, kämt er her' PFM. V 6. — D W B . 2, 1 2 5 3 . Fürchax

[Féràks i l / « . ] f .

Hacke

mit

einer Axt, die zum Aufmachen von Furchen dient. a w a l [âwàl ///".] Adj. nur prädicativ : Grabax f . Wiesenbeil zum Herstellen sich nach vorn senkend, abwärts geneigt. der Wasserleitungsgräben der Wiesen. e Di" Stëj is' a. die Treppe ist ausgetreten. Rixh. Dollern. — SCHWEIZ, I, 6 1 9 . — frz. à val. Handäxle n. Demin. eine kleinere awertiere11 [àwèrtìèra H f . Dehli¡\ war- Axt mit kurzem Stiel, die man mit einer nen, in Kenntnis setzen (häufig in der Hand führt Su. — SCHWEIZ, I , 6 1 9 . Gerichtssprache). — frz. avertir. SCHWEIZ, K l o p f a x , K o p f a x Dollern Su. Rapp. i , 608. f . Axt mit starkem, nicht breitem > Haus Äwalider [yEwàlitr Mutzig\ f . kleine wie sie der Fuhrmann gebraucht, um schwarze Wildkirsche. — frz. invalide? Ewerënz [Ewarants Ingersh7\ f . Knie- Lottise" (s. d.) in die Baumstämme zu schlagen. Auch zum Fällen der Bäume. beugung, Reverenz : in der Kirch macht S c h l e g e l a x f . Queraxt,

mer e E . ewig [épik

Fislis; éwik Sut; éwi Str. Κ. Ζ. ; év/ίχ Worth] ewig, sehr lang. D ë r macht e. der lässt lange auf sich warten. Adv. Das hebt e. das hält lange Zeit. ' T a g un Nacht sinn ewig' Mü. MAT. 6 4 . — SCHWEIZ, I , 6 0 9 . BAYER, I , 1 7 9 . E w i g k e i t [Épikhait Fisi. ; Éwikhait Su.

Dü. Str.;

Éwikhaeit Κ. Ζ.

Ndrbetschd.]

f . Ewigkeit, sehr lange Zeit. Er is1 en E.

Axt zum

Ein-

treiben von Keilen, keilförmig, schwer und stark Logelnh. Dü. — SCHWEIZ, I , 6 2 0 . S c h r o t a x f . Axt zum Baumfällen Su. Rapp. S p a l t a x f . Axt mit breitem Rücken, also grossem Keilwinkel, wie sie die Holzhauer im Walde gebrauchen, um Holz in Scheite zu spalten Su. Rapp.. Bf. — SCHWEIZ, I ,

620.

aX —

eX

-

S t i i m m e l a x kleine Axt zum Abhauen von Asten Rapp. Z i m m e r a x f . Zimmermannsaxt zum Beschlagen des Bauholzes Bf. — SCHWEIZ, i , 621. Z w ë r c h a x f . Axt mit zwei Armen zum Löcherschlagen Bf. 'zwerch Axt Bipennis'

3S

-

eX

— eXP

%

e x e r z i e r e " [aksartsièra Hlkr. Geud. ; aksatsièra Hi. Su. Barr Ndrbetschd. ; èksatsìèra Bf. Κ. Ζ.; èksatsîra -SYR.] exerzieren, turnen, üben. Ich hab zuegeluejt, wie d Soldate" gëxerziert hon. Eine" ë. drillen, quälen. Du mues' dich e bissei me hr ë. (in der Musik üben) Geud. Spw.: Wer komma"diert, exerziert nit. — SCHWEIZ, DASYP. — SCHWEIZ, I, 6 2 0 . i , 622. ä x [êks Liebsd. Hi. Strüth Dü. Molsh. Tieffenb.·, êkas, îkas Ingersh.; a&ks Str. Ëxerzierer [Aksatsìèrar Hlkr.] m. W.; áks Κ. Ζ.] Interj'. der Kinder, Spottruf, Übender, exerzierender Soldat. wobei sie mit den Zeigefingern nach dem E x e q u e n t [Eksakwant Bf. Z. Obbr^\ m. Verspotteten hin eine schabende Bewegung Steuereintreiber, Beamter, der die rückmachen. Äx äx, us gelacht! Ingw. auch ständigen Steuern einzieht. mit dem Zusatz : der het ins Bett gemacht ! f ' O x / B o x oder Täschenspiler joueur de Str. Äx, hes' gemeint (de verwitsch st mi ch )? gobelets' MARTIN Coli. 1 1 7 . 'Possen von so verspottet ein Knabe den andern, der ox pox tours de passe-passe* ds. Pari. N. ihm etwas weis machen will Str. Hf. 605. Eim e Äx mache" auslachen. Liebsd. Ruf. Oxecrozium[Oksakrótsiùm7^».iV5mi. Rda. De r Rock macht äx erweckt den .SVr.] bes. in O.-Pflaster. I. Heilmittel Neid STÖBER. Vgl. auch Volksbüchl. 35. gegen Rheumatismus. 2. Schimpfwort. Spruch : Ikes Gâwéle, Drëck am Schnäwele! 'Die Rda. stiff wie O. wurde verdreht zu — SCHWEIZ. 1 , 1 6 0 . SCHWAB, I 2 ägschägst, stiff wie Ochsegebrote"s' CS. — lat. emätsch. plastrum oxycroceum. BAYER, Z, 25 O chsekruzipflaster. u s ä x e " [ysêksa Horbg7\ verklatschen. ä * e r e n , e x t e r e " [aksara Hf.; aeksara E x k u r s i o n [Ekskhyrsjón Str. BuchswJ] Wh. Dehli. ; èkstara Zngersh.~] auf sticheln, f . Ausflug einer Gesellschaft, Schülerausdurch Worte ärgern, necken, auch einen flug. — frz. excursion. Hund aufhetzen. Vgl. äggsen. — SCHWEIZ. E x k u s [Èkskhys Horbg. Str. Hf. Ingenh.] ι , 621. 623. m., f . U. Ausrede, Vorwand (fehlt). Zuem Exkiis het er am Kaste" herume x a k t [èksàkt allg!\ Adj. genau, pünktgschafft um seine Absicht zu verdecken, lich. Er is' arg e., gar en exakter Mann kommt immer zur bestimmten Stunde, sieht machte er sich am Schrank zu schaffen bei Untergebenen darauf, dass sie genau Horbg. Für e-n-E. Vorwand U. — frz. excuse. zur Zeit kommen und das ihnen Aufgetragene ausführen Dü. Str. Von Speisen : Zss. E x k u s e k ö r w e l e n. Visitenkörbgut und schmackhaft zubereitet: exakter chen, das bei Frauenbesuchen mitgenommen Schnaps, exakter Hase"pfeffer Hf. Adv. wird Horbg. genau. Dip U h r ge h t e. uf d K.irche"uhr. E x k ü s e [èkskyse Su. Dü. Hf.; èksS hct e. drei Säck voll gë ben Dü. — frz. khfsé Str. Rotb. ; akskh^si Oiti. Hií] bitte exact. SCHWEIZ, I, 621. um Entschuldigungl Scherzhaft·. Tadel M e r seit zerst e x ä k t e l i g [èksaktalik Dü!\ peinlich, für einen Zugreifenden: exküse! eb mer nimmt Dü. Beliebte Vergenau, ordentlich. E x a m e " [Èksâma Su. Mütt. -SYr.] m. drehung des Wortes, welche dem mit exnachgerufen I. Prüfung (dann auch als n. gebraucht) : küse ! sich Durchdrängenden der E. passiere", mache" ; 2. Confir- wird: sechs Kü h fuess und e par Ochsemandenunterricht, Religionsunterrichtnach flless! Str. Auch wohl Oxküse! Katzent. den Uebungen von Philipp Jacob Spenerï) •— frz. excusez! Mütt. Str. — SCHWEIZ, I , 621. e x k ü s i e r e " [èkskhysiara Hi. Alteckend.; e x a m i n i e r e " [èksamaniara Su. Mütt7\ èkskhysîra .S/r.] entschuldigen. examinieren, prüfen. — SCHWEIZ, I, 622. v e r e x k ü s i e r e " refi, sich entschuldiE x f i m p e l [Èksampl Su. LogelnhT^ η. gen Hf. Beispiel, Vorbild. Eine" zuem E. në hmen . expliziere" [èkiplitsièra Hi. Lutterb. Schöni E. gë be n (ironisch) ein schlechtes bis Hf. ; èksplitsîra S r . ] auseinanderBeispiel geben. — SCHWEIZ, I , 622. setzen, erklären; sich e. sich erbrechen

eXP —

aZ



CS. — (lat. explicare, durch das Hochdeutsche vermittelt, nicht durch das frz. expliquer).

SCHWEIZ, I, 6 2 3 .

E x p l i k a t i o n [Èkiplikhàtsjûn Su. Barr •SVr.] f . auch PI. Auseinandersetzung, Erklärung. — frz. explication. exprëss, e x p r e s s i 8 [èkspras Su. Ruf. Hlkr. Bf. Κ. Ζ. Han. Wörth Ndrbetschd. ; èkspraes Str. W. ; èksprasi Geberschw."] Adv. eigens. Ich kumm e. wëge-n-em Geld. Absichtlich, vorsätzlich, mit Fleiss : er het s e. gemacht. Erst recht, zum Trotz : wil mer mir s verbiet, mach i ch s e. Noch besonders, extra : jetz muess i ch de Weg e. mache". Davon das Adj. en exprësser

86

aZ — eZ



II 2 1 5 ; der Dieberei : versto h le" wie en A. Ingw. Rda. Wenn d A. im Wald briielt {schreit), so kummt der Förster : sie warnt die Holzdiebe und Wilderer Str. 'der het ein Atzel' PAULI 371. 'Atzel' GEILER Narrensch. 6^b. 'eyn Atzel oder Kräy FISCH. Bin 45··. 'Atzein oder Hetz' MARTIN Pari. N. 560 ; Str. 1554 JB. IV 54. 'Pica Atzel, Aglaster, Alster, Hetz' GOL. 31 7. 'Was het's mi nit b'elendt, wie myn gelehrdi Azzel verunglükt isch' PFM. II 5. 2. Star Heidolsh. J. Amsel, Turdus merula Kerzf. Str. 4. Schimpfwort für Frauen : alti Α., schëli A. Brum. 5. Perücke Str. MOSCH.

Er

het

en

Α.

uf

{vgl. SCHWAB. Hazel).

Zss. Atzeisnest ; Atzelswadel Frack Pfulgriesh. Hf. (veraltet). — SCHWEIZ, I , 625. i , 623. BAYER, I , 180. Die untereis. Bezeichex c ellent [èksalant, èksèlant, èksalant nung steht der oberels. Agerst gegenüber. Lutterb. Su. M.'Dü. Bf. H f ; èksalxnt Uber Vorkommen und Ableitung s. Bruinier Str. JV.] Adj. I. ausgezeichnet, vortreffZ. vgl. Spf. 34, 344. lich: Exsellënter Wi" O. 2. gleich, ähn- [ - a t z e l e t , a t z e l e c h t wie eine Elster lich : m'r han der e. Tisch wie dis einer is' Obhergh. (Verwechselung mit exakt?) Adv. geschwätzig, 'du solst nit haben ein atzelet gemüt, wann der ernst soll mit gon' GEILER e. guet ganz vortrefflich. — SCHWEIZ, Haas im Pf. cc 8. i , 622. γ Atzelheit Geschwätzigkeit, auch e x t e r e " , s. äxere". Leichtsinn überhaupt GEILER Bilgersch. extra [akstrâ Su. Dü. Bf. ·, èkstrâ Str. 10; 26. — U. W.J Adv. ausserordentlicher Weise, f a t ζ e i n viel schwätzen, 'du must geeigens. Er is' ë. uf Milhusa zuam a Doktor azelt hon' Bilgersch. 26. er ging noch besonders deshalb nach M. K ä s a t z e l [Khàsàtsl Kerzf. Osthsn. zu einem Arzt Su. Meins', s gi b t eps ë.? Geisp. Dachstn. Z. Ztnsw¡\ m. f . Elster; noch etwas besonderes, nicht in Aussicht abgerichtete Elstern werden gelockt durch gestelltes ? Adjectivisch flectiert : Du müas' den Ruf: Hans®l, Käs ! weil sie den Quark immer eppes Extras ha be " NBreis. Zss. Extrabot, Extrapost, Extrawi" vorzüglicher sehr lieben Z. M a i a t z e l [Maiàtsl Ä r . ] f . Maikäfer. Wein. — S C H W E I Z , I , 624. BAYER, I , 179. Demfliegenden Maikäfer singen die Kinder nach : Maiatzel, Drëckspatzel (Spëckatzel f Atz Speisung. Zss. Atzordnung Str.) Drei Elle" ! guggugg ! Es komme" (Hagenau 1526), Atzgeld STÖBER. — drei Herre" (Fräue" Schiltigh.) und frësse" SCHWEIZ, I , 6 2 3 . Surkrut Str. Schiltigh. M., flieg uf, Mach a t z e " [âtsa Hf!\ essen (derb). — in dinre Mueter d Schür uf! Heide" kumSCHWEIZ, I , 6 2 4 . me" , Jude" kumme" Un d welle" dini w u r m ä t z i g , i . wurmässig. Mueter ζ tot stëche" Str. f ' ä t z e n amorcer' MARTIN Parl.N. 335. vgl. ätzen einem (Menschen oder Tiere) M u r a t z e l Kellerassel, Oniscus asellus zu essen geben BAYER, I , 180. Str. Atzel [Atsl allg. ; PI. — e.] f 1. Elster, γ Scolopendra lange o h r a t z e l , ohrenpica caudata. Bild der Frechheit : frech mützel' GOL. 328. wie en A. Mütt. Altw. ; der GeschwätzigEtzel [Ètsl Wh. Altw. Harkirchen keit: er het e Mundstück wie e Α. Der Lorenzen Saarunion ; PI. — a] n. lebenpäppelt frarizösch wie en Α. fliessend diger Zaun, der eine Wiese rings umRauw. ; 'wiewohl er vber alle massen schliesst; ein von einem Hag oder Bach als eine Atzel beschwätzt ist' MOSCH. I 7 2 ; oder Mauer an drei Seiten umgebenes der Unruhe : 'hûpfiete . . . aufif dem Stul Stück Land, in das man nur von einer herumb wie ein Atzel die legen will' Seite gelangen kann ; meist Gartenland in B o t B f . Str.



frz.

exprès.

SCHWEIZ,

eZ —

uZ

-

der Nähe von Ortschaften. Dûrch dene" Ba h nböu gi b t s vil Etzle" im Tal. Vgl. 'Tabelle über die in annis 1768 et 1769 vor eigen an die Unterthanen versteigten herrschaftl. vacant- und acquirirte Güther im amt Neusaarwerden etc. 666 Morgen J Vtl. 36 Rth. Gärthen, Etzein und Wiesen Wh. etze" [ètsa il/.] hetzen. U t z [Yts Hf. Ingenh7\ m. Scherz, Geschäftskniff: für den (e-η-) Utz zum Schein, unter Anwendung eines Geschäftskniffes. — Das von WEIGAND angeführte hebr. uze 'eng sein mag eingewirkt haben ; doch ist zunächst an die Koseform von Ulrich zu denken, welche spöttisch verwendet wurde : 'halt den K o p f dem Utzen' FISCH. Garg. 147. Das davon abgeleitete Verbum vergleicht sich mit henseln : KLUGE. u t z e " [^tsa Osenb. Bf. Bisch. Str. K.

87

uZ



Hf. Han. Ndrbetschd. ; ytsa Z. Tieffenb.~\ zum besten haben, foppen, necken; überlisten, bes. im Kartenspiel. Er wurd nit guzt ist schlau Ingenh. Sich u. mit ei ne m Jemand aufziehen. Eine" an eps u. einen Unerfahrenen zu einem schlechten Geschäft verleiten. Se han ne an dis Ross guzt ihm dies Pferd angehängt Hf. ''S gitt alegelde so von dene-n-ebs ze lehre wo merr als nonnit waiss un wo merr wisse sott, dass merr von ander Lyt nit g'uuzt wurd' PFM. I 8. Eim eps a h uze n durch Redensarten abschwindeln Hf. Syn. fuchse". — SCHWEIZ, I ,

632.

BAYER, I,

182.

HESS.

428. U z e r m. Spötter Str.; dazu f . Uzere". H e buz [Hèwyts Geisp. Ingenh.] f. meist scherzh., Hebamme. G e b i r g u t z e l [Kaperiytsl Kerzf.; PI. — 0] m. Gebirgsbewohner.

Β s. Pj O. s. Κ oder Ζ; D.s T; E. S A. F. V. F [af Μ. Κ. Z. ; èf Str. Ndrbetschd. Wörth Lohr\ η., Z. auch m., verdoppelt FF : hoher Grad, Gediegenheit, Vollständigkeit. Dis is1 einer us de m FF der versteht seine Sache aufs beste, Pfiffikus Z. Eps us de m FF könne" und verstehn Bf. Dehli. Der kann sin Sach us im FF herus Lützelstn. Dem han ich ufgezählt us um FF Dehli. Έ gitt for Jümferle wie ier, nit ale Daa Hochzydder. Jer meechte sie derzue noch us em Eff' PFM. II 4. 'Us em Effeff sinn hie d' Fisch' ebd. V 8. 'ich hab min Roll ganz us em Effeff gspielt* KETTNER Mais. 34. — SCHWEIZ,

I,

631.

Fayence (frz. Ausspr.) n. Halbporzellan, Steingut Str. 'd' Burjerslytt sinn so ungfähr wie Fayence' Str. Wibble 18. f a i a n g s i g [faeiàrjsìk Olti. Hi. ó«.] Adj. aus unechtem Porzellan, aus Fayence verfertigt: s is' e in faiangsige' Ofe n . — SCHWEIZ, I, 633

fiangsig.

feie [feia Mittl.~\ Adj. präd. feind, feindselig gestimmt: Er is1 m'r f. Feiel fast allg. [Fêjl Ensish.; Fèjl Geberschw. Obhergh. Logelnh. Ndhsn. Geisp. Str. Zinsw. ; Fejl Molsh. K. Z.] ; F i e l e [Fiète Ο/Λ'.]; F i l e [FilaHi. Steinbr. Fil Sier.} ; F i g i [Fìkl Bisch.~\ f . 1. Feile. 2. jüd. Lineal Avolsh. — Die ahd. Formen fihala, fila, mhd. vile, feiel, vigel sind im Els. sämtl. vertreten. Pl. 'die figele* CHRON. 87, 22. 'Lima Feyhel' GOL. 205. SCHWEIZ,

I,

779.

H a l b r u n d f e i l f . Feile von halbmondförmigem Querschnitt Geberschw.

H o l z f i l f . Feile, mit der man Holz feilt Obhergh. I s e n f e i l , I s e n f i l f . Feile, mitderman Eisen feilt Obhergh. S ä g e fil f . Feile, mit der man die Säge schärft Obhergh. — SCHWEIZ, I, 779· f e i l e " [fèjla Ndhsn. Str. Zinsw. ; fèjlo und fikla Bisch.; fejl a Molsh. K. Z.]; f i e l e " [fíala Pfetterhsn.}·, f i l e " [filo Sier.} feilen. — SCHWEIZ, I, 779. a (b) f e i l e " abfeilen, ' wegfeilen Bf. Ndhsn. 'ein feiel damit man den rost abfigelet' GEILER 6". M. 52.

durch f e i l e " durchfeilen, entzwei feilen : D e r Dieb het s Grams durchgfeielt Bf. f A b f e i l e t e f . 'Scobs sägmel, abfeyleten' G O L . 206. f Feiel m. schmutziger, kotiger Mensch GEILER J.

Sch.

85.



STÖBER

vermutet

=

pfeiel von pfei Pfuhl? Veiol [Feijl Liebsd. Hi. Sier. n. ; Fèijôl Lützelstn. Lorenzen f.; Pl. -a.] Veilchen. Pl. wildi V. Hundsveilchen, zahmi V. wohlriechende Veilchen. Mi" Brueder het gester" e grossi Buschle Veielc gha bt Sier. I h r han Veijole" in der Stub, ich schmack s'e Lützelstn. 'fyol färb' GEILER P. III 82. Demin. [Fciala ; Fèiala

Ruf.

BAYER, r ,

-S«.] —

SCHWEIZ, I, 633.

833,

f B u r e n f e y e l m. Kothaufen, 'ein puren feyel gehört in die profey' {Abtritt) GEILER J. Sch. BB III b . Der Name

-

Fi

89

stammt aus einem Schwank, der an Neidhart sich geheftet hatte. März e " v i o l [Mèrtsafèjl m. Lobs.; Matsafaei^la η. Schleit!\ wohlriechendes V. MärzenveilcKen. K I R S C H L . I , 7 9 . T o t e n v e i e l e n. Hundsveilchen, wildes V. d Tote°veiele stinke™ Attenschw. Violât [Feialàt Ruf. bis Mittl.; Feilàt M. Dü. Mütt.; Fâilàt Bebelnh. Scherw.; Feilât Bf. Barr; Feilòt Ndhsn. Bisch. Str. Brum. Kindw. Rotb.; Feìglòt Obbr. ; Filòt Κ. Ζ. — Pl. -a. Dentin. Feialatla, Feilátl, Feìlètl Mütt. ; Feiatl Rauw.] f . Veilchen, Viola odorata, und die übrigen Arten, s. Zss. An dem Plönle sind alle Jo h r d ersti Veielatte" Ruf. Wë ,le " m'r ge h n Veilette zupfe"? NBreis. Komm, mer hole" Veilatte, i ch weiss e ganze" Plön voll Ingersh. Im Z. wird Veilchenaufguss und Veilchensyrup als auswurfbeförderndes Mittel gebraucht. Dato blüeje" d Vilotte schon iiweral Geud. 'Un d1 Veijelotte, dief im Moos, Lueje mit blauue Gick'le rus' Str. Wibble 4.2. 'ein schöner garten, da vil violaten, gilgen, rosen und andere schöne blumen in sind' G E I L E R .S. M. 2Ç. 'Veyelotten violettes* M A R T I N Pari. N. 7 6 2 . 'Dief us em Griien griiesst d* Vejjelott' K. Bernhard S C H K . 7 4 . 'Veielate (: Matte)' LÜSTIG I 429. 'wilde, zahme Veillaten' KIRSCHL.

Ι,

79. —

SCHWEIZ,

I,

635.

G ë l b v i o l a t [Kálfilót Dunzenh. Ingenh.; Pl. Kaélfèiltr WL] f . Goldlack, Gelbveigelein Cheiranthus cheiri. H u n d s v e i l o t t f . Hundsveilchen, wildes, nicht riechendes V., Viola canina Dunzenh. Z. D Hundsveillotte" schmecke" (riechen) nit Brum. 'Waldveilaten, Hundsviolen' K I R S C H L . I , 8 3 . Jude"veiele n. Pfetterhsn. Hi. Ensish. ; - v e i a l a t t f . Osenb. Logelnh. Stiefmütterchen, Viola tricolor ; Immergrün; in Pfetterhsn. und Osenb. identisch mit Hundsveilchen. K a r v i l i o t t f . wohlriechendes V., Viola odorata Geisp. v e i e l e t t [faeialèt, fèialèt S.; fèilèt Mittel Els. ; fèiòlèt und fèialèt Str. U.; feialèt K. Z. ; fèialèt W.~] Adj. violett, veilchenblau. Das King het netti veieletti Strümpf a n ; e veieletti Nase rote Nase eines Säufers Sierenz. Kauf d'r nur ke'n'" veielette" Rock, d Färb schiesst

FaB -

-

FieB

so ab, dass m e r me'nt, es is1 e'n Äsche"tuch Lützelstn. — SCHWEIZ, I , 6 3 5 . v e i e l e t t i g Adj. violett, ins Violette schimmernd. O. und Mittel Eis. t'Fabian babions' (Paviane) M A R T I N Pari. N. 540. — S C H W E I Z , I , 6 3 5 . fable" [fäplg HL; fâwla Mittl. U., seltener fâfla Hf. Minversh7\ 'faafle* ULRICH. I. im Fieber reden, phantasieren, lispeln ; in der Fieberhitze Fingerbewegungen auf der Bettdecke machen: s het bol d ne Eng mit ih m, er fangt a n ze f. Mittl. 2. ungereimtes, sinnloses Zeug schwatzen Str. — S C H W E I Z , I , 6 3 5 . Fabrik [Fàprìk ; Fàwrìk sonst allg. — PI. -9. Demin. Fàwrìkli Banzenh.; Fàwrekla Su.; Fàwrekl ¿7.] / . Fabrik, Gebäude oder Anstalt für industriellen Grossbetrieb, namentl. auf dem Gebiet der Baumwollspinnerei und Weberei. UF d F. ge h n in der F. arbeiten Su. In dem (diesem Mädchen) fëhlt nur noch d F. sagt man von einem Mädchen, das schon halbwegs sittlich verdorben ist Co. —

SCHWEIZ, I ,

636.

F a b r i k l e r [B'àprìkler S.; Fàwrìkar und Fàwrìklar Banzenh.; Fàwrekar Su. Co.; Fàwreklar Dü. £/.] Pl. ebenso; Demin. [Fàwfìklarli Banzenhm. Fabrikarbeiter, vielfach mit der Nebenbedeutung von lockerem Lebenswandel, so in Pfetterhsn. Das is' e rechter F., oder in Dü. : Was will m'r halt saje", e s sin d nix a's F., derno ch is' scho" g e nue«. Zss. Fabriklercorps. — S C H W E I Z , Γ, 6 3 6 . F a b r i k l e r e [Fàpriktera ; Fàwrìkara und Fàwrìklara Banzenh. ; Fàwreklara Dü. U.~\ Pl. ebenso, f . Fabrikarbeiterin. Syn. Fabriklermeidli Hi. f a b r i z i e r e " [fàwritsìara O. ; fàwratsìèra ¿7.] Part, gfawreziert [kfàwratsìèrt ¿7.] ι. fabrizieren, fabrikmässig herstellen, zubereiten. 2. verfälschen : Win f. Wein verfälschen, Kunstwein bereiten Su. — SCHWEIZ,

I,

636.

Fieber [Fìawar 0. ; Féwar Str. K. W. ; Fé war ««¿/Fìèwar Ζ.; Fìèwer Bischw.; Féfar M\ η. Fieber : E Rusch is1 besser a's e F. Ζ. Ringer e Dampf a's e F. Ruf. Alle-n-Owe nd am sechse kämme" d F. die Fieberanfälle Z. In dene" sumpfige" Geje n de" herrscht gewö h nlich s F. Dehli. s hitzig F. Nervenfieber Bischw. "Feber Febris' DASYP. 'Die blühet von

FieB —

FaCH



Kohrnarcn abgestreifil vnd gessen unberuoffen soll gut für dz fieber sein* Str. 1625

JB.

VII

112.



SCHWEIZ,

I,

636.

F u l f i c b e r η. scherzhaft für Faulheit, Trägheit Bf. Κ. Z. Er ka nn nit schafle", er het s F. Bf. — SCHWEIZ. 1. 637. G a l l e n f i e b e r n. meist s hitzig G. Bf. Hirn f i e b e r n. Gehirnentzündung, Febris cerebralis Bf. f Κ e i l er f i e b e r n. 'welcher jnen bissweiln ein solch Kellerfeber, oder Grimmen oder gegicht inn Busen jaget' FISCH. Bin. 89. K i n d b e t t e r f i e b e r [Khentpètarfiawar Dü. ; Khempètféwar Str. U. ; Kh^mpètféwar Κ.] η. Wochenbettfieber. L o c h f i e b e r n. spassh. Durchfall, Diarrhöe Obhergh. M i l c h f i e b e r n. beim Menschen sowohl das eigentliche Milchfieber als auch das gefährliche Puerperalfieber, bei der Kuh nur das letztere Z. s. Milch. N ë r v e n f i e b e r [Narfafiawar Bf.,; Naerfefìwar Str. Lohr; Narfaféwar Κ. Z.~\ η. Nervenfieber. S c h a r l a c h f i e b e r n. Scharlachfieber Bf. Κ. Z. S c h l i m f i e b e r ein leichter Grad von Typhus Bf. Str. Κ. Z. S t a n g e n f i e b e r scherzh. bildl. Erektion Su. ; Syn. Geisbocksgedanke" Z. — SCHWEIZ,

X,

637.

90



FaCH -

-{-Grundfach ΐΖΐ

FiCH

n. Mü. 14.81,

Rotbuch

STÖBER.

-¡-überfachen übermässig mit Fachen, Flechtwerken zum Fischfang besetzen. Mü.. 1481, neues Rotbuch ißi STÖBER. —

SCHWEIZ,

I,

641.

e i n f a c h , e i n f a c h t [aifà/t ώίΆχ(ϊ) M. ; a i n % Str. ; aénfà/ Κ. Z. Ndrbetschd. ; ainfà^ Wörth W.] Adj. ι. einfach, leicht, nicht schwierig: Das is' ei"facht z" verste hcn Su. 2. Beschaffenheit von Körpern, z. B. nur durch einen Knoten verknüpft; in dieser Bed. wird das Adj. in attrib. Stellung erweitert zu einfachener, einfachem: Mach e ine n einfachener Knopf! E'n e einfacheni Flint ein Gewehr mit einfachem, nicht doppeltem Laufe K. Z. Adv. kurz, kurzweg: Das macht ma" eifacht eso Su. — SCHWEIZ, I , 640. v i e r f a c h t aus vier Strängen zusammengeflochten Hi. I ch schlag dich mit ein eme vierfachte11 Seil Hi. f â c h e " , s. föchte". u n g e f o c h e " , s. ung'fochte". f F e c h n. Hermelin 'die Beltz von gutem Fäh' FISCH. Garg. 450. '(Ais fennicus Veeh' GOL. 300. 'Mus ponticus Hermlein oder vech ders. 300. 'Föch ermine' MARTIN Coli. 198. 'Polimito vech; Polymita varia 1. multicolor gikkelvech r o k ' HERRAD Gl.

vêch:

LEXER

SCHWAB.

3, 4 1 2 , 52. 67. —

3, 36.

SCHWEIZ,

I,

mhd.

643.

187.

f G u n terfech 'electrum gunterfech' Fach, G e f a c h [Fà* allg. ; K ß * Wh.; G O L . 73. PI. Fa^gr ; Faenar Str. W.~\ Demin. Fächli f e c h e " , s. forchte". Banzenh., Fächel Str. U., n. 1. Abν er f e c h t , s. verforcht. teilung eines Kastens, Schrankes, Gestells, f e c h i g , s. förchtig. einer Schublade u. s. w. Syn. G halt. Vieh, V i e h [Fia Liebsd.; Fia Lutterb.; 2. Abteilung im Weinberg zwischen zwei Fé allg. ; Έίχ TV".] n. Vieh. 1. das unverZeilen Weinstöcken Katzent. J. (mit der nünftige Geschöpf, doch vorzugsweise nur Nebenf. Fäch Ingersh. Scherw. Bf.) Mass, das Nutz- oder Stallvieh, Rindvieh : Hohlmass. In das F. ge h t e Liter Horbg. Hes1 s Vie h schon getränkt Hast du das Demin. Fächle Halblitermass Ingersh. Rindvieh schon getränkt? Z. Die Form s F. ni ch t ha ben das angegebene Mass [Fé] ist im Z. und meist auch sonst nicht haben Rapp. 4. Bastteil an einein ledigl. Sammelname ; im einzelnen setzt Seile M., s. Facht, ζ. Handwerk, Be- man streng scheidend e Ku h , e Kalb, e schäftigung: der Mann kennt sin F. Bf. Kälw e l u. s. w., oder man stellt das 6. f Vorrichtung zum Aufstauen des Wort Stück davor: dis is' e schön s Wassers und zum Fischfang: 'Wer ein Stückel V., so auch im PI. : Mir han zehn fach machet niden für ein gewende, der Stück Ringvieh. V. is' kein V., Fueter bessert 7 β δ' Str. 14. Jh. BRUCKER 173. is' V. nicht die Rasse, sondern das 188. Zu 3 vgl. 'Facht, das bestimpt Futter ist die Hauptsache Bf. 2. übertr. Mess, Demensum D A S T P . — SCHWEIZ, auf Menschen: starker, flegelhafter Kerl I, 637. BAYER, I , 6 8 5 . Lutterb. ; meist vergleichend od. scheltend:

FiCH



s V. mache" Dummheiten machen allg. frz. faire la bête; mit derselben Bedeutung s V. ablo ssen und s V. verkünde" Su. Mache" wië s V. unbändig, wild thun, lärmen. Als Schelte bisw. im PI. Die Vie h han ke ine Rue h gha b t , bis alles verdeifelt gsi" is' Dü. Allgemein gebräuchlich als derbe Schelte ist Stück Vieh: Loss doch die Kinder ge hen , du St. V . ! Dü. Bis1 e rëcht's Stück Vieh dumm wie das Vieh Wingen b. W. Zss. V i e h d o k t e r m. Tierarzt Hi. U. — SCHWEIZ, I ,

647.

BAYER,

I,

836.

F ë d e r v i e h n. Federvieh. Wenn e Bur verderbe" will und weiss nit wie, so halt er recht vi*l F. Hi. — SCHWEIZ, I,

648.

G u s t v i e h n. Vieh, welches keine Milch gibt, z. B. Kälber, Ochsen, oder trächtige Kühe in den letzten Wochen vor dem Kalben Roppenzw. — SCHWEIZ, I , 648.

H o r n v i e h n. nur als Schelte für einen dummen oder einen ganz groben Menschen Su. Geberschw. Du bis' e H. erster Klass Geberschw. — SCHWEIZ, I , 649.

H o s e " v i e h werden scherzh. Männer und Jünglinge genannt Su. Murervie* 1 n. Spitzname der Maurer O. R i n d v i e h [Rentsfé Su. ; Rènfé Bisch.; Rer|fé Κ. ; Rentfé und Reqfé Ζ. ; Rentfé Str. Betschd. Wörth W.J η. I. Rindvieh als Nutzvieh. 2. übertr. Schelte für einen dummen Menschen. V i e h h e i t [Fìahait Sier. ; Féhait Su. ; Féhèit M. ; Féhaeit Ζ. ; Féhát Barr Κ. ; Féhait Str.; Fîhait Rothb.] meist als Pl. -e" gebräuchlich : Dummheiten, Roheilen. Vo" dir ka nn me" ni cb t e angers erwarte" a's V. Sier. Mach ke ine V. ! Su. v i e h m ä s s i g [fiamêsik Liebsd.; fémásik Hi. Su. Co. Dü. ; fémási Bisch. Κ. Ζ. Han. ; fémaésiy Str. ; fémási^ Wörth Betschd.] Adj. und Adv. ι. viehisch, roh, grob, unvernünftig: E viehmässiger Mensch Liebsd. Er is1 gar v. in alle" Sache" ; wenn e r ka"" mache", dass eine" eps gheit, het ®r sini grösst Pla'sier Dü. Mach nit so v. ! Brum. 2. Adv. der Steigerung, ausserordentlich. V. rieh, stark, dumm allg. Er is' ν. voll gewë w n Ζ. Er het v. gebluete" Hf. Er het v. K'hrüel t ! s schint, dass e r guet £edrescht



FuCHS (gedroschen — geschlagen) is' wor d e" Dü. Füchs [Fùks allg. ; PI. Fiks, Feks,· Demin. Fiksla O.; Fiksl, Feksl U. W.\ m. I. das Raubtier. Der F. ist der Typus der Schlauheit, List, Verschlagenheit, Unzuverlässigkeit : Gschlaü, listig wie e F. Dü. Schmeck, F., Rüewe"supp ! (Ruebsupp Ruf.) indirekte od. verblümte Rüge Su. od. Schm. F., s is1 e Saumage" [Sèymàùwa .S/r.] Schmeck's Füchs'l, s is1 e Ruewesüpp e l sagte der Schulmeister und hielt der Schuljugend einen Stecken nem unter die Nase Str. F. bichte" beichten, wenn einer anvertraute Geheimnisse weiter erzählt Su. Will man den F. fangen, so beisst er grimmig um sich, vgl. fuchswild Hi. Str. Beim Kinderspiel F. us d r Hö h l stieben die Kinder wild auseinander, sobald der F. aus seinem Versteck herauskommt. Vermutlich hängt mit diesem Spiel zus. die Frage: Wie schmeckt der F. ? indem damit ein Schlag gemeint ist Hagedorn W A C K . LB. 2, 6çç, 2ζ. Der zannt wie e hülzerner F. Dehli. Trotz seiner Schlauheit wird er oft geprellt : s geht d'r grad wie dum F. ; wie der uf's Bir"blatt gsprung*" is' und hat geme'nt, s is' e Bir n c , hat e r gsa*t : Ich hätt dich doch nit gfrësse" und wenn de e Bir" e gewënn wärs' Dehli. Auf seine rote Farbe spielt die Rda. an: Wenn m e r Rüewe" kocht, soll d e r F. d e r Wadel drüwer schleife" d. h. die Rüben sollen nicht mehr weiss sein, sondern durch ganz leichtes Anbrennen gelblich werden Dü. 2. rotes oder braunrotes Pferd allg. 'Do muesch no mol absitzen unn wirst ä Fuchs atrefie' Oblarg ALS. 1852, 92. J. übertr. Mensch mit rotem Haupthaar, pleonastisch e rote r F. Gebw. ¿f.. Goldstück: Der het Füchsle ist ein reicher Mann Molsh. Str. Κ. Ζ. ζ. ausgenutzter Acker Roppenzw. 6. ein nicht beabsichtigter Treffer beim Billardspiel allg. 7. zum Schnellsprechen : s laüft e blutte r F. der Bërg ufe Ohhergh. 8. häufig als Spitzname von Ortschaften mit Waldungen od. Steinbrüchen. Ç. der F. als böser Geist in dem Ensisheimer Malefiz-Protokoll vom i f j . März 1616 ALS. 1850, 45

f.



SCHWEIZ,

I,

655.

BAYER,

I,

886. f u c h s e " [fûksa allg. ; Part, kfùkst] I. intr. geizen, geizig, knauserig sein. An

FuCHS



FaCHT

92

so t i n t me Fëst mues' nit f. ! Liebsd. Noch e Schoppe" herum, s wurd nit

störend: Es is' f., wë"" m e r bi andre" is' und kann nit mit mache". Dënk flur, gfuchst! Dû. II. tr. I. persönl. necken, jetz' miiess i ch noch emol zuem Friede"s.foppen, zum besten haben, hänseln, ärgern, richter wëje" dëm Kind, da' 's' e fuchsigi verhöhnen, meist mit Acc. : Dë" ha-n- i ch Gschicht Dü. 2. geizig: E fuchsiger alter nit schlecht gfuchst ! Banzenh. Ensish. J u d . — S C H W E I Z , I , 6 6 0 . Du mues' mich nit welle" f. Osenb. F a c h t [Fà£t n. Fisi., f . Hi.] BestandBietet ein Freund einem andern auf- teil eines zsgedrehten Fadens oder Seiles, fallend wenig an, z. B. nur ein halbes Garnfaden : Wie vil F. nimms' zasamme" ? Glas Wein, so sagt man ! Er fuchst s. auch Fach 4. 'facht in einfacht, zwied Bëttelliit Bitschw. 2. obsc. coire M. facht hat O E L I N G E R Gramm. 8' D W B . 3 , J. unpersönl. allg. Es fuchst mi ch es 1 2 2 6 . — S C H W E I Z . 1 , 6 3 7 . ärgert, reut, wurmt mich, ich schäme f a c h t e 0 mit dem Licht unvorsichtig mich. Es f. mich verdammt, dass ich zue- hin und her laufen Hi. — S C H W E I Z , I , n- ih m gange bin, s het jo doch nit 6 6 3 . gnutzt Geberschw. 'eins diss fuchst mi F ä c h t [Fa¿t Mittl.'] in der Rda. nit numme' S T O S K . 4 9 . Es f. a (ihn) doch! ze Fachte" komme" nicht zur Gelegenheit Scherm. Es (od. dis Ding) f. mich griiser- kommen : ich bi" nit ze Fächte" komme", li ch Syn. biskiere" 0. Bf., vom frz. bis- dass i ch ha be könne" mit ihm rede". Vgl. quer. Fuchs mich, scherzh. für funfzig zu Faden schlagen = etwas zu Stande im Kartenspiel Hf. — S C H W E I Z , I , 6 5 9 . bringen. — S C H W É I Z . I , 6 6 1 . S C H W A B . SCHWAB.

207.

BAYER,

I,

686.

v e r fuchse™ eine Arbeit schlecht verrichten, verpfuschen, verderben, namentlith wenn einer an einem fertigen Gegenstand Verbesserungen anbringen will, ζ. B. an Kleidungsstücken S. 0. Mit sinem

I84.

Gfächt [Kfa^t Banzenh.~\ n. die Hohlmasse, die ein Wirt in der Wirtschaft führen muss. — S C H W E I Z , I , 6 6 1 .

f ä c h t e " , f ä c h e " [fa^toBanzenhm. Sp. Co. ; fa^ta Dü.·τfaj^a Mü. ; fayjä M. Ingersh. Mäje" (Mähen) het er d ganz Matt ver- Rapp. Rchw. Bf]\ Part gfoche" M., fuchst Ndhsn. Bi dem Schnider loss i ch gfochte", gfächt. I. Gefässe mit den geke ine Kleider mehr mache", er het m'r setzlichen Massen in Übereinstimmung das wider ganz verfuchst Dü. M'r han bringen, bezw. sie danach bezeichnen, welle" uf d Kilb, awer bi dëm Rëje" is' aichen, und zwar die Glasgefässe durch jetz' alles verfuchst Dü. Loss dis Eich- einen Atzstrich, Holzgefässe (Fässer,Fruchtbäumle lije", du bruchs' s nit ζ spalte", masse) durch aufgebrannte Zeichen; die denn du t h ät e s' s nur v. Geberschw. Küfer bezeichneten früher den Inhalt von 'we me-n-als ebbes (beim Kochen) verfuchst, offenen Bottichen oder ihrer Weinkübel, so ka me's jo selwer esse' L U S T I G II 2 4 3 . die im K. und im Z. Stütz ["Stets y . ] F u c h s e r m. Spötter Heidw.; Geizhals: heissen, durch einen eingetriebenen SchuhDas is' e rëchter F., in sine" Arweiter" nagel. E gfâchte Fläschkann Mü. Sgfoche" e gi 1 * er kum gnue* z". esse" Horbg. — Mëss das geaichte Mass, auch das gut SCHWEIZ, I , 6 5 9 . gemessene Mass M. S gfochte Gschirr Dubelfuchser [Tùplafùksar Hi. ; Banzenh. Is' das Fass gfochte"? Katzent. Tipalaf. Geberschw. Dü.; Typlf. £/.] m. Seit Einführung des Aichzwanges für Geizhals. Verkehrsfässer heisst es von letzteren P f e n n i g f u c h s e r m. Geizhals, Nörgler, aiche" Rchw. 2. messen : der Krämer kleinlicher Knauser, immer feilschender fächt guet B f . 'vechten aichen B R U C K E R . Mensch allg. — S C H W E I Z , I , 6 5 9 . B A Y E R . In einer Verordnung des Rates der Stadt r, 6 8 7 . Münster aus dem 16. Jh. heisst es: 'Es R a p p ë " f u c h s e r m. Geizhals, hab- sollen auch alle wärt in Statt und Thal süchtiger Mensch Fisi. — S C H W E I Z , I , ir kanten fechen lassen, so zu den gesten gebraucht werden und wenn er oder sein 59· V e r f u c h s e r m. Pfuscher, der eine gesund den gesten wein ufltregt, so soll es in gefechten khannen mit nägeln beArbeit schlecht verrichtet Ndhsn. V e r f u c h s e r e i f . Verpfuschen Obhergh. schehen, und soll er sagen: gott gesegne f u c h s i g [fùksìk 0 . ] Adj. ι. ärgerlich, euch den wein, so vil habt ir maß und

FeCHT —

FüCHT

so vil habt ir brot' Mankel. Ι,

661.

BAYER,

I,

687.

— —

SCHWEIZ. Aus

mhd.

phahten, lat. pactari. u n g f o c h t e " Su., ungfoche" Bf. ungeaicht: Us de-n-ungfochene" Gläser" ka"" men aü ch trinke" Bf. Gfócht [Kfa^t Heidw.] ». Gefecht. Rda. In s G. ko mmen in Händel geraten. I c b will nit mit i b m in's G. ko nimcu . fë eh te11 [fajfta Heidw. Banzenh. Ensish. Gebw. Su. Dü. ; fá^ta Feller. Ingersh. Bebelnh. Nhof. K. Z. U.; fafejto Str. W.}; Part, gfochte" Heidw. Banzenh. Su. Dü. Bebelnh.; gfochte" oder gféchtet Ensish.; gfecht U. I. fechten, mit dem Säbel, dem Bajonett, einem Stock. 2. betteln Hi. Er is' hcrum und het gfochte" Bebelnh. Hes* gfochte" ? fragt man einen, der viel Kleingeld hat Su. — SCHWEIZ, I , 663. BAYER. 1,

687.

HESS. 100.

Rotfecht [Rûtfé^t Bebelnh. Kerzf. Bisch. ; Rôtfé^t B f ] f . die Röteln, Masern; die kleine" Kin der stërwe" vil a" der R. Bisch. (— wohl aus Rotfuchti?) Fiechte [Fia£ta Ol ti.] f . Fichte, aber nicht im S. von Rottanne, pinus abies, sondern von Föhre, Kiefer, pinus silvestris. —

SCHWEIZ, I ,

6 6 8 . BAYER, I ,

688.

Focht, in der Zss. Wind f o c h t [Wentfo^t Dü. ; Wentfòkt Hf. ; Pl. -a] f . (m. Hf) Fächer, leichter Gegenstand, z. B. steifes Papier, mit dem man durch Hin- und Herbewegen Wind erzeugt, um etwa das Feuer anzufachen. ¡ - F o c h t e l f . Fuchtel, Rute. 'Mit einer Elenlanghandhabigen Fochtel' FISCH. Garg. 1 2 2 . — EIFEL 'Fuchtel Ruté. S unne"fochtel m. Sonnenschirm Betschd. W i n d f o c h t e l f . 1. Wetterfahne Uttenh. 2. n. Fächer: 's Windfeechdel un 's spitz Näsel erzaye 's Berwel glych' PFM. III 1. — SCHWAB. 198 föchte. f ü c h t [fi^t allg. ; % t W. ; daneben fi^ta Wh. Altw.] Adj. feucht: e fiichter Keller. E füchti Nas Steinb. Do is1 fìichter Bode" Ensish. In derre Stub is' s f. Hlkr. F. Wetter, e fiichti Wubnung Rapp. Jetz' durt dis f. Wetter schon vierzehn Ta«e ; ke'n Wunder, dass es so vil Kranki gi b t Lützelsln. S KJe'd is' noch fliehte Wh. Mer fcann dis Amt (Ohmet) unmöglich zamme mache", s is' noch ze f. Altw. 's Kanton Ficht ist Strassburger Scherzausdruck für den Stadtteil Fink-

93



FüCHT — FaD

weiler (feucht wegen der dort aufgestauien III) ; auch die Gegend des Fischerthors wurde früher so genannt. f i i c h t l ë c h t Adj. etwas feucht Obhergh. K.

Z.

F i i c h t i [Fijrti Roppenzw. Hi. Obhergh.; Fiyti K. Z. Betschd.], Nebenf. F ü c h t e Su. Hlkr. Geberschw. Wh., F ü c h t i g keit [Fi^ti^khaeit U., -khait N. und z. T. W.], daneben F ü c h t e n u n g [Fi^tanen Wh.] f . Feuchtigkeit, feuchter Raum. D Mur is* vo" der F. ganz kaput gange" Obhergh. Leg de" Tuwak in d F. Geberschw. 'Feuchte der erden vligo' D A S Y P . —

SCHWEIZ, I ,

670.

f ü c h t e " [fi^ta Obhergh\ Part, gfuchtet befeuchten : Du mues1 s Papier e wenig f. —

SCHWEIZ, I ,

669.

a " f ü c h t e " anfeuchten Su. Rapp. D Lëwer a. trinken Rapp. fuchtle" [fistia Hi. Su. Hlkr] i. hinund herfahren, z. B. mit den Händen, einem Stock und drgl. 2. langsam arbeiten : De1, Mann is' scho" lang krank, aber der fucbt'lt doch e bissele umme Hlkr. — SCHWEIZ, I , 069. BAYER, I , 688. u m e n a n d e r f u c h t l e " 1. hin und her schlagen. 2. umherziehen, umher streif en: Dër ist d ganze Nacht ume'nandergfuchtelt Obhergh. F u c h t l e s [Fii^tlas Banzenh\ Gfucht e l s Dü. n. das Hin- und Herfahren mit den Händen, einer Rute, Gerte oder einem sonstigen Gegenstand, beim Vieh das Peitschen und Wehen mit dem Schweif. Was hes' für e F . ? Banzenh. Das is' e G., hes' ke'"e Rüej? sagt der Melker zur Kuh, die ihm bei seiner Arbeit beständig mit ihrem Schwanz um die Ohren schlägt Dü. f ä c h z e " [fae^tsa Lützelstn.] schimmlich riechen. Wenn das Getreide nach dem Dreschen nicht gut besorgt wird, bekommt das Mehl und auch das Brot einen unangenehmen Geschmack, es fachzt. f ä c h z i g [fae^tsi^ fngw.] Adj. schimmlich, alt, verlegen, vom Mehl gesagt. Fade" [Fâta fast allg. ; Fôta Κ. und nö. davon bis Z.\; PI. allg. Fäde" [Fáta ; Faéta Str. W] ; Demin. Fädele Co. Dü. Bf., welches im U. und W. als zweite Verkleinerungsform von Fäd e l K. aufgefasst wird. m. 1. Bestandteil von Gespinnst und Gewebe, Zwirn: Gi b m'r e

FaD



94



FaD

F. Nähts ein Stück Nähfaden M. Ke'n Abziehen mit einem Stahl oder einem trockents Fädel uf sich han ganz durch- feinen sog. Muckensteinel (s. d.) wieder nässt sein, von Regen oder Schweiss Bf. entfernt werden muss Steinbr. Banzenh. K. S. Es is' kein gueter F. mehr an ihm Im Messer de" F. në nme " das Messer absein Kleid ist ganz zerrissen Banzenh. ziehen Sier. Steinb. Su. Dü. Κ. Z. 'fadEr losst ke,n gueter F. an ihm schimpft men' Geiler LK. 6η*>. Pl. fedmen: 'wan ihn tüchtig aus, zerzaust ihn gewisser- ein muck oder flig in ein spinnweb kummet, massen ebd. Fäde" ziehn vom Wein, wenn so sie dann in den fedmen behangt, und er schal wird U., Syn. weich (lang Hi.) wan sie also verwickelt ist, so zucht dann sin. Er het e Fade" ebf. vom schalen die spinn hinder sich in das löchlin, do Wein Dü. Es (das Leben) is1 nur noch sie ir hat gewartet' Geiler Br. 3gb, 15 St. Fädele ghënkt Dü. Es hängt 'Fad, nätz Linamentum'DASYP. — Schweiz, an t i . t m e numme (nur) noch a n ""'me Fäd'l, z. B. i , 672 Fadem. Bayer, i, 690. das Leben, die Existenz eines Mannes Nähts fa de" m. Nähfaden, Faden, Hf. D e r F. geht us es geht zu Ende, z. Zwirn Heidolsh. Bf. Str. K. Z. S Hërz B. Geld, Geduld Hf. Do bisst ke'n0 Mus hënkt m'r a n "me Ν. ich werde fast ohnkein,!n F. enwëg das steht unabänderlich mächtig vor Hunger Bf. fest K. Der (und de") F. han, frz. avoir P r i s o n e r f a d e " m. Zwirn in kleinen le fil, eig. den Faden von etwas haben, cylinderförmigen Kapseln, an deren einer das Richtige treffen, das beste Mittel Seite der Faden nach Bedarf durch eine haben, übtr. auf der richtigen Bahn sein, kleine Öffnung herausgezogen wird Co. die richtige Handlungsweise kennen, gute R ö l l e l e f a d e " m. Faden auf der Spule Geschäfte machen, Glück haben U. Der Winzenh. b. Co. F. het er, awer de" Klöjel (.Knäuel) nit S i d e n f a d e " m. Seidenfaden Heidolsh. er merkt etwas, aber doch nicht alles, oder Westhsn. Κ Ζ. Mit einem S. umbindet er erwartet etwas, wird es aber nicht be- man die Warzen, damit sie allmählich kommen Rupr. Die Arbeiter sagen so von absterben Κ. Z. S. um das Hus, 's luege" einem, der nichts körperlich arbeitet, auch schöne Dame" drus! S. um das Hus, 's wohl scherzhaft zu einem Kranken, der luege" schöne Knawe" drus I Illz. Vgl. die spazieren geht Zinsw. 'Die hän de Fade symbolische Umzäunung des Rosengartens drinn im Land' H i r t z Ged. 227. 'Keiner im Heldenbuch durch einen Seidenfaden. hett de rechte Fade ghett' Str. Wibble 35. aus seydenfaden gespunnen sein' Murner Auch ironisch wird die Rda. gebraucht, Schlz. 95. — Schweiz, i, 674. um zu bezeichnen, dass jemand falscher S t r ä n g l e fa de" m. Zwirn, der nicht Meinung ist oder eine Sache verkehrt an- aufgewickelt ist, sondern einen Strang greift Lützelstn. Vom F. bis an d Nodel bildet: Verhaü (schneide durch) de" St.! von A—Ζ, Anfang bis Ende Horbg. Z" Winzenh. b. Co. — Schweiz, i, 675. F. schlage" a) eine Näharbeit vorläufig a b f ä d l e " [àpfâtte Baldersh.] in der mit weiten Stichen heften, um sie nachWendung Bohne" a. die Schoten von den her sorgfältig ausführen zu können: Z°- Fäden befreien. erst wurd der Ritt'l zu F. gschlaee", dari n f ä d l e " [ífátlo Banzenh. bis Bf : Inno ch wurd er erst anprowiert Co. b) ir- fètte Str. W.; erjfátte Κ. Ζ.] ι. den gend eine Arbeit anfangen, entwerfen ; Faden in die Nadel fassen, durch das den ersten Entwurf einer Arbeit machen, Nadelöhr ziehen : T h ue m'r i. ! Banzenh. sie einleiten, vorbereiten. Η es' dini Leiter Se, fädeI m'r de" Fade" i°! Urbis. Fädel bol d ferig? Antw. : Bol d ? a»fange z" F. m'r i" ! Geberschw. 2. bildl. Vorbereitungen gschlaeen ! d. h. das nötige Holz ist zu- treffen, um ein Geschäft einzuleiten : S'e recht geschnitten, aber damit ist sie noch han s scho" lang i"gfädelt ghabt, dass er lange nicht fertig Dü. c) an etwas lang das Maidia muess hirote" Katzent. Eine" und bedächtig arbeiten, langsam essen i. verlocken, z. B. dass er oft in ein Haus Horbg.; vor der eigentlichen Mahlzeit etwas kommt Su. Gib nur Acht, sie wëllen dich essen CS. 2. fadenartiges, dünnes Metall- i. ! Hlkr. — Schweiz, i, 675. blättchen, das sich bei zu langem und fädle" [fatla Horbg^\ Junge werfen, ungeschicktem Schleifen der Werkzeuge vom Schwein : d Mohr het gfadelt. — Gean der Schneide bildet und durch das hört zu Ferkel mit Uebergang von rl zu

FeD



95

dl wie in Kornfadl (s. unter Fërel), Fädelmärk. Feder(e) [Fátore Banzenh. ; Fátr Ruf. Katzent. Co. Winzenh. Dü. Heidolsh. Bf. ; Fatr Dollern Geisp. K. Z. Betschd. ; Faetr Str. W.] ; Pl. — e ; Dentin. Fëderli Banzenh. ; sonst Federle f . i. Feder, als Bedeckung von Haut und Flügeln der Vögel: Me n kennt dcr Vog'l an de" Federe" Hi. Banzenh. Er is1 noch mit de" Gäns e " im Prozess (bezügl. des Bartes), er weisst na ch nit, gi b t 's Flum ader Fëdre" Dü. M'r weisst nit, gi b t 's Hör od'r Federe" Ruf. Men rupft nur, wo Federe" sind man nimmt, wo man findet, eine Rda., welche namentlich nach fetten Prozessen auf die Gebührenberechnungen der Advokaten angewendet wird Bf. 2. Bettfeder, PI. = Federbett. Er is' scho" in de" Federe® Banzenh. K. Z. Er steckt noch in de") Fëdre" Dü. 'Sie l.eyt schunn lang.dief in de Feddre' PFM. IV 5. Es is' jetz' zehn, ich ge h inger d Federe" Büst. Mit inger d Fëdere" në h me" ebd. Syn. Bett(e")huse", Getijech, Korb, Kratte". Jetzt ge h " m'r noch Betthuse", Fëdere" schüttle" Str. 'vnd jhm die zeit fast lange wird biss er in die fèdern kommet' MOSCH. II 175. Lebensregel: E Maide" soll in ""ere Fëder iiwer e Zun nöch soll einer Feder nachspringen, weil sie ein Bett mit in die Ehe bringen muss Ingenh. J. Schreibfeder : Die F. ge b t nit guet diese F. schreibt schlecht allg. — S C H W E I Z , R, 677. ΒΓ11 e t f ë d e r f . nicht völlig ausgewachsene Gänsefeder, in deren Kiel noch Blut steckt Obsteinbr. F lu m fed er f . Flaumfeder, Steinbr. 'Pflunfeder' P A U L I 341. Fäder'

DASYP.



SCHWEIZ,

Daunen 'pflaum I,

678

Pflum. G ä n s f e d e r [Kaijsfatar Z.] f . Gänsefeder zum Schreiben hergerichtet. G l a s f ë d e r f . entfettete Gänsefeder, die zum Schreiben benutzt wird; früher waren bes. die Hamburger Glasfedern beliebt Str. H ü e ' ' n e r f e d e r f . Feder eines Huhnes K. Z. K l e i ( n ) f ë d e r f . Stahlfeder, Schreibfeder Logelnh. Hf. Syn. Schnaw'l Ingenh., Federschnäwele Han. M a l i s s e n f ë d e r f . bunte Feder dem Malisse"struss, dem Strauss

aus des

FeD -



FiD

zur Musterung einberufenen Burschen Obhergh. Ρ f a u f ë d e r [Pfófatar Κ. Ζ . ; Pfèifatar Rothb\ f . Pfauenfeder. S p r i n g f ë d e r f . Sprungfeder der Matratze Su. Κ. Ζ. S t a h l f ë d e r ['Stôlfatar Geisp. Κ. Z.) f . Stahlfederchen zum Schreiben. S t o c k f ë d e r f . gros ste F. an Schwanz und Flügeln der Gans, Schwungfeder an Flügeln Obsteinbr. Z. Di e s e Huen het ine hr ke Stockfedere" me Dachstn. Waldfëdere" f . PI. Straussfarn, Struthio pteris germanica, auch Aspidium filix und Polypodium vulgare Horbg. f ë d e r e " [fátara Bf.; fatare Κ. Ζ.) sich in Schwingungen bewegen wie eine Feder. s Schloss federt nim 1 "" das Schloss ist lahm Bf. Do federt's awer! wird gesagt, wenn man sich auf eine Sprungfedermatratze legt und dabei einsinkt, auch wenn jemd. flott in einem Kremser vorbeifährt Pfulgriesh. 'gföddert gescholten Str. U L R I C H . — S C H W E I Z , I , 679. ab f ë d e r l ë t z e n , umme f., s. lëtzen, litzen. f ë d r i g [fátrik Ingersh. Kaj/sersb.'] Adj. mit Federn bedeckt od. behaftet, voll Federn. Friss Drëck, dar na ch wurd d'r s Mul (d Gosch e " Kaysersb.) nit f. sagt man zu einem, der nicht essen will, weil es ihm nicht mundet Ingersh. — B A Y E R . ι , 692 fiderig. F6deri ch [Fátri Türkh.~\ m. Wegerich. Plantago, aber nur als spitzë F. s. Wëderi ch , Wëgeri ch . — SCHWEIZ, I, 679. Fidel [Fitl K. Z.] m. Name eines Hundes. — frz. fidèle treu. Fidel [Fitl Ulk.'] m. 1. Rotznase, burschikos und in der Kindersprache : s Kind het e F., s bekommt aü ch ke'n c " Schmutz (Kuss). 2. s. Fodëll. Fid u lität [Fitlitét Hf. ; Feklatét Ingenh., meist nur PI. -Θ] f . Streiche, Schelmenstreiche, im Sinne des burschikosen Fidulität : Alli F — e mache" alle möglichen Schelmenstreiche verüben. — Vgl. S C H W E I Z , i , 681. Fiduz [Fityts -SVr.] f . Vertrauen, Zutrauen , nur in negat. Verbindungen : Welle" m'r nit e Schöppel trinke" do hinne"? Nein, ich hab ke'n F. fur do hinin!



SCHWEIZ, I ,

681.

FoD —

FuD

-

Fodell [Fùtèl Geisp. ; Fotèil Bf.; Fötal Illk. Κ. Ζ. AEckend.; Fotael Str. Saarunion] m. Lehnstuhl, gepolsterter Stuhl mit Rücken- und Armlehne; scherzh. Nebenf. Fidel Z. 'Im Fodell dort im Eck isch d'r Grossbabbe g'sesse' HIRTZ Ged. 174. v o d r i g , s. vordrig. Fud [Fut Gebersckw.] f . Wunde an einem Baum : D e r Baum het ke men nette" Stamme", er is' ganz voll Fudde". — Vgl.

SCHWEIZ. 682

Harzfud.

Fud [Fyt Str. K. Z. U. bis an den SelzbacK\ f . 1. Herbstzeitlose, Colchicum autumnale. In Str. nur als PI. fuli Fude" : 'Wenn kuum noch d' Fulefude stehn . . . . Due i gern nooch de Maise jaaue' E. Stöber S C H K . T O I . KIRSCHL. 2, 191. Nackende Fude Betschd., und in dem etwa 8 km nö. davon jenseits des Selzbaches gelegenen Bühl nackige Hure". 2. Strauch mit vielen Stämmchen Kerzf. — S C H W E I Z , R, 68.2. Ursprünglich = lat. vulva. H u n d s f u d [Hùntsfùt allg.; Hùntspfùt Mutzig] m. Feigling, nichtswürdiger Mensch, Taugenichts, wortbrüchiger Mensch. Er is1 ke in Mann, er is' e H., su"st hätt er das nit a"gnomme" Dü. E Mann, e Wort, oder e H. Du bis' e H., du halts' ke in Wort Co. 'Ferner zeigt er (Th. Biegyssen, Mü., im Verhör 158J) an : do habe er von Georg Moser (der dem H. Burger-Meister v. Basel den welschen Hanen hat genommen) gredt, er frässe wol Hundsfut' MIEG 2, 179. — SCHWEIZ,

I,

682.

BAYER,

I,

694.

h u n d s f ü d d i s c h [hùntsfets Ä r . ] Adj. miserabel, Syn. hud e lëcht. — SCHWEIZ, i , 682. fudle" [fùtla Geberschw. Hlkr. Horbg.; futla Rapp^\ eine Arbeit langsam verrichten, oberflächlich arbeiten. Er κ ' alt, m c r ka""t a nur noch zum F. bruche" Horbg. Dis is' ni ch ' gschafft, s is' gfud e lt Geberschw. 'fodle umhertändelnd Unordnung machen U L R I C H . — > SCHWEIZ, i , 682. herumfudle" kleine, unbedeutende Arbeiten verrichten, z. B. von Männern, wenn sie zu Hause bald dies, bald jenes machen ; Frauenarbeiten verrichten, bes. in der Küche Dü. Bf. I c h ha be nit könne" uf s Feld, s is' m'r ze dreckig gsi", jetz' haw e i ch d c r ganze" T a j erumgfudelt

96

FuD —

-

FiF

Dü. Er het der ganz Morje" an dëre" Arwe't herum gfud'lt Rapp. 'Fo d el e m: emsiger,pünktlicher Mense fi ULRICH.

F udì er m. der sich gern mit kleinen Arbeiten abgibt, vielfach weil er zu grösseren, wichtigen Arbeiten nicht die erforderlichen Kenntnisse besitzt Dü. Syn. Bäs'ler. K.Ü c h e "fu dl er m. Topfgucker, Mann, der Küchenarbeiten verrichtet Bf. f u d e l , nur in der Verbindung f. Dings leichte, schlechte, wertlose Gelegenheitsarbeit NBreis. -¡-Fudel n. Mädchen. S. Timotheus, der 23. August, der tuot das füdel frage uffston' D A N C R . 244. — vgl. hochd. Vettel?

BAYER,

I,

693.

DWB.

3,

393

altfrankfurterisch födel. F ü d l e , s. Fudloch unter Loch. f Feiffel f . Darmgicht der Pferde. 'Dass sie die Feififel bestand!' {Fluch) F I S C H . Garg. 3 2 3 . 'die Feibel schneiden' ebd.

39Y. —

SCHWEIZ, I, 685 mhd. f i v e l ,

mlat. vivolae DWB. 3, 1432. ρ vivele [fifals Ndrbetschd.] alter Soldatenausdruck, Imperativform — frz. vive, nur gebr. in dem Ruf vivele l'Empereur ! Fifi m. Liebling, Muttersöhnchen; in der Schülersprache meist die Bezeichnung für den besten, ersten Schüler einer Abteilung, im weit. S. der Bevorzugte Heidw. Ruf. Bisch. Str. — frz. ¡-Fifitz m. Kiebitz. 'Was hamm'r hit ζ' Midda? Fifitze-n-. im Essi geblotzt un e ingebaizdi Kellerdier mit friggassierde Schnokezunge* Erstein S T Ö B E R Volksb. ig6. "Fifitze, Schnokezung' HIRTZ Ged. 227. 226.

'vifitze' 230.

Str.

kunden von 1381 GOL. 3 1 8

1425

BRUCKER

VOGELBUCH JB. I V

und 1459,

55

183. Ur-

s. CS. (bei

G y f i t z , MARTIN Pari.

N.

560

Gywitz). DeminFifitzel [Fifetsl Str. Ingw.~\ n. abweisende Antwort für einen, der sich neugierig an Sprechende heranmacht und nach dem Gegenstand ihrer Unterhaltung fragt: Was gi b t's. Neü e s ? — Fifitzle ! od. Fifitzle im Essi* geplotzt! Ingw. — Wart nur, du bekomms' noch drei Fifitzle im Essi g gebrote"! sagt man zu einem Kind, das nicht recht essen will : eine leere Versprechung Str. s. auch Wunderfitzle.

FoF



FeG



97

fofuliere" [fòfylìara Ν Breis verloren anheften, anreihen. — frz. faufiler. Fagäng [Fáká Roppenzw.; Fakae al lg., bes. in Städten] m. I. armer Mann : Gib dem F . ne Stückli Brod ! Roppenzw. 2. Geck, Stutzer, Gigerl. Der (0.), de" (U.) F . mache" sich stutzerhaft kleiden und auffallend vornehm halten, den Gigerl spielen. misbrod

F.

à la mode frisst gern Kom-

ist vieil, dahin zu erklären, dass der F. trotz äusserer Eleganz oft nur so viel Geld besitzt, 4im sich Kommisbrod zu kaufen Str. J. Schwindler 0. 4. fFlöhe Str. — frz. faquin. B A S E L 1 0 2 . S t ö c k e l f a g ä n g spöttisch

=

Fagäng 2.

Fagotte" [Fakòta Su. Osenb.] / . Pl. läppisches Zeug, Grimassen, wunderliche Gebärden und Bewegungen beim Sprechen. E r het alli F . gmacht Osenb. Dë r macht Scheste" (Gesten, Bewegungen) und F. Su.

— vgl. frz. |-fagottieren

Pl. fagots in ders.

Bed.

refi, sich geschmacklos

ULRICH. D U bis' awer emol gfagottiert ! — f r z . fagoter. f6gen [fáka bis Ruf.·, fája von Co. ab allg. ; faéjg Str. IV.J / . reiben, scheuern,

kleiden Str.

wischen, kehren, putzen ; mit Sand oder trockenem Mörtel (sog. Sofer(t) Z.) und einem nassen Strohwisch Holzgefässe, Kübel reinigen ; mit Lappen, Bürste oder Besen den Fussboden und die Wände, den Schornstein reinigen. H es' de™ Chüb e l tscho" gfëgt? Roppenzw. Gang, fej d-r Küw e l!

Die

Bed.

dem Ò. bis Co. eigen.

scheuern

ist

nur

D Stub f. allg.

Alli η eie11 Bese" f. wo h l B f . Fëg vor diner T"ür bekümmere dich um deine Sachen! Su._ Z. 'Fej sie vor ihrer Thür!' STOSK. 9 1 . 'Sie sieht die bleiche Schatte

fäje' ders.

61.

Die (Frauen)

feje" d

Gass od. d Stross von Frauen, die ihre Röcke schleppen allg. 2.fortjUgen. Denne ha" m'r awer gfëjt! Ζ. j. schnell und besonders gut tanzen. Die könne" s awer, lüe® wie die f. ! Du. ; wild und ausgelassen tanzen Κ. Z., vgl. wäje". den Herren spielen, elliptisch : has' lhne wi'der gfëgt? Steinb. 5 . (unehelichen) Beischlaf ausüben allg. 6. schlagen, Menschen und Tiere bes. aber Zugtiere. Fëj will I,

ih

ne (den

Hf.

686.

7.

Ochsen),

wenn er nit ge h n

ausschelten M.

SCHWAB. 1 8 7 .

'die conscienz fegen' G E I L E R WB. D. EIS. MUNDARTEN.



BAYER,

SCHWEIZ, I,

J.Sch.

696. b

i7 .

FeG



'und sol sü noch dem bade wieder fegen und weschen reineclichen' Str. i ß . Jh. BRUCKER 5 8 . 'electus purgatur wird der gerecht getagt' FISCH. Bin. 116. a b f e g e " ausschelten, Verweise geben Mittl.; Syn. abputze", abrossle".

f erpanzerfegen reinigen, abreiben bildl. F I S C H . Bin. 1 9 4 . 2 4 5 . Goethe Ephemerides ( 1 7 7 1 ) .S". 28 notiert 'Panzerfegen zwingen und dringen'. in f e g e " [eqfája Κ. Ζ . ]

ein Tier oder einen Menschen tüchtig durchprügeln ', jemand moralisch züchtigen. h

ummefëge", ummenanderfëge", e r u m f ë g e n umher stolzieren, umherziehen,

umherschwärmen, herumstreichen, herumstreifen. E r fegt d'r ane ummen anger er zieht überall herum Roppenzw. Es (das Mädchen) fëjdidi jetz' noch nit krank wor d e" wär Co.;

h

erum, wënn s

doch ist diese Conjunctivform nicht mehr sehr gebräuch-

lich. E r fejt d'r ganz Morje" im Dorf b erum Dü. u s f e g e " fegen, kehren. Hes' d Stub

usgfégt?

Hlkr.

Fëg [Fáj Bf^\ f . eine Vorrichtung in Mühlen, um minderwertiges Getreide beim Herunterrutschen von dem bessern zu sondern. — DWB. 3, 1412. F ë g er [Fákar 51. O. bis gegen Co.; Fájar sonst allg. ; Faéjgr Str. IV.] m. 1.

tüchtiger, starker Bursche oder Mann ; ein Meister in seiner Beschäftigung. Er is' e F . im Zeichne 11 Pfast. 2. ein reicher Mann. Dër F. het Münz Geld Roppenzw. ; oft

mit vorgesetztem

Adj.

stolz, rieh : du

bis' e stolze' F . Steinb. D a s Marigg e l het de m Schorsch e l e K o r b gë be n, s passt alle-

wëj uf e richer F. Illk. J. ein schön gekleideter Herr, übertr. ein eitler, hochmütiger Bursche. Lueg, do könnt e F . Pfast. ; Syn. Fitzer. 'Do isch au glich e grosser Fäijer kumme' Str. Wibble 1 0 . ¿f.. Mädchenjäger ; verdorbener Kerl, der sich bei schlechten Weibspersonen herumtreibt : E gueter F . H f . 5 . ein Rausch Steinb. —

SCHWEIZ,

I,

687.

F ë g e r e " [Fákara

Olti. Ensish. ; Faéjara S r . ] f . I. schlechte Weibsperson. Gang m'r nit mit dër F. ! Ensish. 2. geiziges Weib Olti. — vgl. S C H W E I Z , I , 6 8 8 . G a s s e n f ë g e r m. Strassenkehrer Str.; s.

Bëse"gard i .

G a s s e D f ë g e r e u y . Strassenkehrerin 7

Str.

FeG

-

Kaminfeger [^èmifâkor Liebsd.; Khèmifâkar Karsp. ; Hèmifâkar Attenschw. ; Khamifákar Lutterb. Banzenh. Su. Obhergh.; Khamifájar Logelnh. Ingersh. Dii.; Khámífájar Rapp. ; Khàminfaéjar Str. ; Kháminfájar Κ. Ζ. U.] m. I. Schornsteinfeger. 'Schwartz wie ne Kemmifáger' Mü. MAT. 62. Den Kindern, namentlich auf dem Lande, wo man ihn selten sieht, ist er ein Gegenstand der Furcht: wart, der K . holt dich ! Betschd., und wenn er weit von ihnen weg ist, rufen sie ihm Spottverse nach : K . mit d m Bese", mit de m Stumpe", Macht di" alte" Wiwer zu gumpe n Karsp. H., mit d e m Stecke", mit de" alte" Lumpe", macht die alti Wiber zu gumpe" Attenschw. (wahrscheinlich urspr. mit Bezug auf Hexen, die bei der Ankunft des K. zum Schornstein hinausfahren). K., mit dem Dëge", mit dcm Lumpe", macht die alti Wiwer zu gumpe" Banzenh. K., putz m'r s Loch, übermor«en sind d Ruewe kocht ebd. Weiter nach N. zu beginnt der Spottvers mit: K.., Stëckeleträger oder Steckelträger, in Ruf. Stëckelefeger, dazu kommt dann: Aepfelbisser, Hose'schisser Obhergh. ; Kübelebinder, Lochstinker Türkh.; Lochbinder, Ziwelestinker Horbg. ; Küwelebinder, drei El'e"stinker Dil. ; Lochputzer, Zwiweleschmutzer Rapp. ; Lochputzer, Küwelfurzer K. Z. ; Lochputzer, Ziweleschlutzer Str. In Geberschw. lautet der Vers folgendermassen : K., Stëckeleschlënker, Küwelebinder, Rockstinker, und in Rchw. : K., Butze"träjer, Kiiweleschinder, Lochebinder. — Mit de m K . macht mer d Kinder förch'e" und mit de m Teifel d grosse" Liit Dü. 'Doch ich kain Kämmetfeger gab, So schreien vom schornstain herab' F I S C H . Flöhh. 1207/8. 'Kámmetfager in Churwalen' Prakt. 27. 2. Traubenhyazinthe, Hyacinthus botryoides Su.



SCHWEIZ, I ,

687.

S c h o r n s t e i n f ë g e r ['Sorstafaejar Lorenzen] m. Schornsteinfeger. S t r a s s e " f ë g e r ['Strusafájar Logelnh\m. Stras senkehr er. F ë g e t e [Fákta Ruf. Logelnh.; Fájta M. Ingersh. Dü. Bf. K; Fájót Geisp. ; Fájat Str. W. ; Fájat und Fáj Hf. ; Fájat Ingenh. Wörth Betschd.] f . Kehricht. Ich ha" mehr in der F. a's du im Vermöje" Dü., a's du in der Tischlod e Lobs., Schüflod e Schublade Êckwersh. Dër het me hr i u d'r F. leje" a's mir iiwerall ha" Bf.

98

FeG —

-

FiG

'die feget der sünd' G E I L E R J. Sch. (a I I I I B ) . 'auß der Fäget der alten Vätter' F I S C H . Bin. 58. 'Vegette Urk. 1311. 1423 CS. 'Feget Dejectamenta, purgamenta' D A S Y P . 'auß Fägeten' ebd. — SCHWEIZ, I , 688. SCHWÄB.

187.

' F e i e r t , die' Mündel Volksl. Nr. 242 Marlenh. Kehricht. -¡-feig Adj. frech, eigentl. verzweifelt, verrucht; in dieser Bedeutung oberrheinisch. Oft bei G E I L E R 'feyg vnkeusche geberd' J. Sch. dV b ; 'feyg protervus petulans' D A S Y P . und so schon bei Otfried veigi: ZfdA. 29, 467. 'halb und halb geistlich und weltlich, andächtig und faig' G E I L E R Häsl. a IIII b . 'der feigen Juget' Rappoltsw. Schulordnung ca. 1562. — SCHWEIZ, I , 688.

SCHWAB. 1 7 4 . 'pös v n d v a i g e ' B A Y E R .

1, 696. Fig [Fík Ensish. Hlkr. Hattst. Mittl. Co. Westhsn.; Fèj Barr Str. W. ; Fej K. Z., wo häufig auch Fi, namentl. in Ζss.] f. I. Feige, Frucht des Feigenbaums. 2. Auswuchs am Hals eines Kalbes. Mit was könnt mer o c b die Fige" vertriwe" ? Mittl. j. Schlag auf den Kopf: dëm han i ch e F. gë b,: " Hattst. — SCHWEIZ, I , 688. BAYER, I,

697.

O h r f i g ( e ) [Órfíka Pfast. ; Órfík Su. Co. Dü. ; Órfèj Bf. Str. ; Órfl Κ. Z. Kindw.] f . Ohrfeige. Im Drëck e O. gëb,:" verkehrt handeln, sich ungeschickt benehmen, eine thörichte Aussage ' machen, Antwort geben, die einem den Spott anderer zuzieht Dü. Bf. 'Jetz hesch widder emol Im Dreck e-n-Ohrfej genn' K E T T N E R Mais. 47. 'So het unser Gemeinroth jetz im Dreck en Ohrfej gewe' ds. GvH. 61. — SCHWEIZ, I ,

688.

f R o s s f e i g e n f . PI. Pferdemist F I S C H . Garg. 309. — SCHWEIZ, I , 688. Fige, F i g [Fika Roppenzw.; Fík Lobsl] f . Weibsperson mit rotem ' Haar; meist mit dem attrib.· Adj. rot. Dies is' emol e roti F. Lobs. F i g g e r , F i g g e s [Fikar Liebsd. Mü. Obhergh. M. ; Fikas Rothb.~\ m. Dieb Mü. ; nur in Verbindung mit dem Adj. rot : Mannsperson mit rotem Haar. 'Roder Figger, di' Hoor brännt a, Schitt e Drepfle Wasser d'ra!' Mü. S T Ö B E R Volksb. 142; i. auch die dazu gehörige Anm. auf Seite 13g. — S C H W E I Z . Fugger: S T A L D E R I 368, 402.

FiG —

FoG



f i g g e r i g [fikrik Roppenzw.~\ Adv. feurig; bes. vor rot. Das Papier is' f. rot. s. furig. Figur [Fikyr Mittl.~\ m. Konfekt. — abgek. aus frz. confiture. H i m b e ' r f i g u r m. Himbeerkonfekt : das Johr hamer (haben wir) no ch brav (ziemlich viel) I. bekomme" Mit ti. Vogel [Fôkl — Pl. Fékl — Demin. Fékala Banzenh. Su. Ruf. Geberschw. ; Fùkl — Fékl — Fékala Logelnh.; Fòjl _ Fèjl — Fèjala Winzenh. ; Fôkl — Fêkl, Fêjl — Fêkale, Fêjala Dû. ; Fàjl Fajsla Bebelnh. ; Fœjl — Faejla — Faejala Mets. ; Fœjl — Faejl — Faejala Barr Geisp. Bisch. K. Z. Geud.; Fòjl — Fèjl — Fêjala Bf.; F è j l — Fêjl — Fêjala Str. ; Fajl Kirrw. ; F è j l — Fêjl Kindw. ; Fèjl — Fèjl — FèjQla Zins'w.; Faùl — Fajl — Fajala Rotò. ; Fòx\ Dollern ; Έόχ\ — Fè^l — Fècola Ν ; F è j l — Fêjl Lützelstn.; Fèwl Lohr Tieffenb. ; F e w l — Féjlè — Féjalè Rauw. Hirschland; Demin. Fékali Banzenh. ; Fèjali Heidolsh. ; Fékala Roppenzw. Ruf.; Fékala Dollern Hatt'st. Obhergh. NBreis. s. auch JB. VIII, 1 5 2 , 16.] m. I. Vogel. Er lebt wie e 'ne r . V. im Hamfsome" Su., wi c der V. im Homfsöt Κ . Z . ; dem is' 's wi® dum V. im Hanfsome" Rauw. : ein fröhliches, lustiges, glückliches Leben führen, s. auch Fisch 1. Jäj (jage) d V. von öwrum Fla ch s ! Hirschland, s guet Vögele sorge" lo sse " sorglos dahin leben Mü. 'ließ das Vögelin sorgen' F I S C H . Garg. 200. 'Vnd nur die foegly lassen sorgen' M U R N E R Mühle 98. Wë nn m "τ V. will fange", dorf m e r nit mit Hew e le n inger s'e werfe" Z- Do pfife" anderi V. hier sitid die Verhältnisse anders, ungünstiger K. D V. pfife" s vo n de" Dächer" Dü. M c r kennt d r r V. an de" Fëd e re n Dü. ; ich kënne mini Vöjele an i"re" Fëderlc Str. ; der V. kennt m c r an de" Federe" K. Ζ. V., friss oder verreck (stirb Geberschw.)\ wenn man vor einer harten Wahl zwischen zwei Uebeln steht Hf. Dunzenh. 'Friß, Vogel, oder stirb' Titel einer Controversschrift des eis. Jesuiten Joh. Nie. Weisslinger, Str. IJ26. s is' m'r Vögele wo h l Steinbr. Hi. Vögele, flieg us: zum erste", zum zweite", zum — letste" Mol! Aufforderung, beim Spiel den Platz zu verlassen NBreis. Ein Auszählverfahren beim Spiel der Kinder lautet : Es is' c

99

FoG



Herr in d e n Gorte" gange", Wi e viel V. het c r gfange"? Das betr. gefragte Kind giebt dann eine Zahl an, meist nicht über IO, und nun wird ausgezählt Geud. — Er meint, er heig s Vögeli gfange" glaubt (irrig) im Vorteil zu sein Hi. 2. Laus, Filzlaus Str. K. Z. : dër het allewëj Vöjele im Hëmb d Bf. j. durchtriebener Mensch, in sittlicher Hinsicht nicht ungefährlicher Mensch, oft euphem. für Hurenvogel K. Z. : dis is' m'r noch e glatter V. ! Str. Ausschweifender Bursche Bisch. D : r V. (der gesuchte) is1 usgfloge" Ruf. 3. Gel w i Vögele Roppenzw. Hi., goldigi V. Obhergh., e gël b Vögeli Banzenh. oder auch ohne das Adj. einfach Vög e l PI. Hattst. Goldstücke. 5. als Familienname [Fàjl Bebelnh., Fœjl Dettw. Ingenh.]; die Frau oder ein Mädchen dieses Namens heisst s Vöjele [s Faejala Lngenh.] 6. Brett mit zwei auf den Schultern ruhenden Armen, auf welchem der Maurer den Mörtel trägt Geberschw., MörtelkübelDehli. Wh. Mi" V. is' verkracht Geberschw. 7. einer, der nichts bezahlen kann, der nichts mehr hat, oder übertr. ein schwächlicher, gebrechlicher Mensch ist e umseliger V., jüd. Ausdr. ; Syn. Dallesvojel. 8. Vögele [Fékala NBreis.} Frucht des Ahorns, ç. Glimpf rda. für coire: Muess (soll) i ch d'r zeige", was d e r heilig Geist für e V. is'? Olti. 'Der Vogel hat ein böse art Der sein aigen nest nit spart' M U R N E R Schz. 71. 'Der Vogel kan nit sein der best Der sch in sein eigen nest' ebd. 7 2 ; vgl. auch die J letzten Verse 73. 'Jaegg, Vögelin, Margtris, Streublin, Petterlin, Rosslen* Namen des Teufels Ensish. Hexenprozess MERKLIN BAYER, I,

II

133.



SCHWEIZ,

I,

690.

834.

Beldevogel m. Pappelschwärmer, Smerinthus populi, ein Nachtschmetterling, dessen Raupe auf der Pappel lebt O. B l i v o g e l m. Vogel von Blei, nur in der übtr. Bed. langsamer Mensch Gebw. —

SCHWEIZ, I ,

695.

D r ë c k v o g e l m. Wachtel Co. Demin. Dreckvögele n. Buchfink, Fringilla coelebs. Wenn s D. pfift, so kommt s ge h " regne" Westhalten. E n t e " v o g e l m. Enterich: Horch, wi e d'r E. gäxt Geud. 'es sint vasant, velthiinre, antfögel, brofogel, tritfögel, murfogel' Str. 1425 BRUCKER 183. 'Antvogel' FISCH. Bin. 178. 'Antvögel Canards' 7*

FoG Coll. 4 4 . 'Er het us dere-n-Entebruet e jungs Antveejele gekrypsst' PFM. Ill 4. 'Do wurd begehrt, dass der Antveauel z'erst bezahlt wurd' ebd. III 4. MARTIN



SCHWEIZ, I ,

FoG

ΙΟΟ

693.

G a l g e n v o g e l m. Rabe; übtr. auch in dem Anzählspruch [Ainika painike Typanté, Tifis táfis Tòminé; 'Snèls, Pèlts, Hâsalnùs, Ter Kàlkafôkl is tsêrst tys Hagenb¡\. — S C H W E I Z , I , 6 9 3 . G ë r s t e n v o g e l [Kárstafókl Su.; Kárstfòkl Osenb.] m. Goldammer, Emberiza citrinella. Hors' du das Gerstevögele: nn u We d mi" Nestele find's', is1 es di" Osenb. — S C H W E I Z , I , 6 9 3 . Ghannsti(g) vögele [Khàntsti^fêjala Wörth; Khànstifèjala Zinsw.; Khànsfajala Rotb7[ η. Johanniswürmchen, Glühwürmchen, Lampyris noctiluca. G n a d e n v ö g e l e η. Marienhähnchen, Siebenpunkt, Coccinella septempunctata jüd. Avolsh. H e r r g o t t s v ö g e l e « . Marienkäferchen, Coccinella septempunctata Horbg. Str. K. Z. Durch Anhauchen und Anstossen mit dem Finger suchen es die Kinder zum Fliegen zu bewegen; dazu singen sie es mit folgendem Liedlein an, wobei man in jeder Zeile deutlich 4 Hebungen durchhört : Herrgottsveijele, flieg uf! Mach Vater un d Müeter d Schür uf! D Müeter sitzt im Gorte u , Spinnt e lange" Fode"; D e r Vater sitzt im Wurtshus, Suft alli Gläser us Z. Dasselbe Liedlein wird mutatis mutandis auch dem Maikäfer gesungen. Metrisch interessant wegen der 5 Hebungen in der Schlusszeile ist die Var. aus Ingw. : Herrgottsvcjele, fliej fürt, Mach d e r Müeter s T h ür e l uf; D Heide" kumme" mit de m Reche", Welle" dini Müeter tot steche". H e r r e B v o g e l [Hèrafèjl, Pl. Hèrefèjte Dehlil\ m. Eichelhäher, Garrulusglandarius. Der H. is' schädlich. — S C H W E I Z , I , 694.

H e x e " v o g e l m. Libelle mit blauen Flügeln, Wasserjungfer, Libellula Achenh. Syn. Auje"stëcher Du., Hëxe Q nod e l Wolfganzen, Nodelschisser Str., Schnider Z. H ü e n e r v o g e l m. Hühnerhabicht Dollern Co. — S C H W E I Z , I , 6 9 4 . I s v o g e l m. 1. Eisvogel, Alcedo ispida; übtr. jeder Vogel, der das Herannahen des Winters durch sein Erscheinen ankündigt B f . 2. Strassenschimpfwort, s.

Wackernagel F I S C H . 5 5 . 'Du Yssvöujel!' dummer Kerl S T Ö B E R Daniel 19. — SCHWEIZ, I ,

693.

Kanarie"vogel [Khànâlfôkl Dü. ; Khànâlfêwl Wh. Dehli.; Khànâlifékala Obhergh. ; Khànâlafaejala Ndhsn. ; Khànânafajala Heidolsh. ; Khànânafaejala Dachstn.; Khànârjosfêjala Str. ; Khànânisfaejala Ζ. ; Khànânisfèjl Prinzh. Kindw. ; Khànârjafèjl Zinsw. ; Kùrnârifôjl M. ; Khàrtinâlarfékala Illz.~\ : 1. Kanarienvogel. In dem Käwig sind me hr a's zwanzig Kanalvöjele Dehli. Müeter, was sind das für Vögele, Wo so gëli Wädele han? Das sind Kardinalervögele, Wo so gëli Schnäwele han Illz. 2. Scherzhaft wird auch eine Kröte oder sonst ein hässliches Tier K. genannt Dü. J. Wasserjungfer Obhergh. — S C H W E I Z , I , 6 9 4 . K a t h a r i n e " v ö g e l e n. Marienkäfer Ballersd. Ransp. K., flieg üwer der Rhi", Un d bring im liewe" Gott e Fässele voll Win Ballersd. K. flieg, Di" Vater is' im Krieg, Di"' Müeter is' im Pommerland, Pommerland is' abgebrannt Ransp. K o t v o g e l m. Goldammer, Gelbfink Rupr. K r a m m e t s v o g e l [Krâmotsfôkl Roppenzw. ; Kràmisf. Hi. Dü. ; Kràmatsfòjl Bf^\ m. I. Krammetsvogel. 2. lustiger, ausgelassener Knabe : das is' no ch el në r Κ. Roppenzw. — J. (PI.) schlechte, unleserliche Buchstaben : du hes' jo nix a's K. gmacht in dinere Schrift Heft Dü. Hi. 'Krometvogel' G E I L E R .S. M . 4 B . — SCHWEIZ. 1,

695.

K r ü z v o g e l m. Buntspecht, —

SCHWEIZ, I ,

Picus Su.

695.

L i e b e r h e r g o t t s v ö g e l e n. Marienkäferchen, Siebenpunkt O. Ulk. Lobs. L., flieg in dini Hö h l! Bebelnh. L., flie« fürt! Mach d em Vater un d d e r Meter d Schür uf! D Heide" kumme", d Judde" kumme", Welle" Vater un 4 Meter tot steche"! Illk. L., fliej üwer de" Rhin, bring mir un d dir e Schöppele Win Lobs., oder den 2. Teil des Sprüchleins in der Var. bring m'r e Fässele voll Win Kerzf. jMartinsvogelin ALTSWERT 77, 19. — S C H W E I Z , I , 6 9 5 : danach Marienkäfer; an der obigen Stelle ist es eher einer der vielen weissagenden Vögel des Namens s. zu Reinaert I 1 0 4 7 ; G R I M M Myth. 3 , 4 2 3 . Kl. Sehr. 4, 328.

FoG

-¡-Murvogel m. Sumpfvogel

1449

Str.

BRUCKER 2 2 6 .

N a c h t v o g e l m. Käuzchen, Nachteule·, unartigen Kindern droht man : wart, der N. nimmt di ch , wenn

de nit brav

Nachtvögele n. Nachtfalter. Hinecht fliege" wi e der vil Ν. um s Liecht umme SCHWEIZ, I ,

695.

P a r a d i e s v o g e l m. Marienkäfer f P f i n g s t v o g e l m. ein hölzerner

Ruf. Papa-

gei auf einer Stange als Ziel des Wettschiessens. FISCH.

'den Pfingstvogel herab schiessen' 122.

Bin.



7,

DWB.

1703.

1433· R a ü b v o g e l m. Raubvogel: mach ni cb t, d ass i c h d'r eini gib, dass dë meins', dcr heilig Geist is' e R. Rda. wenn man

einem mit einer tüchtigen Ohrfeige Osenb. Rege"vogel

[Rájafójl Bf.~\ m.

droht Regen-

FoGT

2. krankes Glied am menschlichen Körper, welches bevorstehende Wetterveränderung durch Schmerzen ankündigt, Rheumatismus

M.

Bf.



697.

SCHWEIZ, I ,

f Z w e i f a l t e r v o g e l m.

bis1,

wobei an ein unbestimmtes gespenstisches Wesen gedacht wird Obhergh. Demin.

Ruf. —

FoG —

ΙΟΙ

Schmetterling.

'ein pfeiffholter oder zw. v., der fleuget ausz freyem willen inn das fewer oder liecht' GEILER Narr. H. 293.

-j-vogeln Vögel fangen:

'und sol ouch

nieman kein losz nehmen, er welle denne selber vogeln' Sir. 14. Jh. BRUCKER 178. v ö g l e " [fekla Olti.

fejla

Str.;

K.

gvögel' Ensish.,

sonst -t; coire.

Bëttelliit gvögelt wenn

einer

Ware zu viel verlangt Su. ι,

Dü. ; fêjla

Ensish.

Z. ; fèjla Ingw.];

Part.

Di e s is' d

für

seine



SCHWEIZ.

Vogelhändler,

Geflügel-

6 9 8 . SCHWAB. 2 0 8 .

γ V o g e l er m.

händler. 'Wer under den vogelrn sine zinse niit het geben' Str. 14. Jh. BRUCKER 178. MARTIN Pari. N. 548. CHRON. I O N , 27.



SCHWEIZ, I ,

699.

vogel, ein bekannter Brachvogel, der durch sein Geschrei Regenwetter ankündet, eine

F u e g [Fyak Logelnh.; Fyùk M.; F é j Str.; Fej K. ; F y è j Ζ. ; Fyw Lohr] f.Fuge:

Art Schnepfe, Numenius phaeopus. 'Item als vormols ein regenvogel umb 6 1) geschriben stot' Str. 1449 BRUCKER 187. —

s ge b t alles us de" Föje" Dunzenh. 'Füge oder fuge junctura commissura' DASYP. —

SCHWEIZ, I ,

m.

Wachholder-

drossel, Turdus pilaris Su. i , 694. Rupenvogel



[Rypgfèjl

SCHWEIZ,

m.

Schissdrëckvogel Prinzh. Syn. Kotha h n. —

m.

m. Spottvogel

SCHWEIZ, I ,

Wiedehopf RASSER

696.

für

Wie e

einen habgierigen Menschen.

St. is' er druf los! Ingenh. Di e kl e ine" Stossvöjle" sind nach (noch) gfahrlicher

a's d'e grosse" Dehli. —

SCHWEIZ, I ,

s. auch

Stossfalk.

697.

S um mer v o g e l

m.

Schmetterling

0.

'Summervögele' LUSTIG I 396. 'Vili Damme gehn als Wurm zur Toilette un kemme wie ne Summervogel z'ruck' Mil. MAT. 66. —

SCHWEIZ, I ,

696.

T o t e n v o g e l m. Zwergetde, Käuzchen, Strix passerina, auch noctua Henfli. Geisp.

Dehli.



SCHWEIZ, I ,

ein Steinhauerausdruck

697.

W ë t t e r v o g e l m. 1. Vogel, der den Regen ankündigt, Numenius phaeopus.

stossen,

Su.

[fìaja Ingersh.\

mit

Sachobj.

Bretter so aneinanderpassen, dass jedes folgende in eine Falz des vorhergehenden eingreift. — SCHWEIZ, I , 7 0 2 . i " f ü e g e " einfügen, lassen und befestigen. (.Fussboden)

S t o s s v o g e l m. I. Raubvogel, Hühnerhabicht, Astur palumbarius U. W. 2. übtr.

mit denen Ge-

wänder, Sturz und Bank zusammen

füege" Damb.]

Schmetterling. fSpeyvogel

699.

S t a n d f u e g f . Flächen,

Rëckholdervogel

Hochzeit.

SCHWEIZ, I ,

696.

ineinander einDe" Diele°bode n

will i c h i n gfüejt ha b e " B f .

V o g t [Fòkt allg. ; Pl. Fèkt] m.

mund, welches W. in den eis. Mda.

Vor-

gänz-

lich fehlt. D e r V. het d Händ in minem Vermöge" gwäsche" hat sich am Mündelgut bereichert Βanzenh. Wel cher is' di" V.? Katzent. V. iiwer eine" sin jemds. Vormund sein H f . Die Wittfrau kriegt noch e V. fur ihri Kin d e r , dann di e zwei kle'nste" sind noch ni ch t majrln Lützelstn. E

Vogt mache" Vormund

einsetzen

M.

'der

armen lût vogt' Bettelvogt Str. 1473 BRUCKER 136. 'Tutor Vogt, Vormünder' GOL. 112. 'Praefectus Vogt* ebd. 1 1 6 . 'Dass i nit leweslang do bly' mym Vogt Str. ; ân- Mensch Felleri. β η » Hf. ; âfàqs Orschw. ; ònfàqas, òfàqas G r e s c h e " f a n g e r m. Schimpfname für und òfàip Κ. Ζ. ; âfan //ζ'.] Adv. für Polizist Bitschw. Rapp.; Marktschreier, den Anfang, vorerst, vorläufig, zunächst, Schwindler Ruf.; Oktroiempfänger Obbereits, einstweilen, allmählich. Sind ,hr hergh. schu" verwacht? — E' jo, e. uf! .S". Der S c h l a n g e " f a n g e r m. langbeiniger Kaiser has' e. emol gsë hn ? Lutterb. Jude Lutterb. Romms1 a. endlich? allg. Das is1 a. zu vi], Fange"s, Fangerlis, Fangendisscls wie-n-er s eim macht das ist nachgerade [Fài|OS Co. Scherw. Weiler b. Schlettst. ; zu toll, wie er einen behandelt Ruf. s Fàqiks Bebelnh. ; Fàrprlis Liebsd. Hi. wurd a. kalt es fängt bereits an kalt zu Heidw. Mü. Lutterb. Hattst. Dû.; Fàqarwerden allg. A"fangs de" Monet zu An- lís und Fàiprlfas Co.; Fàiprlys Dollem, fang dieses Monats Orschw. Der weiss Fàqalys Obbruck; Fàrjarlas für Mädchen o. gor nimmi, wie er sich trauje" (kleiden) Ingw., s. Nochlauferles ; Fàrjlis Hi. Su. soll K. Er het o. genite* hat es nun Hlkr. Ruf. Obhergh. B f . K.; Fàr^lis bald satt K. Z. Jetz' is' o. einer do! Osenb. ; Fàrjatisals Str. Z. ; FàqHsals Wörth; ebd. Kanns' o. gehn, ich kumm glich noch Fàrcia Roppenh] ; abgek. [Lysi M.~\ n. das nach ebd. Er is' afen alt Hi. 'Fr. Rosine: Fangespiel der Kinder; in Heidw. Co. Wörth Er wurd schun flyssi were. Fr. Dorothe: Roppenh. in der Verbindung F. spiele", 'S isch doch anfanges Zyt. Er isch acht sonst allg. F. mache". In Obhergh. wird Johr alt' PFM. III I. 's isch, weiss Gott, dabei folgenderm. angezählt : s het e Gans Zyt anfange!' H I R T Z Ged. I 8 T . ''s isch ins Küwele (.Kübelchen) gschisse", Wie jetz efange doch ziie arg' L U S T I G I 59. vil Löcher het's gerisse"? Üter (Euterj M A . 3 , 2 1 5 . - SCHWEIZ, I, 7 1 8 . SCHWAB. oder Spëck, D'r Hans geht enwëg. 'Do 176. henn si als im Hof ier Tryewes un ier Fang [Fàr[ Zmsw. Betschd.~\, nur im PI. Gspiels: Kinnee's . . . Fangedissels' PFM. Fäng [ F a r J m. 1. Schläge, Prügel. F. III ι . Diss heisst merr Fangedissels' kri'je". 2. Witze, Listen : der het Fäng K E T T N E R Mais. 6 6 . im Kopf Zinsw. — vgl. S C H W E I Z , I , 851. G o t f a n g l i s , dasselbe wie Fange"s BAYER, I, 7 2 7 . Dunzenh. A n f a n g [Ànafàr^ Mitzach; Α ί ί η O.; K r u p f a n g l i s Fangspiel, wobei man Ànfàr^ Str. Hf. Wörth Betschd. Buchsw. sich durth Niederkauern {frz. croupe) vor Lohr; Ônfàr^ K. Ingenh^\ m. Anfang. dem Gefangenwerden sichern kann ObVu" A. machs' s so! Mitzach. Es het hergh. alles e-n-A., awer auch wieder e'n End f ' G e f ä n g k n u s s Career' GOL. 64. sagt man, um einen Streit zu schlichten, f ä n g e r e " [faqara Sondern. Mülbl\ 1. der grösseren Umfang anzunehmen droht fechten, mit einem Stock od. auch mit der oder zu Kindern, wenn ihr Spiel anfängt Hand in der Luft herum fahren. 2. umauszuarten U. Do is' der A. wie der Us- herstreifen. Der is' schu" iiweral htrumgang immer dieselbe Geschichte Hf. Aller her gfängert Sondern. [Maem Lie^t rumar A. is' schwer, numme der zuem Frësse" f. Mülb\ und Sufe" nit ebd. F i n g e r [Feiger allg. yFaer^r M.~) PI. ebenso, Wildfang [Wilpfür^ Attenschw7\ m. nur W. teilw. Fingere"; Demin. Fingerle; m. Wildfang; wilder Fruchtbaum, der durch Finger. Langi F. han stehlen allg. Rda. Umpflanzen und Okulieren veredelt wird. 'durch die Finger lachen* M U R N E R Schz. Im Wald sind vi'l Wilpfáng. Wilder 79. 'durch d F. lueje übersehen U L R I C H . Obstbaum : 'wil man aber das der selb D e r letschte" (letzten) F. verbinde" Bitschw., wildfang süss öpffel trag' G E I L E R M. 62. sonst allg. dcr letze" F. verbinde" sich 'ein jung mensch muss man ziehen wie irren, im Irrtum sein, sich verrechnen. ein wildfang; ein wildfang das in dem D F. verbrenne" in einem Unternehmen wald stodt,^ tregt sauer obs; wen man sie Schaden erleiden ; sich irrtümlich an iszt, so ziehen sie das maul zesammen' fremdem Eigentum vergreifen ; beim Spiel H. K. 8 9 H . SCHWEIZ, I , 8 5 8 . BAYER. voreilig den Gewinn an sich ziehen, 2, 900. während er einem andern zukommt. V*T-

FiNG

ι

brënn d'r d F. nit! Dû. D F. dervon e"wëg Ion sich von etw. fernhalien, nicht darauf einlassen Ζ. Er het sich in F. bisse" vor Zorn Hi. D F. d a rno ch schlecke11 bis an der Elle"boje" begierig nach einem Genuss verlangen Dü. Er thät sich ebnder e F. abbisse" zur Bezeichnung des Geizes allg. Er is' eso geduldig, dass ma" ih ne könnt um d e r F. wickele" Su. Wë"" mer dem de" kleine" F. gi b t, will er glich d ganz Hand Barr. Alle" Fingers lang jeden Augenblick, öfters; Syn. alle Gebot Ruf. B f . Z. De r F. lang im Loch h dis het awer e m e n Kërl geggben ι das ¿sf ejM Bursche geworden ! U. J. vorhanden sein : s gi h t viel Obs dis Jo h r. Beim Vorübergehn an einem Jäger fragt man : Gi b t s brav ? Antw. : He, s passiert noch Geiswasser. S gi b t s gern es kommt oft vor. Auf die Frage was gi b f s? {zu essen) antwortet man spasshaft: Gël b i Ruewe" und Schnitz Str. ULRICH. (Verdämpfti Feldlüszung, frikassierti Schnëcke°hôrner Horbg.). S gi b t viel, awer m'r lia" gar wenig Dollern. Nitsnutz Olti. Nit viel Dunzenh. Ebenso antwortet ein Ruhender auf die Frage Was gi t ' s ? M. JB. XII 119. S ka nn s wider ggben beim Abschied Antwort auf die Einladung bald wieder zu kommen, etwa in einem Kaufladen Hi. 4.. treffen. Wë n " m'r e Bëngele änger e Hërd Sui wirft, brüel't nämme die, wo s gi b t trifft Mb. JB. VI 145. [Se hjy ùf na kioso, àwr s hèt na net k^ M.~\ Beliebtes Wortspiel mit Ortsnamen: du bis' nit vo n Gë b willer, awer vo n Në h mheim; nit vo" Gëwerschwir, awer vo n Bhalte n s dheim (Baldenheim) ; ender vo" Në b me n dinge n Gebw. Mü. 'wenn er schun nit von Geewiller awwer vun Thann isch' Str. Wibble 43. Über den Conj. Praet. in Umschreibungen — thät s. unter gät. — SCHWEIZ. 2, 96. f Zss. G i b r e d : 'eine grosse ßüchßen, zwölff centner schwär, Gibred geheissen' Mü.

PETRI 1 6 3 .

ab g ë b e ( n ) 1. abgeben, übergeben.

Er

GëB



het si a c " Platz abgë b e n seine Stelle niedergelegt Su. 2. ablassen, s Mul so"t d'r bal d ab g. du hast nun genug geredet Hi. j. darstellen, werden : dis gi b t ci ne° Herr Pfarrer, Doktor ab dies wird einmal ein Pfarrer, ein Arzt ebd. 4. sich a. g. mit eps sich beschäftigen mit etwas, daran denken allg. — SCHWEIZ. 2, 77. BAVER. 1, 865. an g ë b e ( n ) I. angeben, anzeigen, anmelden : de" Tubak a. g. die Tabakspflanzen für die Steuer anmelden. Der het ,b ne a. g. verraten. Du wurs' on « e gë be n beim Lehrer, häufige Drohung unter Kindern Dunzenh. Ingenh. Sin Spiel a g. die im Spiel vorhandenen Punkte, Augen, Trümpfe oder sonstigen Werte anzeigen. D Karten an gë be n die Karten zuerst geben Hf. 2. in die Feder diktieren Ht. 'angeben auffzuschreiben dictare' DASYP. J. raten, einreden, überreden. Wer het ü c b dis ans*gë be n? wer hat euch diesen Rat gegeben ? Er het s ib re guet an&egëb».] — SCHWEE. 2,

144.

BAYER, I ,

878.

G e g n i , G e g n i g , G e g e n d [Kékni/fo/. ; KéknatZff.; Kéknik Banzenh.; Kéjani Rapp.; Kêkat M. ; Kêjat Str. Hf. Han. Betschd. W. ; Kseijat Bisch. Ndhsn. Barr Κ. Ζ. ; Kèjnt Ζ>κ.] f . Gegend. I ch ha b s Messer verlöre" uf de m Acker, awer i ch weiss nit, in weitere G. Dü. 'vmb die gegne der Beckhen- vnnd Gerbergaßen* PETRI 18. ' g e g e n e ' CHRON. BAYER, I , 8 7 9 .



SCHWEIZ.

2,

144.

b e g e g n e " [pakékna Su.; pakèja Bisch.; pakêja (selten) Str.; pakáija Geisp.~\ begegnen. In ei"em b. — SCHWEIZ. 2, 146. F'Rugitus das gigagen der esel' GOL. 243. 'wann sie auff der anderen Seiten gigaget und knappet = wieget und singet' b. FISCH. Garg. 108. 'der Esel haanet oder gigaget' MARTIN Pari. N. 538. — SCHWEIZ. 2,

140.

Gig(e) [Kika Liebsd. ; Kik Olti. bis Schleifst. ; K è j Mütt. Ndhsn. Bf. Barr Bisch. Str. Ingw. Kindw. Betschd. Ndrröd. Tieffenb.; K l Geisp. Molsh. K. Z.; PI. Kíka, Kèja, Kíja und Kía] f . ι. Geige. Rda. M'r bliwe" bis dass d'r Spielmann d G. uf hënkt wir bleiben bis zum Schlüsse Ingw. 2. Straf instrument der älteren Zeit, Brett mit einer grösseren Öffnung, wodurch der Kopf, und zwei kleineren, wodurch die Hände gesteckt wurden; für Vergehn gegen die Sitten, Verleumdung u. ä. angewandt Mü. STÖBER Mäder. 'mit den Spitzruten, mit dem Stock, mit der Geige belohnet' MOSCH. II 718. Eine Jahrmarktdiebin mit der Geige an alle 4 Thore geführt Mü. 1790: A LEM. η, 261. Die Geig wurde auf frz. Gebiet abgeschafft durch ein Urteü des Conseil Provincial d'Alsace zu Breisach vom 18. Juni ιόγ8 ORD. I 56 f . Zss. Gige-

GiG

napfe, Gigelratze. SCHWEIZ. 2,

148.

s. auch Wielunç. BAYER, I ,



879.

Demin. G i g l e , G i g e l [Kikla Hi. Steinbr. Hlkr. Dü. ; Kikala Dunzenh. in Bed. j ; Klkl Geud. ; Kèjala Barr; Kikli Olti. Fisi] f . n. I. kleine Geige. 2. Mundharmonika. 3. Lilienhähnchen, Crioceris merdigera ; auch Gig e lmänn e l genannt Dunzenh. G i g e l g e i [Kiklkèj -S».] f . Geige KETTNER

GvH.

67.

Bassgig(e) 1. Bassgeige allg. 2. alte Frau (Scheltwort). Rda. Ich schla* d'r uf d O h re", dass d meins', der Himm e l is' e Β. Lutterb. Er meint, der Himm e l hängt voll Bassgige" er ist hoffnungsselig Su. Bf. Mü. MAT. 5, 45. 'Do hängt derr Himmel voll Bassgeije' STÖBER Daniel 1 1 . —

SCHWEIZ. 2,

150.

M t i l g i g l e , M u l g i g e l n. f . Mundharmonika Pfetterhsn. bis Obburnhaupt. — SCHWEIZ. 2,

150.

R ë p s g i g e f . Violine Pfetterhsn. Hi. S a i t e " g i g f . Violine Mittl. S c h l ë n z g i g e ["Slantskíka Mü. Dammerk.; 'Slêtskik Ensish] f . 1. Ziehharmonika. 2. Hure Ensish. g i g e " [kika Roppenzw. Gebw. Dü. M. Rapp. ; kèja Str. ; keia Lorenzen Wh. Örmi. ; kaeija Ndrröd. ; kla K. Z. ; Ind. Präs. i kí, Part, kit Geisp. Κ. Z.,; kèj, kakèit Str. ; kakéka^f.] I. geigen. Rda. Dëm si" Sach kann g. (von einem Prahler) Gebw. Kindervers : s gigt e Fuchs und c Bär Un d s schlaft e Esele d Trumme", Alle Tierle, wo Wädele hei", Solle" ζ Hßchzit kumme"; BëttellUt und Ed'lliit, Das sind unsere Hochzitlüt, Kruke°sti e l und Ofe"gable° Das sind unsere Hochzitgable" Hi. Rda. Loss d'r häm geie n Ndrröd. 2. der Ton der Heimchen, Heuschrecken, Frösche. Baiurnregel: Wenn d Frösche" vor Jörjetaj gige", so lang müe síe n si hinde" no eh schwige n ; s. auch wige"; das Knarren eines Wagens: 'den geigenden Karren . . schmieren' FISCH. Bin. 68 b . j. schwer atmen, einen pfeifenden Ton in der Brust haben. hin und her rutschen. mit einem stumpfen Messer schneiden. Du geijs' awer an dem Brot! Wh. Du kanns' d'r in d'r Hals g. ! Str. (Abweisung). Kinderlied: Gige, gige (oder Gig*! gig e l) ratze, morn kumme" d Spatze", iiwermorn d Finke", alli Jude" stinke" Illz. Ruf. Sir. Ingw. (alli kleine" Buewe" stinke" Mittl.)

GiG



203

6. durch das Fenster an Armen ùnd Beinen hin und her ziehen, eine früher zur Verhöhnung eines missliebigen Burschen vorgenommene Behandlung Oermi. —

SCHWEIZ. 2 ,

150.

uf g i g e " I. aufspielen. Gig eins uf! spiele einen Tanz! O. 2. ei" e m uf g. die Meinung sagen, züchtigen, 3. Strafe erteilen. Sie han i h m vierze'111 Taj uf gegigt Rapp. 4. beim Kegelspiel dem Verlierer einen Strich auf der Tafel machen. Gig ihm ei n s uf! Banzenh. 5. zuviel Schösse an einem Rebstock lassen Rapp. 6. überfordern M. — SCHWEIZ. 2, 1 5 1 . '•erum, u m m e g i g e " hin und her zerren Osenb. Hlkr. I ch ha b lang am Bäiimle umme gigt, bis es gange" is' Osenb. v o r g i g e " aufspielen, auch übtr. 'Ganz andri Liedle sottst du do dym Frynd vorgeye' anders reden PFM. I 8. G i g e r [Kikar Hi. bis Dü.~\ m. 1. Geiger. 2. magerer Mensch : s is' eso ne dürrcr G. Dû. 3. Bockkäfer, grosser schwarzer Käfer, der durch Retben der Fühlhörner (oder der Brustdecken) ein zirpendes Geräusch hervorbringt, weshalb ihn die Kinder an das Ohr halten Dü. ; Lilienhähnchen, kleiner roter Käfer, der sich mit Vorliebe auf Lilien aufhält Hi. Heidw. s. auch Gigelmännel. schlechte Sorte Branntwein Kerzf. 5. Verschwender, Verlierer : e Sparer muess e G. han sagt man, wenn jemand lang erspartes rasch verliert Geberschw. Hlkr. — SCHWEIZ. 2,

I

51·

y B r a t e n g e i g e r m. ein Spielmann, der ehemals bei den Zunftessen aufspielte MIEG Mii.

ι , 47.



SCHWEIZ. 2, 1 5 2

Braiisg.

Β11 r i e g i g e r[PùrlokikenSVr.] m. schlechter Wein. 'Was, trinke die denn Wyn? Po j o ! 'S wurd Burrlegyger sin' PFM. III 7. J. G i g e s .



SCHWEIZ. 2,

152.

D ü r l i g i g e r m, magerer Mensch Mütt. —

SCHWEIZ. 2, 1 5 3

Türlig.

H i r z g i g e r m. in Stroh eingehüllte Knaben, welche am J. Fastensonntage von Haus zu Haus ziehn Obhergh. K r i i t z g i g e r m. Geizhals Rapp. O h r e n g i g e r m. Feldwanze Ingersh. g i g l e " [kikla Hi. Banzenh. Bisch. Molsh. Str. Κ. Z.] 1. geigen. 2. pfeifen (von Geräuschen in der Luftröhre bei Bronchitis) : s gig®]t m'r uf d c r Brust ; wenn dis Gegig e ls nit wär, könnt i ch schlo-

GiG —



GoG

fe n Hf. 3. mit stumpfem Messer lange an etw. herum schneiden Dunzenh. 4. Holz g. sägen Ο. ζ. kichern, heimlich lachen. Was hes' aü ch z e g . ? Banzenh. 'Gicgele un Hozzle' Gelächter SCHÖRLIN 73. Ein beständig kicherndes Mädchen fragt man: Hes' Gigclesupp g h a ? Hi. 6. Geschrei der Spechte. — SCHWEIZ. 2, 148. G i g e l i [Kikali Banzenh.] m. Kicherer. Gigerigi(g) [Kikeriki 0. Str.Hf. ; KikatMK. Ingenh. Betschd. ; Kikarikik M.~\ 1. Hahnenschrei. Wenn der Hahn schreit, rufen die Kinder: G., Bändele dran ! Die Erwachsenen setzen scherzend hinzu : d Fraü is' Meister, nit der Mann p oder hes' mi oh gewellt (welle" Hi., gcnummc" K. Z.), mues4 mi cb han Hf. Geberschw. STÖBER Volksb. 303. 304. 'Giggcrigi! D'r Hahn isch nit hie; Er isch ze Zawwre, Er holt e Säckel voll Hawwre' Str. Buchsw. ebd. 300. 'D' Becke bache, D' Schnider näje, D' Hahne kräje: Gigerigi !' aus einem Kinderspielreime Mü. ebd. 56. Gigerigi, mach s Läd e l uf, s Gret e l is' im ßterwe"; s ge h t e Mäd e l iiwer d'r Bëri nuf, Holt e Schöppele Branntewin, D ass m'r nit v e rdërwe" Dü. 2. Hahn Str. Giges, G i g s [Kikas Bisch. Lobs.; Kikas Heidw. Obhergh: Str. Betschd. Zinsw. Büst ; Kiks Fisi. Mü^\ m. schlechter Branntwein, Fusel; schlechter Wein Hf.; Apfelwein Betschd. •— BAYER, I , 884 Gickes. Β11 r i e g i g e s [Piirlakikas Str. Hf.~\ m. 1. schlechter, gewässerter Wein. 2. Schnupftabak geringster Sorte Rupr. s. Burlegiger. Hurlegiges samer Mensch

m. zerstreuter, Mutzig.

unacht-

S t i f t e g i g e s m. ein steifer, Mensch M. ST.

linkischer

Gigi [Kíki Roppenzw!\ Mensch.

unruhiger

m.

G i g e te = Gugerte Roppenzw. Giegi [Riaki Olti. Fisi. ; Kíako Rädersd.] f . Apfelbutzen, Kerngehäuse des Obstes. — SCHWEIZ. 2, 153 giege Tölpel wie mhd. 2, 170. Gäggi Kerngehäuse. Gogai hahn.

[Kokai

Scherw.J

m.

Gockel-

Gogaligo [Kokaliko Heidw. NBreis. Ingersh.] m. Klatschmohn, Papavcr rhoeas. frz.

coquelicot.

SCHWEIZ. 2,

177.

GoG — GuG



204

Gogerigo: in einem Kinderspiel wird

gerufen : Alter Vater G., hes' e Perrück vun Geiscnhor Str.

Gogi [Kòki Obhergh¡\ m. grosse Spielkugei. Gogo [Kokó Attenschw. Ingw. Mühlhsn\ m. Pferd (Kinderspr.) Anruf: hü, G. ! ji, G. ! Mühlhsn. — frz. cecotte. Gug [Kyk NBreis.] f . Schaukel. guge" [kyka NBreis. Weckolsk] schaukeln. Klimm, m'r gehn geh g. (auch auf dem Stuhl sch.) s. auch gugere" u. Abi. —

SCHWEIZ. 2 ,

156.

Gugar [Kykar Rädersd7\ Schimpfform des männl. Eigennamens August. Gugard [Kykàrt Horbg. Str. K. Z.]

f . Kopf.

I ch schla« d'r eins uf d G. ich

schlage dir auf den Kopf. — frz. cocarde ; wohl aus der Revolutionszeit. Gugele [Kukate 60.] m. langaufgeschossener, einfältiger Bursche. gugere n [kykra, kykara Dü7[ schaukeln, hin und her schwanken : ein Tisch oder Stuhl, die in ihren Fugen locker sind; eine Person, die auf einem solchen Stuhl sitzt; ein beladener Heuwagen, s. auch guge".

vergugere 1 1 1. durch Schaukeln aus den Fugen bringen (einen Stuhl 0. ä.) Dü. 2. vor Kälte zittern Ruf. J. zu Grunde gehn Ruf. — zu 2 vgl. S C H W E I Z . 2 , 198 vergüggerle". G u g e r t e [Kykarte

Orschw.~\ f .

Heu

oder Getreide auf den Wagen so geladen, dass eine hohe Spitze entsteht. Das 's1

awer e G.! wann si üns nur nit umgheit!

Orschw.

g u g e r i g [k^krikZ*».] Adj.

schwankend:

Möbel, die nicht fest stehen, hochbeladener Heuwagen u. ä.

G ü g e r [Kikr M.j m. membrum vaile. g ü g e r e 1 1 [kikara OIti. Co. Hfi] coire.

gugu [kyky Strüth~\ Spiel mit kleinen Kindern, die man in die Höhe hebt, mit den Worten : gugu, asa. — Der Ausruf beim Verstecken (s. gu) verbunden mit frz. ah ça!

Guguck [Kykyk fast allg. ; Kukuk Dehli.; Pl. — a, wie Sing. K. Z.] m.

I. Kuckuck. D e r G. suft d Eier von den-andere" Vöjel" us. Wë"n mer s erst Mol de" G. briiele" hört, und Geld im Sack

het, het mer s ganz Johr Betschd. Kinderlied: G. wu (wo) bis'? — Im Wald.





GuCK — GiJ

Was hes'? — E Frosch. — Gi 1 ' m'r au«*!

— Nä", nä". — Du Gizhals! Betschd.

[Kykyk im Tànawàlt, wifil Joar sin ϊχ àlt? Kykyk im Rêwalo^, wifil Joar lêw no/?]

(Volksreim); beidemale werden die Rufe gezählt Rauw., ähnl. Lobs. Bin nachte1

spot noch usen gange", Ha b gar e schöner Vog'l gfange"; Wie hat mich das Ding doch gfreüt, Dass der Vog e l Guguck

schreit! Illz.

ζ. B. Nékl, 88. gück,

Am Schluss von Sprüchen,

auf Franz : [Frànts Khàpatànts, femf tsé Khékl, Kykyk ! Ruf.] JB. XII 'Am dridde-n-Awrill Schreit d'r Güger mag si wo-n-'r will' Hlkr. S T Ö B E R

Volksb. 424, wo noch φ weitere Kukuksreime folgen. 'Guguk schreit unn ver-

steht's nitt, Der Pfaff predigt unn glaubts

nitt' Mü. MAT. 5, 52. In Reichenweier nennt man einen schlauen Menschen, von dem man übervorteilt worden ist, e G. Im Winter sagt man von einem Totkranken : der hört den G. nimm brüele"

Co. (krische" Dehli.). 2. Oelkanne, woraus in Fabriken die Maschinen geschmiert werden Rixh. Steinbr. J. runde, *thönerne Sparbüchse Hi. φ. faustgrosses, irdenes Instrument, womit man den Kuckucksschrei nachahmt Hi. 5· beim Versteckspiel M. • 6. Teufel: hol dich der G. ! Gang zuem G. ! Hi. fwàn ar η (ima pim Kykyk wérta ! Wàs Kykyks

mà^an ar tan tó? Hf Olti. Merzen Pulversh. Ensish. Bghz¡\ Fi der Guguk ! Hüss. 7. Pl. Uebemame der Leute von Dessenh. Görli. Kühlend. (weil diese Gemeinde keinen Wald besitzt, aus dem der Kuckuck schreit Betschd.) u. a. m. 's brännt in Aspach, m'r kriege broteni Guggugge' A L E M . X 2 7 1 . — B A Y E R , Ι , 886 Gugku. G u c k u c k e 1 1 , i. (Gu)gauche".

gugucke" Rufen des Kuckucks und wie der Kuckuck Hi. G u k u k e r m. Kuckuck: 'wenn d'r Kukuker 'Kukuk'! schreit' SCHÖRLIN 49.

¡•Gaje [Kaja Ruf. ; Kajé Obhergh. Bf. Str.;Kn]èM.; KaejaHf.~\ n.Heft. (DiesWort in Ruf. für den Begriff nicht vorhanden); dafür im U. meist 'Schrift'. — frz. cahier. Demin. Gajenle [Kajénla Obhergh7\ gijelen [kíjla Bisch¡\ auf etwas hartem lange herum betssen : der gij'lt awer uf dem Fleisch herum, dass mer s nimmehr höre11 kann. — Zu gigle n ?

20 5

GoJ — G ä C K J u d c g o j e [Jùtakòja Ingenh.; Mutzig] f . Judenmagd.

-kèja

SCHWEIZ.

2,

167.

SCHWAB.

lachen, KLEIN.

Gacki [Kàki Roppenzw. Ens ish.] n. Ei (Kinderspr.) — S C H W E I Z . 2, 167. G a c k e l , G a c k e l e , G a c k e l i [Kàkl Buss. Urbis Bebelnh. Rchw. U. JVk.; Kàkala all g. ; Kàkali Fisi. Banzenh7[ η. I. Ei(Kindersprache). K L E I N . 'Steht e Maidelen-an d'r Wand, Het e Gäggele in d'r Hand; Mecht's gern siede, Het ken Gliede' u. s. w. Str. Damò. S T Ö B E R Volksb. 75. 76 ; Rapp. JB. VII 256. Var. ÄpfeleHlkr. Μ.ηη. 78. Das Ganze hat märchenhafte Anklänge. Wiegenliedchen : 'Eia, popeia, 's rasselt im Stroh, 's Bibbi het e Gack«l, 's Kind e l is1 fro"' Dehli. JB. XI 69. Zîi.gâckelegël b . 2. Hodenstein männlicher Tiere (Hund, Stier u. s. w.) Geud. 'Gaggle Hoden Str. U L R I C H . —

GäCK — G e C K



216.

H a s e n g a c k e l f . Hahnenfuss, Ranunculus Schleif. Ostergackel(e) n. Osterei, das der Hase gelegt haben soll Rchw. bis Geud. 'Gsprenkelt roth un bleau wie Ostergakkle' PFM. III 4. O stergo ckeli [Óitarkòkali Heidolsh.] m. Osterei. g a c k e l i g [kàkalik Ruf.] Adj. zaghaft (bes. von Weibspersonen). Gäckel(e), Gackele [Kaki Banzenh. Kerzf. Molsh. Uttenh. Bf.; Kakalo K. Ingenh.; Kaekala Str. Brum. Bühl; Kaekl Wh.; Kàkala Felleri. Roppenzw. Su. Katzent. Hf ; Kàkla, Kakali Fisi. Hi. Olti.] m. (n. oder f . wenn von weiblicher Person gebraucht) Geck, Einfaltspinsel, kindische Person, die gern mit Kindern spielt oder über den geringsten Schmerz klagt, verzärteltes, einfältiges Kind. Das Gackele (dies schwache, dumme Mädchen) will hirute" ! Katzent. 'gackele' K L E I N . ZSS. Gäckeledings. Demin. Gäckeli Banzenh. — S C H W E I Z . 2, 169 Gäggel. g ä c k e l i g , g ä c k e l i c h t , g i c k e l i g [kakalik Fisi, bis Uttenh. ; kaekali^ Str. Lützelstn. ; kakli Z. ; kèkali^t Molsh. ; kiklik Mütt.~\ Adj. 1. einfältig, unanständig; zerstreut, unbesonnen. 2. schwächlich Fisi. 3. geckenhaft in der Kleidung Str. CS. 'gackelich sein ein buntscheckiges Kleid tragen K L E I N . — S C H W A B . 2 1 6 gakkelig. > g a c k l e " , g i c k l e " [kakla Logelnh. Z.; kaekla Str. ; kikla Mütt.~\ einfältig thun,

schwatzen, —

anzeigen;

SCHWEIZ.

2,

'gackeln'

169.

v e r g ä c k l e " [farkakla B f . Bisch. K. Z.Bltschd.; farkaekla Ä r . ] 1. auf dumme Weise Geld ausgeben : er het alles sin Geld vergäckelt Str. ; Zeit verschwenden. 2. ausschwatzen Geud. Part. v e r g ä c k e l t verwöhnt, leichtsinnig, spielsüchtig, verschwenderisch, verschwatzt Z.

Y.



SCHWEIZ. 2,

169.

G ä c k e s [Kakas Ruf7\ m. Knirps. f ' g o u c k e l tegding' Narrenpossen G E I L E R Sek. F I I B . g a u k l e " l. sich schaukelnd bewegen

Str.

CS.,

wo

Bsp.

aus

GEILER f ü r

ab

g.

herabstürzen, iibergauklen überstürzen, leichtsinnig vergessen. 2. in betrunkenem Zustande beim Gehen schwanken. Lue« numme" wii e r gaukelt, e r kann jo nimm" strack gehn ! Ingenh. s. auch Zss. Gaukelhaspel. — S C H W E I Z . 2, 1 7 0 . SCHWAB. 215.

BAYER,

I,

882.

vergaukle" I. verzaubern. 'Sie het di scho verblàndt, vergoikelt, verhàxt' M A N G O L D Colm. Kom. 1 9 . 2. unbesonnen Geld ausgeben Ingenh. Part, vergauk'lt I. in eini v. verliebt Str. CS. 2. zerstreut. — vgl. S C H W E I Z . 2, 1 7 1 . B A Y E R . 1, 883. G a u k l e r [Kàiklar Geberschw.; Koiklar Du. ; Kauklar Han. Zinsw. Kindw. ; Koeyklar K. Z. ; Ka^klar Wh.] m. 1. Mensch mit schwankendem Gang; vertändelter, unbesonnener, läppischer Mensch. 'Schaukler' U L R I C H . J. 'Bethörer U L R I C H . — S C H W E I Z . 2, 1 7 1 . G a u k l e r e i e " [Kaùklarèìa Str. Büst,\ -reia K. Z.~\ f . Pl. I. Possen. j2. Sg. Bethörung U L R I C H . f G e c k m. Narr: 'ich möcht wol ein geck werden, wan ich . .' F I S C H . Bin. 56. f g e c k e r l i s s : 'Es ist als eytel gickerliss geckerliss' Narrenwerk GEILER Häsl. c V». u s S ' g e c k t [ys kèkt C m / . ] Adj. geckenhaft: e usgeckter Kerl. t Gägge: 'hären (Häher) Gägge oder Specht, gerupfft, ausgenommen, geblitzt, in halb Wein vnd Wasser gekocht' L. KB. 252 S T . — B A Y E R , I , 882 Gagker Goldfink, Gägkler Buchfink. f die G ä g g e n ' Armagnacs Söldner S C H L E T T S T . Chron.$^(eig. diearmenjäcken).

GeCK —

GoCK



206

Geck e [Kèka Hirschland\ m. Fiasche: e G. voi Wasser. g e c k e " [kèka Bisch7\ an g. anstossen (mit einem Glas Wein). Gickele [Kikala Roppenzw. Westhalten; Rikl Hf] n. I. Ei. 2. kränkliches Mädchen. j. altes, schlechtes Pferd Hf. gickelig [kikolik Roppenzw.] Adj. kränklich. — S C H W E I Z . 2 , , 1 7 5 giggelig winzig. f'Geickerlin oder Wasserlerch' (Hs. Gickh-, Ginckh-.) Anthus aquaticus BALDNER 49. 'Gickerlin grau, grün Weidengickerlin' Str. Vogelbuch 1554 JB. IV 55. Gok [Kók Wh.\ m. Tölpel. Rda. de" G. mit ei ne m mache" einen zum Besten haben. — B A Y E R , I , 884 die Gogken. Gockel in der Zss. G o c k e l s k e r n e " [Koklskhaerna Str.~\ Pflanzensamen, mit dem die Fische betäubt und dann leicht gefangen werden können : eine streng verbotene Art des Fischfangs; dient auch zur Vergiftung von Raben. 'Gockelkerne, Gogenum pulvis contra pedículos' Barr PHARM. 2. — SCHWEIZ. 2, 156 Gugelum, lat. cocculus. g o k l e " I. [kókte .S/r.] betrügen, beschwindeln: er is' vun i h m gegok e lt word e n ; dene will ich g. 2. [kokla Ä r . ] mit Gock'lskerne", welche die Fische betäuben, widerrechtlich fischen. G o c k s. Guck. G o c k e l , G u e k e l , Giickel[KiiklLiebsd. Steinbr. Hi. Roppenzw. Sier. Strüth Obburnhaupt Banzenh. Heidw.; Kokl Olti. Dessenh. Co. NBreis. Horbg. Bisch. Str.; K y k l Hegenh. Ensish. Pfast.; Kikl Mü. Obhergh. Dessenh.] PI. Gück e l, Göck e l. Demin. Giickele [Kikala Liebsd.] ; Göckele [Kèkala Geberschw.] ; Gockele [Kokala Co.] m. I. Hahn. D e r wälsch G. Truthahn Hi. Rda. D e r rot G. ufs Dach setze" das Haus anzünden Olti. 'Han oder Gugel Gallus Gallinaceus' DASYP. Der Guck e l hockt im Kaste", d arme11 Lüt miiessel1 faste" aus einem Pfingstlied S. s. auch Zss. Guck e lha h n. 2. steifer; runder Filzhut. J. grosse steinerne Spielkugel Dessenh. 4.. weisse Spitze von Geschwüren Horbg. 5. Pferdename Bisch, vgl. Gogo. 885.



SCHWEIZ.

HESS.

2,

192.

BAYER,

I,

126.

M u g o c k e l , G o c k e l e mu m. Kuh (.Kindersprache): hörs' de de" M. brüele" Str. Syn. Müdock e l Z.



GuCK

G u ekler [Kùklar Schleif.; Kyklar Bühl Lobs.] m. Hahn. M u t t i g o c k e l m.Hahn ohne SchwanzOlti. S c h n i t z g u c k e l m. Krüppel mit gebogenem Rücken (Schimpfwort') Wittenh. — aus Schnitzbuckel entstellt? Spitzguckel m. boshaft witziger, schlauer Knabe Roppenzw. Attenschw. — vgl.

SCHWEIZ.

2,

195.

G o c k e r l e [Kòkarla Bisch. Str. Ingw.; Pl. Kèkarla Str. ] n. hübsches Mädchen, das sich auch gut zu kleiden sucht; vgl. frz. coquet. Des' (das ist) e nëtts G. Schätzchen. E liebs G. hübsches Kind. KETTNER GVH. 88 : 'die nette Geckcrle'. Guck [Kùk Orschw. Du.; Kok M. ; PI. -3 ; Demin. Kèkla M. Hlkr.\ f . Beule von Schnakenstich, kleines spitzes Geschwürchen. — vgl. SCHWEIZ. 2, 158 Gügle Pustel. BAYER. 885 Gogk. H a r z g u c k f . Beule an einer Tanne, in der sich Harz befindet Su. H i t z e n g ü c k e l i n. kleiner Ausschlag am Halse Dessenh. Huerengückele n. PI. venerische Hautausschläge Olti. Guck(e) [Kiika Banzenh. Lutterb. : Kùk NB reis.] f . Düte. — vgl. SCHWEIZ. 2, X9SGügge n Blashorn der Knaben. B A Y E R . 1, 886 Gugken Schale, Düte, aus frz. coque. gucke" [kyka allg¡\ gucken, sehen, neugierig schauen. 'Wan er sich dan wil bücken (der neumodisch kurz bekleidete) So beginnen die frouwen gucken ALTSWERT

52,

27

Bsp.

aus

MDRNER, FISCH. C S .

GEILER,

BRANT,

'in die h ö h e g u c k e n '

Bin. 20. He, guck (hörel), i ch will d'r eps sage" Sier. Beim Verteilen unter Kinder : der, wo zuerst 'he guck1 (od. guck Hi.) briielt, dër bekummt s Su. D Elle n böje" g. i h m durch d Ärm e l Bf. Do guckt nix herus ! davon ist kein Vorteil, Erfolg zu erwarten Str. Guck us! Obbr. Hf. Versteckspiel mit kleinen Kindern: man zeigt sich mit dem Rufe da! [tá]. Güguck®! — dada! Geud. — SCHWEIZ. FISCH.

2,

182.

SCHWAB. 2 4 8 .

r.b g u c k e " absehn: Hf. —

SCHWEIZ. 2 ,

äm eps a. g.

Bf.

183.

an g u c k e " ansehn 'an g. wie e Kueh e neijs Schürdoor Str. Wibble 35. e r g u c k c " schauen, sehn (verstärkt). Ί kan mi gar nit satt ergukke an dier, so scheen bisch hyt' PFM. V 5.

GuCK «s g u c k e " Bf.,



207

GuCK.

SCHK. 2. 'Was die for Guckle macht!' HIRTZ Ged. 214. 2. Licht, Mond (KinL o c h g u c k [Lò^kyk Mutzig Molsh.] derspr.) Wh. n. Panorama. Demin. G ü c k e l e [Kikals allg.; PI. -¡-Sprechguck ein kleines Nebenfenster- ebenso\ I. kleines Auge: G. mache" die chen, gewöhnl. im unteren Stockwerk, ehe- Augen halb zudrücken. Verliebti G. m. mals oft an Häusern angebracht, wo man verliebt sein; die Mutter wäscht das Gedie Eintretenden und Fortgehenden sehen sicht ihres Kindes mit dem Kinderliedkonnte, Guck-, Klapp-, Schiebefenster ST. chen: Gückele, Gückele, Bäckele, Bäckele, Zss. G u c k e n b ë r g e n s [Kykaparis M.~\ Bärtele, Mülele, Näsele, und dis is' s klän Inf. im Gen. G. mache" Versteckens- Blössele, wobei jedesmal der genannte Teil spielen. vgl. 'des guckenperglis spiln' gewaschen wird Hf. 2. Licht (Kinder(obscön) Fastnachtspiele LEXER 1, i n o . sprache). Mach e G. zünde Licht ani — BAYER, I, 886 gugkabergen, wobei der- Auch ein Feuer, das nur wenig brennt: jenige, der sich verborgen hat, gugku ! das is' e G. vo" eine me Für ! Zinsw. Auch schreit um gesucht zu werden. sonst kelle, glänzende Gegenstände : Lampe, Zss. G i i g g e b i r l e kleines Fensterchen, Mond. 3. Punkt: um e G. um ein durch welches man auf die Strasse sehn Pünktchen Bisch. 4.. Schöngesicht, Calliopkann, ohne selbst gesehen zu werden Mü. sis bicolor Κ. Ζ. Philippsbg. STÖBER Mäder. Der 2. Wortteil wohl zu F r ö s c h c n g ü c k e l e [Frèsakikala Kerzf. hure" kauern gehörig, s. d. — SCHWEIZ. .S/V.] η. I. Froschlaich. 2. Vergissmein2, 190. SCHWAB. 248 Guckehürle Dachnicht, Myosotis. J. Ehrenpreis, Veronica. häuschen. BAYER. 1 , 887. G l o t z g u c k e l n. 1. grosses, hervorG u c k - i n - O f e n m. Gebackenes aus stehendes Auge. 2. Mensch mit solchen Milch, Eiern und Mehl Hi. — SCHWEIZ. 2, 178 Gugg Ofenloch im sog. Kunstofen Augen Str. 'Glotterguckel' KLEIN. G r o s s g u c k e l n. 1. Mensch mit Glotzzum Warmhalten der Speisen. augen Z. 2. hochmütiger Mensch Str. G u c k u s e r [K^kysar Co.] n. kleines H a i t c r g ü c k e l e Str. und Schalterfensterlein. — vgl. SCHWEIZ. 2, H e l l e " g ü c k e l [Halakikal Z ] n. Licht, 180 Guckus. Mond (Ktnderspr.) gü e k e l [kikl .S/r.] Adj. einäugig, H i t z g ü c k e l e n. bei Kindern thränende, schielend. trübe Augen infolge von Fieberhitze Hf. G u c k e l , G u c k e l e [Kykala Strüth K ä s g u c k e l n. I. Triefauge; Augen, Lutterb. ; Kykla Roppenzw. Wittenh.Heidw. ; die mit Augenbutter verklebt sind. 2. MenLogelnh, Obhergh. ; K y k l Horbg. u. nö. davon allg. ; PI. K.yklo] n. 1. Auge schen mit solchen Augen Co. U. K a t z e " g ü c k e l e n. Mädchenauge, Cal(scherzhafter, gemeiner Ausdruck). Guckle n wie Salzbüchsle" ; wi" Pfluc*rädle liopsis AEckend. N ë c h t g û c k e l [Na^tkikl Felleri.~\ n. grosse Augen Z. JB. VII 192. Trüebi, gschwolleni G. mache" Katzenjammer das jüngste Kind. — verdreht aus Nësthaben. Schlimmi G. klare, schelmische gucker s. d. O c h s e n g u c k e l Kerzf. bis Kindw. n. Augen. In einem e Guck e l schmisse" durch einen Blick winken Rupr. E par 1. grosses Auge mit stierem Blick Kindw. G. schiùde" ein besonderes (böses) Gesicht 2. Sonnenblume, Helianthus annuus Str. machen. E lang Gsicht uná grossi Guckle" 3. Wiesenbocksbart, Tragopogon pratensis mache" unangenehm überrascht sein. Der Mets. 4. Aster Geisp. stellt d G., wie wenn er eine" fresse" R o s s g u c k l e PI. Teufelsabbiss, Scabiosa wo1!t Hlkr. I oh schla* d'r uf d Guckle" succisa {auch für die andren Scabiosen) ins Gesicht Str. Mit e in 'me blöuje" G. Meis. dervo" kumme" nur geringen Schaden erS c h ë l g u c k e l fSálkykl Barr; 'Sálkykl leiden Rapp. Um s G. is* d*r Schei" blind •S"/r.] m. Schieler. Dem. Schelegückele scherzh. wenn man im Spiel ein Auge zu n. Str. — vgl. SCHWEIZ. 2, 1 7 9 Schiliviel oder zu wenig hat Bf. 'Loss dyni Gukkle sehyne' PFM. I I . 'Er lueüt in gugg· S c h m u t z g ü c k e l m. mit Oel getränkte ihri bloiie Verliebti Gyckle nyn* E. Stöber Schnur, dünner Lampendocht. Ζ . ] ausspähen

Bf.

us g ü c k l e " [yskikla





SCHWEIZ. 2, 183.

GuCK



208

S u n n e n g i i c k e l η. Sonnenlicht (Kindersprache) Geiid. T e ü f e l s g ü c k l e P l . T e t i f e i s a u g e n , Wolfskirsche, Tollkirsche, Atropa belladonna.



GuCK

Guckernel [Kùkarnèl Su. Horbg. Mütt. Bf.3 n. unverstandenes Wort, nur in der abweisenden Antwort auf die Frage, was es zu essen gibt: G. im Häfele, oder G. KIRSCHL. I 5 3 5 . und Schnellfärze, Guggernill und KrëbsGucker [Kyk^r Su. ; Kykar Ruf7\ m. wäd e l Mü. STÖBER Mäder.) — SCHWEIZ. I. Kuckuck. Rda. We nn d" nur bim G. 2, 176 Giggernillis Gemenge; 190 Guggerwärs' ! Su. 2. Nichtswürdiger : dis is' nell Dachfenster ; vgl. auch Guck-in-Ofe". e G. ! Ruf. Gucker coccyx DAS γρ. — Guckli [Kykli Roppenzw^\ m. Possen, SCHWEIZ. 2 , 1 8 4 . Witze: er macht wider G. Gucker, G ii c k e r [Kykar Bisch. Scherw. ; g u c k l e " , g ü c k l e " [kùkla Felle ri.·, kyklo Kikar Kerzf. Barr Molsh. Mutzig DunGeberschw. Dü. ; sonst kikla allg7\ /. neuzenh. Z.] m. Gefängnis. gierig und verstohlen blicken (bes. durch Demin. G u c k e r l e , G i i c k e r l e [Kykarla Spalt oder Schlüsselloch, lauern ; mit halbLiebsd. M. ; Kikarli Heidolsh.; Kikarla verschlossenen Augen sehn, bes. die MaiAttenschw. bis Co. M. Rapp,~\ η. I. kleiner stube von aussen beobachten Sesenh. 'EndErker. 2. Gefängnis (scherzhaft). — lich fing ich au ein wenig zu gücklen' MOSCH. BAVER, 1, 887 Guckerlein Fensterchen. Bobertag 82 CS. 'Wer kummt? . . I gykBrillengucker,Brillengückler[Pre]akel un i luster' PFM. V 4. 'Was gickelsch kykar Ruf. Su. Obhergh.· Co. M.; Preladenn so frindli dryn, Du Sterncle dort kiklar Str. Κ. Z.] m. 1. Brillenträger drowwe?' Bernhard SCHK. 73. 'Looss (scherzhaft). 'Prillengucker'FiscH. Eulensp. mich e bissei gyckle (im Wochenblatt), Vorr. 2. einer, der alles genau sehn wer in d1 Kimbett isch g'kumme' HIRTZ und imtersuchen muss Str. Ged. 244. 2. herausschauen, zum VorH a f e n g u c k e r [Hâfakykar Bf. Ä r . ] m. schein kommen : d Blüete" kumme11 scho" Ehemann, der viel in der Küche nachg e h n g . Ruf. — SCHWEIZ. 2, 1 9 5 . sieht. Auch H a f e n g u c k Str., Hofe n guck, i η η e g. hinein-, 11 s e g. hinausschauen O. ztigleich als Verdrehung von Habakuk uf g ü c k l e " ungesehen scharf aufpasIngenh. — SCHWAB. 248. sen: der Bammert het d em Dräher Hans Nëstgucker [Nastkykar Obhergh. ufe e gück e lt Dü. Dessenh. NBreis7\ m. das jüngste Kind us gii e k l e " in und bei fremden Häu(auch das kleinste Junge bei Tieren). sern ausspionieren. Der is1 allewëj nur kumme" ge h " alles us .g., dass er wider F e n s t e r g ü c k e r l e n. Guckfensterchen eps z u ratsche" het Dü. Scherw. h e r u s g ü c k l e " I. durch aufmerksames S t ë r n e n g u c k e r [ Starnakùkar Liebsd. ; Zusehn ausfindig machen, wie z. B. der 'Starnakykar Su. Co. Str.] m. 1. Astronom. Bursche eine freie Tänzerin auf über'vom J. 1588 haben viel Sternengugger viel jähr zuvor alles übel, vnnd dafür ge- fülltem Tanzboden, der Jäger einen Hasen im Lager Hf. 2. ein wenig heraushalten, dass es der gantzen weit verderbschauen. D Zeche" (Zehen) g. zue de n lich sein wird' PETRI 461. ST. GEILER Strümpf 6 " erus Dü. Narr. ir. 2. Mensch mit aufwärts gebogener Nase Liebsd. J. hochmütiger z u e g ü c k l e " im stillen zuschauen Mensch Su. — SCHWEIZ. 2, 184. Bisch. U. S p a l t e n g ü c k l e r ['Spàltakiklar Betschd. ] W i d e n g ü c k e r l e n. 'zu Strassburg wirdt m. Spaltengucke'r, Schimpfname der Oberein kleines vögelein also genennt, einestheils graw, als vornenhin, anderstheils gerichter (Leute der Gegend von· Aschb.), sie haben wenig Holz, schliessen daher im lichtgelb, als am Bauch, zum1 theil auch Winter die Fensterläden und gucken nun weisz, als vmb die seiten, vnd vmb den Halsz, mit lichtrothen Beinen'. In der durch die Spalten. Schweiz : Weidcrlein oder Zilzepfflein. Dr. S t e r n e g ü c k l e r m. Astronom Str. K. Gessner's Vogelbuch deutsch von Rtidolf Z. K E T T N E R Gvh. 71. Heusslein Frkf. a. M. 1600, Fol. 548. ST. Guckes [Kykas Roppenzw. bis Katzent. \ vgl. oben unter Geickerlein. Gehört hiernur in der Rda. z" G . ge b " zu Grunde her auch 'ein gügerling schiessen' GEILER (zum TeufeT) gehn, fallit werden, sein Narr. 149 e ? Vermögen verlieren. — SCHWEIZ. 2, 1 9 1 .

GuCKS —



GaL

209



GaL

g u c k s e " [kyksa il/.] schreien des Kukkuks : [tar Koi^ kykst M.~\ FISCH, gauchscn. — B A Y E R , I , 886 gugken, guckezen (ebenso mhd )

hat, weis nit wie süss der honig schmeckt' G E I L E R , S. A L S . 1862/67, 1 4 1 . 2. Zorn. Dato het er e'" e G. Su. 'gall, gelle' Reizung zur Sinnlichkeit, zum Bösen, Wollust GEILER J. Sch. 68. — SCHWEIZ.

gale" [kâla Mü¡\ gaffen, mit grossen Augen ansehn STÖBER Mäder. a n g a l c n angaffen Mii. Gall, G e l l [Kâl Hi. ; K à l Ζ.; K a i Ingersh. ; Kael Molsh. Ingw. Lohr Wh.] m. ( f . Jngenh.) Schrei (gellen), Angstschrei. E G. us lo sse n einen lauten, durchdringenden Schrei ausstossen Ingenh. Er het zwen G. us gelon Hf. — SCHWEIZ.

2,

2,

208.

SCHWAB. 2 1 6 .

BAYER, I,

899.

Nachtigall, Nachzigall [Nâ^tikàl fast allg.·, Nà/tsikàl Su. Rapp.; Nó/tsikàl Dachstn.; Nô^tsikàl /ngenh.J f. Nachtigall. Ironisch : Der singt, wi c d'e Nachtigall inger dum Scliäferkarch Dehli. — SCHWEIZ. 5 ,

201.

BAYER, I ,

899.

G a r d N a c h t i g a l l verdreht aus frz. garde nationale Nationalgarde Sir. E L S A S S I89S> 13· ' S t e i n g a l l , - g e l l e T Totanus ochropus, Was'serläufer BALDNER 57. (Steingällyl 1564)· Gall, K a l l [Kàl Betschd. ; Khàl Dunzenh7\. f . feuchte Ader in Feldstücken, namentl. im Thalgrunde bei abhängigen Lagen (s. Mülbode"). Bi der Kall Flurbezeichnung in der Umgebung einer Quelle Dunzenh. — B A Y E R , I , 890 Gallen. Wasser g a l i [Wàsarkàl Dü. Bf.} f . ein Regenbogen, von dem jedoch nur das Ende eines Schenkels sichtbar ist. Wetterregel: Wënn am Maria(tag) e W. an de" Bërie en steht, gi b t s no ch me h Reje" Dü. D e r Ungerechberi* is' e W. mit einer Dämpfwolke bedeckt bet herannahendem Regen gilt der U. als Regenprophet für die Gegend von Benfeld. Galle, G a l i [Kàla S . ; K â l sonst allg.] f . I. Galle. Du hes' e kleini G. bist gutmütig Ruf. In dëm kummt d Gall uñe der wird zornig ebd. Er het e G. wie e 'ne Soiimëlchtre so gross wie ein Kübel zum Schweinefüttern, ist sehr reizbar Fisi. Rda. d G. is1 m'r gsti e ge n vor Arger Ruf. Do muss e' ne m j o d G. iwergehn ! Dehli. D Gall laiift i b m iiwer, lauft ihm jn das H i n l er wird, ist zornig Su. D G. is1 ih m iisgeloffeu Umschreibung für eine tödlich verlaufene Krankheit Hf. Bitter wie G. U. JB. VII 198. 'Wer nit galle versucht Wb. d. eis. Mundarten.

204.

BAYER, I,

890.

' G l a s g a l l fei vitri' PHARM, I . v e r g ä l l e " [forkalzlllk.]verbittern(,bildl.) —

SCHWEIZ. 2 ,

205.

w i d e r g ä l l i g [witarkalik Heidw.~\ Adj. widerwärtig. Galach, G a l i c h [ K à % Str.; Kàlì/ Ζ. ; Pl. Kàló/am Ζ . ] m. protestantischer Geistlicher (gemeiner oder scherzh. Ausdruck). Gaunersp. FISCH. Grossm. 50. 'Galch Pfaff M O S C H . II 632. Hebr. gallâch glatt geschoren, meint also eigentlich die Tonsurierten. — SCHWEIZ. 2, 201. 'galant höflich, zuvorkommend' Str. ULRICH.

Galle" [Kàla Dü. NBreis.] derh. Gallus. Rda. A n Sant Galle" is' s ζ Owe" d ësse" verfalle" weil man vom 16. Okt. ab nichts mehr um 4. Uhr isst. 'Sant Gall tribt s Vieh in de Stall' ALS. 1852, 143. Bei Strassburg der St. Galler Kirchhof. 'Sie rueije zu Sanct Galle, 's isch e netter Gottsacker' STÖBER Daniel 1. Der Sangaller (Sangallemer) Marsch der Weg zum Tod; de" S. M. blose" dem Tode nahe sein Str. Ί waiss 's gitt Maidle so, Gehlschnaikle un Neese, grubflichdi, wo saauen-ich bin schunn noot am Sanggalle Marsch' PFM. I I

5.



SCHWEIZ. 2 ,

200.

BAYER,

i , 890. Galee [Kàlê M. Wh. ; sonst K à l é allg.] η. (früher f.) 1. Zuchthaus: uf s G. kumine". 2. Zuchthausstrafe : er het ze hn Jo h r G. bekumme", schun zwanzig Jo h r G. g e macht. j . harter, unleidlicher Zustand: ziter dass i cb ghirut bin, haw i ch s rein G. Hf. S is' e hell G. es ist unerträglich ! U. ein Galcen' W I C K R A M H i b . 'Galleh Triremis' D A S Y P . 'Triremis, navis longa ein galee' GOL. 194. 'die Galeen; Galeenknecht forçats galériens' M A R T I N Pari. Ν. 441. 'Waist nit, dass uf d' Gallee der Bremer kumme wurd' PFM. IV 3. "Was däte d' schöneKläder nutze, Wen mer d'Galee soll drinne han ?' Schiltigh. SCHK. 410. Έ-n-andrer am mym Platz soll diss Galleeh (unerträgliche Misswirtschaft in der Haushaltung) 'mool traaue !' KUR 2 5. s. auch Zss. Galeenrecht, -wage", -wackes. — mhd. galê aus mlat. galea;

eigentlich 14

GaL

2IO

Galeerenstrafe, frz. les galères.—SCHWEIZ. 2,

202.

SCHWAB. 2 1 7 .

BAYER, I,

899.

H e i d e " g a l e e Ausruf der Verwunderung oder des Zorns Str. (hotz) H i m m e l g a l e e Wh. dass. H ö l l e n g a l e e Ausruf: ο H.! unerträglicher Zustand Str. M o r d g a l e e Ausruf der Entrüstung: 'Un wenn er (der Spüllappen), Mordgallee! au greeser ward ass der Baarfuesserplaz' PFM. IV 4. 'Mordgallee! Was stichst mi do so grimmi! ebd. II 2. R a t z e n g a l e e Ausruf des Ärgers : 'Potz Ratzegallee!' PICK MO. 38. fhotz 'Staénk a l ê Wh.] G a l e n er [Kàlénar Ruf. Horbgï\ m. I. Galeerensträfling, Zuchthäusler. 'Galeener, Schelmen un Spitzbuebe' SCHÖRLIN 15. 2. ein Paar schwere Schuhe. G a l a t e r [Kâlàtar Dehlil\ m. Schimpfwort: du unverschämter Galater! — vermutlich ebenfalls : Galeerensträfling, an das biblische Wort angelehnt. Galerei, G a l e r i , G a l e r i g [Kàlarik Ensish.; Kàlari Hi. Su.; Kàlarai Felleri. Dû. Str.; Kàlrei Rapp. Rothb.; Kàterèi Hf.; Kàlraeì K. Z.; Kàlarê Wh.; Kàlgrg Mittl. Mü. nach STÖBER Mäder] f . (m. Hi. Lutterb. Ensish. Su. NBreis. ; η. Wh.) Gallerte, Gelée Su. Us dë n Füess en vo n de" Sui habt merr ne-n-am Disch . . ze buzt er sich d' Gösch am Dischduech aa' PFM. III 7. Rda. Er het e Gösch wie-ne Hirte"hund von einem Schwätzer Hunaw. 2. Schwätzer, Schwätzerin : du bis' e G. Logelnh. — S C H W E I Z . 2, 480. SCHWAB. 238.

BAYER, I,

952.

HESS.

141.

Demin. G ö s c h e l e , G ö s c h e l [Kèisla S ter. Lutterb. M. Horbg. Ingw¡\ η. ι. Mäulchen : das het e G. das Kind redet gern. 'D' drei höchste Namme hiicht m'r do Dem Kindin's Göschele-n-eso'FRANÇOIS Husm. 21. 2. liebes Mädchen (scherzendes Kosewort). J . Goschele (Schimpfwort) Str. F r ö s c h e n g o s c h [Frèsakòs Zinsw.] f . grosser Mund. G r o s s g o s c h [Króskòi Gebw. .S».] f . Grossmaul, Schwätzer. H o n i g g ö s c h e l e n. Kosewort: 'ésch glich mi Hànsele, mi Mànnele, mi Honiggöschele* M A N G O L D Colm. Kom. 84. M a k r o n e " g ö s c h e l zn.Makronenmund, Kosewort zu Kindern oder zur Geliebten Str. Z. [hartskapòplts Màkrûnakèsala met tim Tsùkarânefala! Ζ . ] 's Sofferle, diss Zuckerschnäwele, diss Makronegöschele, wurd min herzgebobbelts Wiewele' Str. JB. Vili 204. g o s c h e " [kòàa Logelnh.] schwatzen. —

SCHWEIZ. 2 ,

484.



GoSCH — GaSCHN

v e r g o s c h e " [farkòiaJ/.]verschwätzen, verleumden. g o s c h l e " [kòslo Z>«.] 1. schwatzen. 2. ausplaudern. G o s c h l e r m., G o s c h l e r e " / . Plaudertasche Dü. bi G ö s c h , bi G o s t , s. Gott. Goschu [Kòiù M. NB reis. m. 1. Mensch, der unsaubere Reden führt. 2. Einfaltspinsel. - frz. cochon. S C H W E I Z . 2, 482 Guschung. Demin. G o s c h e l i , G o s c h e l [Kò&ali Oiti. ; Kòsl Zinsw!\ η. I. junges Schwein Olti. 2. schmutziger Bursche Zinsw. Gusch [Kye Roppenzw.] f . grosse Bürde Hole. — frz. cotiche? S C H W E I Z . 2, 482 Güsche kleines Fuder Heu. Guschi [Kyêi Heidw. Su. ObherghT^ n. (m. Su.) I. Füllen. 2. Esel. Öha, Guschi halt ein, Esel! Su. Demin. G u s c h e l e [Kyiala Westhalten b. Cö.] junger Esel; ein junges Pferd, ehe es eingespannt wird. G. wird auch überhaupt von jungem Grossvieh gebraucht ; so heisst eine Viehhütte am Molkenrain im Volksmund der Guscheleberg (Gusteleberg?) JB. IX 26. Vgl. auch Wuschel(e). gusche" [kùia Olti. ; kysa U. W.~\ refi, sich zu Bette legen, meist von Kindern gebraucht. Zu Hunden : Gusch ! Olti. Hf., auch gusch dich ! lege dick nieder ! 'guschen sich still verhalten, alles ertragen K L E I N . 'Macht err starr si vor sich gusche' E. S T Ö B E R II 1 6 7 . — frz. coucher. S C H W E I Z . 2, 4 8 1 . S C H W A B . 250. g i i s c h l e " , g u s c h e n e l e " [kùssla Hi.; kisto Str. Ζ.; kyila Wh.; kyáénala Roppenzw^ sich zum Schlafen legen, schlafen (zu Kindern gesagt) : Güsch®l (dich) schön ! Str. M'r wëi" e " guschenele" Roppenzw. —

SCHWEIZ. 2 ,

481.

G u s c h e , G t i s c h e l «., G u s c h dich m. [Kyse Roppenzw. Hi. Banzenh. Oberhergh. Rothb. Büst, wo m.; Kùie Hi. Ruf. ; Kyêl Wh. ; Kyiti* Lobs] Bett (scherzhaft). I ch gang in s Gusche Banzenh. Hes' dich schun in de" Guschdich gschafft ? Lobs. — Ableitungen von frz. coucher. I . auch Kusche. S C H W E I Z . 2, 481. Gaschne, G a r sehn e [Kàsné allg. ; Kàr§né Hi7\ η. grosses wollenes Halstuch der Knaben und Männer für den Winter. — frz. cache-nez.

GiSP —

GaST



240

Gispel I [Kiipl Bf.~\ m. Kind, das mit Füssen und Händen nie ruhig ist: du bis' e ln wa h rer G. 'Gischpel alberner Tropf KLEIN. —• SCHWEIZ. 2, 482. SCHWAB. 2 3 1 .

BAYER,

I,

g i s p l e " tmruhig sein. z e g. ? B f . —

952.

Was hes' denn

SCHWEIZ. 2 ,

482.

g u s p e r l i g [kùspsrlik Bf7\ Adj. lebhaft, munter (Kind). — sonst busperig. SCHWEIZ. 2, 4 8 3

gusperig.

G i s p e l II ein Berg zwischen Gebweiler und Bühl ST. Gast [Kàst allg. ; Pl. Kèst] m. ι. Gast: z u G. ge hn , se in Hlkr. 'Giiättaag; kha 11 i

als

gasht

doo

su?

är

sAAn a s

i η

ä

främdär bïï' LANDSMAN Lied. 120. Spw. D unerwarte'" Gäst sind d wertste" Hf. 2. roher, ungeschliffener Mensch : e wüster G. Dehli. Du bis' e in G . ! LNie genug ULRICH. 'DO kommt der Gascht!' Lump STOSK. 104. J. jüd. armer Schlucker. Die umherziehenden polnischen Juden werden von den Christen Gastjude" genannt, die Juden nennen sie armi Lait Ingw. — SCHWEIZ. 2, 483. BAYER, I , 952.

HESS.

118.

G äs tin [Kèstn Hf.~\ jüd. abscheuliches Weib. G a s t e r e i [Kàstarèi Ruf. Geberschw. Rapp. Logelnh. Str.; Kàstrei Κ. ; Kàâtarei Hf. Han. ; Pl. -a] f . grösseres Mahl, Festessen, wozu eingeladen wird, z. B. bei Kindtaufe, Konfirmation, Hochzeit : e ine G. gë be n Ζ. 'wenn sie jhre Weiber zu allen öffentlichen Gastereyen oder Däntzen lassen gehen' GEILER Narr. 32. 'Gasterei vnnd Malzeit' FISCH. Garg. Χ 06. 'Convivium gasterey malzeit gastmal' GOL. 360. 'eine . . Gasterey un festin' MARTIN Coli. 38. 'Gastreyen vnnd schönen Jungfrawen' MOSCH. I 328. 'Diss gitt e rechti Gasterei; der Kolmerer kummt au, myn Vedder un myn Gschwey' PFM. I 5. 'Do soll 's e Wuch lang nix ass Gastereye gewe' ebd. V 9. 'Un isch d1 Gastrei guet ummegange' STÖBER Fürst. 13. — SCHWEIZ. 2, 485. g a s t i e r e " [kàstìere Hi. M. Dü. Bf¡\ bewirten : eine" guet g. — SCHWEIZ. 2, 485. G a s t i e r e r e i [Kàstìarorèi Z>w\] f . Bewirtung, Festmahl. Gasti [Kàsti Logelnh Koseform männl. Vornamens Arbogast.

des

GeST —



GeiST

gester", g e s t e r t , g e s t e r t e , g e s t [kèstar Liebsd. Hi. Mü. M. Nhof; kèstart Mü. Lutterb. Banzenh. Ruf. Osenb. Su. Hlkr. Ingersh. Co. Dü. Barr Hf. Büst; kiltart Dehli.; keâtat Wh.; kèitarta Hf.; kèst Ä r . K. Z. Han. Büst\ Adv. 1. gestern. G. acht Tas gestern vor 8 Tagen Str. Scherzhafter Ausruf: Liawe r gestert, wärs' hüte kumme"! Su. Spöttische Abweisung: De kunns' morn dure" und brings' fur e inen Su gester" mit! Liebsd. 'gester' (neben 'gestern') GEILER S. M. 10E u. ö. 'gestert' ders. Narr. X I V d . 'Sitär gäshtärt moorgä hat sä mi färloo' LANDSMAN Lied. 80. 'Merr henn noch aa ze reche for gest un vorgest' PFM. II 1. 2. euphemistisch: weiss Gest! Gott Hf. — SCHWEIZ. 2, 488. BAYER, I,

955.

g e s t r i g Adj. gestrig, g. Ta* Horbg. Dü. — BAYER, I ,

von gestern. D e r 2, 488.

SCHWEIZ.

955.

o n i g e s t ( r e " ) [ùnikèit Κ. Z. Offw.; ^nikèstra Geisp.~\ Adv. vorgestern. — vgl. EIFEL 2 2 8 a .

vorgester", vorgestert, vorgest [fórkèstar M. Nhof; fórkèitart Su. Co. Ingersh. Rapp. Brum. Hf.; fuakèst Wh.] Adv. vorgestern. — SCHWEIZ. 2, 488. Geist [Kaiit O. Str. Ndhsn.; Kaeist Κ. Ζ. Han. Betschd. ; Kást Bühl Ndrröd. Saarunion; K á s t Wh.; Pl. -ar] m. ι. Gespenst: e G. sëhn. Der siebt us wie e G. 'Dert het mi jo e Gaist emol so grimmi gédäscht' PFM. IV 5. Alli guete" Geister lowe" de" Herre" Ausruf beim Begegnen eines Gespenstes Bf. Loss (m'r) de" G. rueje" ! lass nur gut sein, lass mich nur machen Z. 2. Weingeist, Alkohol: der Win hfet vi e l G. 3. der heili? Geist scherzhafte Benennung der grossen Kopfschleife der elsässischen Bäuerinnen Str. 'Wo e „heil'ge Geist" duet traaue Jedi Bryd üwwrem Verstand' Bernhard SCHK. 1 6 1 . j. der aus GoetUe's „Dichtung und Wahrheit" bekannte Name eines ehemaligen berühmten Strassburger Gasthofes am Thomasstaden 'Eine Kutsche gehet auss dem Geist Dienstags Morgens . . . über Heydelberg nacher Franckfurt* (Wöchentliche Strassburger Frag- und Anzeigungs-Nachrichten — so hiess früher das Str. Wochenblatt — vom 24.. April 1732). 'sitzt yn, losst sich im scharfe Trapp vor de Geischt fahre' Str. Woch. 1873, Nr. 57. 5. obseön.

GeiST s. Vogel

9

Seite

SCHWAB. 2 2 6 .

99.





241

SCHWEIZ. 2, 4 8 8 .

BAYER, I,

SCHWEIZ. 2,

490.

S i d e n g e i s t [Sitakaeist Ingw.]m. schwache Person mit dünner Stimme. -j-Geisterin f . geistl. Ordensfrau, GEILER P. I I 8 B ; oft auch für heuchlerische Geistliche, Nonnen ; wie geistler, geister bigott L. K. 29 ; Syn. Gleisner. Vgl. unsere geistlerin und beginen' GEILER Häsl. ciij . geistig£kaistik Z>».] Adj. alkoholhaltig: d roti Kirsche" sind nie eso g. a's wie d schwarzi. — SCHWEIZ. 2, 4 9 1 . h o c h g e i s t i g Adj. hochfahrend, stolz, prahlend mit Wissen, das man doch nicht besitzt Roppenzw. Wittenh. — BAYER, I , 954· G e i s t l i g [Kaistlik 6"«.] m. Geistlicher, Pfarrer. Pl. d Geistligi. — SCHWEIZ. 2,

492.

jGeistlicheit GEILER

J.

Sch.

f.

67.



geistliche

Übung

SCHWEIZ. 2,

492.

SCHWAB. 2 2 6 .

uf g e i s t e " den Geist aufgeben, sterben. Mcr meint, er will uf g. von einem übel aussehenden oder vor Schmerz, Kälte u. s. w. ausser sich geratenden Menschen W h . d. e i s . M u n d a r t e n .

Katzent.

Horbg.

SCHWEIZ. 2,

954.

E s s i g g e i s t [Esikkaist Hi.] m. Essigsäure. H ë b e l e g e i s t [Hapalakaist Mittl\ m. 1. ein bleiches, hageres Wesen, das die ungezogenen Kinder holen soll. Er sieht us wie eine H. er ist bleich, auszehrend. K a r m e l i t e r g e i s t m. Melissenwasser, Eau de mélisse, eau des carmes PHARM. 5. Katze"seckelgeist m. schlechter Branntwein (.spöttisch) Strüth. P l a g g e i s t [Plokaist Roppenzw. Lutterb. Banzenh.·, Plej- Str. ; Pléjkaeist Hf~\ m. Person, bes. Kind, das mit Bitten und Fordern belästigt. — SCHWEIZ. 2, 4 8 9 . Q u ä l g e i s t [Kwêlkaist Str. ; -kaeist K. Z.] m. Bed. wie Plaggeist. S a l z g e i s t [Sàltskaist Co.] m. Salzsäure, zum Löten verwendet. — SCHWEIZ. 2, 4 9 0 . S c h n a p s g e i s ' . ['Snàpskaist Dollern, -kèist M.] m. Spiritus. -¡-Schwirmgeister m. Pl. Schwärmer. (Unter die betriegnarren) Verden alle falsche lehrer, ketzermeister, schwirmgeister und eigenrichtige Köpff begrieffen, welche die göttliche schrifft von einem Orth aufif das andere biegen' GEILER Narr. 3 6 8 . S T . —

GeiST —



M.

GuST

Dü.

Bf.

Str.

v e r g e i s t e " den Geist aufgeben —



490.

SCHWEIZ. 2,

Hlkr.

491.

g e i s t r e " spuken. Es geistert es geht im Hause ein Gespenst um Pfetterhsn. Ruf. Geberschw. Hlkr. Mittl. — SCHWEIZ. 2, 4 9 1 .

BAYER, I ,

•fausgeistern ZWINGER.

955.

Bed.

wie

uf

geiste"

ST.

uf g e i s t e r e " den Geist aufgeben Su. Orschw. Katzent. Scherw. Geistel, G e i s c h e l [Kaeistl Bisch. Orschw. Ndhsn. Str. Rothb. Obbr. ; Kaéstl Barr-, Kaisl Mütt. Geisp. Dachstn. ; Kaeisl Hlkr. K. Z. Han. Lützelstn.; Kásl Lobs. Aschb. Bühl Büst Hirschland ; Kaésl Wh. Saarunion Altw.] PI. Geistie", Geischle". f . Peitsche (dies Wort ist selten) des Fuhrmanns, des Kindes. 'Do het er awwer noch an Gstunse . . an Gaistle meh Fraid as am e Buech' PFM. III 1. 'Isch der Kränksketzer glich mit siner Geistel klimme' K E T T N E R Mais. 6 4 . Zeichen der Herrschaft: er het fi G. in der Hand Obbr. Die se het ihren Mann undcr der G. Fuchtel Lobs. [Wàn mer t Kaeisl ys ter Hànt ket, tsa khàn mar nem knèla Hf.~\ S ist nit jeder e Bur, wo e G. tra«t Wh. Zss. Geischelschnuer ; Geischelstock, -stöckele Peitschenstock. Vgl. geischeler, geischelfart, geischelstat CHRON. 'Geisthelstiel' J. Burchard 1 4 8 5 C S . D A S Y P . hat nur Geysei. — BAYER, Ι , 9 4 6 Gaisel. HESS. 127

Geischel.

-f-Baurengeistel f . Fuhrmannspeitsche des Bauern, 'und (sie, d. h. die an einer Fastnachtsmummerei Teilnehmenden) hatten . . Baderhuetlin vif vnd jeder ein lange Baurengeystel inn henden' Bühler Hschr. Chron. zumj. 1556. Str. Gesch. Seite¡^η. ST. T o p f e " g e i s c h e l e n. kleine Peitsche zum Kreisel. Gist [Kist Ht.'] m. Geröll, das der Fluss nach der Überschwemmung zurück lässt. gust I [kùst Roppenzw. bis M. ; kost Dü. ; kos Obbruck~\ 1. Adv. in dem Ausdruck g. go hn , ge hn keine Milch geben, was einige Zeit vor dem Kalben der Kühe eintritt. Bildl. Mi" Geldsack geht dato g. Roppenzw. 2. n. f . 1. Rind, bevor es zum ersten Mal trächtig wird. J. Kuh, die in einem Jahre nicht belegt wird. — ! SCHWEIZ.2, 4 9 3 . B A Y E R . 1 4 1 . BREM. 2, 558. 16

GuST —

GaT



242

Zss. G u s t v ' e h , s. Seite gì, dazu Hi. M. Dü. G u s t i [Kùâti Thann 6«.] n. ein zur Befruchtung noch zu junges Kalb (im 2. Jahr). Auf dem Rossberg bei Thann ist eine Sennhütte, in welcher lauter solche Kälber stehn, die Gustihütt". — SCHWEIZ. 2, 494. Demin. G u s t e l , G ú s t e l e [K.ùêtlFelleri. Urbis; Kùitali Hi.'] η. junge Kuh vor dem Kalben. Zss. Gustelbërg. ¡-Gust II m. Geschmack. E r d g u s t [Àrtkùét, Demin. -kyâtala Ruf^\ m. erdiger Beigeschmack, Bodengeschmack : dër Win het e Ë.

GaT



gattigë r Herbst eine reichliche Weinlese. Seltener: e g. Hiisle, e g. Stûçk Fëld 0. Lronisch : e gattige r einer von den rechten. s is' e g. Stückle ein nichtsnutziger Bursche. Adv. Ka n n s' nix g. mache" ordentlich Horbg. s. auch gattung. —· SCHWEIZ. 2 ,

502.

mittelgattig [metlkàtik Geberschw. Horbg. Dû. M. ; metlkàti Str. Hf.~\ Adj. mittelmässig : e mittelgattigi Em Dü. u n g a t t i g [ùijkàtik Liebsd. bis Dü.; ùrjkàti Str. K. Z. ; ùijkàti^ Betschd. Bühl Rothb. Lobs. ; ùqkàte^ Wh.~\ Adj. 1. unartig, bes. von Kindern. Er is® gar üw e l u. sehr ungezogen, wild Hf. E u. Stückle Vie h schlecht dressiertes Haustier; grob: ungattiger Sirmel (Schelte) Fisi. Dë r Herr Gattele [Kàtale Steinb.] m. verkomis' nit so u. ist freundlich, angenehm mener Mensch. — vgl. BAYER, I, 956 Horbg. 'Dass sich die Alt nit schämmt Gatte Zierbengel, : Lümmel} diss yngschnurrt Ledder do! — 'S isch Gâter [Kátar Geberschwï] η. das erste Merr wurd ungaddi* PFM. II 2. Lederstück, wenn man den Absatz auf- wohr! 'Was Si nit, ungaddi, Schlödderle de Lyt setzt. — frz. cadre? waiss an ze henke' ebd. III 2. 'Sunscht Gatter(e) [Kàtara Fisi. Hi. Liebsd. Banzenh. M. ; Kàtar Obbruck~\ f . (m. M., wäer d'r Fritz nit so ungaddi worre' KÙR 20. Dis is' ke in u. Stück e l das ist nicht ält. Str.) hölzerne Gitterthüre aus Latten. 2. unpassend: dër 'Zum Gatter, Hausname 1310 Str.' CS. übel (ironisch) Str. Rätsel: 's steht ebbis uf e're Gaddere, Es Kitt e l ge h t d'r aber u. steht dir schlecht E ungattigi Stëj eine unberiäft alle sine G'vaddere? Antw. D'r an Liebsd. Das is' m'r jetz' oU0h Hahn !' Pfirt STÖBER Volksb. 398. J. auch queme Treppe Dü. u. das passt mir schlecht Bebelnh. M. Adv. Gätter. — SCHWEIZ. 2 , 4 9 6 . BAYER, I, sich u. uf füe h re n sich ungebührlich be957· H ü e h n e r g a t t e r n. Hühnerstall mit nehmen Rothb. — SCHWEIZ. 2, 502. g a t t l i g [kàtlik Ropp enzw. Strüth] Adj. Gitterwerk Hi. Spw. S Hirote" is' e H. anständig, schön. Das Hus is' g. — — SCHWEIZ. 2, 4 9 7 . Mulgattere [Mylkàtara Roppenzw.; BAYER, I , 9 5 6 g ä t t l i c h . HESS. 1 1 8 . u n g a t t l i g [uqkàtlik Steinb. Su. Hlkr.] M^lkàtar Geberschwi] f . Maulkorb für Hunde und Pferde. — vgl. SCHWEIZ. 2, Adj. unpassend, unbequem. Er is1 nit u. er ist entgegenkommend. U. Wetter schlechtes 497· Wetter. S is' u., ζ. Β. etwas beständig S a n d g a t t e r e [Sàqkàtara Fisi. ; Sàntkàtara Banzenh.] f . Drahtgitter, durch nachtragen müssen. — BAYER. 2, 9 5 6 . G a t t i ( n ) g , G a t t u n g [Kàtik Hi. Dü. welches Sand gesiebt wird. — SCHWEIZ. Dollern Ruf. Su.; Kàtùq, Str. Κ. Ζ. 2, 497. Betschd. ; Kàtìi^ Wingen\ f . Aussehn, S c h u t z g a t t e r ['Sùtskàtar Horbg^\ n. Ordnung, Schick. Er kann allem e G. ï. eigentl. Fallgitter; bedeutet jetzt 2. Alles ,was er macht, het ke lne eine hastige, flüchtige, unbesonnene, über- gë ben Hi. Art und ke ,ne G. sieht nach nichts aus, stürzt handelnde Person. — zu 2 vgl. ist unordentlich Dü. S is' ke Art und Schutz Schuss. SCHWEIZ. 2, 407. ke G. Su. Unser Gattigs' Lüt Leute von Z e t t e l g a t t e r [Tsètlkàtar Bf¡\f. Weberunserm Schlage Hi. Daraus bildet sich gerät zum Aufstecken der Zettelspulen. das Adj. — SCHWEIZ. 2 , 4 9 8 . g a t t u n g [kàtùr^ Ζ.] ordentlich, tüchtig, gattig, ga-tting [kàtik Olti. bis Bf.; kàti Hf.; kàteij. Betschd^\ Adj. ansehn- prächtig. Wënn m'r früejer sechs Dablone" lich, gut, echt. E gattiger Mann ein het bekumme", is' s e gattungeni Ku e h geW&'TÌ Ingenti. E gattungi Ku e h Gundersho.ì wohlgebildeter und geschickter Mann Hi. E gattungs Ross Z. E gattunger Mensch E g. Biiewle ein braver Knabe Ο. E

GaT — GäT



2

Wìngen. E g. Maide" strammes, schönes und tüchtiges Bauernmädchen Hf. Dis is' jetz' g. ein Stück (od. dergl.), wie ich es gerade brauchen kann, ganz nach Wunsch Z. Adv. s is' g. gange" Hf. s. auch gattig. — SCHWEIZ. 2 , 4 9 9 . m i t t e l g a t t u n g [metlkàtùr^ Ζ . ] Adj. mittelmässig, von einer mittleren Sorte oder Güte: [têr Hòpfa es m.]. 'Mittelgattung kommt auf einem Bürgerverzeichnis der Stadt Brumath vom Jahr 1675 (Fliegendes Blatt der Serie Β im Gemeindearchiv daselbst) vor. Es ist dort tmterschieden : 1) Wohlhabige Bürger, 2) Mittelgaddung Bürger, j) Die Geringsten. (s. Bostetter, Gesch. Notizen über die Stadt Brumath, Str. 1896, 90.) gät, g ä t i g eigentl. 1. J Sg. Konjunktiv Prät. von gë be n (s. d.), aber im Sinne von thäte als Hilfsverb gebraucht : würde. 2 Sg. gilts', Pl. gâte". Ich gät ihm einfach de" Hiissje schicke" ich würde ihm ohne weiteres den Gerichtsvollzieher schicken Ruf. Wenn du nur gäts' (wolltest) uf dini Arwet lu eje" und gäts' nit allewil zuem Fenster nus gaffe" Dû. S gät einer cn Au« ge bt n, wenn der ander ke'ns hätt Barr. Gäte(r) [Kastar Feller i. Hi. ; Kêtar Wittenh. Su. NBreis. Rapp. ; Kêta M.] Pl. m. Gamaschen, Oberstrümpfe. — frz. guêtres. SCHWEIZ. 2 ,

505.

Gätter [Katar Olti. bis Hf.; Kaetar Är.] n. (m. Kerzf. Ndhsn. B f . Dachstn. PFM.) I. Gitter aus Latten, Eisenstäben oder Draht, um einen Garten, vor einem Fenster, auch im Beichtstuhl. 'De Gadder breche? Was? 's geht nit zuem Rechche nus3 PFM. I 8. '1466 ward zu S.Thomas das iserin Getter zum heiligen Grabe gemacht* Ms. CS., wo noch andere Bsp. ' 1 3 5 1 wird das Gewölb in der Spitthaikirche (zu Thann) ausgemacht, die Altäre, das Gätter, die Kanzel gefasst vnd vergoldet' Thanner Chron. 22 ST. 'durchsichtig Gitter Transenna' DASYP. 'erstig also ein Laden vnnd Fenster eines spises hoch, also dz kein Hund sicher am Getter schlief' F I S C H . Garg. 2 8 1 . 'Gätter les treillis' M A R T I N Coll. 1 7 2 . 'Gätter kleines hölzernes Gegitter K L E I N . 2. Drahtnetz zum Sieben von Kies od. Sand Str. s. auch Gatter(e). — SCHWEIZ. 2 , 503.

507.

BAYER, I ,

957.

43

GäT — G i T



Demin. G ä t t e r l e [Katarla Hüss. Osenb. Su. Ruf. Geberschw. Bisch. Ingersh. Rapp. Molsh.~\ n. kleines Gitter. G a r t e n g ä t t e r l i n. kleine Gitterthüre im Gartenzaun Hi. —. SCHWEIZ. 2 , 4 9 7 . G e g ä t t e r [Kakatar M. Nhof b. Str. Hf. Gundersho. Betschd. Lobs. Ndrröd. Lützelstn.; Kakaetar Tieffenb. Wh. Saarunion] ». Gitter (z. B. an einer Treppe; vor den Fenstern sind Traljere" Wh.) H ü e h n e r g ä t t e r n. Geberschw. Bed. wie -gatter. g ä t t e r e " [katara K e r z f 1 . schnell laufen, fliegen, stricken. Dene" Strumpf hes' wider gegättert. j2. vergittern, 'ein gegättert Fensterle la jalousie' MARTIN Coll. 1 7 3 . — vgl. SCHWEIZ. 2 , 4 9 8 . e r g a t t e r e " [arkàtara erlauschen. —

vgl.

2,

499.

SCHWEIZ. 2 , 4 9 9 .

HESS. 1 1 8

er-

gattern erwischen. u s g ä t t e r e " [yskatara Kerzf \ ausfliegen. D Spatze" sind usgegättert. — vgl. SCHWEIZ. v e r g a t t e r e " [t'arkatara Hf\ mit einem Gitter ver sehn, 'vergetteren clatrare'DASYP. —

SCHWEIZ. 2 ,

499.



SCHWEIZ. 2 ,

505.

g ä t t e r i g [katrik Du.] Adj. und Adv. weitmaschig, unfest: gätt'rigi Strumpf; gätterig stricke". Dis is' g. Tuech schlecht gewebtes Leinen. — SCHWEIZ. 2 , 5 0 5 . GaUt, G a ü t i [Koit M.; Kàit M itti. ; Koiti Logelnh. ; Pl. Koito] f . dumme Weibsperson, einfältiges Mädchen (das weibl. .Gegenstück zu Schaute). g a ü t e " [koita Logelnh.~\ den Narren spielen. gaiitig [koitik LogelnhI\ Adv. einfältig. Mach nit so g. benimm dich nicht so albern ! Get [Kêt Obbruck~\ f . Sammlung in der Kirche. — frz. quête. -{-Git m. Geiz. 'Geit' G E I L E R J . Sch. 2 3 . BAYER, I,

958.

g i t i g [kitik Fisi, bis Rapp.; ketik C0.] Adv. ι. gierig, hastig: g. esse", g. in d Hitz trinke" 0. 2. heftig: s rëj" e t g. heftig Rchw. J . eilig, rasch : laiif g. ! kumm g. do ane! 6". 4. (Ob hierher?) getig voll beinahe überlaufend, sehr voll Co.

'Geitig avarus' DASYP. —

2, 5 0 6 .

BAYER, I ,

SCHWEIZ.

958.

f g e i d e k l e i c h habsüchtig, geizigGteUER. J . Sch. 62 b . 'geitiglich avare' DASYP. git, kit [kit Roppenzw. bis B f . ; khit Nhof Hf.~\ präd. Adj. frei von Verpflich16*

GiT — GoT



244

Hing: i ch bin frob, dass i ch emol g. bin Dü. Wenn ich emol vo n dëm Jud g. bin. handl i ch nim mehr mit ihm Bf., bes. Jetz' sind mir g. wir sind ausgeglichen, wir stehen gleich, keiner hat mehr von dem andern etwas zu fordern. Es is' g. 'Alle diner sorgen uberlast des muostu hie werden quit' ALTSWERT 47, 17. 18. — frz. quitte. Git, G i t t e l e [KitM. ; Kitaig M. Mittl.] n. Zicklein (Kinderspr.) Lockruf : Gittele da da! Gitterle [Kitarte Hlkr.] n. Stück Zeug, worin die kleinen Kinder eingewickelt werden. — zu Kutte? Kuder? ZW SCHWEIZ. 2, 496 Gätterli e) dünn und schlecht gewobenes Zeug? Gott [Kot, Kòt all g. J m. Gott. PI. götte und götter CHRON. 'fur G. und noch G. anhalte"' inständig bitten H f . 'Er het getriwe", was G." verbotte" het' Bezeichnung eines grundverderbten, lasterhaften Menschen Str. Spw. Wënn d Not am gröste" is', is* G. am nächste" B f . Sehr häufig in Flüchen und Beiettrungen und hier oft verdreht: G. verdamm mi ch ! Dü. Beblenh. Mü. MAT. 47. G. verdori! Bisch. G. verdoria ! Dü. [Kopfrtôrjâ M.\ G. verdonia! 0. Gottverleidonia Hlkr. 'Nei, was isch das fir e Läwe Un Gragehle, Gott verdohn' Otte SCHK. 4 3 4 . G. verdüsch mi ch Su. G. verdeckel mi ch ! Dü. [Kopfrtèkala il/.] G. verheilich ! Bisch. G. verheilige ! Steinb. G. verdeed m'r ! 5". G. verklemm mi ch Su. G. strof mich ! Hi. Mü. MAT. 47. 'See sinn, Gott strof mi, ζ1 Kolmer o1 nit uf d'' Nase keit* PFM. II 6. e Maidel, Gott strof mi! gar ze nett' E. STÖBER II 137. G. strof m'r! Dü. G. strol m'r Obhergh. G. Strossburg Hi. Dü. Herr G. Fahnenwei1' ! Str. Bi G. ! häufige Beteuerungsformel, bes. im 0. wahrhaftig ! S is' bi G. allewil eso! bi Gottle H f . Dafür euphemistisch : bi Gütt [Kyt Steinbr. Orschw. Dü.~\ bi Gutt nëi" ! Dü. bi Guttene ! Orschw. Dü., bi Gottana [pi Kotana Hlkr.}, bi Grott Ruf. Hlkr., Bi Grottana Hlkr., bi Golle [pikòla Ingersh7\ Ruf. Hlkr. Dü. Mütt. Meis. Ndhsn. K. Z. (SCHWEIZ. 2, 207.) 'Ja bei Golle, antwort Gargantua'FISCH. Garg. 212. Visch doch so guete fiine Wii, Dä triibt Bigolle Fiir in's Näsle' Mangold SCHK. 4 2 0 . Bi Gollele Hattst., bi Grolle Hlkr., |-bi Golliger



GoT

Liebsd. M., bi Grolliger Katzent. M., bi Guttliger Katzent. nur von ängstlichen Menschen gebraucht; bi Gop Hi. Su. Mütt. Hlkr., bi Gopli 0., bi Gozlig Hi., [-bi Goppene Su., [bi Gopliger Orschw., bi Geppemer Mütt., bi Gost Hi. Dü. Hlkr., bi Gos' [ K ò i ] Str. Z. H f . 'Bigosch, der G'spass isch ardii g'sinn !' HIRTZ Ged. 163. 's isch Eins, bi Gösch, es isch kenn G'spass' Str. Wibble 15. 'Der Zällebärjer, d' Sonneglueih, Dia kasch Bigoscht wiä Boimöhl schlocke Mangold SCHK. 4 1 8 . Bi Gotst Orschw., bi Gös'le Molsh. Hf., bi Gust Hlkr., bi Gustene Hlkr., bi Gottsene Bebelnh., bi Gotstanes [pi Kotstanas 0bhergh7\ zi Gott statt bi Gott : Er het, zi Gott, e lëtze" Sprung g e numme n ! einen Fehler gemacht Biesh. 'Jetz kumm i an de Dritte, Ä H u t t - b i Gott!' (e Mülhuuser) Str. Wibble 56. Uber die Entstehung dieses Spitznamens vgl. MA. III 482. Die Mülhäuser werden auch Gottverdammi genannt Str. Jerum Gott! Ausruf, wird als Fluch angesehn Molsh. Bhiiet dich Gott ! Segenswunsch beim Niesen Hi., beim Abschied H f . Antwort auf: Gute Nacht ! Dü. Ndhsn. [ [Khùpieti] Gott behüte euch : mit bemerkenswerter Versetzung der Aspiration M. JB. XII 116 ; wird auch gesagt, wenn ein Verstorbener aus dem Hause getragen wird Strüth. Bhüet uns Gott [phièt as Kòt Hf.] abwehrend: Β. u. G., ne i n ! Gott bewahre ! Gott behiiet s ! hat die Mutter zti sagen, wenn das neugeborene Kind gelobt wird Str. Dank üoh (d'r) G. ! Dank G. ! Dankformel auf Gote" Morje", Got Nacht Z., Grüess G., Hëlf G., Behüet iich G. ! Hi. Bisch. B f . Ndhsn. JB. XII 1 1 7 . G. grüess iich! Grussformel Hi. 'Nun grieß dich got, mein vatterland!' MURNER Bad. 24, 72. Hëlf G.! Gruss bei einer Begegnung Holzh. Dachstn. Rothb. Zinsw.; beim Eintritt in einefremde Wohnung Z. G. hëlf ü ch M. JB. XII 116. Hëlf d¡r G. ! Abfertigung an Bettler, die man ohne Gabe entlässt Hi. Z. Oermi. Hëlf d'r (ü dl ) G. ! Zuruf an einen Niesenden Hi. Thann Gebw. Hlkr. NBreis. M. Dammerkirch Dü. Z. G. hëlf uch Mittagsgruss Lohr Oermi. G. hëlf ü ch bi nander Ammerschw. Für kleine Kinder singt die Mutter: Liewer G. hëlf, Bschëre" dëm Kind Milich und Mëbl, Dass mer i h m könne" Päppele Päppele Päppele koche" Ingersh. Eine spass-

GoT



245

hafte verdrehende Antwort auf Hëlf d'r G. ! lautet Morje" bekomms', näml. E Halfter an de" K o p f , dass m'r de" Es'l füehren kann Maursmünster. Die gewöhnliche Antwort ist Merci, auch Gleichfalls. Sëjn(s) G. [sajs Kot Dü. ; sai Kot M. Z.; sáj Kòt Bühl] beim Anstossen mit dem Glase, Antwort auf G e s»ndheit! M. 'Er saat niemol, wemmer trinkt: Goggsäj' PFM. III 7; beim Eintritt in eine fremde Wohnung zu Essenden : G. sëj s üch Hf. Gueten Owe nd , sëj G. ! Gruss am Abend Ndhsn. Demin. bei Kindern, welche niesen: Gott sëjele! Hf. Vergëlt s G . ! Dank für Gabe; bei geringer mit dem scherzhaften Zusatz·, wënn s der Wind nit nimmt Fisi. M. Weiss G. das weiss Gott: W. G., wenn dass dër heim kummt der wird lange ausbleiben ! W. G., wie lang d ass i ch ihne nimm gsëhn ha be ! Su. Versicherung, Ausruf·. S is1, w. G. (wahrhaftig), e Schand für ihne Hi. W. G., er kummt noch emol ! Dü. Ingenh. f G o t t geb vor Fragewörtern, um ihnen unbestimmte Bedeutung zu geben, im Sinne unseres Gott weiss : 'die der Obrigkeit abholden Leute räumten dem abgesetzten Pfarrer Steiner (1783) die Kirche zu den Barfussen ein, Gott geb was (was auch immer) andere, ja auch die Oberkeit darzu sage' Z W I N G E R MA. III 347. 'Gott geb wer quisquís, quicunque; Gott geb wie ut ut, utcunquë . . . Gott geb zu welcher Zeyt quandocunque' D A S Y P . 'Gott geb wahin' O E L I N G E R 160. 1 6 1 . Auch in concessiven Nebensätzen : 'gott geb es sey gesund oder ungesund'. ob es nun ges. oder ung. sein mag G E I L E R J . Sch. A (VI). ¡-[Kho khá wàs· as morn fero Watar ket M. Günsb.] 'got geb got grüß, es gang im wie es wöll' G E I L E R Häsl. cij a . Vgl. M U R N E R Geuchmatt h iiij, Narrenbeschw. von gelerten-Narren, und Sachsenheim Mörin 66: die Rda. bedeutet so viel als : à la bonne heure ! g o t t m e r s p r i c h , g o t t e r s p r i c h , gott e s s p r i c h , s p r i c h m i r g o t t [kòtmarsprì^ Str.; kotmorspré^ Ingersh.; kòtarspre^· Geud. ; kòtarsprì^- Str. ; kòtaàpre^ Z. Wh. ; spre^markòt Barr] meist in Verbindung mit als, wie, gleichsam als ob, als wollte er (man) sagen, so zu sagen. A's g. wie wenn ich s ihm nit bezahlen könnt Wh. Er hat mich angesehn a's g. ich hätt s gstohlen Ingw. Er is* dert gsësse"1 und ch het mi gross angelue^t, gottesprech: ich

GoT



kumm nit zue d'r, kumm du zue mir Hf. Do fo h rt e r uf mich los, wer i h m dis Zeiche™ us dem Stück gerisse" het, G. a's wü wënn ich's usgerisse" (od. get h on) hätt Z. Kummt hüt der Nochber und fröjt mi ch , wër ibm Holz gsto b le" het, sprichmergott, wie wënn ich eps dervo" gät wisse" Barr. So drëckig laiife" die Lüt umenander, a's wie wënn sie gottmersprich nix hätte"! Ingersh. Er is' so g. (so anhaltend) kumme", eps z" hole" ebd. 'Si (die sterbende Elster) het mi noch erkennt un het mi angegukt Als Gottersprich (als wenn sie sagen wollte) : do lueau wie 's Hänsele verzukt' PFM. II 5. 'Diss Sprichwort will nurr so viel sauije-n-als Gottersprich . . ' E. S T Ö B E R Neujahrsbüchl. 1824, 18. 'drei Kerel zehje am Morje geje de einse d' Nachtklingel vun der Apothek, gottessprüch sie hätte e Rezept' (von dem mörderischen Uberfall in der StorchenApotheke) Str. Wochenbl. 1883, Nr. 8?. 's isch halt als Gott er spricht, ich hätt d' Blatt butze sotte* K E T T N E R Mais. 77. 'Doch sin zwei Freier . . Fast alle Dah als gottersprich Zuem Bsuech erüwer kumme' F R C E L I C H Holzh. 8. Bei M U R N E R heisst es von einer gefallsüchtigen Frau : 'und gnipt und gnapt die zart und rein und setzt sich an ein ort allein, als got erspreche: „siehst mich nit, wie ich so schon zu kirchen trit?"' Narrenbeschwörung 14.3 (ed. Goedeke) 'het de Tope η em gezeit 11η d Zähn bis nunter in de Rache, Als gottmersprich: dü Flejcl dü, dir wurr i eini bache. Wenn awwer, e paar Stunde druf, sie mit verfiehrerische η Aue Ne η ângschaut het, als gottmersprich : jetz mûsch mi ân miaue, Het er de Kopf uf d Sytt gedrejt massleidi, Kleinlütt un verdrösse, Als gottmersprich : i will mîn Rûj — un het sie gücke losse' Ludw. Schneegans, Orthographische Anarchie 4ß. Synon. [às rá^tar Kot M.~\ Die Entstehung aus 'gott geb wer Sprache' zeigt G R I M M Gramm. 3, 74 ; wir zvürden sageil : als ob Gott weiss wer spräche. — S C H W A B . 237 gottmersprich, gottversprich, gottwohlsprich. S C H W E I Z . 2, 5 1 7 . BAYER,

I,

961.

i n G o t t s N a m e " [a Kòts Nàma Κ. Ζ., a Kotsa Nàma M.~\ Ausruf, wodurch man sich oder andern Glück zu einem Unternehmen, einer Arbeit, einer Reise wünscht : Se gehn denn, i" G. N.! M'r welle11 s i n G. N. pro-

GoT

-—

246

wiere" Bf. Beim Niesen Hf. Auch s Gotts liewe" Name" ! ebd. Spottvers, wenn jemand stöhnt: i" Gotts Name" is' nit gschwore" Un d g e rupft is' nit gschore11, Un d d Steg awe gheit is' nit ζ" HimnrTl gfa b re D Ruf. ( d e s) G o t t e s W i l l e " Str. (die Form mit Artikel Ζ.) Wenn s Gotts Wille" is' fromme Einwendung auf einen Wunsch, ζ. B. dass jemand gesund werden möchte Str. auf ein Schlof wol! Stetten Obaspach Gebw. Rchw. Dü. M. Wenn s numme" de s Gott's Willen is' Hf. [s wár a kyata Kòts Wel es wäre zu wünschen, dass Dü. M. Steinb.] Ums Gott's Wille" ! Hf. Um taüsig Gott's Wille"! Ausruf der Bestürzung, bei alten Weibern üblich Bf. Gott der Herr wille! Str. Er het 11m d"r Gott e s Wille" a"ghalte" er hat inständig gebeten Dü. Um de" Gott e s Will umsonst Hf. G o t t L o b u n d (auch e) D a n k l Ausruf der Freude, der Genugthuung Hi. Str. Z. Het s gschmeckt? — G. L. u. D.! Dü. Zss. gottserbärmlig, -li c h , gottlos, -selig, -sträflich. A b g o t t [Àpkòt Bf.~\ m. Gegenstand übertriebener Hochschätzung: s Gëld is' sin Α .



SCHWEIZ.

2,

521.

H e r r g o t t [Hêrkat Roppenzw. Banzenh.; Hèrkot Bisch. Dü. Str.; Hèrkòt Κ. Ζ. Betschd. ; Harjat jüd.~\ m. 1. Gott. Rda. M e r meint, unser H. is' i h m nit gnädig, wenn jemand sich ungeschickt, langsam zeigt Bf. Der liewe H. bes. bei älteren Leuten Hf. Zuem 1. H. ge h n zur ersten Communion gehn M itti. S Geld is* si" H. er ist geizig Dü. 2. Crucifix in Wohnungen oder an Wegen, 'ein alten zerbrochenen hergot' FREY I I . Strassburger Rda. : miirb wie der Wanzenauer H. 'J° wayer i wurr alt;, im Bumbardemang) wo ich als Kannenier gediént ha in der garde nationale, henn sie mer d' Hand abg'schosse, und zidder bin i mürb wie der wanzenauer Herrgott' PICK Büchl. 36. JB. XI 113. Vermutlich 'von einem morschen Holzkreuz gesagt. Die Wanzenauer gingen einst — so erzählt der Volksmund — mit der Prozession. Da kamen sie an einen Graben, über den sie nicht hinüberkonnten. Sie legten daher das Herrgottsbild darüber und wollten auf diesem hinüberschreiten. Aber gleich der erste brach durch, weil das Herrgottsbild

GoT —



GöT

morsch war. J. Ausruf der Verwunderung, des Ärgers: Liewer Herrgott im Himm*l! (bei' Protestanten : Wörth.)·, als Fluch Herrgott noch e Mol! Herrgott Sackerment ! (euphem. Herrgott sackuf! Dü. Herrgotts Püpp e l ! Mutzig. Herrgott matte ! Bisch. Verdreht: euphemistisch Herrgütt ! Hi. Dü. Herrgos'! Hf In vielen Zusammensetzungen: der is' der herrgottliederli ch st ! das ist der aller liederlichste • Hf. Der liewe Herrgotts Ta? Fronleichnamstag Hf. Zss. H e r r g o t t s - T i e r e l e Marienkäfer (?) Kinder-Reim : Liewer Herrgotts Tierele, flieg üwer de" R h i", Hol e Schöppele Wi" Un d e Leiwele Brot! Was iiwrig blei b t, is' di" Banzenh. Zss. Herrgottsdunderwëtter Hf. Du H. du Sakramenter ! (Scheltwort). Zss. H e r r g o t t h i l f ! in der Rda. in eim H. so schnell als man H. sagt: in eim H. is' er fertie gewë 5e n Hf. · Ztewz«. H e r r g ö t t e l [ H è r k è t l a ^ . ; -kètl Str. Ζ . ] η. ι. Gott. Rda. O du min liebs Η. von Biberach! scherzhafter Ausruf, wenn man eine Aussage oderZusage zurücknehmen muss (gewiss aus Schwaben eingeführt.) 2. ein kleines Glas Bier, ein halber Schoppen, ein viertel Liter Wein Mü. Str. (seltener). — SCHWEIZ. 2, 521. Gotteikum Begrüssungsformel an Frauenzimmer (jüd.) — eig. Gott willkommen. BAYER, I, 961. G o t t e " [Kòts Olti. bis Hirzfn] f. Patin (dies Wort fehlt). Zwei Gotte" Illz. 'Commater Gotte GOL. I I . Zss. Gotte"king 61., -röckle Mü. — SCHWAB. 236 Gott(e). 1, 962.

SCHWEIZ.

HESS.

2,

523.

1 3 3 . EIFEL 64

BAYER. Gothe.

G o t t i [Kòti Ruf.~\ m. kleines Crucifix. G o t t e , G o t t i [Kèta Pfetterhsn. bis Wittenh. ; Kèti Olti. bis Hattst] m. Taufpate. Gang ge h Ostereier hole" bim Gotti! Zwe" Gotte" Illz. Roppeniw. Ich ha b in der Gotte und Gotte s Neiijo h r a"gewunsche" Friesen, f e i n knäblein das was sein göttin' Patchen PAULI 339. 2. ausgelassener oder grosser, ungeschickter Mensch, Sonderling, Lump, Nichtsnutz, Lausbub ; ein grosses, starkes Tier, z. B. ein Ochse: Da s 's' noch e suferer Götti! Illz. Du bis' m'r no ch ei ne schöner G. du hast da eine rechte Dummheit ge-

GöT —

GuT



2 47

macht Βänzenh. D e r Seppi is' e/echte' G. Sonderling Ruf. Co.; e satte' G., e nëtter G. 'Götti oder pfetter' WICKRAM, J . KN. Sp. A VI b . 'Unser Gotte (Paten) bey dem Tauff MURNER Narrenbeschw.$. 'Isch Einer Gätte* LUSTIG I 88. Zss. Götte"king Hi. —

SCHWAB. 236 G ö t t e G ö t t i m.

2,

527.

BAYER,

I,

SCHWEIZ.

962.

B o h n e n g ö t t i m. Olti. Heidw.,Βο^ηβ11· g o t t e " / . Olti. Pate, Patin: nach den Zuckererbsen genannt, welche bei der Taufe ausgeworfen werden. V e t t e r g e t t e m. Vetter od. Onkel, der zugleich Pate ist STÖBER Fürst. 12. G ö t t e l [Kètl Hüss. Su. bis Lobs. Rothb. Lohr Lützelstn. Wh. ; Pl. Kètla] f . I. Patin (der Pate heisstYteXXet, in W auch Pàt). [ á na Kètl hàn jemands Tauf patin sein Hf^\ 2. weibl. Patenkind, 'filióla Villol vel gotele' HERRAD 199. 'pfetter und göttel' CHRON. 'Göttel marraine' MARTIN Coll. 130. 'Der Kinder Pfetter-Göttel und geschenckt Geld' NOT. 1671. 'Göttel Patin K L E I N . ZSS. Göttelbrief, -gëlt, -kind, -lädel. Demin. G ö t t e l e [Kètala M. Geud.] η. ι. Taufpatin (Kinderspr.) 2. weiblicher Täufling M. Rothb. 'Göttelein filieules' MARTIN Pari. N. 505. 'Die liebe Bâsslen, die jhre Gôtlin lehren auff dem Seil g e h e n ' MOSCH. I 644. — 962.

HESS.

BAYER, I ,

133.

B o h n e n g ö t t e l f . U. Bed. wie -götti. R ä t s c h g ö t t e l [Ratskètl Co.] / . geschwätzige Frau. R o s s g ö t t e l [Roskètl Str. Ingw.~\ f . wildes, ausgelassenes, sich knabenhaft benehmendes Mädchen. 'Spöddel du nit eso; lehr du nurr d' andre nix, Rossgöddel' P F M . II 3. S c h l a m p e r g ö t t e l ['Slàmparkètl MM] f . Stellvertreterin der Patin. Gang, lueg was d'r der Has bi der Sch. g®leit het (als Ostergeschenk). — SCHWAB. 236 und SCHWEIZ. 2, 526 Schlottergotte Vicepatin. Gotti Koseform für Gottfried STÖBER Mäder. Gut [Kyt Winzenh.] weibl. Vorname: Judith. E dummi Güt! ein ungeschicktes Mädchen. Demin. Gitt e l, Jitt'l, Jittele. gut, gut'e, g u t e t e , g ú s t e t e [kyt Hi. Hlkr. Ingersh.; kit Co.; kytè Dü. Mütt.; kytè Hlkr. ; kùtata Felleri. ; kùstata Dehli.] I. Lock- und Scheuchruf für Gänse und

GuT



Enten, seltener die Tiere selber. Kumme" güt, güt, güt kommt, ihr Enten Co. Gäns gute! forti Auch bei Menschen angewandt, denen man eine Rede abschneiden will Felleri. 2. f . dummes Weib: e dummi G. Ingersh. — Die vollste Form gus scheint = Gans. s. auch hude! Demin. G ü t l e [Kitli Banzenh.; Kitla Steinbr. Ruf. Hlkr. NBreis. Dü. Ingersh.] n. I. junge Ente, Entchen ; Gänschen (Ktndersp.) Rätsel: 's isch e Giddle (Gänschen), s frisst 's Kriddle (Kräutchen), Un 's Griddle (Gretchen) isst 's Kriddle Un chocht s Giddle' Dirlinsd. STÖBER Volksb. 385. Lockruf : Kumme" Gütle, Gütle! Rda. In de» G. rüefe" sich erbrechen Banzenh. 2. ungeschicktes Mädchen: du bis1 e G . ! J. dürrer Tannenzapfen: hol Gütler im Wald Ingersh. — vgl. BAYER, I, 956 die geit (aus geut?) Ente. Gutter(e) [Kùtara Olti. bis Obbruck; Kùtar Lutterb. bis Bebelnh. ; Kotor Hlkr. bis Tieffenb.; PI. -3.] f . Flasche, meist mit grossem JBatich, engem Halse und Giessschnabel, oft mit Stroh umflochten, Korbflasche; aus Glas oder Steingut; dient zum Aufbewahren von Kirsch- oder Pflaumenwasser, Schnaps, Wein, Essig, Petroleum; seltenerauch eine kleine Flasche. Rda. Er brummelt wider wie ei ne Humm'l in e i " r e . G . Su. 2. trunksüchtiges, altes Weib. 'Vor zyten setzt man guttrolff dar, Gleser mit den engen Kragen' MURNER Mühle 1070. 'Langhälsige Guterruff' FISCH. Bin. 1 1 3 . 'ein Gutter un goutteron' M A R T I N Coli, τ Tg. — S C H W E I Z . 2, 532. B A Y E R , I , 963; mlat. guttarium. Demin. G ü t t e r l e [Kitaria Liebsd. bis Osenb.] n. kleines Fläschchen, Arzneifläschchen, Saugfläschchen. Rda. (in es) G. schisse" in höchster Angst sein Hi. (eigentl. tropfenweise sch.) 'gutterlin' GEILER Em.

54a.

S c h n a p s g u t t e r ( e ) 0. Bf. Lobs. f . I. Schnapsflasche; auch hölzernes Gefäss, in welchem der Branntwein beim Brennen aufgefangen und mit anderen Stoffen verbessert wird Obhergh. 2. dem Trünke ergebene Person, bes. Schnapssäuferin. E lëwëndigi S. 'alti Schnapsgutter !' M A N G O L D Colm. Kom. 5 2 . — SCHWEIZ. 2» 534· g u t t e r e " [kùtara Roppenzw. ; kùtra Dü.2 I. aus einem Fläschchen trinken.

GuT — GueT



248

2. gluckern, wie Wasser, das aus einer Flasche geschüttet wird: s guttert im Fässle, wë nn m e r Win h erus losst, s is' allewil bol d 1er; s guttert m'r im Buch Dü. vergütterle" [farkitrla Pfette?-ksn.~\ zittern, vor Anst vergehn : s Nanni vergtitterlet fast vor Angst (eig. in Angsttropfen zerfliessen). — SCHWEIZ. 2, 5 3 4 . G u t i [Kyti Mütt. Mutzig Molsh. Bf. .SYr.] m. (auch f.) schlechtes Messer (verächtlich und in der Kinderspr.) — frz. couteau. BASEL 1 5 6 vgl. SCHWEIZ. 2, 532 Gutel. gütes [kitas Hi.] in der Rda. z u g. hn ge zu Grunde gehn. — vgl. ze gückes ge h ". guet, g u t [kyatLiebsd. bisGeisp.; kyùt M. ; Dü. kyat Ostwald K. Z. Han. ; kyt Str. ; kùt W. ; kût Betschd. Hatten ; kút Grenzorte des Kantons Drulingen gegen Bitsch ; kòt nur in Grüssen K. Z. Rauwi\ Adj. gut. Comp, besser, Superi, best; in der Kinderspr. auch gueter, guetst Hlkr. Katzent. E guete r Mann ordentlich, behilflich ; e guete r Jokli, Zolli anspruchsloser, argloser Mensch Dü. Έ guets Vieh eine gute Seele Str. ULRICH. I h r gueti Lüt zutrauliche Anrede Hf. Jo, mi n h Gueter, so ge t s nit ! ironische Belehrung. Date han lh r g. Sach Gruss an Feiernde Z. Der is' g., dene" kann m e r allein schicke" nicht zaghaft, unverfroren. Der is' au ch g., ich Söll e n wëg ge h n, dass er anne" kann! Do is' e'ner so gut wie d e r anner: s is' kenner nix nutz Dehli. Dis is' g. ! das ist nicht übel (in ebenso ironischem Sinn) Str. Er is' g. von hie ist ein echter (grober) Strassburger : Titel einer Gedichtsammlung von Ch. F. Kettner, 18Ç4. G. von dheime Str. E gueti Weil ein tüchtiger Rausch Hf. E guet Stück R ë w e n ein grosses Stück M. In Grussformeln : Guete" Owe ! [auch kètan Ówa, oder tan ÓW3 Hf] Guete" Morje" ! Guete" Tau«! Hf. [kot Nà^t Raiiw.] Guete" Appetit auch als Gruss an Essende. Gut Lëwe n s mache" spielen M. Er trinkt guete" Wi" er ist lustig, wenn er getrunken hat Steinb. G. Wetter im Land mache" Aufgeregte besänftigen Steinb. G. Wëtter un d ke'n Bottin das glaub ich nicht, das ist nicht so Dü. I c h bin d'r g. d e rfiir ich versichere dich Su. I c h bi n , ste h g. fïir l h ne ich verbürge mich für



GueT

ihn Su. » Wenn i ch d'r g. z" Rot bin wenn ich dir raten darf Katzent. Ich wünsch d'r nix a's Liebs un d Guets Neujahrswunsch Katzent. Do is' Liebs u n d Guets hinden un d vorne" da ist Glück und Fülle Katzent. Elliptisch : i ch nimm e guets! ich entschliesse mich zu etwas (Drohung) Str. I ch ha b nix Guets uf d e r Welt. M'r han i h m scho" vi e l Guets ge t h o" Su. Spw. Zue [tsy] g. is' e Stück von der Liederli ch keit Z. Züu güut is' o u c h nit nichts Mb. JB. VI 151. G. is' g., zue g. is' e Es e l Geberschw. G. was g. heisst vollkommen gut. Er is' wi c der g. gesund; er wurd nimm e h r g. Z. 'S isch mer als nit guet' ich fühle mich fortwährend unwohl PFM. II 6. Gël', s is' d'r nit guet? 1. du willst gestraft sein Heidolsh. 2. das ist nicht wahr Str. 3. das thue ich nicht Str. Us Guetem aus Güte Katzent. I c h sa® d'r in Guetem in guter Absicht, zur Warnung Dü. Adv. Loss das Ding guet si" gedulde dich Dü. G. mache" entschädigen. Ei ne m g. rede" schmeicheln Dü. G. g e ge b t n gut geantwortet Str. 'Guet genn ! Guet genn ! Guet genn ! Der Reinhold isch e Mann' PFM. V 8. Is' s g. do? Gruss am Feierabend Ostwald Dettw. Scherzh. Antwort: Ne, m'r han ke'n Stuel do Dunzenh. Ge h t s guet bi-n-ü ch ? fragt man plaudernde Frauen; Antwort: Ge b n doch, m'r hän nit (reden nicht) von ü ch Bghz. Er is' so g. anne" gutmütig, freimütig, gleichgiltig. No (dann) seit er so g. anne" dann sagt er so gerade heraus, so ohne Hehl Z. (s. anhin) ; 'guet hin arglos ULRICH. Dis is1 g. genue® (nämlich zu verstehn) das ist leicht einzusehn K. Z. Dis is' g. mache" leicht zu machen, g. wisse" ebd. Spw. Frischi Wunde" sin d g. heile" Hf. I h r han g. rede"! Z. Du ka" n st m'r lang g. rede" das hilft mir doch nichts Su. 'Das Ding thiiet ihne lang güet hànke' sie sind zufrieden damit, dass es so hängt LUSTIG I 8 1 . Er het g. z" lache" er ist fein heraus Su. Er findet g. druf er befindet sich daraufhin wohl (ζ. B. nach einer Medizin) Su. Er het s g, lebt in günstigen Umständen. [ T Patllit han s kyat; pakhùma si èpis, trâka si Iwár; pakhùma si nit (nix), làyfa si lár Ruf.] Sagt man zu einer Familie i h r han s g. so erwidern diese: Ja, mir han s g. un d i h r han s besser Lützelstn.

GueT



249



GueT — GuTR

Demin. G u e t s e l e [K^tsala Z. Han.~\ n. Er het s zue g. ist verwöhnt Sy·. Eps ze g. han noch erwarten, Gel'dt ausstehn Naschwerk, Zuckerwerk (Kinderspr.) G u e t [Kyat Mü. Ruf. Dü. Bf.; Kyat haben {auch Schläge) Hf. Dü. Wie vil han i h r noch ze g. ? was habe ich noch Ingersh.;¥iyi\tM.;KvitBetschd. Hatten Bühl; zu bezahlen? Hf. M'r ge h n, wu m ' r s g. Pl. Kietar M. ; Kiètar Z. ; Kîtar Betschd] η. het in's Bett Ruf . I ch (gemein di ch g. ich I. Besitz i. A. Unrëcht G. t h uet ke in guet Geberschw. Bf Haw un d G. der ganze will dein Bestes M.; i ch mein s g. mit d'r ich meine es aufrichtig mit dir Su. Nit Besitz, 'ä .mAnggär vo g A l d un güät ghaa 2. Bauerng. t h uen nicht gehorchen, unartig sein; hat' LANDSMAN Lied. 1 4 3 . si t b uen nit g. mite'nander oder binander gut; Rebstück Ingersh., Melkerei M. sie vertragen sich nicht. Sie sind (sie könne" Spw. Vil Brüder mache" schmali Güeter, s) g. mitenander sie sind Freunde Dü. S un d vil Schwester wänig Sester Mb. JB. ste b t i h m g. a n passt (Kleidungsstück VI 1 4 8 , ähnl. Dehli. 'liegend g u t e r , die Rda. oder eine Arbeit, die eigentlich ihm nicht euch nehren' FISCH. Prakt. 3 1 . zusteht): s Dresche" ste b t i h m g. a n Su. Er halt vi e l uf d ligende Güter er ist [Tyù kyùt sei ruhig \ 71/.] Eps g. heisse" faul Schlierb. ähnl. allg. [-Kyùt, Demin. bestätigen; zum Besten geben: er het -Kietla] in zsgs. Flurnamen M. JB. VIII 127. — SCHWEIZ. 2 , 5 4 6 . BAYER, I, drei Mose" Win g. gheisse" in einem Wirtshaus Hf. Do is1 gut warm Wh. Dis 9 6 5 . Bett is"' gut wäch (gut unbetont) ebd. [I Demin. G u e t e l e n. gekochtes Obst, hat kyùt sem Saenn ich hätte nicht übel bes. Zwetschgen (U. Schieckel) Mü. Lust 71/.] 'Nimbt er mit Kâss vnd SXÖBER Mäder. — SCHWEIZ. 2, 5 5 4 . Brod vor gut' MOSCH. I I 6 2 . s. auch ¡ - A l m e n d g u e t [Àlmakyat Mutzig] n. Zss. -¡-Gutjahr, Gottlite (unter Lût), GuetGemeindegüter, welche an die Einwohner tât. zum Niessbrauch verteilt werden {veraltet). këmenguet [/arnakyat Roppenzw.; — SCHWEIZ. 2 , 5 4 7 . kharnakyat Geberschw. Su.; -kyùt 71/.] Adj. E r b s t a n d s g u e t [ErpstàntskyatLandkr. vollkommen gut, ganz tauglich {vom Essen, Är.] n. in Erbpacht befindliche GrundKleid). stücke. u n g u e t [ùr(k^at Su. Dü. Κ.; ùijkyùt G ü l t g u e t [Kelk^at K. Z. Han.] η. 71/.; ùqkyèt Hf.·, ùi^kût Bühl] Adj. ι. Pachtgut, namentlich von Stiftungen, übelschmeckend: e unguets Mul schlechter Spitälern usw. 'Fundus vectigalis gültgfit' Geschmack im Mund, bei Krankheiten. DASYP. G O L . 4 6 . Dë r Win is' u. O. 2. Rda. nix (nit N i ' g u e t [Nìkùt Büst\ m. Taugenichts. Liebsd. Su.) für u. ! Entschuldigung, Die Niggute" ham m'r jetz' schun wider wenn man jemand etwa mit der Bitte alles ingenowe gemacht die Taugenichtse um Auskunft stört oder gestört hat. Am haben mir alles durcheinander geworfen. Schluss eines Gesprächs Gewenh. In Z. V i e l g u e t n. Bergpetersilie, Peuceerfolgt die spasshaf te Antwort: e Schlappc" danum oresselinum KIRSCHL. I , 3 3 0 . fur e Stro b huet ! Nix f. u., wënn i c h Sie G u e t h e i t f . Güte. Spw. G. is' e widerred! 'Der Herr wöll es in keinem Dummheit, e Stückel, e Teil vo" d®r unguten vermercken Möns, ne trouvez Liedrigkeit Güte wird meist durch Unpoint mauvais' MARTIN Coll. 1 2 4 . 'Nix dank belohnt Bf. — · B A Y E R , I , 9 6 5 . flirr aunguot. I fröau ob err no' bruche v e r g ü e t e ® [farkyata Ingenh.; farkyùta d' Pfard' Κ. PFM. V 8. 'Nix vor unguet, M.; farkìèta Hlkr.; farketa Wh.] vergüten: i habb minni K a p p vergesse' HORSCH de" Schade" v. — SCHWEIZ. 2, 5 5 5 . Hüssjé 32. "dieselbigen geht das schelten g ü e t i g [kietik M7\ Adj. vertraut, eng hie nicht an vnd werden sie vns auch nit befreundet: [met èpar kietik sœ], — hierinn für vngut haben' GEILER Narr. SCHWEIZ. 2 , 5 5 7 . B A Y E R , I , 9 6 5 . 76. Str. Han. J B . X I 1 4 5 . — SCHWEIZ. b e g ü e t i g e " [pokìètja Bf¡\ zufrieden 2 » 545· stellen, besänftigen. — SCHWEIZ. 2, 5 5 7 . G u e t s [Kyts Hf. Ingw^\ etwas Gutes Gutro [Kùtrù Hi. Ndhsn.; KùtrQ Co.; (Kindersprache) : Gutsemämmele gutes Ge- Kùtarùr^ 71/.] m. Teer. — frz. goudron. tränk , Gutsesüppele gute Suppe usw. g u t r o n i e r e " [kotronièra Zinszv.] anDo ge h t's wie all nix Gut's Dehli. teeren, mit Teer bestreichen.

GauTSCH



250

Gautsch I, G ä u t s c h [Kátg Büst; Kœitl Lützelstn.; Pl. -a] f . Schaukel. 'auff die gautschen' Lotterbank W I C K R A M Roll. 76.



BAYER,

I,

965.

MA.

III,

109.

213· g a u t s c h e " [kaütia Lobs. Bühl; kátia Büst; kàytsa Bf\ schaukeln, wiegen, sich auf einem Stuhl hin und her bewegen; mit dem Kopf wackeln. [Mar taerf nit mit am Tisi (der Deichsel) kâtâa, sùns prae^t mar t Pàka (die Deichselbackerì) àp Büst\. refi. 'Halt di doch grad un gautsch di nit so schebb un laidi' PFM. V 5. — S C H W E I Z . 2, 558 gigatschen. BAYER, I, 965· Gautsch II [Kceyts Hf.; Pl. -a] /. Handvoll = Hampfel. Vgl. Gausche". Demin. G a u t s c h e l Str. f . eine Handvoll: gib m'r e G. Kirsche". GaUtsch [Koiti Horbg. ; Kèitl M. ; Kaùti Str.] f . Waschweib, dumme Schwätzerin. •— SCHWEIZ. 2, 562. Zu gautschen, von dem hin und herschwenken der Wäsche genannt? g a ü t s c h e " [kaitâa Mü. ; kàitsa OIti. bis Dû. Ingersh.; kèitsa M.; kaùtla Molsh. Bf. Str.; kœytSa Ζ. Zinsw. Bühl] I. im Wasser mit der Hand oder einem Stocke herumplätschern, im Essen herumgreifen oder patschen, 'wie mehr ass er zahlet . . wie mehr sig die Briieihe use gäutscht' SCHÖRLIN 73. 2. viel, dumm oder unverständlich schwatzen ; bellen, 'gautschen schreien, johlen, belfern KLEIN. 'Nur dumär hoochmüät hat dr sphrooch DA groosä schaadä (Einmischung von franz. Wörtern in die Mülhauser Mundart) too, GAitscht untärnandär, fil un hooch' L A N D S M A N Lied. 3. Vgl. gauze0. J. nagen: I ch gaütsch a n ""'me Stück Brot Roppenzw. — SCHWEIZ. 2, 560. us g a ü t s c h e 1 1 I. leicht auswaschen. 2. ausschwatzen, anzeigen. v e r g a ü t s c h e " verschütten, verschwabbeln Ingersh. Horbg. Bf. [Ty khâi t Sùp nit ina trâka, ty katâ (würdest) si sùst farkàitsa Geberschw7\ — S C H W E I Z . 2, 560. G a ü t s c h e r [Kàitsar Liebsd. Hi. Heidw. Horbg. Molsh.; Kàutâar Str.; Koejrtáar Z.~\ m. Schwätzer, Kläffer (Hündchen). —

SCHWEIZ.

2,

Sier]

f.

GauTSCH — GuTSCH

G a ü t s c h i [Kàitii Oiti. Fisi. Schlietrb.~\ m. Schwätzer. — SCHWEIZ. 2, 562. G e g a ü t s c h Ingersh. M. n. 1. dummes Geschwätz. 2. unverständliches Sprechen. —

SCHWEIZ.

2,

561.

G a u t s c h e r e i f . dass. Str. CS. Gaütschte[KaititoHlkr7[ f . Geschwätz. —

vgl.

SCHWEIZ.

2,

560.

Gatltschi, G a ü t s c h i g , Gaütschu [Kàitsi Steinb. Kerzf.; Kàitiik Heidw.; Kátéy Ruf. ; Kceitii Barr Illk.] m. Kautschuk, Radiergummi; PI. Gaütschi Turnschuhe mit Kautschuksohlen. — SCHWEIZ. 2, 558 Gatschu. g a ü t s c h u n i g [kaiti^nik SteinbAdj. aus Kautschuk bestehend: e gaütschunigi Pupp. Getsch [Kets Rapp.~\ f . Kette. Kinderreigen : Langi, langi Getsche", Für drei S°u kaüfe" m'r Keste", Drei S°u berus Für ins Kaffeehus! JB. VII 156. Gotsch [Kótl Su. Westhalten] f . Unterjacke der Weibspersonen, manchmal auch mit dem Rock zusammen genäht. Gutsch, K u t s c h [Kyts Str. ; Khyts K. Z.] f . mit Scheiben bedecktes Gartenbeet zur Zucht früher Gemüse Str. CS. — frz. couche. Vgl. 'Gutsche, lotterbett Accubitum grabatus' D A S Y P . — SCHWEIZ.

2,

563.

BAYER,

I,

966.

Gutsch(e), K u t s c h [Kytsa Obbruck; Kyts Gebw. Ruf. Su. Hattst. Bf. Ingw. Betschd. ; Khytá Κ Ζ. ; Pl. -a] / . Kutsche, Chaise. Wenn einer i n eine m Karre" uf d Wëlt ku mmen is', so kummt er nie i n d G. Gebw. E zueni (geschlossene) K. Hf. 'Cisium Gutschen' GOL. 56. 'Jr Eh. Durchl. Maximilian Ertzherzog zu Oesterreich . . . haben mit sich raisige Knecht, Gutschi und Eselltreiber, 25 Diener . . . Gutschi Roß und Senften, Hengst, 35 Pferdt' Furier-Zedel v. 1604 M E R K L E N Ensish. II 90. 'Gutsche' P E T R I 220. Ί main, die Gutsche kumme' PFM. V 6. — SCHWEIZ.

2,

563.

BAYER,

I,

966.

Demin. G ü t s c h l e , G ü t s c h e l [Kitsla Olti. bis NBreis. ; Kitsl Rapp. bis Ingw. Betschd.; Khitsl Str. Hf. Wörth] η. I. Kinderwagen. 2. bes. PI. Caroussel : G. fa h re n Betschd.; Rapp. JB. VII 158. —

562.

Gaütschere11 [Kàitsara Schwätzerin, Plaudermaul.



SCHWEIZ.

2,

566.

K i n dt a u f k u t s c h Wagen Str.

f.

voll

besetzter

GuTSCH —

GiW



L o t t e r f a l l g i i t s c h e l n. alter Leiterwagen Rapp. Teüfelsgutsch f. Teufelskutsche. Abergl. Die T. erscheint in Winternächten zwischen Mitternacht und I Uhr. Sie wird von 4 schwarzen Pferden gezogen. Auf dem Wagen sitzen zwei Personen. Der Wagen macht ein donnerähnliches Geräusch. Einer der fahrenden fragt den Wanderer, ob er aufsitzen will. Will er nicht, so gehen die Pferde im Galopp davon. Erscheint alle 2 Jahre nur einmal Obsteinbr.; vgl. STÖBER Sagen I 96. g ü t s c h l e " [kitsla Logelnh.; khetsla M itti. ; khitila M. Hf!\ ein Kind im Wagen herumfahren oder auf den Schultern, dem Rücken herum tragen. — S C H W E I Z . 2, 566. v e r g ü t s c h l e " sein Vermögen durch Fahren in Kutschen durch bringen Obhergh. ab g u t s c h i e r e " [àp kytsìara .S».] in der Kutsche fahren, kutschieren. Er gutschiert guet ab fährt schnell (¡auch von einem Wagen). G u t s c h n e r [Kytsnar Mü. Su.· Co. Dü.] m. Kutscher. Er het e Gutschners Platz ist Kutscher. — S C H W E I Z . 2 , 5 6 5 . B A Y E R , i , 966. L e h n g u t s c h n e r [Lékytsnar Logelnh¡\ m. Lohnkutscher. — S C H W E I Z . 2, 565.

251

GiW —



GaX

Schleifen auf dem Eise oder Schlittenfahren : giwif? d Lokomotiv ! Subst. : uf de m G., sin oder ste h n gespannt erwarten, aufpassen, stets bereit sein : wë nn m e r bi dem (unbeständigen) Wetter will Fueter dörre", muess m e r allewil uf de m G. sin Dü.



SCHWEIZ.

2,

566.

Guwerlemang [Kywèrlamài^ Bf. ; Kuwaerlam^ Str.; Kywarlamàr^Κ. [selten)] η. Regierung. Einer vom G. Staatsbeamter. 'gib acht uf Di Zunge, 's isch ha . . . halt doch 's Güwerlema' LÜSTIG II 714.

's

Gouverlemang

Str.

KETTNER

GvH. 38. — frz. gouvernement. Guwert [K^waert Co. Logelnh. Bisch. Molsh. Lützelstn.; Kywèrt M.; K y w a r t Z . ; Pl. -a] f . Decke, Bettdecke, Steppdecke, Rossdecke. — verkürzt aus frz. couverture. Demin. G u w e r t e l [Kywartl Geud.] Gax [Kàks Banzenh. Su. Rothb.; Kâks S/r.] I. f . Schwätzerin : du alti G. ! 2. η. Laut, Wort, nur in der Verbindung weder Gix no ch G. : i ch verstand w. G . no c b G . ich verstehe gar nichts, ich weiss durchaus nicht, was er (du) sagen will (willst) Banzenh. Er weisst ni' Gix und

ni'

Gax

Su.



SCHWEIZ.

2,

567.

Gawalgat [Kawalkát Co.] f . Umzug mit Wagen und Abzeichen bei festlichen Gelegenheiten. — frz. cavalcade. gäwe" [kaéwa Dehli. Wh.~\ gähnen. Gäw ni 1 alsfurt eso ! hoch g. 'weder spiiwtent noch gewtent' gähnten G E I L E R J. Sch. H III b . 'giwet ginet nach dem Leinlachen F I S C H . Garg. 252. Oscitatio das gewcn oder gehnen GOL. 271. 'gewen = genen geynen gynen baailler' M A R T I N Coli. 358. — B A Y E R , I , 967.

g a x e " [kàksa Liebsd. bis Rothb.; kâkss Su. Bf. Barr Str. Κ. Z. Wh.] I. schreien wie eine eierlegende Henne, gackern ; bildl. e Huen wii gaxt, awer nit läit Weibsperson, (fie nicht schwanger wird, oder eine Fehlgeburt hat. 2. stottern, mühsam, langsam heraussagen. Er ka nn d nn bol rede®, er ka scho" g. spöttisch von einem stotternden Redner; lallen, stammeln wie kleine Kinder M. 'gacksen stammeln, stottern, glucksen ; 'Gahksen stottern, stammeln K L E I N . J. schwatzen, dumm und unberufen reden. 4.. schlecht singen oder sprechen Liebsd. Illz. 'Wenn das (Huhn) ain ay legt, so schreit und gatzgot es gar lang bis das es im ge-

g i e w e n EIFEL.

nomen

giwe" [kéwa] wenig Leben mehr in sich haben, nur noch vegetieren, von Menschen, Tieren und Pflanzen. Er,gibt [képt] noch e wenig wenn er schwer krank ist; wenn ein Rebstock halb erfroren ist Rchw. Hunaw. — vgl. gifle" oder gäwen? Giwif, G i w i [Kiwif Dü. Bisch. Bf. Str. ; Kiwi ///".] Interj. wer dai gib Acht ! bes. Mahnung zum Ausweichen beim

P. III 71 b gaxen ; ders. S. M. 7 5 schlechte Redner 'gaxen durch einander dass Niemand weiss was es ist' CS. 'glocio, glocito Ich gatze, gagse, schrei wie eyn henn' DASYP. 'Wolan die hüner gachsen viel' F I S C H . Garg. 69. 'die Henne gluxet und gaxet' M A R T I N Pari. N. 565. 'gaxen wie die Huner' MOSCH. II 524. '(must) stutzen, wann er gaxet' MOSCH. I 5 1 3 . 'Wenn Ein Gans gackst, se gackse d'

wirt*

INGOLD

44,

21.

GEILER



GaX — GäuX andre nooch' 1824,

20. —

223 gatzgen. HESS.

E.

STÖBER

SCHWEIZ. 2 ,

252

Neujahr sbuchi. 568.

BAYER. 1, 8 8 2 .

SCHWAB.

967 gatzgen.

114.

G e g a x [Kakàks Ensish. Ingersh. ; Kàks

Roppenzw.] n. 1. Gegacker, Geschrei: das 's' e wüest G. 2. Gestotter : das is'

e G. bi dëre" Person! G axer [Kâksar Logelnh. •Büst; Kàksar

Illz. Ingersh. NBreis. Katzent. Rapp. Mutzig Geisp. Obbr.] m. 1. Stotterer. 2. Schwätzer M. J . einer, der schlecht schreibt, auf dem Papier herumkratzt Büst. 4.. Hirschkäfer. Gaxere" f . 1. stotterndes Frauenzimmer. 2. Schwätzerin Illz. Mutzig Geisp. Obbr. Büst. G a x e r e i e " Pl. [Kàksareia EnsishT] f .

Geschrei, Schrei. Gaxert m. 1. Schwätzer. 2. Hirschkäfer, lucanus cervus Rauw. Gäx [Kèks/«gw. Dehliï]f. Schwätzerin. —

SCHWEIZ.

2, 568 Schnädergäx.

gäxe n [kákss Roppenzw. Fisi. Felleri. Steinbr. B f . K. Z. Ingw. Gundersho. Betschd. Lobs.; kaeksg Str. Wh. Dehli.] I. gackern : [wì kákst sù kalasif wie ge-

sagt so gethan Ingenh.]

Nach einer Fehl-

Si® het gäxt, awer nit geleit Spw. Do gegäxt do geleit der

geburt: Ingenh.

Käufer soll sogleich auch bezahlen R A T H GEBER 2 1 6 . 2. in hohen Tönen unrein, durch die Nase singen; laut aber undeutlich sprechen, Mcr waiss nie, was er gäxt Bf. ; einen Schmerzensschrei ausstossen ST. J. knarren : [t Tér kákst Wh.~]



SCHWEIZ.

2,

568.

HESS.

118.

gätzen.

Gäx er [Káksar Hi. Steinbr.] m. ι. Sänger mit krächzender Stimme. 2. Schwätzer. Gäüx [Kaiks Horbg. Dü.] f . Person, die in hohen Tönen gellend singt; zanksüchtiges, rechthaberisches Frauenzimmer. gäüxe" |kaiksa Banzenh. Horbg. Dü. | heiser und doch gellend schreien oder sprechen. — vgl. S C H W E I Z . 2, 561 gauxe", geuxe" unter gautsche". Gäüx er [Kaiksar Banzenh.]

m.

I.

Person, welche mit heiserer Stimme schreit. 2. Hündchen, das immer bellt ; Kläffer. vergäüxt heiser schreiend Dü. gäüxig

schreiend.

[kaiksik

Z>».]

Adj.

heiser



GiX

Gix I [Kiks Hi. Hf.~\ m. Schrei, Laut, Wörtchen; fast nur in der Rda. nit Gix und nit Gax mache" sich gar nicht hören

Weder G. noch G. wisse" gar nichts verstehn; s. Gax. — S C H W E I Z . 2, lassen. 59·

Gix II [Kiks Ol ti.] m. Schnaps, gemeiner Fusel; sonst auch Gigges. — SCHWEIZ. 2,

57°·

Gix III [Kiks Hf.;

Kiks, PI.

Rauw.] f . altes, stumpfes Messer, ment zum Stechen (Kindersp.)

Kiksa

Instru-

H a b e r g i x [Hàwarkiks M] m. hölzerner

Hosenknopf,

Rattengix

s. Habergeis. [Ràtakiks

Co. M.

Horbg.

ÄV.J m. I. hölzerner Hosenknopf. unbrauchbares Messer. 3. Degen g i x e n , g u x e " [kiksa fast

allg.;

2. Str. kiksa

OIti. Molsh. B f . Ndhsn. Illk. Nhof Str. K. Z. Han. Wörth Lobs. Büst; kyksa BischT^ I. einen schrillen Ton von sich geben : schreien, kreischen, von Menschen, bes. kleinen Kindern {beim Kitzeln); von Mäusen, von Schweinen beim Metzgen, bes. S. 0. 2. knirschen, vom Schnçe: 'Ne Masse Schnee ligt do jetz wieder, wo gigst un rätzt bi jedem Schritt' L U S T I G I

489 ; knarren, von einem ungeschmierten Wagenrad, einer Thür e in ungeölter Angel; "gixen ein pfeifendes Geräusch machen. Die Thüre gixt, man muss sie schmieren'

von einem spitzen Eisen, das über eine Eisenplatte hinfährt; von der Säge beim Holzsägen ; von neuen Schuhen : KLEIN ;

Rda. D Schueh gixe", si sind allewëj noch nit bezahlt U. Mach doch dene" Stuehl nit so g. ! Str. Hunger han, dass d AuScn

g. Str. Zss. Gixlëder. J. stechen, schneiden, sägen : gix nit eso im Brot h erum ! Ndhsn., bes. Säiile g. Schweine schlachten (Kindersp.) Bisch. 4. scherzweise zu Kindern, indem man sie am Halse kitzelt: gix m'r lbne! Beim Fangerlis spiele" gixt man den Gehaschten 5.

beschlafen Co. Scherw.



Dü.

SCHWEIZ. 2 ,

570. H E S S . 126 giksen. ab g i x e " [àp kiksa Geberschw. Co.] ab-

stechen, abschneiden. G eg ix η. schrilles, unangenehmes Geräusch Str. G ix i [Kiksi Roppenzw.] m. Schreier mit hoher Stimme. Gixer I [ K i k s a r H f i \ m . im Billardspiel ein Fehlstoss, Abprallen der Queue. — SCHWEIZ. 2 ,

569

Gix.

GiX —

GeiZ



253

Geiz —



GiZ

G i x e r II [Kiksar Roppenzw. Ensish. Ndhsn.] m. altes, stumpfes Mei ser. G i x e r e n [Kiksarg Hetdw.~\ f . Mädchen, das gleich aufschreit, wenn man es anrührt. A u B e " g i x e r m. schlechtes Getränk Str. Fröschengixer I. altes, stumpfes Messer Heidw. 2. Degen (spöttisch) Str. J. Spottname: 'Do kummt der Lizcziat . . . . Der maauer Froschegihxer' PFM. I 3.

der verlassen hat die geitz seines pflugs GEILER P. I 9 B . 'du must die band in den teygk? stossen, und must erbeiten, den pflüg angriffen und die hend an den geitz richten' ders. P. III 60. ST. 2. ein ähnlicher Teil am Hinterwagen Banzenh. — SCHWEIZ.

—• SCHWEIZ. 2, 5 7 0 .

BAYER, I ,

Zu

1 vgl.

SCHWAB.

2, 5 7 6 .

BAYER, I ,

967.

G i z I [Kits Dü. Str. Wh. Altw.] m. Geiz (nicht sehr gebräuchlich, meist durch Hunger ersetzt). Dem hängt d=r G. zum Hals berus Altw. Zss. Gitzeraffel. — 968.

230 Froschgiger elendes Messer. g i z e n [kitsa H f ] geizig sein. — mhd. K r o t t e n g i x e r [ ' X r ò t a k i k s a r Roppenzw.; gîtsen. Kròtakiksar Banzenh. Osenb. Su. Co. Mütt. f v e r g i z t Adj. '(sie) stellten sich zum Heidolsh. Bf. Nhof. ; Krètak. M.~\ m. altes, rachgierigen grossen hauffen, viel vergizter unbrauchbares Messer. a l s d i e T y g e r t h i e r e ' ZWINGER II. — SCHWEIZ. R a p p e n g i x e r [Ràpakìksar Mittlm. 2, 579 halsstarrig. Geizhals. — wohl nur verdreht aus: g i z i g [kitsik Banzenh. Urbis Ruf. Dü.·, R a t t e n g i x e r [Ràtakiksar Bischw. bis kitsiy Altw. ; kitsi Str. K. Z.] Adj. geizig. Kaysersbg^\ m. schlechtes Messer. Er is' so g., er gunnt sich sëlwer nix. Spw. Wie richer, wie giziger Ruf. guxe n [kyksa M.~\ schreien, vom KukGiz II [Kits Mittl. Molsh. Str. K. Z. kuck: [Salar hêrt tar Koi^· naem kyksa der Kranke wird das Frühjahr nicht mehr Ingw. Lobs. Rothb. Wh.·, Pl. -a] /. Wasserläufer, Hydrometra lacustrisÄMize». ; erlebenM.\. Fischart: gauchsen s.Mankel. Flohkrebs, Gammarus pulex; Wasserspinne Guxel [Kyksl Str. Rauwi\ m. Teufel. Ingw. ; Laubfrosch, welcher nur zur LaichHol dich d e r G. ! Rupr. Dis bringt der zeit sich im Wasser aufhält Rupr. Wë nn G. nit herus das ist ganz unverständlich. m e r e i ne G. trinkt, muess m e r sterwe" Zum G. ! D c m G. e'n Ohr abkaufe11 Rothb. Die Leute glauben, dass der Flohschlecht einkaufen Str. 'Der Giicksel soll krebs bei einem Trunk aus stehendem do drin schlaue HORSCH Hüssjé 31. — Wasser oder aus Feldquellen in den Magen verdreht aus Guguck. des Menschen gelange und sich hier fortHäufig wird als Ursache Gäzi, G a z i [Katsi Rädersd. Olti. Fisi. pflanze Mittl. BauchRoppenzw. Bartenh.; Kátsi Strüth Niffer einer schnell tödlich verlaufenden angegeben er het e G . Roppenzw. (ältere Aussp.) ; Kátsi Otó.] η. fellentzündung getrunke" Hf. 'Ein Geitz oder geele GärSchöpfkelle, blechernes Becken mit Stiel, ten Frosch Rana temporaria' BALDNER 103. woraus man trinkt. Rda. E Mul wie e 'wir nennen sie Geitzen dieweil sie immerG. ein ungestalteter Mund Fisi. — SCHWEIZ. dar mager sindt' ebd. — SCHWEIZ. 2, 579 2, 572. SCHWAB. 223 Gatze hölzernes Gize n . BAYER, I, 968 Geizen. Schöpfgefäss. BAYER, I , 967 Gatzen kupfernes Geschirr. Giz III [Kits Dü. Gemar Str. K. Z. gauze" [kaùtsa Ingw. Rothb.] 1. kläfLobs. Betschd. Bühl Rauw. Wh. ; Pl. -a] fen, belfern. 2. derb anfahren: an f . Schmarotzerast, Seitentrieb bei Reben, gauze". Vgl. gaütsche" 2. — BAYER, I, Hopfen, Kohl, Tabakspflanzen. Gitzen 9 6 7 . HESS. 1 1 9 . usbreche". Demin. Gitzle Horbg. — G a u z e r [Kaùtsar Ingw. Rothb m. SCHWEIZ. 2 , 5 7 0 . Kläffer; Grobian. g i t z e n [kitsa^Dü. Uttenh. Kerzf. K. Z . ] Geiz(e), G ei s s [Kaits Ruf. Su. Obhergh. die falschen Nebentriebe des Tabaks, des Hlkr. ; Kaitsa Roppenzw.] meist PI. [Kaitsa Hopfens, der Tomaten ausbrechen, abRädersd. Fisi. Hi. Steinbr. Banzenh. Rixh.; kneifen. a b g. Vendenh. — SCHWEIZ. 2, Kèis Mi\ f . I. Pflugsterz, gabelförmige 579· Handhabe des Pflugs. 'Stiva . gaizza* G i z IV [Kits Ndhsn. Str.] m. f . kleine Schlettst. Glossen ZfdA. 5, 326. 'Geytze Ziege; kleine Frau. — SCHWEIZ. 2, 577. am pflüg stiva* DASYP. 'ein bauerßmann Zu Geiss.

GiZ —

GLauB



2

H a w w e r g i t z f . ein weisser beinerner Knopf ST. S. -gix, -geiss. G i z i [Kitsi Hi. Obhergh. ; Ketsi Liebsd. Roppenzw. ] m. kleine Ziege, Zicklein. Lockruf:

Gizi, Gizi! Liebsd. — SCHWEIZ. 2,577.

Demin. Gitzele, Gitzli, Gitzel, G i t z e l i s c h [Kitsala Roppenzw. bis Rapp.; Kitsli Olti. Hi. ·, Kìtsl Obbruck Dollern; Kitsalis (jüd.) Ndrsept\ n. 1. junge Ziege, Ziegenlamm. 'Gitzle oder Kitzlin Hcedus' DASYP. 'und wiirt setzen die schoff zu seiner gerechten, aber die kitzen zu der lincken hant' GEILER P. I I 15b. M. 14. 'hedus heisst in dem deutsch ein Bock od. Kitzlin' P. I V 16. ST. 'Gitzlein' L. KB. 12. 2. das auf beiden Seiten zugespitzte Holz des Gillespiels(Ellenschlagen). Gitzele werfe™ = Geiss w. s. dass. Nur hängt ein hakenförmiges Reis an einem gabelförmigen Stock und wird mit der Peitsche behütet Hi. J. s G . hängt i h m use das Hemd hängt ihm zu den zerrissenen Hosen heraus Gebw. Mittl. — SCHWEIZ. 2 ,

577.

g i t z e " , g i t z e l e " [k(h)etsa M . ; kitsala Roppenzw. bis Kerzf.~\ I. Junge werfen {von der Ziege). 2. meckern Roppenzw. j. sich erbrechen Roppenzw. — SCHWEIZ. 2, 578. hëllgotzig [halkotsik 3«.] Adj. einzig: bei ke i n : er macht ke in hëllgotzigs Brösele gar nichts. Syn. Ke'n Herrgotts Krümmeie Z. Vgl. 'Gottig einzig. Gieb mir nur eine g o t t i g e N u ß P f ! KLEIN.



vgl. SCHWEIZ.

2, 580 und BAYER, I, 968 gotzig.

Ö l g ö t z m. Götzenbild. 'Was steht Er do, wie en Oehlgetz' Str. JB. V I I I 195. a b g u t z e n [âkutsa M.] einem etwas durch List abgewinnen ST. 'geilen und gutzen' FREY

26.

a b g u t z l e " dass. 'Zeige man mir den Menschen auf Erden an dem ich j e einen Heller oder Hellers werth abgutzlet oder gefinanzet habe' Butzer IJ. April 1545 Simler's Rede Seite 65. — vgl. SCHWEIZ. 2, 584 abgutzle". G t l z [Kits Lobs.] f . Ente (Kinderspr.) — vgl. Giit glüejig [klièjik Hi."] Adj. glühend: Ise".



BAYER, I ,

g.

969.

Glaube™,Glaube" [ K l à i p a H i . ; Klàiwa Mü. Su.; Kloiwa Dû. M.; Klaùwa Str.; Kloewa Κ. Ζ. Bètschd.; K l e y w a Hf.; Kláwa Bühl Wingen b. Weissenbg.; Klâwa

54

GLauB



Hatten Wh. Dehli.] m. ι. Glaube. Sie heige" d°r G. dra" glauben daran Hi. M'r wë lle n ih ne uf d em guete™ Gl. lo n wir wollen ihn in seinem Irrtum nicht stören Su. Rda. Do muss m e r e gute" Gla u we" han zu einem, der lügt Dehli. 'iis äm glaivä η as . .' weil sie glauben, dass . . LANDSMAN Lied. 79. Eim e schlechter G. ge be n von oder für jemand nicht viel Gutes hoffen, namentlich in Bezug auf eine Krankheit. Er het ke ineu Gl. dra" er hält nichts davon, ζ. B. von sympathischen Heilungen. 2. Religion. Vo™ was für «"eme Gl. is' er? Er het ke' nen Gl. er glauht an keinen Gott Dü. Der Gla u we" macht selig, und der Win macht frö h lich Dehli. J. Glaubensbekenntnis: ke,D Glaüwe"s lang in kurzer Zeit M. ; alle" Glaüwe"s Jang oft, wiederholt, so rasch als man einen „Glauben" betet Hf. D e r lang Gl. mit ei"em mache" lange Umstände mit einem machen Bf. Ich ha b d e r Gl. verlöre" ich kann den Anfang einer Sache nicht finden Hi. — SCHWEIZ. 2,

586.

SCHWAB. 2 3 3 .

BAYER, Ι , Ι·4Ο6.

A b e r g l a u b e allg. m. Aberglaube. Ge h m'r e"wëg mit de™ Hexen, flirige" Männer" und Dorft h ierer", dis is' alles Α. Bf. —

SCHWEIZ. 2 ,

507.

g l a ü b e " , g l a u b e " [klàipo Liebsd.; kloywa Sier. Steinbr. Banzenh. ; klàiwa Mü. Su.; kloiwa Winzenh. Logelnh. Dü.; klaùwa Str.; klœwa Barr Κ. Z. Betschd. Zinsw. ; kloeiwo Hf. ; kláwa Kindw. Ndrröd. Wingen b. Weissenbg. ; klâwa Hatten Rauw. Wh.] glauben. GL macht selig Antwort auf etwas, was man nicht glaubt.· Wenn d" das no 01 mol seis1, d e rno ch glaiib ϊ Λ s Abweisung einer Lüge. Rda. Wann de das gla u ws', has1 de ke'n e Pastet im Leib Dehli. Frage an einen Ungläubigen: Was glaubs' du denn ? Antw. : Ich glaub, dass hundert Pfund Ringfieisch e gueti Supp gë b e n Ζ. I oh glaiib da mol, du bis' noch do ! ich glaube gar, du bist noch da. 'Das machsh mär nït ζ glaivä' LANDSMAN Lied. 94. Wenn de s nit g. wi Us t, so bët, bis de an der Glauwe™ kumms' Dü. Ich thät gl. ich möchte glauben Hf. De thäts* e'ne" mache" glawe", s Wasser lauft de" Beri enuf du lügst in abgefeimter, frecher Weise Rauw. Glaiib i c h (emol Ingenh.) oder auch nur glaü b tonlos eingeschoben : du bis', glaüb i ch , voll Hf. '1er mache d' Fassnachtsnarre do, glauw' i'

GLauB —

GLeiCH



2 SS

PFM. II 3. "De Strimpf frogt er, glaüb, nitt vii no' LUSTIG I 44. 's wàr jetz, glaüb, Zit ziiem z' Owenesse' I 47. [kloi glaub ich, wie mir scheint M¡\ Dra" gl. müesse11 herhalten, sterben müssen-, Prügel erhalten, von Sachen: zu Grunde gehn. D Söü muess hüt dra" gl. wird geschlachtet U. D e r letst Grosche", wo er im Sack gha bt het, het müe ssen dra11 gl. musste verschwendet werden Dü. Glaübet ihr enander? Spasshafter Gruss beim Vorübergehn an plaudernden Frauen. Antwort: We"" m'r s nit glaübe", so bete" m'r bis an der Glaübe11 Pfetterhsn. Obbruck Gewenh. 'Wolt jhrs nicht glauben, so klebt es Si vous ne le croyez, charbonnez le' MARTIN Parl.N. 542. — SCHWEIZ. 2, 587. BAYER, i , 1406. d e r g l a ü b e " in der Rda. Da kanDst d'r s 'nit d. du kannst dir nicht vorstellen, wie . . . Su. g l a i i b i g [klàiwìk Logelnh.; klòiwìk Dü. Inger sh.] Adj. J. gläubig: e glaübiger Mann. Er is' glauwich rechtgläubig, nicht liberal (unter orthodoxen prot. Geistlichen) U. [kloiwik pietistisch M.\ Adv. einen g. a"luegen vertraulich, bittend Hi. 2. adverbial 'eingeschoben für glaiiw ioh wahrscheinlich, wie ich glaube : Er is' glaüwig uf Kolmer gange". S is* d'r, glaiibig, ni1 guet Dû. Altere Form: 'glaubigen'



GLeiCH —

GLiCH

Glied einer Kette: hënk d Kett i" da s dritte G. ! 'ein jeder Tag ist ein gleych (einer güldenen Ketten)' MOSCH. I 68. J. Scharnier, z. B. an einem Metermass. 4. die verdickte Stelle, an der beim Rebstengel die Knospen entspringen; Knoten am Halm. — SCHWEIZ. 2, 590. Demin. G l e i c h l e , G l e i c h e l . g l e i c h e " [klaia^a Su. ; klai^a Hi. Su.~] im Gelenk bewegen : i ch ha b we h am Knie, i ch ka"11 s nit g. [klèi^· ti pèsr sei nicht so faul M.\ — SCHWEIZ. 2, 592. g l e i c h ig [klaia^ik Su.; klai/ik Hi. BebeInh. Logelnh. Horbg.Dü. Bf. ; klèi^ik M. ; kláijf i Mutzig Str. ; klaei^i Κ. Ζ. Betschd. ; klai^i^· Lützelstn. Rauw\ Adj. gelenkig, beweglich: Soll i ch dioh g. mache"? Geud. G. wie e Sack voll Geise"hörnere" steif Rauw. — SCHWEIZ. 2, 592. u n g l e i c h i g Adj. ungelenk Bf. — SCHWEIZ. 2 ,

592.

glich [kli/ ; kli%sonstallg.; klèi/ Wingen Rosteig~\ Adj.gleich(dafürmeistn&mlich oder egal). 'Un vot i vAr äm glich'LANDSMAN Lied. 77. s i s ' m'r glich {gM^ Mü.) gleichgiltig Banzenh. S is' ^s gliche Geberschw. S is' m'r da s glichene Steinb. s gilt glich es ist einerlei Hf. Die zwei Brüeder sehn enander glich wie zwei Tropfe" Wasser Bf. Spw. Glich und glich gsellt sich gern — het der Teüf e l zuem Ko h le"brënner B BARLAAM a I I I . — SCHWEIZ. 2 , 589. gseit Bf. — SCHWEIZ. 2, 593. BAYER. BAYER, I , 1 4 0 7 . 1, 1422. a b e r g l a i i b i g [àwarklòiwik Dü.\ Adj. g l i c h , g l i e h [kli S.; kli* Su. bis Lütabergläubig, 'abergläubig' D A S Y P . zelstn.; klèi/ Rosteig] Adv. 1. gleich (sogleich a b e r g l a i i b i s c h [âworklàiwis Bf.~\ Adj. fehlt in der Ma.), im Augenblick. I ch kumm abergläubig. — BAYER, I, 1407. g l a ü b l i g \\úk\-p\\kRoppenzw.] Adv. trau- gli ch O. Spw. Kurzi Hör sind gli ch s" bürstet Banzenh. Bf. 'D1 Gschichte hat rig, demütig: dë r luegt g. dri n ! Gleich [Klai^ Liebsd. bis Dü. ; Klaia^ m'r gli gfalle' STÖBER Fürst. 7. Iron, zu Su.; Klèi^ M.; Klasi^ Bf. bis Rothb.; Kl¡é¿ einem, der ausgeliehenes Geld bei einem Barr; Kláiy Bühl; Pl.- er] n. I. Gelenk faulen Kunden eintreiben will: Dis wurs' am Körper. Rda. von einem Trägen: er jetz' glich han ! Ζ. 2. in gleichem Masse. rüehrt kein G. Hi. Mer meint, er het ke'" M'r sin glich gross Osenb. — SCHWEIZ. Gl. a's das im Füdle Hintern Banzenh. 2, 595Wart, i ch mach d'r Gleich! 'Gleich' ». t u p f e " g l i c h Adj. gleich bis auf den GEILER P. III 2 b . 'Gleyche oder gelencke Tupfen, Punkt, völlig gleich Pfetterhsn. Articulus' DASYP. 'Ligamenta die aderiche z u g l i c h O., z e g l i c h U. Adv. 1. zuband an den gleichen der glider' GOL. 87. gleich. Ge b s' in der Keller ge b Türlips 'Geniculum der halmknod, das gleych' GOL. uf mache"? — Ja. — Ina, so kanns' zglich 405. 'die Finger, die Gleyche, die SchulHerdäpfl mit enuf bringe" Dü. 2. ähntern' MOSCH. II 482. 'kein glied noch lich. Si® gsë h n e'nander zglich wie zwe" gleich kondte er bewegen' MOSCH. I 96. Tropfe·1 Wasser Su. Dü. Das gsi eh t d'r 'die Gleiche les joinctures* (Gelenke des wider zglich das war von Dir zu erwarten Tranchiergeflügels) MARTIN Coli. 55. 2. Steinb. Die Arwet is' nit guet gmacht ;

GLiCH



256

si sieht in niks zglich sieht nach nichts aus Dü. J. auf derselben Höhe : s Wasser is® im lindere" Wëj zeglich Rupr. ; d e r Stross zeglich Ingenh. d Parteie" sind enander zglich zeigen gleiche Kraft Hi. g l i c h e " , g l i c h t e " Adj. gleichstehend: sins gliche" Rapp. ; mins glichte" H f . Gang zue di"es gliche" ! Su. 'bi dis glichs' L A N D S M A N Lied. 121. Sunder gliche" ohne gleichen Rapp. Er findt si"s glichens nit Bf. Ί geh do mit em Clauss, der isch myn's Glyches werth' PFM. V 9. — BAYER, I,

1423.

d e r g l i c h e " , d e r g l i c h M., in der Rda. d. t h ue" sich stellen, als ob es so wäre, sich den Anschein geben O. S is' ihm nit halwer eso Ërnst, èr thuet nur d. Dü. Er het d. get h o n , er si eh t s nit Horbg. [tarkli^ tu M] -Du mues® nit d. t. thun, als ob du nicht wüsstest, sähest u. s. w. Hlkr. Mü. M A T . 4 4 . 'derglich dûn C H R O N . Auch ält. Str. Fr. Rosine: 'Doch welle mer 's em dhaim hyt Owes saaue noch.' — Fr. Dorothe: 'Jez duen mer nit derglyche. Gelt Si, Frau Bas?' PFM. III 3. 'Bisch au von dene zarde - η - un spreede Jiimferle wo nit derglyche diien' ebd. I 5. —

BAYER. 2,

1423.

gliche"[kli^a fastallg.; klai^g^V.; klèi/3 Rosteig; Part, kakli^o Bf.; kle^a K. Z.\ 1. gleichen. Die zwen gliche" e'nander Su. Er glicht ib m ufs Hör Ingenh. Er glicht dert na b er gleicht der Familie dort unten Wh. 2. vergleichen, gleich stellen: 'der teuffei wolt sich got gleichen' G E I L E R B.S. 2 7 B . —

SCHWEIZ. 2 ,

600.

BAYER, I,

1424.

g l i c h l i g [kli^lik Sier. Banzenh.; klt^lik Su. bis Barr; k%li M. Ndhsn. Str. H f ] {in U. nur Adv.) Adj. gleich: glichligi Hüet. Am glichlige" an demselben Ort Su. ICH spring mit glichlige" (geschlossenen) Füesse" iiwer de" Grawe" Su. Du bis' der glichlige Seppi du siehst genau so aus wie (dein Bruder, Vater) Joseph Co. 'dert isch doch glichlig Tag un Nacht' LUSTIG I 4 1 5 . Adv. gleichmässig: g. gross ; g. teile" ; g. stricke", nit bold satt {fest), bold luck (locker) Banzenh. — SCHWEIZ.

2,

602.

SCHWAB.

234.

u n g l i c h l i g Su. Dü. B f . Adj. ungleich in Gewicht, Mass, Wert. sind unglichligi Laib Brod Bf. 2. eben. Das is® ein unglichlige1 Fade" dick, bald dünn B f . Adv. D Trüw e l dis Jo h r u. zitig wor d e" ein Teil war

1. Das unbald sind reif,

GLiCH — GLuF



der andere noch nicht.



SCHWEIZ.

2,

603.

g l i c h l i n g ( e " ) [kli/ΐβη Molsh. Bf. Str.; kli/leip Κ. 'Ζ. Lobs. Rothb. Lützelstn. Tieffenb. Wh!\ 1. Adj. gleichmässig, eben. Dis Lineal is® nit g. Rothb. E glichlingeni Stross. Er is® uf d em glichlingene" Bode" gheit gefallen ohne dass ein Hemmnis da war H f . Er ste h t uf glichlingene" Fiiess seine Beine sind ganz gleich lang H f . I h r müe9sen glichlinge" Schritt ge h n Bf. 'sechs gleichlinge Sessel' NOT. URK. 1745. 'S' isch glychling. Brotst mer d1 Wurst, ze lösch i derr de Durst' PFM. I 6. 'unn mache vili Arweite mit alle zwei Händ zur glichlige Zitt* Mü. MAT. 5, 50. 'Un wemmer 's Glück henn ghet, e Lewwer ze bekumme, Glichling un ohne Flecke, un satt un wyss wie Schnee' Boese S C H K . 2 9 8 . 2. Adv. Die zwen Bucwe" sind g. gross Lobs. s Glas is® g. voll bis an den Rand Molsh. K. Z. Mach alli Körb g. voll fülle alle Körbe gleichmässig auf. 'gleichling außgetheilet demensum' D A S Y P . 'M'r wickle d' Schnuer räecht glichling uff H I R T Z Ged. 2 2 2 . u n g l i c h l i n g e " [ùr|kli/ler|a Ζ.] Adj. 1. uneben, ungleich; der Boden is® u. 2. unsymmetrisch. Gli e d [Klét Rapp.; Klit Str.; Klet K. Z.; PI. -9r] n. Glied: e in G. verliere" Arm oder Bein einbüssen. I ch bin so ch h miied, i man ke'n G. me rüehre" Str. Der hat sich noch ke'n mtied Glied gemacht er ist ein Faulenzer Dehli. — SCHWEIZ.

2,

605.

BAYER,

I,

1441.

Zss. Gli e derkrank h eit, -weh, -püpp®l. ' g r o b g l i e d e r i g grob gegliedert' Str. ULRICH.

U.

r e i n g l i e d r i g Adj. feingliedrig : e r. Kindele ! M itti. U. fanglaffen anschauen, begaffen G E I L E R M. II b. f g l e f f e l n schwätzen, klatschen G E I L E R Narr. H. 29b = sich durch Worte einschmeicheln, Syn. von• fuchsschwänzen. 'gleffel nit iederman an mit gesicht, geschwatz oder gedencken' ders, J. Sch. c 4. "(" a ngl e ff z en anlächeln, schmeicheln G E I L E R 5". M.

28.

31.

f'glufe oder gufe acicula' D A S Y P . 'ein Gluff, Stecknadel, Guff une espingle

MARTIN SCHWAB.

GLuF —

GLoCK

Coli.



198.

235.

SCHWEIZ.

BAYER. 1,

1326.

— 2,

257

607.

i . Gufi".

Glock(e) [Klòka S.; Klòk allg. ; Pl. -a] f . ι. Glocke. Rätsel: 's isch ebbes zwische vier Miire, Es ruef> in alle ßüre'. Antw. : 'd* Glock* Sennh. S T Ö B E R Volksb. 364. Kinderlied, wenn es läutet: bim barn, d G. is* krank, s'e leit im Bett, het Händschü eb an Hf. s erst Glock Glocke, die geläutet wird, um das erste Zeichen zum Kirchengehn zu geben; s lût s erst Glock Co. (s liit s · erst Z.) s ander Glock zweitgrösste Glocke, die das zweite Zeichen gibt Obhergh. Co. Bildl. : Ka°"s* an der gross G. ge h liite", stürme11 alle Anstrengungen helfen nichts, es ist nichts mehr zu machen Geberschw. Du. 'darnach mochten sie an die. groß Glock lauffen vnd leuten' (sich beschweren) F I S C H . Bin. 224. Maes' jetz' nit glich an d gross G. henke" brauchst es nicht gleich überall zu erzählen Dü. 'Wo man ir hochzeit (die Feste der hoffärtigen Weiber) sol begon Die groest glock muosz man letiten Ion' MURNER Mühle 3 5 3 . 'Ροζ Hekke Sapperment ! Lyt nit mit dere Glock !' fang nicht an von dieser Sache, in diesem Tone zu reden PFM. IV 4. 2. glockenförmige Blüte der Zaunwinde u. a. Pflanzen Hi. — SCHWEIZ. 2, 6 0 9 . BAYER, I,

972.

Zss. glocke n hëll, Glocke n turm. Demin. G l ö c k l e , G l ö c k e l [Klèkl Dollern U. ; Klèkla Ο.] η. Leg a" der Kue h s G. a»! O. B ë t g l o c k [Pètklòk Co.; PatklòkScherw.; Paklòk Κ. Ζ. ; Paetklòk Lohr] f . Betglocke, bei Katholiken um 5 Uhr Morgens und 10 Abends für den englischen Gruss ; bei Protestanten während des Gottesdienstes beim Vaterunser. Demin. Bë'glôckel [Pàklèkl Rothb.] — SCHWEIZ.

GLoCK



E l f i g l ö c k l e [Èlfiklèkla Obhergh.] n. Glocke, welche um II Uhr Vorm. geläutet wird, um die Ruhestunde anzuzeigen. — SCHWEIZ.

2,

6Γ2.

f F e l d g l o c k f . in dem Ausdr. 'der fei dglock kliipfel ( Galgenschwengel) werden ' M U R N E R Schelmz. 66. — SCHWEIZ. 2, 612. H o r n u n g s g l ö c k l e ». PI. Schneeglöckchen K I R S C H L . 2 , 1 5 9 . L u m p e n g l o c k f . Bed. wie ält. Bubenglocke (wird jetzt immer um 10 Uhr nachts geläutet) Str. D L. lütet noch, awer d Lumpe" ge h n nimm" heim. 'Jez geh i haim, Frau Bas, eh d' Lumbeglock noch lyt' PFM. IV 1. M ä r z e n g l ö c k l e n. eine Blume Urbis; Leucoium, Narzisse KIRSCHL. I, 159. Buschwindröschen, Anemone nemorosa Rapp. — S C H W E I Z . 2 , 6 1 4 . M i l c h g l ö c k l e n. eine Glockenblume, Campanula pyramidalis KIRSCHL. I, 374. M i t t a S g l o c k f . Glockengeläute zu Mittag

K.

Z.



SCHWEIZ.

2,

618.

N a c h t g l o c k [Nà^tklòk Hf. Betschd. Lobs. Bühl; Nò^klòk Κ. Ingenh. Geud.] f . Glockengeiäute bei Nachtanbruch, sobald es dunkel wird; eine bestimmte Zeit ist dafür nicht festgesetzt. Vor N. vor Sonnenuntergang. Von Tau^glock biz N. schaffe" den ganzen Tag arbeiten Hf. — SCHWEIZ. 2, 6 1 5

Nachglocke,

B u r g e r g l o c k [Piirjgrklòk Str. ; Porjarklòk Rapp.] f . Glocke, die zur Gemeinderatswahl ruft. — S C H W E I Z . 2 , 6 1 5 . H E S S .

N i i n e r g l o c k [NinQrklòk Dunzenh.] f . Nachtgeläute um ç Uhr, welches die Spinnerinnen nach einer halbstündigen Pause, die auf der Gasse zugebracht wird, wieder in die Kunkelstube ruft JB. VIII 77. O h r e " g l ö c k e l e [Óraklèkala Co. Rapp. ; Uraklèkl Bebelnh. Horbg.\ n. meist PI. Ohrringe der Mädchen. S a ü g l o c k [Soiklòk Su. Bf.; Sey- Str. Lobs. ; Seyklòk Κ. Z.\ f . Rda. a" d°r S. lüte" unsittliche Reden führen Su. Eim mit d e r S. lüte" grob, unanständig werden, schimpfen, 'die Sawglock mercken* MURNER Schelmz. 57. 'bald hebt man die Sewglocken zu leiiten' Unzüchtiges zu reden W I C K R A M Roll. 9 3 . 'd Sauglocke azieh' schlüpfrige, zotige Redensarten gebrauchen Mü. MAT. 61. 'In denne harte Zyte Muess m'r by manche Lyt g'rad mit der Söuglock lyte' grob mahnen KUR 32.

129.



2,

615.

HESS.

129.

B ë ' z i t g l ô c k l e [Patsitklèkla Obhergh.] n. = Bëtglôckel. ¡-Bubenglocke f . Feierabendglocke. man läutet die Bubenglocke im Sommer um zehn und im Winter um neun la cloche des fripons' M A R T I N Pari. Ν. 8o6. —

SCHWEIZ.

2,

615.

W b . d. eis. M u n d a r t e n .

SCHWEIZ.

2,

617. 17

GLoCK —

GLuCK

2S8

S ë n f g l ô c k e l [Sanafklèkl Umgeg. von •SVr.] n. Glocke, welche geläutet wird) wenn die Schoten des in Bündeln zusammengebundenen Senfes auf dem Felde unter dem Einfluss der Witterung sich plötzlich öffnen, so dass die Körner herausfallen. T a K g l o c k [Tâklôk Lobs. Hf. Betschd.; Toéklòk Κ. Ζ. Geud.] f . Morgenläuten bei Tagesanbruch, im Sommer gewöhnlich um 3, im Winter um 6 Uhr. Zss. T a s g l o c k z i t : s lût T . Hf. W a l d g l ö c k l e Waldglockenblume, Campanula persifolia KIRSCHL. I , 375. Z ë h n e r g l o c k [Tsênarklôk Geud.'] f . Nachtgeläute um 10 Uhr. — SCHWEIZ. 2, 618. g l o c k e - d i [klòkati Bf. K. Z. Hf.] Adj. nur: e inc g.'Stund eine geschlagene, volle Stunde. ·— eig. Part. Präs. glückende. g l oc ken i [klokani Hi. 6».] Adj. ebenso : e ganzi g. St. — Form des Part. Prät. SCHWEIZ. 2,

glöckle" SCHWEIZ.

2,

619.

[klèkla Fisi.']

klingeln.

619.

I,

BAYER,



972.

G l ö c k l e r [KlèklarBetschd.] m.Kirchendiener, Sakristan. Sjyn. Seijerst [Seijarst Z.]



SCHWEIZ. 2 ,

619.

Glocke [Klòkè Zinsw.] m. verächtlicher Mensch. —- Zunächst Glockengiesser (?), dann Fabrikarbeiter, dann allg. E rëchter G . — vgl. SCHWEIZ. 2, 620 Glöggli Laffe? Gluck [Klùk Bebelnh. Molsh. Z.; Klyk K. Z. Han. Betschd. ; Pl. -a] f . 1. Bruthenne, sogenannt nach ihrem Lockruf, mit dem sie selbst auch zum Füttern gelockt wird: Gluck Gluck, körn! Betschd. Syn. Gluckhënn. 'So foljsam un so g'schlaacht wie d1 Hüehnle zue d'r Gluck' KUR 31. E i n e G. voll (mit) jungi Hiiebnle Betschd. — SCHWEIZ. 2, 620. HESS. 130. g l u c k e " [kluka Katzent. bis Brum.; klyka Obbruck] I. schreien, von der Bruthenne: de Huehn gluckt Obbruck Brum. 2. reife Beeren aus noch nicht ganz reifen Trauben herauslesen. — SCHWEIZ.

2,

620.

HESS.

130.

G l ü c k e l ( e ) [Klikala Sier. bis Hattst. ; Klekala Su. bis Barr-, Klekl Rapp. Bebelnh. Bf.· Klikl Str. Hf. Kindw. Lobs. Rauw. ; Klikala Dunzenh. Ingenh.~\ n. junges Huhn, Küchlein, so lange es mit der Glucke läuft. 'Glückle Küchlein, Hühnchen K L E I N . Lockruf für sie:

GLuCK —

-

GLÜCK

Glückele gle gle Hlkr. Glückle, Glückle, komme"! Rauw., wo das Wort mehr der Kindersprache angehörtund danebenB\bb\e, Hinkle vorkommt. v e r g l ü c k l e " verzärteln-, auch sich v. Dehli. Gluckere" [Klùkara Rädersd. bis Geisp. ; Klykara Dollern Obbruck] f . 1. Bruthenne. E G. setze" eine Henne brüten lassen Eschenzw. Hi. 2. Frau, welche ihre Kinder beständig überwacht und nirgends hin lässt Lutterb. Horbg. 3. Weibsperson, welche immer friert Rädersd.; dicke, schmutzige Frau Katzent. 4. Zapfen der Kiefer Obhergh. — SCHWEIZ. 2,

620.

SCHWÄB.

235.

G l u c k e r i [Klùkari Roppenzw. Sier.~\ f . Bruthenne. gluckere" schlürfen, trinken Str. Glück [Klik, Kiek allg.] n. 1. Glück : G. ha ben , G. bringe". Er het mehr G. a's Verstand. Du ka"ns' vo n G. rede", dass de eso guet vo" der Parad kumme" bis' dass du so billigen Kaufs davon gekommen bist, von einer Strafe, Krankheit uä. Dü. Spw. Wer s G. het, fiiehrt Ruewe" heim Geberschw. S is' ke in Unglück so gross, s is' e G. derbi Bf. 'Wemm 's Glück wohl will, dem kalbt syn Schleejel uf der Buen' PFM. IV 7. Mü. MAT. 68. 2. Regenspinne, weil der Aberglaube besteht, dass wer unvermutet eine solche sieht, Glück zu erwarten hat Olti. — SCHWEIZ. 2, 621. BAYER,

I,

970.

S c h n e p p e " g l ü c k ['Snapaklik Rotkb!] n. Glück im letzten Augenblick der Not. Dis Mol hes' awer S. ghet! U n g l ü c k [Ùrjklik, -kiek allg. ; PI. -ar] n. Unglück, Unglücksfall. Mir hei*™ doch schon eppis Unglücker gha bt dis Johr Liebsd. Bi t l n ; me grosse" U. is' allewil e klei" Glück Su. S kummt sëlten-ein U. allein. Wënn eim s U. will, se ritet s eine" erëtht Bf. Wenn mer ins Unglück kumme" soll, werd sich alles derzu schicke" Dehli. I ch bi" gross genue* für s U., und fiir s Glück brucht mer micb nit (sagt ein kleiner Mensch) Dü. — SCHWEIZ.

2,

622.

glückhaft, glückhaftig [klìkhàft Ruf., ¡-hàfti^.Z.; klìkhàftik Roppenzw. bis Obhergh.] Adj. glücklich. I oh wünsch ü ch e glückhaftfcs (glückhafts Dunzenh.) neües Jobr. Die Kinder fügen hinzu : Gè 1 *' m'r s

GLuCK — GLiMPF



2

gli ch , su"st schla« i ch mit dem Heb e l d Fenster i n Hi. Ein ausführlicher Glückwunsch lautet: [klikhàftik Nèijór, a Par^l ùfs Ór, àn àia fiar Eka a prótanar Fié ùn in t Mitla fòm Tì§ a Khàna fòl Wi: tàs sèi im Hêr si Tai^khmâl sí Hi. ; oder I weni i a klekhàftiks Nèijór, Un kamars kli^, so c§ s wór, Ùn a Pàrjala hentar s Or ///z.J Zu Ostern : i ch wünsch ü ch e g. Alleluja {veraltet). Dër is' allewil g. hat immer Glück. — SCHWEIZ. 2, 623. gluckle" [klykla Fisi. Rauw.] ι. schwach brennen : ich glaiib, s Für glucklet numme Fisi. 2. trinken Rauw. — Zu 2. vgl. SCHWEIZ. 2 , 6 2 1 gliiggle gern und oft ein wenig trinken. glim, g l i m ig [klím Ruf. bis Mütt. Hf. ; klímik Geberschw. M.J Adj. milde, gelind. Hiit is1 glim Wetter O. S is' glimer, glimiger wor d e n . E glimer Winter Dû. Si· sind glimig mit ,h m um gange" M.



HESS.

128

glim.

WESTERW.

67

g'lähm, gliihm. BAYER, I, 973 gleim dicht, knapp > Glimpf [Klempf Su. Mittl.] m. 1. Schonung. Mer het ih ne no ch mit G. behandelt Mittl. I ch gib i n mine11 Kinln der" ke G. ich gebe ihnen nicht Recht, tretè nicht für sie ein Su. f 2. Nadel, Nestel, Stift am Ende einer Schnur. die frawen tragen etwan glimpff am giirtel und treiben grosse hoffart mit, und sprechent, mein glimpff kostet wol 6 oder 8 gulden und werffen den glimpff etwan über die achszlen und hencken in an den rucken und soll gar ein hübsch ding sein' GEILER WK. 1 0 1 b. 'den glimpff verlieren, Syn. die E h e brechen' ebd. 2, 6 2 5 .

BAYER,

I,

ST.



SCHWEIZ.

1476.

g l i m p f e " zart behandeln, schonen. Die Eltern glimpfen e ine me Kind, wenn sie es wegen eines Fehlers nicht bestrafen und es gegen Bestrafung oder Tadel Anderer in Schutz nehmen Su. — SCHWEIZ. 2 , 6 2 7 .

SCHWAB. 2 3 4 .

BAYER.

g l i m p f i g [klempfik Steinbr. bis Bisch.; klémpfi Κ.; klempfi Z.~\ Adj. gelenkig, geschmeidig, gewandt. E glimpfiger Bue b Steinbr. Auch von Körperteilen, Haut: biegsam, locker, weich Κ Z. — SCHWEIZ. 2, 628. g l i m p f l i c h [klémpfli Κ . ; klempfli Ζ . ; klaqpfli il/.] Adj. Adv. zart, gelinde; von Fingern: zu feiner Arbeit geeignet; an-

59

GLiMPF — GLuiNK



ständig, manierlich ; g. dervon kumme" einen unerwartet günstigen Ausgang finden

Z.



SCHWEIZ.

2,

628.

Gländer [Klan tar MutzigJ f . Eisfläche, die sich zum Rutschen eignet. — H E S S . 1 2 8 Gläner. gländere" [klantara Kerzf. Barr Bisch. Molsh. Mutzig Betschd.] auf dem Eise rutschen. Hes' d Holzschueh schu" wider abgegländert? Mutzig. Syn. rutsche" Str.,

schlimmere"

K.

Z.



HESS.

128

glânern. Zu mhd. glander Glanz? B A Y E R . 1, 974 vgl. das. 975 'Wenn s schneit, thut glenstern und gefrieren'. gling glang Schallwort der Kindersp. D Glocke" mache" g. g. Hi. — SCHWEIZ. 2, 6 3 1 . Glinkele [Kliqkala Rädersd. ; Klirjkali Olti. Roppenzw.] m. 1. langsamer Mensch, Faulenzer. 2. Ohrgehänge (auch n.) meist PI. — vgl. S C H W E I Z . 2, 633 Glinggel. O h r e " g l i n k e l e [Orakliqkali Olti. Pfetterhsn.; -klájala Liebsd. Katzent.] n. PI. Ohrgehänge, Ohrring. — SCHWEIZ. 2, 633· G l i n k e r l e n. Fuchsia Hlkr. Herdäpfelglinkerle n. Kartoffelfrucht Su. O h r e " g l i n k e r l e n. PI. Ohrringe Gebw. Obhergh. Glunke", G l u n k i [Klùijkè Attenschw. Mü.; Klùqki Olti. bis Banzenh.~\ m. 1. hängender, baumelnder Körper Roppenzw. 2. langsamer, dummer Mensch, Faulenzer; einer der im Hemd oder leichten Nachtwamms umher geht Mü. — SCHWEIZ. 2, 634· g l u n k e " [klùqka Olti bis Hüss.~\ 1. schlaff herabhängen (von einem weiten Kleide) Hi. 2. schwach, unterbrochen läuten, so dass die Glocken nur dann und wann anschlagen. J . schlendern, müssig gehn. 4. nickend einschlafen. —

SCHWEIZ.

2,

634.

SCHWAB.

235.

BAYER, I, 1 3 3 5 klunken, klunkern. g l u n k e l e " [klùi^kala Roppenzw.; klùi|kla Hi7[ I. hängen und schwingen, baumeln. 2. = glunke" 1 Hi. us g l u n k e l e n [ys klùrjkla ///'.] am Glockenseil auf tind ab schwingen. G l u n k e r , G l u n k e r i [Klùrjkar Roppenzw. bis Hlkr. ; Kliujkari Ruf. Hlkr. Dû. M.~\ m. I. Anhängsel, etwas was herabhängend baumelt, Hemd (Kindersp.), 17·

GLuNK -

GLiiNS



260

Schlaf rock, Beutel (s. unker) ; männl. Glied mit Hoden Su. 2. ein im Nachthemd stehender. j . Herumläufer, der nichts arbeitet ; dummer, beschränkter Mensch. SCHWEIZ. 2, 634. SCHWAB. 235. mhd. glunkern baumeln. Β ë'zitglunkeri [Patsitklùr|kari Geberschwl\ m. Knabe, der Abends lange ausbleibt. Hemdglunker, Hemdleklunker [Hèm(p)klùi|kar Dollern Banzenh. bis Osthsn. ; Ham(p)klùr|kari Ensish. bis Bf. ; Hèmlaklùr|kar Rädersd. Liebsd. Pfetterhsn. Hi.·, Hèmlìklùr|kar Fisi. Steinbr.~\ m. Kind, das im Hemde herumläuft (Kindersp.) Spottvers: H., Stuwenjtinkeri (Stude"junker Hi.), Nessle n brenner (Eslebrenner Hi.), StuweTenner Ensish. Mü. STÖBER Volksb. 37. Η., Nackieschisser! Du. Dentin. Hem d leglunkerli Liebsd. · — SCHWEIZ. 2, 34· H e m d g l u n k e r e n f . Mädchen oder Frau, die im Hemd herum läuft Obhergh. g l u n k r i g [klùrjkrik Logelnh7\ Adj. täppisch. g l u n k e r e " [klùrjkara Su. bis BfI] 1. schlaff herabhängen und bei Bewegungen baumeln, von Kleidern, auch den Hoden. 'glunckert mit den Füssen' FISCH. Garg. 270. 2. im Hemd herumlaufen: Was glunkers1 im Hem d umme (oder erum)? J. ziellos herumlaufen. -¡•'favilla glüende äschen, glunsen' GOL. 350. — SCHWEIZ. 2, 629 Glumse, 639 Glunze. BAYER, I , 974. g i u n s e " , g l u n s c h e " [klùntsa fast allg. ; klóntsa Bisch. K. ; klèins•èDachstn. ; klfisa M.; klùnsa Wh.; klùntsa Rauw7\ glimmen (dies Wort fehlt in der Ma.), schwach, ohne Flamme unter der Asche fortbrennen : s Für glunzt ; grüen, ful Holz, Zundel glunzt. 'die Liebe liegt in dem Hertzen ze glunsen' GEILER Evang. mit Ussieg. 88 b . 'das glunsend Tocht außleschen' Butzer CS. 'Glunzen glimmen, glühen, ohne Flamme KLEIN. Der Herr isch buschberli un d' Jumfer tneecht em gfalle; . . sie glunzt, er brennt' PFM. 1 5 . 's folk vïrd Ainig un ïn äm glunzt ä glüät* IYANDSMAN Lied. 53. Zss. Glunshufe". — SCHWEIZ. 2, 629 glumsen;

SCHWAB.

235

ebs.;

u.

BAYER,

I,

974· ab g i u n s e " langsam abbrennen: s Liacht glunzt ab Osenb.

GLuNS — GLaR



verglu η se n verglimmen, verkohlen Su. Bebelnh. Mütt. 'Das Feuer verglnnzt glimmte . . bis es ausgebrochen' REISSEISEN

118.

g l u n s i g , gl un ζ ig [klùnsik Hi. Dû.; kluntsik Banzenh.~\ Adj. schlecht brennend (Holz). Glunsiger Zundel Hi. — SCHWEIZ. 2, 630 glumsig. Glanz [Klànts, Rlàns allg., aber selten] m. Glanz, Ansehn: s het ke incn G. das gefällt nicht. Mer muess in ®"'ere Sach aüch e bissle G. gë ben eine Bitte, Klage so vortragen, dass sie ihren Zweck erreicht 0. 'Glantz Nitor' DASYP. — SCHWEIZ. 2,

637.

BAYER,

I,

975.

g l ä n z e " [klansa Hi. Dü.; klantsa Winzenh. ; klaentsa ¿Vr.] glänzen. Side, Taflet glänzt ; sini Nas glänzt 0. — SCHWEIZ.

2,

G38.

g l a n z i g , g l ä n z i g [klàntsik Geberschw.; klantsik Hi. Katzent. Z>».] Adj. glänzend. S is® nit alles Gold, was g. is' Geberschw., bes. oft von Kleiderstoffen. — SCHWEIZ. 2,

639.

BAYER,

I,

975.

jGlenz m. Frühling, GART.

D.

G.

Frühling Ver' GOL.

28.



IIE.

DASYP. BAYER,

'in dem glentzen 'der Gläntz oder 'Ver Früling Gleritz'

I,

975.

glinze" [klintsa Steinbr. ; klinsa Ä r . ] 1. blinzeln. 2. verstohlen schauen : er glinzt schon e Wil hinüwer Str. — BAYER. r, 974 glinzen glänzen. g l i n z l e " [klintsla Obbruck Gebw. Co. Bf.; kléntsla Κ] I. blinzeln, verstohlen anschauen Co. B f . 2. auf dem Eise gleiten Obbruck Gebw. G lin zi [Klentsi Lutterb¡\ m. Schieler. G l i n z l e r [Kléntslar Dunzenh7[ m. der beim Schauen die (entzündeten) Augen mir halb öffnet. a " g l u n z e " [â klùntsa Katzent\ angaffen, verwundert anschauen. Gleipf [Klèipf M. ; die Nebenform Klaejpf scheint falsch angesetzt] ». der schräge Winkel, .den die Mauer im Innern eines Hauses gegen die Fenstérôffnung bildet, bes. die obere innere Wölbung der Fenstervertiefung. — Vgl. mhd. gleif schief, schräg, abschüssig ; auch subst. und glifen, gleifen abschüssig sein. Tirolisch gleif Anhöhe s. LEXER. — SCHWEIZ. 2, 639. fglarren begierig schauen, mit aufgesperrten Augen umherblicken, 'sie glarren und lugen in alle winckel und thund die



GLAR — GLUR äugen

weit

41



b.

uff

HR.

GEILER

SCHWEIZ.

2,

639.

261

5;

Br.

BAYER,

I,

7

gluarn. H E S S . 1 3 0 glorren. Gleri männl. Vorname Hilarius: sante Gleris tag Str. Urk. B. 3 , n o ( 1 2 9 6 ) vgl. auch ebd. 2 , 9 6 ( 1 2 8 8 ) . — SCHWEIZ. 976

2,

640.

Glorie«, G l o r i e t t l e [Klòriet Felleri. ; Klòrietla Hattst. Logelnk.; Klòriètl Rapp. •SVR.] n.

Gartenhäuschen

bes.

auf

Er-

höhungen. — frz. gloriette. giure" [ktyra allg.] 1. anstarren, starr ansehn, begaffen. ·2. schielen; nicht recht sehen, mit halbgeschlossenen Augen mühsam hinsehn, blinzeln Hi. 'Hans Bock der glurende' 1374 Königshofen Anm. 802. CS. 'er gluret mit den Augen ob sich und sieht den Himmel an' GEILER P. I V 28 b . 'glauren nur mit eim Aug darauff' ders. Narr. 9. 'er klaurt il louche' MARTIN Coll. 145. 'Dass d' vilmol in der Kirch . . . . als gluurst uf d' scheene Wywer' PFM. IV 4. 'Jetz, Dännel, sej e bissel still Und kluur mer net, hesch g'heert, i' will Der, was i weis, verzähle' E. Stöber SCHIC. 2 3 8 . — aus go-luren lauern. SCHWEIZ. 3 ,

1377.

an g i u r e " [â klyra Hattst.'] anstarren. u s - g i u r e " [ys ktyra Dil. Lobs.] 1. genau besichtigen ; ausfindig machen. 2. anstarren. j. die Augen durch Sehn im Halbdunkel schädigen, 'awer mer können-es d' Aue uskliire, so viel mer wolle, ze finde mer kein Gass' Str. Wochenbl. 1 8 8 4 , Nr. 2 6 . v e r g l u r e " [farklyra ÄV.] d Αιι^β" ν. die Augen übermässig anstrengen. 'Dej. Uhremacher, Da un Nacht, Kann sich verkluure, schipde' Bernhard SCHK. I 8 4 . 'Wie wäre die jetz d' Aue sich verkluure' H I R T Z Ged.

209.



SCHWEIZ. 3 ,

1377.

G i u r i [Klyri Ο., seltener ¿7.] m. Schieler ; auch das Maidle is' e G. Roppenzw. Ί bin noch recht erbosst, dass mer e Gimbler zletst e brächtje, neue Bräder weggstayert het eso — der Giuri* PFM. III 1. Dentin. Glur e l n. schielendes Mädchen Z. — SCHWEIZ. 3, 1 3 7 7 . E l f e g l u r i [Elfaklyri Gebw^\ m. Schieler. gl 11 rig [klyrik Pfast.~\ Adj. in der Rda. S is' g., we nn me11 tschilt spasshaft anstatt trurig. f w i n c k e l g l u r i g Adj. in einen Winkel schielend, 'die ζ wen diebische, tuckelmeusige . . winckelglurige (die solch lieb-



GLuR — GLaS

äugeln am pranger gelernt h a b e n ) . . galgenschwengel' FISCH. Garg. 66. g l u r i c h t Adj. schielend. 'Weist d' noch wie der kluuricht Ade Mit em Pech-Ei het gebickt' C. Böse SCHK. 1 9 8 . Glurp [Klyrp M.~\ f . herzförmige Glocke von Kupferblech, welche der Heerdkuh umgehängt wird. Im Grossthal Tränk e l, während Glurp verächtlich für solche Heerdglockengebraucht wird, welche keinen angenehmen Ton haben. Glas [Klâs Liebsd. bis Hf.; im Zusammenhang oft Klâs; Pl. Klésar, Klêsar Klèsar] η. I. Scheibenglas. Er het G. uf d em Dach er kann niemand etwas vorwerfen, weil er seine eigenen Fehler hat Steinb. 2. Trinkglas. Er luegt gern in s G . (Gläsel) er trinkt gern Str. Von einem Angeheiterten : Ër het schu" e wen igle z" tief in's Glas g e luegt Ruf. JB. IX 119. Er het e Gläsle zu vil ebd. Von einem Säufer: Er ka nll t ke in voll un d ke in 1er Glas se hn Ruf. JB. IX 127. j. Flasche. 4. PL Augen: [ar mà^t wielti Klêsar M.\ —

SCHWEIZ. 2 ,

643.

BAYER, I,

976.

A m p l e g l a s [Àmptoklâs Hirzfn.~] n. Lampenglas. K e l c h g l ä s e l [Xèl^klésla Pfetterhsn.; Khèlì^klàsl Κ. Z.; -klaésl Ä r . ] η. Schnapsgläschen, wie sie in Wirtshäusern in Gebrauch sind. L a m p e " g l a s n. Lampencylinder U. S c h a ü g l a s ['Sàiklâs Rzif.~\ n. Gläschen, in dem man den Schnaps probirt. Schutzzählgläsle, Schützenglas ['Sùtstsélklésla Osenb. ; 'Setsoklâs n. Lupe, womit die Weber die einzelnen Fäden eines Tuches zählen. — SCHWEIZ. 2 , 6 4 5 . -rSt u n d g l a s n. Sanduhr. Stundgläßer* NOT. 1671. 'Druf wurd Blindmysels gspielt, Stundgläseis' PFM. I 6 . — SCHWEIZ. 2 , 646.

Demin. G l ä s l e , G l ä s e l [Klséslo Co.; Klaésl Felleri. Hüss. Str.; Klésl Ruf. ; Klásl Κ. Ζ. Betschd.~\ η. Gläschen, bes. ein Gläschen Branntwein, un petit verre. Frage am Schluss des Spiels Wie viel Horner ste h n (s. das.), Gläsel öder Win? Sagt das gefragte Kind Win ! so folgt: Schlöje alli zsamme" drin ! sagt es Gläs e l ! so folgt: Ropfe i h m alli zsamme™ s Näs e l Bisch. g l a s i g , g l ä s i g [klêsik Hi. Heidw. Su.; klâsi Z.; klâsik Roppenzw. bis Dü.~\ Adj. gläsern : Fënsterschiwe", Knöpf, Herd-

GLaS —

GLäS

262

äpf 1 wässerige Kartoffeln, Auge", Giickle glotzige Augen, Holz spröde, wenn gefroren Du. — S C H W E I Z . 2, 647. g l a s e " [klâsa Fisi. -S».] I. Glasscheiben einsetzen. 2. Glasscheiben zerbrechen. — S C H W E I Z . 2, 646. SCHWAB. 232. G l a s e r [Klâsar Obhergh. Hlkr.] m. 1. Glaser.· Mi11 Vatter is' ke'" Glaser sagt man zu jem., der sich einem ins Licht stellt Ruf. s. auch Ämpelemacher. 2. gläserne Spielkugel. 3. Libelle, Wasserjungfer. Demin. Gläserle n. kleine Libelle Hlkr. — S C H W E I Z . 2, 646. g l ä s e r e " , g l ä s e r e " [klâsara Hi. Banzenh. Katzent. ; klésra -S».] I. Glas, Scheiben einsetzen Hi. 2. Glasscheiben zerbrechen. — S C H W E I Z . 2, 647. gläsere™ [klèsara Κ. Ζ.] Adj. gläsern, aus Glas verfertigt. g l ä s e r i * [klêsari Geisp.; klèsariy Gundersho. Betschd\ Adj. von Glas: gläseris® Guckle helle, wasserfarbene Augen Geisp. —

SCHWEIZ. 2,

647.

G l a s u r [Klàsj'r Dü. bis Bf.] f . 1. glasiger Anstrich von irdenen Gefässen. 2. Glatteis. Hüt muess m®r d Ross griffe" le (lassen), s het G. — SCHWEIZ. 2, 647. g l a s u r t [klásúrt Dehli.] mit Glatteis überzogen. — SCHWEIZ. 2, 647. f'die v e r g l a s u r t e Bleienfarbe gesiebt h a b e n ' FISCH. Garg.

88.

G l ä s u r t [Klès^rt Κ. Ζ.] η. Glasur. Glese, G l e s [Klèsa Heidw. Hi. Mû. Lutterb. ; Klês Ensish. ; Klès Scherw.] f . (m. Ensish. Scherw.) I. langer, hinten mit einem Einschnitt versehener Frack, Sonntagsrock der Bauern ; spottender Nachruf: hew e am Gles! d e r gnädig is' dis! Ruf. 2. Weste Ensish. J. grosser Gegenstand : das is1 e G. vo" ™ m e Ochs! Scherw. — aus Angles verkürzt. H o c h z i t s g l e s m. Frack, den man am Hochzeittage getragen hat. s is' Zit, dass mi" H. wider her füre kummt, sunst t h äte n m'r ih ne d Schawe" fresse" Ruf. S u n n t i s g l e s m. Sonntagsrock. Rda. Er het de™ S. a" er ist betrunken Ruf. JB. IX 120. G l ä s s j e m. Mann in schlechtgearbeitetem Kittel Steinbr. — aus Gles mit frz. Endung -ier? gläse", g l e s e " [klêsa Fisi, bis M.; klésa Pfetterhsn. bis Λ . ] glotzen, stieren,



GLäS —

scharf

und feurig

SCHWEIZ. 2 ,

GLaT

sehen, sauer sehen. —

647.

a" glese11. anstieren, anglotzen Roppenzw. Urbis Scherw. Was gles' mi ch so a"? an e g l e s e " hinstarren M. g l e s i e " [klésla Hlkr7\ glotzen: a" g. Gleis [Klais 0. Str.; Klaés Barr Wh.; Klaeis Κ. Z. Betschd. Han.; Klás Bühl; Pl. — ar ; Klsésara Wh.] η. ι. Geleise, 'im G . halte" in der Zucht halten Str. U L R I C H . 2. Spalt [Klás M\ f Glissener m. Gleissner, Schmeichler, Heuchler GEILER P. II 2. F Glose Erklärer, Erklärung GEILER P. I

18.



SCHWEIZ. 2,

fGlöszlin GEILER

J.

Sch.

649,

». Betnerkung,

Erklärung

89b.

f g l o s e n , v e r g l o s e n durch zu weitschweifige oder dunkle Erklärung undeutlich machen GEILER P. I I 366 ; Evang. mit Ussl. 6 7 ; WK: 84b; Marg. fac. Glast [Klàit Hf. Dehli.] m. Schimmer, nur gebräuchlich in den Ausdrücken: [ar hèt nó¿ β pesi KlàSt oder ar hèt khèn Klàit mé] von einem teilweise oder ganz Erblindeten. Der hat e biss'l G.' von der Sach versteht ein wenig davon, hat eine Ahnung davon Dehli. GEILER J. Sch. 11b. 'Uss des Herrn Angesicht ging ein Glast' P. II 18 a . 'ersähe ich nicht weit von mir ein wenig Glasts von Fewer' MOSCH. II S75. 'ersähe er ein wenig Glasts herfür scheinen' ders. II 307. — S C H W E I Z . 2, 650.

SCHWAB.

233.

BAYER, I,

977.

-¡-glasten scheinen, glänzen. 'Ich sich ein feür her glasten' 1497 JB. I 58. j e r g l e s t e n erglänzen, 'erglesten wie ein pfau, der seinen wadel er breitet' GEILER Pred. 53b. glatt fklàt allg.~] Adj. glatt: g. wi e e Spiegel ; g. wi® e Mus ein Haustier mit glatten, schönen Haaren. D®r Himm e l is' ganz g. mit einer gleichmäisigen Wolkenschicht überzogen (.Anzeichen, dass es regnen wird). S is' alles g. es ist alles in Ordnung. Dato is' er wi e der g. er hat seine Geschäfte wieder geordnet Hf. E Glatter oder e glatt Stück'1 (St. Husrot), e glatt Is e l ein verdorbener, durchtriebener Mensch, ein sauberes Früchtchen; de" Glatte® (der Glatt M.) mache», spiele" sich unschuldig stellen ; schmeicheln Se spél-m'r doch d'r Glatte nét eso' MANG O L D Colm. Kom. 87. Adv. beinahe, so

GLaT —

GLüeT



263

ziemlich ; durchaus, gerade : g. wi* genau wie; s is' m'r g. we h woHe" Hf.; g. erschrocke" 0. ; der Alt und d*r g. {ganz) Alt M. ; g. süess ziemlich süss, g. feinster ziemlich dunkel M- S is* nix Warmes hiit, s is' g. kalt Wh. I ch sag d'r s g. e n wëg frei heraus Su. 'die Kirch, wie bewert ist, glatt nichts zu gebieten hat' Capito, Treger O 3 b CS. 'vberal und glatt nichts wissen von' FISCH. Bin. 2oo b . Vgl. glatt völlig, ganz, gar. es ist glatt aus mit ihm er ist verloren. Glatt wie völlig, gleich wie. Glatt rothe Haare Pf. Cobi.' KLEIN. Ί hoo's (die Onnemej) zua lieb un meecht's in d' Eih Un geh em glott uf's W o r t ' K. SCHK. 4 0 3 . — SCHWEIZ. 2, 6 5 2 . SCHWAB. 2 5 2 . BAYER, I, 9 7 7 . EIFEL

glatt durchaus. g l ä t t e " [klèto Lutterb. Λ/».] bügeln. 'gletten levigare, planare ». s. w.' DASYP. —

SCHWEIZ. 2,

654.

G l ä t t e r e " / . Büglerin. Glätt [Klèt Kerzfï] η. Glasur an einem Gefäss. 'Lithargyrium glette, silberschaum* GOL. 74. 'Silberglätte Lithargyrum' PHARM. 1. 'Bleiglätte' ds. 5. 'Glett escume de fer' MARTIN Pari.

N.

554.



SCHWEIZ.

2, 654. f u n g e g l e t t Adj. nicht glasiert, 'ein ungegletter Haflen un pot non plombé' MARTIN Pari.

Ν. η 21.

'Glotterle glänzende Augen

Str. UL-

RICH.

glut [kl^t Co.] ganz verlustig, ausgebeutelt, beim Schnellkugelspiel. g l u t t e r e " , s. kluttere". f'Gluth' Totanus Glottis, Wasserläufer BALDNER 4 4 (Glute 1 3 8 1 )

55.

Glüet, G l u et [Klìat Hi. ; Klìat Steinbr. bis Geisp.;Kl\etM.;¥LlìfelBebelnh. Logelnh.; KifatDü. ;Klièt Ζ. ; Klyèt Hf. ; K l f t Brum. ; Pl. -o] f . Glut. Du hes' awer e Für im Ofe", s is' alles ein Gluet Dü. 'einen bernenden Glüt' glühende Kohle CHRON. 261, 9. Pl. ι. glühende, feurige Kohlen: d G. zsamme11schärre11 Molsh. Üwer de" G. koche". Bildl. ich ha b gemeint, ich stang stehe (sitz) uf Gluete" Ster. 'als ein han über die glüt oder glüend kolen lauft' GEILER HK. LXXXII b . 2. Fieberhitze: in de" Glüete" Hf. BAYER. 1,^978.



SCHWEIZ. 2, 6 5 5 .

gl ü e tig [klìatik Geberschw. Hlkr. ; kliatik Katzent. Dü. ; klièti Ζ. ; klìti Betschd. ; klìti^ Bühl; klieti^ Dehli.] Adj. u. Adv.

GLüeT —



GLuX

glühend, heiss. Der Ofe" is' , ganz g. Das brennt wie glüetig Ise" Dehli. D Supp'is* g. heiss. — SCHWEIZ. 2, 655. us g l ü e t e " [ys kliata Z>».] ausglühen (z. B. einen Eisendraht). Glättsching [Klètiei^ Rapp] f . Werkzeug des Schusters zum Glätten der Sohle, Glättschiene. "¡"Glitsch m. das Ausgleiten, 'dä Glitsch' SCHÖRLIN

74.

f g l i t s c h e n ausgleiten FISCH.Bin. 2o2 b . 'Im stechen verlor ers nimmer, es wer dan die senn zerstochen . . oder der Fuss wer ihm geglitscht' FISCH. Garg. 285. us g l i t s c h e " [ys klitis Sier. Hi.; ys kletâs Lutterbausgleiten, ausrutschen. —

SCHWEIZ. 2,

656.

g l i t s c h i g [klitiik Sier. ; kletlik Λ/.] Adj. glatt, schlüpfrig : [s eá kletlik à tar Warp am Damm, Abhang M7\ — SCHWAB. 234· g l i t s c h e r i g Adj. dass. Hi. 'Schlüpfferiches glitscheriches Eiß' MOSCH. I 368 CS. —

SCHWEIZ. 2,

656.

gluxe" [kliiksa Steinbr. bis Bf. Tieffenb.; klyksa Str. K. Z. Han. Gundersho. Betschd¡\ I. glucken (Ton der brütenden Henne); Hf. (hier allein in dieser Bed.) 2. den Schlucken, Schluchzer haben ; bei Kindern sagt man scherzweise : de gluxs' ; de hes' wider gemust genascht Mets. 'Diese . . . kluxete dermassen, ob der letzte Athem jhr aussgehen wolte' MOSCH. I 84. j. rülpsen beim Aufstossen der Speisen. — SCHWEIZ. 2, 656. BAYER. Ï, 980 glützen.

v e r g l u x t Adj. immer zum Brüten geneigt, in der Bruthitze Mütt. g l u x i g [klùksik Banzenh. bis Mütt.] Adj. gackernd, brütend, brüten wollend: e' nc gluxigi Huen. — SCHWEIZ. 2, 657. G l u x e r , G l u x e r t , G l u x i [KlùksarWittenh. bis Z.; Klyksar K. Z. bis Lützelstn. Gundersho. Betschd.; Klyksart Rauw.; Klùksi Banzenh.] m. 1. Schlucken, Schluchzer. I ch ha b de" G. Rda. Wë"" mer der G. het, het mer gstoMe" Dü. Einen, der den G. hat, fragt man : Hes' eps G e sto h le" e s gesse"? Ingenh. Scherzhaft: s het m'r einer eppis verbönnt missgönnt Steinbr. JB. II 139. 2. Husten Wittenh. J. das Aufstossen der Speisen. 'Der Gluchssen hat kein rhu' FISCH. Garg. 139. Er het der Gluckser! er erbricht

GLuX —

GLoTZ



264

sich Ruf. 'der Gluckser' K L E I N . G E I L E R Kluk, Klux ST. — SCHWEIZ. 2, 657. g l u x e r e " [klùksara Bisch^\ dumpf tönen : s Wasser gluxert. Gluxeri henne.

[Klùksari

Ο/ή'.] f .

kollern, Gluck-

-[•Glitz, G l y t z m. Schein, Glanz, Putz, Prunk, fig. Pracht. G E I L E R P. I I I 4 0 . 'was do dient uf den glytz, doran ging inen niit ab' P. II 35 a u. b. — SCHWEIZ. 2,

658.

BAYER.

1,

979.

j g l i t z e n glänzen, 'sie (die Kinder) haben tachtropfige Nasen, helle stimmen, verguldete lôcher vnd glitzende ermel' FISCH. Garg. 66. — SCHWEIZ. 2 , 6 5 8 .



GLoTZ —

g l o t z i g Adj. —

SCHWAB.

GNaP

voll kleiner Brocken, M. glotzicht zerzaust in

234

Unordnung? 'glotzen starr sehen, die Augen aufreissen K L E I N . a n g l o t z e " [â klòtsa Lutterb. bisRapp.; ôn klòtsa Bisch. ; ân kl. Ä r . ] anstarren, starr ansehn. 'Wo fehlt 's em, dass er mi anklozze so duet ass wie e Kue e Schy'erdoor, e neu's!' PFM. IV 6; ähnl. Dehli. — SCHWAB. 2 3 4 . BAYER, I , 9 7 9 . Glotzer [Klòtsar Bisch7\ Mensch mit grossen Augen. der Andere immer anstiert.

m. 1. 2. einer,

Gnudel [Kn^tl Geisp. Κ. Ζ.] f . Nudel, meist PI. [Knytla]. g l i t z e r e " [klitsara, kletsara allg.] 1. fvergnaffen refl. sich in etwas verglänzen, funkeln, blinken. Das glitzert, lieben, verbeissen. 'Auff solliche bild des e e r m r meint, s is' wi der neü Dü. De güten vergnafiend sie also gantz vn. verKnopf glitzert nit rëcht. Wie d Stërnle r a i e n t sich daran' GEILER. J. Sch. Aa. 11 n d d glitzere hüt Owe ! Str. Es glitzert un 1111. zwitzert am Himm e l! Obbr. Das glitzert f v e r g n a f f t Part. Adj. versessen, vere d n jo wie e Karfunk lstän vur um Owe loch narrt GEH.ER P. II 3 0 . 'so ir ein eygen (ironisch) Dehli. 'Was glizzert do un König habent, doruff seind ir vergnafft blendt diss liewi Ringele' PFM. V 3. s und vernarrt' P . II 46. 1 is nit alles Gold, was glitzert Ruf. Mü. g n ä f f e r e " [knafara Lobs.; knèfara MAT. 39. 2. glänzend machen, putzen: Hagenait\ I. nagen : d e r Hund het a" b d S c h u e g . Dü. — SCHWEIZ. 2, 6 5 8 . t i M me Knoche" gegnäffert. 2. die Zähne S u n n e " g l i t z e r m. ursprüngl. Name aus Zorn, Bosheit zusammen beissen, eines Weines — der in der Sonne oder widersprechen : gnäffer nit als eso furt wie dieselbe glitzert — dann des Reb- schweig endlich stilli geländes, auf dem er wuchs, zwischen G e g n ä f f e r [Kaknafar Lobs.~] n. WiderRixheim und Zimmersheim östl. von Mül- spruch. hausen. Später wurde der Name S. iroG n a m s , i. unter në h me". nisch auf das sauerste Gewächs von Zillisgnappe11 [knàpa allg^\ plötzlich in die heim übertragen, von dem ein alter Spott- Knie einsinken, mit dem Knie schnappen; vers sagt: 'Ze Zillese hinter'm Tempel den Fuss übertreten; schwanken, das (nach Flachslanden zu) Do wachst e stirer Gleichgewicht verlieren und umschlagen; Rämbel' A U G . STÖBER Das vordere IIIhinken; fehltreten. Ich bin gegnappt thal 1861, 50. Bisch. [Εχ sen so lòijsòm ùf s 'Stek kag l i t z e r i g [klitsarik Liebsd. bis Dü.; knàpt gehinkt Wh.] Kindervers : A B C klitsari^) Str. Betschd. Dü. bis Rothb. ; Abt, dr Schuelmeister gnappt, der Profiser kletsari K. Z."\ Adj. glänzend, schimmernd, hinkt, und d Schuelfraü stinkt Hagenb. blank. Unser Chris'kind e l het eps ganz 'knippet vnd knappet vor jhnen' verneigt Glitzerigs uf de m K o p f Str. 'Glitzerig sich GEILER 3 . Narr, 'gnappen mit den nitidus' DASYP. — SCHWEIZ. 2 , 6 5 8 . fìissen vacillare, gnappen mit dem Kopff g l i t z r i c h t Adj. dass, 'glitzricht isch's nutare' DASYP. 'diss alte gemeyne sprüchwie Räjeböue' (der Frühling) E. Stöber w o r t . . Wann stäts beim hinkenden pleibst SCHK. 3 6 . und wonst, Allgemach zuknappen auch Glotze" [Klotsa M.~\ m. kleiner Brocken gewonst' FISCH. Ehez. Ν 6 B . 'Ein Höfling muss hinken, wann er (der Fürst) in Speisen, bes. Milchspeisen. — SCHWAB. 234 Glozz unordentliche Haare, verwor- \ knappet' MOSCH. 1 5 1 3 . CS. 'Wer knappt, rener Flachs. Zss. Glotzbluem. ! der draat wohl d Schueh ze klein' RETTSCHWAB.

234.

BAYER, I,

978.

GNaP —

GRaii



265

NER GvH. 83. — mhd. gnabfen gnappen. SCHWEIZ. 2,

666.

BAYER, I,

979.

um g n a p p e " umschlagen Horb g. herum hinken Dachstn. z u s a m m e n g n a p p e " zusammensinken, einsinken Z. G n a p p i m. Knieschnapper Ruf. G n ä p p e r [Knapar BischT] m. krummer Kerl. — SCHWEIZ. 2 , 6 6 8 , g n ä p p e r e 1 1 [knapara Steinb. b. Sennh. Bf. Betschd.] schwankend gehn, hinken. D e r Alt is' ab gegnäppert Steinb. g n ä p p e r i g Adj. schlotternd, schwankend beim Gehn. I ch bin ganz g. ich kann nicht mehr recht stehn Dü. G n ä p p e r i m. hinkender, unbeholfener Mensch Felleri. g n i p p e " [knipa M. Str. Z.] 'gniepe' ULRICH: hinken, mit dem Fusse umkippen, fehltreten : ich bin gegnippt. — SCHWEIZ. herumgnappe°

2,

669.

g n i p p g n a p p [knip knap Bisch!] Adv. lautmalende Bezeichnung eines krummen Ganges. 'Vnd gadt zuo Kirchen gnyppen gnappen' MURNER Mühle 1 1 6 5 . — vgl. SCHWEIZ.

2,

666.

g n u p p e " [knypa Z.~\ Rippenstössegeben. — vgl. ndd. nubben ; nl. nopen stacheln, anspornen, reizen. g n e p f e " [knèpfa Su. bis Bf!] umkippen. I. intrans. der Karre" gnepft, is1 g e gnepft fällt mit dem hinteren Ende zu Boden, so dass das vordere in die Höhe steht. Der Tisch gnipft Bf. Er steht ganz uf d em ZipPl vo" dem Bank, er wurd glich g. Dü. 2. trans. Gnepf doch der Schi b karre11 ! lasse den zweirädrigen Karren hinten hinunter Su. J. gnepffen ausschweifend leben G E I L E R P. I 1 3 . — SCHWEIZ.

2,

671.

BAYER, I,

980.

g n e p f i g [knèpfik Dü.] Adj. leicht das Gleichgewicht verlierend, z. B. ein Brett das nicht an den Endpunkten aufliegt. G n i r m s e r [Knirmsar Hüss.] m. Geizhals. — vgl. S C H W E I Z . 2, 6 7 3 Gnirber. grati [krœy Ht. ; krâi Mü.; krói Dü. Logelnh. ; kré Uttenh. ; kréy· Ndhsn. : krây Str. Betschd. ; krôy Κ. Ζ. ; kréi Zinsw. ; króa Wingert] Komp. [krájar Hi. ; kréwar Uttenh. ; krójar K. Z. Zinsw.] Superi. [kréjst K. Z . ] Adj. grau. "si graaiär baart' L A N D S M A N Lied. 1 2 8 . E groji Katz Dü. Spw. Wurd m c r g. und alt, ei n c m nix me hr gfallt Avolsh. Bi dem

GRaii



si' h t s g. us mit dem steht es schlecht (in den Vermögensverhältnissen), 'grò, growe' BRUCKER.

'gro, grou' CHRON.

nus' D A S Y P . — Ι,

"graw ca-

S C H W E I Z . 2, 8 3 0 .

BAYER.

981.

e s e l s g r a i i Adj. e. wër d e n früh altern, s. zu Unst. — vgl. mhd. NEIFEN 2 1 , 3 1 leit diu mich noch mâchent grâ. k a t z e n g r ö u Adj. schimmelig Z. Jetz' is' dis Brot schon k., und m'r han doch hüt ocht Taue* *rest (erst) gebache" Ingenh. JB. VII 1 9 0 . f r a t t e n g r ö u Adj. 'S' isch 's ainzi hie, hellroth gemuscht uf raddegreau* PFM. 1 4· t u b g r a ü , t ü b e l e g r ä u [typkrêi Lützelstn. ; tiwalakiêy Ä r . ] Adj. I. ganz grau, schimmelig. 2. zart grau. — SCHWEIZ.

2,

832.

G r a u i [Krceyji Hi.] f . graue Farbe. 'Grawe canities' D A S Y P . — SCHWEIZ. 2 , 833. graülig, graiilëcht [kroilik Dü. ; kroila^t Hlkr. Dü. ; kreylat Dunzenh. Ingenh.] Adj. gräulich, hellgrau. — SCHWEIZ.

2,

833.

g r ä u e n [krája Mütt. ] ranzig schmecken : e d r Butter gräut scho". — vgl. S C H W E I Z . 2,

832.

gräwe11 [krewa Wh.] schimmeln, schimmlich werden : in dem Keller gräut alles. [Wi tar Taésùm (Sauerteig) krèyt, ùn tó hèpt er nimê kùt Wh.] — vgl. SCHWEJZ. 2, 833 gräwele". g r a u z e " , s. unten. G r ü w e [Kriwo Felleri.] f . grau gefärbte Kuh. G r a ü e l , G r ö u e l [Kroil Dü. Bf.; Kròjl Mütt. ; K r è y l Str. ; K r e y l K. Z. Han.\ m. 1. Gräuel, Abscheu : s is1 m'r e G . es ist mir abscheulich. 'griiwel' G E I L E R J. Sch. 26. 'so geet in im auff ein grauwel' G E I L E R Häsl. a l l c . 'so möcht ir ein grauwel darab haben' ders. Narr. XI d . 2. Lärm, Durcheinander, Unordnung : d Kinder mache" e G. in der Stub, m e r ka nn s nit ushalte" Dü. In dem Wirtshus is' allewil e G . Zinsw. 'Gräuel Lärm, Getöse, Verwirrung, Unordnung' KLEIN. 'jctz isch Zytt, dass ich do niis geh ; denn so e Gröjel kann i nit sehn H O R S C H J B . X 176. "Do sych i, laider, hell denne Saddans Gräuel' PFM. IV 5. j. Menge Str. Έ Gräuel Essespyse steht druntc-nIN der Küch' PFM. I 6. 'Grewel Abomi-

GRaii — natío, diritas'

GRaB





GRaB

Z. Er het s G. in der Mittle ist eingebildet, hochmütig Rapp. 'er steht vor dr Saiigraiil [Seykreyl 5fr.] m. Unord- Spiegel un macht 's Gràwle un birschtet nung, lärmendes Treiben. dr Bart' L Ü S T I G II 93. B a s c h g r a w e " [PàSkrâw» Betschd.] m. g r a u l e " [kroilaDü.;kreilaMets.Mütt.] Β aschgraben (od. Bastgraben ?), Scheidelärmen, toben. graüs a m [kràysâm Ruf.·, kroisàm Hlkr. graben zwischen den Gemeinden Ober- ». Logelnh. Bf. H f ; krœysàm te/.] Adj. Niederbetschdorf. grausam, wütend: e graifsams Wetter. E n i e g r a w e [Êniakrâwa Obbr.~\ m. EntAdv. stark, sehr: g. elend, kalt, heiss, wässerungsgraben, ein durch ein Wiesenrieh, trurig, hoch. Ich hab mich g. ver- thal ziehender Graben, welcher zum EnU zürnt. Er macht g. Schulde11 Logelnh. wässern der Wiesen dient und durch eine Dë r Bue b is' g. g'plogt wordcn bi de" Einung, einen gemeinsamenBeschluss, festSaldate" O. Syn. grüserli(ch) U. 'ein gesetzt ist. grusam grosses Wunder' M Ü R N E R Geuchm. G e s c h e i d g r a b e " [Kièitkrâwe Mitili] 4" CS. — SCHWEIZ. 2, 8 1 r . BAYER, I , m. Scheidefurche zwischen zwei Wiesen. 981. HESS. 1 3 5 . H u e r e " g r a b e n m. ein zwischen Gärten g r u gru gru Lockruf für Tauben und Wiesen neben einem kleinen Wasser sich hinziehender, mit Weidenbäumen beHlkr. Grab [Rrâp allg.; Pl. Krêwar] η. Grab. pflanzter Dammwe'g vor dem Metzger- u. Z u G. ge hn die Leiche zum Friedhof be- Spitalthor, einst sehr beliebt bei den Spagleiten Liebsd. Hi. Spw. E Kindbettere" ziergängern, jetzt zu einer Strecke der het allewil ein Fuess im G. Dü. D e r Eisenbahn von Strassburg nach Kehl verPfeffer lüpft der Mann uf s Ross und d wendet Str. 'Adje vum Hans an de HuereFraü in s Grab Dü. Zss. Grabloch. — grawe' Ged. ν. K. Bernhard SCHK. 183. L a n d g r a b e " [Làijkrâpa Pfetterhsnl\ SCHWEIZ. 2 , 6 7 7 . BAYER, I, 982. Wart numme, de mues1 G r a b e " [Krâpa S.; Krâwa Dollern 0. m. Landesgrenze. Ueber den Str. Han. Betschd. Wörth W. ; Krôwa über der L. du musst forti Geisp. Κ. Z.Ingw.; Pl. Kráwa ; Kraéwa Str. L. längs des Eckenbachs als uralte Grenze lV.~\m. Graben, Thalschlucht Hi.; bildl. in d zwischen Ober- u. Untereisass s. S T R A S S B . Gräwe" gehn verarmen, zu Grunde gehn S T U D . 2 , 3 0 5 . Str. 'unser Strosburjer Theater isch ganz R ë b g r a b e " [RâpkrâwaZ>«.] m. Graben, glückli us d'r crise, wo's durchpassirt het, in welchem die Reben gesetzt werden. eruskumme un diss han mer unsrer neije S c h o r r g r a b e " ["Sôrkrâwo] m. MistStadtverwaltung ze verdanke. Wenn die graben im Stall. — SCHWEIZ. 2, 682. nit wär g'sin, ze wärd unser schöns TheaS t a d t g r a b e n ['Stàkrâwa Mutzig\ tn. ter ganz in d' Gräwe gange' Str. Wochen- Stadtgraben. blatt 1886, Nr. 96. — SCHWEIZ. 2, 678. Strass(en)grabe n m., S t r a s s g r ä b l e n. B A Y E R . 1, 9 8 2 . ['Strûskrâwa Logelnh.; 'Strôsakrâwa, -krôwa Dentin. G r ä b l i , G r ä b l e , Gräbel U. ; 'Stróskráwla .S».] m. Strassengraben. [Krápli Olti. ; Krápla Liebsd. Steinbr. Er suecht de" St. uf er ist betrunken. Hirzfn. ; Kráwla Mü. Ruf. bis M. ; Kráwl W ä s s e r g r a b e " [WèsarkrâpaPfetterhsn.] Obbruck Bebelnh. Rapp. U.; Kráwl Str. m. Graben zum Bewässern der Wiesen. W] n. I. kleiner Graben, Wasserrinne, 'Wasser Grab fossa' D A S Y P . Gosse, Rinnstein. Ich wolt, ich wär emol Wërbgrabe 1 1 [Warpkrâwa Hf7\ m. iwer dum G. drüwe" mit der Sache fertig, Strassengraben. Sterbeakt Dunzenh. 12. tot Dehli. 'S khan khAinär, säig är vAAr 12. 1732 'in dem Graben bey der Werbe är i'sh, i'vär s grAAvlä gumpä' dem Tod der Landstrassen.' entgehen L A N D S M A N Lied. 26. Wart Z i e l g r a b e " m. Graben von einem Marknumme, du bist noch nit ilwer dum G. stein zum andern Liebsd. noch nicht ganz in Sicherheit Dehli. 2. grabe® [krâpa S.; krâwa Rchw. Str. Rille im Gartenbeet, in welche Gemüse- Betschd. ; krôwa Κ. Ζ. Ingw. ; Part, krâpt und Blumensamen eingesät wird. J. Rchw., krôpt Κ. Z., kakrâwa Betsckd.~\ Rinne an einer Säule Bebelnh. 4.. I. graben. Wann m"r hackt, kann mer Scheitel: d Meide" hann s G. in der Mittle nit grawe" Dehli. 2. an einer Wiese BAYER,

I,

DASYP.

981.



SCHWEIZ. 2 ,

834.

266

GRaR — GRaüB



Gräben ziehn. — SCHWEIZ. 2, 683. B A Y E R , i , 982. begrabe 1 1 [pakrâwa Gebw.; pakrôwa Breitenb. b. Schlettst. Κ. Z.] begraben. Ich begrob dich jo noch ! sagt ein Alter, dem Schwäche vorgeworfen wird Breitenb. Do lijt der Hund (d Saü) begrawe™ hier steckt der Grund Gebw. f e r g r a b e n Adj. graviert, 'ergraben und erhaben' FISCH. Garg. 182. — SCHWEIZ. 2 ,

684.

v e r g r a b e " [farkrâpa Liebsd.; farkrâwa Su. Winzenh. Co. Dü. Bf. Betschd^\ begraben. Morn wurd er vergrawe™ Betschd. "Der Mann ist kaum vergraben, vnd jhr Hertz hat schon einen anderen an der seitten' M O S C H . I 92. 'Tiä mi shti'l, ganz shtül färgraavä' L A N D S M A N Lied. 1 1 7 . D Rilb v. Schlussfeier der Kilbe mit Abschiedsliedern Co. — SCHWEIZ. 2, 684. g r ä b l e " [kraéwla Dehli.~\ kleine Gräben durch Wiesen ziehn. — S C H W E I Z . 2, 686. G r a b e r [Krâwar Scherw.~\ m. Senker. T o t e n g r ä b e r [Tótakraéwar Gebw. Co.] m. Totengräber. D e r T. het ihn ingschriwe", het ne in d e r List (von einem Auszehrenden). G r a b e t e nur in der Rda. z u Grabte hn ge einer Beerdigung beiwohnen Olti. Bitschw. b. Th. Mittl. — S C H W E I Z . 2, 678 Grabet Zeit des Weinbergumgrabens. f B e g r e b d e f . Begräbnis S. S T . G E H E R P. IV 16';

P.II

115. —

BAYER. 1 , 9 8 3 .

B e g r ä b n i s [Pikrápnis Banzenh.; Pakrêpnis Hi. Pfast^\ η. Begräbnis: an e m B. gebI1 zu einer Bestattung. G r i b e l e g r á b e l e [Kriwala kràwala Dü. Z.] Wort beim Spiel. I. mit kleinen Kindern ; man deutet dabei mit einem Finger je auf die betreffende Stelle : StirneleBirnele (Stirn), AügeleBäügele(Augen), Schnuderhiisle {Nase), Brotbisserle (Mund), dann rasch mit dem Finger an den Hals, kitzelt das Kind und sagt: Gr. gr. 2. in der Kunkelstube. Alle Spielenden setzen sich oder kauern bis auf einen, der der Reihe nach jeden auf den Knieen kitzelt und dabei spricht: Griwele Grawele underm Dach, der wo schmollt oder lacht, dër muess Pfini Pfini Pfand gë ben Dü. 3. Spielkugeln stehlen mit dem Ausruf Grawle gilt! Str. G*raüb [Kraip Hlkr. Horbg.] n. Kopf, Flügel und Füsse der geschlachteten, gestopften Gänse (Gänseklein), das Magere

267



GRaüB —

GRoB

des Schweins. 'Das Geraib alles Eingeweide der abgeschlachteten Tiere oder vielmehr alles - was nicht als Fleischstück verkauft wird' notiert Goethe 1770 in Strassburg, Ephemerides (W. 3 7 , 113). — vgl. GerebDWB. IV, III, 3592 (obere Eingeweide). B A T E R . 2, 6. vlämisch gheroof. Gribes [Kríwas M7\ m. kleines, dickes Kind. G r i b i s G r a b i s , s. Kribis Krabis. Grieb [Kriap Geberschw. bis Dachstn. K. ; Krièp Ruf. bis Mutzig Z. ; Krip Str. Betschd. ; meist Pl. Krièp» Pfetterhsn., Krièwa Pfetterhsn. Sier. und allg., Kriwa Str. Betschd. Lobs. W] f . 1. ausgeschmalzte Fettwürfel von Schweinefett, Gänsefett·, zum Sauerkraut gegessen oder als Kuchen zubereitet. 2. Ohrfeigen Osenb. Su. J. schöne, zum Werfen geeignete Steine Osenb. 4. Scheltwort für kleine Kinder: du kleini G. ! Dü. 'Griäb kränkliches, empfindliches Weibsbild KLEIN, ζ. harte Überbleibsel von Kohlen. Rda. Er het Griewe" g e sto h le n von Kindern, die einen •Ausschlag am Mund haben Str. 'Es stot in dem Salter (Ps. 102, 4 sicut cremium) min Gebein ist mir dürre und ich bin usgesmeltzet als ein griebe' Villinger Pred. CS. Übertr. das beste Stück, das beste Restchen : 'von allem die gryeben wollen' G E I L E R P. II 49 b . 'Eia, eia, hoppeldi doh, 's ist in der Kiche gradeso, LassdieGrieweimHawe (Hafen = Topf). Trink de Milch zum Tippe (Töpfchen) erus Un jaü de Katz zum Fenster enus' Dehli. J B . XI 7 1 . — S C H W E I Z . 2, 6 8 6 . SCHWÄB. 2 4 2 .

BAYER. 1, 983.

HESS.

137. E I F E L der Griewen. Demin. G r i e b l i , G r i e b l e [Krièpli Olti. ; Kriapla Steinbr. ; Kryapla Lutterb. ; Kriawla Strüth Heidw^\ n. kleines Fettstückchen. Zss. Griebe n brot, -hafe", -kueche". A n k e n g r i e b e n Pl. Überbleibsel beim Auslassen der Butter Hf. G ä n s g r i e b e 1 1 [Kaenskriwa Ä r . ] PI. Stücke Gänsefleisch und -haut, was beim Auskochen des Fettes übrig bleibt. f S p e c k g r i e b f . 'geröst Speckgrüblin' L. KB. 29. S T . grob [krôp Mü. ; kròp allg. ; Comp. krèwar] ; Superi, [krèpst] Adj. grob, ungebildet, stark, nicht fein. G. wi e Saübohnenstroh JB. VII 194, wi e Haberstroh,

GRoB —

GRüB

2 68

wi e Galge"holz. E grower Schwitzer, Latz, Flej'l Grobian Dehli. ''S muess geh' ; sust mach i noch de growwe' PFM. V 7. Growe r Fade" dicker Faden. Spw. E grob Körnle tribt e grower Halme" Mb. JB. VI 147. G. ane unhöflich, geradehin, oberflächlich in einer Arbeit] s Gröbst die Hauptarbeit: jetz' havv i s Gröbst h erum die Hauptschwierigkeit überwunden U'.; in eprem s Gröbst awe mache" ausschelten; Mühe und Arger verursachen. 'weil man dir macht das gröbst herab* 1592 ALS. 1858, 74. Ί will s Gröbst nemme' sagt man, wenn man jemand ausweichen muss Str. U L R I C H , 'grob rusticas' D A S Y P . —

SCHWEIZ. 2,

688.

BAYER, I,

983.

g r o b l e c h t , - i g [kròpla^t Ndhsn.; kropla¿tik 3».] Adj. ziemlich grob, ungeschlacht. —

SCHWEIZ. 2 ,

690.

G r o b i a n [Kropiân hergh. ; Kròwiàn 3Vr.] G r o b e [Krèwa Hi. Stücke. S is' ein G.,

Su.; Krowiân Obni. grober Mensch. Su. Z>«.] f . dicke s is' glichlig dick.



BAYER, I,

SCHWEIZ. 2,

690.

984.

grüble" [kripla Olti. ; kripla Roppenzw. ; kriwla Obburnhaupt; kriwla Geberschw. Su.; krewla Hattst. bis Bf.; krièwla Urbis\ grübeln, scharren, mit den Fingern herausbohren; 'einer grübelt in der Nasen' M O S C H . 1 1 6 ; nachdenken, tiefsinnig sein; s grüw e lt kränkt, reut mi ch . 'Hat i nurr nit unschikli mi ufgfüert mit em nächd', zeli griwwelt mi' PFM. V 5. s grüw'lt m'r (mir wird schwach, mir graust) fur ζ" rite" Hattst.; s g. m'r im Buch mich hungert; es hat m'r so we h get h on, dass es m'r am Herz gegrüw e lt hat Dehli. HërdâpM g. die Erde wegscharren um zu sehn, wie weit die Kartoffeln sind. — SCHWEIZ. 2, I,

691.

SCHWAB. 2 4 5 .

BAYER,

984.

d u r c h g r ü b l e " durchsuchen Bf. na(ch) g r ü b l e " eifrig nachdenken Obburnhaupt Urbis Kaysersbg. Bf. Str. j a u s g r i b e l n ausbohren. 'Dass keiner nicht die Zân ausgribel' F I S C H . Garg. 2 . G r ü b l e r [Kréplar Steinbr.; Kréwlar Heidolsh.] m. harte, kleine Nuss. — SCHWEIZ. 2 ,

692.

F ü r g r ü b l e r [Fírkréwlar Heidolsh.] m. Schüreisen. O h r e " g r ü b l e r [Órakrìplar -S. Henfli. Hi. ; -krìwlar Tagolsh. Heidw. ; -kriwlar Su. Obhergh. Co. Horbg. Mütt¡\ m. Ohr-

GRüB —



GRueB

wurm, Forfícula auricularia. schlicher K. Z. —

Syn. O h re"-

SCHWEIZ. 2, 6 9 2 .

g r ü b l i g [krewalik M.; kriwlik Bf.; kriwali^ Dehli. ) Adj. 1. empfindlich, pünktlich Bf. 2. fast ohnmächtig: s wurd m'r g. M. Dehli. j. mit Grübchen versehn M. — S C H W E I Z . 2, 6 9 2 . G r ü b l i n g [Krìwlìi^ Dessenh. Obhergh.~\ m. essbarer Schwamm, Trüffel. L. KB. ST. Syn. Rübling Betschd. — S C H W E I Z . 2,

692.

Grueb(e)[Kryapa6".; Kryawa Dollern; Kryap Su. Dû. Rapp. K. ; Kryùp M. ; Kryap Ζ. ; Kryp Str. ; Krûp Betschd. ; Pl. Kryapa -S-., -wa sonstallgi\ f . Grube. Zss. in Flurnamen M. JB. VIII 127. Syn. Wer i" '™me andere" e G. dëlbt, gheit sëlwer dri" Dü. "Grub fovea' DASYP. —

SCHWEIZ.

2, 6 9 2 .

BAYER,

I,

984.

Demin. G r ü e b l e , G r ü e b e l [Krièwla Hlkr. M. Dü.; Krièwl U. ; Kriwl Str. Betschd. IV.J n. Grübchen 1. im Backen oder am Kinn : [Kriawlar en ta Pàka es aini fù ta sewa 'Sénhaita Dü7\ 2. Nackengrube: eine" in s G. schlaje". [Tsèi, *lyu we salar tèrt ti Khàp èm Krièwla hèt Jiùka 71/.] H a l s g r u e b [Hàlskrjrèp Zinszv.~] f . Genick. Demin. Halschgrüeb'l [Hàlskrìèwl K. Z.] K e i b e " g r u e b f . Schindanger Ruf. bis Bf.



SCHWEIZ.

2,

694.

K i s g r u e b f . Kiesgrube, häufig im Ried, welches früher das Rheinbett bildete Bf. K o M g r u e b Ort, wo früher ein Meiler war Mittl. — SCHWEIZ. 2 , 6 9 4 . M i s t g r u e b f . Düngergrube Mittl. K. Z.



SCHWEIZ.

2,

694.

S a η d g r u e b (e) [Sàntkryawa Obbruck ; Sâr^kryawo Wittenh. ; Sàntkryap Z.] f . Sandgrube. — S C H W E I Z . 2 , 6 9 5 . S c h e l m e " g r u e b Bannkanton urspr. Schindanger Dunzenh. Geud. Nicht weit davon ein Hohlweg, die Galje n klamm Geud. — S C H W E I Z . 2 , 6 9 5 . S t e i ( n ) g r u e b f . Steinbruch allg. — SCHWEIZ.

2,

695.

g r u e b e " [kryawa Heidw. bis K. Z. ; krûwa Betschd. ; Part, kryapt, kiûpt] 1. Gruben in den Weinbergen machen, um neue Reben zu pflanzen. 2. gründen, sich eingraben: 'Stilli Wässerler griiuwe" t i e f ' M.

JB. II 1 6 8 . — SCHWEIZ. 2, 6 9 6 .

BAYER, I,

984.

GRueB — GRaD



269



GRaD —

GRuD

vergruebe" [farkrj^awa Geberschw. Hlkr. Bisch.~\ junge Reben setien : Rëwe" v. Gegenüber einer Rebe, welche mehrere Schenkel hat, wird eine Grube gegraben, und der eine Schenkel so versenkt, dass nur die Spitze heraus schaut. *do isch Johr us Johr in, an eim Stück ze hacke un ze rühre, ze rühre un ze hacke, ze hefte, ze binde, ze vergruewe, ze miste' Str. Wochenbl. 1885 Nr. 61. — SCHWEIZ. 2, 696. G r u e b e r [Krûwar Lobs.] m. ein langer Zweig von einem Weinstock, der an die Stelle eines anderen eingegangenen Stockes in den Boden gelegt wird, so dass nur die Spitze herausschaut ; wenn er Wurzel gefasst hat, wird er abgeschnitten, und so ein selbstständiger Rebstock erzielt. Birnengruewer m. Birnengruber. 'allewyl der alt Bieregruewer' sagt der Diewold zu dem alten Schmutz in dem Feuilleton ,,e Reis vom Mond us in d' Krutenau" Str. Wochenbl. 1873, Nr. 35. Grad [Krât Mü. [f.] tn. (n. Mü.) Grad; Art und Stärke. Wie ge b t s ? — s ge h t als in e i n t m Grad ; Ehrenstufe Str. ULRICH.

Mann ein anständiger, gefälliger Mann Bf. [ùrjkràta T â ] Pl. Mittwoch und Freitag, Unglückstage, an denen keine wichiige Arbeit begonnen wird M. ß. unker nur beim Spiel mit Schnellkügelchen: ein Knabe nimmt mehrere in die Hand und fragt: grad oder unker? Wird falsch geraten, so sagt er: Zwei in de" Glunker in (meinen) Beutel Molsh. — BASEL 299. G r a d e f . Geradheit, gerade Strecke Hi.

'das h o c h e G r a d ' LUSTIG I 24. — SCHWEIZ.

grudle", g'rüdle™ [krìitlo Hi. ; krûtla Steinb. NBreis. Katzent. Lobs. Lützelstn.; kritla Obbruck B f ; kretlo Dü. H f ; kritla Geud. Lobs. Büst\ 1. die Erde wegscharren beim Sachen z. B. nach einem Grenzstein : i ch ha b e Wil müe ssen g., bis jch ih n e gfunde" gha bt ha b Dü. Gang in d Äsch ge h n grudle" Abweisung Co. Am Für g. das Feuer schüren Hf. grüdlen* in der Asche wühlen GEILER J. Sch. 67. 2. grübeln, nachsinnen : was hes' z u g. ? Dü. M e r seil nit g. üwer das, was in der Biwl ste h t Hf., bes. no ch g. Jetz' m i i e " ^ i h r nit noch g., eüere r Frau is' nimm ze hëlfe 11 gewë 8e n Hf. Üwer eps n. g. auch : etwas ausklügeln Hf. 3. wimmeln, kriechen: s grud'lt voll Omeise" Hüss., voll Lût Su. Auch eine Spinne grud e lt ; d Fisch e grudle" im Muer; s grud e lt m'r eps uf d em K o p f Su. S grud'lt m'r im Buch mich hungert Geberschw. 4. leichte Arbeit verrichten, mehr um sich zu beschäftigen : er grud e lt noch allewil von einem Greise. Mi" kranke Mueter grüd e lt eso im Hus umme Obbruck; von Handwerkern, welche etwas betreiben, was sie nicht gelernt haben Bf. 5. kränklich sein, wimmern Roppensw. Heidw. — SCHWEIZ. 2, 706, vgl. auch 828; es lässt

2,

703.

BAYER, I ,

885.

grad [krât fast allg.; krôt Dachstn. Κ. Z.] Comp, [krêtar allg.] Adj. 1. gerade. E grade r Stecke"; d i " e Stross is' ganz g. Er losst fiinfe g. si" er übt Nachsicht Su. Mü. MAT. 57 (drei 44, elf Str.) 2. im Werfen geübt: ich biQ gräder a's du Mb. j. gerecht, rechtschaffen Str. ULRICH. Adv. 1. eben : g. wege" dem eben deshalb. 2. soeben : er is' g. furt. J. sofort: i ch kumm g. Co. (aber nicht in Mb.) U. Jetz' g. cha-n-ich d'r s nit gë b e n Olti. Wënn d mioh jetz' nit mit Fride" los', ge h i ch g. häm Geud. ψ grad use offen heraus sagen Su. — BASEL 145. BAYER. 2, 51· k e r z e " g r a d Adj. ganz aufrecht: der laüft k. der geht ganz aufrecht Banzenh. Su. Hlkr. s c h n u e r g r a d [snyorkrôt Geud.] Adv. ganz gerade. Si sind s. in einere Lini hin gstange". u n g r a d , u n k e r [ùi^krât Hi. Bf. Hf.; ùijkar Molsh¡\ Adj. ι. krumm. 2. die Zahlen i; j , ζ usf. J. unpassend : s is' ke'n u. unanständiges, verletzendes Wort gsa^t woi^e" ; s is' kc'" ungrader



BASEL

145.

g r a d e " [krêta Liebsd. Hi. 2 gerade machen. Kinderspruch·. Heiderlum, D e r Spatz is' chrumrn, Er het e i n e n chrummer Zeche"; Er hopplet in d e r Stab rum, Er cha nn lh nen nimmehr g. — SCHWEIZ. 2, 145· g r a d l ë c h t [krâtla^t Hlkr.~\ Adj. lich gerade.

ziem-

Grade [Kratè Obhergh. Logelnh^\ m. Stufe, worauf die Kinder in der Kleinkinderschule sitzen. — frz. gradin. Grider [Kritar Kerzf.~\ Wiesenknopf, Sanguisorba officinalis.

GRiiD — GRaF

2

sich wohl nicht zwischen griideln und grüteln unterscheiden. uf grüdle" 1. die Erde lockern, in angepflanzten Gartenbeeten die obere harte Kruste etwas aufbrechen Dü. 2. alte unangenehme Vorgänge wieder in's Gedächtnis oder an die Öffentlichkeit bringen: mer muess d alti Drëck nit ufg., si® stinke™ aüeh noch Dü. ufe gru tie" sich langsam hinauf bewegen : ich bin d Gass ufe gogrudelt Steinb. ke rum g r u d l e " herumwühlen, herumwimmeln Dü. umm e gru die" aus Langeweile und ohne Ernst kleine Arbeiten verrichten. Was macht d*r Grossvater? — He, er grud'lt eso im Hus umme Su. Heidw. — SCHWEIZ.

2,

828.

Grudler, Grüdler [Krùtlar Heidw. Dü. ; Kritlar Bf~\ m. Kind, das in Sand, Asche usw. herumwühlt ; Faulenzer, der nichts oder zum Schein arbeitet. Ë s c h e n g r u d l e r [Aâakrùtlar Obhergh^\ m. Aschenhändler (scherzhaft). — SCHWEIZ. 2, 706. Grüdli [Krêtli Heidolsh'.] n. kleines Kind. Vgl. 'Griittel gebrechliche elende kleine Weibsperson KLECNT. — SCHWEIZ. 2, 706. grudelig [krutalik Pfetterhsn. bis Katzent.] Adv. nur in g. voll dicht gedrängt voll: der Apfelbaüm hängt g. v. In dem Bach is' alles g. v. Fisch Ruf. \Adj. grübelnd, übergewissenhaft: sollicher grüdligen menschen' G E I L E R J. Sch. 17 b (neben gridlichen 17 b). 'gridlecht' ebd. i4 b . -j-Griideliclikeit f . 'ire scrupel vnnd griidelichkeit' G E I L E R J. Sch. i 7 b . Ë s c h e " g r u d e l e , Ësche n griidel [ASakrùtola Mütt.; yEsskritl Str.; Pl. -ala .S/r.] η. Aschenbrödel. Verzähl m'r d Gschicht vum Ë. ! Du arms Kind, gel1, du bis1 dene™ ihr Ë.? 'Der Ëschengriidel' Gegenstand einer Predigt von G E I L E R J. Sch. 66—78. eyn anderer Eschengriitel vnd Mistfink' F I S C H . Bin. i29b. (Sie) was ein Ëschengriidel . . der da ist PAULI 3 8 5 .



SCHWEIZ.

2,

706.

Grudlete [Krùtlata Roppensw^\ f . Haufen, Gewimmel. Graf [Krûf Ζ. Betschd.; Pl. -a] m. Graf. — S C H W E I Z . 2, 707. BAYER, I , 987.

70



GRaF — GRiF

Grafaüge n [Kràfaika Horbg.] PI: Grimassen. Geh m'r e"wëg do mit dine" G. grafetetisch [kràfatétis Hlkr. Str. Ingenti.] Adj. Adv. stolz, mit falscher Würde: Dër kummt g. do ane! Hlkr. 'Wott graffedeetisch s (Bärwel) geht!' PFM. III

Ι.



SCHWEIZ. 2 ,

708.

Greff [Krèf O. Mütt.] f . Gemeindeschreiberei. — frz. greffe. G r e f f j e , G r e f f i e r [Krèfjè Mütt. ; Krèfjé Str. ; Krèf]3 Κ. Ζ.; Krèfìèr Logelnh.] m. Gemeindeschreiber ; Gerichtsschreiber. — frz. greffier. Greif [Kraif Bebelnh. bis Zinsw. ; Kraeif Molsh. Ndhsn. Bisch. Dachsin. Κ. Z. Ingw. Betschd.; Kraèf Barr; Kráf Lobs. Bühl Aschb.; Pl. -a] f . (m. Strüth) Mist-, seltener Heugabel mit J, neuerdings 4. stählernen Zinken. — H E S S . 136 Greipe. E I F E L der Greif Mistgabel. Mistgreif f . Mistgabel Rothb. Lobs. 'SI hewwe d' Mischtgreif weidli uff E. STÖBER I I

128.

grife11 [krifa allg. ; Part, kakrifa, krifa] greifen. D Hüebner g. nachsehn, o9 die Hühner ein Ei legen werden. Du bis' einer, du grifs* d Hüehner, wenn si gelegt hän kommst überall zu spät Ruf. [Wamar nit sét, es s Krifa arlœypt Z.] 'wie wol ein ieder drin wil griffen' B R A N T Narr. 72, 39. 'wer anders liefe (in butzenwise zu Fastnacht) . . zû dem wil man griffen und jn den turn legen' Str. 1456 BRUCKER 1 4 9 . — S C H W E I Z . 2 , 7 1 3 .

BAYER,

i , 989. an g r i f e " I. berühren, befühlen: d"r Züob (Stoff) is' gschlacht zuem a. g. glatt anzufühlen. 2. feindlich überfallen. 'Grift mä η äpä d shtat aa?' L A N D S M A N Lied. 82. A™ der E h r a. g. j . Wirkung machen, erschöpfen : die" Arznei het mich mit Gewalt an gegriffe" hat starke Wirkung gemacht H f . S grift m'r d Nerve™ an B f . ψ beginnen, unternehmen: was er angrift, gerot ihm. Alle ( f r z . allez), grife' do mit an legt mit Hand an ! U.



SCHWEIZ. 2 , 7 1 4 .

BAYER, I ,

992.

undergrife™ begreifen, verstehn wie etwas gemacht werden soll. Er undergrift e Sach licht Bf. v e r g r i f e " refi. I. sich vergreifen, falsch zugreifen. 'Diss hiesst sich jo vergryfte an dene Würmele' (Kindern das Spielen verbieten) PFM. III 1. 2·. ver-

GRiF —

gaffen : er het si ch in g r i f f e " Ruf.





GReFZ

271

dis Maidle ver-

SCHWEIZ. 2,

716.

-¡-Hennengreiffer m. Schmeichler, Schmarotzer GEILER Narr. H . I I B . g r i f f i g [krifik Ruf. Bf.; kfifi Κ. Z . ] Adj. mit festem Fleisch versehn (.Metzgerausdruck) : das Kalb is1 nit g. — SCHWEIZ. 2, 720. k a l b g r i f f i « Ζ., k a l b e r g r i f f i g Hi. ist eine trächtige Kuh, bei der man die Glieder des Kalbes fühlen kann. — SCHWEIZ. 2, 721. u n g r i f f i g Adj. mager, lockeres Fleisch habend Bf. h a n d g r i f l i g [hàntkriflik Hlkr. ; hàntkrìfli K. Z.] Adj. mit Händen zu greifen, leicht und sicher zu bemerken. — SCHWEIZ. 2, 721. G r i f f [Kref Hlkr. K. Z. ; Krif Bf. •SVr.] m. Griff, Handhabe. Er het s im G. ist darin geübt, ist geschickt, etwas zu machen ; versteht es von Grund aus. 'Mir awwer han's im Griff un sehn jo hell genue' HIRTZ Ged. 238. Der het's im Griff wi e der Bëttelmann d Lus Ζ. Str., älml. Dehli. JB. X I 59. — SCHWEIZ. 2, 709.

BAYER. 9 9 1 .

Griff [Krif Pfetterhsn. ; Kref Steinbr. Ruf. Su. Dollern\ m. meist PI. spitzer Eisennagel an den Hufeisen, um das Ausgleiten auf dem Eise oder dem gefrorenen Boden zu verhüten ; grobe Schuhnägel. Zss. Griffise", Griffnagel. g r i f f e " [krefa Su. bis Lobs.'] Hufeisen. schärfen, mit spitzen Nägeln besetzen, damit das Pferd bei Glatteis nicht ausgleitet. Hann ihr d Ross scho" ergrifft? — aus frz. la griffe? oder aus river 'nieten ? SCHWÄB. 242. Griffel [Krefl Κ. Z ] n. Griffel. P o r t e g r i f f e l [Portakrifl Urbis b. Wess.] n. Griffelhalter. K e i b e n g r u f t [Khaiwakrùft Ä r . ] f . eine arge Verlegenheit : dis is* e Κ . ! G r e f z , G r a f z ( e n ) [Krefts Logelnh. bis Scherno.; Kràfts Mutzig Molsh. Κ. Ζ.; Kràftsa Hf. Han.; Pl. -a] / . (m. Hf. Han.) I. langgezogener Graben, in welchen die jungen Weinstöcke gepflanzt werden. 2. Doppelreihe von Rebstöcken, welche in der Furche stehn. J. im Walde die Gräben, in welche der Same gelegt wird. g r e f z e " , g r e f z g e " [krèftsa Bebelnh. Mtttzig; krèftska Kaysersbg.~\ 1. Graben



GReFZ —

GReiL

ziehn zum Neuanpflanzen der Weinstöcke. der Rëbstock wurd gegrefzt Mutzig. 2. schlecht schreiben. G r u f z [Krufts Scherw.~\ f . Gruft. gragle" [krâkla Geberschw.] durch einander laufen : d Omeise" g. g r a g l i g [krâklik Su. Osenb. ; krâkalik Obhergh.] Adv. dicht gedrängt : dër Baüm hängt g. voll. Er rennt g. voll Liis er hat Läuse vom Kopf bis zum Fuss. Syn. grattelig Hi. Gragel, G r a g o l [Kràkél Heidw. Wittenh. Su- Geberschw. Mittl.: Kràkêl Dü.; Kràkôl Osenb.] n. (m. Geberschw. Osenb. Mittl. Dü.) ι. Lärm. 2. Hals: pack lhne

am G . ! Su.



SCHWEIZ. 2,

722.

Bedeutung 2 weist auf Verwechselung mit Krage".

BAYER, I,

992.

g r a g e l e " , g r a k e l e " [kràkéla Liebsd. bis Str.; kràkhéla Sier. Wittenh. Ingersh.~\ lärmen, schreien, 'was isch das fir e Läwe un Gragehle' Mü. Otte SCHK. 434. 'gragoele* Str. Seyboth. — SCHWEIZ. 2, 723. SCHWAB. 2 4 0

gragölen.

G e g r a g e l , G e g r a g e l s n. Lärm Ingersh. Str. Syn. Drageis [Tràkéls Ingenh.] G r a g e l e r m. Schreier, Lärmmacher Liebsd. Str. - ¡ - g r a c k l e n , g r a c k e l e n schreien wie die Frösche, lärmend schreien GEILER -S. M . 35. Grigie [Krìklo Steinb.} η. ι. schwächlicher, elend aussehender Mensch. 'Sanct Grickeles närrischer, wunderlicher Mensch! KLEIN. 2. alte Frau. — SCHWEIZ. 2, 724 Grögel? Gricker [Krikar Hüss. Felleri.] m. Grille, Heimchen. Demin. Grickerle dass. Attenschw. Hüss. Urbis Mittl. Bf. — SCHWEIZ. 2, 7 2 8 .

frz.

criquet.

Grickes [Krekas Co.; Krikas Ingersh. M\ m. kleiner Mensch; Schelm (scherzhaft). Demin. Grickesle ». kleine Person (auch weibl.). Gricket [Krikèt Mutzig; Pl. -a] / . Schlag auf den Kopf : ich hab awer Grickete11 us geteilt! grelle" [krèla Co.] (Schläge) bekommen. Wart numme, du grells' sie noch I greile" [kreila Betschd.] wiehern. — mhd. grellen? oder zu krei, krien? schw. grölen? SCHWEIZ. 2, 730. grägelen kirren von Hühnern ebd. 723.



GReiL — GRiMM

27 2

G r e l l e r e " [Kreilarg Betschd.] f . wilde, ausgelassene Weibsperson. Grille11 [Krila ¿7.] f . PI. thörichte Sorgen. 'Do macht merr sich ken Grille; merr freaut' PFM. II 3. s. auch Schagrille11. W a s s e r g r i l l Nepa cinerea BALDNER XIO.

'Groll m. Neid = Gift, Str.

Zorn,

Hass

ULRICH.

Grülle" in A p r i l l e " g r ü l l e " [Àwrelakrèla Hlkr. Horbg. Logelnh.; -krila Mü.U\f. PI. Frühlingshagel, Graupeln, Körner mit Regentropfen vermischt. 'Märzestaub, AwrilleGrille, muen im Buhr d' Schihre fille' Mii. M A T . S, 5 8 . — SCHWEIZ, grullraa^2, 7 3 0 ? Demin. G r ü l l e l e [Krèlala Dü. J kleine Graupeln. g r ü l l e l e " [krèlala Dü.] (unpersönl.) Frühlingshagel ausschicken, graupeln. G r a m a n z e " , J. Kr-. Gramässe" [Kràmasa Bf.\ PI. Gram, Kummer, Reue. Du machs' d'r viel ze viel G. um dis Maid e l. Hätts 1 Sp'ele" bliwe" le {gelassen), brüchts' du d'r ke' ne G. um s versp'elt Geld ze mache". — SCHWEIZ. 2 , 731 grammausse". HESS. 1 3 4 ebs. granfiassi* [kramasi Z.] Adj. Adv. grimmig. Zu östreich. gremmassi kränklich, nicht wohl auf ? - f g r i s s g r a m e n murren. 'und grißgrametent alle über in' CHRON. ; zittern, klappern: 'do wiirt sein weynen und grißgramen der zen' ST. 'wee den bischöfen, die da ietz mit grißgramen und zenklapfen in der hellen, die ire jünger nit versammlet haben' GEILER 6 1 . P. $h. 'grissgrammen mit dem Mund faire une grimace' MARTIN Coll. 1 5 5 . — SCHWEIZ, I, 7 3 1 . BAYER, I , Ι O 1 1 .

g r i e s g r ä m i g , g r i e s g r a m m iscb-[krìèskrámik Hlkr. ; -kràmis Bisch.] Adv. verdriesslich: g. driD luege". — SCHWEIZ. 2 , 732.

BAYER, I,

IOII.

ergremme" [arkrèma Fisi. Jioppenzw. Liebsd¡\ erschrecken, in Furcht versetzen : de" han i ch ergremmt! — SCHWEIZ. 2 , 732.

BAYER, I ,

996.

grimme"' [krimo Felleri. ] mit den Nägeln kneifen, s. auch kramme". G r i m m e " [Krima oder Krema allg. (ausser W. ?)] n. Bauchschmerzen, Leibschneiden (auch bei Pferden). Hes' s G.?



GRiMM — GRümm

bist du verrückt} Su. 'krimmen' GEILER LK. 12. MURNER Luth. Narr. 6 5 CS. 'das Krimmen, Colica passio' GART Dr G . Zss. Grimme n pulver. 'dz grimmen darmgicht' DASYP. 'Feber oder Grimmen' FISCH. Bienenk. 99 b CS. 'den, das grimme colique' MARTIN Pari. N. 1 5 7 . — eig.Inf. SCHWEIZ. 3 , 8 2 0 Chrimme". SCHWAB. 2 4 4 . BAYER, I,

997.

F B a u c h g r i m m e n FISCH. Garg. 1 8 2 . G r i m m i ['Xrimi Roppenzw.; Krimi Fisi. Banzenh. Heidw¡\ η. Leib schmerzen. Grimasse" [Krimasa Obbruck Hlkr. ; Krimàsa Hf7\ f . PI. Fratzen. G. mache", schneide" Gesichter schneiden. Spw. E l n e n alten Äff le h rt m e r ken G. mache" das Alter belehrt man nicht. f ' G r o m e n Glauciolus equus' DASYP. 'ee daß graß wechßet, so ist gromen todt' Gwjss.Narr. 7 5 B . MURNER luth. Narr917. 'graman' FREY 4 2 , 'groman' 78. Eigentlich Grauschimmel. Demin. jGrömlein n. ein schwaches unansehnliches Pferd, "einer hat vier pferdt, aus welchen das ein ein grömlein, was das schwechst under den andern allen' GEILER Narr. H 9 0 B , 9 1 . 'mein Gromel' FISCH. Garg. 1 5 9 0 , Seile257. —

SCHWEIZ. 2,

733.

BAYER, I,

994.

grumme" I [krùma Ζ. Hatten] brummen, murren, unverständliche Worte vor sich hin murmeln. 'g. mit iren nechsten* GEILER jf. Sch. 23. 'grumpt' brummte FREY 1 4 . grunzen 'Vnd die Sau, so sonst allzeit grummt, Schreit anders, wann der Mezger kummt' FISCH.Flähh. ηι/τ2. 'lieset vnd krümmet heimlich fort' MOSCH. I 2 3 5 . F u n g e g r u m m e t sans grommeler' MARTIN Pari. N. 46. grumme" II [kryma Olti.] kneifen : i" d e " A r m

g. —

SCHWEIZ. 2,

735.

Grummel, G r ü m m e l [Krüml Dü. ; Kreml Hf. ; meist Pl. Krùmla Z>«\] f . Krume, Brocke, kleines Brüchstück (von Holz uä.) Wo m'r d e r Klee abglade" hän, hä n m'r e ganze" Hufe" Grummle" gha

Dü.



SCHWEIZ. 2,

734.

Demin. G r ü m m e l ( e ) [Krìmali Fisi. Roppenzw. ; Krìmala Hi. ; Kremala Scherw. Bisch. Str. Κ. Z. Han. Gundersho. Zinsw. Betschd. ; Kreml Lützelstn. ; Krimi Büst Wh. Dehli.] n. 1. PI. Reste des ausgekochten rohen Schweineschmalzes Fisi. Roppenzw. 2. Krümchen (Brot, Kartoffel uä.) j. geringer Teil, ein wenig:

GRüM —

GRaMB



273

um e G. beinahe Scherw. Gib m'r e G. Salz Hf. Hi. Horch e G . ! kiimm e G. do ane! Wh. Ke , n G. gar nichts, gar nicht, gar kein: s is1 ke'n G. kalt. S fë h lt m'r ke'n G. me hr Hf. Ich hab ke'n G. ke'n Appetit Hf. Er schafft ke'n G. nicht das geringste AEckend. B r o t g r ü m m e l f . = Brotbroschel Hf. H e r r g o t t s g r i i m m e l e n. verstärktes Griimmele. Er schafft ke'n H. gar nichts, nicht das geringste Z. Zinsw. K r ü t z g r ü m m e l e [Kritskrêmala Wh.] dass. g r u m m 1 i g ]krì\m\\V.Roppenzw.Eschenzw. Wittenh. Dil. Kerzf\ Adj. spröde (Glas), bröcklig (Holz), dürr (Heu). — S C H W E I Z . 2 , 735G r u m i e t e [Krùmlata Roppenzw. Hi.; Krùmlta Ensish. Logelnh. Ingersh.] PI. zerfallende Stücke (Erde). Krumen (Brod). —

SCHWEIZ.

2,

735.

B r o t g r u m m e l t e PI. Brosamen Pfast. Ingersh. g r u m m l e " [kriimla Steinbr. Osenb. Loge¡nh¡\ zerbröckeln, z. B. Brod: de" Hüenre" g. sich erbrechen. — S C H W E I Z . 2,

734·

v e r g r u ' m m l e " , v e r g r ü m m l e " [farkrùmla Roppenzw. Hlkr. Dü. ; farkrimla Bf. Str. K. Z. Han. Zinsw. Wh.] I. zerbröckeln; zerfallen; in Krumen auflösen, zerreiben (Brod). Das Holz, Straii (Stroh) is' ganz vergrummelt Dü. 2. zusammenschlagen Str. Ich hätt ' h ne grod könne" v. in der Aufregung Ingenh. — 2.

735"

G r u m m e l e [Krùmala Fisi. Olti.] f . (n. Olti.) Gründling. — vgl. SCHWEIZ. 2, 734 (WQ aber = Wasserinsekt.) grample" [kràmpla WittenhJ] kriechen. Dis Rind gramp e lt noch. — SCHWEIZ. 2. 736. Grambambuli [Kràmpàmpòli Lutterb.\ m. Zucker in Schnaps, der auf einem Teller gemengt und angezündet wird. — SCHWEIZ.

2,

736.

Grambol [Krùmpôl Liebsd.; Kràmpól Heidw. bis Rauw. ; Kràmpôl Mütt. Nhof Brum. Hf.\ m. starker Lärm, Aufruhr, Zank, Rauferei. G. schlage", mache®. Er het G. gha bt mit si"em Meister Dü. •— frz.

carambole.

SCHWEIZ. 2,

739.

g r a m b o l e " [krùmpóla Sier. Geberschw.; kràmpóla Logelnh. NBreis. Dü. K. Z. ; W h . d. eis. Mundarten.

GRaMB —



GRëMP

kràmpóla Ingersh.' Mütt. Nhof\ Lärm machen. — S C H W E I Z . 2, 739. G e g r a m b o l Ingersh., G r a m b o l s Logelnh. K. Z., G e g r a m b o l s Ingw. n. Lärm. G r ë m p [Kramp Bf. Z. Rothb.; Kraemp Str. Tieffenb. Büst Wh.; Krœmp Κ; Pl. -a] m. Butter- tmd Eierhändler, Geflügel-, Gemüse- und Mehlhändler im Kleinen; Wiederverkäufer, der die von Bauern erkaufte Ware in den Städten wieder verkauft. 'Gremp oder grempin' B R U C K E R 249 (14. Jh.) 'Salsamentarius der gesaltzene wahr feil hat, Gremp, Hock' GOL. 230. ' G r e m p ' HERTZOG V I I I 4 9 .

'Er het

's

in

's Rrembe Maaud, im Urschel, uf der Gass, jo gsait' PFM. III 2. — mhd. (meist in Strassburger Quellen) Grempeler, Grempener, Gremper. Zu gemeinital. crompare für comparare W E I G A N D I , 7 2 5 . Anlehnung an Kram. Zss. Grëmpe"lade", -wage", fGremperwerck. G ä n g s g r e m p m. Gänsehändler Z. f ' H a n f g r e m p e r ' m. Hanfhändler Str. 14.J8

BRUCKER

251.

Hiiehnergrëmp m. Hühnerhändler Ndhsn. -j-Käsgremp m. Käsehändler, 'eines Kâsskremppen Handschrifft' M O S C H . II 846. M ë h l g r ë m p m. Mehlverkäufer Bf. f S t r a n g g r e m p m. Hanfhändler, d. h. Henker : 'an des StrangGrempen Igelspitz gesteckt' F I S C H . Bin. 198''. g r ë m p e " , g r ë m p l e " [krampa Ζ . ; krajmpa Dachstn. ; kraémpa Κ.; kraempa Wh.; kramplaffi.] mitEsswaarenhandeln, hökern U.; mit gebrauchten Gegenständen Handel treiben Hi. 'Wer mit alte Kleider krämpt' F R A N Ç O I S Husm. 22. — vgl. S C H W E I Z . 2, 736 grampe". Grëmpe11, Grëmpene [Krampa Molsh. Bisch. Hf. Rothb.; Kraempa Str. Kindw.\ Krajpa Geisp.; Krampana Betschd\ f . Verkäuferin von Esswaaren im Kleinen, auch Obst (Molsh. Bisch.) Hökerin. 'Es ist kein alte huor am Ryn, sy wöllent alle grempen syn' M U R N E R Narr. 9'. f G r e m p e r m. Kleinhändler, PI. -e CHRON. 'gremper oder gremperin' If¡. Jh. B R U C K E R 9 3 ( 1 4 3 9 ) 252. 253. 'vischer, gremper, vogeler' Str. 1482 ebd. 212. —

SCHWEIZ.

2,

G r e m p e r e"

737.

[Kraempa ra

Str.

Wh.; 18

GReMP —

GRäMS



274

GRäMS —



GRaN

Krœmpara Κ.; Krampara Ζ.] f . Butterund Eierhändlerin. f G r e m p e r i g e f . Krämer ei BRUCKER. "Jedermann begibt sich lind die seinen uff die unbillichen grempereien und Wuchereien' BUCER Drei predigen C 1 i j . — SCHWEIZ. 2. 737· f G r e m p e l m. Handel mit geringen, meist alten Waren, 'die habent gemacht . . usz eim tempe], ein grempel' GEILER

zwo thiiren. am Cohr vnden am Lettner mit Eysnen Gettern oder gerämbsen vermachen' HERTZOG IV 123. 'die fenster und kellerlöcher mit eysern grembsen versehen barreaux de fer' M A R T I N Pari. N. 174. 'so lang die hässli Drohtinfassung dort nit durch e kleins, awer e Bissel elegants yseres Krems ramplassirt isch, het die Sach doch ken Glanz' Str. Wochenbl. 1886, Nr. 26. — SCHWAB.

P.

424.

II 18. —

325.

SCHWEIZ.

2,

BAYER, I, 9 9 8 .

736.

SCHWAB.

HESS. 1 3 6 .

Da-

mit verschmilzt Geriimpel, j . R. Zss. G r e m p e l m a r k t . g r ë m p l e n Kleinhandel treiben mit alten Gegenständen Str. 'grempeln nundinari, etiam cauponari aliquando' D A S Y P . 'Do kremble si un handle mit Nüsse, Veaujellym' 737.

PFÄ. III I.

BAYER, I ,



SCHWEIZ. 2,

998.

G r ë m p l e r [Krampler OIti. ; Krámplar Roppenzw7\ m. Trödler, Höker, Händler bes. mit Eiern und Tauben. 'Grämpier die in verzinseten gewelben feil haben Fornicarli' D A S Y P . 'Grempler propola' DASYP. 'Scrutarius Grempler, Puppenkrämer' GOL. 236. 'Grempler'FISCH. Prakt. 14.



SCHWEIZ. 2 , 7 3 8 .

SCHWAB.

325.

E i e r g r ë m p l e r m. Eierhändler Fisi. Pfetterhsn. Henfli. Hi. f ' W o r t g r e m p l e r ' w . Schmeichler FISCH. Garg. G r e m p e l ä r e f . Hökerin. 'Kràmpelàre ä. Sp.' STÖBER Mäder. G r u m b e r , s. Bir ne . Gräms [Krams O. K. Z. ; Kraems Mü. Ä r . ] n. ( f . K. Z.) Fenstergitter ; Gitterwerk meist von Eisen. — Vgl. Geräms Goethe D. u. W. ι, ι ; und die genauere Beschreibung in Goethes Briefen an Graf Reinhard (1850) 1 8 1 1 , Seite 123. 'Durch einen engen Spalt oder ein dünnes Geremtze blicken* T A U L E R MSC. 'Meister Hermann dem Maler von einem Geremse und drien Lichten ze machende' Frauenhaus-Archiv CS. Es war 'ein Mann gen Strassburg kummen uff die Mess Gelt zu «ameln mit einem lebendigen Lewen in einem isren Geremss' GEILER Brös. i , 79 a . 'Gerembss der Stegen, gengen, Erckeren Lorica' DASYP. 'man bauet ihnen (den Heiligenbildern) heuser gerems und Kefig' BUCER Grund und Ursach ο 1 i b . 'für gerems und compartement auff täppich stricket* FISCH. Garg. 18. 'man muste jhnen die

BAYER.

2,

102.

G e g r ä m s [Kakrams Barr. Hf. Han.~\ n. Gitter: e G. an d"r Stëj Stiege. 'Gekräms eisernes Gitterwerk' KLEIN. f ' D r o t g e r e m s s ' FISCH. Garg. 202. CS. grämse™ [kramsa Hi!\ i n g. mit Gitterwerk versehen Hlkr. Katzent. v e r g r ä m s e " [farkramsa Z. ; farkraemsa •SYr.J mit eisernen Stangen versehn {ein Fenster); vergrämst mit Eisenstäben vergittert. Grims grams [Krims krams Olti.~\ m. Durcheinander, Unordnung. — Zu kribes krabes ? gramsle" [kràmsla Olti.] 1. krabbeln, von vielen durch einander wimmelnden Insekten. 2. in allen Gliedern prickeln. —

SCHWEIZ.

2,

740.

grumse11 [krùmsa Roppenzw. M. Bf. Str.] I. murren, vor sich hin brummen, sich beklagen. 2. grunzen Str. — SCHWEIZ. 2 , 7 4 0 .

SCHWAB. 2 4 5 .

BAYER.

1, 998. G rum si [Krümse Rädersd^\ m. stets klagender Mensch, Murrkopf. f g r u m s i g Adj. mürrisch. 'dann er sey so grumsig wie ein Mauss in der Kindbett' FISCH. Garg. 347. — SCHWEIZ. 2, 741. grimsche" [krimsa Rauw.] prügeln, misshandeln. fGran f . kleines Gewicht, 'by einer grëne mynner oder me ungeverlich' Str. 14.82

BRUCKER

'243.

Demin. Granatele [Krenétala Ζ.; Krènêtala Ä r . ] n. Demin. zu Gran, kleines Gewicht (lat. granum): er het ke'n Gr. genumme" devon. Ich hab ke'n G. Fleisch gesse". Um s Gr. beinahe ! 'grene kleines Gewicht' BRUCKER. Granadier, -er [Krànàtìèr Hi. Steinb. Dü. ; Krànatîarar Z>«\] m. I. Grenadier. 2. starker grosser Mann. — frz. grenadier. SCHWEIZ.

2,

744,

GRaN —

GRiN



275

Granatzi [Krànâtsi Heidw.] m. gewöhnliches Schimpfwort. f'grahnen seufzen, stöhnen, leise weinen

KLEIN.

granne" [kràna Jf.J i. murren (von der Katze). 2. in mürrischem, zornigem Tone reden. 'Du verachtest Gott, du gran η est wider in' G E I L E R Bilg. 37 a . a n g. heftig anfahren M. — S C H W E I Z . 2, 742. -j-kranle" mürrisch klagen Str. 's heisst mancher Geld unn Acker sin Unn kranelt doch Johr uss, Johr in' STÖBER Daniel 2. — SCHWEIZ. 2, 744 grännele". g r ä n ä c h t Adj. zum Murren geneigt, missmutig Str. C S . — vgl. SCHWEIZ. 2, 7 4 3 grännig. B A Y E R , I , 999 grenncn. g r ä n n i g [krèni Bisch.~\ Adj. unsauber, liederlich. — hierher zu stellen? S C H W E I Z . 2, 743 grännig verdriesslich. fGrän I : 'Sammet . . in grän gedunckt' F I S C H . Garg. ιήη. — Vgl. mhd. grän Scharlachfarbe, frz. graine. Grän II [Krán Co. bis Schleit.; Kraén Str. W.; PI. -9] f . 1. Fischgräte K E Î T N E R GVH. 56. 2. Spitze an den Getreideähren. Zss. Gränleime™, -weise11. J. PI. Oòstgehause : Apf'lgräne", Bi^e"gräne" Wh. Demin. Gränle n. 0. Gränel U. — mhd. gran Haarspitze. g r ä n ë c h t [kraénar^t .S/r.] Adj. voller Schwierigkeiten. ' F i s c h g r ä n e n ' BALDNER (unter Fischaar.) F.ischgränle [Feikránla Hf7\ n. PI. Verzierungen am Ärmel des Mützel [Metsl] der Bäuerinnen. Gerstc°gr.än f . Bart der Gerstenähre Dü. U. Grenobel [Krànówl Su. Co. ; Krènôwl K.~\ der Name der französischen Stadt dient zur Bezeichnung der weitesten Ferne. Ge h uf G. packe dichl Zu unartigen Kindern : wenn ihr nur z" G. wäre" ! 0. Einer, dem Alles verleidet ist, sagt: Wenn i ch nur z u G. wär ( = im Himmel l) 'Mer meecht vor purer Aergerniss bis nooch Grenowel rite' S C H K . 349. 'hinder Granowel wo der Drëck in's Meer fliesst' Str. grine" [krina fast allg. ; krina in Bed. 2 Κ. Ζ. ; kraeìna Bühl Ndrröd. vV.] Part. gegrint, grint u. grinne" [krìna Hi. Obburnhaupt Str.; krena Fisi. Hf.; kakrina Str. Hf. Betschd.] I. weinen, bes. von

GRiN —



GRieN

Kindern. Er grint wie ne Kind Obburnhaupt. Selten Dü. nur die Rda. D Sunn schint, s Vögele grint; s. B A S E L 147. 'und liess inn schrigen ( = schreien), grinen, weinen' B R A N T Narr. 108, 53. 'grinen' G E I L E R P. I I I I 7 B . 'wann jre Freundt vmb sie greinen' ders. Narr. 43. 'Was hesch de denn ze gryne?' PFM. I I . 's guet Lenel grint unn grint' E. S T Ö B E R I I 155. 'Bol han i grine' L U S T I G I 120. I hätt fast grine miien' K E T T N E R Mais. 7. 'Dä griinsh? gAl dä blibsh mär?' L A N D S MAN Lied. 69. 'Der lacht wie d' Wälsche gryne' JB. IX 100. 2. wiehern K. Z. 'laß die storcken klöpren, die cssel greinen, die hund bellen, die enten schnattern, die gäuch gucken' G E I L E R Narr. 89 . j. Saft ausfliessen lassen von geschnittenen Reben : s Häl (die offne Stelle) grint Hi. — SCHWEIZ. 2, 7 4 5 . I,

996.

HESS.

SCHWAB. 3 0 4 .

BAYER,

136.

v e r g r i n e " [farkrena Hf.~\ Part, verweint: e vergrineDs Gsicht, vergrineni Auje". —

SCHWEIZ.

2,

746.

R a p p e n g r i n e r m. Geizhals, einer der überjeden ausgegebenen Rappen (— Schweiz. Centime) weint? Rixh. G r i n e r e " [Krinara Ingersh7\ f . Weibsperson, welche bitterlich und anhaltend weint. Glien [Krìèn Fisi. Roppenzw. Attenschw. Mü. Hi.; Krìan Eschenzw. Steinbr. Banzenh. Bf.~\ n. I. grober Kies, Steine zum Wegausbessern. 2. Kiesgrube; Sandbank Bf. C H R O N . 689, 30 ; sandiger Plan B R Ü C K E R ; Sand 'also vil also des grünes in dem mere' C H R O N . 306, 15. 'Grien, Grienle' bei Illzach. 'so sol mengelich kummen . . . der teil haben wil an den vorigen grienen' Str. 14. Jh. B R U C K E R 177. 'Grien' Kies im Rhein H E R T Z O G IV 102. 'Ludwig u. Ulrich, geb. Grafen von Wirtemberg, verkauffen . . der Stadt Mülhausen, Illzich von Motenheim mit . . Zwinger, Bauen, Wuren, Weyden, Hölzern, Feldern, Forsten, Grenen, Wassern, Wasserrunsen ». s. w. um 3020 Gulden rhein. Samstag nach Martini 1437' MIEG II 142. j. Blasengries, Blasenstein. 'ein fraw windet sich, so sie ein Kind machen sol, oder ein man, der das grün hat* ST. 'Ischias hufftwehe, das grün' GOL. 277. Zss. Grienschuf 1. — S C H W E I Z . 2 , 747. SCHWAB.

243.

BAYER,

I,

IOOO. 18·

GRieN —

GRiieN



276

- j - V o g e l g r i e n Vogelherd. Vogelgrün ein Dorf bei NBreis. am Rhein. 'Wir' sint überein kommen . . . das man sol teilen die vogelgriene' Str. 14. Jh. BRUCKER 177.

grüen [krìan Liebsd. bis Horbg. K. ; krìèn Olti. Müit. Z. ; krif^ Geisp. ; krên Ndhsn. ; krìn Str. W.] Adj. Adv. ι. grün : grüen es Gemües Kraut, Kohl, Spinat als Speise; g. Dings (auch Griiens) grüne Kräuter, Schnittlauch, Petersilie uä. als Suppengewürz U. 's grüen Dings diss kriejt merr dryn. — Bryd: Jo, odder awwer nit' PFM. II I. Er het e ,nc grüene Schnauz hat noch keinen Schnurrbart O. Me11 wurd bol d s grüene Wägele müesse11 hole" man wird jemand bald in das Irrenhaus bringen müssen. Grüen-e-blaü schlage" Su. G. e gel schlauje" Ζ. JB. VII 190. G. si" stolz, frech sein Mütt. Zweideutig: im Früejo h r wurd alles g. Hf. Ei ne m nit g. sin jemand hassen Dehli. G . und gël b wër d e" vor Zorn. 'Als redd Er, mier an, sich grüen un gehl' PFM. IV 6. Mir is's grien und gël b wor den vur de-n-Au^e" bei Unwohlsein Dehli. Der grüengel b Nidwurm, Gitzhals Str. Grüeni Winachte", wissi Ostere" U. Wann machs' dis? Wenn s g. schneit niemals Str. 'Meidele, ruck, ruck, ruck an meine grüene Seite' Anfang eines jetzt noch, bes. am Kirchweihfest gesungenen Volksliedes Dunzenh. 'an meine grüne seit' FISCH. Garg. 381. 2. frisch: grüener Speck ungesalzener, ungekochter, ungeräucherter. 'Fleisch grüen oder gesaltzen' ijj. Jh. CS. 'grün oder gedörrt Obs' NOT. 1671. 'griene visch'yWw^, ungeräuchertREIBER Küchenzettel 14. 48. 'deheinen vogel fohen . . noch die veil haben, es sy grüne oder gesaltzen' Str. 14.25 BRUCKER 183. 'Fleisch raüh oder grien' LUSTIG I 5 0 9 . —

SCHWEIZ.

2,

749.

BAYER,

I,

1001.

G r u en [Kryèn Hf7] m. die mit dem Erwachen der Natur sich zeigende grüne Vegetation, nur in Ausdrücken wie: im Früejo h r, wenn der G. kummt. G r ü e n [Krìan Co.] n. Waldungen im Rheingebiet, welche schlagweise alljährlich zur Grasnutzung versteigert werden : s Balzener G. die Balzenheimer Waldung am Rhein Dü. {Ob hier nicht vielmehr Grien zu Grunde liegt?) In s Griien fa h re n Gesellschaftsspiel mit Karten, die auf den Tisch gelegt und gezogen werden. Wer

GRiieN



Herz bekommt, darf jemand küssen, bei Eichel — grüssen, bei Schellen — die Hand geben, bei Schippen muss er ein Pfand geben. f b e r g g r ü n : 'Chrysocolla berggrün item der burris damit die Goldtschmidt löten GOL.

73.



SCHWEIZ.

2,

753.

g e l b g r ü e n Adj. fahl, blass: du G. ! Rädersd. Gebw. g r a s g r ü e n [krâskrian Dü. K. Z.] Adj. unreif, von Früchten : die Äpf e ], Gruselsbere" sind noch g. JB. VII 190. g i f t i g g r ü e n Adj. schreiend grün Str. ' I m m e r g r ü n Herba Vincae' PHARM. 5 . 'S inn g r ü n ' dass. ebd. f S p o n g r ü n Grünspan. 'Hans Georg Ermandinger, so seiner frauen spongrün auff die linsen gezettelt, die sie aber nicht geessen, wurde an den pranger (gestellt) mit ruthen gestrichen vnd bannisiret' Mü. Ratsprot. 15. 18. Febr. IJJÓ. ST. — SCHWEIZ. 2 ,

753.

'Widergrün'

BAYER, I ,

(Wein)

1003.

FISCH.

Garg.

142.

W i n g r ü e n n. Weingrün, s. Bärlapp. Man bedient sich desselben, um den weichen, fädenziehenden Wein zu läutern; im oberrhein. Gebirge auch, um die frischgemolkene Milch zu seihen, ehe man sie in den Käskessel schüttet. KIRSCHL. 2, 372.

ST.



SCHWEIZ. 2 ,

753.

w i n g r ü e n [wikrian Ruf.] Adj. weingrün. Rda. Er is' w. er trinkt gern JB. IX 1 2 7 . W i n t e r g r ü e n [Wentarkrian 5».] n. die Blätter von Lupulinarten, welche im Winter grün bleiben und dann zum Füttern geholt werden. 'Bierebäumeni W. Herba pyrolae' PHARM. 2 Barr. — SCHWEIZ. 2, 753. BAYER, I , IOOI Epheu. G r ü e n s [Krìans Fisi, bis Dü.] n. I. Grünfutter. 2. Grünzeug zum Suppengewürz: Petersilie, Lauch, Kerbelkraut u. s. w. g r ü e n i g Adj. grünend: grüenigi Matte" Hi.



SCHWEIZ.

2,

756.

gelbgrüenig [kálkrianik Obhergh. Horbg\ Adj. gallig, von gelbgrüner Gesichtsfarbe. g r ü e n l i g [krìènlik Mütt. Dü.] Adj. grünlich. — SCHWEIZ. 2, 7 5 6 . g r ü e n l e c h t [krianla^t Su.Bf; krinlae^t Str. ; krienlat K. Z.] grünlich. D' Strimf wys un grüenlecht gflammt' PFM. I 4. — SCHWEIZ. 2 ,

756.

GRiieN — GRaND



GRaND

277

GRiND

g r i i e n e " [kryano Su. ; krians Co. Scherw. ; krino Sir. ; kréna Wh.] grünen, gesund sein, gedeihen : do ka nn s t g. d e rbi ! Su. unpersönlich : s griient i h m es gelingt ihm.

artig, übertrieben : er tribt s e bissele ζ" g. mit m ' r ; ër meint, glaüw i ch , i ch bi" blind Dü. Do ge b t s awer g. here Str. Numme nit gar ze g. ! Z. — SCHWEIZ.



2,

SCHWEIZ.

2,

754.

G r u e n i n g [Κτύηΐη Ndrröd^\ f . das Grünen; im Frühjahr klimmt d G. —

757.

SCHWAB. 2 4 1 .

BAYER, I , 1 0 0 3 .

grandios [kràntiós Obhergh. Katzent.~\ Adj.: grossartig, stolz; e grandiose·· SCHWEIZ. 2, 7 5 6 . Kerl! G r u e n i k e r [Kryanikar Heidolsh.~\ m. Grëndel [Krantl Banzenh. Obhergh. M. grüner Apfel, der auch reif diese Farbe Bf. Hf. Betschd. ; Krai^l Olti. Fisi. Ropbeibehält. — S C H W E I Z . 2 , 7 5 4 Gruen- penzw. Hi. Steinbr. Su. Ruf. M. K. Z. acher. Lobs.; Kraejnl Illk.] m. 1. Langholz am G r i i e n l i n g [Krianlir^ Geberschw. Hlkr. Pflug, in welchem das Pflugeisen steckt; Logelnh. ; Krìènlei^ Rapp^\ m. Grünfink, Pflugbaum, Pflugbalken; hinten sind die Grünhänfling, Linota chloris. 'der Grün- zwei Hörner, Handhaben, befestigt. 2. ling' FISCH. Garg. 3 0 8 . — SCHWEIZ. 2 , starkes hölzernes Gitterthor mit Quer756. balken oder Riegeln zum Schliessen. ST. g r u e n z e " [kryantso Bf.; kryèntsa Hf.~\ 'grindel vel Stange, vectis' H E R R A D i 8 4 b . 1. nach grünenden Pflanzen riechen, bes. 'grindelen, vectis, repagulum' ebd. 196*. im Frühling im Thau oder beim Regen. 'grindel, pessulus' ebd. 193A. 'sin serre 2. grunzen (nicht vom Schwein, aber und grendel ouch zû tün und beslossen vom Menschen) Hf. — B A Y E R , I , 1 0 0 3 . halten' Str. iß. Jh. BRUCKER 2 9 . 'Greng r ü e n s l e " [kryansla Bf. ; krìèntsla del repagulum* D A S Y P . 'repagulum gränKerzf.~\ nach frischem Grün riechen: dis del' GOL. 59. (hsl. beigefügt rigel). 'VaGf.mües grüens e lt. ''S gruenselt noch, cerra grendel an dem zaun oder die mer honn halt z' Morjes Räje ghet' PFM. vberswerch stang vmb den acker' GOL. V 6. — B A Y E R , I , 1 0 0 2 grüeneln un50. 'Grendel oder Pallisaden' M I E G I , reif, ungar schmecken ; nach frischem ίη. Der Absagebrief des Achtburger Grün riechen. Wagner und seiner Söhne 'ist auff Cathagruene11 [kryùna Af.] ein eingetrocknetes rinä, j. 1458 im grendel vor dem oberen hölzernes Gefäss durch Einschütten von thor {Mülhausen) gefunden worden' P E T R I Wasser wasserdicht machen. — mhd. 134. 'die fallbruck und grengel zerhüwen grtienen ? 'gruonen' Martina I . L E X E R . ZU sie gar' Lienhart Ott's Lied v. GeckenS C H W A B . 2 4 4 gronen, grünen gedeihenì krieg 152ζ, Str. 28. ST. 'der PauwB A Y E R , I , IOOO. meister ûnd Ungelter, schwerendt . . . 11 f g r u e n e 1 1 [ùf kryùna M.] I. im mit der statt bau, es sey von Murwerkh Wasser aufquellen, von Bohnen, Erbsen. oder Holtzwerkh, an Pforten, Brûckhen, 2. [ar e§ wetar ùf kakryùnt] er ist wieder Grendeln der Mülin . . . redlich und gegenesen! und wohl aussehend. treulich umbzegen' MERKLEN I 2 3 0 . Die b e g r u e n e 1 1 [pakryiina 71/.] an KörperThorwächter sollen Tag und nacht . . . fülle zunehmen, von Kindern, bes. nach des Thors und grengels getreuwlich wareiner überstandenen Krankheit. 'Wer in t e n ' ebd. I 2 7 7 . — SCHWEIZ. 2 , 7 5 7 : m. schulden ist die mögen nimmer begrünen SCHWAB. 4 2 5 . BAYER, I , 1 0 0 4 Grindil. oder vff grienen zweig kumen so lang sie H E S S . 1 3 6 . schuldig seint' GEILER Narr. 6 7 A . 'so Grind [Χτβη Olti.; Rrint Rädersd. mag diese statt nummerme begrünen auf- Hi. Osenb.; Κ,ηη Fisi.; Krent Su. Hlkr. blühen, zunehmen G E I L E R ält. Sehr. 23. Co. Dü. U. W] m. I. Kopf ausschlag ; — SCHWEIZ. 2 , 7 5 5 . Krätze (dies Wort fehlt). 'Grind Psora' G r a n d t e n u [Krànteny Roppenzw. K. Z. D A S Y P . 2. Kopf : haü ih m eine® uf d e r Rothb. Zinsw.] m. 1. Staat, Putz : im G. ! Putz i h m d e r G. hau ihn durch ! G. ste h n. 2. Saus und Braus: die Dem will ich d e r G. treffe" Str. J. n. lebe" im höchste" G. Roppenzw. — frz. (m. Hi. Su. Dü. Scherw.) Kleeseide, Ungrande tenue. kraut im Klee, Cuscuta Epithymum Co. grandig [kràntik Dû. ; krànti Str. Ζ. ; (nur O. bis Scherw.) Zss. Grindkopf, krànti^ Nhof Rothb.] Adj. Adv. gross- -seck e l, -schoter. — SCHWEIZ. 2 , 7 5 9 .

GRiND — SCHWÄB. 2 4 3 . vgl.

BASEL

GRuND

BAYER, I,

— 1003.

Zu

278 j

146.

B ü f f e l s g r i n d Kopf (scherzhafte Bezeichnung?) Str. E r b g r i n d m. schwer zu heilender, ansteckender Ausschlag, Krätze Bf. Aberglaube: Wenn ei ne m e FJëdermus uf der K o p f schisst, ze bekummt m e r der E. Ingw. 'ErbGrind Porrigo' DASYP. 'Wie der Murner des Luthers dochter vß schlug darumb das sie den erbgrindt het' MURNER Luth. Narr, c 2 b . 'Es (das Wasser in Pechelbrunn) heilet auch den Ausschlag der Haut, ja selbst den Erbgrind, an Menschen und an Vieh aus dem Grund' FRIESE Nat.

56. —

SCHWEIZ. 2 ,

764.

g r i n d i g [krintik Obhergh.; krentik Co. Logelnh. Scherw.; krcnti Bisch. Illk. Str. Z. Zinsw.; kréntì Κ. ; krenti^ Ingw. W] Adj. I. grindig, räudig, elend, verkommen. E grindiger Hammel ein räudiges Schaf. Der het e'" e " Buch wie e grindig Hundel (Schmerbauch) Ingw. 'grindig scabiosus' DASYP. 'Die gründigen werden sich selbst beissen, grammen vnd fressen' FISCH. Prakt. 2q. 2. Schimpfwort: e grindige1, Fuchs ein böser, verschmitzter Mensch. J. mit Kleeseide bestanden Scherw. 4. blindgeworden, von polierten Möbeln Z. — SCHWEIZ. 2, 769. G r i n d ü t [Krintyt Molsh.] m. Grindkopf (Schimpfwort der Schuljugend). Grund [Krùnt Hi. bis AEckend.; Krût Sulzeren ; Krtít M. ; Krynt Brum. ; Krejnt Dachsin. ; Króyt Geisp. ; K r ' n t Κ.; Κ π ι η Steinbr^ m. I. Erdboden, Erde (im Gegensatz zu Kies, Sand, Lehm, Felsen). Gueter G. fruchtbare Erde; wilder G. tiefere Erdschicht im Ggs. zur Ackerkrume-, angeschwemmtes Land im Rheinwald. G. fließe" Erde herbeischaffen, 'den karrichern die den grünt useftirent' Str. ΐζ. Jh. BRUCKER 241. Im G. schaffe" Erdarbeiten machen. D e r G. verliere" im Wasser nicht mehr stehn können. 2. Tiefe: z" G. richte" ; z u G. ge b n ; der Sach uf der G. ge h n nachforschen. J. Ursache (selten). Zss. Grundbode", -buck e l, -hufe®, -loch. —

SCHWEIZ. 2 ,

770.

BAYER, I ,

1004.

B ä s e l e g r u n d [Pasalakrùnt Geberschw.] m. Ackerkrume. Wenn d e r Bode" uf gfriert, gi b t s schöne" B. H e i d e " g r u n d m. Erde, auf welcher Haidekraut wächst, gut in Blumentöpfen Geberschw.

GRuND —



GRiNS

W i d e n g r u n d m. schwarze fette Düngerde am Boden hohler Weiden, für Blumenbeete gesucht U. g r u n d e " [krìiina M.] irden. g r ü n d e " | krùnta Wh.] eine Wiese mit gedüngter Erde bestreuen. — SCHWEIZ. 2. 777· grund'le" I. nach Grund riechen ST. 2. die Hände in Erde stecken, z. B. beim Füllen eines Blumentopfes CS. —

SCHWEIZ. 2 ,

777.

g r u n d l i c h [krùntli^ Ζ.] Adj. gründlich : dis is' e grundlichi Wo h r h e't Ingenh. —

SCHWEIZ. 2 ,

779.

g r u n d i e r e " [krùntìèra M\ den ersten Anstrich vornehmen. — SCHWEIZ. 2, 778. G r ü n d l [KriintiDollern] n. Gründling. G r u n d e l , G r u n d e l e [Krùntl Ensish. Horbg. Bf. Tieffenb. ; Krùntate Hi. Ruf. Westhalten b. Co.] f . (n. Hi. Westhalten) Gründling, Gobio vulgaris; Schmerle, Cobitis barbatula, 'junge grundelin vohen' 14. Jh. BRUCKER 172. 'Grundel Fundulus' DASYP. 'Bambele Mülling vnd Grundeln' FISCH. Garg. 61. 'ich behelfif mich gern mit Grundlen und Gressen' MOSCH. II 885. 'Grundel j. Bartgrundcl' BALDNER 85. 'Grundeln, die Edlen Fischlein, werden lebendig in heissem guten Wein getödet v n d gesotten* L. KB. 776.

SCHWÄB. 2 4 5 .

466. —

SCHWEIZ. 2,

BAYER, I ,

1004.

' D o r n g r u n d e l oder Steinbeisser' Cobitis taenia BALDNER 86. M u e r g r u n d e l f., M u e r g r u n d e l e n. [My'èrkrùntolo Hlkr. ; Myarkrüntl Horbg. NBreis. ; MyrkriintlÄr. ; Myèrkryntl Geud.] 1. Schlammbeissker, Cobitis fossilis. 'die Muergrundel' BALDNER 80. 2. unreinlicher Mensch; Kind, das gern im Kot spielt Str. — SCHWEIZ. 2, 776. Grundes [Krùntés Su. Hlkr.] η. anhaltendes Lärmen. Was is' das für e G . ? Vgl. randese". Grängel [Kraql Henfli.] m. eine Pferdekrankheit; vgl. Strëng e l U. — vgl. SCHWEIZ. 2, 780 Grangel, Granggel? Grängale [Kraqkale .SYr.] m. Taugenichts. •— frz. gringalet Schwächling. Gränk [ K r a q k -S/r.] PL Ränke. Rda. Er het G. in de" Rippe" ist voller List. fGrensel: 'Portulaca bürtzel, grensel' GOL. 4 2 0 .



SCHWEIZ. 2 ,

783.

grinse" [krentsa Co.] grinsen, das Gesicht verzerren. Du meins' aüch, wë n " m e r dich a"grinst, ze lacht m e r.

GRiNS — GRaPP



279

v e r g r i n s l e " [farkrinsla Dehli.~] 1. das Gesicht in Falten legen : er vergrine'lt s Gsicht wie e Maikämmer {Maikäfer); er hat s Gsicht vergrins e lt, er hat s Lache" bal d nit kinne" hewe" [halten). — vielleicht zu: 'griènsle, u s s g r i è n s l e * fein, zackig ausschneiden Mü. STÖBER Mäder. Gruens [Kr^ns Str. ; Kryans Brum.; Kryènts Hf.~\ f . m. grosse Freude, bes. Schadenfreude, Übermut, Stolz, Wohlbehagen: nur e G. ha6®!!. Jetz' h es* e G., wü (da) d" s gross Los gewunne" hes' Brum, 'e taffeter Gruenz' bien-être Str. 'Un han mit ere Gruenz de Flammekueche 'gesse* K E T T N E R Mais. 7 3 . 'Jhr kenne gar nit glauwe was des e Gruenz isch fur e Strossburjer Kind' Str. JB. VIII 196. ' g r u e n z e , g r u e n z l e wonnetrunken sein



GRaPL — GRuP

letzten ergrappt er durch den Latz' F I S C H . Garg.^ 379. gràple" [kròpla Fisi. Liebsd. Heidw. Hlkr. Katzent. Ingersh. ; krópla Urbis Lutterb. Banzenh. Su. Geberschw. Ingersh. Mittl. Horbg. Dü. ; krôpla Banzenh. Orschw. Co. Ingersh, Mütt. Bf. Nhof; krupia Hlkr. Logelnh. Barr Bf. Str.; kryopla 71/.] 1. auf Händen und Füssen kriechen, rutschen, krabbeln, mit den Fingern emsig arbeiten. Ich bin gegroplet. Wie ge h t s dënn, G r o s s i (Grossmutter)? i h r könne" doch noch allewil b erum g. Str. Was grop e lt m'r uf d em Kopf h erum ? is' s e Muck ? Dü. Auf dem Felde rutschend arbeiten, z. B. beim Jäten, Kartoffel lesen Dü. [ti Àrtèpfl kryopla mit den Fingernägeln schälen MT] 'vnd nach Athem grableten wie die Junge Maûsicher' M O S C H . I 1 0 2 . Str. ULRICH. 'Erzaye sich die Fiichsle-n-emol un groble ' g r u e n z l i g wonnevoll' Str. U L R I C H . gransche" [krànsa Liebsd. Roppenzw^\ still evor 11s ierem Nest' PFM. I 5. 'ohne I. lange kauen. 2. feilschen, abmarkten: ze wisse üwwer was er gegroobelt isch' Str. Wibble 20. 'zueluejt wie die üwwer ne ei m g. enander erum krooble' ebd. 64. 'fort G r a n s c h e l t e [Krànàlta Felleri.~\ f . growle fortkriechen U L R I C H . — S C H W E I Z . Knorpelmasse, weiches Gebein. 2, 786. s. auch krablen. G r a n s c h i [Krànii Roppenzw¡\ m. ι. grepiere" [krèpiera fast allg.; krepìèra einer der lange kaut. 2. Feilscher. Κ. Ζ.] zu Grunde gehn, sterben (von Grenze [Krantsa fast allg. ; Kr^tsa Tieren, aber auch Menschen). S is' m'r M. ; Kraentsa -SVr.] f . Grenze. so schlecht, d ass i c h mein, i ch muess g. grßnzen [kr^tsa M.J verkehren. Hlkr. Nit um s G. in keinem Fall Str. [èiwa ària krátsa irgendwo oft verkehren.] Auch: s Papi e r is* grepiert Bisch. — SCHWEIZ. 2 , 8 2 9 grätsche"? g r e p ü t z l e " [krèpytsla Co. Horbg.; krègrunze" [krùntsa Molsh.~\ nach Schim- pàtsa M.~\ verenden, verrecken. — scherzmel, Moder riechen; vgl. gröüze". haft für grepiere", wie Hewiitz zu Hegrtlnze" [krentsa Hlkr.~\ grunzen, mur- wamm Seite 35. rend klagen. — SCHWEIZ, 2 , 7 8 5 . B A Y E R . ' c r e b i e r l i sonderbar, kurios, lächerΙ, 1006. lich: 'e crebierlier Kerl' ST. 'Gru en ζ er' m. Scherzausdruck für grippe" [krìpa Hi. Ingersh. Horbg. Schwein Str. Wochenbl. 1882, Nr. 87. Hindish.] stehlen. — SCHWEIZ. 2, 7 8 8 . grllenze" [krìantsa Su. ; krìèntsa Hf.; B A Y E R , I , 1 0 0 6 . krientsa M.~\ die ausgedroschenen Körner Gropp(e), G r o p p e r [ K r ò p Su. ; Kropa der Cerealien in der Wanne unter drehen- M.; Kropar M. Mittl.'] Pl. [Kròpa Su. der Bewegung so schütteln, dass die Fisi.; Krèpf//z.] m. Kaulquappe, Kaulkopf, nackten Körner am Rande, die mit Blatt- dickköpfiger, kleiner Fisch, cottus gobio. häutchen (Hos) in der Mitte sich sammeln, 'Groppe Carabus piscis' D A S Y P . 'Capito, worauf sie leicht zu scheiden sind. Gobio capitatus grop' GOL. 321. — U s g r i i e n z [Yskrìènts Su. M.~\ η. Spreu SCHWEIZ. 2 , 7 8 8 aus mlat. carabus, coraund Schmutz, der sich beim Schütteln der bus. Demin. Gröpple. SCHWAB. 244. Getreideschwinge oben hin setzt. Zss. B A Y E R , I , 1 0 0 6 . Griienzritter. g ruppe" [jrrypa Olti. ; krypa Olti. fgrâpen tasten 'gropet er' W I C K R A M Roppenzw. bis M. Dü.; krùpa Hüss¡\ kauern, gebückt sitzen, sich ducken: i c h Roll. 112. bi n «'gruppt Dü. ; auch refl. i c h ha b mi oh f e r g r a p p e n packen, fassen. 'den

GRuP —

GRuPF



280

Sgruppi Hüss. Häfele g. sich setzen, als wenn man auf einem Nachttopf sässe (Kinderspr.) — frz. accroupir. SCHWEIZ. 2, 789. ab g r u p , p e n refl. niederkauern: er het sich ab gegruppt Olti. g r ü p p e r l e [kriparla Fisi. Roppenzw.] zusammengekauert sitzen, sich setzen. Grüpperle in s Gras! G r ü p p e r l e [Kriparla Roppenzw.] n. kleines Tier. — SCHWEIZ. 2 , 790. G r ü p p e r l i s [Kriparlis Olti.; Kryparlis Pfetterhsn. 5«.] 1. in kauernder Stellung (Schlittschuh laufen). 2. Kinderspiel; eines sucht ein anderes zu erhäschen, ehe es sich bücken kann; auch Grupfangerlis genannt Ruf. H o l z g r ü p p e r l e n. Zaunkönig Olti. N ë s t g r u p p e r m. jüngstes Kind Mü. Synon. Nes'quacker Hagenau, Nes'quack K. Z. Mietesh. W. ; Nestkitterle Str. Buchsw. ScholleDgrupper ['Sòlakrypar .S».] m. kleiner Rekrut. Zu einem kleinen Militärpflichtigen sagt man :. Du kumms' unter d S c h — e unter die, 'welche sich hinter eine Scholle verstecken können. G r u p f [ Krypf Su. Osenb. Geberschw. ; Pl. -a] m. kleiner, missratener Mensch, Knirps; auch derartiges Vieh. — SCHWEIZ. 3. 791· Gr up f e i [Krypfl Dü. Sehet w. Nhof Str. K. Z.; PI. -9] m. zwerghaftes, im Wachstum zurückgebliebenes Wesen; vorwitziges Mädchen, kleine Gans, missratenes Obst: dër G. will aüch drin rede". Das Kälwle is® nur eso e G., awer s is' doch stark Dü. 'Grupfel' S C H K . 'Was müesst i mi jez schämme, dass die zwai Grubfle noch vor mier henn Hochzyt do?" PFM. V

7.



SCHWEIZ. 2 ,

791.

G r u p f e r [Krypfar Molsh] m. Zwerg. G r u ρ Ω i m. krüppelhafter Mensch, Zwerg Obhergh. g r ü p f i g [krype;^ Wh.] Adj. verkümmert, verwachsen : e g — e r Baum. gru ρ f l i g [krypflik Obhergh. Dü.; krypfli Zinsw.~\ Adj. schlecht entwickelt, verwachsen. 'Die Grumbieren seyn alle krublich' Adam Biebers Chronik (Wh) 1786 uö. g r u p f l i c h t [krypfli^t Nhof Ä r . ] Adj. verkümmert, klein, zwerghaft: g — i Gäns. Ί waiss 's gitt Maidle so, Gehlschnaikle un Neese, grubflichdi, wo saaue-n-ich bin



GRuPF —

GRaS

schunn noot am Sanggalle Marsch' PFM. Π 5· v e r g r u p f e n [farkrypfa Hf.; fgrkrùpa Dehli. ; farkrypa WA.~\ im Wachstum zurückbleiben, verkümmern. Part, v e r g r u p f t , v e r g r u p f ' l t [farkrypft Hf. Zinsw. ; farkrèpft Ndrröd. ; farkrypt Wh. ; farkrypflt Dunzenh. Ingenh.] Adj. zwerghaft, verkümmert, verkrüppelt. gräpsig [kraepsijr Wh.] Adj. übelriechend, moderig: s Fass is1 g. — zu grau. G r ä p s e r [Krápsar Wh.] m. Modergeruch : s Fass het e G. Grips [Krips allg.~\ m. { f . Su. Katzent. Dü. Hf., wo auch n.) 1. Kehle, Gurgel, Kragen, bes. des Federviehs; Rda. am (an der) G. packe", verwitsche", hewen. 'Die were ne-n-am Kryps ains 'rummer schüttle' PFM. III 7. 'Er packt am Gryps de-n-Arme halt' TJIRTZ Ged. 219. 'Wie er dich am Krips genumme' Boese S C H K . 1 9 5 . 2. Knirps: das sind zwe" Gripse" Heidw. J. Kerngehäuse (?) : e G. im Hiern han Rauw. — SCHWEIZ. 3, 850 Chrips. SCHWAB. 2 4 2 .

BAYER, I,

1007.

gripse", gripsche", grapsche 1 1 [krìpsa fast allg. ; kripia Rauw. ; kràpâa Lobs. Wh.] stehlen, wegnehmen (euphemistisch), bes. Obst. Der grapscht zsammen was mit ge h t Lobs. 'Er het us deren-Entebruet e jungs Antveejele gekrypsst' PFM. III 4. Ί will kein Wurst meh grypse' H I R T Z Ged. 164. Ί bin e Diewe, i ha gekripst' STÖBER Daniel 38. — SCHWEIZ. 2,

791.

HESS. 138.

M A . 2,

420.

g r i p s i g Adj. verstohlen, zum Stehlen geneigt AEckend. G r i p s e r I [Kripsar Bisch.] m. Dieb, Stehler. Gripser II [Kripsar Hindish^\ m. Streichholz. vgl. Ripser. Gras [Krâs Geberschw. Co. Dü. U. ; Kràs M.~\ n. Gras. G. drüwer wachse" lo ssen etwas vergessen O. s G. nit under de" Füess wachse" lo ssen flink sein Geberschw. Mü. MAT. 48. 'Me muss nie 's Gras bim Thau betrachte un d' Jungfraue bim Tanz' der Schein trügt ebd. 58. 'sie seind als weiß dz sie hören das Gras wachsen' GEILER Häsl. c 4 d . 'Die das grasz auch wachsen hoeren' M U R N E R Mühle 1210. Das is' e'n Iwergscheiter : der hört s Gras wachsc" Dehli. 'es sein etliche so gar naszweisz vnd verstendig, dass sie meinen sie hören I das Grasz wachsen' G E I L E R Narr. 40. 'S

-

GRaS

281

hätt nit viel g'fehlt ze hätt weiss Gott D'r Maire, d'r Natz, in's Gras» gebisse' S T O S K . 47. ' S Vieh isch vergängli halt, un d' Kazze müe'n in's Gras Au bysse wie der Mensch' PFM. II 5. In s G. bisse" sterben. — S C H W E I Z . 2, 792. B A Y E R . 1, 1007. B i s e l e g r a s [Písalakrás Dü¡\ η. Rohrkolben, Typha. Syn. Budelle"putzer Z. Büseligras Wollgras. — S C H W E I Z . 2, 795. Fingergas n. Cynodon dactylon KIRSCHL. 2,

298.

Su.

Dii.



SCHWEIZ. 2,

794.

H arg ras n. feinblättriges Gras = Grossvatergräsele Dü. H u n d s g r a s n. Schmiele, Agrostis vulg. KIRSCHL. 2 ,

300.

Hüpedisenesgras [Hypatisenaskrâs .S/r.] 'Species pro vino Hippocrat'. K n ö p f g r a s [Knèpfkrâs Katzent.] n. Knäuelgras, Dactylus glomerata. ('Schoenus Knopfgras K I R S C H L . 2, 223.) — S C H W E I Z . 2, 794. L i e b e r h e r r g o 11 s g r a s η. n ickendesPerlgras Su. M u s g r a s [Myskrâs Dü.] = Hargras, feinblättrige Grasart. N ä j e l e g r a s n. Hornnelke, cerastium arvense K I R S C H L . I , 105. P f i f e " g r a s = Weise"gras, gelbgrünes, weizenähnliches Gras. — S C H W E I Z . 2, 795 Pfife"g. ? S e e g r a s [Sékrâs B f . Mütt.; Sièkràs M7\ n. schilfartiges Glanzgras, oft für Matratzen verwendet. — S C H W E I Z . 2 , 7 9 6 . S e h l e i f g r a s ["Slaeifkrâs Hf.] n. Riedgras, die Carexarten. s p a n i s c h G r a s n. weissgestreiftes Bandgras, Glanzgras, Phalaris arundinea oder pietà Su. Osenb. B f . Κ. Z. Siiessgras [Séikrâs Wh7\ n. Schwarzwurzel, Scorzonera hispanica. S u r g r a s [ S ^ r k r â s f f ü s s.] n. Sumpfgras, Halbgräser. Wë «gras [Wàjkrâs Horbg. Dü. Bisch.'] n. Knöterich, Polygonum aviculare. — SCHWEIZ.

2,

797.

Z i t t e r g r a s n. Hasenbrod, KIRSCHL.

2,

GRaS — GRieS

beeren) pflücken; gierig über etwas herfallen: diese Äpf*l ha be " m'r vor d em (im vorige1}) Jo h r gegrast haben wir uns schmecken lassen Molsh. D'r Weise" g. den Weizen, der so nass ist, dass er sich lagern will, an den Spitzen abschneiden, bevor er in die Ähren schiesst Dü., Syn. käppe" K. Z. — S C H W E I Z . 2, 797.

BAYER, I,

Briza media

332.

g r a s e " '[krâse allgT] Gras mähen od. abschneiden (bes. mit der Sichel) und heim bringen ; (Blumen, Erdbeeren, Heidel-

1008.

ab g r a s e n das Gras mit der Sichel abschneiden: d'r Wase" a. Hlkr. B f . — SCHWEIZ.

G r o s s v a t e r g r ä s e l e n. feinblättriges Gras Dü. H a b e r g r a s n. Trespe, Bromus sterilis L.



2,

798.

us g r a s e " vom Gras freimachen: d'r Acker us g. Hlkr. A b g r a s t e [Àpkrâsta Hlkr.] f . das geschnittene Gras. gräss [kras Z . ] Adj. Adv. finster, schrecklich: e grässer Blick; gräss lueje". — vgl. SCHWEIZ. 2, 799 Grasse". S C H W A B . 241 gräss bös. G r ä s s e l m. wüster, tobsüchtiger Mensch Mü. S T Ö B E R Mäder. 'Grässlin' Name des Teufels in Ensisheimer Hexenprozessen MERKLEN

2,

133.

f G r a s s h e i t f . truculentia. 'grass heyt und unvertreglichkeit' G E I L É R Bilger 90. Gräss, G r ä s s e r [Kras Ruf. ; Krasar Kerzf~\ m. Weissfisch, Gobio fluviatilis. D Grësse" sind guet zuem Esse" Ruf. Fischlein die Kressen heissent' G E I L E R P . II 10. Dentiti· Gr äs s el (e) [Krasl Z . ; Kraesl Str.; Pl. -o; Krasala, Kraesala] n. Gressling, Gründling, kleiner Weissfisch, gobio fluviatilis, gern als Köder für Raubfische, Barsche und Hechte benutzt. Έ ganzi Bachet Grässle' K E T T N E R GvH. 6 . 'dis Elis het gebisse, wie 's Kressel an e Wurm' ders. Mais. 49. 'begniiej i mi halt mit eme Blättel Kressle' Str. Wibble 63. 'e Bachet Gressle' Str. JB. VIII 203. — SCHWEIZ.

3,

852.

Zss. G r ä s s e l ä n g e l e n. kleiner Angelhaken für kleine Fische Hf. Greis [Krais Rauw.J m. trockener Mörtel. Gris [Kris Ν Breis η. Eingeweide des Kalbes. — vgl. Kalbsgekröse? Griss [Kris /Λ.] m. Tuchart aus blau gefärbtem, selbstgesponnenem Garn, die fast ausschliesslich zu Bauernkleidern verwendet wird. — S C H W E I Z . 2, 800. Gries [Krìès Mü. Z.; Krias Logelnh. Dü. Scherw. B f . K; Kries M.; Kris Str.

GRieS — GRoS



282



GRoS — GRuS

Betschd. W.]m. 1. Grütze ; grobgemahlener sollst oben an, vorne stehn. Spw. Grüoss Weizen [Waisakrias /)«.] oder Hafer oder u"d liederlich seind zwei Fehler Mü. JB. Mais [Walâkhôrnkrîas Dü\ Alter Reim ohne VI 145. [kryosJ gross, in Zss. von FlurSiñn : Gotte" Morje", sur und süess ! Dank d'r Gott, i ch rüehr d'r G. f2. 'die Gotten begruben iren König Adelreich . . in das Gries oder Kiese' H E R T Z O G 1 1 0 9 . — SCHWEIZ. 2 , 8 0 1 . i, i o n .

HESS.

SCHWAB. 2 4 3 .

BAYER.

137.

Zss. Griesknöpfle, -päpp, pflutte". E s c h g r i e s [Askrias Bebelnh. Dü. ; PL -a] f . Mispel, Mispulus germanica? Sorbus domestica ? Frucht der kultivierten

Eberesche. Den Birnen vergleichbar an Aussehen, wird die Frucht geniessbar erst in teigem Zustand; das Laub des Baumes gleicht dem der Esche. Demin. Ë s c h g r i e s l e , Ë s c h g r i e s l e r [Aékrìasla Ensish. Su.; Askrîeslar Ruf.; Aikrísla Co.'] η. I. Spierling, kultivierte Eberesche. Sorbus domestica K I R S C H L . I ,

255. 2. Frucht des Aspeinbaums, birnenartig und zur Schnapsbereitung gebraucht Co. J. eigentümlicher Weingeschmack, krankhafter Zustand edler alter Weine: de" Win bringe·" m'r ab verkaufen

wir: er het e Ë. Dër het der Ë. wird vom Wein und von alten ledigen Leuten

gesagt Ruf. s. auch (Esche")rösle. Türkenkorngries [Tìrkakhòrnkrìes

Obbruck\ m. Gries vom Wälschkorn.

W ä l s c h k o r n g r i e s m. Maisgrütze Bf. g r i e s i g [krìasik Hi. Dü.; krìssi K. ; krìèsi Ζ.] Adj. kleinkörnig wie Gries (von

Buttermilch, geschmolzener Butter oder Honig gesagt). g r i e s l i c h [kresli^ fngw.] Adj. dass. gross [krós, krûs fast allg.; kryos M.; krùwas Sulzern; Comp, krésar, krièsar M. ; Superi, krést, krieêt] Adj. gross. Bi me Kind (bi eim) G. sin Taufpate, Taufpatin stehn Ζ. Wh. (vgl. S C H W A B . 244). D e r G.

der älteste Sohn, d G. die älteste Tochter.

Er macht der Grosse" prahlen, die Zeche zahlen M. Er macht sich noch g. er

rühmt sich noch (einer Dummheit, Schlech-

tigkeit). E Grosser ein Erwachsener. Im grosse" Ganze" (im Ganzen gerechnet) blibt s bim Alte". Hes' vil gfange"? gfunde"?

— In s G. (wenn s hoch kommt) zwe"

(oder zwo) Dü.

D g. Schuel, d Grossi

die Oberklasse einer zweiklassigen Schule, d'-r g. Exame" Konfirmandenunterricht Dü. Du soils' de" Grosse" (Syn. längste" K. bc

Z.) ha n (näml. Halm beim Ziehen?) du

namen M. JB. VIII 127. Adv. sehr, viel,

bei Negationen (nicht gerade sehr, kaum

ernstlich); s pressiert m'r nit g. Er kannt sich nimm g. verirre". Eps ni' g. achte"

etwas kaum beachten. Ich bin nit g. angezöje" nur leicht bekleidet. Ni' g. verrisse® nicht sehr zerrissen. Noch ni' g.

gebriicht noch nicht sehr verbraucht. Syn. mächti*. Dene Rant (diesmal) het er ni' g. Wësens gemocht Ingenh. 'Die intressiere mi nimm gross' L U S T I G I 7 9 . In Fragen : Was wellen i h r do g. doktere,"

wozu hier viel Arznei verordnen?

Hf.

Was soll m*r do. g. sau«e"? Str. 2. laut: g. rede", singe" Geisp. — S C H W E I Z . 2, 803.

BAYER, I,

Zss.

1012.

Grossvater,

Enkel Mü.

STÖBER

Grosssühnle

n.

Mäder, grossbeerig,

-blätterig, -tragig. l u s g r o s s [tyskrûs Dü]

Adj.

so gross

wie eine Laus, nur in negativen Sätzen als Bezeichnung der geringsten Menge:

er het kein 1. üwrig g«lo sse "; er het ke'n 1. gschafft hat durchaus nichts gearbeitet. grossiecht [krûsla^t Hlkr¡\ Adj. ziemlich gross. — S C H W E I Z . 2 , 806. G r o s s i e , G r o s s e i [Krósla Liebsd. bis Mittl. ; Kryosly M. ; Krùwasla Sulzeren ; Krósl Su. bis Wh.] f . (m. Gross-

vater

Str.)

Grossmutter,

Grosstante,

überhaupt ältere Frau : en alti G. Rda. Wenn mer numme von dem (guten Wein) hätte", bitz d. G. (die verstorbene Grossmutter) wider kommt d. h. immer Hf. Gang zum TeiiPl! — Und du zuc der G. ! Su. Im TeüPl sini G. Goldlaufkäfer Molsh.; Lederiaufkäfer, Procrustes

coriaceus, überhaupt jeder schwarze Käfer Zinsw. — S C H W E I Z . 2, 806. K i n g e l s - G r o s s e i f . Hebamme Wh. U r g r o s s l e [Yrkryosla M¡\ f . Urgross-

mutter.

Grossawerbal [Krôsawèrpàl Co.J m. Protokoll, Strafbefehl. — frz. procès verbal.

Grus I m. feiner Sand Str. —

gries? S C H W E I Z . 2, 810. Grus II, Gruse" [ Κ φ Str. Κ.

Zu Z.;

Kr^sa Mü. Logelnh. Horbg. Bisch.J m. Schauder, Abscheu. E G. hot e (ihn)

üwerfalle" Logelnh. Er het der Gruse" e vor d r Arwet Horbg. Ich hab grod e

GRuS

-

283

G. bekumme" Ingenk. 'Diss isch e Gruus, was die [Hände) voll Unroth âinrt' PFM. IV 5 . 'ä grüüsä khalt viä lis* L A N D S M A N Lied. 8 3 . — SCHWEIZ. 2 , 8 0 7 . B A Y E R . 1,

1009.

g r u s i g [kr^'sik Roppenzw. Banzenhi\ Adj. grauenhaft, entsetzlich : e g. Gewitter, e grusige1. Èsser, e grusige1 Bart. — SCHWEIZ.

2, 8 0 8 .

BAYER, I,

1009.

G r u s e l [Kr^sl M.\ m. I. Grauen, Schrecken, Abscheu; grauenhafte Sache: s is' e G. es ist greulich. 'bringt sie in einen grusel, greusel' GEILER J. Sch. 18. P. III 63B. 2. ein metallenes Horn, das in Strassburg nachts zum Andenken an einen geplanten Verrat der Juden geblasen wurde B R U C K E R . = Schreckhorn? — BAYER, Ι, 1 0 1 3 . E I F E L der Griesel Schauder. g r u s l e " [krisle Geberschw. M. Barr Hindish.] unpers. schaudern, grauen : s het m'r gegrus e lt; i ch hab s Grusle" bekumme11. — S C H W E I Z . 2 , 8 0 8 . S C H W A B . 241. B A Y E R , r, 1 0 1 3 . E I F E L grieselen schaudern. g r ü s e l i c h , g r u s e l i c h [krisli Olti. Steinbr. Bf.·, krísali Mü.; krislik Roppenzw. Hi. Wittenh. Sier. Hlkr. ; krisalik Hi. ; krislik Su. Geberschw. Hlkr. Co. M.\ Adj. grauenhaft, furchtbar, gross: e gruslige·· Baiim, s Wetter is' g. Adv. entsetzlich, sehr: s is' g. hërgange"; g. gross, g. we h , g. schön. I oh ha b miob g. gfreiit Steinbr. 'grüsenliche gedenck' G E I L E R J. Sch. 4 b . 'Griisäli ïsh s, ïm lAngli (Ländchen) dïn, Züägangä sAlbigsmool' L A N D S M A N Lied. 1 3 6 . — SCHWEIZ. 2, 809. BAYER, I, 1009. g r u s e " [kr^sa allg.] unpersönliches Verbum : s grust m'r ich empfinde Schauder, Abscheu, Ekel, Angst ab, für, üwer, vor eps, d'rfiir. M'r gät (würde) s g. für ζ" Nacht uf de" Kirchhof zu gebn Barr. Flueche", dass s d em T e ü f l drab grust Hi. Dii. Str. Wënn m e r tief enab luejt, bekummt mer s G. Schwindel. Persönlich : Die Arwet grusst m'r Wittenh. Wu-n-i Bluet gsëhn ha b , het s m'r gegrust Katzent. ' S grüüst mär vorhaftig ζ gee' L A N D S M A N Lied. 9 0 . — SCHWEIZ. 2 , 8 0 8 . S C H W A B .

GRuS —

-

GRoSCH

g r u s e r i g [kr^sarik Ingersh. Katzent7\ Adj. grausenerregend, gruselig. gmserlich, grüserlich [kr^sarlik Logelnh. Ingersh. ; krisarlik Horbg. Scherw. ; krísarli Ndhsn. bis Zinsw. ; krisarli^· Molsh. Str. Lützelstn. Wh.] Adj. grausig, schrecklich: e grüserlichi Kält, e g. Gschicht. Dis is' eps Grüserlichs ! S is' g. wie du Gëld us gi b s'. S is' ganz g., wë nn mer s lest (mit dem ironischen Zusatz: awer noch viel ärjer, wë n " mer s bucbstawiere" muess) Hf. S is' g. mit dem Mensche"! Z. Adv. furchtbar, sehr. Ich hab g. Hunger. Dis Johr gi b t s g. viel Maikäfer. G. wit. Dis het m'r g. gialle". G. schön. Er is' g. dumm Κ. Ζ. Mittelhsn. 'Do mues er d'Storkebain sich gryserli aaschinde* PFM. I 4. 'Het der Staufert im Fürrtüechel Manche gryserli versohlt' Boese SCHK. 200. 'Duen grüserli verliebt' Str. Wibble 51. Grusele [Krysala Sier. Geberschw. bis Ingersh. Rauw. ; Krysla, Kraesla Pl. Lorenzen; Krèsla Pl. Bettw.~\ n. Stachelbeere, Ribes grossularia, s. auch Grotschetel und Grus'lsbetr. — davon frz. groseille. B A Y E R , I , 1 0 1 5 Gruschel (pfälz.) Zss. Grusel(s)beer. Gruess [KrJ-as K.; Krys Str.; Kryas Z. ; Krûs Betschd.~\ m. Gruss. g r l i e s s e " [kriasa, krìèsa fast allg.; kriso Str. W.] I. grüssen. 2. Obst stehlen: de" Baüm g. Er het d Kirsche" e'grüesst Heidw. Geberschw. Ruf. — S C H W E I Z . 2 , 812.

BAYER, I,

1014.

Grasch [Krâi Rauw.; Pl. -a] häufiger Pl. I. Stengel des Salats. 2. Gartengleisse. greische" [kreiSa 5"«.] 1. essen : meins', mer hänn Kirsche" greischt ! 2. refi. Prügel bekommen: der het sioh greischt. Grosche" [Kròia Hüss. bis Ingw^\ n. Zweisousstück aus Kupfer : mini bluetige G. mühsam erspartes Geld. Du wi" s t, glaüb i o h , G. sueche" ruft man einem Hinfallenden zu Co. Er is' nit rëcht bi Grosche" nicht ganz bei Verstand Kaysersbg. —

SCHWEIZ.

BAYER, I ,

2,

816.

SCHWAB.

244.

1014.

Gruser, [Kr^sar Bisch. Barr -S//·.] m. Schauer, Grauen; e G. bekumme". g r u s e r e " Str. 's grusert jo eim' UL-

Zss. G r o s c h e " f ä n g e r . 7 S i l b e r g r o s c h e " [Selwarkròla Co.] m. Zweisousstück. — Übertragung des Namens wegen des annähernd gleichen Wertes auf die Kupfermünze. BAYER,

RICH.

I,

241.

BAYER, I,

1009.

1015.

GRoSCH —

GRäT

Demin. G r ö s c h l e , G r ö s c h e l [Krèsla Logelnh. Ingersh. ; Krèsl Co. Scherw. Breitenb7\ n. Zehnpfennigstück. S i l b e r g r ö s c h e l dass. Grosche(t) [Krosèt Hi.·, Krosè Co. Rapp!\ η. Häkelnadel; Schuhknöpfer. — frz. crochet. Grtlsch, K r i i s c h ['Xrìs Fisi. Roppenzw. Olti. Attenschw. ; Kris Sien Heidw. Hi. Mü. Steinbr. Obburnhaupt Dollern; Kréâ Strüth\ n. \Pl. 'Xriiar Roppenzw.] Kleie: grob gemahlenes, körnichtes Mehl. 'Grisch oder kleien Canica, furfur' DASYP. 'der Maister (Müller) soll auch Krist, Kleyhen oder Ffioßmel der Statt in Jren Kasten schütten' Eid der Mühlärzte v. Ensish.

GRÄT —

2 84

GRaTT

saml] rechts und links von der [Làntwìt], 3/< m nach vorne vor dem [Aksastòk] auf der [Làntwìt] zusammenlaufend und die Hinterräder durch den [KrátnoeylJ und [Rrátri'nJ festhaltend Betschd. J. Einsattelung zwischen zwei Bergen. — SCHWEIZ. 2, 820. 823 Grättel.

grätte™, gräite 1 1 [krata Liebsd. bis Winzenh. ; krèita 71/.] beim Gehen die Beine spreizen; in die Kniee sinken, wie alte oder müde Leute; breit gehn Hi. —

SCHWEIZ.

2,

821.

823.

BAYER,

I,

1015. ab g r ä t t e " langsam abziehn, etwa nach Abweisung einer Bitte Steinb. ufe g r a t t e " ungeschickt hinaufsteigen 1589 MERKXEN I, 1 3 3 . — SCHWEIZ. 2, Obhergh. 817. SCHWÄB. 2 4 3 . BAYER, I , 1 0 1 5 . g r a t t i g [kratik Logelnh.] Adj. krummZss. G r i i s c h l a p p e r t e . beinig. v e r g r ä i t e " refl: durch zu weites Ausgruschele" [krùsala Wittenk.~\ noch im spreizen der Beine sich Schaden thun M. hohen Alter rüstig sein und arbeiten. — SCHWEIZ. 2, 818 grüsch(e)leu leises Gegrattle0 [¿rótla Olti. ; krâtla Hlkr. K. räusch machen. Brum. Kindw.; kràtla Bisch, bis Büst; Grat I [Kròt Su.] η. γ/. 'Grat Spina' krotla Schleit. (wo auch veraltend kroale) ; DASYP. 2. First, Höhenkamm eines krùtla Mutzig\ I. auf Händen und Berges oder Gebirgszugs : uf dem G. no011 Füssen gehn, kriechen Olti. [= χτόρίο] den Kamm entlang O. — SCHWEIZ. 2, U. Er is* so matt, dass er nimmi gratle" 820. SCHWAB. 240 G r ä d e . BAYER, I, kann Hf. 2. mit gespreizten Beinen 1016. gehn, mühsam gehn Horbg. Bf. 'dass R u c k g r a t , R ü c k g r a t e " [Rekrót Co. man die schânckel fein lerne von einander Steinbr. Ruf. Logelnh. ; -ryot M. ; Rìkarót grattelen' MOSCH. II 257; 'Sie gratlen uf GWi/.yRekrûta Barr Κ. Ζ.; Rekróta Prinzh. ; alle Ort' GEILER 7 Scheiden I 6 b CS. 'er Rekrôta Hf.; Rekràta Kindw.; Rekarûtar grattelt wider herauf! (aus dem Brunnen) Bisch.J m. (n. Ruf. Geisp.) Rückgrat. il remonte' MARTIN Pari. Ν. 66η. 'S — SCHWEIZ. 2 , 8 2 1 . isch jetz ball sechs Wuche . . dass mir Grat II [Kràt Wh. Rauw.~] f . Rinne dort nüwer gratle' FRCELICH Holzh. 11. im Boden, Querfurche im Acker, die zur J. klettern : er is' uf d Bäüm nuf gratt'lt. Entwässerung dient. Grattai di® Wand nuf! a) Abweisung einer Grät [Krêt Steinbr. ; Pl. Kráta M.} f . Aufforderung Str. b) Bezeichnung eines Fischgräte, 'grot Fischgräte BRUCKER. schlechten Weines oder Branntweins Str. 'fischgrät ossa piscium' DASYP. — SCHWEIZ. 4. kritzeln, von schlechten Federn Hlkr. — 2, 820 Grat. SCHWEIZ. 2, 823. pfälz. kratteln. Grät(e) [Krat Ensish. bis Mittl.; Kràt G r a t t e l [Kràtl al lg.] m. I. Hochnmt, Raum. ; Krát Geberschw. Lobs. Betschd. ; Einbildung: der het emol e wüetiger G. ! Krata Olti. bis Co. ; Kráta Steinbr. Orschw.~\ e G. uf sin Kapp ! der het awer e G. im f . I. Gabelung eines Baumes, Winkel Kopf! Z. D e r G. mache" Hi. 'Wenn zwischen den gespreizten Beinen. Dë r diss (Berwel) noch fol's syn rychi Grossei Baüm het e netti Grät. Dër Mënsch erbt, do kennt sich 's nimm' vor Graddel macht e Grät, dass mer könnt e Bierfássle PFM. III Ι. Έ Graddel, un kein kleine, dure werfe" Hlkr. 2. Gabel am Hinter- Kriejt ihri Sippschaft volls' HIRTZ Gedwagen, auf der Landswig (Langwiede) 230. ' U f d K n e j ! Schwör ab de Graddel!' befestigt, entsprechend dem Disselarm KETTNER GvH. 3. 2. bösartiges Ge(Deichselgabel) des Vorderwagens Hi. schwür, Anthrax, bes. an der Innenfläche Horbg. Lobs. Betschd. Zwei scheerenartige der Hand. J. Rda. Er het e G. er Arme zwischen [Akssstòk] und [Hentorist nahe am Sterben Ndhsn. 4. Geld-

GRaT



285

strafe. Der Mann het scho11 ne Meng G. gha bt Urbis. — SCHWEIZ. 2, 822. Wohl vom Spreizen? miltelrheinisch die Gratel. S C H W A B . 240. 421. gr a t t e l h a f t Adj. hochmütig, eingebildet Str. gräulich, grättlichs [krètli und krètlik Hf.; kratli* Dehli.] Adv. I. krummbeinig: der ge h t vum vile" Schinge" {Schinden, Arbeiten) ganz g. 2. rittlings, mit gespreizten Beinen Hf. — S C H W A B . 240. G r ä t t e l [Kratl Liebsd¡\ m. Gabelung des Baums. — SCHWEIZ. 2, 826 Grittele f . H E S S . 133 Gradel f . Gabelform. -¡-Beingrattel m. der mit gespreizten Beinen geht, 'hielts derhalben gar nicht mit den . . Beingratteln, Elenbogenhinckern' F I S C H . Garg. 8 8 . G r ä t t i e r [Kratlar Mütt.~\ m. Kletterer. —

vgl.

SCHWEIZ.

2,

823.

SCHWAB.

421

GReT



acker fahren' FISCH. Garg. 365. 2,

823.

HESS.

—SCHWEIZ.

134.

gràtéliere", gratliere", gratle" [kràtalìara Osenb. ; kràtlìèra, kràtla Bf7\ Glück wünschen. Gret [Krét Hi.Dü.K Hf. ÂV.;Knèt7l/.] I. Koseform des weiblichen Vornamens Margareta, der bes. bei den protestantischen Bäuerinnen beliebt ist. Daher 2. Mädchen überhaupt. Dis sind noch zwo wispligi Grete" zwei mutwillige Mädchen Obhergh. Du dummi G. ! gutartiges Scheltwort für ein Frauenzimmer, das irgend eine Dummheit begangen hat M. Armi G. arme Person : ich bin halt d e r arme" Grete" So h n, Tochter ich habe kein Glück. Ό weh, o weh Kätt, d Gret het s Laufe" ! da ist etwas Schlimmes passiert Str. Gret Müllerin Hauptperson in Murners Mühle von Schwindelsheim. — SCHWEIZ.

2, 8 2 4 .

BAYER, I,

1017.

Koseformen : G r e t i , G r i t i [Kriti Steinb.; Kréti Geberschw. Ensish. Z>».] G r u t s c h i [Krùtài Ulk.] Demin. G r é t l e 0., G r e t e l U. Gret e l, nur Geduld ! Bis emol einer kummt scherzhafter Zuspruch an ein älteres Mädchen Ruf. Luther'sch Gret e l wird von Katholiken den protestantischen Mädchen nachgerufen K. Neckreime der Kinder: Gret e l, Salfet'l, KochlefPl, Kukuk! Barr. G., Trumpet'l, loss d Heäner rus ! loss se nit vorne" nus, loss se nit hinge" nus, loss SCHWEIZ. 2, 8 2 3 . se zuem T h or nus Berstett. G., loss d G r ä t t e [Krata Niffer] f . alte Frau: Küe h enus, loss se net hinde" nus, loss das is' so ne alti G. se nit vorne" nus, loss se zuem T h or enus ! G r ä t t e r [Krater Rädersd. Banzenh.] singen die Kinder, wenn der Hirt bläst m. I. gespreizt, breit einhergehender Mutzig, ähnl. Z. 'Gredel, Bastedel, Was Mensch. 2. kindischer Greis. Dazu : mache di Gäns ? Si sitze-n-am Wasser G r ä t t e r e " [Kratra Obhergh.] f . Un wäsche die Schwänz !' Zabern S T Ö B E R G r ä t t e l e [Kratala Obbruck bis Uttenh.~\ Volksb. 16 7 ; ähnl. Ruf. 'Jeder Hansel find't e m. n. I. kleiner Mann mit krummen Gretel' Sprichw. STÖBER Volksb. Anm. zu 70. 'Es ist nicht mehr vm die Zeit da Beinen: e alts G. Auch Zärtlichkeitsausdruck gegen Kinder: Komm, mi" Gretlin span vnd Hänßlin stecken ritt' 139. Bezeichnung einer liewer G. Obbruck. 2. kleines Huhn F I S C H . Bin. Marionette Ruf. Gret e l in d e r Heck, Strüth. g r ä t l i n g , g r ä t l i n g e " , g r ä t l i n g s [krat- hinder der Heck, Gretli im Busch PflanΙίη, Orschw. bis Katzent.; kratlirja Liebsd.; zenname: Jungfer im Grünen, Schwarzkratlirjs Hi. Su. ObherghT] Adv. rittlings, kümmel, Nigella damascena : die Pflanze mit gespreizten Beinen, quer: g. hocke™, fehlt selten in einem elsässischen Bauern'Au Greetle-n-in der Hek un sitze", 'nam ein solchen Schwang, dass garten. er im Sattel wie ein Fraw zu sitzen kam, noch vil anderi' PFM. I 6. 'S' Gretel in der Heck (gibt bei einer Subskription) e doch nicht wie ein Hundsruckerin, dann dieselben sitzen grattclig, wann die zu Schilli' PICK Büchl. 13. Grattier. f ' H ä n d g r a t t l e r F I S C H . Garg. 15. v e r g r ä t t l e " [farkratla Du.] ven Gabeln und dgl. die Zinken mit Gewalt auseinander treiben, von Stühlen, Bänken usw. die Beine durch Schaukeln verbiegen ; sich v. durch Tragen schwerer Lasten krumme Beine bekommen. — S C H W A B . 421 sich vergrattlen. G r ä t t i [Krati Roppenzw. bis Logelnh.] m. Mensch mit gespreizten oder krummen Beinen ; alter gebrechlicher Mensch Hi. —

GReT —

GRiT



286

Koseform G r e t a l i [Krétali Heidolsk.] G ä n s g r e t f . dumme Weibsperson Str. P u p p e n g r e t f . Mädchen, das gern mit Puppen spielt Su. S c h n a p s g r e t e l n. trunksüchtiges Weib Ndhsn. -J-Hennengrettel m. 'der Erbßenzahler oder Hennengrettel le jocrisse ou tastepoulle' MARXIN Pari. N. 476 — wohl = Hennengreiffer s. d. greit, g r e i [krait Hlkr. Dü. Bebelnh.; krái Ruf. Geisp. ; karai, krai Str. ; kraei K. Z. 'krit* Str. unter den Gärtnern C S . ; 'geraj' ULRICH, 'gerai' KLEIN; 'grai genau, akkurat Saarunion; karát Lobs. ; kraeits Betschd.~\ Adv. deutlich, vernehmlich: hiit hört m e r s g. liite"; [tar Isapôn pfifl sù kraei Ζ.], bes. von fernem Schall oder Ton; seltener vom Sehen Lobs.; s is' no ch nit lang epper (jemand) do durich gange", m e r si eh t s grcit an de" Fuesstapfe11 Dü. [Mar ipirt s kraei ///".] man kann es deutlich fühlen. 'merr gsycht's gérait' PFM. IV 6 ; 'die Gutsche kumme; merr ,heert s gérait' ebd. V 5. 'So erinnri mi noch ganz kray, wo der Kaiser Sigmund nooch Strosburri g'kummen-isch' PICK Büchl. 35. Comp, greier: Hiit siel>t m e r awer s Gebirri g. ! — M e r het's schun vi el mol greier gsëhn Ingenh. Adj. klar. [Tes iâ tò^· s6 karát às nùra èps Lobs!\ — mhd. gereite leicht und schnell, alsbald: LEXER I , 877. SCHWEIZ. 3, 778 krei. •J-grît m. Habsucht, Geiz CHRON. BRUCKER. —

' d e s g r e i t e s ' GEILER J. Sch.

SCHWEIZ. 2 ,

3.

826.

f E r g r e i d t m. Ehrgeiz GEILER LK. 73. ergryt' ebd. 73b. gritig [kritik Kerzf. bis Bf. ; kriti Barr bis Betschd. ; kriti^ Rothb. Lützelstn. Dehli. Wh. ; kraeiti^ Bühl Ndrröd. Schleit.] Adj. Adv. ι. gierig (dies Wort fehli), meist vom Essen und Trinken, auch der Tiere: trink nit so g. Wasser in d Hitz! Μ·Γ muss de11 Kin d e r n das gritig esse" abgewöhne® Dehli. 'Wie wirft der Handwerksburscht Uff s koschber Esse gryti sini Aue!' HIRTZ Ged. 193 ; bildlich 'D'r Rhinstrom wild un zorni Het 's Kloster ball umringt, In sini diefe Rache Er 's gryddi 'nunder schlingt' AUG. STÖBER SCHK. 2 4 8 .

2. allgemeiner: begierig. 'Nie soll merr uf e Mann so griddi sin versesse PFM. II 4 ; 'D' Krummnase, die sinn gscheid, doch



GRiT —

GRäTSCH

manchmol streng und gryddi' (im Reim : nydi) PFM. III 4. Er lue*t gar ze griti scharf, genau Wörth; 'e jedwedder will kryddi rych wäre' PICK MO. 21. 3. habgierig: [Wòn aénar nùma wel tsoma iaera, sät mar, ar e i krite^ Wh.] — mhd. grîtic, wesentlich in altéis. Schriften aus der Gegend von Strassburg : s. STR. STUD, I , 381 ff. Zu den dort angeführten Beispielen füge: GEILER/1.II 51 a 'alsohabent die grytigen ein hunger noch zytlichem gut.' HESS, hat grittig eifrig, gierig, in der Dietnelgegend, und vergleicht mit Recht alts, grâdag, ags. graedig vorax ; auch got. gredags, althochd. grâtac gehört dazu, sowie neuengl. greedy. In Rheinhessen ist grädig noch jetzt bekannt. Das altelsäss. hessische i, wozu im Lippischen gridig mit kurzem Vocal hinzutritt (SCHWEIZ. 2, 826) steht mit dem mkd., im Obereis. allein giltigen, gleichbedeutenden git in Austausch, sei es, dass dessen Vocal herübergenommen oder das r von *grât Hunger in git eingefügt wurde. f G r i t i g k e i t f . Habsucht, Geiz §fr. Eine berühmte Inschrift am ehemaligen Weissturmthor zu Strassburg, 14.18 vom Magistrat gesetzt, lautete: Gottes barmhertzigkeit Der paffen grytikeit Vnd der bauren bosheit Durchgründet niemansz Vf minen eit'. Über den Vorgang, welcher die Inschrift veranlasste s. STÖBER Sagen 2, 212. 349 ff. f G r i t t e n n. das Kritzen spitzen GEILER S..M. 50 b .

der

Feder-

G r ü t [Krit Hüss.; Krit M.} n. Acker am Berge. — Wohl Gerüt Gereute; vgl. das eis. Dorf Kriit = Gereuth, frz. Neufbois. s. Mankel 122. g r ä t s c h [kràti Ruf. Geberschw.] Adv. ausgebreitet, dicht gedrängt. M'r. hän d Bäiim gschütt'lt, s leit alles g. unter de" Bäüm. g r ä t s c h e " [krátia Lutterb. Felleri. Bebelnh. Rapp. Scherw.~\ I. knarren Felleri. 2. gierig essen Lutterb. J. kleine Gegenstände, bes. Zuckererbsen bei Taufen ausstreuen. Der Ausstreuende ruft selbst Grätsch; man ruft ihm zu: Pfetter, mach g. ! Horbg. — SCHWEIZ. 2, 830 grätschen die Beine schwingen} g r ä t s c h l i g [krátilik Katzent] Adv. g. voll dicht behangen. vgl. grutschelig, grutzelig.

GRauTSCH —

GRäTZ



287

grautsche11, g r ä U t s c h e " [kraùtéa Sir.; kroeytsg Bebelnh.; krœytsa Ζ.] Fische in ihren Schlupfwinkeln, unter den Wurzeln der Büsche am Bach mit den Händen fangen, was streng verboten ist. Überh. stehlen : wo hes' dene" A p M gegrautscht? Str. 'Duoh fange si als Fisch mit Bernlen-Aengele-n-uii krautsche' PFM. III 1. Hierher das Subst. 7Grautsche™ PI. Netze, welche an einem Ende dtirch einen Reif weit gehalten werden, sich nach und nach einengen, so dass die Fische nicht mehr hinaus können ; sie werden vermittelst Stöcken im Wasser festgestellt ST. Grotschetel n. Stachelbeere Saarunion, s. Grusele. grutschelig [krùtialik Geberschw. Z>».] Adv. dick voll, dicht gedrängt : dër Baiim hängt g. voll Nüsse". Uf d em Buck e l is' er g. voll Hitzbläterler Dil. s. auch grätschlig. — SCHWAB. 420 grutschkrötenvoll. Grawie [Krawje ObbrucH] m. Kies: reinpr G. kleine Kieselsteine; growe r G. grössere Kieselsteine. — frz. gravier. graxe", g r ä x e 1 1 [kràksa Mü. ; kraksa K. Z. ; krèkso, kraeksa Str. ; krèksa Betschd.~\ grämlich thun, z. B. wegen Unwohlseins, eig. krächzen. G r a x e r Mü., G r ä x e r U. m. grämlicher Mensch, der sich stets über Unwohlsein beklagt; dazu G r ä x e r e [Krèksara Betschdï] f . gruxe" [krùksa Fisi, bis Scherw.] ächzen, stöhnen, über Unwohlsein klagen, kränkeln. Du hes1 allewil eps ze g. Fisi. Auch von Tieren Steinbr. ; keuchen unter einer Bürde Wittenh. Osenb. Co. Geräusch des kleinen Holzkeils beim Schliessen des Weinfasses Ingersh. D Käste" sind so voll, dass se g. Hi. 'der Keiter grugtzçt le coulomb caracoule' M A R T I N Pari. N. 5 6 4 . — SCHWEIZ. 2 , 7 0 2 .

BAYER, I , 9 8 5

gruchzen.

Demin. g r ü x l e " [kreksla Dû.] leises Stöhnen kleiner Kinder. — SCHWEIZ. 2 , 703· G r u x i Roppenzw., G r u x e r Tagolsh. Heidw. m. kränklicher Mensch, der immer jammert. — SCHWEIZ. 2 , 7 0 3 . grätze™ [kratsa M. KerzfT] mit gespreizten Beinen ausschreiten ; nuf g. hinauf klettern. D a c h g r ä t z e r [Tà^kratsar Weckolsh.] m. Hausrotschwänzchen.



GRäTZ —

GSCH

W a n d n u f g r ä z e r [Wàntnùfkrâtsar Co.] m. gemeiner Branntwein. g r a z i e " [krátslu il/.] klimmen. grauze", g r o z e " , g r o z l e " , g r u z e " [kréytsa K. Z. ; kreitsa Bebelnh. ; krótsa, krótsla, krûtsa -SYr.] nach Schimmel, trocknem Moder riechen. Dis Fäss'l gröuzt schon wi e der; jetz· schwenk s noch emol mit heiss""1 Wasser us und brënn s d "no c b getiichti* ing Ingenh. Dis Brot gröuzt. 'Wenn nurr nit 's aye Lob so grooze dät un stinke* PFM. IV 4. Vgl. 'groozen modern, schimmeln UnterpfKLEIN. — zu gräuen, gräwen. G r a u z e r , G r o z e r [Kre^tsar K . Z. ; Kreitsar Bebelnh. Zinsw.; Krêytsar W. ; Krótsar Wingen] m. fauliger Geruch, Geschmack : der Win het e G . (wenn er in schimmligen Fässern gelegen hat). [T Pryma kreija (die Pßaumen bekommen) na Kreytsar, wan sa net kùt tsûkamà^t sen Wh.'] g r i t z e n , G r i t z e r , g r i t z l e " s. K - . Grütze 0 [Krùtsa Dehli.~\ m. Kernhaus des Obstes; vgl. Butze". — SCHWEIZ. 2, »37G r u t z e l [Krùtsl Lobs.] η. verkümmertes Obst: im Obs is' dis Jo h r gar ke'n Art, es sind nix a's Grutzle 4 . f G r ö t z l e i n : 'Frit das oberste . . grötzlein inn der äher GOL. 406. — SCHWEIZ. 2, 838 grotze" 2 ba. Grütz [Krits Str. ; Krets K. Z. Zngw.] f. I. Grütze. 2. Verstand: der het G. im K o p f ! ist gescheut, witzig. 'Grütz im K o p f FROELICH Holzh. 70. Der het ke'n G . im Hirn ! Z.



SCHWEIZ. 2, 8 3 9 .

H a b e r g r ü t z [Hàwarkrìts-SYr.] f . Hafergrütze. f G r i i e t z e t kleine Späne Str. Das im Kamin hängende Schweinefleisch wurde damit geräuchert. 'D'rnoh kommt alles in 's Kamin Un eichni G. drunter' HIRTZ Ged. 161. 'Mica brosam, grützet' GOL. 364. —

SCHWEIZ. 2, 8 4 1

Griitzete.

g r u t z e l i g [krùtsalik Mittl.] Adv. dicht gedrängt: g. voll. — i . grutschelig. gs gs [ks ks allg.] Interj. Laut, um den Hund zu hetzen; scherzh. auch zu Personen gebraucht. 'Gx! G x ! . . I hez di grad wie Uusre Bummer' PFM. IV 4. gsch, g s c h ü [kâ allg. ; ki^ Osthsn.] Interj. Scheuchruf für Hühner, Tauben und andre Vögel. — mhd. schû schû !

GSCHüW — GSTuNZ



Gramm. 3, 309. SCHWEIZ. 2, 842. g s c h ü w e d e [ksiwatè Dunzenh.] Erweiterung von gsch, gschii mit derselben Bedeutung. Gschupe [Kiûpa Uttenh.~\ m. Jacke, Joppe, s. auch Tschope". Gschlaf [Kilâf Μ. Κ. Ζ.] m. Sklave. GRIMM



SCHWEIZ. 2 ,

842.

Gstunz [Kstùnts 6Vr.] f . 1. Schnellkugel. 'Gstunzen Schnellkugeln KLEIN. 'Ju! Gstunse, Drache, Meise Un Kineh au derzue, Un Töpf un Hawwergeise! Ich bin e lustjer Bue !' E. Stöber SCHK. 3 1 .

288



GSTuNZ — GSTäT

2. kleines, dickes Mädchen ULRICH ; übtr. alti G. altes, dickes Weib Sty. B u r i s g s t u a z Schnellkugelspiel, wobei die Kugel nicht über bestimmte Grenzen rollen darf Str. E r d e n g s t u n z f . Erdkugel. 'Wenn unsri kleini Erdegstunz De Grösste Gsetzer macht' Bernhard SCHK. 1 8 2 . Gstuss [Kstùs Str. Z . ] m. unstäter, unruhiger Mensch, Tölpel, meist als harmloses Schimpfw. gebr. — aus dem hebr. schëtùth Narrheit, JB. XII 157 Nr. 336. g s t u s s i g [kâtùsi^ S r . ] Adj. spasshaft. Gstätte grosse Spielkugel Str.

H [hâ allg?\ Buchstabenname. h a , s. aha, oha. ha j o [hà jû Dû. Mutzig\ Interj. des gelindert Erstaunens und Erschreckens. Ha jo, jetz' klimmt s ge h n rëg n e n , un d m'r hän ke ln Paraplë Dü. Ha jo, bis' du schu" wider d o ? Mutzig. h a na [hà nà Dü., ¡- .SYr.] Interj. nun denn, also! Hes' jetz' gesse"? — Ja. — Ha na, so ge'1 jetz 1 in d Schnei ! Lue«, Vater, wie ich e Sack voll Nasse" bekumme" ha1' vum Unk'l! — Ha na! Dü. 'Lissel: Ha na! Christinel: H a j o ! ' Verlegenheitsäussertmg der Mädchen PFM. 13. 'Ha na, diss isch merr lieb' PFM. I 3. Verstärkt: 'Ha, wayer na! Er duet jo stolz ass wie e Pfo' PFM. IV 6. h ä [hê, hè Roppenzw. Su. Ruf. Co. Katzent. Dü. ; hae M. ¿7.] Interj. nun, freilich, nicht wahr, wie meinst du? in Fragesätzen : hä (— gëlt), s is' eso ? Co. Ha, de ge h s t o u c h ? Su. ; in zugestehenden Antworten : hä jo freilich, ja, hä nëi" natürlich nicht Katzent.; in Aufforderungen : hä, so gang ! nun so gehe in Gottes Namen. Nachdrücklich bei strafenden Fragen : soll ich d'r helfe" die Kleider verrisse", h ä ! ' H ä ! Hemmer di verwitscht?' PFM. I 5. Aufforderung etwas Unverstandenes zu wiederholen: hä! was hes 1 gseit? (gilt für grob) Dü. Anruf: hä dert ! hä du ! Antwort auf Anruf : Miiater! — h ä ? was willst du? Dü. [Àwar h ç ! nicht wahr? Λ / . ] — vgl. frz. hein. SCHWEIZ. 2, 8 4 7 849 he.

ha. 142

BAYER, I,

TOI9

há~.

HESS.

hä.

h ä nu [hê nù Hi. Dü.; hae nù 71/.] Interj. nun denn, etwa — ha na! Hä Wb. d. eis. Mundarten.

nu, se ge h mir a", awer kumm in d e r Zit heim ! Hes 1 bekumme" was de hes' welle"? — Ja. — He nu dann! Ausdruck der Befriedigung. He se nu denn ! Hi. Scherzhaft: he nu se na denn nun so wollen wir gehn, arbeiten u. s. w. Dü. Interj. der Verwunderung M. — SCHWEIZ. 2,

850.

hau in e η eh au [enahay Scherw^\ immerhin. H a u , h a u e n s. Haw, hauwen. he [hê .Sw.] 1. Anruf: H e ! He, Seppi, wart! 2. Antwortfrage: was> was beliebt? Schosef (Josef) l — H e ? —

SCHWEIZ. 2,

848.

Zu

2

vgl-

BAYER,

hai. h e la b a , h o la b a [hè la pa, ho la pa Strüth Lutterb. Co.; h e la pa Ä . J Halteruf für Pf erde ; nur he la ba heda! U.; s. auch oha 2, Seite J. — vgl. frz. he là-bas, was aber mehr Auffordertmg an Fussgänger zum Ausweichen oder Anruf ist. h e n e [hèna Rapp.; hen a Ζ. Han¡\ Anhängsel zu Fragen : sage. Wi lls t du mit, hene? Z. Bis' schun dert gewë se n, hene? Worum sin d i h r nit kumme", h e n e ? Seltener Einleitung zu Mahntingen : hena, du hes' eps nëtts a"gstellt ja ja, du u. s. w. Rapp. — aus ha na, he nu abgeschliffen. Zu Heen Fragepartikel vgl. 'Heen, Kärcl, wannen kommestu har' O E L I N G E R 1 8 5 . — Ι,

1019

BAYER, I,

1019

hä.

hei [hai Su. Dü. Str. ; haei K. Z.] I. Ausruf der Freude, bes. bei Knaben oder bei Stellungspflichtigen nach der Musterung, mit Hutschwenken und Springen 19

Hei — H o



290

verbunden : hei, hei, hundertzwei ! Su. NBreis. Dü. U. 2. Zuruf an Ochsen zum Vorwärtsgehn. — SCHWEIZ. 2, 8 5 1 . h e i , J. h e i « . H e u , s. Heu(w). h i e , h i e r e [hta Ruf. Banzenh. Katzent. Logelnh. Dü.; hiae Liebsd. Horbg. Rapp. Mütt.; hi Κ. Ζ. Betschd.; hé Wh.] Adv. hier, in unserer Ortschaft. [Wan tg wetar ùf hìa (hieher) khùms, sa khùmi oi tsya mar Dü. ; ùf hìèra Hf. Ingenh^] Von hie aus unserem Ort Liebsd.; hiahar diesseits (des Rheins). Guet von hie ein echter derber Strassburger : Titel einer Gedichtsammlung von Ch. F. Kettner, 1894. 'Mär sin fo hiä!' LANDSMAN Lied. 110. 'das derselbe hering hie gessen werde' Str. iß. Jh. BRUCKER 2 1 6 . 'welle er dartiber hie findet, die sol er in den tiirn legen' ebd. 63. 'hettest wol solches hie gelernet' GEILER Narr. 3 4 . 'Kummt au der Amtmann un d' Amtmänne? Die sinn nit hie' PFM. III 7. 'Der rych un leddi Nobe meecht halt e Frau von hie' ebd.



SCHWEIZ. 2, 8 5 7 .

BAYER, I ,

SCHWAB. 2 7 7 .

1029.

h i e s i g [hìasik Hi. Su. Banzenh. Hlkr. Logelnh. Katzent. Rapp. ; hiesik Mütt. Bf. ; hisi K. Z. ; hésey Wh.] aus diesem Orte gebürtig; an diesem Ort anwesend. Bis' oi c h h. ? Gruss an einen von auswärts gekommenen Bekannten Su. Rapp. Dë r Mann is' wider h. Subst. e Hiesige r O. 'Aha, bisch dü o wieder hiesig?' LUSTIG I 243. 'Awwer de reddsch j o gar kenn Wörtel hiesi (Strassburgerdeutsch) meh?' STÖBER Daniel 3 2 . — aus *hie(wi)sic? SCHWEIZ. 2,

1688.

SCHWAB. 2 7 7 .

281.

h o [hii Κ. Ζ ] Interj. bei gleichgiltiger Hinwegsetzung über einen Einwurf oder Vorwurf : [hù, wàs leit s mér ôn ! meinetwegen ! hù, wan œ ! — hù tsal das ist doch auch nicht ganz sicher, da hätte ich noch ein Wörtchen mitzureden Ζ.] Abfertigung ohne Gründe anzugeben: [wùrùm p e i ná^t ni khùma? — hù! — ja wùrùm nit? — wil ì nìkawèlt hàp Hf.] Einleitend: [hù, wan tsal klœpi, p e i tò^ kotrùmpièrt.] Ho, s macht jetz' nix Dunzenh. Ho, s li e jt m'r jetz' nimmi on in begütigender Erwiderung Gimbr. Ho, ich ge b jetz' e'nand e rnoch Schwindratzh. h o [hó Logelnh. Wh.] Anhalten für die Pferde.

I. Ruf zum 2. [ar mà^t

H o — Hu

net hó ùn net fró] er kehrt sich an nichts Wh.



SCHWEIZ. 2,

857.

h o h o [hohó Hi. Banzenh. Dü.] Zuruf an Zugtiere langsamer zu gehn oder anzuziehen; sonst abwehrend: nur sachte ! hoho, nur gmach, nit so pressiert. o h o [oh 6 allg.] Ausruf des Erstaunens : s het nur ze h n SÜ gkost. — Oho, da" 's1 nit viel Dü. s. auch oho Seite 25. — SCHWEIZ. 2,

858.

h o l a [hòla Banzenh. Su.Dü. ; hóla Katzent. ; hola M. ; hela Steinb. ] ι. Interj. halt ! H., was gi b t s d o ? Dü. H. Kutsch! halt! Zu Pferden : h. Bicker ! I ch ha b das iiberku mmen und domit h. weiter nichts Hi. S is' jetz' eso un d domit h. dabei bleibt es Su. ja hola daraus wird nichts M. De" H. mache" Einhalt thun Str. H. ho ! beim Anklopfen an die Thüre. 'Er kummt. Er gryscht schunn Holehoh! PFM. 13. Ein Kinderspiel, wobei ein Teil auf einen Wagen steigt, begann : H. ho ! H u d i II: 'huddi han' sich in Abwesenheit der Herrschaft, der Eltern gütlich thun, sich belustigen Mü. ST. 'Doch erst jetz wà mr Hudi ha' L U S T I G I 264. — S C H W E I Z . 2, 1002: aus dem Ausruf der Freude hudi. H a f e " [Hâfa Liebsd. bis Han. Betschd. Wörth Gundersho. ; Höfa Meis. Mütt. Geisp. K. Z. ; Hâwa Lohr Wh. Oermi. Saarunion Rauw.'; PI. Háfa; Héfs Str. O.; Hêwa Rduw.] m. I. Hafen, Port (selten). 2. Topf (welches Wort im Eis. fehlt, in Harsk. als Tippe" vorkommt), Krug. Ess und trink numme (nur), s is' noch e H. voll drus Zuspruch zum Zulangen Oermi. Dis macht i h m d e r H. nit ze koche" das reicht nicht aus, um ihm zu helfen Liebsd., ähnl. Str. Im H. is1 Wi n . Dumm wie e H. 's hat dur nin Häfe dure gsäh' von schielenden Personen Mü. JB. II 1 7 0 ; bes. Nachttopf: uf d e r H. h n e1 ge 0. I ' muess uf d'r H. Du bis' e Mann for uf der H . , wenn er verheit, leis' uf de" Schirwe" (iron) du bist schlau Co. Dunzenh. Erin Hafen lebes' H E R R A D 186. 'ein fur machen und dozû setzen einen hafen mit wasser' Str. 15. Jh. W b . d. eis. Mundarten.



HaF

60. 'ein karrich mit hefen' Str. Τβ./ιό. Jh. B R U C K E R 264. 'tragen heimlich gantz Häfen voll Wein ab' GEILER Narr. 81. mit Krieg vnd hefien brechen schaden' M U R N E R Mühle 87. 'Ausz ainem holen hafen reden' sich vergebliche Mühe um etwas machen, es ohne Verstand thun M U R N E R Schelmz. 37. 'Auß aim hafen klafen' ebd. 38. 'In kaim holn hafen Wörter sind' ebd. 38. 'Haaff Aula Olla' D A S Y P . 'Olla hafen' G O L . 347. 'Ein Beurin wol bekleid mit Zwilch Die het ein grossen hafien Milch Vor jhr stan' F I S C H . Flöhh. 42 3. "Magd die nit Häfen brechen' F I S C H . Prakt. 9. Rda. 'Häfen gen Hagenau führen' = Wasser in den Brunnen (Rhein) tragen F I S C H . Ehez. In Hagenau und einigen benachbarten Dörfern wurde schon damals viel gesuchtes irdenes Geschirr verfertigt CS. 'ob er . . eyn deckel zu eim solchen Hafen gefunden hette' F I S C H . Garg. 24. 'pricht er Häfen, so pricht sie Krüg' F I S C H . Garg. 103. habenn donselbenn (einen Hagel) in einem Haffen gekocht' Ζab. Hexenprozess 1620. 'Hafen pot' M A R T I N Coli. 174. 'weil sie wüsten dass jhre Männer Häffen brachen' M O S C H . I 139. 'Sie war der Haffen vnd ich der Deckel' M O S C H . I 288. vgl. das Dentin. 'In mynre-n-Yl hätt1 ich de Hafe ball gebroche!' KUR 6. BRUCKER

Dentin. Häfcle [Háfali Banzenh.; Háfala fast allg. ; Háfla Ruf. ; Háfl und Háfala U. ; Háfl und Haéfala Str.; Haéwl W. ; PI. Háfalar Steinb. Dü. M., sonst meist = Sing.] n. 1. Töpfchert. 2. Nachttopf (Kindersp.) J. Porzellanglocke am Telegraphen : de Häwla hiile" wenn die Drähte vont Wind bewegt werden od. der elektr. Strom geöffnet ist. H. schliffe" zusammengekauert auf dem Eise schleifen Hlkr. Rda. s H. ufdecke" ein Geheimnis bekannt machen Str. Die han enander s H. uf gedeckt einander die Wahrheit gesagt Str. E jed e s H. fingt (findet) sin Deckele Ingenh. Uf e jeds H. het er (weiss er) e Deckele hat immer das letzte Wort Ruf. Jo, du derfs' au ch mit, wenn m'r H. mache", du verste h s' de" Drëck. Er ge b t um s H i r macht lange Ausreden Gebw. Es het s Lache" un d Hüle" in eim H. bald weint, bald lacht es (sie) Banzenh. Do het einer s H. gebroche" (verheit) und der ander s Deckele sie sind beide gleich beteiligt, gleich schuldig Str. 20

HaF



3o6

Ε H. iif s Für und e Schittele (kleines Scheit Holz) derzwischen Übung im Schnellsprechen, bes. für einen Franzosen Bisch. Str. Wenn awer do e mol s Häwel brecht wenn diese Freundschaft einmal aufhört, do wërden awer Sache" an de" Ta« klimme" ! Lützelstn. Zss. Hafenkäs, Häfelemärk'. — S C H W E I Z , Z, 1006. B A Y E R , I , ι°55· A n k e n h a f e n allg. m. Buitertopf; steinerner Topf, worin gesottene Butter aufbewahrt wird. 'ein Hut wie ein Anckenhaffen' M O S C H . I I 7 2 . Demin. Anke"häfele [Αη kaháfala Su. Co. M. Ingersh. Beblenhï\ η. Sumpfdotterblume, Caltha palustris Beblenh. In'gersh. ; Feigwurz, Ficaria ranunculoides oder verna Ruf. M. Horbg.; fiahnenfuss, Ranunculus. 'Sie het 's jo z'erst aagschitt in 's Ankehäfel' P F M . I I I . — S C H W E I Z . 2 , 1 0 1 1 . B ä h ä f e l , B ä b b ä h ä f e \n.Nachttopf {Kindersp.) Str. Bähäfcle traute": zwei Kinder halten sich an den Händen und tragen ein drittes darauf Str. UfdemB.fahrc,, in Hockstellung auf dem Eise gleiten : 'Wie m'r kann schlaaue de Fuess un ufi'm Bäbbähäfel fahre' H E R T Z Ged. 232. 'Dnoh 's Bäbäh-Häfele mache Wer diss recht versteht!' C. F. Hartmann S C H K . 1 0 0 . B l u e m e - h a f e 1 1 [PlyamahâfaBf.; Plyèmahâfa Hf. ; Plûmahâwa Saarunion] m. Blumentopf. B r u m m e l h a f e " [Prùmlhâfa Z>«.] m. Brummbär, unzufriedener Mensch. 'Babbe Brummelhafe' stehende Figur in den Dialektgesprächen der Strassb. „Neuesten Nachrichten". B r u n z h a f e " [Prùntshâfa Dü. NBreis.] m. Nachttopf (gilt als gemeiner Ausdruck). —

SCHWEIZ.

2,

1015.

B u t t e r h a f e " m. Buttertopf. 'So groß wie 's Bischof Butterhafe' alt. Str. Sprichwort H E R T Z O G I V 114. G i f t h a f e " [Kifth. Heidw. Ä r . ] m. 1. Mensch, der oft Geschwüre und Ausschläge hat. 2. boshafter, verleumderische Mensch. 3. Apotheker (scherzh.) Str. G l ü c k s h a f e " in dem Demin. Gliickhäfele PL Kelche des Gauchheil, das im Herbst auf Kartoffeläckern gefunden wird: sind die Kelche voll Samen, so wird das nächste Jähr gut, sonst ein Missjahr Friesen. J B . V I I I 166. — S C H W E I Z . 2, 1012.



HaF

G l ü e t h a f e " [Klîathâfa Steinbr.] m. eiserner Topf , in welchem glühende Kohlen aufbewahrt werden. — SCHWEIZ. 2, 1013. G r i e b e " h a f e n [Krîwahâwa Büst] m. Topf mit Fettstücken (s. Grieb). Von einem Kind, das Krätzmilben im Gesicht hat, sagt man : er is' iiwer dem Griewc"hawe" gewë"n. H e 11h a f e " [Hèlhâfa Osenb.~\ m. Hölle (Kinderspr.) Wart, du kiimms' in der H.! — S C H W A B . 274 H. Topf, der zwischen dem oberen Ofen und der Zimmerwand eingemauert ist. Κ a f f é eh a f e " m. Kaffeetopf allg. K o c h h a f e 1 1 m. Kochtopf Su. K o n f i t i i r h a f e " m. Topf mit Eingemachtem Ruf. K u n k e l h ä f e l e n. irdenes Töpfchen zttm Befeuchten der Finger beim Spinnen Dü. Syn. Bêcher Κ. Ζ. Kun s t h a f e " [Khìm'sXh.fast allg.; Khusthâfa M. ; Khénsthôfe Κ. ; Khynsthôfa Geìsp. Geud. Mittelhsn. Gimbrett\ m.grosser eiserner Topf, der in die Herdöffnung eingesetzt wird, bes. zum Kochen der Kartoffeln, aber auch zum Wärmen des Viehfutters. Zss. Kunsthafendeckel m. scherzh. für Cylinderhut (Roppenh.) Demin. Kunsthäfele scherzh. für einen bes. grossen Kochtopf. 'Muess de Kunsthafe fyre' Str. Wibble 29. — SCHWEIZ. 2, 1013. L i m h a f e " m. Leimtiegel, Leimpfanne Logelnh. M a i e n h a f c n [Maiah. Steinbr. Ensish. Logelnh. ; Majah. Hi. ; Mèiah. M.J m. Blumentopf. — S C H W E I Z . 2, 1013. M i l c h h a f e " [Mìl^h. Katzent. Bf.; Melloh. K. Z. Betschd. Saarunion] m. Milchtopf. — S C H W E I Z . 2, 1014. Demin. Gen. M i l c h h ä f e l e s . Die Kindersitzen auf Stufen, sind Milchtöpfe ; eins ist Katze, ein andres Hausfrau ; die einzelnen werden bestimmt: ,soviel Mass — dann wirft ßie die Katze um ; die Frau kommt zurück : wer het d Milch umgschiitt'1 ? Jedes sagt: Ich nit, das letzte: d'e Katz; diese läuft fort und wird von allen eingefangen Str. N a c h ' h a f e " [Ná¿h.Dollern]m.Nachtgeschirr. R o l l h a f e 1 1 [Ròlh. Olti. bis Heidolsh.] m. Hölle (Kindersp.) Du kumms' zunderst zöwerst in der R. Drohung gegen ein Kind Bf. Der Ausdruck kommt auch im Spiel „ Vögel verkaufen" zur Anwen-

HaF dung.





Höllhafe" ? ! j R u t s c h h a fe " [Rùtêh. Obhergh. bis Str. ; RetshöfaÄ'. Ζ.] m. grosser, irdener Topfm.it flachem Boden ohne Füsse, den man in den brennenden Ofen schiebt (auch RutschSCHWEIZ. 2,

Verderbnis

3°7

aus

1015.

kach'L genannt).



SCHWEIZ. 2,

1016.

S c h e r r h ä f e l ["Saerhaéwl Büst] η. I. kleiner eiserner Kochtopf. 2. Schalen der Teichmuschel. S c h m a l z h a f e " m. Topf aus Steingut zum Aufbewahren von gesottenem Schweinefett Str. .Κ. Z. Dene" (den) könnt mer in e S. stecke", e r wiird doch η it fëtt ein viel essender und doch magerer Mensch Hf. Die langt mit d*r Stricknod e l in d c r Schmalzhafe" ist überaus geizig.

— SCHWEIZ. 2,

1016.

S c h n a p s h a f e " m. hölzernes Gefäss, in welches Branntwein beim Brennen gelangt Obhergh. S c h u m h a f e " ['Symhâfa M.] ni. Topf mit frischer Milch. S i h h a f e n | Sihôfa Κ. Ζ . ] m. ein Topf , worin die Milch geseiht wird. S p a r h a f e " ['Spârhâfa Su. Osenb. Logelnh. Obhergh. Geisp. -SVr.] m. Sparbüchse (meist irden, daher sie zerbrochen wird, um das Geld herauszunehmen), [s Ànameiate híryot to Màtis n^ na krât, s hèt na naema fer a S. nimmt ihn nur wenn sie keinen besseren bekommt M.\ Demin. S ρ a r h ä fe 1 ['Spârhàfl Urbis Bf. ; -haéfl Str.; Pl. -a] ». kleine Sparbüchse. 'Un zidder dass si waiss was er im Schild duct fìiere, se saat si, will si gern 's Sparhäfelc-n-anrüere' PFM. 1 6 . D gitzige Lit sin de11 verschwenderische" i h re S. Urbis. 'Dip Geizigen sind gleich wie ein Sparhafen' GEILER Schiff d. Pön. 109B. —

SCHWEIZ. 2,

1016.

S p a t z e n h a f e n m. 1. Spatzenkäfig, 'im Spatzehafe* LUSTIG I I 8 I. 'DO henke si au d' Spazzehäfe nus' PFM. I I I I. 2. Name einer alten Strassburger Wirtschaft vor dem Judenthor. 'Erst nit, Herr Lizenziat! s' geht in de Spazzehafe' PFM. I 4. S p r ë n z h a f e " m. trichterförmiges Geschirr zum Besprengen der Stube Bisch. Str. 'Sprentzhaffen arrousoir' MARTIN Pari. N. 426. S p r ë n z e l h a f e " Molsh. n. dass. S p r ü t z h a f e " ['Spretsh. Co. Scherza J m. dass.



SCHWEIZ. 2,

Stollenhafen

1017.

['Stòlah. Bf.]

m.

1.

HaF —



HoF

eiserner Topf mit Füssen (im Gegensatz zum Rutschh.) 'Stollhaffen, ein kupferner' NOT. 1745. 2. ein grosser Felsen auf dem Odilienberg. Strusshafe" ['Stryshâfa Han.~\ m. Blumentopf. — SCHWEIZ. 2, i o i 6 . Suppenhafen [Supahâfa Ä r . ] m. Suppentopf ; Suppe mit Fleisch darin. Demin. Suppe"häfele n. Suppentöpfchen : s S. kocht da herrscht Wohlstand. Die Liit henns guet mache" könne", do het allewil s S. * e kocht Str. — SCHWEIZ. 2, 1016. S u t e r h a f e " [Sùtorhâfa Roppenzw.~\ m. einer, der immer etwas zu sagen hat. H a f n e r [Hâfnar Su. Ruf. Co. Dü. Lützelstn.; Haewna(r) und Haemla(r) Wh.] m. Töpfer. Rda. Du mues* H. wër d e u , du verstehst de" Dreck! Abweisung eines Vorwitzigen, Vorlauten Str. 'Hafner Figulus' DASYP. GOL. 203. — SCHWEIZ. 2 ,

BAYER, I ,

1018.

1055.

Hafe n guck [Hâfakyk Str. Ζ.] iron, für Habakuk (Prophet) Str. Du bis' e rechter H. ein Topfgucker, auch neugieriger Mensch. H e f e l , s. Hebel. Hof [Höf Mü.; Hof Su. M. Bf ; Pl. Héf; Hêf M.; vgl. LANDSMAN Lied. 91 hoof, 131 heef] m. Hof, bes. Nebelkreis um den Mond. D e r Mon het e H. Vorzeichen des Regens Bf. Rda. E" eim d e r H. mache" einem Mädchen zu Liebe laufen Su. Eim ze H. ritte" einen besuchen, um ihn wegen Schulden zu mahnen, s. auch Hoft. — 1058.

SCHWEIZ. HESS.

f'Dinghof

2,

1020.

BAYER,

I,

172.

curia

dominicalis,

olim

curia placiti' SCHERZ. — SCHWEIZ. 2, 1034.

Geschirrhof [KSìrhof Ν Breis] Bauhof; ein Haus mit Baugeräten Fortification.

— SCHWEIZ. 2,

m. der

1032.

K i l c h h o f ['Xìl^hóf -S.; 'Zìljfof Fisi. Roppenzw. Pfetterhsn. ; KhìliχίιοίΜ. Mittl.~\ m. Kirchhof, Gottesacker. 'Si müätär ïsh in chïlchhoof chuti' LANDSMAN Lied. 137.



SCHWEIZ. 2 ,

1028.

' L a d h o f eine halbe Stunde unter Colmar' FRIESE Nat. 77. Ladhoff" Ladeplatz, Zollstelle am Wasser. SCHLETTST. Chron. 6. 7. fWerkhof, Steinwërkhof, Zimmerh o f städtische Bauhütten und Werkstätten im alten Strassburg : s. A . SEYBOTH Das alte Strassburg 16. 23. - SCHWEIZ. 2,1036. 20*

HoF — HuF



308

h o f e l i e r e " hofieren, ironisch: mit Kot besudeln, [te tsét αχ fol howaléra Wh 7] (hoffen)«« h o f f e n t l i c h \\\òfotW)iLiebsd. Hi. Su. Hlkr. Obhergh. ; hòfatli Ndhsn. K. Z. ; h ò f e t % Str. Betschd.} Adv. hoffentlich.



SCHWEIZ. 2,

1042.

H o f f n u n g [Hòfnik Hirzfn.·, Ηόίηίιη Str. U.] f . Hoffnung. Ich bin s stark in d e r H . ich hoffe es zuversichtlich Hf. 'Wënn d H . nit war U n d das Wi'der-, Wi e dersë b n' aus einem Volkslied Z. — SCHWEIZ.

2,

1042.

7 Hoffer m. Buckel. 'Hover gibbus' b H E R R A D 1 9 8 . 'in dem hofer des Cameis' G A R T D . G. X I I I I A . 'Hofer gibbus' D A SYP. 'Gibbus liofer, buckel' GOL. 90. 'hoffer Buckel' M A R T I N Pari. N. 1 5 4 . — SCHWEIZ. 2, 1042.· I,

SCHWAB. 283.

BAYER,

1063.

Hufe n [ H y f a allg. ; H œ y f a N. ; PI. Hifa ; Hasifa iV.] 1. Haufen, insbesondere — 4. Nüsse, Ç (oder 10) Garben oder Wetterhüfle Hi. Κ. Ζ. Über e Η . werfe" zusammen werfen (Holz), aufheben (einen Beschluss) : über e Η . schlage" zu Boden schlagen Su. Excremente des Menschen : eim e Η . für d T h ü r setze" Hf. Dem is' d e r H . zue gfalle" wird gesagt, wenn jemand beim Essen etwas von der Platte nimmt und das übrige stürzt nach : das bedeutet, er heiratet bald NBreis. Uf e Hufe" auf einmal. Üwer e Η. mache" zusammen häufen Str. 2. Menge : e ganze r H . H e r r e " Ruf. 'un sunsch noch e ganze H ü f f e Dings' H O R S C H JB. X 1 7 0 . Eim e H . ane schwätze" Banzenh. Der het ganzi Η . Geld, 'hast gross huffen zamenbrocht' B R A N T Narr. 6 3 , 8 . Ich ha" dich e grosse" H . lieb sehr lieb. Rda. D e r T e ü f ' l schisst uf ke i n kleine" (ze kem kleine") H . wird gesagt, wenn ein Reicher erbt oder unerwartet gepoinnt Geberschw. [trTèìflsist àls ufa kryosa (tsùma kryosa) H y f a M \ M'rkumme" bal d zuemalte" H . wir werden wohl bald sterben Z. 'Etlichc gar dem alten hauffen zugeschickt' G E I L E R 3 8 . Narr, 'morgen sein wiretwann dem alten hauffen zu' ders. 47 Natr. Syn. zuem alte" Ise". 'huffe'CHRON. 377, II. 'Hauff· cumulus' D A S Y P . Demin. Hiif-1 [Hifla O. ; Hifl ¿7.] n. s Haü ü w e r Hüfle setze" in der Heuernte Haufen bilden Hf. H . mache"' Notdurft verrichten (Kindersp.) Dil. 'Collecta collatz, wenn man die hüfelin zusamen tregt' GOL. 361.

HuF

-

h u f e s w i s [hyfoswis Kerzf.·, hyfatswis Heidw. Z.] Adv. haufenweise, in Menge. -

SCHWEIZ.

2,

1043.

BAYER, I ,

1056.

B o c k h ü f e l [Pòkhifl Wörth] n. 4 Walnüsse, welche die Knaben beim Spiel so aufsetzen, dass das vierte oben auf liegt. D ü r r h u f e " [ T ù r h y f a  f . ; Tirhyfa Wörth] m. grosser trockener Heuhaufen zum Schutz gegen das Wetter vor dem Einbringen. G l u n s h u f e " [Klushyfa M.J m. ein trüb und mit verkohltem Dochte brennendes Licht. G r u n d h u f e " m, Erdhaufen Str. Z. H a u h u f e " [Hoihyfa Dü. ; Hoeyhyfo K. Z. ; Haùhyfa Ingw.] m. Heuhaufen. K a s t h u f e " [Khàsthyfa Wh.] m. Garben zu Haufen gesetzt. K l a m m e r h u f e " [Klàmarhyfa NBreis.] m. hoher Ameisenhaufen der grossen Ameisen, wie man sie in Tannenwäldern oft findet. KoMhufc" [Khólhyfa Mit ti.} m. Meiler.



SCHWEIZ. 2,

1047.

L u c k h u f e " [LùkhyfaRädersd.;Lokhyfa Roppenzw. m. lockerer Haufen von Spitzen des Weizens, von ungereinigten Körnern, vermischt mit Spreu. Er entsteht, indem man nach dem Dreschen einer Tenne das gröbste mit dem Rechen oben von dem auf der Tenne liegenden wegstreift.



SCHWEIZ. 2,

1047.

M i s t h u f e " allg. m. Düngerhaufen. Wër guet hirote" will, luegt zallererst ut e grosse" M. Bf. D riche" Bure" han grossi Misthiffe" Ζ. — S C H W E I Z . 2 , 1 0 4 7 . Muthufe", M u t i c h h u f e " [Mùthyfo Rädersd. Liebsd. Roppenzw. Fisi. ; Mùta^hyfa OIti.] m. Haufen von Rasen, dürrem Gras, Gesträuch, der auf dem Felde verbrannt wird, brennender Unkrauthaufen. —•

SCHWEIZ.

2,

1048.

S c h ä r h u f e " ['Sárhyfa Steinbr. Roppenzw. Heidw. M. ; 'Sórhyfa ,Dollern] m. Maulwurfshaufen.



SCHWEIZ. 2,

1048.

S c h ä r m u s h u f e " [*Sármyshyfa Liebsd. .S«.] m. dass. S c h i b h u f e " ['Síphyfa Geud. ; 'Sihyfa K. Ingenh. ; PI. 'Sí(w)hifa K. Z., auch '¿ïwahifa Geud.] m. ScheibenhaufeH. Wenn die kleineren Wetterhüfle gehörig durchgedörrt sind, werden am nächsten Morgen aus je 10 derselben sog. Schiwe" (Scheiben) gebildet, die dann noch einige Stunden liegen bleiben und schliesslich zu S. zusammen geschoben werden.

-

HiiF

309

S p r ä j e r h u f e " ['Spraéjarhyfa Sit.; 'Spril-

larli M.; 'Sprejorhyfo Κ. Ζ.] m. Haufen beim Dreschen, auf dem Spreu und Körner noch beisammen liegen, also bevor sie „geputzf sind Su., nur Spreu Κ. Z. Stëckhufe"

[ S t a k h y f a Ruf.

5».]

m.

Baumstämme, gewöhnlich von Eichenoder Kastanienholz, die zu Rebpfählen verwendet werden. nachdem die einzelnen Stämme gespalten worden sind. Ein solcher Haufen ist 1 m breit, 1,20 m hoch und meist 2,50 m lang. — SCHWEIZ. 2,

[Watarhyfa

Tagolsh.

Kübel mit Wäsche bis oben aufgefüllt Hi. Compar. ghuftiger. — SCHWEIZ. 2,

Hi. Μ. Ν Breis. Pfetterhsn. Ruf.; Waetarhyfa Tieffenb. Rauw. Wh.] m. spitziger Haufen, in welchen abends oder bei eintretendem Regen das Heu oder Ohmt eilig aufgetürmt wird. Demin. n. PL Wetterhüfle" [Watarliifla Hatts-t. Bghz. Heidolsh.; -hifl Dü. U.] I. Heu- oder Kleehäufchen bei drohendem Wetter oder am ersten Abend nach dem Mähen aufgesetzt, i¡2 Meier hoch. 2. kleine zerstreute weisse Wolken, die als Vorboten des schönen Wetters angesehn werden, Schäfchen Horbg. Bf. wëtterhilflig

[watarhiflik Dü.]

D e r Himm c l is' w. mit kleinen bedeckt. ¡-huffccht Adv. in Haufen.

Adj.

Wölkchen 'Do zu-

gcnt die juden huffecht wieder heym in ylen' GEILER P. II 8 i b . 'hauffecht' DA· SYP.'

h u f ë c h t i g [hyfa^tik Ruf. Su.

Logelnhl]

Adv. haufenweise. S is' h. genue 8 bezant es ist überaus genug dafür bezahlt worden. — SCHWEIZ. 2, 1050. hilf ig [hifik Roppenzw. Hlkr. Logelnh.] Adv. häufig, haufenweise. — SCHWEIZ. 2, 1 0 5 2 . fGrosshäufigen

PI.

die

g e h u f t i g [kyftik Olti. Osenb. Ν Breis. Dü. Bf. ; khyftik Sier. Roppenzw. Banzenh. Su. M. Beblenh. Horbg. Mütt. ; khyfti Brum. ; khyfti^· Rothb. Betschd. Lobs. ; khyfte_y Wh.] Adv. fast stets in Verbindung mit voll, das aber auch nach dem Sub st. folgen kann: bis oben angefüllt, so dass oben eine Wölbung entsteht, daher weniger von Flüssigkeiten gebratuht.

m. ein

Haufen.

Wetterhufe"

in

Mül-

1051.

h t i f i e " [hifta allg.] häufeln, Heu zu Haufen zusammen thun, Erde um die Kartoffelstauden, Kratitoder Tabakstauden aufhäufen. Spw. We nn m c r 's (das Hüfle" der nit macht, noch Ruf. Er het ghüf e lt Obbruck.

wider mit Materi ufghüf*lt.

H ü f i e r [Hiflar Steinbr.] m. Pflug, womit Erdhaufen um die Kartoffeln aufgehäuft werden; auch Hüf*]pflueg [Hiflpftyai Dü.] genannt. H ü f l i s [Hiflis n. Spiel mit Nüssen, eig. Gen. Jeder Mitspielende bildet mit vier Nüssen ein Hüfle ; dann wird bestimmt, wer zuerst mit einem Böli, gewöhnlich einer grossen Nuss, werfen darf. Es wird nun der Reihe nach auf die Häufchen geworfen : jeder darf das behalten, welches er zusammen geworfen hat. H ü f l e t [Hiflat Hlkr.] m. Zeit zum Kartoffelhäufeln. Huef, [Hôaf Ndhsn.; Pl. -a] m. Huf. 'Huff

e ghüfte" Le.ff'I voll uä.

2,

uä.



1056.

ein Löffel

voll,

geht von Pulvern,

Thee

SCHWEIZ.

2,

1051.

BAYER,

I,

Kartoffeln) vor Johanni Johanni ge h t 's nit m e 1 " e schön G e l d zsämme" — SCHWEIZ. 2, 1 0 5 1 .

uf h ü f l e " [ùf hiflo Hf.\ refi, sich anfüllen, von Bläschen und Eiterblasen am menschlichen Körper: d Hüchel het sich

hausen 1583 — 88 gegen die Obrigkeit empörten Bürger. - ¡ - K l e i n h ä u f i g e n die 1583—88 in Mülhausen gegen die empörten Bürger zur Obrigkeit hielten. g h u ft [khyft Str. Hf] Adj. (eig. Part, vom ungebräuchl. hüfe" häufen) nur in so viel darauf

HuF

Eim d e r Sack Ë r d â p M g. v. mache", d e r Hafe", s Glas is1 g. ν. Osenb. E ghuítigi Zain (Korbj voll Ä p f e l Su. Vier e w e " volli Zaine" sin d nit me h a's drei ghuftigi Su. E ghuftiger K.ess'1 voll Plunder

1049. Τ e ü f e 1 s h u f e » [Tèiflshyfa Ruf]

sehr grosser



ungula'

DASYP.



SCHWEIZ.

2,

1053.

höuf, huf \heyîK. Ζ. Lobs. ;hùifiT/.; h j f Prinzh. Lobs. Wh.] Zurtif an Zugtiere : zurück: o huf o har! schnell zurück und dann ein wenig nach links ! o huf o hot zurück nach rechts ! Prinzh. — SCHWEIZ. 1053.

BAYER,

I,

1063.

HESS.

177.

h u f e " , h ö u f e " [hyfà Dü. Kerzf. Horbg. Str. K. Brum. Betschd. Lützelstn. Wh. ; hùifa M. Mittl. ; hèyfa Mols h. Ndhsn. Str. :

HöuF —

HaFT

31 o



he^fa Z.\ I. rückwärts gehn (von Zugtieren, angespannt oder nicht). Mach s Ross h. ! s Ross huft guet geht gern rückwärts Ndhsn. Er is' zruck ghuft, wo er gsë hn het, dass d e r ander e Messer in der Hand het. Er het als ghuft ist immer wieder zurückgetreten, endlich het er s doch gemacht Brum. Er hufl nit zruck hat keine Angst. 'Do batt ken Hiiufes nix, er muess, der gross Tripstrill' PFM. IV 6. 'Doch wenn syn Sohn will huufe, se soll es (Lissel) ainewäj 's Bad nit elain ussuffe' PFM. IV 6. Bryd zu Lizenziat: 'Si miien e bissei hufe' ebd. II 2. 2. das Pferd rückwärts treiben Str. —

SCHWEIZ.

BAYER, I,

2,

1053.

SCHWAB.

265.

1063.

H ö u f e l s e [Heyfalsa Hf.\ uf H. scherzhaft fingierte Ortsbezeichnung als Antwort auf die Frage : wohin ? — zurück, nach Hause. hofrig [hófrik Hi. Heidw. Wittenh. Gebw. Co. ; hófoúkM.; hûfrik Loge¡nh.~\i. hoffärtig. Rda. Do kummt ke'" hofrigi Soü drus das ist unverständlich Gebw. 2. h. sin Pate stehn. Spw. H. sin is' e ine E h r, awer s macht d e r Gëldsack lër Geberschw. s. hoöartig Seite 144. Vgl. 'hoffartig seyn zu Gevattern stehn DurlacK K L E I N . —

SCHWEIZ.

2, 1 0 4 2 .

SCHWAB.

283.

Haft [Hàft allg. ; Pl. -a] f . Haken an Kleidungsstücken, zuweilen mit der Oese zusammen gemeint, welche für sich Ringli, Rigli heisst, oder Wib'l, wozu der Haken s Männ e l genannt wird. Vgl. 'Hafiten . . Männlein . . Weiblein . . agraffes . . crochets . . portes' M A R T I N Coll. 19. Rda. Er het Haften am Frack ist einfältig, leicht zu betrügen, vielleicht nach der alten Bauerntracht oder weil die Wiedertäufer solche Kleider ohne Knöpfe trugen. Meins', glauw i ch , ich hab H. am Frack du hältst mich wohl für dumm Str. ; dis verzä h ls' ei nt m, wo Haften am Frack het Brum. Sie het a (ihn) mache" Hafte" trauSe" sie hat mit ihm gemacht, was sie wollte. 'Haffte spinter' DASYP. 'Fibula rinck, hfcftt' GOL. 2x8. Adv. in der Rda. Haft thuen Vorwürfe machen, schelten, plagen. M'r han ,h m h. get h on wejc" dem Mensch, awer e r mid't's nit wir haben ihm so zugeredet, dieses Mädchen doch fahren zu, lassen, aber er lässt nicht von ihr Ingenh. D Mucke" t b uen so haft, ich glöub, m'r bekumme11 e Sturmwetter die Stechfliegen

HaFT —

HeFT

plagen das Vieh so gewaltigy ich glaube, wir bekommen ein Gewitter Z. Demin. Häitle, Häft'l-[Haftla Sier. bis Dü.; Haftl U. ; Haeftl Ä r . ] n. Häkchen. Zss. Häftelmachcr.



SCHWEIZ. 2,

1053.

BAYER,

1064. E I F E L haft schwer: es thut ihm haft, es hält ihm schwer etwas zu vollbringen. H ä f t l e r e [Haeftlara Wh.] m. PL religiöse Secte, welche keine Knöpfe, sondern Häkchen an den Kleidern trägt. v e r h a f t [farhàft Ζ. Hf.] Adj. eigentl. Part, auf etwas versessen, erpicht, begierig: dis Kind is' grüserliob v. uf s Diitt e l von Säuglingen Hf.; der is1 uf s Obst v., gor grüserli ch isst Obst so sehr gern Z. 'verhafitet sein teneri' D A S Y P . I,



SCHWEIZ. 2,

1062.

j M i t h a f t ( e r ) m. Teilnehmer, Parteigänger, Mitschuldiger, 'die Städtlins (Rädlins?) fuhrer und Mithafiten(-er) PETRI I, 477. MIEG MÜ. 2, 2 1 1 . 'Mithaffter socii' DASYP.

h e f t e " [hèfta Su. Dü. Κ. Ζ.] binden, bes. d Rëwe" h. die Weinstöcke an ihre Stützen binden; de" Hopf 4 " h. Hf.; leicht und vorläufig mit grossen Stichen zunähen oder mit Stecknadeln fest machen : de" Rock nuf h. damit er nicht am Boden schleppt Dü. ; e" Schliewe" h. eine Wunde vereinigen Κ. Z. — S C H W E I Z . 2 , 1060. BAYER, I,

1066.

a ( n ) h e f t e " [âhèfta Gebw.; ûhèfta Breitenb. ; ânhèfta U.] anheften, [Reben) anbinden. Dë r is' a"ghefte" Rda. beim Anhören eines Witzes, wobei man an die Wand mit der flachen Hand schlägt. — SCHWEIZ. 2,

1061.

uf h e f t e " in die Hohe binden, Sommerschösse der Reben mit Binsen an die Stütze binden Bf. — S C H W E I Z . 2, 1061. z s a m m e h. Hlkr. H e f t e t [Hèftat H f ] n. Htftezeit, Zeit in der die Rebeft 'geheftet' werden. — SCHWEIZ. 2 ,

1064.

h e f t i g [haftik Hi.] Adv. oft: gang nit h. spaziere". (Verwechselung mit häufig}) Heft(i) [Hèft Liebsd. Su. u. nö. davon allg.; Hêfti Roppenzw. Hi.; Hèfta Rädersd. Banzenh.] η. I. Griff, Handhabe. 2. Schreibheft. Rda. Er het im H. ist leicht betrunken, angetrunken allg. 'Gelt, . . . du hesch au ebbs im Heft?' HIRTZ

Ged.

239.

Ruf.

JB

IX

120.

Der

HaFT — HaG



3"

het s H. in d'r Hand regiert Alles; s H. us d'r Hand gë ben einem Macht über sich geben Rapp.; ich hab s im H. in der Gewalt, verstehe damit umzugehn ; er het s im H. ist etwas hochmütig Mutzig. ΙΛ schlat d'r uf s H. ich haue dir auf den Kopf Mutzig (ob hierher gehörig ?) — SCHWEIZ. 2,

1064.

BAYER, I ,

1066.

B i e r h e f t , s. Bierheb. Hoft [Hòft Mü. Dü. U. ; Pl. Hèft] m. Hof, Hofraum, Gehöfte. Allitt. Hus und Hoft verliere" sein ganzes Vermögen verlieren Z. JB. Vit 189. 'em Gässel esch e Hiis, am Hiiss esch e Hofft, am Hofft esch e Garte' u. s. w. aus einem Abzählvers Bischw. D e r Mond het e'"™ H. einen Dunstkreis, s. auch Hof. Dentin. H ö f t e ] [Hèftl U] η. kleiner Hof räum. Fëj ( f e g e ) e mol s H. us! In dere11 Gass sind pur (nur) so kle'ni Höftie Geud. B u r c n h o f t m. Bauernhof: nur solche Güter, welche vollständig mit Hof, Haus, Scheune, Schuppen und Stallungen versehn sind Dü. K. Z. Han. K i r c h h o f t [Kherì^hòft Dü. K. Z.] m. Kirchhof, Friedhof. Hüft [Hüft fast allg. ; PI. Hüfte; Hifto Obhergh. Horbg. Katzent.] f. Hüfte, Hüftgelenk. Wenn mer keinei1 Underrock a" het, het mer gar ke ine Huftc" sagen Frauen ohne Taille Dü. Der hat sich üwerm Packe" (Ringen) de H. verrenkt Dehli. 'Hufit am Schenkel coxa' D A S Y P . Demin. Hiiftle [Heftls Z>«.] Zss. Hufte"knoche".

e i n h ü f t i g [ainhiftik Wittenh. Dü.; ainhifti^ Str. ; aénhefti Κ. Ζ. Belschd] Adj. einhüftig, mit einer Schulter tiefer, einseitig gebogen, krumm, hinkend. Auch von Stühlen, Schüsseln u. a., was nach einer Seite neigt. — SCHWEIZ. 2, 1052. Hag [Hâk Roppenzw. bis Hlkr.; Hàù Str. ; Haéy Mutzig Ndhsn. K. Z. ; Hâi Dü. Bf. Geisp.; Hêj Ingw. Rothb.; PI. Hêk, Hék, Hoéy, Hái, Hêja] m. 0. bis j Mutzig, m. u. f . U. Hag, Zaun, vielästiger Baum; kleines Stück Wald Attenschw. 'am haag noo, 'im khiälä shatä' L A N D S M A N Lied. 1 1 8 . E I N lëbiger H. ein lebendiger Zaun Banzenh. \ irjar t Hai kén] urn's Dorf gehn Geisp. Spw. D Häg heigeP alii O h re" und d Fenster alli Aiige" Hi. Demin. Hägli, Hagele, Häjel

HaG



[Hêkli Olti. ; Hákla Su.; Hájala Dü. ; Hêjl 4ngw. Geud\ η. kleiner, niedriger Zaun. Hagele Berg nordwestl. von Gebweiler. — SCHWEIZ. 2, 1065. B A Y E R , I , 1067. B u t t e " h a g [Pùtahâk Osenb] m. Strauch der Hundsrose. L ä t t l e n h a g [Lattehâk Steinbr.] m. Zaun aus Latten. — S C H W E I Z . 2, 1071. Zun h a g [Ts^nhâk Steinbr.] m. Garteneinfriedigung. h a g e " [hâka Liebsd. Olti. Hi.; hêja Ingweinhegen, einzäunen. Bei Kindern: hegen, pflegen, bes. schlecht erziehn, ihnen den Eigenwillen lassen Ingw. — SCHWEIZ. 2,

1073.

SCHWÄB. 254.

i n h a g e n einhegen, mit Dornsträuchem oder Latten umziehn. Hagel [Hâkl Hi. M.; Hâjl Winzenh.; Hcejl Uttenh. K. Z. Betschd. ; Hâjl Lobs. ; Hàùwl Str.; Hàùl Dehli.] m. Hagel; Unglück: dër Mann het der H. im Hus hat eine verschwenderische Frau ; me" het lieber der H. im Feld a's im Hus Hi. 'Ein hagel syeden, im grind lusen' MURNER Mühle 83. 'Hagel grando' D A S Y P . Rda. Der Win järt schun üwer H. und Hgr vollständig Lobs. Das gefct uf H. und Wind gedankenlos Dehli. 'uff Haauel so un Wind!' K Ü R 31. — S C H W E I Z . 2, 1075.

BAYER, I,

1068.

Dund-erhagel [Tùntarhâùl Ztnsw.] Fluchwort. h a g e l e " [hâkla Su. Ruf. M. Dessenh. Hlkr. Dü.; hdeylo Uttenh.; hâùla Zinsw.] hageln (in Hf. ungewöhnlich, dafür schlosse"). Rda. I c h ge h und wenn s Katze" hag e lt mag eintreten was will Su. Dü. ; (eine Vorstellung, die mit dem Hexenaberglauben zusammen hängen dürfte) ; auch: wenn s K . h. und Scheidwecke" (Keile) schneit Mittl. s katzenhagelt es regnet in Strömen Ruf. — SCHWEIZ. 2 , 1077.

BAYER, Ι,

1068.

hin h a g l e " stürzen Str. 'Do am Disch haw i mi gstosse, bin hienghaauelt uf de Bodde' PFM. II 3. H a g l e t e [Hâklats Roppenzw.]f. durcheinander. Do 's' e H. in dëm Hus! — SCHWEIZ. 2,

1077.

hageln Spiel der Kinder zur Osterzeit mit den Eiern S T . — S C H W Ä B . 254. häglig [háklik Hlkr^\ Adj. geizig, 'häglich ekelig' Str. ULRICH. — Vgl. S C H W E I Z . 2, 1076 hageli ch sehr?

HaG —

Hä he R



3 12

Hagenau [Hâjenày Bf.; Hàùanaù Str.; Hœjanœy Κ. Ζ. Betschd^] Ortsname : Hagenau. Scherzhafte Rda. zwische" Pfingste" und H. niemals Dunzenh. Sand uf H. fue h re" Sand nach H. bringen = Überflüssiges, Unnützes thun ; der Boden von H. und Umgegend ist durchaus sandig. 'Wasser inn Bronnen tragen oder, wie wir sprechen, füren Häfen gen Hagenau und Reben gen Strassburg' J O B I N vor F I S C H . Ehez. 123. s. auch Hafe" 2. hager [hœjar Mutzig] Adj. hager, dürr. — B A Y E R , I , 1 0 6 8 häger. Häger [Hakor Scherw.J m. Goldkäfer, Goldhenne, scarabaeus au rat LIS. — H E S S . 1 5 6 Heger Blattläuse u. ä. Ungeziefer. (Heg) in öl h e g Ölberg G E I L E R P. 1 3 . G e h e g e [Kahéj Dehli. ; Khéj Lützelstein Altw.] η. I. Gehege, lebender Zaun Lützelstn. Dehli. Dis G. muss nächstens wider emol us geputzt sin Altw. 2. f . Geschäftsbezirk, bes. der Metzger·, uf d Ghei ge h n zur Liebeswerbung ausgehn; ei"em ein Liebesverhältnis durch Mitbewerb stören Tieffenb. — Verwirrung mit Gäü, s. d. Hëgene [Hákana Lutterb.] Hegenheim bei Hüningen. Rda. Dem han i ein ggben v o n JJ ¿en foftfoç ich tüchtig angeschwindelt. Heges [Hèkès Zinsw.] m. Krüppel: e armer H. h e i g , s. ha be n. Huge in N ü n h u g e [Ninhùka Kerzf.; PI. Ninhéka] m. Neunauge. — Entstellung aus rnhd. Niunouge; Anlehnung an Hake"? doch stimmt dazu nicht der kurze Vocal u. Demin. Nünerhcgle [Nínarhékla Ostwald] n. Flussneunauge. hugle° [hykla Geberschw.] auf dem Eise in gebückter Stellung schleifen. — zu S C H W E I Z . 2 , 1 0 8 8 hiigerle kauern? ΓHahel, H ä h e l [Hál M.; Hôl Wh. Ormi. Saarunion] f . Kesselhaken, der an einer Kette über dem Herd hängt. 'Haal, Häl, Hool ferramentum camini' DASYP. 'Climacter die hoel' GOL. 349. 'hool cremailliere'-MARTIN Pari. N. 51. — ahd. hâhala. S C H W E I Z . 2, 1 1 3 3 Häl. S C H W A B . 2 5 5 hääl. B A Y E R , I , 1 0 7 2 Hähel. H E S S . 1 4 3 Hahle. EEFEL Hohl, Feuerhahl. Hä he r [Hár Su. Hlkr. Ingersh. U. ; Haér Str. ; PI. Hára, Haéra] f . Eichel-

häher,

HaiJ — comix

Elster.

HeiJ 'Häher

garrulus

DASYP.

h a i j o [hajó Str. Brum. Geud.Han. Lobs. Rothb.; hajò Str. Dunzenh. Ingenh. H f ; (h)èjyo Λ/.] i. Ausrtif der Verwunderung : ach was, ist das wahr ? Str. H., bis* du schon wider do? Η., is' s möjli c h ? 2. Zuruf : vorwärts ! A l l e h a j o ! h. e biss'l! beeilt euch ein wenig ! J. Adv. schnell, fort. Der is' h. Morje" ge h t s h. Do h ge ts h. da geht es lustig zu Hf. Do ge h t's a's h. flott beim Fahren Dunzenh. Subst. n. Nu: in eim Hajo. — S C H W A B . 254 hai forti heije", häje n [hajo Liebsd. bis Bf.; haeja Wh. ; hèja Dehli.] 1. sich anstrengen, lange, schwer arbeiten. Du hes1 mitesse" h., bis du ne am Bode" gha bt hes'. M'r hän miäseen h., urç ferti« ze wer d e n 2. antreiben, anspornen, aufdringlich bitten. Do muess mer h., dass ihr schafTe". I ch ha1' kein Freüd, wë nn me" di ch all muss h. [Tes (das Mädchen) mùs mar àlfùrt haeja Oin triwa Wh.]; bes. an eim h. : sie han an em ghait sie haben ihn zu einem Schritt zu bewegen gesucht; der heit schun de" ganze" Ta* an siner Muter, sie soll ih ne losse" mit gehn Dehli. ; bei Zugvieh : gestert hes' wider an de" Ross e " umme ghait 0. 'Heyen treiben, plagen K L E I N . — S C H W E I Z . 2, 1 1 0 0 hi(j)e", hei(j)e" ganz selten; ahd. hiwan sich vermählen, beiliegen. S C H W A B . 2 6 9 . H E S S . 1 5 7 heien. g e h e i e " , g h e i e " [kohèja Dehli.; £èja ¿"., sonst khèja fast allg. ; kheja Μ. Κ. Z.] 1. belästigen, kränken, betrüben, kümmern, verdriessen, reuen. Ich ghei mi ch nit drum ; meist unpersönlich : s gheit mich grüserlich dass . . . Bisch. Hf.; s het ne doch gheit; so eps kann eine" gheie" ! Was gheits mich um dini Liit? was bekümmere ich mich um deine Familie? Bf. (nur diese Bedeutung in Str.) 'dass er jetzt daher kompt mich zu geheyen* ärgern M O S C H . II 813. 'Dis haw i der müen sah, un duet's di noch so keye' F R O E L I C H Holzh. 11. 'Nix dät mi ärjer kheije, Als wenn i hätt, wie du, kein guet Gemiieth' Str. Wibble 48. 'Soll eine diss nit kejie?' K E T T N E R Mais. 66. 'Wemmer ebs liebs verliert duet's aine -Η -alsfurt keyc' PFM. II 5. 2. werfen, stürzen. Mer derf ke'" Stei" in der Weg gheie" Steinb.; si hann ne zu der T h ür nus gheit;

HoiJ



313

du bruchs' mir de" Söuküw e l nit vor d Fiiess ζ g. brauchst nicht so grob gegen mich zu sein Rchw. ; eim d'r Hund dar g. Hi. Deheim, wenn i ch als voll gsä1" n bi , het mi cb dcr Vatter nus gheit, und düo (bei den Soldaten) gheie" sie mi ch •"'ri11 in den Arrest M. JB. IV 73. J. intrans, fallen, stürzen : im Rheinthal die häufigste Bedeutung. Uf de" Bode" gh., uf de" K o p l Roppenzw. Wer is* uf d Stirne gheit wer ist nun der Dumme ? S. Mir is1 d Freiid in der Dreck gheit meine Hoffnung hat sich nicht erfüllt Geberschw. Wann du gheis', so leis'; ioh heb di ch sicher nit uf Hlkr. Ein Kind sagt : Vater, jch |jen gheit. Antwort: Kumm her, i ch ch lüpf di uf Dü. Ghei um ! Ghei d'r e Buck·], e Nast, e Küche n kensterle ! scherzhafte Ausdrücke der Verwunderung Str. D Frucht gheit das Getreide fällt, lagert sich Dü. Zunderstöberst g. umstürzen. Hab Häfe kauft, Bin d' Stäj 'nunder g'heït, Hab alli verheït' aus einem Reitliedchen Barr Str. STÖBER Volksb. 95. 96. 'Un wie er gaisst uf d1 Baüm, un keit von owwe 'raa PFM. I 6. 'See sinn, Gott strof mi, ζ' Kolmer o nit uf d' Nase keit' ebd. II 6. 'iäz vo η är khäit ïsh da shälmä η IN d falä' LANDSMAN Lied. 77. Rda. Wemmer meint, er gheit, Ze (JÖ) leit er schon er ist tief, schnell gefallen Str. U. 'Geheyen, gheyen verdriessen, ärgern. Es g'heit mich ärgert, reut mich. Was g'heyt's mich ? was geht das mich an ì Lass mich ung'heit lass' mich in Ruhe KLEIN. — Über die Begriffsentwickelung, welche von mhd. gehîen heiraten ausgeht und die Bedeutung prosterncre annimmt, s. DWB. I V , ι , 2, 2 3 4 0 . M A . III 4 5 . 70.

SCHWEIZ.

2, 1103 gehije". BAYER, I, 1025 gehercn. SCHWÄB.

269.

G e h e i e n s n. Missfallen, bes. Eifersucht. Has' de wider G. do dran ? Altw. — Gen. des Inf, u n g h e i t , u m g h e i t [ui|kheit Liebsd. Ingw. ; iinkhait Mit. ; ìqkhèit Geberschw. ; ùmkheit S ter. Lutterb. Su. Ruf. Co. Logelnh. Hlkr. M. Bebelnh. Dü. Mütt. Bf. Geud. ; àmkheit Hiisseren Ingenh. ; amkheit Gebw. Co. NBreis¡\ nur in der Rda. u. lo ssen tingeschoren, in Ruhe lassen. Loss mi ch ιί.! (worauf die Antwort: ghei! i ch heb di cb nit) NBreis. I c h loss das Dings 11. ich bekümmere mich nicht mehr drtmi Dü. 'Lass mich vngeheit, ich muss

HeiJ



ein nonn werden' FISCH. Garg. 232. 'Suach diar e 11 andri Onnemey, un loss mer d1 myn umkeit' PFM. V 8. 'Lon d' Völker doch unkeiht' E. STÖBER II 128. 'Loss mi umgheit; i hab schun lang genue!' Str. Wibble 47. 'Mît dAm, lee mi unghAit !' LANDSMAN Lied. 53. Vgl. HERTZOG X 2oo: 'laszt mich vngeworffen' (Euphemismus}) Gehört zu ungheit auch ich biet dir Ungkät Seite 5 5 ? — Das negative un- ist an das Adv. um angeglichen worden.

SCHWEIZ. 2 ,

BAYER, I ,

1107.

SCHWAB. 2 6 9 .

1026.

abe, ab g h e i e " 1. abwerfen·, bes. üwer d Kanz e l ab g. von der Kanzel verlesen, Verlobte, oder Kinder, die nicht zur Christenlehre gekommen sind Obhergh. 2. abstürzen, abfallen: e, ne n Baüm (von einem Baume) abe g. Hirzfn., ab d em Wage" g. ; vo" der Leiter g. ; d Bluest gheit ab Su. Ër is1 scho n drei Mol d Stäg abe gheit und s hat ibm nix gmacht: ironische Bestätigtmg, wenn ein Andrer sich seiner Geistesgaben rühmt Liebsd. 3. herabfallen d e r Äpf*l gheit der Baüm awe Wittenh. — SCHWEIZ. 2, 1108. berab g h e i e " , h i n a b g h e i e " herab, hinab stürzen, werfen, fallen Co. Bf. Z. —

SCHWÄB. 2 6 9 .

an e g h e i e " I. hinwerfen: d e r Söuküw e l ane g. Grobheiten machen Ruf., ähnl. U, 2. hinfallen U. — SCHWEIZ. 2, 1109. d u r c h , d u r c f l b i " g h e i e " [tûra Banzenheim~\ I. hinüber werfen. 2. durchfallen, bes. im Exame" Banzenh., durch ein weites Sieb Ingenh. — SCHWEIZ. 2, 1110. e " w e g g h e i e " wegwerfen; (einen Beamten) absetzen, entlassen Su. nin g h e i e " hineinfallen Bf. Er is' ning gheit bitz üwer d Kni e Ingenh. ü b e r g h e i e " überwerfen, ein Feld mit Mist bedecken. D Matt is' ganz üwer gheit die Wiese ist (nach dem Mähen) ganz mit Futter bedeckt Dü. — SCHWEIZ. 2, 1109. uf g h e i e " auffallen, fallend verletzen: er het sich de" Arm ufgheit Nhof; d Stäj nuf g. beim Treppensteigen stolpern Dü. —

SCHWEIZ. 2 ,

1109.

j um, umme g h e i e " 1. umwerfen. j Ghei der Stëi" umme! wirf den Stein bei I Seite Su. ; d e r Saüküw e l grob beleidigen j Katzent. E i n e B Kleeacker u. g. umpflügen

HeiJ



314

Obhergh. ; ein Testament u. g. ungiltig machen Dü. Ζ. Welle" m'r eine" u.? Ausdruck beim Kartenspiel Str. Ohne Objekt: beim Vortrag eines Musikstücks oder einer Rede stecken bleiben Sier. 2. umfallen: er is1 toten um gheit Hf. — SCHWEIZ. 2,

1109.

h erum

gheie" I. hemm werfen: er wird üwerall erum gheit herumgestossen, verächtlich behandelt Brum. 2. hierher und dorthin fallen. Rda. Er is1 in alle" Wirtshüser" erum gheit. Wo bis* erum gheit? wo bist du gewesen? Str. us g h e i e " Bf. 1. ausfallen: Haare Su. Ζ., Zähne. Wenn der Weise" üwerstellig zittig is', so gheit er gern us (lässt er die Körner fallen), we"° m'r a (ihn) mäjt Dü. Do is' doch aucb genue® Gërst usgheit! (wenn im Spätjahr auf einem Gerstenacker viele junge Gerstenkeime zum Vorschein kommen) Ingenh. — S C H W E I Z . 2, i n o . use g h e i e " Heidw. Su., '"nus gheie" M. U. zum Haus, zur Thüre hinaus werfen. —

SCHWEIZ. 2,

1110.

vergheie" 1. aus einander werfen: Mist, Grund, Karte" v. wegwerfen (beim Aufnehmen des Trumpfes) Geberschw. 2. aus einander fallen, zerfallen: ein mürber Kuchen, Zucker, wenn er feucht wird Su. Bf. Wenn d Scholle® verfrore" sind, so v. si vor em selbst (von selber od. asi Ζ.) im Früejo h r Dü. Ich hab mir s ganz Kni e vergheit aufgefallen, durch Fallen wund gemacht Geud. — SCHWEIZ. 2, IIIO. ζ ruck g h e i e " zurück werfen Su. zsamme" gheie" 1. zusammen werfen, auf einen Haufen, unter einander werfen Su. M'r hän d Herdäpf 1 ! nit verlese", m'r hän sie zsämme" gheit. Er het alles z. gheit, was er gfunde" het Dü. 2. zusammen fallen; aus den Kleidern fallen Scherw. Der is' awer zsamme" gheit (während der Krankheit), er muess e gueti Beiz durich gemocht han Ingenh. —

SCHWEIZ. 2 ,

1110.

v e r h e i e " [frhèja fast allg.; frheja K. Z. sehr gebräuchlich] trans, und seltener intrans, zerbrechen, zerschlagen, zerstören. D e r Krueg ge b t an de" Brunne", bitz er verheit Rauw. 'Sie henn merr d' Blatt verheit' Str. Wibble 53. Einen Beamten absetzen, degradieren ; er is' Kaporal gsin,



HeiJ —

HeuJ

awer er is' verheit woi^e". Jo, jo, wenn dis (ein Festschmaus des Gemeinderats auf Kosten der Gemeinde) hütie's Ta®s vorkäm, bi de" Dütsche", dät der Mär verheit werde" Betschd. Has' a uch schun ghört, dass die zwei verheit sind mit nander? unter einander entzweit Raww. 'Diss sinn Uffstifdereye von beese Lyt, wo morn ess welle d' Fraid verheye' PFM. IV 6. Part, verheit als Adj. zerbrochen, kaput (sj/non. s is' hin) Sier.; durch Ermüdung oder Krankheit unfähig zur Arbeit; verrückt; mit einer Hernie behaftet (auch gebroche" Hf.) 'Dr förshtang, mä chänt s glaibä shiär, Sig bi dä lit färhäit' L A N D S M A N Lied. 133. — Zur Begriffsentwickelung vgl. futi, frz. foutu Seite 157. SCHWEIZ. 2,

1102.

SCHWAB. 269.

BAYER,

i , 1027. Heijer [Hèiar £>ü. Bf. Str.; Harjar Z.] Fünffrankenstück in Silber (Judensprache). 'gros sou' Str. Demin. Heijerle Geldstücke, überhaupt Geld. 'Er leijt e Heijerle uff de Disch' Str. Wibble 71. — zu [hèi] jüd. Zahl 5 Hf. Heujel [Hèijl Liebsd. Roppenzw. Steinbr. Fisi. Hi. Tagolsh. Heidw. Attenschw. Banzenh.; Hêjl Hi.] m. I. Eule (diese Bedeutung nicht mehr in Banzenh. und abwärts) : er luegt dri" wie ne H. vor Tag verstört Fisi. 2. Mens eh'mit struppigem, ungekämmtem Haar, bes. Mädchen. J. struppiges Haar: du hes' e H. ¿f.. Spitzname von Ortschaften S. — SCHWEIZ, I , 613. H o r b e ü j e l [Hôrhèjl Tagolsh.; -baiai Hi7\ m. I. Mädchen mit ungekämmtem Haar. 2. struppiges Haar Hi. — s. Ergänzungsband (Festschrift) z. Zeitsch. f . d. deutschen Unterricht Seite 129 ff. SCHWEIZ, I ,

616.

N a c h t h e ü j e l [Nâ/thèijl, Nâ^thèil Olti. Liebsd. Fisi. Pfetterhsn. Banzenh.; -hêjl Hi7\ m. ι. Nachteule, Schleiereule; Waldkäuzchen. 2. Gespenst, bes. als Schreckmittel für Kinder, die abends nicht in das Bett, sondern auf der Gasse herumschweifen wollen : wart, dr N. nimmt dich ! Schauergeschichten, wie er gleich dem wilden Jäger durch die Luft fährt, den nächtlich draussen sich Aufhaltenden auf den Rücken springt, und wie man durch Ermordung von neun reinen Jungfrauen selbst zum Nachtheil werden könne, erzählt

HcuJ — HaK K. W. Faber, JB. IX I,

37

— ff.



315

SCHWEIZ,

616.

O h r e n h eiìj el [Órahèjl Niffer] f . Waldohreule. — SCHWEIZ, I , 6 1 5 . Hake" [Hóko Ster. bis Wörth Büst; Hyoka M.; Hôka B f . Str.; Pl. Héka, Hêka, Hièka M.\ Hóka Obhergh^] m. I. Haken : Häng d e r Hiiet a n d e r H. ! [Wù sen tan te Hêkan àna khùma ? GeudT] 'Hacken Fischgabel mit Widerhaken BRÜCKER. 2. Karst: nimm d e r H. uf d e r Buckel und fa h r ab ! Hi. J. Hindernis, Schwierigkeit: do is' ebe° grad d®r H. ; do steckt d"r H. das ist es eben, daran fehlt es. Dis Ding het e H. Pl. Beine: nemm dini Hoke" zsamme"! Büst. Demin. H ä k l e [Hêkli Oiti. Banzenh. ; Hékla Lutterb. Su. Dü. ; Htíkl H f . U. ; Hêkl Str. Lohr] η. I. Häkchen. Spw. Was e Häkel wërden will, krümmt sich be Zite™ B f . 2. Werkzeug zum Häkeln, wofür auch frz. crochet gebraucht wird. J. Schwierigkeit: dis het allewëj e Häkel das hat auf jeden Fall ein Bedenken Geud. Wenn kein H. derzwischen wär ! Heidw. Zss. Hake n mann, -mësser, -nas, -stecke". —

SCHWEIZ. 2 ,

1089.

BAYER, I,

1070.

B a n k h o k e " [Pàijkhûka Dü.; Pàqkhóka Westhalten Obhergh. K.] m. eiserner od. stählerner Haken, den die Wagner oder Schreiner gebrauchen, um etwas auf der Hobelbank festzuhalten, was die Schraubvorrichtung nicht erfasst. — SCHWEIZ. 2 , 1094.

Brandhake 1 1 [Prànthóka Obhergh¡] m. Haken, woran der Bötticher den Schwefelbrand hängt beim Einbrennen des Fasses. B u r n e n h a k o n [Pùrnahóka Z>achstn.~\ m. Brunnenhaken, woran der Eimer im Ziehbrunnen hängt. D r e c k h a k e " [Trakhóka Su. R u f m . schmutzige Person, meist weibl. Geschlechts (männl. Drëckbaschi). •j-Enkerhake" m. Ankerhaken. 'Bym Enkerhoke (Nase) dnoh vom Knecht im Raspclhuus do lacht aim's Herz im Lyb' PFM. III 4 . F a s s h a k e " [Fàshóka Obhergh. Hlkr.] m. = Brandhake". F l i e s s h a k e " [Flièshyoka M7\ m. Haken mit langem Stiel, mit dem beim Flössen die einzelnen Holzstücke losgelöst werden, wenn sie hängen bleiben. F i i r h a k e n m. Schüreisen, Feuerzange;

HaK



Werkzeug der Feuerwehr zum Abreissen brennender Gebäude allg. — SCHWEIZ. 2 , 1092. H ö l l e n h a k e n [Hèlahôka Rapp7\ m. 1. Bezeichnung des Thaies der „hinteren Glashütte" rechts der Gebirgsstrasse von Rappoltsweiler nach Markirch STÖBER Sagen I 106. 147. 2. eine gefährliche Stelle im Rhein (s. Judasweg) G E I L E R Sek. der

Pön. 11

33.



SCHWEIZ. 2 ,

1093.

n

1 h a k e [Ihôka Co. Scherw.] m. Schlammbeizker, cobitis fossilis. K i r s e " h a k e 0 , K i r s c h e "hake™ [Khìrsahóka Hi. Geberschw. Dü.; Khersahyoka M. ; Khirgahóka Dollern Ruf . Mutzig Str. ¿7.] m. I.Stock mit einem kleinennatürlichen Haken, welchen man beim Kirschenpflücken an einen Ast hängt, nachdem am unteren Ende der Korb festgebunden ist. 2. PI. lange, unsichere Schriftzüge eines Anfängers Hi. Dollern Dü. Str. — SCHWEIZ. 2,

1094.

K r e m h a k e 1 1 [Kremhôka .S/V.] m. Hakenstange zum Anziehn oder Abstossen eines Schiffes. K ü b e l h a k e " [Khìwlhóka Geberschw. m. Stock mit Haken zum Aufhängen des Maurerkübels. Leisthake 1 1 [Laiithóka Geberschw. Rapp7\ m. Werkzeug des Schusters, womit er den Leisten aus dem Schuh zieht. Misthake 1 1 [Mìsthóka Obhergh. Dü. K. Z. Wingen\ m. 1. zweizinkige Harke zum Ausmisten des Stalles oder zum Abladen des Mistes auf dem Felde (im Hanauer Land Mistgreif). 2. schmutziger Mensch. — SCHWEIZ. 2 , Τ 0 7 4 . B A Y E R , I,

1070.

Risshake 1 1 [Rishóko GeberschwT] m. Haken des Schusters zum Ziehen des Leders. Rithake 1 1 [Rithóka Hi¡\ m. eisernes Werkzeug des Küfers zum Einfügen der Fassböden. — SCHWEIZ. 2 , 1 0 9 5 . S c h i s s h a k e " ["Sishóka Scherw. Ndhsn. K. Z. Betschd.~\ m. PI. Schisshäke11 Fusswurzeln der Hinterfüsse der Zugtiere, Hachse, Fersenbein des Pferdes. S c h l a f e r h a k e " [Sluforhóka Winzenh.~\ m. Langschläfer. S t ë h l h a k e n ['Stálhóka Heidw.] m. Dieb. S t u e h 1 ha k e11 ["Stylhóka Str.] m. Dummkopf langsame Person : alter S. ! Tolpatsch,

HaK —

HäCK



3ι 6

der beim Aufstehn am Stuhl hängen bleibt und ihn umwirft. U s b r ë c h h a k e " [ Yspra^hûka Westhaltern b. Co.] m. rundes, vorn flaches und zugespitztes Stahlstück, womit der Wagner die Späne aus Löchern herausholt. Z a ü g e l h a k e " [Tsàiklhóka Obhergh] m. Haken an der Zaiigelkett, der Verbindungskette zwischen dem Vorderteil und dem Hinterteil des Pflugs. I " z i e h h ä k e l [ítsiahékl Bf] η. kleiner Haken zum Einziehn der Webergeschirre. h a k e " mit Haken herbeiziehn; bildl. Ί wurr mym Maidel ball e-n-andre Mann her hääke' PFM. I V 7. — SCHWEIZ. 2, 1096. h ä k l e " [hêkla Heidw. Su. Geberschw. Co. Katzent. Dü. Logelnh. Bf. Ndhsn. Str. ; hékla Κ. Ζ] I. mit einem Haken herbeiziehn; das Heu zu kleinen Haufen zusammen rechen; stehlen: Apfel 11s dem Garte11 h. durch den Zaun herausholen Dü. D Katz het s Fleisch us der Schüss°l nus ghäk'lt Su. Häk'l du ina zieh ' ihn listig an dich ! Co. 2. [hákla M] häkeln (weibl. Arbeit). Zue h. bis zu Ende häkeln Hlkr. — SCHWEIZ, Z,

1097.

BAYER, I ,

1071.

H ä k e l t e [Hêklta Katzent. Horbg] f . Strickarbeit, Häkelei. — SCHWEIZ. 2, 109 g. h ä c k [hak Geberschw. ; hák Rchw] Adv. schräg. Dër Karst steht m'r ζ häck die Zinken stehen allzu schräg zum Stiel Geberschw. — SCHWEIZ. 2, 1097. h ä c k e l i c h [hakali^ Dehli] gebogen, krumm. Das ßüw e l springt mit sine" häckeliche" Ben wie en E'chhäsel. H a c k e [Hák Lützelstn]f. Hacke. Rda. So kann dis Ding nimmehr furt ge h n, die H. muss jotz' emol e Stiel hann in Ordnung gebracht werden. — BAYER, Ι , 1048 der Hacken einen Stil finden. Demin. H ä c k e r l e [Hakarla Katzent] n. kleiner Karst, Pickel für den Garten. —

SCHWEIZ.

B A Y E R , I,

2,

1113.

SCHWAB.

255.

1048.

G r a b e - h ä c k e l [Krôpahaekl Büst] η. kleine Hacke zum Ausgraben des Unkrauts in Beeten. H a h n e n h ä c k c l [Hânahaekl Lobs.] n. Pfaffenhütchen, Evonymus Europaea. — für Hahnhödlein KIRSCHL. I , 154. H a ü e " h ä c k e l e [Hàjahèkala H i ] η. Hacke und Karst vereinigt in einem Werkzeug.

HaCR



h a c k e " [hàka allg] den Boden umhacken : d Rebe", Herdäpfl h. Spw. Hack d Rëwe" wenn de witt, vergiss nur s friiei Rüebren (das zweite Umgraben) nit Rapp. Wer nit will h. und stocke™ Brucht nit gehn in Amerika ζ hocke" Pfetterhsn. Übertr. französisch h. schlecht und gebrochen französisch sprechen Bf. 'die Frau isch us em Innere Frankrich g'sin un het d' ditsch Sproch nur so g'hackt, wie mer saat' Str. Wochenbl. 1882, Nr. 78. —

SCHWEIZ. 2,

1112.

BAYER, I,

1048.

ab h a c k e " [ô hàka Breitenb. Κ. Ζ.; àp hàka Str. Bf. Betschd] abhacken : Grund ab h. den Boden umhacken. Hack m'r ke ine Rebschöss ab! i" h a c k e " durch Hacken in den Grund bringen : de mues' s Unkrut mit in h. Bf. u s h a c k e " [ys hàka Su. Dü. Bf.] Kartoffeln aushacken; Rebstöcke umhacken. v e r h a c k e " [farhàka Su. Dü. Bfï\ zerhacken, ζ. Β. Kartoffeln beim Aushacken; Fleisch. — SCHWEIZ. 2, 1110. h ä c k l e " [hakla Dü.] leicht hauen. — SCHWEIZ. 2 ,

1114.

v e r h ä c k l e " [farhakla Dü. Z.; forhaekla •SYr.] ganz klein zerhacken (Fleisch, Kohl als Gemüse). H ä c k er [Haker Su. Beblenh. Κ. Z.; Haekar Str. ; Hàkar Horbg] mI- Arbeiter zum Hacken im Weinberg. Rda. esse", sufen wie e" H. ; Hunger ha be n wie e" H. Horbg. Dpr kann esse" (auch fresse") wü e Häcker Z. JB. VII 195. 2. convulsivisches Schlucken im Halse, Schluchzer Co. Zss. Häckerstrumpf. G r u m b i r " e " h ä c k e r m. Arbeiter zum Kartoffelausnehmen Wh. R ë b e " h â c k e r m. Ranker, Weberknecht, Spinne mit langen Beinen, welche ausgerissen noch lange zucken. Dazu singen die Kinder das Lied: Häcker Häcker Rëwe", Hack m'r e Fierz'l Rëwe"! Rchw. U s h ä c k e r m. Arbeiter, der Kartoffeln aushackt Dü. H ä c k e r i [Hakeri Mittl.] m. Knopf aus Bein, mit 5 Löchern zum Annähen ; beim Kinderspiel bes. begehrt. Wenn nur ich s jetz' [hiets] gät (würde) gwinne", s lije" drei H. i" der Lut im Loch. [Hakrknòpf M.] H a c k e t [Hàkat Su. bis Lobs] m. {f. Lobs. η. Hfl) I. Aufhacken des Bodens um die Reben; Aushacken der Kartoffeln (Grumbere"hacket) ; in de" H. geh(n) sich

HaCK —

HeCK



3 17



HeCK —

HoCK

zu dieser Arbeit verdingen. 2. .Zeit zu \ Strauch. 'Es nüschelt nit flil an der Kanzdieser Arbeit. •— S C H W E I Z . 2 , 1113. ! driwelheck' Aug. Stöber S C H K . 6 1 . SCHWÄB. 2 5 5 . Gi;uselbeere"heck [Kryslpêrahèk U s h a c k e t m. Kartoffelernte Bghz. — Lobs.; Krislspêrahèk Κ. Ζ . ] f . StachelSCHWEIZ. 2, 1 1 1 3 . beerstrauch, ribes grossularia Lobs. Ghickhackete [Khikhàkata Mr.] Listenheck [Liitahèk Dessenh^ f. Gemisi Untereinander, Durcheinander. S Heuhechel, Ononis K I R S C H L . I , 169. is' scho" lang so G. unter ih ne n . 'ghixhax M i l c h h e c k l e n. kleiner Ahorn, Masunlesbar Str. U L R I C H . — Vgl. S C H W E I Z . holder, acer campestre K I R S C H L . I , 143. 2, I I 1 3 G e h i c k e s g e h a c k e s ; BAYER, I , S c h l e h h e c k f . Schlehenhecke. Wenn 1048 Ghickhack allerlei Fleisch durchd Schle h hecke n blüeje", soll d e r Rëbmann einander klein gehackt, 1070 Higknghágkng noch e Acker ζ schnide" ha b e n Rchw. Züge einer schlecht schreibenden Hand. W i d e " h e c k [Witahèk Bühl; Witahèk hackel (un 1 ) packel [hàkl ùn pàkl Bf. Κ. Z.; Pl. -s] f . Weidenbusch. Str. HfAdv. alles zusammen, über Hals l r e c k e " [hèka Kerzf. Z. Lützelstn. und Kopf, so geschwind als möglich Ingw. Dehli7\ I. brüten. 'Niemol hekt e-n-Yl (auch rackel und packel Str. Hf.). H. e Zysele us' PFM. V 6. 2. brüten lassen: un d p. v e r b r e n n t : ELSASS 1 8 9 4 , N r . 7. ich hab jetz' schun e Wil nimm gheckt — JB. XII 145 Nr. 187 von hebr. kol sagt ein Knabe, der Zimmervögel hat alle. SCHWEIZ. 2, 1089. Dazu gehört Geud. 2. unter die Flügel nehmen: d wohl: Gluck heckt ihri Hinkle Dehli. Lützelstn. H a c k u n d P a c k n. Gesindel Bf. — SCHWAB. 253. Hetlkle [Heikla Bisch.'] f . PI. Heuhackel [hàkl .S/r.] Adj. nur prädicativ : hechel. Rda. in de" Heikle" sitze" schlecht betrunken: bis sie alle h. sin gsin wie e u sitzen. Zapfe" ELSASS 1892, Nr. 39. Er is' gest Hik [Hik Hi.} Ausruf. Auf dies de" ganze" Tas h. gsinn Str. Hackel Losungswort müssen alle Mitspieler beim subst. Rattsch Str. Heck(e) [HèkaS.; Hèk Hi. Geud. Zinsw.; „Mohr suchen" die Plätze wechseln. H i c k m e r h a c k m e r [hik mar hàk mar Hêk M. ; Pl. -a] I. Hecke -, Gebüsch Hi. Bebelnh.~\ m. Webeknecht, nach seinen Geh2. Brut, bes. von Zimmervögeln: ich hab bewegungen benannt. e H. Dis'elzwi Distelfinken Geud. Übertr. Gesellschaft, Bande: d ganz H. is' ke ,nen hickere 0 I [hikara Felleri. Osenb. Su. Grosche" wërt Zinsw. I ch bin aü=h bi der Hüss. Geberschw.] 1. bergauf klimmen H. gsi" ich bin bei dem Streich mit be(z. B. von Ziegen). 2. krumm gehn, teiligt Bf. 'bey der Heck seyn gleich hinken mit einem steifen Bein. dabei sein K L E I N . Rda. 'Wenn 's so H i c k e r i [Hikri Rädersd. Geberschw. ebs gitt, Isch der glych by der Heck* Su. Ruf.] m. Hinker. gleich zur Hand, bereit: PFM. III 1, 6. — H i c k e r l e [Hikarla Gebw.] m. Kresse. Vgl. B A Y E R , I , 1049 und Woeste Wb. der hickere™ II und westfäl. Mundart. Sprenger Korr.bl. f . g h i c k e r e " [khikara Rauw.~\ lachen. niederdtsche Sprachforsch. XVIII, 9 ff. — Hock, H u c k [Hok O. ; Hùk £Λ] m. SCHWEIZ. 2, 1 1 1 5 . Zss. Hecke n labe, -land, ι. Sitz. Uf ei ne m H. auf ein Mal, ohne -volk, -welsch. aufzustehn Steinb. Das is' d e r ganz H. G r e t l e in (under) d e r H e c k [Krétla vom Sitz das ist der ganze Witz, die en tar Hèk Hlkr. ; Krétl eqar tor Hèk K. Auflösung des Rätsels Winzenh. 2. Z.J n. Schwarzkümmel, Nagella damascena Nachsitzen in der Schule: gel', du hes' KIRSCHL. Ι, 26. wider e Stund H. ghet ? Brum. — S C H W E I Z . B r a m ( e r e n ) h e c k [Prâmhèk Z . ; Pró2, 1120. marahèk Westhalten Rchw¡\f. Brombeerenh o c k e " , h u c k e " [hòka Liebsd. bis hecke. Rapp. Hf.; hiika M. Str. Brum. AEckend. E i c h e n h e c k f . Busch, der aus einem Prinzh. Betschd. Schleit. Aschb.J 1. sitzen, abgeschlagenen Eichenstamm ausschlägt bes. in kauernder Stellung: er is' dert ghuckt Dü. wi e d c r Vauj e l uf dem Zwi« Hf. h. wie G h a n s t r i i b e l h e c k [Khànstriwlhèk Str. ; ne Pfund Drëck träge dasitzen Co. Ich Khànsistriwl- Κ. Ζ . ] f . Johannisbeerenbi" uf dem Ross ghockt Hirzfn. Er huckt

HoCK



3 18

de" ganze" Ta* im Wirtshus Schleit. Er is' hucke" (stecken) bliwe" (mit dem Wagen o. ä.) Dü. Er het sini Froii und sini Kinder h. Ion im Stick gelassen Dü. Ί glaub, si welle do uns hukke Ion' PFM. I 6. 'Mich hukke Ion, diss duet er syn Lebdaa nit' ebd. Wo bis' wider ghockt? wo bist du wieder gewesen Banzenh. Er hockt sitzt im Gefängnis Str. U. D e r Pfarr huckt Beicht sitzt, um Beichte zu hören Aschb. Im Käs h. in Verlegenheit sein Heidw. Ei ne m uf der Hub, uf d em Hals h. durch Besuch lästig fallen Fisi, [ùf èim hùka we tr Tèifl ufara àrma Sièl jemand quälen, verfolgen Do huckt s da steckt das Hindernis, die Schwierigkeit. 'Hukt do die Luus (Mus) im Krutt?' Will's da hinaus} PFM. I 5. Rda. Jo, do huckt s und het e H i i e f l uf du meinst, das wäre sogleich zur Hand Str., s. Huet. 2. sich setzen, auch reflexiv (Wh., nie refi. M.) Hock do ane! setze dich dorthin Roppenzw. Hock uf de" Bode" wi e dHerre n lüt! Rapp. Huck dich uf de" Bode", d a no c b trauje11 (tragen) d'r d Müs au ch ke i n Stroh under s Loch Nhof Brum. Uf ein e " h. verfolgen, zu verderben suchen Hf. Druf g'hockt ! gestochen ! Zuruf im Kartenspiel Hf. Hock vor ammi ch Verdrehung des Fluches Gott verdamm mi ch Olti. 'Er lass es hucken {ruhen) und nem sich anders Dings an' GEILER -S". M. 19" CS. Synon. hure". Das Wort hucke" wird von der jüngeren Generation als unanständig empfunden und mit sitze" vertauscht. — SCHWEIZ. 2, 1 1 2 2 . BAYER. 1,

1049.

ab h o c k e " absitzen, sich niedersetzen Liebsd. Hi. Olti. — SCHWEIZ. 2, 1123·

hin h o c k e " sich hin setzen Str. 'S isch jo e Pyii So in der arje Hiz e Stundlang hien ze hukke' PFM. I 6. uf h o c k e " I. auf bleiben: er hockt allewil uf bis um d heilige Zwölfe Su. 2. bespringen (von Tieren) Liebsd. J. ei ne m uf h. aufpassen, nachstellen, verfolgen Obhergh. — SCHWEIZ. 2, 1 1 2 3 . u m m e hocke® 1. herumsitzen, ohne etwas zu arbeiten. 2. sich weiter, auf die Seite setzen, um einem andern Platz zu machen Su. v e r h o c k e " durch Sitzen verderben: de r Rock is' ganz verhockt Liebsd.



HoCK —

HüCK

z s a m m e " h o c k e " 1. zusammen sitzen oder stehn, um sich Gesellschaft zu leisten, zu plaudern Su. Dü. 2. in wilder Ehe leben; auch sie hocke" bi nander Dü. — SCHWEIZ.

2,

1124.

H o c k e r [Hòkar Co.] m. langbleibender, lästiger Besucher. H o c k e r e " f . dazu. — SCHWEIZ. 2, 1124.

N e s t h o c k e r [Nasthòkar Olti. Co. Dü. Rapp.] Nèsthòkar Bf. Molsh.~\ m. 1. junger Vogel. 2. der jüngste in der Familie. Synon. Nëstpfluteri Dü., Nestkitter Str., Nes'quack K. Z. — SCHWEIZ. 2,

1125.

O f e n h o c k e r e n [Ofahokra Obhergh.] f . Mädchen, das immer zu Hause bleibt. S t u b e n h o c k e r ['Stûpahôkar Liebsd. ; 'Stûwoh. Bf!\ m. Bursche, der nicht aus dem Hause geht. W i r t s h usho c k e r m. Stammgast, der immer in der Wirtschaft zu finden ist Dü. H o c k eri e [Hòkarla Lutterb.~\ η. Stuhl ohne Lehne.—BAYER, I , 1 0 5 0 . SCHWAB. 285.

H o c k e r e i [Hòkarèi Co.] f . das Sitzenbleiben (verächtlich). H u c k e t e , H o c k e t [Hùkata Weilerb. Schienst. ; Hokat Hf7\ f . 1. das Aufeinandersitzen zweier Kröten Weiler. n. 2. [en sém Hoket auf einem Sitz, ohne aufzustehn\ Hf. — SCHWEIZ. 2, 1 1 2 5 . G h u c k s n. Zusammensitzen Str. SCHK. 392· H ö c k l e [Hèkli Banzenh.; Hèkla Tagolsh. Hi. Steinbr. Hlkr. Winzenh. Dü.; Hêkla NBreis. ; Hèkl Beblenk.} n. 1. (meist PI.) kleiner Heuhaufen S. Händ ih r s Heü in Höckle gemacht? Tagolsh. 2. (PI. Höckler) kleines Häufchen von 5, seltener 4. Nüssen, Äpfeln, Birnen, Kastanien, wobei ein Stück obenauf liegt 0. —

SCHWEIZ.

2,

1124.

SCHWÄB.

285

hock. h ö c k l e " [hèklo Hi.] ι. kleine Heuhaufen machen. 2. um Nusshaufen spielen. Man wirft mit einem Boler, [Pólar Dül\, gewöhnlich einer grossen Nuss auf die Höckler; wirft man eines auseinander, so hat man es gewonnen. — SCHWEIZ.

2,

1126.

h i i c k l e " [hikla Aschb.; hekla Wh.~] I. auf dem Eise in kauernder Stellung schleifen: hück e l mich e bissai zieh mich

HaLL — HäL



319

in der Sitzhocke fort Aschb. 2. (Kindersp.) sich h. sich setzen. J. hüpfen Weissenbg. {ob hierher} oder zu hickere"?) —

BAYER, I, 1050.

HESS.

167.

Halle in G r ü e n s h a l l e [Krìantshàlo LogelnhT] f . Gemüsemarkt. — Das Worí Halle ist aus der Schriftsprache eingeführt ; vgl. BAYER,

I,

1074.

Halleluja [Hàlalftâ Ζ.; Hàlêlyja Hf] η. Am Ostermontag wünschen die Kinder in katholischen Ortschaften e glückselige H., worauf sie ein Geldgeschenk bekommen. Halioidi [Hàlióiti Co.] m. Jodler, Juchzer. H a l u n [Hàlyn Henfli.] n. Spiel der Kinder, s. Alun. Hallunk [Hàlùr|k Henfli, bis Prinzh. ; Pl. -a] m. Spitzbube, Lump, Trunkenbold, Landstreicher: ge h vom Tisch, 's klimme" Hallunken ! Ndhsn. Scheltwort, bes. scherzhaftes für Kinder. 'Die frembd welsch haluncken' 1592 ALS. 1858/61 112.



SCHWEIZ.

2,

1131.

BAVER,

I,

1077. h a l l u n k e " [hàlyrjka Lutterbï] in umme h. umher streifen. — SCHWEIZ. 2, 1131. fräl [hál Hi. Lobs.] Adj. dürr: e häler Nast ein dürrer Ast mit teilweise abgelöster Rinde Lobs. Subst. : s H. grint der Saft tritt an den wunden Stellen heraus Hi. Vielleicht zu 'Haele lubricum' HERRAD BAYER,

1 8 0 A. I,

1073.



SCHWEIZ.

1082.

HESS.

2,

1131.

145.

häl [haél Str.; hál Κ. Ζ.) Adv. verschwiegen, versteckt, heimlich. Eps h. han verheimlichen Ingenh. 'verschwiegen häl' M A R T I N Coll. 147. Unn nett isch 's badisch -Ländel doch au, i hab 's nit Hehl' Ad. Stöber J B . V I 114. — SCHWEIZ. 2, 1 1 3 3 · h ä l i n g e " [hálele Κ. Ζ.; haélìqa Str. Brum. Zinsw. Lngw. Lobs. Wörth Lützelstn. Wh. ; hêliija Betschd. Bühl\ Adv. heimlich, hinterrücks, im Verborgenen, verhohlener Weise. Er is' h. iiwer d Grënz gange". — SCHWEIZ. 2, 1133. S C H W A B . 272.

BAYER, I,

1079.

h ä l i n g s , h ä l i s [hálii^s AEckend. ; hális Geud.J Adv. heimlich, hinter dem Rücken. Er is1 ihm h. noch gange". Es muess als d em Bue h. Gëld schicke" die Frau muss dem Sohn (beim Militär) hinter dem Rücken des (geizigen) Mannes Geld schicken Geud.

HäL — HeLL



h ä l i n g l i c h [haélìr^li Roppenh.] Adv. heimlich. Hälung [Haéler^ Wh.] f . ungesäumter Rand an einer Schürze oder Webekante, einem Tischtuch oder Vorhang. hëll [hál Roppenzw. Geberschw. Su. Banzenh. M. ; hai Ruf. Obhergh. Dü. K. Z. Betschd. Bühl·, hael Str. W.] Adj. und Adj. I. hochtönend : h. singe", e hëlli Stimm Tenorstimme Hf. [hai wi a Kèi Geige Hfï] 2. leuchtend, heiter, klar : hüte is' dcr Himmel h. O. [a hali Fàrp Dü.] H. wü am Tau® taghell Z. JB. VII 198. H. wü Kristal1 krystallenblank ebd. Gel 1 , du siehs' nit h. zu Schlaftrunkenen oder Dummen gesagt Str. E hëlls Wasser. Ironisch : dis is1 h. wi e Nëw e l, wie e Knöpf lsupp Bust. 'Diß Dings isch hell wie Rauch' PFM. I 3. 'Die Supp isch hell wie Schnitzbrüejh' JB. IX too. Dis is' m'r noch e hëlli Gschicht eine zweifelhafte, bedenkliche Sache Str. J. fein, nobel: [hai tohára kén, hai ysfâra] Hf. E hëlls Maid'l hübsch und sauber. Ho, do stebn m'r h. da stehen wir gut Illk. j. rein, völlig: e hëlli Freüd han Dü.; e hëlli Schand eine wahre Schande Banzenh. ; s hell Komedi eine wahre Komödie; dis is' e hëlli Plöj mit dene" Kinder" Str. [s es mar a hai Krits sehr leid às ì ti jèts ùmasùst hà mà^a khùma Dü.~\ ; d e r h. Staub Str. Der het awer e Par Stif e l an, bèlli Füreimer! Z. S is' hëll nüt es ist rein nichts, gar nichts (bes. O.) [Ma khât na hál fèr niks pry^a] er ist zu gar nichts zu gebrauchen Su. ζ. wahrscheinlich [Têr es hai ùf 'Stróspùri kfâra Hf.~\ —

SCHWEIZ.

BAYER,

Ι,

2,

1139.

SCHWAB.

255.

1081.

h ë l l uf [halùf Z. Zinsw.] Anruf zur Ermunterung. Allo, h. an d Arwe't! h. us dem Bett herus! Adv. Do gehts a's h. da geht es munter zu, bes. bei Tanz und Springen Z. ; h. lache" Hi. — B A Y E R , Ι , 1081. f l a c k h ë l l [flàkhal Hf] Adj. ganz lull (vom Wein). g l o c k e " h ë l l , g l ô c k e l e h ë l l [klèkalahál Felleri. Obbruck; klòkahal Bf.; klèklhael Str. ; klòkahal Mutzig Hf] Adj. ganz rein: e glôckelhëller (hoher) T o n ; der Himmel is' g. sternenhell, ohne ein Wölkchen Mutzig. ''S wurd, myntwäjc Strossburj sin ! Glökelhell, nit finster isch

HeLL 's d o ' PFM.

V

8.



— SCHWEIZ.

2,

32°

1140.

h e i t e r h ë l l [haitarhal Banzenh. Su. Dessenk. ; haeitarhal Κ Z.] 1. Adj. ganz hell: am heiterhelle11 Tag Su. Der Mond schint dato jetzt h. s is* li. Tau« gewësen wii e r heim kumme-n-is' nach einepi Tanze Ingenh. 2. Adv. ganz und gar: [r es hèitr hál nit nùts Λ/.] H ë l l i , -e [Háli Roppenzw.; Halo Ζ.; Hali Betschd.] / . Helligkeit. Do falle" m'r d Auje" zu durch di ese Hëlli wegen des grellen Widerscheins Betschd. H e i l u n g [Haller^ H f ] f . Helligkeit (jüd.) •f-gehellen übereinkommen, einwilligen, für seine Meinung annehmen G E I L E R J. Sch. 5. 48. Part, gehollen ders. S. M. 78B.

·—

SCHWAB. 2 7 2 .

BAYER, I,

1081.

•j" G e h e 11 Einwilligung G E I L E R J. Sch. 9 b ; Gehäl Str. 162 z JB. XIII 204. ohn freiwillige Gehel oder Geheiss eines ersannen Raths' S C H L E T T S T . Chron. 1 8 . — SCHWAB.

272.

u f h e l l e " refi, sich aufheitern : iron. Rda. s (das Wetter) hellt sich uf wi ne Më h lsupp Ruf. — S C H W E I Z . 2 , 1 1 4 2 . e i n h e l l i g [aihálik Su. Hlkr. Bf.; ánhali Z ] Adv. einstimmig, alle zusammen, meist alli e. Sie hän s allí e. gseit Hlkr. M'r sind alli e. druf los grennt Su. S lauft alles e. fura. S steht alles e. drum umme viele Menschen schauen begierig zu. 'einhellig concors' D A S Y P . — S C H W E I Z . 2 , 1140.

BAYER, I ,

1081.

h a i i ( p ) t h ë l l i g [hàithâlik Hi.'] Adv. laut, aus voller Kehle: nur in der Verbindung h. lache11. — SCHWEIZ. 2 , 1 1 4 2 haupthëllig(e11) ; vgl. 2, 979 haupthöchli"ge°. -{-Misseheilung f . Verwirrung, Streit GEILER

M.

47.

Helle™ [Hila Ob brück] m. PI. Riemen, die dem Ochsen auf den Kopf unter das Joch gelegt werden. Hang die H. an e Nag'l ! — S C H W E I Z . 2 , 1 2 0 3 : Jochelm. heilich, h e l l i g I [hèlik Ruf.; heli/, hìli/ Rauw^\ Adj. prädic. gleichgiltig, frei gestellt: s is' mir nit h. es bleibt mir keine Wahl. — hebr.? s. achelig. hellig II [hèlik M. Molsh.; hèli Str. Κ. Ζ. Han. ; hèli/ Ingw. Rothb. Schleif, Lützelstn. ; hele/ Wh.] Adj. präd. erschöpft, matt, schwach bes. durch Nüchternheit und Arbeit : s is' m'r h. öde im Magen. [Mar wùrt kréns h. en taera



HeLL — HeiL

Hets Geud!\ Rda. BirDenmues is' e h. Èsse" M. Jo s is' mir h. ironische Abweisung eines. Auftrags: ich hungere nur danach! allg. U. S is' ihm nit so h. (angelegen, ernst) wie er t h ut U-A. — DWB. in der älteren Sprache meist mit müde verbunden : erscheint bei Geiler, Frank u. a. 'wenn er was abkämmen und müd worden, darzu hellig vom gon' b G E I L E R P. II 56 , II 7 0 A . 's wurd mer so hölli glich am Morjes, in der Früh' Wasselnh. 1817 JB. XI 74. 's ist mir höllig wü im e Sack' ich verspüre sehr grossen Hunger Z. JB. VII 195. — SCHWEIZ. 2, 1 1 4 3

SCHWAB. 2 5 8 .

BAYER,

SCHWAB. 2 7 2 .

BAYER,

(danach zu häl dürr). HESS. 163. E I F E L hallig. Hell(e) [Hèla -S.; Hèl allg.] f . 1. Hölle. Eim d H. heiss mache" Bf. In den Abgrund der H. ning H f . Er het e rëchti H. dheim Dü. E ganzi H. voll sehr viel H f . In d H. fahre", Hölle"fährt"ls Kartenspiel mit Strichen auf einem Feld mit concentrischen Kreisen Westhalten. Ei ne m Himmel und H. vorstelle" eindringlich ermahnen Z. JB. VII 189. Helle Tartarus' D A S Y P . 'ist kein Sternen mehr in der hôlle' M O S C H . I 3 7 . 7 2. Raum zwischen Ofen und Wandwinkel. 'lag hinder dem ofen in der hell' W I C K R A M Roll. 39. Zss. Hölle n brote n , -kind. I,

1082

SCHWEIZ. 2 , 1 1 3 6 . I,

1079.

H i m m e l h e l l (e) [Hìmlhèla Dollern ; Himlhèl Hi. Hüss. Su. MM.] f . {m. Mittl. ?) Wucherblume, Chrysanthemum leucanthemum. Beim Wegnehmen der Strahlenblüte sagen die Kinder: Himmel Hell Fegfür (Rollhafe" Hi.), um zu sehn, wohin sie im Jenseits kommen NBreis. Rupr. Hëller [Halar Bf 7] m. kupferne Scheidemünze. Wënn einer zuem H. geboren is', so kummt er uf keD Rap/pe" Bf. 'Usbezalen bi hellér und ptennig' G E I L E R , S. ALS. 1 8 6 2 / 6 4 ,

145.

SCHWEIZ.. 2,

1130

Haller. B A Y E R , I , 1 0 7 5 ebso. H ei las er, s. Egedëchse. Heil in G a u c h h e i l Gelbgauchheil Lysimachia nemorum K I R S C H L . I , 5 6 7 . s. Glückhäfele. g a n g h e i l [kàrjkhèil M.] im Gehn durch kein körperliches Gebrechen gehindert. Vgl. 'ganghällig' völlig gesund und



HeiL FISCH. 1144.

kräftig 2,

Garg.

328.



321

SCHWEIZ.

B r a u n h e i l , G o t t h e i l brunella vulgaris KIRSCHL.

1, 6 3 7 .

638.

Nii η h eil [Nínhaeil Ζ.] Bärlapp, Lycopodium clavatum KIRSCHL. 2, 3 7 2 . h e i l l o s [hailós Hi. Dessenh. Hlkr. B f . Nhof Str. Bruttig Adj. 1 .unverbesserlich: e heillose r Wildfang Hlkr. 'Myn Bue, der haillos Strik, will jez ken Breesel nix von dere Hyroth wisse' PFM. IV 6. 2. stark: e heillosi Freiid Hi. ; h. Ängste" Hi. Adv. gewaltig : h. vil G£ld Dessenh.; h. wamse" tüchtig durchprügeln. — BAYER, I ,



HeiL

verschnide" genannt). 'viel Thunnen voll . . von verheylten Stieren' FISCH. Garg. 76. 'ist s euch verheilt wie einer Mastsaw? estes vous . . sené comme un porc qu'on veut engraisser' MARTIN Pari. N. 477· 3- durchkauen Co. im Spiel ausplündern Ζ. — SCHWEIZ. 2, 1 1 4 7 . SCHWAB. 2 6 9 . BAYER, I , 1 0 7 7 hailen.

heilig[hailikLiebsd. Steinb.Su. Obhergh. Dü.; hèilik M.; haili(^) Str.; haeli Κ. Ζ.; haei% Betschd.; háli^· Bühl\ Adj. I. heilig, 'heylige Sachen vmbs Geld begehret' MOSCH. II 712. 2. andächtig: er is' h., er lest d r ganze" Sunntig nix a's heiligi Büechcr Dü. 1078. Sin d m'r h.? Frage, wenn man jemand h e i 1 e " [haita Z>«. Rapp. Str. W. ; hèila M. ; beim Lesen antrifft. Euphemistisch: e h. héla Κ. Ζ. Betschd.; hála Bühl Ndrröd.\ Kriizdunderwëtter ! Fluch Dü. We"" dë" ι. heilen: d'e Krankheit is' bös h. Geud. numme s h. Dunnerwëtter i" d e r Bode" Bes. in der Kindersp., wenn-sich eins weh ni" schlüeg! Su. Elliptisch: Sini heiligi gethan hat: kumm dohër, i ch heil d'r s überchu1""1®", bikumme", verwitsche", zie h e" Dü. Dann wird das Verschen gesprochen : tüchtige Prügel erhalten Obhergh. Der Heile Heile Sëjele, s Kätzle hockt uf heilig Geist scherzh. Flügelhaube der d em Stëgele, s Miisele uf d em Mist: s waisst Bäuerinnen; s heilig Grab Wirtschaft in d ke'" Mensch, was mit em Lenele 0. ä. Str. (Ecke der Goldschmiedgasse und des is' Ruf., ähnl. Dü. Geud. Kinderspruch Kesselgässchens), früher auch in. Dunzenh. in der Ernte: [Haéla hacia Sája, mòrja Adv. h. versprëche", sich h. verschwöre" ket s Rája, Hála haélg mòrn, mòrja kets hoch und teuer Hi. Su. — SCHWEIZ. 2, Khòrn Hf.~\ Heile heile Horn, heilt s 1148. BAYER. 1 , 1 0 7 9 . hiit 'nit, heilt s morn Ruf. 'Heile, heile Zss. Heilisankt . . ländlich. Säje, 's tvätzele-n-uf d'r Stäje, 's Miselech h o h c i l i g [hóhailik Geberschw7\ Adj. n-uf 'm Mist, 's weiss ken Mensch meh was im Kindel isch' unschuldiger, scherz- heisst beim Spiel mit Schnellkugeln derhafter Nachklang eines alten Segen- jenige, der in das Viereck hinein wirft; spruches Str. STÖBER Volksb. 5 8 , wo noch das Spiel muss dann von neuem begonnen drei .ähnliche Sprüche verzeichnet stehen. werden. Heiele, heiele, Sëje", Morn gi b t 's Rëje", s c h i η h e i 1 i g [sfnhailik Steinbr. ; sí η Üwermorn gi b t 's Schnee : s t h uet nimm" haili^· Str. W. ; sinhaéli Κ. Z.] Adj. scheinh we Rapp. JB. VII 154. 'Heile, heile, heilig, heuchlerisch. Seje, s Kätzele-n-uff dr Steje, s Misele-nH e i l i g e ( r ) [HailikaLutterb.Su. NBreis.; ufif em Mischt Hett alles zamme gewischt' Haili^sr Bisch. Str. Zinsw.; Haéli^ar K. Z. ; Ndrröd. JB. VII 149. 'Heile, heile, Horn, d HeiliHeilt 's hit nit, heilt 's morn ; Heile, heile, Haeili/er Betschd.] m.e h 1. Heiliger: b ge" {Pl.) vom Himm l era schwöre" sehr Kälwelsdreck, Bis morje isch alles eweck' schwören Bisch. Gang Obbr. JB. VI 135. Ähnl. Bischw. Diemeri. viel fluchen und h d 1 JB. VII 149. 'Heile, heile, Seje, Morje zum Teüf*l, (ge em Teüf*l zu Str.), rënns getts Reje, Ewwermorje Schnee, Un eweck keinen Heilige" um ! Su. NBreis. Du wirs' isch s Weh' Zabern JB. VII 149. 2. ge- dine Heilige." zupfe" sie um Hülfe bitten, bekommst. Wenn einer sund werden. 'Ass ich viellicht noch wenn du Prügel e heile ka Dert uf de Bergen-owe' LUSTIG i" de" Himm l kumme"e soll, se zie' η ne d Heilige" a" de" Hor " dri" Bf Spw. I 4 8 0 . — SCHWEIZ. 2, 1 1 4 5 . Wenn eim di e Heilje" wai, is' güut i" de" v e r h e i l e " [farhaila O. bis Ndhsn. Str.; Hämm'l kumme" M. JB. II 168. farhéle Κ. Ζ. Betschd. ; farhála Ndrröd.] Gönner, Befürworter: der het oü 0h H. ι. eine Wunde so heilen, dass keine Narbe gha bt Co. Ironisch: du bis* m'r e nëtte r zurückbleibt Su. 2. castrieren, von H. ! Su. J. Pietist, Anhänger der proSchweinen und Ochsen (bei Pferden meist testantischen Sekten U. — SCHWÄB. 2 7 0 . W b . d. eis. M u n d a r t e n .

21

HeiL Helge

-

HoL

[Hèlka Sier.



bis

Hlkr.;

322

Hèlja

Co. M. Horbg. bis Rothb. Lûtzelstnï] m. I. Heiligenbild, bes. in Oklavformat, die früher auf Horn oder Leimblättern (wie behauptet wurde, aus Menschenhaut) rot mit gelber Schrift, jetzt auf Papier hergestellt werden. Wenn de brav bis', bekumms' vom Pfarrer e H. Sier. 2. Bildchen

überhaupt:

e

ganzi

Buech voll H e l j e n Ruf.

Lad,

Zinsw.

e

ganz

'Se-n-isch

HoL

— Demin.

kleiner

Höhlele

[Hétela

Lobs.]

Höhl(e),

Hüle

[Hila Pf as t. ; Hél

nie zue

der H ö h l

11 crus

Scherw.

'Höhle

im Reim auf spiele* LUSTIG I 288. GEILER J.

Em. 7.

Sch.

'hüle'

8B ;

huli, huly P.

Schlupfwinkel

6 ;

CHRON.

52,

Pari.

27.

'Hüle

543.

'seine Hüelen macht er (der

H.

ist Mitglied

er

Zss.

viel Geld Ndhsn.;

Helje n meier

der

er is' im

Kirchenfabrik;

(-pflëjer Bf.)

Vorstand

der Kirchenfabrik Wilwish. FREY 2 9 7 ; Heljenguët was der Kirchenfabrik gehört; Helje"wald in Bossendorf, der Kirchenfabrik gehörig Hf. Illk. vgl. BAYER, I, 1078.

SCHWAB. 2 1 9 .

HESS. 158 Heiligen-

meister Verwalter des Kirchenvermögens. 7 5 . Heiliger, 'eins helgen' GEILER ält. Sehr. 124. 6. PL Spässe Str. Demin.

Helgle,

Herile

[Hèlkli

Fisi.

Olti.; Hèlkala Tagolsh. Strüth Hi. Bghz. Ruf. Hlkr.; Hèlkl Hüss.; Hèljala Ingersh. M. Rchw.; Hèrila M.~\ 1. n. kleines Heiligenbild. 'Helgelein' Heiligenbilder REISSEISEN 105

Anm.

H.

mole™

lo s s e n

sichphotographieren lassen Gebw. 2. m. (?) e Helgele ungeschlachter Mensch Hi. — BAYER, I, 1 0 7 8 . fHornhelge" 'Hornhelje Büechre

gitt

so,

wo

SCHWAB. 2 7 1 . m. 's

Bed. by

's

wie viele

Horn

sam.



[khèilsàm

SCHWEIZ. 2,

1.

dene

derzue, selbst

ziele' Dummkopf ? Wortspiel g'heilsam

Helge" von

M.]

PFM. IV 2. Adj.

heil-

1152.

hohl [hól Ruf. Rauw.; hôJ £/.] Adj. hohl, leer. Der is' h. bis in de" grosse" Zewe" Zehe

er kann

(h. vu n unde" bis ufe n

nicht satt

öd cavus' DASYP. — BAYER,

I,

SCHWEIZ.

'hol

SCHWEIZ. 2,

1135.

1083.

Hól Wh.] Ackerab-

in 2,

den

MARTIN Harn'

1156.

N. Otter)

BALDNER.

BAYER,

I,



1083.

EIFEL Hüll. us h ö h l e n

[ys héla

Su.

Steinbr.;

ys

héte Roppenzw. Hlkr. M. Logelnh.] aushöhlen, ζ. B. einen Apfel, eine Rübe. s. auch

us hiilche".

Scherzh.

Ί ha . . acht

Liter Wi usg'hölt' LUSTIGI 76. — 2.

SCHWEIZ.

"57·

Holländer: 1. Rda. Der is1 los gang™ wie e'n H. tapfer drauf los Dehli. Ob Erinnerung an den Freiheitskampf der Niederländer, die sich bei den Unterthanen der nassau-oranischen Grafen von Saarwerden lange erhielt? Er gebt newe" eim dure wie e H. ohne zu grüssen Su. 2. langes, mageres Pferd (zu hohl) Ingenh. —

SCHWEIZ. 2,

1158.

Holefêrnes [Holafamas Hlkr. U. ; -faernas .SYr.] m. stolzer Mensch; grosser und magerer Mann : e rëchter H. h o l e " [hôte fast Han.;

hyte in Bed.

allg.;

hôte M. Wh. ; hûlo

2 Κ. Ζ . ]

micb! ruft der Ertrinkende 'Hole'

ι. holen.

Hole1

Schwindratzh.

mi oh , hole 1 mi c h , schuns' kumm i c h

nimmi heim!' scherzh. Anfang eines Liedes Dunzenh. Ingenh. Der Schandarm huit die Dieb aus einem Abzählspruch Rapp. JB. VII 152. De» Dokter, de" Pfarre1 h. zu einem Kranken Z. ; de" Notarjes h. damit ein schwer Erkrankter das Testament machen kdnn Dunzenh. 2. fassen, festhalten : hui ne ! [hyl na !] ruft man einem fliehenden Hund nach Dunzenh. Ingenh. - SCHWEIZ. 2, 1 1 5 4 . BAYER, I, 1082.

Ruf.)

werden Rauw.

Hol [HÔ1 Lobs. Betschd.; f . Hohlweg; im Ackerland: teilung. — EIFEL.

am Wasser

tasniere'

'hüle' S.

's villycht e Buech mit scheene H e l j e drin'

het

Ob-

he rgh. Logelnh. Scherw. Str. Κ. Ζ. ; Héal Kindw.; Hìal Bischw. Zinsw.] f . Höhle; Wohnung armer Leute Str. Er klimmt

PFM. IV 2. Zeig dë" H. das Bild Isenh. MENGES Volksmda. 108. j . E wiieste r H . Hlkr. oder ironisch lobend: du bis'm'r noch e schöne', nëtte1 H .ein Lump, komischer Kerl, Taugenichts Banzenh. Su. Da® 's' keln lëtzer H. das ist ein recht sonderbarer Heiliger. 4.. Kirchenfabrik, Kirchenschaffnei, Kirchenschatz der Katholiken: der H .

n.

Hohlweg.

erhole" zuziehn:

[arhôla

B f . H f ] sich

Zie h dich warm an,

etwas

du könnts'

eps e., e Kranket e. ; sich e. sich wiederherstellen, neue Kräfte sammeln, wieder in bessere Vermögensumstände kommen. 'sich wider erholen recolligere se' DASYP. —

SCHWEIZ.

2,1154.

HoL —

HiiL



323

< h erum h o l e " ' die Kräfte angreifen, mitnehmen; durch Vorwürfe bessern Str.

ULRICH.

H olleratti [Hòlaràti Dü. ; Holerati Ruf7\ η. Unkraut, in Trieben u. Blättern ähnlich wie Hollunder, aber ohne Holz, als Mittel gegen Hühnerläuse gebraucht, indem man einen Busch in den Hühnerstall hängt. Liedchen : Holeritti Holeratti, Gagummersalat, min Schätz e l is' gstorwe", jetz' wurd i ch Soldat Betschd. Westhofen (vgl. JB. I 85). Var. Hätts' aü ch devo" gësse n | wärs' aüch e Soldat JB. ΧΠΙ 186. hollidig [hòliti^ Dehli.~\ Adv. hoch flammend: der het h. gebrennt war im höchsten Zorn JB. V 136, Anm. 1. — aus hôch liuhtic. H u l a n ( e r ) [Hylân Lutterb. Ruf.; Hylânar Z.] m. Uhlan. hule", hü le» [hyla Steinb. Mittl. Sulzern; h^la M.; hild K. Z. Lohr Wh.; sonst hila allg. ; Part, khílt Rchw. Str. Geud.Han.; khilt K. Z. Lohr; khfla Mü. Ruf. Str.] I. heulen (selten): Die sc Nacht han awer d Hund ghült! Z. [Waemar pi ta Wèlf ei, mùs mar met na hyla] M. JB. II 168. d O h re n h. m'r es braust mir in den Ohren Z. 2. weinen (der gewöhnlichste Ausdruck, synon. grine", briiele", bierre", pflënne"). Er hiilt wie e klein Kind, wie e Schlosshund allg. Der hat T"räne" ghült wie Erbse" Dehli. Er het m'r d O h re n voll ghült gejammert Dü. Er hült si ch noch zue cine me Narr Ruf. 'Un fangt ze hyle-nan' STOSK. 18. Rotz und Wasser h. Str. J. träufeln: d Rëwe" h. Wh. n a c h h ü l e " [nó hila Ensish. Zinsw.] nachweinen,: dem hült niemes no c h ! v e r h ü l t , v e r h ü l e 1 1 [frh^lt M . ; farhilt Dü. Bisch. Mitll7\ Oerweint: verhülti Auge"; [farhélani Àika 5 a . ] h ü l e r i g [hylarik M.; hílrik Su.; hílari Geud.; hílari^· Dehli.] Adj. zum Weinen geneigt, gestimmt, weinerlich: e hüleri*s Gsicht; meist Adv. was t h ues' denn wider so h.? bes. unpersönl.: s is' mir h. h ü l e r i s c h [hílari§ Hlkr7\ dass. S is' i h m de" ganze" Ta* h. G c h ü l ( s ) [Khíl Wittenh.·, Khils K. Z.] n. Geheul. Hörs' das G. vu" dëm Wolf? hulleren, g ' h u l l e r e " [hylara, khylara Z] rollen, Kugeln spielend fortrollen : [hylar a K h e j l rolle eine Kugel! Z . ] — BAYER, I , 1091 hullern. HESS. 178 ebso.

HüL —



HaLB

fHtllle f.Schleier: 'diefrawen sprechen: die kumpflten schuh wollen zu gemein werden . . . ich mag auch nit mer die hüllen tragen, es ist zu gemein worden' GEILER

L.

SCHWÄB.

52. 291.



SCHWEIZ.

BAYER, I ,

2,

1160.

1085.

Huil [Hùil Katzent.J f . 1. verzerrtes Gesicht: er macht e H. schneidet ein Gesicht. 2. Stirn. — zu Heujel? halb [hàlp allg.; hàlw Wh.; flektiert hàlpar, hàlpi O . ; hàlwar, hàlwi U.; hàlps allg., neben hàlp Z.] Adj. halb, [na hàlwa S^ Zweipfennigstück S ge h t e h. Jo h r (lange) bis du kumms' Su. ; halw Nacht Mitternacht Wh. Platz für e Mann, s kummt e halwe r scherzh. wenn ein Knabe sich vordrängt Dü. Hi. In Zusammensetzungen fällt b häufig aus; der Ton liegt dann auf der folgenden Silbe: [Hàlmós halbe Mass, Hàlfièrli halber Vierling, hàlwàis halbwegs Hf.; hàlwâsa halb ausgewachsen M. ; Hàlwàntl Hälfte eines der Länge nach durchgeschnittenen Stämmchens Obbr.~\ Substantivisch: s Halb die Hälfte; um s H. zur Hälfte: s is' alles nur um s H. gemacht nur leichthin, nicht richtig; eps um s H. mache" eine Arbeit machen und die Hälfte des Produktes als Lohn erhalten Dü. Halw und (e) Halb von jedem die Hälfte, zu gleichen Teilen Dü. M. B f . Z.



SCHWEIZ. 2 , 1 1 6 1 .

BAYER, I ,

1086 f . h a l b e r [hàlwar Su. Dü. U. Wh.'] Adv. I. halb, zur Hälfte, 'halber laer' BRANT Narr. 48, 90. 'Es ist kein bösers Ey dann das halber gebrütet ist' GEILER Has im Pf. a 4 a CS. Eso ζ Mitta«ësse" is' weder halwer noch gar zu wenig für ein Gastmahl, zu viel für gewöhnlich Bf. 'die übertretter halber und der würt halber zahlen' Wattw. 16. Jh. JB III 76. 2. beinahe: icl1 ha b s h. im Sinn gha b t Su.; icH ha b h. Angst ich fürchte (mich) beinahe Dü.; h. krank. M e r bekummt nur h. genue® z u esse" nur halb so viel als nötig Dü. I ch traü i h m nur h. nicht völlig Horbg. S is' m'r h. gsi n , s is' e (er) Dü. Vor Zahlwörtern zur Bezeichnung der halben Stunde : halwer zwelf Geberschw. Z. "morgen um halber eins' MARTIN Pari. N. 409. Nach Genitiv: wegen: schandeshalber [êàinashàlwr M¡] um mich nicht schämen zu müssen Su. Ingersh. Adv. halberzue Hi., halwerzue Horbg., halwers21·

HaLB —

HiLB



324

zue Geberschw. M. Mitil. Betschd. soeben, vor einem Augenblick. Wurd mer alt w'e Küu h , liehrt (lernt) m e r ewe" halwer(s)züu eben kaum genügend Mb. JB. VI 153. h a l b e " [hàlwa Ζ. Wörth] wegen (,hinter Genitiv) : Schicklichkeits h. oder thalwe n Hf. ; [far ta Wùntars thàlwa aus Neugier Hf.~\ Die Verbindung: wëjen d em -s th. bedeutet: das wäre kein Hindernis : [Wájan am Altars thàlwa hat ar ηόχ lài^ khèna láwa sein Alter wäre keine Ursache seines Todes gewesen Hi. Betschd.; wája tèms thàlwa deshalb Hf¡\ — t ist ursprünglich nur Einschub wie in meinethalben und wurde dann als selbständiger Wortteil gefasst. d r e i e t h a l b e 1 1 [treiathàlwaZ.;trèi- Wh.] drei und ein hajb Wh.; zu dreien Z. el ft h a l b e " zu elf Personen Str. Do simmer noch em Disch elfthalwe zsamme gsesse* PFM. III 7. m i n t h a l b e " Adv. nach meiner Ansicht Str. ; meinetwegen Z. Wörth. 'Zell ward erst, mynthalwe noch e Glück, wemmer de Lytte glych anmerke kinnt am Libbel, was si als henn im Sinn' PFM. III 4. z w e i e t h a l b e " [tswaeiathàlwa Ζ.] Adv. zu zwei Personen, zu zwei Haushaltungen : si® sind z. Z. — Wohl umgestellt aus dhalb zweit, und dies missverstanden aus selb zweit. So erscheint zuhalb zweit Bf., zuhalwander, z u halb dritt usw., anstatt selb zweit usw. zu zweien, zu dreien usw. Pfetterhsn. Ruf. Ingersh. Rchw. [sài tswaeit, sàlt èlafi Ζ.], daneben ζ. Β. ze niint [tsa nínt Rckw.~\ ua. in einer Zahl von neun. — S C H W E I Z . 2, 1159. B A Y E R . ι, 1086. h a l b i e r e " [hàlwìèra Bf. Z.; hàlwîra Str. Betschd^\ in zwei gleiche Teile teilen.



HiLB —

HeLD

Schlägel des Dreschflegels, welcher durch einen Riemen an dem Stiel befestigt ist; Fleg lsg hilb [Fléjlskhìlp Dehli.] dass. holche11 [hòli^a Ingw.; hùli^a Dunzenh. Z.] Part, pleite gholcht ausgerissen, durchgebrannt. — hebr. JB. XII 146. htllche11 in under h ü l c h e " [er^arheli/a Bisch. Z. Geud.~\ unterhöhlen, untergraben (von Wasser, Mäusen, Maulwürfen usw.) us h ü l c h e " [ys hilya Bf. Str. Wh.; ys hellte Bebelnh. K. Z. Saarunion Lützelstn.] aushöhlen. Di e Satans Müs han jetz' di' Sootruewe" (Saatrüben) al le zsamme" us ghülicht ! Ingenh. 'us hülchen' G E I L E R P. 8 a . 'do namen die muisz bomeranzen acpffel da vil kernen in sein und huilchten sie usz' Evang. 203. ST. 'am Fastnacht hülche si Kürbse-n-un Ruewe-n-us' PFM. III 1. 'M'r hilcht sie ("die Gehlrueb) üs, löst 's Wasser dryn' F R A N Ç O I S Husm. 15. Hal(d), H a u l [Hàil M.; Heel Ζ.] f . Halde, häufig als Flurname JB. VIII 107. Häl(d) [Hält Ensish. Geberschw. Bebelnh. Ingersh.; Halt Hirzfn. bis Wasselnh. Saarunion ; Hafelt Hf. ; Haêl Κ. Z. AEckend. ; Pl. -ar Ensish. Hirzfn., sonst meist -a] f . {n. Ensish. Obsteinbr. Hirzfn.) Rebgeländer, Spalier, gewöhnlich am Giebel des Hauses, auch im Freien an Draht oder Latten gezogen; auch Obstspalier. 'Jez sinn halt d' Trywel suur, wyl si im Fuchs e bissei ze hoch stehn an der Held' PFM. IV 6. Zss. Halde"win. — S C H W E I Z . 2, 1177 Gehäld. Zu Halde Bergabhang gehörig, von der schiefen Stellung des Spaliers genannt. R ë b hä 1 (d) [Ráphalt η. Obsteinbr. Heidw. Geberschw. ; f . Horbg. Bf. Dachstn. ; Ráphál f . Lobs.; Ráphál Κ. Ζ., auch — BAYER, I, 1088. 'Vitis H ä l b l i n g [Halwlaeq, J/.] Holzscheit, Ráwhaél Ingenh.] Rebenspalier. das aus der Hälfte eines etwa meterlangen pergulana rebhalde, hütte von reben gemacht' GOL. 393. 'under einem sprigel Baumstücks besteht. [ - H e l b e l i n g , H e i l b e l i n g m. Heller, von Rebheld sous un berseau de treille' M A R T I N Pari. N. 234. 'dem Rebheld Pfennig: 'es fait nit ein spetzlin, deren man doch zwei um einen helbling kauft, treille' ebd. 618. — S C H W E I Z , I , 1177. Hel(d)e, H e i l e [Hêlta Roppenzw.; ufi daz erdtrich' G E I L E R J. Sch. 83 b. 1. Ver'Zween helbling umb ein pfennig' ders. Hei M itti. ; Haila Dollern] f . tiefung des Wegs, Abgrund: s is' scho" A L S . 1862/67,145· BRUCKER SCHWEIZ. vil mol ne Kue b in d e r Hai nab gfalle" 2, 1 1 7 3 . SCHWAB. 2 7 1 . BAYER, I, 1 0 8 8 . 2. ebene Strecke auf einem anHelb [Hèlp M.] Stiel einer Axt s. Mittl. steigenden Wege: jetz 1 sind m'r uf d e r Helm L G e h i 1 b [Khilp Lobs. ; Rhìlap η. Betschd.; erste" H. vo" dem Weg Dollern. — ahd. SCHWEIZ. 2, 1180. Khelp Wh.; Pl. Rhüpar] m. ( f . Wh.) der heidi Abschüssigkeit.

HeLD —

HoLD



325

h e l d e " [hèlta Liebsd. bis Bf!\ schief, schräg stellen, halten: ein auf die Neige gehendes Fass. Held d Bodëll, dass es nit so vil Schum gi b t Rapp. 'helden neygen inclinare' DASYP. — SCHWEIZ. 2, 1179. abheldig, -is'ch [àphaltik Steinb. Ruf. ; àphèltik Roppenzw. Fisi. Ruf. Hlkr. Dü. Ν Breis. Logelnh. ; âhèlik M. ; àphèltii Geberschw. Kerzf. B f ] Adj. Adv. abfallend, abschüssig, schief liegend: die Mattc-n-is' a. Fisi. D e r Tisch steht a. Banzenh. Du mues' de n Zuwer me hr a. stelle", dass de Briiej besser h erus laüft Dü.



SCHWEIZ. 2,

1181.

Held [Hèlt allg., aber nicht häufig\ m. wie hochd. Er is1 kei" H. leistet nichts Besonderes; e suferer H. saubeiter Patron Hi. P a n t o f f e l h e l d m. einér, der lieber in Pantoffeln herum läuft als dass er arbeitet, PrahlhaAs Rixh. — entlehnt aus dem hochd. mit neuer Bedeutung. hold [hòlt U.\ Adj. hold, freundlich gesinnt. Wem m'r nit h. is', dem steckt m e r ke'n en Maie" Ingenh. 7 K u n s t h o l d m. Philosoph. 'Es froget ein iunger einest ein philosophum, ein weltwysz oder kunstholden, wie er wol must reden' GEILER P. III 33. ST. f U n h o l d e r m., U n h o l d e " f . böse Geister, Hexen und Hexenmeister. 'Sagt von einer benannten Magd, waßmaßen . . deren nächtliche Hochzeit in sein Nitschelmen und anderen Unholden und Unholder beywesen . . gehalten worden' Ensish. Malefiz-Prot. MERKLEN II 126. — SCHWEIZ. 2, 1 J 8 2 .

BAYER, I, 1 0 9 0 .

f H o l d s p h a f t f . Liebe, 'bulerische Holdschaft' ZWINGER I. — SCHWEIZ. 2, 1184. Holder(e), H a u l e r ( t ) , H o l l e r t , H o l der t [Hòltara bis Banzenh.; Hölter Su. Ruf. Str. Betschd.; Hoilr M.; Hcblar Dachstn. K. Z.; Hœlort Bisch.; Hceylart Geisp.; Holart Lützelstn. Tieffenb. Dehli. Wh. Lorenzen; Hòltart Zinsw.] meist m., das f . Holdere ist aus dem PI. hervorgegangen I. Hollunderstrauch, Sambucus nigra. Us de" Bere" vu" de Holdere™ macht m e r Schnaps Wittenh. Wenn der H. bliiet, halte" d Hü h ner mit leje" Lützelstn. 'Der holder ist fein und grün, wann er bliiet und schmeckt wol; wann er aber zeitig wiirt, so stinckt er und bringt schwarze



HOLD

frucht und schwertzt man mit' GEILER Brös. 90. 'Nimm Holder, baiss, oder sied es in wasser* FISCH. Flöhh. 11. Rezept. 'wann der holder wol gerath, soll der wein auch woll gerathen' Str. 1625 JB. VII 1 1 2 . 2. Knallbüchse aus Hollunderrohr: Lue«, mini H. ge h t wit Obhergh. ; auch Holderbüchs, Holderspritz, H.-schiess, Kracher, ΈατΛ&ήάοφΐετPfropfensprenger, Schle h büchs, Schneebüchs. 'Dnoh schnyde si sich Reerle for Armbrüst, Holder au for Spritze' PFM. III 1. 'mit Holdre g'schosse* LUSTIG I 26. Andre Zss. Hollertbaum Wh., Holderbeerle Pf asi., Holdere"bluest im Aufguss als schweisstreibendes Mittel gebraucht; Holderthee, Holderwin, Holderküechle kleine Kuchen mit der Blüte des Hollunders gebackeif. PFM. I 6. Holderstock in einem Kinderspiel: Ein Kind legt sein Gesicht auf den Schoss des anderen und wird von diesem mit der Paust auf den Rücken geklopft. Der Klopfende singt: Rump e lti, pump e lti (Hiltri Haltri Dü.) Holderstock, wie viel Hörner het der Bock? Wie viel Finger ste h n? Bei diesen Wortin streckt er eine Anzahl Finger in die Höhe, das ratende Kind nennt eine Zahl. Ist sie richtig, so singt der Klopfende: Hes 1 s gerote", Schmecks' de" Brote", Gläsl oder Win? sagt das ratende Kind Gläsl, so bekommt es mit den Worten: Ze bekomms' eins uf din Näsel ! einen Schlag auf die Nase; sagt es Win, so bekommt es einen Schlag auf den Hintern mit den Worten : Ze bekomms' äns hinge" nin (oder Schlage" schlagt alli hinde"drin!) Hat das Kind falsch geraten, so heisst es: Nit gerote" usw. sonst dasselbe Hf. (In Dü. Hätts* du drei (oder ähnl.) gerote" Gä b t ich d'r e Hüe h nle brote"). — SCHWEIZ. 2, 1184.

SCHWÄB. 2 8 5 .

BAYER, I ,

1083.

E r d h o l d e r m. (Str. Geisfuess) aegopodium podagraria KIRSCHL. 1, 3 1 8 . Auch Zipperlekrut, Wetscherlewetsch ; Girsch, Günsel, Gerhardskrut. Fliegholder [Fli^holtar Dun zenh. Brum. AEckend.] m. Schmetterling; s. auch Seite 115 unten. — entstellt aus mhd. vivalter. M a s s h o l d e r \M.òs\xo\t9r Betschd. ; Mesaltar Dehli.] m. Massholder: das Massholderholz is' nit eso gut zum Brenne" w i e das Buchsholz Dehli. — SCHWEIZ. 2, 1187.

HoLD —

HëLF



326

m a s h o l d r i g [màsholtrik Geberschwï] Adj. missmutig: I c h bin ganz m. — wohl verdreht aus massleidig. P f i f f h o l d e r [Pfifholtar Ostwald Betschd. Rothb. Lohr\ m. Schmetterling, Nachtfalter. 'mischen sich offt vnder lose Gesellschafft, vnd fallen mit mutwillen in gefahr vnd noth, gleich einem Pfeiffholter oder Zweyfalter vogel, der fleugt ausz freyem willen inn das fewer oder liecht' GEILER 7 8. Narr (Kl.) 'Pfiff hölderlin fohen' sich mit Kleinigkeiten abgeben GEILER, s. ALS. 1862/67,153. 'den..Papilonischen Butterfligen vnnd PfeiSholdern' FISCH. Garg. 197. Papilio Pfeiftholter GOL. 327. Λ. STÖBER Volksb. 1.79. — mhd. vivalter.

SCHWEIZ. 2,

1190.

Q u ë c k h o l d e r [Kwakholtar Lobs^\ und R ë c k h o l d e r ' [Rakholtar Geberschw. Obhergh. Ingersh. Katzent. Horbg. Dü. Bf. ; Rakoltr M.; PI. Rakholtra Hirzfn.; Rakhollare OIti. Fisi] m. Wachholderstrauch, juniperus communis KIRSCHL. 2, 98. Holz und Nadeln werden zum Räuchern von Fleisch verwendet. 'Als Isidorus spricht, so gebärt ein Reckholderbaum Feuer, und wenn man brennende Kolen in Reckholderesch legt, so bleibt das Feuer darin

HëLF



98. Soll i c h d'r h.? drohende Frage an einen Säumigen Dü. Wort (wartej, ich hilf d'r glich! Ingenh. — SCHWEIZ. 2, 1 1 9 2 .

BAYER, I ,

1091.

ab h ë l f e 1 1 [àphalfo Su. Bf.; â h. M.; àphaelfa Str. W.; ô hai fa Breitenb. K. Z . ] einen Übelstand abstellen, beseitigen. Dem Ding kann mer o b hëlfe n Ingenh. — SCHWEIZ. 2, 1 1 9 3 .

BAYER, I,

1092.

a b e hëlfe 1 1 [àwa halfa 5«.] herunter helfen. an h ë l f e η in der Wendung: das is1 i h m grad a" g e hulfe n das ist ihm eben recht

M.



SCHWEIZ.

BAYER,

2, 1 1 9 3 .

i , 1092. b e h ë l f e n refi, sich b. auskommen, sich helfen, sich nach den Verhältnissen einrichten allg. [far phalfas zur Aushilfe, zur Not Hf!\ 'hat sich alwegen müssen behelffen einschränken, wo er hin kommen ist' GEHLER 15. Narr (Kl.) 'und sol der meister und der rat dem andern uf in beholfen sin' gegen ihn helfen BRUCKER 1. —

SCHWEIZ. 2 , 1 1 9 4 .

BAYER, I ,

1092.

'Reckholterbaum juniperus' DASYP. Zss. Rëckholderbere" als Gewürz und zum Räuchern viel gebraucht, auch zu harntreibendem Thee gegen Wassersucht. 'Reckholder' PETRI 372. Aberglauben beim Diebsswang mit Wachholder JB. VIII 180. W ë c k h o l d e r [Waekholtar Str. Rothb.; WakhòltarZ. ; Waekltor Z^/2'. Wh. Lorenzen\ m. Wachholder. 'Wechalter'HERRAD I 8 7 B . 'Weckholder' Beschaidtsbrief zwischen den fünf Müllern auf der Quatelbach 1538

u n b e h o l f e n [ùmpholfa Dü. ; ùmphulfa Κ. Ζ.; ùr^phìilfa Μ7\ Adj. unbeholfen, schwerfällig, e unbeholfener Mann einer, der sich nicht mehr recht bewegen kann; e 11. Kess'l zu schwer oder ungeschickt zu stellen; e unb c holfe n Tuech zu dick oder zu steif zum Nähen Dü. — SCHWEIZ. 2, " 9 5 · uf hëlfe 1 1 I. beim Aufstehn behilflich sein U. 'Du krimmenalischs Laster! Du Rakker, hilf mer uf!' Pfm. II 2. 2. die Futterlast von der Erde auf den Kopf setzen helfen: Zeij du, hilf m'r uf! Dunzenh. Ingenh. u f e h e l f e " helfen hinauf zu kommen S.

ST.

— SCHWEIZ. 2,

1193.

verhëlfe11

hd.

ein

Jar



lang'

GEILER

SCHWEIZ.

2,

Arb.

hum.

10e.

1188.

helfe 0 [halfa fast allg. ; haelfa Str. W.) Part, gholfe" helfen. 1. Hëlf d'r (üoh) Gott ! Spruch, der einem Niesenden zugerufen wird; Antw. mersi oder Dank schön, Dank d'r Gott! Z. Verdrehung: Hëlf d'r en Ochs, ër is' stärker a's ich Banzenh. 2. Gott hëlf ü ch Grussformel am Tag; Antw. Dank d'r (üch) Gott ; jetzt bereits durch Buschur, frz. bonjour, fast verdrängt Al. J. Hëlf ü ch Gott Du., Gott hëlf ü ch Abweisung eines Bettlers; zuweilen wird hinzugefügt: m'r han ü ch nit haben nichts für euch. 'Helfe euch Gott' beim Abweisen eines Bettlers MOSCH. Pat.

2,

1194.

wie

BAYER, I ,

Bf.



SCHWEIZ.

1092.

A b h i l f f . Abhilfe, Vorsorge Bf. B e h u l f [Pahùlf Dehli7\ m. Aushilfe. Mir han dene" Biib nit gedingt (als.Knecht), m'r han ne numme zum B. ¡ - H ë l f e r m. Pfarrgehilf e, Diaconus, Pfarrvikar Mü. Han. Betschd. 'des pfarhern zu Zabern kaplan oder helfer' Han. 1 5 5 2 J B . III 94. Schad, dass d'r Helfer Paulus Feer Mit siner Frau verreist grad isch, Der hätt' d'r Dank un Sege gsproche' STÖBER Fürst. BAYER, I ,

12.

1092.



SCHWEIZ. 2 ,

1195.

HëLF —

HeLM



3 27

N o t h ë l f e r m. vierzehn Heilige·, iron.: das is' einer vo n den vierze hü N. den kann man nur im äussersten Fall um Hilfe ansprechen, er hilft nicht gern Osenb. 'Vil fründ, wenig nothelfer' GEILER, s. ALS. 1862/67, 141. — SCHWEIZ. 2, 1195. Halfter [Hàlftar allg.; Pl. -a] m. (/. Pfetterhsn. Banzenh. Z7.] Kopfgeschirr der Pferde und Esel, Seil oder Riemen um den Hals und das Maul der Zugtiere. 'Halfftcr, maulkorb capistrum' D A S Y P . — SCHWEIZ,

I,

SCHWAB.

258.

1198.

BAYER,

I,

1093.

fHulffter, H o l f f t e r des fourreaux {am Sattel) MARTIN Pari. N. 455. — SCHWÄB. 291.

BAYER, I ,

1093.

Halme" [Hàlnw Su. Obhergh. Dü. Ndhsn. K. Z. Han. Betschd. ; Hòlma Geisp.; Hàlm Banzenh.; Haelma Lützelstn.; PI. -s] m. Halm. Heb d Halme" zsamme", s is' Schad derfìir. 'den haltnen ziehen* Geiler bei SCHERZ. 'Scirpus bintzen helmer' GOL. 427. Demin. Hälmli, Hälmele [Halmli Banzenh.·, Haimla Mü.; Hai mia Su. Ruf. Obhergh. Dü.; Haelml Str.; Halml K. Z. Betschd. Han., dazu Halmala U.] s H. ziehen das Loos ziehn mittelst Strohhalmen: wer den kürzeren zieht, hat verloren U. 'Hatt s' kurze Heimle zöge' Mü. MAT. 5, 55. 'strich ihnen das Hälmlein durch 's Maul' PAULI. — s. SCHWÄB. 258.

SCHWEIZ. 2 , 1 2 0 0 .

BAYER, I,

1093.

E i c h h ä l m e l [Ai^halml Osthsn. ; Αίχhalmala Horbg. Kestenholz Kerzf.; Μχhalml Barr] n. Eichhörnchen. M u c h h ä l m e l e [Myjrhalmla Wittenh.] n. Grille, s. auch Muchheimle Seite 337. S t r o h h a l m e n m. wie hd. allg. Demin. 'Wenn 's bim Tonner nit wohr isch, so soll mi der lebendig Tüfcl duhr es Strohheimli zieh' Mü. M A T . 68. — SCHWEIZ. 2, 1202. Helm I [Hèlm allg.'] m. (n. Hi. Su. Mutzig Logelnh. Geberschw. Ingersh. Bebelnh. K. Z. Han. Betschd. Wh.) PI. Helme", Helmer Obhergh. Dü. Logelnh. Beblenh. K. Z. Lobs, meterlange Handhabe, Stiel einer Axt, einer Hacke oder eines Karsts, s. Helb. Demin. Helm e l n. Scherw. — D W B . I V , II 930 Helb. SCHWEIZ. 2, 1202 Halm. BAYER, T, 1086. 1095. Ax(t)he>lm [Àksthèlm Osenb.; Àkshèlm Su. Banzenh. Ruf. Horbg.; Àksahèlm U.] m. («. Osenb. U.) Stiel der Axt, Axtgriff. 'wen got vil, so kreget ein axthelm under



HeLM — HaLS

dem Banck, sprechen die bauren' Em.

33;

vgl.

54.



SCHWEIZ.

GEILER

2,

1203.

K a r s t h e l m Dü., K a r s t e " h . U. Stiel an dem Karst (auch Karststi'l). f h e l m e n mit Stiel versehn MURNER Luth. Narr 1384. i" h e i m e " [í hèlnw Geberschw.~\ einen Stiel in die Hacke oder in die Schaufel einziehn. — Vgl. SCHWEIZ. 2, 1203. Helm II m. 1. Helm der Soldaten Liebsd. Hi. 2. Hut eines Destillierkessels M. — mhd. heim. SCHWEIZ. 2,1204. BAYER, i , 1094. H6lmen [Halma Hi.; Hèlma Roppenh. Ndrröd. Aschb. Schietti] f . nur PI. Spreu (Syn. Spröuer). 'Helwe, Helewe palea' HERRAD 191 b . Zss. Helme"bün, Helme"kammer Abteilung in der Scheune zur Aufbewahrung der Spreu. — SCHWEIZ. 2, 1244. Holper, H u l p e r [Hùlpar Olti. Liebsd. Heidw. Ruf. M. K. Z. Wh.; Holpar Su. Obhergh. Hlkr. Logelnh. Ingersh. Horbg.; Hilpar Geberschw.] m. Stoss mit der Faust oder dem Ellenbogen, bes. Rippenstoss, Schub' (Synon. Pfumpfer Rapp. [Pfytar K. Z.], Renn Geberschw.) Eim e H. gëbe(n). h o l p e r e " [holpara Roppenzw. ; holpra Su. Obhergh. Logelnh. Ingersh. Horbg. Hlkr. Rapp.; hylpara. Steinb.; hùlpara Liebsd. Bf.] I. stossen : herum h.; um enander h. überall herumstossen, fortwährend stossen. Auch von stossenden Böcken Steinb. 'Von Vereinsmitglieder ghulpert' KETTNER GvH. 70. 2. umherschweifen : Wo bis' umme gholpert ? —

SCHWEIZ.

2,

1205.

BAYER,

I,

1095

holpein. g e h u l p e r e " dumm herum stehn. Icb bi" über ne nus ghulpert über ihn hinaus gestolpert Roppenzw. H o l p e r i [Holpari Liebsd. Roppenzw. Ruf. Z. ; Hylpari Katzent.~\ m. stolpernder, ungeschickter, zerstreuter Mensch. G e h u l p e r i m. ungeschickter Mensch Roppenzw. S t o l l e I 1 h o l p r i ['Stòlaholpari Ingersh."] m. Dummkopf, verwirrter Mensch. h o l p r i g [holprik Liebsd. Hlkr. Obhergh. ; hòlpari Dunzenh. Ingenh.] Adj. I. holperig, uneben (vom Weg). 2. ungeschickt 0. Hals I , · H a l s c h [Hàls Olti. Steinbr, Lutterb. Gebw. M. Dü. Str. Hf. Rauw. ; Hâls

HaLS



328

Wittenh.; Hàlê Κ. Ζ. Selz Wh. Lorenzen AI/w.; PI. Hals, Haels, Hall, Hèlâ] m. 1. Hals: e H. wie e Schwan ein Pferd mit langem, gebogenem Hals. E Halsch wü e Stier ein dicker Hals Z. JB. VII 193; e H. wie na Munni Su. ; in eim d®r H. zue drucke" plagen, bes. als Gläubiger Dü. I c h dräj d'r d«r H. um ich breche dir das Genick. De" Verrecker am H. ha be n tödlich krank sein Rauw. Ich kricj vur lutter Zar" noch d'e Schwindsucht an de" Halsch Dehli. Er brecht de" Halsch stürzt sich zu Tod; 'den Hals brechen' MOSCH. II 169. E Meidle wo pfift und e Huen wo kräjt, dene" soll m'r d'r H. berum dräjen Dü. Der brüelt a's wenn er e Messer im H. hätt stecke" Ruf. Üwer H. und Kopf übereilt, ohne Überlegung Z. Prinzh. Han. 2. Kehle: der het e guete" H. kann laut schreien. Ι Λ ha b s bis in der H. ich bin es ganz überdrüssig Gebw. Ich kann fast nimmehr schlucke", e so e truckene" Hals han ich Dehli. D ^ lëtz H. die Luftröhre: s is' ¡••m eps in d«r lëtz (de" lëtze" K. Z.) H. kumme" er ist fast erstickt Bisch. 'Halß Collum' DASYP. Zss. Halsbein, Halsrinke" Schlüsselbein; Halsbändel, Halstuech, Halsti, Halsgrueb, Halschwe h . Demin. H ä l s e l ( e ) n. Hälschen: Rda. Ε H. wie e Spätzel Ζ. JB. VII 193, wenn s KröpPl nit wär Anspielung auf eine kröpfige Person Bf . —SCHWEIZ. 2, 1206. BAYER, I ,

1095.

D r ä j h ä l s e l [Trájhalsli Olti. ; Trájhalsla Henfli.; -al Bf.; Trájhaelil Büst; Trêjhaelsl Dehli.; Tréjháelál Rauw.'] η. Wendehals, lynx torquilla. Syn. Renkhals, Wildhälsle. —

SCHWEIZ. 2,

1210.

G i z h a l s m. Geizhals allg. Kinderliedchen beim Hören des Kukuks: [Kykyk, wû pe§? — em Wàlt! — Wàs hè§? — a Frèl! — K e mar o ! — a pa! — Kitshàls ! ZJ*.] Synon. Gizkrage". — SCHWEIZ. 2, 1208. G r o s s h a l s m. eingebildeter Mensch, PraJder Prinzh. — Umformung von Grosshans. K ë l l e r h a l s [* Xalarhàls Pfetterhsn. Liebsd. Fisi.; Khalarhàls Hi. Steinbr. Banzenh. Dü. Bühl] m. Vertiefung im Hofe vor dem Hause mit der Treppe, die zum Keller führt. Synon. Kellerhalter, Kellerhüs'l Betschd., Keilerschalter A!". Ζ. —

SCHWEIZ. 2,

1210.

HaLS



K r a l l e "h al s m. Halskette, 4.-reikige Perlenschnur aus gläsernen, übersilberten Kügelchen, woran meist ein Crucifix, bes. von Mädchen getragen Ruf. bis Geisp. — eig. Korallenhalsband). 'ein R a c k h a l ß ' Anas acuta BALDNER 33.

(Raghals 1 3 8 1 ) 56. —

SCHWEIZ. 2,

1209 Raghals. R ë n k h â l s l e η. Wendehals Obhergh. f R o t h a l s 'ein grosser Rothhals' Anas ferina BALDNER 32 (Rothhalß 1564) 56. —

SCHWEIZ. 2,

1209.

S c h w a n e n h a l s m. langer, etwas gebogener Hals Steinbr. — SCHWEIZ. 2, 1209. Sunntig(s)hals [Sùntikhàls Su.; Síintihàls Ndhsn. ; Sùntishàls Hf.; -hàlâ Ingenh7\ m. Luftröhre = d®r lëtz Hais. W a g h a l s [Wôjhàls Obbr.~] m. verwegener Mensch. SCHWEIZ. 2, 1210. W i l d h ä l s l e η. ι. Wendehals: hors' das W. briiele" schreienì 2. Person mit langem Halse Su. Osenb. •— Wohl aus Windhälsle. W i n d h a l s [Wénthàli, Demin. -halsl Dunzenh.] m. 1. Wendehals. 2. langhalsige Flasche mit einem Rauminhalt von etwa 3/4 /. Solche Windhälschle mit besserem Wein werden in der Regel nur I am Messii in den Wirtschaften getrunken. I 'lynx Windhals' GOL. 315. — SCHWEIZ. ! 2, 1210. I Halsi(g) m., H a l s e " ['Xalsik Olti.; j Halsik Rädersd. Felleri. Dü. ; Hàlsik Hi. Ruf. Horbg.; Halsi Bf.; Halsi Geisp.; Hàlsa Hi. Banzenh.; Pl. -a] um den Hals geschlungener Strick, Riemen oder Kette, womit die Zugstiere an die Deichsel geschirrt oder an der Krippe fest gehalten werden. Zss. Halsigkett. Demin. H ä l s c h e l [Halsl K. Z.; Haelêl Wh.] η. ι. lederner Halsriemen mit Verschluss, worin das [Klèwala] der Deichselkette eingehängt wird. 2. Halsband zum Anbinden der Pferde. — SCHWEIZ.

2,

1210.

BAVER,

I,

1096

Halsen. u f h a l s e " aufbürden Hi. Hf. H a l s Π [Hàls Hf. Wh.; Hàlê Dunzenh. Ingenh.] f . Hülse, meist PL Halse", Halsche" die noch von ihrer Hülle verdeckten, unvollkommen ausgebildeten Körner der Cerealien, die beim Reinigen ausgeschieden werden; s. -[krìèntsa]. Wann s Wëtter net anders' kummen wär, hätt s luter Hai-

HüLS —

HaLT



329

sen 8«gëb«n Wh. Schütt de" Rosse" die" Halsche" ning! Ingenh. H ü l s e , H ü l s c h ( e ) [Hilsa Banzenh.; Hilia Ster. Hi.; Helâ Ruf. Su. Dû. Κ. Ζ. Han. Lobs. Whï\ f . Schale der Erbsen und Bohnen, leere Schote, grüne Schale der Kastanien und Nüsse, Kapsel, Hülse bei Patronen. Wenn d Erbse" guet solle" si", soll m e r ke ine Hülsche" mehr drin finde", wenn si® gkocht sind Dü. 'Hülse der Früchten siliqua' DASYP. — SCHWEIZ.

2,

1215.

BATER.

I,

1097.

us h ü l s c h e " [ys helia Lorenzen\ (Bohnen) aus den Schoten nehmen. — SCHWEIZ. 2, 1216. H ü l s c h e t e [Heliata Steinbr. ; Hìléata Fisi. Banzenh. ; Helâat U. W.; PI. Helsata] f . Hülse von Erbsen, Bohnen, Zwiebeln, Trauben, Mandeln. — eig. Hülsicht. SCHWEIZ. 2 ,

1216.

H a l s c h t e r e [Hàlitra Rixh.) f . PI. Halfterband. — BAYER, I, 1097 Halster. halt [hàlt allg.] Adv. eben, ja, nämlich (erklärend und nachträglich begründend): er is' h. noch c Kind, m e r kann s i h m nit für üwel nëmme" Hf. S is' h. emol so! [Εχ hòn ta Khû mesa farkhaéfa, sa es hàlt ônfôija àlt kawaén Wh.] 'das sii deste halt (besser) Korn gebent' CHRON. 255, 29. 'halt, halter, haltig eben KLEIN. — got. haldis vielmehr. SCHWEIZ. 2, 1223.

SCHWAB. 2 5 6 .

BATER.

I,

1097.

H a l t in G e h a l t [Khàlt Banzenh] n. Abteilung eines Kastens, Schrankes usw. 'die Gehälter der Cabala FISCH. Bin. 69 b . Syn. Fach. Demin. G'hältli. — SCHWEIZ. 2, 1218. SCHWAB. 256 Gehalt Zimmer. Gehälter Kasten. BAYER, I, n o i eÒSO. h a l t e " [hàlta allg] ohne Umlaut: du halts*, er halt(et); Part, ghalte" intrans, ι. anhalten, aufhören. Halt ! ich will auch mit Brum. Es haltet mit Regne" hört auf zu regnen Su.; s Wasser halt im Këller bleibt nach heftigem Regen im Keller stehn Hf. Jetz* weiss ich, wie ich halt woran ich bin Hf. Er halt (lebt) nimm lang Z. Halte" wü e Mur stille halten wie eine Mauer und gewähren lassen, namentl. von einer Kuh beim Stier, auch obsc. Z. JB. VII 196. trans. 2. halten, in' der Rda. : Halt d Schnurr, s Mul: schweigl Su.; derb: halt s Muí zuem Α.! Ζ. sonst hebe". J. feiern: die halte" ke'n®" Sunntie und ke'n®" Firti« Z. 'so

HaLT



bait Fraw Pecunia jhren einzug haltet' MOSCH. I 665.

4. pflegen : Spw.

'Bi de

alte isch me guet ghalte' Mü. MAT. 5, 58, ähnl. U. 5. leiten: 'der solichs tfit oder der spiel haltet' Str. ΐζ. y h. BKUCKXR 44. 6. elliptisch : Spw. 'Verspräche unn halte sin zweierlei' Mü. MAT. 5, 53. 'Verheissen ist Edelmânnisch, halten ist Bâwrisch' MOSCH. I 415. 'Frawen sagen den mannen vil und halten wie ein ful armbrust' GEILER, S. ALS. 1862/67, I 4 1 · 7 7 . halten für ansehn als: 'Ess sind Leutte, mann haltet sie fñr die Frömmeste vnd Heiligste' 1224.

MOSCH. I 4.

BAYER, I ,



SCHWEIZ.

2,

1199.

ab h a l t e " zurückhalten Wtnzenh. Bf. a(n) h a l t e " [âhàlta Mü. Su.Bf.Ndhsn.; ân hàlta Str. Hf. Han. Betschd. W.; ôn h. Κ. Ζ.] I. andauern: der Rëje" halt jetz 1 schon acht Ta* an Hf. Schwinefleisch halt besser a" wirkt länger nach a's Kalbfleisch Bf. 2. dringend bitten: um Gottswille" an h. Su ; an h. wie e Heid ein Zigeuner Z.; wie e Bettler am Wëj U.; für Gott und nö ch Gott an h. Hf Bi ei"®m um guet Wetter an h. um Verzeihung bitten. J. um die Hand eines Mädchens bitten Hf. 'Wenn Dü wisse thàtsch, wie-n-er als thüet ahalte !' LUSTIG H 3 5 7 · — SCHWEIZ. 2,

1227.

dra(n) h a l t e " Gewicht auf etwas legen allg. Ie*1 halt dra", dass er eppes ler"t Su. b ' h a l t e " allg.; Conj. i^b'hialt Liebsd.; Part, bhalte" M.; behalt®" Vöüerdi.; gebhalte" U.; gebhalt®" W. vergi, gapalda pfälz. HEEGER 25: behalten. Rda. Er is' nit vo" Geberschwir, er is' vo" Bhalt mi" Sach er ist geizig Su. Er bhalt was er het, da s ander giH er i" de" Arme" Barr; im Gedächtnis behalten Hf. ; trächtig werden (von einer Kuh) Su. Ingersh. als man singt Hastu mich genommen, so mustu mich behalten' FISCH. Ehez. 321, 30.



SCHWEIZ.

2,

1237.

BATER.

1,

IIOI.

an b e h a l t e " am Leibe behalten. Hes' du dini verschlorpti (niedergetretenen) Schueh a" geb e halte n ? Bf in b®halte" p phàlta Su. ; ei^ phàlta Z.; Part, ei^kaphàlta Ζ . ] einbehalten, als Pfand zurück behalten, speciell vom Lohn oder Eigentum eines Dienstboten. uf b e h a l t e " aufbehalten, den Hut auf dem Kopf Su. U.

HaLT



33°

v o r b e h a l t e n ein Vorrecht auf etwas behalten, speciell vom Bauern, der die Meisterschaft abgibt: ich hab m'r vier Par Tuwe" Hf.t s Recht in der Kleinstub vor gebhalte11 Ingenh. e r h a l t e " erhalten: s Esse11 und s Trinke" erhalt s Lewe" Bf. — SCHWEIZ. 2, 1232. mit h a l t e " Teil nehmenÍ We"'n ihr mit halte"? Einladung aft einen während des Essens Eintretenden Heidolsh., ähnl. U. Do möcht i ch nit mithalte" bei einer schweren Arbeit Ruf. n a c h h a l t e " l a s s e n [nó hàlta lé O.] für einen Verstorbenen eine Messe lesen lassen. — SCHWEIZ. 2, 1237. ü b e r h a l t e " reft, im Esse" sich überessen Wh. uf h a l t e " aufhalten : i ch kann mioh nit recht uf h. nicht lange bleiben Su. Si e ha b e " mi cb ufghalte" bewirkt, dass ich nicht zu rechter Zeit f ortgehn konnte Su. Ja, m'r wö" e n in s Bett g e h n , dass die Litt heim könne", sust halte" m'r si noch lang uf sagt die Hausfrau zu ihrem Mann, wenn der Abendbesuch allzu lang bleibt Ruf. — SCHWEIZ. 2, 1227. us h a l t e " aushalten : s is1 nit zuem us h. es ist nicht auszustehn allg. — SCHWEIZ. 2, 1232. v o r h a l t e " vorhalten, vorwerfen Banzenh. Su. — SCHWEIZ. 2, 1234. z u r u c k O., z e r u c k , zeriick U. h a l t e " zurückhalten: da mues' di ch derfur z. h. du musst davon zurückbleiben (im Spiet) Hlkr. Ich hab a's zeruck ghalte" (gezögert, die Butter loszuschlagen), uf s letst het e r numme" noch zwanzig Su gulte" gegolten Ingenh. z s a m m e " h a l t e " Katzent. Dü. Bf. I. sich verbinden. Sie halte® zs. wie tse" und Sta h l Katzent. 2. gemeinschaftlich, im Accord arbeiten Dü. J. zusammen halten: Ësse" und Trinke" halt Liw e (und) Seel zsamme" Z. H a l t e r [Hàltar Eschenzw. bis Brum.~\ m. das Schaufelbret, auf welchem der Teig in den Backofen geschoben wird. — HESS. 1 4 6

Hâler.

H a " n h a l t e r [Hônhàltar Pfulgriesh.] m. Feuerwehrmann, der den Schlauch an der Spitze, am Hahn hält und den Wasserstrahl leitet.



HaLT —

HoLT

K e l l e r h a l t e r m. Kellerhals, Vorraum vor dem Keller für die steinerne Treppe Betschd. S t a b h a l t e r ['Stàwàltsr Kirrw.Ringend.; 'StòwàltQr Furchhsn. Molsh. ; 'Stòwòltar Pfulgriesh] m. früher s. v. a. Dorfbürgermeister im protestantischen Hanauer land; jetzt nur noch in Hofnamen : s Stawalters AEckend. — SCHWEIZ. 2, 1241. W a r m h a l t e r m. Vorrichtung am Feuerherd, um die Speisen warm halten zu können Hlkr. Logelnh. H u s h a l t e r e " , H u s e r h ä l t e r e " [Hyshàltra Obhergh. ; Hyshàltara Banzer.h.; Hysarhaltara K. Z. ; Hysarhaeltera -S/r.] f . 1. Haushälterin, 'hushelterin' BRUCKER 459. 2. haushälterische Person, 'als bravi Huserhältre' FRŒLICH Holzh. 8. B ' h a l t e r l i s Gen. Spiel, bei welchem der Gewinner die Nüsse, Knöpfe, Kugeln behalten darf Dü. a" h a i t i g [âhàltik B f ] Adj. Adv. anhaltend, beständig: a. Wetter usw. [s raéjt ônhàlte^· Wh.] s e c h s g e h ä l t i g [sèkskhaltik Dü!\ Haus, dessen Erdgeschoss in sechs Teile geteilt ist. H a l t u n g [Hàltùi^ Dü.; PI. -s] f . Stück Kanal von einer Schleuse zur andern. Synon. [Pièf] s. d. H u s ( e r ) h a l t u n g [Hyshàltùq, Hlkr. Str.; Hysàltùr^ Su. M.; Hyshàltik Liebsd. Fisi. Hi. Heidw. Obhergh. Logelnh. ; Hysarhàltùri Z. ; Hyshàltty Betschd. ; Hœyshàltir^ Bühl] f . Haushaltung, Familie: d H. mache" die Arbeiten im Hause besorgen Fisi. ; d H. um enanderschlo«'" Kerzf. WiIlBt e H. a"fange" eine Familie gründen? Hlkr. b e h a l t s a m [phàltsom Wh.] Adj. fähig zu behalten. Er hat e b-e" K o p f ein gutes Gedächtnis. — SCHWEIZ. 2, 1243. H a l t f . Eisenbahnstation, Haltestelle U. — frz. halte. h a l t e l a [hàltalà Su. Hlkr.; hàltalà Dü. Str. H f ] halt! so mein' ich's nicht: h. Männel, so gschwind ge h t dis Ding nit Hf. ; h., jetz' is1 s genueg Hlkr. — frz. halte là! Holter in U f h o l t e r [Yfhòltar Ruf:] m. Aalraupe, Lota fluviatilis: Neunauge. Demin. [Yfheltarla Ruf.] — aus Ruffolke? H o l t e r i [Hòltari Roppenzw.] m. stolzer Mensch.

HoLT -

HoLZ



331

Η o 11 e r (t) i - Ρ o 11 e r (t) i [Hòltripòltri Dü. Str.; Hòltarti-Pòltarti Avelsh.] m. (auch wenn auf eine weibliche Person bezogen) ungestümer,plumper, ungeschliffener, ungeschickter Mensch ; scherzh. auch von Kindern. "Versetz dem Holdriboldri, dem Winter, eins uff Dach' H I R T Z Ged. 225. eig. Adv. 'holtertipolterti plump, mit Geräusch, ungestüm' K L E I N . — vgl. SCHWEIZ.

2,

1190.

BAYER, Ι, 1 1 0 2

hol-

terpolter. h o l t e r i g [hòltarik Roppenzw^\ Adj. stolz: das 's' jetz' e holtriger Bueb! Holz [Hòlts, Hòls allg. ; Pl. Hèltsar selten und nur in zsgesetzten Worten, Heltsara Rauw\ n. 1. Holz: H. uf setze" U., uf büge" 0. Brennholz in Haufen legen. H. säje n sägen, schnide" in Bretter schneiden Betschd. H. her! Zuruf bei einer Arbeit, bei welcher Balken gerückt werden U. Er schafft im H. ist beim Façonnieren von Holz beschäftigt. Er het ihm zu vil H. gnumme" hat es zu kurz gemacht oder zu schwach, zu schmal; da* 's* vil H. das ist ein (zu) hoher Preis; beim Kegeln: ein guter Wurf; d Rëwe" ha be n schön, stark H. schöne, starke Gerten; weich H. Erlen, Weiden u. ä. Dü. H. vor d em Hus ha ben volle Brüste Su. ; du bis' e Stückle H. du bist grob, roh Ammerschw. Er het niinerlei H. im Sack er hat einen Glückszauber an sich Gebw., sieht Hexen Dessenh. JB. VIII 175. Sich uf dem Hirn H. spalte" lo5sen, H. uf sich sp. 1. sich alles gefallen lassen Str. 2. Wald: in s H. ge hn in den Wald gehn, um Holz zu lesen oder zu fällen Liebsd. Schleif. ; in s H. fahre° ins Gebirge fahren, um Holz zu holen Hf. Gassenhauer : Kat h rinele, K a t rin ele, ge h mit mir in das H.! — I ch ma* nit, ich ma® nit, die Buewe11 sind zue stolz. D Maidler li e je n in s Federbett, d Buewe" lieje® in Dorne'heck; Kat b rinele u. s. w. Dü. Demin. [Hèltsli HèltsalzPfetterhsn.; Hèltsl £/.] η. ι. Stückchen Holz. Rda. 'einen übers helzel werfen betrügen G E I L E R , J. ALS. 1862/67, 145. 2. Wäldchen. 3. Streichhölzchen : Zeij, reich e Hölz e l und ziing s Für on! Ingenh. Zss. Holzäpfel, -bir11, -bock, -bode", -kapp, -Schlegel, -schöpf, -tag, -weg, -winkel. — S C H W E I Z . 2, 1 2 4 6 .

i , 1103.

SCHWAB. 2 8 5 .

BAYER,



HoLZ

A (b) h o l ζ η. die Splitter vom gezimmerten Holze, der Abfall; auch das Asthole, Wurzelholz M. Bf. 'sampt allem Ab- oder Wellholz' JONER 23. Ά . arborum ramenta' SCHERZ. A "fürholz

[Âfirhôlts Liebsd.;

Â-

M.~\

n. kleines Holz zum Feuer anzünden. B a d h ö l z l e n. Holzstückchen, das nach dem Baden in das Wasser geworfen wird und von dem zuletzt angezogenen herausgeholt werden muss Co. B a n n h o l z n. Name eines sandigen Flurbezirks, wo früher Wald stand Ndrbetschd. — S C H W E I Z . 2 , 1256. B e t h ö l z l e [Pathèltsli Olti. ; Pathèlsla Henfli. 6».] n. vierkantiges Stäbchen, etwa wie ein Lineal, in dessen Kanten so viel Einschnitte gemacht werden als Vaterunser gebetet worden sind. Dies Stäbchen wird in der Nacht vom 5. auf den 6. Dezember dem durchkommenden St. Nicolaus [Sàntiklàis] oder Hanstrapp (Olti.), gezeigt, als Beweis, dass das Kind brav war. JB. XII 197. B l i n d h o l z n. aus dem Weinstock geschnittenes Stäbchen, aus dem ein neuer Weinstock erzielt wird NBreis. vgl. Ruholz. B r o c k e l h o l z n. kurzes, zusammengelesenes Holz NBreis. B u c h h o l z n. Holz, das zum Sieden des Wassers beim Waschen gebraucht wird, weil es zum Heizen nicht taugt: Weidenholz, faule Baumwurzeln uä. Hi. B u r e " h o l z n. Bürgerholz aus dem Gemeindewald Ndhsn. f E l l e n d h o l z n. dürres Holz, abgängiges Holz, 'die Hirten sollen das Ellend Holtz selbst tragen* Mü. RathsProt. IÔOÇ. ST. Vgl. der Elëndsgarte" Flurbezeichnung Ndrbetschd. — Ellende Aecker herrenlose, verlassene Acker. B A Y E R , I , 59. E l l e r e n h o l z n. Erlenholz Lorenzen. Spw. s. rot. E r b s e i e h o l z n. gemeiner Sauerdorn; gegen Flechten angewendet. Wenn das Ërbseleholz verdorrt, verdorren auch die Flechten Hi. — B A Y E R , I , 138. F i x h ö l z e l n. Streichhölzchen Lobs. Wh. \ s. Fix Seite 160. ! G a b e " h o l z [Kópahòlts Olti.; KówaI hòlts Co.] ». Gemeindeholz, welches an i die Bürger verteilt wird. — S C H W E I Z . i 2, 1251.

HoLZ



332

G a l g e n h o l z [Kàlkahòlts Ruf. Su.; Kàlphòlts Horbg. U.\ n. Rda. falsch wie G. durchaus verderbt allg. Mü. MAT. 5, 55. 'Galjeholz im Sack hann Glück haben im Spiel' Str. ULRICH. — SCHWEIZ. 2, 1251. G ü e t e r h o l z n. Wald eines Eigentümers Roppenzw. H i r n h o l z « . (Schreinerausdruck) an Möbeln jeder nicht längs und quer geschnittene Holzteil, namentl. an Ecken und aufgeputzten Verzierungen Str. Kerbholz 1. n. Holzstück, welches der Bauer mit bringt, wenn er sein Pferd beschlagen lässt. Macht der Schmied ein neUes Hufeisen, so brennt er einen Strich darauf; schlägt er ein altes, schon gebrauchtes Eisen auf, welches der Bauer mitbringt, so schneidet er bloss mit dem Messer einen Strich ein Obhergh.; zwei genau in die gegenseitigen Fugen passende Hölzer, auf welche der Schmied für jedes Eisen eine über beide reichende Kerbe einbrennt, damit bei der Abrechnung kein Betrug vorkommt, u. zw. auf die mit A bezeichnete Seite die alten, auf die mit Ν bezeichnete die neuen Eisen Κ. Z. Der Wirt soll 'mit den Kerfhölzeren . . . erscheinen' Wattw. 16. Jh. JB. III 75. Rda. 'An ain kerbholtz reden MURNER Schelmz. 28. 'laß die Lüt reden an ein Kerbholz' sprechen was sie wollen, ohne Nutz PAULI 327. "KerbHoltz Tessera pro talea alíquando* DASYP. 2. Berg nordw. von Sulzern, im Kleinthal, dessen First mit gewürzigen Weidekräutern übersäet ist STÖBER Sagen I 8 4 . 1 4 0 . — SCHWEIZ. 2,

1253·

K i e n h o l z n. Rda. noch K . rieche" dem Tode nahe sein, besonders von alten Leuten Str. K n i e h o l z n. kniehohes Holz im Walde Obsteinbr. K r i p f h o l z n. der Balken, der die Krippe des Rindviehs von dessen Stand, dem [Ksás], trennt M. — SCHWEIZ. 2, I2 54· Krummholz [Krùmhòlts Sier. bis Mietesh., aber nicht K. Z. Han.; Krùimm. Wagner; Drechsler Ingersh. Wortspiel: hüt Morge" sind e Krummholz un'1 e Pariser verbrennt (man verstehe e krumm Holz und e par Riser) Sier. — SCHWEIZ. 2, 1254.

HoLZ



K r ü t z h o l z [Kritshòlts Obsteinbr^\ n. Kreuzholz am Giebel des Hauses. Ö f e l e h o l z n. ästiges Holz, das sich nicht mehr spalten lässt und daher zum Heizen verwendet wird Hi. R a u c h h o l z n. Geisblatt, lonicera xyl o s t e u m KIRSCHL. X, 3 4 4 .

R ë b h o l z n. das beim Schneiden der Reben abfallende Holz allg. R u (c h) h o 1 ζ [Rfhòlts Mütt. Bf. Dachstn.; Àyh- Rchw. Rapp.; Ry^h- Heidolsh. Mutzig; Réìhòlts Ingw.; Réyhòlts Κ. Z.] Pl. -hölzer n. Rebenstecklinge ohne Wurzeln, welche zum Pflanzen neuer Stöcke in die Erde gesteckt werden, vgl. Blindholz. S c h i n h o l z ['Sinhòlts Hi. .S».] η. I. faules, leuchtendes Holz. 2. Zündholz Mü.



SCHWEIZ. 2 ,

1259.

S c h w e b e l h ö l z e l ['Swawlhèltssla Su. Ruf.; 'Swaéwlhèltsl Str. Lützelstn.; 'Swáwlhèltsl Κ. Z. Betschdï\ η. Schwefelhölzchen, Zündhölzchen. 'Schwebelhôltzlein' FISCH. Prakt. 1 1 . 'solches alles kan vns an statt Schwebelhôltzlein dienen MOSCH. I 355. SCHK. 85. Synon. Ripser Su., s. auch Fixhölzel. — SCHWEIZ. 2, 1260. Schwëbelhôlzler ['Swáwolhéltslar Dunzenh. Ingenhm. Mann, der Streichhölzchen herstellt oder damit Handel treibt. 'Schwebelhóltzler' MOSCH. I 492. — SCHWEIZ. 2 ,

1268.

S e t z h o l z n. kurzes, zugespitztes, zuweilen mit einer eisernen Spitze versehenes Stück Holz zum Lochbohren für Tabak, Kohl u. s. w. Bf. — SCHWEIZ. 2, 1259. S p a z i e r h o l z PI. Beine (scherzh.) 'D Spazier-Hellzer gehn nimme* bei schwerfälligem Gang Mü. MAT. 4, 63. S p e r r h o l z η. I. kurze Stange mit einer grossen eisernen Oese an jedem Ende, welche auf die oberen Helmen des auf geleiterten Wagens vorn und hinten befestigt werden, um ein Verrücken derselben zu verhindern Dü. Z. Betschd. Synon. Sperrschit Bischw., Haspel NBreis. 2. Hebel zum Zudrehen der Wagenwinde beim Spannen des beladenen Wagens ; Synon. Windholz. Demin. S p e r r h ö l z e l n. 1. Sperrhölzchen, das früher in der jetzt verschwundenen Sperrnacht einem in den Mund gesteckt wurde Betschd. 2. Rda. Soll i cb d'r Sperrhölzler in d Aüge" mache"? wenn einem vor Schlaf die Augen zufallen O.



SCHWEIZ. 2,

1261.

HoLZ



333

S t e c k h o l z ». Stangenholz:biii flacher St: Egidj deputiert worden Stekhholz aussmessen zu lassen' JONER 14.

J. LEXER.

Stiefelholz

['Stìflhòlts Geberschw.; 'Steflhòlts RappJ] η. I. das dreiteilige Holz, mit dem der Schuster die Stiefel ausfüllt. 2. Bein aus Holz zum Stiefelwichsen. S t i n k h o l z n. Vogelbeerbaum, Pirus aucuparia Mittl. M. S t r e i c h h o l z ["Strai^hòlts Saarunion; 'Stri^hèltsl Dehlii] n. Schwefelhölzchen. S t r u b e n h o l z ["Strùpahòlts ObherghT] n. Ring? aus Holz (auch Bein) am Kummet, woran der Strick befestigt wird. S ü e s s h o l z n. Süssholz Su. — SCHWEIZ. 2, 1259. W a l h o l z [Wàlhòlts Hi. bis Lützelstn. Rauw.; Wòlhòlts Κ. Ingenh. ; Pl. Wâlhèltsar Bf.; Wâlhèltsgra Rauw.] n. Walze mit zwei Handgriffen zum Breitdrücken des Kuchens oder des Teigs für die Nudeln, das Walhöltzlin zum Kiichlin bachen' PAULI 340. 'Wallholtz Rouleau (für die Kanone)' MARTIN Pari. N. 580. mer sott d' Wiebslit au stimme Ion. Sin mer denn nit au Wahlwiewer, het e andri gemeint ; mer han jo 's Wahlholz in der Küche henke' Str. Wochenbl. τ 88 2, Nr.

95. —

SCHWEIZ. 2,

1263.

W ä l g e r h o l z [Waeljarhòlts Wh.] = Walholz. W e s t e l e h o l z M., sonst im Eisass Pfaffe n käpple, der europäische Spindelbaum Evonymus europaeus ST. KIRSCHL. 154· W i n d h o l z [Wenthòlts Hlkr. Bf.; Wir^hòlts Dollern Dachstn. Mutzig; Pl. -hèltsar] η. Holz zum Drehen der Winde, zum Spannen des Seiles, welches die Wagenladung zusammen hält. Demin. Windhölzle [Wirjhèltslo Pfetterhsn. Hi.] η. Hebel zum Straffziehen der Heuseile. —

HoLZ — HaM

— ab

Osenb.

holze" Bf.



ein

Stück

Wald

fällen

SCHWEIZ. 2, 1265.

b * h o l z e n mit vorrätigem Brennholz versehn: [sa;} ar iù pholtst fer ta Waejter? MT] s. auch Huszins. us holze 1 1 Wald lichten M. zsämme" h o l z e " 1. Holz im Walde nieder hauen. 2. bildl. mit Gier aufessen Steinb. — SCHWEIZ. 2, 1266. H o l z e r [Hòltsar HiT] m. Holzhauer. SCHWEIZ. 2, 1 2 6 6 .

BAYER, I,

1106.

h o l z e " [hèltsa M. Katzent.] Adj. hölzern : e hölzener Schueh Holzschuh M. 'hultzin' BRUCKER. CHRON.

'höltzin

lig-

neus' DASYP. 'Höltzin gelächter' Holzharmonika FISCH. Garg. 266 Bin. 45b. h ö l z i g , h o l z i g [hèltsik Olti. Hi. Roppenzw. Obbumhaupt Hlkr. Co. Dü.; hòltsik Steinbr. Su. Dü. Hlkr. Logelnh. ; hòltsi Κ. Ζ.] Adj. I. hölzern, von Holz: e holzigi Brunnschal [selten). 2. holzig, von Rüben, Rettichen, Bohnen u. s. w., welche Holzsubstanz angesetzt haben, j. mager (Kuh), trocken (Boden). 4.. abgehärtet Obbumhaupt. ζ. Rda. Ër macht e Zänn schneidet ein Gesicht (ër singt Katzent.) wie e hölzige r Fuchs Dü. E hölzige Vaterunser bette" recht fluchen. — SCHWEIZ. 2, 1 2 6 6 .

BAYER, I,

1105.

w i d e r h ö l z i g [wetarhèltsikSu. Obkergh.] Adj. kreuz und quer durchwachsen (Holz), schwer zu verarbeiten, 'widerhültzig' wenn die Splitter des Holzes zurück, verkehrt stehn

GEILER

M.

43.



SCHWEIZ. 2,

1268. h ö l z e r i g [heltsari Ndhsn. BetschdT] Adj. hölzern, von Holz: e hölzerigi Schufl Betschd.; e hölzeri&er Bock (Schelte) Ndhsn. h ü l z e r e " [heltsara U.] Adj. hölzern, aus Holz, 'hölzerer Jöris Unempfindlicher Str. ULRICH. 'Un fest de Dumme-n-owwe druff Ufi" dene hüelzre Koch!' HIRTZ Ged. 222. 'Min Schatz isch von Adel, Heisst Anne Marie ; Hett hilzeri Wade Un glesseri SCHWEIZ. 2, 1 2 6 3 . Knie' Obbr. JB. VI 136. i. auch Fuchs Z a p f e " h o l z n. Faulbaum, Rhamnus Seite 91. f r a n g u l a Su. KIRSCHL. I, 156. — SCHWEIZ. Hamm(e) [Hàma Hi. Geberschw. 2, 1264. Ndrranspach M. ; Hàm Su. Dü. Katzent. Z ä h n h ö l z e l [Tsênhèltsl Bisch.] I. Ingersh. Horbg. Mittl. Rchw. Kaysersbg. Zahnstocher. 2. Zündhölzchen, eig. Str. K. Ingenh. Hf. Kindw.; PI. -β] /. Z ü n d h ö l z e l [Tsênhèltsl Bisch] selten. (m. Katzent. Kaysersbg. Str.) 1. geh o l ζ e ® [holtso Liebsd. bis Dü. J Holz räucherter Vorder- oder Hinterschinken fällen oder dürres lesen; Holz in Lasten des Schweines. Die H. näk'lt riecht übel im Walde holen M. — SCHWEIZ. 2, 1265. Bebelnh. Rda. E Ham no ch "nere Sit BAYER, I, 1 1 0 5 . Spëck werfe" aus kleinen Ausgaben grosse

HaM



334



HaM

Einnahmen erzielen Str. ST. 'umb (für) die Hammen . . schrib mir acht Schilling zusammen' DANKR. 407. 'Sie werden gon gen Ruprechtsauw oder gen Schlicken . . uff die grüner. Heiden Hammen zerlegen und . . essen disem Hochzit (Fest) zu Eren' GEILER Narr. i o 9 b CS. 'und liegen die Buben, daz man hammen darbey segnet' ( = senget) lügen, dass matt Schinken dabei räuchern könnte Em. 35. 'trög mit . . . hammen . . . ausgefüllt' FREY 114. 'hinder Hamm Petaso' DASYP. 'schunck, der hinder schweinine hamm' ebd. 'Hamm, schwein schenckel Perna' DASYP. 'Perna der forder schweinine hamm* GOL. 368. 'Hammen jambons' MARTIN Pari. N. 501. 'verschantzt mit Hammen, hinderviertheilen vom Schöps' FISCH. Garg. 77. 2. obere Handhabe am Sensenstiel ; auch : rechtwinkelig abstehender Fortsatz am Sensenmesser, worin der Stiel (Wurp) befestigt wird (wegen der Krümmung so genannt). Demin. Häm Obsteinbr.; Hämmle 0. ; Hämm'l U. n. kleiner Schinken. — SCHWEIZ.

hämmig Adj. bis zum Uferr and reichend: der Fluss is' h. Str. H a m m e l [Hàml aïïg. ; Pl. Haml] m. I. männliches Schaf. Rda. Loss de™ H. brunse™ lass die Dinge nur ungehindert ihren Gang gehn, es wird schon von selbst zu einem guten Ende kommen Bisch. Ruf. Co. Z. 2. der beschmutzte, nasse Saum eines Frauenrockes ; der beschmutzte Rock : zieg doch de" H. us ! Katzent. J. unreinliche, dicke, böse Frauensperson, unbändiges Mädchen. 'hamel' ausser der gewöhnlichen Bedeutung Scheltname verschiedener Bedeutung GEILER •S. M. 45. Zss. Hammelfleisch. Rda. s H. schlaft ab Witz, den man über Mädchen mit schmutzigen Rocksäumen macht Winzenh. Zss. Hammelsqualle Hammelskeule. Demin. H ä m m e l e [Hamalo Betschd. Ingw. Hf. Rothb. ; Haemala -SVr.] n. I. Schäfchen; H. mäh kindliche Benennung der Schafe Str. 2. Kosename für Kinder, Mädchen, kleine Pferde und Kühe. —

2,1269.

SCHWEIZ. 2 , 1 2 6 8 .

SCHWAB. 2 5 9 . H E S S . 1 4 7 H a m m e

f . Querholz am Sensenwurf. 1105.

BAYER, I,

Vorderhämmel n. Vorderschinken (rechtsrheinisch Schäufele) Dunzenh. Ingenh. Ingw.; -ele Dü. Str. b ä r h ä m m i s c h [párhamei Olti¡\ Adj. in den Beinen steif, wie junge Schweine, die sich im Stall zu lange aufgehalten haben. — SCHWEIZ. 2, 1 2 7 1 . s p e r r h ä m m i s c h [spêrhamii Roppenzw. Hi. Ndrsept\ Adj. krumm, steif : d Bei" vo n unserer Soii sind sp. Auch übertr. auf Menschen. — SCHWEIZ. 2, 1271. Ham(e") [Hàm Dü. Str. Obgericht; Hàma Betschd. Ndrröd.; Pl. -a] m. (n. Dü.) meist PI. Abhang, Böschung am Strassengraben, an einem Hohlweg oder an einer Grube; Flussufer; meist mit Gras bewachsen ; Hohlweg Betschd. (Syn. Klamm Dunzenh., Hang Saarunion, Rain Ruf. Rchw.) s Wasser is· gwachse", s ge h t üwer s H. nus Dü. An de" Hamme" is' ni' guet zackre" Betschd. 'Ham, Pl. Häm' Ufer BALDNER 'gleich an dem Hammer (Hammen?) in das Wasser' Uferi WICKRAM Roll. 120. — DWB. IV 2, 309. f G r u n d h a m m Abhang am Wasser: 'an den Wassern in den Grundhämmen' BALDNER bei der Wasserratte.

I,

SCHWAB. 2 5 9 .

BAYER,

1106.

B o l l ( e n ) h a m m e l [Pòlhàml Sier. Molsh. Str. Z. Rothb. Tieffenb. Bust; Pòlah. Horbg. Mütt] m. 1. schmutziger Saum an Weiberrock oder Hose: Ί (sie) het e Β. Hf. Nu jo, ich soll ke in B. heim brocht ha b e n ! Sier. 'Drum het e Bollhammel au d' Strüempf m'r un 's Röeckel garnirt' HIRTZ Ged. 235. 'Un dicki Bollhämmel . . verschmiere der hüwwe un driiwwe de Siim Saum Ad. Stöber SCHK. 39. 2. Schelte gegen Frauenzimmer: 'Bollhämmel, wo err sinn, i kumm ych noch in d' Hoor' PFM. II 6. — SCHWEIZ. 2,1269 Leithammel mit Schelle. SCHWAB. 84. D o r f h ä m m e l e n. Scheltname für ein im Dorf herumstreifendes Kind. D r ë c k h a m m e l m. 1. unten vom Strassenkot beschmutzter Weiberrock. 2. unreinliches Weib M. Katzent. K i l b e n h a m m e l [Khelpah. Obsteinbr.; Khelwah. Ruf. Obhergh.~\ m. Frauenzimmer, das den Kirchweihfesten nachzieht (seltener von Burschen). L e i t h a m m e l m. 1. Schaf, das an der Spitze der Heerde geht. 2. Rädelsführer Liebsd. Nidhammel [Nithàml Molsh. Str. Prinzh.] m. neidischer, empfindlicher, unangenehmer Mensch. 'Soll's e Murrwaddel

HaM



335

sin, dem gar nix an will stehn, un e Nydhammel so?' PFM. Ill 3. h a m m l e " [hàmla Horbg. Mütt7\ (von Mädchen) herumlaufen und sich beschmutzen: wo bis1 h erum ghamm'lt? Horbg.



SCHWEIZ. 2,

1269.

verhammle" (den Rocksaum) beschmutzen Dü. h a m m e " [hàmo .S/r.] kappen, Bäume abästen.



Vgl. SCHWEIZ. 2, 1 2 7 3

ham-

men einem Tiere den Fuss aufbinden} h a m m l e " , h ä m m l e n , h i m m l e " [hàmla Bisch. Str. Mutzig Ingw.; hamla K. Z. ; hèmla Dollern·, him la Mittl; haemla M.\ I. cas frieren Wh. 2. Bäume, bes. Weiden, Pappeln, Platanen abästen, der Zweige berauben. Synon. stümmle", wipfle". 'Mer het dort etlichi Bäum g'hammelt' Str. Wochenbl. 1884, Nr. 1. 'D' Stadt het allewil d' Gwohnheit g'het, rejelmässi alle zwölf Johr, glauw i, d' Bäum in der Robbertsauerallee hammle ze Ion* ebd. Nr. 9. f ' b e h a m e l (membris) truncatur' HERRAD 199a.



SCHWAB. 2 5 9 .

v e r h ä m m l e " [farhamla LobsJ] castrieren. Synon. verheile", geize". Hammer in G u e l h a m m e r [Kyœilhàmar Illk¡\ m. Goldammer, s. Ammer Seite 36. Synon. Blotzer. fHämerling Goldammer. 'Goldhammer oder Hämmerling loriot' MARTIN Pari. N. 549. Hàmmer [Hàmar allg. ; Pl. Hamar; Haemar Str. W.J m. Hammer; PI. auch von den Füssen des Pferdes: dis Ross het gueti H. under sich Avolsh. 'Hammer und zang mit einander sein' GEILER, S. Γ ALS. 1862/67, 44· — SCHWEIZ. 2, 1272. BAYER, I,

1106.

Demin. H ä m m e r l e [Hamarla Ruf. NBreis. Rapp.~] m. Tod, Teufel. D e r H . holt di ch ! du stirbst bald (Kinderspr.) NBreis. Als Teufelsname MERKXEN Ensish. 2, 133. 'Gauckeler oder Meister hämmerleins spieler' FISCH. Garg. i 4 9 b . Kinderlied: Bicke, bicke Hämmerle, s Geissle hockt im Kämmerle, s het e stutzig Hüetle uf, s hocke" füufezwanzig druf, Ka"° sie nit ertrage", Spannt s Ross an Wage", Bis d"r Müller pfift, bis d e r Beck in d Hose" schisst Hi. — BAVER, I, i 107.

HaM — HeM



D e n g e l h a m m e r [Tanlhàmar Liebsd. Su. Rapp. Bf. Dunzenh!\ m. Hammer mit breiter od. kantenartiger Schlagfläche zum Dengeln der Sense. — SCHWEIZ. 2, 1275.

BAYER, I,

1106.

j F u s t h a m m e r m. I. Totschläger (Waffe). 'Caestus fausthammer, streitkolb' GOL. 191. ' m i t . . . Fausthämmern' FISCH. Garg. 279. 2. damit bewaffneter Polizeidiener. 'Berwel : Der Bossel vom Fischkai, der Nazi, het mer 's gstekt, un noch zwai Beddelvögt. Fr. Dorothe : Fusthämmer saat merr' PFM. III 2. NEUE ALS. 215. Vgl. auch L. Wagner, Kindesmörderin. SCHWEIZ. 2 ,

1274.

G c s a n k h a m m e r m. grosser Schmiedehammer Geberschw. K o p f h a m m e r m. grosser Hammer der Maurer Geberschw. S c h i ' f e r d e c k e r h a m m e r m. Hammer mit kleiner Axt Bf. Schlaghammer ["Slâkhàmor Oiti. ; 'Slâjhàmar Bf.~\ m. I. Schlaghammer der Metzger, Schlachthammer. 2. Glätteisen der Buchbinder.



SCHWEIZ. 2,

1275.

S c h m i c d e h a m m e r im Neckreim auf den Namen Schmid: [Smìtahàmar, jàk tr Tèifl ys tr Khàmar Ruf] S p ë c k h a m m e r m. hölzerner Hammer, der auf ein wagerechtes Brett schlägt: damit wird in der Charwoche zur Kirche gerufen Weiler b. Schlettst. Vgl. Rëri, Rätsch. S t e i ( n ) h a m m e r ['Staihàmar Olti. Obhergh.; 'Staénhàmar Κ. Ζ.] m. Hammer der Steinklopfer, mit langem Stiel. S t e i " k l o p f h ä m m e r l e Bed. wie Steinhammer Su. — SCHWEIZ. 2, 1275. Z i e g e l h ä m m e r l e n. der kleine Hammer des Maurers Geberschw. — SCHWEIZ. 2,

1275·

Zueschlaghammer [ Ts^aSlâjhàmar Rappï] m. grosser Hammer des Schmiedes, mit dem der Geselle beim Schmieden der Hufeisen oder beim Zusammenschweissen eines Radreifes zuschlägt. h ä m m e r e " [hamara Su. Dü. U. ; haemara Str. W.] hämmern; zue h. zuschlagen (die Thüre).

—• SCHWEIZ. 2, 1275.

Hammoniak [Hàmùniak] η. Ammoniak Avolsh. Hem [Hêm Weiler b. Schlettst.] f . sittenloses Weib: das is' e liedrigi H e m ! H e m e i s [Hémais Rauw.~\ s. Ameise.

HeiM



336

- h e i m [-a 0. U.; -ùm W.~\ Bildungssilbe für etwa l8ß Ortsnamen im UnterElsass und etwa JO im Ober-Elsass. vgl. JB. X I 2 i 6. -¡-Vaterheim patria HERRAD 180 . heim [haim 0. Str. (wo auch háma) ; haeìm Schwindratzh. ; hèim M. ; hêm M eis. ; hêm Gimbr. Mittelhsn. ; haém Κ. Ζ. H f . (wo auch h sema) Prinzh. ; hám Lobs. Bühl Ndrröd. Wingen b. Weissenb.; haem Wh.; hèm Tieffenb. Lorenzen\ Adv. I. nach Hause. Gang h. ! D Ërn h. mache" die Ernte einbringen Dü. \Vellcn ihr h.? Gruss an heimwärts vom Felde gehende Prinzh. Willst uf h. los? M. JB. XII 1 1 8 . Jo, mer traits d'r s noch h. drum Abfertigung eines Feilschenden, der einen niedrigeren Preis bietet Str. Z. Loss dioh h. geje" geh' abl schweig' davon stilli Wingen b. W. Er geht bald wider h. er gibt das Geschäft bald wieder auf NBreis. Gang heim und sag, bis' do gsi" Abweisung Ruf. Ich will awer h. ! sagt weinend und trotzig ein unartiges Kind Dunzenh. Jetz' gang i ch h. ! worauf ein anderer erwidert: s is1 emol e alti Fraii h. gange" (d. i. gestorben) und is' nimm klimme" Ruf. H. zünde" hinter die Ohren schlagen, einen Angreifer zurückschlagen; h. biete" Polizeistunde ansagen Steinb. Hi. H. fue h re" Í. Seite 1 3 7 ; h. trachte" nach Hause zu reisen suchen, wünschen Hi. I c h kann ihn nit h. stelle", h. thuen weiss nichts Näheres über ihn Hi. 2. zu Hause (selten). De derfs' mit, we nn mer h. blibt dich können wir nicht gebrauchen Hi. Zss. h e i m z u e [haimtsya Steinb. Dü.; hafemotsy Z.; haimas tsya Ruf] Adv. heimwärts, nach Hause. Gruss : Wë"en (od. gehn) ihr heimes zue? — Jo, und ihr wëllen usse"? — J o ! Ruf. — SCHWEIZ. 2,

1277.

BAYER, I ,

1107.

d a h e i m [tahaim Liebsd.; tahèim M. ; thaim Su. Lutterb. Ruf. Dü. ; thaima Ruf Nhof; tháma Str. ; theém Barr K. Z. ; tahám Ndrröd. ; thaem Lützelstn. ; tahaem Wh.~\ Adv. zu Hause. Ha be n b i r eiiri Gërst scho" dh. ? eingebracht Dü. Mini Fraii is' in des Stawalters dh. ist auf dem Stabhalterhof geboren (der Familienname ist also weniger wichtig) H f . Bi uns dh. redt mer ganz änderst a's hie Dü. Wenn d sunst nix

HeiM

-

weis', so ka""s' dh. bliwe" das ist eine bekannte Geschichte Gebw. M'r weisst nit, wo mer dh. is' weiss sich nicht zu helfen, ist in Verlegenheit Dü. s is' nierigends besser a's dheim Betschd. Gruss zwischen zwei sich begegnenden Freunden : Was mache" sie dh.? Sind sie alert? — Ja, ja, ich bin der kränkst ! Ruf. Bei der Trennung: Grüess m'r sie dheime! oder Sag lh ne" dheim e schöns Komplement ! ebd. Ί rcch guet us em Kopf un kan au ales schrywe franzesch un dytsch. Do muess diss Lissel dhaime bliwe' kann sich nicht vergleichen, nicht sehn lassen PFM. I 7. Du derfs' o uch mit, wënn m'r d. bliwe" M., ähnl. U. Rda. Nit dh. sin sich nicht überreden, erweichen lassen, Geld herauszugeben Str. 'Enfin, Nienes nix, s'isch absolument Nieme ienes d'heim gsinn!' H O R S C H Hüssje 9. 'Aber gots ere beschirmen — da ist niemans daheim' darum bekümmert sich niemand GEILER Em. 40 e . 'D' Lizzeziate verstehn 's Verspreche guet un wenn 's an 's halde geht, ze sinn si nimmi dhaim' PFM. II 2. Zss. D a h e i m e b l i b e r [Thaimapliwar Ä r . ] in der Rda. uff Schuehmachers Rappe" und uf's Dheimebliwers Karch furtgehn auf Schusters Rappen und auf Daheimbleibers Karren reisen, besagt, dass man entweder zu Fuss geht oder ganz zu Hause bleibt. — SCHWEIZ. 2, 1 2 8 1 . durheim Adv. heimwärts. [Wan ar tùrhaim? 6'».] Gruss an Heimkehrende. g e h e i m [khaeim Bisch.; khaém Barr Κ. Ζ. Betschd. ; khaim Str. Wörth ; khám Bühl Ndrröd'.] Adj. und Adv. geheim: im g e heime" insgeheim U. 'Unter vil freunden hab wenige zu geheimen räthen' GEILER, S. ALS. 1862/67, 1 4 1 . s muess g. bliwe", du mues' s g. halte" Barr. — SCHWEIZ. 2 ,

1280.

BAYER, I ,

IIIO.

G h e i m n i s , älter -nus ft. wie hochd. 'Ghaimnusse sinii als Nüssle, wo nit lycht bengle sinn' P F M M I I 4. —

SCHWEIZ. 2 ,

1281. H e i m e t [Haimat 0. Str.; Haémat Mets. Κ. Ζ.; Hámat Bühl Ndrröd.] pieist f . , η. Κ. Z. Dü. gelegentlich: si" H., in minem H. Heimat, elterliches Haus. Er het kein H. me hr ist nirgends wohnhaft, hat keine Familie, zu der er gehört Su. ' H e i m u o t ' CHRON. — BAYER, I , 1 1 0 8 .

SCHWEIZ. 2 ,

1283.

HeiM



337

in h e i m i s c h Adj. im Orte geboren: m'r hän inhaimischi Biirjer genue« für Mär {die Bürgermeister sein können), m'r bruche" ke inen Fremder Bf. — SCHWEIZ. 2, 1287. an h e i m l e " [â haimala .S. ; â haimla 0. bis Bf¡] an die Heimat erinnern, milde Sehnsucht erwecken. Wë nn m e r im e fremde" Land sini Muetersproch hört, hcim e lt sie eine" a n Bf. Innig gefallen : das Hus heim'lt mi ch allewil a" Liebsd. —

SCHWEIZ. 2 ,

BAYER, I,

1284.

IIIO.

h e i m l i c h , - l i g [haimalik Liebsd. Obbruck; haimlik Katzent. Dü. ; haimli Ndhsn. ; haémli Κ. Ζ. Betschd. ; haémli^ Lützelstn. Wh.] Adj. u. Adv. (häufiger hä h linge") 1. heimlich: heimligi Visite" Dü. Rda. S is' e h. feister ist gescheiter, reicher als man glaubt Hi. s. feisst. 'sprach ich zu dem Patienten heimlich in ein Ohr' M O S C H . II 439. 2. Adv. leise: h. rede" flüstern (uf h. r. Str.) Er redt alsfurt so h. Wh. Er is1 h. -«'gong 6 " Wh. J. Adj. traulich, zutraulich : e heimligs Tierle, e h. Plätzle Katzent. In dem Hus is' s eso h. Liebsd. 'Viä hAimlig, 00, ïsh s Aim drnoo !' L A N D S M A N Lied. 146. — SCHWEIZ. 2 ,

1.287.

BAYER, I,

1109.

H e i m l i c h k e i t [-Hsémlc^khaét Wh.] f . f I. Geheimnis. 'Heymlicheit des rychs gottes'

GEILER

P.

I 32b.

S T . CHRON.

2.

vertraulicher Umgang C H R O N . [ar hàt H. òn ùm er hat gewissermassen eine Heimat an ihm Wh.] — SCHWEIZ. 2, i2 8'9· BAYER, I,

1109.

u n h e i m l i g Adj. unheimlich Su. Bf. I n deiie" alte" Schlösser" wurd s eim 11. Bf.



SCHWEIZ. 2 ,

1288.

h e i m rise h Adv. nach Hause verlangend: s is' mir ganz h. ich möchte gem nach 'Hause Obhergh. (Heime) im Demin. H e i m e l [Háml Schleif^ η. Heimchen, Feldgrille. Mu(ch)heimle [M^haimla Rixh.; My¿(h)éimla Μ.] η. Grille. Mu) h ami e [Mylhamla Steìnbr.] dass. M u l c h e i m e r [Myl^aimar Fisi!] dass. —

SCHWEIZ. 2,

1 2 8 9 ahd.

muchheimo.

Zss. H e i mi c h e l e [Haimì^ala Ensish. bis Bf '.; Haimi^l NBreis. Weckolsh.] n. Grille, Gryllus campestris, G. domesticus. D Heimichele briiele" oder pfiSe". Nbf. Heimbichel Kerzf. Ebersh. Syn. Heimisel U., Zizimichele Hlkr. 'Heymen, heymenmiick Grillus' DASYP. 'Gryllus heimenmuck, grill, W b . d. eis.

Mundirten.



HeiM —

HiM

h e i m m ü c k e l ' GOL. 327. —

vgl. SCHWAB.

259 Hammelmäuchele. Himmi hammi [himi hami Co.] Ausruf beim „schwarzen Mann"spiel: die eine Partei ruft himmi! die andre hammi, worauf man anfängt zu laufen. Himmel [Heml 0. ; Hìml U. ; Haeml M.] m. I. Himmel, als Ort der Seligkeit: do ge h t s zue wie vor d em H. drusse" da geht es lustig, ausgelassen zu Su. Bf. Ingw. Ich hab gemeint, ich hab d e r H. an ei ne m Ënd (Eck) ich glaubte schon ganz glücklich zu sein Ingw.·, s is' allewil eps, wo der H. hebt, sunst t h ät er h era b gheije n man kann doch nie ganz glücklich sein (wird gesagt, wenn z. B. jemand von einer Krankheit gesund und ein andres Familienglied davon befallen wird) Str. Su. Wenn d e r H. h erab fallt, sind alli Spatze" gfange" wenn etwas geschieht, was wir nicht verhindern können, so müssen wir uns darin fügen Str. Ei ne m H. und Holl vorstelle11 eindringlich ermahnen Bf. Z. Un d wenn s am H. hängt trotz aller Hindernisse Gebw. Er het gmeint, der H. hängt voll Bassgeje" er hatte eine überschwengliche Freude Rothb. 'meynt der Himmel hang voll Geigen' F I S C H . Garg. 199. Ich hau d'r eini, dass de meins', d"r H. hängt voll Bassgige" Co. Wenn ein Kind arg um etwas quält, sagt man zu ihm : Wenn du nur im H. wärs1 ! Su. Kinderlied: I oh wo"t, i ch wär im H. und du im Paradis, i ch wo"t, i ch hätt e inen Schimmel und du c inen Sack voll Lüs. Wunsch: [Wèn i nur im Himl wár ùn a neimalkiki K h y a hat, wù àl Tâk tswé Óma Wí káp Obhergh.] Wenn i c h nur im H. wär, un'1 i ch kumm doch drin ! Wënn de nur bim Teíif'l wärs', und de bis' doch sin ! NBreis. E l n verschrockener Has is' im H. nit sicher. 'Bitz in den dritten himmel zwar' F I S C H . Prakt. 31. 'Vnd lögen das die Himmel krachen' F I S C H . Prakt. 30. Fluchworte: Potz H. an d'r Bcttlad! Horbg. Bf. Str. H. und ke in End (anstatt H. sakermënt) Str. Himmel sack uf! Str. H. heilig Dunderwëtter ! Himmelhädocke [Himlhàtòka ! Schleif.] 2. Betthimmel. J. Baldachin, unter welchem bei der Procession der Geistliche schreitet Dü. Hf. Zss. Himmelangst, Himmelstotenangst. Himmelbettlad Bettstelle mit Verdeck aus Holz [Haemlpètlât M.\ Himmelsschlüssele 22

HiM , - HeMD

-

33»

Schlüsselblume, Primula officinalis H f . — SCHWEIZ. 2 ,

1290.

BAYER, I ,

I M .

G ä n s h i m m e l m. Einem Ungläubigen droht man : Wenn du emol dod bis', kumms' in de n G. U. — B A Y E R , I , 9 2 5 : ironischer Wunsch. Vgl. SCHWEIZ. 2 , 1 2 9 4 Rossh. Himmel niederen Ranges, Hölle. G e i s e n h i m m e l m. Pfirt Altkirch. Rda. Wänn d" in de" G. kumms'! h i m m l e " [hemla Banzenh. Kerzf. Molsh. Str. Hf^\ sterben: er het ghimm e lt ist gestorben. Er is' am H. er liegt int Sterben. — SCHWEIZ. 2 , 1 2 9 4 . SCHWÄB. 278.

BAYER, I ,

1112.

H u m m e l [Hùml Rapp. Mütt.] / . 1. Bienensaug, Lamium album. 2. Hummel, Bombus terrestris et lapidarius. 3. wilde H. Tollkopf : 'Hildebrandsstreichige wilde Hummeln' F I S C H . G arg. 1 6 . Demin. H u m m e i e n. 1. Blüte des Bienensaugs. 2. ausgelassenes Bauernmädchen. — SCHWEIZ. 2 , 1 2 9 5 . B A Y E R . 1,

1112.

Z u r r h u m m e l m. Person, die immer brummt (surrt) Fisi. — aus Surrh. (s. surre") mit vorgeschl. Art. behumrae" [pahiima Bisch. K. Z. ; Part, ebenso, Nbf. kaphùma Senth. H f . Schwindratzhi\ bekommen : hcs' behumme" hast du Schläge bekommen ? Ingenh. Wohl behumm s ! Zuruf an Niesende. Am Zisti« het e r's gepumme" H f . H u m ë n t [Humant Dü.~\ m. Augenblick. — aus (im) Moment durch falsche Abteilung. H u m o r [Hùmûr Dü. ; Hùmór Su. Bf.J nur PL Humore" Angewohnheiten, Manieren : er het eso gspässigi H. an sich : wenn e r mit ei"em redt, se schmätzt e r als zerst mit d e r Zung Dü. — SCHWEIZ.

HeMD

-

Pl. Hèmtar Ruf. Osenb. Su. Obhergh., sonst = Sg. mit -ar] n. Hemd. Rda. I oh frog grad so vil d e rno ch wie in minem ersten H. die Sache ist mir völlig gleichgiltig Geberschw. Ër is' e gueti Seel, ër gab s H. vum Hindere" sagt man von einem Gutmütigen Ruf. Kinderspass : Lueg, de' het ke'" H. a n , wobei sie den ausgestreckten Zeigefinger, mit dem ~sie auf einen andern hinweisen, gemeint haben wollen Banzenh. Su., ähnl. K. Z. Zungenprobe : Hind e r s Herre" Hanse" Hage" Hus henke" hundert Hëmber he rus, hundert Hëmber hënke" he ras hind e r s Herre" Hanse" Hage" Hus Dü. Auf die Frage : Was willst m'r denn sage"? lautet die Antwort: He, s H. is' länger a's d e r Krage", wenn de s nit glaiibs', so miss es! Eschenzw. 'rock, mentel, hembder' B R A N T Narr. 4 , 1 7 . 'gefältete hembder' G E I L E R 4 . Narr (Kl.) 'In roecken / hembder / vnd in kleyt' MURNER Mühle 362. 'In Beltzen, Hembdern vnd in Rocken' FISCH. Flöhh. 9 5 8 . 'welche die Hembder aufihebten' MOSCH. II 61. 'Striimpfi vndt Hempter Crabaten' MÜLLER 20. Scherzh. just 'm H. für justemënt Dunzenh. Zss. Hëmbglunker, Hempfleiter. Demin. [Hèmali Fisi. Banzenh.; Hèmla Olti. Liebsd.; Hèmalu Ruf Su. Osenb. Obhergh. ; Hèmpla Ingersh. Co. Dü. Hlkr. ; Hèmpl Mütt.; Hampl Betschd.; Hamtl K. Z. ; Haemtl -SYr.] n. Hemdchen. Mi" blaü H. meine blaue Blouse Fisi. — SCHWEIZ. 2, 1 2 9 7 .

BAYER, I,

IIIO.

L i c k e r h e m ( d ) n. Blouse, ein weites, bis in die Mitte der Schenkel reichendes blaues oder graues Überhemd der Bauern, in den verschiedenen Dörfern von verschiedener Farbe, Nahtverzierung u. s. w. H f . Bischw. Obbr. Betschd. Syn. e wëlschs H. ST. 2, 1 2 9 7 . M a n n s h ë m d Κ. Ζ., M a n n e r h e m ( d ) H ü m ö r i [Himéri Roppenzw.J m. lustiger Mensch-, Mensch, der dumme Streiche 0. η. Ein Mädchen, das heiraten will, muss nach einer alten Bauernregel können macht. Heimbis [Haeimpes Mittl.; Hèimpes [py^a ùn pà^-a ùn a Mànarhèm mà^a] Μ.] η. Fässchen zum Aufbewahren der Ruf. Mansch e t e n h ë m d [Mànsétahampt HinMilch; kleiner mit Deckel versehener Kübel, di sh^ n. Frauenhemd mit langem Kragen. worin dem Melker das Essen von zu Hause auf den Berg gebracht wird. N ü n h ä m m e l c , Pl. -1er η. NeunhemdDemin. Heimbisle. — aus Heim-bühse. lein, weil man gewöhnlich neun trockene Hem(d) [Hèm Ruf. Su. Osenb. Ob- Häutchen ablösen muss, um zu der frischen Allermannsharhergh.; Ham Banzenh. NBreis.; Hamp Zwiebelhaut zu kommen; Geberschw. Hlkr. Ingersh. Dü. M. Ndhsn. nisch, Allium victorialis K I R S C H L . 2 , 1 7 5 ; Rapp. Mütt. Betschd. Rothb.; Hèmp Co.; Zauberkraut, welches die Berghirten sorgHamt K. Z. ; Haemt Str. W.; Hèmt Illz.; sam aufsuchen und auch in die Gärten

HeMD — HuMP



3 39

pflanzen, wird als Männchen und Weibchen, d. h. grössere und kleinere Wurzelsprosse in den Apotheken gegen Behexung des Viehs gefordert, auch mit assa foe ti da unter die Schwellen der Häuser und Ställe gelegt 0. ST. O b e r h e m d , Ü b e r h . [Èwarhamt Κ. Ζ.; ìwarhasmt Lützelstn^\ η. blaue Bauernblouse. S c h l a n g e n h e m d n. die abgeworfene Haut einer Schlange Hi. U n d e r h ë m d [Untarhaemt Str.; Erjarhamt K. Z.~\ n. die untere Hälfte des Hemdes. 'Vnd hube auff das vnderhembd' F I S C H . Flöhh. 4 4 2 . — S C H W E I Z . 2 , 1 2 9 8 . Wiberhëm(d) [Wíworhamp Dü. ; -hamt Κ. Z.~\ η. Frauenhemd. Spw. Wenn e alt VV. und'r d Lumpe" gheit, soll s niin Pfund wi e je" dick geflickt sein Dü. H ä m p e [Hampa Ruprechtsaü\ Interj. Ausdruck des Erstaunens und Erschreckens (.Kindersp.) H., der het e ine Schib verheit! Hampe jerum, s Lin e l het siner Kaffee usgschiitt. verhample" [farhàmplo Heidw.] vergeuden, verschwenden. hampere 1 1 , i. h a p e r e " . hump e le n [hùmpla selten ¿7.] hinken. Er is' a's do norum ghump®lt. ·— B A Y E R ,

HuMP — HaMPF



Hüshaltung, Wo 's himpelt, nix zur Besserung Als klein'ri Küchezettel' Hagenauer Anzbl. 1867, No. 1. 'Wenn ich dr Friede will, Miiess ich halt schwige still, 's himpelt halt wieder do, Das sieh-n-ich scho' LUSTIG

II

SCHWAB.

667.



SCHWEIZ.

2,

1301.

272.

ver h u m p l e " verderben. Der hat mir alles verhümp e lt. Spw. [Sa winiy un sa fil farhèmp'lt àlas 'Spíl] Dehli., ähnl. Ingenh. 'verhimpßlt und verdunckelt die schöne Übung in Erhebung der Teutschen Sprach' M O S C H . Ani. 1 8 1 . 'Si het 's gross Gimbelrecht lang ghet, un do verhimbclt sich kenni, wenn si 's recht angryfft' PFM. III

Ι.



BAYER, I,

1113.

f H ü m p l e r m. schlechter Arbeiter, Pfuscher, 'hiimpler vnnd stiimpler' G E I L E R 6 . Narr {Kl.) — S C H W E I Z . 2 , 1 3 0 2 . SCHWAB. 2 7 5 .

BAYER, I,

1113.

h ü m p l i g Adj. bedenklich, heikel: s is' e hümpligi Sach Co. Zss. 7 H ü m p e l volk n.geringes, niederes Volk, Gesindel. G E I L E R P. III 77. Humpe" [Hùmpa Hlkr. Logelnh. Rothb.; Hómpa Bisch. K.] m. halber Liter, Seidel; Liter Logelnh., bes. Bier. — S C H W A B . 2,

291.

h i i m p l e " II aus Humpen, grossen I, 1113. Bechern trinken Steinbr. M'r hän hite hum p e l [hûpl M,.] Adj.: [ar ei h.] un- Bier ghümp e lt Obhergh. angesehn, der letzte unter vielen ; der Hampfel, H a m p e l [Hàmpfl fast allg.; Nachhinker? Ggs. [Mèiàtar M.] Hâmpfl Heidolsh. ; Hâpfl Μ. Κ. ; Hâpfl h ü m ρ 1 e " I [himpla, hempla allg.; haemplo Sulzern; Hàmpl Tieffenb. ; Hònfl Wh.; Pl. -a] M\ •schwanken, langsam gehn, kränkeln, f . eine Hand voll, ein wenig. Gi b dem Pär d schlecht stehn, stocken. Der is' langsam e H. Hawer! de mu e s' grösscri Honfle hingena ch gehümp'lt Dehli. Der Brunne" nämme" Wh. Er het m'r e H. Hör us hümp°lt fliesst spärlich Banzenh.; dër gerisse" Barr. Wi"st e ln H. Finger in s Baüm h. stirbt nach und nach ab Geberschw. ; Gsicht? Demm wo mer widderbefzt dis Liecht h. geht zu Ende Ruf. ; d U h r meecht i glych e paar Hamfle Ohrfeye h. geht nicht recht Miitt.; s Wetter hüm- genn' PFM. II 6. Pleonastisch : e ine H. p e lt droht mit Regen Bf. ; es hümp e lt voll Z. Mach noch e H. Mëhl an d Sos hapert, s h. mit "''m, bi-n- ih m es geht thue noch eine kleine Hand voll Mehl an schlecht mit ihm, er ist dem Ruin, dem die Brühe ! — zur Wortbildung vgl. Tode nahe Bebelnh. Dato hümp'lt s uf Mumpfel. Vgl. auch hampfle". Demin. vicl Fabrike" das Geschäft stockt jetzt [Hampfala, Hamfala]. S C H W E I Z . 2 , 1 3 0 2 . Steinb. Do wurd s h., bis es ferti* is' da S C H W A B . 2 5 9 . B A Y E R , I , 1 1 1 3 . wird es lange dauern, ehe es fertig ist h a m p f e l s w i s Adv. eine Hand voll um Co. S wurd so lang h., bis dass er e die andere: s G'jätt (gejätetes Futter) h. e Buck l macht falliert Rapp. 'da himpelt zsämme" sueche" Dü. s Geld h. zuem s da mangelt es' K L E I N . 'Isch er denn Fenster nus gheie" Dü. Z. Nbf. zhampflescheen geböut? — Ja, nein, do himbelts wis Hi. — ghampflige" Hi. widder!' S C H K . 3 3 5 . Ί trau imm Wetter G l ü c k h ä m p f e l e ». Auf dem letzten nit erecht. I main, 's duet doch ebs Weizenacker wird nach den üblichen himble' PFM. II 5. 'Es fehlt in manchcr ¡ 7 Vaterunser (in drei Schnitten unter An22*

HaMPF —

HaN



34°

ruftmg der h. Dreifaltigkeit Steinbr.) von einem Kinde das ans 7 schönen Ahrèn bestehende G. knieend abgeschnitten; der junge Schnitter findet dann gewöhnlich ein Geldgeschenk darunter vergraben. Die Ähren werden hinter dem Kruzifixe in der Wohnstube bis zur Saatzeit aufbewahrt. Alsdann werden sie ausgeklopft tmd die Körner dem Samen beigemischt, damit er gedeihe Steinbr. ; statt der 7 Ähren u. s. w. die Zahl ç JB. IX S5 fi.; Steinsulz JB. X 230; Ndrmagst. JB. XIII 9 9 ; Eschenzw. JB. VIII 166; Hi. VI 170. —

SCHWEIZ. 2 ,

1303.

S u r h a m f e l m., S u r h a m p f l e t e f . [S^rhàmfl Ruf.; Syrhàmpflota Olii. Steinbr. Hi.~\ Sauerampfer, Rumex acetosa. — Verderbnis aus Surampfer. SCHWEIZ. 2, I

3°3·

K r o t t e " s u r h a m f e l m. gemeiner Sauerampfer, Rumex officinalis Ruf. h a m p f l c " den Hanf [Hùmpf Ingenk.~\ nach dem Quetschen und Agelnabnehmen zu Bündeln, sog. Hampfle", zusammen drehen, tim ihn auf dem Reibstein mürbe zu reiben Z. ( d ) e r h a m p f l e n [arh^pflg M.; arhàmpfla Mütt.; trhàmpfla Su. Obhergh^ mit einer Hand oder beiden Händen umfassen: s is' e"' Stecke", was de ka""s' d. ein so dicker Stock, dass man ihn kaum mit beiden Händen umfassen kann Su. — SCHWEIZ. 2 ,

1304.

u m h a m p f l e " mit beiden Händen umfassen. Ich umhampfl dë" Baiim Ensish. Obhergh. Katzent. h ä m p f l i g [h^pflik M.~\ Adj. mit der hohlen Hand zu umfassen. H a » n ( e ) [Hâna Obbruck Ruf. Hlkr. Winzenh. Bühl; Hân(a) Ν Breis. Hf.; Hâna M.; Hôn Κ. Ζ.; Pl. Hána, Hán, Haén Str. Rauw.] m. ι. Hahn. Volksrätsel.·' s got eppes um s Hus umme, treit e Sichele nooh Olli., het e S. im Arsch Weiler; s ge h t eps d Stëj nuf und treit e Sich e l im Loch Ingenh. Scherzfrage : worum »mache" d Hä h n d Auje11 zue, wenn s'e kräje 11 ? — Wil s'e s usse"wëndi& könne" Avolsh. Dunzenh. D jungi Ha h ne n könne" nocl1 nit so guet' kräje" a's d alti Ruf. Vgl. 'Der Name des Haushahns in der Schriftsprache und im Elsässischen von MENGES Ztschr. f . d. deutschen Unterr. VIII 578 ff. Über das frühere Hahnaustanzen auf der

HaN



Kilbe in Kaltenhsn. JB. VI 174, auf dem Kochersberg STÖBER Der Koch'ersberg 49 ff. 'dantzt vmb den Hanen' FISCH. Garg. 73. 'Sich einen hanen ertantzen' GEILER, J. ALS. 1862/67, *44· Rda. Es kräjt kein H. d a rnoch niemand bekümmert sich darum Str. E gueter H. wurd selte" fett Spott auf einen magern Ehemann Ingenh. Ër is1 H. im Korb gilt viel, wird begünstigt Ingw. Si® stehn geje" "nander wie zwei Hä h n Rauw. Spw. Uf e Misthufe" «®hört numme" e'ne r H. Tieffenb. 2. Wetterhahn Z. 'Der han sich wendet nach dem wind' GEILER, S. ALS. 1862/67, 144. j. Wirtshaus zum Hahn : stets d'r Ha h ne°. Ebenso 4. Hahn am Weinfass. f 5. Rausch : 'Er het erst gest noch ghet e Hahne wo er gelibft muess hann mainaidi' Ρ FM. III 2. Demin. H ä h n l e O., H ä h n « l U. n. 1. Hähnchen. 2. kleiner Fasshahn. — SCHWEIZ. 2 ,

1305.

BAYER, I,

1113.

E r " e " h a h n ( e " ) [^Érehôn Wh. ; Μχς>· hâna Lorenzen\ m. Erntetanz. — so genannt nach dem Hahn, der früher beim Erntefest am Schluss der Ernte ausgetanzt wurde; auch jetzt wird noch Geflügel für das Erntefest geschlachtet; vgl. Ërnegans Seite 226. SCHWEIZ. 2, 1314 Ernd-Chrä-hane". F a s s h a b n e " m. Hahn aus Messing zum Entnehmen einer grösseren Menge Weins Logelnh. Obhergh. G u c k e l h a h n [Kyklhân Str. Hf. Brum.; Kyklhôn Dunzenh. Ingenh. Geud.~\ m. I. der gewöhnliche Hahn. Ein entrüsteter Mensch stellt de" K o p f wie e in G. Str. 'Weckt üs'm Schloof d'r Gücklhahn' STOSK. 60. 2. Turmhahn. Synon. Guck e ler; J. auch Guller. — SCHWEIZ. 2, 1307· K i b h a h n e " m. streitsüchtiger Mensch Logelnh. Syn. Kibelha h n. h Demin. K i b h ä n l e n. lebhafter Hahn, übtr. lebhafter Mensch Ruf. K o t h a h n ['Xôtân Liebsd.; Khôthâna Wittenh. Su. Osenb. NBreis.; Khôthân Heidw. Horbg. Bf. Han.; Khóthón Dunzenh \ m. Wiedehopf, Upupa epops. Die Kinder rufen ihm zu: Hup hup hup Kothan ! 'Widhopff oder Koothän huppes* MARTIN Pari. N. 560. 'Kothan — den man sunst nennet ein widhopff Str. 1554 JB. IV 55. Demin. [Khóthánl Geud. AEckend. Zinsw.] — SCHWEIZ. 2, 1308.

HaN



341

Kuttelhahn [Khùtlhân Hf. Brum. Prinzh. Rothb.\ m. 1. Haushahn. 2. Truthahn. Synon. Kuttler. P f ö u h a h n [Pfeihân Rothb.; Pœwhôn Lohr] m. männlicher Pfau. Ρ11 ρ h a h η [Pyphân Ν Breis. Lobs. Betschd.; Pùphâna Ndrröd.] m. Wiedehopf (nach dem Rufe Pup Pup ! genannt). 'mein Bupenhan' penis M O N T A N U S Gart. XXXVI. Pupelhahn [Pyplhân Rothb. Büst Strüth Tieffenb.·,. Puplhân Dehli.~\ m. dass. ' R o r h ä n l i n ' FISCH. Garg. 376, i. Ro h rhü h nel. jSchnapphahn m. I. Räuber. 'Es seint dreierlei Rüter ; etlich nemen es den Liiten heimlich in einem Wald, halten si uff als die Schnaphan' G E I L E R Narr. iÖ2 b ; M. 26. 2. Geck. 'Du bedarfst dich nit foerchten vor· den Schnaphenen uff den Gassen, die das Har biiflfen, sie thun dir kein schaden' ds. Brös. II 12. s. Zarncke zu B R A N T 433. Er hat die Stelle bei Frisch nicht richtig citiert, dort steht nichts davon, dass die Flinte auch Schnapphan genannt wird. Zss. SchnappanenLager, Weg S T O F F E L Diet. 172. S T . — S C H W E I Z . 2,

1309.

Stinkhahn

m. Wiedehopf

Co.

U r ( e " ) h a h n [Yrhâna Su. MM.; Yrahân Rapp.; Âworhân Kindw^\ m. Auerhahn, Tetrao urogallus. 'awrHan Gallus sylvester' D A S Y P .



SCHWEIZ. 2,

1307.

Wälschhahn m. Truthahn U. E Schnudelnas wie e W. eine grosse Rotznase Z. s. auch Guller 2 und Wëlschguller. W e i h a η [ Waeihân Obgericht\ m. Kräuterbüschel, welches an Maria Himmelfahrt in der katholischen Kirche geweiht wird. W u t t h a h n m. Wiedehopf Schleit. H ë n n [Han Dunzenh. Geud¡\ f . Henne. —

SCHWEIZ. 2,

fBlasshenn

1311.

BAYER,

(oder

Pfaff) f .

I,

1115.

Fúlica

BALDNER.

F ë t t h ë n n f . Wundkraut, Telephium purpureum K I K S C H L . I , 284. Aberglauben aus Kaltenhsn. JB. VI 1 7 8 : um zu erfahren, ob ein seit längerer Zeit abwesendes Familienglied noch lebt, steckt man einen Stengel unter das Dach: wenn er fortwächst, so ist es noch am Leben.

HaN — HiN



Gluckhënn f . τ. brütendes Huhn Dunzenh. 2. Menhir bei Barr JB. II 103. —

SCHWEIZ. 2,

1313.

Hanat [Hànât Ruprechtsau; Pl. -a] f . etwas grössere gläserne Spielkugel. Demin. [Hànât 1] ; vgl. Agat Seite 20. Hanefidel eig. Hans David; Narr Rothb. hanig [hànik Scherw. ; hàni^ Obgericht Lobs. Wörth] Adj. versalzen, übelschmeckend (Fleisch, Suppe, Sauermilch). 'hannig acuti saporis' SCHERZ. — zu händig bitter. BAYER, Ι, 1127. D W B . IV 2, 398. h e n e , s. he Seite 289. heinele [hainala Heidw.] Ausruf des Staunens und der Freude. M'r hänn s gross Los gwunne"! — Heinele! — zu hei; zur Wortbildung vgl. ágele Seite 1. Heiner [Hainar 5a.] Koseform zu Heinrich. Hei(n)ri ch [Hainri Dü. ; Hairi Hi. Mü\ männlicher Vorname, wenig gebräuchlich. 'HAiri' Mü. L A N D S M A N . Bauernregel : Am Kaiser Heinrich (14. Juli) soll man die letzten Bohnen setzen Rchw. M E N G E S Volksmda. 108. [Khaisar Hainri ste^t tar Frii^t t Wùrtsl àp] um diese Zeit fängt das Getreide unbedingt an zu reifen, gelb zu werden Dü. Aberglaube, dass an diesem Tage immer einer ertrinken, einer sich erhenken, und einer sich zu Tode fallen müsse Hüss. JB. X 232; Liebsd. XII 1 9 6 ; Obbruck VI 170. 'S'isch Hans wie Heiri es ist einerlei, Einer wie der Andere Mü. S T Ö B E R Mäder 85. Koseform Heiji Mü. S T Ö B E R Mäder 86. — SCHWEIZ. 2,

1313.

G u t e r H e i n r i c h Gänsfuss, Chenopodium orthosporum KIRSCHL. 2, 10. F I S C H . Garg. 165. — S C H W E I Z . 2, 1 3 1 4 . BAYER, I,

1115.

S t o l l e n h e i r i m. ungeschlachter, unbeholfener Mensch Kerzf. h i n [hî Roppenzw. Steinb. Banzenh. Gebw. Ruf. Dü. Kerzf.; hé Su. Hlkr. Geisp.; haé M.; hìèn Hf. Schwindratzh. Geud. ; hin Str. AEckend. Büst Lützelstn. ; hén Κ. Brum. Wh.] I. Adv. der Richtung: hin (U. selten, meist durch anne ersetzt). Wo g e V h.? Wo wi l,s t h . ? Su.; anaimehi" irgend wohin, niene hi n nirgendshin O. Auf die Frage [W ò hé?] wohin ? erfolgt die Antwort ausweichend [En t' 'Swiis ùfi» kó K n a j k sí

HiN



342

HiN



Mü. Umgegend\, doch wird diese Antwort auch als Frage an einen schnell Gehenden gerichtet, zumal wenn derselbe

gesagt) Su. Ich kenn i h ne wol, awer ich weiss nit, wo ich , h ne a. t h uen soll ich

tè ra Gebw.J nach Linthal, Schnitze (Obst-

a. bis über's Jahr

ein Fremder

ist; auch [ìif Lènti ké 'Snets

schnitze) dörren.

U. nur:

hin und wider;

'wann sie schon grosse schulden hin vnnd wider machen' G E I L E R 2 5 . Narr (Kl.); hin e n d her hin und her Z. J B . V I I 1 9 0 . 'mit laifä hïï un hAAr L A N D S M A N Lied. 7 6 .

Vater hi n , Vater her! was kümmert mich

der Vater? Su. 2. zerstört, entzwei, abgenutzt (sehr häufig) von Geräten, Kleidern u. s. w. Auch von Bäumen und Früchten :

s is' alles hi n gange n bi dem letste" R i f e " Dü. Von Tieren: d K a t z het e i n e Ratt

hin gmacht getötet Steinb.

erinnere mich, ihn gesehen zu haben, aber nicht

wer

er

Bis i n

ist Z.

eioe

me J o h r

Geberschw. Rapp.

Ich

sin so verschrock en , dass ich nimme hr gewisst han, wo nuss und wo a. dass ich

fast von Sinnen geriet Dehli., ähnlich Hf. Ummc und ane hin und her Su. NBreis.

;

[ànon ùn tsarùk] dass. Hf. ; her und a. Rothb. Ί loss e paar Taglehner ku Un sag se solle-n-âne sitze' S T Ö B E R Mäder 20. 'ich gedenck nüt bößes (bei unsauberen Reden), ich red also anhin yn schimpffs weiß' G E I L E R Narr. i 4 2 d . 'Ich gang also

anhin (ohne Überlegung,

Absicht)

/ ich

storben Roppenzw. ; die ge h t fast hin vor

thun es also anhin / darumb so wiirstu lonn emphahcn also anhin* GEILER HK. LXXd. wir leben wie das fich anhin' L X X I a . 'So man also gisset nach dem imbisz anhin' fernerhin Str. 15. Jh.

Zorn.

BRUCKER 5 7 0 .

Uf s gnïk ïsh

är ïm lAndlä ghokt Un hat s gmacht halvär hïï vernichtet L A N D S M A N Lied. 1 3 9 .

Von Menschen (roh): er is' hi" er ist geis 1 zuem Hi n ge h n

S

Totärgern !

es ist

zum

Ich bin ganz hin zerschlagen,

todmüde Brum. Von einem Betrunkenen : ër is' h i " ! Ruf. J B . I X 1 1 9 . Er is' hi" finanziell ruiniert M. Hin is' hin Trostspruch, wenn etwas unabänderlich dahin, zerbrochen, krepiert ist Z. JB. VII 190. Ά ΐ β auß Oberkheytlichem Befelch einem jeden biirger verzeichnet worden, was Ihme dissen Krieg entwendt vnd hiengericht worden' Gemeinde-Heimburger-

Rechnung

1622

2,

BAYER, Ι,

1316.

anhin,

Gimbrett.

ane",



SCHWEIZ.

1116.

anne"

[âna

Olti.

bis

Rapp.; ôna Hi.; àng Dü. bis Wingen; àni Bischw. ; òna Κ. Wh.] 1. Adv.

hin. Hf.

[W^ wet àna?] wohin willst Wo ge h s' a. ? Scherzantwort:

d e r Nas no c h ,

d

du? I"

ass d es Fiidle nit verirrt

Blotzh. oder nit wit Senth., wo ich hüt no 0h

nit gewe sersh.~\ Rda. Du derfs' mit, wenn m'r s Hündle hënke", du derfs' s Leiterle trage" wird zu Kindern gesagt, die sich beklagen, dass sie etwas nicht mitmachen dürfen; auch zu unbrauchbaren Menschen Hi. Gebw. Sprechübung: Eüer Hüngli het oü"serem Kingli in s Hängli bisse" S ter. Dis Hünd'l, wu mich gebisse" het, muess mich auch wider schlecke" H f . — SCHWEIZ. 2 ,

1421.

BAYER, X,

1127.

H ü n d e " [Henta, PI. ebenso H f ] f . Hündin. D r ë c k h u n d m. unreinlicher Mensch Tagolsh. G e r b e r h u n d [Kèrparhùi^ Fisi.; Karwsrhùnt Su. ; Kaerw. Ä r . ] m. Rda. kotze" wie a G. sich tüchtig erbrechen (vgl. Schlosshund). s. auch gerbe" 3. — SCHWEIZ. 2 ,

1431.

g e r b e r h ü n d l e " [karworhintla Obhergh\ sich erbrechen. G i z h u n d m. Geizhals Rädersd. J a g d h u n d m. Rda. Dürr wie ne J. — aus dem Hochd. SCHWEIZ. 2, 1 4 3 2 . K e i b e " h u n d [Khaiwahùnt Heidolsh.] m. unfolgsamer Hund. 'Do isch e Gardemann halt gschwind dezue geloffe, der het die Kaiwehund recht mit der Baitsch getroffe' PFM. II 6. L ü g e " h u n d [Léjahùnt Zinsw.~\ m. arger Lügner. — SCHWEIZ. 2, 1 4 3 2 . L u s h u n t [L^shùnt Heidw7\ m. Lausbube. — SCHWEIZ. 2, 1 4 3 2 . P u d e l h u n d [Pytlhùnt Ä r . ] m. Pudel. Er ringelt sich wie e'" P. er sitzt gekrümmt da. Pummerhündel n. kleiner Spitz Betschd. Rda. er lauft ei" e m noch wie e P. MENGES Ztsch. f . d. dtsch. Unterr. VIII 695. DWB. 7, 1996. P u t s c h h u n d [Pùtshùnt Zinsw.] m. Schweinehund. Gruss der jungen Arbeiter unter einander : Salu P. ! S a ü h u n d [Sòihùnt Hatt st. Gebw. Su. Obhergh. Hlkr.; Sèyhùnt Str.; Seyhént

HuND —

HaNF



Dunzenh.; -hunt Z.] m. unsauberer Mensch, der unsittliche Reden führt. D e r S. abMen lo unsauber reden Obhergh. Ei ne m d r S. ane gheie™ jemand grob abfertigen Gebw. — SCHWEIZ. 2, 1433. S c h l o s s h u n d m. Hund an der Kette. Hiile" wi e e S. Str. Kotze" wi e e S. Κ. Ζ.,

vgl.

Gërberhund.



SCHWEIZ.

2,

1433· W i n d h u n d [VVinthùq Roppenzw7\ m. flinker Bursche (,ärgerlich anerkennend). —

SCHWEIZ. 2 ,

1434.

Wollenhund [Wùlahùq, Roppenzw7\ m. I. Hund mit langen Haaren. 2. falscher Mensch. h u n d i s c h [hùntis Dil. Ndhsn.; hyntis Geud.~\ Adj. stark: der het hundischi Kräfte. Adv. sehr, furchtbar: s is' h. kalt, h. schwer, Tl. tief, h. wit Dü. Do wurd m e r jetz' awer h. miicd d'rbi Geud. —

SCHWEIZ. 2,

1436.

u s h u n d l e " [ys hùntla Λ'».] (den Backofen) mit einem Tuch rein wischen. hundert [hùntart Str. Z. Betschd. ; heintart Dachstn. ; hénart Geisp. ; héntart Κ. ; hùnart Dehli¡\ hundert. Spw. Ein Narr macht h. Dehli. In Vergleichen, bei grosser Ähnlichkeit: s {das Kind) het grod gsunge" a's wi" im Thiater, h. Mol eso Ingenh. Hundert und Eins altes Mülhauser Kartenspiel MIEG 1 , 4 6 . — SCHWEIZ. 2, 1 4 3 6 .

BAYER, I,

HaNF —

35

1129.

Hanf(t) [Hòift Steinbr. Fisi. Roppenzw. Attenschw.; Hàift Hi. Pfetterhsn.·, Hùnof Bisch. ; Hàmpf Lutterb. Su. Banzmh. Katzent.; H^jf M.; Hâf Sulzern·, Hàmf Dü. Obhergh. Dessenh. Kindw. ; Hùrnpf Geisp. Avolsh. K. Z. ; Hùnf Westhsn. Illk. ; Hùnof Dachstn.; Hònaf, Hònf Wh. Schleit.] m. Hanf. Das Getreide kunnt (kommt) wi e der H. reichlich Steinbr. Die Kinder wachse" wie d e r H. rasch Katzent., s. auch Hund. Der wachst wie der zitig H. d. h. nicht mehr Su. Der war guet für in der H. als Vogelscheuche Su. D e r H. wird us gezoge", gerupft (gfleieft Schleif.), die frühreifen, besten Stengel werden ausgelesen. Dann folgt das Breche" oder Dulfe", dann das Ribe", endlich das Spinne". Rda. £r is' im H. verstickt er hat sich erhenkt. Aberglaube: die Aussichten auf -¿ie Hanfernte wurden nach der Höhe der Sprünge beim Tanz am Fastnacht dienstag bemessen Obsulzb. JB. VII 157. Italienischer H.

Brennesseln —

Str.

SCHWEIZ. 2 ,

HaNG

Zss. Hanfsamen, -sot. 1437.

BAYER, I ,

1130.

K n i t s c h h a . n f [Knetshàmf Dü.~\ m. Hanf, welcher mit der Breche zubereitet wird. L e n g h a n f m. H., welcher zum Lenge" bestimmt ist, oder von den hölzernen Stengeln befreit, durch Lenge" gewonnen wird Dü. VVildhanf [Welthàmf Logelnh. Dü.; welto Hànf NBreis.; wélr Hùnof Bisch.~] m. Bingelkraut, Mercurialis annua, ein hanfähnliches Unkraut. — SCHWEIZ. 2, 1439· Hange 0 [Hàip Hf] m. Abhang; Nom. ungebräuchlich. Dis Stück li e jt am H. Ich bin de" H. nüwer gange". H ä n g e l [Haijl Mutzig\ n. Zweig mit reifem Obst: e H. Kirsche". A n h a n g [Âhàr^k M.] m. ι. Familie als Last: [híryqt ty naema (nur) tana Pyù: ar hèt kè Α. keine Eltern und Verwandten Str. 2. f Klausel, Bedingung: 'Mit dem Anhang d a s s . u n t e r der Bedingung.. ZWINGER I V BAYER, I ,

u.

ö.



SCHWEIZ.

2,

1440.

1130.

A n h ä n g e r i e s n. das in der Pfanne hängen Gebliebene Str. B r o t h a n g [Próthài^ Lobs. Betschd.] m. aufgehängtes Gestell im Keller, worauf Brot gestellt wird. Syn. Brotreit s. d. — vgl.

SCHWEIZ.

2,

1444.

SCHWAB.

260

Hängel m. Brett an Seilen, um Esszvaren vor Mäusen zu sichern. f e i n U b e r h a n g une saillie* MARTIN Coll. 172. 'Uberhang projectura aedificii in publicum. H. sic hodie apud nos' OBERLIN 2, 1698. Wie weit ein Obergeschoss über die Strasse vorgebaut werden durfte, gibt eine Zeichnung am Südportal des Münsters auf dem vorspringenden Pfeiler an : D I S . I S T . D I E . M A Z E . DES.

ÜBERHANGES.

U m h a n g [Ùmhài^ Liebsd.; Nùmhài| Dunzenh. Z. bis Lobs. Tieffenb. ; Umhàijk Dü. Beblenh.; Ur|hàr[ Wittenh. Bischw.; Mùqhàii Prinzh. ; Umhòijk Wh. ; PI. -hai^ ; -haei^ Str(\ m. Vorhang an Betten, seltener an Fenstern, Gardine. 'Der Umhang im Tempel zerreiss' GEILER Bilg. 50 a . Demin. Umhängel [Umhai^l Hi. Liebsd. Su. Hüss. Horbg. Logelnh. Rapp. Brum.; Nùmhar|kl Dunzenh. Ζ. ; Umhaei^kl Büst; meist Pl. -haijla] η. Fenstervorhang. De Num-

HäNG



353

hängle sind awer nit schön geböj e lt Geud. Synon. Fenstcrtücch'l Z. — SCHWEIZ. 2, 1439· J ' d i e E r d h ä n g e l cardinesterrae' FISCH. Garg. 235. Ghängel, Ghänkel [Khai^l Hf.; Khèr^l Ingw. ; Khar^kl Horbg. NBreis.] m. herabhängender Nasenschleim NBreis. Ingw. R o t z g h ä n g e l m. 1. herabhängender Nasenschleim. 2. Schmutzfink Rapp. Bf. W a g e g h ä n g e l [Wójkhar^l Rapp. Mütt. Bf. ; Wéj- Κ. Z.] 'm. Waage zum Aufhängen. Hängling, Hënkling Haijklii^ Logelnh\ m. 1. Taugenichts. 2. Vorrichtung, Schlinge an den Kleidern, um sie aufhängen zu können. H ä n g e r , H ä n k e r [Hèqor Roppenh. ; Haerjkar Scherw. Wh.] m. {meist PI.) 1. Weibertaille, kurzer Umhang ohne Armel, der nur bis zur Taille reicht; weite lose Frauenjacke {in Lohr Fli®jer [Fléjar] genannt). 2. Absenker von einem Rebstock Scherw. a b h ä n g i s c h Adj. abfallend {von geneigten Flächen), 'nein ! denn der Platz het e Hauptfehler — er isch abhängisch, un diss macht ken schöne Effekt' Str. Wochenbl. 1884, Nr. 105. s. auch abhënkisch. ü b e r h ä n g i s c h [iparhaiys Olti.] Adj. überhängend, ζ. Β. ein unterfressenes Flussufer. h a n g e " , h ä n g e " [hàrja Ruf. Co. Hf. ·, haeip Str. ; Conj. héi^ hinge Lobs.\ 1. hangen: Rda. Jetz' will i011 wisse", wi e s hangt und wi® -s langt wie es steht Hf. Spw. [waer hòr^t, taer frlòr^t Wh.] die Not treibt zu manchem. S hangt mir bal d zue den O h re" nus ich habe es bis zum Überdruss gehört Co. Was drum und dran hängt mit den Nebenkosten Str. Er hängt ist viel schuldig Katzent. 2. hängen : der K o p f h., der Lipp'l h. betrübt, erzürnt, neidisch sein Ruf. Si e (es), hängt alles an den Arsch ist putzsüchtig Str. 'alles an das loch hengten' Frauen, die alles auf Putz verwendeten FISCH. Ehez. 249, 8. — SCHWEIZ. 2, 1441. 1445. BAYER, I,

1130.

•¡•'hengfertig, eckelicht, schwach, krank' MARTIN Pari. N. 157. u m h a n g t , u m h ä n g t [ùmhàijt Obhergh. Scherw. Bf.; ùmharjkt Dü. Ingenh.] Adj. W b . d. cls. Mundarten.

HäNG —



HuNG

umzogen, umwölkt: der Himm e l is1 ganz u. z c r u c k h ä n g e " [tsrùkharp Hlkr.~\ im Bezahlen zurück bleiben. 'Hangi' Kosef. Heinrich Mü. STÖBER Mäder 85. ' H a n g e r j è t t l e ' Kosef. Henriette Mü. STÖBER Mäder 85. [Hògjèt Wh.] H u n g e r [Hurgar allg.] m. Hunger. Ich hab H. wi e e'D Wolf Z. JB. VII 195; er hett Hunger wie e Bär' Str. Wibble 7. D e r H. luejt dem zue den Au*c n h erus Str. D Au*e n gixe" m'r vor H. Hlkr. Sagt ein Kind ich hab H., so antwortet man: schleck Salz, no ch kric*sl Durst; oder schlupf in de" Bummer den grossen runden Ofen; oder schlupf in e Gagummer {Gurke) Z. Du hes' grad H. wie d t s Müllers Hüener sagt man zu einem, der nicht zugreift Obhergh. Dem sini Schue h ha be n H. sind an den Zehen zerrissen Hattst. U. Spw. Wenn d«r Teüf'l H. het, fresst er Mucke" Hunger ist der beste Koch Illk. Rda. Äm Hunger is' güut koche" Mb. JB. VI 146. 'Mir welle lueje dass merr ienes Ebbs ze-n-esse grieje, d Seel fallt merr nunter vor Hunger' HORSCH Hüssjé 15. Spw. 'Friejer Dunner, Spoter Hunger' Mü. MAT. 5, 55. 'Der Hunger redt us Imm {ihr seid von Sinnen), so kummt mer's vor' PFM. IV 6. Zss. Hungerland, -loch, -tuech. — SCHWEIZ. 2, 1449. BAYER, I,

1132.

G ä h h u n g e r [Kà^hùqar Feller i. ; Kábùipr M. Kerzf. Bf. Ζ. Ingw.] m. Heisshunger: er het de(r) G. Syn. Landhunger. L a n d h u n g e r [Lànthiii^grSu. Obhergh.] m. grosser Hunger. Mer meint, du hes' de" L . h u n g r i g [hùiyik 0.: hùr^ri(^) U. W] I. hungrig; wenn ein Kind aus Hunger schreit, sagt man : er thuet h. Su. Hf. D siwe" hungrige11 Woche" die Zeit von Pfingsten bis zur Ernte, da man an allem Mangel leidet Bf. 2. begierig, geizig: e hungriger Mensch, was er si eh t, möcht er Dü. E Hungricher Geizhals Ingw. Wenn man Brot schneidet und noch welches hat, sagt man : s is' e hungriger Gast ingerwëjs Ingenh. — SCHWEIZ. 2, 1449.

BAYER, I,

heissbüngrig gierig,

1132.

[haiser^rik -S«.] Adj. hab-

geizig. 23

HuNG —

HeNGST



354

ferhungern verhungern: 'auff der Strassen oder in der Schewcr . . . erhungeren' M O S C H . I 419. — SCHWEIZ. 2, 1449· v e r h u n g e r e " wie hochd.

allg.

Hengst [Haijst fast allg. ; Haqi, Hjy§ M.; H^jst Geisp.; Hasr^st Ä r . ] m. ι. Hengst. S mucss ein'r e schlechter H. se ,n , wënn er ke m Mä h re"streich ka"" vertraje" sagen die Mädchen, wenn sie im Mutwillen einen Burschen schlagen Co. Rda. 'Einem den falben hengst streichen' ihm schmeicheln G E I L E R , S. A L S . 1862/67, 139. 2. ausschweifender Bursche Z. Prinzh. J. nur Pl. [Hèqsta Rauw¡\ trockene, unfruchtbare Wiesen. — SCHWEIZ. 2,

1450.

BAYER,

I,

1132.

H a r t h e n g s t [nur Pl. Hàarthèi^ita Rauw.] m. Herliñge, herbe, saure Trauben. K i b h ë n g s t ['Xíphar^stLiebsd.^ m. jähzorniger, streitsüchtiger Mensch. — vgl. SCHWEIZ. 2 ,

1451.

K n u p p h ë n g s t [Knyphaqêt Roppenh.] m. altes Pferd. K u p p h ë n g s t m. Pferd, das nur mit einer Ho de zur Welt kommt Ndhsn. f K ö n i ^ s h e n g s t [Khenishaijât Betschd. ] m. Königshengst, Hengst aus dem Landesgestüt zu Strassburg zur Zeit des Königs Louis-Philipp (1830—48). M a i h ë n g s t [Maùhaqst Fort-Louis\ m. Maifisch, zu der Gattung der Alsen od. Heringsfische gehörend, kommt alljährlich den Rhein herauf und in die Moder, um zu laichen. P ë c h h ë n g s t m. l. Schustermesser; 2. Spottname der Schuster Molsh. — SCHWEIZ. 2 ,

1451.

R ë b m ë s s e r h ë n g s t m. Raufbold, der bei dem geringsten Anlass zum Messer greift Heidw. S c h a f s h e n g s t ['Sófshaijst Rädersd^\ m. Dummkopf. Stricklehëngst m. Wilddieb, der Schlingen für das Wild legt Obhergh. T u p h ë n g s t [Typharjât Avolsh. K. Z.] m. Hengst, dem ein Stein ausgeschnitten ist; Hengst mit rudimentärer Hode. W a l d h ë n g s t m. grosse, schwarze Waldameise Rädersd. Fisi. Tagolsh. Heidw. —

SCHWEIZ. 2 ,

1452.

W i ° h ë n g s t m. Schimpfname für sticher, Weinhändler Rixh.

Wein-



HeNGST —

HeNK

h ë n g s t e " [haijsta K. Z. Betschd.] 1. bespringen; 2. die Stute zum Hengst führen. Synojt. taufe". — vgl. SCHWEIZ. 2, 1453· Hünki, Hënk(e) [Harjki Banzenh.; Har|ka Steinb. ; Haijk Dü. Logelnh. Mütt.] f. Gerüst, um etwas darauf zu legen oder daran zu hängen: Tuch zum Trocknen, Tabak, Hopfen, Käse u. a. 2. grosser Raum in Fabriken zum Trocknen des Tuchs Steinb. — SCHWEIZ. 2, 1465. Ä p f e l h e n k f . Gerüst zur Aufbewahrung der Äpfel Dü. K ë l l e r h ë n k f . an der Decke befestigtes Gerüst im Keller zum Aufbewahren des Fleisches u. a. Heidolsh.· [ • P f l e g e l u f h ë n k [Pflèjlùfhar^k B f ] f . der Imbiss, der am Ende der Dreschzeit von den Grossbauern gegeben wurde; kommt ausser Gebrauch, seitdem die Dreschmaschinen eingeführt sind. Syn. P f l e g e l h ë n k t e Su. Geberschw. Logelnh., Dreschbrote" Z. — SCHWEIZ. 2, 1464. 1466.

BAYER, I,

1133.

Tubakhënk [Tywàkhar^k Dü. Bf. Ndhsn. Geisp. Geud.] f . Tabakdörre, Trockenhaus zum Trocknen der Tabakblätter, meist leicht aus Brettern hergestellt; auch im oberen Teil der Scheune angebrachtes Gerüst. G h ë n k [Khaqk allg.; Khaeijk Str.; PI. -ar] n. I. essbare Eingeweide des Schlachtviehs, bes. Herz, Leber, Lunge. Auf den Menschen übertragen: Wüeti? am G. geil, aber auch zornig U. W. ; ful am G. brustkrank Ingw.; nit sufer am G. grob Ruf. 'wo . . nit sufer am Ghängg isch' kränklich SCHÖRLIN 16. Dem is1 nit z u troiie", ër is1 nit sufer am Ghënk von einem gefährlichen Menschen Ruf. Er red e t frisch vum Ghënk (od. vu" der Lëw c r ewëg frei und offen Ruf. 'mit den . . ghenken' Tiereingeweiden BRUCKER 365. 'Viscera gehenck' G O L . 88. 'Darumb hat vnser Grosspruchier .so viel Würst gemacht: da waren vollauñ Kuttelfleck, Kopff und Krôss, Vtter, Gehenck' FISCH. Garg. 119. Er het sich s G. abgsoffe" hat seine Gesundheit durch Trinken zu Grunde gerichtet Horbg. 2. männl. Geschlechtsteil. J. Gerüst im Keller aufgehängt mit Schäften für den Käse Mittl. Zss. G e hënkmiiesel, -päpp. — SCHWEIZ. 2, 1453. SCHWAB.

HeNK 260

HESS.

Gehäng.

BAYER,

Ι,



1131

148

355

Gehänge.

Geheng.

f Demin. 'lambß g e h e n k e Γ Lammeingeweide, heute = Gschliings REIBER Küchenzettel 4. 39. h 6 n k e n [haijka allg.', haeqkg Str. Wh.] 1. trans, henken: d*r K o p f h. trotzig sein Su. Wëje" d,:m Denke" ka n " m c r nieme" h. Dü. Dis ghört zuem H. (Urteil über einen, der sich erhenkt hat) Geberschw. Wë"n m e r s H. g e wo h nt is1, so macht ei n em s Bamble a nix Su. Gebw. Sagt jemand nach dem Essen: ich hab gcnue-, so antwortet man: Ze (so) hënk di ch ! Str. K. Z. Spw. Wer lang het, losst lang h. Z. Rda. [ar lost haqka wàs plápalt] ist nachlässig M. 'min ingesigel geton henken an disen Brief' Str. 1390BRUCKER202. 'irschibenundgeschirre daran

hencken*

Str.

1499

BRUCKER

163.

'Vnd sie wider hencken dran' MURNER Mühle 103; erhängen: 'Wann man einen henken will, so bereitet man ein gut mol (das Henkersmahl) vor' GEILER, s. A L S . 1862/67, 145. 'Den 29. January 1633 seindt bei Hesingen, ein stundt von Basel 48 bauren wegen auffruhr an drey bäuwm gehenckt worden' ALS. 1862/67, 182. 2. intrans. hängen: d Wasch henkt uf der Bübn dem Speicher Bf. (die Flügel) h. und läppe" lo s,,! n Hf. I ch möcht wisse", wo s hënkt, dass e r nit kummt Dü. S is' nur noch a" elne me Fädele ghënkt es fehlte nur wenig Dü. S Hërz is1 m'r a"fange"s ame Schniierel ghënkt ich begann grosse Nüchternheit zu spüren Bf. Er hënkt ari« an dem Kind liebt es sehr. 'D' Strosburyer sinn so: sie sinn nit gern wexiert, awwer sie verstehn G'schpass, wenn er guet isch, un henn üewwerhaupt 's Herz uff em rechte Fleck. Sie henke-nao ihrer Stadt un an de-n-alde vadderländische Traditione un diss mit Recht' P I C K Büch. lo. Rda. ei ne m am Sack h. sich fortwährend unterstützen lassen, bes. wenn erwachsene Kinder auf Kosten der Eltern leben Dü. H. bliwe" I. Geld schuldig bleiben Str. (an i'mand h. b. jemandes Gläubiger sein Wh.) 2. im Wirtshaus oder sonst bei Freunden verweilen Dü. Ingenh. — SCHWEIZ. 2, 1455. BAYER, I,

1133.

an h e n k e " 1. anhängen (Fensterladen 0. ä.) 2. zuwenden: i" dëm t''ät er alles a. Su. 3. zum Nachteil zuschieben:

HeNK.



ein Haus anschwindeln Su.; einen Strich im Kartenspiel, eine Lüge, einen Rausch (Olti. Z.) beibringen: he, du wo"ts' m'r gern ein an b. einen Bären anbinden Olti.; äm ze h n Mark an h. jemand um 10 M. betrügen Wh.; anstecken (mit einer Krankheit) Z. [ems Mèitlo 3 Khaejt oder aejs â haijka MI\ 'Dass er e Gejeklaau im Judde-n-anhcnkt glych' PFM. I I I 4. — SCHWEIZ. 2,

1458.

BAYER, I,

1133.

dran h ë n k e " 1. an etwas aufhängen; 2. auf etwas verwenden (Geld, Mühe) U. i(n) h ë n k e " allg. 1. einhängen, 2. B. eine Kette mit dem Haken in ein Gelenk. 2. ei ne m in h. tüchtig prügeln, überhaupt strafen: dem hab ί Λ aber inghënktl Roppenzw. Der liet inghënkt « e kriejt Str. Mach nit, dass i ch (l'r e i n par i" hënkt Rapp.; ein Zugtier schlagen. Dem ha b e " sie i" ghënkt den hat das Gericht schwer bestraft Su. Das het Ibm i" ghënkt die Krankheit hat ihn arg mitgenommen Su. — SCHWEIZ. 2, 1461. uf h ë n k e " I. erhenken: er het si ch uf ghënkt Dü. 2. = an h. einem etwas zu dessen Nachteil verkaufen Z. — SCHWEIZ. 2,

1458.

um h ë n k e " Part, umghënkt umhängen: Sack um die Schultern; an einen andern Ort: s Wëlschkorn (zum Trocknen) Dü. —

SCHWEIZ. 2,

1458.

us h ë n k e " aushängen. Rda. jetz 1 hënkt er awer us legt los, zahlt die Zeche der Tischgesellschaft Z. Synon. Wind mache".



SCHWEIZ. 2,

1462.

herus

h ë n k e " heraus hängen: Ah, do hënkt s herus und bamb'lt nit ach so, hieran fehlt es; deswegen! (von einem erst allmählich entdeckten Hindernis) Dü. 'Ah, henkst mir do herus?' BURGER-GESPRÄCH 1 8 .

v e r h e n k e " an einen unrichtigen Ort hängen z. B. in der Weberei: der Le h rjung het s Gschirr verhënkt, so dass das Muster nicht heraus kommt Bf. — SCHWEIZ. 2,

1462.

z s a m m e " h ë n k e " beim Spiel (Kegeln ». ä.) das Verspielen beider Parteien, so dass weiter gespielt werden muss, um die Entscheidung zu erhalten Pfetterhsn. Hf.; Syn. z u sammc n mache" Z. Subst. e Zsamme"ghënkte r ein Mensch, dessen Glieder nur lose zusammen zu hängen scheinen Strüth Co. — SCHWEIZ. 2, 1463. 23*

HeNK

-

356

H e n k e l m. Handhabe an Körben Lutterb. — S C H W E I Z . 2, 1455. A " h ë n k e l m. letzte Bank in der Kirche Liebsd. — S C H W E I Z . 2, 1455. O h r e " g h ë n k e l , meist Pl. -e m. Ohrringe Hi. Hattst. Geberschw. Su. NBreis. D ie O. i n steche" die Ohrläppchen durchstechen, um Ringe einzuziehen Su. U f h ë n k e l η. ι. Schlinge zum Auf hängen (an Kleidern) Hlkr. U. 2. Schlinge in der Peitsche, der Tribschnuer Hlkr. U m h ë n k l e n. PL Fenstervorhänge M. V o r h ë n k e l [Fórhaeqkl Wh.] n. Fenstervorhang. H e n k e r , s. Henger. A b e h ë n k e r [Àwahaqkar Hlkr7\ m. Immergrün. A(n)hënker [Âhai^k^r Su. Horbg. Β f.; Ônhaqkar Κ. Ζ.] m. Nebengebäude in Verbindung mit dem Hauptgebäude; Schuppen; früher auch vor vielen Kirchthüren, um die Eintretenden vor Unwetter zu schützen. — SCHWEIZ. 2, 1463. A(n)hënkerle [Âhaijkarla Steinb.; Ânhaerjkarla -S/V.] η. Anhängsel: 1. Kreuzchen, Medaillon. Ί bscheer dier e-n-Anhenkerle von becmische Grannade' PFM. II 2. 2. Verzierungen, Falten an einem Mädchenkleid Steinb. 3. Die Sach het en Α. eine Schwierigkeit ST. Kind, das einem überall nachfolgt: des sind rëchti Α. ζ. Geliebte(-r) : wo is1 denn din Α.? Er het e'η Α. hat Bekanntschaft mit einem Mädchen Str. — SCHWEIZ. 2,

1463.

SCHWAB.

273.

D e i i h ë n k e r [Tèihaijkar Liebsd. bis Zinsw. ; Taeihar^kar Κ. Z. ; Tèihaeijkar Str.; Tèihèqkar Rothb. Aschb. Ndrröd.] m. I. Teufel (Glimpfwort; zum Bestandteil Hënker vgl. Schinder). Fo h re n wü der Deihënker scharf drauf los fahren Z. JB. VII 197. D e r D. soll dich hole"! drin schla*®" ! Su. (Geh) zuem D. ! Ingw. Alli D. han sich gegen e (ihn) verschwöre" Dessenh. 2. böser Bube, unbändiger Bursche. Synon. Deichert. Demin. Deihënkerle böses Kind. — S C H W E I Z . 2, 1464. SCHWAB.

79.

G ä n s ( e ) h e n k e r [Kansahaqkar NBreis. ; Kansharjkar Su. Dü. Horbg. Ingersh. Winzenh. Rapp; Kaenshaei^kar m. unordentlicher, ungeschickt angezogener Mensch. A n glegt wie e G. Us sëhn wie



HeNK. — HaNS

e G. Rapp. Synon. wie e Biischel Lumpe" Su. O h r e " g h ë n k e r l i [Òrakharjkarli; Pl. -o Heidolsh.] n. Ohrringe: U f h ë n k e r m. ι. Ose an den Kleidern zum Aufhängen·, 2. Kleiderhaken Hi. Geberschw. Str. Tieffenb. — S C H W E I Z . 2, 1463. Demin. U f h ë n k e r l e Hf. U f h ë n k e r t [Ùfhaeqkart Dehli7\ m. Schlinge zum Aufhängen, ζ. Β. eines Dreschflegels. H ë n k e s [Harjkos M.] m. fahrlässiger Mensch. H ë n k i a n [Haijkian Lutterb.] m. wilder, flegelhafter Bursche. abhënkisch [àphar^kis Orschw. Katzent.; ôhar|kis K. Z.; âharjkii Rothb.] Adj. abschüssig, an einem Abhang gelegen (Grundstücke, Strassen) ; schief Str. s. auch abhängisch. a D h ë n k i s c h Adj. anhänglich, gern hängen bleibend. D Fëtze" und d schönc" Meidle sin" a. Bf. hinke" [hir^ka, herjka allg. ; haer|ka M. ; Part, khùi^ka] hinken. Scherzspruch : Trink i ch , so hink i c h ; trink i ch nit, so hink i ch doch: so will i ch liewer h. und doch trinke" a's nit trinke" «nd doch hinke" Dü. Rapp. Du bis' der wahr® hinkende Bot U., der Strossburgcr h. B. zu einem Langsamen Gebw. 'Und essen vnd nit getrunken, ist so vil als gehuncken' F I S C H . Prakt. 29. — S C H W E I Z . 2, 1467. B A Y E R . I, ' 1 3 3 · H i n k i [Her^ki Rapp\ m. e m krummer H. ein Hinkender. h i n k i g [herjkik 5».] Adj. hinkend: d®r h. Bot der hinkende Bote (Kalender). Maihinkel [Mèihìi^kl Wanzel] n. Berggeist in Gestalt eines hinkenden Mädchens im Wald. Kind, ge h nit in d e r Wald, sons' nimmt dich s M. Hans [Hàns fast allg.·, Hànts früher Hànas M. ; Hcéns Lamperth\ Abkürzung von Johannes. Hofnamen: de s Bläse"hanse", aus Bläs Johannes Ingenh., des Bure"hansen Dunzenh., ,les de s Wolfenhanse" Zöbersd., Schniderhanse® Schillersd. Der allgemeinste Name: e jeder H. findet sin Gretel, und darum auch zum Träger schlechter, lächerlicher Eigenschaften gewählt. Bezeichnung eines gutmütigen, allzeit dienstfertigen Menschen, dem man zuruft: H.,

HaNS

-

357

hënk der Mon d use"! (In Dunzenh. wird diese Rolle dem Michel zugedacht). H., warum hes' d Stern no ch nit an«*zunde"? Ruf. Das männliche Wesen bezeichnet er, wenn eine grosse, starke Weibsperson e'" feste r H. heisst Steinb. Auch Pferde werden so benannt. E rechter H. Tölpel. Ich will H. heisse", wënn s nit wo h r is' Str. U. De" H. mache" prahlen (s. Grosshans) Str. Liedchen: D'r H. im Schnoke"loch het alles, was c i will ; un d was e r will, das het e r nit, un d was e r het, das will e r nit: d®r H. im Schnoke n loch het alles, was ®r will allg. Diese Bezeichnung des Unzufriedenen ist von Ad. Stöber weiter ausgeführt, von Theophil Schuler illustriert worden. Ob eine lokale Anknüpfung an einen Wirt, in der Umgegend von Strassburg an der Strasse nach Lingolsheim berechtigt ist {Eis. Samstagsblatt i8>jç, 212), steht dahin. Unser H. is' o ,,cl ' e Pfaff, aber no c h ke in Priester Hi. Wenn einer etwas berichtet, fragt der Zuhörer wohl: [Wèr hèt s ksât? — Ausweichende Antwort: T r Hàns ~ Pár mit tr làija 'Sár!] Sulz u. W. Andere Kindèrreime: Wer? — D e r Hans Bär; oder: Wie heis'? — Hans Geist! — Wie noch? — Hans Bloch. — Wie me 1 "? — E Säckle voll Flö h Hlkr. Obhergh. (voll dürrer Klee Ingw.) Z. (Wie wenjer? — E Säck e l voll Körner Str.) S T Ö B E R Volksb. 176. Hans e l, zci h am Rieme" ! Am Undertor is' niemc", Am Öwertor is' Vöjelgsang: D fuie" Lût die schlofe" lang Ingw. H., H. Dube"danz, ge h t ni' gern in Rose"kranz! Hi. Neckreim: D e r H. is' kridewiss, het roti Backe", an d Liis wi e Fleddermüs an d Flö h wi e Ratte" Berstett. Kinderlied: D e r Hänsele am Bach het luter guet Sach, het Fische gfange" und Krebse heim brocht Ht. Scherzhafte Alliteration: [Hàns, sâk tsam Hàns, tar Hàns hèt ksait: i sòt em Hàns sâka, ar sòt t Lôkala àn tar Wâka haijka] Illz. H. het hinger s Her r e n Hiie h nerhus hundert Hose" hënke" Hi. Anderwärts: Hinder s Hirte" Hanse" Hus henke" hundert Hase" hus (oder Hase"hüt), was dann mit Umkehr der Reimzeilen wiederholt wird Ruf. Molsh. Bf. Ingw. f H a n s in a l l e n G a s s e n : 'Ardelio ein unr&wiger mensch, der sich aller Ding annimpt' GOL. 253.

HaNS



f H a n s um und u m : 'Sie waren allenthalben wie Hans umb und umb daheim' MOSCH.

I.

'Hansdampf einfältigerTropf(Schimpfworty K L E I N , 'mit dem Hansdampf do' BURGER-GESPRÄCH

16.

H a n s d a m p l e r e i e " PI. Dummheiten, dumme Spässe : er het allewil so H. im K o p f Obbruck. Zss. H a n s d ä n n e l eigensinnige, hochmütiger, über alles absprechender Mensch Str. Hans Daniel kam früher als Vorname in Strassburg sehr häufig vor. f H a n ß d a r m 'du seiest ein H.' Hochz. ι T., 5 Α.

Rasser

H a n s G i s p e l m. unruhiger Mensch. H a n s k a s p e r drollige, s pas shaft e Person Ruf. Demin. Hanskasperle. H a n s m i c h e l Spassmacher, der die Gesellschaft durch seine lustigen, närrischen Einfälle erheitert; vielleicht nach dem Titel des vielgelesenen, ν schwänkereichen Kalenders 'Der lustige H.' Ruf. H a n s T r a p p U. Der Name dieses schreckhaften Begleiters des Christkindes mit Besen und Sack (s. das Bild von Th. Schuler in Hottinger 'Eisass-Lothringen' 320) oder des »Santiklaus soll von Hans von Tratt, einem grausamen Ritter herstammen, der im Ιζ. Jh. auf der Veste Berwartstein, gewöhnlich Berbelstein genannt, bei Weissenburg, hauste und der Schrecken des ganzen Landes war ; s. Ohleyer ALS. 1853, 141. Der Η. T . bläst den Kindern, die nicht folgen wollen, die Augen aus ALS. 1852, 146. JB.III 132. H a n s w u r s t m. Spassmacher, närrischer Mensch, gewöhnlich e lustiger H. Jetz* is' s an mir, sa*t d r r H . Jetz' kumm ich, sast der H. jetzt ist die Reihe an mir (vielgebrauchtes Scherzwort in Str.) Ruf. 'Hans Wurst Schmarotzer MARTIN Coli. Ι . — SCHWEIZ. 2, 1468. BAYER. I> " 3 3 -¡-Barthans m. ein Mensch, der eitel ist auf seinen Bart G E I L E R Narr. H. r 2. D i s p u t i e r h a n s [Tespotièrhàns Geud.~] m. wortstreitsüchtiger, rechthaberischer Mensch. G r o s s h a n s m. Prahler Su. Gebw. Logelnh. Hlkr. Dü. Bisch. Str. Tieffenb. De" G. mache" sich wichtig machen, 'den grosen Hansen vnd stoltzen Gelerten'

HaNS

-

358

PAULI 342. 'Er ist e Grosshans un blibt e Grosshans' Mü. MAT. 48. — DWB. IV,

2, 4 5 6 ; V

m o .

SCHWEIZ. 2,

1471.

g r o s s h a n s i g Adj. prahlerisch, hochfahrend Dû. — SCHWEIZ. 2, 1472. G i i r g e l e h a n s (Kerkglahàns Lutterb7\ m. Mensch mit weilvorstehendem Kehlköpf. K a c h e l h a n s m. wunderlicher Mensch Hlkr. jKalthans m. Spion. 'Banditen, Kalthansen, Einbrecher' FISCH. Bin. 230. 'Emissarius außspäher, Kalthans' GOL. 255. 'Quadruplator, verrhater, der den vierten teil darvon hat, der das Gelt auff dem rucken nimpt, Kalthanß' ebd. 260. — DWB. S, 90 Geheimpolizist. f K a r s t h a n s ψ. grober Bauer, grober Mensch im allg. 'was sol ich mit dem Karsthansen oder bawrenklotz zu schaffen haben' GEILER Narr. H. 193. Titel einer Schrift gegen Murner, Abdruck bei Kurz M. Luth. Narr. K i l b e ' h a n s ['Xìlpahàns Roppenzw7\ m. der Bursch, welcher die Kirchweihvergnügungen gepachtet hat und leitet. —

SCHWEIZ. 2,

1472.

K l a p p e rh ans*«. Hahnenkamm, Alectrolophus Dehli. f K l o t z h a n s m. plumper, grober Geselle GEILER Narr. H. 30. Meisterhans m. rechthaberischer Mensch, der überall befehlen und anordnen will Ingersh. 'Guk! Wott e Meisterhans!' PFM. II 6. — SCHWEIZ. 2,

1472.

¡ - P o c h h a n s m. trotziger, hochmütiger Polterer ZWINGER 1586. 'Thraso, miles gloriosus Bochhans, Schnarcher' GOL. 261. P r a ' ' l h a n s m. Prahler Su. Str. f R e b e n h e n s l e i n Weinliebhaber: 'meine R. und Weingänßlein' FISCH. Garg. 18. —

vgl.

SCHWEIZ. 2,

1473.

S c h i n d ( e r ) h a n s ['Sinthàns Ruf.·, 'Sintarhàns Str.; 'Sintarhànos Ruf. Κ. Z. AEckend.; 'Sìrjarhàns Dehli.; 'Sìrjarhànsl Tieffenb. Wh.] m. I. grausamer, herzloser Mensch ; 2. unordentlich angezogener Bursche. Ihr eigentliche Schinderhannes war ein berüchtigter Räuber im Nahethal, der 180J in Mainz hingerichtet wurde, nachdem er durch Kühnheit, Verschlagenheit und eine gewisse Grossmut sich die

-

HaNS

Sympathie des Volkes erworben s. Allg. D. Biogr. Kindern droht mem: Bis' still, od'r d e r S. kummt und holt di ch ! Ruf. S c h m a l h a n s m. Geizhals Wittenh. S p e i d e l h a n s [*Spaitlhàns Rufi] Spassmacher. Schwappelhans [Swàplhàns steinbr^\ m. dummer Schwätzer.

m. Ob-

W i s p e r h a n s [Wesparhàns Lutterb¡\ m. unruhiges Kind. Woche"hans [Wù^ahàns Ruf. Su. Obhergh. Ingersh. Bf. AEckend. Altw.] Rda. D e r W. wurd begrawe" (oder is' gstorwe"): s lût s Scheidzeiche" fur de n W. so sagt man, wenn am Samstag Mittag (um zwei oder vier) mit beiden Glocken zur Einleitung des Sonntags gelätitet wird. [Wù^ahànsl Obbr. Altw.] — SCHWEIZ. 2, 1474.

h a n s e " [hànso Kerzf7\ stark schnaufen, z. B. nach tüchtigem Springen, oder wie alte, engbrüstige Leute. s c h m a l h a n s e " sparsam sein in Essen und Trinken, sich nichts gönnen : bes. s. miiesse" oder könne" Su. Bghz. Osenb. Obhergh. Co. Katzent. Mittl. M. Demin. H a n s e l , H ä n s c l ( c ) [Hansl, Hansala K. Z. ; Haensl Str. ; verächtlich Hànsl Κ. Ζ.; auch Hànsi und Hànsabmâ erscheinen als Koseformen 0.] 'D'r Hänsele-n-isch min Dausigslewe, Diss weiss d'r Hänsele wohl u. s. w.' Str. STÖBER Volksb. 70. D e r Schue h macherhäns e ls Hänsele Dunzenh. Bes. Schmarotzer, der sich aufziehen lässt: de" Hänsele mache". 'Wenn ich us dem Gedokters klimm, Ζ e will i Hansel haisse' Str. Wibble 28. Lied: D'r Hansl und s Greti Sin d beidi brave Leit ; D e r Hansl is' narricht Un d s Greti (is") nit gscheit (die Form Leit anstatt Lit weist auf fremde Herkunft) Ruf. Beim, Schaukeln in Scheunen, wenn eine neu angelegte Tenne festgetneten werden soll, singen die 'Kinder, ohne über den Sinn ihres Liedchens nachzudenken : D e r Hans e l und s Gret'l (aber auch ein anderes Pärchen) sind ei " wacker's beleit ( = Par Leut), Ër het de" Saw e l, und ës het d Scheid Dunzenh. Kinderlied: 2 Nachts wenn der Mond schint, Trcpp°lts uf de" Brücke" : Füc h it der IIans e l s Gretole heim Mit dem krumme" Rucke". Pfifit der Bär, so tanzt d'r Bock, Alli Esele trumme". Alli Müs, wo Wädele hänn, Dorfe" zue

HaNS —

HaNT



359

d'r Hochzit kumme" Str. 'von Hänßlin jederman' F I S C H . Bin. 1 4 0 . Hansel Name für gezähmte Raben, Elstern, Weihen, Kanarienvögel; auch für Pferde. Hansel Käs ! Ruf, wenn man eine zahme Elster füttern will Ingenh. 'Sie het mi noch erkennt un het mi angegukt, als Gottersprich : do lueau wie 's Hänsele verzukt' PFM. II 5. Zss. Hanselma". D u m e D h ä n s e l [Tymahansl Bf.] m. Zwerg, Daumesdick; vgl. Dume n nickel. —

SCHWEIZ. 2,

1473.

S t u b e " h a n s e l m. Figur eines Amtsboten in altmodischer Tracht mit einem Stab in der rechten und einem vollen Geldbeutel in der linken Hand, welche über dem Zifferblatt der öffentlichen Turmuhr in Benfeld angebracht ist wegen des Verrats, den er an der Stadt begehen wollte S T Ö B E R Sagen II 1 4 . 2 8 2 . h ä n s l e " [hansla allg. ; haensla 6Vr.] hänseln, necken, foppen, betrügen, Geld vom Lohn abzwacken ; ein Knabenspiel (mit Schnellkugeln)·, s häns'lt mi ch (reut mich) doch, dass i ch nit gange" bin Osenb. —

SCHWEIZ. 2 , 1 4 7 4 .

HESS. 1 4 9 .

BAYER,

I. " 3 5 hinsa [hinsa Pfulgriesh^] Scheuchruf für Gänse. — (sa ist ohne Zweifel = sie und in hin muss ein Ztw. stecken, das eine Aufforderung an den Hund enthält, der die Gänse verjagen soll; vgl. hole" 2). Syn. heb s'e! Z. Hunsiech [Hùnsia^· Roppensw. ; PI. -9] m. grober Mensch. —• vgl. SCHWEIZ. 2 , 1474 Hansech schmächtiger Mensch? oder zu Hund? Hunskri 1 [Hùnskri U.\ m. kleiner Rekrut (scherzh.) — frz. conscrit. hantiere" [hàntîara Geberschw. NBreis. Dü. Katzent. Mittl. ; hàntlère Ζ. ; hàntìra Str. Betschd. Tieffenb.; hòntéra Wh.] ι. umgehn, auskommen : mit dir is' s nit guet ζ h. NBreis. Sie h. mit e'nander d wie Hund un Katz Mittl. Dis (diese Frau) is' bös zc h. Wh. ; sich ernsthaft unterhalten Hi. 2. leichte Arbeit verrichten: schaffe™ kann i ch noch nit, awer e bissel h. Hf. Der ge b t nie miiessig, der hantiert allfurt Wh. 'jez kanst de selwer zakkre im Huus erum dass 's kracht, handiere' PFM. IV 3. 'Handtieren' DASYP. J. mit den Händen Geberden machen Katzent. — Bed. 2. und J. durch An-

HaNT —



HäP

lehnung an Hand zu erklären. 2, 1 4 7 6 .

SCHWÄB. 260.

Ha*ntieri"g schäftigung. — Ι,



SCHWEIZ.

BAYER, I,

[Hàntìarik Hi.\

1126.

f.

SCHWEIZ. 2, 1 4 7 6 .

Be-

BAYER.

1126.

-J- Heinz I. Baiurnname: 'grobe Heyntzen'FISCH. Garg. 185. 2. s. Heiz. —

SCHWEIZ. 2,

1477.

BAYER, I,

1138.

hunze n [hûntsa Roppenzw. ; hùnsa Ndhsn.] I. schwere Arbeit verrichten : wie der uf dem Bode" h. muess ! 2. unordentlich arbeiten: er hunzt alles g r a d so a n e . —

S C H W E I Z . 2, 1 4 7 8 .

BAYER,

I,

"39· us h u n z e " Dü. U. Rauw. 1. ausschimpfen, grob schelten : er het mi oh vor alle" Lüte" us ghunzt Hf. 'Un wiird noch ale Ritt usghunzt wie 's Lumbegsindel' PFM. II 1. 2. verklatschen : Jetz' wo sie e'nander üwerall us ghunzt hä be n, flattiere" sie e'nander wi e der Dü. — SCHWAB. 2 9 1

hundsen.

v e r h u n z e " [farhùntsaSteinbr. Obhergh. Logelnh. NBreis. Hf. Dehli. ; farhyntss Lutterb. Geud.¿ farhensa Bisch.; farhùnsa Ndhsn¡\ I. eine Arbeit, ein Geschäft verderben aus Mangel an Geschick und Verstand, verpfuschen, zu Grunde richten. 'Verhunz Si nit my'm Kind syn Ehr' PFM. IV 7. 2. = us hunze" ausschelten. — BAYER, I,

1139.

Hap, H ä p [Háp Hl kr. Logelnh. Co. Horbg.; Hap M.; Hàw Kindw.; Hép Lützelstn. ; Hêp Rauw. ; Hep Wh.] f . Axt mit langer Schneide, bes. zum Abhauen von Ästen; Handbeil, Hacke, Haumesser, Hackmesser. Synon. Sä ch sle [Sásla Horbg.] Demin. Häple [Háwla Hlkr.; Hápl Co.] n. kleines Haumesser. 'Heep Sirpicula, falx putatoria' DASYP. 'Falx putatoria Rebmesser, Häp' GOL. 54. — DWB. 4, 2, 471 Häpe, 999 Hepe, Heppe; 1552

Hippe.

II39

Heppen.

SCHWÄB.

251.

BAYER,

I,

HappeJ [Hàpl Scherw.] m. Tölpel, vgl. Dappel. — vgl. SCHWEIZ 2, 1479 Hapeli schwaches, unbeholfenes Mädchen. HESS. 150.

BAYER, I ,

1130

Happeler.

h ä p p l e " [hapla Geud.] täppeln, unsicher und ungeschickt gehn, bes. von Kindern in den ersten Tagen ihres Gehens : er kann schon e bissel allein h. Auch von älteren Personen, die ungeschickt

HäP — kerumstolpern. BATER. Ι ,



HiP SCHWAB.



360

252 happeln.

1139.

Häpi, H ä p [Hápi OIti. Fisi. Roppenzw. Hi. Hattst. Geberschw. Su. Obhergh. Katzenl. Meiss. ; Háp Schema. ; Ápa il/.] m. n. meist Pl. Kartoffel (Kinderspr.) Demin. Häbele [Hápala NBreis. Ingersh. Rapp.] n. — MENGES JB. X I I I 189 denkt an Abkürzung aus Hàpèpfl· für Hàrtèpfl. Nach SCHWEIZ. 2, 938 Häbe n aus Hertbir; BASEL 163 Harpi. Häp(e) [Hápa Heidw. ; Hapa Mü. ; Hap Steinb. NBreis. M. Meiss. Molsh. Mutzig Ndhsn. Str. Brum. Schleif.; Hép Κ. Ζ.; Háp Betschd.; Pl. -a, Háwa Betschd.] f . Blasinstrument der Kinder aus Weidenoder Pappelnbast. Ein 5—IO cm langes und federkiel- bis kleinfingerdickes Stück eines Zweiges wird im Frühjahr, wenn der Saft eingeschossen ist, durch Beklopfen von seiner Rinde entblösst, die Rinde spiralförmig aufgerollt, so dass unten eine grössere Öffnung bleibt, und dies Rohr durch die Lippen etwas zusammen gepresst. Beschwörformel : H., H., g*rot! Od*r i ch schlä« (schla«) dich tot! Betschd. Vgl. ALEM. X X (1892), 194. 'bol wird erschalle Fröhlig wieder d' Häppe drin* LUSTIG I 429. 2. Jägerhom Steinb.; Trompete Heidw. Zss. Häpe n holz saftiges Weidenholz Molsh. h ä p e n [hápo Steinb. Str. Brum. M. NBreis. Dü. Meiss. Mutzig; hépa Κ. Z.~\ i. in's Horn, in die Weidenpfeife blasen; auch Clarinette ». a. blasen. 2. eins h. (ein Glas) trinken, übermässig trinken : der kann guct h. Ruprechtsau. häple", häpere" [hêpla Zinsw.; hápara Molsh. Betschd. ; h apara Kerzf. Ndhsn. Zinsw.] gemütlich, langsam trinken, saufen. H ä p e r l e [ Hêparla Roppenzw.] n. kleiner Rausch. hapere", ham p e r e " [hápara Osthsn. ; hâpara Str.; hàpara Lobs. ; hàmpara Zinsw.] unpers. stocken, langsam und schwer vorwärts kommen; s hamp'rt ; s het ghampert Zinsw. — SCHWEIZ. 2, 1 4 7 9 . SCHWAB. 255.

HESS.

150.

hepp hepp [hèp hèp -S/r.] Ruf gegen die Juden ; wird scherzhaft von H. E. P., d. h. Hierusalem est perdita, abgeleitet. Hippe [Hepa Rixh. ; Hipa Steinbr. ; Hepa Bischi] f . mageres, schwatzhaftes Weib: e dürre H.



HiP — HoP

Hippe, H u p p e [Hipa -S. Banzenh.; Hip Fisi. Ensish. bis Scherno. Lützelstn. Tieffenb. ; Hip Rapp. ; Hip Co. ; Hip Rothb. Wörth; Hép Κ. Ζ. Prinzh. ; Hep Wh.; Hùpa Liebsd. Obbruck; Hup Str.; Pl. -a] f. I. Weidenpfeife = Häp. Rda. Wenn s kän Pfiff gi b t, gi b t s doch e H. Lützelstn. Beschwörformel der Kinder beim Anfertigen: Hans, Hans, loss m'r d Huppe ganz ; gib d'r Käs und Brot und e Schöppel Schnaps derzue Obbruck: vgl. Franz Seite 182. 2. Gebäck aus dünnem, dütenförmig gerolltem Teig und Honig: gfullti H. Hippen mit süssem Rahm Str. J. Geschwulst infolge eines Insektenstichs oder des Anstossens Rapp. 'Der Krämer tregt auch hippenrörlein feil, das seind Oflatrörlin' GEILER WK. 109. 'Crustula Oblaten, hyppen GOL. 366. 'Hippen = frz. des oublies' M'ARTIN Coli. 46. MOSCH. Ani.

I,

131.



SCHWEIZ. 2,

1480.

"39· R i n g e l h i p p f . Weidenpfeife

BATER.

Osenb.

h i p p e " [hipa Liebsd. bis Rapp.] 1. auf der Weidenpfeife blasen, tuten. » 2. gierig trinken. f ' a u ß h o l h i p p e n ' verspotten FISCH. Garg. 87. — SCHWÄB. 285. HESS. 171 aushiepen. BATER. I, 1139. H i p p o l y t [Hipolit Bisch.] 1. männl. Vorname. 2. Durchfall : de™ H. han. H i p r i [Hipri RauwT] m. Bergklee, Trifolium montanum. hopp [hòp a//g\] Interj. Alle (frz. allez) h. wohlan (.Aufforderung zur Arbeit, zum Gehn, zum. Aufstehn). Ho hopp! Ruf beim Heben eines schweren Gegenstandes Ruf. : h. Scharlott ! Zuruf am Pferde Str. u. Umgegend; h. lai Aufmunterungsruf, oder wie h. Ja Gais! scherzhafter Zuruf an einen Strauchelnden. In einem H. dich in kurzer Zeit, in einem Augenblick Str. Gassenhauer: H., h., h. ! jctz' ge1™ m'r zuem Schakob, der Schakob het schun ζ ' Mitta* gesse" : Lëwerknöpfle, Cigarettle Str. Schnider, Schnidcr, h. h. h. Anfang eines Kinderliedchens Ndrmagst. JB. XIII Sr. 'er ist hopp mit seinem Vermögen zu Ende KLEIN. — SCHWEIZ. 2 ,

1482.

HESS. 1 7 4 .

BAYER,

Ι, 1140 hoppen. H o p p i" d i e H ö h [Hopotahé Olti.~] m. tänzelnder Mensch, Geck.

HoP



361

H o p p e d i h o p p m. 1. flatterhafter, überspannter Mensch Pfetterhsn. 2. Tanz. Rda. Η. is* o u c h e Tanz, aber gar e wiiester zwei Dinge mit demselben Namen können sehr verschieden sein Hi. v e r h o p p a s s e " refl. verfehlen, sich versäumen oder sich übereilen U. Alterle {Freund), verhoppass di ch nit, am siwene ge h t d e r Zug furt Z. — vgl. S C H W E I Z . 2 , 1 4 8 3 hóppass halt / S C H W Ä B . 2 8 1 V. sich einen lustigen Tag machen. (Hoppe in) Spinnhopp(e) ['Spinhòpg Heidw.; 'Spinhòp Tagolsh. bis Bf7\ m. Tagolsh. Heidw. { f . Ensish. Obhergh. Hlkr. Mütt. Logelnh. Bf.) 1. Spinne: D Spinnhoppe 11 komme" wi e der an d e r Bode", s gi b t ander Wetter Hlkr. 2. Weberknecht, Phalangium opilio Tagolsh. Zss. Spinnhoppc"nëst Spinnwebe Heidw. Bf. Demin. Spinnhöpple, Spinnhöppel n. hoppere™ [hòpara Hüss. Geberschw. Kerzf. Mittl^\ stossweise gehn, springen: ein Wagen boppert auf gefrorenem Wege; ein Frosch hoppcrt Kerzf. ; hinken. — BAYER, Ι,

1140.

H o p p e r d i Bezeichnung des Hüpfens in einem Neckreim: H. H. Salome, s Tanze" wurd d'r schu" v e rge hn Ruf. JB. XII 1 0 3 . H o p p e r d i b o c k m. Purzelbaum: H. mache" Roppenzw. h o p p r i g [hòprik Uttenh.] Adj. uneben; s. auch horplig und hopplig. — SCHWEIZ. 2,

1484.

S t o l l e " h o p p r i » / . ungeschickter Mensch Osenb. Geberschw. H ö p p e r [Hepar Obhergh¡\ m. Pferdename. Unser Ross heisst H. — S C H W E I Z . 2, 1490 Hüper. h ö p p e r l e " [hèparlaHi.Steinbr.Blotzh.] mit kleinen Schritten springen, hüpfen (von Kindern)·, im Gehn schwanken. — SCHWEIZ. 2,

1485.

H u p p [ H ù p Feller i. Hüss.; PL Hyp Hüss i] m. Sprung mit beiden Beinen zugleich : i ch hab e 'në" H. gnumme". h o p p l e " [hopla fast allg.; hùpla Pfirt Mü. Sennh.; hòpla Hanl\ 1. hüpfen, bes. auf einem Bein (daher das Spiel: Fuchs aus dem Loch h. genannt wird); aber auch Heuschrecken, Frösche, Flöhe, Vögel hopple 0 . Kinderlied: Heidcrdum,

HoP



D Katz (Heidirlidum, mini Frati Ruf.) is' chrumm, Si e het e chrumme" Zeche", Hopplet (Sie h u p f í t Ruf.) in d'r Stuben u m ; K a n n i h n (si01· Ruf) nimmi gräde· (bewege" Ruf) gerade machen; Wenn si· n- ih n nimmi gräde" ka" n , Muess si· *'ne" (neüe°?) Zeche" ha". In einem derben Scherzspruch wird der Tanz angedeutet [Ùn a Hiplti ùn a Hoplti 7?«/.] JB. X I I I 186. 'hat's iise huple müsse' (der Vogel aus dem Nestchen) L U S T I G I 4 0 9 . 2. hinken, ruckweise springen, wackeln, j. schlecht tanzen. 4.. aufstossen (von Wagen auf unebener Strasse) Molsh. ». nördlich. Die Kutsch hopp e lt äm d Rüttle" un d er e'nand Schleif. Ich tröw net uf de" Wöwe" sitze", s hopp e lt gar Wh. schaukeln auf den Knien : Kumm Kin d , d ass ich dich e biss*l hopp e l ! 'hupple-nume wie d Spatzc-n-als' L U S T I G I 9 4 . 'D' Sunne schìnt, s Veghele grìnt, s hubbelt u f m Lade* ». s. w. aus einem Kinderliedchen S T Ö B E R Volksb. 7 1 . 7 2 . 7 3 . — SCHWEIZ. 2,

1485.

SCHWÄB.

281.

ü b e r h o p p l e " [iwarhopla Geberschw.] überspringen, auslassen. H o p p i e r Dü. Mütt. K. Z. Han. Wh. m. I. Bauernpolka M. JB. XI 157. 2. Mensch mit hüpfendem Gang Dü. N ë s t h o p p l e r [Naithoplar Banzenh.~\ m. der jüngste Vogel im Neste, das jüngste Kind in der Familie. Demin. Nësthopplerli. — vgl. SCHWEIZ. 2 , 1 4 8 4 N.-hopper. S c h o l l e " h o p p l e r m. Bachstelze Dü. Synon. Wasserstëlzle. Z e c h e " h u p p l e r [Tsé/ah tipiar Obherghï\ m. auf den Zehen gehender Mensch. H o p p l i [Hopla Olti. Roppenzw.] m. Hinker. h o p p l i g [hòplik Pfetterhsn.; hòpli^ Lützelstn!\ Adj. holperig, uneben; s. auch hopprig und horplig. h i i p p l e " [hypla Katzent. Lützelstn.] hüpfend auf einem Beine gehn. H u p p e r [Hypar Mütt.'] m. kleiner Sprung: e H . nëmme". H e ü h u p p e r [Haìhypar Obbruci] m. Heuschrecke. H u p p e r i [Hypri Strüth; Hypari Ingw.; Hipari Roppenzw.] m. 1. Springer. 2. Hinker Strüth Ingw. h i i p p e r e " [hipara Liebsd. bis Rothb. (nicht K. Z.j] I. springen (wie Frösche, kleine Kinder); schnell davon laufen. 2.

HoP

-

HuP



362

hinken Ingw. Lobs. Rothb. Liedchen: Heidideldum, Die Frau is1 krumm, Sie het e krumme11 Ze h , Sie hippert in d e r Stub h erum und t h uet i h re doch nit we b Rothb. ; trans. J. Stössegeben Ingersh. 4. trinken : eine Flasche us h. Logelnh. 5. begatten Ruf. Rapp. ab h ü p p c r e " fortlaufen Orschw. h i i p p e r i g [hipari^ Lobs.J Adj. hinkend. H ü p p e r l i s [Hiparlis Heidw.~\ Spiel der Knaben, wobei sie auf einem Beine einander nachlaufen. ' H é l l e h u b b e r l e ein lebhaftes, lustig hüpfendes Kind Mü. STÖBER Mäder 86. Hopper [Hòpar Roppenzw.~\ Koseform des männl. Vornamens Joseph. Hup [H^p Str. K. Z. Han. Wh.] f . I. Horn des Nachtwächters, des Schweineund Gänsehirten, des Bahnwärters: i n de m Wächter uf d H. gë b 'n dem Dorfbüttel zur Veröffentlichung übergeben Z. 2. = H a p M.



SCHWEIZ. 2,

I486

Hupe".

Hup. h u p e " [h^pa Obbruck Str. Brum. Wh.; hywa Betschd. ; Part, khfpt £/.] I. blasen, tuten; durch Ankündigung mit dem Horn bekannt machen (anstatt des Trommeins und Ausschellens). Der Söühirt hupt. D®r Wächter hupt ze h n ; dazu sagte er (in den joer Jahren): Hört ihr Leute, was will ich euch sagen : Die Glock hat zehn Uhr geschlagen ; Löschet Feuer Und Licht, Dass niemand kein Unglück geschieht ! (hat seit den 7O er Jahren aufgehört) Betschd. 2. (im Walde) durch den Ruf hup ! anrufen. — 1489

SCHWEIZ. 2, I 4 8 6 .

1489.

SCHWAB. 288.

¡-us h u p e " [ys h^wa Betschd?\ (vom Dorfbüttel) austrompeten, unter Hornstoss verkündigen; jetzt wird 'ausgeschellt' Avolsh. Dunzenh. Ingenh. — SCHWEIZ. 2, I486.

1489.

hupp [hyp Strüth Banzenh. Katzent.; hyp Su. Κ. Ζ.] Interj. Mahnruf an Zugtiere : halt ì Hf. Ruf um einen Entfernten aufmerksam zu machen; bes. beim Versteckspiel (auch hopp!) Hf. alle hupp! Mahnruf zur Eile, Ruf zum Reizen der Schafe: Hamm'l h. h.! Katzent. — SCHWEIZ. 2,

I486

hup.

BAYER, I ,

1141.

h u p p e " [hypa Su. Bf. Ζ ] I. zwischen die vor den Mund gehaltenen Hände hopp, hupp rufen, um einen Entfernten

HuP —



HoPF

aufmerksam zu machen Su. 2. springen: hupp dich in d*s Bett! Z. — SCHWEIZ. 2, 1490.

Huppe s. Hippe, Weidenpfeife = Häp. Beim Klopfen sprechen die Kinder: Heilige r Sanct Lorënze, Loss mine H. nit verschlënze"1, Heilige Sanct Loros, Loss mi ne H. los! Ranspach JB. X 242. — SCHWEIZ. 2, 1 4 8 7 .

BAYER, I ,

1141.

H u p p e r m. Weidenpfeife

Urbis.

(Hopf in) K u g e l h o p f , - h u p f [Khûkolùpf Olti.; Khûklhupf Mü. Su.; Khùklhùpf M.; Khyklopf Hlkr.; Rhoilopf Co. Ingersh. Rapp. Kaysersbg. Bf.; Khèjlhùpf Molsh. Nhof Str.; Khejlhùpf K. Z. Kindw. ; Khyjlhop Lützelstn. ; Khylop Wh.] m. Backwerk aus Mehl, Eiern, Butter mit Zucker, Rosinen nnd Mandeln, in einer gerippten, innen erhabenen abgestumpften Kegelform von Thon oder Blech gebacken ; darf bei keinem ländlichen Fest fehlen. Von einem recht lustigen Feste sagt man : Do gi h t s Κ . und Butter druf Kindw. Den Namen hat es wohl von der Ähnlichkeit mit einer Gügelhaube (vgl. pfälz. Türkischer Bund; der Name Rodan-,Radon-, Rodonkuchen ist ein verdorbenes roman. rotonde). Leichtsinniger Reim: K . unrt Tarte", D Schulde" könne" warte'1 Hi. Lutterb. 'Milchbrod un Köuelhopf stehn bständi uff em Disch' SCHK. 97. 'An Köuelhöepf. . . fehlt's an d'r Dofel nit !' HIRTZ Ged. 195. Kinderspiel: 'Köüjelhopf u f m Dach, Wer Schmollt oder lacht, D' Zähn pfleckt, D' Zung 'erusstreckt, Der muess e Pfand genn' dabei sitzen zwei Kinder einander gegenüber und stemmen die Knie zusammen; sie kitzeln sich dieselben : dasjenige, welches zuerst lacht, hat verloren Str. STÖBER Volksb. 50. 5 1 . Ähnlich (Hüpfele, Häpfele — ) Hagenau ebd. 120. Ruf. 'Kuchelhopf Aschkuchen KLEIN. 'Kuglupf'LÜSTIG I 139. Demin. Kugelhüpfel [Khejlhepfl Z.]. 'Kuglipfle LUSTIG I

147;

II

67.



SCHWEIZ.

2,

1492.

Hopfe", H u p f ( e n ) [Hupfa Roppenzw. Steinbr. Ruf. ; Hòpfa, Hopf, Hopf Κ. Z. Han. ; Hìipf f . Betschd., m. Bischw. ; Hop WJ m. I. Hopfen. Beim Einfahren des Hopfenwagens singen die Kinder: d Hupfe" klimme11, d Hupfe11 kumme", d Hupfe" sind scho" do NBreis. Rda. Bi

HuPF —

HoPS



363

dem is' Hop un'1 Malz verlor" 1 bei dem nutzt alles nichts Lorenzen; äJtnt. Ruf. 'Der Hopp kommt' Aussichten auf die künftige Hopfenernte in der Christnacht zu erkennen Diemeri. A L S . 1 8 5 4 / 5 5 , 2 1 8 . 'darinnen er koch sein Hopff' F I S C H . Garg. 14. 2. Hopfenblüte: licht wie e H. Da' is* e H. ein leichter Gegenstand S. Dentin. H i i p f e l e Ingenh. 'leicht wie en Hiipfele sehr leicht an Gewicht' K L E I N ; vgl. Hopfe" 2. Zss. Hopfe n zopfet. — S C H W E I Z . 2,

1492.

BAVER, Ι,

1141.

hupfe", h ü p f e " [hùpfa Hlkr. bis Ingenh.·, hepfa Hf. Dunzenh.] 1. hinken (nur in dieser Bedeutung hüpfe" Hf. Dunzenh.) 2. springen. Dis is' (m'r) ghupft wi e gsprunge" das ist gleich JB. IX

100.

289.



SCHWEIZ. 2 ,

BAYER,

Ι,

1492.

SCHWAB.

1141.

f a u f h u p f e n beispringen. Er meint, ich soll ihm immer auf hupfen ich sei nur dazu da ihm Dienste zu leisten KLEIN.



BAYER, Ι,

1142.

ü b e r h u p f e " [ìparhùpfa Liebsd.; ewerhùpfa Dü. Horbg. Rapp. Schema. Bf.; iworhùpfa Str.; ewarhùpfa Κ. Ζ.; ewerhypa Lohr\ überspringen, auslassen: e Zilt (Zeile) ü. Üwerhupf de" Ketzer! s is' latinisch, sagte der Schulmeister, als er selbst ein Wort nicht lesen konnte K. Z. Beim Häkeln eines eckigen Musters: der Eck has1 üwerhupt Lohr. "aber wir vberhupffen solches mit Fleiss' GEILER 7 6 Narr. (Kl.); P. II 7 4 A . 'So ist auch des Piatonis meynung . . nicht zu vberhupfen' F I S C H . Ehez. 3 0 7 , 2 1 . 'überhupflen oublier, passer' M A R T I N Pari. N. 398.



SCHWEIZ. 2,

1493.

ü b e r h u p f l e " [ewarhùpfla S».] überspringen. — S C H W E I Z . 2 , 1 4 9 4 . v e r h u p f e " (Wörter beim Lesen) übersehn, auslassen Str. H u p f i [Hùpfi Hf.] m. Hinker (Spottname). K e s s e l h u p f e r s Gen. ein Spiel Str. 'Do henn si als im Hof ier Tryewes 1111 ier Gspiels: Kinnee's . . un Kesselhubfers' PFM. III ι . 'Kesselhupfers, Rytterballes, Un noch Spiel e ganzer Wisch' SCHK. 198. hopse" [hopsa allg.~\ abwechselnd auf einem Bein hüpfen; hinken; tanzen; mit h. zur Conscription gehn Wingen. S is' (m'r) ghopst wie gsprunge" es ist (mir) einerlei· Str. Z.

HoPS



hops [hòps Burgftdn. b. Basel Banzenh. Geberschw. Lutterb. Dü. Bf. Hf. Lobs¡\ präd. Adj. 1. eig. Imper., dann Interjektion der Überraschung: 'Jo hobs! Lon Si mi gehn; e so e-n-alder Herr soll d' Maidle nimm ansehn' PFM. II 2. 2. schwanger, bes. unehelich; h. mache" schwängern, 'sie ist hobs schwanger Augsbg.'

KLEIN.

J.

[ar

hèt

h.

aem

Toila] ist angetrunken M. 4. in einem Kartenspiel, wer keinen Stich oder eine ganz geringe Anzahl von Punkten gemacht hat. — S C H W E I Z . 2, 1 4 9 4 . S C H W A B . 281.

BAYER, I,

1142.

h o p s a Interj. Zuruf, wenn jemand fällt Katzent. Rapp. Anfang eines Tanzliedchens: H. Lissele, lüpf d e r Fuess, Wenn i d l mit d'r tanze" muess. Mit d'r tanze" kann i oh nit, Wenn de d'r Fuess nit lüpfe" wi1Ist Hlkr. S T Ö B E R Volksb. 118. Anfangeines Gassenhauers : H. Mariannele, drëj di ch emol b"rum . . Dü. hopsasa I. Zuruf an kleine Kinder, die springen sollen Geberschw. 2. nicht doch, nein, (scherzh.) Bf. — S C H W E I Z . 2 , 1 4 9 4 . verhopse" verspringen, verfehlen: 'D 1 Hyroth isch, myntwäje, doch e Schritt, wo merr sich gar ze gschwind verkallebiert, un grimmi syn Glück verhobse kann' PFM. III 3. Vgl. verhoppasse" —

SCHWÄB.

282.

Hops-er [Hòpsar Katzent. Bf. Mutzig. K. Z.] m. I. Springwalzer der Städter im Gegensatz zum Schleifwalzer der Bauern; s. A U G . S T Ö B E R Der Kochersberg 49. 2. e gueter H. ein guter Tänzer Mutzig. — S C H W E I Z . 2 , 1 4 9 5 . ¡ - S c h o l l e " h o p s e r m. Übername der zur alten Gartenzunft gehörigen Bürger in Str. H o p s i m. Hinker Roppenzw. h u p s e " , h ü p s e " [hipsa Roppenzw.; hypsa NBreis. M. Rapp. Bf. Bisch. Str. Obbronn Betschd. Prinzh. Lützelstn. Tieffenb. Wh.] springen: h. vor Freüd; hinken Roppenzw. Säl h. über das Seil springen Wh. Sack h. als Volksbelustigung M. JB. VIII 165. 'Es glänzt krystalle rein Un hupst von Stein ze Stein' S C H K . 5 ; s. auch Frosch 1. — SCHWEIZ. 2 ,

1494.

BAYER, I,

1142.

Demin. h ü p s l e " [hipsla Dunzenh. Z. Ingw.] in dem Lied Hei dideldum s. zu hippere".

HUPS —

HauPT



364

H i i p s i [Hipsi RoppenzwI\ m. Hinker. H tips [Hips A v . ] m. Rausch. 'Von drei, vier Kännle Schnips henn so Schlukker glych e Hyps' PFM. III 7. Demin. [Hepsarla Urbis.] Hupsch [Hyps Heidw m. Stoss: e H. gë b e ". h u p s c h e " , h ü p s c h e " [hypio Heidw. Obhergh.; hepâa 3W.] slossen, werfen: hupsch m'r d Kapp! wirf mir die Mütze zu! Obhergh.; herum h. herumstossen. Du kanns' mi ch h.! grobe Abweisung; — die letztere Glintpfformel gehört wohl zu hofieren. Haüpt [Hàipt Su. Obhergh.; Hoipt M.; Hòipt Horbg. Dü.; Haupt Str.; Hceypt K. Z.; Hápt Lobs. Bühl] n. 1. Haupt; Hauptsache: s H. is', wë nn m e r gsund is' Z. 2. Pflugschar. J. Querholz am Rechen, in welchem die Zähne stecken, Reche"haüpt M.; 4.. der vordere Teil eines „Gewandes", des Hausteines, auch Murerhaiipt genannt (Steinhauerspr.) Su. Zss. 'Hauptenbett chevet du lit' MARTIN Coli.

106.



SCHWEIZ. 2,

1495.

BAYER.

1, 1142. F ü r h a ü ( p ) t [FérhàytSteinb. Roppenzw.; Férhàit Liebsd. Pfetterhsn. Heidw.; Férhàypt Blotzh.; Fìrhàypt Ruf.; Firhoipt Hlkr. Horbg. NBreis. Bebelnh. Mittl. ; Férhòipt M7\ n. 1. der vorderste und der hinterste Teil des Ackers, welche nur quer gepflügt oder gehackt werden {vgl. A n wander). 2. schmaler unbebauter Raum zwischen zwei Weinbergen. Demin. Fürhäuptli, Fürhäubel, Fürhäubleli [Firhaitla Olti.; Férhaiwl Kerzf.; -haeipl K.Z.; Fôrhaeiwl Hf. Rothb.; Férhaiwlali Heidolsh.] n. unbebautes Stück, Rain am Ende eines Rebstücks oder eines Ackers, Feldweg am Kopf eines Ackers. Im alten Bannbuch von Mühlhausen, Kanton Buchsweiler: 'Vorhäubtelein'. — SCHWEIZ. 2,

1498.

BAYER, I ,

1144.

O b e r h a u p t [Ówarhàipt Mü.~\ n. wie hochd. P f l e g e l h ä u p t l e ». der Dreschflegel ohne den Stiel Dü. — SCHWEIZ. 2, 1499. ü b e r h a u p t [ewarhàipt Su Logelnh.; ìwarhaùpt Str.; eworhoeypt Κ. Ζ.; iwrhaépt Whl\ Adv. überhaupt. Adj. im Uwerhaiipte" im allgemeinen, im ganzen genommen: im Ü. is' er me hr wert a*s

HauPT —



HaR

der and e r. Er nimmt s ü. wie der TeiiM d Seele" (Var. d Judde") er ist oberflächlich, macht es in Bausch und Bogen ab

Z.



SCHWEIZ. 2, 1 4 8 7 .

BAYER, I,

"44· ü b e r h ä ü p t i g [ewarhaiptik ¿W.] Adj. ein Stein, bei dem die Fläche Vorderfläche wird, welche senkrecht vom Felsen losgetrennt wurde, wozu sie sich selten eignet. b e h a i i p t e n [phoipta Dü. Winzenh.; phaùptg Str.; phceypta Z.~\ behaupten; gewissen finanziellen Anforderungen gewachsen sein : Jetz' het cr dis Höfl e l doch angenomme"? dis kann der ni' b. Ingenh. —

SCHWEIZ. 2,

1500.

Har [Hyor M.; Hùwr Sulzern; Hórallg.; Pl. ebenso] η. Haar. (Ein einzelnes Haar heisst in M. e Harlè Hiior.) Rda. ufs Η. genau: m e r kann dem Mann glauwe" uf s H. Str. Ich underscheid die Sach uf s H. Str.; uf s H. glich ganz gleich BanzenJi.; bi eine me Η . , um e Η. beinahe. 'Sie wendet sich nit vmb ein har' rückt nicht von der Stelle FISCH. Flöhh. 653. 'Was wol geredt ist durch das iar, des achtent sy nit vmb ein har' MURNER Schelmz. I X a 15. 16 (Neudr. Nr. 85, 19). S thuet i h m ke'n H. schadet ihm nichts Z. Dis Meid e l het awer schöni schwarzi H. Lützelstn. Do ge h n d'r Katz d H. us jetzt ist der entscheidende Augenblick; da gibt es schwere Arbeit Gebw. 'J e z gehn der Katz d' Hoor us. I wurr d' Geduld verliere' PFM. IV 7; ALS. 1850, 29. H. an, uf de" Zä b ne n ha be n redefertig, grob, energisch, bissig, geizig sein Str., reich Hi. 'Hoor uff de Zähne het der Mann' HIRTZ Ged. 188. H. loS5en etwas herausgeben, bezahlen Bf. 'Er losst nit gern Hoor gehn' ist geizig KETTNER Mais. 19. S will kei" H. lo ssen nicht nachgeben Hi. D H. stehn ei ne m z u Bërg sträuben sich aus Angst Hlkr. 'se steh m'r d'Hoor gèje Bàrig' MANGOLD Colm. Kom. 8. Du zeihst mi cb an de" Ii. in d Hö h du machst mich schaudern (durch eine fürchterliche Erzählung) Str. Der hat sich an de n H. genumm'™ vor Zorn Dehli. In de" Höre11 ge h n mit unbedecktem Kopf (von Mädchen oder Frauen) Z. D H. us de-n-AuSe11 mache" aufklären, enttäuschen Lützelstn. Der esst eim d H. h era b isst übermässig und

HaR



3^5

gierig Rauw. Sich wëjen ebs. ke ine gröi H. wachse" lo sse n sich etwas gleichgil£ig sein lassen Bf. Er is1 im Winter uf d Weit gc kumme n , er losst ke'n H. ge h n er gibt nicht ger.n Dü. Jngw. Rupp ere Krott H. us, wënn se ken het Bezeichnung einer Unmöglichkeil Dehli. Gschwolleni H. ha be n Katzenjammer haben (vgl. frz. avoir mal aux cheveux) Co. Str. Zinsw. Aberglauben mit Haaren JB. VI 177. Spw. Kurzi Hör sind bal d ^«bürstet (gebürst et U.) ein kleines Vermögen ist bald geteilt Hi., eine kleine Arbeit ist rasch gethan Banzenh. 'Kurtze Hoor sinn gli birstet* Mü. MAT. 56. 5, 59. H. an den Au«e n deckle n Wimpern Dehli. 'Haar auff Haar' Spiel F I S C H . Garg. 3 0 6 . Dë r wurd sicher H. dran finde11 sich irren Ruf. '(Einen) rupfen da im har gebrist' unnötige, falsche Mittel anwenden MURNER. Schelmz. 37. Hut e H ö r [Hyt β Hûr Logelnh. Z . j Haut und Haar, vollständig, ganz und gar: d Katze" fresse™ d Müs mit H. e Η. Von H. e Η. nix an ge h n gar nicht verwandt sein; [ônkàn] angeben Z. ist Verwechselung JB. VII 189. 'Der in der Statt niemandt hat, so jm von haut noch haar zugehöret' GELLER 2 9 . Narr. (Kl.) Vgl. 'ich bin warlich ein Teutscher mit hand vnd mit haar' MOSCH. II 58. 'an hant vnd haaren' MOSCH. I

23.

Har und k l e i n [hôraklain Katzent.; hóra klain Str. ; hóraklaén Κ. Z.J Adv. vollständig, alles zusammen. Zss. Harbeutel, -heujel, -igei, -rucke n , -seil, -ül, -wachs, -we h . Dentin. H ä r l e , H ä r e l [Hêrli Liebsd.; Hêrla Liebsd. Roppenzw. Steinbr. Heidw.; Hêrla Su. Dü. Logelnh.; Hárl Felleri. Bf. Bisch. ; Hárala Geberschw. ; Hárla Ruf. Co. Ingersh. Katzent.; Hárla Bf.; Hêrl Str. W.; Hérl Κ. Ζ. Betschd.] η. Härchen. Bi e , n e me H. Liebsd.; um e Η., um s klän Η. Κ . Ζ. Do fë h lt ke in H. Hör dran daran fehlt nichts Bf.; bi " " ' m e Härle Hör Heidw.; um e i n Härle Hör Ruf.; um s Härel Härel beinahe Bisch.; scherzhaft auch: um e Här e l Holzschue h Geberschw. Er is' um ke' n H. besser a's sini Kam e rade n nicht im geringsten S(r. Er het ke'n eige" H. H. uf d em Kopf besitzt gar nichts; was er hat, ist verschuldet oder gepachtet. Scherzh. drizeh" Härle in sibe" Rei h e n

HaR



ein dürftiger Schnurrbart Steinb. Pariser Härle kleine Fortsätze der .Haare an den Wangen herunter Co. 'welches alles jhr doch nicht ein Härlein gethan' gar nicht geschadet M O S C H . I 4 8 5 . 'UfFs Hörle errothe' Mü. MAT. 65. F r a ü e n h a r [Fràjahór 5».] η. Asplenium Trichomanes K I R S C H L . 2 , 3 9 6 . Abergläubische Verwendung gegen Magenfieber Ingersh. JB. VIII 170. J u n g f r a ü e n h a r [Jùijfràyahór Scherw.; Jùijfrghôr B f ] n. Adianthum capillus Veneris häufig als Thee gebraucht. 'Polytrichum Jungfraw haar, Widertodt' GOL.

423.



SCHWEIZ. 2,

1507.

G ä u c h e n h a r [Koi/ahyor M.~\ n. Bartflaum: 'Lanugo das erste staub haar im bart, gauch haar' GOL. 91. 'g. L. DASYP. wo auch 'staub Haar Lanugo'. — S C H W E I Z . 2,

1507.

! G e i s e " h a r n. Haare, so fein wie das I der Ziege Hlkr. 'Der letst het Gaisehoor I un gitt drum glych e Pfand' PFM. V 8. ¡ H ä r l e h a r [Hárlahór Ruf.~\ Härchen, in der Rda. Um e H. hätt's i b ne getroffe" um die Grösse der überstandenen Gefahr lebhaft zu bezeichnen; s. M E N G E S Volksmda. J4.; Zeitschr. f . d. d. Unterr. VIII 1,

694.

1145.



SCHWEIZ. 2,

1502.

BAYER.

1149.

K r o t t e " h a r scherzh. Rda. Er het Krotte n Hor im Sack er hat Glück beim Spiel Schlierb. — S C H W E I Z . 2 , 1 5 0 8 . P o l k a h a r PI. lang herabwallendes Haar der Männer Betschd. Obröd. Aschb. R o s s h a r n. Pferdehaar vom Schweif und von der Mähne, verwendet bei Matratzen Str. 'dass lebendig Rosshaar (Insekt im Wasser) — Wasserkalb G E S N E R , ' Gordius aquaticus BALDNER III. — vgl. SCHWEIZ. 2,

1508.

S p ü r har n. Barthaar der Katze: 'Do nimmt myn Frau e Kaz, e schwarzi, dere zeiht si siwwe Spüerhoor us' PFM. III 4. Z ë n n h a r n. Pl. Schläfenhaare Obbruck Horbg.; Haare zu beiden Seiten der Wangen: wenn d u nit zfride™ bis', në h m ICH ¿¡ct. a n (JEN 2 . Horbg. — SCHWEIZ. 2,

1510.

Z i m m e r m a n n s h a r n. Rda. s kummt i h m üf e Ζ. nit an er nimmt es in seinen Arbeiten nicht so genau Dü.

HaR

-

h ä r e " [háro Su. M. Bf. Κ. Ζ.; hêra Lobs.; h aéra Str. Wh.] refl. die Haare verlieren : im Früejo h r härt sich s Vie h . —

SCHWEIZ. 2,

1510.

BAYER, I,

1146.

a b h ä r e " [àp hára Bf.; óháro Ingenti. refl. die Winterhaare verlieren. Wënn 's (das Füllen) sioh emol o b g e härt het, wurd s au ch noch dunkler Ingenh. v e r h a r e " [farhóra HorbgïDü. Scherw. Bisch. Κ. Ζ.; farhôra Str. Ndrröd.] 1. zerzausen, an den Haaren herumzerren. 'Hat i nit e Geller usgelosse, se hät diss Deifelsvieh mi ganz verhoort' PFM. II 6. 2. Du soils' v. = harig werden scherzhafter Fluch Geud. — SCHWEIZ. 2 , 1 5 1 1 . f h o r e c h t Adj. haarig. 'Esau was horecht an den henden' G E I L E R Bilg. rio". h a r i g [hórik Steinbr. Steinb. Obhergh. Kaysersbg.; hóri Κ. Ζ.; hôriy Str. Lobs. Büst\ Adj. u. Adv. haarig, behaart, bärtig: h. laufe" mit unbedektem Kopfe gehn Lobs. Du bis* e Kërle wie David, nur nit so h. sagt man zu einem Ungeschickten Su. Du soils' h. wër d e" sagt man lachend zu dem, der einen, gefoppt hat Geud. Ironisch: h. wie e Spritzkann Obhergh., wie e i n Äff am Loch Rothb. bartlos. H., h., h. is* d e r Jud (Var. di' Katz) Anfang eines Spottliedchens Dü. — SCHWEIZ. 2, 1511. BAYER, I,

1146.

d i c k h a r i g [tikhôrik Banzenk!\ Adj. dichtbehaart. g r i s h ä r i g [kreshárik O.; kreshári Ζ . ; -hserif Str.; -háriy Rothb.; -héri¿ Lobs. Ingw. Lützelstn^\ 1. grauharig Co. 2. ungekämmt, struppig; wie ruppig Begleitwort bei Schimpfnamen Z. r u c h h ä r i g [r^hêrik Roppenzw.\ subst. Adj. m. Geizhals: dër Ruchhärigc! 7 H a r f . Haar, Gesamtheit der Haare, Haarfarbe} 'vier Kutschenpfcrdt einer Haar quatre chevaux de carrosse de mesme parure' (am Himmelwagen) M A R T I N Pari. N . 448. 'andere dergleichen Har' FISCH. Garg. a 223 (im Text desgl. Haars). —

SCHWEIZ. 2 ,

1512

Häre".

BAYER,

HaR _

366

I,

1146. DWB. IV, 2, 18: danach G. PI. von Har. har [hâr Κ. Hf. Lobs. Büst Dehli.; hár Ζ. AEckend. Betschd. Rittersho. Wh.] Fuhrmannsruf für Rindvieh: nach links ! (bei Pferden jist!): ö har hcrum ö, iiwer-

HeR

zwërch! beim Pflügen des Ackerhauptes. 'allein wurde ich gewahr, dass er, wie die Fuhrleut zu reden pflegen, hahr oder zu der hähr gewisen worden' MOSCH. I 340. —

SCHWEIZ. 2, 1 5 1 3 .

1,

1144.

HESS. 1 5 0 . BAYER.

7 Harr, in die auf 40. —

die Dauer

SCHWEIZ. 2 , 1 5 1 4 .

DWB. IV,

2, 493, wo

BRANT MOSCH.

U.

FREY

BAYER, I,

auch

1147.

Bsp. LUS

A.

Haraber [Hàrâw^r Ingersh. Scherw. Bf.J m. •Araber; Bewohner der franz. Provinz Algerien; schwarzhaariger Mensch. Harunggele Hahnenfuss, Ranunculus. M Ü N D E L Volksl. U. 1 0 7 (aus St. Pilt'). Häre [Háre Hi. ; H aéra M. ST.] / . nur in der Rda. eim in d H. laüfe", ko m m c n unerwartet begegnen, in den Fang laufen; eigentlich Vogelgarn: 'wie ein harren voller vogel -ist, also seind ir heußer vol vfsatzes' BALAAM 6 III b . — DWB. 4,

II,

494.

SCHWEIZ. 2,

1517.

hër(e) [hár fast allg.; hsèr, h aéra Str.; háro Hi. Ζ. Zinsw.J Adv. her, hierher. Wo kumms1 hër? — Vo n niene"1 hër und doch do Abweisung Su. Katzent. Kunim here! hierher Zinsw. 'Gänsel, kumm here, Kumm uff de Gehre' SCHK. 218. d*s hër g e loffe ne Lumpe n pack Eingewanderte Dü. Ich thät hëre ge h n und t h ät ih m de" Husi (s. d.) schicke" ich würde ihm geradezu den Gerichtsvollzieher schicken Ingenh. ; hëre stelle", t h ue" hierher stellen Hi. Schon altéis, erscheint har z. B. har bracht hergebracht C H R O N . 9 7 3 , 3 2 . 'von alter har' Str. har

:

1 4 7 7 BRÜCKER 2 1 0 u. ö. jar'

MURNER

Bad.

267.

'kemst 'vor

dreien Jahren häro' Zab. Hexenprozess 1620. 'seit acht Jahren hero' MOSCH. I 529. — SCHWEIZ. 2, 1 5 5 9 ; here wohl aus

herhin

BAYER, I,

SCHWEIZ. 2,

1 3 4 9 s.

1568.

1149.

da hër(e) [tó hár, tó hára Dü. K. Z.; tô hára Hi. Steinb.; tó haér Str. Lützelstn^\ Adv. i. daher: du kumms' m'r schön d., ei was gla u bs l denn du von mir? Du machst mir eine merkwürdige Zumutung Lützelstn. 2. nach mir zu, hierher: d. am Wëg stebt e Wirtshus Liebsd. J. von da: [Â tóhár khùmt s, às ty nía khè ΗίιηβΓ hèi: ty es àlamûl pi tar Krûsmîator, èp ty haim khùms Dü¡\ — SCHWEIZ. 2,

1566.

danne" hër letzthin, neulich.

[tòno —

hár

Fislï\

SCHWEIZ. 2,

Adv. 1566.

HeR



367



HeR

derhër [tarhár Su. Dü.~\ Adv. einher: (Heer in) nur in Verbindung mit kumme": er W ü e t i g h e e r [Wìatikhér Geud.; Wièkummt d. wie e Baron, oder wie e Bettler, takhér Dunzenh. Ingenh. Rothb.; Wiètawie ei ne Ghënkter schlecht angezogen Su. hér u. Wièti^êr Hf.; Wìtahér u. Wìti^hér Str. ; Wéti/hêr Brum.] η. nächtlicher — SCHWEIZ. 2, 1 5 6 6 . dort her [tèrt hár Liebsd¡\ Adv. dort- Spuk, welcher als Ungetüm mit ausgebreiteten Flügeln durch die Luft und in her: v u " d. h . — SCHWEIZ. 2, 1 5 6 7 . e n a i m e h ë r , n a i w e hër [anaimahár ein Haus fährt, dem dies Unglück bringt Geud. Die Fischer behaupten es gehört Su.; naiwa hár Obhergh.; aèiwg hár M.J zu haben, wenn sie bei grossem Wind Adv. irgendwoher. e n e " hër [ánahár Liebsd.~\ Adv. drüben, draussen waren Str. In Strassburg ist auch die Vorstellung vom wilden Jäger auf der andern Seite. — S C H W E I Z . 2, vorhanden. In Ringendorf wird von 1561. hiehër(e n ) [hiahár Su.; hiahár Kerzf.; Musik erzählt, die dabei erklingt. Mache" híhár, hihára Κ. Ζ.] Adv. I. diesseits. wie s W. lärmen, schreien und poltern Ër wohnt hiehëre-n-an s Stawalters auf Str. [tes ei jèts a Wièti^êr !] von einem Tobenden Hf. 'Do erkenn i (als Frondieser Seite von Hf. H. vu" der Schuel; glych 's Stadtdier un 's h. Zawere" auf dem Wege nach Zabern fastenkind) Wüedeheer' PFM. IV 5. '3 Reisendi vum Z. 2. in unser Dorf: wie kumms' denn Wüeteheer' P I C K Büch. 22. 'Sin (Gottes) h . ? — SCHWEIZ. 2, 1 5 6 2 . Wort macht still e ganzes Wiictheheer i n n é " hër [ina hár Steinb.~\ Adv innen, SCHK. 81. Über das W. in Str. s. an der inneren Seite entlang. — S C H W E I Z . S T Ö B E R Sagen II 223; vgl. ebd. auch 2, 1561. Gespensterheer, Register Seite 379. — n a c h h ë r [nóhár NBreis.; nyohár M.\ SCHWEIZ. 2, 1 5 5 5 . Adv. nachher. — S C H W E I Z . 2, 1563. siterhër [sitar hár Κ. Ζ.] Adv. seither. v e r w u e t e h e e r e " [farwytahéra -S/r.] in der Leidenschaft, tobend zu Grunde — SCHWEIZ. 2, 1 5 6 4 . un.de n hër [untahár ¿w] Adv. von richten, verderben. unten. — S C H W E I Z . 2, 1562. Herr [Hêr S.; Hèr Liebsd. Henfli. O. U.; use" hër [usa hár Steinb.~\ Adv. von Haer Wh.; Pl. -9] m. I. Herr, Befehlenaussen, dem äusseren nach: u. h. sufer der. Ich bin H. im Hus Z. 'Dr häär und innenhër drëckig. — S C H W E I Z . 2, fo dArä shtat' L A N D S M A N Lied. 41. 'Zwayen herren dienst zusagen' M U R N E R 1562. Wie der H., so (is1) s v o r h ë r Adv. vorher Su. — S C H W E I Z . Schelmz. 53. G'scherr Ζ. AEckend. 2. Pl. die Be2, i$62. hërle [hárla Illz.] Lockruf für Enten: amten, die Obrigkeit, insbes. Richter und Advokaten; früher die Ratsherren Mü. h. h. h., kumm hërle! s. auch Hürle. Hering [Hárik Hattst. bis Co.; Hári S T Ö B E R Mäder 86 u. sonst. Die Herre" leie° sich dri" das Gericht entscheidet U.; Haferi Ä r . ] m. 1. Häring. Rda. darüber Dü. 's wird ganz änderst sih (sein) Sur wie H. ; gedruckt wie d Härin« im wenns vor d' Herre kiint' Mü. MAT. 69 ; 5, Tönn'l. E gcmilchter ein männlicher, 57. D Herre" bisse" e'nand nit halten (gegen e g^öiter ein weiblicher Häring, ein Rogener. Die Kinder rufen den Fast- den Bauern) zusammen. Mit de" Herre™ j. Städter nachtsnarren nach H. unu Fleischsupp ! is' nit guet Kirsche" èsse" Ζ. NBreis. 2. e lutherischer H. Knack- überhaupt; auch Bauer, der Aussehn, wurst Str. 3. schmächtiger, magerer Kleidung, Manieren eines Städters hat, Zuweilen Mensch Hattst. 4. Weidenpeitsche, wie als Herre"bur, Herrenburst Hf. sie von den Knaben, die im Herbst die bleibt ihm dies als Beiname: s Müllers Kühe zur Weide treiben, selbst verfertigt H. der städtisch gewöhnte Sohn des Spw. werden. Eine Anzahl Weidengerten wer- Müllers; s Daniele" H. Betschd. den dazu zusammengeflochten Geud. Zss. 'Pommade in de Hoor macht noch kei Häri(ng)fäss'l, -seel, -tönn'l. Demin. Herr' Mü. MAT. 5, 55. 4. reicher Mann, Häringle [Hárikla Wittenh. Obhergh. der von seinen Zinsen lebt. Der brucht Rda. Hattst. Ingersh.~\ n. kleiner Häring. — nimme z u schaffe", dër is' e H. Das is' i" cine me grosse" Herre" e klei" SCHWEIZ. 2, 1 5 1 9 . BAYER, I , 1 1 4 7 .

HeR



368

Gëld. D"r H. uf der Bettler setze" etwas Feines nach dem. eigentlichen Essen gemessen; umgekehrt der Bettler uf der H. setze" das Beste vorweg gemessen Liebsd. 5. Fremde Leute aus dem Herrenstand redet der Bauer mit Herr an; auch den Pfarrer, den Lehrer und bisweilen auch den Bürgermeister Han. JB. XI 144. Auch sonst: d'r H. Le''rer, der H. Mär, der H. Schandarm. 6. in katholischen Gegenden der Pfarrer. Ii) s Herre" (bei dem Herrn Pfarrer) sind alli krank. Was für e H. hat d Mëss hiit? Mitzach. D Herre" K ä t , d Herre" Mei Katharina oder Maria, die Haushälterin des Herrn Pfarrers Hf. 7. Gott: Herr du meines Lëwe"s! Ausdruck des Erstaunens mit hochd. Diphth. Dü. D e r englisch He'rre" Ave Maria: dcr ë. H bëte" ; s lût" {läutet) d'r ë. H. Geisp. 8. Herr als Anrede in Spielen: H., wer wirft? Ballspiel, bei welchem die Kinder im Kreise stehn; der Knecht fragt, der Herr bestimmt den Werfenden·, trifft dieser nicht eins der Fliehenden, so ist er ful und darf nicht weiter mit spielen Mittl. Das Spiel heisst auch Maître couché [Mêtar kysè Molsk.~\ Vgl. die Anrede in Geilers Schrift: Her der Künig, ich diente gern. Zss. Hërdecke", -er Ausruf des Erstaunens und der Entrüstung Str. H.äpf®! süsse Apfelsorte Hi. Herro."dienst; Herre"dings; Herre"fueter feines Essen. 'Dis git wieder e Herrefueter' d. h. davon werden die Gerichtsleute ihren Vorteil ziehen R A T H GEBER 27. Herre'tebe" ; Herre"lüt; Herr(e)je, Herrjemer u. s. w. Herre"-, Herrensëssele [Hèra Hèrasasala Hi. Ruf. Ζ?».] Spiel: Je zwei Kinder reichen sich die Hand und setzen ein kleines darauf und singen die obigen Worte sowie H. H. Gütscheie beim Tragen Dü. Demin. Herrle [Harta Hf.} m. Grossvater (jüd.): in s Herreies beim Grossvater im Haus. —

SCHWEIZ,

HESS. 1 6 5 .

I,

1521.

BAYER, I ,

SCHWAB.

274.

1151.

G a r n i h e r r m. Mieter in möblierten Zimmern Str. 's' isch unser G.' HORSCH JB. VIII 183. H a l b h e r r m. PI. Mann, der ohne Mittel den Herrn spielen will Geberschw.; Bauer, der früher in der Stadt war und noch lange städtische Sitten beivahrt U. —

SCHWEIZ. 2,

1531.

HeR — HöR

-

j H a l ß h e r r m. Obrigkeit, Herr über Leben und Tod GEILER P. I' 9; III 8 i b . —

SCHWEIZ.

1531.

J ah err [Jóhèr Mü. ÄV.] m. Ratsherr, der zu allen Beschlüssen ja sagt, 'e Jo Herr' ein Jasager Mü. Ματ. 4, 53. Un dass d' im grosse Rooth e Joherr bisch' PFM. I V

4.



SCHWEIZ. 2,

1532.

f R a t h e r r e " f . Frau eines Ratsherrn. Se redde Si emol noch mit der Frau Roothherre' PFM. V 7. — SCHWEIZ. 2, 1542.

h e r r i s c h Adj. u. Adv. 1. nach der Mode, städtisch gekleidet, auch von Mädchen und Frauen gesagt: die tragt sich h.; die is' jetz' rëcht h. Betschd. Bühl; h. rede" hochdeutsch, nicht im Dialekt reden Z. 2. vorzüglich: [t ùnsar Oa^al eS nòχ haeres, ta pryya mar ηόχ net yspèsara Wh.~\ — SCHWEIZ. 2, 1552. BAYER, I ,

I I53.

herrli(ch), h e r r l i g [hêrlik Mü.; hèrli Κ. Ζ. (selten); hèrli(^) Str.} Adj. u. Adv. wie hochd. 'häärlig' LANDSMAN. — SCHWEIZ. 2,

1552.

HESS.

165.

H e r r s c h a f t [Hèréàft al lg.} f . 1. Herrschaft, bei welcher man dient (Unterschied von Dienen bi Bure"). 2. Herrlichkeit: d H. wurd nit so gross sin bin-ihm Dü. J. Interj. der Ungeduld, des plötzlichen Schmerzes oder der plötzlichen Freude (anstatt Herrgott). Vielfach mit Zusätzen : Potz H. ! Hotz H. ! H. nünevierzig! S. H. Fa h ncbibb e l Str. Herrschaftine! Banzenh. Herrschaftelend! Obhergh. H. ! Herrschaftswëltsackermënt ! Hf. H. mate (frz. mâtin) Bisch. — SCHWEIZ. 2,

1553.

BAYER, I,

1153.

H e r i l e , s. Helgele. h i e r e , s. hie. f H ö r η. Kot, Schmutz. 'Hör i.coenum; 2. linum' HERRAD 18 i b (2 ist eigentlich Har). 'Horbe, Horp Gassenkehricht; Lehm Str. 15. Jh. BRUCKER 4 1 1 . 'Horb Strassenkoi KLEIN. — SCHWEIZ. 2, 1592 Horb. SCHWAB. 2 8 6 .

BAYER, I ,

1157.

horrënd [horaent Str.; hòrant Κ. Ζ. ($eltenj\ Adj. u. Adv. ungeheuer, entsetzlich: dis is' e horrënder Pris! e horrënds Gëld; h. thür. höre11 [h èra fast allg.; hêra M. Str. Wh.] I. hören. Er hört üw*l Z. Höre" ! hören Sie ! Mittl. U. Hors' do ane! Ausdruck der Verwunderung über eine Nach-

HöR



369

rieht Geberschw. I ch hör s bal d im Mond ich habe es bis zum Überdruss gehört Co. I ch hau d'r eini, dass d u d ie Ëngel singe11 (den T e u f l pfiffe") hors* Bisch. 2. gehorchen: Wenn d u nit besser hors1, bekumms' der Arsch voll Dü. ; uf eps h. etwas beachten. J. — g e höre": s hört sich, dass mer am Sunnti* nit schafft. Der Baum hört e"wëg sollte wegkommen Zinsiv. [Tes hêat kamà/t Wh.] — SCHWEIZ. 2 , 1572.

BAYER, I ,

1155.

a b h ö r e " aufsagen, aussagen lassen {Kinder, Zeugen) B f . e r h ö r e " erhören: mi" Gebet is1 erhört worde". Das is' nit erhört, dass me" d Kinder so schläft B f . — SCHWEIZ. 2 , '574· gchören I. angehören:· Biiewle, in wem ghörs' ? Dü. 2. gebühren : s ghört ihm eppes es ist recht, dass er etwas bekommt Su.; s ghöxt sich, dass m'r i n de m Le h rer der NameDstag a"wünsche" Katzent. Der ghört ufghënkt sollte gehenkt werden ; uf s Gale sollte in das Zuchthaus kommen Dü. . Dis Fleisch ghört gesse" sollte gegessen werden H f . Mrr ghört zerst d Adrëss ze schriwe" man sollte zuerst die Adresse schreiben Z. 'Schneider gehören in solche Dienste nicht angenommen' MOSCH. II 53. Spw. 'D Frau un der Schtubenofe g'höre in's Hiies' R A T H G E B E R 2 9 . 'Dass der sich awwer au in's Lissel kann vernarre ! . . 's isch kurwlich un nit gscheid, waiss d ' L i t nit ze belewe, redt in de Daa nyn furt un duet nit acht druf gewe, ob sich's au gheert' PFM. I 7. 'Halde 's Muul, i waiss schun was ych gheert' ebd. II r. —

SCHWEIZ. 2 ,

1574.

BAYER, I,

1156.

m i s s h ö r e " falsch verstehn infolge schlechten Hörens H f . ü b e r h ö r e " [ewarhéra Dü. B f . K. Z.~\ 1. nicht hören, Gesagtes nicht in Acht nehmen Du. 2. etwas Auswendiggelerntes hersagen lassen B f . 'überhör und examinier dein conscientz' GEILER B. S. 3 2 B . —

HöR — HüR



nicht angehört Ingenh. 2. Verhör. 'NoohAAr ha η i SAlvär dr alt Jäärg ïn s gheer gnuu* LANDSMAN Lied. 4 1 . — S C H W E I Z . 2, 1572. BAYER, i, 1 1 5 6 . g e h ö r i g Adj. und Adv. tüchtig: e ghörige r Appetit Dü. ; Rusch, Sab'l einen starken Rausch Banzenh. Die" h ab en h e i n gh. ab® putzt arg durchgeprügelt Su. —

SCHWEIZ. 2 ,

1579.

BAYER, I ,

1156.

ü b e l h ö r i g , ü b e l g e h ö r i g [ìplkhérik S.; iwlhérik Banzenh. Dollern Osenb. Su. Obhergh. Dü.; ewlhéii Ζ.] Adj. schlecht hörend, taub. Bis' ü. ? fragt man jemand, der langsam gehorcht, bes. auf Anrufen nicht gleich antwortet Dü. 'dass au enUewwelhöriger derbie isch gsinn' Str. Wibble 2 0 . — SCHWEIZ. 2 , 1 5 7 8 . 1 5 7 9 . Z u e g ' h ö r u n g [Ts^akhérùi| Dü. ; Ts£khérùr^ Κ. Z.\ f . Zubehör: Futter, Knöpfe u. s. w. zum Kleid; Butter, Gewürz u. s. w. zum Fleisch; Aussteuer: das (Mädchen) het e netti Ζ. bikumme" Dü. ; in manchen Dörfern, ζ. B. Mittelhausen, die Dienstbotenbezüge ausser dem baren Geld, ζ. B. Kleider, das Holzholen für die Eltern des Dienstboten oder das Pflügen für einen verheirateten Knecht H f . g e h ö r s a t n [khêrsam 71/.] Adj. wo man gut hört, ζ. B. eine Kirche. — SCHWEIZ. 2,

1569.

BAYER, I ,

1156.

hure" [hyra Obhergh. bis Z.] abs. und refi, kauern, so dass die Schenkel die Waden berühren, in der Hockstellung auf dem Eise gleiten. Hur di ch e wenig, i oh will di ch strele11 Ingersh. Uf dcm Arseli h. auf dem Hintern rutschen Bisch. anne hure" hinkauern: i ch bin anne ghurt Bf. nider hure" sich in die Hockstellung, Kniebeuge niederlassen Bisch. ; Syn. sich hure", 'huhren niederhocken, sich niederkauern K L E I N . — SCHWEIZ. 2 , 1 5 8 1 . SCHWAB. 2 0 5 .

BAYER, Ι ,

1147.

h ü r l e " [liirla Winzenh. bis K. Z.; h^rla Bf \ I. intrans, kauern, niederhocken ; in hockender Stellung auf dem Eise SCHWEIZ. 2 , 1 5 7 3 . rutschen (aufrecht schleifen ist schlimu f h ö r e " aufhören: o h n Ufhöre"s ohne' mere" K. Z.) 2. trans, und refi, unter aufzuhören, zu pausieren H f . — SCHWEIZ. die Flügel nehmen und erwärmen : d Gangs hür'lt d Gängsle Z. ; unter die 2, 1573· v e r h ö r e " abhören, hersagen lassen Flügel der Gluckhenne schlüpfen, um sich zu wärmen (von den kleinen Küchlein) : Avolsh. — SCHWEIZ. 2 , 1 5 7 4 . ch Katzen : G ' h ö r [¥Lhér Dü. K. Z.; Khièr M.]n. 1. Si" h. si e Ingenh. Auch von ih Dis Kätz l is' so gëre" ghürelt ebd. —• Gehör. Er het m dismol gor ke'n G. gschënkt keine Audienz erteilt, hat ihn SCHWEIZ. 2 , 1 5 8 3 . W b . d. eis. M u n d a r t e n .

24

HüR



G u g g e n h ü r l e n. Erker Mü. ST.; S. G. Seite 2 0 7 . — S C H W E I Z . 2 , 1 5 8 0 . h ü r i s c h [hírii, hiri M\ Adj. eingeschüchtert, scheu, furchtsam. v e r h ü r s c h e " [farhlrio Af.j Schrecken einjagen, einschüchtern (kleine Kinder, Geflügel u. ä.) -f- htlr Adv. heuer, in diesem fahr. 'hür als fern' in diesem Jahre, wie im vorigen, s. fern. 'Denn das ich dich wolt leren gern Und blib ein narr ich hür als fern' MURNER Narr. 7 (Goedeke). 'Ir blibent geuch recht hür als fern. Wo man schmiert, do fart man gern' ebd. 2 6 . G E I L E R Schiff der Pönit. 2 0 ' , — SCHWEIZ. 2, 1585. BAYER, I ,

1154.

f ' H u e r e n b e i ß ' Erstling des Jahres als Leckerbissen. 'Wenn etwas neüwes vßgeet, so sprechen die leut, es sei ein huorenbeyß' G E I L E R Häs.1. C iiij c . — SCHWEIZ. 2, 1 6 0 7

Hürlebeis.

H ü r i [Hiri, H^ri S/r.] m. kleiner, einen Sommer alter Hecht im Gewicht von etwa 2ßo Gramm ; Heuerling. Demin. H i r j e l e , H u r j e l e [Hirjala, H^rjala, Hírli, Hiri» -SVr.] m. n. Heuerling, kleiner Hecht. Hü r i e [Hirla Oermi.~\ n. ganz junges Gänschen. — zu Hürling? B A Y E R , I , 1158.

¡•Hürling m. Hecht im ersten Jahre. 'Hierling U.' ST. Dazu: Herling ein Fisch, der besonders im Weissen See häufig ist. 'verhütet man hürling zû vohende' Str. 1390 BRUCKER 200. 'Malleolus Setzling, schnitling, heurling' GOL. 394. 'Wir sint überein kommen das nieman keinen hürling vohen sol* Str. 14. Jh. BRUCKER 1 7 1 . 'Heurling brocheton' M A R T I N Coli. 4 4 . 'Im ersten Jahr wird er (der Hecht) ein Heürling genannt' BALDNER 66. 'gebachenen hürling' RXTBER Küchenzettel 5 . —

SCHWEIZ.

BAYER, I,

2,

1585.

SCHWÄB,·

275.

1154.

hür ig Adj. von diesem Jahre, im ersten Jahre stehend: du bis' au ch ke'n hüriger Has mebr ST.



S C H W E I Z . 2,

4585.

H u r u s i [Hyrysi Ruf.~\ n. das jüngste Kind einer Familie. H u r u s e l a [Hyrysala Ruf^\ n. das kleinste eine'r Entenfamilie. — SCHWEIZ, I,

85;

2,

HüR —

37

1586.

g®hür [khir Olti. bis Rothb.] Adj. nur prädikativ : geheuer, sicher, gefahrlos vor Räubern, Gespenstern, aber auch vor dem

HeRB

Förster, wenn man etwas aus dem Wald holen will od. vor Zollbeamten für Schmuggler. Do is1 s g. hier ist man geschützt vor Wind, Regen, Kälte. Im ghüre" an sicherem Ort, im Gewahrsam, scherzh. im Gefängnis Hf. Meist mit Negation : 'Was isch denn nur los, ich glaub, do isch's nit ghier' HORSCH JB. X 170. 'Dert isch's nit ghy'r' PFM. IV 5. [ΕΗΟ àm Kyènar Pari es ni kànts khír] unten am Gugenheimer Berg gehn Gespenster um Z. ; s Wëtter is' ni1 g. es ist dem Wetter nicht zu trauen Dü. Der is' nit ganz g. im K o p f ist halb verrückt Obbr. Was gi b t's Nöu e s? s is', glauw i ch , a's nit recht g. man spricht immer von Krieg Ingenh. 'so ist ein warme stuobe gehür' angenehm DANKR. 3 1 2 1586.

vgl.

315.

BAYER, I ,



SCHWEIZ.

2,

1154.

u n g e h ü r [iirjkhfr Su. Dü. Bf. Mutzig Z. ; çijkhir Geispï] Adj. nur prädikativ unheimlich, nicht geheuer: s is' u. in dëm Hus

Dü.



SCHWEIZ. 2 ,

1587.

BAYER.

1, 1154· U n g e h ü r [Ùnkhir Dü. Bf.] n. unheimliches Wesen, Gespenst: [Tû henta, sâja si, han si Ù. ksá : a fírika Màn] 0. ä. Dü.



SCHWEIZ.

2,

1587.

BAYER,

I,

"55H u e r [Hyar Su. Logelnh. Rapp.; Hyùr M.; Hyèr Heidw. Ensish. Logelnh. Hf.·, Hyr Str.; Hür Betschd. Hatten W.] f . Hure. Spw. Jungi Hure n , alti Bëtschwestere" Betschd. E jungi Hüur, e alti Hëx M. JB. II 167. Zss. Huerengëld sehr viel Geld, vgl. Heidengeld: dis het e H . g e k o s t ! Hf. BAYER. 1 ,



SCHWEIZ. 2,

1589.

1158.

M u l h u e r [Mylh^r Strüth; -hyr Str.; Mylhyar Dunzenh\f. Schwatzmaul; Frauenzimmer, das bei Männern gern lose Reden führt, jede begehrliche Annäherung aber entschieden zurückweist U. — S C H W E I Z . 2,

1590.

hu e r e " [hyar» K. Z. ; hyra Str.; hûro Betschd. Bühl\ 1. huren. 2. den Trumpf des Spiels angeben und dann selber keinen Stich machen, weil die Trümpfe der Gegenspieler höher sind. — SCHWEIZ. 2 , 1 5 9 0 . herbeinig, beinig.

herbän(d)ig,

s.

(her')

H e r b e r g [Hèrpari Bf. Ndhsn. K. Z.; Hèrpaeri S r . ] f . Herberge; Wohn- oder Aufenthaltsort. — B A Y E R , I , 1 1 4 9 .

HeRB —

HoRCH



371

Herbst [Hèrpst fast allg. ; Hèrpi M.] m. I. Herbst (selten; dafür meist Spotjo h r). 2. Weinlese, Weinertrag. Dis Johr gibts vi e l H. ; fern het s o u c h ei ne n grosse" H. gha bt Geberschw. In de" H. ge h n sich als Winzer verdingen Dü. ; in de™ H. fa h re n zur Weinlese ausfahren Hf. H. k a 11 fe " frischgepflückte Weintrauben zur Weinbereitung kaufen K. Z. ; de" H. under e'nander mache11 Hf. S ge h t alles in de" H. man nimmt es (auch mit Grobheiten und schlechten Scherzen) nicht genau Geberschw. D e r H. i n riwe n (i n striche n Geberschw.) einem das Gesicht mit rotfärbenden Trauben beschmieren Su. Lëck mi ch im H. ! derbe Abfertigung Str. K Z. Zss. Herbstmonet, -Spruch, -giteli, -wetter. Demin. Herbstie kleiner Weinertrag 0. — SCHWEIZ. 2,

1593.

BAYER, Ι,

Χ 159.

G l ü c k h e r b s t m. Weinlese, die für den einen reichlich, für den anderen gering ausfällt: s gi b t wi e d e r e G. : wer jungi Rëwe11 het, macht Win Barr. Grumberenherbst

m.

Kartoffelernte

Hf h e r b s t e " [hèrpsta fast allg.·, hèrpia it/.] Trauben lesen. Abweisung : Du kanns' mich h., no ch (dann) keim ms' au ch in d Rëwe n Ingw. — S C H W E I Z . 2 , 1 5 9 4 . B A Y E R , I, " 5 9 · h e r b s t e l e " absol. Herbst werden: s herbstelet scho" Hi. — S C H W E I Z . 2, 1594. SCHWAB.

274.

BAYER, Ι ,

1159.

H e r b s t e r m. Winzer Rchw. Herbsterlüt, -wëtter. H e r b s t e t m. Weinernte Heidw.

Zss.

horche" [hòra^a Su. ; hori^-a M. ; hòri^a Winzenh. Rapp. Uttenh. K. Z.Prinzh.; hòa^a W£.~\ I. aufmerksam zuhören: Horch emol ! Su. Zci*, horch ! Rapp. Horich do ! Ausdruck der Verwunderung Z. Abfertigung eines neugierig ' Fragenden : Hätts' ghorcht, hätts' ghört, Hätts1 d Nas im Drëck hertim gschmert Scherw. Bisch. Z. Du hes' an d c r T h ür gehorcht Winzenh. Er horcht wie e Häft e lmacher, wie e Mor (Sau), wo in der Bach brunzt Gebw. Gang, horch was der Weiw e l trummt austrommelt Hlkr. Horch e bissel, i ch will d'r eps sauje" Z. Ich ha b g'horcht wie nit gscheit ich hörte mit Erstaunen zu, ich traute meinen Ohren nicht Ruf. 2. gehorchen : einem h. und uf eine" h. [Wit jèts kliy hòr^a ùn mâ^o wàs i tor sœ! Brum. T e

HoRCH —



HëRD

Khen hòa^e net ùn fol^a net, te mesa 'Straé^ (*Slê) hòn Wh.] Du hatts« solle" h. Wh. ab h o r c h e " durch Horchen erfahren Bf v e r h o r c h e " [forhòr^a Gebw.] übermässig zuhören: ich ha b mi ch schier verhorcht ich habe es nicht glauben wollen, trotzdem ich es wirklich gehört habe. z u e h o r c h e " zuhören Su. Hard [Hârt 0. Illk.~\ f . 1. Wald, meist mit hartem Holz, Buchen, Eichen (Gegens. grüener Wald, mit weichem Holz, Rheinwald), insbes. die H. in der oberelsässischen Ebene zwischen III und Rhein, der H.wald, die Hunaweirer H., die H. bei Sigolsh. Ruf., die Haidmühle bei Ndrburnhaupt, d Markelser H. Gemeindewald von Markolsh. : vgl. M E N G E S Volksmda. 110. 2. sumpfiges Wiesengelände Illk. In Ortsnamen zu ort abgekürzt JB. XI 219. — HESS.

S C H W E I Z . 2, 1 5 9 8 .

SCHWÄB.

261.

151.

S c h a f h a r d ['Sûfhârt Illk.] f . grosse, öde liegende Fläche, worauf die Schafe gehütet werden. Zss. S c h a f h a r d m e i e r m. Pächter des auf der Sch. angelegten Gutes. Hard(el) [Hàrt Wilwish. ; Hârtl Geisp.) Koseform des Namens Bernhard. Herd [Hàrt fast allg.; Haért Str. W] m. I. Heerd. Spw. En eijener H. is· Goldes wert Bf. 2. Grunderde, Lehm (nur S.). [Lau mor no o petse H. ! Olii.], vgl. die Zss. Herdäpfel; -hiife" [Hárthyfa Liebsd\ Erdhaufen; Hërds(t)ett s. Herds'ätt; H.-scholle [Hártáola Liebsd.] Erdscholle. — S C H W E I Z . 2, 1 5 9 7 . B A Y E R , I , "59· [•Herds'ätt f . Heerdstätte. 'd Herdschet in dr Küche L U S T I G I 264. 'Hèrdschet f . die eiserne Platte, die auf einem Mäuerchen oder einem eisernen Gestelle liegt, auf welchem der Herd steht' Mü. STÖBER Mäder 86. — 'hertstat Feuerstelle' CHRON. 7 5 5 , 12. 20. 'Herdstatt Lar, focus' D A S Y P . — B A Y E R , I , 1150. F ü r h e r d [Fírhárt Obbruck Dollern Co. Rappi] m. Feuerheerd, Kochheerd. — SCHWEIZ. 2 ,

1600.

h e r d i g [hártik Fisi. Roppenzw.] Adj. irden: e hërdigi Schüss'l. — S C H W E I Z . 2, 1602. H6rd(e) [Hárta Sier. ; Hárt allg.; Haért Str. W.] f . Heerde, grosse Menge: e 2 Λ*

HëRD —

HeRK

ganzi H . Lût, [a Hárt Kher^

Do han

ib



372

eine Schaar

r awer e grossi

HeRK



Z. JB. VII 194.



HaRM

Her-

2. Pferdename.

H. sagt der Wirt zu dem Lehrer, der die Zöglinge eines Internats spazieren führt

kules : J. Ausruf der Verwunderung : Potz H. was Liit! Potz tausend, wie viel Leute ! Pfetterhsn. Potz H . am Münster !

Eckbolsh.

Str. PFM. IV 4 ; vgl. RATH GEBER 27.

Kinder

Hf.\

Wer di' H. annimmt, muss sie

hüete" Mb. J B . V I 1 5 3 . grossi H. lieb sagt ein



Ich ha h dich e

Kind zur Mutter

SCHWEIZ. 2, 1596.

BAYER,

Hier

Verdrehung von Herrgott? — SCHWEIZ.

2, 1 6 0 7 .

[hòrtakós Ruf.] frei von einer Anklage, einer Rechtssache. — frz.

Hirlekeng [Hirlakèr^ Attenschw. ; Hirlikèi^ Fisl.~\ m. 1. feingeputzter junger Herr. 2. Neckname für einen kleinen Knaben. — aus Harlequin. SCHWEIZ. 2,

hors de cause.

1607

Hiirt 0.

Hurle, Horb gm. Mensch.

Katzent. I,

Ii60. hordakos

Hurd(e) [Hurta Olti. ; Hûrt Fisi. Heidw. Roppenzw. Hi. Pfetterhsn. Attenschw. ; U.

Roppenzw.;

W.;

PL

meist

Hùrta,

Hirt Fisi. Pfetterhsn.;

Hûrt

Hirt

Attenschw f . Flechtwerk von Reisig, Stäben oder Draht, Gerüst, Schaft im Keller oder auf dem Speicher, um Obst, auch Kartoffeln, Hopfen u. a. aufzubewahren und zu dörren. Spw. An Maria Geburt thuet me" d Äpf»l un d Bir n e" uf d H . Fisi. "Hurd oder flöß crates' DASYP. 'Crates Hurd' GOL. 5 5 . 'ein Hurd une

claye' MARTIN Coli. 1 7 3 .

Demin. H ü r d l e , H i i r d e l [Hertla 0. ; U. W] n. kleine Hürde zum. Trocknen der Zwetschen u. Apfelschnitze.

Hertl

Mach die H. in de" Bachofe" ! — SCHWEIZ. 2, 1 6 0 3 . SCHWAB. 2 9 2 . BAYER. 1, 1 1 6 0 .

Äpfelhurd f . Äpfellager,

Äpfeldörre

Co. U. — SCHWEIZ. 2, 1 6 0 5 . D ö r r h ü r d l e [Tèrhertla Dü.J

n. kleine Hürde zum Trocknen des Obstes ». dgl. Synon. Dörrbrett. H o p f e n h u r d f . Gestell zum Hopfendörren Heidolsh. Brum. Lobs. Betschd. h ü r d l e " [hertla H f ] Obst auf Hürden legen. fverhergen verheeren, zerstören GEILER P. I 3. 1 8 . "(Die Nortmannen haben) Niederland, Frankreich, Lothringen bis an Rheinstrom verherget' PETRI 4 0 . — SCHWEIZ. 2, 1 6 0 6 . BAYER, I , 1 1 6 1 . f V e r h e r g e r m. Zerstörer. 'Proditores Patriae vnd Verherger genennet' MOSCH. I 5 3 5 . — SCHWEIZ. 2, 1 6 0 6 . Herkules, H e r k u l e s c h , H e r k u l ( e ) [Hèrk^lès Liebsd. Henfli. Banzenh. Pfetterhsn. Su. Hirsch I, Η ir s [ H e r l Dü. Kerzf. Str. K. Z. Ingw.; Hers M.] m. (n.) Hirse, Panicum, bes. als Vogelfutter gebraucht. Rda. [Tár khsent 9 Hers (Hirsekorn) ys ara Ha^l peka] ist sehr mager M. — SCHWEIZ. 2, 1 6 3 3 .

BAYER, I,

1166.

V o g e l h i r s c h [Fóklheré Dü.J dass. Hirsch II [Herl Kerzf. Str. K. Z . ] m. Hirsch; s. auch Hirz. Zss. Hirschbrunst. (hursch) in v e r h u r s c h e " ungeschickt (übereilt})

HuRST -

HeRT

kleiden : du bis' aber ν. Fisi. 2,



376

SCHWEIZ.

1637.

v e r h ü r s t [farhirit Wh.] Adj. erhitzt. Ech thät trinke", awer ich tröw nit, ich sin ze v. h u r s t l e " misshandeln, prügeln Westhalten. — zu verhurschen SCHWEIZ. 2, 1637· Hurst [Hûrêt S.; Hùrgt Giberschw. M. Dû. Horbg. Winzenh. Mets.; Horât Rapp.; Pl. Hîrit, Hirât] m. (/. Winzenh. Dû. Rapp.) I. Busch, Hecke, Wäldchen, bes. Waldstücke im Privatbesitz, auch abgeholzte und als Felder benutzte. Rda. Wenn s dungert uf di® blutte" Hiirst, fa b re" die Melker spüot uf di e Fürst Mb. JB. VI 151. Er nimmt H. und Nëst lässt dem. Schuldner nichts Hi. 'ein ruche hurst' ALTSWERT 77, 25. 'S. Florentie . . dalp die böume und die hiirsten us' CHRON. 631, I i . 'Jagdhund die umb ein Hurst louffen, dorundcr ein Repphun ist' GEILER P. II 87B. ein dicke hurst' WICKRAM Roll. 120. 'Ir Buel (hab) sie geheissen ein hafien mit wasser an ein Hurst stellen, so werde derselbig sieden dass darauss ein Wetter khommen werde* MERXLEN Ensish. Maleßz-Prot. II 121. Rda. 'uf d Hurst od. d Hürst schlage"' Anspielungen machen, um etwas zu erhalten Mü. STÖBER Mäder 88 ; vgl. hochd. auf den Busch klopfen. 2. kastenförmiger Verschlag für Kartoffeln Mets., für Obst Rapp. j. bildlich: Du bekomms' e par uf d H. den Kopf. 4.. auffallend gekleidete Weibsperson : die H. kanl1 nieme" lide" Roppenzw. Demin. Hürstle [Heritla Dü.~\ — SCHWEIZ. 2 ,

1640.

SCHWÄB. 2 8 8 .

BAYER,

i , 1167. G ' h ü r s t [Khîrât Liebsd. Heidw. Bghz.; Khirlt Roppenzw. Steinbi] n. Gebüsch, Gesträuch, 'ein burger von Mühlhausen, der Pröpstlin, . . . ist in dem gehiirst an der III hinauff gelauffen' PETRI 90. — SCHWEIZ. 2 ,

1641.

B r o m b e r e n h u r s t f . Brombeerstrauch Eschenzw. K e s t e " h u r s ' f . Kastanienbusch Rchw. S c h l e e h u r s t m. Schleehecke S. LANDSMAN Lied. 136. W ä n d e l e h u r s t Johannisbeerhecke Ruf hert [hêrt -S".; hèrt Su. bis Schleif.; haeat Uh.'] Adj. I. hart. H. wi e Horn, wi e Stein Ζ. Herti Eier ; herti Hut Schwielen an den Händen Hi. Er het

HeRT



e ln herter K o p f begreift schlecht Co.' Z. E herter (tiefer) Schlof Brum. E herter Streich ein schwerer Verlust Su. Er is* h. am Arsch ist geizig (eig. verstopft). E herte" Schnuf ha be " Atemnot haben, 'das hart hotzeln = frz. le rude branlement' MARTIN Coli. 114. 'wie hert, wie wild, wie grimm das (auch) ist' BRANT Narr. r 9i 33· s o w e r der sententi zü vil hert' PAULI 350. 'das erst ist hart vnd schwer' ebd. 'es (das brot) sy weich oder hert' Str. 1439 BRÜCKER 9 t. 'das weich (holtz) under das hert mischen' Str. Jh. BRUCKER 1 4 7 .

' n e h ä r t e Z i t ' LUSTIG I 5 4 .

2. abgehärtet, robust: die Kinder sind h. Adv. J. laut: h. singe" Ingenh.; h. rede" U. ; vgl. do is' ken h. Wort gfall®" Wh.; stark: h. schnufe" I. tief atmen; 2. Atemnot haben ; fest : h. schlofe" Wh. 'der bum fangt an hart (heftig) zu brummen' GEILER Narr. H. 326 B . — SCHWEIZ. 2,

1641.

BAYER, I ,

1167.

Zss. h e r t f u l [hèrtfyl Ζ.] Adj. hartfaul (Kartoffeln). h e r t h ü n i s c h , s. hünisch, h e r t l e r i g , s. ler n e". h e r t s c h l ä e i g , s. schlage", bickelhert, buckelhert [piklhêrt Roppenzw. ; peklhèrt Su. Barr Κ. Ζ. ; pùklhàrt Dehli^\ Adj. steinhart, zum Aufhauen fest (Brot). Adv. s is' b. gfror™ die Erde ist sehr fest gefroren Dehli. 'Bickelhert g'fröre' Mü. MAT. 4, 42. — SCHWEIZ. 2 ,

1645.

w a s s e r h e r t [wàsorhèrt Su. NB reis. Z. Betschd.] Adj. ungeniessbar (Kartoffeln, die nach dem Kochen noch hart und sehr wässrig sind). — SCHWEIZ. 2, 1645. h er t i g [hèrtik Dû. Logelnh.] Adj. zusammenhängend: nur in der Rda. in ei" e m hertige" Stück andauernd, fortwährend, in einem fort: ër schwaüdert und klaffert (schwatzt) in ei"em h. Stück fürt; s het in ei" e m h. St. fort g e rëj ue t Dü. ab h e r t e " hart machen, z. B. Eisen Bf. v e r h e r t e " refi, hart werden (Brot); sich verhärten: mir macht s nix me hr , m ' r verhcrt e t am Ë n d di in. —

SCHWEIZ.

2, 1646. behertige" [phèrtp, phèrtika M\ quälen. •{•verhertigt Adj. abgehärtet, verhärtet, in moral. Sinn GEILER P. II 8 b .

HeRT —

HaRZ



377

h e r t l ë c h t ( i g ) [hèrtla^t Su. Géberschw.; hèrtlà^tik Geberschw.] Adj. itwas hart, ziemlich hart. L ë b e r e " v e r h â r t u n g [Lâparofarhêrtik RoppenzwT] f . (scherzh.) Rausch. Synon. in dieser Bedeutung: Schlimfieber. Hirt [Hert Dû. Hf. ; Pl. -a] m. Hirte (fast nur bei Gänsen). Rda. Er het vu" alle" Sorte", kleini und grossi, wie si® d c r H. zuem T b or nus tribt (aus dem Eulenspiegel bekannt) Dü. — S C H W E I Z . 2, 1647. BAYER, I ,

1170.

G ä n s ( e ) h i r t m. Gänsehirt Hlkr. Dü. U. Rda. nit emol guet fur e G. überaus dumm und faul. G e i s ( e " ) h i r t [Kaishert Hlkr.) Kaisahert m. Ziegenhirt. Rda. iron. Er is4 so unschuldig wie de s Geise"hirts Bock Su.



SCHWEIZ. 2,

1648.

K ü e h h i r t m. Kuhhirt-, nur in der Rda. Ρ11 wo"t liewer K . sein a's dis Hlkr. — SCHWEIZ. 2,

1648.

S o ü h i r t [Soihert Dü.; Seyhert Z. ; Sèyhìrt Dekli.l^ m. Schweinehirt; Rda. jch w o n t i j e w e r g. si" a's Kinder hüete" oder a's Schuelmeister Dü., mit dem Zusatz: dert derf m e r doch dring schlauje" Dunzenh. Bi dem wo"t ich nit S. sin Dehli. — S C H W E I Z . 2, 1648. U s f a h r h i r t m. Hirt, der das Vieh auf der Weide hütet Obbruck. H i r t e " , H i r t e r e " [Herta, Hertara Dü.] f . Hirtin. — S C H W E I Z . 2 , 1 6 5 2 . hurti(g) [hùrti Mets. K. Z. ; hùrti(^) Str. ; -tiy Weissenbg.] Adv. schnell, rasch : h. schnufc" rasch atmen Hf. Nit h. nicht so bald: ich kumm nit h. (nicht oft) in d Stadt Hf. H. und geschwind Ammoniak, Liquor Ammonii caustici Weissenbg. 'Hurtig impiger'

DASYP.



SCHWEIZ. 2, 1 6 5 3 .

h u r t l i ( c h ) [hùrtli Bisch, bis Z.; hùrtlìy Wh.] Adj. und Adv. eilig, schnell. Dë r is' im Schaffe" awcr h. ! Spring h. ! Barr. [àia, àia, a pesi hùrtli ! Geud.] ; h. rede" Wh. h i i r t l i c h [hertli Hf.] Adv. ein wenig rasch: [hertli snyfa Hf.] Harz [Hârts fast allg.; Hörte K. Z.~\ n. Harz; bes. üblich H. ha ben oder H. koste" Mühe machen, Anstrengung verursachen. s het H. es geht schwer. — SCHWEIZ.'2,

1654.

B i l h a r z [Pilhârts Felleri. Hüss. Mittl.] n. Tannenharz. — S C H W E I Z . 2, 1655.

HaRZ —



HeRZ

G i g e " h a r z (m. Hi.) η. Kolophonium, Baumharz Hi. Banzenh. Obhergh. Co. —

6CHWEIZ. 2,

1654.

K l ä t e r h a r z [Klátarhárts Dü.] n. Harz aus den Rissen der Rinde der KirschundPflaumenbäume. — S C H W E I Z . 2, 1654. K l i m m e r h a r z ['Xlemarhârts Henfli. Fisi.] η. Kirschbaumharz. — SCHWEIZ. 2, 1654. Chlimmh. ' S c h a l a p p e h a r z ' als Abführmittel Str. Wibble 33. — frz. jalap. S e i l e r h a r z n. Tannenharz Su. S t i n k h a r z mache" Spiel, wobei man ein Kind auf den Rücken nimmt und ruft: Kaiift S., wobei eine dritte Person dem Kind auf den Hintern schlägt Hi. —

SCHWEIZ. 2,

1655.

h a r z e " [hârtsa Sier. bis Ä r . ] 1. (unpers.) Mühe machen, schwer angehn, lange dauern : s het gharzt bis du Für a n «'brocht hes' Sier. 'Jà, 's wird harze, das isch wohr' LUSTIG II 273. S wurd h. mit i h m es wird Mühe mit ihm kosten Su. [ T ô semar àls arùmarkhârts ùn sen nit awaek khùm Wh.] 2. (pers.) geizen, übertrieben sparen Str. J. stechen Scherw. 4. (trans.) auf dem Rücken tragen Hi. 5 . beschlafen. — S C H W E I Z . 2, 1656. S C H W A B . 263 harzen zögern. ab h a r z e n vom Harz befreien Bf. Harzer —

vgl.

[Hârtsar Ä r . ]

SCHWEIZ. 2,

m.

Wüstling.

1657.

Härzel I [Hartsl Obbruck Dollern] m. Eichelhäher. — S C H W E I Z . 2, 1657 Harzle. Härzel II [Hèrtsl abgekürzt aus Härzelbank, steinerne Bank, worauf der Steinhauer die Steine bearbeitet. Herz [Hárts Liebsd. Mü. Banzenh. Su.; Harts fast allg.; Haerts Str. W.; PI. -ar; Hartsa Bfï] η. ι. Herz. Hes 1 du e H.? du hes' jo zwei Mäje"! du bist egoistisch, hartherzig, feig Dü. Str. Sich s H. i"zie h e", i n laüfe", i"renne" mit höchster Anstrengung arbeiten, laufen Dü. Üwer s H. nab lo sse (n) essen, trinken Bf. Z. Eps nit üwer s H. na b bringe" nicht essen können Bf. s is' mir geje" s H. geloffe" ich ekele mich, es ist mir übel Str. s H . schloft m'r ich habe Schlaf, zwinge mich aber zu wachen Hf. s kummt vu n Herze" Rchw. MENGES Volksmda. 39. s H . is' m'r schier na b gheit vor Hunger Z. 2. der vordere Teil der Brust, Magen- und Herzgegend: s H. nus hewe" sich in die Brust werfen,

HeRZ

stolz sein. man:

-

378

h'nus

wii e Barnes

(Vorstand einer Judengemeinde) VII 195.

Z. JB.

Ei ne m ufi" s H. stossc" mit

der

Faust vor die Brust stossen Ζ. bei Versicherungen Banzenh. Ich schlag uff s H. sagen Kinder. J. Mut: s H. haben wagen.

Kumm, wann d u s H. has'!

Wh.

Er het nit s H. getraut sich micht. s H. in d Händ nëhmen sich ermannen Str. s H. is1 ihm in d Hose" gheit er hat den

Mut verloren Steinb. Z. 'der doch sonsten

wo] nicht das Hertz hätte, einen Helden vnder Gesicht nur allein anzuschawen* MOSCH. II 818. 'Nur her wer das hertz hat!' M O S C H . I 282. Drohend: Jetz' (od. Zeij) wirf noch emol, wenn du s H. hesM Ingenh. 'Was? Het denn e Kranket 's Herz, zeli baumstark Klärcl do ze dukke'?

PFM. III 4.

4. Begierde:

s H. bluet"

ei"cm etwa einem Kinde, das ein anderes essen sieht, ohne selbst etwas zu bekommen Dü. s H. mache" bluete" Obhergh. s het i h m s H. schier ab ee druckt Su. Nit iiwer

s H. nab bringe" etwas nicht ertragen, sich zu etwas nicht entschliessen können. s H. uf der Zung ha ben alles sagen, was man denkt B f . Do is' H. was begëhrs',

Mul was

wi,lst

da ist alles in Fülle Bf.

Hërz ele

Demin.

Von einem Hochmütigen sagt

Er hebt s Hërz

HeRZ —

-

HiRZ

[Hartsala

Henfli.;

Hártsli Banzenh. ; Hártsala Co. ; Hsertsal(a) Str.; Hartsl, Hartsaig U.~\ n. Herzchen:

I. e hochs H. Vorwölbung der Brustgegend, Herzbuckel H f . Kosewort für ein

lieb H., min H.

Kind:

H.!

Dreck, min

Abweisung eines Ansinnens Str. —

SCHWEIZ. 2,

1657.

1171.

BAYER, I ,

f g e h e r t z Adj. mutig, herzhaft G E I L E R J. I,

Sch.

30. -

SCHWEIZ. 2, 1 6 6 0 . BAYER,

1171. h ë r z h a f t ( i e ) [hártsáfl Mü. (LANDSMAN

Lied. 118); hartshàft Banzenh.;

hartsàft M.

Su. Dü. Molsh. K. Z. Betschd.; haertsàft haertsàft(e^)

Str.;

W7i.]

Adj.

und

I. mutig (fehlt in der Mundart),

Adv.

tüchtig:

e hërzafte r Bue b Banzenh.; h. schaffe" Str. Numme h. nin gebisse" nur zu, beiss in den Apfell 'Rooth als nur herzaft furt' PFM. I 6. 'Do hat i mi gewehrt; Si saaue j o Si sinn so herzhaft' PFM. Ii 6.

2. verwegen, dreist, frech: h. rede" laut sprechen H f . J. schnell; h. laiife". Zuruf:

h. e biss'l! ale h.!

im

Karten-

spiel beim Herzausspielen: h ! — Antwort: sind unseri Buewe" ! H f . — SCHWEIZ. 2, 1660. Hërzhaftigkeit

[Hartsàftikhhaeit

Ζ.]

'Gut Wetter un Herz, was begehrsch, Mehr kann mer nit verlange' Lauterbg.;

f . Frechheit,

'Es muss aida disen verstand haben: h Hertzle, was lust dich' FISCH. Bin. iS9 . 'Herz, was begehrscht!' HIRTZ Ged. 237.

e hërzigs Kätzele, T h ierle. Ironisch : hërzigi Lût, zu em Fresse" gemacht das sind ein-

oder: H. was begebrs', Mul hes' nix trotz der Fülle wird nichts verabreicht Su. Ζ.

Was denkt denn din Η.? milder Hinweis auf die Thorheit eines Wunsches E L S A S S 1891, Nr. 7.

Do müesst min H. e Dick-

kopf sin da wäre ich doch recht dumm Str. 5. Liebe: des Kind is' mir in s H. g'wachse 11 Liebsd. 'Fir s chïngli, häsh ä hAArz?' LANDSMAN Lied. 135. 6.

Farbe im Kartenspiel Hërz'l

Dü.)

anggben

s¡cfl

Herz

Rda.

allg. {nieist aber

s Hërz

erbrechen

Gartenblume,

Ruf.

dielytra

uf Eckstei"

Fliegendes spectabilis;

die Gärtner nennen sie unrichtig: dielytra

Dreistigkeit.

h ë r z i g [hartsik Dü.

Co.; haertsi^ S r . ]

Adj. lieblich, niedlich: er hërzigs Kind sagt man auch von erwachsenen Mädchen; mal, ja das sind liebenswürdige Leute ! Co. 'herzig niedlich, artig, allerliebst' KLEIN.



SCHWEIZ. 2,

275· barmhërzig

1661.

SCHWAB.

[pàrmhartsik

Logelnh.\ Adj. barmherzig.

Winzenh.



SCHWEIZ.

2, 1661.

-J-Hertzigung/". Gedanken des Herzens; Wünsche, Neigungen; böse Begierden des Herzens, Leidenschaften. — Im guten Sinne G E I L E R P. II 7 ; im bösen Sinne J. Sch. 199; ebd. i5b. h ë r z l e " [hartsla Wey ersh.}

das

Herz,

Mü. ST. KIRSCHL. 2, 4x2. Zss. Hërzgrueb = Magengrube Scrobiculus cordis; -käfer m. (hërzgepoppelter Maikäfer; h.

das Innerste herausnehmen: de" Gwack h. den Tabak ausherzen. — vgl. SCHWEIZ.

-küttel n. Magengrube;

hAArzligä landsshprooch' LANDSMAN Lied.

Strohsackzipf*l) Kosewort an die Geliebte; der sich auf

-krup f .

das Herz geworfen

-wasser; -web n.

Magenschmerzen.

Croup,

hat;

2, 1660.

hërzlig [hártslik Mü7\ Adj. innig, 'dü 142. —

SCHWEIZ. 2,

1662.

H i r z [Hîrts S.; Hìrts Hi. Mü.

Tagolsh.

Roppenzw. Eschemao. Dü.; Herts Strüth

HiRZ —

HaS



379

Su. M. Horbg. Hf.; Pl. -g] m. I. 'Hirsch: er ka nn laüfe" wie e H. Dü. °Hirze Nervus' HERRAD 183 a . 'stellet sich mit den hunden fur den hirtz, darob dann der hirtz erstaunet und siehet den Jäger, so vor im steht, an' G E I L E R Narr. H. 281. 'Hirtzen' Pl. HERTZOG X 197. 'von einem hirzen für daß genick drei batzen' St. Amarint. 1670 JB. III 66. 'Hirtz oder Hirß cervus' DASYP. 'Hund so nit uff einer spur bleibt, fahet weder hirtz noch hasen' GEILER, J. ALS. 1862/67, .146. 2. magere Kuh mit nach oben gebogenen Hörnern Hi. J. Hirschkäfer, Lucanus cervus: Buebehirz Männchen, Maidiehirz Weibchen. Rausch: er het e H. gha bt Banzenh. Mü. 5 . Wirtshausschild der Hirze"; in diesem Sinne auch bis in das Untereisass bekannt; daneben der Hirsche" schon in Banzenh. Zss. Hirze n busch, -käfer ; in Ortsbezeichnungen -sprung hinter Rapp., -stei" bei Wattw., -bühl M., Hirzeneichle Waldbezirk Ruf., Dorf Hirzfelden, Hirzhörn e l 5. MENGES Volksmda. 29. — SCHWEIZ.1662. 171.

BAYER, I ,

SCHWÄB. 280.

HESS.

1171.

V o l l h i r z e l m. Trunkenbold Str. h ir ζ e n schnell springen, laufen Tagolsh. Fisi. Henfli. Heidw. Str. — SCHWEIZ. 2, 1664. ab h i r z e " , us h i r z e " davon laufen Tagolsh. h ir z i e " rasch springen, laufen (bes. von Kindern) Dü. — vgl. SCHWEIZ. 2, 1664. H u r z e l [Hùrtsl Dü. Ostwald Str. Ingw.~\ f. I. Schaukel. 2. Sitz auf den Schultern: nur in der Rda. uf d H. në b me n . h u r z l e " , h o r z l e " [hórtsla Hi. Heidw. Kerzf.; hûrtsla Rapp.; hortsla Ingersh. Rapp.; hùrtsla Geberschw. Co. Winzenh. Bebelnh. Ingersh. M. ¿7.] I. schaukeln Mutzig Str. 2. (einen Menschen, bes. ein Kind) auf dem Rücken umher tragen. I ch ha b i h ne iiwer der Bach ghurz'lt. Kinder sind gern ghorzelt. 'Het mer als en passant noch Weidli an de Beldebäume Hurzle miien im Schnokeloch' SCHK. 201. i. auch hotzle". H u r z e l r e i PI. -en f . Schaukel Achenh. H u r z e r l e s mache" sich abwechselnd auf dem Rücken tragen (Spiel) Rapp. Has [Hâs fast allg.; Z. ; Pl. -a] m. 1. Hase.

Hôs Geisp. K. Rda. I ch ha b e

HaS



H. gsë h n ! — Hätts« i b m Salz uf d'r Wad e l « e zett e lt ! Ruf. De r macht Aüge" wie ei ne r H. i n ein me Strickle in der Schlinge (von Betrunkenen; bezeichnet auch den Katzenjammer) Ruf. Wenn d e r Hund nit * c püpt (ein Bedürfnis verrichtet) hätt, hätt er der H. gfange" (Spott auf ein misslungenes, nur beinahe gelungenes Unternehmen) Ruf. E ghënkte r II. is* m'r so lieb a's e gschossene r ich nehme es nicht so genau Ruf. Do leit {liegt) der H. im Pfeffer das ist die Hauptschwierigkeit Rauw., ähnl. Mü. MAT. 4,44. Da ligt der has im pfeffer! G E I L E R . Eine von Geiler's Predigtsammlungen führt den Titel ''Der Haas im Pfeffer ALS. 1862'67, 144. Dert wo d Hase" und d Füchs e'nander guet Nacht sage" einsame, abgelegene Stelle im Felde Banzenh. Wo seit der H. i" de m Fuchs guet Nacht? — Underm freie" Himmel! Dü. Hase, gespenstig, s. S T Ö B E R Sagen Rapp. 2. Kaninchen Betschd. N. Spw. Wü der Hos gebore-n- is', is1 e r gëre" man kehrt immer wieder gern an seinen Geburtsort zurück Ingenh. Dunzenh. F I S C H . Garg. 4 1 5 . 3- feiger Mensch : e verschrockene r H. Schlierb. Spw. E Marder macht ke ine n H.Art lässt nicht von Art Z. H. heisse" Fersengeld geben Str. 'Da fieng jhm an der haß im busem zu laufien vnd die Katz den Ruck hinauff' W I C K R A M Roll. F IV b . 3. Osterhase. D e r H. het (i" de" Buchs B f ) geleit Geud. Jetz' derfs' de" H. (das Ostergeschenk) bal d hole" Geisp. Zss. Hasen ei K. Betschd. 4. PI. Hase" Leder zum Ausfüllen, wenn ein Leisten zu schmal ist Rapp. Zss. Hase"gärt e l; -pelz; -pfeffer; -strickle Schlinge zum Fangen der Hasen·, -tope" Hasenpfote. Demin. Häsi, Häsli, Häsle, Häsel [Hási Liebsd. ; Hásli Banzenh. ; Hásla O.; Hásl U; Haésl S r ] η. Häslein; bes. Häsis, Häslis, (Häserlis Olti. Hi.) mache" Knabenspiel; in Molsh. dem Bockspiel gleich. — S C H W E I Z . 2, 1664. H E S S . 152.

BAYER, I ,

1172.

H ä s e " [Hása Ndhsnï] f . weibliches Kaninchen. B i r g h a s [Pirkhâs Obhergh^] m. Spottname für Esel im Gebirge. E i c h has m. τ. Eichhorn Str. 2. ein essbarer Schwamm, boletus umbillatus Zinsw. Demin. E i c h h ä s e l n. Eichhörnchen U. W. Grattie" (klettern) wie e E.; s. auch

HaS



380

Eicher. 'Grad wie e Schäferhöund isch schier s' Eichhäsel gross jetzt worre* SCHK.

SCHWEIZ. 2,

1669.

G l a s i h a s [Klàsihâs Ä r . ] m.

dirne (die sich auf treibt).

Soldaten-

dent Glacis

herum-

Künighas, Künhas, Künjelehas [Khaenikhâs M.; Khenihâs Ingwr; Khinhâs Obbr. Rothb.; Khirjalghôs CI».] m. Kaninchen. Syn. Stallhas. — vgl. SCHWEIZ. 2, 1669 Chungelhas. M a c h h a s m. weibliches Kaninchen

Dehli. Wh. Sandhas m. Übername 1. der Schiffer, welche Kies und Sand aus dem Rhein holen; 2. der Hagenauer und Ostwalder, wegen des Sandreichtums ihrer Gegenden; J. der Infanteristen Str. ab h a s e " fortlaufen: mei", mir sind abghast! Ruf. Hass [Hàs allg¡\ m. wie hochd. 'wann einer ein hassz aufif einen legt, oder sonst einem Spinnenfeind ist' G E I L E R 109. Narr. —

[Kl.)

SCHWEIZ.

2,

1671.

BAYER,

I,

1174. hassen [hàsa allg.] hassen, ungern sehn. Ich hab s schon lang ghasst, dass . . HJ. [tàs hàs i hiets keftik] das ist mir nun äusserst unangenehm Mb. — SCHWEIZ. 2, 1671.

SCHWÄB. 264.

BAYER, I,

¡ - g ' h a s s [khàs Dü.'] Adj. er is' i h m g. er hasst ihn. — 2,

1671.

BAYER, I ,

1174.

feindlich: SCHWEIZ.

1174.

h ä s s i g [hasik Roppenzw. bis Scherw.; hasi Z.J Adj. verdrüsslich; zornig, mürrisch;hassenswert, widerwärtig, lästig, E hässigi Kröt M. Du bis1 jetz e hässiger Keib, du kannst niemes lide" Ruf. Ich bin h. worden böse geworden; der macht ch 1 mi allewil b. S is e hässige' Mensch Dü.; hässigs Wëtter Heidolsh.; e h. Hus unbequem Hi.; s is' h., wenn me" . . S is' m'r h. (passt mir nicht) ze kumm,!n .S. 'wird man jnen darumb hessig vnd auffsetzig' G E I L E R 25. Narr. (Kl.) 'Einen hässigen den es nicht freundlich gemacht habe' 1672.

MOSCH.

II

BAYER, I,

492.



SCHWEIZ.

2,

1174.

g e h ä s s i g [khasik Pfetterhsn. Geberschw. Bf¡\ Adj. feindlich gesinnt; widerwärtig. Er is' m'r scho" lang g. Das is' g., dass i ch grad jetz' fort muess! 'Wenn mier

HeS

in 's Biibbelspiel nur welle, sinn mer ghässi' PFM. 1 6 .

277.

Gart(e n )has [Kârtahôs Balzenh. Mütt.; Khorthâs Hüttenh7\ m. Feldfrosch. — vgl.

HaS —





S C H W E I Z . 2,

1673.

h ä s s l i g [haslik 0.; haesli(^) Str.;

hasli

¿7.] Adj. verdriesslich, widerwärtig (das hochd. hässlich wird durch wiiest wiedergegeben). Das is' jetz' eps Hässligs, etwa ein Flecken auf einem Kleid Su. S is' h. es ist dumm, unangenehm H f . 'er macht sich unholtselig, das alle menschen im heszlich werden' GEILER S. M. 75. —

SCHWEIZ. 2 ,

Hasar

1673.

[Hàsâr

Hi.

B f ] m.

Bebelnh.

BAYER, I,

1174.

Geberschw.

I. Zufall.

het siob grad müesse" i" treffe"

M.

Der H. Geberschw.

Meist'pax (frz.) H. durch Zufall, zufällig Hi. 2. Hass, gehässiger Neid M. ( B A Y E R , I , 1175). — YIRS. hasard. SCHWEIZ. 2 , 1 6 7 3 . HESS. 1 5 3 .

BAYER, I,

1173.

Hasle, - e l [teista Wittenh.; Hâsalg Geberschw. ; Hâsl Su. ; Pl. Hâsla] f . Haselnussstrauch. 'Hassle Colurnus' D A S Y P . — SCHWEIZ. 2,

1675.

BAYER, I,

1174.

H a s e l ter [Hàsltar Tieffenb.] m. Haselnussstrauch. Zss. H a s e l t e r s t ö c k e l Gerte von Haselholz. h a s l i g [hâslik Hi. -Sa.] Adj. haseln, von Haselholz: °'ne hasligi Gert. Wen" me" ne giftigi Schlang mit ein eme haslige" Rüeteli zwackt, se wird sie stif Hi. — SCHWEIZ. 2,

1677.

h ä s l e " [hêsla M.] Adj. dass. E häslener Stëcke". — SCHWEIZ. 2, 1677. BAYER, I ,

1174.

hasseliere" [hasalìàra Geberschw.·, hàslìra Ä r . ] zanken. Die h. mit e'nander Geberschw. 'Wemmerr dich alewyl heert balje-n-un hassliere' PFM. I 1. 'So wie de redst, so dät by uns nix sin as zanke, hassliere' ebd. I 5. — frz. harceler? SCHWEIZ. 2,

1674.

153.

h. Lärm

EIFEL

SCHWAB. 2 6 4 .

machen aus

HESS.

Unzu-

friedenheit. f H ä s ( s ) n. Kleid. 'Die Fraw sprach: Ich acht nicht Seidener Häss' FISCH. G arg.

1 3 3 . — S C H W E I Z . 2, 1 6 7 8 . SCHWAB.

263.

BAYER, I,

1175.

Hess [Hès Roppenzw. Ruf. Z. Dehli.) m. Tölpel; blind wie "ne r H. Ruf. ; e tauwer H. Dehli. LUSTIG I 2 3 3 . —

'dü Hess dü blinder'

vom Stammesnamen; die Hessen gelten bei ihren Nachbarn für grob und einsichtslos. Vgl. S C H W E I Z . 2, 1682.

HESS.

166.

HeiS



381

-

HeiS — HoS

Betschd. Lützelstn.; haésar Lorenzen] Adj. heiser. — SCHWEIZ. 2, 1687. BAYER, I , 1175' h i e s i g , s. hie. H o s [Hós m. Su. Westhalten; Hòs f . Horbg.] Spelzen von Weizen und Roggen, die nicht von den Körnern abgehen, weil diese bei der Ernte nicht reif waren. Der Weise" ge b t nit us der H., er blibt in der H. Su. Mues' guet rittcre" sieben (gruenze" Horbg.), dass der H. heruskummt Horbg. Ob hierher: [èpos fà tar Hós awak lèika frech leugnen Λ/.]? oder zu dem fast ungebräuchlichen Sing, von Hose"? Syn. [Hàli] Κ. Z. Zss. Hosrittere Sieb zum Entfernen der Spelzen von den Körnern Westhalten. — BAYER, i, 1180. H o s e " [Hósa S. O.; Hosa U.; Hòsa Wh.] f.Pl.Hosen. 'Eimd'Hoseusklopfe'aar^Vre/i? prügeln Mü. MAT. 4, 45. EiNEM d H. 2, 1 8 8 6 . BAYER, Ι, 1 1 7 5 . spanne" Schläge auf den Hintern geben siedig h e i s s [siètik hais B f ; sîti(^) Su. U. Spann um (ihm) d H. prügele hais Str.; sìèti haeis Z.] brühheiss, kochend. ihn durchl Rauw. d H. hi no b mache", usS is' mir s. h. uf s Hërz gfalle" plötzlich klopfe" Κ. Ζ., umkebre" (höflicher Ausund schmerzlich eingefallen, s is* m'r s. druck) auf dén Abtritt gehn Ingenh. [ti h. ingkumme" Ingenh. Hósa lepfa] Reissaus nehmen M. Als heisslëcht(ig) [haisla^t Banzenh. Su. Zeichen der Männlichkeit : Sag s eim, wo Dessenh.; haislá^t Steinb., wo auch hais- ke'" e (Knöpf 5 ) an de" H. het eine solche lá^-tik] Adj. ziemlich warm. Lüge magst du einem Kind weis machen heisse" [haisa Su. Dü. Dessenh.; hèisa Steinbr. Wenn ein Knabe raucht, fragt man : M.; haésa Barr; haeisa Κ. Ζ. Betschd.; Hes' d H. zuebunde"? NBreis. In dem hása Bühl; haé§8 Lohr Lorenzen Wh.] 1. Hus het d Fraü d H. an hier ist der heissen, den Namen haben. Guet was Mann seiner Frau unterthan Banzenh. guet heisst wirklich, sehr gut Κ. Z. Ein Im Öwerstädtle [Éwaritètla] gelte" d Kinderliedchen beginnt: Wie heis'? — Männer nix, und im Understädtle hän d Hans Geist (s. u. Hans). S heisst eppe" Wiwer d H. a" (Var. sind d Wiwer man spricht auch davon, man sagt ζ. B. Meister) Ruf. S is' ein T h uen, was er (dass er tüchtig sei) Su. S werd noch is', wenn s nur H. sind sie will durchaus eppes h. es wird noch viel Arbeit kosten heiraten Dü. Er het d H. voll hat Angst Geberschw.; Sjtn. Dis will eps h. U. 2. Heidw. Mit abgesägte" H. fort ge b n ch b ih auffordern, befehlen. I ha nc h. mit Beschämung abgewiesen werden kumme". Ich hab lh ne gheissen e KumFelleri. Ingw. 'D' Fabrikante sinn mit mission mache" H f . 'wie heischstu?' heissest abgsägte Hose abmarschiert* Mü. MAT. 5, du PAULI 3 3 8 . — SCHWEIZ. 2 , 1684. 49. 'dr Wind miiess mit abg'sàgte BAYER, I , U 7 6 . Hose an andre-n-Orte jetç geh blose' v e r h e i s s e " versprechen (selten; nur): L U S T I G I 2 0 6 . Ë r is' g a n g e " mit de" i ch hab s versprochen (verred't Z.) und abgsägte" (näml. Hose") er ist fortgejagt

h e i s s [hais O. Str. Lützelstn. Lohr; hèis M.; haês Barr; haeis Κ. Betstjid. IVA.] Adj. I. heiss, aufgeregt, eifrig. Do (in diesem Zimmer) is' s so heiss wü im e Bachofe" Z. JB. VII 197. Ër het h. im Kopf ist betrunken Ruf. JB. IX 124. Gebroteni Keste" ganz h. ! rufen die Keste n buewe n , welche gebratene Maronen in den Wirtschaften feil bieten Str. Dir is' au®·1 nit so h. a's (wie Wh.) du schwitzs' dir ist es nicht so ernst wie du thust Wh. M'r wë 1,e n s a'se h. packe" wir wollen es éssen, so lang es warm ist 0. Das is' aüch noch "ne heisse* im Aügst ein unbrauchbarer, fauler Bursche Banzenh. Was i ch nit weiss, macht mich (m'r U.) nit h. regt mich nicht auf Co., vgl. JB. VI 146. 2. furchtsam: du bis' awar e heisser Kërl Wh. j . polizeilich streng: [cm PrèisiSa ei es haeis sagte ein Vagabund Wh.]. — SCHWEIZ.

verheisse" B f . —

SCHWEIZ. 2 ,

1685.

G e h e i s s [Khaés Barr; Khaeis K. Z.] n. Befehl. Uf di" G. mach i ch s, sunst nit Barr. , — BAYER, I , 1 1 7 6 . heiser, h ei s er i g [haisrik 0 . ; hèisarik M.; haeisarik Mü.; haeisari K. Z.; Kindw.; haisariy Str. Zinsw.; haeisri^

worden Ruf.; mit de" abg e seichte" H. Str. und dies ist wohl das Ursprüngliche. Er het d Händ in de" H. thut nichts Dü. Er het d H. abg'schniUe" steht unter Curatel Obbr. Dil hes* ke !n Hërz in de" H. du hast keinen Mut dazu, fürchtest dich Prinzh. Du mues' zuerst anderi H.

HoS — HuS



382



HuS

H. steh" lo ssen ; i ch hab si® nit in d Stub welle" bringe" Dü. 3. Gehäuse, Rücken einer Axt, Hacke: s H. an der Axt Sier. Osenb. Rda. Wë"" ma" d Lût kennt und d Hiiser weisst, is' guet z" bettle" 0. Ε H. uf eine" böiije" fest auf jemand vertrauen. Komms' au"11 in min H.? du spielst auch einmal meine Farbe (im Kartenspiel) Hf. Er tribt mich fas' vo" H. er bringt mich fast von Sinnen [fà Hys] M. I" tlue rae H. so gross wie d e r Rhin ghört numme" cini Frau nin Obbr. E Zorn (Wuet) so gross wie e H. Su. Str. Έ Zorn bekummt m'r do noch grösser als e Hus' H I R T Z Ged. 1 7 5 . Das is' e Mann wie e H. Altw. s. auch Infall Seite 104. 4. Haushalt. Spw. Mit vi'lem halt me" H., Mit wenig kommt men aüch 11s Bf. 'Wiltu haben dein huss suber, so hiit dich VII 152. — SCHWEIZ. 2 , 1 6 8 8 . BAYER. vor miinchen, pfafifen und duben' GEILER, ι, 1180. s. ALS. 1862 67, 145. Demin. Hüsle, n A l l e " t a g h o s e [Àlatoéhòsj Κ. Z.~\ f . HUsel [Hisla Sier. Su. Winzenh. ; Hlsli PI. Hose, die an Werktagen getragen Heidolsh.; Hisla Hi. Steinb. Co.; Hisl wird. Felleri. U. W.] η. I. Häuschen. 2. F i r t i g h o s e " [Fírtikhósa Obhergh.] f . Abort Hi. M. J. Schlinge in den Litzen PI. Feiertagshose. des Gewebes, wodurch die Zettelfääen L e d e r h o s e " [Latarhòsa Hf.~\ f . PI. gehn Bf. 4.. weibliche Scham (Kindersp.) Kannenbirnen, eine besondere Art Birnen, Hf. Wenn das Kind die ersten Gehverderen Schale das Aussehn von braun- suche macht, ruft die Mutter in kauernledernen Hosen hat. — SCHWEIZ. 2, 1694. der Stellung: Kumm in min schön Hüsele! f L o t t e l h o s m. kleiner Junge. 'Wann U. Rda. Us dem H. sin'ausser sich sein ein laussiger Lottelhoss den andern liegen vor Zorn, Mutwillen, Freude. Us dem H. heisset' M O S C H . I I 505. fahre" in Zorn geraten. Us dem H. bringe", Pump(s)hose" [Pùmpshòsa Ndrröd.; mache" in Zorn bringen Heidolsh. S Pùmphòsa -SVr.] f . Pl. Kniehosen, wie sie feblt ihm im H. er ist nicht recht gescheit, ist verrückt Heidw. 's kummt e Misele früher getragen wurden. — SCHWEIZ. 2, In's Kindels Hisele, Macht griwes, grawes!' 1694. U. STÖBER Volksb. 39. Vgl. Kräwisele. S c h l u t t e r h o s e " f . PI. weite Hosen der Knaben Henfli. — SCHWEIZ. 2 , 1 6 9 6 . 'Der Brief, i saa 's, Dorthee, i gäbd ne Zss. S u n n t i ( g ) h o s e " Sonntagshose allg. for e Hiesel nit her* PFM. V 5. Hus(er)haltung; Huslüt; -mann; -rotschwänLiedchen der Kinder, wenn eins am Werktag die Sonntagskleider trägt: gël', du zele; -tciifel, s. Gassenengel Seite 54; b hes' dini S. am Wërktig a"? S sind bigott -t ür. — SCHWEIZ. 2 , 1 7 0 0 . BAYER, I , 1 1 7$. jo bol d ke ine Knöpf meh" dra" NBreis. anziehn, ehweder dass du mich packe" wi ,ls t. Awer in dene" H. nit! Zurückweisung der Drohung mit Prügeln Prinzh. In den Fisch®" H. a"lege n die Fische in's Mehl tauchen und dann in Ol backen Obhergh.; ähnl. de" Frôsche"schënkel" H. onthuen Dunzenh Ingenh. Ήοβ oder Kriegsstifel caliga' DASYP. 'Tibialia' ebd. Zss. Hosenknopf, -lade", lottel, -lupf, •schlitz, -träger, Hosbünd. Dentin. Hösle [Hésli Banzenh.; Pl. Hêslar Dü.; Hèsla U.~\ n. Höschen; Hose eines kleinen Mannes: Wi"'t Hose" Wäsche"? Antw.: Ja, Hose"! Hösle"! (ärgerlich, dass ihr Mann klein ist) Betschd. 'Froscheschenkel . . in de Hößle KETTNER GVH. 6 . Es ge h t e Biewele iiwer der R h in, s het gelbi Hösele a" aus einem Abzählspruch Rapp. JB.

Z w a v e n h o s e " , Z w a w e r h o s e " [Tswâfahòss Κ.; Tswàwarhósa Mittl.] Pl. weite Hosen, wie sie die Zuaven tragen. ab h ö s l e " [ap hösla Obbruck~\ beschämt fortgehn. — vgl. S C H W E I Z . 2, 1699. Hus [H£s Str. Han.; Hys Liebsd. Su. Dü. Winzenh. Logelnh. M. Rapp. U. W.; PI. H^sar Sier. ; Hisar Su. bis Saarunion ; Hisaro Wh.] 1. Haus. S ge h t im H. es geht ein Gespenst im Haus um Mutzig. 2. Hausgang. I ch ha b d Hölzschueh im

A k c n e s s e " h u s [Àkanésahys Str.; Àkanásahys Κ. Ζ.] ». das Diakonissenhaus in Strassburg. — Di- als Artikel aufgefasst und weggelassen. Barrierhiisle ». Bahnwärterhaus. — der I. Teil ist frz. barrière. B e i n e r h i i s e l [Pánarhísl Κ. Ζ. Oermi. Saarunion\ ». I. Gebeinhaus auf dem Kirchhof. 2. magere Person Κ. Z. — SCHWEIZ. 2, 1720 Beinh. B e c k e n h u s ». Bäckerhaus Str.

HuS



383

HuS



B l o c h h ü s l e [Plò^hisla Su. NBreis.; Plòhisla Osenb.J ». Dorfgefängnis. Man droht den Kindern, die auf dem Felde stehlen: Du komms' ins B. [Wàrt, tr Falpàmart kheit ti in s Plòhisla I] —

eine

Kapelle

D u m e n h ü s e l ». Häuschen so gross wie der Daumen; Zwerg Bf. F ë d e r h u s , - h ü s e l n. I. Federbüchse Fisi. Féïïeri. Hi. 2. Federhalter Obburnhaupt. · F r a u e n h u s ». 1. Hurenhaus G E I L E R P. II 79 b . 2. Fabrik des Strassburger Münsters. G a r t e n h ü s e l ». Lusthäuschen in einer Gartenwirtschaft; Laube allg. — S C H W E I Z . 2, 1 7 0 9 . ' G e m e i n h u ß [Kmainhys Roppenzw. Su.; Kamèinhys M. ; Kamênhys Geud. ; Kamafenhys Κ. Ingenh,~\ ». Gemeindehaus, Rathaus. — B A Y E R , I , 1 1 7 8 . G u f f e n h ü s e l [Kùfahisla Logelnhï] η. Stecknadelbüchse. — S C H W E I Z . 2, 1 7 0 9 . •{•Gutleuthaus Siechenhaus Str. —

1850,

stand.



SCHWEIZ.

2,

1712.

H ë r z h i i s e l e ». kosende Bezeichnung für Herz, in dem Kinderspruche : 'Wo bin i d'r lieb? Im Herzhisele, Un e S C H W E I Z . 2, 1722. Rieghele dra, Ass d1 Lieb nimm iise ka!' f B l o t t e r h u s n. Blatternkaus, überh. Hlkr. S T Ö B E R Volksb. 6 2 Hi. Vgl. MinneSpital GEILER P. II 3 ; nach dem Einfalt sangs Frühling 3 , 1 . — SCHWEIZ. 2, des sog. amerikanischen od. französischen 1713· Übels, der venerischen Krankheit, damals Hopfenhiiseli ». Hopfenhäuschen Blattern genannt, welche abgedankte franz. Heidolsh. Soldaten 1495 nach Strassburg gebracht, H ü e h n e r h u s , H ü e h n e r h i i s e l [Hianarwurde 1 4 9 9 (s. B . H E R T Z O G S Chronik) ein hisla Obhergh.; Hionarhisl K. Z.; Hénarbesonderes Spital, Blotterhus, auch Blosen- hísl Prinzh.~\ ». 1. Hühnerstall. 2. Haus für die davon befallenen Kranken scherzhaft: Bassgeige (Geud.): d'r Schakob gebaut, welches jedoch später, wie die spielt s H . Geud. Rda. Auf die Frage : übrigen kleinen Krankenanstalten mit dem wo gehst du hint folgt die Antwort: In s grossen Bürgerspital vereinigt wurde. Die H., Drëck picke" Str. (Zusatz in Ζ. : Kranken wurden von Laienb'rüdem, Beg- kan η s' din Nas fiirhëre schicke".) — harden oder Lolharden gepflegt, in Strass- S C H W E I Z . 2 , I 7 1 3 . burg Blotzbrüder oder Blatterbrüder geI " g h ü s [Ikhís Roppenzwη. Wohnnannt S T . — S C H W E I Z . 2 , 1 7 2 2 . haus für eine Familie allein. — vgl. B r e n n h i i s e l [Pranhisla Logelnh. Dü. ; S C H W E I Z . 2 , 1 7 0 5 , wo Um-gehus. -hisl ¿7.] n. kleines Gebäude, worin sich I m m e " h ü s e l ». 1. Bienenstock, 'vnd der Brennkessel befindet. B u c h h u s , - h ü s e l [Pûyhùs Felleri. ; fragte, ob nicht ein Immenhauss daherumb' 2. Stück des BlätterPy^hys Dollern; Py/hisla Z>».] n. kleiner M O S C H . I 1 2 5 . magens der Schlachttiere. 'Es sinn BroAnbau oder Häuschen, worin sich der Brennkessel befindet; Waschküche. — fessers Blezzer gewese. — 'S isch nit wohr. Der Kuttler isch e Kezzer. 'S S C H W E I Z . 2, 1719. sinn Immehysle gsin' PFM. II I . — SCHWEIZ. B u r e " h u s [P^rah^s Str.; -hys ¿7.] n. 2, 1705· Bauernhaus. Demin. -hüs e l: Rda. Nit J u d e " h u s ». Judenhaus. Spw. 'Er um e Bure n hüs e l um keinen Preis Str. — kummt an wie d' Sau im Juddehuus' ALS. SCHWEIZ. 2, 1 7 2 1 .

SCHWEIZ. 2,

1717.

H e l g e " h ü s e l [HèljahislGeud.] n. Dorfteil von Geudertheim, wo ehemals wohl

31.

Demin. J u d e " h ü s e l [Jütahlsl Ingwl\ n. Judenhäuschen. Rda. Ich gäb s nit her um e J. um keinen Preis. — S C H W E I Z . 2,

1714.

K a r t e " h u s ». Kartenhaus. Rda. eps zsamme"blose11 wie e Κ . etwas ohne Mühe bewerkstelligen, spielend herstellen Avolsh. K a u f h u s ». Kaufhaus Str. 'das koufhus'

1463

BRUCKER

597.

K o m m i s h ü s [Khùmìsh^s Ä r ] n. Militärproviantamt. rf ' K u c k e n h ä u s e r cornets' Düten M A R T I N Pari. N. 7 6 1 . — vgl. S C H W E I Z . 2,

1709.

K u n d e " h u s ». Kundenhaus, wo man für die Familie arbeitet, wie bes. von Näherinnen geschieht Str. — SCHWEIZ. 2. 1715· L a n g h u s ». Speicher der Kirche unter dem Dach Steinbr. ; Kirchenschiff U.

HuS



384

N ë b e n d s h u s [Náwatshys O.; Nèwatshys Κ. Z.~\ n. Nebenhaus. 'Nebenshauß' Not.

Urk.

1745.



SCHWEIZ. 2,

1718.

-j-Nobishus n. Hölle : 'warte auff seinen Lohn in Nobishauß da man die Äpffcl auffm Zimße bratet' M A R T I N Pari. N. 1 3 1 . —

SCHWEIZ. 2 ,

1718.

O r g e l h ü s e l [Orkalahisla Roppenzw. ; Orklhisl Ndhsn^\ n. Einfassung der Orgel, wo ausser dieser auch die Sänger stehn. R a s p e l h u s [Rááplh^s Olti.; -hys Logelnh. ¿7.] n. Zuchthaus. 'Bisch e durchtriww'ni Krott, wo merr in's Raspelhuus e Wuch lang sperre sott' PFM. II 6. 'Ihr Mann der sitzt Johr yn Johr üs De gröschte Theil im Raschpelhüs' S T O S K . 9 2 . — SCHWEIZ. 2,

1724.

R a s p e l h ü s l e r [Ràsplhislar Ä r . ] m. Zuchthäusler. R a t h u s [Róthys Steinb.; Rûthys Logelnh. Mutzig\ n. Rathaus. — S C H W E I Z . 2,

1725.

R e d h u s [Réthys Steinb.'] n. Redegabe, starke wohltönende Stimme : der het e guet R. — S C H W E I Z . 2 , 1 7 2 4 . B A Y E R . 1 ,

HuS



hys Str. Betschd. ; 'Sloéhys Κ. Ζ.] η. Schlachthaus. — S C H W E I Z . 2 , 1 7 2 9 . S c h n a p s h u s η. Trunkenbold Str. S c h n e c k e " h ü s e l η. wie hochd. U. S p a t z e n h ü s e l n. Sperlingsfalle: vier Backsteine als Viereck, darüber ein fünfter als Deckel lose aufgerichtet, und Futter hineingestreut Wörth. f S p r o c h h u s n. Abtritt; wenn sye das wyb wellend küssen, so stinckt in das mill übeler weder ein sprochhuß' G E I L E R P . III 47. 'sü sollent die zit solichs tragen und schütten in das sprochhusz' Str. Iß. Jh. B R U C K E R 5 1 . 'Sprachhaus frz. chanceleric' M A R T I N Coli. 1 0 7 . — S C H W E I Z . 2 , 1 7 3 0 . S u m m e r h u s n. Hinterstube. Im S. li e je n in der Hinterstube schlafen Hindish. 'das SummerhauIi' die Laube W I C K R A M Roll. 86. 'Si sinn do ewwe nus e bissei an's Summerhysel dert' PFM. V 6. — SCHWEIZ. 2 ,

1727.

f T a u b h ü s l i n n. Tollhäuslein, nis

ZWINGER I I ;

Gefäng-

IV.

T o l i e " h us η. Irrenhaus Ζ. 'Gehn in unser hiesis Dollehus' E. S T Ö B E R III 1 9 9 . 'An d' Kett wurr i di schliesse Ion, im Dollehuus' PFM. IV 3 . — S C H W E I Z . 2 , 1178. f R o h r s c h ü t z e n h u s vor dem Thor, 1733· mit zwei runden Türmen, jetzt Bierbrauerei U h r e n h ü s l e n. Uhrgehäuse Loge Inh. Donner; 1578 erbaut; Ijç8 als GemeindeV e r s a t z h u s ». Pfandhaus U. 'Un gut verkauft Mü. ST. alles im Versatzhüs henn' S T O S K . 9 1 . W a c h h ü s e l Obbruck, W a c h t - Z. n. - f S c h e r h u s n. tonstrina (Barbierstube) Wachthäuschen. — S C H W E I Z . 2 , 1 7 3 5 . G E I L E R P. I I I 8 3 . als wenn vatter und mutter ein son hond, der stetz im scher W a l d h ü s e l e n. Zeisig, Fringilla spinus husz ligt' 15 St. i o b ; 'in ea solebant Co. tempus terere aleatores similesque' 3 Mar. f W i c k h ü s e l n. Blockhaus, Fort, proSalb. 5 2 ; X V ff. 1 0 . 4 1 . — S C H W E I Z . 2 , pugnaculum. 'bitze an das nehste wick1729. hüsel by sant Helenen' Str. i¡. Jh. f S c h e u c h h u s n. ein ehemals an der B R U C K E R 4 7 . 'Wickheussel' R E I S S E I S E N 9 9 . Schindbrücke angebrachtes Häuschen, von W i r t s h u s n. Wirtschaft, Gastwirtwelchem aus man die zum Wassertode schaft. Sjtn. Er ge h t in die Kirch, wu Verurteilten in einem Korb oder Sack in s mit de" Schoppe n gläser n z u samme n lüt et die III warf Altstr. P I T O N 1 , 1 4 3 . Z. 'Die Herre han . . . . e Glas derzue S c h i l d e r h i i s e l n. Schilderhaus; scherz- getrunke, in der Qualität so — wie m er1 s haft: kleines Wohnhaus B f . am Werdaa im e „Wurthshus" uff em Land Schisshus, Schisshüsel Abort. kriejt' S T R . W O C H . 1 8 8 2 , 3 4 . 'In öünserm [Sa wit às as 'Sishíslar ù Pàkêfa ket M. Wurthshüs isch's Döünze nit schwär' AUG. = sa wit às tr Heml pió ei Wh.] weit S T Ö B E R Der Kochersberg 5 5 . Fin vielund breit, 'ein Scheisshaus ist ein Scheiss- gehörtes Kinderreimchen : [as khùma trej haus, wann man es schon wie ein altar Saltôta, klòpfan àn ta Lôta : aej aej aej, bawet' F I S C H . Garg. 2 1 . — S C H W E I Z . 2 , wàs es tan tes, às ynsra Fàtar em Wùrtshys es ?] Geud. 'das wurtzhuse zur Wan1729. S eh 1 a g h u s [Slâkhysi?»/. UrbisNBreis.; nen' Str. 1 4 6 5 B R U C K E R 1 9 2 . 'in wurts'Slâjhys Co. Ingersk.; 'Sláhys Obbr. ; 'Slâ- hüsern' Str. 1467 ebd. 99; 1493 ebd. 466.

HuS

-

38s

HuS

H u s e r m. Sparer Banzenh. — S C H W E I Z . 2,. 1744· L a n d h u s e r m. ländlicher Arbeiter Str. -huse 1 1 [hysa] Ableitungssilbe an Ortsnamen, etwa Q im O., etwa 27 im U. H u s i m. Sparer Roppenzw. — S C H W E I Z . B e t t h u s e " erdichteter Ortsname=Bett. 2, 1745· [Wy kén mar jèts àna? — scherzhafte h u s l i g , h ü s l i ( c h ) [hy slik Fisi, bis Rapp.; Antwort: ùf Pèthysa !] Hf., ähnl. Dü. h^sli M.; hisli(^) Str. Betschd. IV.; hísli K. Im s e " [hysa allg.~\ 1. haushalten, zu- Z. Obbr\ Adj. sparsam, haushälterisch: sammen leben. Jetz 1 h. m'r schon ze h n [hísli ùn ipárli Hf.]; husligi Lût Bisch.; Jo h r mit ei nand er Hf. 'das frantz: Weiberarbeitsam, früh auf: du bis' schu" h. volk ein bösses Volk vndt nit mit ihnen hüte du bist heute früh aufgestanden : zu haussen' MÜLLER 5 2 . Ich un d mi" Alti Morgengruss in Ruf. Su. Obhergh. NBreis. h. gar üb"l: Ich sch. in's Butterfass, un d Dü. Logelnh. Ingersh. Gewöhnliche Antsie in d e r Küb'l Gassenhäuer Hi. S'e h. wort: Ä, s is' nit zu früej, ich bin schu" elän (allein) für sich. 2. sparen. Die lang uf Ruf. — S C H W E I Z . 2 , 1 7 4 5 . Fraii hust wirtschaftet sparsam Heidw. h ü s e r l e " das Spielen der Kinder, woM e r kann h. un d bruse11 sparen und ver- bei sie die Geschäfte der Grossen nachschwenden Avolsh. J. schgnungslos be- ahmen. Auf die Frage des Vaters : wo handeln, unsanft mit jemand umgehn, sind die Kinder? antwortet die Mutter: alles durcheinander bringen. D e r Wind sie h. mite'nand e r Liebsd. het awer g e hust gestert ! Er hust mit sine" H u s e r l i s eigentl. Genit. H. mache" Kleider", wie wënn sie vo n Ise" wäre" Dü. Spiel der Kinder, womit sie die Arbeiten ne hr Er hust mit ei m, dass es nimme schön der Erwachsenen, Kochen, Nähen u. s. w. is'! [ar h^st met, we Sùi mae ma Patl- nachahmen. ['Xùm, mar wai ké H. mà^o! sàk 71/.] 'hausen zanken K L E I N , ¿f.. sich Liebsd.] aufhalten : in dem Zimmer ist nit guet h., h usi er e " [hysìara, hysìara Steinbr. bis do zie h t s arg Dehli. — SCHWEIZ. 2 , 1 7 3 9 . Zinsw. ; hysìra Str. tV.J 1. von einem SCHWAB. 2 6 6 . HESS. 1 5 4 . BAYER, I, Haus zum andern gehn, um Waren feit 1178. zu bieten oder um zu betteln : s H . is' e Wënn i ch bim e r h u s e " ersparen: e Vermöge™ e. Su. licht Handwerk Logelnh. e ineB Waje" bekumm, muess i ch Spw. D c r Vater erhust s, d e r So b n ver- Unk l ke h ch 2. brust s verschwendet es Bf. Spw. Was ge " h., bis i eine" bekumm Dü. m"r erwibt, brucht m e r nit ze erhuse" Mb. hausen, schalten und walten, auch Unordnung hervorbringen : das Kind husiert JB. V I 1 4 6 . — SCHWEIZ. 2 , 1 7 4 2 . S C H W Ä B . im Hus wie e i ne Fraü Obbruck. Ich han 266. BAYER, I, 1 1 7 8 . Die us h u s e " auswirtschaften, sein Ver- de" ganze" Morje" ze h h. ghat Wh. mögen durchbringen Su. Bf. Do is' us Katz husiert im Hus erum Zinsw. g e hust da ist .nichts mehr vorhanden Su. v e r h u s i ' r e " [forhùsìro Dehli.] verE us g°hiister Bur Bf. — S C H W E I Z . 2 , legen, durch Unordnung verlieren. Ich 17*42. SCHWAB. 2 6 6 . han min Messer verliusi'rt, dass ich's nimhr verhusc" I. durch schlechte Wirt- me fing (finde). schaft durchbringen, verschwenden Rapp. Huss [Hys Dü. Logelnh. Rapp. Bf.; Bf. Z. Han. Lützelstn. f 2. wandern : Hus Molsh.~\ m. (n. Logelnh. Rapp.) leichte 'dass der Menschen Seelen in die T h i e r . . . Bettdecke, die vor Staub schützt und nachts V.' FISCH. Bin. I N . — S C H W E I Z . 2 , 1 7 4 2 . weggenommen wird. — frz. housse. SCHWAB. 266. BAYER, I, 1 1 7 8 . h u s s e" [hìisa Rupr^\ schlagen, prügeln. v o r (für M.) h u s e " für die Zukunft Das Kind is' ghusst wor d e n . —• frz. housarbeiten, bes. die ehelichen Freuden vor ser abstäuben? der Trauung gemessen Banzenh. bis Hf. H u s a r [Hysâr allgï] m. 1. Husar. — SCHWEIZ. 2, 1 7 4 3 . 2. grosse, starke Weibsperson : dis (dies z e r u c k h u s e " schlecht wirtschaften, Mädchen) is' e rechter H., es schafft wi 1 int Vermögen zurückkommen AEckend. — e 'ne Mann Dü. Derb scherzhaft: e gspaltener H. Steinbr. Z. oder Schlitzhusar SCHWEIZ. 2, 1 7 4 3 . z " s a m m e " h u s e " zusammen sparen: e Mütt. Zss. Hiisare°schmiitz. — S C H W E I Z . 2,* 1 7 5 0 · Vermöge" z. h. Dü. — S C H W E I Z . 2, 1 7 4 4 .

'Würtshausz'

GEILER

SCHWEIZ. 2 ,

1737.

W b . d. eis. M u n d a r t e n .

73.

Narr. (Kl.)



HuS — HeiSCH

-

386

Hussel [Hùsl Olti7\ f . Rotschwänzchen. — Haus-seele? SCHWEIZ. 2, 1748 RótHiiserli. Hüssje, H ü s i e r , H u s i [Hysje Ruf. NBreis. Co. Logelnh. Mittl. Rapp. Bf. Hf.; Hysìr M. ; H^si Bisch. Bf. K. Z.; Hisja tVh.] m. Gerichtsvollzieher {dies fehlt). Spw. Wenn der I"nëhmer und d'r H. nit wär, Wär s Lewe" noch lang nit so schwer Rapp. Zu Fastnacht rufen die Kinder den Vermummten nach : Hüssje Notari, Honigloch Siroploch Bghz. JB. X 226. s. H O R S C H Vorwort Seite XII. — frz. huissier. huis [hùis Roppenzwi\ Interj. weg I forti Huis do fort mit Euch! — vgl. SCHWEIZ. 2, 1750 huss, 1752 hiiss von mhd. hiuze munter} Hussdada Ruf des Nachtjägers (Hiisstatamännele) Türkh. JB. VIII 1 7 5 ; i. hu da da da Seite 291. häsch [has Hlkr. Obhergh¡\ Ruf zum Locken oder Scheuchen der Schweine: h., i h r S o ü ! h . d e (aus h a s c h da) ! —

SCHWEIZ.

2, 1753· hasche" haschen. Kinderspiel, wobei ein Ausruheort, der Barre", bestimmt wird. Sind alle dort angelangt, so ruft das haschende Kind: Drei langi, langi Stange"! Wer nit glich vom Baire" e"wëg ge h t, der mu'ss fange" Lützelstn. — SCHWEIZ. 2, 1754 erhäschen. hesch [hés, hes Versicherung. S is' nit do, h.! h., i c " kumm grad Hi. — aus 2. Sg. Ind. Präs. (du) hö r s'? SCHWEIZ. 2, 1764 hPst, wo Dehnung des Vokals von hest (hast) durch Anlehnung an gsehs' vermutet wird. heische" [haisa Sier. bis Str.; hseisa Κ. Ζ.; hèisa M.; hséia Barr Dehli.; Part, khaisa, khèisa, khaéáa] i. begehren, verlangen. [Wàs hèiéa-n-ar fer ùiar Ros ? 71/.] Wenn e r m'r das Gëld nit bal'1 bringt, so heisch ich s i h m Dü. [tor 'Sorsi (Georg) hèt en tar Miatar Prût khaisa Dü. \ Jemand, der mit Reden gefoppt wird, antwortet gleichmütig: Saje" können i h r, was ihr wë lle n, h. m'r nur ke in Geld! Dü. 2. abs. betteln. Lieber will i ch sterbe" a's ge h " ge h n h. Sier. Si® lëwe" vom H. Geisp. Scham di ch · für ze h. ! Ί muss doch heische gehn ! Do schlich i so um d' Hüser erum' Wasselnh. 1817 JB. XI 73. 'Im vierten Jahr thut er heischen Brod' aus einem älteren oberels. Volksl. ALS.

HeiSCH —

-

HuSCH

1854/55, ' 7 4 · "heischen betteln K L E I N . 'was höschent ir?' PARZ. 307; 3. 'betteln oder heischen', Str. 15. Jh. BRUCKER 7. 'were ouch eins also arme, das es nit den vollen hette und heischen müsste' ders. 34. 'was heischt ir dann von einem jeglichen = frz. que demandez vous donc d'un chascun Antw. 15 Rx.' MARTIN Coll. 34. 'heischen vnd heissen demandez ou commandez' M A R T I N Pari. TV. 39. J. eine" h. auffordern, gewöhnlich: [tsa Kamaénarôt hseisa den Gemeinderat zur Sitzung einladen Hf¡\ 'heischen' CHRON. — SCHWEIZ. 2, 1 7 5 4 . 160.

BAYER, I ,

SCHWAB. 2 7 1 .

HESS.

1184.

h e r h e i s c h e " zum Kampfe fordern: [ar hèt mr hár khèisa

heraus-

ü b e r h e i s c h e " überfordern, für eine Ware oder Arbeit zu viel verlangen Liebsd. bis

Dü.



SCHWEIZ. 2 ,

1756.

uf h e i s c h e " , Part, uf gheische" den Dienst kündigen, sowohl vom Knecht als vom Herrn gebraucht, [ar hèt em hit ùt khaeisa Hf.]



SCHWEIZ. 2,

1756.

hoschaho! = frz.. hola' beim Anklopfen an die Thür MARTIN Coli. 8. 'Hoscha ho' R A S S E R Hochzeit ö. 'hoscha heus, adv. vocantis' D A S Y P . 'Hoscha ho, sind wir alle do?' FISCH. Garg. 1 2 4 ; 'Hoscha, wer weiter kan, der sings fortan' 133.



SCHWEIZ.

2,

1757.

BAYER,

I,

1185. hosche" [hòsa Sundhsn.~\ auffangen, haschen: Du ka""s' de" Balle" no ch nit h. — SCHWEIZ. 2, 1758 hosche" in die Höhe werfen (Ball). Husch(e), H u s c h e r [Hùsa Liebsd. Bäldersh.; Hùs O. bis Str.; Hos Bf.; Hys Z. Betschd. Rothb. Rauw. ; Hyáar m. Lobs.] f., meist PI. -e n . 1. Schlag mit der Hand, bes. Ohrfeige : e par Husche" gë b e n; du bekumms', kri^s' H.! Z. Rothb. f 2. Strich (beim Kämmen). 'nach dem Gargantua . . . nun angefangen sich . . . zu kemmen vnnd zu reiben, da fielen zu einer jeden huschen vbersich vnd jedem abzug vntersich herauss mehr dann sieben Ballen Kugeln' FISCH. Garg. 374. 'den gewalt vnd empfangene husche . . . geklaget' MOSCH. I 120. 'Husch Ohrfeige K L E I N . Demin. Hüschele n. kleiner Schlag mit der Hand (selten) Dü. — SCHWEIZ. 2,

1759.

BAYER, I ,

SCHWAB. 1185.

293.

HESS.

180.

HuSCH — HaSP

-

387

h u s c h e " [bùia Liebsd. bis Ndhsn.; hysa Illk. Lobs. ; hoia Bf] ohrfeigen. Er is' ghuscht wor d e n . Dër will i ch h.! Dü. Pass uf, ich wurd d'r glich e par h. ! Hopla, hct er ihm eins ghuscht Hlkr. —

SCHWEIZ. 2,

1760.

HESS. 1 8 0 .

BAYER.

i, 1185. Haspel [Hàspl allgl] m. 1. Haspel, zum Garnwinden des gesponnenen Fadens von den Spulen. Volksrätsel: vier Brüeder renne" enand'r noeh und sin1 allewil glichli"g wit vunander, und s fangt ke'ner der ander Obhergh. 2. Wellrad an der Kelter. J. übereilter, unüberlegter, zerstreuter Mensch, bes. jemand, der sich in der Eile leicht verspricht. Der H. macht alles nur halb. 'Haspel unbesonnener, leichtsinniger Mensch' K L E I N . — SCHWEIZ. 2,

1760.

SCHWÄB. 264.

BAYER, I,

1185.

G a u k e l h a s p e l [K.œyklhàSpl Κ. Z . ] m. I. Haspel zum Afifwinden der Schütte" des gesponnenen Garns. 2. Tollpatsch, Scheltwort für Leute, die alles verkehrt anfangen, bes. auf erwachsene Kinder angewendet: du bis' e rechter G. Geud. S t r a n g h a s p e l m. Fehler, der besonders beim schnellen Abhaspeln des gesponnenen Garnes auf einir Spule dadurch entsteht, dass der Faden über einen Arm herunterspringt Bf. Dunzenh. Z. in manchem Hausswesen wirfft er einen stranghaspel vndcr' M O S C H . I 264. Zss. H a s p e l s c h i t [Hàipliit Wh.] m. unruhiger, unachtsamer Mensch. [Taer H. reyt · un ràit net Wh.] Vgl. das Dorf Haspelscheid bei Bitsch. h a s p l e " [hàspla allg.] I. haspeln. Mer ka,,n nit spinne" un" aüch h. nicht zwei ' Arbtiten zugleich thun, nicht an zwei Orten zugleich sein Dü. 2. geschwind, überstürzend arbeiten, reden, essen. Er haspelt alles durcheinander Su., und r enand e r Dü. — SCHWEIZ. 2, 1762. BAYER, I ,

1185.

ab(e)hasple" I. durch Spinnen herunter bringen. I ch ha b d Spuele" alli abghasp'lt Bf. 2. (ein Gedicht) herableiern Hi.



SCHWEIZ. 2,

1763.

a n e " h a s p l e " eine Arbeit schnell und schlecht verrichten FellerL •j-verhaspeln verwirren: 'Es ist verhaspelt vnd ein verwirt ding' GEILER HK. LXXVIIId. —

SCHWEIZ. 2, 1 7 6 3 .

z u s a m m e n h a s p l e " schwatzen: wër d e n eppes z. h. Hlkr.

die

-

HaSP —

HaT

Zusamme"haspelte [Tsàmghàâplta Hlkr.] f . Geschwätz: de1 's' Ζ. ! H a s p l e r m. unruhiger, unachtsamer Mensch. [Taena wel βχ net fur éàfa, taer ei a Hàsplar Wh.~\ H a s p l e r e i f . schnelles Reden. Was is' dis fur e H.! rae' versteht j o nix Hlkr. h a s p l i g [hààpli^ Wh.] Adj. von unstätem Charakter. — S C H W E I Z . 2, 1763. Hospes [Hospas, Hùspas allg.] m. übereilter, ungeschickter, einfältiger Mensch, Windbeutel, Possenreisser, Springinsfeld; leichtsinniger, lebhafter Knabe. — lat. hospes: doch wohl durch Anlehnung an Haspel in der Bedeutung gefärbt. SCHWEIZ. 2, 1763. Huspel [Hùspl -SVr.~| m. unbedachter, eilfertiger Mensch. h o s p l i g , h u s p l i c h t [hoáplikHeidolsh.; hùsplijft ¿Vr.] Adj. unachtsam, unbedacht, übereilt. haistere" [haiStora Felleri.] aufbegehren, schimpfen. Hauster [Haiistar Dehli. ; Hcfeyetr Wh.] m. Übereilung ; do ge h t alles im H., das has' du wider im H. gemacht; [em H. ùn em Hàts Wh.] — vgl. S C H W E I Z . 2, 17 64 haustene" unordentlich, hastig sein. h a u s t r i g [hèystre^ Wh.] Adj. übereilt. Hosti(g), H o selige [Hosti Ndhsn.; Hòstak Co.; Hòsko Westhalten] f . Hostie. hUst, h u s t [hist Steinb. Strüth Banzenh. M. Mittl. Rapp.; hyst Co.] links l Zuruf, nur beim Fahren mit Vieh gebraucht: h. o! h. e"weg! h. herum! Er ge h t h. und hott er geht links und rechts, wechselt seine Ansichten, richtet sich nach den Meinungen anderer Mittl. — SCHWEIZ. 2, 1766. Hueste" [Hyasto Sier.; HySta Str.; Hûsta Betschd. u. nö. davon Wh.] m. Husten: der blaüi H. Keuchhusten; s. auch Wueste". — SCHWEIZ. 2, 1766. B A Y E R . I , 1186. hü es tie" hüsteln Str. 'Er hieschtelt, jomert, kreckzt' Str. Wibble 11. — SCHWEIZ. 2 ,

1767.

g e h ü e s t e r i g [khiitarik Ruf?] Adj. verschleimt im Hals mit Husten. Hättet [Hatl Obhergh. Dü] f . 1. Ziege, jedoch nur als Kosename und Rufname: H. kumm! Se H., hes' eps z" fresse" Dü. 2. magere Kuh: e 'ne diirri H. Obhergh. j. mageres böses Weib.

25*

HaT —

HeiT



388

Demin. H ä t t e l e η. Lockname und Kinderbezeichnung der Ziege: H. si si si! Ziege komm I Loss s H. ge h n ! M. Mütt.

erfordert'





SCHWEIZ. 2 ,

1767.

SCHWAB. 2 5 2 .

h a t t l e 1 1 [hàtla Katzent!] 1. stottern. Dë r hatt'lt uffallend. Nebenf. hatzle". 2. 'hatteln einander im Scherz herumreissen, unartige Possen treiben, zanken KLEIN.



zu

1.

vgl.

SCHWEIZ. 2 ,

1768

hettelen meckern. heiter [haitar Steinb. bis Hf.; hèitar M.; haétar Barr; haeitar Κ. Ζ. Betschd.\ Adj. I. hell, klar. S is' noch h. Su. ; h. wie am T a g ; e h. Liecht Dü. Allit. heiter hëll Tau« Ζ., ähnl. Hi. JB. VII 190. e heitri Stub; dër Win is' no c h nit h. Katzent. 'heitere Hose' LUSTIG I 316. Bildl. s i s ' z" h. sagt man, wenn man etwas nicht erzählen will, weil Jemand gegenwärtig ist Hi. 2. übertr. aufgeweckt, vergnügt : dë r is' jetfc' de" ganze" Ta« h. Hlkr. D'es is' e Heitere'! Schlaukopf Ruf. Nit h. beschränkt, unklar Str. [tàs Piewla hèt hèitr sieht begabt aus Er is' nimme br h. im obere" Stock ist betrunken Steinb. Ironischer Vergleich: das is* so h. wie MëMsupp selbstverständlich Gebw.; ei»e vgl. uf heitere". Er g'sicht a n fange n h. er bemerkt endlich, was vorgeht, die Augen gehn ihm auf Str. — SCHWEIZ. 2, 1768. BAYER, I,

1187.

s t e r n e ° h e i t e r Adj. sternenhell, so dass man die Sterne sieht: s wurd kalt hinicht, s is' st. Ruf. Co.; Syn. stërne11hëll Quatzenh. H e i t e r e [Haitara Liebsd. Geberschw. Avolsh.; Haitari Banzenh.; Haitra Su. Dü. Katzent. ; Haeitara M. Schlettst. K. Z.] f . Helle, Helligkeit, Licht. In das Zimmer kummt j o gar ke m e H. Liebsd. Stell s Liecht besser do niiwer, i ch ha b fast ke ine H. Dü. Gang m'r us der H. gehe mir aus dem Licht! Hi. Banzenh. Ei ne m in d e r H. stehn die Aussicht verdunkeln Katzent. Hf. 'd' Sterne, ass ihre Heitere 75 Johr brücht, fir do uf d' Erde z' ku!' LUSTIG II 205. 'for {wegen) dr h A l ä h A i tärä . . d aigä nur noo und noo ufgshlosä mît miäi' LANDSMAN Lied. 17. 'Heyttre Heiterkeit GEILER P. I 28 b . 'Wer diese Gerechtigkeit hat, dass ihme das Liecht oder die Heitere nicht darf bemauren, dem ist der Nachbar so weit zu weichen schuldig, als es die Heitere

HeiT —

HoT

Bau



— Mü.

1770. Heiterkeit f . SCHWEIZ. 2,

R.

Helle,

SCHWEIZ. 2,

Tageshelle

Hf.

1771.

(uf) h e i t e r e " [hèitora il/.; ùf haitra Su. ; ùf haitara Liebsd. Steinb. Gebw. Co. Bf.; ùf haeitara Ζ.] refl. hell werden. s Wëtter, s heitert sioh uf Liebsd. (ironisch fügt man hinzu, wenn es dunkel bleibt: wie i" t l n , me Më b lsack Co., wie e Më h lsupp Dü., wie e KnöpMbrüej Str., wi® e Knöpf*lsupp Ingenh.) Es heitert sieh uf die Schüsseln beim Essen werden leer (scherzh.) Gebw. Von Flüssigkeiten: hell werden, sich abklären. Er is' i n " " m e ufgheiterte" Zucstand hat einen kleinen Rausch Bf. — SCHWEIZ, r, 1770. hitte [heta K. Z. Wh.] Adv. hier unten. Kumm h era b , d c r Vater is' au ch h. Brum. S'e wo h ne n jetz' h. und d alt Frau owenuf Wh. Superi, hitterst [hitarit Hf.~\ d e r h. der unterste. hott [hòt allg.~\ Fuhrmannsrtif an die Zugtiere: rechts ! (Gegensatz hüst, jiist! und har!) Hot umme rechts herum Liebsd. ; subst. Bezeichnung eines dummen Bauern : es is' e so e dumme1, H. Obhergh. h. herum o h . ! h. umme oha! langsam rechts um! Su. h. o, h. ö nach rechts, langsam! h. o jti! hot o hü! Banzenh. h. e n wëg ! E Stückle (Stück'l U.) h. he rum fa h re" so pflügen, dass die Erde nach rechts geworfen wird Dü. Bildl. nit jiist und nit h. den geraden Weg Hf. 'Zwische jischt un hott geht's grad nuss' ALS. 1850, 28. 'Hott Schäeckf HIRTZ Ged. 170. Dräje" S'e sich e bissel h., Herr P f arre r ! sagte ein Waldhambacher, der beim Weggehn leuchtete. 'Min Zickel . . . macht hotterumm' E. STÖBER II 127. 'Fornen dran, ist Hot Fornen, vfif die rechte hand' MOSCH. II 301. Rda. Der is' hinge" h. sein Geschäft ist im Rückgang begriffen (hin de" h. geht das schwächere Handpferd neben dem stärkeren Sattelpferd) Geüd. Du bis' hinge" h., Alterle! du kommst zu spät Ingenh. 'Do fröau i nix dernoch, geht's nit jist so geht's hott'

PFM. V 8.

SCHWÄB. 282.



SCHWEIZ. 2,

1771.

HESS. 1 7 6 . BAYER, I , 1 1 8 9 .

' h o t t e n vorwärts gehen, gedeihen, [s Waetar wel net rae^t hota sich aufbessern Wh.] 'Es will mit dieser Sache nicht hotten* KLEIN, 'hinach hotten* nachziehen, nachschleppen GEILER M. 6 B , übtr. sich

HoT — HuT

-

389

nach andern richten, von ihnen bestimmen lassen S. M. 7 , 8 ; M U R N E R Schelms. 'Wan schon manchmahl aller fleiss wird angekehret, so will es doch nicht hotten' MOSCH. I I 2 2 5 . — SCHWEIZ. 2 , SCHWAB. 2 8 2 . BAYER. I , 1 1 8 9 .

1772.

Hottel, H U t t e l [Hotl Rapp. Bisch. Kerzf. Hipsh. Nhof Str. Z. (Kinderspr.) ; Hùtl Molsh. Ndhsn. Κ. Z. Ndrröd.; Dentin. Hù tala Weckolsh. Dü. Mütt.; Hotala Rapp. ; Hetala K. Z.] n. 1. Füllen, junges Pferd; Pferd (Kindersp.) Hott e l ji! Zuruf zum Gehn Str. 'Er isch hyt Nohmedaa nus uf sy'm klaine Hoddel geridde mit cm Knecht vor's Wyssedurndoor' PFM. III Ι. 'Hottel Pferd'KLEIN; vgl. Fülli, Muttel 3 u. Wütsch. Übtr. kleine Kuh Weckolsh.; auf Menschen:, er is1 au ch ke'n H. me 1 " nicht mehr jung Hf. Schlettstadtcr Huttele" (Bauern) mit de" Hummeie" (.Pferdchen, die infolge des frühzeitigen Einspannens im Wachstum zurückbleiben) Mütt. 2. elender Mensch, Lump Rapp. ; wilder, ausgelassener Mensch Molsh. — SCHWEIZ. 2 , 1 7 7 2 Hottele. BAVER, I , I I 8 9 . J ü h o t t e l ( e ) n. Füllen, Pferd {Kinderspr.) Dü. bis Geud.; s. Gogo Seite 204. f ' h o t t e i n reiten, fahren K L E I N . Hutt(e) [Hüte 5 . ; Hut Feller i. bis Str.; PI. -β] f . I. Rückkorb, Tragkorb aus Weiden geflochten, worin .Hühner, Käse, Holz, Futter, Dung getragen wird; Rückentragbütte, Hochbottich (von jo Liter Inhalt), worin die Trauben aus den Rebstücken zum Wagen gebracht werden oder auch Most befördert wird. Von der Krätz dadurch unterschieden, dass die H. oben ein Schild zum Schutze des Nackens hat. Rda. Wo bis' her? — Darauf antwortet ein Dritter: Froj doch nit so! er is' de m TeiiPl us der H. gsprunge" Dü. Du bis1 dürr wie e Η. sehr mager Ruf. Syn. [Hó^pìtja Rchw.; Stanti ¿7.] 2. Rausch: er het e Η. Felleri. Su. — Daher frz. hotte. Zss. H u t t e " m a n n . Demin. Hiittle n. kleiner Rückkorb 0. —

SCHWEIZ. 2 ,

1778.

SCHWAB. 2 8 2 .

Blihutt [Plihùt Hüss.; Pl. -a] m. Bleikugel. K ä s h u t t f . Rückkorb für Käsehändler Rapp. L a p p e n h u t t f . Rückkorb mit Vorrichtung zum Schutze des Halses und Kopfes Rapp.



HuT

Misthutt f . Mistbehälter, der am Rücken getragen wird M. JB. IV 77. E M. is' e Galee"; wenn giiuti hölze'ne Reif dran sei nd , is' s für feinfezwanzig Jüo h r, un'1 wenn ise r ne dra" sei nd , is' s für lebtäglich das. 78. hutte" fhyta Hlkr. Logelnh. Dü.] 1. (kämpfen?) stark wehen: d e r Wind huttet a wer hüte! 2. unpersönl. schwer fallen: s wurd h., bis m'r alles gmacht hä b 'n, was m'r solle" mache". Hä be n i h r alles könne" lade" uf ein Tur auf ein Mali Ja, awer s het ghutt·', s het gar nit welle" ge hn Dü. — vgl. SCHWEIZ, urne· hutfe" ringen, herumstossenì Hutter [Hytar Hlkr.\m. starker Wind, Sturm: de 's' emol e H.! H u t [Hyt allg.; Hùt Dehli. ; PI. Hit] f. I. Haut von Menschen und Tieren. D H. abzie h e" lästig bitten, wie Kinder etwa thun Dü. M®r möcht us d e r H. fahren, springe" ich bin in voller Verzweiflung Obbr. Gang mir ab d e r H. belästige mich nicht mehrl Ruf. Der steckt in e,n ere schlechte", in kc' Ber guete" H. ist kränklich, bedenklich krank Obbr. Dem is' s au cb nit wobl in sinere H. dem geht es schlechter als es den Anschein hat. Auf die Frage: Wo is' er? wo steckt er? erfolgt die Scherzantwort: In d®r H. bis üwer d O h re" Str. (mit dem Zusatz: wenn er nit dert is1, is' er verlöre" Z.) 'Ein schalck in der haut' durck und durch G E I L E R HK. L X X X V C . S muess e jeder mit siner eigene" Η. ζ Märkt jeder muss mit sich selbst fertig werden können Hi. Er is' in d H. ni" nix nutz, verderbt völlig unnütz, verderbt Dü.; in d Hut nin bezabIt gut bezahlt, preiswürdig Hf.; s is' in d Hut nin g e nue*. 'Wenn SI so redt, se sott SI sich in d1 Hütt 'nyn schämme' PFM. IV 7. Er is' so dick oder so feist, was in d Hut ni" ma® O., ähnl. Ζ. JB. VII 193. Der is nix nutz, wo ih ne d H. a"rüert Bf. I c h ha b d H. voll (sehr h n viel) z° t ue Hi. S schildert (schaudert) mii:" bis uf d H. S juckt ih ne uf d«r H. er will etwas thun, worauf Schläge erfolgen Obbr. Mit H. und Hör esse" Su. Von H. und Hör nix nutz Str. ; v. H. u. H. nix an ge h n durchaus nicht verwandt sein. S is4 nix an i h m a's H. und Knoche" er ist überaus dürr Logelnh. Uf d*r fuie" H. l i ^ e " müssig gehn, faulenzen Obbr. 'sich ufi d ful Hütt leije

HuT



39°

den Müssiggang pflegen Str. ULRICH. Dem so"t m e r d e niint H. treffe" den sollte man windelweich schlagen. Dehli. 'diß Kappen ( = dieser Mantel') kläbt lang an der hiitt' BRAUT Narr. 13, 94, 2. Person : e gueti H. ein gutmütiger Mensch Banzenh.; e lustigi H. Str. ; c fuli H. ; e wildi H. Zu einem schwer Arbeitenden: I ch schwitz, wenn i ch d'r zue lueg! — I c h glaüb's wo b l, so e fuli H. schwitzt, bi Gott, glich! Ruf. J. Haut auf der Milch NBreis. U. Demin. H ü t l e , H ü t e l [Hitli Banzenh.; Hitlg 0. ; Hitl U. W.~\ n. Häutchen, Haut. Dis Maidel het e wiss« H., e in Hüt e l wi e Sammet so fin Ζ. HESS. 155.



BAYER, I ,

SCHWEIZ. 2, 1774. 1187.



HuT

-

HüT

aufbewahrte Schweinefett luftdicht eingewickelt wird Su. — SCHWEIZ. 2, 1777. h ü t l e " [hitja Bisch¡\ refi, sich häuten. —

SCHWEIZ. 2, 1 7 7 8 .

ab h ü t l e " die Haut abziehen Bf. d ü n n h ü t i g [tenhitik Logelnh.] Adj. dünnhäutig (Trauben, Birnen u. ä.) hüt(e) {hetaLiebsd. Su. Ruf. Hlkr.; hita Mü.; hyt Rauw. Völlerdi. Wolfsk. Altw.; hit Liebsd. Steinbr. Mü. Banzenh. ·, hit U. W.; het Hlkr. M. Dü.~] Adv. heute, jetzt: hüte morge" heute Morgen; h. z u Obe nd heilte Abend; h. ze Ta* heutzutage; [hit àm Tóe Ζ. ; h. òm T â ebenso Wh.] 'hüt bei tag' GEILER Narr. 123a (LVIII schar), s het s fur hüte jetzt bin ich fertig Su. D e r ein kummt h., der ander morn sie kommen vereinzelt, nicht pünktlich, nicht zur festgesetzten Zeit Banzenh. Lue 8 , wie er wider laüft : kumm i ch h. nit, kumm i ch morn arg langsam Dû. Wënn h. h erum is',, is' morn Sunntig sagt man am Freitag Dû. H. acht Ta«, h. vierze hn Ta* heute vor 8 und 14. Tagen Brum. H. acht Nacht heute vor acht Tagen Abends Z.; h. üwer acht Ta* heute in acht Tagen U. Wh. — SCHWEIZ. 2, 1780.

A a l h u t [ôlhyt Bf.] f . Aalhaut, als krampfstillend umgelegt. F i n h i i t l e n. Mensch mit feiner Haut, bes. von Kindern gebraucht: de s 's1 e F. Obhergh. G ä n s ( e ) h u t [Kansahyt Henfli. Obhergh. Hlkr.; Kànshyt Bebelnh. Bisch. Ndhsn. ; Kanshyt Betschd.; Kaijshyt Κ. Z.; Kaenshyt Str. ; K^jshyt M7\ f . Schauder bei Frost oder Schrecken. Ich ha b e G. beS C H W A B . 289. BAYER, I , 1 1 8 8 . kummen Obhergh., überku mmen Hi., ζ. Β. hüt ig Adj. heutig, nur in der Verbeim Anhören einer Gespenstergeschichte. bindung [hetikstâks M.; hitos Toes Ζ.J G . , dass e'n Es e l dran lulle11 (saugen) könnt Str. 's geht merr e Gänshutt uss' heutiges Tages, heutzutage. — SCHWEIZ. 2, 1780. E. STÖBER II 156. 'Ich krieij noch Gänshutt jetz, denk ich an zelli Zyte' HIRTZ hüte" [h^to Ndhsn.'] Trompete, Horn Ged. 175. I blasen : der Wächter hut®' am Morje", dass H ü e b n e r h u t f . Schauder M. Mittl. d Drescher uf stehn. — SCHWEIZ. 2, 1 7 7 6 . h u t l e " [h^tb Bisch.} dass, [tar 'SófJ u m p f e r h ü t l e , - h ü t e l n. Jungfrauhert h^tlt]. schaft Heidw. Steinb. U. Hütt Ausruf in : 'Hütt bi Gott!' KampfK ä l b e r h u t f . Kalbshaut. Spw. s ruf Mü. M A T . 5 1 . — vgl. MA. III 482. wër d e n me hr Kälwerhüt gerbt a's Küe h hüt SCHWEIZ. 2, 1 7 7 8 ? BAYER. 1591 Hütt es sterben mehr Junge als Alte Z. 'Dann aus Hüet dich ! es ist ein alt Sprichwort, das man eben Hütt(e), H u t t e [Hita .S". Ruf. ; Huta so viel Kälber heut findet, als Kühheut* Hüss. Dollern ; Het Su. u. nö. allg. ; G E I L E R 3 1 . Narr (Kl.) — SCHWEIZ. 2, Pl. -a] f . I. Hütte, kleines Haus ; bes. 1776. Ziegelhütte Hf. Drohend zu einem WegM ë n s c h e " h u t [Mènsahyt Ingw. ; Manêaeilenden : Kumm m'r nimm" in d Hütte hyt Betschd. ] f . Menschenhaut : so wird inne ! Ruf. Spw. 'Schöne hütten, schlechte der gallertartige Stoff bezeichnet, aus sittcn' GEILER, J. ALS. 1862/67, 146. 2. welchem die früher häufigen, mit Gold- Altar, wie sie am Frohnleichnamsfest auf oder Silberkranz bedruckten Helje°, Hei- den Strassen aufgebaut werden Mutzig. ligenbilder,. verfertigt sind. — SCHWEIZ. J. Nest eines Eichhörnchens: i ch ha b cl ne 2, 1776. H. gfunde" Hüss. 4. beim Spiel: Ort, S c h m ë r h i i t l e η. ein Häutchen, das von wo weggelaufen und wohin wieder die Fettschicht des Schweines umgibt und zurückgekehrt wird, Ziel Mü. STÖBER in welches das als Heilmittel für Wunden I Mäder 86. f 5. Bruderschaft der Bau-

HüT —

HueT



391

leute, deren Haupthütte in Strassburg· war, s. SCHWAB. 290, wo der Titel ñhrer erneuerten Ordnungen von I56J : Grandicfier, Essais hist, sur l'église Cathédr. de Str. 421. Demin. H ü t t l e Ο. η. ι. Hüttchen. Rda. Du kumms' m'r nimm er i" s H. nicht mehr in das Haus ! Su. 2. Tabaksdose Felleri. — SCHWEIZ, Z, 1 7 8 1 . BAYER, ι , 1189. Eicherlehütte f . Eichhömchennest Olti. Dollern. G u s t i h ü t t e , j . Gusti Seite 242. I m m e n h ü t t e f . Bienenhaus Lützelstn. K l a p f h ü t t e f . altes, baufälliges Haus Roppenzw. h u t t l e " [h^tta Co.] sitzen; h. lo 9 " n Cden Einsatz beim Spiel) stehn lassen. -¡-huttle" schreien (des Rebhuhns), 'das Rebhun hüttelt la perdrix cacabe' MARTIN Pari. N. 564. — SCHWEIZ. 2, 1780 hutteren. H u e t [Hyat Liebsd. Logelnh. Winzenh. K. ; Hyot Fisi. ; Hyat Ruf. Hlkr. Ingersh. Z. ; Hyèt Mutzig Geisp. Illk.·, Hyt Str.; Het Brum. ; Hût Betschd. u. nö. Tieffenb. Dehli. ; Pl. Hiat, Hiat, Hit] m. I. Hut: der H. ab lüpfe" grüssen Liebsd. 'Hat der Huht uff' befiehlt Mü. MAT. 4, 49. D e r hoch H. der schwarze Cylinderhut Str. Z. Von einem Betrunkenen ohne Kopfbedeckung sagt man: Striimpf und Schue he het e r, aw e r ke inen H. Ruf. JB. IX 122. 2. Helm der Blase, des Brennkessels beim Branntweinbrennen allg. J. Öffnung der Windmühle, in welche das Getreide eingeschüttet wird Hlkr. H ü e t l e , H ü c t e l [Hìatla Su. Horbg.; Hiètl Bf. K. Z. Ingw.; Hitl Str. Betschd.; Hêtl Brum.] η. Hütchen. Rda. ei ne m hinder de m (seltener under de m Avolsh.) H. spile" hinter dem Rücken eines andern etwas vornehmen, betreiben ; hintergehn, bes. durch Verabredung mit einem dritten Su. Bf. Str. MENGES Volksmda. 72. Eigentlich von Taschenspielern: vgl.' Blindmeuß und Hütlinsp:ler' FISCH. Garg. 16. Do sitze" (hucke11) s'e und ha be n Hüetle (Schäiiwenhüet Str.) uf du wirst doch nicht glauben, dass deinetwegen gerade das Gewünschte sich zur Hand findet: im Spott besonders zu Kindern, welche mit Wünschen lästig fallen (MENGES Volksmda. 67) Str. Ingw. Betschd. Vgl. HESS. 180 'Ich kann nicht immer da sitzen und ein Hütchen auf haben zu jedem Dienste bereit

HueT



stehn. Oder ist vielleicht an die hilfreichen Erdmännchen im Stall zu denken, welche rote Mützchen tragen ? JB. IV 11 7 (allerdings aus Kreis For bach). Vgl. auch Letzekäppel. Zss. Huetlad" Hutschachtel; -lade" Hutgeschäft ; -mâcher. — SCHWEIZ. 2, 1 7 8 3 .

BAYER, I ,

1x90.

Brënnkesselhuet Türkh., Brenn· h u e t Obhergh. m. Helm des Brennkessels; spasshaft: Cylinder hut. F i l z h u e t m. Filzhut Co. Ruf. U. F i n g e r h u e t m. 1. Fingerhut ; scherzhaft : e F. voll ein kleines Gläschen voll. 2. Fingerhutpflanze, Digitalis purp. Su. —

SCHWEIZ. 2,

1786.

G u g e l h u e t [Kyklhyat Obhergh. Hlkr.] m. hoher Hut, Cylinderhut; auch eine Art Weiberhut. — SCHWEIZ. 2, 1786. I s e n h ü e t l e n. blauer Sturmhut, Aconitum lycoctonium M. Mittl. — SCHWEIZ. 2, 1785· J u s t i h u e t [Jùitihyet Mutzig\ m. hoher Cylinderhut. K i r c h e n h u e t m. hoher Cylinderhut Bischw. Betschd. — SCHWEIZ. 2, 1788. K l a p p h u e t m. zweispitziger Hut der franz. Generäle, Gendarmen, Kirchenschweizer. Chapeau à claque, auch Stülphuet und Schiffhuet genannt Bf. f K u t z h u t ' m. spitze, hohe Mütze, bes. der Chorherrn GEILER S. M. 76. — SCHWEIZ. 2, 1788. L a p p h u e t m. Hut mit breiter Krampe STÖBER Sagen I 16. P f e t t e r s h u e t m. Cylinderhut Bisch. ¡ - S c h a b o b a h u e t ['Sàpopâh^at Mü\ m. der alte dreieckige Galahut, der in früheren Zeiten bei festlichen Gelegenheiten eine grosse Rolle spielte und unter dem Arme (frz. chapeau bas) getragen wurde : Ztschr. f . d. deutschen Unterr. VIII 695. S c h ä t t h u e t [Sathyat Illk. ; 'Saethyt Ä r . ] m. Strohhut. — SCHWEIZ. 2, 1793· Schäubenhuet ['Saiwahjrat Rapp. Bisch. ; 'Saiwahyt Str. ; SaeiwQhyèt Hf. ; 'Sasiwhyat Dunzenh. ; 'Saeiwahèt Brum. ; 'Saéwahyat Barr; 'Saeihyèt Mietesh.] m. I. Strohhut mit breitem Rand, wie ihn besonders die Bauernfrauen bei der Feldarbeit tragen. Um die is1 e Geriss wie im Winter um d Schäüwe n hiiet ironisch: um das Mädchen bekümmert sich niemand Str. Rda. Nix für unguet: e Stro h sack für e S. Barr. mhd. schoup. 'vnd darff die Schaubenhut verbrennen' FISCH.

HueT



392



HucT —

HaTSCH

Prakt. 5. 'sein Land mit Schäubenhüten zu decken' Gar g. 334. 'mit angeziinten S. gewinnen' 352. 'rote Schäubenhüt* der Cardinäle Bin. 6η*. 'Umbella schawbhñt' GOL. 212. 'ein Scheibhut un chapeau penchant de costé' MARTIN Pari. N. 202.

frauwen hütet, der besehet (besäet). das Meer, waschet die zigel au ff dem tach, und geusst wasser in ein brunnen' GEILER,



vil Seite

SCHWEIZ. 2,

Schäufhuet Männerhut aus den in G. die und Festtagen hüet'l n. Schiffhuet

1790.

['Saeifhyat Geud.~\ m. schwarzem Filz ohne Band, meisten Bauern an Sonntragen. Demin. Schäüf-

s. ALS. 1862/67,

140.

Rda.

Bi

vile"

Hirte" (wenn viele Hirten da sind) wurd schlecht ghüet't Mb. JB. VI 149 ; s. auch 1,

108. —

SCHWEIZ. 2 , 1 7 9 4 . B A Y E R .

1191.

behüete 1 1 behüten; wesentlich in den Wunschformeln : bhüet üch (dich) Gott ! [Khupieti M. JB. XII 116] beim Abschied, worauf die Antwort folgt: dank m. Generalshut Bf. — üoh (d¡r) Gott, dank Gott! [phìati K ò t ! SCHWEIZ. 2 , 1 7 9 0 . 6«.] sagt man auch zu einem Bettler, dem f S c h i n h i i t l i n n. Schattenhut, Sommer- man kein Almosen geben will; s. auch hut von Stroh mit breiten Krempen, 'es helfe". Bhüet dich Gott, Wëlt ! lebe wohl, stot im als einem storcken ein schinhütlin' Welt ! Barr. Zum eignen Schutz, wenn GEILER M. 53. 'scheinHut, schatthut man von einem Unglück hört oder sonst P e t a s u s ' D A S Y P . — SCHWEIZ. 2, 1 7 9 0 . etwas Unangenehmes, sagt man : [phièt as S c h ü c h h u e t ['Sl^h^at Obhergh.} m. Kòt! Hf¡\ behüte uns Gott davor; [phièt hoher Hut, vor dem man wegen seines es Kot, nê! ebd.] od. auch ellipt. [a pagrossen Umfangs förmlich Angst bekommt, hièt as ! Ingenh.~\ Gott bewahre, nein. ( Verwie ihn die Frauenspersonen vor ein paar drehung: behüct uns unser Huetmacher!) Jahren trugen Obhergh. Meist im Acc. PI. ; selten : bhüet mich S i l ä n d e r h u e t [Silantarh^at Rapp. Z.] Gott! Der Ausdruck wird substantiviert : m. hoher Cylinderhut. — frz. cylindre. Das is' der bös G. b. u. dervor sëlwer! S t t t l p h u e t m. Hut der frz. Generäle, Bf. "'S isch, wie wenn 's in de Klaoue der Kirchenschweizer Bf. der Beesgo'bhüets schunn hät' PFM. IV 3. T r o t t e "huet (Kästrotte) m. hoher Έ Dier, wüest wie der Bösgottbhüet, Mit lange Zottelhoore SCHK. 282. Gott beHut M. V i e r l i g h u e t [Fiarlikhyat Heidolsh.~\ m. hüet nn s d e rvor! zur Bezeichnung krebsCylinderhut. (eig. Vierlinghut, verdreht artiger Geschwüre, bes. im Gesicht Co. Part, behüct®' sin vor cps eine Krankheit aus Firtigh.) -{-Huet f . Hut, Wache (der Nacht- nicht bekommen Hf. — SCHWEIZ. 2. 1796. wächterdienst). 'Man (be)darf allerbest B A Y E R , I , 1 1 9 1 . B ä r e n h ä u t e r [Pêrahaitar Dehli.~\ m. hut, so es allerbest frid ist* GEILER, J. ALS. 1862/67, 141. 'und soll die hfite Faulpelz : e'" rechter Β. — SCHWEIZ. 2, 1777. an keim überhüpfet noch fiirgangen werH ä t s c h I [Hat§ Ruf] m. Augenblick: d e n ' Str. 1 4 7 7 BRUCKER 4 2 7 . i" rineme H. sofort; s. Hätz! — vgl. h ü e t e n [hièta Olti. Hf.; hìata 0. K; hieta M.; hîta Sir. Betschd. W.; hêtzRupr.] Part. BAYER, I, 119 T hatsch aus schnell auf ghüete11, ghüet*' [khiata Su. Dû.; khìat Κ; und davon. H ä t s c h II [Hatê Lobs. Betschd. Obbr. khiet M. ; khît Str. W.] hüten, bewachen, beaufsichtigen: das Vieh, das Feld (als Aschb. ; Hète Ndrröd. Ingw. (veraltet) W.; Pl. -a] tu. Eber, Zuchteber, männl. Feldhüter), das Haus und die Kinder; in letzterem Sinne auch absolut: [iy m^ès Schwein. Der reisst s Maul uf wie e H. thaém plíwa h. Κ. Ζ., ähnl. Hlkr!\; da- Aschb. Zss. H ä t s c h e n f r i d d e l Schweinehirt her auch in der Schule nachsitzen: der Schorschle muess h. Olti. Refi, sich in namens Friedrich Betschd. — vgl. SCHWEIZ. 2, 1 7 9 9 . Acht nehmen: er ka1"1 sieh h., dass er nit hatschi, h a t s c h u , h a t s c h a [hàtsi wider nassi Füess bekummt, sunst wird er Geberschw.; hatsi Ruf.; hàtiy Su. Hlkr. wider krank .S. Rda. Er thuet lieber nüt a's s Tuech hüete11 er arbeitet nicht gern NBreis.; hàtiya Obhergh.; hatsâ Rapp] Schlierb. ; Syn. Der will liewer e ver- Interj. Ruf eines Niesenden, auch Zuruf reckFs Gängs'l h. Z. 'Welcher einer an ihn, jetzt mehr bei Kindern gebrauch-

HaTSCH —

HeTSCH

lieh ; spasshafte

Verdrehung



627.

SCHWEIZ, I,



393

Holzschu eh !

Hätschemätsche [Hatsamatsa Ruf.'] m. kauderwelschender Mensch. 'Hautsch unordentlicher Mensch, der Verwirrung anstiftet' Mü. STÖBER Mäder 85.



SCHWEIZ. 2, 1 8 0 0 .

' h a u t s c h e albernes Zeug durcheinander schwatzen Mü. STÖBER Mäder 85. — SCHWEIZ. 2, 1 8 0 0 .

' v e r h a u t s c h e in Verwirrung bringen, verderben Mü. STÖBER Mäder 85» — SCHWEIZ. 2, 1 8 0 0 .

H a u t s c h i [Haytéi Banzenk.] n. 1. ungekämmtes Haar: das {dieses Mädchen) het e H. 2. in Kleidung oder in Führung des Hausstandes nachlässige, ungeschickte Weibsperson (Scheltwort). Hetsch, H u t s c h e r [Hats Gebw. Hlkr. Winzenh. Horbg. Co.-, Hùtsar M.\ m. Rapunzel, Feldsalat, Rebensalat, Fettmännchen, Valerianella olitoria KIRSCHL. ι , 364. Syn. Rëbkrësse U. Wortspiele mit hätt e s l : H. is' ke in Benëtsch, Antwort auf Hättes' dis gemacht ! Auf die Frage Ha be n ihr aü ch Salad gha b t ? antwortet man : Ja, Hätschsalad ! hättest du Salat. — zu hätschle"? vgl. frz. doucette ST. Demin. H ä t s c h e l e , H i i t s c h e r l e [Hatearla Co. ; Hitiarla Hi. Lutterb. Bollw. Strüth M itti. ; HetSarla M. Hlkr.] m. η. Feldsalat, Rapunzel; Rebkresse, Arnoseris pasilla. 'Hiitzerlin oder Lämlin-Zungen, oder Sonnen-Wiirbelin' L. KB. 876. t hetschen, h e t t s c h e n nachziehen, begierig verfolgen GEILER Em. 43 heschen oder haschen ; einem nachfolgen, zu Gefallen sein, mit ihm stimmen P. II 13. 'Die statt wolt auch mit inen (den aufständischen Fürsten) hetschen Darumb muß ich mich so sehr quetschen Pfennigturm 1592 ALS. 1858, 60. 'sonst miist er auch wie der Schultheiß von Hundsfelden mithetschen' FISCH. Garg. 4 ; vgl. 362

(S. v . S t e c h f e l d e n ) .



SCHWAB. 2 5 3

hätschen die Füsse im Gehen nachschleppen. BAYER. 1,1191 ebso. HESS, hätscheln dass. h ä t s c h l e " [hatslo Mütt. Geud.] liebkosen. Hätsch'l das Kind e wen i?. Do wurd ghätsch'lt und gSattiert bei einem verwöhnten Kinde Geud. — BAYER, Ι , 119 2. v c r h ä t s c h l e " verzärteln. Mer derf d Kinder nit v. Heidw. bis Geud. — SCHWAB. 268.

HoTSCH —



H.iW

Hotsch n. ? kleines, leichtes Kind: du Kleine r , bis* e H . ! Rädersd. — BAYER. 1, i Í 9 2 Hötsch Kalb? H ü t s c h [Hyts GeberschwT] f . kleine Weibsperson : s Kati is* awer e armsëligi H. ! Demin. H u t s c h i , H ü t s c h l e , Hüts c h e ^ l e , H u t s c h e r l e [HytêiRoppenzw.; Hytia Attenschw.; Hytil Bisch.; Hytiala Olti. Nif er; Hytaali Fisi.; Hitgarla Rädersd. Roppenzw. ; Hüt§arla -S/r.] n. 1. kleines Tier: junges Pferd (bes. in der Kinderspr.), Kalb, Schwein. Diese letzten scheucht man mit dem Ruf: H., h. ! oder H. de ! Bisch. 2. kleiner Schlitten Attenschw. Roppenzw. J. Hühnerart mit kurzen Füssen Str. 4. weibliche, schlecht entwickelte, im Wachstum zurückgebliebene Person. 'Hutscherle kleines, kurzes Mädchen

KLEIN. — SCHWEIZ. 2 , 1 8 0 1 . SCHWAB.

290. H ü t s c h g e r fHytikar Steinbr¡] m. junges Pferd. huts c h e " I [hùtie M. Bebelnh.] auf der Erde rutschen wie kleine Kinder oder wie Frauen beim Aufwaschen. — SCHWEIZ. 2, 1 8 0 1 .

SCHWAB. 2 9 0 .

h i i t s c h e r l e " [hìtàarla Hi.] in gebückter Stellung auf dem Eise gleiten. — vgl. SCHWEIZ. 2, 1 8 0 1 hutsche 1 1 .

hutsche" II, h ü t s c h e n [hytia K ; hùtia Ingenh.; hitáa Betschd.] hetzen: [er het ta Hùni hìntar sa khitit; ir wára ti tswén so ànanàntar h it sa, pis sa Hantl hàn Betschd.]; s. MENGES Volksmda. 29. "hutschet oder hetzet solche Galgenvögel gegen einander hare ces pendards l'un contre l'autre' MARTIN Pari. Ν. 6i2. — SCHWÄB. 2 9 0 I 192.

auf

hutschen.

BAYER,

I,

h ü t s c h l e " [hiitsla Roppenzw.] hüpfen. — SCHWEIZ. 2, 1801 hutschle" schütteln. SCHWAB. 265 vor Frost zittern. H u t s c h i e r m. Hüpf er : da* 's* e gueter H. Roppenzw. (Haw m. Hieb) in Anhaw grosser Holzklotz, auf dem anderes Holz gespalten wird, 'wiltu nach zu dem bret kommen, so must du lassen holtz uff dir howen, du must ein anhaw sin, da man holtz uff hawet* GEILER I 5 St. Ι, 8 b . —

SCHWEIZ. 2, 1 8 0 2 .

D u r ( c h ) h a ü [Tùrjhài Bf ; Tûrhày Olti. Pfetterhsn. Hirzfn^] m. Bahn durch den

HaW



394

Wald, auf welcher die Bäume oder Hecken abgeschnitten sind zur Abgrenzung oder Vermessung. f U r h a u jetzt azisgeholzter Wald. 'Den armen Leuten, welche vor. der Obrigkeit Erlaubniss haben Holtz in dem Forst und Urhau zu holen' Mü. FeldR. 3. — SCHWEIZ. 2, 1 8 0 3 . Haü(e), H a u , H o ü [Hoya Steinbr. Fisi. Sier. Strüth; H àia Roppenzw.; Hài Bf. ; Hày Scherza. Dessenh. ; Hœy Barr Bisch. Κ. Ζ. Betschd. ; Hoi Dü. ; Haù Str. Ndrröd. W] f . Hacke, breit und flach im Ggs. zum Karst, dient bes. zum Kartoffelaushacken (U.) und zum leichten Umhacken der Erde zwischen Rebstöcken und Kulturpflanzen, s. riie b re n I. 'howe'BRUCKER. 'mit howen' CHRON. 797, 18. 'so schlecht er dich mit der hauwcn an den kopflf GEILER Narr.

N8C.

Demin. H ä u l e 0., H ä u e l ( e ) U. n. kleine Hacke ; Rebmesser zum Spalten von Rebenholz Osenb. 'Haw, Karst ligo* DASYP.

'Rutrum H a w ' GOL. 5 3 . — SCHWEIZ. 2, 1811. BAYER, I , 1 0 2 3 Hauen.

B r e i t hau [Prèithoi] f . Hacke, sehr breit, daher auch als Schaufel zu benutzen M. Mittl. — SCHWEIZ. 2, 1 8 1 3 . G a r t e n h ä u l e , - h ä u e l n. kleine Hacke, auf der Rückseite mit zwei Zinken versehn Dü.

U. — SCHWEIZ. 2,

1812.

G e l b r u e b h ä u e l o n. kleine Hacke zum Aus graben der gelben Rüben Henfli. G r e f z e " h a u f . Hacke womit man Gräben herstellt Scherw. ; s. Greiz Seite 2 7 1 . G r u e b h a u f . breite Hacke, vom und hinten mit schaufeiförmigen Eisen versehen, zum Herauswerfen der Erde aus Gruben Bebelnh. — SCHWEIZ. 2, 1 8 1 2 . J ä t t h a u f . 'Sarculum Jätthaw' GOL. 53. —

SCHWEIZ. 2 ,

1812.

M ö r t e l h a u f . Maurerhacke zum Anrühren des Mörtels Hf. R ü e h r h a u f . Feldhacke zum Umhacken des Bodens Bf. Hindish. Geuds. rüo h re n I. —

SCHWEIZ. 2,

1813.

R ü t h au [Rit- Hi. bis Wörth] f . Rodehacke, schmale und lange Hacke zum Ausgraben der Baumstämme, auch zum Wiesenfurchen, zum zweiten Behacken der Reben, zum Einschlagen der Rebpfähle, zum Reinigen der Strassengräben durch die Strassenwarte, 'reuthau Runcina' DASYP. 'Marra Reuthaw' GOL. 54. — SCHWEIZ. 2, 1 8 1 3 .



HaW

S c h a b h a u f . Hacke zum leichten Umhacken (Schaben) der Reben oder zum Jäten Rapp. Str. S t o c k h a u f . starke Hacke zum Ausrotten von Wurzeln und Gesträuchen Dü. Bf. 'Runcina stockhau damit man die dornen außhawet' GOL. 54. Demin. Stockhäüli n. Heidolsh. — SCHWEIZ. 2, 1 8 1 3 . Z i n k e " h ä u e l [Tser^kahájl Rapp.] n. kleiner Karst, der an einer Seite 2 Spitzen (Zinke0) hat, auf der andern Seite eine breite Schaufel. Z ü g h a u [ T s i k h à i Geberschw.~\ f . hammerartiges Werkzeug des Maurers, worauf er den Mörtel nimmt. h a ü e " , h a u e " [hàja Hi. Roppenzw. Ruf. Su.; hòja Hlkr. Katzent. M. Dü.; haùa Str. Ndrröd.; hoeya Molsh. K. Z. Zinsw. Betschd.; haùwa Mühlhsn.; hcewa Wh.] Part, ghaue" ; J . Sg. Ind. Praes. 'haacht' Lauterbg. 1. hauen, schlagen: uf d O h re n , uf d Niss, uf d Hurst, uf s Dach h. I eh hau d'r eins; hau mit d c r Geisch e l nit allewil uf d Ross! 2. (häufiger, * n M. nur) schneiden, aber nur p.: Holz, Wide", Käs, Broth.; sich mit dem Bejl in de™ Fuess h. Von Messer und Scheere: des Messer hailt wie Gift; ironisch s haiit, was es sebt d. h. nichts; s haüt da s Wasser bis uf de" Bode". Auch: d Fejl haüt nimm Bf. Haüt s es? Haut s recht? Haüt s bi-n-i (bei euch)} Grussfrage beim Vorübergehen an Mähern oder Holzspaltern. Antw. e weni(g) 0. Scherzhaft werden auch schwatzende Weiber so gefragt WiÜernh. Auch Essende AThann. Rda. S is' nit ghafle™ una nit gstoche" von einer unklaren, unentschiedenen Rede Bf. E Letzg*haüener Taugenichts Mets. 'höwen' BKUCKER. 'hawen' DASYP. 'stein zu hoyen' Str. 1 4 8 5 BRUCKER 1 3 2 . 'des teufels schwert schleiffen das es wol hauw' GEILER Narr. i 2 8 b (LX schar). — SCHWEIZ. 2, 1804. HESS. 1 5 4 .

BAYER, I ,

1123.

abfe) haue 1 1 1. schlagen, durchprügeln : ich hau d'r ab. 'Hait mär Aini aabä' LANDSMAN Lied. 1 3 6 . 2. schneiden: ich ha b η-e Stück Brot abghaüe" Banzenh. D e r Kopf ka nn me" eiDem ab h., awer nimme r uf setze" um ein Amt bringen, aber nicht wieder hinein Banzenh. Osenb. I c b haü d'r d e r Kopf ab und setz d'r ne zwische" d O h re n Scherzdrohung gegen Kinder Str. J . abe h. stark

HaW

herabströmen SCHWEIZ. 2 ,



(Regen,

Hagel)

395

Hi.· —

1806.

h e r a b h a i i e " schlagen: M;]

[hoi am râ!

behaue" die zum erstenmal gepressten Trauben mit.dem Trott- oder Bhaümesser nochmals auf den vier Seiten der Masse, des Satzes abschneiden; das Abgeschnittene wird obenhin auf gelegt und nochmals gepresst zur Bereitung von Trinkwein, der geringsten Sorte Tischwein Su. Orschw. Dü. Kaysersbg. — S C H W E I Z . 2, 1 8 1 o. dur(ch)

haue"

I.

durchschlagen,

durchprügeln Logelnh. Scherw. U. 2. e s d. die Krankheit überwinden, genesen Logelnh. Bf. H f . — S C H W E I Z . 2, 1 8 1 1 . in h a u e " [en hœwa Wh.] verleumden. Die soll mich awer ingg e hau en hon diese

Person hat mich gründlich verleumdet. — SCHWEIZ. 2 ,

vgl.

1808.

überhaue" 1. beim Abholzen über die Grenze hinüber Bäume fällen, beim Holzschneiden in der Längsrichtung die Holzfasern durchschlagen, so dass eine schwache Stelle entsteht. 2. überstechen, übertrumpfen beim Kartenspiel und im Wortstreit. J. es ü. Hi. Su. Dü. Bf. —

SCHWEIZ. 2 ,

1807.

uf haue" I. aufhacken Ndrröd. 2. anschneiden: Hoii de" Käs uf! M. — SCHWEIZ. 2,

1807.

SCHWEIZ. 2, h

1808.

druf haue" zu hauen, noch dazu einen Schlag geben U., bekräftigen M. um haue" (Bäume) fällen U. — erum haue" (den Acker) umhacken Brum. Wh. us haue" I. verschneiden, castrieren Su. M. Dü. 2. die Zweige der Bäume abschlagen Zinsw. J. heraushacken (Pflanzen, bes. Unkraut, kranke Weinstöcke) U. E Rebstück u. Z. 4.. ein Schwein oder Rind auf dem Bauernhofe schlachten und zerstücken Bf. K. Z. M'r lossen e Söu u. Ingenh. 5. aus Holz oder Stein durch Hauen hervorbringen B f .



SCHWEIZ. 2 ,

verhaue"

1809.

1. zerschneiden:

zuc Krütz

e (und) Fëtze" v. in tausend Stücke (ein Kleid) 0. Bf. 2. durchprügeln allg. J. sich v. sich verrechnen Ndrröd. — SCHWEIZ. 2 ,

1810.

zue haue" darauf



SCHWEIZ. 2 ,

losschlagen Hlkr.

1811.

z u sa.mme" haue 1 1 zerschlagen

Bf.

HaW — HcW



haiiig [hàjik Su. Osenb. Logelnh.\Adj. schneidig, scharf, s haiiige Teil die Schneide Su.



SCHWEIZ. 2 ,

1814.

Haüer [Hàjor Roppenzw.] m. Klotz, worauf Holz gespalten wird. — S C H W E I Z . 2,

1813. Fëlge°hauer

[Faeljahaùar Rothb.]

m.

Feilenhauer. ( Verwechslung zwischen Feile und Felge). Hecke "hau erw. grösseres Beil Wingen b. Weissenbg. Holzhauer m. I. Holzhauer allg. 2. Insekt, Zecke, welche im Wald lebt, sich aber an lebende Wesen festsetzt und ihr Blut saugt. — S C H W E I Z . 2, 1 8 1 4 . Stei(n)hauer m. Steinhauer, Bildhauer allg. Schwappe"hauer m. Prahlhans: dis is' e rechter S.! Str. Κ. Ζ. — S C H W E I Z . 2, 1 8 1 4 . H ä u t [Haeyt Uh.'] m. Hieb. 2,

1814.

BAYER, I,

Durchhaut



SCHWEIZ.

1023.

[Tûrhàit Hi.\

m.

grasbe-

wachsene Lichtung im Wald. Heu(w) [Hoi M. Rchw. (MENGES Volksmda. 19); Hài 'Mittl.; Hai Hattst. bis Str.; Hœi Bisch.; Haei Hf. Betschd.; Hoey Geisp. Κ. Z. Wh.; Hail Ingw. Saarunion Dehli.; Haw Kindw. Mühlhsn.\ n. Heu. M'r ge hn jetz t in s H. zum Mähen.

Das Ross

is' nit im H. gstande" hat kein gutes, reichliches Futter gehabt. Jetz' is' awer H. genue' hitte, hunde" jetzt hab' ich's satt, nun ist's genug U. Dër het s Geld wie H. ist sehr reich.

S fa h rt alles h erum wie

H. und Strob es liegt alles unordentlich umher.

Rda.

Der is' guet lade" wie s

lang H. folgt jeder Einladung Str.

Am

Summer, wenn die Brëmme" steche", Muss m e r spränge" mit dc m Reche"; Nit am Winter mit dem Seil Un d früoge" : Ist ke'n H. feil? Mb. JB. VI 146. J. auch gab(e)le" Seite 1 9 3 . Rda. de" Säü en H. rupfe"

sich erbrechen S. Du verstehs' s wie d Katz s H. ropfe" du kannst es nicht.

Bauernregeln: Truckener März, nasser April und küehler Mai füllt Schür und Keller und gibt vii Hai. s Hai sött me"

könne" verlire" in Stränge winden und s Omt verriwe" das Heu soll nicht dürr sein, wohl aber das Omt. s Heu (soll heim) im Saft, und s Omet, dass es kracht Rchw. Bj. Uttenh. Z. 'das howe' C H R O N . 753, 26. 'ein wagen mit höwe' Str. 1 4 6 3 BRÜCKER

598.

'how'

GEILER

P.

II

3b.

HcW — 'Haw'

DASYP.

HieW

'Haw'



HERTZOG

IV

396

104.

'häw(e), hewe, höwe' FREY 53. Zss. Heubirel, -machet, -monet, -schrëcker, -springer, -stall, -wetter, -liecher ; Heuacker trockene Wiese, Futteracker M. ; Pl. -blueme"; -mësser; -richel; -rupfer. Dentin. Heuele [Haiala Hlkr7\ n. geringes H., schlechtes H. — S C H W E I Z . 2 , 1 8 1 3 . S C H W A B . 275.

BAYER, I ,

1028.

f A d e l h e u n. Heu in trockenen Böden, das an der Heuernte nicht hoch und zeitig genug ist und nur einen Schnitt gibt S'r. H e r t e n a u f . Hartheu, Hypericum perforatum : eine der Blumen, welche am Feste Maria Himmelfahrt vom Priester geweiht werden Hindish. 'Hartheu* K I R S C H L . I , 138: danach gegen Hexen für kräftig gehalten, auch Hexenkrut oder St. Johanniskrut genannt. S c h a f t h e u ['Sàfthai Felleri. Ingersh. Bf7\ m. n. I. langscheidiger Ackerschachtelhalm , Equisetum telmateja KIRSCHL. 2, 3 7 6 . 2. Schachtelhalmkränzchen, das zum Putzen zinnerner oder blecherner Gefässe benutzt wird. 'Hippuris Schaffthew, Rosschwantz' GOL..427. — SCHWEIZ. 2,

1819.

S c h r a f h e u , S c h r o f h e u n. unfruchtbarer Ackerschachtelhalm, Equisetum arvense K I R S C H L . 2, 376. {im Aufguss als harntreibendes Mittel bei Blasenlähmung) Hf. bis Ndrröd. V o g e l h e u n. Vogelwicke, Coronilla Hi. —

SCHWEIZ. 2,

1817.

heiiwe1

[haiwa Felleri. Su.; hèiwo M] Heu dörren und heimführen. [Wèr hèipt sali Màt?] wer heuet jene Wiese? M. — SCHWEIZ. 2,

1820.

H e i i w e r e " [Hèiwora il/.] f . weibliche Person, die beim Heumachen hilft. H a u (w) et [Haiwat Su.; Hai wat Felleri. Dollern Obbumhaupt.; Haiot Liebsd. bis Obhergh.] m. I. [Hèiwot M.~\ Heuernte. 'War im Haiet nitt gawelt, im Herbst nitt zawelt, Im Winter spot uffsteht, Der lueg wie s em im Friehjohr geht' Mü. MAT. 5, 5 1 ; s. auch gab(e)le n . Syn. Haumachet K. Z. 'Häwung oder häwet foenisecium' DASYP. J- 2. [Hèiat Jlf.J Essen am Schluss der Heuernte. — SCHWEIZ. 2, 1 8 2 1 .

SCHWÄB. 295.

I, 1029 Hauet. H i e w e [Hfewa Felleri.] der Frauen.

f.

BAYER.

Oberrock

HuW —



HeX

h u w l i e r e " [hywlìèra Ζ.] jubilieren, jauchzen, sich unter lautem Jauchzen und Singen belustigen. Do is' awer ghuwliert wor d e n ! Ingenh. H ë x [Haks fast allg.; Haeks Str. W.; PI. -o] f . I. Hexe. Alti H. schlimme, verdächtige Weibsperson (Scheltwort, auch für eine störrige Kuh Dü. Rda. drin biege" wie e alti H. zerzaust, zerlumpt angezogen sein Su. S ka™ schaffc™ wie e H. sie arbeitet schnell. Ε H. könnt nit me hr schaffe11 er hat gearbeitet soviel er konnte Dü. Auch ein Kinderspiel zeugt von der Verbreitung der Vorstellung. Kinderlied beim Kugelspiel: H. H. H. Ha h ne n fuess, Mach, dass der (andere) fe h le n muess! Ingw. 'Sie hct, bin i e Hex, ganz reecht, 's b'elendt mi au' SCHK. 3 0 7 . D H: von Ittene Ittenheim westl. von Str. Die si eh t us wie d H. v. I. ganz besonders schmutzig und vei wahrlost Str., Synon. : wie e Nollbëtz e l Ζ. D Öwerhöf en er H. nennt man eine schwarze Katze (nach dem benachbarten Orte Oberhofen) Bischw. Der Bastberg bei Buchsw. gilt als Versammlungsort. 2. Eintagsfliege Kerzf. Uber die Hexen in verschiedenen Gestalten und an verschiedenen Orten im Eisass s. S T Ö B E R Sagen, Register Seite j8o f.; über das Hexenwesen ders. I 1 1 5 ; JB· 1 1 1 I 2 6 · H 2 ; I V " 7 ; v ! 5 8 ; VI 1 7 4 ; VIII 173; X 237; XII 184; ALS. 1 8 5 6 / 5 7 , 2 6 5 ff. 'Die Hexe verbrennen acht Tage vor Fastnacht Bghz. JB. X 222, 225.

'Häx'

DASYP.

Demin. Hëxel [Haksl Betschd.] n. 1. ein Ollicht, dessen Docht aus Wollfäden sich in einem irdenen oder blechernen Behälter befindet; man bedient sich desselben von alten Zeiten her namentlich in der Küche oder vorzugsweise in Laternen ; trägt man es in freier Hand, so erlischt es bei jeder raschen Wendung, woher es wohl seinen Namen hat; es verschwindet so schnell wie eine Hexe. In Z. Syn. [Ôlliè^t]. 2. kleine Spielkugel Hi. Zss. Hëxe n bëse", -biichs, -gspinnst, -guff, -krut, -me h l, -nadel, -pris, -tanz, -vöjel, -werk. — SCHWEIZ. 2,

1825.

BAYER, I,

1047.

M u e r h ë x f . kleiner Fisch, der im Schlamm sich aufhält, Syn. Muergrundel Heidolsh. Dachstn. S t r a M s h e x f . Blitzhexe. 'Was? Du Strohlshex! Du Dolle; i wurr dich, Trut-

HeX — HaTZ



397

schei du, recht durchkurranze solle' PFM. II 2. 'Un d ' L i e b , die Strohlshex, schlaat 'm in de Maaue!' H I R T Z Ged. 2 1 9 . 'Se lauf denn, du Strohlshex' sagt Daniel zu seiner Geliebten, indem er sie küsst S T Ö B E R Daniel 19. vgl. G R I M M Myth. 1026, 1042 Strahlhexen. W a s s e r h ë x f . Wasserjungfer, Libellula Kerzf. W ë t t e r h ë x f . Scheltwort für ein altes, zerlumptes Weib, auch für kleine, wilde, unordentliche Mädchen allg. — SCHWEIZ. 2,

1828.

f ' H e x i n ' f . F I S C H . Daem. Vorr. D A S Y P . hëxe 1 1 allg. hexen, zaubern. I c b ka nn nit h. nicht Unmögliches vollbringen. Er ka"" h. wie banne" iron. : er kann auch nicht mehr als jeder andere Bf. Er het s gschwind ane" ghëxt schnell und oberflächlich gemacht, gearbeitet Dü.; h. mache" über dem Spiel verwirren (Kinderspr.) Str.



SCHWEIZ. 2, 1 8 2 8 . BAYER, I ,

1047.

v e r h e x e " bes. Vieh, durch Zaubermittel verderben Bf. Part, v e r h e x t beim besten Willen unfähig, etwas zu thun. I cb bin, glauw i cb , v. Getid. S is1 wärli cb alles v. es will gar nichts gelingen Z. 'Mit dem verhexde Trudle geht ales iwwereggs' PFM. II 1. 'Er isch verhext' Titel eines Ged. v. K. Bernhard, das einen Verliebten neckt SCHK.

150.



SCHWEIZ. 2,

1828.

H e x e r e i f . Hexerei, Kunststück allg. Das is' jetz* au ch kë ine H. Geud. Hixel [Hiksl Roppenzw7\ m. missgegestaltete Person. F'hixen, niesen singultire' D A S Y P . — S C H W E I Z . 2 , 1 8 2 9 . S C H W A B . 2 7 7 hiechzen. HESS. 1 5 6 hechzen. BAYER, Ι , 1042 hechezen. H ä t z [Hàts allg.\f. (m. Logelnh. Dü. Wh.) I. Mühe, anstrengende Arbeit, Krankheit; Fall von Regen, Schnee. 2. Weile, Zeit. S het e guete H, grej" c t Dü. S is' e guete H. gse" das war ein langer Laufl Logelnh Wart noch e H. einen Augenblick M. Bebelnh. Alle Hätz jeden Augenblick Katzent. ; uf ei" H. mit einem Male Su. J. Aufregung, Eifer: der is' i" ei e " me H. gewë^n! Wh. 'Dogeje het der Mann au fianchi suuri Haz, wenn d1 Frau voll Radde-n-isch' PFM. I 5. 'Diss gitt e rechdi Haz, wenn 's noch der Wolfgang heert' ebd. II 3.

HaTZ — HeiZ



Demin. Hätzle 0. n. ein Weilchen: s is' noch e klei" H., d e rno c h is' fertig es dàuert noch eine kleine Weile, es kostet noch eine geringe Anstrengung. Soll i c h komme" ime (in einem) H . ? Morgengruss: Guete" Morje"! Sen i h r o u c h scho" verwacht? — Jo, scho" e H. Ammerschw. —

SCHWEIZ.

HESS.

2,

1830.

SCHWAB.

267.

154.

h a t z e " [hàtsa Mit ti.} (Wild) treiben. Mi" Mann is' ge b n h. ist als Treiber angestellt. H a t z e r m. Treiber bei der Jagd Mittl. —

SCHWEIZ. 2 ,

1831.

Hätzle [Hatsla 0.] f . (auch m.) Eichelhäher, Markolf, pica. Demin. ' H à t z l e η. Häher·, Elster Mü. S T Ö B E R Mäder 8 5 . — S C H W E I Z . 2 , 1 8 3 1 . BAYER, Ι,

1193.

Hetz [Hèts Hf.~\ f . Hetze; aufregende ermüdende Thätigkeit. S is' e H. gewë s e n. —

SCHWEIZ.

2,

1832.

BAYER,

I,

I 194.

hetze™, hitze" [hìtso Roppenzw. Lützelstn. Lohr; hetsa Prinzh. Wh.; ètsa M.J hetzen, die Hunde hetzen. — S C H W E I Z . 2,

1832.

BAYER. I,

1194.

v e r h e t z e " ausschimpfen Str. hetzle" [hètsla Roppenzw.] übriggebliebenes Obst von den Bäumen schlagen, nachdem der Eigentümer bereits das Obst gebrochen hat. — S C H W E I Z , I , 6 2 9 etzlen, s. auch retzle". n a c h " h e t z l e " [nóhètsla Olti. Fisi.] übriggebliebenes Obst oder Trauben nach der Lese herabnehmen. Heiz [Haits Ruf. Co.; Hèits M.~\ f . Schwein (Kinder- u. Metzgerspr.). Der Metzger, der auf den Dörfern Schweine kaufen will, ruft: Heiz, heiz! Auch sonst Lockruf der Schweine, s. auch Hutz. Demin. H e i z l e , H e i z e l [Haitsia O.; Hèitsl M. ; Hasitsl U.; Haitsl W. ; Hátsl Lobs.; Pl. Haitsla; Haitslar Gegend von Co.] n. 1. junges Schwein, Milchschwein, Ferkel. In der Kinderspr. auch für ältere Schweine. 'S letscht loosst d'r Wirth . . . . E Schilk'mer Haitzel metze' H I R T Z Ged. 161. 'Heizel junges Schwein, Spanferkel; Dintenklecks K L E I N . 2. Schelte für ein unsauberes Kind. Heizle" mache" I. Ferkel werfen; 2. sich im Rausch erbrechen. Wenn jemand rülpst, sagt man : Hoi H., loss d em Mö h r e l au eh eps Ingw. Koseform Heizele [Haitsgla Hattst¡] Heizi [Haitsi Roppenzw. Hi. Ensish. 5 « . ] n.

HeiZ -

HiTZ

-

398

Schweinchen (auch Lockruf), 'die Teutsche Seuhirten . . weil sie die Seu Heyntzlin heissen' FISCH. Garg. 165. 'S. Anthonij H e y n t z l i n ' Bin.

142. —

SCHWEIZ. 2, 1 8 3 2

(Kalb). BAYEK. X, 1138 Hainzel junges männl. Pferd. M i l c h h e i z e l n. Milchschweinchen U. S ö u h e i z e l [Seyhasitsl Hf^\ n. scherzhaftes Schimpfwort für schmutzige Kinder. S p a n h e i z e l n. junges Milchschwein Str. Hf. h ei z i e " sich erbrechen Bisch, 'heizein unsäuberlich essen, Dintenkleckse machen KLEIN.

H i t z [Hits, Hets allg.; Pl. -a] f . 1. Hitze. S is' e H., dass d Schnecke» belle" Su. Rda. De* 's' e H., H e n Mär, wenn d e r Adschua (Beigeordnete) im Loch hockt! wird zum Scherz gesagt, wenn es recht warm ist Obhergh. Dabei denkt man an Bedeutung 2. Anstrengung: dis Mol het s H. gekost"! Dü. Z. J. Aufwand und grossartige Lebensweise: Do is1 aber e H. da geht's hoch her i 4. Eile, rasche Bewegung: Έ Stärnle . . s isch fort on fort in einer Hitz' SCHK. 423. 5 . meist PI. Fieber (s. d.) er het Hitze", er li'gt in de" Hitze" Liebsd.; us de" (d'r Horbg.) Hitze" (us der Hitz U. W.) rede11 im Fieber reden, phantasiren Geberschw. LUSTIG Bilder 64 ; einem Aufschneider oder Schwätzer sagt man: Gel' du reds' us de" Hitze"? Su. 'Diss hät i nie geglaubt, dass diss au Hizze, fliejedi so het' PFM. III 7. 'nicht trink in d Hitz' MOSCH. II 566. 6. innere Wärme: Er het ke ine Hitze" me hr spöttelnd von einem, der sich gegen das weibliche Geschlecht gleichgiltig zeigt Dü. 'unser armer fàttjeiamer Spatz em Kéfig het scho wenjer Hitze-n-em Lib aß mer' MANGOLD Coltri. Kom. 9. Mach s Fenster zue, i ch ha b kein® iiwrigi Hitze" Co. Sprachübung [Hetsa hèt sa, saeit sa, hèt sa Hf^\ 7. Verstopfung: e H. im Buch ha be n. Ζ ss. Hitzbläterle, -guckele, -köpf. — SCHWEIZ. 2 ,

1833.

BAYER,

Ι,

1194.

G ä o h h i t z [J. Seite IÇJ; Rêhits Bühl; Kaéjhets, Kaéhets Wh.] f . I. grosse, plötzlich eintretende Hitze, trockene Ofenhitze. 2. Jähzorn. f L ä m m e r h i t z f . Mittagszeit, Mittagsstille in der Natur zur Sommerzeit: 'Es ist die lämmerhitz, die vogelruw und die zit da die münche schlafen' GEILER, S. ALS. 1 8 6 2 / 6 7 ,

Τ 49·

HiTZ

-

h i t z e" [hetsa Dü. Κ. Z. Han. Dthli. Wh.] I. tr. einheizen: Jetzet ge h ich de® ßackowc" h. Wh. 2. intr. heizen: d e r Ofe" hitzt guet; das Holz hitzt nit, s is* ze nass Dü. Dato hitzt er (der Ofen) awer! Z. 3. unpers. Wärme geben: s hitzt es ist heisses Wetter Hf. ; übtr. Mühe kosten: s het ghitzt, bis m'r alles uf gmacht gha bt lia be n 0. 4. hetzen — schüre" an de" Lüt e n Dehli. — SCHWEIZ. 2,

1834.

BAYER, I ,

1194.

v e r h i t z e " [farhetsa Su. U.~\ 1. refl. sich erhitzen: wë" n m e r v'rhitzt is', soll m c r nit trinke" Hf. Er het si ch verliitzt hat sich durch Erhitzung eine Krankheit zugezogen Bf. 2. verstopft sein: d e r Schokela (die Chokolade) verhitzt; er is' verhitzt Ingw. — SCHWEIZ. 2, 1834. h i t z i g [hitsik Steinb. Obhergh.; hetsik Dü. Scherw.; hetsi Ndhsn. K. Hf.; hitsi(^) Str. Betschd.] Adj. 1. hitzig, aufbrausend: Numme" nit so h. ! Hf. 2. brünstig (von der Stute), verliebt (von Mädchen) Steinb. 3. fieberhaft: s h. Nërve"fiewer schwerer Typhus Hf.; [a hetse^i Kraei|ljct Wh.] 4.. fiebererzeugend, verstopfend: so werden von Bauern viele Nahrungsmittel angesehn, z. B. Zucker im Gegensatz zum Zuckerkandel, Schweinefleisch, Milch Hf. 5. warmblütig: du bis' h., dass de bi dem Wetter eso blutt herum laufs' U. — SCHWEIZ. 2, 1834. g á c h h i t z i g [ k á h e t s i Hf.; káhitsiy Brum. Rothb.; kèjhitsi^ Rauw.~\ Adj. jähzornig. 'die Gurgelfrewd, die Bulerey vnd der gâhehitzige Zorn' MOSCH. I I 488. s. auch Seite 197. — SCHWEIZ. 2, 1835. h i t z g e " [hitska Orschwï] Hitze geben: d Stöckwelle" h. awer vil me hr a's d gwô h nlige n Rë b wëlle". — SCHWEIZ. 2, 1835. v e r h i t z g e " refi, sich erhitzen. Mach doch gmächer, de t h ues' di ch jo ganz v.! Liebsd. — vgl. SCHWEIZ. 2, 1835. g ä c h h i t z l e n unpers. Verb.; s gä h hitz e lt der überhitzte eiserne Ofen gibt einen eigentümlichen Geruch Hf. T u b e " h i t z l e r [T^pahitslar Attenschw.] m. eifriger Taubenhalter (scherzh.) — vieil, zu hätschle". H i t z e r l e n. Ofen, in dem Rätsel: 'Es isch e Hitzerle, e Blitzerle (Thür), e Güggück (Fenster), e Wohlläwe (Tisch)' Truchtersh. STÖBER Volksb. 361. h i e t z { s. jetz'.

HoTZ



399

h o t z [hòts Obhergh. Hf. Lobs. Wh.] Interj. in Fluckformeln, euphemistisch für Gott e s — . H. Blitz! h. Fasenacht! h. Gitt e l ! h. MildegitW ! {frz. mille de-) h. Mildebuckl! h. Herrschaft! h. Hell e nsackerhag'l ! h. Mordsackerdje! h. tausig! h. Welt! h. Wëltsackcrmënt! ' H o t z , h o t z e n r o c k , gefotzet kleyd bracca' DASYP.



vgl.

SCHWEIZ. 2 ,

1825

Hotzentuech. 1837 Hutz etwas zerzaustes, struppiges. SCHWEIZ. 1 , 1196 das Gehutze. H o t z e l [Hòtsl Hlkr.; Hùtsl IVA.] f . Schaukel. Hutzel -Schaukel' K L E I N ; ni. Schultersitz: s Kind uf dum H. tröwe" Wh.



SCHWEIZ. 2, 1 8 3 8

Hutzle.

h o t z l e " , h u t z l e " [hotsla Roppenzw. Fisi, bis Hlkr.·, hùtsl a Logelnh. M. bis Wörth Wh.] I. schütteln, auf und niederwerfen: dër Wage" hotz'lt uf d em Weg Fisi. Mues' dis Ding nit h. Hlkr. M'r sind ghotz e lt woi^e", wo m'r heimgfa h re° sin d ; d e r Wêj is' arig holperig Du. 'lehren Sie aufi den beinen hotzelr., also reuten die Bauern' FISCH. G arg. 99 (ein noch jetzt bekanntes Kinderspiel). 2. auf den Schultern, auf dem Rücken tragen: der Bue b hutz e lt s Meid e l üwer de" Bach Hlkr. Un wie er gaisst uf d' Bäum, un keit von owwe 'raa dass aincr ne mues huzzle' PFM. I 6. j. sich vor Lachen schütteln, stark lachen Roppenzw. 'fieng an zu lachen, dass er hotzlet PAULI 292. 'lachen dass wir hotzeln' MOSCH. II 427. 'darumb hotzelt (bückt sich) der ein hernider dass der ander auff hotzel (empor fahre) wider' F I S C H . Garg. 63. 'das Kind . . . zu hotzelen' ebd. 168. 4.. an ei^m h. einen treiben, bewegen etwas zu thun: er hält de" Acker nit gkatift, awer sini Fraii het an ihm ghotz'lt Dü. 5. schneiden, schnitzeln Avolsh. s. auch hurzle". — S C H W E I Z . 2, 1836; BAYER, Ι,

1195;

vgl.

HESS. 1 7 8

huckeln.

d u r c h h u t z l e 1 1 durchreiten 'an allen orten, die ich . . . durchhutzelt vnd durchburtzelt' MOSCH. II 20.

HoTZ —



IlueZ

fHotzenblotz: 'ein hotzenblotz oder ziisenlin' eingebeiztes Hühnchen GEILER Häsl. e VI e . — vgl. B A Y E R , Ι , 1192 über Hotschpotsch (Danzig) Fleisch in kleinen Stücken? Hutz [Hyts Z. AEckend.] f . grosses Schwein, Mutterschwein (Kinderspr.) s. auch Heiz. Hut zi [Hytsi Su. Geberschw. Ingersh. Obhergh.] n. Schwein (Kinderspräche). Se (hier) H., do hes' eps z" fresse"! Geberschw. Mir ha be n netti Hutzi. Demin. H u t z e l ( e ) [Hytsala Urbis bis Hf.; Huitsl HiissT] n. Schweinchen {Kinderspr.); übtr. unsauberes Kind; kleine Weibsperson. Lockruf: Hutzele, Hutzele! Hlkr. — S C H W A B . 293. Hutzel [Hùtsl Lobs. Str.; PI. Hytsla Kerzf.; Hùtste Avolsh. Dehli.] f . 1. wilde Birne {auch Kütte"bir d. h. Quittenbirne genannt) Kerzf. 2. gedörrte Birnen und Äpfel. 'Hutzeln gedörrte Äpfel und Birnen K L E I N , 'huttel, htitzel getrocknete Birne' B R U C K E R . J. (alte) Frau: e'n alti H. Lobs. Dehli. Ί wurr di schunn kambaise, du fuli Hutzel du' PFM. II 2. m. e gueter H. gutmütiger, dummer Mensch Str. 'D' Grumbeerenase sinn als guedi Huzzle maist' PFM. III 4. Zss. Hutzelbir" e , Hurzelknopf. — SCHWEIZ. 2, 1838 Hutzle gedörrtes Obst. SCHWAB. 293.

HESS. 1 7 6 .

BAYER, I ,

1195.

v e r h u t z l e " [fgrhùtsla Dehli.] zu stark dörren. — S C H W A B . 293. HESS. 1 7 6 . f h u t z e n über einen sich über einen lustig machen, ihn verspotten, necken : 'wie ein kiitzlin oder ein iill under andern vögeln, so hutzen sie al über in, und stechen uff in' GEILER Em. 14. 'und wart ein gros hützen und schrigen über die von

Strasburg*

SCHWEIZ.

Eigentl.

CHRON.

760,

26.



2, 1839 hüze" schmähen, schelten. hu rufen, frz. huer.

Huezinkel [Hyatsiqkl Sundhsn.; -a] n. Hyazinthe.

PI.

J Buchstabenname:

lang I M. Lohr Wh., [jòt Dunzenh. Lohr\. hellen Vocalen durch g ausgedrückt.

j a [ja fast allg. ; jà Str. ; jàa Lohr-, jó Katzent. Dü. K. Z. Wh.; jô Str. ; jyo M. ; jóa Strüth; juwa Sulzern; juo Breitenb. ; ija Saarunion ; kyia Katzent. I. Partikel der Zustimmung. Ja gilt an manchen Orten für grob, jo für höflich Katzent. Ja steht in Vorbehalten : ja, ich weiss halt nit; in der Wiederholung und vor anderen einschränkenden Partikeln s. u. Jo ist bestimmter: ein jo und ein etwas ST. Han ihr s m denn nit gseit? — Jo, hawi s m gseit! 'J° s a gt mehr als ja' = ja freilich Kl,EIN. Ija und [K^ia] stimmen nur zögernd zu und leiten eine Entgegnung ein : Kja, das ge h t nit e so ! 'Chja ! Krämf un Mundfyl sinn gar beesi Breste halt' PFM. III 4. 'Chja, lache Si nurr furt so spöddisch* ebd. 2. in Fragesätzen: wirklich? Meins', Mueter, i ch hab e Krutkopf gsë1"1 so gross a's unser Soüküw c l. — Jo? Bf. Is1 er denn jô kumme11? Mahnend: ja, was meins' du? meins', ich bi° e Pfo h l? J. in Begründungssätzen : er het s jô gseit! 4. gewiss: [Kai, s ei nit wôr? — S ei jó wôr Wh.] 'ich bin ja arm = frz. je suis pauvre de fait' M A R T I N Coli. 60. — S C H W E I Z . 3 , 1 . B A Y E R , I , 1197.

1198.

,

j a j a [jája, jojó Κ. Ζ.] drohend: [jû jû, wàrt, \χ sâ s cm Fàtar! Dû.] Zweifelnd vor Frage: Ja ja, meins', kanns' mich üwerredc"?' Ja ja, het sie gsa&l (und het doch nit gewellt) abweisende Rda. Str. Versichernd : Ja ja, so ge h t s uf dere" Welt, Einer het der (Var. kein) Sack, D e r ander het s Geld (Var. kein G.) Ruf.

In

alter Zeit vor

j o d e n n , verstärkt ei j o d ë n n ! Hf., j a so zugestehend: dann freilich, freilich so Dü. Bf. U. 'Nu, jo so denn ! Sey er mir zufrieden' B U R G E R - G E S P R Ä C H 24. j a do! Ausdruck der Verlegenheit: da ist guter Rat teuer: ja do, was mache" m'r jetz'? U. [ja hiets tyo M.] j a h i n [jó héa Heidw\ nur zu! (wenn man ein Geheiss nicht annimmt.) j o j o , i o h mein das will ich meinen: [hèt s Fé tàs Fyatar kfrasa? — jù i main ; s hat nàmé knùma] es würde noch mehr genommen haben Dü. j a n e i " [ja nái Su. Dü.; ja nê ¿7.] verbittend oder berichtigend: [Ja nai, tàs tèrf net sì!] Ja ne'" du, so how i ch 's ni' gemeint! Dunzenh. j a w o l [jù wol Hlkr.; jù wùl Dü. ; jo wyol, ijo wyol M¡\ Beteurung, bes. der Entrüstung: natürlich (ironisch): Ja wol, wi,Ist du fort, wenn i ch kumm? [Ιχ wel tar tsaika, às \χ Maistar pe ùn net ty, ty khùms mar â, jûwùl! Dü¡] j o , z w e i Mol ironische Abweisung Str. ä j o (ironisch) gewiss nicht: [khomt ar hent? — á jo ! Hf. Rauw.; á j y o M.] Gel', der Wiss is1 gstorwe"? — fi. jo, er lëbt noch! Z. ei j a w o l (iron.) nicht doch! 'Ducn Si sich au erbreche? — Ich? Ayewohl' PFM. I I 5 .



Vgl.

BAYER, I ,

1197.

hä j o , he j o , e j o [haejó, i jó Su. Ingersh.; ha j ó ! .S/r.] sich verwundernd: ei wirklich? Hä jo, was het dis Kind! (etwas zum Spielen oder Naschen). Hä jo, bis' du gross wor d e n ! Wenn jemand



Jo

401

etwas erzählt, deutet ein dazwischen geworfenes Hä j o ! die Verwunderung und Bestürzung der Zuhörer an. Hejo, worum nit? nun ja, warum denn nicht? n a j o , nu j o Ausdruck des Staunens. Meins', wer is1 s gsi"? d e r Michi 0. N11 jo ! [Nà jû (wajar), wan tes niks eè ! Κ. Ζ.~\ j e Adv. wie hochd. U. Wenn e r je wi e d e r klimme" so"t, ze seis' (sagst du), ich bin nimm er do Ingenh. Syn. ung e fö h j·. 'und wann je eim nit me fuglich ist ein wahter zû sinde' Str. iß. Jh. BRÜCKER 5 0 8 . Je [Jé Geberschw. Co. Dü. Hlkr. Logelnh. Ndhsn. Str. Prinzh.] Ausruf der Verwunderung und des Schreckens, abgekürzt aus dem Namen Jesus, den man ganz auszusprechen Scheu trug. Herr Je ! Hi., Herre Je Z., Herrje, ach Herrje ! Str. H e r r j e noch e Mol! Ndhsn. 'Herr Jeh! Herr Jeh ! Was isch diss for e scheener Mann!' PFM. I 2. In der Kindersprache: ir Ji. Du hesch awer e schöns Röckele, irji! s. auch Jere, Jerum, Jeses. O Je! Co. Verneinend: Gel', er is' schu" dert? Je, nicht doch! s is' nit möglig. Scherzh. O Je, wenn i uh nur im Himmel wär Un d hätt en alti Kue h bi mir Ruf. 'Buhwe henn em Jéé g'schraue' ihn geneckt Mü. MAT. 4, 43. Demin. o Jegerle Steinb. —

BAYER, I,

1197.

J e m er [Jémar Molsh. Hf!\ euphemistischer Ausruf: o Jemer ! verstärkt Herrjemer! Syn. Jemerliche! Str. 'herrjemerliche !' YvssxiCB.Holzh. 4 . — S C H W E I Z . 3. 72· J e m i n e [Jéminé Hf.\ — Jemer. — BAYER, I,

1197.

ji, j ü {ji, jy von Dü. ab allg.] I. Zuruf an Zugtiere vorwärts zu gehn. 'Jy zu, ist hart, vff die lincke hand' MOSCH. I I 3 0 1 . 'Aber ein Weib vnd ein Kuh Wollen immer Jy zu' ebd. Allo jü! Jü Alter! Ji Hamm'l, ji! bes. Ji Gogo! an Pferde. Daher Jigogo, Jüdada auch = Pferd in der Kindersprache ; s. Seite 204. 2. Pferdefleisch Str. Si e fresse" Ji {Pferdefleisch) anstatt Rindfleisch. E Stick'l Ji ein Stück schlechtes Ochsenfleisch; auch Schimpfwort: Stück Vieh! 'Ei, meint der Ander, sei kein Kind, Wie e Stück Jji so gross!' S C H K . 2 7 8 . — BAYER, I ,

1198.

HESS.

183.

j-jo Interj. als 2. Teil in Zss. 'mit luter stimme schreyen und rüfen gerichtjo W h . d. eis. Mundarten.



Jo — JuB

und helfjo' Str. 15. Jh. B R U C K E R 2 4 ; 2 5 . s. auch Fürjo Seite 133, Mordjo. — SCHWEIZ. 3, 4 .

BAYER,

I,

1198.

HESS.

185.

j o i e " I, j ö l e " [jéla fast allg.; jóla Büst; jêlo M.~\ johlen, jauchzen, jodeln, schreien; wiehern, heulen (von Hunden); laut jammern. Int Protokoll des Presbyteriums zu Alt- und Eckendorf vom 15. VIII. 1743 steht, dass die jungen Leute beim Tanze auf eine ganz entsetzliche Weise ,gejohlet". 'Sie seind frümmer und besser weder die yn den Stetten seind, die alle tag hören predig und schrycn und gölen' G E I L E R Em. 1 3 ; ders. P. S. I 8 6 B . 'gölen, bölen mit Narrnkolbcn' FISCH. Garg. 7 2 . 'Jâhlen vnd Schreyen' M O S C H . II 113. 'Jählen und Schreycn' Strassi. Hochzeitordnung 1664. 'Wenn si {die Frau) schilt, jeelt, krakeelt, ciain will anhan d' Hosse, do lejt der Mann, myn Scel, au nit uf Pfluum un Rose' PFM. I 5. 'Wie er als heimkummt ζ Nachts, bierschilli jeelt un juxt' ebd. III 2. 'Zc tanze unn ze jchle' E. S T Ö B E R II 1 2 5 . — SCHWEIZ. 3 , 4 0 .

BAYER", I , 1 1 9 8 .

SCHWAB.

300.

G e j ö l ( s ) [Kajél Fisi. O.; Kajêl M.; Kajéis ¿7.] η. Geschrei, Gejauchze, schlechter Gesang. 'Dohcr die Dootsangst un myn Gejeel un Ghyl' PFM. V 4. J ö l i [Jéli Roppenzw^\ m. Schreier. jole° II tief umgraben (von Grundstücken, Gartenland) S. 0. — wohl das verdorbene riole" (frz. rigoler), welches auch im Eisass gehört wird ST. ju [jy Hlkr.] Ausruf der Verwunderung: Ju da djc! Ju da doi! Ju da Kitt e l! Hlkr. — S C H W E I Z . 3 , 4 . jäblen [jáwla Steinb. Mü. Katzent.~\ I. tief atmen, seufzen, mit dem Tode kämpfen. 2. sich im Gehn hin und her werfen, sich um Kleinigkeiten bekümmern - ' frz. chicoter S T . — S C H W E I Z . 3. 3· Jubel [Jf wl Obhergh. Z.; Jûwl Lützel¿7«.] m. (selten) Jubel, ausgelassene Freude. So gross a's hüt d c r J„ is', so gross is' im e Jo h r s Elënd Lützelstn. j u b l e " jubeln, sich laut freuen. Dff het gjuw*lt, wo-n-'r s Geld bikumme" het! Obhergh.. Z. G e j u b e l n. fortwährendes Jubeln, Freudenlärm Obhergh. 26

JuB —

JuCH



402

j u b i l i e r e " [jypaliara Liebsd.; jywalièra Hlkr. Osenb. Obhergh. Logelnh. Katzeñt. ; jywlìèra Hf] jubeln, frohlocken, lustig sein. Die könne" scho" j., si e hen Geld im Sack. Du mues' no c h nit j . ! s. auch huwliere" Seite 396. v e r j u b ' l i e r e " durch lustiges Leben durchbringen Hf.



JuCH —

JeD

55 lang sein' 1 6 4 3 . 'ein Jucherten soll 400 Ruthen oder 8 sechster samen halten; ein Juchert macht 10 Tauen' 1694 STÖBER Mäder 90. 'Juchart, zwey hundert und vierzig schuch in die länge und hundert und zwentzig in die breyte feld oder erdreichs' D A S Y P . 'sini paar Jurte Güeter' SCHÖRLIN 7 7 . j . auch Jchert Seite 12. —

SCHWEIZ. 3 ,

8.

BAYER, I,

1200.

C J ä c h ) in f j ü c h t i g Adj. eingeständig 'gegenwärG e j ä c h [ K a j á ¿ Obbruck] n. wildes tige jiiehtige iind bekanntliche Statt VerDurcheinanderrennen. räther' Mü. 1 5 9 0 MIEG II 2 1 1 . 'jiiehtige N a c h ' g e j ä c h [Nâ^kajà^ Obbruck] n. Schuld' zugestandene Schuld Mü. Gerichtsgeisterhafte Erscheinung lärmender Tiere. O. 13. — SCHWEIZ. 3 , 9 . HESS. 1 8 3 . j ä ü c h e " [jai/a Pfetterhsn. Fisi. Ropjuchze", j u c h z e " , juchzge", juohzpenzw. Hi. Katzent.\ jagen, scheuchen, g e n e " [jy^tsa Pfetterhsn.; j ^ t s k a , j ^ t s n j verscheuchen. Die Schelme" h ä b ' " m'r Hi.; jyksa Co. lngersh. Str. K. Z.; jyksa aber gjäücht! D Hiie b ner us d em Garte" Rädersd. Steinb.; jyksa Bebelnh. Dü. j. Hi. Das Ross is' um enanger gjäücht Lohr Büst Wh. ; j^tsa Geisp. Geud.; jytsa worde" Pfetterhsn. 'gejöGht und gejagt' M.; jytska Heidw. Pfetterhsn. Hi. RopGEILER Häsl. Schluss, 'wan ein hund penzw. Obburnhaupt Steinbr. NBreis. g e n ß jeuchet' GEILER Narr. 4 6 b . jeychen Hlkr. Su.; jùtska Felleri. Mü.; jytskna fugare' D A S Y P . 'jaichen jagen, scheuchen Obhergh^\ 1. jauchzen, jubeln, mutwillig KLEIN. — SCHWEIZ. 3, 34 meist jäuke". schreien. Hörs', wie d Kunscri (die GeB A Y E R , I , 1200 jaucken. SCHWAB. 294. stellungspflichtigen [Jùkspûwa Wh.]) jutze"? f v e r j a u c h e " verjagen. 'der ettlich Geud. Liedchen: Dur° h s Gässele bin i e h vögel verjaucht das sie nit fisch essent' gange", An e Steinele bin i c h g'rennt: Dert GEILER Narr. 147 e ( L X X I schar). au β han i c h mi" Schätzele A m Juchze" 'rkennt 1 dem land verjöcht' GEILER Narr. 119 '. Pfetterhsn. Spw. M'r muss nie jutze" vor d'r J ä ü c h e r m. Viehtreiber. M'r stelle" K i l b (su"st gheit eim di e Freüd i" de" e i ne" J. i" Rädersd. Drëck) M . JB. II 1 6 7 . Wie er als haim J i c h [Ji^ Hlkr. Logelnh.] n. Stück kummt z1 Nachts, bierschilli, jeelt un juxt' Land von 6 Ruten = 2¿f. Ar Hlkr.; von PFM. III 2. 'Un juuxe sie, ze heisst sie jo Ar Logelnh. s. auch Ich Seite 12. Nieme schweije' HIRTZ Ged. 200. 'jüze J o c h [Jòx Banzenh. Logelnh. U.; Demin. un jeele' jauchzen und jodeln MENGES Jè/la 0. ; Jèyl £Λ] η. Joch der Zugtiere, Volksmda. 73. Rda. D o gejuxt, do geleit der Brücke; Demin. Griff an der Sense Bestelltes, Gekauftes muss bezahlt werden; Hi. — SCHWEIZ. 3 , 6 . BAYER, X, 1 2 0 0 . vgl. gäxe" Seite 252. 2. iron, vor E i n ( j ) ö c h e l [yÉnjè/l Dunzenh. Z. Han.; Schmerz aufschreien O. J. wiehern (von Ainè^l WörtK\ η. Einzeljoch für das Pferden) Obhergh.; schreien (vom Esel) M. Rindvieh; meist Pl. -le". Ulk. — SCHWEIZ. 3 , 1 0 . BAYER, I , 1 1 9 9 . a b j o c h e " vom Joch frei machen v e r j u c h z e " [farj^ksa Ä r . j Geld in (Ochsen) Bf. Lustbarkeiten, Schwelgerei vergeuden. u f j o c h e " (den Zugtieren) das Joch G e j u c h z g [ K j y t s k Su.; K a j a k s K. Z.] anschnallen Dunzenh. n. Gejauchze, Schreien. — SCHWEIZ. 3, 10. J u c h z ( g ) e r [Jyksar lngersh.; Jy^tskar J u c h e r t , J u c h e r t e [Jy/art n. NBreis. Hi. Steinb.] m. Freudenschrei, Jauchzer. Katzent.; f j ù / a r t Ζ.; Jyrta f.Olti. Fisi. — SCHWEIZ. 3 , 1 0 . Hi.] altes Feldmans, soviel ein Joch Ochsen an einem Tage pflügen kann; 2ζ Ar NBreis.; 40 Ar S. M'r hän zwai Jüj ä d l e " [jatla Ruf¡\ kleinen Zwischencherte" H e r d ä p f l a"g®setzt Katzent. Das handel treiben. — wohl zu Jude; vgl. is1 s Hai vii-n-ere Jurte" Matte" OIti. auch jüdele". 'Jiichart jugiis' H E R R A D 1 8 1 'Jugerum j e d e r [ietr M.; jétar Hi. Steinb. U.; jéta ein juchart' GOL. 4 7 1 . 'Ein Juchart solle Ζ*».] jeder; [ f . jéti ; ». jéts, jétls Z.; jét Ζ)».] 8 sechster haben oder 8 Ruthen breit und meist mit vorgesetztem e und schwacher

JeD — JiiD



4° 3

Flexion: [a jéta Dü., na jétra Su.; Dat. em a jéta, en ara jétra Dü.] Dis kann d'r e jed'ls Kind zeije" Ingenh. Das weisst jo a jed Kend Dü. E jeder einer

ieder hat einen Stich (im Kartenspiel). Jeder flexionslos in allen Casus Mü. : (aus ahd. io wedar) 'wend Mittel a' LUSTIG I 274. 'wie zierlig isch' ders. I 19. 'Ne eb er's uftischt' I 20. 'im e

ich e jeder jeder Grasle jeder Wort, Jeder siner'

einem jeden der seinige I 57. meisterin 15.

Jh.

ieder.

under

den

BRUCKER '54. BAYER, I,

9.

"ein yedie

pfründenern' —

SCHWEIZ, I ,

HESS.

Str. 95

182.

j e d w e d e r ( e r ) [jétwètar Hf.; na jétwatra Hi. Steinb. .S».] jeder \_f. jétwèti Ζ . ; auch 9 jétwètar séner ein jeder Hf¡\ Jedwëdere is' Meister i n dem Hus Steinb. Jud [Jût Hi. Urbis; Jft Su. Ruf. Co. Dû. M.; Jyt Co. Ingersh. Lohr; Jùt Str. Κ. Ζ. Han. Betschd.; Pl. -β] m. ι. Jude. 'der Jud (weisst) auff aile Vôrtheil ein Aussflucht' MOSCH. II 805. Der Volkshass zeigt sich in manchen Redensarten und Reimen, die aber nur bei Kindern üblich sind und abkommen: Druf, s is' e J·' J· J· g a n g ab der Stross: sunst kummt d*r TeiifM uf dich los Ruf. Hörig, hörig, hörig is' der J. u. s. w. Su. [Jyt, Jyt, pûs, tar Tèifl huit ti àp tar 'Strûs Dü¡\ s. auch Fink I und JB. VII 172. J. J., Hecke", Morn mues' v e rrecke"; J. J., Siirenfleisch [Siraflais], D e r TeüPl is' di" heilig Geist Hi. s kummt e J. ge h " ritten- Uf eine re dürre" K u e j ; E Wad e l het sie ke'ner Un d gi b t doch Milch genue* Rapp. JB. VII 1 7 1 . Dert drowe", dert drundc", Wo s Wasser hina'· rollt, Dert lache" di6' Jude": Si® meine", s is' Gold ebd. s. auch JB. XII 114. Allgemeiner bei einem Loch im Kleid: es het d'r e J. druf gspöije", gspitzt gespieen. Siiess wie e J. Liebhaber von Süssigkeiten. 2. gewinnsüchtiger, schlauer Mensch: e katholischer J. Der is' noch iiwer e J. j. Spatz. E Spatz is' frëch wi e e J. [Le, tèrt setst a Jùt ùf am Ta^l Dunzenh.~\ In den Säcken vorkommende Austern oder Muscheln Ndrröd. 5. Teil des Rückgrats am Schweinebraten Bf. Zss. Jude"rewiner; -schicksel(e) Judenmädchen; -schuel Synagoge; -ängste, -peitsch, -ross. Der ewig J. [tar éwi Jùt Ndhsn. Κ. Ζ.; an éwi^ar J. Bisch. £/.] I. unruhiger Mensch. Rda. *Der ewig (rote Stein-

JiiD



sulz) Jud wird verbrennt' sagt man beim Verbrennen von Uberresten geweihter Gegenstände u. zerfallener Kirchhofskreuze Liebsd. JB. VI 166; X 226; ähnl. Masmünster JB. II 184; Bghz. X 226; Roppenzw. VIII 662. 2. sehr alter Mann (scherzh.): Jo, alli Welt, die saat von dir, De bisch der ewi Judd' S C H K . 294. Vielfach in Zss., welche das Geschäft des Juden hervorheben: der Beinerjud, Fleischjud, Kälwerjud, Knoche"jud, Lumpe"jud, Sigarre n jud, Zigjud (Zeugjude) Händler, der Knochen u. s. w. kauft oder verkauft ; Kälwerjud auch unbeholfner, ungeschliffner Mensch. — S C H W E I Z . 3, 12. BAYER,

I,

1201.

G a s t j u d , j. Gast 3. Kalchjud [Xàljfjùt

Rädersd.~]

m.

jüdischer Handelsmann mit weisser Blouse. Schaf jud

['Sóftft Obhergh.;

-jùt Ζ . ]

m. dummer Mensch Obhergh. Schmusjud

[Sm^sjùt Κ.

Ζ . ] m. jü-

discher Unterhändler bei Vieh- und Feldkäufen, auch bei Hochzeiten der Reichen S T Ö B E R Der Kochersberg 33. S c h n u r r c ^ j u d e 1 1 ['Snùrajùta Henflt\ m.

Pl. arme Handelsjuden. S p e i j u d ['Spè(i)j^t M¡] m. einer,

der

die Rede Anderer spottend nachäfft. Jud en ei [Jùtanei Str. Z.; Jytanei Lohr]

f. I. Judenrevier CS. 55. Anzählvers beim Fangspiel: E'ns zwei drei, In der J. Ste h t e Ëng'l vor der T h ür Hat e Messer und e Bir ne ». j, w. Lohr. 2.

gleichzeitiger Gesang von ganz verschiedenen Liedern, wobei jeder Sänger am kräftigsten zu singen und am längsten auszuhalten bemüht ist; wird sehr gern von den Burschen veranstaltet: Kumme', m'r welle" d J. singe"!

Lohr.

Jüdin(ne), J i i d e s s e [Jitana Obhergh.; Jttana Hi. Urbis; Jetana Co.; Jétana Su.; Jeta Str. Κ. Ζ.; Jetana Betschd.; Jetase

Är.]

/.

Jüdin.

J ü d l e pitia, Jetla O.; Jetl U.; Pl. Jìtlar, Jetlar Dü. ; Jetl £/.] n. kleiner Jude. G i f t j i i d l e η. jähzorniger Mensch Ob-

hergh. j ü d ( e ) l e " [jìtala Hi.; jitala Obhergh.; jétala Katzent.; jetla Su.; jetla Rapp^\ I. nach Juden riechen: [tô jetlat s wia in ara Jûtaitùp] ; 2. sprechen wie die

Juden; J. feilschen, handeln, bes. beim Tauschhandel der Kinder; vgl. jädle n . — SCHWEIZ. 3,

13.

BAYER, I ,

1202. ?6"



JuD — JaG

404

v e r j ü d l e " [farjitla Ruf. Logelnh.] verhandeln, vertauschen oder verkaufen. Er vcrjüd e lt noch s Hemp d vom Lib. Jiidler [Jitlar Logelnh.] m. Mäkler. j u d i s c h [jitiâ Hlkr¡\ Adj. nach jüdischer Art. Mach net so j. sei nicht so gewinnsüchtig ! J u d a s [Jytàs O. Str. £/.] /. Judas. 2. falscher Mensch Str. ULRICH Ζ. Rda. d'T J. wurd verbrennt sagt man, wenn die alten Messgewänder, die Kerzenreste und die alten Chorhemden verbrannt werden; die Kinder nehmen Kohlen davon mit nach Hause, die man in die Ställe legt, damit nichts Böses hineinkommt Ammerschw. JB. III 123; ähnl. Biedert. III 125. F'Judasjagen in der Rumpelmetten' FISCH. Bin. 90; vgl. 150. Der Lärm, mit welchem am Ostertage in der Kirche der messelesende Priester empfangen wurde EIFEL 27 'Jaudesjagen'. 'Judas jagen . . in der finstern metten' WICKRAM Roll. 88. —

BAYER, I,

1203.

J u d e l [Jùtl Kaysersbg.\ m. Fuchs. j a g e " [jâka .S. O. bis sü. v. Co.; jâja Co. Dû.; jœja Geisp. Κ. Z.; jàùa Str. Han.; jáwa Lützelstn. Lohr; jaéja fortjagen, jœwa Jäger sein Wh.] 1. jagen. Ër jagt der ganz Tag ist den ganzen Tag auf der Jagd S. 2. treiben: Jâj m'r die Kinder us dem Hoft! D e r Wind jagt d ÄpPl awe schüttelt herunter, s jagt mi ch sagt der Schiitter, der den mit Holz beladenen Schlitten nicht anhalten kann. 3. stark laufen, fahren: [ar eá kjâjt, tya nur wia ar iwetst Dü.~\ — BAYER, I,

SCHWEIZ. 3, 15.

1203.

durch j a g e " 1. hindurch jagen. 2. verschwenden: i" zwei Johr het er si" Vermöje" durchgjajt Bf. i(n) j a g e " bes. Angst, Ängste" einjagen U. Si e han ih m eps Angst inggejaujt! Ingenh. v e r j a g e " stören, vertreiben allg. — SCHWEIZ. 3 ,

17.

G e j ä g [Kják Su. Geberschw. Bghz. Mittl.] ». Herumlaufen, Hin- und Herlaufen. D'es is1 e G. im Hus umme! —

SCHWEIZ. 3 ,

19.

BAYER, I ,

1203.

N a c h t j ä ^ m. f . Spukgestalt, Gespenst Felleri. P f a f f e n g e j ä g n. die wilde Jagd. Wë™ mer s P. hört, sell mer uf d*r Bode" li'je", suns' nimmt s einer mit Mittl.



JaG —

JoH

J ä g e r [Jákar O. bis sü. v. Co.; Jájar Logelnh. U.; Jaéjar Str. W] m. Jäger. Der wilde Jäger JB. VI 179. Nachtjäger JB. VIII175. 177. — SCHWEIZ. 3> L a n d j ä g e r m. Presswurst Logelnh. Co. —

SCHWEIZ. 3 ,

20.

S p a t z e " v e r j a g e r m. Vogelscheuche Logelnh. j a g e l e " [jâkla Ruf.~\ umherziehen. Wo bis' denn du der ganze" heilige" lange" Tag wieder umme gjag e lt? — BAYER, I, 1203. j ä g l e " [jákla 6».] auf die Jagd gehn. —

SCHWEIZ. 3 ,

22.

j ä g e r e " [jákara Steinbr.~\ herumlaufen, bes. um e'nanger j. des Nachts umherlaufen.



SCHWEIZ. 3 ,

21.

BAYER,

I,

1203. j a ü g e r e " [joikara Mütt!\ = jägere". Jaiigeri m. Vagabund. Du J., wo bis1 wider gsi1*? Mütt. J a c h t [Jà*t Hi. Bghz. Su. Dü. U7[ f . I. Jagd; Gelaufe, suchendes Umherlaufen. Wë ,lc n ih r uf d J. ? [I hà a Jà^t khâ pes i àli Pàpfror khà hà tsyam Hirûta. A krûsi Jàyt un a klaina Fàr^ viel Geschrei und wenig Wolle Z>».] 'Ja, ja, diss gitt e rechti Jagd, Wo's blitzt un dundert, schiesst un kracht' SCHK. 283. 'jagt, gejägt Venatio' GOL. 233. 2. Spass: d J. t r i w e " Str. BAYER, I ,

ULRICH.



SCHWEIZ. 3 ,

23.

1201.

T r i b j a c h t [Trepjà^t ¿7.] f . Treibjagen. Έ Trybjagd isch, du liewi Zit! E wahres Herrelewe' SCHK. 28 t. j ä c h t l e " [jae^tla Str. ; ja^tla K. Z.~\ leidenschaftlich jagen, dabei seine Geschäfte versäumen und schlecht schiessen. G e j ä c h t e l s n. Jagdliebhaberei U. J ä c h t l e r m. leidenschaftlicher, aber ungeschickter Jäger; Wilderer; Jäger überhaupt Ü. 'Un d' Jägdler schämme sich, gehn heim' SCHK. 284. J ä g g i [Jaki .Sr] m. Hanswurst, Spassmacher. Wenn ' sich ein Erwachsener kindisch benimmt, sagt man : Das is1 e J. ! Deminutiv zu Jakob. — SCHWEIZ. 2 3D 4· J u g e ° d [Jfoat K. Z.] f . Jugend (selten; meist d junge" Lüt). Spw. J. het ke'ne T u g e " d Z. —

BAYER, I, 1204.

J o h a n n i [Johàni Hi. Ä r . ] Tag des Kalenderheiligen, 24. Juni, Ziel für Woh-

JuH — J a K



405

nungs- und Dienstbotenwechsel, s. auch Zss. unter Tag. Spw. Vor J . Riiebe", nöch J . Rüebli HL — S C H W E I Z . 3, 29. J u h e [Jyhê Bf. -SÏR.] m. 1. der oberste Sitz auf einem Omnibus, oberste Sitzreihe im Theater; hinterste Sitzreihe im Hörsaal, wo die Bänke treppenartig angebracht sind SCHK.. 2. Dachzimmer in einem Hause. j . überdachtes offenes Gartenhäuschen Str. J a j e m [Jájam Ζ. Ingw¡\ m. Wein. 'Un Alle hann neschiirtime, Statt Jajin, Maijm (Wasser) gebracht' S C H K . 460. — hebr. jajin JB. XII 146. Jakob, J o k e b , J o b e k , Schakob [Jokap Mü. Geberschw.; ¡-Jopîtk Su.; Jopik, Jùpik Horbg. Dû.; Jop M.; 'Sâkop Su. Lohr; 'Sàkop Ruf. Rchw. Str. K. Z. Prinzh.] sehr beliebter Vorname; auch frz. Jacquçs; jüd. Jatigcf [Jàykaf tíi. ; Jékèf, Jékùf Ζ.] E roter Jekef rothaariger Mensch Mutzig. Rda. 'Schlaf du Für, Schakob!' Str. = heb s am Öhrel Seite 63. Schakob (auch Schaköbbel), loss d Schnüer ! Aufforderung, den Drachen fliegen zu lassen, überh. anzufangen· Str. 'Wie sie (die Drachen) het 'der Wind getriwwe, Schakobb, hesch de Schnüer tnüen Ion!' S C H K . 200. Der Heiligentag heisst Jakowi [Jàkhówi Rapp. -S/r.] ; doch auch St. Jockels Tau Str. Z. Philipp und Jakowi Sind aüch noch zwei growi Ruf. JB. XII 96. Jakobi m. Traubensorte mit weissen oder schwarzen Beeren, die schon Ende Juli reif werden Rapp. Jacobus, Patron der Kürschner ALS. 1852, 185. Zss. Jakobsstab Orionsgürtel DASYP. Auf die alte Bezeichnung der Milchstrasse als Jacobsstrasse bezieht sich die Rda. ein Jacobsstrassen auf den Tisch machen den Tisch besudeln G E I L E R Narr. H 59. Demin. Jockel(e), Jeckel Felleri. Geud., Joggi, Joppi Katzent., Poppi, Poppele, Peppel, Pepper, Pepperle, Keppi, Käppel; frz. Schaköbl(e), Schakel(e) Hi. Κ. Ζ. ; jüd. Götsche Ndrsept. Die Formen mit Ρ vorn sind herabsetzend. Reitliedchen: 'Joggele, ka'sch o ridde? Jä, jä, jä! Uf alle bode Sidde? Jä, jä, jä! Mü.' S T Ö B E R Volksb. 26. 'da sehen wir allererst wo Jâckel in den bohnen gesessen' MOSCH. I I 13. Jockel dient auch zur Bezeichnung eines Gutmütigen, Unbeholfenen, eines Hinkenden Roppenzw. Dummer J .



JaCK — J o C K

B f . 'e dummer sémpler dalwatschiger Jockle* MANGOLD Colm. Kom. 94. gueter J . Str. 'der gftt Jockel' Narr F R E Y 39. MONT ANUS Gart. LII = 'der gût Hansel' ebd. Daher das Lied: Do schickt der Herr de" J. us Str. Der Meister sch. d. J . use Ruf. JB. XII 95; ähnl. für Hi., wo es ziemlich genau übereinstimmt mit B A S E L 1 8 1 . 'Schickt d'r Herr d'r Joggele iisse ». s. w.' S T Ö B E R Volksb. 3 1 . Ähnlich (Der Baur sch. sein J. auß) F I S C H . Garg. 265. Kinder Spruch: Jockele vun Bos5ekhusen, s Gretele het e Bir ne im Sack; der Jockele will sie ihm muse" Ingw. An die alten Wallfahrten nach St. Jago de Compostella erinnert der Spruch, mit dem Kinder, die immer noch etwas erzählt haben wollen, abgeschreckt werden: 'Es isch emol e Babbe g'sin un e Mamme Un e kleiner wunzijer Bue, Di sin mit 'nander noch Sankt Joggeies zue; Un wi si nôch Sankt Joggeies klimme, Se kummt e Babbe, un e Mamme' ». w. bis der Junge, überdrüssig, davon läuft Str. S T Ö B E R Volksb. 24. 's Gschichtle vom Jogele' L U S T I G I 3 1 1 . Schakköbbel mit d em lange® Lib langer Mensch Str. Gespräch: Schakköbbel, was hes'? Babbe, i haw e Meis ALS. 1852, 1 7 1 . Schacköbbel bezeichnet auch den Regenschirm Str. —

SCHWEIZ.

1204 Jagkel.

3,

32.

BAYER,

I,

I 199.

B u r e " j o c k e l [Pyrajòkl Heidolsh.] m. linkischer, plumper Bauer. D r ë c k j o c k e l m. Schmutzfink. E i s e n j o c k e l m. mit Geschwüren behafteter Mensch: alter E.! Illk. F r ë s s j o c k e l e η. Kind, das immer essen will Horbg. G i g e r j o c k e l m. Schimpfname für einen Geiger. G l u r j o c k e l [Ktyrjokl Horbg.~\ m. Schielender. H a n s j o c k e l Koseform d. männl. Vornamens Hans Jacob Str. Han.; Hof name: de s Hanse"jockels Riedh. Bezeichnung eines dummen, gutmütigen Menschen Str. J ojo ekel m. einer, der zu allem ja sagt. K r o p f j o c k e l m. Mensch mit einem Kröpf Str. 'Der wiiest Kropfjockel dnoh, der Lohkästreppler drus, der het mi streng gewurrjt' PFM. IV 5. Spitzname der Bewohner von Ruprechtsau. Auch in der



J o C K — JuCK

406



JuCK — JiL

j u c k c " [jiika allg7\ 1. zucken, zugekürzten Form [Jêkl] scherzh. od. spöttisch sammenfahren, aufspringen, sich abwenfür Kröpf: Der het awer e J . ! Str. ih e P f i f f e r j o c k e l m. einer, der beständig den 0. s r het ne e Hornüss l gstochc", mains', dë het g'juckt! 'Uf eimol awer pfeift. S c h m ' e r j o c k e l m. Schmutzfink Isenh. juckt's (fährt es auf) im Bett' LUSTIG I 215. 'Im Hans dem juckt's (fährt, zuckt Mutzig; vgl. -michel. es) dur alle Glieder' ebd. I 270. 2. jog e le n [jókla Hi.; jòkla Roppenzw 1. wackeln, hinken Roppenzw. J. reli- jucken, reiben, sich kratzen: Ër het allegiöse Übungen verrichten (verächtlich) bezitte gejuckt sich immerb wieder gekratzt. a . Ich juck dich Hi.; heftig, eifrig sein STÖBER Mäder 90. Du jucks' jo d Wand e (oder d'r) e biss l U. 'jucken, kratzen, — SCHWAB. 300 j. albern thun. ficken fricare' DASYP. 'Se juckc nitt' J o g i er [Jóklar Hi.\ m. Pietist. kratzen nicht nach den Flöhen L U S T I G I J o g g e l u n e r S^òV^Vjn'èx Bitschw .Heidw.; 1 0 3 . — SCHWEIZ. 3 , 3 7 . BAYER, I , 1 2 0 1 . Jokal^nar Ht.] m. I. Person, die sich i n n e " j u c k e " rasch hinein springen: ausserhalb der Kirche hält, Separatist, in's Kasperletheater i. j. sich rasch einPietist, Frömmler STÖBER Mäder 90. schleichen, ohne zu bezahlen Obsteinbr. 2. ungeschickter Mensch : Du bis' m'r Steinb. ch e no ne rëcht r J. ! 'Jokeluner' SCHÖRLIN uf j u c k e " I. schnell aufspringen, 5 5 . — SCHWEIZ. 3 , 2 8 . auffahren Liebsd. Su. FRISCH 4 9 2 . 2. jäckere", j ä c k e r e " [fakhara Dehli.; wund reiben B f . Str. K. Z. Er het sich jàkaro, jaekara Wh.~\ I. jagen, mit einem d Hut uf gejuckt Ingenh. — SCHWEIZ. Fuhrwerk eilig fahren. Die sin11 ge3, 38. BAYER, I , 1 2 0 1 . e jackert, dass em (einem) d r Nätum serick J u c k e r I [Jùkar Z . ] m. einer, der fortben (zurück) gebli is'. [Mer sen kajàkart, während juckt, sich reibt, kratzt; auch às mar ηόχ fór ùm Raéja haem khùm sen von unruhigen Pferden Z. — SCHWEIZ. Wh.] 'jackern schnell reiten Saarwerden 3. 39· KLEIN. 2. im Haus herumrennen und J u c k e r I I m. Kartenspiel, bei welchem ez arbeiten Str. "J kannst de selwer zakkre der Bauer mehr gilt als das Ass U. im Huus erum, as 's kracht, schuure, j u c k e r e " [jùkara Felleri. Molsh. Str. jakkre' PFM. IV 3 . —

HESS. 1 8 1 .

ab j ä c k e r e " [àp jakara Heidw^\ abschwatzen; ( e ig. abjagen ?) b a j ä c k e r e 1 1 [pajakra Orschw.] schnell laufen, fortrennen. Do wëllen m'r b., wenn er kunnt. J ä c k ( e s ) [Jak Ν Breis. Rupr.; Jaek Str., mit anderer Bedeutung Jaekas; Jakas -S. 0. bis Kerzf.] m. Schnaps, Branntwein, Fusel. 'euer Lizenzg'setz het grad de kunträre Effekt gemacht. S wurd jetz viel meh Jäck getrunke als vorher' Str. Wochenbl. 1883, Nr. 70. Zss. Jäckesbrueder Schnapsbruder, Jäckeskapell Schnapskapelle, Kneipe. Andere Bezeichnungen für schlechten Schnaps s. J B . I X 1 2 5 Anm.

1 ; X 2 6 4 ; RUGRAFF I I .

'Allé Jäckes' Ausruf der Verwunderung Str. J ä c k e r le n. kleiner Rausch: er het e J . Betschd. jatlker [joikar Ingw.; jèykar Z . ] Adj. teuer — hebr. jakâr JB. XII 146. J u c k [Jùk Roppenzw.] m. Wendung. Er het e J. gemacht, 'im Jack = gählingnn' FRISCH 4 9 2 s .



SCHWEIZ. 3 ,

36.

Κ. Z. Han.] Karten spielen, 'mit em Isaak un mit em David gejuckert' Str. Wibble 72.

Jilge, J i l j e [Jilk, meist Pl. -a Heidw. bis Mütt.; Jilja Hi. Str.; Jilj, Jeli M itti. Türkh. Horbg. Scherw. Geisp. Dü. Katzent. Geud. Hf¡\ f . (m. Geud.) Lilie, Lilium; s. auch Uje Seite 33. 'Voll Rose, Jilge, Tülipa' Mü. JB. II 1 7 1 . 'Du rosen bluot, du giljen blat' Lobgesang, GOTTFR. V. STRASSB. zugeschrieben, v. d. Hagen M S . II 266. wissi Jilge" weisse Lilien; 'weisse Ilgen od. Lilien' KIRSCHL. 2 , Ί 7 2 ; bloji J. blaue Schwertlilie, Iris germanica Hi.; 'blaue Ilgen' KIRSCHL. 2 , 1 5 3 ; gëlbi J. Wasserlilie, Iris pseudacorus KIRSCHL. 2 , 1 5 4 . Die Lilie im Wappen der Könige von Frankreich: 'Wcmmcr s' Werte! von un d' Friendschaft von dennc Herrc zammerecht, ze kennt's im Stille am End bym Admirai au noch e bissel noch de JiJyc rieche' WAHL. 2. Ί traa myn Jilli ihr ze-n- Ehre' aus dem Ged. Er isch widder do!' nach Aufstellung des ys're Mann,

JiL -

JaN



407

Str. Wochenbl. Wirtshaus s child: 'Wenn mer nit selwer e Rebbsfässel ihnleye könne, se schicke merr . . . . in d' drey Jilje' E . STÖBER Vorr. z. Neujahrsbüchl. 1824. 'Pfenninge, gemünßet mit den engein oder mit den gilgen' 1393 CHRON. 997, 20. 'die Gilg, die allerweißest zum fest vnd hinfelligest Blum' FISCH. Garg. 230. 'Lilium Gilge' GOL. 482. W i s s j i l j e [Wisjelja H f l \ PI. weisse Lilie, nur in Wissjilje"blätter und Wisji]jenziwwcl Blätter und Zwiebel der weissen Lilie, beide als Volksmittel zur Erweichung von Abscessen, letztere gekocht.

jamere* [jómara .S". O. Bisch. B f . Neuhof Str. H f . ; jumara Sulzern Katzent. Dü. Ndhsn. K. Z.; jyùmara M.; jémara Wingen\ jammern, wehklagen: 's isch nit gsiä as Jomere unn Chlage' Moos ALS. 1853, 167. Er macht nix als j. d ganz Nacht. D Fraü het schun lang g'jumert, wië wurd s de" Winter g e b n : alles is1 tiir und niene" ke ln V'rdienst. "Vil joomre jez for Laid, wo mier lusti lache' PFM. V 8. — SCHWEIZ. 3,

41.

BAYER, I ,

1206.

SCHWAB.

J a m e r e n s [Jómaros Geberschw7\

294.

n. Ge-

jammer. Jomeri

[Jómari Liebsd.

Ht.;

Jûmari

Katzent.~\ m. einer, der stets, auch bei geringem Anlass, jammert Liebsd. bis Katzent. Gejamer(s) n. Gejammer Ruf. bis Z. -¡-Katze n jammer m. Jammer (verstärkt) Str. 'S isch e Kazzejammer was er verdriessli wurd' PFM. V 6. g o t t s j ä m e r l i g [kotsjámarlik Pfetterhsn. Obhergh. Dü. ; kotsjamarlik Hüss.

Osenb. Hlkr. Logelnh. ; kotsjamarli Brum.] Adj. erbärmlich, fürchterlich: fast nur in Verbindung mit schlagen, prügeln u. ä.



SCHWEIZ. 3 ,

42.

Jämpfer [Jamfar Dü.~\ Pl. eine Kartoffelsorte, gross, gelb und mehlig. — ob Genfer? vgl. Jämf Genf BASEL 180. Jan(e)

[Jyùna

M. ;

Jón

Puf.

Su.

Schemi.; Jân Mets.; Jûn Dü. Katzent. Sulzern Bebelnh.; Pl. Jén Su. Dü.; Ján M. Meis.; Demin. Jén la; Pl. lar] m. der Strich, Streifen bei einer Arbeit im Feld — Schneiden, Hacken, Jäten — den einer der Arbeiter vor oder hinter sich hat. Ge h s t us mi ne m J. ! jätt in di ne m, ich wurd

JäN —



JeN

mi ne r schu n jätte". Wë nn m e r mitenander schafft, se hilft m e r enander und macht nit e»jed e s e J. für sich. Die Reihe der

ausgenommenen Kartoffeln Meis., Reihe gemähten Grases oder Getreides B f . Auch e J. Bäum. [Tár mà^t Ján! singt in seiner Aussprache.

SA hèt er Jyùn poil

nùl

sie hat ihre Lebenszeit bald beendet M\, schmaler Streifen eines Ackers Sulzern. —

SCHWEIZ. 3 , 4 3 .

I,

1207.

HESS.

SCHWAB. 2 9 4 .

BAYER,

181.

Jänner [Janer Su. M. Logelnh. Κ. Ζ. Betschd.; J aenar Ä r . ] m. Januar, (diese Form ist durchaus unvolkstümlich). Bauernregel: J. warm, dass Gott erbarm! Su. D e r J. is' e. Zänner Geberschw., (und ne Holzv*rbrenner Ruf.) Im J. soll mer liewer e Wolf sëhn a's e Mann im Hëmp B f . 'Im Jenner würd di Sonn vmb ein stund frûer auffstehn' FISCH. Prakt. 16. 'Zwölfftag nach Weinachten helt man für die 12 Monath . ., der Christag für den Jenner' Str. 1625 JB. VII 110. 'den 6. Jenner 1789 zum ersten mahl' JB. I 108. —

SCHWEIZ. 3, 4 5 .

jenne" Glimpfwort. 'Du ka nn s' mi ch jënne" bis uf Sënn h e im !' derbe Zurückweisung Ruf. — SCHWEIZ. 3, 45. d u r c h jene" [tìirjéna .S«.] durchsuchen. Ër het alles dur ch jent (betastet?) je(ne)r [jer Str. K. Z.; jir Rothb.; flectiert· Nom. m. jer; f . jen, jeni; n. jes, unverbunden jens Z.; Dat. m. n. jem; f . jera; Acc. m. jena; f . n. = N. ; PI. selten, dafür meist PI. von tsalar] jener, bes. verächtlich. Aber auch die Frau gebraucht es vom Mann oder vom Schwager: Ich will d'r s gë be n ; awer je ne r derf nix devun wisse" H f . Gen. noch in jes Mols damals Ζ.; jene" Tau neulich Z. [Tâ] Wh., jene" Ta« Str. 'jentag* FREY I I 8 , 28. HESS. 182. J. auch gen Seite 221. — SCHWEIZ. 3, 45. der u n d j e " e r [têr ùn jer Str.; têr ùn jêr Lobs.; têra jer K.; têr ùnts jer Z.] der und jener, nicht benannte. Dich soll d. u. j.! Drohung Lobs. Dene" soll e der unds jer! Z. Wenn dich nummc" der Der un Jer hätt! Kindw. Kinderlied: Ben e in mol spaziere" gange", Der un d jer is' mit m'r gange", Zwiwelewit, Uf d ander Sit! Derije! Fluchwort («/. der Teufel hole dich !). Herrgott, der und jer noch emol!

JeN — JuNG



408



JuNG — JUPP

dis un d j e n s , dis j e s dieses und iettes, nicht näher Anzugebendes Su. vgl. dis UND d a, sël be Ζ. — HESS. 1 8 2 . Jeneral [Janarâl fast allg.; Hienerâl M.; Pl. Janarál] m. General. Jeneral oder gar Kaporal, es ralt sich spöttischer Ausruf bei Verwechselung lautähnlicher Worte. 'Hieneral' L U S T I G I 150. —

h u n d s j u n g Adj. ganz jung; h. und kalwernarrisch sind lebensfrohe junge Leute (auch Kinder) Su. 'Wärd's nit so hundsjung noch, se hät's an dem Tripsdrill de Narre nit so gfresse' PFM. III 8. — SCHWEIZ.

SCHWEIZ. 3,

3, 4 7 .

45.

Jenischer [JêniSar, Pl. -si Tieffenb¡\ m. Heide. E J. heisst in Weisslingen ein arbeitsscheuer Mensch, der hausieren geht. Dis is' a Biiech'l von Jenischi in diesem Buch ist von Heiden (Zigeunern f ) die Rede. Vgl. yenische Sprache = Gaunersprache. — hebr. jana. jandere" [jàntara Fisi.] auf etwas dringen. Er janderet flir furt z" go hn . Jändele [Jantala Lobs.] n. einfältiges, unordentliches Mädchen. Du bis' e rechts J., dich kann m e r ze nix bruche"! — wahrsch. die jüd. Form des Vornamens Ferdinanda. jung [jùi^ allg.·,jùi^k M. vor Pause; Kompar. jerjar, jilear; Superi, jei^it, jii^St] Adj. jung, f Er ist noch Jung noch in der Lehre K L E I N . Junger Anrede an einen Knaben, dessen Namen man nicht kennt: J., wais' nit, wo der . . . wo b nt? Von jungem uf von Jugend auf MENGES Volksmda. 39. Sie han wi der eps Jungs ein neugeborenes Kind K. Z. Spw. Jung Bluet, spar s Guet, wenn d" alt wurs', dass d'r s wohl t h uet; dagegen aus der Weingegend :• Junger Burst, lesch d'r Durst, de wais* nit, wie alt dass d° wurs' Ruf. Rapp. JB. VII 171. Jungi Huer, alti Betschwester. 'Der wo in sine junge Johr nit lehrt, Dem geht im hoche Alter alles verkehrt' Mü. MAX. 4, 44. 'Jung gewonet, alt tonet' GEILER, s. ALS. 1862/67, 146. Jungi ha ben Junge zur Welt bringen Hi. Oft am Messii gesungen: Freüet eiich d's Lëwens, Önseri Katz het Jungi gemocht Dunzenh. Unsri Katz het Jungi gemacht, Fiimfezwanzig in einere Nacht; In e alti Zain, A wer sie sind noch klein Rapp. JB. VII 171. Zss. e Junge"macher eine Hündin. Rda. Er het s gemacht wie de s Goldschmieds Junger er hat auf eine heikle Frage oder auf eine Anschuldigung geschwiegen, er blieb auf eine beleidigende Herausforderung die Antwort schuldig. Fragt man nach dem Sinn der Redensart, so erhält man zur Antwort: s Goldschmieds Junger het nix

gsa*t, het awer gedënkt: du kanns' mich... ! Str.

Z.

1207.



SCHWEIZ.

HESS.

3, 46.

BAYER,

I,

187.

BAYER, I,

1207.

L e h r j u n g m. Lehrling Hi. Su. Logelnh. Du. U. Der Deüf=l het alles welle" sein a's ke!n L. Su. Er is' kein L. me hr im Handle" er versteht zu handeln Dü. Syn. Lebrbueb U. — S C H W E I Z . 3, 48. j ü n g e " , j ü n g l e " [jiija Steinb.; jer^la Logelnh. Hlkr. Obhergh. Dü¡] Junge werfen, von Hunden, Katzen, Kaninchen gebraucht; derb auch von Weibern. — S C H W E I Z . 3, 4 8 .

Jänkes [JaeijkaS Ä r . ] n. Pferdefleisch; 'schlechtes FleisçK U L R I C H . J u n k e " [Jùijka Wh.] PI. Wurzelschösslinge eines Baums, z. B. [Prymajùrjka Pflaumenbaumschösslinge]. — aus lat. juncus DWB. IV 2, 2399: Tabemaemontanus 'die jungen Junken von Brombeerstauden. J ü n k e r l e , PI. -r n. Pfingstnelke, Dianthus caesius M. K I R S C H L . I , I I I . Junte [Junta Mü. ; Jonta ///s.] m. Unterrock. 'Ne Wertle, Schaggob! Blib mer nit An alle Junde h'enke' S C H K . 432. 'e Junde' L U S T I G I 83. — SCHWEIZ. 3, 5 1 . Jüntele [Jyntala Su. Co.; Jentala Logelnh?] n. schwarzköpfige Grasmücke, Flachsfink. R e b j ü n t c l e η. = Jüntele. jänxe" [jarosa Felleri.] jammern, wimmern. — SCHWEIZ. 3, 52 j. drängen. Jenz [Jaents -S/V.] f . Hure. j ë n z e " , jä(n)ze" [jènsa, jèntsa Steinb.; jantsa Ensish. Obhergh. Co. K; jaentsa Str. ; jatsa Scherw.] I. begatten, bes. im Freien. 2. die Spielkugel wegschlagen. J ë n z e r m. Wollüstling Ingw.; Demin. Jënzerle Schürzenjäger. jënz e re" \Conj. eχ jènsarat] begatten. Jopper [Jopar Str. ; Demin. -la] m. einfältiger, geistesschwacher und nur undeutlich sprechender Mensch. — frz. jobard? Jüpp(e) [Jip Westhalten; Jep Co. Dü. K. Z. Wh. ; Jipa 3". Strüth Banzenh. Rixh.; Demin. n. Jipla Pfirt; Jípala Ballersd.]

JüPP — JaR



409

f. I. bei Männern in protestantischen Dörfern der lange, nach alteñi Schmitt gemachte Rock des Bauern zum sonntäglichen Kirchgang, wird zum erstenmal zur Konfirmation getragen K. Z. ; in katholischen Dörfern gestrickte Weste mit Ärmeln, sog. Jagdweste K. 2. bei Frauen kurzer Unterrock, auch Oberkleid, Jacke (Rixh. M. Avolsh.). Der Ausdruck kommt ab. 'Zeitliche Güter geben uns nit me denn ein alt zerschlissen Eer oder Hippen ST. 'güppe' GEILER P. II 109''. BRANT Narr. 82, 14 'Die buren went kein gyppen me, es müß sin lündsch und mechelsch fcleit\ 'juppe linea tunica' DASYP. "'Gang in d' Bach un wieder driis, Un ring di Jibble siifer iisf Pfirt STÖBER Volksb. 129. Lütter Lütter Lüre, D Mueter ge h t in d Schire" ; Si® hat e rot Jippele a°, E s hënken-alle Kinderle dran ! Ballersd. 'Jüppel Weiberrock, Jacke KLEIN. ZSS. Jüppe"trager. — SCHWEIZ. 3, 53. SCHWAB. 302. BAYER, R, 1 2 0 8 .

HESS.

186.

T r a e j ü p p [Trcéjep Molsh.; Trâjep Heidolsh^\ f . Oberkleid beim Tragen, aus Drillich und gefüttert, ohne Armel, dient bes. dazu den Druck der Riemen, woran das mit Most gefüllte Ständel hängt, zu vermindern. U n d e r j ü p p [Erjarjep Hf!\ f . wollene Unterjacke. — SCHWEIZ. 3, 55. juppe™ [jypa ObbrucK\ springen. b o c k j l i p p e " Spiel der Knaben, bei welchem einer über den anderen wegspringt Obbruck. Jips [Jips Felleri. Pfetterhsn.; Jeps Steinbr. Lutterb. Logelnh. Bf. Str. K. Z.; Ieps M¡\ m. gebrannter Gips; oft statt des Alitzel (i. Seite 29) zum Beizen der Weizenaussaat verwendet Dunzenh. vgl. auch Gips Seite 228. — SCHWEIZ. 3, 56. j i p s e " Wände und Decken von Wohnräumen mit Gips überstreichen Str. K. Z.; einen Kleeacker mit Gips bestreuen Bf. Mutzig K. Z. — SCHWEIZ. 3, 56. Jips er m. Gipser, Gipsarbeiter Pfetterhsn.

B f . Str.

U.



SCHWEIZ. 3 ,

56.

Jahr [Jór fast allg. ; Jûr Co. ; Jùwor Sulzern ; Jyor M. ; PI. ebenso ; Demin. Járte O., Járl U., Jaérl S/r.] η. Jahr. Gen. s Johrs jährlich, im Jahr; s Jobrs e Mol einmal im Jahre; s Johrs e Mol voll kann auch einen Trunkenbold bezeichnen.

JaR



Am siwenziger [sewstse^ito Wh.] J. im J. 1870 Z. VoHcm J. das letzte Jahr; dis J. in dieiem Jahre; s ander J. im nächsten Jahr [âtarjyor M.]; über s J. nächstes Jahr. Die J. früher, in alter Zeit. Unser Lüt (meine Eltern) han allewil gseit, die J. is d Liederli ch keit nit so gross gsin wie hüt ze Ta*. Uf d J. kumrae" bejahrt werden; bi Jo h rc n sin Str., uf de" Jo b re" sin bejahrt sein Z. 'über sechszehen jor alt' Str. ΐζ. Jh. BRUCKER 7. J. und Ta® sehr lange. Die gc h n schun J. C Tauf newe" ei nand er ^DUS und redde" nit miteinander Ingenh. 'die gehn jar vnnd tag mit einander ohn redt' GEILER 7. Narr (Kl.) 'daz sü und ire kint jore und tage zü essen habent* Str. 75. Jh. BRUCKER 232. Von einem Sträfling: Der het J. e T. behumme" Ζ. 'der bessert jar und dag

S lib.'

Str.

14.

Jh.

BRUCKER

519.

Spw. 'Das jar ist doch an kein stecken gebunden' GEILER, S. ALS. 1862/67, 146. Rda. zur Bezeichnung der Gleichgiltigkeit: Was het's e Wert, in hundert Jobren kumme" d Heide" und në b me" alles mit U. Neben PI: Johr auch Jo'Ter zur ungefähren Zeitangabe: Es sind e Jobrer ze h " Str. Mini par Jäbrler wei^e" herum ge h n Du., od. Ich wurde min por J. noch voll end s h'rum bringe" Z. ich werde es (ein allgem. Unglück) noch aushalten können, bis ich sterbe. — SCHWEIZ. 3, 56. BAYER, I ,

1209.

•[•Beschörjor Stufenjahr, annus climacterius : 'und disze was ein witwe bis zu 84 ioren. Sie was übergangen fünf beschörior, 21 jor oder dry mol siben das ist ein beschörior' GEILER P. I 13 (zu Luc. 11). — von bescheren zuteilen, was besonders von Gottes Schickungen gebraucht wird. Von J zu "J Jahren nahm man im MA. erhebliche Körperveränderung an. F ë h l j a h r η. Missernte: s is4 halt e F. Wenn jemand behauptet, etwas sei nicht gut oder nicht gut gemacht, antwortet man : s is1 guet for e F. Su. U. — SCHWEIZ. 3 ,

58.

F r ü e h j a b r η. Frühling, Frühjahr allg. G e r a t j a b r n. fruchtbares Jahr (wird auch auf einzelne Zweige der Landwirtschaft beschränkt). All G. e ,n mol sehr selten : i ch gang all G. emol uf Basel Hi. f G u m p e l j a b r ». Fehljahr {in einem alten Register von Hunaweier) ST.

JaR



γ G u t j a h r n. Neujahrswunsch,

4x0

Neujahrs-

geschenk : 'Am neuen Jahr sollen keine Kinder mehr in die Häuser geschickt werden das gut Jahr zu holen' Mandat 1 6 8 1 Mü. STÖBER Mäder. 'darum wollen wir sie ein guts Jar lassen haben' sie

laufen lassen

FISCH.

Bin.

171. —

SCHWEIZ.

3, 58. DWB. IV 2, 2233. K a l b e r j a h r f X à l p a r j ó r Fisi.'] η. Jünglingsalter: in de" Kalberjo h re n .

Pl.

N e ü j a h r [Nèijór Co. Rapp. Str.; Naeijór Su. ; Neyjûr Κ. Ζ. ; Nèijôr Lohr] η. ι. das neue Jahr: s Ν. wünsche" Glück zum

neuen Jahr wünschen.

Formel:

I cb

wünsch

i (euch) e glückselige neis J. und alles was ih r i selbst wünsche"; oder M'r wünschen i e glücklichs Ν., vi e l Kraft und Gsundheit und e längs Lewe"! (oder so lang a's i h r lëwe"). Antwort : m'r wünschen i au ch so vi e l und alles, was i b r i sëlwer wünsche" Ζ. I ch wünsch üch ë glückhaftigs neü Jo h r, gëw üch Gott! Antw.: Merci, m'r wünsche-n-üch o u c b so vil! Ballersd. I°h wünsch n-ü ch e glückligs N. Un d wenn ih r m'r e Wecke" gë be n, is* s wo h r ; Gë be n ih r m'r ke'ner, se is' e kurzi Lung Was i ch nü ch wünsch, und e langi Zung Rapp. JB. VII 166. I ch wünsch d'r e glückligs N., E Bengele uf's O b r, E Hew'l uf der Kopf, Bis dass s Bluet h 'na b tropft ebd. Neujahrs-

gebräuche

und

-wünsche

s. JB. II 180;

III 1 1 6 ; IV 1 1 3 ; V 1 5 1 ; VI 1 6 5 ; VII 203; IX 220; X 219; X I I 1 1 7 . 185. Spassh. Gross (anstatt Prost?) N . ! (doch B A Y E R ,

ι , 121 o Grossneujahr=Dreikönigstag)

E

Stolle" an s O b r ! E Bëngel an de" K o p f Dass s Bluet era b tropft ! Str. 'Wie i zuem N. N. kumm, un sa em: gross Neujohr! Ze rebundiert der mier: Un e Basteed an's Ohr' SCHK. 205. I cb wünsch e glückhaftigs neüs Jo h r! und gë ben mir s glich, no ch (dann) is* s wo b r NBreis. E eprem s Ν. abgwinne" ihm zuerst Glück wünschen.

2. der Neujahrstag: am N. J. Neujahrsgeschenk, gebackener Ring od. Wecken : s Ν. bekumme" von dem Paten oder der Patin. Hes' s Ν. schiin g holt? Ingenh. 'Die neundt Schell der Aberglaubnarren ist, viel newer jar ausztheilen aufif den η e wen Jarstag' G E I L E R 65. Narr (Kl.) — SCHWEIZ. 3,

60.

f n e ü j a h r l e " [nèijórlj Steinb.] Neujahr feiern. Er het drei T a g geneüjo b r'lt. S c h a l k j a h r ». Schaltjahr

Dunzenh.

Z.



JaR —

JäR

'Disz jar würd ein Schalckjar sein' PISCH.

Prakt.

3.

S p a t j a h r n. Herbst. Zss. ["Spûtjûrfyatar] Futterpflanzen, welche nach der

Ernte gepflanzt werden, z. B. Rüben, Mais, Klee; -wëtter. W u n n j a h r [Wùnjór Rchw.] n. Wonnejahr, nur in der Wetterregel Sunnjohr W. ! j ä h r e " [jára Hlkr.

U.; jaera

M. Rapp.

•S/r.] ein Jahr alt werden, ein Jahr mehr werden. Morn jä b rt e r wird er einjährig; s jä h rt im Aügst im August ist der Jahrestag 0. Meist refi. : Jetz' jä b it si ch s bal d , dass s'e furt sind uf Amerika Z. Hüt jä h r

i cb mi0·1 heute ist mein Geburtstag Rapp. [Wxn jári ti] wann ist dein Geburtstag? M. Er jä h rt sich bös sein Geburtstag fällt ungünstig für die Confirmation ebd. —

SCHWEIZ.

HESS.

3,

66.

BAYER,

I,

1210.

181.

j ä b r i g [járik Hi. Hlkr.; jári Κ. jaéarì^· Lohr] Adj. ein Jahr alt; j. Geburtstag haben Hlkr. Unser Hutfl jetz 1 grod j. Ingenh. — S C H W E I Z . 3, BAYER, I,

Ζ.; si" is( 67.

1210.

e i ( n ) j ä h r i g Adj. einjährig. Ein Ausländer, der ein unsicheres Geschäft anfängt: des is* wider e Ei n jä' riger _ NBreis. ähnl. Str. Harsk. Subst. [a-η- yÉnjárijar] Einjährig-Freiwilliger Z. s i b e n j ä h r i g Adj. siebenjährig. Mach dich s. mach, dass du fortkommstl Co. — Die Rda. stammt wohl aus frz. Zeit, wo der Militärdienst sieben Jahre dauerte. v o r m j ä h r i g Adj. von vorigem Jahre: Wein, Heu u. ä. Su. Z. [tes ei feramjári^ar!] Ingenh. — S C H W A B . 295. J ä b r l i n g [Jaérleij, Wh.] m. Schaf von einem Jahre. — SCHWEIZ. 3, 67. B A Y E R . 1, 1210. järe n [jára Mü. Wittenh. Su. Obhergh. Hlkr. Dü. Rapp. B f . Mutzig Geisp. Betschd.; jéra Κ. Ζ. Lützelstn. Lohr; jêara Rauw.; jêra H f . ; J. Sg. Ind. jìèrt Lützelstn., jêart Rauw.; Part. kjóra O., kajért Κ. Ζ.] I. gären. Dër Wi" järt schun üwer Haj e l und Heer vollständig; het schu" g e jore", auch g'järt. 2. übtr. aufwallen: |s jért emar] in mir Z.

'dr

zorn

vo

ï mär

ÏAArt'

LANDSMAN

Lied. 102. s. auch jäse". Zss. [Jêrpùlfar]. d u r c h j ä r e " gehörig gären : Mer muess ke'" neü Hai fiiet'erc", e h s durchg e jore" het B f .



JäR — JöRG

41

verjäre" 1. vergären, vollständig gären U. D e r Weise" het verjore" Geisp. 'verjähren deferbere' DASYP. 2. refl. sich erhitzen, ereifern Str. CS. 'zittig und vergeren' von Wein DANKR. 2 9 4 . 'verjähren' bouilli MARTIN Pari. N. 3 6 ; verjohren 3 7 . — vgl. BAYER, I , 9 3 1 . Jere, J e r u m [Jêra, Jêrùm Hlkr. Co. Z>».] Ausruf des Mitleids oder der Betrübnis: o Jere, die Trüwel sind noch lang nit zittig! Dil. O Jere(le)! Co. Jerumkeit! Hf. Herrjere, -jerum Dü. Aus Jesusherre ! euphemistisch zusammengezogen. Volksreime: O Jerum, o jerum, wie schläft d e r Mann die Frau h erum! Molsh. O Jere, Fraii Märe, wie schl. d. M. d. F. mit dem alte" Lurtsche" ». s. w. Rchw. O Jere Mareie, was seil i cb verheie"? Su. O Jere mi" Rücke", o Jere mi» Bei"! D'r Tag is' so lang, d'r Lo h n is' so klei"! Liebsd. 'Jerum' KLEIN. — SCHWEIZ. 3 ,

72.

SCHWÄB.

297.

Jordan [Jòrtàn -SYr.] m. wie hochd. in der Rda. Üwer d e r J. ge h n sterben; vgl. Grabe", Gräbli 1. Jörg [Jèrk Hi. Obsteinbr. Su. Ruf.; Jêrk Banzenh. ; Jèri Ruf. M. Co. u. nö. davon allg.~\; Koseform Jörgi [Jèrki Ruf. -S'«.] ; Demin. {selten) Jörgel [Jèrkla Hi.; Jèrikl O.; Jèrjala ¿7.] männl. Vorname Georg; daneben und häufiger die frz. Form, s. Schorsch; übtr. gutmütiger Mensch. Schelte: Ge h wëg, du stiffer Jori«! Str. Sprechübung: 'Jerri, saj's im Jerri, ass 's d'r Jerri im Jerri sajt, ass d'r Jerri 's Lojel an d'r Waje henkt' Co. STÖBER Volksb. 5 9 . Jerri, Jerri, Krotte"loch Het e alti Fraii im Loch Scherw. Die deutsche Form allein in Jörge"tag, Jörje"ta«, Jörjelesta", 23. April, ein wichtiger Tag im Bauernkalender: Am Jörje"tas muess d'r Summer kumme". 'Am Jörjetag soll 's Korn in Aehre sinn' ALS. 1852, 132. 'So lang as d' Frösche vor Jörjctag ruhge (quacken), so lang miiehn se sich noch Jörjetag ducke' ebd. Wenn d Frösche" vor Järge" gige", müe sse n sie no ch Järge" schwige". Der Jörg und der Marx (25. April) Hän ooh noch (hän allewil Geberschw.) eps Args Banzenh. Su.; ähnl. Ruf. JB. XII 1 0 1 . Sind am Jörge"ta* d Rëwe" blutt und blind, soll sich freüe" Wib un d Kind. Nach Jörgetag ist es verboten über die Wiesen zu gehn. Vgl. ALS. 1 8 5 1 , 138 (wo auch die Le-

JÖRG —

I

jes

gende des Heiligen); 1852, 132. D'r heilig Ritter Sanct Jörg het d e r TeüPl verstoche" Su. 'der Thurmwächter zu Ensisheim sol auch des Nebels vnd Reißen zu Sant Jergen Tag anfahen wharzunemen, vnd so Er ein Nebel saht, soll er anfahen luthen' MERKLEN I , 2 7 9 . H e r r j ö r g , S a n k t J ö r g l e [Hêrjêrk Roppenzw.; Sànt Jèrkla Hi7\ urspr. Anruf des Heiligen beim Beginn eines Kampfes. Rda. I" aim d e r H. singe" die Meinung sagen Roppenzw. Dir will i0*1 d e r Sant Jörgle singe" Hi. Verdreht: Er het ""m d*r Herr Jeger gsunge" hat ihn durchgeprügelt Schlierb. L u r e n j ö r i * [L^rajèri Buchsw7\ m. wasserreiche Quelle, die zu Ende des Winters in Buchsweiler am Fusse des Bastberges vor der katholischen Kirche erscheint und sich in einen kleinen Weiher, die sog. Schäferei, ergiesst; auch füllen sich von da ab schnell alle Brunnen mit Wasser. Über die Entstehung des Namens s. ERW. 1 8 3 9 , 1 5 2 . (Jass in) K l a p p e r j a s s [Klàparjàs Gebw. Hf.~\ η. I. ein Kartenspiel. 2. Prügel (.Kinderspr.) Er het K. beku mmen Gebw. — SCHWEIZ. 3 , 69 aus dem holländischen, wo Klaver = Klee. v e r k l a p p e r j a s s ( e r ) e " [farklàparjàsara Bf^\ I. im Kartenspiel besiegen, bes. durch Betrug. 2. refl. sich mit Kot beschmutzen: s Kind het sich verklapperjasst. jasse" [jàso £/.] fortjagen (selten). Er is' gejasst wor d e" aus der Schülerspr. Str. — aus frz. chasser? jäse n [jása Oiti. Liebsd. Hi. Banzenh^\ gären. D e r Wi" jäst, het gjäst oder gjäse". s jäs e t! Hi. s. auch järe". — SCHWEIZ. 3 , 7 3 . BAYER, I , 1 2 1 0 . SCHWAB.

296.

jësse n , j a t z e " [jasoM. Geud.; jxss Str.; jàtsa Str. ULRICH] i. mit Ruten streichen, fortjagen: 'so viel Streich, so viel Bastonaden, so viel Jessen' MOSCH. Ani. 1 1 9 . NUo haw i h ne awer gejësst fortgejagt M. 'So Meerkatzgsichtre gunn i Schmedder un wott merr dät si jcsse, dass ne d' Hut finkle dät' PFM. II 5. Jessen mit Ruten streichen K L E I N . 2. jagen, schnell laufen: [ey jas hùrtli tù nuf; ty jalt àwar täte läufst jetzt; or jast àlawil

JeS — JüS



412

sû tCirùm da herum; jèts semar àwar kajast Geud^\ Schallnachbildung? zu 2 vgl. auch jasse". J ës s er m. Rute, dünner, leicht biegsamer Stock Katzent. Jeses, Jesus [Jésas Dü. K. Z.; Jèsas Hf.; Jésis Hi. ; Jésys Zngenh.] Ausruf des Erstaunens, der Bestürzung: O Jeses! Herrjeses! Herrjeses Marja (Mareie Bf.) in kathol. Gegenden; Jesis Maria Hi. O Jeses Marie Sant Josep! Steinb. Jeseskeite"! Hf. Auf o Jesus Gott im Himm'l! antwortet der andere höhnisch: Was macht doch unser Schimmel! Ruf. vgl. auch Je und Jere, Jerum. Unser Herr Jesus he* gseit . . . Ingenh. Gruss an den kathol. Geistlichen: G'lobt sei Jesu· Christ! Hüss. — SCHWEIZ. 3, 71. Jesuwiter [Jesywitar S«.] m. Jesuit. —

BAYER, i ,

1211.

jeise" [jêisa RoppenzwI\ jammern, wimmern. — SCHWEIZ. 3, 42 jamse", jeissen. Jeisi m. ein wimmernder, zum Klagen geneigter Mensch Roppenzw. jeisle" [jaisla Horbg.~\ umher streif en. In d'r F*rkanz ( Vakanz) hes' Zit for herum ze j. zum Spazierengehen. Josafat [Jósafàt Roppenzw.] Er ge b t ins T h al J. er wird bald sterben (nur von verendenden Tieren, Hunden ». a. gebraucht). — SCHWEIZ. 3, 75. Josep [Jósèp. Hi. ; Josèp Hlkr.] meist franz. Schosef [Sósèf, 'Sosèf] tnännl. Vorname Josef ; jüd. Jassef, Jussef. Gemeine Koseform Sepp(i) [Sèpi Ruf], Seppo, [Têèpa Hirzfn^\ Beppa, Beppi, Hopper. Demin. Sepp e l, Seppele [Sépala Ruf^\, Seppie Hi., Seppeli, Sepperli, SchosefiW. Von einer starken und derben Weibsperson, die keck und mutig auftritt, sagt man: 'Däs isch e Säbbi'! Ruf. JB. XII 82. 'Säbbele mit dr Giig, Säbbele mit dem Bass, Säbbele het in d' Hoose gschisse: Säbbele, was isch das!' Ruf. JB. XII 82, wo noch einige andere Sprüche auf den Namen Josef verzeichnet stehn. Spw. Am Josepbstaj ha ben d Spatze" Hochzit: vom 19. März ab gibt es auf dem Feld allerlei Nahrung für die Vögel Bf. — SCHWEIZ. 3 ,

76.

BAYER. 1 ,

1211.

Jtlserle [Jasarla .S/r.] n. Geldstück, halber Frank, 10 Sous. 'Der Aronel vun Bueswiller, e Yiiserle* PICK Büch. 17.



JaSCH — JäST

— von hebr. jud zehn (vom Buchstaben jôd) JB. XII 147. j a s c h e n [jâla Ζ.] gierig zusammenscharren, durch Gier, Geiz u. Sparsamkeit zusammenbringen; erben, beerben. — jüd. J a s t [Jàit allg.] m ( f . Str. Dehli. Bebelnh.) 1. Gärung, Gärschaum: Der Wi" is1 im gröste" J. in vollem Gären. 'ein fass voll newes weins den jäst auszstöszt unnd auszwirflt' GEILER Narr. H 169. 2. Hitze, Dunst, Erhitzung. D e r J. is' z u gross, s chönnt e Wëtter gëb™. In dem Zimmer is' e J. E J. im Kopf ha ben . Wenn m'r im e J. is', sell m e r nit i" de" Durchzug stebn. J. Hast, Aufregung. In der J. het er gar nimmi gsëhn. Ich bin nit gern in ere J. Eps im J. mache". In de" J. komme", 'schössen in dem ersten Jast biss in sieben nieder' MOSCH. II 6 1 5 . Ί kenn mi werli nimm vor Jast un Lust un Fraid' PFM. V 9. 'tumäl di, i khiim ganz in ä iasht' LANDSMAN Lied. 106. 'Herr Pfeddcr, was sinn Si im e Jast un Zorn?' PFM. II 6. 'Was bin i im e Jast, i schwaissel frey ebd. IV 4. 'Er kam voller Jast daher' KLEIN (wo auch jästig und Gejäst). — SCHWEIZ. 3,

77.

SCHWÄB. 2 9 6 .

HESS. 1 8 1

BAYER, I,

1211.

Jäsch.

j ä s t i g , j a s t i g [jaâtik Obhergh. Katzent.; jàêtik ///'.] Adj. ι. in Gärung begriffen, brausend (Wein). 2. erhitzt, in Fieberhitze. J. aufgeregt, unruhig: e jästige' Mensch Hi. — SCHWEIZ. 3, 79. SCHWAB. 2 9 6 .

j ä s t [jaeát S/r.] Ausruf: alio j. ja, wohlan denn, vorwärts! j ä s t e " [jaita fast allg.; jaesta Str. Lohr Wh.; jèsta Rauw. ; Part, kjaita Sier. Obburnhaupt Geberschw. ; kajait, kajaest U] 1. gären (vom Wein). 2. hastig, aufgeregt sein, sich überstürzen, sich erhitzen, schwitzen, toben, ächzen. Hes' wider gjäst, bis' ganz rot im Gsicht? O. Wenn du noch so jästes*, wurs' doch nit ebnder ferti* Z. D c r Bërj nuf j. Dër jästet {ächzt) wië n-ë Häcker Geberschw. Er jäst do herum, mer meint wunder was er ze thuen het Bf. Nit vil Jäste"s mache" nicht viel Aufhebens machen. 'Was jäst'sch un hielsch un stampfsch?' Str. Wibble 15. 'Jetz bellt's un jäscht's wie wüedí SCHK. 283. 'So verschwinde nooch und nooch d' Generatione, wo zue

JÄST



JUST



41 3

Lebzyte so viel jeschte un dernoeh. so mysli still wäre' PICK Anno 1975, 5. I. MENGES Volksmda. 26. — SCHWEIZ. 3,'78. J ä s t e r , J ä s t e s , J ä s t i [Jaeétar Str., meist Jaeêtas; Jagtas Dü. ; Jaiti Obhergh¡\ m. prahlerische und heftige Person, die alles überstürzt, über Kleinigkeiten grosse Reden führt und immer aufzufallen sucht. Auch: die Frau is* e grosser Jästes oder e grossi Jästere". Ζ ss. [Jaeâtasfrèiar .SVr.] dass. — SCHWEIZ. 3, 79. J ë s t e r e i [Jaâtarèi Olti.~\ f . rastloses Umherspringen. G e j ä s t ( s ) [Kjait Dü.; Kajaâts Κ. Ζ.; Kajaeêts Ä r . ] ». Hast, Aufregung, Hinund Herlaufen. e r j äs te 11 refl. sich aufregen B f . v e r j ä s t e " refl. sich aufregen, überstürzen, überanstrengen allg. Wie-n-i o h mi ch verjäst, bekumm i ch Kopfwe h 0. 'Verjäst di nit eso!' KETTNER Mais. 43. Part, verjäst" allg. Ich hab mi ch so v., dass i ch jetz' gor ke'n Appetit ha b(! Ingenh. j ä s t l e " [jastlg Pisl.~\ unruhig schlafen, etwa nach schwerer Arbeit. jist, jiist [jist allg., seltener jyât Ingersh. Kerzf. AEckend.] I. Zuruf an Pferde vor Wagen oder Pflug zum links wenden, (beim Rindvieh: har!) J. h 'num! j . num ö! j. he rum! j. umme oha! 2. links: j. (he)riim fa b re n nach links um die Ecke fahren Z. Nit j. und nit hott gc h n den geraden Weg gehn, sich von niemand beeinflussen lassen Hf. Jetz' weiss i ch nit j. und nit hott bin im Unklaren, was ich thun soll. 'Do fröau i nix dernoeh, geht's nit jist, so geht's hott' PFM. V 8. 'Jyscht isch, by Gott, nit Hotterum* HIRTZ Ged. 168. 'der Ein will jischt, der Ander hott, so dass mer in dem Wirrwarr ganz konfus wurd' PICK Wahle 3. 'Do steht der Ochs am Berrj un weiss nit jist noch hott!' SCHK. 209.

j u s t Qùst Su. Dü. Κ. Ζ. Lohr Dehli.; jySt Lobs.] Adv., seltener Adj. gerade, eben, richtig: Es is' j. ame Donnersta* g e w ë " n ; er is' j . kumme". Bes. bei negativen Sätzen: S is' j . nit z u warm Dü. Er is' j. ke'n upwëjener Mann er ist ehrenwert und umgänglich Z. S Wetter is'· nit ganz j . unbeständig; s is' m'r nit ganz j . hiit ich fühle mich heute nicht ganz wohl Κ Z. Lohr. 'Mier könnte just (gerade) so guet e Schnebbekabb ufsezze* PFM. I 3. — lat. juste; beim Gebrauch

JuST —



wird das Franz. 3, 80.

JäT

eingewirkt haben. SCHWEIZ.

HESS.

188.

j u s t e m e n t pùâtsmant fast allg. ; jùitamaent Str. W] Adv. 1. gerade. Ich hätt s j. grod so gemocht Z. J. dich mein ich! J. wil . . eben deshalb weil. Du has' j . am meiste" Spektack e l gemacht W. Im Augenblick: er kummt j. 2. Zustimmung: gerade so. Jetz' gang i ch heim. — Jo j. das ist das beste. J., du hes' recht Z. j . deshalb, übrigens, eigentlich: du bruchs' j . nit eso ze mache" Hf. Mc n chönnt s j. angers' mache" Scherzweise Verdrehung: just im Hëmd Ζ. — f r z . justement mit lat. Aussprache des j.

SCHWEIZ. 3 ,

82.

SCHWAB. 302.

HESS.

188. J ä t [Jaet Lohr Dehli.] f Jäthacke. Wann m e r de Disle" (Distle" Lohr) mit der J. usstëcht, schlaue" s'e duppelt us. Zss.

Jäthaue.



vgl.

SCHWEIZ. 3 ,

82.

j ä t e " [jata fast allg.; jasta -SVr.] Part. gjäte", gejätet und gejät. I. jäten ; meist das ganze Jahr hindurch auch auf fremdem Boden erlaubt, ausser in Futterpflanzungen und in Reben; auf Getreidefeldern meist bis St. Georgentag. Sufer j. das Unkraut ausraufen. 2. hauen, bes. mit Ruten, s Ross j ä t " (schlägt) hinde" nus. Eim eini (od. eins) j. eine Ohrfeige geben, prügeln, raufen. J. s Hör j . in den Haaren kratzen. 4. eini j. beschlafen. 5 . Reis saus nehmen M. —

SCHWEIZ. 3 ,

83.

BAYER, I,

1211.

a b j ä t e " fortlaufen, ausreissen. h e r a b j ä t e " schlagen, herabhauen ζ. B. ein Nest, Aste. d u r c h j ä t e ° durchkauen,prügeln Hi. 0. uf j ä t e " mit Dat. auftrumpfen. ver j ä t e " l. mit Gewalt zertrümmern, in Stücke sprengen, z. B. eine Fensterscheibe mit einem Steinwurf, Baumstämme mit Pulver; 2. durchprügeln Schlierb. 0. J . ein Kleidungsstück mit Strassenkot bespritzen M. z " s a m m e " j ä t e " auf einen Haufen werfen. G ' j ä t [Kjat Dü.] n. 1. das gejätete Unkraut. 2. das Jäten (scheltend). — SCHWEIZ. 3 ,

82.

J ä t e r [Jatar Rapp.~\ m. gemeiner Branntwein. D r e i s e s t e r j ä t e r [Trèisèitarjatar Steinb.] m. Scheltname für einen Arbeiter, der viel aber schlecht arbeitet.

JäX —

JeTZ



414

J ä x [Jèks Obbruck~\ m. Stier (.Kinderspr.) J., J., Munniseck'l! J u x [Jyks Str. Lobs^\ m. Spass. Er het s for e J. (zum Spass) gemacht. 'Wott e Jux, im Schiff mit Musich fahre' PFM. I

6.



BAYER,

I,

1201.

HESS.

187. jetζ, jetze(r), jetzert(e), jetzig, j e t z i g e , j e t z t e , h i e t z [jèts Hi. Su. Dû. Hf. Κ. Ζ.·, jètsart, jètsarta, jètstart Str. H/.; jètsar, jètstar, jètsart, jètstarta Str.; jiid. its, i tsar, itsùntar, jètsùnter Hf.·, jètsa Ruf. MENGES Volksmda. 1 9 ; jètsik Dû. Logelnk.; jètsiko Ruf. Obhergh. Winzenh. Sulzern; jèts ta Lorenzett; hiets, hets Λ/.] Adv. 1. jetzt. Ellipt. Lampe" jetz'? habt ihr Lumpen (Lappen) feil jetzt} so ruft der hausierende Lumpensammler Su.

JeTZ



Κ. Ζ. Jetzige bes. beim Versteckspiel: ich bi" j. fertig will mich suchen lassen. 2. bekräftigend: Di e s is' jetz merkwirdig! Di e s is' jetz e vichmässiger Kërl ein grosser Mensch Z. Der kummt jetz nie friej genues Hf. j. bei einem Vorwurf: 'Jetz (nun aber, nun frage ich) we.rum han ihr gest nix gseit? 'J e z wurrum henn si mi nit gschikt in's Dytschland niwwer?' PFM. I 2. 'yetz und donoch' Str. 1454 BRUCKER 123; 1472 ebd. 328. 'aber was ich ietz nim mag tuon' B R A N T Narr. 5, 17. jetzund' DASYP. jetzunder' GOL. 455 u. ö. jetzer* HOCHZ. Ί hät mi hyt ze doot müe'n truzze, dass die versproche sinn un jezzert d' Stund schunn hann' PFM. V 7. "Ich's jetzert Zyt? HIRTZ Ged. 181. 'isch's jetz nitt wohr?' LUSTIG I 102. — SCHWEIZ. 1 ,

629.

Κ (Ch) Buchstabenname [Khâ], in Südstreifen meist als 'Xgesprochen, sonst vor Vocalen als K h . Allitteration im Neckspruch ke in Kind kann ke in Kalbskopf kaiife" Ruf. s. auch G. kalle" [khoia Hlkr. ; kh©£a Geud.] kauen (nur von Tieren gebraucht). Si® (die Kühe) k. als noch dron h 'rum am Futter Geud. 'kewen mandere' D A S Y P . 'käwen mascher' M A R T I N Pari. N. 151. —

SCHWEIZ. 3,

581.

BAYER, I ,

1213.

K u e h f Z j b S.; Khya Steinb. bis Dü.; Khya Hi. ; Khyai Bebelnh. Co. Dü. ; Khyù M.; Khyèi Rapp. Bf.; Khy Str.; K h y Κ. Z. Betschd. Obbr.; Khû Ν. W.; Pl. '-Yìej Olti. ; Khìa Banzenh. Hirzfn. ; Khéi M. Brum.; Khièi Rapp. Bf. Ζ. ; Khêj Κ; Khi Betschd.; Khi Lohr'] f . ι. Kuh. Rda. E guti Κ . deckt alli Armut zu Betschd. JB. XIII 184. S is' finster wie in ®inere K . Banzenh. Suf nit wie e Κ . ! Gebw. Er kaI",t französisch wie unser K . spanisch Steinbr. u. 0. Was weiss doch e. K . vun ®inere Musketnuss, wenn si® no ch nie in ®'''ere-n- Apothek gsin is'? Abweisung eines unberufenen Raters; ebenso vum Sunntig, wenn sie s ganze Johr keln wiss Hëmd überchunnt Fisi. Er spitzt s Mul wie e K . uf e Ër^beer zeigt seine Begierde zu küssen, zu essen und sonst; auch: bemüht sich umsonst um feine Manieren Steinb. Wie kummt die K . vum Is? Zuruf an einen Trägen Avolsh. Do schisst e Κ . mehr a's e Nachtigall hier ist guter Rat teuer Barr. 'Der gewissest Glaub sey, ein Kuh scheiss mehr dann ein Zeislin' F I S C H . Garg. 216. Vgl. auch Kurz 2 , 2 1 2 . We"" mer so alt wurd wie e Κ., ze muess m'r noch immer ler n e n d'rzue R A T H GEBER 34. Le h r du e-n-alti K . klettere"!

Abweisung eines Rats, einer Vorschrift Gebw. An lueje" (plärre") wie e Κ . e neiis Schürthor erstaunt ansehn Str. U. Der het von der unsinnig K. gfress'" Dehli. Pfarre's King (Kinder) und Müllers Küe h , Wenn dis gerot®', ze gi b t s guet Vie h Κ . Ζ. Gassenreim: Jetz1 leg i ch mich ni®der wie-n-e K . Un d deck mi0'1 mit Küe h dreck zue; Kunnt dcr T e ü f l und will m i h në''me,1, Muess er z"erst in d c r Küehdreck länge" Hi. Rätsel: 'Vier lamble (trample Gebw.), Vier bamble, Vier lueghe d'r Himmel a?' Gemeint ist die Kuh, zuerst die vier Beine, dann die vier Striche am Euter, zuletzt die Ohren und die zwei Hörner Sennh. S T Ö B E R Volksb. 388. 'was grase rinder, pforen oder Küge si howent, sollent sie ein pfunt umb drye helbelinge geben' Str. 15. Jh. B R U C K E R 360. 'Dise nachgeschribene hant ir Kug verloren' Mü. 1468,

MIEG

2,

94.

Spw.

s is'

bös e-n-

alti K . ler n e n tanze" was Hänschen nicht lernt u. s. w. U. Spiel mit kleinen Kindern: Ich gi b d'r e T h aler, Ge h uf de" Märik', Kauf d'r e Kue h Un d e kleins kleins Kälwele d®rzue; dabei streichelt man zuerst die innere Handfläche, dann kitzelt man sie Ingw. ; ähnl. Zabern S T Ö B E R Volksb. 14. 2. dumme, grobe Person: dummi, blindi, taübi K . Alti Κ . kindischer Mensch Su. Str. Was will d'r vor se"1 (was wird das für ein Wunder sein), in sin®m Brueder sin Müeter is' e K . gsin d. h. er ist ein Kalb Dü.; d K . mache" sich ausgelassen benehmen ; für andere zu gut sein Rapp. Demin.

Kue —

KaB



416

Kiie h el(e) [Khìali Banzenh.; Khialala Su.; Khiasla Dû.; Khéjla M.; Khéijl Hlkr. Brum.; Khêjl Κ.; Khìèjl Ζ ; Khìjl Str. Betschd.] η. e guets Küe h jel Kunde, an dent man leicht Geld verdient. Verschiedene Kuhnamen im M. s. Mankel 75. Zss. Küe h btir, -datsch, -drëck, -fiarle", -fuess Soldatenflinte Str., -mist, -mockel, -pflatter, -plapper. — SCHWEIZ. 3, 85. BAYER, I,

1214.

HESS.

230.

B ä t e r s c h k ü l i s c h [Patarskhilis Ndrsept\ n. Kalbin (Judenspr.) H e i m k u e h [Hèimkhyù M¡\ f . Kuh, welche im Sommer nicht auf die Bergweide geht, sondern im Stalle behalten wird. — S C H W E I Z . 2 , 8 3 . H i r z e " k u e h , H i r s c h k u e h [Hîrtsakhya Heidw.; Hirtsakhya Mittl.; Herskhy K. Ζ.; Hirskhû Oe'rmi¡\ f . ι. Hirsch: s gi b t ander Wetter, ei ne H. het gebriielt. 2. Hirschkäfer, Lucanus ccrvus. J u d e n k ü e b j e l [Jùtakhijl Lobs.'\ n. Rda. Nit um e J. auch wenn du mir die grossartigsten Versprechungen machst. K ä l b e r k u e » [Khèlwarkhf Ζ.] f . Kuh, bei der noch ihr Kalb ist. — SCHWEIZ. 2,

94.

M e i s t e r k u e h M. f . die stärkste Kuh einer Herde, beim Stessen erprobt und im Stall vorn an stehend. — SCHWEIZ. 2 , 9 5 . ¡ - M i c h a e l i k u e h f . Glöcklein zu St. Michael in Niedermagstatt, welches durch sein Geläute die Gewitter verscheuchen konnte JB. XIII 96. M i l c h k u e h f . reichlich Milch gebende Kuh

Su.

Ζ.



SCHWEIZ. 3 ,

94.

T e ü f e l s k u e h [Tèìflskh^ Obbr.] f. Laufkäfer, Carabus. k u e j e " [khjraja Barr] träge umherliegen, faulenzen. K ü e j e r ['Xìèjar Fisi.] m. Kuhhirt. — SCHWEIZ. 3 ,

97.

k ü e j e l e " [¿iajala Kuhstall riechen. —

Fisl.~\

nach

SCHWEIZ. 3 ,

dem

98.

Kabes ["Xâpis Rädersd. Liebsd. Roppenzw. Attenschw.; Kâpis Hl·. Steinbr.; Khâwis Banzenh. Obbruck; Khâwas U. IV.J m. (n. Hi.) 1. weisser Kopfkohl. Spw. Kabeskrut und Spëck Macht die Buewe" këck Obbruck. 2. Durcheinander: das is' e Κ . in der Schüssel Attenschw. j. Rda. ei ne m de" K . (era b , runder) mache" den Kopf zurecht setzen, Vorwürfe machen, schelten; durchprügeln Str. 'De Kawes

KaB —



KeiB

will ich 'm herzaft erunter mache' HIRTZ G ed.

18 Ι .

303.



SCHWEIZ. 3Î 9 ^ ·

HESS. Í93

SCHWAB.

Kappus.

Kabet [Khàpét, Demin. -la Ruf] n. Packet. Kabinet [Khàpinét Su.; Kapinét Hlkr.; Khapinét Dû.; Pl. -οτ Dû. selten] n. Abort. —

SCHWEIZ. 2 ,

98.

Demin. K a b i n e t l i Banzenh.; Kabinettel Bf. Mutzig n. 1. Gartenhäuschen. 2. kleine Schreibstube. K e i b ['Xaip S.; Khaip 0. Mütt. Heidolsh. Meis. Molsh. Str. Han. W.; Khèip M.; Khaép Barr; Kháp Bühl; Khaeìp Κ. Ζ.; PL'Χ,aip9, Khaiwa, Khaeiwa, Khaéwo, Kháwa] ni. i. Aas: do falle" s'e alli druf wie e Krapp (Rabej uf e Κ . Str. ; Leichnam: 'Mancher hat vil grosser acht, Wie er im ein grebnis macht Und wendt so grossen Kosten an, Als ob der Kost im helfen kan, Das er im macht ein kostrich statt, Do er sin Keiben graben lat' MURNER Narr. 1 3 3 (Goedeke). 'o dotlichs fei und stinkender keib, was erhebest du dich, wie blasest und bleiestu dich also uf in hoffart' GEILER LK. 107; -S'. M. 2 9 ; P. I I I 6 6 B . s. auch OBERLIN 750, 770. 2. schlechtes Pferd, magere Kuh. J. Schuft, Schelm: grobes Schimpfwort im Zorn, im Spass, aber atich als Anerkennung der Schlauheit und der Verwegenheit allg. Du K . und noch eps! Str. Das is1 e Κ . uf der Ewene! Ruf. zuweilen mit dem Zusatz bërguf ziegt er Aginen Strick a n der ist raffiniert Gebw. Dummer, böser, dreckiger, elender, falscher, liedriger K . RATHGEBER 32. E hölzige r K . ein magerer Mensch Obhergh. Verreck, K., i ch weiss d'r e ln Loch arger Fluch Co. Gassenhauer: O du hërziger, dreckiger K . , Wenn i ch di ch seb, verreck i h vor Freiid Co. 'Hebt s (das Kind), jr lieben Paten, wie die frommen Cheiben die Eydgnossen Jren lieben Pfettermann König Heinrich' F I S C H . Garg. 1 6 7 . 4 5 8 . 4. Rausch : i ch ha b e Κ . gha bt Attenschw. Du hes' e heitere" K . Rädersd. 5. stinkendes Insekt, Wanze; Syn. Leid Ingenh. Der Gen. Sg. Keiwes- oder PI. Keiwe"- im Sinne von 3 : Keiwesbue b Teufelskerl, K.-hund böser Hund, Keiwesjockel furchtbar dummer {aber auch schlauer, durchtriebener) Mensch, Keiwe"dings verfluchte Sache, Keiwe n gschicht verdriessliche Geschichte, Keiwe n zug schlechtes

KeiB — KiB



417

KiB



Fuhrwerk u. a. Auch Adj keiwe n nëtt sehr schön. Dentin. Keiwele n. Aäschen (Liebkosungswort) Rchw. Zss. Keibe D acker, -fleisch stinkend gewordenes Fleisch Str.; -grueb. — SCHWEIZ. 3, 1 0 0 . SCHWAB.

2. Eifer: 'derhalben nicht halb ausgerhut spannt sie {die Sonne) frisch pferd vor wolgemut, Iis sich aus irem guldnen sal und rennt in aim kib ab zu tal' F I S C H . Glückh. Schiff 655. Zss. Kibhëngst. —

304.

SCHWEIZ. 3,

BAYER, I,

1216.

D i s ρ e t i e r k e i b m. Zänker Geberschw. F r ë c h k c i b m. frecher Mensch: d'es ist e F.! Ruf. F r ë s s k e i b m. Vielfrass, Nimmersatt; wird auch scherzhaft gebraucht Heidw. Hundskeib m. scherzhaft anstatt Gsundheit einem . Niesenden zugerufen NBreis. Hüttenh. L i e g k e i b m. Lügner Fisi. Su. L u s k e i b m. Halunke Lutterb. — SCHWEIZ. 3,

103.

R a p p ( E " ) k e i b m. Rabe 3". — 3.

IO

SCHWEIZ.



S a i i k e i b m. Schweinhtmd Su. Scherzhaft als Antwort atif Gsundheit beim Ansio s sen

Κ.



SCHWEIZ. 31

103.

S c h n u d e r k e i b m. frecher Bube Isenh. S u f f k e i b m. Säufer Ruf. JB. IX 125. verkeibe" 1. verhunzen, verderben Liebsd. Su. Horbg. NBreis. B f . Barr Ingw. 2. verleumden Co. J. verschwenden Meis. — SCHWEIZ. 3, 1 0 4 . ke.ibcle" [khaipala Hi.; khèiwla Λ/.] nach verwesenden Körpern, nach Aas riechen, stinken. K e i b e r e i [Khaiwsrei Heidw. Banzenh. Dollern Su. 67r.] f . verdriessliche Sache, anstrengende Arbeit: s is' e Κ., dass dër nie i" d e r Zit kummt Su. ; boshafter Streich Str.



SCHWEIZ. 3,

104.

k e i b i g Adj. in Folge von schlechter Behandlung struppig: mit de" junge" Katze" soll m e r nit spile", suns' wër d e" sie - k. M itti. ; elend, schlecht M. — SCHWEIZ. 3,

105.

k e i b i s c h [khaipis Hi.; -wis Heidwi] Adj. mühevoll: e keiwischi Arvvet Heidw. Verstärkend: k. schön, k. gscheid, k. dumm Hi. — SCHWEIZ. 3, 1 0 5 . K i b ['Xip Olii. Fisi. Liebsd. Blotzh.; Khip Hi. Steinbr. Nifi er] m. 1. Zorn, Hass, Neid: er het e Κ. uf mi ch , er het K. im Lib. 'Mit chiib tüät das dr haiptman see' LANDSMAN Lied. 1 3 5 . 'krieg und kib' B R A N T Narr. 1 9 , 3 0 . Und het ich schon nicht die genod Das ich aim andern weislich rhot, so waist den Spruch doch, der timgaht, Die Lib sucht Rhat, der Kib sucht that' FISCH. Flöhh. 5 5 0 . W b . d. eis. Mundarten.

105.

BAVER, I,

1216.

¡-kibc" [kipj Str.~\ streiten, zanken; mit e'nander. Vgl. 'kiefen' keifen FISCH. Ehez. 2 4 9 , 1 3 . — SCHWEIZ. 3, 1 0 6 . S C H W A B . 3 1 2 kiefen. HESS. 1 9 7 keiben. e r k i b e " erzürnen Hi. — SCHWEIZ. 3 , 1 0 7 . K i b e s [Khipas Mü. Logelnh. Dü. Katzent. Lngersh. Heidolsh. Str. Z.] m. Zank, Streit: sie ha be n K. mit e'nander ghet. We nn m e r K . het, gi b t ein Wort s ander Str. Hes' scho" wider K.? Grafenstaden. — e ig. Gen. des Inf. G e k i b s n. Gezänk Str. Na, hört s noch nit uf mit dem G.? k i b i g [¿ipik Liebsd. OIti. Fisi.; khípik Pfetterhsn. Hi. Steinbr. Ingersh.; khiwik Mü. Ruf. Co. Bf7\ Adj. Adv. zornig, aufbrausend: eine" k. mache" erzürnen ST. Mäder. folk vo gmuurt hat un si fiisht khiivig bait' LANDSMAN Lied. 4 7 . 'kiwig' LUSTIG I 3 6 7 . 'keibig praefractus, refractarius' D A S Y P . — SCHWEIZ. 3, 1 0 8 . BAYER, I,

1216.

k i b e r i g Adj. zornig Bebelnh. k i b i s c h [khiwis Ruf. Rchw. Str. Ζ. Ingw. Lobs. Lohr Wh. Dehli.\ Adj. 1. erzürnt, grant: sie sind k. mit e'nander, iiwer (e')nander stehn auf gespanntem Fusse; eine" k. mache" erzürnen Rchw. Zu einem Ausgelassenen sagt man oft: Du bis1, glauw ich, k. Lohr. 2. zänkisch. k i b l e " [^îplo Attenschw.; khepla M. Rchw.; khiplo Bf .Str.Lobs.; khipl sBetschd.] 1. zanken (von Kindern), Streit suchen, bes. verliebt necken. I h r zwei ha be n ke'n Rucj, i h r kible-11- un d kible", bis e s us eln ere Lach e Hiil gi b t Lützelstn. 'kippeln' rixari SCHERZ, 'kippeln' KLEIN. Früher auch kifle" : 'ein thier kiffet mit dem andern unnd kyflet' GEILER Em. 17. 'als sy von jrem kiflen abließ' WICKRAM Roll. 7 7 . 2. trommeln Attenschw. Zss. Kib e lba h n. —

SCHWEIZ. 3,

109.

BAYER,

I,

1229

keifein, kifeln. HESS. 1 9 7 kippeln. Κ i b e l e i e " f . Pl. Zänkereien. 'Was sinn diss for Kybbeleye' PFM. IV 3. K i b 1er m., -e 11 f . Zänker, Zänkerin. G e k i b e l ( s ) n. langandauerndes oder fortwährendes Zanken Str. 'Still mit dem Gekibbels un dem Gebuebs' PFM. II 6. -7

ΚιΒ — KüB



4ι8

K i b e l t e f . Gezänk: die han stets Κ . M. 'Kibbe Farbküche Mü. ST. Mäder. K o b e s. Kope. Kobel [Khówl Heidw. Lutterb.; Khowl Urbis Ruf. Su. Hlkr. Horbg. M.; Khòwl Dü. U. W.; PI. Khewl, Khèwl; Khòwl» Κ. Z.~\ m. ( f . Μ. Κ. Ζ. Lohr) ·, und Κ o bel e [Khópala Olti. Hi. Niffer; '^Tópala Fisi. Roppenzw. Attenschw.; Khôwala Bamenh.] f . I. Federhaube, Federholle, Kamm der Vögel. 2. struppige Stelle des Hinterkopfes bei Menschen. Dem wurd s de" K . us blose" den wird der Wind schon zerzausen Horbg. Bes. bildlich für Hochmut und Zorn: d(*r) K . stelle", uf blose"; aber ich stell dir de" K. ich vertreibe dein störrisches Wesen Lobs.·, ebenso d'r K . luse" Horbg. D'r K . steigt ihm er wird übermütig Rapp. Der macht e rote" K . bekommt einen roten Kopf Su. j. das lange Haar zwischen den Hörnern der Rinder M. ψ hohe Frisur oder hoher Hut der Frauen Str. Dü!Haar und Kopfputz eines Frauenzimmers KLEIN. 5. Vogel mit Federbusch, bes. Taube Hf., Tier mit Haarbüschel zwischen den Hörnem M. Zss. K o b ' l ë n t [Khòwlant Bf] f . Ente mit einem Busch auf dem Kopf; -lerch. Demin. Köbeli, -le [Khêwali Heidolsh.; Khèwala U. Lützelstn.~\ η. i. Haubé des Federviehs. 2. Federvieh (bes. Huhn) mit Haube. — SCHWEIZ. 3, 1 1 0 . erkoberen [arkhowara Dehli.] herstellen : der Kaffee hat mich ganz erkowert; an dem kann mer sich e. erholen, seinen Verlust einbringen. — SCHWAB. 3 2 1 . BATER. Ι, 1 2 1 7 .

HESS. 2 1 4 .

• K o b e s [Khûwas Hlkr.] m. einfältiger Mensch. — wohl zu Jakobus. WESTERW. Kobes. K ü b e l [ X ì p l S.; Khépl Hi. Steinbr.; Khiwl 0. U. W.\ m. 1. Kübel, hölzernes Gefäss mit einer, seltener zwei Handhaben. 'sie (die Eltern) haben dir dein Kübel (mit Unrat) vß getragen' GEILER HK. LXXXI d . 'Der buler meint er sei verborgen, so es doch die fischerknaben ufi den kübeln schlahen' ders. s. ALS. 1 8 6 2 / 6 7 , 149; vgl. dazu: 'Als heimlich faltet er (der Buhler) syn sachen Das yederman davon muoss sagen, Die vischer's uff den Kübeln schlagen'BRANT Narr. 62, 2 4 — 2 6 . 2. spöttisch: grosse Nase; grosse Strümpfe, Schuhe Hf. 'Vor dem hauß in kübel



KüB

ston' MURNER Schelmz. 4 0 : Waldau hält dies für eine Strafe oder Beschimpfung ST. 'Kübel situla, Kübelein Orcula' DASYP. —

SCHWEIZ. 3,

110.

BAYER, I,

1218.

D r e c k k ü b e l m. Schmutzfink Ndhsn. Füch(t)kübel [Fi^tkhiwl Geberschw. Ruf.; Fi^khewl Rapp!] m. Wasserkübel des Schusters zum Aufweichen des Inders. L u r i k ü b c l [L^rikhiwl Dü.] als Ortsneckerei für Munzenheim : z™ Münze is' der L., z u Jëbse (Jebsheim) is' der Dcck'l drüwer; Var. Liramkübel, Deck'l drüber für Hausgauen. M e l k k ü b e l m. wie hochd. Hattst. bis Betschd. M ö r t e l k ü b e l m. Mörtelkübel des Maurers K. Z. S a ü k ü b e l [Seikhìwl Obbruck; Sùikhewl M. Mittl. ; Soikhewl Rapp. Mütt.; SeyStr. ; Sey- K. Z.~\ m. 1. Kübel, worin das Saufen für die Schweine gesammelt wird. Rda. ei"em de" S. anne" werfe", gheie", um lere", d. S. für äm us lere" Z. jemand mit Grobheiten überschütten allg. 2. ungezogener, unanständiger Bursche, Zotenreisser : Das sind awer ungg*roteni Suiküwle! Mittl. — SCHWEIZ. 3, 1 1 5 . S c h i s s k ü b e l m. Spiel für Knaben; auch öfter als Spitzname, bes. im Kreis Altkirch. S c h m a r o t z k ü b e l m. Schmarotzer Su. S c h n o d e r k ü b e l ["Snòtarkhiwl Bisch. Ndhsnm. 1. Rotznase. 2. ungezogener Bube. Rda. Einem de" S. anne" gheije" alle Grobheiten ins Gesicht sagen Bisch. S c h ö p f k ü b e l [Sèpfkhewl Ulk.] m. I. kleiner hölzerner Kübel zum Schöpfen von Wasser oder Wein Prinzh. 2. Kübel aus Weissblech mit langem Stiel zum Ausschöpfen der Jauche; Demin. -küwele K. Z. —

SCHWEIZ. 3,

115.

S c h w e n k k ü b e l ['Swaqkbiwl Bf. K. Z. Lützelstn.] m. ; Demin. -kübele [khiwala Obhergh. Ingersh. Rapp. K. Z.\ n. kleines Gefäss mit Handhabe zum Ausspülen der Fässer und zum Reinigen der Gläser und Flaschen. S p u e l k ü b c l m. Eimer für das Spülicht Rapp. W ü e l u n g s k ü b e l m. Kübel der bei Nacht Inhaftierten, den sie am Morgen selbst leeren mussten; scherzh. für grosse Schüssel Kaffee ». s. w.: e ganze" W. voll Str.

KüB —

KaCH



4 19

K i i b l e r [Khewlar M. Dü. Heidolsh. B f ] m. Kübelmacher (mehr in der Weingegend bekannt), Küfer, Böttcher, s. auch SCHWEIZ. 3,

Kiiefcr. —

117.

Kachel(e) Liebsd. Fisi. ; 'Xâ^la Roppenzw.; Klià^la Hi. Steinbr. Pfast.; Kliâ^la Wittenh. Banzenh. ; Khà^l Obbruck Su. Ruf. Bghz. Geberschw. Hlkr. Ingersh. Logelnh. Dü. Heidolsh.; Khâ^l Hirzfn. Mütt. Meis. Geisp. K; Khà^l Str. Z. Zinsw.; Pl. -a] f . I. viereckiges Stück gebrannter Erde zur Herstellung von Kachelöfen, diejetzt jedoch fast (,ausser in M.) verschwunden sind. 2. irdenes Gefäss, Topf, mit rundem Boden und senkrechten Wänden, bes. zum Aufbewahren von Milch; Schüssel, grosse Kaffeetasse ; Nachtgeschirr ; Isolator der Telegraphenstange (bes. Demin. Z.) 'Kachlen' PI. GEILER J. Sch. 19. 'Kachel Testa' DASYP. J. auch Gefäss aus Blech oder Gusseisen Dü. 4. Windenblüte Geud. 5. Mohnkapsel Zinsw. 6. (spasshaft) alte Frau : alti Kachle Mü. Banzenh. ; 'garstiges, altes Weib' K L E I N ; unbeholfene Leute : dis sind noch Kachle® ! Ruf. — SCHWEIZ. 2, 1 1 8 .

169.

zu

6

vgl.

BAYER, I, 1218.

SCHWAB. 303

HESS.

Kachele.

Zss. Kachlemues. Demin. K ä c h e l i , K ä c h e l e n. Schüsselchen, Näpfchen, Spielware für Kinder, Futter- und Wasserbehälter am Vogelbauer Banzenh. Su. Κ. Ζ. ; Gefäss, worin das Wasser vom Fenster sich sammelt Roppenzw. U. Spassh. kleines Bierglas ohne Fus-s, frz. flûte ; auch einzelne Wirtschaften werden so genannt Str. — SCHWEIZ. 3,118. Ä s c h k a c h e l f . Gefäss, zur Aufnahme der Asche unter den Ofen gestellt Ndrröd. B l i k ä e h e l e n. Gefäss zum Schnulzen des Bleis Rädersd. B r u n z k a c h e l [Préntskhâ^l Κ . ; Prùntskhàyl Ζ.] f . Nachtgeschirr. Rda. s. voll ι . 'Brunzkachel' FISCH. Ehez. 310, 5; Syn. P i s s k a c h e l ds. Garg. 65; S e i c h k . ds. Flöhh. 226. 'Matula bruntzkachel* D A S Y P . G O L . 352. M A R T I N Coli. 177. — SCHWEIZ. 3. ί'9· E i c r k ä c h e l e n. Eiernapf Bf. F a r b e n k ä c h e l e n. Napf zum Farbenreiben Str. F e n s t e r k a c h e l f . Napf zum Sammeln des an den Fenstern abfliessenden Wassers. H a n d k a c h e l f . Topf, der sich nach oben erweitert Su. H i r n k a c h e l f . Hirnschale Geberschw.



KaCH —

KiCH

'Kammerkachel pot de chambre' Coli. 1 2 . — B A Y E R , I , 1 2 1 8 . K n i e k ä c h e l e n. Knie: i ch hab s Κ . a^schla«611 Lutterb. — vgl. D W B . 5, 12, wo damit der Schutz der Kniescheibe in der Rüstung gemeint ist. K r e b s e n k a c h l e n f . PI. Schalen der Malermuschel, unio pictorum Hi. M a g s a m e " k ä c h e l e n. Frucht, Hülsen vom Gartenmohn Hi. Henfli. — SCHWEIZ. 3. " 9 · R u t s c h k a c h e l f . irdener Milchtopf mit Handhabe, einen Liter enthaltend Ensish. Su. Ruf. Winzenh. Ingersh. Horbg. S c h m e l z k a c h e l f . Schmelztopf Heidolsh. S t r u s s k a c h e l f . Blumenvase Weyersh. k a c h l e " [kha^lo Katzent.] Obst mit Geräusch essen. — vgl. SCHWEIZ. 3, .120 chachle" leicht brechen, hohl tönen ? K a c h l er I. Töpfer, Ofenputzer Str. ULRICH. 'K. figulus DASYP. 'Kachler potier de terre MARTIN Coli. 116. 'der MARTIN

Kacheler'

Str.

1474

BRUCKER 505.

K.

'Häfner, Töpfer K L E I N . 2. [Ty warklikr Khàjrlar! du bist nie zufrieden M.\ f ' K ä c h e / dicke Densitas' DASYP. y k a u c h e n s. ghuche" Seite 301. k i c h e " [^ijça Roppenzw. ; khi^a Hi. Heidw. Lutterb. Wittenh. Banzenh.; khi¿a Su. Logelnh. Ingersh. NBreis. Dü- ULohr\ keuchen, husten, hüsteln. Er kicht wie e Bär Steinbr.; w i e - n - e alt Männ e l Bf. 'Doch gott zuo werden nympt vil kichen' MURNER Mühle 3 2 3 . 'Keuchen anhelare' DASYP. —

SCHWEIZ. 3, 1 2 3 .

e r k i c h e " seinen Atem wieder bekommen : joh kann m jch schier nimm ehr e. Dü. — SCHWEIZ. 3, 1 2 4 .

K i c h e r m. 1. Emphysematiker, der schwer atmet K. Z. 'Keucher asthmaticus' DASYP. 2. Husten, bes. Keuchhusten Wittenh. M. Dü. Str. K. Z. — SCHWEIZ. 3, 1 2 4 ; vgl. BAYER, I, 1 2 1 9 die K e u c h e n .

S c h a f k i c h e r m. Keuchhusten Bisch. Κ i c h i ['Κίχϊ Roppenzw.] m. ι. keuchender Mensch. 2. Keuchhusten. f ' K e i c h i g k e i t und KeuchDyspnoea* DASYP.

k i c h l e 1 1 [khifla Katzent.] leise husten, hüsteln. k i c h e l e " , k i c h r e " [ i i / a l a Olti. Roppenzw.; khi^ra Hlkr.] 1. verstohlen lachen, 'kicheln cachinnari' SCHERZ. 2. einen Streich spielen : dem han i ch s 27*

KiCH — KoCH gchichlet! Roppenzw. SCHWAB. 3 1 2 .



EIFEL.

SCHWEIZ. D W B . 5,



420

3, 124. 660.

kichi(g) Adj. I. heiser M. 2. nur in k. Wetter feuchtes, nebeliges Wetter, bei dem man leicht Atembeschwerden bekommt Hf. — SCHWEIZ. 3, 124. Koch [ K h o / Dü. £/.] m. Koch. Spw. D e r Hunger is' e gueter Κ . Dü., oft mit dem Zusatz : wënn's ni' guet is1, frisst er's doch Dunzenh. Wenn jemand nach dem Essen Aufsiossen hat, sagt man : wenn das der Hunger thuet, het s der R. lang guet Dü. Spw. 'Ihnen vergat die lust wie den alten kochen das trinken' GEILER, s. A L S . 1862/67, 148. — SCHWEIZ. 3, 124.

BAYER, I,

1220.

-j-'Gartkoch, Sudelkoch, Popinarius' G O L . 228. B l ë m b e l k o c h e r m. (scherzh.) Brauer Str. k o c h e " [ ¿ o j ^ S. ; sonst kho^a und khò^a allg.~\ kochen, sieden (intrans. und trans.). Gruss beim Vorübergehn an Personen in der Küche: Koche 11 numme guct! Antwort: Ja, m'r wëllen s hoffe"! O. S kocht alles in m'r ich bin zornig Str. Spw. Wenn es gekocht ist, so ist es bald angericht' GEILER, S. A L S . 1862/67, 148. Rda. dëm will i ch s k. dem will ich die Meinung sagen, den will ich ärgern. Er het m'r s ge kocht, dass ich s liewer röüh esse™ möcht Hf. 'So muss man es euch Bawren kochen' M O S C H . I I 675. 'man koche es jhnen wie man wolle' ds. II 662. Suri Ruewe" k. (Söühäfe" k. Bühl) schnarchen NBreis. Z. Si® is' ζ" Paris un,J lerDt k. ist zur unehelichen Niederkunft aus dem elterlichen Hause fort. Wird einem etwas früher vergeblich Erbetenes zu spät angeboten, so sagt man : Ka nn s l s jetz' sur k. ! Dü. Su.



SCHWEIZ. 3 , 1 2 6 . B A Y E R , I , 1 2 2 0 .

u n g e k o c h t Part, nicht oder nicht genug gekocht, roh Liebsd. Su. Dü. U. verkoche™ 1. abs. über dem Kochen weich werden. 2. trans, durch Kochen kraftlos machen, zu viel ko chéti Hlkr. U. Dis Fleisch is' ganz verkocht, s het jetz' gor ke'ne Ort (Art) mebr Ingenh. ' g e k ö c h s dz gesöd ist coctiva legumina' DASYP.

K o c h e t ( e ) , K ö c h t , K o c h t e r ['Xò£ata Fisi. Pfetterhsn. ; Khò^ata Hi. Sier. Banzenh. Ingersh. ; Kho^ta Dollern Su. Geberschw. Osenb. Horbg.; Kho^at Dü. Rapp.



KoCH

U. ; Khè^t M.; Khcvytar Wh. (m.)] f . Kochportion für eine Familie: e Κ. Surkrut. S is' i^m um e Κ. besser ein gut Teil besser AEckend. — SCHWEIZ. 3, 127. SCHWAB.

321.

BAYER,

I,

1220.

HESS.

214 Kochend. WESTERW. k o c h i g , k o c h i c h t [j^ò^ik Liebsd.; khò/ik NBreis. Mütt. ; kh'ò^i Κ. Ζ. ; khò^i^ Dehli. ; khò^it Brum.\ Adj. kochend, siedend. Schiitt ko chi? Wasser driiwer h i no b ! Ingenh. k ö c h l i g Adj. kochend, feiwig: 'd'r Eschgrisler isch kéchli g'si' Mü. S T Ö B E R Mäder. köche(r)le" [¿è^alo Liebsd.; khè^la Su. Geberschw. Dü". M. U. W.; ¿è^arla Fisi.; khè^arla Hi. Pfast. Banzenhî\ ι. langsam kochen, protzein: d Fleischsupp soll alsfurt k. Dü. 2. heimlich, gut, fein kochen, Leckerbissen kochen : sie k. so guet, drum han si® o uch nix mehr Rchw. j. zum Spiel kochen (wie die Kinder) Banzenh. Hf. 'köcheln' GEILER Evang. 96b. —

SCHWEIZ. 3,

128.

v e r k ö c h e r l e " gut, fein kochen und dabei das Vermögen aufzehren Hi. Κ ö c h e ( n e ) [Khè^a Su. U. W.;'Xèyjana Λ'ί/.J f . ι. Köchin. 2. dicke, stramme Weibsperson : dis het awer e Κ . ecgëbcn ! Hf. E satti, fermi Κ . Dunzenh. Ingenh. Auch zu kleinen Mädchen, wenn sie festlich geputzt sind, sagt man : jetz' bis' awer e Κ. ! Κ. Ζ. Bösi Κ . Schelte Str. Im Taufbuch zu Hohatzenh. 19. IX. £676 uö. ist Köchin liederliche Person, die schon vor der Heirat geschwängert wurde. —

SCHWEIZ. 3 ,

127.

H e r r e n k ö c h e n e f . Pfarrköchin Pfetterhsn. — SCHWEIZ. 3, 128. kochem [khô^am Str. Z. ; khû^am Rothb¡\ Adj. gescheit, vernünftig, schlau: e kuchemer Kopf! 'Einer oder zwei dervun sinn zimmli koochem gsinn' Str. Wibble 19. Von Dingen: untadelhaft. — hebr. chakhâm weise JB. XII 138. Kochersbörger [Khò^arsparjar Κ. Ζ.] m. Bewohner des Kochersbergs westl. von Str. Grob wi" e Κ . A U G . STÖBER Der Kochersberg 35. 'Das Volk am Kochelsperg wird zu einem gemeynen Sprüchwort geführt, wann man einen groben bauerischen vnerfahrenen Menschen will anzeigen' HERTZOG 3, 20. Zum andern soll dein stimm sein in dem reden fein lieblich, sanffmütig vnd angenem, nicht

KoCH —

KueCH



4

schreyen und grob geschrey führen gleich wie ein Kochersperger oder Sunggower bauer' GEILER 19. Narr (Kl.) 'Solt ich nicht lieber ein starcken Quallen mit Knoblauch gespicket darfür essen, wann mir jhn schon ein Kocherspergcr oder Odenwälder fürstellt' FISCH. Garg. 58. Weitere Litteraiur s. Bolte zu F R E Y 300. K u c h ( i ) , K ü c h e " \'Xûyo Pfetterhsn. ; Khiiyi Ster. Hirzfn.; Khù/3 Hi. M.; Khù^ Su. Ruf. Osenb. Hlkr. Winzenh. Co. Dû. ; Khi^a U. W. ; Khi^ Str.; Pl. Khù^a, Khi^a] f . Küche. Hes' d Kuch bschlosse n ? fragt man ein Mädchen oder eine Frau, die einen Russflecken im Gesicht hat Dü. Me" kummt in s Teüf'ls Kuch wird arg verschrieen Su. Spw. Is' e Küch noch so gross, se ghört nur ein Fraü drin Bf. Gassenhauer : Unsri Magd is' in der Kuch, Si e wäscht de m Vatter s Gschirr u. s. w. Rapp. JB. VII 170. 'Gehn eurer Wäy in d' Küche' PFM. II 3. 'Denn 's Gschäft, weisch, geht d'r Küche vor' STÖBER Fürst. 10. 'in der Kuchen' FISCH. Flöhh. 1509. 'Kuchen oder Keilre' Str. / y . Jh.

BRUCKER 51;

' K u c h i n ' ebd.

278.

'Kuchin culina, coquina' DASYP. ZSS. Kuche n schliissel, Kuchimutz, Kuche n mutzer, -kënsterli, -schaft. Dentin. K ü c h e l ( e ) ['Xi^ala Roppenzw.; Khi^l Str. ; Khi^l ¿7.] n. I. kleine Küche. 2. Räucherkammer Roppenzw. — SCHWEIZ. 3, 1 2 9 .

BAYER, I,

1221.

B u c h k u c h O., - k ü c h e " U. f . Waschküche, Waschhaus. f G a r t k u c h e η Popina =^'gemeine, offene Kuchen'

DASYP. GOL.

228.

Kueche™ I [Khyo/o Dü.; Khyo^a Dollern Mittl. K. Z. ; Khyù^o M.; Khy^a Str. Brum.; Khû^e Betschd. Lohr Tieffenb.; PI. Khya^o und Khie^a] m. 1. Kuchen, ohne weitere Bestimmung meist Flammkuchen Dü. K. Z., oder Torte Hf. Die meisten Sorten haben noch bes. Namen, s. Brüeli, Kugelhopf, Motz, Wäje". Kinderlied, wobei man die beiden - Hände des Kindes taktmässig zusammenschlägt : Bitsche batsche Kueche", d"r Bäck e r het gcrucfe 11 : Wer will Kueche 11 bache", der mucss hawe" siwe" Sache": Eier und Schmalz, Butter und Salz, Milch und Mëhl, Safere" macht de" K . gël b Hf. Rapp. JB. V 140; VII 169. STÖBER Volksb. 1 1 . 2. Schmutzflecken : diner Rock is' ganz voll

JI



KueCH

K . , oder er is' verkuecht Mittl.

'Küche

p l a c e n t a ' DASYP.

Demin. K ü e c h l i , K ü e c h l e , K ü e c h e l ['Xièjkla Attenschw. ; Khiè^li Banzenh. ; Khìe^la Sier. ; Khìa^la Hi. Heidw. Pfast. Su. Osenb.; K h i e ^ e , Pl. -ar M.; Khìè;4 U.; Khi^l Str. Roppenh. Betschd. W.] ». kleine runde, in Butter oder Ol gebackene Kuchen, Krapfen, bei vielen Festlichkeiten, aber bes. zu Fastnacht gebacken. 'gefullet Küchlin Tuceta' DASYP. 'Küchlein = frz. des bignets (baignets)' MARTIN Coli. 46. Küechelsunnti(g) ist der Sonntag nach der Herrenfastnacht, der erste Sonntag in der Fastenzeit, auch Wiwerküechelsunnti* genannt. Im Wirtshause bekam früher jeder Gast von den Küchlen ; auch die Hirten wurden damit beschenkt. Die Schulkinder singen ihre Lieder beim Einsammeln : Maie" (oder Vei e ele i n ), Rose", Blüemle, Mir singe" um das Küechelein ; s Küechelein is' gebache", Mir höre" d'e Pfanne krache", Mir höre" d Schlüssel klinge", D Jungfrau wurd bal d Küechle bringe" ; Küechle hr rus ! Küechle he rus ! Mir wünsche - η - ü ch Glück in öuer Hus ! und wenn man nichts bekommt, singt man : Veiele, Rose, Dürrbire"stiel, Für de" T h üre" gi b t's nit vi e l, Für de" Fenster" is' 'Hëlf d'r Gott!' Is' dis nit e grossi Schand und Spott? Ingenh. Mir singe" um das Kü'chclein ; Kü e chle" hcrus und Kü e chle" hi nin Oder mir Schlaufe" e Loch ^nin Roppenh. H 164. j B l e t s c h k a u f m. venditio dolosa, überstürzter Kauf Str. 75. Jh. 'Weiher ouch iitzit uf borge und zile verkoufte und das an der stat umb bar gelt wider koufte, das soll für ein ofenen bletschkouf oder wucher gehalten und gestrofet werden* BRÜCKER

589.



SCHWEIZ. 3 ,

166.

-j-Winkauf m. Trunk zur Bestätigung eines Handels, 'wir werden den Weinkauff trincken nous boirons les vins du marché' MARTIN Coll. 189. — SCHWEIZ. 3. 167. k a u f e " [khàifa Su. Rapp.; khoifa Co. Dû.; khœfa Barr; khœyfo Uttenh. K. Z. Prinzh.; kháfo Roppenh. Bühl Wingen b. Weissenbg. Dehli.] kaufen : 'die sollent kouft und bezalt werden als harkommen ist' Str.

1 4 8 5 BRUCKER 1 3 0 .

Rda.

dKatzim

Sack k. etwas kaufen, ohne es vorher zu besichtigen ; wird von Ehen ohne vorherige Beiwohnung gesagt. Bëch k. ausreissen Rapp. Str. Z. 'Merr han halt zellemols famos bech kaufe ( fortlaufen) müesse' KETTNER Mais. 43. Er hat sin Dumm-

KauF



427

heit nit ge ka u ft sie ist angeerbt, angeboren Wingen. — S C H W E I Z . 3, 170. » B A Y E R , I , 1227. ü b e r k a u f e " refl. zu viel bezahlen Dü. us k a u f e " in der Rda. eine" u. k. jemand alles, was er feil hat, abkaufen Dü.; überlisten: dene" thät i ch noch u. k.! Z. Er het e Bettler us e e kauft {wenn jemand viel Kupfermünzen hat) Gebw. — SCHWEIZ. 3 ,

172.

verkaufe™ verkaufen. Rda. dër gät hn dich v. ze Mol für eins der ist viel gescheidter als du; dër is' nit guet ν. der lässt sich nicht überlisten O. Dë r verkauft noch der finste Jiid er ist sehr schlau Ruf. Rda. Do is' m e r verkauft und verlöre" man wird überall im Stich gelassen Z.

JB. V I I 190.



SCHWEIZ. 3,

172.

F i s c h k ä u f e r m. 'die iissern vischkeyfer' Str.

1469

BRÜCKER

210.

Widerkaüfere" f . Wiederverkäuferin Ingersh. käuf(l)ig [khaifik Banzenh.; ¿aifla Attenschw. ; j^aiflik Henfli. ; khaiflik Katzent] Adj. I. was gern gekauft wird, sich leicht verkauft. 2. billig Katzent. — SCHWEIZ. 3 ,

174.

r e ü k ä u f i g Adj. nachträglich unzufrieden mit einem Tausch oder Kauf Su. -j-Keuffel m. Aufseher der Märkte in Ensish. M E R K L E N I , 233. 275. — B A Y E R . ι , 1228. K ä u f l e r m. Trödler, Händler, der alte Sachen zusammen kauft Str. 'alle köufeler oder köufelerin' Str. 1482 BRUCKER 248. 'Wann ich Kleider bûlen will, Der find ich bei den Köuflern vil' MURNER Narrenbeschw. 144 (Goedeke). 'Käufler, ein der Stadt geschworener' gerichtlicher Taxator. NOT. URK. 1745. Test. Spielmann 1 7 7 1 . 'Taxierer und Ausrufer bei Auctionen; Versteigerer, Auctionator KLEIN. — SCHWEIZ. 3 ,

174.

SCHWAB. 3 0 7 .

BAYER,

i , 1228. K ä u f l e r e " f . Wiederverkäuferin; Trödlerin; Magdverdingerin, Stellenvermittlerin Str. AEckend. K L E I N . A. Pick in dem „Klagelied einiger Hausfrauen": 'wie d' Käuflere doch gliickli sinn bis in de grosse Zeh, an jedem Ziel henn sie Gewinn, 's halt eim kein Maidel meh' Str. Wochenbl. 1872, Nr. 96. Für käu f i e r Katzent. Dü. m. Händler, welche vor Eröffnung des Marktes den Leuten, welche zu Markte fahren, die

Kau F —

~

KaFZ

Waren im grossen abkaufen, was gesetzlich erst gestattet ist, nachdem eine Fahne aufgesteckt worden. 'Vorkâuffler' F I S C H . Prakt. 14. Syn. Wi'dcrverkäufler Bf. — BAYER, I,

1228.

Ufkäufler m. Getreidemakler, der bei den Bauern zusammen kauft für einen Getreidehändler Lamperth. keief [kheiaf Str. ; khaeiaf Z . ] Adj. {an einem Unfug, einer Gaunerei) beteiligt; schuldig. — hebr. JB. XII 136. Kifel [Khìfl Sier. Hi. Obhergh.; Khéfl Steinbr. bis Kerzf. ; Khìfl Wittenh. Urbis Geberschw. Logelnh. Str. Zinsw. ; Khefl Co. K. Z . ] m. Kiefer, bes. Unterkiefer; Kinn, Kinnlade. Mit d em ganze" K . köüe" Str. ; bisw. in der Zss. Owérk. ». Undcrk. Str. 'Samson mit einem kiflel eines Esels crschlug tausent man' GEILER P. S. 50 a . 'dem . . . dritten (brach es) den kifel sampt der Weinstrass' FISCH. Garg. 217. 'in drm undern Kiflel' B A L D NER. 'Kiflel oder Bilderlein gencives' MARTIN Pari. N. 5 2 4 . Zss. K.-krampf. —

SCHWEIZ. 3 , 1 7 5 .

EIFEL

Kiewel.

f k i f e n , k i f l e n , s. kiben, kiblen. K i f i t z , j . Gifitz Seite 199. K o f e t [Khófot Ζ . ] f . Ehre: ci ne m (grossi) K . on t h uen einem viel Ehre erweisest (meist ohne Anerkennung). — hebr. Kobhâd. Kuffer [Khùfor Winzenh. U.; PI. Khefar U. ; Demin. Khefrla ¿7.] m. 1. Koffer allg. 2. spottw. hohe Mütze Winzenh. j. = Kiefer, veraltet. Ktlefer [Khiafar Logelnh. Dü. Bf K; Khièfar Ζ . ; Khéafar Ndhsn.; Khìfar Str. Betschd. W.J m. Küfer; Böttcher. s. auch Kübler. — S C H W E I Z . 3 , 1 7 8 . T r o t t l o c h k ü e f e r m. Küfer geringer Art, der nur Wein besorgen kann Rapp. k ü e f r e " als Böttcher arbeiten Logelnh. —

SCHWEIZ. 3,

179.

Kafruse" [Khàfrysa Z.; Khàrfrysa Inga'.] m. Pl. Kameraden, bes. bei Schlechtigkeiten; doch auch scherzh. M'r sin allewil gticti K . gewë"n. — hebr. JB. XII 136. Kafze" [Khàftsa Κ. Z.] m. ι. kleiner Verschlag in der Scheune, wo die Spreu aufgeschüttet wird. f2. Tabernakel um einen Sarkophag C H R O N . 7 2 9 , 3 . O B E R LIN 749. — mhd. kafse, lat. capsa. BAYER. Ι, 1230. Doch vgl. zu I. S C H W A B . 2 1 2 Gafzen PI. Spreu.

KaFZ — KoG



428



(eines Büttners oder Benders) Pari. N. 3 4 5 . — S C H W A B . 3 2 2 . k o g e n [khyoka 71/.] mit dem Hammer Keigel ['Xaikl Fisi. Roppenzw. ; Khé^al Dollern; Khékl Su.; Khêkl Dû. ; Khèkl Reifen ans Fass treiben. M. ; Khaejl Co. Sulzern Barr; Khêjl Str. Kugel(e) [ Xûkala Fisi. ; Khûkala Betschd. Zinsw. Lohr; Khaejl K. Z. ; PI. Steinbr.; Khù^l Dollern; Khûkl Gebw. Su. -3 H f . Zinsw. ; sonst = .Sg·.] m. ( f . H f . Geberschw. Hlkr. ; Khùkl Mittl. M. ; Khùil durch Anklang an [Khejl] Kugel) 1. Sulzern; Khojl Ingersh. Dü. Kerzf. Bf.; Kegel. 2. kegelförmige Excremente. J. Khejl Barr Geisp. K. Z. ; Khèjl Str. Wörth; -¡-'ein grober, ein fauler Kegel' Schlingel, Khyjl Betschd. Lohr; Khywl Wh. ; Pl. a] f . Taugenichts GEILER Em. 8 B . S C H E R Z . I. Kugel. Rda. laufe", fahre", renne" wie 'Kegel Conus' D A S Y P . Demin. Kegele n. e Κ. us d em Ro h r Gebw.; Z. JB. VII 196. Spielstein Su. H f . — S C H W E I Z . 3 , 1 7 9 . 'G'schwind wie e Köul uss'M Rohr !' H I R T Z BAYER. 1 , 1 2 3 1 . Ged. 233. 'Dis Pferd lauft wie d' Koiijel S o ü k e g e l m. Scheltwort für einen üs der Flint' R A T H G E B E R 3 4 . ' H A I d groben Menschen, der gemeine, unflätige chuugälä no so viäsht gmacht Si' mär üt Reden führt. — S C H W E I Z . 3 , 1 8 1 . d Präisi (Preussen) grant' L A N D S M A N Lied. Demin. k e i g l e " , k e g l e " [¿aikla Olti. Fisi. 134. 2. jüdische Speise Scherw. Roppenzw.; kheiklo Sier. Niffer Pfetterhsn. Kügeli, Kugele, Köjele, Kiijele. 'Kügel Steinbr. ; khékla Ensish. Su. Hlkr. ; khêkla Pastillus, Trochiscus' D A S Y P . ZSS. KugelDû.; khèkl a M.; khèjla Dû. Osthsn. Barr Bf.; rege", kugelrund. — SCHWEIZ. 3 , 1 8 7 . khasjla Bisch. K. Z. Zinsw.; khêjla Str. B A Y E R . 1 , 1 2 3 1 . B l a ü k ü g e l e n. Kügelchen von blauem Lohr Dehli.] 1. kegeln, 'keigelt' L U S T I G I 39. Kinderspruch, wenn es donnert: Farbstoff zum blau färben der Wäsche, sie kegle" im Himm"l Su. Spw. 'Mit de bevor man sie einstärkt Su. Ruf. M. U. Luthringer (Lothringern) isch nit gtiet E r d e n k ü g e l i n. kleine Spielkugel ates kéjle d. h. sie sind schlimm R A T H G E B E R Thon meist in bunten Farben Dessenh. 38. Rda. 'Mit dem ist nit gut k., er werft em — S C H W E I Z . 3 , 1 8 9 . de Kuiwl (Kugel) an d e r Kopp' Dehli. Spw. K e i g e l k u g e l e f . Kegelkugel Heidw. 'Wer keiglen wil der müß widerumb uff- Attenschw. Pfetterhsn. — S C H W E I Z . 3 , 1 9 c . setzen' G E I L E R Narr. I 3 7 B (LXVII schar); O f e " k u g e l f . gelber • Messingknopf vgl. B R A N T Narr. 6 8 , 8 . 'keglen' F R E Y . auf jeder Ecke der obersten Platte eines 'kegeln, bossen jouer aux quilles' M A R T I N eisernen Ofens Lützelstn. Coll. 205. 2. durchprügeln. J. sich R a d k u g e l f . kugelförmiger Stein, in erbrechen Bisch. — S C H W E I Z . 3 , 1 8 1 . welchem das Hofthor ruht H f . Han. h e r u m k e g l e " , u m e n a n d e r k. herumS c h n e e k ü g e l e ["Snékhèjala Weiler b. laufen, umher schlendern, aus einem WirtsSchlettst.] n. Spielkugel der Knaben. haus ins andere Zinsw. S t o p ( f ) k u g e l ['Stòpfkhòjl Bf.; 'Stòpfus k e g l e " durch Kegeln ausspielen: e Humpe" u. den Verlierer im Kegelspiel khejl Z.; 'Stòpkhyjl Lohr Tiejfenb.~\ f . zum Bezahlen von Bier verpflichten Sier. hölzerne Kugel, die beim Stopfen der Strümpfe eingeschoben wird. — SCHWEIZ. 3 , 1 8 3 . hi S t r u m p f k u g e l e = Stopfkugel Liebsd. n u s k e g l e " Hf., üse k. Ensish. unter Su. Obhergh. Logelnh. Prügeln hinauswerfen. Z u c k e r k ü g e l e [Tsùkarkhèjala Ä r . ] n. v e r k e g l e " [farkhaejla Z.] durchprügeln; Kügelchen aus Mehl und Zucker, die s. auch verkeile". — S C H W E I Z . 3 , 1 8 3 . hin gestreut Kog I [Khók Attenschw.~\ m. alter Gaul. bei Kindtaufen den Kindern werden; scherzh. auch Mehlbolle" genannt. — S C H W E I Z . 3 , 1 8 3 Chog gefallenes Tier. k u g e l e " [khùkla M.~\ rollen. 'fort BAYER, I, 1 2 3 1 . f Kog II [Khyok M.] f . hölzerner Ham- köujle fort rollen Str. U L R I C H . — SCHWEIZ. mer, Schlegel der Fassbinder. 'Kog, lat. 3 , 1 8 7 . B A Y E R , I , 1 2 3 2 . b. coga, puttenschlegel, womit man die kajätze" [khàjaetso ÄV.] rennen. Wo reiflfe antreibt Vocab. 1 4 8 2 * S C H E R Z . 'Kogen' f . G E I L E R .S. M. 6 9 . 'Koh Schlägel mail- bis' de denn wider herum kajätzt? 'De let' M A R T I N Coli. 1 7 7 . 'Koh oder Klöpffel ganze Nummedaa derf i erum kajätze' S p r e i i e r k a f z e " m. Spreukasten

Bisch.

maillet'

KoG — KaJ

MARTIN

KaJ — KaL



429

SCHK. 187.

'Kajätz e räech'U druff los!'

HIRTZ

170.

Ged.

Kujon [Kyjôn Bf.] m. Schelm, bube {auch scherzhaft). — SCHWEIZ. BAYER,

I,

Spitz3, 1 9 1 .

1232.

kuj(e)niere" [khyniara Blotzh.; khyjoniara Horbg.; khyjaniara Dü. Molsh.; khyjanîra Str. Lobs. Rauw.; khùjanìèra Hf. I fortgesetzt plagen, quälen; 'kujonniren mishandeln KLEIN. — SCHWEIZ. 3, 1 9 1 . BAYER, I,

1232.

v e r k u j e n i e r t zum Plagen, Placken geneigt: e verkujenierter Meister, Ufsëhner Dü. K u j e n i e r e r e i [Khyjanìararèi Dü7\ f . Plackerei, Quälerei. këck [khak Attenschw. Pfetterhsn. ; khak Banzenh. Su. Ruf. Dü. Rchw. B f . khsek Lohr Tieffenb.] Adj. 1. kräftig, gesund, rüstig: ër is' noch k. für sin Alter! Su. Spw. Klein und këck werft der Gross in der Drëck Rchw. Schlierb. 2. këcki Kirse™ Kirschen, die auch reif fest bleiben, nicht weich werden Banzenh.; këcker Wi" der nicht krankhaft, nicht weich ist; kecker Weise™ Waizen von kurzem, festem Stroh Dü. J . frech (selten) Lohr. s. auch Kabes. - SCHWEIZ. 3,

120.

BAYER,

I,

1222.

zu

2

vgl.

SCHWAB. 3 0 8 .

Këcke [Khakha Attenschw.; Khakho Sier. Steinbr.~\ f . Quecke, Triticum repens. Syn. Zweck U. W. Zss. Kecke"häckle n. Hacke zum Ausroden der Quecken. Chicker [Xikar Rädersd7\ m. Mensch, der immer Tabak im Munde hat, s auch Schick. — zu frz. chique. kickere" [khikara Rauw7\ kichern, lachen. — g'hickere"? Seite 3 1 7 . SCHWEIZ. 3, 124 chichere". Kicks Kacks, Kickacks [Khiks khàks Dü. Ä r . ] n. Durcheinander: e Κ . mache" (e Kicks und Kacks mache™ Scherw.) undeutlich schreiben, reden, lange Umstände machen; si han e Κ . k. verwickelte Eigentumsverhältnisse. koka [khokhá Λ/.] \ Fragepartikel = Wutar. — mhd. got gebe i. Seite 245. f K u c k u s Anteil an einem Bergwerk. 'Partes fodinae theil oder Kuckus' GOL. 75. 'Kuxen' NOT. 1 6 7 1 . K a l l als Flurbezeichnung, 209.

s. Gall Seite



KaL

Kalahari, K a l a r a b i Kohlrabi; s. auch Kö h lrueb. 'Kalabary . . wird zu Schnitz geschnitten vnd abgebrühet' L . K B . 764 ST. 'Rüben, Rättich, Calaraby . . sollen in zweyen Wassern gesotten werden' ebd. 1000. 'Gelleraben Kohlrüben K L E I N . — DWB. 5, 1 5 9 6 : ital. cavolo rapa. t ' K a l a s t i f . (Kanasti U.) schlechte, boshafte Person Mü. ST. Mäder. — aus frz.

canaille? SCHWEIZ. 3 ,

194.

Kalaumes [Khàlómas Ingersh.; Khàleimas Str.; Khàlceymas Ζ.; Khàlòwmas Rauw^\ m. I. Nichtiges, Wertloses, Schwindel, Betrug: ne alte K . ! es ist nicht wahr Ingersh. K . is' Trumpf es ist nicht viel los; er is' Κ . Trumpf er hat verspielt, es ist um ihn geschehen Str. Lei dich K . leg dich zum Sterben ! Hf. Zss. K.-dings Schwindel! e K.-freier ein miserabler Mensch Z., verführerischer Liebhaber Str. ULRICH. 2. K . mache" einem hinterlistig zu schaden suchen Rauw. — hebr. chalomôth eig. Träumereien JB. XII 136. Kalle [Kh'àla B f . Str. Z . ] f . Braut, Frau (jüd.); starkes, grosses Weib: dis soll ke'D K . se'n! Ausruf der Verwunderung Hf. Kaie" [Xâla Fisi.} m. Klopf el der Glocke. — SCHWEIZ. 3, 194. Kalender ['Xàlantar Fisi. Roppenzw.; ¥Lhò\&nbèxLutterb. Banzenh. Su. Geberschw. Dü. Rapp. Z. Prinzh. ; Kh0i4.tr M. ; Khàlaentar Str.; Khàlanar Bisch.; Khàlainar Hindish.; Khàlênar Weyersh.; Kholaentar Lohr Saarunion\ m. 1. Kalender. E Stückel for in d'r K . ein komischer Vorfall Dü. K . mache" einsam und gedankenvoll da sitzen Roppenzw. bis Prinzh. 'Was für Kolender ich die Nacht vber gemacht hab, kan ich nicht sagen' MOSCH. II 62. 'Er studiert am e alte Kalender' von einem Unwissenden Mü. MAT. 4, 64. Hei ander, neü K . ! Ruf des Kalendermanns Steinbr. Diesem rufen die Kinder nach: Saje, Mann mit eürem Frack (He, Madam, mit eürem Sack), kaüfe" m'r aüch e Κ . ab; wenn sie schu" papirig sind, sind doch schöni Rätseler drin ! NBreis. Horbg. Rapp. JB. VII 1 7 1 oder: Kalandrie, Schribpapir, Alti Wiwer förch'e" s Für (oder sind nit tür) Ruf. 2. Arbeitsbüchlein Lutterb. — SCHWEIZ. 3, 1 9 5 . BAYER. I, 1 2 3 3 ·

KaL —

KeL



430

Kalephonium n. Geigenharz, Colopkonium Str. CS. 56. Kaletsch [Khàlats Bebelnh. Bf.; Khàlaets Str. ; Pl. -a] f . ι. leichte, offene Kutsche. 2. kleiner, niedriger Schlitten. — frz. calèche. BAYER, I , 1233 Kalcsche. Kaliander [Kbàijàntar Kerzf. K. Z.; Khòljàntar Str. Lohr] m. Koriander. Von geriebenen Kameraden: K . , einer wi e der and e r! Z. 's isch Koliander, s isch eins wie 's ander: die Leute gleichen sich in den Dingen, wo es sich um ihren Vorteil handelt, wie die Korianderkörnlein RATHGEBER

34.



SCHWEIZ. 3 ,

209.

Kaliber [Kàliwor Ruf] n. Kaliber, Mass. Von einem Dickköpfigen sagt man : Er het e guet K . s. auch Gäniper. Kalematik [Khàlamàtik M. ] η. Unordnung, Verwirrung. — von frz. galimatias. kaiig [khàlik Rädersd] Adj. stockig: die Fleischbrüe h is1 k. — SCHWEIZ. 3, 193. K a l i t z e l , K a r l i t z e l , J. Galitzel Seite 210. K a l o p p , K a l o p p e r , s. Galopp, Galopper Seite 210. k a l ö p p l e ™ [khàlèpla H f ] kurz galoppieren. Kalun [Khàlyn Heidw.] m. durchlöcherte Spule mit Faden; uf der K . mache" Knöpfe auf eine Spule setzen und mit breiten, glatten Steinen darnach werfen (Kinderspiel). — vgl. SCHWEIZ. 3, 197, lat. columna? Kaiusch [Khàlùi Felleri.] f . Kapuze. Ke h le ['Xála Roppenzw.] /. 1. Kehle; mit offener kälen heulen' FISCH. Bin. 158. 'Käl', 'Keel' D A S Y P . 2. Stimme: dër

h c t ë netti Κ .

BAYER,

I,



SCHWEIZ. 3 ,

198.

1234.

H o h l k ë h l [Hólkhál Rchw. Κ. Ζ. Han.; Hólkhaél Str. Wh] f . [Mar sât H., wòn tswên T è / (Dächer) kritswis wetar nòntar strèka Wh.] 'hol Käl an den seulen Stria' D A S Y P . —

SCHWEIZ. 3 ,

199.

K n i e k ë h l [Kníkhál Co. M. Dû. U.; Knikhafel Str.; Pl. -a] / . Kniekehle: i n d K . falle™ in die Knie sinken Bisch. Zss. K.-fitzer Seite 162. f(ab)kälen töten. 'Schwein die man abk. und stechen will' FISCH. Bin. 158. Kell(e) [\Xela 5 . ; Khèla Steinbr. Wittenh. Nuss. Obbruck Dû. Heidolsh.; Khèl Steinbr. Hlkr. Geisp. K. Z.; Khèl/ Logelnh.] f . I. Kelle des Maurers. 2.

KeL —



KeiL

Schöpflöffel; vgl. Gelt u. Zss. Seite 217. J. Gefäss, in welchem der Mäher den Wetzstein trägt Steinbr. 4. Strassenrinne Geisp. — SCHWEIZ. 3, 199. B A Y E R . 1, 1234. G l ä t t k e l l , beim Glätten des angeworfenen Mörtels gebraucht. — SCHWEIZ. 3, 201. G r a d i e r k e l l , S p i t z k c l l f . Werkzeuge des Gipsers Hf. — SCHWEIZ. 3, 202. S c h u m k c l l e f . Schaumlöffel Liebsd. —

SCHWEIZ. 3 ,

202.

S u p p e n k e l l e f . Suppenschöpflöffel dersd. Liebsd. Strüth.

Rä-

Keller ['JValar Fisi.; Khalar Steinb. Winzenh. Hindish. Hf. Prinzh.; Khailar Dachstn. Geisp.; Khafelor K. Reichstett; Khaiar M. Mittl. Sulzern] m. Keller. Rda. Stand in dfr K., "ass de frisch blibs' bis morn (wenn jemand fürchtet vor einer Reise am andern Tage krank zu werden) Steinb. 'keyler' G E I L E R P. II 3; II II. 'schaffen und bestellen das zum myristen ir drie oder vier . . in die Keylere gangent' Str. iß. Jh. BRUCKER 366. Zss. Kellerloch Kellerlichtloch U. ; -essel Kellerassel Hf.; -hals u. -Schalter Kellereingang U.

— SCHWEIZ. 3 , 2 0 3 .

BAYER, I ,

1235.

K r o t t e ° k ë l l e r m. Strafraum für ungezogene Kinder in der Schule Steinbr. Kellig, K i l l e ['Zaelek Ol ti.; 'Xilik Fisi. ; Khilik Ndrsept; Xelik Avolsh. Ingenh.; Khila Hi.] Teil, Unterschied: s is' ke ln Κ . ; dann auch ohne Negation : gleichgültig: s is' m'r k., od. iron.: s is' m'T e Chillig! Ingenh. — hebr. chélek JB. X I I 137.

SCHWEIZ. 3 , 2 0 7 c h i l l i g

(wo.

andere Ableitung), vgl. hei lieh Seite 320. Keil [Khail Felleri. Obhergh.] m. Holzkeil; n. ein tüchtiges Stück Brot. — BAYER. 1,

1235.

D u n d e r k e i l e [Tùmtarkhaèla Dunzenh.; Tyntarkhaeila Geud.; Tùntarkhaila Ingw.~\ Fluchwort: D. noch emol! Str. Zss. D.-wëtter. verkeile" J. mit Keilen befestigen. 2. prügeln. J. verderben. 4.. zum Verlieren bringen im Spiel Bf. Str. 5. schelten, ausschimpfen: 'Die wäre mi halt scheen v., wenn i kumm' KETTNER Mais. 14. s. auch verkegle™. Keilef [Khaeilaf Ingenh. Ingw. Ndrröd.] I. Schimpfwort: Hund (Geizhals; Dummkopf): wart K . ! 2. Klepper, Schind-

KeiL mähre Ndrröd.



KoL



431

hebr. Kélebh JB. XII

144.

f Kolaim, K o l e i m η. der Kreuzgang im ehemaligen Stifte St. Wilhelm, wo sich die Lehrsäle des protestantischen Gymnasiums befanden, Kollegium Str. ; Kailaim CS. 50. 'D' Buewejohr haw ich im Sinn, un dytli 's Koleim noch un d' Classe' H I R T Z Ged. 2 3 2 . 'Un hole si dernoch de Wolfgang imKolaym'PFM. I 3 . — SCHWEIZ. 3,

2J Ι .

BAYER, I,

1236.

f.Collatz f . Mahlzeit. 'Wenn mann gasteroy hat oder collate* GEILER Narr. 302.



SCHWEIZ. 3 ,

209.

k a l l a t z e 1 1 frühstücken SCHWEIZ. 3 , 2 1 0 .

Mü.

BAYER, I ,

Co. — kaltes

1237

Abendessen. Kohl(e) ["Xóla Fisi.; Khóla Banzenh.; Khôl M itti.; Khûl Dû.; K h ô l U.; Khâl Illk.~\ f . Kohle. Am S. Laurentiustag, IO. August (zwischen II und 12 Uhr Dü.) findet man überall Kohlen im Boden, weil der Heilige auf einem eisernen Rost verbrannt worden ist Banzenh. Dü. JB. XII 57. Ka h le n hale"! holen (um die Sprache dtr Bewohner von Iiikirch zu verspotten). 'ein gliiender K o h l une braize' M A R T I N Coll. 1 3 7 . — S C H W E I Z . 3 , 2 0 7 . BAVER, I,

1236.

K o ' ' 1 e r [Khólar M.] m. Haustier von schwarzer Farbe. — SCHWEIZ. 3 , 2 0 8 . K o h l i ['Xóli Fisi. Roppenzw. Pfetterhsn.; Khóli Mü. Steinbr. Su. Hirzfn. Osenb. Geberschw. Ruf. M.; Khûli Dü. Logelnh.] m. Rappe; Pferd, Ochse, Hund, Katze von schwarzer Farbe. Um e Aiig wär der K. blind gse in scherzh. wenn jemand im Spiel nur ein Auge gewinnt Su. Gassenhauer : O Jeses Gott im Himmel, Wie mager is' d c r Schimmel! Vom Ko h li mag i ch gar nit sage", Denn e r mag

KuL

d e r Kummet gar nit trage" Illz. — 3,

Kill ['Xil Liebsd.; Khil Hi. Steinb. Mü.~] m. η. hölzernes Gefäss, worin die Mäher den Wetzstein aufbewahren; es hängt hinten am Gürtel; vgl. Kell(e) 3. Syn. Fueterfass Hi. Kiliber n. Gleichgewicht Str. — frz. équilibre. (Kol) in R o ' k o l [Rokol -S».] f . Blutfink. K o l l e r [Kòlar OIti. Henfii.] m. Bergfink; Gimpel. Kola [Khùlà Rauw] frz. Koseform des männl. Vornamens Nikolaus.

KoL —



208.

SCHWAB.

SCHWEIZ.

322.

k o h l i g [jrólik Roppenzw.; khôli Κ. Ζ ] Adj. sehr schwarz. Ko h li(g) schworz M. K. Ingenh. — SCHWEIZ. 3 , 2 0 9 . v e r k o h l e " [farkhúla Dü.; farkhôla Ä r . ] 1. intrans, zu Kohlen verbrennen. 2. trans, verleumden, anschwärzen Str. J. schelten, Vorwürfe machen Str. — S C H W E I Z . 3,

208.

Koller [Khòlar Ζ . ] m. köpf hängendes, schläfriges Pferd; s. auch Kolderi. — vgl.

BAYER, I,

1237.

S c h l a f k o l l e r , - k o l d e r ["Slófkhòlar Ζ., -khòltar Lorenzen] m. ι. = Koller Ζ. 2. schlapper Mensch Lorenzen. Köllen [Khòlari Ruf] m. Durchfall: er het d e r K . — frz. cholérine. Koloss [Kholos Dü. Heidolsh. Ndhsn. ; Pl. -β] m. grosser, dicker Kerl, auch Frau. — frz. colosse. Kö h l L'Xél Fisi. Roppenzw.; Khél 0 . U. W.] m. (η. Fisi. Dü.) Kopfkohl, Brassica oleracea K I R S C H L . 1 , 5 5 ; Wirsing; Krauskohl zum frisch kochen. 'Kehl' L. K B . 12. 'mit K o l vermengt' F I S C H . Flöhh. 1670. 'freß Köhl* FISCH. Garg. 199. 'Köhl* NOT. 1671. Έ koschbrer K ö h l mit Puddäng' STÖBER Daniel 3 0 . Zss. Kö h lkopf; -rueb. — S C H W E I Z . 3 , 2 1 2 . BAYER, I,

1236.

B l u e m e " k ö h l m. Blumenkohl, Br. ol. botrytis allg. — S C H W E I Z . 3 , 2 1 2 . B r ü x e l k ö h l , B r ü s s e l k ö 1 ' ! [Preksl^él Henfii. ; Prislakhél Horbg. ; Prislarkhél Co.] m. Rosenkohl, chou de Bruxelles. F ë d e r k ô M m. Krauskohl Geud. K r u s e l k ö h l [Kr^slkhél B f ] m. Krauskohl, Br. ol. crispata. Rosenköhl, Röseleköhl [Rósakhél H f ; Résalakhél Str.; Réslkhél Ζ . ] m. Rosenkohl, Br. ol. gemmifera K I R S C H L . I,

56.



SCHWEIZ. 3 ,

212.

Kuli I [Khùl Ζ . ; Pl. Khòla H f ] f . wilde Mohnblume, Klatschrose. Kuli II [Khyl Saarunion; Pl. -a] Genus? Kaulquappe, Cottus gobio; Syn. [Khylakhop Lohr]. — B A Y E R , I , 1 2 3 7 K ö l l e n ? kulle n [khùla; Part, kakhùla M] verkühlen ? auskochen ? nachdem die abgenommenen Kirschen oder Zwetschen einen Tag der Sonnenhitze ausgesetzt waren, sagt man [sa sae} hiets kakhùla.] — S C H W E I Z . 3.

208.

K u L — KaLB



432

Kuller [Khylar; PL Khyter und Khilor Geud. m. Spielkugel; scheibenartiger Gegenstand, ζ. Β. grosser Gummiring oder massives, kleines Holzrad, eiserner Reif ; [Khylarlis spila] mit Kugeln spielen. Vgl. Giiller Seite 212. k u l l e r e 1 1 [khylara Str. Z.] 1. rollen, wälzen; s Ross kullert sich, es het Li b wc h S/r. 2. ein Kinderspiel wobei ein Kuller zwischen zwei Parteien hin und her bis zu einer bestimmten Stelle getrieben wird: [Khylaras spila] Hf. Vgl. gullere" I Seite 212. — BAYER, I , 1238. ktlehl [^ial Fisi. ; khìal Su. Logelnh. Dü. K; khîl Str. Betschd. W.; khìèl Ζ ] Adj. kühl. — SCHWEIZ. 3, 214. BAYER. ι , 1238. k ü e h l e l e c h t , k ü e h l l e c h t [khialala/t Hlkr.; khilalae^t Str.; khialá¿t M. ; khilê^t Wingen] Adj. etwas kühl. 'Hyt owes bly't der Luft leb un doch küelcler.ht' PFM. I 3. k ü e h l e n [khialo Steinbr. Dü. Bf. Breitenb. K.; khièls Ζ. Geud.] kühl werden; bes. ab k.: d'r Himmel küe h lt si ch o b sagt man beim abendlichen Wetterleuchten im Sommer Κ. Z. — SCHWEIZ. 3, 214. Kalb [Khàlp allg.; Khàlap Betschd.; Pl. Khàlwar Su.; Khèlwar Katzent. Dü. ¿7.] η. I. Kalb, etwa bis zu J Monaten. Spw. De® riehen Lüt i h ri Töchter un d den arme" Lüt i h ri Kälwer sin d bal d alt genue* Str. Rätsel: 'Was isch 's Best am Kalbskopf? — s Kalb!' Buchsw. STÖBER Volksb. 396. 'Es leret sich alle Stunden selber Das kiiw im stall geperen kelber' MURNER Schelmz. 51. 2. roher, unvernünftiger Mensch: sufe" wie e Κ . 'Ich Kalb! Hät i 's gewisst wie rych er isch' PFM. I 7. Rda. i s Κ. mache" sich ungebunden benehmen, sich auf dem Boden herumwälzen u. s. w. Kalb Mosis Dummkopf Str. 'Do erkenn i glych 's fyri Kalb un jede schwarze Veauel, wo e Hex drinne stekt' PFM. IV 5 Demin. Kälbli, Kälble, Kälbel fXalpli Fisi.; Khalpli Sier.; 'Jfèlpala Attenschw.; j Khalpalo Steinbr.; Khèlwla tObhergh., Khalwla M . ; Khalwl Barr Ndhsn. K. Z. j Han. Betschd.; Khaelwl Str. Kindw.] η. \ Kälbchen, Rda. s Κ. aDbinden sich er- ! brechen Obhergh. Ei" m e Κ. a binde" j etwas weis machen ebd. ; s Κ. abloS8en i Spektakel machen, Zoten reissen ebd. Rda. • 'Im Kälwel in's Au schlaaue' ohne Absicht ! etw. sagen, das jem. beleidigen kann ;

KaLB

— Str.

CS.

56.

— SCHWEIZ. 3 , 2 1 5 .

BAYER.

1, i z 3 8 . HESS. 190. M e e r k a l b Seehund: 'springen wie Meerkälber' FISCH. Bin. 58^. — DWB. 6, 1852. M e r z e n k a l b n. /. Märzenkalb. Er brüelt wie e M. Dü. Str. 'Bierren wie ein Mertzenkalb' MARTIN Pari. N. 257. 2. (scherzh.) ein im Monat März Geborener Bf. — SCHWEIZ. 3, 219. M o l i s k ä l b e l [Moliskhaelwl Wh.~\ n. Stierkalb. M ö n k a l b [Miijkhálp Bf] n. vom latein. mons calvus, eigentl. der kahle Berg: eine schon beträchtliche Erhöhung am Fusse des Odilienbergs, von Barr aus. M u r k ä l b e l n. 1. Kellerassel Dehli. 2. Froschquappe: 'der kleinen Fröschen Laich gibt im Anfang nur kleine Muhrkälblin' BALDNER 103. M u e t e r k ä l b e l Bf., Mutterkälw e l Lohr n. I. Kalb weibl. Geschlechts Bf. 2. Kind, das immer bei der Mutter Sein will Obhergh. Bf. — SCHWEIZ. 3, 219. N a c h t k a l b n. ein gewöhnliches Kalb, das aber bald so gross wird, dass es in das zweite Stockwerk eines Hauses hineinsehen kann; wer den Arm nach ihm ausstreckt, bekommt einen geschwollenen Kopf Ensish. JB. VIII 177; nach dem Dafürhalten des Volkes ein Gespenst, welches die spät nach Hause Gehenden verfolgt M. O c h s e n k ä l b l e [Oksakhalwla Ruf. Co.] n. Herbstzeitlose (spassh.) MENGES Volksmda. 113. O s t e r k a l b n. Person, die am letzten Sonntag in der Osterzeit, überhaupt zuletzt zur Beichte geht Obhergh. Co., oder an Ostern kein neues Kleid anzuziehen hat Ballersd. — SCHWEIZ. 3, 218. S c h w i z e r k a l b n. frecher Mensch Obsteinbr. S t a d t k a l b n. Ungetüm, das oft bei Nacht auf der Stadtmauer Stehn soll und dessen Gebrüll man hört, wenn man aus der Kunkelstube 361· kundeniere™ [khùntanìara Hi.~\ vernach sieben Monaten geboren wird. 2. e scherzhaft beim Anblick eines wohlbeleibten urteilen: r is' zue hundert Mark kundeniert worde". — frz. condamner. Menschen: dis is' so e S.! Str. Kundewite11 [Khùntawita Ζ. Lobs. Wh.] S p a t z e ' k i n d η. leichtsinniges Mädf . Pl. I. Überlegung: du machs' d'r chen. 'Wo hesch nurr, Spazzekind, gein nix K. du überlegst nichts; [s hàt né lehrt eso fresiere?' PFM. II 2. V o g t s k i n d n. Mündel (dies ungebräuch- khsen Κ . am K h o p khât Wh.] 2. Spässe, mir lich) Rapp. Bf. 'mein Vogtskind mon Flausen: mach m'r ke'n K.! mache Loss mi ch mit pupille' M A R T I N Pari. Ν. 6 5 8 . — S C H W E I Z . keine Geschichten Hf. Fride" mit dine" Κ . lass mich in Ruhe 3. 344· mit deinen Albernheiten Ingenh. Zss. W a g l e " k i n d η. Wiegenkind. Spw. Kundewite"plän. — frz. conduite. Wüest W., schön Gasse"kind Banzenh. — Kundition [Khùntisjón Roppenzw. Dü. SCHWEIZ. 3 , 3 5 9 . W e i s e l k i n d n. Waisenkind Str. Κ. Z. Bisch.; Khùntatsjón ¿7.] f . Bedingung. — frz. condition. (Weise n kind Mü. Su. M. Wh.) Konfoi [Khònfoi Dehli.] f . Fahrt. k i n d i s c h [¿ìntì§ Fisi.; khintis Str.; e khenis Β iseh \ Adj. kindisch, einfältig. Der is' beständig uf d r K . unterwegs. — frz. convoi. — SCHWEIZ. 3 , 3 5 0 . Këngel ["Xai^l Fisi. Roppenzw. ; Khaijl f k i n d e " gebären, mein Hausfrau die noch nit fil über ein Monat hat dass sie Heidw. M. Geisp. K. Z.; Khasijl Ä r . ] W h . d. cN. M u n d a r t e n .

29

KeNG —

RüNG



450

m. I. Stengel einer Pflanze. D Gërst is' in de" Këng e l", wenn die Stengel mit den jungen Ähren eben herausschauen. 2. Traubendolde = [Tràpa] Hf. J. Kiel bes. der Gänsefeder Geud. 'Caulis pennae der Keil oder Kengel der Feder' GOL. 162. 4!. Rotznase Geud. 'kengel' SCHERZ. bei

GEILER

P.

II

IOB.

ST. FREY 1 4 1 ,

25.

5 . Kopf (verächtlich) Str. 6. Jacke der Frauen Geisp. — SCHWEIZ. 3, 362. SCHWAB. 3 0 9 .

BAYER, I,

1265.

F ë d e r k ë n g e l m. ι. Federkiel für die schwimmende Fischangel Str. 'der F. an der Angelschnur' FISCH. Bin. 30 o . 2. Federrohrstiel aus Holz, Blech u. s. w. Geud. — SCHWEIZ. 3, 362. G l i s k ë n g e l m. Fenchel; Stengel der Umbelliferen im Heu Mittl.; wildeMöhre M. R o t z k ë n g e l m. Rotznase Ν Breis. M. Rapp. SCHERZ, I , 7 7 5 . Wa g k ë η g e 1 [ Wókhai^l Geberschw.; Wéykhaeijl Rosteig; Wéjkhaer^l Str.; Wéjokhai^l K. Z.\ m. I. Wagebalken einer Handwage mit Scheere und Zunge. 2. Heuwage mit einem langen und einem kurzen Hebelarm. —

SCHWEIZ. 3 ,

363.

Küngele, K ü n k e l e ["Xiqkali Fisi. ; 'Xeqkla Olti.; 'Xìr^kola Pfetterhsn.; Khii|ksla Hi. Heidw. Obbruck Mü. Ensish. Urbis Hirzfn. Hattst. Ruf. Bghz. Isenh. Obhergh. Hlkr. NBreis. Balzenh.; Khiqala Banzenh.; Khenikla M.\ Khenjala Zo^/nÄ. Co. Dü. M. Rapp. Rchw. Barr Molsh. Str. Brum. Hf. Lobs.; Khenl Heidolsh. Bisch. Dachstn. Geisp. K. Z. Prinzh.] n. Kaninchen. Synon. Stallhas Betschd.; Künighas M. Rapp.; Kün'lhas Hf. Das männliche heisst Has, Hase n männel, Künjelesbock, Rammler; das weibliche Wiw'l Z., Mor, Minne Prinzh. 'Kingele mitnander hah' gut Freund sein Mü. MAT. 4, 55. Bauernregel: E Künjele und e Ross trauje" (sind zusammen trächtig) e]ohi Avolsh. Gassenlied der Kinder : Q Jere, o Jere, mi n Kinggele is' v cr reckt ! — Hattos1 ih m du jo z" fresse" g e gë be ", Hätt e s' ih m du jo da s Lëwe" gsë hn . O Jerë, o Jere, mi" Kinggele is1 v er reckt! NBreis. 'hirtzen kinglin vnd d'gleichen' GEILER 5 7 . Narr (Kl.) 'die funfiten fahen oder finden vierfiissige zame wilde thier, als da sein hirsche, küngelen und andere wilde thier mehr' GEILER Narr. H. 7 2 . 'kinglin' ebd. 57 a . 'Külle, küngele cuniculus' D A S Y P . 'Kiingelein in Spanien' FISCH. Prakt. 27. 'Cuniculus kiiniglin'

KüNG —



KunK

GOL. 302. Kiiniglin haar = frz. poil de conin' MARTIN Coli. 26. 'Königlein lapin' M O S C H . Ani. 119. — SCHWEIZ. 3, 326.

SCHWÄB. 3 3 3 .

BAYER, I ,

1259.

S i d e " k ü n g e l e n. Kaninchen - Albino, mit feinem Haar Ruf. Scherw. Kinkel [Khii^kl Mü. ; Khei^khl Scherw.] n. I. Glockenschwengel. 2. membrum virile Scherw. s. Ginkel Seite 224. vgl. SCHWEIZ. 3 , 3 6 2

C h ä n g e l II.

Kunkle, K u n k e l ['Χύηΐθ Rädersd. Fisi.; Khùi^kla Hi.; Khùr^kl Su. bis Oermi.] f . (m. Su.) I. senkrechter Stab am Spinnrocken, bei den alten Spinnrädchen davon getrennt. An die Kunkel binden die Mädchen die Bänder, mit welchen ihre Liebhaber bei der Aushebung zum Militär ihre Hüte schmücken JB. XI 182. Du, der Kuskribängel wurd guet für an d Kunk'l dieses Band vom Rekrutenhut wird sich schön am Rocken ansnehmen Str. Land. 'Do miiesst sie mer de ganze Da pnur Nejigkeite bringe, Un ζ 1 Naachts, hat i min Kunkel a, e geistli's Lied vorsinge' Fraubasengespräch SCHK. 347. 'Kunckel colus' D A S Y P . F R E Y 120. Übtr. Frau : 'das Salische Gesatz (hat ausgerichtet), dass das Fränkische oder Salische Land nicht auff die Khunckel (d. i. die Weiber) fallen solle' PETRI 548. 2. verwickelte Sache: m'r welle" emol d'e K. us enand er mache n die Sache ins Reine bringen Ingw. j. Wollblume, Königskerze, Verbascum tapsus Schleit. Oermi. 4. Name eines 7 m hohen Steines, der im roten Saarthal, kurz vor dem östl. Eingang von Alberschweiler stand und am Ende des vorigen Jh. von einem heftigen Sturm umgeworfen wurde; Feen spielten einst damit STÖBER Sagen II 71. 306. — SCHWEIZ. 3 ,

364.

SCHWAB.

333.

k u n k l e " [khùijkla Hattst. bis Bf7\ in den langen Winterabenden Besuche abstatten, wozu die „Frauen ihre Rocken mitnehmen; nach Ç Uhr wird mit Branntwein, Äpfeln, Nüssen bewirtet und gespielt; vorher schon erzählt man sich Gespenster- und Liebesgeschichten, singt, betet wohl auch. Zss. Kunkelstub ; der teilnehmende Bursche heisst Kunkelburst. z u kunkle" ge , m solche Besticke machen Hi. —

SCHWEIZ. 3 ,

365.

Kunkelte, Kunklat hergh.; Khùr|klàt M.] f .

[Khùijklta Ob1. Kunkelstube.

KuNK —

KäNST

-

4SI



KäNST —

KuNST

z u K . ge h n in die Abendgesellschaft gehn sterlin, gehaltnuss' D A S Y P . ' S O sie dann Obhergh. 2. so viel Flachs, als man mehr Schlüssel tragen, werden sie auch auf einmal an die Kunkel legt M. pensum, mehr Känsterlin auf und zuzuschlissen stamen: 'also die woll und der flachs ein h a b e n ' F I S C H . Bin. 1 4 a . 'vorrhats Känsterlin' kunkelat würt' G E I L E R B i l g . 4 9 . — S C H W E I Z . ders. Ehez. 301, 20. 'die mucken auß 3- 365· dem Kensterlin lassen' Spass treiben F R E Í 3 . Κ u η k (e) 1 ä r e [Khùr|klàra Bebelnh. Geisp.; 'Foruli bûcher kensterlein oder schefftlein' Khunkalára f . Κ. Ζ. Ηαη^\ m. Pl. SpinnGOL. I 64. 'Chartophylacium papyrlad oder stubenbesucher, f . -besucherin Κ. Ζ. Han. känsterlein' GOL. 123. 'ein Känsterlein JB. XI 1 5 6 . un cabinet' M A R T I N Coll. 1 7 4 . 'den einen k u n k l e r i g Adv. nach der Spinnstube Schlüssel zue deme mit doppelten Schlossen gelüstend: ës is' m'r dato nit k. es ist zugemachten Känsterlein' JONER 5 6 . 'Känmir nicht um's Besuchen Obhergh. sterlein' L. KB. Vorr. 'S steht do im kunseltiere" [khùntsaltìèra Steinb.] conKänsterle e Butell mit Traawrebrenntewyn' sultieren; insultieren. — frz. consulter. KUR 7. Zss. Känsterlerumet. Syn. Schänk kunseniere11 [khùnsanièra Dü\ KaLohr. 2. alte Frau M. Mittl. — S C H W E I Z . sernenarrest, Hausarrest geben: er is' 3 , 2 6 6 lat. canistrum. SCHWAB. 3 1 0 . kunseniert kann nicht von , Hause fort E c k k ä n s t e r l e n. kleiner, in der Höhe (scherzh.) — frz. consigner. befestigter Eckschrank im Wohnzimmer Konsorte n [Khonsòrta Zinsw.] m. PI. zur Aufbewahrung von Büchern, Schriften Begleiter.. Was hes 1 für K . bi d'r ghet? und Schreibzetig Urbis Logelnh. U. 'Do Konskri [Kfisk'ri Roppenzw. Hi. Str.; kinne mer d 1 ganz Wuch d' Ekkensterle Khonskri Dollern ; Khùnskri ¿7.] m. Gescheen ziere' P F M . 1 6 . — S C H W E I Z . 3 , 3 6 6 . stellungspflichtiger, Rekrut. Sie kehren G l a s k ä n s t e r l e [Klâskhanstarli Bannach der Untersuchung, mit bunten Bänzenh.; -la Dü7\ n. Glasschrank, Schrank dern und künstlichen Blumen geschmückt, mit Glasthüren im Oberteil. — S C H W E I Z . singend oder mit Musik in das Dorf zu3. 366. rück JB. XI 178. Syn. scherzh. HundsK ü c h e n k ä n s t e r l e [Khù^ok.Eschenzw. kri Z. bis Rchw.; K h e ^ a k . ¿7.] n. 1. KüchenKo n sche [Khûsé Illk. Str.; Khûsi K. schrank. 'ein Kuchenkensterlein' Not. Z.\ m. I. Abschied: er het de" K . g c Urk. 1745. 2. Bassgeige {scherzh.) — krie^t, bckumme" 1 . Er het e Κ . bi de" SCHWEIZ. 3 , 3 6 6 . Zwafe" gemacht er hat sieben Jahre bei Milchkänsterle n. Milchschrank den Zouaven gedient. 2. Begleitschein Eschenzw. Strüth Katzent. für Weinfuhren. M u c k e n k ä n s t e r n. Schelte ohne Sinn Scherw. Känster [Khanstar Ensish. Co. Dü. Kerzf. Barr Westhsn.; Khsenstar Str. U h r e n k ä n s t e r « . hoher schmaler Schrank Schietti n. 1. Küchenschrank; JB. IX für die Wanduhr ; auch für Gewehre be176. 2. .Brustkasten: de r het e gsund nutzt Obhergh. K. 'Ensish. J. Spottname für eine alte W a n d k ä n s t e r l e n. Wandschränkchen Frau. Häufiger ist das Demin. Rchw. 'Wandkänsterlein' NOT. 1671. Känsterle ['Xaistarla, 'Xaisterli .5". - | - Z i n n k e n s t e r l i n n. Zinnschrank 'hat L A N D S M A N Lied. 1 3 4 , auch1 ^ f a l t a r l a Liebsd.; (die Ehegefahrtin) j h r e • Hafenschäfft, j h r Khan starli Banzenh.; 'Xan starla Liebsd.; durchsichtig Zinnkenstcrlin' F I S C H . Garg. Khanstaria fast allg.; Khaéjâtarla Geisp. 109. Ostwald; Khaénátarle Κ. Dunzenh.; KhaenKunst [ X ù n i t Old. Fisi.; ' X ò y s t Atstorla Str.; Khênstarla Gimbrett Geud.; tenschw.; K h ù n s t Su. Co. Dü. Str. Z. Han. Khènstorla Schleit,~\ n. 1. kleiner Schrank, Betschd. W.; K h u s t M.; K h u s t Sulzern; meist mit zwei Thüren und einem Schaft ¥LhénètBisch.K.;KheinstDachstn.;Khèyst in der Küche für Geschirr und Speisen Geisp.; K h y n s t Gimbrett; PI. 'Xàist Fisi.; oder im Wohnzimmer für Kostbarkeiten. ' X e n i t Attenschw.; Khéinit Dachstn.; 'Die zimberlûte mögen machen Kensterlin Khunsta Hf. Büst] f . 1. Kunst. Das in muren oder under Stegen' Str. iß. Jh. is' ke l n e K . (ironisch auch e Κ . ) das BRUCKER 5 9 5 . 'ein trog oder Kensterlin' ist nicht schwer Su., oft mit dem Bücherschrank G E I L E R Narr. X V b . 'KenZusatz: schuns' könnt m e rs nit mache™ 29"

KuNST —

KaNT

452



Ingenh. E Kunst! ein Wunder {ironischer Ausruf ) Bisch. Ingenh. [Tsaeij jèts tini Khùnsta zeige jetzt, was du kannst! Hf¡\ "Jeglichem ist zu glauben in siner Kunst' GEILER,

Í.

ALS.

1862/67,

J49-

Rda.

'Die Kunst durch den trechter saufen* prahlen, dass man etw. kann ebd. Spw. Alle" Mensche" recht get h on, is' e Κ . wü nieme" k o n n Obhausbgn. 2. Kachelofen mit zwei grossen Stiffen zum Sitzen Olti. Fisi. Attenschw. J. Kochherd Co. Büst. Demin. Kiinstel [Khenstl ¿7.] n. Geheimmittel; Kunstgriff. Zss. Kunsthafe", -ofe", -stück. 1259.



SCHWEIZ. 3, 3 6 7 .

BAYER,

I,

1266.

K ü n s t l e r ['Xinstlar Fisi.; Khinêtlar Bf. Str.; Khçjstlar Geisp.; Khénstlar Κ.] m. wie hochd. du bis' e rechte' K . Fisi. —

SCHWEIZ. 3 ,

J69.

S i b e n k ü n s t l e r [Sewakhenstlar m. praktischer Mensch. — SCHWEIZ.

Ruf.] 3, 3 6 9 .

k ü n s t e r l i c h [khénstarli K . ; khénstarli Ζ.; khénstarli^ Lobs. Wh.] Adj. Adv. kunstvoll, kunstreich. Dis is' k. gschafft, ζ. Β. kostbare Schnitzereien. — Zum Suffix vgl. ängsterli c h , griiserli ch Hf. k ü n s t e 1 1 [khsejsta M] refi, anwenden: [waen ta ti khœjsts, wenn du dich recht anstrengst, es zu. stände; oft ironisch: tyo kakhaejst da hast du wieder lichstes

gethan].



alle Kunst praerjs s àna bringst du hès ti wetar dein Mög-

SCHWEIZ. 3, 369.



KaNT —

KuNT

der Giesskanten = frz. avec une aiguiere* Coli. 50. — SCHWEIZ. 3 , 3 7 4 . f'Guttulus M a m m k e n d t l e ' GOL. 343. Kantonnier [Khàntonjé Olti. bis Mutzig; K h â t o n j é Str.; Khàntonjé Lobs. ! Schleit.; Khàntùnjar Bisch. Prinzh.; KhànI tanaér Rothb. ; Khàtùnjar Dunzenh. Z.] m. Strassenwärter. — frz. cantonnier. C o n t a d " [Khùntât Ä r . ] m. Contades, schattige Parkanlage im Norden der Stadt, benannt zu Ehren des franz. Marschalls C., dessen Koch die Gänseleberpasteten erfunden hat; 'die Contaden, wie viele Eingewanderte sagen, ist daher eine falsche Bildung. Früher war hier der Schiessrain. s. auch Manschette"feld. Kunt(e), K u n t o [Khùnt Heidolsh.; Khùnta Hi. ; Khùnta, K h ù n t o Dû. Steinb. ; Khùntû Z.J f . (m. Heidolsh. Ζ.) Rechnung, bes. Jahresrechnung der Handwerksmeister. kuntenierlig [¿-ùntonìèrlik Pfetterhsn. ; khùntanìèrlik Friesen Hi. Felleri. ; khùntamìèrlik Su. Geberschw. Obhergh.; khùntokamìèrlik Banzenh. ; khùntariìèrli Fisi. ; khùntanìèrla Roppenzw.~\ Adv. beständig, ! jeden Augenblick. Das Kind plogt mi c h k. ί Hi. — zu frz. continuer. Kunterban(d) [Khùntarpài^ Fisi. Roppenzw. Sier. ; -pànta Hi. ; -pànt Banzenh. Su. Osenb. Hlkr. Dü. Bf. Str. Hf. ; -pàn Strüth M. K. Z. Lobs.~\ meist ohne Art. 1. \ Schmuggel, Schleichhandel : K. tribe" Hi., \ triwe11 0. U. 2. geschmuggelte Ware. I J. Adj. verboten ; selten, nicht vorhanden : I d e r Win is' k. bi den arme" Lüt Bf. ; d ; ÄpfM sin d dato k. im Frühjahr Ingenh. MARTIN

kunsteren [khùstara M . ; khynstora Rapp^\ I. grübeln, zu verstehen suchen M. 2. pfuschen: Was ku n sters' wider? sagt eine Mutter zum Kind, wenn es ' — SCHWEJZ. 3, 3 7 7 . frz. contrebande. schlecht strickt u. s. w. Rapp. I K u n t e r b ä n d l e r [Khùntarpantlar BanKante I [Khànta Hi.] f . Linie am Schuh, ; zenh. Katzent. Dü. Bf. ; -panjar K. Z. ; wo Oberleder und Sohle einander berühren. \ -paenjar Lobs. Tieffenb^\ m. Schmuggler. a b k a n t e " an den Ecken abhauen, ab- I Sj/n. Kunderbandtrager Hi. schleifen, abhobeln Bf. i k u n t e ( r ) b i e r e " [khùntapìèra Steinbr. k a n t i g Adj. u. Adv. tüchtig: e kantigi ! Geberschw.; khùntarpìèra Horbg. NBreis. Fa h rt H o l z ; dë" hän si® k. e r e r b t Su. j Dü. Bisch. Bf. Mutzig Z. 'Hf. Rothb.; folgen; Kante II f . Kanne Mü. ST. 'Kante j -pîra Str. D e h l i 1 . gehorchen, sich fügen; bes. nit k. welle", ,'contricantharus' DASYP. 'kanden' NOT. 1671, buieren' Dtsch. Spr. Ehrenkranz (1644) 178. 'er (der pfarrer) ist eip freund107. 207. 'Min K i n d muess konterbiere' licher herr, ist frölich mit den bawren, KETTNER Mais. 7 0 . 'conterbiere folgen fürnemlich im wirtshaus w o es ausz der ULRICH. 2. gesetzlich besitzen laut EinK a n t e n gilt zu predigen' GEILER Narr. G. 7 5 b . 'Schüssel, K a n d vnd Gläser \ trag im Grundbuch Steinbr. — SCHWEIZ. contribuer Steuer zahlen. s c h w e n c k e n ' MOSCH. II 2 1 3 . 'Kante oder I 3i 3 7 7 · frzKunterbizion,Kunt(r)ibizion[KhonWasserkessel le pot à l'eau MARTIN Coll. \ j trypitsjûn Hlkr.; Khùntarpitsjón Mittl.; 175. — SCHWEIZ. 3 , 3 7 3 . f G i e s s k a n t e f . Giesskanne Str. 'mit ! Khùntripytsjûn Breitenb. Str. Hf. ; Khùnti-

K u N T — KaNZ



453

pitsjón Steinbr. Obhergh?[ f . meist Pl. -e" Steuern, bes. Grundsteuer. Rda. [aènan en (eijar) tgr Κ. hàn] in der Gewalt haben wie der Gläubiger den Schuldner, in Behandhing haben (Arzt) Hf. a b kunterfeie" [àp khùntarfèija Bf. Rauw.; ô khentarfeija Bisch.; àp khontarfeijo fngW-2 l. photographieren Bf. Rauw. 2. dtirch Worte oder Schläge strafen Bisch. Ingw. — S C H W E I Z . 3 , 3 7 5 . A b k u n d e r f e t [Àpkhùntarfét Fisl.\ n. unansehnliches, garstiges Weib. kuntrari, k u t f t r ä r [khùntarêri Roppenzw. Heidw.; khùntrâri Hi. Felleri. Su.; khùntorâri M. ; khùtrêri NBreis. ; khùntarêr Roppenzw.; khùntraér Su. Bf. Heidolsh.; khùntrêr Κ. Z. Han. Tieffenb7\ Adj. u.Adv. s k. das Entgegengesetzte, Widrige. Hiit is' mir alles k. ! I c h saj nit s k. Bf.; im. Gegenteil: grad s k. Auch mit Präp. a k., o k. (frz. à, au). — aus lat. contrariarci, frz. contraire. SCHWEIZ. 3, 3 7 6 . Kuntroll(e), G u n t r o l [Khùntròla Hi.; Khùntrol M.; Khùntròl K. Z.; Kùntrol Dû. Ndhsn. vS/r.J f . m. /. Eintragungsamî, Verkehrssteueramt. E Kauf (Kauf urkunde) in de" K. trauje" K. Z., t b ue n Dü. 2. Eintragungsgebühr, Erbschaftssteuer. De"· K. bezo h le n Ingenh. — frz. contrôle. Kuntrolär m. Enregistrementseinnehmer, Rentamtmann 0. U. k u n t r o l i e r e " untersuchen Heidolsh. v e r k u n t r o l i e r e " enregistrieren Dü. Katzent. fkäntschen anfassen, ergreifen. 'Wer die Losung nicht wuszt, ward käntscht und zu Boden geschlagen' ZWINGER 1 5 8 3 . — SCHWEIZ". 3, 3 7 7 .

Kuntwar [Khùntwàr ¿7.] m. η. Comptoir, Äusschank. Er is' im Κ . gstange" gestanden. konweniere" gefallen, anstehn Bf. Kanzel ['Xàntsl Pfettérhsn. ; Khànsl Obhergh. ; Khœytsl Geisp. ; Khœntsl Pfulgriesh. ; Khàntsl Str. Ζ. Betschd. W] f . (m. Pfetterhsn. Hi.) Kanzel; üwer d K. awe gheie" von der Kanzel verlesen Obhergh. Wenn ein Kind irgendwo herabspringen will, ruft es : 'Do steh i uf d'r Kanzel Un breddi wie e-n-Amsel u. s. w.' Str. STÖBER Volksb. 52. Demin. Kanzele n. Pult (Katheder}) Obhergh. — S C H W E I Z . 3. 377· H e i d e n k a n z e l bei Ehi, ein gallo-röm. Tumulus. S T . K I R S C H L . 3 , 2 1 9 .

KaNZ — K a P



a b k a n z l e " schelten Gebw. Bf. K a n z t i ( g ) , s. (Gehanns)tag. K a n z i g e r frühe Kartoffeln, die um Johanni reif werden Barr. ST. Konzßrt [Khùntsaert Hi. Str. Lohr; Khùntsart Κ. Ζ.] η. Konzert. Kuenz [Khyents Ruf. ; K h y a n t s Ζ.; Khynts .S/V.] Koseform des männl. Vornamens Konrad. K . un d liënz vertreten das Publikum wie hochd. Heinz (Hans) u. Kunz (DWB. IV2 4 5 6 . 8 8 9 ; V 2 7 4 8 ) : du ka n n s t zuem K . un d zuem B. ge h n, du wurs' nit Recht finde" Ruf. 'ein neues Kuntzenspiel' FISCH. Bin. 1 s o b . — S C H W E I Z . 3 , 3 7 9 . f k i i n z l e n 'ihm (dem Kind) küntzlen und hotzlen l'amignoter et dorlotter' MARTIN Parl.N. 8 5 . — SCHWEIZ. 3 , 3 8 0 . S C H W A B . 313.

BAYER, I,

1266.

a b kuenze" [àp khyantsa Horbg.~\ das gedroschene Getreide sieben, so dass die unreifen, von ihrer Hülle noch nicht entblössten Körner, d e r Hos (s. d.), nach oben kommen und abgehoben werden können. — vgl griienze" Seite 279. Κ a p a , s. Gapa Seite 227. Kapp(e) I [ X à p a Pfetterhsn.; K h à ç a Banzenh. ; Khàp von Su. ab allg. ; Pl. -a] f. I. Mütze. K a p p h era b , s het zwelfi gschla K ' n ! Ermahnung im Zimmer die Mütze abzunehmen Rchw. Jedem Narr gfallt si n K. Banzenh. u. allg. R A T H G E B E R 32. Rda. Do ge h t s e Κ . un d e Schlapp da wird schnell und leichtsinnig drauf losgearbeitet Wh. 2. Kapuze der Frauen und Mädchen Pfetterhsn. Ruf. Dehli. Silwere", goldeni K. Frauenhaube mit silbernen, goldenen Plättchen. J. Lappen am Strumpf, Flicken an der Ferse HL; der steife Teil hinten am Schuh, am Dreschflegel die Lederkappe zum Festhalten Dü.; Verschlusskappe am Wagenrad Z. ¿f.. Ohrfeige: Gib l h m e par Kappe"! Su. 'wund oder K a p p ' F R E Y 139. 5. unsittliche Person (auch eine männliche). 'Kapp' Scheltname verschiedener Bedeutung GEILER S. M. 4 5 . ' K a p p Caputium cuculio cucullus' DASYP. Demin. K ä p p e l ( e ) , -i η. I. Käppchen allg. 'dieser alte Herr im K â p p e l ' M O S C H . I I 832. 2. Ferse am Strumpf allg. j. Zündhütchen allg. 4. Kapsel der Pflanze Logelnh. S Κ. abziege n \ den Reben, die zu blühen anfangen, aie überflüssigen Ranken nehmen Geberschw. ζ. Finger-

KaP



454

spitze Κ. H f . Rothb. Lobs. — SCHWEIZ. 3, 384; zu 4. vgl. i , 1268. Bändelskapp

SCHWAB. 303.

BAYER,

[Paentlskhàp

Ostwald;

Pai^lskhàp Weyersh.; Pai^lkhàp Geisp7\ f . Haube mit Kopf schleife der elsäss. Frauen und Mädchen : die breiten Bänder sind schwarz (bes. bei protestantischen Frauen) oder buntfarbig (ausschliessl. bei Katholiken). Bëtze n kapp f . weisse Frauenhaube aus zwei glatt anliegenden Stücken Betschd. Rda. Der is' narricht wi® e Β. — bezel; SCHWEIZ, I., 259.

mhd..

B o d e n k a p p f . weisse Nachthaube der Frauen, aus der Mode kommend M. Meis. Scherw. ; ältere Art Häubchen für Frauen im vorderen Mt. JB. II 191; III 140. s. Bodenhaube Seite ^ 9 9 . — SCHWEIZ. 3, 392. B ö d e l e k a p p e [Pétala/àpg

Roppenzw.;

-khàpa Hi.] f . breite, niedere Kappe der Frauen mit einem Boden, jetzt abkommend. Brums e käpple n. PI. kleine Ähren. B u s c h e n k a p p f . Schleifenhaube der untereis. Bäuerinnen Geud. D ä c h l e k a p p M. Mittl.,

Dächelskapp

Brum. H f . Lobs. Lützelstn. f . Mütze mit Schirm; s. MENGES Volksmda. 67. — SCHWEIZ. 3, 396.

¡-File'kapp f . Haarnetz der Mädchen und Frauen K. Z. — frz. filet. F l o t t e n k a p p f . Haube mit Flügelbändern (Schlupf) Hindish. Bf. H u c h e l k a p p f . Frauenhaube, die am vorderen Rande gefältelt 'ghuchelt' ist Su. K o b e l k a p p [Khò wlkhàp Büst\f. Haube der alten Frauen. L ä p p l e k a p p f . Frauenhaube mit Lappen für die Ohren. L e i d k a p p f . Frauenhaube für die Trauerzeit Dü. 'Epomis leidkapp, kullenzipfel' GOL. 215. — SCHWEIZ. 3, 391.

L e t z e k ä p p e l n. Alpdrücken, als kleines Männchen gedacht, das sein Käppchen immer verkehrt (s. lëtz) auf hat Weissenbg. STÖBER Sagen II 176. 339. Müllerk äpple «. Netzmagen des Rindes Westhalten b. Ruf. Narre"kapp f . wilder, blauer Aglei, Aquileja vulgarisKIRSCHL. 1, 24 M.

Horbg.;

blaiie Glockenblume,

campanula ST. —

SCHWEIZ. 3, 392. (-Nëbel(s)kapp

[Nàwlkhàp

Scherw.;

Nawlskhàp Molsh. K. Z.

Rchw.

Han.

KaP



Osenb. Schleit.; Naewl(s)khàp Str. Ndrröd. Sulz\ f . I. einfache Haubé als Schlaf haube, aber auch als Sonntagstracht gebraucht, von dem Saiimage" dadurch unterschieden, dass sie mit Bändern unter dem Kinn befestigt wurde M. JB. II 191. In Str. zuletzt noch bei der Gärtnerzunft üblich. 'Do nimm dyni Schiabbe, d' Newwelkapp, un geh nuf in dyn Bett' PFM. I V 3. 'eyn Nebelkapp mit Häu b außfdllen und verkauffen' FISCH. Bin. io3 . 'ein Nebelkapp oder Alamode K a p p un bouquingam' MARTIN Pari. N. 188. Kopf-

bedeckung mit grossen vorstehenden Flügeln, welche die Frauen bei den Arbeiten in den Reben tragen Rchw. 2. harmloses Scheltwort: alti Ν.! Ζ. — SCHWEIZ. 3, 392.

BAYER, I,

1268.

Nestelkapp f . weisse Frauenhaube für die Nacht Kindw. Nisskappe f . geizige Frau Rixh. Ohrkapp(e),

Ohrenkapp

[Ór£àpa

Fisi. Pfetterhsn. ; Órkhàpa Heidw. Pfast. ; Órakhàp

Su.

bis Heidolsh.

U.;

Óarkhàp

Rauw. Dekli.~\ f . 1. Frauenkappe, welche die Ohren schützt; schwarzseidene Frauenhaube, die oben noch einen grossen, links und rechts überhängenden Deckel hatte, mit breiten Bändern einmal um den Hals geschlungen und von hinten her über den Ohren oben auf dem Scheitel zusammengebunden wurde Biedert. JB. III 140. Syn. BodeDkappe. 2. ' Ohrenbedeckung der Pferde ztim Schutz gegen die kleinen Fliegen, welche in die Ohren kriechen allg. J.

Ohrfeige: feigen U. —

O-e" gë b e n, uf setze" SCHWEIZ. 3, 389.

ohr-

P e l z k a p p /. Pelzkappe. Rda. bis' du gschosse" in (mit Z.; vgl. Riehl, die Pfälzer 232 a ) d e r (lëder"e n ) P . ? Str. e gschütt lt in d e r P. Lutterb., gepickt uf

der P. X 267.

Winzenh.

bist du Verrückt? JB.

D e r Ungersbëri* het' e P. uf

ist

timwölkt (Zeichen des Regens für die Gegend von Barr und Weiler). — SCHWEIZ. 3. 392· Pfaffe-käpple

[PfàfaJ-apla

Henfli.

Heidw.; -khapli Hi. ; -khaplo Ensis/t. Münchhsn. Ruf. Katzent. Ingersh. ; -khapl ¿7.] n. PI. Pfaffenhütchen; Spindelbaum: Evonymus Eurep. Aglei. 'Sinä bakä sin friäi un shpoot Viä pfafakhAplä liävlig root' LANDSMAN Lied. 1 1 9 . — SCHWEIZ. 3. 393·

KaP



455

Ρ flegelkapp [Pfléklkhàp • Obhergh. Hlkr. ; Pflèjlkhàp B f ] f . lederne Kappe, durch welche der Riemen geht, der Stab und Flegel verbindet. — SCHWEIZ. 3, 393. Ρ fur r e i s k a p p f . Mütze von fast kugeliger Form, dient zum Schutz gegen Kälte, umhüllt den Kopf fast vollständig Schleit. Pudelskapp [Pytlskhàp Κ. Ζ.] / . Pudelmütze, hohe graue Pelzmütze (bereits abgekommen). — SCHWEIZ. 3, 392. j - P i i p p e l s k a p p f . = Nëbelkapp Oermi. Herbitzh. R ü s c h e l k a p p [Riilkhàp Schernof. weisse Frauenhaube, mit Rüschen, Spitzen besetzt. -¡-Saümage D kapp [Sey maùjokhàp Ingw\ f . s. Nëbelkapp. Die Kappe war hinten wattiert und hatte die Form eines Schweinemagens. s. auch Saumage". S c h l a f k a p p ( e ) ['Slófkhàpa Hi.; 'Slófkhàp Isenh. bis Lützelstn^\ f . I. Schlafmütze, Nachthaube. 2. schläfriger, unentschlossener Mensch; bes. faules Weib. 'Zeiht merr di Maidle nit, Do werre Schiabbe drus, Schlofkabbe' PFM. I I . — SCHWEIZ. 3 ,

395.

S c h l a u f k a p p , S c h l u p f k a p p ['Slœyfkhàp Dunzenh. Ζ.; 'Slùpfkhàp AEckend¡] f . Hatibe mit Flügelschleife — Bändelskapp. SchnëppeDkapp f . 1. kleine Mütze mit Schild Lorenzen Saarunion. 2. Haube der verheirateten Frauen. 'Mier könnte just so guet e Schnebbekabb ufsetze Als wie diß Meyel do' PFM. I 3. S c h n i t z k a p p f . Schlafhaube Ruprechtsau. S p i t z e n k a p p f . I. (weisseod. schwarze) Frauenhaube mit Spitzen NhofStr. Betschd. 2. Pickelhaube des Soldaten Str. — SCHWEIZ. 3 ,

396.

S p r u t z k a p p , S p r ü t z e r k a p p , Spritzb ë c h e r k a p p ['Sprytskhàp Su.; 'Spretskhàp Rapp.; Sprètsarkhàp Dû. Logelnh. Hilsenh.; 'Spritspa^arkhàp Mittl!\f. weisse Frauenhaube, hinten sackartig ( = Saiimage"kapp Str.); aus zwei Stoffstücken zusammengenäht, die gewöhnliche häusliche Kopfbedeckung der Frauen. S t u d e n t e " k a p p f . bunte Mütze der Gymnasiasten Obsteinbr. T a f f e t k a p p f . Mütze der alten Frauen Heidolsh. T a ü f k a p p f . Mütze des Täuflings Logelnh.

KaP



Werktiekappe [Wàrytryàpa Fisi.; Wártikháp Bf¡\ f . Werktagsmütze, nur in der kda. er is' so dumm (dümmer) a's d em Teüf e l si" W. ¡ • W i s c h k a p p f . Bed. wie Nëbelskapp Ζ. Han. Wörth Roppenh. Ζ i ρ fe 1 (s) k a ρ ρ (e) [Tsepflkhàpo Steinbr.; Tsìpflkhàp Ruf. Osenb. Dû.; Tscpflkhàp Κ. Ζ. Betschd^\f. Zipfelmütze der Männer, weiss als Schlaf mütze; sonst nur vereinzelt. 5>Ä.JudeI1seel Achenh. — SCHWEIZ. 3, 397. K a p p e " II [Khàpo M.~\ m. der runde Teil des Hutes. H u e t k . dass. M. M ë l k e r k a p p e " aus dickem schwarzen Leder, mit eingestochenen Figuren, an beiden Seiten eine Quaste, darstellend eine Schaufel und einen Besen M. kapabel [khàpâpl Liebsd. Roppenzw. Obhergh. ; khàpâwl Heidw. Banzenh. u. nö. fast allg^\ Adj. I. fähig: e kapabler Mann. Er is' k. derzue, bes. auch zu einer schlechten That; er is' alles k. Hf. 2. fest: das Hus is' k. Roppenzw. Ruf. j. fur eine" k. sin bürgen Su. — SCHWEIZ. 3, 391· kappe", käppe" [/àpa Liebsd.; khàpo Bf. Molsh. Hf.; khaps Molsh. K. Ζ.] I. Spitzen abschneiden (an den Reben) Molsh. Z.; 2. [ta Waeiss k.] auf eine Anzahl im Kreise aufrechtstehender^ Garben zum Schutze eine umgekehrt aufsetzen Hf. J. castrieren (Hahn oder Huhn) Hf. Ingw. 4. durchprügeln, ohrfeigen Liebsd. bis Bf. — SCHWEIZ. 3, 398. SCHWÄB. 303 abkappen. BAYER, I ,

1270.

HESS.

192.

Kapell [Khàpal Dü. U., auch K h à p a l Ingenh.; Khàpael .S/r.] f . 1. Kapelle. 2. Spottname für ein altes Haus: alti Κ . Schnapskapëll f . /. Schnapsladen Str. 2. Trunkenbold, trunksüchtiges Weib Rixh. ' K a p p i e Kapelle: d Sankt Marxkapple' Mü. S T . Mäder. — BAYER, I , 1260. kapelenze" ausschelten: 'wie d'r Herr Pfarrer d'r alt Hirtefränz chappelcnzt' SCHÖRLIN 70. — zu kapitle". Kap(e)ral [Khàparâl Hi. Dü. U.; Khàprâl Su. Bghz. Rotkb.~\ m. I. Korporal. 'Vier Mann, mit emme Kabberal' ScHK. 230. 2. Anführer einer Bande junger Leute. J. einer, der gerne befiehlt und das grosse Wort führt. — SCHWEIZ. 3 ,

298.

KaP



45

Käpper [Khapar M.; Pl. Khapgra Heidw ^ m. ι. (Glimpfw.) Ketzer M. 2. Pl. ungezogene Jungen, Spitzbuben: das sind K . ! Heidw. — SCHWEIZ. 3 , 4 0 3 . J i ä p p e r e " Notdurft verrichten. — SCHWEIZ. 3 ,

403.

Kapperschlappersche erdichteter Ortsname; scherzh. zur Abweisung unbequemer Fragen gebraucht Bisch. Katze n schlappere Betschd. 'Wo gehsch anne? — Uf Kabbeschlammere, Wo d' Gäns Hoorseckel draiije Un d' Hiiehner Barricke' Hagenau S T Ö B E R Volksb. 51. Käpesch [Khapès Barr] m. Kopf. Bli b still oder i ch schlaf d'r uf de" K . — frz. caboche. Kapet [Khàpét Ensish. Ruf.] n. /. Packet. 2. Düte. kapiere" [kbàpìèra Lutterb.] verstehen, begreifen. Kapiert er si" Handwerk? Kapital [Khàpitâl Ä r . ] n. grosse Summe. 'Dis isch doch ken Kapital" RATHGEBER

32.

Kapitel [Khàpitl fast allg.; Khàpetl il/.] η. Kapitel; bes. in der Rda. ei n em s Κ . (awe Banzenh. Ruf.; era0 Co. Str. Dil. Κ. Ζ.) lese" (verlese" B f ) die Meinung tüchtig sagen, ausschelten. — SCHWEIZ. 5,

399.

BAYER, r,

1268.

k a p i t l e " [khàpitla Hf.\ f j. schelten; 'er capittelt in und spricht: wes ligstu stetigs hie fulen' GEILER 15 St. 16; P. III 67. 'die best Uebung ist da sich der Mensch selber straft und capitlet alwcgen' P. III 3 7 b . 'fieng an . . sich selbs zu capitlen' P A U L I 3 6 9 . 2. alles Geld im Spiel abnehmen {Anklangan biitle" beuteln?) —

SCHWEIZ. 3 ,

400.

BAYER, I,

1268.

ab k a p i t l e 1 1 ausschelten allg.: ei" e m awe k. Hi. Dollern. Der is' dis T°ur guet o b kapit e lt wor d e n Ingenh. d u r c h k a p i t l e " prügeln. 'Die were-nimm de Bukkel satt un waidli durchkapitle PFM. III 7. v e r k a p i t l e " tüchtig ausschelten Katzent. C h a p i t e r ['Xapitar Pfetterhsn^] m. Kapitel. — frz. chapitre. kapore(s) [khàpôra Ndrsept; khàpôra Hf.; khàpôris Liebsd. Banzenh. Co. Horbg. Ingersh.; khàpôras U. ; khàpôris (-as) Rädersd. Fisi, bis Scherw.] präd. Adj. zu Grunde gerichtet, zerbrochen, verendet, verloren; k. ge b n O. 'Aer syeht nit us

KaP



wee wänn är wott kappores geh'!' JPFM. IV 5. — hebr. Kapparâ JB. XII 142. BAYER,

I,

1268.

fitze-, hutse-, putze-, pfutze-, schütze kapores, kaputze kapores verstärktes k. Zss. mit frz. foutu? Str. Z. Zinsw. ; substantivisch : er het e f. k. dcrfur bekumme" es ist nicht der Mühe wert, was er dafür bekommen hat Z. Pfutzekapores auch Ausruf des Absehens Ingw., der Verwunderung Ingenh. JB. XII 142. Kapun(er) [Khàpyn Hi. Dü. Str. Obbr. ; Khàpynar Geberschw.] m. 1. Kapaun. 2. Zwitter, Person mit Missbildting der Geschlechtsteile. — S C H W E I Z . 3 , 4 0 1 . KapUschung ['Jfàpasùi^ Olti. Attenschw.; Khàpisùm Sier. ; Khàpisùi^ Su. Geberschw. NBreis. Lützelstn.; Khàpasùi| Hattst. Bghz. Logelnh. Co.; Khapasùr^ Dü. M. Bisch, Barr K. Z.; Khàpisó Lobs.; Kapysur^ Heidw.; Kapiêo Tieffenb.; Khàporsù Roppenh.; Pl. Khàpisèn Su. Hattst. Bghz. Logelnh. Dü. Lützelstn.J m. wollene Kopfhülle der Frauen im Winter. — frz. capucho^. Kapetuts [Khàpotyts Wittenh.] m. langer Mantel. ' K a b b e d ü t z f . Weiberhaube mit Kaputze, capuchon' Mü. ST. Mäder. Kaput, K a p o t [Khàpùt Attenschw. Hi. Felleri. ; Khàpyt Hirzfn. u. nö. davon allg.; Nebenform Khapot Bf. Str.; PI. Khàpit Attenschw. Hirzfn. Dü. Hf. ; Khàpyta Büst] m. ( f . Felleri. Su. Hf.) I. Kapuzenmantel der frz. Soldaten. 2. weiter Bauernmantel; übertr. Überzieher ; Männerrock. Meist Zss. Kaputrock, Kaputmantel. Rda. Ei ne m e K a p o t , e Kapöttel a n henke n keinen Stich im Piquet machen lassen Bf. Wortspiel mit dem folg. — S C H W E I Z . 3 , 4 0 2 . frz. capot, capote. k a p u t [khàpyt allg¡\ Adj. vernichtet, zu Grunde gerichtet, tot, zerbrochen, ganz erschöpft, niedergeschlagen; stets prädicativ (doch e kaputeni Gans Hf.): er is1, gc h t k. ; k. mache". Der urspr. Sinn noch im Kartenspiel: schwarz, wer keinen Stich gemacht hat: frz. faire capot. — SCHWEIZ. 3 ,

402.

BAYER, I,

1270.

Kaputer [Khàpùtar Scherw.] m. Kaulkopf, Gottus gobio. k a p ü z k i [khàpytski Horbg.] = kaput (scherzh)

KaP —

KiP



457

KiP —



KuP

Kapuz [Khàpyts Steinbr. Hirzfn. Su. Ingersh. Dü7\ f . (m. Steinbr. Hirzfn•) I. Kapuze. 2. weiter Fuhrmannsmantel Steinbr. — SCHWEIZ. 3, 402. K a p e z i n e r ['Xàpatsinar Roppenzw.; Kh- Rixh. Su. Dû. Rothb.; Khàpatsinar Κ. Ζ.] m. τ. Kapuziner. 2. Schimpfname für einen Frömmler. J. langbeinige Spinne Ruf. 4. grosse Kapuzinerkresse,Tropaeolum majus. Zss. Kappezinerbrenz eine Prise Tabak Sennh.; Kappezinermünz Heiligenbild ST. Demin. Kapuzinerle n. gelbes Springsamenkraut, Tropaeolum majus KIRSCHL. I, 137. —

Kindw. Rda. nit ze Κ . kumme" auf keinen grünen Zweig kommen Hf. Ingenh. — hebr. Kuphâh J B . XII 144. SCHWEIZ. 3i 4°4Kipper I [Khipar Bf.~\ m. Köper, dreioder z/ierschäftiges Gewebe. — S C H W A B . 330 Küpperband. f Kipper II m. Münzbeschneider, Münzfälscher. 'Wie hoch gehen dann die Müntzer jetzund? gibt es auch noch der verdamten Kipper und Wipper wie in dem Mansfeldischen Krieg Anno 1621 und

SCHWEIZ. 3 ,

gekippert Adj. in der Rda. e Gekipperte" nemme" fortgehn Str. Kope [Khûpa Bebelnh. Horbg. Rapp. Barr Mutzig Str.; Khópo Ingersh.; Khôpa Bf. Str. Lobs. Lorenzen\ m. 1. italienische Fltissgrundel, Gobio fluviatilis. 'Poh, klaani Kobe, I kenn's, mer fangt sie mit de Gawle' FRCELICH Holzh. 26. Kaulkopf. 'Kopp murkolb gropp Carabus' D A S Y P . 'Koppen, Koben oder Kopffisch' Cottus gobio B A L D N E R 84. 'Ein Kröppen oder K o p e = frz. nne chabot' M A R T I N Coli. 44; Pari. N. 333. 2. kleiner Mensch, frecher Knabe, Schelm, meist kleiner K . (scherzend); schwarzer K . ; Schimpfn. für schmutzige, unordentliche Leute, schon bei GEILER P. II 20 b . Zss. f K ö p l i n s volck n. leichtes, liederliches Gesindel GEILER

402.

K ä p p i , j . Gäppi Seite 227. Kip käp [Khip khap Ingw.] Rda. dis is® k. k. eins so viel wert wie das andre, d.h. wenig. — J. gif gif Seite 199. Kipp [Khep U. IV.; Pl. -a] f . 1. Gipfel des Baumes; Dachfirst. 2. übertr. Kopf. Er het in der K . hat einen kleinen Rausch Str. Demin. Kippel n. (m. Lobs.) Gipfel, Spitze der Hopfenpflanze U. k i p p l e " s. kible". k i p p e " , k u p p e " [khepζ Ruf .Geberschw. Hf. Ingw.\ khùpa Inger sh 1. die äusserste Spitze abbrechen, z. B. bei der Tabakspflanze, damit sie nicht auf schiesst Hf. Ingiù. 2. aus den reifen Trauben Beeren pflücken Ruf. Geberschw. Ingersh. —

SCHWEIZ. 3 ,

404.

a b k i p p e " und- -¡-auskippe" auswetzen, aushacken, aushauen, 'es ist der teuffei, der inen die äugen auszkippen wirt' GEILER M. 44 b . 'des äugen müssen die rappen auskippen' >S. M. 44 a . v e r k i p p e " Geberschw., verkuppe® Ingersh. durch zuvieles Ausbeeren die Trauben leeren. — SCHWEIZ. 3, 404. Kippe(s) [Khepa Str. K. Z. Ingw. Lützelstn.; Khepas Geberschw. Dü. Mutzig Str. Kindw. Zinsw. Lobs. ; Khipas Wh.~\ Gesellschaftsgeschäft, bes. um bei Holzversteigerung die Preise zu drücken. Wenn von mehreren Personen, welche beisammen sind, die Eine einen Fund macht und dabei spricht: Nix Kippe so ist der Fund ihr Eigentum; sagt aber eine andere dieser Personen zuerst: Kippe Halbpart, so hat sie Anspruch auf die Hälfte des Fundes Str. K . rryt ei" e m spiele" I. auf Gewinnteilung spielen; 2. Fangspiel Mutzig. K . lia" Anteil haben Geberschw.; K . han mit nand Heimliches mit einander haben

1622' —

L.

MOSCH.

BAYER, I ,

K.

74.



I

226.

SCHERZ,

I,

786.

1271.

DW'B.

s,

1539.

BAYER,

I,

i 271. K u p p e s m. kleiner Kerl Bisch. K u p p e t c f . Kaulkopf, gemeine Groppe, Cottus gobio Co. Türkh. fkoppen 1. schlagen: 'in die art k o p p e n ' GEILER P . II 25.

SCHERZ I, 8 1 5 .

2. rülpsen. 'Wüste geberd haben von dem fraß koppen lassen raubsen ufstossen kotzen geifferen schryen, singen wüste liedersurflen fartzen' G E I L E R Narr. 142 d (LXXI schar) 'Kopp ruetus, koppen ruetare' D A S Y P . 'Ructus das koppen' GOL. 273. — SCHWEIZ. 3,

404.

SCHWAB. 3 2 1 .

B A Y E R , X,

1272.

koppere" [khopara] das Gesicht krankhaft zuckend verziehen. K o p p er i m. ein Mensch mit krankhaften Gesichtsverzerrungen. -j-'Köpel oder Fifitzköpel' Charadrius duratus BALDNER 43. (Vivitz Köpplin um das J. 1500) ssKupp, G up ρ [ K y p Su. M. Rapp.; K h y p Dü. MM. Barr Mütt. Bf.; Khùp

KuP —

KaPF



458

U. W.; Pl. -s] f . Holzschlag, Holzplatz, abgeholzte Waldfläche. Zss. Kuppe n hutt, -hüeter. — frz. coupe. Kupard, K u p a t [Khypart Str.; Khypàt Rapp¡\ f . Mehlscharre, kleines eisernes Werkzeug, womit der Bäcker den Teig aus der Mulde scharrt und die Brödchen formt. — frz. couparde. kupple" [khùpla allg.~\ eine Heirat vermitteln oder einfädeln (nicht in übler Bedeutung) : für eine" k., zsamme" kupple". —

SCHWEIZ. 3, 4 0 5 .

BAYER, I,

1272.

verkupple11 1. ei ne m e Frail v. verschaffen allg. 2. vertauschen : ich han e Geis verkupp e lt für e Säüele Ruf. K u p p l e r allg. m. Heiratsvermittler, Makler bei einem Geschäft. Spw. D e r K . bekummt e par Schue h , mit dene" ge h t er

d

e m Teiif*l zue B f . —

SCHWEIZ. 3 , 4 0 6 .

K u p p l e r e " Z., V e r k u p p l e r e 1 1 Bisch, f . Kupplerin. K u p p e l e i f . Heiratsvermittelung. 'Mier sinn hyt ohnediss recht in der Kubbeley P F M . V 8. k u p p l i « Adv. eifrig Str. 'kupplicht gefällig, freundlich, dienstfertig KLEIN. 'kupplich qui insinuare se studet- SCHERZ. —

SCHWAB.

329

kuppelig.

BAYER,

I,

1272. k u p l i e r e 1 1 , k o p l i e r e 1 1 [khìiplìèra Dü. Bf. K. Z.; khùplîra Obbr. Rothb. Zinsw.; khoplìra Str. Lohr] trauen, ehelich verbinden, bes. die Ehe kirchlich einsegnen (häufiger ist zsamme ,, gë be n). 'Copulierte vns Hr. Magistrat Nicolaus Klein, Pfarrherr allhier' MÜLLER 12. Kupper(er) [Khùpar Heidw. Steinbr. Obhergh. Bisch. Str. K. Z. Betschd. ; Khùporar Lobs7\ m. Pferd, das die Krippe zernagt, Krippensetzer. Man legt ihm die [Khùporrîma Lobs.~\ an, welche den Hals fest umschliessen. L u f t k u p p e r m. 1. lungenkrankes Pferd, das immer nach Luft schnappt; 2. leichtsinniger Knabe Attenschw. Ν est k u p p er m. junger Vogel, der zuletzt im Neste bleibt, wenn die andern schon flügge sind Kerzf. ; vgl. Nestkütter. k u p p e r e " die Krippe nagen (von Pferden) Lobs. Betschd. W i n d k u p p e r e r m. Krippensetzer, der während des Festbeissens in die Krippe Luft einzieht: ein Hauptfehler Betschd. kapfe n [khàpfo Hi. Steinbr. Sier. Strüth Felleri. Su. Orschw. Obhergh. MI\ zer-

KaPF —

-

KoPF

hacken, in kleine Stücke schneiden (Fleisch, Reisig, Rüben). T ü r l i p s k a p f e r [Terlepskhàpfar 6"«.] m. Werkzeug zum Zerhacken der Runkelrüben. Kapfer [Khàpfar Ingersh.~\ m. Kosewort für Kinder. — vielleicht — Käfer? Käpfer ['Xápfor Roppenzw. ; Khápfer Hi. ; Khapfar Steinbr. Su. Türkh. Rchw. Bf¡\ m. I. Querbalken im Dach, worauf die Latten genagelt werden und die Ziegel ruhn; sie kommen von beiden Seiten her auf der First zusammen Roppenzw. Hi. Steinbr. 2. aus den Mauern vorspringender Stein, worauf das Gebälk liegt Türkh. Rchw. Bf. "Kepfer, K-steyn Telamones, Atlantes' D A S Y P . J. Pflastersteinklopfer Su. 4. Pechnelke, Marienrösle, Visearía vulgaris Rapp. K J R S C H L . Ι , 117.



SCHWEIZ.

3,

407.

BAYER,

I,

1273· Kipf [Köpf Co.] m. langer Spitzwecken. —

BAYER, I,

1273.

K i p f l i , K i p f l e ['Jfipflì Fisi. ; 'Xipfla O/ti. Roppenzw. Liebsd. Blotzh. ; Khipfla Pfetterhsn. Heidw. Steinbr. Mü. Wittenh. Ensish. Gebw. Bghz. -S«.] n. 1. Mass von 5 Litern (bes. für Äpfel und Kartoffeln), i!i Sester = 2 Masle Ruf.; e halb K . 2 Liter. 2. (spöttisch) hoher Hut. Zss. Kipflewajaschör. 3. grosser Kopf. 4. Baumgipfel Liebsd. Kopf ['Xòpf Fisi. Liebsd.; Khòpf O. U.; K h ò p Wingen b. Weissenbg. W.; Pl. Khèpf ; Khèp] m. Gen. schwach in Kopfe"kisse n Hf. I. Kopf als Körperteil: e Κ . wie e Sester ein dicker Kopf Su. Ζ. JB. VII 192, wie e Guller ein roter Kopf Rapp. E K o p f wii e Kitter so rot Z. JB. VII 192. E böser Κ Schorf Dü. Z. S het scho" uf si" K . gschneit er hat graue Haare Hi. Banzenh. De" K . henke" entmutigt sein Str. Er hängt der K . wi e der Bling (das blinde Pferd) vor d'r Schmidi er ist tief niedergeschlagen Fisi. D e r K . verrenneD sich den Kopf zerbrechen, sich grämen Fisi. Uf der K . stehn müssig gehn Steinbr. Mer möcht sich uf der K . stelle" (und sich mit de" Füessen verwundere11) Ausdruck der Verwunderung, bes. der ärgerlichen Heidw. Bis' uf der K. gheit? bist du verrückt? Lutterb., dumm Su. Nit uf de" K . gfalle" ein verschlagener Mensch Ingw. Newe n de11 K . klimme" irrsinnig werden Altw. Gel' du bis' mit

KoPF d em



459

K . zerst da s Bett h era b du. biit nicht bei klarem Verstand Rauw. I oh weiss nimm, wo m'r d'r K . steht ich bin ganz verwirrt Su. Üwer Hals und K . ze t h ue n ha ben vollauf, überaus viel zu arbeiten haben Dü., ü. H. u. K . läugle" durchaus leugnen Sit. I ch setz d'r der K . zwische" d O h re" scherzh. Drolmng gegen Kinder Hi. Str. U. 'Ihr werdet mir gewiss den K o p f zwischen zwey Ohren setzen = vous me mettrez la teste entre deux espaules' werdet mir nichts thun M A R T I N Pari. Ν. 47 O. Scherzh. Drohung gegen Kinder: Wart, i ch dräj d¡r d'r Kopf um! Ruf. Mei", wenn der Mann kummt, wo d'r K . under m Arm het und s Fiidle im Schnappsack! Geberschw. Wenn der K . e n wëg is', het s Loch Firowe nd Bf. Z. 'K. und Loch mit ei nand er sin innig vertraut sein ULRICH. 2. Kopf als Sitz des Verstandes und Willens: e gueter K . lernfähig, e verschlauener K . verschmitzt Rauw. ; e herter K . tinfähig Bf. Z. Er het d e r K . gsctzt ist halsstarrig Banzenh. 'die jhren kopfF nimmer aufsez' FISCH. Ehez. 249, 22. 'Awer do hawi dir dinne K o p f welle lonn' H O R S C H Hüssjé 9 . Er het s im K. ist stolz Su. Er het s gross im K . und nix im Sack AEckend. Er het me hr im K. a's im Sack bildet sich viel ein Bitschw. Er het vil im Kopf, aber wenig im Sack er ist nicht so reich wie er sich ausgibt Schlierb. Wenn er eppes im K . het, se het er s nit im Arsch er ist eigensinnig Su. Ruf. fWàs mr net em Khop hàt, hàt mr en ta Fés Zilli.~\ JB. V 139. Ei ne m d'r K . voll mache», blose n jemand auf stiften Ruf. U. Ei ne m der K. Wäsche" Vorwürfe machen. Er is' sins Kopfs eigensinnig (wie s Goldschmids Junger, oder wi e d e r Riedsëlzer Beck, der bacht nur, wenn er Më b l het Betschd.) So vil Kopp, so vil Sinn Dehli. Das het ke in K . und ke in Loch ist sinnlos Liebsd. Su. U. An de" K . stosse" kränken, zuwiderhandeln Str.; us d em K. selbst erdacht, nicht copiert (von Kunstarbeiten) Str. 3. Spitze (z. B. des Nagels) Dü. 'Dis heisst de Naujcl uf de K o p f (das Richtige) treffe' R A T H G E B E R 3 4 . Eingang eines Schreibens Banzenh. 4. Kopfseite der Münze: K . oder Münz? Vielleicht daher uf de" K . genau (bei Zahlwörtern) Hf. 5. Feldstück von etwa 1 Ar, das entstand, als die Allmend (Markgenossen-

KoPF



schaft) nach „Köpfen" verteilt wurde Jebsh. Rapp. 6. Krautkopf Rätsel: "Es isch e Kopf Ohne Zopf, Het's Herz Mittle-n-im Kopf! — E Krutkopf!' Ndrbr. S T Ö B E R Volksb. 4 1 6 . 7 . vielf. in Bergnamen : [Hèrnlaskhopf, RisàkarkhopfJ M. s. auch Zss. Kopftrëtters altes Knabenspiel Str. PFM. III Ι. 8. f Schale, Becher. 'Joseph liess ein giildinen kopff in seinen sackstossen undverknüpfien'GEILER .S.il/.i 6. Demin. K o p f e l e m. Mensch, bes. Knabe mit dickem Kopfe Str. Z. ; Starrkopf Molsh. Κ ö ρ f 1 i, Köpfle ['Xèpfli Fisi. ; 'Xêpflo Roppenzw.; Khêpfla Ensish.; Khèpfla Wittenh. Mü. Ruf. Obhergh. Hlkr. Logelnh. Ingersh.; Khèpfl Rapp. U. ; Khèpl IV.] η. ι. Köpfchen : e ΚορΡΊ wü e Spätz e l kleiner Kopf Z. JB. VII 192. Pl. Kopple Spitzname der Bewohner von Hirschland. Ironisch : s Κ . setze" eigensinnig sein; e Κ . schnide™ kopfüber in's Wasser springen, frz. piquer la tête Mü. 'Gib acht, thiie kei Köpfle schnide' LUSTIG II 7 I 3. s is' sin Köpfle, s is' lh m nix u use" z nëhmen er ist eigensinnig Ruf. 2. Briefmarke. J. junge Tanne von etwa 2 Meter Höhe. = Kipfle, Hohlmass von ζ Litern. Ε K . Bir n e n 25 Stück Birnen Hlkr. ζ. 'Köpfel (Schiffersprache) kleine Insel' K L E I N . — S C H W E I Z . 3 , 4 0 8 . BAYER, I,

1274.

B a i i e l e k o p f [Pòialajròpf F i s l ^ Krauskopf. B ä t z e n k o p p [Pètsakhop Rattw.] launischer Mensch.

m. m.

B l u t t k o p f m. Kahlkopf, Glatze: jetz' laiif ihm no ch und schrei i h m B. ! wenn jemand eine günstige Gelegenheit versäumt, oder einem schlechten Bezahler geborgt hat Steinbr. Mü. Str. Lützelstn. — vgl. die Vorstellungen von der Fortuna. SCHWEIZ. 3I 414· B r i e f k ö p f e l n. Briefmarke Steinbr. Hf. [Préfkhèpl Lohr Tieffenb.] : e rots Β. eine IO PfennigmarkeB u s e l k ö p f [P^sl/òpf Roppenzw.] m. Mensch mit gekräuselten Haaren. D i c k k o p f m. 1. Mensch mit dickem Kopf; eigensinniger, beschränkter Mensch; j lutherscher D. Spottruf Str. K. Altw. ; ; PI. Dickköpp Spitzname Harsk. 2. Kaul; quappe Attenschw. Geud. J. Schuhnagel J mit grossem Kopf Geberschw. — S C H W E I Z . I 3. 4 l 6 ·

KoPF



460

D r e i s e s t e r k o p f «ζ. Mensch mit grossem Kopf (Übername) Obhergh. DülIikop f »z. kleiner Fisch mit grossem Kopf Tieffenb. f D u p p e l k o p f m. ein eigensinniger, einfältiger Mensch G E I L E R J. Sch. 27. Alphab. 27. f D ü r m e l k o p f f m. ungeschickter Kopf . 'seinen frevel inn dem, das er on vrsach . . auss ejgenem dürmelkopff hat vns seinen Farbenverstand dôrffen fûrmalen' F I S C H . Garg. 185. f G e h k o p f f m. Jähzorniger GEILER Narr. H. i2 8b. Glatzkopf*«. KahlkopfWittenh. (selten). G r a u k o p f m. Esel Co. U. Grind(s)köpf [Krentkhòpf Hi. Rapp. Hf. Rothb. ; Krentskhòpf Banzenh. Hattst. Wittenh. Su. Heidolsh. Hlkr^\ m. 1. Milchschorf auf dem Kopfe, mehr Scheltwort, auch für Erwachsene. Rda. E G. und kurzi Ärm zum kratze" Bezeichnung einer Verlegenheit Str. 2. Dummkopf Heidolsh. — S C H W E I Z . 3 , 4 1 2 . Groppe n kopfw«. Kaulquappe ; Schimpfname = Dickkopf Su. — S C H W E I Z . 3 , 4 1 2 . H e c h t e n k o p f m. nünanünzig oder fünf e fu"fzig Hechtenköpf scherzhafte Aufgabe zum raschen Sprechen, bes. für Franzosen Dü. Str. H e i d e " k ο ρ f m. Berg im Gebweilerthal. H il s e "(köpf) m. Berg im obern Linthal, Seitenthal des Gebweilerthals. Hitzkopf m.jähzorniger Mensch Su. U. Huetkopf w. der runde Teil des Hutes, der den Kopf bedeckt Ingenh. (H.-kappe" Λ/.) K a u t s c h u k o p f [Kaitsykhòpf Steinb] m. Schimpfname für die Arbeiter der Kautschukfabrik. K a t z e n k o p f m. I. Böller Co. U.; PI. Katzenköpp Spitzname Altw. 2. Büschel von Schössen, die im Frühjahr aus den Reben vom Boden aus treiben Geberschw. J. niedriger Weidenstumpf Rchw. — S C H W E I Z . 3 , 4 1 3 . K l o t z k o p f fXlòts^òpf Liebsd.; Klòtskhòpf Su. Ruf. Co.] m. I. Mensch mit dickem Kopf Ruf. 2. dummer, eigensinniger Bursche. J . Schelte gegen einen, der andre starr ansieht Liebsd. K r a p p e n k o p f m. Kaulquappe Ensish. K r a t z k o p f m. 1. Kardendistel, Dip- ¡ sacus fullonum Dehli. K I R S C H L . I , 3 6 7 . 2. Schmeichelname für ein kleines Kind Lützelstn.



KoPF

Krusel(s)kopf ["Xrfsljròpf Fisi.; Κ φ ΐ khòpf Wittenh. Geberschw. Isenh. Katzent. Κ. Z. Betschd. ; Kryslskhòpf Dü. -S/r.] m. Krauskopf. — S C H W E I Z . 3 , 4 1 3 . Krut(s)kopf [Krytkhòpf Bisch. Scherw.; Krykhòpf Κ. Z.; Krytkhòp Lohr Ottw. Altw.; Krytskhòpf Ensish. Scherw.] ni. Kraulkopf. 'Un Gemiiess het's uf myn Ehr nieneds so, diss wett i, Kruttköpf vierdelszentnerschwer' PFM. V 8. Schimpfname für die Bewohner von Krautergersheim Bisch. Wittelsheim Scherw. Dossenh. Ottwlr. — S C H W E I Z . 3 , 4 1 3 . K r u w e l k o p f [Kry^wlkhòpfIngw.; -khop Wh.] m. Krauskopf, Lockenkopf. K r ü z k o p f [Kritskhòpf&y.] m. Schimpfwort der Protestanten gegen die Katholiken. — S C H W E I Z . 3 , 4 1 3 . K u l l e " k o p p [Khylakhòp Lohr Büst; Kùlakhòp Dehlim. Kaulquappe; PI. -köpp Spitzn. Berg. s. auch Kuli II Seite 444. L e t t k o p f , Lëtzkopf m. Querkopf U. 'Saturnische turmische Windmüller und LetzköpfF F I S C H . Garg. Einl. 5. 'ein Lezkopf F I S C H . Ehez. 175, 13. — SCHWEIZ. 3 ,

413.

L u s p e l k ö p f l e n. Berg nordwestl. von Gebw. Maüschkopf m. ungehorsamer Mensch Steinbr. Meisterkopf [Mèistarkhopf 71/.] m. rechthaberischer Mensch, der keinen Rat annimmt, s. Meisterkatz. M o l l i k o p f , M o l l e n k o p f [Mòli^òpf Liebsd. Roppenzw. ; MòlikhòpfOtó'. Ensish,.; Mòlakhòpf Su. Co. Lngersh. Horbg. Bf.; Mòla- Molsh. Ndhsn. Prinzh. Lobs. Schietti] m. I. Kaulquappe. 2. Dickkopf, Mensch mit dickem Kopfe, bes. als Schimpfname; 'Er het e Mollekopf un Bain wie Raddefife' PFM. III 7 ; eigensinniger Mensch. — SCHWEIZ. 3 ,

413.

Motschkopf [Mots/òpf Roppenzw.; Mùtskhòpf Dollern Gebw.; Motskhòpf Lsenh. lngersh. Katzent. Zinsw.] m. I. Dickkopf. 2. Murrkopf, eigensinniger Mensch. 'Lehn doch de Motschkopf geh, dà gschwulle' L U S T I G 1 2 3 4 . — S C H W E I Z . 3. 4 I 4 -

M u c k e " k o p p , PI. -köpp Spitzn. der Bewohner von Durstel Bettw. Munikopf m. Stierkopf, grosser Kopf Dollern. Miitschelekopf m. Dickkopf Steinb.

KoPF



461

KoPF



S t e t t k o p f ['Stèt/òpf Liebsd.; 'StètM u t z k o p f ïïi. Kehlhopf Olti. \ I. Trotzkopf, StarrN u p p e n k o p f eigensinniger, launischer khòpf O. Uï] m. Mensch Str. kopf Geiler Narr. H. 100a. 'Hü! machst Ö b e r k o p f [Ewarkhopf Ruf^] m. oberer wieder dr Stättkopf hit' LUSTIG II 140. Teil des Kopfes. Dem könnt mer der Ö. 'S sol äpär fo diïr gshïkt züüm altä shtätablüpfe™ von einem gesagt, der einen khopf gee L A N D S M A N Lied. 54. 2. grossen Mund hat Ruf. Eigensinn. — SCHWEIZ. 3 , 4 1 6 . O c h s e " k o p f m. Dummkopf Su. S t r a i i k o p f ['Stràyk. Ruf.] m Mensch j Ö d k o p f m. Dummkopf, Tölpel, Thor, mit rauhem Haar. Narr, 'wer zu seinem broder spricht ödS t r u b e l k o p f ["Strûwlk. Heidw. Witkopfi, duppelhirn oder touberich, oder tenh.; 'Strywlk. Su. U¡] m. ι. Mensch spricht zu im öd, üppig oder pfacli, der mit gekräuseltem oder zerzaustem Haar. selb würt schuldig . . des Tots' GEILER 2. ungekämmte Person Wittenh. Syn. P . III 57. [Khytsokhopf Betschd'.] — SCHWEIZ. 3 , 4 1 6 . Ρ f l ë n n k ö p f m. weinerliches Kind S t u t z k o p f ['Stùts^òpf fisi.; -khòpi Katzent. — SCHWEIZ. 3 , 4 1 4 . Su.; Stytskhòpf Ζ.] m. Starrkopf, TrotzP l ä t z e r k o p f m. Grindkopf DU. M. ; kopf. 'Stiitzkopff' G E I L E R Narr. H. 100. Kind mit Ausschlag NBreis. — SCHWEIZ. 'dz so jhm in sein stützkopß kompt' ders. 4, 4 1 4 . 2 8 . Narr (Kl.) — SCHWEIZ. 3 , 4 1 6 . P l e r r k o p f m. murrendes und weinerT e ü f e l s k ö p f l e n. Wassernuss, Trapa liches Kind. natans K I R S C H L . I , 273. In Masmünster P r e s s k o p f m. gepresster Schwartenwerden sie wie Kastanien geröstet und magen Str. Hf. ; wird nach dem Schlachten gegessen. Sjyn. Wassernüssle, Wasserkeste", aus allerhand Knorpel- und minderwerJesuiternüssle, Weihernuss. tigen Fleischteilen zubereitet, in Scheiben j T o t e " k o p f w z . I. Totenkopf {Schmettergeschnitten, in Galerei (Seite 210) gelegt i ling) Dü. 2. Spinnenfrauenthräne Westund frisch genossen Hf. halten b. Co. 3. grosse Waldschnepfe P r o p p e n k o p f m, Kaulquappe Lutterb. Steinb. P u p p e n k o p f m. Kahlkopf Co.

Strüth

Su.



SCHWEIZ. 3 ,

416.

T r u t z k o p f Betschd. Bühl, T r u t z k o p p Lohr m. wie hochd. T ü r l i p s e n k o p f m. 1. Runkelrübe. R a p p e l k o p f m. eigensinniger, störri2. Mensch mit grossem Kopfe Winzenh. scher Mensch M. W i r s c h i n g k o p f m. Mensch mit grossem Rëbëllenkopf [Raewaelakhòpf Str.'] Kopfe Steinb. m. (,Schimpfwort). Z i b e l k o p p [Tsiwlkhop Saarunion] PL R o s s k o p f [Ròskhòpf Obhergh. Horbg. , -köpp als Spitzname Ormi, (es werden U. Kerzf.; PI. Ròs^èpf Rädersd.; Ròskhaepf Steinbr.] f . 1. Kaulquappe; junger j viele Zwiebeln dort gepflanzt). Frosch. 2. Schuhnagel. J. Schimpfw. \ K ö p f e t e ['Xòpfeta Olti.; Khòpfatg Hi. Dunzenh. — SCHWEIZ. 3 , 4 1 5 . Banzenh.; Khòpfto Heidw. Su. Horbg. S c h n i t t s t u e h l k o p f m. Mensch mit ; Dü.; Khopfta M.] f . nur in der adv. grossem, länglichem Kopf Steinb. Osenb. \ Verbindung z u K . zu Häupten, am KopfEr het d Füess z u K . S p i n d e l k o p f m. rundes Holz, das \ ende des Bettes. 1 u n beim Drehen auf die Drehbank geschraubt j S Bett is z Füesse" höcher a's z K . SCHWAB. 3 2 1 \ Dü. — SCHWEIZ. 3, 4 1 7 . dem \ z k o p f n e t . BAYER, I, 1274. SCHWEIZ. ¡ h a r k o p f i g [hórkhòpfi Hf.; hôrkhopi^ 3. 4 l 6 · ¡ Lützelstn. Wh.] Adv. barhaupt, mit unc S ä ü k o p f [Seìfòpf Henfli.; Seikhopf | bedecktem Kopfe. k ö p p i s c h [khèpis Rauw. Wh. SaarObsteinbr.; Soikhòpf Hattst. Co.; Seyunion] Adj. eigensinnig, hartnäckig. — kh'òpf Κ. Ζ.; Sèy- Str. Betschd.] m. unEIEEL. ordentlicher, frecher Mensch (Schimpfrappelköppisch, -ig [ràplkhèpii wort). — 'SCHWEIZ. 3 , 4 1 5 . Lützelstn. Dehli.; -i ftr.] Adj. widerS t a r r k o p p m. eigensinniger Mensch spenstig, einem Versprechen ungetreu. Lohr.

wird Obhergh. Spitzkopp m. Spitzkopf, Spottruf reformierter S . Altiv. —

in

KoPF —

KaR



462

k ö p f e " [khèpfd fast allg.; khèpg Lützelstn] ι. enthaupten allg. LANDSMAN Lied. 107. 2. ein Fass vorn überneigen, beinahe auf den Kopf stellen Su. 3. Stei n k. Pflastersteine klopfen Su. 4. bei Reben, Tabak u. a. die Spitze des Haupttriebes oder der Triebe überhaupt abschneiden oder abbrechen Dü. bis Hindish.



SCHWEIZ. 3,

418.

k ö p f l e " [khèpflo Strüth] kopfüber in's Wasser springen. f'kupfrig finnig. Er handelt mit Kupfer ist

finnig'

KLEIN.

Kappres Kaper Str. Capparis GOL. CS. 57. Kapriole" [Khàprióla Hattst. ; Kàprióla Roppenzw7\ f . PI. Possen, Sprünge, Witze; K . mache11. Kapritze®, Gabrisse" [Khàprìtsa Logelnh. Horbg. Bf. Scherw.; Kàprisg Z>«.] f . PI. Launen, Possen; widerliche Einfälle: der het K . im K o p f ! Demin. Kaprisle [Khàprislâ NBreis.; Khàprisl Str.~\ n. Günstling; bei Mädchen : Lieblingstänzer, Freier, 'als wie 's Finele, wo myn Kabryssel isch' PICK Büch. 32. — SCHWEIZ. 3, 4 0 1 .

frz.

caprice.

kapritzig, kapritzisch [khàprìtsik Mütt.; khàprìtsia Str.] Adj. launenhaft. (Kaps in) S c h i s s k a p s ['Siskhàps Barr] f . Unterstützungspunkt einer aus einem Balken hergestellten Schaukel. Ge h i n d S. un d hilf e wenig, der bringt mi oh sons' nimm i n d Hö h , er is' gar licht. Kapsul [Khàpsyl allg. ; PI. -9] f . (m. Tagolsh. Attenschw.) 1. Zündhütchen; Syn. K ä p p e l K. Z. 2. hoher Hut. j. Schlag auf den Kopf : e K . gë b e n Hattst. Kar [Khâr Horbg. bis Ndrröd.; PI. -9] f . (m. Dachstn., n. auch Dü. Ndrröd.) Kochtopf aus Eisen, Blech, Thon, mit breitem Boden und niedriger Einfassung, ohne Füsse. Früher auch Holznapf. 'Kâre' Mü. ST. Mäder. 'schlüsseln, deller, kar' Str. 15./16.

Jh. BRUCKER 2 6 4 , ' K a a r n a p f f ' DASYP.

'ein groß kar mit milch' WICKRAM Roll. 112. 'das viert mit Hunden vnnd Katzen ausz den Schüsseln frisst, vnnd alle K a r mit dem spiegeligcn ermel aussspilet' FISCH. Garg. 66. 'trei rauchige Spaltenverkleibte, Daumendickwüste höltzene Kar, was resonantz geben die?' ebd. 65.'ein Kaar une jaie' MARTIN Coli. 176. 'Ein Kahr mit

KaR



gerunnener Milch' MOSCH. II 62. 'Suurkrutt un Spcck noch im e Kahr' HIRTZ Ged. 178. Demin. K a r l e ['Xèrli Olti. Fisi.; 'Xêrla Liebsd. Roppenzw. Pfetterhsn. Attenschw.; Khêrlg Hi. Heidw. Tagolsh. Steinbr. Pfast. Strüth Obburnhaupt Hüss. Su. Bghz.; Khárla Dü. ; Khárl AEckend!\ n. 1. irdenes Milchgefäss, meist 1 Liter haltend. '(Sy) het ein gemüss gekocht und het geriben oder eingebrockt brot inn ein kerlin oder in

ein

narten'

GEILER

M. 8 6 b .

'Wer

ouch der were der dem andern neme ein kerlin, oder ein büttichin' Str. 14. Jh. BRUCKER 176. 2. Blechgefäss mit Deckel, worin den Arbeitern auf dem Felde die Speisen gebracht werden Su. Bghz. — SCHWEIZ. 3, 4 2 0 . I, 1276.

HESS.

fBinekar BAYER, I,

SCHWAB. 3 0 5 .

BAVER,

193.

alvear

HERRAD 180 a .



1276.

Handkärle [Hàij^êrla Attenschw.; Hàntkhêrla Hi.~\ n. Waschbecken. K ä s k a r [Khâskhâr Betschd. Ndrröd¡\ f . (n. Ndrröd.) thönerner cylinderförmiger Topf auf drei Füssen und in der Wand und auf dem Boden durchlöchert zum Abtropfen der Molken; die zurückbleibende Sauermilch verdickt sich zu weissem Käse, Quark.



SCHWEIZ.

3,

420.

BAYER,

I,

1276. M e i s e " k a r [Màsokhâr Ndrröd. Schleif.] n. viereckiger, aus Holunderstäben hergestellter Käfig, dessen Deckel zufällt; dient zum Einfangen der Meisen. — HESS.

193.

M i l c h k ä r l e [Malcèrta Liebsd.; khêrla Heidwl\ η. Milchschüssel. SCHWEIZ. 3 , 4 2 0 .

BAYER, I,

Mál—

1276.

f Mus k a r Suppenschüssel, 'dem Hafen oder Muskahr' FISCH. Ehez. 280, 24. S u ρ ρ e n k ä r 1 e [Sùp^êrld Liebsd.; -khêrl Hüss.J η. Suppenschüssel, 'das Suppenkaar oder Schüssel la jatte au potage' MARTIN Pari.

N.

773.

Karrako [Khàràko Örmi. ] Jacke der Frauen und Mädchen. — frz. caraco. Karakter [ K h à r à k t j r allg] m. Rda. ei n t m de(r) K . stelle" die Meinung sagen, zurechtweisen. Jetz' ha n m'r de n Rëbstücke" de" K . gstellt, jetz' het s e'" e n Akzent jetzt ist der Weinberg in Ordnung Barr. 'Die Rda. reicht in die Zeit hinatif, wo man, wie noch im 16. Jh. unter Karakter einen auf einen Zettel ge-

KaR — schriebenen 57-



KehR

Zauberspruch

— verstand'

463 CS.

SCHWEIZ. 3 , 4 2 1 .

K a r r e " , s. Karch.

KehR



K e h r u m ['Xérùm OIti.; Khérùm Hi.] m. einmaliger Umlauf Olti. M'r mache" e Κ . wir wechseln ab Hi. Adv. rings umher Olti. h a n d k e h r u m Adv. im Nu, plötzlich Hi. Katzent. Dü. Bf. — SCHWAB. 310 handumkehr. I n k e h r f . Einkehr, 'yncker mit gebet

Karess [Khàrès Liebsd. Roppenzw. Hi. Banzenh. Su. Co. Katzent. Dü!\ f . Liebeswerbung, Besuch beim Mädchen : uf d K . gc hn (go), uf d c r K . se i n ; scherzhaft auch von Brautbesuch. — SCHWEIZ. z u g o t ' GEILER J. Sch. I9B. 3. 4 2 8 · h W i d e r k e r [Wetarkhér H f ] f . Zukarcssiere" 1. ein Mädchen be- \ suchen, bes. abends am Fenster ; den Hof \ sammenhang der ersten Stockwerke des bei quadratischer Anlage, machen Roppenzw. bis Lobs. 2. coire | Bauernhofes Stallungen K. Z. — SCHWEIZ. 3 , 4 2 8 . BAYER, I , j so dass Wohnhaus, Scheuer, und Thoroberbau ztisammenhängen ; be1280. — K a r e s s i e r e r e i f . Liebeswerbung Lobs, j quem, aber bei Brand gefährlich. kär [khár Wh.] Adj. wählerisch, schwer zu befriedigen : er is' nit so k. [Taer Hunt es kàr khár, or fraest net amérl àlas Wh.'] — zu küren; vgl. kurässig Seite 7 1 . HESS. 220 koerisch. Kârel[Khàrl Bisch.] Demin. Koseform zum männl. Vornamen Oskar. -j-keren fegen, 'kehren fegen verrere' DASYP.

K e h r a u s m. Ende. Ke h raus mache" zu Ende bringen, vollends tot machen ; de" K . tanze" den letzten Tanz tanzen Ndrrö.d. — BAYER, I , 1281. Ke h r yx&i Roppenzw. ; Khêr Heidw. Hi. ; Khièr M. ; Khér U. W] m. (/. Hi. Bf. Bärend.; η. Betschd. Kühlend.) Wendung mit Wagen oder Pflug, Biegung einer Strasse; Umweg, Runde: e Κ. stricke" einmal herumstricken; e par Κ . fa h re" einige Furchen pflügen; ich han zwo K . gcfa h r zwei Feldstücke gepflügt Bärend. Er nipimt de" K . schickt sich an zu wenden AEckend. Er het de" K . nimm" behumme" Dunzenh. De" K . dieses Mal. 'JA, diä cheer si mïïr mAishtär gsii' LANDSMAN Lied. 1 3 7 . Am K . (an dcr Κ . Hi.) si" an der Reiht sein Roppenzw. D e r K. nô oh der Reihe nach Hi. E schöni Κ . eine geraume Zeit ebd. D e r Doct°r macht sine" K . Rundfahrt. Noch spiele" noch eine Rtmde spielen. einen 'im ganze Kehr' ringsumher Str. Wibble 47. Im K . herum im Kreise herum, ringsum Hf. S'e sind im K . um ih ne herum gstong gestanden Wh. S ge h t alles mit m'r im K . herum mich schwindelt Z. Ze K . rede" widersprechen, reizen Wh. — SCHWEIZ. 3 , 4 3 0 .

i, 1283.

SCHWAB. 3 1 0 .

BAYER,

SCHWEIZ. 3 ,

434.

k e h r e " [¿èra Olti. Fisi. ; khéra O. ; khéra U. W. ; khièra M.] 1. wenden, Heu auf der Wiese, Hanf beim Rösten, Getreide beim Dreschen umlegen ; ein Kleiditngs stück wenden, so dass die abgebleichte Seite nach innen kommt; mit dem Wagen umwenden. D e r ßuck'l k. den Rücken zuwenden 0. 2. gerinnen (Milch beim Kochen) : d Milch is' geke h rt Zinsw. — SCHWEIZ. 3, 434. S C H W A B . 1281.

HESS.

199.

a " k e h r e " einkehren, vorsprechen Dü. Bf. D' h r kehren emol bi m'r a" ihr besucht mich einmal Su. — SCHWEIZ. 3, 437. b e k e h r e " wie hochd. (selten). Pauli [Phœla] beke h r di ch Pauli Bekehrung (25.

Jan.)



SCHWEIZ.

3,

440.

BAYER,

i , 1282. i(n) k e h r e " I. einkehren: bi ei ne m i. vorsprechen allg. 2. wo der Acker hinten breiter ist als vorn, umkehren und mit dem Pfluge nachholen Obhergh. — SCHWEIZ. 3,

438.

SCHWAB. 3 1 0 .

BAYER, I ,

1283.

uf k e h r e " das Wasser (auf die eigene Wiese) wenden M. um k e h r e " I. intrans, umkehren, zurückgehn, wiederkommen. Rda. um« e ke h rt is' o uch gfa h re n die Sache verhalt sich ganz anders, im Gegenteil Steinb. Barr Bf. 'Umkehrt isch o g'fahre' Mü. MAT. 4, 65. Mit dem Zusatz a wer nit grad fürt (strack nus Z.) Su. Hf. Mb. JB. VI 1 5 1 . Bauernregel: A n Maria Geburt (8. Sept.) fliege" d Schwalme" fürt; a" Maria Verkündigung ke h re n sie wider um. 2. trans, umdrehen. Um das ke h r i ch d Hand nit um das ist mir ganz gleichgiltig. Ich ha b s ganz Hüttie um-

Ke''R —

e®kehrt das ganze Haus —

SCHWEIZ. 3 ,



KoR durchsucht

464 Su.

437.

uske h re™ mit ei ne m mit einem zanken, ihn ausschelten Su. Zuem Uske"re n gegen Ende, zuletzt Str. Wh. — S C H W E I Z . 3, 437; -¡-ausgekehrt gottlos G E I L E R / ' . 6". 144. v e r k e h r t Adj. ungeschickt, unpraktisch : e ganz v-er Biieb Ndhsn. Spw. Wii (je) gelegter, wii verkc b rter Ingenh. •J-Verkerlikeit f . Verkehrtheit G E I L E R M. i 4 h . - j - W i d e r k e r u n g f . 'Widerkerung thfin' Schadenersatz leisten G E I L E R Narr. 147 e . ' W . reditus,

regressio'

DASYP. —

BAYER,

i , 1282. -{-kirren, k y r r e n kreischen, knarren (von einem Wagen) G E I L E R J. Sek. 35. 'kirren strido' DASYP. 'die Sackpfeiff kirret nicht sie sey defin voll la cornemuse ne sonne jamais si elle n'a le ventre plein' M A R T I N Coll. 60. — S C H W E I Z . 3, 443. BAYER, I,

1283.

Kor [Khór allg. ; Pl. Khér Roppenzw., Khêrar Dü7\ η. ι. verächtliches Gesinde! : s is' Κ . ! E wiièst Κ . ! E sufer Κ . ! Hi. Syn. Kores allg. 2. Chor der Kirche. J. Schar singender Personen. — Die I. Bedeutung geht auf frz. corps, die 2. u. J. auf das lat. chorus zurück. SCHWEIZ. 3,

444.

B ë t t e l k o r n. Bettelvolk Obhergh. D i e b s k o r n. Diebsvolk Co. F a b r i k l e r k o r ( e s ) n. verächtlich für Fabrikarbeiterinnen) allg. H o l z ä p f e l k o r n. Haufen unehlichgeborner Menschen Obhergh. L u m p e n k o r ( e s ) [Lùmpakhór Hi. Co.] -khóras Hf¡\ η. Lumpenpack. R a k a i k o r η. Lumpengesindel Schemi. — frz. racaille. N a z i o n e " k o r η. Gesindel Horbg. vgl. la nation in der franz. Revolution. R a t z e n k o r n. niederträchtiges Gesindel allg. R o s s n a g e l s k o r [Rôsnàîialskhôr Str.~\ n. Lumpengesindel. S o i i k o r [Soikhôr Türkh7\ n. verkommene Familie oder Gemeinde. S c h ë r e n s c h l i f e r k o r η. Familien, die stets in Streit leben, Pack, das sich schlägt und wieder'verträgt Su. S c h ü r e n p ü t z e l s k o r n. Gaunergesellschiaft Scherw. Z e i n e " f l i c k e r k o r n. Lumpengesindel Horbg.



KoR —

KuR

Κ o r a l es [Khorâlas Ruf. Kaysersbg.~\ m. Messdiener; Chorsänger. — mlat. choralis. 'Koratschel, Boratschel' Carassius vulg. (Fisch): Reib er zu B A L D N E R 6 7 . (koren) in verkore™ [farkhóro Lorenzen\ versuchen, kosten. — E I F E L koren. korrigiere" 1. verbessern; 2. durchprügeln, übel zîirichten Su. Kur [K.hyr Hi. Su. Katzent. U. JV.~\ f . Kur; nur gebräuchlich in der Rda. in der K . habe™ in Behandlung haben (vom Arzt), unter der Fuchtel haben (vom Lehrer, von strengen Vorgesetzten), jemand aufziehn. Ain ing K . në hmen Hi., in d h K.. në me° Su., inger d K . në h me n Κ. Ζ. in Zucht nehmen, hernehmen, ausschelten ; in Verhör nehmen Su. — SCHWEIZ. 3, 448. Mai(e n )kur Str. Am I. Sonntag im Mai begibt sich eine lustige Gesellschaft am frühesten Morgen mit Musik und Mundvorrat in den Wald, wo tüchtig gezecht wird; dies nennt man e Maikur mache" Hf. R a d i k a l k u r f . gründliche Heilimg Str. Titel eines kleinen Lustspiels s. Vorwort Seite XII. kuriere™ [khùrìara Liebsd. Hf.; khyriara Blotzh. K. ; khyrîra Ä r . ] heilen, bessern (auch bildl.) kuranze"1 [khùràntsa· M. Horbg. Dü. Bebelnh. Heidolsh. Bf. Nhof Str. Dehli.; khyràntsa Ζ.] ι. züchtigen, tüchtig abstrafen, prügeln, zur Arbeit antreiben. 'Mer welle si kurranze, die Trendler' PFM. III 4. 'Der het d' Frau Finkebrust kurranzt' traktiert, geprügelt F R A N Ç O I S Husm. 27. 2. hernehmen, Schmerzen, Entleerung verursachen (von Arznei, ζ. B. Brechmittel). Das het ih ne gekuranzt! M. KLEIN.



1285.

WESTERW.

SCHWEIZ.

3, 4 4 S .

BAYER,

I,

ab kuranze™ ausschelten: i ch hab mine" ab kuranzt Str.

Le h rbue b

an kuranze™ Bed. wie ab k. Hf. auch an ranze™.

J.

durchkuranze™ abstrafen. 'Im Aide miechdi 's haiss wénn er 's erfahre dät. Der dät si durchkurranze' PFM. I 6. Ί wurr dich, Trutschel du, recht durchkurranze solle' ebd. II 2. Syn. us kuranze". K u r a s c h , k u r a s c h i e r t s. G-. Seite 230.

KuR — K o R B



46S

Kurator [Khàrâtar Bghz. Logelnh. ; Khùrâtar Barr Z.] m. Vormund, Rechtsvertreter; Vormund des Entmündigten. Kurier [Khùrîar Su. Heidolsh.;

Khùrîr

KoRB



weit* GEILER P. III 3 4 ; II 105. Demin. Körbel [Khèrwl Dollern U. W. ; Khèrwla Logelnh.~\ n. Körbchen. — SCHWEIZ. 3, 451.

BAYER, I , 1 2 8 6 .

HESS. 2 1 8 .

Str.; Khorîr Tieffenb.] m. j. Postomnibus. 2. kurze Benennung des ehemaligen Niederrheinischen Kuriers, des

Körbe [Khèrwa Seewen] (für Obst).

Journal d'Alsace. — vgl. SCHWEIZ. 3, 449.

Kerzf. ; Ànakhòrp Betschd.] m. Korb mit Bogen zum Tragen oder Anhängen an den Arm; Demin. Annekörwel ein Körbchen, welches Mädchen oder Frauen mitnehmen, wenn sie an Sonntagen nach einem Dorf oder Flecken gehn ; etwaige Einkäufe werden hineingelegt. Bënne n korb m. grosser Korb Mutzig. Bere n korb m. Korb zum Beerensammeln Obbruck.

kurrisch [khùris Bisch.] hungrig.

Adj.

geizig,

Karbatsch [Khàrwàts Mutzig

Str.

K.

Z. Han. ; Pl. -a] f . ι. geflochtene Peitsche, bes. aus Weidengerten. 'Streich mit der Karbatsche auff die Waden* MOSCH. II 590.

2. Geflecht aus Schilfrohr, am Fronleichnamstag von den Knaben getragen Geisp. j . Ohrfeige: e Κ. gëben Geud. — aus dem Slavischen D W B . 5, 2ο·ό. S C H W E I Z . 3, 449.

BAYER, I , 1 2 8 6 .

HESS.

193.

karbatsche" [khàrwàtsa allg. ;

wàtâla Co.] mit• Peitsche

oder

2,450.

schlagen;durchprügeln.—SCHWEIZ.

verkarbatsche" Katzent. Karbiner

tüchtig

[Khàrpinar Su.

khàr-

Riemen ohrfeigen Dtmzenh7\

m. I. Karabiner, Reitergewehr; 2. Karabinier, frz. Soldat bei der schweren Reiterei, einer sehr angesehnen Waffe ; daher oft als ehrender Beiname auch lebenslang beibehalten. K6rb [Kharp M. K. Z. ; Khaerp -SYr.]

f. I. Einschnitt (Handwerkersprache). 2. Afterfurche, auch [Ârikharp Hf.~\, anständigeres Wort für Podex. 'Man jhr sach die Kerben gewiss' F I S C H . Flöhh. 394. — SCHWEIZ. 3 , HESS. 1 9 8 .

450.

BAYER,

I,

1286.

kerbe", [kharwa Mittl.\ eine Tanne durch Einschnitt in den Stamm verdorren machen. —• SCHWEIZ. 3, 450. Kerbel ['Xêrpl Roppenzw.\ m. schwacher, zu jeder Arbeit untauglicher Mensch. K i r b , J. unter wihe". Korb [Khòrp U. W. ; Pl. Khèrp] m.

I. Korb, aus Weiden geflochten; bes. der Märktkorb oder Mistkorb, 80 cm im Durchmesser H f . Syn. Zein O. 2. scherzh. Bett; ke haém ùn sèts me,/ en ta Khòrap ùn Ιό y tsum Hànthèwar rys] ich will

schlafen gehn Betschd., ähnl. Ruf. 3. Absage auf die Anfrage eines Freiers:

e K. gëbtn, bekumme". f 4. Ursache, Hauptsache, 'lug das gott der korb und das wort sey und nitt die lieby diszer W b . d. eis. M u n d a r t e n .

n.

Körbchen

A " h a n g k o r b , A n n e k o r b [Âhàqkhôrp

B o g e n k o r b [Pèyjakhòrp Str.;

Pœjak.

Κ. Z.; Pêwok. Lützelstn. Lohr\ m. grosser Henkelkorb mit oder ohne Deckel, Marktkorb. — S C H W E I Z . 3, 4 5 3 . Brotkorb m. wie hochd.; Rda. de" B. höcher henke" sich einschränken Str. 'ßrodkorb höcher henke' modérer

Rauw. l'élan Mü.

M A T . 4 , 4 2 . — SCHWEIZ. 3 , 4 5 3 .

Bro'körbel

[Prûkhèrwl Κ.

Ζ.;

Pró-

khèrwl Betschd.] η. Körbchen aus geflochtenem Stroh, zur Aufnahme des Teiges vor dem Einschiessen in den Backofen bestimmt. Butschelkorb

[Pytiïk.

langer Korb mit zwei Exkusekörbel

Kindw.~\

m.

Handgriffen.

[Akskhysikhèrwla M. ;

Ekskysakhèrwl Hf.~\ η. kleiner (schwarzer) Handkorb, mit dem am Arm oder in der Hand die Frauen über Feld, auf Besuch gehn. — SCHWEIZ. 3, 4 5 2 . Handkorb

[Hàqkhorp

Scherw¡\

Armkorb. Imme"korb m. Bienenkorb γ Κ esskorb: Rda.

m.

Heidw.

U.

durch den Κ. lachen

hinter dem Rücken, auf den Stockzähnen lachen M U R N E R Luth. Narr. 1 8 8 3 Anm. Kranzkorb

[Kràntsk.

Z.;

Krœyts-

khòrp Geisp. K.~\ m. Waschkorb aus entbasteten Weiden mit zwei Handhaben und oben eingeflochtenem Weidenkranz. Löffelkörbel

[Lèflkhèrwl Str.

Κ.

Z.

Bühl Dehli^\ n. Körbchen, das in alten Zeiten an der Wand hing und Löffel, Gabeln, Messer enthielt. Rda. Der lacht, s chi o ft sich noch zue

schläft Bühl.

übermässig; —

eine

me L.

lacht,

er friert wie e L.

S C H W E I Z . 3, 4 5 2 .

30

KoRB -

KuRB

-

466

M e i s e n k o r b m. aus Holunderstäbchen hergestellter Käfig mit schwerem Deckel zum Fangen der Meisen Su. Osenb. M u l k o r b m. 1. Maulkorb. 2. Tuch um's Gesicht bei Zahnweh. J. abschlägige Antwort eines Mädchens an den Freier Attenschw. — SCHWEIZ. 3, 453. N ä j k ö r b e l n. Nähkörbchen U. ; Sj/n. -zeinfi O. R i n g k o r b m. Henkelkorb Dehli. R ü c k k o r b m. Rda. wenn einer bei einer Handarbeit gefragt wird: was gibt dis? so antwortet er: e R. mit Ärmel". Spw. [t Rewa {Reue) Ù111 Rekkhèrw khùma heqo nó {hinten nach) Zilli^\ JB. V 137. 'und söllent ouch furter mit keinem rückorbe am vischmarckt fcyl haben' Str. 1495 BRUCKER 338. 'Zum Riekorbe' Wirtshausschild im alten Strassburg 15. Jh. BRÜCKER 591. '(Wir) nahrpen Ruck-Korbe auffvns' MOSCH. II 686. Zss. Rückkörbelwämstcl. R ü c k k ö r b l e r m. Tagelöhner, der viel auf dem Rücken zu tragen hat Str. S a f e r k ö r b e l [Safark. Bisch. Achenk.J η. kleiner Korb mit einer Oese auf jeder Seite, wodurch eine Schnur geht, die mit Haken angeheftet wird, wenn man Obst pflückt; s. Kirsche n hake". Saükorb m. viereckiger Käfig, in welchem die Schweine auf den Markt gebracht werden Obhergh. S c h m u r u t z k ö r b e l n. Körbchen, mit welchem die Mädchen zur Kilbe gehn Kindw. Schwitzerkörbel n. mittelgrosses, längliches Körbchen mit Deckel und zwei Henkelbogen, Sonntags bei Besuch über Land oder auf den Jahrmarkt mitgenommen; früher auch nur Schwitzer m. genannt Z. S t a d t k o r b m. grosser offener Marktkorb Obbruck. S t r i c k k ö r b e l n. Strickkörbchen U. — SCHWEIZ.

3,

451.

W a g e l k o r b [Wáújlk.Lobs.] m. Wiegenkorb. W ä s c h k o r b m. langer grosser Korb U. Z i n n e l k o r b m. Korb mit einem Handgriff Schiltigh. Kurbel [Khùrwl Mütt. Bf. Molsh. Str. Saarunion Wh.] 1. f . gebogene Handhabe zum Drehen eines Rades Bf. Str. 2. n. runder Brotkorb ohne Handgriff aus Stroh oder Weiden zur Aufnahme des



KuRB —

KaRCH

Brotteiges Wh. Saarunion. J. m. unbedachtsame, hastige, zerstreute Person Molsh. Bf. ; wtmderlicher Mensch : 'sie kennt jo mine Mann, wie er e Kurwel isch' SCHK. 311 ; n. [an àlts Khùrwl Altw.~\ 'Kurwel Murrkopf' KLEIN. — SCHWEIZ. 3, 454 Korbel. k u r b l i g , k u r b l i c h t [khiirwlik Mütt.; khürwli^t .S/r.] Adj. hastig u. ungeschickt. 's Lissei isch kurwlich un nit gscheid, weiss d1 Lit nit ze belewe' PFM. I 7. 'der kurwlicht Hosscloddel' ebd. III 1. k u r b l e " [khùrwla Mütt. Ä r . ] hastig sein, unordentlich arbeiten. — SCHWEIZ. з, 155 korble" dumm schwatzen. kurbse™ [khùrpsa Westhalten] rülpsen. s. gurpse" Seite 233. Ktlrbs(e) ['Xirpsa Olti. Fisi. Wittenh.; Khìrpsa Hi. Wittenh. Lutterb. Hirzfn. ; 'Xìrps Roppenzw. ; Khirps, Kherps Ensish. и. nö. davon allg. (nicht K.) ; PI. -o] f . (m. Olti. Roppenzw. Hattst. Co. M. Rapp. Lützelstn.) 1. Kürbis, cucumis pepo oder cucurbita. 'Cucurbita, ein Kiirbsz' DASYP.

ein K i i r b s c n ' FISCH. Bin.

2 5IB.

'Kirbssen citrouilles' MARTIN Pari. N. 435. 'Am Fastnacht hiilche si Kiirbse-n-un Ruewen-us' PFM. III 1. Sjyn. Dürlips K., Rotrueb {s. d.), Dickrub {s. d.). 2. jede körperliche Ausbiegung: Nase, Kehlkopf: an der K . packe" Heidolsh.; Bauch, Buckel: ich haii d'r eini uf d K . Ensish. Molsh., Gesicht Str. j. kleiner Knabe Roppenzw. Hattst. ( Verwechslung mit Knirps). Zss. Kûrbse n këm ; -päpp Brei aus Kürbisfleisch. Demin. Kiirbsle n. Hes1 di" K. bal·1 voll? fragt man ein essendes Kind. — SCHWEIZ. 3,

456.

k u r b s e " , ab k. durchprügeln Obhergh. Logelnh. Karch, K a r r i c h , K a r r e " [ X à r a Olti.; Khàra Hi. Su. Obhergh. Dû. ; Khâra Hi. Mü. Banzenh. ; Khàri^ M. Bebelnh. Rapp. U. Oermi.; K h à s * ~Wh. ; Khòrì^ Κ. ; Pl. Khára Mü., Khàra, Khari^, Khaerì^ Str. W.J m. Karren mit zwei, seltener vier Rädern, meist schwerer und dauerhafter gebaut als ein Wagen. Scherzh. e alter K . alter Wagen, Sessel, auch Mensch. Gang in der K . geh in's Bett Obhergh. Bildl. de" K . in de" Drëck fiie^re" eine Sache schlecht leiten Bf. Spw. 'Man kan niemandts helfen den karren ziehen, der nit selbs auch ziehet' GEILER,

s.

ALS.

1862/67,

I

47·

'ES

ist

KaRCH



467

ein Sprichwort das man gemeinlich sagt: Wer hie karren zücht, der wird dort wagen ziehen' ebd. 'karrich PI. kerriche' CHRON. 'uf wägen oder karrichen hargefìirt' Str. 75. Jh.

BRUCKER 9.

'uf k a r c h e n ' ebd. 1 0 5 .

'mit Wägen und Kärchen' PAULI 343. 'der karr gotes' GEILER J. Sek. 35. 'Sasz vff ein karch sie mit geferden' MURNER Mühle 333. 'Karch' D A S Y P . die bänck verrücken, Kerch verführen' F I S C H . Garg. 72. 'da fienge er an mit geschenck . . den Karch zu schmieren' FISCH. Bin. 212; 'so ]igen wir alsdan underm karren' ebd. 236. 'Karch' NOT. 1671. 'Schang, pack emol die zwei Stiiehl, un nunter mit uff de Karch' H O R S C H Hüssjé 18. 'Mît dräi ros an ieedäm khaarä' L A N D S M A N Lied. 127. Demin. Kärrele, Karrich e l [Kharla Su. ; Kharla Hüss. ; Kharl^l U. ; Khaeri^l Str. W.] n. kleiner Handkarren ; Kinderwagen Wh. 'die iungen Kinder bruchen die Kerrlin, daran sie lernen gon ; wann der Karren inen entweicht, so fallen sie' GEILER X V Staffeln 29 a . — S C H W E I Z . 3, 422.

SCHWAB.

305.

BAYER,

I,

1281.

1287. B ë n n e n k a r r e n , B ë n n e n k a r c h * « . zweirädriger Karren aus Korbgeflecht, von Gärtnern benutzt Str. Dü. b e n n e k ä r c h s w i s Adv. ganze Wagen voll, in Fülle. 'So Maidle wie syn Lissel gitt's Bennekärchswys hie' ΡΓΜ. IV 6. B l i t z k a r c h m. zweirädriger Karren, aus Weiden geflochten Str. D r u c k k a r c h Str., Demin. Driickk ä r c h e l U. n. zweirädriger Karren zum Drücken, Schieben. Handkärrel, - k ä r r i c h e l n. zweirädriger Karren, den man mit der Hand zieht Obbruck Meis. H e i d e " k a r r e " , - k a r c h m. zweirädriger Karren mit Verdeck, Zigeunerkarren Dü. Ormi. I s k a r c h m., Demin. I s k ä r c h e l n. kleiner, aus Brettern verfertigter, einsitziger Schlitten zum Gebrauch der Jugend bei Eis und Schnee, gezogen oder mit Stachelstöcken in Bewegung gesetzt Roppenh. Wörth Hf. Betschd. J u d e n k a r r e n m. baufälliger Wagen Felleri. L ä t t l e k a r r e " m. einrädriger Karren aus schmalen Brettchen, sog. Latten Ruf. L o t t e r k a r r e 1 1 m. Gerät, Maschine in unfestem Zustande Su.

KaRCH —



KiRCH

M i l c h k ä r c h e l n. zweirädriger Handkarren, auf dem die kleinen Milchhändler morgens die Milch nach der Stadt fahren Str. u. Umgeg. S c h a l t k a r r e 1 1 , - k a r c h ['Sàlkhàra Su. Mütt.; 'Sàltkhàra Dü.; 'Sàltkhàri^ Rapp. Bisch.) 'Sàlkhàr^ Bf. Barr u. nö. davon allg. ; 'Sàlkhàa* Wh. ; 'Sàrakhàri Weiler] m. Schubkarren. Spw. Wenn einer uf de m S. gebore 0 is', kummt er uf ke in Scharaba (s. d.) Geisp. 'Vehiculum trusatile Schaltkärchlin' GOL. 55. S c h i c k k a r r e " m. grosser, zweirädriger Karren, woran ein Zugtier gespannt wird, bes. zum Schutt- u. Mistfahren gebraucht Ruf. Obhergh. Hlkr. S c h u b k a r r e " Wittenh. Mü. Su. Dü.; - k a r c h Rapp. m. wie hochd. 'Brotmeyer, die den bauch in Schubkärchlein fuhren' F I S C H . Garg. 18. ' S c h ü t t - oder K l i n g e l k ä r c h les tombereaux' M A R T I N Coll. 121. S t o s s k a r r e 1 1 Fisi. Hirzfn. Su. Ruf. Hlkr. Co. Dü.; S t o s s k a r c h Rapp. Wh. m. einrädriger Schubkarren. — S C H W E I Z . 3. 425· Trogkarre", Tröglek. [Trókkhàra Steinbr. Hirzfn. ; Tréklakhâra Hi.] m. Schubkarren, auf den eine Kiste genagelt ist. T u m b r o k a r r e " [Tùmprokhàra Weckolsh.] m. zweirädriger Karren, Muldenkipper. Z i n n e k a r c h m. Karren mit geflochtenem Oberteil Mutzig. j K a r r e r m. Fuhrmann, 'ich wil lieber des kunigs karrer sein . . . , dann bei dem künig in seiner kammer sein' GEILER 15 St.,

16.



SCHWEIZ.

3,

426.

k ä r r e l e " [¿árala Oiti. Steinbr. Banzenh.; kharala Hi.] mit Wagen und Karren viel herum fahren. — S C H W E I Z . 3, 427. k a r c h l e 0 , k u r c h l e " , k ü r c h l e " [¿òrijrte Fisi.; khòr^la Hi. Steinbr. Bisch.; khâr^la Banzenh.; khàra^la Su.; khàr^la Geberschw. bis Han.; khùrì^la Molsh.; khìr^la Stri] röcheln (fehlt), schwer atmen wegen verschleimter Kehle, bes. vor dem Tode K L E I N . 'Die het ghet so Engkaide, dass si gekirchelt het, wie wenn si wott verschaide' PFM. III 4 .



SCHWEIZ. 3, 4 5 7 .

BAYER,

i , 1287. us k a r c h l e " röcheln bis zum Tod Hf. G e k a r c h e l n. Röcheln Lobs. K i r c h ( e ) [Khîrjpa Mü.; Khir¿ Geberschw. bis Str. ; Kheri^· K. Z. Han. Betschd. 30*

KiRCH —

KaRG



468

Wingen; PL -a] i . auch Kilch f . I. Kirche. Rda. Mit der Κ . um s Dórf (heriim) ge hn grosse Umwege machen. Spw. Me" muess all (allewil Z.) mache", dass d K . mittle" im Dorf bli(b)t nicht übertreiben Obhergh. 2. Gottesdienst : d K . is1 11s. Spw. S Kirche"ge h " sumt nit, und s Almuese"gë bc " ärmt nit Bf. Wi lls t nit in d K.V — D K . is4 ke'n Frosch, se hupsst nit fürt Betschd. J. als 2. Bestandteil von zsgs. Ortsnamen, u. zw. 8 0., etwa 4. U., in der Form -kirchen zweimal im W. (Kreis Zabern). Zss. Kir ch sp'el (s. u.) Dentin. Kirchle 0., Kirchel U. —

BAYER, I,

1287.

B o r k i r c h f . Bühne neben der Orgel, Platz für die Sänger, z. T. auch für die Männer und Knaben überhaupt Orschw. Rauw. Die Orgel ist 'mitten uff die Borkirch, zwischen der grossen Kirch vndt dem Chor, gesetzt wordten' MÜLLER 54. 'ein newe Borkirch oder Lettner' ders. 61. H e i d c n k i r c h e f . Trümmer einer gotischen Kapelle bei Ratzweiler. ST. H e i d e n k i r c h l e i n n. Trümmer einer Kapelle mit zierlichem gotischem Türmlein, in der ehemaligen Abtei Neuenburg. ST. Kardinali [Khârtinâli Wittenh. Lutterb \ m. Kanarienvogel. — Schweiz. DWB. 5, 212 Kardinalvogel. -j-Cardlen 'Wer auf einen Acker Cartlen (Disteln) pflanzet, soll 2 Pfd. von der Jucharten für den Zehnden geben' Mü. Feld-R. 9. — BAYER, I , 1290. Karfunkel [Khàrfùr^kl Hi. Illz. Banzenh. Su. Obhergh. Bf. Hf.; Khàlfùqkl Κ. Z.] m. η. I. ein glänzender Stein; scherzh. Rda. dis glänzt wie e Κ . (Karfunkelstein Str.) im Ofe"loch d. h. gar nicht Bf. 'er glitzt wie ein Carfunckelstein im Offenloch' M A R T I N Pari. N. 553. 2. Carbunkelgeschwür Κ. Z., Rotlauf, Rose, roter Ausschlag im Gesicht Obhergh:' Banzenh. ; Erkältung Illz. Su. k a r f u n k l e " schmerzhaft zucken infolge von Erkältung: mini Zä h n k. m'r Su. karg, kari(g) [khârik Sut Katzent. Kerzf.; khâri Str. Hf. Prinzh.; khári¿ Mutzig Schleit. Lützelstn. Rauw.] khôri Κ. Ingen h.\ Adj. u. Adv. karg, geizig. Rda. kari«er a's e Hund Hf. Der is' so k., dass 'r schier v e rreckt sehr geizig Ingenh. 'karg* D A S Y P . 'zähgeb und karg — mildgeb und kostfrei' F I S C H . Ehez. 313,

20. —

BAYER,

I,

1291.



KaRG —

KeRL

K a r i s k e i t f . Geiz Hf. Katjes [Khàrjas Co.] k. mache" makein, den Zwischenhändler spielen. = Kaljes Seite 214. kurjos [khùrjós fast allg.; khyrjós Geberschw. Co. Bf. ; khàrjós Κ. Ζ. Betschd.] Adj. I. sonderbar, eigentümlich; das dünkt mi ch k.; 'Un 's isch kurios: i kann 's erst nit eso recht saaue wie mer 's isch' PFM. IV 2 ; Syn. gspässig 0., gspassi Z. e k-er Kerl, Heiliger ein Sonderling Hf.; e kurjosi Gschicht Str. 2. grob, empfindlich, mürrisch, zänkisch, zornig: k. wër d e" (bes. wenn man einem unangenehme Bemerkungen macht) Str. K. Z. f 3. neugierig Mü. Str. 'ich bi kurios was

er

fir

In tresse

hat'

LUSTIG

I

226.

'Wenn fra noch d' gscheide Lyt kurrios wie Kinder sinn' PFM. I 4. — SCHWEIZ. 3i 449· Karl [Khàrl Bebelnh. Betschd.; Khârl Dunzenh.;¥à\&xVè M¡\ männl. Vorname Karl; frz. Form: Schar], Scharel; Kosef. Kari Logelnh., Schari Habsh. Demin. Karele, Scharele, Schärrele, Scharli. — SCHWEIZ. з, 460. Karlin [Khàrlin Su. Geud.; Khârlin Hi. Banzenh.; Khàgrlin Rauw.; 'Xàrlin S.; Khòrlin Pfulgriesh.; Khàrlin u. Khàrlin Betschd^ weibl. Vorname Karoline. Koseform: Karlini, Lin(i), Lina, jüd. Keila [Khseilg]. Demin. Karlinne], Linnel(e). karlitzle" (den Waizen) mit Kupfervitriol vermengen Heidw. — J. Galitzel Seite 210. Kerl(i) ['Xárli 6".; Khárli Liebsd. Hi. Banzenh.; Khárla Strüth Su. Obhergh. Geberschw.; Kharl Dü. Scherw. K. Z.; Khaerl Str. W.] m. Mann, Kerl, Bursche. Jetz' bis1 awer e Κ . ! zu kleinen Knaben im Feststaat Geud. E rëchte(r) Κ . ein tüchtiger Bursche. 'Dis is' awer e Kërl, e hëller Eichbaum' ein starker Kerl Z. JB. VII 194. [tú sen trei, fièr Kharl ùf mi lûskhùmg Κ! Ζ.] 'ein junger Karle' W I C K R A M Roll. 74. 'Kerly F R E Y · 6 4 , 1 1 . dem Kerle' M O N T A N U S Gart. XIX. 'ein junger Kerlin' ebd. X X V . XXX. 'der Kerls' M A R T I N Coli. 62. Auch von starken, dicken Ochsen, Bäumen, Äpfeln, Schinken и. s. w. Iron. : e nette(r) Κ . ein sauberer Bursche. Du dummer K . ! breiter K . Schwätzer, schlechter K . Züchtling Str. Zurückweisung: Ja, du bis' e Κ . uf de" Hofe", wenn ®r bricht, sitzes' au ch uf d

KeRL — KeRN



469

K e R N — KoRN



Schirwe"! Ingenh. E elender Κ. liederlicher Tropf Str. Einer, der sich aus schwierigen Vermögens- oder Gesundheitsverhältnissen heraufarbeitet, ist wi e der e Κ. [Ùf tar Prùst sen nò/ a Khaerl, àwar t P á n wela nimê Wh.~\ — SCHWEIZ.

k e r n e " , k i r n e " [khirna Sier. ; kherna M. Lobs.; kharna Dü. Mütt.; khaerna Obbr¡\ Nüsse aufschlagen und die Kerne sammeln, um sie in die Ölmühle zu tragen : Nüsse" k. [Haeniyt kherna mar M. Mor hàn Nìisa kharnt Dü.] — SCHWEIZ. 3 , 4 6 8 .

3,

BAYER, I ,

462.

SCHWAB: 3 0 5 .

BAYER, I ,

1291.

M a n n s k ë r l ( e ) [Mànskharla Su.; Mànskhar] Co. Mutt. Rapp. K. Z. Han.; Mànskhoerl Str. Lohr] m. Mannsperson. Syn. Mannervolk 2 Seite 1 1 5 O. — SCHWEIZ. 3. 462. S t a a t s k ë r l ( e ) -['Stâtskhârli Banzenh.; 'Stâtskhârla Heidw.; 'Stâtskharl Κ. Ζ.] m. schöner, stattlicher Mann; auch von solchen männl. Tieren Κ. Z. — SCHWEIZ. 3, 4 6 2 . V i e h k ë r l [Fékharl Κ. Ζ . ; Fékhaerl -SVr.] m. Mensch ohne Verstand und Lebensart; derber Grobian. K ä r n e l , K ä r n e r , j . Kane. 7 Karnier(lin) Tasche für den Verkauf auf dem Markt M O N T A N U S Gart. II.

1294.

K i r n t e [Khernta 71/.] f . abendliche Zusammenkunft der Freunde, Nachbarn, um die Nüsse zu kirnen. Korn [Khòrn fast allg. ; Pl. Khèrnar] η. ι. Korn. 2. Roggen (dies Wort ist ganz selten), Secale cereale K I R S C H L . z > 359! Spelz, Dinkel. J. Visier am Gewehr: dë" will i oh i" s Κ. nëmme' 1 dem will ich aufpassen Su., uf s Κ. fasse" Str. dass. 4. Krankheit beim Schwein Su. Hf. Demin. Körnle 0., Körn e l U. n. Körnlein. — SCHWEIZ. 3 , 4 6 9 . B A Y E R , I,

1294.

karnickle" prickeln, sausen in den Fingerspitzen: d Finger k. m'r Henflli. s. ktienägle", hornigle". Kamill [Khàrnìl Ensish. Logelnh. Hlkr. Ingersh. ;. PI. -β] f . Kamille, Chamomilla, woraus [Khàrnìlathé Ingersh \ gemacht wird. 7 'karnöffel 1. Ramex carnosus' Hodenbruch. 2. Kartenspiel des 16. Jahrh.,

A m m e i k o r n Reisdinkel, Triticum dicoccum KIRSCHL. 2, 3 5 7 . 'Far candidum Ammeikorn' G O L . 4 2 6 . — SCHWEIZ. 3 , 4 7 0 . E i " k o r n , E i c h k o r n [ ^ i y ò r n Olti. ; Ai^khòrn Hi. Bf η. Einkorn, zweizeilige Gerste, wenig erträglich und selten angebaut KIRSCHL. 2 , 3 5 7 . Die Körner •werden gerollt, d. h. geschält und als dürres Gemüse gekocht. — SCHWEIZ. 3 , 4 7 0 . G e r s t e " k ö m e l n. Gerstenkorn U. 'Ich näm ein gerstenkörnlein für das funden perlin (Perle), sprach der han' GEILER,

oft

J..ALS.



BAYER, X,

bei

277. I

1293.

GEILER

DASYP.

s.



DWB.

5,

BAYER, I ,

219.

GOL.

1293.

HESS.

94·. 7 'Kernel' Kriechente, anas querquedula

BALDNER

35.

7'Mat-tkernel' NER

Crex pratensis

BALD-

50.

Kërne" [Khárna S.; Kharna fast allg.; Khaerna Str. Lützelstn.; Kbaéra Whl\ m. Kern, 'do söllent us eim sester Kernen (Nusskerne) werden III alte mossen oleys' Str. 7 5 . Jh. BRUCKER 4 0 6 . 'ein rechte wunderschrifft die aller bâcher lob und Kernen vbertrifft' MOSCH. I Vorr. Demin. Kërnle, Kërn e l [Khárnla Su.; Kharnla Dû.; Kharnl U.; Khaernl Str.] n. Kernchen. — SCHWEIZ. 3 , 4 6 5 . B A Y E R , I , 1 2 9 3 . Gockelskërne", s. tinter Gockel Seite 206. K ü r b s e " k e r n e " m. von Kindern gern gegessen; aber K . gë be n Lüs Dü. Rda. Er het s um e Κ . kauft für einen Spottpreis Bf.

1862/67,

143.

Heidenkorn [Haitakhòrn Ensish. Horbg. ; Haeitakhòrn Geud. ; Haitarkhòrn Hirzfn.~\ n. Buchwaizen, Polygonum esculentum. Reimspruch beim Vorübergehen an einem damit bepflanzten Acker: H., lëck mi ch am A. bis üwermorn Hlkr. Ν Breis. M a h l k o r n n. Mangkorn, Gemisch aus Roggen und Weizen Co. P u l v e r k ö r n l e n. Körnchen Schiesspulver Dü. S a m e n k o m [Sùmakhòrn Dü. Bf. \ wie hochd. — SCHWEIZ. 3 , 4 7 4 . S a n d k ö r n l e n. Sandkörnchen Dil. S c h l a f k o r n ['Slófkhòrn Olti. Steinbr. Su. Bf7\ n. schwarzer Hafer, Taumellolch, Lollium temulenturp. — vgl. SCHWEIZ. 3. 474· T ü r k e " k o r n [Tìrkaj^órn Fisl.\ n. Mais, Welschkorn, Zea mays. Wälschkorn allg. n. Welschkorn, türkischer Mais \Syn. Walswasisa Z.], Zea mays K I R S C H L . 2 , 2 8 5 .

KoRN —

KiRS



Z a p fe "körn η. Wälschkorn Bebelnh. k ö r n i g [khèrnik Hlkr¡\ e k-er Hari"g ein männlicher Häring. Körnfcr [Khèrnar Geberschw.] m. Schrot zum Abhauen der Nägel, Eisenstäbe u. s. w. wird auf den Ambos gestellt. G e k ü r n s [Khirns Bf. Str.; Kherns K. Z. Han.; Khìrms Geisp.; Kokhirns M. Lobs.~\ n. Hülsenfrüchte, getrocknet im Gegensatz zum grünen Gemüse. Während d em Kriej he" m'r alle" Ta* K . gesse", eine0 Ta« Erbse", eine" Ta* Bohne", eine" Ta K Linse" Str. In der Korwuch (Karwoche) kocht mer ke'n G. Ingenh. 'das gekürne' Frucht zum Mahlen Str. Ιζ. Jh. B R U C K E R 382. 'Gekörn' N O T . 1671. — JB.

II

135.

vgl.

SCHWEIZ. 3 ,

475.

Karpf, K a r p e " ['Xârpf Pfetterhsn.; Khàrp Str. //f.;'*Khârwa Zinsw.; Pl. -a] m. Karpfen. 'Karpen* D A N K R . 428. 'mit den Westerricher vischen und Karpen vil vorteyl und geverde tribent' Str. 1465 BRUCKER 190. 'gebresten an Karpen' 1469 ebd. 209. Karpff Carpio' D A S Y P . 'der Karpen Caprinus Carpio' B A L D N E R 66. 'zwene Karpen' D A N K R . 428. Eine Wölfin 'bekam Gelüst nach einem Karpen' MOSCH.

II

164.

(dis is' e Κ . for liches Hindernis Är.] —

Rda.

dis

is'

m'r e

Κ.

lh ne)

das ist ein ärgerStr. Demin. [Khaerpl

SCHWEIZ. 3 , 4 7 7 .

BAYER, I , 1 2 9 5 .

k ä r p l e " refl. sich ärgern: Er kärpelt sich Str. S c h n i d e r k ä r p e l , Bleck Str. 'Blicken oder Schneiderkärplin Rhodeus amarus' BALDNSR 8 7 .

Körper [Khèrpar Du. U.; Khèrwar Kindw.~\ m. Körper. Früher Körpel : 'sie stellen vil trachten für, damit man lustig werde zu essen und den cörpel ersettige mit aller wollüst' G E I L E R Narr. H. 58; ebd. 59. 'Vir starckhe Pferdt die zugen an dem todten Cörpel' (des Abts Bartholm, von Murbach) Gebw. Dom. Chr. 86. —

SCHWEIZ. 3 , 4 7 6 .

BAYER, I ,

Κ 1RS

470

1295.

k o r p u l e n t [khorpylant Dü.; khòrpalant Ndhsn.] Adj. stark gebaut, beleibt. K o r p u l e n z [Khorp^lants Heidw.] f . Beleibtheit. Kirs(e), K i r s c h ['Xîrsa Ol ti. Liebsd.; Khìrsa Hi. Sier. Banzenh. ; Khirs Obhergh. bis Rchw.; Khìri Su. Ruf. Merxh. Bf. Str.; Kheri K. Z. Han. Betschd. Lohr; Khèrl Schleif.; Pl. -a] f . 1. Kirsche,

prunus cerasus. Spw. Mit grosse" Herre" is1 nit guet Kirse" (Kirsche") ësse" (picke"): sie werfe" einem d Stiel ins Gsicht Horbg. Str.;

ähnl.

MOSCH. I 205.

Mit dëm is'

nit guet K . e. er ist grob Dü. Bf. Rda. Wënn s Kirsche" gibt, bekumms' du auch vertröstende Abweisung Str. 'Kirsen und alles obs' Str. 15. Jh. B R U C K E R 49. 255. 'Kirse' D A S Y P . 'umb Kirsen' H E R T Z O G X 198. 'Dis jar wiird es viel Kerschen, pflaumen, ôpffel vnd bieren geben' F I S C H . Prakt. 23. 'Schwarze Kirsen, braune Kesten sind die schönsten vnd die besten' MOSCH. II 286. 'Allung dii! gieb mir Kirse, Birre* Mü. JB. II 173. 2. Kirschbranntwein: e G l ä s ' l K . Str. U. 3. Ohrfeige: s gi b t Kirse" Su. 4.. Eichel des männl. Glieds Hf. Zss. [Kherspoim, Khersastai, -ètél, -loip, -plèter, -kràta, -khya^a, -màter] Dü. ; Kirsenstrich Zeit der Haupt-Kirschenernte Hi. Demin. Kirsle, Kirsel, Kirschle O.; Kirsch e l U. n. — SCHWEIZ. 3, 478. BAYER. 1, 1 2 9 6 .

HESS. 2 0 0 .

B r u n k i r s [Prynkhers Dü.~\ f . schwarze Kirsche. F l e i s c h k i r s f . grosse, rote Kirsche Obhergh. Hërzkirsch f . 1. Herzkirsche (auch Kracher genannt) Obsteinbr. NBreis. Ruf. U. 2. PI. weibliche Brüste Mutzig. 3. Sg. hübsches Mädchen Obsteinbr. — SCHWEIZ. 3,

481.

J u d e " k i r s c h [Jûtekhirs Ruf. Co.; -khers Logelnh7\ f . Judenkirsche (eine Gartenblume), Frucht der Kornelkirsche, Prunus padus. 'Halicacabum Schlutten, Judenkirschen' G O L . 418. — SCHWEIZ. 3, 481. K r a c h e l k i r s c h f . Knorpelkirsche; rote, harte Kirschenart, Cerasus duracina. — SCHWEIZ. 3 ,

482.

M o l k e " k i r s c h , j. Molliger. — SCHWEIZ. 3, 482 Mulcherk. S c h n a p s k i r s ( c h ) e f . kleine, schwarze Kirsche, Waldkirsche, bes. zum Kirschenwasser gebraucht Olti. NBreis. Co. S c h w a r z k i r s ( c h ) f . schwarze für sehe Ruf. U. Surkirs(ch) f . Sauerkirsche Ruf. Dü. U. T o l l k i r s c h f . Tollkirsche Ruf. Waldchirse f . Waldkirsche, wilde Kirsche Olti. Wälschkirsche f. Kornelkirsche, Früchte des Cornus mas Bf. Nhof Avolsh. Wiechselkirs(ch)e, Wiechslingkirs(ch)e [Wìakslkhirsa Hi., Wîaksljçîrsg Fisi.;

KiRS —

KuRST



471

Waikslkhiri Bf.; Wiaksliqkhirs. Obhergh. Logelnh.] f . 1. schwarze Sauerkirsche. 2. Tabakpfeifenrohr aus Weichselholz Êf. Wolche°chirse" [Wiil^ajj-irsa Olti.~\ f . grosse, blassrote (veredelte) Kirsche. C h i r s e t ['Jfersat Henfli.; Khìrsat Hi.; Khirsat Geberschw.] m. Zeit der Kirschenernte. — SCHWEIZ. 3, 483. kurs [khùrs Ruf. fngw.] Ausruf, wenn der Spielstein angestossen hat und der Spieler nochmals werfen darf; oder der Mitspieler, der zuerst [khùrs krip^] ausgesprochen hat, seine Kugel näher zum Dreieck legen oder vor den andern schützen darf. — frz. k o r s e " [kòrsa Ranspach] schnell lauf en. Kärschel [Kersl Roppenzw.] m. stiller Mensch. — SCHWEIZ. 3, 485 chärsch vielmehr — kräftig. Vielleicht ist G Anlaut. k ä r s c h i g [kêrsik Roppenzw.~\ Adj. still, bescheiden, in sich gekehrt. Kirspel n. Kirchspiel Betschd. 'indewendig dem begriffe des Kirspels sant Helenen

Str.

i¡.

Jh.

BRUCKER

66;

dem Kirchspei sant Thoman' ebd. 401.

'in

-

EIFEL.

K i s p l e r m. heissen die Einwohner der beiden benachbarten ehemaligen grossen prot. Gemeinden Sulz u. W. und Kutzenhausen im Kreis Weissenbg. Karst [Khârst Sier. bis Hf.; Khàrst Dessenh. Beblenh.; Khôrst Dachstn. K. Z. Prinzh.; Khàr§ Dollern Hindish.; Kh⧠Ndhsn. ; PI. Khárst, Kharêt] m. ι. Hacke mit zwei Zinken zum Utnhacken der schweren Erde u. bes. der Reben. 'Karst bidens ligo' DASVP. 2. (scherzh.) Karte

H f . — SCHWEIZ. 3 , 4 8 5 .

H a c k k a r s t m. Hacke

HESS. 1 9 4 .

Dessenh.

Kurst [Khùrst Brum. Hf. Lohr Büst Wh.] f . Kruste, bes. am Brot die Stelle, wo es im Backofen mit den übrigen Broten zusammengehangen hat. Synon. Anstoss U. Lohr; bei Wunden: Schorf. Demin. Kürstel n. 1. Brodkruste; 2. angebratener Teil der Kartoffel Saarunion. —

EIFEL.

B r o t k u r s t f . Brotrinde Büst. D r ë c k k u r s t f . festgewordner Schmutz Brum. k u r s t i g J^khùaste/ Wh.] Adj. krustig, mit Schorf bedeckt. g e k i i r s t e l t [kakirstlt Saarunion Dehli.\ Adj. hartgeröstete (Kartoffeln).

KaRT



Kart(e) ['Xârta Fisi.; Khârt Ruf. M. Co. Str. Hf. Betschd. Lohr; Khòrt Bisch. Dachstn. Pfulgriesh.; Khôrt Dunzenh. Ingenh.; PI. -9] f . 1. Spielkarte: Karte» [Khârtas Str. Hf.] spiele". Ε Κ . öder e Stück Holz ! scherzh. Zuruf an einen, der mit dem Ausspielen zögert Hf. 2. Eisenbahnfahrkarte Fisi. Ruf.; Syn. Zett e l Κ Ζ. 'Man sol sie stracks in die Kart lassen sehen' (die Novizen in die Klosterregel) GEILER Häsl. c IIIJ h . 'wirf nit auß böse Karten' stifte keinen Unfrieden 1592 ALS. 1858, 102. 'Wenn der apt die Karten aufflegt, so hat das Convent macht zu spielen' GEILER, S. ALS.

1862/67,

BAYER, I ,

' 3 3 - — SCHWEIZ. 3,

428.

1296.

L a n d k a r t [Làqkhârt Obhergh. Ingersh. Betschd.; Làqkhôrt Κ. Ζ . ] f . Wandkarte. Mutzenhuse" lejt nit uf d*r L. Scherzwort Hf.



S C H W E I Z . 3,

489.

f S c h m a c h k a r t e n f . PL Karikaturen. 'mit Hedem, Schmachcarten, vnnd pasquillen, die sie hin vnnd wider in der Statt gesträüwet' PETRI 2.16. U z k a r t [Ytskhârt Ruf] f . Scherzkarte zu Neujahr. k a r t e " [khârta fast allg.; khôrta Κ. Ζ.] Karten spielen; Karte n s spiele" Hf.; Karte"s mache" Scherw. 'also das man die die do gekartet haben nit darf deshalp f d r n e m e n ' Str.

1463

BRUCKER 4 7 4 .

'wo

man uf trinckstuben kartet' ebd. — SCHWEIZ. 3.

489·

us k a r t e n einrichten, bestimmen Str. Demin. k ä r t l e " [khártlo Hf.; khœrtla 3Vr.] mit Karten spielen. Kartepla(ng) [Khartaplàr^ Ν i f f er Banzenh.; Khàrtaplàrj, Hi. Su. Rapp Dunzenh. ; Khàrtaplà Mütt. Bf. Str. Hf. Han.] m. warmer Breiumschlag, meist von Leinsamen, auch von Brot und Kartoffeln, zuweilen unter Zusatz „heilsamer" Kräuter, Salbei, Büewlekrut u. a., dient zur Erweichung von Geschwülsten, kalt zur Abkühlung. 'Jetz brücht er halt nur Kartepia'

FRANÇOIS

Husm.

26.



SCHWEIZ.

3, 499 frz. cataplasme. kartatsche" [khàrtàtss Fisl!\ dtirchprügeln; vgl. karwatsche11. — SCHWEIZ. 3.

491·

Kartun [Khàrtyn Betschd. Obbr.] m. Kattun. Kartus [Khàrtys Mutzig Lngw.] f . 1. Karthäuserkloster Mutzig. 2. Kapuze?

KaRT — KaSS Schöpf:

fass

ih

ne an d e r K. ! Ingw.

SCHWEIZ. 3, 4 9 2 .

BAYER, I, 1 2 9 7 .

—· Zu

2

vgl. DWB. 2, 608 und 5, 243, wo Beispiele aus Pauli und Wickram, und Ableitung von frz. cartouche, Papierhülse, womit die Mönchskapuze verglichen worden wäre. Kartusch [Khàrtyê Ruf. Co. NBreis.; Pl. -o] f . I. Patrone, Zündhütchen. 2. PI. Schläge: du bekummç' K-e n ! Ruf. J. Hundename, bes. für Schäferhunde Dunzenh.; Schlingel; launenhaftes Pferd. — frz. cartouche; J. nach dent berüchtigten frz. Räuber Cartouche f 1721. K a r w ä t s c h e l , s. Quëtsch. K i r w e , s. unter wihe n . Korwe, K u r w i [Khòrwè Str. Zinsw.; Khùrwî Rothb7\ f . schwere Arbeit: s is' e Κ., dene" Bërig nuf ze laufe™ Zinsw. — frz. corvée. SCHWEIZ. 3, 446. Kerz(e) ['Xêrtsa Fisi.; Khêrtsa Hi. Banzenh. ; Khèrts Dû. U. W.~\ f . Wachskerze zu kirchlichem Gebrauch. Zss. Kerze n stock = Liechtstock Leuchter Banzenh. ; Kerze n stümpli kleines Stück Kerze Fisi.; kerze n grad. — SCHWEIZ. 3, 4 9 3 . BAYER, I ,

1298.

kurz [khûrts Hi. Mü. ; khùrts fast al/g.J Adj. u. Adv. Kurzi Hör sind glich s e bürst et Dü. Kurzi Wide", kurze" Winter Dü. Er macht kurze" Prozess, er is1 k. ufbunde" aufbrausend Dü. Kurz ghalte" auf wenig angewiesen Su. De" kürz e ste n ziege" besiegt werden Su., ähnl. allg. 'mär h A n s khurzshtä zoogä' LANDSMAN Lied. 33. Das Brot bisst sich k. ist mürb Wh. K. un d dick is1 aü ch e Stück Scherw. Kurz un d guet, kurzum mit wenig Worten. Mach m'r nit so vil Kramanzle an das Blus, mach s k. u. g. Dü. Gruss beim Weggehn : Adje, han kurzi Zit ! — Mersi, un d i b r oü cb ! Ruf. — SCHWEIZ. 3, 4 9 6 . BAYER, I, 1298.

Zss. Kurzfueter; k u r z ö t i g Adj. asthmatisch, engbrüstig, kurzatmig Hi. k u r z l ë c h t [khûrtslajj-t Heidw. Hi.; khûrtslajjt Banzenh.; khùrtsla^t Su. Heidolsh^ Adj. etwas kurz : dis Hemd is' k. Heidw. Κ . Haü kurzes Heu Heidolsh. k ü r z l i g [khertslik -S».] Adv. vor kurzem, letzthin. a b k ü r z e " [ô khertsa Breitenb. K. Ingenh.~\ abkürzen; vom Weg Synon. o b schnide" K. Ingenh. — SCHWEIZ. 3, 4 9 9 . k a s s a t e " , s. gassate" Seite 235.

KaSS _

472



KäS

Kass(e) [Khàsa .S". ; Khàs allg.~\f. Ktasse. Von einem Unbemittelten, der gern gross thut, sagt man : er het töusich (hundert) uf d c r I n b i l d u n g s k a s s Str. — SCHWEIZ. 3. 5 o 1 · K ä s s i e [Khèsjé Str.; Khèsja ¿7.] m. Kassier. — frz. caissier. Kassematte f . bombenfestes Gewölbe; Gefängnis NBreis. Er is' d K . na1' gange" er hat Vermögen oder Leben auf dumme Weise eingebüsst (eig. nur d Matte" na b ) Bf. — frz. casematte. Kassenett [Kàsanèt Str.; Pl. -a] f . Medaillon an Uhrkette oder um den Hals getragen. — aus frz. cassolette? Kasser [Khàsar Ζ. Betschd.~\ m. Speck, Schweinefleisch. Demin. Kasscrle. — hebr. chasir Schwein JB XII 137. KasCrn [Kàsarn NBreis.; Khàsaern Str. ; Khùsarn Zï\f. Kaserne; auch grosses Haus. 306.



vgl.

SCHWEIZ. 3 , 5 0 1 .

SCHWAB.

Kasserolle [Khàsarèla Heidw. ; Khàsgrol Dü. Heidolsh. Str.; Khàsròl Su. Κ. Ζ.; Kàsorol Roppenzw. Hlkr. Ingersh. Katzent. Ndhsn. Zinsw. ; Kàsròl Hüss. Co.] f . irdener oder eiserner Kochtopf, Pfanne mit Stiel.



SCHWEIZ. 3, 5 0 1 ; frz.

cas-

serolle. Kasseweck, ¡ - K a s s e w a i k a [Khasawèk Hlkr. Co.; Khàsawèk Dü. Bisch. Molsh. Hipsh. Dachstn. Str. Κ. Z. Kindw. Obgericht Schleit. ; scherzh. Khàtsawèk Geud. Betschd.; Khàtsawèika .S/V.] m. (n. Hf.) leichte Uberjacke der Frauen u. Mädchen, ohne Taille, nicht anschliessend. 'Wenn i di als am Wasserstein sich pfuddle, Im Kasseweck'' SCHK. 1 4 9 . Demin. Kasseweckel n. Jäckchen der Mädchen Str. — russ.

SCHWEIZ. 3, 501.

Kasore, K a s o r e m s [Khàsôra Ζ.; Khàsórems Ingw^\ m. Pl. Fehler. Wenn er eps schaffe" soll, het er alli K . Unpässlichkeiten Z. Der Mann het K . Schulden ; bei Kindern : Läuse. — vom hebr. Zeitw. châsêr fehlen JB. XIII 173. Käs f Xês Fisi. ; Khás fast allg. ; K h á s Str. W. ; Khês Rittersho. Aschb. Wingen] m. I. Käse. Rätsel: Wurum schabt me" d e r K . ? — Wenn er Fëdre" hätt, se gät me" ne zupfe" Obhergh. K. drucke" gedrängt sitzen Fisi. Ht. ; Κ. mache" von den Enden der Schulbank nach der Mitte zusammendrängen Str. CS. 57. Er is' im K. befindet sich in bedrängter Lage Fisi.

KäS



473

Rda. (Kum) drei K . hoch klein· Hüss. Z. JB. VII 194. Ke i n K . (gar nicht) gwachse" Bghz. Weicher K . K. Z., wisser K . Quark ; firner K . Hf., herter K . K. Z., fuler K . Betschd. Rda. I"· de" arme" Lüt ihri Käs und de" riche" Liit ihri Meidler sei nd am erste" zitig Mb. JB. VI 147. Käs und Brot Spottname für sparsame Leute, die nicht ordentlich, zu Mittag essen Wingen ; der rëch ne t ei ne m s Käs-e-Brot im Leib us ist genau, bes. im Spiel Ingw. Ό ich âss eher . . . Káss vnd Brodt, dan ich hungers stirb' FISCH. Prakt. 17. Häufig in Rdaa.: s is' (m'r) ei(n) K . einerlei, gleichgiltig Banzenh. Ruf. U.; dis is* en alter Κ . eine alte, bekannte Geschichte Str. Hf. 'Schwej merr mit dem alte Käs' KETTNER Mais. 44. 'einem den K ä ß abrothen' merken, wo er hinaus will, wie er es meint GEILER

P.

II 7 1 .

Das

is' d e r g a n z

K.

so ist es Banzenh., das ist alles Su. ; das is' ewe" der Staat vum grüene" K . das ist das beste daran Str. (ironisch)·, der K . duss ha ben von der gespalteten Weide, die, um die Rebe geschlungen, das Weisse nach aussen zeigt Westhalten. 2. Augenbutter Rapp. Z. Er het K . in de-n-Auje™ Ingenh., daher verächtl. Zss. Käsguck e l Z. J. er gi b t sich e Κ . ist hochmütig, eingebildet, thut wichtig Rapp. U. W. 'Wenn diss (Berwel) noch fol's syn rychi Grossei erbt.. do gitt sich 's erst e Käs' PFM. III 1. 4. die Erdscholle, die eine Wurzel umgibt; will man eine Pflanze versetzen, so muss man sie mit dem ganzen K . nehmen Str. CS. 57. Demin. Käsle n. Frucht der gemeinen Malve, des Käselkrauts Dil. ; Käs e l Käschen U. Nr. J vielleicht aus hebr. geûth Stolz} — SCHWEIZ. 3, 502. SCHWAB. 306.

BAYER, I ,

1298.

B i b e l e s k ä s Henfli. Str. Rothb.; Bibelekäs Heidw. M. m. = weisser Käse, Quark, beliebt zum Vesperbrod. Grumbere" und B. dis is' en altes Wiwergfräss Schluss des Liedchens : Frau, kaufen ihr Bese" ? Str. B u r e n k ä s m. Käse aus Sauermilch, getrocknet Meis. Heidolsh. Bf. Str. K. Z. Lützelstn. — SCHWEIZ. 3, 508. F i r n e k ä s Str., F i r l e k ä s Wörth m. Rahmkäse, Bauernkäse, aus den abgetropften, dicken Bestandteilen der Sauermilch bereitet. F u l käs [F^l£ês Henfli\ m. Käse aus geronnener Milch, die in Verwesung übergeht.

KäS



H a f e n k ä s [Háfgkhás allg.; -khás Str. ; Háfalaskhes Aschb.J 1. Käse aus gestockter Milch *oder Bùttermilch — Ziger, Bure"käs u. s. w. Ruf. Rda. drei H. hoch klein Str. 'Ein fauler Haafenkäsz, ein seltsam Gfräsz' M O S C H . II 12 5. 2. Kleinigkeit : das ge h t dich ke ln H. an Su. Wege" jedem H. wurs1 nidig Logelnh. ; bes. in der abweisenden od. verneinenden Redensart: j o H. ! das ist nicht wahr Heidw. Sier. Ν Breis. Str. 'Hafekäs !' unbedeutendes Geschwätz STÖBER Daniel 36. 'Do sinn die Wechsel her un all diss Geld ! Do riecht merr jez de Hafekäs' da kommt man der Sache auf den Grund PFM. I V 1. 'awwer 's hett au (Sprichwörter) die ken Hafekäs . . werth sin' SCHK. 370. j. Prügel: wi" s t H.? Henfli. — SCHWEIZ. 3. 507· I t a l i ä n e r k ä s m. Gemengsei aus gehacktem Fleisch, Leber u,s. w. Co. NBreis. K a u f k ä s m. jeder andere als der Bauernkäse Hf. L a d e n k ä s m. Limburger Käse Wörth; Münsterkäse Sulz Betschd. L o h k ä s m. 1. Lohkuchen, rundes, aus Gerberlohe geformtes Brennmaterial Co. Str. Hf. 2. Jo Lo b käs! abschlagende, verneinende Antwort. Jo, e'n alter L . Str. Dis is' ke'n L. wert Hf. 'Lohkäs ! Es gaxt so Dings, wyl i 's nit kan vertraaue' PFM.

II

6.



SCHWEIZ.

3,

508.

M a i k ä s m. Art kalterEiercrêmeMü. Str. M ü n s t e r k ä s m. grosser, runder Käse aus den Melkereien des Münsterthaies allg. '(ein Hut) wie ein Münster Käss' MOSCH. II 72. M u r s t e i n k ä s m. Käs in Gestalt eines Backsteins Str. CS. 76. S a ü k ä s m. Leberkäse, schlechter Schwartenmagen Strüth Lutterb. Co. Wh. — Italiänerkäs.



SCHWEIZ. 3 ,

S c h l i f s t e i " k ä s m.

509.

Schweizerkäse.

S c h m i e r k ä s m. weisser Käse, Quark Hindish. Betschd. Aschb. S c h n i d e r k ä s m. Mischung von Salz und Kümmel Ndhsn. S t i n k k ä s m. Wenn ein Knabe ein Kind auf dem Rücken trägt, so ruft'er: Wer will St. kaufe"? Su. — SCHWEIZ. 3, 509. f ' S w e y k e ß ' = Schweigkaese OBERLIN. Käse ans einer Sennerei. — SCHWEIZ. 3i 5°9· Z i g e r k ä s m. Käse aus Sauermilch Hi.

KäS — KeS



474

k ä s e " [j>êsa Fisi. Liebsd.; khása Hi. M¡\ Käse bereiten. — S C H W E I Z . 3 , 5 1 0 . BAYER, I,

1299.

v e r k ä s e " verderben Scherw.; Part, verkäst ertappt, geliefert: du wurs' v.! LutR u f . —

ter b.

SCHWEIZ.

3,

513.

k ä s l e " [¿êsla Attenschw^\ nach Käse riechen : do käselt s hier stinkt es. — SCHWEIZ.

3,

514.

SCHWAB.

306.

k ä s i g [khásik Co.] Adj. I. nach Käse schmeckend, riechend: e käsiger Gschmack ; 2. gemein, einfach: e käsigi Kawalkad ein Umzug ohne besondere Leistung; J. unschön, unsauber: das is' k. vo" dinem Brueder. — S C H W E I Z . 3 , 5 1 3 . S C H W A B . 306.

Kaiser [Khaisar 0. Bf. Str. ; Khèisr M.; Khaeisar Κ. Ζ. Han. Betschd. ; Khásar Bühl Wingen\ m. um s Kaisers Bart [um nichts) spile" B f . Wu nüt (nix) is', (do) het d®r K. s Recht verlöre™ Banzenh. u. allg. — SCHWEIZ.

3,

514.

BAYER, I,

1300.

Kaiserling boletus caesareus, essbarer Schwamm S T . B O C K Kraut. Kessi, K e s s e ['Xési Fisi. Roppenzw. Pfetterhsn. Blotzh. Sier. Heidw.; Khèsi Hi. ; Khèsa m. M.] η. ι. Kessel, grosses eisernes Gefäss, das im Ofen eingemauert ist. Rda. Eine Jungfrau, die einen Alten heiratet, um ihn zu beerben, will us ein eme alte" Ch. e neüs kaiife" Fisi. Er brummelt wie ne alt Ch. Blotzh. 2. ne alt Ch. eine alte Frau Roppenzw. — SCHWEIZ. 3. 518· K e s s e l [Khèsl Dû. U. W] m. 1. Kessel, gewöhnlich aus Blech, mit Henkeln; spöttelnd oder scherzend auch für grossen Kochtopf. 2. Polterer ['Xêsl Roppenzw.] Demin. Kessele ['Xêsala Roppenzw.; Khèsala Steinbr. U. W] n. irdenes Gefäss zum Aufbewahren des Weihwassers S., oder zu anderen Zwecken allg. Zss. Kesselhupfers altes Knabenspiel Str. PFM. III 1 ; ähnlich í2,£»zKirche"fensterlis Seite 124. — SCHWEIZ. 3,

516.

BAYER, I,

1301.

B r e n n k e s s e l [Prènkhèsl Heidw. Obhergh. ; Prankhèsl Dü. ¿7.] m. I. Destillierapparat für den Obstbranntwein. 2. hoher Hut, Cylinder. B u c h k e s s e l 0. U. W. m.; -kessi Hi. η. Kessel, worin das Wasser für die Wäsche gewärmt wird, 'eingemauerte Bauch Zwag und Offen Kössel* NOT. 1671. — SCHWEIZ.

3,

517.

KeS — KoS



' S c h w e n c k k e s s e l Rafreschissoir''MARTIN Pari. N. 238. Wi''wasserkessel m., Demin. -e n. Gefäss zum Aufbewahren des Weihwassers allg. k e s s l e " [£êsla Roppenzw.; khèsla Hi. Heidw. Steinbr. Obburnhaupt Ruf. Co. Lngersh. Dü.] / . intr. poltern, rasseln mit Ketten, lärmen auf Blechgeschirren Mü. ST. Mäder. 2. tr. (Geschirr) zerbrechen, dass es tönt Hi. — S C H W E I Z . 3. 52°· ab k e s s l e " ausreissen, davon springen Sier. — vgl. S C H W A B . 3 1 1 umkesseln. BAYER, I,

1301.

-¡-nach k e s s e l n mit Geräusch durcheinander nachziehen. 'Sie kamen geritten, . . . ihnen kesselten hernach Pferdt, Kiih, Kälber, Wägen, l^arch' u. s. w. Z W I N G E R bei Mieg 1, 182, Nr. 80. G e k e s s e l n. Su., K e s s l e t e f . Banzenh. Lärm, Getöse. 'Kessler* Sterna nigra eine Schwalbenart B A L D N E R 3 9 . (Kessler 1381) 55. Kis [Khìs Hi. Mü. L A N D S M A N Lied. 122; Khés Dû. Rapp.; Khìs, Khes ¿7.] ni. Kies, gröbste Art Sand. 'Kiß Glarea' DASYP. Viele Zss. : Kisbode", -grueb, -hufc", -mortel. — S C H W E I Z . 3 , 5 2 3 . B A Y E R , Ι,

1301.

kisig [khésik Dü.] Adj. kieshaltig. k i s e " [khìsa Hi.] wie Kies, Sand schmecken, bes. vom Brot gebr. — S C H W E I Z . 3. 5 2 4· K i s l i " g ['Xisli Roppenzw. ; Khislik Hi.] m. Kieselstein. 'Küßling silex' D A S Y P . 'ich hab dir geben ein angesicht, und ein Stirn, herter den ein kiszling ist und adamant' G E I L E R Em. 3 4 B . — SCHWEIZ. 3 , 524.

SCHWAB.

314.

BAYER, Ι,

1301.

Kiss [Khes Z.] m. Geldbeutel, Tasche: Mejes im K. Geld im Beutel. - hebr. JB. XIII 176. Kissi Knabenspiel: auf zwei Steine wird ein kurzes Holzstückchen gelegt und mit einem Stock aufgehoben und forlgeschlagen Dessenh. ; s. auch Gis Seite 238. Kos [Khós Strüth Co. Bf. Büst; Kós M.] f . I. geringer Gerichtshandel. 2. unangenehme Geschichte. Vgl. hordakos Seite 372. — frz. cause. Koser ^ Χόίατ Roppenzw.Heidw. Obburnhaupt] m. Nasenschleim.

KoS — KüS



475

k o ser e" Nasenschleim absondern, unanständig geräuschvoll spucken Fisi. Roppenzw. K o seri ['Xósari Henfli.~\ m. Spucker. Kussak [Ktiùsàk Ndhsn. Κ. Ζ.] m. dicker Mensch. — eig. Kosak. Kuse n s [Kh^sas Molsh7[ Spiel, bei welchem ein Stein aufgerichtet und danach geworfen wird. Wer fehlt, muss d Mor stelle" den umgeworfenen Stein immer wieder aufrichten, bis ein anderer fehlt, s. auch Mo'r i . (Kuss in) Ë r d k u s s [Ártkhiis Co. fngersh.] m. = Ërdgust Seite 242. k ü s s e " [khesa Schlierb. Heidolsh. Z ] küssen. Er könnt e Geis zwische" de" Hörner" küsse" ist mager Schlierb. Gewöhnl. nur : du ka nn s t mi ch k. ! (derbe Abfertigung) Heidolsh. s. auch furig I Seite 134.



KüS — KaSP

K a r r e " k ü s s e " n. Polster der Zugtiere, worauf die Geschirre liegen Steinb. K o p f k ü s s e " Dü., K o p f e ' k ü s s e " U., K o p f t e " k ü s s e " M. n. Kopfkissen. Rda. Si® ha ben s Kind under s Κ. begrawe" das kleine Kind, das ihnen gestorben ist, wird bald durch ein anderes ersetzt werden B f . M u e t e r g o t t e s k ü s s e l e n. Rosengallapfel Hi. Nadle"küssele[Nótlakhisala Obhergh.; Nólakhesl Κ. Ζ.] η. Nadelkissen. R ü c k k ü s s e " η. Kissen auf dem Pferderücken anstatt des Sattels Bf. S p r ä j e r k ü s s e " ['Spraejarkhesa Su. ; 'Sprojark. Dü. ; Demin. 'Sprejarkhesl ¿7.] n. bei den alten Betten ein mit Spreu gefülltes Kissen zum Erhöhen des Kopfendes Su. Dü. ; kleines Kissen als Unterlage in der Wiege U. Chasne [Khasna Str. Hf.] f . Hochzeit — SCHWEIZ. 3 , 5 2 8 . B A Y E R , I , 1 3 0 3 . (jüd.). — hebr. chäthunnä JB. XII 143. J u m f r e k ü s s m. ein Turm an der k a s s l e " [khàsla Str. Hf.] 1. heiraten. Züricherstrasse bis 1874. Nach einer 2. im Kartenspiel den Trumpfschlag mit Sage soll sich in demselben eine die Arme der Trumpf sieben (oder Neun) vertauschen. ausbreitende steinerne Frauengestalt bev e r k a s s l e " refl. sich verheiraten Str. funden haben ; unmittelbar vor derselben K a s s i e r [Khàslar Hf.~\ m. Trumpfwar eine Fallthüre angebracht. Verbrecher sieben oder Neun. oder sonstige Personen, welche dem Tode KaUschel, Κ o s c h e 1 [Khàìsl Roppenzw.; bestimmt waren, mussten die steinerne Khòsl Fisl.~\ m. Halbnarr, Possenreisser. Jungfer küssen; kaum näherten sie sich — hebr.} derselben, so wich die Fallthüre und der kauscher [jràiiar Pfetterhsn. ; khàiiar Missethäter stürzte in die Tiefe. '1er Roppenzw. Orschw. ; khaysar Banzenh. ; muen au dene Männre saaue, dass si mi khoisar Co. Dü. Rapp. Kerzf. ; kheysar jo doch nit am Kazzestäj hientraaiie, von S ter. Str. ; khœysar Bisch. Nhof K. Z. wäje-n-'m Jumfrekiss' Pfm. IV 5. Han. Lobs.; khóáar Bf.~\ Adj. I. rein, Ktlssi, K ü s s e " ['Xisi Roppenzw.; nach den jüd. Ritualgesetzen zu gemessen Khesi Hi. Obsteinbr. ; Khesa Winzenh. Dü. erlaubt: Fleisch, Wein; s Maidle is' nit £/.] n. Kissen. Spw. E guets Gwisse" k. wenn es die monatl. Reinigung hat. is' e samfts Κ. Winzenh. Liewer ans uf'm 2. allgemein : nit k. unsicher, unheimlich, Κ., dass (als) uf'm Gewisse" Hf. Spw. nicht geheuer: do is' s nit ganz k. hier 'Wann man eim das küssen erlaubt, so ist es nicht sicher, ist nicht alles in Richtigkommt man auch auf's bett* GEILER, J . keit ; s is" nit k. mit ihm in Bezug auf A L S . 1 8 6 2 / 6 7 , 1 4 9 . Demin. Küssele TragGeldverhältnisse Hf. s Wëtter is' nit ganz kissen Hi. — SCHWEIZ. 3 , 5 2 9 . BAYKR. k. Z. — hebr. koschêr JB. XII143. SCHWEIZ. Ι. I 3°33, 5 3 1 . BAYER, I , 1 3 0 3 . B u s c h e l k ü s s e " n. Bettkissen, in welKischer [Khisar £7