Hoch hinaus!: Wege und Hütten in den Alpen 9783412506452, 9783412502034

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Hoch hinaus!: Wege und Hütten in den Alpen
 9783412506452, 9783412502034

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Hoch hinaus! Wege und Hütten in den Alpen

Herausgegeben vom Deutschen Alpenverein, vom Österreichischen Alpenverein und vom Alpenverein Südtirol

Band 1

2016

BÖHLAU VERLAG KÖLN WEIMAR WIEN

Projektteam: Martin Achrainer, Friederike Kaiser, Stefan Ritter, Florian Trojer Redaktion: Martin Achrainer, Stefan Ritter, Florian Trojer Bildredaktion: Michael Guggenberger, Stefan Ritter Lektorat und Register: Jörg Eipper-Kaiser, Michael Guggenberger, Margret Haider, Sebastian Schreieck Wissenschaftlicher Beirat: Dr. Michaela Frick, Innsbruck PD Mag. Dr. Christoph Hölz, Innsbruck Univ.-Prof. Dr.-Ing. Heinrich Kreuzinger, München Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Andreas Muhar, Wien Dr. Paul Rösch, Meran Univ.-Prof. Dr. Martin Scharfe, Marburg an der Lahn Marco Volken, Zürich Lenkungskreis der drei Alpenvereine: DAV: Robert Kolbitsch, Franz van de Loo, Ludwig Wucherpfennig ÖAV: Peter Kapelari, Helmut Ohnmacht, Robert Renzler, Oskar Wörz AVS: Vera Bedin, Georg Simeoni, Gislar Sulzenbacher

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek  : Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie  ; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Umschlagabbildungen: Anton-Renk-Hütte der Sektion Aachen, Foto Lukas Altmann Rückseite: Brandenburger Haus der Sektion Berlin, Foto Bernd Ritschel

© 2016 by Böhlau Verlag GmbH & Cie, Köln Weimar Wien Ursulaplatz 1, D-50668 Köln, www.boehlau-verlag.com Alle Rechte vorbehalten. Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist unzulässig. Satz  : Michael Rauscher, Wien Einbandgestaltung  : hawemannundmosch, Berlin Druck und Bindung  : Balto Print, Vilnius Gedruckt auf chlor- und säurefreiem Papier Printed in the EU ISBN 978-3-412-50203-4

Inhalt Vorwort .................................................................................................7 Josef Klenner ∙ Andreas Ermacora ∙ Georg Simeoni Hoch hinaus! Zu Buch und Ausstellung ................................................9 Friederike Kaiser Wege ins Behauste, Wege ins Offene. Das große Erschließungsprojekt des Alpenvereins, seine Geschichte und seine Probleme .................................................................................... 11 Martin Scharfe Erschließung und Erhaltung. Fundamente für Hütten und Wege ...... 49 Martin Achrainer, Stefan Ritter, Florian Trojer Die Bauherren .................................................................................. 113 Friederike Kaiser Hüttenbauen im Hochalpinen. Zur Architektur der Schutzhütten .. 121 Doris Hallama Schutzhütten als Denkmäler ............................................................. 203 Michaela Frick Von Hüttenwanzen, Proviantkörben und Rosshaarmatratzen. Alltag auf alpinen Schutzhütten ....................................................... 211 Vera Bedin In der Hütte. Die Ausstattung .......................................................... 245 Friederike Kaiser Wo ein Wille ist, ist bald ein Weg. Ein Überblick über die Baugeschichte des Alpenvereinswegenetzes ....................................... 253 Florian Ritter Wegebau der Alpenvereine im Wandel der Zeit ................................ 289 Florian Ritter »by fair means«. Wie sollen Routen erschlossen werden? .................. 309 Gebhard Bendler Der verbotene Weg. Ein kulturgeschichtlicher Versuch .................... 347 Reinhard Bodner Du sollst den Feiertag heiligen. Kapellen und Andachtsräume ......... 373 Stephanie Kleidt



Inhalt

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Autorinnen und Autoren .................................................................. 379 Abbildungsnachweis ......................................................................... 381 Auswahlbibliografie .......................................................................... 383 Personenregister ................................................................................ 391 Hüttenregister ................................................................................... 393

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Inhalt

Vorwort

Wer bei schlechter Witterung oder nach einer fordernden Bergtour die Hütte erreicht, weiß, welche Rolle trockene und warme Räume, Essen, eine Übernachtungsmöglichkeit und den Gästen zugewandte Hüttenwirte spielen. Ähnlich existenziell können Wege sein. Den Weg zu verlieren, sich zu versteigen, kann in schwierigem Gelände schnell lebensbedrohlich werden. Die Hütte zu sehen oder nach längerer Pause endlich eine Wegmarkierung zu finden, geben ein Gefühl der Sicherheit zurück und sind Zeichen, dass man sich auf dem richtigen Weg befindet und die Tour einen guten Ausgang finden wird. Die Wege und Hütten sind unabdingbarer Bestandteil vieler Unternehmungen, die erst durch sie überhaupt ermöglicht werden. Für weniger extreme Bergsteiger ist die Jause, Marend oder Brotzeit in der Hütte oder auf der Terrasse oft der Höhepunkt eines Ausflugs. Die spezifische Gestalt und Ausstattung der Hütten, die weißroten Markierungen der Wege sind für Bergbegeisterte zu Markenzeichen, zu sichtbaren Verkörperungen der Arbeit der Alpenvereine schlechthin geworden. Das Netz der Wege und Hütten der Alpenvereine umfasst große Teile des Ostalpenraumes in Österreich, Südtirol und Deutschland. Seit eineinhalb Jahrhunderten errichten und pflegen es Alpenvereinsmitglieder, zunächst des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins und nach 1945 des Deutschen Alpenvereins, des Österreichischen Alpenvereins und des Alpenvereins Südtirol, in einer unglaublichen, viele Generationen umfassenden Solidarleistung. Nach wie vor wird es zum größten Teil von den Alpenvereinsmitgliedern finanziell getragen und, oft mit außerordentlichem persönlichem Engagement, ehrenamtlich verwaltet, gepflegt und zeitgerechten Bedürfnissen, zum Beispiel im Umweltschutz, angepasst. Dies alles leisten die Alpenvereine nicht (nur) für sich selbst – die alpine Infrastruktur steht selbstverständlich allen offen. In den letzten Jahren wurden die Wege und Hütten der Alpenvereine verstärkt als Zeugnisse der historischen Entwicklung wahrgenommen. Nachdem 1997 bereits die Berliner Hütte im Zillertal unter Schutz gestellt wurde, untersucht das Bundesdenkmalamt Österreich seit 2009 alle Schutzhütten in Tirol auf ihre Schutzwürdigkeit. Im gleichen Jahr erhielt mit der Alten Pforzheimer Hütte auch die erste Hütte in Südtirol einen Status als Denkmal. 2015 folgte das Bayerische Landesdenkmalamt. Auch die Hütten auf bayerischem Boden werden seitdem auf ihre Denkmalwürdigkeit untersucht. Die drei Alpenvereine haben sich vor drei Jahren entschlossen, ein Projekt zur Kulturgeschichte und Architektur der Wege und Hütten durchzuführen. Als Ergebnis liegt dieses zweibändige Werk vor. In Innsbruck, München und Bozen wird eine Ausstellung mit vielen Objekten von den Hütten, Kunstgegenständen und Dokumenten aus unseren Archiven und Sammlungen präsentiert. Die Sektionen aller drei Vereine beteiligen sich mit vielfältigen weiteren Aktivitäten. In bewährter Weise wurden Buch und Ausstellung als gemeinsames Projekt aller drei Alpenvereine



Vorwort

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durchgeführt, begleitet durch einen Beirat von Fachleuten innerhalb und außerhalb der Vereine. Wesentliche Recherchen und Beiträge beruhen auf einem Team freier Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Für das Zustandekommen der Ausstellung in Österreich war die Zusammenarbeit mit dem Archiv für Baukunst der Universität Innsbruck wesentlich, in dessen Räumen die Ausstellung gezeigt werden kann. In Deutschland finanzierten die Versicherungskammer Bayern, die Bayerische Landesstelle für Nichtstaatliche Museen, die Regierung von Oberbayern und die Sektion München des DAV gemeinsam den Wiederaufbau und die museale Ausstattung des Kernbaues der Höllentalangerhütte im Garten des Alpinen Museums, der Bestandteil der Ausstellung im Alpinen Museum in München ist und anschließend als Teil der Dauerausstellung weiterbestehen wird. In Südtirol beteiligen sich die Abteilung Deutsche Kultur der Autonomen Provinz Bozen und die Stiftung Südtiroler Sparkasse an der Finanzierung von Buch und Ausstellung. Allen Beteiligten möchten wir unseren großen Dank aussprechen. Gleichzeitig wünschen wir den Leserinnen und Lesern der Bücher sowie den Besucherinnen und Besuchern der Ausstellungen Unterhaltung, Erkenntnis und einen geweiteten Blick beim Begehen und Besuchen unserer Wege und Hütten. Josef Klenner Präsident Deutscher Alpenverein Andreas Ermacora Präsident Österreichischer Alpenverein Georg Simeoni Präsident Alpenverein Südtirol

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Vorwort

Hoch hinaus!

FRIEDERIKE KAISER

Zu Buch und Ausstellung

›Hoch hinaus‹ zu kommen ist ein Bedürfnis, das viele Menschen eint, ein vorrangiges, immer wieder beschriebenes Ziel für Bergsteigerinnen und Bergsteiger. Mit körperlichem und intellektuellem Einsatz und oft unter der Überwindung zahlreicher Hindernisse begeben sie sich auf einen Gipfel oder zu einem anderen definierten Ziel. Belohnt werden sie mit einem seit dem Beginn des Bergsteigens oftmals beschriebenen Überblick: Alles um sie herum scheint klein, untergeordnet und unbedeutend geworden zu sein. Das Gewinnen an Höhe, der zunehmende Abstand zur Ebene, ist jedoch auch deshalb so reizvoll, weil er mit weiteren Distanzgewinnen verbunden ist: dem zu anderen Menschen, zum Alltag mit seinen Werten und Normen, Zwängen und Pflichten, aber auch zu den alltäglichen Bedürfnissen des Ichs, was – passend zum Buchtitel – auch als ›Über-sichHinauswachsen‹ bezeichnet werden kann. Das Netz von Wegen und Hütten, das die Alpenvereine seit ihrer Gründung angelegt haben, dient entsprechend der ersten gemeinsamen Satzung dazu, »die Bereisung der Alpen zu erleichtern« und diese herausgehobene Landschaft im eben beschriebenen Sinne allen ›Alpenfreunden‹ zugänglich zu machen. Sie sind Mittel des Versprechens hoch hinaus zu kommen und unterscheiden sich in ihrer Funktion und in ihrer Form grundsätzlich von der bereits vorhandenen alpinen Infrastruktur. So erfüllt ein Hochtouristenpfad andere Aufgaben als ein Wirtschaftsweg auf eine Alm und schon die ersten als Schutzhütten errichteten Gebäude hoben sich von Sennhütten ab. Dem Alpenverein und seinen Sektionen ging es aus den oben beschrie­ benen Gründen nicht darum, Hindernisse möglichst einzuebnen, umfassenden Komfort zu bieten oder als Eigentümer und Betreiber von Hütten Geld zu verdienen. Wie jedoch das Bauen in der Höhe konkret ausgestaltet werden sollte, darüber herrschten gegensätzliche Ansichten. Der Unterschied zwischen Ebene und Höhe wurde von Generation zu Generation neu definiert. Abhängig von gesellschaftlichen Maßstäben und vom Zeitgeist verständigten sich die Alpenvereinssektionen auf immer wieder neue Standards in Schwierigkeit, Sicherheit, Schicklichkeit, Hygiene, Komfort und Bezahlung. Die Beiträge in diesem Buch nähern sich den Bauaufgaben des Alpenvereins, den Bergwegen und Schutzhütten, auf verschiedene Weisen. In seinem einführenden kulturhistorischen Beitrag erinnert uns der Volkskundler Martin Scharfe an jene innere Widersprüchlichkeit, die dem Alpinismus von jeher zugrunde liegt. Die Archivare von DAV, ÖAV und AVS, Stefan Ritter, Martin Achrainer und Florian Trojer, beschreiben zentrale allgemeine Entwicklungen, die den Wege- und Hüttenbau der Alpenvereins-Sektionen betreffen. Auf die Sektionen als Bauherren verweist eine Bildstrecke von Friederike Kaiser, bevor sich Doris Hal-



Zu Buch und Ausstellung

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lama der Architekturgeschichte der Alpenvereinshütten widmet. In dieser Form erstmals untersucht sie detailliert an einer gezielten Auswahl von Schutzhüttenbauten und -erweiterungen ihre funktionelle und äußere Gestaltung, Bauweise und Materialien. Die Schutzhütten haben in jüngster Zeit auch das Interesse des amtlichen Denkmalschutzes auf sich gezogen: Michaela Frick, Expertin im österreichischen Bundesdenkmalamt erläutert an einigen Beispielen die grundlegenden Richtlinien für eine Unterschutzstellung. Ins Innere der Hütten führt uns Vera Bedin. Die Räumlichkeiten mit ihren unterschiedlichen Funktionen gliedern ihre Geschichte(n) des Hüttenlebens. Ergänzt wird dieser Beitrag von einer Bildstrecke von Friederike Kaiser zur Hütten-Ausstattung. Florian Ritter beschreibt anschaulich in zwei Beiträgen die Kerngeschichte der Alpenvereinswege: zum einen die Bedeutung des Wegenetzes in den Ostalpen, seine Entwicklung und Veränderung, zum anderen den Wegebau im alpinen Gelände. Den hochalpinen Wegen, Klettersteigen, Routen und ›weglosen‹ Klettereien widmet sich Gebhard Bendler. Den Abschluss der Wege-Beiträge liefert Reinhard Bodner, der über ein altes und immer wieder aktuelles Thema referiert: den verbotenen Weg. Zum Ausklang des ersten Bandes präsentiert die Kunsthistorikerin Stephanie Kleidt eine Bildstrecke zu einem besonderen Phänomen: den Kapellen, die gar nicht so wenigen Schutzhütten beigegeben sind. Die Idee, darüber hinaus die Eckdaten zu allen jemals von Alpenvereinssektionen geführten Hütten zu recherchieren und damit ein brauchbares Verzeichnis zu erstellen, wurde von Michael Guggenberger realisiert: Nahezu 1800 Hütten, Biwaks und Aussichtswarten von Alpenvereinssektionen und von Vereinen, die vorübergehend dem Alpenverein angehörten, sind im zweiten Band dieses Werkes verzeichnet, dem eine zum Thema hinführende Einleitung vorangestellt ist. Die ebenfalls gemeinsam durch die drei Alpenvereine verantwortete Ausstellung wird an drei Stationen gezeigt, nämlich in Innsbruck, München und Bozen. Sie spitzt die Rechercheergebnisse des Projektes auf wenige Kapitel zu und stellt das Infrastrukturnetz sowie die ›Bauaufgabe Hütte‹ in den Mittelpunkt. Mit Modellen, vielen Plänen, aber auch Fotografien und Objekten wird der Weg von den ersten, nur wenige Quadratmeter großen Unterkünften des Alpenvereins bis zu den heutigen Schutzhütten beschrieben. Einzelne Kapitel widmen sich der Bewirtschaftung, den Herausforderungen des Bauens im Hochgebirge sowie den städtischen Vorstellungen im ländlichen Bauen, die die Gestalt der Schutzhütten wesentlich mit bestimmten. Die beiden Bücher und die Ausstellung wurden möglich, weil uns zahlreiche Ansprechpartner in den Sektionen aller drei Vereine maßgeblich unterstützten. Dazu gehören Hütten- und Wegewarte, -referenten, -wirte sowie viele weitere Kenner der Materie. Ihnen allen vielen Dank!

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Friederike Kaiser

Friederike Kaiser für das Projektteam

Wege ins Behauste, Wege ins Offene

MARTIN SCHARFE

Das große Erschließungsprojekt des Alpenvereins, seine Geschichte und seine Probleme

Romantikverschleiß, Karikatur von Gerhard Glück, 1993 (Cartoonmuseum Basel)

Lust am Unbehaglichen

In den fünfziger und sechziger Jahren des 19. Jahrhunderts (also kurz vor oder während der Zeit der Gründung des Alpenvereins) hat der damals wohl erfolgreichste Bildkünstler des deutschsprachigen Europas, Ludwig Richter, eine ganze Reihe von Bildschöpfungen unter die Leute gebracht, die man in unseren Jahrzehnten als Darstellung eines ›Geborgenheitsraumes‹ bezeichnet hat: man blickt in die Stube eines aufgeschnittenen Bürger- oder Bauernhauses, drinnen herrschen Familiensinn, Licht, Wärme des Ofens – kurz behagliche Geborgenheit; draußen aber, vor den Wänden, Fenstern und Türen, drohen Nacht, Regensturm, Kälte, Unwirtlichkeit, Gefahr.1 Diese Bilder Richters sind ambivalent. Sie zeigen Geborgenheit und Behaglichkeit – aber es ist zu fragen, ob sie sie auch vorbehaltlos preisen? Sie zeigen Unwirtlichkeit und Unbehagliches; doch zu allen Zeiten hat das Ungemütliche, hat die Gefahr auch gereizt. Insofern verweist das Lob des Behaglichen stets auch auf die lockende Unbehaglichkeit. Es muss also die Beobachtung stutzig machen, dass in Johannes Emmers Geschichte des Alpenvereins von 1894 (Emmer [1849–1928] ist immerhin der offizielle Vereinschronograph des ersten Vierteljahrhunderts!) behaglich eins der wichtigsten Schmuckwörter ist: Hütten sind behaglich, sogar Wege können behaglich sein, Emmer badet sich geradezu in Behaglichkeit.2 Die sichernden Wege, vor allem aber die bergenden Hütten sind, bei Licht betrachtet, nur die Symptome der unbehaglichen Welt des Alpinen, die solcherart genießbar, beherrschbar oder zumindest ertragbar geworden ist. Vielleicht ist es also die größte Leistung des mitteleuropäischen



1 Vgl. Hans Joachim Neidhardt, Gefährdung und Geborgenheit. Zur Morphologie und Symbolik romantischer Landschaftsmalerei, in: Hannelore Gärtner (Hg.), Adrian Ludwig Richter – Deutsche Spätromantik, Greifswald 1985, 33–38, hier 34. 2 Vgl. Johannes Emmer, Geschichte des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins, in: Zeitschrift des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins (im Folgenden: »Zeitschrift«) 1894, Berlin 1894, 177–439.

Wege ins Behauste, Wege ins Offene

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Eine der ältesten Hütten: die 1834 auf Betreiben Erzherzog Johanns erbaute Hofmannshütte, Zeichnung von Anton Heilmann, um 1890

3 Ludwig Steub hat den Alpinismus (den »Zug in die Gebirge«) schon um die Mitte des 19. Jahrhunderts eine »Erfindung« genannt. Ludwig Steub, Aus dem bayrischen Hochlande, München 1850, 85 und 2. 4 Viktor E. Frankl, Der Alpinismus und die Pathologie des Zeitgeistes. Festrede anläßlich der Feier 125 Jahre Österreichischer Alpenverein, in: Alpenvereinsjahrbuch 1988, 61–63, hier 62. 5 Eugen Guido Lammer, Vorklang, in: ders., Jungborn. Bergfahrten und Höhengedanken eines einsamen Pfadsuchers, München 1935, 11–16, hier 16. 6 [Hanns Barth,] Die Zugspitzbahn, in: Mitteilungen des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins (im Folgenden: »Mitteilungen«) 1924, 236f., hier 236. – Zu den Widersprüchen der Erschließungsarbeit vgl. auch die grundlegende Studie von Dieter Kramer, Der sanfte Tourismus. Umwelt- und sozialverträglicher Tourismus in den Alpen, Wien 1983.

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Martin Scharfe

Alpinismus, künstlich3 eine Welt des Unbehaglichen sowohl in der Realität als auch in erreichbarer räumlicher Nähe gesucht und gefunden zu haben. Viktor Frankl hat das einmal folgendermaßen ausgedrückt: »Inmitten des Wohlstands« schafft sich »der biologisch unterforderte Mensch« (dem äußeren Anschein nach gegen jede Vernunft) »Situationen des Notstands; mitten in einer Überflußgesellschaft beginnt er, sozusagen Inseln der Askese aufzuschütten«.4 Wenn es also, sage ich, die größte Leistung des Alpinismus war, solche Inseln des wissentlich herbeigeführten Notstands und der willentlich heraufgeforderten Askese aufzutürmen, so war es vielleicht die größte Leistung des organisierten Alpinismus (das heißt: der Alpenvereine), diese Welt des Unbehaglichen mit Stützpunkten und Zugängen bewohnbar, ja behaglich gemacht zu haben. Anzumerken ist nur, dass solche in sich selbst widersprüchlichen Tendenzen einer Teilkultur – wie hier eben der Teilkultur Alpinismus – stets Tendenzen und Triebe und geheime Sehnsüchte der europäischen Gesamtkultur widerspiegeln. Innere Widersprüchlichkeit

Die Spannung zwischen den Lockungen einer unbehaglichen und denen einer behaglichen Welt ist aber nur eine der Ambivalenzen, die uns der Alpinismus sehen lässt. Eugen Guido Lammer (1863–1945), der wohl schärfste Analytiker des organisierten Berggehens in den Jahrzehnten vor und nach 1900, hat gar gefragt, ob nicht überhaupt »der ganze Alpinismus ein ungeheurer Selbstwiderspruch« sei: erhofft und erstrebt habe man doch unberührte Natur und tiefe Einsamkeit – aber nun »locken und reißen wir Millionen hinauf, bauen lärmende Schutzhäuser und Höhenpromenaden […] und zertrampeln so zielbewußt all das, was wir droben dereinst ersehnt und dankbar gefunden haben«.5 Fast schärfer noch hat der streitbare Schriftleiter der »Mitteilungen«, Hanns Barth, diesen Widerspruch einmal zugespitzt, als er auf »das üble Thema« zu sprechen kam, »daß der Mensch heute zerstört, was er liebt«.6 Nur wenige Jahre später schon konnte man diese Paradoxie auf die Formel gebracht sehen:

Saussures Zelte und Steinhütte auf dem Col du Géant, 1788, Kupferstich nach einer Zeichnung von Théodore de Saussure, 1796 (Ausschnitt)

aus Lebensbegierde die Grundlagen des Lebens zerstören7 – eine Formel, die uns (die wir die Plünderung der Ressourcen unseres Planeten und die Vergiftung der Ozeane, der Ackerböden, der Atmosphäre besorgt beobachten) anzeigt, dass »das üble Thema« keineswegs nur ein Thema des Alpinismus war und ist. Doch der Umstand, dass die Suche nach dem einsamen Genuss der Bergwelt den Massenmarsch antreibt, und die Extreme der behaglichen und der unbehaglichen Welt, die sich gegenseitig bedingen, sind nicht die einzigen historisch-kulturellen Paradoxien, die im Lauf der sogenannten Erschließungsarbeit der Alpenvereine zu beobachten sind. Einen ähnlichen Widerspruch darf man in den Polen Sicherheitsstreben und Gefahrensuche sehen, die sich nicht nur in der Frage der Wegversicherungen materialisieren – das heißt in der Befürwortung oder Ablehnung von Geländern, Fixseilen, Haken, Stiften, Leitern, Felsbearbeitung etc. –, sondern auch in den Entscheidungen für oder gegen Führerlosigkeit, für oder gegen Alleingängerei. Es ist deshalb kein Zufall, dass die moderne Psychoanalyse den denk-würdigen Begriff Angstlust nicht nur an Beispielen aus der Zirkus- und Jahrmarktswelt (Luftakrobatik, Karussell, Schiffsschaukel, Berg-und-Tal-Bahn usw.) entwickelt hat, sondern auch an Beispielssituationen des Bergsteigens und Kletterns.8 Man möchte dazu ermuntern, weitere Beispiele für solche inneren Widersprüche oder Paradoxien zu suchen – und man wird sich nicht wundern, wenn man sie findet. Lammer hat seinerzeit geglaubt (oder vorgegeben?): »Solchen Widersprüchen steht unsere moderne Seele hilflos gegenüber.«9 Wir Heutigen, wenn wir denn gefragt gewesen wären, hätten ihm zurufen können, kulturelle Widersprüche seien kein Unglück, ja sie seien gewissermaßen normal – und sie führten in sich selbst eine Potenz: die zunächst verborgene Kraft nämlich, den Widerspruch aufzulösen. Sie zeigten uns Wege ins Offene – also weder Wege, die in die Zwickmühle führen oder gar in den Kerker, noch Wege in die vorbehaltlose Befreiung, sondern: Wege in das Land der Möglichkeiten. Das lasse auch schon die Frühgeschichte des Alpinismus erkennen.



7 Vgl. José Ortega y Gasset, Der Aufstand der Massen (1930), in: ders., Gesammelte Werke, Bd. 3, Augsburg 1996, 7–155, hier 47, Anm. 1. 8 Vgl. Michael Balint, Angstlust und Regression. Mit einer Studie von Enid Balint, 5. Aufl. Stuttgart 1999. 9 Lammer, Vorklang (wie Anm. 5).

Wege ins Behauste, Wege ins Offene

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Die Anfänge: Asyle in der Wildnis

10 Vgl. dazu Martin Scharfe, Berg-Sucht. Eine Kulturgeschichte des frühen Alpinismus 1750–1850, Wien/Köln/Weimar 2007, 113; ders., Bilder aus den Alpen. Eine andere Geschichte des Bergsteigens, Wien/Köln/Weimar 2013, 88–90. – Vgl. dazu jetzt auch Luca Gibello, Hüttenbau im Hochgebirge. Ein Abriss zur Geschichte der Hüttenarchitektur in den Alpen, Bern 2014, 16–20; Pietro Crivellaro, Die erste Hütte. Notizen zum Standort Grands Mulets und zur Entstehung des Alpinismus, ebd., 127–133. 11 Vgl. Scharfe, Berg-Sucht (wie Anm. 10), 114; ders., Bilder (wie Anm. 10), 80. 12 Vgl. Gibello, Hüttenbau (wie Anm. 10), 16, 21, 26. 13 Vgl. Ludwig von Welden (Hg.), Der Monte-Rosa. Eine topographische und naturhistorische Skizze, nebst einem Anhange der von Herrn Zumstein gemachten Reisen zur Ersteigung seiner Gipfel, Wien 1824, 99, 102, 119.

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Martin Scharfe

Schon die allerersten ›Hütten‹, von denen wir wissen (als Hütten bezeichnen wir die nun eigens für die Besteigung oder Erforschung der hohen Berge errichteten Unterkünfte), zeigen die Extreme an: Geborgenheit gewähren sie allemal – doch mit unterschiedlicher Behaglichkeit. Während Saussures Hütten, die er zur Vorbereitung der Besteigung des Montblanc in den Jahren 1785 und 1786 auf der Montagne de la Côte und bei den Grands Mulets anlegen ließ und später (1789) zu Forschungszwecken auf dem Col du Géant, karge Unterstände waren10, geriet der später Salmhütte genannte Stützpunkt, den der Klagenfurter Fürstbischof nur ein Jahrzehnt später (1799) unter dem Glockner zu errichten befahl, zu einem wirklichen »Alpen-Pallast«, an dem nicht nur die edle Helligkeit des Holzes zu loben war und der separate Küchenbau; auch Bänke, Wandhaken und – eigens erwähnt – Türen zwischen den einzelnen Räumen gehörten zum offenbar selbstverständlichen Luxus wie Ananasfrüchte auf der Tafel und Tokaierwein; selbst eine Kegelbahn war geplant.11 Das waren gewiss Reflexe einer untergehenden, noch barock-katholisch geprägten Aristokratenkultur. Doch der Kontrast zu den spartanischen Bergbehausungen des durchaus vermögenden calvinistischen Genfer Bürgers Saussure lässt schon die Spannung der Luxus-und-Behaglichkeitskontroverse erkennen, die dann später den Alpenverein von Anfang an beschäftigen musste. Selbst noch die ironischen ›Beförderungen‹ kümmerlicher Hütten oder Biwaks zum Hotel oder gar zum Schloss spielen mit dieser Spannung (das »Hôtel des Neuchâtelois« am Unteraargletscher, 1840 von Louis Agassiz und Edouard Desor errichtet; das »Hotel Simony« am Dachstein, 1843; »Blairs Schloß«, die vom Genfer Bürger Charles Blair initiierte Hütte auf dem Montanvert über dem Mer de Glace, schon in den 1770er Jahren12). Was indessen alle bislang genannten ›Hütten‹ verbindet, ist das Motiv ihrer Gründung und Entstehung: erstmals in der Geschichte der Menschheit wohl sind es einzeln gelegene Behausungen im höheren, von menschlicher Besiedlung freien alpinen Raum, die rein zum Zwecke der Betrachtung, Beobachtung und Erforschung der Alpen und insbesondere zur Begehung der höchsten Spitzen des Gebirges eingerichtet worden sind – während alle übrigen Hochsiedlungen anderen Aufgaben gewidmet waren: als Hospize oder Tauernhäuser hatten sie seit langem Kaufleuten, Säumern, Viehtreibern, Händlern, Wallfahrern und Kirchgängern beim Überschreiten der Pässe gedient; als Knappenhäuser waren sie seit Jahrhunderten Basis und Zubehör der alpinen Montanwirtschaft, als Alm- oder Alphütten Grundlage der alpinen Viehwirtschaft gewesen. Wenn nun hochgelegene Bergmannsunterkünfte (so etwa bei der Erstersteigung des Monte Rosa vom piemontesischen Gressoney-Tal aus, um 1820)13 oder Almhütten (wie bei der relativ spät erfolgten Erstersteigung des Großvenedigers, 1841) den neuen alpinistischen Bedürfnissen dienen mussten, zeigte sich rasch ein Missverhältnis zwischen den Zwecken: die obere Almhütte im Obersulzbachtal mochte für die Viehwirtschaft optimal gelegen sein – für die Bezwingung des Venedigergipfels, zeigte sich, lag sie viel zu tief. Also ließ man schon im folgenden Jahr (in der Nähe der heutigen Kürsingerhütte) eine nun eigens für den neuen alpi-

nistischen Zweck geeignete Hütte errichten, die raschere Reaktion auf Wetterveränderungen ermöglichte und überdies eine »ergreifende Aussicht« bot; vor allem aber erlaubte sie einen kürzeren Weg zum Gipfel.14 Zur Lage der Salmhütte am Glockner wurde deshalb angemerkt, sie sei eben nicht »auf abgecirkeltem halben Wege« zwischen dem Talort Heiligenblut und der Bergspitze errichtet, sondern – »ungleich zwekmässiger« – näher an der letzteren.15 Dass ein solches »Unterstandhaus« auch als »Noth«-Haus bezeichnet werden konnte16, ist verständlich, zeigten die den ersten bürgerlichen Bergreisenden zunächst fremden alpinen Witterungsumstände doch rasch die Begrenzungen ihrer Vorhaben auf. »Doch wir haben ja eine Hütte, die uns gegen alle Ungemache der Witterung schüzt, und in welcher wir ruhig eines heitern Tages harren können –!«, notierte der Verfasser eines Tagebuchs der ersten, noch unvollendeten Glockner-Ersteigung 1799.17 Es waren also erstmals »auf eine, bis itzt nie erhörte Weise Anstalten getroffen worden«, Sturm, Regen, Nebel, Gewitter, Kälte in den höchsten Regionen Europas zu trotzen und »die Nachforschungen der Gelehrten auf Gebirgen zu erleichtern«.18 Wer nicht bedenkt, wie zentral (als zur Tat antreibendes Motiv), wie fundamental also diese wissenschaftliche Tätigkeit vom Ende des 18. Jahrhunderts an bis weit über die Mitte des 19. Jahrhunderts hinaus war, kann Entstehung und Entwicklung des Alpinismus nicht begreifen: erst musste alles vermessen, mussten Zusammenhänge von Gebirgs- und Talzügen kartografisch geklärt, geologisches und meteorologisches Wissen zusammengestellt, das Wesen der Gletscher begriffen sein; und insbesondere brauchte es Erfahrungen und medizinische Deutungen zu den eigentümlichen Reaktionen des menschlichen Körpers in großen Höhen. Das war aber nur ein Teil der beachtlichen ›Probleme‹, welche die frühen Bergreisenden zu lösen hatten. Wenn sie an Schlechtwettertagen zuweilen auch in ihrer unterm Glockner gelegenen »Wolkenwohnung hinbrüten« mussten19, zeigten sie sich doch höchst dankbar für die »Asyle«, die »dem von Stürmen verfolgten Naturforscher« erbaut worden waren – als »Tempel«, so lesen wir, für den Gott der Gastfreundschaft (den »Jupiter hospitalis«) »mitten in den Regionen des Jupiter fulminans« (des blitzeschleudernden Jupiters).20 Die heutige Leserin, der moderne Leser wird versucht sein, solche Rede abzutun als Bildungsgeplänkel eines mit der Mythologie der klassischen Antike noch höchst vertrauten Alpinautors: denn – so denken wir Heutigen! – was soll die Rede von einem höchsten Gott, Jupiter oder Zeus, der die Bergsteiger verfolge? Was soll die Rede von einem ›Tempel‹, der zum ›Asyl‹ diene? Die klassische Definition des Begriffes Asyl gibt zunächst nur weitere Rätsel auf: Asyl nämlich bezeichne eine »Freistätte«, »wo Verfolgte, selbst Verbrecher, Sicherheit finden. Das Asylrecht hatten bei den Alten Tempel, Altäre, Götterbilder etc.«21 Der ›Tempel‹ Salmhütte als Zufluchtsort für ›Verbrecher‹? Wer ist mit diesen ›Verbrechern‹ gemeint? Nur wenige Jahre vor Erbauung der Salmhütte in den Ostalpen war in den Westalpen 1793 auf dem Montanvert in unmittelbarer Nachbarschaft der älteren, »Blairs Schloß« genannten primitiven Unterkunft ebenfalls eine neue Behausung (eine »nouvelle habitation«) errichtet wor-



Die erste Salmhütte unterm Glockner, 1799/1800, Kupferstich 1804 (Ausschnitt) 14 Ignaz von Kürsinger/Franz Spitaler, Der Groß-Venediger in der norischen Central-Alpenkette, seine erste Ersteigung am 3. September 1841, und sein Gletscher in seiner gegenwärtigen und ehemaligen Ausdehnung. Mit einem Anhange: Die zweite Ersteigung am 6. September 1842, Innsbruck 1843, 35f., 289. 15 Tagebuch einer Reise auf den bis dahin unerstiegenen Berg Gross-Glokner an den Gränzen Kärntens, Salzburgs, und Tirols im Jahre 1799, in: Karl Erenbert Freiherr von Moll (Hg.), Jahrbücher der Berg- und Hüttenkunde (Salzburg) 4/1800, 161–224, hier 168. – Verfasser, jedenfalls Redakteur dieses Tagebuchs war wohl der Initiator und Finanzier der Unternehmung, Fürstbischof Salm, selbst; vgl. dazu Marianne Klemun, … mit Madame Sonne konferieren. Die Großglockner-Expeditionen 1799 und 1800, Klagenfurt 2000, 152. 16 Kürsinger/Spitaler, Groß-Venediger (wie Anm. 14), 35. 17 Tagebuch einer Reise (wie Anm. 15), 172. 18 Carl Ulisses von Salis, Versuch einer Uebersicht der beßten litterarischen Hülfsmittel zur bisherigen Kenntniß der Alpen, in: Alpina (Winterthur) I/1806, 1–35, hier 14f. 19 Karl Erenbert Freiherr v. Moll, Zusaz des Herausgebers [zu: Tagebuch einer Reise, wie Anm. 15], in: Jahrbücher 4/1800 (wie Anm. 15), 225–248, hier 234. 20 Joseph August Schultes, Reise auf den Glockner, Teil I: Reise auf den Glockner, an Kärnthens, Salzburgs und Tyrols Grenze, Wien 1804, VI (Widmung). 21 Meyers Hand-Lexikon des allgemeinen Wissens, 3. verm. Aufl. Leipzig 1883, 140.

Wege ins Behauste, Wege ins Offene

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Das Hospiz (mit der Giebelinschrift »A LA NATURE«) auf dem Montanvert um 1800, rechts dahinter »Blairs Schloß«, Kupferstich 1803

22 Mark Theodor Bourrit, Description des Cols, ou Passages des Alpes, Genf 1803, Bd. 1, Kap. 3, 34–53; Abb. des Hospizes mit der Inschrift »À la nature« ebd., nach S. 40; Bd. 2, 174–178 (hier der Brief des französischen Gesandten in Konstantinopel, Sémonville, mit der Projektskizze des Hospizes).

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Martin Scharfe

den (deren Schlüssel übrigens im Talort Chamonix hinterlegt war) – als ›Tempel‹ oder ›Altar‹ (so konnte man lesen) aus Granitsteinen, als sicheres ›Asyl‹ für Gelehrte, Naturforscher, Maler und Reisende aller Klassen. Diese steinerne Hütte, dieses Hospiz, dieser ›Tempel‹, dieser ›Altar‹ war der Gottheit Natur gewidmet (»À la nature«!) – und zwar von einem ›Freund der Freiheit‹ (»un ami de la liberté«), das heißt im Klartext: von einem Freund der Französischen Revolution, was zugleich bedeutet: von einem Kritiker, ja vielleicht gar einem Gegner der herkömmlichen Form des Christentums.22 Auf diese Abkunft des frühen Alpinismus aus dem Geist der europäischen Aufklärung ist noch viel zu selten hingewiesen worden. Wenn nun also die ersten Hütten in hohen Gebirgslagen als Tempel oder Altäre bezeichnet werden konnten, die den naturforschenden Alpinisten als ›Asyl‹ dienen mussten, so war damit – ganz gewiss halbironisch! – auf das nach traditioneller Anschauung unziemliche Tun der frühen Bergreisenden hingewiesen, die gleichsam in verbrecherischer Absicht, jedenfalls mit einer, historisch-kulturell gesehen, völlig neuen Frechheit in einen Raum einzudringen wagten, der vom herkömmlichen Mythos, wie er in Sagen und Glaubensregeln konkrete Gestalt angenommen hatte, ja auch vom herkömmlichen Christentum mit einem scharfen Tabu belegt und geschützt worden war. Die Wissenschaftstätigkeit indessen bot ihnen das Motiv, dem alten Betretungsverbot zu trotzen und das schlechte Gewissen, das sie hätten haben müssen, zu überwinden. Wie mächtig dieses althergebrachte, historisch ererbte schlechte Gewissen die Seelen der frühen Bergreisenden beunruhigte, sieht man auch an einer auf den ersten Blick befremdlichen kulturellen Allianz. Denn auch die Setzung der ersten wirklichen Gipfelkreuze (1799 auf dem Klein- und 1800 auf dem Groß-Glockner), die dem aufgeklärten Kardinal Salm zu danken ist, war durch das im Grund oder Abgrund der Psyche bohrende schlechte Gewissen motiviert. Diese Kreuze – vor allem das pompöse, fast grotesk zu nennende Großglocknerkreuz! – waren blendende Demonstration des Christenglaubens – oder gar bloß Zitat seiner Symbole, vorgeschobene Opfergabe also für eine mögliche Verfehlung. Nicht von ungefähr wurden sie ja auch nicht beredet oder gar ›erklärt‹, sondern einfach – ›getan‹! Die christlich-kirchliche Verklärung der Gipfelkreuze, ihre theologische Begründung, ihre ›Theorie‹ fehlt anfangs noch vollkommen. Das ist ein untrüglicher Hinweis auf ihre ursprüngliche Wurzelung im Unbewussten. Die Erinnerung an die unerwartet große Bedeutung des schlechten Gewissens in den frühen Bergaktionen lässt uns also erkennen, dass im Begriff der Schutz-Hütte und des Asyls, wie er im frühen Alpinismus gebraucht worden ist, viel mehr verborgen liegt als nur der Hinweis auf äußere Bedrohungen des Menschen. Eine fast verwischte Spur führt uns zum geheimen Sinn der frühen Hütten, den wir vergessen hatten, weil die moderne Psyche längst die Scheu abgelegt hat, welche die frühen Bergreisenden so befangen machte: jene ›Asyle‹ boten ihnen Schutz nicht nur vor den Widrigkeiten der realen Umwelt, sondern waren auch Balsam für die Ausgesetztheit ihrer Seele. Die Betrachtung des Asyl-Gedankens im alpinen Hüttenwesen führt uns zu einem vergessenen Kapitel in der Geschichte des Bergsteigens. Sie macht

Alphütte als Asyl der Bergreisenden: Franz Josef Hugi und Gefährten, lavierte Skizze von Martin Disteli, 1830

uns freilich auch aufmerksam auf Reste einer Idee, die bis in die Gegenwart herein wahrzunehmen ist. Zu diesen pragmatischen Resten gehören die Forderung nach einem frei zugänglichen Vorraum der Hütten, die Institutionen des Winterraums und der einheitlichen Schlüssel und Schlösser, die Regelung der Rangfolge bei der Schlafplatzzuteilung, ja am Ende auch die Idee einer Notverpflegung, wie sie im Recht auf »Bergsteiger­essen«, Teewasser und Selbstverpflegung sich Ausdruck verschafft hat. Sogar Reflexe der einstigen Vorrangstellung des alpinistischen Wissenschaftlers sind – als Ausnahmeregelung für längere Hüttenaufenthalte – noch in den Tölzer Richtlinien von 1923, ja selbst noch in der »Allgemeinen Hüttenordnung« von 1954 zu beobachten, die erst 1975 durch eine neue abgelöst worden ist. Generell freilich sollte jede Hütte bieten, was eine über der Eingangstür in Stein gemeißelte Inschrift dem Besucher der alten Berliner Hütte verhieß: »Dem Sturme Trutz, dem Wanderer Schutz!«23 Der Versuch einer Sortierung der frühen alpinistisch orientierten Hütten, soweit wir bislang Kenntnis von ihnen haben, ergibt allerdings rasch, dass ihre Anzahl überschaubar ist. Manche von ihnen wird man schon ihrer relativ geringen Höhenlage wegen nur widerwillig zu den wirklich alpinen Hütten zählen wollen (obwohl sie meist über Übernachtungs- und Feuerungsgelegenheit und Rettungsmittel verfügten) – so das erwähnte ›Hospiz‹ von 1793 auf dem Montanvert (samt seinem Vorgängerbau, »Blairs Schloß«, auf etwa 1900m Höhe); die vielleicht nicht sehr viel jüngere Botanisierhütte am Triglav24; »Burgeners Hüttchen« auf der Stieregg (auf 1650m Höhe, es diente wohl seit den 1820er Jahren der Betrachtung und Beobachtung des Unteren Grindelwaldgletschers)25; die Hütte auf dem Gamskarkogel bei Gastein, 1829 (2467m hoch gele-



23 Festschrift zum fünfundzwanzigjährigen Bestehen der Sektion Berlin des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins am 9. Dezember 1894, Berlin 1894, 78. 24 Ich darf die Nachweise für die folgenden Mitteilungen vereinfachen und öfters hinzeigen auf Scharfe, Berg-Sucht (wie Anm. 10), wo sich die exakten Belege finden, hier z. B. 110. 25 Vgl. ebd., 111.

Wege ins Behauste, Wege ins Offene

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Das »Hotel Simony« unterm ­Dachstein von 1843, in restauriertem Zustand um 1930

26 Vgl. Nikolaus Schaffer, Von Thomas Ender bis Helmut Ditsch – Maler in den Hohen Tauern, in: Peter Laub (Red.), Die Hohen Tauern, Salzburg 2012, 15–57, hier 30. 27 Vgl. Scharfe, Berg-Sucht (wie Anm. 10), 110. 28 Heinrich Zschokke (Red.), Reise auf die Eisgebirge des Kantons Bern und Ersteigung ihrer höchsten Gipfel; im Sommer 1812, in: Miszellen für die Neueste Weltkunde 1813, Zitat in Nr. 52 auf 206. 29 Vgl. Scharfe, Berg-Sucht (wie Anm. 10), 110. 30 Vgl. ebd., 304, Anm. 334. 31 Vgl. Emmer, Geschichte (wie Anm. 2), 320. 32 Vgl. Festschrift zum 60jährigen Bestehen des Deutschen Alpenvereins Prag. 1870– 1920 [sic!] Sektion Prag des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins. 1870–1930, Prag 1930, 134 und 264. 33 Vgl. Josef Khuen/Johann Pirchl, Der Hochkönig und die Erbauung einer Steinhütte auf demselben im Herbste 1865, in: Jahrbuch des Oesterreichischen Alpenvereins 1866, 114–123.

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gen)26; und man darf noch Erzherzog Johanns Plan aus dem Jahr 1806, ein Wohnhaus für Forschungszwecke unterm Ortler zu bauen, anfügen.27 Allein schon der Höhe wegen aber hebt sich von dieser Gruppe die schon genannte Hütte ab, die Saussure 1789 für den ersten alpinen Langzeitversuch auf dem Col du Géant in 3365m Höhe errichten ließ. Leicht abzutrennen sind jene Hütten, die – wie diverse flüchtige Biwaks – direkt dem Projekt einer Erstersteigung zu dienen hatten und nun wirklich an den »Grenzen der bewohnbaren Welt« gelegen waren28: allen voran die beiden schon genannten Hütten auf der Montagne de la Côte und bei den Grands Mulets, 1785 und 1786, die Saussure für seine Montblanc-Ersteigung nutzte, und die Salmhütte (samt Hohenwarte und Adlersruhe), die seit 1799 dem Versuch der Glockner-Ersteigung diente (auch diese Unterkünfte sind schon erwähnt worden); sodann die Ortler-Hütte von 180529 und zuletzt die Venediger-Hütte von 1841.30 Wenn auch nicht für eine erste, so doch für eine leichtere Besteigung einzelner Berge waren der später Hofmannshütte genannte Unterstand, erbaut 183431, und die Johannishütte, 1857, gedacht32; Initiator und Finanzier war in beiden Fällen der alpinistisch so umtriebige Kaiserbruder Erzherzog Johann von Österreich. Von Friedrich Simonys Dachsteinhütte aus den vierziger Jahren (»Hotel Simony«) musste schon die Rede sein – mit seinen spektakulären Übernachtungen auf der Dachsteinspitze war er sicher auch der heimliche Anreger der im Jahr 1865 auf dem Gipfel des Hochkönigs erbauten Steinhütte.33 Mit dem Jahr 1865 befinden wir uns zeitlich freilich schon in unmittelbarer Nähe des Gründungsdatums der national organisierten europäischen Alpenvereine. Von nun an musste die Tendenz, Hütten als alpinistische Stützpunkte zu errichten, eine ganz neue Dynamik entfalten, weil als eines der Hauptziele formuliert wurde: die ›Bereisung‹ der Alpen zu erleichtern. Der gravierende Unterschied zu den Hüttengründungen des späten 18. und der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts lag allerdings nicht allein in der Anzahl der Hütten: neu war vielmehr der Umstand, dass nun ein System von Hütten entstand – ein Netz, das einen Großteil der Alpen

Ein Biwak im Jahr 1856, Farblithographie von Laurent Deroy (Ausschnitt)

Ein einfacher Unterstand: Hugis Hütte, 1839, Lithographie von Joseph Betannier (Ausschnitt)

(die Ostalpen nämlich) überspannen sollte und mit den Netzen anderer Alpenvereine und -klubs verknüpft werden konnte. Weg und Steg

Im Grunde lässt sich bei den Gebirgswegen eine vergleichbare Entwicklung beobachten. Wie in der Hüttengeschichte ist auch in der Weggeschichte eine Tendenz erkennbar, die von einem eher zufällig zustandegekommenen und an alten sozialen und ökonomischen Interessen orientierten ›System‹ ausgeht, das den historisch jüngeren Bedürfnissen des Alpinismus nicht mehr genügen kann: die städtisch-bürgerlichen Alpenfreunde können es nur mit Mühe als ›Netz‹ erkennen – als Netz jedenfalls mit riesigen Löchern und Fehlstellen, die möglichst rasch geschlossen werden müssen. Wir beobachten also auch hier die Tendenz vom Flickwerk zum möglichst perfekt und lückenlos geknüpften Netzwerk.



Gründungsjahre der wichtigsten Alpenvereine: 1857 Alpine Club (London) 1862 Österreichischer Alpenverein (Wien) 1863 Club Alpino Italiano (Torino) 1863 Schweizer Alpen-Club (Olten) 1869 Deutscher Alpenverein (München) 1874 Vereinigung Deutscher und Oesterreichischer Alpenverein 1874 Club Alpin Francais (Paris)

Wege ins Behauste, Wege ins Offene

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Alte Johannishütte, Aquarell um 1900

34 Vgl. Josef Moriggl, Anleitung zum Kartenlesen im Hochgebirge. Mit besonderer Berücksichtigung der vom D. u. Ö. Alpenverein herausgegebenen Spezialkarten, 2. Aufl. München 1925, 58 (1. Aufl. 1909). 35 Jakob und Wilhelm Grimm, Deutsches Wörterbuch. Bd. 13, Leipzig 1963, Sp. 2852–2931 (Weg, subst.), hier Sp. 2852, 2854. 36 Ebd., Sp. 2852, 2860 (Hervorhebung von mir, MSch). – Diese für die erstgenannte Bedeutung des Wortes Weg grundlegende Beschaffenheit ist im ­österreichischen Allgemeinen Bürgerlichen Gesetzbuch, § 1319a, nicht erwähnt. Vgl. Wegehandbuch der Alpenvereine, § 7.1.1. (Stand: August 2011).

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Was freilich die Geschichte der alpinen Wege von jener der alpinen Hütten unterscheidet, ist die öffentliche Wahrnehmung: trotz allem Aufwand, den Schaffung und Unterhaltung der Wege erfordern, werden sie doch in gewisser Weise als etwas Selbstverständliches, ja fast als etwas natürlich Vorhandenes empfunden. Diese (fast möchte man sagen:) öffentliche Verachtung des alpinen Weges ist indessen keineswegs gerechtfertigt – im Gegenteil: von einer reflektierenden, kulturtheoretischen Warte aus gesehen bietet ›der Weg‹ die größeren Probleme. Wenn Josef Moriggl also in seiner »Anleitung zum Kartenlesen im Hochgebirge« angemerkt hat, die maßstäblichen Möglichkeiten der Karte offenbarten (indem sie dazu zwängen, den Weg überproportional breit darzustellen) ein Missverhältnis zwischen realem und dargestelltem Weg, so kann man dies durchaus auch sinnbildlich verstehen.34 Die Schwierigkeiten beginnen schon mit dem Wort Weg und seinen unterschiedlichen Bedeutungen, wie sie etwa in der scheinbar paradoxen Formulierung eingefangen sind: ›Weg im weglosen Gelände‹! Deshalb haben Jacob und Wilhelm Grimm auf der Basis des ihnen seinerzeit schon zur Verfügung stehenden immensen deutschen Sprachmaterials deutlich zwei ursprüngliche Wortgebräuche unterschieden. Zum einen meint Weg die »zum verkehr hergerichtete strecke« oder einen »längsstreifen der erdoberfläche, der für den menschlichen verkehr hergerichtet ist (oder dazu regelmäszig benutzt wird)«.35 Zum andern aber gibt es die weitere Bedeutung des Wortes Weg als einer »strecke die man durchmiszt um zu einem ziel zu gelangen«, oder genauer: als einer Strecke, auf der »sich etwas einem ziele zu fortbewegt, ohne dasz es auf die beschaffenheit dieser strecke ankommt«.36 Wilhelm Paulcke hat deshalb in seinen Bearbeitungen des Klassikers der alpinistischen Gebrauchsliteratur, Emil Zsigmondys »Die Gefahren der Alpen« (erschienen in erster Auflage 1885), der »Erklärung bergsteigerischer Ausdrücke« das Lemma angefügt: »Weg, in alpinen Beschreibungen, gedruckten Führern usw. sehr häufig, im Sinne

von: Möglichkeit eines Auf- oder Abstieges.«37 Wegen dieser zweiten und sehr viel allgemeineren Bedeutung des Wortes – im neuen Wegekonzept der Alpenvereine ist jetzt die Rede von ›alpinen Routen‹38 – sahen sich dann viele alpinistische Autoren genötigt, die seit den drei letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts entstandenen Alpenvereinswege ausdrücklich als ›gebahnte‹ oder ›gebaute Wege‹ zu bezeichnen. Wer freilich meint, es handle sich bei solchen Erörterungen der Terminologie um reine Wortklaubereien, befindet sich auf dem Holzweg. Denn die Bedeutungszumessung – also der den gebahnten oder den ungebahnten Wegen zugesprochene kulturelle Wert! – hat sich in den letzten Jahrzehnten gewaltig verändert. Das Abseitsgehen, einst Vorrecht und Abzeichen einer Schar von Alpinisten, die sich als Vortrupp oder Avantgarde verstanden, wird, im Zeichen wachsender ökologischer Sensibilität, zunehmend als Fehlverhalten – als wirklicher Fehl-Tritt – verstanden: als aggressiver und schädlicher Eingriff des Menschen in die Natur. Solche Beobachtungen führen zu einem zweiten Problem. Zwar gibt es einen fließenden Übergang zwischen dem Wildwechsel (der durch Tiere getretenen Wegspur) und den Wegen der Menschen – insbesondere die Gemsjäger als die ›geborenen‹ Führer der frühen Bergreisenden wussten sich Verhalten und Gewohnheiten der Tiere zunutze zu machen: »So nur wandelt im Gebirg das list’ge / Alpenwild und – der es überlistet: / Nur die Gemse und der Gemsenjäger«, liest man in Rudolf Baumbachs Zlatorog-Gedicht von 1885.39 Dennoch kann kein Zweifel daran bestehen, dass der Weg im Prinzip Menschenwerk ist – also eine kulturelle Leistung des Menschen, die nicht nur auf Erfahrung beruht und auf Tun, sondern auch auf Planung, also vorausschauendem Denken und vorweggedachtem Handeln, das sich des in der kulturellen Überlieferung angesammelten Erfahrungswissens bedienen kann. Ein Weg mag also zunächst und auf den ersten Blick noch so sehr als reine Natur erscheinen, weil ihn der Unerfahrene nicht sieht, und weil er wirkt, als sei er identisch mit dem Gelände der Landschaftsumgebung. Er ist aber selbst dann noch ein Werk der menschlichen Kultur, wenn er nur in der Erinnerung (als mündlich tradierter Erfahrung) existiert, die ja jederzeit Grundlage eines künftigen Gangs werden kann. Die Komplexität des ›Problems Weg‹ zeigt sich auch an einem dritten Aspekt; denn der Mensch (als Kulturwesen) ist ja über seinen Leib mit der Natur vermittelt, die er – beim Begehen des wie auch immer gearteten ›Weges‹ – durchmisst und damit bewältigt. Wie fundamental die Beherrschung des richtigen Ganges ist, weiß jeder Bergfreund; er hat deshalb auch erst einmal das ›Gehen im weglosen Gelände‹ zu erlernen gehabt. Viele Generationen vor ihm haben diese Technik ebenfalls geübt, der Schweizer Alpenpionier General Ludwig Pfyffer hatte gar schon in einer Anleitung aus dem Jahr 1759 Regeln für den Einsatz von Fußspitze oder Absatz beim Bergwandern niedergeschrieben40 – ein Thema, das sich bekanntlich durch die ganze alpine Ratgeberliteratur zieht.41 Der Mathematiker und Naturforscher Franz von Paula Schrank notierte anlässlich seiner ersten Alpenreise, 1784, seine Führer hätten ihn »einen ganz eigenen Gang« gelehrt, der ihm fortan »sehr dienlich« gewesen sei.42 Wenn er diesen Gang freilich in launischer Manier als »sehr verschieden« bezeichnet »von dem, den man in der Tanzschule lernt«43, darf



Alter Alpweg: die Steinerne Stiege bei Hinterstein, aquarellierte Skizze von Edward Theodore Compton, 1896

37 Ich zitiere nach Emil Zsigmondy/Wilhelm Paulcke, Die Gefahren der Alpen. Erfahrungen und Ratschläge, 7. Aufl. München 1922, 387. – Hervorhebung von mir, MSch. 38 Im Jahr 2009 auf den Hauptversammlungen von DAV und OeAV beschlossen; vgl. Wegehandbuch (wie Anm. 36), § 1.6.1.2. 39 Rudolf Baumbach, Zlatorog. Eine Alpensage, Leipzig 1885, 10. 40 Vgl. Beat Wyss, Der Pilatus. Entzauberungsgeschichte eines Naturdenkmals, in: Wolfgang Kos (Hg.), Die Eroberung der Landschaft. Semmering. Rax. Schneeberg. Katalog zur Niederösterreichischen Landesausstellung Schloß Gloggnitz 1992, Wien 1992, 69–81, hier 74. 41 Vgl. Ludwig Purtscheller, Zur Entwicklungsgeschichte des Alpinismus und der alpinen Technik in den Deutschen und Oesterreichischen Alpen, in: Zeitschrift 1894, 95–176, hier 136. 42 Franz von Paula Schrank/Karl Erenbert Ritter v. Moll, Naturhistorische Briefe über Oestreich, Salzburg, Passau und Berchtesgaden, Salzburg 1785, Bd. 1, 255 (im 15. Brief an Moll). 43 Ebd.

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44 Lammer, Allein im Hochgebirge, in: ders., Jungborn (wie Anm. 5), 211–216, hier 212. 45 Ders., Taylorsystem für Bergsteiger, in: ders. Jungborn (wie Anm. 5), 239–261, hier 245. 46 Vgl. dazu (auch in einem weiteren Sinne!) Bernhard Tschofen, Vom Gehen. Kulturwissenschaftliche Perspektiven auf eine elementare Raumpraxis, in: Schweizerisches Archiv für Volkskunde 109/2013, 58–79; Sonja Windmüller, Volkskundliche Gangarten – Bewegungsstile kulturwissenschaftlicher Forschung, in: Reinhard Johler u.a. (Hg.), Kultur _Kultur. Denken. Forschen. Darstellen. 38. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde in Tübingen vom 21. bis 24. September 2011, Münster u.a. 2013, 424–434. 47 Vgl. Martin Korenjak, Das Gebirge als Erlebnisraum. Johann Jakob Scheuchzers OYPEΣIФOITHΣ Helveticus sive itinera per Helvetiae Alpinas regiones, in: Daphnis. Zeitschrift für Mittlere Deutsche Literatur und Kultur der Frühen Neuzeit (1400–1750) 41/2012, 203– 231, hier 220. – Den Hinweis verdanke ich Prof. Dr. Jörg Jochen Berns, Marburg an der Lahn. 48 Adalbert Stifter, Der Nachsommer (1857), Frankfurt am Main 1982, 456. 49 Vgl. z.B. Johann Friedrich Abegg, Reisetagebuch von 1798. Hg. von Walter und Jolanda Abegg in Zusammenarbeit mit Zwi Batscha, Frankfurt am Main 1987, 203; Johann Gottfried Seume, Mein Sommer 1805, in: ders., Werke in zwei Bänden. Hg. von Anneliese und Karl-Heinz Klingenberg, 4. Aufl. Berlin/ Weimar 1983, Bd. 2, 5–195, hier 8.

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man, ähnlich heiter gestimmt, die Stirn runzeln. Denn auch der Gang im unwegsamen Gelände, der im Blockwerk geforderte Schritt mag durchaus etwas Tänzelndes an sich haben – jedenfalls ist er ein höchst komplexes Leib-Seele-Geist-Gefüge, dem ein Blick vorauszugehen hat, den Lammer ›synthetisch‹ genannt hat.44 »Die Kunst besteht darin: Man faßt nicht den nächsten Tritt ins Auge, sondern den zweitfolgenden; es müssen also 1. die Nerven der Beinmuskel so geübt werden, daß sie untrüglich sicher, unbeaufsichtigt vom Blicke, den Fuß haarscharf auf die Stelle hinlenken, die das Aug’ ein Sekundenteilchen vorher gewählt hat; 2. der Blick muß so geschult sein, daß er die nächste brauchbare Trittstelle spätestens während eines Laufschrittes erspäht und zugleich abschätzt, wie fest der ausgewählte Stein sitzen dürfte; 3. findet das Aug’ einmal nichts Brauchbares, dann muß die Hemmung so treffsicher einsetzen, daß du augenblicklich stillstehst. All das automatisch, lang ehe logisches Erwägen eingreift.«45 ›Trittsicherheit‹ – und das ›Sehen mit den Füßen‹, das ihr vorauszugehen hat46 – ist also die leiblich-mentale Herrschaft des Subjekts über den möglicherweise widerspenstigen Weg – mit ihr ist ein vierter Aspekt angesprochen. Denn ›Weg‹ ist nicht nur ein Objektives, er ist stets auch ein Prozess, in dem sich das Subjekt mit dem objektiv Gegebenen und Vorhandenen – eben mit der Wegspur im Gelände – auseinandersetzt. ›Weg‹ ist also auch je spezifische subjektive Erfahrung. Nicht von ungefähr bezieht sich unser Begriff Er-Fahrung auf die Bewegung im Raum (»Innsbruck, ich muss dich lassen, ich fahr’ [das heißt: ich geh’, ich zieh’] dahin mein’ Straßen«!). Da ist auch leicht an Erfahrungen der Leserinnen und Leser und an ihre eigenen Erinnerungen anzuknüpfen: jedermann weiß, dass der nämliche Weg als Aufstieg ein ganz anderer ist denn als Abstieg, und dass einem der Weg, den man als Hinweg gut zu kennen glaubt, als Rückweg äußerst fremd erscheinen kann. Der Weg, den man in Not hinter sich bringt, ist nicht zu vergleichen mit dem, den man aus purer Lust und mit Freude begeht. Die wechselnden Empfindungen beim Gehen verändern also, wenn man so will, auch den Weg selbst; ja der Weg selbst wird am Ende Emotion. Das ist es, was sich in der in diesen Tagen häufig gebrauchten Wendung ›Der Weg ist das Ziel‹ verbergen mag, die eine durch und durch moderne Floskel ist, weil sie eine neuere Empfindungstendenz widerspiegelt. Zwar gibt es schon in früheren Jahrhunderten gelegentlich Schilderungen des Weges als einer Empfindung, ja als eines Erlebnisses (etwa bei Johann Jakob Scheuchzer in seinen ›Itinera Alpina‹ von 172347); zwar attestiert auch Adalbert Stifter, der bekanntlich in enger Verbindung zu Friedrich Simony stand, dem »Bergbewohner« die Lust, gelegentlich »selbst dort hinan zu klettern, wohin ihn ein weiterer wichtiger Zweck gar nicht treibt« – will sagen: dorthin, wo er nicht alltägliche Erfahrungen zu machen hofft.48 Ja man hat gar (und zwar schon früh!) auf den weiten sprachlichen Sinn des Wortes ›gehen‹ hingewiesen, wie er in den alltäglichen Redewendungen ›Wie geht’s?‹ oder ›Es will nicht mehr gehen!‹ sich verbirgt.49 Trotzdem ist das Gehen um des Gehens willen, wie es sich im Alpinismus und in den Wegen, die ihm dienen sollen, abspiegelt, ein durchaus moderner Zug und Johann Gottfried Seume wohl der

Links: »Weg im weglosen Gelände«: Anstieg am Kleinglockner, Holzstich nach Jokély, 1853/54 Rechts: »Gebauter Weg«: zwei Wanderer auf einem Alpenvereinsweg, Illustration im Katalog Mizzi Langer, um 1912

erste, der diesem Zug unverwechselbaren Ausdruck gegeben hat. Sein »Spaziergang nach Syrakus im Jahre 1802« ist ein einziger Hymnus auf das bewusste, selbstbewusste und selbstbestimmte Gehen50 – das Gehen also um des Gehens willen gemäß seinem Motto, »daß alles besser gehen würde, wenn man mehr ginge«.51 Und man muss sich vergegenwärtigen, dass es exakt die Jahre des beginnenden Alpinismus sind, in denen Seume – als gleichsam existentielles Bekenntnis – formuliert: »Man fühlt sich nie mehr in seiner Kraft, als wenn man geht, und so möchte ich einmal ganz abtreten. Es muß kein herrlicheres Ende sein als der Tod im Gefühl seiner Kraft.«52 Dass dies keine Einzelstimme war, sondern Ausdruck einer neuen kulturellen und bald mächtig anschwellenden Stimmung, zeigt die literarische Verteidigung (und deren großer Erfolg!) des scheinbar nutzlosen, jedenfalls nicht auf die herkömmlichen praktischen Ziele ausgerichteten Wanderns in der Gestalt des von Eichendorff entworfenen und ironisch »Taugenichts« genannten jungen Mannes.53 Der neue Bewegungsdrang bei Mitgliedern der bürgerlichen Klasse, in der sonst und bisher »Bewegungslosigkeit von Jugend auf als ein wesentliches Stück gutes Benehmens anempfohlen« war54, musste insbesondere der in den Bergen einheimischen Bevölkerung auffallen, die durch ihre Lebensumstände zu einer speziellen Ökonomie des Leibes gezwungen war – ihr mochten die Streifzüge der frühen Alpinisten durchaus als »nutzloses Wandern« erscheinen und deshalb »wiederholt Misstrauen«



50 Vgl. Johann Gottfried Seume, Spaziergang nach Syrakus im Jahre 1802, in: ders., Werke in zwei Bänden (wie Anm. 49), Bd. 1, 161–363 (gekürzte Fassung). 51 Seume, Mein Sommer 1805 (wie Anm. 49), 7. 52 Ebd., 52. 53 Vgl. Joseph Freiherr von Eichendorff, Aus dem Leben eines Taugenichts (1826), Frankfurt am Main 1976. 54 Das fällt dem Basler Gelehrten Bachofen auf (der später die berühmte These von einem »Mutterrecht« am Anfang aller Kultur aufgestellt hat) im Kontrast zur leiblichen Beweglichkeit in mediterranen Kulturen. Johann Jakob Bachofen, Griechische Reise (1851), Reinbek 1993, 51.

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Verstiegen. Kaiser Maximilian I. in der Martinswand, Ölgemälde von Moritz von Schwind, um 1860 (Österreichische Galerie Belvedere, Wien)

55 Helmut Tiefenthaler, Berge und Alpinismus im kirchlichen Leben Vorarlbergs, in: Montfort. Zeitschrift für Geschichte Vorarlbergs 1/2014, 127–150, hier 133. 56 Vgl. z.B. Bruno Weber, Die Figur des Zeichners in der Landschaft, in: Zeitschrift für Schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte 34/1977, 44–82, hier 62f. und 79f.; Leo Weisz, Die Schweiz auf alten Karten, Zürich 1945, 199f.; Bernhard Studer, Geschichte der Physischen Geographie der Schweiz bis 1845, Bern/Zürich 1863, 293f. 57 Ein Beispiel bei [Joseph] Kyselak, Skizzen einer Fußreise durch Österreich (1829). Hg. von Gabriele Goffriller, Salzburg/Wien 2009, 240.

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erwecken.55 Die Alpingeschichte kennt zahlreiche Beispiele für diesen speziellen Fall eines kulturellen Missverständnisses: nicht nur Vermesser und Maler wurden von den Einheimischen immer wieder einmal verdächtigt, Spione zu sein56, sondern auch ortsfremde Nutzer von Bergsteigen.57 So konnte es also leicht geschehen, dass diese unbekannten Steiggänger irritierendes Zwielicht auf die Wege selbst warfen. Ohnehin dürften den Berglern die Wege aus dem eigenen Tal hinaus in die Fremde zuweilen durchaus als unheimlich erschienen sein, ja als Bedrohung – so »als führten sie aus der Welt hinaus«.58 Denn die Ziele in der ›alten Welt‹ waren Menschenziele gewesen: man hatte Menschen gesucht oder deren Werke – Verwandte, Handelspartner, heilige Orte wie Mariazell, berühmte Orte wie Rom; doch den ›neuen Menschen‹ zog es nun nicht mehr in die Kulturwelt, sondern auf menschenleere Berge und in menschenleere Urwälder; es trieb ihn in die Wildnis, wo er freilich Gefahr lief, sich nicht mehr zurechtzufinden.

Denn wenn der Weg sich ›verliert‹, ist man trotz aller Kraft zunächst einmal am Ende, und Ohnmacht stellt sich ein. Dem Problem, dass man den Weg ›verlieren‹ könnte, weil er sich in dürftige Steigspuren auflöst – in »Tratten« etwa (»Fußspuren, die sich nicht zu einem Steig entwickelt haben«, definiert Moriggl59) –, sind umfangreiche Abschnitte in allerlei Ratgebern gewidmet; die Möglichkeit des Weg-Verlierens – des Verirrens also – ist ein fünfter Aspekt, der eng mit der anfangs erwähnten Unklarheit des Begriffes Weg (gebahnter, sicht- und spürbarer Weg einerseits; pure Möglichkeit einer Bewegungsrichtung andererseits) zusammenhängt. Eine besonders heillose Variante des Verirrens, die fast nur im alpinen Gelände vorkommt, ist das Versteigen – also jene unglückliche Lage, die nicht nur dem Weiterkommen ein Ende setzt, sondern die dar­ über hinaus auch keinen Rückweg mehr erlaubt und deshalb in Panik enden kann; sie ist das absolute Gegenteil eines Weges ins Offene. Unsere Sammlungen alter Sagen wimmeln von Berichten über Menschen, die sich verirrt oder gar verstiegen haben und künden damit von einer verbreiteten Angst in älterer Zeit. Das bekannteste wie berühmteste Beispiel ist die Geschichte von der Rettung des zunächst hoffnungslos in der Martinswand bei Innsbruck verstiegenen Kaisers Maximilian.60 Doch auch unsere Gegenwart ist das Problem keineswegs losgeworden: die sogenannte Blockierung (der Bergwanderer erstarrt in bodenloser Angst), modernes Pendant zum klassischen Versteigen, nimmt in den alpinen Unfallmeldungen offenbar immer größeren Raum ein.61 Sich zu verlaufen, in die Irre zu gehen war für die Ortsfremden der vorindustriellen Zeit auch in den Flachländern und in den Mittelgebirgen ein alltägliches Problem, sofern sie nicht die Chaussee – eine Erfindung freilich erst des 18. Jahrhunderts – benützten; denn die übrigen Wege waren nach rein lokalen Interessen angelegt. Wegzeiger und Schilder mit den Ortsnamen waren noch um die Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert kaum üblich, die Beschaffenheit der Landkarten entsprach ganz diesen Zuständen.62 Es war also ratsam, einen Führer zu nehmen, der als Träger des lokalen Orientierungswissens zu dienen hatte. Wir tun gut daran, uns auch die frühen Führer im Gebirge nicht so sehr als Spezialisten alpinistischer Fähigkeiten und Fertigkeiten vorzustellen, sondern vor allem als Kenner der Ortsverhältnisse und als Weg-Weiser. Das mochte gut gehen, wenn der Führer an der zu durchmessenden Wegstrecke leibhaftig beteiligt war und auf die entscheidenden »Merkstellen« hinwies.63 Schwierig war es indessen, wenn er seine Ortskenntnisse nur theoretisch an Ortsfremde vermitteln sollte: das aus einzelnen Teilwegen zusammengestückelte Flickenteppich-Labyrinth, das dem Einheimischen vertraut war, hätte dem Fremden (auch in Zeiten, als die Merkfähigkeit etwa im schulischen Memorier-Unterricht noch besser geschult wurde als heute) fast übermenschliche Gedächtnisleistungen abverlangt. Ludwig Steub berichtet davon, die Geschichte spielt im bayrischen Voralpenland der frühen 1840er Jahre. Der Autor will vom Kloster Ettal ins tirolische Reutte. Im Almgebiet der oberen Ammer trifft er auf einen Sennen, der ihm den weiteren Weg beschreibt »in der Wildniß aufwärts, nach allen seinen Eigenschaften und Kennzeichen, von Strecke zu Strecke nach Gries, Label, Gschwankl, Eng, Klamm, Lahn und Gschröf, Ausdrücke, mit deren Verdeutschung«



58 Bei der Empfindung von Straßen, die »aus der Welt hinaus« führen, schwindelt dem Taugenichts recht »ordentlich«. J. v. Eichendorff, Aus dem Leben eines Taugenichts (wie Anm. 53), 42. – Hervorhebung von mir, MSch. 59 Moriggl, Anleitung zum Kartenlesen (wie Anm. 34), 65. – Das Grimmsche Wörterbuch bezeichnet die Tratt als »zu treten gehörig« und führt als Hauptbedeutungen an 1) »das land, das (vom vieh) betreten werden darf« und 2) den »durch den druck des tretens oder fahrens im erdboden« hervorgerufenen sichtbaren »eindruck«; die zweite Bedeutung werde allerdings vorwiegend im niederdeutschen Sprachraum beobachtet. J. und W. Grimm, Deutsches Wörterbuch, Bd. 11, Leipzig 1935, Sp. 1279–1282. 60 Vgl. S. M. Prem, Die Legende vom Kaiser Max auf der Martinswand, in: Zeitschrift 1890, 182–192; Gert Ammann, Kaiser Maximilians I. Rettung aus der Martinswand, in: ders. u.a., Heldenromantik. Tiroler Geschichtsbilder im 19. Jahrhundert von Koch bis Defregger, Innsbruck/Schloß Tirol 1996, 30–34. 61 Vgl. z.B. Panorama. Das Magazin des Deutschen Alpenvereins 65/2013, H. 5, 19. 62 Vgl. Martin Scharfe, Wegzeiger. Zur Kulturgeschichte des Verirrens und Wegfindens, Marburg an der Lahn 1998. 63 Kyselak, Skizzen einer Fußreise (wie Anm. 57), 194.

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Dauben (rechts oben): »Von Steinen aufgerichtete Pyramiden, welche den Viehhirten bey gefallnem großen Schnee für einen Wegweiser dienen.«, Kupferstich 1773 (Ausschnitt)

64 Ludwig Steub, Aus dem bayrischen Hochlande (wie Anm. 3), 35f. und 38. 65 Vgl. Robert Gradmann, Der Wegzeiger, in: Peter Goeßler (Hg.), Württembergische Studien. Festschrift zum 70. Geburtstag von Professor Eugen Nägele, Stuttgart 1926, 243–249, hier 245. – Wichtig die Anmerkung Gradmanns: Die ›stummen Wegbezeichnungen‹ taugen nur im Hochgebirge! 66 Vgl. Hermann Klencke, Alexander von Humboldt. Ein biographisches Denkmal, 3. umgearb. Aufl. Leipzig 1859, 127. – Humboldt hatte weißes Papier verwendet. 67 Vgl. das Exemplar (vermutlich aus dem Jahr 1912) im Alpenverein-Museum Innsbruck, 36.

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(meint Steub) »ich den Leser nicht behelligen will, bis zu einem Ahorn, der ›einschicht‹ auf grünem Boden an der Amper steht. Dort sollte ich wieder über den Bach setzen, drüben zu steigen anfangen, und in einer halben Stunde würde ich zu einer Almenhütte kommen und zu Menschen.« Steub gesteht, dass ihm, kaum hatte er den Sennen aus den Augen verloren, die Merkpunkte »Gries, Label, Gschwankl, Eng, Klamm, Lahn, Gschröf und ihresgleichen im Kopfe so in einander gefahren« waren, dass er die Reihenfolge verloren hatte. Gleichwohl stand er zwei Stunden später am einsamen Ahorn und wusste damit, dass er recht gegangen war.64 Die Geschichte, die ja genauso leicht in einem Irrgang hätte enden können, zeigt, dass das Vorhandensein von Wegen nicht garantiert, dass man den Weg auch findet: der Weg, den man sucht, muss im vorhandenen Weg-Wirrwarr als neue und deutliche Linie erkennbar sein; die einzelnen Teilstücke müssen unmissverständlich aufeinander bezogen sein, sie müssen aneinander angebunden werden und diese Anbindung erkennen lassen. Das neue, das alpinistische Interesse, das andere Ziele hat als die autochthone Kultur, muss die vorhandenen Wege sortieren und, falls nötig, neue anlegen. Die Neusortierung der alten Wege aber, ihre Hierarchisierung, ihre Ausrichtung auf neue Ziele, ja ihre Zielgarantie funktioniert erst mit ihrer ›Glättung‹ und mit einem so neuartigen wie simplen Markierungssystem. Dass nicht die pure Existenz von Wegen, sondern dass erst das Oktroi eines Wege-Systems, das klare Prioritäten zeichnet, die neuen Ziele finden lässt, ist ein sechster Aspekt der Wege-Problematik. Denn wenn der Alpenverein in vielen Fällen auch nicht das Verdienst hat, die alpinen Wege entdeckt, also ›erfunden‹ zu haben, so hat er doch das Verdienst ihrer Bewahrung – vor allem hat er mit technischen Eingriffen, die man Glättung und Ausrichtung nennen könnte, nicht nur für kraftsparende und die Sinne entlastende, also bessere Begehbarkeit gesorgt, sondern zugleich die Hierarchie der Wege sinnlich betont – will sagen: Dass wir auf der richtigen Fährte sind, müssen wir dem Weg im Idealfall ansehen und abspüren können. Unterstützt wird der Prozess des Wegfindens ganz erheblich durch die Markierung – eine im Grunde uralte Praxis der Berglerkulturen. Wir wissen von abgeschnittenen Zweigen und Ästen und Dachschindeln, die man in den Boden oder in den Schnee steckte; an Jochübergängen zeigten Stangen oft den Routenverlauf an; Dauben zu setzen – kleine Steinmännchen also – ist bis heute üblich. Unseren heutigen roten Farbmarkierungen (man hat sie ›stumme Wegbezeichnungen‹ genannt und vermutet, erst der Deutsche und Österreichische Alpenverein habe sie eingeführt65) gehen Kratz- und Rötelzeichen voran. Den Wegverlauf mit roten Papierstreifen zu kennzeichnen war vor allem in den Zwanzigern des 20. Jahrhunderts beliebt. Doch schon Alexander von Humboldt hatte bei seinen südamerikanischen Gebirgserkundungen im Jahr 1800 Papierstreifen verwendet. Sie sollten den Nachzüglern helfen66 – so wie später die »grellroten Papierstreifen«, welche die Wiener Alpinwarenhändlerin Mizzi Langer ihren Kunden gratis anbot, »zur Orientierung für den Abstieg« empfohlen waren.67 Das Material zeigt, dass solche Markierungen entweder Wiederholungen ermöglichen oder Nachsteigenden Sicherheit über den Wegverlauf

geben sollten; vor allem aber sollten sie den problemlosen Abstieg und Rückzug garantieren. Stets jedoch ging es dabei um relativ kurze Strecken und häufig nur um ein Gipfelziel; und das ist der gewichtigste Unterschied zu den neuen Alpenvereinsmarkierungen, die das entstehende Wege-Netz erst zu einem übersichtlichen Wege-System machten. Augenfällig wird der Systemcharakter, wenn man zur Kenntnis nimmt, dass – etwa ab 1900 – die Wegmarkierungen als bunte Linien auch Eingang fanden in die Karten des Alpenvereins. Es liegt in der Logik eines Systems, dass es sich am Ende auch noch in Zahlen auszudrücken versucht. Insofern darf es uns nicht wundern, dass die Wege seit Ende der sechziger Jahre numeriert werden (was auch einen Wandel der weiß-rot-weißen Markierungen zu den rot-weiß-roten bedingt hat, weil nun in das weiße Feld der Mitte eine Zahl eingeschrieben werden kann); diese Zahlen spiegeln aber nicht nur ein System ab, sondern zugleich auch eine Hierarchie, an deren Spitze die »Weitwanderwege« und die (noch längeren) »Fernwanderwege« stehen.68 Wie sehr solche Fernverbindungen (etwa die numerierten »EuropaWege«, die »Via Alpina«, die »Grande Traversata delle Alpi«) in der Logik der alpinistischen Erschließung lagen, lässt sich bereits an frühen Beurteilungen der Wege-Entwicklung erkennen. So lobte etwa Emmer schon 1894 das Ergebnis der diversen Weginiativen in den Lechtaler Alpen: es sei nämlich »nunmehr die Durchwanderung und Querung der ganzen Gruppe auf guten Alpenvereinssteigen« möglich; infolgedessen seien auch die Gipfel des Hauptkammes »ziemlich ›zahm‹« und die nördlichen Aussichtsberge »noch ›leichter‹ geworden«.69 An den Funktionen der verschiedenen Wegtypen lässt sich der Wandel nicht nur der alpinistischen, sondern auch der allgemeineren gesellschaftlich-kulturellen Bedürfnisse recht deutlich ablesen. Zunächst sollten die Zugänge zu den Hütten ermöglicht werden – und zwar möglichst ›bequem‹; von den Hütten aus führten dann Steige auf die benachbarten Gipfel. Es folgten Jochwege als Verbindungsstücke zwischen den einzelnen Hütten und »Höhenwege«, die längere Touren mit möglichst geringem Höhenverlust erlaubten. Für diesen Zweck mussten Wege allerdings neu in das Gelände geschlagen werden – ein Erschließungskonzept, das neueren, ökologisch motivierten Zielen nicht mehr gerecht wird. Diese Tendenzen der Gegenwart versuchen – wie in den erwähnten Fällen der »Via Alpina« und der »Grande Traversata delle Alpi« – das herkömmliche Flickenteppich-System der alten alpinen Kultur allein durch die Markierung zusammenzubinden und damit wiederzubeleben. Es wird dann betont, man habe alte Römerstraßen, verfallene Joch- und Alpwege, Militärstraßen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts und alte Jägersteige wieder aktiviert und kein einziges Wegteilstück neu angelegt – Symptom eines neuen Verhältnisses zur Natur und damit auch eines neuen Alpenbildes und Indiz einer neuen Gesinnung, die immerhin ein rundes Jahrhundert Vorbereitungszeit gebraucht hatte. Denn die sogenannten »Tölzer Richtlinien« des Jahres 1923, die ein Verbot neuer Weganlagen unterstützten, waren ja selbst schon das Resultat einer langandauernden Debatte gewesen. Man darf bezweifeln, dass es je ein ›einheitliches Alpenbild‹ gegeben hat; doch Konflikte der Gegenwart (der prominenteste ist derzeit



Alte Wegschilder mit nachträglich angebrachten Wegnummern (Foto: Hannes Loderbauer)

68 Zur »Errichtung sogenannter ›Weitwanderwege‹« vgl. die »Merkblätter für die Sektionen und Zweigvereine« des Oesterreichischen Alpenvereins 1969, H. 1, § 12 (»Markierungsrichtlinien«), 8–11. Zum derzeit gültigen System vgl. das Wegehandbuch (wie Anm. 36), § 1.6–1.8. 69 Emmer, Geschichte (wie Anm. 2), 240. – Hervorhebungen von mir, MSch.

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70 Werner Bätzing, Postmoderne Ästhetisierung von Natur versus »schöne Landschaft« als Ganzheitserfahrung – Von der Kompensation der »Einheit der Natur« zur Inszenierung von Natur als »Erlebnis«, in: Hegel-Jahrbuch 2000, 2. Teil, Berlin 2000, 196–201, hier 199. 71 Vgl. dazu: Neue Hüttenvorschrift, in: Merkblätter (wie Anm. 68) 1975, Nr. 67, 14. – Es ist bezeichnend, dass der Ausdruck Erholungsraum zwanzig Jahre früher noch nicht verwendet worden ist; vgl. dazu: Allgemeine Hüttenordnung (1954), in: Merkblätter 1954, Nr. 32, 24–28. 72 Vgl. Tschofen, Vom Gehen (wie Anm. 46), 61. 73 Vgl. ders., Walser sein? Vom Nutzen der Tradition in modernen Alltagen, in: Birgit Ortner (Hg.), Gemeindebuch Lech, Lech 2014, 238–249. – Ich danke Prof. Dr. Bernhard Tschofen, Zürich, für eine Reihe von Hinweisen und Anregungen. 74 Zur alpinen Schmugglerfolklore vgl. ders., Berg, Kultur, Moderne. Volkskundliches aus den Alpen, Wien 1999, 267–302. 75 Vgl. Bätzing, Postmoderne Ästhetisierung (wie Anm. 70). 76 Vgl. Scharfe, Berg-Sucht (wie Anm. 10), bes. 231–234.

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wohl derjenige zwischen Wanderern und Mountainbikern, doch auch an Schitouren- und Schneeschuhgänger am Rande von Schipisten ist zu denken) lassen tatsächlich den Eindruck entstehen, dass unsere Vorstellung von den Alpen »in tausend einzelne Alpenbilder spezialisierter Nutzer- und Interessenengruppen« zerfällt.70 Eines dieser Bilder sieht die Alpen denn auch, einäugig gewiss, nur noch als »Erholungsraum«, der den neuen Bedürfnissen einer außer-alpinen Gesellschaft (die oft als Freizeit-Gesellschaft angesehen und bezeichnet wird) entgegenzukommen hat.71 Zu solchem Entgegenkommen gehören die sogenannten Themenwege72 – so etwa die Walser-Wege73 oder die SchmugglerWege74 –, die »Natur als ›Erlebnis‹« in Szene setzen75 – und zwar Natur als kulturelles Erlebnis. Nirgendwo indessen wird die Tendenz zur forcierten Inszenierung der Bergnatur so deutlich wie in zwei Weggestaltungen der Ingenieurstechnik, die besonders ›spektakuläre‹ An- und Aussichten versprechen und insbesondere von Tourismusorganisationen propagiert und gebaut werden: die Drahtseilhängebrücken über vorher unbegehbare Abgründe und die sogenannten Skywalks – Einrichtungen, die mit dem schwindelnden Blick in die Tiefe und mit der Angstlust spielen. Doch dürfen uns diese neuesten Erscheinungen alpiner Genussformen nicht den Blick verstellen auf die Geschichtlichkeit unseres Bedürfnisses nach Aussicht. Die Lust am ungehinderten und scheinbar interesselosen Blick vom Berg fußt auf einer langen und beschwerlichen Geschichte. Erst im frühen 16. Jahrhundert hatten Künstler begonnen, den Blick vom Berg in die Tiefe zu malen. Das Wort Aussicht (und damit wohl auch die Empfindung, die wir mit diesem Wort verbinden) gibt es erst seit dem 18. Jahrhundert. Die Sucht schließlich, auf die Gipfel zu steigen (und der damit verbundene Wunsch, gangbare Steige auf die Berghöhen zu legen), ist identisch mit der Geschichte des Alpinismus – also gerade einmal zweihundert Jahre alt.76 Gewissheit. Der institutionelle Charakter von Hütten und Wegen

Die ›Themenwege‹ und die als ›Erlebnis‹ aufbereitete Gebirgsnatur, dazuhin allerlei sogenannte ›Events‹ (wie neue Klettersteige, Bergbeleuchtungen, Gletscher-Übernachtungsangebote in Iglus, die erwähnten spektakulären Aussichtsgerüst-Konstruktionen und Seilbrücken von Fels zu Fels und dergleichen mehr) scheinen auf Menschen zu zielen, die hektisch auf der Suche sind nach bunter Unterhaltung und rasch wechselnden Eindrücken – und sie scheinen sich an Bedürfnissen zu orientieren, die wir den Menschen unserer Gegenwart zurechnen. Doch das schillernde Bild, das sich uns bietet, täuscht; es verdeckt, dass die Modellierung der Alpen zum ›Ereignis‹ schon eine längere Geschichte aufzuweisen hat, und dass die Angebote auf dem ›Markt‹ alpiner Kultur letztlich allesamt auf eine einzige Bestrebung und Ursache zurückzuführen sind: auf die nun schon fast zwei Jahrhunderte anhaltende Tendenz einer totalen ›Erschließung‹; auf das Ziel, die Alpen warm und bewohnbar zu machen; sie als bequemes Spaziergelände mit leichtem Fuß, mit leichter Hand zu beherrschen – schon in den letzten Jahren des 18. Jahrhun-

»Sie sollen nur kommen, wir sind bereit.« Die erschlossenen, kommerzialisierten Berge, Zeichnung von H. Jenny im »Nebelspalter«, 1889

derts hat ein Wiener Poet weit vorausschauend den Ausdruck ›Spazierenklettern‹ erfunden!77 Für Zeitgenossen der ersten Alpenvereinsjahrzehnte, die über Beobachtungsgabe und wachen Sinn verfügten – also etwa für Schriftsteller und Zeichner –, war es offenbar nicht sonderlich schwierig, den Kommerzialisierungstrend schon früh zu erkennen und sarkastisch vor Augen zu führen. Zu besichtigen waren diese Ahnungen etwa in Karikaturen, die der Schweizer »Nebelspalter« in den achtziger und frühen neunziger Jahren des 19. Jahrhunderts publizierte78; Mark Twain erzählte seinem schmunzelnden Lesepublikum seit dem Jahr 1880 augenzwinkernd vom Wegzolleinnehmer auf dem Gletscher79; und Alphonse Daudets komischer Held Tartarin von Tarascon gar hatte (als er vorgab, vor den beiden Grindelwaldgletschern Drehtüren angebracht gesehen zu haben, wo man Eintritt zu zahlen hatte) keinen Zweifel mehr an der totalen »Künstlichkeit der Schweiz«!80 Die Idee der ›künstlichen‹ Alpen, der Alpen als Fälschung, der Alpen als Trickbild81 ist freilich nur der satirisch-grotesk gesteigerte Ausdruck eines Zustands und einer Entwicklung, für die dann wenig später in der Alpenvereinsdebatte der Ausdruck »Überkultur« gebraucht wurde.82



77 Vgl. Aloys Blumauer, Epistel. An meinen Freund Pezzl, von Gastein im Salzburgischen, in: Aloys Blumauer, Gesammelte Werke. 3. Teil, Stuttgart 1839, 64–72, hier 72 (in Gastein sei Spazierenklettern anstatt des Spazierengehens geboten!). – Blumauers Lebensdaten: 1755–1798. 78 Vgl. etwa die Abbildungen bei John Grand-Carteret, La Montagne à Travers les Âges. Role joué par elle: façon dont elle a été vue. Bd. 2: La Montagne d’aujourd’ hui, Grenoble 1904, 382, 383, 395. 79 Vgl. Mark Twain, Bummel durch Europa (1880), Zürich 1990, 393 (Kap. 46). 80 So übersetzt Stephan Hermlin. Alphonse Daudet, Tartarin in den Alpen. Neue Abenteuer des Heros aus Tarascon (1885), in: ders., Tartarin von Tarascon, München 1969, 121–319, hier 250. 81 Der französische Originaltext spricht von »truquage de la Suisse« – also von Schwindel, Fälschung, Trickbild. Ich benütze die Ausgabe Alphonse Daudet, Tartarin sur les Alpes. Nouveaux Exploits du Heros Tarasconnais, Paris 1886, 235. 82 Oskar Molitor, Die Gefahren alpiner Überkultur, in: Mitteilungen 1918, 124–126. Der Text war schon vor 1914 niedergeschrieben worden.

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Sicherer Hort in wilder Alpennatur: der Weg zur Augsburger Hütte, nach einer Skizze von Zeno Diemer, 1894

83 Vgl. z.B. Arnold Gehlen, Das Bild des Menschen im Lichte der modernen Anthropologie (1952), in: ders., An­ thropologische und sozialpsychologische Untersuchungen, Reinbek 1986, 55–68, hier 61. 84 Johann Gottfried Herder, Abhandlung über den Ursprung der Sprache (1772), Stuttgart 1966, 84, 80, 24. 85 Arnold Gehlen, Die Technik in der Sichtweise der Anthropologie (1953), in: ders., Untersuchungen (wie Anm. 83), 93–103, hier 94. 86 Herder, Abhandlung (wie Anm. 84), 87. 87 Max Scheler, Die Stellung des Menschen im Kosmos (1927), 2. Aufl. München 1947, 36.

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Es ist hier nicht der Ort, die historischen Bedingungen und Ursachen der ›plötzlichen‹ Mobilität der Massen und der neuen Natur- und Bewegungsbedürfnisse der Menschen in der sich rasant industrialisierenden und verstädternden mitteleuropäischen Gesellschaft (und insbesondere in ihren vermögenderen Klassen) darzustellen und zu erklären. Vielmehr soll auf einen einzigen Punkt hingewiesen werden – den allgemeinsten und unspektakulärsten vielleicht, der aber wohl gerade wegen seiner vermeintlichen Alltäglichkeit kaum einmal bedacht wird. Den Hauptgrund, der die Erschließungsarbeit der Alpenvereine vorangetrieben und binnen weniger Jahrzehnte zum Erfolg gebracht und in immer höhere Entwicklungsspiralen hinaufgejagt hat (und bis heute vor sich her treibt – trotz der erklärten Absicht, aus der Spirale auszusteigen), kann man nämlich in der Gewissheit sehen, welche die Liebhaberinnen und Liebhaber der Gebirge haben dürfen: die Gewissheit, den richtigen Weg in der gebührenden Länge und ein befriedigendes Nachtlager zum errechneten Zeitpunkt (mit allen erwartbaren Annehmlichkeiten wie zum Beispiel den üblichen Mahlzeiten) zu finden. Dies scheint eine Binsenweisheit zu sein – eine Selbstverständlichkeit, deren Umstände und Bedingungen freilich nur mit gewissen gedanklichen Umwegen (und auch da nur halbwegs!) zu erklären sind. Wenn in alpinistischen Tourenberichten des 19. Jahrhundert des öfteren bewundernd vom Orientierungs-›Instinkt‹ der einheimischen Führer die Rede war, so konnte das Wort Instinkt nur in einem umgangssprachlichen Sinne gemeint sein; denn in anthropologischen Debatten über das ›Wesen‹ des Menschen gilt der Instinkt längst als eine biologische Einrichtung, die das Tier auszeichnet – während der Mensch demgegenüber charakterisiert erscheint gerade durch die Abwesenheit von Instinkten oder doch durch ihre verminderte Existenz; »Instinktreduktion« ist das zugehörige Stichwort.83 Zwar nicht dieses Wort, aber die gemeinte Sache gehörte schon zum Erkenntnisschatz deutscher Intellektueller (wie Immanuel Kant oder Friedrich Schiller) am Ende des 18. Jahrhunderts. Insbesondere Johann Gottfried Herder hatte (bereits um das Jahr 1770 herum) den genialen Einfall, die große Einsicht gehabt, den Menschen – im Vergleich mit dem durch Instinkte sicher gesteuerten Tier – als ein durch Mängel gekennzeichnetes Wesen zu sehen: als das »unwissendste Geschöpf«, das »elendeste der Wesen«, das »verwaisetste Kind der Natur«84 (fast zweihundert Jahre später kam dann die griffige und eingängige Formulierung »Mängelwesen« in Gebrauch85). Aber gerade weil dem Menschen die Zwangsläufigkeit instinktiven Verhaltens abhanden gekommen ist; gerade weil er auf die angeborene Sicherheit, die dem Tier eigen ist, verzichtet, hat er die Möglichkeit, eine fast unbegrenzte Zahl von Lebensweisen auszubilden – er ist »Lehrling der ganzen Welt«86, er ist (so die neuere Diktion:) »weltoffen«.87 Er kann am Äquator leben wie an einem der Erdpole, er kann am Meer existieren wie auf dem Gebirge, er kommt auf Meereshöhe zurecht und auf einer Höhe von dreitausend Metern, er kann in jede beliebige Kultur hineingeboren werden, er kann sich, theoretisch, jede denkbare Kultur und Sprache aneignen: wir sehen es staunend an den Kindern anderer Völker und Nationen. Die Kultur ersetzt ihm sozusagen die mit dem Instinkt abhanden gekommene Natur;

sie ist ihm »eine zweite Natur, eine künstlich bearbeitete und passend gemachte Ersatzwelt, die seiner versagenden organischen Ausstattung entgegenkommt«.88 In besonderer Weise aber sind es die kulturellen Institutionen, die dem Menschen die Sicherheit und Zuträglichkeit des Verhaltens garantieren, die er sonst – als reduziertes Tier – nicht hätte. Unter Institutionen verstehen wir – mit Arnold Gehlen (1904–1976) – alle kulturellen Übereinkünfte und Regelungen, Herkömmlichkeiten und Gewohnheiten und Einrichtungen, an denen wir unser Leben ausrichten. Konkret und auf unser alpinhistorisches Thema bezogen heißt das: Die Hütten etwa sind solche Institutionen samt ihren Regelungen – wozu sowohl die festgelegten Hüttenordnungen zählen als auch die allgemeinen gesellschaftlichen Umgangsformen (wie etwa das Grüßen oder die gebotene Höflichkeit und Rücksichtnahme) und die Hoffnung auf angemessene Verpflegung, Erholung und Nachtruhe, vielleicht auch auf Ratschläge, die sich den Erfahrungen des Hüttenwirts verdanken; dass der materielle Bau der Hütte (das Gebäude selbst), der vor Kälte, Niederschlag und Sturm schützt und uns erlaubt, die Ausrüstung zu warten, zur kulturellen Institution Hütte gehört, versteht sich ja fast von selbst. Aber auch das Wegesystem ist eine Institution im Gehlenschen Sinne. Gemeint ist nicht nur der ›gebahnte‹ oder gar der ›gebaute‹ Weg (samt Markierungen und Wegzeigern, samt Farblinien auf Karten und in Navigationssystemen), sondern auch die überlieferte Route im freien Gelände oder am Fels89 oder im Schneegelände; und selbstverständlich gehören Anstiegsbeschreibungen dazu – also weitergegebene, tradierte Erfahrungen über Möglichkeiten der Begehung. Allein schon das Wissen, dass eine gewisse Route schon einmal von Menschen begangen worden ist (dass sie also begangen werden kann!), gehört in den Überlieferungsschatz der Kultur und erleichtert den Weg. Lammer hat des öfteren betont, dass sich der psychische Aufwand gewaltig vermindere, wenn man wisse, dass eine Tour schon einmal gemacht worden sei – denn dann sei der »Bann gebrochen«.90 Gerade die oft missachtete und als unbedeutend betrachtete Erscheinung der Spur (etwa im Schnee) ist geeignet, uns die Komplexität der Institution Weg erkennen zu lassen. Die Spur ist – wie der Weg – nicht nur eine vollendete Tatsache, sie ist vielmehr auch ein Ereignis, das heißt: ein Prozess, der sich zwischen dem Menschen und seinem ›Werk‹, der Spur, abspielt. Sie ist zunächst ein physisches oder physikalisches Ereignis, weil sie unseren körperlichen Aufwand verringert. Sie ist, indem sie uns die Richtung weist, auch ein kulturelles Ereignis. Indem wir in die Fußstapfen anderer treten, erweist sie sich zugleich als ein soziales Ereignis. Und ein historisches Ereignis ist sie ohnehin, weil sie vor uns (und vielleicht auch für uns) gelegt worden ist. Allemal aber gewähren uns die Institutionen des Weges und der Hütte jene Sicherheit, die wir zur Planung und Verwirklichung unserer alpinistischen Vorhaben gerne akzeptieren; wir profitieren von der Gewissheit, die uns den richtigen Weg in der richtigen Länge (das heißt: in der Regel in einem »Tagwerk«) finden und Nachtquartier und Verpflegung erwarten lässt. Die alpinistischen Institutionen ›entlasten‹ unser Tun: nicht nur hat man uns etwa die größten Tritthindernisse weggeräumt; nicht



88 Arnold Gehlen, Ein Bild vom Menschen (1942), in: ders., Untersuchungen (wie Anm. 83), 44–54, hier 48. Hervorhebung von Gehlen. – Die erwähnten Zusammenhänge und die Geschichte ihrer Entdeckung habe ich einigermaßen ausführlich darzustellen versucht in meinem Buch Menschenwerk. Erkundungen über Kultur, Köln/Weimar/Wien 2002, insbes. 27–68. 89 Vgl. dazu Richard Goedeke, Die Visualisierung des Routenverlaufs. Kleine Geschichte und Phänomenologie des Topos, in: Alpenvereinsjahrbuch 2013, Innsbruck/Wien 2012, 236–241. 90 Vgl. z.B. Eugen Guido Lammer, Zsigmondyspitze (Feldkopf ), in: ders., Jungborn (wie Anm. 5), 31–44, hier 33f.

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Die Spur im Schnee, Zeichnung von Franz von Defregger, 1865

91 Arnold Gehlen, Urmensch und Spätkultur. Philosophische Ergebnisse und Aussagen, Bonn 1956, 25. 92 Auch »Hintergrundserfüllung« ist ein Gehlenscher Begriff. Vgl. dazu Scharfe, Menschenwerk (wie Anm. 88), 60f. 93 Friedrich Simony, Aus der Venedigergruppe, in: Jahrbuch des Oesterreichischen Alpen-Vereines 1/1865, 1–31, hier 1. – Hervorhebung von mir, MSch.

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nur hat man uns eine Trasse gebaut, welche die gröbsten Kraftverluste vermeiden hilft; sondern vor allem sind wir nun der Mühe enthoben, selbst den zweckmäßigsten Weg suchen und finden zu müssen – einer Mühe, der die Alpinisten vor Gründung der Alpenvereine kaum entkommen konnten. Die »Pointe« der Gewohnheiten und Institutionen, so hat es Gehlen recht theoretisch, aber präzise formuliert, sei »die Entlastung vom Aufwand improvisierter Motivbildung« und »von dauernden Improvisationen fallweise zu vertretender Entschlüsse«.91 Zur Funktion der »Entlastung« aber gesellt sich noch eine andere, die – fürs erste gewiss etwas rätselhaft – »Hintergrundserfüllung« genannt worden ist.92 Gemeint ist damit nichts anderes als der Umstand, dass wir unsere einfachsten Bedürfnisse – wie die Sorge um Wärme, Nachtlager, Essen, Getränke usw. – als im Hintergrund erfüllt ansehen dürfen: anders gesagt: Diese Sorge selbst darf uns in den Hintergrund treten. Der verdiente Simony hat diese Erwartungssicherheit, als er dem »Alpenwanderer« das noch kaum erschlossene Venedigergebiet empfahl, mit dem schönen Satz umschrieben: hier finde »jeder Besucher mehr als ein Standquartier, in welchem er von gehabten Mühen behaglich ausruhen und auf billige Befriedigung nicht allzu hoch gespannter Ansprüche rechnen« könne.93 Wir dürfen gewiss sein, Lager, Ruhe, Nahrung, Unterhaltung zu finden; und gerade wegen dieser Gewissheit können wir uns – im Vordergrund gleichsam – ganz anderem zuwenden (ganz abgesehen davon, dass wir kein Zelt mitschleppen müssen und größeren Proviant): unser Sinn wird nun frei für den Genuss der Blicke, der Ruhepausen, des Wohlgefühls im eigenen Leib. Doch so fundamental, ja erfreulich die Bedeutung der Institutionen (wie Hütte und Weg) auch ist: es wäre falsch, sie nur im Lob-Licht zu sehen – sie haben durchaus einiges Befremdliche an sich. Das liegt an ihrem Charakter als Menschen-Werk. Zwar sind sie von Menschen gemacht; doch das vom Menschen Gemachte gewinnt ein gewisses Eigenleben, es verselbständigt sich, ja das Gemachte übt nun selbst Macht aus

über seinen Schöpfer. Unsere Ur-Ur-Großväter zwingen uns sozusagen immer wieder auf den selben Weg, den sie vielleicht vor mehr als einem Jahrhundert angelegt haben, wir müssen uns also (so hat das Gehlen gesagt:) »von den historisch gewachsenen Wirklichkeiten konsumieren lassen«.94 Mit der für die menschliche Existenz so unverzichtbaren Leistung der Institutionen ist stets auch eine Vereinseitigung verknüpft – ein Formalismus, der Kreativität und freie Entscheidungen und Alternativen beengt. Unsere alpinistischen Altvorderen, sofern sie über Gespür für die Tendenzen der Zeit verfügten, haben das rasch bemerkt. Schon vor dem Ersten Weltkrieg bezeichnete Oskar Molitor die große Zahl der neuen Hütten als »Todeskeim« für freie Berge, und er beklagte die »allzureichliche Markierung«, weil sie dazu verleite, »gedankenlos« den »bunten Farbenklecksen nachzulaufen« – was Kartenlesefähigkeit, freie Entscheidungen und Eigenständigkeit einschränke, ja verhindere.95 Lammer gar sprach von Betrug, weil die »Markierwut« den Berggänger »stumpf und träg« mache96 – der gehe nun, verleitet von den ›Felsenschmierern‹, »ratlos ins Rotlose«.97 Ganz folgerichtig bezeichnet Lammer diese Beispiele für Institutionalisierung als »Unterjochung der Gebirge durch das Menschenwerk«98 und geißelt nicht nur Sicherungen, ausgeräumte Wege und den Verlass auf die Bergrettung, sondern insbesondere das »Stifteln«, die »Nagelei« und »Felsenschlosserei« der ›Handwerker‹, ›Krantechniker‹, ›Eisenanbeter‹, ›Nagelfritzen‹, ›Hammerhelden‹ und ›Nagelbolde‹.99 Ohnehin lässt sich die ganze frühe Protestbewegung im Alpinismus – zunächst mit dem Verzicht auf Führer, dann gar mit dem Verzicht auf die sogenannten künstlichen Hilfsmittel100 – als Aufstand gegen die Institutionalisierungstendenzen lesen. Denn längst schon war die Kehrseite des Wohlempfindens zutagegetreten, das sich an die institutionell abgesicherte Gewissheit hängt – jenes Wohlempfindens, das uns als angenehmer Traum erscheint, der sich zwischen die Tage der Forderungen schieben darf: unsere alpinistische Welt als Märchen, in das wir eintauchen können, wenn wir mögen, und wenn wir uns ein wenig angestrengt haben. Massen in den Bergen, Luxus auf den Hütten

Und in der Tat hebt das Interesse an den Bergen – als historische Vor­ aussetzung des Alpinismus – mit Träumen an, mit fast märchenhafter Kunde. Das Gedicht »Die Alpen« des Schweizers Albrecht von Haller, schon 1729 erschienen, ist ein solches ›Märchen‹ über die ›vergnügten‹ Bewohner der Alpen.101 Aus ihm wurde fast ein Jahrhundert lang begeistert zitiert – woran man erkennen kann, dass man willig durch die Brillen blickte, die der Autor den europäischen Gebildeten anbot. Hallers »Alpen« waren natürlich zuvörderst Symptom, ihr Erfolg zeigte das wachsende Interesse an; doch darüber hinaus kanalisierten und verstärkten sie die neugierigen Blicke auf die Berge selbst und nicht nur auf ihre Bewohner, die für Haller noch im Zentrum gestanden waren. Wie stark die intellektuelle Nervosität um die Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert schon auf die Alpen ausgerichtet war (wie sehr sie also



Hermann von Barths (1845– 1876) kritischer Blick auf die »Felsenschlosserei«, Zeichnung von Ernst Platz, 1911

  94 Gehlen, Urmensch und Spätkultur (wie Anm. 91), 8f.   95 Molitor, Die Gefahren alpiner Überkultur (wie Anm. 82), 125 und 126.   96 Eugen Guido Lammer, Allein im Hochgebirge, in: ders., Jungborn (wie Anm. 5), 211–216, hier 212.   97 ders., Wie anders ist das Besteigen der Alpen geworden!, [Wien 1937], 52.   98 Ebd., 53.   99 Ebd., 29–48. 100 Vgl. dazu Nicholas Mailänder, Spitzenbergsport, in: DAV, OeAV, AVS (Hg.)/Martin Achrainer u. a. (Red.), Berg Heil! Alpenverein und Bergsteigen 1918–1945, Köln/Weimar/Wien 2011, 87–173, insbes. 87–98; Ingeborg Schmid-Mummert, Absturz. Eine kulturwissenschaftlich volkskundliche Untersuchung tödlicher Bergunfälle im Spannungsfeld des frühen Verbandsalpinismus, Saarbrücken 2008, 50–80. 101 Vgl. Albrecht von Haller, Die Alpen und andere Gedichte. Hg. von Adalbert Elschenbroich, Stuttgart 1965, 3–22. Die Stelle vom ›vergnügten Volk‹ ebd., 22 (Zeile 471).

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schon ›Thema‹ waren, wie man heute sagen würde), kann vielleicht die fast pointillistische Skizze zeigen, in der ich drei kleine Szenen mit fünf bekannten Gestalten zusammenzufügen versuche. Immanuel Kant, damals schon ›welt‹-berühmter Philosoph im flachen fernen Königsberg, aus dem er nie herauskam, ließ in seiner 1790 erstmals erschienenen »Kritik der Urteilskraft« deutlich erkennen, dass er Saussures aufsehenerregende Werke einschließlich seiner Exkursionsberichte auf den Montblanc gelesen und verarbeitet hatte.102 Goethe wiederum, der sich Überblick über die soeben von Menschen erreichten Berghöhen verschaffen wollte, fertigte eine Zeichnung an, in der er Saussure als winziges Menschlein auf die Höhe des Montblancs setzte; doch war ihm wichtig zu zeigen, dass Alexander von Humboldt nur anderthalb Jahrzehnte später (1802, zusammen mit drei Begleitern) fast den Gipfel des Chimborazo in den südamerikanischen Anden erreicht hätte (eine unüberwindbar erscheinende Spalte verhinderte den vollen Erfolg) – eine Höhe also, die elfhundert Meter über dem Montblanc-Gipfel lag.103 Humboldt selbst indessen, als er im Jahr 1807 erstmals seine »Ansichten der Natur« herausgab, empfahl seine Schrift in der Vorrede ›bedrängten Gemütern‹ mit den Zeilen: »Auf den Bergen ist Freiheit! Der Hauch der Grüfte Steigt nicht hinauf in die reinen Lüfte; Die Welt ist vollkommen überall, Wo der Mensch nicht hinkommt mit seiner Qual.«104 102 Vgl. Immanuel Kant, Kritik der Urteilskraft (= Werkausgabe 10). Hg. von Wilhelm Weischädel, 14. Aufl. Frankfurt am Main 1996, 190 u. 204 (in § 29). 103 Vgl. Alexander von Humboldt, Ueber einen Versuch den Gipfel des Chimborazo zu ersteigen. Mit dem vollständigen Text des Tagebuches »Reise zum Chimborazo«. Hg. und mit einem Essay versehen von Oliver Lubrich und Ottmar Ette, Frankfurt am Main 2006. – Der französische Druck nach Goethes Montblanc-Chimborazo-Vergleichszeichnung (1807), Paris 1813, abgebildet in Christoph Michel (Hg.), Goethe. Sein Leben in Bildern und Texten, Frankfurt am Main/Leipzig 1998, 302f. 104 Alexander v. Humboldt, Ansichten der Natur. Hg. von Adolf Meyer-Abich, Stuttgart 1969, 6 (Vorrede zur 1. Aufl. 1807). 105 Die Rede ist von ›Brust-Bildern‹ im Doppelsinne schon bei David Heß, Kunstgespräch in der Alpenhütte, in: Alpenrosen, ein Schweizer-Taschenbuch auf das Jahr 1822, Leipzig o.J. [1821], 111–166, hier 153.

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Humboldt sah es seinerzeit nicht als notwendig an, den Verfasser dieser Strophe zu nennen; er konnte sicher sein, dass seine Leserinnen und Leser gebildet genug waren zu wissen, dass sie Verse von Friedrich Schiller vor sich hatten. Das Motto »Auf den Bergen ist Freiheit!« aus der 1803 erschienenen »Braut von Messina« wurde rasch zum Geflügelten Wort und eignete sich vorzüglich auch für spätere Formulierungen einer Bergideologie – hier indessen muss uns der Umstand, dass Humboldt die Schillerschen Bergfreiheitsverse als allgemein bekannt voraussetzen konnte, als weiteres Indiz dienen für ein im europäischen Bürgertum schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts weit verbreitetes Interesse an den Bergen. Dass diese Neugier in den folgenden Jahrzehnten nicht schwand, sondern sich noch steigerte, zeigen uns weitere Symptome – etwa Gebirgsthematik und -dramatik im Schauspiel (Hölderlins »Tod des Empedokles«, erste Fassung 1799; Schillers »Wilhelm Tell«, 1805; Byrons »Manfred«, 1817) oder in der Landschaftsmalerei (um nur einige wenige herausragende Künstler der ersten Jahrhunderthälfte zu nennen: etwa Carl Gustav Carus, Johan Christian Dahl, Martin Disteli, Caspar David Friedrich, Joseph Anton Koch, Ludwig Richter, Rodolphe Toepffer, William Turner, Caspar Wolf ) – ganz zu schweigen von den sogenannten Kleinmeistern, deren Verleger die bürgerlichen Wohnungen mit wohlfeilen Drucken geradezu überschwemmten: mit Jungfrauhorn und Teufelsbrücke, mit Wasserfällen und kinderrettenden Bernhardinerhunden, mit anzüglichen Älplerinnen-Portraits105 und Abbildungen der trutzigen alpinen Männerhelden Andreas Hofer und Wilhelm Tell. Die Fremden,

»Auf den Bergen ist Freiheit!« Erzherzog Johann auf der Höhe, Farbdruck nach einem Ölgemälde von Johann Peter Krafft, 1817 (Faksimiledruck 1911)

die jeden Sommer »schaarenweis« in die Alpenländer (und vorzugsweise in die Schweiz) kämen, merkte ein kritischer Beobachter an, kauften »gierig alles weg« und bezahlten es gut – die schweizerische Kunstproduktion sei auf dem besten Weg, »in eine große, bunte Fabrikanstalt, gleich einer Cattundruckerey, auszuarten«!106 Nimmt man noch die gespannte Aufmerksamkeit wahr, die sich auf Tiroler Liedgesang richtete und auf schweizerische Spazierstöcke mit Gamshorngriff, dann hat man wenigstens eine leichte Ahnung vom dichten Dunst des alpinen Klimas in den städtischen Wohnungen in Europas Niederungen um die Mitte des 19. Jahrhunderts. In der Tat: Es waren die Städte, in denen dieses ›kulturelle Klima‹ heranreifte, und es waren die Kreise des gehobenen Bürgertums (bald aber auch des Kleinbürgertums), die in teils imaginierten, teils aber auch wirklich durchgeführten Reisen glaubten ihren Durst nach dem alpinen



106 Ebd., 127, 126.

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»Einweihung des neuen Unterkunftshauses auf der Kropfalm«, Zeichnung von A. Roeseler, um 1900

107 Vgl. Friedrich Engels, Die Lage der arbeitenden Klasse in England. Nach eigner Anschauung und authentischen Quellen (1845), 5. Aufl. Berlin 1972. 108 Einladungs-Schreiben des Durchlauchtigsten Erzherzoges an den Prediger Egid Scherer [vom 16.5.1823], in: Erhöhung des Kreuzes oder feyerliche Einweihung des von S.er kaiserlichen Hoheit dem durchlauchtigsten Erzherzoge Johann, als Radgewerk zu Vordernberg in Steyermark, auf der Höhe des Erzberges errichteten Kreuzes am 3ten Juny 1823, St. Gallen 1827, 10–18, hier 17.

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Märchen löschen zu können. Die Steinwüsten der neuen Großstädte mit ihrer ungewohnten Anonymität, die auch in höheren gesellschaftlichen Zirkeln als ›entfremdet‹ wahrgenommenen neuen kapitalistischen Arbeitsverhältnisse (ich verwende hier ganz bewusst den Marxschen Begriff der Entfremdung!), die Verdunkelungen des Himmels über den Fabrikschloten und die giftig stinkende Atmosphäre der geballten Industriegebiete ließen den Drang in die als rein und frei empfundenen Alpenregionen ins Unermessliche steigen. Erzherzog Johann von Österreich, der im Jahr 1815 nach England gereist war, um die moderne Industrieproduktion zu studieren, muss wenigstens am Rande die Lebensweise des dortigen Proletariats mitbekommen haben, wie sie nur wenig später Friedrich Engels in seinem auch heute noch nur mit Erschütterung zu lesenden Bericht schilderte und analysierte.107 Es ist anzunehmen, dass die neue Produktionsweise und ihre Einflüsse auf die gesamte Gesellschaft, auf die gesamte Kultur den Fond bildeten für Johanns Vorstellung von einer ›verhunzten Welt‹108, die er wohl mit dem »Flachländer« und »Städte-Bewohner, von welchem großentheils die alte Einfalt gewichen« sei, in Verbindung brachte. Der ›Steyrer‹ indessen galt ihm wie die Bevölkerung der Schweiz, »wo noch ein rechtliches, biede-

res, freysinniges Volk lebet, wo noch alte Sitte und Treue gelten«109, als ›Gebirgsbewohner‹110 – »aus den Bergen geboren, wo warme, redliche Herzen schlagen«.111 Er selbst, Johann, sei oft auf einer »Alpenhöhe« gestanden (und damit erinnert er uns zugleich an seine großen Verdienste als Pionier, Initiator, Organisator und Finanzier des frühen Alpinismus), und dort habe ihn stets »der Anblick der großen Natur, und die Ruhe, welche auf solchen Höhen herrschet, mächtig ergriffen«.112 Doch nicht nur Ruhe und freien Blick, freie Luft und freien Schritt bieten die Alpenhöhen – wir kennen schon die umfassendere und mitreißende Formel: Auf den Bergen ist Freiheit! Doch genug der Andeutungen und Hinweise zum kulturellen Klima in den Städten, in den bürgerlichen und adligen Zirkeln Europas! Bei Licht besehen gewinnt man den Eindruck, es habe nur noch einer Initialzündung bedurft, die das brisante Gemisch des Alpeninteresses explodieren ließ (wenn das Bild erlaubt ist): also mussten die Gründer des Alpenvereins die Initiative ergreifen, die seit nahezu einem Jahrhundert schon erprobte bürgerliche Gesellungsform des Vereins wählen, in die Praxis umsetzen und in einer Satzung das gemeinsame Interesse formulieren … Als eines der wichtigsten Ziele des Alpenvereins galt von Anfang an das Vorhaben, »die Bereisung« der Alpen »zu erleichtern«.113 Es darf aber nicht vergessen werden, dass noch ganz andere Kräfte solche Bereisung förderten – so insbesondere die Staatsbahnen und Bahngesellschaften mit ihren Eisenbahnbauprogrammen. Zwischen Wien und Ischl etwa (um nur ein Beispiel anzuführen) schrumpfte die Anfahrtszeit zwischen 1800 und 1877 von vier Tagen auf einen einzigen zusammen.114 Und schon Anfang der siebziger Jahre des 19. Jahrhunderts lästerte Charles Martins, Professor der Naturgeschichte in Montpellier, die Schweiz sei bereits »ein von Eisenbahnen und Dampfböten durchkreuzter Park«, aus dem sich der Fußreisende ins Gebirge zurückgezogen habe.115 Auch auf ein weiteres Hauptziel der neuen Organisation Alpenverein hinzuarbeiten – nämlich: die Kenntnis der Alpen zu fördern – fühlten sich Institutionen berufen, die dem Verein durchaus nicht nahestanden. Hier ist nicht nur an die alpinen Zeitschriften zu denken, die mit den Publikationen des Vereins in Konkurrenz standen116, sondern auch an die neue Gattung der illustrierten Blätter (wie »Die Gartenlaube« seit 1853, »Über Land und Meer« seit 1858, »Daheim« seit 1864, die »Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens«), die ein bürgerliches Publikum nicht zuletzt auch mit alpinen Themen bedienen wollten. Im Grunde also, das möchte uns unser heutiges historische Wissen einflüstern, war es vorhersehbar, dass Massen alsbald sich auf den Weg machen würden. Die Zahlen können an anderer Stelle nachgelesen werden. Hier soll es genügen, stattdessen – als anschauliches Beispiel – die im Jahr 1879 über dem oberen Zillertal errichtete erste Berliner Hütte anzuführen, die fortan fast jedes Jahr erweitert werden musste.117 Die Funktionäre und Verantwortlichen des Alpenvereins mochten sich, anfangs wenigstens, in Ideen und Zielen unterstützt sehen, sie konnten den Zustrom der Bergbegeisterten zunächst nur als Bestätigung und Erfolg ihres eigenen Tuns begreifen. Was sie sicher nicht verstanden – und wohl auch gar nicht verstehen konnten! –, war der an und für sich einfache Umstand, dass sie mit ihrem eigenen Interesse und Zauberzwang, mit



»Pöbel« in den Bergen, Titelbild zu Ferdinand Friedensburgs Satire »Die Alpenfahrt der Familie Ekel«, 1908

109 110 111 112 113 114

Ebd., 11. Vgl. ebd., 14. Ebd., 18. Ebd., 12. Emmer, Geschichte (wie Anm. 2), 178. Vgl. Gudrun und Herta Wallentin, Steinbach am Attersee, Innsbruck 2010, 37. 115 Charles Martins, Von Spitzbergen zur Sahara. Stationen eines Naturforschers. Aus dem Französischen von A. Bartels, 2. Aufl. Gera 1874, Bd. 1, 302. 116 Vgl. dazu Helmuth Zebhauser, Alpine Zeitschriften. Entwicklungsgeschichte der Zeitschriften des Alpinismus in Deutschland und Österreich vom Anfang (1863) bis zur Auflösung des Deutschen Alpenvereins, München 1992. 117 Kurz und bündig Hinweise auf diese Geschichte bei Gudrun Steger, Ginzling im Zillertal, Innsbruck 2010, 32–35.

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118 Friedrich Nietzsche, Jenseits von Gut und Böse. Vorspiel einer Philosophie der Zukunft (1886), in: ders., Sämtliche Werke. Kritische Studienausgabe. Hg. von Giorgio Colli und Mazzino Montinari, München u.a. 1988, Bd. 5, 9–243, hier 181 (in § 241). 119 Gustave Le Bon, Psychologie der Massen, Stuttgart 1957, 2 (in der Einleitung). 120 Ebd., 5. 121 Ebd., 21. 122 Eugen Guido Lammer, Massenbesuch der Berge. Ein vierkantiges Problem, in: Mitteilungen 1923, 1–3; Hanns Barth, »Berge in Not!«, ebd., 8; ­Alfred Steinitzer, »Das bergsteigerische ­Bedürfnis«, ebd., 1924, 276–278, hier 277. 123 F. Meigen, Alpenverein und Naturschutzpark, in: Mitteilungen 1919, 119–121, hier 120. 124 Lammer, Massenbesuch (wie Anm. 122), 1. 125 Karl Planck, Zur Zukunft des Alpinismus, in: Mitteilungen 1912, 6f., hier 7. 126 Vgl. Lammer, Massenbesuch (wie Anm. 122), 1. 127 Schon bei Le Bon war zu lesen gewesen: »Die Massen haben nur die Kraft zur Zerstörung. Ihre Herrschaft bedeutet stets eine Stufe der Auflösung. […] Vermöge ihrer nur zerstörerischen Macht wirken sie gleich jenen Mikroben, welche die Auflösung geschwächter Körper oder Leichen beschleunigen.« Le Bon, Psychologie der Massen (wie Anm. 119), 5f. 128 Ernst Zettler, Berge in Not! (Ein Ruf an alle, die in die Berge gehen.), in: Österreichische Alpenzeitung. Zeitschrift des Österreichischen Alpenklubs 44/1922, 84–86.

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ihrer eigenen Sehnsucht und Lust zugleich auch ein gesellschaftliches Interesse, eine gesellschaftliche Lust entdeckt, geweckt und aufgerufen hatten. So steht denn am Beginn des organisierten Alpinismus als unverrückbarer Block nicht nur der anfangs erwähnte grundsätzliche Widerspruch, sondern auch, mit ihm verbunden, ein grundsätzliches Missverständnis. Man dürfte es nicht verwunderlich finden, wenn dem einen oder andern Vereinsverantwortlichen schon in den ersten Jahren zuweilen die Zeilen aus Goethes »Zauberlehrling« in den Sinn gekommen wären: »Die ich rief, die Geister / Werd ich nun nicht los!« Die sensibleren Beobachter der Zeit hatten ohnehin ein allgemeineres gesellschaftliches (und kulturelles!) Problem entdeckt, für das der so wache wie tiefblickende Nietzsche das Etikett »Zeitalter der Massen« vorgeschlagen hatte.118 Die Debatte war wohl längst im Gange, wurde aber beflügelt durch das Buch »Psychologie der Massen« des französischen Arztes Gustave Le Bon, das 1895 in Frankreich erschienen und 1911 ins Deutsche übersetzt worden war. Le Bon nahm das Stichwort »Zeitalter der Massen« auf119 und versah die Deutung der Massen und insbesondere der »Massenseele« mit jenem Aroma und unangenehmen Beigeschmack (ja vielleicht sollte man sagen: mit jenem Gestank), der in den gehobenen Klassen der europäischen Gesellschaften um die Wende zum 20. Jahrhundert wahrhaft genossen wurde. Denn das bürgerliche Lesepublikum fühlte sich in den eigenen Empfindungen bestätigt, wenn es bei Le Bon lesen konnte, die Massen (ganz konkret waren damit natürlich die Angehörigen der Arbeiterklasse und des Subproletariats gemeint) hätten »nur Kraft zur Zerstörung«120, sie würden »beinahe ausschließlich vom Unbewußten geleitet«, und dementsprechend handelten sie »viel öfter unter dem Einfluß des Rückenmarks als unter dem des Gehirns«.121 Man müsste das nicht zitieren, wenn nicht klar zu erkennen wäre, dass dies exakt die Sicht auch jener Alpenvereinsprotagonisten war, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts ihre eigene Meinung den übrigen Vereinsmitgliedern nahezulegen versuchten. Es ging ja nicht einfach nur um die große Zahl, um den numerischen Anstieg der Berginteressenten (»Massenbesuch«, »Massenandrang«, »Massenalpinismus« waren die Stichworte122); sondern die Quantität wurde bewertet – also in ›Qualität‹ (und zwar in miserable Qualität!) abgefälscht. Die Sprache der Wortführer in jener Debatte ist aufschlussreich. Aus den Vielen werden rasch die »Vielzuvielen«, sie ergießen sich als »Strom«123 oder gar gleich als »Sintflut«124 in die Berge; es sind »Men­schenschwärme«125, ja, ärger noch: ›ungeheure Heuschreckenschwärme‹126! Der offen ausgesprochene Vergleich mit ›niederen‹, als schädlich angesehenen Lebewesen muss jeden Angehörigen der Generationen, die vom Holocaust wissen, frösteln lassen.127 Einer der Teilnehmer an jener Debatte um Probleme, um Grade und Grenzen der ›Erschließung‹ der Alpen – einer Debatte, die besonders intensiv in den Jahren vor und nach dem Ersten Weltkrieg geführt wurde, und als deren Ende manche die sogenannten Tölzer Richtlinien ansehen – gab seinem Beitrag den Titel: »Berge in Not!«128 Das war eine denkwürdige Verschiebung des Problems. Denn nicht (oder besser gesagt: noch nicht) die Berge – als Natur – litten Not, sondern die Alpinis-

ten, die sich bedrängt und eingeengt fühlten von den gehassten ›Massen‹. Man glaubte, jene »Elemente« anklagen zu sollen, die »Unfug, Roheit, Dummdreistigkeit und Trivialität in die stillen Kare und auf die Grate tragen«129 – die ›wüsten Schreier und Lärmer‹130, welche die Berge »erniedrigen und besudeln«131 und zu einem »Pfuhl großstädtischer Versumpfung und Verflachung« machen132, jene »ärmlichen Seelen« und »hohlen Tröpfe«, »dieses unverbesserlich seelenlose Volk«, »diese übelste Klasse von Menschen«.133 Es sei »der Mensch der Tiefe« – so hieß es gewollt doppeldeutig – »mit seinen tausend Bedürfnissen«134, der »mit Lärm und Toben und Weibergekreisch [!] und unflätigem Getue« die Hütten bevölkere.135 Man sah (und wollte damit nochmals an ›das Tierische‹ erinnern) »die schlechten, ungebändigten, unbehüteten Instinkte der Menschheit zur höchsten Steigerung« gebracht136 – kurz: Man empfand schlicht »Ekel vor dem Pöbel«.137 Damit war dem ›Massenandrang‹ freilich nicht wirklich abgeholfen; die ›Masse‹, die ›anderen‹ waren nur ideologisch erniedrigt worden. Weil aber der Begriff der Masse stets spiegelbildlich und unabdingbar mit der Vorstellung einer Elite verknüpft ist, bedeutete die Erniedrigung der anderen zugleich auch Selbsterhöhung – Inthronisation eines alpinistischen Herrenmenschentums gewissermaßen. Wenn also die Geschichtsschreibung des Alpinismus gelegentlich glaubte, von Elite sprechen zu sollen, muss sie daran erinnert werden, dass sie damit zugleich das Denkmuster Masse (mit den erwähnten Implikationen) übernommen hatte. Man wird den uns Heutige gewiss unangenehm berührenden Schmähungen der ›Massenseele‹ wohl nur dann einigermaßen gerecht, wenn man sie als Symptome einer tiefen Unsicherheit, ja Verzweiflung zu begreifen versucht – als Ausdruck des Gefühls einer seelischen Verletzung, einer Kränkung, vielleicht auch der Empfindung eines Verrats. Man muss sich ja vergegenwärtigen, dass die Alpenvereinsaktivisten ihr Hauptziel der ›Erschließung‹ der Alpen mit viel Elan (und ganz sicher auch unter großen persönlichen ›Opfern‹) in Wirklichkeit umzusetzen versucht hatten; doch als ›die Vielen‹, ja ›Allzuvielen‹ von diesem Angebot wirklich Gebrauch zu machen begannen, mochten die Alpinisten der ersten Stunde das als Diebstahl, als Raub empfinden, als ungerechtfertigte Enteignung. Und es ist ja keineswegs auszuschließen, dass die Empfindsameren unter ihnen auch mit einer gewissen Scham zurechtzukommen hatten, weil es einer großen inneren Stärke bedarf, wenn man erkennen muss, dass man mit dem eigenen Liebesvorhaben ganz andere, unerwartete, fremde, plötzlich als bedrohlich gefährlich erscheinende Kräfte geweckt hat. Es ist jedenfalls kaum verwunderlich, dass bald recht eigentlich hilflos wirkende Reaktionen zu beobachten waren. Schon vor dem Ersten Weltkrieg wurde Kritik an der »Erschließungswut« des Alpenvereins geäußert – das alpinistische Erschließungsprogramm gefährde nämlich den Alpinismus selbst.138 Deshalb müsse der Epoche der »Erschließung« eine solche der »Abschließung« folgen139; statt die Alpen weiterhin zu »erschließen«, müsse man sie eher »verschließen«.140 Zu solch heftigen und pauschalen Forderungen passte durchaus der religiöse Ton, der in jener Debatte kräftig mitschwang – auch hier sind Wortwahl und Metaphorik höchst verräterisch. Allen Ernstes war die



129 So referiert der damalige Redakteur der »Mitteilungen« einen von Felix Reusche eingesandten Beitrag. [Heinrich Heß,] Nochmals Höhenwege und andere alpine Entwicklungserscheinungen, in: Mitteilungen 1912, 111f., hier 112. 130 Vgl. Meigen, Alpenverein und Naturschutzpark (wie Anm. 123). 131 Planck, Zukunft des Alpinismus (wie Anm. 125). 132 Paul Jacobi, Alpine Zukunftsgedanken, in: Mitteilungen 1919, 3–8, hier 6. 133 Lammer, Massenbesuch (wie Anm. 122). 134 Zettler, Berge in Not! (wie Anm. 128), 84. 135 Ernst Enzensperger, Alte und neue »Gefahren der Alpen«. Eine Plauderei mit ernsten Untertönen, in: Mitteilungen 1923, 117–120, hier 118. 136 Ebd. 137 So der Berliner »Geheimrat« in der als Satire gedachten Erzählung von F. Montanus [= Ferdinand Friedensburg], Die Alpenfahrt der Familie Ekel, eine wahre Geschichte als Beitrag zum »alpinen Knigge«, München 1908, 78. 138 Molitor, Gefahren alpiner Überkultur (wie Anm. 82), 125f. 139 Albert Niemann, Die »Erschließung« der Alpen, in: Mitteilungen 1916, 26–30, hier 29. – Hervorhebungen von mir, MSch. 140 Jacobi, Alpine Zukunftsgedanken (wie Anm. 132), 6. – Hervorhebungen von Jacobi.

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Mose empfängt auf dem Berg Sinai die Gesetzestafeln aus der Hand Gottvaters. Holzstich nach Julius Schnorr von Carolsfeld, 1853–1860. Die Illustrationen auf dieser Doppelseite waren am Ende des 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts insbesondere durch ihre Verwendung in protestantischen Traubibeln massenhaft verbreitet.

Carl Arnolds und Ferdinand Friedensburgs alljährlich im Alpenvereins-Kalender in Erinnerung gebrachte »Zehn Gebote« des Bergsteigers, 1907

141 Gleich mehrfach bei Lammer, Massenbesuch (wie Anm. 122), 1. 142 Vgl. Wilhelm Lehner, Alpinismus und Rekorde, in: Österreichische Alpenzeitung (wie Anm. 128) 46/1924, 95f. 143 Vgl. Niemann, »Erschließung« der Alpen (wie Anm. 139), 29. 144 Vgl. dazu Ferdinand Friedensburg/Carl Arnold, Die zehn Gebote des Bergsteigers, in: Mitteilungen 1907, 33f.

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Rede von »unseren heiligen Bergen«141 und ihren in ›schamloser Versündigung‹142 ›entweihten Gipfeln‹.143 Man glaubte, erneut »zehn Gebote« (der Dekalog war ja nach herkömmlicher Auffassung von Gott selbst diktiert worden) unters Alpinistenvolk bringen zu sollen. Die Erinnerung an die biblischen Zehn Gebote erfolgte ganz bewusst, wie die Autoren ausdrücklich mitteilten. Die imitierende Befehlsform »Du sollst« in allen Zehn Geboten unterstreicht die Absicht – wie auch der Plan der Veröffentlichung eines ›Schriftchens‹, das »etwa gleich einem Katechismus zu den ›Geboten‹ die ›Erklärungen‹, also die Nutzanwendungen zu geben gehabt hätte.144 Und wenn alle Missionierung nichts fruchten

Jesus vertreibt die Händler mit Gewalt aus dem Tempel, Holzstich nach Julius Schnorr von Carolsfeld, 1853–1860.

sollte, fantasierte man sich den radikalen Durchgriff: dann wollte man »diese verdammten Einzelnen« (nämlich diese Mitglieder der »Familie Ekel«) »hinausfegen aus dem Tempel«145 – so wie Jesus einst die Händler aus dem Tempel zu Jerusalem vertrieben hatte. Man muss diesen Hinweis auf die biblische Geschichte ernstnehmen, weil er die Debatte noch einmal zuzuspitzen vermag: die Alpen als »Bethaus« sind gefährdet, die durch die Erschließung angelockten ›Vielzuvielen‹ drohen sie in eine »Räuberhöhle« zu verwandeln.146 Der heilige Zorn, den sich die Erschließungskritiker attestieren, findet seinen drastischsten Ausdruck in der Gestalt des wirklichen und eigentlichen Alpinisten als eines Heiligen. Lammer – und zwar nicht Lammer als heute zuweilen fast befremdlich-fremd wirkende Einzelgestalt, sondern Lammer als Symptom des forcierten Alpinismus! – hat nicht nur (wie sonst die Prediger und Propheten der diversen religiösen Erweckungsbewegungen) die »Umkehr im Geiste« gefordert (also Bekehrung, Konversion, geistliche Wiedergeburt!), sondern er hat auch das Profil des asketischen Märtyrers ohne jeden Schnörkel auf den Alpinisten übertragen, wenn er als dessen inneres Programm formulierte: Es gehe um »das Ueberwinden all des Feigen und Schwachen und allzu Menschlichen« in ihm selbst.147 Dieser neue Heilige der Berge konnte sich in der beachtlichen Tradition der Figur des alpinistischen ›Schmerzensmannes‹ sehen148 – freilich hatte sich dessen Motivation inzwischen radikal gewandelt: war das Leiden einst Opfer gewesen zur Besänftigung eines schlechten Gewissens, so hatte es nun dem einsamen Rufer in der Wüste als Beglaubigung seiner scheinbar unzeitgemäßen Predigt zu dienen. Aber wie es den großen Propheten zu gehen pflegt: am Ende will die Gemeinde keine radikalen Veränderungen, sondern wohldosierte praktische Anweisungen haben, die nicht sonderlich wehtun. Eugen Guido Lammer etwa hatte gewiss weitgespannte Erwartungen an seinen Vor-



145 Montanus, Alpenfahrt der Familie Ekel (wie Anm. 137), 82. 146 Nach dem Bericht des Evangelisten Matthäus (Matth. 21, 12 und 13): »Und Jesus ging in den Tempel hinein und trieb heraus alle Verkäufer und Käufer im Tempel und stieß um der Wechsler Tische und die Stühle der Taubenkrämer und sprach zu ihnen: Es steht geschrieben (Jes. 56, 7): ›Mein Haus soll ein Bethaus heißen‹; ihr aber macht eine Räuberhöhle daraus.« (Luther-Text). 147 Lammer, Massenbesuch (wie Anm. 122), 1. 148 Vgl. dazu Scharfe, Berg-Sucht (wie Anm. 10), 226–230 (»Das Prinzip Leiden«).

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149 Lammer, Massenbesuch (wie Anm. 122). 150 Vgl. Mitteilungen 1923, 109. 151 Lammer, Massenbesuch (wie Anm. 122), 3. 152 Karl Arnold, Über die Nützlichkeit und Notwendigkeit eines »Alpinen Knigge«, in: Mitteilungen 1906, 182– 185. 153 Abgedruckt z.B. im Kalender des D. u. Ö. Alpenvereins 1912, München 1912, 4f. 154 Das Pseudonym aufgelöst bei Aloys Dreyer, Geschichte der alpinen Literatur. Ein Abriß, München 1938, 97. – Montanus führt sich selbst als Dr. Montanus ein in Montanus, Alpenfahrt der Familie Ekel (wie Anm. 137), 78. 155 Es ist nützlich, Lammers These von 1891 und ihre Begründung sorgfältig zu lesen, wenn ihr hymnischer Ton heute auch vielen schwer erträglich sein wird; Lammer, Zsigmondyspitze (wie Anm. 90), 34. Setzt man dann seine nur gut zwei Jahrzehnte später geschriebene zornige Einlassung dagegen (Lammer, Massenbesuch, wie Anm. 122), wird etwas von der Enttäuschung, ja Verzweiflung (vielleicht auch Scham?) spürbar, die jene Alpinisten erfasst haben muss. 156 Molitor, Gefahren alpiner Überkultur (wie Anm. 82), 126. – Anzumerken ist, dass man diese Forderung ja erst heute – ein rundes Jahrhundert später! – für behinderte Menschen umzusetzen beginnt.

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schlag geknüpft, den Sport überall im Lande so zu fördern, dass vielen das Bedürfnis schwindet, zur Befriedigung ihres Bewegungsdranges in die Berge zu reisen; und mit der Forderung, den »Plunder« auszuräumen – er meinte die Entfernung aller ›künstlichen Mittel‹ von den Sicherungen bis hin zu den Markierungen149 –, stand er ja keineswegs alleine da. Aber als Resultat solcher Hoffnungen und Erwartungen ergaben sich die Tölzer Richtlinien, deren Kompromisscharakter schon durch die allen Alpenvereinsmitgliedern zur Kenntnis gebrachte Protokollnotiz entlarvt war: die Vorschläge seien »unter stürmischem Beifall« »einstimmig angenommen« worden.150 Und Lammers mit Emphase vorgetragener Appell, ein »Ethos der Berge« zu entwickeln und zu praktizieren, versandete in den braven und doch recht trivialen ›Geboten‹, in den Bergen keine Käsereste wegzuwerfen, keine Blumen zu pflücken, auf den Gipfeln leise zu sein und dort nicht zu schmausen.151 Aber dieser Absturz ins nahezu Kleinkarierte war ja allenthalben zu beobachten. Der hohe, fast schrille religiöse Ton der sogenannten Zehn Gebote wurde rasch herabgespannt, man sprach wieder vom »Alpinen Knigge«152 oder verwandelte die »Gebote« in »Zehn Merksprüche des Bergsteigers«153; und statt des geplanten »Katechismus« mit »Erklärungen« verfasste Ferdinand Friedensburg – unter dem Pseudonym eines Dr. F. Montanus154 – seine Schreckensgeschichte der alpinen Untaten der Familie Ekel, deren satirische Einfärbung heute wohl nur noch als gedämpfter Humor empfunden werden kann. Gleichwohl ist die ironische Schilderung der Alpenreise einer bürgerlichen Berliner Familie (der Innsbrucker Hauptbahnhof, die Berliner Hütte, der Schwarzenstein, die Schwarzensteinhütte, der Monte Piano in den Dolomiten, Cortina und Bozen sind die Orte, die berührt werden) das sprechende Dokument einer Partei im Alpenverein, die eine halbwegs ›erschließungs‹-kritische Attitüde mit einem heftigen Affekt gegen die ›Massen‹ (und das hieß in sozialer und politischer Hinsicht insbesondere: mit einem heftigen antiproletarischen und antisozialistischen Affekt!) verknüpft hatte. Wie stark diese Partei in Wirklichkeit war, lässt sich schwer abschätzen; aber sie war nicht allein, sie hatte durchaus ihre Gegner. Denn kaum hatte die Debatte über Leistung und Folgen der ›Erschließung‹ begonnen, kaum hatten sich die ersten Kritiker gemeldet und Vorschläge zur ›Abschließung‹ und ›Verschließung‹ der Alpen vorgetragen, da waren auch schon Vertreter einer Opposition zu hören, die Toleranz forderte und die nun auch faktisch einsetzende »Demokratisierung des Bergsportes«155 wenn nicht durchweg begrüßte, so doch wenigstens als unabänderliche Tatsache hinzunehmen bereit war – unverkennbar war und ist jedenfalls ein gewisser Widerwille gegen die Arroganz der massenschmähenden Wortführer. »Allen Alpenbesuchern«, wurde ihnen entgegengehalten, »soll die Möglichkeit gegeben sein, sich nach körperlicher und geistiger Eignung in die Natur hineinzuleben, in ihr zu fühlen, in ihr zu sehen, sie zu genießen« – »Darum gleiches Recht für alle!«156 Gegeißelt wurde insbesondere das Besitzdenken – der Wahn also, die Berge seien denjenigen zu eigen, die sie als erste begangen und zugänglich gemacht hätten (so wie ja auch die Vereinspolitik der ›Arbeitsgebiete‹ an die imperialistische Kolonialpolitik des Deutschen Reiches mit ihren Besetzungen erinnert). Der Alpinist solle sich nicht »gleich seiner

Heimat beraubt wähnen«, wenn andere »dort Vergnügen auf ihre Art suchen«157, wurde eingewandt, und hart gerügt sah sich ein »Geist des alpinen Egoismus«, der etwa für gewisse Berge ein »Monopol« zu besitzen glaube – kurz: »der Geist der Intoleranz und wohl auch einer gewissen Überhebung«. Denn in den Alpen fänden alle Platz: »›Talfinken‹ und ›Bergbummler‹, ›Kletterfexen‹ und ›Gipfelfresser‹, alpine Spaziergänger und sportliche Alpinisten«.158 Die umfassendste Kritik indessen, die mit dem alpinistischen Topos der ›entweihten‹ Berge hart ins Gericht ging, wurde wohl diesseits der Staatsgrenzen gar nicht wahrgenommen. Sie stammte von Carl Spitteler (dem späteren Literaturnobelpreisträger), der sie schon im Jahre 1889 geäußert hatte – mit bitterer Ironie natürlich vor allem an »die geehrten Herren vom S.A.C.« gewandt.159 Auch er stellte sich gegen den Geist der Überhebung etwa mit dem Argument: »Der Mensch hat fünf bis sechs Fuß Höhe und ein bis zwei Fuß im Durchmesser; und dieser Knirps begehrt für seine Ferieneinsamkeit nicht etwa bloß, daß ihm auf seinen Spaziergängen niemand begegne, nein, er verlangt gleich ein paar Dutzend Gebirgsstöcke von je viertausend Metern Höhe und je zwanzig Stunden im Umkreis für sich allein.«160 Und der Schweizer Literat kam zu einem ähnlichen Plädoyer wie die österreichischen und deutschen Kritiker: »gleiches Anrecht auf die Alpen für alle, keine Monopole und Patente für den Naturgenuß!«161 Die Stimme, auch wenn sie seinerzeit in den Ostalpen nicht gehört worden sein sollte, ist uns dennoch wertvoll, weil sie zeigt, dass die ›Erschließung‹ und die zugehörige Debatte ein Problem des gesamten Alpenraumes war – unabhängig von Staatsgrenzen und Reichweite der alpinistischen Organisationen. Aber nicht nur das: die Debatte war auch Teil der großen gesamt­ europäischen intellektuellen Auseinandersetzung mit dem zivilisatorischen Fortschritt und seiner Doppelköpfigkeit, wie sie um die Wende zum 20. Jahrhundert aufbrach. Es wäre vermessen, wollte man sie an dieser Stelle auch nur mit Stichworten antupfen. Aber das darf doch festgehalten werden: Der mitreißenden, ja euphorisch entgrenzten Fortschrittszuversicht stellten sich bald, wenn auch mit wenig Öffentlichkeitserfolg, die Zweifler und Mahner und die Rufer zur Umkehr entgegen.162 Dieses Bild, das die Gesamtkultur uns zeigt, spiegelt sich – im kleinen ganz gewiss – auch in der Luxusdebatte ab, welche die Erschließungsdebatte des Alpenvereins begleitet hat. Es ist eine alte Erfahrung, dass eine kulturelle Tendenz sich oft nicht so sehr in offiziellen Verlautbarungen – also etwa in Beschlussformeln eines Vorstandes oder eines Hauptausschusses – kundtut, sondern eher in scheinbar nebensächlichen Äußerungen scheinbar ›unbedeutender‹ Figuren, die eben dennoch Repräsentanten sind. So sind die fast hymnischen Äußerungen der Anfangszeit, die als Zeit des Aufbruchs verstanden wurde (»Noch war die Welt nicht weggegeben!«163), als Ausdruck der Kraft und des Selbstbewusstseins – aber auch einer gewissen Selbsttäuschung! – durchaus ernstzunehmen. Man tritt, so ist zu lesen, »unter dem Zeichen des Edelweisses an, um Gesundheit und Lebensglück, um Cultur zu verbreiten«164, und bald blüht denn auch unter den »Tritten« der Alpinisten »Segen« auf165, denn sie schaffen mit ihrem Tun in den Bergen ein »Liebeswerk«.166 Dies, so die Auffassung der Zeit, war nicht möglich ohne eine gewisse Rigorosität; doch die galt als »unerlässliches



157 Richard Weitzenböck, Zur ferneren Zukunft des Alpinismus, in: Mitteilungen 1911, 267f., hier 268. 158 So Alfred Steinitzer, Über Höhenwege und andere alpine Entwicklungserscheinungen. Ebd., 281f., hier 281. 159 Carl Spitteler, Die ›Entweihung‹ der Alpen (1889). Jetzt gekürzt abgedruckt in Isabel Koellreuter/Sabine Kronenberg/Hans R. Schneider (Hg.), Alpenliebe. Lesereisen ins helvetische Gebirge, Liestal 2006, 133–141, hier 139. 160 Ebd., 138. 161 Ebd., 140. 162 Etwa Ludwig Klages. – Zum Problem des kulturell-zivilisatorischen Fortschritts und seiner Kritik vgl. Martin Scharfe, Signaturen der Kultur. Studien zum Alltag und zu seiner Erforschung, Marburg an der Lahn 2011, insbes. 101–150 (die Kapitel: »Utopie und Physik. Zum Lebensstil der Moderne«; »Wie die Lemminge. Kulturwissenschaft, Ökologie-Problematik, Todestriebdebatte«; »Scham der Moderne«). 163 Friedrich Rapp/Karl Poklop, Aus unserem Arbeitsgebiet, in: Festschrift Prag (wie Anm. 32), 211–228, hier 211. 164 Karl Bindel, Bericht über die Entstehung der Idee zur Schaffung eines »Vereins zum Schutze und zur Pflege der Alpenpflanzen« und über die Thätigkeit des provisorischen Ausschusses, in: Mittheilungen NF 16 (26)/1900, 190–192, hier 190. 165 So Emma Felicitas Hofmann, Bergvater Stüdls Leben, in: Festschrift Prag (wie Anm. 32), 37–95, hier 87. 166 Emma Felicitas Hofmann, Dr. Victor Hecht. Ebd., 103–114, hier 105.

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167 Emil Hogenauer, Der Alpinismus als Element der Culturgeschichte, in: Zeitschrift 1900, 80–96, hier 92. 168 Vgl. ebd., 93: Hogenauer meint, der Alpinismus erst habe die Alpenbewohner gelehrt, ihre Berge schön zu finden. 169 Emmer, Geschichte (wie Anm. 2), 232. 170 Ebd., 337 (über Südtiroler Hochland und Dolomiten). 171 Friedrich Schwager, Hütten- und Wegbau der Sektion, in: Festschrift Berlin (wie Anm. 23), 59–110, hier 104. 172 Emmer, Geschichte (wie Anm. 2), 232. 173 Vgl. ebd., 288 (hier über die Karlsbader Hütte der Sektion Prag). 174 Ebd., 232. 175 Vgl. ebd., 309. 176 Vgl. Hofmann, Stüdls Leben (wie Anm. 165), 83; Schwager, Hütten- und Wegbau (wie Anm. 171), 99–101; Steger, Ginzling im Zillertal (wie Anm. 117), 37. 177 Montanus, Alpenfahrt der Familie Ekel (wie Anm. 137), 29 und 30. 178 Vgl. zu dieser Definition von Ideologie Theodor W. Adorno, Einleitung in die Musiksoziologie. Zwölf theoretische Vorlesungen, Reinbek 1968, 62. 179 Vgl. Schwager, Hütten- und Wegbau (wie Anm. 171), 95 (Einweihungsrede des Sektionsvorsitzenden Mitscher zur erneuerten Berliner Hütte, 1892). 180 Frankl, Der Alpinismus und die Pathologie des Zeitgeistes (wie Anm. 4).

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Opfer der fortschrittlichen Culturentwicklung«.167 Profit aus dem Erschließungs- und Kulturprojekt des Alpenvereins sollten zunächst natürlich die Bergbewohner ziehen, weil ihnen nun die Fremden zuströmten, welche die Voraussetzungen für neue Verdienstmöglichkeiten schaffen und den geistig-seelischen Horizont der Sesshaften öffnen konnten.168 Mehr Gewinn freilich erhofften die alpinistischen Gesandten für sich selbst – und sahen sich auch alsbald belohnt. Man muss Johannes Emmers lobpreisenden Rückblick auf die ersten fünfundzwanzig Jahre des Alpenvereins eigens unter diesem Aspekt lesen. Er findet es – und man schreibt schon das Jahr 1894! – durchaus in Ordnung, dass man etwa im Wegebau »Rücksicht auf das grosse Publikum« nimmt, »welches Bequemlichkeit wünschte«. Es stelle »grössere Ansprüche« an die Wege: »sanfte Steigung, Breite, feiner Schotter, – kurz, ein ›promenadenmässiger‹ Charakter wird gefordert, ganz selbstverständlich ist, dass an allen halbwegs ›heiklen‹ Stellen Drahtseile, Geländer, Klammern den Weg versichern«169; und schon gebe es eine erfreuliche »Ueberfülle« an »bequemen und behaglichen Promenaden«.170 Ein Blick auf konkrete Projekte bestätigt die Tendenz: Im selben Jahr 1894 meldet die Berliner Sektion stolz, dass der Zugangsweg zu ihrer Hütte neu gestaltet sei: mit gleichmäßiger Steigung, breit und als Reitweg, und: »An allen Stellen, welche nicht schwindelfreien Personen unangenehm zu passieren sein könnten, sind feste Geländer, welche für den Winter niedergelegt werden, angebracht worden.«171 Natürlich muss im Hüttenwesen noch viel mehr ins Auge fallen, dass man jetzt, Ende der 1880er Jahre, »sozusagen zum Luxus« überging, wie Emmer – leicht ironisch? leicht verschämt vielleicht? etwas irritiert wenigstens? – schreibt.172 Er nennt es das ›neue System‹ des ›größeren Komforts‹173: »die ›moderne‹ Schutzhütte bietet jetzt Einzeln-Zimmer mit Betten – unter welchen Pantoffeln stehen –, hat Speisezimmer und weibliche Bedienung«. Und hier nun findet sich vielleicht erstmals das Wort, das als Reizwort bis heute die Diskussion anzustacheln vermag: nämlich das des »Berg-Hotels«.174 Es wäre nun ein leichtes, weitere frühe Signale des Luxus aufzurufen: in der Berliner Hütte beispielsweise schon Anfang der neunziger Jahre wassergespülte Aborte, elektrische Klingelleitung aus den Schlafzimmern, Telefonleitung aus dem Tal zur Hütte175, erlesene Gerichte aus der Küche (die Köchin Katharina Fankhauser hatte eine Ausbildung im Palais des Fürstbischofs Schwarzenberg in Prag erhalten!).176 Dem zurückblickenden Historiker fällt es da nicht leicht zu verstehen, warum dann manche Klagen der »Familie Ekel« – über fehlende frische Frühstückssemmeln, über den »Mangel eines hohen Spiegels« im Zimmer177 – schon in den Bereich der Satire gehören sollen. Es fügt sich aber zum ideologischen Charakter – das heißt: zum ›gesellschaftlich notwendigen Schein‹178 – der Institution Alpenvereinshütte, dass (wenigstens in diesem Fall) die Bezeichnung Hütte ganz bewusst beibehalten wurde.179 Es bietet sich also dem Betrachter, der seinen Blick in die Geschichte des Alpinismus zurückschweifen lässt, ein denkwürdiges Bild: Einer relativ wohllebenden Gesellschaft war es bis vor kurzem als notwendig oder doch als heilsam erschienen, »Inseln der Askese«180 einzurichten. Doch kaum ins Werk gesetzt verwandelten sich diese (als Heilmittel gedach-

ten) Residuen in Inseln zwar nicht der Völlerei, aber doch eines gewissen Wohllebens in karger Umgebung: Das ist die Paradoxie, die innere Widersprüchlichkeit des Alpinismus – ja vielleicht ist es für das Verständnis dieser eigentümlichen Entwicklung und des eigentümlichen Zustands sogar hilfreich, einen Haupt- und Lieblingsgedanken von Albert Camus anzuführen und auf unser Thema anzuwenden: nämlich Tatsache und Ereignis des Absurden.181 Nachdem nun, wenigstens hie und da und tendenziell, für die Unterkunft der Bergreisenden »in fast an das Luxuriöse grenzender Weise gesorgt war«182, mochte es manchem Verantwortlichen (oder sich verantwortlich Fühlenden) fast unheimlich werden, wie man am sechsten der ›Zehn Gebote‹ oder ›Merksprüche des Bergsteigers‹ unschwer erkennen kann: »Du sollst dich in der Hütte bescheiden betragen und sollst keine Ansprüche machen, die sich nur in einem Großstadthotel verwirklichen lassen.«183 Ob und wie ein solcher Aufruf gewirkt hat, ist ziemlich unerheblich – bedeutsamer ist er als Indiz für eine Auseinandersetzung, die längst im Gange war und bis heute nicht beendet ist, wie die Stichworte ›Bergsteigeressen‹ und ›Teewasser‹ zeigen. Als Merk- und Wendepunkt der Luxusdebatte werden oft – und mit Recht – die Tölzer Richtlinien genannt. In diesem Regelwerk war gleich in § 1 als Maßstab das ›bergsteigerliche Bedürfnis‹ eingeführt worden: nur wenn es ›zweifellos vorhanden‹ sei, dürften neue Hütten und Wege gebaut werden.184 Die Formel machte sich aber alsbald selbständig und wurde als Entscheidungskriterium auch für andere ungeklärte Fragen des Alpinismus in Anspruch genommen.



Noch keine Ansprüche: Abort außerhalb der Hütte. Die Heidelberger Hütte in einer Skizze von E. T. Compton, um 1900

181 Vgl. Albert Camus, Der Mythos des Sisyphos. Deutsch von Vincent von Wroblewsky, 10. Aufl. Reinbek 2000. 182 Schwager, Hütten- und Wegbau (wie Anm. 171), 103. 183 Friedensburg/Arnold, Die zehn Gebote des Bergsteigers (wie Anm. 144), 34; Kalender 1912 (wie Anm. 153), 4f. 184 Vgl. Anm. 150.

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Die Speisekarte als Wanderkarte, Illustration von Gabor Benedek

Die Gipfel sind besetzt, Illustration von Ernst Hürlimann, 1988

185 Steinitzer, »Das bergsteigerische Bedürfnis« (wie Anm. 122), 278. 186 Vgl. ebd., 277f. 187 Ebd., 277.

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Bei solchen Vorhaben entstand dann nicht selten der Eindruck, die Formel tauge nicht; denn sie sei eben Kompromiss, sie sei zu weich und schaffe keine Klarheit. Doch in Wahrheit enthält die Rede vom ›bergsteigerlichen‹ (oder ›bergsteigerischen‹) ›Bedürfnis‹ eine tiefe Weisheit insofern, als sie mit ihrer Flexibilität auch die Möglichkeit der historischen Veränderung der Bedürfnisse der Menschen einschließt und umfasst – sie ist also eine wahrhaft salomonische Formel. Es ist wohl selten bedacht worden, dass Alfred Steinitzer mit seinem Diskussionsbeitrag aus dem Jahre 1924 just auf diesen ganz grundsätzlichen Sachverhalt der kulturellen Entwicklung hinweisen wollte. Man hat Steinitzer nur wahrgenommen als Verteidiger eines höheren Komforts auf Hütten und als Kritiker der spartanischen Partei im Alpenverein, die ihre Meinung – so sein Vorwurf – »terroristisch dem ganzen Verein« aufzwingen wolle.185 Dabei zeigte er nicht nur auf eine Inkonsequenz der Massenkritiker hin (denn wer den massenhaften Alpinismus kritisiere, müsse auch die Matratzen- oder Massenlager auf Hütten skeptisch sehen186); sondern er verteidigte auch europäische Kulturerrungenschaften wie die modernen hygienischen Vorstellungen: Will man denn, fragte er die »Einfachheitsfanatiker«, »zu den primitiven Zuständen von ehedem« zurückkehren? Das »bergsteigerische Bedürfnis«, so der Kernsatz Steinitzers, »ist zu verschiedenen Zeiten, und unter verschiedenen Umständen und endlich auch individuell, ein ganz verschiedenes«.187 Das heißt vor allem: Es ist historischen Wandlungen ausgesetzt. In der scheinbar so vordergründigen Luxus-Debatte verdichtet sich also das Dilemma einer zeitgemäßen Wandlung des Alpinismus. Die Position Steinitzers wird man heute mehr denn je verstehen können, wo ja nicht nur der Wunsch nach Dusche und Zimmer in der Hütte keineswegs mehr als exotisch abgelehnt wird, sondern auch zunehmend ein ›gesellschaftliches Bedürfnis‹ (und damit auch ein ›bergsteigerisches Bedürfnis‹!) nach regenerativer Energie, ›umweltfreundlicher Entsorgung‹, nach Boulder-Möglichkeiten neben der Hütte oder gar nach Fleisch auf dem Speisezettel, das nicht aus industrieller Massentierhaltung stammt, akzeptiert wird. Doch nicht nur die Hütten – auch die

Massenanstieg mit Folgen, Illustration von Ernst Hürlimann

Wege sind längst mit gewandelten oder neuen ›bergsteigerlichen Bedürfnissen‹ konfrontiert, die nicht zuletzt auch auf technische Erfindungen und Weiterentwicklungen zurückgehen. Der Mountainbiker konkurriert mit den Fußgängern auf den herkömmlichen Wegen, die Schitourengänger aber (und dazuhin neuerdings die Liebhaber des Schneeschuhwanderns) legen im Winter eine ganz neue, eine sozusagen autonome (wenn auch flüchtige) Wegstruktur über das Gelände: Der alpinistische Schitourismus hat nicht nur die Erschließung der Berge wenigstens saisonal erheblich ausgeweitet – er bedeutet vielmehr auch eine gewisse Emanzipation vom Weg, deren Problematik erst ansatzweise diskutiert wird. Mit den sich historisch verändernden ›kulturellen‹ Bedürfnissen müssen sich freilich auch die Institutionen – also die Hütten, die Wege – wandeln, die diese Bedürfnisse befriedigen sollen. Sonst können sie die ihnen eigenen und die sie auszeichnenden Funktionen – etwa der ›Entlastung‹ und der ›Hintergrundserfüllung‹ – nicht mehr bieten. Dies ist ein allgemeiner, ein bloß theoretischer Hinweis und kein praktischer Verfahrensvorschlag. Aber wer ihm nahetreten und ihn konkretisieren will, wird rasch merken: Die Wege ins Behauste erweisen sich als Wege ins Offene.188

188 Ein kleiner (vorzugsweise auf die Hütten bezogener) Teil dieses Textes ist, leicht überarbeitet, unter dem Titel »Geborgen inmitten der Wildnis« im Alpenvereinsjahrbuch 2016 veröffentlicht worden.



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Erschließung und Erhaltung Fundamente für Hütten und Wege

MARTIN ACHRAINER, STEFAN RITTER, FLORIAN TROJER

In den folgenden Beiträgen greifen wir einige Eckpfeiler auf, die für das heute bestehende Netz von Hütten und Wegen der Alpenvereine kennzeichnend sind. Dabei stehen jene Fragen und Entwicklungen im Mittelpunkt, die für die alpine Infrastruktur von allgemeiner Bedeutung sind: Seien es die Merkmale, die aus den Erfahrungen des Hüttenbaues zunächst informell auf Neubauten wirken und dann zu einem Typus werden, oder jene Anregungen und Forderungen aus Mitgliederkreisen, die breit und kontrovers diskutiert wurden und schließlich von der Hauptversammlung 1923 in Bad Tölz zu prägenden Richtlinien erhoben wurden. Politische Eingriffe in das Hüttenwesen, wie die Enteignung der Schutzhütten in Italien und die Beschlagnahme und Rückgabe jener in Österreich, werden ebenso thematisiert wie die allgemeine Entwicklung nach 1945. Die ganz eigene Entwicklung des alpinen Vereinswesens in Südtirol fließt in zwei eigene Beiträge ein. Nur als Andeutung nehmen wir Bezug auf jene Bereiche, die bereits im Buch »Berg Heil!«1 ausführlich behandelt wurden. Merkmale der Schutzhütten

Martin Achrainer Nahezu alle Merkmale, die eine Schutzhütte heute kennzeichnen, sind auf Entwicklungen zurückzuführen, die sich in den ersten Jahrzehnten des Hüttenbaus durch alpine Vereine abzeichneten. Die Entwicklungen und Diskussionen, die zur Herausbildung eines Typus alpiner Schutzhütten führten, sind es wert, näher betrachtet zu werden – sie spiegeln auch Wesenszüge des Alpinismus wider. Eine Aufgabe für die alpinen Vereine

Am Großglockner lässt sich die Entwicklung des Alpinismus wohl am deutlichsten veranschaulichen. »Majestätisch« war der Berg schon genannt worden, bevor das junge Kaiserpaar Franz Joseph und Elisabeth sich im Jahr 1856 der Pasterze näherte (und woher wir heute noch die Begriffe Elisabethruhe und Franz-Josefs-Höhe haben). Anton von Ruthner meinte gar, der Glockner sei der »Protektion« zuliebe, die ihm in neuerer Zeit zu Teil wurde, höher gemessen worden als der »Orteles« (Ortler), der bei allen Unbefangenen »der höchste Berg der Deutschen Alpen« sei.2 Wir kennen die Unternehmungen des Fürstbischofs Salm, der die Ersteigung dieses Gipfels zu einer wahren Expedition machte. Der Weg von Heiligenblut aus war bereits weitgehend bekannt; einheimische Bauern und Jäger kundschafteten noch die letzte Etappe aus. Für die zweitägige



1 S. DAV, OeAV, AVS (Hg.)/Martin Achrainer u.a. (Red.), Berg Heil! Alpenverein und Bergsteigen 1918–1945, Köln/Weimar/Wien 2011. 2 Anton v. Ruthner, Eine Ersteigung der Ortelesspitze, in: Wiener Zeitung (Abendblatt), 27.7.1858, 897ff.

Erschließung und Erhaltung

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Glockner und Pasterze, Aquarell von Karoly Lajos Libay, 1860

Der Großglockner in einem Gemälde von E. T. Compton, ca. 1918 (Ausschnitt)

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Martin Achrainer, Stefan Ritter, Florian Trojer

Reise ließ der Fürstbischof als Stützpunkte eine erste »Hütte«, die SalmHütte, errichten und mit dem ihm angemessen erscheinenden Luxus ausstatten. Im Jahr darauf, 1800, wurde in der Nähe eine weitere Hütte »für den Tross« aufgestellt, auf dem Glocknerkamm schließlich noch eine »Nothütte« aus Stein, Hohenwarte genannt, und auf der letzten ebenen Stelle vor dem Gipfel, der Adlersruhe, eine ebensolche. All diese Hütten wurden in kurzer Zeit durch Naturgewalt zerstört, ihrer Inhalte beraubt oder dem Verfall preisgegeben. Die Möglichkeit der Ersteigung des Großglockners aber war bewiesen, der dazu einzuschlagende Weg bekannt und seine Bezwingung in den folgenden Jahrzehnten oftmals wiederholt. Die nachfolgenden Glockner-Ersteiger hatten sich wieder mit der Leiter-Hütte und der WallnerHütte, der höchstgelegenen Almhütte, zu begnügen, worüber Karl Sonklar in der Wiener Zeitung vom 21. November 1856 klagt: »Mag irgend ein leidenschaftlicher Naturfreund, Ascet und Musterbild der Genügsamkeit seine Begriffe von nothwendigem Komfort noch so tief herunterstimmen, in der Leiterhütte wird er alle derartige Vorstellungen übertroffen finden. Da ist von Tisch und Stuhl, von Flasche und Glas, von Teller und Schale, von Messer und Gabel, da ist von allen diesen seltsamen und noch vielen anderen Dingen keine Rede. Eine eiserne Pfanne, ein Topf, etliche hölzerne Schüsseln und die zur Käsebereitung nothwendigen Gefäße sind der ganze Hausrath dieser primitiv gehalte-

nen Behausung. Wer ferner nach einem noch so ärmlichen Schlafgemache oder gar nach Betten fragen wollte, der liefe Gefahr, schnöde verlacht zu werden. Wenn nicht hier, so findet sich nirgends anders mehr der Ort für das Minimum der Gewährungen des Lebens.«3 Trotzdem gestaltete sich der Abend so, dass es Sonklar »gewiß« erschien, »daß diese enge, rauchige Küche nie eine fröhlichere Gesellschaft beherbergt« hatte.4 Die Senn- und Alphütten wurden in den frühen Ersteigungsberichten häufig als reine Notquartiere beschrieben: Die Wallner-Hütte galt Eduard Amthor als »ein elendes, nicht einmal den bescheidensten Anforderungen genügendes Asyl«.5 Die Johannis-Hütte auf der Pasterze – die spätere Hofmanns-Hütte –, 1834 über Auftrag Erzherzog Johanns errichtet, war verfallen. Zwar hielten sich die Mitglieder einer mindestens sechsköpfigen »photographischen Expedition« unter der Leitung Gustav Jägermayers im Sommer 1863 volle 12 Tage in ihr auf, um auf gutes Wetter zur Ersteigung des Glockners zu warten,6 doch zeigt eine damals entstandene Fotografie zwei Männer mit der Reparatur des Daches beschäftigt. Gerade bei dieser Hütte gab es ein Für und Wider über ihre Zukunft. Der Kärntnerische Landesausschuss wandte sich im Juni 1864 mit der Frage an den mittlerweile gegründeten Österreichischen Alpenverein, ob eine Instandsetzung der Johannis-Hütte »im Interesse der Touristen wirklich notwendig« sei oder ob es nicht zweckmäßiger sei, das Geld für die Herstellung von Wegen, für Schneestangen oder ähnliches zu verwenden. Der Ausschuss des Alpenvereins empfahl daraufhin, die etwa 1 ½ Stunden entfernte Wallner-Hütte zu restaurieren und befürwortete die Herstellung von Wegen und deren Markierung mit Schneestangen, »weil dieselben vielen Personen […] zu Statten kommen.«7 Im Jahrbuch des Österreichischen Alpenvereins 1869 trat jedoch Dr. Demelius, der 1865 und 1867 im Gebiet gewesen war, für die Erhaltung der Johannis-Hütte durch den Alpenverein ein:



Johannis-Hütte, die spätere Hofmanns-Hütte, an der Pasterze, 1863 (Foto: Gustav Jägermayer, Albertina Wien)

3 Karl Sonklar, Reiseskizzen aus den Alpen und Karpathen, in: Wiener Zeitung (Abendblatt), 21.11.1856, 1073f. 4 Ebd. 5 Alpenfreund, 1/1870, 143f. 6 Versammlung 18. November 1863, in: Jahrbuch ÖAV 1865, 359. 7 Versammlung vom 16. November 1864, in: Jahrbuch ÖAV 1865, 381.

Erschließung und Erhaltung

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»Theoretisch wäre freilich diese Erhaltung Sache der Heiligenbluter. Allein was nützt hier die Theorie? Das Erste wäre, einem zuverlässigen Manne die Aufsicht über die Hütte anzuvertrauen mit der Verpflichtung, immer Brennholz in ihr bereit zu halten. Bei Mangel an letzterem wird immer wieder von Gemsenjägern und in der Noth auch von Andern das Holz des Daches zur Hilfe genommen werden.«8

Karl Hofmann (1847–1870)

Demelius wies mit diesem kleinen Wink den Weg, der von rührigen Alpinisten dann auch eingeschlagen wurde. Denn den Erfahrungen, die seit der Errichtung der Salm-Hütte gemacht worden waren, war eines gemeinsam: Eine Hütte zu erbauen, ohne sich um ihren Erhalt zu kümmern, hieß, sie innerhalb kürzester Zeit wieder zu verlieren. Ein Gegenbeispiel gab es allerdings auch: Die andere Johannis-Hütte, am Venediger. Der selbst allen Ansprüchen abholde Friedrich Simony hatte den Bau dieser Hütte 1856 angeregt, nachdem er bei seiner Venedigerbesteigung mit seinen damaligen Führern »in dem elenden Halterhüttchen der Ochsenalm campiren« musste. »Die geringe Benützbarkeit dieses elenden Refugiums für die Venediger-Besucher« veranlasste ihn, mit dem Führer Bartl Steiner den Hüttenbau in Angriff zu nehmen. Bei Erzherzog Johann erwirkte Simony die Bereitstellung von 180 Gulden für das Projekt, »mit der ausdrücklichen Verfügung, dass die Ueberwachung der Hütte durch den, dem hohen Geber persönlich sehr wol bekannten Bartl Steiner oder einem seiner Angehörigen, welcher sich als guter Führer auf den Venediger bewähren würde, bleibend besorgt, und dieselbe von ihm unter Verschluss gehalten werden solle.«9

  8 Jahrbuch OeAV 1869, 327.   9 Jahrbuch OeAV 1865, 18f. 10 Alpenfreund, 1/1870, 143f. 11 Ebd., 78f. 12 Ebd., 143f.

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Der Johannis-Hütte an der Pasterze, die nach Amthor 1869 bereits wieder »in ihrem gegenwärtigen Zustande absolut unbenutzbar«10 war, nahmen sich schließlich Johann Stüdl und Karl Hofmann an. Die beiden arbeiteten an einer großen Glockner-Monographie, die im Frühjahr 1870 bei Amthor erscheinen sollte.11 Dabei hatten sie »oft genug Gelegenheit […], die Unbrauchbarkeit der Johannishütte schmerzlich zu empfinden und die Genüsse der Wallnerhütte eingehend kennen zu lernen«12 und entschlossen sich, erstere renovieren zu lassen. Die Johannis-Hütte gewann auch durch den von Hofmann 1869 entdeckten neuen Weg von der Adlersruhe auf die Pasterze an Bedeutung. Der in Heiligenblut nach dem Vorbild von Kals zu gründende Führerverein sollte die Verpflichtung für die Bereitstellung von Heu und Holz sowie für die Instandhaltung des Gebäudes sorgen, wofür die Touristen eine Benützungs- und Übernachtungsgebühr zu zahlen hatten. Diese Regelung war an das Modell der Stüdl-Hütte angelehnt. In der Geschichte der Stüdl-Hütte zeigt sich zunächst das erfolgreiche Zusammenwirken unterschiedlicher Interessen. Von der Errichtung dieses Stützpunktes profitierten nämlich nicht nur die Touristen, sondern vor allem – wegen der höheren Nachfrage – die Bergführer. Stüdl konnte daher die Führer dazu verpflichten, für die Erhaltung der Hütte und der Wege zu sorgen, und war mit dem Erfolg seines Projekts so zufrieden, dass er die Hütte schließlich seinem Führer und Freund Thomas Groder schenkte.

Mit der Organisation des Bergführerwesens und der Gründung des Führervereins, dem Bau der Hütte und der Anlegung der Wege sowie der Regelung für deren Erhaltung schien die Hauptaufgabe Stüdls – und im weiteren Sinn des Alpenvereins – erledigt zu sein, nun wollte man die Sache in die Hände der Einheimischen übergeben. Stüdl war jedoch mit ›Thomeles‹ Führung der Hütte nicht zufrieden und kaufte sie ihm wieder ab. Die Gründe sind im Detail nicht genau bekannt. Am Beispiel der Johannis-Hütte am Großvenediger können wir aber sehen, dass die Beauftragung eines Führers mit der Hüttenaufsicht zu lokalen Reibereien führte. Erzherzog Johann hatte die Hütte in die Obhut des Führers Bartl Steiner gegeben, der die ihm von der kaiserlichen Hoheit übertragene Aufsicht über die Hütte als seine höchstpersönliche Aufgabe betrachtete. Damit unzufrieden, steuerten die übrigen Führer nichts zur Ausstattung und Erhaltung der Hütte bei, während Steiner keine Fremden zur Führung zugeteilt wurden und er daher nicht selbst für die Hütte sorgen konnte. In dieser Lage stellte die Sektion Wien des mittlerweile in München 1869 gegründeten Deutschen Alpenvereins in der Generalversammlung 1871 den Antrag, die Hütte anzukaufen. Das geschah, der Verein sorgte für einen Anbau, die regelmäßige Versorgung durch die Führer und erreichte schließlich auch die Klärung der Grundbesitzrechte mit der Gemeinde. Das Engagement für den Hüttenbau war ein wesentlicher Konfliktpunkt im 1862 gegründeten Österreichischen Alpenverein, der schließlich – neben verschiedenen anderen Reibereien – zur Gründung des DAV geführt hatte. Für den Doyen der österreichischen Alpinisten und mehrfachen Präsidenten des ÖAV, Anton von Ruthner, lag die Hauptaufgabe des Vereins zweifellos in der literarischen Tätigkeit. In der Errichtung und Erhaltung von Wegen und Unterkünften sah er geradezu einen Gegensatz dazu, wie etwa aus seiner Stellungnahme zum geplanten Bau der Villacher Alpenhäuser hervorgeht: Der österreichische Alpenverein habe »sein lebhaftes Interesse an der Ausführung des Planes« durch die Aufnahme der Einladung zur Subskription in sein Jahrbuch bekundet und könne jetzt »nur auf ’s Wärmste wünschen, dass durch den Absatz der noch nicht an den Mann gebrachten Actien« der Bau verwirklicht werde. Zu den Financiers könnten »jedoch Vereine, deren einziges, zur Bestreitung ihrer Regie und ihrer literarischen Thätigkeit gerade hinreichendes Einkommen die Jahresbeiträge ihrer Mitglieder bilden, selbstverständlich nicht gehören.«13

Maria Hofstetter (1. v. l.), die Köchin der Stüdl-Hütte, um 1905

Anton von Ruthner (1817–1897)

Als sich im Jahr 1869 außer dem DAV auch zwei neue alpine Vereine in Wien und Graz gründeten – der Österreichische Touristenclub und der Verein der Gebirgsfreunde in Steiermark – bemerkte Ruthner, »dass diese beiden Vereine zunächst jene praktische Thätigkeit im Auge haben, wodurch das Reisen in den Alpen unmittelbar erleichtert wird. Der Umstand, dass sie auch von der Herausgabe von Publicationen Umgang nehmen, unterstützt unsere Auffassung ihrer Aufgabe, weist ihnen aber auch zugleich das ihrem Sitze näher liegende Alpengebiet als Object an.«14



13 Jahrbuch des OeAV 1870, 380. 14 Ebd., 378.

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Damit würden die beiden Vereine, so Ruthner, »die Thätigkeit des österreichischen Alpenvereins auf die zweckmässigste und erfreulichste Weise« ergänzen.15 Schließlich rang sich der ÖAV zwar zum Bau einer Hütte, der RainerHütte im Kapruntal, durch, doch stieß gerade dieser Bau auf Unverständnis: Karl Hofmann fasste im Vorfeld der Gründung des DAV seine Ansicht in einem Schreiben an Leopold Pfaundler die Kritik knapp zusammen: »Eine tiefe Unzufriedenheit herrscht allenthalben mit den Leistungen des östr., resp. Wiener Alpenvereins. Männer wie Sommaruga, Grohmann, Mojsisovics, Senn etc. wurden durch kleinliche Intrigen beseitigt, das Führerwesen ist nicht organisirt worden. Hütten wurden nicht gebaut, man müßte höchstens die Capruner Vereinshütte, die NB! [Nota Bene! = wohlgemerkt] neben einer Alphütte steht (Preis 600 fl. !!) als nothwendigen Hüttenbau erklären, und so weiter! Ich will das Sündenregister von der Spaltung Ruthner-Grohmann’s an bis auf die neusten Bilderklexereien in dem Jahrbuche pro 68 nicht weiter verfolgen! Aber glauben Sie sicher, geehrter Alpenfreund! Wien wird mit einem allgemeinen deutschen A. V. nicht concurriren können – es wird seine natürliche Stellung der Gleichberechtigung mit allen übrigen Alpenfreunden einnehmen und sein Dominiren aufgeben müssen, es wird eine Section des deutschen Alpenvereins werden – und wenige werden darüber grollen!«16 Der Kritik an dem Bau der Rainer-Hütte in Kaprun liegt ein tiefgehender Unterschied in den Ansichten darüber, was ein alpiner Verein anstreben solle, zugrunde. Es hatten zwar praktisch alle Alpinisten an den Sennhütten Kritik geübt, aber in einer derartigen Nähe zur Alm hatte noch niemand eine Hütte errichtet. Was Ruthner als Vorteil ansah – der leichte Bezug von Lebensmitteln –, erschien nicht nur einem Hofmann als närrisch: dort zu bauen, wo es schon eine Unterkunftsmöglichkeit gab. Die Rainer-Hütte wurde nur schlecht besucht und schließlich im Jahr 1883 an den Lukashanslwirt in Bruck-Fusch verkauft. 17 Die Alpenvereinssektionen als Bauherren und Besitzer

Beim Kauf der Johannis-Hütte am Großvenediger sollte sich zeigen, dass bei der Vereinsstruktur des DAV bzw. DuOeAV der Gesamtverein als Hüttenbesitzer nicht geeignet war. Denn schon im 1876 angelegten Hüttengrundbuch – also nur fünf Jahre nach dem Ankauf der Hütte – wird festgehalten:

15 Ebd. 16 DAV Archiv DOK 2 SG 28.3, Hofmann an Pfaundler, 30.5.1869. 17 Hüttengrundbuch 1876. 18 Ebd.

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»Seit der feierlichen Übernahme durch den damaligen Centralpraesidenten Dr. B. J. Barth kümmerte sich jedoch Niemand um die Hütte […]. Der Umstand, daß es sich nicht als praktisch bewährt, wenn eine stets in den Personen und in dem Orte wechselnde Körperschaft wie selbe der Centralausschuß es ist – ein stetig zu beaufsichtigendes Objekt besitzt«, führte schließlich dazu, dass die Verwaltung der Hütte in die Hände der Sektion Prag gegeben wurde.18

Das erste Hüttengrundbuch des Alpenvereins, angelegt 1876 (Detail)

Die Sektion Prag war unter der zielstrebigen Tätigkeit ihres Vorsitzenden Johann Stüdl zur ›Hüttensektion‹ des DAV bzw. des DuOeAV geworden. Stüdl hatte seine private Hütte von seinem ehemaligen Vertrauten Thomas Groder zurückgekauft. Die Clara-Hütte, die Prager Hütte und die Johannis-Hütte südlich des Großvenedigers wurden von ihr verwaltet. Zudem beriet Stüdl andere Sektionen bei der Auswahl ihrer Bauplätze und beim Bau selbst. In der Zeitschrift des Jahres 1877 veröffentlichte Stüdl einen ausführlichen Bericht über den »Hüttenbau« mit einigen Musterplänen bereits bestehender Unterkünfte. Die Erfahrungen beim Betrieb von Hütten wurden vielfach besprochen, vor allem bei den jährlichen gut besuchten Generalversammlungen. Die im Sommer 1871 fertiggestellte Lünersee-Hütte war wohl die erste bewirtschaftete Schutzhütte. Die Sektion Vorarlberg hatte ein eigenes Finanzierungsmodell zum Hüttenbau entworfen, das dem betreibenden Wirt einen hohen Anteil an den Baukosten auferlegte. Die erste Generalversammlung des DAV im Mai 1870 in München unterstützte diesen Hüttenbau mit 100 Gulden, die Gesamtkosten betrugen rund 800 Gulden, die zum Großteil vom Postmeister Wolf in Bludenz und dem Gastwirt Samuel Kegele in Brand bestritten wurden. Die Hütte sollte, so gab der Vorsitzende der Sektion, John Sholto Douglass, im Jahrbuch des ÖAV und der Zeitschrift des DAV bekannt, Ende Juli 1871 vollendet sein, »von welcher Zeit an mindestens 20 oder 30 Personen Unterkunft dortselbst und (bei genügender Frequenz) auch Speisen und Getränke zu tarifmässig festgesetzten Preisen erhalten können.«19 Die Gewinnbeteiligung der Sektion wurde bald auf 15 Gulden jährlich festgesetzt. Die erste Hütte wurde alsbald durch eine Lawine zerstört und im Jahr 1877 neu errichtet. Dabei regelte die Sektion die Eigentumsverhältnisse neu – die Hütte verblieb im alleinigen Eigentum der Sektion, der Hüttenwirt Kegele erhielt jedoch den Wirtschaftsbetrieb auf fünf Jahre unentgeltlich übertragen20 – er hatte ja seine rein wirtschaftlich getätigte Investition verloren. Mit unternehmerischem Risiko allein wäre ein



19 J. S. Douglass, Errichtung einer Unterkunftshütte für Touristen am Lüner See (Rhaeticon), in: Jahrbuch ÖAV 1871, 355–357; J. S. Douglass, Touristenhütte am Lünersee (Rhaeticon), in: Zeitschrift DAV 1871, 69f. 20 Jahresbericht der Section Vorarlberg für 1877.

Erschließung und Erhaltung

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Das 1873 eröffnete Gepatsch-Haus in den Ötztaler Alpen, 1882

Ersatzbau wohl nicht zustande gekommen – die idealistisch motivierte, nicht auf finanziellen Gewinn ausgerichtete Tatkraft der Alpenvereinssektion leistete ihn sich eben. Seit dem Sommer 1875 wurde das Gepatsch-Haus der Sektion Frankfurt am Main bewirtschaftet – damit ist es das am längsten bewirtschaftete Schutzhaus des Alpenvereins. Die Bewirtschaftung übergab die Sektion dem Bergführer Alois Ennemoser, dem zwei weitere Führer und eine Köchin »zur Seite stehen« sollten.21 Die Wirtschaft an Pächter zu vergeben, erwies sich bei ausreichendem Besuch als das beste Modell, wobei sich die Sektionen die Hausordnung und Tarife vorbehielten, wie dies beispielsweise schon bei der früh bewirtschafteten ersten Stuiben-Hütte der Fall war.22 1883 war ein knappes Viertel der 65 Alpenvereinshütten bewirtschaftet: Douglass-Hütte und Tilisuna-Hütte im Rhätikon, die Knorr-Hütte im Wettersteingebirge, Funtensee-Hütte und Untersberg-Haus in den Berchtesgadener Alpen, die Austria-Hütte am Dachstein, das Gepatsch-Haus in den Ötztalern, die Berliner Hütte im Zillertal, Prager Hütte, das Glockner-Haus, die Rainer-, Rudolfs- und Stüdl-Hütte in den Hohen Tauern, das KoralpenHaus und die Villacher Häuser.23 Nach einem Jahrzehnt Erfahrung im Bau und Betrieb von Schutzhütten beschloss die Generalversammlung 1879 im Pinzgau eine erste Weg- und Hütten-Bauordnung des Alpenvereins. Wesentliches Ziel der Bestimmungen war es, die Sinnhaftigkeit und die Langfristigkeit von Unternehmungen sicherzustellen – oder im Wortlaut: »Insoweit eine Section zur Durchführung eines grösseren Unternehmens Mittel des Vereins beansprucht, muss im Auge behalten werden, dass eine solche Subvention nur dann gerechtfertigt erscheint, wenn damit eine vom Verein gebilligte Unternehmung in vollständig befriedigender Weise durchgeführt werden kann und die Erfüllung des Vereinszwecks bleibend sicher gestellt ist.«24

21 Mitteilungen des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins (im Folgenden: »Mitteilungen«) 1876, 100. 22 Mitteilungen 1878, 189. 23 Schutzhütten und Unterkunftshäuser in den Deutschen und Oesterreichischen Alpen, in: Mitteilungen 1883, Beilage zu Nr. 5. 24 OeAV Archiv HÜW 5.1, Weg- und Hütten-Bauordnung für den Deutschen und Oesterreichischen Alpenverein. Beschlossen bei der Generalversammlung im Pinzgau am 19. August 1879.

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Angesichts der rasch wachsenden Zahl an Mitgliedern, Sektionen und deren Baugelüsten erscholl bald der Ruf nach einer Formulierung von Mindeststandards, die bei einer finanziellen Unterstützung durch den Gesamtverein einzuhalten seien. Einen ersten Entwurf des CentralAusschusses in Wien, in Zusammenarbeit mit dem Hütten- und WegeComité erstellt und der Generalversammlung 1889 in Bozen vorgelegt, verwarfen die Sektionen. Sie sahen ihre bis dahin unangetastete Selbstständigkeit in Frage gestellt. Unter der Federführung der Sektionen Leipzig und Berlin entstand ein Gegenentwurf, der im Wesentlichen in der Generalversammlung 1890 in Mainz angenommen wurde. Der Streitpunkt reduzierte sich auf die Frage, ob die Sektionen ihren Hüttenbesitz nur im Namen des Gesamtvereins verwalten sollten oder im eigenen Namen besitzen. Mit der ersteren Version wollte der Centralausschuss verhindern, dass Hütten, die mit Mitteln des Vereins errichtet wurden, in andere Hände übergingen. Blieben die Hütten im Eigentum der Sektion, mussten die Rechte des Gesamtvereins einwandfrei gesichert werden. Aus den ausführlich protokollierten Verhandlungen über den Gegenentwurf geht sehr deutlich hervor, dass die Sektionen eine Zentralisierung

Adolf Ritter von Guttenberg hält anlässlich der Eröffnung der Oberwalder-Hütte eine Ansprache, 15.8.1910

des Alpenvereins über den Umweg des Hüttenbesitzes befürchteten.25 Die Sektion Austria brachte es in einem eigenen Abänderungs-Entwurf auf den Punkt: »Abgesehen von allem Vorigen wäre zu befürchten, dass durch die Eigenthumsregelung im Sinne der Vorlage [von 1889, Anm. M. A.] die Lust und Freude der Sectionen an der Errichtung alpiner Unterkunftsstätten in erheblichem Masse geschmälert werde; denn wenn eine Section schon Geld und Mühe auf die Errichtung einer wohleingerichteten und zweckmässigen Schutzhütte verwendet, dann will sie auch mit Stolz sich voll und ganz als Eigenthümerin der Hütte fühlen, nicht aber sich mit dem Posten eines verantwortlichen Verwalters derselben bescheiden.«26 Und dabei blieb es – bis heute. Schon bei der Generalversammlung 1875 in Innsbruck wurde ein »Special-Comité« für Wege- und Hüttenfragen eingesetzt, das unter verschiedenen Bezeichnungen zum mächtigsten Organ des Gesamtverein heranwuchs und nach dessen Vorbild schließlich bei der Satzungsreform von 1908 der Hauptausschuss geschaffen wurde. Durch die Größe des Gremiums und die genau beachtete regionale Verteilung der Mitglieder sollte die möglichst gerechte Verteilung von Subventionen und Darlehen für den Hütten- und Wegebau erreicht werden – der Beschluss darüber blieb aber dem höchsten Gremium, der General- bzw. Hauptversammlung, in der die Sektionen direkt vertreten sind, vorbehalten. Das »Comité« sorgte zunächst für die Übersicht über den Hüttenbesitz der Sektionen. Das erste, 1876 vorgestellte Hütten-Grundbuch des Vereins beginnt mit einer weitschweifigen Einleitung und einem sieben Fragen umfassenden Fragebogen. Es befindet sich heute im Archiv des ÖAV in Innsbruck und enthielt zunächst Einträge zu 20 Hütten, zu denen 1884 noch weitere 39 hinzugefügt wurden. Für die wenigsten der bestehenden Hütten waren die rechtlichen Grundlagen über Eigentum an Grund und Boden, das Recht zur Erbauung und zur Erhaltung einer Hütte auf diesen Flächen, die Nutzung von Wasser oder Brennholz usw. geregelt. Die geringe Bedeutung, die diesen Fragen beim Bau der ältesten Hütten zugemessen worden war, zeigt uns, dass die alpinen Interessen der Touristen noch gar nicht als



25 Ebd., Bericht über die Conferenz zu Leipzig am 8. December 1889. 26 Ebd., Abänderungs-Entwurf zu der vom Central-Ausschusse vorgeschlagenen neuen Weg- und Hüttenbau-Ordnung.

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Drei Generationen von AlpenvereinsHüttenschlüsseln

Eingriffe in materielle Interessen der Gemeinden oder der Bauern, die in der Regel die Grundeigentümer waren, wahrgenommen wurden. Soweit finanzielle Vorteile für die Gemeinden, für die Einheimischen von diesen erkannt wurden – nämlich Erwerbsmöglichkeiten als Bergführer, Träger und Wirte –, führten sie eher dazu, den Touristen die Tätigkeit im ›öden‹, also wertlosen Gelände entgeltlos zu überlassen. Erst einige Zeit später begannen auch die Grundeigentümer, Kapital aus dem touristischen Interesse zu ziehen: Durch den Verkauf von Grund und Boden, durch die Ablösung von Wasser- und Brennholzbezugsrechten oder etwa durch die dem Bewirtschafter auferlegte Verpflichtung, Milch, Butter und Käse nur von einer bestimmten Alm zu beziehen. Hüttenschlüssel, Solidargemeinschaft und Gegenrecht

27 Lienzer Zeitung 8.12.1900, 9.

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Martin Achrainer, Stefan Ritter, Florian Trojer

Wohl der erste alle Schutzhütten des Alpenvereins betreffende Beschluss war die Einführung des einheitlichen Hüttenschlosses und -schlüssels. Der Zweck dieses Verfahrens war offenbar allen so klar, dass wir in den Veröffentlichungen des Vereins keine Begründung für diesen von der Generalversammlung 1874 in Kempten gefassten Beschluss finden. Und doch ist das Prinzip einer Solidargemeinschaft, das damit verbunden ist, keineswegs selbstverständlich: Mit dem Hüttenschlüssel öffnet jede Sektion ihr Heim allen anderen Vereinsmitgliedern. Es gehört dazu wohl äußerst großes Vertrauen, das zu dieser Zeit vielleicht noch durch die Tatsache unterstützt wurde, dass alpine Touren nahezu ausschließlich mit Führern unternommen wurden. Doch mit der neuen, 1890 angenommenen Hüttenordnung wurden die Sektionen zur Anbringung des Vereinsschlosses bei Neubauten verpflichtet. Nur bei dauernd bewirtschafteten Hütten entfiel diese Pflicht – 1900 waren bereits mehr als drei Viertel der 197 Schutzhütten des Alpenvereins mit dem Vereinsschloss versehen.27 War das Vertrauen in die eigenen Mitglieder offenbar sehr groß, so zeigte sich der Alpenverein gegenüber den anderen alpinen Vereinen etwas vorsichtiger – hier ging es um die Vorrechte für Vereinsmitglieder.

Schon bei den ersten Hüttenbauten waren die Benützungsgebühren für Mitglieder des Alpenvereins meist um die Hälfte ermäßigt, ohne dass dazu eine allgemeine Regelung getroffen worden wäre. Gab es schon innerhalb des DuOeAV und der anderen alpinen Vereine keine verbindliche Regelung, dann schon gar nicht zwischen den Vereinen. Der Österreichische Touristenklub aber wagte dazu einen Vorstoß. Auf dem IV. Internationalen Alpinen Kongress, der im August 1882 in Salzburg stattfand, stellte er unter anderem folgenden Antrag: »Die Mitglieder aller alpinen Vereine sollen bezüglich der Eintritts-Gebühren in den Schutzhäusern gleiche Rechte haben.«28 Der Antrag wurde diskutiert, aber nicht zur Abstimmung gebracht und auf den nächsten Internationalen Kongress verschoben, der 1885 in Turin stattfand. Dort wurde lediglich der »Wunsch« ausgesprochen, »es mögen den Mitgliedern sämmtlicher Alpenvereine in allen Schutzhütten die gleichen Begünstigungen eingeräumt werden«.29 Dieser Wunsch, so Alpenvereinspräsident Eduard Richter, »wird in unserem Vereine der Gegenstand mannigfacher Erörterungen sein müssen, da ja der C.-A. kaum die Befugniss haben dürfte, den Sectionen als Eigenthümern der Hütten nach dieser Richtung ohne weiters Vorschriften zu geben.«30 Max Krieger, einer der »Veteranen aus der Jugendzeit unseres Vereins«, hatte in einer Zuschrift an die Mitteilungen des Alpenvereins bereits auf dieses Thema aufmerksam gemacht, das bei einem Ausflug von Mitgliedern verschiedener Sektionen nach der Generalversammlung in Konstanz diskutiert worden war:

Max Krieger (gest. 1904)

»Dabei wurde besonders auf den Umstand aufmerksam gemacht, dass seit neuerer Zeit von Seite anderer alpiner Corporationen, den Angehörigen aller Alpen-, bezw. Touristen-Vereine ohne Ausnahme, also auch den Mitgliedern unseres Vereines, Gebühren-Ermässigungen angeboten werden, während unsere Hütten besitzenden Sectionen bei Gewährung derartiger Begünstigungen nicht über den Mitgliederkreis des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereines hinauszugreifen pflegen«, schreibt Krieger. Nachdem eine einheitliche Regelung für den Alpenverein nicht zu erwarten war, ergab sich für die Teilnehmer dieser Diskussion, dass Alpenvereinsmitglieder ihnen von anderen alpinen Vereinen angebotene Begünstigungen »vorerst nicht in Anspruch nehmen« sollten.31 Zweifellos wurde die Diskussion über die »Reciprocität« im Verein weitergeführt, doch fehlen verlässliche Quellen dazu. Aber bereits 1888 machte der Zentralausschuss die Sektionen »nochmals32 darauf aufmerksam«, »dass es ein Gebot der Billigkeit und Collegialität ist, hinsichtlich der Benutzungsgebühren, die Mitglieder aller alpinen Vereine mit jenen des D. u. Ö. A.-V. gleichzustellen; umsomehr, als die anderen alpinen Vereine, wie dies u. A. der Ö. T.-C. principiell für alle seine Hütten feststellte, unseren Mitgliedern die gleichen Begünstigungen gewähren, wie ihren eigenen. Wir ersuchen demnach dringend, wo dies nicht schon geschehen ist, diese Gleichstellung anordnen und in die Hüttenordnungen aufnehmen zu wollen.«33



28 Mitteilungen 1882, 99. 29 Mitteilungen 1885, 205. 30 Ebd. 31 Ebd., 105. 32 Die erste Aufforderung an die Sektionen geschah »vertraulich«: OeAV Archiv Fremde Vereine ÖTC 1.4, DuOeAV (Entwurf Emmer) an ÖTC, 3.5.1888. 33 Mitteilungen 1888, 111.

Erschließung und Erhaltung

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Hüttenschloss und Hüttengebühren als Machtmittel im Vereinsleben

Zu dieser Zeit (1888) besaßen die Zentrale und die Sektionen des Österreichischen Touristenklubs rund 50 Hütten sowie etwa 20 Aussichtswarten.34 Die Sektionen des Alpenvereins waren dagegen Besitzerinnen von rund 90 Schutzhütten. Dieser ›Vorsprung‹ des Alpenvereins erklärt sich aus seinem größeren Einzugsbereich: Knapp 12.000 deutsche und 9.300 österreichische Mitglieder gehörten ihm an35, während der ÖTK rund 14.000 Mitglieder verzeichnete.36 Bestrebungen des ÖTK, das Alpenvereinsschloss auf allen Hütten in den Ostalpen anzubringen, verliefen im Sand. »Die Hütten aller andern alpinen Vereine in der Schweiz, Italien und Frankreich sind offen und stehen Jedermann frei. Die Nachtheile sind uns Allen bekannt, aber der Vortheil ist der, daß jeder Bergsteiger sicher ist, wenn er nur einmal vor einer Schutzhütte steht, Einlaß zu finden«, schrieb ÖTK-Präsident Julius Meurer an den Alpenverein. »Alle jene Bergsteiger, welche häufig in den westlichen Alpen wandern, also in erster Linie die Fremden, die zu uns kommen, haben es immer unangenehm empfunden, vorher erst Erkundigungen einholen zu müssen, wem diese oder jene Hütte gehört, und wo und von wem der Schlüssel zu erhalten ist. Haben wir in unserem herrlichen Alpenlande erst einmal ein gemeinsames Hüttenschloß, so fallen auch jene, uns oft nicht angenehm berührenden abfälligen Äußerungen in Zukunft weg.«37

34 Chronik des ÖTK 1888. 35 Zahlen DuOeAV: Mitteilungen DuOeAV 1888, 96. 36 Zahlen ÖTK: Chronik des ÖTK 1888. 37 OeAV Archiv Fremde Vereine ÖTC 1.5, ÖTC (Meurer) an CA 7.3.1892. 38 Ebd., CA an ÖTK, 14.5.1892. 39 Ebd., ÖTK an CA, 15.5.1892. 40 Ebd., Scholz an Meurer, 20.5.1892; ebd., Meurer an Scholz, 2.6.1892. 41 Österreichische Touristenzeitung 10/1895, 120.

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Im Alpenverein beriet der »Beirat für Wege- und Hüttenbauten« im April 1892 in München über Meurers Vorstoß: Bei »loyaler Handhabung« aller Beteiligten hätte das gemeinsame Hüttenschloss zweifellos Vorteile, und die bestehenden Bedenken ließen sich »bei gutem Willen und gegenseitigem Entgegenkommen« beseitigen. Sie bezogen sich einerseits auf die Prinzipien, die für die Austeilung von Hüttenschlüsseln an Mitglieder ausschlaggebend wären. Andererseits, und das wog offenbar schwerer, befürchtete der Alpenverein, die gemeinsame Benützung der Hüttenschlüssel könnte wieder Anlass zu einem Konflikt mit dem ÖTK führen.38 Dieser sah darin hingegen eine Chance zur Annäherung.39 In der Folge versicherten sich die beiden Vereine gegenseitig, dass sie sich in jenen Gebirgsorten, in denen bereits eine Sektion des jeweils anderen Vereins bestand, nicht um die Gründung neuer Sektionen bemühen würden.40 1893 führte freilich die Frage, wer zur Nominierung von Bergführern berechtigt sei, zu einem heftigen Streit, dem »Alpinen Krieg«. Die Beziehungen blieben auch nach der formellen Beilegung des Konflikts gespannt. Als im Februar 1895 der aus Vorarlberg stammende Industrielle Josef Rosenthal in den AV-Mitteilungen ein einheitliches Türschloss für alle Hütten und dieselben Preise für die Mitglieder aller alpinen Vereine anregte, beteuerte der DuOeAV, er sei dazu »gegenwärtig nicht in der Lage«.41 1906 zog der Alpenverein die 1888 ausgesprochene Empfehlung, den Mitgliedern anderer alpiner Vereine dieselben Vergünstigungen zu gewähren, zurück und führte den Grundsatz ein, dass Nichtmitglieder die

»Graphisch-statistische Darstellung des Bestandes an alpinen Schutzhütten« im Alpinen Museum, um 1915

doppelte Nächtigungsgebühr entrichten müssen. Es folgte ein wahrer Wirbelsturm an Entrüstung – vor allem in Wien, denn nur dort hatte der Alpenverein ernsthafte Konkurrenz durch andere alpine Vereine. Der Österreichische Gebirgsverein sah sich als unschuldiges Opfer im Streit der beiden großen Vereine, des DuOeAV und des ÖTK. Den ausführlichen Argumenten des ÖGV-Vorsitzenden Hugo Gerbers entgegnete in der Generalversammlung von 1906 der Alpenvereinsvorsitzende Carl Ipsen: »Ich erinnere mich, in jungen Jahren auch Berge bestiegen zu haben, und bin dabei so wie alle jungen Leute und wie alle Studenten weniger in den Alpenvereinshütten eingekehrt, sondern in jenen Hütten, die den Pionieren des Alpenvereins und des Alpinismus die erste Unterkunft geboten haben, das ist in den verschiedenen Alpen- und Schäferhütten; und diese Hütten bleiben auch in Zukunft den jungen Leuten offen.«42 An Argumenten fehlte es nicht – und doch war stets klar, dass es um einen Machtkampf ging. Wirksame Mittel waren dabei die Hütten – ihre Zahl und die Kosten für ihre Benützung sollten sich als entscheidend herausstellen, wenn es darum ging, welcher Verein das alpine Geschehen beherrschen würde. Der Alpenverein blieb jedoch in dieser Hinsicht als stärkster alpiner Verein unangefochten: Eine »Graphisch-statistische Darstellung des Bestandes an alpinen Schutzhütten« im 1911 eröffneten Alpinen Museum in München stellte anhand von drei ›Hütten‹ den Besitz des Alpenvereins jenem aller anderen alpinen Vereine und privater Unternehmer im Jahr 1914 gegenüber: 332 zu 191 zu 107 Hütten. Berücksichtigt waren dabei neben dem Alpenverein nicht weniger als 46 andere Vereine, darunter als größte ÖTK (61), Club Alpino Italiano (CAI, 21), Società Alpinisti Tridentini (SAT, 21), Slowenischer Alpenverein (20) und ÖGV (20). Eine weitere »Statistik in Schlüsselgestalt« verdeutlichte, dass der Alpenverein bei den Hütten oberhalb von 2000 m Seehöhe nahezu Monopolist war: 115 von 151 im Jahr 1915 gezählten ›Hochgebirgshütten‹ gehörten ihm.



42 GV-Protokoll 1906.

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Die Hüttengebühren wurden in den folgenden Jahren noch mehrmals zum vereinspolitischen Kampfmittel: In den stark politisierten Jahren nach dem Ersten Weltkrieg wurde mit der Aufhebung der Ermäßigungen für Nichtmitglieder ein jahrzehntelang anhaltender Konflikt mit dem Touristenverein Naturfreunde ausgelöst.43 Die Hüttenordnung

Der Hütten- und Wege-Ausschuss (in seinen wechselnden Bezeichnungen) hatte sich indessen keineswegs damit begnügt, den Überblick über den Bestand zu bewahren. Es entsprach wohl dem Naturell Johann Stüdls, der zwar widerwillig zum Kaufmann geworden war, dann aber dem Klischee des peniblen Buchhalters entsprechend agierte, wenn er bereits 1877 eine allgemeine Hüttenordnung entwarf. Von einem Anlassfall ausgehend, entwarf Stüdl eine recht umständliche Ordnung:

»Statistik in Schlüsselgestalt«, um 1915

43 Martin Achrainer/Nicholas Mailänder, Der Verein, in: Berg Heil! (wie Anm. 1), 193–318, hier 250–254. 44 OeAV Archiv HÜW 10.1, Hütten- und Wege-Commission 1877, II. Vorlage mit 7 Beilagen zu einer Hütten-Ordnung, Stüdl, o. D.

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»Ordnung über das Recht der Benützung der Schutzhütten, welche vom deutschen & österreichischen Alpenverein erbaut sind. 1. Die Schutzhütten des deutschen und österreichischen Alpenvereines sind für alle Touristen erbaut, welche ihres Schutzes bedürfen. 2. So lange es der Raum gestattet, müssen Zufluchtsuchende aufgenommen werden. 3. Betreffs der Benützung der Hütten selbst und speziell der bevorzugten Lagerstätten ist einzig und allein der Zeitpunkt des Eintreffens maßgebend, gleichgiltig ob der Betreffende Mitglied des deutschen und österreichischen Alpenvereines oder sonst einer alpinen Gesellschaft ist oder nicht. 4. Nur bei Eintreffen von Damen sind diesen ungesäumt die besten Plätze oder die für diese hergerichteten separaten Räumlichkeiten ausschließlich zur Verfügung zu stellen und haben auch deren Begleiter unbedingten Zutritt in die Hütte. Allerdings kann eine Dame für den Fall der Überfüllung der Hütte auf die Berücksichtigung nur je eines ihrer Begleiter Anspruch erheben. Wenn für die Dame kein separat abzuschließender Schlafraum in der Hütte existirt, so ist lezteren (den Begleitern) jene Lagerstätte einzuräumen, die ihm nach den Beziehungen zu jener Dame gebührt, zu deren Schutz derselbe als Begleiter mitreiset. Existirt jedoch ein solcher separater Schlafraum, wo die Damen unter[ge]bracht werden können, so dürfen die sie begleitenden Herren nur jene Lagerstätte beanspruchen, die ihnen nach dem Zeitpunkte des Eintreffens unter den übrigen Touristen gebührt. 5. In allen Schlafräumen ist genau die Maximalzahl der Touristen durch Anschlag zu verzeichnen, welche in den Schlafstätten im äußersten Fall unter[ge]bracht werden können. Auch ist die Abendstunde festzusetzen, bis zu welcher sich sämmtliche Insassen der Hütte zur Ruhe zu begeben haben. 6. Diese Verordnung ist in jede Hüttenordnung aufzunehmen, in der Hütte in Placatform an passendem Ort zu afigiren und ebenso in den Gasthäusern, die der Hütte zunächst liegen in geeigneter Weise zu verlautbaren.«44

Nicht jedem behagte diese »Polizeivorschrift«, wie Burghard J. Barth sie nannte: Der Vorfall sei ein vereinzelter gewesen. Eine Vorschrift sei gegenüber Gemeinheiten wirkungslos, »ja sie erscheint als eine Beleidigung aller Vereins-Mitglieder, da sie auf der Voraussetzung basiert, daß die Vereins-Mitglieder nicht selbst jenen Tact haben, nicht selbst jene Rücksichten beobachten, welche von jedem anständigen & gebildeten Menschen erwartet werden. – Verpflanzen wir die uns genug lästigen, vielorts wirkungslosen Polizei-Maßregeln nicht in unsere Vereinshütten!«45 Aufgrund der Uneinigkeit im Ausschuss wurde Stüdls Entwurf nicht der Generalversammlung vorgelegt, allerdings zunächst in den Hütten der Sektion Prag in dieser oder einer ähnlichen Fassung angeschlagen und letztlich dadurch zum Vorbild für viele andere Sektionen. Der Winterraum

Ein jüngeres Merkmal der Alpenvereinshütten ist der »Winterraum« oder der offene Vorraum, und doch hat auch dieser eine lange Geschichte. Einen offenen Vorraum finden wir bereits bei der 1876 erbauten Schaubach-Hütte der Wiener Alpinen Gesellschaft »Wilde Banda«, die ein Alpenvereinsschloss besaß.46 Beim Schlern-Haus der Sektion Bozen war der Vorraum sogar von der Benützungsgebühr befreit.47 1881 stellten 49 Mitglieder an die Generalversammlung den Antrag, alle neu zu errichtenden Hütten »mit einem von dem übrigen Innenraum der Hütte abgeschlossenen, mit Heulager versehenen, allzeit geöffneten Dachboden oder Vorraum« auszustatten. Die Nützlichkeit eines solchen Raumes wollte der Central-Ausschuss nicht verkennen, die Sektionen dazu aber nicht verpflichten, unter anderem »aus Rücksichten für die Bergführer«.48 Im Hintergrund stand also die neue, der älteren Generation revolutionär erscheinende Idee des ›führerlosen Bergsteigens‹. Der Antrag wurde daraufhin zurückgezogen.49 Die einflussreiche Sektion Austria sprach sich 1884 mehrheitlich für einen offenen Vorraum aus, sowie dafür, dass alle AV-Schutzhütten mit dem Alpenvereinsschloss ausgerüstet werden sollten.50 Explizit für Skifahrer richtete die Sektion Bozen einen Schlafraum nebst Küche in den Schlern-Häusern ein und baute 1906 einen Winterraum auf dem Sellajoch-Haus. Auch die Sektion Allgäu-Kempten besaß in ihren Hütten um diese Zeiten bereits Winterräume. Im Jahr 1907 kam ein Antrag der Akademischen Sektion Wien auf die Tagesordnung der Hauptversammlung, wonach jede Alpenvereinshütte »mindestens einen für Winterbesucher zugänglichen und gut heizbaren Raum besitzen« solle.51 Trotz lebhafter Klagen, dass »mit der Einrichtung der Hütten oft schonungslos umgegangen werde«, befürwortete der Zentralausschuss den Antrag als Empfehlung an die Sektionen. Besonders Karl Müller legte sich für den Wintersport ins Zeug: »Beachten Sie, daß wir an einem Wendepunkte des Alpinismus stehen, und daß wir von der Wintertouristik eine geradeso schöne Entwicklung erhoffen dürfen, wie sie der Al-



»Hausordnung«. Vordruck für die AVHüttenordnung, um 1877

45 Ebd. 46 Mitteilungen 1877, 235. 47 Mitteilungen 1888,14. 48 Mitteilungen 1881, 210. 49 Ebd., 244. 50 Mitteilungen 1885, 24. 51 HV-Protokoll 1907, 26.

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pinismus im Sommer bisher genommen hat.«52 Die Hauptversammlung folgte in ihrem Beschluss der Empfehlung des Zentralausschusses. Um 1900 hatten die Schutzhütten zum größten Teil bereits einen relativ klar erkennbaren Charakter. Nur im Ausmaß der Ausstattung schien die Skala nach oben hin offen zu sein – doch auch da zeigte sich bald schon eine Gegenbewegung. Die ältesten Touristen resümierten zu dieser Zeit bereits hin und wieder über die vergangenen Jahrzehnte und den ungeheuren Wandel, der in dieser Zeit stattgefunden hatte. So erinnert Johann Stüdl 1899 in »Dillingers Reisezeitung« 1899 an dürftige Unterkünfte mit einfachster Kost:

Johann Stüdl (1839–1925)

»Zum Glück fand der Tourist gerade in den entlegensten Orten, wo es an Wirthshäusern gänzlich fehlte, im geistlichen Widum des Ortes eine gastfreundliche Unterkunft, in der Person des Herrn Curaten einen liebenswürdigen Gesellschafter und vortrefflichen Berather für die zu unternehmenden Bergtouren. Wer erinnert sich nicht mit Freude an die genussvoll verlebten Tage in den Widums zu Vent, Gurgl, Sulden etc.« Auch die Nachtlager auf Almen – so schwelgt Stüdl in Erinnerungen – »entbehrten […] keinesfalls einer gewissen Idylle und einer köstlichen Unterhaltung«: »Immerhin war das Leben in einer solchen Hütte reich an köstlichen Episoden, gar wenn Besuch von den benachbarten Sennhütten oder Almen kamen, wenn Bauernbursche aus dem Thal oder Jäger, Wildschützen und sonstiges fahrendes Volk in der Sennhütte vorsprachen. Da setzte man sich allabendlich um das prasselnde Herdfeuer, da hub bald ein fröhliches Geplauder voll Witz und Humor an, die unglaublichsten Jagdgeschichten wurden da zum Besten gegeben, herrliche alpine Lieder erklangen.« Der Fortschritt, zu dem Johann Stüdl maßgeblich beigetragen hatte, war nicht zu übersehen. Routiniert zählt er die Verbesserungen im Verkehrswesen, den Unterkünften, der Verpflegung, bei den Wegen und Steigen, der Qualität der Bergführer, der gut eingerichteten und bewirtschafteten Hütten auf, um dann doch zu resümieren: »Der ganze idyllische Reiz dieses Wanderns geht jetzt fast gänzlich verloren. Man erkauft sich die Schnelligkeit und Bequemlichkeit des Reisens auf Kosten der Poesie! Darum bleibt auch uns alten Bergfreunden die Erinnerung an die längst vergangenen schönen Wandertage in den Alpen unauslöschlich in dem Herzen als ein Kleinod der genussvollsten Reisezeit!«53

52 Ebd., 28. 53 Johann Stüdl, Das Reisen in den Alpen einst und jetzt, in: Dillinger’s Reise- und Fremden-Zeitung, 10.12.1899, 3–5.

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Nun war es jenen, die solche Erinnerungen ob ihrer Jugend nicht teilen konnten, kaum möglich, ähnliche Erfahrungen zu machen. Aber der Wunsch und die Sehnsucht nach dem Bergerlebnis ohne Beiwerk wuchs und führte – unterbrochen durch den Ersten Weltkrieg, aber befördert durch die Nöte der Nachkriegszeit – zu den »Tölzer Richtlinien« von 1923.

Zurück zur Natur: »Ödland«

Die Tölzer Richtlinien

Florian Trojer Kaum eine Grundsatzdiskussion wurde und wird im Alpenverein mit so viel Herzblut und Leidenschaft geführt wie die Frage, ob man die Berge dem Bergsteiger oder den Bergsteiger den Bergen anpassen soll. Die persönliche Kompetenz im Umgang mit (hoch)alpiner Umwelt steht dem Wunsch gegenüber, mit regulierenden Eingriffen in die Landschaft das ›Erlebnis Berg‹ sicherer zu machen. Den Pionieren des Wege- und Schutzhüttenbaus im Alpenverein ging es allerdings noch weniger um Sicherheit, sondern vielmehr darum, dieses Erlebnis einer möglichst großen Anzahl von Bergbegeisterten zugänglich zu machen. »Der Alpenverein ist kein Verein von Bergsteigern«, ließ der Deutsche Alpenverein im Dezember 1869 in der ersten Nummer seiner Zeitschrift die Leser wissen und weiter: »Der Alpenverein soll alle Verehrer der erhabenen Alpenwelt in sich vereinigen. […] Er verlangt keine besonderen Leistungen, nur reges Interesse für die Alpenwelt.«54 Um die Sehnsucht nach den Bergen zu befriedigen war vor allem eines notwendig, nämlich »die Bereisung der Alpen zu erleichtern«. Um das zu erreichen wurde geschaffen, was bis heute die Basis für praktisch jedes Outdoor-Erlebnis unserer Freizeitgesellschaft in den Bergen bildet: Das dichte Netz an Wegen und Schutzhütten. Bereits mehrere Tausend Kilometer Wege und mehr als dreihundert Schutzhütten überzogen bis zum Ersten Weltkrieg die Ostalpen und boten Wanderern und Bergsteigern ein jeweils an ihre Bedürfnisse angepasstes Betätigungsfeld. Obwohl die Mehrheit der Alpenvereinsfunktionäre die engmaschige Erschließung der Alpen, den Ausbau und die Erweiterung der Hütten guthieß, meldeten sich bereits um 1900 einige Kritiker zu Wort. In Frage gestellt wurde, inwieweit die aktuelle Entwicklung »mit dem Geiste des ernsten Alpinismus noch in vollem Einklang« stünden:



54 Theodor Trautwein, Zum Anfang, in: Zeitschrift DAV 1870, I–VI, hier I–II.

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»Der immer steigende Besuch des Gebirgs hat dazu geführt, daß die ursprünglich wesentlich für das Bedürfnis des Hochtouristen geschaffenen Hütten zum großen Teile sich mehr und mehr zu Berggasthäusern ausgewachsen haben und auswachsen, die dem Bedürfnis des Hochtouristen immer weniger entsprechen. Ganz besonders gilt dies hinsichtlich der selbständigen Geher (der Führerlosen). Von größeren Touren angelangt, finden sie oft die Hütten von den sogenannten Hüttenbummlern besetzt.«55

55 Heinrich Lieberich, Gedanken über die künftigen Aufgaben des D. u. Ö. Alpenvereins, in: Mitteilungen 1907, 262–264, hier 263. 56 Nicholas Mailänder, Spitzenbergsport, in: Berg Heil (wie Anm. 1), 87–173, hier 92–93. 57 Achrainer/ Mailänder, Der Verein (wie Anm. 43), 210f.

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Vor allem die Alpinisten die sich in der Tradition des ›führerlosen Bergsteigens‹ sahen, taten sich vielfach als Kritiker der unbegrenzten Erschließung der Alpen hervor. Für sie war die unberührte hochalpine Landschaft das Spielfeld, auf dem sie sich durch körperliche und geistige Disziplin in der Gefahr bewähren konnten. Ein wichtiges Sammelbecken der ›Führerlosen‹ war die Sektion Bayerland. Sie hatte sich 1895 von der Sektion München abgespalten. Auslöser dafür war die Planung des Münchner Hauses auf der Zugspitze. Denn für die leistungsorientieren Bergsteiger hatte das Projekt keinerlei alpinistischen Wert und war damit abzulehnen. In der elitären Sektion sammelten sich viele Bergsteiger, die in den folgenden Jahrzehnten die Entwicklung des internationalen Bergsteigens mitbestimmen sollten. Sie sahen sich nicht nur dem anspruchsvollen Bergsport verpflichtet, sondern ebenso dem Schutz des alpinen Ödlands.56 Bei der Hauptversammlung 1919 in Nürnberg sahen die Mitglieder der Sektion Bayerland die Zeit reif, um ihre Ansichten mehrheitsfähig zu machen. Die Sektion reichte einen Antrag ein, der die Umwandlung des Alpenvereins in einen reinen Bergsteigerverein vorsah und vor allem ein Ende der vor dem Krieg ungebremsten Investitionen in alpine Infrastruktur forderte: »Die Hauptversammlung spricht sich für die allmähliche Umwandlung des A.-V. in einen Bergsteigerverein aus und empfiehlt daher den Sektionen, künftig nur solche Personen als Mitglieder aufzunehmen, welche Bergsteiger sind.« Dem ersten Teil des Antrags über eine Umwandlung des Vereins in einen Bergsteigerverein wurde nicht zugestimmt. Nach wie vor war eine breite Mehrheit der AV-Funktionäre für einen offenen, allgemein zugänglichen Verein. Alpine Leistungen als Aufnahmekriterium, wie sie etwa beim Alpine Club in London bis heute üblich sind, kamen für die meisten Sektionen nicht in Frage. Die übrigen Vorschläge der Sektion Bayerland trafen allerdings den Zeitgeist. Diese stellten das Bergsteigen als Mittel zur Wiederherstellung der »sittlichen Kraft des deutschen Volkes« in den Mittelpunkt. Die persönliche Ausübung des Bergsteigens sei mit allen Kräften zu fördern. Bei Hütten- und Wegebauten sowie bei der Hüttenbewirtschaftung sei in erster Linie auf die Bedürfnisse der Bergsteiger zu achten. Und zuletzt hielten die Leitsätze fest, dass alle Formen bergsteigerischer Tätigkeit als gleichwertig zu betrachten seien. Nach eingehender Diskussion wurden die Vorschläge schließlich als »Nürnberger Leitsätze« beschlossen.57

Nürnberger Leitsätze Die Hauptversammlung empfiehlt folgende Leitsätze den Sektionen dringend zur Beachtung: 1. Eines der wichtigsten Mittel, um die sittliche Kraft des deutschen Volkes wiederherzustellen, ist der Alpinismus, und zwar in der Form der bergsteigerischen Arbeit. Denn diese ist geeignet, überaus wertvolle, hauptsächlich auf dem Gebiete des Willens liegende geistige Kräfte zu wecken und zu stärken und damit die Entwicklung echter deutscher Mannestugenden zu fördern. […] 2. Die persönliche Ausübung des Bergsteigens durch die Mitglieder, die Ausbildung in der Kunst des Bergsteigens und die Erziehung zu guter alpiner Sitte ist mit allen Kräften durch geeignete Maßnahmen zu unterstützen. […] 3. Bei dem künftigen Bau von Unterkunftshütten und Wegen, ferner bei der Bewirtschaftung der Hütten sollen in erster Linie die Bedürfnisse der Bergsteiger maßgebend sein. Insbesondere darf jene Tätigkeit nicht so weit ausgedehnt und nicht so gestaltet werden, daß die Bergsteiger gerade um dasjenige gebracht werden, was sie berechtigterweise im Hochgebirge suchen: Ruhe, Ursprünglichkeit, ungestörten Naturgenuß. Auch soll das Hochgebirge da, wo seine Begehung besondere Anforderungen an die Kletterfertigkeit stellt, nicht ohne Not durch künstliche Anlagen seiner natürlichen Schwierigkeit beraubt werden. 4. Alle Formen ordnungsmäßiger bergsteigerischer Tätigkeit sind als gleichberechtigt anzuerkennen und nur nach ihrer sachlichen Bedeutung zu werten. Das Gemeinschaftsgefühl innerhalb der Gesamtheit der Alpinisten ist mit allem Nachdruck zu erhalten und zu fördern. Bei der Ausübung des Alpinismus wie im alpinen Schrifttum und Vortragswesen sind alle auf bloßen äußerlichen Erfolg gerichtete Bestrebungen ohne sachlichen alpinen Wert zurückzudrängen.58

Mit einer Abkehr vom Hüttenbau und weitgehenden Einschränkungen von Einrichtung und Ausstattung der Hütten konnte sich die Mehrheit im Alpenverein 1919 noch nicht anfreunden. Erst die vielfach beklagte Überfüllung der Schutzhütten in den nächsten Jahren ließ gegensteuernde Maßnahmen notwendig erscheinen. Hier machte sich nicht nur der Verlust von rund neunzig Hütten in Südtirol und der Untersteiermark bemerkbar, sondern vor allem der insgesamt wachsende Zustrom von Menschen ins Gebirge. So erreichte die durchschnittliche Zahl der Hüttenbesuche 1920 wieder den Höchststand von 1911, 1925 aber war sie schon beinahe verdoppelt. Diesem »Massenbesuch der Berge«59 Einhalt zu gebieten, schien unumgänglich. Als eines der Mittel dazu wurde der Rückbau des Komforts auf den Hütten angesehen, um Nicht-Bergsteiger ›abzuschrecken‹. Die Hauptversammlung 1923 in Bad Tölz nahm sich deshalb eine entsprechende innere Ausgestaltung des Hüttenbetriebs sowie Regelungen für den Wegebau vor. Dem Wortlaut des nun als »Tölzer Richtlinien« beschlossenen Regelwerks zufolge war die Reduktion des Hüttenbetriebs auf spartanische Einfachheit das Ziel. Neue Hütten sollten nur gebaut werden und eine Förderung erhalten, wenn sie ein bergsteigerisches Bedürfnis erfüllten und nicht oder allenfalls einfach bewirtschaftet waren. Die Richtlinien sahen unter anderem nur Matratzenlager vor, Federbetten sollten auch in den alten Hütten schrittweise durch Decken ersetzt werden. Das Essen sollte einfach sein, den Bergsteigern die Möglichkeit gegeben werden, für sich selbst zu kochen. Die Nachtruhe wurde für zehn Uhr abends festgesetzt, außerdem die Trennung der Geschlechter in den Schlaflagern sowie die Bevorzugung der Bergsteiger gegenüber anderen Gästen. Das



58 Verhandlungsschrift der 45. Hauptversammlung des DuOeAV zu Nürnberg, 10.–11.10.1919, 23f. 59 Eugen Guido Lammer, Massenbesuch der Berge. Ein vierkantiges Problem, in: Mitteilungen 1923, 1–3.

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Neuanlegen von Wegen und Klettersteigen wollte man mit den Richtlinien verhindern, bei den notwendigen Wegen die Zahl der Wegetafeln und Markierungen möglichst gering halten. Gänzlich verboten wurde jegliche »Reklame« für die Hütten.60 Tölzer Richtlinien

60 Achrainer/Mailänder, Der Verein (wie Anm. 43), 214.

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Richtlinien für Alpenvereinshütten und -Wege. Um dem echten Bergsteigertum, dem die Erschließung der Alpen zu verdanken ist, die gebührende Achtung und die Möglichkeiten seiner anspruchslosen Betätigung zu erhalten, werden folgende Richtlinien vorgeschlagen: 1. Neue Hütten und Wege sind nur zu bauen, sofern es sich um die Befriedigung eines zweifellos vorhandenen bergsteigerlichen Bedürfnisses oder darum handelt, ein bisher aus Jagdrücksichten verschlossenes Gebiet zu erschließen. Nur unter dieser Voraussetzung und nur dann, wenn die neuzuerrichtende Hütte nicht oder nur einfach bewirtschaftet und ihre Einrichtung in der einfachsten Art gehalten, sie insbesondere nur mit Matratzenlagern und Decken versehen wird, darf eine Beihilfe zum Bau einer neuen Hütte gewährt werden. Beihilfen zu Erweiterungsbauten dürfen nur bewilligt werden, wenn die neuen Lagerstätten aus Matratzen oder Pritschen bestehen. Auch die Sektionen, die ohne Inanspruchnahme einer Beihilfe eine neue Hütte errichten, sollen sie nicht oder nur einfach bewirtschaften und die Einrichtung nur für die einfachsten bergsteigerlichen Bedürfnisse berechnen. 2. Neue Weganlagen im weglosen Hochgebirge und neue Markierungen von Gipfelwegen, insbesondere von Klettersteigen, sind zu unterlassen. Zu Weganlagen, die nicht eine notwendige Verbindung von Hütten mit dem Tale oder unter einander darstellen, sind Beihilfen nicht zu gewähren. Die Anbringung von Wegtafeln und Markierungen ist auf das Notwendigste einzuschränken. 3. Jede Reklame für Hütten und Weganlagen ist zu unterlassen. Auf Bahnhöfen, in Gasthäusern, auf Orientierungstafeln usw. angebrachte Anschläge, die diesem Zwecke dienen, sind zu entfernen. 4. Die Verpflegung auf den bewirtschafteten Hütten ist auf das einfachste Maß zurückzuführen und auf die Bedürfnisse der Bergsteiger einzustellen. Die Bergsteiger sind berechtigt, ohne jede Zurücksetzung in der Aufnahme und Behandlung ihre eigenen Vorräte gebührenfrei zu verzehren. Bergsteigern, die sich selbst verpflegen wollen, ist die Zubereitung ihrer Vorräte gegen eine mäßige Gebühr für Feuerung zu gestatten. Es muß ihnen die Möglichkeit zum Kochen ihrer Vorräte gegeben werden, sei es, daß ihnen ein eigener Raum mit Kochgelegenheit zur Verfügung gestellt oder gestattet wird, vorhandene Kochgelegenheiten mitzubenutzen, sei es, daß der Wirtschafter verpflichtet wird, die Zubereitung seinerseits zu übernehmen. Den Sektionen wird empfohlen, die Abgabe alkoholischer Getränke einzustellen. Soweit sie dazu nicht in der Lage zu sein glauben, ist die Abgabe alkoholischer Getränke auf das geringste Maß einzuschränken. Für Hüttenpächter ist der Pachtschilling so zu bemessen, daß diesen Forderungen der Einfachheit Rechnung getragen werden kann. 5. Den Mitgliedern, die Bergbesteigungen ausführen, ist vor anderen Hüttenbesuchern unbedingt der Vorrang einzuräumen. Für Sommerfrischler und Personen, die mit dem ausübenden Bergsteigertum nichts zu tun haben, sind die Hütten nicht bestimmt. Sie sind von ihnen tunlichst fernzuhalten. Insbesondere sind Filmgesellschaften von der Benützung der Hütten ausgeschlossen. Mehrtägiger Aufenthalt ist nur zur Ausführung von Bergbesteigungen oder zu wissenschaftlichen Zwecken gestattet. 6. Federbetten sind allmählich durch Wolldecken zu ersetzen. Die Einrichtung der Hütten ist auf das den bergsteigerlichen Bedürfnissen genügende einfachste Maß zu beschränken. Z. B. sind mechanische Musikinstrumente wie Grammophon, Orchestrions usw. zu entfernen.

7. Ab 10 Uhr abends hat auf den Hütten unbedingte Ruhe zu herrschen. 8. Die Uebernachtungsgelegenheiten auf den Hütten sind für unverheiratete männliche und weibliche Personen getrennt zu halten. 9. Jeder Besucher einer Hütte ist verpflichtet, gegenüber dem Hüttenwirt unaufgefordert und gegenüber Mitgliedern der die Hütte besitzenden Sektion, die zur Wahrung der Hausherrnrechte der Sektion berufen oder ermächtigt sind, auf Verlangen über seine Person sich auszuweisen. Im Falle der Weigerung ist er von der Hütte wegzuweisen. 10. Den hüttenbesitzenden Sektionen wird dringend empfohlen, während der Hauptbesuchszeit ein vertrauenswürdiges Mitglied zur ständigen Beaufsichtigung der Hütte und des Hüttenbetriebes abzuordnen. 11. Jede Hütte muß für Winterbesucher einen mit AV.-Schlüssel zugänglichen und mit Uebernachtungs- und Kochgelegenheit versehenen Raum besitzen. 12. Sektionen, die den Richtlinien in Ziff. 1 Abs. 1, Ziff. 2 Abs. 1, Ziff. 3, Ziff. 4 Abs. 1, Ziff. 6 Abs. 2, Ziff. 7 und Ziff. 11 vorsätzlich nicht entsprechen, handeln gegen die Interessen des Alpenvereins. Der HA. ist ermächtigt, auf begründetes Ansuchen in besonderen Fällen Ausnahmen von der Einhaltung vorstehender Richtlinien zuzulassen.61

In den nächsten Jahren wurden die Tölzer Richtlinien wieder aufgeweicht, von Einschränkungen bei Neubauten war nichts mehr zu bemerken: Verfolgt man die Jahresberichte des Alpenvereins in dieser Zeit, korrespondiert der Hüttenbau ausschließlich mit den finanziellen Möglichkeiten der Sektionen und des Gesamtvereins. Nach dem Abflauen der Inflation in beiden Staaten verzeichnete der Bericht 1925/26 – die Sektionshütten nicht mitgezählt – 14, der Bericht im Jahr darauf 38 neue Hütten.62 Bis heute berufen sich die Alpenvereine immer wieder auf die Tölzer Richtlinien, allerdings zeigen die vielen Schutzhütten-Neubauten und Erweiterungen nach dem Zweiten Weltkrieg, dass die Grundsätze durchaus dehnbar waren. Erst in den 1970er-Jahren setzte sich der Gesinnungswandel von der Erschließung zur Erhaltung der Hütten endgültig durch. Andere Grundsätze, wie zum Beispiel der Verzicht auf Federbetten und das Verbot von ›mechanischen‹ Musikinstrumenten, hielten und halten sich dagegen hartnäckig. Gebaut für das Vaterland – Schutzhütten und Politik an der deutschitalienischen Sprachgrenze

Florian Trojer »Die Bereisung der Alpen zu erleichtern«63 war das Leitmotiv, das den Deutschen und Oesterreichischen Alpenverein bis zum Ersten Weltkrieg antrieb, und das Werkzeug dazu waren die Schutzhütten und Wege. Ab den 1880er-Jahren errichteten der DuOeAV und andere alpine Vereine die ausgedehnte Infrastruktur, die noch heute die gesamten Ostalpen als dichtes Netz überspannt. Den Zugang zu den Alpen für alle Bergbegeisterten zu erleichtern, war wohl in den allermeisten Fällen die Hauptmotivation, die dahinter steckte, aber nicht immer. Oft spielten politische Interessen und nationalistische Motive eine wichtige Rolle.



61 Verhandlungsschrift der 49. Hauptversammlung des DuOeAV zu Bad Tölz, 9.9.1923, 32–34. 62 Achrainer/Mailänder, Der Verein (wie Anm. 43), 216. 63 Statuten des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins, in: Zeitschrift des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins (im Folgenden: »Zeitschrift«) 1876, 343–348.

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Deutschnational und kolonialistisch?

Das deutschnationale Element gewann auch im Alpenverein bis zum Ersten Weltkrieg immer mehr an Bedeutung. Besonders in den Sektionen an den Sprachgrenzen in den südlichen Alpen spielte die Pflege des Deutschtums eine zentrale Rolle. Dort, in den grenznahen Gebieten, wurde der Alpenverein von der Bevölkerung und den lokalen Institutionen oft als willkommener »Kulturfaktor und ein Gesundbrunnen des deutschen Volkes«64 gesehen. So ist es nicht verwunderlich, dass der Meraner Bürgermeister Roman Weinberger 1892 anlässlich der Generalversammlung in Meran den Alpenverein mit folgenden Worten hofierte: »Helfen Sie, sehr geehrte Herren vom Alpenverein, wie bisher Sorge zu tragen für die materiellen Interessen unserer deutschen Bevölkerung hier an der Sprachgrenze, sorgen sie wie bisher dafür, indem Sie Hütten und Wege bauen. […] Dann, meine Herren, wird kein deutsches Kind unserer Nation verloren gehen und kein Zoll deutscher Erde an unseren Nachbar abgetreten werden müssen.«65

64 Statthaltereirat Anton von Posselt-Czorich anlässlich der 31. Generalversammlung des DuOeAV 1904 in Bozen. 65 Bürgermeister Roman Weinberger anlässlich der 19. Generalversammlung des DuOeAV 1892 in Meran. 66 Im Original: »difesa della lingua e della nazionalità italiana«, in: Società degli Alpinisti Tridentini (Hg.), La S.A.T. Cento anni 1872-1972, Trento 1973, 19. 67 Jahresbericht der Sektion Bozen des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins für das 40. Vereinsjahr 1909, 10. 68 Ebd.

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Mit dem Nachbarn war hier vor allem das italienischsprachige Trentino gemeint. Dort war die Società Alpinisti Tridentini (SAT) aktiv, für viele Alpenvereinsfunktionäre südlich des Brenners ein rotes Tuch. Die SAT wurde bereits 1872 als »Società Alpina del Trentino« gegründet. Im Vordergrund standen dabei weniger alpine Interessen als vielmehr die »Verteidigung der italienischen Sprache und Nation«66. Bereits 1874 wurde der alpine Verein wegen »irredentistischer Umtriebe« von den österreichischungarischen Behörden verboten. Die Neugründung erfolgte 1877 unter dem noch heute aktuellen Namen »Società degli Alpinisti Tridentini« mit diesmal stärkeren alpinrelevanten Vorzeichen. Die Förderung der »Italianità« im Trentino schrieb sich die SAT aber weiterhin auf ihre Fahnen. Besonders die Sektion Bozen des DuOeAV sah sich selbst als Vertreter »deutschalpiner Interessen« und als Bollwerk gegen die SAT. Um beispielsweise zu verhindern, dass die Trentiner rund um den Rosengarten eine Schutzhütte errichten, pachtete die Sektion 1909 große Gebiete am Fuße der Bergkette. Damit, so die Sektion Bozen, konnte sie verhindern, dass dort ein »irredentistischer Trutzbau mit Namen Rifugio Roma«67 errichtet würde. Dieses Vorgehen rief allerdings weniger Proteste beim SAT als in den eigenen Reihen hervor. Die Sektion Leipzig, die im Rosengartengebiet bereits seit 1898 die Vajoletthütte betrieb, fühlte sich durch die Aktion der Sektion Bozen übervorteilt und warf ihr Konkurrenzdenken vor. Bozen reagierte darauf mit Unverständnis und konterte: »Unbegreiflicherweise wurde das nur von ideal-alpinen Beweggründen geleitete Vorgehen unserer Sektion gerade von jener reichsdeutschen Sektion missverstanden und missbilligt, die wegen ihres Hüttenbesitzes im nahen Vajolettale in erster Linie berufen und verpflichtet wäre, in jenem ausschließlich deutschfreundlichen Gebiete die deutschalpinen Interessen zu wahren, anstatt durch vertrauenstrotzige Langmut deutsch- und alpenvereinsfeindliche Pläne zu fördern.«68

Vajoletthütte mit Rosengartenspitze, Gartl und Winklerturm

Mit dieser Aussage war der Skandal komplett, der Konflikt kam 1911 vor ein vereinsinternes Schiedsgericht. Die Sektion Bozen musste ihre Aussagen über die Sektion Leipzig mit Bedauern zurücknehmen, das Gericht räumte allerdings ein, dass in diesem Gebiet an der Sprachgrenze tatsächlich von der SAT »deutsch- und alpenvereinsfeindliche Ziele« verfolgt würden. Das Urteil macht deutlich, dass der Alpenverein in dieser Frage keine homogene Meinung vertrat. Je nach Sektionsstandort und politischer Ausrichtung der Funktionäre wurde dem deutschnationalen Element mehr oder weniger Bedeutung zugemessen. Besonders Sektionen mit Arbeitsgebieten an den verschiedenen Sprachgrenzen in den südlichen Alpen taten sich oft als Verteidiger des Deutschtums hervor. Die Feststellung des Schiedsgerichts über die »deutsch- und alpenvereinsfeindlichen Ziele« der SAT zeigt aber auch, dass die Pflege und Verteidigung des Deutschtums bis zum Ersten Weltkrieg zum fixen Bestandteil im Selbstverständnis des Gesamtvereins avanciert war.



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Italienische und deutsche TuckettpassHütte, Postkarte um 1910

69 Der Streit um das Bremer Haus an der Bocca di Brenta, in: Mitteilungen 1913, 137–138, hier 137. 70 Riccardo Decarli, SAT e Unità d’Italia: la questione del rifugio alla Bocca di Brenta, in: Bolletino SAT 2011, N. 4, 3–9, hier 3–4. 71 Ebd., 4.

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Neben einem explizit deutschnationalen Hintergrund spielte beim Hütten- und Wegebau der Sektionen oft auch die unterschwellige Überzeugung einer deutschen Überlegenheit gegenüber den anderssprachigen Alpenbewohnern eine Rolle. In den betroffenen Gebieten wurde das Vorgehen des Alpenvereins deshalb oft als kolonialistisch wahrgenommen. Eindrucksvolles und nebenbei auch sehr unterhaltsames Beispiel dafür ist der Rechtsstreit um das Bremer Haus an der Bocca di Brenta. Die Sektion Bremen kam Anfang des 20. Jahrhunderts auf die Idee, neben ihrem Arbeitsgebiet im Gschnitztal ein weiteres in den Dolomiten zu suchen. Die Wahl fiel auf die Brenta. An der Bocca di Brenta, so die »Feststellung« der Sektion, sei noch »Raum und Bedürfnis für ein größeres Schutzhaus, da die in der dortigen Gegend stehende Tosahütte der SAT in keiner Weise mehr den Ansprüchen des Verkehrs genügte.«69 Tatsächlich befand sich der geplante Bauplatz für das Bremer Haus nicht nur »in der Gegend« der Tosahütte, sondern direkt daneben auf einem fünfzig Meter höher gelegenen Plateau. Verständlicherweise war man bei den Trientner Bergsteigern der SAT ›not amused‹ über die Pläne des Alpenvereins. Die Tosahütte war von der SAT bereits 1881 als kleines Unterkunftshaus eröffnet worden. 1892 wurde die Hütte erheblich erweitert, und als die Pläne der Sektion Bremen im Trentino bekannt wurden, war bereits eine weitere Vergrößerung geplant und genehmigt.70 Die SAT verfolgte die Aktivitäten des DuOeAV im Trentino mit Argusaugen. Bereits 1906 kam es zum ersten Konflikt beim Hüttenbau. Bei der Einweihung ihres neuen Schutzhauses »Quintino Sella« am Tuckettpass konnten die Funktionäre der SAT auf die direkt daneben gelegene Hüttenbaustelle der Sektion Berlin des Alpenvereins schauen.71 Vier Jahre später wollte man deshalb bei der SAT um jeden Preis verhindern, dass eine Sektion des Alpenvereins eine Hütte neben ihrer alteingesessenen Tosahütte errichtet. Am 7. Oktober 1910 schrieb die SAT an die Sektion Bremen, dass man einen Konkurrenzbau an der Bocca di Brenta nicht tolerieren werde. Gleichzeitig wiesen die Trientner darauf hin, dass auf ihren Hütten alle Mitglieder alpiner Vereine die gleichen Nachlässe genössen, im Gegensatz zum DuOeAV, der damals keine

Bremer Haus mit der etwas tiefer gelegenen Tosa-Hütte, 1915 (Foto: Sergio Perdomi)

Gleichberechtigung gewährte. Die Sektion Bremen antwortete darauf, dass die Tosahütte für ihre Ansprüche nicht ausreiche und man deshalb auf jeden Fall ein Schutzhaus bauen würde. Die Norddeutschen machten sogar den Vorschlag die Tosahütte zu kaufen, was die Funktionäre des SAT noch mehr erzürnte. Damit war der Versuch, das Problem auf diplomatischem Weg zu lösen gescheitert.72 Die Sektion Bremen begann im Juni 1911 mit der Errichtung des Bremer Hauses. Mit der Hilfe der Sektion Bozen hatte man das Grundstück von der Gemeinde Molveno gekauft und zusätzlich die Genehmigung der österreichisch-ungarischen Ärarverwaltung eingeholt.73 Das Vorhaben der norddeutschen Sektion schien damit von allen Seiten abgesichert. In der Zwischenzeit wurde die Situation durch Medienberichte noch stärker politisch aufgeladen, die jeweilige Presse warf der Gegenseite entweder Irredentismus und Landesverrat oder aber Eroberung und kolonialistische Besatzung vor. Die Stimmung gegenüber dem Alpenverein erreichte im Trentino ihren Tiefpunkt.74 Nun trat der Gemeindesekretär des Nachbarortes San Lorenzo, Patrizio Bosetti, auf den Plan. Er erklärte nach einem Lokalaugenschein, dass sich die neue Hütte auf dem Grund der Gemeinde San Lorenzo befände und dass diese niemals eine Baugenehmigung erteilt hätte. Kurz darauf verkaufte die Gemeinde die betreffende Parzelle der SAT, die vor dem Bezirksgericht in Stenico Anspruch auf das fast fertige Bremer Haus erhob. Doch auch die Sektion Bremen hatte noch einen Trumpf im Ärmel. Sie berief sich auf einen Paragrafen aus dem Jahr 1834, wonach das alpine Ödland, also landwirtschaftlich unproduktive Gebiete, automatisch dem Staat gehört. Der Baugrund lag auf ca. 2400 Meter, also auf einer Höhe, auf der sich eine landwirtschaftliche Nutzung kaum argumentieren lässt. Damit schien sich die Sektion Bremen wiederum durchgesetzt zu haben, denn die Genehmigung der österreichisch-ungarischen Ärarverwaltung zum Bau hatte sie bereits. Das war allerdings nicht der letzte Akt in diesem Gerichtsdrama – der wurde wieder von Patrizio Bosetti eingeleitet. Er trieb einen Hirten als Zeugen auf, der aussagte, dass seine Schafe oft auf und oberhalb der Bauparzelle unterwegs waren. Zusammen mit einem Gemeindevertreter



72 Der Streit um das Bremer Haus (wie Anm. 69), 137–138; Decarli, SAT e Unità d’Italia (wie Anm. 70), 5–6. 73 Der Streit um das Bremer Haus (wie Anm. 69), 137–138. 74 Decarli, SAT e Unità d’Italia (wie Anm. 70), 8.

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machte Bosetti einen weiteren Lokalaugenschein und gab zu Protokoll, dass sie »oberhalb der Schutzhütte eine Handvoll Schafe beim Grasen gesehen hätten« und es sich deshalb bei der betreffenden Parzelle doch um produktives Land handeln müsse. Alle Instanzen bis zum Obersten Gerichtshof in Wien folgten der Argumentation Bosettis und die fast fertige Schutzhütte der Sektion Bremen ging in den Besitz der SAT über, die sie unter dem Namen Rifugio Tosa Pedrotti bis heute führt.75 In einem Schmählied brachten Mitglieder des SAT auf den Punkt, was sie von der Sektion Bremen und dem Alpenverein hielten: Ma quand’egli poi dimostra, di voler far da padrone, con le brutte o con le buone, deve andar via di qui. Le montagne tridentine, con la splendida lor vista, non son terra di conquista, che si possa soggiogar.76 Wenn sie zeigen, dass sie die Herren sein möchten, müssen sie gehen, egal ob im Guten oder Schlechten. Die Trentiner Berge mit ihrer schönen Aussicht, kann man nicht erobern und unterwerfen. Fremde, die sich als ›Herren‹ aufspielen und mit ihren Schutzhütten und Wegen erobern und unterwerfen. – Diese drastische Außensicht auf den Alpenverein spricht Bände und markiert den Höhepunkt der Konfrontation mit der italienischen Bevölkerung in den Südalpen vor dem Ersten Weltkrieg. Die nationale Frage rückte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in den Fokus der Öffentlichkeit, und der Alpenverein erwies sich hier als scharfzeichnender Spiegel der Gesellschaft. War das Vorgehen vieler Alpenvereinsfunktionäre gegenüber der lokalen Bevölkerung in den Anfangsjahren allenfalls ungeschickt und von eingebildeter ›piefkehafter‹ Überlegenheit geprägt, so änderte sich das in den folgenden Jahrzehnten grundlegend. Wie die oben beschriebenen Beispiele zeigen, beeinflussten deutschnationale Ideen die Entscheidungen vieler Sektionen. Die benachbarten alpinen Vereine in den italienischsprachigen Südalpen wurden als klare Gegner erkannt, die durch die Ausdehnung und Konsolidierung der Arbeitsgebiete mit Hütten und Wegen in die Schranken gewiesen werden sollten. Die Schutzhütten der anderen: Begehrte Objekte

75 Der Streit um das Bremer Haus (wie Anm. 69), 137–138; Decarli, SAT e Unità d’Italia (wie Anm. 70), 8–9. 76 Decarli, SAT e Unità d’Italia (wie Anm. 70), 9.

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Zunehmende Radikalisierung und die Durchdringung aller Bereiche der Gesellschaft mit nationalistischen Motiven kennzeichneten die Jahre vor und nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Das machte sich auch bei den alpinen Vereinen bemerkbar. Setzte man bisher vor allem darauf, mit dem Bau von Schutzhütten und Wegen die Vorherrschaft in den betreffenden Arbeitsgebieten durchzusetzen, so wurde der Ton nun schärfer. Man sprach sich gegenseitig die Existenzberechtigung ab, und die alpine Infrastruktur des jeweils anderen geriet immer stärker in den Fokus der Begehrlichkeiten.

Einen ersten Vorstoß in diese Richtung machte 1904 Ettore Tolomei. Dazu begab sich der in Rovereto geborene Beamte zusammen mit seinem Bruder und zwei befreundeten Frauen in Begleitung eines lokalen Bergführers von Kasern im Ahrntal aus auf eine sowohl aus alpinistischer als auch politischer Sicht skurrile Bergtour. Das alpinistische Ziel war die Erstbesteigung eines Gipfels an der »Wasserscheide«, an der Grenze zum Zillertal. Dass der Berg längst schon bestiegen worden war, spielte dabei keine Rolle. Politisches Ziel war die Absteckung des nördlichsten Eckpunktes des künftigen ›wahren‹ Italien. »Vetta d’Italia« nannte Tolomei den allseits als Glockenkarkopf bekannten Gipfel, nachdem er von der Seilschaft erfolgreich »erobert« worden war.77 Die Aktion ist ein Spiegel der gesamten wissenschaftlichen und politischen Arbeit Tolomeis – theoretischer Konstruktionen, die Italiens Anspruch auf Tirol bis zum Brenner untermauern sollten. Zum Zeitpunkt der ›Eroberung‹ der »Vetta d’Italia« im Jahr 1904 war Ettore Tolomei allerdings einer der ganz wenigen oder sogar der einzige Trentiner Irredentist, der die »Italianità« Südtirols propagierte.78 Umso erstaunlicher ist es, dass der Club Alpino Italiano – 1863 gegründet und in ganz Italien aktiv – Tolomei im »Bollettino del CAI« 1905, dem Pendant zur Zeitschrift des Alpenvereins, Raum gab, um seine Ansichten auszubreiten. Auf insgesamt 41 Seiten legte er die »Erstbesteigung« des Glockenkarkopfes dar und philosophierte ausführlich über die Bedeutung der Wasserscheide als nationale Grenze und die italienische Tradition der Gebiete südlich des Brenners.79 Bereits 1905 wagte der Club Alpino Italiano also einen ersten Vorstoß, um zu suggerieren, dass alle Schutzhütten südlich des Brenners im Einflussbereich Italiens und somit des CAIs lägen. Bis zum Ersten Weltkrieg blieb es bei dieser frühen Initiative des Club Alpino. Erst mit dem Eintritt Italiens in den Krieg nahm die Kontroverse wieder Fahrt auf. Im Oktober 1916 wandte sich die Hauptleitung des CAI mit einer Denkschrift an den italienischen Ministerpräsidenten Paolo Boselli sowie an den Verteidigungs- und den Kriegsminister. Darin forderte sie, dass alle Schutzhütten, Berggasthäuser und Biwakhütten ausländischer Institutionen im neuen Staatsgebiet enteignet und dem Club Alpino Italiano überantwortet werden sollten. Alle Kosten für die Enteignung und eventuelle Entschädigungen gegenüber den betroffenen alpinen Vereinen sollten die feindlichen Staaten selbst tragen. Die Zuerkennung der Schutzhütten sollte durch eine eigene Klausel in den Friedensverträgen fixiert werden. In den Verträgen von Versailles und Saint Germain wurden 1919 die Vorschläge des CAI allerdings nicht berücksichtigt, die Schutzhütten in den besetzten Gebieten fanden keine explizite Erwähnung. Allerdings enthielten beide Verträge allgemeine Enteignungsklauseln, die das Eigentum der Kriegsverlierer betrafen.80 Den frühen Vorstoß des Club Alpino Italiano vom Oktober 1916 bewertet die deutschsprachige Literatur zum Thema vielfach als Hinweis auf den nationalistischen Charakter des italienischen Alpenclubs und als scheinbaren Widerspruch zu dem apolitischen Selbstverständnis des Vereins.81 Die Autoren vergessen dabei aber, dass zu diesem Zeitpunkt der Grundsatz, unpolitisch zu sein und zu agieren, bei einem Großteil der europäischen alpinen Vereine nicht viel mehr als frommer Wunsch war.



Glocknerkarkopf

Ettore Tolomei erobert die »Vetta d’Italia«

77 Ettore Tolomei, Alla Vetta d’Italia, in: Bollettino del Club Alpino Italiano 1904-1905, Torino 1905, 389–430. 78 Stefano Morosini, I rifugi alpini dell’Alto Adige/Südtirol dalla fruizione turistica al presidio nazionale (1918 –1943), in: Patrick Gasser, Andrea Leonardi, Gunda Barth-Scalmani (Hg.), Krieg und Tourismus im Spannungsfeld des Ersten Weltkrieges, Innsbruck 2014, 181–208, hier 182–183. 79 Ettore Tolomei, Alla Vetta d’Italia (wie Anm. 15), 389–430. 80 G. B. Calegari, I Rifugi Alpini delle nuove provincie, Bozen 1924, 5–6. 81 Paul Mayr, Die Enteignung der Alpenvereinshütten 1923, 15; Hanspaul Menara, Südtiroler Schutzhütten, Bozen 1978, 9; Oswald Santin, Die Geschichte des Alpenvereins Südtirol 1945–1988, Innsbruck 1988 (Diplomarbeit), 91.

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Sektion Trient – »würdige Erbin«

82 AVS Archiv, Section Welschtirol, Schrei­ ben des Vorstandes der Sektion Trient des DuOeAV an den Hauptausschuss, Antwort Hauptausschuss, April 1916. 83 AVS Archiv, Section Trient, Schreiben der SAT an den Centralausschuss des DuOeAV vom 21. Jänner 1888. 84 AVS Archiv, Section Trient, Schreiben der Sektion Trient an den Centralausschuss des DuOeAV vom Jänner 1888. 85 AVS Archiv, Schreiben des Vorstandes der Sektion Trient des DuOeAV an den Hauptausschuss, Antwort Hauptausschuss, April 1916.

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Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang etwa die Vorgehensweise des DuOeAV gegenüber der Società degli Alpinisti Tridentini. Die österreichisch-ungarischen Behörden verfügten kurz nach dem Kriegseintritt Italiens die Auflösung der SAT, mit der Begründung, dass »derselbe durch seine bei verschiedenen Anlässen zur Schau getragenen staatsgefährlichen Haltung den Bedingungen seines rechtlichen Bestandes nicht mehr entsprach.« Daraufhin wurde die Sektion Trient des DuOeAV aktiv und beschäftigte sich in ihrer Hauptversammlung im April 1916 mit der Frage, »an wen das nicht unbedeutende Realvermögen dieses Vereines, seine zahlreiche Schutzhütten, überzugehen habe.« Ganz unbescheiden kamen die Funktionäre der Sektion Trient »zur Überzeugung, dass der einzig berufene und würdige Erbe der Deutsche und Oesterreichische Alpenverein sei«.82 Die Sektion Trient des DuOeAV und die SAT hatten schon lange ein gespanntes Verhältnis zueinander. Bereits bei der Gründung der Sektion Trient im Jahr 1888 hatte sich die Società mit der Bitte an den Centralauschuss des DuOeAV gewandt, die Etablierung einer eigenen Sektion in Trient zu überdenken. Die Gründung würde lediglich von einigen Professoren am deutschen Gymnasium in Trient vorangetrieben, Mitglieder der Sektion seien nur deutsche Beamte und Offiziere, die jederzeit versetzt werden könnten. Dieses Vorgehen stoße auf großen Unwillen in der Bevölkerung, so die SAT weiter in ihrem Schreiben.83 Die Funktionäre der Sektion Trient beklagten dagegen Stimmungsmache der »antiösterreichischen Parthei«84 in Trient. Bis zum Ersten Weltkrieg kam es immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen den beiden Parteien. Die Sektion Trient fasste nie wirklich Fuß vor Ort und konnte zu keinem Zeitpunkt auf die Unterstützung der lokalen Bevölkerung bauen. 1914 zählte sie etwas mehr als hundert Mitglieder, während die SAT aus mehr als 3200 Mitgliedern bestand. Trotzdem schätzte sich die Sektion 1916 selbst als »würdigen Erben« der SAT ein. Um den Statuten der Società, die vorsahen, dass im Falle der Auflösung das Vereinsvermögen an einen neuen Verein »mit gleichen oder ähnlichen Bestrebungen« übergehen sollte, wenigstens pro forma Rechnung zu tragen, gründeten die Trienter Funktionäre kurzerhand eine neue Sektion mit dem Namen Welschtirol. Der Hauptausschuss des DuOeAV stimmte dem Vorgehen der Sektion Trient zu, stellte aber Bedingungen: Die Sektion müsse »nach erfolgter Vermögensübertragung der Sektion Bremen das Haus an der Tosa zurückstellen, ebenso auch andere Hütten und Arbeitsgebiete der Società an AV-Sektionen abgeben und sich auch in der Ausübung der Führeraufsicht mit anderen Sektionen teilen.«85 Der weitere Verlauf des Krieges machte den Plänen des DuOeAV allerdings einen Strich durch die Rechnung. Die Schutzhütten wurden von beiden Kriegsparteien für militärische Zwecke verwendet. Sowohl der Club Alpino Italiano als auch der Deutsche und Oesterreichische Alpenverein standen also keinesfalls abseits der nationalistischen Euphorie, die Europa vor und während des Ersten Weltkriegs ergriffen hatte, sondern bliesen kräftig ins nationale Feuer. Am Ende entschied der Ausgang des Krieges, welche der beiden Parteien sich in der Frage der Schutzhütten durchsetzte.

Das Gezerre um die Hütten im Vortragsbuch der Akademischen Sektion Wien

Die Alpenvereins-Schutzhütten in Südtirol nach dem Ersten Weltkrieg

Der Alpenverein unterhielt zu Beginn des Ersten Weltkriegs knapp sechzig Schutzhütten in Südtirol. 16 davon gehörten Südtiroler Sektionen, die anderen waren zumeist im Besitz reichsdeutscher und österreichischungarischer Sektionen. Bereits während des Krieges hatten beide Seiten Schutzhütten für militärische Zwecke genutzt. Die endgültige Besetzung aller Schutzhütten – auch der privaten – durch das italienische Heer erfolgte nach dem Waffenstillstandsabkommen vom 4. November 1918, als königliche Truppen bis zur vorgesehenen Waffenstillstandslinie vorrückten. Wie erwähnt, enthielten die Friedensverträge von Versailles und Saint Germain allgemeine Enteignungsklauseln. Mit Dekret vom 14. Februar 1921 verfügte der Kriegsminister Ivanoe Bonomi die Übergabe aller Schutzhütten ausländischer alpiner Vereine, die nicht von militärischem Interesse waren, an den Club Alpino Italiano. Bereits im April übernahm dieser die ersten Hütten von den zuständigen Militärbehörden und bewirtschaftete im Sommer 1921 immerhin schon zehn der neuen Häuser.86



86 Calegari, Rifugi (wie Anm. 80), 9–11; Fausto Ruggera, Montagne senza confini. I settant’anni del CAI Bressanone, Brixen 1994, 34–35.

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Die Inbesitznahme der Helm-Hütte durch italienisches Militär, um 1920 Eröffnung der Schlernhäuser, 1921

Die Südtiroler Sektionen des DuOeAV konnten ihre Schutzhütten dagegen noch länger behalten. Dazu gründeten sie eigenständige Alpenvereine, aus der Sektion Bozen wurde so etwa der »Alpenverein Bozen«. Mit diesem Schachzug verhinderten die Alpenvereinsfunktionäre, dass die Behörden das Enteignungsdekret für ausländische alpine Vereine auch auf sie anwenden konnten. Erst die faschistische Machtübernahme machte auch den letzten Alpenvereins-Schutzhütten in Südtirol ein Ende. Per Dekret wurden im September 1923 alle alpinen Vereine in Südtirol – mit Ausnahme des

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CAI – aufgelöst. Begründet wurde dieses Vorgehen von der Präfektur in Trient mit dem Schutz der »nationalen Interessen und der öffentlichen Ordnung«. Die Schutzhütten der Südtiroler Alpenvereine gingen an den Club Alpino Italiano über.87 Hütten und Wege nach 1945 – Konsolidierung und Wandel

Stefan Ritter Konsolidierung nach dem Zweiten Weltkrieg

Im Mai 1945 endete mit dem Untergang des Dritten Reiches auch die Einheit des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins. Aus den Trümmern des Alpenvereins entstanden der Österreichische Alpenverein (1945), der Deutsche Alpenverein (1950) und der Alpenverein Südtirol (1946). Die Startbedingungen waren sehr unterschiedlich. ÖAV – Der Rechtsnachfolger

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges lösten die Alliierten den DAV als NS-Organisation überall auf. Lediglich in Tirol und Vorarlberg konnte die Kanzlei ohne Unterbrechung weiterarbeiten und zumindest dort den Fortbestand des Alpenvereins gewährleisten.88 Nach den Erkenntnissen des österreichischen Verfassungsgerichtshofs vom Februar 1947 und März 1948 trat der Alpenverein mit Sitz Innsbruck endgültig die Rechtsnachfolge (»Rechtsfortsetzung«) des DAV an. Nun konnte zumindest bei den österreichischen Alpenvereinshütten und Wegen mit den Ausbesserungs- und Instandsetzungsarbeiten begonnen werden, die seit Kriegsbeginn 1939 liegen geblieben waren. Bereits 1948 musste man die Anträge der Sektionen auf Darlehen und Beihilfen nach Dringlichkeitsstufen ordnen.89 Um den Wiederaufbau und die Instandsetzung der Schutzhütten zu erleichtern und zu beschleunigen, wurde zum 1. Dezember 1948 ein ›Aufbauzuschlag‹ zu den Bettpreisen eingeführt, für Mitglieder jedoch zum 1. Dezember 1950 wieder abgeschafft. Die schrittweise eingeführten Erleichterungen für Reisen von Bürgern der Bundesrepublik Deutschland nach Österreich führten 1951/52 zu einem starken Anstieg der Nächtigungszahlen. Anfang 1953 verkündete schließlich der neue Verwaltungsausschuss des ÖAV, dass die Hütten wieder instandgesetzt und die Wege ausgebessert worden seien.90 Eine der ersten Maßnahmen der Hüttenverwaltung war die Neuorganisation der Hüttenfürsorge. Während in Tirol und Vorarlberg die Fürsorgebeiträge und die Versicherungsprämien für die Schutzhütten (auch für die reichsdeutschen Hütten) durch den Alpenverein geleistet wurden, waren die Hütten in den anderen österreichischen Bundesländern nach 1945 nicht mehr versichert.91 Dies hatte gravierende Folgen. 1946 brannte die Planner-Hütte und 1947 die Passauer Hütte ab. Beide waren nicht versichert. Auf der Hauptversammlung 1948 wurde eine Neubewertung der Hüttenfürsorge beschlossen. Der Fürsorgestock konnte



87 Mayr, Enteignung (wie Anm. 81), 22– 26; CAI Alto Adige (Hg.), Documenti, 15–22. 88 Achrainer/Mailänder, Der Verein (wie Anm. 43), 313. 89 OeAV Archiv, Walter Schmidt-Wellenburg, Alpenvereinsgeschichte 1929– 1967, unveröff. Typoskript, 315. 90 Der neue Verwaltungsausschuss des ÖAV, in: Mitteilungen ÖAV 1953, 2. 91 S. Schmidt-Wellenburg, Alpenvereinsgeschichte (wie Anm. 89), 274.

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rasch aufgebaut und eine Feuerversicherung für alle AV-Hütten in Österreich zum 1. April 1949 abgeschlossen werden.92 Nach 60 Jahren und zwei Weltkriegen befand sich von den 8000 in Umlauf befindlichen Hüttenschlüsseln nur noch ein Bruchteil in kontrollierten Händen.93 Hunderte Hüttenschlüssel waren an Wehrmacht, zahllose Flugzeugbesatzungen und sonstige Organisationen ausgegeben worden und unauffindbar. Daher wurde die Änderung der Einheits-Hüttenschlösser und -Schlüssel für alle AV-Hütten 1953 auf der Hauptversammlung des ÖAV in Bludenz beschlossen und bis 1955 bei den ÖAVHütten durchgeführt. Kurze Zeit später zog der DAV nach. DAV – Ein Neubeginn

Einheitshüttenschlüssel des DuOeAV (rechts) und der in den 1950er-Jahren neu eingeführte AV-Schlüssel

  92 S. ebd., 280f.   93 Antrag zur HV des ÖAV Bludenz, 21.6.1953, in: Mitteilungen ÖAV 1953, 37.   94 DAV Archiv BGS 2 SG 41, Ludwig Aschenbrenner, HV des DAV in Kempten, 16.9.1951.  95 Ebd.   96 DAV Archiv BGS 2 SG 24, Jahresbericht des Referats Hütten und Wege für 1951.   97 Deutsche Staatsbürger mussten beim Grenzübertritt nach Österreich dem Deutschen Reich eine Gebühr von 1000 RM entrichten.   98 DAV Archiv BGS 2 MF 49, 19. VASitzung, 2.7.1952.   99 Referat Hütten u. Wege 1951 (wie Anm. 96). 100 DAV Archiv BGS 2 SG 50, Ludwig Aschenbrenner, HV des DAV in Bad Tölz, 16.–18.9.1955. 101 DAV Archiv BGS 2 SG 122, 2. HASitzung, 9. –10.6.1956; DAV Archiv BGS 2 SG 133, 11. HA-Sitzung, 30.5.1959.

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Im Gegensatz zum ÖAV konnte der DAV nicht auf die Strukturen des DuOeAV zurückgreifen. Nach 1945 organisierte sich das Vereinsleben zunächst auf der Sektionsebene neu, 1950 wurde schließlich in Würzburg der heutige Deutsche Alpenverein gegründet. Die erste Aufgabe des DAV war die Konstituierung des Ausschusses Hütten und Wege.94 Dessen vordringlichste Arbeit war neben der Rückgewinnung der deutschen Hütten in Österreich die Verteilung der Beihilfen. Zudem wurden ab 1952 Rücklagen für die reichsdeutschen Hütten in Österreich geschaffen, damit die Auslagen des ÖAV im Falle einer Rückgabe beglichen werden konnten.95 Das Hütten- und Wegenetz hatte im Prinzip zwar die Kriegs- und Nachkriegszeit überstanden, aber über ein Jahrzehnt konnten in Bayern keine Instandsetzungen durchgeführt werden.96 Der Zustand der deutschen Hütten in Österreich war noch prekärer. Seit 1931 konnten Devisen aus dem deutschen Reich nur in beschränktem Umfang ausgeführt werden, zudem galt zwischen 1933 und 1936 die Tausend-Mark-Sperre.97 Lediglich zwischen dem Anschluss Österreichs 1938 und dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs 1939 waren Investitionen relativ problemlos möglich. Erst mit der Rückgabe der Hütten 1956 konnten diese, nach einem Investitionsstau von fast 25 Jahren, wieder instandgesetzt und modernisiert werden. Bis 1956 wurden vor allem in Bayern Hütten modernisiert, in Österreich beschränkten sich die Sektionen aufgrund der ungeklärten Eigentumsfragen vorwiegend auf substanzerhaltende Maßnahmen. Hüttenneubauten entstanden vor allem in den bayerischen Voralpen, im Karwendel und den Allgäuer Alpen, aber auch in Österreich. Neubauten von deutschen Sektionen fielen in Österreich im Gegensatz zum Altbestand nicht unter die Treuhandverwaltung.98 Da viele alpenferne Sektionen von ihren Hütten in Österreich abgeschnitten worden waren, gewährte der DAV ab 1951 auch erstmals Beihilfen für Mittelgebirgshütten, die nun auch als »Stützpunkte des bergsteigerischen Gedankens« galten.99 Bis 1955 entstanden rund 40 derartige Hütten.100 Nach der Rückgabe der deutschen Hütten in Österreich wurde die Förderung der Mittelgebirgshütten wieder eingeschränkt.101 Durch die ausgebliebenen Investitionen waren viele Hütten veraltet und vernachlässigt. Gleichzeitig wuchs der Ansturm der Besucher.

Einweihung der Rheydter Hütte, einer Mittelgebirgshütte in der Eifel bei Hürtgenwald in Nordrhein-Westfalen, 1958

Konnte der Alpenverein 1930 seinen 200.000 Mitgliedern 25.000 Schlafplätze zur Verfügung stellen, so waren es 1960 lediglich 27.000 Schlafplätze bei bereits 300.000 Mitgliedern.102 Zudem änderten sich die Bedürfnisse. Hygienische Wasch- und Toilettenanlagen wurden zum Standard, ebenso wie getrennte Schlafräume für Männer und Frauen. Ein Hüttenwirt klagte, es sei »einer Münchner Frau nicht mehr zuzumuten, dass sie im Matratzenlager neben einem Mann aus Berlin schläft, der die halbe Nacht schnarcht.«103 Steigende Erhaltungs- und Betriebskosten der Hütten in Deutschland und Österreich führten 1959 dazu, dass die Beihilfen nach einer Dringlichkeitsliste verteilt wurden. An erster Stelle standen bauliche Sicherungsarbeiten, gefolgt von Installationen, Versorgungsanlagen (Materialaufzüge etc.), Erweiterungen und Neubauten, Einrichtungserneuerungen, sonstigen Verbesserungen (Terrasse etc.), Wegeerhaltungen, Wegeneubauten und, zum Schluss, der Förderung von Mittelgebirgshütten.104 Auf der Hauptversammlung 1960 in Landau wurde beschlossen, keine Bauvorhaben zu subventionieren, die den Charakter einer Gaststätte oder eines Hotels aufweisen. Zudem wurden zur Finanzierung des Hüttenbaus erstmals nach dem Zweiten Weltkrieg die Mitgliedsbeiträge kräftig angehoben.105 Als Reaktion auf die Landauer Beschlüsse regte der ÖAV eine Einteilung der Hütten nach Kategorien an.106 An diesen sollte sich die Gewährung von Beihilfen und Darlehen orientieren, da nicht alle Hütten nach den gleichen Grundsätzen subventioniert werden könnten. Nur echte Bergsteigerstützpunkte sollten finanziell unterstützt werden. Die Einteilung aller Schutzhütten in Kategorien war sehr diskussionswürdig. Erst auf den Hauptversammlungen von DAV und ÖAV 1981 in Siegen und Radenthein wurde die Einteilung der Hütten in drei Kategorien verabschiedet.107 Bereits auf der Gründungsversammlung des DAV in Würzburg 1950 hatte der erste Vorsitzende Alfred Jennewein die Wichtigkeit des Aufbaues eines Hüttenfürsorgestocks betont.108 Die Hütten seien zwar im Bundesgebiet gegen Feuer versichert, jedoch nicht gegen einen even-



Gründungsversammlung des DAV am 22.10.1950 in Würzburg (Foto: Walter Röder)

102 DAV Archiv BGS 2 SG 133, 12. HASitzung, 18.9.1959. 103 Mitteilungen DAV 1957, 208. 104 DAV Archiv BGS 2 SG 24, Jahresbericht des Referats Hütten und Wege für 1959. 105 DAV Archiv BGS 2 MF 11, HV-Protokoll Landau, 24.9.1960. 106 DAV Archiv BGS 2 SG 166.3, 3. VASitzung, 7.3.1961. 107 HV-Protokoll Siegen am 29.– 30.5.1981. 108 DAV Archiv BGS 2 SG 34, Alfred Jennewein, HV des DAV in Würzburg, 22.10.1950.

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»Grundsätze für Einrichtung und Betrieb der Alpenvereins-Hütten«, 1954 Allgemeine Hüttenordnung 1954: »Die Alpenvereins-Hütten sind für Bergsteiger bestimmt!«

tuellen Totalverlust durch Lawinen etc. Aber erst nach der Zerstörung der 1952 umgebauten Blaueis-Hütte am 28. Dezember 1955 durch eine Staublawine und der Rückübertragung der reichsdeutschen Hütten wurde 1956 auf der Hauptversammlung in Cuxhaven die Einrichtung einer vereinsinternen Hüttenfürsorge beschlossen, die Elementar- und Einbruchsschäden an den Hütten abdeckt.109 Hütten und Wege – gemeinsame Aufgabe der Alpenvereine

109 DAV Archiv BGS 2 SG 122, 1. HASitzung, 21.–22.1.1956; DAV Archiv BGS 2 SG 24, Jahresbericht des Referats Hütten und Wege für 1956. 110 Handbuch des Deutschen Alpenvereins, Stand Juli 2010, 5.1.1. 111 Gert Mayer, Der Alpenverein seit 1945 – 33 Jahre Aufbauarbeit, in: Alpen­ verein Südtirol 1945–1978, Bozen 1979, 91. 112 DAV Archiv BGS 2 SG 24, Merkblatt für Hüttenbenützer 1955. 113 Referat Hütten u. Wege 1956 (wie Anm. 109).

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Aufgrund ihrer gemeinsamen Wurzeln blieben die Beziehungen zwischen DAV und ÖAV nach 1945 sehr eng. Auf fast allen Gebieten der Alpenvereinsarbeit gab und gibt es viele Gemeinsamkeiten. In Österreich sind die Hütten- und Wegenetze von DAV und ÖAV engmaschig miteinander verzahnt und verknüpfen die Arbeitsgebiete der Sektionen. Deshalb betrachten bis heute DAV und ÖAV ihre Tätigkeit im Alpenraum als gemeinsame Aufgabe.110 Es gelten einheitliche Ordnungen, Maßnahmen werden gegenseitig abgestimmt und alle Mitglieder haben auf den Hütten die gleichen Rechte und Pflichten. Die Verwaltungsausschüsse beider Vereine arbeiten eng und partnerschaftlich zusammen und seit den 1950er-Jahren nehmen die Vorsitzenden der Hauptausschüsse an den Sitzungen des Hauptausschusses des jeweiligen Partners teil. In Südtirol versucht zudem der AVS die einschlägigen Bestimmungen von DAV, ÖAV und CAI aufzunehmen und zu koordinieren.111 1954 wurden die gleichlautenden »Grundsätze für Einrichtung und Betrieb der Alpenvereins-Hütten«, die früheren Tölzer Richtlinien, von ÖAV und DAV beschlossen und die für alle Alpenvereins-Schutzhütten gültige »Allgemeine Hüttenordnung« eingeführt. 1955 folgte die neue Hütten- und Wegebauordnung. Diese sollte den »einheitlichen Charakter der Alpenvereinshütten sowie den Bau von Wegen im Hochgebirge im Sinne der satzungsgemäßen, kulturellen Aufgaben und der gemeinsamen Tätigkeiten des Vereins« sichern.112 Ab 1955 wurden zudem die Hütten von DAV und ÖAV mit einheitlichen Rettungsgeräten ausgestattet.113

Die 1956 eröffnete Radlsee-Hütte bei Brixen in Südtirol (Foto: Ernst Höhne)

Auch eine Neufassung der Arbeitsgebietsordnung von 1922 war dringlich geworden. In den österreichischen Alpentälern hatten sich neue ÖAVSektionen gebildet, die aber ihre Gebiete nicht bearbeiten konnten, da diese von anderen Sektionen belegt waren.114 1968 einigte man sich auf die Neufassung der Arbeitsgebietsordnung. Bis heute wird sie gemeinschaftlich überprüft und immer wieder an neue Erfordernisse angepasst. Hütten und Wege im Wandel

Zu Beginn der 1960er-Jahre veränderte sich das Reiseverhalten. Immer mehr Menschen drängten ins Gebirge, und die Ansprüche an Hygiene und Komfort auf den Schutzhütten stiegen. Auf der Hauptversammlung des DAV 1964 in Wiesbaden wurde beklagt, dass durch die wachsende Zahl der Mitglieder auch die Inanspruchnahme der Hütten zugenommen habe. Diese müssten hinsichtlich der Schlafplätze erweitert, für die Zunahme des Skibetriebes winterfest gemacht und in hygienischer Hinsicht den modernen Bedürfnissen angepasst werden.115 Im Winter wurden immer mehr Hütten in Skiheime umgewandelt. Damit war es nun möglich, dass Reisegruppen Schlafplätze auf den Hütten reservieren konnten. Der AVS baute in dieser Zeit seine Schutzhütten bewusst in den Skigebieten. Ende der 1960er-Jahre erstreckten sich die Bauvorhaben der Sektionen auf Ersatz- und Erweiterungsbauten, auf die Erfüllung behördlicher Auflagen für Sicherheit, Wasseraufbereitung und Abwasserbeseitigung sowie auf den Bau von Versorgungseinrichtungen (Fahrwege, Materialseilbahnen) und verschiedene technische Einrichtungen. Ulrich Mann, erster Vorsitzender des DAV, stellte 1969 fest »dass nunmehr der historische Augenblick in der Geschichte des Alpenvereins eingetreten und der Zeitpunkt gekommen ist, wo die Hütten ein hohes Alter erreicht haben und nur mit erheblichen Zuschüssen des Hauptvereins erhalten und erneuert werden können.«116 Anfang der 1970er-Jahre setzte sich – nicht zuletzt durch den finanziellen Druck – der Paradigmenwechsel von der Erschließung zur Erhaltung der Hütten (und Wege) endgültig durch.



114 DAV Archiv BGS 2 SG 166.1, 13. Sitzung des Arbeitsausschusses DAV– ÖAV, 21.1.1961. 115 HV-Protokoll des DAV in Wiesbaden, 3.10.1964. 116 DAV Archiv BGS 2 SG 157, Ulrich Mann, 33. HA-Sitzung des DAV, 6.–7.12.1969.

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Jugendbildungstätte des DAV in Hindelang, um 2005

117 Handbuch DAV (wie Anm. 110), 5.1.1.2. 118 Jahresbericht des DAV 2014, 22f. 119 DAV Archiv BGS 2 SG 174, Karl Innerebner (ÖAV), Gemeinsame VASitzung von ÖAV u. DAV in Oberaudorf, 9.12.1967. 120 DAV Archiv BGS 2 SG 175, 16. VASitzung, 25.11.1969. 121 Der Immobilienbesitz von DAV u. ÖAV beschränkte sich auf die Verwaltungsgebäude und den kurzfristigen, übergangsweisen Besitz von Hütten. 122 Mitteilungen ÖAV 1979, 162–179. 123 S. auch Nicholas Mailänder, Vom Bittsteller zum Umweltschutzverband, in: DAV (Hg.), Aufwärts! Berge, Begeisterung und der Deutsche Alpenverein 1945–2007, München 2007, 222–231. 124 DAV Archiv BGS 2 SG 131, 7. HASitzung des DAV, 22.–23.2.1958. 125 DAV Archiv BGS 2 MF 12, HV-Protokoll des DAV in Hof, 6.–7.9.1958.

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Meist stehen die Hütten im Scheinwerferlicht der Alpenvereine. Bis heute gilt der Grundsatz: »Der Alpenverein tritt vor allem mit den Hütten seiner Sektionen nach außen in Erscheinung.«117 Daher wurden die zur Verfügung stehenden Mittel in erster Linie für die Arbeiten an den Hütten verwendet. Der Anteil, den die Alpenvereine für den Erhalt, die Sanierung und Markierung der Wege ausgeben, ist bis heute mit etwa sechs Prozent der vergleichbaren Ausgaben für die Hütten sehr gering.118 In erster Linie betreuen die ehrenamtlichen Helfer der Sektionen das AV-Wegenetz. 1967 kritisierte Karl Innerebner, der zuständige Referent im ÖAV, dass die Wege nur als ideeller, kostenverursachender Besitz betrachtet würden.119 Er forderte, dass die Alpenvereine das bestehende Wegenetz nicht nur unterhalten, sondern auch ausbauen sollten, um möglichst große und weitreichende Verbindungen zu erhalten. Unterbrechungen der Wege sollten beseitigt, der Weg von der Hütte zum Hausberg sicher gekennzeichnet und ein einheitliches Markierungssystem geschaffen werden. 1969 einigte man sich schließlich auf die rot-weiß-rote Markierung und auf eine einheitliche Nummerierung.120 Seit den 1870er-Jahren unterhielten die Gesamtvereine DAV und ÖAV bzw. DuOeAV keine eigenen Hütten.121 Dies änderte sich mit den sich wandelnden Aufgaben des Alpenvereins. Ausbildung und Jugendarbeit wurden zu zentralen Aufgabengebieten. Anfang der 1970er-Jahre errichtete der DAV das Haus Obertauern, 1977 wurde im Allgäu die Jugendausbildungsstätte Haus Sonnenhalden in Burgberg eröffnet. Nach dem Auslaufen des Pachtvertrages nahm im Januar 1994 die Jugendbildungsstätte Hindelang ihren Betrieb auf. 1979 eröffnete der ÖAV das »Alpinzentrum Rudolfshütte«, das als Ausbildungsstätte zum »Mekka des Bergsteigens« werden sollte, aber im Jahr 2004 verkauft wurde.122 Erschließungsstopp und Naturschutz

Gegen Ende der 1950er-Jahre wuchs der Fremdenverkehr, immer mehr Bergbahnen wurden gebaut, Skigebiete erschlossen und leicht erreichbare Berghotels eröffnet.123 Im Februar 1958 wies Hans Thoma, Referent für Ausbildungswesen, Bergführer und Naturschutz im DAV, in einem Memorandum darauf hin, »dass das Problem der Erhaltung der alpinen Landschaft für den Alpenverein auf Dauer gesehen von größerer Bedeutung sein wird, als jedes andere.«124 Auf der Hauptversammlung 1958 des DAV in Hof wurde sein Antrag zu einem Erschließungsstopp angenommen. Ziel des Alpenvereins war es, die Schönheit und Ursprünglichkeit der Bergwelt zu erhalten. Daher verzichteten die Sektionen auf jeglichen Neubau von Hütten und Wegen in dem schmalen, schutzwürdigen Ödlandbereich in Deutschland.125 Der Antrag bezog sich jedoch nur auf Bayern. Insgesamt gesehen verhielt sich der DAV sehr ambivalent. In Bayern baute man nur noch Ersatzbauten, in Österreich errichteten die Sektionen weiterhin neue Hütten. Zu Beginn der 1960er-Jahre versuchte man auch den ÖAV von einem Erschließungsstopp zu überzeugen. Hans Kinzl, Vorsitzender des ÖAV, hatte jedoch Bedenken. Ein Verzicht würde die Freigabe noch bestehender Baumöglichkeiten im Hochgebirge an

andere Verbände bedeuten.126 Als Monopolist konnte der DAV in den bayerischen Alpen viel einfacher handeln als der ÖAV. Der Naturschutz rückte langsam aber stetig in den Fokus der Alpenvereine. Anlässlich des Europäischen Naturschutzjahres 1970 verabschiedeten die alpinen Vereine Österreichs eine Resolution über die Wegefreiheit im Alpenland und den Schutz der Landschaft. 1972 rief die UIAA-Kommission zum Schutz der Bergwelt zum »Jahr der sauberen Berge« auf. Bei der DAV-Hauptversammlung 1971 in Freiburg stellte man fest, dass die Müllbeseitigung auf den AV-Hütten noch sehr im Argen liege und die Abwasserbeseitigung häufig ein trübes Kapitel sei.127 Eine Resolution zur Abfall- und Abwasserbeseitigung wurde von der Hauptversammlung 1972 in Osnabrück verabschiedet. Zudem wurden die DAV-Sektionen zu dieser Problematik befragt.128 Die Resonanz auf die Umfrage war jedoch gering.129 Rückmeldungen dazu kamen für lediglich 154 Hütten – bei zwei Dritteln davon wurde der anfallende Müll ohne behördliche Zustimmung in der Landschaft abgelagert. Im »Grundsatzprogramm des Deutschen Alpenvereins zum Schutz des Alpenraumes«, vom Alpeninstitut für Umweltforschung und Entwicklungsplanung erarbeitet und auf der Hauptversammlung in Rosenheim 1977 beschlossen, bekannte der DAV: »Die Erschließung des Alpenraums ist für den DAV abgeschlossen. Er lehnt deshalb weitere Hüttenneubauten ab.«130 Es käme nun darauf an, den Bestand für die Zukunft zu erneuern und zu sichern. »Der Schutz des Alpenraumes beginnt vor der eigenen Hüttentür.«131 Für die Hütten bestand nun die Pflicht zu einer geordneten Abfall- und Abwasserbeseitigung. Grundsätzlich sollten keine neuen Wege und Steige angelegt werden. Darauf aufbauend wurde ein Jahr später auf der Hauptversammlung des ÖAV 1978 in Bad Hofgastein das an die österreichischen Verhältnisse angepasste »OeAV-Grundsatzprogramm für Naturschutz und Umweltplanung im Alpenraum« verabschiedet. Auch der AVS entwickelte ähnliche Ziele, die jedoch nicht ganz so scharf formuliert wurden. Im »Grundsatzprogramm für Natur- und Umweltschutz« von 1980 erklärt der AVS, dass er die Erschließung der Süd-



Plakatentwurf gegen die Erschließung der Alpen, um 1980 Links: Müllhalde vor der Berliner Hütte, um 1975 (Foto: Franz Bauer)

126 DAV Archiv BGS 2 SG 166.1, Hans Kinzl, 12. Sitzung des Arbeitsausschusses DAV–ÖAV, 18.7.1959. 127 HV-Protokoll des DAV in Freiburg, 24.–25.9.1971. 128 HV-Protokoll des DAV in Osnabrück, 6.–7.10.1972. 129 HV-Protokoll des DAV in Lindau, 16.6.1973. 130 Grundsatzprogramm des Deutschen Alpenvereins zum Schutz des Alpenraumes, 1977, 6. 131 Ebd., 16.

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»Haltet die Berge sauber!«, liegengelassene Getränkedosen am Heilbronner Weg (Foto: Peter Schlecker) Mitglieder der JDAV bei einer Müllsammelaktion im Rofan, 1983

132 Grundsatzprogramm für Natur- und Umweltschutz des AVS, 1980, 9. 133 DAV Archiv BGS 2 MF 53.6, Beilagen zur 57. HA-Sitzung, 11.3.1978. 134 HV-Protokoll des DAV in Goslar, 2.–3.6.1978. 135 DAV Archiv BGS 2 SG 181.1, 71. HA-Sitzung am 22.–24.10.1982.

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tiroler Bergwelt durch Hütten im Wesentlichen für beendet sieht und lehnt deshalb grundsätzlich weitere Hüttenneubauten ab.132 Allerdings lässt er aufgrund seiner Geschichte Ausnahmen zu: bei einem bergsteigerischen Bedarf und beim Wiederaufbau verfallener oder zerstörter Schutzhütten. Neue Gebirgswege, Steige und versicherte Klettersteige dürfen nur landschaftsgerecht angelegt werden, und nur dort, wo ein echtes bergsteigerisches Bedürfnis vorliegt. Gleichzeitig wurde das Alpeninstitut vom DAV beauftragt, eine Bestandsaufnahme zur Umweltsituation seiner Hütten zu erstellen. Dort wurden insbesondere gravierende Mängel bei der Müll- und Abwasserentsorgung der Hütten aufgedeckt.133 Daraufhin wurden 1978 auf der Hauptversammlung in Goslar umfangreiche Sanierungsarbeiten eingeleitet, die durch die ab 1979 erhobene Naturschutzabgabe auf DAV-Hütten finanziert wurden.134 Das Müllproblem auf den Hütten konnte durch erzieherische Maßnahmen, Sammelaktionen und die Einführung von Entsorgungssystemen relativ einfach gelöst werden. Kampagnen, wie zum Beispiel die Verteilung von Abfallsäcken oder gegen Abschneider, sensibilisierten die AV-Mitglieder für Umweltfragen. Die Abwasserentsorgung stellte die Alpenvereine jedoch vor größere Probleme, zumal die Auflagen durch die Behörden stetig zunahmen. Da Mikroorganismen aufgrund der Kälte ab einer Höhe zwischen 2000 und 3000 Metern nicht mehr eingesetzt werden können, mussten neue Verfahren angewandt werden. In den nächsten zwanzig Jahren wurden in enger Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Instituten und Behörden zahlreiche Verfahren zur Reinigung von Abwässern entwickelt, die es nun ermöglichten, für jede AV-Schutzhütte eine situationsangepasste Abwasseranlage zu bauen. Zudem wurde 1982 von DAV und ÖAV ein Leitfaden zur Abwasser- und Fäkalienentsorgung ausgearbeitet.135 Neben der Abwasserentsorgung rückte zunehmend auch die ökologische Energieversorgung der Hütten ins Blickfeld. Die Energiewende wurde relativ früh eingeleitet. 1978 wurden erste Modellversuche gestartet, auf der Gleiwitzer Hütte mit Solarenergie und auf der Neuen

Energie aus Windkraft: Windrad vor der Oberwalder-Hütte um 1985 (Foto: Brandl)

Reichenberger Hütte mit Windkraft. 1984 folgte ein Pilotprojekt zur »Wärme-Kraft-Koppelung« auf der Ries-Hütte.136 Auf der Suche nach optimalen Lösungen kooperieren nun die Alpenvereine mit verschieden nationalen und internationalen Forschungseinrichtungen.137 Dabei standen Aspekte von Wärmedämmung, Energieeinsparung und alternativer Stromgewinnung im Vordergrund. Seit der Jahrtausendwende ist die Vision einer energietechnisch autarken Hochgebirgshütte Wirklichkeit geworden. Der Zeitraum 1987 bis 1996 wurde von DAV und ÖAV zum »Jahrzehnt des verstärkten praktischen Umweltschutzes im Bereich der Hütten und Wege« erklärt.138 1995 wurde der Zeitraum bis zum Jahr 2005 ausgedehnt. In den 1990er-Jahren betrug der Anteil der Umweltmaßnahmen an den Beihilfen und Darlehen des DAV um die 75 Prozent.139 Heute dürfen allgemeine und substanzerhaltende Baumaßnahmen an Alpenvereinshütten nur durchgeführt werden, wenn sie den Zielvorgaben des Alpenvereins insbesondere hinsichtlich des Naturschutzes und der Landschaftsordnung entsprechen.140 Seit 1996 vergeben DAV und ÖAV ein Umweltgütesiegel für Schutzhütten mit gemeinsamen Kriterien, um die Sektionen für die energetische Sanierung zu sensibilisieren.141 Sektionen und Hüttenwirte werden für die Errichtung einer umweltgerechten Ver- und Entsorgungs-Infrastruktur zur bestmöglichen Nutzung der Umweltanlagen ausgezeichnet. Das Siegel wird publikumswirksam auf den Hauptversammlungen verliehen. Professionalisierung

Die Mitgliederstruktur der Alpenvereine wurde nach 1945 zunehmend heterogen. Die Alpenvereine versuchten mit Hüttenmarketing, ihre Hütten für viele Alters- und Zielgruppen attraktiv zu gestalten. Seit den 1970er-Jahren gibt es die Kampagne für familienfreundliche Hütten, seit den 1980er-Jahren werden auch Senioren angesprochen. Seit 2001 läuft die Kampagne »So schmecken die Berge«, die die Direktvermarktung landwirtschaftlicher Produkte auf Alpenvereinshütten fördert.



Edelstahlbehälter der Komposttoiletten der Laufener Hütte, um 2000

136 DAV Archiv BGS 2 MF 50, 8. VASitzung, 8.9.1987. 137 S. Nicholas Mailänder, Hütten – Die Sorgenkinder des Alpenvereins, in: Aufwärts! (wie Anm. 123), 215f. 138 HV-Protokoll des DAV in Bamberg, 13.–14.6.1986. 139 DAV-Jahresberichte 1990–2010. 140 Handbuch DAV (wie Anm. 110), 5.2.2 (HüVo II.1).

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Kletterwand im Lichtschacht des ÖGV-Hauses in der Lerchenfelder Straße (Foto: Harald Herzog) Kletterzentrum Flakturm (Haus des Meeres) im Esterhazypark in Wien (Foto: Harald Herzog)

141 Mitteilungen DAV 1996, 263. 142 1. DAV Werkstatt in Würzburg 2015, in: Panorama 3/2015, 6. 143 Handbuch DAV (wie Anm. 110), 1.1.10.

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In den letzten 25 Jahren wurde zudem Klettern zur Trendsportart. Immer mehr Sektionen errichteten künstliche Kletteranlagen. Bereits 1969, zum 100. Jubiläum des DAV, wurde in München der erste künstliche Kletterturm aus Holz aufgestellt. Ein Jahr später errichtete die Sektion Berlin am Teufelsberg im Grunewald einen Kletterturm. Ende der 1980er-Jahre begann ein Bauboom von Kletterhallen. 1986 wurde in Wilhelmshaven eine Kletterwand errichtet, 1989 folgten die Hallen in Talkirchen und Traunstein. Die Sektionen betreiben in Deutschland über 350 Kletterhallen bei jährlich zwei Millionen Eintritten, in Österreich 200 und in Südtirol 18. Ein Ende des Booms ist nicht abzusehen. Neben den klassischen Arbeitsgebieten im Gebirge betreuen die Sektionen nun also auch, wie jeder andere Verein, Sportstätten vor Ort. Wie wird sich dies in der Zukunft auswirken? Werden sich die Sektionen zu normalen Sportvereinen wandeln? Seit 1995 ist der DAV jedenfalls Mitglied im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB). Eine Hütte den verschärften rechtlichen Vorgaben anzupassen und gleichzeitig eine Kletterhalle zu bauen, überfordert viele Sektionen. Die Einnahmen aus den Hallen können aber helfen, defizitäre Hütten zu subventionieren. Die Kletterhalle ist heute das lebendige Zentrum der Sektion in der Stadt, die Hütten und Wege bleiben ihr traditioneller Anker in den Bergen.142 Die Anforderungen an die Verantwortlichen sind im Bereich Hütten und Wege durch die aufgezeigten Entwicklungen stark gewachsen, weshalb zwangsläufig eine weitere Professionalisierung und Zentralisierung stattgefunden hat. Die heutigen Aufgabenfelder der Referate sind unter anderem: Praktizierender Umweltschutz auf Hütten und Wegen, Beratung der Sektionen bei Baumaßnahmen, Erarbeitung betrieblicher Konzepte, Erstellung von Finanzierungsplänen, Akquisition und Antragstellung von Fördergeldern, Abrechnung von Baumaßnahmen, Bearbeitung von Anträgen auf Beihilfen und Darlehen, Ausarbeitung von nationalen und internationalen Richtlinien, Betreuung der Hütten des Hauptvereins, Abwicklung von Schadensfällen sowie Organisation von Fachtagungen und Symposien.143 Die praktischen Tätigkeiten vor Ort erledigen nach wie vor die

Sektionen. Hütten- und Wegewarte der Sektionen verwalten, betreuen und pflegen die Arbeitsgebiete. »Die Sektionen bemühen sich in den von ihnen übernommenen Arbeitsgebieten um die alpine Raumordnung und den Schutz von Natur und Umwelt, außerdem betreuen sie das Alpenvereins-Wegenetz und erhalten und verwalten die Alpenvereinshütten.«144 Unzählige Helfer reisen in die Berge und setzen in ihrer Freizeit Hütten instand und überprüfen, markieren und bessern die Wege aus. Um diese Aufgaben und ein aktives Vereinsleben sicherzustellen, sind die Alpenvereine und ihre Sektionen auf eine große Zahl engagierter ehrenamtlicher Mitarbeiter angewiesen.145 Die Rückgabe der ›reichsdeutschen‹ Alpenvereinshütten in Österreich an die deutschen Sektionen

Stefan Ritter Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden in Österreich die 185 Schutzhütten der sogenannten reichsdeutschen Sektionen als deutsches Vermögen von den Alliierten und die Pfälzer Hütte in Liechtenstein sowie die Heidelberger Hütte durch die Schweizer Behörden beschlagnahmt. Zudem besetzten die Alliierten das Kreuzeck-Haus. In Ostdeutschland, der ČSSR und den unter polnischer und sowjetischer Verwaltung stehenden Gebieten wurden die Sektionen 1945/46 aufgelöst und das Vermögen beschlagnahmt. In Westdeutschland ließen die Besatzungsmächte die Sektionen auf örtlicher Ebene in unterschiedlichem Ausmaß gewähren.

Wegerhaltungsarbeiten im Verwall durch eine Jugendgruppe der Sektionen Hamburg und Kiel, 2009 (Foto: Andi Dick)

Sicherung der Rechtsnachfolge und des Vermögens des DAV in Österreich

Innenstaatssekretär Franz Honner ordnete am 9. November 1945 die Auflösung des Deutschen Alpenvereins mit Sitz in Innsbruck an. Das Verbot wurde in den Bundesländern unterschiedlich umgesetzt. In Wien, Kärnten und Salzburg wurde jeweils ein Liquidationsausschuss für das Alpenvereinsvermögen gebildet.146 In der Steiermark wurde der Grazer Landesleiter der Naturfreunde als Treuhänder eingesetzt. In Tirol und Vorarlberg setzte der Alpenverein dagegen seine Tätigkeit fort. Auf Klage des Alpenvereins gegen das Verbot hob der österreichische Verfassungsgerichtshof am 12. Februar 1947 das Verbot auf und erkannte den Alpenverein mit Sitz Innsbruck als Rechtsnachfolger des DAV an. Nach einem weiteren Urteil des Verfassungsgerichts vom 15. März 1948 wurden die österreichischen Sektionen, bis auf 33, die die Fristen zur Ummeldung versäumt hatten, wieder zugelassen. Als Reaktion auf die Auflösung des DAV betraute der Tiroler Landeshauptmann Karl Gruber am 15. November 1945 Hans Senn, den Vorsitzenden des Verwaltungsausschusses des Alpenvereins in Innsbruck, mit der treuhänderischen Verwaltung des Vermögens des ehemaligen DAV und des Eigentums der reichsdeutschen Sektionen147 und in der Nachfolge Senns wurde schließlich im Dezember 1946 – ehrenamtlich –



144 145 146 147

Ebd., 5.1.1.1. Ebd., 5.1.2.2. Mitteilungen des ÖAV 1948, 25. OeAV Archiv ZV 15.1, Schreiben Landeshauptmann von Tirol Dr. Karl Gruber an Dr. Hans Senn u. Schreiben Landsmannschaft für Tirol an Hans Senn, 15.11.1945 bzw. 10.12.1945.

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Warnschild an der Albert-Link-Hütte in Bayern, nach 1945

Martin Busch (1896–1958), Treuhänder der ›reichsdeutschen Alpenvereinshütten‹

»Regelung betreffend die Benützung der Alpenvereinshütten durch Franzosen«

148 OeAV Archiv ZV 15.2, Ernennung Martin Buschs zum Vermögensverwalter, 19.12.1946. 149 OeAV Archiv ZV 15.9, Ernennung Buschs zum Verwalter des reichsdeutschen Vermögens des DAV durch das BM für Vermögenssicherung u. Wirtschaftsplanung, 29.10.1947; DAV Archiv DOK 2 SG 88.2 Franz Hiess, Die wundersame Auferstehung des Alpenvereins nach Ende des zweiten Weltkriegs, unveröff. Manuskript.

Martin Busch, der Zweite Vorsitzende des Alpenvereins, zum Vermögensverwalter bestellt.148 Am 29. Oktober 1947 wurde Busch auch vom zuständigen Ministerium zum Treuhänder der reichsdeutschen AV-Schutzhütten bestimmt.149 Die reichsdeutschen Hütten sollten nur solange von Martin Busch und dem Alpenverein verwaltet werden, bis eine Rückgabe an die deutschen Besitzer möglich sei. In der Kanzlei des AV-Verwaltungsausschusses in Innsbruck wurde eine eigene Abteilung für das zu verwaltende Vermögen eingerichtet. Für jede Hütte brauchte Busch einen Betreuer. Dieser war meistens ein Sektionsvorsitzender. Da die Schäden der Kriegs- und Nachkriegszeit an Hütten und Wegen bei Weitem nicht aus den laufenden Hütteneinnahmen gedeckt werden konnten, waren die Betreuer und Hüttenwirte auf die finanzielle und materielle Hilfe des Alpenvereins in Innsbruck und der österreichischen Sektionen angewiesen. Die 185 reichsdeutschen Hütten wurden 1949 von 66 österreichischen AVSektionen und 96 ehrenamtlichen Betreuern verwaltet. Die Kosten dafür

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»Hüttenschäden durch französische Besatzung«, Schreiben Martin Buschs betreffend die Kaltenberg-Hütte, Ulmer Hütte und Vernagt-Hütte, 1949

wurden für das 1949 mit 400.000 ÖS, die der Alpenverein Innsbruck übernahm, beziffert.150 Die Regelung wurde von den Naturfreunden abgelehnt. Diese wollten unter ihrem Vorsitzenden Franz Winterer an der Verwaltung der AVHütten beteiligt werden.151 Gründung des DAV

Während in Österreich bis zum Frühjahr 1950 die Rechtsnachfolge des DAV geklärt und die Hütten für den Alpenverein gesichert werden konnten, gab es in Deutschland einen Bruch. Der Alpenverein wurde als nationalsozialistische Organisation 1945 von den Alliierten verboten. Auf lokaler Ebene gründeten sich die Sektionen wieder.152 Eine Dachorganisation existierte zunächst nicht. Die Sektionen organisierten sich im Westen zunächst auf Länderebene. Über die Frage, wie die Dachorganisation aussehen sollte, war man tief gespalten. Die Beratungsstelle Stuttgart, die die südwestdeutschen Sektionenverbände repräsentierte, hatte die Wiederherstellung eines großdeutschen Alpenvereins zum Ziel. Die deutschen Sektionen sollten dem Alpenverein mit Sitz in Innsbruck beitreten. Man befürchtete, dass eine Neugründung des Alpenvereins auf nationaler Ebene die Rückgewinnung der Hütten in Österreich gefährden könnte.153 Die Landesarbeitsgemeinschaft Bayern favorisierte einen bundesweiten Dachverband. Zusammen mit den nordwestdeutschen Sektionen schloss man sich am 8. Oktober 1949 auf dem Coburger Alpenvereinstag zum »Alpenverein e. V.« zusammen. Die Fronten waren verhärtet, aber eine Denkschrift der S. Minden, die eine sofortige Beendung der Spaltung forderte, führte zur Deeskalation und schließlich zur am 22. Oktober 1950 in Würzburg vollzogenen Gründung des Deutschen Alpenvereins. Ab Herbst 1950 nannte sich daraufhin der Alpenverein in Innsbruck Österreichischer Alpenverein. Nun rückten die reichsdeutschen Hütten in den Fokus des Interesses. Ab Herbst 1949 durften Deutsche wieder nach Österreich einreisen, doch erst 1951 konnten sie die Hütten in Österreich ohne Beschränkungen besuchen. Die DAV-Führung bemühte sich bei der Frage nach der Rückgabe der Hütten um äußerste Zurückhaltung.154 Es war klar, dass die Rückgabe der reichsdeutschen Hütten in Österreich, die formal noch den Alliierten gehörten, erst nach einem österreichischen Staatsvertrag erfolgen konnte. Es zeichnete sich ab, dass die Rückgabe der reichsdeutschen AV-Hütten in vier Komplexe aufgespalten werden würde: Es gab die zwei Hütten in der Schweiz und Liechtenstein und die 15 Hütten der sudetendeutschen Sektionen, die in Österreich nicht zum beschlagnahmten reichsdeutschen Vermögen zählten. Es gab weiters 143 Hütten, deren Eigentümersektionen ihren Sitz in Westdeutschland hatten und 33 ›ost- und mitteldeutsche‹ Hütten, deren Sektionen ihren ursprünglichen Sitz in der DDR bzw. in den Gebieten hatten, die unter polnischer und sowjetischer Verwaltung standen. Diese waren nach 1945 aufgelöst worden und hatten meistens ihren Sitz nach Westdeutschland verlagert. Ihr Anspruch auf Rechtsnachfolge war in Österreich umstritten.



Hüttengebühren für die StüdlHütte. Formblatt der Verwaltung des nichtösterreichischen DAV-Vermögens, 1949

150 Martin Busch auf der Alpenvereinstagung in Admont, 3./4.9.1949, in: Mitteilungen ÖAV 1949, 50. – Öffentliche Mittel standen nicht zur Verfügung: Walter Schmidt-Wellenburg, Alpenvereinsgeschichte 1929–1967, unveröff. Typoskript, 276. 151 Österreichisches Staatsarchiv (ÖStA)/ Archiv der Republik (AdR), BM f. Vermögenssicherung 73.787–4/49; BM f. Finanzen, Vermögenssicherung Sonderlegung 28, Karton 6689; Martin Achrainer/Nicholas Mailänder, Der Verein, in: DAV, OeAV, AVS (Hg.), Berg Heil! Alpenverein und Bergsteigen 1918–1945, Köln/Weimar/Wien 2011, 316. 152 S. Nicholas Mailänder, Im Schatten der Geschichte. Die »Wiedergründung« des Deutschen Alpenvereins, in: Aufwärts! (wie Anm. 123), 14–33. 153 DAV Archiv NAS 25 SG 3, Rundschreiben des Alpenvereins e.V. vom 6.5.1950; vgl. DAV Archiv BGS 2 SG 13 Brief des VA des ÖAV (Martin Busch) an den Alpenverein (Adalbert Heizer), 10.11.1949. 154 Rede Alfred Jennewein, HV in Würzburg, 22.10.1950.

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Die Heidelberger Hütte in der Schweiz, über dem Eingang ein Willkommensgruß (»Herzlich Willkommen«), 1953

155 Bereits seit 1939 konnten die beiden Hütten nicht mehr von Deutschen besucht werden. 156 Mitteilungen DAV 1953, 179f. 157 Vgl. www.alpenverein.li/HüttenundWege/Pfälzerhütte.aspx. Ansprüche aus der Beschlagnahme und Liquidation der Pfälzer Hütte können nicht gegen die Schweiz u. Liechtenstein geltend gemacht werden: DAV Archiv BGS 2 SG 166.3, 12. VA-Sitzung, 11.10.1960. 158 DAV Archiv BGS 2 SG 170, 11. VASitzung, 15.10.1963.

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Die Hütten in der Schweiz und Liechtenstein

1945 wurden die Heidelberger Hütte und die Pfälzer Hütte (auf Liechtensteiner Boden, aber zum Schweizer Zollgebiet gehörig) beschlagnahmt.155 Nach Abschluss des Abkommens zwischen der Schweiz und der Bundesrepublik Deutschland im August 1952 über die Rückgabe des beschlagnahmten Vermögens konnte am 26. September 1953 als erste deutsche AV-Hütte die Heidelberger Hütte an die S. Heidelberg übergeben werden.156 Die Regierung in Liechtenstein hatte den Alpenverein Liechtenstein (AVL), der bis 1946 eine Sektion des DAV gewesen war, ersucht, die treuhändische Verwaltung der Pfälzer Hütte zu übernehmen. Im April 1950 verkaufte die Verrechnungsstelle Zürich die Hütte an den AVL, der sie umgehend sanierte. Da das deutsch-schweizer Abkommen von 1952 eine Verzichtserklärung für Ansprüche aus allen bis dahin getätigten Auslandsverkäufen enthielt, wurde der Verkauf rechtskräftig.157 Bis 1963 schwelte der Streit zwischen AVL, DAV und den ehemaligen Eigentümersektionen. 1964 wurde Letzteren ein im Grundbuch verankertes Mitbenutzungsrecht zugestanden.158 Der Bestandsvertrag – Teilhabe an der Verwaltung

In Österreich war man weiterhin auf den Abschluss des Staatsvertrags angewiesen. Die DAV-Führung hatte vollstes Vertrauen in Martin Busch.

Hauptversammlung des DAV in Bad Reichenhall, 1953 (Foto: Ernst Baumann)

Auf der DAV-Hauptversammlung in Kempten 1951 betonte Busch: »Der ÖAV will sich nichts aneignen, was nicht ihm selbst gehört. Er verwaltet Ihre Hütten durch mich und meine Mitarbeiter als ehrlicher Treuhänder. Unser Grundsatz ist und bleibt: Wahrheit, Gerechtigkeit, Ehrlichkeit. Wir wollen Ihnen die Hütten in einem möglichst guten Zustand zurückgeben, sobald die Möglichkeiten hierzu gegeben sind.«159 Man war sich aufseiten des DAV bewusst, dass die Hütten »kein Kapital das etwas abwirft, sondern fressendes Kapital« seien und der ÖAV die Hütten lieber früher als später an den DAV übertragen würde.160 Auf den Hauptversammlungen wurde das Thema ›Hüttenrückgabe‹ sehr sensibel behandelt und meist in den vertraulichen Vorbesprechungen ohne Öffentlichkeit und Presse behandelt. Dort versuchte man die Fortschritte zu erläutern und die ungeduldigen Sektionen zu beruhigen. Man befürchtete, eine breite öffentliche Diskussion würde einen negativen Einfluss auf die Alliierten und die österreichische Öffentlichkeit haben. Bei der gemeinsamen Besprechung der Verwaltungsausschüsse von ÖAV und DAV am 11. Juni 1952 in Wörgl vereinbarte man, den österreichischen Hüttenbetreuern Betreuer der Eigentümersektionen in beratender Funktion an die Seite zu stellen.161 Zunehmend flossen Geldund Sachspenden der entsprechenden Sektionen an ihre Hütten. Dies entlastete das Budget des ÖAV für deren Unterhalt.162 Anfang 1953 konnte Martin Busch das österreichische Finanzministerium davon überzeugen, dass die Sektionen des DAV unter bestimmten Bedingungen ihre Hütten »pachtweise in Bestand nehmen könnten«, ohne die Eigentumsfrage zu berühren.163 Der DAV sollte in einem Bestandsvertrag die Hütten vom Treuhänder pachten und durch die Eigentümersektionen verwalten lassen. Dieser Vertrag wurde schließlich am 21. April 1954 geschlossen und von der außerordentlichen DAV-Hauptversammlung am 16. Mai 1954 in Starnberg angenommen.164 Nachdem das österreichische Finanzministerium den Vertrag gebilligt hatte, sollten die reichsdeutschen Hütten zum 1. Juni 1954 wieder von den deutschen Sektionen verwaltet werden. Da das französische Hochkommissariat in



159 DAV Archiv BGS 2 SG 41, Rede Martin Busch, HV in Kempten,16.9.1951. 160 DAV Archiv BGS 2 SG 47, Dr. Karl Humburg (Vorsitzender S. Hannover) auf der vertraulichen Vorbesprechung zur HV in Bad Reichenhall, 12.9.1953. 161 DAV Archiv BGS 2 MF 49, Besprechung mit dem VA des ÖAV in Wörgl, 11.6.1952. 162 Peter Grimm, »Moralische Verpflichtung« und »wirtschaftliche Gründe«. Die Rückgabe der »reichsdeutschen« Hütten in Österreich an den Deutschen Alpenverein, in: Aufwärts! (wie Anm. 123), 34–43, hier 36. 163 DAV Archiv BGS 2 MF 49, 30. VASitzung, 13.2.1953. 164 OeAV, ZV ohne Signatur, Bestandsvertrag vom 21.4.1954.

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Bestandsvertrag zwischen Martin Busch und dem DAV, 1954, mit zugehöriger Liste, erste Seite

165 Vgl. OeAV Archiv ZV 15.33, Rundschreiben Martin Buschs an die Betreuer von nicht österreichischen AV-Hütten in der französischen Besatzungszone, 14.6.1954; DAV Archiv BGS 2 SG 164, 50. VA-Sitzung, 22.6.1954. 166 Vgl. DAV Archiv BGS 2 SG 50, Martin Busch auf der HV des DAV in Bad Tölz, 1955. Protokoll. 167 Mitteilungen ÖAV 1955, 71. 168 DAV Archiv BGS 2 SG 164, 55. VASitzung, 16.11.1954.

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Wien seine Zustimmung verweigerte, 165 galt der Vertrag zunächst jedoch lediglich in der amerikanischen und britischen Zone, also in Kärnten, Salzburg und Osttirol, weshalb nur 40 der 180 Hütten von den Sektionen selbst verwaltet werden konnten. Erst nach dem Abschluss des Staatsvertrages und dem am 6. Oktober 1955 erfolgten Abzug der Franzosen konnte der Bestandsvertrag auf ganz Österreich ausgedehnt werden.166 Bereits 1954 setzte eine rege Instandsetzungstätigkeit der deutschen Sektionen ein.167 Das von DAV und ÖAV für die Durchführung des Bestandsvertrages gebildete Kuratorium rechnete die Kosten ab. Für die Kostendeckung von Bauarbeiten zur Erhaltung der Hütten wurde grundsätzlich vereinbart, dass der Treuhänder zunächst für die Hütten in der französischen Zone verantwortlich sei, während in den anderen Zonen der DAV aufkommen sollte.168

Hüttenverzeichnis im Bestandsvertrag, 1954, erste Seite

Sonderfall Sudetendeutsche Hütten

Nach der Unabhängigkeit der Tschechoslowakei 1918/19 waren die sudetendeutschen Sektionen eigenständige Alpenvereine geworden. Daher zählten ihre Hütten in Österreich nicht zum deutschen Eigentum. Die Benesch-Dekrete vom 25. Oktober 1945 ordneten jedoch die Auflösung sämtlicher sudetendeutscher Vereine an. Daher gründeten in Westdeutschland und Österreich ehemalige Mitglieder ihre Sektionen als Rechtsnachfolger wieder. Das Vermögen der sudetendeutschen Sektionen wurde in Österreich zunächst vom Bundesministerium für Vermögenssicherung und Wirtschaftsplanung verwaltet, welches einen Kurator als Verwalter eingesetzt hatte. Weil die sudetendeutschen Sektionen nach 1939 die Bestimmung übernommen hatten, ihr Vermögen bei einer Auflösung der Sektion dem DAV zu übertragen, sah sich der ÖAV auch als deren Rechtsnachfolger an.169 Man strebte eine Vermögensübertragung an den ÖAV an.



169 OeAV Archiv ZV ohne Signatur, Aktenvermerk Besprechung betreffend sudetendeutsche Hütten in Österreich u. sudetendeutsche Zweigvereine, 14.6.1949.

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Heimat-Ersatz in Osttirol: Die Sudetendeutsche Hütte in der Granatspitz-Gruppe, 1980er-Jahre

170 OeAV Archiv ZV ohne Signatur, Schreiben Martin Busch an Friedrich Repp, 24.6.1949. 171 DAV Archiv BGS 2 SG 121, 1. HASitzung, 16./17.12.1950. 172 DAV Archiv BGS 2 MF 49, Besprechung in Wörgl mit dem VA des ÖAV, 11.6.1952. 173 Martin Busch auf der HV des ÖAV, 28.9.1952: Mitteilungen ÖAV 1952, 77. 174 Mitteilungen ÖAV 1953, 67. 175 S. Manuela Hoffmann, Entstehung und wirtschaftliche Konsequenzen des deutsch-österreichischen Vermögensvertrages, Diss. Kassel 2007. 176 Ebd., 101f.

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Eine Übertragung der Eigentumsrechte an sudetendeutsche Sektionen, die ihren Sitz nach Westdeutschland verlegt hatten, lehnte man ab, da man fürchtete, die Hütten könnten dann als reichsdeutsches Vermögen angesehen werden.170 Im Oktober 1950 wurden die Hütten durch den Treuhänder auf den ÖAV übertragen und österreichische Sektionen mit deren Verwaltung betraut. Kurz darauf konnten bereits sudetendeutsche Sektionen, die ihren Sitz nach Österreich verlegt hatten, mit der Verwaltung ihrer Hütte betraut werden. Das gleiche galt auch für sudetendeutsche Sektionen mit Sitz in Deutschland, die eine Ortsgruppe in Österreich hatten.171 Ab 1. Juli 1953 durften die sudetendeutschen Sektionen ihre Hütten selbst verwalten.172 Die bisher eingesetzten Betreuer sollten ihnen als Berater beigeordnet werden. Man betonte ausdrücklich, dass sie einen anderen Rechtsstatus hätten als die reichsdeutschen Sektionen.173 Die Hauptversammlung des ÖAV 1953 in Bludenz ermächtigte den Hauptausschuss, die ehemaligen sudetendeutschen Hütten an Sektionen des DAV und ÖAV zu übertragen, die die Rechtsnachfolge nachweisen können.174 Somit war der Weg für eine zügige Rückübertragung dieser Hütten nach dem Staatsvertrag geebnet. Der deutsch-österreichische Vermögensvertrag

Am 15. Mai 1955 wurde in Wien der österreichische Staatsvertrag unterzeichnet. Darin wurde das gesamte von den Alliierten beschlagnahmte »deutsche Eigentum« auf die Republik Österreich übertragen.175 Ein separater Vertrag zwischen Österreich und der BRD sollte die Vermögensfrage klären. Der Artikel 22 Absatz 13 des Staatsvertrages beinhaltete ein totales Rücknahmeverbot für das deutsche Vermögen. Als Ausnahmen waren lediglich Vermögen zugelassen, die einem erzieherischen, kulturellen, caritativen und religiösen Zweck dienten.176 Daher war es nötig, die Verhandlungspartner zu überzeugen, dass die deutschen AV-Hütten

in Österreich kulturelle und erzieherische Einrichtungen seien. Nach dem Abschluss des Staatsvertrag verschickte der DAV am 12. Juni 1955 gleichlautende Telegramme an Bundeskanzler Konrad Adenauer und weitere zuständige deutsche Stellen : »Der Deutsche Alpenverein bittet die Bundesregierung unverzüglich alle Schritte zu unternehmen, um den kulturell und erzieherisch wichtigen deutschen Hüttenbesitz in Österreich dem Deutschen Alpenverein zu erhalten.«177 Auch beim ÖAV setzte man sich intensiv für die Hütten-Rückgabe ein. Prominente Politiker der ÖVP wie der zuständige Staatssekretär im Innenministerium, Ferdinand Graf, hatten sich dafür ausgesprochen.178 Dagegen trat der Touristenverein Naturfreunde immer wieder gegen eine Rückgabe der Hütten an deutsche Sektionen auf, weshalb die Haltung der SPÖ, der die Naturfreunde in Österreich angehörten, noch unentschlossen schien.179 Der DAV solle, so die Verantwortlichen im ÖAV, unbedingt dafür sorgen, die Rückgabe der Hütten ganz oben auf die Wunschliste der Bonner Regierung bei den Verhandlungen zu setzen.180 Hans Kinzl, Vorsitzender des Verwaltungsausschusses des ÖAV, schrieb an den Tiroler Landeshauptmann Alois Grauß und betonte den Segen, den der Alpenverein für Tirol gebracht habe. Er drohte sogar den Vereinssitz in die östlichen Bundesländer zu verlagern, falls die Hütten nicht zurückgegeben würden.181 In einer Denkschrift wurde nochmals betont, dass die Schutzhütten, Wege und Steige kein Geld abwerfen, sondern Kosten produzieren. Die Hütten seien nicht nach politischen oder wirtschaftlichen Gesichtspunkten erbaut worden. Der Alpenverein und seine deutschen Sektionen seien Pioniere des Fremdenverkehrs. Man warnte auch vor den wirtschaftlichen Folgen, wenn die Hütten nicht zurückgegeben werden würden.182 Auf der Hauptversammlung des ÖAV 1955 in Bad Aussee forderte Martin Busch: »Gebt die deutschen Hütten ihren rechtmäßigen Eigentümern ohne Einschränkung und bedingungslos zurück!«183 Der für Handel und Verkehr zuständige Minister Udo Illig versicherte den Delegierten, dass ein für alle Seiten befriedigender Modus Vivendi bezüglich der Hüttenrückgabe gefunden werden könne.184 Die Übertragung des gesamten deutschen Vermögens auf die Republik Österreich und das Rücknahmeverbot führten 1955 zu einer Krise und zu Spannungen in den deutsch-österreichischen Beziehungen.185 Auch die Hüttenfrage wurde von der Presse in den Konflikt hineingezogen. Während auf deutscher Seite der scheinbare Stillstand in der Hüttenfrage angeprangert wurde, wetterte die sozialistische Presse Österreichs, dass niemand das Recht habe, österreichisches Eigentum zu verschleudern.186 Letztlich war jedoch die breite Öffentlichkeit für eine Rückgabe der Hütten.187 Auf der ersten Sitzung der »Gemischten Deutsch-Österreichischen Kommission« zur grundsätzlichen Klärung über die Interpretation des Artikels 23, Abs. 3 des Staatsvertrages im Januar 1956 in Bonn, wurde die Frage der AV-Hütten »inoffiziell von deutscher Seite als besonders dringlich bezeichnet.«188 Im Februar 1956 legte Unterrichtsminister Heinrich Drimmel eine Note zur Lösung der Hüttenfrage vor.189 Sämtliche Hütten sollten zurückgegeben werden, lediglich diejenigen, deren Rechtsverhältnisse noch nicht einwandfrei geklärt seien, sollten im Bestandsvertrag belassen werden. Bei einer interministeriellen Besprechung



Streitschrift des ÖAV gegen Angriffe der Naturfreunde, 1947 177 DAV Archiv BGS 2 MF 32.2, Telegramme an Bundeskanzler Konrad Adenauer etc., 12.6.1955. 178 OeAV Archiv ZV 19.1, Brief Dr. Franz Hiess (Mitglied HA ÖAV) an VA des ÖAV, 28.7.1955. 179 Ebd., Aktennotiz vom 10.6.1955. 180 Ebd. 181 OeAV Archiv ZV 19.1, Brief Hans Kinzl (Vorsitzender VA ÖAV) an Tiroler Landeshauptmann Alois Grauß, 20.5.1955. 182 OeAV Archiv ZV 19.1, Denkschrift »Zur Frage des deutschen Alpenvereinseigentums in Österreich nach dem Staatsvertrag«. 183 Martin Busch auf der HV des ÖAV in Bad Aussee, 4.9.1955: Mitteilungen ÖAV 1955, 102. 184 Udo Illig, ebd. 105. 185 Vgl. Hofmann, Entstehung (wie Anm. 30), 100ff. 186 Die Welt, 30.6.1955; Die Zeit, 22.9.1955; Münchner Merkur, 6.7.1955; Mitteilungen DAV 1955, 154. 187 Vgl. Grimm (wie Anm. 17), 37. 188 ÖStA/AdR, BKA/Auswertige Angelegenheiten, II pol. Staatsvertrag 1. Grundzahl 511552-pol/56, Depesche der österreichischen Botschaft in Bonn an das Bundeskanzleramt, Auswärtige Angelegenheiten, 31.1.1956. 189 Ebd. Grundzahl 522400-pol/56, Note Bundesunterrichtsminister Drimmel an Bundeskanzleramt, 28.2.1967.

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Die Gablonzer Hütte im Dachsteingebirge, um 1940

190 Ebd. Grundzahl 512565-pol/56. 191 Vgl. Hofmann (wie Anm. 30), 170f.; DAV Archiv BGS 2 SG 122, 1. HASitzung, 21./22.1.1956. 192 DAV Archiv BGS 2 MF 22/21, Protokoll des Besuches von Legationsrat Dr. Werner (Auswärtiges Amt, Rechtsabteilung) im Alpenvereinshaus in München, 12.4.1956. 193 Ebd., Memorandum Hütten des Deutschen Alpenvereins in Österreich, 1.3.1956; ebd., Protokoll über die Gemischte Deutsch-Österreichische Kommission, 23.3.1956. 194 Ebd. Schlussprotokoll über die 2. Arbeitstagung der Gemischten Österreichisch-deutschen Kommission. 195 DAV Archiv BGS 2 SG 22.21, Schreiben Auswärtiges Amt an DAV, 2.6.1956. 196 Mitteilungen DAV 1956, 95. 197 ÖStA/AdR, BKA/Auswärtige Angelegenheiten, II pol. Staatsvertrag 1. Grundzahl 511552-pol/56, und OeAV Archiv, ZV ohne Signatur, Rundschreiben des DAV an die Sektionen mit Hüttenbesitz in Österreich, 5.6.1956.

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am 9. März 1956 in Wien wurde die Verhandlungsposition der Österreichischen Regierung festgelegt.190 Alle Hütten, die vor 1938 in Österreich errichtet wurden, seien als kulturelles Vermögen anzusehen. Es sollen jedoch nur die Schutzhütten zurückgegeben werden, deren Sektion ihren Sitz vor 1938 auf dem Gebiet der BRD hatten, da man mögliche außenpolitische Verwicklungen vermeiden wollte. Der Kulturausschuss bei der 2. Arbeitstagung der Gemischten deutschösterreichischen Kommission beschäftigte sich im März 1956 mit den AVHütten. Die Verhandlungen gestalteten sich sehr schwierig, weil die österreichische Delegation an ihrer Position festhielt, während die deutsche im Einklang mit dem DAV die Rückgabe aller Hütten forderte.191 Die österreichische Delegation wollte die in der BRD geltende Rechtslage der sitzverlegten Sektionen nicht anerkennen, »um nicht die Aufmerksamkeit der DDR und der Russen zu wecken.«192 Weder das Memorandum des DAV vom 1. März 1956 noch weitere Expertisen und Sachverständige seitens des DAV und ÖAV konnten die österreichische Delegation umstimmen.193 Erst nachdem der DAV zugestimmt hatte, zunächst nur über die 143 westdeutschen Hütten zu verhandeln, konnten die Gespräche fortgesetzt werden.194 Zunächst nahm der österreichische Ministerrat die Empfehlungen der Kommission an, im Mai 1956 schließlich auch die deutsche Delegation.195 Über die 33 verbliebenen Osthütten sollte später verhandelt werden. Das Ergebnis der Verhandlungen würdigte man als »bestes Zeugnis für den kulturellen Charakter der Arbeit des DAV.«196 Am 11. Mai 1956 erhielt Martin Busch die Anweisung, alle 143 Westhütten im Einvernehmen mit dem DAV aus dem Bestandsvertrag zu entlassen.197 Damit wurden die Hütten de facto zum 1. Juli 1956 an die Sektionen übergeben. Die endgültige Rückgabe zog sich noch etwas hin. Nach der Unterzeichnung des deutsch-österreichischen Vertrages im Juni 1957 und der Ratifizierung im Mai 1958 durch den Bundestag wurden am 27. November 1958 die grundbuchfähigen Urkunden in einem Fest-

Martin Busch (1. von links) und Alfred Jennewein (4. von links) bei der Hauptversammlung des DAV 1953 in Bad Reichenhall (Foto: Ernst Baumann).

Feierliche Umbenennung der Neuen Samoar-Hütte in »Martin-BuschHütte«, 1957. Im Vordergrund: Hans Kinzl, Alfred Jennewein und Martin Busch (Mitte mit Hut).

akt in Innsbruck dem DAV und seinen Sektionen übergeben. Auf der Hauptversammlung des DAV 1956 in Cuxhaven wurde Martin Busch für sein Wirken als Treuhänder in Österreich gewürdigt.198 Er wurde zum DAV-Ehrenmitglied ernannt, und die Neue Samoar-Hütte der S. Berlin, deren Rohbau während des Zweiten Weltkriegs als HermannGöring-Haus errichtet worden war, erhielt ihm zu Ehren den Namen Martin-Busch-Hütte. Rückgabe der sudetendeutschen Hütten

Für die sudetendeutschen Sektionen hatten die Hütten eine besonders emotionale Bedeutung: »Für uns sind diese Hütten der letzte Rest der



198 DAV Archiv BGS 2 MF 12, HV-Protokoll Cuxhaven, 1956.

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199 DAV Archiv BGS 2 SG 48, Dr. Heinrich Zinke auf der a. o. HV in Starnberg, 16.5.1954. 200 S. z. B.: Mitteilungen ÖAV 1957, 55; DAV Archiv SEK 12 SG 12, Übergabevertrag zw. ÖAV u. S. Prag, 29.6.1957: Radstädter Hütte, Warnsdorfer Hütte, Zittauer Hütte, Alte und Neue Prager Hütte, Johannis-Hütte, Stüdl-Hütte, Bohemia-Hütte, Karlsbader Hütte und Sudetendeutsche Hütte. Die Mörsbach-Hütte übernahm die S. Graz, die Reichenberg-Hütte wurde an die S. Reichenberg mit Sitz in Wien übertragen. Die Gablonzer Hütte erhielten die Sektionen Neugablonz (ÖAV, Sitz Enns) und Gablonz (DAV, Sitz Kaufbeuren-Neugablonz). Das Buchstein-Haus (›Preßburger Hütte‹) wurde 1945 an den TV Naturfreunde zurückerstattet. 1960 wurde die Ascher Hütte an die S. Asch übertragen. Die Ruine der Wangenitzsee-Hütte wurde an die S. Holland (ÖAV) übergeben, die sie 1965/66 wieder aufbaute. 201 OeAV Archiv ZV ohne Signatur, Schreiben Ministerium für Finanzen an VA des ÖAV, 19.8.1958. 202 OeAV Archiv ZV ohne Signatur, Schreiben Ekkehard Hörmann (Vorsitzender VA) an BM für Finanzen, 10.9.1958. 203 DAV DOK 3 SG 53, Gutachten Werner Sedelmair über das Schicksal der Hütten der ehemaligen mittel- u. ostdeutschen Sektionen des DAV. Top 7 der 5. VA-Sitzung, 22.5.1990. 204 DAV Archiv BGS 2 SG 122, Ludwig Aschenbrenner auf der 1. HA-Sitzung, 21./22.1.1956. 205 DAV Archiv BGS 2 SG 131, Alfred Jennewein auf der 7. HA-Sitzung, 22./23.2. 1958. 206 DAV Archiv BGS 2 SG 132, 8. HASitzung, 7./8.6. 1958. 207 DAV Archiv BGS 2 SG 122, 4. HASitzung, 26.1./27.1. 1957. 208 Ebd., 5. HA-Sitzung, 25./26.5. 1957. 209 DAV Archiv BGS 2 SG 167, 27. VASitzung, 10.7.1958. 210 Bote für Tirol, 13.3.1959, 2

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Heimat«, erklärte 1954 Heinrich Zinke vom Verband der Sudetendeutschen Sektionen.199 Die sudetendeutschen Hütten wurden 1950 durch ein Kuratorenverfahren an den ÖAV übergeben. Der Staatsvertrag von 1955 leitete eine schnelle Rückgabe der Hütten, die bereits seit 1953 durch die sudetendeutschen Sektionen verwaltet worden waren, ein. Am 13. Juni 1957 wurden in Innsbruck in einem feierlichen Akt 10 Hütten sowie der Krimmler-Wasserfallweg übergeben.200 Im Rahmen der vermögensrechtlichen Verhandlungen zwischen der Republik Österreich und der CSSR erhob jedoch Prag im Sommer 1958 Ansprüche auf 18 »Touristenhütten«.201 Der ÖAV wies die Forderungen unter Berufung auf das Urteil des Verfassungsgerichtes aus dem Jahr 1947, das das Vermögen auf den ÖAV übertragen hatte, zurück.202 Der lange Weg der ostdeutschen Hütten

Bei den deutsch-österreichischen Verhandlungen zur Vermögensrückführung hatte 1956 das österreichische Außenministerium bezüglich der ostdeutschen Hütten ein Veto eingelegt. Es befürchtete, Polen, die UdSSR und die DDR könnten Ansprüche auf die Hütten erheben. Der Bestandsvertrag galt für diese Hütten weiter. Verwaltet wurden sie jedoch von den Exilsektionen bzw. von den betreuenden Sektionen. In der DDR wurden die Sektionen verboten, ihr Vermögen beschlagnahmt, allerdings nicht das Vermögen und die Hütten der Sektionen in Österreich.203 Zur Sicherung der Vermögensansprüche waren bis 1956 fast alle hüttenbesitzenden Sektionen aus dem Osten in die BRD verlegt worden.204 Aber nach dem Abschluss des Staatsvertrages 1955 war es noch völlig unklar, ob die ostdeutschen Hütten direkt an den österreichischen Staat oder aufgrund des Heimfallrechtes an den ÖAV fallen sollten.205 Im Sommer 1958 beschloss der Hauptausschuss des DAV, dass angesichts der unklaren Rechtslage nur noch Mittel für diese Hütten bereitgestellt werden sollten, die zur Erhaltung der Substanz unbedingt erforderlich seien.206 Es bestand jedoch die Übereinkunft, der ÖAV solle Eigentümer der Hütten werden. Diese sollten dann an den DAV verpachtet werden und ihre Weitergabe sollte im Einvernehmen von DAV und ÖAV auf Kosten des DAV erfolgen.207 1958 scheiterte der Modellversuch des ÖAV, die Magdeburger Hütte durch ein Kuratoriumsverfahren zu übernehmen. Das Bezirksgericht Innsbruck lehnte dies unter dem Hinweis auf den Staatsvertrag ab.208 Kraft des Staatsvertrags sei die Republik Österreich Eigentümer der Hütten.209 Es bestand aber bei den Regierungsstellen in Wien eine »gewisse Geneigtheit«, dass der ÖAV die Hütten erwerben soll. Daher beschloss der DAV, den ÖAV zu bitten, in Kaufverhandlungen mit dem österreichischen Finanzministerium zu treten. Im März 1959 wurden die 33 Hütten en bloc vom österreichischen Finanzministerium zum Verkauf ausgeschrieben: »Für den Erwerb dieser Liegenschaften sind Verpflichtungen zur Weiterführung des Betriebes als ›Schutzhütte‹, zur Instandhaltung der Zugangswege, der Brückenanlagen, der Touristenwege, der Erhaltung und Neuanlage von Markierungen usw. im Bereich der Hütten verbunden.«210 Es ist offensichtlich,

dass eigentlich nur der ÖAV (mit Unterstützung des DAV) diese Hütten erwerben konnte. Am 17. Oktober bzw. 2. November 1961 wurde der Kaufvertrag um 600.000 ÖS abgeschlossen.211 Der DAV gewährte dem ÖAV ein unverzinsliches Darlehen in Höhe von 960.000 ÖS für Ankauf, Gebühren und Auslagen.212 Um das vereinbarte Abkommen zwischen ÖAV und DAV zu verschleiern, wurden die dem ÖAV zur Verfügung gestellten Mittel nicht als Darlehen bezeichnet.213 Nach einer ›Schamfrist‹ von 6 Jahren erwarb der DAV die ost- und mitteldeutschen Hütten am 27. Dezember 1967.214 Der Kaufpreis von 1.542.678 ÖS galt durch die Übernahme des ersten Verkaufs aus dem Jahr 1961 als bereits entrichtet. Allerdings übertrug der DAV die Hütten nicht sofort an die sitzverlegten Sektionen. Der DAV zweifelte daran, dass die meisten sitzverlegten Sektionen die finanziellen Lasten, die zum Erhalt und Betrieb der Hütten notwendig wären, stemmen könnten. Bereits 1960 zeigte es sich, dass viele dieser Sektionen kaum überlebensfähig waren. Bei ihren Anträgen auf Beihilfen sollte der DAV 90–100 % der anfallenden Kosten übernehmen. Der Hauptausschuss war der Meinung, dass man dies im Interesse der anderen hüttenbesitzenden Sektionen nicht mehr verantworten könne und regte Partnerschaften mit westdeutschen Sektionen an.215 Es gab aber auch rechtliche Einwände. Man war der Ansicht, dass die österreichischen Behörden bei einer Weiterveräußerung der Hütten an die sitzverlegten Sektionen erneut ihre Zustimmung geben müssten. Zudem hatte die Republik Österreich Bedenken hinsichtlich ihrer Neutralität.216 Man befürchtete, dass bei einer Anerkennung der DDR deren Bergsteigerverbände Ansprüche erheben könnten. Die ostdeutschen Hütten wurden 1969 intern in drei Kategorien eingeteilt: Hütten von lebensfähigen Nachfolgesektionen, Hütten von Sektionen, die eine Betreuungssektion benötigten und Hütten, für die es keinen Rechtsnachfolger mehr gab.217



Neue Magdeburger Hütte im Karwendel, um 1960

211 OeAV Archiv ZV ohne Signatur, Verwaltung des reichsdt. DAV-Vermögens (ostdt. Hütten), Kaufvertrag zw. Republik Österreich u. ÖAV, 17.10.1961 bzw. 2.11.1961. 212 Ebd., Schreiben Ekkehard Hörmann (Vorsitzender VA ÖAV) an VA des DAV, 19.1.1960. 213 DAV Archiv BGS 2 SG 168, 16. VASitzung, 4.12.1961. 214 DAV Archiv DAT 38, Kaufvertrag zw. ÖAV u. DAV, 27.12.1967. 215 DAV Archiv BGS 2 SG 140, 18. HASitzung, 18.5.1960. 216 DAV Archiv BGS 2 SG 176, 5. VASitzung, 2.3.1969. 217 Ebd., 7. VA-Sitzung, 14.4.1969.

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Winnebachsee-Hütte in den Stubaier Alpen, um 1960

Rastkogel-Hütte in den Tuxer Alpen, 1930er-Jahre

218 Gutachten Hans Domcke zur Frage, ob mittel- u. ostdt. Hütten an die sitzverlegten Sektionen zu Eigentum übertragen werden sollten: DAV Archiv BGS 2 SG 177, Anlage zur 6. VA-Sitzung, 8.6.1970. 219 DAV Archiv BGS 2 SG 160, 36. HASitzung, 12./13.6.1971; übertragen wurden: Kelchalpen-Haus (Bochumer Hütte) der S. Magdeburg an S. Bochum, Anteil der S. Cottbus an der Riffelsee-Hütte an S. Frankfurt/M., Neue Magdeburger Hütte der S. Magdeburg an S. Geltendorf, Winnebachsee Hütte der S. Frankfurt/O. an S. Hof, Geraer Hütte der S. Gera an S. Landshut, die Hauersee-Hütte der S. Jung Leipzig an die S. Ludwigsburg, die Heiterwand-Hütte und Anhalter Hütte der S. Anhalt an S. Oberer Neckar; die S. Jena (Oberkochen) übernahm die Rastkogel-Hütte der ehem. S. Werdau. 220 DAV Archiv BGS 2 SG 178, 18. VASitzung, 2.11.1971. 221 Ebd. 15. VA-Sitzung, 30.8.1971. 222 DAV Archiv BGS 2 SG 162, 38. HASitzung, 12./13.5.1972; Meißner Haus an S. Ebersberg, Lehnerjoch-Haus (seit 1998 Ludwigsburger Hütte) an S. Ludwigsburg, Chemnitzer Hütte (seit 2001 Rüsselsheimer Hütte) an S. Rüsselsheim, Guben-Schweinfurter Hütte an S. Schweinfurt, Gleiwitzer Hütte an S. Tittmoning. 223 DAV Archiv BGS 2 MF 49, VA-Protokoll, 7.7.1975. 224 1978 wurden Dresdner Hütte, ZittelHaus u. Rojacher-Hütte an ihre Sektionen übertragen.

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In einem Gutachten erklärte 1970 Rechtsreferent Hans Domcke, dass zumindest bis zur Klärung der staatsrechtlichen Verhältnisse in Deutschland der DAV Eigentümer der Hütten bleiben sollte.218 1969 bereits hatte der DAV jedoch die Verwaltung und Bewirtschaftung von acht ostdeutschen Hütten an westdeutsche Sektionen übertragen. 1971 wurden diese an die Sektionen verkauft.219 Der Kaufpreis für Hütten errechnete sich auf der Basis des Hüttenfürsorgewertes abzüglich der bereits investierten Mittel.220 Als im Sommer 1971 beim UIAA-Jugendtreffen in der Tatra eine Mitgliedschaft der DDR diskutiert wurde, befürchtete man, dass diese quasi durch die Hintertür auch die ostdeutschen Hütten einfordern könnte.221 Im Mai 1972 beschloss der DAV, jene fünf ostdeutschen Hütten an die Betreuersektionen zu veräußern, deren Sektionen sie alleine nicht mehr unterhalten konnten.222 Die Käufer mussten sich verpflichten, den Hüttennamen beizubehalten. Zudem wurden die Breslauer und die Ostpreußen-Hütte an die Erbauersektionen übertragen. Lediglich zehn Hütten, die von sitzverlegten Sektionen beansprucht wurden, verblieben noch beim DAV. Nach dem Abschluss des Grundlagenvertrages zwischen der BRD und der DDR im Dezember 1972 war auch der Weg für die Rückgabe der restlichen Hütten frei. Zur Hauptversammlung 1975 in Burghausen wurde schließlich den sitzverlegten Sektionen empfohlen, einen Antrag auf Rückübertragung der Hütten zu stellen.223 Die Sektionen erhielten ein zinsloses Darlehen auf 20 Jahre für den Rückkauf ihrer Hütten, das sich an dem Hüttenfürsorgewert orientierte. Die Abwicklung der Rückübertragung zog sich bis 1978 hin. 33 Jahre nach Kriegsende erhielten die letzten sitzverlegten Sektionen ihre Hütte als Eigentum zurück.224 Das letzte Kapitel: Die ostdeutschen Hütten nach der Wiedervereinigung

Schon kurz nach dem Fall der Mauer am 9. November 1989 gründeten sich in der DDR die ersten Alpenvereinssektionen. Bereits auf der

Oben: Ostpreußen Hütte nordöstlich des Hochkönigs, 1930er-Jahre. Unten: Dresdner Hütte in den Stubaier Alpen, 2013

Hauptversammlung des DAV 1990 in Pforzheim – vier Monate vor der Wiedervereinigung – wurden sechs ostdeutsche Sektionen in den DAV aufgenommen.225 Der DAV erkannte, dass durch die Gründung neuer Sektionen in der ehemaligen DDR Konflikte mit den sitzverlegten Sektionen entstehen könnten. DAV-Hauptgeschäftsführer Werner Sedlmair kommt in einem Gutachten226 zum Schluss, dass die neuen Sektionen keinen Rechtsanspruch auf ehemaligen Hüttenbesitz hätten. Zudem könnten sie weder die finanziellen Mittel aufbringen, noch wäre die Hüttenbetreuung wegen der großen Entfernung realistisch. Eine Rückgabe an die neuen Sektionen wäre daher nicht empfehlenswert. »Was bleibt, ist eine moralische Verpflichtung.« Deshalb sollten mit den neuen



Rojacher-Hütte in der GoldbergGruppe, 1984 erworben durch die S. Rauris des ÖAV (Vorbesitzerin S. Halle), 1937 225 S. Sächs. Bergsteigerbund, S. Leipzig, S. Dessau, S. Pößneck, S. Jena u. S. Suhl. Protokoll der HV des DAV in Pforzheim, 25./26.5.1990; s. auch: Peter Grimm, Das »Wunder von Pforzheim«. Deutsche Wiedervereinigung – alpin, in: Aufwärts! (wie Anm. 123), 52–57. 226 DAV Archiv BGS 2 MF 50 Gutachten Werner Sedlmairs. Schicksal der Hütten der ehemaligen mittel- und ostdt.

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Die Hochstubai-Hütte auf der Wildkarspitze bei Sölden, 2011 Hauptversammlung des DAV in Pforzheim, 1990 (Foto: Hans Steinbichler)

Sektionen des DAV, Protokoll der 5. VA-Sitzung, 22.5.1990, Top 7. 227 DAV Archiv BGS 2 MF 54, 100. HASitzung, 6./7.3.1992. 228 DAV Archiv BGS 2 MF 50, S. Halle – Hildesheim, Dessau – Oberer Neckar und Leipzig – Leipzig München. 10. VA-Sitzung, 11.12.1990. 229 HV-Protokoll Pforzheim, 25./26.5.1990.

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Sektionen Patenschaften gebildet und diese bei der Betreuung und Verwaltung der Hütten mit einbezogen werden. 1992 wurde in einer Hauptausschusssitzung festgestellt, dass die Sektionen in Ostdeutschland mit Aufbau­schwierigkeiten und finanziellen Problemen zu kämpfen haben. Es wurde vereinbart, nach Kooperationsmöglichkeiten zu suchen.227 Schon kurz nach der Wiedervereinigung entstanden erste Sektionspartnerschaften, die teilweise bis heute bestehen.228 Einige Hütten wurden nach der Wiedervereinigung sogar wieder in ihre alte Heimat transferiert. Schon 1990 auf der Hauptversammlung in Pforzheim hatte Hans Koehler, Vorsitzender der S. Leipzig mit Sitz in München, verkündet, dass er keine Schwierigkeiten für eine Wiedervereinigung mit der neuen S. Leipzig (Ost) sehen würde.229 1996 nannte sich die S. Leipzig (West) nach ihrem Arbeitsgebiet in den Stubaier Alpen in S. Sulzenau mit Sitz in München um. 2007 löste sich die S. Sulzenau auf. Ein Großteil der Mitglieder trat der neuen S. Leipzig bei, der man auch das Vermögen und die Sulzenau-Hütte übertrug. Einen anderen Weg beschritt die 1953 in Wuppertal wiedergegründete S. Dresden, die 1979 ihren Sitz nach Böblingen verlegt hatte. Nachdem 1998 eine Ortsgruppe Dresden und 1999 die S. Böblingen gegründet worden waren, verlegte die S. Dresden 2000 ihren Sitz von Böblingen nach Dresden. Der Hüttenbesitz wurde zunächst geteilt: Die Hochstubai-Hütte erhielt die S. Böblingen, die Dresdner Hütte die S. Dresden. Nachdem 2002 die S. Böblingen auch die Hochstubai-Hütte an die S. Dresden übertragen hatte, wurde das Stubaigebiet in Tirol zum festen Arbeitsgebiet der S. Dresden. Zwischen den beiden besteht bis heute ein partnerschaftliches Verhältnis. Auch durch die Wiederbelebung einer alten Sektionsgemeinschaft wurde eine Hütte in den Osten transferiert. In den 1920er-Jahren hatte der Thüringische Gauverband, der aus zehn thüringischen Sektionen bestand, die Thüringer Hütte errichtet. 1955 wurde in Oberkochen, wo sich inzwischen die Firma Carl Zeiss aus Jena angesiedelt hatte, die S. Jena wiedergegründet. Mit den sitzverlegten Sektionen Pößneck und Weimar sowie mit Vertretern der Sektionen Apolda, Meiningen, Schleiz und Rudolstadt vereinbarte man, die Rechtsnachfolge des Thüringer Gauverbandes unter dem Vorsitz der S. Jena weiterzuführen. Seit 1956

Schweinfurter Hütte (früher Gubener Hütte) auf der Zwieselbachalm bei Umhausen, 2008

verwaltete die S. Jena (seit 1972 S. Oberkochen) als Rechtsnachfolgerin die Thüringer Hütte. Nach der Zerstörung durch eine Lawine im Jahr 1968 baute die S. Oberkochen die Hütte als Neue Thüringer Hütte wieder auf. Die Sektionen Apolda, Jena Inselberg, Meiningen und Weimar gründeten 1999 den Verein Neue Thüringer Hütte, der 2002 die Neue Thüringer Hütte übernahm.230 Nach der Wiedervereinigung verloren die sitzverlegten Sektionen schnell ihre bisherige Bedeutung. Der Bezug zur alten Heimat verschwand und sie wandelten sich in Westsektionen. So wurde 2001 aus der S. Erfurt mit Sitz in Ettlingen die S. Ettlingen, 2003 aus der S. Potsdam mit Sitz in Dinkelsbühl die S. Dinkelsbühl. Lediglich die Namen der Hütte erinnern an ihre Erbauersektionen, zu denen jedoch auch noch der Kontakt gepflegt wird. Manchmal verschwanden aber auch alte Hüttenamen. Die 1999 durch eine Lawine beschädigte Neue Chemnitzer Hütte wurde nach ihrer Wiedererrichtung 2001 in Rüsselsheimer Hütte umbenannt. Obwohl im Übernahmevertrag von 1972 festgehalten worden war, dass die alten Namen bestehen bleiben sollten, würdigte die S. Chemnitz die Leistung der S. Rüsselsheim.231 Doch nicht immer waren Umbenennungen einvernehmlich. 2008 verschwand zum Verdruss der S. Guben der Name Guben aus der Guben-Schweinfurter Hütte. Das DAV-Präsidium stimmte der Umbenennung zu, schlug aber vor, ein Zimmer in der Hütte als ›Gubener Zimmer‹ zu bezeichnen und einem Weg im Umfeld der Hütte den Namen ›Gubener Weg‹ zu verleihen.232 Auch 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, 25 Jahre nach der Wiedervereinigung, gibt es immer noch sitzverlegte Sektionen. Die S. Greiz mit Sitz in Marktredwitz unterhält neben der Greizer Hütte im Floitental in den Zillertaler Alpen auch die Erzgebirgshütte im Naturpark Erzgebirge/Vogtland in Sachsen. Der Bezug zur alten Heimat bleibt bestehen. Am Prozess der Rückübertragung der deutschen Hütten in Österreich spiegelt sich die Zeitgeschichte Deutschlands nach 1945 wieder. Verlust und Vertreibung – Wiederaufbau – Kalter Krieg – Entspannung – Status quo – Wiedervereinigung. Zum großen Teil sind die Hütten mit ihren Sektionen wiedervereinigt worden. Aber nicht alles, was zusammengehört, ist wieder zusammengewachsen.



230 DAV Archiv BGS 2 SG 203, 124. HA-Sitzung, 9.10.1999; HA, 22./23.6.2000. 231 S. Chemnitz (Hg.), Geschichte und Geschichten eines Vereins. Zur 125. Wiederkehr des Gründungstages der S. Chemnitz, Chemnitz 2007, 34. 232 Protokoll der 1. Präsidiumssitzung, 21.1.2008; www.dav-guben.de/überuns/infos-zur-hütte.

Erschließung und Erhaltung

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Schutzhütten und Wege in Südtirol nach dem Zweiten Weltkrieg

Florian Trojer Alpenverein Südtirol – Neugründung und neue Schutzhütten

Genehmigtes Ansuchen um Neugründung, 1945

233 Florian Trojer, Südtirol, in: DAV/ OeAV/AVS (Hg.), Berg Heil! Alpenverein und Bergsteigen 1918–1945, 329–382, hier 381–382.

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Nach dem Zweiten Weltkrieg hielt sich der inoffizielle Alpenverein in Südtirol zunächst noch im Hintergrund. Zu diesem Zeitpunkt gab es inoffizielle Alpenvereinsgruppen in Bozen, Meran, Brixen, Klausen und Niederdorf, die zusammen als »Gruppe Südtirol« im Zweig Innsbruck organisiert waren. Als sich gegen Ende 1945 abzeichnete, dass Südtirol weiterhin Teil Italiens bleiben würde, ergriff der Meraner Teil des inoffiziellen Alpenvereins die Initiative und schlug die Gründung einer »eigenen deutschsprachigen Bergsteigergruppe unter dem Namen ›A.V. Südtirol‹« vor. Am 31. Dezember 1945, am letzten Tag vor der Übergabe der Verwaltungsbefugnisse von der Alliierten Militärverwaltung an die italienische Regierung, wurde das Ansuchen genehmigt. Die Gründungsversammlung folgte am 14. Juni 1946 in Bozen. Nach knapp 23 Jahren gab es damit wieder einen offiziellen Alpenverein in Südtirol.233 In den folgenden Jahren war die Aufbruchsstimmung in den wiedergegründeten Sektionen des Alpenvereins Südtirol (AVS) groß, man wollte in allen klassischen Bereichen der Alpenvereinstätigkeit an die alten Erfolge anknüpfen und mit den benachbarten alpinen Vereinen gleichziehen. Das galt natürlich ganz besonders für die Schutzhütten, nach wie vor eines der Steckenpferde für das Selbstverständnis des Vereins. Hoffte man anfangs noch, dass die 1923 enteigneten Schutzhütten der ehemaligen Südtiroler Sektionen des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins an den AVS zurückgehen würden, so zeigte sich in den folgenden Jahren immer mehr, dass damit nicht mehr zu rechnen war. Also verlegte sich der AVS auf den Bau bzw. Kauf von neuen Schutzhütten. Damit eröffnete sich aber ein neues Problem: Der Alpenverein Südtirol war zwar bereits 1945 von der alliierten Militärverwaltung als offizieller Verein erlaubt und genehmigt worden, besaß aber keine Rechtspersönlichkeit. Diese war nötig, damit ein Verein selbst Besitz haben kann. Und die Rechtspersönlichkeit war aufgrund einer Eigenart des italienischen Rechtswesens nicht ganz einfach zu bekommen: Nur der Staatspräsident persönlich oder ein von ihm delegierter Präfekt konnten einem Verein die volle Rechtsfähigkeit erteilen. Jedes Jahr erhielten Tausende Vereine, darunter Fußballmannschaften und andere Sportclubs, die Rechtspersönlichkeit. Der AVS war den italienischen Behörden allerdings nicht geheuer, vor allem das Wort »Südtirol« im Namen des Vereins wurde beanstandet. Das Nachkriegsitalien war in den 1950er- und 1960er-Jahren von zentralistischer Bürokratie und tiefverwurzeltem Misstrauen gegenüber den lokalen Traditionen in Südtirol geprägt. Das bekam auch der Alpenverein deutlich zu spüren. Es dauerte noch viele Jahre vom ersten Ansuchen 1953 bis zur endgültigen Erteilung der Rechtspersönlichkeit im Rahmen der Verhandlungen zum Südtirol-Paket 1969.

So lange wollte und konnte man mit dem Neubau von Schutzhütten allerdings nicht warten. Bereits 1950 beschloss der Gesamtverein auf Anregung der Sektion Brixen, eine Schutzhütte am Radlsee zu bauen. Um das Grundstück ankaufen zu können, musste man sich an die Gemeinde Brixen wenden, die es für den Alpenverein erwarb. 1956 wurde die Radlseehütte eröffnet, 1961 folgte die Schlernbödelehütte und gleichzeitig eröffnete die Sektion Brixen die Peitlerknappenhütte für Jugendgruppen. Für diese Projekte war der Verein immer auf ihm wohlgesonnene Körperschaften mit Rechtsstatus oder auf vertrauenswürdige Personen angewiesen. Dabei gingen beide Parteien ein großes Risiko ein: Einerseits hafteten jene, die für den Alpenverein einsprangen im Ernstfall mit ihrem Namen und ihrem Vermögen, andererseits musste der AVS sich auf sie absolut verlassen können, eine rechtliche Absicherung gab es nicht. Nachdem die Rechtspersönlichkeit des Vereins auf sich warten ließ, wurde den AVS-Funktionären immer klarer, dass sie eine andere Lösung finden mussten.234

Radlseehütte, 2013

Die Schutzhüttengenossenschaft

Der Gedanke, eine eigene Genossenschaft zu gründen, der man bei Erfüllung der gesetzlichen Voraussetzungen die Anerkennung von Seiten des Staates gar nicht verweigern konnte, wurde erstmals 1962 in Bruneck diskutiert. Dort plante die Sektion schon seit längerer Zeit, ein Schutzhaus am Kronplatz zu bauen, im Vorfeld wollte man unbedingt die rechtlichen Grundlagen dafür schaffen.



234 Florian Trojer, Vertrauen gegen Bürokratie. Die AVS-Schutzhüttengenossenschaft, in: BergeErleben – Das Magazin des Alpenverein Südtirol 2015, Nr. 1, 40–41.

Erschließung und Erhaltung

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Brixner Hütte, um 2010 Meraner Hütte (rechts), um 2010

Auch andere Sektionen hatten vor, neue Schutzhütten zu bauen und so fiel die Idee der Sektion Bruneck bei der Hauptleitung und Hauptversammlung des AVS auf fruchtbaren Boden. Im Frühjahr 1963 wurde die »AVS-Schutzhüttengenossenschaft« mit Sitz in Bruneck gegründet. Sie diente nun stellvertretend für den Gesamtverein als Sachwalterin schon vorhandener oder noch zu erwartender Liegenschaften. Obmann und eine der wichtigsten Triebfedern der Genossenschaft war der spätere Hüttenreferent und Zweite Vorsitzende des AVS Hermann Lehmann. Als Erstes wurde über die Genossenschaft 1964 ein Grundstück für das Kronplatzhaus gekauft, in den folgenden Jahren folgten Baugründe für die Meraner Hütte, die Dreischusterhütte, die Brixner Hütte und andere Liegenschaften. Nach 1969 spielte die Genossenschaft außerdem eine wichtige Rolle bei den Verhandlungen mit Regierungsvertretern in Rom zur Entschädigung für die 1924 enteigneten Schutzhütten der Südtiroler Sektionen des DuOeAV. In den Jahren ihres Bestandes kam der Genossenschaft damit eine zentrale Rolle zu. Sie erlaubte es dem Verein, sich bei der Umsetzung ihrer Vorhaben der staatlichen Willkür bis zu einem gewissen Grad zu entziehen. Mit dem Erhalt der Rechtspersönlichkeit und dem Ende dieser Verhandlungen sah man im AVS die Aufgabe der Genossenschaft als erfüllt an. Im April 1973 wurde beschlossen, die Liegenschaften im Schenkungswege dem Alpenverein Südtirol zu übertragen und die AVS-Schutzhüttengenossenschaft aufzulösen.235 Rechtspersönlichkeit und Entschädigung

235 Hermann Lehmann, Die AVSSchutzhüttengenossenschaft – Vorübergehende Sachwalterin des Vereinsvermögens, in: Alpenverein Südtirol 1945–1978. Ein Bericht, hrsg. vom Alpenverein Südtirol, Bozen 1979, S. 110–114.

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Nach schier unglaublichen 16 Jahren Verhandlungsdauer war es soweit: Der Alpenverein Südtirol erhielt Ende November 1969 seine Rechtspersönlichkeit und damit war auch der Weg frei, um mit der italienischen Regierung die Entschädigung für die 1923 enteigneten Schutzhütten zu verhandeln. Ausschlaggebend für den Erhalt der Rechtspersönlichkeit war vor allem auch, dass die AVS-Funktionäre den Südtiroler Landeshauptmann dafür gewinnen konnten, die Alpenvereins-Anliegen bei den Gesprächen zum Südtirol-Paket einzubringen. Das Südtirol-Paket umfasste ein ganzes Bündel von Maßnahmen, das den deutsch- und ladinisch-sprachigen Südtirolern umfangreiche Rechte zusicherte und 1972 als zweites Auto-

nomiestatut in Kraft trat. Als Maßnahme Nummer 119 ging die Rückgabe der Schutzhäuser in das »Paket« ein. Die »Rückgabe der Schutzhäuser« wurde zwar nicht umgesetzt, doch der Verein erhielt endlich die Rechtspersönlichkeit und die Verhandlungen über eine Entschädigung konnten beginnen.236 Insgesamt 16 Schutzhütten und der gesamte restliche Besitz der ehemaligen Südtiroler Sektionen des DuOeAV wurden 1923 vom faschistischen Regime enteignet. Nach langwierigen Verhandlungen zwischen einer Alpenvereinsdelegation und Regierungsvertretern in Rom einigte man sich schließlich auf eine Summe von 650 Millionen Lire, die zum Großteil in das Hüttenbauprogramm des AVS floss.237 Berggasthäuser oder Schutzhütten?

In den 1960er- und 1970er-Jahren plante und baute der Alpenverein Südtirol mehrere Häuser, die nicht dem klassischen Bild einer Schutzhütte entsprachen, sondern vielmehr Berggaststätten waren. Sie befanden sich mitten in Skigebieten, waren mit Seilbahnen erreichbar und das ganze Jahr geöffnet. 1964 wurde das Brunecker Haus am Kronplatz eingeweiht, 1966 das Hermann-Gritsch-Haus im Skigebiet Meran 2000 und 1976 schließlich das Sterzinger Haus am Roßkopf. Die Motivation dahinter war vielfältig. Die Hütten sollten rentabel sein, ihre Erträge den Bau von Jugendheimen, Selbstversorgerhütten und hochalpinen Wegen subventionieren sowie den Vereinsmitgliedern auf ihren Hausbergen beim Skifahren als ›Heimstätte‹ dienen. Zudem waren die Hütten auch ein Symbol für das Selbstverständnis des AVS. Das 23-jährige Verbot des Vereins und die Notwendigkeit im Untergrund zu agieren hatte eine ganze Generation geprägt. Nun strebte man nach neuem Selbstbewusstsein, man »wollte aus dem Dasein der ›Habenichtse‹ und dem Zustand der scheinbar vollkommenen Bedeutungslosigkeit wieder herauskommen. Man wollte […] das Edelweiß auch wieder an Punkten zeigen können, die von aller Welt frequentiert wurde.«238 Um das zu erreichen, waren die AVS-Funktionäre auch bereit, die klassischen Prinzipien des Alpenvereins bis an die Grenze zu dehnen und Beschlüsse, wie etwa die Tölzer Richtlinien, zu übergehen. Das rief auch Kritiker auf den Plan. 1970 fand eine Gruppe von Bergsteigern und AVS-Mitgliedern in einem Leserbrief klare Worte: »Wir glauben, daß der AVS mit der Befürwortung dieser und ähnlicher Projekte falsch liegt. […] Die geplanten Gasthäuser lassen uns befürchten, dass der Alpenverein seine alpinen Ideale verfehlt; wir erheben daher Einspruch gegen ein derartiges Abweichen von den unabänderlichen Zielen des Vereins.«239 Die geplanten Gasthäuser wurden trotzdem gebaut, doch vereinsintern fand in den folgenden Jahren ein grundsätzliches Umdenken statt. 1980 genehmigte eine außerordentliche Hauptversammlung des AVS das Grundsatzprogramm für Natur- und Umweltschutz.240 Darin wird festgehalten, dass »der AVS die Erschließung der Südtiroler Bergwelt durch



236 Paul Mayr, Der sechzehnjährige Kampf um die Rechtspersönlichkeit, in: Alpenverein Südtirol 1945–1978 (wie Anm. 235), 102–109, hier 108-109. 237 Herbert Guggenbichler: Grundsätzliches zum Hüttenbau im AVS, in: Alpenverein Südtirol 1945–1978 (wie Anm. 235), 164–165. 238 Ebd., 159–160. 239 Leserbrief, Bergsteigerseite, Dolomiten, 11. Februar 1970, 33. 240 Oswald Santin, Die Geschichte des Alpenvereins Südtirol (AVS) 1945–1988, unveröffentlichte Diplomarbeit, Innsbruck 1988, 119–122.

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Sesvenna- und Pforzheimer Hütte Arbeit im Gelände für das SüdtirolWegeprojekt

Hütten im wesentlichen für beendet hält und deshalb grundsätzlich weitere Hüttenbauten ablehnt.« Ein Hintertürchen ließ man sich allerdings noch offen für den Fall, dass es »einen wirklichen bergsteigerischen Bedarf gibt« sowie für den »Wiederaufbau verfallener oder zerstörter Hütten«.241 An diese Grundsätze hielt sich der Alpenverein Südtirol in den nächsten Jahren. Neue Hütten entstanden vor allem als Ersatz für ehemalige Hütten des DuOeAV, so zum Beispiel die Oberetteshütte an der Stelle der zerstörten Höllerhütte oder die Sesvennahütte neben der verfallenen – in der Zwischenzeit allerdings wieder renovierten – Alten Pforzheimer Hütte. Das Brunecker Haus wurde 1998 verkauft und das Sterzinger Haus 2006. Heute besitzt der Alpenverein zwölf Schutzhütten, vier Biwakschachteln und mehrere Berg- und Jugendheime.242 Das Südtirol-Wegeprojekt

241 AVS Archiv, Anlagen zum Protokoll der 39. Ordentlichen Hauptversammlung des Alpenverein Südtirol am 1. März 1980. 242 Guggenbichler, Grundsätzliches zum Hüttenbau im AVS 166–167. 243 Vgl. Luis Vonmetz: 50 Jahre AVS – Ein Blick zurück, in: Mitteilungen des AVS 1996, Nr. 1, 7; Georg Simeoni und Gislar Sulzenbacher: Das Wegenetz als Grundlage für das Erlebnis Berg, in: Alpenverein Südtirol 1979-2005. Ein Bericht, hrsg. vom Alpenverein Südtirol, Bozen 2006, 106; und Gert Mayer: Der Alpenverein seit 1945 – 33 Jahre Aufbauarbeit, in: Alpenverein Südtirol 1945-1978 (wie Anm. 235), 98f.

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Martin Achrainer, Stefan Ritter, Florian Trojer

In der Zwischenkriegszeit kamen die Wegeinstandhaltungs- und Markierungsarbeiten in Südtirol abseits der Wirkungskreise der neu gegründeten lokalen Sektionen des Club Alpino Italiano großteils zum erliegen. Mit den Wieder- bzw. Neugründungen von AVS-Sektionen in allen Landesteilen wurde auch die Arbeit an den Wegen wieder aufgenommen. 1949 bekam der AVS einen eigenen Wegewart. In Absprache mit dem CAI wurden die Arbeitsgebiete festgesetzt und neue Markierungsnormen festgelegt. Nach und nach bekam jede Sektion ihr eigenes Wegereferat. Neben dem Alpenverein und dem CAI waren vor allem die Tourismusvereine Wegehalter. Ab 1974 kamen die Naturparke und der Nationalpark Stilfser Joch dazu. Dort werden die Wege von Hauptamtlichen gepflegt. Aktuell gibt es in Südtirol ca. 16.000 Kilometer Wanderwege, die vor allem von den alpinen Vereinen größtenteils ehrenamtlich instandgesetzt und markiert werden.243 Im Jahr 2000 machte sich der Alpenverein Südtirol in Zusammenarbeit mit der Provinz Bozen daran, ein alpenweit einzigartiges Projekt umzusetzen: Die digitale Erfassung des gesamten Wegenetzes. Dazu gingen geschulte Vermesser jeden Weg in Südtirol mit satellitenbasierten Vermessungsgeräten ab und kartierten das Südtiroler Wegenetz damit metergenau. Zusätzlich ergänzten ›points of interests‹, wie zum Beispiel

Schilderstreit Nur Deutsch, nur Italienisch oder zweisprachig? Von 2009 bis 2013 war die Beschilderung der Wanderwege immer wieder zentrales Thema in den Südtiroler Medien und beschäftigte sogar die Staatsanwaltschaft. Die italienischen Medien kritisierten die vielfach nur deutschsprachige Aufschriften auf den Wegeschildern. In der Folge nahmen einige die Sache selbst in die Hand und verewigten ihre Meinung auf den Richtungsweisern. Ein Großteil der italienischen Orts- und Flurnamen in Südtirol wurden vom italienischen Faschisten Ettore Tolomei Anfang des 20. Jahrhunderts ›am Reißbrett‹ entworfen. Sie sollten nach dem Ersten Weltkrieg eine rasche Italienisierung der annektierten deutschsprachigen Gebiete unterstützen. Eine politische Aufarbeitung der Ortsnamenfrage blieb nach dem Zweiten Weltkrieg zum Großteil aus.

Wegweiser im Südtiroler ›Schilderstreit‹, 2009–2013 (Fotos: Karin Leichter)

Wegweiser, Schutzhütten, Gipfel, Jöcher, Seen, Wegkreuze, Sehenswürdigkeiten und so weiter die Vermessung. Gleichzeitig wurden einheitliche Markierungsrichtlinien ausgearbeitet, die von allen Wegehaltern angewendet werden. 2007 wurde das Projekt abgeschlossen. Seither greifen Hersteller von Landkarten und Online-Portale auf diese Daten zurück und liefern den bergbegeisterten Nutzern genaue Informationen zum Wegenetz.244 Bis heute investieren die Sektionen und Ortsstellen des AVS große finanzielle Mittel, vor allem aber auch viel Passion und eine immense Anzahl an ehrenamtlichen Arbeitsstunden in die Herstellung, den Erhalt und die Beschilderung und Markierung von Wanderwegen. Der Beitrag, den der Alpenverein damit damals wie heute für den Tourismus und die Freizeitgesellschaft leistet, lässt sich kaum überschätzen. Schutzhütten in Landesbesitz

Im Jahr 2000 gingen 25 der ehemaligen Schutzhütten des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins von Sektionen, die nach dem Ersten Weltkrieg ihren Sitz außerhalb Italiens hatten, vom italienischen Staat an die Autonome Provinz Bozen über. Diese Schutzhütten waren zusammen mit anderen 1918 vom italienischen Staat enteignet und später an den Club Alpino Italiano verpachtet worden. Die Konzessionen des CAI für diese Hütten lief Ende 2010 aus. Der Alpenverein Südtirol und der Club Alpino Italiano haben gegenüber der Südtiroler Landesregierung



244 Karin Leichter, Das Südtirol-Wegeprojekt, in: Alpenverein Südtirol 1979–2005 (wie Anm. 243), 111–114, hier 111–113.

Erschließung und Erhaltung

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Payer-Hütte (links), Schlernhäuser mit dem Rosengarten, 1897 (rechts, Foto: Eugen Albrecht)

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Martin Achrainer, Stefan Ritter, Florian Trojer

ihr Interesse bekundet, die Schutzhütten im Sinne der langjährigen Tradition und Erfahrung der alpinen Vereine gemeinsam zu verwalten. 2015 ist die Vergabe und Führung dieser Hütten neu geregelt worden: Die Provinz Bozen vergibt als Eigentümerin die Pacht, ist für die ordentliche und außerordentliche Instandhaltung zuständig und übernimmt die Finanzierung und Verwaltung. Die Hüttenwarte werden bei 17 dieser Hütten von AVS-Sektionen, bei den übrigen vom CAI bestellt. Alpenverein Südtirol und Club Alpino Italiano nehmen in der paritätischen Kommission zusammen mit zwei Vertretern der Landesverwaltung gemeinsam eine beratende Funktion ein.

Die Bauherren

FRIEDERIKE KAISER

Hütten für die Außendarstellung

Relieftafel mit einem Gemälde der Rudolfshütte von Adolf Obermüllner, Geschenk des Alpenvereins an Kronprinz Rudolf von ÖsterreichUngarn anlässlich seiner Vermählung im Jahr 1881

Die Hüttenbauten waren für den Verein ein wichtiges Aushängeschild. Anlässlich der Hochzeit des österreichischen Thronfolgers Kronprinz Rudolf im Mai 1881 ließen die österreichischen Sektionen des Alpenvereins ein Geschenk anfertigen: Der prachtvolle Sammelrahmen zeigt im Zentrum ein Gemälde der nach dem Kronprinzen benannten Rudolfshütte der Sektion Austria. Es stammt von dem renommierten Landschaftsmaler Adolf Obermüllner (1833 Wels–1898 Wien), der bereits die erste fotografische Expedition zum Großglockner im Jahr 1863 als künstlerischer Leiter begleitet hatte.



Die Bauherren

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Hüttenbau-Ausschuss der Sektion Mark Brandenburg, 1905–1910 (Foto: Waldemar Titzenthaler)

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Friederike Kaiser

Hüttenbau als Gemeinschaftsaufgabe

Der Bau der Hütten wurde meist von mehreren Mitgliedern der Sektion gemeinsam in die Wege geleitet und durchgeführt. Ein gutes Beispiel dafür ist das Brandenburger Haus. Nachdem ein Bauplatz gefunden worden war, wurde ein Hüttenbauausschuss gegründet, der – nach einigen Zerwürfnissen und Umbesetzungen – zwischen 1905 und 1910 aus acht Personen bestand. Darunter befanden sich mehrere Baufachleute, der Architekt, ein Kaufmann und der Sektionsvorsitzende. Die Ausschussmitglieder zeichneten und begutachteten Baupläne, begingen das Gelände, arbeiteten Kostenvoranschläge aus und verhandelten mit Bau- und Lieferfirmen. Während der Arbeiten reisten Mitglieder des Bauausschusses in jedem Jahr für mehrere Wochen zur Baustelle ins Ötztal. Die weiblichen Mitglieder der Sektionen (bzw. die Ehefrauen der Mitglieder) übernahmen bei den Hüttenbauten oft die Planung und Finanzierung der Kücheneinrichtung. Beim Bau der Neuen Prager Hütte wurde diese Aufgabe auf die gesamte Inneneinrichtung des Hauses aus-

geweitet, da die Sektion sich mit der Hütte finanziell übernommen hatte. Insgesamt dreißig Damen kümmerten sich um die Einwerbung der Mittel; unter anderem konnten sie mehrere Mitglieder zur Spende ganzer Zimmereinrichtungen bewegen. Zum Dank fertigte der Architekt der Hütte den abgebildeten Schmuckrahmen an, der bis heute in der Gaststube der Neuen Prager Hütte hängt.



Damen-Komitée Prag, 1904 Schmuckrahmen von Rudolf Schwarz, Architekt der Neuen Prager Hütte

Die Bauherren

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Die Mainzer Hütte am Großen Wiesbachhorn von Marie Egner, Öl auf Holz, um 1900

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Friederike Kaiser

Hüttenporträts

1897 wurde die Mainzer Hütte am Großen Wiesbachhorn (die heutige Schwarzenberghütte) neu eröffnet, nachdem eine Lawine sie zerstört hatte. Der Neubau war ambitioniert: Er sollte komfortabler werden als alle bisherigen Hütten des Alpenvereins. Die erfolgreiche Landschaftsmalerin Marie Egner (1850 Radkersburg – 1940 Wien), die zu diesem Zeitpunkt bereits in Wien, London und Berlin ausgestellt hatte, malte ein Porträt der Hütte vor dem Panorama des Nassfeldes. Es befand sich im Besitz des Architekten der Hütte, Franz Gill, und seiner Nachfahren. Der Hüttenbau von 1897 wurde übrigens sieben Jahre nach der Eröffnung erneut von einer Lawine zerstört Die erste Freiburger Hütte auf der Formarinalpe hat der Freiburger Carl Blum (1888 Freiburg/Br.–1943 Balingen) in einem Gemälde festgehalten. Blum hatte an der Kunstakademie in Karlsruhe studiert, kam aber nie über regionale Bedeutung hinaus. Er malte – wohl in den 1920er-Jahren – mehrere Gemälde mit Motiven rund um die Freiburger Hütte und gestaltete für die Sektion ein Vereinsabzeichen.

Die alte Freiburger Hütte auf der Formarinalpe von Carl Blum, Öl auf Leinwand, 1920er-Jahre



Die Bauherren

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Aufklappbares Modell der Badener Hütte von Ralph Malcher, um 1908

Hüttenmodelle

Nachdem die Sektion Baden bei Wien 1908 den Beschluss zum Bau einer Hütte in der Venedigergruppe gefällt hatte, fertigte das Sektionsmitglied Ralph Malcher, Ingenieur von Beruf und späterer Erbauer der Hütte, das hier abgebildete Modell an. Es wurde in einem Schaufenster der Stadt ausgestellt und sollte wohl helfen, Mittel zum Bau der Hütte einzuwerben. Das Modell ist aufklappbar, so dass die detailliert gestalteten Räume im Erd- wie auch im Dachgeschoss einsehbar sind. Das Modell der Freiburger Hütte auf dem Rauhen Joch im Lechquellengebirge wurde als Sammelbüchse mit einem Schlitz zum Geldeinwurf gestaltet. Bereits Anfang der 1950er-Jahre wurde in der Sektion eine Erweiterung der Hütte diskutiert und ein Spendenaufruf an alle Mitglieder verschickt. Nachdem die deutschen Sektionen die bisher beschlagnahmten Hütten in Österreich zurückerhalten hatten, wurde mit den Baumaßnahmen begonnen, 1958 der Erweiterungsbau eröffnet. Die ›Hüttensammelbüchse‹ war auf der Freiburger Hütte aufgestellt. Bei der Untersuchung des Modells im Rahmen des Projektes »Wege und Hütten« fanden sich im Inneren noch mehrere Münzen.

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Friederike Kaiser

Modell der Freiburger Hütte als Sammelbüchse, Anfang der 1950erJahre

Die Städter in der Hütte

Eigentümerin der Vernagthütte in den Ötztaler Alpen ist die Sektion Würzburg. Im kunstvoll mit Schnitzereien gestalteten Würzburger Zimmer sind mehrere (leider leere) Bocksbeutel ausgestellt. Bocksbeutel – eine spezielle Form von Weinflaschen mit einem runden, platt gedrückten Bauch – sind die für Frankenweine typische Flaschenform und für jeden Kenner ein Symbol Frankens. Auf vielen Hütten finden sich Bilder von Sehenswürdigkeiten und Besonderheiten aus den Heimatorten der Sektionen. Eine besondere Bedeutung hatte dies offensichtlich für Sektionsmitglieder, die infolge des Zweiten Weltkriegs ihre Heimat verlassen mussten und den Sitz ihrer Sektion in die Bundesrepublik Deutschland verlegten. Dazu gehörte auch die Sektion Breslau, deren Geschäftsstelle sich heute in Stuttgart befindet. Zahlreiche Ansichten der Stadt Breslau und Wappen aus Schlesien erinnern an die alte Heimat.



Die Bauherren

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Bocksbeutel im Würzburger Zimmer auf der Vernagthütte, 1989–2004 Wappen der Stadt Sprottau und Schlesiens in der Gaststube der Breslauer Hütte, um 1990

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Friederike Kaiser

Hüttenbauen im Hochalpinen

DORIS HALLAMA

Zur Architektur der Schutzhütten

Von Hütten und vom Schützen

Alpenvereinshütten sind Schutzhäuser – wenn sich auch die Bedeutung der Berghütte als Schutzhütte stark verändert hat. Während der Schutz vor Wetterumstürzen und anderen Unbilden der Natur immer noch eine große Rolle spielt, sind viele Hütten als Stützpunkt während des Anstieges für die meisten Bergsteigerinnen und Bergsteiger kaum mehr wichtig. Die Alpenvereinshütte als Schutzhaus, zur Erleichterung des Gipfelanstiegs strategisch im vorhandenen Wegenetz positioniert, nimmt in diesen Aufgaben aber ihren Anfang. Sie war, häufig ausgehend von Bahnstationen, als gerade noch in einer Tagesetappe erreichbare Zwischenstation errichtet, um die bergsteigerische Erschließung der höheren Gipfel zu ermöglichen. Die in der Literatur in diesem Sinne erstgenannte Schutzhütte in den Ostalpen wurde allerdings schon lange vor der Tätigkeit der alpinen Vereine, aber aus ähnlicher Motivation, errichtet. Franz II. Xaver SalmReifferscheidt-Krautheim, Fürstbischof von Gurk, ließ die nach ihm benannte Salm-Hütte 1799 als Basisquartier zur Ersteigung des Großglockners erbauen. Diese für damalige Verhältnisse stattliche und großzügig ausgestattete Hütte maß 11,5 mal 3 Meter, war jedoch im Gegensatz zu den später bevorzugten Steinhütten noch wie Unterstände der Hirten aus Holz gebaut.1 Ein Jahr später schon erfuhr die Hütte eine Erweiterung um eine zweite Salm-Hütte, die neben jenem für die Erstbesteiger nun zusätzlich Platz »für den Troß«2 bot. Auch auf der Adlersruhe am Weg auf den Großglockner, unweit der heutigen Erzherzog-Johann-Hütte ließ derselbe Fürstbischof eine kleine Unterkunft aus Stein »aufschichten und abdecken«, die mit 3461 Metern Seehöhe lange Zeit das höchstgelegene Bauwerk in Europa war. Fürstbischof Salm war jedoch nicht der einzige, der Schutzhütten erbauen ließ. Einige weitere frühe Hütten wurden durch den alpenaffinen Adel und feudale Landesherren veranlasst und gestiftet. Im Auftrag Erzherzog Johanns beispielsweise entstanden ein Schutzhüttchen am Fuße des Ortlers sowie 1824 eine Gipfelhütte am Hochgolling. Auch an weniger prominenter Stelle, dem Gamskarkogel bei Gastein, veranlasste er 1829 den Bau einer allgemein zugänglichen Unterkunftshütte und die Anlage eines Weges auf den Gipfel. 1834 regte er die Errichtung der nach ihm benannten Johannis-Hütte auf der oberen Pasterze am Großglockner an, die als Hofmanns-Hütte, renoviert beziehungsweise wiedererrichtet durch Karl Hofmann und Johann Stüdl, schließlich auch den Beginn der Bautätigkeit der Alpenvereine mit markiert. Eine weitere nach seinem Förderer benannte Johannis-Hütte entstand 1857 auf Anregung von Friedrich Simony als Unterkunft für den Anstieg auf den Großvenediger. So war der Beginn der Schutzhütten geprägt von der Funktion, Erstbesteigungen überhaupt zu ermöglichen und den Adel sowie das Großbürgertum in ihren ehrgeizigen Gebirgsannäherungen zu unterstützen.



1 Vgl. Johann Erlacher, Bauen im Gebirge. Geschichte und Entwicklung der Alpenvereinshütten, Diplomarbeit TU Wien 1983, 14f. 2 Ebd., 14.

Hüttenbauen im Hochalpinen

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Firstträger beim Bau der BonnMatreier Hütte im Oktober 1931 (Foto: Dina Mariner)

Die Erschließung des Hochgebirges durch Hütten war kein Projekt einzelner Bergsteiger, auch die Gründung der Alpenvereine, zumindest jene des ÖAV, hatte andere Ziele. Der 1862 gegründete Verein war vorerst auf die wissenschaftliche Erforschung der Alpen fokussiert. In den ersten zehn Jahren seines Bestehens wurde nur eine einzige Hütte, die RainerHütte (Erzherzog-Rainer-Haus) in Kaprun, errichtet. Erst mit aufkommendem Widerstand und Kritik an dieser Form der Vereinsarbeit gründete eine Gruppe junger Männer in München einen eigenen Verein, den DAV. Mit ihm und der 1874 folgenden Vereinigung der Vereine zum DuOeAV bildete sich der Hüttenbau zu einem wesentlichen Arbeitsfeld des Vereins heraus.3 Schutzziele und die Architektur

3 Vgl. Walter Schmidkunz, Österreich und der Alpenverein, in: Bergland 7/1927, 13–19; Johannes Emmer, Geschichte des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins, Berlin 1894. 4 Josef Moriggl, Hütten- und Wegebau, in: Zeitschrift des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins (im Folgenden: »Zeitschrift«) 1919, 46.

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Mit dem Hüttenbau verlagerten sich die Schwerpunkte der Vereinsarbeit. Die Umsetzung des Vereinsziels, die Alpen für eine breitere Bevölkerungsgruppe interessant und bereisbar zu machen, verschob sich durch die Gründungen zahlreicher Alpenvereinssektionen rasch vom wissenschaftlichen Fokus zu einem praktischen. »Durch den Bau hunderter zweckmäßig gelegener Unterkunftshütten […] hat der Alpenverein es hunderttausenden von Bergfreunden ermöglicht, die Schönheit des Hochgebirges ohne große Anstrengung und Gefahr zu genießen«,4 resümiert Josef Moriggl den praktischen Teil der Vereinsarbeit zum Jubiläum 1919. Mit dieser Aussage ist noch ein weiterer Aspekt benannt. Je größer die Masse an Reisenden, desto weiter musste das Schutzziel gefasst sein. Nicht nur Stützpunkt und Wetterschutz für den Gipfelanstieg, sondern das Sicher-Machen der gesamten Gebirgsreise ohne Anstrengung und Gefahr für die ja vor allem städtischen, zumindest nicht in

den Bergen heimischen Touristen, wurde nun mit dem Bau von Hütten und Wegen angestrebt. Damit war das Schutzbieten unwiderruflich mit der Vereinsaufgabe verknüpft. Entsprechend erklärte der Alpenverein, »er habe ›behufs Verminderung der Gefahren der Alpen‹ ein immer engmaschigeres Netz von Wegen, Wegmarkierungen und Schutzhütten mit Aufwand vieler Millionen geschaffen.«5 Die Rhetorik, die Alpen sicher zu machen, folgte dem zumeist ungeübten bürgerlichen Verhalten im Gebirge. Anstatt den Körper der alpinen Umwelt anzunähern, wie es einige der Hochgebirgsbergsteiger forderten, schrieben die Hütten- und Wegebauten dem alpinen Terrain ein zuvorkommendes Set leiblicher bürgerlicher Praktiken ein.6 Die Hütte wurde Teil eines Schutzsystems, nicht nur in ihrer Funktion als Unterkunft, sondern auch, weil sie – falls es zu Bergunfällen oder Krankheiten kommen sollte – zusätzlich mit Rettungsutensilien ausgestattet sein musste. Für diesen Zweck wurde etwa die ideale Schutzhüttenapotheke entworfen und für alle Hütten vereinheitlicht, wurden Hüttenbücher zur Verfolgung von Vermissten aufgelegt, die Schutzhütten selbst als Meldestellen ausgewiesen und mit Fernsprechern ausgestattet. Hier, in der Frage nach dem Maß an Sicherheit, lag die Basis für einen Konflikt innerhalb des Vereins, der den Hüttenbau lange begleitete. Dabei drehte sich alles um den Streit zwischen den sogenannten Alpinisten, für die die Gefahren der Alpen zu ihrem Tun gehören und die mit diesen umgehen zu können glauben, und jenen, die zwar mehr Infrastruktur benötigen, aber dafür die breitere Gesellschaft ausmachen. Nun darf freilich nicht vergessen werden, dass die Betonung und Bedeutung des Schutzbietens beim Hütten- und Wegebau zwar als Reaktion auf die Unzulänglichkeiten des Körpers erfolgten, aber dennoch kein Ausdruck von Rückzug vor der Natur des Gebirges waren. Im Gegenteil, das Sichermachen als Kontrolle über die Natur folgte der Idee der Erschließung der Alpen im Sinne von Entwicklung und war unbedingt der Moderne verpflichtet. Eine Hütte im Hochgebirge zu bauen ermöglichte es den städtischen Alpinisten oder Alpenfreunden, an diesem Entwicklungs- und Erschließungsprojekt teilzuhaben. Der Hüttenbau war Ausdruck von Modernität sowie technischem Know-how und zeigte die Fähigkeit, die Alpen in eine kontrollierte Umwelt zu verwandeln – in die selbe sichere, freundliche Umgebung, wie sie die alpinen Museen bildeten, in denen die Besucherinnen und Besucher die Gefahren der Alpen betrachten konnten.7 Auch die Sicherheit des Bauwerks selbst war ein wichtiger Aspekt in der Verhandlung mit der Natur. An den Beispielen früher Hütten und erster Texte dazu wird gut zu sehen sein, wie der Schutz der Hütte – vor allem vor Lawinen – zuerst ihren Standort, dann aber genauso Form und Konstruktion maßgeblich mitbestimmte. Dieser Schutzaspekt ist selbstverständlich bis heute für das Bauen maßgeblich. Nur treffen zwischenzeitlich zahlreiche weitere, institutionalisierte Schutzziele auf die Alpenvereinshütten zu, welche über Regelungen und Normen das Bauen heute in weiten Teilen zu bestimmen scheinen. Neben dem baulichen Lawinenschutz sind Auflagen des Brandschutzes, des Denkmalschutzes, des Umweltschutzes, solche für Hygiene, aber auch die der Absturzsicherung wie bei Bauten im Tal zu berücksichtigen. Hierin spiegelt sich weiterhin der Widerspruch zwischen der Modernisierung,



5 Ingeborg Schmid-Mummert, Ein Zuviel an Bequemlichkeit, in: Alpenvereinsjahrbuch Berg 2007, 62 -67, hier 66. 6 Vgl. Ben M. Anderson, The construction of an alpine landscape. Building, representing and affecting the Eastern Alps, in: Journal of Cultural Geography, 2012, 18f. 7 Ebd., 22

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Gamskarkogel-Hütte mit dem Erbauer Erzherzog Johann und Gattin Anna Plochl mit Gefolge. Gemälde von Friedrich Walz, 1937.

wie sie im Tal wirksam und verstanden wird, und den speziellen Anforderungen und Wünschen an eine Unterkunft für Bergsteiger im Gebirge oder Hochgebirge, und ein Mittelweg ist nicht leicht zu finden. Mit der Organisationsform des Alpenvereins, den Sektionen als Baudamen, bleiben die Hütten vielfach an die Stadt, das Tal oder auch das Bürgertum gebunden. Daran zeigt sich, dass der Hüttenbau nie als eigenständige Bauaufgabe behandelt wurde oder sich als solche entwickeln konnte. Zur Bedeutung der Hütten als sichtbare Zeichen der Vereine und Sektionen

  8 Die Oberhofer Chronisten, Die Geschichte der Neuburger Hütte, Oberhofen 2013, 12.   9 Bernhard Tschofen, Die Schutzhütte – nur Denkmal oder doch auch Wegweiser des Alpentourismus?, in: Festschrift zum 100-jährigen Jubiläum der Tübingerhütte, Tübingen 2008, 79. 10 Auch Luca Gibello erklärt sich hier den Kritikern, in: Luca Gibello, Hüttenbau im Hochgebirge. Ein Abriss zur Geschichte der Hüttenarchitektur in den Alpen, Bern 2014, 13.

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Hütten und deren Architektur sind sichtbare Zeichen der alpinen Verbände, speziell der Sektionen, auf deren Konstellation und Idealen sie gründen. Beispielhaft schreibt die Sektion Neuburg zur Ankündigung ihrer Hütte: »So sind wir also ehrlichst bemüht, den Namen unserer Sektion und Heimatstadt durch einen allen billigen Ansprüchen gerecht werdenden Hüttenbau in die Bergwelt zu tragen.«8 Gerade in diesem Zusammenhang, bezüglich der bauenden Vereine und Sektionen, ist die Architektur der Hütten – wenn sich ihr bauhistorischer Wert auch nicht immer auf den ersten Blick erschließt – aussagekräftig. Sie ist mit ihren Formen, die Ausdruck und Manifestation der Vereins- sowie Alpinismusentwicklung sind, Symbol und Teil der alpinen Kulturgeschichte. Man könnte die Hütten »als materielle Substrate der Ideologien und Praktiken des historischen Alpinismus bezeichnen, wie er sich unter der Ägide der alpinen Vereine entwickeln konnte.«9 Als solche sollen die Hüttenarchitekturen hier betrachtet und beschrieben, in dieser Funktion selbst aber auch lesbar gemacht werden. Ob denn diese Hütten überhaupt Architektur wären?10 Selbst beim internationalen Hüttenfachsymposium des DAV 2014 wurden Fragen dieser Art gestellt und zudem wurde deutlich, dass sich die Vorstellung von Architektur oft auf das äußere Erscheinungsbild beschränkt – auf

eine möglichst besondere, zumindest auffällige äußere Form. Von der Architektur der Hütten zu sprechen, meint aber viel mehr. Es schließt ganz wesentlich Raumzusammenhänge, -anordnungen, überhaupt die Zuschreibungen von Räumen und schließlich Abläufe im Inneren mit ein. Architektur ist nicht nur von außen zu betrachten, sie ist ebenso die Organisation des Baues. Aber auch die Standortwahl, die Position und Ausrichtung der Hütte in der Landschaft, eben der jeweilige inhaltliche und räumliche Kontext sind aussagekräftige Aspekte für eine Baugeschichte der Gebirgshütten. In diesem Sinn ist Hüttenarchitektur viel weniger (oder mehr) als ein besonderes Erscheinungsbild: ein ganz einfaches, unauffälliges, häufig kaum wahrgenommenes Gebäude. Der Blick in dieser Untersuchung soll auf die Masse und den Durchschnitt gelenkt werden, auf die üblichen, in ihrer baulichen und architektonischen Qualität – im Zusammenspiel von Form, Konstruktion und Funktion also – manchmal auch mittelmäßigen Häuser. Um zu erfahren, welche spezifischen Qualitäten Hütten haben, ist es wesentlich, genau hinzusehen. Es können in ihren Formen am besten die vereinspolitischen und alpintouristischen Entwicklungen ihrer Erstehungs- und Umbauzeiten gezeigt werden. Auch stellt sich gerade angesichts der Masse der ›normalen‹ Hütten die Frage, wie mit ihnen umzugehen sei. An ihnen wurde und wird durch Um- und Zubauten, durch unbedachte Renovierung und schnelle vermeintliche Modernisierung viel zerstört, ursprüngliche Konzeptionen bis zur Unkenntlichkeit verunstaltet. So wie es die Verantwortung der Alpenvereine ist, auch bei diesen Hütten, bei Umbau, Ausbau oder Sanierung auf planerische und handwerkliche Qualität zu achten, ist das Ziel dieses Aufsatzes, gerade anhand dieser Normalitäten die Qualität der Alpenvereinshütten und deren Herkünfte zu recherchieren. Was kann von dem Versuch, die Architektur lesbar zu machen, die Räume, Anordnungen, Formen, Fassaden oder Verzierungen in den Kontext zur Alpenvereins- und Alpinismusgeschichte zu stellen, erwartet werden? Wird er zu einer stringenten Erzählung von den Notwendigkeiten, Funktionen und Vorgaben des Ortes zu den Konstruktionen führen? Wie weit geben Schutzbedürfnisse und Entbehrungen sowie die Herausforderung des Standorts im Hochgebirge – wie bis heute gerne argumentiert wird – die Bauweise und Architektur vor? Sind neben Funktion und Konstruktion noch ganz andere Aspekte bestimmend für die Form der Hütten, beispielsweise wer und welche Sektion jeweils die Hütte baut, und welche Ziele sowie Ideale – neben jenem des Stützpunkts und des Wetterschutzes – damit verfolgt werden? Inwieweit gehen Entdecker-, Entwicklungs- und Erschließerideen in die Bauweise ein und werden so (Vor-)Bilder und Dekor der Sektionen, also meist städtische Architekturelemente, einfach in die Berge übertragen? Und ist es schließlich vielmehr ein hochgehaltener Mythos, dass sich die alpine Architektur in die Landschaft, die Berge integriert – ein Mythos allerdings, der auch Grundlage für Formentscheidungen sein kann, nur nicht als Voraussetzung durch topographische Begebenheiten, sondern eben als Ideologie?



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Was heißt hier Hütte? – Ordnungslinien und Anhaltspunkte

Schutzhütten, selbst wenn sie eingeschränkt sind auf Alpenvereinshütten und die Vorstellung dieser Hütten klar und immer ähnlich erscheint, sind als Gebäude vielfältig und uneindeutig. Der Fokus dieses Aufsatzes liegt auf den Ostalpen. Dieser beginnt mit den Gründungen des Oesterreichischen Alpenvereins in Wien (1862), des Deutschen Alpenvereins in München (1869) sowie dem Zusammenschluss der beiden Vereine zum Jahresbeginn 1874. Teil der Betrachtung sind außerdem die Aktivitäten der Alpenvereinssektionen Südtirols, die sich nach 1945 im AVS neu formierten. Wo auffallende Unterschiede oder Besonderheiten im Hüttenbau zu sehen sind, werden vergleichende Blicke in die Westalpen und zu den alpinen Vereinen der Schweiz (SAC), Frankreichs (CAF) und Italiens (CAI) geworfen.11 Die Hütten des ÖAV und des DAV sind seit 1981 nach ihrer Erreichbarkeit sowie Ausstattung in drei Kategorien – I, II, III – eingeteilt.12 Die Hütten des AVS sind in einer eigenen Klassifizierung diesen Kategorien angepasst. Weil einerseits der Großteil der Alpenvereinsschutzhütten solche der Kategorie I sind, andererseits an diesen schwerer erreichbaren Unterkünften am besten der Unterschied zu anderen Wirtschafts- und Beherbergungsformen deutlich gemacht und somit leichter die Besonderheit der Schutzhütte gezeigt werden kann, ist die Mehrzahl der hier gezeigten Bauwerke dieser Kategorie zuzuschreiben. Biwakschachteln als spezielle Bauaufgabe

Neben den Schutzhütten errichten Alpenvereinssektionen auch sogenannte Biwakschachteln als alpine Stützpunkte. Sie machen etwa 7–8 % der Schutzunterkünfte der Kategorie I aus und dienen meist auf schwierigen Touren oder, wo Schutzhütten weiter entfernt sind, als Zwischenstationen und Notunterkünfte. Sie haben also die ursprüngliche Aufgabe der Schutzhütten übernommen. Die meisten Biwaks in den Ostalpen wurden seit den 1950er-Jahren erstellt. Mit ihren auffälligen Formen und Materialien bilden sie, gerade im Vergleich zu den Hütten, eine originelle Vielfalt. Sie stechen als Tonnen, Zylinder, Vielecke, als Kisten, Container in Holz, Aluminium aber auch aus Kunststoffen oft in bunten Farben, jedenfalls gut sichtbar aus der Landschaft heraus. Sie lassen – sicher auch, weil sie im Gegensatz zu den Schutzhütten an keine baulichen Vorbilder und Vorstellungen gebunden sind – erkennen, wo technische Neuerungen als Anreiz für Neues dienen konnten. An ihnen ließe sich das Innovationspotential funktionaler wie bautechnischer Optimierung im Hochalpinen aufzeigen. Gerade deswegen bedürften sie einer genaueren Betrachtung, die hier aus Platzgründen vernachlässigt und an anderem Ort nachgeholt werden muss. 11 Diese sind zwischenzeitlich durch Gibello gut aufbereitet und erleichtert: ebd. 12 Zur Grundlage der Kategorisierung und deren Beschreibung, s. OeAV (Hg.), Hütten und Wege, 1978.

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… und wieder die Sektionen: Baudamen und Planende

Die Schutzhütten unterliegen beim Bau wie auch in der Benützung den von den Alpenvereinen vorgegebenen Regeln und Leitsätzen. Diese neh-

men selbstverständlich Einfluss auf die Raumanordnung und die Bauten, sind aber nicht als architektonische Grundsätze zu betrachten. Die Verbände unterstützen zwar finanziell den Bau, die Instandhaltung oder Erweiterung, machen den Sektionen aber wenig Vorgaben bezüglich Planung und Ausführung. Der größte Einfluss wird über die Vorgaben genommen, welche, seit 1879 durch die Wege- und Hüttenbauordnung geregelt, als Voraussetzung für die Gewährung von Zuschüssen gelten. 1919 schon, wird in der Zeitschrift des DuOeAV eine Linie gepriesen, die sich nicht mehr ändern wird. »Der Alpenverein verzichtete bewußt auf Vorschriften zum Hüttenbau, sodaß 1919 mit Befriedigung festgestellt wurde daß es von 337 Hütten nicht ein gleiches Paar gäbe.«13 So positiv das sein mag, muss als Problem benannt werden, dass durch die Struktur des Vereins die gesamte Bautätigkeit, zumindest die Entscheidungen darüber, in die Hände der ehrenamtlichen Vorstände der Sektionen – die Entscheidungen über Architektur also in die Hände von Laien gelegt ist. Die Baudamen in den Ostalpen sind die Sektionen. Sie nehmen vielfach eine Doppelfunktion ein, wenn sie gleichzeitig als Planerinnen14 fungieren, indem Planungen von Sektionsmitgliedern vorgenommen werden. Nun bringen die Sektionen je eigene Bautraditionen, Bauformen, aber auch Repräsentationsvorstellungen mit. Dieser speziellen Vereinsorganisation, die Teil der Hüttenbaugeschichte ist, ist es geschuldet, dass es häufig an Einzelnen, den handelnden Personen aus unterschiedlichsten Fach- und Ortsgebieten, liegt, welche Standorte und Bauweisen sich durchzusetzen vermögen. Es treten bei den unterschiedlichen Verantwortlichen häufig gleichzeitig widersprüchliche Anschauungen und Werte bezüglich der Aufgaben, Notwendigkeiten und Nutzung von Hütten auf, die sich in den Gebäuden manifestieren. Dadurch ist die Verbindung zwischen dem Schutzhüttenbau und dem traditionellen Bauen in den Alpen geringer, als vielleicht der eine oder andere erwarten mag. Andererseits kommt dadurch den Bauten aber auch ein eigener Stellenwert zu, der in der Struktur und dem Verständnis des Vereins und seiner Sektionen liegt und nicht in einer speziell alpinen Baugeschichte. Einfache Hütten und bürgerliche Ideen Die Anfänge: Architektur im Einraum

Wenn auch der Hüttenbau durch den ÖAV erst zaghaft begann, so kann dennoch sehr bald nach der Gründung des DAV und der Verschmelzung der beiden Alpenvereine zum DuOeAV von einer immensen Erschließungstätigkeit gesprochen werden. Der Alpenverein entwickelte sich rasch zum maßgeblichen Bauherrn in den Ostalpen. Es folgten der ersten durch den ÖAV selbst errichteten Schutzhütte, der heute zerstörten Rainer-Hütte (1868, Glocknergruppe, Kaprunertal), durch Sektionen des DAV schnell weitere: die erste Prager und die Clara-Hütte, die KaindlHütte und etwas später, 1873, das Gepatsch-Haus der S. Frankfurt als erste Alpenvereinshütte in Nordtirol. Diese war sogar ab 1875 schon im Sommer bewirtschaftet. Allein zwischen 1874 und 1876 entstanden zu



13 Brigitte Ascherl, Historische Schutzhütten in Osttirol, in: Österr. Kunsttopographie, Bd. LVII, Beiband, 96. 14 Wenn hier auch der Sektionen wegen von Planerinnen die Rede ist, habe ich auf den über 2000 durchgesehenen Plänen keine einzige Ingenieurin oder Architektin entdeckt! Als Ausnahmen untergekommen sind mir das Biwak von Charlotte Perriant und der vierte Umbau der Glungezer-Hütte durch Heidi und Hans Plank 1994.

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Skizze der Stüdl-Hütte in einem Schreiben von Egyd Pegger an Johann Stüdl, 1878 Skizze der geplanten Hütte auf der Adlersruhe von Johann Stüdl, 1879 Stüdl-Hütte, um 1870

15 S. dazu: Anlagen zur Vereinsgeschichte, in: Zeitschrift 1919, 199–204. 16 Johann Stüdl, Über Hüttenbau, in: Zeitschrift 1877, 169–191. 17 Auch die Entwürfe etwa für die Prager und Dresdner Hütte sowie die Payer-, Sonklar-, Clara-, Kürsinger-, Rudolfsund Taschach-Hütte stammen von Johann Stüdl. 18 Vgl. Brief von Egid Pegger an Johann Stüdl, 1868, www.johannstuedl.at/allgemeines/lesestoff/1868-brief-von-egidpegger-an-johann-stuedl-den-bau-derstuedlhuette-betreffend. 19 1 Wiener Fuß = 0,316081 Meter = 12 Wr. Zoll (nach Karl Ulbrich, Hundert Jahre metrisches Maßsystem in Österreich, Wien 1972); d. h. die Größe der Hütte misst insgesamt 5,2x3 Meter. 20 Egid Pegger an Johann Stüdl (wie Anm. 18). 21 Gebaut wurde aber nicht diese Hütte, sondern die des ÖAK, nach anderen Plänen und mit 15–20 Schlafstellen.

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den bestehenden neun Hütten bereits 16 neue,15 und 1877 erschienen die ersten Veröffentlichungen von Johann Stüdl »Über Hüttenbau«16 in der Zeitschrift des DuOeAV. Zuvorderst soll jedoch auf eine Hütte und ihre Pläne eingegangen werden, die zwar noch in Privatinitiative entstanden ist, aber dennoch den Hüttenbau des Alpenvereins geprägt hat. Sie stammt von eben genanntem Johann Stüdl, einem Prager Kaufmann, der Mitbegründer des DAV war. Stüdl verfolgte wie seine Mitstreiter Franz Senn und Karl Hofmann das Ziel, den deutlich wissenschaftlich orientierten jungen österreichischen Verein um die »mehr praktische Seite der Thätigkeit unseres Vereins, auf Herstellung und Unterhaltung von Hütten und Wegen« zu erweitern. Bevor das gelang und schließlich zahlreiche Hütten nach seinen Plänen ausgeführt wurden,17 ließ er schon 1868, privat finanziert, am Weg von Kals auf den Großglockner, auf der Vanit-Scharte in 2800 m Seehöhe, wo heute die nach ihm benannte Stüdl-Hütte steht, eine kleine Unterkunft erbauen. Sie war gemauert, mit einem Dach aus Steinplatten versehen und enthielt einen Koch- und Schlafraum.18 Eine Skizze mit Maßen sowie Anhaltspunkten für die Erbauung der Hütte sind erhalten und mit der Notiz versehen: »Der Kochraum 7 ½ und 10 Fuß, der Schlafraum 10 und 10 Fuß19 hergestellt. Hat erhalten 2 Thüren und 2 Fenster. Die Thür in den Schlafraum ist stärker und wird ein starkes Schloß erhalten. Diese wurde wegen tauglichem Materials und der Nähe des Wassers auf der Vanizscharte gebaut und ist mit Steinplatten gedeckt, wie es projektiert war. Dieselbe erforderte 28 ½ Tagschichten, an denen um 3 Uhr morgens aufgebrochen und mit schwerer Last beladen auf die Scharte gegangen wurde.«20 Aussagekräftig ist neben der Grundrissskizze auch der Schnitt mit Pultdach, in dem die Anordnung der schrägen Schlafpritschen die bestmögliche Ausnützung des knappen Raums deutlich macht. Für die Vorstellung der Nutzung etwas aussagekräftiger ist ein Entwurf von Stüdl für eine Schutzhütte auf der Adlersruhe am Großglockner.21 Diese wäre noch einfacher und von bescheideneren Ausmaßen gewesen. Der rechteckige Innenraum maß nur 2,5 auf 4,3 Meter – etwas mehr als zwei heutige Doppelbetten. Gedeckt war er in Form eines Pultes in einfacher Holzkonstruktion. Das Häuschen sollte aber schon auf recht massiven Fundamenten stehen, bekam zwei gegenüberliegende Fenster in den Stirnseiten und eine mittig platzierte Tür in der niedrigeren Längswand gezeichnet.

Plan zur Payer-Hütte, entworfen von Johann Stüdl 1875

Zudem war die Unterkunft mit einem Bretterboden bedacht, der allerdings direkt auf dem Erdreich lag. Die Einrichtung beschränkte sich auf Bänke, die fast um den gesamten Raum liefen, einen kleinen Tisch gegenüber der Türe, einen größeren Tisch mit zusätzlich freistehender Bank sowie einen Ofen. Die Mauern blieben unverkleidet, eine Bretterdecke war jedoch vorgesehen. Auch zeigt die Ansicht, dass die Fenster mit Läden hätten geschlossen werden können. Ungewöhnlich ist, dass hier keine Schlafstellen vorgesehen sind, obwohl das eigentliche Ziel dieser Schutzhütten ja war, den Bergsteigern und Bergsteigerinnen22 eine Möglichkeit zu bieten, eine Nacht – um den Aufstieg auf zwei Tage zu verteilen – im Gebirge zu verbringen. Als Wichtigstes galt, wie die Pläne und das Mobiliar in der Regel zeigen, nach einer anstrengenden Tour etwas zu essen zubereiten, sich wärmen, eventuell nasse Kleidung trocknen und dann eine halbwegs erträgliche, kräftesammelnde Nacht verbringen zu können, um morgens den Gipfelanstieg fortzusetzen. Deutlich größer, außerdem mit Pritschen bestückt, zeigt die Planzeichnung der Payer-Hütte einen der zahlreichen ähnlichen Pläne für Schutzhütten dieser Jahre. Die 1875 von der S. Prag errichtete Hütte wurde ebenfalls von Johann Stüdl entworfen. Ihr Dach bestand zwar auch nur aus einer einfachen Dachhaut, jedoch wies es, als Pultdach ausgeführt, ausreichend Neigung für den Wasser- und Schneeabfluss auf. Den Boden der Hütte hingegen bildete zum Teil der gewachsene Fels oder verfestigtes Erdreich. Für den Bereich unter den Schlafstellen musste das reichen. In dieser hinteren, niedrigeren Hälfte spannten sich von Wand zu Wand Pritschen, die in leicht geneigter Konstruktion dafür vom Boden abgehoben waren. Der Aufenthaltsbereich besaß jedoch einen Bretterboden. Und es war schon ein in das Mauerwerk eingelassener Schrank vorgesehen. Typisch für diese allerersten Unterstände des Alpenvereins ist, dass sie eigentlich nur aus Bruchsteinen, ohne Mörtel geschichtete Umschließungen eines Raumes mit einer möglichst dichten Eindeckung waren. Somit unterscheiden sie sich doch deutlich von den vorhin erwähnten privat errichteten Hütten, wie beispielsweise der Salm-Hütte am Großglockner. Diese war als Holzbau im Tal vorgefertigt und als »geräumige, gut verschließbare Hütte (mit drei Gemächern und einer Küche)«23 um einiges aufwendiger sowie größer errichtet worden. Sie diente allerdings



Einweihung der Julius-Payer-Hütte am 6. September 1875

22 Es kann von Anfang an auch von Bergsteigerinnen gesprochen werden. Ihre Anzahl lässt sich aber nur partiell erschließen. In der Berliner Hütte beispielsweise betrug die Quote der Übernachtungen von Frauen zwischen 1884 und 1914 laut Jahresberichten der S. Berlin 11–30 %. 23 Aloys Dreyer, Der Alpinismus und der Deutsch-Österreichische Alpenverein. Seine Entwicklung. Seine Bedeutung. Seine Zukunft, Berlin 1909, 34.

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Bestandsplan der Prager Hütte auf dem Kesselkopf, entworfen von Johann Stüdl 1872, aus dem Hüttengrundbuch von 1882

Prager Hütte, Aquarell, um 1900 (Ausschnitt)

24 Helmut Krämer (Hg.), Hohe Ziele. Hütten der Alpen, München 1985, 9.

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auch nicht als Vorbild. Die Stüdl’schen Hütten unterscheiden sich jedoch ebenso von der ersten Hütte des Schweizer Alpen Clubs, der 1863 errichteten Grünhorn-Hütte, die in einem zeitgenössischen Bericht folgendermaßen beschrieben wird: Bestand diese doch lediglich aus einem »Viereck von Trockenmauern und einer Blache von Wachstuch und überließ es wohlgemuth den jeweiligen Bewohnern, dieses primitivste aller Dächer bei einem Besuche über die Mauern zu ziehen und so Schutz vor Nässe zu finden.«24 Mit den Schutzhütten des DuOeAV wurde einerseits angestrebt, möglichst einfache und unaufwendige Behausungen zu errichten, sie waren andererseits jedoch von Anbeginn an klassischen Wohnhäusern orientiert, oft mit Fußboden ausgestattet, immer mit festem Dach. Selbst die einzigen in der entsprechenden Höhe von 2000 Metern über Meer vorhandenen Bauten, Unterstände für Hirten und Jäger, die als eingeschoßige Holzverschläge nun wirklich eine elementare Sprache sprechen, galten nicht als Vorbilder. Sie wurden als solche entweder ignoriert, oder die Schutzhütten sollten sich explizit von ihnen abheben. Zumindest deuten die ersten Formen und Pläne auf eine solche Abgrenzung hin. Der Vorzug, der von Beginn an dem Stein beim Hüttenbau eingeräumt wurde, und die schon früh ausgebildete Vorliebe für das Satteldach können als Hinweise dafür gelesen werden. Die Bauherren kamen aus dem Bürgertum der Großstädte, was sich auch darin bemerkbar machte, dass die Hütten unmittelbar mehr Eigenschaften aufwiesen, als die Grundbedürfnisse im Bergsteigen zu stillen. Das zeigte sich sehr früh, etwa 1872, in der etwas großzügiger ausgebauten ersten Prager Hütte, die südöstlich des Großvenedigers eröffnet wurde. Auch sie geht auf Pläne von Johann Stüdl zurück, und ist, um die Sitz- und Aufenthaltsflächen zu vergrößern, in der Längsachse geteilt, an der die Pritschen angeordnet sind. Es fanden sich einige Feinheiten an diesem Bau. Nicht nur die im Bruchsteinmauerwerk ausgelassenen, mit 24 auf 31 Zentimeter genau

vermaßten Nischen zur Ablage, um, wie Stüdl schreibt, »seiner Sachen, wie Uhr, Portemonnaie, Feuerzeug, Licht, etwa Brillen, Schlüssel, etc. in unmittelbarer Nähe seiner Schlafstätte«25 nicht zu entbehren, sondern auch eine erste Raumteilung ist hier zu sehen. Zwar als Einraum gemauert, war ein Teil der Pritschen mit einem kleinen Bereich zur Umkleide als separierter, verschließbarer Schlafraum, vermutlich für Damen,26 mittels Holzverschalung abgetrennt. Um Platz zu sparen und den vorhandenen Raum sowie die Einbauten bestmöglich zu nutzen, dienten die Sitzbänke um den Tisch gleichzeitig als Ablage und Einstieg vor den Pritschen. Sie waren zum Teil auch zusätzlicher Antritt für eine Treppe ins Dach. Wieder war ein Schrank für die Küchenutensilien in die Wand eingelassen und, wie hier auch die Nischen, mit Holz ausgekleidet. Als weitere Großzügigkeiten sind die fünf Fenster, die alle als Kastenfenster ausgebildet und mit Außenläden versehen waren, sowie eine innere Holzvertäfelung des Mauerwerks jeweils hinter den Sitzbänken zu nennen. Wie der Querschnitt auf dem Plan zeigt, befanden sich über dem Ofen zudem ein Stangengeviert zum Trocknen der Kleider und eine Ablage über den Kopfenden der Pritschen. An den Zwischenwänden sind Kleiderhaken eingezeichnet. Die Prager Hütte schlug Stüdl in seinem Textbeitrag »Über Hüttenbau« von 1877 als Beispielshütte dort vor, wo eben ein separierter und verschließbarer Schlafraum zu geringen Kosten gewünscht war. Folglich benötigte sie jedoch einen etwas breiteren Grundriss, für den Stüdl, wie auch im Plan sichtbar, dann schon ein Satteldach anstatt eines weitspannenden Pultdaches, das starke SparrenQuerschnitte benötigt, empfahl.27 Abgesehen von dieser etwas eleganteren Variante der Abtrennung eines zweiten Schlafkämmerchens kann dieser Grundriss, wie er auch in der Sonklar-, Clara-, Olperer-Hütte – manchmal gleich, manchmal leicht variiert – zu finden war, wohl als Vorbild und Grundtypus bezeichnet werden. Die Aufteilung in der Längsachse birgt den Vorteil einer großen Anzahl von Pritschen bei möglichst kleiner Grundfläche. Hier befanden sich im vorderen Teil auf einer Stirnseite der Herd sowie auf der anderen ein Tisch. Die Bänke umliefen, bis auf die Türöffnung, den gesamten Raum und bildeten gleichzeitig wieder eine Ablage vor den Pritschen. Der Schrank und ein zusätzlicher Klapptisch an der Stütze für das Dach erweiterten die Möglichkeiten. Das wichtigste Element stellte jedoch der Ofen dar. Um ihn drehte sich alles. Der Transport des Ofens ist schwierig, und so ist er auch, weil es meist nur einen gab, für die Einräumigkeit der Hütte verantwortlich. Er diente zum Kochen, zum Wärmen und Trocknen, alle Gäste sollten ihn möglichst gleichzeitig benützen können, und er verursachte Rauch. Außerdem ging von ihm die Gefahr des Feuers aus. Entsprechend viele Anweisungen gab Stüdl zum Ofen aus. So sollte dieser frei im Raum stehen und von drei Seiten zugänglich sein, außerdem sollten Bänke um ihn angeordnet sein, da sie die wärmsten Plätze in der Hütte boten. Auch das allen BerggeherInnen bekannte und bis heute vorhandene »StangenViereck« über dem Ofen zum Trocknen von Kleidern empfahl Stüdl schon 1877 als unabdingbare Einrichtung.28 Erstaunlich ist demnach der Plan von 1870 für die Lünersee-Hütte (Douglass-Hütte). Dieser wies entgegen der Stüdl’schen Sparsamkeit



25 Stüdl, Hüttenbau (wie Anm. 16), 173. 26 Vgl. ebd., 174f., 177. 27 Ebd., 175. 28 Ebd., 172.

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Klara-Hütte, Aquarell, um 1900 (Ausschnitt) Bestandsplan der Klara-Hütte (1872) und der Sonklar-Hütte (1876) aus dem Hüttengrundbuch von 1882

Grundriss der Lünersee-Hütte, 1870 (Reproduktion)

Erste Lünersee-Hütte, 1871

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eine Raumaufteilung auf, die zwei Öfen notwendig machte. Die Hütte war von Anfang an – als erste im Alpenverein – als bewirtschaftete Hütte geplant und deswegen mit einer Küche, getrennt von dem Raum der Gäste und einem separierten Schlafraum für den Wirt, ausgestattet. Auch in diesem sonst spartanischen Plan von John Sholto Douglass durfte die Notiz über die Anbringung eines Bords für Bücher offenbar nicht fehlen. Im Gegensatz zu den mit einfachem Pultdach gedeckten Unterständen besaßen die eben beschriebenen Hütten zum Teil schon recht aufwendig gearbeitete Dachstühle. Der dadurch entstandene zusätzliche Dachraum – und ist er noch so niedrig – konnte praktisch als erweiterte Schlafstätte eingesetzt werden. Manchmal wurde dieser ebenso mit Pritschen, häufig aber einfach mit Matratzen oder nur einem Heulager auf dem Holzboden, ausgestattet. Hier lag man im Gegensatz zu den geneigten Pritschen im Erdgeschoß dafür in horizontaler Lage. Was an der Skizze der ersten Stüdl-Hütte von 1868 irritierte, nämlich eine Reihe der Schlaflager direkt auf dem Fußboden zu errichten, ist im Dachboden kein Problem. In den ebenerdigen Räumen allerdings waren die in eigenen Holzkonstruktionen abgehobenen Schlafplätze durchaus angebracht. Die Notwendigkeit der erhöhten Kisten kann anhand der Zeichnungen

Innenaufnahme der Linder-Hütte, um 2010 (Foto: Michael Zacher)

Linder-Hütte, um 1925

leicht nachvollzogen werden: Der Fußboden war zum Teil nichts anderes als die blanke Erde. So wurde wegen der Feuchtigkeit der Schlafplatz mit seinem Lager aus Heu oder Stroh und mit den teilweise vorhandenen Wolldecken möglichst mit großem Abstand vom Boden eingerichtet. Auch die seitlichen Bretter um die Pritschen schützten einerseits vor der Kälte des Mauerwerks wie andererseits vor dem Verrutschen von Stroh oder Matratzen.29 Woher allerdings die Neigung dieser Pritschen kommt, die in Stüdls Hüttenbaubeschreibung sogar genau vermaßt wurde, nämlich »am Kopfende 63 cm = 2’, am Fußende 47 cm = 1,5’ vom Boden entfernt«,30 bleibt unerläutert.31 Einige dieser frühen Hütten sind bis heute erhalten, wenige sogar noch in ihrer ursprünglichen Form in Betrieb. So ist die 1883 von Ignaz Linder, Begründer der Sektion Lienz des ÖTK, errichtete Linder-Hütte am Spitzkofelgrat auf 2683 m Seehöhe in den Lienzer Dolomiten eines der seltenen Beispiele, an denen heute noch der ursprüngliche Bau erkennbar und in seiner äußeren Form erhalten ist. Schon zur Ruine verfallen, wurde sie 1958 wiederhergestellt. Sie misst in der Länge 6 und in der Höhe 2,5–3 Meter. Ihre Steinmauern sind 1 Meter dick und umfassen einen rechteckigen Grundriss, der nur durch eine Türe und ein Fenster geöffnet ist.32 Auch die Inneneinrichtung, der aus der Erbauungszeit erhaltene, mit Holz zu befeuernde Eisenofen sowie der Holztisch und eine, wie eben beschrieben, erhöhte Schlafstelle für 6 bis 8 Personen, macht die einfachen Koch- und Übernachtungsverhältnisse dieser Hütten bis heute erlebbar. Stüdls oben beschriebene erste Prager Hütte wurde schon 1876 von einer Lawine zerstört – wohl auch, weil als Standort der Hütte aus Gründen der schöneren Aussicht nicht der von Stüdl vorgesehene Platz gewählt worden war. 1877 aber konnte ein Ersatzbau, diesmal mit Lawinenschutzmauer und nun auf dem ursprünglich geplanten Ort, eröffnet werden.33 Dieser eingeschoßige rechteckige, mit 11 mal 7 Metern etwas größere Bau ist in seinem Sichtmauerwerk mit schindelbedecktem Satteldach und auch der Inneneinrichtung bis heute erhalten. Diese, die Alte Prager Hütte, ist eine der ältesten bestehenden Schutzhütten Öster-



Linder-Hütte, 2007 (Foto: Franz Unterwainig)

29 Vgl. ebd., 173. 30 Ebd. 31 Steinach und Sehring kritisieren die Neigung: H. Steinach, Über Hüttenbau, in: Mitteilungen des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins (im Folgenden: »Mitteilungen«) 1894, 120; Othmar Sehrig, Das Alpengasthaus. Ein Beitrag zum neuzeitlichen Schutzhüttenbau, in: Deutsche Alpenzeitung, München 1906, 183–186, 211–214. 32 Vgl. Brigitte Ascherl, Schutzhütten, in: Österr. Kunsttopographie Bd. LVII Teil 1, 476. 33 Vgl. Franz Malcher, Der südliche Teil der Venedigergruppe, 143.

Hüttenbauen im Hochalpinen

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Erweiterungsfähige bewirtschaftete Hütte: Pforzheimer Hütte (1900)

Einfache bewirtschaftete Hütte: Furtschagel-Haus (1889)

Größere unbewirtschaftete Hütte: Passauer Hütte (1892)

reichs und somit eines der wenigen Zeugnisse des eben beschriebenen Typus der frühen, einfachen Bergsteigerunterkünfte. Frühe Konstruktionsprinzipien und erste Holzbauten

34 Johannes Emmer, Verfassung und Verwaltung des DuOeAV, Berlin 1893, 79. 35 Ebd., 2. Aufl. München 1900; ebd., 3. Aufl. München 1910.

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Die frühen Alpenvereinshütten wurden vorrangig aus Bruchsteinen errichtet, anfänglich in Trockenmauerwerk, dann für besseren Wind- und Feuchtigkeitsschutz auch gemörtelt. Gerade Stüdls Verständnis von ›richtiger‹ Konstruktion ist hierbei in seinem Einfluss darauf nicht zu unterschätzen. Aus Mangel an Erfahrung und Alternativen kursierten Stüdls Baupläne innerhalb des Vereins nicht nur als mögliche Beispiele, sondern wurden vom Zentralausschuss gezielt als Vorlagen respektive als »Typen für Unterkunftshäuser« verbreitet. In der ersten Ausgabe der »Verfassung und Verwaltung des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins« von 1893, welche ausführlich Aufschluss über die Tätigkeiten des Vereins gab, fand zwar noch Erwähnung, dass die beste Bauweise jene vollkommen aus Holz, diese jedoch wegen des Transports kaum durchführbar sei.34 Es kamen allerdings in den erweiterten Ausgaben von 1900 und 1910 fast ausschließlich Stüdls Vorschläge für Steinbauten als Vorbilder für die Erstellung von Hüttenplänen zur Veröffentlichung.35 Die Typen, genauso wie alle weiteren Entwürfe Stüdls, die seinem Text über den Hüttenbau angehängt waren, bestehen aus längsrechteckigen Grundrissen, deren vier Wände in Bruchsteinmauerwerk ausgeführt, mit einem Holzboden versehen und mit einem Holzdachstuhl gedeckt sind. Stüdl erklärte diese Konstruktionsweise damit, dass »die meisten Touristenhütten an oder über der Vegetationsgrenze zu errichten sind, so werden dieselben mit Ausnahme des Daches und der inneren Einrichtung

aus Stein aufgeführt.«36 Der Stein sei, laut Stüdl, das an diesen Orten am einfachsten zu beschaffende Material – im Gegensatz zum Holz, das, wie er meinte, selten ohne große Kosten zu besorgen und von der Zimmerei zum Bauplatz zu transportieren sei. Das Mauerwerk wurde bestenfalls mit Mörtel oder Zement ausgeführt. Stüdl empfahl sogar, es außen und innen zu verputzen. Für die Standfestigkeit gab er 47 Zentimeter (1,5’) Dicke bei gemörteltem Mauerwerk an, in trockener Ausführung musste es 63 Zentimeter (2’) stark sein. Die einfachere Konstruktion des Pultdaches sei dort vorzuziehen, wo die Breite der Hütte noch transportierbare Balken zulässt. Wo diese zu lang zum Tragen und somit der Transport zu schwierig und teuer würden, empfahl Stüdl den Umstieg auf ein Satteldach.37 Als Deckung sollten weder Steinplatten, wegen zu großen Gewichts und Undichtheit, noch Blechdächer, sondern möglichst mit Leinöl oder Teer bestrichene Lärchenschindeln zum Einsatz kommen. Hinsichtlich der bevorzugten Konstruktionsweise in Bruchstein folgten allerdings nicht alle Sektionen Stüdls Vorschlag. Pläne aus derselben Zeit beziehungsweise kurz nach 1880 zeigen ebenso Bauten in Holzbauweise. Stüdls Argumente standen nicht unangefochten im Raum, und sie bezogen sich zu einem nicht unbeträchtlichen Teil wohl auch auf übertragene Vorstellungen aus der Stadt, wie ein Haus auszusehen habe. Der Aufwand, Bruchstein an Ort und Stelle zu brauchbarem Mauerwerk zu verarbeiten, war enorm und mit großem Arbeitseinsatz verbunden. Häufig musste der Stein erst aus dem Fels gesprengt oder zumindest zerkleinert werden. Außerdem war die Errichtung von gutem Mauerwerk sehr viel zeitaufwendiger als der Aufbau von Holzkonstruktionen. Dies alles kollidierte schneller mit dem klimatisch bedingt begrenzten Zeitraum, in dem es möglich war, eine Baustelle im Hochgebirge zu betreiben. Ein weiteres Problem stellte die Suche nach Arbeitern dar, die sowohl die Aufgabe zufriedenstellend leisten konnten als auch die Arbeitsbedingungen im Hochgebirge akzeptierten. Zusätzlich bestand für die propagierte Steinkonstruktion dennoch die Notwendigkeit des Holztransports, zumindest für den Dielenboden, die Decke, den Dachstuhl und die Innenausstattung, teilweise außerdem für die Wandverkleidung. Entsprechend wurde früh der Vorteil der möglichen Vorfertigung und des Bauens im Tal erkannt. Hier konnte auf erfahrene Zimmerleute zurückgegriffen, gute und exakte Arbeit in Ruhe vorbereitet werden. Auch für den Transport der vorgefertigten Bauteile zum Hüttenstandort waren große Zeitfenster zu nutzen und der Aufbau schließlich in verhältnismäßig kurzer Zeit möglich. Wenn auch weit weniger oft, finden sich entsprechend einige Beispiele früher Hütten des DuOeAV in Holzbauweise. Die Laugen- und die Anger-Hütte waren im Prinzip ähnlich und genauso einfach in der Raumvorstellung wie die Stüdl’schen Hütten. Auch sie bestanden aus vier zueinander rechtwinkeligen Wänden mit Satteldach und sind mit einer Tür sowie zumindest einem Fenster ausgestattet. Die Laugen-Hütte wies allerdings ein sehr einfaches, beschränktes Mobiliar auf. Neben dem Herd gab es keine weitere Ausstattung als zwei Pritschen, einen Tisch und je ein nicht fixiertes Brett, das auf die Pritsche gelegt als Bank diente. Die Hütten zeigen aber die beiden tradierten Konstruktionstechniken im Holzbau. Während die Laugen-Hütte (S. Meran, 1875, Ortlergruppe38)



Pforzheimer Hütte, um 1910

36 Stüdl, Hüttenbau (wie Anm. 16), 170, vgl. auch 177 zur Bauausführung. 37 Vgl. ebd., 175. 38 Herbert Pardatscher-Bestle, Die Schutzhütten des AVS. Geschichte, Gegenwart und alpine Information, Bozen 1999, 23.

Hüttenbauen im Hochalpinen

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Anger-Hütte um 1885 (Foto: Bernhard Johannes) Bestandsplan der Anger-Hütte aus dem Hüttengrundbuch von 1882

in Ständer-Riegel-Bauweise ausgeführt war, wurde die Anger-Hütte (S. München, 1881, Wetterstein) als Blockbau errichtet. Der Skelettbau benötigte weniger tragende und somit weniger schwere und nicht teilbare Holzelemente, musste aber dafür zumindest innen mit Brettern verkleidet werden, wohingegen der Blockbau keiner zusätzlichen Elemente bedurfte. Zwar ist die Form, sind Abmessungen, Raumaufteilung und Proportion gleich, das Erscheinungsbild durch das Material ist dennoch ein gänzlich anderes. Ein gemörtelter Steinbau in seiner flächigen Massivität vermittelt Schwere, Festigkeit und Dauerhaftigkeit. Dagegen erscheinen Holzkonstruktionen, allen voran der Blockbau, im Zeigen seiner Teile, Fügungen und Verbindungen weniger fest verwurzelt, zum Teil sogar rückbaubar. Die Vorteile der möglichen Vorfertigung im Holzbau macht in größerem Ausmaß die Errichtung der Badener Hütte deutlich. Diese wurde im

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Präsentation der Badener Hütte in Mödling, 1910 Badener Hütte mit Dobernitzkogel und Wildenkogel, um 1920

Dezember 1910 als Pfosten-Riegel-Konstruktion in Mödling von einer Baufirma gefertigt. Ihre Einzelteile konnten in Größe und Gewicht dem möglichen Transport angepasst und bei einem Testaufbau am Firmenstandort für die Montage beschriftet werden. Dort stand sie überdies einige Zeit zur Besichtigung ausgestellt. Anfang 1911 wurde die Hütte wieder zerlegt, mit Bahn und Wagen nach Matrei in Osttirol gebracht und von dort das Material teilweise von Lasttieren, wegen zu schlechter Wegverhältnisse aber zum Großteil von Menschen zum Bauplatz auf 2608 m Höhe getragen.39 Nach fünf Wochen Bauzeit am Hüttenstandort war die Hütte schließlich fertiggestellt. In der Schweiz publizierte der Baumeister Julius Becker-Becker 1892 im Auftrag des Schweizer Alpenclubs eine Studie über »Die Schirmhäuser des Schweizerischen Alpenclubs«. Er sollte damit »eine kleine Sammlung von Beschreibungen und Plänen bestehender Clubhütten« sowie »eine Anleitung zum Bau von neuen Clubhütten«40 erstellen. Nach der Beispielsammlung stellte Becker-Becker außerdem einen von ihm 1881 für die besonderen Anforderungen der Schutzhütten konstruierten Ofen sowie eine ›ambulante‹ Hütte »für Baumannschaften und topographische Zwecke« vor. In der vergleichenden Betrachtung lobte er zwar gleich zu Beginn die Wohnlichkeit und Sicherheit der Hütten des DuOeAV, denen er auch der Gesundheit wegen gegenüber den Schweizerischen Clubhäusern den Vorzug gäbe, fügte aber hinzu, dass er damit nicht gesagt haben wolle, »dass [ihm] die durchschnittliche Art des Bauens deutscher Clubhütten richtig erscheint.«41 Die Konstruktion, die Becker-Becker empfahl, nämlich die Holzbauweise, war gerade jene, die Stüdl ablehnte. Auch das Zentralkomitee des SAC zog die Holzkonstruktion, ob in Riegel- oder Blockbauweise, vor und empfahl sie seinen Sektionen. Demgemäß schrieb Becker-Becker zum Clubhaus am Oberaletschgletscher, bei dem nach ersten Planungen als Steinbau die Empfehlungen des Zentralkommitees beherzigt wurden: »Ich begrüße lebhaft, dass die Section Chaux-de-fonds den Gedanken



39 Vgl. Festschrift 100 Jahre Badener Hütte, Baden 2012, 9. 40 Julius Becker-Becker, Die Schirmhäuser des Schweizerischen Alpenclubs, Glarus 1892, 2. 41 Ebd., 14.

Hüttenbauen im Hochalpinen

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Plan der Chanrion-Hütte, 1892

des Steinbaues verlassen und denjenigen des Holzbaues angenommen hatte«.42 Bezüglich Gesundheit und Wohnlichkeit sei der Holzbau unbedingt vorzuziehen. Er sei trockener, sei schneller warm und bleibe das auch länger.43 Becker-Becker vertrat den Standpunkt, dass bei der notwendig guten Ausführung eines Mauerwerks, vermörtelt und verputzt, dieses immer teurer sein werde als die vergleichbare Konstruktion in Holz, und schließt sein Plädoyer entsprechend: »Dem so verderblichen Aberglauben, dass für Mauerwerk im Hochgebirge alles an Ort und Stelle an Sand und Steinen Vorhandene ohne weitere Behandlung gut genug sei und dass ungestraft die billigsten Kalke verwendet werden können, muss die Wahrheit entgegengehalten werden, dass für Bauten im Hochgebirge nur das Beste gut genug ist.«44

42 Ebd., 5. 43 Vgl. ebd., 35–38. 44 Ebd., 39. 45 H. Steinach, Über Hüttenbau, in: Mitteilungen 1894, 98–100, 106–108, 119f.; 1895, 183–186; 1896, 283–286, 295–297. 46 Vgl. ebd., 1894, 109; s. auch Emmer 1893 (wie Anm. 34), 79.

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Die Schrift Becker-Beckers war auch im DuOeAV bekannt. Eine Reihe von Artikeln »Über Hüttenbau«, die in den Jahren 1894, 1895, 1896 von Hubert Steinach in den Alpenvereinsmitteilungen publiziert wurden, geht sogar explizit darauf ein.45 Steinach merkte verwundert an, dass für den Bau von Jagdhütten häufig Block- und Bohlenbau eingesetzt würde – viel häufiger als im Schutzhüttenbau in den Ostalpen. Auch er aber brachte als Erklärung die Vermutung vor, dass die Höhenlage und somit das nicht mehr vorhandene Holz in höheren Lagen für die Ausführungen in Stein verantwortlich seien. Zur Durchführung der Steinbauten in den Ostalpen äußerte er sich nicht weiter, allerdings schien es 1894 schon zweifelsfrei zu sein, dass Steinbauten unbedingt innen durch Holz vertäfelt sein sollten.46

»Abgesehen von dem erwähnten wohnlichen Eindruck, […] und der leichten Instandhaltung solcher vertäfelter Wände, sind dieselben als Wärmeisolatoren dringend zu empfehlen. Die kalten, beim Heizen zu Schwitzwasser Veranlassung gebenden, nackten Steinwände können den Aufenthalt zu einem sehr ungemüthlichen machen.«47 Neben der Konstruktion waren auch im Innenraum unüberbrückbare Unterschiede zwischen den Schweizer Clubhütten und den Alpenvereinsschutzhütten auszumachen. Zwar sehen die Grundrisse der Clubhäuser ähnlich aus wie jene der frühen Hütten des DuOeAV,48 einen bedeutenden Unterschied bezüglich der Raumaufteilungen und ein sichtbar anderes Verständnis einer Bergsteigerunterkunft machte Becker-Becker jedoch nicht ohne Spitze deutlich: »Wenn es die Verhältnisse erlauben, sollen getrennte Räume für Damen vorgesehen werden. Dass aber Führer und Träger in geringern Räumen als die Reisenden unterzubringen sind, hat man in der Schweiz mit vollem Recht als überflüssig erachtet. Der Mensch, dessen Erfahrung, Kraft und Vorsicht man sein Leben anvertraut, sollte nicht schlechteres Essen und Trinken und kein schlechteres Lager haben als seine Reisenden. Wer den Kanaster des Führers nicht vertragen kann, ist auch den Strapazen des Bergsteigens nicht gewachsen«.49 Zudem kritisierte Becker-Becker die Ausstattung und Größe der Hütten in Österreich am Beispiel des Carl-Ludwig-Hauses (ÖTK50, 1876, Raxalpe). So äußerte er sich verwundert über die wenigen Betten in zum Teil großen Zimmern und merkte an, »dass dieses Clubhaus mit Telephon ausgerüstet ist, so kann man ungefähr ahnen, was man hier alles zum Essen und Trinken haben kann.« Sein Urteil lautete schlichtweg: »Nach unsern schweizerisch-clubistischen Ansichten ist es ganz gut und recht, wenn die Privatspeculation solche Häuser baut. Dass aber die Alpenvereine solche Hotels zu bauen haben, ist uns nicht verständlich.«51 Sicherheitshalber an den Fels gebaut …

Wie das Plädoyer für den Steinbau, beruhte ein weiteres Konzept des frühen Hüttenbaus darauf, Teile des Geländes für den Hüttenbau zu nutzen. In diesem Fall sollte der Bauplatz so gewählt sein, dass die Hütte an den Felsen gelehnt werden kann. Das sparte zugleich Material für eine der vier Wände. Es bot außerdem einen weiteren Vorteil: Die Hütte, so eingebettet in den Hang und im ›Schatten‹ des Berges, war viel besser vor Wind, vor Steinschlag, vor allem aber vor den gefürchteten Lawinen geschützt. Der Standort wurde also zuerst aus bautechnischen und in diesem Sinne ökonomischen Gründen ausgewählt.52 Dieser eigentlich ganz rational begründeten Standortwahl kann dennoch auch eine symbolische Ebene zugeschrieben werden. Obwohl schon bald klar gewesen sein musste, dass die Nutzung bestehender Geländekanten und -vorsprünge als Konstruktionsmethode hinsichtlich Dicht- und Trockenheit wenig erfolgreich war, wurde sie nie vollständig aufgegeben. Die gewählte Bau-



47 H. Steinach, Hüttenbau (wie Anm. 45), 1894, 108. 48 Auch die Ausstattung und Möblierung unterscheidet sich nur in geringem Maße: Becker-Becker, Schirmhäuser (wie Anm. 40), 10. 49 Ebd., 15. 50 1875 war der Bau gemeinsam mit der S. Austria geplant, die 1876 von der Zusammenarbeit wieder zurücktrat. 51 Becker-Becker, Schirmhäuser (wie Anm. 40), 18. 52 Vgl. Agostino Ferrari, I rifugi del Club Alpino Italiano, Turin 1905, zit. nach Gibello, Hüttenbau (wie Anm. 10), 24.

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Zeichnung der Salm-Hütte, 1937 Rekonstruierter Plan der Salm-Hütte von 1882, 1937

53 Vgl. Gibello, Hüttenbau (wie Anm. 10), 25. 54 Vgl. Zeitschrift 1903, 349.

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weise, die Anlehnung an den Felsen, war wohl mitunter auch durch instinktives Schutzbedürfnis und – im Sinne einer Geste des Respekts vor dem Gebirge – emotional motiviert.53 Gleich auf einigen Plänen des Grundbuchs von 1882 sind Hütten zu sehen, die direkt an den Berg gebaut sind. Besonders konsequent ausgeführt zeigt das die im Jahr 1881 begonnene Salm-Hütte der S. Klagenfurt im Leitertal. Sie wurde 1882 in monatelanger Arbeit aus dem Fels gesprengt und nur mit einer zusätzlichen Steinwand, die zwei Fenster enthält, sowie einer eingesetzten Holztür geschlossen. Der gesamte Rest der Hülle wird in dieser künstlichen Höhle vom Fels selbst gebildet. Immerhin sind für etwas Behaglichkeit und Kälteschutz die Wände, sogar die Decke mit Holz verkleidet. Wegen ständiger Wassereinbrüche aber wurde die Hütte, mittlerweile die dritte der immer nur kurz in Betrieb stehenden Salm-Hütten, schon sehr bald wieder aufgelassen. Dass jedenfalls die am Felsen positionierte Bauweise so praktisch und sicher nicht war, zeigen auch die Bauphasen der Kaindl-Hütte (1871– 1880, erbaut durch Albert Kaindl, ab 1876 Sektion München, Glocknergruppe). Diese musste schon wenige Jahre nach ihrer Errichtung umgebaut und mit der Errichtung eines Kanals etwas vom Felsen abgesetzt werden, um einigermaßen trocken zu bleiben.54 Stüdl warnte schon 1877, speziell auf diesen Fall hinweisend, vor den Folgen eines Hüttenbaus direkt oder zu nahe am Fels. Obwohl er die bauphysikalischen Probleme sieht, weicht aber auch er nicht davon ab, die Schutzwirkung solcher Standorte vor Wind und Lawinen zu betonen. Entsprechend wurden noch einige Hütten auch in späteren Jahren direkt mit dem Felsen verbunden. Dennoch gab es 1905 immer noch Anlass, auf die Probleme beim Einbeziehen der Felsen für den Hüttenbau aufmerksam zu machen: »Kein Fels und keine Felsvorsprünge mehr für

Albert-Kaindl-Hütte, 1890 Plan der Albert-Kaindl-Hütte, 1881

unsere Hütten!«, forderte Agostino Ferrari. Dabei wies er auf das eintretende Wasser hin, aber ebenso auf weitere Probleme, wie sich stauender und vereisender Schnee. Sein Plädoyer lautete entsprechend: »Der Standort muss eine ebene Fläche sein, die nach allen Seiten offen ist!«55 Das klingt ganz ähnlich in der Verfassung des DuOeAV von 1893: »Vollständig freistehende Hütten sind immer vorzuziehen.«56 Es löste sich also auch aus bautechnischen Gründen die Hütte vom Fels und wird zum freistehenden Element in den Bergen. Allerdings entfernt sich hiermit die Baurealität schon von den idealisierten Vorstellungen: einerseits dem Wunsch, das am Bauplatz Vorhandene vorteilhaft zu nutzen, andererseits der bis heute vermeintlich als traditionell betrachteten Verbundenheit mit dem Gelände, die nicht mehr so einfach herzustellen war. Daran werden die ersten Widersprüche zwischen der baupraktischen Erfahrung und dem nie wieder überwundenen romantischen Mythos der vor der Natur und ihren Gewalten respektvollen Zurückhaltung und Einbettung in die vorgefundene Landschaft sichtbar. Gleichzeitigkeiten und folglich Raumaufteilungen

Wie schon die Erwähnung der Lünersee-Hütte verdeutlichte, ist keine geradlinige zeitliche Abfolge der Entwicklungen im Hüttenbau nachzuzeichnen. Es sind von Beginn an Gleichzeitigkeiten unterschiedlicher Ansprüche an die Hütten vorhanden. Gleichzeitigkeiten im Sinne von verschiedenen Vorstellungen, aber auch im Sinne von verschiedenen Nutzungen, die jeweils zu anderen Planungen und Räumen führen. Schon anfänglich gab es trotz der Vorrangstellung Stüdls und seiner Vorgabe für praktische, aber im Komfort zurückhaltende Häuser, andere Vorstellungen für Schutzhütten und entsprechend eine Vielzahl differenter Hüttenpläne. Es bildeten sich neben den technisch und funktional elementaren Bestrebungen welche heraus, die dem einfachen Bauen entgegenstanden beziehungsweise für die diese einfachen Unterschlüpfe nicht ausreichend waren. Nicht alle Bergsteiger gaben sich mit einer rudimentären Zwi-



55 Ferrari, rifugi, zit. nach Gibello (wie Anm. 52), 36. 56 Emmer 1893 (wie Anm. 34), 73f.

Hüttenbauen im Hochalpinen

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Plan der Winnebachsee-Hütte (o. J.) mit »Porzellan-Klosett mit Wasserdurchfluss«

Winnebachsee-Hütte, um 1910

57 Stüdl, Hüttenbau (wie Anm. 16), 176.

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schenstation am Weg zum Gipfel zufrieden. Bescheidene Ein- oder Zweiraumhütten wurden zwar bis ins frühe 20. Jahrhundert ab und an weiter errichtet, parallel dazu wurden jedoch immer mehr Hütten bewirtschaftet, die eine differenziertere Raumaufteilung mit sich brachten. Grundsätzlich lagen die Vor- und Nachteile getrennter Räume – zumindest in einen zum Kochen und Essen sowie einen anderen zum Schlafen – von vornherein auf der Hand. In nur einem Raum beispielsweise verteilten sich durch die Benützung der Leiter ins Obergeschoß Schmutz und Staub in alle Richtungen, störender Rauch, Gerüche und Geräusche der Kochenden waren unvermeidbar. Um allerdings in einem zweiten Raum »durch die niedrige Temperatur nicht viel zu leiden«57, waren zwei Öfen notwendig, ihr Transport an den Standort der Hütte oft nicht einfach zu leisten. Auch der rechteckige Baukörper wurde schnell für erste Zubauten aufgebrochen. Verfeinerungen, Aufteilungen und Differenzierungen machen sich im Innenraum als Raumtrennungen sowie an der Außenhaut durch kleine Erweiterungen und Ausbrüche erkennbar. Diese bedeuten vor allem eines, nämlich eine Programmerweiterung innerhalb der Hüttennutzung. Einer der ersten Punkte diesbezüglich war die »strittige Frage der Aborte«.58 So sind etwa vorgesetzte Abortkämmerchen zu finden, erst von außen zu begehen, dann aber auch häufig kombiniert mit Eingangs- oder

Bestandsplan der Austria-Hütte (1880) aus dem Hüttengrundbuch von 1882 (links und oben)

Windfangbauten, bis sie dann schon bald voll im Haus integriert wurden. Diese unterschiedlichen und in vielen Variationen getesteten baulichen Verbindungen von Abort und restlichen Räumen – siehe das Beispiel der Winnebachsee-Hütte59 – machen sichtbar, dass vielfach nicht die am nächsten liegenden ländlichen Bauweisen für den Hüttenbau übernommen, sondern städtische Verhältnisse übertragen werden. Nur dort war die Toilette im Gebäude integriert, am Land diente noch lange das eigene, vom Wohnhaus abgerückte Häuschen als Abort. Eine geschickte Lösung zur Unterbringung der Toilette stellt der Plan der Austria-Hütte am Brandriegel (S. Austria) dar. Die 1879 erbaute Hütte nützte den Vorteil des Windschattens am Felsen und stand dennoch unabhängig von diesem etwas abgerückt. Der Zwischenraum zum Felsen aber wurde hangseitig mit einer zweiten Mauer befestigt und fast über die gesamte Länge als zusätzlicher Raum für Klosett, Keller und Holzlager genutzt. Auch sonst zeugen in der Austria-Hütte einige Elemente von nicht mehr ganz einfachen Verhältnissen am Berg. O und P im Schlafraum auf dem 1882 entstandenen Plan stehen zwar weiterhin für Ofen und Pritschen, eingezeichnet sind aber ein Kachelofen und jeweils voneinander getrennt stehende Betten, die keine Strohsäcke mehr als Auflage haben, sondern dreiteilige Matratzen. Bemerkenswert ist auch die Treppe, die, nun keine Leiter mehr, vielmehr eigens in Holz abgetrennt, einen Stiegenraum bildete. Sie führte auch nicht mehr in einen als Notlager genützten Boden, sondern in einen mit Kniestock großzügig ausgeführten Dachstuhl, der beinahe als zweites Geschoß gelten kann. Schon in den ersten Jahren also, bis 1880, zeigen sich heterogene Entwicklungen im Hüttenbau. Zahlreiche Formen, Konstruktionen, Funktionen und Ausstattungen, nicht nur in den unterschiedlichen Vereinsländern, sondern auch durch die verschiedenen bauenden Sektionen, traten parallel auf. Die Ansprüche und Vorstellungen, was eine Schutzhütte zu leisten, für wen und wie viele sie nur zu funktionieren oder doch auch ein bisschen zu dienen hat, waren unterschiedliche. Zusätzlich forderte die touristische Entwicklung rasche Veränderungen. Mit den Hüttenbauten nahm die Zahl der Bergtouristen enorm zu, aber es



Austria-Hütte, Aquarell, um 1900 (Ausschnitt)

58 Emmer 1893 (wie Anm. 34), 108. 59 Festschrift der S. Frankfurt a. O. zum 25-jährigen Bestehen, Frankfurt a. O. 1910, 15.

Hüttenbauen im Hochalpinen

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Pläne für die Höchster Hütte nach einem Vorschlag des Zentralausschusses, um 1905, Erd- und Obergeschoß

Höchster Hütte, um 1910

kamen mit der fortschreitenden Erschließung auch neue Varianten des Tourismus hinzu. Die Tätigkeiten, derentwegen man sich in den Bergen und somit auf den Hütten aufhielt, differenzierten sich. Was im kleinen Kreis Gleichgesinnter funktionierte, war bei großer TouristInnenzahl und so unterschiedlichen Bedürfnissen nicht einzuhalten. Der Ruf nach Komfort ertönte immer lauter. Neben der notwendigen Übernachtung auf einer Hütte, um die bergsteigerischen Ziele zu erreichen, wandelte sich der Aufenthalt in der Hütte selbst zum Ziel. Und dieser sollte für die Gäste dem Leben im Tal – vielmehr noch dem in der Stadt – möglichst angenähert sein. Das bedeutete, weitere bürgerlich-städtische Lebensweisen, Gewohnheiten und Sitten in die Berghütte zu transferieren. Wo die Hütte nicht mehr allein dem Gipfelsieg diente, also nur das Allernotwendigste bot, galten schnell auch andere, nicht allein alpinistische Regeln. Beispielhaft dafür war die Trennung der Schlafräume für Damen und Herren. Schon in den 1870er-Jahren waren vielfach eigene Damenschlafräume in den Plänen notiert. Diese wurden nicht nur räumlich fixiert, sondern auch per Hüttenordnung und Verfassung reglementiert. Die Hausordnung etwa der Payer-Hütte von 1877 enthielt folgende detaillierte Bestimmung für Damen und deren Begleiter: »Bei Eintreffen von Damen sind diesen unverweilt die besten Plätze oder der für diese hergerichtete separierte Raum ausschliesslich zur Verfügung zu stellen und haben selbstverständlich auch deren Begleiter unbedingten Zutritt in die Hütte. Allerdings kann eine Dame für den Fall der Ueberfüllung der Hütte auf den Zutritt nur eines ihrer Begleiter Anspruch erheben.«60

60 DAV Archiv, BGS1 HP155, Hausordnung der Prager Hütte, 1877. 61 Vgl. Emmer 1893 (wie Anm. 34), 82. – In Emmer 1910 (wie Anm. 35), 137, wird der absolute Vorrang der Frauen etwas eingeschränkt.

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In der Verfassung von 1893 stand weiter, dass der Begleiter im Falle der Überbelegung der Hütte eventuell auch Platz im Damenraum nehmen dürfe. So hatte eine Dame, selbst wenn sie sehr spät die Hütte erreichte, immer Anspruch auf ihre Pritsche, und war die Hütte auch noch so voll, alle Herren mussten den Schlafbereich der Dame(n) verlassen.61 Allerdings folgte die Entwicklung hin zu größeren und komfortableren Hütten genauso rationalen und technischen Aspekten. Einige Fehler, die beim Bau der ersten Hütten passierten, konnten inzwischen vermieden werden. Das Wissen über die Gefahren, die Kräfte des Windes und

Plan der Neuen Kaindl-Hütte, 1896

Schnees führten zu beständigeren Bauten und dichteren Konstruktionen, was bessere Möblierung und Einrichtung nach sich zog.62 Ebenso machte die stark zunehmende Bewirtschaftung der Hütten räumliche Erweiterungen notwendig. Sie führte nicht nur zu einer abgetrennten Küche mit Vorrats- oder Speisekammer, sondern verlangte auch einen Schlaf- und Privatraum für die Bewirtschaftenden. Die 1872 erbaute Kaindl-Hütte wurde schon 1896 durch einen freistehenden Bau mit einem erweiterten und großzügigeren Raumprogramm ersetzt. In diesem kommen zu Küche, Speis und Raum für die Wirtschafter, der hier zugleich Wäschekammer ist, Zimmer als kleine und abgetrennte Schlafräume hinzu. Sie veranschaulichen, wie schnell sich aus den einfachen Pritschen komfortable Übernachtungsverhältnisse entwickelt und räumlich manifestiert haben. Selbst ein »Extrazimmer«, ein kleines Gastzimmer neben dem großen Gastraum, meist für die Mitglieder der Sektion als Vereinszimmer eingerichtet, ist nun immer häufiger zu finden. Es diente den Sektionsmitgliedern als privilegierter Ort, aber auch zur Repräsentation der Heimat in der Ferne. Noch konsequenter fand eine weitere Differenzierung, jene zwischen den sogenannten Gästen oder Touristen und den Führern, ihre räumliche Ausgestaltung. Die am Berg überlegenen Führer waren gesellschaftlich unterlegen. Sie bekamen einen eigenen ›Speiseraum‹ zu-



62 Vgl. Gibello, Hüttenbau (wie Anm. 10), 43.

Hüttenbauen im Hochalpinen

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Plan der Berliner Hütte mit Damenzimmer, 1879

Nördlinger Hütte mit erhöhtem Fundament. Ansicht zum Plan, um 1898

Einweihung der Nördlinger Hütte am 16. August 1898 (Foto: Anian Irl)

63 Emmer 1893 (wie Anm. 34), 79.

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geteilt, der nicht selten ein einfacher Tisch im Vorraum, Gang oder Treppenhaus war. Wenn sie auch im Gebirge hochgeschätzt waren, bei Tisch war ihre ›Gesellschaft‹ nicht ebenbürtig. Selbstverständlich waren entsprechend auch die Schlafplätze von jenen der Touristen getrennt. In den zwischenzeitlich häufig zweigeschoßigen Häusern, wie die neue Kaindl-Hütte eines ist, mit feinen und kleinen Zimmern im ersten Stock, gelangten die einfachen Pritschenlager für die Führer in den Dachraum. Diese Aufteilung war offensichtlich so weit verbreitet, dass 1893 vom DuOeAV empfohlen wurde: »Führer und Landleute dürfen nur im Oberraum (Dachboden) übernachten.«63 Die Hütte, so zeigt die Raumaufteilung, war also nicht eigentlicher Bereich der alpinen Welt, sondern Teil der Lebenswelt derer, die sie erdacht hatten und erbauen ließen. Neben den Innenräumen ändern sich aber auch der Baukörper und seine Verbundenheit mit dem Standort, dem Berg. Die Hütte löst sich immer weiter von der Umgebung. Nicht nur von Felswänden wurde Ab-

Plan der Schwarzenberg-Hütte von Fritz Kreyssig, Längsschnitt mit Zentralheizung, 1896

stand genommen, auch vom gewachsenen Boden hoben sich die Hütten mit der Zeit mehr und mehr ab. Die Fundamente wurden höher, eine Schüttung zwischen Erdreich und Fußboden sollte vor Feuchtigkeit von unten schützen. Ebenso führte die zunehmende Größe der Häuser notwendigerweise zu mehr ebener Fläche als Baugrund. Der unebene Grund wurde durch Planierung oder Aufschüttungen ausgeglichen. Nicht das Gebäude richtete sich also nach der Topographie, sondern die Topographie wurde für die Ausgangslage eines ebenen Bauplatzes korrigiert. So standen die Hütten auf Mauersockeln herausgehoben aus der alpinen Umwelt da. Bald wurde auch die Nutzbarkeit dieses neuen Volumens erkannt, und die Hütten wurden durch Kellerräume, die den Niveauunterschied ausglichen, erweitert. In diesen fanden neben Lager- und Nebenräumen sogleich die Führerzimmer Platz, wie beispielsweise 1896 im Neubau der Schwarzenberg-Hütte (Glocknergruppe) der S. Mainz. Die Schwarzenberg-Hütte von 1896 ist vor allem insofern beachtlich, als ihr Erbauer Fritz Kreyssig den Entwurf als Antwort auf die höheren Ansprüche der Zeit, den Wunsch nach ›wohnlicheren‹ Hütten, bezeichnete. Sein Bericht in den Mitteilungen des DuOeAV stellte diese, während sich die Hütte noch in Bau befand, als »Schema einer allen Ansprüchen nach Möglichkeit entsprechenden Alpenhütte«64 – quasi als neuen Hüttentypus – vor und machte sich für deren Vorbildcharakter



Mainzer Hütte (SchwarzenbergHütte), um 1900

64 Fritz Kreyssig, Die Schwarzenberghütte der S. Mainz. (Ein neuer Hüttentypus), in: Mitteilungen 1896, 194.

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gerade durch die »Abweichungen gegen die seitherigen Einrichtungen«65 stark. Es sei, so wurde eingeleitet, längst die Ansicht geschwunden, die »Romantik des Gebirges verlange die äusserste Einfachheit in den Ansprüchen an die Bequemlichkeit des Lebens.« Vielmehr würde bei den zahlreichen Um- und Neubauten nun dem persönlichen Wohlbefinden mehr Fürsorge aufgeboten. Der Aufsatz ging weiters auf die Möglichkeit der Körperreinigung ein, auf »den Mangel an Heizapparaten in den Schlafräumen«, die abstoßende »Zusammenpferchung vieler Menschen in gemeinsamen Schlafräumen«66 genauso wie auf die Geräuschbelästigung durch später Kommende oder früh Aufstehende, zu denen auch die Führer gehörten. Die Lage des, immerhin beheizbaren, Führerraums im Kellergeschoß begründete sich somit auch damit, dass nun eine Störung der Gäste durch die »nothwendigen Verrichtungen der Führer« ausgeschlossen sei. Gleichzeitig bildete dieser Raum einen ersten sogenannten Winterraum. Er diente mit seinem Ausgang ins Freie als Unterschlupf zu Zeiten, in denen die Hütte nicht bewirtschaftet war und sollte deshalb über keine Verbindung zu den anderen Räumen der Hütte verfügen. Auffallend an diesem Bericht ist außerdem die Betonung der Ausstattung des Gastzimmers nach Osten mit großen Aussichtsfenstern. Auch auf die künstliche Beleuchtung des Hausganges wird eingegangen, die durch Glasfüllungen in den Türen (im Plan extra angeführt als ›Thüre mit Glasoberlicht‹) gewährleistet sein sollte. Im Obergeschoß wurde eine Laterne erwähnt, die die ganze Nacht Gang und Treppe sowie den Baderaum und die Aborte beleuchtete. Ein Wasserbehälter im Dachraum versorgte das WC, auch dem Wohlbefinden geschuldet nach dem »›Sanitätssystem‹ – freistehende Wasserclosets«67 ausgeführt, sowie Bad und Küche. Als größte Neuerung aber wurde »der erste Versuch der Centralheizung einer Alpenhütte«68 vorgestellt, die den Becker-Becker’schen Ofen69, der eben nur für die Einraumhütte die beste Lösung war, ablösen sollte. Nun sollten die Heizgase des »naturgemäss fast beständig brennenden Küchenherde[s]«, durch mehrere Heizkörper geleitet, alle bewohnten Räume des Hauses heizen. Wie aus Hütten Häuser werden. Erweiterungen, Umbauten, Zubauten – und das Prinzip der Addition

65 Ebd., 195. 66 Festschrift zur Eröffnung der Schwarzenberg-Hütte der Section Mainz, Mainz 1897, o. S. 67 Ebd. 68 Kreyssig, Die Schwarzenberghütte der S. Mainz, 195. 69 Becker-Becker, Schirmhäuser (wie Anm. 40.), 25–27, Zeichnung 15. 70 Festschrift zum 60jährigen Bestehen des Deutschen Alpenvereins Prag, Prag 1930, 17.

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Von der Errichtung einfacher Hütten hatten sich die Alpenvereinssektionen Ende des 19. Jahrhunderts schon weit entfernt. Immer größer und, im Anspruch die Alpen zu erschließen, ambitionierter wurde entworfen, geplant und gebaut. Dies ist zwar nicht an allen Hütten gleich deutlich abzulesen, der Hüttenbau als solcher war jedoch durchaus in diesem Sinn verstanden, wie es die S. Prag rückblickend über ihre Tätigkeit im Zillertal beschreibt: »Ausgehend von der Gemeinde Dornauberg organisierten und kolonisierten wir im vollsten Sinn des Wortes dieses Hochgebirgstal für den Fremdenzuzug, ein Stückchen Kulturarbeit, die wir uns später mit der Sektion Berlin teilten.«70 Die bestehenden Hütten erfuhren fast ausnahmslos sukzessive Anpassungen an die ausgeprägten Ansprüche der Gäste. Was der Hütten- und Wegebau bislang bewirkte, war nicht weniger als die Begeisterung für die Alpen – auch in den alpen-

fernsten Regionen – in solchen Maßen zu schüren, dass die Anzahl der Alpenvereinsmitglieder und die Hüttenbesuche beträchtlich zugenommen hatten. Obwohl auch die Hüttenzahl des DuOeAV schon 1904 auf erstaunliche 224 gestiegen war, mussten dennoch laufend Schlafplätze vermehrt und zusätzlicher Platz in den Speiseräumen geschaffen werden. Erweiterungen, Um- und Zubauten waren häufig und in ihrem Umfang zum Teil enorm. Die ursprüngliche Hütte war meist unter oder neben ihren Zubauten schon bald nicht mehr zu erkennen. Ein Vergleich der Aufzeichnungen zum Hüttenbestand von 1882 und 1932 illustriert, in welcher Form sich die Raumanforderungen änderten. Für das Hüttengrundbuch 1882 erteilten die Sektionen über ein Formular Auskunft zu Lage, Bauart, Kosten, Raumaufteilung sowie Anzahl und Art der Schlafplätze. Außerdem war darin festgehalten, ob und wann die Hütten bewirtschaftet waren und ob sie ein Vereinsschloss besaßen. In einer ähnlichen Abfrage 1932, über die sogenannten Hüttenstandblätter, hatten sich die Vorgaben in den Formularen schon vervielfacht: der ›Bestand‹ machte zusätzlich zum Hüttengebäude eine Spalte für Nebengebäude, für Wasserversorgung, Beleuchtung und Beheizung notwendig. Und für die Hüttenräume erfolgte die Verzeichnung nicht mehr allein in ihrer Gesamtanzahl, sondern eine Tabelle gab eine Reihe von Raumfunktionen vor, fragte – neben den bekannten wie Schlafzimmern oder Gästeräumen – auch nach Skiwerkstätten, Dunkelkammern, Bädern, Aborten, Waschküchen oder besonderen Jugendräumen. Auch ob Postablage möglich, ein Raum für den katholischen oder evangelischen Gottesdienst vorhanden war, sollte vermerkt werden. Baulich zeichneten sich die Erweiterungen in allen erdenklichen Formen ab. Obwohl für die Hütten tradierte Hausformen Pate standen und damit in der ursprünglichen Bauphase die Form und Proportion des Hauses sowie die Fassadengliederung meist von klaren Gestaltungsabsichten – häufig symmetrisch mit Eingangstüre in der Mittelachse – bestimmt waren, wurde diese Ordnung durch Zubauten aufgegeben. In weiterer Folge verdrängte das Prinzip der Addition jenes der Symmetrie. Es fand ein Wechsel statt, von übernommenen Gestaltungsregeln hin zu einem pragmatischen, bedarfsorientierten Weiterbauen am Bestand. Die Erweiterungen können zwar als baulich unterschiedliche Varianten beschrieben werden, die Vielfältigkeit ist aber so groß, dass genau genommen alles möglich war und umgesetzt wurde. Wo es die Grundstücksgröße und die Topographie zuließen, war der – baulich unkomplizierte – Anbau in der Längsachse die vorrangige Erweiterung. Auch formal mussten hier keine Überlegungen angestrengt werden, es blieb bei der einfachen rechteckigen Hütte mit Satteldach. Nur die Proportionen änderten sich sichtlich. Die kleinen kompakten Hütten wuchsen zwar zu verhältnismäßig schmalen, aber doch stattlichen Häusern an. Eine einfache Längserweiterung erfuhr beispielsweise 1896 die Darmstädter Hütte im Westen.71 Meistens ging es anfänglich darum, der Beliebtheit der Hütten durch zusätzliche Schlaf- und erweiterte Gasträume zu entsprechen. Die bereits bestehenden Pritschen wurden dabei den Führen zugeteilt, für die Touristen kamen komfortablere Schlafzimmer mit anfänglich nur ein bis zwei Betten hinzu. Einige Hüttenplanungen gingen sogar von vornherein auf eine optionale Vergrößerung ein. In



71 Fünfzig Jahre Sektion Darmstadt des Deutschen u. Oesterreichischen Alpenvereins, Darmstadt 1920, 23.

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Darmstädter Hütte nach mehreren Zubauten, 1925 (Foto: J. Nipp) Plan der Darmstädter Hütte mit erster Erweiterung als Verlängerung (rot gezeichnet), 1896

Grundriss Karwendel-Haus mit Winterraum, 1912

Fällen, in denen der Sektion der Baugrund gehörte, gaben jedoch dessen Ausmaße zum Teil Form und Größe der Erweiterung vor. Selbst wenn es der Standort kaum zuließ, wurden Zubauten realisiert. Für den Bau oder Erweiterungen etwa der Meiler-Hütte, des Münchner Hauses oder der Muttekopf-Hütte wurden mühsamst Stücke des anschließenden Felsens gesprengt. Die Entwicklung des Wintertourismus und die Nutzung der Hütten im Winter sorgten für gänzlich neu zu integrierende Funktionalitäten. Erste Winter- und Trockenräume fanden in den Erweiterungsbauten Platz, auch Ski- sogar gesonderte Wachsräume stellten manche Hütten

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Erweiterung des Kaiserin-Elisabeth-Schutzhauses. Grundrisse von 1900 mit der Verlängerung von 1903

zur Verfügung. In der Darmstädter Hütte konnte ein weiterer Anbau von 1907/08 nach Osten als abtrennbarer Winterraum benutzt werden. Die nächste Erweiterung führte schließlich in die Höhe und zu folgendem zufriedenen Resümee: »Durch den vollständigen Um- und Ausbau des Dachgeschosses des älteren Hüttenteils und die entsprechende Erhöhung des Küchen- und Führerbaus wurde aus der Hütte ein Darmstädter Haus geschaffen.«72 Ein weiteres Beispiel bildet das Becher-Haus, das bereits nach wenigen Jahren durch drei Erweiterungen über die immense Zahl von 25 Schlafräumen mit 60 Betten verfügte. Entsprechend musste auch der Speiseraum nun 60 Personen aufnehmen können. In einer ersten eingeschoßigen Erweiterung erfolgte 1897 nordseitig der Anbau von Schlafplätzen, dieser zweiachsige Bauteil musste jedoch schon 1900 aufgestockt und durch Aborte ergänzt werden. 1903–1905 kam darüber hinaus südseitig ein mehrachsiger Bau hinzu. Mit diesem waren alle Betten schließlich in Zimmern untergebracht. Nur die Führer mussten weiterhin mit Pritschen vorliebnehmen. Im Falle des Becher-Hauses lag der Grund für die klar getrennten Längserweiterungen nicht im Grundstück, sondern in der erkannten Brandgefahr beziehungsweise dem Brandschutz. Der Anbau sollte als zweite vollständig isolierte Hälfte errichtet und zahlreiche Feuerlöschapparate und genügend Notausgänge sollten angebracht werden, um im Falle eines Brandes »die Touristen nicht obdachlos den Wetterunbilden in solcher Höhe«73 auszusetzen.



Kaiserin-Elisabeth-Schutzhaus, 1896 (Foto: Carl Alexander Czichna)

72 Ebd., 24. 73 Festschrift zum 25jährigen Bestehen der Sektion Hannover des Deutschen u. Oesterreichischen Alpenvereins, Hannover 1910, 61.

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Ansicht der alten Regensburger Hütte mit geplanter Erweiterung durch ein Querhaus. Zeichnung von Max Schulze, 1897 Plan der ersten Erweiterung der alten Regensburger Hütte durch ein Querhaus (rot gezeichnet), 1897

Karlsbader Hütte. Gemälde von E. T. Compton, 1893 (Ausschnitt): Im Vordergrund der Altbau mit Pultdach

74 zit. nach: 100 Jahre Sektion Regensburg des Deutschen Alpenvereins, Regensburg 1970, 10. 75 Ebd., 11.

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An anderen Standorten oder für gewisse Organisationsformen im Inneren der Hütten bot die Querachse die praktikablere Erweiterungsmöglichkeit. Auch die daraus entstandenen L-förmigen Hütten sind so zahlreich, dass sie heute kaum mehr als Erweiterungen, sondern als Grundtyp von Hütten wahrgenommen werden. Sie stellten nach den Anfügungen von Aborten und Eingangsvorsprüngen die ersten formalen Abweichungen vom einfachen Rechteck dar. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts folgten auch Neuplanungen in dieser L-Form. Neben der notwendigen Vergrößerung für die Schlafräume drängten die zunehmenden Besucherzahlen auch zur Auseinandersetzung mit der Bewirtschaftung der Hütten. Diese war noch vor der Jahrhundertwende, in den 1890er-Jahren, einer der häufigsten Gründe für Erweiterungen, wie sie die alte Regensburger Hütte (1888 eröffnet) in den Dolomiten erfuhr. Schon damals spalteten sich allerdings die Geister, war doch die Bewirtschaftung im Gegensatz zur nur verproviantierten ›alpinen Bergsteigerunterkunft‹, das Synonym für ›Gasthaus‹, welches offiziell jedermann missbilligte. »An manchen Tagen gleicht die Hütte mehr einer Sommerwirtschaft als einer alpinen Unterkunft«, klagten etwa die Regensburger schon um 1890 über ihre Hütte.74 Indessen wuchs der Besucherzustrom bald überall derart an, dass eine Bewirtschaftung nicht mehr zu vermeiden war. 1897 wurde die Hütte entsprechend erweitert – mit dem Wunsch, den Anbau so auszuführen, »dass eine gewisse Trennung der rein Kaffee trinkenden Sommerfrischler von jenen Vereinsmitgliedern und Touristen, welche die Hütte auch künftig als Unterkunftshütte besuchen, möglich sei.«75 Es wurde der neue Gastraum denn auch für allgemeines Publikum bestimmt, während der Raum der alten Hütte den eigentlichen Bergsteigern vorbehalten blieb. Um diese Differenzierung zu organisieren, entsprach die L-Form besser als es eine Erweiterung in der Achse zugelassen hätte. 1907 erfolgte zusätzlich eine Achsenverlängerung für den Ausbau von Schlafzimmern. Die Folgen der Bewirtschaftung einer Hütte zeigten sich ebenso in den Planungen zur Erweiterung der Karlsbader Hütte (Lienzer Dolomi-

ten, S. Karlsbad). Der eingeschoßige Altbau blieb beim Umbau erhalten. Was zuvor jedoch die gesamte Hütte war, diente nun gerade als Küche. Gast-, Führer-, Wirtschafter- und Schlafräume bedurften eines neuen, größeren Hauses. Der Neubau wurde zwar als verschindelter Blockbau dem Altbau in der Oberfläche angeglichen, mit seiner dreiteiligen, durch den Erker in der Mitte gegliederten symmetrischen Form und dem Satteldach war er formal jedoch ein in sich abgeschlossenes Haus, welches die ursprüngliche Hütte zum Anbau degradierte. Die Karlsbader Hütte war keine Ausnahme in der nicht besonders sensiblen Zusammenfügung einzelner Bauwerke zu »einer Hütte«. Es wurden im Zuge der Erweiterungen noch häufig auch völlig eigenständige Häuser – in den Dimensionen oft um ein Vielfaches größer – neben die Bestandshütten gestellt. Die sogenannten Logier- oder Schlafhäuser leiteten eine neue Phase ein, an der wenig Zurückhaltung in Größe und Komfort zu beobachten ist. Diese Häuser waren in ihrer innenräumlichen Organisation Alpenhotels, den Grand Hotels, wenn auch im Verhältnis zu diesen doch bescheiden, am nächsten. Die einfache, aus Holz erbaute Funtensee-Hütte beispielsweise – ein Hüttchen mit zwei Räumen –, bekam durch das mit eigenem Namen versehene Kärlinger-Haus ein dreigeschoßiges Schlafhaus samt ausgebautem Dach zur Seite gestellt. Dieses verweist auf die Anlehnung der Raumorganisation an jene von Grand Hotels, mit zentraler, repräsentativer Stiege und einem Mittelgang, an den sich beidseitig die Zimmer reihten. Es übernahm auch an den Fassaden repräsentative Elemente, wie die Balkone, die in der Mittelachse des Hauses lagen, diese erst betonten und die Hütte sowohl schmückten als auch vor allem bedeutsam erscheinen ließen. Nicht nur die Größe, vor allem die drei Geschoße veränderten die bis dahin gewohnten Proportionen. Die Schutzhütten waren nun un-



Funtensee-Hütte (im Hintergrund) mit neuem Kärlinger-Haus um 1910 (Foto: Würthle und Sohn)

Funtensee-Hütte, Erweiterung 1905

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Plan zum Bau des Schlafhauses der Payer-Hütte, um 1905

Einweihung des neuen Schlafhauses der Payer-Hütte, 1910

76 Festschrift zum 25jährigen Bestehen der Sektion Reichenau Niederösterreich des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins, Reichenau 1911, 28. 77 Vgl. OeAV Archiv HÜW 2.89, Hüttenstandblatt 1932. Klagenfurt Glocknerhaus. 78 Festschrift zum 80jährigen Bestand der Sektion Klagenfurt im Österreichischen Alpenverein, Klagenfurt 1952, 31. 79 Jahresbericht der Sektion Berlin des D. und Ö. Alpenvereins für 1912, Berlin, 18–28, hier 22.

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geachtet ihres Standortes beachtliche Häuser, wie etwa die Payer-Hütte auf einer Höhe von 3029 Metern, oder mit »20 prächtig ausgestatteten Schlafzimmern, großen Speiselokalitäten, Küche und entsprechenden Nebenräumen«,76 das Erzherzog-Otto-Schutzhaus. Diese neuen Proportionen, die aus Hütten Häuser machten, entstanden genauso durch eine andere Erweiterungsmaßnahme, nämlich das Aufstocken der bestehenden Gebäude. Fotografien des Glockner-Hauses (S. Klagenfurt, Kärnten, Glocknergebiet) halten die Verwandlung von 1927 eindrücklich fest. Als Erweiterung des ersten, mit seinen Zinnen auffälligen Steinbaus, 1875 nach Plänen des Sektionsmitgliedes und Architekten Adolf Stipperger errichtet, war vor dem ersten Weltkrieg – ganz nach der Mode der Zeit – ein eigenes Logierhaus geplant, das aber nicht mehr zur Ausführung kam. 1926/27 erfolgte dann eine Aufstockung sowie die Vergrößerung des Speiseraums als Aufbau auf eine Terrasse. Kurz darauf, 1929, konnte sowohl elektrische Beleuchtung eingeführt als auch eine Wasserleitung in alle Stockwerke verlegt werden.77 »So ist aus der bescheidenen Unterkunftshütte von damals ein beachtliches Berghaus mit eigenem Kraftwerk geworden, welches über 100 Personen Unterkunft bietet.«78 Viele Hütten werden so umfassend umgebaut beziehungsweise umbaut, dass ihre bescheidenen Anfänge überhaupt nicht einmal mehr erahnbar sind. Als besonderes Beispiel dafür gilt die Berliner Hütte, die 1891 nach vier Bauphasen schon mit acht Zu- und Anbauten inklusive neuer Hütte, Logierhaus und Veranda versehen war. Im Jahr 1909 »bestand die Hütte bereits aus 14 im Zeitlaufe von 30 Jahren nacheinander einzeln oder miteinander im Zusammenhange errichteten Bauteilen.«79 Sie schildert wohl am deutlichsten, wie sich mit der steigenden Zahl der Gäste nicht nur der Raumbedarf, sondern auch die Funktionen einer Hütte änderten. Die Bewirtschaftung lud die Gäste zum Verweilen ein, Speisen und Getränke wurden konsumiert, ebenso Gletscherblick und Aussicht. Es folgten Terrassen und Veranden, der kompakte Gastraum wandelte sich in einen ausladenden Speisesaal. Die Ausweitung der touristischen Nutzung transferierte zudem viele neue für den Verweiltourismus wichtige Funktionen in die Berge. Dieser führte zur Einrichtung

Das Glocknerhaus vor und nach der Aufstockung (1926)

von Dunkelkammern, wie sie zahlreiche Hütten besaßen, oder hütteneigenen Postämtern. Selbst eine Schuhmacherei war auf der Berliner Hütte zu finden. Allmählich waren auch eigene Räume für die immer umfangreichere Haustechnik nötig. Den besten Eindruck für die mögliche, wenn auch außergewöhnliche Ausstattung von Hütten, letztlich aber auch für den Anstieg an räumlichen Notwendigkeiten durch die veränderten Besucherbedürfnisse, bietet eine Bestandsaufnahme der Berliner Hütte von 1912: »Die Hüttenanlage enthält in ihrem gegenwärtigen Zustand also in 63 Zimmern 100 Betten und 20 Matratzen, […] ferner Wohnräume für den Wirt, 2 Zimmer für die Verwalterin, Unterkunftsräume für etwa 20 Dienstboten, 1 Postkanzlei, 3 Speiseräume, 1 Küche, 1 Anrichte, 1 Spülküche, Vorratskeller, Wirtschaftskeller, Vorratsräume, 1 Wäschekammer, 1 Trockenraum, 1 Dunkelkammer, 2 Waschküchen, 1 Plättstube, 1 Badestube, 5 Aborträume für Herren, 5 Aborträume für Damen, 1 Abortraum für Dienstboten, 1 Abort für Führer, 1 Abort am Waschhaus, 1 Eingangshalle mit Haupttreppe, 5 Treppenräume, Flure, Bodenräume, 1 Stube für den Schuhmacher, 1 Aufenthaltsraum für Führer, 2 Schlafräume für 24 Führer, 1 Pferdestall mit Vordach, 1 Holzstall, 1 Raum für den Gasolinapparat und 1 Maschinenhaus für die elektrische Anlage.«80 Bis zum Bau des Logierhauses aber folgte auch die Berliner Hütte in ihrer Ausstattung immer den Grundsätzen und Konventionen des Alpenvereins zu jener Zeit. Ziemlich aus der Reihe zu tanzen begann sie jedoch mit der Errichtung des neuen Speisesaals, dem sogenannten Damensalon81, der ihr 1898 hinzugefügt wurde. Mit über 4 Metern lichter Raumhöhe und eleganter Schmuckausstattung präsentierte sich die Sektion Berlin seitdem in neuer Manier.82 Eine vergleichsweise übliche Erweiterung erfuhr die Vernagt-Hütte im Ötztal, die der Architekt Otto Tramm aus Würzburg in ihrer ursprünglichen Konstruktion, einem verschalten und außen verschindelten Balkenfachwerk, 1910 plante. Ohne Blick auf den Lageplan allerdings sind Zubau und ursprünglicher Bau nicht zu trennen. Dabei wird das erste Haus eigentlich nur verlängert. Dann aber wird diesem Hauptteil für eine Reihe von Aborten ein über alle Stockwerke reichendes Querhaus vorgestellt sowie ein eingeschoßiger Anbau als Stall und Waschhaus hinzugefügt. Eine Besonderheit stellen die erhaltenen Pläne dar. In ko-



80 Ebd., 21. 81 Zur Namensgebung des Speisesaals als Damensalon, siehe Bernd Schröder: Vom Werden eines Kulturdenkmales, in: Dem Sturme Trutz, dem Wanderer Schutz. 125 Jahre Berliner Hütte 1879-2004, Berlin 2004, 9. 82 Vgl. Bernd Schröder, Die Hütte als Schaustück, in: Alpenvereinsjahrbuch Berg 2015, 36f.

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Berliner Hütte, Baustufen 1879 bis 1891/92

Die ›Rückseite‹ der Berliner Hütte lässt die Bauphasen deutlich erkennen

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lorierten Zeichnungen sind alle konstruktiven Details genauestens festgehalten. Jede Ablage, jedes Regal ist durchdacht, wie beispielsweise die Tischauszüge für das Waschgeschirr an den Betten, die platzsparend untergebracht sind und je für den Gebrauch herausgezogen werden können. Neben Tischen, Stühlen und den Schlafstellen ist auch die Sitzbank in allen Einzelheiten gezeichnet und dabei vorgesehen, ihren Hohlraum als Lager für Matratzen zu nutzen. Nennenswert ist auch das Adolf-Zöppritz-Haus (S. Garmisch-Partenkirchen, Alpspitze/Wetterstein). Die 1906 als 4-achsiger Bau mit einer Größe von 9 x 14 Metern errichtete ursprüngliche Hütte war ein kleiner, aber handwerklich aufwendig gearbeiteter Bau mit massivem Steinsockel und aufgesetztem Blockhaus. Mit dem Bau der Bahn war der Besucherverkehr jedoch so stark gestiegen, dass 1926 nach Entwürfen des Architekten Johann Ostler ein enormer Erweiterungsbau eröffnet wurde. Die Zeichnung auf dem Schuldschein-Darlehen zeigt den projektierten Umbau der Hütte zu einer auffällig neuen Architektur innerhalb des Schutzhüttenbauwesens. Diese sollte wohl mit den Bahnbesuchern eine neue Klientel, die Tagesgäste, ansprechen und aufnehmen. Für sie sind vor allem Speiseräume und Terrassen, weniger Schlafplätze, notwendig. Die neuen Bauteile illustrieren plakativ das Aufeinandertreffen der zwei Touristenwelten. Während das Obergeschoß mit den Schlafräumen die alte Funktion und das bekannte Hüttenbild bedient, sind die Speiseund Gasträume in einer von Hotelbauten entlehnten Tourismusarchitektur ausgestaltet. Jenseits aller funktionalen Notwendigkeiten wird der Umbau in seiner Achsensymmetrie, vorgewölbten Aussichtsterrasse und mit der doppelten geschwungenen Freitreppe einer auf Repräsentation bedachten Architektur verpflichtet. Allerdings, auch die vermeintlich alte Architektur des Satteldachhauses als Zimmertrakt ist völlig neu. Die

Hochbetrieb beim Kreuzeck-Haus, um 1935

Das Adolf-Zöppritz-Haus vor dem Umbau von 1926

Kreuzeck-Haus, ehemals AdolfZöppritz-Haus, Erweiterung 1926 auf dem Darlehens-Schuldschein Schlern-Häuser, 1908 (Foto: Wilhelm Müller)

bestehende Hütte mit ihren vier Fensterachsen geht, kaum mehr wahrnehmbar, in Keller- und Erdgeschoß auf. 1930 erhielt das Kreuzeck-Haus noch ein Schlafhaus und wurde in all seiner Ausdehnung in einer Festschrift denn auch stolz beschrieben: »So ist aus dem kleinen Kreuzeck-Haus von 1905 heute eine ganze Siedlung geworden, die nur vom Flugzeug aus in ihrer Gesamtheit eingesehen werden kann.«83 Ganze Siedlungen entstehen zu lassen, galt als eigene Erweiterungsstrategie. Während das Häuserkonglomerat am Fuße des Großvenedigers noch als Kürsinger-Hütte bezeichnet ist, tragen die Schlern-Häuser ihre Ausweitung schon im Namen. Das erste, das 1885 eröffnete Schlern-Haus, wurde 1897 um ein weiteres Haus in Längsrichtung erweitert. Von den Schlern-Häusern spricht man jedoch erst, seit ein vormals privates Konkurrenz-Gasthaus, das 1886 errichtete MasonerHaus, der S. Bozen überlassen wurde und schließlich dem Alpenverein als Schlafhaus diente. Wie diese Konglomerate zeigen, gibt es unendliche Möglichkeiten der Hüttenerweiterung. Die Hütten wuchsen so rasch und pragmatisch, wie es der Alpentourismus einforderte. Über die Anforderungen hinaus, für



83 Adolph Zoeppritz, 33 Jahre Vorsitzender der Sektion Garmisch-Partenkirchen, Garmisch-Partenkirchen 1933, 18.

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Form, Ästhetik oder einen neuen Typus der Hütten wurden keine Lösungen gesucht. So kann dieses Prinzip der Addition als weiteres typisches Element der Alpenvereinshütten benannt werden. Um die Jahrhundertwende. Formen, Zeichensystem und Bedeutungsträger: stattliche oder Stadthäuser in den Ostalpen

84 Die S. Siegerland hat hierzu keine schriftlichen Quellen.

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Das Vokabular der Hütte ist um die Jahrhundertwende vollständig vorhanden, räumliche Funktionen sind ausreichend erfüllt. Nach nur 30 Jahren Erfahrung im Schutzhüttenbau ist alles nur Erdenkliche an Funktionen und Formen in die Berge transportiert. Der Entwurf der Alpenvereinshütte ist eigentlich abgeschlossen. Es wird etwa weitere 50 Jahre dauern, bis mit eigenen Kraftwerksanlagen und dem Versuch, umweltgerecht zu bauen, wieder neue, vorerst bautechnische Elemente hinzukommen. Das Projekt der bürgerlichen Alpenerschließung ist durch die Hütten materialisiert und manifestiert. Den Hütten werden im Zuge ihrer Erweiterungen nicht nur räumlich, sondern auch formal auffällig städtische Elemente appliziert. Die zahlreichen Erker-, Veranda-, aber auch Terrassenanbauten, die offensichtlich nicht der alpinen Bautradition entstammen, zeichnen, indem sie der bürgerlichen Kultur entlehnte Architekturmoden in die Berge transferieren, ein eindrückliches Bild davon. Sie waren beliebte Erweiterungen der Gasträume und spiegeln gleichzeitig die Veränderung der Funktion vom Schutzhaus und Stützpunkt für Gipfelbesteigungen zur Hütte mit Aufenthaltscharakter wider. Zwei Aspekte bestimmen die Architektur der Alpenvereinshütten: Erstens die föderalistische Struktur des Vereins beziehungsweise das Bedürfnis, sich als neue bürgerliche Organisationsform sichtbar zu machen und somit das städtisch-bürgerliche Milieu zu repräsentieren; zweitens, die gerade in Mode gekommene Entdeckung der bäuerlich-ländlichen Kultur als Gegenwelt und somit des bäuerlichen, alpinen Bauens. So spiegeln Materialwahl, Proportionen und der vermeintlich einfache rechteckige Grundriss äußerlich das Bauernhaus wider. Die räumliche Organisation aber – nach Geschlecht getrennte Schlafräume (später Zimmer), Küche, Wohn- bzw. Gasträume mit oft repräsentativen Formulierungen wie hervorspringenden Gebäudeteilen, Erkern, Balkonen oder Veranden – steht dem Vereinsverständnis und bürgerlichem Wohnen viel näher als bäuerlich-alpinen Wohnformen. Daneben fließen über Material und formale Details zusätzliche Schmuckelemente zur Identifikation der Sektionsstädte mit ihnen ein. Das erfolgte häufig in simpler Übertragung symbolischer Elemente wie Fassadenschmuck, Giebelverzierungen oder Türmchen. Aber auch Erker und Zinnen (wie beim Glockner-Haus oder dem Erzherzog-Otto-Schutzhaus) stellen den Stolz der Erbauer dar und erinnern vermutlich nicht nur zufällig an Eroberungsgesten. Markant für den Einsatz solcher Erinnerungselemente an die Sektionsheimat ist die Siegerland-Hütte (S. Siegerland, Stubaier Alpen) von Architekt und Regierungsbaumeister Fritz Spiegelberg. An ihr ahmten, so wird zumindest überliefert, die zwei runden Ecktürme die heimatliche Wasserburg »Junkernhees« nach.84 Die Osnabrücker

Hütte erhielt 1903 beim Ausbau ihres obersten Stocks, um »der Hütte sinnbildlich Niedersachseneigenart aufzuprägen, […] zwei geschnitzte Pferdekopfpaare als Giebelzierden.«85 Weitere Elemente in diesem Kontext sind besondere Dachformen wie Walm- und Mansardendächer, Gaupen oder bemalte Fensterläden, die – wie auch bei der SiegerlandHütte – nicht selten die Stadtfarben der Sektionen trugen. Die S. Mark Brandenburg blickte auf den Bau des Brandenburger Hauses entsprechend zurück: »Das Jahr 1909 hat dann den stolzen Bau im Rot-Weiß der Brandenburgischen Farben erstehen sehen, im zehnten Jahre nach der Begründung der Sektion.«86 Auch die Ausstattung bot hervorragende Möglichkeiten, um die Verbindung zwischen dem alpinen Arbeitsgebiet und der Hüttensektion hervorzuheben. Die Vereinsschriften schildern in geduldiger Ausführlichkeit unendliche Beispiele von Stiftungen, Widmungen und Geschenken der Städter für ihre Hütten. »Es wurde Porzellan, Besteck und Leinen mit Monogrammen der Stadt Krefeld durch Freunde der Hütte geschenkt und waren bei der Einweihung vorhanden. Auch Radierungen waren von der Kunstgewerbeschule gestiftet worden.«87 Daneben hatte die »geschmackvolle Einrichtung [der Osnabrücker Hütte], zu deren Schmuck niedersächsischer Humor Gevatter stand, den größten Beifall gefunden, besonders die gemütliche ›Osnabrücker Ecke‹ im großen Gastzimmer, von den Frauen der Sektion mit wohligen Kissen, von Bankrat Niedermeyer, dem Sohne des einstigen Vorsitzenden, mit einem Tische ausgestattet, in dessen Platte das Osnabrücker Rad aus Metall eingegossen ist, und von Pfarrer Schmelzkopf mit einem Gemälde der Stadt Osnabrück vom Herrenteichswall geschmückt. Von Verleger Elstermann wurde der Sektion noch während der Feier eine bedeutsame Zuwendung für die Hüttenausstattung gemacht. In allen Räumen walten heimatliche Liebe und Heiterkeit, sie spricht aus den spaßhaften Aufschriften und zahlreichen anderen Kleinigkeiten zu den Gästen, die hier auch Regentage leicht überstehen können, zumal Bücher und Spiele zum Zeitvertreib vorhanden sind. 1935 stiftete Lichtenberg 24 künstlerische Aufnahmen aus Osnabrück in Zirbenholzrahmen als weitere sinnige Zier für die Hüttenräume.«88 Diese Übertragungen einer städtischen Kultur ins Gebirge wurden überlagert von einer Begeisterung für die ländliche Baukultur, die sehr bald auch die Heimatschutzbewegungen mittrugen und forcierten. Vorstellungen und Entdeckungen über das alpine Bauen, also vermeintlich authentische Stilelemente wurden eingebracht. So folgte das einfache Satteldachhaus etwa einer – wenn auch selbsterfundenen – Tradition. Insbesondere aber wurden über Material und Bauweise, die Ausführung der Hütten als Massivbau aus Steinen, die sozusagen in harter Handarbeit der Natur abgerungen worden waren, oder später die Übernahme der bäuerlichen Mischbauweise aus Steinsockel mit Holzobergeschoß, Ursprünglichkeit, Natürlichkeit und Traditionsbewusstsein ausgedrückt. Besonders deutlich ist die Anlehnung an das bäuerliche alpine Bauen in der Ausbildung der Gasträume als »Stuben«.89 Zwar entwickelte sich die Holzvertäfelung der Innenräume, ein typisches Element der bäuerlichen Wohnstuben, aus bautechnischen Gründen und wurde von Beginn an nach Möglichkeit empfohlen, doch zu ihrem bauphysikalischen Vorteil



Siegerland-Hütte, um 1980 (Foto: Sepp Schnürer)

Zweibettzimmer der Krefelder Hütte, 1935

85 Festschrift zur 50-Jahr-Feier Zweigverein Osnabrück des Deutschen Alpenvereins, Osnabrück 1938, 21. 86 Festschrift der S. Mark Brandenburg des DuÖAV zu, 25jährigen Bestehen, Berlin 1924, 20. 87 100 Jahre Krefelder Hütte 1907–2007, Krefeld 2007, 15. 88 Festschrift Osnabrück 1938 (wie Anm. 85.), 29. 89 Zur Kultur der Stuben und ihrer Wiederentdeckung seit 1870 s. Christoph Hölz, Verlust und Erhalt der bäuerlichen Kulturlandschaft in den Alpen, in: ders./ Walter Hauser (Hg.), Weiterbauen am Land, Innsburck 2012, 15–24; s. auch Benno Furrer (Hg.), Kulturaustausch im ländlichen Hausbau – Inneralpin – Transalpin, Tagungsband, Petersberg 2002; Walter Chramosta, Bauen für Gäste, Innsbruck 1997.

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Stube der Lamsenjoch-Hütte 1907 (Foto: Georg Angerer)

gesellten sich schnell modisch-formalistische, also ästhetische Gründe hinzu. Architekt Sehrig stellte in seinem Artikel über den Hüttenbau 1906 schon direkten Bezug zur Bauernstube her, die er für die »anheimelnde Wohnlichkeit« als mustergültig bezeichnete und die jeder, der eine Schutzhütte projektiert, unbedingt studieren sollte.90 Dabei wurden neben der Holzvertäfelung auch die damit verbundene Bank, der Kachelofen und häufig selbst der Herrgottswinkel übernommen. Was deutlich gemacht werden soll, ist, dass die Formen der Alpenvereinshütten nur bedingt mit Region und Landschaft zu tun haben, in denen sie stehen. Ihre Entwicklung ist losgelöst von traditionellen Bauten in den alpinen Regionen. Die Formen kommen – wie ein Großteil der Inhalte – von dort, wo die Hütten geplant wurden. Man kann sogar konstatieren, dass sich im Alpenverein’schen Hüttenbau eine Art Hüttenstil herausgebildet hat. Die Elemente sind, wie gezeigt, oft eigentlich fremd und in die Alpen gebracht, dennoch werden diese Formen zunehmend vom allgemeinen Bewusstsein als gewissermaßen typische wahrgenommen. Standorte

90 Sehrig, Alpengasthaus (wie Anm. 31.), 186.

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Der Standort der Hütte war einerseits für die Sicherheit, also für die Beständigkeit und somit Konstruktion des Baus, wichtig. Genauso gab er zum Teil Form und Raumanordnungen vor, indem topographische und klimatische Bedingungen unter anderem für die Ausrichtung der Hütte und Lage des Eingangs ausschlaggebend waren. Andererseits wirkte sich der Standort auch auf die Beziehung zwischen Architektur und Landschaft aus. Innerhalb dessen konnten sich Konzepte wie ortstypisches Bauen und Anpassung an das Landschaftsbild behaupten, über die sich seit Beginn des Hüttenbaues Klischees entwickelt und verfestigt haben. Was also bestimmt den Standort und wie formt dieser die Hütte? Alle schon genannten Bauanweisungen betonten die Bedeutung der Wahl des Bauplatzes für die Sicherheit der Hütte, für ihren Schutz vor Gefahren wie Lawinen, Stürme, Winddruck und Steinschlag. Zahlreiche und wiederkehrende Lawinenzerstörungen werden zeigen, dass die Bauher-

ren nicht immer als oberste Priorität ansahen, einen sicheren Bauplatz zu finden, und dies auch keine einfache Aufgabe war. Weitere Kriterien spielten eine große Rolle, wie etwa ein Zugang zu Wasser in nächster Nähe oder die Erschließung, das Verkehrs- und das Wegenetz. Dabei war einerseits die Nähe der geplanten Hütte zum Eisenbahnnetz wichtig, andererseits aber auch, mit der zukünftigen Hütte ein bergsteigerisch bedeutendes Gebiet zu erschließen. Anfänglich war es Aufgabe der Hütten, den Weg zwischen Bahnstation und Gipfel so zu teilen, dass am zweiten Tag sowohl der Aufstieg zum Gipfel als auch der Abstieg zurück zur Hütte möglich war. Die Verfassungen der Alpenvereine hielten mit zunehmender Erschließung ausführliche Zeitangaben als empfohlene Mindest- und Höchstabstände von der Hütte zur Talstation, zum Gipfel sowie zu weiteren Stützpunkten bereit.91 Der Standort teilte die Hütten in zwei Kategorien. Einerseits gab es die ursprüngliche sogenannte Gipfelhütte, die zur Besteigung eines Gipfels diente, andererseits die »Erschließerhütte«, die zentraler Ausgangspunkt für mehrere Touren sein wollte. Etwa um 1910, das zeigt die Hüttenbauordnung, verlagert sich der Schwerpunkt von den Gipfelhütten in Richtung der Erschließerhütten. Die Gipfelhütte war inzwischen kaum mehr notwendig, weil alle bergsteigerisch bedeutenden Berge mit Stützpunkten ausgestattet waren. Als neue Maßstäbe galten nun die Erschließung größerer Gebiete, das mögliche Angebot an »einer Reihe von Touren« sowie die Erreichbarkeit der Hütte für viele Bergbegeisterte.92 Außerdem sollten die Hütten bewirtschaftet und, laut Bauordnung, ihr Standort so gewählt sein, dass sie erweitert werden konnten. Bis zur Jahrhundertwende hatte sich der Stellenwert des Standortes jedoch auch sonst deutlich gewandelt. Neben Sicherheit und bergsteigerischer Sinnhaftigkeit der Hütte wurden weitere Aspekte für die Standortwahl bestimmend: beispielsweise Sehen und Gesehenwerden, das heißt der Ausblick aus der Hütte sowie der Blick auf diese. Natürlich waren auch die umgebenden Berge und oder Seen von Bedeutung. – Nicht nur wegen der dadurch möglichen Touren, die – je schöner und anspruchsvoller – auf die Bedeutung der Hütte abfärbten, sondern auch als Identifikationselemente und malerischer Rahmen für die Hütte. Ein Artikel, der sich eigentlich dem Bau der Krefelder Hütte widmen wollte, beginnt mit ausschweifenden Beschreibungen der Zeller Bergwelt, die kein Attribut der Größe und Schönheit ausließen. Begonnen bei »der grellen Riesenmauer« des Steinernen Meers in der »gewaltigen Glocknergruppe« kommen wir zum See, bevor sich der Autor einem der schönsten Tauerntäler zuwendet, dem Kapruner Tal mit der Pyramide des Kitzsteinhorns:93 »Ähnlich wie der Uri-Stock den Vierwaldstätter-, so beherrscht diese schöne Berggestalt den Zeller See. Dicht vor dem Schmiedingerkees, auf einer freistehenden Kuppe, dem Roßkopf, 2305 m hoch, vom See aus bei klarem Wetter deutlich sichtbar, steht die Krefelder Hütte.« Oder: »Im Vorblick steht stolz und kühn das Kitzsteinhorn mit dem um die Schulter geworfenen glänzenden Firnmantel, davor – deutlich sich gegen den weißen Hintergrund abhebend – die Krefelder Hütte!«94



91 Vgl. Emmer 1893 (wie Anm. 34), 71–73.
 92 Emmer 1910 (wie Anm. 35), 121f. 93 Adolf Puff, Die Krefelder Hütte, in: Mitteilungen 1909, 9–11. 94 Ebd., 10.

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Hier war alles benannt: die freistehende Kuppe, die Sichtbeziehungen, die wichtig für die Hütte sind, genauso wie die Nähe und der visuelle Bezug zu einem der dort bedeutenden Berge, vor dessen Hintergrund sich die Hütte deutlich abzeichnete. So wurde auch abschließend die Aufgabe und der Zweck der Hütte – sie blieb weiterhin als Zweckbau bezeichnet – nicht vorrangig den bergsteigerischen Unternehmungen zugeordnet, sondern der Aussicht, eben dem Blick sowie der Erlebbarkeit des Ortes, welche die Hütte durch ihr Obdach genauso wie durch ihren Standort erst gewährt: »Mögen jedem, der ihre gastliche Schwelle überschreitet, glückliche Stunden beschieden sein. Wenn er dann hier oben dem Tosen der Wildbäche, dem Donner der Lawinen lauscht, seinen Blick in der erhabenen Runde umherschweifen läßt, […] dann wird er ohne weiteres verstehen, was die Hütte an dieser Stelle bezweckt.«95

95 Ebd., 11. Die Hütte wird auch 1909 schon als Zielpunkt, nicht nur Ausgangspunkt für Touren gepriesen. 96 Ebd. 97 Ebd. 98 Otto Stolz, Das Eigentum am Hochgebirge in Tirol, in: Der Bergsteiger, DAV, 1938/1939, 450–464, hier 452.

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Die Kräfte der Natur blieben wohl weiterhin ausschlaggebend für den Standort, nur nicht mehr als zu meidende Gefahren-, sondern als Erlebnisquelle. Zwei Aspekte der Beziehung zwischen Architektur und Standort finden hier ihren Ursprung: erstens jene architektonischen Elemente, durch die der Blick auf die Umgebung ermöglicht wird. Hierunter fallen die schon genannten Veranden, Erker, Balkone, aber auch die Ausrichtung der Gasträume hin zu den Seiten, über die vorrangig visuelle Bezüge zur Landschaft hergestellt werden, wie etwa der Speisesaal der Krefelder Hütte mit »prächtiger Aussicht nach Norden, Osten und Süden.«96 Zweitens erlangt aber auch die Ansicht Bedeutung. Für die Repräsentation der Hütte und des Arbeitsgebietes einer Sektion in Fotografien und Publikationen der Hütten als wichtiges Werbemittel wird die Umgebung wichtig: die Hütte also von außen, gerahmt in ihrer Umgebung, betrachtet und bewertet. Vielleicht steckt in dieser gewissermaßen distanzierten Betrachtung der Hütte als Bild, als Foto- und Werbemotiv, der Kern des Mythos vom Anpassen der Hütte an die Landschaft. Adolf Puff findet hierfür, bezogen auf den Neubau der Krefelder Hütte, folgende Worte: »Der herrlichen Umgebung paßt sich das Unterkunftshaus vorteilhaft an. Soweit es bei einem derartigen Nutzbau möglich, ist ihm durch Gliederung und Farbe ein gefälliges und einladendes Äußeres gegeben worden.«97 Während die Anpassung der Hütte an den Standort gefordert wurde, galt gleichzeitig das Postulat, wie wir es schon bei den konstruktiven Empfehlungen gesehen haben, nun auch für die Ansicht: die Hütten vom unmittelbar umgebenden Gelände, sie also aus der Landschaft heraus zu lösen um sie dann als eigenständiges Element in das Landschaftsbild zu integrieren. Der spezifische Standort ist dabei nicht nur unwichtig, sondern es bedurfte zusätzlich meist eines Plateaus, um die Hütte darauf zu platzieren. Das Gelände wurde eingeebnet, aus dem Fels gesprengt oder aufgeschüttet. Es fanden – nur mit Ausnahme des ganz frühen Hüttenbaus – oft beachtliche Geländeumbauten statt. Für das Karwendel-Haus beispielsweise musste »der Baugrund mit riesigen Kosten aus dem Felsen gesprengt werden«.98 Der Zugang zum Karwendel war schon 30 Jahre

Ausgeführter Entwurf für das Schutzhaus der Sektion Krefeld (Krefelder Hütte) von Othmar Sehrig

zuvor von einigen Sektionen als notwendiger Hüttenstandort angesehen und in Betracht gezogen worden. Die dafür bevorzugte Hochalm war zwar, wie launisch beschrieben wird, »groß genug um eine ganze Stadt darauf zu bauen«,99 aber, wie der Großteil des österreichischen Berglandes bis auf Almenhöhe, in Privatbesitz. Da der Grundeigentümer jeglichen Bau eines Schutzhauses in seinem Gebiet verweigerte, bat die Sektion des Männerturnvereins München schließlich den österreichischen Staat um Hilfe, von dem ein Bauplatz im höher gelegenen Felshang gepachtet werden konnte.100 »Es war rund 4000 Kubikmeter Felsmasse abzusprengen, eine Aufgabe, wie sie in der Geschichte alpiner Hüttenbauten bisher einzig dasteht und wohl auch voraussichtlich nicht nachgemacht wird; denn der Spaß kostete der Sektion zwei volle Baujahre und runde 10.000 Mark.«101 Der Vorentwurf des Architekten Otto Ammon, eines Mitglieds der Sektion, zeigt die Situierung des Hauses, das vor den abgesprengten Felsen auf eine halbrunde, weitgehend flache künstliche Terrasse gesetzt werden sollte. Diese bedurfte allerdings talseitig zum Schutz vor dem Abrutschen einer immensen, zum Teil 8 Meter hohen Stützmauer. Das gewachsene Terrain war ca. 35 Grad geneigter Fels und warf die Frage auf: »Soll der Hausbau dem Terrain angepasst werden? oder soll



Krefelder Hütte, um 1910

  99 Georg Brendel, Das neue KarwendelHaus auf der Hochalm, in: Mitteilungen 1908, 190. 100 Vgl. Stolz, Eigentum am Hochgebirge (wie Anm. 98), 452. 101 Brendel, Karwendel-Haus (wie Anm. 99), 190.

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Karwendel-Haus mit Stützmauer, um 1910

Plan des Karwendel-Hauses, 1905

Bau des Karwendel-Hauses 1906. Arbeiter räumen nach einer Sprengung den Schutt weg. 102 100 Jahre Sektion Männer-Turn-Verein München des Deutschen Alpenvereins, München 2002, 44. 103 Ebd. 104 Vgl. 50 Jahre Karwendelhaus, Jahresbericht 1958, Sektion Männer-TurnVerein München des Deutschen Alpenvereins, 15. 105 Vgl. Vito Brigadoi (Hg.), Rifugio Cima Libera. Müllerhütte, Bozen 2008, 35.

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der Platz für den Hausbau zugerichtet werden?«102 Trotz des großen Aufwands und fehlenden Erfahrungswerten, beschloss der Bauausschuss – »im Interesse eines einfachen und ungekünstelten Bau-Entwurfs«103 – die Einebnung des Geländes für den Hüttenstandplatz. Auf der Rückseite wurde direkt an den Felsen angeschlossen, aber auch hier waren weitere Schutzmaßnahmen für das Haus erforderlich. Schon mit dem Rohbau musste 1907 ein sogenannter Schneeschutzständer als Hangsicherung über dem Haus zum Schutz vor Schneerutschungen und Lawinen angebracht werden.104 Seit 1983 sichern den Hang Lawinenverbauungen aus Stahl. Das Verständnis der bauenden Sektionen von ›einfach und ungekünstelt‹ bezieht sich also – auf Kosten des Geländes – ausschließlich auf die Gebäudearchitektur. Die Skizzen zeigen das Haus noch deutlich kleiner, jedoch mit der Möglichkeit einer Erweiterung geplant. Ausgeführt wurde es dann aber bereits mit einer Länge von 25 und einer Breite von 13 Metern, ausgelegt für 100 Gäste und deren Bewirtung. Welchen Aufwand der Wunsch, ganz besondere Standorte zu besetzen, in der Umsetzung erforderte, vermittelt auch die 1908 von der S. Teplitz erbaute Müller-Hütte (Erzherzog-Karl-Franz-Josef-Schutzhaus / Rifugio Cima Libera)105 über dem Übeltalferner der Stubaier Alpen. Sie thront auf einem besonders aufwendigen Sockel, der mittels einer bis zu 6,20 Meter hohen Trockenmauer erbaut und mit Erde und Felsbrocken hinterfüllt wurde. Zusätzlich ankerte dieser über Seile im Berg. Allein die Konstruktion für die tragende Plattform der Hütte ist mit ihren fast 6 Metern Höhe beinahe genauso hoch wie die gesamte Hütte und ein Bauwerk für sich. Allerdings gründet dieser Sockel nicht auf Fels, sondern in Geröll. So sollte die Hütte darauf schließlich in Leichtbauweise, gänzlich aus Holz errichtet werden. In den 1930er-Jahren machten sich dennoch gefährliche statische Probleme im Sockel bemerkbar, die zu Instabilität und Einsturzgefahr führten. Die Aussage des Hüttenarchitek-

ten, Josef Seiche, verdeutlicht, dass für die Konstruktionsentscheidung der Hütte wohl Bilder wirkungsvoller als die Gegebenheiten vor Ort Pate standen. »Gleich einer Festung steht der schmucke Bau des Erzherzog Karl Franz Josef-Schutzhauses auf einer an der dem Teplitzer Schutzhause zugewendeten Seite fast 4 m hohen Mauer und bietet dem Ankömmling mit seinem schönen Hintergrunde, dem Wilden Pfaffen und dem Zuckerhütl und der etwas höher gelegenen [alten] Müllerhütte ein überaus schönes Bild.«106 Mehrere Ausbesserungen der Mauer, zusätzliche Mauerstufen, die bis zum Fels reichten, sowie weitere Verstärkungen des Sockels durch Strebemauern, die 1954 auf Betonfundamenten errichtet wurden, reichten nicht aus, die Probleme in den Griff zu bekommen. 1992 wurde der gesamte Stützsockel mit immensen Strebemauern sowie schließlich auch die Hütte selbst erneuert.

Bau des Karwendel-Hauses 1906. Arbeiter tragen den Fels ab.

Höher und spektakulärer: der Standort am Gipfel

Betrachtet man die Verteilung der Schutzhütten des DuOeAV, so fällt ein Ungleichgewicht auf. Das Netz der Hütten ist im Westen Österreichs deutlich dichter als im Osten. Einer Ballung an Hütten in Tirol stehen weite unbebaute Gebiete, beispielsweise in der Steiermark, gegenüber. Das veranschaulicht wohl am Besten das Bestreben der Sektionen, die höchsten und – eben im alpinistischen Sinn – die besonders attraktiven Gebiete im Hochgebirge für sich zu besetzen. Ein Teil der Hütten befindet sich in extrem exponierten Lagen, selbst auf Gipfeln, Graten oder Felsabbrüchen. Sie sind damit auch eine heroische Geste, vielmehr als dies in zeitgenössischen Dokumenten formuliert wurde. Zudem zeigen sie ein verändertes Verhältnis zum Berg und eine andere bergsteigerische Perspektive. Die langwierige und vorsichtige Annäherung an den Gipfel entwickelte sich mit zunehmender Erschließung und verkürzten Aufstiegswegen zum selbstzufriedenen Aufenthalt. Man bleibt am Gipfel, dem Höhepunkt der Tour, nun auch zum Verweilen. Das Gipfelziel und Etappenziel werden eins. Die allerersten Gipfelhäuser, nun als Bezeichnung für auf Gipfeln positionierte Hütten, entstanden allerdings noch mit anderen Zielsetzungen. Neben der Gletscherforschung, die von Anfang an eine treibende Kraft für die Alpenerschließung war und von Mitgliedern des Alpenvereins intensiv vorangetrieben wurde, stehen auch meteorologische Forschungen im Zusammenhang mit dem Hütten- und Wegebau.107 Auf die Initiative des Vereins entstanden zwei bis heute wichtige Mess- und Forschungsstationen: die meteorologische Station am hohen Sonnblick und der Beobachtungsturm auf der Zugspitze. Das Sonnblickobservatorium mit dem ursprünglichen Zittel-Haus wurde 1886 als Europas höchste Gipfelwarte fertiggestellt. Es war ein eingeschoßiger, langgestreckter Bau, dem am einen Ende der Observationsturm angefügt ist. Die einfache Konstruktion war aus vorhandenem Stein gemauert und bestand aus 4 Räumen: dem



Planskizze zum Sockel Müller-Hütte, 1955

106 Josef Seiche, Eine Wanderung durch das Arbeitsgebiet der Sektion Teplitz, in: Denkschrift zum 25jährigen Bestand der SektionTeplitz-Nordboehmen des DuOeAV, Teplitz-Schönau 1911, 227. 107 Dreyer, Alpinismus (wie Anm. 23), 126.

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Metereologische Gipfelstation »Sonnblick« (Zittel-Haus). Ansicht und Grundriss um 1890

Erweitertes Zittel-Haus, um 1905

108 Vgl. Reinhard Böhm u. a., Labor über den Wolken, Wien 2011, 58. 109 Vgl. ebd., 61. 110 Chef der österr. Meteorologie in der Meteorologischen Zeitschrift 1887, zit. n. ebd., 54. 111 Emmer 1893 (wie Anm. 34.), 73. 112 Vgl. Claudia Richartz-Sasse, Gipfelglück. Die Geschichte der Erschließung der Zugspitze, in: Berg. AV-Jahrbuch 2006, 209. 113 Vgl. ebd.

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»Holzgelaß« – dem Brennholzlager im Sockel des Turms –, einem Vorrats- und Kochraum, dem Wohnraum für den Beobachter sowie einem »Gelehrtenraum«108 für die wissenschaftliche Arbeit. Höchst innovativ war die Planung einer Telefonleitung die 1886 verlegt wurde. Dass das auf dem Plan wie selbstverständlich wirkende »Zimmer des Beobachters« auch einen Bewohner hatte, war zu dieser Zeit ebenso keine Selbstverständlichkeit. Es musste erst – gegen die medizinische Meinung, dass ein Daueraufenthalt auf dem Sonnblickgipfel zu Gesundheitsschäden führe109 – jemand gefunden werden, der sich bereit erklärte, auf 3100 m Seehöhe zu überwintern. Hier, in dieser Höhe, und bei Temperaturen die meistens unter dem Nullpunkt lagen, gaben die meteorologischen Verhältnisse die Bauweise vor. Die Wetterwarte wurde zügig in Holz errichtet, der Turm jedoch bedurfte zur Standfestigkeit einer massiven Bauweise. Die Baubedingungen wurden in der meteorologischen Zeitschrift 1887 entsprechend dargestellt: »Da bei Frost nicht gemauert werden konnte, musste die Arbeit oft wochenlang unterbrochen werden, bis wieder auf kürzere Zeit die Temperatur sich über den Gefrierpunkt hob. Jetzt, wo das Haus und der Turm fertig dastehen, alles so nett und wohnlich aussieht, vergisst man leicht, was das heißen will, in einem ungünstigen Sommer auf einem 3000 m hohen Berggipfel ein Haus zu bauen.«110 1893 schon ging das Zittel-Haus als Beispiel in die Bauordnung des DuOeAV ein. Es war keine Rede mehr von vorsichtigen Bauten hinter Felsnasen: »Das Zittelhaus auf dem Sonnblick ist der beste Beweis, dass Stürme keine wesentliche Gefahr bilden«. Im Gegensatz, diene doch die Ausgesetztheit insofern, als die Schneeverwehungen zu keinem Einschneien führen und die Hütte trocken gehalten wird.111 Das Gebäude bestand auch fast 100 Jahre in seinem Originalzustand, erst dann wurde es durch einen Neubau ersetzt. Der im Jahr 1900 errichteten deutschen Wetterstation auf der Zugspitze lag ein anderer Bauablauf zugrunde. Erst wurde das Münchner Haus als Touristenhaus errichtet und 1897 eröffnet. Im Anschluss folgte der Wunsch nach einer Wetterwarte und jener, mit anderen Nationen und den Häusern am Sonnblick (1886) und Säntis (1846, Schweiz) gleichzuziehen.112 Ein meteorologischer Turm sowie die Verlegung einer Telefonleitung sollten für die wissenschaftliche Bedeutung des Standortes sorgen.113 Das Bauvorhaben »Münchner Haus« zog den ersten deutlichen Widerstand gegen die zunehmende Erschließung der Berge und Berggipfel im Alpenverein nach sich. Die Gegner führten wirtschaftliche Argumente – den Ruin der Knorr-Hütte – aber auch folgende aus Sorge an: zu große Anziehung für zu viele und gleichzeitig wenig erfahrene Touristen. Die damaligen Streitpunkte der sich daraus entzündeten Auseinandersetzung klingen ähnlich wie heutige. Die Gegner aus den sportlicheren Kreisen fürchteten Unfälle, aber vor allem eine Überbevölkerung des Gipfels »durch stumpfsinnige Menge« und wetterten gegen die Errichtung eines ›Wirtshauses‹. Ökologische Argumente allerdings wurden noch nicht genannt, obwohl

Plan zur Gewinnung des Bauplatzes für das Münchner Haus auf der Zugspitze, 1895

Plan für das Münchner Haus auf der Zugspitze, 1896

für das Münchner Haus beträchtliche Felssprengungen und eine wesentliche Veränderung des Zugspitzgipfels notwendig waren.114 Auf einem Bauplatz von ca. 200 Quadratmetern entstand allerdings ein ungewöhnliches Haus. Der Referent der S. München für das Wettersteingebiet, Adolph Wenz, stellte für den eingeschoßigen Bau ein innovatives bautechnisches Projekt vor. Es sollte circa 15 Meter lang und 5,5 Meter breit sein und Platz für Abort, einen Gastraum und angrenzenden Schlafraum bieten. Der langgezogene, schmale Bau konnte mit einem konstruktiv einfachen und unempfindlichen Pultdach gedeckt werden. Auch die sonstige Konstruktion sowie der experimentelle Einsatz neuer Materialien wurden auf die klimatischen Bedingungen, vor allem die Temperaturschwankungen sowie den Winddruck, abgestimmt und waren überraschend innovativ. Auf der einen Seite festigte den gesamten Bau eine geschlossene »massive Portlandcement-Betonmauer«115 von 120 Zentimetern Stärke, wohingegen die andere, windabgewandte Seite eine leichte Konstruktion aus Holzfachwerk mit zahlreichen Fensteröffnungen aufwies. Zur Isolierung und Verkleidung des Daches und der Wände kamen Verschalungen zur Anwendung, »bedeckt mit bester Firnissleinwand, Theerpappe und Korksteinverkleidung«.116 Zusätzlich war das Haus vor der Windgefahr mit acht Drahtseilen von 20 Millimetern Dicke im Erdreich verankert.117 Einen der größten Posten der gesamten Bausumme verschlang jedoch die 21 Kilometer lange Telefonleitung von Partenkirchen. Sie wurde nur ein Jahr, nachdem die erste Telefonstation auf dem Schachen-Schloss in Betrieb genommen wurde, geplant und 1896 – mit Sprechstellen in



114 Vgl. ebd. 115 Geschichte der Alpenvereinssection München. Als Denkschrift nach dreißigjährigem Bestehen herausgegeben, München 1900, 307. 116 Ebd., 308. 117 Vgl. ebd., 310.

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Firstfeier der meterologischen Station des Münchner Hauses am 19. Juli 1900

118 Richartz-Sasse, Gipfelglück (wie Anm. 112), 210. 119 Mitteilungen der Sektion Muenchen, 1997, H. 3, Beilage 100 Jahre Münchner Haus, o. S. 120 Zu den Streitigkeiten und Schwierigkeiten zweier Sektionen innerhalb eines Arbeitsgebietes s. Seiche, Wanderung durch das Arbeitsgebiet (wie Anm. 106), 226. 121 Ebd. 122 Festschrift zum 25jährigen Bestehen der Sektion Hannover des Deutschen u. Österreichischen Alpenvereins, Hannover 1910, 55. 123 Festschrift zum 100. Geburtstag der Sektion Hannover des Deutschen Alpenvereins, Hannover 1985, 31. 124 Festschrift S. Hannover 1910 (wie Anm. 122), 57. 125 Festschrift S. Hannover 1985 (wie Anm. 123), 31.

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der Raintalanger- und Knorr-Hütte – innerhalb eines Monats verlegt.118 Auch eine 5,5 Kilometer lange Blitzableiter-Anlage aus 2 Zentimeter dickem Kabel wurde installiert und vom Gipfelhaus zum Höllenbach geführt. Zwei Jahre nach der Eröffnung des Hauses konnte der meteorologische Turm sein Richtfest feiern. Er steht als Holzfachwerk auf gemauertem Sockel, ist mit Blechplatten beschlagen und wurde zu seiner Sicherung mit 15 je 1,5 Meter langen Eisenstangen im Fels verankert.119 Das schon 1911 zum ersten Mal erweiterte Münchner Haus ist heute, trotz der immensen Zubauten auf dem Gipfelplateau, Bahn- sowie Telekom-Richtfunkstation, Kunsthalle und anderem mehr, mitsamt dem meteorologischen Turm immer noch erhalten und in Betrieb. Das schon erwähnte Becher-Haus der S. Hannover unweit der MüllerHütte120 sollte laut Anträgen, die noch die S. Teplitz bei den Hauptversammlungen gestellt hatte, ursprünglich ebenso eine »meteorologische Höhenstation auf dem Becher« werden.121 Das war 1894 jedoch nicht mehr das Ziel. Das Haus, 12 x 10 Meter groß, wurde vielmehr als erstes sogenanntes »Zentral-Schutzhaus«122 errichtet. Mit ihm sollte, so wird in der Festschrift beschrieben, das »System des Zentralhüttenbaus«123 propagiert werden. »Nach diesem System wird möglichst im Mittelpunkte einer Gruppe, und auch so hoch wie nur durchführbar, ein Schutzhaus erbaut, von welchem man nach allen Richtungen hin Hochtouren unternehmen kann«.124 Das führte auch zu einer veränderten Betrachtung der Hütte, die nun als »Standquartier«125 vor allem Aufenthaltsort und somit von Anfang an mit größerem Komfort ausgestattet sein sollte. Wie Adolph Wenz als treibende Kraft das Münchner Hauses ermöglichte, verantwortet auch beim Becher-Haus eine Persönlichkeit, Prof. Dr. Carl Arnold, den Bau auf seinem ungewöhnlichen Standort. Beseelt von ausgeprägter Vorliebe für Gipfelhütten liefert Arnold für sein Bauvorhaben auf dem 3200 Meter hohen Gipfel des Bechers einige Argumente: Zunächst die Nähe zu den Gipfeln, also die kurze Besteigungszeit: So »kann man mit einem Zeitaufwand von 1,5 bis 3 Stunden eine so große Anzahl von Bergspitzen besteigen, wie wohl von keinem anderen Punkte der ganzen Alpenwelt aus.« Weiters die Aussicht: »All diese Eisgipfel – ausgenommen der wilde Freiger – sind jedoch entfernt genug,

Grundriss des Becher-Hauses: Erdgeschoß, Hauptgeschoß, Dachgeschoß Kaiserin-Elisabeth-Schutzhaus (Becher-Haus), um 1900. Postkarte nach einem Gemälde von Ernst Platz (Ausschnitt)

um vom Becher noch über sie hinwegsehen zu können, und besonders nach dem Süden zu öffnet sich eine überwältigende Fernsicht, so zwar, daß man an klaren Tagen sogar den Silberspiegel der Adria, den Monte Maggiore bei Fiume und die dinarischen Alpen erblickt.«126 »Dazu kommt die nach allen Seiten zu Füßen liegende Gletscherlandschaft, in die man vom Haus wie in einen dasselbe umgebenden gewaltigen Vorgarten blickt.« Carl Arnolds Hüttenidee am Becher umzusetzen, bedeutete jedoch besondere bauliche Anstrengungen und davor eine langwierige Suche nach einer willigen Sektion. Letztlich sprang seine eigene, die S. Hannover, dafür ein – wie es scheint, vorrangig, um den Sektionsvorstand Arnold nicht vor den Kopf zu stoßen, weniger aus Überzeugung von der Machbarkeit dieses Unterfangens. In der Baubeschreibung klingt das so: »Es dürfte noch in Erinnerung sein, welches Aufsehen die Errichtung des Schutzhauses auf dem 3100 m hohen Sonnblickgipfel im Jahre 1886 erregte […]: Allein dort konnte das ganze Baumaterial bis 900 m unter dem Gipfel vermittelst der zur Erzförderung dienenden Drahtseilbahn befördert werden, während beim Bau des Becher-Hauses das gesamte Material von der Station Sterzing der Brennerbahn bis zum Schlusse des Ridnauntales, dem besten Ausgangspunkte für Becherbesteigungen, mit der Achse, dann aber 1800 m hoch nur durch Menschenkräfte über ausgedehnte Firnfelder und steile Felswände hinaufgeschafft werden mußte.«127 Wieder führten ortsspezifische Schwierigkeiten zu besonderen Konstruktionsdetails. Ziel war es, das Haus trotz der Windkräfte, die am Bechergipfel so stark sind, »dass er der einzige unvergletscherte des Gebietes ist«, sicher und einigermaßen »wärmehaltend« zu errichten. Dafür diente eine aufwendige zweischalige Konstruktion: ein Holzbau, dessen Wände außen mit einer 80 Zentimeter dicken Steinmauer ummantelt wurde. Im Luftzwischenraum der beiden Wandschichten wurde trockenes Moos zur



126 Festschrift S. Hannover 1910 (wie Anm. 122), 49. 127 Ebd., 51.

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Isolierung eingebracht. Die Innenwände erhielten 4 Zentimeter starke, asphaltierte Korksteinplatten als Verkleidung und die Schlaf- und Wohnräume zusätzlich eine Holzvertäfelung. Außerdem wurden »alle Fußböden mit dickem Filz belegt«.128 Baulicher Lawinenschutz oder eine Art notwendiger Landschaftsbezug

128 Ebd., 52. 129 Vgl. Gibello, Hüttenbau (wie Anm. 10), 31. 130 Zit. n. Martin Achrainer, »Mein Herz ist im Hochland«. John Sholto Douglass und die Berge, in: Verein Villa Falkenhorst (Hg.), John Sholto Douglass. 1838–1874, Rankweil 2013, 22–28. 131 Vgl. Mitteilungen 1877, 193. 132 Als Sachverständige wurden Dr. Hechl, Stüdl und Purtscheller genannt. Nur ein Einheimischer sei gegenteiliger Meinung gewesen: s. Gedenkbuch der Sektion Augsburg des D. u. Ö. Alpenvereins, Augsburg 1925, 56. 133 Festschrift der Section Augsburg des deutschen und österr, Alpenvereins, Augsburg 1895, 55.

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Abgesehen von wenigen Beispielen ist der Hüttenbau – wie bereits angedeutet – allen Mythen zum Trotz kaum auf die ihn umgebende Landschaft bezogen. Nur dort, wo notwendigerweise wie auf Lawinen baulich reagiert werden muss, sind weitere Bezüge zum Standort in der Architektur geäußert. Hüttenstandorte konnten mangels besseren Wissens häufig nur mit zweifelhaften Prüfungen auf ihre Gefahren hin getestet werden. So wurde beispielsweise, um Klarheit über bestehende Lawinengefahr zu erlangen, ein Jahr vor Baubeginn eine Steinpyramide aufgebaut, um im Frühjahr zu sehen, ob diese unzerstört vorhanden wäre. Dann galt der Ort als sicher.129 Entsprechend zahlreich kam es bei Hüttenbauten zu Lawinenschäden. Manchmal wurde der Standort dann aufgegeben, häufig aber am Bauplatz festgehalten. Dass Standorte von Sektionen nicht leicht geändert oder aufgegeben werden konnten, ist wegen der gewünschten Nähe zu den Wegen, der steigenden Konkurrenz zwischen den Sektionen und durch den Grundstücksbesitz nachvollziehbar. Dennoch überrascht zum Teil die Hartnäckigkeit der Sektionen, die, um ihre teils völlig zerstörten Häuser am selben Ort wieder zu errichten, lieber auf technischbaulichen Lawinenschutz vertrauten, anstatt einen anderen Bauplatz in Erwägung zu ziehen. Auch die schon genannten Gründe für die Schönheit des Bauplatzes einer Hütte, Sehen und Gesehenwerden, waren verantwortlich für das Festhalten an lawinengefährdeten Standorten. Die Douglass-Hütte am Lünersee beispielsweise stand auf einem immer schon umstrittenen Platz. Die eine Seite spottete: »Leute von gewöhnlichem Menschenverstand wollen nicht begreifen, aus welchem Grunde man genanntes Haus gerade unter einen langen Lawinenzug hinstellte.« Wobei die andere Seite diesen durch seine Schönheit und leichte Auffindbarkeit rechtfertigte, »da der in den See weit vorspringende Felsenkopf, auf welchem die Hütte steht, von allen Seiten gesehen wird.« Außerdem könnten sich selbst die ältesten Menschen nicht erinnern, an dieser Stelle »je die Spur einer Lawine gefunden zu haben«.130 Eine zum Schutz der Hütte in ihrem Rücken geplante Lawinenmauer kam für die erste Hütte zu spät. Den Neubau allerdings prägte diese dann ganz entscheidend mit.131 Vom freistehenden Satteldachhäuschen zum Pultdachbau änderte sich auch die Augsburger Hütte. Obwohl der Bauplatz der ersten Hütte 1885 für »alpine Capacitäten«132 als vollkommen lawinensicher galt, verstärkte die Hütte zur noch größeren Sicherheit ein Steinwall.133 Schon 1888 wurde die Hütte jedoch, allen Sachverständigen zum Trotz, durch eine Lawine vollkommen zerstört. Für den Neubau, drei Jahre später, zeigt sich nun allerdings eine etwas andere Strategie. Den technischen Schutz-

Bauplan der Schwarzenberg-Hütte von Fritz Kreyssig, 1896 Grafische Darstellung der Schwarzenberg-Hütte in den Jahren 1901 und 1905 von Anton Pleyer, 1908

möglichkeiten allein wurde die Hütte nicht anvertraut, sondern, wie auch bei der alten Prager Hütte, der Standort gewechselt. Zwar wurde bedauert, dass der neue Standplatz der Hütte nun vom Tal aus nicht mehr sichtbar sei, gleichzeitig aber hatte er unbestreitbare Vorteile. 50 Meter tiefer, auf der sogenannten Geisnase, wurde nun aus dem freistehenden Satteldachhüttchen eines, das sich in den abgesprengten Felsen schmiegt und dessen Pultdach dort beginnt, wo der Fels endet. Dennoch, das Bauwerk, dessen Dach nun schon zum Schutze vor Lawinen mit dem Grat abschneidet, erhielt »zu allem Überflusse« noch eine »in Cement gelegte Schutzmauer«. So sei es »nach menschlicher Berechnung absolut sicher gegen Schnee- und Steinlawinen; diese müssen, ohne sie beschädigen zu können über sie hinweg fegen«.134 Nicht immer war ein Pultdach nötig, um Gelände und Hütte zum Schutz miteinander zu verbinden. Bei der Alten Prager Hütte mit Satteldach ist eine aus dem alpinen Bauen bekannte, traditionelle Maßnahme für den Lawinenschutz ersichtlich: Ein Steinwall an der nördlichen Giebelseite bindet das Häuschen so in das Gelände ein, dass es hangseitig kaum mehr Angriffsfläche bietet. Diese wenigen Bauten verweisen darauf, wie architektonischer Ortsbezug im Schutzhüttenbau hergestellt werden kann, wenn nicht vorgestellte Schutzmauern die alleinige bauliche Reaktion auf die Lawinengefahr prägen. Eine spezifische Architektur hat sich jedoch nicht herausgebildet. Hin- und hergerissen zwischen diesen beiden Positionen, zwischen etwas demütigerer Schutzsuche im Gelände und trotzigen Mauerwällen



134 Ebd.

Hüttenbauen im Hochalpinen

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Plan zur Erbauung der Mainzer Hütte unterhalb der Schwarzenberg-Hütte, 1907

135 Festschrift zur Eröffnung der Schwarzenberg-Hütte, o. S. 136 Jubiläumsfestschrift der Sektion Mainz des DÖAV, Mainz 1908, 22.

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hinter stolzen Gebäuden, zeigt sich die Geschichte der SchwarzenbergHütte. Das 1887 von einer Lawine zerstörte Gebäude war im Besitz der S. Austria. Die S. Mainz, auf der Suche nach einem Hüttenplatz – zu einer Zeit, in der freie Arbeitsgebiete schon schwer zu finden waren –, übernahm den offensichtlich gefährdeten Bauplatz. Der Lawinengefahr versuchten die Mainzer »durch Errichtung einer strompfeilerähnlichen, gewölbten Schutzmauer an der gefährdeten Stelle zu begegnen«.135 Die Einschätzung, die Gefahr durch verstärkte Mauern bändigen zu können, erwies sich allerdings als falsch. Schon 1904 zerstörte eine Lawine die erst 1896 mit Lawinenkeil wiedererrichtete Hütte so weit, dass nur der Keller und die Grundmauern bis zu 1,5 m über dem Boden bestehen blieben. Die Zeichnungen zeigen schließlich die Reaktion der S. Mainz auf die Problematik, einerseits keinen anderen, für den Aufstieg auf das Wiesbachhorn ähnlich günstig gelegenen Bauplatz zu finden und andererseits mit der Lawinengefahr am alten Standort konfrontiert zu sein. Ein neuer Bauplan ging auf die gemachten Erfahrungen ein und schlug Felssprengungen vor, um den Neubau, für weniger Angriffsfläche, zum Teil in das Gelände zu versetzen. Auch eine »Verschiebung der Axenrichtung«136 war als Schutzmechanismus eingebracht. In diesem Stadium, 1904, mehr

aus der Not geboren als in Form einer architektonischen Geste, geben der Standort und dessen spezifische klimatische Eigenschaften nun die Ausrichtung sowie Form des Baus vor. Terrassenartig schlängeln sich die einzelnen Baukörper entlang des Hanges. War der Mainzer Bau 1896, der mehr Wohnlichkeit durch technische Zutaten bot, hochtrabend als neuer Hüttentypus gepriesen worden, entstand hier nun tatsächlich eine neue, allerdings weniger gerühmte Architektur. Letztlich änderten aber selbst bekannte Gefahren die Architektur von Hütten nur in seltenen Fällen. Im Neubau der Schwarzenberg-Hütte von 1987 setzten sich doch wieder alte Vorlieben durch. Es schützt einerseits in vollem Vertrauen in die Technik ein enormer Lawinenkeil die Hütte, andererseits entspricht auch die architektonische Gestaltung ganz dem Bild der traditionellen Alpenvereinshütte.

Schwarzenberg-Hütte, um 2000

Wieder- und Weiterbauen Die ›Neuen‹

Zu Beginn des ersten Weltkrieges besaß der Deutsche und Oesterreichische Alpenverein 323 Hütten.137 Auch wenn es mit dem Kriegsausbruch im Sommer 1914 zu einer ersten Stagnation nicht nur im Bau von neuen Hütten, sondern auch in deren Betrieb kam, blieb gerade wegen der Hüttenverluste sowie der ersten Bauaufgabe der Nachkriegszeit, dem Wiederaufbau, der Hüttenbau weiterhin virulent. Im Verhältnis zur großen Anzahl an errichteten Hütten erschienen jedoch auffällig wenige schriftliche Auseinandersetzungen mit Konstruktion und Bauformen der Hütten. In den wenigen hierzu veröffentlichten Aufsätzen in den Schriften des Vereins flammten dafür teilweise hitzige Debatten zu Form und Architektur der Hütten auf. Nach Stüdls ausführlichem Aufsatz »Über Hüttenbau« von 1877 fällt 1893 ein langer Artikel von Gustav Bancalari über »Die Hausforschung und ihre bisherigen Ergebnisse in den Ostalpen« in der Zeitschrift des DuOeAV auf. Hierbei ging es nicht direkt um den Bau von Schutzhütten, aber, dass dieser Beitrag, der für den Heimatschutz und dessen Typisierungsversuche von Wohnhäusern Jahrzehnte bestimmend war,138 gerade im Alpenvereinssprachrohr veröffentlicht wurde, zeigt die Intention, den Schutzhüttenbau in eine Bautradition, außerdem eine Tradition der Wohnhäuser einzugliedern. Mit einiger Kritik an der mageren Publikationslage zum Hüttenbau und vor allem am völligen Fehlen zeichnerischer Darstellungen darüber, versuchte Hubert Steinach mit Beiträgen unter dem Titel »Über Hüttenbau« in den Mitteilungen des DuOeAV von 1894, 1895 und 1896 die Diskussion gerade über die Formen der Hütten anzuregen. 1906 erschien unter dem erstaunlichen Titel »das Alpengasthaus« ein Beitrag von Othmar Sehrig zum Schutzhüttenbau, auf den wir noch zu sprechen kommen. 1917 äußerte sich, wieder in den Mitteilungen, der staatliche Konsulent für Heimatschutz in Österreich, Karl Giannoni, zu den Bauformen der alpinen Schutzhütten. Sein Beitrag ging erstmals deutlich auf die Ästhetik der Hütten ein139 und verbreitete den Vorschlag, Richtlinien des



137 Erik Arnberger, Die Bedeutung der Schutzhütten und Bergwegeanlagen für den Österreichischen Fremdenverkehr, in: Mitteilungen der Österr. Geographischen Gesellschaft, 121/1979, 271–287, hier 272. 138 Vgl. Bernhard Tschofen, Heimatschutz und Bauberatung, in: Reinhard Johler u. a. (Hg.), Schönes Österreich. Heimatschutz zwischen Ästhetik und Ideologie, Wien 1995, 43–57. 139 Karl Giannoni, Bauformen der alpinen Schutzhütten, in: Mitteilungen 1917, 73–75.

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Stubalm-Haus, 1923

Gleinalm-Haus, um 1930

140 Ebd., 73. 141 Ebd., 75. 142 Ebd., 74. Als gute Beispiele werden Höllental-Hütte, Halleranger-Haus, Staufen-Haus und S. Virgiler Unterkunftshaus genannt. 143 Samuel Guyer, Bauformen der alpinen Schutzhütten. Eine Entgegnung, in: Mitteilungen 1917, 128–130, hier: 128. 144 Ebd.

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Vereins für Heimatschutz auch für den Schutzhüttenbau zu übernehmen. Damit sollte der »möglichen Verunstaltung der Natur durch schlechte Bauten«140 begegnet werden. Einige Hüttenbauten werden als positive Beispiele benannt, etwa das Stubalm-Haus der S. Köflach am Gaberl und das Gleinalm-Haus des ÖTK Graz. Zudem forderte Giannoni die Anknüpfung des Hüttenbaus an traditionelle Bauformen. Die Schutzhütten sollten sich den ihnen am nächsten liegenden Siedlungsformen anpassen, dabei vor allem »Rücksicht auf die bodenständige Bauart«141 nehmen und sich dieser formal wie konstruktiv annähern. Für den Zweck der Schutzhütte dürfe sie sich davon allerdings soweit unterscheiden – beispielsweise durch einen »zugleich Aussicht gewährenden Verandenanbau, aber nicht etwa einen ›Glassalon‹«142 –, dass die hüttenspezifischen Errungenschaften nicht aufgegeben werden müssen. Für Bauten in größerer Höhe, also dort, wo keine Vorbilder aus dem traditionellen Siedlungsbau vorhanden sind, und das betrifft ja den Großteil der Schutzhütten, schlug der Autor jedoch keine spezifischen Lösungen vor, sondern beschränkte sich auf die Forderung der »Unterordnung« und »Einordnung« des Baus »unter die Natur«. Er meinte damit jedoch nicht mehr, als am Bauplatz vorhandenes Material zu verwenden und sich an die Gegebenheiten des Standortes anzupassen. Dabei seien die Formen der Berge und Gipfel im Kleinen – sich beispielsweise mit einer einseitig abgeplatteten Dachform den Wind- und Wettergegebenheiten »demütig« unterordnend – zu wiederholen. Noch 1917 veröffentlicht ein Schweizer Kunsthistoriker in den Mitteilungen eine Entgegnung. Samuel Guyer widersprach vor allem Giannonis Grundthese, dass sich Schutzhäuser den Wohnbauten der Bergdörfer anzupassen hätten, weil Schutzhäuser »hinsichtlich ihres Zwecks oder auch ihrer Konstruktion einen anderen Charakter als die bisher errichteten Häuser unserer Bergdörfer haben«143. Er formuliert ein bis heute im Alpenvereins-Umfeld seltenes Plädoyer für die Architektur der Schutzhäuser als eigenständige Bauaufgabe: »hier scheint es mir vielmehr geboten, aus dem neuen Zweck und dem neuen Material – je nach Umständen unter mehr, weniger oder auch gar keiner Anpassung an die heimatliche Bauweise – eine eigene, neue Schönheit zu entwickeln«.144 Diese Kontroverse deutet zwar an, dass verschiedene Forderungen auch zum Formenrepertoire der Schutzhütten in der Luft lagen, intensiver verfolgt wurden diese aber offenbar nicht. Trotz der schwachen wirtschaftlichen Konjunktur, die durch die rasende Geldentwertung zu schwierigsten Bedingungen für planende und bauende Sektionen führte, wurden schnell weitere Vergrößerungen, sogar Neubauten in Angriff genommen. Der bald wieder erstarkte und wachsende Fremdenverkehr, vor allem der sich gerade erst entwickelnde Wintertourismus, machte dies notwendig. Ungebrochen war der Hüttenbau, wie wir an den Neubauten jener Sektionen sehen werden, deren Häuser nun im Besitz des italienischen Staates waren, für das Selbstverständnis der Sektionen und den gesamten Alpenverein von immenser Bedeutung. Selbst die Erschließung neuer Gebiete, deren ›Besetzung‹ als Arbeitsgebiete, kam keineswegs zum Erliegen. Trotz der sich wandelnden Voraussetzungen ließen die in dieser Zeit errichteten Schutzhütten weder gestalterisch noch räumlich auf besonders veränderte Bedürfnisse schließen.

Carl-von-Stahl-Haus, um 1925 (Foto: H. Gürtler) Plan des Carl-von-Stahl-Hauses, 1920

Die Vorstellungen des Heimatschutzes hingegen, die formale Anknüpfung an Wohnhäuser der jeweiligen Region suchten, machten sich zum Teil sichtlich bemerkbar. Jedoch – wiederum vermischt mit städtischen Elementen – geht auch diese Symbiose ein in das Klischee, das sich in der Projektion einer Gegenwelt bürgerlicher Lebensverhältnisse auf ländliches, scheinbar unberührtes Bauen erschöpft. Obwohl sich der Heimatschutz deutlich von diesem Trend distanzierte, verschmolzen in der Hüttenarchitektur beide Tendenzen zu einem pseudo-traditionellen Bauen, das fast das gesamte 20. Jahrhundert fortgeführt wurde. Ein 1920 geplanter Neubau der S. Salzburg in den Berchtesgadener Alpen, das Carl-von-Stahl-Haus (1736 m), schloss innenräumlich ungebrochen an die Vorkriegszeit an. Äußerlich aber zeigte es sich als fein verziertes Blockhaus mit Balkon, behüteten Kaminen und geschnitztem Dachreiter. Sogar die bewährte wind- und schneebeständige kompakte Form wurde, zugunsten eines von niedriger gelegenen Bauernhäusern bekannten Dachüberstands, aufgegeben. Und das, obwohl die Verfassung von 1910 festhielt: »Zu beachten ist, dass das Dach einen sehr soliden Dachstuhl erhalten und nirgends weit vorspringen soll, da sonst der Wind es leicht beschädigt.«145 Noch nicht als eigener Raum ausgebildet, aber schon als Notwendigkeit erkannt, ist der Ski- und Trockenraum, zu dem hier im Winter schlichtweg eines der Zimmer umfunktioniert werden konnte. Was in der Nachkriegszeit also funktional dazu kam, waren Winterund Trockenräume sowie Matratzenlager. Die Errichtung von kleinen Zimmern verschob sich wegen der geringeren Unterbringungskapazitäten wieder hin zur Bevorzugung von Schlaflagern oder zumindest Zimmern mit übereinanderliegenden Betten. Die finanziellen Mittel ließen oft keine größeren Umbauten zu, so wurden in kleinen Maßnahmen Gasträume vergrößert und Schlafstellen zu platzsparenden Matratzenlagern umgebaut.



145 Emmer 1910 (wie Anm. 35), 132.

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Akad. S. Wien: Plan für ein Wintersporthaus, 1925

146 Ebd., 131; 1900 noch keine Erwähnung für Winternutzung. 147 Josef Moriggl, Verfassung und Verwaltung des DuOeAV, München 1928, 125. 148 Von Sehrig stammen u. a. Entwürfe für die Neue Fürther Hütte, Neue Bamberger Hütte (nicht ausgeführt), Neue Regensburger Hütte, Neue SamoarHütte (nicht ausgeführt), Neue Pforzheimer Hütte, Neue Essener Hütte, Skihütte der Sektion Reutlingen (als Kaltenberg-Hütte von anderem Architekt ausgeführt). 149 Sehrig, Alpengasthaus (wie Anm. 31); vgl. ders., Der neuzeitliche Schutzhüttenbau, in: Bergland 9/1927, 21–25.

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Bereits in der Verfassung von 1910 wurde festgehalten, dass bei allen größeren Hütten darauf zu achten sei, für Räume, »die auch im Winter zugänglich sind«,146 zu sorgen. Seit den Tölzer Richtlinien von 1923 war der Winterraum Vorschrift: »Jede Hütte muß für Winterbesucher einen mit A.V.-Schlüssel zugänglichen und mit Übernachtungs- und Kochgelegenheit versehenen Raum besitzen.«147 Nun fand sich, nach all den Ausbauten in Fläche und Komfort, das alte Konzept der EinraumHütte in diesem geforderten Winterraum wieder. Mit dem Trend zum Wintersport etablierte sich überhaupt ein gänzlich neuer Hüttentyp: die Skihütte. Von einigen Sektionen war diese neue Bauaufgabe mit Freude ergriffen worden, bot sie doch, obwohl die Alpen eigentlich als erschlossen galten, wieder die Möglichkeit, sich mit einem Neubau zu repräsentieren. Speziell die Sektionen, die ihre in Italien gelegenen Schutzhütten verloren hatten, zeigten großes Interesse daran, diese durch neue Hütten zu ersetzen. So beginnt einige Jahre nach dem Ersten Weltkrieg mit diesen speziellen Ersatzbauten die Ära der ›neuen‹ Hütten, zu denen beispielsweise die Neue Magdeburger (S. Geltendorf, Karwendel, 1925) oder die Neue Pforzheimer Hütte (S. Pforzheim, Stubaier Alpen, 1926) zählen. Auffällig an diesen ist, dass häufig ein und derselbe Architekt, nämlich der Innsbrucker Othmar Sehrig, als Planer auftrat.148 Sehrig war damals schon ein bekannter Schutzhüttenarchitekt. Nach einigen Hüttenplanungen, wie für die Adolf-Pichler-Hütte (1904 Steinbau) oder die Wolf-Glanvell-Hütte des ÖTK Dresden, wird 1906 in der Deutschen Alpenzeitung ein als »Das Alpengasthaus. Zum neuzeitlichen Schutzhüttenbau«149 betitelter Beitrag Sehrigs mit weiteren Beispielen veröffentlicht. Er betonte in diesem Artikel, dass die Planung einer Schutzhütte eine besondere Aufgabe sei, die demnach von Fachleuten, also Architekten ausgeführt werden solle. Daneben ist ihm sein Einsatz – wenn es auch einigen als »gänzlich überflüssige Sache« erscheinen mochte – für die Auseinandersetzung mit dem Äußeren der Hütte, also mit Form und Gestalt zugute zu halten. Allerdings beschränkte er seine Empfehlungen auf einen »einladenden und freundlichen Eindruck«, der mit einfachen

Othmar Sehrig: Entwurf für das Schutzhaus der Sektion Anhalt, Grundriss, 1911

Othmar Sehrig: Entwurf für das Schutzhaus der Sektion Anhalt, Ansicht, 1911

Mitteln wie Gliederung und Farbe zu erreichen wäre. Zudem forderte er vom Architekten – das ist ebenso neu – neben der Kenntnis der notwendigen technischen Fragen ein Studium des Bergtouristen.150 Dieser besondere Einblick schlägt sich in den von ihm vorgeschlagenen Grundrissen nieder: Da Sehrig mit dem zunehmenden Besucherstrom gleichzeitig den Wunsch einzelner Gäste aufkommen sieht, sich voneinander abzugrenzen, sollte die Hütte so geplant sein, »daß möglichst viel Gelegenheit geschaffen ist, sich in ein stilles Winkelchen, an einen kleinen Tisch hinterm Ofen, in eine Fensternische, oder in einen Ausbau zurückziehen zu können.«151 Es fanden sich nun, wie im Entwurf für eine Hütte der Sektion Anhalt von 1911, Gruppierungen der Bänke um einzelne Tische, der Ausbau von Erkern, Nischen sowie »gemütliche Plätze« am Ofen.



Anhalter Hütte, um 1925

150 Vgl. Sehrig, Das Alpengasthaus (wie Anm. 31), 183. 151 Ebd.

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Pfeis-Hütte, um 1930

152 Festschrift 1882–1932 der Sektion Fürth, Fürth 1932, 16. 153 s. dazu Thomas Antonietti, Vom Hotel in den Bergen zur alpinen Erlebnislandschaft, in: Kurt Luger/Karin Inmann (Hg.), Verreiste Berge. Kultur und Tourismus im Hochgebirge, Innsbruck/Wien 1995, 109–124.

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Nordkettenbahn: Station Hafelekar, um 1935

Wichtig war Sehrig auch der zentrale Hausgang, der die zwischenzeitlich zahlreicheren Räume praktisch erschließen sollte. Die formale äußerliche Ausschmückung oder Gliederung, wie er sie nannte, lief der klaren Innenraumaufteilung jedoch entgegen. Während hier, ähnlich wie beim Carl-von-Stahl-Haus, an schmückenden und geschnitzten verniedlichenden Details festgehalten wurde, vermittelten die späteren Hütten Sehrigs eine etwas gröbere Haltung und zumindest im Sockelbereich massive Verbundenheit mit dem Boden. Seine eigenen Vorgaben aber, nämlich den Bau völlig dem Zweck unterzuordnen, auf Vorsprünge und Ausbauten zu verzichten sowie das Dach einfach zu halten, interpretiert er mit seinen gleichzeitig expressionistischen wie historisierenden Formen ziemlich großzügig. Was Sehrig bereits 1906 für die Grundrisse formulierte, blieb hingegen bis in die Nachkriegszeit unverändert in seinen Entwürfen gültig. Die Grundrisse der Neuen Bamberger Hütte (S. Bamberg, Stubaier Alpen, 1929/30, nicht ausgeführt) sowie der Neuen Fürther Hütte (S. Fürth, Venedigergruppe, 1928) weisen die für ihn obligatorischen Kachelöfen, einzelne Sitzgruppen, den zentralen Gang und Erker auf. Die Erker und nach außen ragenden Windfänge, die wie kleine Eingangshäuschen mit eigenem Charakter vorgebaut sind, wurden für Alpenvereinshütten allgemein typisch. Mit dem formalen Bezug auf traditionelle alpine Wohnhäuser wurde genauso die kombinierte Bauweise aus Stein und Holz übernommen. »Das Erdgeschoß aus Bruchsteinen, Ober- und Dachgeschoß ist in Holzkonstruktion mit Korkisolierung und hübscher Schindelverkleidung ausgeführt,«152 stand beispielsweise für die Neue Fürther Hütte aus dem Jahre 1932 geschrieben. Es setzte sich ein Gliederungsschema aus massivem Sockel mit Aufbauten aus Holzverkleidungen durch, das jedoch völlig unabhängig von der dahinterstehenden Funktion aus rein formalen Gründen übernommen wurde. In gleicher Anlehnung saßen die Fensteröffnungen tief im Mauerwerk und fanden durch Rahmungen Betonung. Diese Formensprache blieb ganz den bisherigen Gepflogenheiten im Schutzhüttenbau verpflichtet, bäuerlich-ländliche Elemente als formale Mode mit städtischen Raumanforderungen zu verbinden. Damit wird eine Tradition, die keine war, fixiert.153 Sehrigs Entwürfe speisten sich aus dem Gedankengut des

Heimatschutzes, den speziellen Vorstellungen der zumeist nicht in den Alpen lebenden Vereinsmitglieder sowie der Verpflichtung zur Zweckdienlichkeit. Es entstand eine eigenständige Hausform, die in beliebigen historischen Vorbildern verhaftet blieb und zeitgenössische Strömungen der Architektur fast völlig überging. Auch die Pfeis-Hütte im Karwendel ist in diesem Sinn und von Othmar Sehrig entworfen. Wichtig hier ist das Datum. Die Pfeis-Hütte wurde 1927 eröffnet, 1928 fand ganz in der Nähe die Eröffnung der Nordkettenbahn statt. Frappant an der Gegenüberstellung der beiden Bauwerke ist die Gleichzeitigkeit verschiedener Strömungen in der Architektur. Die 1920er- und frühen 1930er-Jahre sind in der europäischen Architekturgeschichte wesentlich geprägt von der sogenannten Avantgarde. Unter dem Schlagwort ›Neues Bauen‹ sind die damaligen innovativen Überlegungen bis heute für unser Verständnis von Architektur grundlegend. Der gleichzeitige Schutzhüttenbau griff diese Gedanken nicht auf.

Nordkettenbahn: Station Seegrube, um 1935

Die Zeit, in der anderswo ›Moderne‹ herrschte

»Baue nicht malerisch. Überlasse solche wirkung den mauern, den bergen und der sonne. Der mensch, der sich malerisch kleidet ist nicht malerisch, sondern ein hanswurst. Der bauer kleidet sich nicht malerisch. Aber er ist es. Baue so gut du kannst. Nicht besser. Überhebe dich nicht. Und nicht schlechter. Drücke dich nicht absichtlich auf ein niedrigeres niveau herab, als auf das du durch deine geburt und erziehung gestellt wurdest. Auch wenn du in die berge gehst. Sprich mit den bauern deine sprache. Der wiener advokat, der im steinklopferhansdialekt mit dem bauer spricht hat vertilgt zu werden. Achte auf die formen, in denen der bauer baut. […] Aber suche den grund der form auf. Haben die fortschritte der technik es möglich gemacht, die form zu verbessern, so ist immer diese verbesserung zu verwenden.«154 Wogegen sich Adolf Loos in dieser Textstelle aus seinen bekannten »Regeln für den, der in den Bergen baut«, wandte, ist eine alpine Architektur, die sich weiterhin aus falschen Versatzstücken eines vermeintlich aus ländlicher und bäuerlicher Tradition gewachsenen Heimatstils speist. Im Fall des Hüttenbaus wären hier das Beharren auf ein Verweissystem aus Satteldach, Bruchsteinsockel, Stube, Ofen, Holz etc., die zum Klischee verdichtet, ortsgerechtes Bauen darstellen sollten, zu nennen. Das Eindringen der Moderne in das alpine Baugeschehen auf die Wahl des jeweils richtigen Formapparates zu reduzieren, wäre allerdings verkürzt. Gerade der rationale Zugang der Moderne, der es als notwendig erachtete, für den jeweiligen Zweck die adäquate Form zu entwickeln, hat bei technischen Bauwerken wie Seilbahnen, aber auch im Hotelbau,155 zu nennenswerten und international rezipierten Bauwerken in den Alpen geführt. Entsprechend hätte sich eine Neuorientierung im Hüttenbau, der ja im Selbstverständnis des Alpenvereins als Zweckbau angesehen wurde, angeboten. Auch die Anforderung an ein landschaftsbezogenes Bauen hätte sich neu stellen lassen. Neben der Forderung nach Licht, Luft und Sonne deutete sich ein veränderter, sensiblerer Umgang der Avantgarde mit Landschaft an.156 Der Architekt Lois Welzenbacher,



154 Adolf Loos, Regeln für den, der in den Bergen baut, 1913, in: Franz Glück (Hg.), Adolf Loos. Sämtliche Schriften 1, Wien/München 1962, 329f., hier 329. 155 Vgl. Katalog zur Ausstellung »Hotelarchitektur in den Alpen 1920–1940«, Sexten 1989; Joachim Moroder/Benno Peter, Hotelarchitektur. Bauten und Projekte für den Tourismus im alpinen Raum 1920–1940, Innsbruck 1993. 156 Vgl. Gibello, Hüttenbau (wie Anm. 10), 77.

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Nicht ausgeführte Entwürfe von Siegfried Mazagg für eine Skihütte am Navisjoch, 1931

157 Lois Welzenbacher, Wohnen im geöffneten Raum, in: Illustrierte Zeitung, 22.8.1935. 158 Zu Mazagg u. a.: Bettina Schlorhaufer/ Joachim Moroder (Hg.), Siegfried Mazagg. Interpret der frühen Moderne in Tirol, Wien/New York 2013. 159 Lt. Festschrift der S. Charlottenburg zum 25jährigen Jubiläum (1935, 31) konnte die Hütte aus finanziellen Gründen nicht wie geplant umgesetzt werden. Das Grundstück dazu befindet sich bis heute im Besitz der Sektion, zum Bau der »Charlottenburger Hütte« kam es nie.

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einer der Protagonisten des Neuen Bauens in den Alpen, formuliert das Idealbild einer alpinen Architektur: »Die Natur nicht als Attrappe um das Haus herum, sondern das Haus selbst als Sonne atmender Organismus, mit seinen Organen den Tageszeiten zugewandt, gelockert in der Gliederung des Grundrisses, mit großen Ausblicken in die Landschaft, ein gleichsam zum Wesen erhobener Schnittpunkt all des Schönen außen.«157 Diese modernen Zugänge konnten im Hüttenbau jedoch nur wenig Wirkung entfalten. Entwürfe, die dem entsprachen, kamen nur in den seltensten Fällen zur Ausführung. Diese Projekte zeigen insbesonders, wie schwer sich der Alpenverein damit tat, neue Formen und neue Architektur in den Schutzhütten aufzunehmen. Der Entwurf für eine »Naviser Skihütte« von Siegfried Mazagg veranschaulicht, was die Übertragung des Formapparats der Moderne in die Alpen bedeutet hätte. Siegfried Mazagg158 war ein junger Innsbrucker Architekt, der einige Tourismusbauten im Sinne der Avantgarde umgesetzt hatte. So stammen das Hotel Berghof in Seefeld und die Pension Bergheim in Berwang von ihm, aber auch der Umbau und die Aufstockung des Hotels Marienbrunn auf der Hungerburg in Innsbruck. Mazagg war Mitglied der Tiroler Alpinen Klubs »Karwendler«, demnach auch in seiner Freizeit in den Bergen unterwegs. Die Skihütte am Navisjoch (Voldertal), die er 1931 für die S. Charlottenburg entwarf, unterschied sich deutlich von den bisher gezeigten Hütten.159 Bereits die Wahl der Dachform zeigt Mazaggs Haltung in Bezug auf die Architektur als gesellschaftliche Aufgabe. Innerhalb der erbittert geführten Kontroverse um Flach- oder Satteldach stehen sich Avantgarde – am flachen Dach zu erkennen – und Traditionalisten unversöhnlich gegenüber. Mazagg bietet mit der Entscheidung für ein Pultdach eine ortsspezifische moderne Antwort. Seine Lösung ist technisch, ökonomisch, aber auch im Sinne eines Öffnens zur Landschaft begründet. Ein niedriger Steinsockel hebt die Hütte etwas aus der Landschaft heraus, trennt sie aber nicht davon. Auf dem Steinunterbau sitzt ein

etwas breiterer Holzbau, der aus klaren geometrischen Formen besteht, ein Längsbau mit einem Querrechteck am östlichen Ende. Die sonst beliebten Erker finden sich hier nicht. Als einziger Vorsprung aus dem kompakten Haus bildet sich die Terrasse aus dem Steinsockel und ist gleichzeitig der Vorbau zum Eingang. Das Gebäude ist eingeschoßig, die Gliederung der Ansichten klar. Ein Element aus der modernen Industrie-Architektur, das Fensterband, wird für die vordere Ansicht formal übernommen. Zwar sind nicht Fenster an Fenster gereiht, aber durch die nahtlose Reihung der Fenster, Fensterbalken und nächsten Fenster, wird das industrielle Vorbild – das für die einfachste, aber auch effizienteste Art und Weise, ein Fenster zu bauen, steht – ins alpine Bauen übertragen. Für die innere Organisation löste Mazagg die Erschließung der Räume durch einen zentralen Gang – wie sie Sehrig beschrieb – auf. Er vermied diesen dunklen Gang und erreichte die Erschließung über nutzbare Räume, wie den Skiraum, im Weiteren die Stube und Küche, wodurch sich die Raumanordnung dynamisierte. Nur die Zimmer waren über einen Mittelgang erschlossen. Ein zeitgenössisches Gutachten bemängelte jedoch: »Es dürfte fraglich sein, ob sich das geplante Äußere, das sich im Plan ganz gut auswirken mag, auch in die Umgebung harmonisch einfügt oder etwa einen befremdenden Eindruck hervorruft.«160 Zur Kritik veranlasste auch die Ausladung des Gebäudes über den Sockel, der zu Mehrkosten führte, ebenso die Raumaufteilung. Natürlich wurde auch gegen das Pultdach argumentiert. Es sei viel zu flach, der Schnee könne nicht abrutschen und »kostbarer und wertvoller Dachbodenraum« ginge verloren. Der Sektion empfahl das Gutachten eine »gänzliche Überarbeitung« der Planung. Die Beschreibung des Pultdachs einer anderen Hütte, jener der Osnabrücker Hütte, widerspricht zehn Jahre nach seiner Errichtung allerdings schon allen Zweiflern:

Lothar Gürtler, Bauplan für die Osnabrücker Hütte, Ansicht 1929

Nicht ausgeführter Entwurf für die Osnabrücker Hütte, 1928

»Die Hütte fügt sich, entgegen der wegen des ungewohnten Pultdaches von vielen gehegten Befürchtungen, glücklich in die erhabene Landschaft und strahlt das Gefühl wehrhafter Festigkeit aus, innen friedliche Geborgenheit verheißend.«161 Der Entwurf des Architekten Lothar Gürtler für die Osnabrücker Hütte von 1929 wies noch weitere moderne Aspekte auf. Allerdings wurden diese in der Ausführung letztlich auf das Pultdach reduziert, da die das Gebäude umfassende Terrasse sowie der Balkon nicht zur Ausführung



160 OeAV Archiv HÜW 34.1, Gutachten Konrad Plank für eine geplante Hütte der S. Charlottenburg im Voldertal. 161 Festschrift S. Osnabrueck 1938 (wie Anm. 85), 27.

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Grundriss der Dortmunder Hütte, 1931

162 40 Jahre Sektion Osnabrück 1888– 1928, Osnabrück 1928, 18; s. auch Festschrift S. Osnabrueck 1938 (wie Anm. 85), 21.

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kamen. Auch der Grundriss mit seiner Gangerschließung ist konventionell. Dennoch verblüfft, dass nur ein Jahr davor, 1928, noch ein anderer, von dem Gmünder Unternehmer Platzer gezeichneter Entwurf verwirklicht werden sollte, der »bis auf kleine Abänderungen den Beifall der Sektion«162 gefunden hatte. Wie konnte es innerhalb eines Jahres zu solch unterschiedlichen, jeweils von der Sektion befürworteten Hüttenplanungen kommen? Ein Grund könnte darin liegen, dass die Sektion, wie viele andere auch, die Thematik des traditionellen Hüttenbaus kaum hinterfragte und daher letztendlich zufällige und pragmatische Aspekte das Aussehen bestimmten: Der erste Planzeichner war verstorben und es musste kurzfristig ein neuer Architekt gesucht werden. Auf deutlichere Elemente moderner Planung verweist die 1930 eröffnete Dortmunder Hütte im Kühtai. Selbst diese aber stehen zum Teil uneindeutig zwischen der Moderne und einer Interpretation derselben durch Verschmelzung mit traditionellen Bauelementen. Die Hütte war im weiteren Sinne als Skihütte konzipiert. Als Architekten wählte die Sektion Peter Grund, wie meist vorrangig wegen seiner Mitgliedschaft in der Sektion. Dennoch, Grund war ein angesehener Architekt und sein Büro durch zahlreiche Bauten und Wettbewerbsgewinne aufgefallen. Kurz

nach Fertigstellung der Dortmunder Hütte 1932, wechselte er, inzwischen NSDAP-Mitglied, als Professor an die Kunstakademie Düsseldorf. Auffallend präsentiert sich wieder ein Fensterband, das in der Fassade den dahinterliegenden Speiseraum ankündigt und diesen in die Landschaft einbindet. Das Dach war weder ein Pult-, noch ein symmetrisches Satteldach, sondern öffnete die eine Seite, während es die andere tiefer deckte. Nicht nur nach außen wollte sich die Architektur der Moderne öffnen, auch im Innenraum wurde ein Spiel mit Vor- und Rücksprüngen, Wandöffnungen oder freistehenden Wandscheiben versucht, das zu weniger abgeschlossenen Räumen und offener, nicht vordefinierter Nutzung dieser führen sollte. Während die Grundrisse der Obergeschoße über die funktionale und hierarchielose Reihung gleicher Zimmer entlang eines Mittelganges geordnet wurden, sind die Räume im Erdgeschoß entsprechend dynamisch und offen entworfen. Zwar ist hier die Nutzung den einzelnen Raumabschnitten immer noch eindeutig zugeordnet, aber Wanddurchbrüche zwischen Vor- und Gastraum sowie zum Sektionszimmer deuteten die Idee eines freieren Grundrisses – einer weiteren Errungenschaft des Neuen Bauens – an. Das Moderne an dem Entwurf, der zwischen der angestrebten Kompaktheit und bewegten Ordnung im Inneren wie Äußeren changiert, ist das Arbeiten mit einfachen geometrischen Baukörpern. Die im Plan gezeichnete Terrasse im Erdgeschoß etwa fasst den geöffneten Gastraum wieder ein, und der über Eck gezogene Balkon vereint die kleinen Zimmer im Obergeschoß zu einem Körper im Körper. Diese Elemente sind heute indessen nicht mehr erkennbar, da die Terrasse nie in dieser Form zur Ausführung kam und das Obergeschoß beim Umbau den Balkon verlor. Einen im Sinne technischer Innovation neuen Entwurf präsentierte der Wiener Professor Karl Jaray der S. Spital am Pyhrn 1936 für den Bau der Bosruck-Hütte. Auch diese sollte eine einfache Skihütte werden. Der Entwurf dafür aber zeigte eine völlig neue Architektursprache. Das Tonnendach, das sogenannte Oikosdach, liebäugelte mit Formen aus dem industriellen Bauen und vereinte die Anwendung neuer Bautechnik mit der von neuem Material. Diese Dachform war im Hüttenbau zwar neu, der traditionellen Hüttenvorstellung fremd, jedoch nicht beliebig. Ganz im Gegenteil gab sie eine spezifische Antwort auf Schnee- und Windverhältnisse an diesem Standort und war somit der neuen Bauauf-



Plan der Dortmunder Hütte, Ansicht (1930–32) Bau der Dortmunder Hütte, 1931 Hüttenpächter Philipp Haid im Sektionszimmer der Dortmunder Hütte, 1932 Nicht ausgeführter Plan für eine Skihütte am Bosruck mit Oikosdach von Karl Jaray (1936, Ausschnitt)

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gabe einer Skihütte äußerst angemessen. Ganz neu allerdings war das Dach auch wieder nicht. Ein Blick nach Italien auf den 1932–1934 errichteten Rifugio Vittorio Emanuele II zeigt ein mögliches Vorbild. Was erst Jahrzehnte später beim Neubau der Stüdl-Hütte (1996, Glocknergruppe) als Errungenschaft gefeiert wird, das gekrümmte, sich bis nahe zum Boden ziehende Dach, wurde hierzulande damals noch vehement abgelehnt. »Das Oikosdach gestattet wohl eine große Raumausnützung und hindert in seiner Form einen gefährlichen Schneedruck, doch wäre ein steiles Schindeldach billiger und besser in die Landschaft passend.«163 Errichtet wird die Hütte schließlich 1941, nach gänzlich anderen Plänen. Das letztlich ausgeführte Projekt besaß ein tiefgezogenes Satteldach mit Krüppelwalm und Dachüberstand, war mit einer Bretterverschalung versehen, die Fenster bildeten in ihrer Anordnung eine klassische Lochfassade, die durch Fensterläden und Blumenkistchen geschmückt wurde. Der Sockel aus Stein bot das massive Gegenstück und stellte den Verbund mit dem Standort dar. Hüttenbau zur Zeit des Nationalsozialismus

Die Bosruck-Hütte war insofern eine Ausnahme, als zur Zeit des Nationalsozialismus die Hüttenbautätigkeit sehr eingeschränkt wurde. Wie ihre Ausführung von 1941 zeigen auch weitere Entwürfe und Bauten dieser Zeit, dass sich formal nur wenig änderte. Es sind keine besonderen Planungsmerkmale zur Zeit des Nationalsozialismus auszumachen. Vielmehr konnte, was sich seit Jahren schon als Heimatverbundenheit und in fragwürdigen Traditionskonstruktionen vorbereitet hatte, problemlos weitergeführt werden. Die Ansätze der Avantgarde und Übersetzungen der Moderne für das alpine Bauen wurden vielleicht noch stärker zurückgewiesen. Es machte sich indes – nicht nur, aber auch gerade im alpinen Bauen – ein »romantischer Nationalismus«164 breit. Generell wurden Bauweisen, Bauformen und Materialästhetik zur Zeit des Nationalsozialismus in den Dienst einer Blut-und-Boden-Ästhetik gestellt.165 Die Verwendung ›wahrer‹ Materialien und der ›richtige‹, also handwerkliche Umgang mit ihnen waren bevorzugte Argumentationslinien. Davon lag der Hüttenbau der Alpenvereine nicht weit entfernt, als sowohl die Materialwahl weiterhin bevorzugt auf den Standort bezogen wurde als auch bei ländlich-handwerklichen Traditionen formale Anleihen genommen wurden. Damit sind diese Art von Materialästhetik und der allein über Material, Tradition oder Gewohnheit begründete Bezug zur Landschaft nicht mehr unbelastet. Das darf in der heutigen Diskussion nicht übersehen werden. 163 OeAV Archiv, SE 181.401A, Gutachten des Gebietswartes 1. April 1937 (Weg- und Hüttenbaubeihilfe). 164 Zehra Kuz: Autochthone Architektur in Tirol, in: Ders./Ernst Bliem (Hg.), Autochthone Architektur in Tirol, Hall 1992, 6–17. 165 Vgl. ebd.

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Zum Beispiel Arthur Ringler

Arthur Ringler ist neben Sehrig der am häufigsten in Erscheinung tretende Architekt im Schutzhüttenbau. Aus Innsbruck stammend, entwarf er Hütten für zahlreiche Sektionen. Er verfasste außerdem einen der seltenen Artikel über Schutzhütten in einer Architekturzeitschrift. 1944

Riffelsee-Hütte, Ansicht von Südosten. Entwurf von Arthur Ringler, 1938

Arthur Ringler: Hermann-GöringHaus (heute Martin-Busch-Hütte), 1938 (Ausschnitt)

erschien unter dem Titel »Alpenvereinshütten«166 eine Beschreibung des Hüttenbaus anhand einiger von ihm errichteter Beispiele. Der Habitus des Textes unterschied sich wenig von jenem der Zeit der Jahrhundertwende. Es handelte sich um eine Reihe detaillierter Empfehlungen für den Bau von Schutzhütten, die sich auf die Wahl des Standortes, auf jene von Material und Konstruktion für den Bau sowie die Ausstattung der Innenräume, auf die Schwierigkeiten der Ausführung durch die hohe Lage und Notwendigkeit der Träger für den Transport bezogen. Ringler knüpfte also an zwei bereits bekannte Punkte an. Das sind einerseits das Material wie die Idee vom materialgerechten Bauen und andererseits der Orts-, respektive Landschaftsbezug. Damit trug er weniger der Weiterentwicklung der Bauaufgabe Rechnung, als er dieses spezielle Feld dazu verwendete, eine Nähe zum nationalsozialistischen Regime zu suchen. Das zeigt sich in der Einleitung des Artikels, in der Ringler die »großen kulturellen Leistungen des Deutschen Alpenvereins und seine Verdienste um die Schaffung eines hervorragenden Bergsteigernachwuchses, wie er uns auch in den Gebirgsformationen unserer Wehrmacht entgegentritt«, beschreibt und dies zum Anlass nimmt, den »Lesern über Bau und Gestaltung alpiner Schutzhütten zu berichten«. Auf die eigentliche Gestaltung geht er nicht näher ein, sondern beschreibt sie unter dem alten Paradigma der Einbettung in die Landschaft. So sei, ohne die Beurteilung allerdings zu erklären, die Siegerland-Hütte (S. Siegerland, Stubaier Alpen) »Beispiel eines fremd in der Landschaft stehenden Baukörpers«, das Taschach-Haus (S. München, Ötztaler Alpen) hingegen eine »gute Einfügung in die Bergwelt«. Seinen eigenen Umbau der Braunschweiger Hütte beschreibt er so: »die undurchbrochenen Dächer [geben], abgesehen von der Angriffsfläche aller Ausbauten, dem Bau gegenüber den großen Linien der Bergwelt wohltuende Ausgeglichenheit und Ruhe.«167 Ringler scheint es also vorrangig darum zu gehen, emotionale, nostalgische Zusammenhänge zwischen Bau, Material und Ort als formal ›richtige‹ zu fixieren.



Martin-Busch-Hütte, 1957 (Foto: Reinhold Michaelis)

166 Arthur Ringler, Alpenvereinshütten, in: Bauwelt 1944, H. 17/18, 1–8, hier 3. 167 Hans Leuzinger beschreibt hingegen das Pultdach ganz ähnlich: »Das flache Pultdach soll bewusst die ruhige Linie zeigen gegenüber dem bewegten Umriss der Berge.« (Hans Leuzinger, Das Ortsstockhaus auf der Braunwaldalp, in: Der Baumeister 1932, H. 12, 414, zit. n. Walter Zschokke, Regionales Bauen und Neues Bauen, in: Archithese 1985, Nr. 5, 42.)

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Arthur Ringler plante schließlich auch die einzige Hütte, die nach einem hochrangigen Funktionär des Nationalsozialismus, Hermann Göring, benannt wurde. Ihr Bau wurde 1939 begonnen und war ein Projekt der S. Mark Brandenburg, die sich aus antisemitischen Gründen 1899 von der S. Berlin abspaltend gründete. Der große Rechtecksbau in Sichtmauerwerk, mit Satteldach und ausladender Terrasse mag mit seinen kleinen Fensteröffnungen etwas trutzig erscheinen, im Grunde bleibt seine Architektur aber innerhalb der im Hüttenbau üblichen Konventionen. Es ist vielmehr die Namensgebung, die ihr als Beispiel für das Hüttenbauen im Nationalsozialismus Bedeutung verleiht. Während der Tourismus boomt …

168 Vgl. Richard Grumm, 20 Jahre Aufbauarbeit des Österreichischen Alpenvereins, in: Südwest-Illustrierte 1965, 6–20. 169 Vgl. ebd., 7.

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Trotz der bald besseren wirtschaftlichen Lage nach dem Zweiten Weltkrieg, die gerade im Tourismus zu enormem Aufschwung führte, stagnierte der Hüttenbau in den Nachkriegsjahren. Dafür ist einerseits die weitreichende und als abgeschlossen erachtete Erschließung der Ostalpen verantwortlich, andererseits war der Alpenverein vorerst mit den Folgen der Trennung der Vereine beziehungsweise deren Neugründungen beschäftigt und damit, den Hüttenbestand zu erhalten und zu verwalten.168 Mit großem Eifer und Idealismus bemühten sich nun allerdings kleine und erst nach dem Krieg formierte Sektionen um die Errichtung eigener Hütten in ihrem Umkreis. So entstanden 1949 etwa die Nebelstein-Hütte der S. Waldviertel, 1952/53 die Grünanger-Hütte der S. Deutschlandsberg auf der Koralpe oder die Rottenmanner Hütte auf der Globocken-Alm.169 Experimentierfreudigkeit oder innovative Ansätze sind in dieser Zeit jedoch keine nennenswerten zu finden. Eine besondere Situation war in Südtirol gegeben. Die nach dem Zweiten Weltkrieg wiedergegründeten Sektionen, nun des Alpenvereins Südtirol, waren hochmotiviert, sich durch den Bau von Schutzhütten – nach wie vor ein zentraler Punkt für das Selbstverständnis einer Alpenvereinssektion – zu legitimieren und damit erfahrenes Unrecht in Bezug auf die Schutzhütten vergessen zu machen. Zwar hoffte man in den Südtiroler Sektionen zunächst noch auf eine Rückgabe der enteigneten Schutzhütten, zunehmend aber stellte sich heraus, dass damit nicht zu rechnen war. So wurde 1954 mit dem Bau der ersten AVS-Hütte, der Radlsee-Hütte (Sarntaler Alpen) der S. Brixen, begonnen. 2016 besitzt der AVS schließlich 12 Schutzhütten und 4 Biwakschachteln. Damit einher gingen erneut Diskussionen für und wider eine weitere Erschließung des Gebirges und für das Selbstverständnis des Vereins wichtige Fragen nach den ›richtigen‹ Funktionen und Standorten einer Schutzhütte in Abgrenzung zu Gasthäusern. Als Chance für eine zeitgemäße Architektur wurde aber auch dieser Neuanfang nicht genützt. Vielleicht war das Verlustgefühl prägend, der Wunsch nach alten Zeiten gerade das produktive Moment. Die Hütten hielten sich sowohl in der Raumeinteilung als auch formal an den bekannten Typus des Satteldachhauses mit Küche und zwei Stuben im Erdgeschoß, Zimmern und Lagern im oberen und dem Dachgeschoß. Der Winterraum fand im Keller Platz. Das Erscheinungsbild in dickem Sichtmauerwerk, wie jenes der Radlsee-Hütte beispielsweise, wollte naht-

Radlsee-Hütte, um 1960 (Foto: Ernst Höhne)

los an den tradierten Hüttenbau anknüpfen. Die formalen Abweichungen zu den frühen Hütten lagen einzig in ihrer Dimension. Kleine Verschiebungen innerhalb des Hüttenvorbildes sind indes zu beobachten. Die Architektur orientierte sich weiterhin an den Wohnformen des Tales, nun aber an zeitgenössischen. Mit ihnen wird die Dachneigung flacher, der Dachüberstand nimmt zu. So ähneln auch die Pläne der Marteller Hütte von 1974 vielmehr jenen des landläufigen Wohnhauses. Sie lassen den praktischen und pragmatischen Zugang zur Wohnungsarchitektur der 1970er-Jahre erkennen. Das Satteldach ist flacher, um das Dachgeschoß noch besser nutzen zu können, dafür ließen die Sehgewohnheiten der Zeit ein Dach ohne Überstand offensichtlich nicht zu. Beiderseits finden sich Balkone, und Fenster folgen – mit wenig Bedacht auf die Fassadengliederung – den Treppen. Materialverwendung und Konstruktion offenbaren mit am besten den nüchternen Umgang mit den Hüttenbautraditionen – nicht aber ohne sie dennoch nachzuahmen: Das gesamte Haus wurde in herkömmlichem Ziegelmauerwerk ausgeführt,170 dem Natursteinsockel und die Holzverschalung als Zitate vorgeblendet sind. Zu diesen Verschiebungen kommt nach 1945 eine formale Annäherung an die Gastwirtschaftsbauten hinzu, die durch den boomenden Tourismus schnell und groß errichtet wurden und ebenso vor allem pragmatische Lösungen boten. Davon zeugt ein Entwurf für die Haindlkar-Hütte im Gesäuse (S. Reichenstein171, 1957), der alle Elemente der im Alpenverein verbreiteten Vorstellungen von einer Schutzhütte fraglos weiterführte. Die Baubewilligung erhielt die Sektion dafür jedoch nicht. Diese wurde erst auf Grundlage eines Gestaltungsvorschlags des steirischen Landesbauamtes erteilt. Das nach diesen Plänen ausgeführte Haus vermittelte den pragmatischen Geist der Zeit. Die verputzte Fassade trug dazu ebenso bei wie das nur gering geneigte Walmdach, welches gleichzeitig wenig Volumen vergeudete und dennoch nicht ganz die Vorstellung einer Hütte mit Satteldach verließ. Die Proportionen aber veränderten sich. Die Fassaden wirken hierbei im Verhältnis zum Dach sehr groß. Deren Schmuckelemente, die vorspringenden Partien um die Eingänge auf der Ost- und Westseite sowie das aus der Fassadenfläche hervorstehende Fenster auf der Südfassade, sind unspezifisch. Einzig die verstrebten Sockelecken erinnern wieder an überkommene Hüttentradi-



Marteller Hütte, um 1980 (Foto: Dieter Drescher)

170 Hanspaul Menara, Südtiroler Schutzhütten, Bozen 1983, 124. 171 Seit 2012, mit dem Aufgehen der S. Reichenstein in der S. Austria, der S. Austria gehörig.

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Neubau der Haindlkar-Hütte, nicht ausgeführter Vorschlag (1957)

Ausgeführter Plan der HaindlkarHütte (1957)

Haindlkar-Hütte, 2015 (Foto: Harald Herzog)

172 Vgl. Kuz/Bliem, Autochthone Architektur (wie Anm. 164.), 14.

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tionen. Erreicht wurde damit trotz der Größe jedenfalls eine unauffällige Architektur, die freilich in ihrem Ortsbezug vage blieb. Die vor allem politisch motivierte Abkehr von der romantisch-natio­ nalistischen Bauweise, welche die 1940er- und 1950er-Jahre auch im Schutzhüttenwesen dominiert hatte, mündete in einer unbestimmten Suche nach einer neuen architektonischen Sprache. Das führte seit den 1950er-Jahren schließlich zur Wiedergeburt des Geistes der Avantgarde der späten 1920er-Jahre in zeitgenössischer Ausprägung.172 Zahlreiche Tourismusbauten der Nachkriegszeit erzählen davon, während sich im Hüttenbau die Ideen aus der Moderne nur in seltenen Fällen durchsetzten. Eine dieser Ausnahmen ist der Neubau der Rudolfs-Hütte. Der Wiener Architekt Richard Pfob orientierte sich für die Planungen aus dem Jahr 1951 bei der Form des Hauses an Hotelbauten der Moderne in den Bergen, wie sie beispielsweise von Franz Baumann (Sporthotel Monte Pana), Siegfried Mazagg (Hotel Berghof Seefeld) und Gio Ponti (Sporthotel Valmartello) errichtet worden waren. All diese Bauten sind in ihrer äußeren Form große langgestreckte Häuser mit Pultdach, die sich selbstbewusst zur Aussicht in die Bergwelt öffnen. Zur Akzentuierung und Dynamisierung sind sie zusätzlich entweder mit einem erhöhten, speziellen Formelement versehen, wie dem Turm im Seefelder Hotel, oder geschwungen, um das Moment des ›Lichtfangens‹ abzubilden. Hans Leuzinger, der Schweizer Architekt der Planura-Hütte (SAC, Glarner Alpen, 1929), beschreibt das so: »In dieser Biegung des Grundrisses tritt ein Moment auf, das sich nicht rein aus der Bauaufgabe, den Baumaterialien und der Konstruktion ergibt: neben der Schaffung eines windgeschützten Platzes lockt es den

[oben von links nach rechts] Neue Rudolfshütte im Bau (1952) Neue Rudolfshütte, um 1970 Alpinzentrum Rudolfshütte, um 1980 Neue Rudolfshütte, Modell von Heinz-Mathoi-Streli, 1978

Architekten, aus der Form des Berges, der Hügelkuppe, den Bau herauswachsen zu lassen, um damit die vollkommenste Anpassung an das Gelände zu erreichen.«173 Auch bei der Rudolfs-Hütte ist dem Längskörper mit Pultdach ein Querriegel angesetzt, der im Gegensatz zum restlichen Baukörper, und dabei eine traditionelle Form aufnehmend, mit einem Satteldach gedeckt ist. Das Pultdach aber, ganz wie in der Moderne eingesetzt, zeigt durch die Holzstreben seine Konstruktion, erzeugt Dynamik, und die Fassade nimmt mit der Fensterreihe des Speisesaals Bezug auf das avantgardistische Element des Fensterbandes. Der Neubau der Rudolfs-Hütte war neben der Architektur allerdings auch für seine Größe bemerkenswert. Die hier gezeigten Pläne von Pfob wurden noch verändert, der Bau gespiegelt und um ein Stockwerk erhöht. Darin repräsentiert sich das Selbstverständnis des Alpenvereins dieser Zeit. Teile des Vereins waren durchaus bereit, mit den Hütten von der wachsenden Zahl der Tagesgäste in den Alpen – die über Seilbahnen zunehmend ganz ohne bergsteigerische Ambitionen Höhen und Hütten erreichten – zu profitieren. Den Vorgängerbau, die alte Rudolfs-Hütte, ereilte ein der DouglassHütte vergleichbares Schicksal. Sie fiel der Anlage eines Speichersees,



173 Leuzinger, Ortsstockhaus (wie Anm. 167), 414.

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Rechts: Nicht ausgeführter Entwurf für die Amstettner Hütte von Ferdinand Hartl, 1953 oben: Amstettner Hütte im Bau, 1957

174 Grumm, 20 Jahre Aufbauarbeit (wie Anm. 168), 11. 175 Ebd. 176 Für dieses Bauvorhaben mussten 2500 cbm Fels gesprengt werden, und es war u. a. mit 6 Laborräumen, 3 Lehrsälen, Kletterwand, Bücherei und Hallenbad ausgestattet.

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des Weißsee-Speichers, zum Opfer. »Die immer mehr ins Hochgebirge vorstoßende Ausnützung der heimischen Wasserkräfte für die österreichische Energiewirtschaft brach mit gewaltigen Veränderungen in unser alpines Arbeitsgebiet ein«, wird über diesen Nutzungskonflikt zu lesen sein. Die Neubauten, so der Kommentator, sollten großzügig auf den »gewaltigen Zustrom – freilich auch vielfach völlig bergungewohnter und nur die Hütte selbst, ihre Aussicht und nächste Umgebung zum Ziele wählender Besucher«174 – ausgerichtet werden. Die Mahnungen, »das Haus möge auch in der neuen Schale eines modernen Alpenhotels den alten Kern und Geist der Alpenvereinshütte bewahren«175, wurden allerdings nicht beherzigt, die Rudolfs-Hütte in den 1970er-Jahren zu einem Ausbildungszentrum erweitert.176 1979 wurde sie als Alpinzentrum, nach einem Entwurf von Heinz-Mathoi-Streli (Innsbruck), eröffnet. Das Projekt wurde bei einem der seltenen Architekturwettbewerbe für einen Hüttenbau aus vier Entwürfen gewählt und vor allem wegen der guten Einbindung des Altbaus umgesetzt. Heinz-Mathoi-Streli ergänzen den Altbau um das avantgardistische Element der Krümmung des Grundrisses und ziehen das Pultdach konsequent über den gesamten Baukörper. Sie machen aus dem Haus, das sich mit einem Bauteil noch an den herkömmlichen Hüttenbau anlehnte, nun einen wirklich modernen Bau. Ähnlichen Überlegungen, in der Nachkriegszeit formal an die Moderne anzuknüpfen, folgten 1953 die Planungen der Amstettner Hütte von Stadtbaumeister Ferdinand Hartl. Auf einem Sockel aus Stein setzte er einen selbstbewusst aufragenden Holzbau, der sich nach Süden öffnet und mit einem Pultdach gedeckt ist. Dieser Entwurf aber blieb unausgeführt. Gebaut wurde 1957 nach wie vor nach herkömmlichen Vorbildern, mit verschachteltem Grundriss, dafür nur eingeschoßig plus Dach, welches als Satteldach mit großen Gaupen und Dachüberstand die angepassten Vorstellungen einer Alpenvereinshütte bediente. Wenn auch die Größe der ausgeführten Neubauten Gegensätzliches vermuten ließe, wurden immer weniger Hütten neu errichtet. Man könnte meinen, dass dieser Umstand der Architektur mehr Bedeutung hätte zukommen lassen. Das war aber nicht der Fall. Ein Architekturwettbewerb wie bei der Rudolfs-Hütte wird erst viele Jahre später wieder ausgeschrieben. Selbst von den technischen Entwicklungen für die Bauausführung, wie jene des Hubschraubers, als auch neuen Materialien, die für die Bauten eingesetzt hätten werden können beziehungsweise im Zusammenhang mit dem Hubschraubertransport sinnvoll gewesen wären,

war der Hüttenbau des Alpenvereins in seiner Gesamtheit überraschend wenig experimentell betroffen. Die heute wie selbstverständlich beim Bau zu berücksichtigenden Aspekte wie Material- und Gewichtsoptimierung, hätten auch von jeher schon für die Form und Konstruktion der Hütten eine Rolle spielen können. Ein vorgefertigter Hüttenbau wurde ja auch ursprünglich, wie die Badener Hütte zeigt, als Gegenkonzept zum Steinbau, von einigen Verantwortlichen im Verein propagiert. Selbst dort, wo der Prozess der Vorfertigung Anwendung fand, wurde er jedoch architektonisch nicht relevant. Innovative Tendenzen in der Architektur im Hochgebirge und dem Schutzhüttenbau finden sich hingegen in den Westalpen, speziell in Frankreich. Dort etablierte sich eine breitgefächerte Fertigteilindustrie für die Baubranche, die nach dem Zweiten Weltkrieg auch im Hüttenbau formal wirksam wurde. Der Einsatz industriell vorgefertigter Bauteile und der zwischenzeitlich mögliche Materialtransport und dessen Handhabung vor Ort durch Hubschrauber führten zu einer Verkürzung der Bauzeit und zu einem ersten Neudenken alpiner Hüttenarchitektur. Experimentelle Konstruktionen und Materialien fanden Einsatz und Hütten wurden zum Teil in großen vorgefertigten Modulen mit dem Hubschrauber auf ihre Bauplätze transportiert. Die verwendeten Materialien erweiterten sich von Holz und Stein auf Stahl, Aluminium, Kupferplatten und nicht zuletzt auf Kunststoff.177 Das fand, wie an der Refuges du Grands Mulets 1959 zum ersten Mal angewendet, seinen Ausdruck in einer für das Hochgebirge neuen Bauweise: bestehend aus tragenden Metallrahmen und einer Verkleidung aus vorgefertigten Aluminiumpaneelen. Dem harten, in Stein errichteten Äußeren der alten Hütten wurde mit einem ebenso dauerhaften, aber sichtlich dünnen und weit weniger formstabilen Material entgegnet. Die neue Konstruktion konnte auch flexibler auf die Standorte und damit ihre Umgebung reagieren, Metallgerüste konnten in unebenes und steiles Terrain gesetzt werden. Hiermit demonstrierten die Hütten eine neue Geste. Das vormals solide gebaute Podest der Hütte wird durch eine aus dem Gebäude entwickelte Plattform ersetzt. So leicht wie sie hier aufgestellt werden, scheinen sie nun auch wieder abtransportiert werden zu können. Von diesen Entwicklungen beeinflusst scheint das Schlafhaus der Hess-Hütte (Ennstaler Alpen, S. Austria) zu sein. 1978 nach Plänen des Wiener Architekten Helmut Porsche errichtet, sticht es aus architektonischen Gesichtspunkten aus der Reihe der Alpenvereinshütten heraus.178 Nicht allein der Materialtransport, für den nur der Hubschrauber in Frage kam, bedingte hier die Neuüberlegungen zum Hüttenbau. Auch die immerwährende – und in dieser Zeit durch das aufkommende Umweltbewusstsein im Verein erneut virulente – Frage nach der besten Form einer Schutzhütte, um möglichst wetterbeständig und gleichzeitig ortsgebunden zu sein, prägte den Entwurf. Die Antwort darauf lag in einem sogenannten »Nurdachhaus«. Es bot geringste Angriffsfläche und formte eine sich zur Landschaft neigende Geste. Aus Gewichts-, Montagezeitund Kostengründen fiel die Wahl auf Holz als Baustoff. Das Gewicht für den gesamten Holzbaukörper inklusive Innenausstattung ergab nicht einmal ein Fünftel des Gewichts für Betonfundamente und Unterbau. »Das bestens isolierte, wärmegedämmt, verschalte und imprägnierte Ge-



Polybiwakschachtel an der Lalidererspitze von Helmut Ohnmacht, um 1980 (Foto: Werner Lang)

177 S. dazu Gibello, Hüttenbau (wie Anm. 10), 94–100; Jean-François Lyon-Caen, La Construction des Refuges. Architecture de l’extrême?, in: Architettura moderna alpina. I rifugi, Quarderni della Fondazione 17, Courmayeur 2005, 77–81, hier 79. 178 Entsprechend besorgt äußert sich am 5.6.1975, nach Vorliegen des Vorentwurfs, der Sachwalter für Hütten und Wege, E. Kolbitsch »dass die Bau- und Naturschutzbehörden ein Projekt in der vorliegenden Form nicht genehmigen würden.« (OeAV Archiv AV, SE 12.408 B – 12. 409 A.)

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Helmut Porsche, Zubau Schlafhaus Hess-Hütte (1978)

Anton Schelle, Plan für die SulzenauHütte, 1976

Sulzenau-Hütte, um 1980 (Foto: Sepp Schnürer)

179 Helmut Porsche, Bettenhaus Hesshütte, Beschreibung. Dokument freundlicherweise erhalten von Helmut Porsche.

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bäude wurde werkmässig hergestellt, zerlegt, mit dem Hubschrauber an Ort und Stelle geflogen und innerhalb von rd. drei Wochen aufgebaut und wetterfest verschlossen.«179 Eine weitere konkrete Reaktion auf den experimentellen Hüttenbau der 1960er- und 1970er-Jahre in den Westalpen lieferte der Architekt Helmut Ohnmacht mit seinem »Polybiwak«. Auch wenn es sich hierbei um eine Biwakschachtel handelt, die übrigens bis heute in Produktion und Einsatz ist, soll es unter den architektonischen Innovationen im Schutzhüttenbau nicht fehlen. Das Polybiwak wurde 1970 als modulares System entworfen, dessen vorgefertigte Bauteile für den Biwakraum aus leichtem, glasfaserverstärktem Kunststoff bestanden. Für die Unterkonstruktion fanden Stahlrohre aus einem weltweit verwendeten MERO-System Verwendung, die den unterschiedlichen Untergründen leicht angepasst werden können. Aus diesen wird über eine kleine Stiege und Plattform auch der Zugang zum Biwak gebildet. Der Entwurf dieser Biwakschachtel ist in die aktuellen Entwicklungen der Architektur eingebettet, nimmt Vorbilder, Ideen und Utopien der 1960er-Jahre auf, um sie für die spezifische Aufgabe im Hochgebirge konstruktiv zu machen. Getrieben von einem Optimismus neuer Technologien gegenüber sowie der Faszination an neuen Materialien, allen voran Kunststoffen und Membranen, entstanden Visionen von minimalen, autarken, oft auch mobilen Raum- und Wohnzellen. Interessant ist, dass gerade ein

Projekt, für das die Beliebigkeit des Ortes Programm ist, sich bestens in die Landschaft einzupassen scheint. Neben der einfachen formalen Antwort, sich mit einem Pultdach schützend an den Felsen zu lehnen oder ein zusätzliches Schutzbauwerk als Wall zu errichten, wurde mit dem Wiederaufbau der Sulzenau-Hütte (S. Leipzig, Stubaier Alpen, 1987) eine Architektur gewählt, die vom Lawinenschutz geprägt ist. Ein langgezogenes, bis zum Gelände geneigtes Dach übernimmt in der von Anton Schelle (München) entworfenen Hütte die Funktion, auf den gefährdeten Standort zu reagieren. Es wird durch einen Stahlbetonkeil und eine Betonwand unterstützt, die einer Lawine sowohl standhalten als diese auch über das Dach ablenken sollen. Tradierte Hüttenelemente werden nicht über Bord geworfen, sondern finden, leicht abgeändert und der Zusatzfunktion angepasst, Anwendung. So zieht sich das Lawinenschutzdach auf der Südwestseite als Teil des konventionellen Satteldachs bis zum Boden. Auf der Ostfassade wird hingegen die Schutzmauer sichtbar, die gleichzeitig Wand eines Gastraumes ist und um den Baukörper greift, damit nach vorne Fensteröffnungen entstehen, die im schützenden Teil nicht erlaubt und möglich wären.

Hess-Hütte, 2013 (Foto: Harald Herzog)

Architektonische und technische Innovationen im größeren Maßstab: der Umweltschutz

Die ökologische Krise Ende der 1970er-Jahre führte, ganz ähnlich wie die Diskussionen um den Klimawandel heute, speziell in sensiblen Zonen wie dem Hochgebirge, zu einem Umdenken. Dem Wunsch nach umweltgerechteren Hütten ließen die Alpenvereine eine Reihe von Vorgaben und Regelwerken folgen. Schon 1978 verabschiedete der ÖAV ein »Grundsatzprogramm für Naturschutz und Umweltplanung im Alpengebiet«. Das formulierte Ziel lautete: »Bei allen Entwicklungsmaßnahmen darf der Naturhaushalt (Wasser, Luft, Boden, Tier- und Pflanzenwelt, Klima) nur in einem solchen Ausmaß in Anspruch genommen werden, daß auch für die nachfolgenden Generationen ein ausreichender, gesunder Entwicklungsspielraum (Prinzip der Nachhaltigkeit) verbleibt.«180 Für den Hüttenbau bedeutete das vor allem eine umweltfreundlichere Energieversorgung, geordnete Abfall- und Abwasserbeseitigung sowie eine möglichste Reduktion der motorisierten Ver- und Entsorgung. Erneut wurde festgehalten, dass die Erschließung der Alpen abgeschlossen sei und Neubauten von Hütten nur in äußersten Ausnahmefällen bei bergsteigerischer Notwendigkeit errichtet werden dürfen. Weitere Punkte, die auch Bau und Konstruktion, also die Gestaltung beträfen, sind weniger deutlich formuliert: Die Schutzhütten seien in Gestaltung und Betrieb auf einfache bergsteigerische Bedürfnisse, Umbauten auf bergsteigerische Erfordernisse abzustimmen. Aber sie sollen auch »landschaftsgerecht« erfolgen, genauso wie »[n]eue Materialseilbahnen […] unter Beachtung von Naturschutz und unter Schonung des Landschaftsbildes zu bauen« seien. Die Frage jedoch, was damit gemeint ist, bleibt – wie auch die Jahrzehnte davor – offen. In der Folge äußerte sich dieses Postulat des ökologischen Hüttenbetriebs in der Festlegung eigener Grenzwerte und Vorgaben für die Bewirtschaf-



180 OeAV (Hg.), Grundsatzprogramm für Naturschutz und Umweltplanung im Alpenraum, Innsbruck 1978, o. S.

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Albin Glaser, Plan für den Ersatzbau der Stüdl-Hütte, 1993

tung der Hütten sowie in der Anwendung zahlreicher behördlicher Regeln zur Senkung des Energie- und Ressourcenverbrauchs. Auch wurden die Hütten zur Ausschöpfung von Förderinstrumenten auf Landes-, Bundes- oder EU-Ebene quasi zu Forschungsprojekten. Die Forderung nach einfach ausgestatteten Hütten aber, wird trotz, oder gerade wegen ihrer vagen Formulierung, die folgenden Hüttenprojekte mindestens genauso stark prägen. Eine erste Umsetzung des Grundsatzprogramms fand beim Ersatzbau der Stüdl-Hütte (S. Oberland, 2801 m) statt. Sie wurde von Architekt Albin Glaser entworfen und 1996 fertiggestellt. Als wohl erster Ersatzund somit seltener Neubau in den Alpenvereinen kam ihr in Hinblick auf den Grundsatz der Einfachheit und als Beleg der Umsetzbarkeit energieoptimierter Bauweisen hohe Bedeutung und große Aufmerksamkeit zu. Erstmals und richtungsweisend wurde hier die Energieeinsparung zu einem Hauptthema der Architektur gemacht. Genauso aber galt es die Kosten möglichst gering zu halten und somit generell in handwerklich und konstruktiv einfacher Bauweise und generell günstigen Werkstoffen zu planen. Fast dogmatisch jedoch stand über allem die Forderung nach einem »Haus für Bergsteiger«, das keinen Komfort bietet. Form und Konstruktion des Neubaus erklären sich also aus den Richtlinien der Alpenvereine für einen umweltgerechten Hüttenbau und der geforderten Einfachheit genauso wie sie diese lesbar machen sollten. Der Schwerpunkt des Entwurfs lag nicht mehr in der Schutzfunktion, die sich in der Trennung zwischen innen und außen, einer klaren Abschottung der Innenräume von den Umwelteinflüssen manifestierte. Die hohe offene Südseite und das gekrümmte Dach der Hütte zeigen indes die neue Aufgabe der Außenhaut: Auf der einen Seite, zusätzlich zur großzügigen Aussicht, die sie bietet, Sonne, Wärme und Energie zu gewinnen, und auf der anderen Seite möglichst wenig davon abzugeben. So wird durch das bis in den Boden gezogene Blechdach Oberfläche, quasi eine Fassadenfläche, eingespart und somit das Verhältnis von Volumen und Oberfläche im Sinne der Energieeffizienz optimiert. Außerdem bietet das Dach weniger Angriffsfläche für Wind und Schnee, welchen die Hütte an diesem Standort stark ausgesetzt ist. Auch Grundrisse und Schnitt zeigen die klare Trennung zwischen warmer Zone im Haus und der Puf-

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Doris Hallama

ferzone im hinteren Bereich der Hütte. Die Pläne zeigen aber auch die großen Schlafeinheiten als Matratzenlager, die durch ihre einseitige Belichtung auch keinen Umbau zu Zimmern zulassen sollten. Die reduzierten Waschräume – definitiv ohne Duschen – sind genauso sichtbar wie ein einziger großer Essbereich. Für die Konstruktion der neuen Stüdl-Hütte wurde sowohl wegen des problematischen und wenig tragfähigen Untergrundes als auch aus Transportgründen eine leichte Bauweise durch vorgefertigte Holzschottenelemente gewählt. Während die Präfabrikation an den Schutzhütten der Alpenvereine bislang nicht formwirksam geworden war, führte nun die ökologische Wende zu neuen Formen in der Architektur und schließlich zum großflächigen Einsatz und Durchbruch vorgefertigter Bauweise im Holzbau. Neu war auch die aufwendige technische Ausstattung181 mit dem Ziel, vollständig auf fossile Energie zu verzichten. Dafür wurde die Fassade mit transparenter Wärmedämmung und Sonnenkollektoren für Strom sowie Warmwasser ausgestattet. Zusätzlich kam ein Blockheizkraftwerk auf Pflanzenölbasis zum Einsatz. So wegweisend die Planung für einen umweltschonenden Betrieb war, so unbeweglich sollte sie hinsichtlich des Ausverhandelns von Vereinsidealen und gesellschaftlichen Ansprüchen sein. Das Ergebnis macht schließlich auch die Diskrepanz deutlich, in der Frage nach Komfort nach einer Vision geplant zu sein, die zum Zeitpunkt ihrer Umsetzung in der Gesellschaft schon keine Gültigkeit mehr hatte. Die Auslegung der Richtlinien aus dem Grundsatzprogramm durch die Hauptverbände wurde, was den Komfort betrifft, in den folgenden Bauten wieder großzügiger. Die Fokussierung auf Umwelttechnik für einen umweltschonenderen Betrieb von Hütten jedoch nahm hier erst ihren Anfang. Zehn Jahre später widmete sich mit dem Schiestl-Haus des Österreichischen Touristenklubs am Gipfelplateau des Hochschwabs ein Projekt ganz der Energieautarkie im Hochgebirge. Von dem Wiener Büro »pos architekten« als Ersatzbau geplant, wurde es als »Prototyp für energieeffizientes und ökologisches Bauen unter extremen Klimabedingungen« und als erstes Passivhaus im Hochgebirge entwickelt. Das österreichische Förderprogramm ›Haus der Zukunft‹ für innovative und nachhaltig ökologische Baukonzepte bot dazu die finanzielle Grundlage.182 Bei diesem Bau avancierten die ehemals technischen Ausstattungen wie Wasser-, Heizungs- und Stromanlagen zur Gebäudestruktur und gaben deren Form vor. Mit diesem Entwurf ließen sich zwar zum Teil neue, nicht traditionelle Elemente, wie das Pultdach oder die großzügig verglaste Südfassade durchsetzen, es scheint aber hier bis auf technische Maßnahmen keinerlei spezifische Architektur aus den Anforderungen des Ortes entwickelt worden zu sein. Der Standort, so wirkt es, bleibt irrelevant. Was gebaut wurde, ist ein lehrbuchhaftes Gebäudeschema. Die optimierte Gebäudetechnik ist jedoch unter den Bedingungen des Hochgebirges nur schwer brauchbar und geht an den Nutzungsanforderungen an eine Schutzhütte vorbei. Die Alpenvereine suchten einen anderen Weg. Die meisten ihrer Umsetzungen im Sinne umweltgerechteren Bauens und Bewirtschaftens waren allerdings auch rein technischer Natur. Diese führten kaum zu einer architektonischen Auseinandersetzung mit der Hütte. Während Neu-



Neue und Alte Stüdl-Hütte, 1994 unten: Schiestl-Haus des Österreichischen Touristenklubs, 2010

181 Vgl. Hüttenbau im Gebirge, Panorama 2010, 78. 182 Der Großteil kam aus diesem Fonds, weitere Förderung von Land Steiermark, Gemeinde Wien dem AV und Mitteln des ÖTK.

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Transport eines Blockheizkraftwerkes auf die Ansbacher Hütte, 2007 (Foto: Hubert Deubler)

als Ersatzbauten äußerst selten waren, konzentrierte sich bei An- und Umbauten ein Großteil des Bauausmaßes auf energetische Sanierung, Brandschutz und Entsorgung. Das Beibehalten der gewohnten Hüttenarchitektur sowie vermeintliches Bewahren einer Atmosphäre der alten Hütten, hatte die Weiterführung des additiven Bauens zur Folge. Hierbei soll jedoch nicht übersehen werden, wie enorm viel in technischer Hinsicht investiert und Innovatives entwickelt und getestet wurde. Wichtige Forschungen dazu konnten angestoßen und zum Teil in Kooperationen mit Universitäten sowie Forschungsinstituten ausgeführt werden.183 Wenn auch die Ergebnisse und Neuerungen daraus oft nach außen hin unscheinbar blieben, sich vorrangig in den Kellern oder auf den Dächern der Hütten zeigten, sind sie dem Einsatz der Alpenvereine zu verdanken und ist deren Vorreiterrolle herauszustreichen. Die Architektur holt auf …

Feuerleiter am Rotwand-Haus, 2007

Kiesbeet zur Abwasserreinigung am Purtscheller-Haus, 2003

183 Vgl. CAA-Projekt »Energieeffizienz im Hüttenwesen« (www.club-arc-alpin.eu); http://ievebs.boku.ac.at/, sowie DAV/ OeAV (Hg.), Leitfaden für umweltgerechte Hüttentechnik, Planung, Errichtung, Betrieb, Wartung, München 2011. 184 Ulrich Pfammatter, Bauen im Kulturund Klimawandel, Zürich 2011, 73.

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Die Strategie des ökologischen Bauens fand schließlich auch weitreichende Nutzung, um zeitgemäße Entwürfe und Architektur umzusetzen. Wie das aussehen kann, zeigt die neue Olperer-Hütte der S. Neumarkt in den Zillertaler Alpen, die 2006 vom Vorarlberger Architekturbüro Hermann Kaufmanns errichtet wurde. Für diesen Ersatzbau wurde das Grundsatzprogramm der Alpenvereine nach einfachen Unterkünften ernst genommen, gleichzeitig der steigende technische Aufwand für einen ressourcenschonenden Betrieb von Hütten hinterfragt. Die Olperer-Hütte beruht auf einem lang gezogenen, aber üblichen rechteckigen Grundriss. Auch das Satteldach ist nicht neu, und die Zweiteilung in Steinsockel und Holzaufbau ahmt, wenn auch auskragend, eine Typologie nach, die sich im Gebirge weit verbreitet hat. Außerdem ›thront‹ das Haus – ähnlich wie alte Schutzhütten auf ihren Sockeln – auf einer Natursteinmauer. Das Gebäude unterscheidet sich also nicht durch eine vollkommen neue Form von den alten Hütten. Die Natursteinmauer begründet sich hier jedoch konstruktiv, indem Tragen und Lasten thematisiert und somit eine neue Leichtigkeit formuliert wird. Außerdem ermöglicht sie der Hütte, ohne aufwendige Geländeumformungen ihren bestmöglichen Platz im Bezug zur Landschaft einzunehmen. So wird der Hütte auch zugeschrieben, sich an der »schlichte[n] und einprägsame[n] Ästhetik der ruralen anonymen Architektur«184 zu orientieren. Sie besteht dabei weitestgehend aus einem Material, nämlich aus Brettsperrholz. Dieses ist verhältnismäßig leicht und kann präzise vorgefertigt werden. Die Holztafeln sind, in unterschiedlicher Stärke, sowohl für Decken, Außen- und Innenwände als auch die Dachkonstruktion einsetzbar. Die Ausführung der Wände in Massivbauweise übernimmt den Wärmeschutz gleich mit. Eine besondere Dämmung ist wegen der ausschließlichen Nutzung in den Sommermonaten also nicht notwendig. Außerdem bieten die Platten schon unbearbeitet und unverkleidet eine hölzerne Sichtoberfläche. Dach und Fassade sind zusätzlich und vereinheitlichend mit Holzschindeln verkleidet. Das oberste Ziel war es, wegen der Anzahl der Hubschrauberflüge, Gewicht und Menge des Baumaterials wie die Anzahl der notwendigen Bauteile gering zu halten. Auch die

Hermann Kaufmann: Grundrisse der Neuen Olperer-Hütte, 2006

Grundrissanordnung folgt dem Prinzip einfacher und möglichst unaufwendiger Fertigungsabläufe. Die Olperer-Hütte erreicht als Architektur gewisse Eigenständigkeit. Über die Vehikel Umweltschutzvorgaben und technische Programme überwindet sie auf der einen Seite das festgefahrene Bild von Heimatschutzvorstellungen und Materialklischees. Auf der anderen Seite führt sie tatsächlich zu einer dem Ort angemessenen, mit ihm arbeitenden alpinen Architektur, welche die Beziehung zwischen Standort, Form und Material, den Bezug also zwischen Architektur und Landschaft, über die klimatischen Bedingungen neu formuliert. Materialien wie das Brettschichtholz und vorgefertigte Konstruktionen wurden als wichtiger Aspekt des klimarelevanten Bauens Teil des Entwurfs, innerhalb dessen die tradierte Hüttenarchitektur tatsächlich in neue formale Lösungen überführt wurde. Auch ermöglichten verbesserte bauphysikalische Eigenschaften der Materialien neue Raumbezüge oder verlangen nach anderen Raumanordnungen. Der Materialeinsatz der Olperer-Hütte hatte jedenfalls Vorbildcharakter. Brettsperrholz als Konstruktionsmaterial bot sich seither bei einigen weiteren Hütten an, wie etwa für die Franz-Fischer-Hütte (S. Lungau, Radstädter Tauern, 2013) oder das Annaberger Haus (S. ÖGV, Türnitzer Alpen, 2016). Bei letzterem fand die Konstruktion als freibewitterte Außenfassade einen bislang alleinstellenden Einsatz.

Lage und Detailansicht der OlpererHütte, 2007 (Fotos: Hermann Kaufmann)

… und Architekturwettbewerbe tragen dazu bei

Der Entwurf der Olperer-Hütte ging 2006 aus einem Architekturwettbewerb hervor, den die Sektion mit Unterstützung des Hauptverbandes des DAV organisiert hatte. In einem Wettbewerbsverfahren liefern mehrere, hier meist geladene, Architekturbüros Entwürfe für eine klar formulierte Bauaufgabe. Im Gegensatz zur direkten Beauftragung eines, meist in der Sektion tätigen oder bekannten Architekten oder Baumeisters, führt der Wettbewerb zu einer Vielfalt ausgearbeiteter Ideen, die von einer Jury



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Edelraut-Hütte in den Zillertaler Alpen, 2016

185 Die DAV Kommission Hütten und Wege ist ein vom DAV Präsidium eingesetztes ehrenamtliches Gremium zur Bewertung der Baumaßnahmen Hütten und Wege im DAV. 186 Gespräch mit Robert Kolbitsch, Fachbeirat Hütten und Wege, Kommission Hütten und Wege des DAV am 8.4.2016. 187 turrisbabel 10/2012, mit empfehlenswertem einführendem Text: Alberto Winterle: Sfide in alta quota, 4–7.

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nach qualitativen Kriterien beurteilt werden. Die Jury, zusammengesetzt aus Architekten sowie Mitgliedern der jeweiligen Sektion, wählt das beste Projekt und empfiehlt es zur Umsetzung. Die Vorteile dieses transparenten Verfahrens sind vor allem der qualitative und projektorientierte Ansatz. Seit den 1990er-Jahren wurden vom DAV vereinzelt Wettbewerbe für Hüttenneu- oder Umbauten ausgeschrieben. Seit 2010 strebt die DAV-Kommission »Hütten und Wege«185 für alle größeren Baumaßnahmen Wettbewerbsverfahren an.186 Genauso unterstützen im ÖAV solche Wettbewerbsverfahren bevorzugt die Projektentscheidungen. So gehen unter anderen die Entwürfe für die Ersatzbauten und Sanierungen der Franz-Fischer-Hütte, der Bettelwurf-Hütte, der Salm-Hütte, der Klagenfurter Hütte oder des Dobratsch-Gipfelhauses aus einer Auswahl von Architektenentwürfen hervor. In Südtirol wurde 2011 für den Neubau dreier Schutzhütten ein viel beachteter Wettbewerb durch die Autonome Provinz Bozen ausgeschrieben. Je acht Architektenteams erarbeiteten Vorschläge für die Edelraut-, die Schwarzenstein- und die Weißkugel-Hütte. Die Ergebnisse wurden veröffentlicht und in der Zeitschrift »turrisbabel« – ergänzt durch einführende Texte, Juryprotokolle und Fotografien – in einer programmatischen Ausgabe zum Thema Schutzhüttenbau aufbereitet.187 Auch für die von einer Lawine zerstörte Stettiner Hütte konnte 2015 das Projekt für den Ersatzbau in einem Wettbewerb gefunden werden. Zwischenzeitlich konnte das Siegerprojekt von »MoDus Architects« aus Bozen für die Edelraut-Hütte (Mühlwald/Lappach) umgesetzt werden. Es bildet einen L-förmigen nach Westen geöffneten Körper der durch eine PultdachHülle ummantelt ist. Diese ist zugleich Schutz gegen die Wind- und Wetterseiten, Träger für die energiegewinnenden Paneele und haust das Winterlager mit eigenem Zugang ein. Ein im Jahre 2012 umgesetzter Ersatzbau des Hannover-Hauses in der Ankogelgruppe etwa zeigt jedoch auch Schwierigkeiten auf, innerhalb der Vereinsstrukturen, überkommenen Handlungsvorstellungen und der finanziellen Zwänge die durch die Wettbewerbsverfahren angestrebten Qualitäten bezüglich Architektur und Baukultur auch umzusetzen. Für das Hannover-Haus fand ebenso ein Ideenwettbewerb statt. Das Sieger-

projekt von Architekt Hermann Kaufmann thematisierte im Zentrum seines Entwurfs den Umgang mit der Topographie und den spezifischen Bedingungen des Standortes. Noch weiter als bei der Olperer-Hütte wurde das Ziel verfolgt, die Geländeveränderungen zu minimieren und »eine präzis auf den Ort reagierende Form zu schaffen, die die Besonderheit der Lage thematisiert.«.188 Die Architektur formal dem Gelände anzupassen und nicht dieses in einen Bauplatz zu verwandeln – folglich die Möglichkeit des Rückbaus der Hütte mitzudenken – ist in Hinblick auf die Umweltschutz-Leitsätze der Alpenvereine ein neuer und innovativer Ansatz. Dieser prämierte Entwurf kam jedoch nicht durch seinen Verfasser Hermann Kaufmann zur weiteren Planung und Ausführung, sondern wurde letztlich von einem Generalplaner bearbeitet und umgesetzt. Das ist bedauerlich, weil gerade sensible Aspekte des Entwurfs, wie etwa die konkrete Reaktion auf die Landschaft oder die formale wie funktionale Kompaktheit des Baukörpers nicht in der notwendigen Präzision umgesetzt wurden. Die Differenz zwischen Entwurf und Ausführung mag auf den ersten Blick gering, die neue Hütte dem prämierten Entwurf ähnlich erscheinen. Genau hier aber sollten die Alpenvereine die Verantwortung sehen und ernst nehmen, sollten die Hütten als Kulturgut und somit als eigenständige Architektur verstehen und mit entsprechender Aufmerksamkeit bis ins Detail errichten. Diese Aufgabe mag auch angesichts der steigenden Behördenauflagen und diversen institutionellen Schutzzielen, mit denen die Hüttenbauten und -bauprojekte konfrontiert werden und die sich paradoxerweise mit nur wenigen Ausnahmen nicht von jenen im Tal unterscheiden, immer schwieriger und eingeschränkter erscheinen. Auch hier aber ist ein Plädoyer angezeigt für eine Betrachtung der Bauaufgabe im jeweiligen Kontext und also für das Suchen und Finden von Spielräumen innerhalb



Vorne: Die Ruine der Alten Hannover-Hütte (1888), darüber die Neue Hannover-Hütte (1914). Rechts: Das Neue Hannover-Haus (2014), darüber die Bergstation der Ankogelbahn. Oben: Das Alte Hannover-Haus (1911) mit dem Arnold-Mausoleum (1927), 2014 (Foto: Jürgen Winkler)

188 Wettbewerbsbeitrag auf der Homepage des Architekten: www. hermann-kaufmann.at/index. php?pid=3&kid=10&prjnr=09_43.

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Prämierter Wettbewerbsbeitrag für den Ersatzbau Seethaler-Hütte von dreiplus Architekten, 2016

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von Normen, Notwendigkeiten und einer spezifischen Angemessenheit in Bezug auf die alpine Kulturlandschaft. Dass die Hütten dabei andere Formen, Materialien, eine neue Poesie und auch Atmosphäre gewinnen, kann sehr wohl erfrischend sein, braucht jedenfalls keine Ängste zu schüren. Die Architektur ist ein lebendiges Feld, das sich mit den gesellschaftlichen Themen, Aufgaben und Fragestellungen, die an sie herangetragen werden, verändert. Es ist – der einfache Vergleich sei verziehen – wie bei der Funktionsbergbekleidung: Obwohl die heutigen Produkte gerne über ihre funktionalen und technischen Innovationen beworben werden – wie bei den Hütten also die Funktion in der Argumentation gerne in den Vordergrund gestellt wird –, hätte sich diese Kleidung nie in dem Ausmaß durchgesetzt, wäre sie nicht gleichzeitig bequem, kleidsam, in Form und Farbe den jeweiligen Trends und Moden folgend und nicht zuletzt einfach auch dazu da, sich darin schön zu fühlen. Die überzeugenden Ergebnisse überwiegen aber. Und sie beginnen die Arbeit der Verantwortlichen in den Vereinen für eine qualitätsvolle Hüttenarchitektur sichtbar zu machen. So sind mit Spannung die weiteren Ausführungen der Siegerprojekte für Südtirols Hütten zu erwarten, genauso wie die Erweiterung der Regensburger Hütte (S. Regensburg, Stubaier Alpen) durch Architekt Rainer Köberl. Er zollt in seinen Planungen der alten Hütte Respekt und bedient sich für den Zubau gleichzeitig einer eigenen, selbstverständlich zeitgenössischen Sprache. Diese vermittelt klar die zentralen Entwurfsansätze, das »Zusammenspielen zwischen innerem Organismus und äußeren Bedingungen der Landschaft«. Dabei führen diese einerseits zu visuellen Vorgaben, die die Hütte als Bild und auch Zeichen der Ansprüche an sie verstehen und somit das Zusammenspiel von alter Hütte, Zubau und Landschaft leiten. Auch im ÖAV lässt die S. Austria mit dem erst kürzlich gekürten Siegerprojekt von »dreiplus Architekten« für den Ersatzbau der Seethaler-Hütte (S. Austria, Dachsteingebirge) einen äußerst willkommenen Beitrag zur Weiterentwicklung des Hüttenbaus im Hochgebirge erwarten.

Bei all diesen Projekten geht es darum, die unterschiedlichen Räume so auszubilden und anzuordnen, dass heutige Ansprüche, die Forderung nach funktionaler Trennung zwischen verschiedenen Gästen und dem Personal sowie zwischen Kochen, Sich-Aufhalten und Schlafen in möglichst kleinen Einheiten, und somit mehr Komfort, erfüllt werden. Aber es geht auch darum, die Architektur an Wetterseiten und Ausblicken zu orientieren, um sie zu schützen und zu bereichern und damit ortsspezifische Charakteristika der Landschaft zu ihr in Beziehung zu setzen. Gleichzeitig aber fordern die Bemühungen der Alpenvereine um umweltgerechteres Bauen, neben der vorauszusetzenden Einbindung der technischen Errungenschaften hierfür, auch zu einer entsprechenden formalen Haltung der Architektur auf. Sie muss in ihrem Ausdruck also Stellung beziehen zu ihrer nicht widerspruchsfreien Aufgabe als aktuelles Touristenhaus genauso wie als um Respekt und Bescheidenheit gegenüber dem Ort bemühtes Haus. In welcher letztlich ausgearbeiteten Form diese Projekte auch zur Ausführung gelangen werden, sie machen vor allem eines deutlich: Ressourcenschonendes Bauen und Wirtschaften sowie qualitativ hochwertige, architektonisch ansprechende Baukultur stehen im hochalpinen Raum nicht im Widerspruch, sie bedingen sich!



Präzisions-Bauarbeiten am Kellerjoch-Haus, 2016 (Foto: Georg Unterberger)

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Schutzhütten als Denkmäler

MICHAELA FRICK

Damensalon in der Berliner Hütte, 2016 (Foto: Bernfried Adam)

Warum sind die einfachen Hüttenbauten, die sich als ›alpine Infrastruktur‹ über die gesamten Alpen verteilen, heute für den Denkmalschutz von Interesse? Denkmale sind einmalige und unersetzbare materielle Zeugnisse unserer Geschichte. Der Schutz und denkmalgerechte Erhalt dieser Gegenstände »von geschichtlicher, künstlerischer oder sonstiger kultureller Bedeutung« wird in Österreich durch das Denkmalschutzgesetz geregelt. Der im Laufe der Zeit geweitete Denkmalbegriff führte von den ursprünglich beachteten ›großen Bauwerken der Kunstgeschichte‹ zur heutigen modernen Denkmalvielfalt. Neben der Bewahrung von Einzelobjekten oder Denkmalensembles beschäftigt sich die Denkmalpflege seit einigen Jahren auch mit dem Thema ›Kulturlandschaft‹, die als dauerhaft vom Menschen geprägter und bebauter ›Landschaftsraum‹ die regionalen Identitäten sowohl der Tallagen, als auch der alpinen Regionen bestimmt. In den 1990er-Jahren wurden mit dem Stubenberghaus am Schöckl und der Berliner Hütte in den Zillertaler Alpen die ersten Hüttenbauten in Österreich unter Denkmalschutz gestellt. Vereinzelte Schutzbestrebungen gab es mit der Alten Pforzheimer Hütte in Schlinig und dem Hochganghaus in Partschins auch in Südtirol, in Bayern ist die Brunnenkopfhütte im Ettaler Forst als Baudenkmal in die bayerische Denkmalliste eingetragen. Seit 2009 beschäftigt sich die Denkmalpflege im Bundesland Tirol systematisch und schwerpunktmäßig mit historischen Schutzhütten. Ziel ist es, charakteristische Beispiele aus allen Errichtungszeiten zu erfassen. Von den knapp 300 Schutzhütten, die es in Tirol gibt, kamen 50 in die nähere Wahl, etwa 30 sind nun für eine Unterschutzstellung vorgesehen bzw. wurde diese bereits durchgeführt. Wichtig für die Auswahl waren neben der denkmalfachlichen Bewertung auch die im Denkmalschutzgesetz geforderte »Vielzahl, Vielfalt und Ver-



Schutzhütten als Denkmäler

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Berliner Hütte, 2011 (Fotos Norbert Freudenthaler)

teilung«, d. h. dass charakteristische Schutzhütten in ihren unterschiedlichen regionalen und typologischen Ausformungen als kulturgeschichtliches Denkmal geschützt werden. Berliner Hütte

Berliner Hütte, Handlauf, Detail, 2011 (Foto: Michaela Frick)

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Michaela Frick

Erste Erfahrungswerte für den denkmalpflegerischen Umgang mit Bauten im hochalpinen Raum brachte die Restaurierung der Berliner Hütte, die unmittelbar nach der Unterschutzstellung im Jahre 1997 begann und bis heute anhält. An dieser Restaurierung lässt sich die Bandbreite der Aufgaben messen, die von Seiten der Denkmalpflege zu erfüllen sind und aufgrund der Abgeschiedenheit der Schutzhütten eine logistische, fachliche und allgemein denkmalpflegerische Herausforderung darstellen. Dieses Modell ›Berliner Hütte‹ wird zwischenzeitlich schon erfolgreich auf andere Hüttenrestaurierungen umgelegt. Ziel des Denkmalschutzes ist es, die Substanz der Schutzhütten in ihrem historisch-materiellen Bestand zu erhalten. Die hohe Qualität der Einrichtung ist als Teil der wandfesten Ausstattung vom Denkmalschutz mit umfasst. Die vielfach in die Jahre gekommenen Hütten sind in jüngerer Zeit auch baulichen Veränderungen ausgesetzt. Neben der Notwendigkeit einer bloßen Sanierung und Modernisierung sind bauliche Auflagen wie Brandschutz, Hygiene, Barrierefreiheit, Energieeinsparung oder Nutzungssicherheit in die idyllische alpine Welt vorgedrungen und verlangen teils massive Umbauten in den Hütten. Im großzügigen Foyer der Berliner Hütte konnten durch den Einbau eines schlichten schmiedeeisernen Handlaufs an Brüstung und Holzwand die Vorschriften zur Nutzungssicherheit erfüllt werden, ohne die Geländerkonstruktion anzuheben.

Anton-Karg-Haus mit Mariahilfkapelle vor dem Hintergrund des Wilden Kaisers, 2011 (Foto: Martha Fingernagel-Grüll)

Die Platzstube, auch HinterbärenbadStüberl genannt, mit dem dreiseitig umlaufenden Fries mit Ölbildern von Gebirgslandschaften und figuralen Szenen des deutschen Bergmalers und Alpinisten Ernst Heinrich Platz (1867–1940), 2011 (Foto: Martha Fingernagel-Grüll)

Anton-Karg-Haus

Die 2011 unter Denkmalschutz gestellte ›Denkmalanlage Hinterbärenbad‹ besteht aus dem Anton-Karg-Haus und der nordöstlich gelegenen Mariahilfkapelle. Das Anton-Karg-Haus, das die Erschließung des Kaisertales für den Tourismus von seinem Beginn an dokumentiert, stellt eines der wenigen unverfälscht erhaltenen Beispiele für den Typus des komfortablen Berghauses dar. Es erfüllt die denkmalfachlichen Kriterien durch die Originalität der Bausubstanz und den authentischen Charakter der Gasträume mit dem wandfesten und beweglichen Mobiliar. Die im Historismus entstandene Kapelle Mariahilf aus der Zeit des ersten Hüttenbaus belegt mit ihrem Patrozinium die Verbreitung des Mariahilfbildes von Lukas Cranach d. Ä. bis in die hintersten Täler.



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Neue Prager Hütte nach der Restaurierung 2015 (Foto: Friederike Kaiser) Prager Stube der Neuen Prager Hütte, 2015 (Foto: Friederike Kaiser)

Neue Prager Hütte

Die 2013/2014 durchgeführten Restaurierungsmaßnahmen der 2013 unter Denkmalschutz gestellten Neuen Prager Hütte sahen neben der Restaurierung der Fassaden und dem Rückbau mancher Unzulänglichkeiten auch die Erneuerung der technischen Infrastruktur vor. Das Hauptaugenmerk der Restaurierungsarbeiten lag auf der fachgerechten Instandsetzung der Stube. Dabei konnte der originale Bretterboden

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Michaela Frick

Neue Prager Hütte, altes Hüttenschild, 2013 (Foto: Michaela Frick)

durch die Entfernung des PVC-Belages wieder sichtbar gemacht sowie neues Mobiliar dem Bestand entsprechend in Holz ergänzt werden (neue umlaufende Sitzbank, neue Tischplatten auf den historischen Tischgestellen). Die Stube dokumentiert mit ihrem Getäfel an Wänden und Decke, dem Bretterboden, den Thonet-Sesseln und den Veduten bzw. Porträts das bürgerliche Stilempfinden der Jahrhundertwende, das mit der Eroberung der Alpen in den alpinen Raum übertragen wurde. Der Denkmalschutz soll helfen, alpinen Schutzhütten eine dem historischen Bestand adäquate und angemessene Weiterentwicklung zu ermöglichen. Dabei sollten sich technische und kulturelle Aspekte die Waage halten. Ziel ist es, der Erhaltung und Sicherung des historischmateriellen Bestandes sowie notwendigen Modernisierungsmaßnahmen gleichermaßen Rechnung zu tragen. Für diesen Spagat zwischen Angemessenheit und Notwendigkeit braucht es spezielle, mitunter kreative, dem Denkmalbestand angemessene Lösungen, die nicht nur die Schutzhütte, sondern auch den sie umgebenden Kulturraum in den Konzepten berücksichtigen.



Neue Prager Hütte, Türschloss, 2013 (Foto: Michaela Frick)

Schutzhütten als Denkmäler

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Falkenhütte, Stube, 2013 (Foto: Michaela Frick)

Falkenhütte

Falkenhütte, Matratzenlager Dachgeschoß, 2013 (Foto: Michaela Frick)

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Michaela Frick

Die zwischen 1921–1923 errichtete und im Jahre 1960 erweiterte Falkenhütte gehört zu den höchstgelegenen Schutzhütten des DAV im Karwendelgebirge. Neben der gefassten Stube, die im Erker einen gemalten Fries mit humoristischen Szenen um das Hüttenleben zeigt, haben sich im Altbau noch die ursprünglichen Bergsteigerkammern und im Dachgeschoß ein für Schutzhütten charakteristisches Matratzenlager erhalten. Die Umsetzung einer gleichermaßen denkmalgerechten wie architektonisch ansprechenden Erweiterung dieser seit 2015 rechtskräftig unter Denkmalschutz stehenden Schutzhütte in Absprache mit der Denkmalpflege ist für die nächsten Jahre geplant.

Meißner Haus, Große Gaststube, Meißner Ofen, 2016 (Foto: Bettina NeubauerPregl)

Meißner Haus

Das Meißner Haus wurde 1925 von der Sektion Meißen des DAV errichtet und 2015 erweitert. Im Altbau der Hütte haben sich noch bemerkenswerte Ausstattungsstücke aus der Erbauungszeit erhalten. Die 1926 gestifteten Öfen der Firma Ernst Teichert GmbH in den Stuben sind aus Meißner Porzellan gestaltete Kunstwerke, die den wärmenden Mittelpunkt der Stuben darstellen und gleichzeitig Teil der technischen Infrastruktur der Hütte sind. Diese heute nahezu singulären Zeugnisse dieser sächsischen Ofenkachelfabrik gehören wie das Lüsterweibchen der Großen Gaststube zur so genannten ›wandfesten Ausstattung‹ und sind Bestandteile der für 2016 geplanten Unterschutzstellung des Altbaus.



Meißner Haus, Große Gaststube, Lüsterweibchen, 2016 (Foto: Michaela Frick)

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Alte Pforzheimer Hütte, 2015 (Foto: Bruno Kohl)

Alte Pforzheimer Hütte

Tirol ist das erste Bundesland in Österreich, das sich systematisch der Schutzhütten von Seiten der Denkmalpflege annimmt. Auch im nördlichen Nachbarland Bayern hat man bereits mit Recherchen zur Auswahl von Hüttenbauten begonnen, ebenso sind in Südtirol weitere Erhebungen geplant. Einen Sonderfall stellt die denkmalgeschützte Alte Pforzheimer Hütte dar: Sie wird heute als Museum betrieben.

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Michaela Frick

Von Hüttenwanzen, Proviantkörben und Rosshaarmatratzen

VERA BEDIN

Alltag auf alpinen Schutzhütten

»Hüttenzauber 14. II. 37.«, Tourenbuch Hans Ried

Einen Blick in die einzelnen Räume alpiner Schutzhütten und auf ihre Nutzer zu unterschiedlichen Zeiten soll der folgende Beitrag gewähren. Das Bild, welches sich dabei ergibt, wird bei genauerem Hinsehen unscharf. Zu unterschiedlich sind die Hütten, ihre Lage und Ausstattung, von einfachen, unbewirtschafteten Behausungen mit Heulagern bis hin zum Alpenpalast mit Kronleuchtern und Dunkelkammer. Zu unterschiedlich ihre Besucherstruktur, die vom waghalsigen, abenteuerlustigen Gipfelstürmer bis zum bequemlichkeitsliebenden Dauergast ohne alpinistische Ambitionen reicht. Gemeinsam hingegen sind ihnen ihr Standort in den Ostalpen und die Besitzer, die Sektionen der alpinen Vereine. Die Alpenvereine sind verantwortlich für ein Konvolut an Bestimmungen und Regelwerken, welche die Ausstattung der Gebäude und das Verhalten in diesen vorgibt. Die Anfänge der ›Hüttengeschichten‹ waren beschaulich, sie beginnen sich aber gegen 1890 zu verdichten. Die Anzahl der Vereinsmitglieder steigt bis zum Ersten Weltkrieg auf knapp 100.000 an.1 Dies bewirkte, dass sich aus einer ursprünglich kleinen, aus heutiger Sicht fast schon intimen Gruppe ein großer, im Verhältnis anonymer Verein entwickelte. Diese Anonymität ist für den Versuch, das Verhalten der Besucher zu steuern, verantwortlich. Die ersten Gäste der Hütten waren häufig mit der Entstehung derselben vertraut und ihnen wohlwollend zugetan, mit ihnen innig verbunden. Ihre anonymen Nachfolger hingegen begegne-



1 Vgl. Martin Achrainer/Nicholas Mailänder, Der Verein, in: DAV, OeAV, AVS (Hg.), Berg Heil! Alpenverein und Bergsteigen 1918–1945, Köln/Weimar/Wien 2011, 193–318, hier 203.

Von Hüttenwanzen, Proviantkörben und Rosshaarmatratzen

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Blick in die Konkordia-Hütte des SAC, um 1880 Das einfache Leben in der Vorderkaiserfelden-Hütte, 1907

Anzeige zur Einrichtung des »Damenzimmers« im neuen Haus der Berliner Hütte, 1885

ten den Gebäuden bereits mit einer gewissen Distanz, welche sich in der Sorgfalt des Umganges mit derselben niederschlug. Galten die Gebäude für die einen als gemeinsamer, schützenswerter Besitz, waren sie für die anderen Fremdeigentum ohne jeglichen emotionalen Bezug. Ein veränderter Zugang lässt sich auch zur Bergwelt selbst erkennen. Das ursprünglich unbekannte Terrain war schon um 1900 vielfach erschlossen. Die inzwischen errichteten und verbesserten Wege und Hütten ermöglichten einen relativ bequemen Zugang und Aufenthalt. Letzteren so angenehm wie möglich zu gestalten, war den Bergtouristen und damit auch den Vereinen ein Anliegen. Alpinistische Höchstleistungen galten nur mehr für einen kleineren Kreis als erstrebenswert. Die steigenden Besucherzahlen wurden nur durch die zwei Weltkriege eingedämmt. In der Zwischenkriegszeit versuchte der Verein eine Kehrtwendung hin zu mehr Einfachheit. Der Erfolg war mäßig, dennoch sind die Folgen der damaligen Bestrebungen noch heute auf Alpenvereinshütten wahrnehmbar.

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Vera Bedin

Bergsteiger in der Oberwalder-Hütte, 1920er-Jahre ›Hüttenbummler‹ im Bamberger Haus, um 1905

Vielem von dem, was wir heute als Hüttenbesucher als gegeben hinnehmen, geht ein langer Prozess von Veränderungen voraus. Über einen kurzen Anmarsch auf die Hütte und einen Rundgang durch Küche, Gaststube, Schlaf -und Waschräume soll nun den Gewohnheiten und Veränderungen der letzten 150 Jahre nachgespürt werden. Spurensuche

Funktionalität der Gebäude, außen wie innen, war das oberste Gebot der Erbauer. Die Aufgabenstellung war neu: eigens für Alpinisten ›frei‹ zugängliche Hütten im alpinen Gelände zu errichten. Anrecht auf deren Benutzung hatten die Vereinsmitglieder, welche sich vor dem Aufstieg bei einem Verwahrer im Tale den Hüttenschlüssel holten. Ihre Vorgänger waren auf natürliche Unterstände, Almen, Zelte oder – manchmal zum Ärger der Bauern – auf Heuschupfen angewiesen. »Die ersten Hütten waren daher auch ziemlich ›einfach‹, sie boten eben nur Schutz und Unterkunft«.2 Das Mobiliar gibt Auskunft über die vorgesehenen Tätigkeiten im Inneren: einfache Pritschen zum Schlafen, Bänke und ein Tisch zum Sitzen, Essen und Arbeiten, ein Ofen zum Kochen und Heizen. Manchmal hatten die Bänke auch eine Doppelfunktion und konnten zu Betten umfunktioniert werden. Bürgerliche Städter waren die Nutzer, manchmal in weiblicher Begleitung, die (damaligen) Vorstellungen über dieses Geschlecht mit im Gepäck. So konnten die Pritschen der Damen beispielsweise mit einem Vorhang vom restlichen Raume abgetrennt werden. Bei größeren Gebäuden wurden kleine Damenzimmer von Beginn an mit geplant. Das 1873 eröffnete Gepatschhaus bot ein Damenzimmer mit zwei Betten3 und das Touristenhaus am Hohen Freschen (1875) konnte mit »fünf guten Betten«4 in einem Damenschlafzimmer aufwarten. Mit dabei waren in den frühen Jahren des Alpinismus ortskundige Führer, die auch in der Hütte im Dienste ihrer Gäste standen und eine Reihe von Aufgaben zu erfüllen hatten. Oft waren sie getrennt von ihren Kunden unter dem Dach auf einfacheren Lagern untergebracht.



2 Johannes Emmer, Geschichte des Deutschen u. Oesterreichischen Alpenvereins, Berlin 1894, 55. 3 Mitteilungen des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins (im Folgenden: »Mitteilungen«) 1875, 97. 4 Mitteilungen 1876, 18.

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Der Pächter der Lienzer Hütte mit Familie, ca. 1920er-Jahre

Anton Streidl, der Hüttenwirt der Tutzinger Hütte (bis 1914)

5 Der Alpenfreund. Illustrierte TouristenZeitschrift für das Alpengebiet, 1.7.1896, 146. 6 Aloys Dreyer, Der Alpinismus und der Deutsch- Österreichische Alpenverein. Seine Entwicklung, seine Bedeutung, seine Zukunft, Berlin 1909, 116. 7 C. W. Pfeifer, Ein Engländer über Tiroler Schutzhütten und Berge, in: Mitteilungen 1893, 49.

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Reine Funktionalität war den Gästen jedoch bald zu wenig. Zum Saisonsauftakt 1896 scheint das Thema Komfort bereits ein gängiges zu sein, denn es »macht sich mehr und mehr die Bemerkung geltend, dass die Unterkunft allein nicht genügt, sondern dass auch entsprechende Verpflegung und Bedienung dazugehört, das Verlangen nach Comfort, nach möglichts bequemen Lebensgenusse dringt auch immer weiter in’s Hochgebirge vor.«5 So empfanden die Gäste die einfachen Schlafgelegenheiten bald als zu unbequem, die Räume mit zunehmendem Ansturm schnell als zu eng, das Essen als Tristesse und das Verhalten der anderen schier als unmöglich. Die Mitteilungen des DuOeAV geben über die Jahre einen Einblick in die zahlreichen Probleme, denen sich der Verein stellen musste, um den Bedürfnissen dieser Bergtouristen gerecht zu werden. Die veränderte Erwartungshaltung bezüglich Ausstattung und Angeboten auf Hütten ist wohl auch auf einen Generationenwechsel zurückzuführen. Die ersten Benützer der Einrichtungen waren jene Bergsteiger, die vor der Errichtung von Alpenvereinshütten, oft auf improvisierte Übernachtungsmöglichkeiten zurückgreifen hatten müssen. Somit waren die ersten Schutzhütten, unabhängig von ihrer Ausstattung, rein schon aufgrund ihrer Existenz ein Luxus. Für die nachfolgende Generation, um die Wende zum 20. Jahrhundert, war es also ein Leichtes, Kritik am mangelnden Komfort zu äußern. »›Einfachheit‹ war die Lösung beim Bau und bei der Ausstattung der ersten Unterkunftshütten in den Ostalpen; der Tourist älteren Schlages war eben noch viel genügsamer in seinen Ansprüchen auf Unterkunft und Verpflegung als die heutige verwöhnte Bergsteigergeneration.«6 Zudem hatte die ›verwöhnte Bergsteigergeneration‹ Zuwachs von einem neuem Publikum erhalten, welches nicht mehr das Überschreiten von Jöchern oder das erklimmen von Gipfeln als alpinistisches Ziel hatte, sondern sich mit dem Erreichen und dem Aufenthalt in den Hütten zufrieden gab. Verächtlich als ›Hüttenbummler‹ bezeichnet, galt dieser neue Typus eines Touristen als »ein Wesen, welches nicht weiter geht, als bis zur Hütte. Da er am nächsten Tag nichts zu thun hat, so isst und trinkt er viel und lang, geht nach der vorschriftsmässigen Zeit zu Bett, natürlich angeheitert, und stört die Anderen, die schlafen wollen.«7

Dass die Vereine den Bedürfnissen Richtung mehr Komfort Folge leisteten, ist in erster Linie als Zugeständnis an ein breiteres Publikum zu verstehen. Die Erhaltung der Hütten erwies sich als kostenaufwendig und mehr Bequemlichkeit und Service bedeutete auch mehr zahlende Benutzer. Anfänglich begnügte man sich noch mit dem Angebot einfacher Dienste. Eine Person aus der Umgebung hatte dafür Sorge zu tragen, dass die Hütte sauber und ausreichend mit Holz und Proviant ausgestattet war.8 Die Gäste konnten in einer Kasse das Geld für Übernachtung und Holz, später auch für Proviant hinterlegen. Die Zahlungsmoral und der Respekt vor Fremdeigentum ließen jedoch öfters zu wünschen übrig: »Die Mißstände, die mit einer unbewirtschafteten Hütte verknüpft sind, traten, wie in den Vorjahren, erneut zu Tage: Diebstahl und Zerstörung des Inventars, Verbrauch des Proviants, ohne zu zahlen, Unordnung und Beschmutzung beim Verlassen der Hütte. Daher beschloss die Sektion im Sommer 1911 zu bewirtschaften.«9 Somit ergab sich neben dem Bestreben, den Gästen entgegen zu kommen und die Hütten zumindest kostendeckend zu führen, für Sektionen ein zusätzlicher Grund, den Weg Richtung Bewirtschaftung einzuschlagen. In manchen Fällen jedoch reagierte man mit einer Gegenbewegung: Reduzierte Verproviantierung, d. h. nur Suppen und Proviant für das Frühstück wurden bereitgestellt. Diese Lösung jedoch scheint in manchen Fällen eine Abnahme der Besucher herbeigeführt zu haben.10 Offensichtlich hat sich die durchgehende Bewirtschaftung dann doch als die praktikabelste und einträglichste Lösung erwiesen, auch wenn dies Probleme anderer Natur verursachte: Die Führung wurde oft Laien übertragen, Menschen aus der lokalen Bevölkerung, die dem bäuerlichen Milieu entstammten. Die kulinarischen und hygienischen Vorstellungen dieser Hüttenwirtinnen und -wirte waren jedoch mit jenen der Städter nicht immer kompatibel. Eindrücklich zeigt ein Zahlenvergleich den raschen Lauf der Entwicklung. Während im Jahr 1894 erst 44 Prozent der Hütten bewirtschaftet wurden, waren es 1909 bereits 80 Prozent.11 Parallel dazu wird die Ausstattung mancher Häuser immer aufwendiger, Neubauten sind in mancher Hinsicht fast schon luxuriös: »Im Unterkunftswesen spiegelt sich die Strömung einer neuen, anspruchsvolleren Generation. Der Alpenverein muss wenigstens zum Teil manchen derartigen Wünschen Rechnung tragen und so erheben sich statt der früheren bescheidenen Unterkunftshütten mit ihrer patriarchalischen Einfachheit und anheimelnden Gemütlichkeit stattliche, geräumige Gasthäuser, manchmal wahre ›Berghotels‹. Um jedoch den überhandnehmenden Luxus in dieser Richtung zu steuern, beschloß der Verein 1897 für Hüttenbauten, die von vornherein den Charakter alpiner Wirtshäuser oder Berghotels tragen, künftig einen Zuschuß aus der Zentralkasse nicht mehr zu gewähren.«12 1923 versuchte der Alpenverein, die Diskussion zwischen Befürwortern von Erleichterungen und vehementen Ablehnern jeglichen Komforts, die sich bereits über Jahrzehnte dahingezogen hatte, mit den Tölzer Richtlinien endgültig zugunsten ›seriöser‹ Alpinisten und ›einfacher‹ Hütten zu beenden. Mit dem 12-Punkte-Regelwerk soll jegliche Ausschweifung unterbunden werden, mit dem Ziel die ursprünglichen ›tugendhaften‹



Nani und Pauli Horngacher, die ersten Hüttenwirte der Unterkunftshütte Hinterbärenbad (bis 1895)

  8 Vgl. Protokoll der Generalversammlung des DuOeAV, 4.9.1904, 42.   9 Jahresbericht der Akademischen S. Berlin 1910–1911, Berlin 1912, 10f. 10 Vgl. Jahresbericht der S. Bamberg pro 1910, 10. 11 Vgl. Johannes Emmer, Beiträge zur Geschichte des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins in den Jahren 1895–1909, in: Zeitschrift des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins (im Folgenden: »Zeitschrift«), 1909, 319–368, 341. 12 Dreyer, Alpinismus (wie Anm. 6), 129.

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Gitarrenspiel und gemütliches Beisammensein in der LamsenjochHütte, um 1920

Zustände möglichst wieder herzustellen. Die Bautätigkeit (Hütten und Wege) soll eingedämmt, Erweiterungsbauten sollen nur mehr für Matratzen- und Pritschenlager bewilligt werden. Dem vermehrten Besucheransturm will man entgegenwirken: keine Reklame mehr für Hütten, einfache Verpflegung, möglichst kein Alkohol mehr und auch keine mechanischen Musikinstrumente wie Grammophone. Es wird nun offiziell zwischen dem ›echten‹ Bergsteigertum und anderem unterschieden: »Für Sommerfrischler und Personen, die mit dem ausübenden Bergsteigertum nichts zu tun haben, sind die Hütten nicht bestimmt. Sie sind von ihnen tunlichst fernzuhalten.«13 Im selben Absatz schließen die Richtlinien ausdrücklich auch Filmgesellschaften von der Benutzung der Hütten aus. Doch wurde auch nach Erlass dieser Richtlinien von wichtigen Exponenten des Alpenvereins Verständnis für ein gewisses Maß an Komfort aufgebracht – so etwa von Josef Moriggl, obwohl dessen Rechtfertigung fast schon nach einer Entschuldigung klingt: »Auch hat sich das ›bergsteigerliche Bedürfnis‹ im Laufe der Jahre stark verändert. Der Bergsteiger von heute hat gewisse Bedürfnisse (z. B. an Ruhe, Hygiene, Verpflegung u. a.), die der Bergsteiger in früheren Zeiten überhaupt nicht kannte und daher auch nicht haben konnte, die aber der heutige Bergsteiger ohne Beeinträchtigung seiner Leistungsfähigkeit nicht mehr entbehren kann.«14

13 Der Wortlaut der Tölzer Richtlinien befindet sich auf Seite 68 in diesem Band. 14 Josef Moriggl, Verfassung und Verwaltung des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins, München 1928, 128. 15 Vgl. Achrainer/Mailänder, Der Verein (wie Anm. 1), 214f.

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Man hat die verpönten Grammophone und Orchestrions vielleicht zu Tale getragen, die Idee der Zweiklassengesellschaft konnte sich jedoch nicht gänzlich durchsetzen, und auch die Einschränkung in Bezug auf die Neubauten wurde oft überhört.15 Einige der Richtlinien finden sich jedoch noch in den aktuellen Hüttenordnungen, es sind Regeln, die das Verhalten auf der Hütte steuern. Zudem bestimmen sie auch noch das Gebot der Einfachheit, wobei diese im Laufe der Zeit natürlich unterschiedlich definiert wird.

Annäherung

»Jede Reklame für Hütten und Weganlagen ist zu unterlassen. Auf Bahnhöfen, in Gasthäusern, auf Orientierungstafeln angebrachte Anschläge, die diesem Zweck dienen sind zu entfernen.«16 Weniger Andrang auf den Hütten war das Ziel, welches man mit den Tölzer Richtlinen erreichen wollte. In den vorhergehenden Jahren hatte man alles daran gesetzt, die Hütten so bekannt wie möglich zu machen. Mit Erfolg. Von der Schweizer Tourismusindustrie beeinflusst, gaben die Sektionen Hüttenplakate in Auftrag. Oft wirken die Hütten darauf fast unscheinbar, manchmal verschwinden sie fast vor der gewaltigen Bergwelt im Hintergrund. Als Information für die Touristen gedacht, geben einige Auskunft über die Anreise und mögliche Bergtouren.17 Auch wenn ihr ästhetischer Wert vielleicht dadurch etwas beeinträchtigt wurde, »verschwinden die Bilder daselbst nach kurzer Zeit, da dieselben wahrscheinlich von Sammlern mitgenommen werden«.18 Den Bekanntheitsgrad der Hütten nun einzudämmen und Sommerfrischler von ihnen fernzuhalten, wie es die Tölzer Richtlinien vorsahen, schien fast aussichtslos, auch in Anbetracht der sich zunehmend verbreitenden gedruckten Wanderführer oder Broschüren der lokalen Tourismusvereine. Eine erste offizielle Aufweichung erfuhr das Verbot aber erst 1964, als die Bewerbung von Hütten in den vereinseigenen Publikationen gestattet wurde.19 Doch seit 1972 ist diese Werbung wieder überall möglich.20 Aber zurück in die letzten Jahrzehnte des 19. Jahrhunderts. Dort finden wir im weitesten Sinne die Ursprünge für die heutigen Hüttenkategorien, die wiederum Einfluss auf die Zusammensetzung des jeweiligen Publikums haben. Im Zeitraffer betrachtet, erscheint die Geschichte der Mobilität, zumindest was das Bereisen des Alpenraumes betrifft, wie folgt: ein sich ausdehnendes Schienennetz, Zahnrad- und Standseilbahnen, Luftseilbahnen, besserer Straßenausbau und das Automobil als Massenprodukt. Diese Entwicklung, gesellschafts- und wirtschaftspolitische Veränderungen mitgedacht, eröffnete einerseits den weniger betuchten Bevölkerungsgruppen, andererseits auch den weniger bewegungsambitionierten Menschen den Weg in die Berge. Nicht nur die Distanz zum Gebirge, auch die Höhe desselben scheinen sich zu verringern. Das Publikum fächert sich so zunehmend breiter und wird natürlich auch bunter. Diese Farbenpracht ist gegenwärtig noch im Steigen und neue Gruppen gesellen sich dazu, zuletzt etwa die Mountainbiker. Ein Blick auf die unterschiedlichen AV-Schutzhütten zeigt die aktuelle Vielfalt derselben und auch ihrer Nutzer. Dienlich hierbei ist die Kategorisierung, welche die Vereine selbst vorgenommen haben. Die Einteilung erfolgt über die jeweilige Erreichbarkeit und der oft damit zusammenhängenden Ausstattung. DAV, ÖAV und AVS haben sich auf drei Kategorien geeinigt.21 Hütten der Kategorie III dienen vor allem als Ausflugsziel für Tagesbesucher, sind über einen kurzen, einfachen Weg oder mittels Aufstiegshilfen erreichbar. Dort trifft man, hauptsächlich ab der Mittagszeit, die unterschiedlichsten Besucher an: kinderwagenschiebende Eltern in Begleitung von rührigen Großeltern, Spaziergänger, manchmal auch in hochtechnischem Outfit, und auch solche, die sich bereits am Rückweg



Hochtouristen vor der Darmstädter Hütte, 1901 (Foto: Eugen Albrecht)

Mitglieder der Sektion Bayerland vor der Eingangstür der Coburger Hütte (Juli 1903)

16 Tölzer Richtlinien, Punkt 3. 17 Vgl. Alfred Steinizer, Der Alpinismus in Bildern, München 1924, 470 f. 18 Mitteilungen 1901, 173. 19 ÖAV, Merkblätter für Zweigvereine, 1964, H. 2/3, 18. 20 ÖAV, Merkblätter für Zweigvereine 1972, H. 2, 16. 21 www.alpenverein.de/huetten-wegetouren/huetten/huetten-in-den-alpen/ huetten-huettenbetrieb_aid_30.html (Stand Juli 2014).

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Johann und Margarethe Ladenburger vor der Mainzer Hütte, 1928

Vor der Kieler Wetterhütte, um 1960/1970 (Foto: Rolf Lindel)

22 Ebd. 23 AVS, DAV, ÖAV (Hg), Mit Kindern auf Hütten. Ein außergewöhnliches Familienabenteuer, 2014, 68f.

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von einem Gipfel befinden. Die Nähe zum Tal schließt eine Übernachtung meist aus. »Eine Hütte der Kategorie II ist eine Alpenvereinshütte mit Stützpunktfunktion in einem vielbesuchten Gebiet, die sich wegen ihrer besseren Ausstattung und Verköstigung für mehrtägigen Winter- und/oder Sommeraufenthalt, zum Skilauf und Familienurlaub besonders eignet.«22 Gerade Familien sind in den letzten Jahrzehnten ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt. Galten sie in den 1960er-Jahren noch als rar, stellen sie heute eine große Besuchergruppe. Eine Reihe von Hütten hat sich darauf spezialisiert, die Ausstattung, den von den Vereinen vorgegeben Qualitätsstandards entsprechend, angepasst und ein kinderfreundliches Ambiente geschaffen. Altersgerechtes Spiel- und Lesematerial ist dort vorhanden. Sofern die Möglichkeit besteht, stehen den Familien separate Aufenthaltsräume zur Verfügung. Ausdrücklich erwähnt wird, dass die Windelentsorgung vor Ort möglich ist und die Lager mit einer Sturzsicherung ausgestattet sind.23 Eine eigene Plakette am Hütteneingang bestätigt dieses Angebot. Vermutlich hätte dieses Arrangement vor 100 Jahren nicht nur Verwunderung, sonder auch einiges an Kritik hervorgerufen. Familien, v. a. mit Kleinkindern, gehörten nicht zum ursprünglichen Bild von Alpinisten. Kinder bzw. Familien finden darin noch keinen Platz, Familienurlaub im Hochgebirge musste überhaupt erst ›erfunden‹ werden. Ein mehrtägiger Aufenthalt wurde früher nur zum Zwecke von Bergbesteigungen oder zur Gewinnung von wissenschaftlichen Erkenntnissen toleriert. Heute finden fast alle Bevölkerungsgruppen ihre Existenzberechtigung auf den unterschiedlichen Hütten. Der Vorstellungswelt der 1920er-Jahre oder zumindest den Verfechtern der Tölzer Richtlinien kommen die Hütten der Kategorie I entgegen. Nur zu Fuß erreichbar, dienen sie als Stützpunkte für Bergsteiger und Bergwanderer und sollen als solche ihren ursprünglichen Charakter bewahren. Der Vielfalt der Schutzhütten entsprechend gestalten sich Ausstattung und Verköstigung oft recht unterschiedlich.

Blick aus der Eingangstür des Hochjoch-Hospizes (Foto: Böhringer) Toni Schmid (1909–1932) beim ›großen Geschäft‹ vor der Leschaux-Hütte (Refuge de Leschaux des Club Alpin Français – CAF), 1931

Eine offensichtliche Gemeinsamkeit der bewirtschafteten Hütten, die sich dem Besucher von Weitem zeigt, ist die große Fahne der Vereine, mittlerweile in länderübergreifendem einheitlichem Grün mit Alpenvereinsedelweiß. Sie dienen dem Wanderer als sichtbares Signal. Um dieser Funktion auch nachts oder bei schlechtem Wetter gerecht zu werden, gab es 1914 die Überlegung sie durch eine Laterne oder ein akustisches Signal zu ersetzen. Durchgesetzt haben sich letzten Endes die Fahne und eine gute Wegmarkierung.24 Der Gang

… ist der erste Raum der Schutzhütte, den der Gast betritt. Spätestens dort legt er seinen Rucksack ab und orientiert sich. Vielfach schweift sein Blick umher, der Besucher hält Ausschau nach einer Toilette. Er findet sie heute meist neben den Waschräumen und Duschen mit Münzautomat für warmes Wasser. Weiteres fällt sein Auge auf Türen, die zu Küche und Gaststube führen. An den Wänden hängen die Hüttenordnung, Bestimmungen über die Tarife für Nächtigung und Verpflegung, eine Wanderkarte der Umgebung und ein Internetausdruck mit den Wettervorhersagen für die nächsten Tage. Stiegen führen nach oben zu den Schlafräumen. Diese dürfen nur mit Hausschuhen betreten werden, die dort zur Verfügung gestellt werden. Die Schuhe können manchmal in einem separaten Raum mit eigner Trockenvorrichtung untergestellt werden. Das meist ultraleichte Gore-Tex-Schuhwerk kann am darauffolgenden Morgen, leicht angewärmt, wieder abgeholt werden. Auch vor 100 Jahren … war der erste Raum der Schutzhütte, den der Gast betrat … der Gang. Spätestens dort legte er seinen Rucksack ab und sofern die Hütte bewirtschaftet war, meldete er sich beim Wirt. Dort erhielt er erste Informationen für die Übernachtung und als Alpenvereins-



»Wenn man eingeschneit ist.« Bergsteigerinnen beim Wäschetrocknen in der Greizer Hütte, 1920er-Jahre

24 OeAV Archiv, Sitzungsprotokoll des Hauptausschusses des DuOeAV, 3.1.1914, 21.

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Hüttenwirt mit seinen Gästen, um 1900/1910

mitglied hatte er Vorrecht auf einen Schlafplatz. Vielfach schweifte sein Blick umher, der Besucher hielt Ausschau nach einer Toilette. Wenn vorhanden, musste er nochmals das Gebäude verlassen, ansonsten reichte es, seiner Nase zu folgen. Die freie Natur war eine gängige Lösung. Weiters fiel sein Auge auf Türen zur Küche, zur Waschküche, zum Gastraum, zum Aufenthaltsraum der Führer. In einigen Hütten verbarg sich hinter den Türen auch ein eigener Raum für Damen oder eine Dunkelkammer für Fotografen. An den Wänden hingen die Hüttenordnung, Bestimmungen über Tarife für die Nächtigung und Verpflegung, Plakate der Hütte. In der Ecke stand zuweilen ein Münzautomat mit Ansichtskarten der Hütte. Stiegen führten nach oben zu den Schlafräumen. Diese durften nur mit den bereitgestellten Filz-Hausschuhen oder den mitgebrachten Patschen betreten werden. Die genagelten Lederschuhe konnten dem Führer zum reinigen übergeben werden, und wenn er seinen Pflichten nachgekommen war, stellte er sie zum Trocknen neben einen Ofen oder in einen Trockenraum. Die Küche – das Hoheitsgebiet der Wirtsleute

25 Johann Stüdl, Ueber Hüttenbau, in: Zeitschrift 1877, 169–191, hier 171.

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Dieser Raum sollte nur mit einem triftigen Grund betreten werden! Seine Funktion erfüllt er nicht nur als Zubereitungsstätte von Nahrung, sondern er dient auch als Aufenthalts- und Rückzugsort der Wirtsleute, ihrer Angestellten und einiger Privilegierter, welche ihnen aus verschiedenen Gründen nahestehen. Man versammelt sich um den Tisch mit der obligatorischen Eckbank, im Hintergrund Musik und Nachrichten aus dem einzigen erlaubten Radio oder Fernseher im Gebäude. In den ersten Hütten waren hingegen Küche, Schlaf- und Aufenthaltsraum vereint. Somit konnte mit einem einzigen Ofen und wenig Holz der gesamte Bereich beheizt werden. Beim Bau wurde empfohlen, den Ofen so aufzustellen, dass er von drei Seiten zugänglich war, denn dies bot »den Vortheil, dass zugleich mehrere Parteien ihre Sachen darselbst kochen können, ohne sich gegenseitig im Wege zu stehen.«25 Empfohlen

wurde auch ein Stangenviereck zum Trocknen der Kleidung oberhalb des Ofens anzubringen, wie es in manchen Bauernstuben anzufinden ist. Das Raumklima lässt sich erahnen. Zu Beginn der Hüttengeschichte waren die Führer für die Bewirtschaftung ihrer Gäste verantwortlich. Heizen, Kochen, Aufräumen und Endreinigung waren ebenso Teil der Tätigkeit, wie Tragen des Gepäcks und Unterstützung bei der Ersteigung des Berggipfels. Ihrem Status als untergeordnetes Personal entsprechend, sollte ihnen in der Küche ein eigener Klapptisch zur Verfügung stehen. Das immer populärer werdende führerlose Gehen gegen Ende des 19. Jahrhunderts, die sich mehrende Anzahl von Bergtouristen und die steigenden Ansprüche an Verpflegung und Hygiene riefen Veränderungen hervor. Die Häuser wurden größer, ihre Raumteilung detaillierter, ihre Bewirtschaftung professioneller. Dies wiederum führte zu einer steigenden Anzahl von Gästen und zu einem breiteren Besucherprofil. Bereits 1901 liest man in einem Bericht über die bewirtschafteten Hütten rückblickend:

Im Führerzimmer der Berliner Hütte (Illustration von Bahr, »Illustrirte Zeitung« 22.8.1896)

»Durch den vermehrten Zugang, an welchem Damen nicht unbetheiligt waren, erwiesen sich Vergrösserungen der Hütten als nothwendig; es wurden Zubauten geschaffen, welche eine Vermehrung der Lagerstätten, Aufstellung der Betten, Eintheilung des verfügbaren Raumes in größere und kleinere Stuben, Einrichtung von Herren- und Damenschlafräumen, Trennung von Küche und Gaststube u.s.w. im Gefolge hatten.«26 Im selben Beitrag wird auch festgestellt, dass durch die Bewirtschaftung den Führern und Gästen eine Reihe von Arbeiten abgenommen wurde und die Verköstigung rascher und geregelter von statten ging. »Diese Annehmlichkeiten führten zu einer vermehrten Benutzung der bewirthschafteten Hütten, und zwar nicht nur durch Hochtouristen, welche die Bequemlichkeiten des gastlichen Heimes wohl zu schätzen wussten, sondern auch durch solche Touristen, welche nur die Hütte und die nächste Umgebung sehen wollten.«27 Somit lässt sich auch ein veränderter ›Konsum‹ der Berge, eine Verschiebung der Ziele und erste Anzeichen für den Bergsport als Breitenbewegung, feststellen. Vom Knecht zum Alpenhotelier

›Professionelle‹ Bewirtschaftung bedeutete in den Anfängen eine (zunächst) für die Sommermonate durchgehende Besetzung der Hütte durch eine oder mehrere Einheimische. Begehrt waren Bergführer oder Hüttenaufseher, welche bereits mit den Touristen oder zumindest mit der Hütte selbst vertraut waren. Gerade das Angebot der Speisen war ein immerwährendes Thema. 1924 liest man in Moriggls »Ratgeber für Alpenwanderer«: »Reichhaltiger könnten die Beilagen (haltbare Sachen wie Reis, Nudeln, Spätzle, Polenta usw.) sein. Die Köchinnen in den Hütten sind meist Bauernweiber, die diese Zuspeisen selbst zu essen nicht gewohnt sind«.28 Bemühungen der hüttenbesitzenden Sektionen um eine Regelung bezüglich Hygiene sowie gute und abwechslungsreiche Küche lassen ebenfalls auf ein Zusammenprallen zweier Kulturen



26 Claus Hauptmann, Zur Bewirthschaftung unserer Hütten, in Mitteilungen 1901, 15–18, hier 16. 27 Ebd., 15f. 28 Josef Moriggl, Ratgeber für Alpenwanderer mit Schutzhüttenverzeichnis der Ostalpen, München 1924, 81.

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Große Wäsche vor der Hörndl-Hütte

schließen. Das Schlachten von Kleintieren und das Lagern von Abfällen in unmittelbarer Nähe der Hütten waren neben der Entsorgung der Abwässer und Reinlichkeit des Bestecks nur einige der Probleme, welche einer Regelung bedurften.29 Sicher stiegen auch die Ansprüche und die Erwartungshaltung der Gäste mit dem Vorhandensein von Bewirtschaftern. Im Jahre 1910 liest man von der Idee, Frauen als Hütteninspektorinnen aus Vereinsreihen einzusetzen, welche nach dem Rechten sehen und den Bewirtschaftern mit gutem Rate beiseite stehen sollten. Etwas idealisierend und ein bestimmtes Bild von Männlichkeit heraufbeschwörend mag der Autor im selben Bericht vorgegangen sein, der die Zustände vor der Bewirtschaftung als »Hüttenidyll« bezeichnend folgende Situation schilderte:

Wäscherin, um 1900 (Foto: Eugen Albrecht)

29 Vgl. dazu Annelise Gidl, Alpenverein. Die Städter entdecken die Alpen, Wien/ Köln/Weimar 2007, 141. 30 Th. Girm-Hochberg, Hauswirtschaftliches und kleine Berggasthäuser, in: Mitteilungen 1910, 292–294, hier 294. 31 H. Steinach, Ueber Hüttenbau, in: Mitteilungen 1895, 183–186, hier 184.

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»wo der eine Führer gefällig mit den noch vom Stiefelschmieren schwarzen Händen Eierschnee schlägt, der andere nasse Strümpfe über der Herdplatte und den deckellosen Töpfen trocknet, der dritte stäubend seine Pfeife ins gerade offene Feuerloch klopft, daß der Tabakstaub wie Pfeffer auf der Suppe liegt, ist nichts so Ungewöhnliches und eigentlich nur für allzu Empfindliche unangenehm.«30 Wohl kaum hätte einer dieser ›Unempfindlichen‹ eine nur annähernd ähnliche Situation im eigenen Alltag gutgeheißen. War die Hochgebirgswelt auch männlich dominiert, liest man oft von Hüttenwirtinnen. In Beschreibungen und Vorschlägen für den Hüttenbau begegnet man immer wieder einer Notiz, aus der hervorgeht, dass der Wirtschafterin oder auch »Wirthschafterin mit Mädchen« ein Raum zugewiesen wurde.31 Die Vermutung liegt nahe, dass eine weibliche Pächterin in der allgemeinen Vorstellung verankert war. Für Frauen war es sicher eine gute Gelegenheit, ein eigenes ›Unternehmen‹ zu führen, ohne große Investitionen tätigen zu müssen. In den Vereinsmitteilungen dominieren zwar die Beschwerden und Verbesserungsvorschläge zur Hüttenführung, jedoch begegnet man auch Hinweisen auf gute Führung und manchmal sogar Lob und Anerkennung:

Die Pächterfamilie der Barmer Hütte

»Die Schlernhäuser waren vom 11. Juni bis 8. Oktober geöffnet. Trotz der weniger günstigen Sommerwitterung war der Besuch ein sehr befriedigender: 3767 Personen, davon 54 auf die Wintermonate entfallen. Die Wirtschaftsleitung lag wiederum in den Händen der ›Schlernkathi‹ (Frl. Kathi Mair), der aus Anlaß des 25jährigen Dienstjubiläums in feierlicher Weise von der Sektionsvorstehung eine Schatulle mit 25 Goldstücken übergeben wurde, wobei die vielen Verdienste der Gefeierten dankbare Anerkennung fanden.«32 Die Schlernhäuser zählten bereits damals, 1914, zu den vielbesuchten Hütten, ein guter Grund für die Pächterin, den Betrieb über Jahre zu leiten. Die ›Schlernkathi‹ findet bereits 20 Jahre vorher lobende Erwähnung. Unterstützt durch eine Köchin und eine Kellnerin, bewirtete sie in einer Sommersaison ca. 1700 Gäste. Dem Team gehörte aber auch ein Knecht an, welcher mit Tragetieren täglich (!) den Gütertransport vom Tal übernahm.33 Dabei mussten ca. 1400 Höhenmeter überwunden werden, die Gehzeit wird heute mit 4,5 Stunden angegeben. Neben den naturgegebenen Schwierigkeiten, die eine Hüttenbewirtschaftung im Gebirge mit sich brachte, stellten die Gäste selbst oft die größte Herausforderung dar. Als Paradebeispiel soll folgender Bericht aus dem Jahre 1896 zum Becherhause auf fast 3200 Metern dienen: Nachdem bei der Sektion Hannover mehrere Beschwerden zum Verhalten der Wirtschafterinnen eingegangen sind, liest man, dass »das schroffe Auftreten in den meisten Fällen durch die eigenthümlichen Anforderungen der Touristen […] bewirkt wurde.«34 Wie mühsam die Bewirtschaftung dieser Hütte war (und ist) belegt derselbe Bericht: »Sowohl das Personal, welches 1894 oben war, als das vom Jahre 1895 weigert sich, noch einmal Stellung auf dem Schutzhause zu nehmen.«35 Ab einer gewissen Höhe scheint – folgt man einem Plädoyer für die Erstellung eines »Alpinen Knigges« – jegliches gute Benehmen vergessen zu sein: »Wenn wir mit vieler Mühe neues Personal eingeschult haben, erklärt dasselbe regelmäßig, daß es mit dem Hüttenpublikum nicht auskommen könne, dasselbe



Resi, die Bewirtschafterin der Barmer Hütte

32 Mitteilungen 1914, 54. 33 Erinnerungen an das 25-jährige Bestehen der Section Bozen des Deutschen und Oesterreichischen Alpen-Vereins, Bozen 1895, 19. 34 Der Alpenfreund, 15.2.1896. 42f, hier 42. 35 Ebd.

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Hüttenwirtinnen, um 1900 (Foto: Paul Preuß)

36 Karl Arnold, Über die Nützlichkeit und Notwendigkeit eines »Alpinen Knigge«, in: Mitteilungen 1906, 182–185, hier 184. 37 ÖAV, Merkblätter für Zweigvereine, 1956, Heft 2, 26. 38 Ezio Etari, Der CAI Verona und das Becherhaus, in: CAI Verona (Hg.), Una cima, un rifugio, una storia. Ein Gipfel, ein Schutzhaus, eine Geschichte.1894–1994, Verona 1994, 81–111, hier 104. 39 Vito Brigadoi, Rifugio Cima Libera – Müllerhütte (Erzherzog-Karl-Franz-JosefSchutzhaus, Pfaffennieder-Hütte). Storia di un rifugio centenario – Geschichte einer hundertjährigen Hütte. 1908–2008, Bozen 2008, 68. 40 ÖAV, Merkblätter für Zweigvereine, 1969, H. 1, 13.

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sei ganz anders wie im Tale, und lieber wolle man im Tale weniger verdienen, als da oben den fortwährenden Zänkereien ausgesetzt zu sein.«36 Gute Pächter langfristig an eine Hütte zu binden, ist und war ein schwieriges Unterfangen. Vor allem im Laufe der beiden Weltkriege – sofern die Hütten geöffnet waren – stellte dies die Sektionen vor eine Herausforderung. Träger und Pächter standen nicht mehr zur Verfügung. In den Nachkriegsjahren scheint das Problem sich aber weiter auszudehnen: »Die immer größer werdende Schwierigkeit, für unsere Hütten Pächter zu finden, hat schon dazu geführt, daß Sektionen die Bewirtschaftung mit bezahlten Kräften selber führen müssen, um eine gänzliche (mit erheblichen Gefahren verbundene) Sperre der Hütten zu vermeiden.«37 Einfacher war es in den darauffolgenden Jahren, die niedergelegenen Hütten, oder solche, die als beliebte Ausflugsziele oder Anlaufstellen für weitere Touren galten, zu besetzen. Viele andere blieben für lange Zeit weiterhin ›Problemkinder‹. So berichtet z. B. der Club Alpino Italiano, dass 1980 »fast gewaltsam – mehr geschoben und gezogen«38 die neuen Pächter auf das renovierungsbedürftige Becherhaus gebracht worden seien. Anfang der 1960er-Jahre hatte der CAI sogar seinen Pächter bezahlt, damit er die Müllerhütte auf über 3100 m in den Stubaier Alpen offen hielt.39 Der ÖAV vermeldet dagegen fast zehn Jahre vorher das gegenteilige Problem: Hüttenwirte, die man nicht mehr los wird. »Es sind leider mehrere Fälle bekannt, wo völlig ungeeignete, unverläßliche, ja gar betrügerische Elemente es verstanden haben, hintereinander mehrere Hütten bzw. Sektionen ›heimzusuchen‹.«40 Heldenhaft lesen sich hingegen die Geschichten einzelner Wirtsdynastien, von Menschen, deren Leben mit der Geschichte der Hütten verwoben war, wodurch eine besondere Zuneigung entstand. Manche waren selbst am Bau bzw. am Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg beteiligt. Als Kinder verbrachten sie die Sommer mit ihrer Familie auf der Hütte, und als Erwachsene übernahmen sie die Tätigkeit ihrer Eltern. Auf eine Weitergabe der Betriebsführung innerhalb einer Familie trifft

Hüttenwirt, um 1935

Brennholz für die Hörndl-Hütte, 1920er-Jahre

man zwar immer wieder, aber eine durchgehende Bewirtschaftung wie sie z. B. auf der Rappenseehütte zu finden ist, hat Raritätswert. Hier war ein und dieselbe Familie knapp 80 Jahre, von 1907 bis 1988, Pächterin.41 Nach wie vor treten für die Vereine immer wieder Probleme bei der Nachbesetzung von bestimmten Hütten auf. Liest man die Anzeige »Hütte zu verpachten«, sollte man sich bewusst sein, dass diese eigentlich wie folgt lauten müsste: »Sie sind mit zwei flinken Händen gesegnet und können richtig zupacken. Den Abwasch zu erledigen liegt genau so wenig unter Ihrer Würde wie Schnee schippen, Holz hacken oder die Reinigung der Toiletten. Bei einer kaputten Glühbirne, einer rauchenden Kaffeemaschine oder einem verstopften Abfluss lösen Sie das Problem selbst, statt gleich die Handwerker zu alarmieren. Sie haben im besten Falle kurzzeitig in einem Hotel gearbeitet, sind möglicherweise sogar schon einmal mit einer Registrierkasse vertraut gewesen und können idealerweise selbst abrechnen. Sie sind nicht nur körperlich einigermaßen höhentauglich, sondern auch psychisch stabil genug, um bei schlechtem Wetter ohne Lagerkoller ein paar Tage alleine auf der Hütte im Hochgebirge zu überstehen. Wenn Sie noch dazu bei schlechter Bezahlung eine Woche am Stück 16 bis 18 Stunden täglich arbeiten können, dann bewerben Sie sich. Sofort.«42 Stammen diese Zeilen auch aus einem humorvollen Werk zum Thema Berg und verleiten den Leser zum Schmunzeln, verfliegt dieses abrupt, wenn man sich das Anforderungsprofil des Schweizer Alpen Clubs (SAC) für diesen Beruf durchsieht.43 Denn die oben angeführten Kriterien sind nur ein Bruchteil der Voraussetzungen, die angeführt werden. Persönlichkeitsmerkmale wie unternehmerisches Denken, Führungsqualitäten,



41 Festschrift 125 Jahre Alpenverein in Kempten, Kempten 1996, 35. 42 Dominik Prantl, Gipfelbuch, München 2012, 153. 43 www.sac-cas.ch/huetten/huettenwarts kurs.html?noMobile=lrqkdwoszz%25 FAjtj.

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Holztransport mit der Materialseilbahn beim HochriesHaus, 1933

Kommunikationsfähigkeit, hohe Sozialkompetenz und einiges mehr ergänzen Grundkenntnisse in Medizin, Personalwesen, Fremdsprachen, Qualitätsaspekten im Tourismus et cetera. Als Unterstützung bieten die Vereine ihren Pächtern eine vielfältige Reihe von Fortbildungen. Personalführung, Beschwerdemanagement, Umweltschutz, Erste Hilfe, Allergenkennzeichnungen und Gütesiegel sind nur ein Bruchteil der angebotenen Themen. Die bedeutendste Veränderung hat das Berufsbild des Hüttenpächters hinsichtlich seines Ansehens erfahren. Galten die Hüttenwirtinnen und -wirte in den Anfängen noch als ›niederes‹ Personal, gelten sie heute als ›Experten der Berge‹. Erwartet wird von ihnen, dass sie jeden Gipfel und Fels in der Umgebung der Hütte kennen, über jeden Weg und dessen Zustand Bescheid wissen, außerdem Fragen zu Fauna und Flora beantworten und das Wetter für die nächsten Tage nach einem kurzen fachkundigen Blick nach oben genauestens voraussagen können. Dem heutigen Zeitgeist der Schadensersatzklagen folgend, liest man in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen für SAC-Hütten: »Die Haftung seitens der Hüttenverantwortlichen für Schäden jeglicher Art, die sich für den Gast aus der Verwendung dieser Informationen und Beratung ergeben können, ist ausgeschlossen.«44 »So schmecken die Berge«

… lautet der Titel einer aktuellen Kampagne der drei Alpenvereine AVS, DAV und ÖAV. Die Ziele der Initiative lesen sich wie eine politisch korrekte Einkaufsliste:

44 www.sac-cas.ch/fileadmin/sac/ PDF-Dateien/Huetten/AGB_SACHuetten_2012-d_01.pdf. 45 www.alpenverein.de/huetten-wegetouren/huetten/huettenkampagnen/ umwelt-kampagnen-entwicklung-initiative_aid_10220.html.

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• Erhaltung der bergbäuerlich geprägten alpinen Kulturlandschaft • Förderung der regionalen Wirtschaft • schonender Umgang mit Ressourcen und Energie45 Fast unvermutet verbirgt sich hinter diesen Kriterien auf vielen Hütten, die Lage mitbedenkend, ein gewisser Luxus. Ein 3-gängiges Abendmenü oder ein Frühstücksbüffet weiß der Wanderer zwar zu schätzen, aber zum

Zwei Träger, im Hintergrund die Königsspitze, um 1912 Zugspitz-Träger mit Bierfass, um 1910

Staunen veranlasst dieses Angebot mittlerweile wenige. Ermöglicht wird der ›alpine Luxus‹ durch ein ausgebautes Straßennetz, Lastenseilbahnen oder Hubschrauberflüge zu Beginn der Saison. Früher musste der Nachschub von Mensch oder Tier zur Hütte geschafft werden. Ursprünglich eine regelmäßige Einnahmequelle für die lokale Bevölkerung, sprich der Berufsgruppe der Träger und Trägerinnen. 1978 wurden noch 20 % der Hüttenversorgung des Österreichischen Alpenvereins von Trägern geleistet.46 Die ersten Hochtouristen hatten dagegen selbst für ihre Verpflegung zu sorgen, vor dem Aufstieg wurden im Talort die letzten Besorgungen getätigt. Dass ländliche Angebot entsprach aber keineswegs den Gaumen der Städter, Qualität und Preis des Angebotes wurden immer wieder bemängelt. Zudem waren die Vorstellungen von Hygiene unterschiedlich, denn »der Speck, das Fleisch etc. werden in ein Stück verknülltes, unreines Zeitungspapier gewickelt – so erscheinen dieselben noch weniger begehrlich, als sie schon von Haus aus sind.«47 Bunt war das Warenangebot sicher nicht, es bleibt aber offen, ob es immer so schlecht und – vor allem – ob die Preise wirklich so hoch waren oder ob es für die gepflegten Gäste aus der Stadt manchmal auch ›Sonderkonditionen‹ gab. Die klagenden Worte, geschrieben im Jahre 1895, stammen aus der Feder von Emil Pott, einem Alpenvereinsmitglied, das sich über Jahre dem Thema der Verproviantierung verschrieben hatte. Seine Bestrebungen, eine gute Versorgung zu garantierten, fallen in die Zeit, in der das führerlose Gehen und das Wandern von Hütte zu Hütte immer populärer wurden. 1892 verkündete Pott seine Idee: eine einheitliche Hüttenverproviantierung! Dem Zeitgeist folgend, griff er auf das sich immer erweiternde Angebot von Konserven zurück und kombinierte diese so, dass für eine bestimmte Personenanzahl Frühstück, Mittag- und Abendessen vorhanden war. Als Paket geschnürt, konnten die Hütten damit ausgestattet werden. Um dem Geschmack der Zielgruppe gerecht zu werden, wurden vor der Einführung der sogenannten Pott’schen Proviantkörbe und auch in den darauffolgenden Jahren immer wieder Verkostungen von Konserven veranstaltet. Das mittlerweile etablierte Angebot sollte ab-



46 Hütten & Wege. Alpenvereins-Symposion 1978, Innsbruck 1978, 109. 47 Emil Pott, Der Touristen-Proviant und Proviantdepots, in: Der Alpenfreund, 15.6.1895, 1105–1110, hier 1105.

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»Frühstücks-Korb« sowie »Mittagsund Abendkorb«, zwei Pott’sche Proviantkörbe im Alpinen Museum in München, 1920er-Jahre

wechslungsreicher gestaltet werden, indem 1905 folgende Konserven der Liste hinzugefügt wurden: Rindszunge mit Sauce, Reh- und Hasenbraten, Plumpudding. Das Frühstücksangebot wurde bereichert durch Touristenfrüchtebrot, geräucherten Lachs und Gänseleberpastete48 – nicht gerade die klassische Kost der Alpen. Die Konserven wurden auch an die bewirtschafteten Hütten geliefert, denn die Lagerungsmöglichkeit von frischen Lebensmitteln war natürlich begrenzt. Das einheitliche System scheint sich zunächst bewährt zu haben, und auf eine breite Akzeptanz kann geschlossen werden, denn 1908 liest man in den Mitteilungen, dass »fertig gepackte Proviantkörbe System Pott für 40, 60 und 80 Personen«49 bezogen werden können. In der darauffolgenden Ausgabe wird auf die Bezugsmöglichkeiten von »Proviant für solche Touristen, welche einen Ersatz für Fleisch suchen«50, hingewiesen. Gescheitert ist das System der Pott’schen Proviantkörbe u. a. an der mangelnden Zahlungsmoral der Hüttenbesucher auf den unbewirtschafteten Hütten, denn eine Reihe von Gästen fühlte sich nicht verpflichtet, das Geld für die entnommenen Konserven in der Kasse zu hinterlegen. Die folgende Meldung im Jahresbericht von 1909 zur Gaudemushütte im Kaisergebirge ist daher kein Einzelfall:

48 Emil Pott, Ausrüstung und Verproviantierung, in: Mitteilungen 1905, 84. 49 Mitteilungen 1908, 152. 50 Mitteilungen 1908, 165. – In dasselbe Jahr fällt auch die Gründung des Internationalen Vegetarierbundes. 51 Jahresbericht der Akad. S. Berlin 1907– 1909, Berlin 1909, 10f. 52 Vgl. Jahresbericht der Akad. S. Berlin 1910–1911, Berlin 1912, 10. 53 Protokoll der XXXIV. (XXX) Generalversammlung des DuOeAV in Bregenz am 26.7.1903, 31.

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»Der von der Sektion stets ausreichend ergänzte Proviant (Konserven System Dr. Pott) ist verbraucht worden, ohne daß das Kassenbuch über den Verbleib genügende Auskunft gebe. (…) Unter diesen Umständen wird sich die Sektion vor Beginn der nächstens Reisezeit schlüssig werden müssen, ob sie nicht überhaupt die Verproviantierung der Hütte werde aufgeben oder auf ein Mindestmaß beschränken soll.«51 Zwei Jahre später war neben dem über Jahre bemängelten Vandalismus am Gebäude und am Inventar, der Proviantdiebstahl Grund für den Übergang zur Bewirtschaftung der Hütte.52 »Die Bewirtschaftung der Hütten erwies sich vorerst auch hinsichtlich der ›Sicherung‹ der Hütten gegen unangenehme Vorkommnisse als sehr nützlich«.53 Bestehen blieben die Klagen in Bezug auf die mangelnde Vielfalt der angebotenen Speisen. Im bereits erwähnten »Ratgeber für Alpenwanderer« von

Das beladene Saumpferd der Winnebachsee-Hütte Die Versorgung der Stüdl-Hütte, 1964

1924 wird der murrende Alpinist zurechtgewiesen und dazu aufgefordert, seine Ansprüche den Umständen anzupassen: »Wenn einem das ewige ›Schnitzl‹ oder der ›Hammelbraten‹ zum Hals herauswächst, so darf man nicht verlangen, daß ein Hüttenwirt mehrere Fleischarten auf Lager hat und sei dankbar, daß man dort oben überhaupt frische Speisen erhält.«54 Wollte man nicht auf die angebotenen Speisen zurückgreifen und das eigene Portemonnaie schonen, gab es die Möglichkeit, gegen eine Gebühr für das Feuerholz, die vorhandenen Kochgelegenheiten mitzubenutzen.55 Ein Angebot, welches ab den 1920er-Jahren, wohl auch als Folge der Wirtschaftskrise, gern in Anspruch genommen wurde. »Es ist jetzt bei Hüttenbesuchern, insbesondere bei den Wintertouristen, üblich geworden, sich in den Hütten grundsätzlich nichts geben zu lassen, sondern ausschließlich ›aus dem Rucksack zu leben‹, ja, von dem Wirtschafter außerdem noch zu verlangen, daß er heißes Wasser für den Tee und Geschirr unentgeltlich beistellte.«56 Ein Trend, der natürlich erhebliche Einbußen für die Pächter bedeutete. Heute gibt es bei einigen Hütten einen gekennzeichneten Bereich, an dem der eigene Proviant konsumiert werden kann. Wirft man einen Blick auf die geltende Hüttenordnung von DAV, ÖAV und AVS, entnimmt man daraus die Pflichten der Wirtsleute und Sonderrechte der Vereinsmitglieder, die es bezüglich Verpflegung gibt. Die Gäste haben Anrecht auf mindestens eine warme Mahlzeit zwischen 12 und 20 Uhr. Ein Vorrecht der Mitglieder (Gültigkeit Sommer 2015) ist mindestens ein Bergsteigeressen zu max. 8 Euro und das ausschließliche Recht auf Teewasser für 3 Euro je Liter. Selbstversorgung ist in der Hütte nur Al-



54 Moriggl, Ratgeber (wie Anm. 28), 81. 55 Vgl. Tölzer Richtlinien, Punkt 4. 56 Willibald Sobetz, Die Dr.-HeinrichHackel-Hütte am Tennengebirge, in: 125 Jahre Sektion Salzburg, Salzburg 1994, 79–92, 85.

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Eintopf auf der Hütte In der Stube des Wallberg-Hauses, um 1910/1920

penvereinsmitgliedern gestattet. Elegant liest sich dagegen die Schweizer Variante. »In den SAC- Hütten besteht kein Zwang zur Konsumation. Die Hüttenwartin oder der Hüttenwart geben Euch aber gerne Essen und Getränke ab.«57 Die Gaststube – Ort der Kommunikation

Sucht man in den Regelwerken und Mitteilungen des Vereins nach Hinweisen zu den Gaststuben, fällt die Ernte spärlich aus, auch die oft recht ausladenden Beschreibungen von Bergreisen würdigen die Hütten selten, und fast nie führen sie uns in deren Inneres. Ob sich die folgende Szenenbeschreibung aus dem Jahre 1907 verallgemeinern lässt, ist fraglich:

Tourenplanung in einer Schutzhütte, um 1940 (Foto: H. Schlagenhaufer)

»Es wird kalt. Der Steffel (der Wirt, Anm. V. B.) bringt Holzklötze herbei und heizt den eisernen Ofen (…) Melancholisch schaut die Gitarre von der Wand auf mich nieder. Ich wage es aber nicht, sie zu rühren, aus Furcht meine stummen Mitgäste zu stören. In der Küche aber sitzen, auch schweigend, der Steffel, der Niederwieser und die Marie.«58 Veröffentlicht in einer Jubiläumsschrift der Sektion Chemnitz, scheint sie fast eine Auftragsarbeit zu sein. Beim ersten Blick in die Gaststube vermutet man zunächst einen stillen und schlichten Raum:

57 Hüttenordnung: www.sac-cas.ch/huetten/huetteninformationen.html. 58 Georg Frauenstein, Unsere Hütte, in: Im Bannkreis der Chemnitzer Hütte. Jubiläumsschrift S. Chemnitz, Chemnitz 1907, 29–35, 34f. 59 Girm-Hochberg, Hauswirtschaftliches (wie Anm. 30), 294.

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»Von der Küche geht es zur Gaststube, deren Einrichtung dem männlichen Vorstand zukommt; aber trotzdem darf ein Spiegel wohl darin sein, auch ein Barometer (bei bewirtschafteten Hütten) und zwar einer der das Klopfen verträgt – denn das geschieht bei Regen von morgen bis abends,– auch eine richtiggehende Uhr ist kein Luxus, ebensowenig wie ein Kalender, eine nicht blakende [rußende, Anm. V. B.] Lampe und Feder und Tinte.«59 Es klingt nach Warten auf besseres Wetter, verkürzt durch das Aufzeichnen der neuesten wissenschaftlichen Ergebnisse oder das Erledigen

Blick in die Gaststube der PravitaleHütte

Vor dem Karwendel-Haus, rechts des Eingangs der Briefkasten (»K. K. PostAblage«), 1919

der Korrespondenz. Dabei war nicht auf jeder bewirtschafteten Hütte ein geregelter Postdienst gewährleistet, ein Umstand, dem etwa ein Gast um 1901 mit Unverständnis begegnet.60 Es war wohl einer jener Gäste, welche ihren Sommerurlaub auf einer Hütte verbrachten. Das Ersteigen von Gipfeln war dabei nicht das primäre Ziel des Aufenthaltes, sondern Erholung und Verweilen in den Bergen. Dazu gehörte sicher auch das Lesen einer Tageszeitung, daher war eine mangelnde Auswahl an solchen ebenso Grund für eine Beschwerde.61 Da verwundert es, dass man keinen Klagen über fehlende Telefone begegnet, weil solche auf manchen Schutzhütten bereits vor 1900 installiert waren. In der Gaststube stehen damals wie heute meist Gesellschaftsspiele und auch eine kleine Bibliothek zur Verfügung. Anfangs empfiehlt der Verein humoristische Werke, später die vereinseigenen Publikationen und zuletzt, den Bestand »im bergsteigerischen Geiste zu pflegen.«62 Etwas lauter und bunter und auch trüber wird das imaginierte Bild des Raumes bei genauerem Hinsehen. Getrübt erscheint das Bild des Raumes durch die, für das heutige Verständnis, mangelnde Beleuchtung. Kerzen, Petroleum- und Öllampen waren Bestandteil der Inventare, ihre umsichtige und sparsame Nutzung Voraussetzung. Dasselbe galt für die ursprünglich allgemein zugängliche Hüttenapotheke, welche aber immer öfters mit einem Schloss versehen werden musste, da sich ihr Inventar innerhalb kurzer Zeit drastisch verringerte. Das Grammophon, welches zu Beginn des 20. Jahrhunderts seinen Siegeszug begann, löste zunehmend auch auf Hütten die herkömmlichen Musikinstrumente ab und ließ diese zu einem dekorativen Accessoire verkommen. Es scheint, als hätten die Pächter sich selbst um diese Geräte bemüht und sich dadurch höhere Einnahmen erhofft. Diese Art musikalischer Beschallung war vielen willkommen und hat sicher zum Feiern animiert, für andere hingegen war sie »Verschandelung der Natur und Barbarei«63. Und da sie nicht in das Bild des ursprünglichen Alpi-



60 Clauss Hauptmann, Zur Bewirthschaftung unserer Hütten, in: Mitteilungen 1901, 15–18, hier 17. 61 Otto v. Zwiedenick-Südenhorst, Einige Betrachtungen über die Kosten der Turistik einst und jetzt, in: Zeitschrift 1910, 18–29, hier 24. 62 ÖAV, Merkblätter für die Zweigvereine, 1964, H. 2/3, 17. 63 Mitteilungen 1918, 141.

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Blick in die geräumige Gaststube der Reutlinger Hütte

In der Stube des Brandenburger Hauses, Waldemar Titzenthaler trägt sich gerade ins Hüttenbuch ein, 1909 (Foto: Waldemar Titzenthaler)

64 Paul Felizetti, Geschichte des Becherhauses, in: Una cima (wie Anm. 38), 45–79, 65. 65 ÖAV, Merkblätter für die Sektionen und Zweigvereine 1950, 17.

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nismus passte, versuchte man, sie durch die Tölzer Richtlinien aus den Hütten zu verbannen. Wenigstens für kurze Zeit müssen die Wände der Gasstuben recht bunt erschienen sein. Neben den Bildern mit alpinen Sujets glänzten Metallschilder verschiedenster Marken. Es war nicht unüblich, dass Mitglieder Mobiliar und andere Einrichtungsgegenstände spendeten. Auch Kunstmäzene fanden hier ein Betätigungsfeld. In einer Beschreibung zur Eröffnung des Becherhauses 1894 liest man etwa Folgendes zur Einrichtung: »Das geräumige Speisezimmer wurde zudem von mehreren Scheibenbildern in Öl aus der Hand namhafter Künstler geschmückt.«64 Angeführt werden u. a. mittlerweile verschollene Werke von E. T. Compton oder Franz Defregger. Hingegen gezielt entfernt wurden die Werbetafeln, welche ab 1950 per Hausordnung nur mehr »mit Bewilligung des Zweigvereines bzw. des Hüttenbetreuers gestattet«65 waren. Scheinen die oben erwähnten Kunstwerke, aus heutiger Sicht, im

Hinblick auf die geografische Lage etwas deplatziert, wird ihre Anwesenheit im Zusammenhang mit der Einrichtungsempfehlung des Mobiliars von 1928 stimmiger. »Die Bestimmung der Breite von Bänken und Stühlen darf man nicht einem Bauerntischler überlassen. Der Bauer ruht, wenn er bei Tische sitzt, auf Gesäß und Ellbogen zugleich aus, der ›Herr‹ mehr auf ersterem und ist gewohnt sich zurückzulehnen«.66 Vermutlich hat sich die innenarchitektonische Übersetzung der sozialen Herkunft der Erbauer nicht bis in die Küche erstreckt. An Bedeutsamkeit gewinnt dies im Hinblick darauf, dass der Aufenthalt in der Küche heute nur privilegierten Gästen gestattet ist. Unveränderte Präsenz und Wichtigkeit dagegen haben die Hüttenbücher und die Pflicht, sich darin einzutragen. In diesem Zusammenhang hinzugekommen ist die Empfehlung, die eigene Handynummer anzugeben, um eine leichtere Auffindung von Verunglückten zu gewährleisten.

Hüttenabend in der Neuburger Hütte, Einführungsbergfahrt der Universität Innsbruck, Sonnwend 1933

Alkohol und Hüttengaudi

»Den Sektionen wird empfohlen, die Abgabe alkoholischer Getränke einzustellen. Soweit sie dazu nicht in der Lage zu sein glauben, ist die Abgabe alkoholischer Getränke auf das geringste Maß einzuschränken.« Die Verfasser der Tölzer Richtlinien hegten wohl Zweifel an der Umsetzbarkeit ihrer Ideen, deshalb vielleicht der Zusatz zur Abschwächung des Verbotes. Gescheitert wäre es womöglich an den Gästen, welche sicher auf das ursprüngliche Getränkeangebot bestanden hätten, und an all jenen, die durch das Verbot eine beachtliche Einnahmequelle verloren hätten. Der Konsum von alkoholischen Getränken ist Bestandteil der Geschichte des Bergsteigens, und die Grenze zwischen Genussmittel und Droge ver-



Im Heinrich-Schwaiger-Haus, um 1905

66 Josef Moriggl, Verfassung und Verwaltung des DuOeAV, München 1928, 158.

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schiebt sich im Laufe der Zeit.67 Wie bei der Verproviantierung lässt sich ein Transport des städtischen Geschmackes in die Alpen feststellen:

›Zünftiges‹ Beisammensein bei Wein und Gesang in der Rappensee-Hütte, nach 1903

»So wie man nun eine kulturelle Hierarchie des Alkoholika auf Bergreisen rekonstruieren könnte – an der Spitze Schaum- und Süßweine, in der Mitte vielleicht Kirschwasser oder anderer Brandwein, am Ende aber Enzianwasser –, so gibt es auch ein soziales Gefälle zwischen den Alkoholbräuchen der Klassen: Der Bergreisende selbst trinkt vorzugsweise Wein, die Führer nehmen die hochprozentigeren Getränke; so darf es uns nicht wundern, daß Kritik am Alkoholkonsum an sich zuerst als Sozialkritik auftaucht – nämlich als Kritik an den Trinkgewohnheiten der anderen Klasse, in unserem Fall der Älpler.«68 Letzteres eine Haltung, die sich auch beim Beurteilen der Essgewohnheiten feststellen lässt. Dass die Gäste der Hütten manchmal nicht nur klassische bergsteigerische Ambitionen pflegten, ist vielerorts belegt, und eine ironische Bezeichnung für solche Gäste hat es sogar ins »Wörterbuch alpiner Begriffe und Ausdrücke« geschafft: »Hüttenwanze (Zft.), ein die Unterkunftshütte als ›Trinkerheil-Stätte‹, Sommeraufenthalt usw. Benutzender, der tagelang ohne Touren zu unternehmen, darin verweilt.«69 An Prominenz verliert das Thema auch in den darauffolgenden Jahren nicht. Beklagt man in den 1970er-Jahren wiederum einen zunehmenden Massenauflauf auf Hütten, darf auch die Diskussion um den Alkoholkonsum nicht fehlen. So ist etwa eine Ausgabe der Mitteilungen des Deutschen Alpenvereins im Jahre 1974 den titelgebenden »Hüttensorgen« gewidmet, und darin ein Artikel dem Thema »Alkoholsperre auf Hütten?«70. Der Schreiber klagt über Gruppen von bis zu 40 Leuten, die sich beim damals noch obligatorischen Singen gegenseitig an Lautstärke überbieten, bedingt durch ein Übermaß an Alkohol: »Letzteres ist dem Wirt natürlich recht, und die kauzigen, scheinbar nicht auszurottenden Besucher, die den Hüttenabend eigentlich lieber dazu genutzt hätten – vielleicht sogar bei einem oder auch zwei Schoppen Wein –, mit ihrem Partner das Unternehmen des nächsten Tages oder das Erlebnis des vergangenen zu besprechen, die tun gut daran, sich ab 19 Uhr aufs Lager zurückzuziehen.«71

67 Vgl. Martin Scharfe, Berg-Sucht. Eine Kulturgeschichte des frühen Alpinismus 1750–1850, Wien/Köln/Weimar 2007, 205f. 68 Ebd., 206. 69 Walter Schmidkunz, Wörterbuch alpiner Begriffe und Ausdrücke, in: DuOeAV (Hg.), Alpines Handbuch, Leipzig 1931, 263–305, hier 283. 70 E. M., Alkoholsperre auf Hütten?, in: Mitteilungen DAV, 1974, 111–112. 71 Ebd., 111.

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Sicher ist einigen Lesern diese Szene bekannt, und sie empfinden wie der Verfasser vor über 40 Jahren. Zustimmen können seinen Worten auch alle, die schon einmal eine Nacht auf einer Hütte verbracht haben. Wer kennt sie nicht, jene plötzlich aufkommende Geräuschkulisse zu später Stunde im Lager durch die letzten Zubettgehenden, welche den soeben eingetretenen Schlaf unterbricht? Nachtlager – Hüttenruhe ab 22.00

Für den Bau von Hütten, für die eine Bewirtschaftung vorgesehen war, wurde bereits 1893 empfohlen, die Errichtung von mehreren kleinen

Zimmern anstatt des ursprünglich üblichen Lagers zu bevorzugen. Zumindest ein Zimmer für Damen sollte vorhanden sein.72 Ob Lager oder Zimmer, stand immer wieder zur Diskussion. Beendet wurde sie durch die Tölzer Richtlinien, nach denen nur mehr der Bau von Lagern finanziert werden sollte. Gleichzeitig beschloss man auch, dass Federbetten durch Wolldecken zu ersetzen sind. Eine Entscheidung, die heute noch die Ausstattung der Betten bestimmt. Andererseits stehen dem Hüttenbesucher von heute wieder vermehrt kleinere Zimmer zur Verfügung.

In der Amberger Hütte, um 1910

Das Bett

Auch auf Heu schläft es sich gut, um 1920

Wie in den anderen Räumen, lässt sich auch in Bezug auf die Schlafräumlichkeiten ein Wandel von großer Schlichtheit über zunehmend steigernden Komfort und zurück zu einfacherer Ausstattung feststellen. 1877 liest man von Heu bedeckten Holzpritschen. Bald bevorzugte man Strohsäcke, da »das Heu unangenehm krazt und nicht frei von Insekten bleibt.«73 Sie blieben aber vereinzelt noch lange in Verwendung und wurden in den 1970er-Jahren noch als Notlager angeboten.74 Bereits um 1900 waren vielfach auch einfache dreiteilige Rosshaarmatratzen in Gebrauch, später solche mit Rahmen und Spiralfedern: »Die Betten wurden im Jahre 1906 durch Anschaffung eiserner Spiralfeder- und neuer Roßhaarmatratzen verbessert und dürften somit billigen Ansprüchen genügen.«75 Wie auch in Bezug auf die restliche Ausstattung der Hütten, sendeten die Mitglieder wohlgemeinte Vorschläge ein, welche in den Mittei-

72 Johannes Emmer, Verfassung und Verwaltung des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins, Berlin 1893, 76. 73 Johann Stüdl, Ueber Hüttenbau, in: Zeitschrift 1877, 169–191, hier 183. 74 ÖAV, Merkblätter für die Zweigvereine, 1970, H. 1, 21. 75 Festschrift S. Nürnberg, Nürnberg 1909, 36.



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Matratzenlager in einer SAC-Hütte, Flaig-Kurs in den Urner Alpen, 1930 Gestapelte Matratzen und Alpenvereinsdecken in der Lamsenjoch-Hütte, 1908

Notlager der Meiler-Hütte, 1987 (Foto: Johannes Modersohn) Schlafraum des Brandenburger Hauses, 1909 (Foto: Waldemar Titzenthaler)

76 Mitteilungen 1887, 80. 77 Ebd.1894, 123. 78 Clauss Hauptmann, Zur Bewirthschaftung unserer Hütten, in: Mitteilungen 1901, 15–18, hier 17.

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lungen des Vereins publiziert wurden. Zusammenklappbare Betten als Notlager, Leintücher aus Papier und Matratzen aus Torfmoos oder Seegras sind nur eine kleine Auswahl an Vorschlägen, und nicht alles kam zum Einsatz. Dennoch erwiesen sich die Sektionen in der Ausstattung als experimentierfreudig. So hat z. B. die Sektion Villach Ende der 1880er-Jahre all ihre Hütten mit Holzwollematratzen versehen.76 Dieselbe Sektion weist auch auf eine günstige Bezugsquelle für Decken mit der eingewebten Aufschrift »Alpenverein« hin, welche einem Diebstahl vorbeugen sollte77 – ein Problem, von welchem viele Sektionen betroffen waren. In der damaligen Hüttenordnung findet sich das Verbot, die Decken aus der Hütte zu entfernen bzw. sie auf den Gipfel mitzunehmen. Von kalten Nächten im Lager berichten Gäste, welche anstatt der vorgesehenen zwei Decken nur eine vorfanden und die nebenan bereits friedlich schlafenden Diebe nicht wecken wollten. Endgültig abhanden gekommen sind die Decken in den Kriegszeiten, als der Verein sie als Unterstützung für die Kämpfer an der Front spendete. Aus einer Decke, einem Kissen und einem Spannleintuch besteht die gegenwärtige Ausstattung. Der Gast muss einen eigenen Hüttenschlafsack mitbringen oder kann ihn meist auch vor Ort erwerben. Laut den Merkblättern für die Zweigvereine des ÖAV, waren 1973 die Betten in den Zimmern noch mit zwei Leintüchern, einem Kissenbezug und einem Handtuch versehen, für das Matratzenlager konnte die Bettwäsche eigens bestellt werden, wurde aber natürlich gesondert verrechnet. Dieser ›Luxus‹ wurde inzwischen zugunsten der Umwelt abgeschafft. Klagen bezüglich des Bettzeuges gab es immer wieder. Oft war das Gewebe zu hart, die Ausstattung nicht ausreichend, und auch Ungeziefer war keine Seltenheit: »Invasionen hüpfender und kriechender Mitbewohner, Spinnen und muntere Mäuslein stellten sich zuweilen ein und jedesmal versicherte die Gastwirtin oder Wirtschafterin am anderen Morgen, daß wir die ›ersten‹ Klagenden seien«78, beklagt ein Gast 1910. Auch ein Blick unter das Bett konnte einiges an unangenehmen Überraschungen bieten, zumindest berichtet ein Engländer davon im »Alpine

Vor der Coburger Hütte

Journal« im Bezug auf die Payerhütte: »Unter der Pritsche war aller Unrath, altes Papier, Fleischreste u.s.w. seit Wochen zusammengekehrt.«79 Nicht ungewöhnlich erscheint sein Fund im Hinblick darauf, dass es nicht unüblich war, selbstmitgebrachte Speisen im Zimmer zu verzehren und in manchen Fällen dort auch zuzubereiten. Die Schlafräume

Neben den Lagern und Zimmern gab es noch getrennte Schlafräume für das Personal: Wirtschafter, Angestellte und Führer. Gerade Letztere schnitten dabei am schlechtesten ab. Zwar war ihre Unterkunft kostenlos, dafür aber oft im kalten Dachboden oder im feuchten Untergeschoß angesiedelt. In einigen Fällen stand ihnen eine Kammer in einem Zubau oder in benachbarten Almen oder Jagdhütten zur Verfügung. 1905 wird im Kostenvoranschlag für die Vayolonhütte der Kauf



79 Mitteilungen 1885, 234.

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Drei Damen und ein Herr beim Kachelofen der Stube des KarwendelHauses, um 1910

80 Vgl. Kostenvoranschlag Vayolonhütte, Archiv AVS, DuOeAV-Akten, Section Welschnofen, 041-067 81 Johann Stüdl, Ueber Hüttenbau, in: Zeitschrift 1877, 169–191, hier 187. 82 Tölzer Richtlinien, Punkt 8.

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von »Ia Wolldecken« und »Betten in Zirbenholz« für die Schlafräume der Gäste angeführt. Für den Führerraum werden dagegen Pritschen und einfache Wolldecken angeschafft.80 Gerade anhand der Zimmer- bzw. Schlafplatzvergabe und den Nächtigungstarifen können hierarchische Unterschiede nachvollzogen werden. Privilegiert war man ursprünglich als Mitglied des Vereins, man hatte Vorrang bei der Bettenvergabe. Die Tölzer Richtlinien beschränkte die Bevorzugung auf jene Mitglieder, welche Bergbesteigungen ausführten. In den darauffolgenden Jahrzehnten liest man von vergünstigten Nächtigungstarifen für Schwerkriegsbeschädigte, Fronturlauber, Wehrmachtsangehörige, Träger oder Angehörige von Sicherheitsmannschaften wie Gendarmen, Zollwache und Förster im Dienst. Laut der aktuellen Hüttenordnung haben nur Kranke, Verletzte und Rettungsmannschaften einen bevorzugten Anspruch auf einen Schlafplatz, die Vereinsmitglieder stehen im Genuss eines vergünstigten Tarifes. Eine Bevorzugung bei der Schlafplatzvergabe stand früher auch den Frauen zu. 1877 war für das Recht der Benutzung der Betten grundsätzlich die Reihenfolge des Eintreffens ausschlaggebend: »Nur beim Eintreffen von Damen sind diese unverweilt die besten Plätze oder der für diese hergerichtete separierte Raum ausschliesslich zur Verfügung zu stellen und haben selbstverständlich auch deren Begleiter unbedingten Zutritt zur Hütte.«81 Bei einer Überbelegung galt dieses Vorrecht nur für einen der Begleiter. Dezidiert führen die Tölzer Richtlinien die Verordnung an, »Übernachtungsgelegenheiten (…) für unverheiratete männliche und weibliche Personen getrennt zu halten.«82 Die Umsetzbarkeit dieser Verordnung war zum Scheitern verurteilt. Verantwortlich dafür waren die oft überfüllten Hütten, der begrenzte Einsatz der Zuständigen bei der Zuweisung der Schlafplätze und auch die Gäste selbst, welche eine nach Geschlechtern getrennte Übernachtung nicht einforderten oder nicht wollten. Probleme ergaben sich dabei hauptsächlich für die Frauen selbst, wobei die Unmöglichkeit des Umziehens in Anwesenheit fremder männlicher Personen vielleicht die kleinste Schwierigkeit war. In Ermanglung

eigener Waschräume waren in den Zimmern und Lagern Waschschüsseln für die Oberkörperwaschung aufgestellt. Sofern keine räumliche Ausweichmöglichkeit bestand, sahen sich (manche) Frauen gezwungen, auf dieses Angebot zu verzichten. Fügen mussten sich die Frauen auch der nun gültigen Schlafordnung: Die Reihenfolge der Ankunft war ausschlaggebend für die Zuweisung der Schlafplätze. »So ist man geduldig und legt sich fest zwischen zwei männliche Körper gepresst zur Ruhe«,83 klagt eine Bergsteigerin in der Zwischenkriegszeit und weist darauf hin, dass »man in einer solchen Nacht noch unangenehmeres erleben kann«,84 wovon sie aber nicht sprechen wolle. Aber nicht alle Gäste konnten von unangenehmen nächtlichen Bekanntschaften berichten und eine Reihe von Beschwerden zeugt vom gescheiterten Bestreben, dem ›Alpinismus sexualis‹ Einhalt zu gebieten.85 Ein letzter Schritt in diese Richtung wurde 1964 unternommen. ÖAV und DAV beschlossen in den Hüttengrundsätzen, welche die Tölzer Richtlinien ersetzt haben, Folgendes: »Die gemeinschaftlichen Schlafräume sind nach Möglichkeit für Männer und Frauen getrennt zu halten.«86 Ab 1975 verschwindet dieser Passus jedoch aus den Grundsätzen, gleich bleibt hingegen die Bestimmungen über die Nachtruhe ab 22 Uhr.

›Erfrischende‹ Körperpflege während des Winterlagers der Jugendgruppe der Sektion Rheinland-Köln auf der Birkenalm bei Gunzesried, 1935/1936

Das Bad

Scham scheint das vorherrschende Gefühl zu sein, wenn es um Hygiene geht, und dies ist vielleicht der Grund, weshalb das Thema kaum ausdrücklich Erwähnung findet. Von Vereinsseite befasst man sich damit in den Nebensätzen zur Hüttenausstattung. 1910 gehören zum Mindest­ inventar einer Hütte »3 Lavoirs, 6 Nachttöpfe, 3 Waschkrüge, (…) 6 Handtücher«.87 Zur selben Zeit wurden zwar schon Toiletten gebaut, auf eigene Bäder wird in den meisten Fällen aber verzichtet, denn die in den Schlafräumen aufgestellten Waschschüsseln und Krüge reichten für die damals übliche Oberkörperwaschung. Bestrebungen und Anregungen in Richtung ›Badegelegenheiten auf Unterkunftshütten‹ gab es von Seiten der Gäste dennoch schon zu jener Zeit, als Waschschüsseln noch zum Minimalinventar zählten. Der Wunsch nach einem »Nebenraum mit Badegelegenheit« wurde geäußert, und sollte es für eine Badewanne nicht reichen, dann sollte zumindest »ein Fußbadgefäß zur Verfügung gestellt werden.«88 Wenig Resonanz auf dieses Bedürfnis ist in den Vereinsschriften zu finden. Noch 1928 wird in der »Verfassung und Verwaltung« zum Thema Einrichtung von bewirtschafteten Hütten, die Errichtung eines Baderaumes zwar als wünschenswert, aber mit dem Zusatz »wenn möglich« angeführt. Bei den nicht zu bewirtschaftenden Hütten fehlt verständlicherweise jegliche Erwähnung eines Baderaumes.89 In den Hüttengrundsätzen von 1954 ist eine Neuausrichtung bemerkbar und kann wohl als Grundsteinlegung für das heutige Angebot gesehen werden. »Badegelegenheit ist erwünscht« und Sondergebühren durften nur bei der Verabreichung von warmem Wasser eingehoben werden.90 Ein Arbeitskreis stellte im Rahmen eines Symposiums für Hütten und Wege 1978 fest: »Unser Ziel ist, daß das Angebot an sanitären Einrichtungen dem heutigen Lebensstandard – in knappster Form und in unbe-



83 Emma Hertz, Die Matratzenlager, in: Mitteilungen 1925, 60f. 84 Ebd. 85 Vgl. dazu: Ingeborg Schmid-Mummert. Alltagstelegramme, in: Berg Heil! (wie Anm. 1), 17–74, 68. 86 ÖAV, Merkblätter für die Zweigvereine, 1964, H. 2/3, 16. 87 Verfassung und Verwaltung des DuOeAV, München 1910, 135. 88 Max J. Jacobi, Einrichtung von Badegelegenheiten auf Unterkunftshütten, in: Mitteilungen 1910, 197. 89 Moriggl, Verfassung und Verwaltung (wie Anm. 14), 154. 90 ÖAV, Merkblätter für Zweigvereine, 1954, H. 3/4, 20.

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Herrliche Aussichten, zwei Skitourengeher beim Brandenburger Haus

dingt notwendiger Anzahl – angeglichen wird. Duschen nach der Tour ist nicht unbedingt Luxus.«91 Heute steht den Gästen in den meisten Hütten eine nach Geschlechtern getrennte warme Dusche zur Verfügung, und das Thema ist von der Bildfläche verschwunden. Vor verschlossener Tür

… standen die Gäste im Winter. Die heute üblichen Winterräume der Schutzhütten wurden vermehrt erst dank der Tölzer Richtlinien eingerichtet. Dort findet man die Bestimmung: »Jede Hütte muss für Winterbesucher einen mit AV. –Schlüssel zugänglichen und mit Uebernachtungs- und Kochgelegenheit versehenen Raum besitzen.« Diese Entscheidung war nicht nur eine naheliegende Reaktion auf den gesteigerten Bedarf, der durch den mittlerweile populär gewordenen Skisport entstanden war. Bereits vorher gab es die Möglichkeit, einige AVSchutzhütten im Winter zu nutzen, der Schlüssel musste aber von den Vereinsmitgliedern im Tal bei der verantwortlichen Person abgeholt werden. Manche verschafften sich auch gewaltsam Zugang zur Hütte, vielleicht von schlechtem Wetter oder Dunkelheit überrascht. Wenn diese ›Einbrecher‹ auch hauptsächlich Schutz und eine Übernachtungsmöglichkeit suchten und nicht unbedingt die beweglichen Güter, so verursachten sie trotzdem erheblichen Schaden, denn Türen, Fenster und Dächer wurden zerstört und das Hütteninnere war so dem Schnee und Regen ausgesetzt.92 Dem Skisport weniger zugetan waren jene ›Wintergäste‹, welche dem Verein Kopfzerbrechen verursachten und uns folgende Zeilen bescherten:

91 Hütten & Wege (wie Anm. 46), 52. 92 Gidl, Alpenverein (wie Anm. 29), 248f. 93 Heinrich Hess, Zur Frage der Abwehr der Schutzhütten-Beraubungen, in: Mitteilungen 1898, 6–8, hier 6.

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»Zu den vielen Sorgen, welche sich in edelster Opferwilligkeit die Erbauer von alpinen Schutzhäusern selbst auferlegen, ist in den letzten Jahren eine neue gekommen, die einen wirklich beängstigenden Umfang anzunehmen droht: das ist die Sorge um die Sicherheit der Schutzhütten und deren Einrichtungsstücke gegen räuberische Einbrüche und häufig damit verknüpfte vandalische Verwüstungen«.93

Eingang zum Winterraum der Geraer Hütte, 1935

Winterraum des Karwendel-Hauses, 1910

Verfasst wurden diese Sätze 1898, als das Problem bereits erhebliche Ausmaße angenommen hatte und dementsprechende Kosten vom Verein getragen werden mussten. Oft wurde ein beträchtlicher Sachschaden angerichtet, die Möbel wurden als Brennmaterial verwertet. Mehrmals fiel so das Inventar der Zerstörungswut der Einbrecher zum Opfer. Der eingelagerte Proviant und hauptsächlich Alkohol waren beliebtes Diebesgut. »Die Diebe tranken die Weinvorräthe aus, verbrannten die Bilder und die Einrichtung und stahlen die Bettdecken, das Geschirr und die Casse und hatten überdies die Frechheit, den Raub im Hüttenbuche zu verzeichnen«.94 Oft lassen die Berichte auf ein längeres Verweilen in den Unterkünften schließen. Bei der Wahl der richtigen Hütte konnte ein solcher Aufenthalt sogar als luxuriös bezeichnet werden. So wurden 1896 bei einem Einbruch in die Berliner Hütte, welche allgemein nicht als bescheiden beschrieben werden kann, 50 bis 60 Flaschen Champagner konsumiert.95 Dieser Vorfall war Teil einer ganzen Einbruchserie, die fünf nahegelegene Hütten betraf. Man vermutete eine Gruppe von etwa zwölf Personen, welche fast zwei Monate ihr Winterquartier in diesem Gebiet bezogen hatte.96 Tatsächlich handelte es sich um einen einzigen Übeltäter, welcher zu »fünf Jahren schweren und verschärften Kerkers, und nachheriger Landesverweisung verurtheilt« wurde.97 Mittlerweile sind Einbrüche selten, ›verhaltensoriginelle‹ Gäste in den Winterräumen hingegen scheint es immer noch zu geben. So beinhalten die Informationen des DAV zur Tarifordung für Winterräume folgenden Aufruf: »Wir möchten Sie dazu anhalten Ihren Beitrag ehrlich zu entrichten, sonst müssen einige Sektionen diesen Service zukünftig leider einstellen. In den vergangenen Jahren haben viele diesen Beitrag nicht entrichtet oder die Winterräume in wüstem Zustand wieder verlassen.«98 Saisonende

Staunen, Bewunderung, Irritation, Ablehnung. In welchen Zustand würden sich z. B. Herr Pott, der Entwickler des Verproviantierungssystems,



94 Mitteilungen 1897, 122. 95 Heinrich Hess, in: Mitteilungen 1896, 120f., hier 120. 96 Bote für Tirol u. Vorarlberg, 11.5.1896, 2. 97 Mitteilungen 1896, 226. 98 www.alpenverein.de/huetten-wegetouren/huetten/huetten-in-den-alpen/ huetten-huettenbetrieb_aid_30.html.

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Nächste Seite: Alpenvereinsfahne der Augsburger Hütte (Zeno Diemer)

99 Vgl. Günther Amor, Die Bettelwurfhütte im Karwendel, Innsbruck 2007, 49.

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oder die Schlernkathi, die beliebte Hüttenwirtin, versetzt fühlen, wenn sie heute eine Alpenvereinshütte, etwa der Kategorie II, betreten würden? Es bleibt wohl beim reinen Versuch, aber das Gedankenspiel ermöglicht einen etwas anderen Blick auf das heute Alltägliche: Bereits aus der Ferne würden die beiden ein Knattern vernehmen, das vom Aggregat stammt, welches mancherorts den Platz der Tiere im Stall eingenommen hat.99 Rund um die Hütte selbst herrscht heute ein Treiben, das für sie ungewöhnlich rege und unbekannt sein müsste: die Menschen auf den Fahrrädern, der Spielplatz und der angrenzende Klettergarten. Das Telefon im Eingangsbereich ist nicht nur für die beiden ein Luxus, denn viele Hütten hatten noch in den 1980er-Jahren keinen Anschluss. Völlig fremd sind den Besuchern aus der Vergangenheit die Münzautomaten, an denen Akkus verschiedenster Geräte wie z. B. von Handys oder GPS-Geräten geladen werden können. Vergeblich werden sie dagegen nach Nachttöpfen oder Spucknäpfen suchen. Wie würden die beiden wohl den gesellschaftlichen Entwicklungen begegnen, welche dazu geführt haben, dass eigene Räume für Frauen als Überflüssig gelten und die Führer denselben Schlafkomfort genießen wie ihre Gäste? Gänzlich unverständlich wäre für sie die Forderung der Gäste nach einem Breitband-Internetzugang. Das Publikum hat sich verändert, und entgegen den Bestrebungen der Tölzer Richtlinien ist es wieder vielfältiger geworden. Dasselbe gilt für die Alpenvereine, ihre Mitglieder und Zielgruppen. Ein Niederschlag dieser Entwicklung ist einerseits auch in den Hütten und ihrer Ausstattung zu erkennen, die auf ein vielfältiges Publikum ausgerichtet ist, andererseits scheinen die Tölzer Richtlinien – oder zumindest der Gedanke der Einfachheit – eine Renaissance zu erleben. Immer wieder vernimmt man Stimmen, die sich gegen jeglichen Luxus und Komfort in den Bergen aussprechen und das ›echte Bergsteigertum‹ als Gegenpol zum ›verweichlichten Hügelwandern‹« propagieren. Ungewiss ist die Zukunft. Die Vergangenheit hingegen hat gezeigt, dass Schutzhütten bzw. ihre Betreiber in einem Spannungsfeld leben: Gäste, Ideale und Möglichkeiten der Vereine und die geografische Lage. Zwischen diesen Faktoren gilt es einen Ausgleich zu finden. Dies wird auch in Zukunft so bleiben.



Von Hüttenwanzen, Proviantkörben und Rosshaarmatratzen

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In der Hütte

FRIEDERIKE KAISER

Die Ausstattung

Harfe von Franz Stöger, Hüttenwirt des Stripsenjochhauses von 1925 bis 1935, und Gitarre von der ViktorHinterberger-Hütte

Musikinstrumente

Musizieren und gemeinsames Singen gehörten lange zur selbstverständlichen Unterhaltung an einem Hüttenabend. Auf vielen Hütten fanden sich deshalb Musikinstrumente zur allgemeinen Benützung. Neben der Gitarre gab es oft eine Zither und eine Ziehharmonika. Passend dazu erschienen mehrere Textbüchlein, so das von der Sektion Hannover herausgegebene »Liederbuch für Alpenfreunde« von 1891, das unter anderem die Rubriken »Vaterlands- und Weihelieder«, »Hochgebirgslieder« und »Bergsteigerlieder« enthielt. Die von den Sektionen beschlossenen übergreifenden Hüttenrichtlinien von 1923 formulierten auch ein Bekenntnis zur Tradition des Selber-Musizierens. Grammophone, später (und bis heute!) auch Rundfunk-, Fernseh- und weitere mechanische Musikgeräte zur Unterhaltung wurden auf Schutzhütten verboten. Besitzer der abgebildeten Harfe war der Bergführer Franz Stöger, Hüttenwirt auf dem Stripsenjochhaus von 1925 bis 1935, der sie sich jeden Sommer hinauftransportieren ließ.



In der Hütte

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Stühle (v.l.n.r.) aus: Anton-KargHaus (wohl 1890, Schrift später ergänzt), Heinrich-Schwaiger-Haus (1902), Neue Prager Hütte (1904), Brandenburger Haus (1909), Gepatschhaus (1913, Entwurf Ernst Hagin, Bielefeld, ausgeführt von Max Wilhelm, Prutz), Erfurter Hütte (1925), Freiburger Hütte (1931, Schreinerei Nayer, Schruns), ViktorHinterberger-Hütte (1936) und Vernagthütte (wohl 1960er-Jahre)

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Friederike Kaiser

Mobiliar

Die abgebildeten Stühle wurden aus verschiedenen Hütten zusammengetragen und geben stellvertretend einen Eindruck von der sich wandelnden Möblierung der Hütten über sieben Jahrzehnte. Bei den Stühlen zeigen sich viele Kontinuitäten. Bis auf wenige Ausnahmen handelt es sich um sogenannte Brettstühle, eine einfache Konstruktion, in der ein Holzbrett als Sitzfläche und ein zweites als Lehne dient. Die in den Sitz eingezapften Beine sind schräg ausgestellt. Dieser Typus gehörte zum ländlichen Mobiliar des Alpenraums. Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts wurde er vermehrt auch im städtischen Umfeld eingesetzt, wenn die Einrichtung Einfachheit und Volksnähe suggerieren sollte. Funktionalere Bug-

holzstühle der Firma Thonet finden sich auf der Neuen Prager und der Berliner Hütte. Sie waren seit der Mitte des 19. Jahrhunderts in Cafés und Restaurants weit verbreitet. Sowohl die Brettstühle wie auch die Thonetstühle konnten verhältnismäßig einfach, nämlich in Einzelteilen zerlegt, auf die Hütten transportiert und dort zusammengesetzt werden. Neben Matratzenlagern wurden schon früh bei Hüttenerweiterungen komfortablere Zimmer eingerichtet. Zu ihrer Ausstattung gehörten – neben den Betten – meist ein Tisch, eine Sitzgelegenheit und manchmal auch ein Schrank. Ein Waschtisch mit Waschgeschirr und Nachttopf machten die Körperreinigung in Privatheit möglich und ersparten den nächtlichen Gang zur Toilette. Die Möbel wurden oft vom Architekten der Hütte mit entworfen, so auch die des Gepatschhauses.



Waschtisch und Waschgeschirr aus dem Gepatschhaus, 1913, nach Entwürfen von Ernst Hagin, Bielefeld, ausgeführt von Tischlermeistern aus Prutz

In der Hütte

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Rolle mit dem Schriftzug »Fussende« und Wolldecke mit aufgenähtem Schriftzug

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Friederike Kaiser

Wolldecken

Die Ausstattung der Lager war meist sehr einfach gehalten. Zum Zudecken dienten schwere Decken, zumeist aus unempfindlicher grau-brauner Wolle. Schon in die erhaltenen Wolldecken vom Beginn des 20. Jahrhunderts sind der Name der jeweiligen Hütte oder der Sektion eingewebt, eingestickt oder aufgenäht. Die Schriftzüge waren Schmuck und Schutz gegen Diebstahl zugleich. Für ein Minimum an Hygiene sorgte die Aufschrift »Fußende«.

Wolldecken der Höllentalangerhütte, 1900–1960



In der Hütte

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Schlafkartenausgabeapparatur, 1988/89

Bewirtschaftung

Auf den Hütten müssen bei guten Tourenbedingungen wenige Personen viele Gäste versorgen. Die Übernachtungspreise sind fix vorgegeben, allerdings in unterschiedlichen Kategorien gestaffelt, um verschiedene Besuchergruppen zu berücksichtigen. Die hier vorgestellte Apparatur hilft, die verschiedenen Schlafkarten übersichtlich zu halten und das Abstempeln zu beschleunigen. Sirup, der erst auf der Hütte mit Wasser verdünnt wurde, hat bei der Versorgung der Gäste mit Getränken große Vorteile: Gegenüber Wein oder Bier ist der Transportaufwand minimal. Der Kanister für Zitronensirup fand sich auf der Höllentalangerhütte, in der erst 1969 eine Materialseilbahn die Versorgung mit Lebensmitteln aus dem Tal vereinfachte. Zuvor wurden abgelegene Hütten mit Trägern oder Tragtieren versorgt; seit den 1960er-Jahren war auch die Versorgung durch Hubschrauber möglich. Wasserkannen und -kessel gehörten zum üblichen Inventar der Hütten, da das Wasser oft aus einer Quelle, einer Zisterne oder einem Bach geholt und zum Trinken abgekocht werden musste.

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Friederike Kaiser

Kanister für Zitronensirup (1950er- bis 1960er-Jahre) und Wasserkanne von der Höllentalangerhütte unten: Transportkörbe für Mulis, 1920er-Jahre



In der Hütte

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Hüttenzierrat aus der Gaststube der Viktor-Hinterberger-Hütte, wohl 1960er-/1970er-Jahre

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Friederike Kaiser

Wandschmuck

Vereinswimpel, Sinnsprüche, Erinnerungsobjekte, Porträts von Hüttengründern und Ehrenmitgliedern: Sie alle schmücken die Gaststuben der Alpenvereinshütten in erstaunlicher Kontinuität, auch wenn sich nach Jahrzehnten niemand mehr an Spender und Ereignis erinnern kann.

Wo ein Wille ist, ist bald ein Weg

FLORIAN RITTER

Ein Überblick über die Baugeschichte des Alpenvereinswegenetzes

Das alpine Wegenetz in den Ostalpen ist weltweit wahrscheinlich einzigartig in seinem Umfang und seiner Dichte. Aber wie entstand dieses Wegenetz? Wann wurden welche Wege gebaut? Mit welcher Motivation? Und wie haben sie sich seitdem verändert? Der Beitrag geht diesen Fragen nach und skizziert die Baugeschichte des Wegenetzes in den Ostalpen. Der Fokus liegt dabei auf dem Alpenvereinswegenetz, also jenen Wegen in den Ostalpen, die vom Österreichischen Alpenverein (ÖAV), Deutschen Alpenverein (DAV) und Alpenverein Südtirol (AVS) betreut werden. Der Begriff »Weg« ist dabei im engeren Sinn zu verstehen – bezieht sich also auf erbaute und markierte Wanderwege. Der Weg zum Mallnitzer Tauernhaus war einer der ersten Wege, der auf Initiative des ÖAV verbessert bzw. ausgebaut wurde

Aufbau und Expansion des Wegenetzes bis zum Ersten Weltkrieg Die Anfänge der Wegebautätigkeit

Eines der beiden Ziele des 1862 in Wien gegründeten ÖAV war die »Erleichterung der Bereisung« der Alpen.1 Der Verein verstand darunter zunächst hauptsächlich deren wissenschaftliche Erforschung. Die praktische Erschließung der Alpen wollte er hingegen vor allem durch Propaganda und Anregung zur Selbsttätigkeit bei der einheimischen Bevölkerung, privaten Interessierten und Behörden vorantreiben. So versuchte der Verein schon im Jahr nach seiner Gründung, Geldmittel für Wegbauten durch Eingaben bei den zuständigen Landesausschüssen zu lukrieren – allerdings mit minimalem Erfolg: Lediglich der Kärntner Landtag finanzierte daraufhin einige Projekte und übernahm beispiels-



1 Johannes Emmer, Geschichte des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins, in: Zeitschrift des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins (im Folgenden: »Zeitschrift«) 1894, 177–438, hier 178.

Ein Überblick über die Baugeschichte des Alpenvereinswegenetzes

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Franz Senn (1831–1884), einer der ersten Wegebauinitiatoren

weise die Hälfte der Kosten für die Instandsetzung des Weges zum Mallnitzer Tauernhaus.2 Vereinsintern fehlte es nicht an Aufrufen zur praktischen Tätigkeit. Zum Beispiel forderte Franz Senn 1863, einen Weg über das Hochjoch zu bauen, die Vereinsleitung wies diese Idee aber ab. Man überließ es in den ersten Jahren den einzelnen Mitgliedern, praktische Arbeiten zu leisten und zu fördern, während der ÖAV selbst nur kleinere Summen für einzelne Hütten- und Wegebauprojekte stiftete.3 Diese Zurückhaltung und die zentralistische Vereinsstruktur führten schon bald zu Unstimmigkeiten. Nach einem gescheiterten Reformversuch wurde 1869 der Deutsche Alpenverein (DAV) gegründet, dessen Sektionen schon in den frühen 1870er-Jahren zahlreiche Hütten und Wege errichteten. Erst die Einführung des Organisationsmodells des DAV mit den eigenständigen Sektionen und die Schwerpunktsetzung auf praktische Erschließungstätigkeiten bedeuten also den eigentlichen Beginn des Wege- und Hüttenbaus durch die Alpenvereine. 1874 kam es schließlich zur Verschmelzung des ÖAV mit dem DAV zum Deutschen und Oesterreichischen Alpenverein (DuOeAV). Gleichzeitig begann ein Hüttenbauboom, der bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs anhielt und von einer ebenso intensiven Wegebautätigkeit begleitet war. In den Vereinsschriften wird von Letzterer allerdings deutlich weniger berichtet als vom Hüttenbau. Von Einzelwegen zum flächendeckenden Wegenetz

Versorgung der Berliner Hütte mit Haflingern, 1970er-Jahre (Foto: Sepp Schnürer)

2 Anneliese Gidl, Alpenverein. Die Städter entdecken die Alpen, Wien/Köln/Weimar 2007, 59. 3 Emmer, Geschichte (wie Anm. 1), 179f. 4 Josef Moriggl, Hütten- und Wegebau, in: Zeitschrift 1919, 46–76, hier 48f. 5 Hans Kinzl, Hundert Jahre Alpenverein in Österreich, in: Jahrbuch OeAV 1962, 5–28, 16. 6 Emmer, Geschichte (wie Anm. 1), 231. 7 E. J. Haeberlin, Jahresbericht des Central-Ausschusses des Deutschen und Oesterreichischen Alpen-Vereins 1876, in: Zeitschrift 1876, 322–339, hier 332.

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Florian Ritter

Der Bau der ersten Schutzhütten diente in der Regel dazu, die Besteigung bereits beliebter Gipfel und bekannter Aussichtsberge zu erleichtern.4 Folglich waren die frühen Wegbauten meist Zustiegswege zu diesen neu errichteten Schutzhütten, sofern man sich nicht auf das Ausbessern bestehender Alm- und Jochwege beschränken konnte.5 Von den Hütten aus folgte dann zunächst der Bau von Steigen zum Hauptgipfel in der Umgebung der jeweiligen Schutzhütte und bald auch zu anderen Zielen in der Nähe. In dieser ersten Phase der Erschließung handelte es sich also um lokale Einzelwege rund um die vorhandenen Stützpunkte. Ein Wegenetz im engeren Sinn, das diese Stützpunkte untereinander verband, war noch nicht vorhanden. Der Schwerpunkt der Wegebautätigkeit lag zu dieser Zeit auf Strecken, wo noch keine Wege existierten, nach dem Motto: »Wenn nur überhaupt ein Weg da war, so war er ›gut genug‹, zuerst wollte man dort schaffen, wo es gar nichts gab.«6 Nur bei Hüttenzustiegen sind schon Mitte der 1870er-Jahre Wegverbesserungsarbeiten dokumentiert, wahrscheinlich weil für die Lastentransporte gute Wege entscheidend waren. Beispielsweise wurde 1876 von der Sektion Prag das letzte Stück des Ortlerweges von Sulden in der sogenannten Durchfahrt bei der Tabarettascharte »mittelst Aussprengens einer bequem zu begehenden Steintreppe derart verbessert, dass die bisher dort gestandene Holzleiter überflüssig wurde.«7 Mit der steigenden Anzahl an Hütten ging man allmählich dazu über, auch bisher weniger bekannte und weglose Gebiete mit Hütten und Wegen zu erschließen. Dabei eröffnete in der zweiten Hälfte des 19. Jahr-

Stilfserjochstraße mit Blick zum Ortler

hunderts auch die parallel stattfindende Verkehrserschließung der Alpen neue Möglichkeiten.8 Bahnen wie die Brennerbahn (1867), die Pustertalbahn (1871), die Giselabahn (1873, von Salzburg über Zell am See nach Wörgl) oder die Arlbergbahn (1884) machten ursprünglich schwer zugängliche Gebiete für Touristinnen und Touristen erreichbar. Auch der Bau von Kunststraßen, wie der Stilfserjochstraße, der Suldenstraße oder der Straße Kaprun-Mooserboden, schufen für den Alpenverein neue Erschließungsmöglichkeiten.9 Zur gleichen Zeit begann man, Hütten auf mehreren Seiten von Bergen zu errichten, um die Gipfel über verschiedene Routen zu ­er­schließen.10 Beispielsweise konzentrierte sich die Erschließungstätigkeit in der Venedigergruppe zu Beginn der Vereinstätigkeit für lange Zeit auf die Südseite, weil diese als besser zugänglich galt (die Erstersteigung des Großvenedigers war allerdings schon 1842 von der Nordseite aus erfolgt und zu diesem Zweck die Kürsingerhütte erbaut worden). Nach dem Bau der Johannishütte 1858 errichteten die Sektionen zwei weitere Hütten auf der Südseite (1872 Clarahütte und Prager Hütte). Erst mit der Eröffnung der Bahnlinie nach Zell am See (1873) wurde die Nordseite wieder interessanter und die zu diesem Zeitpunkt bereits verfallene Kürsingerhütte wurde 1875 wieder aufgebaut.11 Parallel dazu baute man die lokalen Wegenetze rund um die einzelnen Stützpunkte aus. Immer häufiger wurden nun auch wenig bekannte



  8 Moriggl, Hütten- und Wegebau (wie Anm. 4), 48.   9 Ludwig Purtscheller, Zur Entwicklungsgeschichte des Alpinismus und der alpinen Technik in den Deutschen und Oesterreichischen Alpen, in: Zeitschrift 1894, 95–176, hier 114. 10 Moriggl, Hütten- und Wegebau (wie Anm. 4), 48. 11 Emmer, Geschichte (wie Anm. 1), 318.

Ein Überblick über die Baugeschichte des Alpenvereinswegenetzes

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Johannis-Hütte gegen Großvenediger, um 1900 Kürsinger-Hütte, um 1900

Rudolfs-Hütte mit Totenkopf, um 1910

12 Bericht über die ordentliche Jahresversammlung der Section Austria des deutschen und österreichischen Alpenvereins am 26. Jänner 1876, Wien 1876, 10. 13 Emmer, Geschichte (wie Anm. 1), 231. 14 Heinrich Menger, Alpenverein und Weltkrieg, in: Zeitschrift 1919, 168–194, hier 169.

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Gipfel oder Jöcher von den Hütten aus erschlossen und Verbindungswege zu Nachbarhütten gebaut. Spätestens ab den 1890er-Jahren dürfte es üblich gewesen sein, dass die Sektionen die Hauptzahl der Wege rund um neue Hütten gleichzeitig mit deren Erbauung oder zumindest bald danach errichten ließen. Ein gutes Beispiel dafür ist die Erschließung der Sellagruppe, wo die Sektion Bamberg den Großteil des noch heute bestehenden Wegenetzes innerhalb von sechs Jahren nach dem Bau der Bamberger Hütte 1894 anlegte. Es gab aber auch schon davor Fälle, in denen während der Errichtung einer Hütte Verbindungswege zu anderen Stützpunkten in der Umgebung geschaffen wurden. Beispielsweise ließ die Sektion Austria gleichzeitig mit dem Bau der Rudolfshütte Wege über das Kapruner Törl zur Rainer-Hütte und über den Kalser Tauern anlegen.12 In der Regel entstanden also rund um die neu errichteten Hütten sehr schnell umfangreiche lokale Wegenetze. Wenn es in der Nähe andere Schutzhütten gab, bauten die Sektionen dorthin meistens rasch Verbindungswege. Man kann die Entstehung des zusammenhängenden Wegenetzes in den Ostalpen deshalb auch als logische Folge der mehr oder weniger vollständigen Erschließung mit Schutzhütten sehen. So gesehen, handelt es sich in erster Linie um ein Hüttennetz. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts waren die Ostalpen bereits vollständig »mit einem Wegenetz überzogen, welches auch den höchsten Anforderungen entsprechen kann.«13 Zumindest Teile des Alpenvereins sahen die sommerliche Erschließung der Alpen zu diesem Zeitpunkt bereits als »so ziemlich vollendet«14 an. Diese Ansicht wurde auch später immer wieder geäußert: im Zusammenhang mit der vereinsinternen Erschließungsdiskussion in den 1920er-Jahren ebenso wie nach dem Zweiten Weltkrieg bis hinauf zur Gegenwart. In der Praxis wurde die Erschließung der Ostalpen hingegen fortgesetzt, wenngleich sie heute oft in anderer Weise und durch andere Akteurinnen und Akteure als die Alpenvereine erfolgt.

Historische Erklärungsmuster zum Aufbau des Alpenvereinswegenetzes Im Zusammenhang mit der historischen Entwicklung des Alpenvereinswegenetzes sind auch frühere Erklärungsmuster dazu aufschlussreich. Als beispielhafte Gegenüberstellung ist deshalb folgend die Sichtweise zweier langjähriger Generalsekretäre und Vereinshistoriker des DuOeAV, Johannes Emmer und Josef Moriggl, geschildert: »Im Anfang war man zufrieden, überhaupt einen Weg auf den Gipfel gefunden zu haben, sodann suchte man den besten und bequemsten Weg zu erkunden und heute müht man sich, alle nur möglichen Wege herauszufinden und zu begehen.« (Johannes Emmer, 1909)15 Wir finden »zuerst den Bau von Wegen auf häufiger besuchte Gipfel und Jöcher, dann erst die Erschließung von Neuland und schließlich die Anlage von Verbindungswegen zwischen den Hütten untereinander. […] Es zeigt sich also, wenn wir das Werden dieser Arbeiten verfolgen, eine deutlich erkennbare Linie, die dem Gange der Verkehrsentwicklung entspricht […]: erst die Erschließung der Hauptpunkte, dann die Durchdringung ganzer Gebiete und ihre Verbindung untereinander.« (Josef Moriggl, 1919)16 Obwohl sich die Beschreibungen von Emmer und Moriggl nicht widersprechen, entstehen durch die Betonung anderer Gesichtspunkte zwei ganz unterschiedliche Bilder derselben Geschichte: Emmer stellt als Motivation für die Erschließungstätigkeit den Entdeckerdrang der Vereinsmitglieder in den Mittelpunkt, aus dem sich die Reihenfolge der Erschließung dann praktisch ergeben hat. Moriggls Formulierung vermittelt hingegen eher das Bild, dass die Erschließung der Alpen planvoll oder strategisch überlegt erfolgt sei. Die beiden Zitate transportieren außerdem eine unterschiedliche Bewertung der Erschließung an sich: Emmers Wortwahl: »man müht sich alle nur möglichen Wege herauszufinden«, kann als augenzwinkernde Erschließungskritik oder zumindest Unverständnis für diese Entwicklung verstanden werden. Moriggls Vergleich mit dem »Gange der Verkehrsentwicklung« legt dagegen den Schluss nahe, dass die Entstehung eines weitverzweigten Wegenetzes im Berggebiet eine logische oder quasi-natürliche Entwicklung sei.

Johannes Emmer (1849–1928), erster Generalsekretär des DuOeAV

Das Wegenetz in den Ostalpen – nicht nur ein Werk des Alpenvereins Neben den Sektionen des DuOeAV spielten bei der Erschließung der Ostalpen vor allem der Österreichische Touristenklub (ÖTK, gegr. 1869), der Österreichische Gebirgsverein (ÖGV, gegr. 1890, heute eine Sektion des ÖAV) und die Naturfreunde (gegr. 1895) eine bedeutendere Rolle. Der ÖTK entfaltete seine Tätigkeit zeitlich parallel zum DuOeAV, allerdings mit einem anderen geografischen Schwerpunkt – nämlich hauptsächlich am Ostrand der Ostalpen, in Niederösterreich und der Steiermark, wo nur wenige Alpenvereinssektionen tätig waren. ÖGV und Naturfreunde wurden hingegen erst gegründet, als weite Bereiche der Ostalpen bereits mit Hütten und Wegen erschlossen waren. Diese beiden Vereine wurden daher vor allem dort aktiv, wo es noch unerschlossene Gebiete und Bauplätze gab, und hatten keinen so starken regionalen Wirkungsschwerpunkt wie der ÖTK. Es gibt keine genauen Zahlen darüber, welcher Verein wie viele Wege errichtet hat. Moriggl schätzte 1929 die Länge der vom DuOeAV erbauten Wege auf 6.000 Kilometer, wobei er die vom Alpenverein instandgesetzten Wege nicht einbezog; diese machten einen großen Teil des Wegenetzes aus.17 Kinzl spricht gut dreißig Jahre später von 40.000 Kilometern Alpenvereinswegen. Rund ein Viertel davon sei vom DuOeAV erbaut worden, beim Rest handle es sich um Wege, bei denen der DuOeAV die Betreuung übernommen habe.18 Heute betreut der DAV nach eigenen Angaben rund 30.000 Kilometer, der ÖAV 26.000 Kilometer und der AVS 6.500 Kilometer Wege. Insgesamt dürfte das etwas mehr als die Hälfte des Bergwegenetzes in Bayern, Österreich und Südtirol sein.19 Neben den Alpenvereinen betreuen der ÖTK mit ca. 20.000 Kilometern und die Naturfreunde mit ca. 15.000 Kilometern ebenfalls wesentliche Anteile des Bergwegenetzes in diesem Teil der Alpen. Der Rest entfällt auf kleinere alpine Vereine, Tourismusverbände und andere Organisationen.



Josef Moriggl (1879–1939), Emmers Nachfolger 15 Johannes Emmer, Beiträge zur Geschichte des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins in den Jahren 1895– 1909, in: Zeitschrift 1909, 319–368, hier 320. 16 Moriggl, Hütten- und Wegebau (wie Anm. 4), 49. 17 Josef Moriggl, Zehn Jahre Vereinsgeschichte, 1919–1929, Zeitschrift 1929, 301–355, hier 317. 18 Kinzl, Hundert Jahre Alpenverein (wie Anm. 5), 16. 19 Das Bergwegenetz wurde bisher nur in Südtirol vollständig digital erfasst. Alle

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In der Liechtensteinklamm, Postkarten, 1890er-Jahre

anderen Angaben beruhen auf Schätzungen der jeweiligen Vereine und auf der derzeit laufenden digitalen Erfassung aller Wanderwege in Österreich im Projekt AWIS.GIP, vgl. www.awisgip.at. 20 Haeberlin, Jahresbericht des CentralAusschusses des Deutschen und Oesterreichischen Alpen-Vereins 1876, 1876, 333f. 21 Gidl, Alpenverein (wie Anm. 2), 151f. 22 Emmer, Geschichte (wie Anm. 1), 315. 23 Gidl, Alpenverein (wie Anm. 2), 152. 24 Ludwig Schuster, Jahresbericht des Central-Ausschusses des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins 1877, in: Zeitschrift 1877, 371–388, hier 378. 25 Haeberlin, Jahresbericht (wie Anm. 20). 26 Peter Pallua, 100 Jahre Dolomitenstraße, in: AVS-Mitteilungen 4/2009, 12–14, hier 13.

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Von der Vielfalt an Bauprojekten zum Kerngeschäft

In den ersten Vereinsjahren unterstützte der Alpenverein auch Bauprojekte von Gemeinden, Privaten und anderen Vereinen. 1876 beschloss der Zentralausschuss jedoch, sich in Zukunft nur mehr auf eigene Hütten- und Wegebauten zu konzentrieren.20 Zur selben Zeit begann der Alpenverein auch, sich von verschiedenartigsten Erschließungstätigkeiten auf die Errichtung von Wegen im alpinen Gelände zu konzentrieren: Während anfangs viele Sektionen auch in Talnähe aktiv waren, setzte sich allmählich die Auffassung durch, dass der Alpenverein nur dort Wege bauen sollte, wo das nicht durch andere geschah. Die Sektion Innsbruck hatte etwa Wanderwege ganz in der Nähe der Stadt errichtet, wie am Lanser Kopf oder beim Planötzenhof. Nach der Gründung des Innsbrucker Verschönerungsvereins 1881 übernahm dieser die Betreuung der talnahen Wege und die Alpenvereinssektion beschränkte ihre Tätigkeit auf höhere Lagen.21 Auch der Bau von Wegen zu Aussichtspunkten (z.B. 1879 Errichtung des Weges zu den Krimmler Fällen durch die Sektion Pinzgau22) und durch Klammen war anfangs bei Alpenvereinssektionen beliebt. Später wurden solche Wege lokalen Vereinen, Gemeinden oder Privaten überlassen, weil es häufig zu Unstimmigkeiten zwischen Alpenverein und Gemeinden über die Anlagen und deren Erhaltung kam.23 Ein Beispiel dafür ist der Weg durch die Liechtensteinklamm, den die Sektion Pongau mit finanzieller Unterstützung der Gemeinde St. Johann baute und der nach Fertigstellung von dieser als Eigentum beansprucht wurde.24 Der Alpenverein setzte sich bis zum Ende des 19. Jahrhunderts auch für verschiedene Straßenbauprojekte ein oder trieb diese selbst voran. So unterstützte er zum Beispiel den Bau der Schnalstal- und der Suldenstraße.25 1894 brachte der Alpenverein als Geschenk zum 50-jährigen Thronjubiläum von Kaiser Franz Joseph das Projekt einer »Großen Dolomitenstraße« von Bozen bis Cortina d’Ampezzo ins Rollen, das er finanziell unterstützte und für das er auch »schwierigste Überzeugungsarbeit« in den Gemeinden vor Ort leistete.26

Dolomitenstraße, Kehrtunnel am Falzarego-Pass

1893 begann die Sektion Klagenfurt mit der Planung einer Straße zum Glocknerhaus, »um auch jenen Personen, welche die bestehenden Saumwege nicht benützen konnten, den Besuch des Glocknerhauses zu ermöglichen.«27 Mit dem Bau dieser Glocknerstraße, die schließlich 1908 eröffnet wurde, setzte aber eine Wende in der Haltung zu Straßenbauten ein. Danach gab es keine derartigen vom Alpenverein unterstützten Projekte mehr. Das erste Regelwerk: Die Hütten- und Wegebauordnung 1879 Weil die Intensivierung der Bautätigkeit der Sektionen und die damit verbundene Vergabe von Subventionen durch den Zentralausschuss Regeln erforderten, entstand 1879 die erste Hütten- und Wegebauordnung. Ziel dieser Bauordnung, die im Verlauf der Vereinsgeschichte mehrmals adaptiert wurde, war vor allem, Kriterien für die Vergabe der Fördermittel festzulegen, damit auf diese Weise der Zentralausschuss auch lenkend auf die Bautätigkeit der Sektionen eingreifen konnte. Wie auch bei allen späteren Hütten- und Wegebauordnungen ging es dabei primär um Hüttenbauten, die Wege wurden nur ergänzend behandelt. Die Hütten- und Wegebauordnung gab vor, dass der Zentralausschuss nur größere Wegneubauten, vor allem in Verbindung mit Hüttenneubauten, fördern sollte. Kleinere Wegbauten, Wegweiser usw. sollten die Sektionen selbst finanzieren. Förderungen waren außerdem nur für jene Projekte vorgesehen, die »die Erfüllung des Vereinsziels sicherstellen«28 (ohne dass dieses in der Bauordnung näher ausgeführt wurde). An den für die Einreichung erforderlichen Unterlagen ist erkennbar, dass der Zentralausschuss dadurch die Aktivitäten der Sektionen koordinieren wollte. So versuchte er auch ohne zentralen Bebauungsplan jene Hütten- und Wegeprojekte zu forcieren, die in der Gesamtbetrachtung der Erschließung der Ostalpen sinnvoll waren. Beispielsweise musste man bei Fördergesuchen für einen Wegneubau schildern, welche Vorteile sich durch den Neubau ergäben (z.B. Verkürzung der Zustiegszeit), welche Konsequenzen er auf bestehende Weganlagen hätte und wie für die zukünftige Instandhaltung des Weges finanziell gesorgt sei.29



Kaiserin-Elisabeth-Glocknerstraße mit Glockner-Haus, Postkarte 1910

27 Heinz Klos, Glocknerhaus und Glocknerstraße, in: Festschrift zur Feier des 50jährigen Bestehens des Glocknerhauses der Sektion Klagenfürt des D.u.Ö.A.V., Klagenfurt 1926, 5–9, hier 8. 28 Weg- und Hütten-Bauordnung für den Deutschen u. Oesterreichischen Alpenverein, in: Mitteilungen des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins (im Folgenden: »Mitteilungen«) 1879, 121–123, hier 121. 29 Ebd., 122.

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Dirndln-Südwand mit dem breit angelegten Weg zur Austria-Hütte

Der »Übergang zum Luxus«: Zunehmende Ansprüche an Wegbauten

Ungefähr ab den 1880er-Jahren wurden neue Wege häufiger »über das Maß einfacher Steige hinausgehend ausgeführt« und man nahm »schon Rücksicht auf das grosse Publikum […], welches Bequemlichkeit wünschte.«30 Beispiele für solche von Beginn an besser ausgebaute Wege sind der Dopplersteig auf den Untersberg, der Fischerweg über den Kalser Tauern oder der Weg zu den Krimmler Wasserfällen. Diese Weiterentwicklung bei den Wegen fand parallel zu den Hüttenbauten statt, bei denen man ab dieser Zeit ebenfalls mehr Wert auf behagliche Einrichtung legte und die nun immer häufiger bewirtschaftet wurden. Zur gleichen Zeit wurden auch bereits vorhandene Wege öfters verbreitert und bequemer ausgebaut, und »auch in den höheren Regionen kamen statt der einfachen Pfade die Reitwege.«31 Ab dem Ende der 1880er-Jahre stellt Emmer sowohl bei den Hütten- als auch den Wegbauten dann einen »Übergang zum Luxus« fest: »Sanfte Steigung, Breite, feiner Schotter – kurz, ein ›promenadenmässiger‹ Charakter wird gefordert, ganz selbstverständlich ist, dass an allen halbwegs ›heiklen‹ Stellen Drahtseile, Geländer, Klammern den Weg versichern.«32 Höhenwege – der letzte Schrei um die Jahrhundertwende

30 Emmer, Geschichte (wie Anm. 1), 232. 31 Ebd. 32 Ebd. 33 Emmer, Beiträge zur Geschichte (wie Anm. 15), 340.

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Ende des 19. Jahrhunderts kam eine neue Mode im Wandern und im Wegebau auf: Höhenwege, die »stundenweit in der wilden Öde der Hochregion über Kämme und Gipfel sich hinziehen, als ›alpine Spaziergänge‹ in Gegenden, die zur Zeit der Entstehung des Vereins noch als unzugänglich gelten mochten«.33 Bis zum Ersten Weltkrieg setzte dann ein wahrer Bauboom derartiger Wege ein, wobei aus topografischen Gründen nur wenige davon in vergletscherten Gebirgsgruppen lagen: »Die Wegbauten beschränkten sich hier [in der Venedigergruppe] hauptsächlich auf die

Heilbronner Weg: Weganlage am Bockkarkopf, 1920er-Jahre Leiter am Heilbronner Weg, um 1960

Wege zu den Hütten und Gletschern und auf schneefreie Jöcher; der Anlage von Höhenwegen stehen die großen Gletscher im Wege.«34 Der Schwerpunkt der Höhenwege lag also in unvergletscherten Gebirgsgruppen, sowohl in den Nördlichen Kalkalpen als auch in niedrigeren Gebieten der Zentralalpen. Besonders berühmt für Höhenwege wurden schon bald die Allgäuer Alpen: »Die Allgäuer Berge sind heute von einem Netze wohlgepflegter Höhenwege überzogen, wie keine zweite Gruppe in den Ostalpen. […] Von Hindelang und Tannheim im Norden kann man, zum Teil sogar auf Parallelwegen, zumeist auf oder neben dem 36 km langen Kammscheitel die ganze Gruppe bis zur Quelle der Bregenzer Ache durchwandern«.35 Höhenwege entstanden oft als Gemeinschaftsprojekte lokaler und alpenferner Sektionen, unter anderem deshalb, weil sie oft die finanziellen Möglichkeiten einer einzelnen Sektion überstiegen. Beispiele dafür sind der Heilbronner Weg oder der Tauernhöhenweg: »An Weganlagen haben die Sektionen Gmünd, Hannover, Osnabrück, Villach, Gießen und Graz Vorbildliches geleistet und der von mehreren Sektionen gemeinsam erbaute Tauernhöhenweg vom Hannover-Haus zum Mallnitzer Tauern ist ein Höhenweg, der seinesgleichen in den Alpen sucht.«36 Heute versteht man unter dem Tauernhöhenweg die rund 200 Kilometer lange Wegverbindung vom Großvenediger bis zu den Seckauer Tauern, die alle Gruppen der Hohen und Niederen Tauern durchquert. Der oben erwähnte Abschnitt ist eine Tagesetappe davon. Hochbetrieb in der Erschließung bis 1914

Mit dem Aufkommen des Sommertourismus und der allmählichen Umstellung der Alpenvereinshütten von unbewirtschafteten auf bewirtschaftete Stützpunkte gegen Ende des 19. Jahrhunderts nahmen auch die Besuchszahlen auf den Hütten und die Nutzung des Wegenetzes massiv zu. Zwischen 1894 und 1914 verdreifachte sich die Mitgliederanzahl des



34 Moriggl, Hütten- und Wegebau (wie Anm. 4), 67. 35 Ebd., 55. 36 Ebd., 71.

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Gruppe von Wanderern bei der Rast, um 1900 (Foto: Eugen Albrecht)

DuOeAV von 30.000 auf 100.000. Damit veränderte sich auch das Publikum in den Bergen: »Diese vielen waren selbstverständlich nur zum geringsten Teile Alpinisten in unserem Sinne, vielmehr zumeist Bergbummler, Sommerfrischler und dergleichen, und auch solche, die nur dem Triebe einer Mode folgen, befanden sich darunter. Alle diese brachten ihre vom Tale her gewohnten Ansprüche in die Berge mit und die alpinen Vereine, vor allem unser Alpenverein, glaubten sich genötigt, diesen Ansprüchen wenigstens teilweise entgegenkommen zu sollen. Die früher so einfachen Schutzhütten genügten nicht mehr, es entstanden große Häuser, ja zum Teil wirkliche Berghotels […]. Ebenso wurden die Wege immer bequemer, viele früher schwer ersteigbare Felsgipfel wurden mit künstlichen Mitteln, wie Drahtseilen, Griffstangen und Leitern bequem und sicher zugänglich gemacht und so für die vielen, die da kommen, ›erschlossen‹.«37

37 J. Aichinger, Zur Entwicklungsgeschichte des Alpinismus und des alpinen Schneeschuhlaufs, in: Zeitschrift 1919, 140–167, hier 147. 38 Moriggl, Hütten- und Wegebau (wie Anm. 4), 49. 39 Ebd., 53. 40 Aichinger, Entwicklungsgeschichte (wie Anm. 37).

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Demnach hätte der Alpenverein mit der erforderlichen »Ausgestaltung der Wege für den gewaltig zunehmenden Verkehr«38 also lediglich darauf reagiert, dass wegbauende Sektionen »durch zahlreiche Klagen genötigt war[en], einzelne steile Partien, ja selbst einzelne Windungen umzulegen, darunter Strecken, die in den ersten Zeiten des Alpenvereins noch als ›sehr angenehm‹ gegolten haben«.39 Der Ausbau der Wege- und Hütteninfrastruktur des Alpenvereins kann jedoch, in quantitativer wie in qualitativer Hinsicht, nicht nur als eine Reaktion auf die massive Zunahme der Besuchszahlen und der Ansprüche gesehen werden, sondern war umgekehrt auch förderlich dafür. Schon nach dem Ersten Weltkrieg bemerkte man auch im Alpenverein diesen Zusammenhang: Es entstand »eine Art von Wechselwirkung, die den Besuch gewisser, mit derlei Weg- und Hüttenanlagen besonders reich ausgestatteter Gebiete ungemein förderte«40, was wiederum zum Ausbau der Wege und Hütten und zur Umstellung auf bewirtschaftete Hütten führte. Bereits damals sind also die Anfänge einer Erschließungsspirale im Alpenraum zu erkennen, die bis heute andauert.

Kurz vor dem Ersten Weltkrieg erreichte die Bautätigkeit ihren Höhepunkt: Alleine in den Jahren 1911 bis 1913 wurden fünfzig neue Hütten eröffnet!41 Auch wenn keine derartigen Zahlen mit Bezug auf das Wegenetz vorhanden sind, ist anzunehmen, dass dieses ebenso rasant wuchs, weil man die Hauptzahl der Wege im jeweiligen Arbeitsgebiet in der Regel bald nach dem Bau der jeweiligen Hütte anlegte. Begünstigt wurde diese Entwicklung dadurch, dass der Gesamtverein den Wegebau ab dem Ende des 19. Jahrhunderts verstärkt finanziell förderte: Die Klagenfurter Beschlüsse der Generalversammlung 1897 bestimmten, dass Wegebaukosten, »wenn notwendig, vorwiegend aus Mitteln des Gesamtvereins bestritten werden können«42, und 1899 bekräftigte die Generalversammlung Passau, dass »überhaupt mehr Mittel für Wegbauten zu verwenden seien, womit man gleichfalls auf eine Einschränkung der Hüttenbaupläne hinwirken wollte«.43 Die Erschließung bisher wegloser Gebiete mit Gipfel- und Höhenwegen und die Tatsache, dass die Wege immer bequemer und breiter wurden, führten aber auch zu Kritik in den eigenen Reihen und zur Forderung nach einem Erschließungsstopp.44 Dieser vereinsinterne Konflikt sollte sich nach dem Ersten Weltkrieg noch verstärken. Ein jähes Ende der Erschließung durch den Alpenverein: der Erste Weltkrieg

Der Erste Weltkrieg brachte ein jähes Ende der intensiven Erschließungstätigkeit durch den Alpenverein. Spätestens 1915 kam der Wegeneubau überall fast vollständig zum Erliegen. Im Verlauf des Krieges war es durch den Mangel an Arbeitskräften auch immer weniger möglich, die bestehenden Wege instandzusetzen, weshalb sämtliche Weganlagen in den Kriegsjahren mehr oder minder schwere Witterungsschäden davontrugen.45 Der Kriegseintritt Italiens 1915 brachte für den Alpenverein eine entscheidende Veränderung, weil damit nach militärischer Definition plötzlich fast zwei Drittel der Alpenvereinshütten im oder nahe dem Kriegsgebiet lagen und daher nur sehr eingeschränkt für den Touristenverkehr zugänglich waren.46 Sowohl das alpine Wegenetz als auch die Verkehrsinfrastruktur in den Tälern veränderte sich im Bereich der Südfront und entlang der Nachschublinien massiv – zunächst durch die militärische Erschließung des Geländes, später durch Zerstörungen in Folge der Kämpfe: »Neue Bergbahnen fauchen in stille Alpentäler. Breite Straßen ziehen ihre gewundene Spur durch Wälder und über blanke Pässe, eingesäumt von undurchsichtigen Schutzvorhängen aus Stroh und Tannenreisig. Saumwege und Kletterpfade kriechen wie weiße Schlangen hangauf. Leitern hängen an den Felsmauern. Eiserne Stifte und Ketten schlugen den Fels in Bann. Zerstampfte Wiesen, beraubte Wälder, Haufen ekelhaften Schuttes sind die riesenhaften Trittspuren des Kriegsgottes, der über die Berge geschritten […]. Die heißestumstrittenen Angelpunkte der Alpenfront sind durchwühlt von tausend Geschossen, sind tote, trostlos



41 Gidl, Alpenverein (wie Anm. 2), 112. 42 Emmer, Beiträge zur Geschichte (wie Anm. 15), 341. 43 Ebd. 44 Aichinger, Entwicklungsgeschichte (wie Anm. 37), 148. 45 Menger, Alpenverein und Weltkrieg (wie Anm. 14), 188. 46 Verzeichnis der im Sommer 1915 bewirtschafteten Schutzhütten des D. u. Ö. Alpenvereins, in: Mitteilungen 1915, 127.

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Alpini-Weg in den Sextener Dolomiten, 1970er-Jahre (Foto: Wilhelm R. Dietrich) Kriegsweg am Monte Cengia, 1920erJahre Schützengraben am Monte-CengiaGipfel, 1920er-Jahre

47 Walter Schmidkunz, Von den Schutzhütten an und hinter der Alpenfront. I., in: Mitteilungen 1918, 62–65, hier 62. 48 Menger, Alpenverein und Weltkrieg (wie Anm. 14), 184. 49 Ebd. 50 Gidl, Alpenverein (wie Anm. 2), 349. 51 Schmidkunz, Alpenfront (Anm. 47), 62f.

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traurige Schutt- und Scherbenhaufen. Manchen stolzen Gipfel hat das Ekrasit [Sprengstoff] um einen Kopf kürzer gemacht.«47 Der Alpenverein lobte zunächst die militärische Bedeutung seines Wegenetzes: »Nur durch diese Wege war es ja den vielfach gänzlich gebirgsunkundigen Truppen überhaupt möglich, gleich von Anfang an in die Hochregion vorzudringen. […] Bis zur Erbauung von Seilbahnen dauerte es lange, und bis dahin bildeten die bestehenden Wege die Hauptverkehrslinien von und zu der Front, auf ihnen vollzog sich mittels Träger- und Tragtierkolonnen der gesamte Nachschub.«48 Dass die Bedeutung des Alpenvereinswegenetzes tatsächlich so groß war, darf bestritten werden, da die Hütten und Wege des Alpenvereins nach anderen Kriterien angelegt waren, als sie im Krieg von Bedeutung waren. Das gesteht auch der Autor des oben zitierten Absatzes ein, wenn er gleich darauf schreibt: »Da die Alpenvereinswege lediglich den Bedürfnissen der Bergsteiger ihre Entstehung verdankten und deren Interessen Rechnung trugen, erwiesen sich manche Steige im Gebirgskrieg allerdings auch als weniger brauchbar. Denn die Hauptforderung war jetzt nicht mehr, vom Weg aus möglichst viel zu sehen, sondern bei Begehung des Weges möglichst wenig gesehen zu werden.«49 Im Krieg wurden innerhalb kurzer Zeit wesentlich mehr Materialseilbahnen zu alpinen Stützpunkten gebaut, als es in Friedenszeiten möglich gewesen wäre.50 Noch bis 1918 hoffte der Alpenverein, diese und andere vom Militär erbauten Infrastrukturen nach dem Krieg übernehmen zu können: »Der Krieg hat uns auch Gewinn gebracht, den wir dankbar buchen müssen: herrliche Zufahrtstraßen […], hunderte ausgezeichneter Saumwege, tausend vortreffliche Klettersteige, Gratwege«51. Erst nach Kriegsende machte sich diesbezüglich Ernüchterung breit: Der Verlust der Arbeitsgebiete mit ihren Hütten und Wegen in Südtirol, im Trentino, in der Provinz Belluno und in Slowenien bedeutete für den Alpenverein ein kollektives Trauma und machte Überlegungen bezüglich einer Weiternutzung der Kriegsinfrastruktur hinfällig. Der einzige Bereich der ehemaligen Italienfront, der nach dem Krieg bei Österreich und damit innerhalb des Arbeitsgebiets des DuOeAV blieb, war der Karnische Hauptkamm.

Grenze zwischen Österreich und Italien (»Deutsch-italienische Grenze«) am Wolayerpass mit Wolayersee-Hütte, 1939 (Eduard-Pichl-Hütte) Wolayersee-Hütte, um 1950

Der Erste Weltkrieg war sicherlich die größte Zäsur in der rund 150-jährigen Entwicklungsgeschichte des Alpenvereinswegenetzes, der die intensive Expansionsphase plötzlich beendete. In der Zeit danach wurde das bis 1914 aufgebaute Wegenetz weiterentwickelt und überprägt. Diesen Entwicklungen ist der zweite Abschnitt des Beitrags gewidmet. Kriegserbe als Basis des Karnischen Höhenwegs Die Sektion Austria hatte 1909 die Wolayerseehütte am Karnischen Hauptkamm mit dem umliegenden Arbeitsgebiet übernommen. Nach dem Krieg fanden die Sektionsmitglieder eine völlig zerstörte Hütte in einem gänzlich veränderten Gebiet vor. So wird über den Zugang zur Hütte berichtet, dass vor dem Krieg »nur ein Steig den Berg hinan[führte], auf dem man unsere Hütte erreichte. Heute zweigen Reitwege nach allen Höhen und Übergängen ab, denn diese Grenzhöhen vom Pal bis zur Paralba waren wichtige Befestigungen.«52 Die Sektion konnte zumindest diese im Krieg erbauten Wege nachnutzen: »Das Arbeitsgebiet ist reich an Wegen, jedes der vielen Nord-Süd gerichteten Täler besitzt einen Holz- oder Almweg, und im Kriege wurden vom Militär und von den russischen Kriegsgefangenen zahlreiche Steige aus den Tälern bis an die Grenzhöhen erbaut und die militärischen Stellungen längs der Grenze untereinander durch Wege verbunden.«53 Im Zuge des Wiederaufbaus der Wolayerseehütte als Eduard-Pichl-Hütte sowie des Baus der Obstanserseehütte und des Hochweißsteinhauses in den 1920er-Jahren integrierte die Sektion auch die im Krieg angelegten Versorgungswege in das Wegenetz rund um die Hütten: »›Austria‹ hat diese vielen Wege zum Teil ausgebessert und wird die wichtigsten dieser Zugänge und Verbindungswege, die herrliche Höhenwanderungen darstellen, in Zukunft möglichst instand halten.«54 Diese Höhenwege waren die Vorläufer und Basis für den heutigen Karnischen Höhenweg.



52 Jahresbericht der Sektion Austria des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins über das 45. (57.) Vereinsjahrs 1918, Wien 1919, 13. 53 Eduard Pichl, Die Arbeitsgebiete des Zweiges Austria, in: Franz Rudovsky (Hg.): Festschrift zum 70jährigen Bestand des Zweiges Austria, Wien 1932, 17–107, hier 78. 54 Ebd.

Ein Überblick über die Baugeschichte des Alpenvereinswegenetzes

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Entwicklung des Wegenetzes in der Sella von 1894 bis 1914.

Ein Paradebeispiel: Der Aufbau des Wegenetzes in der Sellagruppe

Als Abschluss des ersten Abschnitts illustriere ich die bisher beschriebenen Entwicklungen anhand eines konkreten Falls: Der Aufbau des Wegenetzes in der Sellagruppe (Dolomiten) ist ein typisches Beispiel dafür, wie die Alpenvereinssektionen gegen Ende des 19. Jahrhunderts neue Arbeitsgebiete erschlossen. Ausgehend von einem Hüttenneubau errichtete die Sektion Bamberg dort innerhalb weniger Jahre ein umfassendes lokales Wegenetz. Weitere Hüttenbauten folgten, bis der Erste Weltkrieg die Tätigkeit der Sektion beendete. Das Beispiel der Sellagruppe liefert damit quasi eine idealtypische Illustration der bisher beschriebenen Aufbau- und Expansionsphase des Wegenetzes bis zum Ersten Weltkrieg.

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Startschuss für die Bamberger Hütte: Auf Vorschlag des Zentralausschusses übernahm die Sektion Bamberg 1893 nur wenige Jahre nach ihrer Gründung die Aufgabe, »auf dem Pisciaduplateau in der Sellagruppe eine vorerst nicht bewirtschaftete Unterkunftshütte zu errichten, um so die Besteigung des Boé, sowie mehrerer anderer Gipfel dieser Gruppe zu erleichtern.«55 Zu diesem Zeitpunkt dürfte die Sellagruppe praktisch unerschlossen gewesen sein:

Vergleich des heutigen Wegenetzes in der Sellagruppe mit dem Stand von 1914.

»Bevor unsere Sektion in der Sella ihr Arbeitsgebiet sich erwählte, war von Pfad und Weg dort nichts zu finden. Wohl ging alter Ueberlieferung nach einst ein Weg vom Fassatal quer ueber die Sella ins hintere Enneberg [Gadertal] führend, doch von diesem Weg war keine Spur mehr vorhanden.«56

55 H. Hamm, Sektionsgeschichte, in: Festschrift zum 25jährigen Bestehen der Sektion Bamberg des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins. 1886– 1911, Bamberg 1912, 7–34, hier 22. 56 Josef Eckert, Wege in der Sella, in: Festschrift S. Bamberg (wie Anm. 55), 53–58, hier 53.



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Primäres Ziel war also, einen Stützpunkt für den Hauptgipfel zu errichten und nicht ein Wegenetz zur Erschließung der gesamten Gebirgsgruppe aufzubauen. Die Lage der Hütte am Schnittpunkt der die Sella durchschneidenden Täler wurde so gewählt, dass sie im Zentrum des neu entstehenden Wegenetzes liegen würde. Dadurch konnte sie als Ausgangspunkt für viele Touren in der Sella dienen. Für den Hüttenbau ließ die Sektion als Erstes einen Weg von Kolfuschg aus durch das Mittagstal (Val de Mesdi) errichten. In dessen Talschluss befand sich damals ein Eisfeld, das mit technischen Hilfsmitteln überwunden wurde: »Über den steilen Gletscher spannte sich ein 250 m langes Drahtseil, die immerhin etwas heikle Passage bedeutend erleichternd.«57 Schon 1894 eröffnete die Sektion die Bamberger Hütte im Zentrum der Sellagruppe. Systematischer Ausbau des Wegenetzes von der Bamberger Hütte aus: Da der letzte Teil des ursprünglichen Hüttenzustiegs nicht ganz steinschlagsicher war, schuf die Sektion schon 1895 einen Alternativweg, der vom Mittagstal zum Pisciadusee und von dort weiter »durch hochinteressante Hochgebirgsbilder« über den Zwischenkofel zur Bamberger Hütte führte. In den nächsten Jahren erfolgten ausgehend von der Hütte Wegbauten und Markierungen in der ganzen Sellagruppe: 1895 führte man einen Weg nach Süden durch das Val Lasties ins Fassatal und verband diesen mit dem Sellajoch. 1896 erfolgte mit einem Weg vom Grödner Joch durch das Val Culea die Anbindung der Bamberger Hütte an das Grödner Tal. Wegen starker Steinschlaggefahr wurde dieser Weg später wieder gesperrt und als Ersatz 1910 ein Zustiegsweg vom Grödner Joch über das Val Setus eröffnet. Wo die Sektion noch keine Wege baute, brachte sie zumindest Markierungen an, zum Beispiel von der Bamberger Hütte nach Corvara oder von Corvara auf den Piz Boé. Von der Hütte selbst wurde ein Weg auf den Piz Boé gebaut »und die an und für sich leichte Besteigung so in eine bequeme umgewandelt«.58 1897 gönnte man sich bereits eine Luxusaufgabe: Die Sektion ließ einen Felsensteig durch die Westflanke des Zwischenkofels legen, der »an meist vertikaler Wand ein Drahtseil von 135 m, sowie mehrere kleinere Sprengungen notwendig gemacht hat, dafür aber schwindelfreie Touristen fast eben zur Hütte geleitet und ihnen dabei einen entzückenden Ausblick in den 100 m tief zu ihren Füssen liegenden See, wie durch das Val Lasties hinaus in das grüne Fassatal gewährt.«59 Als Ausdruck der Freundschaft mit der Sektion Coburg taufte man diesen Weg, der den letzten Gegenanstieg zur Hütte umgeht, Coburger Weg. Ebenfalls 1897 wurde der Zugang vom Pordoijoch markiert, 1900 dann der entsprechende Weg fertiggestellt. Nur sechs Jahre nach Erbauung der Bamberger Hütte war damit das Wegenetz in der Sellagruppe in seinen Grundzügen vollendet und die Hütte von allen Hauptrichtungen aus über Wege erreichbar. 57 Ebd. 58 Ebd., 54. 59 Ebd.

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Neue Hüttenbauten und Klettersteige: Aufgrund der steigenden Besucherfrequenz errichtete die Sektion im nördlichen Teil der Gruppe 1903 die unbewirtschaftete Pisciaduseehütte und legte einen Verbindungsweg von

Die Bamberger Hütte am Plateau des Sellastocks

dieser Hütte zum Grödner Joch an. Die befreundete Sektion Pößneck baute 1911/12 den Pößnecker Klettersteig vom Sellajoch durch die Sellawestwand auf das Plateau und weiter bis zur Einmündung in den bestehenden Weg der Sektion Bamberg. Dadurch wurde eine möglichst kurze und gewollt spektakuläre Verbindung vom Sellajochhaus zur Bamberger Hütte geschaffen. Der Pößnecker Steig ist damit einer der ältesten Klettersteige der Dolomiten und zählt auch heute zu den anspruchsvolleren Klettersteigen der Region. Obwohl die Sektion 1912 ihr Erschließungswerk in der Sellagruppe als »im grossen und ganzen abgeschlossen«60 bezeichnete, begann sie 1913 einen neuen Hüttenbau: Die Vallonhütte sollte einen Stützpunkt für Klettertouren im Ostteil der Sella und für die Besteigung des Piz Boé von Corvara aus schaffen. Unter Benutzung bestehender Wegtrassen wurde vom Tal aus ein breiter Weg bis zum Bauplatz geschaffen und mit dem Rohbau begonnen. Gleichzeitig schuf die Sektion Lichtenfels in Abstimmung mit den Bambergern den Lichtenfelser Weg, eine direkte Verbindung von der zukünftigen Vallonhütte zur Bamberger Hütte.61 Die Länge des von der Sektion Bamberg betreuten Wegenetzes in der Sella betrug damals rund 75 Kilometer.62 Der Erste Weltkrieg und der Verlust des Arbeitsgebiets: Sämtliche Bauaktivitäten wurden durch den Ausbruch des Ersten Weltkriegs abrupt beendet. Die Vallonhütte war bis zum Kriegsbeginn nur im Rohbau fertiggestellt.63 Dieser verfiel nach dem Krieg, wurde später vom Club Alpino Italiano (CAI) Bozen erworben und 1988 als Franz-Kostner-Hütte wiederaufgebaut. Die Frontlinie verlief nicht in unmittelbarer Nähe der Sella, sondern südöstlich davon quer zum Buchensteintal. Anders als in benachbarten Gebieten der Dolomiten wurde deshalb das Bergwegenetz in der Sella während des Krieges nicht stark verändert. Da jedoch die Pässe rund um die Sella besondere Bedeutung für den österreichischen Nachschub aus Norden bzw. Westen hatten, erschloss man zu Kriegsbeginn das Grödner Joch mit einem Fahrweg. Über das Sellajoch, den Passo Campolongo und das Pordoijoch waren bereits davor zu touristischen Zwecken Fahrstraßen gebaut worden.



60 Hamm, Sektionsgeschichte (wie Anm. 55), 25. 61 Josef Eckert, Die einstigen Hütten der Sektion, in: Festschrift zum 50jährigen Bestehen der Sektion Bamberg des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins (zugleich Bericht über die Sektionsjahre 1919 bis 1936), Bamberg 1936, 24–30, hier 28. 62 Ebd., 25. 63 Ebd., 26.

Ein Überblick über die Baugeschichte des Alpenvereinswegenetzes

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Nach dem Krieg wurden die Bamberger Hütte und die Pisciaduseehütte von Italien beschlagnahmt und später dem CAI übergeben, der sie noch heute bewirtschaftet. Wie traumatisch der Verlust für die Sektion Bamberg war, zeigt die Sektionsfestschrift 1936, in der es fast zwanzig Jahre nach dem Krieg heißt: »Einmütig schufen hier Hand in Hand deutsche Sektionen in der Sella ein Wegnetz, das als mustergültig gelten konnte. Gerne und willig wurden die vielen Arbeiten geleistet und die hohen Kosten getragen. Nun ist uns dieses Werk aus den Händen genommen.«64 Und heute? Verglichen mit den zwanzig Jahren Wegebautätigkeit der Sektion Bamberg, waren die Veränderungen des Wegenetzes in der Sellagruppe ab dem Ersten Weltkrieg bis heute gering. Wesentlich war unter anderem die Erschließung mit Bergbahnen, in deren Umgebung einige neue Wanderwege entstanden. Auch im Osten der Sellagruppe ist das Wegenetz in den letzten Jahrzehnten durch den Bau mehrerer Klettersteige mit ihren Zu- und Abstiegswegen deutlich dichter geworden. Der Vergleich der Wegesituation auf der Karte von 1914 mit der von heute macht aber deutlich, dass das Wegenetz seit hundert Jahren in seinen Grundzügen erhalten geblieben ist. 65 Überprägung und Weiterentwicklung des Wegenetzes seit dem Ersten Weltkrieg Der große Wendepunkt

64 Ebd., 28. 65 Rekonstruktion auf Basis von Eckert, Wege in der Sella (wie Anm. 56). 66 Dieser Paradigmenwechsel fällt auch beim Vergleich vereinsinterner Schriften zum Wegebau auf: Beispielsweise beschäftigen sich die drei ersten Auflagen des Handbuchs »Verfassung und Verwaltung des DuOeAV« (1893, 1900, 1910) inhaltlich vor allem mit der Neuanlage von Wegen, während die 4. Auflage 1928 genauso wie das aktuelle »Wegehandbuch« (2011) hauptsächlich die Erhaltung des bestehenden Wegenetzes thematisiert.

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Bis zum Ersten Weltkrieg wurde die Entwicklung des Alpenvereinswegenetzes hauptsächlich vom Alpenverein selbst, quasi von innen heraus geleitet. Aufbau und Expansion charakterisierten diese erste Phase der Baugeschichte. Seit dem Ersten Weltkrieg bestimmten hingegen verstärkt äußere Einflüsse die Zukunft des Wegenetzes. Außerdem ging es ab diesem Zeitpunkt stärker um die Erhaltung und den Ausbau der vorhandenen Wege als um den Aufbau von Neuem. Der Erste Weltkrieg ist also in doppelter Hinsicht Wendepunkt in der Geschichte des Alpenvereinswegenetzes: zum einen der Wechsel von einer primär von innen heraus bestimmten Entwicklung zu einer stärker von äußeren Einflüssen geprägten; zum anderen der Übergang von einem Expansionsstadium in eine Phase der Erhaltung und Weiterentwicklung des Bestehenden.66 Der folgend immer wieder auftauchende Begriff »Überprägung« drückt aus, dass der Charakter des ursprünglich aufgebauten Wegenetzes zum Teil stark verändert wurde. Dabei bestehen extreme räumliche Unterschiede: Es gibt Gebiete, in denen die Wege praktisch genauso aussehen wie vor hundert Jahren. Und es gibt Gebiete, die heute von Wegen und anderen Erschließungen charakterisiert sind, die kaum etwas mit dem ursprünglichen Alpenvereinswegenetz zu tun haben. Betrachtet man die Ostalpen insgesamt, so sind die Grundzüge des bis zum Ersten Weltkrieg aufgebauten Wegenetzes aber in jedem Fall erhalten geblieben.

Anders als in den ersten fünfzig Jahren der Baugeschichte, ist ab 1918 keine klare Abfolge verschiedener Entwicklungsphasen mehr erkennbar. Der folgende Text ist deshalb weniger stark chronologisch aufgebaut als der vorangegangene Abschnitt. Stattdessen werden verschiedene Themen vorgestellt, die das Alpenvereinswegenetz als mehr oder weniger parallel verlaufende Entwicklungsstränge geprägt haben. Kriegsfolgen und Wirtschaftskrisen

In den ersten Jahren nach dem Krieg waren die Alpenvereinssektionen vor allem mit dem Wiederaufbau und der Instandsetzung der Weganlagen beschäftigt.67 Aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Lage und der deutschen Hyperinflation bis 1923 waren dafür allerdings kaum Mittel vorhanden. Erst danach finden sich in den Jahresberichten der Sektionen allmählich wieder Beschreibungen neuer Erschließungsprojekte. Eine zweite direkte Kriegsfolge, die den Alpenverein vor große Herausforderungen stellte, war der Verlust der Arbeitsgebiete in den Südalpen: Zahlreiche Sektionen standen nach dem Krieg ohne Arbeitsgebiet da. Gleichzeitig war die Erschließung der Ostalpen zu diesem Zeitpunkt durch den »Betätigungsdrang der Sektionen« und »Ausdehnungsbestrebungen größerer, geldkräftiger Sektionen«68 bereits sehr weit fortgeschritten. Es wurde also allmählich eng in den Ostalpen. Den »heimatlosen« Sektionen blieben nur jene Gebiete, die freiwillig von anderen Sektionen abgetreten wurden, oder solche, die bis dahin nicht erschlossen worden waren, weil sie als alpinistisch unbedeutend galten. Das führte vermehrt zu Konflikten zwischen den Sektionen und zur Forderung einer zentralen Regelung der Arbeitsgebiete. Diese erfolgte schließlich 1921 in Form der »Bestimmungen über Arbeitsgebiete« des Zentralvereins. In der Praxis kam sie jedoch nur langsam voran.69 In Bezug auf die Arbeitsgebiete war das Verhältnis zu anderen alpinen Vereinen in der Zwischenkriegszeit unterschiedlich. Während der DuOeAV beispielsweise mit dem Österreichischen Touristenklub (ÖTK) ein Übereinkommen zur gegenseitigen Anerkennung der Arbeitsgebiete traf, war das Verhältnis zum Touristenverein Die Naturfreunde ab den frühen 1920er-Jahren ausgesprochen feindschaftlich. Das galt ebenso für die »jüdische« Alpenvereinssektion Donauland, die 1924 aus dem DuOeAV ausgeschlossen wurde und dann als Alpenverein Donauland selbstständig war.70 Lokale Alpenvereinssektionen versuchten mit verschiedensten Mitteln, Aktivitäten der Naturfreunde und von Donauland zu verhindern. So bat die Sektion Matrei im Wipptal 1928 den Hauptausschuss »alle Möglichkeiten der Hintanhaltung eines Hüttenbaus durch ›Die Naturfreunde‹ zu erwägen«, nachdem bekannt geworden war, dass diese einen Hüttenbau am Blaser im Brennergebiet planten. Als Gegenmaßnahme schlug die Sektion unter anderem vor, bei der Tiroler Landesregierung die Eingliederung des Blasers in ein Naturschutzgebiet zu erwirken oder einen Hüttenbau durch eine befreundete Alpenvereinssektion voranzutreiben.71



Rast am Wilde-Bande-Steig gegen den Bettelwurf

67 Menger, Alpenverein und Weltkrieg (wie Anm. 14), 194. 68 Moriggl, Zehn Jahre Vereinsgeschichte (wie Anm. 17), 320. 69 Jahresbericht 1924/25, in: Mitteilungen 1925, 226–229, hier 227. 70 Josef Moriggl, Verfassung und Verwaltung des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins, 4. Aufl. München 1928, 109. 71 OeAV Archiv SE 122.301, S. Matrei im Wipptal, Schreiben 27.1. und 2.3.1928.

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Station der Zugspitzbahn in Bau, 1930

Nach einer kurzen »sehr produktive[n] Phase für den Wegebau«72 bis 1930 wurden in den folgenden Jahren aufgrund der wirtschaftlichen Not in der Weltwirtschaftskrise wiederum kaum neue Wege angelegt.73 Ab Mitte der 1930er-Jahre nahm die Bautätigkeit des DuOeAV dann wieder zu, zumindest bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs. Während des Kriegs selbst gab es keine nennenswerte Wegebautätigkeit, gleichzeitig waren auch die Beschädigungen am Wegenetz im Vergleich zum Ersten Weltkrieg gering. Ein Grund dafür war, dass die Arbeitsgebiete des Alpenvereins in diesem Krieg nicht Schauplatz eines jahrelangen Stellungskriegs waren, ein anderer, dass wesentlich mehr Alpenvereinshütten als im Ersten Weltkrieg bewirtschaftet wurden. An vielen Wegen wurden daher zumindest die wichtigsten Erhaltungsarbeiten durchgeführt, was sie vor gröberen Witterungsschäden bewahrte. Nach dem Zweiten Weltkrieg war an den Neubau von Wegen vorerst nicht zu denken. Abgesehen von der wirtschaftlichen Not herrschte auch jahrelang Unsicherheit über die Rechtsnachfolge des 1945 verbotenen Alpenvereins und damit auch über dessen Vermögen und Hüttenbesitz. Bis zur Neugründung des DAV 1956 verwaltete der ÖAV als Treuhänder die Hütten und Wege des gesamten ehemaligen DuOeAV.74 Vom Erschließer zum Anwalt der Alpen – der Rollenwechsel des Alpenvereins

72 Walter v. Schmidt-Wellenburg, Alpenvereinsgeschichte 1929–1967, unveröffentlichtes Manuskript OeAV Archiv, 14. 73 Jahresbericht 1931/32, in: Mitteilungen 1932, 183–189, 187. 74 Schmidt-Wellenburg, Alpenvereinsgeschichte (wie Anm. 72.), 280. 75 Tölzer Richtlinien. 76 Moriggl, Zehn Jahre Vereinsgeschichte (wie Anm. 17), 317.

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Die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg war vereinsintern von einer Debatte über Neuerschließungen geprägt, die unter anderem 1923 zum Beschluss der Tölzer Richtlinien führte. In Bezug auf Wegbauten besagten diese im Wesentlichen, dass »neue Weganlagen im weglosen Hochgebirge und neue Markierungen von Gipfelwegen, insbesondere von Klettersteigen« zu unterlassen seien.75 In der Praxis wurden die Tölzer Richtlinien jedoch bald wieder aufgeweicht und die Wegbautätigkeit blieb »auch nach dem Kriege lebhaft, wenngleich im Vergleich zur Vorkriegszeit vielleicht etwas geringer«.76 Parallel zur internen Erschließungsdebatte kam durch den Beginn anderer alpiner Erschließungen während der Zwischenkriegszeit (z.B. wur-

den ab den 1920er-Jahren im ganzen Alpenraum vermehrt Seilbahnen gebaut) im Alpenverein auch der Landschaftsschutzgedanke auf. Einen ersten Höhepunkt erreichte diese Debatte dann im Zusammenhang mit der Errichtung der Stichstraße von der Großglockner-Hochalpenstraße zur Franz-Josefs-Höhe in den 1930er-Jahren. Später waren vor allem Speicherkraftwerksprojekte das vorherrschende Thema. In Folge dieser Entwicklungen wandelte sich das Selbstverständnis des Alpenvereins allmählich. Das Paradigma der Neuerschließung von Gebieten durch den Bau von Hütten und Wegen wich im Lauf der Zeit dem Paradigma der Erhaltung des Geschaffenen und dem Schutz der alpinen Landschaft. Diese Entwicklung setzt sich ab den 1970er-Jahren in der – auch im Alpenverein stark verankerten – Naturschutzbewegung fort. Bereits 1977 bekannte sich der DAV in seinem Grundsatzproramm dazu, keine neuen Wege mehr zu bauen.77 Auch im aktuellen Wegehandbuch der Alpenvereine wird diese Position bekräftigt, gleichzeitig aber erwähnt, dass naturräumliche Veränderungen im Gebirge immer wieder die Verlegung von Wegen oder Wegetappen erfordern.78 Speicherkraftwerke, Straßen und Bergbahnen

Neue Infrastrukturen überprägen das alpine Wegenetz: Bis zum Ersten Weltkrieg waren die alpinen Vereine zumindest oberhalb der Almregion die einzigen Erschließer im Gebirge. Erst ab den 1920er-Jahren tauchten im Hochgebirge mit Seilbahnprojekten, Speicherkraftwerken und Straßenbauten andere Interessen auf. Während es sich anfangs um vereinzelte Phänomene handelte, wurden diese Infrastrukturen nach dem Zweiten Weltkrieg in immer größeren Gebieten relevant. Wichtige Schritte waren etwa der Bau der Kraftwerksgruppe Kaprun 1938–1955 sowie die Errichtung der Speicherseen im hinteren Zillertal und das starke Wachstum der Skigebiete ab den 1960er-Jahren. Ab den 1990er-Jahren intensivierten sich diese Einflüsse auf das Wegenetz durch die verstärkte Nutzung von Bergbahnen für den Sommertourismus, ebenso durch neue skitechnische Erschließungen seit der Jahrtausendwende.79 Alle diese Entwicklungen überprägten das alpine Wegenetz auf unterschiedliche Weise. Beispielsweise veränderte die Anlage von Speicherstauseen für Wasserkraftwerke das lokale Wegenetz in der Regel fundamental: Bei den dafür verwendeten Talkesseln handelte es sich oft um Almflächen, über die Wege zu den darüber liegenden Jöchern führten. Mit der Überflutung verschwanden diese Wege genauso wie Almhütten. Das Anlegen von Ersatzwegen war in Folge nur entlang der oft steilen Talflanken möglich, was nicht nur Wegneubauten in schwierigem Gelände, sondern auch Umwege durch die Umgehung der Stauseen bedeutete. Straßenbauten wirkten sich hingegen je nach lokaler Situation sehr unterschiedlich auf das Wegenetz aus. Ein Beispiel dafür ist die Veränderung der Wanderwege nach dem Bau der Großglockner-Hochalpenstraße 1930 bis 1935. Fallbeispiel: Wege rund um die Großglockner-Hochalpenstraße: Der Bau der Großglockner-Hochalpenstraße veränderte den ehemaligen Saumweg



Auf dem Weg zum HeinrichSchwaiger-Haus: der Stausee Mooserboden, um 1980 (Foto: Klaus Puntschuh)

77 Grundsatzprogramm des Deutschen Alpenvereins zum Schutz des Alpenraumes, 1977, 6. 78 Wegehandbuch der Alpenvereine, München/Innsbruck 2011, Abschnitt 6.2. 79 Werner Bätzing, Die Alpen, 2. Aufl. München 2003, 149.

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Wegenetz am Wasserfallboden (Glocknergruppe) auf der Alpenvereinskarte 1928 (vor Errichtung des Speicherstausees) und 2006

über das Hochtor massiv. Interessanterweise entwickelte sich der Weg auf der Nord- und der Südseite des Alpenhauptkamms nach dem Straßenbau sehr unterschiedlich weiter: Auf der Südseite wurde die Straße von Heiligenblut kommend bis zum Hochtor großteils woanders geführt als der schmälere und steilere Saumweg, da die Trassierung der Straße andere Ansprüche an das Gelände stellte. Der Weg querte in Folge zwar immer wieder die Straße, verlief aber nicht direkt neben ihr (ausgenommen im Bereich des Wallackhauses). Der Weg erfüllte damit weiterhin seine Funktion als Wanderweg zum Wallackhaus und zum Hochtor. Deshalb blieb er bis heute bestehen, auch wenn sich sein Charakter wesentlich geändert hat. Ganz anders entwickelte sich die Situation auf der Nordseite: Die Straße folgt hier zwischen Hochtor und Fuscher Törl auf einer langen Querung fast exakt dem ehemaligen Wanderweg. Nach dem Bau der Straße blieb der Weg auch hier zunächst ohne große Veränderungen neben der Straße bestehen. Mit dem zunehmenden Verkehr auf der Straße wurde er jedoch unattraktiv und funktionslos. Heute ist er bis auf einige bedeutungslose Reste unterhalb des Fuscher Törls verschwunden. Nicht nur der Straßenbau selbst überprägte das Bergwegenetz in der Glocknergruppe: Schon bald nach der Eröffnung wollte die Großglockner-Hochalpenstraßen-AG (GROHAG) die Straße mit touristischen Zusatzangeboten ausgestalten. Auch bergunerfahrene Gäste sollten die Berglandschaft genießen und erleben können. Eine entsprechende Maßnahme war der Bau eines »Promenadenweges« oberhalb der Pasterze, vom Endpunkt der sogenannten Gletscherstraße (also der Stichstraße von der Hauptstrecke der Großglockner-Hochalpenstraße zur Franz-

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Wegenetz im Bereich des Hochtors (Glocknergruppe) auf der Alpenvereinskarte 1928 (vor Bau der Großglockner-Hochalpenstraße), 1953 und 2006.



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Wegenetz im Bereich des Gamsgrubenweges (Glocknergruppe) auf der Alpenvereinskarte 1928 und 2006.

80 Ute Hasenöhrl, Naturschutz, in: DAV, OeAV, AVS (Hg.)/Martin Achrainer u. a. (Red.), Berg Heil! Alpenverein und Bergsteigen 1918–1945, Köln/Weimar/ Wien 2011, 391–420, hier 412–414.

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Josefs-Höhe) bis zur Gamsgrube – einem Schutzgebiet mit seltenen und sensiblen Pflanzengesellschaften. Ursprünglich war der Weg als Spazierweg konzipiert. In der Planung wurde er aber schrittweise zu einer drei Meter breiten Straße erweitert, die später problemlos für den Verkehr hätte freigegeben werden können. Während der Alpenverein den Bau der Hauptstrecke der Großglockner-Hochalpenstraße nie angegriffen hatte, bekämpfte er den Gamsgrubenweg noch vehementer als nur wenige Jahre davor den Bau der Gletscherstraße zur Franz-Josefs-Höhe. Er blieb damit aber ebenso erfolglos: Der für den Wegbau erforderliche Grundbesitz des Alpenvereins wurde enteignet und der Gamsgrubenweg 1937 eröffnet.80 Erst um die Jahrtausendwende kam er wieder in die Schlagzeilen – diesmal wegen seiner Sperre aufgrund von Steinschlagproblemen, die in Verbindung mit dem Klimawandel auftraten. Bis heute ist der Gamsgrubenweg ein überbreiter Spazierweg in hochalpiner Umgebung, der in der Art seiner Anlage und mit seinen langen Tunnelstrecken der Idee von Alpenvereinswegen widerspricht. Ungeachtet dessen ist er der meistbegangene Wanderweg im Nationalpark Hohe Tauern und auch einer der meistbegangenen Wege der Ostalpen. Neben seiner Funktion als Spazier- und Lehrweg des Nationalparks ist er auch als Zustieg zu hochalpinen Touren und Stützpunkten des Alpenvereins, wie der Oberwalderhütte und der mittlerweile geschlossenen Hofmannshütte, von Bedeutung. Wenn nicht die GROHAG den Gamsgrubenweg in der Art und Weise angelegt hätte, wie wir ihn heute vorfinden, hätte also vermutlich der Alpenverein selbst irgendwann einen Wanderweg nach seinen Vorstellungen von der Franz-Josefs-Höhe zum Wasserfallwinkel gebaut.

Liftgestütztes Wanderglück: Auch die Erschließung mit Bergbahnen überprägt in vielen Gebieten das vorhandene Wegenetz. Der Bau von Liften, Pisten, Zufahrtsstraßen, Beschneiungsanlagen und Speicherseen verändert mit dem Landschaftsbild auch den Charakter der im Gebiet vorhandenen Wanderwege, selbst wenn sie baulich nicht direkt betroffen sind. Um die Bergbahnen ganzjährig gewinnbringend zu führen, versuchen darüber hinaus immer mehr Betriebe auch im Sommer ein attraktives »Bergerlebnis« für ein breiteres Publikum zu schaffen. Dieses Phänomen hat seit der Jahrtausendwende einen enormen Aufschwung erfahren. Im Grunde folgte aber auch schon 1936 der Bau des Gamsgrubenwegs durch die GROHAG derselben Idee. Die Folge ist ein Bauboom an Themenwegen, Aussichtsplattformen, Funparks und anderen Erlebnisangeboten im Nahebereich von Bergbahnen. Dadurch ändert sich abermals der Charakter der Wege: Das Wandern und der Aufenthalt in der Natur als Selbstzweck treten in den Hintergrund. Der Berg selbst ist nicht mehr das Entscheidende, vielmehr wird er zur Kulisse für das Konsumieren der neu geschaffenen Erlebnisangebote. Obwohl die Benutzung der Wege normalerweise kostenlos bleibt, bekommt der Aufenthalt in solchen Gebieten einen kommerziellen Charakter: Für den Auf- und Abstieg benutzt man wie selbstverständlich die Bergbahn und auch während des Aufenthalts wird man häufig mit zusätzlichen kostenpflichtigen Angeboten konfrontiert. Mit der zunehmenden Erschließung der Bergregionen gewinnen neben den traditionellen Aktivitäten des Wanderns und Bergsteigens also auch andere Freizeitaktivitäten am Berg an Bedeutung. Diese benötigen wiederum neue (Wege-)Infrastrukturen, die oft auch das traditionelle Wegenetz überprägen. Massiv ist diese Entwicklung beispielsweise in jenen Skigebieten, die sich im Sommer als Bikeparks positionieren:



Die Großglockner-Hochalpenstraße im Bereich Hochmais und Fuschertörl

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Inszenierte Aussichtsplattformen als neues »Bergerlebnis«, um 2013

Durch die Errichtung zahlreicher Downhill-Strecken und Single-Trails für das Mountainbiking entsteht hier eine vollständige Parallel-Wegeinfrastruktur zum Wanderwegenetz. Die Erschließung eines Berggebiets mit Bergbahnen oder Straßen ist aber nicht nur für neue touristische Angebote relevant. Genauso eröffnet sie zusätzliche Möglichkeiten für das ursprünglich mit dem Wegenetz verbundene Wandern und Bergsteigen. Zum Beispiel macht die Möglichkeit, den Aufstieg zu verkürzen, viele Touren im Umfeld von Bergbahnen für ein größeres Publikum – und natürlich auch für mehr Alpenvereinsmitglieder – interessant. Das kann wiederum den lokalen Ausbau des »klassischen« Wegenetzes fördern, wobei zweitrangig ist, ob dies durch Alpenvereinssektionen, Bergführerverbände oder touristische Organisationen geschieht. Der Alpenverein wird durch derartige Entwicklungen also nicht per se aus den Arbeitsgebieten verdrängt, sehr wohl aber lokal in seiner Rolle als dominierender Wegehalter abgelöst. Und das Wegenetz verändert in Folge oft seinen Charakter, weil die neuen, touristischen Akteurinnen und Akteure andere Schwerpunkte setzen als der Alpenverein. Die Erschließung des Gebirges mit Güterstraßen

Bis 1955 erreichten die Fahrstraßen im Alpenraum lediglich die Hauptorte der Siedlungen, der gesamte übrige Lebens- und Wirtschaftsraum war durch Saumwege erschlossen. Ab 1960 setzte überall in den Alpen ein verstärkter Bau land- und forstwirtschaftlicher Güterstraßen ein.

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Praktisch alle bewirtschafteten Almen und Wälder wurden für Pkw und meist auch Lkw erschlossen. Erst ab den 1980er-Jahren gab es vermehrt Umweltschutzkonflikte um den Bau dieser Straßen. Heute ist der Neubau von Güterstraßen im Alpenraum großflächig betrachtet von geringer Bedeutung, weil die meisten relevanten Flächen bereits erschlossen sind. Ihre Streckenlänge übertrifft mittlerweile die Länge der öffentlichen Straßen um ein Vielfaches.81 Diese Erschließung war auch für die Bewirtschaftung der Schutzhütten von großer Bedeutung: Mit dem Bau von Güterstraßen in der Nachbarschaft ergab sich die »Lösung der Transportfrage« bei vielen Hütten fast von selbst.82 Wo keine Güterstraßen gebaut werden konnten, errichtete der Alpenverein ab den 1960er-Jahren vermehrt Materialseilbahnen zur Hüttenversorgung. Teilweise schuf man auch kreative Kombinationslösungen, beispielsweise bei der Versorgung der Tappenkarseehütte, bei der zwei Materialseilbahnen im Mittelteil mit einem Motorboottransfer über den Tappenkarsee verbunden sind.83 Die neue Erschließung veränderte aber nicht nur den Transport, sondern auch den Hüttenzustieg für die Gäste, was schon in den 1960er-Jahren kontrovers gesehen wurde:

Hüttenversorgung mit Pkw, 1987 (August-Schuster-Haus) und Materialseilbahn, 1960 (Nürnberger Hütte)

»Gar manche früher nur nach stundenlangem Anstieg erreichbare Hütte ist heute schon mit normalem Personen-Kraftfahrzeug erreichbar, leider, muß man sagen. Und weil man das sagte, beantragten die steir. Sektionen bei der Hauptversammlung 1959 alle mit Kraftfahrzeugen erreichbaren Hütten bzw. ihre Besitzer zu verpflichten, neben dem Fahrweg einen nur für Fußgänger benutzbaren Weg zu bauen.«84 Während der Bau von Bergbahnen und anderen alpinen Infrastrukturen sich vor allem lokal auf das alpine Wegenetz auswirkte, veränderte die Gebirgserschließung mit Güterstraßen den Charakter des Wanderwegenetzes praktisch flächendeckend. Wanderungen zu vielen Schutzhütten und Almen verlaufen mittlerweile über Schotterstraßen. Interessanterweise erscheint es vielen Fußgängerinnen und Fußgängern als normal und selbstverständlich, bei einer Wanderung im Gebirge auf Straßen zu gehen, die eigentlich für Kraftfahrzeuge gebaut wurden. Dieser »Normalzustand« ist aber erst wenige Jahrzehnte alt. Auch wenn man im Internet nach Bildern zum Stichwort »Wanderweg« sucht, findet man viele



81 Bätzing, Alpen (wie Anm. 79), 203. 82 Schmidt-Wellenburg, Alpenvereinsgeschichte (wie Anm. 72.), 333. 83 Ebd., 332. 84 Ebd., 332f.

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Übergang von der Edelraute-Hütte zur Hochfeiler-Hütte 2008 und 2014 (Fotos: Florian Trojer)

Fotos von Güterstraßen – ein weiterer Hinweis auf ein sich wandelndes Bewusstsein darüber, was man sich unter einem Wanderweg vorstellt. Wo neu gebaute Güterstraßen bestehende Fußwege kreuzen, gibt es häufig Probleme durch die mangelhafte hang- und talseitige Anbindung über steile Straßenböschungen. Auch der flachere Verlauf der Straßen ist oft ungünstig, weil dadurch Wanderungen im Vergleich zu alten Fußwegen länger werden. Umgekehrt sind Güterstraßen genau wegen dieses Charakters (flacher, breiter, keine Stufen) für bestimmte Nutzungsgruppen eine willkommene Alternative. Das gilt beispielsweise für Familien, die mit Kinderwägen unterwegs sind, oder für ältere Menschen, denen Stufen und größere Steilheiten Schwierigkeiten bereiten. Daneben eröffnen neue Wegtypen auch ganz neuen Nutzungsgruppen die Möglichkeit, auf diesen Wegen unterwegs zu sein. Im Fall land- und forstwirtschaftlicher Güterstraßen geht es dabei vor allem um das Mountainbiking, das sich in den letzten Jahrzehnten als Breitensport etabliert hat. Für die Wegehalterinnen und Wegehalter werden damit aber auch neue rechtliche Aspekte relevant, wie Verbot oder Freigabe dieser Wege für den Radsport und damit zusammenhängende Haftungsfragen. Der Klimawandel verändert die Landschaft – und auch das Wegenetz

85 Wegehandbuch (wie Anm. 78), Abschnitt 2.3.1.2. 86 Diese Phänomene können hier nicht im Detail behandelt werden. Weiterführende Informationen finden sich z. B. in: Florian Braun, Sommer-Bergtourismus im Klimawandel: Szenarien und Handlungsbedarf am Beispiel des hochalpinen Wegenetzes, Diss. Univ. f. Bodenkultur Wien 2009.

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Die fortschreitende Erwärmung der Atmosphäre beeinflusst auch den Alpenraum auf vielfältige Weise, was sich wiederum auf das Wegenetz auswirkt. Solche Veränderungen hängen zum Teil mit meteorologischhydrologischen Prozessen zusammen, also mit dem Niederschlag und dem Wasserabfluss: Die mittlere Schneefallgrenze steigt an, die Wahrscheinlichkeit von Starkniederschlägen nimmt zu, Bäche zeigen immer höhere Abflussspitzen usw. Hinzu kommen morphodynamische Prozesse, also Veränderungen der Geländeoberfläche. Dazu gehören Gletscherschwund, Erosion, Steinschlagaktivität, Muren usw.85 Tabelle 1 enthält einige Beispiele dafür, wie Wege durch klimabedingte Veränderungen beeinflusst werden können.86

Tabelle 1: Beispiele für Beeinflussung von Wegen durch den Klimawandel Zunahme von Naturgefahrenereignissen

Als Folge von Gletscherschwund und auftauendem Permafrost können Muren, Hangrutschungen, Felsstürze usw. bestehende Wege zerstören. Auch kleine, aber häufige Ereignisse (wie z.B. eine dauerhafte Zunahme der Steinschlagaktivität), können dazu führen, dass ein Weg gesperrt werden muss, obwohl er selbst nicht zerstört wird.

Extreme Abflussspitzen bei Gletscherbächen

Hitzewellen führen zu außerordentlichen Abschmelzraten auf Gletschern. In Kombination mit Starkniederschlägen entstehen dabei extreme Abflussspitzen, die Bachquerungen unpassierbar machen und Brücken entlang von Wanderwegen wegreißen können.

Erhöhte Tendenz zu extremen ­Witterungsereignissen

Mit der Erwärmung der Atmosphäre geht die Tendenz zu extremen Witterungsereignissen einher. Seit 1999 gab es eine zunehmende Anzahl an Stürmen mit großflächigen Waldschäden, die in den betroffenen Gebieten zu längerfristigen Wegsperren geführt haben.

Rückgang der sommerlichen Schneebedeckung im Hochgebirge

Wegabschnitte in Hochlagen, die bisher auch im Sommer über Schnee verliefen, apern häufiger aus und müssen neu trassiert werden.

Verstärkte Erosion

Als Folge des Gletscherschwunds kommt es besonders im Umfeld der Gletscher zu verstärkter Erosion. Wege in diesen Gebieten werden dadurch beschädigt oder zerstört. Aber auch woanders können Wege betroffen sein, zum Beispiel durch die Vertiefung von Bacheinschnitten in Folge erhöhter Abflussspitzen von Gletscherbächen.

Veränderungen von Gletscher­ routen

Aufgrund der starken Veränderung der Gletscher selbst sind die Auswirkungen auf Gletscherrouten besonders massiv. Da diese nicht Teil des markierten Wegenetzes sind, werden sie hier nicht näher behandelt. Allerdings beeinflussen solche Veränderungen zum Teil auch das markierte Wegenetz: Wenn eine vielbegangene Gletscherroute schwieriger, gefährlicher oder einfach weniger attraktiv wird (etwa aufgrund langer Zustiege durch Gletschervorfelder aus losem Schutt, Veränderungen der Spaltensituation usw.), verändert sich damit auch die Bedeutung der Zustiegswege und der umliegenden Hütten.

Erfordernis neuer Weginfrastruktur

Wenn Gletscher abschmelzen, geben sie häufig schwierig zu begehendes Gelände frei, das zuvor unter dem Eis verborgen war. Mit dem Rückzug der Gletscher wird in diesen Bereichen neue Weginfrastruktur notwendig, sofern es dort überhaupt technisch möglich ist, Steiganlagen zu errichten. Am Zustieg zu Gletschern sind solche Problemzonen zum Beispiel großflächige Schuttbereiche im Gletschervorfeld oder steile Moränenwälle und Gletscherschliffe. Im Gipfelbereich ist hingegen das Ausapern steiler, brüchiger Felsen das Hauptproblem.

Das Schicksal der Hofmannshütte Das Schicksal der Hofmannshütte zeigt deutlich, wie die Veränderung von Wegen und Routen im Zusammenhang mit dem Klimawandel über den Fortbestand einer Hütte entscheiden können. Die Hütte war ursprünglich ein wichtiger Stützpunkt für die Besteigung des Großglockners von der Nordseite über die Pasterze und das Hofmannskees (Hofmannsweg). 1999 kam es im Bereich des Freiwandecks zu einem Felssturz auf den Gamsgrubenweg. Die Ursache war wahrscheinlich auftauender Permafrost. Der Weg, der gleichzeitig der Hauptzugang von der Franz-Josefs-Höhe zur Hofmannshütte ist, wurde daraufhin behördlich gesperrt. Da die Hütte nicht mehr bewirtschaftet werden konnte, wurde sie geschlossen. Um die gefährdeten Bereiche zu vermeiden, verlegte man den Gamsgrubenweg in den folgenden Jahren großteils in Tunnel. 2003 wurde er wieder geöffnet.87 Nach den Jahren der Nichtbewirtschaftung war die Hofmannshütte in einem derart schlechten Zustand, dass ihr Abriss beschlossen wurde. Zunächst dachte der Alpenverein an einen Neubau an derselben Stelle, verwarf diesen Plan später aber wieder, weil der Standort seine Hauptfunktion als Stützpunkt für eine Glocknerbesteigung nicht mehr erfüllt: Die Pasterze ist mittlerweile so weit eingesunken, dass ihre Oberfläche mehr als 200 Höhenmeter unter der Hütte liegt. Der Abstieg dorthin ist durch die starke Erosion des Geländes kaum mehr benutzbar. Zusätzlich ist der Aufstieg zur Adlersruhe über das Hofmannskees durch Versteilung des Gletschers und immer häufigeres Auftreten von Blankeis zu einer relativ anspruchsvollen Eistour geworden und damit keine Standardroute auf den Großglockner mehr. 2013 wurde daher der Abriss der Hütte beantragt, einen Neubau soll es nicht geben.



87 Michael Behm/Georg Raffeiner/Wolfgang Schöner, Auswirkungen der Klimaund Gletscheränderung auf den Alpinismus, Wien 2006, 71f.

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Die Pasterze in den 1920er-Jahren und im Jahr 2012 (Foto: Norbert Freudenthaler)

88 Johannes Emmer, Verfassung und Verwaltung des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins, Berlin 1893, 62.

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Viele dieser Phänomene sind im Grunde genommen nichts Neues. Der Alpenverein begann ziemlich genau zum Zeitpunkt des neuzeitlichen Gletscherhöchststandes Mitte des 19. Jahrhunderts mit der Erschließung der Ostalpen. Der Aufbau des Hütten- und Wegenetzes erfolgte also mehr oder weniger parallel zum allmählichen Rückzug der Gletscher. Schon 1893 weist Emmer auf daraus folgende Schwierigkeiten bei der Anlage von Wegen in der Gletscherregion hin: »Bei der Veränderlichkeit der Gletscher tritt aber nicht selten der Fall ein, dass die hergerichtete Route zu anderen Zeiten nicht mehr begangen, d.h. der Gletscher an der betreffenden Stelle nicht gequert werden kann. Es sind in der That schon mehrere solcher Weganlagen infolge dessen unbrauchbar geworden und verfallen.«88 Anders als heute bedeutete die »Veränderlichkeit der Gletscher« bei Emmer allerdings nicht nur deren Rückzug: Die allmähliche Erwärmung und das Zurückschmelzen der Gletscher seit etwa 1850 war durch mehrere kühlere Phasen unterbrochen, weshalb es immer wieder zu neuerlichen (wenn auch kleineren) Gletschervorstößen kam. Beispielsweise

Die Alte Prager Hütte mit Blick auf den Schlatenkees in den 1920erJahren und im Jahr 2015 (Foto: Friederike Kaiser)

wurde die erste Salmhütte – die im Rahmen der Erstbesteigung des Großglockners 1799 in unmittelbarer Nähe des Hohenwartkeeses errichtet worden war – Mitte des 19. Jahrhunderts durch den Vorstoß des Gletschers zerstört und unter dessen Endmoräne begraben. Wahrscheinlich eine der letzten Wegverlegungen wegen eines Gletschervorstoßes in den Ostalpen gab es am Großvenediger: Das Schlatenkees war in den frühen 1980er-Jahren um insgesamt 25 Meter vorgestoßen. 1985 hatte sich die Gletscherstirn bis auf wenige Meter einer Brücke über den Schlatenbach genähert. Die Brücke wurde deshalb ein Stück talauswärts versetzt und der Wanderweg entsprechend verlegt. Ab dem darauffolgenden Jahr zog sich der Gletscher allerdings zurück (bis heute ohne Unterbrechung!), die Wegverlegung wäre also nicht notwendig gewesen.89 Auch wenn es die meisten der in Tabelle 1 genannten Phänomene auch früher gab, so hat doch die Intensität der Veränderungen massiv zugenommen. Etwa ab den 1990er-Jahren kam es in Folge einer stärkeren Erwärmung zu einem beschleunigten Gletscherrückgang, der treffender als Gletscherschwund zu bezeichnen ist. Der sogenannte Hitzesommer 2003 führte dann zu einem besonders starken Rückschmelzen der Gletscher und zu einem ebensolchen Auftreten der damit zusammenhängenden Phänomene. In Folge vermehrter Medienberichte sind die Veränderungen seit damals auch stärker ins öffentliche Bewusstsein gerückt. Für die Erhaltung des Wegenetzes bedeuten die erwähnten Veränderungen oft eine große Herausforderung. Jeder betroffene Wegabschnitt erfordert individuelle Lösungen. Diese reichen von der laufenden Ausbesserung mit einfachen Mitteln bis hin zu kostenintensiven Sanierungen. Oft ist es sogar weniger Aufwand, den betroffenen Wegabschnitt zu verlegen und die problematischen Bereiche vollständig zu umgehen. Die Anwendung permanenter großflächiger Sicherungsmaßnahmen (z.B. Steinschlagnetze) ist für Wanderwege hingegen in der Regel unrealistisch. Oft dauert es Jahre, bis eine zufriedenstellende Lösung gefunden und umgesetzt werden kann. Während dieser Zeit sind die betroffenen Wege in der Regel nicht benützbar, manchmal müssen sie dauerhaft aufgelassen werden.



89 Hannes Schlosser, Gletscherweg Innergschlöß (Naturkundlicher Führer zum Nationalpark Hohe Tauern 1), 4. Aufl. Innsbruck 2006, 78.

Ein Überblick über die Baugeschichte des Alpenvereinswegenetzes

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Beispiel einer »Großbaustelle«: Das Wegenetz um die Kürsingerhütte

Das Routen- und Wegenetz um die Kürsingerhütte in der Venedigergruppe hat sich immer wieder verändert. Vor allem die Entwicklung während der letzten dreißig Jahre ist in Zusammenhang mit dem Gletscherschwund markant. Die wesentlichsten Veränderungen lassen sich anhand der verschiedenen Ausgaben der entsprechenden Alpenvereinskarte gut nachvollziehen. Dabei ist allerdings zu beachten, dass die eingezeichneten Gletscherstände nicht den Ausgabejahren der Karten entsprechen, sondern immer um mehrere Jahre «hinterherhinken«. Teilweise trifft das auch auf die Wegverläufe zu. Die Zahlen im Text beziehen sich auf die entsprechenden Nummern in den Kartenausschnitten. Die dort eingezeichnete «Türkische Zeltstadt« war ursprünglich ein stark zerklüfteter Gletscherbruch, der allmählich verschwand. Die Ortsbezeichnung ist aber so prägend, dass sie bis heute in den Karten eingetragen ist.90

Die ehemalige ›Türkische Zeltstadt‹ am Obersulzbachkees, 1890er-Jahre – heute befindet sich an dieser Stelle der Obersulzbachsee (Foto: Würthle und Sohn)

Entwicklung 1980–1994: Zwischen 1980 und 1994 verschwindet der Bachmayrweg (1), wobei es sich anscheinend um einen Fehler in der Karte handelt: Dieser in den 1930er-Jahren als Prestigeprojekt gebaute und für Maultiertransporte geeignete Weg, verlief im mittleren Teil über die Seitenmoräne des Obersulzbachkeeses. Nur wenige Jahre nach seiner Errichtung, rutsche jedoch die ganze Moräne mit dem Weg ab, da sie durch das Abschmelzen der Gletscherzunge am Hangfuß instabil geworden war. Der Bachmayrweg existierte also nur wenige Jahre. Neu in der Karte 1994 ist außerdem der Gletscherlehrweg, der vom ÖAV im Vorfeld des Obersulzbachkeeses angelegt wurde (2). Entwicklung 1994–1998: Durch die Entstehung eines großen Gletscherbachs am Eisrand wurde der ursprüngliche Zustieg zum Gletscher südlich der Kürsingerhütte unmöglich. Stattdessen wurde ein Weg durch den steilen Moränenhang südlich der Hütte gebaut (3). Auch der von der Warnsdorfer Hütte kommende Übergang auf der Westseite des Obersulzbachkeeses veränderte sich, was darauf hindeutet, dass die linke Teilzunge des Obersulzbachkeeses zu dieser Zeit ebenfalls nicht mehr gut begehbar war (4). Diese beiden Wegverlegungen (3 und 4) fanden vermutlich schon in den 1980er-Jahren statt, wurden aber erst 1998 in die Karte eingetragen. Auch der Gletscherlehrweg wurde immer wieder bis zum Gletscherrand verlängert.

90 Braun, Sommer-Bergtourismus (wie Anm. 86), 53. 91 Heinz Slupetzky, Eine tödliche Falle. Analyse der Naturprozesse nach einem Alpinunfall, in: bergundsteigen 2/2002, 16–18. Anich, Peter; Hueber, Blasius: Atlas Tyrolensis, Wien 1774.

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Entwicklung 1998–2007: 1999 musste der Verbindungsweg zwischen Warnsdorfer Hütte und Kürsingerhütte wegen Hanginstabilitäten und Eiszerfall am Zungenende des Obersulzbachkeeses gesperrt werde (5). Der Übergang war dadurch nur mehr auf einem langen Umweg über den Gletscherlehrweg möglich und blieb im Bereich des zerfallenden Zungenendes trotzdem heikel (6; hier als Steigspuren eingezeichnet). Im August 2001 ereignete sich im Bereich des gesperrten Weges (5) ein schwerer Unfall, bei dem drei Personen durch plötzlich herabkollernde Felsblöcke und Geröll getötet wurden. Ausgelöst wurde das Ereignis wahrscheinlich durch den zerfallenden Gletscher.91 In dieser Zeit trennte sich außerdem

Entwicklung des Wegenetzes rund um die Kürsinger Hütte von 1980 bin 2014

Vielen Dank an Heinz Slupetzky von der ÖAV-Sektion Salzburg und an Emil Widmann, Hüttenwirt der Kürsingerhütte, für ihre ergänzenden Informationen zur Entwicklung des Wegenetzes rund um die Kürsingerhütte. Ebenfalls vielen Dank an Werner Beer aus der Abteilung Hütten, Wege und Kartographie des ÖAV für die Erstellung der Kartenabbildungen.



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die rechte Teilzunge von der Hauptzunge des Obersulzbachkeeses. Dadurch entstand eine eisfreie Querungsmöglichkeit des ehemaligen Gletscherbetts (7). Entwicklung 2007– 2014: In den folgenden Jahren bildete sich ein Gletschersee, der die Verbindung zwischen Warnsdorfer Hütte und Kürsingerhütte endgültig unterbrach. Dieser See existierte bereits vor den neuzeitlichen Gletscherhochständen um 1850 und ist beispielsweise im Atlas Tyrolensis von 1774 als «Sulzsee« eingetragen.92 Nach der Entstehung des Sees – der nun offiziell «Obersulzbachsee« heißt – legte man zunächst am Westufer von der Warnsdorfer Hütte kommend einen neuen Weg an, der durch Felsgelände verläuft und teilweise versichert ist (8). Mit der Errichtung eines gut versicherten Alpinsteigs am Ostufer des Sees (Kürsingersteig) schuf die Sektion Salzburg 2009 schließlich wieder eine direkte Verbindung zwischen Warnsdorfer Hütte und Kürsingerhütte (9). Welche Maßnahmen sind vertretbar?

Bei derartigen Sanierungsprojekten spielen nicht nur die technische Machbarkeit und die Finanzierbarkeit eine Rolle, sondern auch die Frage, wie technisch intensiv der Alpenverein arbeiten möchte. Will man die Begehbarkeit eines Weges um jeden Preis erhalten und dafür Hängebrücken einfliegen oder Tunnel in den Berg sprengen? Oder gibt man einen solchen Weg lieber auf? Lässt man einen Weg verfallen, der eine lange Geschichte hat und über Generationen gepflegt wurde? Verständlicherweise gibt es im Alpenverein eine große Bandbreite an Meinungen darüber, welcher technische Aufwand zur Erhaltung von Wegen gerechtfertigt ist und welcher nicht. Außerdem wandelt sich im Lauf der Zeit das Bild, welche Erschließungsformen als vertretbar, als »fair means« gelten. Egal von welcher Seite man das Thema betrachtet: Die Veränderungen im Zusammenhang mit dem Klimawandel bedeuten in jedem Fall eine große Herausforderung für die Erhaltung des alpinen Wegenetzes. Man darf aber nicht übersehen, dass es dabei regional starke Unterschiede gibt. Während manche Gebiete mit massiven Veränderungen konfrontiert sind, sind in anderen Gegenden keine Auswirkungen erkennbar. Ebenso können sich in manchen Fällen die Wegverhältnisse verbessern. Vereinzelt ergeben sich durch das Zurückschmelzen der Gletscher auch Möglichkeiten für das Anlegen neuer Wege zu Zielen, die bisher nur über das Eis erreichbar waren. Wie geht es weiter?

92 Peter Anich/Blasius Hueber, Atlas Tyrolensis, Wien 1774.

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Einige der im letzten Kapitel beschriebenen Faktoren, die das Wegenetz in den letzten hundert Jahren überprägt haben, werden auch seine zukünftige Entwicklung stark mitbestimmen. Aus aktueller Sicht sind das wahrscheinlich in erster Linie die Folgen des fortschreitenden Klimawandels und der Ausbau neuer touristischer Angebote in den Bergen. Wenn der von der Fremdenverkehrswirtschaft betreute Anteil des Wegenetzes

Am Zillertaler Höhenweg, 2011 (Foto: Norbert Freudenthaler)

weiter zunimmt, stellt sich irgendwann die Frage, ob es weiterhin angebracht ist, vom »Alpenvereinswegenetz« zu sprechen, wie es landläufig üblich ist. Derzeit betreuen DAV, ÖAV und AVS als Nachfolgevereine des DuOeAV – der den Großteil des alpinen Wanderwegenetzes in den Ostalpen aufgebaut hat – gemeinsam immerhin noch mehr als die Hälfte aller Wanderwege in den Ostalpen. Ein anderer Faktor, der dafür sorgt, dass sich das Wegenetz weiterentwickelt, sind die Ansprüche der Nutzerinnen und Nutzer bzw. die Vorstellungen darüber, wie ein »Alpenvereinsweg« aussehen solle. Diese Vorstellungen haben sich schon in der Vergangenheit laufend gewandelt und werden sich auch in Zukunft weiterentwickeln. Besonders stark verändern sie sich durch das Auftreten neuer Nutzungsgruppen, die völlig neue Ansprüche an das Wegenetz stellen. Ein aktuelles Beispiel dafür ist die steigende Nachfrage nach Mountainbike-Strecken. Derzeit ist dabei noch unklar, ob die zukünftige Entwicklung in Richtung einer räumlichen Trennung von Wandern und Radfahren geht oder nicht. Ersteres hätte die Ausbildung eines Parallel-Wegenetzes zur Folge, wie es in (Ski-) Gebieten, die sich auf Mountainbiking spezialisiert haben, bereits der Fall ist. Wanderwege könnten in Zukunft aber auch gezielt so angelegt bzw. adaptiert werden, dass sie sich für eine gemeinsame Nutzung mehrerer Zielgruppen eignen, was derzeit beispielsweise in der Schweiz propagiert wird.93



93 bfu/Swiss Cycling/SAC u. a., Koexistenz. Wandern und Velo/Mountainbike, Gemeinsame Position, 2015.

Ein Überblick über die Baugeschichte des Alpenvereinswegenetzes

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94 Der letzte Punkt ist derzeit zumindest in Österreich entschärft: Hier wurden aufgrund der erfolgreichen Petition »Pro Hütten und Wege« die Fördermittel für die Wegerhaltung bis 2017 verdoppelt. 95 In der Schweiz und in Südtirol wurden schon 2007 die Wegkategorien »Alpinwanderweg« bzw. »Alpinweg« eingeführt, die per Definition u. a. durch wegloses Gelände und Fels mit kurzen Kletterstellen führen können. Rechtlich gesehen handelt es sich dabei aber um eine andere Lösung, da auch auf diesen Wegen die Wegehalterhaftung – den Umständen angepasst – grundsätzlich erhalten bleibt; vgl. AVS u. a., Richtlinien für die Markierung der Wege in Südtirol, Bozen 2007, 10; Michael Bütler, Zur Haftung von Werkeigentümern und Tierhaltern bei Unfällen auf Wanderwegen, in: Sicherheit & Recht 2, 2009, 106–124, hier 109. 96 Amt der Tiroler Landesregierung Abteilung Sport, Wander- und Bergwegekonzept des Landes Tirol, 2008, 3.3.3.

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Neben diesen Entwicklungen gibt es auch ein neues Phänomen, das die Zukunft des Wegenetzes mitprägen dürfte: Seit einigen Jahren werden immer wieder Wege aufgelassen, weil sie aus technischen oder finanziellen Gründen nicht mehr in einem sicheren Zustand erhalten werden können. Ausgelöst ist dies meist durch Naturprozesse, die häufig mit dem Klimawandel zusammenhängen und einen bestehenden Weg beschädigen oder zerstören. Die Erhaltung des Weges wird damit plötzlich zeit- und kostenintensiver. Wenn so ein Weg aufgelassen wird, liegt das jedoch nicht nur an diesen Naturprozessen bzw. am Klimawandel. Ebenso bestimmend sind gesellschaftspolitische Entwicklungen der letzten Jahrzehnte, mit denen der Alpenverein konfrontiert ist, etwa die Verschärfung der Wegehalterhaftung, die sinkende Bereitschaft zu ehrenamtlichem Engagement oder die Kürzung öffentlicher Förderungen seit den 1990er-Jahren.94 Aufgrund dieser Entwicklungen steigt die Anzahl der Bergwege, die den rechtlich erforderlichen Sicherheitsstandard nicht (mehr) erreichen können. Gleichzeitig ist eine Sperre oder Auflassung des Weges aus alpinistischer Sicht oft nicht sinnvoll. Mit der Einführung der Kategorie »Alpine Route« im Tiroler Bergwegekonzept 2008 wurde erstmals dem Bedürfnis nach einem rechtlich sauberen Umgang mit solchen Wegen entsprochen.95 Alpine Routen sind keine Bergwege im engeren Sinn. Sie können zwar im Gelände als Steige erkennbar sein, werden aber erklärtermaßen weder angelegt noch gewartet. Deshalb gibt es hier keine Verkehrssicherungspflicht bzw. Wegehalterhaftung. Trotzdem dürfen »Alpine Routen« mit entsprechenden Wegweisern beschildert werden.96 Bei einer Fortführung dieser Trends wäre ein denkbares Zukunftsszenario, dass sich das Wegenetz lokal sehr unterschiedlich weiterentwickelt: In Gebieten mit großem touristischen Interesse – wie in der Nähe stark frequentierter Bergbahnen oder Ausflugsziele – würde das Wegenetz weiter ausgebaut werden und sich sein Charakter dem des touristischen Angebots anpassen. Auf diese Weise könnten lokal begrenzte »Spazierwegenetze« entstehen, die Attraktionen und Ausflugsziele vor Ort erschließen und untereinander verbinden. Auf der anderen Seite würde sich das Wegenetz in Gebieten mit geringer touristischer Bedeutung allmählich ausdünnen, weil Wege, deren Erhaltung aufwändig ist, nicht mehr gepflegt oder in »Alpine Routen« umgewandelt werden. Die bisherige Entwicklung zeigt jedoch auch, dass Sektionen, die damit konfrontiert sind, »ihre« Wege aufgeben oder auflassen zu müssen, in der Regel mit allen Mitteln versuchen, Lösungen für deren Erhalt zu finden. Nachdem die Aufbauphase des alpinen Wegenetzes mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs abrupt zu Ende gegangen war, wurde es in den vergangenen hundert Jahren auf verschiedene Weise überprägt. Auch wenn die Grundzüge des alpinen Wegenetzes in dieser Zeit erhalten geblieben sind, so war und ist das Wegenetz lokal betrachtet ein dynamisches Gebilde. Wege wurden seit Beginn der Bautätigkeit immer wieder an geänderte Bedürfnisse und Rahmenbedingungen angepasst. Im Lauf der Zeit sind auch neue Faktoren aufgetaucht, die diese Weiterentwicklung bestimmten. Welche dabei am prägendsten waren, hat sich wiederholt geändert und wird sich auch in Zukunft ändern. Wer weiß, was das Morgen bringt? Das Wegenetz in unseren Bergen kann sich durchaus auf eine Weise weiterentwickeln, die für uns heute nicht absehbar ist.

Wegebau der Alpenvereine im Wandel der Zeit

FLORIAN RITTER

Ein Markierungstrupp in der Buckligen Welt, um 1900

Wer einen Wegewart oder eine Wegewartin des Alpenvereins mit einer Wegmacherhaue in der Hand beim Herrichten eines Weges antrifft, kann sich fragen, ob diese Szene vor hundert Jahren genauso ausgesehen hätte (natürlich abgesehen davon, dass es damals weniger Wegewartinnen gab als heute). Tatsächlich ist manches im alpinen Wegebau im Verlauf der Vereinsgeschichte praktisch unverändert geblieben, während sich anderes komplett gewandelt hat. Dieser Beitrag soll veranschaulichen, wie sich die Wegebautechnik, die Anforderungen an Wanderwege und Schutzvorrichtungen, aber auch Markierungen und Wegweiser im Lauf der Vereinsgeschichte verändert haben – oder eben nicht. Dazu wird im Text beispielhaft gegenübergestellt, wie diese Aspekte zu verschiedenen Zeiten umgesetzt und geregelt wurden. Der Beitrag kann und soll aber weder ein Handbuch für den Wegebau ersetzen noch eine vollständige Aufarbeitung dieses Themas sein. Wegebau Vereinsinterne Schriften zum Wegebau

Die intensivierte Bautätigkeit der Alpenvereinssektionen ab den 1870erJahren machte vereinsinterne Regelungen zum Wegebau notwendig. In der Hütten- und Wegebauordnung 1879 legte der Zentralausschuss erstmals Kriterien für die Vergabe von Subventionen fest. Dadurch konnte er die Bautätigkeit der Sektionen in gewisser Weise beeinflussen. Die Hütten- und Wegebauordnung war jedoch keine Bauordnung im Sinn technischer Standards. Entsprechende Hinweise, wie Wege gebaut werden sollten, kamen erst wesentlich später auf.



Wegebau der Alpenvereine im Wandel der Zeit

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Beim Bau des Karwendel-Hauses 1907 … und Wegebau bzw. -erhaltung heute

1 Johann Stüdl, Über Hüttenbau, in: Zeitschrift des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins (im Folgenden: »Zeitschrift«) 1877, 169–191. 2 Ueber die Befestigung von Drahtseilen, in: Mitteilungen des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins (im Folgenden: »Mitteilungen«) 1884, 130; Ueber Wegmarkirungen, in: Mitteilungen 1887, 56f. 3 Johannes Emmer, Verfassung und Verwaltung des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins, Berlin 1893. 4 Josef Moriggl, Verfassung und Verwaltung des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins, 4. Aufl. München 1928. 5 Wegehandbuch der Alpenvereine, München/Innsbruck 2011.

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Johann Stüdl, der zu dieser Zeit als Vorreiter im Hüttenbau galt, verfasste zwar schon 1877 den ersten größeren Beitrag über technische Standards beim Bau von Hütten, die Wegbauten erwähnte Stüdl darin hingegen nur nebenbei.1 Abgesehen von vereinzelten Beiträgen in den Mitteilungen des DuOeAV während der 1880er-Jahre, die sich mit der Verwendung von Drahtseilen und dem Anbringen von Markierungen beschäftigten,2 tauchten die ersten technischen Hinweise zum Wegebau 1893 im Handbuch Verfassung und Verwaltung des DuOeAV auf.3 Auch diese sind jedoch sehr knapp gehalten. Erst 1928 – als die eigentliche Aufbauphase des Wegenetzes schon vorbei war – erscheint ein längerer Text mit technischen Hinweisen zum Wegebau in der Neuauflage der Verfassung und Verwaltung des DuOeAV.4 Ein eigenständiges, vereinsinternes Nachschlagewerk für den Wegebau wurde überhaupt erst 2011 mit dem Wegehandbuch der Alpenvereine geschaffen.5 Man kann diesen Mangel an schriftlichen Unterlagen durchaus als stiefmütterliche Behandlung des Wegebaus im Vergleich zum Hüttenbau interpretieren, der wesentlich genauer dokumentiert wurde. Die fehlenden Schriften lassen aber vor allem auch darauf schließen, dass man das Wissen zur Wegebautechnik über die ganze Vereinsgeschichte hinweg hauptsächlich mündlich weitergab. Die Bautechnik alpiner Wege wurde also durch die Erfahrung jener Menschen geprägt, die die Wege errichteten und erhielten. Mit dem Neubau von Wegen beauftragten die Sektionen in der Regel hauptberufliche Wegmacher aus der Umgebung der Arbeitsgebiete. Markierungs- und einfache Erhaltungsarbeiten übernahmen hingegen die Vereinsmitglieder. Alpenferne Sektionen hatten dafür meist vertraute Personen vor Ort, die diese Arbeiten für sie erledigten. Die folgenden Passagen zeigen auf, wie sich die oben erwähnten Vorgaben für den Wegebau im Lauf der Vereinsgeschichte entwickelt haben. Sie spiegeln auch wider, wie Alpenvereinswege nach den Vorstellungen der jeweiligen Zeit beschaffen sein sollten. Ob diese Vorgaben in der Praxis konsequent umgesetzt wurden, ist eine andere Frage. Die Qualität

Das Erscheinungsbild typischer Alpenvereinswege hat sich im Lauf der Vereinsgeschichte kaum verändert. (Foto links: Stefan Ritter, 2013, rechts: Eugen Albrecht, um 1900)

der Wege wurde in den Vereinsschriften immer wieder kritisiert, was zumindest zeigt, dass Ist- und Soll-Zustand nicht immer übereinstimmten. Beispielsweise wurde schon 1894 eine »einigermassen planmässige Anlage«6 der Wege gefordert, um Wegabschnitte mit unverhältnismäßiger Steilheit zu vermeiden, die »den Eindruck erwecken, als ob den Wegmachern die Arbeit langweilig geworden«7 wäre. Allgemeine Beschaffenheit von Wander- und Bergwegen

Die ersten schriftlichen Anforderungen an Alpenvereinswege 1893 unterschieden zwei Wegtypen: »Sehr gut gangbare Wege« bzw. »Reitwege« sollten demnach mindestens 80 Zentimeter breit sein und ihre Steigung sollte nicht mehr als 15 Prozent betragen. »Gut gangbare Wege« bzw. »Jagdsteige« hatten eine Breite von mindestens 40 Zentimeter und wiesen nicht mehr als 15–20 Prozent Steigung auf. Alle Wege sollten »sorgfältig geebnet und beschottert« werden.8 1928 veränderten sich diese Angaben wesentlich: Alpenvereinswege sollten demnach nur mehr als »Fußsteige mit mindestens 40 cm Breite« gebaut werden (ausgenommen Saumwege zur Versorgung von Schutzhütten). Neigungen über 25 Grad (d. h. ca. 47 Prozent, was mehr als das Doppelte der bisherigen Maximalneigung war!) sollten »nur ausnahmsweise vorkommen«. Von Beschotterung ist nur mehr »an sumpfigen Stellen und im Wald« die Rede.9 Diese Hinwendung zu weniger ausgebauten, einfacheren Wegen passt gut zur Erschließungsdiskussion nach dem Ersten Weltkrieg und wurde auch in den Tölzer Richtlinien 192310 ausgedrückt. Die Beschreibung spiegelt also wider, wie sich die Vorstellungen der Vereinsleitung über das Aussehen des Wegenetzes entwickelt haben. Man kann aber davon ausgehen, dass nicht alle Sektionen diese Vorstellungen teilten und die Wege nicht immer diesen Kriterien entsprechend erbaut wurden. Das Bekenntnis des Alpenvereins zu einfachen Wegen ist jedenfalls bis heute aufrecht. Derzeit wird bei Wanderwegen eine Längsneigung bis



  6 H. Steinach, Wegbauten im Gebirge, in: Mitteilungen 1894, 34.   7 Ebd.   8 Emmer, Verfassung und Verwaltung 1893 (wie Anm. 3), 62.   9 Moriggl, Verfassung und Verwaltung 1928 (wie Anm. 4), 163. 10 Der Wortlaut der Tölzer Richtlinien auf Seite 68 in diesem Band.

Wegebau der Alpenvereine im Wandel der Zeit

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Versicherter Klettersteig in der Rax, 1922, und in den Oberösterreichischen Voralpen, 1910 (Postkarten)

11 Wegehandbuch (wie Anm. 5), 6.2. 12 Arbeitsgebietsordnung (ArGO) des OeAV, 6.2. 13 Emmer, Verfassung und Verwaltung 1893 (wie Anm. 3), 61. 14 Wegehandbuch (wie Anm. 5), 6.2.

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15 Prozent, bei Bergwegen bis 30 Prozent empfohlen.11 Außerdem sollen Alpenvereinswege »nur als Fußsteige in der hierfür erforderlichen Breite« angelegt werden, ausgenommen davon sind (wie auch schon früher) Wege zur Hüttenversorgung.12 Bereits in der Aufbauphase des Alpenvereinswegenetzes war es üblich, Wege je nach erwartetem Zielpublikum unterschiedlich gut auszubauen. So schreibt Emmer 1893 in seinen Hinweisen Von den Wegbauten, dass Wege auf jene Gipfel, die »auch von ganz bequemen, minder geübten Reisenden besucht werden können […], sehr gut gangbar hergestellt […], also genügend breit und vollständig sicher« sein sollen. Hingegen würden für Gipfel, die »immerhin einige Anstrengung und Geübtheit erfordern, […] einfachere Pfade [genügen], welche hauptsächlich über die besser gangbaren Stellen leiten und nur an schwierigeren sorgfältiger herzustellen sind.«13 Dieses Prinzip findet sich genauso im aktuellen Wegehandbuch wieder – die entsprechenden Schlagworte dort sind »Zielpublikum« und »erwartete Benützungsfrequenz«. Neu ist hingegen, dass bei der Ausgestaltung der Wege heutzutage auch mögliche andere Nutzungen, wie Mountainbiking oder Berglaufen, mitbedacht werden sollen.14 Neben diesen allgemeinen Anforderungen haben sich auch spezielle Aspekte des Wegebaus im Verlauf der Vereinsgeschichte weiterentwickelt. Im Vergleich zum Hüttenbau haben sich die allgemeinen Anforderungen an Wanderwege in den vergangenen 150 Jahren aber wenig verändert. Man kann durchaus sagen, dass Alpenvereinswege auf weite Strecken vor 100 oder 150 Jahren ähnlich angelegt wurden wie heute. Ganz anders ist die Situation bei Schutzvorrichtungen (»Versicherungen«) und Kunstbauten (z. B. Brücken) entlang der Wege.

Weg im Ötztal mit Steinstufen (um 1910) und ein Plattenweg heute (Foto: Stefan Ritter)

Beispiele für Unterschiede und Gemeinsamkeiten verschiedener ­Wegebauaspekte im Lauf der Zeit Umlegen von Blöcken und Platten Diese arbeitsintensive, aber sehr dauerhafte Wegebautechnik wird schon Ende des 19. Jahrhunderts v. a. im Kristallin für den Bau von Alpenvereinswegen empfohlen.15 Sie ist deutlich älter als der Alpenverein – man findet noch immer alte Almwege, die auf diese Weise angelegt wurden. Auch im aktuellen Wegehandbuch wird der Bau von Steintreppen dort empfohlen, wo geeignete Steine vorhanden sind.16 Der Einsatz von Motorwinden macht den Bau heutzutage aber einfacher als früher. Beschotterung In den älteren Schriften zum Wegebau findet sich nur die einfache Angabe, dass Wege geschottert werden sollen, insbesondere an sumpfigen Stellen,17 und dass humoses Aushubmaterial nicht auf den Weg aufgebracht werden soll, da es rasch ausgewaschen wird.18 Heute werden je nach Anforderung an den Weg verschiedene Wegaufbauten angewandt (entweder nur mit Deckschicht oder Deck- und Tragschicht). Eine andere neue Entwicklung ist die Verwendung von Hackschnitzeln als Alternative zu Schotter, wo dieser schwer zu beschaffen ist.19 Entwässerung Schon 1894 wird ein nachlässiger Umgang mit der Wegentwässerung kritisiert: Es müsste nicht »auf die Wasserabführung von der Bergseite über den Weg von Zeit zu Zeit durch mit Holz befestigte Rinnen […] aufmerksam gemacht werden, wenn das Fehlen davon nicht öfters zu beobachten wäre.«20 Interessanterweise finden sich in keiner der späteren Auflagen des Handbuchs Verfassung und Verwaltung des DuOeAV Hinweise zu diesem Thema. Im Wegehandbuch 2011 wird die Entwässerung hingegen wesentlich umfangreicher behandelt und darauf aufmerksam gemacht, dass die meisten Wegschäden durch mangelhafte Entwässerung entstehen.21 Naturschutz und Wegebau Der Naturschutzgedanke hält erst in die jüngeren Schriften zum Wegebau Einzug. Bis in die Zwischenkriegszeit wird z. B. das Hauen von Latschengassen als übliche Wegebautechnik im Krummholz beschrieben. Wo sumpfige Stellen nicht umgangen werden können, sollen außerdem »Prügelwege« angelegt werden.22 Auch der Wegebau auf Moränenwällen wird detailliert beschrieben.23 Heute findet man zu diesen Themen hingegen die Hinweise, dass Wanderwege in sensiblen Gebieten, wie Moränen oder Feuchtgebieten, zu vermeiden seien.24



15 Emmer, Verfassung und Verwaltung 1893 (wie Anm. 3), 62. 16 Wegehandbuch (wie Anm. 5), 6.14.2.2. 17 Z. B. Johannes Emmer, Verfassung und Verwaltung des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins, 2. Aufl. München 1900, 90. 18 Steinach, Wegbauten (wie Anm. 6). 19 Wegehandbuch (wie Anm. 5), 6.8. 20 Steinach, Wegbauten (wie Anm. 6), 34. 21 Wegehandbuch (wie Anm. 5), 6.11. 22 Z. B. Emmer, Verfassung und Verwaltung 1900 (wie Anm. 17), 90. 23 Moriggl, Verfassung und Verwaltung 1928 (wie Anm. 4), 164. 24 Wegehandbuch (wie Anm. 5), 6.2.

Wegebau der Alpenvereine im Wandel der Zeit

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Anwendung des Pendeldiopters und weitere Skizzen aus H. Steinachs Beitrag »Einiges über ›alpinen Wegbau‹« in den Mitteilungen des Alpenvereins, 1910

Trassierung und Wegverlauf

25 Johannes Emmer, Geschichte des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins, in: Zeitschrift 1894, 177–438, hier 232. 26 Steinach, Wegbauten (wie Anm. 6), 34.

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Ab den 1880er-Jahren wurde verstärkt ein »promenadenmässiger Charakter«25 der Wege gefordert, womit der qualitative Ausbau des Wegenetzes begann. Wahrscheinlich kam in dieser Zeit auch der Anspruch auf, dass der Wegverlauf ästhetischen Gesichtspunkten folgen sollte. In den Vereinsschriften findet man entsprechende Hinweise aber erst in den 1890er-Jahren. Sie empfehlen eine Wegführung über aussichtsreiche Punkte, um den Weg »dem Benützenden in angenehmer Erinnerung zu lassen und zu einer für den Besuch der Hütte oft sehr dienlichen Anpreisung zu veranlassen.«26 Ein Artikel in den Mitteilungen von 1910 beschreibt detailliert eine einfache Vorgehensweise zur Festlegung neuer Wegtrassen im Gelände: Zunächst sei der zu überwindende Höhenunterschied des neuen Weges aus der Karte zu ermitteln. Danach sei als potenzielle Weglänge das Fünfeinhalbfache des Höhenunterschieds anzunehmen, was einen Wegverlauf mit 20 Prozent Steigung, inklusive einem Puffer für horizontale Strecken, ergäbe. In »der Karte ersehen wir ungefähr, wieviel Weglänge durch Serpentinen gewonnen werden muß. Wir gehen dann das betreffende Gelände des öfteren ab, um diejenigen Punkte zu finden, welche für die Lage einzelner Teile des Weges besonders günstig sind […] Auf diese Weise erhalten wir eine Reihe von Wegstücken festgelegt, die wir

An das Gelände angepasster Weg (Foto: Stefan Herbke)

zu verbinden haben.«27 Um die richtige Neigung der Trasse im Gelände festzulegen, wird die Anwendung eines Pendeldiopters empfohlen. Das ist eine einfache Visiereinrichtung, die das Peilen über eine vorher eingestellte Neigung ermöglicht.28 Nach dem Markieren des geplanten Wegverlaufs im Gelände ist die »Tätigkeit als projektierender Ingenieur erledigt«.29 Im gleichen Beitrag spielen erstmals auch Kriterien bezüglich der Sicherheit der Wegtrasse eine Rolle. Diese solle möglichst steinschlagsicher angelegt, Überquerungen von Lawinengängen sollten vermieden oder an günstigen Stellen eingerichtet werden. Außerdem empfiehlt der Autor, auf wirtschaftliche Kriterien bei der Wegführung zu achten, wie auf eine »geringe Neigung des Geländes, wodurch die Arbeiten billiger werden, oder Vermeidung von Strecken, bei welchen viel zu sprengen sein würde.«30 Nach dem Ersten Weltkrieg beeinflusst dann der aufkommende Landschaftsschutzgedanke die Empfehlungen für die Trassierung von Wanderwegen: »Brutal in das Gelände eingeschnittene, schnurgerade Linien verletzen das Empfinden jedes Naturfreundes. […] Der Fußsteig soll sich möglichst dem Gelände anschmiegen, was auch den Vorteil hat, daß seine Begehung kurzweiliger wird als die Begehung eines wie mit dem Lineal gezogenen Weges, die eintönig wirkt.«31 Die bisher erwähnten Kriterien für die Trassierung haben sich bis heute kaum verändert. Das aktuelle Wegehandbuch führt sie lediglich detaillierter aus. Beispielsweise wird darin zur Steigerung der Attraktivität von Wegen eine abwechslungsreiche Linienführung empfohlen. Im Sinne des Landschaftsschutzes sollen bereits vorhandene Wegspuren einbezogen werden. Darüber hinaus sei der Wegverlauf so zu wählen, dass spätere Abschneider vermieden werden.32



27 H. Steinach, Einiges über »alpinen Wegbau«, in: Mitteilungen 1910, 73–76, hier 75. 28 Ebd., 74. 29 Ebd., 75. 30 Ebd. 31 Moriggl, Verfassung und Verwaltung 1928 (wie Anm. 4), 162. 32 Wegehandbuch (wie Anm. 5), 6.2.

Wegebau der Alpenvereine im Wandel der Zeit

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Wegebau von Hand und mit Maschinen

Maschineneinsatz beim Wegebau im alpinen Gelände, 2009

An der manuellen Bautechnik von Wegen hat sich seit Beginn der Alpenvereinstätigkeit erstaunlich wenig geändert, vor allem wenn man die Entwicklung in Relation zu Veränderungen bei der Alpinausrüstung oder im Hüttenbau sieht. Kleine Maschinen – wie Schlagbohrmaschine, Motorsäge oder Motorwinde – vereinfachen zwar einige Arbeitsschritte, im Wesentlichen ist das Anlegen von Wegen im alpinen Gelände aber weiterhin Handarbeit. Nicht umsonst nennt das aktuelle Wegehandbuch der Alpenvereine als Werkzeuge für den alpinen Wegebau als Erstes Wegmacherhaue, Kreuzpickel, Schaufel, Schlägel und Brechstange.33 Wo große Maschinen zum Einsatz kommen, hat sich der Bau von Wanderwegen hingegen grundlegend gewandelt: Bagger und Planierraupen ermöglichen in vielen Fällen eine schnelle und billige Errichtung. Die so gebauten Wege weisen aber einen ganz anderen Charakter auf. Ein Problem maschinell gebauter Wanderwege ist, dass sie als Rampen mit einer konstanten Oberfläche und Neigung aufgebaut sind. Sie kommen damit der natürlichen menschlichen Gehbewegung weniger entgegen als von Hand gebaute Wege mit ihren unregelmäßigen Steigungen, Stufen und Oberflächen. Wo große Maschinen eingesetzt werden, entstehen in der Regel auch wesentlich breitere Wege, was größere Hangeinschnitte und damit eine stärkere Erosion bedeutet. Allerdings können solche Wege auch von Personen benützt werden, für die das Begehen eines Wanderweges mit Stufen und steileren Stellen nicht möglich wäre. Relevant ist der maschinelle Wegebau jedenfalls hauptsächlich auf Wegen, die der Versorgung von Schutzhütten dienen, und in Gebieten, in denen Bergbahngesellschaften oder Tourismusverbände bequeme Wege für wenig geübte Wanderinnen und Wanderer anlegen wollen.

Technische Schutzvorrichtungen und Kunstbauten

Die ersten vereinsinternen Werke zum Wegebau befassten sich fast ausschließlich mit dem allgemeinen Bau von Wegen oder deren Trassierung. Technische Schutzvorrichtungen (»Versicherungen«) und Kunstbauten (wie z. B. Brücken) entlang von Wegen werden darin kaum erwähnt, obwohl sie sicher auch damals schon verwendet wurden. Lediglich zur richtigen Verwendung von Drahtseilen finden sich bereits in den 1880erJahren schriftliche Hinweise.34 Drahtseile waren von Anfang an das wichtigste Hilfsmittel beim Bau von Schutzvorrichtungen entlang der Bergwege. Wenn man die Empfehlungen dazu im Verlauf der Vereinsgeschichte vergleicht, wird deutlich, wie stark die technischen Ansprüche gestiegen sind und wie detailliert die verlangten Standards festgelegt wurden (vgl. Tabelle). Wenn uns heute die Empfehlungen von 1893 als nicht vertrauenswürdig erscheinen, muss man bedenken, dass der Alpenverein für den damaligen Stand der Technik einen sehr hohen Standard verlangte. So stufte er die zu dieser Zeit übliche Verkeilung der Drahtseilhalterungen als ungenügend ein:

33 Ebd., 6.3. 34 Befestigung von Drahtseilen (wie Anm. 2); Drahtseile mit Holzgriffen, in: Mitteilungen 1886, 128.

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»Von befreundeter Seite werden wir auf die Mängel der bisherigen Art der Befestigung der Drahtseilhalter (Verkeilung mit Holz oder auch mit Bleistückchen) aufmerksam gemacht, welche thatsächlich keinen Halt auf längere Dauer gewährt, während es doch ein sehr einfaches Mittel gibt, Seile, Stifte, Tritte etc. untrennbar mit dem Fels zu verbinden. Man muss, wo irgend thunlich, mit flüssigem Blei operiren […] Ist das

Entwicklung der Empfehlungen über die Anwendung von Drahtseilen35 Empfohlene Drahtseiltypen

Empfehlungen für die Verankerung der Drahtseile

1893

Spiralseile aus gewöhnlichem Eisendraht mit 15 mm Durchmesser, besser aus verzinktem Draht mit 9 mm Durchmesser und Holzgriffen

Ausgießen der Bohrlöcher mit flüssigem Blei, alternativ Portlandzement; eine einfache Verkeilung ist hingegen nicht ausreichend.

1928

Spiralseile aus verzinktem Draht mit 9 mm Durchmesser, wenn möglich mit Holzgriffen

10 bis 15 cm tiefe Bohrlöcher mit Blei- oder Zementguss ausgefüllt; die Seilstützen müssen mit Widerhaken versehen sein.

2011

Verzinkte Litzenseile mit Kunstfaserseele lt. EN 12385-4, bei Verwendung als Geländerseil mind. 10 mm Durchmesser, bei kraftaufnehmenden Abschnitten mind. 14 mm Durchmesser

Verankerung mittels Verbundhaken mit Zwei-KomponentenMörtel oder Schnellbindezement oder mit mechanischen Bohrhaken lt. EN 959 und UIAA Norm Nr. 123

Drahtseilversicherung am Goetheweg im Karwendel, 1930er-Jahre Litzenseile und Spiralseile (Schema)

Flüssigmachen des Bleis unmöglich, dann ist das Ausgiessen mit bestem Portlandcement dem Verkeilen mit Holz oder Blei entschieden vorzuziehen.«36 So wie die Standards für die Anwendung von Drahtseilen im Lauf der Zeit massiv stiegen, wurden auch die Empfehlungen für andere Schutzvorrichtungen und Kunstbauten entlang von Wegen immer ausführlicher und anspruchsvoller: 1893 werden außer Drahtseilen nur Geländer, Eisenstifte und Klammern erwähnt, genauere Empfehlungen für ihre Anwendung gibt es aber nicht.37 1928 tauchen erste schriftliche Empfehlungen für Brücken auf, die schon mehr ins Detail gehen: »Ein runder glatter Baumstamm über einen tosenden Bach genügt nicht. Es müssen zwei oder mehr Stämme, glatt aneinanderliegend, sein und wenn sie nicht durch zuhauen geebnet werden, sondern rund bleiben, dann muß in anderer Weise dafür gesorgt werden, daß man auf dem Steg nicht ausgleitet.«38



35 Emmer, Verfassung und Verwaltung 1893 (wie Anm. 3), 63. Moriggl, Verfassung und Verwaltung 1928 (wie Anm. 4), 165. Wegehandbuch (wie Anm. 5), Abschnitt 6.17.1. 36 Befestigung von Drahtseilen (wie Anm. 2). 37 Emmer, Verfassung und Verwaltung 1893 (wie Anm. 3), 62. 38 Moriggl, Verfassung und Verwaltung 1928 (wie Anm. 4), 164.

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Geländerkonstruktion am Hüttenweg bei der Hohen Trage, um 1918 Historische und moderne Rastplätze und Brücken

U-Bügel im Gelände, 2009

39 Wegehandbuch (wie Anm. 5), 6.12– 6.17. 40 Emmer, Verfassung und Verwaltung 1893 (wie Anm. 3).

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Außerdem wird das »Anbringen sicherer Geländer« gefordert, ohne diese jedoch näher zu beschreiben. Das Wegehandbuch 2011 stellt schließlich alle Arten von Schutzvorrichtungen sowie Brücken und Geländer viel detaillierter und mit höheren technischen Ansprüchen dar. Darüber hinaus enthält es Hinweise zum Bau zahlreicher anderer Hilfsmittel und Bauten entlang von Wegen, wie Treppen, Leitern, Überstiege über Zäune und sogar Rastplätze.39 Diese massive Steigerung der Anforderungen an alle Arten von Schutzvorrichtungen und Kunstbauten verleitet zum Schluss, dass in der Frühzeit der Vereinsgeschichte weniger Wert auf die Sicherheit der Wege gelegt wurde. Interessanterweise wird aber schon 1893 empfohlen, bei Wegen, die häufig auch von »weniger geübten Reisenden« benützt werden, »an allen halbwegs bedenklichen Stellen Schutzvorrichtungen« anzubringen. Es sei »in dieser Beziehung […] besser, lieber etwas mehr zu thun als zu wenig.«40 Schon damals sollten Wege also so gebaut werden, dass sie (zumindest den Umständen entsprechend) als sicher galten. Dieses Grundverständnis ist bis heute gleich geblieben. Drastisch verändert hat sich aber die Ansicht, wann eine Schutzvorrichtung als sicher bzw. ein Weg als ausreichend abgesichert gilt. Das Regelwerk für Schutzvorrichtungen und Kunstbauten entlang der Wege wird daher immer umfassender und anspruchsvoller. Allerdings ist das keine spezifische Entwicklung im alpinen Wegebau. Vielmehr geht dieser Trend sowohl mit dem technischen Fortschritt der letzten 150 Jahre als auch mit den steigenden Sicherheitsansprüchen auf gesamtgesellschaftlicher Ebene Hand in Hand.

»Alpenvereinsweg«, Wegebeschilderung um 1900 bei der Braunschweiger Hütte

Markierungen, Wegweiser und Wegtafeln

Zu Beginn des Wegebaus durch den Alpenverein wurden neu errichtete Wege weder flächendeckend noch einheitlich markiert. Emmer berichtet, dass erst in die Zeit der 1880er-Jahre »die Ausdehnung der Markierungen [fällt], auf welche man jetzt grosse Sorgfalt zu verwenden begann.«41 Die Bedeutung der Markierungen nahm dann anscheinend rasch zu. Schon 1893 liefert Emmer in der Verfassung und Verwaltung des DuOeAV detaillierte Anweisungen, wie Wegmarkierungen anzubringen seien.42 Diese Anweisungen sind doppelt so umfangreich wie die im selben Handbuch enthaltenen technischen Anweisungen zum Wegebau selbst! Auch später finden sich in den Vereinsschriften wesentlich häufiger und in größerem Umfang Hinweise zum richtigen Markieren als zum eigentlichen Wegebau. Der Grund dafür ist wahrscheinlich, dass der Bau von Wegen in der Regel durch professionelle Wegmacher erfolgte, während das Markieren immer schon eine typische ehrenamtliche Aufgabe von Vereinsmitgliedern war. Möglicherweise wurden die Markierungen aber auch häufig vernachlässigt oder auf eine Weise angebracht, die vom Gesamtverein als nicht ausreichend erachtet wurde, weshalb er mehr Anweisungen dazu verfasste. Bezüglich der Bedeutung von Weg-



41 Emmer, Geschichte (wie Anm. 25), 232. 42 Emmer, Verfassung und Verwaltung 1893 (wie Anm. 3), 63–65.

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markierungen ist für die Alpenvereine heute weiterhin der Leitsatz aus dem Handbuch Verfassung und Verwaltung des DuOeAV von 1928 gültig: »Wer einen Weg im Hochgebirge für Turisten erbaut, übernimmt auch die Verpflichtung, diesen Weg so zu bezeichnen, daß der Benützer des Weges nicht in Zweifel gerät, wo der Weg hinführt, und daß er ihn auch nicht verliert. Ebenso wie der Weg selbst, muß auch die Wegbezeichnung, wenn der Weg nicht grundsätzlich aufgelassen werden soll, stets in brauchbarem Zustand erhalten werden.«43 Markierte Stange mit Blick auf die Ahornspitze, um 1910

Markierung am Stein mit Blick auf die Zimba, um 1912

43 Moriggl, Verfassung und Verwaltung 1928 (wie Anm. 4), 166; Wegehandbuch (wie Anm. 5), 1.4.3. 44 Emmer, Verfassung und Verwaltung 1893 (wie Anm. 3), 63–65; Wegehandbuch (wie Anm. 5), 6.6. 45 Emmer, ebd., 63. 46 Moriggl, Verfassung und Verwaltung 1928 (wie Anm. 4), 171. 47 Wegehandbuch (wie Anm. 5), 6.6.1.

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Wie wird ein Weg richtig markiert?

Die grundsätzlichen Empfehlungen für Wegmarkierungen haben sich im Lauf der Vereinsgeschichte nicht verändert. 1893 wie 2011 wird empfohlen, Farbzeichen auf Bäumen, Felsblöcken oder Holzpfählen zu verwenden, diese in beide Wegrichtungen gleichermaßen erkennbar anzubringen und die Markierungsarbeiten zu zweit durchzuführen.44 Interessanterweise sind in den älteren Werken (1893–1928) die Hinweise dazu, wo Markierungen angebracht werden sollen, detaillierter als im aktuellen Wegehandbuch. Beispielsweise betont Emmer 1893, dass besonderes Augenmerk auf die Markierungen im Talort, ausgehend von der Bahnstation, zu legen sei: »Erfahrungsgemäss ist stets das Schwierigste, den richtigen Einstieg zu finden; die meisten und unangenehmsten Verirrungen erfolgen unten im Thale in dem Weichbilde der Ortschaften selbst.«45 Weiters verlangt Emmer, dass »bei jeder Wegkreuzung, jeder Wegabzweigung ein Zeichen sich finden [soll]«. Es folgen recht genaue Regeln, wie viele Zeichen bei Wegkreuzungen und anderen besonderen Stellen anzubringen seien. Umgekehrt sollten entlang gebahnter Wege keine Zeichen angebracht werden, solange keine Wege abzweigen. Diese Beschreibungen bleiben in den folgenden Jahrzehnten im Wesentlichen unverändert. Lediglich der Landschaftsschutzgedanke kommt hinzu, wie aus einer Bemerkung 1928 zu schließen ist: Die Wegbezeichnung solle nur im notwendigen Umfang erfolgen, ein »förmliches Anschmieren der Wege mit zahllosen Farbklexen, wie es leider bei vielen Sektionen der Brauch geworden ist, verschandelt die Landschaft und wirkt überdies geradezu lächerlich.«46 All diese detaillierten Vorgaben fehlen im aktuellen Wegehandbuch und werden hier ganz dem Urteilsvermögen und der Einschätzung der bzw. des Zuständigen überlassen: »Eine gute Markierung zeichnet sich dadurch aus, dass sie einerseits eine sichere Wegfindung gewährleistet, aber andererseits die Landschaft nicht zu sehr verunstaltet. Neben einer handwerklich sauberen Ausführung kommt es deshalb sehr auf das Gespür des Wegewarts an, so viele Markierungen wie erforderlich, aber so wenige wie möglich anzubringen«47. Die Tendenz ist also hier beinahe gegenläufig zur Entwicklung beim Bau von Wegen und Schutzvorrichtungen, wo die Vorgaben und Normierungen im Lauf der Zeit massiv zugenommen haben.

Unterschiedliche Markierungen und Wegweiser im Gelände, um 2010 (Fotos Norbert Freudenthaler)

Farbgebung und Farbqualität

Die klassische Alpenvereinsmarkierung bestand ab dem Ende des 19. Jahrhunderts aus einem »weissen Untergrund […] und darauf mit Rothmennigfarbe den rothen Strich oder Punkt, so dass derselbe oben und unten etwa mit einem handbreiten weissen Rand eingefasst erscheint.«48 Man verwendete weiße Erd- oder Bleifarbe und mischte die rote Farbe aus Mennig- und Zinnoberpulver vor Ort: »Die Vornahme der Arbeit erfolgt nun in der Weise, dass die Farbe in Päckchen oder Büchsen […], dann eine Flasche guten Trockenöls (Siccativ) und ein kleines Blechgefäss (z. B. eine alte Conservenbüchse) mitgenommen wird, was zusammen etwa 1½ Kg. Gewicht hat und bequem im Rucksack untergebracht werden kann. In dem Blechgefässe mischt man nun an Ort und Stelle von Zeit zu Zeit Farbe und Oel, […] braucht also nicht einen Kübel mitzuschleppen und vermeidet das Verdicken und Eintrocknen der Farbe.«49



48 Emmer, Verfassung und Verwaltung 1893 (wie Anm. 3), 64. 49 Ebd., 65.

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Anfang des 20. Jahrhunderts wurde vorgeschlagen, die Markierungsfarbe in Ultramarinblau zu ändern, damit die Markierungen auch für Rot-Grün-Farbenblinde besser erkennbar wären. Man verwarf diese Idee aber bald wieder mit Verweis auf die geringe Anzahl farbenblinder Vereinsmitglieder und auf die bessere Sichtbarkeit roter Markierungen für die übrigen Mitglieder.50 Offensichtlich wurden in der Praxis neben Rot aber auch andere Farbtöne zum Markieren verwendet. Beispielsweise berichtet die Sektion Ennstal-Admont, im Jahr 1922 »10 Kilogramm weiß, 5 Kilogramm rot, 3 Kilogramm blau und 2 Kilogramm gelb« an Farben für Markierungen verwendet zu haben.51 Bei den vom Hauptausschuss gelieferten Wegweisertafeln wurden auf Wunsch Räume zum Anbringen von Flecken in der jeweiligen Markierungsfarbe ausgespart.52 1969 beschloss der OeAV neue Markierungsrichtlinien, die einige wesentliche Neuerungen brachten:

Kreative Markierungen: Zwerg und ›Smiley‹, um 2010

• Einführung einer einheitlichen Wegnummerierung. • Umkehrung der Farbfolge: Weiß-rot-weiß wurde zu Rot-weiß-rot, damit in das mittlere weiße Feld die Wegnummer geschrieben werden konnte. Andere Farbgebungen seien grundsätzlich zu vermeiden. Als Zwischenmarkierungen sollten zukünftig rote Farbtupfer in einem weißen Kreis dienen. • Verwendung von Reflektoren: Bei schwer zu findenden Abzweigungen in Waldgebieten empfahl man das Anbringen von »Katzenaugen« zur besseren Sichtbarkeit der Markierungen. Bis heute ist es bei der rot-weiß-roten Farbgebung geblieben, für die man je nach Einsatzbereich entweder Acrylfarben oder Alkydharzfarben verwendet. In der Praxis findet man trotzdem immer wieder weiß-rot-weiße Markierungen oder ausgefallen gestaltete Zeichen, die nicht den detaillierten Vorgaben des aktuellen Wegekonzepts der Alpenvereine entsprechen: »Markierungen [sind] in Form eines Rechtecks mit einer Breite von 20 Zentimetern und einer Höhe von 14 Zentimetern anzubringen. Dieses Rechteck besteht aus zwei roten Balken mit jeweils 4 Zentimeter Breite und einem 6 Zentimeter breiten weißen Balken in der Mitte. Auf diesen weißen Balken kann bei Bedarf eine Wegnummer geschrieben werden. Als Farbtöne werden Verkehrsrot RAL 3020 und Signalweiß RAL 9003 verwendet.«53

50 Z. B. Bruglocher, Wegmarkierung und Farbenblindheit, in: Mitteilungen 1905, 22f. 51 Dreißig Jahre Sektion Ennstal-Admont des D. u. Ö. Alpenvereins, 1922, 12. 52 Moriggl, Verfassung und Verwaltung 1928 (wie Anm. 4), 174f. 53 Wegehandbuch (wie Anm. 5), 6.6.2. 54 Emmer, Verfassung und Verwaltung 1893 (wie Anm. 3), 65. 55 Markierungs-Richtlinien, in: Merkblätter [des OeAV] für die Zweigvereine (im Folgenden: »Merkblätter«) 1/1969, 9–11.

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Das Wegnummernsystem Schon gegen Ende des 19. Jahrhunderts nummerierte man immer wieder Wege, v.a. um sie bei Kreuzungen zu unterschieden.54 Diese Nummerierungen hatten aber nur lokalen Bezug. Die Einführung eines einheitlichen Wegnummernsystems wurde erst mit den Markierungsrichtlinien 1969 beschlossen:55 • Wege der alpinen Vereine bekommen eine dreistellige Nummer. Die Hunderterstelle gibt die Gebirgsgruppe an (die Abgrenzung der Gebirgsgruppen erfolgte 1969 nach der Moriggl-Einteilung, der Vorläuferin der heutigen Alpenvereinseinteilung der Ostalpen). Die beiden anderen Stellen bezeichnen den Weg selbst und werden lokal vergeben. Einige Zahlen sind für Weitwanderwege reserviert (z. B. 01, 02).

• Da somit nur neun Ziffern für die Bezeichnung der Gebirgsgruppen zur Verfügung stehen, müssen dieselben Ziffern mehrfach verwendet werden. Sie sind daher so vergeben, dass keine Gebirgsgruppen mit gleicher Ziffer aneinandergrenzen. In den Nördlichen und Südlichen Kalkalpen werden dafür die geraden Hunderterstellen verwendet (z. B. Dachsteingruppe 600, Berchtesgadener Alpen 400), in den Zentralalpen die ungeraden (z. B. Glocknergruppe 700, Niedere Tauern ebenfalls 700). • Bei Weitwanderwegen bleiben Zehner- und Einerstelle konstant, die Hunderterstelle ändert sich mit der Gebirgsgruppe. Beispielsweise hat der Weitwanderweg 02 (Zentralalpenweg) in den Niederen Tauern die Wegnummer 702, in der Venedigergruppe die Wegnummer 902 usw. Häufig gibt man bei Weitwanderwegen auch nur die Zehner- und Einerstelle an (01, 02 usw.). • Von Tourismusverbänden betreute Wanderwege bekommen zweistellige Wegnummern (10–99). • Varianten werden durch den Zusatz eines Buchstabens gekennzeichnet (z. B. 902A).

Eigene Farbkonzepte gibt es in Vorarlberg: Wegewart Bruno Fink beim Markieren (Foto: Helmuth Tiefenthaler)

Wegtafeln und Wegweiser

Bereits in der zweiten Hütten- und Wegebauordnung 1890 legte der Alpenverein fest, dass »bei jeder mit Beihilfe des Gesamtvereins hergestellten Wegstrecke an deren beiden Enden an passender Stelle eine Steinoder Metallplatte anzubringen [sei] mit der Aufschrift ›Alpenvereinsweg, hergestellt von der Section … des D. u. Oe. Alpenvereins‹.«56 Später wurden die Wegtafeln aus dünnem Zinkblech mit weißem Grund gefertigt, in das die Buchstaben schwarz geprägt wurden. Diese Tafeln konnten auf großen Bäumen und Holzwänden ohne weitere Unterkonstruktion befestigt werden. Alternativ nagelte man sie auf Holzbretter, die dann befestigt wurden.57 Bis nach dem Zweiten Weltkrieg verstand man die Wegtafeln als Ergänzung zu Wegweisern, welche zusätzlich von den Sektionen aufgestellt werden und das Ziel des Weges bezeichnen sollten. Beide Arten Tafeln waren am Anfang und Ende des Weges anzubringen.58 Der Zentralausschuss entwickelte im Lauf der Zeit ein besonderes Faible für die von ihm an die Sektionen ausgegebenen Wegtafeln. In fast jedem Jahresbericht bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs und zahlreichen anderen Vereinsschriften findet man die exakte Zahl der jährlich ausgegebenen Wegtafeln und die dafür getragenen Kosten. Der Zentralausschuss klopfte sich damit gewissermaßen selber auf die Schulter: Als »gute Jahre« wertete man offensichtlich diejenigen mit einem hohen Verbrauch an Wegtafeln, weil das auf eine starke Erschließungstätigkeit der Sektionen hinwies.59 Im Lauf der Zeit schenkte man neben diesen Wegtafeln auch den eigentlichen Wegweisern mehr Beachtung. Während sie anfangs außer am Beginn und Ende eines Weges nur an jenen Wegkreuzungen empfohlen wurden, an denen sonst Irrtümer über den weiteren Wegverlauf zu erwarten gewesen wären,60 wurden sie später als »in allen Kreuzungsfällen unerlässlich«61 bezeichnet. Moriggl beschreibt 1928 detailliert die Wegweisertafeln, die damals von den Sektionen ebenfalls unentgeltlich beim Hauptausschuss bestellt werden konnten: »Sie enthalten den Sektionsnamen und das Ziel […]. Pfeile sind erwünscht, ebenso Zeitangaben für mäßige Geher. Höhenziffern, Angaben ob der Weg bequem oder schattig ist usw., werden nicht aufgenommen. Für Farbflecke können Räume



56 Protokoll der XVII. Generalversammlung des D. u. Oe. Alpenvereins zu Mainz am 3. August 1890, in: Mitteilungen 1890, 225–233. 57 Johannes Emmer, Verfassung und Verwaltung des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins, 3. Aufl. München 1910, 112. 58 Emmer, Verfassung und Verwaltung 1893 (wie Anm. 3), 66. 59 Z. B. Josef Moriggl, Ein Halbjahrhundert Alpenverein – Hütten- und Wegebau, in: Zeitschrift 1919, 46–76, hier 52; Walter v. Schmidt-Wellenburg, Alpenvereinsgeschichte 1929–1967, unveröffentlichtes Manuskript OeAV Archiv, 102f. 60 Emmer, Verfassung und Verwaltung 1893 (wie Anm. 3), 65. 61 Emmer, Verfassung und Verwaltung 1910 (wie Anm. 57), 110.

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Wegweiser zum Grieskogel (rechts), um 1910, und bei der Vernagt-Hütte, um 1980 (Foto: Toni Hiebeler, links)

62 Moriggl, Verfassung und Verwaltung 1928 (wie Anm. 4), 174f. 63 Hütten- und Wegbauordnung des Alpenvereins, Fassung 1955, in: Merkblätter 2/1956, 28–32, IV. 64 Wegtafeln, in: Merkblätter 2/1956, 24. 65 AVS/CAI u. a. (Hg.), Richtlinien für die Markierung der Wege in Südtirol, Bozen 2007.

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ausgespart werden, die die Sektion selbst färben kann. Wenn möglich ist diese teure Zugabe zu vermeiden.«62 Mit der Hütten- und Wegebauordnung 1955 fasste man schließlich die Wegtafeln und die Wegweisertafeln zusammen und schuf einheitliche Weg- und Markierungstafeln des Alpenvereins.63 Sie wurden aus Aluminium gefertigt und bereits vormontiert auf Bretter, später auf wetterfest imprägnierte Hartfaserplatten ausgeliefert. Die Sektionen mussten nun etwa die Hälfte der Kosten für die Tafeln übernehmen. Der Inhalt änderte sich nicht: Ein bis zwei Zeilen Text für Richtungs- und gegebenenfalls Zeitangabe, Richtungspfeil, Markierungsfarbe sowie Nennung der wegerhaltenden Sektion.64 Weil auch andere alpine Vereine, Tourismusverbände, Gemeinden, Bergbahngesellschaften usw. Wegweiser anbrachten, entwickelte sich allmählich eine zunehmende (und teilweise verwirrende) Vielfalt an Wegbeschilderungen. Auf Initiative des AVS führte Südtirol schließlich 2007 eine einheitliche Markierung und Beschilderung aller Wanderwege ein.65 2009 beschlossen dann auch ÖAV und DAV ein gemeinsames Wegekonzept, das die Beschilderung der von ihnen betreuten Wege regelt. Es gilt in allen Arbeitsgebieten des ÖAV und DAV, ausgenommen dort, wo es eigene Landeswegekonzepte gibt (was derzeit in Vorarlberg, Tirol und Salzburg der Fall ist). In Österreich wird das Wegekonzept des DAV und ÖAV auch von den anderen alpinen Vereinen mitgetragen. Die diesem Wegekonzept entsprechenden, neuen Wegweiser sind pfeilförmige gelbe Aluminiumtafeln mit schwarz geprägter Schrift. Zusätzlich zu den schon bisher üblichen Angaben von Ziel, Zwischenziel, Wegzeit, Wegnummer, Wegehalter usw. enthalten die Wegweiser jetzt auch eine Schwierigkeitsangabe sowie zum Teil Piktogramme zu lokaler Infrastruktur. Problematisch ist, dass die Schwierigkeitsgrade von Wegen in den einzelnen Wegekonzepten unterschiedlich abgegrenzt und bezeichnet sind. Das kann vor allem in Grenzregionen zu Verwirrungen und Fehleinschätzungen führen.

Wegweiser verschiedener Generationen am Karnischen Kamm, 2012 (Fotos: Sylvia Schmid) Wegekategorien in verschiedenen Wegekonzepten

Weg + Weg + Weg = Weitwanderweg Die Idee, Weitwanderwege zu schaffen, gab es bereits in den 1930er-Jahren. Damals existierte schon ein ausreichend zusammenhängendes Wege- und Hüttennetz, was fehlte, waren lediglich kleine Verbindungsstücke und eine einheitliche Bezeichnung der Wege. In den 1960er-Jahren schufen schließlich einzelne Sektionen mittels entsprechender Markierungen die ersten regionalen Weitwanderwege. Gleichzeitig kamen Vorschläge für Weitwanderwege durch ganz Österreich auf. 1970 wurde dann der erste Weitwanderweg durch Österreich vom Böhmerwald bis zu den Karawanken mit der Nummer 05 durchgehend markiert.66 Mittlerweile gibt es zehn große österreichische Weitwanderwege mit den Wegnummern 01 bis 10 und darüber hinaus auch zahlreiche regionale Weitwanderwege, wie den Arnoweg, der das Land Salzburg umrundet, oder den Adlerweg, der durch ganz Tirol führt. In den Arbeitsgebieten des AVS und des CAI durchqueren die zehn Dolomitenhöhenwege (Alte Vie delle Dolomiti) die Dolomiten in verschiedene Richtungen. So wie diese Weitwanderwege das regionale Wegenetz überlagern, werden viele von ihnen wiederum von internationalen Fernwanderwegen wie den Europäischen Fernwanderwegen (E1 bis E12) oder der Via Alpina überlagert. Letztere führt in fünf verschiedenen Varianten von Monaco nach Triest und berührt dabei alle acht Alpenstaaten. Für das 5.000 Kilometer lange Wegenetz der Via Alpina musste kein einziger Weg neu gebaut werden – alle Etappen verlaufen auf bestehenden Wanderwegen.



66 Hans Kinzl, Hundert Jahre Alpenverein in Österreich, in: Jahrbuch OeAV 1962, 5–28; ders., Wandern und Wege im Gebirge, in: Jahrbuch OeAV 1968, 179–191.

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Setzen einer Wintermarkierung am Fellhorn, 1930

Wintermarkierungen

67 Emmer, Verfassung und Verwaltung 1910 (wie Anm. 57), 111.

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Wintermarkierungen wurden erst mit dem Aufkommen des Wintersports Anfang des 20. Jahrhunderts relevant. Erste Empfehlungen für die Markierung von Winterrouten findet man 1910: »Die praktischste Art ist jene mit entsprechend hohen Stangen, die mit Rücksicht auf Nebel und Schneetreiben in nicht allzu grossen Zwischenräumen aufzustellen sind. Hinsichtlich der Anlage dieser Markierungen ist mit den Schivereinen das Einvernehmen zu pflegen, sofern diese nicht selbst schon das Erforderliche besorgen.«67 Im Winter 1933/34 unternahm der Alpenverein erstmalig Versuche mit eigenen Wintermarkierungsscheiben (runde rote Tafeln mit weißen Querbalken, später durchlöchert) sowie Blechpfeilen (blau für Aufstieg, rot für die Abfahrt).68 In den 1960er- und 1970er-Jahren rief der Verwaltungsausschuss die Sektionen mehrfach dazu auf, bei allen Winterhütten zumindest eine lawinensichere Abfahrt mit Markierungsscheiben und

Pfeilen einwandfrei zu markieren. Dadurch sollten »die bei ausgesprochenem Schlechtwetter leider immer wieder vorkommenden und häufig mit Lawinenunfällen endenden ›Erkundungstouren‹ ungeduldiger SchiUrlauber vermieden werden.«69 Außerdem wären Wintermarkierungen dort anzubringen, wo in alpinem Gelände das Bezeichnen einer Aufstiegs- oder Abfahrtsspur notwendig ist, um zu verhindern, dass gefährliches Gelände betreten wird. Heute haben sich für die Bezeichnung von Winterwanderwegen in Talnähe in vielen Regionen magentafarbene Wegweiser und Markierungen durchgesetzt, die im Schnee gut erkennbar sind. Im alpinen Gelände ist hingegen das vorhin beschriebene Markieren von Aufstiegs- und Abfahrtsspuren für Skitouren unüblich geworden. Gleichzeitig werden dort Wintermarkierungen im Zusammenhang mit dem Wildschutz wieder wichtiger. Die steigende Bedeutung des Skitourengehens und Schneeschuhwanderns macht in sensiblen Gebieten immer wieder Lenkungsmaßnahmen notwendig, um Rückzugsräume für Wildtiere zu erhalten. Eine Möglichkeit dazu ist das Markieren verträglicher Aufstiegs- und Abfahrtsrouten.

Markierungstafeln für Skitourengeher, 2013

Wegerhaltung

Wie das Markieren der Wege wurde auch die Wegewartung typischerweise schon immer ehrenamtlich von Vereinsmitgliedern übernommen. Kurz gesagt war und ist die Erhaltung des rund 62.500 Kilometer langen Alpenvereinswegenetzes70 nur mit dem freiwilligen Engagement dieser Menschen möglich. Andernfalls wäre dieser Umfang an Weganlagen schlichtweg nicht finanzierbar. Schon um 1900 war der Vereinsleitung bewusst, dass »mit dem Bau eines Weges […] wenig gedient [ist], wenn nicht ununterbrochene Aufmerksamkeit auf die Erhaltung verwendet wird. Leider wird dieser Punkt nicht immer berücksichtigt und ›verfallen‹ die Wege, womit eigentlich die ursprünglichen Anlagekosten vergeudet sind.«71 Die Aufgaben der dafür zuständigen Wegewartinnen und Wegewarte haben sich bis heute nicht wesentlich verändert. Die entsprechenden Hinweise im aktuellen Wegehandbuch gleichen den Empfehlungen in der Verfassung und Verwaltung des DuOeAV von 1928, wo die Tätigkeiten der Wegerhaltung erstmals näher beschrieben sind: »Es sind mit dem Fortschreiten der Schneeschmelze: Brücken aufzustellen, beschädigte Versicherungen festzumachen oder zu ergänzen (Material sollte in der Hütte auf Vorrat liegen), umgefallene Wegtafeln und Markierungsstangen aufzustellen, eingestürzte Steinmänner wieder aufzubauen; es sind dann weiter bei breiten Wegen die Wegauskehren in Ordnung zu bringen, die Wege zu ›putzen‹, d. h. von herabgefallenen größeren Steinen zu reinigen, Stufen und Treppen zu festigen, Erdrutsche zu beseitigen, lockere Stützmauern und Böschungen zu sichern, die Markierungen wieder aufzurichten u. a. m.«72 Die zentrale Aufgabe der Wegerhaltung war damals wie heute die Begehung im Frühjahr nach der Schneeschmelze. Spätere Vereinsschriften



68 Schmidt-Wellenburg, Alpenvereinsgeschichte (wie Anm. 59), 102f. 69 Wintermarkierung, in: Merkblätter 2/1972, 15f. 70 Nach eigenen Angaben betreuen der DAV 30.000 km, der ÖAV 26.000 km und der AVS 6.500 km Wege. 71 Z. B. Emmer, Verfassung und Verwaltung 1900 (wie Anm. 17), 91f. 72 Moriggl, Verfassung und Verwaltung 1928 (wie Anm. 4), 166.

Wegebau der Alpenvereine im Wandel der Zeit

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Wegewarte bei der Arbeit (unteres Foto Norbert Freudenthaler)

73 In Österreich regelt § 1319a ABGB die Wegehalterhaftung, während in Deutschland laut § 823 BGB eine Verkehrssicherungspflicht des Wegehalters besteht (vgl. Wegehandbuch (wie Anm. 5), 7.2–7.4). In Südtirol finden zur Regelung der Wegehalterhaftung Art. 2043 u. 2051 des italienischen ZGB Anwendung (vgl. Richtlinien (wie Anm. 65), 74).

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empfehlen zusätzliche Begehungen vor dem Saisonende im Herbst. Das Wegehandbuch 2011 rät außerdem zu Kontrollen nach heftigen Unwettern. Langfristig gesehen wird also eine immer intensivere Kontrolle der Wege gefordert, was sicherlich damit zusammenhängt, dass sich im Lauf der Zeit auch die Wegehalterhaftung bzw. die Verkehrssicherungspflicht entlang von Wanderwegen verschärft hat.73 Der Umgang mit dem Thema Wegerhaltung in den Vereinsschriften verdeutlicht auch, wie diese Aufgabe im Vergleich zum Neubau von Wegen im Verlauf der Vereinsgeschichte immer wichtiger wurde: Anfangs ist von Wegerhaltung überhaupt nicht die Rede, später erwähnt man sie relativ knapp und ab den späten 1920er-Jahren wird ihr dann in den Schriften ein wesentlich größerer Platz eingeräumt. Warum sich erst ab dann detailliertere Empfehlungen zur Wegerhaltung finden, ist nicht ganz klar. Es war sicher auch schon früher bekannt, dass schlecht gewartete Wege im Gebirge schnell verfallen. Möglicherweise ist die Betonung dieses Themas in den 1920er-Jahren eine Reaktion auf die schweren Beschädigungen des Wegenetzes während des Ersten Weltkriegs. Diese resultierten daraus, dass die Wege im Krieg jahrelang kaum oder gar nicht gewartet wurden. Das Hervorheben der Wegerhaltung kann aber auch in Zusammenhang mit der Erschließungsdiskussion und den Tölzer Richtlinien gesehen werden. Möglicherweise wollte die Vereinsleitung damit die Vorrangigkeit der Erhaltung des Geschaffenen gegenüber der Neuanlage von Hütten und Wegen unterstreichen.

»by fair means«

GEBHARD BENDLER

Wie sollen Routen erschlossen werden?

Es gibt viele Mittel und Wege, um auf Berge zu gelangen. Am Anfang des Alpinismus fand der Bergsteiger meist wegloses Neuland vor. Keine Routenbeschreibung, keine Führerliteratur, kein Topo wies den Weg. Man konnte nur auf die wenigen schon vorhandenen Steige und Spuren der Jäger und Bauern vertrauen, die vornehmlich aus zweckorientierten Gründen das Gebirge betraten. Je älter der Alpinismus wurde, desto bunter und vielfältiger entwickelte er sich, und mit ihm auch die Wege auf und über die Gipfel – oder mittlerweile sogar ganz ohne Gipfel. Nicht mehr der Gipfel, sondern nur noch der Weg, die Route, die Art und Weise der Wegbewältigung ist das Ziel. Seit die Briten den Sport ›erfunden‹ haben, diskutieren Menschen darüber, was in den verschiedenen Disziplinen erlaubt ist und was nicht. Regeln entstehen und verändern sich. Aus dem Alpinismus, dessen Vertreter ihr Bergsteigen anfänglich mit wissenschaftlichen oder geistig-ideellen Motiven begründeten und sich lange sträubten, auf körper- und leistungsorientierte Sportler reduziert zu werden, entstand der Bergsport. Eine Vielzahl von Disziplinen und Subdisziplinen sucht seither ihre Wege in die Berge. Als sich 1869 der Deutsche Alpenverein gründete, schrieb sich der neue Verband eine aus heutiger Perspektive massentouristische Zielsetzung in die Statuten, die auch – weniger negativ konnotiert – als demokratisch, gemeinnützig oder universalistisch bezeichnet werden könnte. Es ging nicht darum, einen exklusiven Bergsteigerverein aus heroischen Gipfelstürmern zu formen, wie etwa den britischen Alpine Club, sondern möglichst viele verschiedene Alpenfreunde zu sammeln, von denen ›nur‹ Interesse an den Alpen abverlangt wurde. Ob dieses Interesse nun beim bloßen Anblick der Berge aus den Tälern, auf einem niedrigen Joch oder auf einem schwierigen Gipfel entfaltet würde, war nebensächlich. Schon im ersten Jahrbuch des Deutschen Alpenvereins steht auf Seite II ausdrücklich: Der Verein »ist kein Verein von Bergsteigern.«1 Er verlange keine besonderen Leistungen. Mit diesem Ansatz einher ging die statuarische Zielsetzung, die Bereisung der Ostalpen zu erleichtern.2 Dies bedeutete im Konkreten, neben Hütten auch Wege zu bauen. Dadurch sollten immer mehr Menschen immer leichter in die Berge gelangen und sich somit mehr und mehr Alpenfreunde im Alpenverein sammeln, sodass sich dieser zu einer starken Bewegung ausforme und damit die Liebe zu den Alpen wachse. In den Anfangszeiten dieser Bewegung waren noch etliche Gipfel in den Ostalpen unerstiegen und es ging zuerst vielmehr um das »Dass« als das »Wie« einer Besteigung. Die sportliche Diskussion darüber, welche Mittel dafür erlaubt sind und welche nicht, steckte noch in den Kinderschuhen. Damit kommt die Frage auf: Was ist überhaupt ein Weg? Ist ein Klettersteig auch ein Weg? Oder etwa eine Kletterroute? Oder eine Spur im Schnee? Oder überhaupt nur eine Route durch alpines Gelände ohne ersichtliche menschliche Hinterlassenschaften, ohne Markierung, ohne



1 Zeitschrift des Deutschen Alpenvereins 1869/70, II. 2 Vgl. ebd., I.

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Wegsicherung: Eine Felsenklammer zur Drahtseilsicherung wird eingeschlagen (Foto: Steinitzer)

Spuren eines Vorgängers, wo nur eine Beschreibung den Weg weist? In diesem Beitrag wird die Definition eines Weges weit gefasst. Verstanden wird darunter jede gedachte Linie im Kopf, die durchs Gebirge, durch Schnee, Fels und Eis führt. Durch die Erstbesteigung, die anschließende Kommunikation darüber, eine Beschreibung, eine Routenskizze, aber auch durch offensichtliche Markierungen, Haken oder andere belassene und ›wegweisende‹ Sicherungsmittel wird der Weg für andere erst nachvollziehbar. Um 1900 war beim Klettern noch viel häufiger vom Kletterweg als von der Kletteroute die Rede. Doch nach wie vor geht es im Alpinismus um die Gabe der Wegfindung als bergsteigerische Fähigkeit. Auch wenn mittlerweile vielfach von Steigen und Routen die Rede ist, der Weg als Überbegriff, als Denkkategorie, ist immer noch allseits präsent. Dieser Artikel versucht in groben Linien die Geschichte von alpinen Wegen nachzuzeichnen. Im Konkreten wird versucht, einen Bogen zu spannen von einerseits Gletscherrouten und ›Kletterwegen‹, an denen bewusst oder unbewusst kaum menschliche Eingriffe vorgenommen wurden und wo kaum Spuren zu finden sind, bis hin zu alpinen Bauwerken andererseits, zu stahlbeladenen Klettersteigen, die die Spuren der menschlichen Schaffenskraft allgegenwärtig erscheinen lassen. Wie verlief die Entwicklung seit Beginn des Alpinismus? Welche Motive und gesellschaftlichen Veränderungen im Hintergrund waren verantwortlich für die Herausbildung gewisser Stile der ›Wegbereitung‹?

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»Das Dorf Heiligenblut mit dem Grossglockner in Kärnthen« (Lithographie von Ludwig Mohn nach einer Vorlage von Jakob Alt, 1833)

Kals in einer kolorierten Zeichnung von Johann Stüdl, wohl 1870er-Jahre

Auf die weißen Berge

Zunächst galt das Hauptinteresse noch den höchsten Bergen der Ostalpen mit ihren Gletschern, die eine besondere Faszination auf die Menschen ausübten. Man errichtete Hütten am Ende der Gletscherzungen und Wege dorthin. Der Bau von Wegen über die Gletscher zu den hochalpinen Gipfeln gestaltete sich jedoch schwierig bis unmöglich. Auf den fließenden und durch Schneefälle ständig veränderten Gletschern konnten keine dauerhaften Wege und nur schwer Markierungen angebracht werden. Hier waren geschulte Bergführer gefragt, die eine Spur durch das ›ewige Eis‹ legten. Von hier aus ging auch das ostalpine Bergführerwesen aus, hier organisierten sich die ersten Bergführervereine als erste institutionalisierte Tourismusdienstleister. Da die Wege über die Gletscher zwar meist nicht steil, aber aufgrund der Spalten gefährlich waren, suchten Bergführer und Alpenvereinsfunktionäre nach Alternativen, um die höchsten Gipfel der Ostalpen über felsiges Terrain, ohne Gletscherkontakt zu erreichen. Beispiel Großglockner: Dort führten die Wege zuerst von Heiligenblut, von wo aus auch die Erstbesteigung unternom-



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Sicherung an der Oberen Glocknerscharte, um 1925

Michael Groder (1831–1918) aus der Kalser Bergführerdynastie

3 Vgl. Karl Hofmann, Geschichte der Glocknerfahrten, in: Zeitschrift des Deutschen Alpenvereins 1870/71, 491– 508, hier 499.

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men worden war, auf den Gipfel. Heiligenblut entwickelte sich folglich zu einer ›Hochtouristen‹-Destination. Als ›Hochtouristen‹ bezeichnete man die Bergsteiger, welche sich für die höheren Regionen interessierten. Die Preise in Heiligenblut stiegen, und viele Einheimische boten ihre Dienste feil, womit sie sich ein passables Einkommen sichern konnten. Auf der anderen Seite des Berges, in Kals, sah die Lage völlig anders aus. Obwohl die Distanz zum Glockner kürzer ist, verirrte sich kaum jemand in das arme Hochtal, um von dort aus den Aufstieg zu wagen. Gemeinsam mit dem Lienzer Joseph Mayr begannen die Kalser einen Weg zu suchen, aber erst 1854, also 55 Jahre nach der Erstbesteigung von Heiligenblut aus, fand die erste Besteigung von Kals aus statt.3 Der damals benützte Weg war jedoch viel komplizierter als der heute übliche, welcher auf der Adlersruhe in jenen aus Heiligenblut mündet. Aufgrund der niedrigeren Preise in Kals gewann der Ort rasch an Attraktivität für

Am Stüdlgrat (Foto: Andreas Rieser)

Glockneraspiranten und immer mehr Besucher verirrten sich dorthin. Um die Attraktivität noch weiter zu steigern, begannen die Kalser schon Mitte der 1850er-Jahre auf Anregung des Lienzer Ingenieurs Egid Pegger einen weitgehend unvergletscherten Anstieg ausschließlich im Fels zu suchen, der die schwierige Schlüsselstelle des Normalweges vom Kleinzum Großglockner vermeide und sich versichern und leichter markieren ließe. 1864 gelang es schließlich den Kalser Führern Kerer und Groder den Südwestgrat, der heute als Stüdlgrat bekannt und berühmt ist, erstzubegehen. Über die schwierigste Passage, den sogenannten roten Fleck, eine glatte Felsplatte, gelangten sie mit Hilfe eines Seiles, das ihnen von zwei weiteren Führern, die über den Normalanstieg geklettert waren, von oben heruntergelassen wurde. Damit war der neue Kalser Weg entdeckt.4 Um diesen schwierigen Weg leichter und damit konkurrenzfähig zu machen, benötigte man jedoch eine Hütte und fixe Sicherungen wie auf einem modernen Klettersteig. Den Kalsern fehlte hierzu jedoch das Geld, bis der Prager Kaufmann Johann Stüdl, einer der Mitbegründer des Deutschen Alpenvereins, als großzügiger Finanzier das Projekt in Angriff nahm. Dieser hatte 1867 das Tal und seine Bewohner kennengelernt und liebgewonnen, und die Idee, Kals zum Hauptausgangspunkt für die Glocknerbesteigung zu machen, gefiel ihm. 1868 konnte die Hütte am Fuße des Südwestgrates, die nach ihm benannte Stüdlhütte, bereits benützt werden. Im darauffolgenden Frühling 1869 begannen dann die umfangreichen Bauarbeiten am Südwestgrat, dem nunmehrigen »Stüdlgrat«. Dieser avancierte rasch zum berühmten Klassiker, heute muss ein Aspirant allerdings wieder größtenteils ohne die klettersteigartigen Sicherungen von damals auskommen. Die Arbeiten dort am Grat, die wesentlich kostspieliger als der Hüttenbau sein sollten, leitete Ingenieur Pegger, der Initiator der Südwestgratidee. Das dafür benötigte Arbeitsmaterial stellte er unentgeltlich zur Verfügung. Den immensen Arbeitsaufwand verdeutlicht ein zeitgenössischer Bericht: »Den grössten Antheil am Gelingen des Unternehmens haben aber nächst Stüdl die Kalser Führer Thomas, Rupert und Michel Groder, die Brüder des Glocknerwirthes. Man kann sich einen Begriff von diesen Strapazen machen, wenn man bedenkt, dass die Arbeiten meist in einer Höhe von über elf Tausend Fuss [ca. 3350 m], oft bei furchtbarem Sturm



4 Vgl. ebd., 502f.

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und Schneegestöber, bei schneidender Kälte ausgeführt werden mussten, dass manche Passage nur zugänglich gemacht werden konnte, indem Einer von seinen Genossen am Seile herabgelassen wurde und so fast freischwebend die eisernen Stifte und Klammern eintrieb und den dicken Eisendraht durchzog. Mehrere Wochen brachten die wackern Männer in diesen Höhen zu, als Nachtquartier diente ihnen die Stüdlhütte, nur von Zeit zu Zeit kamen sie in’s Thal hinab, um schwer beladen mit den Eisenlasten nach wenigen Stunden zurückzukehren. Staunenerregend ist ihre Kraft und Ausdauer. Niemand wollte es glauben, dass sie ihr unendlich schwieriges Werk zu Ende bringen würden. Und doch ist es ihnen gelungen, obwohl ihnen von allen Seiten, sogar von ihren nächsten Freunden und Verwandten in Kals selbst, Anfangs nur Spott und Misstrauen entgegengesetzt wurde.«5

5 Ebd., 505. 6 Vgl. ebd. 7 Thomas Ebert, Erinnerungsort »Der romantische Rhein«, www.umweltunderinnerung.de/index.php/kapitelseiten/ verehrte-natur/36-die-zugspitze.

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Bis Anfang August war der Weg hergestellt worden, wofür 150 Eisenstifte eingetrieben und 360 Meter Drahtseil angebracht worden waren.6 Noch im selben Jahr entdeckte man jedoch einen neuen leichten Anstieg von Heiligenblut aus, wodurch wiederum Heiligenblut stärkere Zugewinne machte. Außerdem war der Kalser Klettersteig trotz der Versicherungen schwerer als der Normalweg, weshalb er nicht in dem Maße angenommen wurde, wie es sich die Kalser und Stüdl erhofft hatten. Warum diese versicherte Steiganlage über den Stüdlgrat, die sozusagen einer der ersten Klettersteige überhaupt war, heute nicht mehr existiert, ist eine spannende Frage, der später noch nachgegangen wird. Zunächst jedoch die Frage, welche Motive bei der Errichtung maßgeblich waren: Primär ging es um touristische Entwicklungshilfe. Stüdl wollte den Bewohnern des verarmten Hochtals eine neue Einkommensquelle sichern. Es ging nicht darum, eine Erstbesteigung erst durch technische Mittel zu ermöglichen, sondern darum, eine Route für möglichst viele zugänglich zu machen. Die Zielsetzung deckte sich mit dem in den Alpenvereinsstatuten angeführten Vorhaben die »Bereisung der Alpen zu erleichtern.« Eine Diskussion über Sinn oder Unsinn solcher Sicherungen gab es innerhalb der alpinen Szene noch nicht – höchstens unter skeptischen Einheimischen. Vielmehr spricht aus den obigen Zeilen die wachsende und unkritische Technikbegeisterung und Fortschrittsgläubigkeit des Industrialisierungszeitalters, denn »bis zum Ersten Weltkrieg galt die Eroberung der Natur als wichtigste Maßeinheit für den Fortschritt der Menschheit«7. Auch wenn es sich beim Stüdlgrat um den ersten Klettersteig auf einen 3000er der Ostalpen handelte, so fanden sich auch schon früher am selben Berg vereinzelte künstliche Sicherungen und Hilfen, um die Besteigungen zu erleichtern oder überhaupt erst zu ermöglichen. Im Jahre 1800 ließ Fürstbischof Salm zum Zweck der Erstbesteigung nicht nur kleine Hütten auf der Hohenwarte und Adlersruhe errichten, sondern auch aufwändige Versicherungen und Steiganlagen anbringen. Eigens engagierte er Zimmerleute, die den Weg mit Holz und Tauen verbesserten. Um bequem auf die Adlersruhe zu gelangen, bauten sie eine Stiege vom Leitergletscher zur Hohenwartscharte. Zwischen Kleinglockner und Großglockner – der Schlüsselstelle – trieben sie Pflöcke in das Eis und ließen Seile herab, die als Geländer dienten. Durch diese künstlichen Hilfs-

»Der Orteles von der Malser Heide aus gesehen« (Farblithographie von N. Popp, um 1838)

Albert Frederick Mummery (1855– 1895) Fixseile am Dent du Géant, 1967 (Foto: Jürgen Winkler)

mittel wurde der Großglockner aber nicht wie im Falle des Stüdlgrats einer breiteren Masse zugänglich gemacht, sondern dessen Besteigung erst ermöglicht. Niemand stellte die Wahl der Mittel in Frage. Im Zentrum stand die wissenschaftliche Ersterkundung. Was technisch möglich war, wurde gemacht. Als ideellen Lohn für ihre technischen Arbeiten konnten die vier Zimmerleute zumindest die Erstbesteigung des Berges verbuchen. Angekommen am Gipfel begannen sie sogleich mit der Errichtung eines 3,8 Meter hohen Gipfelkreuzes als vom Tal aus gut sichtbares Symbol der menschlichen Bezwingung und Aneignung.8 Durch die Sicherungen gelang auch noch anderen Expeditionsteilnehmern die Besteigung, welche dann die wissenschaftlichen Messungen vornehmen konnten. Wie lange die Sicherungen dort verblieben, ist nicht überliefert.



8 Vgl. Hofmann, Glocknerfahrten (wie Anm. 3), 494.

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Dent du Géant und Mont Blanc, 1909 (Foto: Max Bodenstein)

9 Vgl. Ludwig Purtscheller, Die Meije in den Dauphiné-Alpen, in: Zeitschrift des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins (im Folgenden: »Zeitschrift«) 1885, 401–417, hier 405f.

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Jedenfalls dürfte es sich um die ersten hochalpinen Steiganlagen in den Ostalpen gehandelt haben. Neben diesen wurde auch an anderen hohen Bergen der Ostalpen durch technische Hilfsmittel für Erleichterungen gesorgt. So wurde zum Beispiel am Ortler eine Leiter fix installiert, um eine große Spalten zu überwinden. Überhaupt kamen Leitern neben Seilen schon früh zum Einsatz, wenn es um die Erstbesteigung von Bergen ging.9 Auf kaum einer finanziell gut ausgestatteten Expedition fehlten Leitern, für deren Transport natürlich mehrere Träger angeheuert werden mussten. Gleiche Taktiken wenden heutzutage kommerzielle Expeditionen im Himalaja an und installieren Aluleitern zur Überwindung großer Spalten und Gletscherbrüche. Und selbst am Ortler und auch am Großvenediger mussten Bergführer und Hüttenwirte im heißen Sommer 2015 wieder temporär Leitern anbringen, um zwei abgeschmolzene Schneebrücken über Gletscherspalten zu ersetzen. Zusätzlich begann man auf einigen wenigen, viel begangenen Gletschern Stangen für die Markierung einzutreiben. Dadurch, dass diese Stangen immer wieder mühsam nachgeschlagen und aufgrund der Gletscherbewegung immer wieder versetzt werden mussten, setzte sich diese Praxis jedoch nicht flächendeckend durch.

Westalpiner Ausblick

In den bisher aufgezählten Beispielen von künstlichen Steiganlagen wurde von den Alpinisten nicht danach gefragt, ob sie zur Besteigung des Berges legitim seien oder nicht. Es gab keine, zumindest keine veröffentlichte Diskussion darüber, ob diese künstlichen Hilfsmittel gerechtfertigt seien oder – wie die Briten sagten – als »fair« gelten oder nicht. Die Alpinisten akzeptierten sie kritiklos als angemessen. Anders verhielt es sich bei folgendem Beispiel aus den Westalpen. Im Sommer des Jahres 1880 kritzelte ein 25-jähriger Gerbereibesitzer aus Dover ein paar Worte auf ein Kärtchen und hinterließ es am Fuße einer Granitnadel, die auf der Grenze zwischen Italien und Frankreich in unmittelbarer Nähe zum Mont Blanc 200 Meter in den Himmel ragt. Der junge Engländer war Frederic Mummery, einer der besten britischen Alpinisten jener Zeit. Die Nadel heißt Dent du Géant, Zahn des Riesen. Zu jener Zeit galt dieser Berg als eine der umworbensten Herausforderungen in den Alpen. Mummery und sein Bergführer Alexander Burgener traversierten die Südwestwand trotz ihrer Ausgesetztheit. Nur mit den damals üblichen Nagelschuhen und einem Seil um den Bauch ausgestattet, kamen sie allerdings nicht mehr weiter. Die Nachricht, die Mummery danach am Einstieg hinterließ, war knapp: »absolutely inaccessible by fair means«.10 Er war nicht der Erste, der die Nadel probiert hatte. 1876 war Jean Charlet alleine ein Stück empor geklettert. Danach kam es zu ausgefallenen Versuchen. 1877 engagierte Lord Wentworth einen italienischen Pyrotechnikexperten und Artilleristen namens Bertinetti. Seine Aufgabe war, ein Hanfseil, befestigt an einer Rakete, über die Einsattelung zwischen Haupt- und Nebengipfel zu schießen, sodass die Rakete mit dem Seil daran wieder auf der anderen Seite des Berges am Boden lande. Dort warteten Wentworth und ein Bergführer. Sie wären dann am von oben kommenden Seil aufgestiegen. Die dritte Rakete landete tatsächlich vor ihren Füßen, aber der Wind wehte das Seil weg. Alle weiteren Versuche scheiterten.11 1882 schließlich wurde der Dent du Géant bezwungen, und damit wurden zugleich die Worte Mummerys drastisch bewiesen. Denn die Erstbegeher bahnten sich ihren Weg zum Gipfel unter massivem Einsatz von künstlichen Hilfsmitteln. Über mehrere Tage hinweg hämmerten und meißelten sie in der Wand, brachten Tritte, Griffe, Eisenstifte und Seilversicherungen an.12 Für Mummery unfaire Mittel, ein ungleicher sportlicher Wettkampf. Auftraggeber der Route war die illustre italienische Familie Sella. Geführt von ihren ›Wegbereitern‹, dem Bergführer Maquignaz, dessen Sohn und Neffen machten sie die Erstbegehung.13 In der Folge wurde der Berg zu einem Magneten. Zahlreiche Bergsteiger wiederholten die mit Seilen präparierte Linie der Erstbegeher. Bis auf Einzelne störte sich jedoch kaum jemand an dem Stil der Erstbegehung. Eine Bergsteigerethik musste erst ausverhandelt werden. Mummerys Zugang bildete einen frühen Anstoß der immer noch andauernden Diskussion: Was ist fair? Welche Eingriffe in die Natur sind erlaubt, welche nicht? Wie darf/soll man bergsteigen? Was ist ein ethisch sauberer Weg?



10 Gustav Becker, Die Aiguille du Géant, in: Zeitschrift 1893, 291–320, hier 306. 11 Vgl. Giuseppe De Filippi, Tentativo di ascensione del Dente del Gigante, in: Bollettino del Club Alpino Italiano 12/1878, Nr. 33, 57–62. 12 Vgl. Becker, Aiguille (wie Anm. 10), 291–320. 13 Vgl. Alessandro Sella, Il Dente del Gigante, in: Bollettino del Club Alpino Italiano 26/1882, Nr. 49, 28–34; vgl. auch Wolfgang Pusch/Helmuth Dumler/ Willi P. Burkhardt, Viertausender der Alpen, München 2013, 221f.

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Emil Zsigmondy (1861–1885)

Otto Zsigmondy (1860–1917)

Ludwig Purtscheller (1849–1900)

Führerlos

14 Vgl. Wilhelm Lehner, Die Eroberung der Alpen, München 1924, 187–197. 15 Vgl. Nicholas Mailänder, Spitzenbergsport, in: DAV, OeAV, AVS (Hg.)/Martin Achrainer u. a. (Red.), Berg Heil! Alpenverein und Bergsteigen 1918–1945, Köln/Weimar/Wien 2011, 87–173, hier 89–92.

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Als in den Ostalpen die letzten Gipfelprobleme des Alpenhauptkammes gelöst waren, suchte man neue Herausforderung und fand sie in den niedrigeren, aber oftmals alpinistisch schwierigeren Kalkalpen. Das Klettern entwickelte sich. Als schließlich auch dort die letzten Gipfel auf den Normalwegen bestiegen waren, interessierten sich die neuen Kletterer für noch schwierigere Probleme. Jetzt versuchten sie sich an diffizilen, vormals als unbedeutend abgetanen kleineren Nadeln und Nebengipfeln, suchten neue Anstiege und Linien durch immer noch steilere Wände. Damit einher ging die Emanzipation vom Bergführer, den zu engagieren eine bisher von niemandem angezweifelte Selbstverständlichkeit auf jeder hochalpinen Bergtour darstellte.14 Eine Bedingung für diese sportliche Entwicklung war, dass der Alpenverein schon einen großen Teil an Erschließungsarbeit geleistet hatte. In den meisten Gebirgsgruppen existierte gegen Ende des 19. Jahrhunderts bereits ein Netzwerk an Hütten und Wegen. Neue Karten wurden herausgegeben, die Routenbeschreibungen in den Alpenvereinspublikationen mehrten sich und genauso das darin diskutierte theoretische Know-how über die Techniken des Bergsteigens. Die junge Generation konnte auf einem soliden Fundament aufbauen und sich allmählich einen Führerverzicht zutrauen, zumal das Erfahrungswissen der Bergführer nun in theoretischen Beschreibungen nachvollziehbar gemacht wurde und manch ehrgeiziger junger Bergfreund bald das sportliche Können der älteren Bergführer übertroffen hatte. Woher kam die neue Generation? Sie kam aus alpennahen Städten wie Wien oder München, legitimierte ihr Tun mit zivilisationskritischen Stellungnahmen und behauptete, sie suche den gesunden Kontrast zum Alltag im nervösen, krankhaften Gedränge der rasant gewachsenen industrialisierten Zentren. Sie fand ihre nächsten Betätigungsfelder in den Kalkgebirgen, an der Rax, am Schneeberg, im Kaisergebirge, im Wetterstein oder Karwendel, wohin sie die neuen Bahnlinien in wenigen Stunden brachten.15 Dass viele der in der Regel zwar aus gutem Hause stammenden, aber noch jungen Studenten über kein eigenes Einkom-

Eugen Guido Lammer (1863–1945)

Karl Blodig (1859–1966)

men verfügten, dürfte die Entscheidung, auf den Führer zu verzichten, wesentlich erleichtert haben. Dadurch, dass die meisten Gipfel bereits erstbestiegen waren und eine Konzentrationsverlagerung weg vom Gipfel hin zum Weg auf den Gipfel erfolgte, erhielt Mummerys Frage nach dem »Wie« neue Brisanz. Die neuen Führerlosen traten selbstbewusst auf, vertraten radikale Thesen und gaben sich rebellisch. Sie übten sich im Generationenkonflikt, grenzten sich von den Alten ab, begehrten gegen sie auf – gegen eine Generation, die in den ›fetten Jahren‹ der Gründerzeit zu Wohlstand und Sicherheiten gekommen war, die in den Augen der Jungen saturiert einer neuen Mittelmäßigkeit frönte und Sicherheit in allen Bereichen zur Lebensdoktrin erklärte.16 Die jungen Gegner dieses ›bequemen Spießertums‹ waren die alpine Avantgarde einer Gesellschaft im Umbruch. Manche von ihnen, wie der Wiener Robert Hans Schmitt, den sein Zeitgenosse Eduard Pichl als »ungebundene, jedem Zwange abholde Bohemenatur« beschrieb, »der die Lust nach Abenteuern im Blute steckte«, wollten überhaupt aus dieser Gesellschaft aussteigen. Ihn zog es »in Länder ohne Meldevorschrift, ohne Kellner, ohne Waffenpaß und Jagdgesetz, ins freie Land«17, wie Pichl vermerkte. Er blieb nicht der Einzige junge Protagonist der Führerlosen, der dann tatsächlich in die weite Welt hinauszog. Mit nur 29 Jahren verstarb er auf Sansibar an Malaria.18 Noch mehr als Robert Hans Schmitt provozierten andere Weggefährten mit einer publizistisch offen zur Schau getragenen, bewussten Suche nach der Gefahr. Sie identifizierten sich als Jünger Nietzsches mit dem von ihm propagierten Tatmenschentum und dessen Konzept des Übermenschen, der nicht schwächelt, lieber riskiert und jegliche Mittelmäßigkeit negiert. Nach den ersten, noch gemäßigteren Pionieren des führerlosen Bergsteigens, wie Zsigmondy und Purtscheller, war es vor allen Eugen Guido Lammer, der in seiner Radikalität die Altvorderen provozierte und Mummerys Frage nach den »means« wieder brandaktuell machte.19 Gesinnungsgenossen fanden sich in den neu entstehenden kleinen elitären alpinen Vereinen, die sich als Bergsteiger der extremen Tat von den als »Jochbummler«20 belächelten Durschnitts-Alpenvereinlern abgren-



Heinrich Pfannl (1870–1929)

16 Vgl. Dagmar Günther, Alpine Quergänge. Kulturgeschichte des bürgerlichen Alpinismus (1870–1930), Frankfurt am Main/New York 1997, 167–169. 17 Zit. nach: Eduard Pichl, Wiens Bergsteigertum, Wien 1927, 32. 18 Mitteilungen des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins (im Folgenden: »Mitteilungen«) 1899, 149. 19 Vgl. Martin Walkner, Zur Entstehung des modernen Alpinismus im Wien des Fin de Siecle. Die Bedeutung von Eugen Guido Lammer, in: Zeitgeschichte 23/1996, Nr. 9/10, 291–305. 20 Der Begriff wurde oft gebraucht, vgl. z. B. Mitteilungen 1901, 177.

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Klettersteige auf der Rax: Teufelsbadstube, Alpenvereinssteig, Bismarcksteig und Hanselsteig, 1890–1926

21 Leslie Stephen, The Playground of Europe, London 1871. 22 Karl Blodig, Die Viertausender der Alpen, München 1923, 94. 23 Vgl. Pusch/Dumler/Burkhardt, Viertausender (wie Anm. 13), 223.

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zen wollten. Ähnlich dem elitären Alpine Club in England war als erster solcher Elitevereine in Kontinentaleuropa der Österreichische Alpenklub (ÖAK) als Sammelbecken für die Schwierigkeitsalpinisten entstanden. Diese kleinen, qualitätsbewussten Vereine wollten nicht mehr den Zugang erleichtern, sondern die bergsteigerische Herausforderung wahren oder den »Playground«21 – wie Leslie Stephen die Alpen bezeichnete – so erhalten, dass, das Spiel anspruchsvoll bleibt und sich der Bergsteiger auf seinem Spielplatz nicht langweilt. Geprägt von dieser Haltung meinte der 4000er-Sammler und Augenarzt Karl Blodig nach der Ersteigung des Dent du Géant im August 1899: »Es war das erste Mal in meinem Leben, daß ich von der Erkletterung eines Berges unbefriedigt heimkam.«22 Hatte er doch das etwas niederdrückende Gefühl, nicht seiner Kraft und Geschicklichkeit, sondern vorwiegend dem Vorhandensein künstlicher Hilfsmittel die Erreichung des Gipfels danken zu müssen.23 Blodig blieb

Blick auf das Gamseck, 1920er-Jahre

nicht der Einzige, dem die Route missfiel: »Bergsteigen könne man das Erklettern der mit Eisen und Seilen gefesselten Felsnadel unmöglich nennen«24, meinte etwa auch der in Amerika gebürtige Historiker und Alpinist W. A. B. Coolidge. Damit lieferte der einflussreiche Redakteur des britischen Alpine Journals einen Beitrag zur sportlichen Grundsatzdiskussion, worin Bergsteigen überhaupt bestehe. Die Kritik von Coolidge und Blodig fand junge Befürworter, die nicht mehr nur zu den Worten griffen, sondern zur Tat schritten. Genauso wie Blodig und Coolidge war auch der junge Wiener Jurist Heinrich Pfannl Mitglied des ÖAK. Er hatte das führerlose Klettern im Gesäuse, »der Universität des Bergsteigens«25 perfektioniert. Zusammen mit Thomas Maischberger und Franz Zimmer wollte er dem Dent du Géant »ohne künstliche Hilfsmittel zu Leibe rücken«26. Am 20. Juli 1900 erreichten sie tatsächlich den Gipfel, ohne einen einzigen Haken zu setzen. Damit widerlegten sie die Aussage Mummerys. Unübersehbar waren die Führerlosen der Ostalpen dabei, die Führungsrolle im Alpinismus zu übernehmen. Der weitgehende Verzicht auf künstliche Hilfsmittel entwickelte sich zum Dogma in der Wiener Kletterszene. Mauerhaken wurden nur als



24 Blodig, Viertausender (wie Anm. 22), 94. 25 So bezeichneten vor allem Wiener Kletterer das Gebiet; vgl. Josef Hasitschka, Gesäuse-Pioniere. Alpingeschichte aus der Universität des Bergsteigens, Alland 2008. 26 Oesterreichische Alpenzeitung 1900, 247f., hier 248.

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»Abstieg durch das Höllental von der Zugspitze«, Tempera auf Karton von Ernst Platz

Notfallausrüstung akzeptiert: »Man trug sie in der tiefsten Tiefe des Rucksackes, wo sie infolge ihres Gewichtes von selbst ihren Platz behielten, aber man benutzte sie nicht, es sei denn zur Sicherung oder – wenn es nicht anders ging – zum Abseilen.«27 »Naturschänder«

27 Pichl, Bergsteigertum (wie Anm. 17), 140.

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Das Entstehen des Österreichischen Alpenklubs war eine elitäre Reaktion auf den breitenwirksamen Alpenverein, dessen Mitgliederzahl beständig anwuchs. Mit diesem Verein versuchten sich die auf den Schwierigkeitsalpinismus fokussierten Bergsteiger vom weniger versierten Durchschnittsbergsteiger abzugrenzen, und eine Möglichkeit der Abgrenzung bestand in der Kritik an den durch künstliche Hilfsmittel erleichterten Steigen und Klettereien. Durch die allgemeine Zunahme der Alpinisten vergrößerte sich nicht nur die Zahl der führerlosen Elite, sondern auch das Bedürfnis einer weniger risiko- und leistungsbereiten

Masse. Vor allem in der Nähe der großen Zentren Wien und München hatten Alpenvereinssektionen und andere alpine Vereine damit begonnen, diesen Bedürfnissen gerecht zu werden und schwierige Passagen von leichten Klettertouren (Schwierigkeitsgrad II/III) mittels Stahlseilen und anderen künstlichen Hilfsmitteln zu entschärfen. Erste solche Anlagen, die hauptsächlich die Bergbesteigung zum Ziel hatten und nicht Jagdinteressen oder landwirtschaftliche Bedürfnisse befriedigten, entstanden bereits 1843 am Dachstein (auf Betreiben von Friedrich Simony) und 1873 an der Zugspitze. Im Wiener Raum wurde der Begriff Klettersteig geprägt. Heutzutage bezeichnet er komplett gesicherte Steiganlagen. Damals hingegen, am Ende des 19. Jahrhunderts, meinten die Wiener Alpinisten damit noch ihre ungesicherten Klettertouren an der Rax und am Schneeberg.28 Allmählich verwandelten jene auf die Demokratisierung des Bergsportes bedachten Vereinsakteure einen unversicherten ›Klettersteig‹ nach dem anderen in einen Klettersteig nach heutigem Verständnis. Den Auftakt bildete 1876 der Gamsecksteig (Zahmes Gamseck), den der Österreichische Touristenclub mit Stahlseilen und Stiften sichern ließ.29 Der bereits erwähnte Wiener Eugen Guido Lammer, enfant terrible des führerlosen Bergsteigens und vehementer Kritiker solcher Anlagen, antwortete darauf 1883 mit der Erstbegehung eines unversicherten ›Klettersteigs‹ wenige Meter daneben, den er in ironischer Anspielung »Wildes Gamseck« nannte.30 Noch heute gilt diese Tour als beliebte Kletterei im zweiten Schwierigkeitsgrad. Lammer fand an der Rax, die er als seinen »Lehrmeister«31 bezeichnete, noch weitere Gelegenheiten, durch führerlose Erstlingstaten Kritik zu üben. Als er 1884 wieder einmal die von ihm erstbegangene »Wildfährte« durch die Kahlmäuer kletterte, traute er seinen Augen nicht: Überall waren Drahtseile, Griffe, gemeißelte Felstritte, und auf der hohen Kanzel stand jetzt sogar eine Bank. »Bergsteigerruhe« stand darauf. Erzürnt schrieb Lammer darunter: »Pfründnerhospital« (Altersheim). »Na wartet, ihr rohe Freuden- und Naturschänder! Es wäre mir ein Leichtes, all eure Schand- und Spottwerke zu zerstören und wegzumeißeln, ohne daß ihr mich gerichtlich überführen könnt. Und euer heiliges Recht, uns die reine Natur zu verhunzen, werde ich nie anerkennen. Aber mit dem Stumpfsinn kämpfen Götter selbst vergebens. Und ich bin kein Schleicher im verborgenen, auch meine Rache soll nicht zerstören, sondern Neues bringen.«32 Sicherheit

Die Sicherheitsfrage spielte auch im Wiener Klettersteigdiskurs um die Jahrhundertwende eine große Rolle. Der Zulauf zum Bergsport steigerte die Unfallzahlen, und sensationslustig stürzte sich die Presse auf die Todesopfer. Der Ruf nach Reglementierungen und Verboten erschallte. Auch die Behörden sahen sich dazu gezwungen, auf diese gänzlich neuen und für sie besorgniserregenden Entwicklungen zu reagieren. Schon 1886, ein Jahr nach dem tödlichen Absturz Emil Zsigmondys, eines



28 Vgl. Mitteilungen 1902, 137. 29 Vgl. Zeitschrift 1898, 218. 30 DuOeAV (Hg.)/Eduard Richter (Red.), Die Erschließung der Ostalpen. Band 1: Die Nördlichen Kalkalpen, Berlin 1893, 411. 31 Eugen Guido Lammer, Jungborn. Bergfahrten und Höhengedanken eines einsamen Pfadsuchers, 2., stark vermehrte u. veränderte Aufl. München 1923, 84. 32 Ebd., 85.

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Wegbereiters der führerlosen Bergsteigerei, und nach weiteren Unfällen erschien in der Österreichischen Touristenzeitung ein Aufsatz unter dem Titel »Gesetzliche Massregeln zur Hintanhaltung gefährlicher Hochtouren«33. Darin wurde zum Verbot gefährlicher Hochtouren aufgerufen und bereits ein fertig ausgearbeiteter Gesetzesentwurf vorgelegt. Mehrere tödliche Unfälle im Jahre 1887 veranlassten schließlich das Innenministerium, ein behördliches Vorgehen dagegen in Aussicht zu stellen und tatsächlich gefährliche Bergtouren zu verbieten. Daraufhin fertigte die Sektion Austria ein Gutachten an, worin sie darauf hinwies, dass die Zahl der Unfälle im Verhältnis zu den steigenden Touristenzahlen gering sei. Außerdem äußerte man Bedenken hinsichtlich der Sinnhaftigkeit und Durchführbarkeit eines solchen Verbotes. Anstelle dessen schlug die Sektion vor: »Um den aus der Beschaffenheit des Gebirges entspringenden Unglücksfällen möglichst vorzubeugen, ist das vornehmste Mittel in der Anlegung von Wegen und in der Erbauung von Schutzhütten gelegen. Seit Jahrzehnten sind durch alpine Körperschaften und auch durch Private Wege und Stege im Hoch- und Mittelgebirge, zum Theile mit Versicherung durch Hanf- oder Drahtseile, angelegt und zahlreiche Unterkunftshütten erbaut worden, welche das Zurücklegen längerer Wegstrecken erleichtern, die Unternehmung großer und anstrengender Bergtouren ermöglichen und Schutz gegen eintretendes Unwetter bieten sollen.«34

33 Philipp v. Böhm, in: Oesterreichische Touristen-Zeitung 6/1886, 195–198. 34 Mitteilungen 1887, 267. 35 Vgl. Pichl, Bergsteigertum (wie Anm. 17), 137f. 36 Vgl. Österreichische Alpenzeitung 1902, 206. 37 Vgl. Fritz Benesch, Die Raxalpe und der Wiener Schneeberg, in: Zeitschrift 1898, 197–228, hier 212.

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Die tourismuserfahrene Statthalterei in Tirol und Vorarlberg gab 1889 in diesem Sinn einen Erlass an die Bezirkshauptmannschaften heraus, in dem sie die Undurchführbarkeit eines Verbotes schwieriger Touren ohne Führer einsah. Stattdessen solle alles getan werden, um für die größtmögliche Sicherheit der Touristen zu sorgen, unter anderem auch durch die Anlage von Wegen und vor allem durch die Absicherung gefährlicher Passagen. Um nicht zu viele »wenig Geübte« anzulocken, sollten jedoch nur leichte Wege mit Farbe markiert werden.35 Aufgrund des ungebrochenen Interesses an den Kalkklettereien und den nicht ausbleibenden Todesfällen an Rax und Schneeberg flackerte in den Folgejahren diese Diskussion um ein Verbot schwieriger Touren ohne Bergführer immer wieder auf. So zum Beispiel 1896 und 1902, als der Bezirkshauptmann von Wiener Neustadt den Vorschlag zur Einführung eines Kletterbefähigungsausweises machte.36 Nur jemand mit Bergführer oder einem solchen Ausweis hätte dann in spezielle, ausgewiesene Touren einsteigen dürfen. Die Kritik daran seitens der alpinen Vereine führte schließlich dazu, dass die Idee nicht weiterverfolgt wurde, die Verbotsdiskussion jedoch dazu, dass die Befürworter von ›Eisenwegen‹ – wie die Klettersteige damals genannt wurden – starke Argumente erhielten. Gesicherte Steige bedeuteten oder suggerierten zumindest Gefahrlosigkeit.37 Zynisch spottete Fritz Benesch, Autor des ersten Raxführers, über die »totale Absicherung« des Gamsecksteiges, den er als »Vorschule für zaghafte Anfänger« einordnete: »Auch hier haben sich schon mehrere Unfälle ereignet und gaben Anlass, die alten Versicherungen auf dem Bande und bei der eisernen Leiter so

ausreichend zu verstärken, dass nur noch Matratzen und Sprungtücher fehlen, um auch dem Selbstmörder seine Unthat zu vereiteln.«38 Und tatsächlich kam es um die Jahrhundertwende zur verstärkten »Ei­ sen­weg«-­Bautätigkeit – nicht nur im Wiener Raum. Der durch die Technikbegeisterung unterstützte Trend zur Risikominimierung in einer zunehmend industrialisierten und organisierten Gesellschaft machte sich hier bemerkbar. Bauboom

Bis zum Ersten Weltkrieg errichteten die alpinen Vereine einen großen Teil ihrer Hütten. Durch die dezentrale Organisation des Alpenvereins in ortsgebundenen Sektionen entwickelte sich ein gewisser Lokalpatriotismus, der bisweilen eine beträchtliche Konkurrenz in der Bautätigkeit nach sich zog. Mit verschiedenen Prestigeprojekten versuchten die Akteure nicht nur der gesteigerten Nachfrage nachzukommen, sondern sich auch gegenseitig zu übertrumpfen und ein möglichst großes Stück ›Bergheimat‹ anzueignen, um damit manchmal auch Denkmäler der eigenen Tatkraft zu hinterlassen. Das dichte Netz an Hütten führte zu einem dichten Netz an Wegen, die zu den Hütten und Gipfeln führten und in weiterer Folge allmählich eine Hütte mit der anderen verbanden. Für weniger finanzstarke Sektionen eröffnete sich hier ein neues Arbeitsfeld. Anstatt mit dem Bau einer teuren und arbeitsintensiven Hütte konnten sich Sektionen auch mit eindrucksvollen ›Klettersteig‹-Projekten verwirklichen. Eines der berühmtesten Beispiele dafür ist der Heilbronner Weg in den Allgäuer Alpen vom Hohen Licht zur Mägdegabel. Diese spektakuläre Gratüberschreitung war von der Sektion Kempten schon seit Ende der 1880er-Jahre geplant, nur hatte sich die Sektion mit dem Bau der Kemptner und der Rappenseehütte finanziell so verausgabt, dass sie den Weg nicht mehr verwirklichen konnte. Schließlich fand sie in der Sektion Heilbronn doch noch einen Finanzier, der die beiden besagten Hütten verbinden und somit auch deren Attraktivität steigern sollte. Die Entscheidung der Heilbronner wurde damit begründet, »dass in Bezug auf den Bau von Unterkunftshütten schon vielleicht ein kleinwenig zu viel des Guten geschehen ist, dass aber den Sectionen hinsichtlich des Baues von guten Wegen noch auf Jahre hinaus ein reiches Arbeitsfeld offen steht«39. Diese leise Kritik am Hüttenbauboom hinderte die Sektion jedoch nicht daran, ein paar Jahre später doch noch eine eigene Hütte zu erbauen. Voller Stolz auf die geleistete Arbeit und die besondere Ästhetik der Linienführung wurde der Weg in den Mitteilungen des Alpenvereins angepriesen: »Seine Länge beträgt über 3000 m., seine Breite durchwegs 0,60 m, an allen nur irgendwie bedenklichen Stellen ist er reichlich mit Drahtseilen versichert, auch an den schönsten Punkten mit Ruhebänken versehen. Die solide Art und Weise der Ausführung und die wunderbare, wechselnde Gebirgs- und Thalaussicht rechtfertigen ohne Uebertreibung den Ausspruch, dass dieser Wegbau seines Gleichen in den Alpen sucht.«40



38 Ebd., 218. 39 Mitteilungen 1898, 276. 40 Ebd.

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Bis zum Ersten Weltkrieg entstanden an vielen Wänden und Graten neue gesicherte Wege. Im Wilden Kaiser wurde 1903/04 der Eggersteig – benannt nach dem Finanzier, der Unternehmer, Bürgermeister von Kufstein und Alpenvereinsfunktionär war – durch die Steinerne Rinne gebaut41, 1911 der nach einem Bergführer benannte Widauersteig42 auf den Scheffauer. Die Steinerne Rinne galt als leichte Kletterei, die zum Übergang des Ellmauer Tores führt und das Stripsenjochhaus mit der Gaudeamushütte und Gruttenhütte verbindet. Der Steig hatte seine Kritiker. Jedoch erkannten schon bald selbst eingefleischte Führerlose wie Franz Nieberl seine Vorteile, als er und seine Gefährten in einer Klettertour auf den Predigtstuhl vom Einbruch der Dunkelheit überrascht wurden und noch den vorher gefährlichen Abstieg durch die Steinerne vor sich hatten: »Damals haben wir, entgegen den Stimmen einiger Heißsporne, die Annehmlichkeiten des Eggersteigs vollauf schätzen gelernt, und ich will, selbst auf die Gefahr hin, als unfair zu gelten, recht gerne gestehen, daß ich eifrig das Drahtseil durch die Finger gleiten ließ. Die ›Verunzierung der Steinernen Rinne‹ hat eben auch ihre praktischen Seiten«.43 Die Steinerne Rinne, vom Feldberg aus gesehen

41 Vgl. 50 Jahre Alpenvereinssektion Kufstein 1877–1927, Kufstein 1927, 70 u. 126. 42 Vgl. ebd., 83 u. 126. 43 Franz Nieberl, Von Nordosten auf den Predigtstuhl, in: Mitteilungen 1907, 238f., hier 239. 44 J. Aichinger, Der neue Alpenvereinsweg auf den Montasch, in: Mitteilungen 1911, 45–48, hier 46. 45 Mitteilungen 1898, 276. 46 Aichinger, Alpenvereinsweg (wie Anm. 44), 46.

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Dieses Phänomen ist nach wie vor aktuell. Bei vielen Kritikern, meist Kletterern, steigt die Toleranz gegenüber Klettersteigen, wenn sie ihren Zwecken dienen und den Zu- und Abstieg zu Klettertouren erleichtern. Diese opportunistische Haltung zeigt, dass manchmal das Argument des Naturschutzes beim Klettersteigbau vorgeschoben wird und im Vordergrund nach wie vor in etlichen Fällen eher die Angst vor dem Verlust sportlicher Herausforderungen auf dem ›Abenteuerspielpatz Alpen‹ steht als der Verlust von Naturraum. Analysiert man den Bauboom bis zum Ersten Weltkrieg, fällt ein Phänomen auf, dass auch heutzutage hinter etlichen Erschließungsprojekten steht: das Jubiläum. Etliche Sektionen feierten ihre runden Geburtstage, indem sie sich mit epochemachenden Bauwerken beschenkten. So baute etwa die Sektion Villach zu ihrem 40-jährigen Bestehen 1910 eine Klettersteiganlage durch die Nordwand des Montasch in den Julischen Alpen – nicht gerade zur Freude von Julius Kugy, der 1902 bei der Erstbesteigung mit von der Partie war. Die Funktionäre wollten damit alpine Erschließungsgeschichte schreiben. Ihnen ging es darum, »ein monumentales alpines Werk zu schaffen, das der Sektion ein Denkmal setzt«44. Hieß es bei der Eröffnung des Heilbronner Weges bereits unbescheiden, es sei keine »Uebertreibung […], dass dieser Wegbau seines Gleichen in den Alpen sucht«,45 so fand sich beim Montasch eine neue Superlative: »An Kühnheit der Anlage dürfte er wohl alle bestehenden versicherten Wege übertreffen.« Die Funktionäre entschuldigten sich gleichzeitig dafür, dass sie mit dem von manchem als »Verschandelung« empfundenen Weg einigen »ein Herzleid«46 bereiteten. Doch angesichts der Freude vieler, denen nun ein Wanddurchstieg ermöglicht werde, sei das Leid der wenigen Auserwählten, die bisher die Wand durchsteigen konnten, vertretbar. Damit standen sie ganz auf dem auf altruistische Breitenwirksamkeit gerichteten statuarischen Fundament des Alpenvereins.

Noch im Geiste des von einigen Alpenvereinsmitgliedern zunehmend hinterfragten technischen Fortschrittsdogmas der Industrialisierung wird im Text zur Eröffnung des Klettersteiges die Domestizierung und ›mas­kulin-­herrschsüchtige‹ Unterwerfung der Natur verklärt: Es sei kein Leichtes gewesen, dem Berg die Schwierigkeiten und Gefahren zu nehmen. »Der Berg hat sich auch mit allen Mitteln dagegen gewehrt, es hat ihm aber nichts genützt.«47 Drei Steinmetze haben in zwei Monaten »das Wunder« vollbracht, 340 Meter Drahtseil, 870 Eisenstifte und 500 Stufen in den Felsen getrieben, insgesamt fast eine Tonne Eisen.48 Stolz wird eine Erfolgsgeschichte erzählt: Der Mensch hat über die Natur gesiegt, sich wieder ein Stück davon erobert. Das nächste Jubiläum, das in einem spektakulären Klettersteig mündete, feierte 1912 die Sektion Pösseneck. Anlässlich ihres 25-Jahr-Jubiläums baute die relativ kleine Sektion einen Steig durch die 250 Meter hohe Piz-Ciavazes-Nordwestwand in den Dolomiten, der das Sellajochhaus der Sektion Bozen mit der Bamberger Hütte verband. Der Steig verläuft auf einer 1907 erstbegangenen Kletterroute im vierten Grad und stellt noch immer eine der ›kühnsten‹ und meistbegangenen Anlagen in den Dolomiten dar. Damit hat die Sektion ihre Zielsetzung, sich einen »gebührenden Ehrenplatz in der Geschichte des hochalpinen Wegebaus [zu] sichern«49, erreicht. Leise Kritik 1: Bringen Klettersteige Sicherheit?

Das gegenseitige Sich-Übertrumpfen, das in den Veröffentlichungen des Alpenvereins stolz zur Schau getragen wurde, rief immer mehr Kritiker auf den Plan. Zunächst wurde das Argument der Sicherheit schlagend. Dasselbe Argument, das für den Bau sprach, sprach zugleich dagegen. Ein tödlicher Unfall am Pößenecker Klettersteig als Folge eines Schwindelanfalles führte vor Augen, dass die Sicherungen nicht zwangsläufig mehr Sicherheit bringen: »Aber es muß doch allen Ernstes wieder einmal auf die Gefahren der versicherten Klettersteige hingewiesen werden. Sie verleiten gar oft auch Ungeübte zur Begehung, die für diese verhängnisvoll werden kann, da gerade bei Leuten, die mit den Bergen wenig vertraut sind, Schwindelanfälle sehr leicht vorkommen können. Schnee kann die Versicherungen verdecken, diese selbst werden nur zu oft durch Blitz- oder Steinschläge beschädigt und dadurch noch gefährlicher. Jede Versicherung verleitet zudem zu einer gewissen Unachtsamkeit, deren man sich im Gebirge nie schuldig machen soll.«50 Ein Blick in die Gegenwart zeigt, dass das Argument ›Ungeübte zu verleiten‹ immer noch Gewicht hat. Günter Karnutsch, Obmann des Salzburger Bergführerverbandes, kritisiert den Ausbau immer anspruchsvollerer Anlagen in Salzburg: »Es geht in eine völlig falsche Richtung. Wir predigen seit Jahren, dass die Leute nicht ohne genaue Tourenplanung, Erfahrung und Training in solche Klettersteige gehen sollten. Es nützt recht wenig, die Zahl der gefährlichen Einsätze nimmt zu.«51 Mit dem Königs-



47 Ebd. 48 Vgl. Mitteilungen 1910, 259. 49 Mitteilungen 1912, 232. 50 Mitteilungen 1914, 69. 51 Klettersteige: Bergretter kritisieren Tourismus, salzburg.orf.at/news/­ stories/2658041/.

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jodlersteig am Hochkönig befindet sich in Salzburg einer der längsten und schwierigsten Klettersteige der Alpen, auf dem es immer wieder zu Unfällen aufgrund von fehlender Erfahrung kommt. In Tirol führte der aktuelle Trend des Klettersteiggehens und -baues im Jahr 2014 zu einem Anstieg der Bergrettungseinsätze um 20 Prozent und damit zu mehr Kritik.52 Dabei werden im Gegensatz zur Jahrhundertwende seltener Alpenvereinssektionen kritisiert. Diese haben ihr Monopol auf den Klettersteigbau längst verloren. Vielmehr richtet sich die Kritik an Tourismusverbände und -unternehmen, die sich gegenseitig mit werbewirksamen Superlativen überholen wollen, um im harten Wettbewerb zu bestehen. Fast kein Jahr vergeht ohne einen neuen längsten, schwierigsten, ausgesetztesten, höchstgelegenen Klettersteig. Vor allem in Österreich entstanden in den letzten Jahren sogenannte Sportklettersteige der allerhöchsten Schwierigkeit. Karl Gabl vom österreichischen Kuratorium für Alpine Sicherheit findet diese Entwicklung bedenklich und appelliert an die verantwortlichen Touristiker, die meinen, damit Touristen zu ködern: »Das Gros der Klettersteiggeher will sich nicht athletisch den Berg hinaufhangeln, sondern will mit Kontakt zum Fels aber gut abgesichert durch eine Wand steigen.«53 Leise Kritik 2: Naturschutz

Neben dem Sicherheitsargument wurde nach 1900 immer stärker auch der Naturschutz als Argument in die Diskussion um neue Steiganlagen eingebracht: »Es scheint mir […] dem Gedanken des Naturschutzes zu widersprechen, wenn Klettersteige derart versichert werden, daß die Berge von unten bis oben mit einer Drahtseil- und Stiftenanlage versehen erscheinen, wie dies nun schon mehrfach der Fall ist, oder wenn gar ein Berg ganz mit derartigen ›Wegen‹ wie mit eisernen Netzen übersponnen wird, daß er fast so aussieht wie eines jener modernen Forts, die nach japanischem Muster ganz mit Stacheldrahthindernissen umzogen werden, freilich mit dem kleinen Unterschied, daß diese die Annäherung verhindern, jene Steiganlagen sie aber erleichtern sollen.«54

52 Vgl. Stephanie Geiger, Hybris im Klettersteig, 5.8.2014, www.faz.net/aktuell/ gesellschaft/statistik-zu-bergunfaellenhybris-im-klettersteig-13082481.html (Stand: 17.8.2014). 53 Ebd. 54 Emanuel Witlaczil, Naturschutz in den Alpenländern, in: Mitteilungen 1915, 27f., hier 28.

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So die Kritik des Realschullehrers Witlaczil an »übermäßigen Wegherrichtungen«. Sein in den Mitteilungen des Alpenvereins publizierter Aufsatz über den Naturschutz richtete sich allgemein gegen seiner Auffassung nach »der Natur widerstreitende Bauten«, wie zum Beispiel auch Alpenhotels. Der Bauboom führte offensichtlich zu einer Verknappung des Naturraumes, und vor allem eine urbane, bürgerliche Elite begann sich um den steigenden Verlust Sorgen zu machen. Es ist bezeichnend, dass der Naturschutz als organisierte Bewegung genau in jener Zeit entstand. Zwischen 1890 und 1914 gründeten sich in Europa, in Nordamerika und in Teilen der europäischen Kolonialgebiete Vereine, die den Schutz der Natur zum Ziel erklärten. 1912 zum Beispiel meldete sich der Verein Naturschutzpark in Österreich bei den Behörden an, 1913 gründete sich der Bund Naturschutz in Bayern. Dass diese Vereine in

Kletterei im Totenkirchl – Ruhestellung im Kamin Hans Fiechtl im Totenkirchl (rechts)

Sticht-Bohrhaken

Beim Einschlagen eines Mauerhakens (links) Paul Preuß (1886–1913)

jener Zeit entstanden, war kein Zufall. »Die frühe Naturschutzbewegung war vielmehr in doppelter Hinsicht ein Produkt jener Jahre, in denen sich Prozesse der Globalisierung nicht nur immer deutlicher in den Bewegungen von Menschen, Massen und Medien manifestierten, sondern auch zunehmend kritisch reflektiert wurden.«55 Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts hatte sich die Welt innerhalb kürzester Zeit gewandelt wie nie zuvor. Neue technische Errungenschaften wie die Eisenbahn, das Dampfschiff oder der Telegraph revolutionierten Kommunikation und Transport. Zeit und Raum schienen zu schrumpfen. Eine neue bürgerliche Öffentlichkeit hatte sich durch den immer leichteren Zugang zur Bildung geformt und fand in einem lebendigen Pressewesen ihren Ausdruck. Aus dieser bildungsbürgerlichen Elite stammten genauso die Alpenvereins- wie die Naturschutzpioniere. Die Natur rückte verstärkt ins Zentrum des Interesses. Während sich alles wandelte, vermittelte die Natur Konstanz. Sie gab Halt.56 »Tau-



55 Patrick Kupper, Wildnis schaffen. Eine transnationale Geschichte des Schweizerischen Nationalparks, Bern 2012, 42. 56 Vgl. ebd., 43f.

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sende müde, nervöse, überzivilisierte Menschen beginnen zu merken, dass sie in den Bergen zu sich selbst finden.«57 So schrieb John Muir, Pionier der amerikanischen Naturschutzbewegung 1901. Damit dies auch so bleibe, möge die Natur möglichst unberührt, möglichst wild erhalten werden. Allmählich zeichnete sich auch im Alpenverein ab, dass die Grenze zwischen den Polen Erschließen und Verschließen näher rückte. Immer mehr Bergsteiger trugen den Protest einzelner heißsporniger Spitzenkletterer in die Breite. Der Mauerhakenstreit: Vom »Eisenweg« zurück zum Klettern

Paul Preuß’ erster Entwurf zu seinem Beitrag zum Mauerhakenstreit

Ist es Zufall, dass genau in jener ersten Hochphase der Technikbegeisterung und des »Eisenwegebaues« sowie der Kritik daran auch die Diskussion um technische Hilfsmittel im Klettersport richtig in Gang kam? Im August 1911 erschien in der Deutschen Alpenzeitung ein Aufsatz mit dem Titel »Künstliche Hilfsmittel auf Hochtouren«58. Der Autor des Aufsatzes hatte erst kurz zuvor für großes Aufsehen in der Kletterszene gesorgt. Im Juli hatte er die damals schwierigste Route der Alpen, die Piazroute durch die 600 Meter hohe Westwand des Totenkirchls, durchklettert – allein, ohne jegliche Sicherung, seilfrei in nur zweieinhalb Stunden. Die Erstbegeher hatten sieben Stunden dafür gebraucht. Sein Name war Paul Preuß, geboren am 19. August 1886 in Altaussee, wo seine eigentlich in Wien lebenden Eltern die Sommerfrische verbrachten. Nach seinem Grundstudium in Wien wechselte er nach München, um in Pflanzenphysiologie zu promovieren. Dort fand der aufstrebende Kletterstar schnell Anschluss an die seinerzeit umtriebigste Bergsteigerszene in ganz Europa. Trotzdem kletterte er am liebsten alleine, ohne Sicherung. Seine Einstellung zum Klettern, seinen radikalen Stil verteidigte er intellektuell scharfsinnig und rhetorisch gewandt in der Deutschen Alpenzeitung: »Ich will der Liebe zur Gefahr, die bei uns modernen Bergsteigern bis zu einem gewissen Grade unbedingt vorhanden ist, nicht das Wort reden. Mir kommt aber doch vor, dass der Gedanke: ›wenn du fällst, hängst du drei Meter am Seil‹ geringeren ethischen Wert hat als das Gefühl: ›ein Sturz, und du bist tot!‹ Wenn man an steilen Wänden mit absoluter Sicherheit turnen will, etwa an dreifachen Seilen oder aber einem aufgespannten Sprungtuch, dann soll man doch lieber zu Hause bleiben.«59

57 John Muir, zit. nach: ebd., 44. 58 Paul Preuß, Künstliche Hilfsmittel auf Hochtouren, in: Deutsche Alpenzeitung 11/1911/12, 242–244. 59 Ebd., 243. 60 Ebd., 244.

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Diese provokante Äußerung, die der Todesgefahr einen tieferen Sinn zuschreiben will, ja der gesamte Aufsatz über die Verwendung künstlicher Hilfsmittel, barg Sprengkraft. Preuß forderte darin den radikalen Verzicht. So sei die Sicherung durch Haken nicht berechtigt und in vielen Fällen sogar überhaupt jegliche Sicherung abzulehnen. Selbst das Abseilen befand er als künstliches Hilfsmittel und lehnte es daher ab: Wo man hinaufklettert, soll man auch wieder hinunterklettern können. »Nicht nur ›dass‹ man auf Berge hinauf- und wieder hinunterkommt, möge von Bedeutung sein, sondern auch ›wie‹! Wenn beim Trabfahren ein Pferd galoppiert, wird es wegen unreiner Gangart disqualifiziert.«60 Die Dis-

kussionskultur damals unter den Alpinisten war so stark ausgeprägt, dass Preuß’ Beitrag nicht unwidersprochen bleiben konnte. Tita Piaz aus dem heute italienischen Fassatal entgegnete:
»Hätte der lächerlichste Gebrauch von Mauerhaken ein einziges Menschenleben gerettet, so wäre schon damit der Gebrauch gerechtfertigt. Ich bitte, mich nicht zu missverstehen: Ich spreche vom Mauerhaken als Sicherungsmittel, nicht als Leitersprosse [zur Fortbewegung]. […] Wir wollen im Falle eines Sturzes lieber 4 oder auch 20 Meter am sichernden Seile hängen (vielleicht mit gebrochenem Bein), als dass die Raben im dunklen Abgrund einen Schmaus um unseren Leichnam halten.«61 Auch der in Kufstein lebende deutsche Bergsteiger Franz Nieberl wetterte gegen die »Irrlehre«: »Herr Preuß, Sie müssten schon ein kaltherziges Ungeheuer sein, wenn Sie einmal an der zerschellten Leiche Ihres besten Tourengenossen stünden, der da den Todessturz getan, wo ihn ein kleines künstliches Hilfsmittel, ein einziger, elender Mauerhaken, dem Leben und den Seinigen erhalten hätte.«62 Auch wenn aus diesen Entgegnungen und manchen Zitaten Preuß’ ein ganz anderer Eindruck entsteht, stand das Prinzip der Sicherheit bei ihm an zentraler Stelle. Denn seiner Argumentation zufolge berge gerade das blinde Verlassen auf künstliche Hilfsmittel Gefahr, weil man damit gerne zur Überschätzung des eigenen Könnens neige, mehr riskiere und leichtfertiger in eine eigentlich zu schwierige Wand einsteige. Von Preuß auf den Punkt gebracht: »Bergtouren soll man nicht gewachsen, sondern überlegen sein.«63 So ähnlich hatte auch schon Mummery argumentiert. Er betonte, dass sich niemand so gut den Weg merkt wie der Solokletterer, der ihn wieder alleine ohne jegliche Hilfe absteigen muss. Niemand spüre eine Gletscherspalte so leicht auf wie jemand, der daran gewöhnt sei, Firnfelder und Gletscher allein zu überqueren. Die Konzentration der ganzen Verantwortung, der ganzen Arbeit auf einer einzigen Person, zwinge diese dazu, allumfassende Fähigkeiten zu erwerben.64 Ob Preuß Mummery gelesen hat, ist nicht bekannt, aber möglich. Jedenfalls reagierte Preuß mit seinen Statements auf die letzten Entwicklungen im Klettersport. Bis zur Jahrhundertwende verwendeten die Kletterer nur selten Haken. Erst als der Bergführer Hans Fiechtl Haken mit integrierter Öse entwickelte65 und Otto Herzog den Karabiner in den Klettersport einführte, eröffneten sich durch die technischen Hilfsmittel ganz neue Möglichkeiten.66 Mithilfe der Haken und ausgeklügelter Seilmanöver konnten schwierigere Wände als je zuvor bezwungen werden. Hans Dülfer und andere wandten die Techniken von Fiechtl konsequent an und entwickelten sie weiter. Durch schräges Abseilen und Seilpendelmanöver konnten glatte, als unkletterbar geltende Wandabschnitte überlistet werden, um weiter drüben wieder leichteres Gelände zu erreichen und den Wanddurchstieg fortzusetzen. Die Haken und das Seil wurden immer häufiger nicht nur zur Sicherung, sondern auch zur Fortbewegung ›missbraucht‹. Dazu Preuß:



61 G. B. Piaz: Künstliche Hilfsmittel auf Hochtouren, in: Mitteilungen der Deutschen Alpenzeitung, 11/1911/12, Nr. 14 (Okt. 1911), 89. 62 Franz Nieberl, Künstliche Hilfsmittel auf Hochtouren, in: Mitteilungen 1911, 265–267, hier 266. 63 Paul Preuß, Künstliche Hilfsmittel auf Hochturen. Eine Entgegnung, in: Mitteilungen 1911, 282–284, hier 283. 64 Vgl. Albert Frederick Mummery, My Climbs in the Alps and Caucasus, London 1895, 355. 65 Vgl. Personenmappe Hans Fiechtl, www. historisches-alpenarchiv.org/data/dokumente/main/33/00134634_m.pdf. 66 Vgl. Fritz Schmitt: »Herzog, Otto«, in: Neue Deutsche Biographie 8/1969, 740.

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Kletterei am Großen Wehrturm Am Brosstock (rechts)

»an Mauerhaken angebundene Reepschnüre werden als Griffe oder als ›Gleichgewichtshalter‹ benützt. Und doch lehrt die Erfahrung, dass viele dieser Stellen frei [ohne Haken als Griffe] zu klettern sind; sind sie es nicht, dann soll man sie doch lieber gleich stehen lassen. Auch der Mauerhaken ist ein Notbehelf; ein Mittel, Berge zu bezwingen, darf er nicht sein.«67 Hans Dülfer schrieb das Protokoll an jenem Diskussionsabend in München, wo viele der damals besten Alpinisten zusammengekommen waren, um die Mauerhakendebatte von Angesicht zu Angesicht zu führen: »Die Unterscheidung zwischen künstlichen und natürlichen Hilfsmitteln, zwischen fair und unfair, liegt allerdings, wie es fast alle Redner betonten, im Taktgefühl des Bergsteigers.«68 Damit wurden nicht nur die Begriffe Mummerys zitiert, sondern eine wichtige Komponente des Bergsteigens angesprochen: Die Freiheit des kletternden Subjekts, das sich keinen Vorschriften und Regeln unterwerfen mag, sollte Handlungsmaxime bleiben. In diesem Sinne muss die Beziehung zwischen Technik, Mensch und Natur immer neu verhandelt werden. Der Freiheitsmaxime folgend entwickeln sich viele verschiedene Spielarten des Klettersports mit eigenen Regeln. Die radikale Haltung von Paul Preuß fand in der Theorie etliche Anhänger. Doch wie bewährte sie sich in der Praxis? Im Elbsandsteingebirge

Im Jahr 1913, also nur zwei Jahre nach der Mauerhakendiskussion, fügte Rudolf Fehrmann in der zweiten Auflage seines Kletterführers über das Elbsandsteingebirge bei Dresden einen Nachtrag ein. Darin hielt er Regeln fest, wie geklettert werden soll. Seine Begründung dafür: 67 Preuß, Hilfsmittel (wie Anm. 58), 243. 68 Hans Dülfer, Künstliche Hilfsmittel auf Hochturen, in: Mitteilungen 1912, 70.

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»Wer die Verhältnisse in unserem Sportbetriebe genau kennt, muss zu einer grundsätzlichen Verurteilung aller künstlichen Hilfsmittel kommen;

würden jetzt diese Erleichterungen freigegeben, so würde bald jeder die ihm mangelnde Klettergewandtheit durch Schlagen von riesigen Griffen und Tritten, durch Anbringen ganzer Steiganlagen von Mauerhaken, durch Herbeischleppen von Baumstämmen zu ersetzen suchen«.69 Vor dem Hintergrund des Mauerhakenstreits verschriftlichte er damit erstmals in der Geschichte des Kletterns Regeln, die in den Jahren zuvor im Elbsandstein entwickelt worden waren. Damit wurden sie von einem aus den Konventionen der Kletterer entstandenen ungeschriebenen Gesetz zum Kodex. Seine Argumentation dahinter verweist ebenso wie in bereits erwähnten Beispielen auf eine verstärkte Hinwendung zur Natur und ihren Schutz: »in einem Sommer würden [ohne Regeln] Dutzende neuer Wege, die nur so von Eisen starrten, durchgeführt werden, aber dem ernsten Bergsteiger, der die Natur und insbesondere seinen Felsen rein und unverdorben haben will, nicht geschändet von Menschenhand, wäre die Freude am Klettern in unserem Gebirge für immer genommen.«70 Aber nicht nur die Natur, auch der britische Sportsgeist, das ›Fairplay‹, wird in die Argumentation integriert: »Hier kann, sobald künstliche Hilfsmittel benützt werden, von einem Sieg über den Fels ebensowenig gesprochen werden, als wenn zum Beispiel ein Wettläufer dem anderen ein Bein stellt.«71 Hauptpunkt der Grundsätze war, einen Kletterweg in freier Kletterei ohne die Zuhilfenahme ›künstlicher Hilfsmittel‹ zu bewältigen. Dies bedeutete, dass Ringhaken, Schlingen, Seile und Karabiner nur zur Sicherung und nicht zur Fortbewegung eingesetzt werden. Die Regeln behielten im Wesentlichen bis heute ihre Gültigkeit.

Kantenkletterei im Elbsandsteingebirge, 1970er-Jahre (Foto: Reinhard Karl)

Wie sehen das die Engländer?

»Künstliche Hilfsmittel waren noch nie sehr beliebt bei uns.«72 So der 1876 in London geborene Alpinist Geoffrey Winthrop Young in seinem vielgelobten Bergsteigerlehrbuch Mountain Craft. Es geht in diesem Abschnitt des Lehrbuches um den Abstieg und das Abseilen. Im Gegensatz zur gängigen Praxis vieler Ostalpenkletterer war bei den Briten selbst das Abseilen und das dazu oft nötige Anbringen von Abseilhaken verpönt: »Wenn sich ein Kletterer beim Abklettern nicht sicher fühlt, sollte er an Felsen üben, die er klettern kann, und nicht Felsen, denen er nicht gewachsen ist, mit Schmiedeeisen verschandeln. […] Für diejenigen, die nicht abklettern können, gibt es bei den Felsen in Großbritannien fast immer einen leichten Weg für den Abstieg außen herum. Die einzigen zwei Haken, die ich bei unseren Felsen sah, brachten Ausländer an und sie waren unnötig.«73 Diese Aussagen, die zwar nicht im elitären Tonfall, aber inhaltlich stark jenen von Paul Preuß ähnelten, bezogen sich vor allem auf das Klettern an den niedrigen Felsen auf den Britischen Inseln. Ähnlich wie im Elbsandsteingebirge hatte sich dort das Klettern relativ früh zum Selbstzweck entwickelt und galt nicht ausschließlich als Vorübung für große Alpenwände. Es gab dort Kletterer, die die Alpen nie besuchten. In den



Geoffrey Winthrop Young (1876–1958)

69 Zit. nach: Dietrich Hasse, Wiege des Freikletterns. Sächsische Marksteine im weltweiten Alpinsport bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts, München 2000, 116. 70 Ebd. 71 Ebd. 72 Geoffrey Winthrop Young, Mountain Craft, New York 1920, 200. 73 Ebd.

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Alpen oder in deren Nähe, etwa in München oder Wien, entstanden zwar ebenso früh sogenannte Kletterschulen, die heutigen Klettergärten entsprechen, also ungefähr 10 bis 30 Meter hohe Felswände, an denen für die hohen Alpenwände geübt wurde. Aufgrund der Nähe zu den ›richtigen‹ Wänden aber blieb das Klettern dort immer nur Mittel zum Zweck. Wie auch Preuß setzten die Briten auf Eigenverantwortung, auf das Vertrauen in das eigene Können und nicht auf das Können technischer Hilfsmittel, die den Kletterer dazu verleiten, seine eigenen Grenzen zu überschreiten. Winthrop vertrat die Meinung, Haken sollten nur verwendet werden, um lebensgefährliche Fehler zu korrigieren, aber nicht von vornherein, um die Kletterei erst zu ermöglichen. Damit vertrat er die gleichen Grundsätze wie Preuß: »Der Mauerhaken ist eine Notreserve und nicht die Grundlage einer Arbeitsmethode.«74 Da das Klettern ohne technische Hilfsmittel die ursprünglichste und gewissermaßen natürlichste Form darstellt, scheint es nur naheliegend und logisch, dass sich die Diskussionen darum unabhängig voneinander und selbstständig in verschiedenen Regionen entwickelten. Die Wiener Schule des Verzichts stand der britischen Schule der ›fair means‹ sehr nahe. Paul Preuß war nicht der Erste – wie oft vermittelt wird –, der die Diskussion vom Zaun brach. Laute Kritik: Klettersteige nach dem Ersten Weltkrieg

74 Preuß, Entgegnung (wie Anm. 63), 283.

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Nach dem Ersten Weltkrieg kommt es unter anderem aufgrund einer neuen Sozialgesetzgebung, die größeren Bevölkerungsschichten mehr Freizeit gewährt, zu einem touristischen Aufschwung. Die Alpen ziehen immer mehr Besucher an. Zugleich entsteht Kritik am vermeintlichen ›Massentourismus‹. Im Alpenverein formiert sich die ›Bergsteigergruppe‹, die den Besucherandrang eindämmen und die Erschließung der Alpen bremsen will. Ihre Kritik richtet sich auch gegen die Neuerschließung durch Wege und insbesondere Klettersteige. Sie vertritt einen elitären Anspruch, der sich gegen die Demokratisierung des Bergsports richtet. In ihrem Selbstverständnis als ›echte‹ und ›wahre‹ Bergsteiger sehen sich ihre Mitglieder mit ›Eindringlingen‹ in ›ihre‹ Bergsteigerwelt konfrontiert. Diese ›unechten‹ Bergsteiger würden den ›falschen‹ Idealen folgen und die Berge bloß konsumieren und damit entheiligen. Über dieses Fremdbild wird das Selbstbild gestärkt, denn die Bergsteiger wollen in ihrer elitären Haltung etwas Besonderes bleiben und ›ihre‹ Bergbesteigungen nicht zum leicht konsumierbaren Alltagsartikel verkommen lassen und mit der Masse teilen. Besonders ein Klettersteig aber macht eine Bergtour zum Massenartikel. Anstatt für wenige besonders Befähigte wird der Berg für viele möglich, womit die Bergtour keinen besonderen Wert mehr innerhalb der Bergsteigercommunity hat. Man kann sich damit nicht mehr von der Masse, vom Durchschnittsbergsteiger, abheben und spezielle Anerkennung dafür erhalten. Die Kritik an der ursprünglich in den Statuten des Alpenvereins festgelegten Erleichterung des ›Bereisens der Alpen‹ und damit am Ausbau von Klettersteigen ist somit auch die Angst vor dem Verlust eines elitären Status, vor Prestigeverlust – zumindest innerhalb der Community.

Naturschutz als nationale Notwendigkeit

Auch das Argument Naturschutz wird erneut vorgebracht, jedoch deutschnational aufgeladen. Der Naturschutz wird zum Heimatschutz und der Schutz der Bergheimat zur nationalen Notwendigkeit. Nur in ursprünglicher Natur könne das vom Krieg geschwächte Volk gesund werden. Nur durch asketischen Verzicht auf die Bequemlichkeiten der Moderne könne es wieder erstarken: »Wer mit ganzer Seele an seinen Bergen hängt […] muß für sie mit allen seinen Kräften eintreten, so er ein guter Deutscher sein will, dem körperliche Ertüchtigung und seelischer Wiederaufbau seines niedergetretenen Volkes nicht nur leere Schlagworte sind. Denn dahin ist in einem Zeitalter der Selbstentmannung, der Wehr- und Würdelosigkeit, der geistigen Verarmung und materiellen Verflachung ein langer und harter Weg. Er führt nicht auf Bergbahnen und Flugzeugen zur entweihten Höhe, nicht über geräuschvolle Berggasthäuser mit verführerischen Tafelfreuden und schwellenden Polstern, die den verwöhnten Talmenschen so herzlicher willkommen heißen, je weniger Berge er besteigt und je größer seine Zeche ist. Das eigene Können vielmehr muß Sommer wie Winter oft unter Gefahr und Mühsal auf einsame Grate und Firste tragen, die Kunst sich mit Wenigem zu bescheiden, zur Freude werden, Entbehrung zur Selbstverständlichkeit. Mehr als anderswo erlernt sich in den Bergen […] die Fähigkeit, den Willen zu stählen und zu beherrschen […] Der Bergsteiger weiß, daß sich mit Geld allein das nie erringen läßt.«75 Im Laufe der 1920er-Jahre kommen verstärkt technische Errungenschaften in die Ostalpen. Erste Seilbahnprojekte werden angedacht und auch realisiert. Die neuen technischen Möglichkeiten rufen Kritiker auf den Plan, und ein Nachdenken darüber erfasst auch andere Erschließungstätigkeiten wie den Klettersteigbau. Kritik an rücksichtsloser wirtschaftlicher ›Ausnutzung‹ der Landschaft wird geübt. Die Bergsteiger sehen sich als Idealisten, die gegenüber skrupellosen Materialisten aus der Fremdenverkehrsbranche ins Feld ziehen: »Daß der Alpenverein den festen Willen hat, auf diesem Wege Vorkämpfer zu sein ist u. a. aus dem fast einmütigen jüngsten Protest gegen die Zugspitzbahn ersichtlich. Vielleicht geht er noch einen Schritt weiter, indem er neue Hüttenbauten, Weg- und Gipfelsteiganlagen verbieten [sic], die vorhandenen Mittel vielmehr zur Gewinnung gefährdeter Gebiete und Vertiefung des Bergsteigergedankens […] verwendet, und nicht zuletzt Sektionen abstößt, die unter der Schutzmarke des Alpenvereins reine Fremdenverkehrs- und Verschönerungsvereinsinteressen pflegen.«76 Diese Kritik innerhalb des Alpenvereins führte zu einer stärkeren bergsteigerischen Ausrichtung des Alpenvereins und zu den ›Tölzer Richtlinien‹ von 1923. Darin heißt es, dass beim künftigen Bau von Wegen und Hütten auf die Bedürfnisse der ›wahren‹ Bergsteiger geachtet werden solle und nicht auf jene des Massenpublikums. Damit die Bergsteiger



75 Hans Meiser, Bergsteigen und neuzeitliche Erschließung. Ein Mahnwort, in: Mitteilungen 1925, 46. 76 Ebd.

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nicht um das gebracht werden, was sie im Hochgebirge suchen: Ruhe, Ursprünglichkeit und ungestörten Naturgenuss. Diese Richtlinien sollten als Entscheidungsgrundlage für weitere Erschließungsprojekte dienen. Allerdings war die Auslegung subjektiven Maßstäben unterworfen, denn, das, was eine Sektion unter dem Begriff »bergsteigerische Bedürfnisse« verstehen wollte, war dehnbar. Zudem opponierten große österreichische Alpenvereinssektionen gegen die Ideen der Bergsteigergruppe. Dieser Konflikt spiegelt verschiedene Interessenslagen wider. Während sich die Deutschen, angeführt von der Sektion Bayerland, die Berge als elitären Rückzugs- und Erfahrungsraum bewahren wollten, sahen die Österreicher darin auch einen Wirtschaftsraum. In den Augen der Wiener und Innsbrucker war die Erschließung der Alpen daher noch längst nicht zufriedenstellend abgeschlossen. Sie wollten, dass möglichst viele deutsche Bergfreunde kommen und nicht nur ein paar Extrembergsteiger. Dabei verfolgten sie genauso wie Teile der Bergsteigergruppe eine deutschnationale Argumentationsstrategie. Diese setzte im Gegensatz zur Bergsteigergruppe aber nicht auf die Elite, sondern auf die Breite. Weil die Berge als Gesundbrunnen für das gesamte ›deutsche Volk‹ dienen sollten, seien auch weitere Wegbauten, für weniger Geübte, zu ermöglichen.77 Rückbau

Die Tölzer Richtlinien führten bei manchen Sektionen nicht nur zu einem Umdenken, was den Neubau betraf. Auch über bestehende Anlagen wurde nachgedacht. So merkte Oskar Erich Meyer von der Sektion Breslau an, dass der Klettersteig über den Urkundgrat zur Wildspitze in den Ötztaler Alpen im Jahr 1927 nicht deshalb entfernt worden sei, weil er so schwer zu erhalten war, sondern weil »bergsteigerische Gründe«78 dagegen sprachen: »Es liegt keine Veranlassung vor, eine hübsche Kletterei in eine reizlose Feuerwehrübung zu verwandeln. Derartige Steiganlagen müssen wir heute als die Verirrung einer Zeit ansehen, deren Einstellung gegenüber der Natur uns fern liegt. Noch viele andere Sektionen hätten auf diesem Gebiete manches wieder gutzumachen. Es genügt nicht, wie es hie und da geschieht, vorhandene Anlagen verfallen zu lassen. Das führt zur Gefährdung Unerfahrener unter Verantwortung der Sektion. Wiederherstellung des Urzustandes ist die allein befriedigende Forderung, die um so nachdrücklicher erhoben werden kann, als sie in den Richtlinien des Gesamtvereins verankert ist.«79

77 Eduard Pichl, Alpenverein und Bergsteigergruppe, in: Mitteilungen 1926, 16f. 78 Oskar Erich Meyer, Um die Breslauer Hütte, in: Mitteilungen 1937, 172–174, hier 172. 79 Ebd.

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Damit beantwortet sich auch die Frage, warum der Klettersteig am Stüdlgrat heute nicht mehr existiert.80 Auf derselben Seite in den Mitteilungen des Alpenvereins, auf der unter der Überschrift »Zurück zur Natur« der Rückbau der Versicherungen am Urkundgrat verkündet wurde, kam auch die Meldung, dass die Versicherungen am Stüdlgrat gänzlich aufgelassen worden seien und sich der Grat wieder im Naturzustand befände. Die Richtlinien des Alpenvereins hatten zumindest partiell ihre Wirkung gezeigt.

Fallbeispiel Kaisergebirge

Anhand des touristisch stark erschlossenen Kaisergebirges soll exemplarisch nachvollzogen werden, welche Wirkung die Tölzer Richtlinien hatten. Wurden sie dort tatsächlich berücksichtigt? Ja, ihre Wirkungskraft hielt bis auf wenige Ausnahmen relativ lange an. Bis auf den Jubiläumssteig zwischen Gruttenhütte und Ellmauer Tor (1925) und den Gildensteig auf der Südseite des Goinger Törls, die beide auf keinen Gipfel führten, wurde in den Jahrzehnten nach 1919 tatsächlich keine größere Steiganlage mehr realisiert. Die Erschließung des Kaisergebirges mit Wegen und Steigen galt seit dem Ende des Ersten Weltkrieges als weitgehend abgeschlossen. Hier machte sich der große Einfluss der Münchner und ihrer Bergsteigergruppe bemerkbar. Selbst der Obmann der Sektion Kufstein, »Kaiserpapst« Franz Nieberl, war Mitglied bei Bayerland, den Initiatoren der Tölzer Richtlinien, und agierte dementsprechend. Erst in neuerer Zeit kamen neue Steige, hauptsächlich Klettersteige, hinzu. Dem wachsenden Outdoorboom der letzten Jahre, der zu einer regelrechten Bauwelle führte, wollten sich auch die Tourismusverantwortlichen in der Region Wilder Kaiser nicht widersetzen. Im Gegensatz zu anderen Alpengebieten erfolgte die Erschließung hier jedoch eher maßvoll. Die Gründe dafür liegen in der historischen Bedeutung des Gebietes für den Klettersport. Schon 1917 machte der Autor des Kaisergebirge-Führers, Georg Leuchs, der dort zahlreiche Erstbegehungen gemacht hatte und als Vorsitzender der Sektion München ab 1921 eine gewichtige Position im Alpenverein innehatte, auf das Spannungsfeld Klettersport und Klettersteigbau aufmerksam: »was das Felsgebiet anlangt, so gibt es unter den Kaiserfreunden wohl nur eine Meinung, nämlich die, daß hier genug geschehen ist, und daß es sehr bedauerlich wäre, wenn noch weitere Gipfel mit Wegen und Sicherungen versehen werden würden. Weitaus die meisten Gipfel des Kaisergebirges sind keine Aussichtsberge, sondern Kletterberge. […] Und so wäre es schade, wenn man den Bergen gerade das nehmen wollte, weshalb sie bestiegen werden, den Reiz des Wegesuchens und der Kletterarbeit.«81 Bis 1986 hielt man sich daran. 1986 errichtete dann das Bundesheer den Kaiserschützensteig auf die Ellmauer Halt, womit der Vorsatz aus dem Jahr 1917 gebrochen wurde. 2008 kamen die kurzen Übungsklettersteige am Stripsenkopf und der Kufsteiner Klettersteig auf das Untere Gamskarköpfel, einen Vorgipfel des Sonnecks, hinzu. An diesen neuen Anlagen hatten vor allem die Hüttenwirte Interesse, die aus nachvollziehbaren Gründen das Bergsportangebot für ihre Gäste erweitern wollten. Letztlich ist dieser neue Trend auf globale Entwicklungen im Tourismus zurückzuführen. Seit dem Wirtschaftsaufschwung in den 1950er-Jahren im alpintouristischen Hauptherkunftsmarkt Deutschland wurde die Sommersaison in den Alpen zum Wirtschaftsmotor schlechthin. Jedes Jahr wurden neue Nächtigungsrekorde vermeldet. Verzeichnete die Statistik in Tirol 1951 rund zwei Millionen Nächtigungen, so waren es 1972 bereits 22 Millionen. 1985 meldeten die Statistiker erstmals seit dem Ausnahmejahr 1974 weniger als 20 Millionen Nächtigungen. Auch die



80 Vgl. Mitteilungen 1925, 23. 81 Georg Leuchs, Das Kaisergebirge, in: Zeitschrift 1917, 31–58, hier 40.

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Hüttenwirte im Wilden Kaiser spürten diesen Nächtigungsrückgang, der hauptsächlich dem wachsenden Konkurrenzdruck internationaler Destinationen geschuldet war, die immer günstiger mit Fluglinien zu erreichen waren. Wurde die touristische Angebotserweiterung durch den neuen Klettersteig im Jahr 1986 unbewusst von diesen besorgniserregenden Entwicklungen beeinflusst? 1991 zeichnete sich in Folge der deutschen Wiedervereinigung in Tirol ein Nächtigungsrekord im Sommer von rund 23,5 Millionen ab. Man war sich jedoch bewusst, dass es sich dabei nur um eine temporäre Erscheinung als unmittelbare Folge der politischen Umwälzungen handelte. Die Zahl wurde seither nicht mehr erreicht. 2001 verzeichnete man nur mehr 17 Millionen Nächtigungen, 2014 jedoch immerhin wieder fast 19 Millionen.82 Die Touristiker versuchten sich dem Wettbewerb zu stellen und neue, möglichst leicht konsumierbare Angebote wie Klettersteige zu schaffen. In Anbetracht des wirtschaftlichen Druckes, dem Hüttenwirte und hüttenbesitzende Sektionen teilweise ausgesetzt sind, scheint es nicht verwunderlich, dass durch Klettersteigbauten versucht wird, die Betten und Lager zu füllen. Nicht alle Klettersteigprojekte der letzten Jahre kamen jedoch zur Realisierung. Manchmal war der tatsächliche oder befürchtete Gegenwind zu groß. So wurde die Idee eines Klettersteiges auf das Totenkirchl, dem Tempel des Klettersportes, wieder ad acta gelegt, bevor sie überhaupt gereift war. Welche Reaktionen ein Klettersteig auf diesen Berg, der als eine der Wiegen des Klettersportes gilt und als alpinhistorisches Symbol weit mehr als die Summe seiner Teile ist, wohl hervorgerufen hätte? Sabotageakte wurden befürchtet. Via Ferrata. Eine kurze internationale Klettersteiggeschichte

82 Laut Statistiken des Amts der Tiroler Landesregierung, aufbereitet von Tirol Tourism Research, www.ttr.tirol.at/content/zeitreihen.

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Im Ersten Weltkrieg erstreckte sich die Front zwischen Österreich und Italien vom Ortler bis zum Isonzo. Die Felsbastionen der Dolomiten und Julischen Alpen wurden zum Schauplatz eines irrsinnigen Stellungskrieges ohne nennenswerte militärische Erfolge, ohne territoriale Zugewinne. Die Stellungen und Posten auf den Gipfeln, Graten und inmitten von Felswänden konnten den Truppen nur durch erheblichen Technikeinsatz zugänglich gemacht werden. Unzählige künstliche Steiganlagen wurden gebaut, ganze Berge mit Stollensystemen durchlöchert. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde es zunächst ruhig um die im Krieg erzeugten Klettersteige. Das Gebiet fiel den Italienern zu. Für Südtirol als einstiges Arbeitsgebiet des Alpenvereins war nun der Club Alpino Italiano zuständig. Das faschistische Italien machte aus den Kriegsschauplätzen ein nationales Freilichtmuseum und errichtete gigantisch dimensionierte, augenfällige Kriegerdenkmäler. Um die siegreichen Alpini wurde ein Heldenkult inszeniert. Damit die nationalen Erinnerungsorte für den gewonnen Ersten Weltkrieg auch tatsächlich im Gedächtnis blieben, wurden die alten Steige teilweise wieder hergerichtet. Der heutige Zustand dieser Steige wurde jedoch erst später hergestellt. Während in den nördlichen Kalkalpen die Bergsteigergruppe den Klettersteigbau einbremste und Klettersteige als ›Eselsbrücken für Schwache‹ und ›Treppen für Nichtalpinisten‹ brandmarkte, zu denen sich niemand

gerne zählen wollte, und deshalb die Steige aus der Mode kamen, ging in der italienischen Brenta die Entwicklung weiter. Dort begann die Società degli Alpinisti Tridentini 1936 den Bocchette-Weg zu bauen, der noch heute zu den eindrucksvollsten und berühmtesten Klettersteigen in den Alpen zählt. Die Absicht dahinter war, die oftmals komplizierten und langen Zustiege zu den Kletterrouten in der Brenta abzukürzen und zu entschärfen. Über Scharten und natürliche Bänder führend, berührt der Steig keinen Gipfel, sondern verbindet nur die zwei bedeutendsten Hütten im Gebiet. Der Steig diente also in erster Linie den Kletterern, die diesem Wegetypus eigentlich kritisch gegenüberstanden und -stehen. Der Zweck heiligt die Mittel. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Steiganlagen in der Brenta so großzügig ausgebaut, dass das gesamte Gebiet von Nord nach Süd auf Klettersteigen durchquert werden kann. Noch heute gilt deshalb die Brenta als Klettersteigdorado. Dabei wurde dort auf die auch in Italien wirkende Bergsteigerethik, keine Klettergipfel zu erschließen, Rücksicht genommen. Zeitgleich rückte auch die Frontlinie wieder in den Fokus. Die ­alten Steige waren bereits stark verfallen. Ende der 1950er-Jahre begann der Wiener Walther Schaumann gemeinsam mit Bergfreunden die alten Kriegsrelikte zu restaurieren. Angespornt von diesen Aktivitäten, entstanden seither vielerorts solche Initiativen. Das Potential erkannten auch Touristiker, die sich daran beteiligten, die Kriegsschauplätze teilweise auch mit gänzlich neuen Klettersteiganlagen zugänglich zu machen und Kultur und Sport als symbiotisches Tourismusprodukt feil zu bieten. Von einem frühen Klettersteigbauboom zu sprechen wäre allerdings übertrieben. Dies wird deutlich, wenn man die Bauzeit der Via Ferrata degli Alleghesi über den Nordgrat der Civetta in den Blick nimmt: 1949 begonnen, fertiggestellt 1966. Erst infolge des touristischen Aufschwunges der 1970er- und 1980er-Jahre kam es auch in Italien zu einer neuen Dynamik bei den touristischen Angeboten. Orte wie Arco am Gardasee, die bisher noch wenig vom Alpintourismus profitiert hatten, erkannten ihr Felspotential und investierten in den Ausbau von Klettersteiganlagen. Ein neuer Trend begann sich dabei abzuzeichnen. Klettersteige auf Gipfel wurden immer mehr zur Nebensache. Der Klettersteig als reiner Selbstzweck, der Weg als Ziel entwickelte sich zur neuen Modeform. Zugleich wurden die Zustiege immer kürzer. Diese sogenannten »Sportklettersteige«, die in Anlehnung an das ebenso ohne Gipfel auskommende und mit kurzen Zustiegen aufwartende Sportklettern so benannt wurden, wiesen immer höhere Schwierigkeiten auf. Der Erfolg dieser Steige in Italien weckte Interesse bei Tourismusverbänden und Seilbahnunternehmern im Norden. Dort rechneten sich die neuen Liftanlagen, die der Skisport mit sich brachte, im Sommer kaum. Vielerorts entstanden seither um die Bergstationen der Seilbahnen neue Klettersteigattraktionen, um die Gondelkabinen besser auszulasten. Diese Logik betrachtend, verwundert es nicht weiter, dass in Österreich und Süddeutschland tourismusintensive Regionen mit starkem Wintertourismus zugleich klettersteigintensive Regionen wurden. Man denke an die Klettersteigparadiese Ötztal, Stubaital, Zillertal, an die Dachsteinregion, an das Allgäu oder an Garmisch. Der Alpenverein als Klettersteig-Erbauer trat bei dieser Ent-



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wicklung bewusst – die Tölzer Richtlinien wirken nach – einen Schritt zurück, an seiner statt ergreifen meist Tourismusverbände, Bergführerbüros, Outdoorfirmen, Seilbahnunternehmen, lokale Gemeinden oder Hüttenwirte die Initiative, jedenfalls Menschen oder Organisationen, die im Gegensatz zum Alpenverein direkt vom Tourismus leben. Auch in den Westalpen, in Frankreich und der Schweiz, sprang man verspätet – erst Ende der 1980er-Jahre – auf den Trend auf und mittlerweile entsteht dort jedes Jahr eine Vielzahl neuer Klettersteige. Gründe für die verspätete Entwicklung gibt es mehrere. In den Ostalpen hat die straffe Organisationsstruktur und breite Ausrichtung des Alpenvereins zu einer stärkeren Erschließungstätigkeit von Hütten und Wegen geführt. In der Schweiz hat der Schweizer Alpenclub nur 152 Hütten, während DAV, ÖAV und AVS zusammen allein in den Ostalpen mehr als 560 öffentliche AV-Schutzhütten betreuen. Ähnlich verhielt sich die Erschließungsdynamik bei den Klettersteigen. Zudem spielt die Topographie eine gewichtige Rolle. In den Westalpen gibt es weniger Kalkmassive mit schroffen, eisfreien Gipfeln. Auch die Rolle eines aufgrund des früheren Tourismus in den Westalpen wesentlich professioneller organisierten Bergführerwesens dürfte eine Rolle gespielt haben. Die Bergführerlobby hatte schlicht kein Interesse an Klettersteigen, die unberufenen Alpinisten den Gipfel ohne Führer ermöglichen. Ein weiterer Grund dürfte auch im britischen Einfluss in den Westalpen zu finden sein, denn der britische Alpine Club predigte ja schon sehr früh eine ›Fair-Means-Kultur‹, die sich auch in der Wegerschließung niederschlug. Mittlerweile haben sich auch in den Westalpen die Interessen der Tourismusindustrie durchgesetzt. Die Reaktion auf den Rückgang des Sommertourismus seit den 1980er-Jahren ließ neue touristische Angebote entstehen. Auf der Nachfrageseite entstand eine Sicherheitsgesellschaft, die zunehmend risikoarme Büroarbeit in urbanisierten Lebenswelten leistet und, als Ventil dazu, ins Freie, in die Berge strebt. Dorthin, wo Klettersteige ein dosiertes Abenteuer versprechen, nervenkitzelnd, aber doch relativ sicher, talnah, schnell und leicht konsumierbar. Klettern als naturphilosophische Heilsrichtung: Von der »Schlosserei« zum »Clean Climbing«

»Lange brauchte ich, bis ein Haken geschlagen war. Zwei Zentimeter tief, weiter wollte er nicht in den Fels. Misstrauisch betrachtete ich ihn und versuchte, höher oben wieder einen zu schlagen. Dasselbe Lied. Die folgenden Haken waren nun alle nur ein bis zwei Zentimeter hineinzubringen und wackelten bei der Belastung durch Trittschlingen beängstigend. Wenn ich ›Zug‹ von meinem Gefährten verlangte, fügte ich stets hinzu: ›Aber leise, sonst reißt mir der Haken aus!‹ Nachdem ich auf diese Art ungefähr sechs Meter hoch gekommen war, fand ich kein Hakenloch mehr, um weiter zu kommen. Zwei Stunden lang mühte ich mich ab. Es war umsonst. Immer wenn ich höher wollte, spürte ich den Sturz nahe und ging zurück […] ich war platt vor Staunen, als ich nach drei Stunden immer noch keinen Zentimeter weiter gekommen war. Immer, wenn ich etwas riskieren wollte, brachte mich der letzte Haken, wel-

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Westliche Zinne An der Großen Zinne

Die Drei Zinnen

cher verdächtig wackelte, und der Blick ins Kar hinunter zur Vernunft. Bei einem Sturz hätte ich auf den Schutthalden erst zwanzig Meter von der Wand entfern den Boden erreicht, so überhängend war die Wand. Erst nachdem ich von Umkehr gesprochen hatte und es vorerst noch das letzte Mal versuchen wollte entdeckte ich hinter einer Schuppe eine kleine Ritze. Einen ganzen Zentimeter brachte ich einen Eisenstift hinein, machte eine Steigschlinge an und ließ Zug geben. Mit angehaltenem Atem beobachtete ich den Haken, immer auf einen Sturz gefaßt. ›Peng‹



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ging es, und der untere, an welchem ich drei Stunden gehangen hatte, ging heraus.«83

83 Zit. nach: Karl Lukan, Der Bergsteiger in den Alpen, in: ders. (Hg.), Alpinismus in Bildern, Wien/München 1967, 43–89, hier 48. 84 zit. nach Reinhold Messner, Vertical. 150 Jahre Kletterkunst, 2. Aufl. München 2008, 129. 85 Vgl. Karl Lukan, Die Rax – Berg am Ostrand der Alpen, in: Jahrbuch des OeAV 1958 (Zeitschrift 83), 40–55, hier 50. 86 Vgl. Peter Brandstätter, Mauk, in: bergundsteigen 92, Herbst 2015, 45–53. 87 Vgl. Guido Unterwurzacher konnte die erste freie Wiederholung entlang des Originalquerganges für sich verbuchen, allerdings kletterte er nicht exakt dieselbe Linie wie damals Buhl.

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So berichtete Fritz Kasparek von seiner vierten Begehung der Cassinroute an der Westlichen Zinne. Er war gerade noch dem Absturz entkommen. Dieses nervenaufreibende Spiel hatte mit der von Preuß und Nachfolgern geforderten Freikletterei nicht mehr viel zu tun. Die Haken dienten nicht mehr zur Sicherung, sondern hauptsächlich zur Fortbewegung. Spannend blieb es aber – wie der Bericht zeigt – trotzdem, weil sich die Steilheit der Routen verändert hatte. Nie zuvor wurden derartig überhängende und abweisende Wände versucht. Die Nordwände der Drei Zinnen hatten sich in den 1930er-Jahren zur Arena der Elite entwickelt. Den Auftakt machten Emilio Comici und die Gebrüder Dimai 1933 mit der Erstbegehung der Nordwand der Großen Zinne. Zur Lösung dieses »äußersten Schwierigkeitsgrades« hatten sie 400 Meter Seil, 90 Mauerhaken und 50 Karabiner benötigt. Das war der größte Materialaufwand, der bis dahin für die Durchsteigung einer Wand zum Einsatz gekommen war. »Mann kletterte nicht mehr auf dem Fels, sondern auf vier Steigbügeln«.84 So nüchtern analysierte Comici selbst ihr Tun und die damit verbundene Entfernung von der Natur. Mit dem Ideal des hilfsmittellosen Kletterns hatten sie zwar endgültig gebrochen, aber dafür das größte Kletterproblem der Alpen gelöst. Die Kühnheit, Steilheit und Ausgesetztheit dieser Route besaß so große Strahlkraft, dass selbst in den Hausgebieten der technikfeindlichen Wiener Kletterszene nun immer lauter die Hammerschläge erschallten und die Kritiker der alten Schule endgültig übertönten.85 Dem olympischen Komparativ »schneller, höher, weiter« folgend, suchten die jungen Kletterer immer noch steilere, immer noch glattere und immer noch direktere Linien. Als Ideal galt die Linie des vom Gipfel fallenden Tropfens, die »Direttissima«. Schon Dülfer war diesem Ideal nachgestrebt, allerdings mit bescheideneren technischen Hilfsmitteln und mit Preuß als korrigierendem Mahner. Mit klassischen Mauerhaken ließ sich die Linie des fallenden Tropfens jedoch nur bedingt verwirklichen. Erst ein neuer Hakentyp sollte mehr Möglichkeiten bringen. In den 1940er-Jahren sprachen die Topkletterer viel von einer Wand, von den gewaltigen Schwierigkeiten, den schauderhaften Stürzen und haarsträubenden Abseilmanövern bei den Besteigungsversuchen. Die Rede war von der Mauk-Westwand im Wilden Kaiser. Der Kitzbüheler Wast Weiß hatte mit einem Handbohrer Löcher von ca. sieben Millimetern Durchmesser gebohrt. In diese Löcher schlug er dünne ›Spezialhaken‹ – so die euphemistische, geheimniskrämerische Umschreibung von Weiß, der wohl mit Kritik an seiner Tat rechnete.86 Mit Hilfe dieser ›Bohrhaken‹ gelang ihm gemeinsam mit Hermann Buhl als Vorsteiger schließlich 1943 – mitten im Zweiten Weltkrieg – die Erstbegehung dieser Wand. Sie konnte übrigens erst 2011 auf dem Originalweg87 wiederholt werden. Weiß hatte damit eine neue Stufe des technischen Kletterns betreten und eine neue Entwicklungsphase eingeläutet. Doch war der Bohrhaken tatsächlich eine völlig neue technische Möglichkeit, etwas, das ein Bergsteiger noch nie zuvor angewandt hatte? Bei genauerem Blick in die Berichte von Bergsteigern, zeigt sich: nein. Comici zum Beispiel führte in der Großen-Zinne-Nordwand einen Boh-

rer mit, aber verwendete ihn nicht. 1928 setzte der Bergausrüstungshersteller und Bergführer aus Courmayeur, Laurent Grivel, Bohrhaken um den Pere Eternel, einen 40 Meter hohen obeliskartigen Turm am Westgrat der Aiguille de la Brenva im Montblancgebiet, erstzubesteigen.88 Bereits in den 1920er-Jahren tauchten Bohrhaken in der Schweiz am Mittellegigrat auf. Auch Otto Herzog soll bereits zum Bohrhaken gegriffen haben und die Seilschaft Dülfer-Redwitz hatte bei ihrer Erstbegehung der Totenkirchl-Westwand 1913 – damals die schwierigste Tour in den Alpen – einen Steinbohrer mit im Gepäck, der jedoch nicht zum Einsatz kam.89 Im weichen Fels des Elbsandsteingebirges wurden bereits 1905 Ringhaken in künstliche Löcher gesetzt, die jedoch nicht zur Fortbewegung genutzt werden durften. Aus den USA gibt es frühe Nachrichten von Bohrhaken aus dem Jahr 1939. Um den Shiprock erstzubesteigen führten dort Kletterer vier Expansionsbohrhaken mit, nutzten sie aber angeblich nur zur Sicherung. Auch im Yosemite gab es dokumentiert seit 1940, wahrscheinlich aber schon früher, einen Bohrhaken zur Sicherung. Die ersten Bohrhaken zur Fortbewegung, also zum technischen Klettern, setzte jedoch der Schweizer John Salathé in den USA ein.90 Nicht nur aus diesen Beispielen wird deutlich, dass eine rudimentäre Technik zum Bohren schon früh vorhanden war: Man denke nur an die zahlreichen Klettersteige, bei denen schon vor 1900 Bohrhaken zur Befestigung der Stahlseile angebracht wurden. Auch in den USA wurde schon früher gebohrt. Anderson bohrte 1875 zur Erstbesteigung des Half Domes im Yosemite Löcher in den Fels, in die er Holzstifte schlug, um Haken und Seile daran zu befestigen.91 Die Technik war also schon länger bekannt, jedoch der Wille dazu nicht überall vorhanden. Bis zum Ende der 1950er-Jahre hatte sich der Bohrhaken – zumindest in den Alpen und auch in den USA – als legitimes Mittel etabliert. Zuerst noch sparsam eingesetzt, nutzten ihn die Kletterer immer exzessiver zur Fortbewegung – so wie Kasparek und andere einst die Mauerhaken an der Westlichen Zinne. Weil Bohrhaken keinen natürlichen Riss mehr brauchen, sondern überall angebracht werden können, konnte dadurch jede noch so glatte und steile Wand mithilfe von Steigbügeln erklettert werden. Auch die Gefahr reduzierte sich im Vergleich zur vorhin geschilderten Begehung von Kasparek, weil die Bohrhaken immer dieselbe Eindringtiefe hatten und beinahe überall »normgerecht« montiert werden konnten. Gründe für diese Entwicklungen im Klettersport gab es viele. Eine Voraussetzung war das erweiterte industrielle Angebot. Auch auf dem Bergsportartikelmarkt zeigte die sich nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelnde Konsumgesellschaft ihre Wirkung. Beständig wuchsen Produktpalette und Stückzahlen. Hersteller wie Stubai oder Salewa brachten mit dem Kaiserhaken (benannt in Anlehnungen an die Entwicklungen im Kaisergebirge) und dem Stichtbohrhaken (benannt nach dem Produktentwickler) die ersten Bohrhaken auf den Markt.92 Angebot und Nachfrage bedingten sich gegenseitig. Die Nachfrage beruhte neben einigen im Klettersport selbst liegenden Gründen, wie der Meinung, dass die Grenzen der freien Kletterei bereits in den 1930er-Jahren erreicht worden wären und es praktisch kein Freikletter-Neuland mehr gäbe, auf gesamtgesellschaftlichen Entwicklungen. Das ›Wirtschaftswunder‹ förderte eine unreflektierte Technikeuphorie. Technischer Fortschritt wurde mit



88 Vgl. John Middendorf, The Mechanical Advantage, bigwalls.net/climb/mechadv/ index.html. 89 Vgl. Peter Hausegger, Vom Felsköpfl zum Bohrhaken. Zur Technik- und Kulturgeschichte von Klettersicherungen im Hochschwab-Gebirge, Diplomarbeit Wien 2013, 53. 90 Steve Roper, Recollections of a Yosemite Rock Climber, Seattle 1994, 35. 91 Vgl. James M. Hutchings, In the Heart of the Sierras, Yosemite Valley/Oakland 1888, 457–459. 92 Vgl. Hausegger, Felsköpfl (wie Anm. 89), 54.

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93 In: Alpinismus 6/1968, H. 8. 94 Ralf-Peter Märtin, Nanga Parbat. Wahrheit und Wahn des Alpinismus, Berlin 2004, 73.

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gesellschaftlichem Fortschritt gleichgesetzt. Dass diese Grundhaltung sich auch im Alpinismus widerspiegelte, muss nicht weiter verwundern. Zudem unterstützte die neue Mobilität eine neue Sammelleidenschaft unter den Bergsteigern und führte – ebenso wie in der Industrie – zu Rationalisierungstendenzen. Durch das Auto wurden Westalpentouren und Dolomitenfahrten zu Wochenendausflügen degradiert. Entwickelte sich das Wetter in Chamonix schlecht, wechselte man einfach nach Cortina. In kürzester Zeit konnte so viel Berg wie nie zuvor konsumiert werden. Maximale Mobilität unterstützte maximalen Konsum. In Europa war es Reinhold Messner, der lautstark und rhetorisch gekonnt polemisierend den Weg in die sportliche ›Sackgasse‹ erahnte. 1968 reaktivierte er mit seinem Aufsatz »Direttissima – der Mord am Unmöglichen«93 die Standpunkte von Lammer, Preuß und anderen und passte sie an die neuen Verhältnisse an. Sein Plädoyer für den Verzicht, das er in einem 1970 erschienenen Buch zu einem umfassenden Programm entwickelte, war »eine Melange aus konservativer Dekadenzdiskussion und linker Kapitalismuskritik«94. Den Bohrhaken sah er dabei nur als Symptom einer größeren Fehlentwicklung, die in einer technologischen Übererschließung der Alpen durch Straßen, Lifte, Hütten usw. münden muss, und wofür er die manipulative Konsumpropaganda der Gegenwart mitverantwortlich machte. Daher forderte Messner den Schutz des Alpenraumes. Sein Programm entwickelte er vor dem Hintergrund der 68er-Bewegung. Freiheit und Natürlichkeit, zwei Schlüsselbegriffe dieser Protestbewegung, spiegeln sich darin wider. Für die folgende Entwicklung im Klettersport wird das Begriffspaar fundamental. ›Freeclimbing‹ und ›Cleanclimbing‹, also freies und ökologisch sauberes Klettern, entwickeln sich in den folgenden Jahren zu den zwei Leitkulturen, die den Klettersport bis in die Gegenwart prägen. Wie die Begriffe zeigen, ging diese Entwicklung nicht hauptsächlich vom Alpenraum aus, sondern von den USA. Dort hatte die Hippiekultur, anknüpfend an romantische Traditionen á la Thoreau und Rousseau, schon zu Beginn der 1960er-Jahre den ›Zurück zur Natur‹-Ruf entstaubt und zugleich mit linker Kritik an den schnöden Wohlstandsidealen der ›spießigen‹ Mittelschicht und anderem gepaart. Interessanterweise lassen sich zwischen der von der Hippiekultur beeinflussten Kletterszene in den USA der 1960er- und 1970er-Jahre und der zivilisationskritischen Haltung des Fin-de-Siecle-Alpinismus viele Parallelen ziehen: Wie Lammer begaben sich viele junge Kletterer auf Ich-Suche. Wie Lammer waren sie überzeugt davon, in Extremerfahrungen die eigene Individualität zu finden – sei es beim Klettern oder nun auch im Kontakt mit bewusstseinserweiternden Substanzen. Die Renaissance des Freikletterns, des ›Freeclimbings‹, förderte wieder eine Naturerfahrung mit allen Sinnen – psychisch sowie physisch herausfordernd. Jetzt zogen sich die Kletterer nicht mehr an den Haken hoch, ohne den Fels überhaupt berühren zu müssen, sondern erklärten die natürliche Felsoberfläche zum einzig legitimen Fortbewegungsmittel. Die Haken dienten nur mehr als Sicherung im Falle eines Sturzes. Auch in Europa gewann die wiederbelebte Kultur des Freikletterns immer mehr Anhänger. So empfand beispielsweise der belgische Alpinist Claude Barbier Mitte der 1960er-Jahre das Sich-Hochziehen an den Ha-

ken immer weniger als Herausforderung, weshalb er die Haken, die er nicht zur Fortbewegung benötigte, gelb anmalte. Eine Route ›en jaune‹, also ›in gelb‹ zu schaffen, bedeutete sie komplett frei klettern zu können. Unabhängig davon entwickelte sich einige Zeit später in Westdeutschland der Begriff ›Rotpunkt‹ für denselben Stil. Kurt Albert, inspiriert von den Freikletterkünsten in den USA und im Elbsandsteingebirge, begann im Frankenjura damit, hakentechnisch gekletterte Touren frei zu begehen. Unter jede Tour, die er frei klettern konnte, malte er ab 1975 einen roten Punkt. Dieser Stil profitierte indirekt von der vorigen Alpinistengeneration, die mit ihren Hakenleitern erst die dafür nötige Infrastruktur geschaffen hatte. Der Bohrhaken erhielt somit eine neue Bedeutung. Den jungen Freikletterern ermöglichte er die Konzentration auf die sportliche, physische Herausforderung. Das Risiko, die mentale Herausforderung wurde minimiert. Obwohl die Kletterer durch die ausschließliche Benützung der natürlichen Felsoberfläche, der natürlichen Griffe, eine neue Naturbeziehung herstellten, erfuhr die Erschließung eine neue technische Dimension. Durch die Akkubohrmaschine wurde ab Ende der 1980er-Jahre das Setzen von Bohrhaken stark erleichtert. Der Bohrhaken etablierte sich als das legitime Sicherungsmittel für die Freikletterer, die sich nun Sportkletterer nannten. Manche Kritiker an dieser Entwicklung sehen sie vor dem Hintergrund gesamtgesellschaftlicher Prozesse. Die Entwicklung von der vorindustriellen Risikogesellschaft zur postmodernen Hochsicherheitsgesellschaft sei darin zu erkennen. Konsumkritik, die sich beispielsweise Paul Preuß zum Vorbild nimmt, wird laut. Von ›präparierten Pisten‹ und dem ›Mord am Abenteuer‹ ist wieder zu hören. Das ›Plaisirklettern‹ sei ein Produkt der ›Spaßgesellschaft‹. Durch die Kletterhallen stieg in den letzten Jahren die Nachfrage an ›konsumentenfreundlichen‹ Angeboten. Diese Nachfrage an standardisiert erschlossenen Klettertouren wird mittlerweile wie bei den Klettersteigen nicht mehr vom Alpenverein oder von Kletterern selbst befriedigt, sondern kommerzielle Tourismusinitiativen versuchen es zu bedienen. Initiativen wie ›Climbers Paradise‹ in Tirol bieten Tourismusverbänden seit 2007 eine Erweiterung ihres Angebotes. Dadurch entstanden über 4000 neue, nach vorgegebenen Standards eingerichtete Klettertouren in den betreuten Gebieten. Solange diese Initiativen sich auf Felsen im Tal und im Mittelgebirge beschränken, hält sich die Kritik daran in Grenzen, weil diesen Gebieten ohne alpinistische Tradition keine historische Bedeutung, kein ›Denkmalschutzcharakter‹ zugewiesen wird. In höher gelegenen Gebirgsregionen allerdings wird schnell – oftmals auch unbewusst – die historische Ödlandschutzdebatte bemüht. Das Hochgebirge soll als vermeintlich letzter noch unberührter Raum möglichst wild und unerschlossen als besondere Erfahrungslandschaft erhalten bleiben. Die Kritik am als ›Pistenklettern‹ gescholtenen ›Plaisirklettern‹ verweist auf den Bohrhaken als Wegweiser. Der Bohrhaken markiert den Weg und bringe dadurch selbst Unberufene ans Ziel. Die Argumente wiederholen sich verschiedenen Konjunkturwellen folgend seit dem 19. Jahrhundert, nur die Mittel haben sich verändert: »Wir haben heute die beste Ausrüstung, die man sich nur vorstellen kann, aber es wird tatsächlich versucht, alles andere als den Bohrhaken als un-



Wie sollen Routen erschlossen werden?

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verantwortlich zu verkaufen. Das ist genauso falsch und dumm wie das, was die schlauen Versicherungskonzerne in ihre Policen hineinschreiben: Ab dem fünften Grad ist Klettern Risikosport, Unfälle sind demnach nicht mehr versicherbar. Volksverdummung! Und mitten drin sitzt der Alpenverein.«95 So Alexander Huber, der sich vor allem gegen das Sanieren historischer Kletterrouten mittels Bohrhaken ausspricht. Er spricht den historischen Routen den Charakter eines Kulturdenkmales zu und empfindet das Einbohren dieser Routen als respektlose Zerstörung: »Dieses ganze Konsumdenken in den Bergen, das Präparieren von Pisten, an denen Kletterer gedankenlos hochturnen können, bedeutet den Verlust unserer Passion. […] Heuschrecken sind nicht nur ein entrücktes Phänomen der hohen Wirtschaftswelt. Sie greifen unsere Gesellschaft sogar in der Freizeit an. […] Erfolg wird nicht in Qualität, sondern in Quantität gemessen: Lieber möglichst schnell eine hohe Rendite als Nachhaltigkeit, lieber die Quantität von fünf Plaisir-Routen im achten Grad an einem Tag als die Qualität einer anspruchsvollen Route im siebten Grad, die man selbst absichern muss.«96 Am Ende des Artikels steht damit dieselbe Frage wie am Anfang. Die Diskussion um die ›fair means‹, um das ›Wie‹ der Wegerschließung ist noch lange nicht beendet.

95 Alexander Huber, Der Berg in mir. Klettern am Limit, München 2007, 75. 96 Ebd., 76.

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Der verbotene Weg

REINHARD BODNER

Ein kulturgeschichtlicher Versuch

»Der verbotene Weg« als erzieherische Metapher und als juristisches Problem: Joseph Heilmann, Der verbotene Weg. Eine Erzählung aus dem österreichischen Landleben für die Jugend, 2. Aufl. Wien 1851 (links) und Arthur Lenhoff, Der verbotene Weg, Sonderdruck aus der Zeitschrift »Der Naturfreund«, 1909 (rechts).

Eintritt erlaubt

»Mit jedem Meter, den der Bergsteiger der Höhe abgewinnt, vergißt er an die ihm durch Gesetz und Recht auferlegten Fesseln. Aber der Adlerflug seiner Gedanken in das Reich der idealen Theorie wird jäh unterbrochen durch einen Verhau, manchmal schon durch eine kleine Tafel, die dem Entgegenschreitenden trotzig und höhnisch gegenübertreten: ›Verbotener Weg‹«, eröffnete Arthur Lenhoff (zuvor Löwy) 1909 seine Abhandlung »Der verbotene Weg. Ein juristischer Versuch«.1 Was gemeinhin als selbstverständlich gilt, erscheint in dem hier beschriebenen Moment, in dem einem Bergsteiger etwas so widerständig, ja demütigend ›gegenübertritt‹, unsicher und ungewiss: dass Wege erlaubt sind und offen stehen, dass jede und jeder sie betreten und begehen kann, um von da nach dort zu kommen. Eben dafür setzte Lenhoff sich ein, 1909 und auch später. Seiner Rechtsauffassung nach waren Bergwege öffentliche Verkehrsflächen, die man nicht willkürlich sperren durfte. Der ›juristische Versuch‹ galt also eigentlich dem geöffneten Weg – einem Anliegen, das nicht erst die Naturfreunde beschäftigte, die den Text veröffentlichten, sondern vor ihnen schon und später mit ihnen den Deutschen und Österreichischen Alpenverein (DuOeAV).2 Auf ihn und seine Vorgänger- und Nachfolgeinstitutionen konzentriert sich dieser Beitrag. Wie Lenhoff möchte ich »bei der ›Verbotstafel‹ den Leser [und die Leserin] zu einer Rast nötigen«3 und über Wegverbote und Wegabsperrungen nachdenken. Mein kulturhistorischer Versuch wirft einige Schlaglichter auf das Engagement des Alpenvereins für die Öffnung der Alpen. Die juristische Dimension



1 Arthur Lenhoff, Der verbotene Weg. Ein juristischer Versuch. Sonder-Abdruck aus der Zeitschrift »Der Naturfreund«, Wien 1909, 3. Zuerst erschienen als: Arthur Löwy, Der verbotene Weg. Ein juristischer Versuch, in: Der Naturfreund, 13/1909, 144–151; Arthur Lenhof [sic] (Löwy), Der verbotene Weg. Ein juristischer Versuch (Fortsetzung), in: ebd., 177–182. 2 Lenhoffs Text wurde auch im DuOeAV rezipiert: Verbotene Wege für Touristen, in: Mitteilungen des Deutschen und ­Oesterreichischen Alpenvereins (im Folgenden: »Mitteilungen«), 1909, 267f.; Hugo Schauer, Die Wegefreiheit in den Bergen. Ein Gesetzesvorschlag, in: Mitteilungen 1919, 43–46, hier 44. 3 Lenhoff (wie Anm. 1), 3 bzw. 144.

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Hans Georg Jäger (aus Kalwang) mit hochtouristischer Bekleidung und Ausrüstung (unbekannter Künstler, Lithographie um 1840), eine der ältesten Darstellungen dieser Art

Bergführerkurs Innsbruck, I. Gruppe, 28. März bis 12. April 1910

wird dabei mitbeleuchtet, aber wie ich zeigen möchte, erschöpft sich das Thema nicht darin. Vom Tabu zum geführten Gehen

4 Vgl. zum Folgenden Martin Scharfe: Berg-Sucht. Eine Kulturgeschichte des frühen Alpinismus 1750–1850. Wien/ Köln/Weimar 2007, 49–53. Scharfe bezieht sich auf Sigmund Freud, Einige Übereinstimmungen im Seelenleben der Wilden und der Neurotiker [1912–1913]. In: Reinhard Mitscherlich u.a. (Hrsg.): Sigmund Freud Studienausgabe, Bd. IX: Fragen der Gesellschaft. Ursprünge der Religion. 8. Aufl. Frankfurt/M. 1996, S. 287–444, hier S. 311. 5 Ebd. 8, 19 u. 85. 6 Die Metapher der Ansteckung verwendet Freud (wie Anm. 4), 324. 7 Vgl. Scharfe Scharfe (wie Anm. 3), bes. 76–80. 8 Vgl. Scharfe, Berg-Sucht (wie Anm. 4), 78–81.

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Der Verhau und die Tafel, von denen Lenhoff schreibt, deuten auf einen einfachen, aber bemerkenswerten Umstand hin: Hier verbietet sich etwas nicht von selbst.4 Der Bergsteiger sieht sich nicht etwa intuitiv zur Rast genötigt. Das Verbot muss gesetzt und markiert werden, um ihm bewusst zu werden. Anders das Tabu, das es der alpinen Bevölkerung einst verbot oder jedenfalls unbotmäßig erscheinen ließ, in die obersten Fels- und Eisregionen hinaufzusteigen. Als heiliger und unheimlicher Raum galten sie ihnen, als ein Ort der Geister, Saligen und Wiedergänger. Die »innere Sperre«5, ihn zu betreten, musste nicht explizit gemacht werden. Sie war so selbstverständlich wie die Überzeugung, dass eine Überschreitung bestraft werden und der Täter aus der Gesellschaft verstoßen sein würde, damit die Tat nicht ›ansteckend‹ wird.6 Es ist als die große historische Leistung des Alpinismus gedeutet worden, dass er das Tabu gebrochen und die damit verbundenen Belastungen auf sich genommen hat.7 Nicht, dass die Älpler die Alpinisten davor nicht gewarnt hätten hinaufzusteigen! Aber eine Warnung ist kein Verbot. Sie führt mögliche, vielleicht unangenehm anmutende Folgen eines Handelns vor Augen – Mühen, Gefahren und geringer Ertrag etwa.8 Aber das muss nicht zwangsläufig zu einer Unterlassung führen. Den Warnungen zum Trotz drangen gebildete Bürger und progressive Adelige in die Alpen vor. Wo einst Tabus waren, sollten Kenntnisse gewonnen werden, über die Alpen und den Körper des Alpinisten, der sich ihnen aussetzte. Und wo nach Meinung der Älpler arme Seelen umgingen, gingen die Alpinisten nun mit den Regungen ihrer Seele um – mit deren als so geheim und unzugänglich geltenden Wünschen und Verboten. Ihre Liebe zu den Bergen, von der sie bald sprachen, war ein brennendes In-

teresse an sich selbst.9 Diese Wende machte die Alpen gewöhnlicher und allgemein zugänglicher10 und bahnte dem Vereinsalpinismus den Weg, der die Kenntnisse über die Alpen »zu verbreiten und zu erweitern« und »die Liebe zu ihnen zu fördern«11 suchte, wie es in den Statuten des Österreichischen Alpenvereins (ÖAV) hieß, des ersten alpinen Vereins auf dem europäischen Festland. Zwar ging das »Bewußtsein, frevelnd einzudringen in eine verbotene Welt«, von dem Eugen Guido Lammer schrieb, dem »fühlenden Bergsteiger«12 nicht ein- für allemal verloren. Auch wenn Erstbesteigungen die stärkste Hemmung gebrochen hatten, gab es noch lange kein Gehen ohne Gewissensbisse.13 Nach und nach bildete sich aber eine Instanz, die es einem geradezu verbot, nicht hinaufzugehen: ein »alpines Gewissen«, das einen selbst unter widrigen Umständen »wenigstens einen kleinen, schüchternen Versuch«14 machen ließ. Allenfalls allzu widrige Umstände hielten einen vielleicht davon ab – kritische Situationen, mit denen nun eine wachsende Zahl von Menschen in Berührung kam. Expressis verbis konnte es jetzt heißen, dass Felsplatten und Schneemengen »das Weitergehen verbieten«15, dass Sturm und Unwetter einen Gipfel »vorläufig für uns ›Tabu‹«16 sein lassen. Aber das ›Tabu‹ steht jetzt in Anführungszeichen. Es handelt sich hier um kein Verbot mehr, das sich von selbst verbietet. Es gibt ein Subjekt, das das Verbot gleichsam erlässt (ohne ein menschliches Subjekt zu sein): die Natur bzw. etwas Materielles, Physisches (anstelle Gottes, der einen Frevel bestraft). Und es gibt ein Subjekt, das dem Verbot unterworfen ist: den Menschen, der die Natur doch eigentlich auch seinerseits unterwerfen will. Es ist eine von ihm angeeignete Natur, die ihn (vorläufig) nicht weitergehen lässt. Er ist keiner Gefahr ausgesetzt, sondern geht ein Risiko nicht ein.17 Und das in der Regel nicht ohne Hilfe von Bergführern und Trägern. Bei allem Respekt, den diese Einheimischen vor den Alpen hatten, gehörte das Gehen und Sich-Zurechtfinden in den Alpen doch zu ihrem Leben und Überleben, ihrer Arbeitswelt und Ökonomie. Ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten darin machten sie zu unverzichtbaren Wegweisern18 für den Alpinismus oder auch: zu lebenden Wegverboten. Als beispielhafte Szene dafür sei hier nur erwähnt, wie der legendär-hünenhafte Thomas Groder aus Kals seinen Begleiter am Weg auf den Großglockner vor einem Absturz bewahrt: Er hält ihn rechtzeitig »an beiden Rockschössen wie in einen Schraubstock eingeklemmt«, packt die »Rockextremitäten« mit der Faust und bemerkt »in unnachahmlicher Komik, dass das Weitergehen hier verboten sei«19. Als umso ›verbotener‹ galt es, sich im ›weglosen Gelände‹ führerlos den Mühen des Wegsuchens und -findens zu unterziehen – auch noch zu Zeiten des Alpenvereins, der sich statutengemäß nicht nur um die Kenntnis der Alpen und um die Liebe zu ihnen sorgte, sondern auch darum, »ihre Bereisung zu erleichtern«20. Die verbesserte Organisation des Führerwesens spielte dabei eine wichtige Rolle, sie machte das einst vergleichsweise geheime Wissen der Führer zugänglicher und öffentlicher.21 Aber angesichts vermehrter alpiner Unglücksfälle wurde Ende des 19. Jahrhunderts auch über weiterreichende Maßnahmen diskutiert. So wurde 1896 im Wiener Reichsrat ein Antrag eingebracht, der die Regierung zur Prüfung des Erlasses von »Verboten, ohne Führer besonders halsbrecherische Touren zu unternehmen«, auf-



  9 Vgl. u. a. Martin Scharfe, Bilder aus den Alpen. Eine andere Geschichte des Bergsteigens, Wien u. a. 2013, 17. 10 So die Bedeutung von polynesisch noa (Gegenteil von Tabu); vgl. Freud (wie Anm. 4), 311. – Zum Prozess der Gewöhnung vgl. Scharfe, Berg-Sucht (wie Anm. 4), 18, 33 u. 99. 11 Verhandlungen des ÖAV 1, Wien 1864, 1. 12 Guido Eugen Lammer, Die Texelgruppe, in: Zeitschrift des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins (im Folgenden: »Zeitschrift«), 1902, 281–311, hier 306; Hervorhebung von mir. 13 Vgl. Scharfe, Berg-Sucht (wie Anm. 4), u. a. bes. 146f. u. 233f. 14 Günter Dyhrenfurth/Alfred v. Martin, Skizzen aus der Hohen Tatra, in: Zeitschrift, 1908, 153–176, hier 171 (Hervorhebung von mir). 15 Richard Werner, Der Magnerkamm in den Zillertaler Alpen, in: Mitteilungen 1890, 241–245, hier 241 u. 244 (als ein Beleg von vielen). 16 Dyhrenfurth/Martin, Hohe Tatra (wie Anm. 14). 17 Zur Deutung (u. Erzählung) der Moderne als Übergang von der Gefahr zum Risiko vgl.: Niklas Luhmann, Soziologie des Risikos, Berlin 1991. 18 Zu dieser Bezeichnung für Bergführer vgl. Scharfe, Berg-Sucht (wie Anm. 4), 203. 19 Johann Tschandera, Besteigung des Gross-Glockners von Kals aus mit Benützung der neuen Hütte auf der Vanitscharte (Stüdlhütte), in: Jahrbuch ÖAV 5/1869, 49–67, hier 52. 20 Verhandlungen des ÖAV 1, Wien 1864, 1. 21 Scharfe, Berg-Sucht (wie Anm. 4), 201 u. 216.

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forderte. Aus den Reihen des DuOeAV kritisierte man das als »Schnürbrust polizeilicher Bevormundung«, die zum Zuwiderhandeln reizen und eine »unerschöpfliche Menge von Fragen« aufwerfen würde: »Wer wollte es beispielsweise unternehmen, die gar nicht mehr zählbaren verschiedenartigen Bergtouren zu classifizieren? Wer wäre im Stande zu sagen, welche Touren unbedingt ungefährlich, welche bedenklich, welche halsbrecherisch und welche besonders halsbrecherisch sind?«22 Dass sich auch scheinbar wegsames Gelände als halsbrecherisch erweisen kann, davor warnte 1863 beispielsweise ein Berichterstatter aus dem Rax-Schneeberg-Gebiet in den »Mittheilungen« des ÖAV: »Die Steige auf den Prettschachen zu den Salzriegeln, Bockgruben und Spitze, dann durch den Stadelwandgraben durch die Schönleiten zum Gipfel, sind zu wenig ausgetreten und verlieren sich in dem Felsen-Terrain derart, dass ich vor einem Betreten derselben ohne wegeskundlichen Führer ernstlich warnen muss«. Hingegen sei beim »Besuch des Trattenkogels die Mitnahme eines kundigen Führers nicht unbedingt nothwendig, da sich der Steig von dem südlichen Sattel des Sitzbühels längs einem alten steirischen Holzschlag bis an die Spitze hinzieht«23. Vom Bann zum versperrten Weg

22 Heinrich Heß, Die Unglücksfälle in den Alpen, in: Mitteilungen 1896, 254f. 23 Leonhard Eisank v. Marienfels, Aus Reichenau, in: Mitteilungen ÖAV 2, 1864, 447–459, hier 452–454. 24 Zur Unterscheidung von »vorfindlich«, »geworden«, »gebahnt« und »gebaut« vgl. etwa Klaus Aerni u. Andres Bretschart, 2000 Jahre Transit. Von der Rodfuhr zur NEAT, in: Wege und Geschichte. Zeitschrift von ViaStoria – Zentrum für Verkehrsgeschichte, 2/2007, 4–11, hier 7. 25 Vgl. z. B. zu einem Sackzieherweg im Salzburger Goldbergbau: Karl Reissacher, Der Rathauskogel und Kreuzkogel in der Gastein, in: Mitteilungen ÖAV 2, 1864, 183–214, hier 190. 26 Wilhelm Heinrich Riehl, Alpenwanderung eines Historikers, in: ders., Freie Vorträge. Erste Sammlung, Stuttgart 1873, 92–134, hier 97.

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Holzschläge und Heuzüge, Viehtriften und Saumpfade: solche und andere mehr oder weniger gewordene, gebahnte und gebaute24 Wege verweisen auf etwas zu Transportierendes, das getrieben und gezogen, gefahren, getragen, abgelassen wird, auf eine Spur, die zurückbleibt, aber auch vergehen kann, die etwas zugänglich macht, oft aber auch geheim bleiben soll. Mitunter bewunderten Alpinisten diese frühen Zeugnisse der Alpenerschließung für ihre überraschende Solidität trotz in ihren Augen mangelhafter oder fehlender Pflege.25 Aber vermehrt wurden diese Wege nun als überraschend brüchig und unverlässlich erlebt, als bestenfalls primitive Entlastung und schlimmstenfalls tödliche Falle. Am trügerischsten seien die »halbverlorenen Jägersteige«, warnte Wilhelm Heinrich Riehl 1873 aus den bayerischen Voralpen: »Es gibt solche, die fangen ganz prächtig an, werden aber immer steiler und gefährlicher und locken den Wanderer zuletzt an einen Felsabsturz, das heißt auf den Anstand, wo der Jäger die Gemsen belauscht. Andere führen zwar zu einem besseren Ziele, aber die Jäger lassen die Mitte absichtlich verfallen, vom Geröll überschütten, vom Schneewasser zerreißen, so daß nur noch der festeste Bergsteiger durchdringen kann.« Solche Wege hat der Jäger offenbar »für sich allein gemacht«.26 Es wohnt ihnen ein Bann inne, der Andere von der Nutzung ausschließt, aber zugleich auch auf gefährliche Weise in sich einschließt, sie ›an-

Leichentransport eines abgestürzten Touristen, 1906

stehen‹ lässt. Ist der Wanderer selbst schuld daran, weil er einen Weg eingeschlagen hat, dessen Gefahren nur Ortskundige kennen? Oder sind die Ortskundigen verantwortlich, weil sie den Weg so gefahrvoll angelegt haben? Die frühe vereinsalpinistische Literatur enthält warnende Feststellungen wie diese: »Übrigens werden diese Steige nur von Jägern und Holzarbeitern betreten, und sind daher von ihnen nur geringe Spuren vorhanden« – aber auch Klarstellungen und Entwarnungen: Ein Weg kann als »außerordentlich steil, gefährlich und nur von Jägern betreten« gelten, tatsächlich aber durchaus »ausgetreten«27 sein. Allein damit ist der Bann ein Stück weit gebrochen: Die (vermeintlichen) Tücken der Wege sind publik gemacht, man kann sich vorsehen. Unfälle können vermieden werden, falls sie nicht schon geschehen sind28 (wovor auch Ortskundige nicht gefeit sind). Mitunter verbieten örtliche Instanzen aus Sicherheitsgründen einen Weg,29 falls sie nicht dazu bewegt werden, ihn zu verbessern.30 Und seit der Gründung des Deutschen Alpenvereins (DAV) 1869 und der Fusionierung mit dem ÖAV zum Deutschen und Österreichischen Alpenverein (DuOeAV) 1874 verbesserten die Vereinssektionen vermehrt selbsttätig unpassierbare Wege und erwirkten damit Verbotsaufhebungen.31 Stärker und durchdringender ist die Emanzipation von den alten Wegen dann aber gewiss mit der Wegebau- und Markierungstätigkeit der Sektionen. So entstanden mehr und mehr gebotene oder zumindest empfohlene Alpenvereinswege, was nicht nur Bergführer erübrigte, sondern auch traditionelle Steige, wie Riehl sie beschreibt – Steige, auf denen der Jäger, als die vielleicht »einzige polizeiliche Person« in einer »schweigenden Wildnis«, »mehr kraft der Sitte, als kraft des Gesetzes, mehr kraft der Gewalt, als kraft des Rechts«32 herrscht.



27 Eisank, Reichenau (wie Anm. 23), 454. 28 Z. B.: Unglücksfälle, in: Mitteilungen 1888, 179. – Besprochen wird ein alpinistischer Unfall auf einem Bergarbeiterweg im Gesäuse, der »für die allgemeine Benützung verboten und nur den dort beschäftigten Arbeitern der Alpinen Montan-Gesellschaft, die seine Gefahren kennen, gestattet ist«. 29 Vgl. etwa: Wegverbot in den Karawanken, in: Mitteilungen 1907, 72f. 30 Z. B. Aus dem Salzkammergute, in: Mitteilungen ÖAV 1, 1863, 341–354, hier 346. 31 Z. B. machte die S. Golling einen lange Zeit »unpassirbaren« und deshalb »verbotenen« Weg wieder gangbar. – Der Weg zur Kroatenhöhle (Pass Lueg), in: Mitteilungen 1885, 145. 32 Riehl, Alpenwanderung (wie Anm. 26), 98.

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Im Gamsgebirg. Holzstich nach einer Zeichnung von A. Thiele, 1899

33 Vgl. Karl S. Bader/Gerhard Dilcher, Deutsche Rechtsgeschichte. Land und Stadt – Bürger und Bauer im Alten Europa 1, Berlin u. a. 1999, 148–150. 34 Vgl. Mario Offenhuber, Wegefreiheit im Wald II. Historische Entwicklung in Österreich. Mit einem Anhang über das Betretungsrecht in Schweden, Schweiz und Deutschland (Informationen zur Umweltpolitik, 140), Wien 2000, 6 (u. zum Folgenden 6–12).

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Gerade der Bann ging aber auch in die Sphäre von ›Gesetz‹ und ›Recht‹ ein. Der Begriff gehörte zur Terminologie der niederen Gerichtsbarkeit, die Streitigkeiten um die Nutzung gemeinsamen Grundeigentums (der Allmende) schlichtete. Und es war eine Praxis der weltlichen und geistlichen Landesherrschaft, einen Wald durch Bannerklärungen einer Nutzung vorzubehalten, etwa für die Jagd, ab dem 18. Jahrhundert zusehends aber auch für kontrollierte Holznutzung angesichts wachsenden Bedarfs.33 Steigende Bevölkerungszahlen und die Industrialisierung zogen im 19. Jahrhundert vermehrt Konflikte um die Ressourcen des Waldes nach sich: War dieser ein alter bäuerlicher Gemeinschaftsbesitz oder ein einst landesherrschaftliches und nun ›herrenloses‹, daher an den Staat gefallenes Gut? 1848/49 kam es in Bayern und in Österreich-Ungarn zur Bauernbefreiung und Grundentlastung. Auch die Jagdausübung stand nun grundsätzlich jedem zu, der Grund und Boden besaß, und die österreichisch-ungarische Regierung ermöglichte neben der feudalen Eigenjagd die bäuerliche Gemeindejagd. Weil das Recht zur Jagdausübung aber an einen Grund von gewisser Größe und an Gebühren gebunden war und der Bezirkshauptmann Gemeindejagden an den Bestbietenden verpachten konnte, blieb die Jagd exklusiv.34 Häufig kauften nun wohlhabende Adelige und Geschäftsleute Alm- und Bauerngründe auf, um

das Jagdrecht zu erwerben. Sie beerbten die feudalen Grundherren und ahmten oft auch ihre Sitten nach, während die Landwirtschaft (in den östlichen Kronländern stärker als im Westen35) einen Niedergang erlebte. Das Reichsforstgesetz von 1852 verschärfte den Vorrang von »Jagd vor Landwirtschaft«36 noch, indem es die Einrichtung von Schonflächen für das Wild erlaubte. Holzklauben, Beeren- und Pilzesammeln konnte man dort nur noch mit Zustimmung des Eigentümers. Dessen Personal (das vom Strafgesetzbuch der Polizei bzw. Gendarmerie gleichgestellt war37) konnte jede/n des Waldes verweisen, der/die ihn außerhalb öffentlicher Wege betrat und »zu Besorgnissen für die öffentliche Sicherheit oder das Waldeigentum Anlass«38 gab. »Privatgrund! Hier wird nicht aufgetreten!«39, ruft der Waldaufseher Ladislaus in Peter Roseggers »Jakob der Letzte« (1887) unbefugten Eindringlingen zu. Wobei er neben einheimischen SammlerInnen vor allem TouristInnen als »neue Landplage«40 im Visier hat. Seit der Gründung der alpinen Vereine war im Neben- und Ineinander mit dem Vorrang von ›Jagd vor Landwirtschaft‹ vermehrt auch ein Vorrang von »Jagd vor Fremdenverkehr«41 behauptet und kritisiert worden. Schon der erste Vorsitzende des ÖAV Eduard Fenzl sah sich nicht nur mit einer inner-alpinistischen Opposition konfrontiert, die Reiseerleichterungen als Eintrübung eines ›wahren‹, im positiven Sinne primitiven Bergsteigens wie auch des älplerischen ›Volkscharakters‹ kritisierte. In seiner Eröffnungsansprache zur ersten konstituierenden Vereinssitzung 1862 sah er sich veranlasst, sich mit einer zweiten, äußeren Opposition auseinanderzusetzen: »Wenn ein Waidmann das Eindringen fremder Besucher in die Waldes­ einsamkeit, und das Beschreiten der lichten Bergeshöhen mit finsteren Blicken verfolgt, und ihm um die Ruhe und den stillen Frieden seines Hochwilds und seiner Gemsen bangt, so mag er unbesorgt um selbe sein.« Denn weder verweile der Wanderer gern im dichten Wald, noch gehe er dorthin, wo die Gemse steht, am wenigsten zu Zeiten der Pirsch. TouristInnen und Jäger können und sollen sich also ihrer Wege gehen lassen, räumlich und zeitlich. Und zudem prophezeit Fenzl, dass mancherorts der Tourismus das Wild auf geradezu evolutionäre Weise ablösen wird. »[W]ohin sich vielleicht bei uns einmal ein Strom lebensfroher Menschen ergiessen kann, steht der Wildstand jetzt schon zum häufigsten auf schlechten Füßen«.42 Bürgerliche Jäger führten das auf feudale Übernutzung und angeblich unethisches bäuerliches Jagen sowie die Wilderei zurück. Dagegen erklärten reaktionäre Stimmen, die Gemse gedeihe nur unter adeligen Augen, in der Monarchie.43 Faktisch wuchs in den folgenden Jahrzehnten die TouristInnenzahl und der Wildbestand, Letzteres nicht zuletzt dank der Jagdleidenschaft des Kaisers.44 Franz Josephs Hofjagdgebiet im Salzkammergut kann deshalb auch als ein erstes, frühes Beispiel in eine Topographie und Chronologie alpinismushemmender Wegabsperrungen eingetragen werden. Mochte das Salzkammergut dank der Eisenbahn auch »so zu sagen an der Weltstrasse«45 liegen und TouristInnen leicht zugänglich sein: im Hofjagdgebiet konnte allenfalls die Kaiserin Bergsteigen gehen.46



35 Im Westen herrschte das Gemeinschaftseigentum vor, im Osten die Eigentumsdefinition des Römischen Rechts: ebd., 12. 36 Ebd., 6–8. 37 Kurt Jäger, Wegefreiheit im Bergland, Mitteilungen ÖAV 1972, 127f. 38 zit. n. Lenhoff (wie Anm. 1), 16. 39 Peter Rosegger, Jakob der Letzte. Eine Waldbauerngeschichte aus unseren Tagen (P. K. Rosegger’s ausgewählte Schriften 23), Wien u. a. 1889, 356. 40 Ebd. 41 Offenhuber, Wegefreiheit im Wald (wie Anm. 34), 12. 42 Verhandlungen des ÖAV 1, Wien 1864, 15f. 43 Vgl. Gert Andrieu, Auf der Jagd – wonach, wozu?, in: Der oberösterreichische Jäger, Sept. 2011, 6–10; u. als Beispiel für eine monarchiefreundliche Sicht: Riehl, Alpenwanderung (wie Anm. 26), 101. 44 Offenhuber, Wegefreiheit im Wald (wie Anm. 34), 9. 45 Aus dem Salzkammergute (wie Anm. 30), 341. 46 Gudrun u. Herta Wallentin, Alpingeschichte kurz und bündig: Steinbach am Attersee (Initiative Bergsteigerdörfer), Innsbruck 2010, 30–32.

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Der Kaiser am Stand (Gemälde von Julius v. Blaas), 1889

»Leider müssen die Partien auf das Höllengebirge blos auf Feuer- und Albererfeldkogel beschränkt werden, da es der Gemsreviere halber nicht gestattet ist, weiterzugehen. Wer es versuchen wollte, würde gar bald einen ›Grünen‹, so nennt man hier die Jäger, neben sich haben, der Einem dann den Weg in das Thal hinab ›leuchten‹ würde«,

47 Ebd., 353f.; Hervorhebungen im Original nicht übernommen.

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berichten die »Mittheilungen« des ÖAV 1863. Der Jäger, andernorts als geborener Bergführer bekannt, ist hier also ein lebendes Wegverbot. Und als »Curiosum« fügt der Bericht hinzu, dass »am Fusse des Traunsteins am Weg zur Mayralm eine Warnungstafel neben dem Weg eingesteckt« sei, »auf welcher zu lesen steht, dass bei Excursionen auf den Traunstein die Reisenden sich des Wildes halber jedweden Lärmens, sei es Singen, Jauchzen, Blasen etc. zu enthalten haben!«47 Teils betrifft die verordnete ›Enthaltsamkeit‹ also das Gehen überhaupt, teils soll man sich akustisch nicht gehen lassen, um das Wild nicht aufzuschrecken. Namentlich das

›Lärmen‹ der TouristInnen wurde in Jagdkreisen für vermehrte Schäden im Wald verantwortlich gemacht.48 Dagegen führte ein Waidmann aus dem benachbarten Bayern das kaiserlich-»strenge, jede Oeffentlichkeit scheuende Absperrsystem« in der Wiener »Jagd-Zeitung« auf eine »Idiosynkrasie gegen Fremde und einen sehr überflüssigen Mangel an Menschenfreundlichkeit« zurück. Im Vergleich dazu sei der Alpinist in Bayern von der »Leichtigkeit verwöhnt«, mit der ihm »die Besteigung der im k. baierischen Leibgehege liegenden Göll und Watzmann, so wie der übrigen baierischen Hochgebirge geboten wird«. In einer Fußnote hielt die Redaktion dagegen: Längst sei der Tourismus zu einer »Geißel« für »Ruhe und Ordnung«49 im Revier geworden! Und ein Jahr darauf schrieb dieselbe Zeitung mit Genugtuung, »dem fortwährend steigenden Strome der Touristen« bleibe wenigstens »eine Freudenquelle […] unzugänglich«: »das edle Waidwerk, welches noch heute in ungestörter Reinheit unter dem Schutze des kaiserlichen Jagdherren geübt wird«. »Motto: Viele sind berufen, aber nur wenige auserwählt.«50 Massensymbole51 (wie der ›Strom‹ und die ›Geißel‹) und Elitekonzepte (wie das der Jagd, die »ihrem Wesen nach Begrenzung und Vorrecht«52 verlange) bringen sich hier also gegenseitig hervor und bedingen einander. Weitere Wegverbote sind in der damaligen literarischen Tätigkeit des DuOeAV kaum erwähnt. Eine Ausnahme ist die Jagd Viktor Emanuels I. in den Piemontesischen Bergen, die das Reisen mal verunmöglicht, mal erleichtert – wurden Wege doch eigens für den Besuch des Königs ausgebaut.53 Überhaupt erscheint das (teils als traumhaft komfortabel, teils als allzu verschwenderisch beschriebene54) Netz feudaler Jagdwege und -hütten zunächst ab und zu als etwas, das dem Alpinismus offensteht und sich adaptieren lässt; und mancher Jagdherr wird nicht nur als Gönner und Förderer, sondern sogar als Pionier des Tourismus gelobt.55 Alles in allem dominiert aber der Eindruck einer weitgehend ablehnenden Haltung der Jägerschaft dem Alpinismus gegenüber, die die alpinistische und mithin volkswirtschaftliche Entwicklung bestimmter Regionen oder überhaupt Österreichs (namentlich im Vergleich zur Schweiz) verzögere.56 Dessen ungeachtet hing vieles auch von der Gunst der Jagdherren ab. Überall dort, wo sich das Netz von Alpenvereinswegen und -hütten über die Alpen legte, führten die Wege in der Regel über ›fremden Grund und Boden‹, der oft zur Jagd verpachtet war.57 Zu ihrem Bau bedurfte es – ebenso wie zur Verbesserung unpassierbarer, mitunter gesperrter Wege58 – der Genehmigung des Eigentümers beziehungsweise der Rücksichtname auf den Pächter. Im hochalpinen Ödland war diese meist leicht zu bekommen, aber für landwirtschaftlich genutzte Gebiete unterhalb der Baumgrenze waren häufig Verhandlungen und Entschädigungszahlungen nötig. Konnte ein neuer Weg gebaut werden, waren die Sektionen darum bestrebt, ihn von der zuständigen Wegebehörde zu einem ›öffentlichen Weg‹ erklären zu lassen, sodass er jedermann offenstand. Zu Konflikten darüber kam es eher selten59 – doch mehrten sich seit den 1880er-Jahren die Klagen über solche Wege, die zumeist aus Jagdgründen als nicht-öffentlich deklariert wurden. Der Reichsratsabgeordnete und spätere Gründer der Deutschen Volkspartei Otto Steinwender schrieb 1887 von einer Entwicklung »in allerneuester



48 Über wachsenden Wildstand trotz gesteigerten Touristenbesuchs: Mitteilungen 1887, 265–268. 49 L., Ueber einzelne Jagdverhältnisse im oberösterreichischen Hochgebirge, in: Jagd-Zeitung 3/1860, 727–730, hier 728. 50 Eine Jagdpartie im Salzkammergut, in: Jagd-Zeitung 4/1861, 617–621, hier 617f. 51 Ein Begriff von Elias Canetti: ders., Masse und Macht, Frankfurt/M. 1980, 81. 52 José Ortega y Gasset, Über die Jagd, Hamburg 1957, 15. 53 Mitteilungen 1876, 252–268, hier 265. 54 Vgl. etwa Bernhard Jülg, Die Hinterriss, in: Jahrbuch ÖAV 5/1869, 176–186, hier 179; Hermann v. Barth, Die Alpen Ladiz und Laliders in der Hinteren Riss, in: Zeitschrift DAV 1870/71, 15–17, hier 16. 55 Z. B. Anton von Ruthner, Die Hochwildstelle in Obersteiermark, in: Jahrbuch ÖAV 6/1870, 106–121, hier 114; Geschäftsbericht, in: Zeitschrift DAV 1870/71, 577–584, hier 581f. 56 Mitteilungen, 1886, 14–17, hier 14 f. 57 Vgl. dazu u. zum Folgenden: Anneliese Gidl, Alpenverein. Die Städter entdecken die Alpen, Wien/Köln/Weimar 2007, 161f. 58 Mitteilungen 1908, 289f. 59 Vgl. Gidl, Alpenverein (wie Anm. 57), 161.

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60 Otto Steinwender, Über den Missbrauch des Jagdrechts in den Oesterreichischen Alpenländern (zit. n. Offenhuber, Wegefreiheit (wie Anm. 34), 16); vgl. Mitteilungen 1887, 219. 61 Vgl. aber: Wegverbesserungen auf das Kammerlingshorn, in: Mitteilungen 1882, 219. 62 Beispiele: Mitteilungen 1893, 154; 1901, 198; 1893, 181. 63 Z. B.: Mitteilungen 1904, 186, 207. 64 Z. B.: Wegverbot (wie Anm. 29); Mitteilungen 1911, 150. 65 Z. B.: Mitteilungen 1893, 201. 66 Mitteilungen 1890, 95. 67 U. a. auch wegen militärischer Schießübungen oder Viehseuchen; z. B.: Mitteilungen 1898, 191; 1899, 40. 68 Gerichtliche Entscheidung wegen Offenhaltung eines Saum- und Fusspfades, in: Mitteilungen 1883, 178f. 69 Vgl. Otto Steinwender, Wegabsperrungen, in: Mitteilungen 1914, 147–152, hier 147; Wegefreiheit und Naturschutz, in: Mitteilungen 1916, 30–32, hier 31. 70 Vgl. ebd. – Ein seltenes Beispiel bei Ernst Enzensperger, Hochalpine Spaziergänge VII, in: Mitteilungen 1900, 13–15, hier 15.

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›Schilderwand‹ an der Mödlinger Hütte mit Geboten bzw. Verboten: »Achtung auf die Jagd!« und »Wanderer! Bergblumen woll’n Dir Freude geben. Bitte, laß auch Du sie leben.«

Zeit«60, die in Österreich bisher so undenkbar gewesen sei wie in Oberbayern61 und der Schweiz. In den »Mitteilungen« des DuOeAV häufen und verdichten sich nun die Berichte über ›Wegverbote‹ und ›Wegabsperrungen‹. Vor allem der höhere und niedere Adel schränkt demnach die Bewegungsfreiheit ein, etwa an der Rax und am Schneeberg, im westlichen Hochschwabgebiet und im Gesäuse,62 im Toten Gebirge und am Gleinalpenzug,63 in den Karawanken und Niederen Tauern,64 in der Hinterriss und im Karwendel.65 Vereinzelt erlassen auch Landesausschüsse und Stifte (als Grund- und Forstbesitzer)66 sowie staatliche Behörden67 Verbote, seltener zunächst Privatiers wie der Schlossbesitzer Carl Kupelwieser in Niederösterreich.68 Bald nach 1900 mehren sich aber auch diesbezügliche Konflikte, besonders mit Industriellen als Jagdpächtern sowie Pächtern ärarischer Grundstücke.69 Von Wege sperrenden Bauern liest man kaum.70 Vom gefährdeten Einvernehmen zum Protest

Die erwähnten Verkehrsnachrichten sind oft nur wenige Zeilen lang: Wo, wann und wie lange sind welche Wege gesperrt? Wird ein Weg früher als andere wieder freigegeben? Und wann ist die Sperre ganz aufgehoben? Bleibt ein Weg unter Auflagen oder für Befugte zugänglich? Und was

ist dort zu unterlassen, wo man gehen darf? Ab und zu gibt ein Eigentümer das bekannt,71 öfter eine Sektion oder alpine Gesellschaft,72 teils im Auftrag des Verbotserlassers,73 teils »im Einvernehmen«74 mit ihm. Auf die Bekanntmachung folgt meist die Mahnung, das Verbot zu beachten, um unverhoffte Konfrontationen mit dem Verbot vor Ort und damit Störungen im alpinen Fußverkehr zu vermeiden. Das Wohl und die Sicherheit jedes einzelnen Touristen wird als ein Argument in diesem Zusammenhang genannt.75 Aber vor allem wird um Rücksicht auf die Jagd gebeten, die Jagdfreunden zufolge schon durch einzelne Verbotsüberschreitungen empfindlich gestört sein konnte.76 Auch schon eine Überschreitung genügte so gesehen vielleicht, um das »gute Einvernehmen zwischen Turistik und Jagdverwaltung« zu gefährden,77 an das die Meldungen appellieren – ein labiles Gleichgewicht, das eine Sektion oft erst nach mühsamen Unterredungen erzielen konnte.78 Diese Verhandlungserfolge schienen nun umso gefährdeter, je mehr GeherInnen und potentielle Verbots-ÜbertreterInnen in die Berge kamen. Um das Einvernehmen zu schützen, war den Sektionen bereits bei der Generalversammlung des DuOeAV 1879 empfohlen worden, vor Ort selbst »Tafeln anzubringen, welche den Besuchern des Berges bekannt geben, dass unnöthige nicht im Zweck der Bergbesteigung selbst gelegene Beunruhigungen den Jagdberechtigten schädigen«79. Und 1890 waren solche »Jagdschutztafeln« auch in der zweiten Hütten- und Wegebauordnung des DuOeAV vorgesehen, um den Jägern zu signalisieren, »dass unser Verein und dessen Mitglieder bemüht sind, die Interessen der Jagd bei dem Besuche der Alpen zu wahren«, in der Hoffnung auf »guten Willen«80 im Gegenzug. Umso lobenswerter erscheint es manchen Berichten zufolge, wenn dieser oder jener Grundeigentümer und Jagdpächter »vernünftigerweise die Wegverbote auf das wirklich billige Mindestmaß und vor allem einfach auf die Zeit der Jagden selbst beschränkt«81. Und umso unvorteilhafter und kritikwürdiger, wenn andernorts das ›billige Maß‹ räumlich und zeitlich überschritten wird, wenn Verbote »strenger stylisiert«82 sind als nötig und Sperren vielleicht sogar »vollkommen zwecklos sind«. Verursacht »das erzwungene Verlassen der Wege« nicht eigentlich »weit leichter Störungen des Wildstands […], als wenn der Bergfahrer den gebahnten Weg geht«? Davon abgesehen, dass der Wanderer vielleicht in Gefahr gerät?83 Bei allen Bekundungen guten Willens, die es auch auf Seiten der Jägerschaft immer wieder gibt, fragt man sich, wer denn nun auf beiden Seiten den Bogen überspannt. Den Alpinisten, der dies tut, nennt Fritz Benesch einen »Wildling«84. In der Rax, nahe der Großstadt Wien, würde »lärmendes, zügelloses Volk […] die Felsen an Sonntagen auf die unangenehmste Weise bevölkern«, Steine lostreten und sich leichtsinnig in Gefahr begeben. »Dabei erheben sie ohne vernünftigen Anlass ein widerwärtiges Gejohle, das uns aus der schönsten Stimmung reisst; abgesehen davon, dass der unnöthige Lärm schliesslich zu Reibereien mit dem Jagdpersonale und zu verschärften Wegverboten führt.« Das Verbot ist demnach eine Konsequenz alpinistischen Fehlverhaltens. Und zumal dann, wenn dieses Fehlverhalten zum Sakrileg stilisiert wird: »Wer in ein Heiligtum eintritt, johlt nicht!«85, liegt die Assoziation der biblischen ›Tempelreinigung‹ nah. War das Hinauswerfen der Wildlinge



71 Z. B. Mitteilungen 1899, 200. 72 Z. B. Mitteilungen 1901, 207 (S. Linz); 1900, 168 (AG Ennsthaler). 73 Z. B. Wegverbot, in: ebd. 1898, 191. 74 Z. B. Mitteilungen 1900, 168 (AG Ennsthaler). 75 Z. B. Mitteilungen 1903, 225. 76 Z. B. Mitteilungen 1894, 3f. 77 Mitteilungen 1912, 216. 78 Mitteilungen 1890, 95. 79 Bericht über die sechste GeneralVersammlung des DOeAV im Pinzgau (Saalfelden) am 19. August 1879, in: Zeitschrift 1879, 409–422, hier 415. – Die gleichzeitige Anbringung von Wegund Jagdschutztafeln erwähnt z. B. in Mitteilungen 1887, 282. 80 Mitteilungen 1890, 137–146, hier 138f. 81 Mitteilungen 1906, 234f., hier 235. 82 Mitteilungen 1890, 95. 83 Mitteilungen 1887, 265–268, hier 268. Als Beispiel nennt dieses Gutachten der S. Austria im Auftrag des k. k. Innenministeriums einen Unfall im Blühnbachtal, der durch ein Abkommen vom Weg verursacht wurde, zu dem es aufgrund eines Wegverbots gekommen sei. 84 Fritz Benesch, Die Raxalpe und der Wiener Schneeberg, in: Zeitschrift 1898, 197–228, hier 215. – Der Ausdruck »Wildling«/»Rohling« war häufiger in Gebrauch; vgl. z. B. Naturschutz (wie Anm. 69), 31. 85 Hans Biendl, Jagd und Turistik, in: Mitteilungen 1917, 85–88, hier 86.

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»Der blaue Montag«, Karikatur von H. Einer in »Der Morgen« (1.6.1914)

»Ein Attentat auf den Großglockner. Der Zugang zum Glockner soll gesperrt werden.« (Prager Tagblatt Nr. 137, 1914)

86 Benesch, Raxalpe (wie Anm. 84), 215. 87 Barth, Alpinistik und Jagd (wie Anm. 56), 15. 88 Carl Freih. v. Czoernig, Alpinistik und Jagdrecht, in: Mitteilungen 1890, 33–35, hier 35. 89 Steinwender zit. n. Offenhuber (wie Anm. 34), 16. 90 Zur Frage: Alpinistik und Jagdrecht, in: Mitteilungen 1890, 66. 91 Mitteilungen 1886, 14–17, hier 15.

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durch das Jagdpersonal nicht eigentlich im Sinne des »wahren Alpinismus«86? – Gerade dem Personal wurde andererseits aber eine überzogene, »mehr oder weniger offen zur Schau getragene Feindseligkeit gegen die Alpinisten«87 zugeschrieben. Der Jagdherr, ob blaublütig oder nicht, sei »stets ein G ­ entle­man in des Wortes bester Bedeutung«88, so eine gängige Meinung. Die Aggression gehe von den ›Untergebenen‹ aus, meinte Steinwender. »[A]uf Schritt und Tritt, oder wenn [man] von der gewöhnlichen Fahrstraße abweicht«, werde man »von irgend einem rohen Bengel angehalten und insultiert«89, schrieb er angewidert. Berichte über gerichtsanhängige Fälle »grober Uebergriffe« seitens des Personals (bis hin zu Schussandrohungen und körperlicher Gewalt) schienen dies zu bestätigen, aber auch zu zeigen, dass Übergriffe nicht ungestraft blieben.90 Als 1885 aber der »Erste Österreichische Jagdschutzkongress« tagte, waren es ausschließlich Jagdherren, die die Regierung aufforderten, gegen »das Ueberhandnehmen von Touristendurchzügen« und »die hiebei vorkommenden Ausschreitungen, wie Steinabrollen, Revolverschüsse u. dgl.« vorzugehen. Es handle sich um »nur selten vorkommende Ausschreitungen«, hielt namens des DuOeAV Burghard Josef von Barth dagegen (was auch für die ›Übergriffe‹ des Personals auf Wanderer gelten mochte!). Die polemische Verallgemeinerung dieser Einzelfälle ziele darauf ab, dem Tourismus generell und den davon profitierenden Älplern zu schaden. Es trete hier »jener Widerstreit neuerlich [hervor], welcher seit Jahrhunderten zwischen den Jagdherren und der Bevölkerung herrschte und herrscht«. Immer noch fühle sich der Älpler als »freier Mann«, der sich die Früchte von Feld und Wald als »herrenlose« Sache aneignen könne. Mitunter lädt seine »Uebertretung von Jagdvorschriften«91 daher auch zur Identifikation ein. Der Alpinist, der sich mit geradezu älplerischem Geschick der jagdlichen Wege-Polizei entzieht,

Die Sonntagskarseen und das Waldhorn, Holzstich, nach einer Zeichnung von A. Heilmann, 1896

»Willers Grandetablissement Großglockner«, Karikatur in der Satirezeitschrift Kikeriki, 31. Mai 1914

stößt da und dort auf Sympathie92 – wie der Älpler selbst, der von den Jagdherren unterdrückt werde. Aber das Verhältnis der Alpinisten zu den Älplern ist als ambivalent zu bezeichnen. Deren »vermehrte Wildfrevel und Strafverhandlungen« werden mitunter auch als »bereits allseits übel vermerkte«93 Demoralisierung durch die Jagd kritisiert, im Kontrast zur moralisch wohltuenderen, auch vom Klerus anerkannten Wirkung des Alpinismus.94



92 »Zudem bedarf es bei dem strengen Wegverbot schon der Geriebenheit eines in den Bergen förmlich aufgewachsenen Touristen, um dem Jäger zu entkommen«: Benesch, Raxalpe (wie Anm. 84), 228. 93 P., Rezension zu Keller, F. C.: Die Gemse. Ein monographischer Beitrag zur Jagdzoologie, in: Mitteilungen 1886, 281. 94 Vgl. z. B. Mitteilungen 1886, 14–17, hier 15.

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95 Ersterer etwa im Rax- und Schneeberggebiet, zweiterer im Gesäuse. Mitteilungen 1896, 213; 1890, 95. 96 Wegverbot Karawanken (wie Anm. 29), 73. 97 Der verbotene Weg. Ein unerhörter Missbrauch des Besitzrechtes, in: Der Naturfreund 10/1906, 138f., hier 138. 98 Vgl. u. a. Johannes Straubinger, Sehnsucht Natur. Die Geburt einer Landschaft, Salzburg 2009, 90; sowie »Verbotene Weg(e)«, in: Der Naturfreund 10–18/1906–1914 u. 20/1916. 99 Gerald Schügerl, 80 Jahre Naturfreunde Österreich, Wien 1975, 96. 100 Mitteilungen 1923, 68–70, hier 68. 101 Vgl. u. a. Schügerl, Naturfreunde (wie Anm. 99), 96. 102 Offenhuber, Wegefreiheit (wie Anm. 34), 13. 103 Vgl. Ulrich Linse, Das Proletariat – Komplize der kapitalistischen Naturausbeutung?, in: Jost Hermand (Hg.), Mit den Bäumen sterben die Menschen. (Literatur Kultur Geschlecht 6), Wien 1993, 119–148, hier 134. 104 Günther Sandner, Naturaneignung und Kulturmission, in: Österr. Zeitschrift für Politikwissenschaft 25/1996, H. 2, 207–222, hier 211. 105 Lenhoff (wie Anm. 1), 3. 106 Mitteilungen 1914, 161–170, hier 169. 107 Siehe etwa Mitteilungen 1936, 256– 258, hier 256f. 108 Vgl. etwa Fremden-Blatt, 21.5.1914, 11f.; Allgemeiner Tiroler Anzeiger, 2.6.1914, 11.

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Gegen Wegverbote hatten sich unterdessen auch der 1869 gegründete »Österreichische Touristenclub«, der 1878 gegründete »Österreichische Alpen-Club«95 sowie – besonders vehement – der 1895 gegründete sozialdemokratische Touristenverein »Die Naturfreunde« zu engagieren begonnen. Als etwa Baron Julius Jakob von Born just zu der Zeit weite Teile der Karawanken absperrte, als die Karawankenbahn eröffnet wurde, war der DuOeAV, in dessen Arbeitsgebiet die Sperren fielen, um ein Abkommen mit von Born bestrebt.96 Dagegen lehnten die Naturfreunde das als »Betteln«97 ab. Sie bewegten ›ihre‹ Reichsratsabgeordneten zu Interpellationen. Neben kaisertreuen Deutschnationalen wie Steinwender nahmen sich nun auch Sozialdemokraten des Themas an – vielfach auf der Grundlage von Berichten, denen die Vereinszeitschrift der Naturfreunde seit 1906 die Rubrik »Der verbotene Weg«98 widmete. Unterschiedliche Positionen der alpinen Vereine zeigten sich auch, als Erzherzog Franz Ferdinand, seit 1908 Jagdbesitzer im Salzburger Blühnbachtal, sein Personal angeblich anwies, jeden Bergsteiger anzuhalten und »wie einen Wilderer [zu] erschießen«99. Der Sektion Salzburg des DuOeAV gelang es, »durch schwierige Unterhandlungen« durchzusetzen, »daß wenigstens einige Steige dort freigegeben«100 wurden. Dagegen ließen die Naturfreunde die Passage aus einem verbotenen Wanderführer nachdrucken, der zur Missachtung der erzherzoglichen Wegverbote aufrief.101 Überhaupt waren öffentlich angekündigte ›Trutzpartien‹ ein wichtiges Protestmittel der Naturfreunde.102 Seinen Hauptgegner sah der Verein, der seit 1912 auch in Deutschland aktiv war,103 in einem »degenerierten«, »parasitären« und »nutzlosen« Adel, der das Proletariat von der Natur »enterbt«104 habe. Als Kontrast dazu begegnet etwa bei Arthur Lenhoff ein »urwüchsiger Kommunismus«105, den es einst in den Alpen gegeben habe und künftig vielleicht wieder geben werde. 1914 war dann aber auch für den DuOeAV ein Punkt erreicht, an dem der Weg des Verhandelns, der Diplomatie geradezu verboten schien. In einem Brief hatte ein Herr H. Willers jun. aus Bochum dem Hauptausschuss mitgeteilt, er habe die Pasterze mit ihren südwestlichen, nördlichen und nordöstlichen Randerhebungen gekauft.106 Anders als sonst in den Hohen Tauern, wo das Ödland ober der Baumgrenze dem Staat gehörte, befand dieses Areal sich im Besitz der Familie Aicher von Aichenegg, die es zwei Jahre zuvor bereits der AV-Sektion Berlin verkaufen wollte.107 Und auch wenn nun der Verkauf an Willers noch nicht vollzogen war, kündigte dieser bereits an, das Gebiet ab 1. August für den Touristenverkehr zu sperren. Er wolle dort Steinwild aussetzen (was von Beginn an als abstruses, nur ›vorgeschobenes‹ Anliegen galt108), sei aber bereit, einige vom Alpenverein zu benennende Wege freizugeben: »Es wird dies ja ein harter Schlag für den Verein sein, doch bin ich gewillt, weitestes Entgegenkommen zu zeigen und hoffe, damit einen friedlichen Vergleich herbeizuführen«. Der Hauptausschuss antwortete ihm brieflich, er sehe keine physische Möglichkeit, das Gebiet mit seiner mehr als fünfzig Kilometer langen Grenze abzusperren und zu überwachen. Auch sei es rechtlich unzulässig, Wege zu sperren, »die teils seit altersher begangen sind, teils zu Hütten führen, die auf eigenem Grunde der Besitzer stehen«. Und vor allem hätte »die bloße Ankündigung« der Sperre große Entrüstung in einer breiten Öffentlichkeit entfacht. Man schlage Wil-

lers deshalb nichts vor, sondern sehe allem Weiteren »mit voller Ruhe«109 entgegen. Allzu rasch kehrte indessen keine Ruhe ein. Bei einer von den Naturfreunden organisierten Versammlung protestierten Sprecher aller alpinen Vereine gegen das »schon zum System gewordene«110 Absperren der Berge. Auch Gemeinderäte und Touristenvereine schlossen sich dem Protest an, es kam zu Interpellationen in zwei Landtagen111 und zu parlamentarischen Debatten, etwa in der bayerischen Abgeordnetenkammer112. Und die wochenlange Presseberichterstattung über das »Attentat auf den Großglockner«113 zeigt, wie sehr dieses als tiefgreifender Normbruch erlebt und mit ambivalenten Gefühlen wie »Staunen, Verblüffung, Ärger, Wut, aber auch Heiterkeit«114 verknüpft wurde. Das lag gewiss auch daran, dass der Großglockner nicht irgendein Berg war. Das »Prager Tagblatt« schrieb vom »heiligen Tempel des Alpinismus«, in dem dieser seine »ersten Gehversuche«115 gemacht habe und der dank seiner jahrzehntelangen Erschließung nun »verhältnismäßig leicht zu bewandern«116 sei. ›Heilig‹ ist der Großglockner also nicht etwa in seiner Unberührtheit, sondern in seiner für den Alpinismus paradigmatischen Zugänglichkeit. Und umso mehr schien das ›Attentat‹ eine »lange Reihe« vergangener »Attentate auf die Wegefreiheit in den Bergen«117 nicht nur fortzusetzen, sondern symbolisch zu verdichten und zuzuspitzen und den vereinten Protest der alpinen Vereine118 und der Öffentlichkeit zu erfordern. Bei aller beschworenen Einigkeit traten in der Causa Willers aber auch die Spannungen deutlich hervor, von denen der Alpinismus und das soziale Leben überhaupt kurz vor dem Beginn des Ersten Weltkriegs gezeichnet waren: »Die meisten Touristen, die jetzt über die Drohung des Herrn Willers entsetzt sind, sind Bürgerliche wie er. Fabrikanten, Grund- und Hausbesitzer oder auch Intellektuelle, Doktoren, Professoren, die ganz auf dem Boden der bürgerlichen Gesellschaft stehen, bei den Wahlen gegen die Partei des Umsturzes, für die Parteien des Besitzes stimmen. Welches Recht haben aber sie, dem Herrn Willers aus Bochum böse zu sein?«, schrieb der Arbeiterwille und wünschte sich »noch mehr Willerse […], die Ernst machen würden mit der kapitalistischen Logik«119! Vom geschützten Recht zur Besucherlenkung

Während Willers, wie im Juli bekannt wurde, die Frist für den Kauf verstreichen ließ, waren die Willerse zum prägnanten Typus geronnen. Ihr Angriff auf die Wegefreiheit (so der 1914 bereits mehrfach verwendete Begriff120)121 stand offenbar für einen prinzipiellen Konflikt zwischen zwei Errungenschaften der bürgerlichen Gesellschaft: dem Recht auf Eigentum und dem Recht auf Freizügigkeit der Person. Freilich war beides miteinander verquickt. So meldeten sich die alpinen Vereine nicht zuletzt als Grundeigentümer zu Wort und sorgten sich um die Entwertung ihres Hüttenbesitzes.122 Und dennoch: Nicht selten wurde das eine Recht als Bedrohung des jeweils anderen wahrgenommen. Die alpinen Vereine



109 Mitteilungen 1914, 161–170, hier 169f. 110 Arbeiterzeitung, 11.6.1914, 8. 111 Fremden-Blatt, 23.5.1914, 9; Allgemeiner Tiroler Anzeiger, 27.5.1914, 3. 112 Dort richtete sich der Protest schließlich auch gegen Prinzregent Luitpold als Jagdpächter; vgl. Neues Wiener Journal, 28.5.1914, 10f. 113 Z. B. Prager Tagblatt, 20.5.1914, 5. 114 Prager Tagblatt, 29.5.1914, 2. 115 Ebd., 21.5.1914, 9. 116 Ebd., Morgenausgabe, 22.5.1914, 1. 117 Steinwender, Wegabsperrungen (wie Anm. 69), 147. 118 1914 schlossen sie sich zum »Verband zur Wahrung allgemeiner touristischer Interessen« mit Sitz in Wien zusammen. Mitteilungen 1919, 87f. 119 Arbeiterwille. Organ des arbeitenden Volkes für Steiermark und Kärnten, 24.5.1914, 1f. 120 Er begegnet 1914 bereits mehrfach; vgl. z. B. Mitteilungen 1914, 184; Neue Freie Presse 24.5.1914, 14f.; Prager Tagblatt 29.5.1914, 2. 121 Vgl. z. B. den Bericht über die Einrichtung eines »Kampffonds« für die »Aufrechterhaltung der Wegefreiheit«: Glocknersperre, in: Mitteilungen, 1914, 184. 122 Vgl. u. a. Neue Freie Presse, 21.5.1914, 11.

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Wanderer bei der Rast am Wegrand, um 1900 (Foto: Eugen Albrecht) Reisegesellschaft bei St. Anton posiert neben einem Verbotsschild: »Die Betretung dieses Feldweges für Nichtintressenten ist verboten.«, 1901 (Foto: Eugen Albrecht) 123 Steinwender, Wegabsperrungen (wie Anm. 69), 147. 124 Prager Tagblatt, 146, 29.5.1914, 2; Mitteilungen 1914, 242; vgl. Gidl, Alpenverein (wie Anm. 57), 162. 125 Albert Sprenger, Wald, Jagd und Touristik, in: Österreichische Forst- und Jagd-Zeitung, 26, 26.6.1914, 208f., hier 208. 126 Arbeiterwille (wie Anm. 119), 1; ähnlich auch ebd., 31.5.1914, 3; Hans Sammereyer, Der Großglockner und die Jagd, in: Österreichische Forst- und Jagdzeitung 29, 17.6.1914, 233f., hier 233. 127 Sammereyer (wie Anm. 126), 233. 128 Von Czoernig, Alpinistik und Jagdrecht (wie Anm. 88), 33. 129 Fremden-Blatt, 25.8.1918, 7f., hier 8. 130 Ähnliches hatte 1890 z. B. schon v. Czoernig (wie Anm. 88) gefordert. 131 Fremden-Blatt (wie Anm. 129), 8. 132 Ebd. 133 Offenhuber, Wegefreiheit (wie Anm. 34), 15; juristisch eingehend u. a. Eugen Kanonier, Rechtliche Aspekte der Wegefreiheit im Bergland, Diss. Univ. Innsbruck 1996, 89–101; vgl. u. a. auch Schauer, Wegefreiheit (wie Anm. 2).

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nahmen den »krassen Fall«123 zum Anlass, um die Landtage der Alpenländer zu Wegefreiheits-Schutzgesetzen aufzufordern.124 Hingegen warfen Vertreter der Jagdvereine und andere Freunde des Grundeigentums dem Staat vor, das Eigentumsrecht der BürgerInnen nicht ausreichend zu schützen.125 Ironisierend sprachen die einen vom (laut Staatsgrundgesetz von 1867 unverletzlichen) »heiligen Privateigentum« und die anderen vom Wander-»Heiligtum« tausender »Großglockneranbeter«126. Die einen fühlten sich »von der allzu leicht aufgehetzten und beeinflussbaren breiten Masse« bedroht, »die mit nichts leichter von einer guten Sache abzuschrecken ist als mit ›Verboten‹«127. Und die anderen sprachen nicht erst seit 1914 vom »unschuldigen Naturgenuss«, der »gewissermaßen zu den officiellen Menschenrechten«128 gehöre – einem Grundrecht also, das jedermann gleich zusteht. Noch vor Kriegsende wurde der scheinbar unversöhnliche Widerstreit dann aber für beendet erklärt. Nichts weniger als der »vollkommene Ausgleich der Gegensätze« schien möglich. »Während der Feind in ohnmächtiger Leidenschaft an den Toren unserer Alpen rüttelte, hat sich ein erfreuliches und denkwürdiges Ereignis im Inneren vollzogen. Zwischen den Jägern und Touristen Oesterreichs ist soeben das erste Bündnis geschlossen worden«129, berichtete das Wiener »Fremden-Blatt«. Um den »alpinen Frieden« zwischen Touristen (auch Naturfreunden) und Jägern herbeizuführen, genügte offenbar eine Handvoll einfacher und keineswegs neuer130 Zugeständnisse: Die TouristInnenen (besonders jene, »die sich in der Bergwelt gern ›gehen lassen‹«131) bewahren Ruhe im Revier, die Jäger erlassen maßvolle Verbote und geben sie rechtzeitig bekannt. Provokationen wie das Absprengen ganzer Wege oder das Zerstören von Wegmarkierungen werden vermieden. Die Vereine geben Merkblätter heraus, stellen Merktafeln auf, publizieren keine Polemiken und richten eine Kommission für Beschwerdefälle ein.132 Man möchte vielleicht meinen, jede Notwendigkeit weiterer gesetzlicher Regelungen habe sich damit erübrigt. Doch weit gefehlt, des Ausgleichs ungeachtet schufen die Landtage von Salzburg (1920), Oberösterreich (1921), Steiermark (1922) und Kärnten (1924) nach der Abschaffung des Adels 1919 Gesetze über die ›Wegefreiheit im Bergland‹133.

Meldungen von Wegsperrungen, u. a. wegen Jagden, in den Mitteilungen des Alpenvereins 1898–1901. Jäger auf dem Weg zur Hermannvon-Barth-Hütte, 1920er-Jahre (Foto: Joseph Heimhuber).

Die alpinen Vereine hatten nun rechtlich mehr in der Hand als 1914, als sie mit Willers’ Pflicht argumentierten, Notwege zu den Hütten auf ihrem Grund und Boden einzuräumen134 und die Gemeinde Heiligenblut dazu bewegten, seit alters her begangene (durch Gewohnheitsrecht ›ersessene‹) Wege für öffentlich zu erklären.135 Dem Tourismus wurden nun größere, ja teils »weitgehende Freiheiten«136 auf Kosten der Jagd eingeräumt, noch nicht immer aber auf Kosten der Alm- und Landwirtschaft137. Allerdings wurden diese Gesetze nicht in allen Ländern verabschiedet. In Niederösterreich und Tirol gibt es sie bis heute nicht, und speziell in Tirol – und ähnlich in Südtirol – argumentieren JuristInnen bis heute ganz wesentlich auch mit dem Hinweis auf das Gewohnheitsrecht für die Wegefreiheit.138 Davon abgesehen regelten die neuen Gesetze nur die freie Betretbarkeit des Ödlandes ober der Baumgrenze, nicht aber des Waldes, wie es etwa in der Schweiz seit 1907 der Fall war.139 Gesetze zur mehr oder weniger freien Betretbarkeit des Waldes blieben Entwürfe (in Österreich bis zum Forstgesetz 1975).140 Im Nationalsozialismus erklärte Hermann Göring den ›deutschen Wald‹ zwar zum ›Volksgut‹.141 Aber zu



134 Vgl. u. a. Arbeiterzeitung, 11.6.1914, 8; Sprenger, Wald, Jagd und Touristik (wie Anm. 125), 209. 135 Vgl. u. a. Prager Tagblatt, 146, 29.5.1914, 2; außerdem Arthur Lehnhoff, Wegefreiheit, Jagd und Privateigentum, Wien 1919, 25f. 136 Mitteilungen 1919, 115–118, hier 118. 137 Offenhuber, Wegefreiheit (wie Anm. 34), 16. 138 Vgl. exemplarisch Hinweise bei Kanonier, Wegefreiheit (wie Anm. 133), 100–104; zu Südtirol: Gerda Wallnöfer, Wege und Steige. Rechtliche Aspekte und Haftung, in: Mitteilungen AVS, Juni 2012, 4–6, hier 4. 139 Das »Schweizerische Zivilgesetzbuch« 1907 (s. Offenhuber (wie Anm. 34), 78) wurde in der Großglocknerdebatte als Vorbild genannt; vgl. Arbeiterzeitung, 30.5.1914, 7. 140 Straubinger, Sehnsucht Natur (wie Anm. 98), 92f. 141 Vgl. Offenhuber, Wegefreiheit (wie Anm. 34), 16 (Inkompatibilität von ›Volksgut‹ u. ›Wegefreiheit‹); dagegen bei W. H. Riehl Assoziation des ›deutschen Waldes‹ mit polizeilich uneingeschränkter ›Bewegungsfreiheit‹: vgl. Rainer Guldin, Politische Landschaften. Zum Verhältnis vom Raum und nationaler Identität, Bielefeld 2014,101f.

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Naturschutztafel am Gamsgrubenweg, um 1936 (Foto: Franz Thurner) Wanderer auf der Schmittenhöhe, im Vordergrund ein Warnschild aus dem Jahre 1902: »Das Ablassen u. Abwerfen von Steinen ist […] wegen Gefährdung des Lebens strengstens untersagt […].« Im Verwalltal, 1901 (Foto: Eugen Albrecht) »Berg frei!« (Postkarte um 1905) 142 Otto Steinwender, Gesetzlicher Schutz der Wegefreiheit, in: Mitteilungen 1915, 23f. – Zur vermeintlich unproblematischen Assoziation des Eigentums mit dem römischen Recht vgl. Thorsten Keiser, Eigentumsrecht im Nationalsozialismus und Fascismo (Beiträge zur Rechtsgeschichte des 20. Jh.s, 49), Tübingen 2005, 225. 143 Vgl. Ute Hasenöhrl, Naturschutz, in: DAV, OeAV, AVS (Hg.)/Martin Achrainer u. a. (Red.), Berg Heil! Alpenverein und Bergsteigen 1918–1945, Köln/ Weimar/Wien 2011, 391–419. 144 Abgedruckt in Berg Heil! (wie ebd.), 215; vgl. Hasenöhrl (wie ebd.), 395– 397.

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einer »Wiederherstellung« einer spezifisch »germanischen Wegefreiheit«, wie sie von Otto Steinwender behauptet und mit dem römischen Eigentumsrecht kontrastiert worden war,142 kam es nicht. Was aber die freie Betretbarkeit des Ödlandes betrifft, tritt in den folgenden Jahrzehnten ein durchaus konfliktgeladenes Verhältnis immer deutlicher hervor: das von Wegefreiheit und Ödlandschutz. In etwa zur selben Zeit, in der die freie Betretbarkeit der Gebiete oberhalb der Baumgrenze gesetzlich sichergestellt wurde, wurde im Alpenverein die Forderung intensiv und kontrovers diskutiert, gerade diese Gebiete unberührt zu lassen oder ihre Unberührtheit wieder herzustellen.143 1923 untersagten die »Tölzer Richtlinien«144 weitgehend den Bau weiterer Weganlagen. Bedeutete Ödlandschutz aber auch den Schutz des Ödlands vor Bergsteigern und Bergsteigerinnen? 1916 beriefen mehrere Wiener alpine Vereine eine Versammlung zum Thema »Wegefreiheit und

»Juden nicht erwünscht!« (um 1923, Plakat) Der bayerische Ministerpräsident Wilhelm Hoegner (1887–1980) spricht bei der Hauptversammlung des DAV, 1953

Naturschutz« ein. Bergsteiger und Naturschützer verbinde ihr Einsatz gegen Naturschädigungen durch »Wildlinge« und kapitalistische NaturAusbeutung, argumentierten die Sprecher dort. Prinzipiell dürfe die freie Bewegung in der intakten Natur aber nicht eingeschränkt werden. Zum einen seien »Natur«- und »Heimatschutz« eng verknüpft. Die freie Bewegung in der intakten Natur des Hinterlandes stärke die Wehrhaftigkeit der Alpenfront. Und zum anderen stelle der Akt des Absperrens von Naturdenkmalen eine »Gefährdung« für diese und ihre Erlebbarkeit dar.145 ›Naturschutz‹ schließt hier also den Schutz des menschlichen Naturerlebnisses mit ein. Dementsprechend skeptisch blieb vorerst auch die Haltung des Vereins ›Schutzgebieten‹ gegenüber. 1918 überließ der Villacher Großkaufmann Albert Wirth dem DuOeAV, angetan von dessen Engagement gegen Willers, zwar Teile des Aicher-von-Aichenegg’schen Besitzes als Quasi-Schenkung, mit dem Anliegen, sie »als Naturschutzpark der Zukunft [zu] erhalten«146, aber bis in die 1930er-Jahre wurden immer wieder alpinistische Befürchtungen laut, Schutzgebiete führten zum Verlust des ›freien Berglandes‹.147 Das ›freie Bergland‹ war seit Anfang des 20. Jahrhunderts allerdings in einem zusehends deutschnationalen und antisemitischen Sinn immer unzugänglicher geworden. Wo die kapitalistische Ausbeutung der Berge angeprangert wurde, hatte dies häufig eine deutliche antisemitische Stoßrichtung.148 Hütten-Betretungsverbote für jüdische TouristInnen und Übergriffe mehrten sich.149 Seit 1924 wandten fast alle österreichischen Sektionen des DuOeAV den Arierparagraphen an.150 Und als nach dem ›Anschluss‹ Österreichs an das Deutsche Reich der Naturschutzwart der Deutschen Bergwacht Fritz Tisch die Losung »Freie Berge!« ausgab, war damit die vermeintliche Befreiung ›deutschen Berg-Eigentums‹ von jüdisch konnotierter Spekulation gemeint. Der nun propagierte »Naturund Heimatschutzgedanke« war nicht zuletzt mit der Vorstellung verknüpft, alpine »Banngebiete« zur Stärkung kultureller Abwehrkraft zu schaffen.151 Die Idee und Praxis der Menschenrechte, wie sie die 1933 in Deutschland und 1934 in Österreich verbotenen Naturfreunde mit der ›Wegefreiheit‹ verknüpften, erfuhr in der NS-Zeit beispiellose Verletzungen. Nach 1945 wurde das »freie Betretungsrecht« (so der in Deutschland eingebürgerte Terminus152) der Alpen zuerst in Bayern, unter Ministerpräsident Wilhelm Hoegner (SPD) weitreichend sichergestellt. Die Verfassung des Freistaats von 1946 zählt den »Genuß der Naturschönheiten und die Erholung in der freien Natur, insbesondere das Betreten von Wald und Bergweide«153 zu den Grundrechten. Der Deutsche Alpen-



145 Naturschutz (wie Anm. 69), 31f. 146 Brief Albert Wirth an den HA des DuOeAV vom 14.5.1918 (zit. n. Ute Hasenöhrl, Naturschutz in der Zwischenkriegszeit [1918–1938], Kap. 2, in: Patrick Kupper/Anna-Katharina Wöbse [Hg.], Geschichte des Nationalparks Hohe Tauern, Innsbruck 2013, 39–64, hier 45.) 147 Hasenöhrl (wie ebd.), 47. 148 Vgl. Reinhard Rürup/Thomas Nipperdey, Antisemitismus. Entstehung, Funktion und Geschichte eines Begriffs, in: Reinhard Rürup (Hg.), Antisemitismus und Emanzipation. Studien zur »Judenfrage« der bürgerlichen Gesellschaft, Frankfurt/M. 1987, 120–144, hier 144. 149 Walter Schmidt-Wellenburg nannte das 1938 ein »Ehrenmal« für den Alpenverein: Mitteilungen, 1938, 112–114, hier 113. – Bsp. für die erst seit den 1980er-Jahren entstandene kritische alpinistische Erinnerungskultur: Kunstaktion Haus-Berg-Verbot, 2010 (Betretungsverbot für Juden DobratschGipfelhaus, 1921–1945). 150 Vgl. Martin Achrainer: »So, jetzt sind wir ganz unter uns!« Antisemitismus im Alpenverein, in: Hanno Loewy/ Gerhard Milchram (Hg.), »Hast du meine Alpen gesehen?« Eine jüdische Beziehungsgeschichte, Ausstellungskatalog Hohenems/Wien 2009, 288–317. 151 Fritz Tisch, Freie Berge!, in: Mitteilungen 1938, 111f. 152 Vgl. etwa: Erfahrungen mit dem Betretungsrecht in der freien Landschaft (Tagungsbericht DAV), München 1985. 153 Vgl. Offenhuber, Wegefreiheit (wie Anm. 34), 89f.

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Gesicherter Steig mit Warnschild »Nicht stehen bleiben!«, um 2008 (Foto: Andi Dick) Markierung mit Gefahrenhinweis (Sellagruppe) von CAI und AVS, um 1980 (Foto: Toni Hiebeler) Schild »Radfahren verboten«, um 2005 (Foto: Axel Head)

154 Mitteilungen OeAV, 171–181, hier 176. 155 Zum Vorarlberger Landesgesetz über die Wegefreiheit (1969), das zu heftigen Konflikten mit Grundbesitzern führte, vgl. aber u. a. Offenhuber, Wegefreiheit (wie Anm. 34), 26; Kanonier, Wegefreiheit (wie Anm. 133), 81–85. 156 Vgl. Christine Podlipnig/Wolfgang Stock, Wegefreiheit im Wald. Umwelt im Interessenskonflikt (Informationen zur Umweltpolitik 131), Wien 1998, 17; Offenhuber, Wegefreiheit (wie Anm. 34), 19–35. 157 Wallnöfer, Wege und Steige (wie Anm. 138), 4. 158 Mit Blick auf das »Betreten der Flur«: abgedruckt in Offenhuber, Wegefreiheit (wie Anm. 34), 82. 159 Dominik Kochol, Nutzungs- und Haftungsfragen bei Wegen, Klettersteigen und Kletterrouten, in: Zeitschrift für Verkehrsrecht, Sonderheft 12a, Dez. 2011, 487–492, hier 489. 160 www.tt.com/panorama/natur­/ 8386373-91/gipfelgl%C3% BCck-­ja--aber-nicht-um-jeden-preis. csp (Artikel 14.5.2014). 161 Mitteilungen 1893, 89f., hier 89. 162 Mitteilungen 1902, 279f., hier 279.

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verein war in München damals noch verboten gewesen. In Österreich hatten sich die (1945 wiedergegründeten) Naturfreunde gemeinsam mit dem (1945 neu organisierten) ÖAV und dem Österreichischen Touristenklub (ÖTK) vergeblich für eine solche verfassungsrechtliche Garantie eingesetzt. 1968 übergaben die alpinen Vereine Bundeskanzler Josef Klaus (ÖVP) eine Resolution über die »Wegefreiheit im Alpenland und zum Schutze der Landschaft«. Aufs Neue beklagten sie darin die zunehmende Einzäunung ganzer Gebiete aus Jagdrücksichten. Sie erhoben den »Anspruch auf Zutritt zur freien Natur«, forderten aber auch mehr »Landschaftsschutz«154. Die Resolution blieb weitgehend wirkungslos.155 Erst 1975 wurde die Wegefreiheit im Wald unter Bundeskanzler Bruno Kreisky (SPÖ) und unter intensiver Mitwirkung der alpinen Vereine im Bundes-Forstgesetz festgeschrieben.156 Anders verhält es sich bis heute in Italien, dem Arbeitsgebiet des Club Alpino Italiano (CAI) und des Alpenvereins Südtirol (AVS). Hier geht bis heute das Recht eines Eigentümers vor, »jederzeit sein Grundstück abzusperren und den Zugang zu verwehren«. Es kann aber durch ein Gewohnheitsrecht des Durchgangs eingeschränkt werden.157 Wie immer das Spannungsfeld von Eigentum und Betreten aber gesetzlich geregelt ist oder ungeregelt bleibt: Es knüpfen sich daran Haftungsfragen. So forderten die österreichischen Waldbesitzer in den Diskussionen um das Forstgesetz nicht nur finanzielle Entschädigungen, sondern auch den Entfall ihrer Haftbarkeit für den Wegezustand. Das Prinzip ›Betreten auf eigene Gefahr‹, das sich auch im Deutschen Bundesnaturschutzgesetz von 1998 findet,158 setzte sich durch. Und was unter der Baumgrenze gilt, gilt verstärkt oberhalb von ihr. Reinhold Messner bezeichnete die Eigenverantwortung geradezu als »Begriffsvoraussetzung des Bergsteigens«159, unter dem Eindruck des Everest-Unglücks 2015 fordert er aber auch, dass »die Berge in den Ostalpen nur bis zu einer gewissen Höhe frei begehbar sind«160. Diese Ambivalenz findet sich auch schon in Diskussionen über alpine Unglücksfälle um 1900: hier der »Ap[p]ell an die sittliche Verantwortlichkeit«, der gerade bei Bergsteigern mehr helfe als »Verbote und äussere Vorschriften«161, dort die Kritik an »Gewissenlosigkeit« und »unverantwortlichem Leichtsinn«162. »Da es der gefährlichen Stellen in den Alpen nicht tausende, sondern hunderttausende giebt, so wird der Bedarf an Warnungstafeln ins Ungeheure wachsen, und ganze Alleen von solchen ›zweckdienlichen‹ Dingern werden die

›Alles verboten‹, 2011 »Achtung. Markierten Steig nicht verlassen! Quellschutzgebiet« (Wegtafel im Kaisergebirge), um 1980 (Foto: Toni Hiebeler) »Wege ins Freie«, der aktuelle Claim des ÖAV

Hänge und Thäler schmücken!«163, befürchtete der Alpenvereinsfunktio­ när Gustav Becker 1897. Schon früh kam damit auch die Rolle der alpinen Vereine als Wege-Erhalter in den Blick. Wer haftet, wenn es zu »grob fahrlässigen Unterlassungen zumutbarer Instandhaltungs-, Absperrungsund Warnmaßnahmen« kommt? Schließen Schilder wie »Nur für geübte Bergsteiger – Begehen auf eigene Gefahr«164 eine Haftung aus? Und was, wenn »eine flächendeckende konstante Wartung« einem Verein aufgrund beschränkter finanzieller Mittel und Arbeitskraft nicht zumutbar ist?165 Im Laufe des 20. Jahrhunderts hat die Materie der Wegefreiheit und der freien Betretungsrechte an Komplexität gewonnen. Das gilt zum einen mit Blick auf die davon betroffenen Gebirgsräume. Indem Alpinisten und Alpinistinnen sich bald auch »Auf verbotenen Wegen«166 jenseits der Alpen bewegten, wurde das »Grundrecht des Menschen« auf den »Genuß der Natur«167 zu einem weltweiten Anliegen alpinistischer Vereine. Zum anderen pluralisierten sich die Formen des Berg-Erlebnisses. Neben dem Wandern und dem Klettern als »Sonderform des Gehens«168 sind längst auch Sportarten wie Mountainbiking, Skifahren und Skitourengehen, Snowboarden, Skibobfahren, Rodeln und Reiten mit Fragen alpiner Bewegungsfreiheit verknüpft.169 Scheinbar paradoxerweise birgt diese Pluralisierung aber auch eine gegenläufige Tendenz: Nicht zuletzt sind Wegerechtsdiskussionen heute mit Extrem- und Risikosportarten verbunden. Diesen Sportarten sind Wünsche nach Individualität, ja Singularität durch gewagte Grenzüberschreitungen170 in letzten, bis dahin vielleicht noch ›tabu‹ gewesenen Gebirgsregionen eingeschrieben. Und insofern können sie erneut ein Teil einer alpinistischen ›Elitenbildung‹ sein. Wenn Kletterfreunde Wegverbote von Grundeigentümern



163 Mitteilungen 1898, 93–97, hier 96. 164 Kochol, Nutzungs- und Haftungsfragen (wie Anm. 159), 490. 165 Wallnöfer, Wege und Steige (wie Anm. 138), 5. 166 So der Titel der deutschen Übersetzung der Tibet-Reiseberichte von Arnold Henry Savage Landor (The Forbidden Land): ders, Auf verbotenen Wegen. Reisen und Abenteuer in Tibet, Leipzig 1898. 167 Mit den Worten von Pietro Segantini, 1990–1995 Präsident der »Union Internationale des Associations d’Alpinisme« (UIAA) (zit. n. Fritz März, Wem gehört das Gebirg? Der Konflikt zwischen Naturschutz und Bergsteigen, in: Jahrbuch AV 1996, 101–109, hier 109. 168 Kochol, Nutzungs- und Haftungsfragen (wie Anm. 159), 489. 169 Vgl. stellvertretend für die umfangreiche juristische Literatur: Kanonier, Wegefreiheit (wie Anm. 133), 68–74; Karl Weber/Sebastian Schmidt, Schitouren auf Pisten. Betretungsrechte, Betretungsverbote und Entgelteinhebung aus öffentlicher Sicht, in: Zeitschrift für Verkehrsrecht, Jän. 2008, 4–10. 170 Vgl. Karl-Heinrich Bette, Körper, Sport und Individualisierung, in: Gero v. Randow (Hg.), Wie viel Körper

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»Der verbotene Weg«, Gemälde von Carl Spitzweg, ca. 1840.

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braucht der Mensch? Standpunkte zur Debatte, Hamburg 2001, 88–100. Lutz Hermann Kreutzer, Wie von Gottes Hand – die zweite Vertreibung aus dem Garten Eden, in: Jahrbuch AV 1995, 249–256. Arthur Achleitner, Jagdparadiese in Wort und Bild. Schilderungen, Berlin 1913. Im ÖAV vermehrt seit dem 1992 in Kössen/Reit im Winkel beschlossenen »Arbeitsprogramm für Natur- und Umweltschutz sowie die Alpine Raumordnung«. Zu neueren diesbezüglichen Projekten des DAV, ÖAV und SAC vgl.: Wege zum Alpenschutz. Tagung der Naturschutz- und Wegereferenten des Deutschen Alpenvereins vom 19. bis 21. September 2008 im Kur- und Kongresszentrum Rosenheim. Tagungsbericht, Neuried 2008, 73–84; zur Besucherlenkung in Südtirol: Martin Schöpf, Berg – Natur – Mensch, in: AVS (Hg.), Alpinforum 2006. Berge im Sommer – Eigenverantwortung, Bozen 2006, 6–8, hier 8. Andreas Ermacora, »Berg-Spitzen«. Wegefreiheit in Gefahr, in: Bergauf 3/2014, 69. Kanonier, Wegefreiheit (wie Anm. 133), 124.

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als »zweite Vertreibung aus dem Garten Eden«171 kritisieren, ähnelt ihr Paradies, der Klettergarten, durchaus jenen »Jagdparadiesen«172, deren Unzugänglichkeit Alpinisten einst kritisierten und zum Teil bis heute kritisieren. Ein Paradies (persisch: ›abgesperrter Garten‹, konstituiert sich ja stets durch ein prinzipielles Betretungsverbot und dadurch, dass einige wenige davon ausgenommen sind. Unterdessen sind die Vielen, die sich heute in die Berge aufmachen, häufig nicht mehr mit rigorosen Sperren und Verbotsschildern konfrontiert. Vermehrt setzte sich in jüngerer Vergangenheit die so genannte Besucherlenkung durch, auch in den alpinen Vereinen,173 und speziell aus Naturschutzgründen. Als beste Lenkungsmaßnahme gilt immer noch das alpine Wegenetz, das verhindert, »dass kreuz und quer durch die Landschaft gegangen wird«174. Besucherlenkung im engeren Sinn, wie sie vor allem in Nationalparks entwickelt wurde, meint aber anderes und mehr. Besucherkontingente und Eintrittsgelder gelten allenfalls als »ultima ratio« an vielbesuchten Punkten. Präferiert werden »qualitative Maßnahmen«175, die BesucherInnen nicht aus den Bergen ausschließen, sondern auf verträgliche Weise durch sie hindurchgeleiten sollen. Dazu zählen das Sperren von ›wilden‹ Zustiegen, Abkürzungen und Abschneidern, außerdem Panoramatafeln und Hinweisschilder, die zu umweltbewusstem Verhalten aufrufen und an das Umwelt-Gewissen appellieren,

aber auch Trockenklos an neuralgischen Punkten und immer wieder: attraktiv und interessant sein sollende ›erlebnisorientierte‹ Wege.176 Es ist hier zu einem Paradigmenwechsel gekommen. Zwar ist das Bild vom feudalen Souverän, der verbietet und bestraft, aus den Alpen nicht ganz verschwunden,177 aber das ›harte‹ Verbot ist mehr und mehr zurückgetreten zugunsten eines ›weicheren‹ Besucher-Managements, das (oft auf der Basis von Besucherbefragungen) »dem Verhalten der Wanderer und Bergsteiger auf der Spur« ist. Psychologisch geschulte »Umweltbildung« soll die »Sensibilität und Zerbrechlichkeit unseres Naturraumes«178 vermitteln, und das Erlebnis-Angebot soll die Geher zwar zu nichts überreden, aber doch in ihren Entscheidungen beeinflussen und »in geordnete Bahnen«179 lenken. Selbstverständlich spielen dabei auch ökonomische Kalküle ein Rolle, es wird ein optimales Verhältnis von Zwecken und Mitteln angestrebt: »Mit einem absoluten Minimum an Restriktionen soll ein Maximum an Schutz und Erlebnisqualität erreicht werden«180, so die Parole. Ob solche Maßnahmen nur an Brennpunkten oder flächendeckender eingesetzt werden, ist unter den alpinen Vereinen gegenwärtig durchaus umstritten.181 Und mancher Freizeitsportler, manche Freizeitsportlerin sieht ein Mehr an Lenkung als »no-go« für jeden, »der sich gerne eigenständig und eigenverantwortlich in der Natur bewegt«.182 Ausgang offen

Damit hat diese Betrachtung ihren Ausgang erreicht, eine Bilanz ist angebracht. Anfangs war es nötig, einen Schritt von Lenhoffs Tafeln und Sperren zurückzutreten. Der ›verbotene Weg‹ kam ja nicht erst in der Moderne auf. Vielmehr hat die Moderne sich als Überwindung des einst Verbotenen konzipiert, auch und gerade in den Alpen. Der Alpinismus lässt sich in diesem Sinne als Bruch mit einem bis dahin selbstverständlichen Meidungsgebot, einem Betretungs-Tabu, deuten. ›Es‹ verbietet ›sich‹ nicht mehr von selbst, in die Berge zu gehen,183 stattdessen entscheidet, verantwortet und riskiert ein bergsteigerisches ›Ich‹, zunächst noch unter weitreichendem »Führerzwang«184, zusehends aber ›auf eigene Gefahr‹. Dieser Tabubruch kann aber auch als aufgeklärter Verstoß gegen ein Gebot Gottes verstanden werden, das die Menschen bisher nicht ihrer eigenen (Erkenntnis-)Wege gehen ließ. – Absolut unmöglich war die Durchmischung von Menschen und alpiner Natur freilich auch in der ›Vormoderne‹ nicht, die die Moderne sich als ihr Gegenbild entwarf. Man kann den Alpinismus auch als Überwindung der ›Gewalt‹ und ›Sitte‹ des Bannes lesen, der die Alpen auch früher schon begrenzt wegsam gemacht hatte und unbefugte Nutzungen aus- und zugleich einschloss (verbannte und in den Bann schlug). Und zumal der Bann auch feudales ›Recht‹ und ›Gesetz‹ war, trug der vereinsmäßig organisierte Alpinismus zur Durchsetzung einer demokratisierten185 bürgerlichen Öffentlichkeit in den Alpen bei. »Die Freiheit realisiert sich vermittels der Zwänge, die den Menschen umgeben, die ihn aber nicht unabdingbar zu binden vermögen«186, das zeigte sich in dieser Betrachtung am Beispiel des Gehens und Gehen-Lassens in den Bergen.



176 ›Good Practice‹-Beispiele bietet Josef Essl (Red.), Good Practices der Besucherlenkung im Alpintourismus (Fachbeiträge des OeAV, Alpine Raumordnung 34), Innsbruck 2008. 177 Neuere Beispiele für die Kritik »feudalistischer« Kontinuitäten als Gefährdung der »alpinen Demokratie« (so namens des ÖAV 1984 Peter Höpperger) enthält eine Dokumentation von Zeitungsartikeln aus den 1980–1990er-Jahren in: Podlipnig/ Stock, Wegefreiheit (wie Anm. 156), 89–95 (zit. n. Höpperger, ebd., 91). 178 Good Practices (wie Anm. 176), 10. 179 Schöpf, Berg – Natur – Mensch (wie Anm. 173), 8. 180 So das Besucherlenkungskonzept Nationalpark Kalkalpen, zit. n. Kanonier, Wegefreiheit (wie Anm. 133), 110f. 181 Vgl. etwa freieberge.wordpress. com/2015/05/08/die-grunen-fordernmehr-besucherlenkung-im-alpen-raum/ (Artikel 8.5.2015). 182 Ebd. 183 Scharfe, Berg-Sucht (wie Anm. 4). 184 Von Forderungen nach einem solchen angesichts vermehrter Alpinunfälle schreibt (kritisch): Becker, Hochalpenunfälle (wie Anm. 163), 97. 185 Zur »Demokratisierung des Bergsports« als »Teilerscheinung der Demokratisierung aller Körpersporte«: Eugen Guido Lammer, Massenbesuch der Berge, in: Mitteilungen 1923),1–3, hier 1; vgl. Beitrag Martin Scharfe in diesem Band. 186 Ein Grundgedanke Jean Paul-Sartres, formuliert von: Hans-Martin Schönherr-Mann, Sartre. Philosophie als Lebensform, München 2005, 78.

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»Wildschützen in den bayrischen Bergen«. Holzstich nach einer Zeichnung von Julius Noerr, um 1870

187 Vgl. Philipp Felsch/Beat Gugger/ Gabriele Rath (Hg.), Berge, eine unverständliche Leidenschaft, Wien/Bozen 2007. 188 Paul Parin, Die Leidenschaft des Jägers. Erzählungen, Hamburg 2003, 8f. 189 Mit diesem Slogan und ›Claim‹ wirbt der ÖAV seit 2007. 190 Norbert Schindler, Wilderer im Zeitalter der Französischen Revolution. Ein Kapitel alpiner Sozialgeschichte, München 2001, 28. 191 Das Tabu galt nicht nur als heilig, sondern auch als unheimlich. – Den Versuch einer Begründung u. Herleitung der Menschenrechte, die sich weder in der Religion noch in der Aufklärung erschöpft, unternahm in letzter Zeit: Hans Joas, Die Sakralität der Person. Eine neue Genealogie der Menschenrechte, Berlin 2011. 192 Wegehandbuch der Alpenvereine, Innsbruck/München 2011, Pkt. 2.2.1.5.

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Reinhard Bodner

Nur scheinbar paradoxerweise gehen mit neuen Freiheiten aber auch neue Zwänge einher. Die Geschichte der alpinistischen Alpen-Erschließung war auch von mehr und mehr expliziten und markierten, begründbaren und hinterfragbaren Verboten begleitet. Und sie zog eine juristische Erschließung der Alpen nach sich, die mehr und mehr ›Rechtswege‹ zur Erhaltung und Sicherung, Öffnung, Offenhaltung und Verhinderung ›verbotener Wege‹ schuf. Als großen Antipoden der alpinistischen Bewegungsfreiheit präsentierte uns die zeitgenössische Literatur eine in vielen Augen gewiss nicht weniger unverständliche187 Leidenschaft als den Alpinismus: die Jagd. »Jagd eröffnet einen Freiraum für Verbrechen bis zum Mord und für sexuelle Lust«188, so der Psychoanalytiker und passionierte Jäger Paul Parin. In sublimierter Form erlaubt die Jagd, was sonst verboten ist. Umso ritualisierter und rechtlich regulierter läuft sie ab. Die Beziehung von Jagd und Alpinismus, dieser zwei Modi, sich ›Wege ins Freie‹189 zu suchen, reflektierte nicht zuletzt die wechselseitige Bedingtheit von ›Elite‹- und ›Masse‹-Konzepten: Teils identifizierte der Bergsteiger sich mit dem Wilderer, der, »Jäger und Gejagter in einer Person«190, das Vorrecht der Jagdherren nicht akzeptiert. Teils wollte eine alpinistische Elite die ›Masse‹ oder auch einen schrankenlos anmutenden Kapitalismus mit heiligem Zorn aus dem ›Tempel‹ verjagen. Die Vorstellung von etwas Heiligem, die ehedem dem Tabu innewohnte, kehrte aber auch in der Vorstellung bestimmter sakraler, unantastbarer ›Menschenrechte‹ wieder,191 zu denen die Bewegungsfreiheit in den Bergen und der Naturgenuss generell zu zählen seien. Naturaneignung als Eigentum und als Erleben gerieten in Konflikt. Dass sie das bis heute tun, ließe sich leicht anhand jüngster Beispiele zeigen. Natur- und Jagdschutzgebiete, forstliche und militärische Sperrgebiete bilden heute die wichtigsten Einschränkungen der ›Wegefreiheit‹. ÖAV-Mitglieder können sich darüber in einer Sperrgebietsdatenbank informieren, die Geh-Einschränkungen meldet, wie einst die VereinsMitteilungen, sie aber auch kartographisch darstellt – nicht zuletzt, um Konflikten vorzubeugen.192 Und dennoch, auch während dieses Buch entstand, »schrillten« beim ÖAV »die Alarmglocken« in Sachen Wegefrei-

heit. Einmal mehr kam die Befürchtung auf, die Berge seien »bald eine Tabuzone für Freizeitsportler«193, und zwar im Tiroler Sellraintal. Und einmal mehr stand am vorläufigen Ende der Debatten nicht der absolute ›Ausgleich‹ der Interessen. Den ›Rechtsweg‹ einzuschlagen erübrigte sich letztlich. Beim ›Gipfeltreffen‹ am Runden Tisch wurden Kompromisse erzielt: Waldschneisen, Wegweiser und Markierungen sollen SkitourengeherInnen künftig von sensiblen Gebieten fernhalten, vielleicht bald auch Apps; Wildfütterungen wurden verlegt. »Lenken anstatt verbieten«, so das Motto des »Pilotprojekts«, auf das vielleicht bald tirolweite »Spielregeln« folgen.194 Wie die »Tiroler Tageszeitung« schrieb, ging es im Sellraintal »ums Eingemachte« für den Alpenverein, »nämlich um die Frage, wem die Berge gehören«195. Ein- für allemal einvernehmlich lösen lässt sich diese Frage nicht – erfreulicherweise. Denn ein Konsens, der nur noch umgesetzt und verwaltet werden müsste, wäre das Ende des Politischen, das Jacques Rancière zufolge darin besteht, das »Unvernehmen« nicht stillzulegen und einzufrieren, sondern die Geschichte dafür offenzuhalten.196 Die Alpenvereine haben damit reiche Erfahrungen gesammelt, und es werden neue hinzukommen.

193 Presseaussendung ÖAV, 14.4.2014: www.alpenverein.at/portal/service/ presse/ 2014/wegefreiheit.php. 194 tirol.orf.at/news/stories/2678566/ (Bericht 4.1.2015). 195 www.tt.com/panorama/natur/8233252-91/alpenverein-siehtfreies-betreten-der-berge-in-gefahr.csp (Bericht 15.4.2014). 196 Jacques Rancière, Das Unvernehmen. Politik und Philosophie, Frankfurt/M. 2002 (Erstausgabe Paris 1995).



Der verbotene Weg

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Du sollst den Feiertag heiligen

STEPHANIE KLEIDT

Kapellen und Andachtsräume

Das dritte Gebot ermahnt die gläubigen Christen, am siebten Tag der Woche, am Sonntag, nicht zu arbeiten, sondern zu ruhen und am Gottesdienst teilzunehmen. Das Fernbleiben vom Gottesdienst galt bis vor wenigen Jahrzehnten als Frevel. Für Bergführer, die als gute Katholiken diesem Gebot nachkommen wollten, ergab sich daraus das Problem, dass sie an Sonntagen und kirchlichen Feiertagen keine Touristen auf ihren Bergtouren führen konnten und wollten. Viele Touristen sahen dies als Einschränkung, gleichzeitig bedeutete es für Bergführer und Hüttenwirte finanzielle Einbußen. Besonders brisant war dieses Problem auf Hütten, die als Ausgangspunkt für Hochgebirgstouren dienten, die im Allgemeinen nicht ohne Führer gegangen wurden. Im Ötztal gründete sich überdies im Jahr 1907 mit Unterstützung des dortigen Kaplans ein katholischer Bergführerverein, der auf die Einhaltung der Sonntagspflicht pochte. Abhilfe wurde dadurch geschaffen, dass man für Bergführer und Touristen die Möglichkeit schuf, an Frühmessen in den Berghütten teilzunehmen. Es wurden Andachtsräume in den Hütten eingerichtet, wie z. B. in der Vernagthütte, der Braunschweiger Hütte, der Breslauer Hütte, der Sulzenauhütte, dem Becherhaus und der Dresdner Hütte, oder man errichtete eine Kapelle wie neben dem Gepatschhaus. Die notwendige Ausstattung mit Paramenten und Kirchengerät wurde oft von Mitgliedern der Sektion gestiftet. Als Altarbilder wählte man gerne ein Marienbild, das als »Unsere liebe Frau im Schnee« oder »Unsere liebe Frau im Eis« betitelt wurde. Diese Bezeichnung geht zurück auf die Gründungslegende der Kirche Santa Maria Maggiore (Maria Schnee) in Rom. Die Basilika wurde auf dem Platz errichtet, der angeblich durch ein Schneewunder ausgezeichnet worden war. Die Geistlichen kamen aus nahegelegen Gemeinden, auf dem Becherhaus war im Sommer ein Pfarrer durchgehend auf der Hütte. Die stimmungsvolle Gepatschkapelle wurde bald als Ort für Trauungen entdeckt.



Kapellen und Andachtsräume

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Einweihung der Kapelle »Maria im Schnee« beim Gepatschhaus, 6. August 1895

Gepatschhaus

Nachdem 1873 das Gepatschhaus eröffnet worden war, tauchte auch hier das Problem auf, dass die Bergführer wegen der fehlenden Möglichkeit an der sonntäglichen heiligen Messe teilnehmen zu können, nicht bereit waren, mit Gästen Bergtouren zu unternehmen. 1894/95 kam es deshalb zum Bau einer kleinen Kapelle mit einem Anbau für weitere Gästezimmer unmittelbar neben dem Gepatschhaus. Die außen mit Holzschindeln verkleidete Kapelle mit zierlichem Glockenturm wurde vom Tiroler Kunsttischler Peter Haun aus Kaunerberg im neugotischen Stil gebaut. Die Fenster haben Maßwerk und zum Teil farbige Verglasungen, das spitzgieblige Feld über der Eingangstüre füllt ebenfalls gotisches Maßwerk. Das historische Foto zeigt eine große Gruppe Besucher, die zur Kapelle strömen, offenbar an einem besonderen kirchlichen Feiertag oder eventuell zur Einweihungsfeier der Kapelle.

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Stephanie Kleidt

Der Altarraum der Kapelle beim Gepatschhaus, 2010 (Foto: Martha Fingernagel-Grüll)

Die Inneneinrichtung der Kapelle schuf ebenfalls Haun. Durch eine Vertäfelung der Wand- und Deckenflächen mit umrahmten Feldern aus Zirbenholz entstand ein stimmungsvoller, warmer Raum. Schräg gestellte Holzwände mit gotischer Maßwerkfüllung bilden die Altarnische. Der gut proportionierte, hell-farbig gefasste Altar, passend zum Kirchenraum in neugotischem Stil ausgeführt, fügt sich harmonisch in das Gesamtbild des Innenraumes ein. Als erstes Paar ließen sich Rosa und Alois Buchbauer aus Waidhofen a. d. Ybbs 1924 in der stimmungsvollen Kapelle des Gepatschhauses trauen. Das Erinnerungsfoto zeigt das Brautpaar mit dem Geistlichen und seinen Trauzeugen Regina und Franz Karik aus Wien. Im August 1949 kam das Paar wieder in die Kapelle, um dort seine Silberhochzeit zu feiern verbunden mit dem Wunsch der ebenfalls wieder anwesenden Trauzeugen, auch die goldene Hochzeit gemeinsam feiern zu können. Erinnerungsbild an die Hochzeit von Rosa und Alois Buchbauer in der Kapelle beim Gepatschhaus, 1924



Kapellen und Andachtsräume

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Altar im Gastraum der Vernagthütte, 2016 (Foto: Friederike Kaiser)

Vernagthütte

Im Zuge der 1932 notwendigen baulichen Erweiterung der Vernagthütte der Sektion Würzburg wurde auch ein Andachtsraum geschaffen. Der geweihte Altar verbirgt sich in einem schrankartigen Gehäuse, dessen Türen für die Gottesdienste geöffnet wurden. Der Gastraum diente als Kapellenraum. Die notwendige Ausstattung wurde von Vereinsmitgliedern und Jubilaren gestiftet und von Würzburger Künstlern geschaffen: Das Altarbild »Unsere liebe Frau im Eis«, die Mutter Gottes mit Kind vor einer Gebirgslandschaft, umrahmt von einer breiten Bordüre aus Edelweiß- und Enzianblüten, war von dem Würzburger Maler Elogius Böhler gemalt worden. Heinz Schiestl schnitzte das Altarkruzifix und die Leuchter, Goldschmied Josef Amberg hatte den Abendmahlskelch gearbeitet. Zu besonderen Anlässen wird auch heute noch Gottesdienst auf der Hütte abgehalten. Zur Einweihung des Erweiterungsbaus der Hütte und des Andachtsraumes stifteten 1932 die Jubilare des Jahres 1930 eine Glocke, die dem heiligen Georg geweiht ist. Noch heute hängt sie in einem Dachreiter auf der Vernagthütte.

Glocke auf dem Dach der Vernagthütte, 2016 (Foto: Friederike Kaiser)

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Stephanie Kleidt

Becherhaus

Kapelle des Becherhauses, 2015 (Foto: Barbara Vigl)

Das 1894 eröffnete Elisabeth-Schutzhaus auf dem Becher in den Stubaier Alpen erhielt im Zuge seiner Erweiterungen bis 1905 auch einen Kapellenraum innerhalb der Hütte. Auf dem Altar des kleinen Raumes mit wenigen Bankreihen wurde 1911 ein aufwendiges Altarbild mit der Darstellung der Maria mit dem unbefleckten Herzen aufgestellt. In der klassizistischen Umrahmung wird das Bild als »St. Maria im Schnee« benannt, passend zum schneereichen Ort der Kapelle. Rechts und links neben dem Altar stehen die wohl noch aus dem 18. Jahrhundert überkommenen Figuren der heiligen Jungfrauen Barbara und Katharina, zwei der 14 Nothelfer. Die Kapelle dient auch heute noch dem Gottesdienst.



Kapellen und Andachtsräume

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Kelch und Patene der Kapelle der Dresdner Hütte, 2. Hälfte 19. Jahrhundert

Dresdner Hütte

1875 konnte die Sektion Dresden im Stubaital in der Oberen Fernau am Fuße des Egesengrats ihre erste Schutzhütte errichten. Schon wenige Jahre später, 1887, musste die Hütte wegen des gestiegenen Bedarfs an Schlafplätzen durch einen Neubau unweit der alten Hütte ersetzt werden. Diese diente nun als Aufenthalts- und Schlafraum für die Bergführer. Als 1926 wiederum eine Erweiterung des Hüttengebäudes notwendig wurde, ergab sich die Gelegenheit, das Heulager im Dachraum der alten Hütte durch eine Holzverkleidung in einen würdigen Kapellenraum umzugestalten. Dabei spielte auch schon ein denkmalpflegerischer Gedanken eine Rolle: Man hielt es für richtig, dieses Bauwerk, welches zu den ältesten Schutzhütten Tirols zählt, vor dem Verfall zu schützen. Die Kapelle wurde 1927 geweiht. Die Messe wurde am Sonntagmorgen von einem Geistlichen aus Neustift gelesen. Wegen Baufälligkeit musste die alte Hütte samt Kapelle zu Beginn der 1960er Jahre abgerissen werden. Der ehemalige Sektionsvorsitzende Ludwig Gedicke und der ehemalige Hüttenwirt Erich Hofer erinnern sich noch lebhaft an ihren Dienst als Messdiener bei den Gottesdiensten. Die Kapelle besaß eine reiche Ausstattung an Paramenten und Geräten für den Gottesdienst, die wahrscheinlich von anderen Gemeinden an das neue Gotteshaus abgegeben worden waren. Ein besonderes Prunkstück ist der aus Silber gearbeitete und feuervergoldete Messkelch mit feinen Gravierungen und Halbedelsteinen am Knauf. Den Kelchfuß zieren drei silberne Reliefmedaillons. Zum Kelch gehört ein kleiner Hostienteller (Patene). Die Sektion und die Pächtersfamilie werden 2016 an der Stelle der alten Hütte eine neue ökumenische Kapelle errichten.

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Stephanie Kleidt

Autorinnen und Autoren Martin Achrainer, Mag., Innsbruck, geb. 1968, Zeithistoriker. Publikationen zur politischen Zeitgeschichte Tirols, zur NS-Zeit, zur jüdischen Bevölkerung Tirols und zur Justizgeschichte. Seit 2006 Archivar im Österreichischen Alpenvereins. Vera Bedin, Mag., geb. 1973, lebt und arbeitet als Kulturvermittlerin in Bozen. Studium der Pädagogik und Europäischen Ethnologie, freiberuflich für verschiedene Museen tätig, u.a. für das AlpenvereinMuseum in Innsbruck. Seit 2012 ehrenamtlich als Kulturreferentin beim Südtiroler Alpenverein tätig. Gebhard Bendler, MMag., Thaur, geb. 1983, Historiker und Bergführer. Seit 2013 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Interdisziplinären Institut für Gebirgsforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Innsbruck. Reinhard Bodner, Dr., Innsbruck, geb. 1980, Europäischer Ethnologe/Volkskundler. Bis 2013 Universitätsassistent praedoc am Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie der Universität Innsbruck. Seit 2011 Bearbeiter eines Forschungsprojekts der Tiroler Landesmuseen (Bereich Tiroler Volkskunstmuseum) und der Universität Innsbruck (Fach Europäische Ethnologie) zur Trachtenerneuerung im Nationalsozialismus. Michaela Frick, Mag. Dr., Innsbruck, geb. 1962, Kunsthistorikerin. Seit 2002 im Bundesdenkmalamt, Abteilung für Tirol, tätig. Publikationen zur Tiroler Kunstgeschichte, Kulturgeschichte und Denkmalpflege, seit 2010 Lektorin für Denkmalschutz und -pflege am Kunsthistorischen Institut der Universität Innsbruck. Doris Hallama, DI Mag., Innsbruck, geb. 1976, Architektin und Kunsthistorikerin. Seit 2005 Lehrende an der Universität Innsbruck. Arbeitsschwerpunkte sind alpine Kulturlandschafts- und Baukulturforschung im Kontext von (Bild-)Wissens- und Technikgeschichte. Friederike Kaiser, M.A., studierte Kunstgeschichte und Literaturwissenschaft. Seit 2000 ist sie Leiterin des Alpinen Museums und seit 2007 Geschäftsbe-



reichsleiterin Kultur des Deutschen Alpenvereins. Im Bereich Ausstellungen legt sie den Schwerpunkt auf kulturgeschichtliche und aktuelle Themen, zuletzt »Über den Himalaya. Die Expedition der Brüder Schlag­intweit nach Indien und Zentralasien 1854 bis 1858«. Stephanie Kleidt, M.A., ist Kunsthistorikerin und Restauratorin. Langjährige Tätigkeit in verschiedenen Museen, unter anderem als Ausstellungskuratorin mit dem Schwerpunkt Kulturgeschichte. Seit 2000 ist sie freiberuflich in München tätig, wiederholt für das Alpine Museum des DAV München. Florian Ritter, Dr., ist Landschaftsplaner sowie Agrarund Umweltpädagoge. In seiner Dissertation befasste er sich mit dem Anpassungsbedarf des hochalpinen Wegenetzes in Folge des Klimawandels. Auch heute hat er gerne sowohl privat (als Nutzer) als auch beruflich (als Autor) mit dem alpinen Wegenetz zu tun und lebt mit seiner Familie in Wien. Stefan Ritter M.A., Kaufbeuren, geb. 1970, Historiker und Wissenschaftlicher Dokumentar. Seit 2005 Archivar im Archiv des Deutschen Alpenvereins in München. Martin Scharfe, Dr. phil. habil., Volkskundler, Universitäts-Professor für Europäische Ethnologie/Kulturwissenschaft. Geboren 1936 in Waiblingen (Württemberg). Zunächst Volksschullehrer. Dann Studium der Volkskunde, Kunstgeschichte und Soziologie etc. in Tübingen. Promotion 1968. Habilitation 1981. Hochschultätigkeit in Tübingen (1968–1985) und Marburg (1985–2001). Gastprofessuren in Stockholm, Graz und Innsbruck. Lebt und arbeitet in Marburg an der Lahn. Veröffentlichungen zu Kulturgeschichte und Kulturtheorie, zur Geschichte von Frömmigkeit, technischer Zivilisation, Straßenverkehr und Alpinismus. Florian Trojer, Mag., Bozen, geb. 1975, Studium der Geschichte in Innsbruck, seit 2006 Mitarbeit an verschiedenen Alpenvereinsprojekten im Bereich Archiv und Kultur, seit 2010 Sachbearbeiter im Referat Kultur des Alpenvereins Südtirol. Redakteur des Buches »Berg Heil! Alpenverein und Bergsteigen 1918–1945«.

Autorinnen und Autoren

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Abbildungsnachweis Sammlungen, Museen, Institutionen, Privatbesitz: Albertina, Wien: 51 Alpenverein Südtirol, Bozen: 75 o., 75 u., 76, 78 o., 78 u., 106, 107, 108 li., 108 re., 110 li., 110 re., 111, 280 li., 280 mi., 280 re. Bildarchiv Martin Scharfe: 26, 40 o., 41 Cartoonmuseum Basel: 11 Deutscher Alpenverein, München: 30, 33, 36, 37, 52, 56, 61, 62, 64, 72, 73, 81 o., 81 u., 82 li., 82 re., 83, 84, 85 li., 85 re., 86 li., 86 re., 87 li., 87 re., 89, 90 o., 91, 92, 93, 96, 98, 99 o., 99 u. li., 99 u. re., 101, 102 li., 102 re., 103 o., 103 u. li., 103 u. re., 104 li., 104 re., 105, 115, 116, 128 mi., 128 re., 129 li., 132 re., 133 li., 135, 136 li., 136 re., 141 li., 141 re., 142 o., 143 li. o., 143 re.0, 144 li., 144 mi., 144 re., 145 o., 145 u., 146 li. o., 146 re. o., 146 re. u., 147 o., 150 li. o., 150 re. o., 150 re. u., 151 o., 151 u., 152 li. o., 152 li. u., 152 re. o., 153 o., 153 u., 154 o., 156 o., 157 li. o., 157 mi.0., 157 u., 159 o., 160, 163 o., 163 u., 164 li. o., 164 li. u., 164 re. o., 165 o., 166 u., 167 li., 168, 169 re., 171 li., 172, 173, 174 o., 174 u., 175 re., 177 li. o., 177 li. u., 178 li., 178 re., 179, 180 li., 180 re., 181 o., 182, 183 li. o., 183 mi. o., 185 re. o., 185 re. u., 187 li., 187 re., 189 mi. o., 191, 192 re. u., 195 o., 195 u., 196 u., 197 mi., 197 u., 199, 206 o., 206 u., 212 li. o., 212 re. o., 212 re. u., 213 li., 214 li., 215, 216, 217 u., 218 o., 218 u., 219 li. o., 220, 221, 222 o., 224, 225 li., 225 re., 226, 227 li., 228, 229 li., 230 li. u., 230 re. o., 231 li., 233 u., 234, 235 o., 235 u., 236 li. o., 236 li. u., 236 re. o., 238, 239, 241 li., 246 c, 248 o., 249, 251 o., 251 u., 254 o., 254 u., 255, 256 li. o., 256 re. o., 258 li., 258 mi., 258 re., 259 re., 261 li., 261 re., 264 li., 264 mi., 264 re., 265 li., 265 re., 272, 273, 278 li. o., 278 li. u., 278 re. o., 278 re. u., 279 li., 279 re., 283 re., 284, 289, 290 li., 290 re., 291 li., 292 li., 292 re., 293 li., 293 re., 297 li., 297 re., 298 li. o., 298 li. u., 298 mi. o., 298 re. o., 298 re. u., 300 o., 300 u., 302 o., 302 u., 304 li., 304 re., 305 li. o., 305 re. o., 305 u., 306, 307, 312 li., 312 re., 315 li. u., 315 re. u., 316, 318 li., 318 mi., 318 re., 319 li., 319 mi., 319 re., 320 li., 320 mi. o., 320 re. o., 320 u., 322, 329 re. o., 329 re. u., 332 li., 332 re., 333 o., 333 u., 351, 352, 359 o., 363 u., 364 re. o., 364 re. u., 365 re., 366 li., 366 mi., 366 re., 367 li., 367 mi., 370, 376 o., 376 u. Deutscher Alpenverein, Sektion Berlin: 114, 232 u., 236 re. u., 246 d Deutscher Alpenverein, Sektion Breslau: 120 u. Deutscher Alpenverein, Sektion Dresden: 378 Deutscher Alpenverein, Sektion Ettlingen: 246 f Deutscher Alpenverein, Sektion Frankfurt am Main: 246 e, 247, 375 u.



Deutscher Alpenverein, Sektion Freiburg im Breisgau: 119, 246 g Deutscher Alpenverein, Sektion München: 246 b Deutscher Alpenverein, Sektion Tübingen: 112 re., 217 o., 222 u., 262, 291 re., 298 mi. u., 362 li., 362 re., 364 li. u., Deutscher Alpenverein, Sektion Würzburg: 120 o., 246 i Dorothea Hürlimann, München: 46 u., 27 Kaunertalarchiv: 374 Familie Lebrecht, Freiburg im Breisgau: 117 Gertraud Lindinger †, Salzburg: 128 li. Österreichische Galerie Belvedere, Wien: 24 Österreichischer Alpenverein, Innsbruck, Museum und Archiv: 12, 18, 19 o., 19 u., 20, 21, 23 re., 27, 32, 35, 40 u., 45, 50 o., 50 u., 53 o., 53 u., 55, 57, 58, 59, 63, 65, 71, 77, 80, 90 u. li., 90 u. mi., 90 u. re., 94, 95, 97, 112 li., 113, 118, 122, 124, 134, 130 u., 132 li. mi., 132 li. o., 132 li. u., 137 li., 142 u., 143 re. u., 147 u., 154 u., 155 li., 155 re., 156 u., 157 re.o., 159 u., 175 li., 176, 183 re. u., 185 li. o., 188 o., 188 u., 189 li. o., 189 li. u., 189 re. o., 190 li., 190 re., 192 re. o., 200, 211, 213 re., 214 re., 219 li. u., 219 re. o., 223 o., 223 u., 227 re., 229 re., 230 li. o., 231 re., 232 o., 233 o., 237, 240, 241 re., 243, 248 u., 250, 253, 256 li. o., 257 o., 257 u., 259 li., 260, 269, 271, 277, 283 li., 299, 310, 311 o., 311 u., 315 o., 320 li. o., 321, 326, 329 li. o., 329 li. u., 329 mi. u., 341 li. o., 341 re. o., 341 u., 348 li., 348 re., 364 li. o., 365 li., 367 re. Österreichischer Alpenverein, Innsbruck, Kartografie (Werner Beer): 274 li., 274 re., 275 li., 275 mi., 275 re., 276 li., 276 re. Österreichischer Alpenverein, Sektion Baden: 137 re. Österreichischer Alpenverein, Sektion Kufstein: 246 a Österreichischer Alpenverein, Sektion Sillian: 245, 246 h, 252

aus Publikationen: Alpenvereinsjahrbuch Berg 2007: 197 o. Aubell, Max, Die Hütten der Sektion Klagenfurt des D.u.Oe.A.V. Einst und Jetzt, 1937 (ÖAV Archiv): 140 li., 140 re. Becker-Becker, Julius, Die Schirmhäuser des Schweizerischen Alpenclubs, Glarus 1892: 138 Böhm, Reinhard, Ingeborg Auer und Wolfgang Schöner, Labor über den Wolken. Die Geschichte des SonnblickObservatoriums, Wien 2011, S. 58: 166 o. Bourrit, Marc-Théodore, Description des Cols, ou Passages des Alpes. Band1. Genève 1803, nach S. 40. Bildarchiv Martin Scharfe: 16 Brigadoi, Vito, Rifugio Cima Libera. Storia di un rifugio centenario 1908–2008, Bozen 2008, S. 66: 165 u.

Abbildungsnachweis

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Der Morgen 1.6.1914: 358 re. Heilmann, Joseph, Der verbotene Weg. Eine Erzählung aus dem österreichischen Landleben für die Jugend, Wien 1851: 347 li. Kikeriki, 31.5.1914: 359 u. Killer, Peter, Zwei Expeditionen an den Rottalgletscher, Olten 1985: 17 Lehr, Rudolf, Vergnügliche Ausflüge ins k.k. Salzkammergut, Linz 1980: 354 Lenhoff, Arthur, Der verbotene Weg. Sonderdruck aus der Zeitschrift »Der Naturfreund«, 1909: 347 re. Mitteilungen des Alpenvereins 1898-1901: 363 o. Mitteilungen des Alpenvereins 1910, S. 74f: 294 Nebelspalter, 1889: 29 Prager Tagblatt Nr. 137, 1914: 385 li. Saussure, Horace-Bénedict de, Voyages dans les Alpes (8 Bände 1786-1796). Band 4. Genève 1786 (recte 1796), Tafel 3. Bildarchiv Martin Scharfe: 13 Schultes, Joseph August, Reise auf den Glockner. Teil 2: Reise auf den Glockner, an Kärnthens, Salzburgs und Tyrols Grenze. Wien 1804, Frontispiz. Bildarchiv Martin Scharfe: 15 Sektion Dortmund: 75 Jahre Sektion Dortmund 1896-1971 des Deutschen Alpenvereins. 40 Jahre Dortmunder Hütte, Dortmund 1971, S. 11: 183 re. o. Sektion Hannover: Festschrift zum 25jährigen Bestehen der Sektion Hannover, Hannover 1910, S. 52: 169 li. Sektion Leipzig in München und Sektion Leipzig-Sachsen: 125 Jahre Sektion Leipzig des Deutschen Alpenvereins, München und Leipzig 1994, S. 56: 192 re. mi. Sektion Mainz: Jubiläumsfestschrift der Sektion Mainz des DÖAV 1883-1908, Mainz 1908, S. 22: 171 re. o., 171 re. u. Sektion München: Geschichte der Alpenvereinssection München, Bd. 1, München 1900, S. 309: 156 re. Sektion Oberland: 125 Jahre Stüdlhütte 1869-1993, München , S. 21: 194 Sektion Osnabrück: 40 Jahre Sektion Osnabrück des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins, Osnabrück 1929, S. 17: 181 u. Stur, Dionys, Der Gross-Glockner und die Besteigung desselben [1853 und 1854]. In: Jahrbuch der Kaiserlich-königlichen Geologischen Reichsanstalt (Wien) 6/1855, S. 814837; hier: S. 818 (Fig. 2). Bildarchiv Martin Scharfe: 23 li.

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Abbildungsnachweis

Walcher, Joseph, Nachrichten von den Eisbergen in Tyrol. Wien 1773, Tafel 3 (Rofner Eissee): 26.

FotografInnen: Bernfried Adam, S. Berlin, DAV: 203 Gabor Benedek, München: 46 o. Hubert Deubler: 188 li.u., 193 Martha Fingernagel-Grüll, Wien: 205 o., 205 u., 375 o. Norbert Freudenthaler (www.norbert-freudenthaler.com): 129, 130, 204 li. o., 204 re. o., 282 o., 282 u., 287, 301 li. u., 301 mi. u., 301 o., 301 re. u., 308 li. o., 308 li. u., 308 re. o. Michaela Frick, Innsbruck: 204 li. u., 207 o., 207 u., 208 o., 208 u., 209 u. Stefan Herbke: 295 Harald Herzog, Wien: 88 li., 88 re., 188 li.u., 193 Hermann Kaufmann: 197 Bruno Kohl, Pforzheim: 210 Bettina Neubauer-Pregl, Wien: 209 o. Andreas Rieser †: 313 Florian Ritter, Wien: 266, 267, 285 Helmuth Tiefenthaler, Bregenz: 303 Georg Unterberger, ÖAV: 201, 356 Barbara Vigl, Innsbruck: 377 WESTFotostudio, Wörgl: 55, 90 o., 113, 114, 115, 116, 117, 118, 119, 120 o., 120 u., 143 li. o., 143 re. o., 144 mi., 144 re., 147 o., 150 re. o., 152 re. o., 153 u., 156 o., 164 re. o., 180 li., 180 re., 181 o., 182, 183 li. o., 245, 246 a-i, 248 o., 248 u., 249, 250, 251 o., 251 u., 252, 378, 247, 375 u., Wikipedia: 133 re. o., 133 re. u., 368

Vorsatz/Nachsatz: Schutzhütten- und Übersichtskarte der Ostalpen, Verlag Ludwig Ravenstein, Frankfurt am Main. Beilage zur Zeitschrift des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins 1900 (westliches Blatt) und 1901 (östliches Blatt). Grafisch bearbeitet von Michael Guggenberger, Innsbruck.

Auswahlbibliografie

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Personenregister Aicher v. Aichenegg (Familie)  360, 365 Albert, Kurt  345 Amberg, Josef  376 Ammon, Otto  163 Amthor, Eduard  51, 52 Arnold, Prof. Dr. Carl  40, 168, 169, 199* Bancalari, Gustav  173 Barbier, Claude  344 Barth, Burghard Josef v.  54, 63, 358 Barth, Hanns 12 Barth, Hermann v. 33* Baumann, Franz  188 Baumbach, Rudolf  21 Becker-Becker, Julius  137, 138, 139, 148 Benesch, Fritz  324, 357 Bertinetti 317 Blaas, Julius v.  354* Blair, Charles  14 Blodig, Karl  319*, 320, 321 Blum, Carl  116, 117* Böhler, Elogius  376 Bonomi, Ivanoe  77 Born, Julius Jakob v.  360 Boselli, Paolo  75 Bosetti, Patrizio  73 Buchbauer, Rosa u. Alois  375, 375* Buhl, Hermann  342 Busch, Martin  90, 90*, 92, 93, 94*, 97, 98, 99, 99* Byron, George Gordon  34 Camus, Albert  45 Carus, Carl Gustav  34 Charlet, Jean  317 Comici, Emilio  342 Compton, Edward Theodore  21*, 45*, 50*, 152*, 232 Coolidge, W. A. B.  321 Cranach d. Ä., Lukas  205 Dahl, Johan Christian  34 Daudet, Alphonse  29 Defregger, Franz  32*, 232 Demelius, Dr.  51, 52 Dimai (Gebrüder)  342, Disteli, Martin  17*, 34 Domcke, Hans  102 Douglass, John Sholto  55, 132 Drimmel, Heinrich  97 Dülfer, Hans  331, 332, 342, 343 Egner, Marie  116, 116* Einer, H.  358* Elstermann (Verleger)  159



Emmer, Johannes  11, 44, 257, 257* Ennemoser, Alois  56 Erzherzog Johann  12, 18, 35*, 36, 51, 52, 53, 121, 124* Fehrmann, Rudolf  332 Fenzl, Eduard  353 Fiechtl, Hans  329*, 331 Fink, Bruno  303 Frankl, Viktor  12 Franz Ferdinand, Erzherzog  360 Franz Joseph, Kaiser  49, 258, 353, 354* Friedensburg, Ferdinand (s. auch Dr. F. Montanus)  37*, 40*, 42 Friedrich, Caspar David  34 Gabl, Karl  328 Gehlen, Arnold  31, 32, 33 Giannoni, Karl  173, 174 Gill, Franz  116 Glaser, Albin  194, 194* Goethe, Johann Wolfgang v.  34, 38 Göring, Hermann  186, 363 Graf, Ferdinand  97 Grauß, Alois  97 Grivel, Laurent  343 Groder, Michel  312*, 313 Groder, Rupert  313 Groder, Thomas  52, 53, 55, 313, 349 Grohmann, Paul  54 Grund, Peter  182 Gürtler, Lothar  181, 181* Guttenberg, Adolf Ritter v.  57* Guyer, Samuel  174 Hagin, Ernst  246*, 247* Haller, Albrecht v.  33 Hartl, Ferdinand  190, 190* Haun, Peter  374, 375 Heilmann, Anton Paul  12*, 359* Heilmann, Joseph  347* Heinz-Mathoi-Streli  189*, 190 Herder, Johann Gottfried  30 Herzog, Otto  331, 343 Hoegner, Wilhelm  365, 365* Hofer, Erich 378 Hofmann, Karl  52, 52*, 54, 121, 128 Hofstetter, Maria  53* Hölderlin, Friedrich  34 Honner, Franz  89 Huber, Alexander  346 Humboldt, Alexander v.  26, 34 Illig, Udo  97 Ipsen, Carl  61

Jäger, Hans Georg  348* Jägermayer, Gustav  51, 51* Jaray, Karl  183, 183* Jennewein, Alfred  81, 99* Jesus  41, 41* Kaindl, Albert  140 Kant, Immanuel  30, 34 Karik, Regina u. Franz  375 Karnutsch, Günter  327 Kasparek, Fritz  342, 343 Kaufmann, Hermann  196, 197*, 199 Kegele, Samuel  55 Kehrer, Kerer (Kalser Führer)  313 Kinzl, Hans  84, 97, 99*, 257 Köberl, Rainer  200 Koch, Joseph Anton  34 Koehler, Hans  104 Kreisky, Bruno  366 Kreyssig, Fritz  147, 147*, 171* Krieger, Max  59, 59* Kugy, Julius  326 Kupelwieser, Carl  356 Lammer, Eugen Guido  12, 13, 22, 31, 33, 41, 42, 319, 319*, 323, 344, 349 Langer, Mizzi  23*, 26 Le Bon, Gustave  38 Lehmann, Hermann  108 Lenhoff, Arthur  347, 347*, 348, 360, 369 Leuchs, Georg  337 Leuzinger, Hans  188 Libay, Karoly Lajos 50* Lichtenberg, N.  159 Linder, Ignaz  133 Loos, Adolf  179 Löwy, Arthur (s. auch Lenhoff)  347 Lukashanslwirt (in Bruck)  54 Mair, Kathi (Schlernkathi)  223, 242 Maischberger, Thomas  321 Malcher, Ralph  118, 118* Maquignaz, Angelo  317 Martins, Charles  37 Maximilian, Kaiser  24 Mayr, Joseph  312 Mazagg, Siegfried  180, 180*, 181, 188 Messner, Reinhold  344, 366 Meurer, Julius  60 Meyer, Oskar Erich  336 Mojsisovics, Edmund v.  54 Montanus, Dr. F. (s. auch Ferdinand Friedensburg) 42 Moriggl, Josef  20, 25, 122, 216, 221, 257, 257*, 302, 303

Personenregister

391

Mose 40* Muir, John  330 Müller, Karl  63 Mummery, Frederic  315*, 317, 319, 321, 331, 332

Rosegger, Peter  353 Rosenthal, Josef  60 Rousseau 344 Rudolf, Kronprinz  113, 113* Ruthner, Anton v.  49, 53, 53*, 54

Nieberl, Franz  326, 331, 337 Niedermeyer (Bankrat)  159 Nietzsche, Friedrich  38, 319 Noerr, J.  370*

Salm-Reifferscheidt-Krautheim, Franz II. Xaver  16, 49, 121, 314 Saussure, Horace-Bénédict de  13*, 14, 18, 34 Schaumann, Walther  339 Schelle, Anton  192*, 193 Scheuchzer, Johann Jakob  22 Schiestl, Heinz  376 Schiller, Friedrich  30, 34 Schmelzkopf (Pfarrer)  159 Schmitt, Robert Hans  319 Schnorr v. Carolsfeld, Julius 40*, 41* Schulze, Max 152* Schwarz, Rudolf  115* Schwarzenberg, Fürst Adolf Josef  44 Sehrig, Othmar  160, 163*, 173, 176, 177, 177*, 178, 178*, 179, 181, 184 Seiche, Josef  165 Sella (Familie)  317 Senn, Franz  54, 128, 254, 254* Senn, Hans  89 Seume, Johann Gottfried  22, 23 Simony, Friedrich  18, 22, 32, 52, 121, 323 Sommaruga, Guido v. 54 Sonklar, Karl  50, 51 Spiegelberg, Fritz  158 Spitteler, Carl  43 Spitzweg, Carl  368* Steinach, Hubert  138, 173, 294* Steiner, Bartl  52, 53 Steinitzer, Alfred  46, 310*

Obermüllner, Adolf  113, 113* Ohnmacht, Helmut 191*, 192 Ostler, Johann  156 Pegger, Egyd  313 Pfannl, Heinrich  319*, 321 Pfaundler, Leopold  54 Pfob, Richard  188, 189 Pfyffer, Ludwig  21 Pichl, Eduard  319 Platz, Ernst Heinrich  205* Platzer (Unternehmer)  182 Pleyer, Anton 171* Ponti, Gio  188 Porsche, Helmut 191, 192* Pott, Emil  227, 228, 228*, 241 Preuß, Paul  224*, 329*, 330, 330*, 332, 333, 334, 345 Puff, Adolf  162 Purtscheller, Ludwig  170, 318*, 319 Rancière, Jacques  371 Redwitz, Willi v.  343 Richter, Ludwig  11, 34 Riehl, Wilhelm Heinrich  350, 351 Ringler, Arthur  184, 185, 185*, 186

392

Personenregister

Steinwender, Otto  355, 358, 360, 364 Stephen, Leslie  320 Steub, Ludwig  25, 26 Stipperger, Adolf  154 Stöger, Franz  245, 245* Stüdl, Johann  52, 53, 55, 62, 63, 64, 64*, 121, 128, 128*, 129*, 130, 130*, 131, 133, 134, 135, 137, 140, 141, 173, 290, 311*, 313, 314 Thiele, A.  352* Thoma, Hans  84 Thoreau, Henry David 344 Tisch, Fritz  365 Toepffer, Rodolphe  34 Tolomei, Ettore  75, 75*, 111 Tramm, Otto  155 Turner, William  34 Victor Emanuel I., König  355 Weinberger, Roman  70 Weiß, Wast  342 Welzenbacher, Lois  179 Wentworth, Lord  317 Wenz, Adolph  167, 168 Widauer (Bergführer)  326 Wilhelm, Max  246* Willers jun., H.  360, 361, 363, 365 Winthrop Young, Geoffrey  333, 333* Wirth, Albert  365 Witlaczil (Realschullehrer)  328 Wolf (Postmeister)  55 Wolf, Caspar  34 Zimmer, Franz  321 Zsigmondy, Emil 20, 323

Hüttenregister Adlersruhe, geplante Hütte Johann Stüdls auf der  128, 128* Adlersruhe, Nothütte Fürstbischof Salms auf der  314, 18, 50, 121 Adolf-Pichler-Hütte 176 Adolf-Zöppritz-Haus  156, 157* Albert-Kaindl-Hütte  127, 140, 141*, 145, 145*, 146 Albert-Link-Hütte 90* Amberger Hütte  235* Amstettner Hütte  190, 190* Anger-Hütte  135, 136, 136* Anhalter Hütte  102 (Anm. 219), 177* Annaberger Haus  197 Ansbacher Hütte  196* Anton-Karg-Haus (s. auch Hinterbärenbad)  205, 205*, 246* Ascher Hütte  100 (Anm. 200) Augsburger Hütte  30, 170, 243* August-Schuster-Haus 279* Austria-Hütte  56, 143, 143*, 260* Badener Hütte  118*, 136, 137*, 191 Bamberger Haus  213*, Bamberger Hütte, Alte  256, 267, 268, 269, 269*, 270, 327 Bamberger Hütte, Neue  178, Barmer Hütte  223* Becher-Haus (s. auch Kaiserin-ElisabethSchutzhaus)  151, 168, 169, 169* Berliner Hütte  7, 17, 37, 42, 44, 56, 85*, 146*, 154, 155, 156*, 203, 203*, 204, 204*, 212*, 221*, 241, 247, 254 Blairs Schloß  14, 15, 16*, 17 Blaueis-Hütte 82 Bochumer Hütte (s. auch KelchalpenHaus)  102 (Anm. 219) Bohemia-Hütte  100 (Anm. 200) Bonn-Matreier Hütte  122* Bosruck-Hütte / Skihütte Bosruck  183, 183*, 184 Botanisier-Hütte 17 Brandenburger Haus  114, 159, 232*, 236*, 240*, 246* Braunschweiger Hütte  185, 299*, 373 Bremer Haus (s. auch Rifugio Tosa Pedrotti)  72, 73, 73*, 74 Breslauer Hütte  102, 120*, 373 Brixner Hütte  108, 108* Brunecker Haus  109, 110, Brunnenkopf-Hütte 203 Buchstein-Haus (s. auch Preßburger Hütte)  100 (Anm. 200) Burgeners Hüttchen  17



Carl-Ludwig-Haus 139 Carl-von-Stahl-Haus  175, 175*, 178 Chanrion-Hütte 138* Chemnitzer Hütte, Neue (s. auch Rüsselsheimer Hütte)  105 Cima Libera, Rifugio (s. auch Müller-Hütte, Erzherzog-Karl-Franz-Josef-Schutzhaus)  164, 165*, 168, 224 Clara-Hütte  55, 127, 131, 132*, 255 Coburger Hütte  217*, 237* Col du Géant, Hütte am  13*, 14, 18 Col du Géant, Saussures Zelte am  13* Darmstädter Hütte  149, 150*, 217 Dobratsch-Gipfelhaus 198 Dortmunder Hütte  150*, 151 Douglass-Hütte (s. auch LünerseeHütte)  56, 131, 170, 189 Dresdner Hütte, Alte  373, 378, 378* Dresdner Hütte, Neue  103*, 104, 378 Edelraut(e)-Hütte  198, 198*, 280* Eduard-Pichl-Hütte  265, 265* Erfurter Hütte  246* Erzgebirgs-Hütte im Naturpark Erzgebirge/ Vogtland 105 Erzherzog-Johann-Hütte 121 Erzherzog-Karl-Franz-Josef-Schutzhaus (s. auch Müller-Hütte, Rifugio Cima Libera)  164, 165, 168, 224 Erzherzog-Otto-Schutzhaus  154, 158 Erzherzog-Rainer-Haus (s. auch RainerHütte)  54, 122, 127, 256 Falken-Hütte  208, 208* Franz-Fischer-Hütte  179, 198 Franz-Kostner-Hütte 269 Freiburger Hütte, Alte  116, 117* Freiburger Hütte, Neue  118, 119*, 246* Freschen-Haus 213 Funtensee-Hütte /-Haus  56, 153, 153* Fürther Hütte, Neue  178 Furtschagel-Haus 134* Gablonzer Hütte  98*, 100 (Anm. 200) Gamskarkogel-Hütte  17, 121, 124* Gaudeamus-Hütte 326 Gepatsch-Haus  56, 56*, 127, 213, 246*, 247, 247*, 373, 374, 375 Gepatsch-Kapelle  373, 374*, 375* Geraer Hütte  102 (Anm. 219), 241* Gleinalm-Haus/-Schutzhaus  174, 174* Gleiwitzer Hütte  86 Glockner-Haus  56, 154, 155*, 158, 259, 259*

Grands Mulets, Hütte/Refuges du  14, 18, 191 Greizer Hütte  105, 219* Grünanger-Hütte 186 Grünhorn-Hütte 130 Grutten-Hütte  326, 337 Gubener Hütte, Guben-Schweinfurter Hütte (s. auch Schweinfurter Hütte)  105, 105* Hafelekar, Station  178* Haindlkar-Hütte  187, 187*, 188* Hannover-Haus, altes  199*, 261 Hannover-Haus, neues  198, 199* Hannover-Hütte, Alte  199* Hannover-Hütte, Neue  199* Hauersee-Hütte  102 (Anm. 219) Heidelberger Hütte  45, 89, 92, 92* Heinrich-Schwaiger-Haus  233*, 246, 273* Heiterwand-Hütte  102 (Anm. 219) Helm-Hütte 78* Hermann-Göring-Haus (s. auch MartinBusch-Hütte)  99, 99*, 185* Hermann-von-Barth-Hütte 363*  Hess-Hütte 191, 192*, 193* Hindelang, Jugendbildungsstätte  84, 84* Hinterbärenbad-Hütte  205, 205*, 215* Hochfeiler-Hütte 280 Hochgang-Haus 203 Hochgolling, Gipfelhütte am  121 Hochjoch-Hospiz 219* Hochkönig, Steinhütte am  18 Hochries-Haus 226* Höchster Hütte  144* Hochstubai-Hütte  104, 104* Hochweißstein-Haus 265 Hofmanns-Hütte (s. auch Johannis-Hütte auf der Pasterze)  51, 51*, 52, 53, 54, 55, 121 , 256 Hohenwarte (Nothütte auf dem Glocknerkamm)  18, 50, 314 Höllentalanger-Hütte  8, 249*, 250, 251* Höller-Hütte 110 Hörndl-Hütte  222*, 225* Hugis Hütte  19* Johannis-Hütte am Venediger  18, 20*, 52, 53, 54, 55, 100 (Anm. 200), 121, 255, 256* Johannis-Hütte auf der Pasterze (s. auch Hofmanns-Hütte)  51, 51*, 52, 121 Julius-Payer-Hütte (s. auch PayerHütte)  112*, 129* Kaindl-Hütte  127, 140, 141*, 145

Hüttenregister

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Kaindl-Hütte, Neue  145*, 146 Kaiserin-Elisabeth-Schutzhaus am Becher (s. auch Becher-Haus)  151, 151*, 168, 169, 169*, 223, 224, 232, 373, 377, 377* Kaltenberg-Hütte 90* Kapruner Vereinshütte (s. auch RainerHütte)  54, 56, 122, 127, 256 Karl-Ludwig-Haus, s. Carl-Ludwig-Haus  Karl-von-Stahl-Haus, s. Carl-von-Stahl-Haus Kärlinger-Haus  153, 153* Karlsbader Hütte  44, 100 (Anm. 200), 152, 152*, 153 Karwendel-Haus  150*, 162, 164*, 165*, 231, 238*, 241*, 290* Kelchalpen-Haus (s. auch Bochumer Hütte)  102 (Anm. 219) Kellerjoch-Hütte 201* Kieler Wetterhütte  218* Klagenfurter Hütte  198 Klara-Hütte, s. Clara-Hütte  Knorr-Hütte  56, 166, 168 Konkordia-Hütte 212* Koralpen-Haus 56 Krefelder Hütte  159*, 161, 162, 163* Kreuzeck-Haus  89, 157, 157* Kronplatz-Haus  107, 108, 109 Kropfalm, Unterkunftshaus auf der  36* Kürsinger-Hütte  14, 157, 255, 256*, 284, 285*, 286 Lalidererspitze, Polybiwakschachtel an der 191* Lamsenjoch-Hütte  160*, 216*, 236* Laufener Hütte  87* Laugen-Hütte 135 Leiter-Hütte 50 Leschaux-Hütte 219 Lienzer Hütte  214* Linder-Hütte  133, 133* Lünersee-Hütte (s. auch DouglassHütte)  55, 56, 131, 132*, 141, 170, 189 Magdeburger Hütte, Neue  100, 101*, 102 (Anm. 219), 176 Mainzer Hütte (s. auch SchwarzenbergHütte)  116, 116*, 147*, 171*, 172*, 173, 173*, 218* Mallnitzer Tauernhaus  253*, 254, 261 Maria im Schnee (beim Gepatsch-Haus), Kapelle  374*, 377 Mariahilf-Kapelle beim Anton-KargHaus  205, 205* Marteller Hütte  187, 187* Martin-Busch-Hütte (s. auch Neue SamoarHütte, Hermann-Göring-Haus)  99, 99*, 185* Masoner-Haus 157 Meiler-Hütte  150, 236*

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Hüttenregister

Meißner Haus  209, 209* Meraner Hütte  108, 108* Mödlinger Hütte  356* Montagne de la Côte, Hütte auf der  14, 18 Montanvert, Hospiz am  14, 15, 16*, 17 Mörsbach-Hütte  100 (Anm. 200) Müller-Hütte (s. auch Erzherzog-KarlFranz-Josef-Schutzhaus, Rifugio Cima Libera)  164, 165*, 168 Müller-Hütte, alte  165 Münchner Haus  66, 150, 165*, 166, 167, 167*, 168, 168* Muttekopf-Hütte 150 Naviser Skihütte, Entwurf  180, 180* Nebelstein-Hütte 186 Neuburger Hütte  233* Neuchâtelois, Hôtel des  14 Nördlinger Hütte  146* Nürnberger Hütte  279* Oberaletschgletscher, Clubhaus am  137 Oberettes-Hütte 110 Obertauern, Haus  84 Oberwalder-Hütte  57*, 87*, 213*, 276 Obstansersee-Hütte 265 Ochsenalm, Halterhüttchen der  52 Olperer-Hütte  131, 196, 197, 197*, 199 Ortler, Wohnhaus für Forschungszwecke unterm 18 Ortler-Hütte  18, 121 Osnabrücker Hütte  159, 181, 181* Ostpreußen-Hütte  102, 103* Passauer Hütte  79, 134* Payer-Hütte  112*, 129, 129*, 144, 154, 154*, 237 Peitlerknappen-Hütte 107 Pfälzer Hütte  89, 92 Pfeis-Hütte  178*, 179 Pforzheimer Hütte, Alte  7, 110, 110*, 134*, 135*, 203, 210, 210* Pforzheimer Hütte, Neue  176 Pisciadusee-Hütte  268, 270 Planner-Hütte 79 Planura-Hütte 188 Polybiwak 191*, 192 Prager Hütte, erste  127, 130, 133, 171, 255 Prager Hütte, Alte  55, 100 (Anm. 200), 130*, 131, 133, 171, 283* Prager Hütte, Neue  100 (Anm. 200), 114, 115, 115*, 206, 206*, 207*, 246*, 247 Pravitale-Hütte 231* Preßburger Hütte (s. auch BuchensteinHaus)  100 (Anm. 200) Purtscheller-Haus 196* Quintino Sella am Tuckettpass, Schutzhaus 72

Radlsee-Hütte  83*, 107, 107*, 186, 187* Radstädter Hütte  100 (Anm. 200) Rainer-Hütte (s. auch Erzherzog-RainerHaus, Kapruner Vereinshaus)  54, 122, 127, 256 Rappensee-Hütte  225, 234*, 325 Rastkogel-Hütte  102 (Anm. 219), 102* Refuges du Grands Mulets  14, 18, 191 Regensburger Hütte, Alte  152, 152* Regensburger Hütte, Neue  200 Reichenberger Hütte, Neue  87, 100 (Anm. 200) Reutlinger Hütte  232* Rheydter Hütte  81* Ries-Hütte 87 Riffelsee-Hütte  102 (Anm. 219), 185* Rojacher-Hütte  102 (Anm. 224), 103* Roma, Rifugio  70 Rottenmanner Hütte  186 Rotwand-Hütte 196* Rudolfs-Hütte  188, 189, 189*, 190, 256* Rüsselsheimer Hütte (s. auch Neue Chemnitzer Hütte)  105 Salm-Hütte  14, 15, 15*, 18, 50, 52, 121, 129, 140, 140*, 198, 283 Samoar-Hütte, Neue (s. auch Martin-BuschHütte)  99, 99* Säntis, Haus am  166 Schaubach-Hütte 63 Schiestl-Haus (ÖTK)  195, 195* Schlernbödele-Hütte 107 Schlern-Haus/-Häuser  63, 78*, 112*, 157, 157*, 223 Schwarzenberg-Hütte (s. auch Mainzer Hütte)  116, 116*, 147, 147*, 171*, 172, 172*, 173, 173*, 218 Schwarzenstein-Hütte  42, 198 Schweinfurter Hütte (s. auch GubenSchweinfurter Hütte, Gubener Hütte)  105, 105* Seegrube, Station  179* Seethaler-Hütte  200, 200* Sellajoch-Haus  63, 268, 269, 327 Sesvenna-Hütte  110, 110* Siegerland-Hütte  158, 159, 159*, 185 Simony, Hôtel  14, 18, 18*, 121 Sonklar-Hütte  131, 132* Sonnblick, Haus am  165, 166, 166*, 169 Sonnenhalden in Burgberg, Jugendausbildungsstätte Haus  84 Sterzinger Haus  109, 110 Stripsenjoch-Haus  245, 245*, 326 Stubalm-Haus  174, 174* Stubenberg-Haus 203 Stüdl-Hütte, Alte  52, 53*, 56, 91*, 100 (Anm. 200), 128, 128*, 132, 195*, 229*, 313, 314

Stüdl-Hütte, Neue  184, 194, 194*, 195, 195* Stuiben-Hütte 56 Sudetendeutsche Hütte  96*, 100 (Anm. 200) Sulzenau-Hütte  104, 192, 192*, 193, 373 Tappenkarsee-Hütte 279 Taschach-Haus 185 Thüringer Hütte, Alte  104, 105 Thüringer Hütte, Neue  105 Tilisuna-Hütte 56 Tosa Pedrotti, Rifugio (s. auch Bremer Haus) 74 Tosa-Hütte (des SAT)  72, 73, 73*, 76 Tuckettpass-Hütte (der S. Berlin)  72, 72* Tuckettpass-Hütte (des SAT)  72, 72*



Tutzinger Hütte  214* Ulmer Hütte  90* Untersberg-Haus 56 Vajolett-Hütte  70, 71* Vallon-Hütte 269 Vayolon-Hütte 237 Venediger-Hütte (erste Kürsinger-Hütte)  18 Vernagt-Hütte  90*, 119, 120*, 155, 246, 304*, 373, 376, 376* Viktor-Hinterberger-Hütte  245*, 246*, 252* Villacher Häuser  56 Vittorio Emanuele II, Rifugio  184 Vorderkaiserfelden-Hütte 212*

Wallberg-Haus 230* Wallner-Hütte  50, 51, 52 Wangenitzsee-Hütte  100 (Anm. 200) Warnsdorfer Hütte  100 (Anm. 200), 284, 286 Weißkugel-Hütte 198 Winnebachsee-Hütte  100 (Anm. 200), 102*, 142*, 143, 229* Wintersporthaus der Akad. S. Wien  176* Wolayersee-Hütte  265, 265* Wolf-Glanvell-Hütte 176 Zittauer Hütte  100 (Anm. 200) Zittel-Haus  102 (Anm. 219), 165, 166, 166*

Wallack-Haus 274

Hüttenregister

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Hoch hinaus! Wege und Hütten in den Alpen

Herausgegeben vom Deutschen Alpenverein, vom Österreichischen Alpenverein und vom Alpenverein Südtirol

Band 2 Michael Guggenberger Die Hütten, Biwaks und Aussichtswarten des Alpenvereins

2016

BÖHLAU VERLAG KÖLN WEIMAR WIEN

Projektteam: Martin Achrainer, Friederike Kaiser, Stefan Ritter, Florian Trojer Redaktion: Martin Achrainer, Stefan Ritter, Florian Trojer Bildredaktion: Michael Guggenberger, Stefan Ritter Lektorat und Register: Jörg Eipper-Kaiser, Michael Guggenberger, Margret Haider, Sebastian Schreieck Wissenschaftlicher Beirat: Dr. Michaela Frick, Innsbruck PD Mag. Dr. Christoph Hölz, Innsbruck Univ.-Prof. Dr.-Ing. Heinrich Kreuzinger, München Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Andreas Muhar, Wien Dr. Paul Rösch, Meran Univ.-Prof. Dr. Martin Scharfe, Marburg an der Lahn Marco Volken, Zürich Lenkungskreis der drei Alpenvereine: DAV: Robert Kolbitsch, Franz van de Loo, Ludwig Wucherpfennig ÖAV: Peter Kapelari, Helmut Ohnmacht, Robert Renzler, Oskar Wörz AVS: Vera Bedin, Georg Simeoni, Gislar Sulzenbacher

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek  : Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie  ; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Umschlagabbildungen: Erlanger Hütte in den Ötztaler Alpen, Foto Norbert Freudenthaler Rückseite: Brandenburger Haus der Sektion Berlin, Foto Bernd Ritschel

© 2016 by Böhlau Verlag GmbH & Cie, Köln Weimar Wien Ursulaplatz 1, D-50668 Köln, www.boehlau-verlag.com Alle Rechte vorbehalten. Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist unzulässig. Korrektorat  : Jörg Eipper-Kaiser, Graz Satz  : Michael Rauscher, Wien Einbandgestaltung  : hawemannundmosch, Berlin Druck und Bindung  : Balto Print, Vilnius Gedruckt auf chlor- und säurefreiem Papier Printed in the EU ISBN 978-3-412-50203-4

Inhalt Zur Einleitung ...................................................................................................... 7 150 Jahre Hüttengeschichte ......................................................................11 Rasanter Anstieg des Hüttenbesuchs 16 Der Erste Weltkrieg und die Folgen 18 Alpenvereinshütten in aller Welt 20 Herbergen und Skihütten 21 ÖGV und ÖTK treten dem Alpenverein bei 24 Aussichtswarten und Pavillons 24 Hütten als Politikum 26 Entwicklungen nach 1945 27 Erläuterungen zum Aufbau des Bandes ..............................................29 Grenzen der Liste 30 01 Bregenzerwald-Gebirge 31 Nördliche Ostalpen .........................................................................................31 02 Allgäuer Alpen 33 03a Lechquellen-Gebirge 44 03b Lechtaler Alpen 45 04 Wetterstein-Gebirge und Mieminger Kette 49 05 Karwendel 53 06 Rofan-Gebirge und Brandenberger Alpen 57 07a Ammergauer Alpen 58 07b Bayerische Voralpen 60 08 Kaiser-Gebirge 73 09 Loferer und Leoganger Steinberge 77 10 Berchtesgadener Alpen 77 11 Chiemgauer Alpen 84 12 Salzburger Schieferalpen 88 13 Tennen-Gebirge 89 14 Dachstein-Gebirge 91 15 Totes Gebirge 94 16 Ennstaler Alpen 99 17a Salzkammergut-Berge 102 17b Oberösterreichische Voralpen 104 18 Hochschwab-Gruppe 106 19 Mürzsteger Alpen 108 20 Rax und Schneeberg-Gruppe 112 21 Ybbstaler Alpen 116 22 Türnitzer Alpen 119 23 Gutensteiner Alpen 120 24 Wienerwald 124 Zentrale Ostalpen ......................................................................................... 128 25 Rätikon 128 26 Silvretta 131



Inhalt

5

27 Samnaun-Gruppe 28 Verwall-Gruppe 29 Sesvenna-Gruppe 30 Ötztaler Alpen 31 Stubaier Alpen 32 Sarntaler Alpen 33 Tuxer Alpen 34 Kitzbüheler Alpen 35 Zillertaler Alpen 36 Venediger-Gruppe 37 Rieserferner-Gruppe 38 Villgratner Berge 39 Granatspitz-Gruppe 40 Glockner-Gruppe 41 Schober-Gruppe 42 Goldberg-Gruppe 43 Kreuzeck-Gruppe 44 Ankogel-Gruppe 45a Radstädter Tauern 45b Schladminger Tauern 45c Rottenmanner und Wölzer Tauern 45d Seckauer Tauern 46a Nockberge 46b Lavanttaler Alpen 47 Randgebirge östlich der Mur

132 133 135 135 141 148 148 150 155 159 164 165 166 167 170 172 176 177 182 184 187 189 191 194 198

Südliche Ostalpen ........................................................................................ 202 48a Ortler-Alpen 202 48c Nonsberg-Gruppe 204 49 Adamello-Presanella-Alpen 205 50 Gardasee-Berge 206 51 Brenta-Gruppe 206 52 Dolomiten 206 56 Gailtaler Alpen 213 57a Karnischer Hauptkamm 216 58 Julische Alpen 221 59 Karawanken und Bachergebirge 223 60 Steiner Alpen 225 Außeralpine Gebiete .................................................................................. 226 Gebiete außerhalb der Ostalpen (Österreich) 226 Gebiete außerhalb der Ostalpen (Deutschland) 230 Weitere europäische Gebiete außerhalb der Ostalpen 250 Außereuropäische Gebiete 252 Abbildungsverzeichnis ............................................................................... 255 Register der Hüttennamen ....................................................................... 256 Der Autor .......................................................................................................... 279

6

Inhalt

Zur Einleitung Hôtel Simony, nach einer Fotografie von Friedrich Simony, 1876

Im Jahr 1932 wird das Standardwerk »Die Schutzhütten des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins« veröffentlicht. Es umfasst jedoch, wie Josef Moriggl in der Einleitung betont, trotz aller Ausführlichkeit »nicht alle vom Alpenverein erbauten oder erworbenen und gepachteten Schutzhütten, sondern nur jene, die entweder bewirtschaftet oder mit Alpenvereinsschlüssel zugänglich sind und Lager enthalten.« Alle anderen fehlen, »so insbesondere die sogenannten Sektionshütten (meist Skihütten), die nur den Mitgliedern der betreffenden Sektion zugänglich sind (Privatschloß), dann die offenen Unterstandshütten (Wetterschutzhütten) ohne Lager.« Nicht enthalten sind auch »die vom Alpenverein aufgelassenen (in andere Hände übergegangenen oder dem Verfall überlassenen) Hütten, deren Zahl nicht gering ist.« Auch die seither veröffentlichten Hüttenverzeichnisse, wie etwa das jährlich erschienene »Taschenbuch der Alpenvereins-Mitglieder«, berücksichtigen fast ausschließlich den jeweils aktuellen Stand des Hüttenbesitzes, und Sektionshütten werden, wenn überhaupt, nur sehr bruchstückhaft aufgenommen. Das Buch, das Sie jetzt in Händen halten, enthält dagegen neben den AV-Schutzhütten auch alle Arten anderer Alpenvereinsunterkünfte, vom offenen Unterstand und Biwak über die Jugendherberge und Talherberge bis hin zur Sektionshütte, darüber hinaus auch Aussichtswarten. Alles in allem werden beinahe 1800 Bauwerke beschrieben, denn das Buch umfasst neben den aktuellen ebenso die aufgelassenen Gebäude der Alpenvereinssektionen. Im Laufe der Recherche gab es viel Zustimmung zum Buchprojekt, aber auch kritische Stimmen, die die Sinnhaftigkeit einer derartigen Zusammenstellung anzweifelten. Natürlich, Hüttenführer, -auflistungen und -verzeichnisse werden seit dem 19. Jahrhundert herausgegeben und



Einleitung

7

Ortler-Hochjoch-Hütte, eröffnet 1901, mit Ortler-Gipfel

in ihren Festschriften behandeln Sektionen ihre eigene Hüttengeschichte mehr oder weniger genau. Eine Übersicht, wie sie hiermit vorliegt, hat aber bisher gefehlt. Durch die Zusammenführung der Quellen ist es nun erstmals möglich, sich einen genauen Überblick über die Bautätigkeit und den Hüttenbesitz unserer Vereine von den Anfängen bis zur Gegenwart in all seiner Fülle zu verschaffen. Die Mehrzahl der enthaltenen Gebäude, etwa 1000 Objekte, wird inzwischen längst von einem anderen Verein oder privat geführt, dient einem anderen Zweck, ist verfallen oder zerstört. Vereinzelt sind ehemalige Unterkünfte, die dem kompletten Verfall bereits nahe waren, aus Respekt und historischem Interesse als Denkmal bewahrt worden. So listet die S. Austria bereits 1931 das Hôtel Simony und die Grobgstein-Hütte (heute eine Ruine) im Verzeichnis ihrer Unterkünfte unter der eigens geschaffenen Kategorie »Geschichtliche Unterstandshütten« auf. Beide sind durch den Geographen und Alpenerforscher Friedrich Simony, einen der Gründungsmitglieder des ÖAV, bzw. auf dessen Anregung errichtet worden. Zur Grobgstein-Hütte wird in der Austria-Festschrift von 1932 vermerkt: »Sie ist ein Museumsstück geworden, in ihrer jetzigen Ungastlichkeit für Schwärmer ein unerreichbares Ideal und Vorbild für Schutzhüttenbauten alten Stiles.« Heute finden sich von ihr im Gelände leider nur noch Spuren. Der Wildkar-Hütte (Hôtel Simony) kommt eine Sonderstellung zu, da sie bereits 1843 erbaut worden ist. Die Sektion hat sie aber so sehr in ihr Herz geschlossen, dass dieses urtümliche Refugium das Titelblatt der Jubiläumsschrift von 1887 in Form einer Vignette geradezu wie eine Reliquie ikonengleich ziert. Das um 1835 als Unterstandshaus errichtete, dann nacheinander durch die Sektionen Klagenfurt, Mallnitz, Hannover und Hagen betreute und schließlich verfallene Mallnitzer Tauernhaus wurde von der S. Mallnitz als Denkmal rekonstruiert und im Inneren mit einigen Schautafeln zur Geschichte der Hütte und des früher als Handelsroute bedeutsamen Tauernpasses versehen. Die denkmalgeschützte, erst jüngst durch den Verein »Cunfin« renovierte ehemalige Alte Pforzheimer Hütte bei Mals in der Sesvenna-Gruppe dient jetzt unter der Bezeichnung »Chamanna Pforzheim« als Museum.

8

Einleitung

Trotz des programmatisch klaren Schwerpunkts in den Ostalpen sind die in diesem Buch beschriebenen (historischen) Bauwerke beinahe auf die ganze Welt verteilt: außeralpines Europa, Südamerika, Asien, Afrika. Die Tuk-Hut in den belgischen Ardennen, die Blisanberg-Sektionshütte bei Dörbeck (Próchnik, Polen), die Skihütte Los Azules im Skigebiet Potrero Grande in Chile, die Irene-Baude im Lauschan-Gebirge bei Tsingtau im östlichen China und das Hannover-Haus am Kilimandscharo im heutigen Tansania seien als extreme Beispiele genannt. Die meisten der beschriebenen Alpenvereinsgebäude dienen oder dienten selbstverständlich vor allem Kletterern, Bergsteigern, Wanderern oder Skifahrern als Stützpunkte, manche aber wurden für ein sehr spezielles Publikum wie Paddler geschaffen. Dieses Buch enthält sie alle, von den höchsten ehemaligen AV-Schutzhütten, der Ortler-Hochjoch-Hütte und Monte-Vioz-Hütte auf mehr als 3500 Metern, abwärts über leichter zugängliche ostalpine Hütten wie die Tauriskia-Hütte in den Radstädter Tauern, außeralpine Mittelgebirgshütten wie die Eifelhütten und Aussichtswarten auf sanften Hügeln bis zum Paddlerheim Wien-Nußdorf an der Donau und zur niedersächsischen sektionseigenen Erich-KürstenHütte, die auf Meeresniveau liegt. Wenn auch nicht durchgängig von bergsteigerischer Bedeutung und allgemein zugänglich, so sind oder waren doch alle beschriebenen Bauwerke entweder der ganze Stolz ihres Vereins oder erfüllen bzw. erfüllten zumindest den ihnen zugedachten Zweck für den gesamten Alpenverein oder eine seiner Sektionen und Gruppen. Deshalb widmet sich dieses Buch jedem einzelnen Bauwerk – ob in den Alpen, im Harz oder den Anden, ob am Berg oder im Tal – ohne Unterschied. So spannt sich der Bogen von den ab 1868 errichteten ersten, einfachen Alpenvereins-Schutzbauten des ÖAV und DAV über die zur Zeit des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins (DuOeAV) erbauten und übernommenen hunderten von Hütten und Aussichtwarten bis zu den in jüngster Zeit errichteten Gebäuden unserer drei gegenwärtigen Alpenvereine AVS, DAV und ÖAV. Aufgrund der enormen Anzahl an Gebäuden wird von jedem nur mit knappen, jedoch das Wesentlichste erfassenden Worten berichtet. Die Entstehungs- und Baugeschichte kann nur angerissen werden, selbstverständlich enthält ihre Darstellung Lücken – vor allem die jüngere Geschichte betreffend – und ist trotz aller Gewissenhaftigkeit nicht fehlerlos. Dies liegt an den vorhandenen Unterlagen, ist aber auch der enormen Datendichte geschuldet. Die zusammengestellten Informationen stützen sich vor allem auf die Hüttengrundbücher und -standblätter, AV-Taschenbücher und Hüttenführer, aber auch auf die Mitteilungen und die Zeitschrift (Jahrbuch) des Alpenvereins, Sektionspublikationen wie Festschriften, außerdem auf Zeitungen, Landkarten, Homepages der Sektionen, Jahresberichtsbögen und den archivierten Schriftverkehr mit den Zweigvereinen. Nicht zuletzt sind aber auch viele wertvolle Auskünfte der Sektionen selbst eingeflossen. Es war wegen des enormen Arbeitsaufwandes nicht möglich alle genannten Quellen komplett auszuwerten. Das Verzeichnis versteht sich nicht als endgültiges, vielmehr als Momentaufnahme eines »work in process« in zweierlei Hinsicht, als eine des Wissensstandes und eine der aktuellen baulichen Entwicklung.



Taschenbuch für Alpenvereins-Mitglieder 1931/32

Einleitung

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Alte Pforzheimer Hütte mit SesvennaHütte im Hintergrund

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Einleitung

Eineinhalb Jahrhunderte Bau- und Betriebsgeschichte, 1800 Hütten und Aussichtswarten – kein Wunder, dass in den letzten Jahren einige Alpenvereinsgebäude, die noch immer als solche genutzt werden, unter Denkmalschutz gestellt worden sind. Zu Recht sind sie als kulturelles und architektonisches Erbe erkannt worden. Das Brandenburger Haus der S. Berlin in den Ötztaler Alpen, das Stubenberg-Haus der S. Graz-St.G.V am Schöckl, die Saupsdorfer Hütte der S. Sächsischer Bergsteigerbund im Nationalpark Sächsische Schweiz und die Gisela-Warte der S. Linz am Lichtenberg seien dafür als Beispiele genannt. Bei einer Reihe weiterer Gebäude läuft bereits das Unterschutzstellungsverfahren. Stand zunächst die Sorge, mitunter auch der Ärger ob der erwarteten behördlichen Auflagen durch die Unterschutzstellung im Vordergrund, setzt sich nach und nach die Erkenntnis durch, dass der Denkmalschutz überwiegend – auch in wirtschaftlicher Hinsicht – positive Effekte mit sich bringt. Es wird schließlich die Freude an der Auszeichnung bleiben, auf die man zu Recht stolz sein kann und die es gilt, dementsprechend zu kommunizieren. Wie sich aus Reaktionen einzelner Sektionen bereits während der Erstellung ableiten lässt, wird dieses Buch auch zur noch intensiveren Beschäftigung mit der eigenen Vereinsvergangenheit anregen, indem es das eine oder andere längst vergessene Gebäude oder Detail wieder aus dem Dunkel ans Licht bringt. In diesem Sinne: Viel Freude mit diesem histo­ rischen Buch und Verzeichnis der Hütten, Häuser und Aussichtswarten des Alpenvereins.

150 Jahre Hüttengeschichte

Am 27. Jänner 1867 stellt Leopold Freiherr von Hofmann in einer Ausschusssitzung des »Österreichischen Alpen-Vereines« den Antrag zur Errichtung einer Hütte. Bald wird diese Idee einer »Vereinshütte im Kaprunerthale« vom ÖAV näher diskutiert. Um – wie es die Vereinsstatuten vorsehen – »die Bereisung der Alpen zu erleichtern«, soll eine steinerne Unterkunftshütte erbaut werden, »worin der Tourist die Nacht zubringen kann, ohne, wie bis jetzt, in einer Sennhütte auf seinem Lager ober dem Geisstalle durch den Duft und die Unruhe der Bewohner desselben und nebstdem noch durch den Rauch des Herdes belästigt zu sein und ohne gelegentlich von den durch die Schäden des Daches herabfallenden Regentraufen aus dem Schlafe geweckt zu werden, und worin ihm zugleich durch das Vorhandensein eines Kochherdes die Gelegenheit geboten ist, die mitgebrachten oder aus den nahen Sennhütten bezogenen Vorräthe an Lebensmitteln durch eigene oder seiner Führer Kochkunst beliebig zu Speisen umzugestalten.«1 Bald werden auch Vorbereitungen zur Errichtung einer weiteren Hütte am aussichtsreichen Schneeberg, dem höchsten Berg Niederösterreichs, getroffen. Betritt der ÖAV damit zwar nicht völliges Neuland – die allerersten dokumentierten alpinen Unterkünfte, die in ihrer Funktion im weitesten Sinn heutigen Schutzhütten entsprechen, sind bereits Ende des 18. Jahrhunderts entstanden (z. B. 1799 Salm-Hütte beim Großglockner) und Schweizer Alpen-Club (SAC) sowie Club Alpino Italiano (CAI) haben, wenn auch später gegründet, etwas früher mit dem Bau von Vereinshütten begonnen. Doch eröffnet der ÖAV ein für sich neues Betätigungsfeld. Bisher hat man sich nämlich mit der punktuellen Subventionierung privater Bauprojekte begnügt. Die Umsetzung der Vorhaben stellt sich als schwieriger heraus, als gedacht: »Langsamer, als wir gehofft und gewünscht hatten, schritt die Angelegenheit unserer beiden Vereinshütten vor. Zwar der Gedanke, einfache Unterstandshütten für Touristen an den solcher Zufluchtsstätten bedürftigsten Punkten zu errichten, fand allseitigen Anklang. Bereitwilligst gestatteten Seine kais. Hoheit [Erzherzog Rainer], der durchlauchtigste Protector des Vereins, dass die erste Hütte auf der Bauern-Alpe im oberen Kapruner Thale mit seinem Namen geziert werde, und Graf Hoyos als Besitzer des Schneeberges, schenkte den Baugrund für die zweite Hütte (…) Aber mit dem Baue konnte nur auf Grund eines detaillirten Plans und Kostenvoranschlags begonnen werden, und bald stellte sich die Thatsache heraus, dass fast alle Gewerbeleute, welche sich bezüglich ihrer Arbeiten für die Hütten in der priviligirten Lage von Monopolisten zu befinden glaubten, ihre Anforderungen weit über die äussersten Grenzen des billiger Weise zulässigen Maasses, bis zum Dreifachen des von Fachmännern präliminirten Maximums und darüber ausdehnten. Erst die Intervention zweier dem Vereine befreundeter Architecten Wiens gab den hiernach nothwendig gewordenen Verhandlungen



1 Anton von Ruthner, Die Vereinshütten in Kaprun und auf dem Wiener Schneeberge, in: Jahrbuch des Österreichischen Alpen-Vereines, Band 3, Wien 1867, 379. – In diesem Beitrag werden Fußnoten vorwiegend zum Nachweis von Zitaten und nur vereinzelt zum Nachweis von Quellen verwendet. Generell sei auf den Band 1 dieses Werkes verwiesen, weiters auf folgende Veröffentlichungen: Deutscher Alpenverein, Oesterreichischer Alpenverein, Alpenverein Südtirol (Hg.), Berg Heil! Alpenverein und Bergsteigen 1918–1945, Köln-Weimar-Wien 2011; Aufwärts! Berge, Begeisterung und der Deutsche Alpenverein 1945 bis 2007. Begleitbuch zur Ausstellung im Alpinen Museum des Deutschen Alpenvereins München, 19. Juli 2007 bis 23. März 2008, München 2007; Anneliese Gidl, Alpenverein. Die Städter entdecken die Alpen, Wien 2007.

150 Jahre Hüttengeschichte

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Der Moserboden im Kapruner Tal von der Hohenburg, Aquarell von Johann Stüdl

eine günstigere Wendung, welche einen erwünschlichen Abschluss in nächster Zukunft voraussehen lässt. Der Wunsch, noch weitere solche Bauführungen in das Werk gesetzt zu sehen, fand bereits einige Verbreitung«.2

2 Achte (Jahres-)Versammlung am 18. April 1868, in: Jahrbuch des Österreichischen Alpen-Vereines, Band 4, Wien 1868, 449. 3 Wiener Zeitung, 2.9.1868. 4 Anton von Ruthner, Die Vereinshütten in Kaprun und auf dem Wiener Schneeberge, in: Jahrbuch des Österreichischen Alpen-Vereines, Band 3, Wien 1867, 379. 5 Johannes Emmer, Geschichte des Deutschen u. Oesterreichischen Alpenvereins, Zeitschrift des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins 1894, 231.

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150 Jahre Hüttengeschichte

Soweit der Stand der Dinge im April 1868. Nun wird rasch zur Tat geschritten, denn wenige Monate später ist die Erzherzog-Rainer-Hütte bereits benutzbar, sodass die »Wiener Zeitung« vermelden kann: »Am 6. August bestieg der Vorstand des Alpenvereines Herr Sectionschef [Leopold] v. Hofmann die Wasserfallalm; er brachte ein Fremdenbuch mit und trug seinen Namen zuerst in selbes ein.«3 Der Hüttenbau am Schneeberg soll bescheidener und kleiner werden, mehr die Funktion eines »Zufluchtshauses« erfüllen, »damit die Besteiger im Falle eines Unwetters, welches sie auf der Spitze oder in der Nähe überrascht, darin Schutz und, was sicher noch öfter vorkommen wird, in ihr einen vor dem Winde, der bekanntlich selbst an heitern Tagen den Aufenthalt auf den Hochspitzen häufig verleidet, geschützten Platz zum Ausruhen und zur Erholung finden.«4 Allein, es bleibt beim Projekt. 1885 errichtet hier der Österreichische Touristenklub die Fischer-Hütte. Diese 1867 in den wesentlichen Zügen entworfene Vorstellung zweier von ihrer Funktion her grundverschiedener Hüttentypen, der komfortableren »Unterkunftshütte« (Rainer-Hütte) und des spartanischen »Zufluchtshauses« (Projekt Schneeberg), finden sich in Abwandlungen noch heute in den Bauten von AVS, DAV und ÖAV wieder: eingerichtete AV-Schutzhütten, unbewirtschaftet oder bewirtschaftet, auf der einen, offene Unterstandshütten und Biwaks auf der anderen Seite. »Anfangs herrschte noch einige Unsicherheit – es fehlten ja die Erfahrungen – sowohl hinsichtlich der Aufgaben wie der einzuschlagenden Wege. Im Allgemeinen huldigte man der Anschauung, dass der Alpenverein nur in der Hochregion zu bauen habe, und dass – ein echter Tourist anspruchslos sein solle. Unterstützung von Thalwegen oder ›Wirtshäusern‹ wollte man ausgeschlossen wissen«5, resümiert Generalsekretär Johannes Emmer nach einem Vierteljahrhundert Bauerfahrung. Johann Stüdl, Gründungsmitglied des Deutschen Alpenvereins, schwebt

vor, dass es sich bei Alpenvereinsunterkünften »nicht um Touristenhäuser oder Alpenhotels« handeln soll, »zu deren Herstellung Baumeister oder Architekten berufen sind, sondern um einfache Hütten, wie solche unserem eigentlichen Vereinszweck entsprechen.«6 Als Vorbild dient ihm dazu die 1868 von ihm selbst errichtete Glockner-Hütte (alte StüdlHütte). Am Beginn steht also das Bestreben des ÖAV und DAV bzw. ab 1874 des durch Fusion entstandenen Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins (DuOeAV), im Gebirge einfache Unterkünfte aus Stein und Holz zu errichten. Ein ebenerdiges Gebäude unter einem Pult- oder Satteldach, nicht selten direkt an den Felsen angelehnt, bietet auf engstem Raum die Möglichkeit, die Grundbedürfnisse Wetterschutz, Essen und Schlafen zu befriedigen. Schon in den 1870er-Jahren setzt eine rege Bautätigkeit ein, wodurch sich der Hüttenbesitz des Alpenvereins vervielfacht. Früh gibt es daher Unternehmungen, die den Zweck haben, eine Übersicht der Alpenvereinsbauten zu erstellen und fortzuführen. 1875 bereits heißt es im Jahresbericht des DuOeAV, »auf die Dauer« könne »zur Erhaltung eines kla­ren Ueberblicks« keinesfalls ei­ne »übersichtliche Darstellung des Zusammengehörigen ent­behrt werden«. Das erste »Hütten-Grundbuch« des Vereins von 1876 enthält zunächst 20 Hütten, zu denen 1884 noch weitere 39 hinzugefügt werden.7 Damit erreicht es jedoch keine Vollständigkeit, denn das Buch, das Sie als Leser gerade in Händen halten, listet für den selben Zeitraum bereits 30 (bis Ende 1876) bzw. 90 (bis



Simony-Hütte am Dachstein, eröffnet 1877 (Druck nach Anton Paul Heilmann)

6 Johann Stüdl, Ueber Hüttenbau, in: Zeitschrift des DuOeAV 1877, 169–191, hier 169. 7 OeAV Archiv HÜW 1.3.

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Olperer-Hütte, eröffnet 1881 (Foto Bernhard Johannes)

Hüttenausschuss des DuOeAV, 1900, vor der Veranda des »Grauen Bären« in Innsbruck

1884) Gebäude, darunter zwei Aussichtswarten, auf, freilich auch aufgelassene Bauten. Schon nach wenigen Jahren genügen die propagierten einfachen Unterkünfte den zunehmenden Ansprüchen nicht mehr und so wird das ursprüngliche Konzept und Ideal zunehmend durch den Wunsch abgelöst, dem Touristen nicht nur Obdach, sondern durch verbesserte Ausstattung auch mehr Komfort zu bieten, also das Nützliche mit dem Angenehmen zu verbinden – sozusagen in konsequenter Weiterentwicklung des Leitspruchs »Utile Dulci«, angebracht über der Eingangstür der ersten dokumentierten im hochalpinen Raum errichteten Schutzhütte, dem »Hôtel« von Charles Blair am Montenvers bei Chamonix. Abgesehen davon haben die Erfahrungen der ersten Jahre gezeigt, dass sich manche Standorte und Konstruktionsweisen für Schutzhütten nicht eignen, weil sie zu mannigfaltigen Schäden durch Feuchtigkeit, Lawinen und Wetter geführt haben. In der Anfangszeit der Hüttenbautätigkeit wählte man eben nicht selten nach dem Prinzip »Versuch und Irrtum« aus Unerfahrenheit gefährdete Standorte. Manche Unterkunft muss deshalb aufgegeben werden, manch andere behauptet sich trotz aller Unbilden. Das beste Beispiel dafür ist die 1882 erstmals erbaute Schwarzenberg-Hütte südlich des Wiesbachhorns, die im Laufe ihrer wechselvollen Geschichte beinahe unzählige Male – meist durch Lawinen – beschädigt oder zerstört worden ist.

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Einlageblatt Nr. 4, Douglass-Hütte, des Hüttengrundbuchs 1882 Schwarzenberg-Hütte am Wiesbachhorn, um 1900

Bereits bestehende Hütten werden also in beiderlei Hinsicht, Sicherheit und Komfort, weiterentwickelt. Die von der S. Prag erbaute erste Carlsbader Hütte (Höller-Hütte) und das Untersberg-Haus der S. Salzburg (Zeppezauer-Haus) setzen 1883 mit ihrer »prächtigen und üppigen« Ausstattung neue Maßstäbe. Wiederum erfährt der Hüttenbe­sitz des Alpenvereins beträchtlichen Zuwachs, sodass dem alle drei Jah­re wechselnden Central-Aus­schuss der Überblick erneut verloren zu gehen droht. Der Fortschritt der Bautätigkeit führt zur Einrichtung eines »Spezial-Comités« für Wege- und Hüttenfragen, das 1879 eine erste Hüttenbauordnung ausarbeitet. 1882 wird ein neues Hütten-Grundbuch angelegt und in der Generalversamm­lung



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in Salzburg vorgestellt. In einer Holzkassette werden nun vorgedruckte Formulare sowie Pläne zu den einzelnen Hütten verwahrt. Die lose Form der Sammlung bietet allerdings Gelegenheit zu unsachgemäßer Arbeit: Blätter von aufgelassenen Hütten werden entfernt, Nummern neu vergeben, die Reihenfolge wird geändert. Einen Einblick in die auf solche Art verlorengegangenen Informationen bieten die erwähnten Nachträge im alten Grundbuch. Die Kassette bleibt bis um 1910 in Verwendung und enthält schließlich 254 Einlageblätter.8 Dieses Buch umfasst hingegen bis zum Ende desselben Jahres einschließlich aller zu diesem Zeitpunkt bereits aufgelassenen Gebäude über 360 Bauwerke, also etwa ein Drittel mehr. Schon vor 1900 entstehen einige gedruckte Hüttenverzeichnisse. 1890 liegt den Mitteilungen des Alpenvereins gar eine nicht auf die Ostalpen beschränkte, die ganzen Alpen umfassende, unabhängig von den Besitzverhältnissen zusammengestellte tabellarische Übersicht der »Schutzhütten und Unterkunftshäuser« bei.9 Als Kriterium gilt dabei, dass die Hütten »nicht durch Wagen oder Bahn erreicht werden können«, und in der Schweiz werden wegen der Fülle nur jene Unterkünfte berücksichtigt, die »höher als 1500 Meter gelegen sind« – ein deutlicher Hinweis auf den Rückstand des privaten Fremdenverkehrswesens in den Ostalpen. 1894 erscheint die Zeitschrift des Alpenvereins als Festschrift mit einem ausführlichen statistischen Anhang, in dem die Alpenvereinshütten dementsprechende Berücksichtigung finden. Die bis Ende 1893 entstandenen Gesamtkosten für den Hüttenbau werden mit der beachtlichen Summe von etwa 880.000 Mark angegeben, wovon 70 Prozent auf die Sektionen selbst, der Rest auf die »Centralkasse« des Alpenvereins entfallen. Johannes Emmer stellt über die Bautätigkeit bis Ende des 19. Jahrhunderts fest: »Die praktische Erschließungs-Tätigkeit war […] ungemein rege und erfolgreich gewesen, sie hatte sich auf alle Gruppen der Ostalpen erstreckt und diese mit guten Wegen und trefflich eingerichteten Hütten versehen. Es schien fast, als ob nicht viel mehr zu tun übrig sei und das Maß an Bequemlichkeit nicht mehr gesteigert werden könne.«10 Rasanter Anstieg des Hüttenbesuchs

  8 OeAV Archiv HÜW 1.1 (Kassette) und DAV Archiv (Pläne).   9 Beilage zu den Mitteilungen des DuOeAV Nr. 8/1890. 10 Johannes Emmer, Beiträge zur Geschichte des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins in den Jahren 1895–1909, Zeitschrift des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins 1909, 339. 11 Ebd., 341. 12 Ebd., 350.

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Die Ausstattung der Hütten mit Proviantvorräten bewährt sich wegen weiter steigender Bedürfnisse und unpfleglichen Umgangs mit den Vorräten nicht. Dagegen wird die Bewirtschaftung der Hütten durch Pächter forciert. 1894 sind bereits 44 Prozent der 134 eingerichteten Alpenvereinshütten (also ohne offene Unterstände) bewirtschaftet, nur 15 Jahre später von 242 derartigen Hütten gar über 83 Prozent.11 Die Schutzhütten sprechen nun ein breiteres Publikum an, sodass der Gesamtbesuch aller Hütten nach den gemeldeten Zahlen von 3.528 Personen im Jahr 1878 in den folgenden 30 Jahren auf 232.176 steil ansteigt.12 Dem erhöhten Bedarf wird mit Erweiterungsbauten entsprochen. Freilich gibt es auch Ausnahmen, und so wird manche Hütte wegen geringer Nutzung sogar aufgelassen. Dieses Schicksal wiederfährt zum Beispiel der Gussenbauer-Hütte bei Mallnitz, von deren Erhaltung die S. Hannover 1897 Abstand nimmt, weil sie in sechs Jahren nur von fünf

Payer-Hütte, eröffnet 1875

Payer-Hütte, am Tabarettakamm thronend

Touristen aufgesucht und beinahe jährlich vollständig ausgeraubt worden ist. Wie rasant aber im Allgemeinen der Alpinismus und damit der Bedarf an Unterkünften im Gebirge in den ersten Alpenvereinsjahrzehnten zunehmen, zeigt exemplarisch die Besteigungsgeschichte des Ortlers. 1804 erstmals bezwungen, erreichen 1871 nur 17, durch die zunehmende infrastrukturelle Erschließung 1881 bereits 183 Personen den Gipfel, und zu Beginn des 20. Jahrhunderts tragen sich mehr als 100 Personen an einem einzigen Tag ins Gipfelbuch ein.13 Dementsprechend hoch ist der Andrang in den Schutzhütten. Um 1906 übernachten allein in der 1875 eröffneten, seit 1887 bewirtschafteten Payer-Hütte der S. Prag über 2000 Bergsteiger. Das zunächst als schlichte Unterkunft mit Pultdach kühn in 3029 Metern am Tabarettakamm errichtete Gebäude, das bereits 1876, 1885 und 1893/1894 erweitert worden ist, wird daher neuerlich vergrößert. Die Hütte erhält ein dreistöckiges Schlafhaus, das 21 Zimmer (48 Betten), Lager, Frühstückssaal, Führer- und Gesindezimmer und Vorratskammer enthält und 1909 eröffnet wird.



13 Ebd., 340.

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Vision einer »Günzburger Hütte« am Fuße der Guglia Brenta (Campanile Basso, Hütte im Bild links unten)

14 Ebd., 346. 15 Ebd., 339f. 16 Bericht der Sektion Danzig des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins für die Jahre 1899, 1900, 1901 und 1902, Danzig 1902, 4. 17 Vom Hüttenbau auf der Fanes-Alpe (Gedicht zum Stiftungsfest 1895), Dritter Jahresbericht der Section Danzig des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins für die Jahre 1894, 1895 und 1896, Danzig 1896, 6. 18 Jahresbericht der S. Günzburg 1912, 3.

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Im selben Jahr wird über die Berliner Hütte in den Zillertaler Alpen festgestellt, sie habe sich »zu einer großen Hotelanlage entwickelt, die auch dem Verwöhntesten alle denkbaren Bequemlichkeiten bietet.«14 In Emmers Worten klingt unüberhörbar Kritik an. Die Baukubatur von bereits bestehenden Unterkünften wächst also gegenüber dem Nukleus, der »Urhütte«, erheblich, nicht selten um ein Vielfaches an, wodurch mitunter Komplexe entstehen, die dem Begriff »Hütte« nicht mehr gerecht werden, da sie eher einem Gasthof oder eben gar einem Hotel gleichen als einer alpinen Schutzunterkunft. 1909 werden – ohne Wetterschutzhütten – 232 Alpenvereinsunterkünfte aufgelistet. Der »Aufschwung der Alpenreisen, der von Jahr zu Jahr steigende Zustrom von Besuchern brachte (…) neue Anforderungen mit sich, und mit diesen hielt gleichen Schritt der wachsende Baueifer der Sektionen. Nicht nur manche der älteren, die früher sich auf die Pflege des Alpinismus im engeren Kreise beschränkt hatten, wandten sich nunmehr ebenfalls der praktischen Arbeit zu, auch die neuentstandenen wollten sofort an dieser sich beteiligen. Der Ehrgeiz, in den Bergen selbst sichtbare Zeugnisse des Bestehens und Wirkens aufweisen zu können, spornte den Wetteifer an, und die Vereinsleitung hatte weniger aufzumuntern, als vielmehr bedächtig zurückzuhalten, damit nicht die Kräfte überspannt würden.«15 Trotz allem Eifer scheitern viele Hüttenprojekte aus finanziellen, behördlichen oder anderen Gründen. Wie etwa um 1895 die »Danziger Hütte« in den Dolomiten: »Nachdem durch die endgültige Weigerung des Gemeindevorstandes von Enneberg, den zum Bau einer Hütte auf der Kleinen Fanesalpe erforderlichen Grund und Boden der Section zum Eigenthum abzutreten, das Hüttenbauprojekt gegenstandslos geworden [ist], hat die Sektion inzwischen sich darauf beschränken müssen, die Zwecke des Alpenvereins, soweit ihre eigene Thätigkeit in Betracht kommt, durch gesellige Zusammenkünfte und Vorträge zu fördern.«16 So erinnert heute an die »Danziger Hütte« außer Bauplänen nur ein – holpriges – Gedicht, in dem es unter anderem wehmütig heißt: »Das Haus war beschlossen / Die Zeichnung gemacht, / Es hatten die Alpengenossen / Manch Opfer schon gebracht. / Wie schön war die Stelle, / Von Zirbeln umkränzt, / Welch prächtig kühle Quelle / Am Hügelfuße glänzt.«17 Für manchen Verein, wie beispielsweise die S. Günzburg, ist die eigene alpine Unterkunft überhaupt nur ein romantischer Traum geblieben: »Am 10. Februar 1912 veranstaltete die Sektion in dem in eine prächtige Gebirgslandschaft verwandelten Kronensaal ein alpines Winterfest mit der Idee ›Eröffnung der Günzburger Hütte im Massodi-Kar am Fusse der Guglia Brenta‹, dessen Besuch alle Erwartungen übertraf.«18 Der Erste Weltkrieg und die Folgen

Während viele Sektionen den Hüttenbau also vorantreiben, wird die Entwicklung von einem Teil der Alpenvereinsfunktionäre zunehmend problematisch gesehen, denn man baue »zurzeit nicht für die Hochal-

Ruinen der Drei-Zinnen-Hütte vor den Drei Zinnen

pinisten sondern für den Massenbesuch, trachtet daher auch schon aus wirtschaftlichen Gründen einen solchen zu erzielen, wählt, wenn irgendwie möglich, den Bauplatz so, daß die Hütte vom Tale aus schon sichtbar ist.«19 Der DuOeAV versucht, zunächst mit mäßigem Erfolg, durch Deckelung der Subventionen den Baueifer zu bremsen. Die Bautätigkeit der Sektionen wird jedoch schon bald durch äußere Umstände, den Ersten Weltkrieg, behindert. Es kommt zu Stagnation und schmerzlichen Verlusten, viele Alpenvereinshütten können nur sehr eingeschränkt oder gar nicht als solche genutzt, notwendige Sanierungsmaßnahmen kaum vorgenommen werden. Es herrscht Personalmangel und manche Hütten sind vorübergehend nicht erreichbar. Teilweise kommt es durch Plünderungen und unmittelbare Einwirkungen des Krieges zu (mutwilligen) Zerstörungen – wie etwa bei den Hütten an der Dolomitenfront durch militärische Nutzung geschehen. Die Alpenvereinszeitschrift 1919 listet dennoch 323 aktuelle Schutzhütten mit zusammen 8533 Lagerstätten (Betten, Matratzenlager usw.) auf, darunter 22 offene Unterstandshütten ohne Lager, 49 ganzjährig mit Alpenvereinsschloss versehene Hütten mit Lager (Selbstversorgerhütten), 238 im Sommer bewirtschaftete und 14 ganzjährig bewirtschaftete Hütten. Die Zahlen kommen zustande, weil auch die »nunmehr im Ausland« liegenden Hütten verzeichnet werden, die dann durch Enteignungen verloren gehen. So fällt nach dem Ersten Weltkrieg eine Reihe von Hütten im Karawanken- und Bachergebirge, in den Steiner Alpen wie auch Julischen Alpen an Jugoslawien, beispielsweise das Ursulaberg-Haus der S. Klagenfurt bei Slovenj Gradec (Windischgrätz) und die Golica-Hütte der S. Krain bei Jesenice (Aßling). Die sudetendeutschen Sektionen scheiden aus politisch-rechtlichen Gründen aus dem DuOeAV aus, werden aber in der Tschechoslowakei als selbständige »Deutsche Alpenvereine (DAV)« zugelassen. Formal vom DuOeAV getrennt, pflegen sie dennoch engsten Kontakt zu diesem und sind den Sektionen weitestgehend gleichgestellt. Nach der Errichtung des Protektorats Böhmen und Mähren durch Hitler-Deutschland (1939)



19 Emmer, Beiträge (wie Anm. 10), 340 f.

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werden sie wieder offiziell in den Gesamtverein, der nun »Deutscher Alpenverein« heißt, aufgenommen. Im Zuge der Vertreibungen nach 1945 verlegen sudetendeutsche Alpenvereine ihren Sitz nach Österreich oder Deutschland und werden schlussendlich als Sektionen des Österreichischen Alpenvereins (ÖAV) bzw. Deutschen Alpenvereins (DAV) wiedergegründet (z. B. ÖAV S. Reichenberg, DAV S. Asch). In der Tschechoslowakei können weder von ihnen noch von anderen Alpenvereinssektionen Hütten weiterbetrieben werden. Vor allem aber befinden sich durch die territoriale Neuordnung Europas nach dem Ersten Weltkrieg plötzlich viele Hütten des DuOeAV auf italienischem Staatsgebiet. Sie werden beschlagnahmt und 1924 großteils an den Club Alpino Italiano (CAI) übergeben. – Die formelle Enteignung durch den italienischen Staat folgt nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Südtiroler Sektionen, die sich, im Bestreben ihren Fortbestand zu sichern, 1920/1921 vom Gesamtverein gelöst haben und dennoch 1923 von den Faschisten aufgelöst worden sind, müssen – nach dem Zweiten Weltkrieg im Alpenverein Südtirol (AVS) neu formiert – Pachtung (z. B. Hochgang-Haus, 1947) und Bau neuer Hütten (z. B. Radlsee-Hütte, 1956 eröffnet) in Angriff nehmen. 1970 wird eine pauschale Entschädigungszahlung für den enteigneten Hüttenbesitz der ehemaligen Südtiroler Sektionen des DuOeAV vereinbart. Den Großteil der in Südtirol und angrenzenden italienischen Gebieten enteigneten Alpenvereinshütten haben jedoch deutsche Sektionen errichtet. Für sie bedeuten die Besitzverluste zunächst herbe Rückschläge für ihr Bestreben im hochalpinen Raum Fuß zu fassen. Teilweise werden sie im Nachhinein finanziell entschädigt, einigen gelingt es, die Verluste durch Errichtung neuer Schutzhütten in Österreich zumindest annähernd auszugleichen. Im Jahr 2000 sind 25 ehemalige Hütten des DuOeAV vom Land Südtirol übernommen und deren Vergabe und Führung 2015 neu geregelt worden: Die Provinz Bozen vergibt als Eigentümerin die Pacht und hat die Finanzierung und Verwaltung über. Die Hüttenwarte werden bei 17 dieser Hütten von AVS-Sektionen, bei den übrigen vom CAI bestellt. AVS und CAI kommt gemeinsam eine beratende Funktion zu. Alpenvereinshütten in aller Welt

Geographisch zieht die Alpenvereinsbautätigkeit – wenngleich sehr vereinzelt – schon früh gewaltige Kreise. Ab 1899 richtet die S. Tsingtau, der östlichste Zweig des DuOeAV, in China mehrere Alpenvereinsunterkünfte ein. Die heutige, in der chinesischen Provinz Shandong gelegene Millionenmetropole Qingdao (Tsingtau) war bis 1914 Hauptstadt des »Deutschen Schutzgebiets Kiautschou«. Sogar nach Afrika streckt der DuOeAV zeitgleich seine Fühler aus. So ist vorübergehend die Gründung einer S. Kamerun ein Thema und die S. Hannover baut 1914 am Kilimandscharo ein Unterkunftshaus, das aber wegen des Kriegsbeginns nie als Alpenvereinsgebäude eingeweiht werden kann. Ab den 1930er-Jahren entstehen auch in Südamerika Sektionen. Die S. Peru errichtet in den Peruanischen Anden eine Unterkunft, die Dr.-

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Am Fuß des Kibo, in 4900 m, sollte das »Hannover-Haus am Kilimandscharo« entstehen. Errichtet wurde es schließlich tiefer.

Hans-Kinzl-Hütte, und die S. Chile sogar mehrere Hütten. Letzterer Alpenvereinszweig lebt noch heute im Rahmen der Vereine des »Club Alemán Andino – DAV Chile« (Deutscher Andenverein Chile) fort und betreibt eine ihrer damaligen AV-Schutzhütten, das Refugio Lo Valdés, nach wie vor. Herbergen und Skihütten

In den 1920er-Jahren fördert der Gesamtverein – zunächst mit mäßigem Erfolg – die Errichtung sogenannter Talherbergen, die schließlich gegen Ende des Jahrzehnts vielerorts eingerichtet werden, um »den Alpenvereinsmitgliedern billige Talunterkünfte zu schaffen«20, und sich zunehmender Popularität erfreuen. In Talorten angesiedelt, sind sie willkommene Stützpunkte auf dem Weg ins Hochgebirge. Daneben werden in dieser Zeit von der S. Austria aus »Fürsorge für die eigenen Mitglieder und die anderer Alpenvereinssektionen« in Gasthöfen Alpenvereinsheime eingerichtet, die »eine schöne Metalltafel mit dem Edelweiß und der Aufschrift: ›Alpenvereinsheim des Zweiges Austria des D. u. Ö. A. V.‹« erhalten.21 Die Talherbergen dienen bisweilen gleichzeitig als Alpenvereins-Jugendherbergen. Diese Unterkünfte werden im Zuge der Gründung von Jugendgruppen in den 1920er-/1930er-Jahren benötigt, da nach Auffassung des DuOeAV viele bestehende Schutzhütten wegen ihrer hochalpinen Lage für »Jugendwanderungen« nicht in Betracht kommen. Zuvor hat es jedoch bereits Ende des 19. Jahrhundert vereinzelt »AV-Studentenherbergen« gegeben, die meist aus wenigen Lagern in einer dafür angemieteten oder anderweitig zur Verfügung gestellten Räumlichkeit, etwa in einer Schule oder einem Gasthaus, (saisonal) eingerichtet waren (z. B. Studentenherberge Mürzzuschlag, 1887). Um den Gedanken der Jugendherberge voranzutreiben, wird 1927 sogar eine »Musterherberge« in Schladming eingerichtet. Die Führung dieser Art von Herbergen hat für die Alpenvereine inzwischen keine Bedeutung mehr, weil das Jugendwandern in dieser Form nicht mehr praktiziert wird.



20 Festschrift zum 70jährigen Bestand des Zweiges Austria, D. u. Ö. A.-V. 1862– 1932, Wien 1932, 93. 21 Ebd., 93f.

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22 OeAV Archiv, JBB S. Badgastein 1933. 23 Jahresbericht des DuOeAV 1923/1924, in: Mitteilungen des DuOeAV 1924, 170–172. 24 Ebd.

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Auch Talherbergen stellen an manchen Orten schon nach kurzer Zeit wegen zu geringer Auslastung den Betrieb ein. So wird beispielsweise jene in Böckstein »mangels der die Eigenkosten deckenden Einnahmen infolge der geringen Besucherzahl und da der Tourist dermalen zum selben Preise wie in der Talherberge ein Bett in einem Gasthause bekommt, aufgelassen.«22 Inzwischen haben auch Talherbergen an jahrzehntelang gut genutzten Standorten wegen rückläufiger Nächtigungszahlen ihre Pforten geschlossen. Ebenfalls in den 1920er-Jahren wird eine große Zahl von Skihütten eröffnet. Durch das Aufkommen des Skilaufs sind bereits ab Ende des 19. Jahrhunderts erste derartige Unterkünfte eingerichtet worden (z. B. Scheiben-Hütte der S. Mürzzuschlag, 1897), eine Entwicklung, die sich nun, da das Skilaufen zunehmend zum Breitensport wird, sprunghaft fortsetzt. Meist werden zu diesem Zweck von den Sektionen oder deren Skivereinigungen über den Winter – häufig nur für eine oder wenige Saisonen – Almhütten gepachtet. Besonders viele Skihütten finden sich beispielsweise in den Bayerischen Voralpen. Vereinzelt entstehen auf diese Weise ganze »Hüttendörfer« wie etwa auf der Hinterlam in den Mürzsteger Alpen. Gängigerweise sind diese zunächst kleinen und bescheidenen Unterkünfte freilich nur den eigenen Sektionsmitgliedern und deren Angehörigen vorbehalten, es handelt sich daher um sogenannte Sektionshütten, keine AV-Schutzhütten. Das wird damals vom Gesamtverein kritisch gesehen: »Die Pachtung und Errichtung von Winterhütten durch die Sektionen nimmt ständig zu. Bedauerlich ist, daß diese Hütten jeweils nur den Mitgliedern der Sektion, welche die Hütte gepachtet oder errichtet hat, zugänglich, für die große Zahl unserer Mitglieder aber verschlossen sind und daß diesen Kreisen in den beliebtesten Schigebieten außer den Talgasthäusern und einigen privaten Unterkunftshäusern keine oder nur wenige auch im Winter bewirtschafteten Schutzhütten des Alpenvereins zur Verfügung stehen.«23 Mitunter entwickelt sich allerdings eine sektionseigene Hütte zur AVSchutzhütte weiter. So ist beispielsweise die ab 1925 als Sektionsskihütte geführte Priener Hütte nach ihrem Ausbau seit 1930 allgemein zugänglich und heute eine Unterkunft der AV-Kategorie I. Dagegen wird die Steirersee-Hütte, eine 1900 durch die S. Linz gepachtete Alm, ab 1922 nur noch sektionsintern genutzt, weil die neu eröffnete Tauplitz-Hütte ihre Funktion übernommen hat. Beim Bau neuer Schutzhütten legt der Gesamtverein zu der Zeit darauf Wert, dass sie sowohl den Bedürfnissen der Sommer- wie auch Wintertouristik gerecht werden. Außerdem wird die Winteröffnung von bereits bestehenden AV-Schutzhütten angeraten: »Es wird im Vorteil der Sektionen liegen, geeignet gelegene Hütten auch im Winter zu öffnen und mit Aufsicht zu versehen. Wir sind überzeugt, daß die gesamte Winterturistik treibende Mitgliedschaft des Vereins die Errichtung allgemein zugänglicher Winterhütten in ausgesprochen beliebten Schigebieten nur begrüßen und darin keinen Widerspruch zu den Tölzer Richtlinien erblicken würde.«24 Zum Beschluss dieser Richtlinien hat sich die Hauptversammlung des DuOeAV 1923 durchgerungen. Eine klare Abgrenzung von Gastgewerbe und Hotellerie durch Rückbesinnung auf die Beschei-

Reger Skibetrieb am Stümpflinghang bei Schliersee, im Vordergrund Firstalm

denheit und Schlichtheit der frühen Alpenvereinsunterkünfte wird gefordert. Die Wirtschaftskrise hilft gewissermaßen dabei, sich in größerer Bescheidenheit zu üben. Dennoch werden Hütten in dieser Zeit natürlich nicht rückgebaut, viele durch verschiedentliche Erweiterungen sogar größer und vielfältiger nutzbar. Von einem vollausgestatteten AV-Schutzhaus erwartet man sich um 1930 – Tölzer Bestimmungen hin oder her – einiges, »denn in einer modernen Hütte braucht man außer den Schlafund Wirtschaftsräumen auch noch andere Räume (Selbstversorgerraum, Schiablage, Trockenraum, Heizraum, Bad, Dunkelkammer u. a.), die viel Platz einnehmen.«25 Derlei Unterkünfte sind teilweise sogar mit techni-



25 Josef Moriggl, in: Die Schutzhütten des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins (hg. vom Hauptausschuß des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins, Innsbruck 1932), X.

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schen Errungenschaften wie elektrischem Licht, Fernsprecher (Telefon) oder gar Zentralheizung versehen. ÖGV und ÖTK treten dem Alpenverein bei

In der Zeitschrift von 1929 werden – ohne die enteigneten Gebäude – 284 Schutzhütten aufgeführt. Durch den Beitritt des Österreichischen Touristenklubs (ÖTK), der seit 1945 wieder selbständig ist, und des Österreichischen Gebirgsvereins (ÖGV), der auch jetzt (wieder) als Sektion dem Alpenverein angehört, wird der Hüttenbesitz mit Beginn des Jahres 1931 noch einmal stark vermehrt; für den DuOeAV also Zeit, wieder eine neue Übersicht zu erstellen. Dazu werden 1932 sogenannte Standblätter angelegt.26 Im selben Jahr erscheint in Innsbruck das Buch »Die Schutzhütten des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins«, herausgegeben vom Hauptausschuss des Alpenvereins. Der Zeitpunkt wird vom Verein als günstig erachtet, da »in der nächsten Zeit ein wesentlicher Zuwachs an Hütten deshalb nicht eintreten wird, weil ein Bedarf für neue Hütten kaum mehr vorhanden, das Hüttenbauen sehr teuer geworden ist und die vorhandenen Mittel vornehmlich für die Erhaltung und Ausgestaltung der bestehenden Hütten verwendet werden müssen.« Alles in allem beschreibt das Buch 429 Alpenvereinshütten, davon 370, also die allermeisten, zumindest zeitweise bewirtschaftet, sowie 93 durch die neuen Grenzen für den Verein »verlorene Hütten«. Den Gesamtbesitz aller Hütten des DuOeAV und seiner Sektionen gibt Josef Moriggl zum Zeitpunkt der Drucklegung des Buches mit 529 an. In dieser Zahl sind auch 25 Wetterschutzhütten und 75 Sektionshütten enthalten. Der Hüttenbesuch ist trotz der genannten herben Verluste an altehrwürdigen Unterkünften unter Berücksichtigung der ÖGV- und ÖTKHütten bis Anfang 1931 auf knapp eine Million Besucher pro Jahr gestiegen. 20.266 Lager aufgeteilt auf 6.591 Betten, 10.951 Matratzenlager und 2.724 Notlager stehen zur Verfügung. Die Anzahl der in den ausgeklammerten Sektionshütten enthaltenen Lager schätzt Moriggl auf zusätzlich deutlich über tausend, das Besucheraufkommen in diesen Vereinsunterkünften auf 60.000 pro Jahr! Aussichtswarten und Pavillons

26 OeAV Archiv HÜW 2.0.

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Gar nicht berücksichtigt werden in Moriggls Statistik die sogenannten Aussichtswarten. Vom Alpenverein selbst wurde deren Errichtung nur am Rande betrieben. Vorwiegend sind bzw. waren sie Bauwerke der zu Alpenvereinssektionen umgewandelten Vereine ÖGV und ÖTK. Dennoch handelt es sich bei der 1869 erbauten und eröffneten DambergWarte genau genommen um das zweite vom Alpenverein (ÖAV) selbst errichtete Bauwerk, denn die alte Stüdl-Hütte (Glockner-Hütte) wurde 1868 von Johann Stüdl, dem Bahnbrecher und der ersten Instanz in den frühen Jahren der Alpenvereinshüttenbautätigkeit, im Alleingang realisiert.

Anlässlich der feierlichen Übergabe der von den Alpenvereinsmitgliedern aus Steyr realisierten Damberg-Warte an das »zahlreich versammelte Publicum« wird im Jahrbuch des ÖAV auf die Bedeutung des Bauwerks für den Tourismus und den Alpenverein hingewiesen: »Die Rundschau von diesem schmucken Thurme ist wahrhaft entzückend. Wir machen desshalb davon Erwähnung, weil es sicher Touristen gibt, die in nicht weiter Ferne und ohne viele Mühe in wenigen Tagen ein schönes Stück Erde überschauen wollen. Zugleich soll die vollendete Warte den Mitgliedern des österreichischen Alpenvereines zeigen, was vereinte Kraft vermag.«27 Die Beliebtheit der turmartigen Aussichtswarten unterschiedlichster Gestalt, mit und ohne Dach, zunächst meist aus Holz, später häufig dauerhafter aus Stein, Ziegel oder Eisen errichtet, die speziell in den weniger mächtigen und bewaldeten Vorgebirgen den Rundblick ins Land ermöglichen, ist eng verknüpft mit der Verbreitung gedruckter Landschaftspanoramen. Unter der eigentlichen Aussichtsplattform werden manchmal Unterkünfte eingerichtet, wodurch die Warte nebenbei die Funktion einer kleinen Hütte erhält. Beispiele dafür sind die Peilstein-Warte (JosefLeitner-Warte) im Wienerwald und die Gisela-Warte am Lichtenberg bei Linz. Vor der Einrichtung des »Gisela-Hauses« mietete die S. Linz bereits 1879 Räumlichkeiten eines nahegelegenen Gasthofs, um für gute Unterkunft und Nachtquartier zu sorgen. Die Sektion ist »dabei von dem Gedanken geleitet, dass es eben in jeder grösseren Stadt Viele gibt, welchen der Besuch der Alpen und das Erklimmen der sogenannten ›Zehntausender‹ [in Fuß gemessen, Anm. M. G.] nicht erreichbar ist, weil es Zeit und Verhältnisse nicht gestatten, die aber dennoch einen warmen Sinn für die Natur und ihre Reize in sich tragen, welchen sie mit Vergnügen durch einen erleichterten Besuch dieser Aussichtswarte befriedigen werden, und dass andererseits gerade dadurch Anregung in manches junge Herz gelegt werden wird, welches sonst vielleicht nie Gelegenheit fände, auch diese Saite seines Gemüthslebens kräftig anklingen zu hören.«28 In höheren Gebirgsregionen sind derartige Warten nicht nötig, da keine Bäume die Sicht behindern, die Gipfel selbst die 360-GradAussicht bieten und daher nicht zu Unrecht früher mitunter selbst als »Warten« bezeichnet worden sind. Hier werden in der Frühzeit der Alpenvereinsbaugeschichte bisweilen offene Unterstände errichtet oder betreut, die vor allem, wenn rund bzw. polygonal und luftiger angelegt, nobler als Pavillons bezeichnet werden. Sie sollen dem Wanderer bzw. Bergsteiger bei der Rast einen notdürftigen Wind- und Wetterschutz bieten, im Idealfall dem Bergsteiger aber beim Betrachten der Landschaft kaum hinderlich sein. Als Beispiele für Bauwerke dieses Typs seien der von König Ludwig II. erbaute, 1887 von der S. München übernommene Herzogstand-Pavillon und der 1914 erstmals errichtete und 2002 durch die S. Kufstein nach den Originalplänen erneuerte hölzerne Pavillon am Stripsenkopf (Stripsenkopf-Windschutzhütte) im Kaisergebirge genannt. Manchmal ist die Gewichtung Warte – Hütte aber auch umgekehrt und über dem Dach von Schutzhütten entsteht eine hölzerne Aussichtsterrasse, in ihrer Funktion einer Warte entsprechend, wie im Falle der ursprünglichen Prochenberg-Hütte von 1888 oder der Helm-Hütte.



Damberg-Warte bei Steyr, erste Aussichtswarte des Alpenvereins

27 G. Mayr, Die Dambergwarte bei Steyr, Jahrbuch des Österreichischen AlpenVereines, Band 6, Wien 1870, 379. 28 Jahres-Bericht der Section Linz 1877, 1.

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Letztere wird, obwohl in 2344 Metern Höhe direkt am Gipfel des Helms situiert, bereits mit Aussichtsplattform samt Orientierungstisch geplant, von wo aus man gegen einen geringen Eintrittspreis zugunsten der Hütten- und Wegerhaltung »die prachtvolle Rundsicht geniesst, deren Glanzpunkte die Sextner Berge und die weite Thalschau sind«29. Der Grund dafür: Die Gipfelhütte selbst verstellt die Sicht. Trotz dieser Maßnahme ist am Tag der Eröffnung die Aussicht laut »Lienzer Zeitung« »leider nicht besonders«, weil »Wolken die Höhenzüge« verdecken. Als wolle die Natur dem Menschen aufzeigen, dass er es mit diesem Bauwerk zu weit getrieben habe. Hütten als Politikum Taschenbuch für Naturfreunde, Ausgabe 1934. Letztes Verzeichnis der Naturfreunde-Hütten vor dem Verbot der Organisation in Österreich

29 Mitteilungen des DuOeAV 1891, 210.

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150 Jahre Hüttengeschichte

Kehren wir nun mit den Betrachtungen in die 1930er-Jahre zurück. Die von der deutschen Reichsregierung verhängte sogenannte Tausend-MarkSperre führt in den Jahren 1933 bis 1936 zu einem Besucherrückgang in den österreichischen Alpen. Zugleich wird dadurch aber der Zustrom in den bayerischen Teil der Alpen verstärkt. In nationalsozialistischer Zeit werden vom Alpenverein Unterkünfte des Touristenvereins Naturfreunde, der im Deutschen Reich 1933, in Österreich 1934 verboten und dessen Besitz beschlagnahmt wird, übernommen. So wird die von den Naturfreunden erbaute Wimbachgries-Hütte bei Ramsau in Bayern bereits 1934 vom Forstamt an den Alpenverein verpachtet. Hierbei handelt es sich aber um eine seltene Ausnahme, denn die käufliche Übernahme von Naturfreunde-Hütten lehnt der DuOeAV zu diesem Zeitpunkt noch per Beschluss ab. In Österreich werden die Naturfreunde-Hütten vom künstlichen Gebilde des Touristenvereins Bergfreunde weitergeführt, dem es aber an Mitgliedern und Substanz fehlt. Die Situation ändert sich, als der bisher überstaatliche DuOeAV, dessen reichsdeutsche Sektionen bereits ab 1933 in den »Deutschen Reichsbund für Leibesübungen« eingegliedert worden sind, 1938, nach dem »Anschluss« Österreichs, in »Deutscher Alpenverein (DAV)« umbenannt und nach dem Führerprinzip neu geordnet wird. Der ehemalige Naturfreundebesitz wird 1938 zunächst vom Reichsverband Deutscher Jugendherbergen übernommen, mit dem der Gesamtverein, als Deutscher Alpenverein nunmehr alleinige Bergsteigerorganisation, über den Ankauf hochalpiner Stützpunkte der Naturfreunde in Verhandlungen tritt. Schließlich erwirbt er einige wenige Naturfreunde-Hütten und gibt sie an Sektionen weiter, so etwa die Tribulaun-Hütte (»Bamberger Hütte«), die wie alle nach 1945 restituiert wird. Es folgt die zwangsweise Eingliederung aller anderen alpinen Vereine, wie des Österreichischen Alpenklubs (ÖAK) und vieler kleiner alpiner Vereine und Gesellschaften, die mit ihrem Hüttenbesitz den Bestand des Alpenvereins (vorübergehend) vermehren. Viele von ihnen werden nach 1945 wieder selbständig. Als Beispiele seien die Erzherzog-Johann-Hütte des ÖAK auf der Adlersruhe am Großglockner und die 1889 eröffnete Reißtaler-Hütte der traditionsreichen Alpinen Gesellschaft Reißtaler genannt.

Hüttenschild der vielfach erweiterten Rappensee-Hütte

Entwicklungen nach 1945

Nach 1945 wird der Gesamtverein (»DAV«) in Deutschland durch die Alliierten als aufgelöst betrachtet, seine deutschen Sektionen werden aus dem Vereinsregister gelöscht. Die in der sowjetischen Zone befindlichen Alpenvereinshütten werden enteignet, aber in DDR-Zeiten unter geänderten Namen wie »Herberge Junger Kumpel« (Rothwasser-Hütte der S. Wettin) oder »Heim der Freien Deutschen Jugend« (Friedrich-SchlottHütte der S. Dresden) teilweise als Bergsteigerunterkünfte, Wanderhütten oder Jugendherbergen weitergeführt. In Österreich hingegen werden die einheimischen Sektionen schon bald – ab 1948 – wieder anerkannt und können ihre Hütten betreuen. Hütten außerösterreichischer Sektionen jedoch werden als »reichsdeutsches« Vermögen im Eigentum der Alliierten betrachtet, gelangen 1947 aber immerhin in Treuhandverwaltung unter dem späteren ÖAV-Vorsitzenden Martin Busch. Österreichische Sektionen übernehmen vorübergehend die Betreuung dieser Hütten. Die in Westdeutschland nach und nach wieder zugelassenen Sektionen schließen sich 1950 zum heutigen Deutschen Alpenverein (DAV) zusammen. Ihre Hütten in Österreich erhalten sie zunächst jedoch noch nicht zurück. 1956 werden 143 Hütten an westdeutsche Sektionen zurückgegeben, im Jahr darauf 10 Hütten an ehemalige sudetendeutsche Sektionen. Obwohl einige ehemalige ostdeutsche Sektionen aus praktischen und strategischen Gründen in der Bundesrepublik Deutschland wiedergegründet werden, wird diese Regelung auf sie nicht angewandt, doch kann beispielsweise die 1953/1954 wiedererstandene S. Dresden 1956 zumindest die Verwaltung ihrer Dresdner Hütte übernehmen. 1961 erwirbt der ÖAV die noch nicht zurückgegebenen Hütten vom Staat Österreich, um sie 1967 an den DAV weiterzuverkaufen. In der Folge werden sie an Sektionen abgetreten. Nach der Vereinigung Deutschlands 1990 kommt es zur (Wieder-) Gründung von Sektionen in Ostdeutschland. Die Enteignung der Hütten in der Ostzone wird jedoch nicht rückgängig gemacht. Führten auch der Zweite Weltkrieg und die ersten Jahre danach aus verschiedenen Gründen zu Beschränkungen – es ging in erster Linie um die Sicherung bzw. Wiedererlangung des Bestands, die Neueinrichtung und den Wiederaufbau geplünderter und beschädigter Hütten –, so sind doch nach 1945 zahlreiche Hütten, vor allem Sektionshütten und Mit-



150 Jahre Hüttengeschichte

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Josef-Pixner-Biwak beim Rauhjoch, errichtet 2002, baugleich mit dem Lalidererspitzen-Biwak (Foto Paul Ohnmacht)

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telgebirgshütten, hinzugekommen, hat in den letzten Jahrzehnten der eine oder andere zusätzliche Komfort Einzug gehalten und ist die Besucherzahl insgesamt gestiegen. Dennoch ist der Geist der Richtlinien von 1923 nicht nur in Biwaks, sondern auch in einigen AV-Schutzhütten noch deutlich zu spüren. Manche Unterkunft hat freilich heute – etwa durch die Erschließung mittels Straße oder Seilbahn, den Bau anderer Hütten und Häuser – ihren ursprünglichen Sinn längst verloren, weshalb, wie beim Alpincenter Glockner-Haus, ein gewisser Funktionswandel erfolgt ist. Steht die Erhaltung jedoch in keiner vernünftigen Relation mehr zum Nutzen, wird auch verkauft oder geschleift. So sind beispielsweise in jüngster Zeit die Erich-Sulke-Hütte mitten im Skigebiet von Saalbach-Hinterglemm und die Rudolfs-Hütte im Nationalpark Hohe Tauern, heute ein Berghotel, veräußert worden. Auch die Hofmanns-Hütte, in ihrer ursprünglichen Form 1834 von Erzherzog Johann an der Pasterze errichtet, 1869/1870 durch Stüdl und Carl Hofmann erneuert und in der Folge wiederholt erweitert und umgebaut, ist aufgelassen, ihr Abriss für 2016 anberaumt. Die Anzahl der AV-Schutzhütten der Kategorien I-III ist dadurch in den letzten Jahren leicht gesunken. An neuen hochalpinen Standorten werden jetzt keine Alpenvereinshütten mehr errichtet, mehrere Hütten und Warten stehen inzwischen wegen ihrer kulturgeschichtlichen Bedeutung unter Denkmalschutz, einzelne Unterkünfte, wie beispielsweise die Stüdl-Hütte, sind in den letzten Jahrzehnten durch Neubauten am selben Ort ersetzt worden. Dabei wird zunehmend auf architektonisch ansprechende Lösungen Wert gelegt, zur Qualitätssicherung mitunter sogar zum Mittel des Architekturwettbewerbs gegriffen. Die Erschließung der Ostalpen durch Alpenvereinshütten kann im 21. Jahrhundert – mit Ausnahme der Errichtung des einen oder anderen Biwaks wie zum Beispiel des Josef-Pixner-Biwaks beim Rauhjoch in den Ötztaler Alpen – als abgeschlossen betrachtet werden.

Erläuterungen zum Aufbau des Bandes

Zwei wichtige Anmerkungen seien vorangestellt: Hütten und Aussichtswarten, die jetzt nicht mehr vom Alpenverein betreut werden bzw. nicht mehr existieren, werden allgemein mit dem Begriff »aufgelassen/ nicht mehr AV« gekennzeichnet. Bei den aktuellen Unterkünften sollte der mitunter angebrachte Vermerk »Sektionshütte« beachtet werden. Er weist darauf hin, dass es sich beim genannten Gebäude um keine allgemein zugängliche Hütte im Sinne einer AV-Schutzhütte handelt. Jedes Bauwerk ist – soweit bekannt – mit folgenden Informationen versehen: – Gebirgsgruppe – Eröffnungsjahr – alternative Hüttennamen – Höhenangabe – Ortsbeschreibung – Status (aktuell vom Alpenverein betreut oder aufgelassen bzw. in anderen Händen) – besitzende oder pachtende Sektion – Baugeschichte Die Gliederung des Verzeichnisses folgt jener in Gebirgsgruppen nach der aktuellen Alpenvereinsein­ teilung der Ostalpen (AVE). Auf eine weitere Gebirgs­unterteilung wird verzichtet, da sie für diese Zusammenstellung nicht praktikabel wäre. Die Gebirgsgruppen sind in den meisten Fällen durch Gewässer klar abgegrenzt, manchmal jedoch sind die Grenzen (noch) nicht eindeutig definiert, weshalb manches Gebäude auch einer anderen Gruppe zugeordnet werden könnte. Innerhalb der Gebirgsgruppen sind die Bauwerke, vom ältesten aufsteigend, nach dem »Eröffnungsjahr« gereiht. Dieses ist meist ident mit jenem der feierlichen Eröffnung bzw. Einweihung als Alpenvereinsunterkunft, kann aber auch davon abweichen, sofern bekannt ist, dass die jeweilige Hütte bereits zuvor als Unterkunft zugänglich war. Steht das »Eröffnungsjahr« nicht eindeutig fest, wird die Angabe oder die vermerkte Jahreszahl durch »oder früher«, »oder später« bzw. »ca.« ergänzt. In einigen Fällen von Alpenvereinsgebäuden jüngeren Datums wird



wegen fehlender Information auf eine Jahreszahl verzichtet. Im Falle übernommener Gebäude wie jenen anderer alpiner Vereine, die erst später dem Alpenverein beitreten oder angegliedert werden, bezeichnet die Angabe des »Eröffnungsjahrs« den Zeitpunkt der erstmaligen Führung durch den Alpenverein. Das betrifft beispielsweise einige Hütten der Sektion TurnerAlpenkränzchen München (Beitritt 1912) sowie die große Zahl an Unterkünften und Aussichtswarten des Österreichischen Touristenklubs (Beitritt 1931, Austritt 1945) und Österreichischen Gebirgsvereins (Beitritt 1931). Immer wieder wurde im Laufe der Zeit der Hütten­ name geändert. Alternative und ehemalige Bezeichnungen werden der für diese Zusammenstellung relevantesten Namensgebung zur Seite gestellt und im Register verzeichnet. Die Schreibweise der Namen wird in der Praxis sehr unterschiedlich gehandhabt. Hier wird, der Einheitlichkeit und Übersichtlichkeit halber, jener mit Bindestrich der Vorzug gegeben. Wie die Gebäude zu ihren Namen gekommen sind, ist unterschiedlich. Häufig verweist die Bezeichnung auf die Lokalität, die Sektion oder einen Alpenvereinsfunktionär, der sich besondere Verdienste um die Errichtung bzw. Einrichtung gemacht hat. Die Schilderung der Entstehungsgeschichte und Erläuterung der Hüttennamen selbst wäre ein eigenes Forschungsprojekt. Häufig weichen die Höhenangaben (Meereshöhe) von Quelle zu Quelle ab, bisweilen sogar stark. Dies hängt mit den unterschiedlichen Mitteln zur Höhenmessung zusammen, die den Daten zugrunde liegen, ebenso mit Druckfehlern, auch mit Auffassungsunterschieden (an der Türschwelle des Haupteingangs gemessen etc.), ja selbst, wenn auch nur geringfügig, mit den von Staat zu Staat unterschiedlichen amtlichen Bezugspunkten. Um wirklich verlässliche und vergleichbare Daten zu erhalten, müsste man häufig nachmessen. Da dies im Rahmen dieser Arbeit natürlich unmöglich gewesen wäre, fiel die Entscheidung zu Gunsten einer der verfügbaren Angaben. Die jeweilige Zahl möge daher als Näherungswert aufgefasst werden.

Erläuterungen zum Aufbau des Bandes

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Die Ortsbeschreibung gibt – in gebotener Kürze – meist einen Berg, eine Alm oder einen See sowie eine nahe gelegene Ortschaft an. Bei dem erwähnten Ort handelt es sich in der Regel um den Talort bzw. einen der Talorte und nicht zwangsläufig um die Gemeinde, auf deren Boden das Bauwerk sich befindet. Unter Talort ist eine Siedlung zu verstehen, von der aus das jeweilige Gebäude erreicht werden kann. Auch der Staat, in dem es sich heute befindet, ist angegeben. Aus der Angabe einer Sektion kann nicht abgeleitet werden, dass diese auch Eigentümerin des jeweiligen Gebäudes ist. Schon gar nicht kann daraus geschlossen werden, dass das jeweilige Bauwerk jetzt noch von dieser Sektion betreut wird. Die Nennung einer Sektion bedeutet nur, dass diese in einem Besitz- bzw. Betreuungsverhältnis (Eigentum, Pacht oder anderweitiges Benützungsrecht) zum Gebäude steht oder stand (»aufgelassen/nicht mehr AV«). Hat im Laufe der Zeit ein Wechsel stattgefunden, so werden Sektionen, die zuvor zuständig waren, in Klammern angeführt. Bisweilen treten auch »Untergruppierungen« von Sektionen, wie Ortsgruppen oder Skiabteilungen, als Besitzer auf. In der Regel wird, um das Verzeichnis übersichtlich zu halten, dennoch nur die Sektion selbst angegeben. Zu beachten ist, dass manche Sektionen ihren Namen gewechselt haben. Für »Sektion«, »Zweig« oder »Alpenverein« als Namenszusatz einer Sektion wird generell die Abkürzung »S.« verwendet. Die Angaben zur Baugeschichte sind stichwortartig und sehr knapp gefast, ohne jeglichen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie enthalten auch Angaben zu Beschädigungen und Zerstörungen durch Lawinen, Brände etc. Erweiterungsbauten werden nur gestreift oder summarisch erwähnt, Sanierungsarbeiten und Umbautätigkeiten meist ausgeklammert. Angaben zu in jüngerer Zeit durchgeführten baulichen Maßnahmen fehlen bisweilen. Eine Frage, die im Zuge der Recherche unweigerlich aufkam, ist: Ab wann zählt ein Neubau als eigenständige Hütte? Grundbedingung dafür ist, dass die neue Hütte nicht am selben Bauplatz errichtet worden ist. Die Übergänge zwischen einer neuen Hütte und einem Erweiterungsbau sind jedoch oft fließend. Die Einordnung hängt nicht zuletzt auch von der Wahrnehmung der jeweiligen baulichen Maßnahme durch die Sektion selbst ab. Zubauten werden in der Regel nicht als »eigenständige« Hütten aufgeführt. Wird allerdings nach Zerstörung der Hütte, etwa durch eine

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Erläuterungen zum Aufbau des Bandes

Naturkatastrophe, ein nahegelegener neuer Standort gewählt, so scheint der Neubau im Verzeichnis als eigenständige Hütte auf (z. B. alte und neue Gießener Hütte). Grenzen der Liste

Gebäude, die bereits vor der Eingliederung von Vereinen in den Alpenverein aufgelassen worden sind, konnten nicht berücksichtigt werden. Vereinzelt finden sich im Verzeichnis hingegen Naturfreunde-Hütten, die der Alpenverein in den 1930er-Jahren (vorübergehend) übernommen hat. Ebenso sind Gebäude verschiedener kleinerer alpiner Vereine enthalten, die sich 1938/1939 dem Alpenverein anschließen mussten. Neben den AV-Schutzhütten wurden auch Biwaks, offene Unterstände, Windschutzhütten und andere Alpenvereinsunterkünfte wie Tal- und Jugendherbergen sowie Aussichtswarten, Pavillons und Sektionshütten in das Verzeichnis aufgenommen, dagegen reine Vereinsheime ohne Unterbringungsfunktion, Geschäftsstellen, Kletterhallen etc. nicht berücksichtigt. Bei der Auswahl der Abbildungen wurde Bedacht darauf genommen, eine gleichermaßen optisch ansprechende wie auch inhaltlich repräsentative Auswahl überwiegend historischer Illustrationen zu treffen. Die treuhändige Verwaltung von Hütten nach dem Zweiten Weltkrieg in Österreich und deren vorübergehende Betreuung durch ÖAV-Sektionen wird allgemein beschrieben (siehe Seite 27–28). Auch die Enteignungen nach dem Ersten Weltkrieg, vor allem in Südtirol, werden im Verzeichnis bei den einzelnen Hütten nicht angegeben, sondern im einführenden Text beschrieben (Seite 18–20). Eine graphische Übersicht der enteigneten Hütten auf italienischem Staatsgebiet befindet sich am Ende des Buches.

Ausgelassene Stimmung vor dem »Alpenvereinshus« (Alpenvereinsheim Schnepfegg)

Nördliche Ostalpen 01 Bregenzerwald-Gebirge

aktuell, Kategorie I

»Weniger als in anderen Gruppen zeigte sich hier das Bedürf­niss nach Schutzhütten, wie auch nach Wegebauten, da bei der dichten Besiedelung und der Wegsamkeit des Almengebietes die bestehenden meist trefflich gehaltenen Pfade ziemlich ausreichten; man konnte sich daher vielfach mit Weg-Markierungen begnügen, und dieser Zweig der Thätigkeit wurde auch sorgfältig gepflegt. […] Auf dem Hohen Freschen wurde 1875 durch ein Comité ein stattliches Schutzhaus (jetzt bewirthschaftet) erbaut und 1879 erhielt das Hochälpele eine (offene) Hütte, nebst einem Orientierungstisch.« Johannes Emmer, Zeitschrift des DuOeAV 1894, 234.

1874/1875 mit Spenden erbaut durch ein Comité, dessen Obmann anfänglich George L. Schindler (Bregenz), später A. Madlener (Bregenz) war; 3.8.1875 eröffnet u. der S. Vorarlberg unentgeltlich ins Eigentum übergeben (die 1876 darin eine Wirtschaft eröffnen ließ); 1890 erneuert; 1902, 1924 erweitert; 1951/1952 Freschen-Kapelle errichtet; 1968–1972 umgebaut

S. Vorarlberg

1875 Freschen-Haus Touristenhaus am Hohen Freschen, Freschen-Hütte

1846 m, A, auf der Oberen Saluver Alpe südlich des Gipfels des Hohen Freschens bei Badlaterns



1875 Hochälpele-Hütte

1460 m, A, am Gipfel des Hochälpelekopfs im Bödelegebiet bei Dornbirn aktuell, Kategorie I S. Vorarlberg

7.9.1875 eröffnet (erbaut auf Kosten des Bezirks Dornbirn der S. Vorarlberg); 1952/1953 erweitert; 1958 alter Hüttenteil abgebrochen u. durch Neubau ersetzt; 1981 saniert u. erweitert

Bregenzerwald-Gebirge

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Touristenhaus am Hohen Freschen

Lank-Hütte

1899 Canisfluh-Hütte

aufgelassen/nicht mehr AV

1950 m, D, an der Kanisfluh bei Mellau aufgelassen/nicht mehr AV

1942 Pachtende (neue Pächterin Hitlerjugend)

S. Vorarlberg

1899 eröffnet

1937 Furx-Haus Alpe Furx

1924 oder früher Hochberg-Hütte

1170 m, A, im Laternser Tal bei Laterns aufgelassen/nicht mehr AV

1071 m, A, am Pfänder bei Bregenz aufgelassen/nicht mehr AV S. Lindau

Skihütte 1927 Lustenauer Hütte

1250 m, A, am Klausberg südöstlich unterhalb des Hochälpelekopfs im Bödelegebiet bei Dornbirn aktuell, Kategorie III S. Vorarlberg

S. Lindau

S. Konstanz

1937 erstmals gepachtet als Skihütte; 18.12.1937 feierlich eingeweiht bzw. übernommen; bis in die 1940er-Jahre gepachtet; Ende 1952 neuerlich gepachtet; kurz vor Ostern 1953 abgebrannt (Ersatzobjekt: siehe Berggasthaus Alpenblume) 1937 Skihütte Weißtannen

A, am Bödele bei Schwarzenberg aufgelassen/nicht mehr AV

1927 durch S. Vorarlberg Bez. Lustenau erbaut; 30.10.1927 eingeweiht als Skihütte der Skiabteilung; ab 1972 umgebaut u. saniert

1.11.1937 gepachtet als Skihütte

1930 Jugendherberge Bregenz

1943 Lank-Hütte Friedrichshafner Schi-Hütte, Friedrichshafner Hüttchen, Schi-Heim am Lank

430 m, A, in Bregenz aufgelassen/nicht mehr AV

S. Lindau

S. Vorarlberg

1250 m, A, am Lank im Bödelegebiet bei Dornbirn aktuell, Sektionshütte

1930 eröffnet; um 1943 aufgelassen; nach dem Krieg wieder in Betrieb; um 1982 Brandschaden behoben

um 1930 erbaut; 1943 erworben; 1983/1984 erweitert

1933 oder früher Wies-Hütte Jugendherberge Wies-Hütte

A, im Laternsertal bei Laterns

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Bregenzerwald-Gebirge

S. Friedrichshafen

1953 Berggasthaus Alpenblume

1170 m, A, nächst dem Furx-Haus im Laternser Tal bei Laterns

aufgelassen/nicht mehr AV S. Konstanz

1953 gepachtet (als Ersatz für das Furx-Haus); 1954 Pachtende wegen Unstimmigkeiten 1970 oder früher Weißfluh-Jugendhütte

1450 m, A, auf der Weißfluhalpe bei Dornbirn aktuell, Sektionshütte S. Vorarlberg Bez. Dornbirn

1971 Hütte Au Bergheim Au-Argenzipfel

800 m, A, in Au im Bregenzerwald aktuell, Sektionshütte

Stuiben-Pavillon, um 1910

S. Überlingen

Frühjahr 1969 Bauernhaus erworben; 1969–1971 umgebaut; 10.10.1971 feierlich eröffnet 1972 First-Hütte

1300 m, A, nahe der Weißenfluhalpe bei Bödele aktuell, Sektionshütte S. Vorarlberg Bez. Dornbirn

erbaut durch S. Vorarlberg Bez. Dornbirn; 1972 eröffnet 1976 oder früher Wendelins-Hütte Jugend- u. Rettungsheim Schuttannen

A, in den Schuttannen bei Hohenems aktuell, Sektionshütte S. Vorarlberg Bez. Hohenems

Ende 1960er-Jahre erbaut durch Stadt Hohenems; eine Räumlichkeit im Gebäude der S. Vorarlberg Bez. Hohenems verpachtet; adaptiert als Stützpunkt für die Jugendarbeit u. für Vereinsmitglieder 1983 ca. AV-Heim Schnepfegg Schnepfegg-Selbstversorgerhütte

885 m, A, auf der Schnepfegg bei Schnepfau aktuell, Sektionshütte S. Vorarlberg Bez. Hinterwald

1992 Haus Don Bosco

A, in Au im Bregenzerwald aktuell, Sektionshütte

02 Allgäuer Alpen »Seit Begründung des Vereins erfreut […] sich das Algäu einer eifrigen und unermüdlichen Fürsorge. Die Sektion in der Hauptstadt des bayerischen Schwabenlandes, Augsburg, hatte sich das Algäu zum »Klubgebiet« erwählt und schon im ersten Jahre für einen Steig über die Wilden Gräben zur Mädelegabel gesorgt (1870). Die Sektion gewann natürlich im Gebiet selbst zahlreiche Mitglieder […] und nahm 1871 den Namen S. Algäu an. Im selben Jahre entstand auch in Kempten eine Sektion, die sich gleichfalls Algäu nannte; es währte auch nicht lange und die beiden Bezirke Augsburg und Immenstadt konstituierten sich 1873 als selbständige Sektionen. Während nun die Muttersektion Augsburg zunächst sich zurückzog und auf die finanzielle Unterstützung der »Töchter« sich beschränkte, entspann sich zwischen den beiden Algäuer-Sektionen ein reger Wetteifer. Der Gruppe der Mädelegabel, der stolzesten Berggestalt des Algäus, wandte sich in erster Linie die Aufmerksamkeit zu.« Johannes Emmer, Zeitschrift des DuOeAV 1894, 238. 1872 Stuiben-Pavillon

1765 m, D, am Stuibengipfel bei Immenstadt aufgelassen/nicht mehr AV S. Allgäu-Immenstadt (davor S. Allgäu-Kempten)

1872 erbaut durch »S. Algäu« (S. Allgäu-Kempten); stand bis zum 1. Weltkrieg (dann wurde der verwahrloste Bau zwecks Beseitigung bewusst abgebrannt)

S. Pfullendorf

1875 Waltenberger-Haus, altes Unterkunftshütte an der Mädelegabel

1953 erbaut durch Kinderdorf Vorarlberg; 1990 erworben; 1990–1992 umgebaut, renoviert u. erweitert; 23.8.1992 feierlich eingeweiht

2150 m, D, an der Mädelegabel etwas oberhalb des neuen Waltenberger-Hauses bei Oberstdorf-Einödsbach aufgelassen/nicht mehr AV



Allgäuer Alpen

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Starkatsgund-Alpe beim Gschwender Horn, 1922 erstmals vom Alpenverein als Skihütte gepachtet

S. Allgäu-Immenstadt

1875 innerhalb von 6 Wochen erbaut; 5.9.1875 eröffnet (nach Sektions-Mitgründer u. Vorstand Anton Waltenberger benannt); nach knapp 10 Jahren aufgelassen (feucht, da am Felsen gelegen, und durch Schneedruck baufällig) 1878 Stuiben-Hütte, erste Unterkunfthütte am Stuiben

D, an der Stelle der heutigen Ehrenschwangalm am Stuiben bei Immenstadt aufgelassen/nicht mehr AV S. Allgäu-Immenstadt

1871 Almhütte erbaut durch Karl Hirnbein; 1878 adaptiert durch Johann Hirnbein auf Initiative u. mit Unterstützung der S. Allgäu-Immenstadt; 11.8.1878 eröffnet (1 Zimmer genutzt, Aufsichtsrecht bei Sektion); 1892, 1912 umgebaut; im 1. Weltkrieg durch Militär belegt, dann zunehmend verfallen; 30.8.1921 abgebrannt

1881 Aussichtspavillon am Schwarzen Grat

D, am Gipfel des Schwarzen Grats bei Isny aufgelassen/nicht mehr AV S. Schwarzer Grat

1878 erstmals errichtet durch Verschönerungsverein »Schwarzer Grat Verein«; 1881 neugegründeter S. Schwarzer Grat übergeben; 1905 Neubau; 17.9.1905 eingeweiht; 1928 erworben durch Schwäbischen Albverein; 1967 abgebrannt (Blitzschlag); 1971 Neubau (Schwarzer-GratTurm) 1881 Prinz-Luitpold-Haus Luitpold-Haus, Hochvogel-Hütte

1846 m, D, nordwestlich des Hochvogels bei HindelangHinterstein aktuell, Kategorie I S. Allgäu-Immenstadt

1880/1881 erbaut; 4.7.1881 feierlich eröffnet (nach Prinzregent Luitpold von Bayern benannt); 1896, 1909/1910, 1936/1937 u. 1973 erweitert

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Allgäuer Alpen

Waltenberger-Haus, neues, gegen Schafalpen-Gruppe

Prinz-Luitpold-Haus, um 1890

1885 Rappensee-Hütte

2091 m, D, beim Rappenseekopf bei OberstdorfEinödsbach aktuell, Kategorie I S. Allgäu-Kempten

1885 erbaut; 26.7.1885 eröffnet; 1900, 1912, 1921, 1936, 1965/1966 u. 2000 erweitert 1885 Waltenberger-Haus, neues

Willers-Alpe

2085 m, D, im Bockkar westlich der Trettachspitze bei Oberstdorf-Einödsbach aktuell, Kategorie I S. Allgäu-Immenstadt

1884/1885 erbaut (als Ersatz für das alte WaltenbergerHaus); 12.7.1885 eröffnet; mehrfach erweitert; 7.9.2015 abgerissen; Neubau an selber Stelle 1887 Willers-Alpe Alpenvereinszimmer Willers-Alpe, Touristenzimmer auf der Willers-Alpe

1456 m, D, auf der Willersalpe westlich des Gaishorns bei Hinterstein aufgelassen/nicht mehr AV S. Allgäu-Immenstadt (S. Immenstadt)

1887 Zimmer in privater Almhütte gepachtet u. eingerichtet; bis 1938 genutzt 1888 Ingolstädter Hütte

Ingolstädter-Hütte, um 1900

1888 erbaut durch S. Allgäu-Immenstadt mit finanzieller Unterstützung der S. Ingolstadt (daher der Name); 12.8.1888 eröffnet (offene Hütte aus Holz im Blockbau); vor 1943 abgebrannt 1888 Unterstandshütte auf dem Edelsberg Edelsberg-Pavillon

1439 m, D, am Gipfel des Immenstädter Horns bei Immenstadt aufgelassen/nicht mehr AV

1631 m, D, am Edelsberg bei Pfronten aufgelassen/nicht mehr AV

S. Allgäu-Immenstadt

1888 errichtet



S. Falkenstein

Allgäuer Alpen

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Nebengebäude mit Unterkünften fertiggestellt; 1970/1971 erweitert 1893 Tannheimer Hütte

1760 m, A, auf der Gimpelalm südöstlich des Gimpels bei Nesselwängle aktuell, Kategorie I S. Allgäu-Kempten

1892 Privathütte (des Dr. Schweighofer) gekauft; 1892/1893 erweitert u. adaptiert; 25.6.1893 feierlich eröffnet; 1925 erweitert Die Unterstandshütte am Hochgrat-Gipfel bei Oberstaufen

1889 Bad Kissinger Hütte Pfrontner Hütte, Aggenstein-Hütte

1897 oder früher Grünten-Pavillon

1698 m, D, auf der Hochwart des Grünten bei Burgberg aufgelassen/nicht mehr AV DuOeAV

1788 m, A, südöstlich des Aggensteins bei Grän aktuell, Kategorie I

1898 Unterstandshütte am Hochgrat

S. Bad Kissingen (davor S. Ludwigsburg, davor S. Allgäu-

1830 m, D, am Hochgrat-Gipfel bei Oberstaufen aufgelassen/nicht mehr AV

Kempten, davor S. Falkenstein-Pfronten)

1888 erbaut durch S. Falkenstein-Pfronten; 3.9.1889 feierlich eröffnet; 1901, 1909 erweitert; 26.12.1921 abgebrannt; 1922 Anschluss S. Falkenstein an S. AllgäuKempten; 1922/1923 Nothütte errichtet; Aug. 1923 eröffnet; 1927, 1932 erweitert; 1957 erworben durch S. Ludwigsburg; 1957–1962 Neubau; 23./24.6.1962 feierlich eingeweiht; 1970 erweitert; 1994 ins Eigentum der S. Bad Kissingen übergegangen; 2013 erweitert 1890 Edmund-Probst-Haus Probst-Haus, Nebelhorn-Haus, Unterkunftshaus am Nebelhorn

1930 m, D, bei der Nebelhornbahn-Bergstation südlich des Nebelhorns bei Oberstdorf aktuell, Kategorie II S. Allgäu-Immenstadt

1889/1890 erbaut; 26.5.1890 eröffnet; 1912 u. 1930 erweitert

S. Oberstaufen (davor Verschönerungsverein Oberstaufen)

1898 Hütte erworben sowie zehnjähriger Pachtvertrag für den Gipfel mit Löwenwirt Armin Schädler; 1900 repariert 1900 Otto-Mayr-Hütte Mayr-Hütte

1530 m, A, auf der Füssner Alm südlich der Schlicke im obersten Reintal bei Musau aktuell, Kategorie I S. Augsburg

1899/1900 erbaut (Hütte war zuvor 1899 auf der Sportausstellung in München aufgestellt); 8.7.1900 eröffnet (nach dem längjährigen Vorsitzenden der Sektion, Otto Mayr, benannt); 1909 erweitert 1905 Kaufbeurer Haus

2005 m, A, im Urbeleskar bei Hinterhornbach aktuell, Kategorie I

1891 Kemptner Hütte Kemptener Hütte

1904 erbaut; 3./4.7.1905 eingeweiht

1846 m, D, nordöstlich des Kratzers bei Oberstdorf aktuell, Kategorie I

1908 Staufner Haus

S. Allgäu-Kempten

1634 m, D, auf der Abendlauchalm nordwestlich des Hochgrats bei Oberstaufen-Steibis aktuell, Kategorie II

1891 erbaut; 16.8.1891 eröffnet; 1903/1904 Erweiterungsbau; 4.7.1904 eröffnet; 1930/1931 erweitert (inkl. Abbruch des ältesten Baubestands); 19.7.1931 eröffnet; 1953

36

Allgäuer Alpen

S. Allgäu-Immenstadt

S. Oberstaufen-Lindenberg (S. Oberstaufen)

Kaufbeurer Haus gegen Hochvogel

Schwarzwasser-Hütte, um 1935

1907/1908 erbaut; 20.7.1908 eröffnet; 1936 erweitert; 6.9.1936 eröffnet; 1989 umgebaut 1912 Holzgauer Haus

A, in Warth-Lechleiten aufgelassen/nicht mehr AV S. Holzgau

1912 aus Privatbesitz angekauft durch S. Holzgau 1920 Mindelheimer Hütte, alte

2013 m, D, neben der neuen Mindelheimer Hütte nördlich des Gaishorns bei Oberstdorf aktuell, Kategorie I S. Mindelheim

1919/1920 erbaut; 29.8.1920 feierlich eingeweiht; 1925 erweitert; 2000 umgebaut u. saniert 1920 Schwarzwasser-Hütte Schwarzwasser-Skihütte, Schwarzwasseralm-Hütte

1620 m, A, auf der Schwarzwasser-Alpe unterhalb des Gerachsattels bei Mittelberg-Hirschegg aktuell, Kategorie I S. Schwaben

1914–1916 Rohbau errichtet; 1920 vollendet; 17.10.1920 eingeweiht; 1938 Schlafhaus eingeweiht; 1957 Verbindungsbau errichtet

Kemptner Skihütte (Hörner-Haus), um 1965

1920 gepachtet als Skiheim durch S. Memmingen (von der Allgäuer Herdebuchgesellschaft); 1947 erweitert; 2.1.1948 eröffnet; bis 1958 gepachtet 1921 Hörner-Haus Kempter Skihütte, Kemptner Skihütte, Ostler-Hütte

1362 m, D, am Bolsterlanger Horn bei Obermaiselstein aufgelassen/nicht mehr AV S. Allgäu-Kempten

26.12.1921 eröffnet; 1926, 1938 erweitert; 4.11.1944 abgebrannt; 1945 Beginn Wiederaufbau; ab 1947 wieder notdürftig bewirtschaftet; ab 1951/1952 als Skiheim geführt; 1973 erweitert; jetzt Berggasthof 1922 Bauernhaus im Wäldle

1920 Skiheim Obere Eck-Alpe Obere Egg-Alpe

D, im Wäldle im Kleinen Walsertal bei Hirschegg aufgelassen/nicht mehr AV

D, auf der Oberen Eckalpe aufgelassen/nicht mehr AV

1922 Bauernhaus gepachtet als Skihütte durch S. Ulm Skiabteilung

S. Ulm

S. Memmingen



Allgäuer Alpen

37

1922 Bergmoos-Alpe

D, bei Oberstaufen-Steibis aufgelassen/nicht mehr AV

D, bei Oberstaufen-Steibis aufgelassen/nicht mehr AV

Skihütte

S. Schwaben

S. Konstanz

1922–1932 gepachtet als Skihütte

1924 oder früher Schmalzgruben-Alpe Alpe Schmalzgrube

1922 Hündlealm-Hütte Hündle-Hütte

1200 m, D, bei Oberstaufen aufgelassen/nicht mehr AV

1000 m, D, auf der Hündlealm bei Oberstaufen aufgelassen/nicht mehr AV

Skihütte

S. Weiler

S. Ulm

1922 Almhütte gepachtet als Skihütte durch S. Ulm Skiabteilung; 1939 Pachtende

1924 Hermann-von-Barth-Hütte Barth-Hütte

1922 Skihütte Starkatsgund Starkatsgund-Alpe

2131 m, A, im Wolfebnerkar nördlich von Elbigenalp aktuell, Kategorie I

900 m, D, auf der Alpe Starkatsgund nordwestlich des Gschwender Horns bei Immenstadt aktuell, Sektionshütte

1900 erbaut durch AAVM; 6.8.1900 feierlich eingeweiht; 1912 erweitert; 1924 erworben durch S. Düsseldorf; 1928 erweitert

S. Düsseldorf (davor Akad. Alpenverein München)

S. Landsberg (früher S. Augsburg)

1922 Almhütte gepachtet u. eingerichtet als Skihütte der S. Augsburg Skiabteilung; 1933 abgegeben (privat); Alpe Starkatsgund jetzt im Winter als Skihütte Stützpunkt der S. Landsberg

1925 oder früher Haus bei der Naturbrücke

1923 Hagspiel Hagspieler Bauernhaus

vor 1925 für kurze Zeit angemietet durch S. Ulm Skiabteilung

D, im Weiler Hagspiel bei Oberstaufen aufgelassen/nicht mehr AV

1925 oder früher Moos-Alpe

S. Ulm

D, bei Oberstaufen aufgelassen/nicht mehr AV

D, bei der »Naturbrücke« im Kleinen Walsertal aufgelassen/nicht mehr AV S. Ulm

1923 Bauernhaus gepachtet durch S. Ulm Skiabteilung

S. Schwarzer Grat (= S. Leutkirch)

1923 Skihütte bei Immenstadt Rabennest

D, südlich des Immenstädter Horns bei Immenstadt aufgelassen/nicht mehr AV S. Neu-Ulm

1923 gepachtet; 1954 aufgelassen 1923 Talherberge Oberstdorf

Skihütte 1925 ca. Skihütte der Ulmer Skizunft

D, bei Steibis aufgelassen/nicht mehr AV S. Ulm

um 1925 schließt sich Ulmer Skizunft der S. Ulm Skiabteilung an

D, in Oberstdorf aufgelassen/nicht mehr AV

1925 Wirts-Alm

S. Neu-Ulm

D, an der Salmaser Höhe bei Oberstaufen-Salmas aufgelassen/nicht mehr AV

1923 eingerichtet; 1930 aufgelassen

S. Bad Saulgau

1924 oder früher Lanzenbach-Haus

38

Allgäuer Alpen

1925–1930 gepachtet durch S. Saulgau Skiabteilung

Rappensee-Hütte, 1885 erbaut und mehrfach erweitert

Noris-Hütte im Winter

1927 Skihütte Kaufbeuren

1929 Landsberger Hütte

D, in Kaufbeuren-Oberbeuren aufgelassen/nicht mehr AV

1810 m, A, am Köpfl bei der Lache oberhalb des Vilsalpsees bei Tannheim aktuell, Kategorie I

S. Kaufbeuren (davor S. Allgäu-Immenstadt)

zunächst Hütte des Ski-Clubs Kaufbeuren (1919 Ausbau der vereinseigenen Hütte); 1927 Skiclub als Skiabteilung in S. Immenstadt aufgenommen; 1934 S. Kaufbeuren gegründet u. Skiabteilung mit Skihütte übernommen; 1938 Skiabteilung wieder als eigenständiger Verein gegründet u. ausgegliedert 1929 oder früher Anger-Hütte Anger-Alpe, Skihütte Angeralpe

1030 m, D, im Ostertal bei Gunzesried-Säge aktuell, Sektionshütte S. Augsburg (davor S. Memmingen)

zunächst durch S. Memmingen genutzt; ab 1.1.1930 von S. Augsburg Skiabteilung als Skihütte übernommen 1929 oder früher Talherberge Riezlern Tal- u. Jugendherberge Riezlern, Kasimir-Haus

A, in Riezlern aufgelassen/nicht mehr AV

S. Landsberg a. Lech

1928/1929 erbaut; 30.6.1929 eröffnet u. eingeweiht 1929 Noris-Hütte

1251 m, A, an der Weggabelung Baad-Bärgundtal bei Mittelberg aufgelassen/nicht mehr AV S. Noris

vermutlich in den 1860er-Jahren erbaut als landwirtschaftliches Anwesen; zeitweise als Gasthaus geführt; dann erworben durch S. Noris Anfang 1929; eröffnet u. eingeweiht 31.3.1929, umgebaut 1930/1931; vor 1951 zerstört (Brand) 1930 oder früher Blässe-Alm Alpe Blesse

D, im Gunzesriedertal bei Gunzesried aufgelassen/nicht mehr AV S. Mindelheim

S. Schwaben

Skihütte

1929 Altes Höfle

1930 Altes Wäldele Skihütte Altes Wäldele

966 m, D, im Gunzesrieder Tal bei Gunzesried-Säge aktuell, Kategorie II S. Neu-Ulm

1929 Almhütte erworben; 1982–1984 umgebaut

1380 m, A, im Kleinen Walsertal aufgelassen/nicht mehr AV S. Würzburg

1930 gepachtet



Allgäuer Alpen

39

1932 Jugendherberge Moosbach

D, in Sulzberg-Moosbach aufgelassen/nicht mehr AV S. Allgäu-Kempten

nach Weihnachten 1932 eröffnet; 1933 aufgelassen wegen zu geringen Besuchs 1933 Oberbergmoos-Hütte Oberbergmoos-Skihütte Untere Auenalpe und Walmendingerhorn

D, bei Oberstaufen-Steibis aufgelassen/nicht mehr AV

1931 oder früher Grünten-Haus

26.11.1933 feierlich eingeweiht; nur wenige Jahre in Betrieb

S. Friedrichshafen

1536 m, D, unterhalb des Grünten-Gipfels bei Burgberg aufgelassen/nicht mehr AV S. Allgäu-Immenstadt

erbaut durch Karl-Hirnbein (immer noch Familienbesitz); in der privat geführten, touristischen Unterkunft hatte die S. Allgäu-Immenstadt eine Zeit lang ein AV-Zimmer mit 20 Matratzen

1933 Schwarzberg-Alpe

1125 m, D, unterhalb des Tennenmooskopfs bei Gunzesried-Säge aktuell, Sektionshütte S. Augsburg

ab 1933 als Skihütte gepachtet 1931 oder früher Sonthofer Hof

1150 m, D, bei Sonthofen aufgelassen/nicht mehr AV S. Allgäu-Immenstadt

vor 1937 als Sektionsunterkunft (nur für Sektionsmitglieder) aufgelassen; jetzt wird die im Sommer bewirtschaftete Alm im Winter vom Skiclub betreut

1934 Auenalp-Hütte Skihütte Auenalpe, Auen-Hütte

1340 m, A, auf der Unteren Auenalp im Schwarzwassertal am Fuß des Hohen Ifens bei Riezlern aufgelassen/nicht mehr AV S. München

1934 gepachtet als Skihütte; nach 1945 aufgegeben 1931 oder früher Wiedhag-Alpe

1490 m, D, bei Oberjoch aufgelassen/nicht mehr AV

1934 Schiheim Steibis

S. Allgäu-Immenstadt

800 m, D, in Oberstaufen-Steibis aufgelassen/nicht mehr AV

vor 1937 als Sektionsunterkunft (nur für Sektionsmitglieder) aufgelassen; im Besitz einer Alpgenossenschaft

1934–1936 gepachtet

1931 Willi-Merkl-Gedächtnishütte Jubiläums-Hütte, Winterhütte der Otto-Mayr-Hütte

1550 m, A, bei der Füssener Alm nächst der Otto-MayrHütte im Reintal bei Musau aktuell, Kategorie I

S. Konstanz

1935 Alpe Alp

1321 m, D, südlich des Immenstädter Horns bei Immenstadt aufgelassen/nicht mehr AV S. Landsberg a. Lech

S. Friedberg (davor S. Augsburg)

1935 eröffnet (gepachtet)

1930/1931 erbaut als Winterhütte der Otto-Mayr-Hütte; 28.6.1931 eingeweiht als Jubiläums-Hütte durch S. Augsburg; nach dem Tod Merkls 1934 umbenannt; jetzt im Winter nicht mehr geöffnet

1935 Ansbacher Skihütte

40

Allgäuer Alpen

1218 m, D, oberhalb von Aach (Oberstaufen-Steibis) aktuell, Kategorie II

S. Ansbach

1934 erbaut; 9.12.1934 im fast fertigen Zustand abgebrannt; 1935 wieder aufgebaut; 1.12.1935 eröffnet 1935 Sonneck-Hütte

D, nahe der Alpe Egg bei Balderschwang-Ofterschwang aufgelassen/nicht mehr AV S. Heilbronn

1935 neu erbaute Skihütte gepachtet; Pacht beendet 1935 Untere Ziehen-Alpe

1200 m, D, im Falkengebiet bei Oberstaufen-Steibis aufgelassen/nicht mehr AV S. Lindau

Bühl-Alm, um 1935

1937 oder früher Schwarzwasser-Alm

1935 gepachtet als Skihütte

A, auf der Schwarzwasseralm bei Mittelberg-Hirschegg aufgelassen/nicht mehr AV

1936 Musauer Alm

S. Schwaben

1286 m, A, auf der Musauer Alm im Reintal bei Musau aufgelassen/nicht mehr AV

1937 oder früher Talherberge Oberstdorf

TV Naturfreunde (1936–1945 S. Augsburg)

D, in Oberstdorf aufgelassen/nicht mehr AV

1907 erbaut durch Bergführer Anselm Kiechle; 1910 der S. Füssen angeboten, die sich aber gegen den Kauf entschließt (daher erworben durch Naturfreunde OG München); 1933 Verbot der Naturfreunde in Deutschland; ab 1936 als Unterkunft in Verwaltung der S. Augsburg betrieben; 1938 erworben durch S. Augsburg (2.2.1938 Kaufvertrag); 18.–19.6.1938 Hüttenübernahme gefeiert; 20.6.1944 abgebrannt 1937 oder früher Bühl-Alm Skihütte Bühlalm

A, bei Mittelberg aufgelassen/nicht mehr AV S. Nürnberg

1937 oder früher Jugendheim Balderschwang

1045 m, D, in Balderschwang aufgelassen/nicht mehr AV

S. Oberstdorf

vor 1943 aufgelassen 1938 Fiderepass-Hütte Fiderepaß-Hütte

2070 m, D, am Fiderepass bei Riezlern aktuell, Kategorie I S. Oberstdorf

1938 erbaut; 1947 erworben durch S. Oberstdorf; 1972/1973 vergrößert u. ganz erneuert 1942 Mahdtal-Haus

1150 m, A, bei Riezlern aktuell, Kategorie II S. Stuttgart

DuOeAV/DAV

1810 erbaut als Wohngebäude; 1942 erworben durch S. Stuttgart; 1966 erweitert; Jän. 1990 völlig abgebrannt; 1994/1995 Neubau; Sept. 1995 eingeweiht

1937 oder früher Jugendherberge Wängle

1945 ca. Käser-Alm

A, in Wängle aufgelassen/nicht mehr AV

D, am Großen Daumen bei Bad Hindelang aufgelassen/nicht mehr AV

S. Reutte

S. Nürnberg

wohl 1945 gepachtet u. in Skihütte umgebaut; 1953 Pachtvertrag gekündigt



Allgäuer Alpen

41

1945 oder später Füssener Hütte

1540 m, A, nächst der Otto-Mayr-Hütte auf der Füssner Alm im obersten Reintal bei Musau aufgelassen/nicht mehr AV

1948 Bergheim Beck Talheim Gunzesried, erstes

D, im Gunzesrieder Tal aufgelassen/nicht mehr AV

S. Augsburg

S. Turn- und Sportgemeinde Ulm 1846 (= jetzige S. SSV

1938 Sennhütte für Gebirgsjäger erweitert u. adaptiert (bereits um 1926 diente die Füssener Alm als Winterraum der OttoMayr-Hütte); nach 1945 als Berghütte in Verwendung (Verwaltung S. Augsburg, Eigentum Stadt Füssen)

Ulm 1846)

1945 oder später Lappach-Alm

D, bei Balderschwang aufgelassen/nicht mehr AV S. Nürnberg

wohl 1945 gepachtet u. in Skihütte umgebaut; 1953 Pachtvertrag gekündigt 1945 oder später Wankalm-Hütte Wank-Alm, Wank-Alpe

D, am Warmatsgund im Gebiet der Schafalpenköpfe bei Oberstdorf aufgelassen/nicht mehr AV

19.6.1947 Obergeschoß im Bauernhaus der Familie Beck gepachtet; 21.–22.2.1948 eingeweiht; um 1958 Pachtende 1950 Schwand-Alpe

936 m, D, südlich von Oberstaufen-Thalkirchdorf aktuell, Kategorie II S. Ulm

1950 gepachtet; 1950 offen; 1964 erworben; 1966/1967 umgebaut u. erweitert; 17.9.1967 eingeweiht 1950 Schwarzenberg-Hütte

1380 m, D, im Ostrachtal bei Hinterstein aktuell, Kategorie I S. Illertissen

1948–1950 ehemalige Bergstation einer Materialseilbahn umgebaut; 1999–2001 generalsaniert

S. Augsburg (davor S. München)

nach dem 2. Weltkrieg gepachtet (als Ersatz für AuenalpHütte); zum 1.6.1956 Pachtende; durch S. Augsburg übernommen; Pacht beendet 1946 Lenzenberg-Hütte

D, bei Obermaiselstein aufgelassen/nicht mehr AV

1950 Skihütte Hausersberg

D, auf der Alpe Hausersberg im Simansgundertal bei Oberstaufen-Steibis aufgelassen/nicht mehr AV S. Ravensburg

8.10.1950 Almhütte für Winter gepachtet; bis 1964 gepachtet

S. Ulm

1946 gepachtet; 1949 Pachtende 1947 Engeratsgund-Alm

D, im obersten Hintersteinertal bei Hindelang aufgelassen/nicht mehr AV

1954 Alpe Birkach Bergheim Birkach

1340 m, D, oberhalb der Gunzesrieder Säge bei Blaichach aktuell, Sektionshütte S. SSV Ulm 1846 (ehemals S. Turn- und Sportgemeinde

S. Mittelfranken

Ulm 1846)

1947 Alm teilweise gepachtet u. adaptiert als Bergsteigeru. Skiläuferheim; 1955 Pacht gekündigt

um 1860 erbaut; Okt. 1954 Alpe Birkach II gepachtet; um 1960 erworben

1947 Ställen-Alm

1954 Otto-Schwegler-Hütte Ostertal-Hütte

1228 m, A, im Rettenschwangertal bei Oberdorf aufgelassen/nicht mehr AV S. Hohenstaufen

Herbst 1947 Sennhütte gepachtet u. adaptiert durch S. Hohenstaufen (von der Gutsverwaltung des Prinzen Konrad von Bayern)

42

Allgäuer Alpen

1070 m, D, am Osteralpbergl bei Gunzesried-Säge aktuell, Kategorie II S. Augsburg

1953/1954 erbaut; 5.12.1954 feierlich eröffnet

1958 Bergheim Reute Alpe Reute, Reute-Alpe, zweites Talheim Gunzesried

D, am Fuß des Mittag im Gunzesrieder Tal bei Gunzesried aufgelassen/nicht mehr AV S. SSV Ulm 1846 (ehemals S. Turn- und Sportgemeinde Ulm 1846)

1958 Bauernhaus gepachtet (zunächst nur oberes Stockwerk) 1958 Mindelheimer Hütte, neue

2013 m, D, neben der alten Mindelheimer Hütte nördlich des Gaishorns im Rappental bei Oberstdorf aktuell, Kategorie I S. Mindelheim

1952–1958 erbaut; 28.9.1958 feierlich eingeweiht; 1970/1971 erweitert; 1989/1990 Ersatzbau für den abgetragenen Erweiterungsbau errichtet 1958 Oberlanzenbach-Alpe

D, auf der Oberlanzenbachalp bei Oberstaufen-Steibis aufgelassen/nicht mehr AV S. Memmingen

1958 als Ersatz für die Eck-Alpe (Pachtende 1.4.1958) gepachtet (Vertrag 4.10.1958) 1961 Pleisl-Alm

A, im Hornbachtal bei Hinterhornbach aufgelassen/nicht mehr AV S. Vierseenland

1960 Adaptierung des Almgebäudes beschlossen; 1961 ausgebaut; 24.9.1961 eingeweiht; 2000 Pachtende 1962 Haldensee-Haus

1150 m, A, im Tannheimer Tal bei Haldensee aktuell, Sektionshütte S. Hohenstaufen Göppingen (S. Hohenstaufen)

1962 Bauernhaus erworben; 1976 erweitert 1964 Haus Schattwald

Haldensee-Haus, 2002

950 m, D, in Steibis-Schindelberg aktuell, Kategorie II S. Ravensburg

1964 Rohbau erworben; 1964/1965 fertig gebaut; 5.12.1965 eingeweiht; 1984 benachbarten Stall u. zweites Gebäude erworben 1975 ca. Häderle

1300 m, D, im Wandergebiet Hochhäderich im Naturpark Nagelfluhkette bei Oberstaufen-Steibis aktuell, Sektionshütte S. Isartal

Stall eines alten Bauernhauses gepachtet; nur von S. Isartal (vorwiegend OG Augsburg) als Unterkunft für Ski- oder Wandertouren genutzt 1977 Jugendbildungsstätte Burgberg Haus Sonnenhalde

752 m, D, bei Burgberg bei Sonthofen aufgelassen/nicht mehr AV DAV-Bundesverband

1977 in Betrieb genommen 1977 Rottenburger Haus

760 m, D, unterhalb der Salmaser Höhe in Wiedemannsdorf bei Immenstadt aktuell, Sektionshütte S. Rottenburg

1100 m, A, in Schattwald im Tannheimer Tal aktuell, Kategorie II

1966 erbaut; 14.11.1977 erworben

S. Geislingen/Steige

1964 erworben; 1995 abgebrannt; 1998 wieder benutzbar

1978 Haus Missen Bergheim Missen, Alte Schule Unterwilhams

1965 Ravensburger Haus Berg- und Skiheim Steibis

854 m, D, in Missen-Wilhams am Fuße des Hauchenbergs bei Immenstadt aktuell, Kategorie II



Allgäuer Alpen

43

S. SSV Ulm 1846

1974 altes Schulgebäude (um 1900 erbaut) übernommen; 1974–1978 umgebaut; 5.11.1978 feierlich eingeweiht

Familien und deren Kinder) 2015 Alpe Hohenschwand

1980 ca. Walser-Hus Walser-Haus, Schröcken am Hochtannberg

D, bei Steibis aktuell, Sektionshütte

1560 m, A, in Schröcken-Schmitte aktuell, Sektionshütte

gepachtet (eine der ältesten Almhütten im Allgäu); Sept. 2015 eröffnet

S. SSV Ulm 1846

S. Hesselberg

um 1980 gepachtet u. adaptiert 1992 Jugendbildungsstätte Hindelang Haus Alpenhof

870 m, D, in Bad Hindelang bei Sonthofen aktuell, Kategorie II DAV-Bundesverband

1933 erbaut als Privathaus mit Café (Architekt: Lois Welzenbacher); im Dritten Reich Hotel; dann als Kurklinik im Besitz der LVA Baden-Württemberg; dann erworben durch Gemeinde Hindelang; 1990 erworben durch DAV u. anschließend mehrfach erweitert u. umgebaut; Juni 1992 Inbetriebnahme; unter Denkmalschutz 2007 oder früher Berghaus Hinterreute

969 m, D, in Wertach-Hinterreute nahe dem Grüntensee im Oberallgäu aufgelassen/nicht mehr AV

03a Lechquellen-Gebirge »Dicht an einem der bedeutendsten Schienenstränge, welche Menschenwitz und Menschenkraft über unsere Erde legten, an der herrlichen Arlbergbahn, ragt eine Gebirgsgruppe in die Lüfte, welche bis in die neueste Zeit nur selten einen neugierigen Wanderer auf ihren höchsten Zinnen sah. […] Und doch findet hier jedermann, gehöre er nun dem exklusiven Orden der Gipfelstürmer oder der großen Zahl der bequemeren Alpenwanderer an, was sein Herz begehrt. Denn vom gemütlichen Alpenbummel, der aus dem Lechtale über die Freiburgerhütte und an dem tiefblauen Formarinsee oder dem ernsten Spullersee vorbei nach der Arlbergbahn führt, bis zur Erkletterung des Roten Turms oder der Kammwanderung über alle Gipfel der Wildgruppe gibt es gar viele Abstufungen, deren jede eine genußvolle Tour bedeutet.« Karl Blodig, Aus den Bergen des Klostertals, Zeitschrift des DuOeAV 1905, 236.

S. Schwaben

Pachtende 2007 2008 oder früher Berghaus Kleinwalsertal

1250 m, A, in Wäldele bei Mittelberg-Hirschegg (Wäldelestr. 51) im Kleinen Walsertal aktuell, Sektionshütte S. Memmingen

2010 oder früher Berghaus Wäldele

1250 m, A, in Wäldele bei Mittelberg-Hirschegg (Wäldelestr. 56) im Kleinen Walsertal aktuell, Sektionshütte S. Memmingen

2015 oder früher Haus Reichenbach

D, bei Pfronten-Nesselwang aktuell, Sektionshütte

1894 Freiburger Hütte Alte Freiburger Hütte

1875 m, A, am Formarinsee auf der Formarinalpe bei Dalaas aufgelassen/nicht mehr AV S. Freiburg i. Breisgau

1894 Almhütte erworben u. adaptiert; 16.8.1894 feierlich eröffnet; 1912 aufgelassen 1911 Biberacher Hütte

1846 m, A, am Schadonapass bei Sonntag aktuell, Kategorie I S. Biberach

1910/1911 erbaut; 8.8.1911 eröffnet u. eingeweiht; 1912, 1978/1979 erweitert

S. Landsberg

1912 Freiburger Hütte Neue Freiburger Hütte

Sektionsunterkunft in Tallage (überwiegend genutzt durch

1931 m, A, am Rauhen Joch beim Formarinsee bei Dalaas

44

Lechquellen-Gebirge

Formarinalpe mit der Alten Freiburger Hütte

Göppinger Hütte

aktuell, Kategorie II 1911/1912 erbaut (Ersatz für aufgelassene Alte Freiburger Hütte); Anfang Juli 1912 eröffnet; 3.8.1912 feierlich eingeweiht

1863 als Almhütte erbaut; dann (vor 1894) durch die Herren Gassner u. Mutter aus Bludenz erworben u. als Unterkunftshütte umgebaut; 1927 von Ferdinand Gassner samt Alpe der S. Bludenz geschenkt; ab 1928 als AV-Hütte geführt; 1929 Veranda angebaut; 1983–1985 neu erbaut

1912 Ravensburger Hütte

1930 Wirtschaftsgebäude zur Dittes-Hütte

1948 m, A, am Stierkopf nördlich des Spullersees bei Lech aktuell, Kategorie I

1850 m, A, direkt unterhalb der Dittes-Hütte bei Dalaas aufgelassen/nicht mehr AV

S. Freiburg i. Breisgau

S. Ravensburg

S. Ravensburg

1912 erbaut; 18.8.1912 eröffnet

1930 Baracke erworben, adaptiert u. eröffnet

1913 Göppinger Hütte

1950 oder früher Jugend- u. Winterheim bei der Freiburger Hütte

2245 m, A, am Gamsboden südlich der Hochlichtspitze bei Lech aktuell, Kategorie I

1931 m, A, am Rauhen Joch beim Formarinsee bei Dalaas aktuell, Kategorie I

S. Hohenstaufen-Göppingen (= S. Hohenstaufen)

ursprünglich als Jugend- u. Winterheim eingerichtet; dient jetzt vorwiegend als Winterraum, aber auch als Ausweichquartier für die Freiburger Hütte

1912/1913 erbaut; 1969 erweitert

S. Freiburg i. Breisgau

1927 Dittes-Hütte

1900 m, A, südwestlich des Spullersees bei Klösterle aufgelassen/nicht mehr AV

03b Lechtaler Alpen

S. Ravensburg

»Für Bergsteiger jeder Art bieten die Lechtaler ein unerschöpfliches Gebiet. Der »Jochfink« wird aber bald bemerken, daß die Übergänge und Höhenwege in diesem Gebiete anders geartet sind als sonst irgendwo. Fast durchwegs enorm steil und sich meist in großen Höhenlagen befindend, erfordern sie fast so viel Kraft und Ausdauer wie Bergtouren in anderen Gebieten. […] Klettertouren, deren es in diesem Gebiete hervorragend schöne gibt, so daß man bald mit sogenannten Modebergen wird rechnen können, erfordern die vollständige zeitgemäße Ausrüstung, die sich nicht auf Seil und Kletterschuhe beschränken darf.« Karl Steininger, Die Lechtaler Alpen, Innsbruck 1924, 12f.

Blockhaus erbaut als Ingenieursunterkunft während des Baus des Spuller-Kraftwerks; 1927 erworben; 29.5.1927 eröffnet 1928 Frassen-Hütte Frassen-Haus

1725 m, A, auf der Pfannenknechtalpe am Südwesthang des Hohen Frassen bei Bludenz aktuell, Kategorie I S. Vorarlberg (davor S. Bludenz)



Lechtaler Alpen

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1874 Muttekopf-Hütte Unterkunftshütte bei dem sog. Beisselsteine

1934 m, A, am Beiselstein südlich des Muttekopfs bei Imst aktuell, Kategorie I S. Imst-Oberland (S. Imst)

1874 innerhalb von 2 Wochen erbaut (der Ort wurde schon früher als Lagerplatz benützt); vor Mitte 1874 eröffnet; 1883/1884 erweitert; 1892 großer Umbau; 10.9.1892 eröffnet; 1907 erweitert; 2004/2005 generalsaniert 1885 Augsburger Hütte, erste

2350 m, A, am oberen Salzplatz am Südhang des Gatschkopfs ca. 50 m oberhalb der zweiten Augsburger Hütte bei Grins aufgelassen/nicht mehr AV S. Augsburg

1885 erbaut; 9.8.1885 provisorisch eröffnet; 17.4.1888 zerstört (Lawine); daraufhin zunächst provisorische Schutzhütte errichtet (dann Neubau an lawinensicherer Stelle) 1886 Memminger Hütte

2242 m, A, am Unteren Sewisee nördlich der Parseierspitze bei Bach i. Lechtal aktuell, Kategorie I

aktuell, Kategorie II S. Ulm

1903 erbaut; 5.9.1903 eröffnet; 1914–1920, 1927/1928 erweitert 1906 Ansbacher Hütte

2376 m, A, südlich des Flarschjochs bei Pettneu-Schnann aktuell, Kategorie I S. Ansbach

1905/1906 erbaut; 22.7.1906 eingeweiht u. Wirtschaft eröffnet; 1989 erweitert u. saniert 1907 Simms-Hütte Frederick-Simms-Hütte, Frederic-Richard-Simms-Hütte

2004 m, A, westlich der Holzgauer Wetterspitze bei Stockach aktuell, Kategorie I S. Stuttgart (davor S. Holzgau)

1907 erbaut; 5.10.1907 eröffnet (nach Frederic Richard Simms benannt, der die gesamten Baukosten trug); 1924 an S. Stuttgart verpachtet; 1938 durch S. Stuttgart erworben; 1957–1961 neu erbaut; 1981 Winterraum eröffnet 1910 Stuttgarter Hütte

S. Memmingen

2310 m, A, am Krabachjoch bei Steeg aktuell, Kategorie I

1886 erbaut (angeregt durch Sektionsvorstand Anton Spiehler); 12.8.1886 eröffnet; 1906, 1923–1925, 1938/1939, 1958 erweitert

1909/1910 erbaut; 1.8.1910 feierlich eingeweiht; 1933 baufällig; 1936 nach Wiedererrichtung eingeweiht

1891 Augsburger Hütte

1911 Heiterwand-Hütte

2298 m, A, am Südhang des Gatschkopfs bei Grins aktuell, Kategorie I

2020 m, A, auf der Sinnesjochalm am Grubig-Jöchle bei Tarrenz aktuell, Kategorie I

S. Augsburg

1890/1891 erbaut (als Ersatz für erste Augsburger Hütte); 1907 erweitert; 1987–1992 Um- u. Ausbau 1896 Hanauer Hütte

1922 m, A, auf dem Parzinnbühel nächst der Dremelspitze bei Imst aktuell, Kategorie I S. Hanau

1895–1897 erbaut; 19.7.1897 eingeweiht; um 1907/1909, 1912, 1926 u. 1930 erweitert 1903 Ulmer Hütte

2288 m, A, am Fuß der Schindlerspitze bei Stuben

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Lechtaler Alpen

S. Schwaben

S. Oberer Neckar (davor S. Anhalt)

1911/1912 erbaut; 3.10.1911 erster Besucher; 25.7.1912 feierlich eröffnet u. eingeweiht; ab 1955 S. Oberer Neckar; 1972 Neubau 1912 Anhalter Hütte

2042 m, A, auf der Imster Ochsenalm nordwestlich der Heiterwand bei Bschlabs aktuell, Kategorie I S. Oberer Neckar (davor DAV, davor S. Anhalt)

1911/1912 erbaut; 26.7.1912 eröffnet u. eingeweiht; 1913 erweitert

Die 1890/1891 erbaute Augsburger Hütte, Ersatz für die von einer Lawine zerstörten ersten Hütte Leutkircher Hütte

1912 Leutkircher Hütte

2251 m, A, nordöstlich des Almajurjochs bei St. Anton a. Arlberg aktuell, Kategorie I S. Leutkirch (= S. Schwarzer Grat)

1911/1912 erbaut durch S. Leutkirch (damals S. Schwarzer Grat); 7.9.1912 eröffnet u. eingeweiht; 1925, 1927 erweitert 1914 Unterstandshütte an der Seelaalm Unterstandshütte an der Seelealp

A, auf der Seelealm bei Elbigenalp aufgelassen/nicht mehr AV S. Memmingen

1914 fertiggestellt; Frühjahr 1915 zerstört (Lawine) 1921 Wolfratshauser Hütte Wolfratshausener Hütte

1753 m, A, auf der Grünalm am Grubigstein bei Lermoos aktuell, Kategorie II



S. Wolfratshausen

1921 erbaut; 2.10.1921 eröffnet u. eingeweiht; 1923, 1929, 1960/1961, 1968–1970, 2004/2005 erweitert u. umgebaut 1922 Kaiserjoch-Haus

2310 m, A, am Kaiserjoch bei Pettnau

Lechtaler Alpen

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Wolfratshauser Hütte

Lorea-Hütte

aktuell, Kategorie I

S. Stuttgart

S. Leutkirch (= S. Schwarzer Grat, davor ÖTK)

1924/1925 erbaut; 14.7.1925 eröffnet; 9.8.1925 eingeweiht; 1954 Glockenturm erbaut; 1969/1970, 2005 erweitert

1885 erbaut durch ÖTK Innsbruck; 1921 erworben durch S. Leutkirch (damals S. Schwarzer Grat); 1921/1922 instand gesetzt; Aug. 1922 eröffnet; 1925 Dachboden ausgebaut; 1984/1985 erweitert

1927 oder früher AV-Talherberge Rauz Talherberge Rauzalpe, Jugend- u. Talherberge Rauz

1924 Reuttener Hütte, alte Raaz-Alphütte

1628 m, A, in Klösterle-Rauz aufgelassen/nicht mehr AV

1720 m, A, auf der Raazalpe bei Berwang-Rinnen aufgelassen/nicht mehr AV

1927 offen; vor 1937 aufgelassen

S. Vorarlberg

S. Reutte

1924 alte Sennalm adaptiert; 31.8.1924 eingeweiht; nach Fertigstellung der neuen Reuttener Hütte abgebrochen

1928 Lorea-Hütte Otto-Reinhardt-Hütte

1925 Alpenvereinsheim Rinnen Talherberge Rinnen

2022 m, A, auf der Loreaalm südöstlich des Loreakopfs bei Nassereith aktuell, Kategorie I

1340 m, A, in Berwang-Rinnen aufgelassen/nicht mehr AV

1927/1928 erbaut; 27.9.1928 eröffnet u. eingeweiht

S. Isartal

S. Mittelfranken

1924 als Unterkunftshaus erworben; Pfingsten 1925 feierlich eingeweiht; 1977 verkauft 1925 Steinsee-Hütte

2061 m, A, unterhalb des Steinsees im obersten Starkenbachtal bei Zams aktuell, Kategorie I

1937 Edelweiß-Haus

1530 m, A, bei Kaisers aktuell, Kategorie II S. Stuttgart

ca. 1840 erbaut; 1896 erweitert; 1925 umgebaut zu Gasthaus Edelweiß; 16.12.1936 ersteigert durch S. Stuttgart; 1.1.1937 übernommen; 1960–1962 erweitert

S. Landeck

1924/1925 erbaut; Aug. 1925 eingeweiht; 1954, 1966– 1968, 1983/1984 erweitert 1925 Württemberger Haus

2200 m, A, unter dem Medriolsee im obersten Medriol bei Zams aktuell, Kategorie I

48

Lechtaler Alpen

1964 Reuttener Hütte

1740 m, A, auf der Raazalpe bei Berwang-Rinnen aktuell, Kategorie I S. Reutte

1960–1964 erbaut; 30.8.1964 eröffnet

1976 Augsburger Biwak Roland-Ritter-Biwak, Augsburger Biwakschachtel

2608 m, A, nahe der Parseierscharte nördlich der Eisenspitze bei Flirsch aktuell, Kategorie I S. Augsburg

1976 errichtet 1982 Berghaus Rinnen

1262 m, A, in Berwang-Rinnen aktuell, Sektionshütte S. Friedberg

um 1900 privat erbaut; 1982 gepachtet

04 Wetterstein-Gebirge und Mieminger Kette »Während das Wettersteingebirge gegen Süd und West in schroffen Felsmauern abbricht, senkt es sich im Norden gegen den Talkessel von Garmisch-Partenkirchen in abwechslungsreichen Mittelgebirgsformationen, die zahlreiche kleinere Touren ermöglichen. Auch die beiden einzigen Täler, die tief in das Massiv einschneiden, das Rein- und Höllental, öffnen sich nach Norden. Daher bieten die hier gelegenen Ortschaften die günstigsten Standquartiere und Ausgangspunkte für grössere und kleinere Bergtouren, die durch zahlreiche Unterkunftshäuser und Weganlagen erleichtert werden.« Alfred Steinitzer, Das Wettersteingebirge, München 1911, 8. 1873 Knorr-Hütte

2052 m, D, unterhalb des Brunntalkopfes bei GarmischPartenkirchen aktuell, Kategorie I S. München

1853/1854 erbaut (auf Anregung von Prof. Dr. Sendtner vom Forstmeister Pitzner mit Unterstützung von Angelo Knorr); Hütte ging später an das Ärar über u. verfiel; 1873 durch S. München übernommen u. neu erbaut; bald Grund erworben; 1881 erweitert; 15.8.1881 eröffnet; 1890 Schlafhaus erbaut; 1890/1891 Lawinenschaden am Schlafhaus; 1891/1892 Schlafhaus wieder hergestellt; 1913/1914, 1919/1920 erweitert

Festgesellschaft vor der Anger-Hütte, vermutlich Tag der Eröffnung am 14. August 1881

1879 erbaut; 1888 durch Orkan zerstört u. wieder aufgebaut; 1892 von Sturm gänzlich zerstört u. vollständig neu erbaut; 4.6.1892 eröffnet; vor 1943 aufgelassen (an die Wehrmacht verkauft) 1881 Anger-Hütte Alte Anger-Hütte

1366 m, D, am Reintalanger neben der Neuen AngerHütte bei Garmisch-Partenkirchen aufgelassen/nicht mehr AV S. München

1880/1881 erbaut; 14.8.1881 eröffnet; 1898 Stall für 5 Muli errichtet; 1903 Kellerneubau 1883 Brunntal-Hütte

1727 m, D, am Eingang ins Brunntal zwischen Anger- u. Knorr-Hütte bei Garmisch-Partenkirchen aufgelassen/nicht mehr AV S. München

1881 privat erbaut; 1883 der S. München geschenkt; existiert nicht mehr 1883 Schneefernereck-Hütte Schirmhütte am Schneefernereck

2481 m, D, am Schneefernereck bei GarmischPartenkirchen aufgelassen/nicht mehr AV S. München

1879 Kranzberg-Hütte

1881 privat erbaut; 1883 der S. München geschenkt; existiert nicht mehr

1379 m, D, am Hohen Kranzberg bei Mittenwald aufgelassen/nicht mehr AV S. Mittenwald



Wetterstein-Gebirge und Mieminger Kette

49

Alpl-Haus, alter Bau

Münchner Haus

1883 Windschutzhütte auf der Zugspitze Schirmhütte am Westgipfel der Zugspitze

1387 m, D, im Höllental bei Hammersbach aktuell, Kategorie I

2960 m, D, am Westgipfel der Zugspitze bei GarmischPartenkirchen aufgelassen/nicht mehr AV

1893 erbaut; 16.6.1894 eröffnet; 1907, 1909, 1924/1925 erweitert; 2013 abgerissen; 2014/2015 Neubau

S. München

1897 Münchner Haus

1881 privat erbaut; 1883 der S. München geschenkt; existiert nicht mehr 1884 Wiener-Neustädter Hütte

S. München

2964 m, D, am Westgipfel der Zugspitze bei GarmischPartenkirchen aktuell, Kategorie II S. München

2212 m, A, im österreichischen Schneekar der Zugspitze bei Ehrwald aufgelassen/nicht mehr AV

1894/1897 erbaut; 19.9.1897 eröffnet; 1911/1914 erweitert

ÖTK (1931–1945 S. ÖTK Gr. Wiener Neustadt)

1898 Alte Meiler-Hütte

1884 erbaut durch ÖTK Wiener Neustadt; 1.9.1884 eröffnet; 1890/1891, 1903, 1911–1913 erweitert; 7.9.1913 neue Hütte eröffnet 1891 Alpl-Haus Alpel-Haus

1506 m, A, am Alpl bei Wildermieming aktuell, Sektionshütte S. München

1865 erbaut durch Mathias Seng (Bauer aus Wilder­ mieming); dann im Besitz der Pfarrpfründe Untermieming; 17.8.1882 erworben durch Gemeinde Telfs; 1890 erworben durch S. München u. adaptiert; 30.7.1891 eröffnet; 1896 durch Lawine stark beschädigt; 1921 abgebrannt; 1924 wiederaufgebaut 1894 Höllentalanger-Hütte Höllental-Hütte, Höllenthal-Hütte

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Wetterstein-Gebirge und Mieminger Kette

2366 m, D, am Dreitorspitzgatterl neben der Neuen Meiler-Hütte bei Garmisch-Partenkirchen aktuell, Kategorie I S. Bayerland

1898 erbaut durch Bayerland-Mitglied Leo Meiler; 11.9.1898 eingeweiht u. der S. Bayerland geschenkt; 1905 erweitert 1898 Platt-Hütte

2525 m, D, am Platt unterhalb der Sandreiße bei Garmisch-Partenkirchen aufgelassen/nicht mehr AV S. München

errichtet im Zuge des Wegebaus von der Knorr-Hütte zum Gipfel; 1898 erweitert u. als Notunterkunftshütte adaptiert; existiert nicht mehr

1901 Coburger Hütte

1920 m, A, beim Drachensee bei Wildermieming aktuell, Kategorie I S. Coburg

1901 erbaut; 6.8.1901 feierlich eröffnet; um 1923 erweitert 1901 Hochalm-Hütte

D, unterhalb der Alpspitze bei Garmisch-Partenkirchen aufgelassen/nicht mehr AV S. Garmisch-Partenkirchen

1901 Instandsetzung der schadhaften Almhütte der Weidegenossenschaft Grainau (Bedingung: im Sommer für alle Bergsteiger offenzuhalten); 1901–1905 als Bergsteigerstützpunkt genutzt 1905 Höllentaleingangs-Hütte Höllentalklamm-Hütte, Höllentalklammeingangs-Hütte, Klammeingangs-Hütte

1045 m, D, am Eingang zur Höllentalklamm bei Hammersbach aktuell, Kategorie III S. Garmisch-Partenkirchen (davor S. München)

1902/1903 oder 1904 erbaut; wohl 15.8.1905 offiziell eröffnet (an diesem Tag wurde jedenfalls der Weg durch die Klamm eröffnet); 1949 Abschluss der Wiederherstellungsarbeiten

Alte Meiler-Hütte mit Öfelekopf

1911 Meiler-Hütte Neue Meiler-Hütte

2366 m, D, am Dreitorspitzgatterl bei GarmischPartenkirchen aktuell, Kategorie I S. Garmisch-Partenkirchen (davor S. Bayerland)

1910/1911 erbaut; 16.7.1911 feierlich eröffnet; 1936 Umbau; 1970 Übernahme durch S. Garmisch-Partenkirchen beschlossen; 1998 Umbau 1913 Reintalanger-Hütte Anger-Hütte, Neue Anger-Hütte

1906 Kreuzeck-Haus Adolf-Zoeppritz-Haus, Kreuzeck-Hütte

1366 m, D, am Reintalanger bei Garmisch-Partenkirchen aktuell, Kategorie I

1652 m, D, am Kreuzeck unter der Alpspitze bei Garmisch-Partenkirchen aktuell, Kategorie II

1912/1913 erbaut; 1913 eröffnet

S. Garmisch-Partenkirchen

S. München

1915 Höllentalgrat-Hütte Grat-Hütterl, Jubiläumsgrat-Hütte

1906 erbaut; 15.8.1906 eröffnet; Mitte Okt. 1926 nach Erweiterung eröffnet; 14.8.1930 Schlafhaus eröffnet; um 1943 Hütte nicht benützbar; 10.12.1955 Wiedereröffnung (nach Beschlagnahme durch amerikanische Militärregierung); 1961 ehemaliges Schlafhaus von den Amerikanern zurückgegeben u. als zweites Schlafhaus genutzt; 1980 Schlafhaus II abgerissen

1914/1915 erbaut; 1962 Neubau als Biwakschachtel; 1965 Innenausbau vollendet; 2010 Neubau als Biwakschachtel

1910 Arnspitz-Hütte Arnspitzen-Hütte

1920 Bernadein-Hütte Bernadein-Jagdhütte

1930 m, D, südöstlich der großen Arnspitze bei Mittenwald aktuell, Kategorie I

1520 m, A, bei Garmisch-Partenkirchen aktuell, Sektionshütte

2684 m, D, am Jubiläumsweg westlich der äußeren Höllentalspitze bei Hammersbach aktuell, Kategorie I S. München

Akad. S. München (davor Akad. S. München u. AC Hoch

S. Hochland

Empor)

1910 erbaut; 28.10.1910 feierlich eingeweiht

1920 durch Akad. S. München sowie Alpinen Club Hoch



Wetterstein-Gebirge und Mieminger Kette

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1924–1929 Gebäude im Schalmeiweg als Jugendherberge genutzt; ab 1929 in der Jugendherberge Tsingtau aufgegangen 1931 AV-Jugendherberge Kreuzeck

D, im Schlafhaus des Kreuzeckhauses unter der Alpspitze bei Garmisch-Partenkirchen aufgelassen/nicht mehr AV S. Garmisch-Partenkirchen

1931–1939 in Betrieb

Breitenkopf-Hütte

Empor gemeinschaftlich gepachtet; ab 1927 ausschließlich durch Akad. S. München gepachtet

1936 Breitenkopf-Hütte

2040 m, A, im obersten Igelskar am Fuß des Breitenkopfs bei Wildermieming aktuell, Kategorie I S. Coburg

1936 erbaut; 21.9.1936 eröffnet; erneuert 1920 Waxenstein-Hütte

1384 m, D, nördlich des Waxensteins bei GarmischPartenkirchen aktuell, Sektionshütte S. München

1920 gepachtet 1921 Oberreintal-Hütte Franz-Fischer-Hütte

1525 m, D, auf dem Oberreintalboden bei GarmischPartenkirchen aktuell, Kategorie I

1938 Erinnerungs-Hütte

A, auf der oberen Wangalpe am Fuß der Scharnitzspitze aufgelassen/nicht mehr AV Akad. Alpenverein München (1938–1945 (1950) S. Akad. Alpenverein München)

Mai 1919 von Oberst Schlagintweit dem AAVM mitgeteilt, seine Familie sei bereit, 10000 Mark für den Bau einer Hütte zu stiften, wenn sie im Andenken an den im 1. Weltkrieg verstorbenen Sohn Hugo errichtet würde (daher Erinnerungs-Hütte); 1920 wird dem AAVM ein Baugrund von der Gemeinde Telfs geschenkt; 1920 erbaut; 10.10.1920 eingeweiht

S. Garmisch-Partenkirchen

1921 erbaut; 23.10.1921 eingeweiht; um 1960 erweitert 1923 Trögl-Hütte Trögel-Hütte, Forstamts-Hütte

1415 m, D, zwischen Rießerkopf und Kreuzeck bei Garmisch-Partenkirchen aktuell, Sektionshütte

1953 Stuiben-Hütte Stuiben-Skihütte, Stuiben-Alpe

1640 m, D, auf der Stuiben-Hochfläche südlich von Kreuzeck bei Garmisch-Partenkirchen aktuell, Kategorie I S. Garmisch-Partenkirchen

S. München

1920 erbaut; 24.10.1920 eingeweiht; 1953 Neubau; 24.10.1953 eingeweiht

1923 als Skihütte gepachtet durch S. München Skiabteilung; nach dem 2. Weltkrieg neuerlich gepachtet; 1947/1948, 1956 erweitert

1977 Schüsselkar-Biwak

1924 AV-Jugendherberge Partenkirchen Jugendherberge Tsingtau

D, in Garmisch-Partenkirchen (Schalmeiweg) aufgelassen/nicht mehr AV S. Garmisch-Partenkirchen

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Wetterstein-Gebirge und Mieminger Kette

2536 m, D, auf der Schüsselkarspitze bei GarmischPartenkirchen aktuell, Kategorie I S. Garmisch-Partenkirchen

1977 erbaut

05 Karwendel »Nicht mit Unrecht hat man die Gebiete der nördlichen Kalkalpen häufig als die Eingangspforten zu dem eigentlichen Hochgebirg, zu den centralen Gletschergruppen der Ostalpen bezeichnet. […] In dieser Hinsicht, als Eingangsroute in die Alpen, dürften die Kämme des Karwendelgebirgs mit ihren wunderbaren Thälern und Paßübergängen an Eigenart und Großartigkeit vielleicht allen anderen Gruppen der nördlichen Kalkalpen den Rang streitig machen. Nicht minder aber kommt das Karwendelgebirg, zumal bei der Richtung, welche die neuere Alpinistik eingeschlagen hat, bezüglich der in ihm ausführbaren Hochund Gipfeltouren für den Liebhaber des eigentlichen Bergsports als durchaus selbständige Hochgebirgsgruppe in Betracht. […] Für Hochtouren stehen zwei Hütten: Bettelwurfhütte im Hallthal und die Solsteinhütte am Zirler Mähder, erbaut von der Alpenvereinssektion Innsbruck, zu Gebote. Neue Hüttenbauten sind an der Reitherspitze, an der Seegrube unter den Kaminspitzen, auf der Pfeisalpe im oberen Gleirschthal, sowie am Halleranger im Lafatscherthal seitens verschiedener Sektionen des deutschen und österreichischen Alpenvereins geplant.« Heinrich Schwaiger, Führer durch das Karwendel-Gebirge, 2. Aufl., München 1896, 1f, 14. 1888 Mittenwalder Hütte Karwendel-Hütte

1515 m, D, westlich der Westlichen Karwendelspitze bei Mittenwald aktuell, Kategorie I S. Mittenwald

1879 erbaut als Arbeiterhütte anlässlich des Wegbaues auf die Karwendelspitze; schon bald als Touristen-Unterstand »Karwendel-Hütte« in Verwendung; 1888 adaptiert durch S. Mittenwald; 1929 erweitert; 1934 durch Neubau ersetzt; 1946 abgebrannt; 1949 Neubau eröffnet 1888 Neue Magdeburger Hütte Magdeburger Hütte, alte Solstein-Hütte, Martinsberg-Hütte, Unterkunftshaus Martinsberg

1633 m, A, auf den Zirler Mähdern am Fuß des Großen Solsteins bei Zirl aktuell, Kategorie I S. Geltendorf (davor DAV, davor OeAV, davor S. Magdeburg,

Bettelwurf-Hütte

Unterkunftshaus, Jagdhütte, 2 Ställen u. Kapelle erworben durch S. Magdeburg; 25.6.1925 feierlich eingeweiht; nach 1945 ÖAV; 1968 Kauf des Haupthauses durch DAV; 1973 Haupthaus u. in der Folge Jägerhäusl u. Winterraumhütte erworben durch S. Geltendorf (im Besitz des ÖAV verblieb der größte Teil der Zirler Mähder sowie ein Almgebäude u. die Kapelle) 1894 Bettelwurf-Hütte

2077 m, A, am Eisengattergrat südlich des Kleinen Bettelwurfs bei Absam aktuell, Kategorie I S. Innsbruck

1893 bei der Landesausstellung in Innsbruck ausgestellt, dann auf den Bauplatz befördert; 8.9.1894 feierlich eröffnet; 20.8.1905 neues Schlafhaus eröffnet; 1904, 1925 erweitert 1898 Nördlinger Hütte

2238 m, A, auf dem Südgrad (Schoasgrat) der Reitherspitze bei Seefeld aktuell, Kategorie I S. Nördlingen

1898 erbaut; 16.8.1898 eröffnet; 1925 erweitert 1901 Halleranger-Haus, altes

1745 m, A, etwas vom neuen Halleranger-Haus entfernt am Halleranger bei Scharnitz aufgelassen/nicht mehr AV

davor privat, davor S. Innsbruck)

S. Schwaben

erbaut durch Postmeister Anton Niederkircher (mit AVSubvention); 8.7.1888 eröffnet (durch Sektionsvorstand S. Innsbruck); anfangs als AV-Unterkunft der S. Innsbruck genutzt; dann aufgelassen u. privat als Unterkunftshaus Martinsberg betrieben; 1925 Martinsalm samt

1901 erbaut; 29.6.1901 feierlich eröffnet; 1902 unterkellerte Holzhütte errichtet; 1914 zerstört (Lawine)



Karwendel

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Das alte Halleranger-Haus

1906 Lamsenjoch-Hütte, erste

1980 m, A, nahe der zweiten Lamsenjoch-Hütte bei Vomp aufgelassen/nicht mehr AV S. Oberland

1905/1906 erbaut; Juni 1906 eingeweiht; März 1908 zerstört (Lawine) 1908 Karwendel-Haus Hochalm-Haus

1765 m, A, südwestlich des Hochalmsattels bei Scharnitz aktuell, Kategorie I S. Männer-Turnverein München

1907/1908 erbaut; 29.6.1908 feierlich eingeweiht; 1928/1929 erweitert; 2016 Unterschutzstellung geplant 1909 Hochland-Hütte

1623 m, D, nördlich der Tiefkarspitze bei Mittenwald aktuell, Kategorie I S. Hochland

1909 erbaut; 29.8.1909 feierlich eröffnet; 1926 erweitert (Küche, Wärterzimmer); 1985/1986 umgebaut 1909 Lamsenjoch-Hütte, zweite Lamsen-Hütte

1953 m, A, am östlichen Lamsenjoch bei Vomp aktuell, Kategorie I S. Oberland

1908/1909 erbaut (als Ersatz für erste Lamsenjoch-Hütte); Juni 1909 eingeweiht; Sept. 1958 Umbau vollendet 1910 Niedernißl-Hütte

A, am Niedernißl bei Vomp aufgelassen/nicht mehr AV S. Oberland

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Karwendel

Karwendel-Haus

1910 erbaut als offene Unterstandshütte (im Zuge der Errichtung des Hochnißlsteigs, um den Arbeitern Schutz zu bieten); Winter 1923/1924 zerstört (Schnee); gleich etwas größer neu errichtet 1914 Solstein-Haus

1805 m, A, am Erlsattel zwischen Großem Solstein und Erlspitze bei Zirl aktuell, Kategorie I S. Innsbruck

1913/1914; 15.6.1914 eröffnet; 1954 beschädigt (Lawine); 2007/2008 generalsaniert 1919 Pavillon auf der Schöttlkarspitze Aussichtspavillon Belvedere

2050 m, D, auf der Schöttelkarspitze bei Krün aufgelassen/nicht mehr AV S. Hochland

Aussichtspavillon erbaut durch König Ludwig II.; 1919 gepachtet; 1928 abgebrannt 1920 Baier-Alm Baieralm-Hütte

1390 m, A, westlich des Juifens bei Fall aktuell, Sektionshütte S. Lenggries (davor S. Tölz)

Ende 1920 behelfsmäßig ein Zimmer in der Almhütte adaptiert durch S. Tölz 1920 Birkhofer-Hütte

D, unweit der Hochland-Hütte bei Mittenwald aufgelassen/nicht mehr AV S. Hochland

1920 erworben

1920 Großherzog-Adolf-Haus Vereinsalpe

1410 m, D, auf der Fereinalm bei Mittenwald aufgelassen/nicht mehr AV S. Mittenwald

1920 großherzogliches Jagdschloss gepachtet u. adaptiert; 17.7.1921 feierlich eingeweiht 1921 Hans-Mertel-Hütte Mertel-Hütte, Unteres Soiern-Haus

1560 m, D, am oberen Soiernsee bei Krün aktuell, Sektionshütte S. Hochland

Richtfest der Falken-Hütte, 1922

1921 gepachtet (ehemaliger Pferdestall König Ludwigs II.) 1921 Oberes Soiern-Haus Soiern-Haus

1616 m, D, am Nordrand des Soiernkessels bei Krün aktuell, Kategorie I S. Hochland

1866 Soiern-Häuser erbaut für König Ludwig II. von Bayern; gepachtet durch S. Hochland; 1921 Oberes SoiernHaus als Schutzhütte umgebaut; 21.8.1921 feierlich eröffnet; um 1968/1970 erweitert 1923 Falken-Hütte Adolf-Sotier-Haus

1848 m, A, nördlich des Spielissjochs bei Hinterriß aktuell, Kategorie I S. Oberland

1921–1923 erbaut; 16.9.1923 feierlich eingeweiht; seit 2014 unter Denkmalschutz 1924 oder früher Bayer-Alm Baier-Alm

1380 m, A, am Zotenjoch südwestlich des Juifens bei Lenggries-Fall aufgelassen/nicht mehr AV

1924 Halleranger-Haus

1768 m, A, südwestlich der Hallerangeralm bei Scharnitz aktuell, Kategorie I S. Schwaben

1924 (als Ersatz für zerstörtes altes Halleranger-Haus); 1963 Anbau fertiggestellt 1924 Tölzer Hütte

1825 m, A, am Delpshals südöstlich des Schafreuters bei Hinterriß aktuell, Kategorie I S. Tölz

1922–1924 erbaut; 5.10.1924 eröffnet 1925 Aspach-Hütte Aschbach-Hütte, kleinere

1535 m, A, am Oberen Boden (Aschbach) am Südfuß der Hohen Warte bei Innsbruck aktuell, Sektionshütte S. Innsbruck (davor S. Magdeburg)

1925 Unterkunftshaus plus kleines Beihäuschen erworben u. adaptiert durch S. Magdeburg; 31.8.1925 eröffnet; 1943 Brand; um 1950 verpachtet für Almzwecke; dann S. Innsbruck

S. Tölz

Skihütte 1924 oder früher Birkkar-Hütte

2640 m, A, am Schlauchkarsattel westlich der Birkkarspitze bei Scharnitz aktuell, Kategorie I S. Männer-Turnverein München



1925 Aspach-Hütte Aschbach-Hütte, größere

1535 m, A, am Südfuß der Hohen Warte bei Innsbruck aufgelassen/nicht mehr AV S. Magdeburg

1925 zweites Unterkunftshaus erworben u. adaptiert durch S. Magdeburg; 31.8.1925 eröffnet

Karwendel

55

1933 Rotwandl-Hütte, erste Rotwand-Hütte

1530 m, A, am Niederleger bei Achenwald aufgelassen/nicht mehr AV S. Neuland

seit 1.1.1933 (gepachtet) 1935 Brunnstein-Hütte

Pfeis-Hütte

1523 m, D, am Aufstieg zur Brunnsteinspitze bei Mittenwald aktuell, Kategorie I S. Mittenwald

1925 Jäger-Häusl

1935 erbaut

1633 m, A, nahe der Neuen Magdeburger Hütte am Fuß des Großen Solsteins bei Zirl aktuell, Sektionshütte

1938 Alpensöhne-Hütte Winkler-Hütte, Winkler-Almhütte

S. Geltendorf (davor OeAV, davor S. Magdeburg)

1345 m, A, am Haller Zunderkopf bei Hall aufgelassen/nicht mehr AV

1925 erworben durch S. Magdeburg; nach 1945 ÖAV; dann erworben durch S. Geltendorf

Bergsteigergesellschaft Alpensöhne (1938–1945 S. Hall Gr. BG Alpensöhne)

1927 Pfeis-Hütte

1922 m, A, auf der Pfeisalm im Samertal bei InnsbruckArzl aktuell, Kategorie I

1908 Winkler-Almhütte durch Bergsteigergesellschaft Alpensöhne erworben; 1909/1910 adaptiert und umgebaut; Silvester 1909 bereits in Verwendung; 31.7.1910 offiziell eröffnet; 1938–1945 S. Hall Gr. BG Alpensöhne (dann wieder selbständig)

S. Innsbruck

1925–1927 erbaut; 18.9.1927 eröffnet; ab 1988 Umbau; 2016 Unterschutzstellung geplant

1948 Lalidererwand-Biwakschachtel

1931 Enzian-Hütte Mersi-Hütte

2495 m, A, am Grat zwischen Lalidererwand und Spitze (nahe des Ausstiegs, etwas unterhalb des LalidererspitzenBiwaks) bei Scharnitz aufgelassen/nicht mehr AV

1115 m, A, am Südabhang der Rumer Spitze bei Rum aufgelassen/nicht mehr AV

Sept. 1948 errichtet

S. Innsbruck Gr. Karwendler

S. ÖGV (ab 1931 AV-Sektion)

1918 Mersi-Hütte erworben; 1919 als Enzian-Hütte eröffnet

1954 Rotwandl-Hütte

1931 Krinner-Kofler-Hütte, alte

1625 m, A, am Oberleger zwischen Juifen u. Zotenjoch bei Achenwald aufgelassen/nicht mehr AV

1407 m, D, auf der Fereinalm bei Mittenwald aufgelassen/nicht mehr AV S. Mittenwald

sektionseigenen Pferdestall als Unterkunftshütte ausgebaut (als Ersatz für Großherzog-Adolf-Haus); 1931 eingeweiht; ab 1933 unter der Bezeichung Krinner-Kofler-Hütte (nach den beiden Sektionsbergsteigern, die 1932 an der Aiguille du Dru starben); 1947 abgebrannt; 1951/1952 durch Herrn von Finck wieder aufgebaut u. der S. Mittenwald verpachtet; 6.7.1952 feierlich eröffnet; März 2000 zerstört

56

Karwendel

S. Neuland

1954 erbaut; 27.6.1954 feierlich eingeweiht; seit ca. 2010 privat 1959 Seewald-Hütte

1582 m, A, an der Hochplatte bei Achenkirch aktuell, Kategorie I S. Achensee

1959 erbaut

Lalidererspitzen-Biwak

Erfurter Hütte

1971 Lalidererspitzen-Biwak Konrad-Schuster-Biwak, Lalidererspitzen-Biwakschachtel

aktuell, Sektionshütte

2500 m, A, in der Scharte zwischen Lalidererspitze u. Lalidererwandgipfel (etwas oberhalb des ehemaligen Lalidererwand-Biwaks) bei Scharnitz aktuell, Kategorie I S. Innsbruck Gr. Gipfelstürmer

1971 errichtet; 9.8.1997 neues Alu-Biwak System Polybiwak aufgestellt 1980 Reitbichl-Hütte HTG-Reitbichl-Hütte

940 m, A, nördlich von Stans aktuell, Sektionshütte S. Oberland

ab Dez. 1980 1985 Halleranger-Selbstversorgerhütte

1765 m, A, beim Halleranger-Haus südwestlich der Hallerangeralm bei Scharnitz aktuell, Kategorie I S. Schwaben

1985 eingerichtet 2004 Krinner-Kofler-Hütte, neue

1407 m, D, auf der Fereinalm bei Mittenwald aktuell, Kategorie I S. Mittenwald

2003 neu errichtet an lawinensichererem Ort; Juli 2004 eingeweiht 2015 oder früher Aste Reitbichl Aste-Reitbichl-Hütte, Aste-Reitbihel-Hütte

936 m, A, neben der Reitbichl-Hütte bei Stans



S. Oberland

06 Rofan-Gebirge und Brandenberger Alpen »In ungeahnter Weise hat sich in neuester Zeit der Besuch der Alpen gehoben. Gebiete, die vor wenigen Jahren noch kaum dem Namen nach bekannt waren, sind heute das Ziel unzähliger Bergwanderer. Nicht weniger hat sich aber auch der Besuch der längst bekannten, der sozusagen ältesten Gebiete gesteigert. – Zu diesen gehört unstreitig die Rofangruppe. Die herrlichen Naturschönheiten, die aussichtsreichen Gipfelhöhen haben schon frühzeitig das Auge des Bergfreundes auf sich gezogen und die günstige Lage, unmittelbar an der alten Verkehrsstraße, dem Innthale sowie die nächste Nähe des vielbesuchten Achensees, haben nicht wenig dazu beigetragen, dem Gebiete der Rofan immer neue Freunde und Bewunderer zuzuführen. Besonders seit durch Erbauung der Erfurter Hütte die Frage der Unterkunft in glücklichster Weise gelöst worden ist, und seitdem zahlreiche Weganlagen den Besuch in hohem Maße erleichtern, ist die Zahl der Besucher der Rofangruppe immer mehr gestiegen.« Heinrich Schwaiger, Führer durch die Rofan-Gruppe (Achensee-Gebirge), München 1900, VII. 1895 Erfurter Hütte

1834 m, A, auf der Mauritzalm am Maurizköpfl bei Maurach aktuell, Kategorie II S. Ettlingen (= S. Erfurt)

1.8.1895 feierlich eröffnet; 1901 erweitert (Waschküche u. Mulistall); 26.8.1905 weiterer Zubau eröffnet; 10.10.1920 abgebrannt; 1924/1925 Wiederaufbau in verkleinerter Form; Juli 1925 eingeweiht (aber schon im Winter im unfertigen Zustand in Verwendung)

Rofan-Gebirge und Brandenberger Alpen

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Starnberger Hütte gegen Ober- und Unterammergau, um 1925

Bergländer-Heim am Pürschling, 1938

1926 Bayreuther Hütte Rofan-Hütte

2005 oder früher Schönauer Hütte

1576 m, A, auf der Bergalm östlich des Vorderen Sonnwendjochs bei Kramsach aktuell, Kategorie I

A, in Breitenbach-Schönau aktuell, Sektionshütte S. Gersthofen

S. Bayreuth

1908 privat errichtet; 1926 erworben; 1928 Übernahme durch S. Bayreuth abgeschlossen; 1928–1930 erweitert 1926 Guffert-Hütte Ludwig-Aschenbrenner-Hütte

1475 m, A, zwischen Guffert u. Halserspitze bei Steinberg a. Rofan aktuell, Kategorie I S. Kaufering (davor S. München)

1925 erworben; 1926 eröffnet; 1957 zerstört (Brand); 1958 wiedereröffnet; 1960 umbenannt in Ludwig-Aschenbrenner-Haus; seit 2008 Eigentum der S. Kaufering 1971 Vereinsheim Niederbreitenbach

A, in Langkampfen-Niederbreitenbach aktuell, Sektionshütte S. Kampenwand

Bauernhaus gemietet; 1.5.1971 feierlich eröffnet; 2011/2012 renoviert 1988 Haus Steinberg Haus Bergfried, Vereinsheim in Steinberg

1002 m, A, unterhalb der Halserspitze bei Steinberg a. Rofan aktuell, Sektionshütte S. Bergfried

1968 erbaut; 1988 umgebaut u. gepachtet; 2002 erworben

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Ammergauer Alpen

07a Ammergauer Alpen »Das Gebirge ist reich durch Täler und Sättel gegliedert. […] Die Gipfel sind im allgemeinen weniger schroff als in den benachbarten Hochalpen, es sind aber doch ganz beachtenswerte Felshörner und Zacken darunter. Lange gehütetes Jagdgebiet, daher verhältnismäßig wenig Turistensteige und Hütten.« Josef Moriggl, Ratgeber für Alpenwanderer, München 1924, 141. 1911 Hörnle-Hütte Hörndl-Hütte

1390 m, D, westlich des Vorderen Hörnles bei Bad Kohlgrub aktuell, Kategorie II S. Starnberg

1911 Hütte erworben; 5.6.1911 eröffnet; 1919 erweitert; ab 1969 Neubau 1911 Starnberger Hütte, alte

1675 m, D, am Laberberg-Gipfel bei Oberammergau aufgelassen/nicht mehr AV S. Starnberg

1910/1911 erbaut; 1942 abgebrannt (Blitzschlag)

Tegelberg-Häuser, um 1930, ehemalige königliche Jagdhäuser

1919 August-Schuster-Haus eines der Pürschling-Häuser

1564 m, D, unterhalb des Bergländer-Heims am Pürschling bei Unterammergau aktuell, Kategorie I S. Bergland

1919 ehemalige Jagdhäuser König Maximilians II. gepachtet; 1935/1936 erworben; 1956 umbenannt in AugustSchuster-Haus; 1970–1973 Abriss u. Neubau 1919 Bergländer-Heim am Pürschling eines der Pürschling-Häuser

1574 m, D, am Pürschling oberhalb des August-SchusterHauses bei Unterammergau aktuell, Sektionshütte S. Bergland

1921 Tegelberg-Häuser

1707 m, D, am Tegelberg-Westgrat bei Hohenschwangau aufgelassen/nicht mehr AV S. Füssen

um 1850 erbaut durch König Maximilian II. (königliche Jagdhäuser); 1920 gepachtet; 1920/1921 Umbau zu alpinen Unterkunftshäusern; Juli 1921 feierlich eröffnet 1922 Brunnenkopf-Hütte eines der Brunnenkopf-Häuser

1602 m, D, südöstlich des Brunnenkopfs bei Ettal aktuell, Kategorie I S. Bergland

1920 ehemaliges königliches Jagdhaus gepachtet (erbaut durch König Maximilian II.); 4.6.1922 feierlich eingeweiht; 2005 generalsaniert; unter Denkmalschutz

Ende 1960er renoviert; ab 1976 ausgebaut 1920 Sunken-Hütte Sunken-Diensthütte

1922 Michl-Horn-Hütte Untere Brunnenkopf-Hütte, Bergländer-Heim am Brunnenkopf, eines der Brunnenkopf-Häuser

1680 m, A, unterhalb des Frieders bei GarmischPartenkirchen aufgelassen/nicht mehr AV

1601 m, D, neben der Brunnenkopf-Hütte südöstlich des Brunnenkopfs bei Ettal aktuell, Sektionshütte

S. Garmisch-Partenkirchen

S. Bergland

1920 Forstdiensthütte für Sektionsmitglieder gepachtet; bis ca. 1929 in Betrieb

1920 ehemaliges Jagdhaus Maximilians II. gepachtet; 4.6.1922 feierlich eingeweiht; 1982 umbenannt (nach dem Hüttenwart); unter Denkmalschutz



Ammergauer Alpen

59

1924 Rotmoos-Alm Skihütte Rotmoosalpe

1206 m, D, am Frieder bei Griesen aufgelassen/nicht mehr AV S. Bergland

1950 Peißenberger Hörnle-Hütte

D, südlich des Vorderen Hörnles bei Bad Kohlgrub aktuell, Sektionshütte S. Peißenberg

1950 erworben; 2000 umgebaut

1924 gepachtet u. adaptiert als Skihütte 1927 Kenzen-Hütte 1

D, in der Kenzen nördlich der Hochplatte bei Buching aufgelassen/nicht mehr AV

1976 oder früher Biwak-Unterstand unter der Kreuzspitze

1750 m, D, unter der Kreuzspitze in den Ammergauer Bergen aufgelassen/nicht mehr AV

S. Füssen

DAV, BW u. Forstamt

1927 gepachtet (ehemalige Küchenhütte der Königshäuser in der Kenzen); Sept. 1927 eröffnet; 1930 Hütte auf Wunsch des neuen Jagdherren gegen die Jagddiensthütte (= Kenzen-Hütte 2) getauscht

Felsunterstand; nicht mehr existent

1930 Kenzen-Hütte 2

»Im allgemeinen weisen die Berge sanfte Formen auf, sind von Matten und Wäldern bestanden. Nur vereinzelt tritt das Kalkgestein unverhüllt zu Tage und bildet schroffere Gipfel. Diese sind vor allem für die Münchner beliebte Ziele und dienen ihnen als Kletterschulen, während die leichteren Berge vielbesuchte Schigipfel sind. Die Unterkunftsmöglichkeiten sind reichlich, die zahlreichen Almen sind vor allen in den Schlierseer und Tegernseer Bergen während des Winters fast sämtlich als Schihütten verpachtet. Im übrigen sind alle Touren bequem von der Talstation als Tagestour zu machen.« Bayrische Voralpen (Bearbeitung Erwin Hoferer), in: Hanns Barth (Hg.), Der Hochtourist in den Ostalpen. Band 2, 5. Auflage Leipzig 1926, 324.

1300 m, D, nördlich der Hochplatte bei Buching aufgelassen/nicht mehr AV S. Füssen

1867 erbaut (ehemaliges Jagddiensthüttl); 1930 gepachtet; 1931 erweitert (Aufstockung); 1936 aufgelassen 1933 Diessener Hütte Dießener Hütte

900 m, D, auf der Reschbergwiese bei Farchant aktuell, Sektionshütte S. Ammersee

1933 Grundstück erworben u. Hütte erbaut durch S. Ammersee 1934 Fritz-Putz-Hütte Bleckenau-Skihütte, Skihütte Blöckenau

1185 m, D, im Blöckenautal bei Hohenschwangau aktuell, Kategorie I S. Füssen

1934 erbaut als Bleckenau-Skihütte (geplant vom damaligen Sektionsvorsitzenden Fritz Putz); 1949 umbenannt in Fritz-Putz-Hütte; Anfang 1960er-Jahre erweitert 1938 Sepp-Sollner-Hütte

1600 m, D, auf der Kofelalm unterhalb des Dürrenbergs aktuell, Sektionshütte S. Füssen

1938 Skihütte errichtet

60

Bayerische Voralpen

07b Bayerische Voralpen

1882 Heimgarten-Hütte Heimgarten-Hüttchen, Hütte am Heimgarten

1300 m, D, am Heimgarten in der Nähe der HerzogstandHäuser bei Kochel-Walchensee aufgelassen/nicht mehr AV S. Weilheim-Murnau

1882 durch S. Weilheim-Murnau adaptiert; vor 1894 aufgelassen 1882 Krottenkopf-Pavillon Schutzhütte am Krottenkopf-Gipfel

2086 m, D, am Krottenkopf-Gipfel bei Partenkirchen aufgelassen/nicht mehr AV S. Weilheim (davor S. München)

1882 erbaut als Schirmhütte durch S. München (auf Kosten ihres Mitglieds Georg Ostermaier); 1890 S. Weilheim überlassen; 1898 durch Unwetter stark beschädigt

Neureut-Hütte Vor der Zwiesel-Hütte, 1908

1882 Zwiesel-Hütte

1349 m, D, am Zwieselberg bei Bad Tölz aufgelassen/nicht mehr AV S. Tölz

im Frühjahr 1882 Windhütte erbaut 1883 Krottekopf-Hütte, erste

2000 m, D, näher beim Krottenkopf-Gipfel als die Weilheimer Hütte bei Partenkirchen aufgelassen/nicht mehr AV S. Weilheim

3.9.1882 Almhütte erworben; 1882/1883 umgebaut; 8.7.1883 mit kleiner Feier eröffnet; vor Weihnachten 1883 durch Schneemassen zerstört; nicht mehr aufgebaut

Herzogstand-Pavillon, um 1910

1887 Fahrenberg-Pavillon Farrenberg-Pavillon

D, am Gipfel des Farrenbergs bei Kochel-Walchensee aufgelassen/nicht mehr AV S. München

1883 Neureut-Hütte

1264 m, D, auf der Neureutalm bei Tegernsee aufgelassen/nicht mehr AV S. Tegernsee

1883 erbaut; 26.8.1883 eröffnet; 1893 renoviert; 1896 in unmittelbarer Nähe von 3 Sektionsmitgliedern privat eine bewirtschaftete Hütte (»Neureut-Hoam«) erbaut 1884 Weilheimer Hütte Krottenkopf-Hütte, Krottenkopf-Haus

1995 m, D, am Sattel zwischen Rißkopf u. Krottenkopf bei Oberau aktuell, Kategorie I S. Weilheim

1884 als Ersatz für die erste Krottekopf-Hütte erbaut, jedoch an anderer Stelle (auf dem Grat); 5.7.1884 eröffnet; 1894 (Matratzenraum), 1910/1911, 1933 erweitert (Winterraum)



1877 errichtet durch König Ludwig II.; 1887 mitsamt den Herzogstand-Häusern übernommen durch S. München 1887 Herzogstand-Häuser Herzogstand-Haus

1575 m, D, südlich unter dem Herzogstand-Gipfel bei Kochel-Walchensee aufgelassen/nicht mehr AV S. München

1865 erbaut durch König Ludwig II.; 1887 Haus mit Nebengebäuden gepachtet; 1895, 1900, 1904, 1910 erweitert; 1.8.1958 verkauft an privat (nach der Erschließung des Herzogstands mit einem Lift) 1887 Herzogstand-Pavillon

1731 m, D, am Gipfel des Herzogstands bei KochelWalchensee aufgelassen/nicht mehr AV

Bayerische Voralpen

61

Benediktenwand-Hütte

Tutzinger Hütte

Tegernseer Hütte

S. München

1908 Hausstatt-Alm

um 1877 errichtet durch König Ludwig II.; 1887 mitsamt den Herzogstand-Häusern übernommen durch S. München 1894 Brünnstein-Haus

1360 m, D, am Südfuß des Brünnsteins bei Oberaudorf aktuell, Kategorie I

1327 m, D, auf der Hausstattalm nördlich der Benediktenwand bei Benediktbeuern aktuell, Kategorie I S. Tutzing

1907 erworben u. adaptiert als Nebengebäude der Tutzinger Hütte; März 2009 zerstört (Lawine); 2009/2010 Neubau; Sept. 2010 feierlich eingeweiht

S. Rosenheim

1893/1894 erbaut; 12.8.1894 feierlich eröffnet

1908 Tutzinger Hütte

1898 Benediktenwand-Hütte

1327 m, D, auf der Hausstattalm nördlich der Benediktenwand bei Benediktbeuern aktuell, Kategorie I

1801 m, D, am Benediktenwand-Gipfel bei Lenggries aufgelassen/nicht mehr AV S. Tölz

1898 erbaut; vor 1943 abgebrannt 1904 Tegernseer Hütte

1650 m, D, am Sattel zwischen Roßstein und Buchstein bei Kreuth aktuell, Kategorie I

S. Tutzing

1907 ehemalige »Remontenstation« des Heeres erworben (gemeinsam mit Hausstatt-Alm) u. adaptiert; 24.6.1908 eröffnet; 1917 durch Lawine verschoben; 1924, 1930, 1974 erweitert; 1999 abgerissen; 2001 Neubau fertiggestellt

S. Tegernsee

1911 Wank-Haus Wank-Huber-Haus, Alois-Huber-Haus

14.8.1904 eröffnet; 1913 erweitert

1780 m, D, am Wank-Gipfel bei Garmisch-Partenkirchen

62

Bayerische Voralpen

Wank-Haus

Erstes Rotwand-Haus

aktuell, Kategorie II S. Garmisch-Partenkirchen

1911 erbaut; 28.5.1911 eröffnet; 1929, 1934 erweitert; 1952 instand gesetzt 1912 Erstes Rotwand-Haus Altes Rotwand-Haus

1600 m, D, bei der Rotwand bei Schliersee-Spitzingsee aufgelassen/nicht mehr AV S. Turner-Alpen-Kränzchen München

1891 eröffnet (TAK erst ab 1912 DuOeAV-Sektion); 1913 verkauft an privat (am Gipfel der Rotwand bereits 1882 Unterstandshütte durch Vorstand Josef Böcklein mit finanzieller Unterstützung des TAK erbaut = sog. BöckleinHütte; 1885 dem TAK geschenkt; 1909 abgerissen) 1912 Rotwand-Haus Neues Rotwand-Haus

1737 m, D, nahe der Kümpflscharte südlich der Rotwand bei Schliersee-Spitzingsee aktuell, Kategorie I

Risserkogel-Hütte (Weltin-Hütte), 1922

1919 Albert-Link-Hütte Valepp-Alm

1053 m, D, am Ostrand der Valeppalm bei SchlierseeSpitzingsee aktuell, Kategorie II S. München

S. Turner-Alpen-Kränzchen München

1919 Almhütte gepachtet (1739 erbaut); 1929 erworben; 1939/1940 abgerissen u. neu erbaut; Nov. 1940 eingeweiht (nach Albert Link, S. München, Leiter der Skisportabteilung, benannt); 2014 erweitert u. saniert

1906/1907 erbaut; 1907 eröffnet (TAK erst ab 1912 DuOeAV-Sektion); 1947, 1966–1971, 2012–2014 erweitert

1919 Larcher-Alm

1912 Weltin-Hütte Risserkogel-Hütte, Risserkogl-Hütte

1827 m, D, am Risserkogel bei Kreuth aufgelassen/nicht mehr AV S. Turner-Alpen-Kränzchen München

1888 wird dem Kranzl eine kleine Aufenthaltshütte kostenlos zur Verfügung gestellt (TAK erst ab 1912 DuOeAVSektion); 1951 abgerissen



1140 m, D, südlich des Wendelsteins bei Bayrischzell aufgelassen/nicht mehr AV S. München

1919 Almhütte gepachtet durch S. München Skiabteilung; 1940 durch SS beschlagnahmt; Pacht beendet 1920 ca. Mühltal-Alm Mühltaler Alm

1418 m, D, beim Brandkopf bei Lenggries

Bayerische Voralpen

63

1920 als Skihütte adaptiert durch S. Bayerland Skiabteilung; dann Rauhkopf-Hütte als Ersatz erbaut 1920 Längenberg-Alm Skihütte Längenbergalm, Winterhütte Längenberg

1220 m, D, auf der Längenbergalm bei Lenggries aufgelassen/nicht mehr AV S. Tölz (davor S. Tölz u. Wintersportverein Tölz)

1920 Almhütte als Winterhütte gepachtet u. umgebaut durch S. Tölz u. Wintersportverein Tölz; 28.11.1920 feierlich eingeweiht; nach 10 Jahren nur noch durch S. Tölz gepachtet 1920 Rauh-Alm Skihütte Rauhalm, Raualm

1400 m, D, unterhalb der Seekarspitze bei Lenggries aktuell, Sektionshütte S. Alpiner Ski-Club München

1910 gepachtet; ab 1920 AV-Sektion Großtiefental-Alm

aktuell, Sektionshütte S. Hochland (davor S. Isartal)

um 1920 gepachtet als Skihütte durch S. Isartal; dann gepachtet durch S. Hochland; 18.1.1925 Skihütte eingeweiht; 1993 umgebaut

1920 Rauh-Alm Winterhütte Rauhalm

1400 m, D, eine der Rauhalm-Hütten bei Lenggries aufgelassen/nicht mehr AV S. Oberland

1920 gepachtet; 1989 Pachtende

1920 ca. Skihütten am Sudelfeld zwei Sudelfeld-Skihütten

1920 Schönfeld-Alm Untere Schönfeldalm-Hütte

D, am Sudelfeld bei Bayrischzell aufgelassen/nicht mehr AV

1400 m, D, beim Jägerkamp auf der unteren Schönfeldalm bei Schliersee-Spitzingsee aufgelassen/nicht mehr AV

S. Neuland

insgesamt (mit Sudelfeldkopf-Skihütte) 3 Skihütten um 1920 im Sudelfeld auf 10 Jahre gepachtet; 1925 offenbar nur noch eine der drei Hütten gepachtet 1920 ca. Sudelfeldkopf-Skihütte Skihütte am Sudelfeld

1450 m, D, am Sudelfeldkopf bei Bayrischzell aufgelassen/nicht mehr AV

S. München

1920 gepachtet als Skihütte; 1929 erworben; 22.12.1947 verschoben u. beschädigt (Lawine); dann aufgelassen 1920 oder später Esterberg-Alm

1264 m, D, zwischen Wank, Hohem Fricken u. Rotem Kopf bei Farchant aufgelassen/nicht mehr AV

S. Neuland

S. Ammersee

um 1919/1920 Hütte adaptiert

1920 oder kurz danach gepachtet (vor dem Bau der Diessener Hütte)

1920 Großtiefental-Alm

1501 m, D, nördlich der Rotwand bei Bayrischzell aufgelassen/nicht mehr AV

1921 Rauhalm-Hütte Rauh-Alm

S. Bayerland

1400 m, D, östlich des Seekarkreuzes bei Lenggries

64

Bayerische Voralpen

aktuell, Sektionshütte S. München

1921 gepachtet als Skihütte durch S. München 1921 Schellenberg-Alm

1173 m, D, auf der Schellenbergalm bei Geitau aufgelassen/nicht mehr AV S. Alpiner Ski-Club München

1921 gepachtet; 1929 aufgegeben 1921 Schönfeld-Alm Skihütte Schönfeldalm

1470 m, D, auf der Schönfeldalm bei SchlierseeSpitzingsee aufgelassen/nicht mehr AV S. Turner-Alpen-Kränzchen München

1921 eröffnet; bis 1933 als Skihütte genutzt 1922 Arzmoos-Alm

Esterberg-Alm

1220 m, D, im Pförner Moos am Weg zum Wallberg bei Kreuth-Pförn aufgelassen/nicht mehr AV S. München

1923 Jagdhaus gepachtet als Skihütte; bis 1935 gepachtet; Pacht beendet

1000 m, D, im Arzmoos bei Flintsbach a. Inn aufgelassen/nicht mehr AV

1923 Röthenstein-Alm

S. Bergfried

1410 m, D, unterhalb des Blankensteins bei RottachEgern aktuell, Sektionshütte

1922 Almhütte als Skihütte gepachtet durch S. Bergfried Skiabteilung

S. Alpiner Ski-Club München

1922 Jugendherberge Tölz

1923 gepachtet

D, in der Turnhalle in Bad Tölz aufgelassen/nicht mehr AV S. Tölz

1924 oder früher Brauneck-Alm Brauneck-Alpe

1922 eingerichtet (nach Vereinbarung mit dem Turnverein)

1400 m, D, am Brauneck bei Lenggries aufgelassen/nicht mehr AV

1922 Larcher-Alm

1924 gepachtete Almhütte ausgebaut zur Skihütte

D, südlich des Wendelsteins bei Bayrischzell aufgelassen/nicht mehr AV

1924 oder früher Sattel-Alm Sottel-Alm

S. Lenggries

S. Bergfried

ab 1922 gepachtet 1923 Jugendherberge u. Talunterkunft Tölz

D, in der Lenggrieser Straße 23 in Bad Tölz aufgelassen/nicht mehr AV S. Tölz

1923 als Ersatz für erste Jugendherberge eingerichtet 1923 Pförnermoos-Hütte Moos-Hütte, Jagdhütte am Pförner Moos



1135 m, D, am Sudelfeld bei Bayrischzell aufgelassen/nicht mehr AV S. Oberland

Skihütte; um 1929 oder später aufgelassen 1924 oder früher Schönfeld-Alm

1470 m, D, südlich vom Jägerkamp auf der Schönfeldalm aufgelassen/nicht mehr AV S. Miesbach

Skihütte

Bayerische Voralpen

65

1924 gepachtet u. adaptiert als Skihütte; 1972 Vertrag nicht mehr verlängert 1924 Niederaudorfer Waldalm

D, bei Oberaudorf aufgelassen/nicht mehr AV S. Alpenkranzl Erding (davor S. Turner-Alpenkränzchen München OG Erding)

1924 eröffnet als Skihütte des TAK OG Erding (ab 1925 selbständig als S. Alpenkranzl Erding); bis 1930 genutzt

Weihnachten 1926 auf der Baumoos-Alm

1924 oder früher Seekar-Alm Seekar-Alpe

1334 m, D, nördlich vom Seekarkreuz bei Lenggries aktuell, Sektionshütte

1924 Oberaudorfer Alm Skihütte Oberaudorferalm

1100 m, D, bei Oberaudorf aufgelassen/nicht mehr AV S. Turner-Alpen-Kränzchen München OG Holzkirchen (= jetzige S. Alpenkranzl Holzkirchen)

1924 eröffnet; bis 1943 als Skihütte genutzt

S. Gleißental (davor S. Lenggries)

1924 gepachtete Almhütte ausgebaut zur Skihütte durch S. Lenggries; 1956 wohl selbe Hütte gepachtet durch S. Gleißental; 1956/1957 adaptiert 1924 oder früher Trains-Alm

1924 Schwaiger-Alm Skihütte Schwaigeralm

1100 m, D, am Rechelkopf bei Bad Tölz aufgelassen/nicht mehr AV S. Alpiner Ski-Club München

1540 m, A, am Südfuß des Trainsjochs bei Bayrischzell aufgelassen/nicht mehr AV

1924 gepachtet

S. Oberland

Skihütte

1925 oder früher Durhamer Alm Skihütte Durchamer Alm

1924 oder früher Trockenbach-Alm

1300 m, D, südlich des Schweinsbergs bei Durham aufgelassen/nicht mehr AV

1000 m, D, südwestlich des Trainsjochs bei Bayrischzell aufgelassen/nicht mehr AV

S. Aibling

gepachtet (und noch eine zweite Skialm um 1926)

S. Oberland

Skihütte 1924 Baumoos-Alm

1250 m, D, am Brünnstein bei Oberaudorf aufgelassen/nicht mehr AV

1925 oder früher Grünsee-Alm Miesbacher Hütte, erste

1375 m, D, auf der Grünseealm (Obere Haushamer Alm) im Kessel unterm Roßkopf bei Schliersee aufgelassen/nicht mehr AV

S. Bergland

S. Miesbach

1924 alte Almhütte (eine der Baumoosalmen) gepachtet u. adaptiert; 1927 wieder abgegeben

wohl 18. Jh. Almhütte erbaut; als Skihütte adaptiert 1925 oder früher Rottach-Alm

1924 Finstermünz-Alm Kleine Finstermünz-Almhütte

1140 m, D, bei Rottach aufgelassen/nicht mehr AV

1267 m, D, südlich des Braunecks bei Lenggries aufgelassen/nicht mehr AV

Skihütte

S. Bergland

66

Bayerische Voralpen

S. Edelweiß München

1925 oder früher Skihütte am Spitzingsee

D, am Spitzingsee bei Schliersee aufgelassen/nicht mehr AV S. Männer-Turnverein München

1925 ca. Ankel-Alm Skihütte Ankl-Alm

1320 m, D, nördlich der Brecherspitze bei Neuhaus aufgelassen/nicht mehr AV S. Isartal

um 1925 als Skihütte gepachtet 1925 ca. Schindlberg-Alm Skihütte Schindelbergalm

1140 m, D, am Traithen bei Bayrischzell aufgelassen/nicht mehr AV S. Isartal

um 1925 als Skihütte gepachtet durch S. Isartal Skiabteilung; vor 1937 aufgelassen 1926 oder früher Unterberg-Alm Unterbergalm

D, bei Kiefersfelden aufgelassen/nicht mehr AV S. Wasserburg

Skihütte 1927 Bleckstein-Haus

Ankel-Alm

Feilnbach aufgelassen/nicht mehr AV S. Edelweiß München

9.12.1928 Skihütte eröffnet 1928 Untere Firstalm

1300 m, D, auf der Unteren Firstalm bei SchlierseeSpitzingsee aufgelassen/nicht mehr AV S. Regensburg

1022 m, D, am Ostfuß des Stolzenbergs bei SchlierseeSpitzingsee aktuell, Kategorie II

1928 gepachtet durch S. Regensburg Skiabteilung; 1983 Pachtvertrag nicht mehr verlängert

S. Männer-Turnverein München

1929 oder früher Kaser-Alm Kaseralm-Hütte

1927 erbaut; 15.11.1927 eröffnet 1927 H.T.G.-Alm am Schönfeld

D, am Schönfeld am Südhang der Schönfeldspitze aufgelassen/nicht mehr AV

1334 m, D, am Kamm zwischen Heimgarten u. Rötelstein bei Ohlstadt aktuell, Sektionshütte S. Weilheim-Murnau

S. Oberland

1927 von Mitgliedern der neugegründeten H.T.G. der S. Oberland dieser H.T.G. zur Verfügung gestellt, welche sie in ihre Obhut nahm (gepachtete Alm); um 1939 noch gepachtet 1928 Schuhbräu-Alm Skihütte am Wendelstein

1929 Hintere Scharnitz-Alm Skihütte Scharnitzalm

1420 m, D, an der Südseite der Benediktenwand bei Lenggries aktuell, Sektionshütte S. Turner-Alpen-Kränzchen München

seit 1929 gepachtet als Skihütte

D, an der Ramboldplatte beim Wendelstein bei Bad



Bayerische Voralpen

67

1929 Schönfeld-Alm

S. Alpenkranzl

D, auf der Schönfeldalm bei Schliersee-Spitzingsee aufgelassen/nicht mehr AV

1931 Guggen-Alm Skihütte Guggenalm

S. Schliersee

1929 gepachtet als Skihütte 1930 oder früher Blankenstein-Almhütte

D, am Fuße des Blankensteins bei Rottach-Egern aufgelassen/nicht mehr AV S. Oberland

um 1930 Almhütte als Winterstützpunkt für die Jugend gepachtet; 1938 Pachtende 1930 oder früher Seelacken-Alm

D, bei Oberaudorf aufgelassen/nicht mehr AV S. Landshut

Skihütte 1930 Brauneck-Gipfelhaus Brauneck-Gedächtnis-Hütte, Brauneck-Hütte

1540 m, D, am Gipfel des Braunecks bei Lenggries aktuell, Kategorie II S. Alpiner Ski-Club e.V. München

1930 erbaut; noch 1930 zur Benützung freigegeben; 21.6.1931 feierlich eingeweiht; 1933 Veranda erbaut 1931 oder früher Brauneck-Skihütte Finstermünz-Alm

1300 m, D, am Brauneck bei Lenggries aufgelassen/nicht mehr AV

1300 m, D, am Trainsjoch bei Oberaudorf aufgelassen/nicht mehr AV S. Ebersberg-Grafing

1931 gepachtet 1931 Logham-Alm Skihütte Loghamalm

1350 m, D, am Brauneck bei Lenggries aufgelassen/nicht mehr AV S. Bergland

1931 gepachtet 1931 Neuland-Hütte

1235 m, D, am Längenberg nördlich der Benediktenwand bei Lenggries aktuell, Sektionshütte S. Neuland

1931 eröffnet 1931 oder später Propstalm-Hütte Probstalm-Hütte, Propst-Alm

1376 m, D, im Probstalmkessel bei Lenggries aktuell, Sektionshütte S. München

1930 erworben, jedoch noch nicht benützbar; erst ab 1945 volle Benützung möglich, 1947–1960 erneuert

S. Alpenland

1932 Gründ-Hütte

11.10.1925 eingeweiht (eine von zwei Skihütten in Winterpacht)

1195 m, D, nahe dem Hirschberg bei Kreuth aktuell, Sektionshütte

1931 oder früher Brauneck-Skihütte Finstermünz-Alm

1932 gepachtet

S. Oberland

1300 m, D, am Brauneck bei Lenggries aufgelassen/nicht mehr AV

1932 Moar-Alm

S. Alpenland

D, auf der Moaralm bei Lenggries aktuell, Sektionshütte

9.10.1927 eingeweiht (eine von zwei Skihütten in Winterpacht)

1932 alten Stadel gepachtet u. zur Sektionshütte umgebaut

1931 oder früher Watschöd

1933 Schlierseer Hütte

700 m, D, am Wildbarrn-Südhang bei Oberaudorf aufgelassen/nicht mehr AV

1345 m, D, neben der Berggaststätte Obere Firstalm bei Schliersee-Spitzingsee

68

Bayerische Voralpen

S. Firnland

Zeltlager bei der Gründ-Hütte, um 1935

aktuell, Sektionshütte S. Schliersee

1.12.1933 gepachtet als Skihütte 1933 oder später Obere Maxlrainer-Alm

D, Obere Maxlraineralm bei Spitzingsee aufgelassen/nicht mehr AV S. Isartal

1933 oder danach als Skihütte gepachtet

Roßstein-Alm

1933 oder später Skiunterkunft im Berggasthof Duffner

1934 erbaut

D, im Rotwandgebiet bei Spitzingsee aufgelassen/nicht mehr AV S. Isartal

1932 oder danach als Skihütte gepachtet 1934 Haushamer Alm Skihütte Haushamer Alm

1300 m, D, am Stolzenberg bei Schliersee-Spitzingsee aufgelassen/nicht mehr AV

S. Miesbach

1934 Rauhkopf-Hütte Bayerländer-Skihütte, Eugen-Oertel-Hütte

D, im Krottental an der Mündung des Kleintiefentals bei Bayrischzell aktuell, Sektionshütte S. Bayerland

1934 erbaut; 25.11.1934 eingeweiht Die 1934 als Skihütte gepachtete Roßstein-Alm, 1914

S. Turner-Alpen-Kränzchen München

1934 eröffnet; bis 1976 als Skihütte genutzt

1934 Roßstein-Alm

1934 Miesbacher Hütte

1271 m, D, am Roßstein bei Lenggries aufgelassen/nicht mehr AV

D, am Spitzingsee bei Schliersee aktuell, Sektionshütte

1934 gepachtet als Skihütte; um 1940 aufgelassen



S. Spitzstein

Bayerische Voralpen

69

S. Edelweiß München

1937 erbaut; 12.9.1937 eröffnet; 1972 Grund erworben 1937 Untere Krainsberger Alm Untere Krainsberg-Alm

D, im Tufftal bei Schliersee aufgelassen/nicht mehr AV S. Bergfried

Herbst 1937 gepachtet; 1949 aufgegeben Kotalm-Hütte

1935 Holzpoint-Alm

1938 Aiblinger Hütte

1311 m, D, am Schweinsberg-Osthang bei Bad Feilnbach aktuell, Kategorie I S. Bad Aibling (= S. Aibling)

1120 m, D, am Weg zum Hirschberg bei Scharling aufgelassen/nicht mehr AV

1934–1938 erbaut; 23.10.1938 eingeweiht

S. München

1938 Bodenschneid-Haus

1935 gepachtet als Skihütte (als Ersatz für Moos-Hütte); 1936 Pachtende 1935 Kotalm-Hütte

1210 m, D, in den Lenggrieser Bergen aufgelassen/nicht mehr AV S. München

1365 m, D, auf der Rettenbachalm (Rettenbeckalm) am Nordfuß der Bodenschneid bei Neuhaus aktuell, Kategorie I S. Bodenschneid (davor S. Alpen-Club München 1889)

1908 (1.7.1908) Ankauf der Bodenschneidalm; 1908 Ausbau; 1908 eröffnet; 1913 erweitert; 1926 Skiveranda; ab 1938 S. Alpen-Club München

1920 erbaut; 1935 gepachtet als Skihütte; Pacht beendet 1936 Scharling-Heim Unterkunft in Scharling

D, beim Gasthaus Zum Hirschberg im Tegernseer Tal aufgelassen/nicht mehr AV S. München

1936 Nebengebäude des Gasthauses als Unterkunft ausgebaut (als Ersatz für Holzpoint-Alm); mit 30.3.1959 aufgelassen 1937 oder früher Unterriß-Hütte Unterriß-Alm

1080 m, D, in der Valepp bei Schliersee-Neuhaus aufgelassen/nicht mehr AV S. Neuland

1939 Blankenstein-Hütte Max-Schaarschmidt-Hütte

1214 m, D, am Fuße des Blankensteins bei Rottach-Egern aktuell, Sektionshütte S. Oberland

1938/1939 erbaut als Jugendhütte; 1939 geplante feierliche Einweihung wegen Kriegsausbruchs abgesagt; Sept. 1953 eingeweiht 1939 Sieglalm-Hütte Sigl-Hütte

1334 m, D, am Wendelstein-Südwesthang bei Bayrischzell aktuell, Sektionshütte S. Oberland

1936 privat erbaut; 1939 erworben

1937 bereits offen (gepachtet) 1937 Längenberg-Hütte Längental-Hütte

1100 m, D, an der Südostseite des Längenbergs im Längental bei Lenggries aktuell, Sektionshütte

70

Bayerische Voralpen

1940 Grafenbergalm-Hütte

D, auf der Grafenbergalm in den Lenggrieser Bergen aufgelassen/nicht mehr AV S. München

1940 als Skihütte gepachtet durch S. München Skiabteilung (als Ersatz für Larcher-Alm); um 1945 aufgelassen

1948 Spitzing-Hütte Spitzingsee-Hütte

1100 m, D, nahe dem Westufer des Spitzingsees bei Schliersee aktuell, Sektionshütte S. Bergbund

um 1935/1939 erbaut; 1948 erworben (Grund gepachtet) 1948 Taubenstein-Haus

1567 m, D, nordöstlich des Taubensteins bei SchlierseeSpitzingsee aktuell, Kategorie II

Bodenschneid-Haus

S. Bergbund (Bergbund München)

aufgelassen/nicht mehr AV

1936 erbaut; ab 1948 S. Bergbund

S. Bergfried

1949 eingerichtet; ab 1.1.1950 offen 1949 Baumoos-Alm

1250 m, D, am Brünnstein bei Oberaudorf aufgelassen/nicht mehr AV S. Hochland

Herbst 1949 eine der Baumoosalmen durch S. Hochland gepachtet 1949 Rieder-Alm

D, an der Sudelfeldstraße bei Bayrischzell aufgelassen/nicht mehr AV S. München

1949 Almhütte als Skihütte gepachtet; Pacht beendet

1951 oder früher Kirchstein-Hütte

1050 m, D, im Lengental bei Lenggries aufgelassen/nicht mehr AV S. Bremen (davor S. Nördlingen)

Hütte der S. Nördlingen; 1952 als Ski- u. Ferienheim erworben durch S. Bremen; 1974 verkauft 1951 Lenggrieser Hütte Seekar-Hütte

1338 m, D, westlich des Seekarkreuzes bei Lenggries aktuell, Kategorie I S. Lenggries

1949 Soin-Hütte

1949–1951 erbaut; 14.10.1951 eingeweiht; 1993 erweitert

D, an der Nordseite des Wendelsteins bei Bayrischzell aufgelassen/nicht mehr AV

1951 Mitteralm

S. Bamberg

1200 m, D, am Wendelstein bei Brannenburg aktuell, Kategorie II

ehemalige Wehrmachtshütte; 3.7.1949 Pachtvertrag (Besitzer Skiclub Rosenheim); mit Wirkung 31.3.1955 Pacht beendet 1950 Schönfeld-Hütte

1410 m, D, beim Jägerkamp nahe der ehemaligen Unteren Schönfeldalm-Hütte bei Schliersee-Spitzingsee aktuell, Sektionshütte S. München

1949/1950 erbaut (als Ersatz für Schönfeld-Alm); 1967 erweitert 1950 Talherberge im Gasthof Waxenstein

S. Bergbund Rosenheim (davor S. Bergbund München Gr. Rosenheim, davor Bergbund Rosenheim)

1950 gepachtet; ab 1951 in DAV eingegliedert (S. Bergbund München Gr. Rosenheim); 1960 Hütte erworben 1952 oder früher Jubiläums-Hütte

1336 m, D, oberhalb des Spitzingsees bei SchlierseeSpitzingsee aufgelassen/nicht mehr AV S. Oberland

1948–1951 adaptiert als Ski- u. Ferienheim; Jän. 1952 Ausbau eingeweiht; 31.5.1980 Pachtende

D, in Schliersee-Breitenbach



Bayerische Voralpen

71

1956 Reindl-Alm

D, am Wendelstein bei Bayrischzell-Osterhofen aufgelassen/nicht mehr AV S. Ebersberg-Grafing

1956 gepachtet; 1961 ausgebaut 1957 oder früher Große Finstermünz-Almhütte

D, südlich des Braunecks bei Lenggries aufgelassen/nicht mehr AV Jubiläums-Hütte, um 1955

S. Bergland

1977 Nutzungsende nach über 20 Jahren Pacht

1952 ca. Längental-Alm

1959 oder früher Ludwig-Plötz-Haus

1043 m, D, auf der Längentalalm im Längental bei Lenggries aktuell, Sektionshütte

1125 m, D, am Brauneck unterhalb der Flori-Hütte bei Lenggries aktuell, Sektionshütte

S. Bergfried

S. Alpenland

um 1952 adaptiert (als Ersatz für Talherberge Breitenbach) 1952 Bärenfleck-Hütte

1959 Weißenburger Hütte

1262 m, D, am Heimgarten bei Ohlstadt aktuell, Sektionshütte

D, am Spitzingsee bei Schliersee aktuell, Sektionshütte

S. Murnau (davor S. Murnau und S. Eichstätt)

S. Weißenburg

1952 erworben durch S. Murnau und S. Eichstätt

1957 Hütte gepachtet; 1958 umgebaut; 28.6.1959 eingeweiht

1952 oder später Längental-Hütte Freisinger Hütte im Längental

1049 m, D, im Längental bei Lenggries aktuell, Kategorie I S. Freising

1952 erbaut

1964 Kelheimer Hütte Hütte am Sudelfeld

D, am Sudelfeld bei Bayrischzell aktuell, Sektionshütte S. Kelheim

1961–1964 erbaut; 9.8.1964 feierlich eröffnet 1955 Setzberg-Alm

D, bei Rottach-Egern aktuell, Sektionshütte S. Isartal

1955 neu erbaute Almhütte gepachtet

1975 ca. Sigriz-Alm

1160 m, D, nordöstlich des Rechelkopfs bei Marienstein aktuell, Sektionshütte S. Waakirchen

um 1930 als Alm erbaut; um 1975 gepachtet 1956 Kranzler-Hütte

1080 m, D, in der Rosengasse im Sudelfeldgebiet bei Bayrischzell aktuell, Sektionshütte

1976 oder früher Setzberg-Hütte Freisinger Hütte am Setzberg, Freising-Hütte

S. Alpenkranzl Holzkirchen

1520 m, D, am Setzberg-Westhang bei Tegernsee aktuell, Sektionshütte

1956 erworben

S. Freising

72

Bayerische Voralpen

1976 Wasserburger Hütte Sektionshütte am Oberen Arzmoos

1080 m, D, im Oberen Arzmoos im Sudelfeld bei Bayrischzell aktuell, Sektionshütte S. Wasserburg

1975 ca. 200 Jahre alte Almhütte gepachtet (Teile noch als Stall genutzt); adaptiert; 20.11.1976 eröffnet u. eingeweiht 1980 Oberländerhof Haunleiten

702 m, D, in Wackersberg-Haunleiten aktuell, Sektionshütte S. Oberland

Juni 1980 eingeweiht (als Seniorenstützpunkt)

S. München

1953 eröffnet; 2004 gepachtet durch S. München 2008 oder früher Kloaschau-Alm

887 m, D, im Kloaschautal bei Bayrischzell aktuell, Sektionshütte S. Oberland

2008 Wildfeld-Alm Untere Wildfeld-Alm

1552 m, D, am Südhang der Rotwand bei SchlierseeSpitzingsee aktuell, Sektionshütte S. München

2008 gepachtet 1981 Schneelahner Hütte

960 m, D, nördlich des Brünnsteins bei Brannenburg aktuell, Sektionshütte

2010 DAV-Haus Spitzingsee

S. Ebersberg-Grafing

1124 m, D, nahe dem Spitzingsee-Ufer bei Schliersee aktuell, Sektionshütte

1914 erbaut; 1.1.1981 als Jugendhütte eröffnet (gepachtet)

S. München

2010 gepachtet 1998 oder früher Bayerische Wild-Alm Wildalm

2015 oder früher Ringseer Hütte

1450 m, D, bei Wildbad Kreuth aktuell, Sektionshütte

779 m, D, bei Jachenau aktuell, Sektionshütte

S. Oberland

S. Ringsee

Jän. 1994 gepachtet; Juli 1998 eingeweiht 2003 Hochkopf-Hütte

08 Kaiser-Gebirge

1300 m, D, am Altlacher Hochkopf bei Jauchenau-Altlach aktuell, Sektionshütte

»Jäh und unvermittelt erhebt sich die schroffe DoppelKette aus den ringsum sie umgebenden Thalsenkungen zu gewaltiger Höhe, mit Gipfeln, die an Wildheit und kühner Formenschönheit keinem der ganzen Nördlichen Kalkalpen nachstehen. Alle Reize derselben sind hier auf kleinem Raum zusammengedrängt, und der Hochtourist findet hier Gelegenheit, seine Kräfte zu erproben. Das Kaisergebirge ist die Domäne der S. Kufstein, welche in musterhafte Weise hier arbeitet. Neben vielen Wegherstellungen und umfassenden Wegbezeichnungen hat die Sektion vor Allem in der Hinterbärenbadhütte ein alpines Heim geschaffen, welches nicht nur eine Station für die Hochtouren, sondern auch ein beliebter Zielpunkt für Ausflügler ist […] Auch der Hauptgipfel, die Ellmauer-Haltspitze, erhielt durch Alpenvereins-Mitglieder (die sogenannten »Haltspitzler«) eine kleine Unterstandshütte.« Johannes Emmer, Zeitschrift des DuOeAV 1894, 256f.

S. Vierseenland

2001 gepachtet; 2002/2003 saniert u. umgebaut; 14.9.2003 feierlich eingeweiht 2004 DAV-Haus Hammer

750 m, D, im Leitzachtal in Fischbachau-Hammer aktuell, Sektionshütte S. München

1953 eröffnet; 2004 gepachtet durch S. München 2004 Hütte Hammer Hammer-Hütte

750 m, D, neben dem Haus Hammer in FischbachauHammer aktuell, Sektionshütte



Kaiser-Gebirge

73

1900 Anton-Karg-Haus Neue Hinterbärenbad-Hütte, Hinterbärenbad, Karg-Haus

829 m, A, in Hinterbärenbad im Kaisertal bei Kufstein aktuell, Kategorie I S. Kufstein

1899/1900 am Grundstück der abgebrannten alten Unterkunftshütte samt Nebengebäuden erbaut (Wirtschaftsgebäude, Schlafhaus, Badhaus, Führerhaus, Stallungen, Holzlege); 1.7.1900 eingeweiht als Anton-Karg-Haus; seit 2011 unter Denkmalschutz Vorderkaiserfelden-Hütte, um 1910

1880 Hinterkaiserfelden-Almhütte Hinterkaiserfelden-Alm

1485 m, A, westlich der Steingrubenschneid bei Ebbs aktuell, Sektionshütte S. Oberland (davor S. Kufstein)

1880 Almhütte als Unterkunftshütte eingerichtet durch S. Kufstein; 1927 Alm erworben durch S. Oberland (bereits davor Nutzung); derzeit nicht genutzt 1883 Hinterbärenbad-Hütte Unterkunftshütte Hinterbärenbad, Bärenbad-Hütte, Bärenbad-Alphütte

831 m, A, in Hinterbärenbad im Kaisertal bei Kufstein aufgelassen/nicht mehr AV S. Kufstein

1882 Almhütte der Stadt Kufstein der S. Kufstein überlassen (Dekret 12.6.1882); 1882/1883 adaptiert; 1883 eingeweiht (25. oder 29.7.1883); 1884 verbessert; 1886 nebst einer 2. Almhütte in den Besitz der S. Kufstein gekommen u. erweitert (Veranda); 1887 3. Almhütte als Schlafhaus adaptiert; erweitert; 1898 Badhaus errichtet; 1899 alle Gebäude bis auf Grundmauern abgebrannt (dann AntonKarg-Haus als Ersatz errichtet) 1899 Gaudeamus-Hütte Alte Gaudeamus-Hütte

A, nahe (300 m westlich, ca. 20 m oberhalb) der neuen Gaudeamus-Hütte bei Ellmau aufgelassen/nicht mehr AV

1901 Stripsenjoch-Skihütte Stripsen-Alm

A, auf der Stripsen(joch)alm bei Kufstein aufgelassen/nicht mehr AV S. Kufstein

1900/1901 verfallene Almhütte der Stadt Kufstein der S. Kufstein überlassen u. wiedererrichtet (im Obergeschoß 3 Fremdenzimmerchen eingerichtet); zeitweise mit AVSchloss versehen; nach 1918 obere Räume vorübergehend durch Skiklub Kufstein gepachtet, dann wieder durch S. Kufstein genutzt; 1926 im Untergeschoß auf Wunsch des Hauptausschusses allgemein mit AV-Schlüssel zugänglichen Unterkunftsraum für Winterbergsteiger eingerichtet) 1901 Vorderkaiserfelden-Hütte Unterkunftshaus auf der Vorderkaiserfeldenalpe

1384 m, A, auf der Vorderkaiserfeldenalm südlich der Naunspitze bei Ebbs aktuell, Kategorie I S. Oberland

Dez. 1900 erworben; 1901 adaptiert; 23.6.1901 eröffnet (davor mindestens seit 1889 durch private Gesellschaft geführt); 1913 erweitert; 1972/1973 renoviert 1902 Stripsenjoch-Haus Stripsenjoch-Hütte

1577 m, A, am Stripsenjoch bei Kufstein aktuell, Kategorie I S. Kufstein

Akad. S. Berlin

1902 erbaut; 20.7.1902 feierlich eröffnet; 1903, 1905 erweitert

1899 erbaut; 15.8.1899 eingeweiht; 10.2.1924 zerstört (Lawine); 1924 auf den erhalten gebliebenen Fundamenten provisorischer Holzbau mit 21 Schlafstellen errichtet

1907 Hechleit-Alm

A, auf der Hechleitalm im Kaisertal bei Kufstein aufgelassen/nicht mehr AV S. Kufstein

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Kaiser-Gebirge

1907 erworben durch S. Kufstein (Kaufvertrag 17.5.1907); 1917 an Stadt Kufstein veräußert; 1920 gepachtet durch S. Kufstein 1912 Babenstuber-Hütte, alte Haltspitz-Hütte, Unterstandshütte auf der Ellmauer Haltspitze

2344 m, A, auf der Ellmauer Halt etwas oberhalb der neuen Babenstuber Hütte bei Ellmau aufgelassen/nicht mehr AV S. Turner-Alpen-Kränzchen München (davor Haltspitzler)

1891 erbaut durch die »Haltspitzler« (= zwanglose Gesellschaft, überwiegend aus Mitgliedern des TurnerAlpenkränzchen München u. der S. München bestehend, Vorsitz Karl Babenstuber); 26.7.1891 feierlich eingeweiht; 1896 dem TAK als Schenkung übereignet (TAK erst ab 1912 DuOeAV-Sektion); 1902 neu errichtet an selber Stelle; 16.8.1902 feierlich eröffnet; bis 1983 1912 Fritz-Pflaum-Hütte Griesenerkar-Hütte

1865 m, A, im Griesenerkar östlich des Wilden Kaisers bei Kirchdorf aktuell, Kategorie I

Fritz-Pflaum-Hütte gegen Hintere Goinger Halt

1914 Stripsenkopf-Windschutzhütte Pavillon am Stripsenkopf

1807 m, A, am Stripsenkopf bei Kufstein aktuell, offener Unterstand S. Kufstein (davor S. Kufstein u. S. Neuötting)

1914 erbaut auf Initiative der Vorstände der S. Kufstein u. der S. Neuötting; 25.7.1914 fertiggestellt; in den 1970erJahren verfallen; 2002 wiedererrichtet als offener Pavillon durch S. Kufstein (nach den Originalplänen)

S. Bayerland

1911/1912 erbaut; 25.8.1912 feierlich eingeweiht (nach Alpinisten u. Bayerländer Dr. Fritz Pflaum benannt, der mit letztwilliger Verfügung der S. Bayerland einen namhaften Betrag für die Hütte vermachte); zwischenzeitlich in Griesenerkar-Hütte umbenannt (da arische Abstammung Pflaums nicht nachgewiesen werden konnte)

1925 oder früher Hinterbärenbad-Alm

A, oberhalb des Anton-Karg-Hauses im Kaisertal bei Kufstein aufgelassen/nicht mehr AV S. Kufstein

alte Almhütte renoviert u. adaptiert 1912 Grutten-Hütte

1620 m, A, am Gruttenplateau bei Ellmau aktuell, Kategorie I S. Turner-Alpen-Kränzchen München

1899/1900; 15.7.1900 eröffnet (TAK erst ab 1912 DuOeAV-Sektion); 1902 alter Stall zum Schlafhaus (Emil-Kempfle-Haus) umgebaut u. neuer Stall erbaut; 1922 Josef-Dorn-Haus erbaut, 1961–1963 Hauptgebäude erweitert; 1981 Dorn-Haus instand gesetzt (nach Lawinenschaden) 1913 Pyramidenspitz-Hütte

1999 m, A, auf der Pyramidenspitze bei WalchseeDurchholzen aufgelassen/nicht mehr AV

1927 Gaudeamus-Hütte, neue

1267 m, A, südlich des Ellmauer Tors bei Ellmau aktuell, Kategorie I S. Main-Spessart (davor S. Berlin, davor Akad. S. Berlin)

1926/1927 erbaut; 14.8.1927 feierlich eingeweiht; seit 1998 Eigentum S. Main-Spessart 1929 Winkel-Alm

1193 m, A, an der Nordseite des Wilden Kaisers bei Walchsee-Durchholzen aktuell, Sektionshütte S. Oberland

1929 erworben

S. Oberland

1913 eröffnet



Kaiser-Gebirge

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Alte Ackerl-Hütte

Bau der Jugendherberge Kufstein, 1932

1931 Ackerl-Hütte Alte Ackerl-Hütte

1959 Ackerl-Hütte Neue Ackerl-Hütte

1695 m, A, im Hochgrubkar südlich der Ackerlspitze bei Going aufgelassen/nicht mehr AV

1465 m, A, im Hochgrubkar südlich der Ackerlspitze bei Going aktuell, Kategorie I

S. Kitzbühel

S. Kitzbühel

1931 erworben aus Privatbesitz; 9.8.1931 eröffnet

1958/1959 erbaut; 18.10.1959 eröffnet

1932 Joven-Alm Joven-Alpe

1981 Beimpold-Hütte

A, im Zahmen Kaiser bei Walchsee-Durchholzen aktuell, Sektionshütte S. Oberland

1932 erworben; derzeit nicht genutzt

A, am Stripsenjoch bei Kufstein aktuell, Kategorie I S. Kufstein

ab 1981 Nutzung der bestehenden Hütte (in der bisher nur ein Aggregat stand) als Jugendraum bzw. Winterraum des Stripsenjoch-Hauses

1932 Jugendherberge Kufstein Jugendherberge Eichelwang

1983 Babenstuber-Hütte, neue

484 m, A, in Eichelwang am Eingang ins Kaisertal bei Kufstein aufgelassen/nicht mehr AV

2300 m, A, an der »Maximilianstraße« (Ellmauer Halt) bei Ellmau aktuell, Kategorie I

S. Kufstein

S. Turner-Alpen-Kränzchen München

10.7.1932 eröffnet; 1995/1996 verkauft; abgerissen

1983 erbaut

1939 Kaisertal-Hütte Hans-Berger-Haus

1986 Wegscheid-Alm Wegscheidalm

930 m, A, bei Hinterbärenbad im Kaisertal bei Kufstein aufgelassen/nicht mehr AV

989 m, A, bei Scheffau aufgelassen/nicht mehr AV

TV Naturfreunde (1934–1938 Bergfreunde, 1938 DJH, 1939–

S. Oberland

1945 S. Kufstein)

1986 gepachtet; bis 2006 gepachtet; Jän. 2012 zerstört (Lawine)

1932 erbaut durch TV Naturfreunde; erweitert 1933; 1934 übernommen durch Bergfreunde; 1938 übernommen durch Reichsverband für Deutsche Jugendherberge; 1939 erworben durch DAV, betreut durch S. Kufstein; um 1943 gesperrt

76

Kaiser-Gebirge

09 Loferer und Leoganger Steinberge »Ein Gürtel dunkler Waldberge umgiebt das weisse Felsgerüste der Gipfelmassive, von welchen breite Griesströme herabfliessen. Die Gruppe wurde bis in die jüngste Zeit etwas vernachlässigt, sehr mit Unrecht, denn die bietet viel des Lohnenden, und das Birnhorn z. B. ist eine der prächtigsten Aussichtswarten. Im Allgemeinen bieten die Gipfel nicht übermässige Schwierigkeiten, obwohl einzelne Touren immerhin hohe Anforderungen stellen.« Johannes Emmer, Zeitschrift des DuOeAV 1894, 261. 1878 Steinbergalm-Hütte

1277 m, A, am Hinterhorn bei Lofer aufgelassen/nicht mehr AV

Schmidt-Zabierow-Hütte, um 1980

aktuell, Sektionshütte

S. Passau (zuvor S. Prag)

S. Mühldorf

1878 eine zum Scheffergut gehörige Almhütte durch S. Prag auf 10 Jahre gepachtet und eingerichtet; 1888 Pacht u. Inventar übernommen durch S. Passau; 15.5.1889 neuer Pachtvertrag (unentgeltlich bis 31.10.1898); 1896 oder später aufgelassen

2004 erworben

1892 Passauer Hütte

2033 m, A, am Ziedlkopf westlich der Mittagsscharte bei Leogang aktuell, Kategorie I S. Passau

1891/1892 erbaut; 23.7.1892 feierlich eröffnet; 1946 abgebrannt; 1954–1956 wiedererrichtet; 1978 renoviert 1899 von-Schmidt-Zabierow-Hütte Schmidt-Zabierow-Hütte, Schmidt-Hütte

1966 m, A, am Gamsköpfl (Wehrgrubenköpfl) bei Lofer aktuell, Kategorie I S. Passau

1899 erbaut; 9.9.1899 eröffnet; 1911 erweitert 1931 Höhlengaststätte Lamprechtsofen Lamprechtsofenhöhlen-Touristenhaus, Gasthaus Lamprechtshöhle

656 m, A, am Eingang zum Lamprechtsofen in St. Martin bei Lofer aktuell, Kategorie III S. Passau

1931 eingeweiht 2004 Sektionshaus in Lofer

A, am Eingang ins Loferer Hochtal in Lofer



10 Berchtesgadener Alpen »Nichts könnte besser diese Gruppe kennzeichnen, als die Thatsache, dass die ein Lieblings-Studiengebiet der alpinen Landschaftsmaler ist, und förmliche Kolonieen von Künstlern […] im Berchtesgadner-Land sich niederlassen. […] Jede Berggestalt hat ihre eigenthümliche Form; unendlich mannigfaltig sind die Farben, tiefdunkle Seen und hellschäumende Wildbäche, der ernste Tann und lichtfrohe Ahornhaine, üppige Alpenmatten und von Gegensätzen, die sich harmonisch zu einem wunderbar schönen Bilde auflösen. […] Eine stattliche Reihe von Sektionen widmet dieser Gruppe ihre Thätigkeit, vor Allem die S. Salzburg, welche als die Muttersektion der anderen zu betrachten ist […]« Johannes Emmer, Zeitschrift des DuOeAV 1894, 263. 1879 Funtensee-Hütte, erste/alte Forstdiensthütte nahe dem Funtensee

1620 m, D, nordwestlich des Funtensees ca. 200 m nördlich des Kärlinger-Hauses bei St. Bartholomä aufgelassen/nicht mehr AV S. Berchtesgaden

1830 Holzhütte errichtet durch das königliche Forstamt; Holzeinschlag wird schon bald eingestellt u. die Hütte in der Folge nur zeitweise von Jägern genutzt u. daher auch als »Jagdhaus« bezeichnet; 1877 zunächst erfolgloses Bemühen der S. Berchtesgaden um Stützpunkt am Funtensee; ab 14.8.1879 als Unterkunftshütte betrieben durch S. Berchtesgaden; 20.2.1880 notarieller Kaufvertrag abgeschlossen; 1889 Erlaubnis erteilt, die Hütte Richtung Süden zu versetzen; im Sommer 1890 abgetragen (siehe zweite Funtensee-Hütte)

Berchtesgadener Alpen

77

Riemann-Haus mit Breithorn

1883 Bezold-Hütte

1392 m, D, am Gipfel des Toten Manns bei Berchtesgaden aufgelassen/nicht mehr AV S. Berchtesgaden

1883 erbaut (nach Ministerialrath von Bezold benannt, der ein Panorama des »Todten Manns« herausgab); 1884 wetterfest ausgebaut; 1890 repariert; 1912 vollständig neu erbaut; 1947 abgetreten an den Verkehrsverein Ramsau (der wiederum eine neue Bezold-Hütte errichtet) 1883 Proviant-Hütte bei St. Bartholomä

D, zwischen St. Bartholomä u. Schrainbach am Ufer des Königssees aufgelassen/nicht mehr AV S. Berchtesgaden

ab 1883 in Verwendung zur Versorgung der FuntenseeHütte (u. des später errichteten Kärlinger-Hauses); 1922 erneuert

Watzmann-Haus mit Untersberg

S. Berchtesgaden

1885 errichtet (u.a. mit einer Spende des Stadtrats von Chemnitz Ing. Paul Bartsch, nach dem die Hütte benannt wurde); 1913 komplett neu errichtet; bis Anfang der 1930er-Jahre existent 1885 Riemann-Haus

2177 m, A, an der Ramseider Scharte beim Breithorn bei Saalfelden aktuell, Kategorie I S. Ingolstadt (zuvor S. Saalfelden, davor S. Pinzgau)

Herbst 1883–1885 erbaut (Idee zum Hüttenbau hatte Rudolf Riemann, verstorbener Ehrenvorstand der S. Pinzgau); 29.8.1885 feierlich eröffnet; bis 1887 verwaltet durch S. Pinzgau, dann bis Ende 1900 von S. Saalfelden verwaltet; 1.1.1901 Eigentum vom Gesamtverein der S. Ingolstadt übergeben; 1901/1902 erweitert; 22.7.1902 eröffnet; 1909 u. 1932 erweitert; 1980 Erweiterungsbau feierlich eingeweiht; 1990 Dachgauben eingebaut; 2001 Umbau

1883 Zeppezauer-Haus Untersberg-Haus

1888 Watzmann-Haus

1664 m, A, am Geiereck-Nordhang bei GrödigFürstenbrunn aktuell, Kategorie I

1930 m, D, am Falzköpfl nördlich des Watzmanns bei Ramsau aktuell, Kategorie I

S. Salzburg

S. München

1882/1883 erbaut; 29./31.7.1883 eröffnet (1 Zimmer dient dem Grundbesitzer als Jagdstube); 1899 erweitert (1. Stock aufgebaut); 1913 abgebrannt; 1913/1914 neu errichtet als Zeppezauer-Haus; 1930/1931 Dachbodenausbau

1887/1888 erbaut; 22.7.1888 dem Verkehr übergeben; 22.7.1888 provisorisch, 5.8.1888 feierlich eröffnet; 1889 Maultier-Stall errichtet; 1894, 1904 u. um 1910 erweitert

1885 Pauls-Hütte

1421 m, D, bei Berchtesgaden aufgelassen/nicht mehr AV

1191 m, D, an der Kneifelspitze bei Berchtesgaden aufgelassen/nicht mehr AV

1889 eingerichtet

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Berchtesgadener Alpen

1889 Ecker-Alm

S. Berchtesgaden

Zweite Funtensee-Hütte, um 1900

Purtscheller-Haus, um 1905

1890 Funtensee-Hütte, zweite altes Funtensee-Haus, nun Teil des Baukomplexes Kärlinger-Haus

den situiert); 22.7.1900 feierlich eröffnet (nach Ludwig Purtscheller benannt); 1902, 1910 erweitert; 24.7.1910 feierlich eröffnet; 1945 Grenzsperre (Kreidestrich markierte Grenzverlauf innerhalb der Hütte); 1947 S. Sonneberg aufgelöst (DDR), den bayerischen Teil übernimmt S. Berchtesgaden, den österreichischen verwaltet die S. Hallein; 1948, 1951, 1958 renoviert u. erweitert; 10.10.1959 wieder übernommen durch S. Sonneberg

1638 m, D, auf der »alten Ehstatt« im Steinernen Meer bei St. Bartholomä aktuell, Kategorie I S. Berchtesgaden

im Sommer 1890 erste Funtensee-Hütte abgetragen u. am neuen Standort wieder errichtet u. erweitert; 1904/1905 Schlafhaus aus Stein daneben errichtet (= Kärlinger-Haus), Funtensee-Hütte dient daher nur noch für Wirtschaftszwecke u. als Führerunterkunft; 1922 kommt geplante Vergrößerung der Hütte aus Holzmangel nicht zustande; 1938 Verbindungsbau zum Kärlinger-Haus errichtet, mit dem es fortan eine bauliche Einheit bildet; 1997 bisheriger Lagerschuppen (Anbau an Hütte) zum Gregory-Stüberl ausgebaut 1896 Watzmann-Hocheck-Unterstandshütte Hocheck-Hütte

2651 m, D, am Gipfel des Watzmann-Hochecks bei Ramsau aktuell, offener Unterstand

1901 Alte Traunsteiner Hütte Traunsteiner Hütte

1580 m, A, auf der Reiter Alm am Nordostrand des Reitertretts bei Reith aktuell, Kategorie I S. Traunstein

1899/1900 erbaut; 8.9.1901 eröffnet; 1905 Keller u. Holzhütte errichtet; 1913/1914 erweitert; Sept. 1914 Erweiterungsbau eröffnet; 1920 Kellerbau; 1929 Mulistall errichtet 1901 Proviant-Hütte unterm Gernrauhkopf

D, unter dem Gernrauhkopf aufgelassen/nicht mehr AV

S. München

S. Berchtesgaden

1896 eingerichtet; zuletzt 2006 erneuert

ab 1901 in Verwendung

1900 Purtscheller-Haus Sonneberger Hütte

1901 Stöhr-Haus

1692 m, A/D, am Eckerfirst des Hohen Gölls auf der bayrisch-österreichischen Grenze bei Berchtesgaden aktuell, Kategorie I S. Sonneberg (davor verwaltend S. Berchtesgaden u. S. Hallein, davor S. Sonneberg)

1899/1900 erbaut durch S. Sonneberg (vermeintlich auf österreichischem, jedoch teilweise auf bayerischem Bo-



1894 m, D, am Goldbrünnl westlich des Berchtesgadener Hochthrons bei Schellenberg aktuell, Kategorie I S. Berchtesgaden

1898–1901 erbaut; 23.06.1901 feierlich eröffnet u. eingeweiht (nach dem großzügigen Spender und Sommergast Kommerzienrat Paul Rudolph Eduard Stöhr aus Leipzig benannt); 1910–1912 erweitert; 1922 Nebengebäude mit

Berchtesgadener Alpen

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1918 Grünbacher-Almhütte

A, auf der Oberen Jochalm bei Golling aufgelassen/nicht mehr AV S. Salzburg

ab 1918 vorübergehend (bis zum Bau des Carl-v.-StahlHauses) von der Krupp’schen Gutsverwaltung der S. Salzburg zur Verfügung gestellt (als Ersatz für abgebrannte Torrenerjoch-Hütte) 1922 Blaueis-Hütte, alte Stöhr-Haus

Holzlege u. Heulager errichtet; 1984/1985 erweitert (u.a. Anbau an der Nordwestecke) 1905 Kärlinger-Haus Kaerlinger-Haus, Funtensee-Haus

1638 m, D, auf der »alten Ehstatt« im Steinernen Meer bei St. Bartholomä aktuell, Kategorie I S. Berchtesgaden

1904/1905 aus Stein neben der alten (zweiten) FuntenseeHütte von 1890 errichtet; 27.8.1905 feierlich eröffnet u. eingeweiht; 1910 Umbenennung in Kaerlinger-Haus (nach dem Vorstand 1900–1915 Kajetan Kaerlinger); 1938 Verbindungsbau zur Funtensee-Hütte errichtet (die beiden Gebäude bilden fortan eine bauliche Einheit); 1979–1984 erweitert 1909 Erich-Hütte Dienten-Hütte, Dientener Hütte, Unterkunftshaus am Dientensteig

1750 m, D, im Blaueiskar am Hochalter oberhalb der neuen Blaueis-Hütte bei Ramsau aufgelassen/nicht mehr AV S. Hochland

1922 erbaut durch S. Hochland; 8.10.1922 feierlich eingeweiht; 1937 erweitert; 28.9.1937 eröffnet; 1951–1953 umgebaut; Dez. 1955 zerstört durch Staublawine (am 29.12.1955 von Hermann Buhl entdeckt); im Frühjahr 1956 errichtet Hüttenwirt Raphael Hang ein »Nomadenzelt«, worin er auch »haust«, und bewirtet die Bergsteiger mit Getränken, Suppe u. Würsteln; im Laufe des Jahres 1956 Nothütte errichtet (siehe Ersatzhütte für alte BlaueisHütte) 1923 Carl-von-Stahl-Haus C.-v.-Stahl-Haus, Karl-von-Stahl-Haus, Stahl-Haus

1733 m, A, am Torrener Joch bei Golling aktuell, Kategorie I S. Salzburg

1921–1923 erbaut (als Ersatz für abgebrannte Torrenerjoch-Hütte); 23.7.1923 eröffnet u. feierlich eingeweiht; 1935 erweitert (Skistall); 1957 Telefonhütterl auf deutschem Boden errichtet; 1973/1974 erweitert

1540 m, A, auf der Schönbergalm südlich des Hochkönigs bei Dienten aktuell, Kategorie I

1924 oder früher Schapbach-Holzstube Schappach-Holzstube

S. Lend-Dienten

988 m, D, am Watzmannkar bei Bischofswiesen-Ilsank aufgelassen/nicht mehr AV

1908/1909 erbaut; 1.7.1909 eröffnet; 1932/1933 erweitert

S. Reichenhall

1913 Torrenerjoch-Hütte

Skihütte; um 2010 abgerissen

1428 m, A, am Torrener Joch bei Golling aufgelassen/nicht mehr AV

1926 Jugendherberge Golling

S. Salzburg

A, im Schloss Golling in Golling aufgelassen/nicht mehr AV

1912 eine der oberen Jochalmen erworben durch Dr. Richard Eisendle (zweiter Vorsitzender der S. Salzburg) u. bald der S. Salzburg überlassen; 6.6.1918 abgebrannt (Blitzschlag)

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Berchtesgadener Alpen

S. Golling

1926 eröffnet

Erich-Hütte, erbaut 1908/1909

1926 Peter-Wiechenthaler-Hütte Wiechenthaler-Hütte, Kienalkopf-Hütte, Saalfeldner Hütte

1927 Ligeret-Alm Jugend-Bergheim Liegeret-Alm, Ligeret-Hütte

1752 m, A, am Kienalkopf unterhalb des Perasailhorns bei Saalfelden aktuell, Kategorie I

D, auf der Ligeretalm bei Scharitzkehl bei Berchtesgaden aktuell, Sektionshütte

S. Saalfelden

1922 Doppelkaser (Almhütte) gepachtet (am 16.9.1922 »Besitz ergriffen«); 1922–1927 adaptiert u. umgebaut; 11.9.1927 eingeweiht; 1937–1938 an Dr. Leopold Müller privat verpachtet; 1939 wieder in Besitz genommen durch die AV-Jugend (30 m hinter der Hütte verläuft ein streng bewachter Zaun, der das Führer-Sperrgebiet auf dem Obersalzberg abriegelt); ab 1.6.1942 bewohnt durch den »Sekretär des Führers« Martin Bormann samt Familie (Hütte liegt nun wieder innerhalb des Sperrgebiets); ab 1946 wieder in Sektionsnutzung u. wieder hergestellt; jetzt als Jugend- u. Familienhütte genutzt

1924–1926 erbaut; 15.8.1926 eröffnet; 1930 Ausbau (Keller) 1927 oder früher AV-Talherberge Hirschbichl

1150 m, A, am Hirschbichl bei Weißbach aufgelassen/nicht mehr AV S. Ingolstadt

um 1927–1930 genutzt durch S. Ingolstadt (wohl wie die zeitgleiche Unterkunft des ÖTK Dresden im alten Zollhaus) 1927 oder früher Schlegel-Alm

S. Berchtesgaden

1928 Eckbert-Hütte

D, auf der Unteren Schlegelalm bei Bad Reichenhall aufgelassen/nicht mehr AV

1144 m, A, in der Seichen im Blühnbachtal bei WerfenTenneck aktuell, Kategorie I

S. Reichenhall

S. Salzburg

gepachtet als Skihütte

1927/1928 erbaut durch Gustav Krupp v. Bohlen u. Halbach u. dessen Frau Berta; 1928 gepachtet durch S. Salzburg; ab 15.5.1928 geöffnet; Pfingsten 1929 offi-



Berchtesgadener Alpen

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1931 Bertgen-Hütte

1843 m, A, im Schneekar am Hochseiler bei Maria AlmHinterthal aufgelassen/nicht mehr AV ÖTK (1931–1945 S. ÖTK Gr. Wien)

1895 Vorgängerhütte erbaut durch ÖTK Alm; 25.8.1895 eröffnet; Frühjahr 1903 durch Lawine völlig zerstört; 1903 100 m unterhalb neue Hütte errichtet; 15.8.1903 eröffnet; 16.8.1921 Abtretung der Hütte an ÖTK Wien

Ingolstädter Haus mit Schindelköpfen, um 1975

1931 Matras-Haus Franz-Eduard-Matras-Haus, Hochkönig-Haus, Unterstandshäuschen am Hochkönig

ziell eröffnet; später verwaltet durch die OG Thalgau der S. Salzburg

2941 m, A, am Hochkönig-Gipfel bei Mühlbach aufgelassen/nicht mehr AV

1928 Ostpreußen-Hütte

1865/1866 Unterstandshäuschen erbaut durch Gewerkschaft Mitterberg (mit Unterstützung des Salzburger ÖAVMitglieds Dr. Khuen); 1879 Beschluss der S. Pongau zur Erweiterung; Bauholz 1880 hinaufgeschafft, aber Baubewilligung nicht erteilt; 1893/1894 neues Ansuchen durch S. Salzburg, aber abgelehnt; 1894 Baubewilligung für ÖTK; 1896/1898 erbaut durch ÖTK; 15.8.1898 eröffnet; 1931/1932 erweitert (15.8.1932 eingeweiht); 1982 abgebrannt; 1985 Neubau eröffnet

ÖTK (1931–1945 S. ÖTK Gr. Wien)

1630 m, A, auf der Rettenbachalm nordöstlich des Hochkönigs (Salzburger Kalkalpen) bei Werfen aktuell, Kategorie I S. Königsberg

25.7.1928 eingeweiht 1929 Ingolstädter Haus

2119 m, A, an der Diesbachscharte bei SaalfeldenLichtenberg aktuell, Kategorie I S. Ingolstadt

1928/1929 erbaut; 15.8.1929 eröffnet; 1931/1932 erweitert; 1986, 2002 umgebaut 1931 oder früher Kallbrunner-Alm

1570 m, A, auf der Kallbrunnalm bei Weißbach aufgelassen/nicht mehr AV ÖTK (ab 1931 S. ÖTK)

1933 Ruperti-Haus

1265 m, A, am Südfuß des Hochkönigs bei Mühlbach aufgelassen/nicht mehr AV S. Reichenberg (in Zwischenkriegszeit als »DAV Reichenberg« bezeichnet, heute ÖAV-Sektion)

1933 gepachtet; 1933–1935 adaptiert als Skiheim; 23.2.1935 eröffnet; 1942 Pachtende 1934 oder früher Zehner-Kaser Skihütte Zehner-Kaser, Untersberg-Skihütte

vor 1937 Skihütte aufgelassen

D, am Zehnerkaser am Untersberg bei Hallthurn aufgelassen/nicht mehr AV

1931 Bergheim Hirschbichl Hirschbichl-Herberge, Unterkunftshaus Hirschbühel

S. Reichenhall

1153 m, A, im Zollhaus Mooswacht am Hirschbichl bei Weißbach aufgelassen/nicht mehr AV

1934 Wimbachgries-Hütte Wimbachgries-Alm, Gries-Alm

S. Burghausen (früher ÖTK Dresden bzw. S. ÖTK

1327 m, D, im oberen Wimbachtal bei Ramsau aufgelassen/nicht mehr AV

Gr. Dresden)

TV Naturfreunde (1934–1945 S. Hochland)

1847 als Zollhaus errichtet; Juni 1924 eröffnet durch ÖTK Dresden; 1938/1939 aufgelassen; 1969 adaptiert durch S. Burghausen

1922/1923 erbaut durch TV Naturfreunde auf Pachtgrund; 1924 Anbau; 1933 Verbot der Naturfreunde in Deutschland; zu Gunsten des bayerischen Staates eingezo-

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Berchtesgadener Alpen

gen; 1934 verpachtet vom Forstamt an S. Hochland; 1945 Rückgabe an Naturfreunde 1935 Alpeltal-Hütte

1100 m, D, im Alpeltal am Westfuß des Hohen Gölls bei Berchtesgaden aufgelassen/nicht mehr AV

den (zuvor durch Wehrmacht als Mulistall genutzt); 1947 offizielle Nutzungsgenehmigung; 1958 renoviert; 1987 renoviert; 1994 erhält Familie Wegscheider den Kaser zurück, Hütte wird gepachtet; erneuert 1945 Schwaiger-Kaser

TV Naturfreunde (1934 beschlagnahmt, 1935–1945/1946

D, auf der Königsbachalm bei Schönau a. Königssee aktuell, Sektionshütte

S. Berchtesgaden)

S. Berchtesgaden

1919 Blockhaus erbaut durch TV Naturfreunde (OG Salzburg u. OG Berchtesgaden); 1933 Verbot der Naturfreunde in Deutschland; 12.3.1934 beschlagnahmt (mehrere AV-Sektionen bewerben sich um Übernahme); 1935 vom Bayerischen Staat der S. Berchtesgaden »überlassen«; 1.5.1946 Rückgabe der Hütte

1789 errichtet als Almhütte; um 1935 an bayerischen Staat verkauft; 15.7.1945 Pachtvertrag für S. Berchtesgaden; der Jungmannschaft der Sektion (als Ersatz für den Liegeretkaser) überlassen u. durch diese adaptiert; am 1.10.1979 kündigt Forstamt den Pachtvertrag; 9.7.1986 neuer Pachtvertrag (genutzt für Senioren der S. Berchtesgaden)

1935 Tal- u. Jugendherberge Golling

1949 Watzmann-Ostwand-Hütte Ostwand-Hütte, Ostwand-Lager

A, im Gasthaus Hauslwirt in Golling aufgelassen/nicht mehr AV S. Golling

1935 eingerichtet; 1938 will S. Golling die Herberge abgeben (nun überflüssig u. durch fremde Organisationen wie BDM, SS etc. genutzt) 1937 oder früher Watzmann-Lagerhütte

623 m, D, am Fuß der Watzmann-Ostwand bei St. Bartholomä aktuell, Kategorie I S. Berchtesgaden

1949 in einer ehemaligen Forstdiensthütte eingerichtet; 1967 Ausbau des Proviantlagers im Erdgeschoß zu einem zusätzlichen Schlafraum

D, am Mitterkaser bei Ramsau aufgelassen/nicht mehr AV

1950 Watzmann-Südspitze-Biwak

S. München

2700 m, D, auf der Watzmann-Südspitze bei St. Bartholomä aufgelassen/nicht mehr AV

seit 2014 im Eigentum des Nationalparks Berchtesgaden 1938 Neue Traunsteiner Hütte Karl-Merkenschlager-Haus

1560 m, D, auf der Reiter Alm nahe der österreichischen Grenze ostnordöstlich der Almfläche des Reitertretts bei Reith aktuell, Kategorie I S. Traunstein

1936–1938 erbaut; 4.9.1938 eröffnet; 1978–1982 renoviert 1945 Kühroint-Hütte, alte Bartler-Kaser, erster Kühroint-Kaser, Jungmannschafts- u. Jugendhütte Kühroint

D, auf der Kührointalm bei Schönau a. Königssee aufgelassen/nicht mehr AV

S. Bayerland

1949 unter Verwendung von alten Flugzeugteilen hergestellt (Planung u. Ausführung Ludwig Gramminger/Ofenfirma Koch); Ende Okt. 1949 alle Bauteile samt Einrichtung in die Nähe der Watzmann-Südspitze transportiert (Weitertransport witterungsbedingt unmöglich); Sommer 1950 an Ort u. Stelle zusammengeschraubt u. bis 1951 in provisorischer Verwendung; Anfang Sept. 1951 zerlegt u. durch die Bergwacht Berchtesgaden zum Standort am Massigen Pfeiler abgeseilt (siehe Watzmann-Ostwand-Biwak) 1951 Watzmann-Ostwand-Biwak Biwakschachtel Watzmann-Ostwand

2380 m, D, unterhalb des Massigen Pfeilers in der Watzmann-Südspitze-Ostwand bei St. Bartholomä aufgelassen/nicht mehr AV

S. Berchtesgaden

S. Bayerland

1945 »besetzt« Hermann Blaimberger mit Freunden den Bartler-Kaser für die Jungmannschaft der S. Berchtesga-

5.-7.9.1951 zerlegt, von der Südspitze zum Massigen Pfeiler abgeseilt u. aufgestellt durch Bergwacht Berchtesgaden;



Berchtesgadener Alpen

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aktuell, Kategorie I S. Berchtesgaden

1951 neue Almhütte betriebsfertig; ab 1.1.1969 verpachtet an S. Berchtesgaden; 1996 ausgebaut 1990 Ferienwiese Weißbach

A, in Weißbach bei Lofer aktuell, Zeltplatz ÖAV Gesamtverein Holztipis auf der Ferienwiese Weißbach

wenige Jahre später von S. Bayerland wegen behördlicher Schikanen an Bergwacht u. Bayerisches Rotes Kreuz abgetreten; 21.6.2003 mit Helikopter nach Kühroint transportiert (seit 2014 im Freigelände des Hauses der Berge in Berchtesgaden aufgestellt); 13.8.2003 neue Biwakschachtel errichtet durch Bergwacht Berchtesgaden 1952 Kehlstein-Haus

1834 m, D, am Kehlstein bei Berchtesgaden aufgelassen/nicht mehr AV S. Berchtesgaden

1937/1938 erbaut um 30 Millionen Reichsmark als Diplomaten- u. Gästehaus Hitlers; 1952 Pachtvertrag S. Berchtesgaden mit Freistaat Bayern; 1952 renoviert; Ende 1961 Pachtverhältnis beendet

1990 Betrieb als Jugend- und Familienzeltplatz der Alpenvereinsjugend aufgenommen 2000 Neue Kühroint-Hütte Feggen-Kaser, zweiter Kühroint-Kaser

D, gegenüber dem Bartler-Kaser auf der Kührointalm bei Schönau a. Königssee aktuell, Sektionshütte S. Berchtesgaden

als Ersatz für Bartler-Kaser gepachtet; seit 22.9.2000 2005 Teisendorfer Hütte Köllensperger-Haus

1550 m, D, unterhalb des Predigtstuhl-Gipfels am Höhenkurweg bei Bad Reichenhall aktuell, Sektionshütte S. Teisendorf

1956 Nebenhütte der neuen Blaueis-Hütte Ersatzhütte für alte Blaueis-Hütte, Nothütte

D, im Blaueiskar am Hochalter nahe der neuen BlaueisHütte bei Ramsau aktuell, Kategorie I S. Berchtesgaden (davor S. Hochland)

1956 Nothütte aus den Resten der alten Blaueis-Hütte errichtet durch S. Hochland; im Spätsommer 1956 geöffnet; 1958 übernommen durch S. Berchtesgaden; 1993 saniert (als Nebengebäude der neuen Blaueis-Hütte) 1962 Blaueis-Hütte, neue

1680 m, D, im Blaueiskar am Hochalter bei Ramsau aktuell, Kategorie I S. Berchtesgaden

1959–1962 errichtet als Ersatz für die alte Blaueis-Hütte; 28.7.1962 feierlich eröffnet 1969 Wasser-Alm

1423 m, D, in der Röth nordwestlich der Teufelshörner bei St. Bartholomä

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Chiemgauer Alpen

um 1955 privat erbaut durch Hotelbesitzer Köllensperger; 31.7.2005 eingeweiht als Sektionshütte

11 Chiemgauer Alpen »Das landschaftliche Bild des Chiemgaues gleicht in seinen Hauptzügen dem der bayerischen Voralpen jenseits des Inn: vorwiegend weiche, gerundete Formen, begrünte, waldund almenreiche Rücken, nur im Osten treten wieder etwas schroffere Bildungen auf. Die Berge bieten durchwegs sehr lohnende Aussichten, welche durch den Gegensatz zwischen dem Hügellande und der Ebene im Norden und den wilden Schroffen der südlichen Gruppen einen besonderen Reiz erhält. Das Gebiet ist an und für sich leicht zugänglich, da gute Alpenwege und Jagdsteige bis zu den Gipfeln emporführen; die Thätigkeit des Alpenvereins konnte sich daher zumeist auf Wegbezeichnungen und kleinere Verbesserungen beschränken.« Johannes Emmer, Zeitschrift des DuOeAV 1894, 257f.

Skiläufer vor der Rosenheimer Hütte, um 1920

Weihe der Hüttenschlüssel der Kampenwand-Hütte am 8. August 1920

1904 Rosenheimer Hütte Hochries-Seitenalm

1913 Riesen-Hütte Skihütte Riesen-Hütte

1350 m, D, auf der Seitenalm am Hochries bei Rosenheim aufgelassen/nicht mehr AV

1346 m, D, am Südhang des Riesenbergs nordöstlich der Hochries bei Frasdorf aktuell, Kategorie I

S. Rosenheim

1903 erste Almhütte (= Rosenheimer Hütte) erworben u. adaptiert; 25.5.1904 feierlich eingeweiht (nur im Sommer geöffnet); 1906 zweite Almhütte erworben; 1912 dritte Almhütte erworben (dienen als Nebengebäude der Rosenheimer Hütte); bis 1934 in Betrieb; dann nur noch Almbetrieb mit Ausschank; ab Ende der 1940er Jahre nur noch Almbetrieb 1908 Staufen-Haus Reichenhaller Haus, Reichenhaller Hütte

1750 m, D, am Hochstaufen bei Bad Reichenhall aktuell, Kategorie I S. Bad Reichenhall

24.10.1907 Rodelhütte wegen Aufgabe der Zwieselrodelbahn erworben (Hütte ursprünglich 1905 durch Verschönerungsverein Reichenhall am sog. Lochbrünnl erbaut); 1908 an den Hüttenbauplatz verbracht u. neu erbaut; 28.6.1908 eröffnet; ab 1909 bewirtschaftet; 1910 Umbau vollendet; 2.10.1910 feierlich eröffnet; 1927/28 erweitert; 19.8.1928 feierlich eröffnet 1909 Stoißer Alm Stoißer Alpe

1300 m, D, am Teisenberg-Südhang bei Stoißberg aufgelassen/nicht mehr AV S. Teisenberg

1808 erbaut; ab 1909 mündliches Benutzungsrecht für S. Teisenberg (im Besitz der Weidegenossenschaft Freidling)



S. Oberland

12.7.1913 Kaser gepachtet, abgetragen u. Hütte neu errichtet; 7.12.1913 feierlich eröffnet; 1917 erworben; 1930 erweitert 1914 Hochries-Hütte, alte Hochries-Skihütte, Rosenheimer Skihütte, HochrißGipfelhütte

1569 m, D, neben der neuen Hochries-Hütte am Hochries bei Rosenheim aufgelassen/nicht mehr AV S. Rosenheim

1913 aus Holz als Skihütte erbaut; ab 4.1.1914 geöffnet; 1.3.1914 feierlich eingeweiht; 1933/1934 erweitert (Hochries-Hütte); 1980 abgerissen 1919 Niederkaser-Hütte Niederkaser-Alm

D, am Geigelstein bei Aschau aufgelassen/nicht mehr AV S. Nürnberg (davor S. München)

1919 gepachtet als Skihütte durch S. München Skiabteilung; 1923 Pachtende; dann um 1925 selbe (?) Hütte durch S. Nürnberg gepachtet 1920 Kampenwand-Hütte

1550 m, D, an der Kampenwand bei Aschau aktuell, Sektionshütte

Chiemgauer Alpen

85

S. München

S. Ebersberg-Grafing

1919/1920 erworben; 1992–1994 renoviert

1924 Almhütte als Skihütte gepachtet; 1929 aufgegeben

1920 Trostberger Hütte, erste

1925 oder früher Hemmersuppen-Alm Skihütte am Klausenberg

1645 m, A, südlich des Sonntagshorns bei Unken aufgelassen/nicht mehr AV S. Trostberg

D, bei Reit i. Winkl-Blindau aufgelassen/nicht mehr AV

1920 Almhütte gepachtet u. adaptiert; 1921/1922 erweitert; vor 1943 zerstört (Lawine)

Skihütte

1920 Winklmoos-Alm Winkelmoos-Alpe

D, auf der Winklmoosalm bei Reit im Winkl-Seegatterl aufgelassen/nicht mehr AV

S. Trostberg

1925 Hütte auf der Niederkaseralm

1300 m, D, am Geigelstein bei Aschau aufgelassen/nicht mehr AV S. Priental (= S. Prien)

S. Bayerland

1925 erbaut

1920 gepachtete Alm baulich weitgehend fertiggestellt; 1923 anderweitig verpachtet, um höheren Pachtzins zu erzielen

1925 Priener Hütte

1921 Heutal-Hütte Skihütte im Heutale

1410 m, D, südwestlich des Geigelsteins bei Ettenhausen aktuell, Kategorie I S. Prien (= S. Priental)

1921 Lackner-Kaser gepachtet u. adaptiert

1925 erbaut; Herbst 1925 eröffnet (zunächst als Skihütte von Mitgliedern der S. Priental); 1927 Fertigstellung von 5 Schlafräumen (nur für Sektionsmitglieder); 10.8.1930 feierlich eröffnet (als allgemeine AV-Hütte); 1960–1964, 1974–1977 erweitert

1921 Winkelmoos-Hütte Winklmoos-Alm

1925 Traunsteiner Skihütte Winklmoos-Hütte, Winkelmoos-Alpe, Traunsteiner Hütte

1160 m, D, auf der Winklmoosalm bei Reit im WinklSeegatterl aufgelassen/nicht mehr AV

1160 m, D, auf der Winklmoosalm bei Reit im WinklSeegatterl aktuell, Kategorie II

1000 m, A, im Heutal bei Unken aufgelassen/nicht mehr AV S. Traunstein

S. München

S. Traunstein

1921 als Skihütte gepachtet durch S. München Skiabteilung

24.10.1924 Pachtvertrag für Almhütte (Schuster-Kaser) abgeschlossen u. Hütte adaptiert; 22.12.1924 feierlich eingeweiht; 1925 erweitert; 1929 erworben; 1985/1986 renoviert

1923 Eibenstock-Hütte

2366 m, D, nahe der Winkelmoosalm südöstlich von Reit i. Winkl aktuell, Sektionshütte S. Bayerland

1852 Holzstube (Eibenstock-Stüberl) erbaut; Juni 1923 gepachtet; 1923 adaptiert 1924 Feichten-Alm Feuchten-Alm

D, im Hochriesgebiet aufgelassen/nicht mehr AV

86

Chiemgauer Alpen

1926 Spitzstein-Haus

1252 m, A, am Spitzstein-Südhang bei Erl aktuell, Kategorie II S. Bergfreunde München (davor S. Spitzstein/AG Spitzstein)

seit 1905 privater Betrieb; 28.4.1914 erworben durch AG Spitzstein; 1919–1921 erweitert; ab 1926 S. Spitzstein; 1980/1981 Neubau nach Brand

1926 Straubinger Haus Eggenalm-Haus

1558 m, A, auf der Eggenalm am Fellhorn bei Kössen aktuell, Kategorie I S. Straubing

11.9.1926 Alpengasthaus auf der Eggenalm erworben; 1926 adaptiert u. erweitert; 1976/1977 Neubau 1927 Winklmoos-Hütte Winkelmoos-Hütte, Winkelmoos-Alpe

1160 m, D, auf der Winklmoosalm bei Reit im WinklSeegatterl aktuell, Sektionshütte S. München

1927 erbaut 1928 Bräu-Kaser Skihütte Loferer Alm, Bräualm-Hütte

1570 m, A, auf der Loferer Alm bei Lofer aufgelassen/nicht mehr AV S. Reichenhall

1928 gepachtet 1929 Gumpertsberger-Hütte Gumbertsberger-Hütte

964 m, D, östlich der Rauchalm bei Frasdorf aktuell, Sektionshütte S. München

1929 erworben (nach dem Almbesitzer Fritz Gumpertsberger benannt)

Traunsteiner Skihütte

1934 oder früher Skihütte in der Hochries

D, in der Hochries bei Samerberg aufgelassen/nicht mehr AV S. Ingolstadt (davor S. Bergglück)

zunächst Skihütte der S. Bergglück; 28.4.1934 Zusammenschluss von S. Bergglück u. S. Ingolstadt 1941 Pölcher-Alm

D, im Hochriesgebiet aufgelassen/nicht mehr AV S. Bergfried

1941 u. 1942 gepachtet 1958 Hochries-Hütte, neue Hochries-Haus

1569 m, D, am Hochries bei Rosenheim aktuell, Kategorie II

1930 Winklmoos-Alm Winkelmoosalm-Hütte, Winkelmoos-Alpe

1958/1959 in Stein errichtet; 1980 (nach Abriss der alten Hochriss-Hütte) u. 2015 erweitert

1160 m, D, auf der Winklmoosalm bei Reit im WinklSeegatterl aktuell, Sektionshütte

1966 Trostberger Hütte

S. Oberland

1930 Kaser durch Mitglieder der S. Oberland erworben u. der Sektion zur Verfügung gestellt; 1939 erworben durch S. Oberland

S. Rosenheim

1400 m, A, südlich des Sonntagshorns bei Unken aktuell, Sektionshütte S. Trostberg

1965/1966 erbaut; 23.10.1966 eingeweiht

1931 Lofer-Alm

1978 Plenk-Alm

1537 m, A, auf der Loferer Alm (Obertrett) bei Lofer aufgelassen/nicht mehr AV

1500 m, D, an der Südseite des Rauschberges bei Ruhpolding aktuell, Sektionshütte

S. ÖTK Gr. Lofer (1931–1937 AV)

1921 gepachtet; vor 1937 Skihütte abgebrannt

S. Turner-Alpen-Kränzchen München

1978 eröffnet als Berg- u. Skihütte



Chiemgauer Alpen

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Radstädter Hütte

Hochgründeck-Haus, eröffnet 1888

1988 Skihütte Wirtsalm

S. Eger und Egerland (DAV Eger; davor S. Ostmark; davor

1430 m, D, zwischen Breiten- und Geigelstein bei Ettenhausen aktuell, Sektionshütte

1884 Bau beschlossen (S. Ennsthal); 1886 Bau vollendet (S. Ennsthal); 20.9.1886 als »Linzer Hütte« eröffnet (S. Linz Patin); 1922–1929 erweitert; 1933 Anschluss der S. Radstadt an S. Ostmark; 1937 erworben durch DAV Eger (S. Eger und Egerland); um 1950 betreut durch S. Ebensee; 1983 verkauft durch S. Eger und Egerland an privat

S. Bergland

1988 gepachtet als Skihütte 2007 ca. Staufen-Stube

D, am Jochberg bei Bad Reichenhall aktuell, Sektionshütte S. Bad Reichenhall

um 2007 eingeweiht

S. Radstadt = S. [Ober]-Ennsthal)

1888 Hochgründeck-Haus Hochgrindeck-Haus, Heinrich-Kiener-Haus

1800 m, A, am Hochgründeck bei St. Johann i. P. aufgelassen/nicht mehr AV S. Ybbstaler = S. Hochwart (davor S. Pongau)

12 Salzburger Schieferalpen »Wie schon der Name sagt, besteht die Gruppe aus Schiefer […] Er läßt keine schroffen Formen aufkommen, sondern bildet breite, runde, bis zum Gipfel mit Wald und Rasen bedeckte Buckel und Rücken. Die Salzburger Schieferalpen bieten wegen ihrer Lage zwischen den Kalkalpen und Tauern eine weite, sehr malerische, abwechslungsreiche Rundschau und sind daher von Bergsteigern, die eines schönen Panoramas halber auf die Berge steigen, viel besucht. Nur der Dientner Schneeberg entbehrt einer Hütte, die übrigen drei Stöcke tragen je ein Schutzhaus auf ihrem Gipfel. Die Berge bieten im Winter ein sehr dankbares, meist lawinenfreies Skigelände.« Josef Moriggl, Von Hütte zu Hütte, Band 6, 2. Auflage Leipzig 1925, 129f. 1886 Radstädter Hütte Egerland-Hütte, Linzer Hütte

1768 m, A, am Roßbrand bei Radstadt aufgelassen/nicht mehr AV

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Salzburger Schieferalpen

25.8.1887 Grundsteinlegung; 22.7.1888 feierlich eröffnet; 1907–1913 unter Verwaltung des Hauptausschusses (wegen finanzieller Schwierigkeiten der S. Pongau); Juli 1907 unentgeltlich in das Eigentum der S. Ybbstaler übergegangen 1926 oder früher AV-Talherberge Pichl

A, in Pichl a. d. Enns bei Schladming aufgelassen/nicht mehr AV S. Austria

1928 oder früher AV-Talherberge Radstadt

A, in Radstadt aufgelassen/nicht mehr AV S. Austria

1931 Statzer-Haus

2116 m, A, am Hundstein bei Maria Alm-Aberg aufgelassen/nicht mehr AV ÖTK (1931–1945 S. ÖTK Gr. Wien)

1890 erbaut; 29.6.1891 eröffnet; 27.11.1897 durch Brandlegung total abgebrannt; 1899/1900 neu erbaut; 8.9.1900 eingeweiht u. in Statzer-Haus umbenannt; 1927 erweitert (Veranda) 1933 Ski- und Bergsteigerheim Mühlbach

850 m, A, in Mühlbach am Hochkönig aufgelassen/nicht mehr AV ÖTK (1933–1945 S. ÖTK Gr. Wien)

1933 ehemaliges Beamtenhaus des Kupferbergwerks erworben u. adaptiert; 1.7.1933 eröffnet 1938 Ruperti-Haus

1700 m, A, auf der Stögelalm am Hundstein bei Maria Alm-Aberg aufgelassen/nicht mehr AV S. Bergsteigervereinigung

Bergsteigervereinigung ab 1938 AV-Sektion; vor 1943 aufgelassen 1992 Talhaus St. Johann Vereinsheim St. Johann

Dr.-Heinrich-Hackel-Hütte, 1994

aktuell, Kategorie I S. Salzburg

1912 verfallene Söldental-Alm (Schöntal-Alm) erworben; 1912 unter Verwendung der Grundmauern neue Hütte erbaut; ab Winter 1912/1913 Wintertouristen; Feb. 1923 durch Lawine schwer beschädigt; 1923 repariert u. erweitert; 1937 erweitert; 1944 umbenannt (anlässlich des 70. Geburtstags des langjährigen ersten Vorsitzenden u. Hüttenwartes der Sölden-Hütte); 1987–1988 generalsaniert

A, in St. Johann i. Pongau aufgelassen/nicht mehr AV

1926 Laufener Hütte

S. Mühldorf

1726 m, A, auf der Tennalm nordöstlich des Fritzerkogels bei Abtenau aktuell, Kategorie I

1991 gepachtet; Jän. 1992 Adaptierung beendet; 2004 Pachtende

S. Laufen

13 Tennen-Gebirge »Die Gipfel erheben sich an ihrem Rande nur wenig über das Plateau, stürzen aber nach außen in hohen Steilwänden ab. Das Gebirge, vornehmlich aus Dachsteinkalk bestehend, weist dessen typische Charakterzüge auf: gebankte Felsen, auf der Hochfläche Karstlandschaft mit Buckeln und Gruben und Karren, im Innern gewaltige Höhlen […] Gletscher fehlen, doch finden sich kleinere Firnflecke. Wasserarmut, große Latschenfelder, magere Alpenweiden, verödete (der Jagd geopferte) Almen sind charakteristisch. Die Gipfel sind vom Plateau aus meist leicht ersteiglich, die Wanderung auf dem Plateau erfordert trotz der Markierungen gute Orientierungsgabe.« Josef Moriggl, Ratgeber für Alpenwanderer, München 1924, 159.

1925/1926 erbaut; 29.8.1926 eingeweiht 1927 oder früher Samer-Alm

1510 m, A, am Südabhang des Tennengebirges bei Werfenweng aufgelassen/nicht mehr AV S. Salzburg

1927 baufällig gewordene Almhütte abgerissen; 1927/1928 neu aufgebaut durch S. Salzburg; ab 1.7.1973 gepachtet durch Geographischen Institut der Universität Salzburg (Alpine Forschungsstation Sameralm) 1931 Au-Häusl

1000 m, A, in Wengerau bei Werfenweng aufgelassen/nicht mehr AV S. Salzburg (zwischenzeitlich S. Mühldorf)

1912 Dr.-Heinrich-Hackel-Hütte Sölden-Hütte

1531 m, A, am Südhang des Eiskogels bei Werfen



um 1800 errichtet als Jägerhaus; 1930 gepachtet u. adaptiert; ab 1931 für Sektionsmitglieder zugänglich (Sommerfrische, Skihütte); 1939 vermietet an S. Mühldorf; 1940 Pacht durch S. Salzburg nicht mehr verlängert

Tennen-Gebirge

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Gsengalm-Hütte

1931 Werfener Hütte

1969 m, A, auf der Elmauer Alm am Fuß des Hochthrons bei Werfenweng aufgelassen/nicht mehr AV

Lamprechtshausen übertragen; 1980 Veranda; 1981–1983 erweitert; 1987 saniert

ÖTK (1931–1945 S. ÖTK Gr. Vindobona)

1936 oder früher Roßberg-Hütte Roßberg-Alm

1890 erbaut; 24.8.1890 eröffnet; 1924/1925 erneuert u. umgebaut; 1930 Abortanbau

1000 m, A, unterhalb des Schwer bei Oberscheffau aktuell, Kategorie I

1932 Freilassinger Skihütte Strussing-Alm-Skihütte

von der Jungmannschaft Almhütte aus dem 19. Jh. saniert u. adaptiert; 1948/1949 vollständiger Neubau; 1996 generalsaniert (von S. Salzburg OG Seekirchen)

S. Salzburg

1524 m, A, auf der Strussingalm bei Werfenweng aufgelassen/nicht mehr AV S. Freilassing

26.12.1931 Pachtvertrag für Almhütte unterzeichnet; als Skihütte adaptiert; dann eigene Hütte (Freilassinger Hütte) erbaut

1937 oder früher Russegger-Filzbauern-Haus

1002 m, A, bei Werfenweng aufgelassen/nicht mehr AV S. Salzburg

vor 1943 aufgelassen 1933 Gwechenberg-Hütte Gwechenberg-Alm

1938 Bergler-Hütte

1375 m, A, bei der Gwechenbergalm östlich der Tagweide bei Abtenau aktuell, Kategorie I

1501 m, A, im Schildkar an der Kastenspitze bei Golling aufgelassen/nicht mehr AV

S. Salzburg

Gr. Bergler)

1924/1925 als Jagdhütte privat erbaut; 1933 erworben u. adaptiert; 8.6.1933 eröffnet; ab 1958 von der Jugendgruppe der S. Salzburg verwaltet; 1980 Betreuung der OG

1938 Alpine Vereinigung Bergler der S. Salzburg angegliedert

90

Tennen-Gebirge

Alpine Vereinigung Bergler (1938–1945 S. Salzburg

1938 Edelweißer-Hütte

2349 m, A, am Mittleren Streitmandl bei Werfen aufgelassen/nicht mehr AV Edelweiß-Club Salzburg (1938–1945 S. Salzburg Gr. Edelweiß-Club Salzburg)

1921/1922 erbaut; 1939 Freilassinger Hütte

1524 m, A, auf der Strussingalm bei Werfenweng aktuell, Kategorie I S. Freilassing

1933–1939 erbaut; 26.8.1939 eingeweiht 1971 Gsengalm-Hütte

1447 m, A, östlich des Kleinen Traunsteins bei Abtenau aufgelassen/nicht mehr AV S. Lammertal

alte Almhütte gepachtet u. ab 1967 umgebaut; 8.8.1971 eingeweiht; jetzt privat (ÖAV-Vertragshaus)

14 Dachstein-Gebirge »Der freundliche Zauber, welcher über die Berge und ­ äler des oberösterreichischen Traungebietes ausgebreitet Th liegt, findet im Dachstein einen gewaltigen Abschluss. Mag man welche Höhe des Salzkammergutes immer ersteigen, überall bilden die schimmernden Eisflächen des Dachstein mit ihren in schlanken Hörnern aufstrebenden Gipfeln den ersten Hintergrund dieses anmuthigen Berglandes. Einer glücklichen Vereinigung massiger Plateaubildung mit zerrissener Entwicklung der Kämme, dem grossen Contrast seiner verschiedenen Abhänge, vor allem aber dem Zauber der seinen Fuss umgürtenden Alpenseen verdankt das Dachsteingebirge seinen hervorragenden Rang unter den landschaftlich bedeutendsten Objecten der östlichen Alpen.« Georg Geyer, Führer durch das Dachsteingebirge und die angrenzenden Gebiete des Salzkammergutes und Ennsthales, Wien 1886, 1.

Hôtel Simony Wildkar-Hütte, Wildkar-Refuge

2200 m, A, unterhalb der Simony-Hütte bei Hallstatt aktuell, Denkmal/offene Unterstandshütte S. Austria u. S. Hallstatt (davor S. Austria/ÖAV)

1843 kleiner, künstlich erweiterter Unterstand in einer Felsnische als erster Bergsteigerstützpunkt am Dachstein eingerichtet durch den Mitbegründer des OeAV Friedrich Simony; vom Alpenverein erneuert; 1931 von der S. Aus-



Grobgstein-Hütte

tria als eine ihrer »geschichtlichen Unterstandshütten« bezeichnet; 1997/1998 renoviert durch S. Hallstatt 1877 Simony-Hütte

2203 m, A, am Taubenriedl am Nordabhang des Dachsteins bei Hallstatt aktuell, Kategorie I S. Austria (davor S. Austria u. S. Salzkammergut)

1876/1877 auf dem von Friedrich Simony gewählten Platz erbaut durch S. Austria u. S. Salzkammergut (unter Verwendung zahlreicher Spenden, welche über den »Dachsteinfond« dem Bauvorhaben zugute kamen) erbaut (18.8.1876 Grundsteinlegung); 18.8.1877 feierlich eröffnet; 1891/1892 erweitert; 20.7.1893 eröffnet; 1922/1923, 1998/1999 erweitert; 3.7.1999 eröffnet 1879 Grobgstein-Hütte Grobgestein-Hütte

1638 m, A, im Grobgstein am Gschlößkogel unterhalb des Gosauer Eisfeldes bei Gosau aufgelassen/nicht mehr AV

Dachstein-Gebirge

91

S. Linz

1902 erbaut; 10.8.1902 feierlich eröffnet; 1910 erweitert 1908 Adamek-Hütte

2196 m, A, unterhalb des Großen Gosaugletschers bei Gosau aktuell, Kategorie I S. Austria

1905–1908 erbaut (als Ersatz für die baufällige Grobgstein-Hütte); 29.6.1908 feierlich eröffnet; 1928 erweitert; 1991–1993 umgebaut; 25.6.1993 feierlich eröffnet Gesellschaft vor der festlich geschmückten Hofpürgl-Hütte

S. Austria

1878/1879 auf Anregung Friedrich Simonys erbaut; 9.7.1879 eröffnet; 1885 verbessert; um 1900 bereits baufällig; um 1930 als »historische« Hütte bezeichnet; vor 1948 verfallen 1880 Austria-Hütte

1638 m, A, auf der Brandalm nördlich des Brandriedls bei Ramsau a. Dachstein aktuell, Kategorie II S. Austria

28.6.1880 feierlich eröffnet (alte Hütte); 1887 erweitert; 1932 erweitert (neue Hütte); 16.10.1932 eröffnet; 1.5.1933 eingeweiht; 1987–1989 Alpinmuseum eingerichtet (Juli 1989 eröffnet); 1994 Veranda errichtet; 2001/2002 generalsaniert; 24.–26.5.2002 wiedereröffnet; 2005 Nebengebäude für technische Zwecke errichtet 1887 Brünner Hütte Stoderzinken-Hütte

1747 m, A, auf der Stoderalm am Stoderzinken bei Gröbming aufgelassen/nicht mehr AV S. Austria (davor S. Moravia, davor S. Gröbming, davor S. Oberes Ennsthal [Radstadt])

1886/1887 erbaut (durch S. Oberes Ennsthal (Radstadt) Bau begonnen, durch S. Gröbming beendet); 25.8.1887 eröffnet; 1888 durch S. Moravia erworben u. in Brünner Hütte umbenannt; 1902 durch S. Austria erworben; 1923 erweitert; 1970 verkauft an privat 1902 Hofpürgl-Hütte

1705 m, A, am Hofpürgl am Südfuß der Bischofsmütze bei Filzmoos aktuell, Kategorie I

92

Dachstein-Gebirge

1914 Guttenberg-Haus

2146 m, A, unterhalb der Feisterscharte bei Ramsau aktuell, Kategorie I S. Austria

1912–1914 erbaut (benannt nach dem ehemaligen Vorsitzender des Hauptausschusses des DuOeAV u. langjährigen Vorsitzenden der S. Austria Adolf v. Guttenberg); 26.7.1914 feierlich eröffnet 1922 Touristenunterkunft im alten Bräuhaus

A, in Hallstatt aufgelassen/nicht mehr AV S. Hallstatt

1921/1922 Räumlichkeiten im alten Bräuhaus adaptiert; bis 1929 in Betrieb 1923 Theodor-Körner-Hütte Körner-Hütte

1466 m, A, am Schattleitenkopf nahe der Stuhlalm bei Annaberg-Lungötz aktuell, Kategorie I Akad. S. Wien

26.8.1923 feierlich eingeweiht (am 110. Todestag des Dichters Theodor Karl Körner, gleichzeitig beging die Akad. S. Wien ihr 35-jähriges Bestehen); 1985/1986 erweitert 1925 Scharwand-Hütte Vordere Scharwand-Alm

1348 m, A, auf der Vorderen Scharwandalm im Gosaukamm bei Gosau aufgelassen/nicht mehr AV S. Linz

15.11.1924 alte Almhütte gepachtet; 1925 instand gesetzt u. umgebaut; Frühjahr 1925 eröffnet

1926 AV-Heim Pichlmayrgut

A, oberhalb der Bahnhaltestelle Pichl aufgelassen/nicht mehr AV S. Austria

1926 Touristenheim als AV-Heim adaptiert; 4.7.1926 eröffnet; 1932 aufgelassen, da der Besitz »in jüdische Hände überging« 1926 Dachsteinsüdwand-Hütte

1871 m, A, am Kühpalfen bei Ramsau a. Dachstein aufgelassen/nicht mehr AV

Jugendherberge Schladming

S. Austria

1925 privat erbaut; 1926 gepachtet; Juli 1926 eröffnet; 1931 erweitert 1927 Tal- und Jugendherberge Hallstatt

508 m, A, in Hallstatt aufgelassen/nicht mehr AV S. Hallstatt

1927 Ankauf einer alten Schiffshütte; 1927/1928 umgebaut; bereits 1927 eröffnet; 1961 erweitert; 30.5.1980 abgebrannt

1929/1930 Bau privat begonnen; 1932 jedoch Konkurs; 30.5.1933 Kaufvertrag S. Gablonz; 1933 fertig gebaut; 1.7.1934 feierlich eröffnet; 1976–1980 erweitert 1949 Toni-Adam-Dr.-Obersteiner-Biwak Dr.-Obersteiner-Biwakschachtel, Toni-Adam-Biwak

2300 m, A, in der Mulde zwischen Grimming-Gipfel und Klachauerweg-Ausstieg bei Klachau aktuell, Kategorie I S. Stainach (davor OeAV HG Steiermark, davor S. GrazSt.G.V.)

1927 Talherberge Schladming-Klaus Jugendherberge Schladming

750 m, A, in Schladming-Klaus aufgelassen/nicht mehr AV S. Austria (davor DuOeAV Hauptverein)

1927 erbaut durch Friedrich Steiner mit Unterstützung des DuOeAV; 1927 gepachtet durch DuOeAV Hauptverein; 12.11.1927 eröffnet; 1931 erworben durch S. Austria 1931 Seethaler-Hütte Dachsteinwarte-Hütte

2740 m, A, auf der Dachsteinwarte zwischen Hohem Dachstein u. Dirndln bei Ramsau aktuell, Kategorie I S. Austria

1929 erbaut durch Bergführer Hans Seethaler; Sommer 1930 eröffnet; 17.5.1931 erworben durch S. Austria; ab 2002 mehrere kleine Erweiterungen u. Verbesserungen

1949 eingeweiht; 1992 erneuert 1965 oder früher Krippenau-Hütte

1650 m, A, nächst dem Sportheim Krippenbrunn bei Obertraun aufgelassen/nicht mehr AV S. Wiener Lehrer

gepachtet 1968 Simony-Warte

A, am Weg zum Sarsteingipfel bei Bad Goisern aktuell, offener Unterstand S. Bad Goisern

1968 eröffnet (offene Gewitter-Unterstandshütte in Lärchen-Rundblockbauweise) 1989 ca. Ernst-Seidel-Haus Ernst-Seidel-Talherberge

1933 Gablonzer Hütte Dachsteinblick

760 m, A, in Gosau-Hinterthal aktuell, Kategorie II

1550 m, A, auf der Zwieselalm bei Gosau aktuell, Kategorie II

1. Hälfte 19. Jh. erbaut; 1988 erworben (als Ersatz für Scharwand-Hütte); 1989 erneuert; 1994 nach langjährigem 1. Vorstand benannt

S. Neugablonz-Enns (S. Gablonz)



S. Linz

Dachstein-Gebirge

93

15 Totes Gebirge »Jagdrücksichten hatten früher die Erschließung dieses interessanten Felsgebietes verhindert, erst in neuerer Zeit gelang es der Sektion Linz, in der Elmgrube und an dem Steirersee zwei für die Bergwanderer willkommene Unterkunftsstätten zu schaffen. Auf der Roßhüttenalpe wurde von der Sektion Mitterndorf eine hauptsächlich dem Wintersport dienliche Hütte eingerichtet.« Johannes Emmer, Beiträge zur Geschichte des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins in den Jahren 1895–1909, Zeitschrift des DuOeAV 1909, 344. 1882 Loser-Hütte

1908 Grasalm-Hütte Schutzhütte Grashüttenalm

1647 m, A, am Schneiderkogel bei Bad Mitterndorf aufgelassen/nicht mehr AV S. Austria (S. Mitterndorf u. Alpen-Skiverein S. Mitterndorf)

29.11.1908 eröffnet; Ende 1915 Arbeitsgebiet mit Hütte an S. Austria abgetreten; 1923 als Skihütte erneuert 1915 oder früher Roßalm-Hütte Roß-Hütte, Roß-Alm

A, auf der Roßalm bei Tauplitz u. Bad Mitterndorf aufgelassen/nicht mehr AV S. Austria (davor S. Mitterndorf)

1497 m, A, südöstlich des Losers bei AltausseeFischerndorf aktuell, Kategorie II

Ende 1915 Arbeitsgebiet der S. Mitterndorf mit Hütte an S. Austria abgetreten; als Skihütte geführt

S. Ausseerland (= S. Aussee)

1915 oder früher Welser Hütte, erste

Herbst 1881/1882 erbaut; 13.7.1882 feierlich eröffnet; 1915/1916, 1928–1930 erweitert 1900 Elmgruben-Hütte Elm-Jagdhaus

1670 m, A, in der Elmgrube bei Grundlsee-Gößl aufgelassen/nicht mehr AV S. Wels (davor S. Linz)

1900 errichtet (auf Kosten von Fürst Ferdiand Kinsky als Anbau an die bestehende fürstliche Kinsky’sche Jagdhütte); 1.8.1900 eröffnet (S. Linz ist für Instandhaltung der Touristenzimmer zuständig); um 1920 an S. Wels abgetreten 1900 Steyrersee-Hütte Steirersee-Hütte

1557 m, A, beim Steirersee südlich des Stürzhahns bei Tauplitz aufgelassen/nicht mehr AV S. Linz

1900 Almhütte gepachtet, adaptiert u. eröffnet; nach Eröffnung der Tauplitz-Hütte blieb die Steyrersee-Hütte den Sektionsmitgliedern vorbehalten

A, in der inneren Hetzau bei Grünau aufgelassen/nicht mehr AV S. Wels

1913 erbaut (= kleine von der Baron Hering’schen Forstverwaltung der S. Wels überlassene Holzknechthütte hier aufgestellt); nicht klar, ob schon 1913 oder erst 1915 Hütte benutzt; 1921 aufgelassen, da durch die Pachtung eines Jagdhauses der S. Wels nun zwei Hütten in der Nähe zur Verfügung standen (Welser Hütte, Almtaler Haus) 1918 Leistalm-Hütte Leist-Alm

A, unterhalb des Roßkogels bei Bad Mitterndorf aufgelassen/nicht mehr AV S. Austria

1918 gepachtet, vollständig umgebaut u. eingerichtet; 1922 erweitert 1920 Brunnalm-Hütte Hütte in Brunn, Jagdhütte auf der Brunnalm

A, auf der Brunnalm aufgelassen/nicht mehr AV S. Liezen

1907 Mitterndorfer Hütte Roßhütten-Alm, Roßhütten-Alpe

1920 Jagdhütte von der Skoda’schen Forstverwaltung gepachtet; 1923 Pachtvertrag gekündigt (Ersatz: Liezener Hütte)

1600 m, A, auf der Rosshüttenalm bei Bad Mitterndorf aufgelassen/nicht mehr AV

1920 Welser Hütte, zweite

S. Bad Mitterndorf

1815 m, A, bei den »Teicheln« in der inneren Hetzau bei Grünau aufgelassen/nicht mehr AV

1907 gepachtet u. adaptiert durch S. Mitterndorf Wintersportabteilung; 6.12.1907 eröffnet

94

Totes Gebirge

Loser-Hütte, um 1907

Vor der Steyrersee-Hütte, 1911

S. Wels

1922 Tauplitz-Hütte

1920 erbaut; 11.8.1920 feierlich eröffnet; März 1923 durch Lawine völlig zerstört 1920 Wildensee-Hütte

1521 m, A, am Wildensee bei Altaussee aktuell, Kategorie I S. Ausseerland (= S. Aussee)

1920 Blockbau gepachtet; 1922/1926 erweitert; 9.6.1942 erworben 1921 Almtaler-Haus

714 m, A, im Hetzautal nordwestlich des Priels bei Grünau aktuell, Kategorie II S. Wels

1872 erbaut als Jagdhütte; 5.1.1921 von der Baron Herring’schen Forstverwaltung gepachtet; adaptiert; 1946 erweitert 1921 Kampbühel-Hütte

A, bei Bad Mitterndorf aufgelassen/nicht mehr AV S. Austria

um 1920 erworben; ab 1921 Skihütte

1580 m, A, südlich des Traweng auf der Tauplitzalm bei Tauplitz aufgelassen/nicht mehr AV S. Linz

1869 Almhütte errichtet; 1922 gepachtet u. adaptiert durch S. Linz; 8.12.1922 feierlich eröffnet; 1923–1925 erweitert; Mai 1942 abgebrannt (Blitzschlag) 1923 Welser Hütte, dritte

1815 m, A, in der inneren Hetzau unweit der dritten Welser Hütte bei Grünau aufgelassen/nicht mehr AV S. Wels

1923 als Ersatz für die zerstörte zweite Welser Hütte an lawinensicherer Stelle erbaut; 18.8.1923 feierlich eröffnet; 1929 erweitert; 27.7.1929 feierlich eröffnet; im Winter 1934/1935 durch Wirbelsturm schwer beschädigt; 1935 erneuert; in Verwendung bis zur Fertigstellung der vierten Welser Hütte 1923 Wurzeralm-Skihütte Wurzeralm-Hütte, Wurzener-Alm

1400 m, A, auf der Wurzeralm bei Spital am Pyhrn aufgelassen/nicht mehr AV S. Linz

1922 Hinteregger-Hütte Hintereggeralm-Hütte, Max-Kink-Hütte, Schragl-Hütte

1200 m, A, auf der Hintereggeralm aufgelassen/nicht mehr AV S. Liezen

1922 Schragl-Hütte gepachtet (Almhütte im Besitz von Max Kink) u. adaptiert; 9.9.1922 feierlich eröffnet; 1930 erweitert; 1965 Pachtvertrag gekündigt



1923 errichtet durch die Skivereinigung der S. Linz in Zusammenarbeit mit dem TV Linz von 1862 (zeitweise sogar mehrere Hütten im Wurzeralmdorf für Selbstversorgerzwecke gepachtet) 1924 Hagerer-Hütte Hogerer-Hütte

A, im Toten Gebirge

Totes Gebirge

95

durch Auflösung des Ischler Bergsteigerbundes in den Besitz des Alpenvereins (S. Bad Ischl) übergegangen; 1982–1984 Ersatzbau 1926 Holl-Haus Theodor-Karl-Holl-Haus

1621 m, A, auf der Roßalm beim Lawinenstein bei Tauplitz-Tauplitzalm aufgelassen/nicht mehr AV S. Austria

Theodor-Karl-Holl-Haus mit Traweng

aufgelassen/nicht mehr AV S. Austria

1924 gepachtet 1924 Liezener Hütte

1767 m, A, nordöstlich des Raidlings bei Weißenbach aktuell, Kategorie I S. Liezen

1924 erbaut; 24.8.1924 eröffnet; 1936 erweitert; 1958 Grund erworben; 1989 umgebaut; 1999 Holzhütte (Zubau) erneuert 1925 oder früher Hirzegger-Hütte

A, bei Bad Mitterndorf aufgelassen/nicht mehr AV

1924/1925 erbaut (durch Theodor Karl Holl u. Genossen); 26.9.1925 eröffnet; 1926 erworben durch S. Austria (Übergabe 10.5.1926); 2009 verkauft 1927 Pühringer-Hütte

1638 m, A, am Fuß des Elms und des Rotgschirrs bei Grundlsee-Gößl aktuell, Kategorie I S. Wels

1921 Grundstück durch S. Wels erworben (Vorbesitzerin S. Linz); 1924–1927 erbaut; 1927 eröffnet (benannt nach Ferdinand Pühringer, einem Apotheker, der die S. Wels in seinem Testament als Erben einsetzte); 11.9.1927 feierlich eröffnet; 1930, 1931 u. 1933 erweitert u. verbessert 1927 Tasch-Hütte

1600 m, A, gegenüber dem Holl-Haus auf der Roßalm bei Tauplitz-Tauplitzalm aufgelassen/nicht mehr AV

S. Austria

S. Austria

Skihütte (durch Theodor Karl Holl neu gebaut u. eingerichtet)

1927 vollständig eingerichtet (gepachtet für Jugend u. Jungmannschaft)

1925 Lambacher Hütte

1929 Jugendherberge Grünau

1432 m, A, am Sonnkogel auf den Sandlingalmen bei Bad Goisern aktuell, Kategorie I

530 m, A, in Grünau aufgelassen/nicht mehr AV

S. Lambach

1924/1925 erbaut; 6.9.1925 feierlich eingeweiht; 1947– 1951 erweitert; 2.9.1951 eingeweiht; 1977 erweitert (Anbau); 2007 Sturmschaden

ab 1.1.1929 ehemaligen Viehstall (Anbau des Hauses Grünau Nr. 39) gemietet u. adaptiert (Eigentum des Ehepaars Drack, Besitzer des Almtalerhofes, Vertrag auf 10 Jahre abgeschlossen); im März 1929 bereits offen

1926 ca. Ischler Hütte

1931 oder früher AV-Heim Tauplitz

1365 m, A, auf der Schwarzenbergalm bei Bad Ischl aktuell, Kategorie I

A, im Gasthof Beer in Tauplitz aufgelassen/nicht mehr AV

S. Bad Ischl (davor Ischler Bergsteigerbund)

S. Austria

1925–1927 erbaut; bereits um 1926 vom Alpenverein als Skihütte genutzt; 1936 Anbau einer Holzhütte; 15.8.1938

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Totes Gebirge

S. Wels

Pühringer-Hütte

Dümler-Hütte, um 1935

1931 Dümler-Hütte Warscheneck-Schutzhaus

1495 m, A, auf der Stofferalm nordöstlich des Warschenecks bei Roßleithen aktuell, Kategorie I S. TK Linz (davor ÖTK, 1931–1945 S. ÖTK Gr. Linz)

1894 erbaut durch ÖTK Windischgarsten; 15.8.1894 feierlich eingeweiht; um 1902 umbenannt (zu Ehren des 1896 verstorbenen Bergfreundes u. Volkserziehers Max Dümler); 19.2.1923 erworben durch ÖTK Linz; 1925, 1928 erweitert; 1977/1978 saniert durch S. TK Linz Priel-Schutzhaus

1931 Feuchter-Hütte eine der drei Sturzhahn-Hütten

1550 m, A, am Steirersee bei Tauplitz aufgelassen/nicht mehr AV S. ÖGV

1929 od. 1930 Almhütte gepachtet u. adaptiert; 18.1.1931 als Skihütte eröffnet; um 1945 aufgelassen 1931 Geier-Hütte eine der drei Sturzhahn-Hütten

1550 m, A, am Steirersee bei Tauplitz aufgelassen/nicht mehr AV S. ÖGV

1929 od. 1930 Almhütte gepachtet u. adaptiert; 18.1.1931 als Skihütte eröffnet; um 1945 aufgelassen 1931 Hochmölbing-Hütte Max-Blanc-Hütte

1702 m, A, auf der Niederhüttenalm bei Wörschach aufgelassen/nicht mehr AV ÖTK (1931–1945 S. ÖTK Gr. Graz)

1924 erbaut; 8.9.1924 eröffnet; 1933 erweitert



1931 Hochtausing-Haus

1040 m, A, am Schönmoosanger bei Wörschach aufgelassen/nicht mehr AV S. ÖTK Gr. Graz (ab 1931 AV)

1927 erworben; 5.6.1927 eröffnet; 1928/29 ausgebaut u. verbessert; vor 1943 verkauft, um 1943 privat bewirtschaftet 1931 Pichler-Hütte eine der drei Sturzhahn-Hütten

1550 m, A, am Steirersee bei Tauplitz aufgelassen/nicht mehr AV S. ÖGV

1929 od. 1930 Almhütte erworben u. adaptiert; 18.1.1931 als ganzjährige Hütte eröffnet; um 1945 aufgelassen 1931 Priel-Schutzhaus Karl-Krahl-Schutzhaus, Krahl-Hütte

1420 m, A, auf der oberen Polsteralm südöstlich des Großen Priels bei Johannishof

Totes Gebirge

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S. Stainach i. Ennstal

1932 gepachtete Artweger-Hütte umgebaut 1934 Grazer Akademiker-Hütte

1625 m, A, auf der Tauplitzalm bei Tauplitz aufgelassen/nicht mehr AV Akad. S. Graz

1928 errichtet als Eigentümer Altherrenverband des Akad. Turnvereins Graz (Verein »Alte Treue«); 1934 gepachtet durch Akad. S. Graz; 21.12.1934 eröffnet; um 1950 in Verwaltung des TV Naturfreunde; jetzt private Pacht Skiläufer vor der Zeller-Hütte

aktuell, Kategorie I S. TK Linz (davor ÖTK, 1931–1945 S. ÖTK Gr. Linz)

1884 erbaut durch ÖTK; 16.8.1884 eröffnet (benannt nach dem Wiener Bersteiger Karl Krahl; zuvor gab es bereits eine Schutzhöhle in 2310 m Höhe, die weiter benutzt wurde); 1905/1906 abgetragen u. als Priel-Schutzhaus neu erbaut; gehört seit dem Neubau dem ÖTK Linz; 1970– 1975 erweitert durch S. TK Linz 1931 Zeller-Hütte

1938 Albert-Appel-Haus Appel-Haus, Gebirgsvereins-Haus auf der Henaralpe, Henaralm-Haus

1660 m, A, auf der Henaralm bei Altaussee aufgelassen/nicht mehr AV ÖTV (davor S. ÖGV; davor Christlicher ArbeiterTouristenverein)

1938 Haus des Christlichen Arbeiter-Touristenverein enteignet; 1938 erworben durch S. ÖGV; nach 1945 übernommen durch ÖTV (= Christlicher Arbeiter-Touristenverein)

1575 m, A, auf der Lagelsbergalm (Kernalm) bei Vorderstoder aktuell, Kategorie I

1938 Rinnerkogel-Hütte Rinner-Hütte

S. TK Windischgarsten (davor ÖTK, 1931–1945 S. ÖTK

1473 m, A, nördlich des Wildensees bei Altaussee aufgelassen/nicht mehr AV

Gr. Windischgarsten)

1900/1901 erbaut; 4.9.1901 eröffnet; 1929–1932, 1979/1981 erweitert 1932 oder früher Talherberge Mitterndorf

Bersteigerbund Ebensee (1938–1945 S. Ebensee)

um 1935 Bau begonnen; 1937 fertiggestellt; 1938 Anschluss des Bergsteigerbunds Ebensee an DAV als S. Ebensee; 1964 vergrößert

A, im Gasthof Post (Otto Khälß) in Bad Mitterndorf aufgelassen/nicht mehr AV

1949 Pimperl-Hütte

S. Austria

1600 m, A, auf der Tauplitzalm bei Tauplitz aufgelassen/nicht mehr AV

1932 Linzer Haus Wurzeralm

1371 m, A, auf der Wurzeralm (Wurzeringalm) bei Spital am Pyhrn aktuell, Kategorie II S. Linz

1931/1932 erbaut; Juli 1932 eröffnet

S. Linz

1949 als Übergangslösung für die abgebrannte TauplitzHütte gepachtet (Winterbetrieb); Pachtvertrag 1960 abgelaufen 1953 Eselschuster-Hütte Eslschuster-Hütte

1932 Stainacher Hütte Artweger-Hütte

A, auf der Tauplitzalm bei Tauplitz aufgelassen/nicht mehr AV

1350 m, A, am Großsee auf der Grasalm bei Tauplitz aufgelassen/nicht mehr AV

1953 Almhütte gepachtet u. adaptiert; Herbst 1953 eröffnet; 1963 Pachtvertrag aufgelöst

98

Totes Gebirge

S. Liezen

1954 Linzer Tauplitz-Haus

1645 m, A, auf der Tauplitzalm bei Tauplitz aktuell, Kategorie I S. Linz

1938 Namensgebung »Adolf-Hitler-Haus« für projektiertes Tauplitz-Haus vom Führer genehmigt, jedoch dagegen im DAV Widerstände, da die Bezeichnung einer höher gelegenen Hütte vorbehalten bleiben soll; 1943 Neubau »in Arbeit«; erst 1954 fertiggestellt; 1954 eröffnet als Linzer Tauplitz-Haus 1954 Schermer-Hütte

1560 m, A, auf der Tauplitzalm bei Tauplitz aufgelassen/nicht mehr AV S. Graz-St.G.V.

ab 1954 gepachtet; jetzt privat 1955 oder früher Jugendherberge Seehaus

589 m, A, am Almsee bei Grünau aufgelassen/nicht mehr AV

Die vierte Welser Hütte mit Sturmschäden, 2008

2000 oder früher Biwak-Höhle

2050 m, A, westlich des Temlbergs südwestlich der Welser Hütte aufgelassen/nicht mehr AV S. Wels

nicht mehr existent (soll als Hightech-Minihütte wieder errichtet werden)

S. Wels

im vom Stift Kremsmünster erbauten Seehaus (17. Jh.) eingerichtet 1960 Spechtensee-Hütte

1045 m, A, am Spechtensee bei Tauplitz aktuell, Kategorie II S. Stainach

1960 erbaut; 1968–1970 erweitert; 2000 umgebaut 1968 Leistalm-Hütte

1600 m, A, zwischen Salzsteigjoch und Schwarzensee bei Tauplitz aufgelassen/nicht mehr AV

16 Ennstaler Alpen »In der Ennsthaler Gruppe hat die mit der S. Ennsthal-Admont innig verbundene alpine Gesellschaft ›Ennsthaler‹ an Wegbezeichnungen, Weg- und Hüttenbauten (Ennsthalerhütte auf dem Tamischbachthurm und Hesshütte am Hochthor) schon sehr Bedeutendes geleistet; nunmehr wird sich auch die S. Ennsthal-Admont an diesen Arbeiten betheiligen und zunächst eine Hütte auf dem Grabnerthörl errichten.« Johannes Emmer, Zeitschrift des DuOeAV 1894, 273. 1895 Admonter Haus

1968 gepachtet in Verbindung mit der Sektionsjugend

1725 m, A, auf der Moseralm am Grabnertörl bei Weng bei Admont aktuell, Kategorie I

1969 Welser Hütte, vierte

1894/1895 erbaut; 18.8.1895 feierlich eröffnet; 1924 erweitert; 1979–1982 generalsaniert

S. Linz

S. Admont-Gesäuse (= S. Ennsthal-Admont)

1726 m, A, in der inneren Hetzau bei Grünau aktuell, Kategorie I S. Wels

1967–1971 erbaut (dritte Welser Hütte diente noch während des Baus als Unterkunft); 1969 u. 1970 provisorisch bewirtschaftet; 4.7.1971 feierlich eröffnet

1898 Reichenstein-Hütte

2128 m, A, am Eisenerzer Reichenstein bei Eisenerz aktuell, Kategorie I S. Leoben (= S. Obersteier)

Frühjahr 1897–1898 erbaut durch S. Obersteier; 9.9. od. 9.10.1898 feierlich eröffnet; 1905 erweitert; 23.7.1905 Neubau eröffnet; 1980/1989 Neubau (in zwei Etappen)



Ennstaler Alpen

99

Reichenstein-Hütte, 1926

Mödlinger Hütte

1911 Hof-Alm Hofalm-Hütte

1924 Haindlkar-Hütte Alte Haindlkar-Hütte

1335 m, A, am Westhang des Großen Pyhrgas bei Spital a. Pyhrn aktuell, Kategorie I

1050 m, A, im Haindlkar an der Nordseite des Hochtors unterhalb der Neuen Haindlkar-Hütte bei WengGstatterboden aktuell, Kategorie I

S. Spital a. Pyhrn (davor ÖTK Windischgarsten)

1775 (oder etwas früher) erbaut; 1887 durch ÖTK Windischgarsten in einem Raum der Hofalm Matratzenlager eingerichtet; Juni 1911 durch S. Spital a. Pyhrn übernommen; 1924 Bau einer bequemen Stiege zu den Notlagern im Dachboden 1914 Mödlinger Hütte

1523 m, A, auf der Treffner Alm südöstlich des Admonter Reichensteins bei Johnsbach aktuell, Kategorie I

S. Austria (davor S. Reichenstein)

1924 erbaut; vor 1970 wieder instand gesetzt; seit 2012 S. Austria OG Reichenstein 1925 Gowilalm-Hütte

1375 m, A, nordwestlich des Kleinen Pyhrgas’ bei Spital a. Pyhrn aufgelassen/nicht mehr AV S. Bad Hall

1913/1914 erbaut; Mitte 1914 eingeweiht; 1922–1932 wiederholt erweitert; um 1967 erweitert

1. Hälfte 19. Jh. als Almhütte erbaut; 16.10.1924 Pachtvertrag abgeschlossen; 1925 adaptiert; 12.7.1925 feierlich eröffnet; Juni 1926 Tagraum eingebaut; 17.6.1926 Tagraum eröffnet; 1936 ausgebaut

1921 Ennstaler-Hütte

1925 Grössingeralm-Hütte

1544 m, A, am Westkamm des Tamischbachturms bei Hieflau aktuell, Kategorie I

1350 m, A, auf der Grössingeralm im Johnsbachtal bei Johnsbach aufgelassen/nicht mehr AV

S. Mödling

S. Steyr

1885 erbaut durch AG Ennstaler; 15.8.1885 eröffnet; 1921 erworben durch S. Steyr; 1923/24, 1928/1929 erweitert 1923 Haindlkar-Hütte Erste Haindlkarhütte

A, im Haindlkar an der Nordseite des Hochtors bei WengGstatterboden aufgelassen/nicht mehr AV S. Reichenstein

1921–1923 erbaut; 20.5.1923 feierlich eröffnet; 1923 zerstört (Lawine)

100

Ennstaler Alpen

S. Wiener Lehrer

1925 Almhütte gepachtet u. adaptiert als Skihütte; 8.11.1925 eröffnet; 1927 erweitert (Unterdach ausgebaut); vor 1982 aufgelassen 1929 Talherberge Stegreith Tal- und Jugendherberge Spital am Pyhrn

700 m, A, oberhalb der St. Leonhardkirche bei Spital a. Pyhrn aufgelassen/nicht mehr AV S. Linz

Ennstaler-Hütte im Gesäuse, um 1912

1.11.1928 erworben; 1928/1929 umgebaut; 26.5.1929 eröffnet; 1991 renoviert; 2014 verkauft an privat (Übergabe 1.9.2014) 1931 Gofer-Hütte

976 m, A, auf der Hinteren Goferalm unter dem Admonter Reichenstein bei Johnsbach aktuell, Kategorie I S. ÖGV (ab 1931 AV-Sektion)

1928/1929 erbaut durch ÖGV; 9.6.1929 feierlich eröffnet als Bergsteigerheim der ÖGV-Bergsteigergruppe

1932 oder früher Skihütte am Teichenecksattel

1600 m, A, im Kamm Wildfeld-Zeyritzkampel bei Eisenerz aufgelassen/nicht mehr AV S. Eisenerz

1932 Obere Moosalm-Hütte

A, auf der Moosalm bei Trofaiach aufgelassen/nicht mehr AV S. Leoben

1932 gepachtet 1931 Heß-Hütte Hess-Hütte

1699 m, A, auf dem Ennsecksattel bei WengGstatterboden aktuell, Kategorie I

1934 Jugendherberge Admont

A, in Admont aufgelassen/nicht mehr AV S. Admont-Gesäuse

S. Austria (davor AG Ennstaler)

1892/1893 erbaut durch AG Ennstaler; eröffnet 11.6.1893 (nach Gesäusepionier Heinrich Hess benannt); um 1902, 1910, 1922 erweitert; 1931 wird AG Ennstaler Gruppe der S. Austria; 1979 Schlafhaus errichtet; 1996 generalsaniert



1937 oder früher Bosruck-Hütte Skihütte Bosruckalpe

1036 m, A, auf der Ochsenwaldalm unterhalb des Bosrucks bei Spital a. Pyhrn aktuell, Kategorie II

Ennstaler Alpen

101

1959 Klinke-Hütte Oberst-Klinke-Hütte, Alpines Bildungszentrum Klinke-Hütte

1504 m, A, am Kalblingboden südlich des Kalblings bei Admont aktuell, Kategorie II S. Admont-Gesäuse (S. Admont, davor Naturfreunde)

1940 erbaut durch Bergsportverein Gesäuse im Auftrag der Wehrmacht; nach 1945 geleitet durch TV Naturfreunde; nach 13 Jahren Rückgabe an den Bergsportverein Gesäuse; 1959 Bergsportverein in S. Admont integriert Klinke-Hütte

S. Spital a. Pyhrn

anfangs genutzt als Sektions-Skihütte; 1941/1942 vollständiger Neubau 1937 oder früher Unterstandshöhle am Pyhrgas

A, unter dem Gipfel des Großen Pyhrgas bei Spital a. Pyhrn aufgelassen/nicht mehr AV S. Spital a. Pyhrn

1939 Buchstein-Haus Buchstein-Hütte, Preßburger Hütte

1571 m, A, am Großen Buchstein bei Admont aufgelassen/nicht mehr AV TV Naturfreunde (1934–1938 Bergfreunde, 1938 DJH, 1939– 1945 DAV bzw. S. Preßburg)

1924 erbaut durch TV Naturfreunde; 1934 übernommen durch Bergfreunde; 1938 übernommen durch Reichsverband für Deutsche Jugendherbergen; spätestens 1939 übernommen durch DAV (um 1943 S. Preßburg); 2010 Neubau 1956 Grete-Klinger-Heim Talheim Trofaiach

680 m, A, an der Stelle des jetzigen AV-Hauses Trofaiach in Trofaiach aufgelassen/nicht mehr AV S. Trofaiach (ehemals S. Leoben Gr. Trofaiach)

1955 Holzbaracken des britischen Militärs erworben durch Grete Klinger; 1955/1956 adaptiert durch S. Leoben; 4.3.1956 eröffnet als Talheim der S. Leoben OG Trofaiach; 1975 Umbildung in S. Trofaiach; 1986 Gebäude abgerissen; 29.10.1988 Neubau eröffnet als Alpenvereinshaus Trofaiach (Vereinsheim ohne Nächtigungsmöglichkeit)

102

Salzkammergut-Berge

1960 Haindlkar-Hütte Neue Haindlkar-Hütte

1121 m, A, im Haindlkar an der Nordseite des Hochtors bei Weng-Gstatterboden aktuell, Kategorie I S. Austria (davor S. Reichenstein)

1958–1960 erbaut durch S. Reichenstein; 1960 eröffnet; ab 2012 S. Austria OG Reichenstein 1961 Trofaiach-Jugendherberge

680 m, A, neben dem Grete-Klinger-Heim (jetzt AV-Haus Trofaiach) in Trofaiach aufgelassen/nicht mehr AV S. Trofaiach (ehemals S. Leoben Gr. Trofaiach)

1958–1961 Holzbaracke des britischen Militärs adaptiert u. erweitert durch S. Leoben Gr. Trofaiach; 1961 eröffnet; 1975 Umbildung in S. Trofaiach; 1991 aufgelassen u. im Gebäude Kletterwand aufgestellt 1970 oder früher Grabneralm-Haus Grabner-Alm

1395 m, A, ober dem Buchauersattel bei Weng i. Gesäuse aufgelassen/nicht mehr AV S. St. Gallen (davor S. Admont)

als Schule für Alpwirtschaft erbaut durch die Landwirtschaftliche Fachschule Grabnerhof; zwischenzeitlich gepachtet durch S. Admont u. S. Sankt Gallen

17a Salzkammergut-Berge »Die Voralpen-Landschaft des Salzkammergutes mit ihren schönen Seen und prächtigen Aussichtsbergen hatte zur Zeit, als der Österreichische Alpenverein entstand, noch ›turistische Bedeutung‹ auch für Bergsteiger gehabt, später­hin wurde die Tummelplatz der ›Sommerfrischler‹, für deren Bedürfnisse, insoweit nicht schon die Kur- und Verschö­ nerungs-Vereine sorgten, einige Weganlagen genüg­ten, auf

Schutzhütten konnte man verzichten. Neuester Zeit regt sich aber auch hier der Tatendrang der Sektionen; man will in bisher vernachlässigten Berggipfeln neue Anziehungskräfte für den Fremdenverkehr gewinnen, um welchen sich wahre Wettkämpfe entsponnen haben.« Johannes Emmer, Beiträge zur Geschichte des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins in den Jahren 1895–1909, Zeitschrift des DuOeAV 1909, 344. 1908 Zwölferhorn-Hütte

1510 m, A, am Zwölferhorn bei St. Gilgen aufgelassen/nicht mehr AV

Hochlecken-Haus, um 1940

S. St. Gilgen

1907/1908 erbaut; 3.8.1908 dem Verkehr übergeben; 20.9.1908 eröffnet

15.12.1929 eröffnet; 1930–1932 erweitert; 12.3.1973 abgebrannt

1911 Kranabethsattel-Hütte Kranabetsattel-Hütte, AV-Haus bzw. AV-Ferienheim am Feuerkogel

1933 Goiserer Hütte

1554 m, A, am Kranabethsattel am Feuerkogel bei Ebensee-Kohlstatt aufgelassen/nicht mehr AV

1592 m, A, auf der Kammscharte des Kalmbergs bei Bad Goisern aktuell, Kategorie I S. Bad Goisern

1932/1933 erbaut; 9.9.1933 eröffnet; 2013 erweitert

S. Gmunden

1911 erbaut; Mai 1911 eröffnet; 1925 u. 1929 erweitert; Ende 1990 verkauft; April 1991 abgebrannt 1925 oder früher Paul-Preuß-Hütte

1540 m, A, auf der Kalmberg-Schartenalm bei Bad Goisern aufgelassen/nicht mehr AV S. Bad Goisern

um 1925 als Skihütte genutzt durch S. Bad Goisern; zuletzt gemietet durch TV Naturfreunde; nun Privatbesitz 1925 Hochlecken-Haus

1572 m, A, auf der Griesalm westlich des Hochleckenkogels bei Steinbach aktuell, Kategorie I

1935 oder früher Schober-Hütte, alte

1328 m, A, am Schober bei Fuschl a. See aufgelassen/nicht mehr AV S. Salzburg (davor S. Mondsee)

um 1900 privat erbaut; spätestens 1935 »herrenlose« Hütte adaptiert als Notunterstand durch S. Mondsee; 1954 restauriert; 1994 zerstört (Bergsturz) 1937 Jugendherberge Mondsee Jugendherberge Höribachhof

A, bei Mondsee aufgelassen/nicht mehr AV S. Mondsee

1937 eröffnet

S. Vöcklabruck

1924/1925 erbaut; 6.9.1925 feierlich eingeweiht; 1926 Grund erworben; 1926, 1935, 1977 erweitert 1929 Rieder Hütte, alte

1720 m, A, in der Eiblgrube am Fuß des Großen Höllkogels bei Ebensee aufgelassen/nicht mehr AV S. Ried i. Innkreis

1929 errichtet (ehemalige Arbeiterhütte vom Seilbahnbau zerlegt, in die Eiblgrube verbracht u. dort aufgebaut);



1938 Bleckwand-Hütte

1340 m, A, auf der Bleckwand bei Strobl-Gschwendt aufgelassen/nicht mehr AV Bergfreunde Salzburg (1938–1945 S. St. Gilgen Gr. Bleckwand-Hütte)

1933–1935 erbaut; 1934 bereits teilweise benutzbar; 29.6.1935 feierlich eröffnet; 1936 erweitert; 1938 Bergfreunde Salzburg als Gruppe an S. Sankt Gilgen angeschlossen; nach 1945 übernommen durch TV Naturfreunde

Salzkammergut-Berge

103

1995 Schober-Hütte Neue Schober-Hütte

1329 m, A, am Schober bei Fuschl a. See aktuell, Kategorie I S. Salzburg

1995 errichtet (als Ersatz für die zerstörte Schober-Hütte)

17b Oberösterreichische Voralpen

Neue Rieder Hütte, 1975

1952 Braunauer Hütte Illinger Alm

1210 m, A, auf der Illinger Alm am Zwölferhorn bei St. Gilgen aktuell, Kategorie II S. Braunau

Mai 1952 Hütte erworben; 1959/1960 erweitert; 1976 Neubau des alten Teils der Hütte 1960 Wallmann-Poidl-Rast Wetterschutzhütte am Saurücken

A, am Saurücken am Weg zur Goiserer Hütte bei Bad Goisern aktuell, offener Unterstand S. Bad Goisern

1960 eröffnet (offene Gewitter-Unterstandshütte in Lärchen-Rundblockbauweise) 1965 Pramesberger-Rast Wetterschutzhütte am Kniekogel

1452 m, A, am Kniekogel bei Bad Goisern aktuell, offener Unterstand S. Bad Goisern

1965 eröffnet (offene Gewitter-Unterstandshütte in Lärchen-Rundblockbauweise) 1977 Rieder Hütte Neue Rieder Hütte

»Mancher Bergfreund aus unserer Heimat hat auf diesen Höhen seinen ersten Berggang getan, vielleicht später noch ein paar Stunden, einen halben oder einen ganzen Tag Freizeit zu einer Wanderung oder zu einer Skifahrt dort genützt und weiß, daß für den Altenteil ein unerschöpflicher, reicher Vorrat an Bergerleben in diesen Bergen auf ihn wartet. Ich möchte daher meine folgenden einfachen Berg- und Wanderbilder […] mit den Worten unseres Altmeisters Dr. Julius Kugy einleiten: ›Sind die großen Berge die ernst ragenden Marksteine auf dem Weg eines Bergsteigerlebens, so haben die Vorberge von dem einen zum andern heitere Brücken gebaut und sie mit Alpenblumen bekränzt.‹« Sepp Wallner, Berg- und Wanderbilder aus den ­oberösterreichischen Voralpen, Jahrbuch des ­Österreichischen Alpenvereins 1951, 74. 1869 Damberg-Warte, erste und zweite

811 m, A, am Damberg bei Steyr aufgelassen/nicht mehr AV S. Steyr (davor ÖAV)

6.9.1869 feierlich eröffnet (erbaut und finanziert durch die ÖAV-Mitgliedern in Steyr); 1876 ausgebessert durch S. Steyr; 1888 neue Warte errichtet durch S. Steyr (wieder aus Holz, aber niedriger); 1.7.1888 feierlich eröffnet; 3.7.1893 durch Blitzschlag beschädigt; 1893 ausgebessert (Ende Sept. Reparatur beendet); 1921 übernommen durch Verschönerungsverein; 1934 abgetragen; 1972 Neubau (dritte Warte) mit der Hilfe des Landes Oberösterreich, der Stadt Steyr und der Bevölkerung von Steyr 1920 Sepp-Huber-Hütte Kasberg-Schwaig, Kasberg-Hütte

1765 m, A, nördlich des Großen Höllkogels bei Ebensee aktuell, Kategorie I

1560 m, A, nordwestlich des Kasbergs bei Grünau i. Almtal aufgelassen/nicht mehr AV

S. Ried i. Innkreis

S. Wels

1975–1977 erbaut (als Ersatz für die alte Rieder Hütte)

1920 gepachtet; ab 1930 auch im Winter gepachtet; um 1933 erweitert (unter Verwendung von Baumaterial einer nahegelegenen ehemaligen Herring-Jagdhütte); 1949

104

Oberösterreichische Voralpen

Sepp-Huber-Hütte bei Grünau, um 1965

Feichtau-Hütte

erweitert; Aug. 1959 Grund erworben; 1960–1962 umgebaut; 16.9.1962 als Sepp-Huber-Hütte feierlich eingeweiht; 1984 verkauft an die Pächterin Ingrid Hauer

1938 Ahornalm-Hütte Ahorn-Alm, Kirchdorfer Hütte, Kasberg-Hütte

1921 Feichtau-Hütte Feuchtau-Hütte

1360 m, A, auf der Feichtaualm bei Molln aktuell, Kategorie I

1336 m, A, auf der Ahornalm bei Steyrling aktuell, Kategorie I S. Kirchdorf a. d. Krems

1937 gepachtete Ahornalm umgebaut zur Skihütte; Ende 1937 bereits offen; 1963–1968 erweitert; 1999 generalsaniert; 2010 erweitert (sanitäre Anlagen)

S. Steyr

um 1780 erbaut (Jagdhütte); um 1830 u. um 1880 erweitert; 1921 gepachtet; 1921 eröffnet; 1935/1936 umgebaut

1938 Gmundner Hütte Gmundener Hütte

1925 Anton-Schosser-Hütte Hochdirn-Hütte, Skihütte auf der Hohen Dirn

1666 m, A, am Fahnenkogel des Traunsteins bei Gmunden aktuell, Kategorie I

1157 m, A, an der Hohen Dirn bei Losenstein aktuell, Kategorie I

1907–1909 erbaut; bereits 6.10.1907 eröffnet; 1920erJahre mehrfach erweitert; 1930 Austritt aus ÖTK (nun Gmundner Touristenklub); 1938 übernommen durch S. Gmunden; 1951 renoviert; 1959–1961 erweitert; 1970/1971 erweitert; 1981 Umbau; 2007 generalsaniert

S. Steyr

1925 als Skihütte erbaut; 12.9.1925 eröffnet

S. Gmunden (davor Gmundner TK, davor ÖTK)

1926 oder früher Jugendherberge Steyr Studentenherberge Steyr

1938 Grünberg-Hütte

A, in Steyr aufgelassen/nicht mehr AV

1004 m, A, am Grünberg bei Gmunden aufgelassen/nicht mehr AV

S. Steyr

S. Gmunden (davor Gmundner TK, davor ÖTK)

1927 Grünburger Hütte

1927/1928 erbaut durch ÖTK Gmunden; 1927 geöffnet; 1930 Austritt aus ÖTK (nun Gmundner Touristenklub); 1938 übernommen durch S. Gmunden; nach 1957 an die Grünberg-Seilbahn GmbH verpachtet; 1980 verkauft

1080 m, A, am Brettmais westlich des Hochbuchbergs bei Grünburg aktuell, Kategorie I S. Grünburg

1927 erbaut; 13.11.1927 eröffnet; 1928 u. 1931, 1980– 1982, 1996 erweitert

1938 Grünberg-Warte Jubiläums-Warte

A, auf der Grünberg-Hütte am Grünberg bei Gmunden aufgelassen/nicht mehr AV S. Gmunden (davor Gmundner TK, davor ÖTK)



Oberösterreichische Voralpen

105

befindlichen alten Keller zu einer Schlechtwetterherberge für die Campinggäste ausgebaut; 1992 Grund erworben; 1995 umgebaut; umbenannt (nach dem langjährigen Hütten- und Platzwart); jetzt Restaurant 1972 Tal- u. Jugendherberge Losenstein

350 m, A, an der Enns bei der Ruine Losenstein in Losenstein aktuell, Jugendherberge/Jugendheim S. Steyr

1972 fertiggestellt Traunstein-Haus der Naturfreunde, eine der enteigneten Naturfreunde-Hütten, die vom Alpenverein übernommen wurden

1927 über der Grünberg-Hütte errichtet; 18.9.1927 eröffnet; 1930 Austritt aus ÖTK (nun Gmundner Touristenklub); 1938 übernommen durch S. Gmunden; vor 1945 abgetragen

1976 Hochsengs-Biwak Uwe-Anderle-Biwak

1583 m, A, zwischen Hochsengs u. Gamskogel im Sengsengebirge bei Windischgarsten aktuell, Kategorie I S. Molln-Steyrtal

1976 erbaut

1938 Mairalm-Hütte

2015 oder früher AV-Heim Molln

850 m, A, am Südfuß des Traunsteins bei GmundenTraunstein aufgelassen/nicht mehr AV

441 m, A, in Molln aktuell, Jugendherberge/Jugendheim S. Molln-Steyrtal

S. Gmunden (davor Gmundner TK)

1938 übernommen durch S. Gmunden (Anschluss des Gmundner Touristenklubs an S. Gmunden) 1939 Traunkirchnerkogel-Haus Traunstein-Haus

1581 m, A, am Traunkirchner Kogel bei GmundenTraunstein aufgelassen/nicht mehr AV TV Naturfreunde (1934–1938 Bergfreunde, 1938/1939 DJH, 1939–1945 DAV/S. Gmunden)

1924–1927 erbaut; 1927 eröffnet durch TV Naturfreunde; 1938 Reichsverband für Deutsche Jugendherbergen; 1939 DAV; dann S. Gmunden; nach 1945 wieder geführt als Traunstein-Haus des TV Naturfreunde 1952 Sepp-Stahrl-Talherberge Sepp-Stahrl-Hütte, Sepp-Stahrl-Zeltlagerplatz u. Talherberge Gmunden

425 m, A, am Ostufer des Traunsees in Gmunden aufgelassen/nicht mehr AV S. Gmunden

1952 Grundstück durch S. Gmunden von Österreichischen Bundesforsten gepachtet u. auf dem Grundstück

106

Hochschwab-Gruppe

18 Hochschwab-Gruppe »Hochgelegene Almböden mit schwellenden Rasenteppichen ermöglichen dem Kletterer nach ernster Arbeit ein wunschloses Wandern in bedeutender Höhe, wodurch die Bergfahrten an Liebreiz gewinnen. […] Der Hochschwab ermöglicht durch seine Vielgestaltigkeit sowohl im Sommer als auch im Winter leichte Fahrten und herrliche, hochalpine Genüsse: harmlose Wanderungen über grüne Matten. Leichte und schwierigste Kletterfahrten, Schneeschuhfahrten auf sanfte Vorberge und langandauerndem anstrengende Querungen der Hochflächen mit schönen, langen Abfahrten ins Tal.« Eduard Mayer/Ludwig Obersteiner, Hochschwabführer, Wien 1922, 1, 10. 1919 Seeberg-Hütte

1140 m, A, am Seeberg bei Seewiesen aufgelassen/nicht mehr AV S. Bruck a. d. Mur

ab 1919 als Skihütte gepachtet durch Skivereinigung der S. Bruck a. d. Mur; 1933 Pacht gekündigt

1924 oder früher Jagdhütte am Hohen Schilling

1500 m, A, am Hohen Schilling bei Vordernberg aufgelassen/nicht mehr AV S. Leoben

Skihütte 1925 Häuslalm-Hütte Häuselalm-Hütte

1500 m, A, bei Tragöß aufgelassen/nicht mehr AV S. Graz

1925 als Skihütte gepachtet

Ausblick von der Leobner Hütte

1926 Leobner Hütte Leobener Hütte

aufgelassen/nicht mehr AV

1582 m, A, zwischen Polster und Griesmauer bei Vordernberg-Präbichl aktuell, Kategorie I

1936 Fleischer-Hütte Ferdinand-Fleischer-Hütte

S. Leoben

2153 m, A, am westlichen Schwabenboden südwestlich des Hochschwab bei Buchberg aufgelassen/nicht mehr AV

1925 altes Knappenhaus/Luftkeusche gepachtet, aber völlig verfallen; 1926 Bau einer Hütte am selben Ort; 5./6.9.1926 eröffnet 1930 oder früher Seeberg-Hütte der Jugend

A, am Seeberg bei Seewiesen aufgelassen/nicht mehr AV S. Bruck a. d. Mur

Skihütte der Sektionsjugend; steht nach Kündigung des Pachtvertrags der anderen Seeberg-Hütte (1933) auch den Sektionsmitgliedern zur Verfügung 1931 Schiestl-Haus

2153 m, A, am Hochschwab bei St. Ilgen aufgelassen/nicht mehr AV ÖTK (1931–1945 S. ÖTK Gr. Wien)

1883/1884 erbaut; 1894, 1913 erweitert (jetzt Neubau)

S. Leoben

S. Voisthaler (bis 1936 AG Voisthaler)

1904/1905 erbaut (benannt nach Ferdinand Fleischer jun., dem 1903 am Berg erfrorenen Obmann der AG, bereits 1904 – subventioniert durch k.k. Eisenbahnministerium – kleine Holzhütte errichtet, jedoch Grundeigentümer nicht mit geplantem Aufstellungsort – 10 Gehminuten vom dann gewählten Platz – einverstanden); 11.6.1905 feierlich eingeweiht; 1920 Vorbau errichtet; Pfingstsamstag 1928 abgebrannt; bald darauf Neubau in Stein u. Beton errichtet; 1929 dem Verkehr übergeben; wegen Baufälligkeit aufgelassen 1936 Fölzalm-Hütte Herzer-Hütte

A, auf der Fölzalm bei Aflenz aufgelassen/nicht mehr AV S. Bruck a. d. Mur

1935 Bürger-Alm Skihütte Bürger-Alm

A, auf der Bürgeralm bei Aflenz aufgelassen/nicht mehr AV S. Bruck a. d. Mur

1936 gepachtet; 1938 Pachtvertrag gekündigt 1936 Sonnschien-Hütte

1526 m, A, auf der Sonnschienalm bei Tragöß aktuell, Kategorie I

1935 gepachtet als Skihütte; nur 2 Jahre gepachtet

S. Voisthaler (bis 1936 AG Voisthaler)

1936 oder früher Jugendherberge Präbichl

1913–1915 erbaut; in den Kriegsjahren nur Mitgliedern zugänglich; erst 1920 eingeweiht; 1934 Vorbau zum Hütteneingang errichtet; 1962, 1978–1981 erweitert; im Herbst 1981 feierlich eröffnet

A, in Vordernberg-Präbichl



Hochschwab-Gruppe

107

Roseggers Heimat die Schneealpe, ein Typus der stillernsten, schönen Gebirge, die als die letzten ihre hell schimmernden Felsen hoch über das grüne Gewimmel erheben.« Fritz Benesch, Die Schneealpe, 1904 m. Zeitschrift des DuOeAV 1929, 213. 1921 Windberg-Hütte

1825 m, A, südöstlich des Windbergs auf der Schneealpe bei Neuberg-Altenberg aufgelassen/nicht mehr AV S. Donauland Ferdinand-Fleischer-Biwak

1936 Voisthaler-Hütte

1654 m, A, in der Oberen Dullwitz bei Turnau-Seewiesen aktuell, Kategorie I S. Voisthaler (bis 1936 AG Voisthaler)

1898 erbaut; 10.7.1898 feierlich eröffnet; 1923, 1928, 1934, 1963–1965 erweitert; 18./19.9.1965 feierlich eröffnet

1921 oder 1920 eine der Almhütten am Windberg gepachtet; 1921 offen 1922 Donauland-Hütte Jugendherberge Donauland, Hinteralm-Hütte, OstmarkHütte

1450 m, A, auf der Hinteralm neben dem AV-Haus Hinteralm bei Neuberg-Mürzsteg aufgelassen/nicht mehr AV S. Wiener Lehrer (davor AV Donauland/S. Donauland;

1965 oder früher Jauringalm-Hütte Jauring-Alm

1550 m, A, nordöstlich der Bürgeralm nahe der Windgrube bei Aflenz aufgelassen/nicht mehr AV S. Kapfenberg

1965 umgebaut 1966 Fleischer-Biwak Ferdinand-Fleischer-Biwakschachtel

2153 m, A, auf dem westlichen Schwabenboden 140 Schritte östlich der alten Fleischer-Hütte bei Buchberg aktuell, Kategorie I

1938/1939–1945 DAV, zunächst S. Bergsteigervereinigung, dann S. Wiener Lehrer)

1922 Schweighütte gepachtet u. adaptiert durch S. Donauland; Dez. 1924 Ausschluss der »jüdischen« S. Donauland, Fortbestand als AV Donauland; 1938 Hütte beschlagnahmt durch Gestapo u. dem DAV zugewiesen; ab 1938 od. 1939 betreut durch S. Bergsteigervereinigung (»Ostmark-Hütte«), dann verwaltet durch S. Wiener Lehrer; restituiert an AV Donauland; Ende 1968 erworben durch S. Wiener Lehrer (als Selbstversorger- u. Jugendhütte); um 1990 verkauft 1924 oder früher Kampl-Hütte

S. Voisthaler (davor AG Voisthaler)

A, am Kampl auf der Schneealpe bei Neuberg-Altenberg aufgelassen/nicht mehr AV

Juli 1966 Biwakschachtel aus Metall aufgestellt (als Ersatz für baufällige Fleischer-Hütte)

Skihütte

19 Mürzsteger Alpen

1924 oder früher Windberg-Hütte

»Je mehr sich der westöstliche Zug der Alpen der pannonischen Tiefebene nähert, desto waldreicher wird er. Von seinen letzten Gipfeln schweift der Blick noch meilenweit über bewaldete Höhen, ehe sich das Bergland in Obsthügel und Rebengelände verliert, und Wald, hochstämmiger Fichtenwald bedeckt fast die Hälfte der grünen Mark, zu der die letzten Alpengebirge gehören. In diesem Lande der Grünröcke, der Sensenhämmer und des Eisens liegt unweit

108

Mürzsteger Alpen

S. Mödling

A, beim Windberg auf der Schneealpe bei NeubergAltenberg aufgelassen/nicht mehr AV S. Mürzzuschlag

1925 oder früher Mühlbauer-Hütte Schnee-Alm

A, wohl auf der Schneealpe bei Neuberg-Altenberg

Skihütten auf der Veitschalm

aufgelassen/nicht mehr AV S. Mürzzuschlag

1925 Rinnhofer-Hütte

1744 m, A, südöstlich des Windbergs auf der Schneealpe bei Neuberg-Altenberg aufgelassen/nicht mehr AV S. Austria

23.11.1925 kleiner Almgasthof als Skihütte gepachtet durch S. Austria; ab Winter 1930/1931 nicht mehr gepachtet 1926 Hinteralm-Haus Wiener-Lehrer-Hütte bzw. -Haus, AV-Haus Hinteralm, Hinteralm-Hütte, Schneeberger-Hütte, Schneeschuh-Hütte Hinteralm

1450 m, A, auf der Hinteralm (Nr. 31) bei NeubergMürzsteg aktuell, Kategorie I

Hinteralm-Hütten

10.1.1926 Kaufabschluss für Almhütte (bisheriger Besitzer Johann Schneeberger), da es sich jedoch um eine Luftkeusche handelt, langwierige Verhandlungen, schließlich Benützungsrecht für S. Wiener Lehrer; 1926/1927 ausgebaut; Weihnachten 1926 Betrieb aufgenommen; 8.1.1928 feierlich eröffnet; mit Beschluss vom 11.3.1935 WienerLehrer-Hütte genannt; 1934, 1955, 1985/1986 erweitert

S. Edelweiss (davor S. Wiener Lehrer)



Mürzsteger Alpen

109

1931 Kutatsch-Hütte Wetterschutzhütte am Kampl

1700 m, A, am Kampl auf der Schneealpe bei NeubergAltenberg aktuell, Kategorie I S. ÖGV (ab 1931 AV-Sektion)

1929/1930 erbaut; 2000 komplett neu errichtet (ein Raum ist jederzeit offener Unterstand, zweiter Raum ist Dienstraum der ÖBRD-Ortsstelle Neuberg); 20.5.2000 feierlich eröffnet Graf-Meran-Haus des ÖTK, um 1910

1927 Michlbauer-Hütte Michelbauern-Hütte

1600 m, A, auf der Schneealpe bei Neuberg-Altenberg aufgelassen/nicht mehr AV S. Mürzzuschlag

ab 1927 im Winter durch S. Mürzzuschlag betreut 1927 Thonhofer-Hütte

1450 m, A, auf der Hinteralm bei Neuberg-Mürzsteg aufgelassen/nicht mehr AV

1931 Reserve-Hütte zweite Hinteralm-Hütte des ÖGV

1450 m, A, auf der Hinteralm (Nr. 38) bei NeubergMürzsteg aufgelassen/nicht mehr AV S. ÖGV (ab 1931 AV-Sektion)

1929 kleine Almhütte gepachtet (als Ersatz für zuvor benütztes Haus Hinteralm Nr. 88); 26.12.1929 eröffnet; ab 1931 durch Skivereinigung des ÖGV verwaltet als Skihütte; ab 1934 nur noch als »Reserve-Hütte« (Ausweichquartier) des Gebirgsvereins-Hauses (Nr. 25) in Verwendung

S. Mürzzuschlag

1931 Schneealpen-Haus Dr.-Otto-Schutovits-Haus, Heldendank-Hütte

1931 Graf-Meran-Haus Meran-Haus

1788 m, A, auf dem Schauerkogel am Rand des Schneealpe-Plateaus bei Neuberg-Altenberg aktuell, Kategorie I

1880 m, A, auf der Veitschalpe am Südabhang der Hohen Veitsch bei Kleinveitsch aufgelassen/nicht mehr AV

1923–1925 erbaut; 16.8.1925 feierlich eröffnet; 1931/1932 erweitert

S. ÖGV (ab 1931 AV-Sektion)

ÖTK (1931–1945 S. ÖTK Gr. Wien)

1880 erbaut durch ÖTK u. Steir. Gebirgsverein; 5.9.1880 eröffnet; 1908 Zubau; 28.6.1908 Zubau eröffnet; 28.10.1927 die dem Steir. Gebirgsverein gehörige Hälfte des alten Hauses abgekauft; 1931/1932 Neubau; 1933 eröffnet

1931 Talherberge Lanau

A, im Gasthaus zur Linde in Mürzsteg-Lanau aufgelassen/nicht mehr AV S. ÖGV (ab 1931 AV-Sektion)

vor 1931 eingerichtet durch ÖGV; vor 1943 aufgelassen 1931 Hinteralm-Hütte erste Hinteralm-Hütte des ÖGV, Schneeschuh-Hütte des ÖGV

1931 Veitschalm-Hütte Veitschalpen-Hütte, erste

1450 m, A, auf der Hinteralm (Nr. 88) bei NeubergMürzsteg aufgelassen/nicht mehr AV

1430 m, A, auf der Veitschalpe am Südabhang der Hohen Veitsch bei Kleinveitsch aufgelassen/nicht mehr AV

S. ÖGV (ab 1931 AV-Sektion)

S. ÖGV (ab 1931 AV-Sektion)

bereits vor der Pachtung der »Reserve-Hütte« (1929, Haus Nr. 38) vom ÖGV benützt

1929 Jagdhütte gepachtet u. adaptiert; 4.8.1929 feierlich eröffnet; 1931/1932 erweitert

110

Mürzsteger Alpen

1931 Veitschalm-Hütte Veitschalpen-Hütte, zweite

1430 m, A, auf der Veitschalpe am Südabhang der Hohen Veitsch bei Kleinveitsch aufgelassen/nicht mehr AV S. ÖGV (ab 1931 AV-Sektion)

1929 oder etwas danach gepachtet u. adaptiert (zusätzlich zur ersten Veitschalpen-Hütte) 1932 Peter-Moser-Hütte Hinteralm-Hütte, Mürzzuschlager Hütte, dritte HinteralmHütte des ÖGV

1450 m, A, auf der Hinteralm nächst der ersten Hinteralm-Hütte des ÖGV bei Neuberg-Mürzsteg aufgelassen/nicht mehr AV S. Mürzzuschlag (davor S. ÖGV)

im Winter 1932/1933 Almhütte gepachtet als Skihütte zur Entlastung der Hinteralm-Hütte (Nr. 38) durch S. ÖGV; 1934 abgetreten an S. Mürzzuschlag (Tausch mit deren bisheriger Skihütte auf der Hinteralm); um 2002 Pachtende S. Mürzzuschlag (benannt nach einem früheren Besitzer)

Schneealpen-Haus

S. ÖGV abgetreten (Tausch mit deren bisheriger Hinteralm-Entlastungs-Hütte); fungiert als eigentliche Schutzhütte der S. ÖGV (nunmehrige »Reserve-Hütte« als Ausweichquartier in Gebrauch); langjähriger Pachtvertrag mit privaten Besitzern; 1934/1935 erweitert u. in Gebirgsvereins-Haus auf der Hinteralm umbenannt; 1937 erweitert 1934 oder früher Skihütte am Poguschsattel, erste

1932 Schiheim Krampen Schiläuferheim Krampen

A, am Poguschsattel bei St. Lorenzen i. Mürztal aufgelassen/nicht mehr AV

1450 m, A, am Aufstieg zur Hinteralm unweit von Neuberg-Krampen aufgelassen/nicht mehr AV

vor 1934 gepachtet

S. Graz

S. ÖGV

1934 Skihütte am Poguschsattel, zweite

im Winter 1932/1933 in einem Haus bei Krampen eingerichtet; jetzt privat

A, am Poguschsattel bei St. Lorenzen i. Mürztal aufgelassen/nicht mehr AV

1932 Weikert-Hütte

1934 gepachtet

1450 m, A, auf der Hinteralm nächst der Wiener-LehrerHütte bei Neuberg-Mürzsteg aufgelassen/nicht mehr AV

1935 Peter-Paar-Hütte Paar-Hütte

S. Wiener Lehrer

1450 m, A, auf der Hinteralm (Nr. 27) nächst der WienerLehrer-Hütte bei Neuberg-Mürzsteg aufgelassen/nicht mehr AV

S. Graz

1932 gepachtet (zunächst als Jugendgruppenquartier zur Entlastung der Wiener-Lehrer-Hütte); 1932/1933 adaptiert; bereits ab 15.12.1932 offen; 28.1.1933 fertiggestellt 1934 oder früher Gebirgsvereins-Haus auf der Hinteralm Schrittwieser-Hütte, vierte Hinteralm-Hütte des ÖGV

1450 m, A, auf der Hinteralm (Nr. 25) bei NeubergMürzsteg aufgelassen/nicht mehr AV

S. Wiener Lehrer

1934/1935 adaptiert als dritte Hütte der S. Wiener Lehrer; 15.3.1935 gepachtet als Selbstversorgerhütte (benannt nach Besitzer); bereits 1935 offen; jetzt privat 1938 Alpenrose-Hütte

S. ÖGV (davor S. Mürzzuschlag)

1260 m, A, an der Sauwand bei Mariazell aufgelassen/nicht mehr AV

1934 von S. Mürzzuschlag »Schrittwieser-Hütte« an

ÖTK (davor AG Kientaler, davor bis 1945 S. Austria AG



Mürzsteger Alpen

111

S. Wiener Lehrer (jetzt Naturfreunde)

1950 als ganzjährige Selbstversorgerhütte adaptiert; jetzt TV Naturfreunde 1958 Falbersbach-Hütte

1240 m, A, in der Nähe der Tonion auf halber Höhe zwischen Schöneben u. Dürriegelalm bei MariazellGußwerk aktuell, Sektionshütte S. Mariazellerland

Falbersbach-Hütte

1958 Almhütte zur befristeten Benützung übernommen (Hütte bäuerlicher Privatbesitz); laufend verbessert

Alpenrose)

1965 oder früher Gerstbrein-Hütte Brunn-Alm

um 1939 hat sich die AG Alpenrose der Gr. AG Kientaler der Sektion Austria angeschlossen

A, am Südabhang der Hohen Veitsch bei Kleinveitsch aufgelassen/nicht mehr AV

Kientaler, davor ab 1938 S. Austria AG Alpenrose, davor AG

S. Krieglach

1938 Waldfreunde-Hütte am Obersberg

1464 m, A, am Obersberg bei Schwarzau-Preintal aufgelassen/nicht mehr AV AG Waldfreunde (1938–1945 S. Waldfreunde)

1923/1924 erbaut durch AG Waldfreunde; 8.9.1924 feierlich eröffnet; 1930 erweitert; 7.9.1930 eröffnet; 1935 Eishaus errichtet

2009 Kampl-Hütte

1400 m, A, am Kampl auf der Schneealpe bei NeubergAltenberg aktuell, Sektionshütte S. ÖGV

1.5.2009 gepachtet durch S. ÖGV OG Südwien Mürzer Oberland (eingerichtet als Gruppenhütte mit Sonderschloss)

1938 Waldfreunde-Skihütte auf der Hinteralm

1450 m, A, auf der Hinteralm (Gp. 532/1) bei NeubergMürzsteg aufgelassen/nicht mehr AV AG Waldfreunde (1938–1945 S. Waldfreunde)

1937 Almhütte gepachtet durch AG Waldfreunde; Nov. 1937 als Unterkunftshütte für Wintersportler eingerichtet 1948 Kaarl-Hütte Anbauer-Hütte

1310 m, A, unterhalb des Kaarls bei Mürzzuschlag aufgelassen/nicht mehr AV S. Mürzzuschlag

1931 erbaut; 1948 Almhütte gepachtet durch S. Mürzzuschlag; um 2002 Pacht beendet 1950 Moser-Hütte Martin-Moser-Hütte

1450 m, A, auf der Hinteralm neben der Peter-Paar-Hütte bei Neuberg-Mürzsteg aufgelassen/nicht mehr AV

112

Rax und Schneeberg-Gruppe

20 Rax und Schneeberg-Gruppe »Die Raxalpe im Südwesten (Heukuppe 2009 m) mit dem tief eingeschnittenen Trog des Höllentales stellt ein größtenteils noch begrüntes Plateau dar, dessen Steilwände prächtige Klettergelegenheiten, dessen Hochfläche angenehme Spaziergänge und gutes Schigelände bieten. Der Schneeberg fällt in einer hohen Steilstufe gegen Nordost zu den Voralpen ab. Er ist die östlichste Erhebung der Alpen über 2000 m und wird von einer Bahn erklommen. […] Beide Gruppen sind unheimlich stark besucht – Sommer wie Winter –, was bei der Nähe der Stadt Wien erklärlich ist. Doch gibt es auch hier (an der Nordseite der Gruppen) stillere Winkel in den sorgfältig gehüteten Jagdrevieren.« Josef Moriggl, Ratgeber für Alpenwanderer 1924, 173. 1887 Studentenherberge Mürzzuschlag

A, im früheren Hotel Lambach in Mürzzuschlag aufgelassen/nicht mehr AV S. Mürzzuschlag (= S. Semmering)

1887 eingerichtet

Erzherzog-Otto-Schutzhaus, vor 1918

Damböck-Haus des ÖTK, 1926

1893 Otto-Haus Erzherzog-Otto-Schutzhaus

1927 Jugendherberge Mürzzuschlag

1650 m, A, am östlichen Abhang des Jakobskogels bei Reichenau-Kleinau aktuell, Kategorie I S. Reichenau

1891–1893 erbaut; 25.6.1893 feierlich eröffnet (S. Austria, AG d’Holzknecht, AG Die Wilden richteten je 1 Zimmer ein; es gibt noch weitere Stifter u. Zimmer); 1908/1909 erweitert; 13.9.1909 eröffnet 1897 Scheiben-Hütte Hütte auf der Scheibe

1473 m, A, auf der Großen Scheibe bei Mürzzuschlag aktuell, Kategorie I S. Mürzzuschlag (= S. Semmering)

1897 erbaut; 26.12.1897 feierlich eröffnet als Skihütte (wenige Tage vor der Einweihung der Baron-WashingtonHütte der »Sektion Mürzzuschlag des Verbandes steirischer Skiläufer« unterhalb des Kaarls); 1968–1975 generalsaniert

A, im ehemaligen chemischen Laboratorium der SchöllerBleckmann-Werke in Mürzzuschlag aufgelassen/nicht mehr AV S. Mürzzuschlag

1927 eingerichtet; 1930 aufgegeben (um 1987 hier Arbeitsamt untergebracht) 1931 Baumgartner-Haus

1438 m, A, am Kaltwassersattel bei Gloggnitz aufgelassen/nicht mehr AV ÖTK (1931–1945 S. ÖTK Gr. Wien)

6.1.1872 altes Steinhaus mit Grund erworben; 1872 renoviert u. erweitert; 1879/1880 erweitert (2-stöckiges Schlafhaus); 1889 erweitert (2. Schlafhaus); 1902, 1930 erweitert 1931 Damböck-Haus

1810 m, A, am Ochsenboden bei Puchberg a. Schneeberg aufgelassen/nicht mehr AV ÖTK (1931–1945 S. ÖTK Gr. Wien)

1912 Kohlberg-Hütte

1872 erbaut; 6.6.1873 eröffnet; 1923/1924 erweitert

1290 m, A, unterhalb des Kohlbergs (kleine Rückfallkuppe) bei Reichenau a. d. Rax aufgelassen/nicht mehr AV

1931 Fischer-Hütte

S. Reichenau

1911/1912 erbaut; 13.6.1912 eröffnet 1925 oder früher Talherberge Reichenau

486 m, A, in der Bürgerschule in Reichenau a. d. Rax aufgelassen/nicht mehr AV S. Reichenau

2049 m, A, am Hochschneeberg-Gipfel bei Puchberg aufgelassen/nicht mehr AV ÖTK (1931–1945 S. ÖTK Gr. Wien)

1885 erbaut; 19.7.1885 eröffnet; 1901, 1912/1913 erweitert; um 1927 umgebaut 1931 Gloggnitzer Hütte Kloben-Hütte, Skihütte Klobentörl

1548 m, A, am Klobentörl der Rax bei Schwarzau



Rax und Schneeberg-Gruppe

113

Fischer-Hütte des ÖTK, um 1930

aktuell, Kategorie I S. ÖGV

1931 alte Kloben-Hütte gepachtet durch ÖGV Gr. Gloggnitz; 1932/1933 erweitert; 2010 saniert 1931 Habsburg-Haus

1785 m, A, am Grieskogel bei Prein aktuell, Kategorie I S. ÖGV (ab 1931 AV-Sektion)

1898/1899 erbaut; 24.9.1899 feierlich eröffnet; 1912 umgebaut; Anfang 21. Jh. generalsaniert 1931 Karl-Ludwig-Haus Ludwig-Haus

1803 m, A, östlich der Heukuppe bei Neuberg-Kapellen aufgelassen/nicht mehr AV

Kienthaler-Hütte

1884 erbaut durch AG Lackenhofer; 31.8.1884 eröffnet; 12.1.1916 durch ÖTK übernommen; 1933 wegen Baufälligkeit abgetragen

ÖTK (1931–1945 S. ÖTK Gr. Wien)

1876/1877 erbaut; 1902/1903, 1908 u. 1928 erweitert; 2010/2011 generalsaniert 1931 Kienthaler-Hütte Kientaler-Hütte

1380 m, A, am Fuß des Turmsteins bei Hirschwang aufgelassen/nicht mehr AV ÖTK (davor AG Kientaler (1938–1945 S. Austria Gr. AG Kientaler); davor S. ÖTK Gr. AG Kientaler (ÖTK AG Kientaler), davor AG Kientaler)

1896; 13.9.1896 eröffnet; 1935/1936 erweitert 1931 Lackenhofer-Hütte

1945 m, A, auf der Heukuppen bei Kapellen aufgelassen/nicht mehr AV ÖTK (1931–1933 S. ÖTK Gr. Wien; vor 1916 AG Lackenhofer)

114

Rax und Schneeberg-Gruppe

1931 Lakaboden-Hütte

1131 m, A, am Gahns bei Bürg-Vöstenhof aufgelassen/nicht mehr AV ÖTK (1931–1945 S. ÖTK Gr. Wien)

1926 erworben (davor Gasthaus); 1926 eröffnet; vor 1982 abgebrannt 1932 Raxgmoa-Hütte

1858 m, A, neben der Hans-Nemecek-Hütte am Trinksteinsattel bei Prein aufgelassen/nicht mehr AV ÖTK (1932–1945 S. ÖTK, davor AG Raxgmoa)

1913 von den damaligen Grundbesitzern Rupp der AG Raxgmoa die Bewilligung zur Errichtung einer Nothütte erteilt; 1914 erbaut; 1932 von den Grundeigentümern Schoeller der S. ÖTK zur Betreuung u. Erhaltung übergeben; 1955 gemeinsam mit der Hans-Nemecek-Hütte

ins Eigentum des österreichischen Bergrettungsdienstes übergegangen 1936 Gamsecker-Hütte

1328 m, A, bei der Gruberalm neben der ZimmermannHütte bei Kapellen aufgelassen/nicht mehr AV AG Gamsecker (davor S. ÖTK Gr. Wien AG Gamsecker, davor AG Gamsecker)

1895 eröffnet; 1936 Anschluss der AG Gamsecker an S. ÖTK Gr. Wien 1936 Jubiläumsaussicht Jubiläums-Warte

991 m, A, am Geyerstein im Schneeberg-Gahns-Gebiet bei Payerbach in Niederösterreich aufgelassen/nicht mehr AV ÖTK (1936–1945 S. ÖTK Gr. Payerbach)

31.5.1936 feierlich eröffnet (anlässlich des 50-jährigen Bestehens der ÖTK-Gruppe bzw. ÖTK-Sektion Payerbach) 1936 Zimmermann-Hütte Anton-Zimmermann-Hütte

1328 m, A, bei der Gruberalm neben der GamseckerHütte bei Kapellen aufgelassen/nicht mehr AV AG Gamsecker (davor S. ÖTK Gr. Wien AG Gamsecker,

Lackenhofer-Hütte der Alpinen Gesellschaft Lackenhofer

Verein Turner-Bergsteiger Mürzzuschlag (1938–1945 u. 1948–1961 S. Mürzzuschlag)

1906 erbaut durch die Riege Turner-Bergsteiger des Turnvereins Mürzzuschlag, der Pächter des Grunds ist; 1928 Grund erworben durch Turner-Bergsteiger; 1938–1945 eingegliedert in S. Mürzzuschlag; dann vorübergehend betreut durch TV Naturfreunde Kapellen; 1948–1961 Eigentum des ÖAV, betreut durch den 1948 gebildeten Verein Raxalpe der S. Mürzzuschlag; 1961 Vermögen an Verein Raxalpe übertragen; 1962 umbenannt in Verein Turner-Bergsteiger Mürzzuschlag 1938 Peilsteiner-Hütte

1352 m, A, am Waxriegel bei Prein aufgelassen/nicht mehr AV

davor AG Gamsecker)

AG Peilsteiner (1938–1945 S. Wien Gr. Peilsteiner)

1924 erbaut; 1936 Anschluss der AG Gamsecker an S. ÖTK Gr. Wien

21.10.1906 feierlich eingeweiht 1938 Reißtaler-Hütte

1937 Adolf-Kögler-Haus Adolf-Kögler-Hütte

1447 m, A, im Gfölzwald bei Prein aufgelassen/nicht mehr AV

1333 m, A, südwestlich von Puchberg a. Schneeberg aufgelassen/nicht mehr AV

26.5.1889 eröffnet

AG Reißtaler (1938–1945 S. Reißtaler)

ÖTK (1937–1945 S. ÖTK)

1937 erbaut; 17.10.1937 eröffnet

1938 Scheibwald-Hütte

1938 Alpenfreunde-Hütte

1944 m, A, auf der Scheibwaldhöhe bei Payerbach aufgelassen/nicht mehr AV

1602 m, A, am Krummbachstein bei Reichenau-Hirschwang aufgelassen/nicht mehr AV AG Alpenfreunde (1938–1945 S. Alpenfreunde)

AG Reißtaler (1938–1945 S. Reißtaler)

1895 erbaut; 1933 abgebrannt; 1938/1943 Wiederaufbau an anderer Stelle geplant

16.10.1906 eröffnet 1938 Jahn-Hütte

1938 See-Hütte Alte See-Hütte

1312 m, A, an der Südseite der Rax bei Neuberg-Kapellen aufgelassen/nicht mehr AV

1660 m, A, am Raxplateau bei Prein aufgelassen/nicht mehr AV



Rax und Schneeberg-Gruppe

115

S. ÖTK Gr. AG Höllentaler Holzknecht (davor AG Holzknecht)

15.8.1894 eröffnet durch AG Holzknecht; 1938 Zusammenschluss mit AG Höllentaler u. Anschluss an S. ÖTK; nach dem 2. Weltkrieg abgetragen

AG Höllentaler u. Anschluss an S. ÖTK; Jän. 1954 abgebrannt; 1954 neu erbaut 1942 Hans-Nemecek-Hütte Hans-Nemecek-Diensthütte

1938 Sparbacher-Hütte Leopold-Eichelseher-Hütte

1858 m, A, neben der Raxgmoa-Hütte am Trinksteinsattel bei Prein aufgelassen/nicht mehr AV

1248 m, A, am Fadenkogel neben der Edelweiß-Hütte bei Gutenstein aufgelassen/nicht mehr AV

Österreichischer Bergrettungsdienst (davor DAV)

AG Sparbacher (1938–1945 S. Austria Gr. AG Sparbacher)

um 1896 erste Hütte eröffnet; 1925 abgebrannt; 1927 neu erbaut; 7.11.1927 eröffnet; 24.6.1928 eingeweiht; 1936 erweitert

1941/1942 erbaut durch die Landesführung Wien des DAV (als Anbau an die Raxgmoa-Hütte); 1955 gemeinsam mit der Raxgmoa-Hütte ins Eigentum des österreichischen Bergrettungsdienstes übertragen (Diensthütte für den Bergrettungsdienst) 1952 Eckbauer-Hütte

1938 Speckbacher-Hütte Neue Speckbacher-Hütte

1800 m, A, im Taupental bei Reichenau a. d. Rax aufgelassen/nicht mehr AV

1089 m, A, am Kreuzberg bei Breitenstein aufgelassen/nicht mehr AV

1952 Almhütte gepachtet; um 2000 Pachtende

S. Mürzzuschlag

AG Speckbacher (1938–1966 S. Speckbacher)

1927–1929 erbaut (als Ersatz für die Alte SpeckbacherHütte); Sept. 1928 eröffnet

1960 Edelweiss-Hütte am Schneeberg Bergheimat Resi-Tant

1938 Speckbacher-Hütte Alte Speckbacher-Hütte

1235 m, A, am Fadensattel bei Puchberg a. Schneeberg aktuell, Kategorie II

1089 m, A, nahe der Teufelsbadstube westlich des Kreuzbergs bei Breitenstein aufgelassen/nicht mehr AV

1934 durch Resi Gschaider errichtet; April 1945 erhebliche Kriegsschäden; 1960 erworben; 2000 erweitert

S. Edelweiss

AG Speckbacher (1938–1966 S. Speckbacher)

6.10.1907 eröffnet

21 Ybbstaler Alpen

1938 Unterstandshütte am Preiner Gscheid

»Beiderseits des vielgewundenen Ybbstales breiten sich durch tiefe Einschnitte voneinander geschiedene Gebirgsgruppen aus […] Die höheren aus Kalk aufgebauten Gruppen zeigen schwache Plateaubildung, auch Kare. Die Flüsse sind in tiefe Schluchten eingegraben, diese wiederum in dichten Waldflächen versteckt, die Täler sind nur schwach besiedelt. Alle diese Berge sind leicht ersteiglich, der Besuch mit Ausnahme der östlichsten Berge, Ötscher- und Gemeindealpe, nur sehr schwach. Sie sind nur ziemlich umständlich zu erreichen.« Josef Moriggl, Ratgeber für Alpenwanderer, München 1924, 175f.

A, am Preiner Gscheid aufgelassen/nicht mehr AV AG Reißtaler (1938–1945 S. Reißtaler)

nach 1934 erbaut anstelle einer 1902–1934 viel genutzten, abgetragenen Hütte 1938 Wolfgang-Dirnbacher-Hütte Dirnbacher-Hütte

1477 m, A, am Gaislochboden bei Reichenau a. d. Rax aufgelassen/nicht mehr AV ÖTK (1938–1945 S. ÖTK Gr. AG Höllentaler Holzknecht, davor AG Holzknecht)

1914 erbaut durch AG Holzknecht (benannt nach Landtagsabgeordneten Wolfgang Dirnbacher dem Älteren, langjährigem Hüttenwart); 1938 Zusammenschluss mit

116

Ybbstaler Alpen

1888 Aussichtswarte am Prochenberg, erste Ausssichtsplattform der Prochenberg-Hütte

1123 m, A, über dem Dach der Prochenberg-Hütte bei Ybbsitz

aufgelassen/nicht mehr AV S. Waidhofen a. d. Ybbs

1888 erbaut; 16.7.1888 eröffnet; 1905 ersetzt durch neue Warte 1888 Prochenberg-Hütte

1123 m, A, am Prochenberg-Gipfel bei Ybbsitz aktuell, Kategorie I S. Waidhofen a. d. Ybbs

16.7.1888 feierlich eröffnet (Blockbau mit nur einem Raum, am Dach Aussichtsplattform); 1904/1905 neu erbaut (mit Aussichtswarte); 30.7.1905 eröffnet; 1911 erweitert; 9.7.1911 eröffnet; 1987/1988 renoviert u. umgebaut

Prochenberg-Hütte mit Warte

1890 Spindeleben-Warte

1921 Ybbstaler-Hütte Dürrnstein-Hütte, Dürrenstein-Hütte, Wiesenalm-Jagdhütte

1062 m, A, auf der Spindeleben bei Waidhofen aufgelassen/nicht mehr AV

1343 m, A, auf der Wiesenalm bei Göstling aktuell, Kategorie I

S. Waidhofen a. d. Ybbs

S. Austria (davor S. Hochwacht = S. Ybbstaler)

1890 oder davor erbaut durch die Rothschild’sche Forstverwaltung; 1890 in den Besitz der S. Waidhofen übergeben; 1902 neu erbaut; Juni 1902 eröffnet; bald nach dem 1. Weltkrieg zusammengebrochen

1.1.1921 Wiesenalm-Jagdhütte gepachtet; 1921 adaptiert; Sept. 1921 eröffnet; 1922–1925 erweitert; 28.6.1925 eröffnet (als Ybbstaler-Hütte); 1932/1933 erweitert; 1987– 1989 erweitert u. generalsaniert; 27./28.8.1989 feierlich eröffnet

1905 Aussichtswarte am Prochenberg, zweite

1123 m, A, neben der Prochenberg-Hütte bei Ybbsitz aufgelassen/nicht mehr AV S. Waidhofen a. d. Ybbs

1905 erbaut (Ersatz für erste Warte); 1926 erneuert; 12.9.1926 feierlich eingeweiht; vor 1950 zusammengebrochen; (1989 als Ersatz durch Firma Welser OHG zu deren Firmenjubiläum neue – dritte – Prochenberg-Warte errichtet; Eigentum der Marktgemeinde Ybbsitz) 1914 oder früher Studentenherberge der S. Waidhofen

A, wohl in Waidhofen a. d. Ybbs aufgelassen/nicht mehr AV S. Waidhofen a. d. Ybbs

vor dem 1. Weltkrieg eingerichtet; 1919 nach dem Krieg wieder eröffnet; 1925 geschlossen, weil kein geeigneter Raum mehr zu finden war

1931 Amstettner Hütte, alte

1005 m, A, auf der Forsteralm nahe der neuen Amstettner Hütte bei Gaflenz aufgelassen/nicht mehr AV S. Amstetten

1931 alte Hütte auf der Forsteralm adaptiert (zur Hälfte im Besitz der Jagdhüttenbesitzerin Forster); 26.12.1931 eröffnet; 1948 durch Kriegs- und Nachkriegsereignisse zerstörte Hütte wiedererrichtet; um 1970 Dienststelle des BRD Amstetten 1931 Hochkar-Schutzhaus Kremser Hütte, Hochkar-Haus

1491 m, A, nordöstlich des Hochkars bei Göstling aufgelassen/nicht mehr AV ÖTK (1931–1945 S. ÖTK Gr. Krems-Stein)

1890 errichtet; 1921, 1924 erweitert 1921 Schnabelberg-Warte

980 m, A, am Schnabelberg bei Waidhofen aufgelassen/nicht mehr AV S. Waidhofen a. d. Ybbs (davor ÖTK Waidhofen)

1905 errichtet durch ÖTK Waidhofen; 1921 durch S. Waidhofen übernommen; 1926 dem Turnverein Lützow zur Ausgestaltung als Skihütte übergeben



1931 Igler-Hütte

1264 m, A, auf der Gemeindealpe bei Mitterbach aufgelassen/nicht mehr AV ÖTK (ab 1931 S. ÖTK Gr. Mariazell)

seit 1928 offene Unterstandshütte; vor 1943 aufgelassen

Ybbstaler Alpen

117

Terzer-Haus, um 1960

Aushubarbeiten für den Bau der neuen Amstettner Hütte, Mai 1957

1931 Ötscher-Schutzhaus

1933 oder früher Almhütte von Gemeinde St. Anton bei Scheibbs für die Wintermonate zur Verfügung gestellt; um 1943 »auf Kriegsdauer gesperrt«

1418 m, A, an der Ötscher-Westseite bei Lackenhof aufgelassen/nicht mehr AV ÖTK (1931–1945 S. ÖTK Gr. Wien)

1884 altes Haus unentgeltlich übernommen durch den ÖTK von Baron Albert Rothschild; 1886/1887 erweitert (Einrichtung durch AG Lackenhofer gestiftet); 29.5.1887 eröffnet; 1926 Schenkung des Baugrundes (Baron Rothschild) u. Neubau des Hauses; 1926 Neubau eröffnet; 1928 Eishaus gebaut 1931 Terzer-Haus Schutzhaus auf der Gemeindealpe

1932 Farnboden-Hütte Farnboden-Skihütte, Fahrenboden

1283 m, A, am Farnboden bei Mariazell aktuell, Sektionshütte S. Mariazellerland (= S. ÖTK Mariazell, davor Wintersportverein Mariazell)

1926/1927 erbaut; gepachtet durch Wintersportverein Mariazell; 1.10.1932 gepachtet durch S. ÖTK Gr. Mariazell; Dez. 1932 eröffnet; 1932/1933 erweitert

1632 m, A, auf der Gemeindealpe bei Mitterbach-Seerotte aufgelassen/nicht mehr AV

1959 Amstettner Hütte, neue

S. ÖGV (ab 1931 AV-Sektion)

922 m, A, auf der Forsteralm bei Gaflenz aktuell, Kategorie I

1913 erbaut; 16.11.1913 feierlich eröffnet; 1917 in TerzerHaus umbenannt (nach Vorstand Terzer); 1958/1959 erweitert (Veranda); Anfang 21. Jh. an Lifterrichtungsgesellschaft verkauft 1931 Urlinger-Warte

844 m, A, am Blassenstein bei Scheibbs aufgelassen/nicht mehr AV ÖTK (1931–1945 S. ÖTK Gr. Scheibbs)

1888 hölzerne Warte erbaut; 26.8.1888 eingeweiht (durch Propst Paul Urlinger, Ehrenmitglied der Sektion Scheibbs, nach diesem benannt); wegen Baufälligkeit Neubau aus Stein; 9.8.1903 feierlich eingeweiht; 1936, 1963–1966, 2006 renoviert 1932 oder früher Hochberneck-Skihütte

1000 m, A, im Klauswald bei St. Anton a. d. Jeßnitz aufgelassen/nicht mehr AV S. ÖTK Gr. Scheibbs

118

Ybbstaler Alpen

S. Amstetten

1957–1959 erbaut (wegen des leidigen 50:50 Besitzverhältnisses bei der alten Hütte); Weihnachten 1959 erstmals geöffnet; 1991–1993 generalsaniert 1975 Halter-Hütte

1340 m, A, auf der Dürrensteinalm unweit der YbbstalerHütte bei Göstling aufgelassen/nicht mehr AV S. Austria (zuvor S. Waidhofen a. d. Ybbs)

1975 gepachtet durch die OG Göstling der S. Waidhofen; 1979 Pacht verlängert; mit 1.1.1983 Wechsel der OG zur S. Austria (1991 Umbenennung in OG Oberes Ybbstal); 1995 Pachtende

22 Türnitzer Alpen »Das Bergland zwischen Erlauf und Traisen hat nur mehr Vorgebirgscharakter und übersteigt nirgends die Höhe von 1400 m. Die höheren Gruppen liegen kranzförmig um das Türnitzer Tal […] und erfreuen sich Sommer und Winter eines regen Besuchs. Josef Moriggl, Ratgeber für Alpenwanderer, München 1924, 177. 1931 Annaberger Haus Annaberger Hütte

1377 m, A, am Tirolerkogel bei Annaberg aktuell, Kategorie I S. ÖGV (ab 1931 AV-Sektion)

1908 erbaut; 13.9.1908 feierlich eröffnet; 1929/1930 umgebaut; 7.9.1930 feierlich eröffnet; 15./16.7.1976 fast ganz abgebrannt; 1983–­1986 wieder aufgebaut; 2015/2016 Neubau; Juni 2016 feierlich eröffnet 1931 Edelweiß-Hütte Bürgeralm-Hütte

A, auf der Bürgeralpe bei Mariazell aufgelassen/nicht mehr AV S. Mariazellerland (= S. ÖTK Mariazell, vor 1931 ÖTK Mariazell)

1891 erbaut durch ÖTK Mariazell; 1897 erweitert; 1981 verkauft an Schwebebahnen AG Mariazell

Die Franz-Karl-Warte auf der Bürgeralpe bei Mariazell

1931 Franz-Karl-Warte Erzherzog-Johann-Warte

1267 m, A, auf der Bürgeralpe bei Mariazell aufgelassen/nicht mehr AV S. Mariazellerland (= S. ÖTK Mariazell, vor 1931 ÖTK Mariazell)

4.9.1910 feierlich eingeweiht durch ÖTK Mariazell (errichtet als Ersatz für den 1881 übernommenen, einsturzgefährdeten Vorgängerbau); 1959 in Erzherzog-JohannWarte umbenannt; 1981 erworben durch Schwebebahnen AG Mariazell 1931 Julius-Seitner-Hütte Seitner-Hütte, Eisenstein-Hütte

1185 m, A, am Eisenstein bei Türnitz aktuell, Kategorie I S. ÖGV (ab 1931 AV-Sektion)

1910 erbaut; 4.9.1910 feierlich eröffnet; 1912 umbenannt in Seitner-Hütte (nach dem langjährigen Leitungsmitglied des ÖGV und Miterschließer der Traisentaler Berge);



Julius-Seitner-Hütte

März 1933 bis auf Grundmauern abgebrannt; 1934 in vergrößerter Form wieder errichtet; 30.9.1934 feierlich eröffnet; 2005–2008 erweitert u. saniert 1931 Kaiserkogel-Hütte Ritzengruber-Hütte, Franz-Ritzengruber-Hütte

723 m, A, am Kaiserkogel bei Eschenau aufgelassen/nicht mehr AV

Türnitzer Alpen

119

1979 Grüntalkogel-Hütte

886 m, A, am Grüntalkogel bei Texingtal-Plankenstein aktuell, Kategorie I S. Melk OG Texing

1978/1979 erbaut; 24.6.1979 eröffnet; 1999 umgebaut; 5.9.1999 wiedereröffnet; erweitert u. saniert

23 Gutensteiner Alpen Enzian-Hütte am Kieneck

ÖTK (1931–1945 S. ÖTK Gr. St. Pölten)

1919 alte Hütte (Ritzengruber-Hütte) erbaut (unter Verwendung einer angekauften Baracke des aufgelösten Kriegsgefangenenlagers in Spratzern); 9.11.1919 eröffnet; 1925, 1933 erweitert; 21.3.1935 abgebrannt; Okt. 1935 wieder eröffnet 1931 Türnitzer Hütte

1372 m, A, am Türnitzer Höger bei Türnitz aktuell, Kategorie I S. ÖGV (ab 1931 AV-Sektion)

1895 erbaut; 1.9.1895 eröffnet; 15.9.1907 Zubau eröffnet; 1924 renoviert; um 1935, 2000 erweitert 1933 oder früher Burgerhof-Warte

836 m, A, am Greinberg bei Scheibbs in Niederösterreich aufgelassen/nicht mehr AV

»Es finden sich in dem ausgedehnten Waldgebirge auch einige Felswände, welche den Wiener Turisten vielfach als Klettergärten dienen und überaus stark besucht sind. Unzählige Bezeichnungen weisen die Wege und zahlreiche Vereins- und private Unterkunftshäuser sorgen für Unterkunft in diesem Voralpengebiete.« Josef Moriggl, Von Hütte zu Hütte, Band 6, 2. Auflage Leipzig 1925, 347. 1912 Enzian-Hütte am Kieneck

1107 m, A, am Kieneck bei Pernitz-Thal aktuell, Kategorie I S. Enzian (= AG Enzian)

1896/1897 erbaut durch AG Enzian (am Dach befand sich eine Aussichtsplattform/Warte, die später abgetragen wurde); 4.7.1897 eröffnet; 1904, 1923 erweitert; ab 1912 AV-Sektion; 1977–1981 umgebaut 1931 Araburg-Aussichtsturm Aussichtsturm auf der Araburg

S. ÖTK Gr. Scheibbs

A, auf der Araburg bei Kaumberg aufgelassen/nicht mehr AV

1937 oder früher Ottokar-Kernstock-Warte

ÖTK (1931–1945 S. ÖTK Triestingtal; davor AG D’Araburger)

A, auf der Bürgeralpe bei Mariazell aufgelassen/nicht mehr AV S. ÖTK Gr. Mariazell

1938 Otto-Kandler-Haus Kandler-Haus, Unterkunftshaus auf dem Hohenstein

1195 m, A, am Hohenstein bei Lilienfeld-Zögersbach aktuell, Kategorie I S. St. Pölten (davor ab 1938 S. ÖGV Gr. Ennsecker, davor

im 19. Jh. Bergfried der mittelalterlichen Burgruine begehbar gemacht durch Johann Petrossy; 1901 Bergfried ausgebaut zu Aussichtswarte durch AG d’Araburger; 1925 Anschluss der AG an ÖTK Triestingtal; 1945 Kriegsschäden; 1948, 1976 Brandschäden 1931 Berndorfer Hütte

967 m, A, auf der Hohen Mandling bei PernitzFeuchtenbach aktuell, Kategorie I

AG D’Ennsecker)

S. ÖGV (ab 1931 AV-Sektion)

1905 erbaut durch AG d’Ennsecker (benannt nach einem verdienten Obmann der AG); 1922–1925 erweitert; 20.9.1925 feierlich eröffnet; ab 1952 in Verwaltung der S. Sankt Pölten; 1955 erworben; 1989 Toiletteanlage errichtet; 1998 eröffnet nach Terrassenneubau

1922–1924 erbaut; 1923 Rohbau vollendet u. Hütte provisorisch der Benützung übergeben; 1924 Bau vollendet; 27.7.1924 feierlich eröffnet; Nov. 2007 zerstört (Brand)

120

Gutensteiner Alpen

1931 Franziska-Warte

1037 m, A, am Hocheck beim Geitner-Haus bei Furth a. d. Triesting aufgelassen/nicht mehr AV ÖTK (1931–1945 S. ÖTK Gr. Triestingtal)

1881 Aussichtswarte u. unter der Warte eine kleine Schutzhütte errichtet (durch Dr. Jacob Rappaport); 10.7.1881 eröffnet durch ÖTK (benannt nach der Gemahlin Dr. Rappaports); 1897 u. 1923 Warte neu errichtet; 1927 als Triangulierungspunkt auserwählt und hergerichtet; 1973/1974 neu erbaut durch ÖTK Triestingtal als Meyringer-Warte 1931 Gauermann-Hütte

1155 m, A, am Plattenstein bei Miesenbach aufgelassen/nicht mehr AV

Lilienfelder Hütte, 1952

1931 Kaspar-Geitner-Haus Geitner-Haus

Grünbach, davor AG Waldegger)

1036 m, A, am Hocheck bei Altenmarkt-Thenneberg aufgelassen/nicht mehr AV

1908 erbaut durch AG Waldegger; 1908 eröffnet; 2.7.1927 nach Auflösung der AG Waldegger ins Eigentum des ÖTK übergegangen; 1928/1929 erweitert

1904 alte Hütte eröffnet (jetzt Stall); 1907 Neubau; 1.9.1907 eröffnet; 1911 erweitert

1931 Gfieder-Warte

1931 Lilienfelder Hütte

609 m, A, am Gfiederberg bei Ternitz aufgelassen/nicht mehr AV

956 m, A, am Gschwendt bei Lilienfeld-Hintereben aktuell, Kategorie I

ÖTK (1931–1945 S. ÖTK Gr. Wien bzw. Gr. Puchberg-

ÖTK (1931–1945 S. ÖTK Gr. Triestingtal)

ÖTK (1931–1945 S. ÖTK Gr. Östliches Schneeberggebiet)

S. ÖGV (ab 1931 AV-Sektion; zwischenzeitlich S. Tulln)

1887 erstmals errichtet; 8.9.1887 feierlich eröffnet; 1903 beschädigt (Blitzschlag); 1927 renoviert; 1952 u. 1988 abgetragen u. neu errichtet

1926/1927 erbaut durch ÖGV; 12.12.1926 bereits geöffnet; 1927 feierlich eröffnet; um 1935 vergrößert; 1969 erworben durch S. Tulln, jedoch Rückgabe gegen finanzielle Abgeltung auf Wunsch des Verkäufers noch vor Abschluss der Sanierungsarbeiten; 2005–2009, 2012/2013 saniert

1931 Hainfelder Hütte

924 m, A, am Kirchenberg bei Hainfeld aufgelassen/nicht mehr AV

1931 Lindkogler-Hütte

ÖTK (1931–1945 S. ÖTK Gr. Hainfeld)

927 m, A, auf der Vorderen Mandling bei Waldegg-Oed aufgelassen/nicht mehr AV

1915 alte Hütte erbaut; 1915 eröffnet; 1925 neue Hütte erbaut; 8.9.1925 eröffnet; 1928 Innenausbau

AG Lindkogler (um 1931 ÖGV, 1938–1945 S. Bergsteigervereinigung)

1931 Hubertus-Haus

ab 1925 errichtet; um 1945 zerstört

946 m, A, an der Hohen Wand bei Unterhöflein aktuell, Kategorie I

1931 Reisalpen-Schutzhaus Reisalpen-Haus

S. ÖGV (ab 1931 AV-Sektion; davor AG Hubertus)

1923 erbaut durch AG Hubertus; 1923 eröffnet; 1927 Anschluss AG Hubertus an ÖGV; 1927 restliche Bauarbeiten erledigt; 1929–1933 wiederholt erweitert; 1980–1983 renoviert



1390 m, A, auf der Reisalpe bei Hohenberg aufgelassen/nicht mehr AV ÖTK (1931–1945 S. ÖTK Gr. St. Pölten bzw. Gr. Wien)

1898 erbaut; 8./9.10.1898 eröffnet; 1905 erweitert; 7.9.1905 eröffnet; 1932 Stall erbaut

Gutensteiner Alpen

121

Reisalpen-Schutzhaus des ÖTK, vor 1920

Wilhelm-Eichert-Hütte des ÖTK, um 1916

1931 Unterberg-Haus

1933 oder früher Touristenheim Almesbrunnberg Almesbrunnberg-Touristenunterkunft

1170 m, A, am Unterberg bei Pernitz-Muggendorf aufgelassen/nicht mehr AV ÖTK (1931–1945 S. ÖTK Gr. Wien)

1886 erbaut; 22.8.1886 eröffnet; 1889 Stall gebaut; 1898, 1910/11 erweitert; 21.5.1911 Zubau eröffnet; 1930 erweitert 1931 Waldegger-Hütte

1002 m, A, auf der Hohen Wand bei Waldegg aufgelassen/nicht mehr AV S. ÖTK Gr. Vindobona (ab 1931 AV)

1886 errichtet; 1925 erweitert; 1932 aufgelassen wegen Grundkündigung 1931 Wilhelm-Eichert-Hütte Eichert-Hütte

1052 m, A, auf der Großen Kanzel bei Hohe Wand aufgelassen/nicht mehr AV ÖTK (1931–1945 S. ÖTK Gr. Wiener Neustadt)

1899 errichtet; 23.7.1899 eröffnet; 1902–1911 mehrmals erweitert; 1927 erweitert 1932 oder früher Mühlleiten-Hütte

820 m, A, am Höherberg bei Hainfeld aufgelassen/nicht mehr AV S. St. Pölten

700 m, A, am Kreuthsattel bei Pernitz-Muggendorf aufgelassen/nicht mehr AV S. ÖTK Gr. Triestingtal

1933 oder früher Touristenquartier Almesbrunnberg, altes Almesbrunnberg-Touristenunterkunft

A, am Almesbrunnberg bei Pernitz-Muggendorf aufgelassen/nicht mehr AV S. ÖTK Gr. Triestingtal

gemietet; 1934 geräumt 1935 Fozeben-Skihütte Mandling-Skihütte

735 m, A, auf der Fozeben der Hohen Mandling bei Pernitz-Feuchtenbach aktuell, Kategorie I S. Berndorf-Stadt (S. Berndorf)

1935 erbaut; 20.10.1935 eingeweiht 1936 Almbrüder-Hütte

1038 m, A, auf der Hohen Wand aufgelassen/nicht mehr AV S. ÖGV (davor AG Almbrüder)

1912 eingeweiht; 1936 AG Almbrüder dem ÖGV als Gruppe beigetreten

vor 1943 Skiheim aufgelassen 1933 oder früher Rosegger-Warte

A, am Petersberg bei Pernitz in Niederösterreich aufgelassen/nicht mehr AV S. ÖTK Gr. Pernitz

1938 Bernhuber-Hütte

720 m, A, am Großen Kitzberg bei Pernitz aufgelassen/nicht mehr AV AG Bergfreunde 1918 (1938–1945 S. Alpenfreunde Gr. Bergfreunde)

Sept. 1920 eröffnet; 1924, 1927, 1932 erweitert; 1938

122

Gutensteiner Alpen

Anschluss der Alpinen Gesellschaft »Bergfreunde 1918« an die S. Alpenfreunde 1938 Herrgottschnitzer-Haus Herrgottschnitzer-Hütte

828 m, A, am Wandeck auf der Hohen Wand bei Waldegg-Dreistetten aufgelassen/nicht mehr AV AG D’Herrgottschnitzer (1938–1945 S. Herrgottschnitzer)

1938 Hochwandler-Hütte

1120 m, A, auf dem Plackles (Hohe Wand) bei Grünbach a. Schneeberg aufgelassen/nicht mehr AV AG Hochwandler (ab 1938 S. ÖGV)

Hermann-Rudolf-Hütte (Schwarzwaldeck-Haus der AG Gams­ veigerl)

1940 oder früher Payerbacher Hütte

1913 feierlich eröffnet

1135 m, A, am Plackles (Hohe Wand) bei Höflein aufgelassen/nicht mehr AV

1938 Schwarzwaldeck-Haus Hermann-Rudolf-Hütte, Rudolf-Hütte

Bergsteigervereinigung (S. Bergsteigervereinigung)

1069 m, A, am Schwarzwaldeck bei Kleinzell-Ebenwald aufgelassen/nicht mehr AV AG Gamsveigerl (1938–1945 S. Gamsveigerl)

1913 errichtet; 28.9.1913 eröffnet; 1927 erweitert

1959 oder früher Steinhofberg-Hütte AV-Jugendhütte am Steinhofberg

965 m, A, am Steinhofberg bei Lilienfeld aktuell, Jugendherberge/Jugendheim S. St. Pölten (davor Niederösterr. AV-Jugend)

1938 Stoanwandler-Hütte Stoawandler-Hütte

alte Hütte zunächst der niederösterreichischen AV-Jugend zugänglich gemacht; 1959 gepachtet; nach 1986 saniert

870 m, A, am Rastkreuzsattel bei Grünbach aufgelassen/nicht mehr AV

1969 Eisensteinhöhle-Haus Haus Eisensteinhöhle

S. ÖGV (davor AG Stoanwandler)

seit 1.11.1967 gesperrt (privat verpachtet); Anfang der 1980er-Jahre abgetragen u. wesentliche Teile für den Wiederaufbau des neuen Annaberger Hauses verwendet

407 m, A, am Größenberg-Ostabhang bei Bad Fischau aktuell, Kategorie III S. Wiener Neustadt (davor S. Allzeit Getreu)

1969 erbaut 1938 Waldfreunde-Hütte auf der Hohen Wand Hohe-Wand-Hütte

1072 m, A, auf der Hohen Wand bei Höflein aufgelassen/nicht mehr AV

1976 Ries-Hütte

AG Waldfreunde (1938–1945 S. Waldfreunde)

1297 m, A, bei der Breiten Ries am Schneeberg bei Losenheim aktuell, Sektionshütte

1910 erbaut; 10.9.1910 eröffnet; 1928 Umbau; 8.9.1928 eröffnet

17.11.1976 gepachtet

S. Burgenland

1939 Ortler-Hütte

900 m, A, an der Völlerin bei Hohe Wand-Maiersdorf aufgelassen/nicht mehr AV AG Ortler (ab 1939 S. ÖTK Gr. Wiener-Neustadt AG Ortler)

Hütte der AG Ortler; 1939 der S. ÖTK Gr. Winter-Neustadt angeschlossen



Gutensteiner Alpen

123

A, am Hohen Lindkogel bei Alland aufgelassen/nicht mehr AV ÖTK (1931–1945 S. ÖTK Gr. Baden)

1856 steinerner Aussichtsturm durch Simon Georg Freiherr von Sina errichtet; 1957 dem Verschönerungskomitee der Stadt Baden geschenkt; ab 1887 durch ÖTK Baden gepachtet; 1897 Turmhüttchen (Windfang) errichtet durch Stadt Baden; 1905 Grundstück geht in Besitz des ÖTK Baden über; 1930 Sturmschaden; 1986 umbenannt in Sina-Warte

Alpenvereinsheim und Jugendherberge Ranzenbach

24 Wienerwald »Das letzte Glied der nördlichen Ostalpen, ein niedriges, waldreiches Sandstein(Flysch)gebirge, das im Schöpfel (893 m) seine größte Höhe erreicht. Die Lunge Wiens, ein herrliches Wandergebiet mit ausgezeichneten Wegbezeichnungen, aber bescheidenen Unterkünften und nur am Rande von Bahnlinien umgeben. Wer mehr als nur halbtägige Wanderungen (besonders Werktags) unternimmt, kann dem Massenausflugsverkehr im Weichbild der Stadt Wien entfliehen.« Josef Moriggl, Ratgeber für Alpenwanderer, München 1924, 179. 1929 AV-Heim u. Jugendherberge Ranzenbach

480 m, A, in Ranzenbach bei Klausen-Leopoldsdorf aufgelassen/nicht mehr AV

1931 Eisernes-Tor-Schutzhaus Schutzhaus Eisernes Tor

847 m, A, am Hohen Lindkogel bei Alland aufgelassen/nicht mehr AV ÖTK (1931–1945 S. ÖTK Gr. Baden)

1883/1884 erbaut; 3.8.1884 feierlich eröffnet; 1899, 1904, 1921 erweitert; 1930 Sturmschaden 1931 Gaisberg-Hütte Wintersport-Hütte auf dem Gaisberg, Bergsteigerheim Gaisberg

520 m, A, am Gaisberg bei Kaltenleutgeben aufgelassen/nicht mehr AV S. ÖGV (ab 1931 AV-Sektion)

1917 Hütte gepachtet; Dez. 1921 neue Hütte errichtet durch Wintersportvereinigung (der späteren Skivereinigung) des ÖGV; Mitte 1930er-Jahre vorwiegend Stützpunkt für die Mannschaften des Alpinen Rettungsausschusses

S. Austria, S. Wiener Lehrer u. S. Wien

1929 gepachtet u. adaptiert durch S. Austria, S. Wien u. S. Wiener Lehrer; 17.11.1929 in Betrieb genommen; 1.6.1930 feierlich eröffnet; 1932–1934 erweitert 1930 Kammersteiner-Hütte

572 m, A, am Hinteren Föhrenberg bei Perchtoldsdorf aktuell, Kategorie III S. Liesing-Perchtoldsdorf (davor S. Austria, davor AG Kammersteiner)

1912 erbaut neben der Josefs-Warte (dadurch wurde der Schutzraum in der Warte entbehrlich); ab 1930 S. Austria Gr. AG Kammersteiner; 1949 Verwaltung der Hütte der S. Liesing-Perchtoldsdorf übertragen; 1956 Hütte endgültig übergeben; um 1960 bedeutend erweitert; 1988–1991, 1998–2000 renoviert

1931 Habsburg-Warte Hermannskogel-Warte

542 m, A, am Hermannskogel in Wien-Döbling aufgelassen/nicht mehr AV ÖTK (1931–1945 S. ÖTK Gr. Wien)

1888 erbaut; 6.10.1889 eröffnet; 1900 generalsaniert; 1938 umbenannt in Hermannskogel-Warte; 1945 Kriegsschaden; 1947 wieder benützbar; 1972 unter Denkmalschutz gestellt; 1974 Beschluss zur Rückbenennung 1931 Josef-Leitner-Warte Peilstein-Warte

716 m, A, am Peilstein bei Weissenbach-Schwarzensee aufgelassen/nicht mehr AV S. ÖGV (ab 1931 AV-Sektion)

1931 Aussichtsturm auf dem Eisernen Tor Sina-Warte

124

Wienerwald

1895 erbaut; kleine Hütte unter der Warte errichtet (siehe Unterstandshütte unter der Peilstein-Warte); 1926 Instandsetzung abgeschlossen; 4.7.1926 feierlich eröffnet

Peilstein-Warte (Josef-Leitner-Warte) mit Unterstandshütte

u. in Josef-Leitner-Warte umbenannt (nach Obmann der ÖGV Gr. Baden); 1932 morsche Warte komplett neu aufgebaut; 10.4.1945 beschädigt; 1947 abgetragen

1914 erbaut; 12.7.1914 eröffnet

1931 Josefs-Warte

1931 Matras-Warte Franz-Eduard-Matras-Warte, Schöpfl-Warte, Kaiser-FranzJosef-Warte

575 m, A, am Hinteren Föhrenberg neben der Kammersteiner-Hütte im südlichen Wienerwald bei Perchtoldsdorf aktuell, Aussichtswarte Gemeinde u. S. Liesing-Perchtoldsdorf (davor S. ÖGV/ÖGV)

Sommer 1891 erbaut durch NÖGV gemeinsam mit dem Verschönerungsverein Perchtoldsdorf (Eisenkonstruktion als Ersatz für alte hölzerne Josefs-Warte des Verschönerungsvereins); 13.9.1891 feierlich eröffnet (erstes Bauwerk des ÖGV, nach dem Anatom u. Wohltäter Josef Hyrtl benannt); bis zur Eröffnung der Kammersteiner-Hütte 1912 befand sich zwischen den Turmbeinen eine hölzerne Schutzhütte); 1997 renoviert durch die Gemeinde Perchtoldsdorf (= jetzige Eigentümerin, durch S. LiesingPerchtoldsdorf mitbetreut); unter Denkmalschutz 1931 Klesheim-Warte

A, am Pfaffstättner Kogel neben der Rudolf-ProkschHütte bei Pfaffstätten aktuell, Aussichtswarte



S. ÖGV (ab 1931 AV-Sektion)

893 m, A, am Schöpfl bei Hitzing-Höllersdorf aufgelassen/nicht mehr AV ÖTK (1931–1945 S. ÖTK Gr. Wienerwald)

1865 errichtet durch Forstärar; 1886/1887 renoviert durch ÖTK-Sektionen Triestingtal u. Wienerwald; 19.6.1898 erneuerte Warte feierlich eröffnet (Kaiser-Franz-JosephWarte benannt); 23.10.1932 im Rahmen einer Feier umbenannt in Matras-Warte (nach ÖTK-Präsident Franz Eduard Matras); 1945 beschädigt; 1950 ausgebessert; 1974 generalsaniert; 2008 saniert 1931 Peilstein-Haus

716 m, A, am Peilstein bei Weissenbach-Schwarzensee aktuell, Kategorie I S. ÖGV (ab 1931 AV-Sektion)

1926 als Wirtshaus eröffnet; 1927 erworben durch ÖGV; 18.9.1927 feierlich übernommen; 1928 erweitert; 1936 Schlafhaus erbaut; 27.9.1936 eingeweiht

Wienerwald

125

1951 Unterstandshütte bestehend (Warte bereits 1947 abgetragen) 1932 Teufelstein-Hütte Teufelsstein-Hütte

547 m, A, nordwestlich des Teufelsteines bei Perchtoldsdorf aktuell, Kategorie III S. Teufelstein-Perchtoldsdorf (davor S. ÖGV)

1931/1932 erbaut durch S. ÖGV Gr. Perchtoldsdorf; 12.6.1932 eröffnet; ab 1980 S. Teufelstein Rudolf-Proksch-Hütte mit Klesheim-Warte, vor 1933

1933 oder früher Gustav-Jäger-Warte

1931 Rudolf-Proksch-Hütte Proksch-Hütte

A, auf dem Jochgrabenberg bei Pressbaum aufgelassen/nicht mehr AV

541 m, A, am Pfaffstättner Kogel bei Pfaffstätten aktuell, Kategorie III

vor 1943 abgetragen

S. ÖGV (ab 1931 AV-Sektion)

1933 Schutzhaus u. Jugendheim Wildegg AV-Jugendherberge Wildegg, Schutzhaus Wildegg

1930 fertiggestellt (benannt nach dem ehemaligen Obmann des ÖGV Gr. Baden); 11.5.1930 feierlich eröffnet; 1979/1980 erweitert 1931 Schöpfl-Schutzhaus Franz-Krebs-Schutzhaus

872 m, A, am Schöpfl bei Hitzing-Höllersdorf aufgelassen/nicht mehr AV ÖTK (1931–1945 S. ÖTK Gr. Wienerwald)

1906 altes Haus erbaut; 6.8.1906 eröffnet; 1.11.1921 abgebrannt; 1922/1923 neues Haus erbaut; 15.7.1923 eröffnet

S. ÖTK Gr. Wienerwald

440 m, A, unterm Kreuzsattel bei Sittendorf aufgelassen/nicht mehr AV S. Austria (davor DuOeAV)

Ende 1933 eröffnet; um 1948 nicht zugänglich; 1993 Terrasse saniert; dann aufgelassen 1935 Nordwiener Hütte Wagramer Hütte, Deutsch-Wagramer Hütte

483 m, A, am Wolfgeistberg bei Pottenstein aufgelassen/nicht mehr AV S. ÖGV

1931 Tulbingerkogel-Warte

450 m, A, auf dem Tulbingerkogel bei Tulbing aufgelassen/nicht mehr AV

1935 eröffnet durch S. ÖGV Gr. Deutsch-Wagram; 1947 übernommen durch S. ÖGV Gr. Nordwien u. umbenannt; 2012 Hütte nach Auflösung der ÖGV-Ortsgruppe an Grundbesitzer abgegeben

S. ÖGV (ab 1931 AV-Sektion)

1866 kleine Warte errichtet; 1895 abgetragen; 1897 durch NÖGV (ÖGV) neu errichtet; 18.7.1897 feierlich eröffnet; um 1943 nicht zugänglich; (jetzt steht an deren Stelle die Leopold-Figl-Warte)

1936 oder früher Marchfelder-Hütte

1931 Unterstandshütte unter der Peilstein-Warte

Sektionshütte

716 m, A, am Peilstein bei Weissenbach-Schwarzensee aufgelassen/nicht mehr AV

1938 Buchberg-Hütte

S. ÖGV (ab 1931 AV-Sektion)

464 m, A, am Buchberg bei Maria Anzbach aufgelassen/nicht mehr AV

A, bei Weißenbach-Neuhaus aufgelassen/nicht mehr AV S. ÖGV

1895 oder etwas später kleine mit Schindeln verkleidete Schutzhütte zwischen den vier Turmbeinen der PeilsteinWarte erbaut; 1932 kleine Bauernstube eingerichtet; bis

126

Wienerwald

S. ÖGV (davor AG Wildegger)

von der AG Wildegger betrieben; ab 1938 Gruppe des S. ÖGV; 1949 zerstört (Brand) 1938 Falkensteiner-Hütte

600 m, A, am Hasenriegel bei Neustift-Innermanzing aufgelassen/nicht mehr AV Alpiner Verein Falkensteiner (1938–1945 S. ÖGV Gr. Falkensteiner)

1938 Hagentaler-Hütte

A, bei Brand-Laaben aufgelassen/nicht mehr AV

Jugendherberge Wildegg

S. ÖGV (davor AG Hagentaler)

Hütte der Gruppe Alpine Gesellschaft Hagentaler 1938 Hegerberg-Hütte Johann-Enzinger-Schutzhaus

651 m, A, am Hegerberg bei Böheimkirchen aufgelassen/nicht mehr AV

170 m, A, in Tulln a. d. Donau in Niederösterreich aktuell, Kategorie III S. Tulln

1968–1970 Bootshaus erbaut (Vereinslokal, Booteinstellung); 11.12.1982 Bootshaus einige Meter versetzt (wegen Kraftwerksbau); Sept. 1983 eingeschränkt benutzbar; 3.10.1986 nach Ausbau zur Herberge feierlich eingeweiht

ÖTV (1938–1945 S. Reißtaler, davor Christlicher ArbeiterTouristenverein)

2012 Kampthaler-Hütte

15.6.1930 feierlich eingeweiht durch OG St. Pölten des Christlichen Arbeiter-Touristenvereins; 1938 erworben durch S. Reißtaler

313 m, A, in Breitenfurt b. Wien aktuell, Jugendherberge/Jugendheim

1938 Lugauer-Hütte

30.6.2012 eröffnet durch S. Edelweiss Familiengruppe Breitenfurt

S. Edelweiss

A, beim Buchberg aufgelassen/nicht mehr AV AG Lugauer (1938–1945 S. ÖGV Gr. Lugauer)

1938 Triestingtaler-Hütte

A, im Wienerwald aufgelassen/nicht mehr AV S. ÖGV (davor Alpiner Verein Triestingtaler)

1938 Alpiner Verein Triestingtaler an S. ÖGV angeschlossen 1951 Hans-Nemecek-Hütte

524 m, A, ober der Gießhübler Heide bei Gießhübl aufgelassen/nicht mehr AV S. ÖGV

1951 errichtet durch S. ÖGV Gr. Favoriten; 1955 wird Gruppe als Wiener Gebirgsfreunde selbständig 1986 AV-Haus Donaulände Sepp-Brezina-Haus, Bootshaus in Tulln



Wienerwald

127

Zentrale Ostalpen 25 Rätikon »Frühzeitig hat der Rhätikon das Interesse der Touristen erregt; die mächtige Scesaplana mit ihrem gleissenden Ferner, der Felsbau des Zuges Drusenfluh-Sulzfluh, die kühne Zimbaspitze lockten zum Besuche, und die herrlichen Bilder, die sich in den Thälern boten, fesselten Jeden, der dem Rufe folgte. […] Der Hauptgipfel, die Scesaplana, mit dem wundervollen Lünersee zu Füssen, zu dem man durch das grossartige Brandnerthal wandert, war natürlich das erste Objekt der Thätigkeit der Sektion [Vorarlberg]. Im Jahre 1870 entstand die Unterkunftshütte am Lünersee – eine der ersten des D.A.-V.« Johannes Emmer, Zeitschrift des DuOeAV 1894, 275f.

Douglass-Hütte am Lünersee

1899 Lindauer Hütte

1871 Douglass-Hütte, alte Lünersee-Hütte, Unterkunftshütte am Lünersee, DouglaßHütte, Douglas-Hütte

1744 m, A, auf der oberen Sporeralm nordwestlich der Sulzfluh bei Tschagguns aktuell, Kategorie I

1969 m, A, auf der Alpe Lünersee oberhalb des Lünersees (nun im Lünersee) bei Vandans aufgelassen/nicht mehr AV

1898/1899 erbaut; 16.8.1899 eingeweiht; 1908/1909 Neubau Schlafhaus; wiederholt erweitert

S. Lindau

S. Vorarlberg

24.7.1870 Baubewilligung erteilt; 1870 erbaut als Unterkunftshütte am Lünersee durch S. Vorarlberg in Gemeinschaft mit Josef Wolf aus Bludenz u. Samuel Kegele aus Brand; 28.8.1871 feierlich eröffnet; 1875 umbenannt in Douglass-Hütte (nach dem verstorbenen John Sholto Douglass); 1877 zerstört (Lawine); 1877 neu erbaut; 1880 Hüttendach zerstört (Wind); 1885 aufgestockt; 1888/1889 seitlicher Zubau; 1894/1895 Schlafhaus erbaut; 1902 rechter Flügel der alten Hütte zerstört (Lawine); 1903 in erweiterter Form wiedererrichtet u. Dach der Hütte gehoben; 1904 Wirtschaftsgebäude erbaut u. alte Hütte umgebaut; 1929/1930 erweitert

1902 Sarotla-Hütte

1645 m, A, auf der oberen Sarotlaalm nordwestlich der Zimbaspitze bei Bürs aktuell, Kategorie I S. Vorarlberg (davor S. Bludenz)

1902 Hütte auf der Sarotla-Alm, die als Notunterkunft für Bergsteiger schon bisher genutzt wurde, durch S. Bludenz adaptiert; 1.8.1902 eröffnet; um 1906/1913 erweitert; 1929/1930 Lawinenschäden; 1930/1931 erweitert; um 1999 zerstört; 2000 wiederaufgebaut

1879 Tilisuna-Hütte

1905 Mannheimer Hütte Straßburger Hütte

2211 m, A, auf der Alpe Tilisuna oberhalb des Tilisunasees bei Tschagguns aktuell, Kategorie I

2679 m, A, am Brandnerferner an der Schesaplana bei Brand aktuell, Kategorie I

S. Vorarlberg

S. Mannheim (davor S. Straßburg)

1876–1879 erbaut; 30.8.1879 feierlich eröffnet; 1899, 1909 umgebaut; 1923, 1929 erweitert; 1944 beschädigt (Lawine); 1967 Erweiterung eröffnet; 1995, 2013/2014 umgebaut u. erweitert

1904/1905 erbaut; 14.8.1905 eröffnet; 1911–1913, 1929/1930 erweitert; 1963 umgebaut 1905 Oberzalim-Hütte Zalim-Hütte, Georg-Orth-Hütte

1889 m, A, auf der Oberzalimalpe bei Brand

128

Rätikon

Die alte Sarotla-Hütte, um 1980

aktuell, Kategorie I S. Mannheim (davor S. Straßburg)

1926 Madrisa-Hütte

1905 erbaut; 14.8.1905 eröffnet; ab 1920 S. Mannheim; 2007/2008 erweitert

1660 m, A, oberhalb Gargellen aktuell, Kategorie I

1909 Heinrich-Hueter-Hütte Hueter-Hütte

1926 erbaut; Neujahr 1927 eingeweiht; 1984 erweitert

S. Karlsruhe

1766 m, A, südlich der Zimba bei Vandans aktuell, Kategorie I S. Vorarlberg

1928 Pfälzer Hütte

2108 m, Fürstentum Liechtenstein, am Bettlerjoch bei Nenzing aufgelassen/nicht mehr AV

1908/1909 erbaut; 25.7.1909 feierlich eröffnet; 1953 erweitert; 1978 erweitert; 2008 umgebaut; 19.9.2008 feierlich eröffnet

1927/1928 erbaut; 5.8.1928 eingeweiht

1925 Schwaben-Haus Schwaben-Haus auf der Tschengla

1938 oder früher Tschengla-Haus Tschengla-Hütte

1198 m, A, auf der Tschengla bei Bürserberg aktuell, Kategorie II

1200 m, A, auf der Tschengla bei Bürserberg aufgelassen/nicht mehr AV

S. Schwaben

S. Schwaben (davor u. erbaut von Wintersportverein

1925 erworben; 1986–1989 umgebaut; 14.8.1989 eingeweiht



AV Liechtenstein (davor Pfälzer Sektionsverband)

Bludenz)

1929/1930 Wintersportverein Bludenz; 1937/1938 angekauft durch S. Schwaben; Ende 1938 verkauft

Rätikon

129

1960 Douglass-Hütte, neue Douglaß-Hütte

1979 m, A, am aufgestauten Lünersee neben der Bergstation der Lünerseebahn bei Vandans aufgelassen/nicht mehr AV S. Vorarlberg

1960 erbaut durch S. Vorarlberg (als Ersatz für die alte Douglass-Hütte); jetzt ÖAV-Vertragshaus 1964 ca. Totalp-Hütte Totalp-Hütte, um 1980

1939 Feldkircher Haus Feldkircher Hütte, Saulgauer Hütte

1200 m, A, auf dem Vorderälpele nördlich der Drei Schwestern bei Feldkirch aufgelassen/nicht mehr AV

2385 m, A, auf der Totalpe westlich oberhalb des Lünersees bei Brand aktuell, Kategorie I S. Vorarlberg

1959 wurde die Totalp-Hütte (ehemalige Baubaracke) von der Vorarlberger Illwerke AG der S. Vorarlberg übereignet; adaptiert; Sommer 1964 probeweise bewirtschaftet; 25.7.1965 festlich eröffnet; 1973–1975 erweitert; 1988/1989 umgebaut

TV Naturfreunde (1934–1938 Bergfreunde, 1938–1939 DJH, 1939–1945 S. Saulgau)

1934 durch Bergfreunde übernommen; 1938 durch Reichsverband für Deutsche Jugendherbergen übernommen; 2.7.1939 eröffnet als AV-Hütte; 1939 erworben durch DAV (Kaufvertrag 1.9.1939), betreut durch S. Saulgau; 1.7.1940 erworben durch S. Saulgau 1954 Jugendherberge bei der Lindauer Hütte

1970 Haus Matschwitz

1500 m, A, am Golm bei Schruns aktuell, Sektionshütte S. Tübingen

1913 erbaut; Frühjahr 1969 »Haus auf der Haid« erworben, adaptiert durch S. Tübingen; 13.6.1970 eingeweiht; 1986 umgebaut

A, bei der Lindauer Hütte bei Tschagguns aktuell, Kategorie I

1971 Gauen-Hütte

S. Lindau

1235 m, A, im Gauertal bei Tschagguns aktuell, Sektionshütte

1954 kleine Hütte neben dem Alpengarten als Jugendherberge, Selbstversorgerraum u. Winterhütte ausgebaut; derzeit als Notlager genutzt

S. Konstanz

1971 kleines Maisäss erworben (als Ersatz für VollspornHütte); erweitert

1954 Karl-Müller-Hütte Grabs-Bergheim

1971 Robert-Ritter-Hütte

1400 m, A, auf der Alpe Grabs nördlich der Mittagsspitze bei Tschagguns aktuell, Sektionshütte

670 m, Fürstentum Liechtenstein, auf dem Eschnerberg bei Schellenberg aktuell, Sektionshütte

S. Lindau

S. Lindau

1954 gepachtet; 1955 erworben; 1972 Namen geändert

1971 bezugsfertig

1954 Vollsporn-Hütte

2004 Maisäß-Häuschen

1235 m, A, im Gauertal bei Tschagguns aufgelassen/nicht mehr AV S. Konstanz

1500 m, A, neben dem Haus Matschwitz am Golm bei Tschagguns-Latschau aktuell, Sektionshütte

1954 gepachtet; 1972 Pacht beendet

S. Tübingen

130

Rätikon

Madlener-Haus, vor 1929

Eröffnung der Heidelberger Hütte, der einzigen Alpenvereins-Schutzhütte auf Schweizer Boden, 1889

2003 über 300 Jahre alte Hütte als Ferienwohnung ausgebaut (Besitz S. Tübingen); seit 2004 genutzt

eröffnet (benannt nach dem im März 1884 verstorbenen Sektionsvorstand Andreas Madlener); 19.7.1906 feierliche Übergabe der Hütte an die S. Wiesbaden; 1908/1909, um 1925/1930 erweitert; um 1950 von französischer Besatzungsmacht belegt; 1975 umgebaut; 1980 beschädigt (Brand); 31.10.2001 schwer beschädigt (Brand); Juni 2003 wiedereröffnet; mit Wirkung 1.1.2013 an Vorarlberger Illwerke verkauft

26 Silvretta »Es ist eine unvergleichliche Art Schönheit, welche diesen buntgestreiften Nadeln und Pyramiden, die düster und drohend zum Aether aufragen, eigen ist. Die seltsame Pracht dieses Gebietes hat auch schon frühe die Bergfreunde angelockt, und für kühne Hochtouristen bot es interessante Probleme. Da die Gruppe zum Theil zur Schweiz gehört, war an der Erschliessung derselben noch der Schweizer Alpenklub betheiligt […], auch Private errichteten Unterkunftsstätten, welche den Besuch erleichtern. Auf der österreichischen Seite theilten sich mehrere Sektionen in die Arbeit.« Johannes Emmer, Zeitschrift des DuOeAV 1894, 278. 1882 Jamtal-Hütte Jamthal-Hütte

2165 m, A, im hinteren Jamtal bei Galtür aktuell, Kategorie I

1889 Heidelberger Hütte

2264 m, Schweiz, am Ende des Fimbertals östlich des Fluchthorns bei Ramosch bzw. Ischgl aktuell, Kategorie II S. Heidelberg

1889 erbaut; 19.8.1889 eröffnet; 1905, 1924, 1925, 1926, 1929, 1961 erweitert; 18./19.9.1976 eingeweiht nach Erweiterung, 1978/1979 umgebaut 1896 Wiesbadener Hütte

2443 m, A, auf der Alpe Großvermunt am Abhang des Hohen Rads bei Gaschurn-Partenen aktuell, Kategorie I

S. Schwaben

S. Wiesbaden

1882 erbaut; 20.8.1882 feierlich eröffnet; wiederholt erweitert; 1897 nach Erweiterung eingeweiht; 1958–1962 Schlafhaus (Robert-Leicht-Bau) errichtet; 1978/1979 erweitert (Dr.-Eugen-Heinz-Haus); 1999 zerstört (Lawine); Juni 1999 wiedereröffnet

1895/1896 erbaut; 21.8.1896 feierlich eröffnet; 1902/1903 erweitert; 1.8.1903 Anbau eröffnet; 1925–1927, 1928/1929 erweitert; 1989 umgebaut

1884 Madlener-Haus

2191 m, A, im Garneratal bei Gaschurn aktuell, Kategorie I

1986 m, A, auf der Alpe Großvermunt bei GaschurnPartenen aufgelassen/nicht mehr AV S. Wiesbaden (davor S. Vorarlberg)

1908 Tübinger Hütte

S. Tübingen

1908 erbaut; 18.–20.8.1908 Einweihungsfeierlichkeiten; 1928 stark beschädigt (Lawine); 1930 wiederhergestellt; 1982 umgebaut

1884 erbaut durch S. Wiesbaden; 24.8.1884 feierlich



Silvretta

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lung, aber Handel kommt nicht zum Abschluss; 1984 soll der Rohbau auf Wunsch des DAV gesprengt werden, aber die Gemeinde Gaschurn-Partenen erhebt Einspruch; dann Teile durch DAV bewohnbar gemacht; im Sept. 1993 eingeweiht als Klostertaler Umwelt-Hütte

27 Samnaun-Gruppe »Es fehlt nicht an interessanten Berggestalten und anregenden Partieen, vor Allem aber sind die Höhen aussichtreich […] Es dürfte übrigens auch für dieses Gebiet die Zeit kommen, in welcher es eine Würdigung findet. Es ist hier auch noch verhältnissmässig wenig geschehen; wohl hat aber die S. Asch sich die Gruppe als ihr Arbeitsgebiet erkoren, und vorläufig treffliche Wege auf den Rothpleisskopf und die Furglerspitze erbaut, auch unterhalb des Rothpleisskopfes eine kleine Unterstandshütte, die Kübelgrundhütte, errichtet. Ein grösserer Hütten-Bau ist in Aussicht genommen.« Johannes Emmer, Zeitschrift des DuOeAV 1894, 283.

Einweihung der Tübinger Hütte im August 1908

1911 Saarbrücker Hütte

2538 m, A, am Kleinlitzner bei Gaschurn-Partenen aktuell, Kategorie I S. AS Saarbrücken

1909–1911 erbaut; Juli 1911 eröffnet; 18.8.1911 eingeweiht; 18.8.1928 Zubau eingeweiht 1926 Ernst-Rieger-Hütte Garfreschen-Hütte

1480 m, A, im Vermieltal bei St. Gallenkirch aktuell, Sektionshütte

1891 Rothbleisskopf-Hütte Unterstandshütte am Rothbleisskopf, Kübelgrund-Hütte

2300 m, A, beim Rotpleiskopf am Kübelgrund (Versingalm) bei See i. Paznaun aufgelassen/nicht mehr AV S. Asch

1891 einfache steinerne Hütte erbaut u. eingerichtet (unverschlossen); wohl erst 1892 offiziell eröffnet; bis zum Bau der Ascher Hütte in Verwendung 1893 Schönjöchl-Hütte Schönjöchel-Hütte

2480 m, A, am Schönjöchl bei Prutz aufgelassen/nicht mehr AV S. Prutz-Kaunserthal

20.7.1893 feierlich eröffnet; bestand mindestens bis 1908

S. Lindau

1926 über 250 Jahre altes Maisäss Garfreschen erworben u. adaptiert 1993 Klostertaler Umwelt-Hütte Klostertaler Hütte

2362 m, A, im Klostertal südwestlich des Silvrettasees bei Gaschurn aktuell, Kategorie I DAV-Bundesverband (davor S. Wiesbaden)

1969–1972 Bauarbeiten, aber nicht vollendet; ab 1977 interessiert sich S. Stuttgart für den Erwerb u. die Fertigstel-

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Samnaun-Gruppe

1896 Ascher Hütte

2256 m, A, westlich des Rotpleiskopfs auf der Versingalm (Kübelgrund) bei See i. Paznaun aktuell, Kategorie I S. Pfaffenhofen-Asch (S. Asch/DAV Asch)

erbaut als Ersatz für bisherige Notunterkunft am Kübelgrund; 5.-6.7.1896 eröffnet; 1930/1931 erweitert; 1957/1958, 1976 umgebaut

1929 Kölner Haus Komperdell-Hütte, Comperdell-Hütte, Kölner Haus auf Komperdell

1965 m, A, auf der Komperdellalpe bei Serfaus aktuell, Kategorie II S. Rheinland-Köln

1927–1929 erbaut (Errichtung des Rohbaus durch S. Stuttgart); 1.9.1929 eröffnet; 1962/1968 umgebaut; 2013 saniert 1931 Komperdell-Skihütte Skihütte auf Comperdell, Komperdell-Hütte

Ascher Hütte

1920 m, A, auf der Komperdell-Alpe bei Serfaus aufgelassen/nicht mehr AV

Hüttenstandort bei St. Anton a. Arlberg aufgelassen/nicht mehr AV

S. ÖTK Gr. Innsbruck (ab 1931 AV)

S. Konstanz

1926 gemietet; Ende 1926 eröffnet; 1931 weiterer Innenausbau

1885 erbaut; 10.8.1885 eingeweiht; 1901, 1912, 1963, 1981 erweitert; 1988 zerstört (Mure)

1936 Komperdell-Skihütte

1889 Darmstädter Hütte

A, auf der Komperdellalpe bei Serfaus aufgelassen/nicht mehr AV

2384 m, A, nordöstlich der Kuchenspitze bei St. Anton a. Arlberg aktuell, Kategorie I

S. Rheinland-Köln

1936 gepachtet

S. Darmstadt-Starkenburg (S. Darmstadt)

1974 Hexenseehütte

1888 Holzhütte errichtet, die noch vor der Einweihung durch einen Sturm vernichtet wird; 1889 Steinhütte erbaut; 12.8.1889 feierlich eingeweiht; 1897, 1907/1913, 1961/1962 erweitert

2595 m, A, am Fuß des Hexenkopfs bei Pfuns aktuell, Kategorie I S. Rheinland-Köln

1974 erbaut; 1.9.1974 eingeweiht; 1994 abgebrannt, 1996/1997 neu erbaut

1907 Wormser Hütte

2305 m, A, am Kapelljoch bei Schruns aktuell, Kategorie I S. Worms

28 Verwall-Gruppe

1906/1907 erbaut; 29.7.1907 eröffnet u. eingeweiht

»Über niedrigen runden, begrünten Kuppen und Hängen bauen sich dunkle, steile Felsgerüste auf, von grobblockigen Trümmerhalden, in denen sich tiefblaue Hochseen verbergen, von Firnflecken und Gletscherchen umgeben. Die turistische Erschließung der Gruppe läßt wenig zu wünschen übrig. Die AV Sektionen Konstanz, Darmstadt, Worms, Reutlingen und Schwaben und der ÖTC teilen sich in diese Arbeit. Die Gruppe ist von allen Seiten bequem zugänglich.« Josef Moriggl, Von Hütte zu Hütte, Band 2, 3. Auflage Leipzig 1923, 41.

1909 Neue Reutlinger Hütte Walter-Schöllkopf-Hütte, Reutlinger Hütte

1885 Konstanzer Hütte, alte

1768 m, A, auf der Kuhalm ca. 700 m vom neuen



2395 m, A, auf der Wildebene bei Langen aktuell, Kategorie I S. Reutlingen

1908/1909 erbaut; 3.8.1909 eingeweiht; 1912, 1933 erweitert; 1953 abgebrannt; 1970 wiedererrichtet als Selbstversorgerhütte; 27.9.1970 eingeweiht 1916 Friedrichshafener Hütte Friedrichshafner Hütte, Kathrein-Hütte

2138 m, A, auf der Muttenalp südlich des Schafbichljochs bei Galtür

Verwall-Gruppe

133

Niederelbe-Hütte

1931 Edmund-Graf-Hütte Graf-Hütte

2375 m, A, am oberen Kapplerboden südwestlich des Rifflers bei Pettneu aktuell, Kategorie I S. TK Innsbruck (davor S. ÖTK Gr. Innsbruck, davor ÖTK)

1885 erbaut; 18.8.1885 eröffnet (benannt nach dem Vereinsfunktionär); 1901/1902 erweitert; 1972/1973 neu erbaut; 1.9.1973 eröffnet; 1991/1992 umgebaut Reutlinger Hütte auf der Wildebene, 1908/1909 erbaut

aktuell, Kategorie I S. Friedrichshafen (davor S. Konstanz, davor DuOeAV)

1916 erworben durch den Hauptausschuss des DuOeAV (Versteigerung); 1917 erworben durch S. Konstanz; 1922 erworben durch S. Friedrichshafen; renoviert; 3.8.1924 eingeweiht; 1963/1964 erweitert (Schlafhaus); 27.9.1964 eingeweiht 1928 Heilbronner Hütte Neue Heilbronner Hütte

2320 m, A, am Verbellner Winterjöchl bei Gaschurn aktuell, Kategorie I S. Heilbronn

1926/1927 erbaut; 15.2.1928 eröffnet; 1.7.1928 eingeweiht; u.a. 2001–2003, 2010/2011 erweitert 1929 Kaltenberg-Hütte Reutlinger Skihütte

2089 m, A, auf der Albonaalpe bei Klösterle aktuell, Kategorie I S. Reutlingen

1928/1929 erbaut; 26.1.1929 eröffnet; 14.4.1929 eingeweiht; 1930, 1959 erweitert

134

Verwall-Gruppe

1931 Kieler Wetterhütte Kieler Hütte

2809 m, A, in der östlichen Fatlarscharte bei Ischgl aktuell, Kategorie I S. Kiel

1931 erbaut, 1959/1960 neu aufgebaut; 2006–2009 renoviert 1931 Niederelbe-Hütte

2310 m, A, auf der Sesslad-Alpe am östlichen Ufer des größeren Sesssees bei Kappl aktuell, Kategorie I S. Hamburg und Niederelbe (S. Niederelbe-Hamburg)

1930/1931 erbaut; 1.7.1931 eröffnet; 12.7.1931 eingeweiht; 1966/1967 erweitert 1976 Aulendorfer Hütte Bergsteigerheim in Kappl

A, in Kappl-Wiese aktuell, Sektionshütte S. Aulendorf

1975/1976 Haus adaptiert; 19./20.6.1976 feierlich eingeweiht

1990 Konstanzer Hütte, neue

1688 m, A, an der Vereinigung des Schönverwall- mit dem Fasultal bei St. Anton a. Arlberg aktuell, Kategorie I S. Konstanz

1990 erbaut

29 Sesvenna-Gruppe »Die geologische Beschaffenheit dieser Berge ist äußerst mannigfaltig, daher auch der Aufbau der Gipfel und das ganze Landschaftsbild. […] Die Hauptgipfel sind für tüchtige Steiger nicht zu schwierig, bequeme Wanderer werden in den Nebengipfeln und den Wanderungen durch die schluchtartigen Täler, über die mit Alpenmatten und Seen bedeckten Pässe und Hochmulden zwischen den Gipfelbauten reichliche Befriedigung finden.« Josef Moriggl, Ratgeber für Alpenwanderer, München 1924, 191. 1901 Alte Pforzheimer Hütte Museum Chamanna Pforzheim, Rifugio Rasass, Pforzheimer Hütte

2256 m, I, etwas unterhalb des Schlinigpasses bei MalsSchlinig aufgelassen/nicht mehr AV

Alte Pforzheimer Hütte, heute Museum Chamanna Pforzheim

den Monaten Juli und August. Erfahrungsgemäß hat sich gezeigt, daß im Hochgebirge die Zeit vom 15. Juli bis 31. August die beste ist, zumal sie auch längere Tage hat. Vorher und nachher in den Ötztalern Bergfahrten zu unternehmen ist gewagt und bedarf viel Glück. […] Unter Umständen kann der Juni, insbesondere für solche, die den bewirtschafteten Betrieb der Schutzhütten meiden wollen, sehr günstig sein, wenn der Schnee schon firnig und nicht mehr morsch ist und ein müheloses Überschreiten der Gletscher in den Vormittagsstunden gestattet.« Ludwig Obersteiner, Führer durch die Ötztaler Alpen, Wien 1925, 14.

Autonome Provinz Bozen (davor CAI/Finanzwachunterkunft, davor S. Pforzheim)

1873 Gepatsch-Haus

1900/1901 erbaut durch S. Pforzheim; 16.7.1901 geöffnet; 20.8.1901 feierlich eingeweiht; 1964 innen ausgebrannt; revitalisiert durch den Verein Cunfin (dient seit 2015 als Museum); seit 2009 unter Denkmalschutz

1928 m, A, auf der Gepatschalm bei Kaunertal-Feichten aktuell, Kategorie II

1981 Sesvenna-Hütte

1872/1873 erbaut durch S. Frankfurt a. M.; 21.7.1873 feierlich eröffnet; 1882 aufgestockt; 2.8.1882 eingeweiht; 1911–1913 erweitert; 31.7.1913 eingeweiht; 1956–1959 renoviert u. erweitert; seit 2012 unter Denkmalschutz

2256 m, I, unterhalb des Piz Sesvenna nahe der Alten Pforzheimer Hütte bei Burgeis aktuell, AVS-Schutzhütte AVS S. Laas, S. Lana, S. Latsch, S. Mals, S. Prad, S. Schlanders u. S. Untervinschgau (davor AVS S. Lana, S. Mals, S. Martell, S. Untervinschgau u. S. Vinschgau)

1977–1980 erbaut durch AVS Sektionen Lana, Mals, Martell, Untervinschgau u. Vinschgau

S. Frankfurt a. M.

1874 Taschach-Hütte Alte Taschach-Hütte

2433 m, A, nordöstlich des Pitztaler Urkunds neben dem Taschach-Haus bei Mittelberg aufgelassen/nicht mehr AV S. München (davor S. Frankfurt a. M.)

30 Ötztaler Alpen »Im allgemeinen wird man, sofern man nicht die Ötztaler Alpen als seine engere Heimat bezeichnen kann, während des Sommerurlaubes in die Gruppe ziehen, meistens in



1873/1874 erbaut; 27.7.1874 eingeweiht; 1888 Sturmschaden; 13.9.1888 wiedereröffnet; Nov. 1896 beschädigt (Unwetter); 1897 wiederhergestellt; alte Hütte nach Bau des Neuen Taschach-Hauses weiterhin benützt; existiert nicht mehr

Ötztaler Alpen

135

aktuell, Kategorie I S. Frankfurt a. M.

12.9.1888 feierlich eröffnet; 1912/1913, 1939, 1977/1978, 2012 erweitert 1891 Lodner-Hütte Rifugio Cima Fiammante

2259 m, I, an der Rossleiten im obersten Zieltal bei Partschins aktuell, aber keine AV-Schutzhütte (Hütte der Autonomen Provinz Bozen) Autonome Provinz Bozen, Beratungsfunktion AVS u. CAI Breslauer Hütte

(davor CAI, davor S. Meran)

1877 Gfallwand-Hütte

erbaut durch S. Meran; 21.9.1891 feierlich eröffnet; 1895 Anbau (Koch- u. Schlafraum für Führer u. Jäger) durch Meraner Jagdclub erbaut u. der S. Meran geschenkt

3175 m, I, auf der Spitze der Gfallwand bei SchnalsKarthaus aufgelassen/nicht mehr AV

1892 Braunschweiger Hütte

S. Meran

1877 erbaut aus geschichteten Steinplatten u. eröffnet; 1884 Verlegung der Hütte erwogen, aber nicht realisiert; 1894 (oder davor) wegen Vergletscherung aufgelassen 1882 Breslauer Hütte

2844 m, A, am Südrand des Ötztaler Urkunds südlich der Wildspitze bei Vent aktuell, Kategorie I S. Breslau

1882 erbaut; 20.8.1882 feierlich eröffnet; 1912–1914, 1928/1929 erweitert; 1977 Sanitärbau; 1997–2000 erweitert u. generalsaniert 1883 Höller-Hütte Carlsbader Hütte, erste Karlsbader Hütte, Rifugio Maresciallo Armando Diaz, Rifugio di Mazia

2759 m, A, an den Karlesköpfen bei Plangeross aktuell, Kategorie I S. Braunschweig

1891/1892 erbaut; 30.8.1892 feierlich eröffnet; wiederholt erweitert 1893 Weißkugel-Hütte Rifugio Pio XI. alla Pala bianca

2554 m, I, auf Bärmutt bei Graun-Langtaufers aktuell, aber keine AV-Schutzhütte Autonome Provinz Bozen, Beratungsfunktion AVS u. CAI (davor CAI, davor Mark Brandenburg, davor S. Frankfurt a. M.)

18.5.1890 Grund durch S. Düsseldorf erworben, dann aber an S. Frankfurt a. M. abgetreten; 1893 erbaut durch S. Frankfurt a. M.; 12.7.1893 feierlich eröffnet; Dez. 1910 übergegangen in den Besitz der S. Mark Brandenburg

2652 m, I, im obersten Matschertal südlich der Weißkugel bei Matsch aufgelassen/nicht mehr AV

1895 Kapelle Maria Schnee AV-Kapelle Maria im Schnee

CAI (davor S. Prag)

1928 m, A, neben dem Gepatsch-Haus bei KaunertalFeichten aktuell, Kategorie II

1883 erbaut (1881 Bauentschluss durch Mitglieder der S. Prag in Karlsbad); 2.9.1883 feierlich eröffnet; 1901/1902 erweitert; 1902 umbenannt in Höller-Hütte (nach dem Karlsbader Förderer der Touristik Franz Höller); um 1945 abgebrannt 1888 Rauhekopf-Hütte Rauhenkopf-Hütte

2731 m, A, am Rauhekopf bei Kaunertal-Feichten

136

Ötztaler Alpen

S. Frankfurt a. M.

6.8.1895 eingeweiht (das angeschlossene Schlafhaus enthält auch einige Zimmer für Übernachtungen, die immer noch genutzt werden); seit 2012 unter Denkmalschutz 1896 Fidelitas-Hütte Karlsruher Hütte, Alte Karlsruher Hütte

2883 m, A, am Steinernen Tisch am Gurgler Ferner bei Obergurgl aktuell, Kategorie I S. Karlsruhe

1895/1896 erbaut; 12.8.1896 feierlich eröffnet 1897 Stettiner Hütte Eisjöchl-Hütte, Rifugio Petrarca all’Altissima

2875 m, I, beim Eisjöchl im obersten Pfelderer Tal bei Moos-Pfelders aktuell, aber keine AV-Schutzhütte (Hütte der Autonomen Provinz Bozen)

Altes Hochjoch-Hospiz

Autonome Provinz Bozen, Beratungsfunktion AVS u. CAI (davor CAI, davor S. Stettin)

S. Würzburg

1896/1897 erbaut durch S. Stettin; 24.8.1897 feierlich eröffnet; 2014 stark beschädigt (Lawine)

1901 erbaut; 27.8.1901 eröffnet; 1911 u. 1931/1932 erweitert

1899 Taschach-Haus Neues Taschach-Haus

1903 Kaunergrat-Hütte

2434 m, A, beim Taschachferner nordöstlich des Pitztaler Urkunds bei Mittelberg aktuell, Kategorie I S. München (davor S. Frankfurt a. M.)

1898/1899 kompletter Neubau neben der alten TaschachHütte; 5.9.1899 eingeweiht; Dez. 1927 Dachschaden (Sturm); 1928 Schaden behoben; bald neuerlicher Sturmschaden; bis Juli 1928 neu eingedeckt; 1932 Einrichtung einer Kapelle in einer Ecke des Lesezimmers; 1938 Veranda errichtet; 1957/1958 renoviert; 1964/1965 erweitert; 1999 Winterhaus neu errichtet; 2005–2009 generalsaniert u. erweitert (durch den DAV); 1.1.2010 erworben durch S. München; 19.6.2010 feierlich eingeweiht 1899 Zwickauer Hütte Rifugio Plan, Planferner-Hütte

2979 m, I, am Südrand des Planferners bei Moos-Pfelders aktuell, aber keine AV-Schutzhütte Autonome Provinz Bozen, Beratungsfunktion AVS u. CAI

2817 m, A, östlich des Madatschjochs bei Plangeross aktuell, Kategorie I S. Mainz (davor Akad. S. Graz)

1902/1903 erbaut; 7.9.1903 eröffnet u. eingeweiht; 1927, 1930er Jahre, 1985 erweitert; 1.1.2003 durch S. Mainz erworben; 2003–2007 saniert 1903 Seebertal-Hütte Essener Hütte, Alte Essener Hütte, Rifugio Principe di Piemonte al Monte Re, Rifugio Principe al Monte

2420 m, I, im obersten Seebertal bei Rabenstein aufgelassen/nicht mehr AV CAI (davor S. Essen)

18.8.1903 eröffnet durch S. Essen (Hüttengrund von der S. Hannover erworben); Sept. 1947 zerstört (Brand) 1906 Verpeil-Hütte

2025 m, A, im Verpeiltal bei Kaunertal-Feichten aktuell, Kategorie I

(davor CAI, davor S. Zwickau)

S. Frankfurt a. M.

25.7.1899 feierlich eröffnet durch S. Zwickau; um 1934 in Brand gesteckt; 1960 wiederaufgebaut durch CAI S. Meran; dann beschlagnahmt; 1967 gesprengt; 1982/1983 wiederaufgebaut

1905/1906 erbaut; 16.7.1906 feierlich eröffnet; 1958, 1976/1977 erweitert; 10.7.1988 Kapelle neben Hütte eingeweiht

1901 Vernagt-Hütte Würzburger Hütte, Würzburger Vernagt-Hütte

2755 m, A, am Fuß der Hintergraslspitze zwischen Vernagt- und Guslarferner bei Vent aktuell, Kategorie I



1907 Hochjoch-Hospiz Altes Hochjoch-Hospiz

2441 m, I, an der Zunge des Hochjochferners bei Vent aufgelassen/nicht mehr AV S. Mark Brandenburg (davor S. Innsbruck)

1871 errichtet durch Josef Grüner; Nov. 1906 erworben

Ötztaler Alpen

137

Alte Samoar-Hütte, errichtet 1877, von einer Lawine zerstört 1961

Brandenburger Haus am Kesselwandjoch

durch S. Innsbruck; ab 20.6.1907 bewirtschaftet durch S. Innsbruck; mit Wirkung 1.1.1912 durch S. Mark Brandenburg erworben; im 1. Weltkrieg starke Schäden u. nicht mehr in Betrieb genommen (dem Verfall überlassen)

1921 Ramol-Haus

3006 m, A, östlich des Ramoljochs bei Obergurgl aktuell, Kategorie I

1907 Samoar-Hütte Alte Sammoar-Hütte

1881–1883 erbaut durch Martin Scheiber; 1898 erweitert; 1921 erworben durch S. Hamburg; 1929, 2005 erweitert; 2017 Unterschutzstellung geplant

S. Hamburg und Niederelbe (davor S. Hamburg)

2527 m, A, am Fuß der Kreuzspitze im Niedertal bei Vent aufgelassen/nicht mehr AV S. Berlin (davor S. Mark Brandenburg, davor S. Innsbruck)

1877 errichtet durch Söldener Hotelier Grüner; dann erworben durch S. Innsbruck; 3.6.1907 eröffnet; mit Wirkung 1.1.1912 durch S. Mark Brandenburg erworben; nach 1945 durch S. Berlin übernommen; bis 1953 in Betrieb; 1961 zerstört (Lawine); 2016 Unterschutzstellung der Überreste gemeinsam mit Martin-Busch-Hütte geplant 1909 Brandenburger Haus Kesselwandjoch-Haus

3277 m, A, auf dem Kesselwandjoch bei Vent aktuell, Kategorie I S. Berlin (davor S. Mark Brandenburg)

1906–1909 erbaut; 15.8.1909 feierlich eingeweiht; seit 2013 unter Denkmalschutz 1910 Heilbronner Hütte Alte Heilbronner Hütte, Rifugio Verona al Colle Tasca

2767 m, I, am Tascheljöchl bei Kurzras aufgelassen/nicht mehr AV CAI (davor S. Heilbronn)

1909/1910 erbaut; 9.8.1910 feierlich eingeweiht; nach 1919 bis etwa 1931 von CAI betrieben; 1933 abgebrannt

138

Ötztaler Alpen

1924 Hohenzollern-Haus

2123 m, A, im obersten Radurscheltal am Glockturm bei Pfunds aktuell, Kategorie I S. Starnberg (davor S. Berlin, davor S. Hohenzollern)

1924 erbaut durch S. Hohenzollern; 4.8.1924 eröffnet; 1928 erweitert; 1978 übernommen durch S. Starnberg 1925 Talhütte Zwieselstein Talherberge Zwieselstein

1472 m, A, in Zwieselstein aktuell, Kategorie II S. Regensburg (davor S. Hamburg)

1925 erbaut; 1991 erworben durch S. Regensburg 1926 Rüsselsheimer Hütte Chemnitzer Hütte, Neue Chemnitzer Hütte

2323 m, A, an der Westseite der Hohen Geige bei Plangeross aktuell, Kategorie I S. Rüsselsheim (davor S. Chemnitz)

1925/1926 erbaut durch S. Chemnitz; 1.8.1926 eingeweiht; 1932 erweitert; 1999 beschädigt (Lawine); 2000/2001 wiederhergestellt; Ende Juni 2001 in Rüsselsheimer Hütte umbenannt

1927 Hochjoch-Hospiz Neues Hochjoch-Hospiz

2413 m, A, unterhalb der Guslarspitzen bei Vent aktuell, Kategorie I S. Berlin (davor S. Mark Brandenburg)

1926/1927 erbaut; 12.9.1927 eröffnet (als Ersatz für das alte Hospiz); 2016 Unterschutzstellung geplant 1927 Turistenunterkunft Ebner Alm

2046 m, A, auf der Ebneralm bei Huben aufgelassen/nicht mehr AV

Das ursprüngliche Ramol-Haus, um 1890

S. Jung-Leipzig (= S. Nordwestsachsen)

um 1927 Almhütte erweitert durch Gemeinde Huben; 1927 größere Hälfte der Hütte der S. Jung-Leipzig als vorläufige Touristenunterkunft zur Verfügung gestellt 1928 Ebneralp-Hütte Holzhütte auf der Ebner Alm

2046 m, A, auf der Ebneralm bei Huben aufgelassen/nicht mehr AV S. Jung-Leipzig (= S. Nordwestsachsen)

1928 errichtet Gemeinde Huben für S. Jung-Leipzig als Ersatz für den nun selbst benötigten Raum in der Almhütte eine kleine Holzhütte; 1945 aufgegeben

aufgelassen/nicht mehr AV S. Jung-Leipzig

1930 errichtet als Wetterschutzhütte (Kosten trug Sektionsvorsitzender Franz Woeckel, der sie der Sektion übereignete); 2.8.1930 geweiht u. eröffnet; vor 1951 verfallen 1931 Anton-Renk-Hütte Aachener Hütte

2261 m, A, ober der Stalanzalm bei Ried aktuell, Kategorie I S. Aachen (davor S. ÖGV, davor ÖGV)

1926 erbaut; 12.9.1926 feierlich eröffnet 1929 Hauersee-Hütte Unterkunft am Hauersee, Hauersee-Notunterkunft

2383 m, A, am Hauersee bei Längenfeld aktuell, Kategorie I S. Ludwigsburg (davor S. Jung-Leipzig (=

1931 Erlanger Hütte

2550 m, A, beim Wettersee östlich des Wildgrats bei Umhausen aktuell, Kategorie I

S. Nordwestsachsen))

S. Erlangen

1928/1929 erbaut; 11.8.1929 feierlich eingeweiht; 1947 durch Lawine zerstört; 1964 im erhaltenen Keller Notunterkünfte eingerichtet; 1965–1969 verbessert u. erweitert; 2008 modernisiert

1930/1931 erbaut; 5.7.1931 eröffnet; 23.8.1931 eingeweiht

1930 Langtalereck-Hütte Karlsruher Hütte, Neue Karlsruher Hütte

2240 m, A, am Fundusfeiler bei Umhausen aufgelassen/nicht mehr AV

2480 m, A, am Langtalereck unterhalb des Seelenkogels bei Obergurgl aktuell, Kategorie I

1890/1891 erbaut; 7.9.1891 eröffnet

S. Karlsruhe

1929/1930 erbaut; 10.8.1930 eingeweiht 1930 Woeckel-Warte

2097 m, A, am Brunnenkopf am Weg zum Hauersee bei Längenfeld



1931 Frischmann-Hütte

ÖTK (1931–1945 S. ÖTK)

1931 Nauderer Hütte Nauderer Skihütte

1910 m, A, unterm Tscheyeck im Piengtal bei Nauders aktuell, Kategorie I S. Bremen (davor S. ÖGV, davor ÖGV)

1926 erbaut durch ÖGV; 13.9.1926 feierlich eröffnet; 1936 verkauft an S. Bremen

Ötztaler Alpen

139

aktuell, Kategorie II S. Frankfurt a. M. (davor S. Cottbus u. S. Höchst)

ab 1938 erbaut durch S. Cottbus u. S. Höchst; ab Ende 1941 bereits geöffnet; 1944/1945 Wehrmacht einquartiert 1947 Hochgang-Haus Casa del Valico

1839 m, I, am Südhang des Tschigat bei Partschins aufgelassen/nicht mehr AV AVS S. Meran Rheinland-Pfalz-Biwak

1932 Ludwigsburger Hütte Lehnerjoch-Hütte

1935 m, A, westlich des Lehnerjochs bei St. LeonhardZaunhof aktuell, Kategorie I S. Ludwigsburg (davor S. Zwickau)

1930 erbaut; 24.8.1930 privater Gastbetrieb eröffnet; 8.4.1932 erworben durch S. Zwickau; 1932 erweitert; 1973 übernommen durch S. Ludwigsburg 1939 Hochwilde-Haus

1910 als privates Touristenhaus eröffnet; 1947 gepachtet durch AVS; 1.6.1947 feierlich eröffnet; 1979 Pachtende; seit 2013 unter Denkmalschutz 1963 Forchheimer Biwak Forchheimer Biwakschachtel

2443 m, A, am Forchheimer Weg südlich des Hahnenkamms bei Roppen aktuell, Kategorie I S. Forchheim

14.6.1963 aufgestellt; erst 3.9.1963 eingeweiht 1969 Selber Haus Altes Selber Haus Arzl-Wald

2885 m, A, am Gurgler Ferner bei der Fidelitas-Hütte bei Obergurgl aktuell, Kategorie I

930 m, A, in Arzl-Wald i. Pitztal aufgelassen/nicht mehr AV

S. Karlsruhe

1969 gepachtet; 15.5.1969 seiner Bestimmung übergeben; mit 2001 nicht mehr verfügbar

1937–1939 erbaut; 15.1.1939 provisorisch eröffnet; 3.8.1939 eingeweiht 1941 Martin-Busch-Hütte Samoar-Hütte, Neue Sammoar-Hütte, Hermann-GöringHaus

2501 m, A, im Niedertal bei Vent aktuell, Kategorie I S. Berlin (davor S. Mark Brandenburg)

1938 Beschluss des Neubaus unter dem Namen »Hermann-Göring-Haus« durch Mark Brandenburg; 1939 Baubeginn; ab 1941 Notlager verfügbar; nach 1945 übernommen durch S. Berlin; 1952 Bauende; Winter 1952/1953 behelfsmäßiger Skistützpunkt; 11./12.7.1953 feierlich eingeweiht als »Neue Samoar-Hütte«; 1957 umbenannt in »Martin-Busch-Hütte« (1956 beschlossen); 2016 Unterschutzstellung geplant 1941 Riffelsee-Hütte

2289 m, A, am Riffelsee bei Mittelberg

140

Ötztaler Alpen

S. Selb

1973 Rheinland-Pfalz-Biwak

3247 m, A, unter dem Gipfel des Wassertalkogels bei Plangeroß aktuell, Kategorie I S. Mainz

8.9.1973 aufgestellt u. erstmals benutzt; 1983 beschädigt (Zigarettenbrand); 27.6.1984 wiederhergestellt u. erweitert 1974 Guido-Lammer-Biwak

2707 m, I, an der Milchseescharte nordöstlich des Tschigats bei Partschins aktuell, AVS-Biwak AVS S. Meran

1974 erbaut durch AVS Meran Bergrettungsstelle (Mittel bereitgestellt durch Luis Trenker, benannt nach Bergsteiger Eugen Guido Lammer)

Oberettes-Hütte

AVS-Bergheim Pfelders

1978 Bergheim Pfelders AVS-Hütte Pfelders

31 Stubaier Alpen

1622 m, I, in Moos-Pfelders aktuell, AVS-Bergheim AVS

2001 abgerissen u. neu errichtet; verwaltet durch AVSJugend 1978 Oberettes-Hütte

2677 m, I, im obersten Matschertal bei Matsch aktuell, AVS-Schutzhütte AVS S. Mals

1987/1988 erbaut 2001 oder früher Selber Haus Neues Selber Haus

880 m, A, in Arzl i. Pitztal aktuell, Kategorie II S. Selb

um 2000 Bauernhaus als Ersatz für altes Selber Haus adaptiert

»Mit ihren weithin im Lande sichtbaren Gipfeln, zu Folge ihrer Lage an der alten Heerstrasse über den Brenner, hat die Gruppe schon frühzeitig die Aufmerksamkeit der Bergwanderer erregt, und sie zählt heute zu den meistbesuchten. Eine ganze Reihe von Sektionen ist in dieser Gruppe thätig […] Wie im Oetzthal hatte der Alpenverein auch hier zunächst sich auf Wegbauten und auf Förderung privater Thätigkeit beschränkt. Die S. Dresden war die erste, welche eine grössere Unternehmung in Angriff nahm. Auf Anregung der S. Prag erbaute sie 1875 in der oberen Fernau die Dresdenerhütte und eröffnete damit die […] Route über das Bildstöckljoch, welche wohl eine der meistbegangenen in den Centralalpen ist.« Johannes Emmer, Zeitschrift des DuOeAV 1894, 293f. 1875 Dresdner Hütte Alte Dresdner Hütte

2300 m, A, bei der Neuen Dresdner Hütte am Bildstöckljoch bei Neustift i. Stubaital aufgelassen/nicht mehr AV S. Dresden

2002 Josef-Pixner-Biwak Rauhjoch-Biwak

2708 m, I, zwischen Rauhjoch u. Kreuzjoch bei Pfelders aktuell, AVS-Biwak AVS S. Passeier

Sept. 2002 Biwakschachtel (Alu-Biwak System Polybiwak) erbaut (nach dem Alpinpionier im Passeiertal benannt; wurde zuvor probehalber in einem privaten Innsbrucker Garten aufgestellt, wo es im Science-Fiction-Film »Vinyl« von Tonmeister Guggi eine zentrale Rolle spielte)

1875 erbaut; 11.8.1875 feierlich eröffnet; ab 1887 nur noch als Nebengebäude der neuen Hütte in Gebrauch; 1926/1927 Einbau einer Kapelle; nach 2. Weltkrieg Hütte abgerissen 1885 Franz-Senn-Hütte

2147 m, A, vor dem Alpeiner Ferner bei Neustift i. Stubaital aktuell, Kategorie I S. Innsbruck

1885 erbaut auf Veranlassung der S. Innsbruck durch deren Mitglied Karl Pfurtscheller (nach Franz Senn, der



Stubaier Alpen

141

Alte Dresdner Hütte, erbaut 1875

die Hütte projektiert hatte, benannt); 23.8.1885 feierlich eröffnet; 29.6.1890 erworben durch S. Innsbruck; 1907/1908 u. 1933 erweitert

1887 Dresdner Hütte Neue Dresdner Hütte

1886 Nürnberger Hütte

2302 m, A, in der oberen Fernau am Bildstöckljoch bei Neustift i. Stubaital aktuell, Kategorie II

2278 m, A, im Langental am Fuß der Gamsspitze bei Ranalt aktuell, Kategorie I S. Nürnberg

1886 erbaut; 16.8.1886 feierlich eröffnet; 1898, 1906/1907 erweitert; 1962 umgebaut; 2016 Unterschutzstellung geplant 1887 Alte Magdeburger Hütte Magdeburger Hütte, Rifugio Cremona alla Stua, Rifugio Dante alla Stua, Schneespitz-Hütte

2422 m, I, an der Schneespitze im Pflerschtal bei Innerpflersch aufgelassen/nicht mehr AV CAI (früher S. Magdeburg)

1887 erbaut; 17.8.1887 feierlich eröffnet; 22.8.1898 nach Erweiterung eingeweiht

142

Stubaier Alpen

S. Dresden

6.9.1887 eröffnet; 6.9.1897 Schlafhaus eröffnet; 1902– 1932 vielfach erweitert; 1965, 1968–1970 erweitert; 1975–1978 wieder vom DAV erworben; ab 1990 Umbau 1887 Grohmann-Hütte Übeltalferner-Hütte, alte/erste Teplitzer Hütte, Rifugio Vedretta Piana

2254 m, I, an der Zunge des Übeltalferners bei Ratschings-Ridnaun aktuell, aber keine AV-Schutzhütte (Hütte der Autonomen Provinz Bozen) Autonome Provinz Bozen, Beratungsfunktion AVS u. CAI (davor CAI, davor S. Teplitz)

1887 erbaut durch S. Teplitz; 27.8.1887 feierlich eröffnet als »Teplitzer Hütte«; 1887/1888 zerstört (Sturm); verkleinert wieder aufgebaut; 14.8.1889 feierlich eröffnet (nach Ehepaar Theodor u. Maria Grohmann benannt); 1898 erweitert

Teplitzer Hütte (Neue Teplitzer Hütte)

Becher-Haus

1888 Amberger Hütte

1892 erbaut; 30.8.1892 feierlich eröffnet; 1903/1904 erweitert; 1961 Erweiterung eingeweiht

2135 m, A, auf der Oberen Sulztalalm bei Längenfeld-Gries aktuell, Kategorie I S. Amberg

1887/1888 erbaut; 27.8.1888 eröffnet; um 1903 erweitert

1894 Becher-Haus Kaiserin-Elisabeth-Schutzhaus, Rifugio Bicchiere, Rifugio Regina Elena

1888 Neuburger Hütte Hocheder-Hütte

3195 m, I, am Becher bei Ratschings-Ridnaun aktuell, aber keine AV-Schutzhütte (Hütte der Autonomen Provinz Bozen)

1972 m, A, am Nordostgrat des Hocheders bei Telfs aufgelassen/nicht mehr AV

Autonome Provinz Bozen, Beratungsfunktion AVS u. CAI

Akad. S. Innsbruck (davor S. Neuburg, davor S. Telfs)

1894 erbaut durch S. Hannover; 17.8.1894 feierlich eröffnet; 1895–1905 mehrfach erweitert (u.a. Kapelle »Maria im Schnee« errichtet, die jetzt unter Denkmalschutz steht)

1888/1889 erbaut durch S. Telfs als Hocheder-Hütte; 18.8.1888 eröffnet; 25.8.1889 feierlich eröffnet; 1905 verkauft an S. Neuburg a. d. D.; 29.7.1906 nach Umu. Ausbau feierlich eröffnet; 1921 verkauft an Akad. S. Innsbruck; 1956 verkauft an Pächterin Rosa Guseck; 4.10.1963 zerstört (Brand) 1889 Teplitzer Hütte Neue Teplitzer Hütte, Teplitzer Schutzhaus, FeuersteinHütte, Rifugio Vedretta pendente, Rifugio Montarso

2586 m, I, am Hangenden Ferner bei Ratschings-Ridnaun aktuell, aber keine AV-Schutzhütte Autonome Provinz Bozen, Beratungsfunktion AVS u. CAI (davor CAI, davor S. Teplitz)

(davor CAI, davor S. Hannover)

1894 Müller-Hütte, alte/kleine Müller-Hütte

3150 m, I, neben der Müller-Hütte am Pfaffennieder bei Ridnaun aufgelassen/nicht mehr AV S. Teplitz-Nordböhmen

1891 erbaut durch Prof. Carl Müller aus Teplitz (neuartige Konstruktion aus mit imprägniertem Tuch überzogenem Holzgerüst mit einklappbaren Stockbetten, also eine Art »Ur-Biwakschachtel«); 1.5.1894 durch S. Teplitz-Nordböhmen erworben

14.8.1889 eröffnet durch S. Teplitz-Nordböhmen 1892 Tribulaun-Hütte Alte Tribulaun-Hütte, Rifugio Cesare Calciati al Tribulaun

2379 m, I, am Sandessee am Fuß des Tribulauns bei Innerpflersch aufgelassen/nicht mehr AV CAI (davor S. Magdeburg)



1896 Hildesheimer Hütte

2899 m, A, oberhalb des Windachtals südlich der Schaufelspitze bei Sölden aktuell, Kategorie I S. Hildesheim

1895/1896 erbaut; 28.7.1896 eingeweiht; 1905/1906, 1914, 1925/1926 erweitert; 2016 Unterschutzstellung geplant

Stubaier Alpen

143

Unterstandshütte im Schluimes, alte

A, im Schluimes am Blaser bei Matrei a. Brenner aufgelassen/nicht mehr AV S. Matrei a. B.

um 1908 errichtet (möglicherweise ident mit der 1906 erhaltenen Körner-Hütte und/oder der um 1928 belegten alten »Koch-Hütte« der S. Matrei a. Br.) 1908 Müller-Hütte Pfaffennieder-Hütte, Erzherzog-Karl-Franz-Josef-Haus, Kaiser-Karl-Schutzhaus, Karl-Haus, Rifugio Cima libera

Hildesheimer Hütte

3148 m, I, am Pfaffennieder bei Ratschings-Ridnaun aktuell, aber keine AV-Schutzhütte Autonome Provinz Bozen, Beratungsfunktion AVS u. CAI (davor CAI, davor S. Teplitz)

1897 Bremer Hütte

2413 m, A, östlich der Inneren Wetterspitze bei Gschnitz aktuell, Kategorie I

1908 erbaut durch S. Teplitz; 18.8.1908 eröffnet, jedoch gleich bis 1909 behördlich gesperrt, da unter den Arbeitern der Typhus ausgebrochen war; im Sommer 1908 nicht mehr bewirtschaftet

S. Bremen

1896/1897 erbaut; 10.8.1897 feierlich eröffnet; 2014 Umbau abgeschlossen 1900 Starkenburger Hütte

2237 m, A, südlich des Hohen Burgstalls bei Neustift i. Stubaital aktuell, Kategorie I S. Darmstadt-Starkenburg (davor S. Starkenburg)

6.9.1900 eröffnet; 1905 erweitert; 11.9.1905 eröffnet; 1914, 1928 erweitert 1901 Winnebachsee-Hütte

2372 m, A, beim Winnebachsee bei Längenfeld-Gries aktuell, Kategorie I

1908 Westfalen-Haus

2273 m, A, östlich des Winnebachjochs bei Lüsens aktuell, Kategorie I S. Münster-Westfalen

3.9.1908 feierlich eröffnet; um 1928, 1970 erweitert 1911 Oberiss-Alm Oberiß-Hütte

1742 m, A, auf der Oberissalm bei Neustift-Oberberg aktuell, Kategorie II S. Innsbruck

1911 erworben; 1926 ausgestaltet

S. Hof (davor S. Frankfurt a. d. O.)

1913 Lübecker Hütte

1900/1901 erbaut durch S. Frankfurt a. d. O.; 1.8.1901 feierlich eröffnet; 1903 erweitert; 1955 übernommen durch S. Hof

A, unterhalb des Gipfels des Aperen Freigers bei NeustiftRanalt aufgelassen/nicht mehr AV

1906 Körner-Hütte

1913 erbaut

A, im Schluimes am Blaser bei Matrei a. Brenner aufgelassen/nicht mehr AV

1922 Bielefelder Hütte Alte Bielefelder Hütte

S. Lübeck

S. Matrei a. B.

1906 als Schenkung samt alpinem Pflanzgarten erhalten (möglicherweise ident mit der um 1908 erwähnten Unterstandshütte und/oder der um 1928 belegten alten »KochHütte« der S. Matrei a. Br.) 1908 ca.

144

Stubaier Alpen

2168 m, A, nordwestlich des Acherkogels bei Oetz aufgelassen/nicht mehr AV S. Bielefeld

1913 Grund erworben; 1913–1922 erbaut; 21.8.1922 eingeweiht; 1950/1951 durch Lawine völlig zerstört; danach nur noch Notunterkunft im Keller der Ruine

1922 Schweinfurter Hütte Guben-Schweinfurter Hütte, Gubener Hütte, Hersfelder Hütte

2028 m, A, auf der Zwieselbachalm bei UmhausenNiederthai aktuell, Kategorie I S. Schweinfurt (S. Schweinfurt u. Guben, davor S. Guben)

1912 von Kommerzienrat Rechberg aus Hersfeld als Hersfelder Hütte erbaut; 1918 durch Sektionsmitglieder der S. Guben angekauft; 1922 für Bergsteiger eröffnet; 25.7.1922 eingeweiht als Gubener Hütte; 14.8.1923 Hütte erworben durch S. Guben; 1930 erweitert; ab 1957 Zusammenarbeit mit S. Schweinfurt; um 1963/1964 Hütte fast vollständig neu u. größer erbaut; 22.–23.8.1964 feierlich eingeweiht; 1973 durch S. Schweinfurt erworben; 2004/2005 saniert 1926 Pforzheimer Hütte Adolf-Witzenmann-Haus, Witzenmann-Haus, Neue Pforzheimer Hütte

2308 m, A, im Gleirschtal bei St. Sigmund im Sellrain aktuell, Kategorie I

1931 oder früher Krimpenbach-Alm Skihütte Krimpenbachalm, Krimpenbachalm-Hütte

1900 m, A, nahe der Rosskogel-Hütte hinter der Kuppe des Rangger Köpfls bei Ranggen aufgelassen/nicht mehr AV S. ÖGV (ab 1931 AV-Sektion)

vor 1937 aufgelassen 1931 Brunnenkogel-Haus

2743 m, A, am Vorderen Brunnenkogel bei Sölden aufgelassen/nicht mehr AV ÖTK (1931–1945 S. ÖTK)

1886/1887 erbaut; 9.9.1888 eröffnet; 1903 vergrößert; 2007 neu erbaut 1931 Innsbrucker Hütte

2369 m, A, am Pinnisjoch beim Habicht bei Gschnitz aktuell, Kategorie I S. TK Innsbruck (davor S. ÖTK Gr. Innsbruck, davor ÖTK)

1884 erbaut; 7.9.1884 eröffnet; 1894, 1910/1911 erweitert, 1982–1984 umgebaut

S. Pforzheim

1925/1926 erbaut; 5.9.1926 feierlich eingeweiht; 1928, 1967, 1999 erweitert; 2012–2015 saniert

1931 Peter-Anich-Hütte Anich-Hütte

1927 Sulzenau-Hütte

1909 m, A, nordwestlich des Grieskogels bei Rietz aktuell, Kategorie I

2191 m, A, auf der Oberen Sulzenaualm bei Neustift i. Stubaital aktuell, Kategorie I S. Leipzig (S. Sulzenau)

1925–1927 erbaut; 1.8.1927 geöffnet; 23.8.1927 feierlich eingeweiht; 1939 erweitert (Schlafhaus/Winterhütte); 10.8.1939 eingeweiht; 5./6. April 1975 zerstört (Lawine); 1976–1979 wiederaufgebaut; 19.6.1979 feierlich eingeweiht

S. TK Innsbruck (1931–1945 S. ÖTK, davor ÖTK)

1884 erbaut; 27.7.1884 eröffnet; 1928 vom ÖTK-Gesamtverein dem ÖTK Innsbruck übereignet; 1931 erweitert; 1990–1991 saniert u. erweitert durch S. TK Innsbruck 1931 Potsdamer Hütte

2009 m, A, auf der Seealm im Fotschertal bei Sellrain aktuell, Kategorie I S. Dinkelsbühl (= S. Potsdam-Dinkelsbühl = S. Potsdam)

1930 Siegerland-Hütte

2710 m, A, am Südwestabhang der Sonklarspitze bei Sölden aktuell, Kategorie I S. Siegerland

1927–1930 erbaut; 15.7.1930 eröffnet; 10.8.1930 eingeweiht; 2008 erweitert

1931/1932 erbaut durch S. Potsdam (Rohbau 1931 fertig, Wirtsleute Dez. 1931 eingezogen); Juli 1932 offiziell eröffnet; 1954 S. Potsdam Sitz Dinkelsbühl; 1988 Grund erworben; 2003 Umbenennung in S. Dinkelsbühl 1931 Regensburger Hütte Neue Regensburger Hütte

2286 m, A, im Falbesontal bei Neustift i. Stubaital aktuell, Kategorie I S. Regensburg

1929–1931 erbaut; 16.8.1931 eingeweiht; 1975/1976 erweitert; seit 2011 unter Denkmalschutz



Stubaier Alpen

145

Unterstandshütte am Weg zur Hochstubai-Hütte

1938 Adolf-Pichler-Hütte Pichler-Hütte

Regensburger Hütte (Neue Regensburger Hütte)

1960 m, A, an der Westseite der Kalkkögel im Senderstal bei Grinzens aufgelassen/nicht mehr AV Akad. Alpenklub Innsbruck (1938–1953 S. Innsbruck Gr. AAKI)

1931 Roßkogel-Hütte Rosskogel-Hütte

1903/1904 erbaut; 29.6.1904 feierlich eröffnet; 1938 AAKI der S. Innsbruck als Gruppe angeschlossen; 1953 Austritt aus dem ÖAV

1778 m, A, am Ranggerköpfl bei Oberperfuß aufgelassen/nicht mehr AV

1938 Hochstubai-Hütte

Akad. S. Innsbruck (davor S. ÖGV/ÖGV)

3173 m, A, auf der Wildkarspitze bei Sölden aktuell, Kategorie I

1923/1924 erbaut; 8.9.1924 feierlich eröffnet; 1932/1933 erweitert; um 1966/1970 verkauft an Akad. S. Innsbruck; vor 1976 verkauft an Liftbetreiber 1932 Dortmunder Hütte

1948 m, A, auf der Längentaler Alm bei Silz aktuell, Kategorie II S. Dortmund

1931/1932 erbaut; Aug. 1932 feierlich eröffnet 1937 oder früher Fotschertal-Jugendherberge

A, im Fotschertal aufgelassen/nicht mehr AV S. Innsbruck

vor 1943 abgebrannt 1937 oder früher Unterstandshütte am Weg zur Hochstubai-Hütte

2900 m, A, am oberen Seekarsee bei Sölden aktuell, offener Unterstand S. Dresden

S. Dresden (davor S. Böblingen, davor S. Dresden)

ab 1930 erbaut; erst 20.7.1938 eingeweiht; 1999–2002 im Besitz der S. Böblingen (1999 Aufteilung der S. Dresden Sitz Böblingen in S. Dresden u. S. Böblingen); 2016 Unterschutzstellung geplant 1939 Sattelberg-Haus

2107 m, A, am Sattelberg bei Gries am Brenner aufgelassen/nicht mehr AV TV Naturfreunde (1934–1938 Bergfreunde, 1938–1939 DJH, 1939–1945 S. Matrei a. Br.)

im 1. Weltkrieg erbaut als Flugmeldestation; ab 1923 Unterstand für Skifahrer; 1930 erworben u. saniert durch TV Naturfreunde; 1934 übernommen durch Bergfreunde; 1938 übernommen durch Reichsverband für Deutsche Jugendherbergen; 1939 erworben durch DAV u. S. Matrei a. Br. übergeben 1939 Tribulaun-Hütte Tribulaun-Haus, Bamberger Hütte

2100 m, A, am Nordfuß des Gschnitzer Tribulauns bei Gschnitz

146

Stubaier Alpen

Jugendheim Obernberg, um 1980

AVS-Bergheim Egghof-Kaser

aufgelassen/nicht mehr AV

AVS S. Sterzing

TV Naturfreunde (1934–1938 Bergfreunde, 1938–1939 DJH,

1973–1976 erbaut; 29.6.1976 feierlich eingeweiht; jetzt privat geführt

1939–1945 DAV/S. Bamberg)

1922/1923 erbaut durch TV Naturfreunde; 1934 übernommen durch Bergfreunde; 1935 zerstört (Lawine); 1936 wiederaufgebaut; 1938 übernommen durch Reichsverband für Deutsche Jugendherbergen; 1939 erworben durch S. Bamberg; nach 1945 restituiert; 1975 zerstört (Lawine); 1975 wieder aufgebaut; 2014 generalsaniert

1979 Koch-Hütte

A, im Schluimes am Blaser bei Matrei a. Brenner aktuell, Sektionshütte S. Matrei a. B.

1978/1979 erbaut; 16.9.1979 eingeweiht 1944 Hemmerwald-Alm

1831 m, A, unterhalb der Dortmunder Hütte bei Ötz aufgelassen/nicht mehr AV S. München

März 1944 bis April 1945 gepachtet

1990 oder früher Unterstandshütte im Schluimes

A, nahe der Koch-Hütte im Schluimes bei Matrei a. Brenner aktuell, offener Unterstand S. Matrei a. B.

1954 Bielefelder Hütte Neue Bielefelder Hütte

um 2005 erneuert (möglicherweise am Platz der alten Unterstandshütte der S. Matrei a. B. im Schluimes)

2112 m, A, am Westgrat des Roßkopfes (Wetterkreuz) am Acherkogel bei Oetz aktuell, Kategorie II

1994 Egghof-Kaser

S. Bielefeld

1953/1954 erbaut; 4.8.1954 feierlich eingeweiht

1800 m, I, im hinteren Paseiertal nahe der Timmelsbrücke bei Moos i. Passeier aktuell, AVS-Bergheim AVS

1965 Jugend- und Seminarhaus Obernberg AV-Jugendheim Obernberg, Rudolf-Pfeningberger-Haus

1400 m, A, im innersten Obernbergtal bei Obernberg aktuell, Jugendherberge/Jugendheim S. Innsbruck

1965 erbaut

verwaltet durch AVS-Jugend 2012 Zoll-Hütte

A, bei der Neuen Dresdner Hütte bei Neustift i. Stubaital aktuell, Sektionshütte S. Dresden

2012 ehemalige Zollhütte adaptiert 1976 Sterzinger Haus

1930 m, I, am Hang des Roßkopfs bei Sterzing aufgelassen/nicht mehr AV



Stubaier Alpen

147

Autonome Provinz Bozen, Beratungsfunktion AVS u. CAI (davor CAI, davor S. Marburg a. d. Lahn u. S. Siegerland)

1909–1914 erbaut durch S. Marburg a. d. Lahn u. S. Siegerland; 9.8.1914 Eröffnung geplant (Einladungen bereits ausgeschickt), aber durch Kriegsausbruch verhindert 1956 Radlsee-Hütte Rifugio Lago Rodella, Radlsee-Haus

2284 m, I, an der Radlseespitze bei Brixen aktuell, AVS-Schutzhütte AVS S. Brixen Radlsee-Hütte

32 Sarntaler Alpen »In diesem früher wenig beachteten Gebiete war nur der südliche Teil von den Sektionen Meran und Bozen mit einer Hütte und Weganlagen versehen worden, jetzt wendet sich die Aufmerksamkeit auch dem nordöstlichen Teile zu, wo vorerst die Sektion Klausen eine Hütte an der Kassianspitze einrichtete; eine weitere ist von der Sektion Marburg i. H. geplant.« Johannes Emmer, Beiträge zur Geschichte des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins in den Jahren 1895–1909, Zeitschrift des DuOeAV 1909, 346.

1912 privat erbaut durch Anton Mayr; privat geführt; im 2. Weltkrieg zerstört (Brandstiftung); 1950 Beschluss zum Wiederaufbau durch AVS; 1954–1956 wiedererrichtet; 29.7.1956 eröffnet; 1982 erweitert 1961 oder früher Pfiffinger Alm

1830 m, I, am Südosthang des Ilfingers bei Meran aufgelassen/nicht mehr AV AVS S. Meran

vor 1961 eröffnet als Skihütte 1970 oder früher Kirchsteiger Alm

2000 m, I, südöstlich des Ifingers bei Meran aufgelassen/nicht mehr AV

1874 Hirzer-Hütte Rifugio Cervino

AVS

1985 m, I, auf der Tallner Alm westlich des Hirzers bei Prenn aufgelassen/nicht mehr AV

1970 Meraner Hütte Hermann-Gritsch-Haus

CAI (davor S. Meran)

1960 m, I, am Fuß des Mittagers bei Hafling aktuell, AVS-Schutzhütte

1873/1874 erbaut durch S. Meran (mit Spenden des Grafen Johann von Meran); 5.7.1874 feierlich eingeweiht; nach 1945 privat geführt 1909 Klausner Hütte Rifugio Chiusa al Campaccio

1923 m, I, östlich der Kassianspitze bei Latzfons aufgelassen/nicht mehr AV

vor 1983 zerstört

AVS S. Meran

ab 1964 erbaut; Herbst 1970 feierlich eröffnet 1998 Stöffl-Hütte

I, bei Klausen aktuell, Sektions-Bergheim in der privat geführten Stöffl-Hütte AVS S. Klausen

CAI (davor S. Klausen)

Alm erworben und adaptiert durch S. Klausen; 1909 eröffnet 1914 Flaggerscharten-Hütte Rifugio Forcella Vallaga, Marburg-Siegener Hütte

2481 m, I, an der Flaggerscharte bei Vahrn aktuell, aber keine AV-Schutzhütte

148

Sarntaler Alpen

33 Tuxer Alpen »Vom Zillertal im Osten, von der Brennersenke im Westen begrenzt, baut sich südlich des Inntales dieses wundervolle Schiparadies auf. Bis vor nicht allzulanger Zeit waren derer sehr wenige, die um die Schönheit wußten, die in diesen Bergen zur Winterszeit verborgen liegt. […] Patscherkofel,

Vikartal, Meißnerhaus, Glungezer, Volderer Tal, das sind durchwegs tönende Namen, Erinnerung an unvergeßliche Abfahrtsfreuden den einen, Zukunftstraum den anderen. […] Auch weiter östlich, rings um die Lizumalm, ist es in den letzten Jahren schon recht lebhaft geworden. Es konnte nicht anders kommen, denn die Schiberge in diesem herrlichen Winkel der Tuxer Voralpen sind viel zu schön, als daß sie hätten dauernd verborgen bleiben können.« Ernst Hanausek, Schifahrten in den Tuxer Voralpen. ­Zeitschrift des DuOeAV 1933, 188. 1887 Kellerjoch-Hütte, alte

1846 m, A, auf der Proxenalm neben der alten Hochlegerhütte bei Schwaz aufgelassen/nicht mehr AV S. Schwaz

1887 erbaut; 28.8.1887 feierlich eröffnet; um 1908 aufgelassen 1908 Kellerjoch-Hütte Neue Kellerjoch-Hütte

2237 m, A, am Kellerjoch-Westgrat bei Schwaz aktuell, Kategorie I S. Schwaz

1908 erbaut (als Ersatz für Alte Kellerjoch-Hütte) 1911 Lizumer Hütte

2019 m, A, südlich der Lizumeralm im Wattental bei Wattenberg aktuell, Kategorie I S. Hall i. Tirol

1911/1912 erbaut; Ende 1911 geöffnet; 28.7.1912 eingeweiht; 1920, 1932 erweitert 1925 Talherberge Innerst Hütte Z’Innerst, Weidener Hütte in Innerst

1200 m, A, neben der Gastwirtschaft Z’Innerst in Weerberg-Innerst aufgelassen/nicht mehr AV

Lizumer Hütte im Wattental, um 1960

Kauf durch S. Charlottenburg beschlossen; 1925 übergeben; 1980 verkauft 1926 Meißner Haus Meissner-Haus

1720 m, A, südöstlich des Patscherkofels im Vikartal bei Ellbögen-Mühltal aktuell, Kategorie I S. Ebersberg-Grafing (davor S. Meißen)

1926 erbaut; 1.12.1926 geöffnet; 31.7.1927 eingeweiht; 1968 übernommen durch S. Ebersberg-Grafing; 2016 Unterschutzstellung geplant 1927 Weidener Hütte Nafing-Hütte

1799 m, A, auf der Nafingalm bei Weerberg aktuell, Kategorie I S. Weiden

1911 privat zu Almgasthaus »Zur Nafing« ausgebaut; 1927 erworben durch S. Weiden; 15.5.1927 übernommen; 1928/1929, 1959/1960 erweitert; Pfingstsonntag 1960 eingeweiht u. umbenannt in Weidener Hütte; 1984, 1989 erweitert

S. Weiden

1928 Weertal-Hütte Skihütte im Weertal

Ostern 1925 gepachtet u. adaptiert; nach Kauf der Nafing-Hütte als unwirtschaftlich aufgegeben

1430 m, A, im Weertal aktuell, Sektionshütte

1925 Tulfer Hütte

1928 gepachtet (Vertrag vom 26.8.1928)

1337 m, A, nördlich des Glungezers bei Tulfes aufgelassen/nicht mehr AV

1930 Rastkogel-Hütte

S. Charlottenburg (= S. Alpinclub Berlin)

2124 m, A, auf der Sidanalm östlich des Sidanjochs bei Hippach-Schwendberg

Akad. S. Innsbruck

um 1910 erbaut durch Haller Turnerbergsteigerriege; 1924



Tuxer Alpen

149

Patscherkofel-Schutzhaus, um 1980

Glungezer-Hütte, um 1980

aktuell, Kategorie I

1974 Naviser Hütte

S. Oberkochen (davor S. Werdau-Altenburg, davor S. Werdau u. S. Sachsen-Altenburg)

1929–1931 erbaut; 20.12.1930 geöffnet; 26.7.1931 eingeweiht; 1934 erweitert; 1955 erneuert 1931 Patscherkofel-Haus Patscherkofel-Schutzhaus, Kaiser-Franz-Josef-Schutzhaus

1970 m, A, westlich des Patscherkofelgipfels bei Innsbruck-Igls aktuell, Kategorie III S. TK Innsbruck (davor S. ÖTK Gr. Innsbruck, vor 1931 ÖTK)

1886–1888 erbaut; 29.6.1888 eingeweiht als Kaiser-FranzJosef-Schutzhaus; 1890, 1900, 1901, 1928 erweitert

1782 m, A, am Schranzberg bei Navis aufgelassen/nicht mehr AV Akad. S. Innsbruck

1968–1974 erbaut; 2012 generalsaniert; jetzt ÖAV-Vertragshaus 1982 oder früher Schranzberg-Haus

1780 m, A, am Schranzberg neben der Naviser Hütte bei Navis aufgelassen/nicht mehr AV Akad. S. Innsbruck

Nebengebäude der Naviser Hütte; bereits vor der Naviser Hütte abgegeben

1931 Tuxer-Joch-Haus

2315 m, A, am Tuxer Joch bei Hintertux aufgelassen/nicht mehr AV

34 Kitzbüheler Alpen

ÖTK (1931–1945 S. ÖTK)

»Außer einigen wenigen schroffen Gipfeln finden wir überall breite, bis zum Scheitel begrünte Rücken, in höheren Regionen Trümmerhaufen. In den Tälern und auf den Rücken breiten sich allenthalben ergiebige Alpenweiden aus […] In den einsamen Tälern findet sich noch ein ansehnlicher Waldbestand, der leider auch schon bald in die Großstädte wandern oder zu Papier verarbeitet sein wird. Die Gipfel und Pässe sind durchwegs leicht ersteiglich und gestatten ausgedehnte Kammwanderungen, die besonders im Frühsommer, wenn noch Schneereste liegen, genußreich sind. Die Gruppe ist mit Schutzhütten und Weganlagen noch spärlich bedacht, namentlich der höhere westliche Teil verdiente bald eine bessere Erschließung. Doch findet der bescheidene Wanderer, der sich mit Heulager und Milchkost begnügt, in den zahllosen Almhütten zumeist freundliche Aufnahme.« Josef Moriggl, Von Hütte zu Hütte, Band 3, Leipzig 1912, 179.

um 1910 erbaut durch Franz Hotter; nach dem 1. Weltkrieg dem ÖTK verkauft; 1987 saniert u. ausgebaut 1933 Vinzenz-Tollinger-Hütte Vinzenz-Tollinger-Jugendheim

1229 m, A, am Tulferberg bei Tulfes aktuell, Jugendherberge/Jugendheim S. Hall in Tirol

1932/1933 erbaut 1951 Glungezer-Hütte

2610 m, A, am Glungezer bei Tulfes aktuell, Kategorie I S. Hall in Tirol

1931 erbaut durch Skiklub Tirol; 1951 im Zuge der Auflösung des Skiklubs erworben durch S. Hall

150

Kitzbüheler Alpen

Wildkogel-Haus bei Neukirchen a. Venediger gegen die Tauern

1874 Unterkunftshaus auf der Schmittenhöhe Haus auf der Schmittenhöhe, Schmittenhöhe-Hütte, Touristenhütten auf der Schmittenhöhe

1965 m, A, auf der Schmittenhöhe bei Zell a. See aufgelassen/nicht mehr AV S. Pinzgau

1874 erbaut durch S. Pinzgau; 23.8.1874 festlich eröffnet; Ende 1876 verkauft an privat 1892 Wildseeloder-Haus

1854 m, A, am Wildsee bei Fieberbrunn aktuell, Kategorie I S. Fieberbrunn

1891/1892 erbaut durch S. Fieberbrunn u. Verschönerungsverein Fieberbrunn; 28.8.1892 eröffnet; 1963 Kapelle erneuert; 1970, 2008 erweitert 1894 Gratlspitz-Hütte

1890 m, A, auf der Gratlspitze bei Alpbach aufgelassen/nicht mehr AV

Wildseeloder-Haus, um 1980

1915 Wildkogel-Haus Treubund-Haus

2007 m, A, südlich des Wildkogels bei Neukirchen a. Venediger aufgelassen/nicht mehr AV S. Austria (davor privat, davor S. Waidhofen a. d. Y.)

1898 privat erbaut; 1915 erworben durch S. Waidhofen; dann verkauft an privat; 1924 erworben durch S. Austria; 28.6.1925 feierlich eröffnet; bis 1983 S. Austria

S. Mittleres Unterinntal

1894 eröffnet



Kitzbüheler Alpen

151

aktuell, Kategorie I S. Bamberg (davor Skiklub Hopfgarten, davor Skiklub Hopfgarten u. S. München)

1924–1945 Hälfte der Hütte gepachtet durch S. München Skiabteilung (Besitzer Skiclub Hopfgarten); 1955 erworben durch S. Bamberg; um 1960 umbenannt 1924 Sonnleitner-Hütte Hartlesanger-Hütte, Harlosanger-Hütte

1532 m, A, am Harlassanger bei Kirchberg aktuell, Sektionshütte Sonnleitner-Hütte mit Großem Rettenstein

1920 Bärnbadkogel-Hütte Bärenbadkogel-Hütte, Untere Wirtsalm

1450 m, A, am Osthang des Bärnbadkogels bei Jochberg aufgelassen/nicht mehr AV S. Alpiner Ski-Club München

1912 Skihütte gepachtet; ab 1920 AV-Sektion; 2014 Pachtende wegen Abriss 1920 Kobinger-Hütte

1532 m, A, am Harlassanger bei Kirchberg aufgelassen/nicht mehr AV S. Alpiner Ski-Club München

1912 gepachtet; 1920 AV-Sektion; 1932 aufgegeben

S. München

1924 gepachtet u. adaptiert als Skihütte durch S. München Skiabteilung; 1934 erworben; 1955/1956 saniert 1925 oder früher Ehrenbach-Alm Untere Melch-Alm

A, auf der Ehrenbachalm bei Kitzbühel aufgelassen/nicht mehr AV S. Kitzbühel

1925 Akademiker-Skihütte Saalbach Saalbacher Hütte, Akademiker-Hütte, Saalbacher Alpenvereinsherberge

1100 m, A, in Saalbach-Hinterglemm aufgelassen/nicht mehr AV Akad. S. Wien

1925 erbaut; 1939/1940 abgebrannt 1921 Otto-Leixl-Hütte Steinbergjoch-Hütte, Sonnenjoch-Hütte

1926 Hohlrieder-Alm

1912 m, A, am Steinbergjoch bei Inneralpbach aktuell, Sektionshütte

A, bei Auffach in der Wildschönau aufgelassen/nicht mehr AV

Akad. S. München

S. Mittleres Unterinntal

1921 erbaut; 27.11.1921 feierlich eingeweiht als Sonnenjoch-Hütte; 1922 nach Tod Otto Leixls umbenannt; 1984 erneuert

1926 gepachtet für den Winter

1924 oder früher Berghütte bei Jochberg

1250 m, A, am Schützenkogel bei Jochberg aufgelassen/nicht mehr AV

1926 Kitzbüheler Hütte Kitzbüheler Skihütte

1568 m, A, auf der Trattenbachalm am Kleinen Rettenstein bei Jochberg aufgelassen/nicht mehr AV

S. Nürnberg

S. Kitzbühel

Skihütte

1926 gepachtet u. eröffnet; 1929 erweitert

1924 Neue Bamberger Hütte Bamberger Hütte, Hopfgartner Hütte, Roßwild-Alm

1926 Kuhwild-Alm

1756 m, A, auf der Roßwildalm nordwestlich des Kröndlbergs bei Kelchsau

152

Kitzbüheler Alpen

A, im Kurzen Grund unterhalb der Neuen Bamberger Hütte bei Kelchsau aktuell, Sektionshütte

S. Kufstein

seit 1926 Nutzungsrecht im Winter 1927 Bochumer Hütte Kelchalm, Kelchalm-Berghaus, Kelchalpen-Haus, Berghaus Kelchalpe

1432 m, A, am Laubkogel auf der Kelchalm bei Aurach aktuell, Kategorie I S. Bochum (davor S. Magdeburg, davor S. Kitzbühel)

um 1830 Knappenhaus erbaut; 1927 gepachtet, adaptiert u. eröffnet durch S. Kitzbühel; 1940 Kauf durch S. Magdeburg; 1964 Betreuungsvertrag mit S. Bochum; neue Bezeichnung »Bochumer Hütte«; 1972 erworben durch S. Bochum; 2013 renoviert 1927 Hechenblaikener-Hof Hechenbleicken-Haus, Unterkunft Hechenblaiken

1200 m, A, in der Hygna im Alpbachtal aufgelassen/nicht mehr AV S. Mittleres Unterinntal

1927 Bauernhof gepachtet u. adaptiert; 1935 aufgelassen 1928 Alpenrosen-Hütte Alpenrose-Hütte

1555 m, A, am Nachtsöllberg bei Westendorf aktuell, Kategorie I S. Schorndorf (davor S. Bergfried)

1924 privat erbaut; 1.10.1927 erworben; 1.1.1928 geöffnet; 30.6./1.7.1928 eingeweiht; Neubau geplant (Informationsstand März 2016) 1928 Dr.-Erich-Berger-Hütte Markbachjoch-Hütte, Marchbachjoch-Hütte

Kitzbüheler Hütte

1929 Lerchfilzalm-Skihütte Lärchfilzalm-Skihütte, Lerchfilz-Hochalm

1420 m, A, auf der Lerchfilzalm bei Fieberbrunn aufgelassen/nicht mehr AV S. Fieberbrunn

1929 gepachtet 1931 Zehetner-Alm Obere Zehetner-Alm

1320 m, A, unterhalb des Markbachjochs bei Hopfgarten aktuell, Sektionshütte

1420 m, A, im obersten Vogelgraben am Gaisstein bei Saalbach aufgelassen/nicht mehr AV

S. München

Akad. S. Wien

1928 geöffnet (erworben)

seit 1931

1928 Oberland-Hütte Skihütte Oberland, Aschauer Haus, Skihütte im Spertental

1935 Naschberg-Hütte

1040 m, A, im Spertental bei Aschau aktuell, Kategorie II S. Oberland

1.11.1928 dem Verkehr übergeben; 8./9.12.1928 feierlich eingeweiht

1530 m, A, Alpbachtal aufgelassen/nicht mehr AV S. Neuland

1935 Bergbauernhaus gepachtet (nur kurze Zeit) 1937 Steinberg-Hütte

A, unterhalb des Steinbergjochs bei Inneralpbach aufgelassen/nicht mehr AV



Kitzbüheler Alpen

153

S. Neuland

1937 große Stallung als Skihütte instand gesetzt; 1937 am Tag der Eröffnung abgebrannt 1949 Wirtsalm-Hütte

A, in den Kitzbüheler Alpen aufgelassen/nicht mehr AV S. Wien

1949 gepachtet (hauptsächlich für die Jugend)

aufgelassen/nicht mehr AV S. München

1965 neue Almhütte gepachtet; 10.12.1966 feierlich eingeweiht 1969 Simbacher Hütte Polten-Alm

1750 m, A, auf der Poltenalm bei Saalbach aktuell, Sektionshütte S. Simbach

1953 »Ersatz-Hütte« für Akademiker-Hütte

A, in Saalbach-Hinterglemm aufgelassen/nicht mehr AV Akad. S. Wien

aus der beim Brand der Akademiker-Hütte verschont gebliebenen Kaffeediele, dem Selbstversorgerraum und dem Pferdestall provisorische Unterkunft errichtet; ab Weihnachten 1953 benützbar; 1957–1960 wegen Trinkwasserproblemen amtlich gesperrt 1959 Fritz-Hintermayr-Hütte

1320 m, A, östlich des Zwölferkogels bei SaalbachHinterglemm aufgelassen/nicht mehr AV

8.11.1968 erworben durch Vereinsmitglied Otto F. Zottmaier; 1.4.1969 gepachtet durch S. Simbach; 1975–1979 umgebaut; 1982 erworben 1972 Berg- u. Skiheim Brixen im Thale Dr.-Thomas-Brennauer-Haus, Brixener Haus

855 m, A, in Brixen-Oberlauterbach aktuell, Sektionshütte S. Regensburg

Nov. 1971 landwirtschaftliches Gebäude erworben; ab 1972 Nutzung erster Zimmer; 1971–1975 umgebaut 1972 Edelweiss-Haus Königsleiten

S. Noris

1635 m, A, südlich der Königsleiten bei Wald im Pinzgau aufgelassen/nicht mehr AV

1959 errichtet (nach dem Gönner u. Fabrikanten Fritz Hintermayr benannt); Okt. 2003 verkauft an privat

1972 zu Weihnachten eröffnet; verkauft

1963 AV-Jugendheim Jochberg

1981 ca. Hochkogel-Hütte

850 m, A, am Fuß des Pengelsteins bei Jochberg aufgelassen/nicht mehr AV

932 m, A, südlich des Hochkogels bei Niedernsill aktuell, Sektionshütte

S. Austria

S. Niedernsill

S. Edelweiss

6.7.1963 eröffnet; 30.12.1983 Pacht beendet 1965 Erich-Sulke-Hütte Akademiker-Skihütte, Neue Saalbacher Skihütte

1100 m, A, in Saalbach-Hinterglemm aufgelassen/nicht mehr AV Akad. S. Wien

1963/1964 erbaut; 5.12.1965 eingeweiht; 1983 umbenannt in Erich-Sulke-Hütte (nach dem langjährigen Hüttenwart u. 2. Vorsitzenden der Akad. S. Wien); seit 2014 geschlossen; verkauft 1966 Alpschwend-Hütte

A, oberhalb des Pass Thurn am Skilift zur Resterhöhe bei Jochbergwald

154

Kitzbüheler Alpen

1997 Neue Bubenreuther Hütte

950 m, A, am Rohrerberg bei Piesendorf-Walchen aktuell, Kategorie I S. Eger und Egerland

1997 erworben u. adaptiert; 1997 zur Belegung freigegeben; 1998 eingeweiht

Berliner Hütte mit Schlafhaus, um 1888

35 Zillertaler Alpen

Bauarbeiten an der Alten Chemnitzer Hütte

»Der Bergsteiger findet in diesem Gebiet eine reiche Auswahl ebenso abwechslungsreicher wie vornehmer alpinistischer Aufgaben, welche Ausdauer, Trittsicherheit und Kletterübung verlangen; eine Reihe von Touren gehört zu den anziehendsten in den Ostalpen, und mehrfache Varianten stellen die höchsten Anforderungen an den Unternehmer. […] Die Bereisung ist verhältnismäßig leicht; durch das untere Zillerthal führt eine gute Postroute bis Mayrhofen, und im Innern gibt es eine große Anzahl von Unterkunftshütten.« H.Hess, Zillerthaler Alpen, in: L.Purtscheller/H.Hess, Der Hochtourist in den Ostalpen, Band 2, Leipzig/Wien 1894, 58. 1876 Sonklar-Hütte, alte

2420 m, I, neben der neuen Sonklar-Hütte am Speikboden bei Sand i. Taufers aufgelassen/nicht mehr AV CAI (davor S. Taufers)

1875/1876 erbaut; 2.9.1876 feierlich eröffnet (nach Oberst K. v. Sonklar benannt); 1899 nach Bau der neuen Sonklar-Hütte alte Hütte als Führerunterkunft u. für Wirtschaftszwecke genutzt

Olperer-Hütte

1880 Chemnitzer Hütte Rifugio Giov. Porro alla forcella di Neves, NeveserjochHütte, Nevesjoch-Hütte, Rifugio Neves, Alte Chemnitzer Hütte

2419 m, I, am Neveser Joch bei Mühlwald-Lappach aktuell, aber keine AV-Schutzhütte Autonome Provinz Bozen, Beratungsfunktion AVS u. CAI (davor CAI, davor S. Chemnitz, davor S. Taufers)

1879 Berliner Hütte

2042 m, A, auf der Schwarzensteinalm im obersten Zemmgrund bei Mayrhofen aktuell, Kategorie I S. Berlin

1878/1879 erste Hütte (altes Haus) erbaut; 28.7.1879 feierlich eröffnet; 1884/1885 daneben zweite Hütte (Schlafhaus) erbaut; 19.7.1885 »Neue Berliner Hütte« eröffnet; 1888 erweitert; 1891/1892 Neu- u. Umbau; 9.8.1892 eröffnet; 1893 Führerhaus angebaut; 1911 erweitert; seit 1997 unter Denkmalschutz



1880/1881 erbaut durch S. Taufers; 20.8.1880 eröffnet; 1881 Innenausbau fertig gestellt; 1893 durch S. Chemnitz übernommen; erweitert; 29.7.1895 feierlich eröffnet 1881 Olperer-Hütte

2389 m, A, südöstlich des Olperers im Riepenkar bei Mayrhofen aktuell, Kategorie I S. Neumarkt/Oberpfalz (davor S. Berlin, davor S. Prag)

1880/1881 erbaut durch S. Prag; 7.8.1881 feierlich eröffnet; 1900 erworben durch S. Berlin; 1902, 1931, 1976

Zillertaler Alpen

155

erweitert; 1.1.2004 erworben durch S. Neumarkt; 2006 abgerissen; 2006/2007 Neubau; 2007 eröffnet

1893 Greizer Hütte

1883 Dominicus-Hütte

2227 m, A, am Griesfeld im Floitental bei MayrhofenGinzling aktuell, Kategorie I

1685 m, A, auf der Zamseralm bei Finkenberg aufgelassen/nicht mehr AV S. Prag

1883 erbaut durch Hermann Dominicus, Mitglied der S. Prag u. der S. Prag überlassen; ab 1888 wieder in Privatbesitz; 1918 abgebrannt; 1970/1973 im Schlegeis-Speicher (Stausee) versunken; (dann heutige Dominikus-Hütte an höherer Stelle durch Tauernkraftwerke erbaut) 1884 Daimer-Hütte

1862 m, I, auf der oberen Rotbachalm bei Ahrntal-Luttach aufgelassen/nicht mehr AV

S. Greiz Sitz Marktredwitz (S. Greiz)

1891–1893 erbaut; 25.7.1893 feierlich eröffnet; 1904/1905, 1911, 1925, 1927/1928 erweitert; 1972–1974 umgebaut 1894 Schwarzenstein-Hütte Rifugio Vittorio Veneto al Sasso Nero, Rifugio Sasso Nero

2922 m, I, am Trippachsattel östlich des Schwarzensteins bei Ahrntal-Luttach aktuell, aber keine AV-Schutzhütte (Hütte der Autonomen Provinz Bozen) Autonome Provinz Bozen, Beratungsfunktion AVS u. CAI

S. Taufers

(davor CAI, davor S. Leipzig)

1884 erbaut von Almbesitzer Mitternöckler mit Beiträgen der S. Taufers; 30.7.1884 eröffnet (nach Vorstand S. Taufers Dr. Josef Daimer benannt); 1893 Eigentumsanteile an den Bergführer Martin Reden abgetreten

1893/1894 erbaut durch S. Leipzig; 5.9.1894 (oder 8.8.1894) feierlich eingeweiht

1888 Riffler-Hütte

2324 m, A, nördlich der Sagwandspitze bei St. Jodok aktuell, Kategorie I

2234 m, A, auf der Birglbergalm am Riffler bei Rosshag aufgelassen/nicht mehr AV S. Berlin (davor S. Prag)

1887/1888 erbaut; 5.8.1888 feierlich eröffnet (wegen des schlechten Wetters Feier in einem Gasthaus in Mayrhofen); Frühjahr 1896 beschädigt (Lawine); 1900 S. Berlin; Frühjahr 1945 zerstört (Lawine) 1889 Furtschagl-Haus

2295 m, A, im Schlegeisgrund nördwestlich des Großen Möselers bei Finkenberg aktuell, Kategorie I S. Berlin

1888/1889 erbaut; 7.8.1889 eröffnet; 1899/1900 erweitert; 1907–1913 umgebaut; 1992 generalsaniert 1889 Karl-von-Edel-Hütte Edel-Hütte

2238 m, A, westlich der Ahornspitze bei Mayrhofen aktuell, Kategorie I S. Würzburg

1888/1889 erbaut; 14.7.1889 feierlich eröffnet (nach dem Begründer u. langjährigen Vorsitzenden der S. Würzburg benannt); 7.8.1905 Erweiterungsbau eröffnet; 1950 u. 1975 Lawinenschäden

156

Zillertaler Alpen

1895 Geraer Hütte

S. Landshut (davor S. Gera)

1895 erbaut; 5.8.1895 feierlich eröffnet; 1934/1935 erweitert 1897 Richter-Hütte

2374 m, A, im Rainbachtal bei Krimml aktuell, Kategorie I S. Bergfreunde Rheydt (davor S. Warnsdorf)

1895 300 m oberhalb Rohbau der »ersten« Richter-Hütte erbaut; Frühjahr 1896 zerstört (Lawine, nie eröffnet); 1897 »zweite« Richter-Hütte erbaut durch Textil-Fabrikant Anton Richter (stellvertretender Vorsitzender S. Warnsdorf ); 12.8.1897 feierlich eingeweiht (offen für alle AVMitglieder); 1916 zerstört (Lawine); 1928 Neubau durch Sohn Richard Richter; 1928 eingeweiht; ab 1966 verpachtet an die S. Bergfreunde Rheydt; 2002 erworben 1899 Landshuter Europa-Hütte Landshuter Hütte

2693 m, A/I, auf der Friedrichshöhe (Staatsgrenze verläuft in der Hütte) bei Brennersee aktuell, Kategorie I S. Landshut u. CAI (davor S. Landshut)

1898/1899 erbaut; 14.8.1899 feierlich eröffnet; 1901, 1903, 1924, 1931 erweitert; 1987/1988 saniert

1899 Plauener Hütte

2363 m, A, am Kuchelmooskar unterhalb des südlichen Schwarzkopfs bei Brandberg aktuell, Kategorie I S. Plauen-Vogtland

1898/1899 erbaut; 19./20.7.1899 eröffnet; 1912, 1924/1925 erweitert; 1960 erneuert 1899 Sonklar-Hütte, neue Rifugio Monte Spico

2420 m, I, am Speikboden bei Sand i. Taufers aufgelassen/nicht mehr AV CAI (davor S. Taufers)

1898/1899 erbaut; 29.7.1899 feierlich eröffnet; nach 1. Weltkrieg verfallen

Eröffnung der neuen Sonklar-Hütte am 29. Juli 1899

1901 Zittauer Hütte

1909 Brixner Hütte, alte Brixener Hütte, Valser Hütte, Rifugio Valles Bressanone, Rifugio Bressanone

2328 m, A, am unteren Wildgerlossee bei Gerlos aktuell, Kategorie I

2307 m, I, auf der Pfannalm bei Vals aufgelassen/nicht mehr AV

S. Warnsdorf-Krimml (= ehemals S. Oberpinzgau

CAI (davor S. Brixen)

Gr. Warnsdorf/DAV Warnsdorf/S. Warnsdorf)

1908 Jagdhütte erworben durch S. Brixen; 1908/1909 adaptiert; 18.7.1909 eröffnet; 1911 erweitert; nach 1945 verfallen

1900/1901 erbaut; 9.8.1901 eröffnet (benannt nach der zweitstärksten Mitgliedergruppe der S. Warnsdorf in Zittau); 1930, 1965, 1969, 1976 erweitert; 2000/2001 umgebaut 1905 Lausitzer Hütte Lausitzer Wetterschutzhütte, Hütte auf dem Glockenkarkopf, Cap. d’Annunzio

I, am Südabhang des Klockerkarkopfs bei Prettau aufgelassen/nicht mehr AV

1910 Edelraute-Hütte Rifugio Passo Ponte di Ghiaccio, Eisbruggjoch-Hütte, Alte Edelraute-Hütte, Edelraut-Hütte

2545 m, I, am Eisbruggjoch bei Mühlwald-Lappach aktuell, aber keine AV-Schutzhütte (Hütte der Autonomen Provinz Bozen) Autonome Provinz Bozen, Beratungsfunktion AVS u. CAI

CAI (davor S. Lausitz)

(davor CAI, S. Edelraute/AG Edelraute)

1904/1905 erbaut; verfallen

1908 erbaut durch AG Edelraute; ab 1.8.1908 geöffnet; 17.8.1908 feierlich eingeweiht; 1910 wird AG zur S. Edelraute; 2015 abgerissen; 2016 Neubau eröffnet

1907 Neugersdorfer Hütte Neu-Gersdorfer Hütte, Krimmler Tauernhütte, Rifugio Vetta d’Italia

1912 Tuxerjoch-Haus

2568 m, I, am Lausitzerweg knapp östlich unterhalb des Krimmler Tauern bei Prettau aufgelassen/nicht mehr AV

2313 m, A, am Tuxerjoch bei Hintertux aufgelassen/nicht mehr AV

Autonome Provinz Bozen (davor italienischer Staat, CAI,

1911/1912 erbaut; 13.7.1912 eröffnet; 1931 erweitert

ÖTK (1931–1945 S. ÖTK Gr. Wien)

davor S. Warnsdorf)

1905–1907 erbaut durch S. Warnsdorf (mit Mitteln von Neugersdorfer Unternehmen u. der Gemeinde Neugersdorf ); 14.8.1907 feierlich eröffnet; dann im Besitz des italienischen Staates; um 1983 generalsaniert; von italienischer Finanzpolizei genutzt; im Besitz der Autonomen Provinz Bozen



1913 Rauchkofel-Hütte Hütte auf dem Rauchkofel, Trinkstein-Haus

2500 m, I, am Weg zwischen Hundskehle u. Rauchkofel bei Ahrntal-St. Peter aufgelassen/nicht mehr AV

Zillertaler Alpen

157

1932 Gams-Hütte Grünberg-Hütte

1921 m, A, an der Gamsbergscharte östlich des Grinbergkopfs bei Finkenberg aktuell, Kategorie I S. Otterfing (davor S. Berlin, davor S. Kurmark)

1927 privat erbaut; 1932 erworben durch S. Kurmark; eröffnet Sommer 1932; nach 1945 übernommen durch S. Berlin; 28.12.1992 Materialseilbahn zerstört (durch S. Berlin instand gesetzt); 1.1.1993 Besitzübergabe an S. Otterfing Gams-Hütte, 1997

CAI (davor S. Lausitz)

1913 erbaut; verfallen 1927 Kasseler Hütte Neue Kasseler Hütte, Kasseler Stillupp-Hütte

2177 m, A, im Talschluss des Stilluppgrunds bei Mayrhofen aktuell, Kategorie I S. Kassel

1926/1927 erbaut; 27.8.1927 eingeweiht; 1937/1938, 1958, 1981/1982 erweitert; 4.9.1982 eingeweiht 1931 Spannagel-Haus Werry-Hütte

2528 m, A, an der Gfrorenen Wand bei Hintertux aufgelassen/nicht mehr AV ÖTK (1931–1945 S. ÖTK Gr. Wien)

1885 als Werry-Hütte erbaut; 22.8.1885 eröffnet; 1907/1908 erweitert; 16.8.1908 eröffnet 1932 Friesenberg-Haus

1946 oder früher Penken-Hütte Skihütte am Penken

A, am Penken bei Mayrhofen aktuell, Sektionshütte S. Zillertal

1931 Skihütte errichtet durch Mitglieder der Skiriege des Wintersportvereins Mayrhofen auf Pachtgrund; »Jahre später« erworben durch S. Zillertal; 1946 umgebaut 1971 Günther-Messner-Biwakschachtel Hochferner-Biwak

2429 m, I, unterhalb der Hochferner-Nordwestwand bei Pfitsch-St. Jakob aktuell, AVS-Biwak AVS S. Sterzing

1971 erbaut durch AVS S. Sterzing mit Unterstützung der AVS S. Bozen; 17.6.1972 eingeweiht; 1999 erneuert 1973 Brixner Hütte, neue

2282 m, I, auf der Pfannalm westlich der Wurmaulspitze etwas unterhalb der alten Brixner Hütte bei Vals aktuell, AVS-Schutzhütte AVS S. Brixen

2498 m, A, am Friesenbergsee bei Finkenberg aktuell, Kategorie I

1971–1973 erbaut; 2.9.1973 eröffnet; 1994 erweitert

S. Berlin (davor AV Donauland, davor DAV Berlin, 1938–

1976 oder früher Griesscharte-Biwak

1945 deutsche Wehrmacht)

1928–1932 erbaut durch »Deutschen Alpenverein Berlin« (mit Donauland-Unterstützung); Juli 1932 eröffnet; 27.4.1933 Hütte dem AV Donauland überschrieben, um sie vor der Enteignung zu retten; 1938 Hütte beschlagnahmt für deutsche Wehrmacht; restituiert; 1968 von AV Donauland an S. Berlin verkauft; 2017 Unterschutzstellung geplant

2815 m, I, im innersten Oberbergtal (Pfitschertal) bei Pfitsch-St. Jakob aufgelassen/nicht mehr AV AVS S. Bozen u. S. Sterzing

1978 Neumarkter Hütte

A, am Distelberg bei Stumm i. Zillertal aktuell, Sektionshütte S. Rottal Neumarkt-St. Veit

158

Zillertaler Alpen

Walter-Brenninger-Biwak, 2009

Sterzinger Hütte

1977 Stadl gepachtet; 1977/1978 adaptiert; 8.10.1978 eingeweiht

1984–1986 erbaut; 14.9.1986 feierlich eingeweiht

1978 (1912) Tiefrasten-Hütte Fritz-Walde-Hütte, Rifugio Lago di Pausa

AVS S. Sterzing

2005 oder früher Unterstand in der Gamsscharte

2312 m, I, am Tiefrastensee bei Terenten aktuell, AVS-Schutzhütte

2976 m, A, in der Gamsscharte zwischen Richterspitze u. Nördlichem Schwarzkopf bei Krimml aufgelassen/nicht mehr AV

AVS S. Brixen (davor CAI, davor S. Brixen)

S. Bergfreunde Rheydt

15.9.1912 eingeweiht (zunächst benannt nach dem ­Brixner Finanzier Walde); 1944 abgebrannt; 1975–1978 Neubau

um 2005 baufälliger Unterstand wegen Einsturzgefahr teilweise abgetragen

1978 Walter-Brenninger-Biwak

2157 m, I, am Pfunderer Höhenweg bei Dun aktuell, AVS-Biwak AVS S. Brixen

2008 Feuchtwanger Hütte

1700 m, A, in Hart i. Zillertal aktuell, Sektionshütte S. Feuchtwangen

2008 gepachtet

1978 erbaut; 16.7.1978 eingeweiht 2010 oder früher Aschaffenburger Biwak

1980 Sterzinger Hütte Rifugio Vipiteno, Rifugio Picco della Croce

2135 m, A, nordöstlich des Weißkareggls bei Mayrhofen aktuell, Kategorie I

2344 m, I, nördlich der Wilden Kreuzspitze im Burgumtal bei Burgum aktuell, AVS-Schutzhütte

2010 Hütte (vermutlich 19. Jh.) wegen Baufälligkeit abgetragen u. neues Biwak errichtet

S. Aschaffenburg

AVS S. Sterzing (davor CAI, davor ÖTK)

1888/1889 erbaut durch ÖTK Sterzing; dann CAI; 1979/1980 verfallene Hütte durch AVS S. Sterzing instand gesetzt; 29.6.1980 feierlich eingeweiht; seit 2008 aus besitzrechtlichen Gründen geschlossen 1986 Hochfeiler-Hütte Rifugio Gran Pilastro

2710 m, I, am Hochfeiler rund 600 m östlich der ehemaligen Wiener Hütte bei Pfitsch-St. Jakob aktuell, AVS-Schutzhütte



36 Venediger-Gruppe »Trotzdem die Venedigergruppe alljährlich von vielen Tausenden besucht wird, sind doch ihre Gletschergefilde, oft unweit von den großen Heerstraßen, der Bergsteigerwelt fast völlig unbekannt. […] Ueber den grünen Talgründen erheben sich meilenweite Firnmeere mit hochaufragenden Gipfelbildungen. Scharfe Grate wechseln mit breiten Kämmen ab und schroffe Bergspitzen mit flachen Firnkuppen. Auch an einsamen Seen fehlt es nicht, in deren Gewässern sich blaugrün schillernde Gletscherströme wiederspiegeln.

Venediger-Gruppe

159

Clara-Hütte, erbaut 1872, benannt nach Clara v. Ratzenbeck

Bekannt ist der Reichtum an Wasserfällen […] Schutzhütten und Berggasthäuser stehen den Besuchern der Gruppe in großer Auswahl zur Verfügung […].« Franz Tursky, Führer durch die Venedigergruppe, ­München 1924, 15, 27, 30. 1871 Johannis-Hütte Johannes-Hütte, Johanns-Hütte

unentgeltlich der S. Prag vermacht; 1925/1926 an S. Essen abgetreten, wieder aufgebaut u. erweitert; um 1958 renoviert; 1969–1974 erweitert (wiederholt durch Lawinen beschädigt; 2013–2016 instandgesetzt u. erweitert) 1872 Prager Hütte, erste Hütte am Kesselkopf, Alte Prager Hütte

2121 m, A, auf der Dorfer Alm südlich des Großvenedigers bei Prägraten-Hinterbichl aktuell, Kategorie I

2490 m, A, südlich des Vorderen Kesselkogels nahe der 1877 erbauten Alten Prager Hütte bei MatreiInnergschlöss aufgelassen/nicht mehr AV

S. Oberland (davor S. Prag/DAV Prag, davor DAV)

S. Prag

1857 privat erbaut durch Venediger-Führer Bastl Steiner; 1870/1871 renoviert u. Führerhütte erbaut u. mit Vertrag 20.8.1871 durch DAV erworben; 1876 durch S. Prag übernommen; 1929/1930 erweitert; 13.7.1930 feierlich eröffnet; 1932 Trockenraum; Jän. 1992 Beitritt der S. Prag zur S. Oberland; 1999/2000 generalsaniert

1872/1873 erbaut durch S. Prag (jedoch aus Eigenmächtigkeit des Bauführers nicht an der von Johann Stüdl vorgesehenen Stelle); bereits 1872 benützt; 1873 Inneneinrichtung vollendet; 1877 zerstört (Lawine)

1872 Clara-Hütte Klara-Hütte

2103 m, A, im obersten Umbaltal bei Prägraten aktuell, Kategorie I S. Essen (davor S. Prag/DAV Prag)

1872 erbaut durch Prokop v. Ratzenbeck u. dessen Frau Clara (Anregung Johann Stüdl); verwaltet durch S. Prag; mit Erklärung 10.7.1895 Hütte von Clara v. Ratzenbeck

160

Venediger-Gruppe

1875 Kürsinger-Hütte, zweite Unterstandshütte im Ober-Sulzbachthal

2500 m, A, am Keeskar neben erster Kürsinger-Hütte im Obersulzbachtal bei Neukirchen a. Großvenediger aufgelassen/nicht mehr AV S. Salzburg

1873 Baubeschluss S. Salzburg (Ersatz für desolate erste Kürsinger-Hütte = Rohregger-Hütte, 1842 durch Förster Rohregger über Auftrag des Großvenediger-Erstersteigers Ignaz v. Kürsinger, Pfleger in Mittersill, errichtet);

Neue Prager Hütte, um 1910 Kürsinger Hütte

1874/1875 erbaut durch S. Salzburg in Verbindung mit der S. Pinzgau; August 1875 feierlich eröffnet

1891 Warnsdorfer Hütte Theodor-Harpprecht-Haus

1877 Alte Prager Hütte Prager Hütte

2324 m, A, westlich des Krimmler Törls bei Krimml aktuell, Kategorie I

2489 m, A, südlich des Vorderen Kesselkogels bei MatreiInnergschlöss aktuell, Kategorie I

Gr. Warnsdorf/DAV Warnsdorf/S. Warnsdorf)

S. Warnsdorf-Krimml (= ehemals S. Oberpinzgau

1890/1891 erbaut; 24.7.1891 feierlich eröffnet; wiederholt erweitert; 1991/1992 saniert u. erweitert

DAV-Bundesverband (davor S. Oberland, davor S. Prag/DAV Prag)

1877 erbaut an geschützterer Stelle (als Ersatz für erste Prager Hütte); 21.8.1877 eröffnet; um 1889 Stall erbaut; 1923, 1972 instand gesetzt; seit 2011 unter Denkmalschutz

1898 Habach-Hütte

2368 m, A, auf der Großen Weidalm am Habachkees bei Bramberg-Habach aufgelassen/nicht mehr AV S. Berlin

1886 Kürsinger-Hütte, dritte

2558 m, A, nordwestlich des Großvenedigers oberhalb der zweiten Kürsinger-Hütte bei Neukirchen aktuell, Kategorie I

1897/1898 erbaut; 30.7.1898 eröffnet; im Winter 1913/1914 zerstört (Lawine)

S. Salzburg

1904 Neue Prager Hütte Prager Hütte

1885/1886 erbaut (als Ersatz für zweite Kürsinger-Hütte); 8.8.1886 eröffnet; 1896/1897, 1925–1929, 1981–1983 erweitert

2796 m, A, beim Inneren Kesselkogel bei MatreiInnergschlöss aktuell, Kategorie I

1887 Lenkjöchl-Hütte Rifugio Giogo Lungo, Unterkunftshütte auf dem Lenkjöchel

Prag)

DAV-Bundesverband (davor S. Oberland, davor S. Prag/DAV

2603 m, I, am Lenkjöchl bei Prettau aktuell, aber keine AV-Schutzhütte (Hütte der Autonomen Provinz Bozen) Autonome Provinz Bozen, Beratungsfunktion AVS u. CAI (davor CAI, davor S. Leipzig, davor S. Taufers)

1885–1887 erbaut durch S. Taufers; 2.9.1887 eröffnet; später erworben durch S. Leipzig; 1898, 1906/1907 erweitert

1901–1904 erbaut; 8./9.8.1904 feierlich eröffnet; 1920 instand gesetzt; 1984 erweitert; ab Jän. 1992 S. Oberland; seit 2013 unter Denkmalschutz 1912 Badener Hütte

2608 m, A, im obersten Froßnitztal bei Matrei i. O. aktuell, Kategorie I S. Baden bei Wien

1910–1912 erbaut; Ostern 1912 erste Besucher; 5.8.1912



Venediger-Gruppe

161

Badener Hütte

Neue Reichenberger Hütte, 1982

feierlich eingeweiht; 1960 erweitert; 1972/1973 Winterhütte; 1996 erweitert

1925 erworben u. adaptiert, 1968–1972 umgebaut

1912 Essener und Rostocker Hütte Essen-Rostocker Hütte, Rostocker Hütte u. Essener Hütte

1926 Neue Reichenberger Hütte Reichenberger Hütte

2208 m, A, südöstlich der Simonyspitzen im Maurertal bei Prägraten aktuell, Kategorie I

2586 m, A, am Bödensee nahe der Bachlenke im Trojertal bei St. Jakob i. Defereggen aktuell, Kategorie I

S. Essen (davor S. Essen u. S. Main-Spessart, davor

S. Reichenberg des ÖAV (in Zwischenkriegszeit als »DAV

S. Barmen

S. Essen u. S. Rostock, davor S. Rostock)

Reichenberg« bezeichnet)

1911/1912 erbaut durch S. Rostock (Rostocker Hütte); 8.8.1912 eröffnet; 1962–1966 Anbau durch S. Essen fertiggestellt (Essener Hütte); 27.8.1966 eingeweiht (wirtschaftliche Einheit mit Rostocker Hütte)

1924–1926 erbaut; 26.7.1926 eröffnet; 1981 erweitert

1914 König-Friedrich-August-Warte

2370 m, A, auf der Großen Weidalm am Habachkees bei Bramberg-Habach aufgelassen/nicht mehr AV

A, am Falkenstein bei Krimml aufgelassen/nicht mehr AV

1926 Thüringer Hütte Alte Thüringer Hütte

S. Oberkochen (= S. Jena, davor Thüringer

S. Warnsdorf

Sektionenverband)

1914 auf Wunsch König Friedrich Augusts III. von Sachsen erbaut (anlässlich dessen Besuchs 1913 in Krimml)

1922 Baugrund mit den Überresten der 1913/1914 durch eine Lawine zerstörten Habach-Hütte der S. Berlin erworben durch S. Weimar; 1925 Zusammenschluss von 10 Thüringer Sektionen (Sektionsverband); 1925/1926 Hütte errichtet; 31.7.1926 feierlich eröffnet; 1967 saniert; April 1968 beschädigt (Lawine); 10.3.1978 zerstört (Lawine)

1924 Obersulzbach-Hütte

1742 m, A, im Obersulzbachtal am Anstieg zur KürsingerHütte bei Neukirchen aktuell, Sektionshütte S. Salzburg

1924 Skihütte errichtet; 1.10.1924 eröffnet 1925 Barmer Haus Barmer Heim

1380 m, A, in St. Jakob i. Defereggen aktuell, Kategorie II

162

Venediger-Gruppe

1927 oder früher Talherberge Mittersill

A, in Mittersill aufgelassen/nicht mehr AV S. St. Pölten

vor 1937 aufgelassen

1929 Fürther Hütte Neue Fürther Hütte

Reuter, 1. Vorsitzender S. Essen benannt); 1958 zerstört (Lawine, nur Nebengebäude unterhalb blieb erhalten)

2201 m, A, am Kratzenbergsee südöstlich des Larmkogels bei Hollersbach aktuell, Kategorie I

1968 Plösner-Alm Plösen-Alm, Hütte bei Mittersill

S. Fürth

1928/1929 erbaut; 10.8.1929 feierlich eingeweiht

1704 m, A, bei Mittersill aufgelassen/nicht mehr AV

1929 Neue Essener Hütte, erste

1968 Almhütte gepachtet; ab 1968 genutzt u. adaptiert; 30.9.1972 offiziell eingeweiht

2505 m, A, am Westufer des Umbalkeeses bei PrägratenHinterbichl aufgelassen/nicht mehr AV

1973 Neue Thüringer Hütte

S. Feuchtwangen (S. Hesselberg Gr. Feuchtwangen)

S. Essen

1928/1929 erbaut; 20.8.1929 eingeweiht; Winter 1936/1937 zerstört (Lawine)

2240 m, A, auf der Großen Weidalm bei BrambergHabach aktuell, Kategorie I DAV-Sektionsverbund Verein Neue Thüringer Hütte (davor

1931 Defregger-Haus

2962 m, A, am Mullwitzaderl bei Prägraten aufgelassen/nicht mehr AV ÖTK (1931–1945 S. ÖTK Gr. Wien)

S. Oberkochen)

1971–1973 erbaut durch S. Oberkochen; 21.6.1973 ­Beginn der Bewirtschaftung; 5.8.1973 feierlich eingeweiht; 2002 feierliche Übergabe an die Thüringer Sektionen (Sektionsverbund Verein Neue Thüringer Hütte)

1885–1887 erbaut; 22.8.1887 eröffnet; um 1925 erweitert 1931 Stadler-Hütte

1800 m, A, im Mullitztal östlich des Lasörlings bei Virgen aufgelassen/nicht mehr AV

1978 Kleine Philipp-Reuter-Hütte

2692 m, A, nordöstlich der Rötspitze bei PrägratenHinterbichl aktuell, Kategorie I

ÖTK (1931–1945 S. ÖTK Gruppe Lienz)

S. Essen

1886/1887 erbaut durch Michael Stadler mit Subvention des ÖTK; 22.6.1887 eröffnet (dem ÖTK als Dank 2 Zimmer u. 1 Küche zur Verfügung gestellt)

1977/1978 Waschküche der zerstörten Philipp-ReuterHütte zu Selbstversorgerhütte umgebaut; 6.8.1978 feierlich eingeweiht

1932 Bonn-Matreier Hütte

1979 Innergschlöss-Alm Alm Innergschlöss

2750 m, A, auf der Nillalm unterhalb des Säulkopfs bei Virgen-Obermauern aktuell, Kategorie I S. Bonn u. S. Matrei i. O

1698 m, A, östlich des Großvenedigers in Innergschlöß bei Matrei i. O. aktuell, Kategorie I

1931/1932 erbaut (Bau begonnen durch S. Matrei i. O. vollendet durch S. Matrei i. O. u. S. Bonn); eingeweiht 14.8.1932

1979 erworben durch ÖAV (Kaufvertrag 7.5.1979); betreut durch S. Matrei i. O.

1939 Philipp-Reuter-Hütte zweite Neue Essener Hütte, Essener Hütte

2692 m, A, nordöstlich der Rötspitze bei PrägratenHinterbichl aufgelassen/nicht mehr AV S. Essen

1938/1939 erbaut; 8.8.1939 feierlich eröffnet (nach Philipp



S. Matrei i. O.

1984 AV-Haus Krimml

A, am Wasserfallweg bei Krimml aktuell, Sektionshütte S. Warnsdorf-Krimml (davor S. Oberpinzgau Gr. Warnsdorf)

Juni 1984 eröffnet; in den folgenden Jahren Einrichtung einer Werkstatt, Anbau eines Bauhofs für Fahrzeuge u. Schaffung von Übernachtungsmöglichkeiten (2 Ferienwohnungen); 1986 öffentliche WC-Anlage

Venediger-Gruppe

163

1877/1878 erbaut durch S. Taufers; bereits ab Sept. 1877 Nächtigungen; 30.8.1878 eröffnet; 17.12.1893 an S. Cassel abgetreten; nach Bau der Neuen Rieserferner-Hütte Führerunterkunft 1895 Kasseler Hütte Rifugio Roma, Kasseler Rieserferner-Hütte, Neue Rieserferner-Hütte, Hochgall-Hütte, Rifugio Roma alle Vedrette Giganti, Rifugio Vedretta di Ries, Casseler Hütte Verschneite Kasseler Hütte am Rieserferner, eine der Südtiroler Hütten mit wechselvoller Geschichte

2273 m, I, am Rieserferner unterhalb des Tristennöckls bei Sand-Rein i. Taufers aktuell, aber keine AV-Schutzhütte (Hütte der Autonomen Provinz Bozen)

1997 ca. AV-Jugendhütte der S. Warnsdorf-Krimml

Autonome Provinz Bozen, Beratungsfunktion AVS u. CAI

A, im Gebiet des Seekars bei Krimml aktuell, Sektionshütte

1894/1895 erbaut durch S. Kassel (ein paar Meter unterhalb der Alten Rieserferner-Hütte); 24.7.1895 feierlich eröffnet; ab 1896 als Casseler Hütte bezeichnet; 1914/1915 erweitert

S. Warnsdorf-Krimml

1997 oder kurz davor alten Stall ausgebaut zur Unterkunft für AV-Jugend 2011 Aussichtskanzel Jagasprung

1220 m, A, am Wasserfallweg bei Krimml aktuell, Aussichtswarte

(davor CAI, davor S. Kassel)

1900 Barmer Hütte, alte

2488 m, A, am Abfluss des Patscher Ferners bei St. Jakob i. Defereggen-Erlsbach aufgelassen/nicht mehr AV

S. Warnsdorf-Krimml

S. Barmen

2011 fertiggestellt

1899–1901 erbaut; schon 27.8.1900 feierlich eröffnet; 1926 erweitert; 14.8.1926 eingeweiht; 1956 zerstört (Lawine)

37 Rieserferner-Gruppe »Die Gruppe weist eine nicht unbedeutende Vergletscherung auf, die Gipfel sind zumeist schroffe Trapeze und Zinnen, deren Besteigung geübten Bergsteigern sehr zu empfehlen ist. Die kleine Gruppe ist durch drei Schutzhütten, die wegen ihrer prächtigen Lage allein schon einen Besuch lohnen, und durch solide Weganlagen hinreichend erschlossen. Außerdem besitzt sie den Vorzug leichter Zugänglichkeit. An der Westseite führt die Tauferer Bahn von Bruneck nach Sand und von hier eine neuerbaute Kunststraße durch das herrliche Raintal zum Hauptort im Innern, nach Rain.« Josef Moriggl (Hg.), Von Hütte zu Hütte, Band 3, Leipzig 1912, 153f. 1877 Rieserferner-Hütte Alte Rieserferner-Hütte

2279 m, I, am Rieserferner unterhalb des Tristennöckls bei der Kasseler-Hütte bei Rein in Taufers aufgelassen/nicht mehr AV CAI (davor S. Kassel, davor S. Taufers)

164

Rieserferner-Gruppe

1903 Alte Fürther Hütte Fürther Hütte, Gänsebichljoch-Hütte, Rifugio Forcella Val Fredda

2799 m, I, am Gänsbichljoch südlich des Schneebigen Nocks bei Sand-Rein i. Taufers aufgelassen/nicht mehr AV CAI (davor S. Fürth)

1902/1903 erbaut durch S. Fürth; 1904 Sturmschaden; um 1970 nur noch Notunterkunft; verfallen 1960 Barmer Hütte Neue Barmer Hütte

2610 m, A, an der Mittleren Ohrenspitze bei St. Jakob i. Defereggen-Erlsbach aktuell, Kategorie I S. Barmen

1958–1960 erbaut; 28.8.1960 feierlich eingeweiht

1980 Rieserferner-Hütte Vedretta di Ries, Hanns-Forcher-Mayr-Hütte

2791 m, I, südlich des Schneebigen Nocks neben der ehemaligen Alten Fürther Hütte bei Sand-Rein i. Taufers aktuell, AVS-Schutzhütte AVS S. Bozen u. S. Bruneck (davor AVS S. Bruneck)

1977–1980 erbaut

38 Villgratner Berge »Turistisch ist das Gebiet, mit Ausnahme der vorgeschobenen Punkte des Pfannhorns und des Schönbichele [= Hochstein], so gut wie gar nicht besucht. Der Mangel an Schutzhütten und Wegbauten, das Fehlen von Gletschern und kühnen Felsformen mögen wohl Schuld daran sein. Die ganze Gruppe trägt einen melancholischen, schwermütigen Charakter. Eines aber hat sie vielen anderen Gruppen voraus: Die überaus weitreichende, insbesondere abwechslungsreiche Fernsicht, die ihre Gipfel bieten […]« Josef Moriggl, Von Hütte zu Hütte, Band 3, Leipzig 1912, 164. 1888 Venediger-Warte Obere Venediger-Warte

1020 m, A, am Schlossberg bei Lienz aufgelassen/nicht mehr AV

Die alte Sillianer Hütte

1897 Bonner Hütte Alte Bonner Hütte, Bonner-Hütte, Pfannhorn-Hütte, Rifugio Corno di Fana

2340 m, I, am Pfannhorn bei Toblach aufgelassen/nicht mehr AV Gemeinde Toblach (davor CAI/Staat, davor S. Bonn u. S. Hochpusterthal)

21.8.1897 feierlich eröffnet; zwischenzeitliche Nutzung durch italienischen Staat; ab 1970er-Jahre verfallen; nun Gemeinde Toblach (2006 Erneuerung abgeschlossen u. wieder geöffnet)

S. Lienz

1929 Talherberge Arntalalm

1888 15 Meter hohen Aussichtsturm errichtet; in den 1920er-Jahren bereits baufällig

A, auf der Arntalalm bei Innervillgraten aufgelassen/nicht mehr AV S. Sillian

1895 Hochstein-Hütte

2023 m, A, am Hochstein (Schönbichele) bei Lienz aktuell, Kategorie II S. Lienz

1895 erbaut; 11./12.8.1895 feierlich eröffnet; 1923/1924 erweitert; 7.9.1929 abgebrannt; 1931/1932 neu erbaut; 1957/1958 erweitert; 2009/2010 umgebaut 1897 oder früher Glockner-Warte

732 m, A, im Deferegger Gebirge aufgelassen/nicht mehr AV

1931 Sillianer Hütte, alte Volkzeiner-Hütte, Weitlahner Alm

1886 m, A, auf der Weitlahner Alm im Volkzein im hintersten Winkeltal bei Sillian aufgelassen/nicht mehr AV S. Sillian

1930 Almhütte erworben; 1931/1932 als Schutzhaus ausgebaut; Juli 1932 eröffnet; nach Erwerb der ViktorHinterberger-Hütte verkauft u. privat als Volkzeiner Hütte geführt

DuOeAV

2004 ca. Friedl-Mutschlechner-Haus

1897 oder früher Unterkunftshütte Eggerberg

1400 m, A, in Innervillgraten in Osttirol aktuell, AVS-Bergheim

1704 m, A, im Deferegger Gebirge aufgelassen/nicht mehr AV

AVS

DuOeAV



Villgratner Berge

165

1929 Sudetendeutsche Hütte

2650 m, A, auf der obersten Steineralm südlich des Muntanitz bei Matrei i. O. aktuell, Kategorie I S. Schwaben (davor S. Sudeten, davor Verein Sudetendeutsche Hütte/Verband DA in der Tschechei/DAV Prag)

1928/29 erbaut (ursprünglich durch S. Saaz projektiert, dann durch Verein Sudetendeutsche Hütte verwirklicht); 21.7.1929 eröffnet; 2014 wird S. Sudeten zur Gruppe Sudeten der S. Schwaben St. Pöltner Hütte

39 Granatspitz-Gruppe »Daß die Granatspitzgruppe bisher so unbekannt geblieben ist, kommt von ihrer Lage zwischen Glockner- und Venedigergruppe. Alle Turisten zogen die Heerstraße zu diesen beiden berühmten Bergen, obwohl z. B. die Aussicht vom Großglockner gar nichts besonderes ist, vor allem deswegen, weil man den schönsten Berg, den Glockner, selbst nicht sieht! Wie anders hingegen bei unserer Gruppe! Immer hat man die herrlichsten Berge der Tauern in unmittelbarer Nähe vor sich; ja vom Törlhaus aus kann man, mit dem großen Fernrohr daselbst, die Bergsteiger bei ihrer Arbeit beobachten. Dabei steht man in der herrlichsten Landschaft, meist in großer Einsamkeit.« Wilhelm Brandenstein, Führer durch die ­Granatspitzgruppe, Wien 1928, 17. 1875 Rudolfs-Hütte, alte Rudolphs-Hütte

2242 m, A, am Weißsee im Stubachtal bei UttendorfStubach aufgelassen/nicht mehr AV S. Austria

1874/1875 erbaut (auf Anregung von Leopold v. Hofmann); 25.8.1875 feierlich eröffnet (benannt nach dem Kronprinzen von Österreich); 1883, 1884/1885, 1896– 1898 erweitert; 1952 musste sie dem Wasserkraftausbau (Weißsee) weichen 1922 St. Pöltner Hütte St. Pöltener Hütte

2481 m, A, am Felbertauern bei Mittersill aktuell, Kategorie I S. St. Pölten

1911–1922 erbaut; 3.8.1922 feierlich eröffnet; 1929, 1954/1955, 1974, 1993/1994 erweitert bzw. umgebaut

166

Granatspitz-Gruppe

1937 Karl-Fürst-Hütte

2629 m, A, westlich des Stubacher Sonnblicks bei Matrei i. O. aktuell, Kategorie I S. St. Pölten

1937 erbaut (auf Anregung des Jungmannschaftsführers Karl Fürst); 29.8.1937 eröffnet 1938 Französach-Alm

1786 m, A, auf der Französachalm bei Uttendorf-Stubach aufgelassen/nicht mehr AV S. Schwaben

ab 1938 verwaltet durch S. Schwaben (Besitz Verein Naturschutzpark) 1953 Austria-Dörfl

2306 m, A, am Weißsee im Stubachtal bei UttendorfStubach aufgelassen/nicht mehr AV S. Austria

1953 eingerichtet in drei Wohnbaracken, die ursprünglich für die Zwangsarbeiter und Kriegsgefangenen in der ersten Bauphase ab 1939 errichtet und nach Kriegsende bis zur Fertigstellung der Kraftwerksanlagen am Weißsee von Bauarbeitern benutzt worden waren (als Ersatz für die alte Rudolfs-Hütte); bis zur Fertigstellung der neuen RudolfsHütte 1958 genutzt; danach abgerissen 1958 Rudolfs-Hütte, neue

2315 m, A, am Weißsee im Stubachtal bei UttendorfStubach aufgelassen/nicht mehr AV ÖAV Gesamtverein (davor S. Austria)

1958 eröffnet (als Ersatz für alte Rudolfs-Hütte); 1979 an den Gesamtverein veräußert u. von diesem als Alpin- u. Schulungszentrum geführt; 2004 an privat verkauft

Die neue Rudolfs-Hütte am Weißsee, eröffnet 1958, verkauft 2004

Hofmanns-Hütte, um 1890

1969 Grünsee-Hütte

benannt); am 6.8.1868 trägt sich Leopold v. Hofmann als erster in das »Fremdenbuch« der Hütte ein; 1875 Einbau eines eisernen Sparherds; 1877 erweitert u. verkauft an den Kapruner Wirt Orgler; 1878/1879 Kaufvertrag aufgehoben; 1883 verkauft an den Wirt Johann Maier; 1949 im Zuge des Einstaus des Stausees Wasserfallboden verschwunden

2235 m, A, am Grünsee bei Matrei i. O. aktuell, Kategorie I S. Matrei i. O.

1969 erbaut

40 Glockner-Gruppe »Die Glocknergruppe ist so reich an großartigen Naturschönheiten wie kein anderer Gebirgsstock in den österreichischen Hochalpen und stand darum schon frühzeitig bei allen Besuchern des Hochgebirges in großem Ansehen. […] Unterkunft bieten alle Ortschaften im Bereich der Gruppe. Die größeren Gaststätten genügen auch höheren Anforderungen und namentlich Bad-Fusch und Heiligenblut eignen sich auch zu längerem Aufenthalt. Außer den Großgasthöfen dieser beiden Orte vermag auch das Kesselfall-Alpenhaus im mittleren und das Hotel Moserboden im obersten Kaprunertal weitgehenden Anforderungen zu genügen. Zahlreiche Schutzhütten und Berggasthäuser stehen den Besuchern der Gruppe zur Ausführung von Bergfahrten und Übergängen zu Gebote.« Franz Tursky, Führer durch die Glocknergruppe, Wien 1923, III, 7. 1868 Rainer-Hütte Erzherzog-Rainer-Hütte

1600 m, A, auf der Wasserfallalm (Wasserfallboden) im Kapruner Tal bei Kaprun aufgelassen/nicht mehr AV

1868 Stüdl-Hütte, alte Glockner-Hütte

2801 m, A, auf der Fanatscharte (Vanitscharte) südwestlich des Großglockners neben der Neuen StüdlHütte bei Kals aufgelassen/nicht mehr AV S. Oberland (davor S. Prag/DAV Prag, davor Johann Stüdl, davor Thomas Groder, davor Johann Stüdl)

1868 erbaut durch die Kalser Bergführer auf Anregung Egid Peggers auf Kosten des ÖAV-Mitglieds Johann Stüdl; 15.9.1868 feierlich eingeweiht; 26.9.1869 Hütte Bergführer Thomas Groder geschenkt u. von diesem erweitert; dann zusehends verfallen; Juli 1877 Rückkauf der Hütte durch Stüdl sowie Erwerb des Grunds; verwaltet durch S. Prag (Obmann Stüdl); wiederholt erweitert u. instand gesetzt; 1925 nach Stüdls Tod durch DAV Prag erworben; 1926–1928 erweitert; 22.7.1928 feierlich eröffnet; 1987 Winterhaus errichtet durch S. Prag; ab 1.1.1992 S. Oberland (S. Prag beigetreten); nach Bau der Neuen StüdlHütte abgerissen 1870 Hofmanns-Hütte Johannis-Hütte, Johanns-Hütte, Johannes-Hütte

S. Austria (ÖAV)

2444 m, A, am orographisch linksseitigen Rand des Oberen Pasterzenbodens bei Heiligenblut aufgelassen/nicht mehr AV

1868 erbaut durch ÖAV (auf Antrag von Leopold Freiherr v. Hofmann vom 27.1.1867, nach Erzherzog Rainer

1834 erbaut durch Erzherzog Johann (Johannis-Hütte);



ÖAV Gesamtverein (davor Akad. S. Wien, davor S. Prag)

Glockner-Gruppe

167

1885/1886, 1926/1927, 1956 erweitert; 1956 Generalsanierung abgeschlossen 1880 Häusl-Hütte

A, bei Kaprun aufgelassen/nicht mehr AV S. Pinzgau

1880 erbaut

Glockner-Haus, um 1890

bis auf das Mauerwerk verfallen; 1869/1870 wiedererrichtet durch Carl Hofmann (gest. 1870) u. Johann Stüdl auf eigene Kosten; um 1870 Hüttengrund dem DAV geschenkt von Joseph Ritter v. Aichenegg; verwaltet durch S. Prag; 1871 umbenannt in Hofmanns-Hütte (nach dem 1870 verstorbenen Carl Hofmann); 1910 der Akad. S. Wien geschenkt von Johann Stüdl u. Hofmanns Mutter; wiederholt erweitert u. umgebaut; 1999–2003 Schließung wegen behördlicher Sperre des Gamsgrubenwegs u. dadurch mangelnde Belüftung, folglich Verrottung des Baus (nach 2003 nicht mehr geöffnet); 2006 Abbruchbeschluss, aber Bürgermeister von Heiligenblut verweigert Abbruchbewilligung u. vermittelt eine neue Möglichkeit zur Rettung der Hütte mit Unterstützung der GROHAG und des Landes Kärnten; 2009 endgültiges Scheitern der Verhandlungen um die Finanzierung eines Neubaus; 2013 dem Hauptausschuss des ÖAV geschenkt; 2015 Abbruchbescheid der Gemeinde Heiligenblut; 2016 Abriss geplant 1872 Kaindl-Hütte

2787 m, A, am Nordabhang des Fochezkopfs bei Kaprun aufgelassen/nicht mehr AV S. München (davor S. Linz u. S. Pinzgau)

1871/1872 erbaut durch Albert Kaindl aus Linz aus eigenen Mitteln; bis 1875 S. Linz u. S. Pinzgau an Erhaltung beteiligt; 1875/1876 Abtretung aller Rechte Kaindls an S. München; 1876 verbessert; 1880/1881 vollständig umgebaut; 1885 trocken gelegt; wegen Feuchtigkeit aufgelassen (Ersatzbau: Heinrich-Schwaiger-Haus); um 1895 zerstört (Lawine) 1876 Glockner-Haus Alpincenter Glockner-Haus

2132 m, A, auf der Elisabethruhe bei Heiligenblut-Winkl aktuell, Kategorie II S. Klagenfurt

1875/1876 erbaut; 17.8.1876 eröffnet; um 1880,

168

Glockner-Gruppe

1882 Schwarzenberg-Hütte Alte Mainzer Hütte, Mainzer Hütte, Neue SchwarzenbergHütte, Alte Schwarzenberg-Hütte

2267 m, A, südlich des Wiesbachhorns oberhalb der Neuen Mainzer Hütte bei Ferleiten aktuell, Kategorie I S. ÖGV (davor S. Mainz, davor S. Austria)

1882 (alte) Schwarzenberg-Hütte erbaut durch S. Austria (auf Anregung Dr. Johann Fuchshofers); 18.8.1882 feierlich eröffnet (nach Friedrich Fürst zu Schwarzenberg, Kardinal-Fürsterzbischof von Prag u. früher touristischer Besucher der Gegend, benannt); Anfang Nov. 1882 beschädigt (Sturm); 1883 wiederhergestellt; 1888 zerstört (Lawine), Überreste, soweit brauchbar, geborgen u. zu Tal gebracht; 1895 Baugrund u. Überreste unentgeltlich S. Mainz übergeben; 1895–1897 nahezu an selber Stelle Neue Schwarzenberg-Hütte (= (Alte) Mainzer Hütte) erbaut durch S. Mainz; 24.8.1897 feierlich eröffnet; 1900 erweitert; April 1904 Obergeschoß zerstört (Lawine); Anfang Aug. 1904 wieder Notbetrieb im Erdgeschoß; 1907/1908 unterhalb Schlafhaus erbaut (siehe Neue Mainzer Hütte); wiederholt Lawinenschäden; 1924 Verkauf an S. Donauland angestrebt, aber vom AV-Hauptausschuss nicht bewilligt; 1944 nach erneuten Lawinenschäden erworben durch S. ÖGV; 1945–1947 instand gesetzt; 1949 Lawinenschaden; 1950 instand gesetzt; 1951/1952 Lawinenschäden; dann nur noch Notunterkunft bei fortschreitendem Verfall; 1984–1986 wiederaufgebaut; 7.9.1986 als Schwarzenberg-Hütte feierlich eröffnet 1883 Salm-Hütte, dritte Salms-Hütte

2805 m, A, am zum oberen Leitertal abfallenden Felshang des Schwertecks bei Heiligenblut aufgelassen/nicht mehr AV S. Wien (davor S. Klagenfurt)

1882/1883 erbaut als Ersatz für die zwei namensgleichen Vorgängerhütten durch S. Klagenfurt (nach Bischof Franz Xaver v. Salm-Reifferscheidt benannt, der 1799 die erste Salm-Hütte, die älteste dokumentierte Schutzhütte der Ostalpen, erbauen ließ); 16.8.1883 eröffnet (davor bereits

Die verfallene dritte Salm-Hütte

Krefelder Hütte

im Laufe des Jahres 1883 von 12 Bergsteigern genutzt); 1893 wegen Feuchtigkeit gesperrt; 1913 unentgeltlich abgetreten von S. Klagenfurt an S. Wien, aber nicht mehr renoviert, da Neubau (vierte Salm-Hütte) angedacht

1909 Krefelder Hütte

2295 m, A, unterhalb des Schmiedinger Keeses am Kitzsteinhorn bei Kaprun aktuell, Kategorie II

1900 Gleiwitzer Hütte Hoch-Tenn-Hütte

1907–1909 erbaut; Ende Juni 1909 geöffnet; 10.8.1909 eingeweiht

2176 m, A, im Hirzbachtal südwestlich des Imbachhorns bei Fusch aktuell, Kategorie I

1910 Oberwalder-Hütte

S. Tittmoning (davor S. Gleiwitz)

1899/1900 erbaut; 23.7.1900 eröffnet; 1946 vorübergehend in Hoch-Tenn-Hütte umbenannt; 1968 vereinbaren S. Gleiwitz u. S. Tittmoning gemeinsame Hüttenbetreuung; 1973 erworben durch S. Tittmoning 1902 Heinrich-Schwaiger-Haus Schwaiger-Haus

2802 m, A, am Westabhang des Wiesbachhorns bei Kaprun-Mooserboden aktuell, Kategorie I

S. Krefeld

2973 m, A, am Großen Brugstall auf der Pasterze bei Heiligenblut-Winkl aktuell, Kategorie I S. Austria

1909/1910 erbaut; 15.8.1910 eingeweiht (nach dem Bergsteiger, Hutfabrikanten u. Sektionsmitglied Thomas Oberwalder, gebürtig in Osttirol, benannt, der mit einem hinterlassenen Legat den Bau ermöglichte); 1924, 1928–1930 erweitert; 1985 nach Generalumbau neu eröffnet

S. München

1924 Glorer Hütte Teplitzer Hütte

1900/1901 erbaut; 1902 eröffnet; 1962/1963 erweitert; 2010–2012 saniert

2642 m, A, am Bergertörl bei Kals a. Großglockner aktuell, Kategorie I

1908 Neue Mainzer Hütte

1945: 1938 Gestapo, 1938–1940 DAV/Verwaltung S. Lienz,

2260 m, A, südlich des Wiesbachhorns bei Ferleiten aufgelassen/nicht mehr AV

1887/1888 erbaut; 1924 erworben u. adaptiert durch S. Donauland (23.5.1924 Kaufvertrag); 29.6.1924 feierlich eröffnet; Dez. 1924 Ausschluss der »jüdischen« S. Donauland (Fortbestand als AV Donauland); 1938 Hütte beschlagnahmt durch Gestapo u. dem DAV zugewiesen (kommissarisch verwaltet durch S. Lienz); 1940 verkauft vom DAV an S. Teplitz; 1953 restituiert an AV Donauland; 1968 verkauft an S. Eichstätt

S. Eichstätt (davor AV Donauland/S. Donauland (1938–

S. ÖGV (davor S. Mainz)

1907/1908 erbaut als Schlafhaus der Alten Mainzer Hütte; 25.–28.8.1908 eingeweiht; in den folgenden Jahren immer wieder Lawinenschäden; 1944 nach erneuten Lawinenzerstörungen mit Alter Mainzer Hütte an S. ÖGV verkauft; 1945–1947 instand gesetzt; dann wiederholt Lawinenschäden; verfallen



ab 1940 S. Teplitz))

Glockner-Gruppe

169

1928 Salm-Hütte, vierte

1963 Kalser Tauernhaus

2644 m, A, am Hasenpalfen im Leitertal bei Heiligenblut aktuell, Kategorie I

1755 m, A, auf der Beheimalm im Dorfer Tal bei Kals a. Großglockner aktuell, Kategorie I

S. Wien

1926–1928 erbaut als Ersatz für die namensgleichen ­Vorgängerhütten (nach Bischof Franz Xaver v. SalmReifferscheidt benannt, der 1799 die erste Salm-Hütte, die älteste dokumentierte Schutzhütte der Ostalpen, erbauen ließ); 7.6.1928 eröffnet; 1929 Neubau des Wirtschaftsgebäudes 1931 Salzburger Hütte

S. Mönchengladbach (S. Mönchengladbach-Rheydt)

1928–1930 erbaut durch Verein Kalser Bergführer; 1930 eröffnet; 28.6.1931 eingeweiht; 1962 erworben durch S. Mönchengladbach; 1963 Übernahme u. feierliche Schlüsselübergabe 1970 Gruberscharten-Biwak ÖGV-Biwakschachtel, Kurt-Maix-Biwak

1860 m, A, auf der Häuselalm am Kitzsteinhorn bei Kaprun aufgelassen/nicht mehr AV

3100 m, A, in der Gruberscharte bei Ferleiten aktuell, Kategorie I

ÖTK (1931–1945 S. ÖTK Gr. Wien)

24.–26.9.1970 aufgestellt; 2012–2014 saniert

1884 Almhütte erworben u. adaptiert; 1894/1895 verbessert; 1908/1909 erweitert 1938 ca. Brucker Skihütte Wachtberg-Alm

1680 m, A, auf der Wachtbergalm bei Bruck a. d. Glocknerstraße aufgelassen/nicht mehr AV

S. ÖGV

1997 Stüdl-Hütte Neue Stüdl-Hütte

2801 m, A, auf der Fanatscharte (Vanitscharte) südwestlich des Großglockners bei Kals aktuell, Kategorie I S. Oberland

S. ÖTK Gr. Bruck-Fusch (bis 1945 AV)

1993–1997 Neubau neben alter Stüdl-Hütte; 5.7.1997 eingeweiht (alte Stüdl-Hütte abgerissen)

1938 ca. Döllacher Jugendheim

41 Schober-Gruppe

A, Großkirchheim-Döllach aufgelassen/nicht mehr AV AV-Landesstelle Kärnten

1938 Erzherzog-Johann-Hütte Johann-Hütte

3454 m, A, auf der Adlersruhe am Großglockner bei Heiligenblut-Winkl aufgelassen/nicht mehr AV ÖAK (1938–1945 S. ÖAK)

1890 erbaut; 1890 eröffnet; 1907, 1928/1929 erweitert 1958 Glockner-Biwak Leo-Spannkraft-Glockner-Biwakschachtel

3260 m, A, am Glocknerwandkamp nordöstlich der Hofmannspitze bei Heiligenblut-Winkl aktuell, Kategorie I S. Villach (davor S. Villach u. S. Klagenfurt)

7.-8.7.1958 erbaut

170

Schober-Gruppe

»Was den Bau der Berge anlangt, wird sich kaum eine zweite Urgebirgsgruppe finden lassen, in der eine solche Fülle von selbständigen, eigenartigen Berggestalten auf einem verhältnismäßig kleinen Raum zusammengedrängt erscheint. Nahezu sämtliche Berge der Gruppe zeigen eine reiche Schneebedeckung in der Form von Schneefeldern und Firnrinnen. […] Da in der Schobergruppe keine Farbenflecken auf die Gipfel leiten (Wegbezeichnungen führen nur zu den Schutzhütten und über einige wichtige Übergänge), muß fast bei allen Unternehmungen Karte und Magnetnadel zu Rate gezogen werden, um Abirrungen vom richtigen Pfade, die nur zu oft ein zeitraubendes, mühsames Suchen nach sich ziehen, zu vermeiden und sich und seine Begleiter nicht in eine mißliche Lage zu versetzen.« Otto Böhm/Adolf Noßberger, Führer durch die ­Schobergruppe, Wien 1925, 5, 34.

Hochschober-Hütte

Wangenitzsee-Hütte in Bau

1890 Lienzer Hütte

1927 Wangenitzsee-Hütte Moravia-Hütte

1977 m, A, auf der Hofalm im obersten Debanttal bei Nussdorf-Debant aktuell, Kategorie I S. Lienz

2508 m, A, auf der Schafalm am Nordrand des Wangenitzsees bei Mörtschach aktuell, Kategorie I

1889/1890 erbaut; 21.8.1890 feierlich eröffnet; 1924/1925, 1927/1928 erweitert

Vereniging, davor S. Moravia/DAV Moravia)

1922 Hochschober-Hütte

2322 m, A, am Nassfeld im obersten Leibnitztal bei AinetGwabl aktuell, Kategorie I S. Edelweiss (davor S. Wiener Lehrer)

26.7.1914 Bauplatz erworben; 1921/1922 erbaut; 30.7.1922 feierlich eröffnet; 1920er-Jahre, 1934/1935 erweitert; 21.7.1935 eröffnet u. eingeweiht; 1985/1986 Neubau nach Brand 1925 oder früher Talherberge Lienz, erste

S. Lienz (davor S. Holland/Nederlandse Bergsport

1926/1927 erbaut durch DAV Moravia; Mitte Juli 1927 touristischer Bestimmung übergeben; 8.8.1927 feierlich eingeweiht; 1947 abgebrannt; 1964–1966 vergrößert wiedererrichtet durch S. Holland (bis 1996 Sektion des ÖAV) 1928 Elberfelder Hütte

2346 m, A, östlich des Roten Knopfs im hintersten Gößnitztal bei Heiligenblut aktuell, Kategorie I S. Wuppertal (S. Elberfeld)

1927/1928 erbaut; 8.8.1928 feierlich eröffnet; 1975 beschädigt (Lawine); 1983 ausgebaut

A, im Schulhaus in Lienz aufgelassen/nicht mehr AV

1929 Talherberge Winklern

S. Lienz

A, in einem Gasthaus in Winklern aufgelassen/nicht mehr AV

einfache Unterkunft; nach Einrichtung der neuen Talherberge aufgelassen

S. Winklern

1926 Talherberge Lienz Jugendherberge Lienz

1931 Adolf-Nossberger-Hütte Noßberger-Hütte am Gradensee, Gradensee-Hütte

A, beim Neuwirt in der Schweizergasse in Lienz aufgelassen/nicht mehr AV

2488 m, A, am Großen Gradensee im oberen Gradental bei Großkirchheim-Putschall aktuell, Kategorie I

S. Lienz

1926 eröffnet; ab 1928 auch Jugendherberge; vor 1961 aufgelassen



S. Edelweiss (davor S. Wiener Lehrer)

1930/1931 erbaut; 21.6.1931 eröffnet; 2.8.1931 feierlich eingeweiht; 1980/1981 erweitert

Schober-Gruppe

171

nach 25 Jahren konnte Pachtvertrag nicht mehr verlängert werden 1969 Pepi-Stiegler-Haus Sporthotel Hochlienz

1850 m, A, am Zettersfeld bei Lienz aufgelassen/nicht mehr AV S. Lienz

1969 erbaut (nach Lienzer Skiläufer benannt); 7.12.1969 eröffnet; 1972, 1977 erweitert; 1989 verkauft

Gössnitzkopf-Biwak

1933 Winklerner Alm Winklerner Skihütte

2000 m, A, auf der Winklerner Alm bei WinklernPenzelberg aufgelassen/nicht mehr AV S. Winklern

1933 gepachtet; 26.11.1933 eröffnet 1938 Lesach-Hütte

A, im Lesachtal bei Kals a. Großglockner aufgelassen/nicht mehr AV AV Donauland (1938–1945 DAV, 1938–1939 S. Matrei i. O., ab 1939 Wiener Lehrer)

1924/1925 Almhütte gepachtet u. aufgestockt (Erdgeschoß weiterhin als Almhütte genutzt); 28.6.1925 eröffnet durch AV Donauland (Dez. 1924 Ausschluss der »jüdischen« S. Donauland, Fortbestand als AV Donauland); 1938 Hütte beschlagnahmt durch Gestapo u. dem DAV zugewiesen; 1938/1939 verwaltet durch S. Matrei i. O.; 1939 übernommen durch S. Wiener Lehrer 1960 oder früher Zettersfeld-Jugendheim

1970 m, A, am Zettersfeld bei Lienz aufgelassen/nicht mehr AV S. Lienz

um 1958 erbaut; 1963, 1978/1979 erweitert 1969 Bubenreuther Hütte

A, auf der Lesachalm bei Kals a. Großglockner aufgelassen/nicht mehr AV S. Eger und Egerland

1968 Almhütte gepachtet durch S. Eger u. Egerland Gr. Bubenreuth; 1968/1969 adaptiert; 1969 eingeweiht;

172

Goldberg-Gruppe

1969 Winklerner Hütte Winklerner Alm

1905 m, A, auf der Winklerner Alm am Ostabhang der Schobergruppe bei Winklern aktuell, Kategorie II S. Winklern

31.8.1969 als Jugendherberge eröffnet 1973 Gernot-Röhr-Biwak

2940 m, A, am Kesselkeessattel bei Kals a. Großglockner aktuell, Kategorie I S. Lienz

1973 erbaut (nach dem 1966 tödlich verunglückten Gymnasialprofessor Gernot Röhr benannt) 1977 Gössnitzkopf-Biwak Gößnitzkopf-Biwak

2800 m, A, westlich der Gößnitzscharte bei Heiligenblut aktuell, Kategorie I S. Lienz

1977 erbaut

42 Goldberg-Gruppe »Da die Goldberggruppe uraltes Bergbaugebiet ist, herrschte hier schon reges Leben, als noch Bergbesteigungen in unserem Sinne völlig unbekannt waren. Mancher Gipfel mag auf der Suche nach neuen Goldadern bestiegen worden sein, und selbst die vergletscherten Pässe des Hauptkammes wurden im Sommer wie im Winter von Bergknappen überschritten. […] Seit Eröffnung der Tauernbahn steigert sich der Besuch der Goldberggruppe von Jahr zu Jahr.« Franz Tursky, Führer durch die Goldberggruppe, Wien 1927, 3, 24.

Seebichl-Haus

Zittel-Haus

1882 Seebichl-Haus

2449 m, A, am Seebichl beim Zirmsee bei Heiligenblut aufgelassen/nicht mehr AV S. Halle (Saale) (davor S. Austria, davor S. Klagenfurt)

1871–1874 erbaut als Unterkunft für die beim Waschwerksbetrieb des Bergbaus beschäftigten Arbeiter; 1878 Betrieb der Gruben in der Goldzeche eingestellt; 1882 gepachtet u. adaptiert durch S. Klagenfurt; 1882 bereits von 21 Touristen besucht; 1883 feierlich eröffnet; 1886 erweitert; 1896 schwer beschädigt (Lawine) u. wieder aufgebaut; 1.3.1913 Pachtvertrag durch Eigentümer gekündigt; 1917 schwer beschädigt (Lawine); 1923/1924 wieder aufgebaut durch S. Austria; 27.6.1924 eröffnet; Frühjahr 1937 zerstört (Lawine); dann durch S. Halle betreut; um 1950 neuerlich zerstört 1886 Zittel-Haus

3105 m, A, am Hohen Sonnblick bei Bucheben aktuell, Kategorie I S. Rauris (davor S. Halle (Saale), davor S. Salzburg, davor DuOeAV)

1886 erbaut durch Ignaz Rojacher mit Mitteln des DuOeAV; 2.9.1886 feierlich eröffnet; 1889 dem DuOeAV übergeben, erweitert u. Zittel-Haus getauft (nach Dr. K. v. Zittel, Präsident des DuOeAV); 28.7.1890 Widmungstafel feierlich enthüllt; 1891 übergeben an S. Salzburg; 1910 erweitert; mit Wirkung 1.7.1925 erworben durch S. Halle (Saale); 1929, 1933 erweitert; 1967, 1970/1971 verbessert; 30.4.1984 übergegangen in den Besitz der S. Rauris 1889 Erzherzogin-Marie-Valerie-Haus Valerie-Haus

1605 m, A, am Nassfeld bei Bad Gastein-Böckstein



Mallnitzer Tauernhaus, nacheinander durch die Sektionen Klagenfurt, Mallnitz, Hannover und Hagen betreut und 1990/1991 als Denkmal wieder aufgebaut

aufgelassen/nicht mehr AV S. Badgastein (S. Gastein)

23.6.1889 feierlich eröffnet; 30.3.1904 verkauft an den Pächter u. Mitfinanzier Franz Stöckl 1889 Tauern-Haus Mallnitzer Tauernhaus

2400 m, A, auf dem Nassfelder Tauern etwas unterhalb der Hagener Hütte bei Mallnitz aktuell, Museum u. Denkmal S. Mallnitz (davor S. Hagen, davor S. Hannover, davor S. Mallnitz, davor S. Klagenfurt)

um 1835 als Unterstandshaus errichtet durch Aerar u. die angrenzenden Gemeinden; 1858 wegen Feuchtigkeit im Erdgeschoß Dachbodenausbau; 1889 übernommen u. saniert durch S. Klagenfurt; 1889 geöffnet; 1890 offiziell eröffnet; 1906 gepachtet durch S. Mallnitz; 1909 übernommen durch S. Hannover; 6.5.1910 erworben durch S. Hagen (in Winterhütte der Hagener Hütte umfunktioniert); nach 1945 verfallen; Ruine S. Mallnitz geschenkt; 1990/1991 wieder aufgebaut als Denkmal durch S. Mallnitz (mit einigen Schautafeln zur Geschichte des

Goldberg-Gruppe

173

Hauses und des Mallnitzer Tauerns als kleines Museum eingerichtet) 1891 Gussenbauer-Hütte

1912 Hagener Hütte

2446 m, A, auf der Nassfelder Tauern-Höhe bei Mallnitz aktuell, Kategorie I S. Hagen

2200 m, A, im Wurtental unterhalb des Höhenweges von Mallnitz über die Feldseescharte zum Sonnblick aufgelassen/nicht mehr AV

1911/1912 erbaut; 15.8.1912 feierlich eingeweiht; 1933, 2010/2011 erweitert

S. Hannover

1920 Jamnig-Hütte Jamnig-Haus

1834 erbaut; umgebaut durch eine Jagdgesellschaft (Prof. Gussenbauer, Chiari, Walter); 1891 der S. Hannover überlassen; ab 1897 von Erhaltung Abstand genommen, da in 6 Jahren nur von 5 Touristen aufgesucht u. fast jedes Jahr vollständig ausgeraubt

1757 m, A, am Manhardboden der Jamnigalm bei Mallnitz aufgelassen/nicht mehr AV S. Mallnitz (davor S. Villach)

1899 Rojacher-Hütte

1920 gepachtet als Skihütte

2718 m, A, am Ostgrat des Hohen Sonnblicks bei RaurisBucheben aktuell, Kategorie I

1922 Heiligenbluter Heim AV-Talherberge Heiligenblut

S. Rauris (davor S. Halle (Saale), davor S. Salzburg, davor

A, in der Volksschule von Heiligenblut aufgelassen/nicht mehr AV

DuOeAV)

1898/1899 erbaut durch Wilhelm Ritter von Arlt, dem Begründer der S. Rauris (nach Ignaz Rojacher benannt); 14.8.1899 eröffnet (1 Raum für AV-Mitglieder zur Verfügung gestellt); 1920/1921 angekauft durch S. Salzburg; mit Wirkung 1.7.1925 erworben durch S. Halle (Saale); 1984 erworben durch S. Rauris; 16.7.1994 nach Renovierung eingeweiht 1907 oder früher Bockhartsee-Hütte

1900 m, A, am Unteren Bockhartsee bei Böckstein aufgelassen/nicht mehr AV

S. Austria

1922 in der Volksschule von Heiligenblut eingerichtet; Juli 1922 eröffnet; 1929 aufgelassen 1926 Niedersachsen-Haus Jubiläums-Haus auf der Riffelscharte

2471 m, A, an der Riffelscharte bei Kolm-Saigurn aktuell, Kategorie I S. Hannover

1925/1926 erbaut; 7.7.1926 feierlich eingeweiht; 26./27.12.1984 abgebrannt; 1986/1987 wiederaufgebaut

S. Badgastein

1909 oder früher Bernkogel-Hütte Bernkogl-Unterstandshütte

1927 oder früher AV-Talherberge Golmitzen

A, auf der Golmitzen bei Heiligenblut aufgelassen/nicht mehr AV

2100 m, A, am Bernkogel bei Rauris aufgelassen/nicht mehr AV

S. Klagenfurt

S. Rauris

1927 Fraganter Hütte, alte

1910 Duisburger Hütte

1780 m, A, in der Großfragant östlich des Sadnigs bei Flattach-Innerfragant aufgelassen/nicht mehr AV

2572 m, A, am Wurtenkees südlich des Scharecks bei Flattach-Innerfragant aktuell, Kategorie II S. Duisburg

1909/1910; 20.8.1910 eröffnet; 1911 erweitert

174

Goldberg-Gruppe

S. Klagenfurt

26.6.1927 Gebäudekomplex Großfragant gepachtet, ehemaliges Beamtenwohnhaus als Schutzhütte adaptiert; 31.7.1927 eingeweiht; 27.6.1929 erworben; um 1960 bereits sehr baufällig u. nicht mehr saniert (Almwirtschaft »Stille Klause« als Ersatz gepachtet)

1927 Fraganter Jugendherberge, erste

1800 m, A, in der Großfragant östlich des Sadnigs bei Flattach-Innerfragant aufgelassen/nicht mehr AV S. Klagenfurt

26.6.1927 Gebäudekomplex Großfragant gepachtet; 1927 Blockhaus adaptiert u. eröffnet; 27.6.1929 erworben; 1931 wegen Feuchtigkeit abgetragen 1927 Sadnig-Hütte Asten-Hütte

1700 m, A, am Astenbach im Astental bei MörtschachAsten aufgelassen/nicht mehr AV S. Wiener Lehrer

1926/1927 Jagdschutzhütte adaptiert u. erweitert; 1.6.1927 eröffnet; 1931 erweitert; Jän. 1951 zerstört (Lawine) 1927 Talherberge Böckstein

A, in Bad Gastein-Böckstein aufgelassen/nicht mehr AV

Dr.-Widder-Jugendherberge

S. Klagenfurt

26.6.1927 Gebäudekomplex Großfragant gepachtet; 27.6.1929 erworben; 1929 Obersteigerhäuschen als AVUnterkunft für Familien eröffnet (»Familienstöckl« nach Sektionsmitglied Ing. Max Holler benannt) 1930 Tal- u. Jugendgerberge Flattach

A, im Gasthof zur Post in Flattach aufgelassen/nicht mehr AV S. Klagenfurt

S. Badgastein

15.8.1930 Schaffung einer kleinen Talherberge im Gasthof

1927 eingerichtet in den Laboratoriumsräumen der Gewerkschaft Radhausberg; 1933 aufgelassen wegen fehlenden Bedarfs

1932 Böseck-Hütte

1928 Dr.-Rudolf-Weißgerber-Hütte Dr.-Rudolf-Weißgerber-Schutzhütte, Weißgerber-Hütte

2712 m, A, auf der Feldseescharte neben dem WeißgerberBiwak bei Mallnitz aufgelassen/nicht mehr AV

2594 m, A, am Höhenweg von Mallnitz zur Feldseescharte aktuell, Kategorie I S. Hagen

1932 erbaut; nach 1970 einige Jahre bewartet durch S. Mallnitz; zunehmend verfallen; 1988/1989 renoviert

1928 erbaut; 1968 bereits verfallen

1932 Dr.-Hernaus-Stöckl Dr.-F.-Hernaus-Stöckl

1928 Talherberge Mörtschach

1765 m, A, Nebenhütte der Dr.-Widder-Jugendherberge in der Großfragant bei Flattach-Innerfragant aktuell, Hütte für Familien/Gruppen

S. Duisburg

A, im Gasthof Post in Mörtschach aufgelassen/nicht mehr AV S. Klagenfurt

14.11.1928 Schaffung einer kleinen Talherberge im Gasthof 1929 Holler-Stöckl Max-Holler-Stöckl

1765 m, A, in unmittelbarer Nähe der Fraganter Hütte in der Großfragant bei Flattach-Innerfragant aktuell, Hütte für Familien/Gruppen



S. Klagenfurt

26.6.1927 Gebäudekomplex Großfragant gepachtet; 27.6.1929 erworben; 1932 unter Verwendung der Fundamente des Tischlereigebäudes errichtet u. eröffnet als AVUnterkunft für Familien (»Familienstöckl«) 1932 Dr.-Widder-Jugendherberge Dr.-Hans-Widder-Jugendherberge Großfragant, zweite Fraganter Jugendherberge

1770 m, A, in der Großfragant östlich des Sadnigs bei Flattach-Innerfragant

Goldberg-Gruppe

175

1964 Fraganter Schutzhaus Neue Fraganter Hütte, Almwirtschaft Stille Klause

1810 m, A, in der Großfragant östlich des Sadnigs bei Flattach-Innerfragant aktuell, Kategorie I S. Klagenfurt

1964 Almwirtschaft Stille Klause gepachtet; 1966 erworben; 1967–1970 Abriss u. Neubau; 6.6.1970 feierlich eröffnet; 1994 umgebaut

Hamburger Skihütte

aktuell, Jugendherberge/Jugendheim S. Klagenfurt

1931/1932 erbaut als Ersatz für baufällige erste Herberge (unter Verwendung von Teilen des knapp unterhalb gelegenen Sägewerkgebäudes); 14.8.1932 feierlich eröffnet 1940 Hamburger Skihütte Hamburger Skiheim auf der Schloßalm, Schloßalm-Haus, Schloßalpen-Haus, Schloß-Alpe

1970 m, A, auf der Schlossalm bei Hofgastein aktuell, Kategorie II S. Hamburg und Niederelbe (S. Hamburg)

1935/1936 erbaut durch Eduard Kunsky aus Wien; 1940 Hütte angekauft u. adaptiert durch S. Hamburg; Dez. 1940 eröffnet; 1958 Schlafplätze verdoppelt; 1987, 2010 erweitert 1955 oder früher AV-Haus Ammererhof Tauernhof

1650 m, A, in Kolm-Saigurn aufgelassen/nicht mehr AV S. Graz-St.G.V.

1897 als »Tauernhof« eröffnet (erbaut durch Anton Holleis); dann erworben durch Georg Ammerer; 1954 gepachtet durch Johann u. Aloisia Mühlthaler gemeinsam mit OeAV; 1979 erworben durch Luise Tomasek-Mühlthaler (jetzt OeAV-Vertragshaus) 1957 Sadnig-Haus Neues Sadnig-Haus

1880 m, A, im obersten Astental bei Mörtschach-Asten aktuell, Kategorie II S. Großkirchheim-Heiligenblut (S. Wiener Lehrer)

1957 Neubau benützbar (als Ersatz für Sadnig-Hütte)

176

Kreuzeck-Gruppe

1968 Dr.-Rudolf-Weißgerber-Biwak Weißgerber-Biwakschachtel, Biwakschachtel auf der Feldseescharte

2712 m, A, auf der Feldseescharte bei Mallnitz aktuell, Kategorie I S. Duisburg

Aug. 1968 erbaut 1973 Otto-Umlauft-Biwak Biwakschachtel am Hocharn

2987 m, A, am Hocharn-Westgrat bei Kolm-Saigurn aktuell, Kategorie I S. Klagenfurt

12.10.1973 Biwak von Hubschrauber an Ort und Stelle transportiert (in der Werkstätte der Firma Umlauft konstruiert); 1974 zu Ehren des Errichters benannt

43 Kreuzeck-Gruppe »Die […] Kreuzeckgruppe ist in weiteren Kreisen auch heute noch ziemlich unbekannt. […] in der Kreuzeckgruppe ist durch die Errichtung der Feldnerhütte seitens der S. Villach und des Polinikhauses der S. Möllthal für Unterkunftsstätten gesorgt worden. Letztere Sektion hat auch auf den Polinik, der eine herrliche Rundschau gewährt, einen schönen Reitsteig gebaut.« Johannes Emmer, Zeitschrift des DuOeAV 1894, 329. 1885 Feldner-Hütte

2182 m, A, am Glanzsee südöstlich des Kreuzecks bei Greifenburg aktuell, Kategorie I S. Steinnelke (davor S. Kärntner Oberland, davor S. Oberdrautal (S. Spittal a. d. D), davor S. Villach)

1884/1885 erbaut durch Gau Oberdrauburg der S. Villach; 17.8.1885 eröffnet (nach Brüdern Vincenz u. Dr. Alois Feldner benannt); 1898 neugegründeter Tochtersektion S. Oberdrautal (= S. Spittal a. d. D) übergeben; 1905

Feldner-Hütte

Hugo-Gerbers-Hütte, 1984

übergegangen in den Besitz der S. Kärntner Oberland; 1905 neugegründeter Tochtersektion S. Kärntner Oberland übergeben; 1912/1913 erweitert; 1923 übernommen durch S. Steinnelke; 1931 erweitert; 23.8.1931 eingeweiht; 1966 Dachboden ausgebaut; 1984 Winterraum eingebaut; 27.6.1988 abgebrannt; 1988/1989 neu erbaut; 12.8.1990 feierlich eröffnet

1931 Anna-Schutzhaus

1991 m, A, am Ederplan bei Görtschach aufgelassen/nicht mehr AV ÖTK (1931–1945 S. ÖTK)

1881 durch Maler Franz v. Defregger privat erbaut; 1888 dem ÖTK geschenkt; 1888 eröffnet; 1922 erweitert

1887 Polinik-Hütte Polinik-Haus

1931 Hugo-Gerbers-Hütte Gerbers-Hütte, Hochkreuz-Hütte

1884 m, A, unterm Polinik auf der Stampferalm bei Obervellach aktuell, Kategorie I

2347 m, A, unter der Kreuzlscharte bei Oberdrauburg aktuell, Kategorie I

S. Mölltal

1909/1910 erbaut; 1.8.1910 feierlich eröffnet (nach Altvorstand benannt)

1886/1887 erbaut (auf Anregung von Prof. Dr. Karl Gussenbauer, mit dessen u. anderer Gönner finanzieller Unterstützung); 19.8.1887 eröffnet; 1926 erweitert

S. ÖGV (ab 1931 AV-Sektion)

1934 ca. Talherberge Greifenburg

1907 Salzkofel-Hütte

A, in Greifenburg aufgelassen/nicht mehr AV

1987 m, A, auf der Mäuerlealpe südlich des Salzkofels bei Sachsenburg aktuell, Kategorie I

1935 aufgelassen wegen fehlenden Bedarfs

S. Steinnelke (davor S. Spittal a. d. D.)

29./30.6.1907 eröffnet durch S. Spittal a. d. Drau; 1921 übernommen durch S. Steinnelke; 1921 instand gesetzt 1927 oder früher Talherberge Greifenburg

A, in Greifenburg aufgelassen/nicht mehr AV

S. Kärntner Oberland

1937 oder früher Skihütte am Gaugen

1450 m, A, am Gaugen bei Greifenburg aufgelassen/nicht mehr AV S. Kärntner Oberland

44 Ankogel-Gruppe

S. Steinnelke

1927 oder früher eingerichtet (um 1934 betrieb die S. Kärntner Oberland eine Talherberge in Greifenburg)



»Durch den Ausbau der Tauernbahn (1909) ist die bis dahin wenig besuchte Ankogelgruppe, das letzte Gletschergebiet der Zentralalpen gegen Osten, dem Weltverkehr

Ankogel-Gruppe

177

erschlossen worden und erfreut sich einer von Jahr zu Jahr steigenden Zahl von Verehrern. […] In jenen Hochtälern, wo keine Schutzhütten bestehen, findet der anspruchslose Bergsteiger in den Almhütten und – außerhalb der Jagdzeiten – auch in den Jagdhäusern einfache Unterkunft, Die Almleute sind durchwegs, die Jäger größtenteils sehr gastfreundlich und entgegenkommend. Meistens kann nur Heulager geboten werden. Es ist zu beachten, daß auf den höheren Almen oft erst gegen Ende des Sommers in hinreichender Menge Heu vorhanden ist.« Robert Hüttig/Frido Kordon, Führer durch die ­Ankogelgruppe einschließlich Hochalmspitz-, Hafnerund Reißeckgruppe, Wien 1926, II, 18.

1886 Grund erworben durch S. Klagenfurt; 1886 verkauft an S. Hannover; 1887/1888 Hütte realisiert durch S. Hannover (nach den ursprünglichen Bauplänen); 4.9.1888 feierlich eröffnet; 1890, 1895 erweitert; 1897 vergebens Felsen abgesprengt, um Nässe in den Griff zu bekommen; 1895 erweitert; 1914 wegen der ungünstigen Lage abgebrochen

1880 Elend-Hütte

um 1894 darin Übernachtungsmöglichkeit eingerichtet durch Gau Gmünd der S. Klagenfurt; bald darauf verbessert

1894 oder früher Gamper-Hütte Obere Gamper-Hütte

A, am Gmeineck bei Trebesing aufgelassen/nicht mehr AV S. Gmünd (davor S. Klagenfurt)

1665 m, A, auf der Sameralm im Großen Elend bei Malta aufgelassen/nicht mehr AV S. Klagenfurt

1880 erbaut durch S. Klagenfurt mit Unterstützung des Gebirgsvereins Gmünd; 8.9.1880 eröffnet; rasch verfallen (sumpfiger Untergrund); 1895 gesperrt; später als Stützpunkt während der Erbauung der Osnabrücker Hütte noch einmal genutzt 1882 oder früher Badgasteiner Hütte Gamskarkogel-Hütte

1899 Osnabrücker Hütte, alte

2030 m, A, auf der Elendsalm nahe u. etwas oberhalb der neuen Osnabrücker Hütte bei Malta aufgelassen/nicht mehr AV S. Osnabrück

1897/1898 erbaut; 24.7.1899 eröffnet; März 1923 Hütte durch Lawine verschoben u. wieder aufgerichtet; Feb. 1929 zerstört (Lawine)

2465 m, A, am Gamskarkogel-Südgrat bei Bad Hofgastein aktuell, Kategorie I

1904 Gmünder Hütte

S. Badgastein (davor S. Pongau)

1186 m, A, in der Schönau im Maltatal bei MaltaBrandstatt aktuell, Kategorie II

1829 erbaut als offene Unterstandshütte; später durch S. Pongau ausgebessert; 1883 in die Obhut der S. Badgastein übergegangen; 1933 erweitert; 27.8.1933 wiedereröffnet 1882 Villacher Hütte

2194 m, A, am Langen Boden unterhalb des Hochalmgletschers bei Malta aktuell, Kategorie I S. Villach

1881/1882 erbaut; 27.8.1882 eröffnet; 1902, 1930 erweitert 1888 Hannoversche Hütte Alte Hannover’sche Hütte, alte Hannover-Hütte, HannoverHaus, Schutzhaus am Elschesattel

2500 m, A, am Elschesattel (Etschlsattel) nächst dem Ankogel bei Mallnitz aufgelassen/nicht mehr AV S. Hannover

178

Ankogel-Gruppe

S. Gmünd

1876 privat erbaut als Jagdhaus; 1903/1904 erworben durch S. Gmünd (zwei Jagdhäuser der ehemaligen Malteiner Jagdgesellschaft samt Einrichtung); 1904 adaptiert; 10.7.1904 geöffnet; 17.8.1905 eingeweiht; 1925 erweitert 1911 Arthur-von-Schmid-Haus Arthur-Schmid-Haus, Artur-von-Schmidt-Haus

2281 m, A, am Westufer des Dössener Sees bei MallnitzDössen aktuell, Kategorie I S. Graz-St.G.V. (S. Graz)

1909–1911 erbaut durch S. Graz; 9.7.1911 eingeweiht; 1927, 1930 erweitert 1911 Hannover-Haus, altes

2720 m, A, auf der Arnoldhöhe westlich des Ankogels bei Mallnitz

Drei Hütten-Generationen: Reste der Alten Hannover’schen Hütte, darüber die Neue Hannover’sche Hütte, oben das (alte) Hannover-Haus

aufgelassen/nicht mehr AV

aufgelassen/nicht mehr AV

S. Hannover

S. Hannover

1909–1911 erbaut; 18.8.1911 eröffnet; 1928 erweitert; daneben Mausoleum für Förderer Prof. Johann Karl Moritz Arnold (gest. 1929) errichtet; Aug. 2014 Haus abgebrannt

1914 erbaut als Hütte für den Wintersport (unter teilweiser Verwendung des Materials der alten Hannover-Hütte, aber kleiner)

1913 Gießener Hütte, alte

1924 oder früher Moritzen-Haus Moritzen-Jagdhütte

2230 m, A, südlich der Hochalmspitze am Gößbichl unmittelbar oberhalb der Neuen Gießener Hütte bei Malta-Koschach aufgelassen/nicht mehr AV

1521 m, A, in Moritzen im Schmalzgraben bei MuhrHintermuhr aufgelassen/nicht mehr AV

S. Gießen-Oberhessen (S. Gießen)

S. Graz (davor S. Wien)

1912/1913 erbaut; 24.8.1913 eingeweiht; 1919 Winterraum zerstört (Lawine); 1923 beschädigt (Lawine); 1931 Winterraum wieder hergestellt; 1952/1953 renoviert; 1973 renoviert; 31.3.1975 zerstört (Lawine); auf dem Keller der ehemaligen Hütte befindet sich heute nurmehr der Hubschrauberlandeplatz; in den ehemaligen Stallungen der alten Hütte sind Sauna, Ruheraum u. ein Lager untergebracht

privat erbaute Jagdhütte; (vor) 1924 Alpenvereinszimmer durch S. Wien eingerichtet; 1929 gepachtet durch S. Graz

1914 Hannover-Hütte Neue Hannover’sche Hütte

1925 Mindener Hütte

2428 m, A, südlich der Gamskarspitze bei Mallnitz aktuell, Kategorie I S. Minden/Westfalen

1925 erbaut; 17.7.1925 feierlich eröffnet; 1929 erweitert; 1953 instand gesetzt; 1962 erweitert (Aufenthaltsraum); 1978 saniert u. erweitert; 1981 Abort neu erbaut

2510 m, A, am Elschesattel (Etschlsattel) etwa 10 m oberhalb der alten Hannover-Hütte bei Mallnitz



Ankogel-Gruppe

179

Mindener Hütte gegen Ankogel und Hochalmsattel

1926 oder früher Skihütten der S. Hofgastein

A, in der Umgebung von Bad Hofgastein aufgelassen/nicht mehr AV

Kattowitzer Hütte

S. Spittal a. d. Drau (davor S. ÖGV/ÖGV)

1910 Jagdhaus übernommen u. adaptiert; 1912 renoviert; 1931 umgebaut; später verfallen; 1968–1970 erneuert durch S. Spittal a. d. Drau

S. Hofgastein

vier Skihütten (Almen) in der Ankogel- und/oder Goldberg-Gruppe 1927 oder früher Rotgülden-Jagdhütte Rotgüldensee-Hütte, Rotgilden-Hütte

1700 m, A, am Rotgüldensee bei Muhr aufgelassen/nicht mehr AV S. Graz-St.G.V. (S. Graz, davor S. Wien)

Jagdhütte privat erbaut; zunächst gepachtet durch S. Wien; ab 1929 gepachtet durch S. Graz 1927 oder früher Tal- u. Jugendherberge Mallnitz

1190 m, A, in Mallnitz aufgelassen/nicht mehr AV

1931 Mur-Hütte

1522 m, A, in Moritzen im Schmalzgraben bei MuhrHintermuhr aufgelassen/nicht mehr AV S. Graz-St.G.V. (S. Graz)

Rohbau (Almhütte) privat erstellt; 28.2.1930 erworben durch S. Graz; 1930/1931 Bau fertiggestellt (als Entlastung bzw. Ersatz für Moritzen-Jagdhütte); 28.6.1931 feierlich eröffnet; 1951 zerstört (Lawine) 1931 Osnabrücker Hütte, neue

2022 m, A, auf der Elendsalm im Großelend bei Malta aktuell, Kategorie I S. Osnabrück

um 1926 im Schulhaus eingerichtet

1930/1931 erbaut; 16.8.1931 feierlich eingeweiht; 1978– 1980 erweitert

1930 Kattowitzer Hütte

1931 Reedsee-Hütte

2320 m, A, im Ochsenkar unter dem Großen Hafner bei Malta aktuell, Kategorie I

1832 m, A, am Reedsee bei Bad Gastein aktuell, Kategorie I

S. Kattowitz (DAV Kattowitz)

Skihütte

S. Mallnitz

1913 Baugrund erworben; 1929/1930 erbaut; 27.7.1930 feierlich eingeweiht; um 1940 zwischenzeitlich treuhändig geführt durch S. Graz; 1978–1980 erweitert 1931 Moos-Hütte

2320 m, A, auf der oberen Moosalm am Stapniksee bei Reißeck-Zandlach aktuell, Kategorie I

180

Ankogel-Gruppe

S. Badgastein

1931 Reisseck-Hütte Reißeck-Hütte

2287 m, A, am Großen Mühldorfer See bei ReißeckKolbnitz aktuell, Kategorie II S. ÖGV (ab 1931 AV-Sektion)

1908 erbaut; 2.8.1908 eröffnet; 1929 erweitert

Ali-lanti-Biwak, 2003

Ruheraum, Sauna und Winterraum der neuen Gießener Hütte in den ehemaligen Stallungen der alten Hütte, 2007

1931 Zandlacher-Hütte Zandlacher-Hütten

1964 Celler Hütte

1527 m, A, am Zandlacher Boden im Rickengraben bei Kolbnitz-Zandlach aufgelassen/nicht mehr AV

2240 m, A, auf der Schöbernalm südlich der Celler Spitze bei Mallnitz aktuell, Kategorie I

S. ÖGV (ab 1931 AV-Sektion)

S. Celle

bereits 1908 Jagdhütte adaptiert u. ohne Feier eröffnet; 25.8.1925 zwei Jagdhäuser erworben; Juni 1926 eröffnet

1964 erbaut; 1995 saniert

1938 Frido-Kordon-Hütte

1649 m, A, am Stubeck bei Gmünd aktuell, Kategorie III S. Gmünd

1937 erbaut durch Wintersportverein Gmünd; Weihnachten 1937 eröffnet; 1938 übergegangen in den Besitz der S. Gmünd (Wintersportverein mit seinem Vermögen in die S. Gmünd eingetreten); 1948 erweitert 1958 oder früher Rotgüldensee-Hütte

1702 m, A, am Nordufer des Unteren Rotgüldensees bei Muhr aufgelassen/nicht mehr AV S. Graz-St.G.V.

um 1958 Baubaracke der Salzburger Elektrizitätsgesellschaft gepachtet u. adaptiert; wegen Erhöhung des Staudamms abgerissen 1958 Bergfried-Hütte Laßnig-Hütte

1800 m, A, am Gmeineck-Südosthang bei Trebesing aktuell, Kategorie I S. Spittal a. d. Drau

1935 privat erbaut; 1958 übernommen; 1963 Sanitärtrakt errichtet



1971 Kaponig-Biwak Kaponigtörl-Hütte

2537 m, A, über der dem Pfaffenberger See am ReißeckHöhenweg bei Mallnitz aktuell, Kategorie I S. Graz-St.G.V.

1971 erbaut 1973 Ali-lanti-Biwak Ali-lanti-Jubiläums-Biwak

2663 m, A, auf der Kleinelendscharte bei Bad Gastein aktuell, Kategorie I S. Badgastein

1973 Alu-Biwakschachtel aus alten Gondeln der Stubnerkogel-Bergbahn errichtet; bis 2003 in Verwendung; dann Neubau aus Holz 1977 Gießener Hütte Neue Gießener Hütte

2215 m, A, über dem Gößkar-Speichersee südlich der Hochalmspitze bei Malta-Koschach aktuell, Kategorie I S. Gießen-Oberhessen

1976/1977 erbaut; 27./28.8.1977 eingeweiht; Winterraum etwas oberhalb der Hütte in separatem Gebäude

Ankogel-Gruppe

181

sichtpunkt ersten Ranges, der auch im Winter leicht und gefahrlos besucht werden kann.« Mitteilungen des DuOeAV 1933, Nr.1, 17. 1890 Speiereck-Hütte

2066 m, A, am Großeck, einem Vorgipfel des Speierecks, bei Mauterndorf aufgelassen/nicht mehr AV ÖTK (1931–1945 S. ÖTK Gr. Vindobona; davor S. Lungau)

Südwiener Hütte

1889/1890 erbaut durch S. Lungau; 17.7.1890 eröffnet; 1924 erworben durch ÖTK Vindobona; 1929/1930 erweitert 1919 Tauriskia-Hütte

1986 Albert-Biwak

2428 m, A, in der Schmalzscharte am Tauernhöhenweg bei Hüttschlag aktuell, Kategorie I S. Edelweiss

1986 erbaut (benannt nach dem Niederländer Albert Knoop, der maßgeblich zum Bau beitrug) 1994 Rotgüldensee-Hütte, neue

1740 m, A, am Unteren Rotgüldensee (Stausee) bei Muhr aktuell, Kategorie I S. Graz-St.G.V.

1195 m, A, auf der Unteren Gasthofalm im Flachautal bei Flachau aufgelassen/nicht mehr AV S. Tauriskia

1919 Hütte erworben; 7.6.1919 eröffnet; 23.8.1920 eingeweiht; 1924, 1930 erweitert 1923 Brettstein-Hütte

1740 m, A, am Radstädter Tauern in ObertauernWisenegg aufgelassen/nicht mehr AV S. Donauland

1923 gepachtet als Skihütte

1992–1994 neu erbaut (nach der Stauseeerweiterung) 2013 Hannover-Haus, neues

1924 oder früher Skihütte auf der Oberen Pleißlingalm Oberpleisling-Alm

2566 m, A, am Etschlsattel westlich des Ankogels bei Mallnitz aktuell, Kategorie II

1800 m, A, auf der Oberen Pleißlingalm bei Flachau aufgelassen/nicht mehr AV

S. Hannover

Skihütte

2012/2013 erbaut (als Ersatz für aufgegebenes altes Hannover-Haus); 2013 geöffnet; Sommer 2014 feierlich eingeweiht

45a Radstädter Tauern

S. Tauriskia

1931 Franz-Fischer-Hütte, alte Fischer-Hütte am Zauner See, Zaunersee-Hütte

2005 m, A, beim Zaunersee bei Flachau aufgelassen/nicht mehr AV S. Tauriskia

»Wie […] berichtet worden ist, hat die S. Meißner Hochland in Dresden in den Radstädter Tauern am Tappenkarsee, 1762 m hoch, im oberen Kleinarltal im Pongau (Land Salzburg) eine Hütte errichtet. Der etwa 1 ½ km lange und ½ km breite Tappenkarsee, ein herrlicher Hochgebirgssee, ein Kleinod der Ostalpen, ist von einem Bergkranz umgeben […], der Wanderungen und Klettereien bietet. Die Klingspitze, das Wahrzeichen des Tappenkars, ist ein Aus-

182

Radstädter Tauern

1930/1931 erbaut; 1.8.1931 feierlich eröffnet; 1935 u. 1963 zerstört (Lawine) 1931 Südwiener Hütte

1802 m, A, auf der Oberen Pleißlingalm bei Untertauern aktuell, Kategorie I S. ÖGV (ab 1931 AV-Sektion)

Tappenkarsee-Hütte

Kleinarler Hütte

1928 erbaut; Ende Aug. 1928 eröffnet; 1932/1933 erweitert

S. ÖTK Gr. Vindobona; 1938 Skivereinigung in S. ÖTK Gr. Vindobona aufgegangen

1932 oder früher Hafeichtalm-Skihütte Hafeicht-Hütte, Zehenthof-Hütte

1952 Akademiker-Hütte

1650 m, A, auf der Hafeichtalm bei Flachau aufgelassen/nicht mehr AV

1600 m, A, beim Zauchensee auf der Unterbergalm aufgelassen/nicht mehr AV S. ÖGV

vor 1937 aufgelassen

1952 durch die Akademikergruppe der S. ÖGV gepachtet; Pacht beendet

1932 Höd-Hütte

1954 Tappenkarsee-Hütte, zweite

1782 m, A, auf der Oberen Pleißlingalm bei Untertauern aufgelassen/nicht mehr AV

1820 m, A, am Tappenkarsee bei Kleinarl aktuell, Kategorie I

S. Tauriskia

S. ÖGV

S. Edelweiss

1932 Almhütte gepachtet (zur Entlastung der Südwiener Hütte); vor 1943 aufgelassen

1953/1954 erbaut; 1954 eröffnet; 1984 erweitert

1932 Tappenkarsee-Hütte, erste

1777 m, A, am Südufer des Tappenkarsees in der Nähe der zweiten Tappenkarsee-Hütte bei Kleinarl aufgelassen/nicht mehr AV S. Meißner Hochland

1932 erbaut; 11.9.1932 eingeweiht; 23.12.1947 zerstört (Lawine) 1937 Vindobona-Haus

1730 m, A, auf der Radstädter Tauernpass-Höhe in Obertauern aufgelassen/nicht mehr AV ÖTK (1937–1945 S. ÖTK)

1933 Baubeschluss ÖTK Vindobona; 1934 wegen Einspruchs der S. Austria Baugrund an »Schivereinigung Vindobona« verkauft; 1934 erbaut; Okt. 1934 eröffnet; 1937 Angliederung der »Schivereinigung Vindobona« an



1958 oder früher Kleinarler Hütte

1754 m, A, am Benkkopf bei Kleinarl aufgelassen/nicht mehr AV S. Niederelbe-Hamburg

Hütte erworben u. als Ski- u. Ferienheim adaptiert; jetzt privat 1958 oder früher Stickler-Hütte

1752 m, A, südwestlich des Weißecks in MuhrHintermuhr aktuell, Kategorie I S. Graz-St.G.V.

gepachtet (als Ersatz für die 1951 zerstörte kleine Hütte im Murwinkel); 1969 Almhütte erworben; völlig umgebaut; 4.10.1970 feierlich eröffnet

Radstädter Tauern

183

1911 Ignaz-Mattis-Hütte Mattis-Hütte am Giglachsee, Giglachsee-Hütte

1986 m, A, am Giglachsee bei Schladming aktuell, Kategorie I S. Wien

1910/1911 erbaut; 2.7.1911 feierlich eröffnet; 1926 erweitert 1912 Landawirsee-Hütte Landwierseen-Hütte Ignaz-Mattis-Hütte

1966 Franz-Fischer-Hütte, neue

2020 m, A, beim Zaunersee bei Flachau aktuell, Kategorie I

1985 m, A, am Unteren Landawirsee bei Göriach aktuell, Kategorie I S. Lungau (davor S. Lungau u. S. Wienerland)

1911 privat erbaut; gepachtet; 1912 offen; 1923, 1926/1927 erweitert; 1977 zerstört; 1977–1980 wiedererrichtet durch S. Lungau

S. Lungau (davor S. Tauriskia)

17.7.1966 eröffnet; 2013/2014 neu erbaut

1912 Untere Keinprecht-Hütte Alte Keinprecht-Hütte, Keinprecht-Hütte, Keinbrecht-Hütte

45b Schladminger Tauern

1776 m, A, am Zinkboden bei Schladming aufgelassen/nicht mehr AV

»Erst der Weltkrieg war es, der durch Ausschalten der anderen, bis dahin die Besucher ablenkenden näheren und weiteren Gebiete die Aufmerksamkeit der ihre Ziele nun in bisher verschmähten Gegenden suchenden Bergsteiger auf die Schladminger Tauern wies; die hierauf folgende Einengung unserer Reichsgrenzen und die Entwertung unseres Geldes haben dann das ihrige dazu beigetragen, daß der Besuch in den letzten Jahren ganz bedeutend zunahm und nun in verstärktem Maße anhält.« Hans Wödl, Führer durch die Schladminger Tauern, Wien 1924, 1. 1894 Grazer Hütte

1897 m, A, am Preber-Südostgrat bei Krakaudorf aktuell, Kategorie I S. Graz-St.G.V. (S. Graz)

1893/1894 erbaut durch S. Graz; 17.9.1894 eröffnet; 1924 erweitert 1911 Einacher Hütte Einach-Hütte

1600 m, A, auf der Payeralpe am Gstoder aufgelassen/nicht mehr AV S. Murau (= S. Murtal)

1911 eröffnet durch S. Murtal

S. Wien

1912 Zimmer der AG Preintaler im sog. »Herrenhaus« übernommen; nach Einrichtung der Neuen KeinprechtHütte nur noch für Winterbesucher vorgesehen 1920 Hochwurzen-Hütte

1852 m, A, auf der Hochwurzen bei Schladming aufgelassen/nicht mehr AV S. Schladming

1920 als Skihütte erbaut; 3.11.1920 eröffnet; 1954/1955, 1962, 1984 erweitert; 1997 oder früher privat 1921 ca. Keinprecht-Hütte Obere Keinprecht-Hütte, Neue Keinprecht-Hütte, Keinbrecht-Hütte

1872 m, A, am Zinkboden nördlich der Brettscharte bei Schladming aktuell, Kategorie I S. Wien

im 1. Weltkrieg als Arbeiterbaracke für Bergknappen errichtet; nach Kriegsende angekauft u. adaptiert für Sommerbesucher durch S. Wien; 1979, 2002 erweitert 1925 Schladminger Hütte Planai-Hütte, Planei-Hütte

1830 m, A, auf der Planai bei Schladming

184

Schladminger Tauern

Seekar-Haus, vor 1931

Bergsteigerheim Gössenberg

aktuell, Kategorie II

aufgelassen/nicht mehr AV

S. Schladming (davor S. Schladming u. S. Austria

S. Graz

Skivereinigung)

1927 privat erbaute Jagdhütte; adaptiert; Ende Aug. 1927 eröffnet

1925/1926 erbaut; Dez. 1925 bereits bewirtschaftet; 5.9.1926 feierlich eröffnet; 1931/1932, 1968/1969 erweitert; 1993 Neubau 1925 Seekar-Haus

1781 m, A, auf der Hundsfeldalm nordöstlich des Radstädter Tauernpasses bei Obertauern aufgelassen/nicht mehr AV S. Austria

1925 Bergwerksgebäude erworben u. eröffnet durch S. Austria; 1926–1932 erweitert; 1991 verkauft 1926 oder früher Reiteralm-Hütte Reiteralm-Skihütte, Reiteralpe

1750 m, A, auf der Reiteralm auf der Gasselhöhe bei Forstau aufgelassen/nicht mehr AV

1930 Rudolf-Schober-Hütte Schober-Hütte

1667 m, A, auf der Grafenalpe im Jetachtal bei Krakaudorf aktuell, Kategorie I S. Stuhlecker (davor AG Stuhlecker, davor S. Austria Gr. Stuhlecker, davor AG Stuhlecker)

1895 erbaut; 1.9.1895 eröffnet durch AG Stuhlecker; ab 1.11.1930 S. Austria Gr. Stuhlecker; 1930/1931, 1960/1961 erweitert 1931 Bergsteigerheim Gössenberg

1200 m, A, im Gehöft Wohlfahrter in Gössenberg aufgelassen/nicht mehr AV S. Mistelbach (davor S. ÖGV/ÖGV)

1927 Räume gepachtet u. adaptiert; 1.12.1927 eröffnet

S. Wien

bereits in den 1920er-Jahren einige Zeit lang Zimmer in Almhütte für Wintermonate gepachtet durch S. Wien; 1930/1931 Hütte aufgestockt durch Johann Reiter; 1931 gepachtet durch S. Wien; 20.12.1931 eröffnet 1926 ca. Talherberge Tamsweg

1931 Moar-Alm Skihütte Moaralm, Skiheim Moaralpe

1690 m, A, knapp südlich der Radstädter TauernpassHöhe in Obertauern aufgelassen/nicht mehr AV S. Prag (davor S. Wienerland)

A, in Tamsweg aufgelassen/nicht mehr AV

1931 eingerichtet

S. Wienerland

1930 aufgelassen

1931 Pleschnitzzinken-Hütte Plessnitzzinken-Hütte

1927 Breitlahn-Hütte Breitlahnalm-Hütte

1927 m, A, am Nordrücken des Pleschnitzzinkens bei Pruggern aktuell, Kategorie I

1070 m, A, im Hüttendorf Breitlahn bei Kleinsölk



Schladminger Tauern

185

1904 erbaut; 14.8.1904 eröffnet; 1924 erweitert; 1936 wird AG Preintaler zur AV-Sektion 1936 Hans-Wödl-Hütte Wödl-Hütte

1538 m, A, am Hüttensee bei Gössenberg-Seewigtal aufgelassen/nicht mehr AV AG Preintaler (1936–1945 S. Preintaler)

1897 erbaut; 6.6.1897 eröffnet; 1913, 1927 erweitert; Feb. 1936 zerstört (Lawine); 1936 wiedererrichtet Arbeit an der von einer Lawine zerstörten Hans-Wödl-Hütte, 1936

1936 Preintaler-Hütte

S. Pruggern (davor S. Gröbming, davor S. Mistelbach, davor

1656 m, A, auf der Waldhornalm bei Schladming-Untertal aufgelassen/nicht mehr AV

S. ÖGV)

1929 erbaut als Unterstandshütte durch ÖGV Kreuttal; 15.9.1929 eröffnet; 1939 Gr. Kreuttal der S. ÖGV in S. Mistelbach aufgenommen; 1949 erworben durch S. Gröbming; Steiggründl-Hütte abgetragen und mit dem Material Pleschnitzzinken-Hütte erweitert; 1954 eingeweiht als Selbstversorger-Hütte; 1970er-Jahre erweitert; 1993 verpachtet an S. Pruggern 1931 Steiggründl-Hütte Steiggründel-Hütte

1700 m, A, am Anstieg zum Pleschnitzzinken bei Gössenberg aufgelassen/nicht mehr AV S. Gröbming (davor S. Mistelbach, davor S. ÖGV)

1930 erbaut durch ÖGV Kreuttal; 1.8.1930 eröffnet; 1939 Gr. Kreuttal der S. ÖGV in S. Mistelbach aufgenommen; 1949 erworben durch S. Gröbming; vor 1961 abgetragen 1931 Unterstandshütte am Weg zum Plessnitzzinken

AG Preintaler (1936–1945 S. Preintaler)

1891 erbaut; 15.8.1891 eröffnet; 1923 erweitert; 1936 wird AG Preintaler zur AV-Sektion 1937 oder früher Bohemia-Hütte Wienerland-Hütte

1683 m, A, auf der Moaralm knapp südlich der Radstädter Tauernpass-Höhe, jetzt neben dem Wismeyer-Haus in Obertauern aktuell, Kategorie III S. Edelweiss (davor S. Prag, davor S. Wienerland)

1934 erbaut; 25.12.1934 eröffnet; 1935 erweitert; 1967 erworben durch S. Edelweiss; 1969 Hauptgebäude (Wismeyer-Haus) inklusive Verbindungsgang zum WismeyerHaus errichtet 1938 Kaiblingalm Skihütte Kaiblingalm

1500 m, A, am Weg zum Plessnitzzinken bei Gössenberg aufgelassen/nicht mehr AV

1760 m, A, auf der Hauser Kaibling-Alm bei Haus i. Ennstal aufgelassen/nicht mehr AV

S. ÖGV (ab 1931 AV-Sektion)

AG Krummholz (1938–1945 S. AG Krummholz)

als Skihütte adaptiert durch AG Krummholz 1932 oder früher AV-Heim Kurzengut

1202 m, A, am Fuß der Fager bei Radstadt aufgelassen/nicht mehr AV S. Ostmark (davor S. Radstadt)

1938 Krummholz-Hütte

1838 m, A, auf der Hauser Kaibling-Alm bei Haus i. Ennstal aufgelassen/nicht mehr AV

1936 Golling-Hütte

AG Krummholz (1938–1945 S. AG Krummholz)

1650 m, A, im Gollingwinkel im Steinriesental bei Schladming-Untertal aufgelassen/nicht mehr AV

1952 Tal- u. Jugendherberge Tamsweg

AG Preintaler (1936–1945 S. Preintaler)

186

Schladminger Tauern

1019 m, A, in Tamsweg aufgelassen/nicht mehr AV

S. Lungau

1952 Schießstandgebäude gepachtet u. adaptiert; vor 1961 aufgelassen 1968 DAV-Haus Obertauern

1735 m, A, auf der Radtstädter Tauernpass-Höhe in Obertauern aktuell, Kategorie II DAV-Bundesverband

1968 erbaut; 1989 erweitert 1969 Wismeyer-Haus Dipl.-Ing.-Rudolf-Wismeyer-Haus

1670 m, A, neben der Bohemia-Hütte knapp südlich der Radstädter Tauernpasshöhe in Obertauern aktuell, Kategorie III

Edelraute-Hütte auf der Scheiblalm

S. Edelweiss

1969 errichtet (inkl. Verbindungsgang zur BohemiaHütte) u. eröffnet als Skiheim (nach damaligem Vorsitzenden benannt); 1995, 2003, 2010/2011 erweitert

45c Rottenmanner und Wölzer Tauern

1923 Hochhaide-Hütte

Hochheide-Hütte 1639 m, A, auf der Singsdorfer Alm bei Rottenmann aufgelassen/nicht mehr AV S. Donauland

1923 gepachtet; 1924 aufgelassen »Wenn auch diesem Teile der Niederen Tauern die himmelhohen Wände und Grate der Kalkalpen fast vollständig fehlen, so haben sie doch vor dem in den Hochregionen todesstarren, wüstenähnlichen Kalkgebirge voraus, daß das Pflanzenleben hier noch in Höhen eine Rolle spielt, wo es in der Kalkzone bereits fast erloschen ist. Und überall rieselt, rinnt, rauscht, toset und gischt das lebendige Wasser und der Gratwanderer, der von den Höhen in die Kare und Täler niederschaut, wird oft die Silbersträhne kleinerer und größerer Wasseradern oder das dunkle Auge bald kleiner Lachen, bald wirklicher Seelein und Seen erblicken, die wie funkelnde Saphire in das Smaragdgrün herrlicher Almböden gebettet sind.« L. V. Jäckle, Führer durch die östlichen Niederen Tauern, Wien 1926, 9f.

1924 oder früher Schöberl-Hütte

1650 m, A, am Südostabhang des Schöberlbergs bei Donnersbach aufgelassen/nicht mehr AV S. Stainach i. E.

1925 Edelraute-Hütte Neue Edelraute-Hütte

1725 m, A, auf der Scheiblalm am Großen Bösenstein bei Hohentauern aktuell, Kategorie II S. Austria (davor S. Edelraute)

1910 Planner-Hütte Alte Planner-Hütte

1925/1926 erbaut; 1.11.1925 Winterraum eröffnet; 1.8.1926 feierlich eröffnet; 1928/1929, 1931 erweitert

1575 m, A, auf der Planneralm bei Donnersbach aufgelassen/nicht mehr AV

1928 Planner-Hütte Neue Planner-Hütte

S. Austria (davor S. Reichenstein)

1908 erbaut durch AG Reichensteiner; 1910 AG wird S. Reichenstein; 1913/1914 erweitert; 31.5.1914 feierlich eröffnet; nach Bau der Neuen Planner-Hütte Jugendherberge eingerichtet; nach dem Verlust der Neuen PlannerHütte wieder instand gesetzt; ab 2012 S. Austria OG Reichenstein; verkauft



1600 m, A, auf der Planneralm neben der Alten PlannerHütte bei Donnersbach aufgelassen/nicht mehr AV S. Reichenstein

1928 erbaut; um 1946 abgebrannt

Rottenmanner und Wölzer Tauern

187

Klosterneuburger Hütte

Neunkirchner Hütte

1931 oder früher Schupfenalm-Skihütte

1931 Veppermann-Hütte

1300 m, A, auf der Schupfenalm am Anstieg zum Gumpeneck bei Öblarn aufgelassen/nicht mehr AV

1300 m, A, auf der Vorderen Mörsbachalm nahe der Mörsbach-Hütte bei Donnersbachwald aufgelassen/nicht mehr AV

S. Wienerland (davor S. Reichenstein)

S. Graz-St.G.V. (davor S. Prag, davor S. Reichenstein)

vor 1932 gepachtet durch S. Reichenstein; 1935 Pacht übernommen durch S. Wienerland; S. Wienerland 1938 wegen Überschuldung aufgelöst

1926 erbaut; Frühjahr 1931 erworben durch S. Reichenstein; 1935 übernommen u. erweitert durch DAV Prag (S. Prag); 1957 an S. Graz abgetreten; nur kurzzeitig von der Mörsbach-Hütte mitverwaltet

1931 Klosterneuburger Hütte

1902 m, A, ostsüdöstlich des Hohen Zinkens bei PölstalOberzeiring aufgelassen/nicht mehr AV S. ÖGV (ab 1931 AV-Sektion)

1929/1930 erbaut; 26.10.1930 eröffnet; 14.6.1931 feierlich eingeweiht; 1932 erweitert; 2009 verkauft 1931 Mörsbach-Hütte

1300 m, A, auf der Vorderen Mörsbachalm im Mörsbachtal bei Donnersbachwald aktuell, Kategorie I

1932 oder früher Talherberge Oppenberg

A, in Rottenmann-Oppenberg aufgelassen/nicht mehr AV S. Bergheimat (= S. Wanderfreunde)

1932 Planneralm-Hütte

1600 m, A, auf der Planneralm neben der Alten PlannerHütte bei Donnersbach aufgelassen/nicht mehr AV S. Reichenstein

S. Reichenstein)

1932 Planner-Jagdhütte

1926 erbaut; Frühjahr 1931 durch S. Reichenstein erworben; 1935 übernommen u. erweitert durch DAV Prag (S. Prag); 1957 an S. Graz abgetreten

1600 m, A, auf der Planneralm neben der Alten PlannerHütte bei Donnersbach aufgelassen/nicht mehr AV

S. Graz-St.G.V. (S. Graz, davor DAV Prag, davor

S. Reichenstein

1931 Neunkirchner Hütte

1525 m, A, auf der Knollialm im Talschluss des Eselsberggrabens bei Oberwölz-Winklern aktuell, Kategorie II S. ÖGV (ab 1931 AV-Sektion)

1925/1926 erbaut; Mai 1926 eröffnet; 1987 Erweiterung eröffnet

188

Rottenmanner und Wölzer Tauern

1934 Schlatterer-Hütte Schlatterer-Skihütte

1680 m, A, auf der Schlattereralm bei Oberwölz-Lachtal aufgelassen/nicht mehr AV S. ÖGV

1934 Hütte gepachtet u. adaptiert durch S. ÖGV Gr. Klosterneuburg; 21.10.1934 in Betrieb genommen

1951 oder früher Storchi-Hütte Jugendherberge Storchi-Hütte

1700 m, A, nächst dem Lachtal-Haus bei Oberwölz aufgelassen/nicht mehr AV S. Graz-St.G.V.

1953 Rottenmanner Hütte, alte

1561 m, A, auf der Globockenalm bei Rottenmann aufgelassen/nicht mehr AV S. Rottenmann

1952/1953 erste Hütte erbaut (etwa 200 m südöstlich der durch eine Lawine zerstörten Braunbauer Almhütte); 30.1.1982 zerstört (Lawine) 1957 Schupfen-Alm

1334 m, A, auf der Schupfenalm am Schupfenberg (Gumpeneck) bei Öblarn aufgelassen/nicht mehr AV S. Öblarn

Erweiterung der neuen Englitztal-Hütte, 1985

1962 oder früher Englitztal-Hütte, neue Glösen-Hütte, Glössen-Hütte

1350 m, A, im Rammertal bei Öblarn aufgelassen/nicht mehr AV S. Öblarn

um 1961 erbaut; lange Zeit parallel zur alten EnglitztalHütte (Kreister-Hütte) betrieben; 1985 erweitert

1957 gepachtet 1958 Englitztal-Hütte, alte Englitztal-Almhütte, Kreister-Hütte

1350 m, A, im Englitztal bei Öblarn aufgelassen/nicht mehr AV

1984 Rottenmanner Hütte, neue

1650 m, A, auf der Globockenalm bei Rottenmann aktuell, Kategorie I S. Rottenmann

S. Öblarn

1982–1984 erbaut (als Ersatz für alte Rottenmanner Hütte)

Almhütte gepachtet u. ausgebaut; 7.9.1958 eröffnet; um 1985 aufgelassen (dafür Glösen-Hütte = neue EnglitztalHütte erweitert)

1994 Ferienwohnung Irdning

1959 Schönwetter-Hütte

1442 m, A, am Gumpeneck (Schönwetterberg) bei Großsölk aufgelassen/nicht mehr AV

A, in Irdning aufgelassen/nicht mehr AV S. Mühldorf

Sept. 1994 erworben; 1.11.2004 verkauft

S. Gröbming

2001 Berghaus in der Walchen

um 1937 Almhütte erbaut; 1958/1959 adaptiert u. gepachtet; Pacht beendet

985 m, A, in der Walchen bei Öblarn aktuell, Jugendherberge/Jugendheim

1960 Brucker Hütte

1998–2000 erworben u. umgebaut; 2001 eröffnet (Jugendherberge/-heim)

S. Öblarn

1605 m, A, im Lachtal bei Schönberg-Lachtal aufgelassen/nicht mehr AV S. Bruck a. d. Mur

als Skihütte erbaut durch Oberst Graham, den stellvertretenden englische Militärkommandanten; 1960 erworben durch S. Bruck; 1966/1967 ausgebaut; 1999 verkauft an privat



45d Seckauer Tauern »Dieser ausklingende Teil der Niederen Tauern läßt sich in zwei Gruppen zerlegen, und zwar: die Bergrunde des Liesinggrabens und seiner Seitentäler, nebst dem Zinkenstock, und in die sogenannten Gaaler Tauern. […] Leider

Seckauer Tauern

189

Triebental-Hütte

fehlt fast jegliche Unterkunft. Die Herstellung kleinerer Schutzhütten würde ein herrliches Schigebiet erschließen. Außer der Hochreicharthütte auf der Stubenbachalpe unterm Hochreichart und einer Naturfreundehütte unterm Hölzlberg-Gaaler-Eck […] ist kein turistischer Stützpunkt vorhanden.« L. V. Jäckle, Die östlichen Gruppen der Niederen Tauern, Zeitschrift des DuOeAV 1934, 134f. 1919 Stubalm-Hochreichart-Skihütte Stubalm-Skihütte, Reichart-Hütte

1560 m, A, auf der Stubalm am Hochreichart bei Mautern aufgelassen/nicht mehr AV S. Bruck a. d. Mur

1919 eröffnet als Skihütte; vor 1961 Pacht aufgelassen 1925 Bergsteiger- und Schiläuferheim Hohentauern

Jugendheim Sonnleitner-Hütte

aktuell, Kategorie II Akad. S. Graz

1927/1928 erbaut; 28.10.1928 feierlich eröffnet; 1929 erweitert 1930 Kraubatheck-Hütte Goller-Hütte

A, am Kraubatheck bei Kraubath a. d. Mur aufgelassen/nicht mehr AV S. Leoben

Dez. 1930 als Skihütte gepachtet 1931 Hochreichart-Schutzhaus Hochreichart-Hütte

1480 m, A, auf der Stubalm am Hochreichart bei Mautern aufgelassen/nicht mehr AV ÖTK (1931–1945 S. ÖTK Gr. Knittelfeld)

A, in Hohentauern aufgelassen/nicht mehr AV

1930 gepachtet

S. Austria

1939 Fohnsdorfer Hütte Gaalerhöhe-Haus, Gaalerhöh

1925 eingerichtet 1925 Triebental-Hütte, erste Triebental-Unterkunft, Hohentauern-Unterkunft

1517 m, A, auf der Gaaler Höhe bei Fohnsdorf aufgelassen/nicht mehr AV

A, im Triebental bei Hohentauern aufgelassen/nicht mehr AV

1939–1945 S. Fohnsdorf)

S. Graz u. Akad. S. Graz

1925 gepachtet durch S. Graz u. Akad. S. Graz; 1928 Pacht abgelaufen

TV Naturfreunde (1934–1938 Bergfreunde, 1938–1939 DJH,

1924–1927 erbaut durch TV Naturfreunde; 1927 eröffnet; 1934 übernommen durch Bergfreunde; 1938 übernommen durch Reichsverband für Deutsche Jugendherbergen; ab 1.7.1939 betreut durch S. Fohnsdorf (Okt. 1939 erworben durch DAV)

1928 Triebental-Hütte Triebental-Herberge, Talherberge Triebental

1958 oder früher Felfer-Hütte

1104 m, A, im Triebental bei Hohentauern

1250 m, A, im Allerheiligengraben bei Fohnsdorf

190

Seckauer Tauern

aufgelassen/nicht mehr AV S. Fohnsdorf

1976 oder früher Sonnleitner-Hütte

1215 m, A, südlich des Ringkogels bei Knittelfeld aktuell, Jugendherberge/Jugendheim S. Knittelfeld

46a Nockberge Murauer Hütte

»Der nördliche Teil der Nockberge, das Gebiet um Innerkrems, um die Turracherhöhe und die Fladnitz, ist in der alpinen Literatur schon öfter beschrieben worden; Hotels, bewirtschaftete Hütten und Wintermarkierungen haben das Gebiet auch für sehr verwöhnte Winterturisten erschlossen. Der südliche Teil der Nocke aber, die Gipfel, die sich um die massive Berggestalt des Großen Rosennocks scharen, ist bis heute noch ein ziemlich unberührtes Gebiet geblieben, obwohl es an Schönheit der Natur an Eignung für lang ausgedehnte Schiwanderungen den Bergen der Turracherhöhe nicht nachsteht. Die Unterkunftsverhältnisse in dieser Bergwelt sind eben sehr einfach, der Schifahrer findet zu Übernachtungen meist nur unbewirtschaftete, jedes Komforts entbehrende Almhütten, und nur an zwei Punkten der Rosennockgruppe sind bewirtschaftete Unterkunftshäuser geschaffen worden.« Rudolf Siber, Mitteilungen des DuOeAV 1934, Nr.2, 34. 1893 oder früher Pirkerkogl-Warte

671 m, A, am Pirkerkogel bei Krumpendorf a. Wörthersee aufgelassen/nicht mehr AV S. Klagenfurt

errichtet durch S. Klagenfurt 1894 oder früher Predigerstuhl-Warte Aussichtsplateau am Predigerstuhl

713 m, A, am Predigtstuhl (Predigerstuhl) bei Ebenthal aufgelassen/nicht mehr AV S. Klagenfurt

errichtet durch S. Klagenfurt 1906 Murauer Hütte

1583 m, A, auf der Frauenalpe bei Murau-Laßnitz aktuell, Kategorie II

Esebeck-Hütte, 1976

1911 Esebeck-Hütte

1747 m, A, nördlich des Kreischbergs bei Stadl-Predlitz aktuell, Kategorie I S. Murau (S. Murtal)

1911 erbaut 1919 Steinhauser-Hütte

1284 m, A, am Verditz bei Winklern aufgelassen/nicht mehr AV S. Villach

1919 in Almhütte eingerichtet (durch Besitzer Johann Gmeiner, vulgo Steinhauser, zur Verfügung gestellt) 1920 Dr.-Josef-Mehrl-Hütte Alte Mehrl-Hütte

1750 m, A, im Schönfeld bei Thomatal-Bundschuh aufgelassen/nicht mehr AV S. Wien

1920 Bergwerksbeamtenhaus gepachtet u. adaptiert (nach ehemaligem stellvertretenden Vorstand Mehrl benannt)

S. Murau (= S. Murtal)

1905/1906 erbaut; 22.7.1906 eröffnet; 1937 erweitert



Nockberge

191

1920 Staudacher-Hütte

1797 m, A, am Wöllaner Nock bei Arriach aufgelassen/nicht mehr AV S. Villach

1920 gepachtet als Skihütte 1921 ca. Berger-Hütte

A, auf der Gerlitzen bei Treffen a. Ossiacher See aufgelassen/nicht mehr AV S. Villach

Skihütte 1923 Frauenalpen-Gipfel-Hütte Frauenalm-Gipfel-Hütte, Frauenalpe-Gipfel-Hütte, Vorgängerbau der Bernhard-Fest-Hütte

2000 m, A, auf der Frauenalpe nahe der Bernhard-FestHütte bei Murau aufgelassen/nicht mehr AV S. Murtal (= S. Murau)

1919 Unterstand (im 1. Weltkrieg als Flugabwehrunterkunft genutzt) dem DuOeAV zur Verfügung gestellt u. von diesem der S. Murtal überlassen; 1923 hergerichtet u. eröffnet durch S. Murtal mit Unterstützung der S. Wanderfreunde 1924 oder früher Buchholzer-Haus Buchholzer-Hütte

1600 m, A, auf der Gerlitzen bei Treffen aufgelassen/nicht mehr AV S. Villach

Skihütte; ab 1933 nicht mehr gepachtet 1924 oder früher Karneralm-Skihütte

1900 m, A, auf der Karneralm bei St. Margarethen i. Lungau aufgelassen/nicht mehr AV S. Wienerland

1926 Hochrindl-Hütte Hochrindler Jugendherberge

1585 m, A, südlich der Heidnerhöhe bei Sirnitz aufgelassen/nicht mehr AV S. Klagenfurt

Winter 1926/1927 erstmals gepachtet als Skihütte; 1929 Pacht beendet 1929 Gerlitzen-Hütte Görlitzen-Hütte, Anna-Hütte

1580 m, A, am Südhang der Gerlitzen bei Treffen a. Ossiacher See aktuell, Kategorie I S. Villach

1890 privat erbaut; 1929 erworben durch S. Villach; 22.12.1929 eröffnet 1931 Grebenzen-Schutzhaus Grebenzen-Hütte

1660 m, A, am Nordabhang der Grebenzen bei St. Lambrecht aufgelassen/nicht mehr AV ÖTK (1931–1945 S. ÖTK Gr. St. Lambrecht)

1886 zwei Zimmer in Almhütte des Stiftes gepachtet; 26.8.1886 eröffnet 1931 Millstätter Hütte

1880 m, A, am Millstätter Törl bei Millstatt a. SeeLaubendorf aktuell, Kategorie I S. Millstatt (davor S. Spittal a. d. Drau, davor S. ÖGV/ÖGV)

1907/1908 erbaut durch Fremdenverkehrsförderungsverein Millstatt; 28.6.1908 eingeweiht; 1908 Gründung der Gr. Millstatt des ÖGV, die die Hüttenbetreuung übernimmt; 1909 erweitert; 12.5.1931 angekauft durch S. ÖGV; 1970 verkauft an S. Spittal a. d. D.; 20.11.1973 als Geschenk an die neugegründete S. Millstatt gelangt; 1985/1986 generalsaniert

Skihütte 1925 oder früher Karneralm-Hütte

1900 m, A, auf der Karneralm bei St. Margarethen i. Lungau aufgelassen/nicht mehr AV

1931 Winkleralm-Skihütte

1835 m, A, am Übergang Turracher Höhe – Kotalm-Hütte aufgelassen/nicht mehr AV S. ÖGV (ab 1931 AV-Sektion)

vor 1943 aufgelassen

S. Lungau

Skihütte

1932 oder früher Geiger-Hütte

1700 m, A, am Wöllaner Nock bei Arriach

192

Nockberge

Die als Skihütte gepachtete Hochrindl-Hütte, um 1928

Millstätter Hütte, 1994

aufgelassen/nicht mehr AV

1935 Kothalm-Skihütte

S. Villach

1932 oder früher Rosenik-Hütte Rosennock-Hütte

1715 m, A, südwestlich des Roseniks (Rosennocks) bei Radenthein aufgelassen/nicht mehr AV S. Villach

1840 m, A, auf der Kothalm bei Predlitz-Turrach aufgelassen/nicht mehr AV S. ÖGV

1934/1935 Hütte gepachtet u. adaptiert; eröffnet 5.1.1935; vor 1943 aufgelassen 1938 ca. Jugendherberge Flattnitz

1931 adaptiert; 1935/1936 abgebrannt

A, in Flattnitz aufgelassen/nicht mehr AV

1934 Bernhard-Fest-Hütte Bernhard-Fest-Gipfel-Hütte

AV-Landesstelle Kärnten

1980 m, A, auf der Frauenalpe nahe dem Bauplatz der Vorgängerhütte bei Murau aktuell, Kategorie I S. Murau (S. Murtal)

1933/1934 erbaut; 1934 eröffnet

1939 Wöllaner-Nock-Haus

1700 m, A, an der Südseite des Wöllaner Nocks bei Arriach aufgelassen/nicht mehr AV TV Naturfreunde (1934–1938 Bergfreunde, 1938–1939 DJH, 1939–1945 S. Villach)

1935 Bauer-Hütte

1750 m, A, auf der Rosentaleralm im Winklergraben bei Ebene Reichenau aufgelassen/nicht mehr AV

1923–1926 errichtet durch TV Naturfreunde; 1934 übernommen durch Bergfreunde; 1938 übernommen durch Reichsverband für Deutsche Jugendherbergen; 1939 erworben durch DAV (S. Villach als treuhändige Verwalterin); 20.5.1942 Kaufvertrag zw. DAV u. S. Villach

S. Klagenfurt

1935 Bauernhaus als Skihütte gepachtet (Besitzer Josef Süssenbacher) u. adaptiert; 1.12.1935 eröffnet; vor 1943 Pacht beendet 1935 Dr.-Josef-Mehrl-Hütte Neue Mehrl-Hütte

1720 m, A, im Schönfeld bei Thomatal-Bundschuh aktuell, Kategorie III

1950 Falkert-Schutzhaus

1550 m, A, auf der Hoferalm bei Bad Kleinkirchheim-St. Oswald aufgelassen/nicht mehr AV S. Radenthein

1950 Bau des 1. Bauabschnitts; 19.11.1950 Betrieb aufgenommen; 1953 2. Bauabschnitt fertiggestellt

S. Wien

6.10.1935 feierlich eröffnet



Nockberge

193

Wiesen und Wälder im frischesten Grün prangen und die Obstgärten in voller Blüthe stehen – während am Gipfel oft noch Schneefelder ausgebreitet liegen – gewiss zu einer der herrlichsten Ansichten, wie sie die Alpennatur nur irgend darbieten kann.« R. Graf, Beiträge zur Flora des Lavantthales, Jahrbuch des natur-historischen Landesmuseums von Kärnten, Klagenfurt 1953, 22f. 1874 Koralpen-Haus Unterkunftshaus auf der Koralpe

1966 m, A, auf der Koralpe nordwestlich des Großen Speikkogels bei Wolfsberg aktuell, Kategorie I Unterkunftshaus auf der Koralpe

S. Wolfsberg (davor Comité u. DuOeAV)

1964 Blockhäuser am St. Urbaner See

1871–1874 erbaut durch ein Wolfsberger Comité mit Unterstützung durch den damaligen DAV (S. Wien) bzw. DuOeAV; 15.8.1874 feierlich eröffnet; 1875 bildet sich aus dem Comité die S. Wolfsberg; 1928 erweitert

A, am St. Urbaner See bei Agsdorf aufgelassen/nicht mehr AV S. Leoben OG Trofaiach (= S. Trofaiach)

1964 Grund gepachtet (Besitz Schinegger); darauf 2 Blockhäuser errichtet; 1966–1974 fanden hier Kindersommerlager der S. Leoben Gr. Trofaiach statt; Blockhäuser verkauft u. mit dem Erlös VW-Bus für Jugendreisen erworben 1969 Neue Bonner Hütte Bonner Hütte, Zechner-Hütte

1909 AV-Haus Gaberl Gaberl-Haus, Stubalpen-Haus, Stubalm-Haus

1551 m, A, auf der Stubalpe bei Salla-Lederwinkel aufgelassen/nicht mehr AV S. Graz-St.G.V. u. Köflach (davor S. Köflach)

1907 Alpengasthaus Gaberl erworben durch S. Köflach; 1908/1909 ausgebaut; 11.7.1909 feierlich eröffnet; 1931 erweitert; 1967 eröffnet nach Umbau; 1988 verkauft an privat

1712 m, A, auf der Zechneralm in Rennweg-Frankenberg aktuell, Kategorie II

1912 Wolfsberger Hütte

S. Bonn

1850 m, A, am Karnerkögele auf der Saualpe bei Wolfsberg aktuell, Kategorie I

1962 Kaufvertrag für Almhütte; 1964 übernommen; 10.8.1969 eingeweiht

S. Wolfsberg

1982 oder früher Jugendherberge Agsdorf Agsdorf-Grete-Klinger-Jugendherberge

A, beim St.-Urban-See in St. Urban-Agsdorf aufgelassen/nicht mehr AV S. Trofaiach

1983 an privat verkauft

1911/1912 erbaut; 29.6.1912 feierlich eröffnet 1926 oder früher Jugendherberge Leoben

A, im Gymnasium in Leoben aufgelassen/nicht mehr AV S. Leoben

1928 aufgelassen 46b Lavanttaler Alpen

1926 oder früher Jugendherberge Wolfsberg

»Ueberall bis nahe unter dem Gipfel trifft man reichlich fliessende Quellen, die zu Bächen vereinigt in das Thal herabstürzen. […] Vor Allem aber gehört der Anblick der Koralpe zur Zeit der Frühlingspracht, wo die Saaten,

500 m, A, in der Kaserne in Wolfsberg aufgelassen/nicht mehr AV

194

Lavanttaler Alpen

S. Wolfsberg

1926 Ferialherberge Graz

A, in Graz aufgelassen/nicht mehr AV S. Graz

1926 erworben u. adaptiert 1926 Ferialherberge Leoben

A, in Leoben aufgelassen/nicht mehr AV S. Graz

1926 erworben u. adaptiert 1928 oder früher AV-Jugendherberge St. Anton a. Radl

Wolfsberger Hütte, 1976

A, in St. Anton a. Radl aufgelassen/nicht mehr AV S. Graz

1931 Gleinalpen-Haus Gleinalm-Haus

1589 m, A, am Gleinalpensattel bei Übelbach aufgelassen/nicht mehr AV ÖTK (1931–1945 S. ÖTK Gr. Graz)

1915 gepachtet; 1.7.1915 eröffnet

durch S. ÖGV Gr. Graz adaptiert; 10.12.1932 eröffnet; 14.5.1933 feierlich der Benutzung übergeben; vor 1946 aufgelassen; dann Berggasthaus; vor 1955 abgebrannt 1933 Baumkirchner Hütte

1450 m, A, am Steinplan bei Kleinlobming aufgelassen/nicht mehr AV S. ÖTK Gr. Knittelfeld (bis 1945 AV)

1933 gepachtet u. adaptiert; 17.9.1933 eröffnet 1931 Prosl-Schutzhaus Hans-Prosl-Haus, Prosl-Haus, Mugel-Schutzhaus

1632 m, A, auf der Mugelkuppe bei Leoben aufgelassen/nicht mehr AV ÖTK (1931–1945 S. ÖTK Gr. Leoben)

1903/1904 erbaut (als Ersatz für Bilinsky-Hütte); 25.9.1904 eröffnet; 1931 erweitert

1933 Emil-Stöhr-Hütte Hirschegger Hütte, Hirschegger Skihütte

A, am Kamm zur Bartholomäalm bei Hirschegg aufgelassen/nicht mehr AV S. Kirchbach (davor S. Graz-St.G.V. (S. Graz))

1933 gepachtet durch S. Graz; 1988–2001 gepachtet durch S. Kirchbach

1931 Zirbitzkogel-Haus Zirbitzkogel-Schutzhaus

1933 Mühlbacher Hütte

2376 m, A, am Zirbitzkogel bei Obdach aufgelassen/nicht mehr AV

1045 m, A, am Mühlbacher Kogel bei Eisbach-Hörgas aufgelassen/nicht mehr AV

ÖTK (ab 1931 S. ÖTK)

S. ÖTK Gr. Graz

1870 aus Stein erbaut; 14.8.1871 eröffnet; 1885/1886 erweitert; 1891 stark beschädigt; 1895/1896 Neubau; 16.8.1896 eröffnet; verkauft an die Wehrmacht

Mai 1933 eröffnet; um 1937/1938 aufgelassen

1932 Hahnhof-Hütte

1060 m, A, am Reinischkogel bei Greisdorf aufgelassen/nicht mehr AV S. ÖGV

1932 Jagdhaus des Souveränen Malteser-Ritterordens



1933 Salzstiegel-Haus

1553 m, A, am Hirschegggatterl auf der Stubalpe bei Kleinfeistritz aufgelassen/nicht mehr AV S. ÖGV

ab 1.1.1933 als AV-Hütte geführt (nicht gepachtet, aber Übereinkommen mit Besitzern); bis 1945 in Betrieb

Lavanttaler Alpen

195

1925/1926 errichtet durch den Steirischen Gebirgsverein (als Ersatz für erste, zerstörte Warte); 1.5.1926 feierlich eröffnet u. der Ortsgruppe Leibnitz zur Betreuung übergeben; 1935 Zusammenschluss des Steirischen Gebirgsvereins mit der S. Graz; 1947 Verselbständigung der OG Leibnitz als S. Leibnitz; 1973 Warte dem Fremdenverkehrsverein übergeben; 1974 abgetragen; 1975/1976 neu errichtet 1935 Eibiswalder Hütte

1000 m, A, am Kapunerkogel bei Eibiswald aufgelassen/nicht mehr AV S. Graz

1935 Fürstenstand Adolf-Hitler-Turm

754 m, A, am Plabutsch bei Graz aktuell, Aussichtswarte S. Graz-St.G.V (davor Steirischer Gebirgsverein)

1907 Plabutschgipfel samt vorhandenem Aussichtsturm dem Steirischen Gebirgsverein zum Geschenk gemacht; 1935 Zusammenschluss des St.G.V. mit S. Graz; in nationalsozialistischer Zeit Adolf-Hitler-Turm genannt Kronprinz-Rudolf-Warte

1935 Jugendherberge Laaken

1935 oder früher Jugendherberge Köflach

A, in Soboth-Laaken aufgelassen/nicht mehr AV

A, in Köflach aufgelassen/nicht mehr AV

S. Graz

S. Köflach

1935 Kernstock-Warte

am Eiskelleraufbau des ehemaligen Hotels Neubauer geschaffen; 2001 abgetragen im Rahmen des Baus des Kunsthauses Köflach 1935 Brendl-Hütte Schwanberger Brendel-Hütte

1566 m, A, nordöstlich des Wolschenecks bei Schwanberg aufgelassen/nicht mehr AV S. Graz-St.G.V. (davor Steirischer Gebirgsverein)

1924 gepachtet durch St.G.V.; 1924/1925 adaptiert; 28.12.1928 abgebrannt; 1930 Wiederaufbau; 1935 Zusammenschluss des St.G.V. mit S. Graz 1935 Demmerkogel-Warte

671 m, A, am Demmerkogel im Sausaler Weinland bei St. Andrä-Höch aufgelassen/nicht mehr AV S. Leibnitz (davor S. Graz-St.G.V., davor Steirischer Gebirgsverein OG Leibnitz)

196

Lavanttaler Alpen

562 m, A, auf der Hubertushöhe am von Gösting nach Straßgang führenden Kernstock-Weg in Graz aktuell, Aussichtswarte S. Graz-St.G.V (davor Steirischer Gebirgsverein)

1928/1929 erbaut aus Stein über Anregung des Steirischen Gebirgsvereins mit den Spenden der Eggenberger Bevölkerung; 1935 Zusammenschluss des St.G.V. mit S. Graz 1935 Rudolfs-Warte Kronprinz-Rudolf-Warte

659 m, A, am Buchkogel bei Graz aktuell, Aussichtswarte S. Graz-St.G.V (davor Steirischer Gebirgsverein)

1879 Vorgängerbau durch Eisenkonstruktion ersetzt; 1935 Zusammenschluss des Steirischen Gebirgsvereins mit S. Graz; 1975, 1995 renoviert

Zirbenwald-Hütte auf der Sabathialm am Zirbitzkogel

Grünanger-Hütte

1937 oder früher Leibnitzer Hütte

1952 Zirbenwald-Hütte

900 m, A, in St. Pongratzen a. Radlberg aufgelassen/nicht mehr AV

1610 m, A, auf der Sabathialm am Zirbitzkogel bei Obdach aktuell, Kategorie I

S. Graz

vor 1943 aufgelassen

S. Fohnsdorf

1920 erbaut; 1952 erworben; 24.12.1952 eröffnet 1938 ca. Breitofner Jugendherberge

1720 m, A, bei Klein St. Paul-Wieting aufgelassen/nicht mehr AV

1953 Grünanger-Hütte

AV-Landesstelle Kärnten

1575 m, A, im oberen Bärental auf der Koralpe bei Schwanberg-Garanas aktuell, Kategorie I

1938 ca. Saualmer Jugendherberge Jugendherberge Saualm, Steiner-Hütte, Sauofen

1951–1953 erbaut; 16.8.1953 eröffnet

1670 m, A, am Westabhang der Saualpe bei Eberstein aufgelassen/nicht mehr AV

1954 AV-Jugendheim Wolfsberg

DAV

500 m, A, in Wolfsberg aufgelassen/nicht mehr AV

1939 ca. Hipfel-Hütte

1772 m, A, bei Wolfsberg-Rieding aufgelassen/nicht mehr AV S. Wolfsberg

um 1939 gepachtet; inzwischen abgetragen 1945 oder später Remschnigg-Herberge, erste

684 m, A, Sonderraum im Gasthof Pronintsch am Remschnigg bei Eichberg-Trautenburg aufgelassen/nicht mehr AV S. Leibnitz

nach dem Krieg neu eingerichtet im Gasthof Pronintsch durch ÖAV, Dr. Heinz Pammer vom steirischen Jugendherbergswerk, Prof. Dr. Moser vom Landesjugendreferat u. dem Landesgut Silberberg; durch S. Leibnitz betreut; 1964 Herberge in anderes Gebäude verlegt



S. Deutschlandsberg

S. Wolfsberg

1953/1954 erbaut; vor 1982 aufgelassen 1955 oder früher Arbesser-Hütte

1680 m, A, auf der Sabathialm nahe der ZirbenwaldHütte bei Obdach aufgelassen/nicht mehr AV S. Fohnsdorf

1955 Köhler-Hütte

1855 m, A, auf der Ofneralm südöstlich des Zirbitzkogels bei Obdach aktuell, Kategorie I S. Gratkorn-Gratwein

1955 Jagdhütte erworben (nach Erbauer Dir. Wilhelm Köhler benannt); 1960–1963 erweitert; 29.9.1963 eingeweiht

Lavanttaler Alpen

197

1956 oder früher Dr.-Hans-Kloepfer-Jugendherberge, alte

1988 Carl-Hermann-Notunterkunft

1550 m, A, beim AV-Haus Gaberl auf der Stubalpe bei Salla-Lederwinkel aufgelassen/nicht mehr AV

1420 m, A, in der Fensteralm-Hütte bei Leoben aktuell, Kategorie I

S. Köflach

1988 eingerichtet

S. Weitwanderer

im Wirtschaftsgebäude des Gaberl-Hauses eingerichtet 1961 oder früher Linden-Hütte

47 Randgebirge östlich der Mur

1040 m, A, im Übelbachgraben bei Neuhof aufgelassen/nicht mehr AV

»Neben dem Rennfeld tritt die Hochlantsch-Gruppe in die Rundschau ein, in ihr der Plankogl, der zuckerhutförmige Osser und der Kalkkopf des Hochlantsch selbst, gleich neben ihm der Grazer Wetterprophet Schöckel, auch der steirische Rigi genannt. Dann öffnet sich das Murthal; über die Mur dringt der Blick in die Ebene hinaus, ohne dass man selbst mit gutem Glase bei der 10 deutsche Meilen betragenden Luftlinie etwas anderes zu entdecken vermöchte, als die Contouren der Höhen bei Wildon etwa, und noch hie und da Silberpunkte, wo die Mur durch die Auen schimmert.« H. v. Müllner, Aus der Gruppe des Hochschwab und ihrer nächsten Umgebung, Zeitschrift des Deutschen Alpenvereins 1873, 93.

S. Frohnleiten

1961 Dr.-Otto-Koren-Hütte Köflach-Jugendheim, Dr.-Hans-Kloepfer-Jugendherberge

1550 m, A, beim AV-Haus Gaberl auf der Stubalpe bei Salla-Lederwinkel aktuell, Jugendherberge/Jugendheim S. Köflach

1961 von Glasfabrik Köflach u. Dir. Alois Gratzl zur Verfügung gestellte Baracke hierher transferiert; 26.11.1961 bezugsfertig; 1988/1989 erweitert; 1989 in Koren-Hütte umbenannt 1964 Remschnigg-Herberge, zweite Grenzland-Herberge

1911 Ottokar-Kernstock-Haus Neues Ottokar-Kernstock-Haus, Kernstock-Haus, OttokarKernstock-Hütte

700 m, A, östlich vom Radlpass am Remschnigg bei Eichberg-Trautenburg aufgelassen/nicht mehr AV

1619 m, A, am Rennfeld bei Bruck a. d. Mur aktuell, Kategorie I

S. Leibnitz

1911 erbaut (Nachbildung von Peter Roseggers Geburtshaus); 30.7.1911 feierlich eröffnet; 1949 abgebrannt; 1950/1951 neu erbaut; 1951 eingeweiht

1964 Umsiedlung der Herberge in das Wirtschaftsgebäude des Anwesens (Herberge besteht aus einem Raum); 1982/1983 erweitert; 22.10.1983 feierlich eingeweiht; 1992 aufgelassen 1965 Kapuner-Hütte

S. Bruck a. d. Mur

1922 AV-Talherberge Spital a. Semmering Jugend- u. Wintersportheim Spital, Talherberge u. Jugendheim Schieferhof

1003 m, A, am Radlkamm knapp unter dem Kapunerkogel bei Eibiswald aktuell, Kategorie I

A, in Spital a. S. aufgelassen/nicht mehr AV

S. Graz-St.G.V.

1922 Jugendheim im Anbau des Bauernhauses Schieferhof eingerichtet durch die Jugendgruppe der S. Austria; im Bauernhaus selbst Talherberge

1963–1965 erbaut durch S. Graz-St.G.V. OG Eibiswald

S. Austria

1982 oder früher Jugendheim Erwin Knoch Jugendheim Hohenwart

1924 Hauereck-Haus

1566 m, A, in Klein St. Paul aufgelassen/nicht mehr AV

1426 m, A, im Gebiet der Pretulalpe bei Mürzzuschlag aufgelassen/nicht mehr AV

S. Görtschitztal

S. Donauland (AV Donauland)

198

Randgebirge östlich der Mur

Ottokar-Kernstock-Haus

Talherberge und Jugendheim Schieferhof in Spital am Semmering

1924 gepachtet als Skihütte; Dez. 1924 Ausschluss der »jüdischen« S. Donauland (Fortbestand als AV Donauland) 1924 Kaiser-Haus

1400 m, A, im Gebiet der Pretulalpe bei Mürzzuschlag aufgelassen/nicht mehr AV S. Donauland (AV Donauland)

1924 gepachtet als Skihütte; Dez. 1924 Ausschluss der »jüdischen« S. Donauland (Fortbestand als AV Donauland) 1930 Alois-Günther-Haus Stuhleck-Haus, Stuhleckgipfel-Haus

1782 m, A, am Stuhleck bei Spital a. Semmering aktuell, Kategorie II

Alois-Günther-Haus

ÖTK (1931–1945 S. ÖTK Gr. Neunkirchen)

1930 erbaut; Sept. 1930 eröffnet

S. Edelweiss (davor S. Stuhlecker, davor S. Austria Gr. Stuhlecker, davor AG Stuhlecker)

1914/1919 erbaut durch AG Stuhlecker; 8.9.1919 eingeweiht; 1924 erweitert; 1930 AG wird Gruppe der S. Austria; 1959 erworben durch S. Edelweiss; 1964 wiedereröffnet nach Umbau u. Erweiterung

1931 Kernstock-Hütte Ottokar-Kernstock-Hütte, Kernstock-Haus

1262 m, A, am Masenberg bei Oberneuberg aufgelassen/nicht mehr AV ÖTK (1931–1945 S. ÖTK Gr. Neunkirchen)

1930 Karl-Lechner-Haus Carl-Lechner-Haus, Lechner-Haus

1450 m, A, auf der Spitaler Alpe am Stuhleck bei Spital a. Semmering aktuell, Kategorie I

1916 Hütte gekauft 1931 Kranichberger-Schwaig

1530 m, A, nördlich des Hochwechsels bei Trattenbach aufgelassen/nicht mehr AV

S. Stuhlecker (davor S. Austria Gr. Stuhlecker, davor AG

ÖTK (1931–1945 S. ÖTK Gr. Wien)

Stuhlecker)

1888 Almhütte vom Fürsterzbistum Wien gepachtet u. adaptiert; 1888 eröffnet; 1914, 1928 erweitert

1906/1907 erbaut durch AG Stuhlecker; 1.9.1907 eröffnet; 1930 AG wird Gruppe der S. Austria 1931 Alpkogel-Hütte

1314 m, A, nächst dem Alplkogel bei Trattenbach aufgelassen/nicht mehr AV

1931 Rettenberg-Hütte

1050 m, A, am Nordhang des Stuhlecks bei Steinhaus a. Semmering aufgelassen/nicht mehr AV S. ÖTK Gr. Wien (ab 1931 AV)



Randgebirge östlich der Mur

199

15.9.1890 feierlich eröffnet; 1893, 1910, 1936, 1939 erweitert; 1935 Vereinigung des Steirischen Gebirgsvereins mit S. Graz; seit 1990 unter Denkmalschutz 1935 Weizer Hütte

1408 m, A, auf der Sommeralm (Hochlantsch) bei Weiz aufgelassen/nicht mehr AV S. Graz-St.G.V (davor Steirischer Gebirgsverein)

17.7.1927 feierlich eröffnet; 1935 Zusammenschluss des St.G.V. mit S. Graz; ab 1937 in der Hütte auch Jugendraum

Stubenberg-Haus, Bau der neuen Terrasse, 1977

1937 oder früher Hauereck-Hütte

1292 m, A, auf der Rattneralm bei Krieglach aufgelassen/nicht mehr AV 1927 Austraghaus gepachtet; 1928 eröffnet; vor 1943 aufgelassen 1931 Wetterkogler-Haus

1743 m, A, am Hochwechsel bei St. Peter a. Neuwalde aktuell, Kategorie II S. ÖGV (ab 1931 AV-Sektion, davor AG Wetterkogler)

20.8.1899 eröffnet; 1903, 1912, 1922/1923, 1930 erweitert; 1930 Anschluss der AG Wetterkogler an ÖGV; 1934 erweitert 1932 Schiläuferheim Alpl Alpl-Schiläuferheim

1100 m, A, in Krieglach-Alpl aufgelassen/nicht mehr AV S. ÖTK Gr. Waldheimat

1.12.1932 Betrieb aufgenommen 1935 Stephanien-Warte

651 m, A, am Gipfel der Platte bei Graz aktuell, Aussichtswarte

ÖTK (bis 1945 S. ÖTK Gr. Waldheimat)

1938 Bärenschützklamm-Hütte Steig-Hütte in der Bärenschützklamm, Klamm-Hütte

1050 m, A, in der Mitte der Bärenschützklamm bei Pernegg-Mixnitz aufgelassen/nicht mehr AV S. Mixnitz (davor S. Grazer Alpenklub)

1901 erbaut zur Beherbergung der Arbeiter während der Errichtung des Bärenschutzklammsteigs; diente dann zur Überwachung u. Instandhaltung des Steigs; ab 1.10.1938 allgemein zugänglich (Grazer Alpenklub wird AV-Sektion) 1938 Gaston-Lippitt-Hütte Teichalm-Hütte, Teichalpen-Hütte

1200 m, A, auf der Teichalm südöstlich des Hochlantsch bei Pernegg-Mixnitz aktuell, Kategorie II S. Mixnitz (davor S. Grazer Alpenklub)

1935 erbaut durch Grazer Alpenklub; 25.8.1935 eröffnet; ab 1.10.1938 allgemein zugänglich (Grazer Alpenklub wird AV-Sektion)

S. Graz-St.G.V (davor Steirischer Gebirgsverein)

1839 erstmals errichtet als hölzerner Aussichtspavillon; dann erworben durch Steirischen Gebirgsverein; 1880 als Steinbau neu errichtet; 1935 Zusammenschluss des St.G.V. mit S. Graz 1935 Stubenberg-Haus

1445 m, A, am Schöcklplateau bei St. Radegund b. Graz aktuell, Kategorie II

1938 Haller-Haus Haller-Schutzhaus

1420 m, A, auf der Steinernen Stiege am Wechsel bei Mönichkirchen aufgelassen/nicht mehr AV AG Haller (1938–1945 S. AG »Die Haller«)

S. Graz-St.G.V (davor Steirischer Gebirgsverein)

1938 Herrgottschnitzer-Hütte

1889/1890 erbaut durch Steirischen Gebirgsverein;

1366 m, A, am Kampstein bei St. Corona

200

Randgebirge östlich der Mur

aufgelassen/nicht mehr AV AG Herrgottschnitzer (1938–1945 S. Herrgottschnitzer)

1938 Semmering-Schutzhaus

1000 m, A, knapp südlich der Semmering-Passhöhe bei Spital aufgelassen/nicht mehr AV Österr. Bergsteigervereinigung (1938–1945 S. Bergsteigervereinigung)

9.11.1925 ehemaliges Ventilatorhäuschen des Südbahntunnels gepachtet; adaptiert; 1926 eröffnet; 1931 erweitert 1939 ca. Zdarsky-Heim

Jugendherberge Wittgruberhof

1075 m, A, in der Fröschnitz bei Spital a. Semmering aufgelassen/nicht mehr AV Alpiner Skiverein (um 1939–1945 S. ÖGV Gr. Alpenland)

S. Wartberg i. Mürztal

als Bauernhof erbaut; dann als Forstgebäude genutzt; dann in einem Teil des Hauses Heim eingerichtet; 29.1.1933 eröffnet durch den Alpinen Skiverein (Wien); wohl ab 1939 S. ÖGV Gr. Alpenland

1926–1930 erbaut durch Turnverein Wartberg; 1938 Verein aufgelöst, Hütte fiel der Waldgenossenschaft Wartberg zu; 1951 durch neu gegründete S. Wartberg übernommen; 1958 Neubau; Ende 1980er-Jahre erweitert

1940 oder früher Kranner-Hütte

1955 oder früher Schöckel-Jugendherberge

A, unterhalb der Göstinger Hütte am Schöckl aufgelassen/nicht mehr AV

1446 m, A, am Schöckl neben dem Stubenberg-Haus bei St. Radegund b. Graz aufgelassen/nicht mehr AV

S. ÖTK Gr. Graz (bis 1945 AV)

S. Graz-St.G.V.

1949 Jungmannschafts-Hütte auf dem Rennfeld Jugendherberge am Rennfeld, Ersatzhütte für KernstockHaus

1976 Jugendherberge Wittgruberhof Jugend- u. Familienstützpunkt Wittgruberhof

1620 m, A, am Rennfeld neben dem Neuen KernstockHaus bei Bruck a. d. Mur aufgelassen/nicht mehr AV

904 m, A, südlich der Hohen Zetz in Viertelfeistritz aktuell, Jugendherberge/Jugendheim

S. Bruck a. d. Mur

1. Hälfte 18. Jh. erbaut; 30.12.1975 Bauernhof erworben (Vorbesitzer Ferdinand Wittgruber); renoviert u. adaptiert

1949 errichtet als Stützpunkt für den Tourismus u. den Wiederaufbau des Kernstock-Hauses; dann als Hütte für AV-Jugendgruppen zum Heim ausgebaut; 1970 abgetragen nach Sturmschaden

S. Weiz

1981 Felix-Bacher-Hütte

1951 oder früher Jugendherberge Soboth

1306 m, A, südwestlich des Plankogels bei St. Kathrein a. Offenegg aktuell, Kategorie II

1070 m, A, im Gasthof Mörth in St. Jakob in der Soboth aufgelassen/nicht mehr AV

5.8.1980 Sommeralm erworben; 1981 offen

S. St. Margarethen a. d. Raab

S. Graz-St.G.V.

1951 Leopold-Wittmaier-Hütte

1480 m, A, auf der Stangelalm in den Fischbacher Alpen bei Wartberg aktuell, Kategorie I



Randgebirge östlich der Mur

201

Südliche Ostalpen 48a Ortler-Alpen »Das gewaltige Massiv der Ortler-Alpen, ausgezeichnet durch seine hochanstrebenden Kämme und edelgeformten Spitzen, mit weitausgedehnten Firnen bedeckt, stellt sich den berühmtesten Gruppen der Westalpen ebenbürtig zur Seite. Der höchste Gipfel unserer Ostalpen und deren schönste Berggestalt, die Königsspitze, eignen dieser Gruppe, in welcher die Erhabenheit der Hochgebirgswelt zum vollsten Ausdrucke gelangt. Mit ehrfürchtiger Scheu wurde diese Eiswelt betrachtet, welche aber doch die Naturfreunde unwiderstehlich anzog; vor Allem aber reizte es den Forscherdrang, die Höhe des Ortler zu erkunden, von der abenteuerliche Sagen gingen.« Johannes Emmer, Zeitschrift des DuOeAV 1894, 332.

Schaubach-Hütte

1888 Schaubach-Hütte Rifugio Città di Milano

1875 Payer-Hütte Rifugio Julius Payer

2581 m, I, beim Suldenferner (Ebenwand) bei StilfsSt. Gertraud aktuell, aber keine AV-Schutzhütte

3029 m, I, am Tabarettakamm bei Stilfs-Sulden aktuell, aber keine AV-Schutzhütte (Hütte der Autonomen Provinz Bozen)

Autonome Provinz Bozen, Beratungsfunktion AVS u. CAI

Autonome Provinz Bozen, Beratungsfunktion AVS u. CAI (davor CAI, davor S. Prag)

1875 erbaut durch S. Prag; 6.9.1875 feierlich eröffnet; 1876, 1885, 1893/1894, 1908 erweitert; 1947 teilweise abgebrannt (wiedererrichtet durch CAI Mailand) 1882 Zufall-Hütte Rifugio Nino Corsi, Rifugio Dux, Rifugio Val Martello

2265 m, I, auf der Zufallalm im Martelltal bei Martell aktuell, aber keine AV-Schutzhütte (Hütte der Autonomen Provinz Bozen)

(davor CAI, davor S. Hamburg)

1875/1876 erbaut durch die AG Wilde Banda (mit finanzieller Unterstützung des DuOeAV); 6.9.1876 eröffnet (nach Alpenforscher Ernst Adolf Schaubach benannt); 1888 erworben durch DuOeAV u. zum Kaufpreis S. Hamburg überlassen; 1892, 1897 erweitert; im 1. Weltkrieg stark beschädigt; 1926 Neubau vollendet 1892 Düsseldorfer Hütte Rifugio Alfredo Serristori alla Vertana, Zaytal-Hütte, VertainHütte

Autonome Provinz Bozen, Beratungsfunktion AVS u. CAI

2721 m, I, im Zaytal nahe der Vertainspitze bei Stilfs-St. Gertraud aktuell, aber keine AV-Schutzhütte

(davor CAI, davor S. Dresden)

Autonome Provinz Bozen, Beratungsfunktion AVS u. CAI

1882 erbaut durch S. Dresden; 23.8.1882 feierlich eröffnet; 1912/1913 erweitert; im 1. Weltkrieg schwer beschädigt; dann vom CAI instand gesetzt

1891/1892 erbaut durch S. Düsseldorf; 24.8.1892 feierlich eröffnet; 1893, 1894 Sturmschäden

1884 Bergl-Hütte, erste

1895 Troppauer Hütte, erste

1909 m, I, am »Bergl« unterhalb der späteren Bergl-Hütte bei Stilfs-Trafoi aufgelassen/nicht mehr AV

2150 m, I, im obersten Laasertal unweit des Angelusferners bei Laas aufgelassen/nicht mehr AV

S. Hamburg

S. Silesia

1884 erbaut durch Dr. Ferdinand Arning (Vorsitzender S. Hamburg) aus eigenen Mitteln; 1887, nach dessen Tod, Eigentumsrechte an S. Hamburg übertragen

1895 erbaut; 29.8.1895 feierlich eröffnet; 1898 Dach teilweise abgedeckt (Sturm); April 1901 teilweise zerstört (Lawine); 1901 repariert; 1908 zerstört (Lawine)

202

Ortler-Alpen

(davor CAI, davor S. Düsseldorf)

Dacharbeiten an der Düsseldorfer Hütte

1897 Bergl-Hütte Rifugio Aldo e Vanni Borletti, Rifugio Corno di Plaies

1901 Ortler-Hochjoch-Hütte Hochjoch-Hütte

2188 m, I, am »Bergl« am Fuß des Pleißhorns bei StilfsTrafoi aktuell, aber keine AV-Schutzhütte (Hütte der Autonomen Provinz Bozen)

3536 m, I, am Ortlerhochjoch bei Sulden aufgelassen/nicht mehr AV

Autonome Provinz Bozen, Beratungsfunktion AVS u. CAI (davor CAI, davor S. Hamburg)

17.8.1897 feierlich eröffnet durch S. Hamburg (als Ersatz für die zu klein gewordene erste Bergl-Hütte) 1897 Halle’sche Hütte

3133 m, I, am Eisseepass unter der Eisseespitze bei Sulden aktuell, aber keine AV-Schutzhütte

S. Berlin

1899–1901 erbaut durch S. Berlin; 28.8.1901 eröffnet; im 1. Weltkrieg zerstört; seit 1972 an dieser Stelle Bivacco Città di Cantú (Hochjoch-Biwak) des CAI 1910 Grünsee-Hütte Höchster Hütte, Rifugio Umberto Canziani

2504 m, I, im Grünsee östlich der Hinteren Eggenspitze bei St. Gertraud i. Ultental aufgelassen/nicht mehr AV

S. Halle (Saale)

CAI (erbaut von S. Höchst)

1896/1897 erbaut durch S. Halle; 21.8.1897 feierlich eröffnet; 1898/1899 erweitert; 1.8.1899 eingeweiht; 1918 abgebrannt; 2011 an ihrer Stelle Denkmal errichtet durch S. Halle (Saale) u. AVS S. Martell

1909/1910 erbaut durch S. Höchst; 10.8.1910 feierlich eingeweiht; nicht mehr benützbar, weil unter Wasser



Ortler-Alpen

203

Sektionseigene Peder-Hütte

Überetscher Hütte

1911 Monte-Vioz-Hütte Vioz-Hütte, Rifugio Vioz, Rifugio Mantova al Vioz

1970 oder früher Enzian-Alm

3536 m, I, am Südostgrat des Monte Vioz bei Pejo aufgelassen/nicht mehr AV CAI (davor S. Halle (Saale))

1910/1911 erbaut; 13.7.1911 in Betrieb genommen; 2.8.1911 feierlich eingeweiht

2061 m, I, im Martelltal bei Martell aufgelassen/nicht mehr AV AVS S. Martell

Ende der 1960er-Jahre als Skihütte adaptiert 1979 Marteller Hütte

1911 Troppauer Hütte, neue

2610 m, I, nordwestlich der Venezia-Spitze bei Martell aktuell, AVS-Schutzhütte

2200 m, I, am Angelusferner im obersten Laasertal (auf der dem Standort der ersten Troppauer Hütte gegenüberliegenden Talseite) bei Laas aufgelassen/nicht mehr AV

AVS S. Laas, S. Lana, S. Latsch, S. Martell, S. Schlanders u.

CAI (S. Silesia)

1909–1911 erbaut; 1910 Eröffnung geplant, aber mehrfach verschoben; 1911 offen; 17.6.1912 feierlich eröffnet; 1919 zerstört (Lawine)

S. Untervinschgau (davor AVS S. Lana, S. Mals, S. Martell, S. Untervinschgau u. S. Vinschgau)

1975–1979 erbaut durch AVS Sektionen Lana, Mals, Martell, Untervinschgau u. Vinschgau; 1979 eröffnet; 2006/2007 erweitert 1985 Peder-Hütte

1948 Obere Laaser Alm Obere Alm, Laaser Hütte

2250 m, I, am Pederleger im Martelltal bei Martell aktuell, Sektionshütte

2047 m, I, auf der westlichen Talseite des Laaser Tals bei Laas aktuell, AVS-Raststätte

1984/1985 alte Peder-Hütte abgerissen u. an ihrer Stelle die neue Hütte als Sektionshütte errichtet

AVS S. Martell

AVS S. Laas

1948 Almhütte erbaut mit Unterstützung des AVS; bis 1963 Benutzungsrecht einer Kammer; dann Leerstand; 1972 eingeweiht nach Instandsetzung durch AVS 1961 Wasserfall-Hütte

I, im hintersten Laaser Tal aktuell, Sektionshütte AVS S. Laas

204

Nonsberg-Gruppe

48c Nonsberg-Gruppe »Die Gipfelbildung ist wenig ausgeprägt: im Norden der langgestreckte Penegal, davon durch den Mendelpaß getrennt, im Süden der Rhönberg (Mt. Roen). Der Penegal trägt eine, bei der Nähe der Mendel-Grand Hotels nunmehr bedeutungslose kleine Schutzhütte des ÖTK, am Rhönberg hat die AV S Überetsch in allerjüngster Zeit ein Schutzhaus erstellt.« Josef Moriggl, Von Hütte zu Hütte, Band 4, Leipzig 1913, 2.

Gesellschaft vor der Mandron-Hütte, um 1910

1875 Laugen-Hütte

49 Adamello-Presanella-Alpen

2400 m, I, auf der Laugenspitze bei Nals aufgelassen/nicht mehr AV

»Die Adamello-Gruppe, ein mächtiger, ungemein steil abfallender Stock aus Granit und Tonalit, der ein gewaltiges Firnplateau auf seinem Scheitel trägt, hatte die S. Leipzig als ihr erstes Arbeitsgebiet auserwählt und hier die Mandronhütte erbaut (1879) seither auch viel für Weglagen gethan, insbesondere ist der Reitweg von Bedole zur Hütte (1889) hier zu nennen.« Johannes Emmer, Zeitschrift des DuOeAV 1894, 333f.

S. Meran

9.8.1875 im Rahmen einer bescheidenen Feier eröffnet; 1894 erweitert; Inventar wiederholt entwendet; vor 1920 aufgegeben; um 1920 baufällig u. nur noch Unterstand für Schafe 1913 Überetscher Hütte Rifugio Oltreadige al Roen, Rifugio Roen

1775 m, I, am Rhönberg bei Kaltern aufgelassen/nicht mehr AV CAI (davor S. Überetsch)

1912/1913 erbaut durch S. Überetsch; 27.7.1913 eröffnet 1997 Schweigl-Hütte

1837 m, I, bei Tramin aktuell, Sektionshütte AVS S. Unterland Ortsstelle Tramin



1879 Mandron-Hütte Rifugio del Mandrone, Alte Mandron-Hütte, alte Leipziger Hütte am Mandron, Centro Studi Adamello Julius Payer, Centro Glaciologico Julius Payer

2439 m, I, neben der Neuen Mandron-Hütte bei Pinzolo aufgelassen/nicht mehr AV SAT (davor S. Leipzig)

1878/1879 erbaut durch S. Leipzig; Sept. 1879 eröffnet (als Leipziger Hütte); ab 1896 (Eröffnung der neuen Mandron-Hütte) nur noch als Führer- u. Aushilfsraum in Gebrauch; 1992/1993 wiederhergestellt als Centro Glaciologico Julius Payer (betrieben vom SAT in Zusammenarbeit mit Museo Tridentino di Scienze Naturali); 1994 eröffnet

Adamello-Presanella-Alpen

205

Zelte auf der Ferienwiese Laghel

Tuckettpass-Hütte gegen Presanella, eröffnet 1906

1896 Mandron-Haus Neue Mandron-Hütte, neue Leipziger Hütte am Mandron

Kette, vom Zambana nach Fai, ist in Bau. Im Inneren sorgen der Verschönerungsverein von Campiglio für die Anlage prächtiger Promenadenwege, die AV S Berlin, neuestens auch die AV S Bremen und die Soc. D. Alp. Tr. Für die Erschließung der Hochregion.« Josef Moriggl, Von Hütte zu Hütte, Band 4, Leipzig 1913, 5.

2435 m, I, am Fuß des Mandrongletschers bei Pinzolo aufgelassen/nicht mehr AV S. Leipzig

1895/1896 erbaut; 6.8.1896 feierlich eröffnet (als neue Leipziger Hütte); um 1897 in Mandron-Hütte umbenannt; 1914 Neu- u. Umbau begonnen; Sept. 1915 durch Kampfhandlungen zerstört

50 Gardasee-Berge »[…] die ganze Größe der Gardasee-Pracht liegt vor uns. Was bist du prunkend, du alter, vielbesungener Benacus! Deine Wasser, schier so sattblau wie die des Neapeler Golfes, wiegen sich mit kräuselndem Gischte und tragen farbige Segelbarken, deine Ufer sind geschmückt mit blinkenden Städtlein und die Gewalt der Alpen schirmt dich mit himmelhohen Felswänden, die wie schützende Schilde aus deinen Fluten emporstreben.« Julius Mayr, Am Fuße des Monte Baldo, Zeitschrift des DuOeAV 1909, 178. 2008 oder früher Ferienwiese Laghel

300 m, I, in Laghel bei Arco aktuell, Zeltplatz AVS

1906 Tuckett-Hütte Tuckettpaß-Hütte, Rifugio Tuckett

2268 m, I, unterhalb des Tuckettpasses bei Madonna di Campiglio aufgelassen/nicht mehr AV CAI (davor S. Berlin)

1905/1906 erbaut durch S. Berlin; 1906 eröffnet 1912 Bremer Haus Rifugio Tommaso Pedrotti

2491 m, I, an der Bocca di Brenta etwas oberhalb des Rifugio Tosa aufgelassen/nicht mehr AV CAI (davor S. Bremen)

1911/1912 Rohbau errichtet durch S. Bremen; für Aug. 1912 Eröffnung geplant, jedoch Rechtsstreit mit SAT um Baugrund; schließlich durch SAT eröffnet

52 Dolomiten

mit Versorgungsgebäude

51 Brenta-Gruppe »Den Fuß des Gebirges hüllen dunkle Waldungen und saftige Wiesen ein, zwischen denen verborgene Wasserspiegel aufblitzen. Die Gruppe ist bequem zugänglich. […] Eine Schwebebahn aus den Tiefen des Etschtales zum Fuß der

206

Gardasee-Berge

»Aus einzelnen, meist kleinen Gipfelstöcken oder kurzen Zügen bestehend, bedingen die Dolomiten auch eine Individualisirung der Arbeit; die Schutzhütten dienen in der Regel nur einem einzigen Gipfel, nicht für eine Vielzahl von Touren, und ebenso ist wenig Gelegenheit zu Wegnetzen. Später als in anderen Gruppen entfaltete sich hier die Bauthätigkeit des Alpenvereins. Die lokalen Sektionen beschränkten sich auf kleinere Weganlagen und Bezeich-

Drei-Zinnen-Hütte, 1895

Ruine der im Ersten Weltkrieg zerstörten Sachsendank-Hütte

nungen auf den ›leichten‹ Bergen und Uebergängen. Die Flachlandsektionen vernachlässigten das Gebiet, das keine Gletscher hatte und nur für ›Kletterer‹ sein sollte. Erst als die ›Kletterberge‹ sozusagen mehr in Mode kamen und auch die ›Jochbummler‹ entdeckt hatten, dass gerade hier an bequemen und behaglichen Promenaden eine Ueberfülle sei, wurden die Dolomiten als Arbeitsgebiet gewählt, und so sehen wir im letzten Jahrzehnt eine ganze Reihe von fremden Sectionen hier thätig.« Johannes Emmer, Zeitschrift des DuOeAV 1894, 337. 1883 Drei-Zinnen-Hütte Rifugio Antonio Locatelli – S. Innerkofler, Rifugio Locatelli alle tre Cime

2405 m, I, am Toblinger Riedl unter dem Paternkofel bei Sexten aufgelassen/nicht mehr AV CAI (davor S. Hochpustertal)

Sommer 1882 fertiggestellt (erbaut durch S. Hochpustertal); wegen Hochwasserkatastrophe im Pustertal erst 25.7.1883 feierlich eröffnet; wiederholt erweitert; im 1. Weltkrieg zerstört; 1922 durch Alpenverein Hochpustertal wiederaufgebaut 1883 Sachsendank-Hütte Rifugio Nuvolau

2574 m, I, am Nuvolau bei Cortina d’Ampezzo aufgelassen/nicht mehr AV CAI (davor S. Ampezzo)

1883 erbaut durch Richard v. Meerheimb (k. sächsischer Oberst) u. der S. Ampezzo übergeben; 11.8.1883 eröffnet; im 1. Weltkrieg zerstört; dann durch CAI wiederaufgebaut

Schlern-Haus (rechts), vor 1900

2457 m, I, am Plateau unterhalb des Petz bei Seis a. Schlern aufgelassen/nicht mehr AV CAI (davor S. Bozen)

1884/1885 erbaut durch S. Bozen; 23.8.1885 feierlich eröffnet; um 1896/1897 erweitert; 1903 Masoner’sches Unterkunftshaus erworben u. als Schlafhaus adaptiert; 1906–1908 erweitert 1886 Tofana-Hütte, alte Rifugio Tofana

2540 m, I, auf der Forcella Fontana Negra nahe Rifugio Cantore (Hauptgebäude) u. unweit Rifugio Giussani aufgelassen/nicht mehr AV CAI (davor S. Ampezzo)

1886 erbaut durch S. Ampezzo; 16.8.1886 eröffnet; erweitert; im 1. Weltkrieg beschädigt; dann adaptiert als Nebengebäude des zum Rifugio Cantore umfunktionierten Kasernenbaus (1921 eröffnet) durch CAI Cortina; dann nicht mehr in Verwendung; ab 1994 als Winterbiwak reaktiviert

1885 Schlern-Haus Schlern-Hütte, Schlern-Häuser, Rifugio Bolzano, Rifugio Monte Pez



Dolomiten

207

aufgelassen/nicht mehr AV CAI (davor S. Ladinia)

1888/1889 erbaut durch S. Ladinia; 22.6.1889 eröffnet; erweitert; 1934 durch CAI wiedereröffnet; 1982 Neubau in unmittelbarer Nähe der alten Hütte eröffnet 1891 Pfalzgau-Hütte, erste

1928 m, I, im Sorapisskar oberhalb der neuen PfalzgauHütte bei Cortina d’Ampezzo aufgelassen/nicht mehr AV Regensburger Hütte gegen Langkofel

1887 Grasleiten-Hütte Rifugio Bergamo, Rifugio Valbona, Unterkunftshütte im Grasleitenthal

2129 m, I, im Grasleitental bei Tiers aktuell, aber keine AV-Schutzhütte (Hütte der Autonomen Provinz Bozen) Autonome Provinz Bozen, Beratungsfunktion AVS u. CAI (davor CAI, davor S.Leipzig)

1886/1887 erbaut durch S. Leipzig; 9.9.1887 feierlich eröffnet; 1898 erweitert; 21.8.1898 eröffnet; 1902, 1910– 1912 erweitert 1887 Plose-Hütte Rifugio Plose

2447 m, I, auf der Plose bei Brixen aufgelassen/nicht mehr AV CAI (davor S. Brixen)

1887 erbaut durch S. Brixen; 7.9.1887 feierlich eröffnet; wiederholt erweitert; 1907 Anbau eröffnet 1888 Regensburger Hütte Rifugio Firenze in Cisles, Alte Regensburger Hütte, GeislerHütte

2039 m, I, auf der Tschislesalpe unter den Geislerspitzen bei St. Christina aktuell, aber keine AV-Schutzhütte Autonome Provinz Bozen, Beratungsfunktion AVS u. CAI (davor CAI, davor S. Regensburg)

1888 erbaut durch S. Regensburg; 26.8.1888 feierlich eröffnet; 1897 erweitert; 3.8.1897 feierlich eröffnet; 1902/1903, 1905, 1908 erweitert

S. Pfalzgau

8.8.1891 feierlich eröffnet; Frühjahr 1895 zerstört (Lawine) 1893 oder früher Raschötz-Hütte, erste

2200 m, I, an der Äußeren Raschötz bei St. Ulrich i. Gröden aufgelassen/nicht mehr AV S. Gröden

bereits 1888 Errichtungsabsicht der S. Gröden für kleine Wetter- und Windschutzhütte; 1893 »wieder vollendet und entsprechend eingerichtet« 1894 Bamberger Hütte Alte Bamberger Hütte, Boe-Hütte, Rifugio Boe

2873 m, I, am Sellaplateau am Fuß des Piz Boè bei Corvara-Calfosch aufgelassen/nicht mehr AV CAI (davor S. Bamberg)

1894 erbaut durch S. Bamberg; 16.8.1894 feierlich eröffnet 1894 Langkofel-Hütte, alte

2200 m, I, im Langkofelkar bei St. Christina aufgelassen/nicht mehr AV Akad. S. Wien

1894 erbaut; 9.9.1894 eröffnet; 1901 zerstört (Lawine) 1895 Kronplatz-Haus Rifugio Plan de Corones

2245 m, I, am Kronplatz unterhalb des Brunecker Hauses bei Bruneck aufgelassen/nicht mehr AV CAI (früher S. Bruneck)

1895 erbaut durch S. Bruneck; 12.8.1895 feierlich eröffnet 1889 Puez-Hütte Puz-Hütte, Rifugio Puez

2475 m, I, auf der Puezalpe bei Wolkenstein

208

Dolomiten

1896 Pfalzgau-Hütte, neue Sorapiss-Hütte, Rifugio Alfonso Vandelli, Rifugio Luzzatti

Vajolet-Hütte mit Kesselkogel

erbaut durch S. Nürnberg; 28.7.1897 feierlich eröffnet; 1915 im 1. Weltkrieg beschädigt; wiedererrichtet durch SAT; dann betreut durch Associazione Nazionale Alpini 1897 Pravitale-Hütte Rifugio Pradidali, Pradidali-Hütte

Canali-Hütte

2278 m, I, im Val Pravitale am Laghetto bei Tonadico aufgelassen/nicht mehr AV CAI (davor S. Dresden)

1896/1897 erbaut durch S. Dresden; 31.8.1897 eröffnet; 1912 erweitert 1928 m, I, beim Sorapiss-See im Sorapisskar bei Cortina d’Ampezzo aufgelassen/nicht mehr AV CAI (davor S. Pfalzgau = S. Mannheim)

erbaut durch S. Pfalzgau; 3.8.1896 eröffnet (als Ersatz für die zerstörte erste Pfalzgau-Hütte); nach dem 1. Weltkrieg durch CAI wiederhergestellt als Rifugio Luzzatti; 1959 abgebrannt; dann wiedererrichtet als Rifugio Alfonso Vandelli 1897 Canali-Hütte Rifugio Treviso

1630 m, I, im Val Canali beim Alberghetto bei Tonadico aufgelassen/nicht mehr AV CAI (davor S. Dresden)

1896/1897 erbaut durch S. Dresden; 30.8.1897 eröffnet

1898 Schlüter-Hütte Franz-Schlüter-Hütte, Rifugio Genova alle Odle, Rifugio Passo poma, Kreuzkofel-Hütte

2301 m, I, am Kreuzkofeljoch bei Villnöß aktuell, aber keine AV-Schutzhütte Autonome Provinz Bozen, Beratungsfunktion AVS u. CAI (davor CAI, davor S. Dresden)

1896–1898 erbaut durch S. Dresden; 6.8.1898 feierlich eröffnet; 1907/1908 erweitert 1898 Vajolet-Hütte Vajolett-Hütte, Rifugio Vajolet

I, im oberen Vajolettal bei Pera di Fassa aufgelassen/nicht mehr AV CAI (davor S. Leipzig)

1897 Contrin-Haus Rifugio Contrin

1897/1898 erbaut durch S. Leipzig; 20.8.1898 eröffnet; 23.8.1902 Anbau eröffnet; wiederholt erweitert

2016 m, I, am Campo di Selva im Contrintal bei Pozza di Fassa aufgelassen/nicht mehr AV

1900 Kölner Hütte Alte Kölner Hütte, Rosengarten-Hütte, Rifugio Aleardo Fronza alle Coronelle

CAI (davor S. Nürnberg)



Dolomiten

209

Reichenberger Hütte an der Croda da Lago

2337 m, I, am Tschagerjoch bei Welschnofen aktuell, aber keine AV-Schutzhütte (Hütte der Autonomen Provinz Bozen) Autonome Provinz Bozen, Beratungsfunktion AVS u. CAI

Autonome Provinz Bozen, Beratungsfunktion AVS u. CAI (davor CAI, davor Akad. S. Wien)

1903 erbaut durch Akad. S. Wien; Sommer 1903 eröffnet; 1906 erweitert

(davor CAI, davor S. Rheinland-Köln)

1899/1900 erbaut durch S. Rheinland-Köln; 29.7.1900 feierlich eröffnet; wiederholt erweitert; 1966 abgebrannt; wiederaufgebaut 1902 Pisciadusee-Hütte Pisciadu-Hütte, Rifugio Pisciadù, Rifugio Franco Cavazza al Pisciadù

2583 m, I, beim Pisciadù-See südlich des Grödner Jochs bei Corvara-Calfosch aufgelassen/nicht mehr AV

1903 Masoner-Haus Masoner’sches Unterkunftshaus

2454 m, I, am Plateau unterhalb des Petz bei Seis a. Schlern aufgelassen/nicht mehr AV CAI (davor S. Bozen)

1896 erbaut durch Kreuzwirt Christl Masoner aus Völs; 1903 erworben durch S. Bozen; 1903/1904 als Schlafhaus des Schlern-Hauses adaptiert; 1904 fertig adaptiert

20.8.1902 eröffnet; 3.8.1903 feierlich eingeweiht

1903 Raschötz-Hütte Rifugio Rasciesa

1903 Langkofel-Hütte, neue Rifugio Vicenza al Sasso Lungo

2165 m, I, an der Äußeren Raschötz bei St. Ulrich i. Gröden aufgelassen/nicht mehr AV

2253 m, I, im Langkofelkar (etwas höher als die alte Langkofel-Hütte, gegen das Plattkofelkar zu) bei St. Christina aktuell, aber keine AV-Schutzhütte (Hütte der Autonomen Provinz Bozen)

1903 erbaut auf eigene Kosten »für und im Namen der S. Groeden« durch Kaufmann V. Vinatzer (Ausschussmitglied S. Gröden); 24.8.1903 eröffnet

CAI (davor S. Bamberg)

210

Dolomiten

CAI (davor S. Gröden)

1904 Sellajoch-Haus Rifugio Passo di Sella

2179 m, I, am Sellajoch bei Wolkenstein-Plan aufgelassen/nicht mehr AV CAI (davor S. Bozen)

1903 erworben durch S. Bozen; 1903 eröffnet; wiederholt erweitert 1905 Reichenberger Hütte Alte Reichenberger Hütte, Barbaria-Hütte, Rifugio Croda da Lago, Rifugio Palmieri

2066 m, I, an der Croda da Lago am Lago Fedèra bei Cortina d’Ampezzo aufgelassen/nicht mehr AV CAI (davor S. Reichenberg)

1901 erbaut durch Bergführer Giovanni Barbaria aus Cortina (Barbaria-Hütte); erworben durch S. Reichenberg (1.5.1905 übernommen); 1.8.1905 feierlich eröffnet; 1913/1914 erweitert; am 22.8.1914 sollte Eröffnung stattfinden (Fest abgesagt, Hütte ab 31.7.1914 geschlossen) 1906 Bamberger Haus auf Fedaja

2042 m, I, auf der Westseite des Fedajapasses bei Penia aufgelassen/nicht mehr AV S. Bamberg

1905/1906 erbaut durch S. Bamberg; 6.8.1906 feierlich eröffnet; im 1. Weltkrieg zerstört 1906 Ostertag-Hütte Rotwand-Hütte, Roda di Vaèl

2283 m, I, am Sattel des Ciampàz im oberen Vajolontal bei Vigo di Fassa aufgelassen/nicht mehr AV CAI (davor S. Welschnofen)

7.8.1906 eröffnet als Ostertag-Hütte (nach dem Großindustriellen u. Gönner Karl Ostertag-Siegle benannt); 1983–1985 erneuert; 2007/2008 renoviert

Ostertag-Hütte mit Marmolata

1908 Schutzhütte Hexenhöhle

I, in der »Hexenhöhle« bei Mazzin aufgelassen/nicht mehr AV S. Fassa

Mitte Juli 1908 ein Teil der Höhle als Hütte eingerichtet (mit Tür, drei Fenstern, einer Pritsche, Stroh, Decken und Proviant versehen); diente hauptsächlich den mit der Erbauung der Antermojasee-Hütte beschäftigten Arbeitern, aber auch Touristen als Stützpunkt 1911 Antermojasee-Hütte Antermoja-Hütte, Rifugio Antermoia

2497 m, I, am Antermoja-See bei Mazzin aufgelassen/nicht mehr AV CAI (davor S. Fassa)

1910/1911 erbaut durch S. Fassa; 20.7.1911 eröffnet 1911 Christomannos-Haus Hotel Savoia, Albergo-Rifugio-Savoia

2250 m, I, am Pordoijoch bei Arabba aufgelassen/nicht mehr AV S. Meran

1910/1911 erbaut durch S. Meran; 1.8.1911 eröffnet 1907 Egerer Hütte Seekofel-Hütte, Rifugio Biella, Rifugio Biella alla Croda del Becco

1914 Ciampiedie-Hütte Ciampedie-Haus, Rifugio Ciampiedie

2350 m, I, am Pragser Seekofel bei Cortina d’Ampezzo aufgelassen/nicht mehr AV

1998 m, I, auf der Ciampiedie-Alm bei Vigo di Fassa aufgelassen/nicht mehr AV

CAI (davor S. Eger und Egerland)

CAI (davor S. Leipzig)

1907 erbaut durch S. Eger und Egerland; 16.7.1907 feierlich eröffnet

1904 erbaut als Berggasthaus durch Silvio Rizzi; 6.5.1913 erworben durch S. Leipzig; 1913/1914 adaptiert (kriegsbedingt nicht mehr ganz vollendet)



Dolomiten

211

1914 Vallon-Hütte Rifugio Punta Vallon, Rifugio Franz Kostner al Vallon, FranzKostner-Hütte

2536 m, I, am Col de Stagn an der Ostseite der Sella bei Corvara aufgelassen/nicht mehr AV CAI (davor S. Bamberg)

1913/1914 erbaut durch S. Bamberg, aber wegen 1. Weltkrieg nicht mehr eröffnet; wiedererrichtet; 1988 wiedereröffnet durch CAI S. Bolzano als Rifugio Franz Kostner

1964 Brunecker Haus am Kronplatz

2265 m, I, am Kronplatz bei Bruneck aufgelassen/nicht mehr AV AVS S. Bruneck

1961–1964 erbaut; 1964 eingeweiht; vor 1998 abgerissen 1965 Kalt-Loch-Hütte

I, unter dem Rosengarten bei Tiers aktuell, Sektionshütte S. Offenburg

1946 oder später Schlernbödele-Almhütte

1965 gemietet

I, am Schlernbödele bei Seis a. Schlern aufgelassen/nicht mehr AV

1969 Puflatsch-Hütte AVS-Jugendheim auf der Seiseralm, Dibaita

AVS S. Bozen

nach 2. Weltkrieg Almhütte bewirtschaftet 1955 oder früher Seiseralm-Skihütte, erste

1900 m, I, auf der Seiseralm nächst dem Dellai-Haus bei Seis a. Schlern aufgelassen/nicht mehr AV

1950 m, I, auf der Puflatschalm nahe der Seiseralm bei Seis a. Schlern aufgelassen/nicht mehr AV AVS S. Bozen

1964–1969 erbaut; 1969 feierlich eröffnet als Jugend- u. Familienheim; 2006 verkauft; 2007 umgebaut u. unter dem Namen Dibaita privat als Schutzhaus geführt

AVS

vor 1960 Pachtende 1960 oder früher Seiseralm-Skihütte, zweite

1900 m, I, auf der Seiseralm nahe der zuvor genutzten Seiseralm-Skihütte bei Seis a. Schlern aufgelassen/nicht mehr AV AVS S. Bozen

1975 Dreischuster-Hütte Rifugio Tre Scarperi

1626 m, I, im Innerfeldtal bei Sexten aktuell, AVS-Schutzhütte AVS S. Drei Zinnen

1973–1975 erbaut (nahe der abgerissenen privaten Dreischuster-Hütte); 1975 feierlich eröffnet

vor 1960 gepachtet (als Ersatz für erste Seiseralm-Skihütte) 1961 Schlernbödele-Hütte, erste

1978 Bergheim Zanser Alm Bergheim Zans

1726 m, I, am Schlernbödele am Aufstieg zu den Schlernhäusern bei Seis a. Schlern aufgelassen/nicht mehr AV

1680 m, I, im hinteren Villnößtal bei Villnöß aktuell, AVS-Bergheim

AVS S. Bozen

verwaltet durch AVS-Jugend; 2007 umgebaut

1958 Grund gepachtet; 1958–1961 erbaut; 1961 eröffnet; 1984 zerstört (Lawine)

AVS

1983 Bergheim Landro

1962 Peitlerknappen-Hütte Peitler-Knappen-Hütte

1400 m, I, in Landro (Höhlenstein) bei Toblach aktuell, AVS-Bergheim

1980 m, I, auf den Gampenwiesen unter dem Gabler bei Brixen-Hinterafers aktuell, AVS-Bergheim

verwaltet durch AVS-Jugend

AVS S. Brixen

1960–1962 erbaut

212

Dolomiten

AVS

1984 Lettn-Alm Letten-Alm

2400 m, I, unterhalb der Schlern-Häuser am Schlernplateau bei Völs am Schlern aktuell, AVS-Bergheim AVS

verwaltet durch AVS-Jugend 1986 Schlernbödele-Hütte, zweite Rifugio Schlernbödele, Johann-Santner-Hütte

1693 m, I, am Schlernbödele nahe der ersten Schlernbödele-Hütte bei Seis a. Schlern aktuell, AVS-Schutzhütte AVS S. Bozen u. S. Schlern

1985/1986 erbaut; 15.6.1986 feierlich eingeweiht 1990 Plätzwiese

I, auf der Plätzwiese bei Prags aktuell, Sektionshütte AVS S. Hochpustertal Ortsstelle Niederdorf/Prags

2015 oder früher St. Zyprianer Hütte

I, bei Tiers-St. Zyprian aktuell, Sektionshütte S. Geltendorf

2015 Zsigmondy-Hütte Rifugio Zsigmondy-Comici, Zsigmondy-Comici-Hütte

2224 m, I, im Oberbachertal knapp unter der im 1. Weltkrieg zerstörten Zsigmondy-Hütte des ÖAK bei Sexten aktuell, aber keine AV-Schutzhütte (Hütte der Autonomen Provinz Bozen) Autonome Provinz Bozen, Beratungsfunktion AVS u. CAI (davor CAI S. Padua)

1886 Vorgängerhütte (erste Zsigmondy-Hütte) erbaut durch ÖAK; 1915 zerstört (Kriegseinwirkung); 1929 Neubau durch CAI Padua an anderer Stelle fertiggestellt (zunächst nach dem Alpinisten Emil Zsigmondy benannt, nach dem 2. Weltkrieg »Comici«, nach dem Alpinisten Emilio Comici, hinzugefügt)

56 Gailtaler Alpen »Die [Villacher] Alpenhäuser enthielten 40 Betten in separirten Zimmern und im Schlafsaale, ausserdem Schlafstellen für weitere 20 Personen. Diese Bauten waren für die damalige Zeit epochemachend, gab es doch in den Ostalpen noch kein derartiges Alpen-Gasthaus auf einem Gipfel von mehr als 2100 Meter Seehöhe. Die Thatkraft der leitenden



Ludwig-Walter-Haus auf der Villacher Alpe (Dobratsch-Gipfelhaus)

Persönlichkeiten, die sämmtlich der Section angehörten, verdient die grösste Anerkennung. […] Heute entsprechen die baulichen Verhältnisse allerdings den Anforderungen der Neuzeit nicht mehr ganz, und werden die Alpenhäuser umgebaut werden müssen.« Festschrift der Section Villach des Deutschen und ­Oesterreichischen Alpenvereines. Zur Feier des 26jährigen Bestehens 1869–1894 herausgegeben, Villach 1895, 8. 1883 Dobratsch-Gipfelhaus Ludwig-Walter-Haus, Walter-Haus, Bleiberg-Haus, Bleiberger Haus, Touristenhaus am Dobratsch, eines der Villacher Alpen-Häuser/Dobratsch-Häuser

2143 m, A, auf der Villacher Alpe des Dobratsch bei Bad Bleiberg aktuell, Kategorie I S. Villach

1809/1810 als Jagdhütte (Mühlbacher Haus) erbaut; 1870/1871 Anbau eines hölzernen Schutzhauses durch Aktiengesellschaft »Villacher Alpen-Actien-Hotel« mit Unterstützung durch S. Villach (Touristenhaus am Dobratsch/Bleiberger Haus); 1871 vollendet; Juni 1883 gepachtet auf 15 Jahre durch S. Villach; um 1900 erworben; 1906/1907 vergrößert unter Einbeziehung des Mühlbacher Hauses; 1919 umbenannt in Ludwig-Walter-Haus (nach dem ehemaligen Vorsitzenden der S. Villach); 1924, 1932 saniert; 1934 Beobachtungsturms für Wetterwarte erbaut; 1935 Umgestaltung (für Winterbetrieb); 2010 neu erbaut als Dobratsch-Gipfelhaus; 21.12.2010 eröffnet als Dobratsch-Gipfelhaus 1883 Rudolfs-Haus Rudolf-Haus, eines der Villacher Alpen-Häuser/DobratschHäuser

2134 m, A, auf der Villacher Alpe des Dobratsch bei Bad Bleiberg

Gailtaler Alpen

213

1889 Goldeck-Hütte Goldegg-Hütte

1945 m, A, nordöstlich vom Goldeck bei Spital a. d. D. aktuell, Kategorie I S. Spittal a. d. Drau (davor S. Villach)

1889 erbaut durch S. Villach; 1.9.1889 eröffnet; 1898 übernommen durch S. Oberdrautal (= S. Spittal a. d. Drau); 1929 erweitert; ab 1975 generalsaniert

Karlsbader Hütte

aufgelassen/nicht mehr AV S. Villach

1871/1872 als Schlafhaus erbaut durch Aktiengesellschaft »Villacher Alpen-Actien-Hotel« (nach Kronprinz Rudolf benannt); Juni 1883 gepachtet auf 15 Jahre durch S. Villach; um 1900 erworben; vor 1951 für Touristenverkehr nicht mehr benützbar 1886 Orsini-Rosenberg-Hütte

1650 m, A, beim Jauken südlich der Steiner Kammern bei Dellach i. Drautal aufgelassen/nicht mehr AV S. Villach

26.6.1886 Almhütte überlassen der S. Villach von Fürst Heinrich Orsini-Rosenberg; 1886 adaptiert; Ende Sept. 1886 eröffnet; Besuch äußerst gering; 1897 beanspruchte die fürstliche Verwaltung wieder das Verfügungsrecht

1898 Rauchkofel-Hütte Lienzer Rauchkofel-Hütte, Rauchkofel-Gloriette

1910 m, A, am Rauchkofel bei Lienz aufgelassen/nicht mehr AV S. Lienz

1898 errichtet (bereits 1894 beschäftigte man sich mit der Errichtung einer »Gloriette«); um 1943 Dach stark verfallen 1923 oder früher Talherberge im Widmanneum

A, in Villach aufgelassen/nicht mehr AV S. Villach

1925 Talherberge St. Lorenzen im Lesachtal

1128 m, A, in Salchers Gasthof Post in St. Lorenzen i. Lesachtal aufgelassen/nicht mehr AV S. Austria

1887 Holenia-Jagdhaus

1925 eingerichtet; 17.8.1925 festlich eröffnet

A, nahe dem Ludwig-Walter-Haus (Dobratsch-Gipfelhaus) bei Bad Bleiberg aufgelassen/nicht mehr AV

1926 oder früher AV-Heim Wacht im Lesachtal Talherberge Wacht

S. Villach

1200 m, A, im Gasthaus Zur Wacht im Lesachtal bei Maria Luggau aufgelassen/nicht mehr AV

1887 gepachtet als Schlafhaus; 1932 schenkt Graf Münster die Ruine des Holenia-Jagdhauses der S. Villach

S. Austria

1888 Karlsbader Hütte Leitmeritzer Hütte

2260 m, A, am Laserzkar bei Tristach aktuell, Kategorie I S. Karlsbad (DAV Karlsbad, davor S. Teplitz-Nordböhmen)

1888 erbaut durch S. Teplitz-Nordböhmen (v.a. mit Mitteln der Leitmeritzer Mitglieder, tatkräftige Mithilfe durch S. Lienz); 30.8.1888 eröffnet als Leitmeritzer-Hütte; 1906 Ankauf durch S. Karlsbad; 8.9.1908 Zubau eröffnet; 1923/1924, 1975 erweitert; 2012 Abschluss Erweiterung u. Sanierung

214

Gailtaler Alpen

im Gasthof »Zur Wacht« des Josef Reifenzein eingerichtet 1926 ca. AV-Heim Birnbaum im Gasthaus Edelweiß

947 m, A, im Gasthaus Edelweiß in Lesachtal-Birnbaum aufgelassen/nicht mehr AV S. Austria

im Gasthaus »Zum Edelweiß« der Frau Seirer eingerichtet 1926 ca. AV-Heim Birnbaum im Gasthaus Post Birnbaumer Wirt

947 m, A, im Gasthaus Post in Lesachtal-Birnbaum aufgelassen/nicht mehr AV S. Austria

bei Johann Huber d. J. (Birnbaumer Wirt, Gasthof Post) eingerichtet 1926 ca. AV-Heim Liesing im Lesachtal

1043 m, A, im Gasthof Leopold Salcher in Liesing aufgelassen/nicht mehr AV S. Austria

im Gasthof Mitterberger eingerichtet (dann Gasthof Salcher) 1926 ca. AV-Heim St. Jakob im Lesachtal Talheim St. Jakob

A, im Gasthof Zum Löwen in St. Jakob i. Lesachtal aufgelassen/nicht mehr AV S. Austria

Linder-Hütte des ÖTK mit Laserz-Gruppe

1931 Hochstadel-Haus

1780 m, A, an der Ostseite des Hochstadels bei Oberdrauburg aufgelassen/nicht mehr AV ÖTK (1931–1945 S. ÖTK Gr. Oberdrauburg)

1887/1888 erbaut; 15.8.1888 eröffnet

im Hause des Adam Kofler 1927 E.-T.-Compton-Hütte Compton-Hütte

1650 m, A, nördlich des Reißkofels bei GreifenburgBruggen aktuell, Kategorie I S. Austria (davor S. Kärntner Oberland)

bereits 1914 Vorarbeiten zum Bau durch S. Kärntner Oberland; 1925 erworben durch S. Austria; 1925–1927 fertiggestellt; 26.6.1927 vorläufig eröffnet; 12.8.1928 feierlich eröffnet 1931 oder früher AV-Heim Kartitsch Gasthof Post

1356 m, A, im Gasthof Post (Georg Ebner) in Kartitsch aufgelassen/nicht mehr AV S. Austria

im Gasthof Hueber eingerichtet (dann im Gasthof des Georg Ebner)

1931 Kerschbaumeralm-Schutzhaus

1902 m, A, auf der Kerschbaumer Alm bei Oberdrauburg aufgelassen/nicht mehr AV ÖTK (1931–1945 S. ÖTK Gr. Lienz)

1926 erbaut 1931 Linder-Hütte

2683 m, A, am Spitzkofelgrat bei Lienz aufgelassen/nicht mehr AV ÖTK (1931–1945 S. ÖTK Gr. Lienz)

um 1883/1884 erbaut durch Ignaz Linder aus Lienz; 17.8.1884 eröffnet; 1886 erworben durch ÖTK; 1889 umgebaut; bereits vor 1943 wegen Sturmschadens nicht benutzbar; 1959 wiedererrichtet 1938 Alpenraute-Hütte

A, bei Tristach aufgelassen/nicht mehr AV

1931 oder früher AV-Heim Kartitsch Gasthof Waldruhe

AG Alpenraute (1938–1945 Kameradschaft Alpenraute der

1356 m, A, im Gasthof Waldruhe in Kartitsch aufgelassen/nicht mehr AV

16.9.1923 eingeweiht

S. Austria

1939 oder früher Reißkofelbad-Alpenvereinsheim AV-Herberge Reißkofelbad

1931 oder früher AV-Heim Obertilliach

1450 m, A, im Gasthof Josef Weiler in Obertilliach aufgelassen/nicht mehr AV

Gruppe Lienz der S. ÖTK)

986 m, A, am Südfuß des Reißkofels bei Reisach aufgelassen/nicht mehr AV S. Austria

S. Austria



Gailtaler Alpen

215

Weißbriacher Hütte

Reißkofel-Biwak, 2002

1951 oder früher AV-Heim Kartitsch

1970 Almhütte der Nachbarschaft Weißbriach gepachtet; 1982 abgebrannt; 1984 neu errichtet

1356 m, A, Gasthof Neuwirt (Bodner) in Kartitsch aufgelassen/nicht mehr AV S. Austria

1951 oder früher AV-Heim Kötschach

A, in Kötschach aufgelassen/nicht mehr AV

1975 Reißkofel-Biwak Reißkofel-Unterstandshütte

1799 m, A, an der Westseite des Reißkofels bei Dellach i. Gailtal aktuell, Kategorie I S. Obergailtal-Lesachtal (davor S. Austria)

S. Austria

1975 erbaut

1951 oder früher Talherberge Mattling

57a Karnischer Hauptkamm

A, im Gasthaus Wurzer in Lesachtal-Mattling aufgelassen/nicht mehr AV S. Austria

1951 oder früher Talherberge St. Lorenzen im Lesachtal

1128 m, A, im Gasthaus Alpenrose in St. Lorenzen i. Lesachtal aufgelassen/nicht mehr AV S. Austria

1961 oder früher AV-Heim Liesing im Lesachtal

A, im Gasthaus Kristler in Liesing aufgelassen/nicht mehr AV S. Austria

1970 Weißbriacher Hütte Weißbriach-Hütte, Napaln-Alm, Napal-Alm

1567 m, A, auf der Napalnalm südlich des Kumitsch bei Weißbriach aktuell, Kategorie I S. Hermagor

216

Karnischer Hauptkamm

»Wie wenige Alpenfreunde und Bergsteiger kannten vor dem Weltkriege die lange Kette des Karnischen Kammes, wußten überhaupt etwas von dem Vorhandensein und von der örtlichen Lage der sanften, grünen und der schroffen, wild gezackten Bergeshäupter, die tief da drunten zwischen Kärnten und Italien in den südlichen Himmel wachsen? […] Freilich besaß die A.-V.-S. Austria am Wolayersee eine Schutzhütte, die sich in trauter Anlehnung an stolzragende Gipfel in den klaren Fluten eines prächtigen Sees spiegelte, doch der Hüttenpächter wurde von Alpenwanderern nur selten in seinem beschaulichen Dasein gestört. Und auch die alte Naßfeldhütte der ehemaligen A.-V.-S. Gailtal sah nur Besuch aus dem eigenen Lande.« Eduard Pichl, Führer durch die Karnische Hauptkette unter Berücksichtigung der südlichen Lienzer Dolomiten und östlichen Gailtaler Alpen, Wien 1929, III. 1887 Nassfeld-Hütte, erste Alte Naßfeld-Hütte

1550 m, A, oberhalb der alten Straße auf der Auernigseite des Gailtaler Nassfelds, östlich der Passhöhe bei Tröpolach aufgelassen/nicht mehr AV

S. Gailtal

1887 erbaut durch S. Gailtal (mit Hilfe eines namhaften Geldbetrags, der von einem Hamburger Kaufmann für den Bau einer Hütte »am Naßfeld« gestiftet worden war; allerdings meinte er das Gasteiner Nassfeld!); 21.7.1887 feierlich eröffnet; um 1912 bereits in sehr schlechtem Zustand; dann abgebrannt; am 29.9.1913 als bewirtschaftete Hütte geschlossen; dann noch als offene Unterstandshütte in Verwendung; im 1. Weltkrieg abgebrannt 1891 Helm-Hütte Rifugio Elmo

2433 m, I, auf dem Helm-Gipfel bei Sillian aufgelassen/nicht mehr AV Gemeinde Sexten (davor Land Südtirol, davor Finanzwache, davor S. Sillian)

Eduard Pichl (sitzend) vor der Akademiker-Hütte

1918 Nassfeld-Notunterkunft Baracke

1889–1891 erbaut samt Aussichtsterrasse am Dach durch S. Sillian; 20.7.1891 feierlich eröffnet; enteignet und als Zollgebäude genutzt (Dachterrasse abgetragen); nach 1945 zunehmender Verfall; 1999 Übergabe an Land Südtirol; 2013 Ruine verkauft an Gemeinde Sexten (Erhaltung des direkt an der Grenze gelegenen, geschichtsträchtigen Gebäudes geplant, Umgestaltung – eventuell zu einem Dokumentationszentrum/Museum – diskutiert)

1920 Offiziersbaracke aus dem Weltkrieg angekauft u. als Notunterkunft adaptiert durch S. Gailtal; 1926 Anschluss der S. Gailtal als Gau Gailtal an S. Villach; 1926 Baracke abgerissen

1897 Wolayersee-Hütte Eduard-Pichl-Hütte, Pichl-Hütte am Wolayersee

1921 Akademiker-Hütte Akademiker-Hütte am Wolayersee

1960 m, A, am Wolayersee bei Lesachtal-Birnbaum aktuell, Kategorie I

1978 m, A, auf der Ostseite des Frauenhügels oberhalb der Wolayersee-Hütte bei Lesachtal-Birnbaum aufgelassen/nicht mehr AV

S. Austria (davor S. Obergailtal)

1896/1897 erbaut; 10.8.1897 feierliche eröffnet (als Wolayersee-Hütte); 1908 abgetreten an S. Austria; Juni 1915 zerstört; 1922/1923 wiedererrichtet (als Eduard-PichlHütte eingeweiht); 1929/1930 erweitert; im 2. Weltkrieg zerstört; 1949/1950 wiedererrichtet; um 1985 erweitert; 2002 rückbenannt 1914 Nassfeld-Hütte, zweite Neue Naßfeld-Hütte

A, unterhalb der alten Straße am Gailtaler Nassfeld knapp unterhalb der 1. Nassfeld-Hütte am Fuß des Auernig bei Tröpolach aufgelassen/nicht mehr AV S. Gailtal

1913/1914 erbaut durch S. Gailtal (als Ersatz für desolate erste Nassfeld-Hütte); 1.8.1914 eingeweiht; 12.3.1916 zerstört (Lawine)

A, am Gailtaler Nassfeld bei Tröpolach aufgelassen/nicht mehr AV S. Villach (davor S. Gailtal)

S. Austria

1921 beschädigte Kriegsbaracke notdürftig hergerichtet durch Mitglieder der Austria-Bergsteigerschaft u. der Akad. S. Wien; 1921 benützt; 1925, 1932 verbessert u. eingerichtet (als Unterkunft der Bergsteigerschaft u. als Ausweichquartier für Wolayersee-Hütte); im 2. Weltkrieg zerstört 1925 Raudenscharten-Hütte

2298 m, A, in der Raudenscharte bei Liesing-Obergail aufgelassen/nicht mehr AV S. Austria

als Militärbaracke errichtet; 1925 instand gesetzt, adaptiert u. eröffnet durch S. Austria; im 2. Weltkrieg zerstört 1925 Talherberge Mauthen AV-Herberge Mauthen

707 m, A, im Gasthof Planner in Kötschach-Mauthen aufgelassen/nicht mehr AV



Karnischer Hauptkamm

217

Alte Porze-Hütte

Parkplatznot vor der vierten Nassfeld-Hütte, 1962

S. Austria

1926 gepachtet für Wintersaison, aber noch nicht adaptiert, daher nur als Unterschlupf untertags tauglich; bereits 1927 Pacht beendet

1925 in Planners Gasthof eingerichtet (um eine billige Talunterkunft zu schaffen); 15.8.1925 festlich eröffnet 1925 Torkar-Hütte Torkarl-Hütte

2467 m, A, südöstlich der Torkarspitze bei St. Lorenzen i. Lesachtal aufgelassen/nicht mehr AV S. Austria

im 1. Weltkrieg erbaut als Militärbaracke; 1925 instand gesetzt u. adaptiert; 17.8.1925 eröffnet; im 2. Weltkrieg zerstört

1927 oder früher Rattendorfer Zollhaus

A, in Rattendorf bei Hermagor aufgelassen/nicht mehr AV S. Villach

1927 oder früher Tilliacher Hütte

A, bei Ober- u. Untertilliach aufgelassen/nicht mehr AV S. Austria

1926 oder früher AV-Heim Plöcken-Haus AV-Talherberge Plöcken-Haus

1215 m, A, nördlich des Plöckenpasses bei KötschachMauthen aufgelassen/nicht mehr AV S. Austria

um 1926/1927 ehemalige Kriegsbaracke adaptiert 1927 Hochweißstein-Haus

1868 m, A, auf der Johanniseben unter dem Hochalpljoch bei St. Lorenzen i. Lesachtal aktuell, Kategorie I S. Austria

1926 Porze-Hütte Alte Porze-Hütte

1813 m, A, an der Nordseite des Tilliacher Jochs unterhalb der Neuen Porze-Hütte bei Obertilliach aufgelassen/nicht mehr AV

1926–1928 erbaut (um die Bestrebungen des AV Donauland, im Frohntal eine Hütte zu errichten, zu vereiteln); 1927 eröffnet; 9.7.1928 eingeweiht; 1949/1950 Neubau; 1975, 2009/2010 umgebaut

S. Austria

1927 Nassfeld-Hütte, dritte bzw. vierte

1926 mit Material einer Kriegsbaracke erbaut; Sept. 1926 eröffnet; Feb. 1931 zerstört (Lawine)

1513 m, A, am Gailtaler Nassfeld bei Tröpolach aufgelassen/nicht mehr AV

1926 Stranig-Hütte

1926/1927 erbaut durch S. Villach (= 3. Nassfeld-Hütte); 3.7.1927 feierlich eröffnet; 1927 Übernahme der Naßfeldkirche (erbaut durch Kriegsbesatzung); 1927 Übernahme des Heldengrabs (errichtet durch Schwarzes Kreuz); Mai 1945 Hütte abgebrannt; 1948 neu erbaut durch S. Her-

S. Hermagor (davor S. Villach)

A, auf der Straniger Alm bei Kirchbach-Stranig aufgelassen/nicht mehr AV S. Villach

218

Karnischer Hauptkamm

magor (= 4. Nassfeld-Hütte); 25.11.1948 provisorische Inbetriebnahme; 1952 Bau vollendet; 15.1.1968 abgebrannt 1927 Reiterkar-Hütte

1931 oder früher AV-Heim Nostra bei Birnbaum

1038 m, A, am Weg zur Wolayersee-Hütte bei LesachtalBirnbaum aufgelassen/nicht mehr AV S. Austria

2220 m, A, südöstlich der Reiterkarspitze bei Untertilliach aufgelassen/nicht mehr AV

im Hause der Maria Zobernig eingerichtet

S. Austria

1931 oder früher AV-Heim Obere Bischofalm

1927 fertiggestellt (ursprünglich sollte sie auf einem benachbarten Platz in einer ehemaligen Kriegsbaracke eingerichtet werden, die jedoch bereits in einem zu schlechten Zustand war); 10.7.1928 eröffnet; im 2. Weltkrieg zerstört 1927 Steinkar-Hütte

A, ober Würmlach bei Kötschach-Mauthen aufgelassen/nicht mehr AV S. Austria

im Winter Skihütte mit AV-Schloss, im Sommer bewirtschaftet durch Besitzer

2520 m, A, an der Steinkarspitze bei Maria Luggau aufgelassen/nicht mehr AV

1931 oder früher AV-Heim Sittmoos im Lesachtal

S. Austria

891 m, A, in Sittmoos bei Kötschach-Mauthen aufgelassen/nicht mehr AV

1927 ehemalige Kriegsbaracke adaptiert; 9.7.1927 eröffnet; im 2. Weltkrieg zerstört (abgebrannt)

S. Austria

im Hause des Hans Kofler in Sittmoos eingerichtet 1928 Talherberge Kötschach AV-Herberge Kötschach bzw. Mauthen

1931 oder früher AV-Heim Untere Bischofalm

707 m, A, im Gasthof Semmelrock in Kötschach-Mauthen aufgelassen/nicht mehr AV

A, ober Würmlach bei Kötschach-Mauthen aufgelassen/nicht mehr AV

S. Austria

S. Austria

1928 im Bahngasthof des Anton Semmelrock eingerichtet (um den wachsenden Bedürfnissen zu entsprechen) 1930 Obstansersee-Hütte Obstanzersee-Hütte

2300 m, A, am Obstansersee bei Kartitsch aktuell, Kategorie I S. Austria

1930 erbaut; 13.7.1930 eröffnet; 1980 Neubau; 2003 erweitert; 2006 Nebengebäude angekauft 1931 oder früher AV-Heim Mauthner Alpe

1931 Porze-Hütte Neue Porze-Hütte

1942 m, A, nordöstlich der Porze bei Obertilliach aktuell, Kategorie I S. Austria

1931 erbaut (als Ersatz für die zerstörte Alte Porze-Hütte); dann zerstört bzw. verfallen; Notbiwak; 1976 Neubau; wiederholt erweitert 1932 oder früher AV-Heim Untere Valentinalm

A, oberhalb von Kötschach-Mauthen aufgelassen/nicht mehr AV

1200 m, A, auf der Unteren Valentinalm bei KötschachMauthen aufgelassen/nicht mehr AV

S. Austria

S. Austria

im Gebäude des Johann Huber 1931 oder früher AV-Heim Mautneralm

1750 m, A, bei Kötschach-Mauthen aufgelassen/nicht mehr AV S. Austria



1936 oder früher Hochgränten-Hütte

2430 m, A, am Hochgräntensee bei Kartitsch-Hollbruck aufgelassen/nicht mehr AV S. Austria

eine der Baracken adaptiert als bescheidener Unterstand durch S. Austria

Karnischer Hauptkamm

219

Eiskar-Biwak

Mitterkar-Biwak, 1994

2100 m, A, unter der Kellerwand am Kunkkopf nahe der Oberen Valentinalm bei Kötschach-Mauthen aufgelassen/nicht mehr AV S. Austria

Biwak in einer Weltkriegskaverne (eine Zeit lang betreut durch S. Austria Gr. Kötschach) 1976 oder früher Garnitzenklamm-Hütte Garnitzenklamm-Unterstandshütte, Garnitzen-Hütte Zollnersee-Hütte in Bau, 1975

894 m, A, in der Mitte der Garnitzenklamm bei Hermagor aktuell, offener Unterstand

1936 Viktor-Hinterberger-Hütte Hinterberger-Hütte

1976 Mitterkar-Biwak Mitterkar-Hütte

2418 m, A, am Füllhornssattel etwas unterhalb der neuen Sillianer Hütte bei Sillian aufgelassen/nicht mehr AV

1973 m, A, nordwestlich der Steinkarspitze bei Untertilliach aktuell, Kategorie I

S. Hermagor

S. Sillian (davor S. Austria)

S. Austria

1936 erbaut durch S. Austria; 16.8.1936 eröffnet; 1981 erworben durch S. Sillian; 1988 abgetragen (nach Bau der neuen Sillianer Hütte)

1976 erbaut; 2009 erneuert

1970 Nassfeld-Haus, fünftes Nassfeld-Hütte

1513 m, A, am Gailtaler Nassfeld bei Tröpolach aufgelassen/nicht mehr AV

1976 Zollnersee-Hütte Dr.-Steinwender-Hütte

1750 m, A, nahe dem Zollner See bei Weidenburg bei Kötschach-Mauthen aktuell, Kategorie I S. Obergailtal-Lesachtal (davor S. Austria)

1969/1970 erbaut durch S. Hermagor; Jän. 1970 Inbetriebnahme; 4.7.1970 feierlich eingeweiht; 2000 verkauft u. als Hotel privat weitergeführt

1975/1976 errichtet (nach dem Leiter der Ortsgruppe Kötschach-Mauthen benannt); 1993/1994 generalsaniert; 10.7.1994 wiedereröffnet; 2006 erworben durch S. Obergailtal-Lesachtal

1976 oder früher Eiskar-Biwak Eiskar-Hüttl, Eiskar-Hütte

1977 Filmoor-Standschützen-Hütte Standschützen-Hütte, Biwak Stuckensee-Filmoor

S. Hermagor

220

Karnischer Hauptkamm

Triglav-Hütte gegen den Pihavec

2350 m, A, südöstlich der Großen Kinigat bei Kartitsch aktuell, Kategorie I S. Austria

1976/1977 erbaut; 14.8.1977 eingeweiht; 1991 umgebaut; 1999/2000 daneben Baracke als kleines Schlafhaus aufgestellt; 2007 neues Schlafhaus erbaut; 2014 Hütte erweitert 1978 Letterspitz-Biwak Letterspitz-Notunterkunft

2080 m, A, bei Liesing aufgelassen/nicht mehr AV S. Austria

veräußert 1986 Sillianer Hütte, neue

2447 m, A, westlich der Hochgrubenspitze bei Sillian aktuell, Kategorie I S. Sillian

1984–1986 erbaut; 31.8.1986 feierlich eröffnet

58 Julische Alpen »Weitaus für den Alpinisten interessanter sind die Julischen Alpen, die aus Dachsteinkalk aufgebaut, den durch diesen bedingten landschaftlichen Charakter aufweisen und den nördlichen Kalkalpen ähnlich, wie diese schroffe und wilde Gipfelformen, zackige Kämme und Steilwände zeigen. Auch dieses Gebiet ist jedoch – ebenfalls seiner entfernten Lage wegen – noch nicht so gewürdigt, wie es verdient wäre.« Johannes Emmer, Zeitschrift des DuOeAV 1894, 346.



1875 Mangart-Hütte Manhart-Hütte, Rifugio Giuseppe Sillani, alte Koča na Mangrtu

1919 m, Slowenien, nahe dem Mangart am sog. »Glatten Felsen« (glad rob) bei Raibl (Cave del Predil) aufgelassen/nicht mehr AV CAI (davor S. Villach)

1874/1875 erbaut; 15.8.1875 feierlich eröffnet; 1881 durch Brandlegung beschädigt; 27.10.1882 durch Föhnsturm zerstört; 1883 wiederhergestellt; 1911 erweitert; im 1. Weltkrieg »alles Bewegliche« zum Ausbau von Schützengräben u. Unterständen nördlich von Flitsch verwendet; wiederaufgebaut als Rifugio Giuseppe Sillani durch CAI; 9.7.1922 eingeweiht; im 2. Weltkrieg zerstört; 1956 wiedererrichtet als Koča na Mangrtskem sedlu; 1981 geschlossen 1877 Maria-Theresien-Hütte Maria-Theresia-Hütte, Triglav-Hütte, Dom planika, Alexandrov dom

2408 m, Slowenien, unter dem Kleinen Triglav zwischen dem Kermatal und der Mulde von Belopolje bei Mojstrana aufgelassen/nicht mehr AV Slowen. AV (davor S. Krain, davor ÖTK, davor S. Krain)

1877 erbaut durch S. Krain; 8.9.1877 Eröffnung geplant, aber wegen Witterung verschoben; Sept. 1877 eröffnet; 1880 an ÖTK verkauft (1.8.1880 übernommen); Juni 1903 durch DuOeAV zurückgekauft; 1911 neu gebaut; nach dem 1. Weltkrieg an Jugoslawien gefallen

Julische Alpen

221

1810 m, I, südöstlich des Canin bei Bovec (Flitsch) aufgelassen/nicht mehr AV CAI (davor S. Küstenland, davor S. Görz)

1893/1894 erbaut durch S. Görz; 20.8.1894 feierlich eröffnet 1896 Seisera-Hütte

1010 m, I, im Seiseratal (Val Saisera) am Fuße des Montasch (Jôf di Montasio) bei Tarvis (Tarvisio) aufgelassen/nicht mehr AV S. Villach

Seisera-Hütte gegen Balitzengrat

erbaut durch S. Villach; 26.7.1896 feierlich eröffnet; im 1. Weltkrieg niedergebrannt »um dem Feinde einen Unterschlupf zu nehmen«

1880 Wischberg-Hütte Traufwand-Hütte

1901 Voss-Hütte Voß-Hütte, Mojstrovka-Hütte, Erjavceva koca

1908 m, I, an der südöstlichen Abdachung der Kastreinspitze unter dem Wischberg (Jôf Fuârt) bei Raibl (Cave del Predil) aufgelassen/nicht mehr AV

1523 m, Slowenien, auf einem Hügel knapp unter der Höhe des Mojstrovka-Passes (Werschetzsattel/Vršič-Pass) bei Kranjska Gora (Kronau) aufgelassen/nicht mehr AV

S. Villach

Slowen. AV (davor S. Neuland, davor Slowen. AV; davor

1880 erbaut; 1.8.1880 eröffnet (Bau angeregt durch Sektionsobmann Findenegg); nach 1901 wegen Feuchtigkeit aufgelassen (an anderer Stelle Findenegg-Hütte errichtet) 1881 Baumbach-Hütte

622 m, Slowenien, im Trentatal bei Mojstrana aufgelassen/nicht mehr AV S. Küstenland (Club Alpinisti Triestini)

1881 erworben durch S. Küstenland; 10.7.1881 feierlich eröffnet (nach Dichter des »Zlatorog« u. Sektionsmitglied Baumbach benannt) 1887 Deschmann-Haus Deschmann-Hütte, Triglav-Hütte, Staniceva Koza, Stanicev Dom

S. Krain)

1900/1901 erbaut; 14.7.1901 eröffnet durch S. Krain (nach dem Botaniker Wilhelm Voss benannt); nach dem 1. Weltkrieg an Jugoslawien gefallen; um 1942 vorübergehend durch S. Neuland übernommen, jedoch so gut wie gar nicht genutzt, da von Zöllnern belegt 1902 Findenegg-Hütte Hermann-Findenegg-Hütte, neue Wischberg-Hütte, Rifugio Guido Corsi, Corsi-Hütte

1854 m, I, südöstlich des Wischbergs (Jôf Fuârt) bei Raibl (Cave del Predil) aufgelassen/nicht mehr AV CAI (davor S. Villach)

Slowen. AV (davor S. Krain)

1902 erbaut (Ersatz für aufgelassene Wischberg-Hütte); 3.8.1902 feierlich eröffnet (nach Obmann Hermann Findenegg benannt); im 1. Weltkrieg abgetragen durch Militär (Material zum Bau der Scotti-Hütte am Wischberggipfel verwendet); 1925 Findenegg-Hütte als Scorsi-Hütte wiederaufgebaut durch CAI

1886/1887 erbaut durch S. Krain; 31.7.1887 feierlich eröffnet; 1888 zu Ehren des Obmanns Karl Deschmann benannt; 1894/1895, 1905 erweitert; nach dem 1. Weltkrieg an Jugoslawien gefallen

1903 Triglavseen-Hütte Koca pri Triglavskih jezerih

1894 Canin-Hütte Rifugio Ruggero Timeus Fauro

1683 m, Slowenien, beim Doppelsee (Dvojno jezero) im Sieben-Seen-Tal an der Südseite des Triglav bei Bohinjska Bistrica (Wochein Feistritz) aufgelassen/nicht mehr AV

2332 m, Slowenien, nordöstlich der Kredariza am Triglav bei Mojstrana aufgelassen/nicht mehr AV

222

Julische Alpen

Slowen. AV (davor S. Krain, davor ÖTK)

1880 erbaut durch ÖTK; 2.8.1880 eröffnet; Juni 1903 erworben durch DuOeAV u. S. Krain übergeben; 1914 Neubau; nach dem 1. Weltkrieg an Jugoslawien gefallen 1914 Hubertus-Hütte

946 m, Slowenien, im Uratatal bei Mojstrana aufgelassen/nicht mehr AV Slowen. AV (davor S. Krain)

1914 erworben durch S. Krain; nach dem 1. Weltkrieg an Jugoslawien gefallen

59 Karawanken und Bachergebirge »Ihr landschaftlicher Charakter entspringt aus dem Grundzuge, vom Süden sanft aufzusteigen und bis hoch hinauf bemattete Rücken zu besitzen, nach Norden aber in steilen Wänden abzustürzen. Diese Erscheinung, welche sogleich auf der einen Seite wildromantische Partien, auf der andern sanfte, leicht zu begehende Lehnen erwarten lässt, tritt in dem ausgedehnten Gebirge nun in den verschiedenartigsten Variationen auf. […] Sämmtliche Höhen der Karawanken sind anerkanntermassen eminente Aussichtspunkte, sowohl in die Umgebung als auch in die Weite.« Ludwig Jahne, Führer durch die Karawanken, um 1896, 3. 1885 Bertha-Hütte Alte Berta-Hütte

1610 m, A, auf der Jepiza-Alpe am nordwestlichen Abhang des Mittagskogels bei Greuth aufgelassen/nicht mehr AV S. Villach

1885 erbaut durch S. Villach; Ende Aug. 1885 fertiggestellt u. geöffnet; 4.7.1886 feierlich eingeweiht (benannt nach der Frau des verdienstvollen Mitglieds Anton Moritsch); 15.10.1920 zerstört (Brandlegung) 1886 Stou-Hütte

967 m, A, am Ausgang des Bärentals am Fuß des Hochstuhls bei Feistritz aufgelassen/nicht mehr AV S. Klagenfurt

1886 Jagdhütte gepachtet u. adaptiert; ab 24.8.1886 geöffnet; 1906 Pachtende



Reger Betrieb auf der Klagenfurter Hütte, vor 1909

1892 Golica-Hütte Kahlkogel-Hütte, Spodnja Koca na Golici

1582 m, Slowenien, am Südabhang der Golica (Kahlkogel) bei Jesenice (Aßling) aufgelassen/nicht mehr AV Slowen. AV (davor S. Krain)

28.8.1892 feierlich eröffnet durch S. Krain; 14.9.1902 nach Erweiterung eröffnet; nach dem 1. Weltkrieg an Jugoslawien gefallen 1903 Valvasor-Haus Valvasor-Hütte, Valvasorjev dom pod Stolom, Valvasorjeva Koca

1180 m, Slowenien, südwestlich des Hochstuhls bei Žirovnica (Scheraunitz) aufgelassen/nicht mehr AV Slowen. AV (davor S. Krain)

1883 Bergwerksgebäude erworben u. adaptiert durch ÖTK; 1903 durch DuOeAV erworben; ab 8.11.1903 unter Verwaltung der S. Krain; nach dem 1. Weltkrieg an Jugoslawien gefallen 1906 Klagenfurter Hütte

1664 m, A, auf der Matschacher Alm bei Feistritz aktuell, Kategorie I S. Klagenfurt

1905/1906 Grund gepachtet u. Hütte erbaut durch den Gau Karawanken der S. Klagenfurt; 16.9.1906 eröffnet; wiederholt erweitert; 1934 Hütte übergeben an S. Klagenfurt (die den Grund erworben hatte); 18.5.1943 abgebrannt; 1950–1952 wiedererrichtet; 5.10.1952 feierlich eröffnet; 1981/1982 erweitert

Karawanken und Bachergebirge

223

1931 Hann-Warte

A, beim Rainer-Schutzhaus am Hochobir bei Eisenkappel aufgelassen/nicht mehr AV ÖTK (1931–1945 S. ÖTK Gr. Wien)

errichtet durch die meteorologische Gesellschaft; 10.10.1891 feierlich eröffnet 1931 Rainer-Schutzhaus

2047 m, A, am Hochobir bei Eisenkappel aufgelassen/nicht mehr AV ÖTK (1931–1945 S. ÖTK) Bleiburger Hütte

1912 Ursulaberg-Haus Ursulska Koca

1696 m, Slowenien, am Gipfel des Ursulabergs (Uršlja gora) bei Windischgrätz (Slovenj Gradec) aufgelassen/nicht mehr AV Slowen. AV (davor S. Klagenfurt, davor S. Cilli)

1910 altes Steinhaus samt Grund übernommen durch S. Cilli (Geschenk Graf Thurn); S. Cilli sieht sich nicht über die Durchführung der notwendigen Baumaßnahmen aus; 1911 Haus übernommen durch S. Klagenfurt Gau Karawanken; 1911/1912 Aus- bzw. Neubau; 14.7.1912 feierlich eröffnet; 1918 letztmalig als Hütte der S. Klagenfurt Gau Karawanken geöffnet; nach dem 1. Weltkrieg an Jugoslawien gefallen; 29.8.1942 abgebrannt

1845 erbaut als Knappenhaus; 1878 übernommen durch ÖTK Eisenkappel; 17.8.1878 eröffnet; 1891 renoviert; 1906 erworben; 1906/1908 Neubau; 12.7.1908 neues Haus eröffnet; 1944 zerstört 1933 Bleiburger Hütte

2111 m, A, bei der Kniepsquelle auf der Petzen bei St. Michael-Petzen aufgelassen/nicht mehr AV S. Klagenfurt

1932/1933 erbaut (initiiert u. Bau begonnen durch Ing. Drugowitsch, u.a. mit Unterstützung seiner Wiener Burschenschaft, durch S. Klagenfurt vollendet); 21.10.1933 eröffnet; 15.7.1934 feierlich eingeweiht; 24.6.1943 abgebrannt 1939 Koschuta-Haus

1925 Berta-Hütte, zweite Neue Berta-Hütte

1279 m, A, am Nordhang des Koschuta bei Zell-Pfarre aufgelassen/nicht mehr AV

1567 m, A, auf der oberen Ferlacher Alm am Großen Mittagskogel bei Ledenitzen aufgelassen/nicht mehr AV

1938–1945 DAV bzw. S. Klagenfurt)

S. Villach

1925 erbaut (als Ersatz für alte Berta-Hütte); 27.9.1925 eröffnet; 1945 zerstört (Brandstiftung) 1930 Bärentaler Jugendherberge Jugendherberge Bärental

1080 m, A, im Bärental bei Feistritz aufgelassen/nicht mehr AV

TV Naturfreunde (1934–1938 Bergfreude, 1938/1939 DJH,

1930/1931 erbaut durch TV Naturfreunde; 17.7.1932 eröffnet; nach Verbot der Naturfreunde übernommen durch Bergfreunde; 1938 übernommen durch Reichsverband für Deutsche Jugendherbergen; 1939 erworben durch DAV; 15.1.1943 erworben durch S. Klagenfurt 1957 Mittagskogel-Hütte

1566 m, A, beim Platz der ehemaligen Berta-Hütte auf der oberen Ferlacher Alm aktuell, Jugendherberge/Jugendheim

S. Klagenfurt

S. Villach

1930 erbaut; 28.9.1930 feierlich eingeweiht; 20.4.1944 abgebrannt

von Herrschaft Liechtenstein der S. Villach übergeben als Ersatz für zerstörte Berta-Hütte; 1956/1957 adaptiert; 7.7.1957 eröffnet; dann Jugend-Bergheim (Hütte der AVJugend Villach)

224

Karawanken und Bachergebirge

1963 Berta-Hütte, dritte

1567 m, A, beim Platz der ehemaligen Berta-Hütte auf der oberen Ferlacher Alm bei Ledenitzen aktuell, Kategorie I S. Villach

1961–1963 erbaut; 4.7.1963 feierlich eröffnet

60 Steiner Alpen »Die Steiner Alpen sind das Arbeitsgebiet der S. Cilli, welche hier die Korosiča- und Okrešelhütte besitzt, deren zeitgemässe Umgestaltung im Zuge ist. Bedeutsam waren hier die schwierigen Wegbauten der genannten Sektion, wie jene über den Steinersattel und RinkafallOkrešelhütte, auch hat sie im Logarthale durch Gewährung eines Darlehens die Entstehung eines Touristenhauses ermöglicht.« Johannes Emmer, Zeitschrift des DuOeAV 1894, 348. 1882 Koroschitza-Hütte Korošica-Hütte, Koča na Korošici

1807 m, Slowenien, am Plateau östlich der Ojstrica bei Luče (Leutsch) aufgelassen/nicht mehr AV Slowen. AV (davor S. Cilli, davor S. Graz)

1876 erbaut durch Steirischen Gebirgsverein (angeregt durch Dr. Joh. Frischauf, unterstützt durch S. Austria); 1881 abgebrannt; 1882 wiedererrichtet durch S. Graz (angeregt durch Dr. E. Glantschnigg, Obmann des Sannthaler Alpenclubs, ausgeführt mit Unterstützung durch S. Marburg, Sannthaler Alpenclub u. bischöfliche Herrschaft Oberburg); 1884 der S. Cilli ins Eigentum übergeben; nach dem 1. Weltkrieg an Jugoslawien gefallen

Zois-Hütte

757 m, Slowenien, im Logartal (Logarska Dolina) bei Solčava (Sulzbach) aufgelassen/nicht mehr AV Slowen. AV (davor S. Cilli)

1896 erworben durch S. Cilli; 1914 Neubau; nach dem 1. Weltkrieg an Jugoslawien gefallen 1897 Zois-Hütte Cojzova koca

1791 m, Slowenien, am Kankersattel bei Kokra (Kanker) aufgelassen/nicht mehr AV Slowen. AV (davor S. Krain)

29.8.1897 feierlich eröffnet durch S. Krain (nach krainischen Naturforschern Karl u. Sigismund Freiherren von Zois benannt); nach dem 1. Weltkrieg an Jugoslawien gefallen

1886 Okrešel-Hütte Ogrezel-Hütte, Okreschel-Hütte

1377 m, Slowenien, an der Rinka auf der letzten Talstufe des Logartals (Logarska Dolina) bei Solčava (Sulzbach) aufgelassen/nicht mehr AV Slowen. AV (davor S. Cilli)

um 1875 erbaut durch Steirischen Gebirgsverein (unterstützt durch S. Austria u. ÖTK); Ende 1886 der S. Cilli ins Eigentum übergeben; 1894 erweitert; 8.9.1894 feierlich eröffnet; nach dem 1. Weltkrieg an Jugoslawien gefallen 1896 Logartal-Haus Planinski dom v Logarski, Aleksandrov dom



Steiner Alpen

225

Außeralpine Gebiete

Gebiete außerhalb der Ostalpen (Österreich) »Südöstlich von Wien, zwischen dem Leithaflusse und dem Neusiedlersee erstreckt sich ein reich bewaldeter niedriger Höhenzug, das Leithagebirge […] im nördlichen Teile bildet der von einer Aussichtswarte gekrönte Steinerwegberg (441 m) die höchste Erhebung […] Der Aussichtsturm, die ›Franz-Josefs-Warte‹, wurde von der Sektion ›Leithagebirge‹ des ÖTK. im Jahre 1889 errichtet. Von ihrer Höhe genießt man eine prächtige Rundschau, aus welcher besonders der Blick auf den Neusiedlersee und auf die ungarische Tiefebene, dann auf den Alpenkranz mit Wechsel, Raxalpe, Schneeberg, Unterberg, Reisalpe und die Berge des Wienerwaldes sowie auf die kleinen Karpathen mit der Ruine Ballenstein hervorgehoben seien.« Karl Ronniger, Försters Turistenführer in Wiens ­Umgebung, V. Teil, Gesäuse und Alpenvorland, 19. Auflage Wien 1924, 505–507. 1877 Gisela-Warte

zuspruchs aufgelassen; ab 1892/1893 neuerlich 2 Räume zur Schaffung eines Unterkunftshauses angemietet; bis 1906 in Sektionsberichten angeführt 1890 Studentenherberge Linz

A, im Hotel Krebs in Linz aufgelassen/nicht mehr AV S. Linz

1890 Studentenherberge zur Förderung des Jugendwanderns u. -bergsteigens eingerichtet; 11 Jahre in Betrieb 1931 Brandstetterkogel-Hütte Viktoria-Adelheid-Schutzhütte, Viktoria-Adelheid-Hütte

532 m, A, Brandstetterkogel bei Grein a. d. Donau aufgelassen/nicht mehr AV ÖTK (1931–1945 S. ÖTK Gruppe Strudengau)

1925/1926 erbaut; Aug. 1926 eröffnet (nach Herzogin von Sachsen-Coburg und Gotha benannt)

929 m, A, am Lichtenberg bei Linz aktuell, Aussichtswarte

1931 Donau-Warte

S. Linz (davor ÖGV/S. ÖGV Gr. Linz, davor S. Linz)

450 m, A, am Braunsdorfer Berg bei Krems-Stein in Niederösterreich aufgelassen/nicht mehr AV

1856 privat errichtet (benannt nach Tochter Kaiser Franz Josefs); dann übernommen durch den Verschönerungsverein Linz; 1877 erworben durch S. Linz; 1881 wegen Baumwachstums in Holz aufgestockt; 7.8.1881 feierlich eröffnet; 1917 morscher Holzaufbau abgetragen; 1921 erworben durch ÖGV Gr. Linz; 1921–1923 renoviert (Unterkunft eingebaut: siehe »Gisela-Haus«); 1939 Rückkauf der Warte durch S. Linz (im Zuge der Eingliederung der Gr. Linz des S. ÖGV); 1959/1960 erneuert u. aufgestockt (mit zusätzlichen 2 gemauerten Stockwerken versehen); 6.11.1960 eröffnet; 2009 nach Sanierung unter Denkmalschutz gestellt 1879 Herberge am Lichtenberg Unterkunftshaus am Lichtenberg, Nächtigungsgelegenheit auf der Kunödt

A, auf der Kuhenödt nahe der Gisela-Warte am Lichtenberg bei Linz aufgelassen/nicht mehr AV S. Linz

1879 im Nebenhaus des Gasthauses »Zur Giselawarte« Nächtigungsmöglichkeit eingerichtet (Stube mit Nebenkammer gemietet); nach kurzer Zeit mangels Publikums-

226

Gebiete außerhalb der Ostalpen (Österreich)

ÖTK (1931–1945 S. ÖTK Gr. Krems-Stein)

1884 errichtet durch ÖTK Krems; 6.7.1884 feierlich eingeweiht; wiederholt wegen Baufälligkeit gesperrt; 1989 generalsaniert 1931 Elisabeth-Warte Kaiserin-Elisabeth-Warte

749 m, A, am Plattenberg bei St. Peter in der Au in Oberösterreich aktuell, Aussichtswarte S. St.Peter in der Au (davor S. ÖGV, davor ÖTK)

1898–1900 aus Stein erbaut durch ÖTK Sankt PeterSeitenstätten (als Ersatz für hölzernen Vorgängerbau von ca. 1870); 23.9.1900 feierlich eröffnet (gemeinsam mit einer Schutzhütte, die jetzt schon lange nicht mehr exisitiert); 26.9.1926 übernommen durch ÖGV Linz; ab 1932 betreut durch S. ÖGV Gr. Westwien); 1976 übergeben an ÖAV S. Sankt Peter; 1979 saniert

1931 Ferdinand-Warte Ferdinands-Warte, Erzherzog-Franz-Ferdinand-Warte

370 m, A, auf der Hohen Wand in der Wachau bei Mautern a. d. Donau in Niederösterreich aufgelassen/nicht mehr AV ÖTK (1931–1945 S. ÖTK Gr. Krems-Stein)

1890 erbaut durch ÖTK; 1960 erworben durch Stadt Mautern 1931 Gisela-Haus Unterkunftshütte in der Gisela-Warte

929 m, A, am Lichtenberg bei Linz aufgelassen/nicht mehr AV S. Linz (davor S. ÖGV/ÖGV Gr. Linz)

1921–1923 im Zuge der Renovierung der Gisela-Warte Gemeinschaftslager eingerichtet durch ÖGV Linz; 26.8.1923 Warte u. Lager feierlich eröffnet; etwas später in den Turm der Warte sogar 2 Zimmer (»Stübchen«) zu Nächtigungszwecken eingebaut (daher die Bezeichnung »Gisela-Haus«, auch von Skiläufern genutzt); 1939 erworben mitsamt der Warte durch S. Linz (gleichzeitig mit Eingliederung der Gr. Linz der S. ÖGV); (die Warte besteht immer noch: siehe Gisela-Warte) 1931 Gobel-Warte AV-Aussichtswarte

484 m, A, am Gobel auf der Bockmauer bei Grein in Oberösterreich aufgelassen/nicht mehr AV ÖTK (1931–1945 S. ÖTK Gr. Strudengau)

1894 errichtet aus Eisen; 24.6.1894 feierlich eröffnet; 1926, 1988/1989 renoviert 1931 Jauerling-Warte Kaiser-Jubiläums-Warte, Jubiläums-Warte

959 m, A, am Jauerling aufgelassen/nicht mehr AV S. Krems (davor ÖTK/1931–1945 S. ÖTK Gr. Wachau)

1842 erste hölzerne Warte errichtet; 24.7.1898 5-stöckiger Turm eröffnet durch ÖTK Wachau; Feb. 1949 zusammengebrochen (Sturmschaden); 1950/1951 Wiederaufbau durch S. Krems u. ÖTK; 1951 eröffnet; 1974 Sturmschaden; 1976 abgetragen; 1984–2000 neu errichtet durch Verein Aussichtswarte Jauerling; 8.6.2001 eröffnet 1931 Kamptal-Warte

351 m, A, am Heiligenstein am Manhartsberg bei Langenlois in Niederösterreich



Gisela-Warte am Lichtenberg bei Linz

aufgelassen/nicht mehr AV ÖTK (1931–1945 S. ÖTK Gr. Langenlois)

1897 errichtet; 8.9.1897 feierlich eröffnet; 1913, 1951, 1980er-Jahre renoviert 1931 Leithagebirgs-Warte Kaiser-Franz-Josef-Warte, Franz-Josef-Warte

441 m, A, auf dem Steinerwegberg (Kaisereiche) im Leithagebirge bei Mannersdorf in Niederösterreich aufgelassen/nicht mehr AV ÖTK (1931–1945 S. ÖTK)

1888/1889 erbaut durch ÖTK Leithagebirge (anlässlich des 40-jährigen Regierungsjubiläums Kaiser Franz Josefs); 18.8.1889 feierlich eröffnet 1931 Lobauer Hütte

155 m, A, an der unteren Alten Donau bei WienKaisermühlen aktuell, Sektionshütte S. ÖGV (ab 1931 AV-Sektion)

Badehütte; Badehütte der S. ÖGV Gr. Lobauer bzw. Gr. Baden

Gebiete außerhalb der Ostalpen (Österreich)

227

Eröffnung der Braunberg-Hütte

Buschberg-Hütte

1931 Rasocher-Haus Stauffer-Hütte

1933 Jugend-Berg- u. Skiheim Lichtenberg Sepp-Wallner-Haus

559 m, A, am Jauerling (Burgstock) bei Maria LaachOberndorf aufgelassen/nicht mehr AV

630 m, A, am Lichtenberg bei Linz aufgelassen/nicht mehr AV

S. ÖGV (ab 1931 AV-Sektion)

1933 gepachtet; 1960 aufgelassen

Bauernhaus privat als Unterkunftshaus ausgebaut; ab 1926 gepachtet durch ÖGV

S. TK Linz (davor S. ÖTK Gr. Linz)

1935 Braunberg-Hütte

1931 Starhemberg-Warte

902 m, A, am Braunberg (Witzelsberg) bei Lasberg aktuell, Kategorie II

564 m, A, am Schloßberg bei Dürnstein in der Wachau in Niederösterreich aufgelassen/nicht mehr AV

1935/1936 erbaut; eröffnet 21.9.1935; 9.8.1936 feierlich eingeweiht; um 1960 erweitert

S. Freistadt i. Mühlviertel

ÖTK (1931–1945 S. ÖTK Gr. Krems-Stein)

1882 errichtet aus Holz durch ÖTK Krems-Stein; 16.7.1882 feierlich eröffnet (nach dem damaligen Grundbesitzer Camillo Heinrich Fürst v. Starhemberg benannt); 15.8.1895 neuer Steinbau (Ersatz für schadhaften Holzbau) eröffnet; nach 1. Weltkrieg boshaft beschädigt; 1925, 1987/1988 saniert 1931 Weigl-Warte mit Schutzhaus

1935 Buschberg-Hütte

480 m, A, am Buschberg in den Leiser Bergen bei Mistelbach aktuell, Kategorie III S. Mistelbach

1935 erbaut; 23.6.1935 feierlich eingeweiht; 1978 Zubau Schau- u. Gastraum des Naturparks Leiserberge; 1992 diese Räumlichkeiten erworben durch S. Mistelbach

723 m, A, am Sandl in der Wachau in Niederösterreich aufgelassen/nicht mehr AV

1937 oder früher Badehütte am Silbersee

ÖTK (1931–1945 S. ÖTK Gr. Krems-Stein, davor ÖAK)

A, bei Kritzendorf bei Klosterneuburg in Niederösterreich aufgelassen/nicht mehr AV

1881 hölzerne Warte mit Schutzhausfunktion (SandlTurm) errichtet durch ÖAK Rossatz; 1892 nach Auflösung der ÖAK-Sektion durch ÖTK übernommen; Neubau aus Stein; 8.9.1901 feierlich eröffnet (nach August Weigl, ehemaligem Vorstand des ÖTK Krems-Stein, benannt); nach 1. Weltkrieg bis 1925 wiederhergestellt; 1990 gesperrt; 22.3.1993 nach Generalsanierung feierlich wiedereröffnet

S. ÖTK Gr. Waldheimat

1937 oder früher Badehütte Klosterneuburg Badehütte Klosterneuburg der S. Germanen

A, an der Donau in Klosterneuburg aufgelassen/nicht mehr AV S. Germanen

228

Gebiete außerhalb der Ostalpen (Österreich)

1937 oder früher Badehütte Klosterneuburg Badehütte Klosterneuburg des Gebirgsvereins

A, an der Donau in Klosterneuburg aufgelassen/nicht mehr AV S. ÖGV

1937 Paddlerheim Wien-Nußdorf AV-Paddlerheim Wien, Bootshaus I

150 m, A, an der Kammerschleuse (Handelskai) 300 m stromaufwärts des Marchhart-Bootshauses bei WienNußdorf aufgelassen/nicht mehr AV S. Edelweiss Paddlergruppe (= ÖAV-Paddelklub Edelweiss;

Nebelstein-Hütte

davor Paddlergruppen der S. Austria u. S. ÖGV)

1937 errichtet durch S. ÖGV Paddlergruppe u. S. Austria Paddlergruppe (steht den beiden Gruppen je zur Hälfte zur Verfügung); 23.5.1937 eröffnet; 1945 in den letzten Kriegstagen abgebrannt; um 1953 Grundstück gepachtet durch S. Edelweiss Paddlergruppe (Paddelklub Edelweiss); 1954 erworbene Baracke als provisorisches Bootshaus des Paddelklubs Edelweiss eingerichtet; 27.5.1954 provisorisches Bootshaus eröffnet (bis 1957 genutzt); 1953–1957 daneben endgültiges Bootshaus (= Bootshaus I) errichtet; 27.6.1957 feierlich eröffnet; bereits 1957 Abbruchbescheid wegen Vergrößerung des Notwasserwerks Nußdorf; neues Bootshaus errichtet (siehe Marchhart-Bootshaus)

1952 Sternstein-Warte

1125 m, A, auf dem Sternstein bei Leonfelden aktuell, Aussichtswarte S. Linz

22.10.1899 eröffnet (erbaut durch Gemeinde Leonfelden); ab 1901 betreut durch Verschönerungsverein Leonfelden; 1926 renoviert; 1952 gepachtet durch S. Linz; 1993 generalsaniert; 2009 Erneuerungsarbeiten; vorübergehend war im Unterbau eine kleine Herberge eingerichtet 1955 Jugend- u. Talherberge Leonfelden, erste

1943 oder früher Wurzbachtaler Hütte Badehütte

749 m, A, am Hauptplatz in Bad Leonfelden aufgelassen/nicht mehr AV

A, bei Klosterneuburg aufgelassen/nicht mehr AV

1955 errichtet

S. ÖGV

1961 Marchhart-Bootshaus Dipl.-Ing.-M.-Marchhart-Bootshaus, Bootshaus II

1949 Nebelstein-Hütte

1015 m, A, am Nebelstein bei Harmannschlag aktuell, Kategorie II

S. Linz

150 m, A, am Handelskai am rechten Ufer der Donau in Wien aktuell, Bootshaus/Sektionshütte

S. Waldviertel

S. Edelweiss Paddlergruppe (= ÖAV-Paddelklub Edelweiss)

1947–1949 erbaut; 1.5.1949 eröffnet

1958–1961 erbaut durch S. Edelweiss Paddelgruppe (= Paddelklub Edelweiss) als Ersatz für Bootshaus I (= Paddlerheim Wien-Nußdorf ); Ende 1959 provisorisch in Betrieb genommen; 11.5.1961 feierlich eröffnet

1951 Jahn-Hütte

A, am Jauerling bei Maria Laach-Oberndorf aufgelassen/nicht mehr AV S. Krems

1951 übernommen durch S. Krems (davor vom ehemaligen Deutschen Turnverein Spitz betreut); 1956 an Spitzer Turnverein übergeben

1972 Tal- u. Jugendherberge Sonnenhof

620 m, A, in Zwettl-Innerschlag aufgelassen/nicht mehr AV S. Linz

1972 errichtet



Gebiete außerhalb der Ostalpen (Österreich)

229

aktuell, Sektionshütte S. Nürnberg

um 1904 im an den Südhang des Hohenbergs verlegten Alpenpflanzengarten errichtet; 1922 umgebaut; nach 2. Weltkrieg einige Lager eingerichtet (jedoch Hauptzweck als Wachthütte für den Alpenpflanzengarten); 1957 Hütte nach Carl Semler benannt (ab 1911 für Pflege zuständig, 1955 verstorben) 1909 Zweibrückener Hütte, erste Helfenberger Hütte, 1994

1973 Helfenberger Hütte

840 m, A, in Oberafiesl im Böhmerwaldgebiet bei Haslach aktuell, Kategorie II S. Rohrbach

1970 Grundkauf mit Häusl in der Oed; kompletter Neubau (1971 Dachgleiche); 1973 eröffnet; 1985 Zubau fertiggestellt 1976 oder früher Jugend- u. Talherberge Leonfelden Bad Leonfeldner Hütte

749 m, A, am Nordwald-Kammerweg in Bad Leonfelden aufgelassen/nicht mehr AV S. Linz

Gebäude beim Tennisplatz erworben (als Ersatz für erste Talherberge); 2011 Herberge von S. Linz OG Bad Leonfelden verkauft an privat

225 m, D, im Sommergarten der Brauerei Buchheit nahe der jetzigen Gustl-Groß-Hütte in Zweibrücken in Rheinland-Pfalz aufgelassen/nicht mehr AV S. Zweibrücken

5.6.1909 feierlich eingeweiht; 14.3.1945 zerstört (Bombe) 1911 Hagener Hütte am Ettelsberg Ettels-Hütte

776 m, D, am Ettelsberg bei Willingen in NordrheinWestfalen aktuell, Mittelgebirgshütte S. Hagen

1911 erbaut; 11. auf 12.11.1911 erster Übernachtungseintrag; 7.12.1951 neu eingeweiht (nach Umbau) 1920 Lauen-Hütte Lauen-Häusle

D, auf der Schwäbische Alb bei Meßstetten in BadenWürttemberg aufgelassen/nicht mehr AV S. Tübingen

Gebiete außerhalb der Ostalpen (Deutschland) »Mit ihren abwechslungsreichen Felsrevieren stellt die Sächsische Schweiz einen für Europa einzigartigen Klettergarten dar. Schon um 1900 wurde das mehr als 200 Gipfel zählende Felsengebiet im Bielaltal als ein ›Übungsfeld der Wandkletterei und damit zur Vorschule für Kletterfahrten in die Dolomiten‹ bezeichnet. […] Die bergsteigerischen Anforderungen stehen hier denen in den alpinen Regionen nicht nach.« Dieter Weber, in: Dieter Gutmann/Dieter Weber, Sächsische Schweiz, 2. Auflage Leipzig 1989, S. 25, 27. 1904 ca. Semler-Hütte Carl-Semler-Hütte

635 m, D, am Südhang des Hohenbergs bei EtzelwangNeutras in Bayern

230

Gebiete außerhalb der Ostalpen (Deutschland)

1920 erbaut als Skihütte; 1939 verkauft; um 2000 abgerissen 1920 Oskar-Schuster-Hütte

D, am Guten Bier unter den Schrammsteinen bei Bad Schandau-Postelwitz in der Sächsischen Schweiz in Sachsen aufgelassen/nicht mehr AV Akad. S. Dresden

1920 Ruine einer Steinbruchschmiede adaptiert; 1920 eingeweiht; 1945 enteignet; dann durch eine Bergsteigergruppe der »Sektion Touristik« des mitteldeutschen Wanderer- und Bergsteigerverbandes genutzt; dann auch durch DDR-Grenzpolizei genutzt

1922 Friedrich-Schlott-Hütte Heim der Freien Deutschen Jugend

D, in Altenberg-Rehefeld im Erzgebirge in Sachsen aufgelassen/nicht mehr AV S. Dresden

1922 erworben durch S. Dresden; 1945 enteignet; einige Zeit als Heim der Freien Deutschen Jugend genutzt (DDR)

1924 Unterstand beim Kalbenstein

D, beim Kalbenstein bei Karlstadt in Bayern aufgelassen/nicht mehr AV S. Würzburg

1924 erbaut durch Lenz (Mitglied der S. Würzburg); 1931 erweitert 1925 oder früher Schifahrerheim Polderhof

1922 Kirnitzschtal-Hütte Kirnitzschtal-Jugendhütte

D, im Polderhof in Altenberg-Schellerhau im Erzgebirge in Sachsen aufgelassen/nicht mehr AV

D, in Sebnitz-Kirnitzschtal in der Sächsischen Schweiz in Sachsen aufgelassen/nicht mehr AV

Akad. S. Dresden

S. Dresden

vor 1926 Räume im Polderhof, einem von Sektionsmitglied Petzold erworbenen Haus, gemietet und adaptiert; dann bald zu klein (daher Pusch-Hütte errichtet)

1922 erhält die Jugendgruppe der S. Dresden die Hütte; 1945 enteignet; dann als Wanderhütte (DDR) weitergeführt

1925 oder früher Skihütte im fränkischen Jura

1924 oder früher Jugendheim Schopfloch

D, in Schopfloch auf der Schwäbischen Alb in BadenWürttemberg aufgelassen/nicht mehr AV S. Schwaben

1924 Dr.-Wittig-Hütte Sosaer Hütte

D, in Eibenstock-Sosa im Erzgebirge in Sachsen aufgelassen/nicht mehr AV S. Zwickau

D, im fränkischen Jura in Bayern aufgelassen/nicht mehr AV S. Gunzenhausen

1925 oder früher Stahrenfels-Hütte

D, bei Hersbruck in Bayern aufgelassen/nicht mehr AV S. Wanderfreunde Nürnberg

Skihütte 1925 Hütte am Kastalusberg Hütte am Kastlberg

1923/1924 erbaut; 1924 eingeweiht

D, am Kastlberg bei Reichertshofen in Bayern aufgelassen/nicht mehr AV

1924 Kas-Alm Kasalm

S. Ingolstadt

D, am Almgelände Samerberg bei Mühldorf aufgelassen/nicht mehr AV S. Mühldorf

1922 Pachtvertrag für größere der beiden Kasalmen abgeschlossen; ab Herbst 1924 genutzt 1924 Sektionshütte Pfarrkirchen Sektionshütte am Reichenberg

D, am Reichenberg in Pfarrkirchen-Reichenberg in Bayern aufgelassen/nicht mehr AV S. Pfarrkirchen

1924 Sektionshütte vollendet



1925 erbaut auf Ansuchen der S. Ingolstadt durch den Gastwirt Josef Müller; abgebrannt; 1931 wiedereröffnet; entwickelte sich dann zu einem Gasthof für Pilger 1925 Schönbrunner Hütte Berghütte Schönbrunn, Schönbrunn-Berghütte

720 m, D, bei Bühl-Neusatz (Im Schönbrunn 3) in BadenWürttemberg aktuell, Mittelgebirgshütte S. Ettlingen (davor S. Mannheim, davor S. Karlsruhe)

1924/1925 erbaut durch S. Karlsruhe u. Skiclub Karlsruhe; 1925 eingeweiht; 1950 verkauft Skiclub seinen Anteil an S. Karlsruhe; Juli 1976 erworben durch S. Mannheim; Juli 2015 erworben durch S. Ettlingen; 1.8.2015 übernommen

Gebiete außerhalb der Ostalpen (Deutschland)

231

1926 Pusch-Hütte Oskar-Pusch-Hütte

D, unweit des Polderhofs in Altenburg-Schellerhau im Erzgebirge in Sachsen aufgelassen/nicht mehr AV Akad. S. Dresden

1926 erbaut als Skihütte; 1926 eingeweiht (nach langjährigem Vorsitzenden Oskar Pusch benannt); nach 1945 enteignet; 1952 abgebrannt

Schönbrunner Hütte, um 1960

1925 Warte am Kastalusberg Kastlberg-Warte

D, am Kastlberg bei Reichertshofen in Bayern aufgelassen/nicht mehr AV

1926 Sektionshütte Krippen Krippener Hütte, ASD-Hütte, Hütte der Klettervereinigung in Krippen, Bruchholz-Hütte, Edelweiß-Hütte, HeinzJanello-Hütte, Wanderquartier Heinz Janello

160 m, D, oberhalb der Carolahöhe in Bad SchandauKrippen in Sachsen aktuell, Mittelgebirgshütte

S. Ingolstadt

Akad. S. Dresden (davor S. Dresden Klettervereinigung)

9.8.1925 eröffnet (Aussichtsturm mit 4 Stockwerken)

1926 erbaut durch Klettervereinigung der S. Dresden (KVSD); 4.7.1926 eingeweiht; 1945 enteignet u. übergeben an Einheitstouristenbewegung Dresden; 1947 an Rat der Stadt Dresden, Volksbildungswesen (BruchholzHütte); zeitweise Nutzung durch die Grenztruppen der DDR; 1951–1958 Nutzung der Hütte durch Dynamo Elbe Dresden; 1958–1966 Nutzung als Wanderhütte (Edelweiß-Hütte) bzw. Wanderquartier »Heinz Janello« (Janello-Hütte, nach 1951 erschossenem Grenzer benannt); 11.5.1966 gepachtet durch Technische Universität Dresden; 17.8.1994 erworben durch Akad. S. Dresden; 1994 umbenannt in ASD-Hütte; 1995 Beginn Renovierung

1926 oder früher Skihütte bei Jena

D, bei Jena in Thüringen aufgelassen/nicht mehr AV Akad. S. Jena

Skihütte 1926 oder früher Talherberge Kuhfels

D, am Kuhfels in der Hersbrucker Schweiz bei Illschwang in Bayern aufgelassen/nicht mehr AV S. Juraland

Skihütte 1926 Hanselberg-Hütte Ludwig-Hanisch-Hütte, Hanslberg-Hütte, Jugendherberge Hanslberg

415 m, D, auf dem Hanslsberg bei Bad Abbach in Bayern aktuell, Sektionshütte

1927 oder früher Paderborner Hütte

D, im Eggegebirge in Nordrhein-Westfalen aufgelassen/nicht mehr AV S. Paderborn

1928 Eierhauck-Hütte Skihütte am Eierhauck

1926 eingeweiht

D, am Eierhauck in der Rhön aufgelassen/nicht mehr AV

1926 Kreuzberg-Hütte

1928 gepachtet als Winterhütte; um 1934 nur noch für Tagesbesuche geeignet

710 m, D, am Galgenberg (Kreuzberg) bei Nenningen auf der Schwäbischen Alb in Baden-Württemberg aktuell, Mittelgebirgshütte

1928 Hütte beim Kalbenstein

S. Regensburg

S. Würzburg

S. Hohenstaufen-Göppingen

4.7.1926 eröffnet

232

Gebiete außerhalb der Ostalpen (Deutschland)

D, beim Kalbenstein bei Karlstadt in Bayern aufgelassen/nicht mehr AV

S. Würzburg

1928 Grundstück mit Hütte des TV Naturfreunde (erbaut in den 1920er-Jahren) erworben durch S. Würzburg; 1939 Hütte abgerissen 1928 Klettergarten-Hütte

1930 Schlappenreuther Hütte Jugendheim Schlappenreuth

D, in Scheßlitz-Schlappenreuth am Rand der Fränkischen Schweiz in Bayern aufgelassen/nicht mehr AV S. Lichtenfels

D, unter dem Kalbenstein bei Karlstadt in Bayern aufgelassen/nicht mehr AV

1930–1945 genutzt

S. Würzburg

1931 ca. Jugendherberge Burg Monschau

1928 Holzhütte erworben (Vorbesitzer TV Naturfreunde Karlstadt); 1939 abgerissen 1928 Rothwasser-Hütte Rotwasser-Hütte, Retwasser-Hütte, Jugendherberge Junger Kumpel

D, in der Burg Monschau in Monschau in der Eifel in Nordrhein-Westfalen aufgelassen/nicht mehr AV S. Aachen

1931 oder kurz davor 2 Räume in der Burg adaptiert

D, in Altenberg-Schellerhau im Erzgebirge in Sachsen aufgelassen/nicht mehr AV

1931 Bootshaus Thalkirchen

S. Wettin

D, in München-Thalkirchen a. d. Isar in Bayern aktuell, Bootshaus/Sektionshütte

1928 erbaut; 1945 enteignet; dann als Jugendherberge »Junger Kumpel« (DDR) geführt 1929 oder früher Jugendherberge Burg Hohenzollern

D, bei Hechingen aufgelassen/nicht mehr AV S. Baar

1929 oder früher Kletterheim in Hausen, erstes

D, in Hausen bei Nideggen, Eifel aufgelassen/nicht mehr AV S. Düsseldorf

in den 1920er-Jahren altes Bauernhaus angemietet; 1937 Pacht beendet

S. München Faltbootabteilung (= FASM)

1931 erworben u. 2 Gastzimmer eingerichtet; dient zur Einstellung von Booten u. für Zusammenkünfte der Faltbootabteilung 1931 Hütte an der Elbe Unterkunftshaus in der Sächsischen Schweiz

225 m, D, auf der Haide am Elbe-Ufer zwischen Wehlen u. Rathen in Sachsen aufgelassen/nicht mehr AV S. ÖTK Gr. Dresden (1931–1945 AV)

1923/1924 erbaut; Juni 1924 eröffnet 1932 AV-Haus Ransbrunnen

1930 oder früher Marktredwitzer Haus Hütte im Steinwald

D, bei Pirmasens im Wasgau in Rheinland-Pfalz aufgelassen/nicht mehr AV

D, im Steinwald im Fichtelgebirge bei Windischeschenbach in Bayern aufgelassen/nicht mehr AV

25.5.1932 eingeweiht (Pacht)

S. Marktredwitz

S. Pirmasens

1932 Hütte an der Haselstaude Die Haselstaude, Schi- u. Wanderhütte an der Haselstaude

1930 Gebirgsheim Roter-Hammer-Hof Hof Roter Hammer

400 m, D, bei Schweinfurt in Bayern aktuell, Mittelgebirgshütte

D, bei Oberwiesenthal im Erzgebirge in Sachsen aufgelassen/nicht mehr AV

1932 erbaut; 28.8.1932 festlich eröffnet

S. Schweinfurt

S. Jung-Leipzig

1930 für die Skiabteilung als Gebirgsheim gepachtet



Gebiete außerhalb der Ostalpen (Deutschland)

233

1934 Jura-Hütte in Kaider

D, in Bad Staffelstein-Kaider in Oberfranken in Bayern aufgelassen/nicht mehr AV S. Coburg

1934 gepachtet 1934 Landheim Oberheukelbach Jugendlandheim Oberheukelbach, Vereinsheim der S. Barmen Edelweiß-Hütte am Malberg

1933 Edelweiß-Hütte Malberg-Hütte

444 m, D, am Malberg bei Schrobenhausen in Bayern aktuell, Sektionshütte S. Schrobenhausen

1925 Grund erworben u. Hütte erbaut durch »Alpenverein Edelweiß«; 1933 Anschluss an S. Schrobenhausen 1934 oder früher Kletterheim Burg Hausen

D, in Heimbach-Hausen bei Nideggen in der Eifel in Nordrhein-Westfalen aufgelassen/nicht mehr AV

390 m, D, in Oberheukelbach bei Kierspe in NordrheinWestfalen aktuell, Sektionshütte S. Barmen

1934 Kotter aus dem 17. Jh. erworben u. adaptiert; 11.11.1934 eingeweiht; um 1955 instand gesetzt 1935 oder früher Hütte an den Greifensteinen Kletterheim Greifensteine

D, an den Greifensteinen im Erzgebirge südlich von Chemnitz in Sachsen aufgelassen/nicht mehr AV S. Chemnitz

1935 AV-Heim Oberreifenberg, erstes

31.3.1955 aufgegeben

650 m, D, am Kapellenberg bei Schmitten-Oberreifenberg im Taunus in Hessen aufgelassen/nicht mehr AV

1934 AV-Haus an der Kahle Sauerland-Hütte der S. Essen, Alpenhaus

1935 gepachtet; 13.10.1935 eingeweiht; nach 4 Jahren erworben; 1942 für Kinderlandverschickung beschlagnahmt; nach Kriegsende Rückgabe an ursprünglichen Eigentümer

650 m, D, auf der Kahle im Rothaargebirge bei Kirch­ hundem-Oberhundem im Sauerland in NordrheinWestfalen aufgelassen/nicht mehr AV

1935 Harpprecht-Haus Theodor-Harpprecht-Haus

S. Aachen, S. Düsseldorf u. S. Rheinland-Köln (davor S. Aachen u. S. Rheinland-Köln)

S. Frankfurt a. M.

S. Essen

1934 erbaut (maßstabgetreue Wiederholung der Neuen Essener Hütte); seit Spätsommer 2007 privat

800 m, D, bei Lenningen-Schopfloch auf der Schwäbischen Alb in Baden-Württemberg aktuell, Mittelgebirgshütte S. Schwaben

1934 Friedrichshorst

D, in Medebach-Titmaringhausen im Sauerland in Nordrhein-Westfalen aufgelassen/nicht mehr AV S. Mülheim a. d. R.

1934 gepachtet als Wander- u. Skihütte

1935 fertiggestellt u. eröffnet (nach dem Alpinisten Theodor Harpprecht, Gründer der S. Schwaben, benannt); 1963 Anbau eingeweiht 1935 Harreis-Hütte Himmelreich-Haus

D, am Rand des Dachauer Moores bei Dachau aufgelassen/nicht mehr AV

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Gebiete außerhalb der Ostalpen (Deutschland)

Alpenvereinshaus an der Kahle

Harpprecht-Haus, um 1975

TV Naturfreunde (1933–1935 Gemeinde Dachau, 1935–

D, im Steinbachtal im Erzgebirge bei BreitenbrunnErlabrunn in Sachsen aufgelassen/nicht mehr AV

1945 S. Oberland)

1921 erbaut u. eröffnet durch TV Naturfreunde Dachau; 1922 erweitert; 1933 übernommen durch Gemeinde Dachau; ab März 1935 vorübergehend betreut u. gepachtet durch die S. Oberland Gr. Dachau (bis Ende 1937 als Jugendherberge geführt) 1935 Schwarzwald-Heim am Falkenschrofen

D, am Falkenschrofen im oberen Gottschlägtal im Schwarwald bei Ottenhofen in Bayern aufgelassen/nicht mehr AV S. Mannheim

1935 eröffnet; um 1935/1936 erweitert 1935 Skiunterkunft Reußendorf

D, in Reußendorf (Rhön) in Bayern aufgelassen/nicht mehr AV S. Würzburg

1935 gepachtet als Skihütte (1937 als Ersatz ein Haus in Oberweißenbrunn gepachtet) 1935 Würgauer Haus

440 m, D, in Scheßlitz-Würgau am Rand der Fränkischen Schweiz in Bayern aktuell, Mittelgebirgshütte S. Bamberg

S. Aue i. Erzgebirge

1937 oder früher Turmzimmer

D, bei Heppenheim am Rande des Odenwaldes in Hessen aufgelassen/nicht mehr AV S. Starkenburg

1937 Kletterheim in Hausen bzw. Abenden (Notquartiere)

D, in Heimbach-Hausen bzw. Nideggen-Abenden in der Eifel in Nordrhein-Westfalen aufgelassen/nicht mehr AV S. Düsseldorf

nach Pachtende des alten Kletterheims (1937) vorübergehende Notquartiere in Hausen u. Abenden 1937 Skiunterkunfthütte Oberweißenbrunn

D, in Bischofsheim-Oberweißenbrunn a. d. Rhön in Bayern aufgelassen/nicht mehr AV S. Würzburg

1937 gepachtet als Ersatz für Skiunterkunft Reußendorf 1937 Torfhaus-Hütte

1935 erbaut; 1967 erweitert; 2005 generalsaniert

820 m, D, in Torfhaus im Oberharz in Niedersachsen aufgelassen/nicht mehr AV

1936 oder früher Teufelssteiner Hütte Teufelsteiner-Hütte

S. Hannover u. S. Braunschweig



1937 erbaut; 1937 eröffnet; ab 1.4.2006 privat; abgerissen

Gebiete außerhalb der Ostalpen (Deutschland)

235

Torfhaus-Hütte

Geisingberg-Skihütte, 1942/1943 erworben durch die S. Meißen

1940 oder früher Ostrauer Hütte Hütte in Ostrau, Kurt-Schlosser-Hütte

1944 erbaut

D, über dem Zahnsgrund in Bad Schandau-Ostrau in Sachsen aufgelassen/nicht mehr AV S. Meissner Hochland

1936–1940 erbaut durch S. Meißner Hochland (unter wesentlicher Mitarbeit des Widerstandskämpfers Kurt Schlossers); 1945 enteignet; in DDR-Zeiten als Wanderhütte (Kurt-Schlosser-Hütte) geführt 1940 Faltes-Hütte Klettergarten-Hütte, neue

180 m, D, unterhalb der Felswände des Kalbensteins (Edelweiß) bei Karlstadt in Bayern aktuell, Mittelgebirgshütte S. Würzburg

1939/1940 Hütte erbaut (nach Initiator u. technischem Bauleiter Heribert Faltenbacher, vulgo Faltes, benannt); 1994 erweitert 1942 ca. Geisingberg-Skihütte

D, am Geisingberg bei Altenberg im östlichen Erzgebirge in Sachsen aufgelassen/nicht mehr AV S. Meißen

S. Geislingen a. d. Steige

1945 oder später Emil-Klöden-Hütte

D, in Weigendorf-Högen in Bayern aufgelassen/nicht mehr AV S. Frankenland (S. Turnverein Nürnberg)

um 1995 Nutzungsende wegen Eigenbedarf des Eigentümers 1948 Malepartus-Hütte, erste

860 m, D, nahe der Wolfswarte am Bruchberg im Nationalpark Harz in Niedersachsen aufgelassen/nicht mehr AV S. Hildesheim

1872 Schuppen erbaut; um 1923 Hütte namens »Malepartus« als Skihütte adaptiert durch Ski-Klub-Hildesheim (SKH); 1929 abgebrannt; wieder aufgebaut; 1.8.1948 Anschluss SKH an S. Hildesheim als Skigruppe; instand gesetzt; 1954, 1970 erweitert; 1988 Pacht beendet 1948 Skiunterkunft in der »Muna«

D, am Fuß des Kreuzbergs bei Wildflecken in Bayern aufgelassen/nicht mehr AV S. Würzburg

1948 in der Munitionsanstalt (»Muna«) großer Raum gemietet; bestand nur kurz

1942/1943 erworben 1944 Geislinger Hütte Hütte am Albuch

702 m, D, am Albuch bei Treffelhausen auf der Schwäbischen Alb in Baden-Württemberg aktuell, Mittelgebirgshütte

236

Gebiete außerhalb der Ostalpen (Deutschland)

1948 oder später Hohenstein-Hütte

D, im Süntel südlich des Hohensteins bei Hessisch Oldendorf im Weserbergland in Niedersachsen aktuell, Mittelgebirgshütte S. Hamburg und Niederelbe (davor S. Hameln, S. Bremen u. S. Minden, davor S. Hameln)

Hohenstein-Hütte, um 1967

Uli-Wieland-Hütte, um 1970

1949 Angfeld-Hütte Hirtenberg-Hütte

1949 Uli-Wieland-Hütte

500 m, D, am Hirtenberg bei Sulzbach-Rosenberg am Rand der Fränkischen Alb in Bayern aktuell, Mittelgebirgshütte

550 m, D, in Blaubeuren-Weiler unterhalb der Günzelburg auf der Schwäbischen Alb in Baden-Württemberg aktuell, Mittelgebirgshütte S. Ulm

S. Sulzbach-Rosenberg

1949 erbaut; 31.7.1949 eingeweiht

19.10.1949 Kauf einer Hütte am Hirtenberg beschlossen; 1974 Jubiläum 25 Jahre Angfeld-Hütte gefeiert; 1977/1978 umgebaut; 2000/2001 erweitert; 7.7.2001 eingeweiht

1950 Jurahütte Wattendorf Jura-Hütte

1949 Enzian-Alm Enzian-Almhütte

800 m, D, am Weiherberg nahe der Wasserkuppe in der Rhön in Hessen aufgelassen/nicht mehr AV S. Fulda

Sept. 1949 Baubude erworben u. adaptiert; 2.10.1949 eröffnet 1949 Erika-Alm

D, auf der Harbacher Hute bei Milseburg aufgelassen/nicht mehr AV

490 m, D, bei Wattendorf am Rande der Fränkischen Schweiz in Bayern aktuell, Mittelgebirgshütte S. Coburg

1950 erbaut 1950 oder später Hirschensteiner Hütte

D, am Hirschenstein im Bayerischen Wald bei Deggendorf in Bayern aufgelassen/nicht mehr AV S. Deggendorf

ab 1950 Jagdhütte des Rudolf Schwannberger adaptiert; ab 1957 oder 1963 für private Zwecke benötigt (Ersatz: Zimmer im alten Landshuter Haus)

S. Fulda

Anfang 1949 kleines Hüttchen erworben 1949 Skiläuferstützpunkt im Kurhaus Unterstmatt

1951 Fritz-Hasenschwanz-Hütte Streitberger Hütte, Fürther Hütte bei Streitberg, Hütte in der Fränkischen Schweiz

D, in Unterstmatt im Nordschwarzwald bei Bühl in Baden-Württemberg aufgelassen/nicht mehr AV

D, bei Streitberg in der Fränkischen Schweiz in Bayern aktuell, Mittelgebirgshütte

S. Heidelberg

24.6.1951 eingeweiht; 1954 umbenannt nach dem 1952 verunglückten ehemaligen Vorsitzenden Hasenschwanz; 2014 nach Renovierung wiedereröffnet

1949 eingerichtet im Kurhaus Unterstmatt; bis 1951 in Betrieb



S. Fürth

Gebiete außerhalb der Ostalpen (Deutschland)

237

Oberküpser Wander- und Jugendheim, um 1960

Kanstein-Hütte, um 1975

1951 Schönbrunner Hütte Schönbrunner Hütte der S. Heidelberg

1952 Röthenbacher Hütte

520 m, D, bei Bühl-Neusatz im Nordschwarzwald in Baden Württemberg aufgelassen/nicht mehr AV S. Heidelberg

479 m, D, oberhalb von Etzelwang-Lehenhammer in der Fränkischen Schweiz in Bayern aktuell, Mittelgebirgshütte S. Röthenbach

1949–1952 erbaut; 8.6.1952 feierlich eröffnet

1951 eröffnet; existiert nicht mehr 1952 Edelweiß-Hütte

650 m, D, bei Weißenstadt-Weißenhaid im Fichtelgebirge in Bayern aktuell, Mittelgebirgshütte

1952 Schorndorfer Hütte

780 m, D, am Kalten Feld bei Schwäbisch GmündDegenfeld auf der Schwäbischen Alb in BadenWürttemberg aktuell, Mittelgebirgshütte

S. Hof

S. Schorndorf

1951 Grund in der Gemeinde Weißenhaid gepachtet; 1951/1952 erbaut; 8.6.1952 feierlich eingeweiht; 1953 Grund erworben; 1959 erweitert

1950 erbaut; 1952 erworben durch S. Schorndorf; 2012 generalsaniert

1952 Hütte Oberküps Oberküpser Wander- u. Jugendheim

D, in Ebensfeld-Oberküps auf der Fränkischen Alb in Bayern aktuell, Sektionshütte

1952 Schwarze Hütte

D, am Rand der Lüneburger Heide in Sottrum-Hellwege in Niedersachsen aufgelassen/nicht mehr AV S. Bremen

1952 gepachtet (Jugendtreff); 1962 Pachtende

S. Lichtenfels

18. Jh. als Bauernhaus erbaut; adaptiert; 7.9.1952 feierlich eingeweiht; Jän. 1993 Brandschaden; 1993 generalsaniert u. wiedereröffnet 1952 Kanstein-Hütte

195 m, D, bei Salzhemmendorf-Ahrenfeld im Weserbergland in Niedersachsen aktuell, Mittelgebirgshütte S. Hannover

1952 erbaut; 1952 feierlich eingeweiht

238

Gebiete außerhalb der Ostalpen (Deutschland)

1952 Thalheimer Hütte

D, am Mühlberg oberhalb Happurg-Thalheim bei Hersbruck in Bayern aktuell, Sektionshütte S. Nürnberg

1925 erbaut durch AG Die Lahntaler; 1952 erworben; 1956 umgebaut

Gustl-Groß-Hütte

1953 Edries-Hütte Rösterkopf-Hütte, Skihütte am Rösterkopf

D, am Rösterkopf im Hunsrück in Rheinland-Pfalz aktuell, Sektionshütte S. Trier

1950–1953 erbaut auf gepachtetem Grundstück (Staatsforst); 1953 eröffnet 1954 Felsberg-Hütte

254 m, D, bei Lautertal-Reichenbach im Odenwald in Hessen aktuell, Mittelgebirgshütte S. Darmstadt-Starkenburg (S. Darmstadt, davor S. Darmstadt u. S. Starkenburg)

7.8.1950 erworben durch S. Darmstadt u. S. Starkenburg; 1950–1954 adaptiert; ab 1973 S. Darmstadt Alleineigentümerin

Elberfelder Sauerland-Hütte, eine Mittelgebirgshütte des DAV

1954 in einem Neubau (Besitzer Eberle) einen Raum eingerichtet; 1963 Miete beendet 1955 oder früher Bauernkamp Ski- u. Wanderhütte Bauernkamp, Ski- u. Wanderhütte Teutoburger Wald

368 m, D, bei Schlangen im Naturpark Teutoburger Wald/ Eggegebirge in Nordrhein-Westfalen aufgelassen/nicht mehr AV S. Paderborn

vor 1955 eröffnet; vor 1982 aufgelassen

1954 Gustl-Groß-Hütte Zweibrückener Hütte, zweite

1955 ca. Elberfelder Sauerland-Hütte Sauerland-Hütte

D, im Sommergarten der Brauerei Buchheit (Buchheits Gaade) in Zweibrücken in Rheinland-Pfalz aktuell, Sektionshütte

740 m, D, am Kahlen Asten im Rothaargebirge im Sauerland in Nordrhein-Westfalen aktuell, Mittelgebirgshütte

S. Zweibrücken

S. Wuppertal (davor S. Elberfeld)

1954 erbaut; 27.11.1954 feierlich eingeweiht (benannt nach Gustl Groß, unter dessen u. Helmut Hofmanns Regie der Steinbau realisiert worden war)

Mitte 1950er-Jahre erworben

1954 Jugend-Übernachtungsheim Aicha

420 m, D, in Aicha aufgelassen/nicht mehr AV S. Ansbach

1955 Ebinger Haus Kletterhütte Hausen

640 m, D, über Hausen im Donautal auf der Schwäbischen Alb in Baden-Württemberg aktuell, Mittelgebirgshütte S. Ebingen

1953–1955 erbaut; 2014 umgebaut



Gebiete außerhalb der Ostalpen (Deutschland)

239

Enzian-Hütte in der Rhön, um 1970

Kletterheim Blens, um 1980

1955 Kölner Eifelhütte Eifelheim Blens, Kölner Hütte

1956 Kletterheim Blens Eifelheim Blens, Aachener Hütte, Aachener Kletterheim

195 m, D, in Heimbach-Blens (St. Georgstraße 4) bei Nideggen in der Eifel in Nordrhein-Westfalen aktuell, Mittelgebirgshütte

220 m, D, in Heimbach-Blens (Odenbachstraße 42) bei Nideggen in der Eifel in Nordrhein-Westfalen aktuell, Mittelgebirgshütte

S. Rheinland-Köln

S. Aachen

16. Jh. erbaut; 8.10.1955 eröffnet; 2010–2012 saniert

1955 Baracke erworben u. Grund gepachtet u. instand gesetzt; 1956 eröffnet; 1968–1971 Neubau; 8.5.1971 eröffnet

1955 Krefelder Eifelheim

225 m, D, in Heimbach-Hausen (Am Müllenberg Nr. 25) bei Nideggen in der Eifel in Nordrhein-Westfalen aktuell, Mittelgebirgshütte S. Krefeld

1955 ehemaliges Behelfsheim erworben u. adaptiert; 1981 erweitert 1956 ca. Enzian-Hütte Enzian-Hütte in der Rhön, Enzian-Alm

760 m, D, am Weiherberg nahe der Enzian-Almhütte in der Rhön in Hessen aktuell, Mittelgebirgshütte S. Fulda

bis 1956 errichtet als Kletter- u. Skihütte 1956 Enzian-Hütte Enzian-Hütte in der Fränkischen Schweiz

478 m, D, im Kleinziegenfelder Tal bei Stadelhofen in der Fränkischen Schweiz in Bayern aktuell, Sektionshütte S. Hof

1956 erbaut

1957 Achtal-Hütte Achental-Hütte

D, im Achtal bei Blaubeuren-Weiler auf der Schwäbischen Alb in Baden-Württemberg aufgelassen/nicht mehr AV S. Neu-Ulm

24.8.1956 erworben; 19.5.1957 eingeweiht; 1958/1959 erweitert; nach 1985 verkauft 1957 AV-Zimmer im alten Landshuter Haus

D, auf der Oberbreitenau bei Bischofsmais nordöstlich von Deggendorf aufgelassen/nicht mehr AV S. Deggendorf

1957 AV-Zimmer im alten Landshuter Haus (ehemals Greilhof ) eingerichtet (neben anderen Vereinen); 1965 abgebrannt 1957 Düsseldorfer Eifelhütte

222 m, D, in Nideggen-Abenden (Hausener Gasse 5) in der Eifel in Nordrhein-Westfalen aktuell, Mittelgebirgshütte S. Düsseldorf

1938 Grundstück erworben; Okt. 1957 festlich eröffnet; 1982/1983 erweitert

240

Gebiete außerhalb der Ostalpen (Deutschland)

1957 Rudolf-Keller-Haus

400 m, D, bei Lemberg-Langmühle im Pfälzer Wald in Rheinland-Pfalz aktuell, Mittelgebirgshütte S. Pirmasens

1954 Grund erworben; 1955/1956 erbaut; 3.5.1957 eingeweiht 1957 Werkmann-Haus

756 m, D, bei Bad Urach-Sirchingen auf der Schwäbischen Alb in Baden-Württemberg aktuell, Sektionshütte

Düsseldorfer Eifelhütte

S. Schwaben

1956/1957 erbaut; 1957 feierlich eingeweiht (nach Sektionsmitglied Karl Werkmann benannt)

aktuell, Mittelgebirgshütte S. Bayreuth

1957/1958 erbaut 1957 oder später Karl-Vorbrugg-Hütte Heidenheimer Hütte

650 m, D, am Eingang des Magentals bei Steinenkirch auf der Schwäbischen Alb in Baden-Württemberg aktuell, Mittelgebirgshütte S. Brenztal

2010 renoviert 1958 oder früher Ramshalden-Hütte Ramshalde

1035 m, D, in Breitenau-Fahrenberg in BadenWürttemberg aktuell, Mittelgebirgshütte S. Freiburg i. Breisgau

historisches Haus adaptiert 1958 AV-Haus Oberreifenberg AV-Heim Oberreifenberg, zweites

654 m, D, neben dem ehemaligen AV-Heim am Kapellenberg bei Schmitten-Oberreifenberg in Hessen aufgelassen/nicht mehr AV S. Frankfurt a. M.

1956–1958 erbaut (bereits 1948 Baubestrebungen auf sektionseigenem Grund bei Feldbergkastell, aber nie realisiert); 2010 Haus verkauft an privat 1958 Hans-Putschky-Haus Rabenecker Hütte

390 m, D, am nördlichen Hang des Wiesenttals bei Waischenfeld-Rabeneck in der Fränkischen Schweiz in Bayern



1958 Lüdenscheider Hütte »Am Sterl« Lüdenscheider Hütte

415 m, D, am Sterl bei Herscheid-Wellin in NordrheinWestfalen aufgelassen/nicht mehr AV S. Lüdenscheid

1935 erbaut; 1958 angemietet u. adaptiert; 1969 Mietvertrag abgelaufen 1958 Würzburger Bergbund-Hütte

835 m, D, am Himmeldunk bei Bischofsheim a. d. Rhön in Bayern aktuell, Mittelgebirgshütte S. Bergbund Würzburg

1958/1959 erbaut; Juli 1959 eingeweiht; 1961–1968 Neubau; 2005–2008 umgebaut 1959 Ossi-Bühler-Hütte Egloffsteiner Hütte

D, in Egloffstein-Dietersberg in der Fränkischen Schweiz in Bayern aktuell, Sektionshütte S. Nürnberg

1957–1959 erbaut; 20.6.1959 eingeweiht 1960 oder früher Gedächtnis-Hütte

810 m, D, bei Lenningen-Schopfloch neben dem Harpprecht-Haus auf der Schwäbischen Alb in BadenWürttemberg aktuell, Mittelgebirgshütte

Gebiete außerhalb der Ostalpen (Deutschland)

241

Haus Rohren, um 1962

Rheydter Hütte im Naturschutzpark Nordeifel, um 1960

1960 Stuttgarter Albhaus Haus Schlattenhöhe

758 m, D, auf der Schlatterhöhe der Schwäbischen Alb bei Schopfloch in Baden-Württemberg aktuell, Mittelgebirgshütte S. Stuttgart

1958–1960 erworben u. erbaut; 1960 eingeweiht; 1983 Erweiterung fertiggestellt; 2006 erweitert; 2008–2010 saniert

Schwenninger Hütte, um 1970

S. Schwaben

1946–1968 Umbau des ehemaligen Abstellgebäudes des Harpprecht-Hauses in ein Bergsteigerheim (zum Gedenken an die im Krieg u. am Berg gestorbenen Kameraden benannt); bereits vor 1961 genutzt 1960 Haus Rohren AV-Haus Rohren/Eifel, Aachener Haus

540 m, D, in Monschau-Rohren in der Eifel in NordrheinWestfalen aktuell, Mittelgebirgshütte

1960 Werschenrege Werschenrege-Hütte

820 m, D, in Werschenrege aufgelassen/nicht mehr AV S. Bremen

1960 erbaut; 1972 verkauft 1960 Wetzlarer Hütte Arborn-Hütte

539 m, D, am Knoten bei Arborn im Westerwald in Hessen aktuell, Mittelgebirgshütte S. Wetzlar

1960 erbaut; 2009 renoviert

S. Aachen

17.6.1960 eingeweiht 1960 Rheydter Hütte

378 m, D, in Hürtgenwald-Kleinhau im Naturschutzpark Nordeifel in Nordrhein-Westfalen aktuell, Mittelgebirgshütte S. Bergfreunde Rheydt

1958–1960 erbaut; 9.–10.1960 feierlich eingeweiht

242

Gebiete außerhalb der Ostalpen (Deutschland)

1961 Hochwald-Hütte Hütte im Greisinger Hochwald, Ödwies-Hütte

910 m, D, auf der Rusel in der Nähe der Hölzernen Hand bei Deggendorf im Bayerischen Wald in Bayern aktuell, Mittelgebirgshütte S. Deggendorf

1961 Haus gemietet; 1964 gepachtet; 1996 erworben

Kletterheim Aicha auf der Fränkischen Alb, 1978

1961 Poggenpohl-Hütte

253 m, D, nahe dem Naturschutzgebiet Poggenpohlsmoor bei Oldenburg in Niedersachsen aktuell, Mittelgebirgshütte S. Oldenburg

1961 erbaut 1962 Hütte an der Teufelsley Teufelsley-Hütte, Koblenzer Eifelhütte

D, bei Adenau in der Eifel in Nordrhein-Westfalen aktuell, Sektionshütte

1963 oder früher Theresien-Hütte Waldhaus Theresienhöhe

D, auf der Theresienhöhe in Mainburg im Hallertauer Hügelland in Bayern aktuell, Vereinslokal ohne Übernachtungsmöglichkeit S. Mainburg

jetzt Gaststätte und Vereinslokal ohne Übernachtungsmöglichkeit 1963 Moosberg-Hütte Hütte im Solling

1962 erbaut; 1975 erweitert

465 m, D, in Silberborn im Solling im Weserbergland in Niedersachsen aktuell, Mittelgebirgshütte

1962 Schwenninger Hütte Hütte Nußbach

1960–1963 erbaut; 29.9.1963 feierlich eingeweiht

800 m, D, im Hintertal bei Triberg-Nußbach im Schwarzwald in Baden-Württemberg aktuell, Mittelgebirgshütte

1966 Kletterheim Aicha Jugend- und Kletterheim Aicha, Ansbacher-Kletterheim

S. Baar

420 m, D, in Wellheim-Aicha auf der Fränkischen Alb in Bayern

S. Koblenz

1961/1962 erbaut; 27.4.1962 feierlich eröffnet



S. Weserland

Gebiete außerhalb der Ostalpen (Deutschland)

243

S. Weiden

1965 Grund erworben; 1965–1968 erbaut; Christi Himmelfahrt 1968 eingeweiht; 1997 renoviert 1969 Ludwigshafener Hütte Reinighof-Hütte

237 m, D, am Reinighof bei Bruchweiler-Bärenbach in Rheinland-Pfalz aktuell, Mittelgebirgshütte S. Ludwigshafen

1969 eröffnet; 1984 erweitert Mülheimer Eifelhütte, um 1970

1970 oder früher Dortmunder Sauerland-Hütte

aktuell, Mittelgebirgshütte

479 m, D, in Olsberg-Bruchhausen im Sauerland in Nordrhein-Westfalen aktuell, Mittelgebirgshütte

S. Ansbach

1963–1966 erbaut; 26.6.1966 feierlich eingeweiht

S. Dortmund

1967 Mülheimer Eifelhütte

185 m, D, in Nideggen-Abenden (Commweg 3A) in der Eifel in Nordrhein-Westfalen aktuell, Mittelgebirgshütte S. Mülheim a. d. Ruhr

altes Fachwerkhaus (um 1800 erbaut) adaptiert; 1967 eröffnet

1970 oder früher Jugendherberge Ödwies

D, bei Deggendorf im Bayrischen Wald in Bayern aufgelassen/nicht mehr AV S. Deggendorf

1970 Wagenthal-Hütte

1968 ca. Mittelfranken-Hütte Gasseldorf-Wanderheim

715 m, D, im Wagenthal im Fichtelgebirge bei Warmensteinach in Bayern aktuell, Sektionshütte

320 m, D, in Ebermannstadt-Gasseldorf in der Fränkischen Schweiz in Bayern aktuell, Mittelgebirgshütte

1970 übernommen; ab 1982 ausgebaut

S. Mittelfranken

wohl 1967 ehemaliges Bahnhofsgebäude gepachtet; bald genutzt; dann erworben u. umgebaut; 12.5.1974 feierlich eingeweiht 1968 ca. Rosenstein-Hütte

683 m, D, am Rosenstein der Schwäbischen Alb bei Heubach in Baden Württemberg aktuell, Sektionshütte S. Schwäbisch Gmünd

1966/1967 Forsthütte gepachtet u. adaptiert; um 1968 geöffnet 1968 Steinwald-Hütte

D, im Steinwald bei Erbendorf-Pfaben im Oberpfälzer Wald in Bayern aktuell, Mittelgebirgshütte

244

Gebiete außerhalb der Ostalpen (Deutschland)

S. Bayreuth

1971 Duisburger Eifelhütte

230 m, D, in Heimbach-Hausen (Nikolaus Straße) bei Nideggen in der Eifel in Nordrhein-Westfalen aktuell, Mittelgebirgshütte S. Duisburg

1967–1971 erbaut; 22.5.1971 feierlich eingeweiht; 1972 erweitert 1971 Kaiserslauterer Hütte Lautrer Hütte, Rauhberg-Hütte

332 m, D, bei Dahn im Pfälzer Wald in Rheinland-Pfalz aktuell, Mittelgebirgshütte S. Kaiserslautern

1969–1971 erbaut; 16.5.1971 feierlich eröffnet

1972 Bärenloch-Hütte

D, bei Herrieden in Bayern aktuell, Sektionshütte S. Herrieden (S. Ansbach Gr. Herrieden)

1972 erbaut; 15.10.1972 eingeweiht; erweitert 1972 Hütte Tinghausen Lüdenscheider Hütte in Tinghausen

350 m, D, in Lüdenscheid-Tinghausen am Rand des Naturparks Ebbegebirge in Nordrhein-Westfalen aktuell, Mittelgebirgshütte S. Lüdenscheid

1972 gepachtet u. adaptiert; 5.8.1972 mit Picknick eröffnet 1972 Laufer Hütte

500 m, D, östlich von Betzenstein in der Fränkischen Schweiz in Bayern aktuell, Mittelgebirgshütte S. Lauf a. d. P.

Bärenloch-Hütte, 1974

1975 Eifelheim »Zu den Felsen«

203 m, D, bei Heimbach-Blens bei Nideggen in der Eifel in Nordrhein-Westfalen aufgelassen/nicht mehr AV S. Holland (= Nederlandse Bergsport Vereniging)

seit 1975 gemietet durch S. Holland (bis 1996 Sektion des ÖAV)

1972 erworben; wiederholt erweitert (zuletzt 2012) 1972 Wittener Hütte

480 m, D, in Langenbach im Oberwesterwald in Rheinland-Pfalz aktuell, Mittelgebirgshütte S. Witten

1971 erworben; 1971/1972 renoviert; 28.10.1972 feierlich eröffnet 1974 Sepp-Ruf-Hütte-Silbernaal Silbernaal-Hütte

469 m, D, an der Harz-Hochstraße bei ClausthalZellerfeld im Harz in Niedersachsen aktuell, Mittelgebirgshütte S. Hamburg und Niederelbe (S. Hamburg)

10.3.1973 ehemaliges Werkswohnhaus der Preussag-AG erworben; adaptiert; 15.6.1974 eröffnet 1974 Sylvan-Hütte

D, neben der Gaststätte Forsthaus Sylvan bei EsselbachSteinmark im Spessart in Bayern aktuell, Sektionshütte S. Main-Spessart

1976 Arnberg-Hütte

350 m, D, bei Buchen im Odenwald in BadenWürttemberg aktuell, Mittelgebirgshütte S. Buchen (davor S. Heidelberg)

1964 erbaut; 1976 gepachtet; 1987 erworben; 1987/1988 erweitert; 1990 Gr. Buchen der S. Heidelberg in S. Buchen umgewandelt; 1999 Hütte erweitert 1976 Kreuzbach-Hütte

465 m, D, in Clausthal-Zellerfeld im Harz in Niedersachsen aufgelassen/nicht mehr AV S. Bremen

1976 erbaut; 2015 verkauft an privat 1977 ca. Kajak-Hütte Boots-Hütte

D, in Landsberg in Bayern aktuell, Bootshaus/Sektionshütte S. Landsberg

um 1977 Bürobaracke erworben und in Landsberg aufgestellt durch S. Landsberg Kajakabteilung

1973/1974 ehemaliges Waldarbeitergehöft adaptiert; 4.4.1974 eingeweiht



Gebiete außerhalb der Ostalpen (Deutschland)

245

1978 Hesselberg-Hütte Schutzhütte Hesselberg

555 m, D, am Hesselberg bei Ehingen in Bayern aktuell, Mittelgebirgshütte

1985 Haus Egerland

510 m, D, in Hiltpoltstein-Almos in der Fränkischen Schweiz in Bayern aktuell, Mittelgebirgshütte

S. Hesselberg

S. Eger und Egerland

1978 erbaut

1984 Haus erworben; 13.7.1985 feierlich eröffnet

1978 Leitsberg-Haus Leitsberg-Hütte

1986 Bruchhauser Hütte

D, westlich oberhalb des Trubachtals bei GräfenbergThuisbrunn in Bayern aktuell, Sektionshütte S. Mittelfranken

in den 1950er-Jahren errichtet durch den Touren- und Wintersportklub »Die Klammspitzler«; 1978 der S. Mittelfranken übergeben 1979 Wachtfels-Hütte

D, am Wanderweg Vorra-Artelshofen in der Hersbrucker Schweiz aufgelassen/nicht mehr AV S. Schwabach

450 m, D, in Olsberg-Bruchhausen im Sauerland in Nordrhein-Westfalen aufgelassen/nicht mehr AV S. Bochum

um 1850 erbaut; 1986 gepachtet; 30.6.2004 Pachtende; 2015 abgebrannt 1986 Dortmunder Sauerland-Hütte Bruchhausener Hütte, Neue Sauerland-Hütte

479 m, D, an den Steinen in Olsberg-Bruchhausen im Sauerland in Nordrhein-Westfalen aktuell, Mittelgebirgshütte S. Dortmund

1986 erbaut

1979 Holzhaus erworben 1979 Wiedenbach-Hütte

370 m, D, in Bühlertal (Wiedenbachweg Nr. 29) im Schwarzwald in Baden-Württemberg aktuell, Mittelgebirgshütte S. Heidelberg

Feb. 1978 Bauernhaus erworben; 1978/1979 adaptiert; 1988 erweitert 1984 Hersbrucker Hütte

505 m, D, bei Betzenstein-Hetzendorf in Bayern aktuell, Sektionshütte

1986 Erich-Kürsten-Hütte

2 m, D, beim Monte Pinnow am Gelände des Sektionsklettergartens in Sande in Niedersachsen aktuell, Sektionshütte S. Wilhelmshaven

1985/1986 erbaut (Eigentum); 28.6.1986 eingeweiht 1986 Holledauer Hütte

445 m, D, bei Pfaffenhofen im Holledauer Hügelland in Bayern aufgelassen/nicht mehr AV S. Pfaffenhofen-Asch (S. Pfaffenhofen)

um 1950 erbaut; 1984 erworben u. adaptiert; dann Nebengebäude adaptiert; 1999–2002 generalsaniert

1986 erbaut u. eröffnet durch S. Pfaffenhofen-Asch; seit 2015 nur noch Vereinsheim mit Landgaststätte ohne Übernachtungsmöglichkeiten

1985 oder früher Düsselbacher Hütte

1988 Koblenzer Hütte

359 m, D, bei Velden in der Hersbrucker Schweiz in Bayern aktuell, Mittelgebirgshütte

D, in Koblenz-Ehrenbreitstein in Rheinland-Pfalz aktuell, Sektionshütte

S. Schwabach

28.5.1988 feierlich eingeweiht

S. Hersbruck

1980 Bahnwärterhaus besichtigt; 1980 oder danach gepachtet u. adaptiert; 1985 erworben

246

Gebiete außerhalb der Ostalpen (Deutschland)

S. Koblenz

Sektionshütte Obervogelsang (Sedlitzer Hütte), 2010

Waltershäuser Hütte

1988 Malepartus-Hütte, zweite Hütte in Oderbrück

1990 Waltershäuser Hütte Trockenberg-Hütte

807 m, D, in Braunlage-Oderbrück im Nationalpark Harz in Niedersachsen aktuell, Mittelgebirgshütte

797 m, D, am Trockenberg bei Waltershausen in Thüringen aktuell, Mittelgebirgshütte

S. Hildesheim

S. Waltershausen-Gotha (davor Betriebssportgemeinschaft

1986–1988 erbaut; 12.8.1988 eingeweiht

Chemie Waltershausen Sektion Wintersport)

1988 Sandkästle

1953 Holzbaracke aufgestellt; 1958 abgebrannt; 1958– 1960 Neubau; 15.10.1960 feierlich eingeweiht; ab 1990 S. Waltershausen-Gotha

D, in Bühl-Sand im Nordschwarzwald in BadenWürttemberg aktuell, Sektionshütte

1991 Bielatal-Hütte

S. Offenburg

1988 erworben 1989 Mainzer Hütte im AV-Haus Franz-Winkler-Heim

D, im Obergeschoß des AV-Hauses in Mainz-Mombach in Rheinland-Pfalz aktuell, Sektionshütte S. Mainz

1987 Franz-Winkler-Heim erworben; 1988/1989 adaptiert (im Obergeschoß Übernachtungsmöglichkeit eingerichtet, die den Namen »Mainzer Hütte« erhält); April 1989 feierlich eingeweiht 1990 Sedlitzer Hütte Sektionshütte Obervogelgesang

380 m, D, in Ottomühle bei Rosenthal-Bielatal in der Sächsischen Schweiz in Sachsen aktuell, Mittelgebirgshütte S. Sächsischer Bergsteigerbund

1956 erbaut; 1991 erworben durch S. Sächsischer Bergsteigerbund (SBB) 1991 Hohnsteiner Hütte Zittau-Hütte Hohnstein

D, in Hohnstein in der Sächsischen Schweiz in Sachsen aktuell, Sektionshütte S. Zittau

1989 erbaut; 28.4.1990 eingeweiht; 1991 S. Zittau neu gegründet (Zittauer Bergsteigergemeinschaft e.V.) 1991 Jonsdorfer Hütte Bergsteiger-Hütte

167 m, D, in Obervogelsang in der Sächsischen Schweiz in Brandenburg aktuell, Mittelgebirgshütte

452 m, D, in Jonsdorf im Zittauer Gebirge in Sachsen aktuell, Mittelgebirgshütte

S. Sedlitzer Bergfreunde

S. Zittau

seit 1983 durch Sedlitzer Bergfreunde genutzt; seit 1990 AV-Sektion

um 1967 eröffnet; 1991 S. Zittau neu gegründet (Zittauer Bergsteigergemeinschaft e.V.); 1999 Grund erworben; 2006/2007 erweitert



Gebiete außerhalb der Ostalpen (Deutschland)

247

Saupsdorfer Hütte

Dessauer Hütte, 2010

1994 ca. Saupsdorfer Hütte SSB-Hütte Saupsdorf

D, bei Steinbach-Hallenberg in Thüringen aktuell, Sektionshütte

285 m, D, in Saupsdorf-Räumicht im Nationalpark Sächsische Schweiz in Sachsen aktuell, Mittelgebirgshütte

1996 drei kleine Hütten (erbaut 1955) gepachtet; 1997/1998 renoviert u. adaptiert

S. Sächsischer Bergsteigerbund

1998 Rudolf-Baumbach-Hütte

1993 Räumichtmühle (1818 erbaut) erworben; 2013 umgebaut; steht unter Denkmalschutz 1994 Hütte Stützerbach Hütte Breiter Grund, Sektionshütte Breiter Grund

790 m, D, im Breiten Grund bei Stützerbach in Thüringen aktuell, Sektionshütte S. Altenburg

1993 gepachtet; 31.12.1994 eingeweiht 1995 Teufels Backofen

D, im Gebiet des Blautals bei Seißen in BadenWürttemberg aktuell, Sektionshütte

S. Inselberg

469 m, D, bei Friedelshausen in Thüringen aktuell, Mittelgebirgshütte S. Meiningen

Mitte 1960er Jahre erbaut als Winterstützpunkt des Straßenbauamtes Meiningen; Juni 1998 gepachtet (Erbpacht) 1999 Dessauer Hütte Papstdorfer Hütte

288 m, D, in Gohrisch-Papstdorf in der Sächsischen Schweiz in Sachsen aktuell, Mittelgebirgshütte S. Bergfreunde Anhalt Dessau u. S. Leipzig

1996–2001 Scheune umgebaut durch S. Bergfreunde Anhalt Dessau u. S. Leipzig; ab 1999 gemeinschaftlich betrieben u. genutzt

S. Neu-Ulm

1993–1995 erbaut; 5.3.1995 eröffnet

1999 Vogtland-Hütte

1998 oder früher Dürener Hütte

748 m, D, an der Bahnlinie im Schönecker Wald bei Schöneck beim Naturpark Vogtland in Sachsen aktuell, Mittelgebirgshütte

350 m, D, in der Burg Nideggen in Nideggen bei Düren in der Eifel in Nordrhein-Westfalen aktuell, Mittelgebirgshütte S. Düren

S. Plauen-Vogtland

um 1900 erbaut; 1997–1999 ehemalige Thomas-MünzerBaude adaptiert

im Pförtnerhaus der Burg eingerichtet 1998 Hütte am Dicken Berg Hütten am Dicken Berg

248

Gebiete außerhalb der Ostalpen (Deutschland)

2000 Basislager Brocken

560 m, D, in Schierke am Fuß des Brockens im Nationalpark Harz in Sachsen-Anhalt

aktuell, Mittelgebirgshütte

aktuell, Sektionshütte

S. Wernigerode

S. Darmstadt-Starkenburg u. S. Offenbach

2000 fertiggestellt

2005 Vereinsgelände erworben; 11.6.2005 Schlüsselübergabe; 1.3.2006 Gelände offiziell eröffnet; 2012–2015 umgebaut

2001 Hochsauerland-Haus

620 m, D, in Heinrichsdorf im Sauerland in NordrheinWestfalen aktuell, Mittelgebirgshütte S. Hochsauerland

2001 erworben; 2002 erneuert 2002 Greizer Erzgebirgs-Hütte

603 m, D, bei Schönheide-Wilzschhaus im Tal der Zwickauer Mulde im Erzgebirge in Thüringen aktuell, Mittelgebirgshütte S. Greiz

2000 ehemaliges Bahnwärterhäuschen erworben u. adaptiert; 29.6.2002 feierlich eingeweiht

2007 Schweppermanns-Burg

420 m, D, in Kastl-Pfaffenhofen in Bayern aktuell, Sektionshütte S. Amberg

2007 mittelalterliche Burganlage erworben durch den Vorsitzenden der S. Amberg 2008 Karl-Stein-Hütte

D, im Gebiet der Weißen Brüche nahe der Elbe zwischen Rathen u. Wehlen am Rand des Nationalparks Sächsische Schweiz in Sachsen aktuell, Mittelgebirgshütte S. Leipzig

2002 Nordpark-Hütte Kletterheim Emscherpark

um 1922/1923 erbaut; 2007 übernommen durch S. Leipzig; 2007/2008 adaptiert; 2008 eröffnet

35 m, D, im Landschaftspark Duisburg in NordrheinWestfalen aktuell, Kletterheim

2011 Edelweiß-Hütte

S. Duisburg

ehemalige Reparaturwerkstatt adaptiert; Ende 2002 in Betrieb genommen (im Stil einer Selbstversorgerhütte betrieben) 2003 Hütte Weidmannsruh Wanderheim Weidmannsruh

732 m, D, bei Floh-Seligenthal im Thüringer Wald in Thüringen aktuell, Mittelgebirgshütte S. Beckum

D, in Weißenohe bei Forchheim in Bayern aktuell, Sektionshütte S. Forchheim OG HTV Edelweiß Weißenohe

2002–2010 erbaut durch HTV Edelweiß Weißenohe; 11.6.2011 offiziell eingeweiht 2012 oder früher Humboldt-Hütte Alexander-von-Humboldt-Hütte

D, bei Königstein in Sachsen aktuell, Sektionshütte S. Alexander von Humboldt

1907 privat erbaut; 2003 erworben 2004 BSV-Hütte Rathen Sektionshütte Rathen

D, beim Elbufer-Radweg bei Rathen in Sachsen aktuell, Sektionshütte S. Bergsportverein Leipzig-Mitte (seit 2004 DAV-Sektion)

1976–1978 erbaut; ab 1978 regelmäßig genutzt; um 1996 erweitert 2006 Heubach-Haus

D, im Vereinsgelände Heubach bei Groß UmstadtHeubach im Odenwald in Hessen



2012 Helenenstein-Hütte

D, am Helenenberg bei Rothenstein-Oelknitz in Thüringen aktuell, Sektionshütte S. Jena

1932 erbaut durch TV Naturfreunde Jena; 6.10.2012 feierlich übernommen durch S. Jena; 2015 erworben 2015 Falkenberg-Haus

482 m, D, am Falkenberg bei Vorra-Artelshofen in der Hersbrucker Schweiz in Bayern aktuell, Sektionshütte

Gebiete außerhalb der Ostalpen (Deutschland)

249

Falkenberg-Haus

S. Erlangen

1926 erbaut durch TV Naturfreunde Nürnberg; 1.1.2015 übernommen durch S. Erlangen Weitere europäische Gebiete außerhalb der Ostalpen »Im Quellgebiet des Flüßchens Andlau, 940 m über dem Meeresspiegel, ist die Hütte ideal gelegen. Im Sommer sind es die herrlichen Wälder der Vogesen, die zu Waldspaziergängen, aber auch zu großen Touren einladen. Im Winter kann man Skiwanderungen unternehmen und auf den Pisten am Champ du Feu sich in Slalom und Abfahrt beweisen. Die Hohwaldhütte ist aber nicht nur Unterkunftsstätte und Ausgangspunkt für sportliche Betätigungen, sie ist zentraler Treffpunkt und damit Kommunikationszentrum der Bergfreunde.« Peter Neuber, in: Deutscher Alpenverein Sektion ­Bergfreunde Saar. Festschrift zur Einweihung der neuen Hohwaldhütte am 1. Juli 1984, 1. 1874 Schneeberg-Hütte, erste Unterkunftshaus/-hütte am Krainer Schneeberg

Slowenien, in der Nova-Kracina-Mulde südöstlich unterhalb der Kuppe des Krainer Schneebergs (Snežnik) in den Dinarischen Alpen (Slowenien) aufgelassen/nicht mehr AV S. Küstenland

18.7.1874 feierlich eröffnet; nach Einrichtung der zweiten Schneeberg-Hütte noch eine Zeit lang als Notunterkunft genutzt

250

Weitere europäische Gebiete außerhalb der Ostalpen

Stefanie-Warte der S. Küstenland am Abgrund über den Grotten von St. Canzian (Škocjan)

1884 Hainberg-Haus

752 m, Tschechien, am Hainberg bei Asch aufgelassen/nicht mehr AV S. Asch

1884 erbaut; 2.8.1884 feierlich eröffnet 1885 Stefanie-Warte

Slowenien, am Abgrund 150 m über dem RudolfsDom der Grotten von St. Canzian/Škocjan bei Divača (Slowenien) aufgelassen/nicht mehr AV S. Küstenland

1885/1886 erbaut; 1886 vollendet (nach Kronprinzessin Erzherzogin Stefanie benannt, die die Warte bereits am 17.9.1885 bestieg); in der Umgebung der benachbarten Grotten wurden weitere (bescheidenere) Warten errichtet

Eröffnung des Tillenberg-Hauses, 1926

Dr.-Franz-Merziger-Hütte, um 1970

1888 Schneeberg-Hütte, zweite Schneeberg-Herberge, Touristen-Herberge in der Leskova Dolina

1931 Skiheim Petzer Skiheim in Petzer-Abrahamshäuser

804 m, Slowenien, in Leskova Dolina am Krainer Schneeberg in den Dinarischen Alpen (Slowenien) aufgelassen/nicht mehr AV

Tschechien, im Ortsteil Abrahamshäuser von Petzer (Pec pod Sněžkou) im Aupatal am Fuß der Schneekoppe im östlichen Riesengebirge (Tschechien) aufgelassen/nicht mehr AV

S. Küstenland

S. Breslau

1888 Touristen-Unterkunft im Erdgeschoß des der Herrschaft Schneeberg eigentümlichen Wohnhauses eingerichtet; 1889 eröffnet

15.12.1931 eröffnet

1926 Tillenberg-Haus

1935 oder früher Keilberg-Hütte Ski- & Wanderheim am Keilberg

900 m, Tschechien, am Tillenberg bei Eger (Tschechien) aufgelassen/nicht mehr AV

970 m, Tschechien, am Nordhang des Keilbergs/Klínovec im Erzgebirge bei Stolzenhain/Háj u Loučné (Tschechien) aufgelassen/nicht mehr AV

S. Eger und Egerland (DAV Eger)

S. Chemnitz

1925/1926 erbaut; 1926 eingeweiht; 1943 zerstört 1928 Bergheim Gottesgab

1943 oder früher Aussichtsturm auf dem Wotsch AV-Aussichtswarte

1020 m, Tschechien, in Gottesgab (Boží Dar) in Böhmen aufgelassen/nicht mehr AV

Slowenien, am Wotsch/Boč bei Pöltschach/Poljčane aufgelassen/nicht mehr AV

S. Karlsbad (DAV Karlsbad)

S. ÖTK

1928 ehemaliges Wandervogelheim erworben durch DAV Karlsbad; 1928/1929 adaptiert; Nov. 1928 eröffnet; 1929 Dachboden ausgebaut; 12./13.10.1929 feierlich eröffnet; 1931 erweitert

1943 ca. Böhmische Hütte Stolzenhain Mittelgebirgshütte Stolzenhain

1928 Blisanenberg-Hütte Privathütte am Blisanenberg, Blisanberg-Sektionshütte

Polen, am Blisanberg an der Haffküste (Elbinger Höhen) bei Dörbeck (Próchnik, Polen) aufgelassen/nicht mehr AV S. Elbing

Tschechien, in Stolzenhain bei Böhmisch Wiesenthal (Loučná pod Klínovcem, Tschechien) aufgelassen/nicht mehr AV S. Chemnitz

1957 Dr.-Franz-Merziger-Hütte Merziger-Hütte, Auberge du Schantzwasen, Vogesen-Hütte

1928 eröffnet 1096 m, Frankreich, am Südostabhang des Tanet in den



Weitere europäische Gebiete außerhalb der Ostalpen

251

Vogesen im Elsass (Frankreich) aufgelassen/nicht mehr AV

Außereuropäische Gebiete

S. AS Saarbrücken

»Das Schutzgebiet [Kiautschou] ist 551 Quadratkilometer gross und hat zur Zeit ausser einer Garnison von 2200 Mann 1225 europäische, 207 japanische und etwa 120000 chinesische Einwohner. […] Von den Bergzügen ist für den Naturfreund der Lauschan bei weitem der wichtigste und interessanteste, nicht nur wegen seiner Höhe und Ausdehnung, sondern weil er die grösste Zahl von landschaftlich schönen Punkten und ausserdem die Möglichkeit zu mehrtägigen Wanderungen bietet. […] Die das Gebirge durchziehenden Bäche sind durchweg mit wüstem Geröll und riesigen Blöcken angefüllt, so dass beim Wandern nur mühsam vorwärts zu kommen ist. […] Das Gebirge ist im wesentlichen nur in der Nähe der reizvoll gelegenen Tempel bewaldet, indessen darf man sich darunter nicht den Baumbestand des Harzes, auch nicht den Schutzwald unserer heimischen Hochgebirge, sondern nur einen dünnen Bestand von Kiefern, der mit der strauchartigen Schantung­eiche durchsprengt ist, vorstellen.« Jahresbericht des Bergvereins Tsingtau. Zweigverein des D. u. Oe. Alpenvereins für 1905, Tsingtau 1906, 3-5.

1948/1949 Ferme Schantzwasen gepachtet; 1950 Umbau abgeschlossen; 27.5.1952 erworben; 1953–1955 abgerissen u. neu errichtet; 6.3.1955 eingeweiht als Dr.Franz-Merziger-Hütte; ab 1957 ASS wieder AV-Sektion; wiederholt erweitert; dann verkauft an privat (DAVVertragshaus) 1963 Hohwald-Hütte Refuge Hohwald

940 m, Frankreich, am Hochfeld am Champ du Feu in der Gemeinde Le Hohwald in den Vogesen im Elsass (Frankreich) aktuell, Mittelgebirgshütte S. Bergfreunde Saar (S. Turnersektion Saar)

1961–1965 erbaut; bereits 1963 eingeweiht; 1.7.1984 nach Erweiterung/Neubau eingeweiht 1975 Tuk-Hut Tukhut

250 m, Belgien, in Sy bei Hamoir in den Ardennen (Belgien) aufgelassen/nicht mehr AV S. Holland (= Nederlandse Bergsport Vereniging)

1975 erbaut durch S. Holland (bis 1996 Sektion des ÖAV), 1980 abgebrannt, 1983 wieder aufgebaut 1984 Lenker-Hütte

1899 Irene-Baude, erste

740 m, China, am Hoffnungspass bei Lauting im Lauschan-Gebirge bei Tsingtau (Qingdao) in der heutigen Provinz Shandong (China) aufgelassen/nicht mehr AV S. Tsingtau

28.3.1899 Grundsteinlegung; 1899 (spätestens im Herbst) in Betrieb; ab Ende 1899 Bergverein Tsingtau AV-Sektion

1600 m, Schweiz, bei Lenk-Pöschenried im Simmertal in den Berner Alpen (Schweiz) aktuell, Sektionshütte

1903 Irene-Baude, zweite Ta tschuan tsy

S. Offenburg

740 m, China, am Hoffnungspass nahe der ersten IreneBaude bei Lauting im Lauschan-Gebirge bei Tsingtau (Qingdao) in der heutigen Provinz Shandong (China) aufgelassen/nicht mehr AV

1984 gemietet 1988 Chavee-Hut Chaveehut

250 m, Belgien, in der Rue de la Chavée in Maillen südöstlich von Namur (Belgien) aktuell, Mittelgebirgshütte S. Flandern (= Vlaamse Bergsportvereniging)

1988 eröffnet

S. Tsingtau

13.7.1902 Grundsteinlegung; 14.3.1903 feierlich eröffnet; 1906 saniert; 1908 Kulihaus erbaut u. Hütte verbessert 1905 oder früher Rasthaus in Teng yau

China, in Teng yau bei Tsingtau (Qingdao) in der heutigen Provinz Shandong (China) aufgelassen/nicht mehr AV S. Tsingtau

1905 oder davor gemietet; Pferde können untergestellt werden (nur Rastplatz, keine Übernachtung); mit

252

Außereuropäische Gebiete

Tourist mit einer Gruppe Einheimischer vor einer Herberge der S. Tsingtau, 1909

1.1.1907 aufgelassen wegen fehlender Notwendigkeit für die Zukunft

von der Mitwelt ruhige Urlaubs- und Erholungstage zu verbringen, vermietet)

1905 oder früher Rasthaus in Tschiu schui

1912 oder früher Unterkunft im Tempel Hua yen

China, in Tschiu schui bei Tsingtau (Qingdao) in der heutigen Provinz Shandong (China) aufgelassen/nicht mehr AV

China, im Lauschan-Gebirge bei Tsingtau im Gebiet in der heutigen Provinz Shandong (China) aufgelassen/nicht mehr AV

S. Tsingtau

S. Tsingtau

1905 oder davor gemietet; Pferde können untergestellt werden (nur Rastplatz, keine Übernachtung); mit 1.1.1907 aufgelassen wegen fehlender Notwendigkeit für die Zukunft

Zimmer im Tempel gemietet u. mit Betten, Decken, Moskitonetzen, Waschgeschirr sowie einigen Tellern ausgestattet

1905 Tempel Waldfrieden

600 m, China, bei Pei tschiu schui miau bei Tsingtau (Qingdao) in der heutigen Provinz Shandong (China) aufgelassen/nicht mehr AV S. Tsingtau

1905 zwei Fremdenräume des Tempels auf 25 Jahre gemietet (mit Übernachtung: an Naturfreunde, die es vorziehen, in möglichster Abgeschlossenheit und doch nicht zu fern



1912 oder früher Unterkunft im Tempel Tai tsching kung

China, im Lauschan (Kiautschou) bei Tsingtau im Gebiet in der heutigen Provinz Shandong (China) aufgelassen/nicht mehr AV S. Tsingtau

Zimmer im Tempel gemietet u. mit Betten, Decken, Moskitonetzen, Waschgeschirr sowie einigen Tellern ausgestattet

Außereuropäische Gebiete

253

1935 Refugio de los Azules Skihütte Los Azules

2300 m, Chile, im Skigebiet Potrero Grande (Chile) aufgelassen/nicht mehr AV Club Alemán Andino – DAV Chile (davor S. Chile – Deutscher Ausflugverein)

1935 erbaut auf ca. 2300 m Seehöhe u. eröffnet durch S. Chile; nun Ruine 1937 Refugio de la Parva Alemana Schutzhütte La Parva, Parva-Hütte Hütte Lo Valdés, um 1935

2200 m, Chile, beim Cerro Parva ca. 50 km von Santiago (Chile) aufgelassen/nicht mehr AV Club Alemán Andino – DAV Chile (davor S. Chile –

1912 oder früher Unterkunft im Tempel Tschi pan schy miau Ming tau kuan

1937 eröffnet durch S. Chile; nun Ruine

China, im Lauschan (Kiautschou) bei Tsingtau im Gebiet in der heutigen Provinz Shandong (China) aufgelassen/nicht mehr AV

1937 Refugio de las Totorillas Skihütte Las Totorillas

S. Tsingtau

Chile, im Skigebiet Potrero Grande (Chile) aufgelassen/nicht mehr AV

Zimmer im Tempel gemietet u. mit Betten, Decken, Moskitonetzen, Waschgeschirr sowie einigen Tellern ausgestattet 1914 Hannover-Haus am Kilimandscharo

1350 m, Tansania, am Fuß des Kilimandscharos in Altmoschi (Tansania) aufgelassen/nicht mehr AV S. Hannover

1913/1914 Errichtung auf ca. 4900 m geplant (auf einem Platz zwischen den beiden Haupterhebungen Kibo und Mawensi); 1914 jedoch tiefer, in Altmoshi errichtet; Einweihung geplant (Dr. W. Arning, als Sektionsvertreter zur Einweihung bereits unterwegs, geriet in Kriegsgefangenschaft); diente wegen Kriegsausbruchs zunächst als Lazarett 1932 Refugio Lo Valdés Hütte Lo Valdés, Valdes-Hütte, Refugio Alemán Lo Valdés, Cabaña El Volcan

1950 m, Chile, am Fuße des Vulkans San José knapp 80 km von Santiago (Chile) aufgelassen/nicht mehr AV Club Alemán Andino – DAV Chile (davor S. Chile – Deutscher Ausflugverein)

1931/1932 erbaut; 1932 feierlich eingeweiht; 1936 erweitert (Schutzhütte, Ferienheim u. Skiheim)

254

Außereuropäische Gebiete

Deutscher Ausflugverein)

Club Alemán Andino – DAV Chile (davor S. Chile – Deutscher Ausflugverein)

Hütte diente ursprünglich den Vaqueros (Kuhhirten) als Quartier; 1936 erworben durch S. Chile; 1936/1937 instand gesetzt u. adaptiert; 1937 geöffnet (auch als Skiheim für die AV-Jugend genutzt); nun Ruine 1940 Dr.-Hans-Kinzl-Hütte

2500 m, Peru, in der Nähe von Matucana in den Peruanischen Anden (Peru) aufgelassen/nicht mehr AV S. Peru

1940 erworben; 1940 eingeweiht (nach dem Geographen u. AV-Funktionär Hans Kinzl benannt)

Abbildungsverzeichnis

Alpenverein Südtirol: 10, 141 li. & re., 147 re., 148, 159 re., 204 li., 206 li. Deutscher Alpenverein, München: 23, 33, 34, 35 re. u., 36, 37 re. o. & u., 39 re., 41, 43, 49, 55, 56, 58 li. & re., 59, 61 li. & re. o., 63 re. u., 65, 66, 69 o. & u., 70, 76 li., 85 li. & re., 123, 132, 136, 143 re., 185 re., 188 li., 218 li., 232, 234–245, 247 li. & re., 248 li. & re., 250 li., 251 re. Österreichischer Alpenverein, OeAV Museum/Archiv: 8, 9, 12, 14 u., 15 re., 17 u., 19, 26, 31, 32 li., 35 re. o. & Mitte, 37 li., 39 li., 40, 45 li. & re., 47 o. & u., 48 li. & re., 50–54 li. & re., 57 re., 61 re. u., 62 li. u. & re., 63 li. & re. o., 64, 67, 71, 72, 74, 75, 76 re., 77, 78 re., 79 re., 81, 82, 87, 88 li., 89, 90, 92, 93, 95 li. & re., 96–98, 100 li. & re., 101–107, 109 o. & u., 110, 111, 113 li. & re., 114 li., 115, 117, 118 li. & re., 119 u., 120, 121, 122 li. & re., 124, 125 u., 126, 128–130, 131 li., 133, 134 li. & re., 137, 138 li. & re., 143 li., 144, 146 li., 147 li., 149–153, 155 re. o. & u., 157, 158, 160–162 li. & re., 164–166, 167 li., 169 li. & re., 171–173 li., re. & u., 175–177 li. & re., 179, 180 li. & re., 182–184, 185 li., 186, 187, 188 re., 189–191 o. & u., 193 li. & re., 194, 195, 197 li. & re., 199 li., re. & u., 200–203, 204 re., 205, 206 re., 207–211, 213–215, 218 re., 220 li. u. & re., 221–225, 228 li. & re., 229, 230, 253, 254. ÖAV Abteilung Hütten, Wege und Kartografie: 84, 99, 108, 216 li. & re. ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv, Public Domain Mark: 14 o., 17 o., 35 li., 131 re., 139, 142, 155 li., 167 re., 168. ÖNB AKON: 62 li. o., 78 li., 79 li., 80, 88 re., 114 re., 119 o., 125 o., 227. Vorarlberger Landesbibliothek. Sammlung Risch-Lau 222446, Creative Commons: 32 re. Jakub Cejpek, Budweis: 140. Volker Dietz, S. Gießen-Oberhessen: 181 re. Heiko Kunath, S. Dresden: 146 re. Anton Lafenthaler, Gastein: 181 li. Sepp Lederer, S. Obergailtal: 220 li. o. Paul Ohnmacht, Innsbruck: 28, 57 li. Julian Wienert, Dresden: 159 li. S. Austria. Festschrift 1932, 40 & 88: 91, 217. S. Günzburg: 18. S. Hannover. Festschrift 1925, 109: 21. S. Küstenland. Festschrift 1892, 237: 250 re. S. Mariazellerland: 112. S. Pforzheim: 135. S. Steyr. Festschrift 1899, 9: 25. Illustrirte Zeitung, Bd. 89 Nr. 2311, Leipzig/Berlin 15.10.1887, 384: 13. Kurbetriebe Oberstdorf, www.oberstdorf.de/alpininfo/huetten/ schutzhuetten/rappenseehuette.html: 27. Moderne Kunst. Illustrierte Zeitschrift, Jg. 15 Heft 22, 1902, 275: 15 li. Holger Neuwirth/Friedrich Bouvier, Ingenieurkunst und Eisenarchitektur, http://bks.tugraz.at/neuweb/webego/eisen/eisen2.html: 196 Albrecht Penck, Friedrich Simony. Leben und Wirken eines Alpenfor-



schers. Ein Beitrag zur Geschichte der Geographie in Österreich, in: Geographische Abhandlungen VI, Heft 1, Wien 1896, Taf. XXI („‚Hôtel Simony‘ Schutzhöhle im Wildkar“): 7. Waldheimat. Monatsschrift für den Böhmerwald 4/1927, 69: 251 li. Vorsatz (Graphik „Gebirgsgruppen Ostalpen“): Werner Beer 2016, Beschriftung Michael Guggenberger 2016. Nachsatz (Graphik „Schutzhütten in Südtirol, Trentino und Belluno“): Florian Trojer 2011, bearbeitet Michael Guggenberger 2016.

Abbildungsverzeichnis

255

Register der Hüttennamen

Aachener Haus 242 Aachener Hütte 139 Aachener Hütte (Kletterheim) 240 Achtal-Hütte, Achental-Hütte 240 Ackerl-Hütte, (Alte) 76, 76* Ackerl-Hütte, (Neue) 76 Adam-Biwak, Toni- 93 Adamek-Hütte 92 Admont, Jugendherberge 101 Admonter Haus 99 Adolf-Hitler-Turm 196 Adolf-Kögler-Haus/-Hütte 115 Adolf-Nossberger-Hütte 171 Adolf-Pichler-Hütte 146 Adolf-Sotier-Haus 55 Adolf-Witzenmann-Haus 145 Adolf-Zoeppritz-Haus 51 Aggenstein-Hütte 36 Agsdorf, Jugendherberge/Agsdorf-Grete-Klinger-Jugendherberge 194 Ahornalm-Hütte/Ahorn-Alm 105 Aiblinger Hütte 70 Aicha, Jugend-Übernachtungsheim 239 Aicha, Kletterheim/Jugend- und Kletterheim Aicha 243, 243* Akademiker-Hütte 183 Akademiker-Hütte (am Wolayersee) 217, 217* Akademiker-Hütte, Ersatz-Hütte für 154 Akademiker-Schihütte 154 Akademiker-Skihütte Saalbach/Akademiker-Hütte 152 Albert-Appel-Haus 98 Albert-Biwak 182 Albert-Link-Hütte 63 Albuch, Hütte am 236 Aldo e Vanni Borletti, Rifugio 203 Aleardo Fronza alle Coronelle, Rifugio 209 Aleksandrov dom 225 Alexander-von-Humboldt-Hütte 249 Alexandrov dom 221 Alfonso Vandelli, Rifugio 208 Alfredo Serristori alla Vertana, Rifugio 202 Ali-lanti-Biwak/Ali-lanti-Jubiläums-Biwak 181, 181* Almbrüder-Hütte 122 Almesbrunnberg, altes Touristenquartier 122 Almesbrunnberg, Touristenheim bzw. Touristenunterkunft 122 Almtaler-Haus 95 Alois-Günther-Haus 199, 199* Alois-Huber-Haus 62 Alp, Alpe 40 Alpel-Haus 50 Alpeltal-Hütte 83 Alpenblume, Berggasthaus 32 Alpenfreunde-Hütte (am Krummbachstein) 115 Alpenhaus (S. Essen) 234 Alpenhof, Haus 44 Alpenraute-Hütte 215

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Register der Hüttennamen

Alpenrose-Hütte 111 Alpenrosen-Hütte/Alpenrose-Hütte 153 Alpensöhne-Hütte 56 Alpkogel-Hütte 199 Alpl, Schiläuferheim 200 Alpl-Haus 50, 50* Alpschwend-Hütte 154 Altes Höfle 39 Altes Wäldele, (Skihütte) 39 Amberger Hütte 143 Ammererhof, AV-Haus 176 Amstettner Hütte, alte 117 Amstettner Hütte, neue 118, 118* Anbauer-Hütte 112 Anderle-Biwak, Uwe- 106 Anger-Hütte/-Alpe, (Skihütte) 39 Anger-Hütte, (Alte) 49, 49* Anger-Hütte, (Neue) 51 Angfeld-Hütte 237 Anhalter Hütte 46 Anich-Hütte 145 Ankel-Alm/Skihütte Ankl-Alm 67, 67* Annaberger Haus/Hütte 119 Anna-Hütte 192 Anna-Schutzhaus 177 Ansbacher Hütte 46 Ansbacher Skihütte 40 Ansbacher-Kletterheim 243 Antermoja-Hütte/Antermojasee-Hütte/Rifugio Antermoia 211 Antonio Locatelli - S. Innerkofler, Rifugio 207 Anton-Karg-Haus 74 Anton-Renk-Hütte 139 Anton-Schosser-Hütte 105 Anton-Zimmermann-Hütte 115 Appel-Haus 98 Araburg-Aussichtsturm 120 Arbesser-Hütte 197 Arborn-Hütte 242 Arnberg-Hütte 245 Arnspitz-Hütte/Arnspitzen-Hütte 51 Arntalalm, Talherberge 165 Arthur-von-Schmid-Haus/Arthur-Schmid-Haus 178 Artweger-Hütte 98 Arzmoos-Alm 65 Aschaffenburger Biwak 159 Aschauer Haus 153 Aschbach-Hütte, größere 55 Aschbach-Hütte, kleinere 55 Aschenbrenner-Hütte, Ludwig- 58 Ascher Hütte 132, 133* ASD-Hütte 232 Aspach-Hütte, (größere) 55 Aspach-Hütte, (kleinere) 55 Asten-Hütte 175

Aste-Reitbichl-Hütte/Aste-Reitbihel-Hütte 57 Au, Hütte/Bergheim Au-Argenzipfel 33 Auenalp-Hütte/Skihütte Auenalpe/Auen-Hütte 40, 40* Augsburger Biwak(schachtel) 49 Augsburger Hütte, erste 46 Augsburger Hütte 46, 47* August-Schuster-Haus 59 Au-Häusl 89 Aulendorfer Hütte 134 Austria-Dörfl 166 Austria-Hütte 92 Azules, Refugio de los/Skihütte Los Azules 254 Babenstuber-Hütte, alte 75 Babenstuber-Hütte, neue 76 Bad Kissinger Hütte 36 Bad Leonfeldner Hütte 230 Badehütte Klosterneuburg (des ÖGV), Badehütte 229 Badener Hütte 161, 162* Badgasteiner Hütte 178 Baier-Alm 55 Baier-Alm/Baieralm-Hütte 54 Balderschwang, Jugendheim 41 Bamberger Haus auf Fedaja 211 Bamberger Hütte (= Tribulaun-Hütte der Naturfreunde) 26, 146 Bamberger Hütte, (Alte) 208 Bamberger Hütte, (Neue) 152 Barbaria-Hütte 211 Bärenbad-Hütte/-Alphütte 74 Bärenbadkogel-Hütte 152 Bärenfleck-Hütte 72 Bärenloch-Hütte 245, 245* Bärenschützklamm-Hütte 200 Bärentaler Jugendherberge 224 Barmen, Vereinsheim der Sektion 234 Barmer Haus/Heim 162 Barmer Hütte, alte 164 Barmer Hütte, (Neue) 164 Bärnbadkogel-Hütte 152 Barth-Hütte, (Hermann-von-) 38 Bartler-Kaser 83 Bauer-Hütte 193 Bauernkamp, (Ski- u. Wanderhütte) 239 Baumbach-Hütte 222 Baumbach-Hütte, Rudolf- 248 Baumgartner-Haus 113 Baumkirchner Hütte 195 Baumoos-Alm 66 Baumoos-Alm 71, 66* Bayer-Alm 55 Bayerländer-Skihütte 69 Bayreuther Hütte 58 Becher-Haus 143, 143* Beck, Bergheim 42 Beimpold-Hütte 76 Beisselsteine, Unterkunftshütte beim sog. 46 Belvedere, Aussichtspavillon 54 Benediktenwand-Hütte 62, 62* Bergamo, Rifugio 208 Berger-Haus, Hans- 76



Berger-Hütte 192 Berger-Hütte, Dr.-Erich- 153 Bergfried, Haus 58 Bergfried-Hütte 181 Bergländer-Heim am Brunnenkopf 59 Bergländer-Heim am Pürschling 59, 58* Bergler-Hütte 90 Bergl-Hütte, erste 202 Bergl-Hütte 203 Bergmoos-Alpe 38 Bergsteiger-Hütte 247 Berliner Hütte 18, 155, 155* Bernadein-Hütte/-Jagdhütte 51 Berndorfer Hütte 120 Bernhard-Fest-Hütte/-Gipfel-Hütte 193 Bernhard-Fest-Hütte, Vorgängerbau der 192 Bernhuber-Hütte 122 Bernkogel-Hütte/Bernkogl-Unterstandshütte 174 Berta-Hütte, (Alte)/Bertha-Hütte 223 Berta-Hütte, zweite bzw. Neue 224 Berta-Hütte, dritte 225 Bertgen-Hütte 82 Bettelwurf-Hütte 53, 53* Bezold-Hütte 78 Biberacher Hütte 44 Bicchiere, Rifugio 143 Bielatal-Hütte 247 Bielefelder Hütte, (Alte) 144 Bielefelder Hütte, (Neue) 147 Biella (alla Croda del Becco), Rifugio 211 Birkach, Alpe bzw. Bergheim 42 Birkhofer-Hütte 54 Birkkar-Hütte 55 Birnbaum im Gasthaus Edelweiß, AV-Heim 214 Birnbaum im Gasthaus Post, AV-Heim/Birnbaumer Wirt 214 Bischofalm, AV-Heim Obere 219 Bischofalm, AV-Heim Untere 219 Biwak-Höhle (südwestl. der Welser Hütte) 99 Blairs Hôtel 14 Blankenstein-Almhütte 68 Blankenstein-Hütte 70 Blässe-Alm 39 Blaueis-Hütte, alte 80 Blaueis-Hütte, Ersatzhütte für alte bzw. Nebenhütte der neuen 84 Blaueis-Hütte, neue 84 Bleckenau-Skihütte 60 Bleckstein-Haus 67 Bleckwand-Hütte 103 Bleiberger Haus/Bleiberg-Haus 213 Bleiburger Hütte 224, 224* Blens, Eifelheim (= Kletterheim Blens) 240 Blens, Eifelheim (= Kölner Eifelhütte) 240 Blens, Kletterheim 240, 240* Blesse, Alpe 39 Blisanenberg-Hütte/Privathütte am Blisanenberg/Blisanberg-Sektionshütte 9, 251 Blöckenau, Skihütte 60 Bochumer Hütte 153 Bockhartsee-Hütte 174

Register der Hüttennamen

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Böckstein, Talherberge 175 Bodenschneid-Haus 70, 71* Boe-Hütte/Rifugio Boe 208 Bohemia-Hütte 186 Böhmische Hütte Stolzenhain 251 Bolzano, Rifugio 207 Bonner Hütte, (Alte) 165 Bonner Hütte, Neue 194 Bonn-Matreier Hütte 163 Bootshaus I (=Paddlerheim Wien-Nußdorf ) 229 Bootshaus II (= Marchhart-Bootshaus) 229 Boots-Hütte (in Landsberg) 245 Borletti, Rifugio Aldo e Vanni 203 Böseck-Hütte 175 Bosruck-Hütte/Skihütte Bosruckalpe 101 Brandenburger Haus 10, 138, 138* Brandstetterkogel-Hütte 226 Bräualm-Hütte 87 Bräuhaus, Touristenunterkunft im alten 92 Bräu-Kaser 87 Braunauer Hütte 104 Braunberg-Hütte 228, 228* Brauneck-Alm/-Alpe 65 Brauneck-Gipfelhaus/-Gedächtnis-Hütte/-Hütte 68 Brauneck-Skihütte, (erste) 68 Brauneck-Skihütte, (zweite) 68 Braunschweiger Hütte 136 Breitenkopf-Hütte 52, 52* Breiter Grund, Hütte bzw. Sektionshütte 248 Breitlahn-Hütte/Breitlahnalm-Hütte 185 Breitofner Jugendherberge 197 Bremer Haus 206 Bremer Hütte 144 Brendl-Hütte 196 Brennauer-Haus, Dr.-Thomas- 154 Breslauer Hütte 136, 136* Bressanone, Rifugio 157 Brettstein-Hütte 182 Brezina-Haus, Sepp- 127 Brixen im Thale, Berg- u. Skiheim 154 Brixener Haus 154 Brixner Hütte, alte/Brixener Hütte, alte 157 Brixner Hütte, neue 158 Brocken, Basislager 248 Bruchhauser Hütte/Bruchhausener Hütte 246 Bruchholz-Hütte 232 Brucker Hütte 189 Brucker Skihütte 170 Brunecker Haus am Kronplatz 212 Brunn, Hütte in 94 Brunn-Alm 112 Brunnalm-Hütte/Jagdhütte auf der Brunnalm 94 Brunnenkogel-Haus 145 Brunnenkopf-Hütte/-Häuser 59 Brunnenkopf-Hütte, Untere 59 Brünner Hütte 92 Brünnstein-Haus 62 Brunnstein-Hütte 56 Brunntal-Hütte 49

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Register der Hüttennamen

BSV-Hütte Rathen 249 Bubenreuther Hütte 172 Bubenreuther Hütte, Neue 154 Buchberg-Hütte 126 Buchholzer-Haus/-Hütte 192 Buchstein-Haus/-Hütte 102 Bühl-Alm, (Skihütte) 41, 41* Bühler-Hütte, Ossi- 241 Burg Hohenzollern, Jugendherberge 233 Burgberg, Jugendbildungsstätte 43 Bürger-Alm, (Skihütte) 107 Bürgeralm-Hütte 119 Burgerhof-Warte 120 Buschberg-Hütte 228, 228* Busch-Hütte, Martin- 140 C.-v.-Stahl-Haus 80 Calciati al Tribulaun, Rifugio Cesare 143 Campaccio, Rifugio Chiusa al 148 Canali-Hütte 209, 209* Canin-Hütte 222 Canisfluh-Hütte 32 Canziani, Rifugio Umberto 203 Cap. d’Annunzio 157 Carl-Hermann-Notunterkunft 198 Carl-Lechner-Haus 199 Carlsbader Hütte, erste 136 Carl-Semler-Hütte 230 Carl-von-Stahl-Haus 80 Casseler Hütte 164 Cavazza al Pisciadù, Rifugio Franco 210 Celler Hütte 181 Cervino, Rifugio 148 Cesare Calciati al Tribulaun, Rifugio 143 Chavee-Hut 252 Chemnitzer Hütte, (Alte) 155, 155* Chemnitzer Hütte, (Neue) 138 Chiusa al Campaccio, Rifugio 148 Christomannos-Haus 211 Ciampiedie-Hütte/-Haus/Rifugio Ciampiedie 211 Cima libera, Rifugio 144 Cisles, Rifugio Firenze in 208 Città di Milano, Rifugio 202 Clara-Hütte 160, 160* Coburger Hütte 51 Cojzova koca 225 Colle Tasca, Rifugio Verona al 138 Comperdell, Skihütte auf (S. ÖTK) 133 Comperdell-Hütte (= Kölner Haus) 133 Compton-Hütte, (E.-T.-) 215 Contrin-Haus/Rifugio Contrin 209 Corno di Fana, Rifugio 165 Corno di Plaies, Rifugio 203 Coronelle, Rifugio Aleardo Fronza alle 209 Corsi, Rifugio Nino 202 Corsi-Hütte/Rifugio Guido Corsi 222 Cremona alla Stua, Rifugio 142 Croda da Lago, Rifugio 211 Croda del Becco, Rifugio Biella alla 211 Dachsteinblick 93

Dachsteinsüdwand-Hütte 93 Dachsteinwarte-Hütte 93 Daimer-Hütte 156 Damberg-Warte, erste u. zweite 24, 25, 25*, 104 Damböck-Haus 113, 113* Dante alla Stua, Rifugio 142 Danziger Hütte 18 Darmstädter Hütte 133 Defregger-Haus 163 Demmerkogel-Warte 196 Deschmann-Haus/-Hütte 222 Dessauer Hütte 248, 248* Deutsch-Wagramer Hütte 126 Diaz, Rifugio Maresciallo Armando 136 Dibaita, Schutzhütte 212 Dicken Berg, Hütte bzw. Hütten am 248 Dienten-Hütte/Dientener Hütte/Unterkunftshaus am Dientensteig 80 Diessener Hütte 60 Dipl.-Ing.-M.-Marchhart-Bootshaus 229 Dipl.-Ing.-Rudolf-Wismeyer-Haus 187 Dirnbacher-Hütte, (Wolfgang-) 116 Dittes-Hütte 45 Dittes-Hütte, Wirtschaftsgebäude zur 45 Dobratsch-Gipfelhaus/Touristenhaus am Dobratsch 213, 213* Dobratsch-Häuser 213 Döllacher Jugendheim 170 Dominicus-Hütte 156 Don Bosco, Haus 33 Donaulände, AV-Haus 127 Donauland-Hütte/Jugendherberge Donauland 108 Donau-Warte 226 Dortmunder Hütte 146 Dortmunder Sauerland-Hütte 244 Dortmunder Sauerland-Hütte, neue 246 Douglass-Hütte/Douglaß-Hütte, alte 15*, 128, 128* Douglass-Hütte, neue 130 Dr.-Erich-Berger-Hütte 153 Dr.-F.-Hernaus-Stöckl 175 Dr.-Franz-Merziger-Hütte 251, 251* Dr.-Hans-Kinzl-Hütte 21, 254 Dr.-Hans-Kloepfer-Jugendherberge, alte 198 Dr.-Hans-Kloepfer-Jugendherberge 198 Dr.-Hans-Widder-Jugendherberge Großfragant 175 Dr.-Heinrich-Hackel-Hütte 89, 89* Dr.-Hernaus-Stöckl 175 Dr.-Josef-Mehrl-Hütte 191 Dr.-Josef-Mehrl-Hütte 193 Dr.-Obersteiner-Biwakschachtel 93 Dr.-Otto-Koren-Hütte 198 Dr.-Otto-Schutovits-Haus 110 Dr.-Rudolf-Weißgerber-Biwak 176 Dr.-Rudolf-Weißgerber-Hütte/-Schutzhütte 175 Dr.-Steinwender-Hütte 220 Dr.-Thomas-Brennauer-Haus 154 Dr.-Widder-Jugendherberge 175, 175* Dr.-Wittig-Hütte 231 Dreischuster-Hütte 212 Drei-Zinnen-Hütte 19*, 207, 207*



Dresdner Hütte, (Alte) 141, 142* Dresdner Hütte, (Neue) 27, 142 Duffner, Skiunterkunft im Berggasthof 69 Duisburger Eifelhütte 244 Duisburger Hütte 174 Dümler-Hütte 97, 97* Durchamer Alm, Skihütte 66 Dürener Hütte 248 Durhamer Alm 66 Dürrenstein-Hütte/Dürrnstein-Hütte 117 Düsselbacher Hütte 246 Düsseldorfer Eifelhütte 240, 241* Düsseldorfer Hütte 202, 203* Dux, Rifugio 202 E.-T.-Compton-Hütte 215 Ebinger Haus 239 Ebner Alm, Turistenunterkunft 139 Ebneralp-Hütte/Holzhütte auf der Ebner Alm 139 Eckbauer-Hütte 116 Eckbert-Hütte 81 Ecker-Alm 78 Edel-Hütte, (Karl-von-) 156 Edelraute-Hütte, (Alte)/Edelraut-Hütte 157 Edelraute-Hütte, (Neue) 187, 187* Edelsberg, Unterstandshütte auf dem/Edelsberg-Pavillon 35 Edelweißer-Hütte 91 Edelweiß-Haus 48 Edelweiss-Haus Königsleiten 154 Edelweiß-Hütte 238 Edelweiß-Hütte 249 Edelweiß-Hütte (= Sektionshütte Krippen) 232 Edelweiß-Hütte (=Bürgeralm-Hütte) 119 Edelweiß-Hütte (=Malberg-Hütte) 234, 234* Edelweiss-Hütte am Schneeberg 116 Edmund-Graf-Hütte 134 Edmund-Probst-Haus 36 Edries-Hütte 239 Eduard-Pichl-Hütte 217 Egerer Hütte 211 Egerland, Haus 246 Egerland-Hütte 88 Eggenalm-Haus 87 Eggerberg, Unterkunftshütte 165 Egghof-Kaser 147, 147* Egloffsteiner Hütte 241 Ehrenbach-Alm 152 Eibenstock-Hütte 86 Eibiswalder Hütte 196 Eichelwang, Jugendherberge 76 Eichert-Hütte 122 Eierhauck-Hütte/Skihütte am Eierhauck 232 Eifelheim „Zu den Felsen“ 245 Eifelheim Blens (= Kletterheim Blens) 240 Eifelheim Blens (= Kölner Eifelhütte) 240 Eifelheim, Krefelder 240 Eifelhütte, Düsseldorfer 240, 241* Eifelhütte, Koblenzer 243 Eifelhütte, Kölner 240 Eifelhütte, Mülheimer 244, 244*

Register der Hüttennamen

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Einacher Hütte/Einach-Hütte 184 Eisbruggjoch-Hütte 157 Eisensteinhöhle-Haus 123 Eisenstein-Hütte 119 Eisernen Tor, Aussichtsturm am 124 Eisernes-Tor-Schutzhaus 124 Eisjöchl-Hütte 137 Eiskar-Biwak/-Hütte/-Hüttl 220, 220* El Volcan, Cabaña 254 Elbe, Hütte an der 233 Elberfelder Hütte 171 Elberfelder Sauerland-Hütte 239, 239* Elend-Hütte 178 Elisabeth-Schutzhaus, Kaiserin- 143 Elisabeth-Warte, (Kaiserin-) 226 Ellmauer Haltspitze, Unterstandshütte auf der 75 Elmgruben-Hütte/Elm-Jagdhaus 94 Elmo, Rifugio 217 Elschesattel, Schutzhaus am 178 Emil-Klöden-Hütte 236 Emil-Stöhr-Hütte 195 Emscherpark, Kletterheim 249 Engeratsgund-Alm 42 Englitztal-Almhütte 189 Englitztal-Hütte, alte 189 Englitztal-Hütte, neue 189, 189* Ennstaler-Hütte 100, 100* Enzian-Alm/-Almhütte (am Weiherberg), erste 237 Enzian-Alm (am Weiherberg), zweite 240 Enzian-Alm (im Martelltal) 204 Enzian-Hütte am Kieneck 120, 120* Enzian-Hütte (an der Rumer Spitze) 56 Enzian-Hütte (in der Fränkischen Schweiz) 240 Enzian-Hütte (in der Rhön) 240, 240* Enzinger-Schutzhaus, Johann- 126 Erfurter Hütte 57, 57* Erich-Hütte 80, 81* Erich-Kürsten-Hütte 9, 246 Erich-Sulke-Hütte 28, 154 Erika-Alm 237 Erinnerungs-Hütte 52 Erjavceva koca 222 Erlanger Hütte 139 Ernst-Rieger-Hütte 132 Ernst-Seidel-Haus/-Talherberge 93 Erwin Knoch, Jugendheim 198 Erzgebirgs-Hütte, Greizer 249 Erzherzog-Franz-Ferdinand-Warte 227 Erzherzogin-Marie-Valerie-Haus 173 Erzherzog-Johann-Hütte 26, 170 Erzherzog-Johann-Warte 119 Erzherzog-Karl-Franz-Josef-Haus 144 Erzherzog-Otto-Schutzhaus 113, 113* Erzherzog-Rainer-Hütte 11, 12, 167 Esebeck-Hütte 191, 191* Eselschuster-Hütte/Eslschuster-Hütte 98 Essener Hütte, (Alte) 137 Essener Hütte, erste Neue 163 Essener Hütte, zweite Neue 163

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Register der Hüttennamen

Essener und Rostocker Hütte/Essen-Rostocker Hütte 162 Esterberg-Alm 64, 65 Ettels-Hütte 230 Eugen-Oertel-Hütte 69 Fahrenberg-Pavillon 61 Fahrenboden 118 Falbersbach-Hütte 112, 112* Falkenberg-Haus 249, 250* Falken-Hütte 55, 55* Falkensteiner-Hütte 127 Falkert-Schutzhaus 193 Faltes-Hütte 236 Farnboden-Hütte/-Skihütte 118 Farrenberg-Pavillon 61 Fauro, Rifugio Ruggero Timeus 222 Feggen-Kaser 84 Feichtau-Hütte 105, 105* Feichten-Alm 86 Feldkircher Haus/Hütte 130 Feldner-Hütte 176, 177* Feldseescharte, Biwakschachtel auf der 176 Felfer-Hütte 190 Felix-Bacher-Hütte 201 Felsberg-Hütte 239 Ferdinand-Fleischer-Biwakschachtel 108, 108* Ferdinand-Fleischer-Hütte 107 Ferdinand-Warte, (Erzherzog-Franz-) 227 Feuchtau-Hütte 105 Feuchten-Alm 86 Feuchter-Hütte 97 Feuchtwanger Hütte 159 Feuerkogel, AV-Haus bzw. AV-Ferienheim am 103 Feuerstein-Hütte 143 Fidelitas-Hütte 136 Fiderepass-Hütte 41 Filmoor-Standschützen-Hütte 220 Findenegg-Hütte 222 Finstermünz-Alm (erste Hütte) 68 Finstermünz-Alm (zweite Hütte) 68 Finstermünz-Alm/Kleine Finstermünz-Almhütte 66 Finstermünz-Almhütte, Große 72 Firenze in Cisles, Rifugio 208 Firstalm, Untere 67 First-Hütte 33 Fischer-Hütte 12, 113, 114* Fischer-Hütte, Franz- (= Oberreintal-Hütte) 52 Fischer-Hütte, alte Franz-/ (alte) Fischer-Hütte am Zauner See 182 Fischer-Hütte, neue Franz- 184 Flaggerscharten-Hütte 148 Flattach, Tal- u. Jugendgerberge 175 Flattnitz, Jugendherberge 193 Fleischer-Biwak, (Ferdinand-) 108 Fleischer-Hütte, (Ferdinand-) 107 Fohnsdorfer Hütte 190 Fölzalm-Hütte 107 Forcella di Neves, Rifugio Giov. Porro alla 155 Forcella Val Fredda, Rifugio 164 Forcella Vallaga, Rifugio 148 Forcher-Mayr-Hütte, Hanns- 165

Forchheimer Biwak bzw. Biwakschachtel 140 Forstamts-Hütte 52 Fotschertal-Jugendherberge 146 Fozeben-Skihütte 122 Fraganter Hütte, alte 174 Fraganter Jugendherberge, erste 175 Fraganter Jugendherberge, zweite 175 Fraganter Schutzhaus/Neue Fraganter Hütte 176 Franco Cavazza al Pisciadù, Rifugio 210 Fränkischen Schweiz, Hütte in der 237 Franz Kostner al Vallon, Rifugio/Franz-Kostner-Hütte 212 Franz-Eduard-Matras-Haus 82 Franz-Eduard-Matras-Warte 125 Franz-Fischer-Hütte (= Oberreintal-Hütte) 52 Franz-Fischer-Hütte, alte 182 Franz-Fischer-Hütte, neue 184 Franziska-Warte 121 Franz-Josef-Schutzhaus, Kaiser- 150 Franz-Josef-Warte, (Kaiser-) 227 Franz-Josef-Warte, Kaiser- 125 Franz-Karl-Warte 119, 119* Franz-Krebs-Schutzhaus 125 Französach-Alm 166 Franz-Ritzengruber-Hütte 119 Franz-Schlüter-Hütte 209 Franz-Senn-Hütte 141 Franz-Winkler-Heim 247 Frassen-Hütte/-Haus 45 Frauenalpen-Gipfel-Hütte/Frauenalpe- bzw. Frauenalm-Gipfel-Hütte 192 Frederick-Simms-Hütte/Frederic-Richard-Simms-Hütte 46 Freiburger Hütte, (Alte) 44, 45* Freiburger Hütte, (Neue) 44 Freiburger Hütte, Jugend- u. Winterheim bei der 45 Freien Deutschen Jugend, Heim der 27, 231 Freilassinger Hütte 91 Freilassinger Skihütte 90 Freisinger Hütte am Setzberg/Freising-Hütte 72 Freisinger Hütte im Längental 72 Freschen-Haus/-Hütte 31 Frido-Kordon-Hütte 181 Friedl-Mutschlechner-Haus 165 Friedrich-August-Warte, König- 162 Friedrich-Schlott-Hütte 27, 231 Friedrichshafener Hütte/Friedrichshafner Hütte 133 Friedrichshafner Skihütte/Hüttchen 32 Friedrichshorst 234 Friesenberg-Haus 158 Frischmann-Hütte 139 Fritz-Hasenschwanz-Hütte 237 Fritz-Hintermayr-Hütte 154 Fritz-Pflaum-Hütte 75, 75* Fritz-Putz-Hütte 60 Fronza alle Coronelle, Rifugio Aleardo 209 Funtensee, Forstdiensthütte nahe dem 77 Funtensee-Haus, (neues) 80 Funtensee-Hütte, erste bzw. alte 77 Funtensee-Hütte, zweite/altes Funtensee-Haus 79, 79* Fürstenstand 196



Fürst-Hütte, Karl- 166 Fürther Hütte bei Streitberg 237 Fürther Hütte, (Alte) 164 Fürther Hütte, (Neue) 163 Furtschagl-Haus 156 Furx-Haus/Alpe Furx 32 Füssener Hütte 42 Gaalerhöh/Gaalerhöhe-Haus 190 Gaberl, AV-Haus/Gaberl-Haus 194 Gablonzer Hütte 93 Gaisberg-Hütte/Bergsteigerheim bzw. Wintersport-Hütte am Gaisberg 124 Gamper-Hütte, (Obere) 178 Gamsecker-Hütte 115 Gams-Hütte 158, 158* Gamskarkogel-Hütte 178 Gamsscharte, Unterstand in der 159 Gänsebichljoch-Hütte 164 Garfreschen-Hütte 132 Garnitzen-Hütte/Garnitzenklamm-Hütte/-Unterstandshütte 220 Gasseldorf-Wanderheim 244 Gaston-Lippitt-Hütte 200 Gaudeamus-Hütte, (Alte) 74 Gaudeamus-Hütte, neue 75 Gauen-Hütte 130 Gauermann-Hütte 121 Gaugen, Skihütte am 177 Gebirgsvereins-Haus auf der Hinteralm 111 Gedächtnis-Hütte 241 Geier-Hütte 97 Geiger-Hütte 192 Geisingberg-Skihütte 236, 236* Geisler-Hütte 208 Geislinger Hütte 236 Geitner-Haus, (Kaspar-) 121 Gemeindealpe, Schutzhaus auf der 118 Genova alle Odle, Rifugio 209 Georg-Orth-Hütte 128 Gepatsch-Haus 135 Geraer Hütte 156 Gerbers-Hütte, (Hugo-) 177 Gerlitzen-Hütte 192 Gernot-Röhr-Biwak 172 Gernrauhkopf, Proviant-Hütte unterm 79 Gerstbrein-Hütte 112 Gfallwand-Hütte 136 Gfieder-Warte 121 Gießener Hütte, alte 30, 179 Gießener Hütte, (Neue) 30, 181, 181* Giglachsee-Hütte 184 Giogo Lungo, Rifugio 161 Giov. Porro alla forcella di Neves, Rifugio 155 Gisela-Haus/Unterkunftshütte in der Gisela-Warte 25, 227 Gisela-Warte 10, 25, 226, 227* Giuseppe Sillani, Rifugio 221 Gleinalm-Haus/Gleinalpen-Haus 195 Gleiwitzer Hütte 169 Glockenkarkopf, Hütte auf dem 157 Glockner-Biwak 170

Register der Hüttennamen

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Glockner-Haus, (Alpincenter) 28, 168, 168* Glockner-Hütte 13, 24, 167 Glockner-Warte 165 Gloggnitzer Hütte 113 Glorer Hütte 169 Glösen-Hütte/Glössen-Hütte 189 Glungezer-Hütte 150, 150* Gmunden, Talherberge 106 Gmundener Hütte 105 Gmünder Hütte 178 Gmundner Hütte 105 Gobel-Warte 227 Gofer-Hütte 101 Goiserer Hütte 103 Goldeck-Hütte/Goldegg-Hütte 214 Golica-Hütte/Spodnja Koca na Golici 19, 223 Goller-Hütte 190 Golling, Jugendherberge 80 Golling, Tal- u. Jugendherberge 83 Golling-Hütte 186 Golmitzen, AV-Talherberge 174 Göppinger Hütte 45, 45* Göring-Haus, Hermann- 140 Görlitzen-Hütte 192 Gössenberg, Bergsteigerheim 185, 185* Gössnitzkopf-Biwak 172, 172* Gottesgab, Bergheim 251 Gowilalm-Hütte 100 Grabneralm-Haus/Grabner-Alm 102 Grabs-Bergheim 130 Gradensee-Hütte 171 Grafenbergalm-Hütte 70 Graf-Hütte, (Edmund-) 134 Graf-Meran-Haus 110, 110* Gran Pilastro, Rifugio 159 Grasalm-Hütte/Schutzhütte Grashüttenalm 94 Grasleiten-Hütte/Unterkunftshütte im Grasleitenthal 208 Grat-Hütterl (= Höllentalgrat-Hütte) 51 Gratlspitz-Hütte 151 Graz, Ferialherberge 195 Grazer Akademiker-Hütte 98 Grazer Hütte 184 Grebenzen-Schutzhaus/-Hütte 192 Greifenburg, Talherberge (S. Steinnelke) 177 Greifenburg, Talherberge (S. Kärntner Oberland) 177 Greifensteine, Kletterheim/Hütte an den Greifensteinen 234 Greisinger Hochwald, Hütte im 242 Greizer Erzgebirgs-Hütte 249 Greizer Hütte 156 Grenzland-Herberge 198 Grete-Klinger-Heim 102 Grete-Klinger-Jugendherberge, Agsdorf- 194 Gries-Alm 82 Griesenerkar-Hütte 75 Griesscharte-Biwak 158 Gritsch-Haus, Hermann- 148 Grobgestein-Hütte 91 Grobgstein-Hütte 8, 91, 91* Grohmann-Hütte 142

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Register der Hüttennamen

Großherzog-Adolf-Haus 55 Groß-Hütte, Gustl- 239, 239* Grössingeralm-Hütte 100 Großtiefental-Alm 64, 64* Gruberscharten-Biwak/ÖGV-Biwakschachtel in der Gruberscharte 170 Grünanger-Hütte 197, 197* Grünau, Jugendherberge 96 Grünbacher-Almhütte 80 Grünberg-Hütte 105 Grünberg-Hütte 158 Grünberg-Warte 105 Grünburger Hütte 105 Gründ-Hütte 68, 69* Grünsee-Alm 66 Grünsee-Hütte 167 Grünsee-Hütte 203 Grüntalkogel-Hütte 120 Grünten-Haus 40 Grünten-Pavillon 36 Grutten-Hütte 75 Gsengalm-Hütte 91, 90* Gubener Hütte 145 Guben-Schweinfurter Hütte 145 Guffert-Hütte 58 Guggen-Alm , (Skihütte) 68 Guido Corsi, Rifugio 222 Guido-Lammer-Biwak 140 Gumbertsberger-Hütte 87 Gumpertsberger-Hütte 87 Günther-Haus, Alois- 199, 199* Günther-Messner-Biwakschachtel 158 Günzburger Hütte 18, 18* Gunzesried, erstes Talheim 42 Gunzesried, zweites Talheim 43 Gussenbauer-Hütte 16, 174 Gustav-Jäger-Warte 126 Gustl-Groß-Hütte 239, 239* Guttenberg-Haus 92 Gwechenberg-Hütte/-Alm 90 Habach-Hütte 161 Habsburg-Haus 114 Habsburg-Warte 124 Hackel-Hütte, Dr.-Heinrich- 89, 89* Häderle 43 Hafeichtalm-Skihütte/Hafeicht-Hütte 183 Hagener Hütte 174 Hagener Hütte am Ettelsberg 230 Hagentaler-Hütte 126 Hagerer-Hütte 95 Hagspiel/Hagspieler Bauernhaus 38 Hahnhof-Hütte 195 Hainberg-Haus 250 Haindlkar-Hütte, (Erste) 100 Haindlkar-Hütte, (Alte) 100 Haindlkar-Hütte, (Neue) 102 Hainfelder Hütte 121 Haldensee-Haus 43, 43* Halleranger-Haus, altes 53, 54*

Halleranger-Haus 55 Halleranger-Selbstversorgerhütte 57 Haller-Haus/-Schutzhaus 200 Halle‘sche Hütte 203 Hallstatt, Tal- und Jugendherberge 93 Halter-Hütte 118 Haltspitz-Hütte 75 Hamburger Skihütte/Skiheim 176, 176* Hammer, DAV-Haus bzw. Hütte/Hammer-Hütte 73 Hanauer Hütte 46 Hannover-Haus, altes 178, 179* Hannover-Haus, neues 182 Hannover-Haus (am Kilimandscharo) 254 Hannover-Hütte, alte/Alte Hannover‘sche Hütte/(erstes) HannoverHaus 178, 179* Hannover-Hütte, (Neue)/neue Hannover‘sche Hütte 179, 179* Hanns-Forcher-Mayr-Hütte 165 Hann-Warte 224 Hans-Berger-Haus 76 Hanselberg-Hütte/Hanslberg-Hütte/Jugendherberge Hanslberg 232 Hans-Mertel-Hütte 55 Hans-Nemecek-Hütte 127 Hans-Nemecek-Hütte/-Diensthütte 116 Hans-Prosl-Haus 195 Hans-Putschky-Haus 241 Hans-Wödl-Hütte 186, 186* Harlosanger-Hütte 152 Harpprecht-Haus, (Theodor-) 234, 235* Harpprecht-Haus, Theodor- 161 Harreis-Hütte 234 Hartlesanger-Hütte 152 Haselstaude, Hütte bzw. Schi- u. Wanderhütte an der 233 Hasenschwanz-Hütte, Fritz- 237 Hauereck-Haus 198 Hauereck-Hütte 200 Hauersee-Hütte/-Notunterkunft/Unterkunft am Hauersee 139 Haunleiten, Oberländerhof 73 Häuselalm-Hütte 107 Hausen, erstes Kletterheim in 233 Hausen, Kletterheim Burg 234 Hausen, Kletterhütte (=Ebinger Haus) 239 Hausen bzw. Abenden (Notquartiere), Kletterheime in 235 Hausersberg, Skihütte 42 Haushamer Alm, (Skihütte) 69 Häuslalm-Hütte 107 Häusl-Hütte 168 Hausstatt-Alm 62 Hechenblaikener-Hof/Unterkunft Hechenblaiken/HechenbleickenHaus 153 Hechleit-Alm 74 Hegerberg-Hütte 126 Heidelberger Hütte 131, 131* Heidenheimer Hütte 241 Heilbronner Hütte, (Alte) 138 Heilbronner Hütte, (Neue) 134 Heiligenbluter Heim/AV-Talherberge Heiligenblut 174 Heimgarten-Hütte/-Hüttchen/Hütte am Heimgarten 60 Heinrich-Hueter-Hütte 129 Heinrich-Kiener-Haus 88



Heinrich-Schwaiger-Haus 169 Heinz-Janello-Hütte/Wanderquartier Heinz Janello 232 Heiterwand-Hütte 46 Heldendank-Hütte 110 Helenenstein-Hütte 249 Helfenberger Hütte 230, 230* Helm-Hütte 25, 217 Hemmersuppen-Alm 86 Hemmerwald-Alm 147 Henaralm-Haus/Gebirgsvereins-Haus auf der Henaralpe 98 Hermann-Findenegg-Hütte 222 Hermann-Göring-Haus 140 Hermann-Gritsch-Haus 148 Hermann-Notunterkunft, Carl- 198 Hermann-Rudolf-Hütte 123, 123* Hermannskogel-Warte 124 Hermann-von-Barth-Hütte 38 Hernaus-Stöckl, (Dr.-F.-) 175 Herrgottschnitzer-Haus/-Hütte 123 Herrgottschnitzer-Hütte 200 Hersbrucker Hütte 246 Hersfelder Hütte 145 Herzer-Hütte 107 Herzogstand-Häuser/-Haus 61 Herzogstand-Pavillon 25, 61, 61* Hesselberg-Hütte/Schutzhütte Hesselberg 246 Heß-Hütte 101 Heubach-Haus 249 Heutal-Hütte/Skihütte im Heutale 86 Hexenhöhle, Schutzhütte 211 Hexenseehütte 133 Hildesheimer Hütte 143, 144* Himmelreich-Haus 234 Hindelang, Jugendbildungsstätte 44 Hinteralm, Gebirgsvereins-Haus auf der 111 Hinteralm, Waldfreunde-Skihütte auf der 112 Hinteralm-Haus/-Hütte/AV-Haus Hinteralm (= Wiener-LehrerHütte) 109 Hinteralm-Hütte (= Donauland-Hütte) 108 Hinteralm-Hütte (= Peter-Moser-Hütte) 111, 109* Hinteralm-Hütte (des ÖGV, erste) 110 Hinteralm-Hütte (des ÖGV, zweite) 110 Hinteralm-Hütte (des ÖGV, dritte) 111 Hinteralm-Hütte (des ÖGV, vierte) 111 Hinterbärenbad-Alm 75 Hinterbärenbad-Hütte/Unterkunftshütte Hinterbärenbad 74 Hinterbärenbad-Hütte, (Neue) 74 Hinterberger-Hütte, (Viktor-) 220 Hinteregger-Hütte/Hintereggeralm-Hütte 95 Hinterkaiserfelden-Almhütte/-Alm 74 Hintermayr-Hütte, Fritz- 154 Hinterreute, Berghaus 44 Hipfel-Hütte 197 Hirschbichl, AV-Talherberge 81 Hirschbichl, Bergheim/Hirschbichl-Herberge/Hirschbühel, Unterkunftshaus 82 Hirschegger Hütte/Skihütte 195 Hirschensteiner Hütte 237 Hirtenberg-Hütte 237

Register der Hüttennamen

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Hirzegger-Hütte 96 Hirzer-Hütte 148 Hitler-Turm, Adolf- 196 Hochalm-Haus 54 Hochalm-Hütte 51 Hochälpele-Hütte 31 Hocharn, Biwakschachtel am 176 Hochberg-Hütte 32 Hochberneck-Skihütte 118 Hochdirn-Hütte 105 Hocheck-Hütte 79 Hocheder-Hütte 143 Hochfeiler-Hütte 159 Hochferner-Biwak 158 Hochgall-Hütte 164 Hochgang-Haus 20, 140 Hochgränten-Hütte 219 Hochgrat, Unterstandshütte am 36, 36* Hochgründeck-Haus/Hochgrindeck-Haus 88, 88* Hochhaide-Hütte/Hochheide-Hütte 187 Hochjoch-Hospiz, (Altes) 137, 137* Hochjoch-Hospiz, (Neues) 139 Hochjoch-Hütte 203 Hochkar-Schutzhaus/Hochkar-Haus 117 Hochkogel-Hütte 154 Hochkönig-Haus/Unterstandshäuschen am Hochkönig 82 Hochkopf-Hütte 73 Hochkreuz-Hütte 177 Hochland-Hütte 54 Hochlecken-Haus 103, 103* Hochlienz, Sporthotel 172 Hochmölbing-Hütte 97 Hochreichart-Schutzhaus/-Hütte 190 Hochries, Skihütte in der 87 Hochries-Hütte, alte/Hochries-Skihütte/Hochriß-Gipfelhütte 85 Hochries-Hütte, neue/Hochries-Haus 87 Hochries-Seitenalm 85 Hochrindl-Hütte/Hochrindler Jugendherberge 192, 193* Hochsauerland-Haus 249 Hochschober-Hütte 171, 171* Hochsengs-Biwak 106 Hochstadel-Haus 215 Hochstein-Hütte 165 Höchster Hütte 203 Hochstubai-Hütte 146 Hochstubai-Hütte, Unterstandshütte am Weg zur 146, 146* Hochtausing-Haus 97 Hoch-Tenn-Hütte 169 Hochvogel-Hütte 34 Hochwald-Hütte 242 Hochwandler-Hütte 123 Hochweißstein-Haus 218 Hochwilde-Haus 140 Hochwurzen-Hütte 184 Höd-Hütte 183 Hof-Alm/Hofalm-Hütte 100 Hofgastein, Skihütten der Sektion 154 Hofmanns-Hütte 28, 167, 167* Hofpürgl-Hütte 92, 92*

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Register der Hüttennamen

Hogerer-Hütte 95 Hohen Dirn, Skihütte auf der 105 Hohen Freschen, Touristenhaus am 31, 32* Hohen Schilling, Jagdhütte am 107 Hohenschwand, Alpe 44 Hohenstein, Unterkunftshaus auf dem 120 Hohenstein-Hütte 236, 237* Hohentauern, Bergsteiger- und Schiläuferheim 190 Hohentauern-Unterkunft 190 Hohenwart, Jugendheim 198 Hohenzollern-Haus 138 Hohe-Wand-Hütte/Waldfreunde-Hütte auf der Hohen Wand 123 Hohlrieder-Alm 152 Hohnsteiner Hütte 247 Hohwald-Hütte/Refuge Hohwald 252 Holenia-Jagdhaus 214 Holledauer Hütte 246 Höllentalanger-Hütte/Höllental-Hütte 50 Höllentaleingangs-Hütte/Höllentalklamm(eingangs)-Hütte 51 Höllentalgrat-Hütte 51 Höller-Hütte 15, 136 Holler-Stöckl, (Max-) 175 Holl-Haus, (Theodor-Karl-) 96 Holzgauer Haus 37 Holzpoint-Alm 70 Hopfgartner Hütte 152 Höribachhof, Jugendherberge 103 Hörndl-Hütte 58 Hörner-Haus 37, 37* Horn-Hütte, Michl- 59 Hörnle-Hütte 58 HTG-Reitbichl-Hütte 57 Hua yen, Unterkunft im Tempel 253 Huber-Haus, Alois- 62 Hubertus-Haus 121 Hubertus-Hütte 223 Hueter-Hütte, (Heinrich-) 129 Hugo-Gerbers-Hütte 177, 177* Humboldt-Hütte, (Alexander-von-) 249 Hündlealm-Hütte/Hündle-Hütte 38 Igler-Hütte 117 Ignaz-Mattis-Hütte 184, 184* Illinger Alm 104 Immenstadt, Skihütte bei 38 Ingolstädter Haus 82, 82* Ingolstädter Hütte 35, 35* Innergschlöss-Alm 163 Innerst, Talherberge 149 Innsbrucker Hütte 145 Irdning, Ferienwohnung 189 Irene-Baude, erste 252 Irene-Baude, zweite 9, 252 Ischler Hütte 96 Jagasprung, Aussichtskanzel 164 Jäger-Häusl 56 Jäger-Warte, Gustav- 126 Jahn-Hütte 115 Jahn-Hütte 229 Jamnig-Hütte/-Haus 174

Jamtal-Hütte/Jamthal-Hütte 131 Janello-Hütte, Heinz- 232 Jauerling-Warte 227 Jauringalm-Hütte/Jauring-Alm 108 Jena, Skihütte bei 232 Jochberg, AV-Jugendheim 154 Jochberg, Berghütte bei 152 Johann-Enzinger-Schutzhaus 126 Johannes-Hütte/Johanns-Hütte (an der Pasterze) 167 Johannes-Hütte/Johanns-Hütte (auf der Dorfer Alm) 160 Johann-Hütte (auf der Adlersruhe), 170 Johannis-Hütte (an der Pasterze) 167 Johannis-Hütte (auf der Dorfer Alm) 160 Johann-Santner-Hütte 212 Jonsdorfer Hütte 247 Josef-Leitner-Warte 25, 124 Josef-Pixner-Biwak 28, 28*, 141 Josefs-Warte 125 Joven-Alm/-Alpe 76 Jubiläumsaussicht (am Geyerstein) 115 Jubiläumsgrat-Hütte 51 Jubiläums-Haus auf der Riffelscharte 174 Jubiläums-Hütte 71, 72* Jubiläums-Hütte (= Willi-Merkl-Gedächtnishütte) 40 Jubiläums-Warte (am Geyerstein) 115 Jubiläums-Warte (am Grünberg) 105 Jubiläums-Warte (am Jauerling) 227 Jugendherberge Bregenz 32 Julius Payer, Centro Glaciologico/Centro Studi Adamello Julius Payer 205 Julius Payer, Rifugio 202 Julius-Seitner-Hütte 119, 119* Junger Kumpel, Herberge 27, 233 Jura, Skihütte im fränkischen 231 Jura-Hütte in Kaider 234 Jurahütte Wattendorf 237 Kaarl-Hütte 112 Kaerlinger-Haus 80 Kahle, AV-Haus an der 234, 235* Kahlkogel-Hütte 223 Kaiblingalm, (Skihütte) 186 Kaindl-Hütte 168 Kaiser-Franz-Josef-Schutzhaus 150 Kaiser-Franz-Josef-Warte 125 Kaiser-Franz-Josef-Warte 227 Kaiser-Haus 199 Kaiserin-Elisabeth-Schutzhaus 143 Kaiserin-Elisabeth-Warte 226 Kaiserjoch-Haus 47 Kaiser-Jubiläums-Warte (am Jauerling) 227 Kaiser-Karl-Schutzhaus 144 Kaiserkogel-Hütte 119 Kaiserslauterer Hütte 244 Kaisertal-Hütte 76 Kajak-Hütte (in Landsberg) 245 Kalbenstein, Hütte beim 232 Kalbenstein, Unterstand beim 231 Kallbrunner-Alm 82 Kalser Tauern-Haus 170



Kaltenberg-Hütte 134 Kalt-Loch-Hütte 212 Kammersteiner-Hütte 124 Kampbühel-Hütte 95 Kampenwand-Hütte 85, 85* Kampl-Hütte 108 Kampl-Hütte 112 Kamptal-Warte 227 Kampthaler-Hütte 127 Kandler-Haus, (Otto-) 120 Kanstein-Hütte 238, 238* Kaponig-Biwak/Kaponigtörl-Hütte 181 Kappl, Bergsteigerheim in 134 Kapuner-Hütte 198 Karg-Haus, (Anton-Karg-) 74 Karl-Fürst-Hütte 166 Karl-Haus/Kaiser-Karl-Schutzhaus 144 Kärlinger-Haus 80 Karl-Krahl-Schutzhaus 97 Karl-Lechner-Haus 199 Karl-Ludwig-Haus 114 Karl-Merkenschlager-Haus 83 Karl-Müller-Hütte 130 Karlsbader Hütte (= Leitmeritzer Hütte) 214, 214* Karlsbader Hütte, erste 136 Karlsruher Hütte, (Alte) 136 Karlsruher Hütte, (Neue) 139 Karl-Stein-Hütte 249 Karl-von-Edel-Hütte 156 Karl-von-Stahl-Haus 80 Karl-Vorbrugg-Hütte 241 Karneralm-Hütte 192 Karneralm-Skihütte 192 Kartitsch Gasthof Post, AV-Heim 215 Kartitsch Gasthof Waldruhe, AV-Heim 215 Kartitsch, AV-Heim 216 Karwendel-Haus 54, 54* Karwendel-Hütte 53 Kas-Alm 231 Kasberg-Hütte (=Ahornalm-Hütte) 105 Kasberg-Hütte/-Schwaig (= Sepp-Huber-Hütte) 104 Käser-Alm 41 Kaser-Alm/Kaseralm-Hütte 67 Kasimir-Haus 39 Kaspar-Geitner-Haus 121 Kasseler Hütte/Kasseler Rieserferner-Hütte 164, 164* Kasseler Hütte, (Neue)/Kasseler Stillupp-Hütte 158 Kastalusberg/Kastlberg, Hütte am 231 Kastalusberg, Warte am/Kastlberg-Warte 232 Kathrein-Hütte 133 Kattowitzer Hütte 180, 180* Kaufbeuren, Skihütte 39 Kaufbeurer Haus 36, 37* Kaunergrat-Hütte 137 Kehlstein-Haus 84 Keilberg-Hütte/Ski- & Wanderheim am Keilberg 251 Keinbrecht-Hütte (s. Keinprecht-Hütte) 184 Keinprecht-Hütte, (Obere bzw. Neue) 184 Keinprecht-Hütte, (Untere bzw. Alte) 184

Register der Hüttennamen

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Kelchalpen-Haus/Berghaus Kelchalpe /-alm 153 Kelheimer Hütte 72 Keller-Haus, Rudolf- 241 Kellerjoch-Hütte, alte 149 Kellerjoch-Hütte, (Neue) 149 Kemptner Hütte/Kemptener Hütte 36 Kemptner Skihütte/Kempter Skihütte 37, 37* Kenzen-Hütte 1 60 Kenzen-Hütte 2 60 Kernstock-Haus am Rennfeld, (Neues Ottokar-) 198 Kernstock-Haus am Rennfeld, Ersatzhütte für (Ottokar-) 201 Kernstock-Hütte /-Haus (am Masenberg) 199 Kernstock-Warte 196 Kernstock-Warte, Ottokar- 120 Kerschbaumeralm-Schutzhaus 215 Kesselkopf, Hütte am 160 Kesselwandjoch-Haus 138 Kieler Wetterhütte/Kieler Hütte 134 Kienalkopf-Hütte 81 Kienthaler-Hütte 114, 114* Kilimandscharo, Hannover-Haus am 9, 20, 21*, 254 Kink-Hütte, Max- 95 Kinzl-Hütte, (Dr.-)Hans- 21, 254 Kirchdorfer Hütte 105 Kirchsteiger Alm 148 Kirchstein-Hütte 71 Kirnitzschtal-Hütte/-Jugendhütte 231 Kitzbüheler Hütte/Skihütte 152, 153* Klagenfurter Hütte 223, 223* Klammeingangs-Hütte 51 Klamm-Hütte (in der Bärenschützklamm) 200 Klara-Hütte 160 Klausenberg, Skihütte am 86 Klausner Hütte 148 Kleinarler Hütte 183, 183* Kleinwalsertal, Berghaus 44 Klesheim-Warte 125 Klettergarten-Hütte (= Faltes-Hütte), neue 236 Klettergarten-Hütte (unterm Kalbenstein) 233 Klinger-Jugendherberge, Agsdorf-Grete- 194 Klinke-Hütte, (Alpines Bildungszentrum) 102, 102* Kloaschau-Alm 73 Kloben-Hütte/Skihütte Klobentörl 113 Klöden-Hütte, Emil- 236 Kloepfer-Jugendherberge, alte Dr.-Hans- 198 Kloepfer-Jugendherberge, Dr.-Hans- 198 Klosterneuburg, Badehütte (S. Germanen) 228 Klosterneuburger Hütte 188, 188* Klostertaler Umwelt-Hütte/Klostertaler Hütte 132 Kniekogel, Wetterschutzhütte am 104 Knoch, Jugendheim Erwin 198 Knorr-Hütte 49 Kobinger-Hütte 152 Koblenzer Eifelhütte 243 Koblenzer Hütte 246 Koch-Hütte 147 Köflach, Jugendherberge 196 Köflach-Jugendheim 198 Kohlberg-Hütte 113

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Register der Hüttennamen

Köhler-Hütte 197 Köllensperger-Haus 84 Kölner Eifelhütte 240 Kölner Haus (auf Komperdell) 133 Kölner Hütte, (Alte) 209 Kölner Hütte (=Kölner Eifelhütte) 240 Komperdell-Hütte (= Kölner Haus) 133 Komperdell-Skihütte/Komperdell-Hütte (S. ÖTK) 133 Komperdell-Skihütte (S. Rheinland-Köln) 133 König-Friedrich-August-Warte 162 Konrad-Schuster-Biwak 57 Konstanzer Hütte, alte 133 Konstanzer Hütte, neue 135 Koralpen-Haus/Unterkunftshaus auf der Koralpe 194, 194* Kordon-Hütte, Frido- 181 Koren-Hütte, Dr.-Otto- 198 Körner-Hütte 144 Körner-Hütte, (Theodor-) 92 Koroschitza-Hütte/Korošica-Hütte/Koča na Korošici 225 Koschuta-Haus 224 Kostner al Vallon, Rifugio Franz/Franz-Kostner-Hütte 212 Kotalm-Hütte 70, 70* Kothalm-Skihütte 193 Kötschach, AV-Heim 216 Kötschach, Talherberge/AV-Herberge Kötschach bzw. Mauthen 219 Krahl-Hütte, (Karl-) 97 Krainer Schneeberg, Unterkunftshaus bzw. -hütte am 250 Krainsberg-Alm, Untere 70 Krainsberger Alm, Untere 70 Krampen, Schiheim bzw. Schiläuferheim 111 Kranabethsattel-Hütte/Kranabetsattel-Hütte 103 Kranichberger-Schwaig 199 Kranner-Hütte 201 Kranzberg-Hütte 49 Kranzler-Hütte 72 Kraubatheck-Hütte 190 Krebs-Schutzhaus, Franz- 125 Krefelder Eifelheim 240 Krefelder Hütte 169, 169* Kreister-Hütte 189 Kremser Hütte 117 Kreuzbach-Hütte 245 Kreuzberg-Hütte 232 Kreuzeck, AV-Jugendherberge 52 Kreuzeck-Haus/-Hütte 51 Kreuzkofel-Hütte 209 Kreuzspitze, Biwak-Unterstand unter der 60 Krimml, AV-Haus 163 Krimmler Tauern-Hütte 157 Krimpenbach-Alm/Hütte bzw. Skihütte Krimpenbachalm 145 Krinner-Kofler-Hütte, alte 56 Krinner-Kofler-Hütte, neue 57 Krippen, Sektionshütte bzw. Hütte der Klettervereinigung in 232 Krippenau-Hütte 93 Krippener Hütte 232 Kronplatz, Brunecker Haus am 212 Kronplatz-Haus 208 Kronprinz-Rudolf-Warte 196, 196* Krottekopf-Hütte, erste 61

Krottenkopf-Hütte/-Haus 61 Krottenkopf-Pavillon/Schutzhütte am Krottenkopf-Gipfel 60 Krummholz-Hütte 186 Kübelgrund-Hütte 132 Kufstein, Jugendherberge 76, 76* Kuhfels, Talherberge 232 Kühroint-Hütte, alte/erster Kühroint-Kaser/Jungmannschafts- u. Jugendhütte Kühroint 83 Kühroint-Hütte , Neue/zweiter Kühroint-Kaser 84 Kuhwild-Alm 152 Kunödt, Nächtigungsgelegenheit auf der 226 Kürsinger-Hütte, dritte 161 Kürsinger-Hütte, zweite 160 Kürsten-Hütte, Erich- 246 Kurt-Maix-Biwak 170 Kurt-Schlosser-Hütte 236 Kurzengut, AV-Heim 186 Kutatsch-Hütte 110 La Parva Alemana, Refugio de/Schutzhütte La Parva 254 Laaken, Jugendherberge 196 Laaser Hütte 204 Lackenhofer-Hütte 114, 115* Laghel, Ferienwiese 206, 206* Lago di Pausa, Rifugio 159 Lago Rodella, Rifugio 148 Lakaboden-Hütte 114 Lalidererspitzen-Biwak/-Biwakschachtel 57, 57* Lalidererwand-Biwakschachtel 56 Lambacher Hütte 96 Lammer-Biwak, Guido- 140 Lamprechtsofen, Höhlengaststätte bzw. Gasthaus/Lamprechtsofenhöhlen-Touristenhaus 77 Lamsen-Hütte 54 Lamsenjoch-Hütte, erste 54 Lamsenjoch-Hütte, zweite 54 Lanau, Talherberge 110 Landawirsee-Hütte 184 Landro, Bergheim 212 Landsberger Hütte 39 Landshuter Europa-Hütte/Hütte 156 Landshuter Haus, AV-Zimmer im alten 240 Landwierseen-Hütte 184 Längenberg-Alm/Skihütte Längenbergalm/Winterhütte Längenberg 64 Längenberg-Hütte 70 Längental-Alm 72 Längental-Hütte (= Längenberg-Hütte) 70 Längental-Hütte (= Freisinger Hütte im Längental) 72 Langkofel-Hütte, alte 208 Langkofel-Hütte, neue 210 Langtalereck-Hütte 139 Lank-Hütte 32, 32* Lanzenbach-Haus 38 Lappach-Alm 42 Larcher-Alm 63 Larcher-Alm 65 Lärchfilzalm-Skihütte 153 Las Totorillas, Refugio de/Skihütte Las Totorillas 254 Laßnig-Hütte 181



Lauen-Häusle/-Hütte 230 Laufener Hütte 89 Laufer Hütte 245 Laugen-Hütte 205 Lausitzer Hütte/Lausitzer Wetterschutzhütte 157 Lautrer Hütte 244 Lechner-Haus, (Karl-) 199 Lehnerjoch-Hütte 140 Leibnitzer Hütte 197 Leipziger Hütte am Mandron, alte 205 Leipziger Hütte am Mandron, neue 206 Leistalm-Hütte 99 Leistalm-Hütte/Leist-Alm 94 Leithagebirgs-Warte 227 Leitmeritzer Hütte 214 Leitsberg-Haus/-Hütte 246 Leixl-Hütte, Otto- 152 Lenggrieser Hütte 71 Lenker-Hütte 252 Lenkjöchl-Hütte/Unterkunftshütte auf dem Lenkjöchel 161 Lenzenberg-Hütte 42 Leoben, Ferialherberge 195 Leoben, Jugendherberge 194 Leobner Hütte/Leobener Hütte 107, 107* Leonfelden, erste Jugend- u. Talherberge 229 Leonfelden, Jugend- u. Talherberge 230 Leopold-Eichelseher-Hütte 116 Leopold-Wittmaier-Hütte 201 Leo-Spannkraft-Glockner-Biwakschachtel 170 Lerchfilzalm-Skihütte/Lerchfilz-Hochalm 153 Lesach-Hütte 172 Leskova Dolina, Touristen-Herberge in der 251 Letten-Alm 212 Letterspitz-Biwak/-Notunterkunft 221 Lettn-Alm 212 Leutkircher Hütte 47, 47* Lichtenberg , Herberge bzw. Unterkunftshaus am 226 Lichtenberg, Jugend-Berg- u. Skiheim 228 Liegeret-Alm, Jugend-Bergheim 81 Lienz, erste Talherberge 171 Lienz, Talherberge/Jugendherberge 171 Lienzer Hütte 171 Lienzer Rauchkofel-Hütte 214 Liesing im Lesachtal, AV-Heim 215 Liesing im Lesachtal, AV-Heim 216 Liezener Hütte 96 Ligeret-Alm/-Hütte 81 Lilienfelder Hütte 121, 121* Lindauer Hütte 128 Lindauer Hütte, Jugendherberge bei der 130 Linden-Hütte 198 Linder-Hütte 215, 215* Lindkogler-Hütte 121 Link-Hütte, Albert- 63 Linz, Studentenherberge 226 Linzer Haus Wurzeralm 98 Linzer Hütte 88 Linzer Tauplitz-Haus 99 Lippitt-Hütte, Gaston- 200

Register der Hüttennamen

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Lizumer Hütte 149, 149* Lo Valdés, Refugio (Alemán) bzw. Hütte 21, 254, 254* Lobauer Hütte 227 Locatelli - S. Innerkofler bzw. Locatelli alle tre Cime, Rifugio Antonio 207 Lodner-Hütte 136 Lofer, Sektionshaus in 77 Lofer-Alm (S. ÖTK) 87 Loferer Alm, Skihütte 87 Logartal-Haus/Planinski dom v Logarski 225 Logham-Alm, (Skihütte) 68 Lorea-Hütte 48, 48* Los Azules, Refugio de/Skihütte Los Azules 9, 254 Losenstein, Tal- u. Jugendherberge 106 Loser-Hütte 94, 95* Lübecker Hütte 144 Lüdenscheider Hütte („Am Sterl“) 241 Lüdenscheider Hütte in Tinghausen 245 Ludwig-Aschenbrenner-Hütte 58 Ludwig-Hanisch-Hütte 232 Ludwig-Haus, (Karl-) 114 Ludwig-Plötz-Haus 72 Ludwigsburger Hütte 140 Ludwigshafener Hütte 244 Ludwig-Walter-Haus 213, 213* Lugauer-Hütte 127 Luitpold-Haus 34 Lünersee-Hütte, (alte)/Unterkunftshütte am Lünersee 128 Lustenauer Hütte 32 Luzzatti, Rifugio 208 Mädelegabel, Unterkunftshütte an der 33 Madlener-Haus 131, 131* Madrisa-Hütte 129 Magdeburger Hütte, (Alte) 142 Magdeburger Hütte, (Neue) 53 Mahdtal-Haus 41 Mainzer Hütte, (Alte) 168 Mainzer Hütte, Neue 169 Mainzer Hütte (im AV-Haus) 247 Mairalm-Hütte 106 Maisäß-Häuschen 130 Maix-Biwak, Kurt- 170 Malepartus-Hütte, erste 236 Malepartus-Hütte, zweite 247 Mallnitz, Tal- u. Jugendherberge 180 Mallnitzer Tauernhaus 8, 173, 173* Mandling-Skihütte 122 Mandrone, Rifugio del 205 Mandron-Haus 206 Mandron-Hütte, (Alte) 205, 205* Mandron-Hütte, Neue 206 Mangart-Hütte/alte Koča na Mangrtu 221 Manhart-Hütte 221 Mannheimer Hütte 128 Mantova al Vioz, Rifugio 204 Marburg-Siegener-Hütte 148 Marchbachjoch-Hütte 153 Marchfelder-Hütte 126 Marchhart-Bootshaus, (Dipl.-Ing.-M.-) 229

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Register der Hüttennamen

Maresciallo Armando Diaz, Rifugio 136 Maria Schnee, AV-Kapelle 136 Maria-Theresia-Hütte/Maria-Theresien-Hütte 221 Marie-Valerie-Haus, Erzherzogin- 173 Markbachjoch-Hütte 153 Marktredwitzer Haus 233 Marteller Hütte 204 Martin-Busch-Hütte 140 Martin-Moser-Hütte 112 Martinsberg-Hütte/Unterkunftshaus Martinsberg 53 Masoner-Haus/Masoner‘sches Unterkunftshaus 210 Matras-Haus 82 Matras-Warte, (Franz-Eduard-) 125 Matschwitz, Haus 130 Mattis-Hütte, (Ignaz-) 184 Mattling, Talherberge 216 Mauthen, Talherberge bzw. AV-Herberge 217 Mauthner Alpe, AV-Heim 219 Mautneralm, AV-Heim 219 Max-Blanc-Hütte 97 Max-Holler-Stöckl 175 Max-Kink-Hütte 95 Maxlrainer-Alm, Obere 69 Max-Schaarschmidt-Hütte 70 Mayr-Hütte, (Otto-) 36 Mayr-Hütte, Winterhütte der Otto- 40 Mazia, Rifugio di 136 Mehrl-Hütte, Alte (Dr.-Josef-) 191 Mehrl-Hütte, Neue (Dr.-Josef-) 193 Meiler-Hütte, Alte 50, 51* Meiler-Hütte, (Neue) 51 Meißner Haus/Meissner-Haus 149 Melch-Alm, Untere 152 Memminger Hütte 47 Meraner Hütte 148 Meran-Haus, (Graf-) 110 Merkenschlager-Haus, Karl- 83 Merkl-Gedächtnishütte, Willi- 40 Mersi-Hütte 56 Mertel-Hütte, (Hans-) 55 Merziger-Hütte, (Dr.-Franz-) 251 Michlbauer-Hütte/Michelbauern-Hütte 110 Michl-Horn-Hütte 59 Miesbacher Hütte, erste 66 Miesbacher Hütte 69 Millstätter Hütte 192, 193* Mindelheimer Hütte, alte 37 Mindelheimer Hütte, neue 43 Mindener Hütte 179, 180* Ming tau kuan 254 Missen, Haus bzw. Bergheim 43 Mittagskogel-Hütte 224 Mittelfranken-Hütte 244 Mittenwalder Hütte 53 Mitteralm 71 Mitterkar-Biwak/-Hütte 220, 220* Mitterndorf, Talherberge 98 Mitterndorfer Hütte 94 Mittersill, Hütte bei 163

Mittersill, Talherberge 162 Moar-Alm (bei Lenggries) 68 Moar-Alm, (Skihütte)/Skiheim Moaralpe (in Obertauern) 185 Mödlinger Hütte 100, 100* Mojstrovka-Hütte 222 Molln, AV-Heim 106 Mondsee, Jugendherberge 103 Monschau, Jugendherberge Burg 233 Montarso, Rifugio 143 Monte Pez, Rifugio 207 Monte Re, Rifugio Principe di Piemonte al 137 Monte Spico, Rifugio 157 Monte-Vioz-Hütte 9, 204 Moosalm-Hütte, Obere 101 Moos-Alpe 38 Moosbach, Jugendherberge 40 Moosberg-Hütte 243 Moos-Hütte 65 Moos-Hütte 180 Moravia-Hütte 171 Moritzen-Haus/-Jagdhütte 179 Mörsbach-Hütte 188 Mörtschach, Talherberge 175 Moser-Hütte, (Martin-) 112 Moser-Hütte, Peter- 111 Mugel-Schutzhaus 195 Mühlbach, Ski- und Bergsteigerheim 89 Mühlbacher Hütte 195 Mühlbauer-Hütte 108 Mühlleiten-Hütte 122 Mühltal-Alm/Mühltaler Alm 63 Mülheimer Eifelhütte 244, 244* Müller-Hütte, alte bzw. kleine 143 Müller-Hütte 144 Müller-Hütte, Karl- 130 Muna, Skiunterkunft in der 236 Münchner Haus 50, 50* Murauer Hütte 191, 191* Mur-Hütte 180 Mürzzuschlag, Jugendherberge 113 Mürzzuschlag, Studentenherberge 21, 112 Mürzzuschlager Hütte 111 Musauer Alm 41 Mutschlechner-Haus, Friedl- 165 Muttekopf-Hütte 46 Napal-Alm/Napaln-Alm 216 Naschberg-Hütte 153 Nassfeld-Hütte, erste bzw. Alte 216 Nassfeld-Hütte, zweite bzw. Neue 217 Nassfeld-Hütte, dritte bzw. vierte 218, 218* Nassfeld-Haus/-Hütte, fünfte(s) 220 Nassfeld-Notunterkunft 217 Naturbrücke, Haus bei der 38 Nauderer Hütte/Skihütte 139 Naviser Hütte 150 Nebelhorn-Haus/Unterkunftshaus am Nebelhorn 36 Nebelstein-Hütte 229, 229* Nemecek-Hütte, Hans- 116 Neuburger Hütte 143



Neugersdorfer Hütte 157 Neuland-Hütte 68 Neumarkter Hütte 158 Neunkirchner Hütte 188, 188* Neureut-Hütte 61, 61* Nevesjoch-Hütte/Neveserjoch-Hütte/Rifugio Neves 155 Niederaudorfer Waldalm 66 Niederbreitenbach, Vereinsheim 58 Niederelbe-Hütte 134, 134* Niederkaseralm, Hütte auf der 86 Niederkaser-Hütte/-Alm 85 Niedernißl-Hütte 54 Niedersachsen-Haus 174 Nino Corsi, Rifugio 202 Nördlinger Hütte 53 Nordpark-Hütte 249 Nordwiener Hütte 126 Noris-Hütte 39, 39* Noßberger-Hütte am Gradensee, (Adolf-) 171 Nostra bei Birnbaum, AV-Heim 219 Nürnberger Hütte 142 Nußbach, Hütte 243 Nuvolau, Rifugio 207 Oberaudorfer Alm, (Skihütte) 66 Oberbergmoos-Hütte/-Skihütte 40 Obere Alm (= Obere Laaser Alm) 204 Obere Eck-Alpe, Skiheim/Obere Egg-Alpe 37 Obere Laaser Alm 204 Oberen Arzmoos, Sektionshütte am 73 Oberettes-Hütte 141, 141* Oberheukelbach, Landheim bzw. Jugendlandheim 234 Oberiss-Alm 144 Oberküps, Hütte/Oberküpser Wander- u. Jugendheim 238, 238* Oberland-Hütte/Skihütte Oberland 153 Oberlanzenbach-Alpe 43 Obernberg, Jugend- und Seminarhaus bzw. AV-Jugendheim 147, 147* Oberpleisling-Alm 182 Oberreifenberg, erstes AV-Heim 234 Oberreifenberg, zweites AV-Heim bzw. AV-Haus 241 Oberreintal-Hütte 52 Obersberg, Waldfreunde-Hütte am 112 Oberstdorf, Talherberge 38 Oberstdorf, Talherberge 41 Obersteiner-Biwakschachtel, Dr.- 93 Oberst-Klinke-Hütte 102 Obersulzbach-Hütte 162 Obersulzbachthal, Unterstandshütte im 160 Obertauern, DAV-Haus 187 Obertilliach, AV-Heim 215 Obervogelgesang, Sektionshütte 247, 247* Oberwalder-Hütte 169 Oberweißenbrunn, Skiunterkunfthütte 235 Oberzalim-Hütte 128 Obstansersee-Hütte/Obstanzersee-Hütte 219 Oderbrück, Hütte in 247 Odle, Rifugio Genova alle 209 Ödwies, Jugendherberge 244 Ödwies-Hütte 242

Register der Hüttennamen

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Okreschel-Hütte/Okrešel-Hütte/Ogrezel-Hütte 225 Olperer-Hütte 14*, 155, 155* Oltreadige al Roen, Rifugio 205 Oppenberg, Talherberge 188 Orsini-Rosenberg-Hütte 214 Orth-Hütte, Georg- 128 Ortler-Hochjoch-Hütte 8*, 9, 203 Ortler-Hütte 123 Oskar-Pusch-Hütte 232 Oskar-Schuster-Hütte 230 Osnabrücker Hütte, alte 178 Osnabrücker Hütte, neue 180 Ossi-Bühler-Hütte 241 Ostertag-Hütte 211, 211* Ostertal-Hütte 42 Ostler-Hütte 37 Ostmark-Hütte 108 Ostpreußen-Hütte 82 Ostrauer Hütte/Hütte in Ostrau 236 Ostwand-Hütte/-Lager 83 Ötscher-Schutzhaus 118 Otto-Haus 113 Otto-Kandler-Haus 120 Ottokar-Kernstock-Haus am Rennfeld, (Neues) 198, 199* Ottokar-Kernstock-Haus am Rennfeld, Ersatzhütte für 201 Ottokar-Kernstock-Hütte (am Masenberg) 199 Ottokar-Kernstock-Warte 120 Otto-Leixl-Hütte 152 Otto-Mayr-Hütte 36 Otto-Mayr-Hütte, Winterhütte der 40 Otto-Reinhardt-Hütte 48 Otto-Schwegler-Hütte 42 Otto-Umlauft-Biwak 176 Paar-Hütte, (Peter-) 111 Paddlerheim Wien-Nußdorf 229 Paderborner Hütte 232 Pala Bianca, Rifugio Pio XI. alla 136 Palmieri, Rifugio 211 Papstdorfer Hütte 248 Partenkirchen, AV-Jugendherberge 52 Parva Alemana, Refugio de la/Schutzhütte La Parva 254 Parva-Hütte 254 Passauer Hütte 77 Passo di Sella, Rifugio 211 Passo poma, Rifugio 209 Passo Ponte di Ghiaccio, Rifugio 157 Patscherkofel-Haus/-Schutzhaus 150, 150* Paul-Preuß-Hütte 103 Pauls-Hütte 78 Payer, Centro Glaciologico Julius/Centro Studi Adamello Julius Payer 205 Payerbacher Hütte 123 Payer-Hütte 17, 17*, 202 Peder-Hütte 204, 204* Pedrotti, Rifugio, Tommaso 206 Peilsteiner-Hütte 115 Peilstein-Haus 125 Peilstein-Warte 25, 124, 125* Peilstein-Warte, Unterstandshütte unter der 126

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Register der Hüttennamen

Peißenberger Hörnle-Hütte 60 Peitlerknappen-Hütte 212 Penken-Hütte/Skihütte am Penken 158 Pepi-Stiegler-Haus 172 Peter-Anich-Hütte 145 Peter-Moser-Hütte 111 Peter-Paar-Hütte 111 Peter-Wiechenthaler-Hütte 81 Petrarca all‘Altissima, Rifugio 137 Petzer, Skiheim/Skiheim in Petzer-Abrahamshäuser 251 Pfaffennieder-Hütte 144 Pfälzer Hütte 129 Pfalzgau-Hütte, erste 208 Pfalzgau-Hütte, neue 208 Pfannhorn-Hütte 165 Pfarrkirchen, Sektionshütte 231 Pfeis-Hütte 56, 56* Pfelders, Bergheim bzw. AVS-Hütte 141, 141* Pfeningberger-Haus, Rudolf- 147 Pfiffinger Alm 148 Pflaum-Hütte, Fritz- 75, 75* Pförnermoos-Hütte/Jagdhütte am Pförner Moos 65 Pforzheimer Hütte, (Alte)/Museum Chamanna Pforzheim 8, 10*, 135, 135* Pforzheimer Hütte, (Neue) 145 Pfrontner Hütte 36 Philipp-Reuter-Hütte 163 Philipp-Reuter-Hütte, Kleine 163 Picco della Croce, Rifugio 159 Pichl, AV-Talherberge 88 Pichler-Hütte 97 Pichler-Hütte, (Adolf-) 146 Pichl-Hütte am Wolayersee, (Eduard-) 217 Pichlmayrgut, AV-Heim 93 Pimperl-Hütte 98 Pio XI. alla Pala Bianca, Rifugio 136 Pirkerkogl-Warte 191 Pisciadu-Hütte/Pisciadusee-Hütte/Rifugio Pisciadù 210 Pixner-Biwak, Josef- 141 Plan de Corones, Rifugio 208 Plan, Rifugio 137 Planai-Hütte/Planei-Hütte 184 Planferner-Hütte 137 Planika, Dom 221 Planneralm-Hütte 188 Planner-Hütte, (Alte) 187 Planner-Hütte, (Neue) 187 Planner-Jagdhütte 188 Platt-Hütte 50 Plätzwiese 213 Plauener Hütte 157 Pleisl-Alm 43 Pleißlingalm, Skihütte auf der Oberen 182 Plenk-Alm 87 Pleschnitzzinken-Hütte/Plessnitzzinken-Hütte 185 Plessnitzzinken, Unterstandshütte am Weg zum 186 Plöcken-Haus, AV-Heim bzw. AV-Talherberge 218 Plose-Hütte/Rifugio Plose 208 Plösner-Alm/Plösen-Alm 163

Poggenpohl-Hütte 243 Poguschsattel, erste Skihütte am 111 Poguschsattel, zweite Skihütte am 111 Pölcher-Alm 87 Polderhof, Schifahrerheim 231 Polinik-Hütte/-Haus 177 Polten-Alm 154 Porro alla forcella di Neves, Rifugio Giov. 155 Porze-Hütte, (Alte) 218, 218* Porze-Hütte, (Neue) 219 Potsdamer Hütte 145 Präbichl, Jugendherberge 107 Pradidali-Hütte/Rifugio Pradidali 209 Prager Hütte, erste bzw. „alte“ 160 Prager Hütte, (Alte) 161 Prager Hütte, (Neue) 161, 161* Pramesberger-Rast 104 Pravitale-Hütte 209 Predigerstuhl-Warte/Aussichtsplateau am Predigerstuhl 191 Preiner Gscheid, Unterstandshütte am 116 Preintaler-Hütte 186 Preßburger Hütte 102 Preuß-Hütte, Paul- 103 Priel-Schutzhaus 97, 97* Priener Hütte 22, 86 Principe (di Piemonte) al Monte Re, Rifugio 137 Prinz-Luitpold-Haus 34, 35* Probstalm-Hütte 68 Probst-Haus 36 Prochenberg, erste Aussichtswarte am 116 Prochenberg, zweite Aussichtswarte am 117 Prochenberg-Hütte 25, 117, 117* Prochenberg-Hütte, Ausssichtsplattform der 25, 116 Proksch-Hütte, (Rudolf-) 126 Propstalm-Hütte/Propst-Alm 68 Prosl-Schutzhaus/-Haus, (Hans-) 195 Puez-Hütte/Rifugio Puez 208 Puflatsch-Hütte 212 Pühringer-Hütte 96, 97* Pürschling-Häuser 59 Purtscheller-Haus 79, 79* Pusch-Hütte, (Oskar-) 232 Putschky-Haus, Hans- 241 Putz-Hütte, Fritz- 60 Puz-Hütte (s. Puez-Hütte) 208 Pyhrgas, Unterstandshöhle am 102 Pyramidenspitz-Hütte 75 Raaz-Alphütte 48 Rabenecker Hütte 241 Rabennest 38 Radlsee-Hütte/-Haus 20, 148, 148* Radstadt, AV-Talherberge 88 Radstädter Hütte 88, 88* Rainer-Hütte, (Erzherzog-) 12, 167 Rainer-Schutzhaus 224 Ramol-Haus 138, 139* Ramshalden-Hütte/Ramshalde 241 Ransbrunnen, AV-Haus 233 Ranzenbach, AV-Heim u. Jugendherberge 124, 124*



Rappensee-Hütte 27, 35, 39* Rasass, Rifugio 135 Raschötz-Hütte, erste 208 Raschötz-Hütte/Rifugio Rasciesa 210 Rasocher-Haus 228 Rastkogel-Hütte 149 Rathen, Sektionshütte 249 Rattendorfer Zollhaus 218 Rau-Alm 64 Rauchkofel-Gloriette 214 Rauchkofel-Hütte 157 Rauchkofel-Hütte 214 Raudenscharten-Hütte 217 Rauh-Alm, (Skihütte) 64 Rauh-Alm, (Winterhütte) 64 Rauhalm-Hütte 64 Rauhberg-Hütte 244 Rauhekopf-Hütte/Rauhenkopf-Hütte 136 Rauhjoch-Biwak 141 Rauhkopf-Hütte (im Krottental) 69 Rauz, AV-Talherberge bzw. Jugend- u. Talherberge/Talherberge Rauzalpe 48 Ravensburger Haus 43 Ravensburger Hütte 45 Raxgmoa-Hütte 114 Reedsee-Hütte 180 Regensburger Hütte, (Alte) 208, 208* Regensburger Hütte, (Neue) 145, 146* Regina Elena, Rifugio 143 Reichart-Hütte 190 Reichenau, Talherberge 113 Reichenbach, Haus 44 Reichenberg, Sektionshütte am 231 Reichenberger Hütte, (Alte) 211, 210* Reichenberger Hütte, (Neue) 162, 162* Reichenhaller Haus/Hütte 85 Reichenstein-Hütte 99, 100* Reindl-Alm 72 Reinhardt-Hütte, Otto- 48 Reinighof-Hütte 244 Reintalanger-Hütte 51 Reisalpen-Schutzhaus/Reisalpen-Haus 121, 122* Reisseck-Hütte 180 Reißkofelbad-Alpenvereinsheim/AV-Herberge Reißkofelbad 215 Reißkofel-Biwak/-Unterstandshütte 216, 216* Reißtaler-Hütte 26, 115 Reitbichl, Aste 57 Reitbichl-Hütte 57 Reiteralm-Hütte/-Skihütte/Reiteralpe 185 Reiterkar-Hütte 219 Remschnigg-Herberge, erste 197 Remschnigg-Herberge, zweite 198 Rennfeld, Jugendherberge bzw. Jungmannschafts-Hütte am 201 Reserve-Hütte (auf der Hinteralm) 110 Resi-Tant, Bergheimat 116 Rettenberg-Hütte 199 Retwasser-Hütte (s. Rothwasser-Hütte) 233 Reußendorf, Skiunterkunft 235 Reute, Bergheim bzw. Alpe 43

Register der Hüttennamen

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Reuter-Hütte, Kleine Philipp- 163 Reuter-Hütte, Philipp- 163 Reutlinger Hütte, (Neue) 133, 134* Reutlinger Skihütte 134 Reuttener Hütte, alte 48 Reuttener Hütte 48 Rheinland-Pfalz-Biwak 140, 140* Rheydter Hütte 242, 242* Richter-Hütte 156 Rieder Hütte, alte 103 Rieder Hütte, (Neue) 104, 104* Rieder-Alm 71 Rieger-Hütte, Ernst- 132 Riemann-Haus 78, 78* Riesen-Hütte, (Skihütte) 85 Rieserferner-Hütte, (Alte) 164 Rieserferner-Hütte, Neue (S. Kassel) 164 Rieserferner-Hütte (AVS) 165 Ries-Hütte 123 Riezlern, Talherberge bzw. Tal- u. Jugendherberge 39 Riffelscharte, Jubiläums-Haus auf der 174 Riffelsee-Hütte 140 Riffler-Hütte 156 Ringseer Hütte 73 Rinnen, Alpenvereinsheim 48 Rinnen, Berghaus 49 Rinnen, Talherberge 48 Rinner-Hütte 98 Rinnerkogel-Hütte 98 Rinnhofer-Hütte 109 Risserkogel-Hütte/Risserkogl-Hütte 63, 63* Ritter-Biwak, Roland- 49 Ritter-Hütte, Robert- 130 Ritzengruber-Hütte, (Franz-) 119 Robert-Ritter-Hütte 130 Roda di Vaèl, Rifugio 211 Roen, Rifugio 205 Rofan-Hütte 58 Röhr-Biwak, Gernot- 172 Rohren, Haus/AV-Haus Rohren/Eifel 242, 242* Rojacher-Hütte 174 Roland-Ritter-Biwak 49 Roma (alle Vedrette Giganti), Rifugio 164 Rosegger-Warte 122 Rosengarten-Hütte 209 Rosenheimer Hütte 85, 85* Rosenheimer Skihütte 85 Rosenik-Hütte/Rosennock-Hütte 193 Rosenstein-Hütte 244 Roßalm-Hütte 94 Roßberg-Hütte/-Alm 90 Roß-Hütte/-Alm 94 Roßhütten-Alm/-Alpe 94 Roßkogel-Hütte 146 Roßstein-Alm 69, 69* Roßwild-Alm 152 Rösterkopf-Hütte/Skihütte am Rösterkopf 239 Rostocker Hütte u. Essener Hütte 162 Roter-Hammer-Hof , Gebirgsheim 233

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Register der Hüttennamen

Rotgilden-Hütte (=Rotgülden-Jagdhütte) 180 Rotgülden-Jagdhütte (Rotgüldensee-Hütte) 180 Rotgüldensee-Hütte 181 Rotgüldensee-Hütte, neue 182 Rothbleisskopf-Hütte/Unterstandshütte am Rothbleisskopf 132 Röthenbacher Hütte 238 Röthenstein-Alm 65 Rothwasser-Hütte 27, 233 Rotmoos-Alm/Skihütte Rotmoosalpe 60 Rottach-Alm 66 Rottenburger Haus 43 Rottenmanner Hütte, alte 189 Rottenmanner Hütte, neue 189 Rotwand-Haus, Erstes bzw. Altes 63, 63* Rotwand-Haus, (Neues) 63 Rotwand-Hütte (am Niederleger) 56 Rotwand-Hütte (am Sattel des Ciampàz) 211 Rotwandl-Hütte, erste 56 Rotwandl-Hütte 56 Rotwasser-Hütte (s. Rothwasser-Hütte) 233 Rudolf-Baumbach-Hütte 248 Rudolf-Haus 213 Rudolf-Hütte, (Hermann-) 123 Rudolf-Keller-Haus 241 Rudolf-Pfeningberger-Haus 147 Rudolf-Proksch-Hütte 125, 125* Rudolf-Schober-Hütte 185 Rudolfs-Haus 213 Rudolfs-Hütte, alte/Rudolphs-Hütte 166 Rudolfs-Hütte, neue 28, 166, 167* Rudolfs-Warte, (Kronprinz-) 196 Ruf-Hütte-Silbernaal, Sepp- 245 Ruggero Timeus Fauro, Rifugio 222 Ruperti-Haus 82 Ruperti-Haus 89 Russegger-Filzbauern-Haus 90 Rüsselsheimer Hütte 138 Saalbacher Hütte/Alpenvereinsherberge 152 Saalbacher Skihütte, Neue 154 Saalfeldner Hütte 81 Saarbrücker Hütte 132 Sachsendank-Hütte 207, 207* Sächsischen Schweiz, Unterkunftshaus in der 233 Sadnig-Haus, (Neues) 176 Sadnig-Hütte 175 Salm-Hütte, erste 11 Salm-Hütte, dritte 168, 169* Salm-Hütte, vierte 170 Salzburger Hütte 170 Salzkofel-Hütte 177 Salzstiegel-Haus 195 Samer-Alm 89 Samoar-Hütte, (Alte)/Alte Sammoar-Hütte 138, 138* Samoar-Hütte, (Neue)/Neue Sammoar-Hütte 140 Sandkästle 247 Santner-Hütte, Johann- 212 Sarotla-Hütte 128, 129* Sasso Lungo, Rifugio Vicenza al 210 Sasso Nero, Rifugio (Vittorio Veneto al) 156

Sattel-Alm 65 Sattelberg-Haus 146 Saualmer Jugendherberge/Jugendherberge Saualm 197 Sauerland-Hütte (S. Essen) 234 Sauerland-Hütte, Dortmunder 244 Sauerland-Hütte, Elberfelder 239, 239* Sauerland-Hütte, neue Dortmunder 246 Saulgauer Hütte 130 Sauofen 197 Saupsdorfer Hütte 10, 248, 248* Saurücken, Wetterschutzhütte am 104 Savoia, Hotel/Albergo-Rifugio-Savoia 211 Schaarschmidt-Hütte, Max- 70 Schantzwasen, Auberge du 251 Schapbach-Holzstube/Schappach-Holzstube 80 Scharling-Heim/Unterkunft in Scharling 70 Scharnitz-Alm, Hintere/Skihütte Scharnitzalm 67 Scharwand-Hütte/-Alm, vordere 92 Schattwald, Haus 43 Schaubach-Hütte 202, 202* Scheiben-Hütte/Hütte auf der Scheibe 22, 113 Scheibwald-Hütte 115 Schellenberg-Alm 65 Schermer-Hütte 99 Schieferhof, Talherberge u. Jugendheim 198, 199* Schiestl-Haus 107 Schindlberg-Alm/Skihütte Schindelbergalm 67 Schladming, Jugendherberge 21, 93, 93* Schladminger Hütte 184 Schladming-Klaus, Talherberge 93 Schlappenreuther Hütte/Jugendheim Schlappenreuth 233 Schlattenhöhe, Haus 242 Schlatterer-Hütte/-Skihütte 188 Schlegel-Alm 81 Schlernbödele, Rifugio 212 Schlernbödele-Almhütte 212 Schlernbödele-Hütte, erste 212 Schlernbödele-Hütte, zweite 212 Schlern-Haus/-Häuser /- Hütte 207, 207* Schlierseer Hütte 68 Schloßalm-Haus/Schloß-Alpe/Schloßalpen-Haus 176 Schlosser-Hütte, Kurt- 236 Schlott-Hütte, Friedrich- 231 Schluimes, alte Unterstandshütte im 144 Schluimes, Unterstandshütte im 147 Schlüter-Hütte, (Franz-) 209 Schmalzgruben-Alpe 38 Schmid-Haus, Arthur-von- 178 Schmidt-Zabierow-Hütte/Schmidt-Hütte 77 Schmittenhöhe, Haus/Hütte bzw. Unterkunftshaus auf der 151 Schnabelberg-Warte 117 Schnee-Alm 108 Schneealpen-Haus 110, 111* Schneeberger-Hütte 109 Schneeberg-Hütte, erste 250 Schneeberg-Hütte/-Herberge, zweite 251 Schneeberg-Hütte (Projekt) 12 Schneefernereck-Hütte/Schirmhütte am Schneefernereck 49 Schneelahner Hütte 73



Schneeschuh-Hütte (des ÖGV) 110 Schneeschuh-Hütte Hinteralm (= Wiener-Lehrer-Hütte) 109 Schneespitz-Hütte 142 Schnepfegg, AV-Heim/Schnepfegg-Selbstversorgerhütte 33, 31* Schober-Hütte, (Neue) 104 Schober-Hütte, (Rudolf-) 185 Schober-Hütte, alte 103 Schöberl-Hütte 187 Schöckel-Jugendherberge 201 Schöllkopf-Hütte, Walter- 133 Schönauer Hütte 58 Schönbrunner Hütte (bei Bühl-Neusatz)/Berghütte Schönbrunn 231, 232* Schönbrunner Hütte (S. Heidelberg) 238 Schönfeld, H.T.G.-Alm am 67 Schönfeld-Alm, (Untere) 64 Schönfeld-Alm (S. TAK) 65 Schönfeld-Alm (S. Miesbach) 65 Schönfeld-Alm (S. Schliersee) 68 Schönfeld-Hütte 71 Schönjöchl-Hütte/Schönjöchel-Hütte 132 Schönwetter-Hütte 189 Schopfloch, Jugendheim 231 Schöpfl-Schutzhaus 125 Schöpfl-Warte 125 Schorndorfer Hütte 238 Schosser-Hütte, Anton- 105 Schöttlkarspitze, Pavillon auf der 54 Schragl-Hütte 95 Schranzberg-Haus 150 Schrittwieser-Hütte 111 Schröcken am Hochtannberg 44 Schuhbräu-Alm 67 Schupfen-Alm 189 Schupfenalm-Skihütte 188 Schüsselkar-Biwak 52 Schuster-Biwak, Konrad- 57 Schuster-Haus, August- 59 Schuster-Hütte, Oskar- 230 Schutovits-Haus, Dr.-Otto- 110 Schuttannen, Jugend- u. Rettungsheim 33 Schwaben-Haus (auf der Tschengla) 129 Schwaiger-Alm, (Skihütte) 66 Schwaiger-Haus, (Heinrich-) 169 Schwaiger-Kaser 83 Schwanberger Brendel-Hütte 196 Schwand-Alpe 42 Schwarzberg-Alpe 40 Schwarze Hütte 238 Schwarzen Grat, Aussichtspavillon am 34 Schwarzenberg-Hütte (im Ostrachtal) 42 Schwarzenberg-Hütte (südlich des Wiesbachhorns) 14, 15*, 168 Schwarzenstein-Hütte 156 Schwarzwaldeck-Haus 123 Schwarzwald-Heim am Falkenschrofen 235 Schwarzwasser-Alm 41 Schwarzwasser-Hütte/-Skihütte/Schwarzwasseralm-Hütte 37, 37* Schwegler-Hütte, Otto- 42 Schweigl-Hütte 205

Register der Hüttennamen

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Schweinfurter Hütte 145 Schwenninger Hütte 243, 242* Schweppermanns-Burg 249 Sedlitzer Hütte 247, 247* Seeberg-Hütte 106 Seeberg-Hütte der Jugend 107 Seebertal-Hütte 137 Seebichl-Haus 173, 173* Seehaus, Jugendherberge 99 See-Hütte, (Alte) 115 Seekar-Alm/-Alpe 66 Seekar-Haus 185, 185* Seekar-Hütte 71 Seekofel-Hütte 211 Seelaalm , Unterstandshütte an der 47 Seelacken-Alm 68 Seelealp, Unterstandshütte an der 47 Seethaler-Hütte 93 Seewald-Hütte 56 Seisera-Hütte 222, 222* Seiseralm-Skihütte, erste 212 Seiseralm-Skihütte, zweite 212 Seiseralm, AVS-Jugendheim auf der 212 Seitner-Hütte, (Julius-) 119 Selber Haus (Arzl-Wald), (Altes) 140 Selber Haus, (Neues) 141 Sellajoch-Haus 211 Semler-Hütte, (Carl-) 230 Semmering-Schutzhaus 201 Senn-Hütte, Franz- 141 Sepp-Brezina-Haus 127 Sepp-Huber-Hütte 104, 105* Sepp-Ruf-Hütte-Silbernaal 245 Sepp-Sollner-Hütte 60 Sepp-Stahrl-Talherberge/-Hütte/-Zeltlagerplatz 106 Sepp-Wallner-Haus 228 Serristori alla Vertana, Rifugio Alfredo 202 Sesvenna-Hütte 135 Setzberg-Alm 72 Setzberg-Hütte 72 Siegerland-Hütte 145 Sieglalm-Hütte/Sigl-Hütte 70 Sigriz-Alm 72 Silbernaal-Hütte 245 Silbersee, Badehütte am 228 Sillani, Rifugio Giuseppe 221 Sillianer Hütte, alte 165, 165* Sillianer Hütte, neue 221 Simbacher Hütte 154 Simms-Hütte, (Frederic-) 46 Simony, Hôtel 7*, 8, 91 Simony-Hütte 13*, 91 Simony-Warte 93 Sina-Warte 124 Sittmoos im Lesachtal, AV-Heim 219 Soboth, Jugendherberge 201 Soiern-Haus, (Oberes) 55 Soiern-Haus, Unteres 55 Soin-Hütte 7

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Register der Hüttennamen

Sölden-Hütte 89 Solling, Hütte im 243 Sollner-Hütte, Sepp- 60 Solstein-Haus 54 Solstein-Hütte, (alte) 53 Sonklar-Hütte, alte 155 Sonklar-Hütte, neue 157, 157* Sonneberger Hütte 79 Sonneck-Hütte 41 Sonnenhalde, Haus 43 Sonnenhof, Tal- u. Jugendherberge 229 Sonnenjoch-Hütte 152 Sonnleitner-Hütte (am Harlassanger) 152, 152* Sonnleitner-Hütte, (Jugendheim) 190*, 191 Sonnschien-Hütte 107 Sonthofer Hof 40 Sorapiss-Hütte 208 Sosaer Hütte 231 Sotier-Haus, Adolf- 55 Sottel-Alm 65 Spannagel-Haus 158 Spannkraft-Glockner-Biwakschachtel, Leo- 170 Sparbacher-Hütte 116 Spechtensee-Hütte 99 Speckbacher-Hütte, (Alte) 116 Speckbacher-Hütte, (Neue) 116 Speiereck-Hütte 182 Spertental, Skihütte im 153 Spindeleben-Warte 117 Spital a. Semmering, AV-Talherberge 198 Spital am Pyhrn, Tal- und Jugendherberge 100 Spital, Jugend- u. Wintersportheim 198 Spitzing-Hütte 71 Spitzingsee, DAV-Haus 73 Spitzingsee, Skihütte am 67 Spitzingsee-Hütte 71 Spitzstein-Haus 86 SSB-Hütte Saupsdorf 248 St. Anton a. Radl, AV-Jugendherberge 195 St. Bartholomä, Proviant-Hütte bei 78 St. Jakob im Lesachtal, AV-Heim/Talheim St. Jakob 215 St. Johann, Talhaus bzw. Vereinsheim 89 St. Lorenzen im Lesachtal, Talherberge 214 St. Lorenzen im Lesachtal, Talherberge 216 St. Pöltner Hütte/St. Pöltener Hütte 166, 166* St. Urbaner See, Blockhäuser am 194 St. Zyprianer Hütte 213 Stadler-Hütte 163 Stahl-Haus, Carl-von 80 Stahrenfels-Hütte 231 Stahrl-Talherberge, Sepp- 106 Stainacher Hütte 98 Ställen-Alm 42 Standschützen-Hütte 220 Staniceva Koza/Stanicev Dom 222 Starhemberg-Warte 228 Starkatsgund, Skihütte bzw. Alpe 38, 34* Starkenburger Hütte 144 Starnberger Hütte, (alte) 58, 58*

Statzer-Haus 88 Staudacher-Hütte 192 Staufen-Haus 85 Staufen-Stube 88 Stauffer-Hütte 228 Staufner Haus 36 Stefanie-Warte 250, 250* Stegreith, Talherberge 100 Steibis, Berg- und Skiheim 43 Steibis, Schiheim 40 Steiggründl-Hütte/Steiggründel-Hütte 186 Steig-Hütte in der Bärenschützklamm 200 Steinberg, Haus bzw. Vereinsheim in 58 Steinbergalm-Hütte 77 Steinberg-Hütte 153 Steinbergjoch-Hütte 152 Steiner-Hütte 197 Steinhauser-Hütte 191 Steinhofberg-Hütte/AV-Jugendhütte am Steinhofberg 123 Stein-Hütte, Karl- 249 Steinkar-Hütte 219 Steinsee-Hütte 48 Steinwald, Hütte im 233 Steinwald-Hütte 244 Steinwender-Hütte, (Dr.-) 220 Steirersee-Hütte 22, 94 Stephanien-Warte 200 Sternstein-Warte 229 Sterzinger Haus 147 Sterzinger Hütte 159, 159* Stettiner Hütte 137 Steyr, Jugendherberge bzw. Studentenherberge 105 Steyrersee-Hütte 94, 95* Stickler-Hütte 183 Stiegler-Haus, Pepi- 172 Stille Klause, Almwirtschaft 176 Stoanwandler-Hütte/Stoawandler-Hütte 123 Stoderzinken-Hütte 92 Stöffl-Hütte 148 Stöhr-Haus 79, 80* Stöhr-Hütte, (Emil-) 195 Stoißer Alm/Alpe 85 Stolzenhain, Mittelgebirgshütte/Böhmische Hütte Stolzenhain 251 Storchi-Hütte, (Jugendherberge) 189 Stou-Hütte 223 Stranig-Hütte 218 Straßburger Hütte 128 Straubinger Haus 87 Streitberger Hütte 237 Stripsen-Alm (=Stripsenjoch-Skihütte) 74 Stripsenjoch-Haus/-Hütte 74 Stripsenjoch-Skihütte 74 Stripsenkopf-Windschutzhütte bzw. Pavillon am 25, 75 Strussing-Alm-Skihütte 90 Stua, Rifugio Cremona bzw. Dante alla 142 Stubalm-Haus 194 Stubalm-Hochreichart-Skihütte/Stubalm-Skihütte 190 Stubalpen-Haus 194 Stubenberg-Haus 10, 200, 200*



Stuckensee-Filmoor, Biwak 220 Stüdl-Hütte, alte 13*, 24, 167 Stüdl-Hütte, (Neue) 28, 170 Stuhleckgipfel-Haus/Stuhleck-Haus 199 Stuiben-Hütte, erste/Unterkunfthütte am Stuiben 34 Stuiben-Hütte/-Skihütte/-Alpe 52 Stuiben-Pavillon 33, 33* Sturzhahn-Hütten 97 Stuttgarter Albhaus 242 Stuttgarter Hütte 46 Stützerbach, Hütte 248 Sudelfeld (S. Kelheim), Hütte am 72 Sudelfeld, Skihütten am 64 Sudelfeldkopf-Skihütte 64 Sudetendeutsche Hütte 166 Südwiener Hütte 182, 182* Sulke-Hütte, Erich- 154 Sulzenau-Hütte 145 Sunken-Hütte/-Diensthütte 59 Sylvan-Hütte 245 Ta tschuan tsy 252 Tai tsching kung, Unterkunft im Tempel 253 Talherberge Winklern 171 Tamsweg, Tal- u. Jugendherberge 186 Tamsweg, Talherberge 185 Tannheimer Hütte 36 Tappenkarsee-Hütte, erste 183 Tappenkarsee-Hütte, zweite 183, 183* Taschach-Haus, (Neues) 137 Taschach-Hütte, (Alte) 135 Tasch-Hütte 96 Taubenstein-Haus 71 Tauern-Haus, (Mallnitzer) 173, 173* Tauernhof 176 Tauern-Hütte, Krimmler 157 Tauplitz, AV-Heim 96 Tauplitz-Haus, Linzer 99 Tauplitz-Hütte 22, 95 Tauriskia-Hütte 9, 182 Tegelberg-Häuser 59, 59* Tegernseer Hütte 62, 62* Teichalm-Hütte/Teichalpen-Hütte 200 Teichenecksattel, Skihütte am 101 Teisendorfer Hütte 84 Teng yau, Rasthaus in 252 Teplitzer Hütte, alte bzw. erste 142 Teplitzer Hütte, (Neue)/Teplitzer Schutzhaus 143, 143* Teplitzer Hütte (= Glorer Hütte) 169 Terzer-Haus 118, 118* Teufels Backofen 248 Teufelsley-Hütte/Hütte an der Teufelsley 243 Teufelssteiner Hütte/Teufelsteiner-Hütte 235 Teufelstein-Hütte/Teufelsstein-Hütte 126 Teutoburger Wald, Ski- u. Wanderhütte 239 Thalheimer Hütte 238 Thalkirchen, Bootshaus 233 Theodor-Harpprecht-Haus 161 Theodor-Harpprecht-Haus 234 Theodor-Karl-Holl-Haus 96, 96*

Register der Hüttennamen

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Theodor-Körner-Hütte 92 Theresien-Hütte/Waldhaus Theresienhöhe 243 Thonhofer-Hütte 110 Thüringer Hütte, (Alte) 162 Thüringer Hütte, Neue 163 Tiefrasten-Hütte/Tiefenrasten-Hütte 159 Tilisuna-Hütte 128 Tillenberg-Haus 251, 251* Tilliacher Hütte 218 Tinghausen, Hütte 245 Tofana-Hütte, alte/Rifugio Tofana 207 Tollinger-Hütte, Vinzenz- 150 Tölz, erste Jugendherberge 65 Tölz, Jugendherberge u. Talunterkunft 65 Tölzer Hütte 55 Tommaso Pedrotti, Rifugio 206 Toni-Adam-Dr.-Obersteiner-Biwak/Toni-Adam-Biwak 93 Torfhaus-Hütte 235, 236* Torkar-Hütte/Torkarl-Hütte 218 Torrenerjoch-Hütte 80 Totalp-Hütte 130, 130* Totorillas, Refugio de las/Skihütte Las Totorillas 254 Trains-Alm 66 Traufwand-Hütte 222 Traunkirchnerkogel-Haus 106 Traunsteiner Hütte, (Alte) 79 Traunsteiner Hütte, Neue 83 Traunsteiner Skihütte/Hütte 86, 87* Traunstein-Haus 106, 106* Tre Cime, Rifugio Locatelli alle 207 Tre Scarperi, Rifugio 212 Treubund-Haus 151 Treviso, Rifugio 209 Tribulaun-Hütte, (Alte)/Rifugio Cesare Calciati al Tribulaun 143 Tribulaun-Hütte/-Haus (der Naturfreunde) 26, 146 Triebental-Hütte, erste/Triebental-Unterkunft 190 Triebental-Hütte/-Herberge/Talherberge Triebental 190, 190* Triestingtaler-Hütte 127 Triglav-Hütte (zw. Kermatal u. Belopolje- Mulde) 221, 221* Triglav-Hütte (nordöstl. der Kredariza) 222 Triglavseen-Hütte/Koca pri Triglavskih jezerih 222 Trinkstein-Haus 157 Trockenbach-Alm 66 Trockenberg-Hütte 247 Trofaiach, Talheim 102 Trofaiach-Jugendherberge 102 Trögl-Hütte/Trögel-Hütte 52 Troppauer Hütte, erste 202 Troppauer Hütte, neue 204 Trostberger Hütte, erste 86 Trostberger Hütte 87 Tschengla-Haus/-Hütte 129 Tschi pan schy miau, Unterkunft im Tempel 254 Tschiu schui, Rasthaus in 253 Tsingtau, Jugendherberge 52 Tübinger Hütte 131, 132* Tuckett-Hütte/Tuckettpaß-Hütte/Rifugio Tuckett 206, 206* Tuk-Hut 9, 252 Tulbingerkogel-Warte 126

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Register der Hüttennamen

Tulfer Hütte 149 Tulln, Bootshaus in 127 Turmzimmer (bei Heppenheim) 235 Türnitzer Hütte 120 Tutzinger Hütte 62, 62* Tuxerjoch-Haus 157 Tuxer-Joch-Haus 150 Übeltalferner-Hütte 142 Überetscher Hütte 205, 204* Uli-Wieland-Hütte 237, 237* Ulmer Hütte 46 Ulmer Skizunft, Skihütte der 38 Umberto Canziani, Rifugio 203 Umlauft-Biwak, Otto- 176 Unterberg-Alm 67 Unterberg-Haus 122 Untere Ziehen-Alpe 41 Unterriß-Hütte/-Alm 70 Untersberg-Haus 15, 78 Untersberg-Skihütte 82 Unterstmatt, Skiläuferstützpunkt im Kurhaus 237 Unterwilhams, Alte Schule 43 Urlinger-Warte 118 Ursulaberg-Haus/Ursulska Koca 19, 224 Uwe-Anderle-Biwak 106 Vajolet-Hütte/Rifugio Vajolet/Vajolett-Hütte 209, 209* Val Martello, Rifugio 202 Valbona, Rifugio 208 Valdés, Refugio (Alemán) Lo/Valdes-Hütte 254, 254* Valentinalm, AV-Heim Untere 219 Valepp-Alm 63 Valerie-Haus 173 Valico, Casa del 140 Valles Bressanone, Rifugio 157 Vallon-Hütte/Rifugio Punta Vallon 212 Valser Hütte 157 Valvasor-Haus/-Hütte/Valvasorjeva Koca/Valvasorjev dom pod Stolom 223 Vandelli, Rifugio Alfonso 208 Vedretta di Ries (= Kasseler Hütte), Rifugio 164 Vedretta di Ries (= Kasseler Hütte), Rifugio 165 Vedretta pendente, Rifugio 143 Vedretta Piana, Rifugio 142 Vedrette Giganti, Rifugio Roma alle 164 Veitschalm-Hütte/Veitschalpen-Hütte, erste 110, 109* Veitschalm-Hütte/Veitschalpen-Hütte, zweite 111 Venediger-Warte, (Obere) 165 Veppermann-Hütte 188 Vereinsalpe 55 Vernagt-Hütte 137 Verona al Colle Tasca, Rifugio 138 Verpeil-Hütte 137 Vertain-Hütte 202 Vertana, Rifugio, Alfredo Serristori alla 202 Vetta d‘Italia, Rifugio 157 Vicenza al Sasso Lungo, Rifugio 210 Viktor-Hinterberger-Hütte 220 Viktoria-Adelheid-Schutzhütte/-Hütte 226 Villacher Alpen-Häuser 213

Villacher Hütte 178 Vindobona-Haus 183 Vinzenz-Tollinger-Hütte/-Jugendheim 150 Vioz-Hütte/Rifugio Vioz 204 Vipiteno, Rifugio 159 Vittorio Veneto al Sasso Nero, Rifugio 156 Vogesen-Hütte 251 Vogtland-Hütte 248 Voisthaler-Hütte 108 Volcan, Cabaña El 254 Volkzeiner-Hütte 165 Vollsporn-Hütte 130 Von-Schmidt-Zabierow-Hütte 77, 77* Vorbrugg-Hütte, Karl- 241 Vorderkaiserfelden-Hütte/Unterstandshütte auf der Vorderkaiserfeldenalpe 74, 74* Voss-Hütte 222 Wacht im Lesachtal, AV-Heim/Talherberge Wacht 214 Wachtberg-Alm 170 Wachtfels-Hütte 246 Wagenthal-Hütte 244 Wagramer Hütte 126 Waidhofen, Studentenherberge der Sektion 117 Walchen, Berghaus in der 189 Waldegger-Hütte 122 Wäldele, Berghaus 44 Waldfreunde-Hütte am Obersberg 112 Waldfreunde-Hütte auf der Hohen Wand 123 Waldfreunde-Skihütte auf der Hinteralm 112 Waldfrieden, Tempel 253 Wäldle, Bauernhaus im 37 Wallmann-Poidl-Rast 104 Wallner-Haus, Sepp- 228 Walser-Hus/-Haus 44 Waltenberger-Haus, altes 33 Waltenberger-Haus, neues 35, 35* Walter-Brenninger-Biwak 159, 159* Walter-Haus, (Ludwig-) 213 Walter-Schöllkopf-Hütte 133 Waltershäuser Hütte 247, 247* Wangenitzsee-Hütte 171, 171* Wängle, Jugendherberge 41 Wank-Alm/-Alpe/Wankalm-Hütte 42 Wank-Haus/Wank-Huber-Haus 62, 63* Warnsdorfer Hütte 161 Warnsdorf-Krimml, AV-Jugendhütte der Sektion 164 Warscheneck-Schutzhaus 97 Wasser-Alm 84 Wasserburger Hütte 73 Wasserfall-Hütte 204 Watschöd 68 Wattendorf, Jurahütte 237 Watzmann-Haus 78, 78* Watzmann-Hocheck-Unterstandshütte 79 Watzmann-Lagerhütte 83 Watzmann-Ostwand, Biwakschachtel 83 Watzmann-Ostwand-Biwak 83 Watzmann-Ostwand-Hütte 83 Watzmann-Südspitze-Biwak 83



Waxenstein, Talherberge im Gasthof 71 Waxenstein-Hütte 52 Weertal-Hütte/Skihütte im Weertal 149 Wegscheid-Alm 76 Weidener Hütte (in Innerst) 149 Weidener Hütte (Nafing-Hütte) 149 Weidmannsruh, Hütte bzw. Wanderheim 249 Weigl-Warte 228 Weikert-Hütte 111 Weilheimer Hütte 61 Weißbach, Ferienwiese 84, 84* Weißbriacher Hütte/Weißbriach-Hütte 216, 216* Weißenburger Hütte 72 Weißfluh-Jugendhütte 33 Weißgerber-Biwakschachtel, (Dr.-Rudolf-) 176 Weißgerber-Hütte, (Dr.-Rudolf-) 175 Weißkugel-Hütte 136 Weißtannen, Skihütte 32 Weitlahner Alm 165 Weizer Hütte 200 Welser Hütte, erste 94 Welser Hütte, zweite 94 Welser Hütte, dritte 95 Welser Hütte, vierte 99, 99* Weltin-Hütte 63, 63* Wendelins-Hütte 33 Wendelstein, Skihütte am 67 Werfener Hütte 90 Werkmann-Haus 241 Werry-Hütte 158 Werschenrege/Werschenrege-Hütte 242 Westfalen-Haus 144 Wetterkogler-Haus 200 Wetterschutzhütte am Kampl 110 Wetzlarer Hütte 242 Widder-Jugendherberge, Dr.-Hans- 175 Widmanneum, Talherberge im 214 Wiechenthaler-Hütte, (Peter-) 81 Wiedenbach-Hütte 246 Wiedhag-Alpe 40 Wieland-Hütte, Uli- 237, 237* Wienerland-Hütte 186 Wiener-Lehrer-Hütte /-Haus 109 Wiener-Neustädter Hütte 50 Wien-Nußdorf, Paddlerheim/AV-Paddlerheim Wien 9, 229 Wiesbadener Hütte 131 Wiesenalm-Jagdhütte 117 Wies-Hütte, (Jugendherberge) 32 Wild-Alm, (Bayerische) 73 Wildegg, AV-Jugendherberge bzw. Schutzhaus u. Jugendheim 126, 126* Wildensee-Hütte 95 Wildfeld-Alm, (Untere) 73 Wildkar-Hütte/-Refuge 8, 91 Wildkogel-Haus 151, 151* Wildseeloder-Hütte 151, 151* Wilhelm-Eichert-Hütte 122, 122* Willers-Alpe, (AV- bzw Touristenzimmer auf der) 35, 35* Willi-Merkl-Gedächtnishütte 40

Register der Hüttennamen

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Wimbachgries-Hütte/-Alm 26, 82 Windberg-Hütte (S. Donauland) 108 Windberg-Hütte (S. Mürzzuschlag) 108 Winkel-Alm 75 Winkelmoos-Hütte/-Alm, ehemalige (S. München) 86 Winkelmoos-Hütte/-Alpe (s. Winklmoos-Hütte der S. München) 87 Winkleralm-Skihütte 192 Winkler-Heim, Franz- 247 Winkler-Hütte /- Almhütte 56 Winklerner Alm/Skihütte 172 Winklerner Hütte/Alm 172 Winklmoos-Alm/Winkelmoos-Alpe (S, Bayerland) 86 Winklmoos-Alm/Winkelmoosalm-Hütte/Winkelmoos-Alpe (S. Oberland) 87 Winklmoos-Hütte (S. München) 87 Winklmoos-Hütte/Winkelmoos-Alpe (= Traunsteiner Skihütte) 86 Winnebachsee-Hütte 144 Wirts-Alm 38 Wirtsalm, Skihütte 88 Wirtsalm, Untere 152 Wirtsalm-Hütte 154 Wischberg-Hütte 222 Wischberg-Hütte, neue 222 Wismeyer-Haus, (Dipl.-Ing.-Rudolf-) 187 Wittener Hütte 245 Wittgruberhof, Jugendherberge bzw. Jugend- u. Familienstützpunkt 201, 201* Wittig-Hütte, Dr.- 231 Witzenmann-Haus, (Adolf-) 145 Wödl-Hütte, (Hans-) 186 Woeckel-Warte 139 Wolayersee-Hütte 217 Wolfgang-Dirnbacher-Hütte 116 Wolfratshauser Hütte/Wolfratshausener Hütte 47, 48* Wolfsberg, AV-Jugendheim 197 Wolfsberg, Jugendherberge 194 Wolfsberger Hütte 194, 195* Wöllaner-Nock-Haus 193 Wormser Hütte 133 Wotsch, Aussichtsturm bzw. AV-Aussichtswarte am 251 Würgauer Haus 235 Württemberger Haus 48 Wurzbachtaler Hütte 229 Würzburger Bergbund-Hütte 241 Würzburger Hütte/Würzburger Vernagt-Hütte 137 Wurzener-Alm 95 Wurzeralm (Linzer Haus) 98 Wurzeralm-Skihütte/-Hütte 95 Ybbstaler-Hütte 117 Zalim-Hütte 128 Zandlacher-Hütte/-Hütten 181 Zans, Bergheim/Bergheim Zanser Alm 212 Zaunersee-Hütte, (alte) 182 Zaytal-Hütte 202 Zdarsky-Heim 201 Zechner-Hütte 194 Zehenthof-Hütte 183 Zehetner-Alm, (Obere) 153 Zehner-Kaser, (Skihütte) 82

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Register der Hüttennamen

Zeller-Hütte 98, 98* Zeppezauer-Haus 15, 78 Zettersfeld-Jugendheim 172 Zimmermann-Hütte, (Anton-) 115 Z‘Innerst, Hütte 149 Zirbenwald-Hütte 197, 197* Zirbitzkogel-Haus/-Schutzhaus 195 Zittauer Hütte 157 Zittau-Hütte Hohnstein 247 Zittel-Haus 173, 173* Zoeppritz-Haus, Adolf- 51 Zois-Hütte 225, 225* Zoll-Hütte 147 Zollnersee Hütte 220, 220* Zsigmondy-Comici-Hütte/Rifugio Zsigmondy-Comici 213 Zu den Felsen, Eifelheim 245 Zufall-Hütte 202 Zugspitze, Windschutzhütte auf der bzw. Schirmhütte am Westgipfel der 50 Zweibrückener Hütte, erste 230 Zweibrückener Hütte, zweite 239 Zwickauer Hütte 137 Zwiesel-Hütte 61, 61* Zwieselstein, Talhütte bzw. Talherberge 138 Zwölferhorn-Hütte 103

Der Autor

Michael Guggenberger, Mag. phil., Innsbruck, geb. 1971, Archäologe und Historiker. Archivar im Österreichischen Alpenverein, davor freiberufliche zeitgeschichtliche Tätigkeiten, Ausgrabungen und langjährige Mitarbeit als Restaurator und Archäologe am Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum sowie am Institut für Klassische Archäologie der Universität Innsbruck.



Der Autor

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