Wege zur Gesundheitsführung in den Betrieben

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Wege zur Gesundheitsführung in den Betrieben

Table of contents :
Front Cover
Die Zielsetzung des Amtes „Gesundheit und Volksschuß“ der
Die Ergebnisse der Betriebsuntersuchungen als Grundlage
Geſundheitliche Überwachung, Beratung und Lenkung der
Die Kreisabteilungen Gesundheit und Volksschuß“
Die gesundheitliche Erfassung der Schaffenden in
Aufgaben der Gesundheitsführung in den Betrieben
Wissenschaftliche Arbeit auf dem Gebiete der Arbeits-
c) Auswahl der Betriebe
Der Betriebsarzt als Gefolgschaftsmitglied
Anhang:

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Nationalsocialistische deutsche Arbeiten - puntei,

Wege zur

Gefundheitsführung

in den Betrieben

Herausgegeben vom Reichsorganisationsleiter der NSDAP . und Reichsleiter der Deutschen Arbeitsfront

Bearbeitet vom Amt „Gesundheit und Volksschuß“ der Deutschen Arbeitsfront im Einvernehmen mit dem Hauptamt für Volksgesundheit der NSDAP.

1940

Verlag der Deutschen Arbeitsfront , Berlin

1

G+ RMM 12-18-45

Inhaltsübersicht Vorwort von Dr. Ley Vorwort von Dr. Conti Einleitung von Dr. Bockhacker .

Seite 9 11 15

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A. Die Aufgaben der Gesundheitsführung in den Betrieben 19-38 Die Zielsetzung des Amtes „ Gesundheit und Volksschuß“ der DAF. im Rahmen der Gesamtaufgabe des Hauptamtes für Volksgeſund21 heit der NSDAP . . . 24 Allgemeine Gesichtspunkte der Gesundheitsführung im Betrieb 25 Die Arten der gesundheitlichen Betreuungsarbeit 25 Der Einsah des Betriebsarztes . 26 Die Stellung des Betriebsarztes im Betrieb Die Ergebnisse der Betriebsuntersuchungen als Grundlage der 27 Arbeitsmedizin . . 27 1. Betriebs- und Geſundheitskarteikarte 29 2. Berufskrankheiten, Unfälle und ihre Verhütung 30 3. Arbeitsbelastung und Arbeitsgestaltung 32 4. Frauen- und Jugendlichenarbeit . 32 5. Ärztliche Lenkung und Betreuung des Betriebssportes . 6. Geſundheitliche Überwachung, Beratung und Lenkung der Er33 nährung der Schaffenden im Betrieb 34 7. Die Werkschar-Arbeitsgruppen für Geſundheit 8. Wissenschaftliche Arbeit auf dem Gebiete der Arbeitsmedizin 35 a) Bearbeitung der Erfahrungen der Betriebe und der Betriebs35 ärzte 35 b) Auswertung der Betriebsuntersuchungen 35 c) Spezialuntersuchungen in den Betrieben d) Wissenschaftliche Untersuchungen in Kliniken und Instituten 36 36 9. Erarbeitung von klinischen Untersuchungsmethoden 37 10. Schulung 38 11. Organisatorische Durchführung der Arbeit . B. Der Aufbau des Amtes „ Geſundheit und Volksſchuß“ der · 39-58 DAF.. . Das Amt „ Gesundheit und Volksschutz“ im Zentralbüro der DAF. Die Gauabteilungen " Gesundheit und Voltsschutz Die Kreisabteilungen " Gesundheit und Volksschuß“

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C. Die Arbeitsanweisungen für die Mitarbeiter des Amtes 59-215 „Geſundheit und Volksschuß “ der DAF... 10 5

Geite I. Die gesundheitliche Erfassung der Schaffenden in den Betrieben . 1. Die Betriebskarteikarte 2. Wissenschaftliche Weiterarbeit zur „Diagnostik des Gesunden" • 3. Die Gesundheitskarteikarte a) Technische Anweiſung zum Ausfüllen der Geſundheitskarteitarte . 4. 5. 6. 7. 8. 9.

Begutachtung für Leistungsabzeichen Ernährung der Schaffenden im Betrieb Allgemeine gesundheitliche Betreuung Ärztliche Lenkung und Betreuung des Betriebssportes Richtlinien für die Werkschar-Arbeitsgruppe für Gesundheit Durchführung von Betriebsbegehungen .

II. Aufgaben der Gesundheitsführung in den Betrieben zum Schuhe und Erhaltung der Arbeitskraft

61 62 66 67 77 78 80 84 85 87 89

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a) Berufskrankheiten, Unfälle und ihre Verhütung 1. Häufiger vorkommende und bekannte Berufsſchäden 2. Auftreten unbekannterErkrankungen und Schäden in Betrieben 3. Verhütung von Berufskrankheiten 4. Unfall-Häufigkeit und Unfall-Ursache 5. Unfall-Verhütung 6. Erste Hilfe 7. Nachbarschuß .

90 91

b) Arbeitsbelastung und Arbeitsgestaltung . 1. Arbeitsbelastung 2. Neue Arbeitsmethoden 3. Arbeitsplat 4. Arbeitsraum 5. Arbeitszeit . 6. Berufs- und Arbeitskleidung 7. Gefolgschaftsräume

97 97 97 98 98 98 99 99

c) Frauen- und Jugendlichenarbeit 1. Frauenarbeit in den Betrieben 2. Werdende und stillende Mütter im Betrieb 3. Jugendlichenarbeit in Betrieben . • 4. Jugendschutzbestimmungen . •

92 94 94 95 96 96

100 100 100 100 101

III. Wissenschaftliche Arbeit auf dem Gebiete der Arbeits102 medizin a) Zuſammenfassende Bearbeitung der Erfahrungen der Betriebe . . 102 und Betriebsärzte . b) Auswertung der betrieblichen Untersuchungen zur Feststellung 103 der Einflüsse der Arbeit auf den Menschen .

6

Seite c) Wissenschaftliche Klärung von Zweifelsfragen durch Spezial• untersuchungen in den Betrieben . d) Wissenschaftliche und erperimentelle Klärung von Fragen, die in den Betrieben allein nicht zu klären sind, in Kliniken und Instituten • e) Sachliche Unterrichtung • 1. Unterrichtung durch Fachliteratur • Fachschrifttum für Betriebsärzte • 2. Erfahrungsaustausch der Betriebsärzte f) Die Zusammenfassung der Unterlagen über geſunde Arbeitsgestaltung

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IV. Gesundheitsführung in den Betrieben durch betriebs114 ärztliche Betreuung 114 a) Der Haupt- und nebenamtliche Betriebsarzt 116 b) Betriebsärztliche Verträge - Genehmigung 116 A. Allgemeines über Genehmigungen 116 B. Ausfertigung der Genehmigungsanträge . 117 · C. Vertragsmuster für hauptamtliche Betriebsärzte 120 D. Vertragsmuster für nebenamtliche Betriebsärzte E. Gemeinsames für Verträge haupt- und nebenamtlicher Betriebsärzte 127 128 c) Auswahl der Betriebe . 129 d) Richtlinien für Betriebsärzte e) Gemeinsames für haupt- und nebenamtliche Betriebsärzte, Er133 läuterungen zu den Richtlinien 133 1. Auswahl der Ärzte · 133 2. Fachliche Ausrichtung 133 3. Betriebsarzt als Berater des Betriebsführers 134 4. Der Betriebsarzt als Gefolgschaftsmitglied 135 5. Lohnsteuer 136 6. Arbeitsbuchpflicht der Betriebsärzte 136 7. Vertrauens- und Durchgangsärzte • 137 8. Schweigepflicht der Betriebsärzte 9. Selbständige ärztliche Krankenbehandlung der Gefolgschafts137 mitglieder 138 10. Betriebsarzt — Hausarzt f) Anweisung für die Gau- und Kreisdienſtſtellen über den Be• • 138 triebsärzteeinsah . V. Anweisung für die Erstellung von Tätigkeitsberichten Anhang : • Vertragsmuster für hauptamtliche Betriebsärzte · · Formblätter für die Tätigkeitsberichte . · • Registraturplan .

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Dilie e gesundheitliche Betreuung und damit die Sorge um die Erhaltung der Arbeitskraft aller Schaffenden ist eine der vornehmsten ſozialiſtiſchen Aufgaben . Wir fordern dieſe geſundheitliche Betreuung einmal aus weltanschaulichen Gründen , um der Haltung des nordischen Menschen gerecht zu werden, der ſein eigenes Schickſal aus eigener kraft heraus geſtalten will, zum anderen aber auch, weil nur ein körperlich, geistig und seelisch gesunder Mensch veraltete Vorstellungen der Vergangenheit abzustreifen in der Lage ist. Des weiteren kann nur ein geſundes Volk in dieser Welt des Kampfes fich auf die Dauer behaupten, denn Kampf wird ſein, solange die Welt besteht. Und schließlich iſt die Sicherung und Steigerung der Schaffenskraft auch ein Gebot der wirtſchaftlichen Vernunft. Nur der gesunde ſchaffende Mensch kann die Sorge für alte, kranke und invalide Menschen übernehmen, die nach unserer sozialistischen Anschauung einen Anspruch darauf haben, von der Allgemeinheit versorgt zu werden, wenn sie diefer gegenüber ihre Pflichten erfüllt haben.

Fr.H.

Reichsorganisationsleiter der NSDAP .

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Volksgesundheit!

Im Schicksal der Völker haben seit jeher gesundheitliche Fragen eine entscheidende Rolle gespielt. Ihre Bedeutung ist oftmals größer gewesen, als die großer kriegerischer Ereignisse. Oft wurde auch Ausgang und Wirkung von kriegerischen Verwicklungen durch gesundheitliche Ereignisse bestimmt und abgeändert. Waren es früher die großen Seuchen, die Völkerwanderungen zum Stillstand brachten, Kriege beendeten, Kriege gewinnen oder verlieren ließen, gewonnene Kriege zu Niederlagen in der Bevölkerungsentwicklung durch anschließende Seuchen gestalteten, ſo iſt diese Gefahr heute in Deutschland gebannt. Lediglich außerhalb des Bereichs seiner Grenzen in den Erdteilen, die es ganz wesentlich deutscher Wissenschaft und deutschem Forschermut verdanken, daß auch sie mehr und mehr von den großen Geißeln der Menschheit befreit werden, spielen Seuchen noch eine entscheidende Rolle. Neben die Seuchen ist seit jeher der Rückgang der Geburten als noch tiefer eingreifender Vorgang für Völkerschicksale, und meiſt mit ihm verknüpft die Zersehung des Volkscharakters durch Rassenmischung mit wesensfremden Raſſen, getreten . Diese Vorgänge in ihrer Gesamtheit sind häufig mit dem Namen Degeneration bezeichnet worden, und angesichts der Tatsache, daß die Kulturvölker der Vergangenheit, an deren Schöpfungen wir uns heute noch erfreuen, faſt ausnahmslos diesen Vorgängen zum Opfer gefallen find, ist in der Schulmeinung einer gesundheitspolitisch, erb- und raſſenkundlich unwissenden oder nicht sehenwollenden Zeit im Deutſchland der Vergangenheit und außerhalb Deutſchlands die Meinung entstanden, daß solche Vorgänge zwangsläufig entſtehen und zur Vernichtung jedes Volkes im Anschluß an eine Zeit der Blüte führen müßten. Die nationalsozialistische Bewegung hat aus ihrem inneren Weſen heraus diese trostlose Lehre immer abgelehnt. Sie hat dann nach der Machtübernahme den wissenschaftlichen Erkenntnissen zur allgemeinen Achtung und zur politiſchen Auswirkung verholfen, die uns die Ursachen

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des Niederganges vergangener Völker ebenso aufzeichnen wie die Gefahren, die unser eigenes Volk bedroht haben oder noch bedrohen. Aus dieſen Erkenntnissen ergeben sich auch die Möglichkeiten, diese Gefahren abzuwenden und ihnen für die Zukunft vorzubeugen. Erstmalig in der Weltgeschichte ist es auf Grund dieſer Verbindung bisher unterdrückter wiſſenſchaftlicher Erkenntniſſe mit dem wiedererweckten natürlichen Lebenswillen des Volkes aus der Übereinstimmung unserer politischen Weltanschauung mit den Grundgesehen des Lebens gelungen, den praktischen Erfolg herbeizuführen. Deutschland ist nicht, wie seine Neider in der Welt es sich selbst vortäuschen, der volksgesundheitlichen Schwächung und dem Verfall anheimgefallen. Die Beweise seiner Leistungskraft sind schon jest einmalig. Erstmalig ist es gelungen, einen Geburtenniedergang bis zu weniger als eine Million Geburten im Jahre 1932 zu überwinden und die Geburtenzahl auf 1633000 im Jahre 1933 emporzuheben. Erstmalig iſt es auch gelungen, durch den weltanschaulichen Appell an jeden Menschen von Ehre und Mut, die niedergebrochene Leiſtungskraft eines Volkes in ſo kurzer Zeit zur Höchstleistung zu entfalten, wie dies heute der Fall ist. Die politiſch organisatorische Leistung, die wirtſchaftliche Leiſtung und die ſoldatiſche Leiſtung, die alle gemeinſam jest das Lebensſchicksal des deutſchen Volkes endgültig sichern, sind beiſpiellos. Die Freude, die jeden Deutſchen hierüber erfüllen darf, vermindertnicht die Pflicht, gewiſſenhaft und kritisch immer wiedernach den vorhandenen und möglichen Gefahren zu forschen, den Ursachen nachzugehen, aus denen heraus Kinder, Jugendliche und Erwachsene doch immer noch vorzeitig sterben, die Erhaltung der Leistungsfähigkeit durch alle Lebensalter zu verfolgen, und zu beobachten, ob nicht neue Krankheiten die überwundenen ablösen. Die Pflichten zur Beobachtung all solcher Gefahren wachsen unablässig durch die angespannte Lebensführung, wie sie für eine Kulturnation der Gegenwart unvermeidlich ist. Schädigungen durch die Großstadtzuſammenballung der Menschen, die zur Zeit und mehr oder weniger wohl auch für die Zukunft, eine unabänderliche Tatsache ist, liegen sehr im Bereich der Möglichkeit. Viel zu kurz ist die Spanne der Generationen, die wir überblicken können, um ein Urteil darüber abzugeben, was die Loslösung des Menschen von seiner natürlichen Lebensgrundlage, dem Boden, zu bedeuten vermag. Nur wenig wiſſen wir über die Auswirkung der grundlegenden Veränderungen der Ernährung des ganzen Volkes, soweit es sich um Wirkungen über Generationen hinweg handelt. Zweifellos gefährlich ist die Notwendigkeit, mit Konservierungszusäßen an Nahrungsmittel in großem Umfange arbeiten zu müſſen.

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Ungenügend bekannt sind uns die Folgen, die sich aus dem Vorhandensein einer Dunſthaube über der Großstadt über Generationen hinaus ergeben können, unbekannt auch, welche Wirkung Abgase, Luftverschlechterung und Lärm über Generationen hinweg entfalten können. Unbekannt sind auch noch die seelischen Auswirkungen des modernen Zivilisationslebens mit seiner Arbeitsteilung, der Induſtriearbeit im ganzen. Hinweise darauf, daß an Stelle überwundener Gefahren neue getreten. sind, gibt es wohl. Ist der Gebißverfall nicht ein deutlicher Hinweis darauf, daß irgendetwas in gesundheitlicher Hinsicht nicht ſtimmen kann ? Ist er doch nur ein Symptom für den Gesamtzustand des Körpers . Nehmen rheumatische Krankheiten zu ? - warum? Spielen hier die Arbeitsbedingungen eine entscheidende Rolle ? Welche Wirkungen entfalten die Genußgifte durch Generationen ? Sind die vermehrten Herztodesfälle in vorzeitigem Alter mit ihnen in Verbindung zu bringen ? Nimmt die Krebskrankheit zu ? Sind ihre entſcheidenden Ursachen in den Bedingungen des heutigen Lebens zu suchen? Das sind Fragen, die hier nur geſtellt werden können. Auf viele von ihnen ist die Antwort noch ganz offen, auf manche kann nur eine Teilantwort gegeben werden. Diese Fragen allein aber zeigen die Notwendigkeit, zu forschen, die Bedingungen des heutigen Lebens kennenzulernen und Wege zur Abhilfe zu beſchreiten. Hierzu sind wir um ſo mehr verpflichtet, als der gesunde Einzelmensch und seine hochwertige Lebensleistung als das wahre Volksvermögen von uns erkannt sind. Alle Sachwerte können erseßt und neu geschaffen werden, ist nur der lebendige, leiſtungsfähige und leistungsfrohe Mensch vorhanden. Er ist bestimmend für den Verlauf des Schicksals der Nation. Aus dieser Tatsache ergibt sich die Gesundheitspflicht jedes einzelnen als vornehmster Teil der Leistungspflicht, die jeder dem Ganzen schuldet. Erziehung zur Erfüllung dieſer Geſundheitspflicht, Herbeiführung aber auch der Erkenntnisse und der Möglichkeiten, ſie zu erfüllen, ſind Aufgabe der Geſundheitsführung. Ein vordringliches Teilgebiet bedeutet die Sorgfalt für die ſchaffenden Menschen im Betrieb, denn mehr als an jeder anderen Stelle ist hier die Stätte, die zusammen mit der Familie und dem Familienleben Lebensinhalt, Lebensführung und persönliches Schicksal bestimmt. Hier ist ein besonderer Gefahrenpunkt, denn jene fragwürdigen Einflüſſe, die in der heutigen Zeit mehr oder weniger unvermeidlich den Menschen treffen, wirken gerade hier vielfältig und zu gleicher Zeit auf den arbeitenden Menschen ein. Hier iſt alſo die Stätte, wo die Forschung wesentlich ein-

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zuſeßen hat; hier iſt auch die Stätte, wo ſofort die praktiſche Arbeit vertieft und vervielfältigt werden muß. So begrüße ich es, daß nunmehr die Deutſche Arbeitsfront ſich gerade dieſes Teilgebietes umfaſſend und zielbewußt annimmt. Wenn man sich auch davor hüten muß auf dem Gebiet des Gesundheitswesens zu glauben, daßschlagartige Erfolge möglich wären, so dürfen andererseits die Erfolgsmöglichkeiten erst recht nicht unterschäßt werden. Jede Vermeidung einer einzigen Tuberkuloſeansteckung im Betrieb, jede Verhinderung eines einzigen Betriebsunfalles, jede Erhaltung der Arbeitskraft eines einzigen Menschen um wenige Jahre, ist wirtſchaftlich und noch mehr ideell von entscheidendem Werte für die Volksgemeinschaft. Die Erfolgsmöglichkeiten einer planmäßigen Geſundheitsführung, wenn sie einheitlich gelenkt und mit umfassenden Mitteln ausgestattet einſest, vermögen wir heute überhaupt noch nicht zu ermeſſen. Wenn bisher jahrzehntelang dieſe Aufgaben nur vom Standpunkt der Notlinderung für den Kranken gesehen und in ihren entscheidenden Zuſammenhängen für das Leben des gesamten Volkes überhaupt kaum erkannt wurden, waren sie infolgedessen für die ſtaatlichen und ſonſtigen Einrichtungen und für die freiwilligen Kräfte der Nation immer nur Stieffinder. Im nationalsozialiſtiſchen Deutschland ist hier grundlegender Wandel geſchaffen worden. Geſundheit und Volksschicksal sind als untrennbar erkannt, und die Tatkraft der nationalsozialistischen Bewegung wird sich im gesicherten Deutſchland der Zukunft voll dieſem Arbeitsgebiet zuwenden. Möge jeder, der ein Teilgebiet zu betreuen hat, so gewissenhaft und fachkundig und pflichttreu arbeiten, daß der Erfolg des Ganzen auch auf dem Gebiet des Geſundheitswesens den Forderungen genügt, die der Führer an uns alle stellt.

Insi . 2. d

Reichsgesundheitsführer und Leiter des Hauptamtes für Volksgesundheit der NSDAP.

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Einleitung

Mit der Errichtung des Amtes für Volksgesundheit der DAF., das vom Reichsorganiſationsleiter der NSDAP . im Zuge der vom Stellvertreter des Führers verfügten Umbenennung der Geſundheitsdienſtſtellen der Gliederungen und angeschlossenen Verbände mit sofortiger Wirkung in Amt „ Gesundheit und Volksschuß“ der DAF. umbenannt worden ist, wurde es notwendig, eine Arbeitsanweisung auszuarbeiten, in der die jahrelang gesammelten Erfahrungen über die gesundheitliche Betreuung der schaffenden Menschen im Betrieb zuſammengefaßt werden. Dieses war erforderlich, um den vielfachen und berechtigten Wünſchen nach einheitlicher Ausrichtung gerecht zu werden. Die jahrelangen Vorarbeiten und Versuche, wie sie allenthalben in Deutschland nach dem Umbruch gemacht wurden, ſind nunmehr einheitlich zuſammengefaßt und haben die Genehmigung des Stellvertreters des Führers, des Reichsleiters der DAF. und des Reichsgesundheitsführers gefunden. Sie sind des weiteren in engster Zusammenarbeit mit der Reichsgruppe Induſtrie entstanden. Wenn das Amt „ Geſundheit und Volksschuß“ der DAF. errichtet wurde, um in engste Zusammenarbeit mit den sozialpolitischen Ämtern der DAF. zu treten, so muß in dem großen Aufgabengebiet des Geſundheitswesens eine straffe und einheitliche Lenkung gewahrt bleiben. Ist eine Aufgabenteilung notwendig, so kann die daraus sich ergebende Gefahr der Zersplitterung und damit Fruchtlosigkeit ungeordneter und sich überschneidender Einzelbemühungen nur gebannt werden durch die entscheidende Kraft des in einer Dienststelle und einer Persönlichkeit verkörperten Führungswillens . Die Bewegung hat daher das Hauptamt für Volksgesundheit der NSDAP. geschaffen und an seine Spise den Reichsgesundheitsführer gestellt. Die Vollmachten des Hauptamtes ergeben sich aus der nachstehenden Anordnung des Stellvertreters des Führers A51/40 vom 1. Mai 1940. 15

Anordnung A 51/40 Betr. Aufsichtsrechte und gesundheit.

pflichten des Amtes für Volks .

Die vergangenen Kriegsmonate haben besonders deutlich die Notwendigkeit einer einheitlichen Gesundheitsführung und Gesundheitserziehung für das deutsche Volk unter Beweis gestellt. Um jeder Zerſplitterung vorzubeugen und den zweckmäßigen Einſatz aller vorhandenen Kräfte des Gesundheitswesens sicherzustellen, ist eine straffe Lenkung und Steuerung durch das Hauptamt für Volksgesundheit der NSDAP. erforderlich. Führungs- und Aufsichtsrechte des Hauptamtes für Volksgesundheit der NSDAP . und seiner nachgeordneten Ämter sind im Organiſationsbuch festgelegt. Alle Parteigliederungen und angeschlossenen Verbände sind danach an die Weisungen des Hauptamtes für Volksgesundheit der NSDAP. und seiner nachgeordneten Dienſtſtellen gebunden. Insbesondere weiſe ich darauf hin, daß alle Parteidienststellen, einſchließlich der Gliederungen und angeschlossenen Verbände, verpflichtet sind, das Hauptamt für Volksgesundheit der NSDAP . und dessen nachgeordnete Dienſtſtellen in den Gauen und Kreiſen unaufgefordert über alle wichtigen Vorgänge auf dem Gebiet der Geſundheitsführung und -erziehung zu unterrichten. Den Dienststellen des Hauptamtes für Volksgesundheit der NSDAP. ſteht im Rahmen ihres Aufgabengebietes für ihren Bereich das Recht zu, Berichte anzufordern und in alle einſchlägigen Vorgänge und Unterlagen Einblick zu nehmen. Unter dem Vorsiß der Leiter der Ämter für Volksgesundheit haben regelmäßig Besprechungen der Leiter aller Gesundheitsdienststellen der Parteigliederungen und angeschlossenen Verbände ſtattzufinden, in denen die wichtigsten Fragen des Gesundheitswesens erörtert werden. Soweit auf dem Gebiet des Geſundheitswesens Arbeitsgemeinschaften von Parteidienststellen, staatlichen Dienststellen, Dienststellen der Sozialversicherungen und anderen Einrichtungen bestehen, wird die Vertretung der Partei in allen Fragen des Gesundheitswesens, soweit nicht der Hoheitsträger selbst die Partei vertritt, durch den zuständigen Leiter des Amtes für Volksgesundheit wahrgenommen.

München, den 1. Mai 1940 Der Stellvertreter des Führers gez. Rudolf Heß

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Darüber hinaus sind die Rechte und Pflichten des Hauptamtes im Organisationsbuch der Partei festgelegt. Die Durchführung der Aufgaben auf geſundheitlichem Gebiete liegt in den Händen der Gliederungen der Partei und der ihr angeſchloſſenen Verbände und damit die Durchführung der gesündheitlichen Betreuung der Schaffenden in den Händen des Amtes „ Geſundheit und Volksſchuß“ der DAF. Die harmoniſche Zuſammenarbeit des Führungsamtes (Hauptamt für Volksgesundheit der NSDAP.) und des Amtes „ Ge= ſundheit und Volksschuß“ der DAF. erforderte aber eine klare Abgrenzung und Aufgabentrennung und bedingt eine ſorgſame Innehaltung der hierdurch festgelegten Grenzen, vor allem eine fortlaufende gegenseitige Unterrichtung und eine kameradschaftliche Einstellung aller Beteiligten. Vergessen werden darf auch nicht, daß nach § 2 des "1 Gesetzes zur Ordnung der nationalen Arbeit" dem Betriebsführer die Verpflichtung der Fürsorge gegenüber seinen Gefolgschaftsmitgliedern obliegt. Der wichtigste Teil der dem Betriebsführer obliegenden allgemeinen Fürsorgepflicht ist die Sorge für die Geſundheit ſeiner Gefolgſchaftsmitglieder. Es gilt, ſein Verſtändnis dafür zu wecken, daß die Geſunderhaltung der im Betrieb ſchaffenden Menschen in erster Linie ein Gebot sittlicher Verpflichtung und darüber hinaus auch ein Gebot der wirtschaftlichen Vernunft ist. Der Betriebsführer ist für das gesamte Betriebsgeschehen verantwortlich; infolgedessen müſſen auch sämtliche Maßnahmen der gesundheitlichen Betreuung im Betrieb im Einverſtändnis mit dem Betriebsführer durchgeführt und von seiner Autorität getragen werden. Aufgabe des Amtes „ Gesundheit und Volksschuß“ der DAF., seiner nachgeordneten Dienſtſtellen und der von ihm fachlich ausgerichteten Betriebsärzte ist es, den Betriebsführer in der Durchführung seiner ſozialen Betreuungspflicht auf dem gesundheitlichen Gebiete zu beraten und ihm zu helfen, die auf dieſem Gebiete notwendigen oder zweckmäßigen Maßnahmen durchzuführen. Sowohl die geſundheitliche Betreuung des einzelnen Volksgenossen am Arbeitsplaß, wie auch die wissenschaftliche Arbeit, die Vorausseßung für diese Betreuung ist, ist somit als eine Pflicht der Deutſchen Arbeitsfront erkannt worden und hat im Einvernehmen mit dem Stellvertreter des Führers und dem Reichsgesundheitsführer zur Errichtung des Amtes „ Gesundheit und Volksschuß “

2 .

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der Deutschen Arbeitsfront durch den Reichsleiter der DAF. geführt. Es ist der feste Wille des neuen Amtes, auf allen in der Dienstanweisung im nachfolgenden festgelegten Gebieten Vorbildliches zu leiſten und seiner großen Aufgabe in vollem Umfange gerecht zu werden.

Dr. Werner Bockhacker Leiter des Amtes „ Geſundheit und Volksſchuß“ der DAF.

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Die Aufgaben der Geſundheitsführung

in den Betrieben

Die Zielsehung des Amtes „ Geſundheit und Volksschuß “ der DAF. im Rahmen der Gesamtaufgabe des Hauptamtes für Volksgeſundheit der NSDAP . Das Problem der Gesundheitsführung der Schaffenden in den Betrieben ist schon seit langem Gegenstand der Erörterung und auch zeitweise der Polemik gewesen. Das ist verständlich, wenn man sich klar macht, daß die hier geforderte innere Einstellung zu diesen Fragen sowohl von den Ärzten als auch von den Betriebsführern und den Gefolgschaftsmitgliedern ein Umdenken und Umlernen gegenüber den Anschauungen der Vergangenheit erfordert. Das ärztliche Denken und Handeln hat, sich seit Jahrhunderten auf die Erkennung und die Behandlung von Erkrankungen beschränkend, in systematisch aufgebauter wissenschaftlicher Arbeit die Großtaten vollbracht, die die leidende Menschheit von den ſchicksalhaft hingenommenen Katastrophen früherer Zeiten befreiten, Großtaten, die weitgehend mit den Namen deutſcher Ärzte verbunden bleiben. Als Krönung all dieſer genialen Forschungsarbeit kann die Tatsache gewertet werden, daß das Lebensalter deutscher Menschen jest gegenüber der Jahrhundertwende um ein Jahrzehnt hinaufgerückt ist, wahrlich ein im Leben des Einzelmenschen gewaltiger Wert, der seine Lebenserwartung auf eine neue Grundlage ſtellen mußte. Aber dieſe neue Grundlage wirft neue Probleme auf. Die Frage, ob dieses verlängerte Lebensschicksal auch mit dem Arbeitsschicksal der Menschen gleichen Schritt gehalten hat, muß leider verneint werden. Die Leistungsbeanspruchung des schaffenden Menschen in einem Staatsund Wirtschaftsgefüge, wie es Deutschland hat, bringt es mit sich, daß eine große Zahl von ziviliſatoriſchen und Arbeitsschäden auf ihn einwirken, die einen vorzeitigen Leiſtungsabfall zur Folge haben können . Mögen manche Schäden heute noch nicht vermeidbar sein, z. B. der Lärm der Straße, der Benzingeruch, klimatische Störungen und vieles andere, eine weitaus größere Zahl ist vermeidbar bei richtiger geſundheit21

licher Führung. Es muß daher alles getan werden, um vermeidbare Schäden zu erkennen und - wenn möglich abzustellen. Die Leistungsfähigkeit des Menschen ist in ebenso weiten Grenzen verschieden wie die Beanspruchung, die der einzelne Mensch in seinem Arbeitsund persönlichen Leben auf sich zu nehmen hat. Arbeitsbeanspruchung und Leistungsfähigkeit müssen in harmonischem Einklang zueinander stehen, wenn schädliche Reaktionen vermieden werden sollen. Hierbei kann man sich nicht auf die körperliche und materielle Betrachtung allein stüßen, ſondern muß die geistigen und seelischen Kräfte mitbewerten. In der nationalsozialiſtiſchen Idee der Gesundheitsführung kann der biologische Leistungswert eines Menschen in körperlicher, geistiger und seelischer Hinsicht nur als ein untrennbares Ganzes gewertet werden, als eine biologische Einheit, die ohne Fehlschlüsse bei der Erkennung des Leistungstyps nicht getrennt werden kann. Die totale Betrachtungsweise entspricht dem totalen Denken des Nationalsozialismus. Es kann alſo nicht reſſortmäßig aufgeteilt werden, indem man den Körper dem Mediziner, den Geiſt dem Philoſophen und die Seele dem Theologen überläßt. Geist und Seele, die gesamte charakterliche Haltung eines Menschen, find Motor für seine Leistung schlechthin. Häufig wird ein scheinbar schwächlicher Mensch zu unerhörten Leiſtungen befähigt sein, während ein muskelstarker Typ mit geringerer charakterlicher Widerstandsfähigkeit nicht zur vollen Entfaltung seiner Leiſtungsfähigkeit kommen wird. Hier tritt nun das Problem der „ Diagnostik des Gesunden“ auf. Der Arzt muß zur Erkennung dieses Problems dreierlei tun. Einmal muß er eine genaue klinische Untersuchung des Menschen durchführen, denn sie ist Vorausseßung für alle weiteren Schlüſſe. Die eingehende körperliche Untersuchung auf Abweichungen von der Norm, so wie sie in ihrer weitgehenden Vollkommenheit auf den Univerſitäten gelehrt wird, muß für den Arzt Grundlage sein und bleiben. Zum anderen muß dieser den Arbeitsplat und die Arbeit des Menschen kennen, um sich ein Bild zu machen von der Arbeitsbeanspruchung jedes Einzelnen. Endlich muß er eine Leiſtungsprüfung sowohl des Organſyſtems und ſoweit möglich auch der geistigen und seelischen Beschaffenheit vornehmen. Insofern hierfür konkrete Untersuchungsmethoden mit guter Genauigkeit angewandt werden können, sollen ſie im Zuge der Entwicklung Verwirklichung finden. Weitgehend wird aber hier die Intuition des nationalsozialiſtiſchen Arztes einſehen müſſen. Menschenkenntnis und Kenntnis der Umwelteinflüsse, die auf den Menschen einwirken, beispielsweise das Wissen um die soziale Lage, sind dabei 22

unerläßliche Voraussetzungen. Aus diesen Untersuchungen, deren Organiſation und Methodik in den weiteren Abſchnitten dieser Arbeitsanweisung näher beschrieben werden, entwickelt sich dann automatisch der Begriff der richtigen Beanspruchung des Menschen. Mit der Formel „ Nicht jedem einen Arbeitsplaß, ſondern jedem seinen Arbeitsplas " hat der Leiter der Deutſchen Arbeitsfront dieses Problem einmal umriſſen . Dem normalen Denken des Arztes liegt der Begriff der Überbeanspruchung näher, weil er sichtbarer, leichter erfaßbar und abstellbar ist. Ebenso wichtig ist aber die zu geringe oder fehlgeleitete Beanspruchung, die Einſeitigkeit erzeugt und Funktionen aller Art verkümmern läßt. Auch Unterbeanspruchung führt zu Leiſtungsabfall, zum Verkümmern der Geſamtfunktion des Menschen, und hier liegen die nicht . immer voll ausgenußten Kraftreſerven unseres Volkes. Richtige Erkennung der Leiſtungsfähigkeit des Menschen als eines raſſiſch bedingten Wertes und richtiger Ansaß am geeigneten Arbeitsplaß gewährleisten Erhaltung des biologischen Wertes bis an die Altersgrenze, die den Menschen gesezt ist. Wenn aber dieser Wert ein biologiſcher und kein mystischer ist, dann wird der Biologe, der als Nationalsozialiſt weltanschaulich diese Erkenntnis bejaht, zum Geſundheitsführer. Damit steht ein weiteres Problem vor uns . Der Arzt, der diese Wege zu gehen innerlich bereit ist, muß in erster Linie Sozialiſt ſein. Seine einwandfreie fachliche Vorbildung ist zwingende Vorausseßung . Aber vergeffen wir eines nicht, Fachkenntnisse können bei normalem Intelligenzgrade erworben werden. Mit Fleiß und Ehrgeiz und Beharrlichkeit kann fachlich Vieles, ja Erstaunliches geleistet werden ; aber dieser Fachmann allein wird nie über die Grenze hinauskommen, daß er Einzelzustände bessern oder heilen wird. Die Schau aufs große biologiſche Wachsen und Leben seines deutſchen Volkes wird ihm verſagt bleiben. Wenn der Arzt den Weg zu seiner Sendung finden soll, so darf er auch bei allen den Tausenden von Einzelhilfen, die er bringt und die durchaus nicht verkleinert werden sollen, die Schau aufs Große nicht vernachlässigen, und er muß von allem befreit werden, was ihm dieſe Schau verbaut und vermauert. Krankheitsheilung ist notwendig, Krankheitsvorbeugung ist gut, aber Gesundheitsführung ist die Krönung ärztlichen Handelns . Wie nun im einzelnen das Amt „ Gesundheit und Volksschutz" der DAF. in seinem Aufgabenbereich bereits begangene oder auch neue Wege gehen will, um jeden deutschen Volksgenossen zu höchster Leistungsfähig. keit zu führen, das soll im folgenden gezeigt werden. Diese Wege, die mit 23

den jetzt zur Verfügung stehenden Erkenntnissen und Erfahrungen beschritten werden, müssen neue Erkenntnisse bringen, die leßten Endes das gleiche Ziel erstreben.

Allgemeine Gesichtspunkte der Geſundheitsführung im Betrieb Der Arzt, der seine Lebensaufgabe in dieser sozialpolitischen und biologischen Arbeit sieht, muß also aus seinem Sprechzimmer heraus an die Arbeitspläße der Menschen gehen, die ihm ihre Geſundheit anvertrauen . Die Kenntnis des Betriebes ist unerläßliche Voraussetzung für seine Arbeit. Er wird zum Betriebsarzt. Der Betriebsarzt soll der geſundheitliche Betreuer und Berater seines Betriebes sein, d . h. er wird sich um alle gesundheitlichen Fragen im Betrieb zu kümmern haben. Seine Arbeit ist so umfassend, daß sie eine Lebensarbeit bedeutet. Die Aufgaben von heute auf morgen lösen zu wollen, hieße das Aufgabengebiet verkleinern. Um dem Betriebsarzt ein gewisses Programm ſeiner Arbeit, die ein Verzetteln seiner Kräfte vermeiden soll, zu umreißen, gibt ihm das Amt „ Gesundheit und Volksschuß“ der DAF. im Einklang mit der zuständigen Reichsgruppe der gewerblichen Wirtschaft, vornehmlich mit der Reichsgruppe Industrie, bestimmte Richtlinien seiner Betreuungsarbeit in die Hand. Dadurch wird einmal eine systematische Arbeit im einzelnen Betrieb gewährleistet, und zum anderen durch die fachliche Unterstellung des Betriebsarztes unter das Amt „ Geſundheit und Volksschuß“ der DAF. die große Richtung der Gesundheitsführung, wie ſie das Hauptamt für Volksgesundheit der NSDAP. festlegt, erreicht. Der Betriebsarzt bleibt immer der Mann an der Front, der seine Aufgaben nach eigener Initiative meistern soll. Er soll aber auch die unbedingte Sicherheit haben, in allen fachlichen Fragen jede Hilfe vom Amt „ Geſundheit und Volksschuß“ der DAF. zu bekommen. Zu dieser engen Bindung iſt aber unbedingt nötig, daß das Amt „ Geſundheit und Volksschuß“ der DAF. ihm fortlaufend über seine Dienststellen fachliche Hinweise gibt und andererseits, daß der Betriebsarzt dem Amt „ Geſundheit und Volksschuß“ der DAF. über seine Tätigkeit, ſeine Erfahrungen und Beobachtungen im Einverſtändnis mit dem Betriebsführer nach beſtimmt festgelegten Anfragen regelmäßig Bericht gibt. Aus diesen Berichten ergeben sich dann wertvolle Unterlagen, die wieder auf die gesamte Gesundheitsführung befruchtend wirken.

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Die Arten gesundheitlicher Betreuungsarbeit Die verschiedenen Arten gesundheitlicher Betreuungsarbeit, abgesehen von betriebsindividuellen Einzelmaßnahmen des Betriebsführers, be ſtehen als allgemeine Einrichtungen im Betrieb in folgenden Formen : 1. Gesundheitliche Betriebsbetreuung kann erfolgen in der Form von Betriebsbegehungen durch Ärzte, die im Einverständnis mit dem Betriebsführer durchgeführt werden. Die Betriebsbegehungen erfolgen ehrenamtlich. Sie dienen einmal dem Zweck, den Ärzten, die sich später den Aufgaben eines Betriebsarztes widmen wollen, einen Einblick in die betrieblichen Verhältnisse zu geben und sich ein unmittelbares persönliches Bild von der Arbeit der schaffenden Menschen im Betrieb zu machen, außerdem die Belange der Gesundheitsführung der Gefolgschaftsmitglieder insoweit zu wahren, als dies in dieſer unterſten Form gesundheitlicher Betreuungsarbeit möglich ist. Betriebsbegehungen kommen daher vor allem für solche Betriebe in Frage, für die eine Einstellung von Betriebsärzten noch nicht möglich ist. 2. Anzustreben ist eine Betreuung durch Betriebsärzte , die entweder als nebenamtliche oder als hauptamtliche Betriebsärzte tätig sind. Hauptamtliche Betriebsärzte sind solche, die ohne die ärztliche Praxis auszuüben in einem Werk angeſtellt sind und dieſem ausschließlich zur Verfügung stehen. Ihre Einstellung kommt nur für größere Unternehmungen, etwa ab 2000 bis 3000 Gefolgschaftsmitgliedern, in Frage. Nebenamtliche Betriebsärzte sind im allgemeinen praktische Ärzte, die neben ihrer Praris die Aufgaben eines Betriebsarztes in einem oder in mehreren Betrieben ausüben.

Der Einsatz des Betriebsarztes Der Einsaß des Arztes erfolgt als haupt- oder nebenamtlicher Betriebsarzt. Jeder größere Betrieb soll möglichst von einem hauptamtlichen Betriebsarzt betreut werden ; dieser hauptamtliche Betriebsarzt wird durch Vertragsabschluß mit dem Betriebsführer zum Gefolgschaftsmitglied des Betriebes. Er untersteht, unbeschadet seiner fachlichen Ausrichtung durch das Amt „ Gesundheit und Volksschuß“ der DAF., dem Betriebsführer unmittelbar und hat ihm wie jedes andere Belegschaftsmitglied Gefolgschaftstreue zu halten. Der Vertrag wird nach dem mit 25

der zuständigen Reichsgruppe in der Organiſation der gewerblichen Wirtschaft im Einvernehmen erstellten Muster abgeſchloſſen und unterliegt der Genehmigung durch das Amt „ Gesundheit und Volksschuß“ der DAF. Damit übernimmt das Amt „ Gesundheit und Volksschus" der DAF. vielerlei Verpflichtungen für die sachgemäße Ausrichtung des Betriebsarztes in seinem Aufgabenbereich. Für mittlere und kleinere Betriebe kommt die Anstellung eines nebenamtlichen Betriebsarztes in Frage. Im allgemeinen sind es praktiſche Ärzte, die neben ihrer Praxis dieſe Betriebsbetreuung ausüben. Auch hierbei ist ein Vertragsabschluß in Form einer Vereinbarung nötig, die dem Amt „ Geſundheit und Volksschuß“ der DAF. vorgelegt werden muß. Die Zahl der von einem Arzt betreuten Betriebsangehörigen soll möglichst nicht über 1000 bis 1200 Gefolgschaftsmitgliedern liegen, bei höherer Gefolgschaftszahl find mehrere nebenamtliche Betriebsärzte vorzusehen, falls nicht ein hauptamtlicher Betriebsarzt eingeschaltet wird . Der nebenamtliche Betriebsarzt eines Kleinbetriebes kann je nach Zahl der betreuten Gefolgschaftsmitglieder auch in einem zweiten oder dritten Kleinbetrieb als nebenamtlicher Betriebsarzt eingeſeßt werden. Ziel ſpäterer Jahre wird es sein, auch bei Gruppen von mittleren oder kleineren Betrieben die Einsetzung eines hauptamtlichen Betriebsarztes anzustreben. Auch die Kombination von haupt- und nebenamtlichen Betriebsärzten wird gemäß den Absprachen mit den zuständigen Reichsgruppen in der Organiſation der gewerblichen Wirtſchaft möglich sein. Die Vergütung der haupt- und nebenamtlichen Betriebsärzte erfolgt nach dem Leistungsprinzip. Sie unterliegt der Abmachung zwischen Betriebsführer und Betriebsarzt. Die vom Amt „ Gesundheit und Volksschuß“ der DAF. und der Reichsgruppe Induſtrie angegebenen Richtſäße geben Anhaltspunkte für die Vergütung.

Die Stellung des Betriebsarztes im Betrieb Der Betriebsarzt ist Berater des Betriebsführers in allen gesund. heitlichen Fragen der Arbeit und der Lebensführung. Er hat mithin beratende, nicht entscheidende Funktionen, soweit nicht der Betriebsführer im Einzelfalle ihm die Befugnis einräumt, als sein Vertreter in gewiſſem Umfang selbst zu entscheiden. Das gilt insbesondere, soweit es sich um die Inanspruchnahme betrieblicher Mittel, die Gewährung von Freizeit zu Erholungszwecken, Arbeitsplagwechsel und dergleichen handelt. Der 26

Betriebsarzt ist Gefolgschaftsmitglied und als solches zur Gefolg. schaftstreue gegenüber seinem Betriebsführer nach § 2 AOG . verpflichtet. Die Gefolgschaftstreue verlangt vom Betriebsarzt, daß auch er die Betriebsgeheimniſſe wahrt. Das gilt auch für ſeine ärztliche Berichterstattung. Berichte des Betriebsarztes ſind dem Betriebsführer vor Absendung vorzulegen, um dem Betriebsführer dadurch Gelegenheit einer gleichzeitigen Stellungnahme zu geben. Der Betriebsarzt unterſteht dem Betriebsführer unmittelbar. Anzuſtreben iſt, daß der Betriebsführer bei Bewährung des Betriebsarztes diesen mit seiner Stellvertretung in gesundheitlichen Fragen beauftragt.

Die Ergebnisse der Betriebsuntersuchungen als Grundlage der Arbeitsmedizin Aus den Betriebsuntersuchungen des Betriebsarztes im einzelnen, sowie aus den bereits vorliegenden und ausgewerteten Untersuchungsergebnissen in 4 Gauen ergibt sich zwischen dem Amt „ Geſundheit und Volksschus" der DAF. und dem Betriebsarzt eine sachliche Gemeinſchaftsarbeit, die auf den Erkenntniſſen und Erfahrungen der gesamten Arbeitsmedizin und Arbeitshygiene aufgebaut ist. Erstmalig werden damit im weitesten Umfange alle Fragen des Arbeitslebens, die nur irgendwie Einfluß auf die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Werktätigen haben, zusammengetragen und einer eingehenden Bearbeitung unterzogen. Die bisherigen Erkenntnisse der Gewerbemedizin werden noch stärker unterbaut und weiter zu einer alle Zweige umfassenden Arbeitsmedizin ausgedehnt werden. Daß hierbei auf ein festes Fundament der Gewerbemedizin aufgebaut werden kann, wird dankbar anerkannt, daß aber die Aufgaben weit über den bisherigen Rahmen hinausgehen müssen, dazu verpflichtet die nationalsozialiſtiſche Weltanschauung .

1. Betriebs- und Gesundheitskarteikarte Die Aufgaben des Betriebsarztes ſind ſo vielseitig und die Erwartungen, die von allen Seiten an ihn gestellt werden, so hoch, daß die Hauptaufgabe der geſundheitlichen Betreuung des einzelnen Gefolgschaftsmitgliedes nicht genug herausgestellt werden kann. Als Mittel hierzu ist vom Amt „ Geſundheit und Volksschuß “ der DAF. mit Zuſtimmung

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der Reichsgesundheitsführung die reichseinheitliche Betriebskarteitarte geschaffen worden. Sie stellt die wichtigste Arbeitsunterlage für den Betriebsarzt dar, denn hier werden neben den allgemeinen Fragen, die familiären, sozialen und Arbeitsplaß- Verhältnisse, der Entwicklungsgang und gesundheitliche Leistungszustand des Einzelnen beginnend mit der Einstellung festgehalten. Die fortlaufenden Nachtragungen, die bei den Nachuntersuchungen erfolgen und die Eintragungen, die nach überstandener Krankheit oder Unfall gemacht werden, bieten stets mit der Kenntnis der Vorgeschichte dem Betriebsarzt ein abgerundetes Bild über den Leiſtungszustand des Gefolgschaftsmitgliedes. Die erforderlichen gesundheitlichen Maßnahmen können dann zum Besten des Gefolg= ſchaftsmitgliedes dem Betriebsführer vorgeschlagen werden. Die reichseinheitliche Betriebskarteikarte iſt ſomit in der Hand des gewissenhaften Betriebsarztes ein Mittel, ſyſtematiſche Geſundheitsführung im Betrieb durchzuführen. Die Betriebskarteikarte dient für die laufende Arbeit und die dadurch bedingten Eintragungen des Betriebsarztes . Das Ziel ist aber, in bestimmten Abständen eingehende Untersuchungen der Gefolgschaftsmitglieder mit genauer Feststellung der Funktionstüchtigkeit durchzuführen, die nicht allein für die Betriebe auswertbar sind, sondern auch für die ſtatiſtiſche Bearbeitung Verwendung finden können. Für diese Untersuchungen ist als Ergänzung zur Betriebskarteikarte vom Amt „ Gesundheit und Volksschuß“ die neue Gesundheitskarteikarte entwickelt worden. Sie stellt an den Betriebsarzt besondere Anforderungen und legt ihm bei der Ausfüllung dieser Karte eine hohe Verantwortung auf. Vor allem seßt sie auch die genaue Kenntnis des Arbeitsganges im Betrieb voraus. Die Fragestellung nach den sozialen und Familienverhältnissen, nach dem Entwicklungsgang und die eingehende ärztliche Untersuchung ermöglicht erstmalig eine wiſſenſchaftliche Auswertung des Geſundheits- und Leiſtungszustandes des schaffenden Menschen. Auf dieſer Karteikarte finden ferner alle Fragen der Arbeitsbelastung Berücksichtigung . Es muß das Ziel sein, dem Betriebsarzt und dem Amt „ Gesundheit und Volksschuß“ durch die Auswertung dieser neuen Karteikarte sichere Kenntniſſe über den Leiſtungszustand des schaffenden Teiles unseres deutschen Volkes zu vermitteln. Das Ergebnis der hier zuſammengetragenen Untersuchungen und Antworten auf die bis ins einzelne gehenden Fragestellungen wird in Zukunft das sichere Fundament für den Gesundheitsführer im Betriebe

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werden, weil es die Leistungstüchtigkeit ergibt, die der einzelne Mensch an ſeinem Arbeitsplah zeigt. Weiter ergibt die Unterſuchung die Grundlage für eine umfassende ſtatiſtiſche Auswertung über den Leiſtungszustand in den einzelnen Lebensabschnitten und in den einzelnen Berufen. Die eingehende Feststellung der Arbeitsbelastung ermöglicht es weiterhin, noch nicht oder wenig bekannte Arbeitsschäden einwandfrei zu erkennen und Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Die Auswertung dieser Untersuchungen wird vom Amt „ Geſundheit und Volksschuß“ der DAF. zentral vorgenommen, wodurch Hand in Hand mit den jeweils intereſſierten Betriebsärzten eine Bearbeitung aller auftauchenden Fragen sogleich in Angriff genommen werden kann.

2. Berufskrankheiten, Unfälle und ihre Verhütung Kenntnis der wichtigsten Geseze und Verordnungen, die das Arbeitsleben betreffen, ist Voraussetzung für die sachliche Arbeit. Dazu gehören insbesondere die geseßlichen Bestimmungen über Arbeitsschuß und die Unfallverhütungsvorschriften der Berufsgenossenschaften. Weiter ist enge Zusammenarbeit des Betriebsarztes mit den zuständigen staatlichen Gewerbeärzten und den Gewerbeaufsichtsämtern notwendig . Darüber hinaus wird der Betriebsarzt Krankheiten und Schäden feststellen können, die in irgendeinen Zuſammenhang mit der Arbeit gebracht werden können ; vor allem werden in bestimmten Betriebsteilen gehäuft auftretende Erkrankungen seine besondere Beachtung finden müssen. Solche Gruppenerkrankungen wie auch Einzelerkrankungen können in vielen Fällen vom Betriebsarzt nicht bis in ihre leßten Ursachen geklärt werden. Deshalb sind alle Beobachtungen dieſer Art, auch die unwichtig erscheinenden, dem Amt „ Geſundheit und Volksschuß“ der DAF. zu melden. Diese Mitteilungen werden auf Wunsch vertraulich behandelt. Sie ergeben aber durch Rückfragen oder ähnliche Meldungen aus gleichgelagerten Betrieben wertvolle Fingerzeige zur Ergründung der Ursache solcher Gruppenerkrankungen und deren Abstellung . Ebenso wird der Betriebsarzt über alle vorkommenden Unfälle unterrichtet sein müssen, die sachgemäß mit allen erforderlichen Angaben im Unfalltagebuch festgelegt werden. Diese Festlegung gibt dem Betriebsarzt die Möglichkeit, Unfallhäufigkeit und Unfallursachen festzustellen, um an einer erfolgreichen Unfallverhütung mitzuarbeiten. Außerdem dient diese Festlegung dazu, etwaige Nachforschungen und Rückfragen der

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Sozialversicherung von vornherein zu erleichtern. Langwierige Verficherungsstreitverfahren lassen sich dadurch zum Besten aller Teile vermeiden. Selbstverständlich müssen im Betrieb Einrichtungen für Erste-HilfeLeiſtung vorhanden sein. Der Betriebsarzt wird für jede Arbeitsschicht einen oder mehrere Sanitätsmänner verantwortlich für Erste-HilfeLeistung machen. Neben den im Betrieb auftretenden Berufs- und Unfallſchäden wird der Betriebsarzt auch sein Augenmerk auf Schäden richten, die außerhalb des Betriebes in dessen Nachbarschaft auftreten und durch den Betrieb, z . B. durch Rauch, Abgase, Staub, Lärm u. ä., verursacht find. Diese Nachbarschäden sind bisher noch nicht genügend beobachtet und beachtet worden, sind jedoch oft Ursachen von Schäden, deren Gründe nur zu oft mit „ungeſunder Luft" abgetan wurden. Auch hierbei wird eine Zusammenarbeit mit den staatlichen Stellen nur fördernd wirken. Es ist eine soziale Pflicht, den ſchaffenden Volksgenossen in seiner Wohnung möglichst vor allen durch die Nachbarschaft eines Betriebes möglichen Schäden zu ſchüßen.

3. Arbeitsbelastung und Arbeitsgestaltung Über den Einfluß der verſchiedenen Arbeitsbedingungen und der Arbeitsbelaſtung auf den Menschen und seine Geſundheit iſt relativ wenig bekannt. Auch hierüber werden Unterlagen gesammelt werden, denn nur die Kenntnis der verſchiedenen Belastungsformen ermöglicht eine ſinnreiche Arbeitsgestaltung. Die ideale Arbeitsgeſtaltung wird sich dem Leiſtungsvermögen der Menschen anpaſſen müſſen, um an dem bestens geſtalteten Arbeitsplak optimale Leiſtung erzielen zu können. Deshalb müſſen durch Beobachtungen die Wirkungen der verschiedenen Belastungsformen auf den Menschen festgestellt werden. Insbesondere werden die verschiedenen Arbeitsmethoden (Maſchine, Bandarbeit uſw.) hinsichtlich ungünſtiger Haltung oder Beanspruchung des einzelnen Menschen, die zu einseitiger oder zu starker Beanspruchung einzelner Muskelgruppen führen, zu untersuchen sein. Dabei spielt die Dauer dieser Beanspruchung, alſo die Arbeitszeit, eine gewisse Rolle. Bei der Arbeitszeit interessieren ferner die Fragen der Arbeitspauſen, bei Schichtbetrieb Dauer, Lage und Wechsel 30

der Arbeitsschichten, Einwirkung der Nachtarbeit sowie schließlich auch die Arbeitswege, die eine zusäßliche Belastung bedeuten. 4 Neben den Arbeitsmethoden ist die Gestaltung des Arbeitsplages, der weitgehend von der Arbeitsmethode abhängig ist, wichtig . Bei der Konstruktion von Maſchinen darf nicht nur auf die technische Vollkommenheit geachtet werden, sondern auch darauf, wie ſie, vom Menschen aus geſehen, am günſtigſten zu bedienen iſt. Weiter wird es heute noch in sehr vielen Betrieben notwendig sein, die Arbeitshöhe dem arbeitenden Menschen anzupassen. Das Schaffen vernünftiger Sihgelegenheiten am Arbeitsplah ist von Wichtigkeit. Maßgebend ist und bleibt der arbeitende Mensch, dem durch vernünftige Gestaltung des Arbeitsplages die Arbeitsfreude erhalten werden soll. Zum Arbeitsplaß im weiteren Sinne gehört der Arbeitsraum, der mit sachgemäßer Beleuchtung, Beheizung, Be- und Entlüftung versehen ſein muß. Die vom Amt „ Schönheit der Arbeit“ herausgegebenen Richtlinien verlangen eine freundliche Arbeitsumgebung, wodurch gesundheitsfördernde Vorbedingungen geschaffen werden, und damit die Arbeitsfreude gehoben wird. Zum gesunden Arbeitsplaß und zur sinngemäßen Gestaltung des Arbeitsgerätes zählt auch die Berufs- und Arbeitskleidung . Wenn auch schon mit der Normung von Schuß-, Berufs- und Arbeitskleidung begonnen ist, so liegt doch noch hier ein Aufgabengebiet vor, dem in späteren Jahren stärkste Aufmerksamkeit zu schenken ist. Im Erfahrungsaustausch über geeignete und ungeeignete Kleidung, worunter Ober-, Unter-, Kopf- und Fußkleidung einschließlich Schußkleidung zu verstehen ist, werden sich klare Richtlinien herausarbeiten lassen. Ist bereits Arbeitskleidung im Betrieb vorhanden, so ist deren Aufbewahrung und Säuberung wichtig . Schließlich wird jeder Betrieb seinen Gefolgschaftsmitgliedern die Möglichkeit geben, nach getaner Arbeit ſich gründlich waſchen oder duſchen zu können. Dazu gehören anständige Räume zum Umziehen und Waſchräume, über deren Einrichtung vom Amt „ Geſundheit und Volksschuß“ der DAF. ſowie vom Amt „ Schönheit der Arbeit“ Richtlinien herausgegeben sind. Die ersten Früchte nationalsozialiſtiſcher Erziehungsarbeit haben sich in den Betrieben durch Erstellung schöner Eß- und Aufenthaltsräume gezeigt, deren Einrichtung in sehr vielen Betrieben mit Stolz gezeigt wird.

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4. Frauen- und Jugendlichen-Arbeit Der äußerst starke Einsaß der Frau im Arbeitsleben kann ohne Zweifel große Gefahren für Geſundheit und Leiſtungsfähigkeit der Frau mit ſich bringen. Zu ihrer Hauptaufgabe als Hausfrau und Mutter kommt die Arbeitsbelastung im Betrieb hinzu . Sorgfältigste Beobachtung und Ausschaltung aller Schadensquellen wird deshalb besondere Pflicht des Betriebsarztes ſein. Für die Frauenarbeit gelten daher im beſonderen Maße die Beachtung aller den Arbeitsplaß und die Arbeitsbelastung berührenden Fragen. Darüber hinaus genießt die werdende Mutter im Betriebe einen besonderen gefeßlichen Schuh, dessen Durchführung von Fall zu Fall überprüft werden muß. Gegebenenfalls ist für Arbeitsplagwechsel oder frühere Freistellung von der Arbeit zu sorgen. In Betrieben mit vorwiegend Frauenarbeit werden, bereits bestehenden guten Beiſpielen folgend, Kindergärten und Stillräume einzurichten sein, damit der stillenden Mutter die Sorge um den Säugling weitgehend abgenommen wird. Im gleichen Maße wie den Frauen gebührt den Jugendlichen im Betrieb besondere Aufmerksamkeit. Bei diesen besteht die Gefahr der Entstehung von Schäden, die späterhin schwer oder gar nicht mehr auszugleichen sind. Regelmäßige Überwachungsuntersuchungen und vierwöchentliche Gewichtskontrollen lassen entstehende Gesundheitsschäden frühzeitig erkennen. Die Bestimmungen des Jugendschußgefeßes gewähren bereits unserer schaffenden Jugend einen weitgehenden Schuß, der ſinnentsprechend durchzuführen iſt.

5. Ärztliche Lenkung und Betreuung des Betriebsſportes Ein wesentlicher Faktor für die Leiſtungsertüchtigung stellt der Betriebs- und Ausgleichssport dar. Hier wird der Betriebsarzt gemeinſam mit dem KdF.- Sportamt sich für einen sachgemäßen Ausgleichssport einsehen müſſen, der keine Spißenleistungen fördern soll, sondern durch Mannschaftsspiele auch den Nicht- Sportsmann zur freudigen Teilnahme anregt. Lockerung der durch die Arbeit angespannten Muskelgruppen bei leichten Rasenspielen und seelische Entspannung im kameradschaftlichen Spiel bringen den wahren Ausgleich.

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6. Gesundheitliche Überwachung, Beratung und Lenkung der Ernährung der Schaffenden im Vetrieb Ein für die Volksgesundheit außerordentlich wichtiges Gebiet ist die Ernährung. Die Überwachung und Beratung bei der Ernährung der Schaffenden, der Einzelverpflegung, wie der Massenverpflegung, der Kantinen, und der Lagerernährung ist daher von besonderer Bedeutung. Leistungsfähigkeit und Widerstandskraft der Schaffenden hängen weitgehend von einer in ihrer Zuſammenſeßung und Zubereitung einwandfreien Ernährung ab. Bei der Lagerverpflegung gelten die für die allgemeine Ernährung aufgestellten Richtlinien, da die Lagerverpflegung einer häuslichen Verpflegung in ihren Aufgaben entspricht. Dagegen hat die Werksverpflegung die Aufgabe, den arbeitenden Volksgenossen während der Arbeitszeit mit dem notwendigen Essen zu versorgen. Grundsäßlich muß die Einnahme der Mahlzeiten zu Haus als das Beste angesehen werden. In vielen Betrieben wird dies aber nicht möglich sein, da weite Entfernungen von der Arbeitsstätte, durchgehende Arbeitszeit, Mehrſchichtarbeit uſw. dies nicht erlauben. Dann soll, wenn irgend möglich, für eine warme Mahlzeit im Betrieb Sorge getragen werden. Sehr oft wird auch die besondere Art der Arbeit eine beſondere Ernährung notwendig machen, die ebenfalls im Rahmen der Werksverpflegung berücksichtigt werden muß. Es soll z. B. erstrebt werden, daß Getränke für den Hißearbeiter bereitgestellt werden, oder eine beſonders zubereitete Suppe, z . B. für den Bergmann, ehe er in den Schacht fährt. Die Überwachung und Beratung dieser Ernährung in bezug auf Zweckmäßigkeit und gesunde Zusammensetzung ist Sache des Betriebsarztes. Für die Ärzte mag dieses manchmal insofern schwierig sein, als die auftretenden Probleme nicht nur den Bedarf an Nähr- und Schußstoffen betreffen, sondern besonders oft auf eine zweckmäßige Zuſammenstellung der Küchenzettel und einwandfreie Zubereitung der Lebensmittel hinauslaufen, also Fragen sind, die noch praktiſcher Kenntnis bedürfen . Für diese rein küchentechnischen Fragen stehen vor allen Dingen die Referentinnen für volkswirtſchaftliche Erziehung des Frauenamtes der DAF., die in Zukunft beſonders für die geſundheitlichen Belange geſchult werden, zur Verfügung . Sie sind in einem großen Teil der Betriebe bereits vorhanden und halten hier mit den Betriebsärzten enge Fühlung.

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In jedem Gau beschäftigen sich mehrere Dienſtſtellen (z. B. Sozialamt, Frauenamt) mit Ernährungsfragen. Diese Stellen müſſen geſundheitlich beraten, und der von ihnen aufgestellte Rezeptdienſt muß geſundheitlich überwacht werden . Ein wichtiges Gebiet, das immer mehr an Bedeutung gewinnt, ist die Diätsversorgung im Betrieb. Sie ist für Großbetriebe angebracht, kleinere Betriebe schließen sich hier zweckmäßig zuſammen. Auf 10 000 Schaffende kommen etwa 150 bis 170 Diätbedürftige. Die Errichtung solcher Diätküchen muß soweit wirtschaftlich möglich, zur Erhaltung der Arbeitskraft es handelt sich hier oft um hochwertige Arbeitskräfte — gefördert werden. Auch für die Lagerverpflegung kommen unter Umſtänden gewisse Schonkoſtformen, die aber nichts mit Krankenhausdiäten zu tun haben, in Frage.

7. Die Werkschar-Arbeitsgruppen für Geſundheit Die Helfer des Betriebsarztes in der Geſundheitsführung ſind die Werkschar-Arbeitsgruppen für Geſundheit. Die Mitarbeiter dieſer Arbeitsgruppen sollen als Vorbild, als Vermittler und Aufklärer an ihrem Arbeitsplah tätig ſein. Von dieſen Gesichtspunkten aus wird die Eignung und Auswahl der Mitarbeiter der Arbeitsgruppen beſtimmt. Ihre Auswahl erfolgt durch den Betriebsführer im Einvernehmen mit dem Betriebsobmann und dem Betriebsarzt bzw. dem Kreisabteitungsleiter „Gesundheit und Volksschuß “. Das Aufgabengebiet der Werkschar- Arbeitsgruppen für Gesundheit umfaßt als Hauptpunkte : I. Allgemeine Geſundheitsaufklärung von Mensch zu Mensch im Betrieb, gesunde Lebensführung, geſunde Arbeitsgeſtaltung und Volksgesundheitspflege. II. Hilfsdienst bei den Geſundheitsuntersuchungen im Betriebe. III. Hilfeleistung in Notfällen (Erste Hilfe). Die Ausbildung soll nach der vom Reichsgesundheitsamt neu bearbeiteten Ausgabe des „ Geſundheitsbüchlein “ erfolgen. Als Ausbildungsunterlage für „ Erste Hilfe“ hat das „ Amtliche Unterrichtsbuch über Erste Hilfe“, herausgegeben vom Deutſchen Roten Kreuz, zu dienen . Für die speziellen Geſundheitsfragen im Betrieb gilt als Grundlage der Ausbildung das Buch Hebestreit- Hoffmann- Teitge „ Schuß und Erhaltung der Arbeitskraft“.

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8. Wissenschaftliche Arbeit auf dem Gebiet der Arbeitsmedizin Die Aufgaben für die Gesundheitsführung in den Betrieben werden sich nicht darauf beschränken können, den Betriebsärzten Richtlinien für die gesundheitliche Betreuung der schaffenden Volksgenossen zu geben, sondern werden darüber hinaus alle Fragen des Arbeitslebens, die noch ungeklärt sind, in wissenschaftlicher Arbeit erforschen. So sind sowohl auf dem engeren Gebiet der Berufskrankheiten als auch auf dem weiten Gebiet der gesundheitlichen Einwirkung von Dauer, Art und Belaſtung der Arbeit auf den Menschen noch zahlreiche Fragen ungeklärt. Die Zusammenfassung dieser Arbeiten wird von der Abteilung „ Wiſſenſchaftliche Arbeitsmedizin “ im Amt „ Geſundheit und Volksschuß“ der DAF. durchgeführt. Als wichtigſte Aufgaben sind folgende herausgestellt : a) Bearbeitung der Erfahrungen der Betriebe und der Betriebsärzte Die wichtigsten Unterlagen für eine Klärung praktiſch wichtiger Fragen sind die Erfahrungen der Betriebsärzte. Diese Erfahrungen, in den Tätigkeitsberichten der Betriebsärzte niedergelegt, geben die Unterlagen für eine ſyſtematiſche Bearbeitung aller Teilgebiete der Arbeitsmedizin. Es werden damit nicht nur die wertvollen Beobachtungen des einzelnen Betriebsarztes der Allgemeinheit nußbar gemacht, sondern auch dem Betriebsarzt selbst bei der Lösung bestimmter Fragen praktische Hinweiſe gegeben, die ihm seine Arbeit wesentlich erleichtern werden . b) Auswertung der Betriebsuntersuchungen Die bisher vorgenommenen Betriebsuntersuchungen in 4 Gauen des Deutschen Reiches, sowie die zukünftigen ausführlichen Untersuchungen der Betriebsärzte in ihren Betrieben werden nach bestimmten Gesichtspunkten ſtatiſtiſch mittels Zählautomatensystem Hollerith zentral ausgewertet. Neben der ſtatiſtiſchen Aufstellung bestimmter Betriebsgruppen und ihren Arbeitsschäden werden dabei weitgehend auch alle Arbeitseinflüsse unter besonderen Arbeitsbedingungen, wie Hiße, Nässe, Kälte und ähnliches festzustellen sein. Die Feststellungen geben die Möglichkeit, Abhilfemaßnahmen gegenüber gesundheitlichen Schädigungen zu ergreifen. c) Spezialuntersuchungen in den Betrieben Soweit die Erfahrungen der Betriebsärzte in bestimmten Gesundheitsfragen nicht übereinstimmen und soweit sich aus den Feststellungen über

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Betriebsuntersuchungen Fragen ergeben, die nur im Betrieb selbst zu lösen sind, werden Spezialuntersuchungen angestellt werden. Diese Untersuchungen können in vielen Fällen auf besondere Anweisung des Amtes „Gesundheit und Volksschuß “ der DAF. von den einzelnen Betriebsärzten selbst durchgeführt werden. In anderen Fällen werden besondere Spezialuntersuchungen in den Betrieben durchgeführt. Zu dieſen Untersuchungen gehören neben Erforschung beſtimmter Arbeitsschäden auch Untersuchungen über den Ernährungszustand und die Röntgenreihenuntersuchungen mittels des Schirmbildverfahrens . Selbstverständlich können diese Untersuchungen nur unter Berücksichtigung der betrieblichen Belange und im Einvernehmen mit dem Betriebsführer vorgenommen werden. d) Wissenschaftliche Untersuchungen in Kliniken und Instituten Viele Fragen der Arbeitsmedizin, die im Betrieb ſelbſt nicht zu lösen sind, werden in Kliniken und wissenschaftlichen Instituten zur Bearbeitung gelangen. Es sind dies im besonderen Aufgaben, die in erperimenteller Arbeit gelöst werden müssen. Für diese Aufgaben kommen neben Krankenanſtalten phyſiologiſche, hygienische, pathologische, chemiſche und physikalische Institute in Frage. Durch die Zusammenarbeit der Abteilung Wissenschaftliche Arbeitsmedizin“ des Amtes „ Gesundheit und Volksschuß “ der DAF. auf dem Gebiete der Arbeitsmedizin mit den verschiedenen Inſtituten tritt eine gegenseitige Befruchtung ein, die der Klärung wissenschaftlicher Fragen der Arbeitsmedizin dienen und deren Ergebnisse den ſchaffenden Volksgenossen zugute kommen ſollen.

9. Erarbeitung von kliniſchen Untersuchungsmethoden Umfassen die oben angegebenen wiſſenſchaftlichen Aufgaben die Klärung und Abstellung von Arbeitsschäden, so sollen in weiterer Verfolgung der großen Aufgabe, den schaffenden Volksgenossen bis ins hohe Alter hinein leistungsstark zu erhalten, Untersuchungsmethoden erarbeitet werden, die es auch dem Betriebsarzt ermöglichen, sich über den Leiſtungszustand der schaffenden Menschen jederzeit ein umfassendes Bild zu machen. Deshalb werden zu den ſchon heute angewandten Untersuchungsmethoden noch weitere hinzutreten müſſen, insbesondere iſt dieſe Erweiterung für die Erkennung von Frühschäden des Herzkreislaufſyſtems, des Magen- Darmkanals und des Nervensystems notwendig . Erst die Er-

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kennung dieser, das Arbeitsleben noch nicht störenden Frühschäden, ermöglicht eine rechtzeitige Vorbeugung bleibender Schäden. Die bereits früher unter der gesundheitlichen Erfassung der Gefolgschaft erwähnte Gesundheitskartei des Betriebsarztes ist der erste Schritt zur Feststellung der Leiſtungstüchtigkeit. Zu den dort angegebenen Untersuchungsfragen werden von Fall zu Fall weitere Fragen treten. Die gesamte wissenschaftliche Arbeit darf somit als eine Gemeinschafts. arbeit zwischen allen Stellen, die nur irgendwie an den Fragen der Arbeitsmedizin beteiligt sind, aufgefaßt werden, mit dem Ziele, wertvolle Ergebnisse für die Geſundheitsführung der Schaffenden zu sammeln.

10. Schulung Zur Durchführung aller Aufgaben des Amtes „ Geſundheit und Volksschus" der DAF. wird eine eingehende Schulung der Leiter der Dienſtstellen und auch der Betriebsärzte notwendig und unerläßlich sein . Dieſe Schulung wird in erster Linie eine arbeits- und sozialpolitiſche sein müſſen, denn diese Probleme sind dem Arzt im allgemeinen weniger vertraut. Wenn man anerkennt, daß die Gesundheitsführung in den Betrieben eine der wichtigsten Teile der deutschen Arbeits- und Sozialpolitik iſt, so wird die Schulung der sozialpolitisch tätigen Ärzte von grundlegender Bedeutung sein. Die weltanschauliche Grundlage der gesamten Arbeit wird immer Angelegenheit der Partei ſein, die, wie überall, auch dieſer Arbeit den Rahmen und die Richtung gibt. Die Schulung auf den Gebieten der Arbeitsmedizin iſt eine Ergänzung der sozialpolitischen Schulung, die sich ohne Zwang in diesen Rahmen einfügt. Die fachliche Fortbildung der Betriebsärzte erfolgt im Rahmen der gesamten ärztlichen Fortbildung durch die Reichsärztekammer. Für die Betriebsärzte sollen Spezialkurſe, die ihr Aufgabengebiet betreffen, eingerichtet werden. Die Aufstellung des Programms derartiger Kurse geschieht im Einvernehmen mit dem Leiter des Amtes „ Gesundheit und Volksschut" der DAF. Die Schulung wird sich aber nicht auf die Ärzte beschränken. Alle Männer und Frauen, die innerhalb eines Betriebes mit Aufgaben gesundheitlicher Art beauftragt sind, müssen mit den Problemen vertraut gemacht werden, vor allem die Arbeitsgruppen für Gesundheit der Werkscharen und die Werkfrauengruppen . 37

Sind Ärzte und Arbeitsgruppen für Geſundheit in den Betrieben über die grundlegenden Fragen nationalſozialiſtiſcher Arbeits- und Geſundheitspolitik unterrichtet, so ist die Erziehung der einzelnen Gefolgschafts. mitglieder zu vernünftiger gesunder Lebensführung und zur Erkenntnis aller Gesundheitsfragen, die mit der Arbeit in Zusammenhang stehen, nicht mehr schwer.

11. Organisatorische Durchführung der Arbeit Alle Aufgaben, die den einzelnen Betrieb angehen, werden in engſter Fühlungnahme mit den Fachämtern der DAF. durchgeführt. Über den Einzelfall heraus ist es aber notwendig, alles, was im Laufe der Jahre über gesundheitliche Maßnahmen in den einzelnen Betrieben an Erkenntniſſen und Erfahrungen bekannt wird, zuſammenzustellen, um damit eine umfassende Unterlage über die gesundheitliche Arbeitsgestaltung in ver ſchiedenen Betriebsarten nicht allein nach der theoretischen, sondern auch nach der praktischen Seite hin zu geben. Diese Arbeit wird zwar viele Jahre in Anspruch nehmen ; das Ziel muß aber von vornherein im Auge behalten werden. Nachdem seitens der Spißenorganiſationen Reichsgruppe Induſtrie --und Amt „ Gesundheit und Volksschuß“ der DAF. — die Richtlinien und Grundsäße für die betriebsärztliche Betreuung feststehen, muß die Durchführung bezirksweise erfolgen. Seitens der Induſtrie erfolgt die Durchführung durch die Induſtrieabteilungen der Wirtschaftskammern, seitens des Amtes „ Gesundheit und Volksschuß“ der DAF. durch die bezirklichen Dienſtſtellen des Amtes (durch die Gauabteilungsleiter des DAF.-Amtes für den Gau, durch die Kreisabteilungsleiter des DAF.Amtes in den Kreisen). Da es sich bei der Durchführung dieser Aufgaben nicht um eine fachliche, sondern um eine bezirkliche Differen= zierung handelt, sind auch nur die bezirklichen Dienſtſtellen zur Durchführung berufen. Die fachlichen Organiſationen (Wirtschaftsgruppen auf Seiten der Induſtrie und Fachämter und Gaufachabteilungen der DAF.) sind nach den Vereinbarungen mit der praktiſchen Durchführung nicht befaßt, sie werden natürlich von ihren zentralen Dienſtſtellen unterrichtet.

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Der Aufbau des Amtes

„Geſundheit und Volksschuß“ der DAF.

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Das Amt „ Geſundheit und Volksschutz“ im Zentralbüro

der DAF. Innerhalb des Zentralbüros der Deutschen Arbeitsfront iſt das Amt „ Geſundheit und Volksschuß “ der DAF. mit der Geſundheitsführung des ſchaffenden deutschen Volksgenossen betraut worden. Diese Aufgabe läuft im Gesamtrahmen der Menschenführung in den Betrieben durch die Deutsche Arbeitsfront und der gesundheitlichen Betreuung des Deutschen Volkes durch die Reichsgesundheitsführung, um alle gesundheitlichen Fragen des Arbeitslebens zentral zu erfassen und zu bearbeiten. Auf Grund einer Anordnung des Reichsorganiſationsleiters Pg. Dr. Ley vom 7. Oktober 1939 ist die organisatorische Trennung des Amtes für Volksgeſundheit der DAF. vom Hauptamt für Volksgeſundheit der NSDAP. durchgeführt worden. Gemäß der Anordnung Nr. 15/40 des Reichsorganiſationsleiters wurde das Amt für Volksgeſundheit der DAF. in Amt „ Gesundheit und Volksschuß“ der DAF. umbenannt. Das Amt „ Gesundheit und Volksschuß “ der DAF. hat die Aufgabe, alle Maßnahmen durchzuführen, die der Gesundheitsführung der Schaffenden dienen. Innerhalb der Deutschen Arbeitsfront nimmt das Amt „ Geſundheit und Volksschuß “ der DAF. die Stellung eines Planungsamtes ein. Seine Aufgabe ist es, in engster Zuſammenarbeit mit den Fachämtern in allen Fragen seines Arbeitsbereiches einheitliche Richtlinien zu erstellen, um so eine geschlossene Willensbildung herbeizuführen. Damit die einheitliche Willensbildung der Ämter des Zentralbüros voll zur Auswirkung gelangt, haben diese sachliche Anweisungsbefugnis an die Leiter der Fachämter. Die Leiter der Fachämter sind an die Generalrichtlinien der Planungsämter gebunden . Unter Berücksichtigung der fachlichen Notwendigkeit ihres Arbeitsbereiches haben sie die ihnen von den Ämtern gegebenen Richtlinien in die Tat umzuseßen. 41

Der Leiter des Amtes

desBüro Leiters Ausrichtung derVerwaltungsstellen

undStatistik Terminüberwachung

Verwaltung

Buchhaltung Kasse,Materialverwaltung

Registratur und Poststelle

Verrechnungsstelle

Hauptabteilung BearbeitungI und Ausrichtung Wissenschaftl ärztl (ständiger Vertreter d Amtsleiters)

Betriebliche Gesundheitsstatistik

Gesundheitsfrag in der en Sozialversicherung

Technische Bearbeitung

Presse und Propaganda

Wissenschaftl. Archiv und Bücherei

Schulung und Ausbildung

Propaganda

Graphische Darstellung Hauptabteilung I Gesundheitsführung in den Betrieben Werkschargruppen für Gesundheit

Ernährungsfrag der en Schattenden

Ärztliche Lenkung Betreuung desundBetriebssportes

Allgemeine gesundheitliche Betreuung

Ernährung In den Betrieben

Hauptabtellung Schutz der Arbeitskraft

Arbeitsbelastung und Arbeitszeit

Arbeitsraum und Arbeitsplatz

den InFrauen Betrieben

Jugendliche in den Betrieben

Gesundheitsund Arbeitsrecht

Weibl.Jugend in denen Betrieb

Zelchenerklärung: Die Deutsche Arbeitsfront Zentralbüro Amt.Gesundheit und Volksschutz" 42

Abteilung

Unter-Abteilung

Sachgebiet

1000

Verhütung von Krankheiten Unfällen und

Gesundheitliche Arbeitsgestaltung Fachämtern Inden ArbeitsgruppeI

Arbeitsgruppe I

Arbeitsgruppe

Die Leiter der Ämter und Fachämter des Zentralbüros sowie die Gauobmänner der Deutschen Arbeitsfront unterſtehen disziplinär unmittelbar dem Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley. Die Leiter der Ämter und Fachämter find dem Reichsorganiſationsleiter für die geschlossene und einheitliche Willensbildung und Durchführung der gesamten Arbeitspolitik der Deutschen Arbeitsfront verantwortlich und als solche haben sie unmittelbar als Beauftragte des Reichsorganiſationsleiters zu handeln. Sie haben im Rahmen der ihnen gestellten Aufgaben fachliche Anweisungsbefugnis an die Gauobmänner ; die Gauobmänner sind an die Weisungen gebunden und verpflichtet, die fachlichen Anweisungen der Ämter und Fachämter des Zentralbüros in ihrem Dienstbereich unter Berücksichtigung der gebietlichen Notwendigkeiten durchzuführen und den Ämtern und Fachämtern alle notwendigen Unterſtüßungen für die Durchführung der gestellten Aufgaben zuteil werden zu laſſen . Mit der Durchführung beauftragen die Gauobmänner die ihnen fachlich und disziplinär unterſtellten zuständigen Abteilungen. Die Kreisobmänner unterſtehen disziplinär dem Gauobmann unmittelbar; fachlich sind sie an die Weisungen der Abteilungen der Gauwaltungen gebunden und verpflichtet, diese in ihrem Dienstbereich unter Berücksichtigung der gebietlichen Notwendigkeiten in die Tat umzusehen . Sie beauftragen mit der Durchführung dieſer Anweiſungen die zuſtändigen Abteilungen. Der Geschäftsführer der Deutſchen Arbeitsfront ist im Rahmen der ihm vom Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley gestellten Aufgaben und Zuständigkeiten allein verantwortlich und entscheidend . Das Amt „ Gesundheit und Volksschuß der DAF. " hat seinen Sis im Hauſe der Geſchäftsführung der DAF., Berlin W 35, Potsdamer Straße 180/82. Zum Leiter des Amtes ist vom Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley auf Vorschlag des Reichsgeſundheitsführers Pg. Dr. med . Bockhacker berufen worden. Der Aufbau des Amtes erfolgte entsprechend den anfallenden Aufgaben in 2 ſelbſtändige Abteilungen zur Durchführung der organiſatoriſchen und verwaltungsmäßigen Maßnahmen und 3 von Ärzten geleiteten Hauptabteilungen zur Lösung der fachlichen Aufgaben auf dem Gebiet der betrieblichen Gesundheitsführung. Wie aus dem beigefügten Organiſationsplan des Amtes „ Gesundheit und Volksschuß“ der DAF. zu ersehen ist, gliedert sich dieses Amt in

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2 3 Hauptabteilungen, 18 Abteilungen, 7 Unterabteilungen und 6 Sach. gebiete. Eine Zusammenarbeit der einzelnen Haupt- bzw. Abteilungen mit den anderen Ämtern und Fachämtern im Zentralbüro der DAF. erfolgt im Bereich des jeweiligen Aufgabengebietes. Die beiden selbständigen Abteilungen „ Büro des Leiters " und „ Verwaltung" stehen dem Leiter des Amtes „ Geſundheit und Volksschuß“ der DAF. für Aufgaben geschäftsführender Art, für organiſatoriſche und verwaltungsmäßige Arbeiten ſowie zur Erledigung von Finanz- und Perſonalangelegenheiten zur Verfügung . Die Hauptabteilung I „Wissenschaftliche ärztliche Bearbeitung und Ausrichtung “ (untergliedert in 5 Abteilungen, 2 Unterabteilungen, 1 Sachgebiet) hat die gesamte Gesundheitsarbeit des Amtes auszurichten und nimmt außerdem die wiſſenſchaftliche Auswertung aller Untersuchungen und Maßnahmen vor, die die Arbeit des Amtes in seiner Gesamtheit angeht. Dem Leiter dieſer Hauptabteilung, der zugleich der ſtändige Vertreter des Leiters des Amtes iſt, ſtehen die Abteilungen ‚Wiſſenſchaftliches Archiv “, „ Preſſe und Propaganda “, „ Schulung u. Ausbildung“ und „ Betriebliche Geſundheitsſtatiſtik“ zur Verfügung . Lestere nimmt mittels dreier Säße Hollerithmaschinen die Auswertung der Betriebsuntersuchungen vor. Ferner werden noch in einer Abteilung die Geſundheitsfragen in der Sozialversicherung bearbeitet und vom Leiter der Hauptabteilung selbst die Begutachtung in volksgeſundheitlicher Hinsicht der im Leiſtungskampf zur Auszeichnung vorgeschlagenen Betriebe vorgenommen. Die Fragen der „ Gesundheitsführung in den Betrieben" werden von der Hauptabteilung II (untergliedert in 4 Abteilungen und 1 Unterabteilung) bearbeitet. Zu ihr gehören das gesamte Betriebsarztweſen, die Ausrichtung der Werkſchar-Arbeitsgruppen für Geſundheit, die gesundheitliche Lenkung und Betreuung des Betriebssportes, die ärztliche Ernährungslenkung in den Betrieben und die organiſatoriſche Durchführung und Überwachung von Betriebsuntersuchungen durch die zuständigen Betriebsärzte. Die Hauptabteilung III bearbeitet die Fragen des „ Schußes der Arbeitskraft". In den ihr angeſchloſſenen 7 Abteilungen und 3 Unterabteilungen werden die Fragen der Verhütung von Berufskrankheiten und Unfällen, die Probleme der Arbeitsbelastung und Arbeitszeit, des 44

& *

Arbeitsraumes und Arbeitsplaßes, der Gesundheit von Frauen und Jugendlichen in den Betrieben, die Beziehungen zwischen Gesundheit und Arbeitsrecht und die Fragen der geſundheitlichen Arbeitsgestaltung in den Fachämtern bearbeitet. Außerdem beſteht in enger Verbindung mit der Hauptabteilung III die Abteilung Wissenschaftliche Arbeitsmedizin“. Die Durchführung aller vom Amt, Geſundheit und Volksschuß“ der DAF. als notwendig erkannten Maßnahmen wird im Einvernehmen mit den Fachämtern der Deutſchen Arbeitsfront vorgenommen . Die Verbindung zu den Fachämtern ist dadurch hergestellt, daß einige fachlich geschulte Ärzte in der Hauptabteilung „ Schuß der Arbeitskraft“ die Bearbeitung der gesundheitlichen Fragen der Fachämter und deren Sonderbelange übernommen haben. Dem Aufbau des Amtes liegt der Gedanke zugrunde, daß praktiſche Maßnahmen in den Betrieben nur dann möglich sind, wenn in der Reichsdienſtſtelle das wiſſenſchaftliche Material richtig bearbeitet wird . Das Einvernehmen mit den Fachämtern bei der Durchführung von Maßnahmen, die vom Amt „ Geſundheit und Volksschuß “ der DAF. gewünscht werden, ist deshalb notwendig, weil diese die engste Fühlungnahme mit den Betrieben haben. Die Anweiſung und Überwachung der eingeleiteten Maßnahmen liegt dabei in den Händen der in den Gauen und Kreiſen für das Amt „ Geſundheit und Volksschuß“ der DAF. tätigen Ärzte. Auf diese Weise wird ſowohl in der Reichsdienſtſtelle als auch in den Gauen und Kreiſen organiſatoriſch die enge arbeitsmäßige Verbindung mit den Ämtern und Fachämtern der DAF. und ihren nachgeordneten Dienststellen gesichert. Alle Ämter und Fachämter können sich alſo der Organiſation des Amtes „ Geſundheit und Volksschuß“ der DAF. bedienen und nunmehr nach einer einheitlich gelenkten Ausrichtung arbeiten.

Die Gauabteilungen „ Geſundheit und Volksschuß“ der DAF.

A. Gauabteilungsleiter „ Geſundheit und Volksschutz“ der DAF. In jeder Gauwaltung der DAF. iſt zur Beratung und Unterſtüßung des Gauobmannes der DAF., der übrigen Haupt- bzw. Abteilungsleiter

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und Fachabteilungsleiter der Gauwaltung der DAF. sowie zur Bearbeitung der gesundheitlichen Aufgaben der Gauwaltung der DAF.

der Gauabteilungsleiter „Geſundheit und Volksschuß“ der DAF.

berufen. 1. Disziplinäre Unterstellung und fachliche Ausrichtung a) Der Gauabteilungsleiter „ Geſundheit und Volksschuß “ der DAF. unterſteht disziplinär dem Gauobmann der DAF. b) Seine fachlichen Anweiſungen, Arbeitsunterlagen und Richtlinien erhält er vom Amt „ Gesundheit und Volksschuß“ der DAF. Er wird in seiner Tätigkeit vom Gauamtsleiter für Volksgesundheit der NSDAP. überwacht und hat diesen in grundsäßlichen Fragen der Gesundheitsführung laufend zu unterrichten (ſ. Organiſationsbuch der NSDAP., „Führerprinzip und Unterstellungsverhältnis “). c) Als Gauabteilungsleiter „ Geſundheit und Volksschuß “ der DAF. soll ein haupt- oder nebenamtlicher Arzt eingestellt werden. 2. Die Mitarbeiter des Gauabteilungsleiters „ Gesundheit und Volksschuß“ der DAF. Die Mitarbeiter des Gauabteilungsleiters „ Geſundheit und Volksschuß“ der DAF. unterstehen disziplinär dem Gauabteilungsleiter „Gesundheit und Volksschuß “ der DAF.; ihre fachlichen Anweisungen, Arbeitsunterlagen und Richtlinien erhalten sie ebenfalls von diesem. 3. Dienstverhältnis . Für das Dienstverhältnis des Gauabteilungsleiters „ Gesundheit und Volksschus" der DAF. gilt die Dienstordnung der Deutschen Arbeitsfront. 4. Einstellungen, Versesungen , Beurlaubungen und Entlassungen hauptamtlicher bzw. nebenamtlicher Gauabteilungsleiter „ Gesundheit und Volksschuß“ der DAF. Vor Durchführung derartiger Personalveränderungen ist entsprechend den Dienſtvorschriften (IV/III Seite 1 bis 22) des Personalamtes der DAF. in jedem Fall die Zustimmung des Leiters des Amtes „ Geſund-

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heit und Volksschuß“ der DAF. und des Gauamtsleiters für Volks . gesundheit der NSDAP. einzuholen.

B. Organiſation der Gauabteilung „ Geſundheit und Volksſchut der DAF. Die Gauabteilung Gesundheit und Volksschuß“ der DAF. gliedert fich - in Anlehnung an der im Amt „ Gesundheit und Volksschuß“ - in : der DAF. errichteten Hauptabteilungen 1. Unterabteilung waltung“,

„ Aufgaben geschäftsführender Art“

- " Ver=

2. Unterabteilung „ Gesundheitsführung in den Betrieben ". 3. Unterabteilung „ Schuß der Arbeitskraft“. Für das gesamte Arbeitsgebiet der Gauabteilung „ Gesundheit und Volksschuß“ der DAF. sind folgende Planstellen vorgeſehen : a) ein Arzt hauptamtlich, b) ein Arzt nebenamtlich, c) ein Unterabteilungsleiter, d) ein bzw. zwei Schreib- oder Hilfskräfte. 3u 1 Unterabteilung

„ Aufgaben geschäftsführender

Art"

waltung. Die Unterabteilung „ Aufgaben geſchäftsführender Art“ -



Ver-

Verwal

tung steht dem Gauabteilungsleiter „ Geſundheit und Volksschuß“ der DAF. für die Erledigung der laufenden büro- und verwaltungsmäßigen Aufgaben zur Verfügung . Die dafür einzusehenden Mitarbeiter sollen nach Möglichkeit geſundheitlich vorgebildete Kräfte ſein. 3u 2 und 3 Unterabteilungen „ Geſundheitsführung in den Betrieben" und „ Schuß der Arbeitskraft“. Da in der Gauabteilung „ Gesundheit und Volksschuß“ der DAF. Planstellen für einen haupt- und einen nebenamtlichen Arzt vorgesehen sind, ist es erforderlich, daß der Gauabteilungsleiter „ Geſundheit und Volksschuß“ der DAF. eine der beiden Unterabteilungen „ Geſundheitsführung in den Betrieben“ oder „ Schuß der Arbeitskraft" in Personalunion führt. Für die andere nicht beſeßte Unterabteilung kann je nach Notwendigkeit ein zweiter Arzt (gemäß der vorhandenen Planſtelle) ein-

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gestellt werden. Vorbedingung ist jedoch auch hier, daß dieſer Arzt laut Anordnung 4/40 des Geschäftsführers der DAF. betr. „ Einsetzung haupt- oder nebenamtlicher Ärzte als Gauabteilungsleiter „ Geſundheit und Volksschuß“ nur mit dem Einverständnis des Leiters des Amtes „Gesundheit und Volksschuß“ der DAF. berufen wird . Falls zunächst infolge Ärztemangels oder infolge geringen Arbeitsanfalles einer der planstellenmäßig vorgesehenen Mitarbeiter des Gauabteilungsleiters „ Geſundheit und Volksschuß“ der DAF. nicht berufen iſt, erledigt der Gauabteilungsleiter „ Geſundheit und Volksschuß“ selbst alle die für dieſen Mitarbeiter vorgesehenen Aufgaben oder überträgt ſie einem ſeiner anderen Mitarbeiter zur Bearbeitung (Perſonalunion).

C. Aufgaben des Gauabteilungsleiters „ Geſundheit und Volks. · schutz" der DAF. a) Einheitliche Ausrichtung und Einarbeitung der zur Abteilung „Gesundheit und Volksschuß“ gehörenden Mitarbeiter sowie Überwachung der ordnungsgemäßen Erledigung ihrer Aufgaben. b) Durchführung aller ihm vom Gauobmann und zu deſſen Entlastung vom Amt „ Geſundheit und Volksschuß“ der DAF. übertragenen Aufgaben. c) Beratung der Hauptabteilungsleiter, Abteilungsleiter und Fachabteilungsleiter in der Gauwaltung in allen gesundheitlichen Fragen. d) Zusammenarbeit mit den für seinen Bereich zuständigen Stellen der staatlichen Gewerbeaufsicht, den Trägern der Sozialversicherung, den Untergliederungen der Organiſationen der gewerblichen Wirtschaft usw. in allen Fragen der geſundheitlichen Betreuung der Schaffenden. e) Erstellung von Arbeitsanweisungen für die Kreisabteilungsleiter „ Geſundheit und Volksschuß“ der DAF. hinsichtlich der Durchführung ihrer Aufgaben. f) Bearbeitung solcher Fragen, die vom Kreisabteilungsleiter „ Geſundheit und Volksschuß “ der DAF. nicht geklärt werden konnten ; außerdem Bearbeitung aller von den Kreisabteilungsleitern „ Geſundheit und Volksschuß“, Gauhauptabteilungs- und Abteilungsleitern sowie von den Gaufachabteilungsleitern unterbreiteten geſund48

heitlichen Vorschläge und Anregungen, erforderlichenfalls unter Weiterleitung an den Leiter des Amtes „ Geſundheit und Volksschuß“ der DAF. g) Teilnahme an Vorträgen.

Reichstagungen,

Veranſtaltungen und wichtigen

h) Beteiligung an Arbeitsausschüſſen, in denen gesundheitliche Forderungen und Fragen erörtert werden. i) Bereitstellung von Arbeits- und Leistungsunterlagen zwecks propagandistischer Auswertung durch die Gauhauptabteilung „ Presse und Propaganda“. k) Durchsicht der einschlägigen Gaupreſſe und Überprüfung aller Veröffentlichungen, die das Aufgabengebiet des Amtes „ Gesundheit und Volksschuß“ der DAF. betreffen (in Zuſammenarbeit mit der Gauhauptabteilung „ Presse und Propaganda“). 1) Rednerische Tätigkeit (das Aufgabengebiet des Amtes betreffend). m) Regelmäßige Vollzugsmeldung nach Durchführung der seitens des Leiters des Amtes „ Geſundheit und Volksschuß“ der DAF. übertragenen Aufgaben an den Gauobmann der DAF. und an den Leiter des Amtes „ Gesundheit und Volksschuß “ der DAF. n) Laufende unaufgeforderte Unterrichtung

des

Gauobmannes

der

DAF., des Leiters des Amtes " Gesundheit und Volksschuß “ der DAF. und des Gauamtsleiters für Volksgesundheit der NSDAP. über Aufgabenerfüllung und Aufgabenvorhaben. Weiterleitung von Erfahrungen, Anregungen und daraus sich ergebenden Verbeſſerungsvorſchlägen an den Leiter des Amtes „ Geſundheit und Volksschuß“ der DAF. o) Teilnahme an den regelmäßigen und außerordentlichen Besprechungen, die vom Gauobmann der DAF., vom Gauamtsleiter für Volksgesundheit der NSDAP., vom Leiter des Amtes „ Gesundheit und Volksschus" der DAF. oder in besonderen Fällen vom Gauleiter der NSDAP . angeordnet werden. p) Erledigung aller artgleichen Aufgaben, die sich aus der Bearbeitung der vorgenannten Aufgaben ergeben und solcher, die vom Leiter des Amtes " Gesundheit und Volksschuß“ der DAF. und vom Gauobmann der DAF. von Fall zu Fall übertragen werden.

4

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Aufgaben des Gauabteilungsleiters „ Geſundheit und Volksschuß“ der DAF., für deren Erledigung er verantwortlich ist, für deren Durchführung ihm nach Bedarf Mitarbeiter zur Verfügung gestellt werden können - Verwaltung 1. Aufgaben geschäftsführender Art a) Erledigung des Poſtein- und -ausganges . b) Erledigung eines Teiles des Schriftwechſels, ſoweit vom Leiter der Abteilung dazu beauftragt. c) Verwaltung des Schriftwechsels. d) Laufende Registrierung der vom Amt „ Geſundheit und Volksschutz" der DAF. sowie vom Abteilungsleiter „ Gesundheit und Volksschutz“ herausgegebenen Anordnungen, Mitteilungen und Vollzugsmeldungen. e) Überwachung des termingemäßen Einganges der Tätigkeitsberichte von den Kreisabteilungen „ Gesundheit und Volksschuß“. f) Zusammenstellung der vierteljährlichen und Jahresübersichten sowie der Leistungs- und Sonderberichte für den Gauorganiſationswalter und für das Amt „ Geſundheit und Volksschuß“. g) Vorbereitungen von Arbeitsbesprechungen mit abteilungsleitern „ Gesundheit und Volksschuß“.

den

Kreis-

h) Besprechungen mit dem Gauſachwalter betreffend Etateinhaltung und Ausarbeitung von Vorschlägen zur Festsſehung des Jahresetats der Gauabteilung. i) Beschaffung der benötigten ärztlich-wiſſenſchaftlichen tumsunterlagen.

Schrift-

k) Führung des ärztlichen Zeitſchriftenarchivs. 1) Mit Genehmigung des Gauorganiſationswalters Erstellung von statistischen Unterlagen, die für die Arbeiten der Abteilung benötigt werden. m) Inangriffnahme entsprechender Maßnahmen zum Zwecke des Einsahes von Betriebsärzten. 2. Gesundheitsführung in den Betrieben a) Bearbeitung des Einſahes von haupt- und nebenamtlichen Betriebsärzten nach den Richtlinien des Amtes „ Gesundheit und Volksschuß“ der DAF. 50

b) Zusammenarbeit mit den Untergliederungen der Organisationen der gewerblichen Wirtschaft auf dem Sektor „ Gesundheitsführung in den Betrieben" insbesondere mit den zuständigen Dienſtſtellen der Induſtrieabteilungen der Wirtſchaftskammer. c) Mitprüfung des fachlichen Teiles der Anträge auf Verleihung des Leistungsabzeichens für „ Vorbildliche Sorge um die Volksgeſundheit“ und für die NS.-Muſterbetriebe (in Zuſammenarbeit mit der Hauptabteilung „ Soziale Selbſtverantwortung und Gestaltung"). d) Laufende Überprüfung des Krankenſtandes in den Betrieben. e) Ärztliche Lenkung und Betreuung des Betriebssportes, Auswertung des Sportappells der Betriebe sowie der sportlichen Prüfungen des Berufswettkampfes nach ärztlichen Gesichtspunkten (in Zuſammenarbeit mit der Hauptabteilung „Kraft durch Freude"). f) Bearbeitung der Fragen der „ Geſunden Ernährung der Schaffenden" im Betriebe. g) Vorschläge für die Gestaltung der Küchenhygiene. h) Mitarbeit an einer gesunden Ernährung bei „Kraft durch Freude“Reisen, Wandern, -Urlaub und -Sport (in Zuſammenarbeit mit der Hauptabteilung „ Kraft durch Freude") . i) Lenkung der Untersuchungen in Betrieben durch das Betriebsarztſyſtem - nach der Planung und den Richtlinien des Amtes „Gesundheit und Volksschuß“ der DAF. k) Zuleitung der ärztlichen Untersuchungsbefunde in den Betrieben an das Amt „ Gesundheit und Volksschutz" der DAF. zur zentralen Auswertung. 1) Bearbeitung des Aufgabengebietes „ Allgemeine Hygiene“. m) Bearbeitung ärztlicher Fragen in den Arbeitslagern in Zuſammenarbeit mit der Gauabteilung „ Gemeinschaftslager und Gemeinschaftsverpflegung ". n) Bearbeitung der Fragen des Einsaßes der Werkſchar- Arbeitsgruppen für Geſundheit sowie ihrer Ausrichtung auf dem Gebiete der betrieblichen Geſundheitsbetreuung . 51

3. Schuß der Arbeitskraft a) Beobachtung häufig auftretender Krankheiten in den Betriebett und Feststellung ihrer Ursachen. b) Sammlung aller ärztlichen Beobachtungen über entſchädigungspflichtige Berufskrankheiten - in Zusammenarbeit mit den staat lichen Gewerbeärzten. c) Entwicklung von Maßnahmen zur krankheiten.

Verhütung von Berufs-

d) Beobachtung der Unfallhäufigkeit in den Betrieben, Feststellung deren Ursache und Mitarbeit in der Unfallverhütung . e) Mitwirkung in Fragen der Begutachtung von Berufskrankheiten und Unfällen. f) Beobachtung und Überwachung der Abstellung von Gesundheitsschäden durch betriebliche Einflüsse. g) Ärztliche Überprüfung der Arbeits- und Schußkleidung. h) Beobachtung über den Einfluß der verschiedenen Arten der Arbeitsbeanspruchung (Arbeitszeit, körperliche Anstrengung, nervöse und Stoffwechselbeanspruchung uſw.). i) Ärztliche Mitwirkung bei der Geſtaltung von Arbeitsraum und Arbeitsplatz (in Zuſammenarbeit mit der Abteilung "I Schönheit der Arbeit“ und „ Technische Wissenschaften“). k) Beobachtung über den Umfang der Frauenarbeit und ihre geſundheitliche Einwirkung auf den weiblichen Organismus. 1) Entwicklung von Schuhmaßnahmen und Verhütung von Schäden bei Frauenarbeit (in Zuſammenarbeit mit der Abteilung „Frauen“). m) Ärztliche Beratung beim Arbeitseinsah von Frauen (in 3uſammenarbeit mit der Abteilung „ Frauen“). n) Beobachtung über Umfang und Einwirkung der Arbeit Jugendlicher (in Zusammenarbeit mit der Abteilung „ Jugend "). o) Bearbeitung von gesundheitlichen Maßnahmen zur Vermeidung von Schäden bei der Arbeit Jugendlicher. p) Gutachtliche Stellungnahme zu geſundheitlichen Rechtsfragen für die Hauptabteilung „ Rechtsberatung“ und für die Hauptabteilung „Soziale Selbstverantwortung und Gestaltung “. q) Bearbeitung von Gesundheitsfragen der Fachabteilungen innerhalb der Gauwaltung . 52

D. Etatisierung der Dienststellen des Amtes „ Geſundheit und Volksschutz" der DAF. Nachdem durch Schreiben vom 19. bzw. 20. Dezember 1939 des damaligen Amtes für Volksgesundheit der DAF. und einer Anordnung Etat- und Verwaltungsder Zentralstelle für die Finanzwirtſchaft amt an die Gauobmänner und Gausachwalter der Gauwaltungen der DAF., die Etatisierung der Dienststellen des Amtes „ Gesundheit und Volksschus" der DAF. sichergestellt ist, muß es einer der wichtigsten Aufgaben des Gauabteilungsleiters „ Gesundheit und Volksschuß“ der DAF. sein, dafür zu sorgen, daß die Abteilungen „ Gesundheit und Volksschuß“ der DAF. gemäß den genehmigten Planſtellen im Rahmen des möglichen mit tüchtigen Arbeitskräften beſeßt werden, damit dieſe den an ſie in nächſter Zeit herantretenden Arbeitsanfall gewachſen ſind. Da der zur Verfügung gestellte Personaletat ab 1. Januar 1940 gleitend gestaltet ist (d. h. Verbrauch ist gleich Etat), so kann auf die nicht verwendeten Personalbeträge später nicht zurückgegriffen werden. Der im Rahmen des erforderlichen Etats der Gauwaltung zugewieſene zweckgebundene Betrag für Sachkoſten kann nur für die anfallenden Ausgaben der Abteilung „ Gesundheit und Volksschuß“ der DAF. verwendet werden ; er gilt als Jahresetat und kann im Gegensatz zu dem Personaletat voll ausgenußt werden. Zu bemerken wäre noch, daß der Gesamtetat der Gauwaltungen von Jahr zu Jahr neu festgesetzt wird .

Die Kreisabteilungen „ Geſundheit und Volksschuß“ der DAF. A. Kreisabteilungsleiter „ Geſundheit und Volksſchuh“ der DAF. In jeder Kreiswaltung der DAF. ist zur Beratung und Unterſtüßung des Kreisobmannes der DAF., der übrigen Hauptabteilungs- bzw. Abteilungs- und Fachabteilungsleiter der Kreiswaltung der DAF. sowie zur Bearbeitung der gesundheitlichen Aufgaben in den Betrieben der Kreiswaltung der DAF.

der Kreisabteilungsleiter „Geſundheit und Volksschuß“ der DAF. berufen. 53

Es ist vorläufig nicht erforderlich, in jeder Kreiswaltung der DAF. eine Abteilung „ Geſundheit und Volksschuß“ der DAF. zu errichten. Die Organiſation dieser Abteilungen soll im Einvernehmen mit dem Gauobmann der DAF. durch den Gauabteilungsleiter „ Geſundheit und Volksschus" der DAF. in Zuſammenarbeit mit dem Amt „ Gesundheit und Volksschuß“ nach gesundheitlichen Gesichtspunkten aufgebaut werden . Dem Kreisabteilungsleiter „ Geſundheit und Volksschuß“ der DAF. ſteht neben einer Schreib- oder Hilfskraft in ausgesprochenen Induſtriegebieten zur Erledigung von Verwaltungsaufgaben ein Bürosachbearbeiter zur Verfügung, der ihm diſziplinär unterſteht. 1. Disziplinäre Unterſtellung und fachliche Ausrichtung Der Kreisabteilungsleiter Gesundheit und Volksschuß“ der DAF. untersteht disziplinär dem Kreisobmann der DAF. Seine fachlichen Anweiſungen, Arbeitsunterlagen und Richtlinien erhält er vom zuſtändigen Gauabteilungsleiter „ Gesundheit und Volksschuß “ der DAF. Gemäß Anordnung des Reichsorganiſationsleiters Nr. 50/39 werden die Kreisabteilungen „ Geſundheit und Volksschuß“ der DAF. zunächſt von ehrenamtlichen ärztlichen Mitarbeitern, die in Perſonalunion Kreisamtsleiter für Volksgesundheit der NSDAP . ſind , geführt. Für die Zukunft ist vorgesehen, daß nach Möglichkeit ein hauptamtlicher Betriebsarzt als Kreisabteilungsleiter „ Geſundheit und Volksschuß“ eingeſeßt wird . 2. Die Mitarbeiter des Kreisabteilungsleiters „ Geſundheit und Volksschus ". Die Mitarbeiter des Kreisabteilungsleiters „ Geſundheit und Volksschuß“ der DAF. unterſtehen diſziplinär ihm ; ihre fachlichen Anweisungen, Arbeitsunterlagen und Richtlinien erhalten sie ebenfalls vom Kreisabteilungsleiter „ Geſundheit und Volksschuß“ der DAF. 3. Einstellungen , Versehungen , Beurlaubungen und Entlassungen hauptamtlicher Mitarbeiter des Kreisabteilungsleiters „ Geſundheit und Volksschuß“ der DAF. a) Für Einstellungen, Versehungen, Beurlaubungen und Entlassungen von Mitarbeitern des Kreisabteilungsleiters „ Geſundheit und Volksschuß“ der DAF. gilt die allen DAF.-Waltern und Mitarbeitern ausgehändigte Dienstordnung der DAF. b) Einstellungen, Versesungen, Beurlaubungen und Entlassungen (mit Ausnahme in disziplinären Fällen) von Kreisabteilungs. 54

leitern " Gesundheit und Volksschuß“ der DAF. sind erst nach Rücksprache mit dem Gauabteilungsleiter „ Geſundheit und Volksschuß“ der DAF. und dem Gauamtsleiter für Volksgesundheit der NSDAP. vorzunehmen.

B.

Aufgaben

des

Kreisabteilungsleiters Volksschutz“ der DAF.

„ Geſundheit

und

a) Einheitliche Ausrichtung und Einarbeitung der zur Abteilung „ Ge= ſundheit und Volksschuß“ der DAF. evtl. gehörenden Mitarbeiter sowie Überwachung der ordnungsgemäßen Erledigung ihrer Aufgaben. Falls infolge geringen Arbeitsanfalles einer der vorgesehenen Mitarbeiter des Kreisabteilungsleiters „ Gesundheit und Volks= schuß“ der DAF. nicht berufen ist, erledigt der Kreisabteilungsleiter „ Gesundheit und Volksschuß“ der DAF. selbst alle für dieſen Mitarbeiter vorgesehenen Aufgaben. b) Durchführung aller vom Kreisobmann der DAF. und zu deſſen Entlastung vom Gauabteilungsleiter „ Geſundheit und Volksschuß“ der DAF. übertragenen Aufgaben. c) Beratung der Hauptabteilungsleiter, Abteilungsleiter und Fach. abteilungsleiter in der Kreiswaltung der DAF. in allen geſundheitlichen Fragen. d) Teilnahme an Gautagungen, Veranstaltungen und wichtigen Vorträgen. e) Bereitstellung von Arbeits- und Leiſtungsunterlagen zwecks propagandistischer Auswertung durch die Kreishauptabteilung „Presse und Propaganda “. f) Einsatz von haupt- und nebenamtlichen Betriebsärzten nach den Richtlinien des Amtes „ Gesundheit und Volksschuß“ der DAF. in Zusammenarbeit mit der zuständigen Dienſtſtelle' der Organiſation der gewerblichen Wirtschaft, insbesondere der Industrieabteilung der Wirtschaftskammer sowie Überwachung der fachlichen Tätigkeit der Betriebsärzte. g) Laufende Überprüfung des Krankenstandes in den Betrieben. h) Ärztliche Lenkung und Betreuung des Betriebssportes, Auswertung des Sportappells der Betriebe ſowie der sportlichen Prüfungen des Berufswettkampfes nach ärztlichen Gesichtspunkten (in Zuſammen. arbeit mit dem Hauptabteilungsleiter „Kraft durch Freude") . 55

i) Bearbeitung des Aufgabengebietes Schaffenden" im Betriebe.

„ Gesunde

Ernährung

der

j) Überwachung der gesunden Ernährung bei „ Kraft durch Freude“Reisen, -Wandern, -Urlaub und -Sport (in Zuſammenarbeit mit dem Hauptabteilungsleiter Kraft durch Freude“) . k) Bearbeitung der Untersuchungsergebnisse in den Betrieben sowie Zuleitung der ärztlichen Untersuchungsbefunde in den Betrieben an die Gauabteilung „ Geſundheit und Volksschuß “ der DAF. 1) Beratung in Fragen der „ Allgemeinen Hygiene“. m) Überwachung des Einſaßes der Werkschararbeitsgruppen für Gesundheit. n) Beobachtung der häufig auftretenden Krankheiten in den Betrieben und Zuſammenſtellung ihrer kliniſchen Erscheinungen, sowie Sammlung aller Beobachtungen über entschädigungspflichtige Berufskrankheiten und Entwicklung von Maßnahmen zur Verhütung von Berufskrankheiten. o) Beobachtung der Unfallhäufigkeit in den Betrieben, Feſtſtellung deren Ursachen und ärztliche Mitarbeit in der Unfallverhütung . p) Beobachtung

des

Einflusses

verschiedener

Arten

der

Arbeits-

beanspruchung (Arbeitszeit, körperliche Anstrengung, nervöse-, Stoffwechselbeanspruchung usw.). q) Beobachtung und Überwachung der Abstellung von Gesundheitsschäden durch betriebliche Einflüsse sowie ärztliche Überprüfung der Arbeits- und Schußkleidung. r) Ärztliche Mitwirkung bei der Gestaltung von Arbeitsraum und Arbeitsplah (in Zuſammenarbeit mit den Kreisabteilungsleitern „Schönheit der Arbeit“ und „ Techniſche Wiſſenſchaften“). s) Beobachtung über den Umfang der Frauenarbeit und ihre Einwirkung auf den weiblichen Organismus sowie Entwicklung von Schußmaßnahmen und Verhütung von Schäden bei Frauenarbeit und ärztliche Beratung beim Arbeitseinsatz von Frauen (in Zuſammenarbeit mit der Kreisabteilungsleiterin „Frauen “) . st) Beobachtung über Umfang und Einwirkung der Arbeit Jugendlicher sowie Bearbeitung von Maßnahmen zur Vermeidung von Schäden bei der Arbeit Jugendlicher (in Zuſammenarbeit mit dem Kreisab. teilungsleiter „Jugend “) . 56

t) Gutachtliche Stellungnahme zu ärztlichen Rechtsfragen für die Abteilung Rechtsberatung“. u) Bearbeitung von Gesundheitsfragen der Fachabteilungen innerhalb der Kreiswaltung der DAF. v) Rednerische Tätigkeit (das Aufgabengebiet des Amtes betreffend) . w) Regelmäßige Vollzugsmeldung nach Durchführung der seitens des Gauabteilungsleiters „ Gesundheit und Volksschuß“ der DAF. übertragenen Aufgaben an den Kreisobmann und an den Gauabteilungsleiter „ Gesundheit und Volksschuß“ der DAF. x) Laufende unaufgeforderte Unterrichtung des Kreisobmannes der DAF. und des Gauabteilungsleiters „ Geſundheit und Volksschuß“ der DAF. über Aufgabenerfüllung und Aufgabenvorhaben. Weiterleitung von Erfahrungen, Anregungen und daraus sich ergebenden Verbesserungsvorschlägen an den Gauabteilungsleiter „ Geſundheit und Volksschuß“ der DAF. y) Teilnahme an den regelmäßigen und außerordentlichen Besprechungen, die vom Kreisobmann der DAF., vom Gauabteilungsleiter „ Geſundheit und Volksschuß“ der DAF. oder vom Kreisleiter der NSDAP . angeordnet werden. z) Erledigung aller artgleichen Aufgaben, die sich aus der Bearbeitung der vorgenannten Aufgaben ergeben und solcher, die vom Gauabteilungsleiter „ Gesundheit und Volksschutz " der DAF. und Kreisobmann der DAF. von Fall zu Fall übertragen werden . Aufgaben geschäftsführender Art

a) Erledigung des Postein- und

ausganges .

b) Erledigung eines Teiles des Schriftwechsels, soweit vom Leiter der Abteilung dazu beauftragt. c) Verwaltung des Schriftwechsels.

" d) Laufende Registrierung der vom Amt „ Geſundheit und Volksschuß' der DAF. sowie vom Abteilungsleiter „ Gesundheit und Volksschuß“ der DAF. herausgegebenen Anordnungen, Mitteilungen und Vollzugsmeldungen. e) Zusammenstellung der vierteljährlichen und Jahresübersichten sowie der Leistungs- und Sonderberichte für den Kreisorganiſationswalter und für den Gauabteilungsleiter „ Gesundheit und Volksschuß“ der DAF. 57

f) Beschaffung der benötigten ärztlich-wiſſenſchaftlichen Schrifttum8unterlagen. g) Führung des ärztlichen Zeitschriftenarchivs. h) Erstellung von statistischen Unterlagen, die für die Arbeiten der Abteilung benötigt werden (in Zusammenarbeit mit dem Kreisorganisationswalter sowie mit dessen Genehmigung) . C. Etatiſierung der Kreisabteilungen „ Geſundheit und Volksschutz" der DAF. Die Etatisierung der Kreisabteilung „ Geſundheit und Volksschuß“ der DAF. erfolgt durch den Gauſachwalter der jeweiligen Gauwaltung der DAF. Nicht ausgenußte Personalkosten dürfen auch in den Kreisabteilungen Gesundheit und Volksschutz" der DAF. nicht für andere Zwecke oder für spätere Mehreinſtellungen verwendet werden. Betreffs des Sachkostenetats gilt sinngemäß dasselbe wie für die Gauabteilung „Gesundheit und Volksschuß“ der DAF.

D. Allgemeines. 1. Reisespesen Die in den Gau- und Kreisabteilungen „ Gesundheit und Volksschuß“ der DAF. beſchäftigten Ärzte, Unterabteilungsleiter und Sachbearbeiter können laut Entſcheid des Personalamtes, für Dienstreiſen die Reiſespesen, die die betreffende Gauwaltung in ihrer Reisekostenordnung vorſieht, in Anspruch nehmen. Da es aber den Gauwaltungen gestattet iſt, in Abweichung von der allgemeinen, vom Perſonalamt herausgegebenen Reisekostenordnung der DAF. niedrigere Reiſeſpeſen festzusehen, kommen natürlich nur dieſe Säße in Frage. Vor Reisebeginn bitten wir die Mitarbeiter, sich zuvor mit dem Gau- bzw. Kreisperſonalwalter und mit dem Gau- bzw. Kreissachwalter der DAF. in Verbindung zu ſehen. 2. Registratur Zur einheitlichen Bearbeitung aller büromäßig anfallenden Arbeiten ist es angebracht, eine gleichlautende Regiſtratureinteilung in den Gauund Kreisabteilungen „ Gesundheit und Volksschuß“ der DAF. einzurichten. Soweit bestehende Regiſtraturen übernommen werden, iſt möglichst eine neue Registratur (ſ. Anlage IX) anzulegen und die übernommene Registratur allmählich sachgemäß darin einzuordnen. Für die zu erstellenden Tätigkeitsberichte der Betriebsärzte ist eine nach Fach. ämtern und Fachgruppen geordnete Einheftung vorzunehmen. 58

Die Arbeitsanweiſungen

für die Mitarbeiter des Amtes „Geſundheit

und Volksschuß“ der DAF.

I. Die gesundheitliche Erfassung der Schaffenden in den Betrieben

Der Wunsch des Reichsorganiſationsleiters iſt es, daß jeder Schaffende einmal im Jahr gründlich ärztlich untersucht wird. Wenn wir auch gegen= wärtig von diesem Ziel aus den verschiedenartigsten Gründen - Mangel an Ärzten, Mangel an ärztlichem Hilfsperſonal uſw. - noch um einiges entfernt sind, so muß doch bereits heute der Weg für eine mögliche und gründliche Betreuung des einzelnen Volksgenossen in gesunden Tagen beschritten werden. Es iſt notwendig, Krankheits- Vorsorge zu treiben. Kein Arzt im nationalsozialiſtiſchen Deutſchland iſt ſo ſehr zu dieſer Aufgabe einer praktiſchen Geſundheitsführung berufen wie der Betriebsarzt. Die Anforderungen, die an ihn gestellt werden müſſen, sind hoch und die Erwartungen, die Gefolgschaftsmitglieder wie Betriebsführer an ihn stellen, gingen anfänglich über das hinaus , was der Betriebsarzt auf Grund seiner Ausbildung praktisch leisten konnte. Um nun zunächst einmal Erfahrungen in der betriebsärztlichen Betreuung zu bekommen, bediente man sich der von den alten Werksärzten eingeführten Methoden. Man stellte den Betriebsarzt an, gab ihm in großen Zügen Anweiſungen, wie er etwa seine Aufgaben zu meistern hätte und verwies im übrigen auf die Methoden, deren der Werksarzt sich bedient hatte. Aus organiſatoriſchen Gründen war dabei die Anlegung einer Kartei in jedem Falle erforderlich, und so finden wir überall da, wo Werksund Betriebsärzte eingesetzt waren, eine Vielfalt dieser Karteikarten, die alle dazu dienen, das einzelne Gefolgschaftsmitglied zu erfassen und das jeweilige Untersuchungsergebnis festzuhalten. Daß die Art des Betriebes und die Eigenart der Arbeit bei dem Entwurf einer solchen Karte eine Rolle spielten, war ſelbſtverſtändlich. Eine einheitliche Linie in der Art, wie die Untersuchung vorgenommen werden muß, um eine klare Vorstellung von der Leiſtungsfähigkeit des Gefolgschaftsmitgliedes zu bekommen, bestand jedoch nicht. Auch gab es Betriebe, die ihre Erfah61

rungen nicht gern zur Verfügung stellen wollten und so ihre eigene Art der Gesundheitsbetreuung entwickelten. Es ist klar, daß Menschenführung auf dem geſundheitlichen Sektor zum Nußen des gesamten Volkes aber nur dann von Erfolg begleitet ſein kann, wenn hier eine einheitliche Richtung in die Vielheit der Wege gebracht wird. Genau so, wie der Student nach einem einheitlichen Lehrplan über die Anatomie, Pathologie, Physiologie usw. zur klinischen Untersuchungsmethode vorbereitet wird, um dann als Diagnostiker und Therapeut ein Helfer in der Krankheit zu werden, ist es notwendig, daß der Betriebsarzt als Berater in gesunden Tagen nach einem festgefügten Plan arbeitet. Die reichseinheitliche Betriebskarteikarte ist für den Betriebsarzt entworfen worden und soll ihm zur Eintragung für fortlaufende Untersuchungsergebnisse vom Tage der Einstellung des Schaffenden bis zu deſſen Ausscheiden aus dem Betriebe dienen. Die reichseinheitliche Anwendung dieser Betriebskartei wird es der zentralen Geſundheitsführung ermöglichen, in denkbar kürzester Zeit über Fragen sozialer und wirtſchaftlicher Art, Arbeitsplaßbedingungen und Geſundheitszustand in den jeweiligen Lebensaltern Angaben zu erhalten. Die Betriebskarteikarte dient — wie gesagt den laufenden Eintragungen, ist aber nicht in großem Umfange statistisch auswertbar. Für die eingehenden Untersuchungen des Gesundheits- und Leiſtungszustandes der Gefolgschaftsmitglieder, die in bestimmten größeren Abständen wiederholt werden müſſen, iſt daher als Ergänzung zur Betriebskarteikarte die vom Amt „ Geſundheit und Volksschuß“ herausgegebene Gesundheitskarteikarte vorhanden .

1. Die Betriebskarteikarte Der Wunsch nach einer reichseinheitlichen Betriebskarteikarte beſteht seit langem. Es war die Aufgabe des Amtes „ Gesundheit und Volksschuß“ der DAF., in dieſer Karte ſowohl alle ſozialen Fragen des Gefolgſchaftsmitgliedes hineinzuarbeiten, als auch eine möglichſt umfaſſende Eintragung aller ärztlichen Fragen zu ermöglichen. Das Amt „ Geſundheit und Volksschuß“ der DAF. hat nun die vorliegende, zuſammenfaltbare Betriebskartei entwickelt (ſ.S.64) . Es iſt ſicher, daß der eine oder andere Betriebsarzt, der bereits seit einiger Zeit im Dienst ist, sich seine eigenen Gedanken über das Aussehen einer Betriebskarteikarte vom Standpunkt 62

der Zweckmäßigkeit, wie auch nach rein medizinischen Gesichtspunkten hin gemacht hat. Das geht auch schon aus dem vorliegenden reichhaltigen Material hervor. Die jest herausgegebene Betriebskarteikarte wird vielleicht im Laufe der Jahre gewiſſen Wandlungen unterzogen werden müſſen ; es wird auch der eine oder andere Betriebsarzt eine Ergänzung dieser oder jener Fragestellung für wünschenswert halten. Die einheitliche Linie ist jedoch durch das vorliegende Schema geschaffen ; vom Betriebsarzt muß erwartet werden , daß er sich an das Schema hält. Die Betriebskarteikarte iſt doppelseitig bedruckt und hat die gleiche Größe wie der Jugendgeſundheitsbogen (Din B 4), die Faltung entſpricht ebenfalls der des Jugendgesundheitsbogens . Die Karteikarte trägt am oberen Rand die Buchstaben des A−B -C ſowie eine durchgehende Lochung. Mittels einer Zange kann der Anfangsbuchstabe des Namens am oberen Rand ausgeschnitten werden, so daß falsche Ablage der Karteikarte bei namentlicher Einordnung sofort erkannt wird. Der durchgehende Lochrand ermöglicht die Anbringung der verschiedensten Reiter. Die Felder der Karteikarte sind in 9 Gruppen, I -IX, eingeteilt. Die Gruppe I enthält die Ordnungsbegriffe, wie Namen, Geburtsdatum, Arbeitsbuchnummer u . a. Ist für das Gefolgschaftsmitglied bereits ein Jugendgesundheitsbogen oder die Gesundheitskarteikarte des Amtes Gesundheit und Volksschuß “ der DAF. ausgestellt worden, so wird dieses in den vorgesehenen Feldern der Gruppe I vermerkt. In der Gruppe II sind verschiedene Fragen persönlicher Art zu beantworten, die einen Einblick in die sozialen Verhältnisse des Gefolgschaftsmitgliedes gewähren. In einzelnen Fächern dieſer Gruppe wurde die Kursivschrift angewandt. Die Beantwortung der hier gestellten Fragen erfolgt durch Unterstreichung des zutreffenden Wortes. Die notwendigen Fragen nach dem Arbeitsplaß werden in der Gruppe III gestellt. Die Felder dieser Gruppe sind so groß, daß auch ein verschiedentlicher Arbeitsplaßwechsel nachgetragen werden kann. In den Gruppen IV und IV a iſt die Arbeitsunfähigkeit ſowie die Übergangsarbeit nach Arbeitsunfähigkeit zu vermerken. Die eigene Vorgeschichte sowie die Familien- Vorgeschichte des Untersuchten wird in der Gruppe V eingetragen. Die Gruppen VI „ Leiſtungsprüfung “ und VII „ Organbefunde“ dienen zur Festlegung des ärztlichen Untersuchungsbefundes. In der Gruppe VII find die Organbefunde durch die entsprechende Nummer der Fehlertabelle 63

X-Y Z Betriebskarteikarte (Geburtsdatum und Geburtsort) (Name, del Frauen auch Mädchenname) Vorname (Staatsangehörigkeit) ledig, verk, verw ,gesch. (Wohnort und Straße) Erlernter Berufs angelernt als: Betrieb: Abteilung: Ausstellungsort: Jugendgesundheitsbogen Nr.. Gefundheitslarteifarte: (Betrieb und Ausstellungsort) Erwerbslos von big I. Geburtsjahr der lebenden Kinder: Straßenbahn , Omnibus& , Eisenbahn& ,") Tol. Letter, SH, SS Anmarschweg zur Arbeit:InMinuten u. Яilometern Kraftwagen ,-radtw, Fahrradt ,zuFuß%# warm Krantentafe: gerodrmt Mittagessen im Betrieb zu Hause kalt Berufsgenossenschaft: Arbeitsploh ArbeitsBesonderheiten derGefährdung Arbeitsart tägl. Tätigkeit Datum Arbeitszeit und besondere beginn (def. Ardeitsdelaftung angeben) in erd (Staub, Offte u. d.) (Sõicht)

IV.

Dom

bis

Arbeitsunfähigkeit Ursache

Name des behandelnden Arztes

IVC DOM

Arbeitsbuch Nr. Ausstell-Ort: Mitglied der DAF.: Ja umgeschult sum: Fachamt der DUF.:

eingestellt am: ausgeschieden am: Volks , Mittel-, Hökere-, Fach-Schule Sport:aktio,Betriebssp. Wehrdienst: Wehrsport Arbeitsdienst:

Arbeitsplanwechsel auf Anordnung von Betriebsleitung Fig. 28anfa Argt

Uebergangsarbeit nach Arbeitsunfähigkeit voll einfasfäbig Arbeitsplay ab

Eigene Anamneſe (Überstandene Krankheiten, Berufskrankheiten, Kriegsbeschädigungen, Erwerbeminderung [Renten) in % Genuß;gifte)

Familienanamnese: • SW Sommer, Winter. Das Zutreffende ist jeweils anzuftreichen. 64

Nein

VI. Datum

Gewicht kg

Größe cm

Leiftungsprüfung (Einstellungsuntersuchung und Nachuntersuchungen) BruitBlutbrud tinjong Urin Spirometer RubeDulsGubeit cm Belaftung Rodlebr aud/ein enf. dlant. 3 Sed.

Andere Befunde (Sebleistung, Hörprüfung u. a.)

Konstitutionstyp schlank, rund, muskular VIL

Datum

Kopf, Nafe, Rachen, Gebiß

VIL Datum

Kreislauf Organe

Organbefunde (Nr. der Fehlertabelle) Atmunge , Mustel, Nerven-System Bauch-Orgone Knochen Band:Syftem Stanetorgane,Sprache Organe

Andere B. Haut, DrüfenBefunde , Blut, Rò, uft .)

Gesamtbeurteilung (auch psychischer Gesamteinbrud) (Unterschrift bed Regtes)

IX.

Vorbeugende Maßnahmen

Form... u. 3. 2 5

1758 65

des Hauptamtes für Volksgesundheit der NSDAP. zu kennzeichnen. Eine Ergänzung und Verbesserung der Fehlertabelle ist vorgesehen. Die Gesamtbeurteilung ist unter Punkt VIII festzulegen und vom Arzt durch Unterschrift zu bestätigen. Unter Punkt IX sind alle vorbeugenden Maßnahmen zu vermerken, die vom Betriebsarzt im Zuſammenwirken mit den Sozialversicherungsträgern oder anderen Stellen veranlaßt wurden. Die Felder der Gruppen VI, VII und VIII laſſen die Eintragung von durchschnittlich 5 Untersuchungen zu. Die Karteikarte wird also in allen normalen Fällen für eine Reihe von Jahren reichen. Sollten in einzelnen Fällen die Spalten „ Andere Befunde“ in den Gruppen VI und VII nicht ausreichen, so beſteht die Möglichkeit, in die gefaltete Karte ein besonderes Blatt einzulegen bzw. am Rande anzukleben. Die Größe der Karte sowie die Papierſtärke ermöglichen die bequeme Ausfüllung derſelben mit jeder üblichen Schreibmaſchine, ein Vorteil, der bei dem Umfang der Karte nicht zu unterſchäßen iſt. Sind bei einem Gefolg= schaftsmitglied umfangreiche Maßnahmen notwendig, so wird es sich nicht vermeiden laſſen, in einigen Fällen besondere Akten anzulegen, die am zweckmäßigsten in Einhängeordnern untergebracht werden. Für die männlichen Gefolgschaftsmitglieder ist die Farbe der Karteikarte grün, für die weiblichen rot. Muster dieser Betriebskarteikarte können vom Amt „ Geſundheit und Volksschuß“ der DAF. angefordert werden.

2. Die wissenschaftliche Weiterarbeit zur „ Diagnostik des Gesunden" Mit dem Siege der nationalſozialiſtiſchen Weltanschauung wurde die Gesundheits politik durch die Geſundheitsführung des deutschen Volkes abgelöst. An Stelle des Begriffes der „Fürsorge" trat der Begriff der Vorsorge" hervor. Um aber eine Krankheitsvorsorge treiben zu können, ist neben der Kenntnis von Ursache und Verlauf einer Krankheit auch die Kenntnis der Leiſtungsfähigkeit des geſunden menſchlichen Organismus Vorausseßung . Es muß daher das Bestreben der betrieblichen Gesundheitsführung sein, wiſſenſchaftlich einwandfreie Unterlagen zu erhalten, die über die Leistungsfähigkeit des deutschen Volkes in seinen einzelnen Lebensabschnitten etwas aussagen. Damit sind die Aufgaben des deutschen Arztes um eine wichtige vermehrt worden. Er soll nicht mehr allein der Betreuer in der Krankheit, sondern vor allem auch in 66

}

gesunden Tagen sein. Die Diagnoſe des Leiſtungszustandes mußte fest= gestellt werden. Die Untersuchungen nach der Fehlertabelle, wie sie früher in vier Gauen vorgenommen wurden und wie sie im Heer üblich sind, geben nur zum geringsten Teil Aufſchluß über die Leiſtungsfähigkeit des gesunden Teiles unſeres Volkes, so daß sich die Fehlertabelle nur als ergänzendes Untersuchungsschema verwenden läßt. Die neugeschaffene Gesundheitskarteikarte ſoll nun das Problem der Erkennung des Geſunden und der Leistungsfähigkeit des Einzelnen in Beziehung sehen zum Arbeitsplay und somit eine sichere Grundlage nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten für die Beurteilung sämtlicher Schaffenden des deutschen Volkes ſein. Daß die Gesundheitskarteikarte in der vorliegenden Form noch nichts Endgültiges darstellt, bedarf keiner Erwähnung ; denn sicher, wie das Leben an sich fortschreitet, werden auch neuere Methoden und Mittel gefunden werden, Klarheit über das Zuſammenſpiel der geſunden Kräfte in einem Organismus zu bringen. Für absehbare Zeit jedoch ist die vorliegende Form durchaus umfassend und daher zu verwenden. Sehr wertvoll kann und wird sich die Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Instituten und Krankenanstalten, die das Gebiet der Arbeitsmedizin betreuen, gestalten. Die Fähigkeiten, die der deutsche Arzt bei der Diagnose und Therapie entwickelt, werden ihm auch die Erkennung der Leistungsfähigkeit des Geſunden und des manchmal fließenden Überganges von der Gesundheit zur Krankheit ermöglichen.

3. Die Gesundheitskarteikarte Die Gesundheitskarteikarte soll nach ihrer Ausfüllung durch den Betriebsarzt ihre Auswertung im Amt „ Gesundheit und Volksschuß“ der DAF. erfahren. Sie ſoll eine erstmalige umfassende Beſtandsaufnahme des Gesundheitszustandes des schaffenden Volksgenossen in den einzelnen Lebensabschnitten bringen. Ausgehend von den Erfahrungen, die das frühere Amt für Volksgesundheit der DAF. mit den Reihenuntersuchungen in den 4 Gauen Bayr. Oſtmark, Hamburg, Köln-Aachen und Kurheſſen gemacht hat, ist die bis ins einzelne gehende Fragestellung dieser Geſundheitskarteikarte nicht nur auf die Diagnose eines evtl. Fehlers abgestellt. Sie beschäftigt sich zur einen Hälfte mit den familiären, ſozialen und Arbeitsplagbedingungen, zur anderen Hälfte mit den klinischen Untersuchungs5*

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methoden, deren Durchführung von einem neuzeitlichen Betriebsarzt gefordert werden muß. Die Ausführlichkeit der Karteikarte läßt es nicht zu, Maſſenuntersuchungen durchzuführen. Die Fehlerquellen solcher maſſenmäßigen Reihenuntersuchungen sind zu groß, ſo daß die gründliche Unterſuchung leiden würde. Der Betriebsarzt wird alſo, wenn er nach dieſer Gesundheitskarteikarte untersucht, neben seinen ihm täglich erwachsenden Aufgaben nicht mehr als zwei Gefolgschaftsmitglieder untersuchen können. Wir müssen aber in der betriebsärztlichen Betreuung immer, auch einzelnen Volksgenossen gegenüber, das große Ziel der Menschenführung auf dem gesundheitlichen Sektor im Auge behalten. Der Betriebsarzt wird nie das Vertrauen des Betriebsführers und der Gefolgschaft erringen können, wenn seine Ratschläge nicht von größter Sachkenntnis getragen sind. Hierher gehört, daß der Betriebsarzt diese Untersuchung gründlich durchführt, und daß er jeden Arbeitsplatz in seinem Betriebe kennt. Die Gesundheitskarteikarte (ſ. Anhang X a u. b . S. 217) zerfällt in fünf Hauptgruppen : 1. Die sogenannten Ordnungsbegriffe (Punkt 1—5), wie Datum der Untersuchung, Gau, Geschlecht, Beruf, Angabe des Betriebes und Zugehörigkeit zum Fachamt, Fachgruppe und Fachschaft. Der Gau (Punkt 2) iſt einmal namentlich und zum anderen mit der Schlüſſelzahl laut nachstehendem Verzeichnis anzugeben. 1 Baden 2 Bayerische Oſtmark 3 Berlin 4 5 6 7 8 9 10 11

Danzig-Westpreußen Düsseldorf Effen Franken Halle-Merseburg Hamburg

Hessen-Nassau Kärnten

12 Koblenz-Trier 13 Köln-Aachen 14 Kurhessen 15 Magdeburg-Anhalt 16 Mainfranken 68

17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32

Mark Brandenburg Mecklenburg München-Oberbayern Niederdonau Oberdonau Ost-Hannover Ostpreußen Pommern Saarpfalz Sachsen Salzburg Schlesien Schleswig-Holstein Schwaben Steiermark Sudetenland

33 Süd-Hannover- Braunschweig 34 Thüringen 35 Tirol-Vorarlberg

36 Weser-Ems 37 Westfalen-Nord

38 Westfalen-Süd 39 Wien

40 Württemberg -Hohenzollern 41 Warthegau

Der Beruf (Punkt 4) iſt nach Angabe des Untersuchten so anzugeben, daß man daraus schon Schlüsse auf die Beschäftigungsart ziehen kann. In der Rubrik „laufende Nummer" wird vom Betriebsarzt die laufende Nummer der im Betriebe geführten Betriebskarteikarte eingetragen. Die Zugehörigkeit des Betriebes zum Fachamt, Fachgruppe und Fachschaft (Punkt 5) ist vom Betriebsarzt beim Betriebsobmann zu erfragen und in jedem Falle einzuſeßen. Diese erste Gruppe läßt also neben dem Namen des Untersuchten, Tag der Untersuchung, Beruf usw. grob erkennen, an welchem Arbeitsplas im Betrieb er steht. 2. Die Gruppe „ Allgemeines " (Punkt 6—18) enthält eine klare Fragestellung, die im bejahenden Falle durch ein Ankreuzen der entsprechenden Kästchen bzw. Nummern zu beantworten ist. Es ist wichtig für uns, die ſozialen und familiären Verhältnisse des einzelnen Volksgenossen oder der Volksgenossin zu erfahren, da sie in der Gesamtbeurteilung von ausschlaggebender Bedeutung für die Beurteilung des Allgemeinzustandes sein können . Die Frage nach der Zahl der Kinder, die bis zu einem Jahr verstorben sind (Punkt 8), läßt die Frage nach der Todesursache und nach der erblichen Belastung auftauchen. Ihr dient auch die etwas eingehendere Fragestellung, bis zu welchem Lebensalter etwa die Kinder verstorben sind. Die Anzahl der lebenden Kinder wiederum läßt einen tiefen Einblick in den Lebenswillen unseres Volkes insgesamt tun. Die Körpergröße (Punkt 10) und das Körpergewicht (Punkt 11) find für die Beurteilung allgemein-ärztlicher Fragen wichtig. Grundsäglich wird das Längenmaß ohne Schuhe und Strümpfe gemessen, und das Körpergewicht ist lediglich mit Hemdbekleidung festzustellen. Die Frage nach dem Konſtitutionstyp (Punkt 12) beſchränkt sich auf die 3 Typen : schlank, muskulär und rund. Bis ins einzelne gehende Fragen über die Konſtitution ſind absichtlich vermieden worden. Auf die schädigende Bedeutung, die den Genußgiften ( Punkt 13) für den Gesamtorganismus zukommt, iſt des öfteren durch aufklärende

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Artikel der Reichsgeſundheitsführung hingewieſen worden. Es ist wichtig, daß wir dem Tabak- und Alkoholmißbrauch für die Zukunft entgegen. steuern. Für das augenblickliche Untersuchungsergebnis ist es aber erforderlich, zu wiſſen, ob der Untersuchte Nikotin und Alkohol zu ſich nimmt. Das Bestreben des Arztes muß es alſo ſein, hier eine klare Antwort geben zu können, und die wird er nur bekommen, wenn der Befragte sie frei und ohne Sorge für ſeine Eriſtenz geben kann. Es muß dem Takt und dem Geschick des Betriebsarztes überlassen bleiben, dieſe, wie auch alle anderen das Innenleben des Untersuchten betreffenden Fragen, vorsichtig zu stellen. Die Angaben, ob der Betreffende Kriegsteilnehmer von 1914-1918 oder später war, Verwundungen und Unfälle (Punkt 14) gehabt hat, erhalten nur dann eine besondere Bedeutung, wenn eine Arbeitsunfähigkeit durch die Verwundung oder den Unfall vorgelegen hat bzw. die Arbeits- oder Erwerbsfähigkeit beeinträchtigt wurde. Für die spätere Geſamtbeurteilung ist es ferner wichtig zu wissen, ob das untersuchte Gefolgschaftsmitglied sportlich interessiert ist und seiner Wehrpflicht genügt hat (Punkt 15) wie auch die Angaben unter Punkt 16 alle besonderen --Fertigkeiten Führer- und Flugschein, Zeichnen, Musik, Sprachen usw. aufzeigen. Um einen Überblick über die Verwendung des Einkommens des Unterſuchten zu bekommen, wird in Punkt 9 über die in Arbeit stehenden Familienmitglieder Auskunft gefordert. Die Gruppe Arbeitsbelastung soll Aufschluß darüber geben, unter welchen Arbeitsbedingungen der einzelne arbeitet und wie lange er schon diesen Arbeitsbedingungen ausgesezt ist. Eine Kennzeichnung des Berufes allein genügt hierfür nicht, da auch im gleichen Beruf die Arbeitsbelastung außerordentlich verschieden sein kann. Vor Beginn der Untersuchungen muß der Betriebsarzt durch den Betrieb hindurchgehen und für die einzelnen Arbeitspläge bzw. Gruppen von Arbeitsplägen die Belastung für die Spalten I bis VII festlegen. Die Gruppen VIII und IX werden vor der Untersuchung ausgefüllt, da ſie nicht allein vom Arbeitsplaß abhängig sind . In jeder Spalte muß eine Kennzeichnung angegeben werden . Zur Erleichterung sind die Ziffern ſo angeordnet, daß „0 “ in jeder Gruppe eine geringe Belaſtung und „ I “ eine Belastung ohne wesentliche Besonderheiten, wie sie im Durchschnitt üblich ist, darstellt. Die Spalten II bis IX stehen für eine Spezialbelastung zur Verfügung. Eine genaue Begründung dieser Einteilung mit praktisch durchgeführten Beiſpielen wurde vom Amt „ Geſundheit 70

und Volksschuß“ als Sonderdruck (Hebestreit : „ Die Kennzeichnung der Arbeitsbeanspruchung und ihre praktische Bedeutung ", Archiv für Gewerbepathologie, Band VI, Heft 2) herausgegeben und kann von dort bezogen werden. Bei den zu Untersuchenden, bei denen die Arbeitsbelastung häufig wechselt, kann dieſe Gruppe nicht ausgefüllt werden, da nicht anzunehmen ist, daß eine ganz kurzfristige Arbeit irgendwelchen Einfluß hat. Hat der Untersuchte längere Zeit unter einer Arbeitsbelastung gearbeitet und erſt kürzere Zeit unter einer neuen, ſo iſt die frühere lang= dauernde Arbeitsbelastung anzugeben . Um genaue Angaben über diese Fragen machen zu können, iſt es notwendig, daß der Betriebsarzt jeden Arbeitsplah in seinem Betrieb genau kennt, daß er also eine genaue Vorſtellung über die Beanspruchung des einzelnen Gefolgschaftsmitgliedes hat. Durch eine Auswertung nach den Gesichtspunkten der Arbeitsbelastung, wie sie in der Gesundheitskarteikarte enthalten sind, wird es erstmalig möglich sein festzustellen, wie sich auf die Dauer beſtimmte Belastungsarten allein oder in Kombination miteinander auf den Gesundheitszustand auswirken. Die Gruppe 4 umfaßt die Punkte 19-42. Sie umfaßt die eigentliche ärztliche Untersuchung. Die s. 3. durchgeführten Reihenuntersuchungen in den 4 Betriebsgauen haben eindeutig bewiesen, daß die Fehlertabelle, nach der sie erfolgten, unzureichend ist. Da es für die wiſſenſchaftliche Auswertung notwendig ist, sichere Angaben über die Organſyſteme, die die Hauptleistungsfähigkeit des menschlichen Organismus ausmachen, zu bekommen, haben wir beſtimmte Untersuchungsformen der Lungen, des Herzkreislaufsystems, des Magendarmkanals und der ſtatiſchen Schäden als unerläßlich angesehen. Die Prüfungen der Sinnesorgane und des Nervensystems sollen eine wertvolle Ergänzung der Untersuchung des Geſamtorganismus bringen. Sinnesorgane (Punkt 19-20) : Die Prüfung der Sehſchärfe erfolgt in der üblichen Form nach der Zahlentabelle (Punkt 19). Die Angabe der Augenfarbe läßt Rückschlüsse auf die Pigmentation zu. Die Hörprüfung (Punkt 20) erfolgt in der gleichen Form, wie sie uns von den Musterungen der Wehrmacht bekannt sind . Lunge (Punkt 21-27) : Eine Lungenfunktionsprüfung kann natürlich durch den Betriebsarzt nur in oberflächlicher Form erfolgen, und zwar bedienen wir uns hier des Bandmaßes wie des Spirometers . Es muß einmal der Brustumfang eingeatmet und einmal ausgeatmet gemessen werden. Die sich ergebende Differenz zwischen Ein- und Ausatmung (z. B. 100 : 90 = 10 cm 71

Differenz) stellt ſo die Atmungsbreite ( Punkt 21) dar. Es sind alſo in die Kästchen von Punkt 21 die Atmungsbreite und in die von Punkt 22 der Brustumfang in ausgeatmetem Zuſtand einzutragen. Die Anlegung des Meßbandes geschieht folgendermaßen : Der Bruſtumfang wird vom Arzt mit einem 1½ cm breitem, unbeschädigten Meßband dicht unter den unteren Schulterblattwinkeln und dicht unter den Brustwarzen bei seitlich waagerecht ausgestreckten Armen bei tiefster Einatmung und Ausatmung gemessen. Der Brustkorb soll eine Erweiterungsfähigkeit von mindestens 6 cm haben. Der Bruſtumfang soll nach der Ausatmung der Hälfte der Körperlänge entsprechen. Um über diese landläufige Methode der Lungenuntersuchung kliniſch mehr aussagen zu können, iſt die spirometriſche Untersuchung ( Punkt 23) erforderlich. Jeder Betriebsarzt muß ein Spirometer besißen. Es wird die erste Aufgabe ſein, den zu Unterſuchenden über die Technik des Apparates kurz aufzuklären, damit er genau weiß, was er zur richtigen Beurteilung seiner Lungen zu tun hat. Erst der 3. bzw. 4. spirometriſche Verſuch wird dann in die Karteikarte eingetragen und kann als richtig gelten. Wir können so mit dieser Zahl etwas über die Lungenkapazität aussagen . Die Form der Atmung (Punkt 24) ist wichtig für die Gesamtbeurteilung der Lungenleistungsfähigkeit. Jeder Arzt weiß, daß eine behinderte Nasenatmung im Laufe der Zeit Krankheitsschäden nach sich ziehen kann. Die Mundatmung aber braucht nicht unbedingt eine Verengerung des Nasenrachenraumes zur Vorausseßung haben. Der Blick des Arztes muß also so geschult sein, daß er während der Untersuchung feststellt, um welche Form der Atmung es sich handelt, ohne daß der Untersuchte besonders darauf hingewieſen wird. Eine nach dieser Feststellung erfol gende Untersuchung des Nasenrachenraumes wird einen wertvollen Be= fund bringen. Ob die Stimme (Punkt 27) reinklingend oder heiser ist, ob Husten (Punkt 25) oder Asthma (Punkt 26) vorliegt, wird klar zu beantworten sein. Die eingehende Fragestellung nach der Form des Auswurfes (Punkt 25) erscheint wichtig, um etwas über die evtl. Berufsschädigung aussagen zu können. Es iſt alſo nicht erforderlich, eine z. 3. beſtehende akute Erkältung oder einen Bronchialkatarrh hier dokumentarisch festzuhalten, die Beantwortung dieser Frage wird nur von Wert sein bei chronischen Katarrhen oder dem Beginn solcher chronischen Formen. Ob es sich um den Beginn einer chronischen Lungenſchädigung handelt,

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wird der Betriebsarzt aus seiner Erfahrung heraus aussagen können (Arbeitsplaß mit Staubeinwirkung) . Hier sei schon darauf hingewieſen, daß diese Untersuchungen unvollkommen bleiben, wenn nicht mittels der Röntgenreihenuntersuchungen, sei es durch Schirmbildphotographie oder Durchleuchtung eine klare Ergänzung erfolgt. zur Prüfung des Herzkreislaufſyſtems (Punkt 28-32) haben sich im Laufe der Jahre verſchiedenmeßbare Methoden herausgebildet. Die faßbarſte und am leichteſten durchzuführende Methode ist die Beurteilung des Pulses (Punkt 29), und zwar einmal in Ruhe und zum anderen unter Belastung. Unter Belastung verstehen wir, daß der zu Untersuchende eine ihm bekannte, tägliche Arbeitsleistung vollführt. Es wird im allgemeinen genügen, die zu untersuchenden Personen 2 Treppen steigen zu laſſen, und zwar in der für sie schnellsten Zeit, hinauf und herunter, um dann im Untersuchungsraum sofort die Messung des Pulses, wie auch des Blutdrucks (Punkt 28) in derselben Form vorzunehmen. Jede Manſchette des Blutdruckapparates ist auswechselbar und kann am Oberarm des zu Untersuchenden während der Belastungsprobe verbleiben, ſo daß auch hierbei kein Zeitverlust eintreten kann. Zur weiteren Beurteilung der Leiſtungsfähigkeit des Herzens iſt, ſowohl in Ruhe als auch nach Belastung, neben der reinen Beobachtung der Atmung die Zahl der innerhalb 1 Minute notwendigen Atemzüge (Punkt 24 I) festzulegen. Eine genaue Eintragung ist hier genau so wichtig wie bei der Pulsfrequenz und der Höhe des Blutdrucks . Die Aussage über verſtärkte Venenzeichnung oder Krampfaderbildung (Punkt 30), wie die Frage nach dem Wasserhaushalt (Punkt 31), d . h. die Frage nach dem Verhältnis von Flüssigkeitszufuhr und Ausscheidung (Nachturin !) , wird ein vollſtändigeres Bild einer evtl. vorliegenden Herzkreislaufschädigung bringen. Liegt eine Herzerkrankung (Punkt 32) vor, und handelt es sich um Geräusche über den Herzklappen oder über dem Herzen allgemein, so sind diese Feststellungen besonders einzutragen. Auch diese Untersuchung über das Herzkreislaufsystem wird in Zweifelsfällen ihre Ergänzung durch die Röntgenuntersuchung (Röntgenschirmbildphotographie oder Durchleuchtung) und, wenn dann noch Zweifel bestehen, durch die Ausführung des Elektrokardiogramms erfahren müſſen. Der Magendarmkanal (Punkt 33-36) ist am schwierigsten bei einer solchen einmaligen Untersuchung zu beurteilen.

Meßbare Unter73

suchungsmethoden, die ambulant durchgeführt werden können, gibt es z. 3. nicht, und ſo haben wir uns auf die Fragen nach dem Gebißzustand (Punkt 33) beſchränkt, nach dem Vorliegen einer Störung des Schluckaktes (Punkt 34), ob Erkrankungen des Magendarmkanals (Punkt 36) bestanden oder beſtehen und ob diese jahreszeitlichen Schwankungen (Punkt 35) unterliegen. Zur Beurteilung des Magendarmkanals, wie überhaupt des Allgemeinzustandes ſchlechthin, werden hier die ſozialen Fragen, warmes Essen im Betriebe, An- und Abmarſchweg zum und vom Betriebe, in der Gesamtbeurteilung berücksichtigt werden müssen. Die Feststellung statischer Schäden (Punkt 37-39) hat ihre beſondere Bedeutung zur Erkennung des richtigen Arbeitsplaßes und auch der Arbeitsbelastung . Wirbelsäulen- und Brustkorbdeformierungen ( Punkt 37) werden leicht diagnostizierbar ſein. Gelenkbeschwerden (Punkt 38) können neben der beruflichen Einwirkung auf vielerlei Ursachen zurückgeführt werden. Wir müſſen hier die echten Entzündungen (Arthritis) und die Abnuhungserscheinungen (Arthrosis) berücksichtigen und beschränken uns auf die wichtigsten Fragen, ob Folge des Berufes, Einwirkung von Geschlechtskrankheiten, Rheumatismus oder reine Abnuhungserscheinungen, die wieder durch den Beruf oder als Alterserscheinungen eine ursächliche Bedeutung haben. Die Frage der Beschaffenheit des Fußgewölbes (Punkt 39) muß im einzelnen beantwortet werden. Es ist wichtig zu wissen, ob der Untersuchte im Laufe der Zeit durch die Arbeitsleistung bzw. -belastung die Fußbeschwerden bekommen hat, oder ob eine angeborene Bindegewebeschwäche vorliegt. Am schwierigsten ist das Problem, die ziviliſatoriſchen Schäden (Punkt 40-42) festzustellen, und wir kommen in Ermangelung besserer Methoden vorerst nicht davon ab, die leicht durchzuführenden, bekannten Untersuchungen des Nervensystems, als da sind Sehnen- und Perioſtreflex (Punkt 40) uſw., vorzunehmen. Die Eintragung der Reflere erfolgt in der gleichen Weise, wie die Beantwortung aller bisher gestellten Fragen. Die Koppelung der Fragen nach den Refleren „ Rachen“ und „Romberg “, wie auch nach dem „ Patellarſehnenrefler“ und dem „ Dermographismus “ ist anscheinend sinnwidrig, jedoch einmal aus Gründen der Raumersparnis, zum anderen aus den technischen Vorausseßungen des Hollerithſyſtems notwendig. Es handelt sich hier lediglich um eine 74

rein technische Angelegenheit und nicht um eine aus mediziniſchen Gründen erfolgte Anordnung. Die Frage nach dem seelischen Gleichgewicht (Punkt 41) ist eine der wichtigsten. Hier wird ganz besonders das Geschick des Betriebsarztes notwendig sein, das Vertrauen des einzelnen Gefolgschaftsmitgliedes zu erringen. Wir haben die Fragen auf 7 beschränkt. Man könnte sie leicht um viele vermehren, doch auch hier muß eine straffe Anleitung für den Betriebsarzt und eine Auswertung zentral gegeben werden. Es ist durchaus denkbar, daß über die gestellten und beantworteten Fragen ein beſſerer Überblick in die Geistesverfassung und das Gemütsleben des schaffenden deutschen Menschen gelingt. Die Chediakprobe (Punkt 42) iſt erforderlich, um luetiſche Infektionsquellen zu ermitteln. Sie hat sich bei den Untersuchungen im Gau KölnAachen außerordentlich gut bewährt und soll in ihrer Methodik und Auswertung übernommen werden. Die Betriebsärzte werden über diese Methode durch ein besonderes Rundschreiben des Amtes „ Gesundheit und Volksschuß“ der DAF. unterrichtet. Die 5. Gruppe, unter „ Sonſtiges “ (Punkt 43—46) zuſammengefaßt, bringt eine Zuſammenfaſſung und Beurteilung der durchgeführten Untersuchungen. Es ist hier Plak gelassen für die Diagnose weiterer Krankheitsbefunde (Punkt 43), die nach der Nomenklatur der alten Fehlertabelle einzutragen sind . Ferner bringt sie die Frage nach der erblichen Belastung (Punkt 44), und zwar die Frage nach in der Familie vorgekommenen Erkrankungen, wie Geisteskrankheit, Tuberkulose und Krebs, weiter nach der Sterilisation des Untersuchten und etwaiger Familienangehöriger. Eine nochmalige Zusammenfassung der erhobenen Befunde (Punkt 45) soll eine schnellere Auswertung der eingesandten Unterſuchungsbogen in Amt „ Geſundheit und Volksschuß “ der DAF. ermöglichen. Den Abschluß einer jeden Untersuchungs bringt die eingehende Be= urteilung des untersuchten Gefolgschaftsmitgliedes (Punkt 46), und zwar iſt es notwendig, daß hier der Betriebsarzt ein klares Urteil gibt über :

1. richtige Wahl des Arbeitsplatzes, 2. die ärztliche Beurteilung des vorliegenden Gesundheits- und Leistungszustandes, 75

alſo ob Urlaub oder Arbeitsplagwechsel erwünſcht sind, oder sogar ärztliche Behandlung erforderlich ist. Eine besondere Rubrik iſt für Berufsschäden leichterer oder schwererer Art vorhanden, wobei auf den Begriff der Erwerbs- und Arbeitsfähigkeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt Rücksicht genommen ist. Die Gesundheitskartei wird in der Zentrale des Amtes „ Gesundheit und Volksschuß“ der DAF. ausgewertet, und zwar wird hier kein Punkt unbeachtet gelassen. Die Auswertung selbst erfolgt nach dem Hollerithsystem. Es wird nun jedem Arzt klar werden, daß eine Raumbeſchränkung für manche, vielleicht noch wichtig erscheinende Fragen erfolgen mußte, denn über allem muß die Möglichkeit ſtehen, die Untersuchungsergebniſſe voll auswerten zu können. Überſchauen wir so noch einmal die Geſundheitskarteikarte, so müssen wir feststellen, daß die Gesamtergebnisse aus allen Gauen Deutschlands in der Zukunft ein klares Bild über die Gesundheitsverhältnisse der Schaffenden in den einzelnen Altersstufen bringen müſſen. Aber nicht nur die Gesundheitsverhältnisse werden hier klar zusammen. gefaßt, sondern auch die Fragen, die für das seelische Gleichgewicht des einzelnen Menschen von Bedeutung sind, werden zur Gesamtbeurteilung herangezogen. Die familiären Verhältnisse, sowie die Arbeitsplaßbedingungen und die sozialen Einrichtungen (Warmes Essen im Betriebe) finden ihre Berücksichtigung. Das Abgehen von der Untersuchung nach der Fehlterabelle wird von dem Betriebsarzt einen größeren Arbeitsaufwand verlangen. Die wissenschaftliche Auswertung der uns eingesandten Zahlenergebnisse wird es ermöglichen, klare Vorstellungen von dem Leiſtungszustand einzelner Organsysteme zu erhalten. Die ſubjektive Einstellung des Arztes zur Wahl seiner Untersuchungsmethoden erſcheint auf den ersten Blick eingeengt, jedoch iſt dem untersuchenden Arzt die persönliche Beurteilung des erhobenen Befundes überlassen. Die gefundenen Zahlenwerte werden aber für die wiſſenſchaftliche Auswertung von großer Bedeutung sein. Hier werden die Erfahrungen der Klinik mit denen, die bei den Reihenuntersuchungen gemacht werden, in Einklang gebracht werden müssen . Die Verantwortung , die dem Betriebsarzt mit einer so eingehenden Untersuchung zufällt, kann nicht hoch genug veranschlagt werden. Der Betriebsarzt muß am Schluß dieser Untersuchung in der Lage sein, eine klare und einfache Beurteilung des Leistungs-

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zustandes des einzelnen Volksgenossen zu geben. Es ist durchaus vorstellbar, daß eine einzelne Erkenntnis für die Arbeit des Amtes „ Geſundheit und Volksschuß“ der DAF. und damit zugleich auch für die Reichsgesundheitsführung bzw. den Staat maßgeblich ist. Es ist zu erwarten, daß betriebsärztliche Erfahrung, klinische Beobachtung und experimentelle Forschung sich zu fruchtbarer Arbeit vereinen, die als Endziel nur das eine kennt, die richtige Beurteilung des Geſundheits- und Leiſtungszuſtandes des deutschen Volkes insgesamt zu erreichen. Aus dieser richtigen Erkenntnis werden dann die Maßnahmen ergriffen werden, die den bestmöglichen Leistungszustand unſeres Volkes gewährleiſten.

3a. Technische Anweisung zum Ausfüllen der Gesundheitskarteikarte Das bei der maſchinellen Auswertung der Gesundheitskarteikarte zur Anwendung gelangende Hollerithverfahren bedingt, Buchstabenbegriffe vorher an Hand von Schlüſſelverzeichnissen in Zahlenbegriffe zu überſeßen, die dann auf einer sogenannten Lochkarte in Lochschrift eingeſtanzt werden. Zu bemerken ist, daß für die Reihenfolge und die Wahl der Schlüſſelzahlen lediglich aufbereitungstechnische Gründe ausschlaggebend ge= wesen sind. Für das Ausfüllen des Fragebogens geben wir folgende Hinweiſe : Für die Punkte 2, 4 und 5 sind zunächst nur die buchstabenmäßigen Angaben einzusehen, wobei unter 4 die vorwiegende Beſchäftigungsart anzugeben ist. In der Rubrik „ laufende Nummer“ wird vom Betriebsarzt die laufende Nummer der im Betriebe geführten Betriebskarteikarte eingetragen. Für die übrigen Angaben unter den „ Ordnungsbegriffen“ beſtehen keinerlei Schwierigkeiten. Die unter 6, 8, 10, 11 , 21, 22 und 23 aufgeführten Fragen sind ohne Schlüsselung einzusehen. Unter 24 I a, b, 28 a, b und 29 a, b (Atemfrequenz, Blutdruck und Puls „ in Ruhe“ und „unter Belaſtung “) sind auf der punktierten Linie die gefundenen Werte ebenfalls ohne Schlüsselung anzugeben. Die Kästchen sind nicht zu kennzeichnen (im Gegensatz zu 24 a, 28 c und 29 c = „ Rückkehr zur Ruhe"). Bei den Punkten 14, 15, 19 - Sehschärfe , 20, 31 und 40 ſind aus technischen Gründen Zusammenlegungen verschiedener Angaben notwendig gewesen. So wäre also z . B. bei einem Kriegsteilnehmer gleichzeitig festzustellen, ob eine Verwundung oder ein Unfall vorliegt. (Hier 77

ist zu beachten, daß nur solche Verwundungen und Unfälle interessieren, die eine Beeinträchtigung der Arbeitsfähigkeit mit sich gebracht haben.) Hat der betreffende Kriegsteilnehmer keine Verwundung davongetragen, jedoch einen Unfall erlitten, ſo iſt alſo die Zahl „4“ anzukreuzen. Ähnlich ist bei allen lettgenannten Punkten zu verfahren ; es werden also hier durch die Erschöpfung aller nur denkbaren Kombinationen jeweils 2 bzw. 3 Fragen durch eine Schlüsselzahl gekennzeichnet. 3u 43 ist die Fehlertabelle mit Buchstabe und der zweistelligen bzw. der dreistelligen Ziffer (bei Frauenleiden) zu verwenden. Der Punkt 45 ſieht nochmals eine Überſicht über die feſtgeſtellten Befunde vor ; hierbei ist jedoch lediglich „ ohne“ oder „mit“ Befund ( = 0 oder 1) zu unterſcheiden. Einzelheiten intereſſieren nicht. Alle übrigen Fragen, einſchließlich 19 (Farbe), 24 c, 28 c und 29 c sind klar und eindeutig festgelegt ; es sind hier nur die entſprechenden Kästchen anzukreuzen. Es ist streng darauf zu achten, daß sämtliche Punkte eine Beantwortung erfahren und keine neuen Schlüsselzahlen erfunden werden. Sollten sich im Laufe der Zeit Wünſche über die Erweiterung bzw. Ergänzungen zu einzelnen Punkten ergeben, so sind diese an das Amt „ Gesundheit und Volksschuß “ der DAF. heranzutragen, das dann eine generelle Anweisung herausgeben wird.

4. Begutachtung für die Verleihung des Leiſtungsabzeichens für „Vorbildliche Sorge um die Volksgeſundheit“ Das Leistungsabzeichen für „ Vorbildliche Sorge um die Volksgesundheit“ ist ein äußerliches Anerkennungszeichen für vorbildliche Einrichtungen auf dem Gebiet der Volksgesundheit in den Betrieben. Die nachstehend veröffentlichen Punkte der Richtlinien, die für die Erlangung des Leistungsabzeichens für Volksgesundheit aufgestellt worden sind, finden in einer beſonderen Druckschrift des Amtes Soziale Selbſtverantwortung der DAF. eingehende Erläuterung : 1. Verhütung von Unfällen und Erkrankungen durch Erziehung zu Ordnung und Sauberkeit und vernünftiger Lebensweise. Unterſtüßung aller Maßnahmen, die geeignet sind, die Gefolgschaftsmitglieder gesünder, leistungsfähiger und schaffensfreudiger zu machen. 2. Urlaubserteilung über die allgemeinen Bestimmungen hinaus, besonders wenn Gesundheit und Leistungsfähigkeit einen derartigen Urlaub zweckmäßig erscheinen lassen. 78

3. Sicherung gegen übermäßigen Einsaß und gegen Überbelastung der Belegschaft, insbesondere der Frauen und Jugendlichen. 4. Einsah von Frauen und Jugendlichen in einer Form, die ihrer natürlichen Leistungsstärke entspricht, und Einführung aller Maßnahmen, welche die Arbeit von Frauen und Jugendlichen erleichtern helfen. 5. Rücksichtnahme auf alte, schwächere und nicht voll einſaßfähige Gefolgschaftsmitglieder. Schaffung von Arbeitspläßen für Invaliden und Rekonvaleszenten. 6. Vernunftgemäße Regelung der Pausen und der Arbeitszeit. 7. Förderung der Leibesübungen und gegebenenfalls Schaffung von Übungsplägen und Übungsräumen für die Belegschaft. 8. Einrichtungen für die Einnahme eines warmen Mittagessens . Bei der Anerkennung der Verdienste, die zur Verleihung des Leiſtungsabzeichens führen, iſt der Arzt maßgeblich eingeschaltet. Er wird die von der Betriebsführung erlassenen Anordnungen auf dem gesundheitlichen Gebiete prüfen und immer wieder darauf achten, ob auch alle Punkte praktisch durchgeführt werden. Der zuständige Kreisabteilungsleiter „ Gesundheit und Volksschuß“ der DAF. berichtet auf einem Prüfungsbogen über den Betrieb und gibt über dieſen ſeine Beurteilung in fünffacher Ausfertigung ab. Dieſe wird auf dem Dienſtwege an die Gauabteilung und an das Amt „ Geſundheit und Volksschuß“ der DAF., sowie an die Gauhauptabteilung und das Amt ,, Soziale Selbstverantwortung und Gestaltung “ und das Amt "Soziale Selbstverantwortung " der DAF. geleitet. In den beiden Ämtern des Zentralbüros der DAF. nehmen wiederum die zuständigen Hauptabteilungen zu der Verleihung des Leistungsabzeichens Stellung . Die Führung des Leiſtungsabzeichens muß die Sorge der Betriebsführung erkennen laſſen, daß sie nicht allein um die Erhaltung der Geſundheit der Gefolgschaft bemüht ist, sondern daß sie darüber hinaus alle Maßnahmen trifft, die geeignet sind, die Schaffenskraft jedes einzelnen Gefolgschaftsmitgliedes zu steigern. Der Maßstab, der bei der Verleihung des Leiſtungsabzeichens zu gelten hat, muß daher ſo angelegt sein, daß nur der Betrieb eine Auszeichnung erhält, der sich ständig bemüht, die Erkenntniſſe für die Erhaltung und Steigerung der Leistungsfähigkeit jedes Gefolgschaftsmitgliedes vorſorglich in die Tat umzusehen. 79

5. Ernährung der Schaffenden im Betrieb Die Ernährung des deutschen Volkes hat im Laufe der leßten 70 bis 80 Jahre eine Wandlung durchgemacht, die gewiſſe geſundheitliche Gefahren mit sich gebracht hat. Durch eine zu hohe Zufuhr an Eiweiß und Fett und eine zu geringe Einnahme von Kohlehydraten und Schuhstoffen haben sich Zivilisationsschäden eingestellt, die durch eine gewiſſe Umstellung der Ernährung mit bekämpft werden müſſen. An Schäden, für die zu einem beträchtlichen Teil die Lebensweise verantwortlich zu machen ist, find hier vor allem zu nennen eine Zunahme der Zahnkaries, der Magenund Darmſtörungen, der Kreislaufſtörungen und der rheumatiſchen Beschwerden. Auch die körperliche, geistige und seelische Leiſtungsfähigkeit hängen, ebenso wie die Widerstandskraft gegen Infektionen aller Art, eng mit der Ernährung zuſammen. Durch die Rationierung während des Krieges ist die erforderliche Umstellung der Ernährung auf ein gesundes, wenn auch knappes Maß zwangsläufig herbeigeführt worden. Um ſo mehr muß nun auf die Erhaltung der in den Lebensmitteln vorhandenen Werte und ihre zweckmäßige Zuſammenstellung zu Gerichten und Küchenzetteln geachtet werden. Dies gilt beſonders für jede Form der Gemeinſchaftsverpflegung, die stets gewiſſe geſundheitliche Gefahren in ſich birgt, da durch die Zubereitung im Großen vielfach Werte, die ursprünglich in den Nahrungsmitteln liegen, verloren gehen. Die Verpflegung wird dadurch unter Umständen mangelhaft. Es müssen zwei Arten der Gemeinschaftsverpflegung für die ſchaffenden Volksgenossen unterſchieden werden, die Lagerverpflegung und die Werksverpflegung . Bei der Lagerverpflegung handelt es sich um eine Vollverpflegung. Bei ihr muß auf die Zuſammenstellung harmonischer Küchenzettel besonders geachtet werden, damit dem Körper auch bei längerem Aufenthalt im Lager alle Stoffe zugeführt werden, die zu ſeiner Geſunderhaltung_notwendig sind. Dagegen hat die Werksverpflegung die Aufgabe, dem arbeitenden Volksgenossen eine der beiden täglichen Hauptmahlzeiten zu bieten, wobei häufig die im Betrieb eingenommene Koſt die einzige warme Mahlzeit am Tage darstellt. Von der zweckmäßigen Zuſammenſeßung der Werksverpflegung wird daher ein wesentlicher Teil der Gesundheit und Leistungsfähigkeit der betreffenden Volksgenossen abhängen. Im Rahmen der Werksverpflegung müssen weiterhin noch die Besonderheiten der Arbeit und der Betriebslage berücksichtigt werden. 80

Sowohl für die Lager- wie für die Werksverpflegung müſſen daher ganz bestimmte Richtlinien eingehalten werden : 1. Die Ernährung muß kalorienmäßig ausreichend sein. 2. Die Kost muß außerdem genügend Schußstoffe enthalten (Vitamine und Mineralstoffe). 3. Die Mahlzeiten müſſen geschmacklich einwandfrei, genügend abwechſlungsreich und in appetitanregender Form angerichtet sein. Die Grundlage der Kost bilden Getreide, Kartoffeln und Gemüſe. Fleisch, Fisch und Ei dienen als schmackhafte Beilagen, während Fette zur Zubereitung und als Brotaufstrich notwendig sind . Durch alle diese Stoffe ist die Zufuhr von ausreichenden Mengen energieliefernder Stoffe sichergestellt. Bei einwandfreier Zubereitung werden auch ausreichende Mengen von Schuhstoffen verabfolgt. Bei der Beschränkung der Fleischund Fettration im Kriege ist folgendes zu beachten : a) Bei der Beschränkung der Fleiſchration erfolgt eine Ergänzung fleischloser Gerichte durch Magermilch oder Vollſoja. b) Zur ausreichenden Zufuhr der Vitamine A, B und C iſt die genügende Gabe von Obst und Gemüse in richtiger Zubereitung , von grünem Blattgemüse, sowie von Vollkornbrot und Pellkartoffeln unerläßlich. c) Zur ausreichenden Zufuhr von Mineralstoffen ist vor allen Dingen die Verwendung von Magermilch und Gemüſe wichtig. Bei ungenügender Berücksichtigung dieser Gesichtspunkte muß mit einem relativen Mangel an Schuhstoffen gerechnet werden. Dieser führt u. a. zu folgenden Gefahren : 1. Leichte Ermüdbarkeit, Herabſeßung der Leiſtungsfähigkeit. 2. Herabsehung der Widerstandskraft gegen Infektionskrankheiten (Erkältungskrankheiten, Grippe, Angina, Lungenentzündung). 3. Auftreten sonstiger Krankheiten, die mit einem relativen Schußſtoffmangel zuſammenhängen (Magen- und Darmſtörungen, Hautkrankheiten, Herz- und Gefäßstörungen, rheumatische Beschwerden) . 4. Bei länger dauerndem Mangel Störungen der Fortpflanzung. Was für die Werksverpflegung gilt, muß für die Lagerverpflegung noch stärker beachtet werden, da eine Ergänzung durch eine einwandfreie häusliche Verpflegung hier vollkommen ausfällt.

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Bei der Beurteilung des Küchenzettels durch den Betriebsarzt müſſen die verwandten Mengen und die Zubereitung berücksichtigt werden. Es ist daher zweckmäßig, stichprobenmäßig einzelne Mahlzeiten auf ihren Gehalt an Eiweiß, Fetten, Kohlehydraten und Kalorien zu berechnen, um hierdurch einen Überblick zu haben, ob die Verpflegung ausreichend iſt. Wenn auch der Gehalt an den einzelnen Nährstoffen nicht das allein ausschlaggebende Kriterium für den Wert einer Mahlzeit iſt, ſo iſt damit doch ein gewisser Anhalt gegeben. Als Richtlinien für den Bedarf an einzelnen Nährstoffen können ungefähr folgende Zahlen gelten :

Eiweiß

Fett

Normal-

Kohle hydrate

Kalorien

verbraucher :

60-80 g

Schwerarbeiter:

60-80 g

50-60 g 60-80 g

400-500 g 500-700 g

2800 3000-3500

90-100 g

90-100 g

700-800 g

4000-4500

Schwerstarbeiter:

Um eine Aufteilung der Nährstoffmengen auf den Tag vornehmen zu können, rechnet man für das Frühſtück (1. und 2. Frühſtück zuſammen) 3/12, für die Hauptmahlzeiten (meist die Mittagsmahlzeit, jedoch bei der Lagerverpflegung oft die Abendmahlzeit) 5/12 und für eine weitere größere Mahlzeit 4/12 des Tagesbedarfs. Den Bedarf an den einzelnen Vitaminen genau nach Zahlen anzugeben, bietet insofern Schwierigkeiten, als der Gehalt der Lebensmittel an Vitaminen abhängig ist von ihrer Friſche, der Art der Lagerung, der Aufbewahrung usw. Auf jeden Fall muß auf ihre Erhaltung im Laufe des Kochprozesses geachtet werden ; es iſt alſo wichtig, auch den Fragen der zweckmäßigen Zubereitung genügend Aufmerksamkeit zu schenken. Hinzu kommt noch, daß eine vitamin- und mineralstoffreiche Nahrung zu einer Einsparung an Kalorien - die Verbrennung erfolgt restlos, ohne Schlackenbildung — und damit an Nahrungsgut führt, ein Gesichtspunkt, der zur Zeit, wenn auch nicht ausschlaggebend, so doch nicht zu vernachlässigen ist. Für die Lagerinſassen ist die Teilnahme an der Verpflegung ſelbſt= verständlich, während die Inanspruchnahme der Werksverpflegung mehr oder weniger freiwillig ist. Eine warme Mahlzeit während der Arbeit gibt dem Körper die notwendigen Nährwerte in gesunder Form, auch entſpricht sie mehr den Möglichkeiten der Verſorgung aus deutſchem Boden . 82

So ist daher eine erhöhte Teilnahme der Gefolgschaft an der Werksverpflegung erwünscht. Nur in einem einwandfreien Küchenbetrieb kann ein einwandfreies Essen hergestellt werden ; das Küchenperſonal iſt daher zu überwachen und zu untersuchen. In rein küchentechnischen Fragen, die für den Arzt oft schwer zu beantworten ſind, ſtehen die Referentinnen für Volkswirtſchaftliche Erziehung der Abteilung Frauen der DAF. zur Verfügung. Sie werden laufend auf dem gesundheitlichen Gebiet geschult. Das Amt ,, Gesundheit und Volksschuß“ der DAF. hat eine besondere Abteilung für die heute so sehr wichtigen Ernährungsfragen eingerichtet. Dieſe ſteht selbstverſtändlich zur Beratung zur Verfügung. Ihr sind auch außer den vorgeschriebenen Meldungen alle Beobachtungen, nach Möglichkeit auch Küchenzettel der Lager und Betriebe einzusenden . Diese können aber nur dann ihren Zweck erfüllen, wenn die verwandten Mengen und die Zubereitungsart mit angegeben sind. In Zukunft wird der Schulung der Küchenkräfte (Lagerköche, Kantinenleiter, Kantinenköche und -köchinnen) beſondere Aufmerksamkeit gewidmet werden. Der von dem Zentralbüro der DAF. (Fachamt Fremdenverkehr, Sozialamt, Frauenamt, Amt „ Gesundheit und Volksschuß “) aufgestellte Rahmenlehrplan sieht allein für die Schulung auf dem Gesundheitsgebiet 9 Vortragsstunden in einem zehntägigen Lehrgang vor. Den gesundheitlichen Teil dieser Vorträge müſſen die Gau- bzw. Kreisabteilungsleiter für Gesundheit und Volksschuß“ übernehmen, die mehr praktische Unterweiſung können die Referentinnen für Volkswirtſchaftliche Erziehung der Abteilung Frauen der DAF. durchführen. Muſtervorträge für diese Arbeit sind in Vorbereitung . Neben den Ernährungsfragen spielt auch die Frage nach dem besten und zweckmäßigſten Getränk während der Arbeitszeit eine große Rolle. Die Versorgung der Hißearbeiter mit durstlöschenden, nicht hißenden, unschädlichen und doch schmackhaften Getränken iſt ein beſonderes Problem. Im Kriege wird dieſes Gebiet beſonders ſchwierig, weil sich der Mangel an Kaffee und Tee auswirkt, und ausreichende Mengen an schmackhaften deutschen Tees nur schwer beschafft werden können. Auf diesem Gebiet wird in Zukunft eine bessere Versorgung eintreten, weil alles daran geseßt wird, die nötigen Mengen an deutschen Teekräutern zu sammeln. Die besten deutschen Tees lassen sich aus Erdbeer-, Himbeer- oder Brombeerblättern, denen kleine Mengen verschiedener Würzteekräuter (Pfefferminz, Fenchel und andere) beigegeben sind, herstellen. Deutſche

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Tees mit spezifisch therapeutischer Wirkung (Salbei, reinen Pfefferminztee, Kamillen) zu geben, ist nicht zweckmäßig. Daß allen Süßmoſten (unvergorene, reine Obſtſäfte) beſonders hoher gesundheitlicher Wert beizumeſſen iſt, bedarf kaum der Erwähnung . Leider stehen die unzureichenden Mengen und ihr hoher Preis ihrer weiten Verbreitung hindernd im Wege. Mit einem schmackhaften Tafeloder Leitungswasser verdünnt, ergeben sie vorbildliche Getränke. Sie dürfen aber ebenso wenig eiskalt zum Ausschank kommen, wie die Tees sehr heiß. Einen großen Teil der Magen- und Darmstörungen schreibt man der nicht zweckmäßigen Temperatur der Getränke zu, die sich bei den großen Mengen, die getrunken werden, besonders schädlich auswirkt.

6. Allgemeine gesundheitliche Betreuung Die allgemeine gesundheitliche Betreuung des Schaffenden umfaßt folgende Gebiete : 1. Die ärztliche Lenkung und Beratung der Lebensführung, des Feierabends, des Wochenendes und des Jahresurlaubs : Die Gau- und Kreisabteilungen des Amtes „ Geſundheit und Volksschuß “ der DAF. haben die Aufgabe, den Betriebsärzten und den zuständigen Dienststellen, insbesondere der NS .- Gemeinschaft „Kraft durch Freude“, beratend zur Seite zu stehen. 2. Belehrung über Genußgifte : Dieſe hat nach den allgemeinen Weiſungen und Richtlinien des Hauptamtes für Volksgesundheit der NSDAP. zu erfolgen. Besonders herausgestellt sei, daß der Alkoholgenuß während der Arbeitszeit ſowie auch während der Arbeitspauſen zu unterlassen ist. Während der Arbeitszeit iſt auch das Rauchen nicht angängig. 3. Allgemeine Hygiene (mit Ausnahme der Betriebshygiene) : Hygiene der Luft, des Klimas und des Bodens, der Siedlung und der Wohnung (u. a. Lüftung, Heizung und Beleuchtung), der Waſſerversorgung, der Abwasser- und Abfallſtoffbeſeitigung, des Verkehrs und der Verkehrsmittel und der Kleidung und die Verhütung und Vorbeugung übertragbarer Krankheiten. In allen diesen Fragen hat engste Zuſammenarbeit mit den zuständigen Dienststellen, insbesondere mit dem Amt „ Schönheit der Arbeit“ zu erfolgen. 84

4. Ärztliche Betreuung der Baulager und Lagerhygiene : Das Amt Gesundheit und Volksschutz " der DAF. hat im Einvernehmen mit dem Sozialamt der DAF. die gesundheitliche Betreuung der Baulager übernommen. Die genauen Anweiſungen und Durchführungsbestimmungen ergehen durch Sonderrundschreiben. 5. Ärztliche Mitwirkung in Fragen des Gas- und Luftſchußes in den Betrieben : Aufgabe der Gau- und Kreisdienſtſtellen besteht in Zuſammenarbeit mit den hierfür maßgebenden Stellen .

7. Ärztliche Lenkung und Betreuung des Betriebsſportes Die Gau- und Kreisabteilungen Amt „ Gesundheit und Volksschuß “ der DAF. haben die ärztliche Überwachung der gesamten sportlichen Tätigkeit innerhalb der Betriebe in Zusammenarbeit mit dem Sportamt KdF. durchzuführen. Es gilt, die Betriebsärzte, die Sportwarte und schließlich auch die Werkschar- Arbeitsgruppen für Gesundheit in der gesundheitlichen Überwachung der sportlichen Tätigkeit auszurichten, damit sie den Betriebssport (Ausgleichssport, Leistungssport, Sportappell der Betriebe, Reichsberufswettkampf) in dieser Hinsicht lenken. Der Sportberatende muß sich bei der heutigen Vielseitigkeit des Sports und seiner Ausführungsarten einen Begriff von den fördernden und gefährdenden Möglichkeiten der einzelnen Sportarten für die Gruppen der einseitig Arbeitsbelasteten, der Leistungsbehinderten, der Anfälligen und der Kranken bilden. Die körperliche und seelische Belastungsgröße einer Sportart kann keineswegs nach der geleisteten äußeren Arbeit allein gemessen werden. Sie wird weitgehend durch die Art der Vorübung (Training), der Eignung, der Ausrüstung uſw. entscheidend beeinflußt. Eine Sportbetreuung darf daher niemals schematiſch gehandhabt werden. Es sind vielmehr in jedem einzelnen Fall zwei Hauptgesichtspunkte zu überlegen und in geeigneter Weise abzuwägen : Die körperliche und seelische Leistungsfähigkeit oder Behinderung des zu Beratenden, hierzu gehören auch Ausrüstung, Klima, Gelände, und die fördernden, hemmen= den oder gefährdenden Einflüsse der betreffenden Sportart auf beſtimmte Funktionen, Organſyſteme oder Organe andererseits. Auch beim Vollgesunden dürfen Wettkämpfe und schwere Leistungen (z . B. ein 1000Meterlauf) ärztlicherseits keinesfalls ohne das vorausgegangene Training gestattet werden. Bei der Abnahme von Leiſtungsprüfungen und bei der Zulassung zu Wettkämpfen ist die Ablegung eines ordnungsgemäßen

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Trainings nachzuweisen. Wenn ein Vollgeſunder durch seine Berufsarbeit einseitig belastet wird, so können Dauerschäden durch den Ausgleichssport vermieden werden, z. B. bei Arbeit in Zwangshaltung (Wirbelsäule) durch lockernde Übungen uſw. Innerhalb der großen Gruppe der Übererregbaren (vegetativ Labilen, vegetativ Stigmatisierten, sogenannten Hyperthyreotiſchen uſw.) muß auf die Entstehung Rücksicht genommen werden. Wenn solche Zustände nach der Vorgeschichte oder den Befunden torisch oder infektiös bedingt sind, ist allergrößte Vorsicht bei der Sportausübung am Plaze (Sportversager, Sportschäden, Myocardschäden). Wenn die Übererregbarkeit anlage= mäßig (Erbschäden, Lues der Eltern) und durch die Lebensweise (Alkohol, Zigaretten) bedingt ist, wird man versuchen, die Lebensweise und die Sportart dem körperlichen und seelischen Zustand anzugleichen (Partnerarbeit als Erziehung zur Gleichmäßigkeit und seelischer Einordnung, Natursport, Winterſport, Vermeidung von aufregenden Wettkämpfen und Rekordleistungen uſw.). Für die Beratung der Leiſtungsbehinderten und Kranken iſt die Abſtufbarkeit (Dosierbarkeit) einer Leiſtung nach dem Gesamtaufwand und Kraftaufwand pro Zeiteinheit und die beſondere Organ- und Funktionsbelastung einer Sportart maßgebend. Nicht dosierbar und daher für Leiſtungsbehinderte und Kranke ſchädlich ist der Wettkampf und Mannschaftssport. Auf Grund der Verordnung des Reichssportführers vom 16. Dezember 1936, nach der die Betriebssportgemeinschaften als die geeignetſte Organisationsform der Leibesübungen im Betriebe anzusehen sind, haben die DAF. und die Reichsgruppe Induſtrie unter dem 6. Mai 1940 über die Errichtung und Tätigkeit von Betriebssportgemeinschaften die nachstehenden Richtlinien vereinbart : Die Betriebssportgemeinschaften sehen sich aus Übungsgemeinschaften und aus Wettkampfgemeinschaften zusammen. In den Übungsgemeinschaften sammeln sich alle Mitglieder der Betriebssportgemeinschaften, die sich körperlich ertüchtigen wollen ; die Wettkampftüchtigen werden in der Wettkampfgemeinschaft zuſammengefaßt. Das vom Betriebsführer für die Leitung der Leibesübungen bestellte Gefolgschaftsmitglied wird von diesem gemeinsam mit dem Betriebsobmann dem zuständigen Kreisobmann bzw. Kreisleiter zur Ernennung als „ Betriebssportwart“ vor= geschlagen. Das zum Betriebssportwart ernannte Gefolgschaftsmitglied unterſteht alsdann in betrieblichen Fragen dem Führer des Betriebes, 86

während die fachliche Ausrichtung durch das Sportamt der NS.- Gemeinschaft „Kraft durch Freude“ erfolgt. Die DAF. und die Reichsgruppe Industrie sind sich einig, daß nunmehr auf der Grundlage der vorſtehenden Richtlinien in allen Betrieben, soweit die Vorausſeßungen hierfür vorliegen, derartige Betriebssportgemeinschaften in loyaler, kameradschaftlicher Zusammenarbeit aller mit diesen Aufgaben befaßten Personen und Ämtern gebildet werden können .

8. Richtlinien für die Werkschar-Arbeitsgruppe für Geſundheit Die Helfer der Betriebsärzte in der Geſundheitsführung sind die Werkschar-Arbeitsgruppen für Geſundheit. Führung der Arbeitsgruppe Der Führer der Werkschar- Arbeitsgruppe für Geſundheit im Betrieb ist der Betriebsgesundheitswalter. Er erhält seine fachlichen Anweisungen für die Ausrichtung und den Einſaß der Arbeitsgruppe von den Kreisabteilungsleitern des Amtes „ Gesundheit und Volksschuß“ der DAF. In der Regel soll der Betriebsarzt in Zukunft ſelbſt Betriebsgeſundheitswalter sein.

Mitarbeiter der Arbeitsgruppe Die Mitarbeiter dieser Werkschar-Arbeitsgruppe für Gesundheit sollen, als Vorbild, als Berater und Aufklärer, an ihrem Arbeitsplat verbleibend, in jedem Arbeitskameraden den Willen zu einem gesunden und starken Menschen wecken und erhalten. Die Auswahl der Mitarbeiter muß unter Berücksichtigung ihrer Aufgabe erfolgen. Zu bevorzugen ſind im allgemeinen Ältere vor Jüngeren, Verheiratete vor Unverheirateten. Entscheidend ist die gesamte Persönlichkeit in Charakterwert, ſittlicher Reife und Lebensbewährung . Die Vorschriften und Anleitungen für die fachliche Ausbildung der Werkschar-Arbeitsgruppe für Gesundheit sowie die Richtlinien für die Durchführung der ihr gestellten Aufgaben erläßt das Amt „ Geſundheit und Volksschuß “ der DAF. im Einvernehmen mit dem Amt „ Werkschar und Schulung." Mit der Obersten SA.-Führung iſt vereinbart worden, daß die Geſundheitsmänner der Betriebe möglichst aus den San. -Männern der SA. genommen werden, soweit sie sich in diesen Betrieben befinden.

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Aufgaben der Arbeitsgruppe Im einzelnen ergeben sich für die Arbeitsgruppe für Gesundheit folgende Aufgaben : I. Allgemeine Geſundheitsaufklärung von Menſch zu Menſch im Betrieb und in der Familie. Hierbei sind zu berücksichtigen : 1. Gesunde Lebensführung : Wohnung, Bekleidung, Körperpflege, Ernährung im Betrieb und in der Familie, Genußgifte, Erholung, KdF.-Maßnahmen, insbesondere Sport und Reiſen, Wandern und Urlaub (3uſammenarbeit mit der Arbeitsgruppe „KdF. "), Weg von und zur Arbeitsstätte, Einfluß von Licht und Luft, Verhütung von übertragbaren Krankheiten. 2. Gesunde Arbeitsgestaltung : a) Richtige Arbeitsbelastung für Mann, Frau und Jugendliche : Einwirkung der Arbeitsmethode und Arbeitseinteilung (Band-, Fließ-, Akkordarbeit und einseitige Beanspruchung des Menschen), Arbeitszeit (z. B. Dauer, Lage und Wechsel der Schicht, Nachtarbeit, Arbeitspauſen), Größe, Beleuchtung, Belüftung und Beheizung der Arbeitsräume, Arbeitsplaßgestaltung Stehen usw.).

(richtige

Arbeitshöhe,

Arbeit

im

Sihen,

b) Betriebshygiene: Berufs- und Arbeitskleidung, Räume Waschen, Duschen, Abortanlagen.

zum

Umziehen,

c) Jugendlichen- und Frauenarbeit : Der Arbeitsplaß für die Jugendlichen, sinnvolle Durchführung der Jugendschuhmaßnahmen, Einwirkung der Betriebsarbeit auf die Frauen, richtiger Arbeitsplaß für Frauen, beſonderer Schuß für werdende Mütter (Krippen, Stillräume, Kinderhort) . d) Verhütung von Berufskrankheiten und Unfällen : Beobachtungen über das Auftreten von Krankheitserſcheinungen, sinngemäße Durchführung der Maßnahmen zur Verhütung von Berufsschäden (Absaugung, Belüftung, Masken u. ä.), Beobachtungen über Unfallursachen und Verhütung. 88

e) Pausen- und Freizeitgestaltung (Zuſammenarbeit mit der Arbeitsgruppe „KdF. "). Erholung (Ruhe, ausgleichende Betätigung, Nahrungsaufnahme), Benußung der Gemeinschaftsräume und -pläße, KdF.- Sport-Ausgleichssport. 3. Volksgesundheitspflege : Allgemeine

Grundzüge der

Erblehre und

Raſſenkunde,

der

Erbgesundheitspflege und -geseßgebung, Raſſengeſeßgebung, Familien-, Sippen- und Volkskunde, Volkserhaltung, Aufgaben und Maßnahmen der NSV ., Unterrichtung über Sozialpolitik und Sozialgesesgebung im Rahmen der Geſundheitsführung. II. Hilfsdienste Betrieb:

bei

den

ärztlichen

Geſundheitsuntersuchungen

im

Hierfür gibt der für den Betrieb zuständige Arzt von Fall zu Fall Anweisungen. III. Hilfeleistung in den Notfällen : Zur ersten Hilfeleistung in Notfällen ist jedermann verpflichtet. Aus der besonderen Verpflichtung der ihnen gestellten Aufgaben heraus sollen die Mitarbeiter der Werkschar-Arbeitsgruppe für dieſe Hilfeleistung besonders ausgerichtet und einſaßbereit ſein. 9. Durchführung von Betriebsbegehungen Der Unterrichtung der Ärzteſchaft über die Aufgaben der betrieblichen Gesundheitsführung dienen die sogenannten „ Betriebsbegehungen“. Zweck dieser Begehungen ist vor allem, die Ärzte für einen evtl. späteren Einsatz als Betriebsärzte vorzubereiten, d . h., sie über die Betriebsvorgänge zu unterrichten. Für derartige Begehungen kommen in erster Linie solche Betriebe in Frage, die sich entweder durch eine besonders vorbildliche betriebsärztliche Betreuung auszeichnen, oder in denen der Schuß der Arbeitskraft der Schaffenden außergewöhnliche arbeitsmedizinische Aufgaben stellt. Es ist selbstverständlich, daß Betriebsbegehungen nur im Einverständnis mit dem Betriebsführer erfolgen dürfen. Nach Verständigung des Kreisobmannes und des Kreisamtsleiters für Volksgesundheit der NSDAP. übernimmt der Kreisabteilungsleiter " Gesundheit und Volksschuß “ der DAF. unter Einschaltung des Betriebsarztes

des betreffenden Werkes die Durchführung der

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Begehung. Ist in dem Betrieb ein Betriebsarzt nicht vorhanden, ſo läßt sich gegebenenfalls die Verbindung zu dem Betriebsführer über die zuſtändige Induſtrieabteilung der Wirtſchaftskammer bzw. die Dienſtſtelle der gewerblichen Wirtſchaft herstellen.

П. Aufgaben der Gesundheitsführung

in den Betrieben zum Schuße und Erhaltung der Arbeitskraft Wie die Einsehung von Betriebsärzten in den Betrieben Vorausſeßung für eine ordnungsgemäße Gesundheitsführung iſt, ſo wird die eingehende Untersuchung der Belegſchaftsmitglieder Anhaltspunkte geben für sofort zu ergreifende Maßnahmen. Darüber hinaus wird die Kenntnis der Arbeitsplähe und der verschiedenen Arbeitsbelastungen dem Betriebsarzt die Möglichkeit geben, für jeden Arbeitskameraden die nötigen Maßnahmen zum Schuhe und zur Erhaltung der Arbeitskraft vorzuschlagen. Es ist unmöglich, im Rahmen der Arbeitsanweisung auf alle Einzelfragen einzugehen. Die Arbeitsanweisung hat nur im wesentlichen die Aufgabe, die organisatorischen Unterlagen für die Arbeit zu geben. Zur fachlichen Unterrichtung über diese einzelnen Arbeitsgebiete wird auf das Buch von Hebestreit-Hoffmann- Teitge „ Schuß und Erhaltung der Arbeitskraft" und das auf den Seiten 106-112 aufgeführte Schrifttum verwiesen. a) Berufskrankheiten, Unfälle und ihre Verhütung Auf dem Gebiet der Berufskrankheiten und Unfälle beſtehen verſchiedenartige geseßliche Vorschriften und Anordnungen der Berufsgenossenschaften. Über diese Anordnungen muß auch jeder auf diesem Gebiet tätige Arzt informiert sein. Es handelt sich hierbei um die Gewerbeordnung für das Deutsche Reich, insbesondere um § 120 a, b, c, d und e, § 139 b, die auf Grund der Gewerbeordnung erlassenen Vorschriften über den Beschäftigungsschuß, über die Einrichtungen und den Betrieb beſtimmter Werkstätten und die Arbeitszeitordnung, das Jugendschußgeſeß, das Geseß über die Beschäftigung vor und nach der Niederkunft, ferner um die Unfallverhütungsvorschriften, die von den nach Betriebsarten gegliederten Berufsgenossenschaften erlassen sind . Die engste Zuſammenarbeit mit den staatlichen Gewerbeärzten und den Gewerbeaufsichtsämtern 90

ist anzustreben. An den Kontrollbesichtigungen dieser Stellen hat der Betriebsarzt nach Möglichkeit teilzunehmen. Über diese Zuſammenarbeit ist im einzelnen genau zu berichten.

1. Häufiger vorkommende und bekannte Berufsschäden In bestimmten Betrieben ist es bekannt, daß eine Gefährdung durch einzelne Berufskrankheiten vorliegt, wie z. B. in Akkumulatorenfabriken durch Blei, in Porzellanbetrieben und bei Sandſteinbearbeitung durch Steinstaub. In allen derartigen Betrieben muß genau beobachtet werden, ob Berufskrankheiten auftreten, an welchen Arbeitspläßen und in welcher Häufigkeit. Das Wichtigste ist aber nicht, nur auf die ausgesprochen schon deutlich zu diagnostizierenden Erkrankungen zu achten, sondern insbesondere muß Sorgfalt den Frühsymptomen zugewandt werden. Werden Frühsymptome festgestellt, so ist z. B. für eine Beseitigung der Gefährdung oder für einen Arbeitsplaßwechsel zu sorgen ; in jedem Falle ist aber alles zu tun, um das Auftreten einer Erkrankung zu verhindern. 3ur Feststellung der Berufskrankheiten sind in bestimmten Betrieben auf Grund der Gewerbeordnung regelmäßige ärztliche Untersuchungen vorgeschrieben. So z. B.:

in Bleihütten :

monatlich

bei der Herstellung von Bleifarben und anderen Bleiverbindungen :

z . T. zweimal monatlich, 3. T. vierteljährlich

in Haarhutfabriken :

vierteljährlich bzw. sechswöchentlich

Anstricharbeiten mit Bleifarben :

halbjährlich

Herstellung und Verpackung von Thomasmehl :

monatlich.

Diese Überwachungsuntersuchungen haben von Ärzten zu erfolgen, die vom staatlichen Gewerbearzt hierzu ermächtigt sind und diesem Bericht erstatten müſſen. Es iſt anzuſtreben, daß in derartigen Betrieben ein Betriebsarzt vorhanden iſt, der gleichzeitig auch die Tätigkeit eines Überwachungsarztes ausübt. Es muß darauf geachtet werden, daß diese Untersuchungen gemäß den Vorschriften gründlich erfolgen . Falls Grund zu der Annahme besteht, daß die Untersuchungen nicht gründlich erfolgen, ist dies dem staatlichen Gewerbearzt und dem Amt „ Gesundheit und Volksschuß“ der DAF. zu melden. 91

2. Auftreten unbekannter Erkrankungen und Schäden in Betrieben Es kommt nicht selten vor, daß in Betrieben Erkrankungen auftreten, als deren Ursache Arbeitsverhältnisse oder Arbeitsstoffe angenommen werden. Diese Annahme kann zu Recht bestehen ; die Erfahrung hat jedoch gelehrt, daß in vielen Fällen Erkrankungen vorliegen, die nicht durch den Betrieb bedingt sind . In jedem solchen unklaren Falle muß aufs sorgfältigste die Erkrankungsursache geklärt werden. Von besonderer Wichtigkeit ist, daß immer wieder neue Werkstoffe, neue Lösungsmittel, neue Arbeitsverfahren u. ä. eingeführt werden, über deren Einwirkungen auf den menschlichen Körper noch nichts oder nur wenig bekannt iſt. Es muß mit allen Mitteln versucht werden, daß nicht allein die Betriebsärzte auf solche Fälle achten und sie zur Meldung bringen, ſondern daß auch der behandelnde Arzt, der eine Erkrankung in seiner Praxis auf Betriebseinflüsse zurückführt, dieſe dem Betriebsarzt oder der Kreisabteilung bekannt gibt. Die Kreis- bzw. Gauabteilung muß dann den Sachverhalt sofort nachprüfen und, soweit irgend möglich, die objektiven Befunde schnellstens sicherstellen. Wo nötig, ist ein genauer klinischer Befund festzulegen (so z . B. Magenaushebung, Blutbild, Röntgenaufnahme, Elektrokardiogramm) . Unter Umständen ist eine klinische Be= obachtung erforderlich. Für die hierdurch entstehenden Kosten ist nach Möglichkeit in erster Linie die Krankenkasse oder Berufsgenossenschaft heranzuziehen. Ist dies nicht möglich, so ist durch Eilſchreiben das Amt „Gesundheit und Volksschuß“ der DAF. zu benachrichtigen ( Durchschlag an Gauabteilung) . Dem Betriebsführer ist ebenfalls von solchen Beobachtungen Kenntnis zu geben . Es wird erstrebt, daß in den Hauptinduſtriegebieten beſtimmte Kliniken oder Krankenanſtalten sich speziell mit Berufskrankheiten (Abteilungen für Arbeitsmedizin) beschäftigen. Sobald derartige Abteilungen arbeiten, wird dies den betreffenden Gauen und Kreiſen bekannt gegeben, und die Einweisungen haben dann bevorzugt in dieſe Krankenanstalten zu erfolgen. Die Feststellung über die Beobachtung im Betrieb mit dem Befund des Erkrankten und die Befunde der unter gleichen Bedingungen arbeitenden Arbeitskameraden sind ebenso wie die evtl. erfolgte Einweiſung in eine Krankenanstalt dem Amt „ Gesundheit und Volksschutz" der DAF. direkt mitzuteilen, die Gauabteilung gleichzeitig durch Übersendung eines Durchschlages zu unterrichten. Tritt eine Häufung von Erkrankungen auf, 92

so ist diese Meldung sofort durch Eilschreiben auch ohne genauere Feststellungen mit den schon bekannten Tatsachen an das Amt „ Gesundheit und Volksschuß“ der DAF. weiterzuleiten. Sind Feststellungen über die Zuſammenſeßung von Arbeitsstoffen (Analyſen) notwendig, so soll der Betrieb um die erforderlichen Aufklärungen gebeten werden. Bei Schwierigkeiten oder Zweifeln sollen möglichst im Einvernehmen mit dem Betrieb Proben zu einer Analyse an das Amt „ Geſundheit und Volksschuß“ der DAF. eingesandt werden. Den Proben sollen folgende Angaben beigefügt werden : Name des eingesandten Präparates, Verwendungszweck, Verwendungsart, ſeit wann benutzt, gebraucht oder ungebraucht, Angabe des Betriebes oder der Lieferfirma über die Zuſammenſeßung, Art der beobachteten Schäden . Bei Todesfällen ist unbedingt auf eine Sektion zu dringen und alle Befunde im Betrieb sicherzustellen. Grundsäßlich muß folgendes hervorgehoben werden : Die Klärung von Einzelfällen kann außerordentlich schwer oder auch unmöglich sein. Erst die Beobachtung mehrerer solcher Fälle bringt oft die Klärung. Daher muß das Amt „ Geſundheit und Volksschuß “ der DAF. über Einzelfälle informiert werden ; die örtliche Aufgabe ist es, alle Befunde zu sichern. Denn auch bei Erkrankungen, die auf den ersten Blick durch die Arbeit verursacht scheinen, ist dies oft bei genauer Nachprüfung nicht der Fall. Daher haben die Feststellungen vorsichtig zu erfolgen, damit keine unnötige Beunruhigung der Gefolgschaft eintritt ; Fühlungnahme nur mit den Betriebsführern und Betriebsobleuten, mit anderen Arbeitskameraden nur soweit unbedingt nötig . Um ungeklärte Fälle schneller einer Lösung zuzuführen, werden an die Betriebsärzte und Dienststellen des Amtes „ Gesundheit und Volksschutz" der DAF. vertrauliche Mitteilungen ungeklärter Fälle herausgegeben. Diese Mitteilungen sollen zur Beobachtung unter ähnlichen Verhältnissen anregen ; die gemachten Beobachtungen sind direkt unter Angabe des in den Mitteilungen angegebenen Zeichens an das Amt „Gesundheit und Volksschuß “ der DAF. zu senden. Näheres über die Zuſamenarbeit mit Kliniken und wiſſenſchaftlichen Instituten s. Seite 104. 93

3. Verhütung von Berufskrankheiten Alle Maßnahmen, die der Verhütung von Berufskrankheiten und Berufsschäden dienen, sind zu fördern und vorwärtszutreiben. Neben gesundheitlichen Maßnahmen zur Steigerung der Widerstandskraft und den gesetzlich vorgeschriebenen Überwachungsuntersuchungen ist anzuſtreben, daß an Arbeitspläßen, an denen eine bestimmte bekannte Gefährdung vorliegt, auch über die gesetzlichen Vorschriften hinaus eine regelmäßige Gesundheitskontrolle stattfindet. Die Maßnahmen, die der Verhütung von Berufsschäden dienen, müſſen im Betrieb gemeinsam mit den Be= triebstechnikern gelöst werden. Es genügt aber nicht, daß die Schutzvorrichtungen zur Verfügung stehen, sondern durch Erziehungsarbeit bei der Gefolgschaft muß auch für deren richtigen Gebrauch gesorgt werden. Die Arbeiten haben sich zu erstrecken auf die Verhütung von Schäden durch Lärm , klimatische Einflüsse, Strahlen , Staub, gewerb liche Gifte, berufliche Infektionen , und auch die Verhütung von beruflichen Hautschäden. Besonders muß darauf geachtet werden, daß die Schußmaßnahmen den Menschen bei der Arbeit wenig behindern ; so sind z . B. die Gefahrenquellen bei der Bekämpfung von Schäden durch Staub und Gase nach Möglichkeit durch technische Einrichtungen, wie geſchloſſene Apparaturen oder Absaugung, zu beseitigen. Erst wenn dieſes nicht möglich iſt, kommen Gas- und Staubmasken in Frage. Die Eignung von Gas- und Staubmasken ist im einzelnen nachzuprüfen. Die von der Staubbekämpfungsstelle beim Verband der gewerblichen Berufsgenossenschaften als ungeeignet festgestellten Masken werden bekannt gegeben. Entſprechend iſt auch auf den anderen Gebieten zu verfahren.

4. Unfallhäufigkeit und Unfallursache Der Betriebsarzt muß sich, genau so wie die Gau- und Kreisabteilungen, einen Überblick über die Häufigkeit der Unfälle in verſchiedenen Betriebsarten verschaffen. Hierbei sind folgende Gruppen zu beachten: 1. Tödliche Unfälle, 2. meldepflichtige Unfälle (über 3 Tage Erwerbsunfähigkeit), 3. leichtere, nicht meldepflichtige Unfälle.

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Auch auf die leichteren, nicht meldepflichtigen Unfälle ist Wert zu legen, da durch diese insgesamt eine große Zahl von Arbeitsstunden verloren gehen. Im Betrieb ist in Verbindung mit der Sanitätsstelle ein Unfalltagebuch zu führen, in das einzutragen sind :

Art der Verlegung, Maßnahmen der ersten Hilfe, Unfallhergang, Angaben über Unfallursache und die Zahl der ausgefallenen Arbeitsstunden. Bei den Unfallursachen muß man sich klar darüber sein, daß bei den meiſten Unfällen mehrere Ursachen vorliegen. Solche Ursachen sind z . B .: Ungenügender Maschinenschuß, Entfernung von Schußeinrichtungen, Unpäßlichkeiten, Übermüdung, Unachtsamkeit, Leichtſinn, Unkenntnis . Diese Ursachen liegen zum Teil in der Maſchine, zum Teil im Menschen begründet. Aus den vorgekommenen Unfällen ist die Lehre zu ziehen für die Unfallverhütung . Mit der zuständigen Berufsgenossenschaft ist zuſammenzuarbeiten.

5. Unfallverhütung Der technische Maſchinenſchuß iſt die Grundlage der Unfallverhütung . Die Vorschriften auf dem Gebiete des Maſchinenſchußes ſind niedergelegt in den Unfallverhütungsvorschriften der Berufsgenossenschaft, zu der der Betrieb gehört. Die Überwachung des Maschinenschutes obliegt der technischen Aufsicht der Berufsgenossenschaften und der staatlichen Gewerbeaufsicht. Soweit ein Sicherungs -Ingenieur vorhanden, ist eine enge Zusammenarbeit mit ihm notwendig, in jedem Falle aber mit dem Arbeitsschußwalter. Neben dem technischen Maschinenſchuß muß die Unfallverhütungserziehung der Gefolgschaftsmitglieder ſtehen, die möglichst betriebsnahe gestaltet werden soll. Als ſelbſtverſtändlich muß immer wieder darauf hingewiesen werden, daß jede Maßnahme der Geſundheitsführung ganz selbstverständlich auch unfallverhütend wirkt. 95

6. Erste Hilfe In allen Betrieben müssen Einrichtung für die erste Hilfe vorhanden ſein. Über die Mindeſtforderungen, die auf diesem Gebiet gestellt werden, hat der Verband der Berufsgenossenschaften Richtlinien herausgegeben, die sich nach Art und Größe des Betriebes richten. In Betrieben, in denen kein Betriebsarzt vorhanden iſt, muß ein ausgebildeter Sanitätsmann für die Instandhaltung dieser Einrichtungen vorhanden sein. Am besten wird diese Aufgabe in Verbindung mit den Werkscharen durchgeführt. Die Kreis- und Gaudienſtſtellen haben sich zu überzeugen, daß diese Einrichtungen in Ordnung sind und daß vom Sanitätsmann keine selbständige Behandlung über den Rahmen der ersten Hilfe hinaus durchgeführt wird . In Schichtbetrieben muß für jede Schicht ein Sanitätsmann vorhanden sein. Ist ein Betriebsarzt vorhanden, so hat der Betriebsarzt den Sanitätsmann zu überwachen. Wird in einem Betrieb eine betriebsgebundene Behandlung eingerichtet, geſchieht dieſes am beſten in engſter Verbindung mit der Verbandstube .

7. Nachbarschutz Neben dem Schuß der Menschen im Betrieb wird unter Umständen eine Schädigung der Menschen, die in der Nähe der Betriebe wohnen, beobachtet. Diese Schäden können auftreten durch Rauch, Abgaſe, Staub, Lärm und ähnliches. Bei Beobachtungen solcher Klagen muß genau festgestellt werden, was objektiv vorliegt. Eine Abstellung ist zu erstreben über das staatliche Gesundheitsamt und das Gewerbeaufsichtsamt. Da die Maßnahmen sich ohne genauen Beweis der Geſundheitsschädigungen nicht abstellen lassen, muß versucht werden, genaue Befunde zu erheben. Bei Schäden in größerem Umfange ist umgehend dem Amt „ Gesundheit und Volksschutz" der DAF. auf dem Dienstwege zu berichten, unter Angabe der bisher gemachten Beobachtungen und der eingeleiteten Schritte. Bei Maßnahmen auf diesem Gebiet ist besonders enges Einvernehmen mit dem Betriebsführer und große Vorsicht geboten, um etwaige von vornherein nicht übersehbare zivilrechtliche Folgen (insbesondere Schadenersatzansprüche) zu vermeiden. 96

b) Arbeitsbelastung und Arbeitsgeſtaltung Über den Einfluß der verſchiedenen Arbeitsbedingungen und Arbeitsbelastungen auf den Menschen und seine Gesundheit ist relativ wenig bekannt. Aufgabe der nächsten Jahre wird es ſein, hierüber genaue Unterlagen zu schaffen. Die Arbeitszeit ist hier nicht allein entſcheidend, ſondern die Höhe und Art der Gesamtbelastung .

1. Arbeitsbelastung Wo irgend möglich, müssen Beobachtungen gesammelt werden, wie die einzelne Belastung auf den menschlichen Körper wirkt. Hierbei handelt es sich nur in Ausnahmefällen um Beobachtungen bei der Einzelperson, meistens dagegen um die Beobachtung der Einwirkung auf Menschengruppen, die mit der gleichen Arbeit beſchäftigt ſind . So iſt z. B. die Auswirkung von einseitiger Arbeitsbeanspruchung zu beachten, die unter Umſtänden zu einer einseitigen Entwicklung von Muskulatur, zu Haltungsfehlern und Schmerzen führen kann. Auch die Einwirkung von Akkordfestſehungen und Arbeiten am Fließband sind genau so wichtig, wie der Einfluß von schlechter Beleuchtung und anderem. Die gemachten Beobachtungen sind — immer im Einvernehmen mit dem Betriebsführer — zu melden, damit sie zusammen verarbeitet werden können. Wichtig sind selbstverständlich die Abhilfemaßnahmen, die gegen diese Schädigungen getroffen werden, sei es nun eine technische Umstellung des Arbeitsprozeſſes, oder sei es ein häufiger Wechsel des Arbeitsplaßes .

2. Neue Arbeitsmethoden Bei der Einführung neuer Maſchinen oder neuer Arbeitsmethoden iſt möglichſt ſchon vor Beginn der Arbeit zu überlegen, wie die Einwirkung auf den arbeitenden Menschen sein könnte und nötigenfalls Abänderungsvorschläge zu machen. Der Betriebsarzt und darüber hinaus auch die Gau- und Kreisabteilungen müſſen ſich bei der Ausarbeitung neuer Fertigungs- und Arbeitsmethoden nach Möglichkeit von vornherein einschalten. Nach Beginn der Arbeit mit neuen Maſchinen oder neuen Arbeitsmethoden ist genau die Einwirkung auf den Menschen zu beobachten, unter Umständen auch die Höchstgeschwindigkeit der Arbeit, auf Grund von gemachten Beobachtungen, vom Arzt zu bestimmen. Der Ersas schwerer

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oder einseitiger Arbeit durch Wechsel in der Arbeitsmethode oder Einführung geeigneter Maschinen, oder durch Änderungen in der Organiſation, ist anzustreben. Diese gesammelten Erfahrungen sollen durch unsere Dienststelle auch anderen Betrieben nußbar gemacht werden . Bei Einführung neuer Maschinen oder neuer Arbeitsmethoden ist das Augenmerk darauf zu richten, daß keine gesundheitlichen Schäden entstehen.

3. Arbeitsplat Bei der Arbeitsbelastung ist die Gestaltung des Arbeitsplaßes oft ausschlaggebend. Eine verkehrte Höhe darf nicht zur vorzeitigen Ermüdung und zu einem Absinken der Leiſtung führen . Bei dauerndem Stehen ist die Gefahr von Fußschäden vorhanden, auf deren Entstehung genau geachtet werden muß. Durch Einführen guter Arbeitssiße kann Abhilfe geschaffen werden. Die Gesamtanordnung des Arbeitsplaßes einschließlich der Materialzufuhr muß eine reibungslose, möglichst wenig ermüdende Arbeit mit geringſter Einseitigkeit ermöglichen. Auch hier müſſen die Erfahrungen allen Betrieben zugute kommen.

4. Arbeitsraum Im Arbeitsraum ist auf die genügende Größe im Verhältnis zu der Zahl der darin Beſchäftigten zu achten. Eine ausreichende Beleuchtung, auch bei notwendigen Verdunkelungsmaßnahmen, Beheizung und zug= freie Belüftung sind Bedingung. Daneben sind die Maßnahmen „ Schönheit der Arbeit" zu berücksichtigen, da eine schöne, freundliche Arbeitsumgebung die Arbeitsfreude hebt und damit geſundheitlich große Auswirkungen hat.

5. Die Arbeitszeit Wenn auch die Arbeitszeit nicht das allein ausschlaggebende bei der Arbeitsbelastung iſt, muß die Frage der Arbeitszeit doch große Beachtung finden. Bei einer zu großen Dauer der Arbeitszeit fehlt genügend Ruhe und Erholung. Es iſt genau zu beobachten, welche Auswirkung die Dauer der Arbeitszeit auf den Menschen hat. Die Arbeitspausen sind für die Erhaltung der Gesundheit von 98

großer Bedeutung. Die Auswirkung verſchiedener Längen und Lagen der Arbeitspausen muß genau beobachtet werden . Bei Schichtbetrieb ist die Dauer, Lage und der Wechsel der Arbeitsschichten von Bedeutung . Insbesondere muß hierbei die Einwirkung der Nachtarbeit auf die Gesundheit genau beobachtet werden. Die Arbeitswege gehören zwar arbeitsrechtlich nicht zur Arbeitszeit, müssen aber, vom Standpunkt der Belastung des Menschen aus dazu gerechnet werden. Neben der Beobachtung der Auswirkung des Arbeitsweges, müssen alle örtlich möglichen Maßnahmen angeregt wer den, um den Arbeitsweg zu verkürzen bzw. zu erleichtern.

6. Berufs- und Arbeitskleidung In vielen Betrieben wird eine ungeeignete Arbeitskleidung benut. Die Entwicklung auf diesem Gebiete muß jedoch in den nächsten Jahren gefördert werden. Es ist daher zu beobachten, welche Kleidung bei beſtimmten Arbeiten geeignet iſt und an welchen Stellen gute Erfahrungen mit beſtimmten Arbeitskleidungen gemacht wurden. Hieraus müſſen im Laufe der Zeit Vorschläge für die beste Arbeitskleidung für jede einzelne Arbeit abgeleitet werden. Diese Fragen beziehen sich auf Fußbekleidung, Unterkleidung, Oberkleidung, Schußkleidung, Kopfbedeckung, Gesichtsund Augenschuß. Beſonders muß darauf geachtet werden, daß die Arbeitskleidung in richtiger Weise gesäubert und unterhalten wird. Die hierzu notwendigen Maßnahmen werden je nach Betriebsart verſchieden sein, auch hier find die Erfahrungen für die Gesamtheit wichtig. 7. Gefolgschaftsräume Eine besondere Sorge muß der Ausgestaltung der Räume dienen, die für die Gefolgschaft vorhanden sind. Aufenthaltsräume für die Pauſen und Eßräume sollen leicht zu erreichen sein und Gelegenheit zu einem Ausruhen während der Pauſen bieten. Die Abortanlagen sollen anständig eingerichtet und sauber ſein. In den Umkleideräumen müſſen für die Aufbewahrung der Kleider Haken bzw. lüftbare Schränke für jedes Gefolgschaftsmitglied vorhanden sein. Neben der Wascheinrichtung mit warmen Wasser sind auch Duschen notwendig.

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c) Frauen- und Jugendlichenarbeit 1. Frauenarbeit in den Betrieben Der allgemeine Gesundheitszustand der werktätigen Frau muß dauernd beobachtet werden, beſonders ist hierbei die Doppelbelastung der Frau durch den Betrieb und ihren Haushalt zu berücksichtigen. Es muß erreicht werden, daß durch die Betriebsarbeit der Frau keine Geſundheitsschäden auftreten. Soweit als möglich sind Frauen vom ungeeigneten Arbeitsplaß zu entfernen bzw. durch Änderung des Arbeitsplages die Arbeit für die Frau geeignet zu gestalten. Bei Feststellung von Gesundheitsschäden muß der Befund genau feſtgeſtellt werden. Zu achten ist auch darauf, wie sich die Tage der monatlichen Regel auf die Arbeits- und Leistungsfähigkeit der Frau auswirken. Soweit als nötig, sind hierbei alle Maßnahmen zu ergreifen, daß auch in diesen Tagen die Leistungsfähigkeit erhalten bleibt.

2. Werdende und stillende Mütter im Betrieb Eine besondere Sorgfalt ist für die werdenden Mütter erforderlich. Ein Arbeitsplaß, der für die Frau an und für sich schon wenig geeignet ist, ist für die werdende Mutter in noch stärkerem Maße ungeeignet. Es muß auch schon vor der geseßlichen Schußfrist alles getan werden, daß kein Schaden für Mutter und Kind entſteht (z . B. Arbeitsplaßwechſel u.ä.) Vor der Entbindung muß auch über die geseßliche Schußfrist hinaus nötigenfalls eine Freistellung von der Arbeit erfolgen (Richtlinien des Hauptamtes für Volksgesundheit der NSDAP. und des Frauenamtes) . Nach der Entbindung muß unter Umständen über die geseßliche Schußfrist von vier Wochen hinaus die Arbeit ausgesetzt werden, falls es der gesundheitliche Zustand erfordert. Stillräume müssen für die stillenden Mütter geschaffen werden.

3. Jugendlichenarbeit im Betrieb Eine Schädigung des jugendlichen Arbeiters iſt ſpäter nur schwer oder gar nicht wieder auszugleichen. Daher ist der Geſundheitszustand der Jugendlichen genau zu beobachten (monatliche Gesundheitsmusterung) . Wird festgestellt, daß die Arbeitsbeanspruchung zu hoch ist, so muß 100

unbedingt für Abſtellung gesorgt werden. Die für Jugendliche ungeeigneten Arbeitspläße sind festzulegen und sowohl dem Amt „ Geſundheit und Volksschuß“ der DAF. als auch dem Betriebsführer zur Meldung zu bringen. Die gesundheitliche Berufsberatung gehört zu den Aufgaben des Jugendarztes, der jedoch hierbei auf das engſte mit dem Betriebsarzt zuſammenarbeiten muß. Bei der Berufsberatung kommt es nicht nur auf den Beruf an, ſondern auf die Belastung beim einzelnen Arbeitsvorgang, so daß Kenntnis der Arbeitsvorgänge Voraussetzung für eine richtige gesundheitliche Berufsberatung ist. Die Jugendärzte sind sowohl von den Dienststellen des Amtes „ Gesundheit und Volksschuß“ der DAF. als auch von den Betriebsärzten in jeder Weise zu unterstützen, um ihnen die erforderlichen Kenntnisse auf dem Gebiet der Arbeitsbelastung zu vermitteln . Die berufsschulpflichtigen Jugendlichen unterliegen einer doppelten Betreuung. Sie werden vom Jugendamt in der Berufsschule, vom Betriebsarzt im Betrieb erfaßt. Um hier eine enge Zusammenarbeit zu gewährleiſten, müſſen ſich Jugend- und Betriebsarzt gegenseitig unterrichten. Der Jugendgesundheitsbogen mit den Angaben bis zum Berufseintritt steht dem Betriebsarzt zur Einsicht zur Verfügung . Aus dieſem Jugendgesundheitsbogen ergeben sich wertvolle Hinweise auf den Geſundheitszustand, die körperliche Entwicklung und die Notwendigkeit zu gesundheitlichen Maßnahmen . Bei den 14 bis 18jährigen ist es zur gegenseitigen Unterrichtung notwendig, daß bei Feſtſtellung beſonderer Befunde durch den Betriebsarzt dieser den Jugendarzt, bei Feſtſtellung derartiger Befunde durch den Jugendarzt dieſer den Betriebsarzt unterrichtet. Dem Jugendarzt stehen die Unterlagen des Betriebsarztes gleichfalls zur Einsicht zur Verfügung . Eine genaue Arbeitsanweisung für die geſundheitliche Betreuung der Jugendlichen in den Betrieben wird ſpäter gemeinsam mit dem Jugendamt der DAF. herausgegeben.

4. Jugendschußbeſtimmungen Selbstverständlich ist es, daß die Jugendschutzbestimmungen peinlich eingehalten werden. Es iſt alles zu tun, daß Ausnahmen von den Jugendſchußbeſtimmungen so wenig wie möglich beantragt werden. Das Jugendschußgeseß ist aber nicht allein dem Wortlaut, ſondern auch dem Sinn 101

nach durchzuführen. Gerade hierbei ist die ärztliche Mitwirkung unbedingt erforderlich. Sollte feſtgeſtellt werden, daß Beſtimmungen des Jugendschußgesezes nicht ausreichen, ſo iſt möglichſt örtlich Abhilfe zu schaffen. Örtliche Abhilfe sollte im allgemeinen durch eine Absprache zwischen Betriebsführer und Betriebsarzt — dort, wo lesterer nicht vorhanden, mit dem Kreisabteilungsleiter möglich sein.

III. Wissenschaftliche Arbeit auf dem Gebiete der Arbeitsmedizin Auf dem Gebiete der Gesundheitsführung in den Betrieben sind außerordentlich viele praktiſche Fragen noch ungeklärt. Beſonders wenig ist 3. B. darüber bekannt, wie sich auf die Dauer der Einfluß der verschie denen Arbeitsarten, der Arbeitseinteilung und der Arbeitsbelastung auf den Menschen auswirkt. Zur Klärung dieser Fragen iſt es notwendig, alle praktischen Fragen im Betrieb ſyſtematiſch zu bearbeiten, während die in einzelnen Betrieben nicht zu klärenden Probleme durch den Einſat von Spezialuntersuchungen oder durch klinische und experimentelle Arbeiten zu lösen sind . Die Zuſammenfaſſung dieser Arbeiten wird von der Abteilung „ Wiſſenſchaftliche Arbeitsmedizin“ im Amt „ Geſundheit und Volksschuß“ der DAF. durchgeführt. Die Aufgaben dieser Abteilung find folgende :

a) Zuſammenfassende Bearbeitung der Erfahrungen der Betriebe und Betriebsärzte Die wichtigsten Unterlagen für eine Klärung praktisch wichtiger Fragen sind die Erfahrungen der Betriebsärzte. Aus diesem Grunde müſſen die Berichte der Betriebsärzte möglichst genau sein und auch Einzelerfahrungen umfaſſen, die vielleicht dem einzelnen Betriebsarzt nebensächlich erscheinen. Die Berichte der Betriebsärzte werden in der Abteilung „Wissenschaftliche Arbeitsmedizin “ nach einzelnen Teilgebieten aufgeteilt und die Erfahrungen zusammengestellt. Falls es notwendig ist, werden durch Rückfragen die einzelnen Betriebsärzte um genauere Angaben zu beſtimmten Fragen gebeten. Die vertraulichen Mitteilungen an die Betriebsärzte dienen gleichfalls dazu, die Erfahrungen der Betriebsärzte der Allgemeinheit dienstbar zu machen. Die Aufgabe der Gau- und

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Kreisabteilung ist hierbei, dafür zu sorgen, daß die Betriebsärzte ihre Erfahrungen richtig mitteilen, und daß dieſe Mitteilungen an die Abteilung „Wissenschaftliche Arbeitsmedizin “ im Amt „ Geſundheit und Volksschus" weitergeleitet werden.

b) Auswertung der betrieblichen Untersuchungen zur Feststellung der Einflüsse der Arbeit auf die Menschen In Verbindung mit den betrieblichen Untersuchungen ſoll in Zukunft eine genaue Kennzeichnung der Art der Arbeitsbelastung des Unterſuchten erfolgen (siehe Seite 70) . Durch Zusammenfassung großer Menschengruppen, die seit längerer Zeit schon unter der gleichen Arbeitsbelastung arbeiten, ist es möglich, den Geſundheitszustand dieſer Gruppen mit dem allgemeinen Durchschnitt zu vergleichen und hieraus Schlüsse auf die Auswirkung von Arbeitseinflüſſen zu ziehen. Um die Wirkung der einzelnen Arbeitseinflüsse zu klären, müssen auf Grund dieser Ergebnisse wieder genaue Feststellungen über den Einfluß der Kombination der verschiedenen Arbeitseinflüsse getroffen werden. Erst wenn es möglich ist, den Geſundheitszustand aller Arbeiter, die unter beſtimmten Arbeitsbedingungen, z . B. unter dem Einfluß großer Hiße oder die im Freien unter dem Einfluß der Witterung arbeiten, ſtatistisch auszuwerten und mit den Durchschnittswerten zu vergleichen, können brauchbare Ergebniſſe erzielt werden. Diese Zahlen sind dann die erſten Grundlagen dafür, inwieweit Schuhmaßnahmen notwendig sind, wie ſie sich bewähren und in welcher Form diese ausgebaut werden müſſen. Diese Auswertungsarbeit wird allein vom Amt „ Geſundheit und Volksschuß“ vorgenommen. Die Aufgabe der Kreis- und Gauabteilung “ Geſundheit und Volksschuß“ ist es, dafür zu sorgen, daß im Einvernehmen mit dem Amt „ Geſundheit und Volksschuß“ die Festlegung der Arbeitsbelastung nach einheitlichen Gesichtspunkten erfolgt.

c) Wissenschaftliche Klärung von Zweifelsfragen durch Spezialuntersuchungen in den Betrieben Sehr häufig werden die Erfahrungen der Betriebsärzte nicht übereinſtimmen. In solchen Fällen ist es notwendig, zur Klärung Spezialunterſuchungen in den Betrieben anzusehen. Dieses kann z . B. geschehen durch die Bitte an Betriebsärzte, Untersuchungen nach einer beſtimmten Rich-

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tung anzustellen bzw. bei ihren Untersuchungen auf Spezialfragen zu achten. In bestimmten Fällen wird es notwendig sein, durch Einsah von beſonderen Ärzten Spezialuntersuchungen mit kliniſchen Methoden durchzuführen. Das Ansehen derartiger Spezialuntersuchungen hat nur in Fühlungnahme mit dem Amt „ Gesundheit und Volksschuß “ zu erfolgen. Zur Wahrung betrieblicher Belange ist eine Absprache mit dem Betriebsführer erforderlich. Soweit die Kreis- und Gauabteilung Vorschläge zu machen hat, ist hierüber das Amt „ Gesundheit und Volksschuß“ zu unterrichten und deſſen Äußerung abzuwarten. Es soll hierdurch erreicht werden, daß keine Untersuchungen mit unzureichenden Mitteln und ohne Kenntnis des an anderer Stelle vorhandenen Materials durchgeführt werden.

d) Wiſſenſchaftliche und experimentelle Klärung von Fragen, die in den Betrieben allein nicht zu klären find, in Kliniken und Instituten Für eine exakte Klärung vieler Fragen sind Versuche und Untersuchungen notwendig, die nicht im Betrieb vorgenommen werden können. Diese Untersuchungen müſſen in Krankenanſtalten und wiſſenſchaftlichen Instituten durchgeführt werden. Die Abteilung "1 Wissenschaftliche Arbeitsmedizin“ wird die Erfahrung der Praxis zusammenfassen und wiſſenschaftlichen Instituten zuleiten. Das für eine beſtimmte Untersuchung geeignete Institut ſoll gebeten werden, Untersuchungen nach einem einzureichenden Unterſuchungsplan durchzuführen ; ſoweit notwendig, ſollen diese Untersuchungen auch finanziell unterſtüßt werden . Es muß eine gegenseitige Befruchtung zwischen den Arbeiten der wissenschaftlichen Institute und der Arbeit „ Wissenschaftliche Arbeitsmedizin“ entſtehen, wodurch beide Stellen Vorteile davon haben, beſonders aber die Klärung wissenschaftlicher Fragen der Arbeitsmedizin gefördert wird . Für Einzelfragen kommen die verschiedenartigsten Institute in Frage. Es können hygienische, pathologiſche, pharmakologiſche, phyſiologiſche, chemische und phyſikaliſche Inſtitute sein, die zur Lösung von Einzelfragen herangezogen werden. Besonders ist aber wichtig, daß klinische Einrichtungen in den verschiedenen Gegenden Großdeutſchlands zur Verfügung stehen, die sich mit Fragen der Arbeitsmedizin befassen und in der Lage sind, unklare

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Krankheitszustände, die in den Betrieben zur Beobachtung kommen, mit allen Hilfsmitteln exakt zu klären. Das nächste Ziel wird sein, solche Einrichtungen, wie sie z . B. schon in Berlin bestehen (UniverſitätsInstitut für Berufskrankheiten der Univerſität Berlin), in allen Hauptinduſtriezentren zur Verfügung zu haben. Später muß jede Universität entsprechende Einrichtungen besigen, um auch dem Ärztenachwuchs die nötigen Kenntniſſe auf dieſem Gebiete zu vermitteln. Sobald in einem bestimmten Bezirk eine derartige klinische Abteilung, die mit der Abteilung „ Wissenschaftliche Arbeitsmedizin" zuſammenarbeitet, entſtanden iſt, ergeht eine Anweiſung an die Dienstſtellen des Amtes „ Geſundheit und Volksschuß“ der DAF. und an die Betriebsärzte, alle unklaren Krankheitsfälle, die unter Umständen auf Arbeitseinflüsse zurückzuführen sind, dieſer Klinik zu überweiſen. Die Gauabteilungen müſſen mit den in ihrem Bereich liegenden klinischen Instituten auf das engste zuſammenarbeiten und die Arbeiten, soweit es in ihren Kräften steht, fördern. Das Amt „ Geſundheit und Volksschuß“ muß über diese Zusammenarbeit auf dem laufenden gehalten werden. Das Ansehen größerer Spezialuntersuchungen kann nur über das Amt „Gesundheit und Volksschuß “ erfolgen. Da das Amt „ Gesundheit und Volksschuß“ mit den Instituten und Kliniken laufend in Verbindung steht, müssen die Betriebsärzte und Kreisabteilungen, die unklare Fälle zur Beobachtung einweisen, dieſes direkt dem Amt „ Geſundheit und Volksschuß “ melden (siehe Seite 93) und der Gauabteilung einen Durchschlag zusenden. Das Ziel der wissenschaftlichen Arbeit auf dem Gebiete der Arbeitsmedizin ist es, durch eine möglichst schnelle und sorgfältige Klärung der Arbeitseinflüsse auf den Menschen die Unterlagen für zweckmäßige Abhilfemaßnahmen zu schaffen.

e) Sachliche Unterrichtung 1. Unterrichtung durch Fachliteratur Alle Ärzte, die auf dem Gebiet der Geſundheitsführung in den Betrieben arbeiten, müssen sich auf dem Gebiete der Arbeitsmedizin dauernd auf dem laufenden halten. Hierfür ist ein Mindeſtmaß an Fachliteratur (Bücher und Zeitschriften) erforderlich. Im folgenden wird auf dieſe Literatur, die für die Betriebsärzte notwendig ist, hingewiesen. 105

Die Kreisabteilungen „ Geſundheit und Volksſchuß“ müſſen mindeſtens die Literatur zur Verfügung haben, die für die nebenamtlichen Betriebsärzte erforderlich ist, und genau beachten (insbesondere den Referatenteil des ,,Zentralblattes für Gewerbehygiene“), welche der Veröffentlichungen für die in ihrem Bereich vorhandenen Betriebe von Wichtigkeit sind . Die Gauabteilungen „ Geſundheit und Volksschuß “ müſſen die Literatur, die für hauptamtliche Betriebsärzte notwendig ist, zur Verfügung haben. Insbesondere müssen die Fachzeitschriften „ Archiv für Gewerbepathologie und Gewerbehygiene" und die „Monatsschrift für Unfallheilkunde" durchgesehen und die nebenamtlichen Betriebsärzte über die Arbeiten informiert werden, die für ihre Tätigkeit in Spezialbetrieben von Bedeutung sind. Fachschrifttum für Betriebsärzte [ Bücher, Zeitschriften und Sammlungen].

1. Bücher: *Hebestreit- Hoffmann - Teitge: „Schuß und Erhaltung der Arbeitskraft". Verlag Otto Elsner, Berlin, 1939. RM. 4,80 * Die Unfallverhütungsvorschriften der Berufsgenossenschaft, zu welcher der betreute Betrieb gehört. Beuth- Verlag, Berlin. Koelsch: Handbuch der Berufskrankheiten". Verlag 2 Bände = RM. 56,50 Gustav Fischer, Jena, 1935 . Baader: „ Gewerbekrankheiten". Verlag Urban & RM. 9, Schwarzenberg, Berlin NW 7, 1931 „Gewerbeordnung für das Deutsche Reich". Empfohlen wird Loſeblattausgabe, Verlag Kohlhammer, Stuttgart RM. 3,85 (Ergänzungsblätter erscheinen nach Bedarf) Jugendschußgesetz". Verlag Kohlhammer, Siebert: RM. 9, Stuttgart, 1938 Carl Flügge : „Grundriß der Hygiene“. Verlag J. SprinRM. 33, ger, Berlin, 1940 Zeiß- Rodenwaldt: „Einführung in die Hygiene und RM. 9,40 Seuchenlehre". Verlag Enke, Stuttgart, 1937 *Hebestreit- Bartsch : „ Die Berufskrankheiten in der Unfallversicherung“ (Einzelheiten über die entschädigungspflichtigen Berufskrankheiten und die versicherungsrechtlich auftretenden Fragen) . Verlag Langewort, Berlin-LichterRM. 4,20 felde, 1937 *) Die mit einem Stern versehenen Bücher oder Zeitschriften soll auch der nebenamtliche Betriebsarzt ständig zur Hand haben. 106

*„Die entschädigungspflichtigen Berufskrankheiten“ (mit den neuen Merkblättern) . Herausgegeben vom Reichsarbeitsminiſterium unter Mitarbeit der Staatlichen Gewerbeärzte (1940) . Zu beziehen durch die Geschäftsstelle des ReichsRM. 0,75 arbeitsblattes, Berlin SW 11 W. Stepp u. a.: „Ernährungslehre". Verlag J. SprinRM. 36, ger, Berlin, 1939 *Bertram: „Die Grundlagen der neuzeitlichen Ernährung des deutschen Menschen“. Verlag Georg Thieme, Leipzig, 1939 RM. 5,80 H. Schall: „Nahrungsmitteltabelle". 12. Aufl. 1939. RM. 5,40 Verlag Barth, Leipzig . * H. Schall: „Kleine Nahrungsmitteltabelle". 2. verb . RM. 0,80 Aufl. 1939. Verlag Barth, Leipzig * M. Nothnagel : Harmonische Ernährung (mit der deutschen Ernährungsuhr)“. 2. Aufl. 1939. Müllersche RM. 1,75 Verlagshandlung, Planegg bei München *,,Gesundheitsbüchlein". Gemeinverständliche Anleitung zur Gesundheitspflege. Herausgegeben vom Reichsgesund. . RM. 2,heitsamt. Verlag J. Springer, Berlin, 1940 (Zum Unterricht in den Werkschar- Arbeitsgruppen für Gesundheit besonders geeignet.) Amtliches Unterrichtsbuch über Erste Hilfe. Herausgegeben vom Präsidium des Deutschen Roten Kreuzes, Presse und Werbeamt, Verlagsabteilung, Berlin W 35 Pappband RM. 1,75 Leinen RM. 3,25 Weickert und Zarncke: „Dauernde Gesundheit durch richtige Ernährung“. Verlag für Sozialpolitik, WirtRM. 1.schaft und Statiſtik. Berlin SW 68, 1939 . (3um Unterricht in den Werkschar- Arbeitsgruppen für Gesundheit besonders geeignet .) 2. Zeitschriften : *,,Die Gesundheitsführung ― Ziel und Weg“. Monatsschrift des Hauptamtes für Volksgeſundheit der NSDAP., des Sachverständigenbeirates und des Nationalsozialiſtischen Deutschen Ärztebundes ; Reichsgesundheitsverlag Berlin-Wien. Bezugspreis jährlich RM. 6,*„ Volksgesundheit". Fachliches Schulungsblatt der DAF. Nr. 97. (Mitteilungsblatt des Amtes „ Geſundheit und Volksschutz" DAF.) Verlag der DAF., Berlin C 2. Erscheint monatlich einmal. Bezugspreis vierteljährlich RM. 0,30 Zuzügl. Bestellgeld, für Mitglieder der DAF. kostenlos. 107

*,,Zentralblatt für Gewerbehygiene und Unfallverhütung." Verlag Julius Springer, Berlin W 9. Jährlich 12 Hefte. Bezugspreis jährlich RM. 20, Für Mitglieder der Deutſchen Geſellſchaft für Arbeitsschuß ermäßigter Preis. (Zusammenfassende Darstellung der Maßnahmen auf dem Gebiet der Gewerbehygiene und der Unfallverhütung . Mitteilungen aus der Praxis. In einem Referatenteil wird die gesamte Weltliteratur auf dieſem Gebiet behandelt.) * „Monatshefte für NS .- Sozialpolitik“. Erscheinen monatlich zweimal. Bezugspreis vierteljährlich RM. 3,50 Herausgegeben vom Leiter des Sozialamtes der DAF. Verlag W. Kohlhammer, Berlin NW 7.

1 *,,Arbeitsschutz" (Sonderausgabe des Reichsarbeitsblattes) . Verlag Otto Stollberg, Berlin W 9. Bezugspreis vierteljährlich (3 Hefte) RM.

1, —

„Monatsschrift für Unfallheilkunde und Versicherungsmedizin". Verlag F. W. C. Vogel, Berlin W 9. Bezugspreis vierteljährlich RM. 8, „Archiv für Gewerbepathologie und Gewerbehygiene". Verlag Julius Springer, Berlin. Erscheint in einzelnen Heften. Preis der Hefte nach Umfang verſchieden. Bezugspreis jährlich höchstens RM. 90, *Zeitschrift für Gemeinschaftsverpflegung. Herausgegeben vom Sozialamt der DAF., dem Amt „ Geſundheit und Volksschuß“ und der Reichsgruppe Fremdenverkehr. Erscheint monatlich zweimal. Bezugspreis vierteljährlich RM. 2,40

3. Spezialliteratur (je nach Art des Betriebes notwendig) . Bücher : Lehmann- Flury : „Torikologie und Hygiene der technischen Lösungsmittel". Verlag J. Springer, Berlin W 9, 1938 RM. 29,40 Flury-3ernik : „ Schädliche Gaſe, Dämpfe, Nebel, Rauch- und Staubarten“. Verlag J. Springer, Berlin RM. 62,10 W 9, 1931 Fürst: Hygiene im Buchdruckereiberuf und im Photographischen Gewerbe." Verlag R. Oldenbourg, München, RM. 6,30 Berlin, 1929. .

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4. Sammlungen (Auswahl der Hefte, die heute noch von Wichtigkeit find). Beihefte zum Zentralblatt für Gewerbehygiene und Unfall . verhütung Verlag J. Springer, Berlin W 9. Beiheft 15 : Die gewerbliche Staublungenerkrankung Böhme u. a. 1929

von

RM. 11, -

Beiheft 17: Therapie gewerblicher Berufskrankheiten. Teil I : Die Therapie der gewerblichen Hautschädigungen . Die Therapie der gewerblichen Vergiftungen durch Ähgase. Die Therapie der gewerblichen Kohlenorydvergiftung. Von Bettmann u. a. 1930 RM. 4,20 RM. 2,80 Beiheft 18 : Fabrikbau. Von Hahn u. a. 1930 . . Beiheft 19 : Vorrichtungen zum staubfreien Umfüllen und VerRM. 4,80 packen staubförmiger Stoffe. 1930 . Beiheft 20 : Hygiene im Büro und im kaufmännischen Betriebe. Von Kremmer und Holstein. 1931 . . . . RM. 4,20 Beiheft 23 : Die wirtſchaftliche Bedeutung des Arbeitsschußes, insbesondere der Gewerbehygiene. Von Klebe. 1932 . RM. 11.Beiheft 24: Die wirtschaftliche Bedeutung der Gewerbehygiene. Von Zwiedeneck - Südenhorst u. a. 1933 RM. 2,80 Beiheft 25: Menſch und Arbeitsgerät. Von Ahler u. a. 1933 Beiheft 26 : Arbeit und Ernährung. Von Bartels u. a. 1937 Beiheft 27 : Die Be- und Entlüftung des Normalarbeitsraumes. Von Wietfeldt. 1937 . . Beiheft 28 : Arbeit und Kleidung . 1939

RM . 7,20 RM. 2,50

RM. 8,RM. 3,60

Beiheft 29 : Gefahren beim Umgang mit organiſchen Lösemitteln und ihre Bekämpfung . Von Wenzel. 1939 RM. 4,80 (Die Sammlung wird fortgeseßt.) Schriften aus dem Gesamtgebiet der Gewerbehygiene Verlag Julius Springer, Berlin W 9 . Heft 4:

Die Bekämpfung der Milzbrandgefahr in gewerblichen Betrieben. Von Borgmann und Fischer. 1914 RM. 1,62

Heft 11 :

Die deutsche Bleifarbeninduſtrie vom Standpunkt RM. 3,51 der Hygiene. Von Lehmann . 1925 . 109

Heft 16:

Gewerbeſtaub und Lungentuberkulose (Stahl-, Porzellan-, Kohle-, Kalkſtaub und Ruß) . Von Jötten RM. 24,30 und Arnoldi. 1927

Heft 17:

Die Staublungenerkrankung (Pneumonokonioſe) der Sandsteinarbeiter. Von Thiele und Saupe. 1927 · RM. 6,21 Gewerbliche Augenſchädigungen und ihre Verhütung . .RM. 4,32 Von O. Thies. 1928

Heft 20: Heft 24 :

Internationale Überſicht über Gewerbekrankheiten. • RM. 10,80 Von Brezina. 1929

Heft 25 :

Über die Gesundheitsverhältnisse der Arbeiter in der deutschen keramischen, insbesondere der PorzellanInduſtrie mit besonderer Berücksichtigung der TuberRM. 3,24 kulosefrage. Von Lehmann. 1929

Heft 26:

Gewerbeſtaub und Lungentuberkulose. Von Jötten RM. 18,90 u. a. 1929 .

Heft 27:

Die soziale Hygiene in der badischen BürsteninduRM. 7,02 strie. Von Brandt. 1930

Heft 28 :

Ärztliche Merkblätter über berufliche Erkrankungen. Herausgegeben von Fabrikärzten der chemischen . RM. 9,45 Industrie. 1930 . Toxikologie und Hygiene des Kraftfahrwesens . Von RM. 9,45 Reeser u. a. 1930 •

Heft 29 : Heft 31 : Heft 32 :

Das Augenzittern der Bergleute. Von Bartels • RM. 6,21 und Knepper. 1930 . Die Unfall- und Geſundheitsgefahren der KälteRM. 6,21 maschinen. Von Wenzel. 1930 .

Heft 33 :

Der Verlauf der Staublungenerkrankung bei den Gesteinshauern des Ruhrkohlengebietes. Von Böhme und Lucanus. 1930 . . . RM. 16,20

Heft 34:

Die Verhütung von Stauberplosionen. Von Geckt. 1931 RM. 6,21

Heft 35:

Die Verhütung von Gesundheitsschädigungen durch Anklopfmaschinen. Von Gerbis u. a. 1931 . • RM. 3,60

Heft 36 :

Internationale Übersicht über Gewerbekrankheiten. RM. 12,Von Brezina. 1931 .

Heft 38 :

Die Unfall- und Geſundheitsgefahren in der SteinRM. 3,60 kohlenteerdestillation. Von Lehmann. 1932 .

Heft 39 :

Gewerbeſtaub und Lungentuberkulose. Von Jötten. 1932 · RM. 29,60

Heft 40 :

Die Beiz-, Lackier- und Polierverfahren für Holz. RM. 3,90 Von Wenzel. 1932 .

110

Heft 41 :

Die Staubbeseitigung und Geräuſchbekämpfung in Schotterbetrieben. Von Wittgen. 1932 . . . RM. 7,80

Heft 42:

Praktische Fragen aus dem Gebiet des Augenzitterns der Bergleute. Von Ohm. 1932. . . RM. 6,60

Heft 44 :

Hygiene in Seßmaſchinenräumen. Von Jaje u. a. 1935 RM. 3,30

Arbeit und Gesundheit Sozialmedizinische Schriftenreihe aus dem Gebiet des Reichs- und Preußischen Arbeitsministeriums. Verlag von Georg Thieme, Leipzig. Heft 10 :

Lärmarbeit und Ohr. Von Beck und Holzmann. 1929 RM. 3,60

Heft 29:

Dritte Verordnung über Ausdehnung der Unfallversicherung auf Berufskrankheiten. Von Bauer u. a. 1937 RM. 13, -

Heft 30 :

Der Freitrunk im Braugewerbe. Von Denecke. 1937 • RM. 5,50

Seft 32:

Der gewerbeärztliche Dienst in den Jahren 1935 und 1936. Arbeitsmedizinische und klinische Erfahrun. RM. 6, gen der deutschen Gewerbeärzte . 1938

Heft 35:

Drucklufterkrankungen (Caissonkrankheiten) . H. Gerbis und R. Koenig . 1939 .

Von

RM. 7,35

Arbeitsmedizin Verlag Joh. Ambr. Barth, Leipzig. (Für Mitglieder der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsschuß um 15-20 % ermäßigter Preis.) Heft

1:

Berufsschädigungen durch radioaktive Substanzen. RM. 3,90 Von Neisel. 1935

Heft

2:

Erkrankungen der tieferen Luftwege und der Lunge · RM. 7,40 durch Thomasschlacke. Von Lenz. 1936 .

Heft

3:

Gewerbliche Unfälle und Erkrankungen durch chemi• RM. 6,50 sche Wirkungen. Von Berger. 1936 .

Heft 4:

Das Augenzittern der Bergleute. Von Zeiß. 1936 RM. 7,-

Heft

5:

Neuere Erkenntnisse über die akute und chronische Kohlenorydvergiftung. Von Symanski. 1936. RM. 11, -

Heft

6:

Heft 7:

Die Schipperkrankheit. Von Koepchen u. a. 1937 RM. 6,20 Fluorschädigungen.

Von Kaj Roholm. 1937. RM. 8,20 111

Heft

8:

Die Gelbsucht in den Wilhelmsburger Zinnwerken (eine ,,Hepatitis epidemica"). Von Holm . 1939 RM. 5,-

Heft

9:

Talk und Talkumſtaublunge. Szczepanski . 1939

Von Nuck und

RM. 5,60

Heft 10 :

Gesundheitssicherung und Gesundheitsfürsorge für die weiblichen Krankenpflegekräfte. Von Harmsen. 1939 RM. 3,60

Heft 11 :

Arbeitsmediziniſche Gesichtspunkte bei der Beurteilung von Staubarbeitern. Von Buckup . 1939 RM. 8, -

Heft 12 :

Die chemischen Gewerbekrankheiten und ihre BehandRM. 12,60 lung. Von Rodenacker. 1940 (Die Sammlung wird fortgeſeßt.)

Fachschriftenreihe des Amtes „ Schönheit der Arbeit“ der DAF Verlag der Deutſchen Arbeitsfront, Berlin. Band I: Band II :

Neuaufbau der Arbeitswelt (in Vorbereitung) ! Das Möbelbuch. 171 Modelle, 380 Abbildungen RM. 8,und Zeichnungen. 1938

Band III :

Der Umkleide-, der Waſch- und Baderaum in gewerblichen Betrieben. Mit 137 Abbildungen und RM. 4, 3 Zahlentafeln . 1936 . Neue erweitere Auflage.

Band IV : Abortanlagen gewerblicher Betriebe. 2. Aufl. 1938. Mit 46 Photos und Zeichnungen • Band V: Die Unterbringung von Mannschaften auf deutschen Seeschiffen (mit 43 Abbildungen und 15 Plänen ausgeführter Schiffe im Anhang) . 1936 . . . Band VI: Speiseräume und Küchen in gewerblichen Betrieben (mit 136 Abbildungen und Plänen) . 1938 Band VII : Das Kameradſchaftshaus im Betriebe, Teil I (mit 48 Abbildungen und Plänen im Text) . 1939. BandVIII : Das Kameradschaftshaus im Betriebe, Teil II (in Vorbereitung) •

RM. 2,-

RM. 4, RM. 5, — RM. 5,-

Band IX: Die Grünanlage im Betrieb (in Vorbereitung) .

2. Erfahrungsaustauſch der Betriebsärzte Wie oben schon gesagt wird, müssen sich die Betriebsärzte über Veröffentlichungen, die über Geſundheitsfragen in den Betrieben erfolgen, genau selbst unterrichten. Das Amt „ Geſundheit und Volksschuß“ der DAF. unterrichtet die Betriebsärzte noch über Einzelfragen durch:

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A. Periodische Veröffentlichungen des Amtes , die neben den Betriebsärzten auch anderen Dienststellen und den Betriebsführern zugehen.

B. Vertrauliche Mitteilungen, die nur den Betriebsärzten und den Dienststellen des Amtes „ Geſundheit und Volksschuß“ zugänglich gemacht werden (Mitteilungen für Betriebsärzte). Diese Mitteilungen müſſen ſtreng vertraulich betrachtet werden, um eine unnötige Beunruhigung in den Betrieben zu vermeiden. In den Mitteilungen wird auf noch ungeklärte Fragen aus dem Gebiete der Arbeitsmedizin hingewiesen, einzelne Beobachtungen mitgeteilt und gebeten, zu diesen Beobachtungen Stellung zu nehmen. Die Stellungnahme sollen die Betriebsärzte direkt an die in den Mitteilungen angegebenen Anschriften (Abſchrift an Gauabteilung) unter Angabe der Nummer der Mitteilung senden. Hierdurch wird es möglich sein, in schneller Zeit Erfahrungen zu ungeklärten Einzelbeobachtungen zu ſammeln und darüber hinaus Zweifelsfragen relativ ſchnell zu klären, ohne daß in den Betrieben eine Beunruhigung eintritt.

C. Besprechungen von Betriebsärzten. Betriebsärzte, die in gleichen Betriebsarten tätig sind, werden zu Besprechungen zusammengerufen. In erster Linie werden hierdurch die hauptamtlichen Betriebsärzte erfaßt. Soweit wie möglich sollen aber auch die nebenamtlichen Betriebsärzte an solchen Besprechungen teilnehmen. In diesen Besprechungen werden vom Amt „ Geſundheit und Volksschuß“ der DAF. die Fragen zusammengefaßt vorgetragen, die sich aus den Berichten der Betriebsärzte ergeben haben. Im Anschluß daran ſoll über dieſe Fragen und über sonstige Fragen, die von den Betriebsärzten gestellt werden, gesprochen und möglichst eine Klärung oder wenigstens die zur Klärung notwendigen Punkte gefunden werden. Diese Besprechungen finden nach Bedarf statt. Sollten die einzelnen Betriebsärzte einen Wunſch nach einer solchen Besprechung haben, ist dieser mit Angabe der gewünschten Besprechungspunkte dem Amt „ Geſundheit und Volksschuß zu melden. Zu solchen Besprechungen werden gegebenenfalls, die Betriebsführer der Betriebe, über deren gesundheitliche Lage beraten wird, mit eingeladen. 8

113

f) Die Zuſammenfaſſung der Unterlagen über geſunde Arbeitsgeſtaltung Für die praktische Arbeit in den Betrieben fehlen in der Literatur weitgehend brauchbare Unterlagen. Das Ziel der Arbeit des Amtes „Gesundheit und Volksschutz" der DAF. ist, in Zusammenarbeit mit allen auf diesem Gebiet arbeitenden Stellen eine Zusammenstellung aller gesundheitlich wichtigen Fragen der einzelnen Betriebsarten zu schaffen. Es kommt hierbei nicht auf eine Zusammenstellung theoretischen Wiſſens an, sondern auf alles das, was im Betriebe praktiſch gesundheitlich durchgeführt werden kann. Eine Patentlöſung kann nicht angegeben werden, sondern es muß an Hand von Beispielen gezeigt werden, wie gesundheitliche Maßnahmen unter verschiedenen Verhältniſſen praktiſch durchzuführen sind. Derartige Arbeiten sind bis jezt erst für wenige Betriebe durchgeführt worden (Gießerei, Fiſchinduſtrie). Im Laufe der nächsten Jahre müssen aber für alle Betriebsarten derartige Zuſammenstellungen für die Praris bearbeitet werden, um zum Schluß eine Zuſammenfaſſung des gesamten praktischen Wissens auf diesem Gebiet zu erhalten. Wenn schon alle Einzelfragen in enger Fühlungnahme mit den Fachämtern bzw. den Fachabteilungen gelöst werden, so ist speziell diese Aufgabe nur in enger Zusammenarbeit mit den einzelnen Fachämtern, den Fachabteilungen und den Betriebsfachleuten durchzuführen. Diese Aufgabe wird zentral in Angriff genommen. Die Gaue und Kreise haben hierbei die Arbeit, soweit es in ihren Kräften steht, zu unterbauen und zu unterſtüßen. Wird eine neue Betriebsart in Angriff genommen, so wird von den Gauabteilungen eine Zusammenstellung der bisherigen Erfahrungen in dieser Betriebsart angefordert, und auf Grund der Bearbeitung der Zuſammenſtellung aller Gaue ergeht die Anweisung für die weiteren Arbeiten.

IV. Geſundheitsführung in den Betrieben durch betriebsärztliche Betreuung a) Der haupt- und nebenamtliche Betriebsarzt Für die Durchführung der Aufgaben der betrieblichen Geſundheitsführung soll angestrebt werden, daß alle Betriebe im Einverſtändnis mit dem Amt „ Gesundheit und Volksschuß“ der DAF. einen oder mehrere 114

Betriebsärzte einstellen. Der Einsaß des Betriebsarztes wird entweder in nebenamtlicher oder in hauptamtlicher Form durchgeführt. a) Der nebenamtliche Betriebsarzt Die nebenamtliche ärztliche Betriebsbetreuung erfolgt im allgemeinen durch praktische Ärzte, Amtsärzte, Stadtärzte, Jugendärzte. Diese verdienen den Vorzug vor Assistenz-, Volontär- und Vertrauensärzten. Vertrauensärzte können als Betriebsärzte nur einen Personenkreis betreuen, der ihnen nicht gleichzeitig im vertrauensärztlichen Dienst untersteht. Ein nebenamtlicher Betriebsarzt kann eine Höchstzahl von etwa 1000 bis 1200 Gefolgschaftsmitgliedern betreuen. Bei höherer Gefolgschaftsziffer müſſen dann zwei oder mehrere nebenamtliche Betriebsärzte eingestellt werden. Bei Klein- und Kleinstbetrieben ist für mehrere Betriebe gemeinſam ein Betriebsarzt vorzusehen . b) Der hauptamtliche Betriebsarzt Die Einstellung eines hauptamtlichen Betriebsarztes kommt für größere Werke von etwa 2-3000 Gefolgſchaftsmitgliedern ab in Frage. Eine starre Grenze kann nicht festgesetzt werden ; diese Frage ist betriebsindividuell vom Betriebsführer zu entscheiden. In Großbetrieben ist der hauptamtliche Betriebsarzt immer dem nebenamtlichen vorzuziehen. Ein hauptamtlicher Betriebsarzt soll nicht mehr als etwa 5-6000 Gefolgschaftsmitglieder betreuen. Bei höherer Gefolgschaftsstärke soll nach Möglichkeit angestrebt werden, daß eine entsprechende Anzahl Ärzte eingestellt wird . Es besteht außerdem die Möglichkeit, neben einem oder mehreren hauptamtlichen Betriebsärzten, falls erforderlich, noch nebenamtliche Betriebsärzte zu beſtellen. Die Betreuung mehrerer mittelgroßer Betriebe durch einen gemeinſamen hauptamtlichen Betriebsarzt ist ebenfalls möglich. Die Betriebsführer müßten sich in diesem Falle zwecks Abſchluſſes des gemeinſamen Vertrages über die Perſon des Arztes, die von dieſem in jedem Betriebe aufzuwendende Zeit und die Vergütungsfrage verſtändigen. Möglich ist auch, daß in großen Betrieben der Betriebsführer von der Einstellung eines hauptamtlichen Betriebsarztes absieht und mehrere nebenamtliche Betriebsärzte beschäftigt. Das wird sich namentlich wenigstens vorübergehend — als notwendig erweisen, solange nicht genug hauptamtliche Betriebsärzte vorhanden sind. Möglich ist auch, daß ein

8*

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Werk mehrere hauptamtliche Betriebsärzte oder einen oder mehrere hauptamtliche und daneben einen oder mehrere nebenamtliche Betriebsärzte einstellt. Das unterliegt dem freien Ermessen des Betriebsführers. Werden mehrere Betriebsärzte eingestellt, ſo muß einem die Leitung übertragen werden – „leitender Betriebsarzt". Sind haupt- und nebenamtliche Betriebsärzte zuſammen tätig, ſo ſoll in der Regel dem hauptamtlichen Betriebsarzt die Leitung übertragen werden. b) Betriebsärztliche Verträge - Genehmigung A. Allgemeines über Genehmigungen Die fachliche Lenkung und Ausrichtung der geſundheitlichen Betriebsbetreuung ist im Rahmen des vom Führer an die Deutſche Arbeitsfront erteilten Auftrages, der Bildung einer wirklichen Volks- und Leiſtungsgemeinschaft aller Deutschen und des an das Hauptamt für Volksgesundheit der NSDAP. erteilten Auftrages, der Steuerung aller gesundheitlichen und gesundheitspolitiſchen Maßnahmen, Aufgabe des Amtes „ Gesundheit und Volksschuß“ der DAF. Die Ausübung der betriebsärztlichen Tätigkeit kann nur mit der Genehmigung des Amtes „ Geſundheit und Volksschuß“ der DAF. erfolgen. Zur Beantragung der Genehmigung sind die Verträge von hauptamtlichen Betriebsärzten und die Vereinbarungen sowie die Verträge für nebenamtliche Betriebsärzte, die nur unter Mitwirkung der für den Betrieb zuständigen Kreisabteilung „ Geſundheit und Volksschuß“ ab= geschlossen werden dürfen, dem Amt „ Geſundheit und Volksschuß“ der DAF., Berlin W 35, Potsdamer Straße Nr. 180/182, durch die zuständige Gauabteilung „ Gesundheit und Volksschuß“ einzureichen .

B. Ausfertigung der Genehmigungsanträge 1. Für jeden Vertrag (hauptamtlich) sowie für jede Vereinbarung (nebenamtlich) ist ein gesondertes Genehmigungsantragsschreiben auszufertigen. 2. Diesem Antragsschreiben ist in einmaliger Ausfertigung hinzuzufügen: a) die Zweitschrift entweder des Vertrages für hauptamtliche betriebsärztliche Betreuung. oder der Vereinbarung und des Vertrages für nebenamtliche betriebsärztliche Betreuung.

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b) Die Personalangaben des Arztes : Name und Vorname, Jahr der Geburt, Bestallung, Wohnort und Anschrift, jeßige Tätigkeit, evtl. ausgeführte nebenamtliche Tätigkeit, Angaben über Mitgliedschaft der Partei und des NSD. -Ärztebundes. c) Kurzer ärztlicher Lebenslauf. d) Beurteilung des Arztes : 1. durch den zuständigen Hoheitsträger (Kreisleiter) der NSDAP., 2. durch den zuständigen Gauamtsleiter des Amtes für Volksgesundheit der NSDAP. und 3. durch den zuständigen Gau- bzw. Kreisabteilungsleiter „ Gesundheit und Volksschuß“. e) Angaben über den Betrieb : Bezeichnung und Anschrift des Betriebes, Betriebsart unter Benennung des für den Betrieb zuständigen Fachamtes der DAF. sowie der Fachgruppe und der für den Betrieb zuſtändigen Kreisabteilung „ Geſundheit und Volksſchuß“, Gefolgsſchaftsſtärke (auch bei R-Betrieben), Geſundheitslage, bisherige ärztliche Betreuung, vorhandene Einrichtungen wie Kantinen, Gemeinſchaftsraum, Bäder, Heime, Mütter- und Kinderbetreuung, etwa vorhandene gefährdende Einrichtungen im Betriebe, etwa vorkommende Berufskrankheiten, Name des Betriebsführers . 3. Die Unterlagen nach Ziffer b und e ſind nach den in Anlage V (S. 147) befindlichen Muſtern abzufaſſen und in dreifacher Ausfertigung zu erstellen, wovon je eine für die Kreisabteilung, die Gauabteilung und das Amt „Gesundheit und Volksschuß “ der DAF. bestimmt iſt.

C. Vertragsmuſter für hauptamtliche Betriebsärzte 1. Die Einstellung als hauptamtlicher Betriebsarzt erfolgt auf dem Wege eines Einstellungsvertrages nach dem „ Vertragsmuster für einen hauptamtlichen Betriebsarzt" (Anlage I S. 143) . Dieser Vertrag iſt in zweifacher Ausfertigung zu erstellen : je eine für den Betrieb und den Betriebsarzt ; außerdem sind von diesem Vertrag drei vom Gauabteilungsleiter beglaubigte Abschriften auszufertigen, wovon je eine für die Kreisabteilung, Gauabteilung und das Amt „ Gesundheit und Volksschuß“ der DAF. bestimmt ist. 2. Erläuterungen zum Vertrag . a) 3u § 2 des Vertrages : Der Betriebsarzt untersteht dem Betriebsführer unmittelbar. Wo eine unmittelbare Unterstellung unter den Betriebsführer wegen der Größe des Betriebes (Großbetriebe, Kon-

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zerne) praktisch nicht durchführbar ist, weil bei derartigen Betrieben die Aufgaben zwischen dem Führer des Betriebes und ſeinen maßgeblichen und verantwortlichen Stellvertretern und Mitarbeitern geteilt sind, kann es bei der im Betriebe herrschenden Ordnung verbleiben. Anzuſtreben ist, daß der Betriebsführer bei Bewährung des Betriebsarztes dieſen mit seiner Stellvertretung in geſundheitlichen Fragen beauftragt. Von den obengenannten Ausnahmefällen abgesehen, erscheint eine Trennung unbeschadet der zwischen Sozialabteilung und Gesundheitsführung zweckmäßig . notwendigen engen Zusammenarbeit beider Stellen Sind mehrere Betriebsärzte im gleichen Betrieb tätig, ist einer dieſer Ärzte als leitender Betriebsarzt zu bestimmen. Dieser „ leitende Betriebsarzt" untersteht dem Betriebsführer unmittelbar, während die weiteren Betriebsärzte ihrerseits dem leitenden Betriebsarzt unterstehen. § 2 des Vertrages ist dann folgendermaßen abzufassen : Er unterſteht dem leitenden Betriebsarzt. b) 3u §§ 3 und 4 des Vertrages : die „ Richtlinien für Betriebsärzte“ (ſ. S. 129) sind als Bestandteile des Vertrages dem Betriebsführer und den Betriebsärzten auszuhändigen. c) 3u § 6 des Vertrages : In Betrieben, in denen sich ein leitender Betriebsarzt befindet, haben etwaige Veröffentlichungen und Berichte über den leitenden Betriebsarzt zu erfolgen. d) 3u § 7 des Vertrages : Die Feſtſeßung der Vergütung unterliegt der Vereinbarung zwischen Betriebsführer und Betriebsarzt. Es ist unbedingt am Grundsaß des Leistungsprinzips festzuhalten. Höhere Gehälter sind also an ältere, beſonders erfahrene Ärzte zu zahlen, während junge Ärzte, die erst am Anfang ihrer Laufbahn ſtehen, mit niedrigen Gehältern einzuſtufen sind . Es ist daher zweckmäßig, im Vertrag eine festgelegte Gehaltsſteigerung vorzusehen. Sozialversicherung : Hauptamtliche Betriebsärzte sind wie alle sonstigen Gefolgschaftsmitglieder ſozialversicherungspflichtig, ſo daß für sie keine Besonderheit gilt. I. Ihr Einkommen ist unter den allgemeinen Vorausseßungen als ſozialversicherungsrechtliches Entgelt nach § 160 RVO. zu behandeln, d . h. es sind darauf die Angestelltenversicherungsbeiträge zu entrichten, ſofern ihr Jahresverdienſt 7200 RM. nicht übersteigt und sie beim Dienſtantritt das Alter von 60 Jahren noch nicht vollendet haben. Anderenfalls sind sie nicht angestelltenversicherungspflichtig ( §§ 1 Abs. 3, 3 AVG .) . 118

II. Krankenversicherungspflichtig dürften ſie in keinem Fall ſein, da es nach § 165 Abs. 2 RVO. nur solche Angestellte sind, deren Jahresarbeitsverdienst 3600 RM. nicht übersteigt. III. Arbeitslosenversicherungspflichtig sind die hauptamtlichen Betriebsärzte nach § 69, Abs. 2 des Gesetzes über Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung nur, sofern ihr Jahreseinkommen 7200 RM. nicht übersteigt. Für Versicherte, die mehr als 3600 RM. aber nicht mehr als 7200 RM. Jahreseinkommen haben, wird die Arbeitslosenversicherung von einem Betrage von monatlich 300 RM. erhoben. e) Zu §8 des Vertrages : Der Urlaub für Betriebsärzte soll vertraglich geregelt werden. f) 3u §9 des Vertrages : Nach § 544 RVO. sind hauptamtliche Betriebsärzte gegen Unfälle bei der für den Betrieb zuständigen Berufsgenossenschaft versichert, wenn sie in Betrieben beschäftigt sind, die der Unfallversicherung unterliegen. Falls dieſes zutrifft, iſt eine besondere Aufführung im Vertrage nicht notwendig . Im gegenteiligen Falle jedoch wird empfohlen, eine geeignete Unfallversicherung (etwa bei der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege, Berlin C 2, Oranienburger Straße 13/14) abzuschließen und diese in den Vertrag aufzunehmen. Empfehlenswert sind auch vertragliche Abmachungen über Ruhegehalt, Pensionskasse und Haftpflichtversicherung . g) 3u § 10 des Vertrages : Der Anstellungsvertrag kann von vornherein befristet abgeschlossen werden, so daß er nach Ablauf der Frist oder mit Erreichung des im Vertrag bestimmten Zeitpunktes ohne Kündigung von selbst erlischt. Es kann auch in dem Vertrag vereinbart werden, daß sich der Vertrag, der zunächst befristet abgeschlossen wird, automatisch um je eine näher anzugebende Frist (etwa 1 Jahr) verlängert, wenn nicht eine Kündigung seitens des Betriebsführers oder des Betriebs―― arztes unter Einhaltung der vertraglich zu vereinbarenden Kündigungsfrist erfolgt. Der Vertrag kann auch ohne jede Befristung bis auf weiteres abgeschlossen werden unter Vereinbarung einer beiderseitigen Kündigungsmöglichkeit mit einer zu bestimmenden Kündigungsfrist. Wird nichts vereinbart, würde nach § 622 RBG . die Kündigung unter Einhaltung einer Frist von 6 Wochen zum Ende eines Kalenderjahres zuläſſig ſein. Bei einer Dauer des Angeſtelltenverhältniſſes von mindeſtens 5 Jahren würden die weiteren Kündigungsbeschränkungen auf Grund des Kündigungsschußgeſehes vom 9. Juli 1926 Anwendung finden, wenn die

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in diesem Gesetz genannten weiteren Voraussetzungen vorliegen. Gegebenenfalls würden auch die Vorschriften des Schwerbeschädigtengeſehes vom 4 April 1920 anzuwenden sein. Das Anstellungsverhältnis mit dem hauptamtlichen Betriebsarzt erlischt nicht ohne weiteres durch Aberkennung der Betriebsarzteigenschaft seitens des Amtes "I Gesundheit und Volksschuß“ der DAF. Eine etwaige Abberufung seitens des Amtes „Gesundheit und Volksschuß“ der DAF. hat nicht die Wirkung des automatischen Erlöschens des Anstellungsvertrages. Wenn dem hauptamtlichen Betriebsarzt die Anerkennung entzogen wird, kann das Amt „Geſundheit und Volksschuß“ der DAF. den Betriebsarzt veranlassen, ſeinerseits zu kündigen. Es iſt eine moralische Verpflichtung des Betriebsführers, den Vertrag mit dem Betriebsarzt zu kündigen, wenn das Amt „Gesundheit und Volksschuß“ der DAF. diesem Betriebsarzt die Anerkennung entzieht. Die Aberkennung der Betriebsarzteigenſchaft und Kündigung stellen die äußersten und legten Mittel dar. Bei Unzuträglichkeiten, falls eine Einigung zwischen Betriebsführer und Betriebsarzt nicht zustandekommt, seßt sich der Kreisabteilungsleiter „ Gesundheit und Volksschus" der DAF. mit dem Betriebsführer und dem Betriebsarzt in Verbindung mit dem Ziele der Klärung und Einigung. Kommt auch zwischen dem Kreisabteilungsleiter „ Gesundheit und Volksschuß “ und dem Betriebsführer sowie Betriebsarzt eine Einigung nicht zustande, ſo iſt diese von dem Gauabteilungsleiter „ Geſundheit und Volksschuß“ in Verbindung mit der zuständigen Induſtrieabteilung der Wirtschaftskammer anzustreben. Führt auch dieſes nicht zum Ziel, so werden das Amt „ Ge= ſundheit und Volksschuß“ der DAF. und die zuständigen Stellen der ge= werblichen Wirtſchaft um eine Einigung bemüht ſein. 3. Geringfügige Abweichungen vom Mustervertrag — die aber nichts --Grundsäßliches betreffen — ſind gestattet, aber nach Möglichkeit zu vermeiden.

D. Vertragsmuster für nebenamtliche Betriebsärzte 1. Voraussetzung für die ärztliche Betreuung eines Betriebes durch einen oder mehrere nebenamtliche Betriebsärzte ist die Vereinbarung zwischen dem Amt „ Gesundheit und Volksschuß “ der DAF. und dem Betriebsführer nach dem „Muster einer Vereinbarung für den Einsat von nebenamtlichen Betriebsärzten " (Anlage II S. 144). Die Vereinbarung wird zwiſchen dem Betriebsführer und der zuständigen Kreis120

waltung Gesundheit und Volksschuß “ abgeschlossen. Sie ist in zweifacher Ausfertigung zu erstellen, eine Ausfertigung verbleibt in den Händen des Betriebsführers, während die andere für die Kreisabteilung "I Gesundheit und Volksschuß “ bestimmt ist. Von dieser Vereinbarung find 2 vom Gauabteilungsleiter beglaubigte Abschriften zu erstellen, wovon eine für die Gauabteilung „ Gesundheit und Volksschuß “, die andere für das Amt „ Geſundheit und Volksschuß“ der DAF. beſtimmt ist. 2. Da eine Tätigkeit als Betriebsarzt Willensübereinstimmung zwiſchen Betriebsführer und Betriebsarzt über die Leiſtung ärztlichen Dienſtes im Betriebe gegen Entgelt vorausseßt, kommt damit ein Dienstvertrag zustande. Zwecks Klärung dieser Rechtsbeziehung iſt zwiſchen dem Betriebsführer und dem nebenamtlichen Betriebsarzt ein Vertrag nach dem im Einvernehmen zwischen dem Amt „ Gesundheit und Volksschuß“ der DAF. und der Reichsgruppe Induſtrie vorgesehenen Muſter abzuschließen (Anlage III S. 145) . Dieser Vertrag iſt jeweils in zweifacher Ausfertigung zu erstellen. Eine dieser Ausfertigungen ist für den nebenamtlichen Betriebsarzt beſtimmt, die andere für den Betriebsführer. Von diesem Vertrag sind zwei vom Gauabteilungsleiter beglaubigte Abschriften zu erstellen, wovon eine für die Gauabteilung „ Geſundheit und Volksschuß“, die andere für das Amt „ Geſundheit und Volksschus" der DAF. bestimmt ist. 3. Erläuterungen zur Vereinbarung. a) Die Vereinbarung iſt grundſäßlich unpersönlich abzuſchließen, d. h. der Name des nebenamtlichen Betriebsarztes darf in ihr nicht aufgeführt werden. Grund hierfür iſt, daß bei einem etwaigen Ausscheiden des nebenamtlichen Betriebsarztes unmittelbar ein neuer Arzt im Einvernehmen mit dem Kreisabteilungsleiter „ Geſundheit und Volksschuß “ durch den Betriebsführer bestellt werden kann. b) Zu § 1 der Vereinbarung : Die Wünsche des Betriebsführers bezüglich der Perſon des Arztes sind immer zu berücksichtigen, es sei denn, daß der vom Betriebsführer gewählte Arzt nicht den Anforderungen des Amtes Gesundheit und Volksschuß “ der DAF. entſpricht ; in dieſem Falle muß eine Einigung über einen anderen geeigneten Arzt herbeigeführt werden. Eine Einſeßung ohne oder gar gegen den Willen des Betriebsführers ist nicht möglich. c) 3u § 2 der Vereinbarung : Die "I Richtlinien für Betriebsärzte " ſind den Betriebsärzten als Bestandteil des Vertrages auszuhändigen. 121

d) 3u § 3 der Vereinbarung : Als Vergütung ist ein Richtsaß von 5 RM. je Jahr und Kopf vorgesehen. Dieser Sah bedeutet nur einen ungefähren Anhaltspunkt für die in jedem Einzelfall nach der betriebsindividuellen Lage zu treffenden Honorarvereinbarung . Für die Entlohnung muß grundsäßlich das Leiſtungsprinzip entſcheidend ſein. Die Höhe der Vergütung muß sich also richten nach der Bedeutung und dem Umfang der vom Betriebsarzt zu leiſtenden ärztlichen Dienſte und nach den Lebenshaltungskosten, die bezirklich durchaus verschieden sind . Sind mehrere nebenamtliche Betriebsärzte gleichzeitig in einem Betriebe tätig, so richtet sich für jeden von ihnen die Höhe des Honorars nach der Be= deutung und dem Umfange der vom Betriebsarzt zu leiſtenden ärztlichen Dienste. Diese Vergütung je Kopf und Jahr ist gerechter als eine Pauschalvergütung, da die vom Betriebsarzt aufzuwendenden Leiſtungen mit ſteigender Gefolgschaftsstärke anwachsen und mit ſchwächer werdender Ge= folgschaftsstärke abfallen.

e) Sozialversicherung I. Krankenversicherung . Nebenamtliche Betriebsärzte, deren Tätigkeit durch die „ Richtlinien für Betriebsärzte" des Amtes „ Gesundheit und Volksschuß “ der DAF. beſtimmt wird, unterliegen nicht der Krankenversicherungspflicht. Zwar wird nach den Richtlinien auch ein nebenamtlicher Betriebsarzt zur Gefolgschaft gerechnet. Er gehört jedoch zu keinem der in § 165 der Reichsversicherungsordnung aufgeführten Personenkreise. Abs. 1 Nr. 2 dieſer Vorschrift ſcheidet aus, denn hierdurch werden nur Angestellte in der Stellung von Betriebsbeamten, Werkmeiſtern und in ähnlich gehobener Stellung erfaßt, dagegen nicht mehr Angestellte in höherer Stellung, die mit einer ihrer Natur nach höheren, mehr geistigen Tätigkeit beschäftigt ſind (vgl. Kühne, Krankenversicherung, 1939, S. 22 Anm. 13 a zu § 165 ; Kreil, Anleitung des Reichsversicherungsamtes S. 87 Nr. 24) . Der in Ziffer 8 der Richtlinien festgelegte, äußerst vielseitige Aufgabenbereich des Betriebsarztes läßt keinen Zweifel, daß seine Tätigkeit nach diesem Maßstab zu beurteilen iſt. Aber auch unter Nr. 6 a. a. D. iſt die Stellung des nebenamtlichen Betriebsarztes nicht einzuordnen. Angestellte in Berufen der Kranken- und Wohlfahrtspflege ſind ſolche Ärzte nicht, die an der eigentlichen Krankenpflege und Heilbehandlung unbeteiligt sind (Entſcheidung 3792, AN. 1930 IV S. 303 EuM. Bd . 27, S. 455, Nr. 169) . Nach Ziffer 6 der Richt-

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linien ist aber gerade die selbständige ärztliche Krankenbehandlung der Gefolgschaftsmitglieder über den Rahmen der ersten Hilfe hinaus dem Betriebsarzt verboten. Seine Aufgaben sind vielmehr im wesentlichen allgemein gesundheitspolitischer Art. Der nebenamtliche Betriebsarzt fällt somit schon dem Wesen seiner Stellung nach weder unter Nr. 2 noch unter Nr. 6 vom § 165 Abs. 1 der Reichsversicherungsordnung . Darüber hinaus fehlt es aber auch noch an dem weiteren Erfordernis für die Krankenversicherungspflicht, daß die Beschäftigung als Betriebsarzt den Hauptberuf bildet, denn der nebenamtliche Betriebsarzt führt seine Privatpraxis weiter und seine hiernach verbliebene Eigenschaft als frei praktizierender Arzt gibt seiner beruflichen Stellung das Gepräge . Die Höhe der Einnahmen aus der Privatpraris im Vergleich mit der Vergütung für die Tätigkeit als Betriebsarzt ist hierbei nicht entscheidend (zu vergl. Entscheidung 2045 AN. 1915, S. 578 = EuM 5 S. 39 Nr . 18, EuM Bd . 38 S. 43 Nr. 14). II. Angestelltenversicherung. Anders ist die Rechtslage in der Angestelltenversicherung . Der nebenberufliche Betriebsarzt wird durch den Betriebsführer vertraglich zur Leiſtung ärztlicher Dienſte im Betriebe gegen Entgelt verpflichtet und unterſteht als Gefolgschaftsmitglied in allen betrieblichen Angelegenheiten dem Betriebsführer, dem er auch zur Gefolgschaftstreue verpflichtet ist. Er ist somit nach § 1 Abs. 1 des Angestelltenversicherungsgeseßes ( § 1 Abs. 1 Nr. 6 dürfte aus den gleichen Gründen wie oben in der Krankenversicherung § 165 Abs. 1 Nr. 6 der RVO. nicht Plaz greifen, wobei für die Angestelltenversicherung der Abschnitt C der Bestimmung von Berufsgruppen der Angestellten= versicherung“ vom 8. März 1924 — RGBI. I, S. 274, 410 in der Fassung vom 4. Februar und 13. Juli 1927 hinsichtlich der dort erwähnten Assistenzärzte nur auf behandelnde Ärzte zu beziehen sein dürfte) versicherungspflichtig, sofern nicht im Einzelfall die Vorausseßungen des § 10 a. a. D. in Verbindung mit der Verordnung über Versicherungsfreiheit vorübergehender Dienstleistungen in der Angestelltenversicherung vom 9. Februar 1923, 19. Dezember 1931 gegeben sind . Über dieſe Verordnung hinaus den nebenberuflich tätigen Betriebsarzt von der Versicherungspflicht zu befreien, liegt kein ausreichender Grund vor, zumal die gleichen Verhältniſſe auch bei ſonſtigen freiberuflich tätigen Ärzten vorliegen, die bei Versorgungs- und Gesundheitsämtern, Krankenanſtalten uſw. nebenberuflich auf Grund eines Dienſtvertrages beſchäftigt werden.

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Der Umstand, daß alle Ärzte Pflichtmitglieder der Deutſchen Ärzteverſorgung sind, kann für sich allein die Freistellung von der Angestelltenversicherungspflicht nicht rechtfertigen. Eine solche Freistellung könnte nur durch eine entsprechende Änderung des Angestelltenversicherungsgesehes eintreten. Nicht angestelltenversicherungspflichtig ist : 1. Ein Arzt, der bei Übernahme der Geschäfte eines nebenamtlichen Betriebsarztes das 60. Lebensjahr vollendet hat ( § 1 Abs. 3 AVG .). 2. Ein Arzt bei einem Jahresarbeitsverdienst von mehr als 7200 RM. aus seiner betriebsärztlichen Tätigkeit ( § 1 Abs. 3, § 3 Abs. 1 AVG .) . Dieser Fall könnte praktisch vorkommen, wenn ein nebenamtlicher Betriebsarzt für mehrere Betriebe tätig ist, dann sind die gesamten Bezüge aus nebenamtlicher Betriebsarzttätigkeit zur Ermittlung der Jahresarbeitsverdienstgrenze zuſammenzurechnen. 3. Ein nebenamtlicher Betriebsarzt, der hauptberuflich im Beamtenverhältnis steht. Nach der Rechtsprechung erstreckt sich die durch § 11 AVG . bestimmte Versicherungsfreiheit auch auf ein nebenhergehendes Beschäftigungsverhältnis, wenn der Schwerpunkt der wirtſchaftlichen Stellung auf der unter § 11 fallenden Beamtentätigkeit liegt. 4. Nebenamtliche Betriebsärzte, die im Hauptberuf Aſſiſtenzärzte an Krankenhäusern oder Anstalten sind . Diese Ärzte ſind nach § 12 Abs. 1 Nr. 4 AVG. versicherungsfrei, solange ihre Tätigkeit hauptsächlich der wiſſenſchaftlichen Ausbildung dient. Bei dieſer Tätigkeit wird eine Versicherungsfreiheit bis zu 2 höchstens 3 Jahren, bei einer Ausbildung zum Facharzt 4 bis 5 Jahren angenommen. Da in dieſem Rahmen Aſſiſtenzärzte versicherungsfrei sind, kann nach dem in vorhergehendem Absah Gesagten Versicherungsfreiheit auch für die nebenbeamtliche Betriebsarzttätigkeit angenommen werden . 5. § 10 heit vom

Nebenamtliche Betriebsärzte bei geringfügiger Beschäftigung . Nach AVG. in Verbindung mit der Verordnung über Versicherungsfreivorübergehender Dienstleistungen in der Angestelltenversicherung 9. Februar 1923/19. Februar 1931 bleiben nebenamtliche Betriebs-

ärzte versicherungsfrei, wenn sie entweder nur gelegentlich, insbesondere zur gelegentlichen Aushilfe oder zwar in regelmäßiger Wiederkehr, aber nur nebenher und gegen ein geringfügiges Entgelt die Betriebsarztgeschäfte ausführen . Eine Beschäftigung gilt als gelegentliche Dienſtleiſtung, wenn sie in höchstens 3 aufeinanderfolgenden Monaten oder während eines Kalenderjahres insgesamt in höchſtens 3 Monaten aus124

geübt wird. Ein Entgelt gilt als geringfügig, wenn es durchschnittlich 100 RM. im Monat nicht überschreitet, ein höheres Entgelt dann, wenn es durchschnittlich 20 % des Gesamteinkommens nicht überschreitet (in dieser Gesamtsumme ist auch die Vergütung für die nebenamtliche Betriebsarzttätigkeit einzurechnen). Auf Antrag wird von der Angestelltenversicherungspflicht befreit : Wer bei Eintritt in die versicherungspflichtige Beschäftigung das 50. Lebensjahr vollendet hat ( § 15 AVG .) . Nebenamtliche Betriebsärzte, die bei Eintritt in diese Beschäftigung das 30. Lebensjahr überschritten haben, und für die ſeit mindeſtens 3 Jahren ein Versicherungsvertrag bei einer öffentlichen oder privaten Lebensversicherungsgesellschaft ge= ſchloſſen ist, können auf ihren Antrag von der eigenen Beitragsleiſtung befreit werden, wenn der Jahresbeitrag der Beiträge für dieſe Versiche= rung bei Eintritt in die Betriebsarzttätigkeit mindestens den ihren Gehaltsverhältnissen entsprechenden Beiträgen gleichkommt, die sie für die Angestelltenversicherung zu tragen haben (50 %). III. Arbeitslosenversicherung . Da die Betriebsärzte ohne Rücksicht auf die Höhe des Verdienſtes nicht krankenversicherungspflichtig sind (oben Ziffer 1), sind sie auch nicht nach § 69 Nr. 1 und 2 des Gesezes über Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung arbeitslosenversicherungspflichtig . Wohl aber kommt Arbeitslosenversicherungspflicht nach § 69 Nr. 3 des Gesetzes über Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung in Betracht (vgl. Ziffer 2 dieſes Berichtes) . Aber auch dieses wird regelmäßig nach § 75 a. a. D. entfallen ; denn, wie bereits in dem Schreiben der Reichsgruppe hervorgehoben wird, wird die Tätigkeit der nebenamtlichen Betriebsärzte 30 Arbeitsstunden in der Kalenderwoche kaum übersteigen . IV. Soweit die Ärzte in knappschaftlichen Betrieben beschäftigt sind, sind sie nicht versicherungspflichtig in der knappschaftlichen Krankenversicherung , weil sie nach dem oben Angeführten nicht krankenversicherungspflichtig nach § 165 der RVO. ſind (zu vgl. § 15 Abs. d Reichsknappschaftsgeset). Eine Versicherung in der Angestelltenpensionskasse kommt nicht in Frage, weil die Ärzte nicht mit wesentlich bergmännischen Arbeiten beſchäftigt ſind (zu vgl. § 28 Abs. 1 Nr. 2 des Reichsknappschaftsgeseßes). f) Ein Zusah als § 5 der Vereinbarung, der besagt, daß die Vereinbarung nur bis zu einem gewissen Zeitpunkt Gültigkeit haben soll, iſt unzu-

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lässig. Dagegen ist gegen die Aufführung einer vierteljährlichen Kündigungsfrist als §5 der Vereinbarung nichts einzuwenden. g) Erläuterungen zum Vertrag : Nach §5 des Muſtervertrages erlischt das Rechtsverhältnis zwischen dem Betriebsführer und dem nebenamtlichen Betriebsarzt automatiſch, d . h. ohne daß es einer Kündigung bedarf, sobald dem nebenamtlichen Betriebsarzt die Anerkennung durch das Amt „ Geſundheit und Volksschuß “ der DAF. entzogen wird . Außerdem erlischt der Vertrag durch eine jederzeit zulässige ordentliche Kündigung, für die die Einhaltung einer Kündigungsfrist nicht erforderlich ist. Die Kündigung kann vom Betriebsführer wie vom Betriebsarzt ausgesprochen werden. Diese rechtliche Möglichkeit beſteht aber nur dann, wenn zwischen dem Betriebsführer und dem Betriebsarzt eine vertragliche Abmachung dieses Inhalts getroffen ist. Würde keine vertragliche Abmachung getroffen, so wäre eine Kündigung zum Schluß des Kalendervierteljahres — unter Einhaltung einer Kündigungsfrist von 6 Wochen — zulässig ( § 621, Abſ. 4 bzw. bei überwiegender Tätigkeit als Betriebsarzt § 622 RGB .) . Ist keine Kündigungsfrist vereinbart, so kann die Vereinbarung jederzeit durch einseitige Erklärung aufgehoben werden. Im übrigen dürfte eine Kündigung nur in seltenen Ausnahmefällen akut werden. Wenn sich Unzuträglichkeiten zwischen dem Betriebsführer und dem Betriebsarzt ergeben, die durch eine vertrauensvolle persönliche Aussprache zwiſchen beiden nicht beigelegt werden können, iſt nach den gleichen Grundsäßen wie bei Meinungsverschiedenheiten bei hauptamtlichen Betriebsärzten zu verfahren (s. Seite 119 u. 120) . 4. Vereinbarungen und Verträge sollen sich an den Wortlaut der Muſter halten, Abweichungen können nur ausnahmsweiſe, nach eingehender Begründung, genehmigt werden. 5. Mit einer Reihe von Betrieben hat das Amt „ Gesundheit und Volksschuß“ der DAF. Sammelvereinbarungen abgeſchloſſen (wie z . B. IG.-Farben, Nordsee, Defaka, Bank der Deutschen Arbeit uſw.) . Dieſe Sammelvereinbarungen werden von dem Amt „ Gesundheit und Volksschuß“ der DAF. abgeschlossen und jeweils durch Rundschreiben bekanntgegeben. Es handelt sich hier um Betriebe, deren Filialen oder Tochterwerke sich über das ganze Reichsgebiet bzw. mehrere Gaubereiche erſtrecken und für die auf Grund ihrer Gefolgschaftsstärken nur nebenamtliche Betriebsärzte in Frage kommen. Sind solche Tochterwerke nur über einen Gaubereich verstreut, so ist es Aufgabe der zuständigen Gauabtei126

lungsleitung, eine Sammelvereinbarung nach anliegendem Muster (Anlage IV) abzuschließen und dem Amt „ Gesundheit und Volksschuß“ der DAF. zur Genehmigung vorzulegen. Bei bereits bestehenden Sammelvereinbarungen braucht und darf keine neue Einzelvereinbarung abgeschlossen werden. In diesem Falle ist lediglich jeweils der Vertrag zwischen dem Betriebsführer und dem nebenamtlichen Betriebsarzt unter Hinzufügung der erforderlichen Unterlagen (f. Seite 117, Punkt b, c, d und e) einzureichen.

E. Gemeinsames für Verträge haupt- und nebenamtlicher Betriebsärzte 1. Änderungen von Verträgen hauptamtlicher Betriebsärzte und von Vereinbarungen sowie Verträgen nebenamtlicher Betriebsärzte (z. B. Betriebsbezeichnung, Vergütung usw.), nach bereits erfolgter Genehmigung durch das Amt „ Geſundheit und Volksschuß “ der DAF. unterliegen einer erneuten Genehmigung. Diese ist unter Begründung einzuholen. 2. Scheidet ein Arzt als Betriebsarzt aus, so ist dieses umgehend dem Amt „ Geſundheit und Volksschuß “ der DAF. unter Angabe der Gründe zu melden. Nach Möglichkeit soll angestrebt werden, daß mit dieſer Meldung bereits der Nachfolger benannt wird, sofern der Betriebsführer sich mit der Person des vorgeschlagenen Arztes einverstanden erklärt hat. Handelt es sich bei dem Nachfolger um einen hauptamtlichen Betriebsarzt, ſo iſt ein neuer Vertrag auszufertigen und deſſen Zweitschrift unter Hinzufügung der Anlagen (ſ. Seite 117, Punkt b, c und d) einzureichen. Bei einem nebenamtlichen Betriebsarzt als Nachfolger ist eine Zweit schrift seines Vertrages mit dem Betriebsführer — die Vereinbarung hat ja nach wie vor ihre Gültigkeit, da sie unpersönlich abgeſchloſſen iſt nebst den vorher genannten Unterlagen beizufügen. 3. Kündigt ein Betrieb einen Vertrag bzw. eine Vereinbarung, so ist dieses dem Amt „ Geſundheit und Volksschuß“ der DAF. unter Hinzufügung einer eingehenden Begründung zu melden. 4. Übernimmt ein nebenamtlicher Betriebsarzt eine hauptamtliche Betriebsarztstelle, so darf er die nebenamtliche Betreuung nicht weiterführen. Dem Amt „ Gesundheit und Volksschuß “ der DAF. ist der Nach127

folger unter Hinzufügung der erforderlichen Unterlagen zu benennen. Der Betriebsführer muß sich auch hier mit der Person des vorgeschlagenen . Arztes einverstanden erklären. Eine Beeinträchtigung der laufenden ärztlichen Betreuungsaufgaben ſoll durch die Umſtellung nicht erfolgen. 5. Urkundensteuerpflicht der Verträge und Vereinbarungen : Der zwiſchen einem Betrieb und einem Arzt abgeschlossene Anstellungsvertrag * als Betriebsarzt ist gemäß § 14 des Urkundensteuergeseßes steuerpflichtig, sofern die Vergütung, die auf die einjährige Vertragsdauer berechnet ist, den Betrag von 3600 RM. übersteigt. Die Steuer beträgt 1 v . T. und wird berechnet bei einem Vertrag auf bestimmte Zeit von der für die Vertragsdauer vereinbarten Vergütung, höchſtens jedoch für die Dauer von 5 Jahren; bei einem Vertrag von unbeſtimmter Dauer von der für eine 1jährige Vertragsdauer berechneten Vergütung . Wird der Anstellungsvertrag in 2 Exemplaren von den Vertragspartnern unterschrieben, so wird die nach § 14 zu entrichtende Urkundensteuer nur für die Erstschrift fällig, für die Doppelschrift beträgt die Steuer gemäß § 11, Abs. 2 3 RM., jedoch nicht mehr als die für die Erſtſchrift zu entrichtende Steuer. Sofern es sich bei der Doppelschrift lediglich um eine nicht beglaubigte Abſchrift handelt, die von keiner der Parteien handschriftlich vollzogen ist, ist hierfür eine Urkundensteuer nicht zu entrichten, da einfache Abschriften der Steuer nicht unterliegen. Um Kosten zu sparen, brauchen den Genehmigungsanträgen für die Akten des Amtes „ Geſundheit und Volksschuß “ der DAF. nur Abschriften der Verträge bzw. Vereinbarungen eingesandt werden, auf denen die Richtigkeit der Abschrift durch die Kreis- bzw. Gauabteilung bestätigt wird. 6. Nach den vom Amte gemachten Feststellungen beschäftigen noch eine Anzahl Betriebe Ärzte nach Verträgen oder Vereinbarungen, die den Richtlinien des Amtes „ Geſundheit und Volksschuß “ der DAF. nicht entsprechen. Hier gilt das unter A auf Seite 116 Geſagte. Es iſt alſo danach zu trachten, dieſe Ärzte nach den Richtlinien des Amtes „ Geſundheit und Volksschuß“ der DAF. durch Abſchluß neuer Verträge bzw. Vereinbarungen auszurichten.

c) Auswahl der Betriebe 1. Ziel des Amtes „ Geſundheit und Volksschuß “ der DAF. ist die gesundheitliche Betreuung sämtlicher Betriebe. Bis zur Erreichung dieses Zieles sind beim Einſaß von Betriebsärzten an allererster Stelle 128

die gefährdeten Betriebe und Betriebe mit vorwiegend weiblicher Gefolgschaft zu berücksichtigen. Zu bevorzugen sind ſelbſtverſtändlich auch Betriebe, mit denen bereits eine Sammelvereinbarung abgeschlossen worden ist. 2. In Zusammenarbeit mit den Gau- und Kreisfachabteilungen der DAF. ist daher eine Planung der vordringlich zu betreuenden Betriebe zu erstellen. Anhand dieser Planung ist wiederum unter Beteiligung der zuständigen Dienststellen der DAF. die Einstellung von Betriebsärzten anzustreben. Alle Verhandlungen sind mit der größten Umſicht zu führen. 3. An dieser Planung, sowie an der Einstellung von Betriebsärzten, sind auch die intereſſierten Dienſtſtellen der gewerblichen Wirtschaft, in erster Linie die Industrieabteilungen der Wirtschaftskammern ( Verzeichnis ſ. Anlage VI S. 149), zu beteiligen. Sie sind berufen, die Betriebsarzteinstellung in gemeinsamer Zuſammenarbeit mit der Deutschen Arbeitsfront voranzutreiben, da die Verträge, Vereinbarungen sowie Richtlinien für Betriebsärzte im Einvernehmen mit der Reichsgruppe Induſtrie erstellt worden sind . Die Induſtrieabteilungen der Wirtſchaftskammern erhalten weiterhin seitens der Reichsgruppe Induſtrie ſtändig Weiſungen in Betriebsarztfragen . 4. Ergeben sich bei Verhandlungen der Dienststellen des Amtes „Gesundheit und Volksschuß “ der DAF. mit Betriebsführern Gegensäße, so ist zunächst zu verſuchen, diese durch Einschaltung der örtlichen Dienststellen der DAF. (Gauobmann, Kreisobmann uſw.) zu überbrücken. Führt dieses Verfahren nicht zum Ziele, ſo ſind die zuständigen Induſtrieabteilungen der Wirtſchaftskammern an den Verhandlungen zu beteiligen. Sind die Gegenfäße auch dadurch nicht zu beheben, ſo iſt eingehender Bericht hierüber an das Amt „ Geſundheit und Volksschuß “ der DAF. zu erstatten; der Bericht muß in vierfacher Ausfertigung eingereicht werden. Das Amt „ Geſundheit und Volksschuß “ der DAF. wird dann eine Klärung mit der Reichsgruppe Induſtrie herbeiführen. d) Richtlinien für Betriebsärzte 1. Der Betriebsarzt unterſteht dem Betriebsführer unmittelbar. 2. Er ist Berater des

Betriebsführers in allen gesundheitlichen

Fragen der Arbeit und der Lebensführung . Ziel ſeines Wirkens iſt Erhaltung und Förderung der Gesundheit, Leistungsfähigkeit, Arbeits- und Lebensfreude der Gefolgschaft.

9

129

3. Zur Erreichung dieses Zieles im Rahmen der Geſundheitsführung des schaffenden deutschen Volksgenossen ist der Betriebsarzt in ſeiner fachlichen Tätigkeit auf dem Gebiete der Gesundheitsführung an die allgemeinen Weiſungen und Richtlinien des Amtes „Gesundheit und Volksschuß“ der DAF. gebunden. Er ist verpflichtet, dem Amt „ Geſundheit und Volksschuß“ der DAF. vierteljährlich zum angeforderten Zeitpunkt einen Bericht über die Tätig. keit auf dem Gebiete der Gesundheitsführung, seiner Maßnahmen und feiner Erfolge zuzuleiten. Diese Berichte sind vor Absendung an den zuständigen Kreisabteilungsleiter „ Gesundheit und Volksschuß“ dem Betriebsführer zur Kenntnis zu bringen. Hierdurch wird die Unterſtellung des Betriebsarztes in den betriebseigenen Angelegenheiten sowie disziplinär unter seinen Betriebsführer in keiner Weise beeinträchtigt. Auch für ihn gilt die Treuepflicht des Gefolgschaftsmitgliedes gegenüber dem Betriebsführer nach § 2 AOG. Die gesamte Tätigkeit des Betriebsarztes geschieht im ſtändigen Einvernehmen auch mit allen zuständigen Stellen des Betriebes und der DAF. Sie unterliegt der unmittelbaren fachlichen Aufsicht des zuständigen Kreisabteilungsleiters „ Geſundheit und Volksschuß“ der DAF. 4. Betriebsführer und Amt „ Geſundheit und Volksschuß“ der DAF. beurteilen gemeinſam Leiſtung und Erfolg des Betriebsarztes . Die Anerkennung als Betriebsarzt iſt eine Angelegenheit des Amtes „ Geſundheit und Volksschuß“ der DAF. und kann widerrufen werden . 5. Der Betriebsarzt darf nicht gleichzeitig als Vertrauensarzt und Durchgangsarzt für die von ihm betriebsärztlich betreuten Gefolgschaftsmitglieder tätig sein. Ausnahmen bedürfen der Genehmigung des Leiters des Amtes „ Geſundheit und Volksschuß “ der DAF. 6. Die betriebsgebundene Behandlung erkrankter und verlegter Gefolgschaftsmitglieder, die arbeitsfähig sind, ist dem Betriebsarzt gestattet, jedoch nicht auf Kosten der Krankenversicherung . 7. Prarisausübung erlaubt.

iſt

dem

hauptamtlichen

Betriebsarzt

nicht

8. Der Betriebsarzt hat folgende Aufgaben, die hinsichtlich Umfang und Tempo im Einvernehmen mit dem Betriebsführer durchzuführen sind : a) Beratung des Betriebsführers in allen gesundheitlichen Fragen des Betriebes und der Gefolgschaft (einschließlich Familienangehörigen) .

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H

b) Beratung der Gefolgschaftsmitglieder, auch durch Vorträge, in allen gesundheitlichen Fragen der Arbeit und der Lebensführung . Abhaltung regelmäßiger Beratungsstunden, die im Betrieb bekanntgemacht werden, ist zweckmäßig. Gegebenenfalls Frauen- und Mütterberatung. c) Ärztliche Begutachtung der einzustellenden Lehrlinge, deren ständige gesundheitliche Überwachung und regelmäßige Nachuntersuchungen, im erſten Vierteljahr monatlich, danach vierteljährlich. Mitwirkung bei den Eignungsprüfungen.

Maßgebliche

d) Ständige gesundheitliche Überwachung und halbjährlich durchzuführende Nachuntersuchungen der Jungarbeiter unter 20 Jahren. e) Ärztliche Begutachtung aller neueinzustellenden Arbeiter, Angestellten und Beamten (Einstellungsunterſuchung). f) Ständige gesundheitliche Überwachung und alle 2 Jahre durchzuführende Nachuntersuchungen der Beamten, Angestellten und Arbeiter, besonders der Frauen. g) Alle Untersuchungen, Begutachtungen und Beratungen der Gefolgschaftsmitglieder geschehen an Hand der „ Betriebskarteikarte“ des Amtes „Gesundheit und Volksschuß“ der DAF. b) Der Zeitpunkt aller Untersuchungen wird, beſonders bei zahlreichen Einstellungsuntersuchungen, zwiſchen Betriebsführer und Betriebsarzt vereinbart. i) Ärztliche Mitwirkung bei Ausbildung, Fortbildung und Einsaß der Arbeitsgruppen „ Gesundheit“ der Werkscharen. k) Gesundheitliche Regelung und ärztliche Beaufsichtigung des Betriebssportes, besonders der Jugendlichen. Zweckmäßiger Ansaß des Ausgleichsportes . 1) Maßgebliche Mitwirkung und Beratung in allen Fragen des Ansahes von Maßnahmen und Hilfsmitteln von KdF. und NSV . m) Ständige Überwachung der gesamten Ernährung, beſonders in den Betriebspausen und den Kantinen. Gegebenenfalls Einrichtung von Diätküchen. n) Ständige Überwachung zweckmäßiger Pausen sowie Freizeitgestal tung ; Sorge für zweckmäßige Regelung der Arbeitszeit, zweckmäßige Urlaubseinteilung und -gestaltung.

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0) Gesundheitliche Überwachung der Werkssiedlung (allgemeiner Zustand, Gesundheit der Frauen und Kinder, Wohnungsverhältniſſe uſw.). p) Ärztliche Beratung und Mitwirkung bei allen Fragen des Arbeitseinſages Neueingestellter, sowie von Krankheiten Geneſener, des Arbeitsplagwechsels, der Schulung und Umschulung, des Arbeitsschußes, der Unfallverhütung, der Durchführung der gewerbehygienischen Vorschriften, der allgemeinen Betriebshygiene, der Frauenarbeit, des Mutterschußes, der Jugendlichenarbeit und der Arbeitskleidung . q) Gesundheitliche Überwachung des gesamten Betriebes, der Arbeitsräume und -plähe, der Maſchinen und Geräte, der ſanitären Einrichtungen, insbesondere der Sanitätsräume, der Wohlfahrtseinrichtungen, Kantinen, Waſchräume, Dusch- und Baderäume, Umkleideräume, Aborte, Sporteinrichtungen, Erholungsheime uſw. r) Ständige Überwachung des Ausbildungszustandes und der Tätigkeit der Betriebsſanitäter. Ausbildung der Betriebssanitäter ist im Benehmen mit dem örtlichen Verbande des Roten Kreuzes zu regeln. 8) Ärztliche Mitwirkung in den Fragen des Luftschußes gemäß Luftschußgesek. t) Ständige Verbindung

mit den behandelnden Ärzten erkrankter

Gefolgschaftsmitglieder. u) Vorbereitung und Durchführung von Behandlungsmaßnahmen, die arbeitsfähigen Erkrankten vom Hausarzt verordnet und im Betrieb durchführbar sind (Bäder, Maſſagen, Umschläge, Packungen, Schwizkuren usw.). Gegebenenfalls Einrichtung eines „ Geſundheitshauſes ". v) Liſtenführung über erkrankte Gefolgschaftsmitglieder nach Dauer, Art der Erkrankung und Arbeitsplaß. Beobachtung örtlicher oder zeitlicher Häufungen, ursächliche Feststellungen. w) Berichterstattung über den Geſundheitszustand der Gefolgschaftsmitglieder an den Betriebsführer. x) Der Betriebsarzt hat das Recht und die Pflicht, in sämtlichen Anlagen des Betriebes, soweit nicht beſondere Geheimhaltungsvorschriften entgegenstehen, sich mit den einzelnen Arbeitsgängen vertraut zu machen; er hat von den zuständigen Betriebsleitern oder Meiſtern sich fachdienliche Aufklärung geben zu laſſen, ſoweit nicht beſondere Geheimhaltungsvorschriften entgegenstehen. Der Betrieb des Werkes darf hierunter nicht leiden, der Arbeitsgang auch nicht aufgehalten werden.

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y) An allen Besichtigungen des Werkes durch Gewerbeaufsichtsbeamte, besonders durch staatliche Gewerbeärzte und Aufsichtsbeamte der Berufsgenossenschaften, hat der Betriebsarzt nach Möglichkeit teilzunehmen.

e) Gemeinsames für haupt- und nebenamtliche Betriebsärzte [ Erläuterungen zu den Richtlinien]

1. Auswahl der Ärzte Die als Betriebsarzt einzuſeßenden Ärzte müſſen dem NSD.-Ärztebund als Mitglieder oder Anwärter angehören. Sofern dies im Einzelfalle noch nicht zutrifft, iſt das Erforderliche zu veranlassen und bei Vorlage der Verträge bzw. Vereinbarungen zur Genehmigung hierüber zu berichten. Bei der Auswahl der nebenamtlichen Betriebsärzte ist darauf zu achten, daß diese Ärzte auch wirklich fachlich sowohl als auch zeitlich in der Lage sind, die eingegangenen Verpflichtungen als Betriebsarzt zu erfüllen. Für einen hauptamtlichen Betriebsarzt ist eine gediegene Ausbildung in allen Sparten der Medizin Vorbedingung. Ärztinnen werden im allgemeinen nur für Betriebe mit vorwiegend weiblicher Gefolgschaft in Frage kommen . 2. Fachliche Ausrichtung In seiner fachlichen Tätigkeit auf dem Gebiete der betrieblichen Geſundheitsführung ist der Betriebsarzt an die allgemeinen Weiſungen und Richtlinien des Amtes „ Geſundheit und Volksschuß“ der DAF. bzw. der von dieſem beauftragten Stellen gebunden. 3. Der Betriebsarzt als Berater des Betriebsführers Der Betriebsarzt ist Berater des Betriebsführers in allen gesundheitlichen Fragen der Arbeit und der Lebensführung (Ziffer 2 der Richtlinien für Betriebsärzte) . Er hat mithin beratende, nicht entscheidende Funktionen, soweit nicht der Betriebsführer im Einzelfalle ihm die Befugnis einräumt, als sein Vertreter in gewissem Umfange selbst zu entscheiden. Das gilt insbesondere, soweit es sich um die Inanspruchnahme betrieblicher Mittel, die Gewährung von Freizeit zu Erholungszwecken, Arbeitsplagwechsel und dergleichen handelt. 133

4. Der Betriebsarzt als Gefolgſchaftsmitglied a) Wenn ein Betrieb gegen die Eigenschaft als Gefolgschaftsmitglied eines nebenamtlichen Betriebsarztes aus dem Grunde Bedenken hat, weil in der Betriebsordnung für alle Gefolgschaftsmitglieder bestimmte zusätzliche soziale Leistungen (z. B. Eheschließungsbeihilfe, Urlaubszuschüsse usw.) festgesezt sind, die auf den Betriebsarzt weder Anwendung finden sollen noch können, so sind diese Bedenken aus dem Grunde nicht stichhaltig, weil die Betriebsordnung als Rechtsquelle, wie jede andere auch, auslegungsfähig und auslegungsbedürftig ist. Wenn die Firma selbst sagt, daß diese Bestimmungen auf nebenberufliche Betriebsärzte keine Anwendung finden können, so ist damit auch rechtlich außer Zweifel gestellt, daß sie dann eben keine Anwendung finden. Es besteht also weder eine Notwendigkeit noch auch nur die Möglichkeit, die Gefolgschaftseigenschaft der Betriebsärzte aus einem dieser Gründe in Frage zu ziehen. b) Der Betriebsarzt ist Gefolgschaftsmitglied und als solches zur Gefolgschaftstreue gegenüber seinem Betriebsführer nach § 2 ADG . verpflichtet (Ziffer 3 Abs. 3 der „ Richtlinien“) . Die Gefolgschaftstreue verlangt vom Betriebsarzt, daß auch er die Betriebsgeheimnisse wahrt. Das gilt auch für ſeine ärztliche Berichterstattung . Eine Veröffentlichung des Berichtes oder sonstiger Arbeiten über betriebliche Vorgänge oder Erfahrungen bedürfen der Zustimmung des Betriebsführers, sofern der Betrieb aus der Veröffentlichung erkennbar ist. Die Betriebsärzte müſſen in ihren Berichten die Vorschriften der „ Geheimhaltungsbeſtimmungen für Firmen“ beachten. Im Zweifelfalle ist der Abwehrbeauftragte zu beteiligen. Ebenso wie alle Gefolgschaftsmitglieder in „geſchüßten Betrieben “, müſſen auch die Betriebsärzte, bevor sie Abteilungen mit Geheimfertigungen aufsuchen dürfen, durch den Betriebsführer bzw. den Abwehrbeauftragten auf Geheimhaltung verpflichtet werden . c) Berichte des Betriebsarztes sind dem Betriebsführer vor der Absendung vorzulegen. Hierdurch iſt dem Betriebsführer die Möglichkeit einer gleichzeitigen Stellungnahme gegeben. Diese Abrede ist aus der Überlegung getroffen worden, daß alles, was das Betriebsgeschehen anlangt, nur mit dem Betriebsführer, niemals aber ohne oder gar gegen ihn betrieben werden kann.

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d) Für Veröffentlichungen von Betriebsärzten über Geſundheitsführung der Schaffenden, über Fragen der ärztlichen Tätigkeit im Betriebe uſw., die erkennen lassen, daß der Verfaſſer als vom Amt „ Geſundheit und Volksschuß“ der DAF. genehmigter Betriebsarzt schreibt oder die die Anordnungen des Amtes zur Grundlage haben, muß vor der Veröffentlichung die Genehmigung des Amtes „ Geſundheit und Volksschuß“ der DAF. unter Vorlage der Urschrift eingeholt werden. Gegen Veröffentlichungen ohne solchen Charakter bestehen keine Einwände. e) Das Oberkommando der Wehrmacht hat durch Erlaß vom 11. Februar 1939 — Az £ 20 WSAb WRü III b Nr. 9/38 — die Rüstungsbetriebe angewiesen, daß auch nebenamtliche Betriebsärzte als Gefolg= schaftsmitglieder zu behandeln sind. Das bedeutet, daß haupt- und nebenamtliche Betriebsärzte den Ausweis für Gefolgschaftsmitglieder erhalten werden, die sie zum Betreten ihres Rüstungsbetriebes berechtigt.

5. Lohnsteuer Nach dem geltenden Arbeitsrecht ist es keine Frage, daß der Betriebsarzt, auch der nebenamtliche, Gefolgschaftsmitglied ist. Die Eigenschaft des Gefolgschaftsmitgliedes ist eine unmittelbar gesetzliche Folge, über die eine private Vereinbarung nicht möglich ist. Insbesondere ist es rechtlich nicht möglich, in einem Vertrag zu vereinbaren, daß jemand nicht Gefolgschaftsmitglied wäre, dem diese Eigenschaft durch das Gesetz beigelegt ist. Es ist also unmöglich, daß ein Betrieb die Gefolgschaftseigenschaft eines Betriebsarztes im Vertrag ausschließt. Die steuerrechtliche Behandlung der Frage hängt nicht von der arbeitsrechtlichen Eigenschaft eines Arztes als Gefolgschaftsmitglied ab. Das Steuerrecht hat besondere Tatbestandsmerkmale, an die er die Steuerfolge knüpft. Hinsichtlich hauptamtlicher Betriebsärzte iſt die lohnsteuerrechtliche Frage offensichtlich völlig klar, da dieſe als Gehaltsempfänger Lohnsteuerpflichtig sind . Anders ist die Lage beim nebenamtlichen Betriebsarzt, der als Hauptberuf eine freie ärztliche Praris ausübt und nur nebenbei die Betriebsarzttätigkeit verſieht. Seine Stellung entspricht daher den Vertragsärzten bei der Wehrmacht und beim Reichsarbeitsdienst. Infolgedessen ist die Lohnsteuerpflicht gemäß Ziffer 4 der Lohnsteuerrichtlinien zu verneinen. Dort ist ausgeführt, daß der Rechtssprechung des Reichsfinanzhofes bei den ſelbſtändig Berufstätigen eine im Zuſammenhang 135

mit der selbständigen Berufstätigkeit stehende Nebentätigkeit meist als Hilfsgeschäft der selbständigen Berufstätigkeit aufzufassen ist. Dies gilt auch dann, wenn die Nebentätigkeit für sich allein betrachtet als nichtselbständige Arbeit anzusehen ist. In diesen Fällen sind die Bezüge aus der Nebentätigkeit als Betriebseinnahmen bei der Ermittlung der Einkünfte aus ſelbſtändiger Arbeit im Sinne des § 18 ESTG . zu berücksichtigen. Sie sind alſo nicht im Wege des Lohnabzuges, ſondern nur im Wege der Veranlagung zur Einkommensteuer heranzuziehen. Diese Grundsähe finden nach den Lohnsteuerrichtlinien insbesondere auf die Vertragsärzte bei der Wehrmacht und beim Reichsarbeitsdienst Anwendung . 6. Arbeitsbuchpflicht der Betriebsärzte Nach § 1 der Verordnung über das Arbeitsbuch vom 22. April 1939 RGBl. I S. 824 müssen alle Personen, die in einem privatrechtlichen Dienstverhältnis im Sinne der §§ 611 ff. des BGB . stehen, ein Arbeitsbuch haben, und zwar gleichgültig, ob es sich um eine haupt- oder nebenamtliche Tätigkeit handelt, die hier allein in Frage kommende Ausnahme von der Arbeitsbuchpflicht —· kein Arbeitsbuch für nur gelegentlich oder kurzfristig beschäftigte Perſonen — ist bei nebenamtlichen Betriebsärzten nicht gegeben. Die Arbeitsbuchpflicht des nebenamtlichen Betriebsarztes ist auch dann gegeben, wenn er im Hauptberuf eine nicht arbeitsbuchpflichtige Tätigkeit z . B. als selbständiger oder beamteter Arzt ausübt. Wer schon im Beſiße eines Arbeitsbuches aus anderer Tätigkeit ist, hat die Eintragung der Tätigkeit als Betriebsarzt in das vorhandene Arbeitsbuch vornehmen zu lassen ; die Ausstellung eines zweiten Arbeitsbuches ist unzulässig.

7. Vertrauens- und Durchgangsärzte Betriebsärzte dürfen nicht gleichzeitig als Vertrauens- bzw. Durchgangsärzte für den von ihnen betriebsärztlich betreuten Personenkreis tätig sein. Hieraus ergibt sich, daß Vertrauensärzte nebenamtliche Betriebsärzte werden können, unter der Bedingung, daß vollkommene Gewähr dafür besteht, daß sich ihre Tätigkeit als Vertrauensarzt in keinem Falle auf den betriebsärztlich betreuten Personenkreis erstreckt. Hauptamtliche Betriebsärzte können sich nicht noch nebenamtlich als Vertrauensärzte betätigen. Wenn ein zwingender Grund hierzu vorliegen sollte, ist unter eingehender Begründung die Genehmigung des Leiters des Amtes „ Geſundheit und Volksschuß“ der DAF. einzufordern . 136

8. Schweigepflicht der Betriebsärzte Betriebsärzte sind an die ärztliche Schweigepflicht gebunden. Sie dürfen den Gesundheitszustand eines Gefolgschaftsmitgliedes dem Betriebsführer, dem Lohnbüro, dem Meister usw. nur mit Zustimmung des betreffenden Arbeitskameraden bekanntgeben. Bei Einstellungsuntersuchungen, Anträgen auf Arbeitsplaßwechſel, genügt meistens eine allgemeine Auskunft. Bei gewünschten Unterſuchungen von Arbeitskameraden aus den Betrieben zur Feststellung der Arbeitsfähigkeit oder zwecks Verlängerung des Urlaubes dürfen nur die notwendigen Maßnahmen bekanntgegeben werden. Bekanntgabe des Gesundheitszustandes wäre nur mit Zustimmung des Untersuchten zulässig.

9. Selbständige ärztliche Krankenbehandlung der Gefolgschaftsmitglieder In der Betreuung Erkrankter sollen die Betriebsärzte erste Hilfe leiſten und in der betriebsgebundenen Behandlung hausärztlich verordnete Maßnahmen durchführen. Die Betriebsärzte haben darüber hinaus auch die Berechtigung, betriebsgebundene Behandlungen erkrankter und verlester Gefolgschaftsmitglieder, sofern sie arbeitsfähig sind, im Betrieb selbst durchzuführen. Durch alle diese Maßnahmen soll erreicht werden, daß der Arbeitszeitausfall, ſomit auch Lohnausfall und Produktionsminderung eingeschränkt werden. Für die im Betrieb ſelbſt von den Betriebsärzten behandelten arbeitsfähigen Kranken ſollen keine Kaſſenſcheine ausgegeben werden, vielmehr gilt diese ärztliche Behandlungstätigkeit durch das betriebsärztliche Honorar als abgegolten. Der Betriebsarzt hat über die Krankenbehandlungen genaue Liſten zu führen (Krankenbuch) . Es ist Angelegenheit der Betriebe, die zur Behandlung arbeitsfähig Erkrankter im Betrieb notwendigen Behandlungsmittel bereitzustellen. Inſoweit die bisherigen Einrichtungen für Erste Hilfe und betriebsgebundene Behandlung nicht ausreichen, müssen sie so ausgebaut werden, daß der Betriebsarzt seine Tätigkeit, die der Vermeidung unnötigen Arbeitsausfalles dient, voll entfalten kann. Es ist auf die Betriebe einzuwirken, entsprechende Einrichtungen zur Verfügung zu stellen. Die behandelnde Tätigkeit der Betriebsärzte im Betrieb hat sich auf arbeitsfähige Gefolgschaftsmitglieder zu beschränken. Eine Behandlung 137

von Arbeitsunfähigen und von Familienangehörigen im Betrieb durch die Betriebsärzte ist nicht zulässig. Die Behandlung durch Betriebsärzte im Betrieb ist keine kassenärztliche Behandlung. Die Rechte der Versicherten auf die Leiſtungen der Sozialversicherung durch Inanspruchnahme von Kaſſenärzten bleiben unberührt.

10. Betriebsarzt - Hausarzt Über sämtliche Erkrankten, auch die im Betrieb von ihm ſelbſt behandelten, soll der Betriebsarzt mit den einzelnen Hausärzten engste Verbindung halten. Beſonders notwendig ist dies bei allen Erkrankungen, die in ursächlichem Zuſammenhang mit der Arbeit ſtehen (oder bei denen der Verdacht auf einen solchen Zuſammenhang vorhanden iſt), weil der Betriebsarzt vielfach über Sondererfahrungen in der Verhütung und Behandlung von betrieblich bedingten Körperschädigungen verfügt. Schaltet sich der Betriebsarzt in solchen Fällen von Anfang an ein, so wird der Hausarzt dadurch sowohl für die Aufstellung des Heilplanes wie für die Durchführung der Behandlung wertvolle Anregungen bekommen.

f) Anweisungen für die Gau- und Kreisabteilungen über den Betriebsärzteeinſah 1. Betreuung der betriebsärztlichen Tätigkeit : Mit der Einstellung von Betriebsärzten iſt für die Dienſtſtellen nur die vertragliche Seite der betriebsärztlichen Betreuung gelöst. Die wichtigſte Aufgabe der Gauund Kreisabteilungen beſteht in der Betreuung und in der fachlichen Beratung und Ausrichtung der Betriebsärzte.` Die Gau- und Kreisabteilungen des Amtes „ Geſundheit und Volksschuß“ der DAF. haben daher in engster Fühlungnahme mit den Betriebsärzten sowie auch mit den Betrieben zu stehen, um sich von der Arbeit der Betriebsärzte überzeugen zu können. Weiterhin haben die Dienststellen für den planmäßigen Eingang der von den Betriebsärzten geforderten vierteljährlichen Berichte (ſ. S. 130, Ziffer 3 und S. 151 ) Sorge zu tragen. Diese Berichte eignen sich ganz besonders zur Überwachung. Der Bericht ist von jedem Betriebsarzt mit 2 Durchschlägen ( Vordrucke benußen) der zuständigen Kreisabteilung bis zum 5. des auf den Vierteljahresschluß folgenden Monats einzureichen. (Über die weitere Bearbeitung der Berichte s. S. 139 I.) 138

2. Jeder Arzt, der vom Amt „ Geſundheit und Volksschuß“ der DAF. für die ärztliche Betreuung in den Betrieben genehmigt ist, hat die Berechtigung, die Bezeichnung „ Betriebsarzt“ zu führen. Es ist nun darauf zu achten, daß : a) nicht genehmigte Ärzte diese Bezeichnung nicht führen, b) genehmigte Ärzte keine andere Bezeichnung, z. B. Fabrikarzt usw., führen .

Werkarzt,

In Betrieben, in denen mehrere Betriebsärzte gleichzeitig tätig sind, wird einer dieser Ärzte als „ leitender Betriebsarzt“ bestellt. Diese Bezeichnung ist einzig und allein zulässig und nicht z. B. Betriebschefarzt uſw. Ebenso sollen für nachgeordnete Betriebsärzte Bezeichnungen wie Betriebsaſſiſtenzarzt usw. nicht eingeführt werden. 3. Gegen die Aufgabe von Anzeigen durch Werke, die hauptamtliche Betriebsärzte suchen, besteht kein Einwand. Es wird empfohlen, die Anzeigen im „ Deutschen Ärzteblatt" oder in der Monatsschrift „ Geſundheitsführung Ziel und Weg" aufzugeben. Ärzte, die Betriebsarztstellen suchen, haben sich tunlichst mit ihren zuständigen Kreis- bzw. Gauabteilungen des Amtes „ Gesundheit und Volksschuß“ der DAF. in Verbindung zu sehen. 4. Neu erscheinende Rundschreiben, die die Tätigkeit der Betriebsärzte berühren, sind dieſen zur Kenntnis zu geben. 5. Auf jeder Gauabteilung ist eine Kartei über die Betriebsärzte sowie über die von dieſen betreuten Betriebe zu führen.

V. Anweisung für die Erstellung von Tätigkeitsberichten

I. Tätigkeitsbericht Um eine enge Zuſammenarbeit zwiſchen den einzelnen Dienſtſtellen des Amtes und unter den Betriebsärzten herzustellen und um über alle anfallenden Fragen in der Gesundheitsführung in den Betrieben unterrichtet zu sein, hat es sich als zweckmäßig gezeigt, umfassende Formblätter für die Tätigkeitsberichte der Kreis- und Gaudienststellen zu erstellen (Anlage VIII S. 171). 139

1. Tätigkeitsbericht der Gau- und Kreisdienststellen Die Kreisdienststellen haben künftig vierteljährlich nach dem vorliegenden Muster (ſ. Anlage VIII) einen Rechenschaftsbericht über ihre Tätigkeit und ihre Erfahrungen der zuständigen Gauabteilung „ Geſundheit und Volksschuß“ einzureichen, die diese zusammenfassend bearbeitet und durch eigene Erfahrungen ergänzt. Diese Zusammenfassung wird dem Amt „ Gesundheit und Volksschuß“ der DAF. übergeben.

Termine der Berichterstattung : Der Betriebsarzt hat an die Kreisabteilung „ Gesundheit und Volksſchuß“ bis zum 5. des dem Vierteljahresschluß folgenden Monats zu berichten. Die Kreisabteilung hat an die Gauabteilung „ Geſundheit und Volksſchuß“ bis zum 10. des dem Vierteljahresſchluß folgenden Monats, die Gauabteilung an das Amt "I Gesundheit und Volksschuß“ der DAF. bis zum 17. des dem Vierteljahresabschluß folgenden Monats zu berichten. Der Tätigkeitsbericht der Dienststellen ist unterteilt in :

A. den sachlichen Tätigkeitsbericht, B. die zahlenmäßigen Angaben und Übersichten über den Stand der Arbeit. A. Sachlicher Tätigkeitsbericht Der sachliche Tätigkeitsbericht wird auf den Bogen A 1 und A 2 die Gaudienststellen bzw. das Amt „ Gesundheit und Volksschuß“ der DAF. über alle organiſatoriſchen, verwaltungsmäßigen Arbeiten und über den dienstlichen Verkehr mit anderen Dienststellen unterrichten. Auf den Bogen A 3—13 gibt der sachliche Tätigkeitsbericht Rechenschaft über die fachliche Tätigkeit in der betrieblichen Gesundheitsführung . Dazu gehören neben allgemeinen ärztlichen Fragen, die der wiſſenſchaftlichen Bearbeitung und Ausrichtung sowie der ärztlichen Zusammenarbeit dienen, auch die Fragen des betriebsärztlichen Einsaßes, deren Tätigkeit in den Betrieben, die Einstellung der Betriebe zur Geſundheitsführung, sowie die Zusammenarbeit mit anderen Ärzten. Die Beobachtungen und Erfahrungen der betriebsärztlichen Betreuung werden im einzelnen niedergelegt in dem Tätigkeitsbericht auf den Bogen A 6-13. Hier interessieren alle Fragen über Berufskrank140

heiten und Unfallſchuß, über Arbeitsbelastung und Arbeitsgestaltung, über Jugendlichen- und Frauenarbeit, über Betriebssport und über die Ernährung in den Betrieben. Die Unterlagen zu den hier angeführten Fragen wird der Kreisabteilungsleiter zum großen Teil von den innerhalb seines Kreiſes tätigen Betriebsärzten durch deren vierteljährlichen Berichte erhalten. Diese Unterlagen werden ihm außerdem dazu dienen, einen Überblick über alle Fragen der Gesundheitsführung innerhalb ſeines Arbeitsbereiches zu erhalten und etwa auftretende Schwierigkeiten ſogleich zu beheben. Bei der Festlegung dieser Tätigkeitsberichte ist auf eng umrissene Fragestellung absichtlich verzichtet und nur stichwortartig auf Einzelfragen hingewiesen worden, um eine schematiſche Ausfüllung der Berichtsbogen zu vermeiden. Sollte auf einem Teilgebiet sich in der Berichtszeit nichts ergeben haben, über das zu berichten iſt, ſo iſt das entſprechende Blatt nur mit einem derartigen Vermerk zu versehen. B. Zahlenmäßige Angaben , Übersichten In diesem Teil der Berichte konnte auf eine genaue Zahlenangabe nicht verzichtet werden, da sie die Unterlagen über den fortschreitenden Stand der gesamten Arbeiten bilden. Zu diesen zahlenmäßigen Angaben gehören : Anzahl der Betriebsärzte, die zahlenmäßige Erfassung sämtlicher Betriebe nach Größe und nach Betriebsbetreuung, Betriebe mit besonderen Einrichtungen wie Werksverpflegung, Betriebssport u. a. Außerdem gibt der Bericht Rechenschaft über die ausgeführten Betriebsuntersuchungen.

2. Berichte der Betriebsärzte Wie bereits gesagt, kann ein Teil des Tätigkeitsberichtes nur auf Grund der Betriebsarztberichte erstellt werden. Da mit Genehmigung der Betriebsarztverträge und -vereinbarungen das Amt „ Geſundheit und Volksschuß“ der DAF. die Verantwortung einer sachgemäßen Geſundheitsführung in den Betrieben übernimmt, haben die Betriebsärzte ihre vierteljährlichen Berichte nach den angegebenen Gesichtspunkten zu erstatten (Anlage s. S. 151 ) . Der Betriebsarztbericht besteht aus einem zahlenmäßigen (1) und aus einem sachlichen Bericht (II) . Alle hauptamtlichen Betriebsärzte ſind verpflichtet, beide Teile des Berichtes auszufüllen. Nebenamtliche Betriebsärzte dagegen haben den zahlenmäßigen 141

Teil immer und den sachlichen Teil nur bei besonderen Vorkommnissen auszufüllen. Der Bericht des Betriebsarztes ist im Original mit drei unterschriebenen Durchschlägen, ein weißer für den Kreis, ein roſa für den Gau, ein gelber und das Original für das Amt „ Geſundheit und Volksschuß“ der DAF., bis zum 5. des dem Vierteljahresschluß folgenden Monats auf den Vordrucksformularen an die zuſtändige Kreisab. teilung „Gesundheit und Volksſchuß“ zu senden. Die Kreisabteilung bearbeitet diese Betriebsarztberichte und verwertet sie für ihren eigenen Vierteljahresbericht. Sie fügt ihrem Bericht an die Gauabteilung das Original und zwei Durchschläge jedes Betriebsarztberichtes bei. Die Gauabteilung bearbeitet die Betriebsarztberichte zusammen mit den Berichten der Kreisabteilungen. Die Originalberichte (gelb) der hauptamtlichen Betriebsärzte sind nebst den gelben Durchschlägen mit dem Gesamtvierteljahresbericht an das Amt „ Gesundheit und Volksschuß“ der DAF. weiterzureichen. Dagegen sind von den Berichten der nebenamtlichen Betriebsärzte nur die ganz oder teilweise beizufügen, in denen wesentliche Einzelheiten enthalten sind.

Erst durch diese regelmäßige Berichterstattung, die gegebenenfalls durch Rückfragen ergänzt wird, kann erreicht werden, daß die Zentrale engste Fühlung mit der Front behält. Damit werden einmal alle Maßnahmen in Einzelbetrieben bekannt und allgemein nußbar gemacht und andererseits alle Schwierigkeiten, die der Betriebsarzt von sich aus nicht meiſtern kann, mit Hilfe der Dienststellen behoben. — Selbſtverſtändlich ist das Berichtswesen ausschließlich für den Dienstgebrauch bestimmt.

142

Anhang Anlage I Vertragsmuster für hauptamtliche Betriebsärzte

Anstellungsvertrag Zwischen und dem Arzt Herrn Dr. med . wird folgender Vertrag geschlossen vorbehaltlich der Zustimmung des Amtes „Geſundheit und Volksschuß“ der DAF., die der Arzt bei der für ihn zuständigen Dienststelle des Amtes Gesundheit und Volksschus" der DAF. einzuholen hat. §. 1 . Dr. med . wird als Hauptamtlicher Betriebsarzt mit Wirkung vom angestellt. § 2. Er untersteht dem Betriebsführer unmittelbar.

§ 3. Seine fachliche Tätigkeit vollzieht sich im Rahmen der Gesundheitsführung der schaffenden deutschen Volksgenossen nach den allgemeinen Weiſungen und Richtlinien des Amtes „Gesundheit und Volksschuß“ der DUF. § 4. Für seine Stellung und Tätigkeit gelten insbesondere anliegende Richtlinien für Betriebsärzte", welche Bestandteil dieses Vertrages sind. § 5. Der Betriebsarzt verpflichtet sich zu unbedingter Verschwiegenheit über alle im Zusammenhang mit der Dienstausübung ihm bekannt gewordenen Dinge des Betriebes. § 6. Veröffentlichungen über im Werk vorliegende Gesundheitsverhältnisse bedürfen der vorherigen Zustimmung des Betriebsführers und des Amtes „Gesundheit und Volksschuß“ der DAF. § 7. Dr. med. RM.

erhält ein monatliches Bruttogehalt von

§ 8. Vereinbarung über Urlaub und Vertretung bei Abwesenheit. 143

$ 9. Vereinbarung über Ruhegehalt, Pensionskasse, Haftpflichtversicherung, Unfallversicherung usw. § 10. Vereinbarung über Kündigung . den 19 ..

Betriebsarzt

Betriebsführer (Stempel und Unterſchrift)

Anlage II Muster einer Vereinbarung für den Einsatz von nebenamtlichen Betriebsärzten und dem Amt Zwischen (Betrieb) Kreis„Gesundheit und Volksschutz“ der DAF., Gau wird folgende Vereinbarung geabteilungswaltung troffen.

§ 1. Die Kreisabteilungswaltung „ Gesundheit und Volksschuß“ übernimmt die betriebsärztliche Betreuung des Betriebes durch Einſaß eines oder mehrerer Ärzte, welche im Einvernehmen mit dem Betriebsführer bestimmt werden. § 2. Die fachliche Tätigkeit dieser Betriebsärzte vollzieht sich im Rahmen der Gesundheitsführung der schaffenden deutschen Volksgenossen nach den allgemeinen Weiſungen und Richtlinien des Amtes „Gesundheit und Volksschuß“ der DAF., insbesondere nach den anliegenden „ Richtlinien für Betriebsärzte", welche Bestandteil dieser Vereinbarung sind.

§ 3. zahlt an diese neben(Betrieb) amtlichen Betriebsärzte eine monatliche Vergütung, deren Höhe sich aus einem Jahressah von RM. je Gefolgschaftsmitglied errechnet. § 4. Vertretung bei Urlaub und Krankheit oder dienstlicher Behinderung der Betriebsärzte wird jeweils durch die zuständige Kreisabteilungswaltung „Geſundheit und Volksschuß“ im Einvernehmen mit dem Betriebsführer geregelt. 19.. den

Kreisabteilungsleiter „Geſundheit und Volksschuß“ der DAF. (Stempel und Unterſchrift) 144

Betriebsführer (Stempel und Unterschrift)

Anlage III Muster eines Vertrages zwischen dem Betriebsführer und dem nebenamtlichen Betriebsarzt

und Herrn (Betrieb) wird folgender Vertrag vorbehaltlich der Zustimmung des Amtes „ Geſundheit und Volksschuß“ der DAF. geschlossen. Zwischen Dr. med .

§ 1. übernimmt vom Herr Dr. med. ab die Tätigkeit eines nebenamtlichen Betriebsarztes für den Betrieb gemäß den vom Amt „ Geſundheit und Volksschuß“ der DAF. erlassenen „Richtlinien für Betriebsärzte" und der „ Vereinbarung" zwischen dem Amt „ Geſundheit und Volksschuß“ der DAF. und dem Betriebsführer für den Einſaß von nebenamtlichen Betriebsärzten. Dieſe „Richtlinien“ und diese Vereinbarung" bilden einen Bestandteil dieſes Vertrages . § 2. Die fachliche Tätigkeit dieser Betriebsärzte vollzieht sich im Rahmen der Geſundheitsführung der schaffenden deutſchen Volksgenossen nach den allgemeinen Weisungen und Richtlinien des Amtes „Geſundheit und Volksschuß“ der DAF., insbesondere nach den „ Richtlinien für Betriebsärzte“. Der nebenamtliche Betriebsarzt ist Gefolgschaftsmitglied und unterſteht in allen betrieblichen Angelegenheiten dem Betriebsführer, dem er nach § 2 AOG . zur Gefolgschaftstreue verpflichtet ist.

§ 3. Dem nebenamtlichen Betriebsarzt werden gemäß Vereinbarung mit dem Amt „Geſundheit und Volksschuß“ der DAF. bzw. der von dieſem beauftragten Stelle die Aufgaben gemäß den „ Richtlinien“ übertragen. § 4. Der Betrieb zahlt an diese nebenamtlichen Betriebsärzte eine Vergütung, deren Höhe sich entsprechend Ziffer 3 der „ Vereinbarung für den Einfah von nebenamtlichen Betriebsärzten“ errechnet auf einem Jahressak von RM. je Gefolgschaftsmitglied. Die Vergütung ist zahlbar

§ 5. Dieser Vertrag erlischt: 1. Bei Entziehung der Anerkennung als Betriebsarzt oder durch das Amt „ Geſundheit und Volksschuß“ der einer solchen Erklärung beim Betriebsarzt oder 10

2. Durch jederzeit ohne Einhaltung einer Kündigungsfrist zulässige Kündigung seitens des Betriebsführers oder des Betriebsarztes . 19.. den ...

Betriebsarzt

Betriebsführer (Stempel und Unterschrift)

Anlage IV Muster einer Sammelvereinbarung

(Betrieb) Zwischen und dem Amt „Geſundheit und Volksschuß“ der DAF. wird folgende Vereinbarung getroffen: § 1. Das Amt , Gesundheit und Volksschuß“ der DAF. übernimmt die betriebsärztliche Betreuung der aus der Anlage ersichtlichen Betriebe (des Stammwerkes) durch Einsaß eines oder mehrerer Ärzte, welche im Einvernehmen mit dem Betriebsführer beſtimmt werden. § 2. Die fachliche Tätigkeit dieser Betriebsärzte vollzieht sich im Rahmen der Gesundheitsführung der schaffenden deutschen Volksgenossen nach den allgemeinen Weisungen und Richtlinien des Amtes „Gesundheit und Volksschus" der DAF., insbesondere nach den anliegenden "I Richtlinien für Betriebsärzte", welche Bestandteil dieser Vereinbarung find. § 3. zahlt an diese (Betrieb) nebenamtlichen Betriebsärzte eine monatliche Vergütung in Höhe eines Jahressahes von RM. je Gefolgschaftsmitglied. § 4. Vertretung bei Urlaub und Krankheit oder dienstlicher Behinderung der Betriebsärzte wird jeweils durch die zuständige Kreisabteilungswaltung „Gesundheit und Volksschutz“ im Einvernehmen mit dem Betriebsführer geregelt. 19.. den

den

Amt

146

Betriebsführer (Stempel und Unterschrift) 19..

Gesundheit und Volksschutz" der DAF. (Stempel und Unterschrift)

Anlage V1 Gau Kreis

Unterlage 2b - Personalbogen des Arztes Name

Vorname

Wohnort

Straße

Geb. am

Bestallung am

usw.)

jezige ärztliche Tätigkeit (prakt. Arzt, Facharzt für

weitere ärztliche Tätigkeit (z . B. nebenamtl. Vertrauensarzt uſw.)

oat beſondere hygienische und gewerbehygienische Kenntniſſe

sportärztliche Schulung fett

Mitglied der NSDAP. Mitglied oder Anwärter des NSDÄB .

.ſeit

19..

den

Kreisabteilungsleiter „Gesundheit und Volksschuß“ der DAF. (Unterschrift)

(mit Schreibmaschine auszufüllen)

10*

147

Anlage V2 Gau Kreis 2e - Angaben über den Betrieb Unterlage 20 Bezeichnung des Betriebes Anschrift Name des Betriebsführers Betriebsart ... zuständiges Fachamt der DAF. Fachgruppe Gefolgschaftsstärke (auch bei R.- Betrieben) Arbeiter männl. weibl... Angestellte " " Jugendliche " weibl.... männl .

insges...

bisherige ärztliche Betreuung durch Gesundheitslage etwaige Gewerbekrankheiten etwa vorhandene gefährdende Einrichtungen Kantine warmes Mittagessen vorhandene Einrichtungen für den Geſundheitsdienst

geplante Einrichtungen für den Gesundheitsdienſt

Mitteilung über Gemeinschaftsraum, Bäder, Heime, Sportplaßanlage, soziale Einrichtungen usw. ...

den

19 ..

Kreisabteilungsleiter " Gesundheit und Volksschuß“ der DAF. (Stempel und Unterschrift) (mit Schreibmaschine auszufüllen) 148

Anlage VI Die Induſtrieabteilungen der Wirtſchaftskammern (Bezirkliche Gliederung der Reichsgruppe Induſtrie.) 1. Ind.Abtlg. der W.K. Ostpreußen, Königsberg/Pr., Magiſterſtr. 9 2. Ind.Abtlg. der W.K. Schlesien, Breslau 5, Salvatorplah 8 3. Ind .Abtlg. der W.K. Berlin - Brandenburg, Berlin W 35, Potsdamer Str. 87

4. Ind.Abtlg. der W.K. Pommern, Stettin, Frauenſtr. 30 5. Ind.Abtlg. der W.K. Nordmark, Hamburg 11, Adolphsbrücke 10/II 6. Ind .Abtlg. der W.K. Bremen, Bremen, Schillerstr. 10

7. Ind.Abtlg. der W.K. Niedersachsen, Hannover, Sophienstr. 7 8. Ind.Abtlg. der W.K. Düsseldorf, Düsseldorf, Stahlhof, Schließfach 659 9. Ind.Abtlg. der W.K. Westfalen und Lippe, Dortmund, Märkische Str. 120 10. Ind.Abtlg . der W.K. Köln , Köln, Untersachsenhausen 4

11. Ind.Abtlg. der W.K. Heſſen, Frankfurt a. M., Börse 12. Ind.Abtlg. der W.K. Mittelelbe, Magdeburg, Alter Markt 5/6 13. Ind.Abtlg . der W.K. Thüringen , Weimar, Schwanseestr. 13 14. Ind.Abtlg. der W.K. Sachsen, Dresden-A., Albrechtstr. 4 15. Ind.Abtlg . der W.K. Bayern, München 22, Odeonsplah 12 16. Ind.Abtlg. der W.K. Baden, Mannheim, L. 1, 2 17. Ind.Abtlg. der W.K. Württemberg und Hohenzollern, Stuttgart- N., Fürstenstr. 1

149

18. Ind.Abtlg. der W.K. Saarpfalz, Saarbrücken 1, Hindenburgstr . 9 Sit 3.3t. Neustadt/Weinstr., Kaiserstr. 11/13 19. Ind.Abtlg. der W.K. Wien, Wien 40, Schwarzenbergplah 4 20. Ind.Abtlg. der W.K. Oberdonau , Linz, Scharißer Str. 2 21. Ind.Abtlg. der W.K. Südmark, Graz, Adolf Hitler Plat 24 22. Ind.Abtlg. der W.K. Alpenland , Innsbruck, Meinhardstr. 14 23. Ind.Abtlg. der K.W. Sudetenland , Reichenberg, Bielaugaſſe 4-6

150

Anlage VII Hauptamtlicher Betriebsarzt

Blatt 1 Betriebsarzt-Bericht

Vierteljahr 194 Fortlaufende Nummer...... (von Gauwaltung auszufüllen)

Gauabteilung Gesundheit und Volksschus" Kreisabteilung „Gefundheit und Volksschuß“ Betrieb...

Ort Betriebsart Fachgruppe...

Fachamt.... Gefolgschaftsstärke: männl...

weibl.

Arbeiter

Angestellte

Sugendliche

weibl.

Insgesamt: männl...

Gesamtzahl:

tätig seit:

Betriebsarzt:

genehmigt seit: 3ft Betrieb durch DAF ausgezeichnet?

zur Auszeichnung vorgeschlagen?

Art der Auszeichnung.

den

194....... Betriebsarzt (Stempel und Unterschrift)

151

Hauptamtlicher Betriebsarzt

Blatt 2 Betriebsarzt-Bericht Fortlaufende Nummer (von Gauwaltung auszufüllen)

... Vierteljahr 194...

Abteilung Gesundheit und Voltsschus" Betrieb Gauwaltung Betriebsart Kreiswaltung. Betriebsarzt Fachamt Fachgruppe 1. Zahlenmäßiger Bericht 1 Anzahl der betriebsärztlichen Untersuchungen: davon a) Erwachsene a) Einstellungsuntersuchungen Fortlaufende Untersuchungen a) " a) " Entlassungsuntersuchungen Untersuchungen auf Betriebstarteikarte Untersuchungen auf Gesund. a) " beitskarteikarte

b) Jugendliche b) b)

c) insgesamt c) c) " c) "

b)

c)

"

b)

c)

"

Stärke 2. Werkschar vorhanden... Arbeitsgruppe für Gesundheit . Arbeitsgruppe für Geſundheit in Ausbildung, ausgebildet, nicht ausgebildet : 3. Besteht Wertøverpflegung. Besteht Diättüche....

Stärke

Durchschnittliche Teilnehmerzahl... Durchschnittliche Teilnehmerzahl. (auf Anordnung des Betriebs. oder behandelnden Arztes)

4. Anzahl der im Betrieb abgehaltenen Sprechstunden: 1. Monat 2. Monat 3. Monat insgesamt: Zahl der in den Sprechstunden b) Jugendliche betreuten Gefolgschaftsmitglieder a) Erwachſene c) insgesamt Zahl der durch betriebsgebundene Behandlung versorgten Gefolgschaftsmitglieder 1. auf Anordnung des Betriebsarztes 2. auf Verordnung des Hausarztes 3. insgesamt 5. Welche Fachzeitschriften werden gelesen?

Betriebsarzt (Stempel und Unterſchrift)

153

Blatt 3 Betriebsarzt-Bericht Fortlaufende Nummer.... (von Gauwaltung auszufüllen)

Hauptamtlicher Betriebsarzt

...Vierteljahr 194..........

Abteilung Gesundheit und Volksschuß* Gauwaltung Betrieb. Betriebsart. Kreiswaltung.. Betriebsarzt Fachami Fachgruppe 1. Allgemeinärztliches

1. Bericht über Betriebs. und Reihenuntersuchungen. 2. Sind über den allgemeinen Geſundheitszustand beſondere Erfahrungen gemacht worden? 3. Verhältnisse, die eine betriebsärztliche Betreuung fördern oder erschweren und somit der Abhilfe bedürfen. (Anfragen, Mitteilungen, Wünſche, Anregungen.) 4. Sozialversicherung (Zuſammenarbeit mit den Sozialversicherungsträgern, soweit aufgabenmäßig zuständig). 5. Zusammenarbeit mit Gewerbeärzten, praktiſchen Aerzten, Vertrauensärzten und Durchgangsärzten. 6. Allgemeine Auswirkung der betriebsärztlichen Geſundheitsbetreuung. 7. Sonstiges.

155

Hauptamtlicher Betriebsarzt

Blatt 4

Betriebsarzt-Bericht Fortlaufende Nummer... (von Gauwaltung auszufüllen)

....... Vierteljahr 194.......

Abteilung Gesundheit und Volksschuß“ Betrieb Gauwaltung Betriebsart Kreiswaltung. Betriebsarzt Fachamt Fachgruppe 2. Allgemeine geſundheitliche Betreuung 1. a) ärztliche Lenkung (Belehrung) der Lebenshaltung der Schaffenden, b) Feierabend- und Wochenendgestal. tung, c) Sabres. und Erholungsurlaub. 2. Belehrung über Genußgifte: a) Alkohol, b) Nikotin, c) Sonſtiges. 3. Allgemeine Hygiene der Umwelt: a) Licht, b) Luft, c) Waſſer, d) Wohnung, e) Heizung, ?) Beleuchtung, g) Abfall. und Abwäſſerbeseitigung, h) geſunde Kleidung, i) Hygiene des Verkehrs, k) Verhütung übertrag barer Krankheiten. 4. Feststellungen über Räume zum Umziehen, Waſchen, Duschen und über Abortanlagen. 5. Mitwirkung bei den Fragen des Gas- und Luftſchußes.

157

Matt 5 Betriebsarzt-Bericht Fortlaufende Nummer. (von Gauwaltung auszufüllen)

Hauptamtlicher Betriebsarzt

Vierteljahr 194.......

Abteilung Gefundheit und Volksschuß" Betrieb. Gauwaltung Betriebsart Kreiswaltung. Fachamt. Betriebsarzt. Fachgruppe 3. Werkschar-Arbeitsgruppen für Geſundheit 1. Erfahrungen bei der Aufstellung der Arbeitsgruppen. 3. Auswirkung der Tätigkeit.

2. Bericht über Ausbildung und Einſas. 4. Vorschläge.

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Blatt 6 Betriebsarzt-Bericht Fortlaufende Nummer...... (von Gauwaltung auszufüllen)

Hauptamtlicher Betriebsarzt

...Vierteljahr 194.........

Abteilung Gesundheit und Volksschuß“ Betrieb Gauwaltung Betriebsart Kreiswaltung. Fachamt Betriebsarzt Fachgruppe 4. Berufskrankheiten und Unfallſchutz 1. Auftreten und Zahl der Berufskrankheiten und Maßnahmen zur Verhütung. 2. Auffällige Häufung oder Neuauftreten beſtimmter Erkrankungsfälle und deren mutmaßliche Ursachen. 3. Beobachtungen über Begutachtungen im Rahmen der Sozialversicherung (insbesondere Berufskrankheiten und Unfälle). 4. Unfallhäufigkeit und ihre Ursachen (Gefährdung durch Art der Arbeit, mangelhafte Sicherheitsvorrichtungen, Nachlässigkeit u. a.). 5. Unfallschuh: Maßnahmen, Zusammenarbeit mit Arbeitsschußwaltern usw. 6. Maßnahmen zur „Ersten Hilfe" : Vorhandensein und Zustand der Einrichtungen. Transportmöglichkeit von Verlegten im Betrieb und zum nächsten Krankenhaus. 7. Nachbarschus : Belästigungen durch Rauch und Abgaſe usw. Klagen über Mißstände. Beobachtungen von Gesundheitsschäden, bisher eingeleitete Gegenmaßnahmen.

11

161

}

Blatt 7

Betriebsarzt-Bericht Fortlaufende Nummer... (von Gauwaltung auszufüllen)

Hauptamtlicher Betriebsarzt ....Vierteljahr 194........

Abteilung Gesundheit und Volksschus" Betrieb Gauwaltung Betriebsart Kreiswaltung. Betriebsarzt Fachamt Fachgruppe 5. Arbeitsbelastung und Arbeitsgeſtaltung

Beobachtungen über 1. Arbeitsmethoden, Arbeitseinteilung, Band- und Fließarbeit, Akkordarbeit, einseitige Beanspruchung. 2. Arbeitszeit: Dauer, Lage und Wechsel der Schichten, Nachtarbeit, Arbeitspausen, Arbeitswege. 3. Arbeitsraum : Größe, Beleuchtung, Belüftung, Bebeizung. 4. Arbeitsplas : richtige Arbeitshöhe, Arbeit im Sisen, Stehen u. a. 5. Berufs- und Arbeitskleidung Geeignete und ungeeignete Kleidung für beſtimmte Tätigkeit.

11*

163

Blatt 8

Betriebsarzt-Bericht Fortlaufende Nummer... (von Gauwaltung auszufüllen)

Hauptamtlicher Betriebsarzt

Vierteljahr 194........ .........

Abteilung Gesundheit und Volksschuß“ Betrieb.. Gauwaltung Betriebsart Kreiswaltung. Betriebsarzt Fachamt Fachgruppe 6. Jugendlichen- und Frauenarbeit

Beobachtungen über : 1. Umfang und Einwirkung der Zugendlichenarbeit. Mitteilung ungeeigneter Arbeitspläge 2. Maßnahmen auf Grund des Jugendschußgeſeßes Ausnahmen hiervon und darüber hinausgehende Maß. nahmen. 3. Umfang und Einwirkung der Frauenarbeit Frauen an ungeeigneten Arbeitspläßen. Geeignete Maß. nahmen an Arbeitspläßen. 4. Mutterschus : Schwangerenschuß lt. geſeßlichen Bestimmungen und darüber hinaus getroffene Maßnahmen. Einrichtungen von Krippen, Stillräumen, Kindergärten usw

165

1

}

Blatt 9 Betriebsarzt-Bericht Fortlaufende Nummer.. (von Gauwaltung auszufüllen)

Hauptamtlicher Betriebsarzt

Vierteljahr 194...

Abteilung Gesundheit und Volksschus" Betrieb Gauwaltung Betriebsart Kreiswaltung. Betriebsarzt Fachamt Fachgruppe 7. Ärztliche Lenkung und Betreuung des Betriebssports 1. Beteiligung bei Fragen des Betriebssports. 2. Tätigkeit im Rahmen der Zuſammenarbeit mit dem NdF.-Sportamt: a) Leberwachung der Leibesübungen im Betriebe in gesundheitlicher Beziehung, Untersuchung der Gefolg. schaftsmitglieder in bezug auf die Eignung für bestimmte Sportarten. b) Gesundheitsiche Schulung der Sportwarte, Sportlehrer, Uebungswarte usw. c) Beratung beim Bau von Sportanlagen im Betriebe. d) Erfahrungen über die sportliche Erfassung von Gefährdeten und Anbrüchigen im Interesse der Hebung ihrer Leistungsfähigkeit. e) Gesundheitliche Ueberwachung der Sportappelle des Betriebes.

167

Blatt 10 Betriebsarzt-Bericht Fortlaufende Nummer... (von Gauwaltung auszufüllen)

Hauptamtlicher Betriebsarzt

Vierteljahr 194.........

Abteilung " Gesundheit und Volksschus" Betrieb Gauwaltung Betriebsart Kreiswaltung. Betriebsarzt Fachamt Fachgruppe 8. Ernährungsfragen im Betrieb Beobachtungen über: 1. Warmes Mittagessen durch werkeigene oder fremde (Fernverpflegung) Küchen. Verpflegung ini umliegenden Gaststätten. Beteiligung? 2. Lebensmittelauteilung (gegebenenfalls Kartenabgabe). 3. Zuſammenſesung der Mahlzeiten; Gesichtspunkte mit Anfügung von Küchenzetteln einſchl. Menge und Zubereitungsart. 4. Warmhalte und Kühlvorrichtung für mitgebrachtes Essen. 5. Einrichtungen für zusäßliche Verpflegung (Suppenküche usw.), soweit volle Verpflegung nicht möglich. 6. Abgabe von Getränken, Art und Menge (kalt oder warm). 7. Heißwasserbereiter für Selbstherſtellung von Getränken. Abgabe in Trink oder Isoliergefäßen.

169

Anlage VIII Formblätter für die Vierteljahresberichte der Kreis- und Gauabteilungen des Amtes „Geſundheit und der DAF.

Volksschutz“

A. Sachlicher Tätigkeitsbericht ( A 1 — A 13) . B. Zahlenmäßige Angaben und Übersichten über den Stand der Arbeiten und sonstige wichtige Einzelheiten der Aufgabengebiete ( B 1 - B 7).

171

1

Abteilung „Gefundheit und Volksfchuß" der Sauwaltung.... Kreiswaltung..

A1 Vierteljahr 194……..

A. Sachliche Tätigkeit 1. Organiſation und Verwaltung a) Gebietliche Veränderungen im Bereiche der Dienststellen. b) Personelle Veränderungen der Dienststellen. c) Sonstige organiſatoriſche Angelegenheiten. d) Fragen der Geschäftsführung. e) Tagungen (Gau-, Kreisabteilun gen). f) Allgemeiner Bericht über die im Gau bzw. Kreis durchgeführten Reiſen. (Unter Beifügung von Durch. schlägen über jede vom Gauabteilungsleiter durchgeführte Reiſe.) g) Finanz- und Etatangelegenheiten.

173

Abteilung ,Gefundheit und Volksschuß“ der Gauwaltung... Kreiswaltung

A 2 Vierteljahr 194.

A. Sachliche Tätigkeit 2. Dienstlicher Verkehr 1. Zusammenarbeit mit neben und nachgeordneten DAF.-Dienſtſtellen. 2. Verbindung mit dem Amt für Volksgeſundheit der NSDAP. (gemeinsame Aktionen usw.). 3. Zuſammenarbeit mit Parteidienſtſtellen (mit Ausnahme Ziffer 3), mit Dienſtſtellen der Gliederungen und an. geschlossenen Verbänden. 4. Zuſammenarbeit mit Behörden, Wehrmacht, Reichsarbeitsdienst, Rotes Kreus, Organiſationen der gewerblichen Wirtschaft, Arbeitskammer uſw. 5. Bestehen zur Zeit der Berichtsabgabe Schwierigkeiten im Dienſtverkehr mit den vorhergenannten Dienſtſtellen? Welche Gründe liegen vor? Was wurde zu ihrer Behebung unternommen? 6. Evtl. Vorschläge über Verbesserungsmöglichkeiten der Arbeit im eigenen Dienſtſtellenbereich.

175



Abteilung „Ve,unegali und Voltsſchuz” der Sauwaltung. Kreiswaltung..

A 3

Vierteljahr 194...

A. Sachliche Tätigkeit 3. Allgemeinärztliches 1. Mitarbeit der Ärzte in der Abteilung „Geſundheit und Volksschuß“ der DAF.: Beteiligung (insbesondere auch des ärztlichen Nachwuchses) und Stimmungsbericht. 2. Bericht über Betriebs- und Reihenuntersuchungen. 3. Sind über den allgemeinen Geſundheitszustand beſondere Erfahrungen gemacht worden? 4. Verhältnisse, die eine betriebliche Gesundheitsführung fördern oder erschweren und somit der Abhilfe bedürfen (Anfragen, Mitteilungen, Wünsche, Unregungen). 5. Sozialversicherung (Zuſammenarbeit mit den Sozialversicherungsträgern, ſoweit aufgabenmäßig zuständig). 6. Zusammenarbeit der Betriebsärzte, Gewerbeärzte, Amtsärzte, praktische Ärzte, Vertrauensärzte und Durchgangsärzte. 7. Allgemeine Auswirkung der Gesundheitsbetreuung der DAF. in den Betrieben. 8. Sonstiges.

122

177

+

Abteilung „Gesundheit und Volksſchuß“ der Gauwaltung.. Kreiswaltung

A4 Vierteljahr 194........

A. Sachliche Tätigkeit 4. Arztliche Betreuung der Betriebe (Aufbau) einſchl. Reichsautobahnlager uſw. 1. Gesundheitliche Betriebsbetreuung (ehrenamtlich): a) Einsatz der Ärzte, Erfolge und Widerstände. b) Gesamtbeurteilung der eingeſeßten Ärzte. c) Besonders er wähnenswerte Tatsachen aus der Tätigkeit dieſer Ärzte. d) Vorschläge. 2. Nebenamtliche Betriebsärzte: a) Einführung des Betriebsarztſyſtems, Einſaß der Betriebsärzte, Erfolge und Widerstände. b) Gesamtbeurtei lung der eingeseßten Betriebsärzte. c) Besonders erwähnenswerte Tatsachen aus deren Tätigkeit (gegebenenfalls unter Beiheftung von Einzelberichten). d) Vorschläge. 3. Hauptamtliche Betriebsärzte: a) Einführung des Betriebsarztſyſtems, Einſaß der Betriebsärzte, Erfolge und Widerstände. b) Gesamtbeurtei lung der eingefeßten Betriebsärzte. e) Befonders erwähnenswerte Tatsachen aus deren Tätigkeit (unter Bei heftung der Originalberichte und eines Durchschlages). d) Vorschläge.

12*

179

1

Abteilung „Gefundheit und Volksſchutz" der Gauwaltung.. Kreiswaltung...

A5 Vierteljahr 194.......

A. Sachliche Tätigkeit 5. Allgemeine geſundheitliche Betreuung

1. Arztliche Lenkung: a) der Lebenshaltung der Schaffenden; b) der Feierabend- und Wochenendgestaltung; c) des Jahres- und Er. holungsurlaubes. 2. Belehrung über Genußgifte: a) Alkohol. b) Nikotin. c) Sonstiges. 3. Allgemeine Hygiene der Umwelt: a) Licht. b) Luft. c) Waſſer. d) Wohnung. e) Heizung. f) Beleuchtung. g) Abfall- und Abwäſſerbeſeitigung. h) Gesunde Kleidung. i) Hygiene des Verkehrs. k) Verhütung übertragbarer Krankheiten. 4. Feststellungen über Räume zum Umziehen, Waſchen, Duſchen und über Abortanlagen. 5. Arztliche Betreuung der Baulager und Lagerhygiene. 6. Mitwirkung bei den Fragen des Gas- und Luftschußes.

181

Abteilung „Gefundheit und Volksſchuh" der Gauwaltung... Kreiswaltung

A6 Vierteljahr 194...

A. Sachliche Tätigkeit 6. Werkschar-Arbeitsgruppen für Geſundheit 1. Erfahrungen bei der Aufstellung der Arbeitsgruppe. 3. Auswirkung der Tätigkeit. 2. Bericht über Ausbildung und Einfah. 4. Vorschläge.

183

Abteilung „Gefundheit und Volksſchuß“ der Gauwaltung.. Kreiswaltung...

A7 Vierteljahr 194…………...

A. Sachliche Tätigkeit 7. Berufskrankheiten und Unfallſchuh 1. Auftreten und Zahl der Berufskrankheiten und Maßnahmen zur Verhütung. 2. Auffällige Häufung oder Neuauftreten beſtimmter Erkrankungsfälle und deren mutmaßliche Ursachen. 3. Beobachtungen über Begutachtungen im Rahmen der Sozialversicherung (insbesondere Berufskrankheiten und Unfälle). Zusammenarbeit mit Amt für Rechtsberatung. 4. Unfallhäufigkeit und ihre Ursachen (Gefährdung durch Art der Arbeit, mangelhafte Sicherheitsvorrichtungen, Nachlässigkeit u. a.). 5. Unfallschuh: Maßnahmen, Zuſammenarbeit mit Arbeitsschußwaltern usw. 6. Maßnahmen zur „Ersten Hilfe“: Vorhandensein und Zuſtand der Einrichtungen. Transportmöglichkeit von Verleßten im Betrieb und zum nächsten Krankenhaus. 7. Nachbarschuh: Belästigungen durch Rauch und Abgase usw. Klagen über Mißstände. Beobachtungen von Gesundheitsschäden, bisher eingeleitete Gegenmaßnahmen.

185

1 2

1

Abteilung „Gefundheit und Volksſchuh" der Gauwaltung... Kreiswaltung..

A8 Vierteljahr 194.

A. Sachliche Tätigkeit 8. Arbeitsbelastung und Arbeitsgestaltung

Beobachtungen über: 1. Arbeitsmethoden, Arbeitseinteilung, Band- und Fließarbeit, Akkordarbeit, einseitige Beanspruchung. 2. Arbeitszeit: Dauer, Lage und Wechsel der Schichten, Nachtarbeit, Arbeitspauſen, Arbeitswege. 3. Arbeitsraum: Größe, Beleuchtung, Belüftung, Beheizung. 4. Arbeitsplatz : Richtige Arbeitshöhe, Arbeit im Sißen, Stehen u. a. 5. Berufs- und Arbeitskleidung: Geeignete und ungeeignete Kleidung für beſtimmte Tätigkeit.

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1

1

Abteilung „Geſundheit und Volksschutz" der Gauwaltung... Kreiswalt ing

A9 Vierteljahr 194.......

A. Sachliche Tätigkeit 9. Jugendlichen- und Frauenarbeit

Beobachtungen über: 1. Umfang und Einwirkung der Jugendlichenarbeit. Mitteilung ungeeigneter Arbeitspläße. 2. Maßnahmen auf Grund des Jugendschußgefehes. Ausnahmen hiervon und darüber hinausgehende Maßnahmen. 3. Umfang und Einwirkung der Frauenarbeit. Frauen an ungeeigneten Arbeitsplähen. Geeignete Maßnahmen an Arbeitsplätzen. 4. Mutterschus: Schwangerenschuß lt. geseßlicher Bestimmungen und darüber hinaus getroffene Maßnahmen. Einrichtungen von Krippen, Stillräumen, Kindergärten usw.

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Abteilung ,Gesundheit und Volksschuß“ der Gauwaltung... Kreiswaltung

A 10 Vierteljahr 194......

A. Sachliche Tätigkeit 10. Arztliche Lenkung und Betreuung des Betriebsſports 1. Beteiligung der Ärzte bei Fragen des Betriebsſports. 2. Tätigkeit der Ärzte im Rahmen der Zuſammenarbeit mit dem KdF.-Sportamt. a) Überwachung der Leibesübungen im Betriebe in gesundheitlicher Beziehung. Untersuchung der Gefolgschaftsmitglieder in bezug auf die Eignung für beſtimmte Sportarten. b) Geſundheitliche Unterrichtung der Sportwarte, Sportlehrer, Übungswarte usw. c) Geſundheitliche Beratung beim Bau von Sportanlagen in den Betrieben. d) Erfahrungen über die sportliche Erfassung von Gefährdeten und Anbrüchigen im Intereſſe der Hebung ihrer Leistungsfähigkeit. e) Gesundheitliche Überwachung der Sportappelle der Betriebe.

191

Abteilung ,Geſundheit und Volksſchuh” der Ganwaltung... Kreiswaltung

A 11 Vierteljahr 194....

A. Sachliche Tätigkeit

11. Ernährungsfragen in den Betrieben Beobachtungen über: 1. Warmes Mittageſſen durch werkeigene oder fremde (Fernverpflegung) Küchen. Verpflegung in umliegenden Gaſtſtätten. Beteiligung? 2. Lebensmittelzuteilung (gegebenenfalls Kartenabgabe). 3. Zuſammenſegung der Mahlzeiten: Geſichtspunkte mit Anfügung von Küchenzetteln (Menge und Zubereitungsart). 4. Warmhalte und Kühlvorrichtungen für mitgebrachtes Effen. 5. Einrichtungen für zufähliche Verpflegung (Suppenküche uſw.), ſoweit volle Verpflegung nicht möglich. 6. Abgabe von Getränken, Art und Menge (lalt oder warm?). 7. Heißwasserbereiter für Selbſtherſtellung von Getränken. Abgabe in Trink oder Isoliergefäßen.

13

193

1

Abteilung „Gesundheit und Volksschutz” der Sauwaltung.... Kreiswaltung...

A 12

Vierteljahr 194.......

A. Sachliche Tätigkeit 12. Preſſe, und Propagandaarbeit im Rahmen der betrieblichen Geſundheitsführung

A. Preffetätigkeit. 1. Veröffentlichungen der Abteilung „Geſundheit und Volksschuß“ der DAF. (Belegeremplare beifügen). 2. Veröffentlichungen allgemeiner Natur, die in das Arbeitsgebiet des Amtes fallen (Belegeremplare beifügen). 3. Werbung für das fachliche Schulungsblatt. 4. Zusammenarbeit mit der Gaupreſſe (Beiſpiele). B. Propagandatätigkeit. 1. Arbeitstagungen, Dienstbesprechungen und Betriebsappelle (Ort, Zeit, Redner, Thema, Teilnehmerzahl, Be urteilung). 2. Arbeitsgemeinschaften und Arbeitskreiſe (Ort, Datum, Leiter, Thema, Teilnehmerzahl, Beurteilung). 3. Beteiligung an Propagandaaktionen und -maßnahmen der DAF., der Partei und deren Gliederungen. 4. Veranstaltungen und Beteiligung an Ausstellungen. 5. Durchführung und Beteiligung an Film-Veranſtaltungen. 6. Durchführung und Beteiligung an Rundfunkveranſtaltungen.

13*

195

Abteilung „Gefundheit und Volksſchuh“ der Gauwaltung Kreiswaltung..

A 13

Vierteljahr 194......

A. Sachliche Tätigkeit 13. Ausrichtung der Arzte 1. Bericht über die im Gau Kreis stattgefundenen Betriebsarztausrichtungen. (Anzahl, Beteiligung, welche Themen wurden behandelt, Vorſchläge.) 2. Bericht über die Ausrichtung des ärztlichen Nachwuchſes (Jungärzte uſw.) auf die Belange der geſundheitlichen Betreuungsarbeit in den Betrieben (evtl. Zuſammenarbeit mit Fachgruppe Volksgesundheit an den Univerſitäten). 3. Welche Fachzeitschriften werden gelesen? (getrennt nach Gau-, Kreisabteilungsleiter, haupt- und nebenamtlichen Betriebsärzten.) Bezeichnung und jeweilige Anzahl.

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Abteilung „Geſundheit und Volksſchuh" der Gauwaltung..... Kreiswaltung..

B1 Vierteljahr 194

B. Zahlenmäßige Angaben 1. Anzahl der in der Betriebsbetreuung tätigen Ärzte a) Zahl der in der „gesundheitlichen Betriebsbetreuung“ tätigen Ärzte ehrenamtlich b) Zahl der Betriebsärzte, die vom Amt „ Geſundheit und Volksschuß“ der DAF. hauptamtlich bestätigt find nebenamtlich c) Zahl der noch nicht beſtätigten Arzte bzw. der in Bearbeitung befindlichen Verträge hauptamtlich nebenamtlich d) Zahl der ohne Betriebsarztvertrag gegen Entgelt tätigen Ärzte (z. B. Werk hauptamtlich ärzte, Fabrikärzte usw.). nebenamtlich

199

Abteilung „Gesundheit und Volksschutz" der Gauwaltung.... Kreiswaltung. B) Zahlenmäßige Angaben 2. Gesamtzahl der ärztlich betreuten Betriebe 3 4 5 6 Betreuung durch Be triebsärzte Gesamtzahl der Ehrenamtliche Betriebs. vorhandenen haupt. neben. Betriebe betreuung amtlich amtlich 1 2 *) a) Zahl der Betriebe bis Betriebe 5 Gefolgschafts. mitgliedern b) Gefolg. schaftszahl a) Zahl der Betriebe Betriebe von 6-19 GefolgschaftsGefolg. b) mitgliedern schaftszahl a) Zahl der Betriebe Betriebe von 20-299 Gefolgschafts. b) Gefolg. mitgliedern schaftszahl a) Zahl der Betriebe Betriebe von 300-999 Gefolgschafts. Gefolg. b) mitgliedern schaftszahl a) Zahl der Betriebe Betriebe von 1000--1999 Gefolgschafts. Gefolg. b) mitgliedern schaftszahl a) Zahl der Betriebe Betriebe v. 2000 u. mehr Gefolgschafts. b) Gefolg. mitgliedern schaftsjahl a) Zahl der Betriebe Insgesamt b) Gefolg. schaftszahl *) Zugang in der Berichtszeit

B2 Vierteljahr 194.

7 Nicht betreute Betriebe

201

------

B 3

Abteilung „Gesundheit und Volksſchutz" der Gauwaltung...... Kreiswaltung ..

Vierteljahr 194

B) Zahlenmäßige Angabefi 3. Betriebe mit „ geſundheitlicher Betreuung“

1 Betriebe bis 5 Gefolgschaftsmitgliedern Betriebe von 6-19 Gefolgschafts. mitgliedern Betriebe von 20-299 Gefolgschafts. mitgliedern Betriebe von 300-999 Gefolgschafts. mitgliedern Betriebe von 1000-1999 Gefolgschaftsmitgliedern Betriebe v. 2000 u. mehr Gefolgschafts. mitgliedern

2 a) Zahl der Betriebe b) Gefolg. schaftszahl a) Zahl der Betriebe b) Gefolg. schaftszahl a) Zahl der Betriebe b) Gefolg. schaftszahl a) Zahl der Betriebe b) Gefolg. schaftszahl a) Zahl der Betriebe b) Gefolg. schaftszahl a) Zahl der Betriebe b) Gefolg. schaftszahl

3

4

Besichtigte Betriebe

Gesundheitliche Beanstandungen B D A C

A

B

C

D

5 Seit der letzten Besich tigung behobene Beanstandungen 'D A B

a b c a b c a b c a b c a b c a b c

a: erhebliche Beanstandungen, b: mittlere Beanstandungen, c: geringfügige Beanstandungen. Beanstandungen müſſen dem Betriebsführer vor Abgabe der Berichte mitgeteilt werden. Betriebsbegehungen, die von den Gau. bzw. Kreisabteilungen „Geſundheit und Volksſchuz“ der DAF. ſelbſt ausgeführt wurden, sind ebenfalls anzuführen.

A: im Leistungskampf ausgezeichnete Betriebe. B: Gesundheitlich gute Betriebe C: Gesundheitlich mittlere Betriebe. D: Gesundheitlich schlechte Betriebe.

203

1

Abteilung „Gefundheit und Volksſchuh” der Gauwaltung................. Kreiswaltung.

B4

Vierteljahr 194......

B) Zahlenmäßige Angaben 4. Werksverpflegung a) Gesamtzahl der Betriebe mit Werksverpflegung b) Gesamt-Gefolgſchaftsstärke dieſer Betriebe c) Teilnehmerzahl an der Werksverpflegung in % d) Gesamtzahl der Betriebe mit Diätküchen e) Gesamt-Gefolgſchaftsstärke dieſer Betriebe f) Teilnehmer an der Diätverpflegung a) in % zur Gefolgschaft b) in % zur Teilnahme an der Werksverpflegung...

205

1

B5

Abteilung „Gefundheit und Volksſchuh" des Gauwaltung......….…….. ………….. Kreiswaltung....

Vierteljahr 194.......

B. Zahlenmäßige Angaben 5. Werkschar-Arbeitsgruppen für Geſundheit

1. Sahl der Betriebe mit Werkscharen 2. Davon Zahl der Betriebe mit Werkschar-Arbeitsgruppen für Geſundheit 3. Zahl der ausgebildeten Werkschar-Arbeitsgruppen für Gesundheit b) 4. Zahl der in Ausbildung befindlichen Werkschar-Arbeitsgruppen für Gesundheit

b) 5. Zahl der nicht ausgebildeten Werkschar-Arbeitsgruppen für Gesundheit b)

6. Laufende Ausbildungslehrgänge 7. Gesamtstärke der Arbeitsgruppen für Geſundheit

a) Bisher erreichte Gesamtzahlen. b) Zuwachs im Berichtsvierteljahr.

207

1

B6

Abteilung „Geſundheit und Volksſchnß“ der Gauwaltung.. Kreiswaltung..

Vierteljahr 194

B) Zahlenmäßige Angaben 6. Zahl der Unterſuchungen

I. 3m abgelaufenen Kalender. vierteljahr

II. Bisher insgesamt

1. Betriebsuntersuchungen: 2. In Betrieben durch Betriebsärzte vorgenommene Untersuchungen: a) Einstellungsuntersuchungen: 1. Erwachsene: 2. Lehrlinge: b) Fortlaufende Untersuchungen: 1. Erwachsene: 2. Lehrlinge: c) Entlassungsuntersuchungen: 1. Erwachsene: 2. Lehrlinge: 3. Untersuchungen nach Betriebs- oder Geſundheitskarteikarte: a) nach Betriebsfarteikarte: b) nach Gesundheitskarteikarte: 4. Reihenuntersuchungen (ſoweit vom Amt „Geſundheit und Volksſchuß“ der DAF. angeordnet): a) Röntgenreihenuntersuchungen: b) sonstige Reihenuntersuchungen: 5. Sonstige ärztliche Untersuchungen von Werktätigen (KdF.-Verſchickung, Sporttauglichkeit uſw.): Insgesamt:

14

209

1

B7

Abteilung „Gefundheit und Volksschuh" der Gauwaltung... Kreiswaltung

Vierteljahr 194.

B. Zahlenmäßige Angaben 7. Auszeichnungen Leistungsabzeichen für vorbildliche Sorge um die Voltsgesundheit

Gaudiplom

Musterbetrieb

1. In der Berichtszeit verlieben 2. In der Berichtszeit vorgeschlagen

3. Bisher insgesamt verliehen 4. Zur Zeit laufende Überprüfungen

14*

211

1

Anlage IX Muſter eines Regiſtraturplanes für die Poſtablage der Gauabteilungen „Geſundheit und Volksschuß“ der DAF. Gruppe 10 : Sachlicher Schriftwechsel Sachgebiet 100 :

Amt " Gesundheit und Volksschuß“ der DAF. meine Schreiben

Allge-

101 : Büro des Leiters des Amtes „Gesundheit und Volksschuß“ der DAF. 102 : Organisationsfragen

"

" " " " " " " " " "

103: Finanz- und Etatfragen 104: Presse und Propaganda 105: Schulung 106 : 107: 108 : 109 : 110 : 111:

Kreisabteilungen „ Geſundheit und Volksschuß“ der DAF. Gauabteilungen der DAF. Gaufachabteilungen der DAF. Dienststellen der Partei Dienststellen des Staates Rundschreiben Gruppe 20 : Allgemein Ärztliches

Sachgebiet " " " "

"

200 : 201 : 202: 203 : 204:

Berichte über Betriebs- und Reihenuntersuchungen Ärztliche Tagungen und Veranstaltungen Schriftwechsel über Betriebsbesichtigungen

Berichte der Betriebsärzte über abgehaltene Kurse Schriftwechsel über vertrauensärztlichen Dienſt, ärztliche Begutachtungen von Durchgangsärzten uſw. 205: Sonstige ärztliche Angelegenheiten Gruppe 30 : Einsah von Betriebsärzten

Sachgebiet 300 :

"

Kreisabteilung „ Gesundheit und Volksschutz " in der Kreiswaltung der DAF.

301 : Fortlaufende Nummerierung nach der Anzahl der Kreisabteilungen "1 Gesundheit und Volksschutz" innerhalb der betreffenden Gauwaltung der DAF. Gruppe 40 : Gesundheitsführung in den Betrieben

Sachgebiet 400 : Betriebssport 401 : Werkschararbeitsgruppen „Geſundheit“ " 213

Sachgebiet "/ " "

"

402 : Gesunde Ernährung der Schaffenden im Betriebe 403: Arbeitslager 404 : 405 :

Betriebsärztliche Untersuchung Leiſtungsabzeichen für vorbildliche Sorge um die Volksgesundheit 406 : Arbeitsausschüsse

Gruppe 50 : Tätigkeits- und Leistungsberichte der Kreisabteilungen ,, Gesundheit und Volksschuh“ der DAF. Sachgebiet 500 :

Kreisabteilung „ Geſundheit und Volksschuß“ in der Kreisder DAF. waltung .. Fortlaufende Nummerierung nach der Anzahl der Kreisabteilungen,, Geſundheit und Volksschutz" der DAF. innerhalb der betreffenden Gauwaltung der DAF.

Gruppe 60 : Tätigkeitsberichte der Betriebsärzte geordnet nach den Fachämtern der DAF. Sachgebiet " " "1 "I

600 : 601 : 602 : 603: 604:

Nahrung und Genuß Textil Bekleidung und Leder Bau Wald und Holz

" "

605 : Eiſen und Metall 606: Chemie 607: Druck und Papier

" "I "

608 : Energie - Verkehr -Verwaltung 609 : Bergbau 610 : Banken und Versicherungen

" " "

611 : Freie Berufe 612 : Steine und Erden

" "

613 : 614 :

Der Deutsche Handel Das Deutsche Handwerk

615 :

Sonstige Betriebe

Gruppe 70 : Schuß der Arbeitskraft

Sachgebiet 700 : " 701 : 214

Allgemeine Arbeitseinflüsse Berufskrankheiten

Sachgebiet 702 : Unfallverhütung 703 : Nachbarschut 704:

Gesetze und Anordnungen

Gruppe 80 : Spezielle Arbeitsschäden Sachgebiet 800 : Hautschäden 801 : Infektion " 802 : Physikalische Schädigungen 803 : Staub und Gifte " Anmerkung : Bei stärkerem Arbeitsanfall können sämtliche Sachgebiete beliebig erweitert werden.

215

Druckort Leipzig

D 5082

Anlage Xa

Karteikarte

olksschutz" der DAF

begriffe Name des Betriebes: Art Sitz

[Fachamt:

Fachgruppe: Fachschaft: eines

5 Sport

Wehrdienst

16

Fertigkeiten

0

nein

nein

nein

nein

nein

0

nein

ja

nein

ja

nein

1

1

ja

ja

2

ja

21

ja

ja

Alkoholgenu

Führerschein für Kraftfahrzeuge 2 Flugschein 3 Führer- und Flugschein erkliche F handw (Schnitzen, Bastein us.f.)

ja

5 Zeichnen und Malen

ja

3

3

jo

nein

nein

Tabak-und Alkoholgenu

ja

nein

ja

14

ja

nein

nein

5

Genußgifte

-Raucher und-Trinker niger Tabakgenu "

- Verwun- Unfälle 14 teilneh Kriegsmer dungen

6 Musik rker Tabakgenu Alkoholgenu

7 Sprachen sonstige F(künstl Fotograf 8 schriffstell Begabung u.s.L)

Tabak-und Alkoholgenu ArbeitswegX Arbeitspause IX Arbeitszeit chsel-g Stoffweruchun VII beansp 48Std-Wochen- 0 geteilteArbeitszeit 0 bis Arbeitszeil enzu 0 m.Mittagess Weg House Std. Arbeiten ohne Lärm 0 60Std-Wochen bis Pauseunter über1/212Std. warmes Essen im Arbeitszeit Arbeiten bei mittleren 1 keine bes. Schädlichk Betrieb chen 12-19 zwis Weg nStd-Woche über60 chen Geräus Pause über 1/2Std. Arbeitszeit größerer gleichmäßiger 2 mäßige Staubeinwirkg. 2 Suppenfrühstück 1Std. über Weg hten Arb.inntl2Schic 2 Lärm Pause überV2Std. achtes1 Betrie war. b 3 wöche s Essen Schichtwecm.hs 3memitgebr Weg ungleichmä- 3 starke 3 größerer h desgl, mit jedoc selthiger Lärm e unter1/2Std V2 Std. Pausunter s mitgebrachte kaltes nerem Schichtwechse b iBetrie Essen ng n irku 4 Einw &Gifte hen 1/2-1SL Weg zwisc 4 stärkster Lärm hten t 3Schic m Arbei in Pause unter 12Std. wöchentl . Schichtwechs eliges Staub 5 unregelmäß Essen säurehalt ud.kies Weg 5 Gehörteinwahmehmung edochmit selfdesgl,mjSchic e unter15td.1/2 Std. Pausüber 6 hsel htwec nere 6 Einwirkung wätzenden 6 Gasen,Dämpfen oder 6 Staubarten 7 dauernde Nachtarbeit 7 7 7 Hautschäden 8 8 en von 8 8 Erschütterung Gliedmaßen 9 rungen Erschütte en Körp ersdes 9 9 ganz

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Führerschein für Kraftfahrzeuge 2 Flugschein 3 Führer- und Flugschein handwerkliche F (Schnitzen, Basteln u.s...) 5 Zeichnen und Malen

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7 Sprachen F(künstl Fotograf, 8 sonstige schriftstell. Begabung u.s.L)

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eitsbelastung besondere VII ichkeiten chung VIOhrenbeanspruchung VI Schädl Arbeiten ohne Lärm 0 eiten ohne 0 Arbeiten bei mittleren 1 keine bes. Schädlichk. 1 Fern-und Geräuschen Feinsehen it Feingröfterer gleichmäßiger 2 mäßige Staubeinwirkg. 2 Lärm Beleuch- 3 größerer 0 3 ungleichmä- 3 starke Biger Lärm 4 stärkster Lärm

4

blast.Seher 5 Gehörfeinwahrnehmung 5

ArbeitswegArbeitszeit X Arbeitspause bis 48 Std . -Wochen0 0 Arbeitszeit bis 60Std. -WochenWeg Std. Pauseunter über1/21/2Std. Arbeitszeit über60 Std-Wochen- 2 Weg zwischen PauseÜber1/2V2-1St Std. 2 Arbeitszeit Suppenfrühstück m. 2Schichten Arb.in mitgebrachtes war- 3 wöchent Schichtwechs 3 Weg Essen i.Betrieb mes Pauseüber1Std. überV2Std. mit selt- l Weg 1/2Std.Std. mitgebrachtes Einwirkung & Giften Essen i Betriebkaltes 4neremjedoch Schichtwechse Pauseunter unterV2 kiesel" 5 Arbeitin 3Schichtenm Wegzwischen 1/2-1St säurehalt u.ä. Staub 5 unregelmäßiges Essen wöchentl. Schichtwechs Pause unter 12Std. ätzenden v. Einwirkung ochmit selt6 desgl.jed 6 unter1Std.1/2 Std. Gasen,Dämpfen nerem Schichtwechsel 6 Weg Pauseüber Staubarten oder Hautschäden 7 dauernde Nachtarbeit 7 7

6

6 7

8

Erschütterungen von 8 8 Gliedmaßen Erschütterungen des 9 9 ganzen Körpers

9

Stoffwechselbeanspruchung geteilteArbeitszeit m.Mittagessenzu Hause warmes Betrieb Essen im

IX

8 9

Vorderseite

1

Anlage Xb

Lunge ung

I. Atem-Frequenz b)unterBelastung c) Rückehr zur Ruhe bis 1Min. 2

'" 2 "

3

"3 n

4

"5 "



Husten

Asthma

26

0 ohne Befund 1 Husten ohne Auswurf 2 " mit gelber Auswurt 3 " " weißem "1 " " grünem "

0 ohne Befund geringe Beschwerden ohne Einflußaufdie 1 Leistungsfähigkeit starkerederBeschwerden mit zeitweiliger Beeinträch2 tigung Leistungsfähigkeit Beschwerden mitdauernder Beeinträchti3 starke gung der Leistungsfähigkeit

II. Art der Atmung " "

5 6

enatmung

datmung durch Mandelschwellung Herzschwäche

Stimme

" blutigem #1 vorwiegend Ausw schwarzem weiß-

1

klar-hoch

2

klar-tiel

3

heiser-hoch

" zähem Auswurf "

8

A heiser-tief

17 lockerem

Magen und Darmkanal halt mbildung bein jo ein

33

Gebiẞ

0 primär in Ordnung

jahreszeitliche Schwankungen 0 ohne Befund 1 Beschwerden im Frühjahr

35

1 kaufähig, behandlungsbedürftig 2

ngen

"

" Sommer

H

" Herbst " Winter "1 Frühjahr und Herbst " Sommer und Winter

0 ohne Befund

einfacher chronischer Magenkatarrh 1 Zustand nachabgeheiltem Ulcus und 2 akute Erkrankung der Baucheingeweide

2 nichtkaufähig

1/

Schluckakt

prung " 0 ohne Beschwerden 6

Herz-

Erkrankungen

(36)

ν

schwere Form von chronischen Magenkatarrhen Geschwüreund zu Rückfällen neigende sonstige schwere Erkrankungen mit erheblicher dens Störung des Allgemeinbefin -

1 mit Beschwerden (Aortitis) em ecmogra hismus

++

++

Sonstiges seelisches weiterer Befund Zusammenfassung der Befunde 10 ohne Befund 1= mit Befund Gleichgewicht Buchstabe Nr, der Fehlertabelle 45 ausgeglichen (richtige Wahl des ArbeitsSinnesstat Nerven Befund weit platzes,gute betriebl famil. WohnungsLunge Herz Magen Schöden und Einkommensverhältnisse) organe 1 labil durch Arbeitsüberlastung 44 erbliche Belastung " betriebl. Verhältnisse 2 der Erwerbs-, Arbeits-, 46 Begriff und Leistungsfähigkeit " " familiäre 0 ohne Befund Familienangehörige (Eltern oder · " WohnungsrichtigeWahldesArbeitsplatzescietswachsen Geschwistermit Geisteskrankheit Anforderungen körperlich und geistig gewachsen) jedoch Urlaub oder vorübergehender Ar desgleichen, p ‫ י‬Einkommens-Familienangehörige mit Tuber2 beitsplatzwechsel 2 kulose nicht erforderlich erwünscht, ärztliche Behandlung zusammenwirkende mehrere des Arbeitsplatzes (ArbeitsplatzwechWahl schlechte " 13 Umstände 6 geistiger wegen körperl.oder 3 Überbelastung,ärztliche seldringend erforderlichBehandlung 3 Familienangehörige mit Krebs nicht erforderlich) 4 desgleichen , jedochärztliche Behandlung erforderlich Chediakprobe 4. der Untersuchte ist sterilisiert Erwerbsfähig vorhanden Berufsschaden leichterer beeinträchtigt,wohl BerufArtnicht Arbeitsmarkt) aber imausübenden auf dem allgemeinen 5 Familienangehörige sind sterilisiert 5 keit 0 negativ Berufsschaden schwerer Artbeeinträchtig!) vorhanden (Erwerbs 1 positiv und damit Arbeitsfähigkeit

Rückseite



UNIVERSITY OF MICHIGAN

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3 9015 03042 8364