Vorlesungen über die Philosophie des Rechts IV: Anhang 9783787328260, 9783787335886

Der abschließende, vierte Teilband mit dem „Anhang“ zur dreiteiligen Edition der „Vorlesungen über die Philosophie des R

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Vorlesungen über die Philosophie des Rechts IV: Anhang
 9783787328260, 9783787335886

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H EGE L · GE SA M M E LT E W E RK E 2 6 ,4

GEORG W I L H E L M F RI E DRICH H EGE L

GE SA M M E LT E W E RK E

I N V E RBI N DU NG M I T DE R

DEU T SCH E N FORSCH U NG SGE M E I N SCH A F T H E RAU S G E G E BE N VON DE R

NORDRH E I N -W E ST FÄ LISCH E N A K A DE M I E DE R W IS SE N SCH A F T E N U N D DE R K Ü N ST E

BA N D 2 6 I N V I E R T E I L BÄ N DE N

F E LI X M E I N E R V E RL AG H A M BU RG

GEORG W I L H E L M F RI E DRICH H EGE L

VORL E SU NGE N Ü BE R DI E PH I L OSOPH I E DE S RECH T S

H E RAU S G E G E BE N VON

K L AU S GROT SCH

BA N D 2 6 ,4 A N H A NG

F E LI X M E I N E R V E RL AG H A M BU RG

In Verbindung mit der Hegel-Kommission der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste und dem Hegel-Archiv der Ruhr-Universität Bochum Diese Publikation wird als Vorhaben der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste im Rahmen des Akademieprogramms von der Bundesrepublik Deutschland und dem Land Nordrhein-Westfalen gefördert.

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie  ; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über 〈 http://dnb.ddb.de 〉 abrufbar . ISBN 978-3-7873-2826-0

© Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste  Düsseldorf 2019 Alle Rechte , auch die des auszugsweisen Nachdrucks , der fotomechanischen Wiedergabe und der Übersetzung , vorbehalten . Dies betrifft auch die Vervielfältigung und Übertragung ein­zelner Textabschnitte durch alle Verfahren wie Speicherung und Übertragung auf Papier , Film , Bänder , Platten und andere Medien , soweit es nicht §§ 53 und 54 URG ausdrücklich gestatten . Satz  : post scriptum , Hüfingen/Vogtsburg-Burkheim . Druck und Bindung  : Beltz, Bad Langensalza . Werkdruckpapier  : alterungsbeständig nach ANSI-Norm resp. DIN-ISO 9706 , hergestellt aus 100 % chlorfrei gebleichtem Zellstoff . Printed in Germany . www.meiner.de

INHALTSV ERZ EICH N IS

A N H A NG Zeichen , Siglen , Abkürzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Editorischer Bericht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anmerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Verzeichnis der Bibelstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Personenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

1501 1509 1641 1879 1881 1975

ERRATA IN H EGEL  : GESA M M ELTE W ERK E . BA N D 26 . . 1985

A NH A NG



zeichen  , siglen  , abkürzungen1501

Z EICH EN   , SIGLEN   , A BKÜ RZU NGEN

einfache Hervorhebung im Original doppelte Hervorhebung im Original gibt bei Drucken die Grundschrift ( Fraktur) und bei Manuskripten die Handschrift wieder Bodoni -Schrift gibt bei gedruckten Werken Antiquaschriften wieder , bei Manuskripten solche Wörter aus fremden Sprachen , die durch lateinische Handschrift hervorgehoben sind kursive Bodoni entspricht kursiver Antiqua in Drucken Legacy-Schrift deutsche Schrift von fremder Hand (in den Zitaten aus GW 10) Swiss -Schrift lateinische Schrift von fremder Hand (in den Zitaten aus GW 10) kursive Bembo Herausgeberrede Seitenzahlen in der Paginierung des Originals bzw . Zählung der Manuskriptseiten durch ein Kolumne innen bzw . Archiv oder eine Bibliothek am Seitenrande oder in Klammern vor dem Variantentext | neue Seite im Original \ neue Spalte im Original / 1 . im Apparat  : Zeilenbruch 2 . im Editorischen Bericht und in den Anmerkungen  : neuer Absatz im zitierten Text [ ] Hinzufügungen des Herausgebers ] Abgrenzung des Lemmas 〈 〉 im Manuskript gestrichen 〈〈 〉〉 im Manuskript versehentlich nicht gestrichen tiefgestellte ZiVern im Apparat geben bei öfterem Vorkommen des gleichen die1 Wortes in einer Zeile die Reihenfolge an 1M ein tiefgestelltes M neben einer Zeilennummer im Textkritischen Apparat gibt an , daß sich die Apparatnotiz auf eine Marginaltextzeile bezieht r , v geben als Abkürzungen von recto und verso an , ob es sich um die Vorderoder Rückseite eines Blattes handelt a , b Kleinbuchstaben bei Seitenangaben bezeichnen in der Reihenfolge von links nach rechts die Spalten einer Seite Sper rd r uck Kapitälchen Bembo-Schrift

1502

anhang

In den Apparaten sowie im Anhang dieses Bandes werden folgende Siglen und siglierte bibliographische Angaben verwandt (vgl . hierzu auch die Angaben im Literaturverzeichnis)  ; die Siglierung der alt- und neutestamentlichen Schriften folgt den Konventionen der RGG 4 und ist hier nicht eigens aufgeführt  : AA I 

A B B

GA

GPR

GS GW

HBZ Hey HKA

JWA

Kant’s gesammelte Schriften . Herausgegeben von der Königlich Preußischen Akademie der Wissenschaften . Erste Abtheilung  : Werke . 9 Bde . Berlin und Leipzig 1910–1923 . Nachschrift Anonymus (Bloomington) Briefe von und an Hegel . Herausgegeben von Johannes HoVmeister . Bde 1–3  : Dritte , durchgesehene Auflage . Hamburg 1969 . Bd 4 , T . 1 und 2  : Dritte völlig neu bearbeitete Auflage herausgegeben von Friedhelm Nicolin . Hamburg 1977 bzw . 1981 . Johann Gottlieb Fichte  : Gesamtausgabe der Bayerischen Akademie der Wissenschaften . Herausgegeben von Reinhard Lauth und Hans Jacob (bzw .) Reinhard Lauth und Hans Gliwitzky . Stuttgart-Bad Cannstatt 1964V . Naturrecht und Staatswissenschaft im Grundrisse . Zum Gebrauch für seine Vorlesungen von D . Georg Wilhelm Friedrich Hegel , Ordentl . Professor der Philosophie an der Königl . Universität zu Berlin . Berlin , 1821 . In der Nicolaischen Buchhandlung . [linkes Titel­ blatt  ; rechtes Titelblatt  :] Grundlinien der Philosophie des Rechts . Von D . Georg Wilhelm Friedrich Hegel , Ordentl . Professor der Philosophie an der Königl . Universität zu Berlin . Berlin , 1821 . In der Nicolaischen Buchhandlung . Karl Leonhard Reinhold  : Gesammelte Schriften . Kommentierte Ausgabe . Herausgegeben von Martin Bondeli . […] Basel 2007V . Georg Wilhelm Friedrich Hegel  : Gesammelte Werke . In Verbindung mit der Deutschen Forschungsgemeinschaft herausgegeben von der Rheinisch-Westfälischen Akademie der Wissenschaften . seit 1995  : … der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften . seit 2009  : … der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste . […] Hamburg 1968V . HEGEL in Berichten seiner Zeitgenossen  . Herausgegeben von Günther Nicolin . Hamburg 1970 . Nachschrift Heyse Friedrich Wilhelm Joseph Schelling  : Historisch-kritische Ausgabe . Im Auftrag der Schelling-Kommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften herausgegeben von Thomas Buchheim , Jochem Hennigfeld , Wilhelm G . Jacobs , Jörg Jantzen und Siegbert Peetz . Reihe I , II , III . […] Stuttgart-Bad Cannstatt 1976V . Friedrich Heinrich Jacobi  : Werke . Gesamtausgabe herausgegeben



zeichen  , siglen  , abkürzungen1503

K KFSA

KGA

KHB

NA

ŒC

Ri V W

Wa WA

von Klaus Hammacher und Walter Jaeschke . Hamburg , Stuttgart-Bad Cannstatt 1998V . Verzeichniß der von dem Professor Herrn Dr . Hegel […] hinterlassenen Büchersammlungen […] . Berlin 1832 (mit fortlaufender Nummer) . Kritische-Friedrich-Schlegel-Ausgabe herausgegeben von Ernst Behler unter Mitwirkung von Jean-Jacques Anstett und Hans Eichner . […] München · Paderborn · Wien , Zürich 1958V . Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher  : Kritische Gesamtausgabe . Herausgegeben von Hans-Joachim Birkner und Gerhard Ebeling , Hermann Fischer , Heinz Kimmerle , Kurt-Victor Selge . […] Berlin · New York 1984V . GW 31  : Katalog der Bibliothek Georg Wilhelm Friedrich Hegels . Herausgegeben von Manuela Köppe . 2 Bde ( Band 31 ,1 . Abteilungen I–III  ; Band 31 ,2 . Abteilungen IV–IX . Anhang) . Hamburg 2017 . Schillers Werke . Nationalausgabe . 1940 begründet von Julius Petersen . Fortgeführt von Lieselotte Blumenthal , Benno von Wiese , Siegfried Seidel . Hausgegeben im Auftrag der Klassik Stiftung Weimar und des Deutschen Literaturarchivs Marbach von Norbert Oellers . Redaktor Georg Kurscheidt . […] Weimar 1943V . (seit 2003 unter diesem Gesamttitel  ; Einzelbände gegebenenfalls mit dem Zusatz ›N‹ für ›Neue Ausgabe‹ , seit 2010) Jean-Jacques Rousseau  : Œuvres complètes . […] Édition publiée sous la direction de Bernard Gagnebin et Marcel Raymond […] . 5  Bde . Paris 1959–1995 . Nachschrift Ringier Georg Wilhelm Friedrich Hegel  : Vorlesungen . Ausgewählte Nachschriften und Manuskripte . […] 17 Bde . Hamburg 1983–2007 . Georg Wilhelm Friedrich Hegel’s Werke . Vollständige Ausgabe durch einen Verein von Freunden des Verewigten  : D . Ph . Marheineke , D . J . Schulze , D . Ed . Gans , D . Lp . v . Henning , D . H . Hotho , D . K . Michelet , D . F . Förster . […] Berlin 1832–1854 . (bis zu drei Auflagen) Wannenmann  : Nachschrift der Einleitung zum Kolleg von 1818/19 Goethes Werke . Herausgegeben im Auftrage der Großherzogin Sophie von Sachsen . Abteilungen I , II , III , IV . 113 Bde [in 143] . Weimar 1887–1919 .

Im Textkritischen Apparat und im Anhang dieses Bandes werden folgende Abkürzungen verwandt  : Abt . Anm . Art .

Abteilung Anmerkung , Anmerkungen Artikel

1504

Anonymus 13 Anonymus 13

Anonymus 14 Anonymus 14

Anonymus 15 Anonymus 15

Anonymus 16 Anonymus 16

Anon.(B) 01 Anon.(B) 01

Strauss 01 Strauss 01

Strauss 02 Strauss 02

Strauss 03 Strauss 03

Strauss 04 Strauss 04

anhang

Bd , Bde Band , Bände Bl , Bll Blatt , Blätter bzw . beziehungsweise ca . circa d . h . das heißt d . i . das ist ed . edidit f , V folgende geb . geboren gest . gestorben H . Heft hrsg . herausgegeben Hrsg . Herausgeberin , Herausgeber Kap . Kapitel m . n . e . mehr nicht erschienen Ms Manuskript NA Neuausgabe ND Nachdruck Nr Nummer o . J . ohne Jahr Rez . Rezension s . siehe s . l . sine loco s . v . sub voce S . Seite sc . scilicet Sp . Spalte T . Teil u . a . unter anderem v . von vgl . vergleiche z . B . zum Beispiel Die folgenden in den Nachschriften verwendeten Kürzel sowie die durch einen waagerechten Strich über dem einfachen Buchstaben angezeigte Verdoppelung von ›n‹ und ›m‹ werden im Text ohne Kursivierung und ohne gesonderte Angabe im Apparat aufgelöst . 1 .  Peter Wannenmann

Wannenmann 01 Wannenmann 01

Wannenmann 02 Wannenmann 02



durch auch in Zusammensetzungen nicht auch in Zusammensetzungen

Homeyer 05 Ringier 13 Homeyer 06 Ringier 14 Homeyer 07 Ringier 1501 Homeyer Homeyer 01 Homeyer 01 Homeyer01 08 Homeyer Homeyer Homeyer01 01 Ringier 16 Homeyer 01 Homeyer 02 Homeyer 02 Homeyer 02 Homeyer02 09 Homeyer Homeyer Homeyer02 02 Ringier 170302 Homeyer Homeyer Homeyer 03 Homeyer 03 Homeyer 03 Ringier 13 Homeyer Homeyer03 03 Ringier 180403 Homeyer Homeyer Homeyer 04 Homeyer 04 Homeyer 04 Ringier 14 Homeyer Homeyer04 04 Ringier 19050401 Homeyer Homeyer Homeyer Homeyer 05 Homeyer 05 Homeyer Ringier 05 01 Ringier 15 Homeyer Homeyer05 05 Ringier 20 Homeyer Homeyer 060502 Homeyer Homeyer 06 Homeyer 06 Homeyer Ringier 06 02 Ringier 16 Homeyer Homeyer06 06 Ringier 21 Homeyer 0603 Homeyer 07 Homeyer Homeyer 07 Homeyer 07 Homeyer Ringier 07 03 Ringier 17 Homeyer Homeyer07 07 Ringier 22080704 Homeyer Homeyer Homeyer Homeyer 08 Homeyer 08 Homeyer Ringier 08 04 Ringier08 18 Homeyer Ringier 01 Homeyer 08 Ringier 23 Homeyer Homeyer 090805 Homeyer Homeyer 09 Homeyer 09 Homeyer Ringier 09 05 Ringier09 19 Homeyer Ringier 02 Homeyer 09 Ringier 01 Ringier 24 0906 Homeyer Homeyer Ringier Ringier01 06 Ringier 03 20 Ringier Ringier 02 01 Ringier Ringier 25 Homeyer 07



zeichen  , siglen  , abkürzungen1505

2 .  Carl Gustav Homeyer

auch



auf



aus



kein



mein auch in Zusammensetzungen (wie gemeinschaftlich etwa) Ringier 13



nicht Ringier 14



Recht Ringier 15



sein und sich auch in Zusammensetzungen

Ringier 16

Verfassung Ringier 13 Ringier 17 Ringier 14 Ringier 13

3 .  Johann Rudolf Ringier

Ringier Ringier13 18 Ringier Ringier15 13 Ringier 14 -e , -em ,

Ringier Ringier02 07 Ringier 04 21 Ringier Ringier 03 02 Ringier Homeyer 08



Ringier Ringier14 19 Ringier 16 Ringier 14 -lich  , -lage  , Ringier 15

Ringier Ringier03 08 Ringier 05 22 Ringier Ringier 04 03 Ringier Homeyer 09



Ringier aber Ringier17 15 Ringier 16



allein Ringier Ringier18 16

Ringier Ringier05 10 Ringier 07 24 Ringier Ringier 06 05 Ringier Ringier 14



Ringier Ringier17 22 auf Ringier 19

Ringier 13 06 Ringier Ringier 11 Ringier 08 25 Ringier Ringier 06 Ringier 07 Ringier 13 Ringier 15 Ringier 13 Ringier 14 07 Ringier Ringier 12 Ringier Ringier09 07 Ringier 08 Ringier16 14 Ringier Ringier 1413 Ringier Ringier 15 Ringier 08 Ringier Ringier10 08 Ringier Ringier 15 09 Ringier 17 Ringier 15 Ringier Ringier 1614 Ringier 09 Ringier Ringier11 09 Ringier Ringier18 16 10 Ringier Ringier 1615 Ringier Ringier 17 10 Ringier Ringier 12 Ringier 10 Ringier Ringier 17 11 Ringier 19 Ringier 17 Ringier Ringier 1816 Ringier 11



Ringier Ringier18 23 aus



bei Ringier Ringier19 24

Ringier Ringier04 09 Ringier 06 23 Ringier Ringier 04 Ringier 05 Ringier 13

Ringier 12 11 Ringier Ringier 18 Ringier 20 Ringier 18 Ringier Ringier 1917 Ringier 12 Ringier 12 Ringier21 19 Ringier Ringier 1918 Ringier Ringier 20 Ringier22 20 Ringier Ringier 2019 Ringier Ringier 21 Ringier23 21 Ringier Ringier 2120 Ringier Ringier 22 Ringier24 22 Ringier Ringier 2221 Ringier Ringier 23

-en , -er , -m , -n -lung , -lei in vielerlei , -les in eitles

Ringier Ringier15 20

Ringier Ringier16 21 Ringier 17

Ringier 18 17 Ringier

Ringier Ringier20 18 Ringier 19

Ringier Ringier21 19 Ringier 20



durch Ringier 20



ein , ein- , Ein- (auch in Zusammensetzungen)



gleich(-)



Ringier 22 Ringier Ringier24 22 Ringier 23 mehr



Ringier Ringier25 23 mit Ringier 24

Ringier 25 Ringier Ringier22 20 Ringier 21 Ringier 21 Ringier Ringier23 21 Ringier 22

Ringier 23

Ringier 24 Ringier 25 24 Ringier Ringier 25 Ringier 25

Ringier Ringier0501 Ringier Ringier 19 01

Ringier Ringier1713 Ringier 13

Ringier 06

Ringier 18

Ringier Ringier0602 Ringier Ringier 20 02 Ringier 13 Ringier Ringier 13 07

Ringier Ringier1814 Ringier 14

Ringier Ringier0703 Ringier Ringier 21 03 Ringier 14 Ringier 01 Ringier Ringier 14 08 Ringier Ringier0804 Ringier Ringier 22 04 Ringier 15 Ringier 02 Ringier Ringier 15 09 Ringier Ringier0905 Ringier Ringier 23 05 Ringier 16 13 Ringier Ringier 03 Ringier Ringier 16 10

Ringier Ringier1006 Ringier Ringier 24 06 Ringier 14 Ringier 17 Ringier 1304 Ringier Ringier 13 11 Ringier Ringier 17

Ringier Ringier1107 Ringier Ringier 25 07 Ringier 15 Ringier 18 Ringier 1405 Ringier Ringier 14 Ringier Ringier 18 12 Ringier Ringier1208 Ringier 08 Ringier 16 Ringier 19 Ringier 1506 Ringier Ringier 15 01 Ringier Ringier 19 Ringier 09 Ringier 09 Ringier 17 Ringier 20 Ringier 1607 Ringier Ringier 16 02 Ringier Ringier 20 Ringier 01 Ringier 10 Ringier 10 Ringier 18 Ringier 21 Ringier 1708 Ringier Ringier 17 03 Ringier Ringier 21 Anonymus Ringier 02 01 Ringier 11 Ringier 11 Ringier 19 Ringier 22 Ringier 1809 Ringier Ringier 18 04 Ringier Ringier 22 Anonymus Ringier 03 02 Ringier 12 Ringier 12 Ringier 20 Ringier 23 Ringier 1910 Ringier Ringier 19 0513 Anonymus Ringier Ringier 23 Anonymus Ringier 04 03

1506

Ringier 19 Ringier Ringier1915 Ringier 15

Ringier 1320 Endungen entsprechend flektiert) muß (mit Ringier Ringier Ringier2016 Ringier 16



nicht Ringier 1421 Ringier Ringier Ringier2117 Ringier 17

nichts Ringier 15

Ringier 22

Ringier Ringier2218 Ringier 18



philosoph im Adjektiv philosophisch



Ringier 19 Philosoph-  , Philosophie

Ringier 1623 Ringier Ringier Ringier2319

Ringier 1724 Ringier



Ringier Ringier2420 Recht Ringier 20



Ringier 18 Ringier Ringier 25 13 Ringier Ringier2521 selbst Ringier 21



Ringier 13 sich  , sie Ringier 22



Ringier 15 Verbrechen Anonymus Ringier 14 13



Ringier 21 Ringier 16 werdAnonymus Ringier 15 14



Ringier 22 welchRingier 17

Ringier 21 Ringier 24 Ringier 2011 Ringier Ringier 20 0614 Anonymus Ringier Ringier 24 04 Anonymus Ringier 05 Anonymus 01



weniger Ringier 23

Ringier 22 Ringier 25 Ringier 2112 Ringier Ringier 21 0715 Anonymus Ringier Ringier 25 Anonymus Ringier 060205 Anonymus Anonymus 01 Ringier Ringier 22 23 Ringier 22 0816 Anonymus Ringier Anonymus Ringier 070306 Anonymus



will Ringier 24

Anonymus 02 Ringier Ringier 23 24 Ringier 23 01 Anon.(B) Ringier 09 Anonymus Ringier 080407 Anonymus Anonymus 03 Ringier Ringier 24 25 Ringier 24 10 Ringier Anonymus Ringier 090508 Anonymus Anonymus 04 Ringier 25 Ringier 2501 11 Strauss Ringier Anonymus Ringier 100609 Anonymus Anonymus 05

Strauss 04 Anonymus 12 Anonymus 09 03 Anonymus Anonymus 08 02 Anonymus 10 04 Anonymus Anonymus 09 03 Wannenmann 01 Anonymus 11 05 Anonymus Anonymus 10 04

Ringier 19 Ringier 14 Ringier 22

Ringier 20

Ringier 23 Ringier 23

Ringier 24 Ringier 24

Anonymus Ringier 16 15 Ringier 25 Ringier 25

Ringier 18 Anonymus Ringier 17 1316 Anonymus Ringier 19 Anon.(B) Ringier 18 01 Anonymus 14 Anonymus 13

Ringier 25 Ringier 20 4 .  Anonymus (Bloomington) Ringier 19

Anonymus 15 Anonymus 14



-leich Ringierwie 21 in gleich und entsprechenden Zusammensetzungen

5 .  Anonymus (Kiel)

Ringier 22 Strauss21 02 Ringier Anon.(B) 01 Anonymus 16



Strauss 02 12 Ringier Anonymus Ringier 110710 Anonymus Anonymus 01 Anonymus 06 Strauss 03 Anonymus Ringier 120811 Anonymus Anonymus 02 Anonymus 07 01



Strauss20 01 Ringier Anonymus 16 Anonymus 15

Ringier 23 Strauss22 03 -leich wie in gleich und entsprechenden Zusammensetzungen  ; -lich wie Ringier Anon.(B) 01 in wirklich  ; bisweilen -lichkeit wie in Wirklichkeit , Sittlichkeit  ; allRingier 24 gemeinere Strauss23 04 Abkürzung etwa für -lären in erklären oder -lärung in Er­ Ringier Strauss 01 Anonymus 13 klärung oder -lität wie in Moralität oder -lung wie in Vorstellung Ringier 25 Ringier02 24 Strauss Anonymus 14 Strauss 01 13 auf Anonymus Wannenmann 01 Ringier 25



Strauss 03 Anonymus 15 aus Strauss 02 14 Anonymus



Strauss 04 Anonymus 16 daß



fürAnon.(B) 01

Wannenmann 02 Strauss 03 15 Anonymus

Strauss 04 16 Anonymus

Wannenmann 02 Anonymus 12 06 Anonymus Anonymus 11 05

anhang

Wannenmann 01 Anon.(B) 01

Anonymus 07 Anonymus 12 06

Wannenmann Strauss 01 02 Wannenmann 01

Anonymus 08 Anonymus 07

Strauss 02 Wannenmann 02 Strauss 01

Anonymus 09 Anonymus 08

Strauss 03 Strauss 02

Anonymus04 01 Anonymus Anonymus 03

Anonymus16 13 Anonymus Anonymus 15

Anonymus05 02 Anonymus Anonymus Anonymus Anonymus 0101 01 Anonymus 04 Anonymus 01

Anonymus Anon.(B) 01 14 Anonymus Anonymus Anonymus 1313 13 Anonymus 16 Anonymus 13

Anonymus06 03 Anonymus Anonymus Anonymus Anonymus 0202 02 Anonymus 05 Anonymus 02 Anonymus Anonymus 13 13 Anonymus07 04 Anonymus Anonymus Anonymus Anonymus01 01 01 Anonymus Anonymus Anonymus 0303 03 Anonymus 06 Anonymus 03 Anonymus Anonymus 14 14



zeichen  , siglen  , abkürzungen1507



Anonymus 15 Anonymus Anonymus Anonymus 14 1414 Anon.(B) 01 Anonymus Gott  , auch14in



Anonymus Strauss 01 16 Anonymus Anonymus Anonymus13 13 13 Anonymus Anonymus Anonymus 151515 man  , mein  Anonymus 15,

Anonymus08 05 Anonymus Anonymus Anonymus Anonymus02 02 02 Anonymus Anonymus Anonymus 040404 Anonymus Anonymus0701 Anonymus 04 Anonymus Anonymus 15 15



Anon.(B) Strauss 02 01 Anonymus Anonymus Anonymus14 14 14 Anonymus Anonymus Anonymus 16 Strauss 011616(in Anonymus 13 Mensch Anonymus 16

Anonymus09 06 Anonymus Anonymus Anonymus Anonymus03 03 03 Anonymus Anonymus Anonymus 050505 Anonymus Anonymus0802 Anonymus 05 Anonymus Anonymus 16 16



Strauss 03 Anonymus Anonymus Anonymus15 15 15 Anon.(B) Anon.(B) Anon.(B) 010101 mit Strauss 02 Anonymus 14 Anon.(B) 01



Anonymus Anonymus Anonymus16 16 16 nicht Strauss 03

Anonymus10 07 Anonymus Anonymus Anonymus Anonymus04 04 04 Anonymus Anonymus Anonymus 0606 06 Anonymus 09 Anonymus 03 Anonymus Anon.(B) Anon.(B) 01 0106 Anonymus11 08 Anonymus Anonymus Anonymus Anonymus05 05 05 Anonymus Anonymus Anonymus 070707 Anonymus Anonymus1004 Anonymus 07

allen deklinierten Formen)

Anonymus 15

Strauss 02 selbst Anon.(B) Anon.(B) Anon.(B)01 01 01 Strauss Strauss Strauss 0101 01 Strauss 04 Anonymus 16 Strauss 01

Anonymus12 09 Anonymus Anonymus Anonymus Anonymus06 06 06 Anonymus Anonymus Anonymus 0808 08 Anonymus 11 Anonymus 05 Anonymus 08 Anonymus Strauss Strauss 01 01 13 Anonymus 13 Anonymus Anonymus 1013 Anonymus Anonymus Anonymus07 07 07 Anonymus Anonymus Anonymus 090909 Anonymus Anonymus1206 Anonymus 09 Anonymus Strauss Strauss 02 02 14 Anonymus 14 Anonymus Anonymus 1114 Anonymus Anonymus Anonymus08 08 08 Anonymus Anonymus Anonymus 101010 Anonymus 07 Anonymus 10 Anonymus Strauss Strauss 03 03 15 Anonymus 15 Anonymus Anonymus 1215 Anonymus Anonymus Anonymus09 09 09 Anonymus Anonymus Anonymus 111111 Anonymus 08 Anonymus 11 Anonymus Strauss Strauss 04 04 16 Anonymus 16 Anonymus 16 Anonymus Anonymus Anonymus10 10 10 Anonymus Anonymus Anonymus 121212 Anonymus 09 Anonymus 12 Anon.(B) 01 Anon.(B) 01 Anon.(B) 01 Anonymus Anonymus Anonymus11 11 11 6 .  Anonymus 10 Wannenmann Wannenmann 01 01



Anonymus 12 Strauss 02 Strauss 02 Strauss 02 Strauss 03 Strauss 03 Strauss 03

mensch- (als Adjektiv)

Strauss04 01 Strauss



Anonymus Anonymus Anonymus12 12 12 Anonymus 11 Strauss 01 02 02 Wannenmann Wannenmann Strauss 01 Strauss 01

Zusammensetzungen wie Göttliche

Strauss 03 01 Wannenmann sich Strauss Strauss Strauss 020202 Anon.(B) 01 Strauss 02

über Strauss 04 02 Wannenmann Strauss Strauss Strauss01 01 01 Strauss Strauss Strauss 030303 Wannenmann 01 Strauss 03 Wenn

Strauss Strauss Strauss02 02 02 Strauss Strauss Strauss 040404 Wannenmann Strauss 01 02 Strauss 04

Wort

Wannenmann 01 Strauss Strauss Strauss03 03 03 Strauss 02

Wesen

Wannenmann 02 Strauss Strauss Strauss04 04 04 Wannenmann Wannenmann Wannenmann 010101 Strauss 03 Wannenmann 01

Heinrich Gustav Hotho Wannenmann Wannenmann Wannenmann 020202

Strauss 04 Wannenmann 02

-lage wie in0101Grundlage  ; -lation wie in Stipulation  ; -leich wie in Wannenmann Wannenmann Wannenmann01 gleich und entsprechenden Zusammensetzungen  ; -lich und auch -lichkeit   ; allgemeinere Abkürzung etwa für -lären in erklären  ; -lung wie in Wannenmann Wannenmann Wannenmann02 02 02 Wannenmann 01 Vorstellung etc .  ; -ließen wie in Beschließen  ; -lick wie in Augenblick  ; -lossen wie in ausgeschlossen  ; -ler wie in Künstler  ; auch -err in Herr  ; Wannenmann 02



Strauss 04 Strauss 04 Strauss 04

-selbe in Zusammensetzungen wie derselbe (auch dekliniert)  ; selbst

-e , -em , -en , -m , -n , -re

7 .  Karl Wilhelm Ludwig Heyse Wannenmann 01 Wannenmann 01 Wannenmann 01 Heyse 01 Heyse 01 Heyse 01 aus Wannenmann 02 Wannenmann 02 Wannenmann 02 Heyse 02 Heyse 02 Heyse 02 Heyse 03 03 Heyse Heyse 03 Heyse 04 04 Heyse Heyse 04

-e , -em , -en , -m , -n , -er

auf

selbst , -selben (in Zusammensetzungen) , sich

Anonymus 16 Anonymus 15 Anon.(B) 0116 Anonymus Anon.(B) 01 Anonymus 16 Anon.(B) 01

Anon.(B) 01 Strauss 01

1508

anhang

8 .  David Friedrich Strauß

Strauss 01 Strauss Strauss 02 01



-n , -en , -em

Strauss 02 Strauss 01 Strauss Strauss 03 02



Christ-

Strauss 03 Strauss 02 Strauss Strauss 04 03



nicht

Strauss 04 Strauss 03 Strauss 04



Philosoph-

Strauss 04 Wannenmann 01 Wannenmann 01 Wannenmann Wannenmann 02 01 Wannenmann 02 Wannenmann 01 Wannenmann 02

Wannenmann 02



editorischer bericht1509

EDITORISCH ER BERICHT Die Bände 26,1 , 26,2 und 26,3 enthalten die überlieferten Nachschriften von Hegels Rechtsphilosophievorlesungen in Heidelberg und Berlin  ; dabei sind in dem Band 26,1 diejenigen Nachschriften vereinigt , die in die Zeit vor der Publikation der Grundlinien der Philosophie des Rechts 1 fallen , während die beiden anderen Bände diejenigen Nachschriften wiedergeben , die Hegel auf der Grundlage seines Kompendiums gehalten hat . Die Kollegien von 1817/18 , 1821/22 , 1824/25 und das infolge Hegels Tod abgebrochene Kolleg von 1831/32 sind jeweils nur durch eine Nachschrift (Wannenmann , Anonymus (Kiel) , v . Griesheim und Strauß) bezeugt . Für das Kolleg von 1818/19 existiert neben der Nachschrift Homeyer eine Nachschrift der Einleitungsstunden durch Wannenmann , und außer der Nachschrift Hotho gibt es für das Kolleg von 1822/23 noch Aufzeichnungen von K . W . L . Heyse in einem Druckexemplar der Grundlinien  . In allen diesen Fällen bietet die erhaltene oder vollständige Nachschrift den Leittext . Lediglich für das Kolleg von 1819/20 sind zwei Nachschriften überkommen , Ringier und Anonymus (Bloomington) , die in der Wiedergabequalität allerdings derart differieren , daß es angemessen erschien , zunächst die Nachschrift Ringier als Leittext zu wählen und zu Beginn des Abschnittes über die bürgerliche Gesellschaft auf die Nachschrift Anonymus (Bloomington) als Leittext umzustellen . 2

1 2

Das Buch erschien Ende 1820 , war aber vordatiert auf das Jahr 1821 , s . GW 14 ,3 . 857f . Siehe GW 26 ,1 . 455 und die Apparatnotiz zu 455 ,15 .

1510

anhang

Der Editorische Bericht ist wie folgt gegliedert  : I . Zur Entwicklungsgeschichte der Vorlesungen über die Philosophie des Rechts . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1513 Jena . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1513 Nürnberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1522 Heidelberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1532 Berlin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1539 Wintersemester 1818/19 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1539 Wintersemester 1819/20 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1545 Wintersemester 1821/22 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1547 Wintersemester 1822/23 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1553 Wintersemester 1824/25 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1559 Wintersemester 1831/32 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1570 II . Die Quellen zu den Vorlesungen über die Philosophie des Rechts . . . . . . 1572 a  . handschriftlicher nachlass . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

1572

b  . vorlesungsnachschriften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1573 1 . Zum Kolleg 1817/18 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1573 Peter Wannenmann  : Naturrecht und Staatswissenschaft . vorgetragen von G . W . F . Hegel zu Heidelberg im Winterhalbenjahre 1817–1818 . . . 1573 Überlieferung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1573 Manuskriptbeschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1573 Zur Person Wannenmanns . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1576 2 . Zum Kolleg 1818/19 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1580 Carl Gustav Homeyer  : Natur- und StaatsRecht . nach dem Vortrage des Professors Hegel im Winterhalbenjahr ₁₈₁₈ ₁₈₁₉ . . . . . . . . . . . . . . . . 1580 Überlieferung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1580 Manuskriptbeschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1581 Zur Person Homeyers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1583 Peter Wannenmann  : Nachschrift der Einleitung zum Kolleg von 1818/19 [Wa] . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1585 Überlieferung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1585 Manuskriptbeschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1585 3 . Zum Kolleg 1819/20 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1585 Johann Rudolf Ringier  : Philosophie des Rechts . [Ri] . . . . . . . . . . . . 1585 Überlieferung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1587 Manuskriptbeschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1587 Zur Person Ringiers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1589



editorischer bericht1511 Anonymus (Bloomington)  : Re ch t s - Ph i l o s o ph ie u n d Po l it i k  . Vorgetragen vom Professor Hegel im Winterhalbjahr 18¹⁹/₂₀ zu Berlin . [A B ] . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1589 Überlieferung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1589 Manuskriptbeschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1589 Zur Person . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1593

4 . Zum Kolleg 1821/22 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1593 Anonymus (Kiel)  : D ie Ph i l o s o ph ie d e s Re ch t s  . . . . . . . . . . . . 1593 Überlieferung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1593 Manuskriptbeschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1593 Zur Person . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1594 5 . Zum Kolleg 1822/23 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1595 Heinrich Gustav Hotho  : Philosophie des Rechts . Nach dem Vortrage des H . Prof . Hegel . Im Winter 18 ₂₂ ₂₃ Berlin . . . . . . . . . . . . . . . . 1595 Überlieferung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1595 Manuskriptbeschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1595 Die Marginalien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1599 Zur Person Hothos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1603 Karl Wilhelm Ludwig Heyse  : Aufzeichnungen mit Bleistift in einem ­ Druckexemplar der Grundlinien der Philosophie des Rechts . [Hey] . . . . . 1605 Überlieferung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1605 Manuskriptbeschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1605 Zur Person Heyses . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1608 6 . Zum Kolleg 1824/25 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1609 Karl Gustav Julius von Griesheim  : Ph i l o s o ph ie d e s Re ch t s vorgetragen vo m P r o f  . He g e l . W i n t e r 1824 .25 . E r s t e r T he i l  . […] Zwe it e r T h e i l  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1609 Überlieferung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1609 Manuskriptbeschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1611 Zur Person v . Griesheims . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1612 7 . Zum Kolleg 1831/32 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1613 David Friedrich Strauß  : Fragment von Hegels Rechtsphilosophie . . . . . . 1613 Überlieferung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1613 Manuskriptbeschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1614 Zur Person von Strauß . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1617

8 . Verschollen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

1619

1512

anhang

III . Bisherige Editionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1621 Die ›Zusätze‹ von Eduard Gans in der Ausgabe des Vereins von Freunden des Verewigten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1621 Die Editionsankündigung HoVmeisters . . . . . . . . . . . . . . . . 1622 Die Nachschrift Homeyer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1623 Die Nachschrift Hotho . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1625 Die Nachschrift v .  Griesheim . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1626 Die Nachschrift Strauß . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1628 Die Nachschrift Anonymus (Bloomington) . . . . . . . . . . . . . . 1628 Die Nachschriften Wannenmann und Homeyer . . . . . . . . . . . . 1630 Die Nachschrift Wannenmann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1633 Die Nachschrift Heyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1634 Die Nachschrift Ringier . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1635 Die Nachschrift Anonymus (Kiel) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1637 IV . Zur vorliegenden Edition . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1639 Genus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1639 Numerus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1639 Verb und Kasus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1639 Kasus und Präposition . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1640 Pronomen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1640



editorischer bericht1513

I  . Z u r E n t w i c k l u n gsg e s c h i c h t e d e r Vo r l e s u n g e n ü b e r d i e P h i l oso p h i e d e s R e c h t s Auf Hegels Beschäftigung mit Gegenständen des Rechts (unter Einschluß des Verfassungsrechts , des Staatsrechts und des Staatskirchenrechts) und der Gesellschaft (Polizeiwissenschaft und Staatsökonomie) ist sowohl in Hinsicht auf veröVentlichte und unveröVentlichte Schriften und Fragmente wie auch auf seine gymnasialpädagogische Lehr- und universitäre Vorlesungstätigkeit bereits bei der Darstellung der Entstehungsgeschichte der Grundlinien der Philosophie des Rechts ausführlich eingegangen worden . 3 Die folgenden Darlegungen konzentrieren sich auf die Entwicklungsgeschichte der Rechtsphilosophievorlesungen . Jena Vom Sommersemester 1802 an bis zum Ende seiner Dozententätigkeit in Jena kündigte Hegel insgesamt fünf Mal ein Kolleg über Naturrecht an , 4 allerdings ist nicht gesichert , ob alle oder welche dieser Vorlesungen stattfinden konnten . Daß keines dieser Kollegs zustande gekommen sei , ist zwar denkbar , aber es kann die Annahme , Hegel habe fünfmal ohne Resonanz eine Vorlesung angekündigt , nicht viel Wahrscheinlichkeit für sich beanspruchen . Mangels direkter Zeugnisse , entweder in der Form von Vorlesungsmanuskripten oder Vorlesungsnachschriften , ist über die inhaltliche und argumentative Gestaltung dieser Jenaer Naturrechtsvorlesung nichts Gewisses zu sagen . Dieser Mangel bestand aber noch nicht , als Rosenkranz für seine Hegel-Biographie den Nachlaß sichtete und Rudolf Haym für sein Hegel-Buch  5 seitens der Familie Hegel die Gelegenheit erhielt , abermals die noch vorhandenen Manuskripte durchzusehen . Beiden lag , nach dem , was sie daraus referierten Siehe GW 14 ,3 . 837–844 . Zur Ergänzung darf noch angemerkt werden , daß Hegel bereits im Studium mit Problemen des Naturrechts bekannt geworden ist  : er und sein Kompromotionaler Hölderlin dürften im Zuge ihres Studiums in Tübingen auch eine Vorlesung des Professors für praktische Philosophie , Eloquenz und Poesie August Friedrich Bök über Naturrecht gehört haben und sie mußten im Zusammenhange des Magisterexamens 1790 Inauguralthesen des Professors Bök im Fache Moral verteidigen , die in diesem Jahre Themen des Naturrechts behandelten  ; s . dazu „… im Reiche des Wissens cavalieremente “ ? Hölderlins , Hegels und Schellings Philosophiestudium an der Universität Tübingen . Herausgegeben von Michael Franz . Tübingen 2005 . ( = Schriften der Hölderlin-Gesellschaft Band 23/2 . Materialien zum bildungsgeschichtlichen Hintergrund von Hölderlin , Hegel und Schelling Band 2) 11–23 , [101]–159 , sowie Michael Franz , Ulrich Gaier , Valérie Lawitschka  : Hölderlin Texturen 1 .2 . »Alle meine Hofnungen« Tübingen 1788–1793 . Herausgegeben von der Hölderlin-Gesellschaft Tübingen . Tübingen 2017 . (Schriften der Hölderlin-Gesellschaft Band 20/1 .2) 91–93 . 4 Die Vorlesungen sind angekündigt für die vier Semester vom Sommer 1802 bis zum Winter 1803/04 und für das Sommersemester 1805 , im Sommersemester 1802 unter dem Titel j u s n a t u r a e c i v i t a t i s e t g e n t iu m  , sonst als Ju s n a t u r a e   ; vom Sommer 1802 bis zum Winter 1803/04 enthalten die Ankündigungen den Zusatz ex dictatis , in der letzten lautet er ex eodem als Rückverweis auf ex libro per aestatem prodituro , vgl . B 4 ,1 . 80f , 83f  ; Kimmerle  : ­Dokumente  . 53f . 5 Hegel und seine Zeit . Vorlesungen über Entstehung und Entwickelung , Wesen und Werth der Hegel’schen Philosophie von R[udolf] Haym . Berlin 1857 . 3

1514

anhang

bzw . zitierten sowie dazu anmerkten  6 , ein zu den Jenaer Naturrechtsvorlesungen gehöriges und vermutlich umfängliches , oVensichtlich keine Datierungs- oder Zuordnungsschwierigkeiten bietendes Manuskriptkonvolut vor , das insoweit den Aufbau der Vorlesung erkennen ließ oder wenigstens begründete Vermutungen darüber zu stützen vermochte , Rosenkranz , bestätigt durch Haym , dazu zu veranlassen , die von ihm angeführten Textpartien dem Schluß der Vorlesung zuzuordnen . Das Verhältnis dieser Manuskripte zu anderen in die ersten Jenaer Jahre gehörenden Texten hat Rosenkranz mißkannt (und Haym nicht richtig zu stellen vermocht) und damit nicht aufrecht zu erhaltende Abhängigkeitsverhältnisse zu anderen Texten , namentlich den Jenaer Systementwürfen II und dem System der Sittlichkeit postuliert . 7 Allerdings aber stehen die Vorlesungsmanuskripte in einem größeren Kontext weiterer , in das Jahr 1802 fallender , in den umfassenden Komplex des Natur- und Staatsrechts gehörender Ausarbeitungen , deren Chronologie , soweit sie rekonstruierbar ist , sich so darstellt  : Um seiner Ankündigung gemäß ex dictatis die Vorlesung halten zu können , dürfte Hegel im Frühjahr 1802 bis zum Beginn des Sommersemesters am 10 . Mai   8 mit der Anfertigung einer entsprechenden vortragsfähigen (wiewohl nicht unbedingt schon vollständig ausformulierten) Vorlage beschäftigt gewesen sein . Und unangesehen die Möglichkeit , daß er das vorliegende Vorlesungs­ manu­skript zu ergänzen oder zu überarbeiten für angebracht gehalten haben könnte , wird er es sich spätestens im (kürzeren oder längeren) Vorlauf zum Beginn des Wintersemesters am 18 . Oktober   9 wieder vorgenommen haben . Im November/Dezember 1802 und im Frühjahr (Mai/Juni) 1803 erschienen der Haupt- und der Schlußteil des Naturrechtsaufsatzes im Kritischen Journal . 10 OVenbar lag bei Erscheinen des ersten Teils der zweite auch schon gesetzt vor , doch wurden beide wohl mit Rücksicht auf den begrenzten Umfang eines Zeitschriftenstückes auf zwei Hefte verteilt . 11 Darüber , wann der Aufsatz niedergeschrieben wurde und in den Satz ging , ist nichts bekannt , aber die Annahme , daß er während des Sommers und Spätsommers ausgearbeitet wurde , also im wesentlichen parallel zur Naturrechtsvorlesung im Sommersemester , dürfte zutreVend sein . Eine weitere umfangreiche Arbeit dieser Zeit stellt das von Rosenkranz im Nachlaß aufgefundene und von ihm als System der Sittlichkeit betitelte Reinschriftmanuskript zur praktischen Philo­sophie dar  , 12 das nicht früher als im Herbst/Winter 1802/03 niedergeschrieben worden sein Siehe Rosenkranz  : Hegel’s Leben . 132–141 und Haym  : Hegel und seine Zeit . 164f , 414–416 , 496 Endnote 3 , 509 Endnote 13  ; GW 5 . 459–467 .  7 Vgl . hierzu und zum folgenden die Ausführungen von Kurt Rainer Meist in GW 5 . 699–702 .  8 Siehe B 4 ,1 . 83 und 310 Anmerkung 2 .  9 Siehe B 4 ,1 . 83 und 310 Anmerkung 3 . 10 Siehe Ueber die wissenschaftlichen Behandlungsarten des Naturrechts , seine Stelle in der praktischen Philosophie , und sein Verhältniß zu den positiven Rechtswissenschaf­ ten . In  : Kritisches Journal der Philosophie herausgegeben von Fr . Wilh . Joseph Schelling und Ge . Wilhelm Fr . Hegel . Zweyten Bandes zweytes Stück . Tübingen 1802 . [1]–88 , Zweyten Bandes drittes Stück . Tübingen 1803 . [1]–34  ; GW 4 . 417–485  ; zu den Publikationsdaten s . GW 4 . 539f . 11 Siehe dazu die Angaben in GW 4 . 532 . 12 Siehe Rosenkranz  : Hegel’s Leben . 124–132 . Die aufgrund einer irrigen Datierung ebenfalls fehlgehende Zuordnung des Systems der Sittlichkeit zu einem angeblich in Frankfurt aus 6



editorischer bericht1515

kann . 13 Nach dieser Datierung läßt sich das Manuskript nicht mit der Naturrechtsvorlesung vom Sommer 1802 in Zusammenhang bringen , wohl aber mit dem (aus formalen , auf die Statuten der Jenaer philosophischen Fakultät zurück gehenden , Gründen nicht verwirklichten) Projekt Hegels , im Wintersemester 1802/03 eine Gratisvorlesung zur Critik des Fichteschen Naturrechts zu halten , das sich dann vermutlich in einen Publikationsplan wandelte und zur Niederschrift des ­Systems der Sittlichkeit führte . 14 Der von Hegel seit etwa 1799 verfolgte publizistische Plan einer Kritik der Verfassung Deutschlands mündete Ende 1802 in eine ( fragmentarische) Reinschrift  ; die Arbeit daran brach er wohl unter dem Eindruck der politischen Entwicklungen (Reichsdeputationshauptschluß) ab . 15 Während für dieses Projekt , das rücksichtlich der anderen naturrechtlich ausgerichteten Vorhaben den staatsrechtlich und politisch orientierten , den anderen Arbeitsschwerpunkten gegenüber sicher nicht abgeschotteten Arbeitsbereich markiert , eine eigene Linie an Vorarbeiten , Entwürfen und Ausarbeitungen bestand , ist angesichts einer Vielzahl von nahe beieinander liegenden oder identischen thematischen Feldern für Vorlesung , Naturrechtsaufsatz und System der Sittlichkeit davon auszugehen , daß sich ihre Bearbeitung und je auch unterschiedliche Ausgestaltung auf eine weitgehend gemeinsame Materialgrundlage stützte . Unverkennbare textliche Dependenzverhältnisse zwischen dem Vorlesungsmanuskript , dem Naturrechtsaufsatz und dem Reinschriftfragment in welcher Kombination oder Richtung auch immer scheint es nicht gegeben zu haben , wenigstens lassen die einzigen Kenner des Vorlesungsmanuskripts , Rosenkranz und Haym , nichts über dessen Verhältnis zum Naturrechtsaufsatz verlauten , während sie sich darin einig sind , daß die Ausführungen des Vorlesungsmanuskripts sich an das System der Sittlichkeit mit der Änderung der Konzeption des Schlusses anschließen 16 bzw . ausgestaltend anlehnen 17 . Rosenkranz’ Feststellung geht wegen der zugrunde liegenden Falschdatierung der Manuskripte überhaupt fehl , und auf für die Naturrechts-

gearbeiteten System der Philosophie (s . ebenda 102f) ist seit der grundlegenden Neudatierung der Jenaer Schriften gegenstandslos geworden (s . Kimmerle  : Zur Chronologie von Hegels Jenaer Schriften . 153f  ; Kimmerle  : Die Chronologie der Manuskripte Hegels . 354) . Haym hatte die von Rosenkranz vorgenommene Zuordnung als Systemteil aufrechterhalten , demgegenüber aber die Datierung berichtigt und das Manuskript in einen Zusammenhang mit der Naturrechtsvorlesung von 1802 gestellt (s . Haym  : Hegel und seine Zeit . [159]) . 13 Vgl . Kimmerle  : Zur Chronologie von Hegels Jenaer Schriften . 153f  ; Kimmerle  : Die Chronologie der Manuskripte Hegels . 354  ; Ziesche  : Der handschriftliche Nachlaß Hegels . T . 1 . 89–93 , 136f , 137f  ; Ziesche/Schnitger  : Der handschriftliche Nachlaß Hegels . T .  2 . 86 , 92  ; s . auch schon Rosenzweig  : Hegel und der Staat . (ND) Bd  1 . 130  ; Rosen­ zweig  : Hegel und der Staat . (NA) . 163 und die Ausführungen zur Entstehungsgeschichte in GW  5 . 662–665 . 14 Vgl . dazu die Darlegungen von Kurt Rainer Meist in GW 5 . 665–667 und insgesamt seine Einleitung in Georg Wilhelm Friedrich Hegel  : System der Sittlichkeit [Critik des Fichte­ schen Naturrechts] . Mit einer Einleitung von Kurt Rainer Meist herausgegeben von Horst D . Brandt . Hamburg 2002 . [IX]–XXXIX . 15 Siehe zur näheren Entstehungsgeschichte GW 5 . 592–595 . 16 Siehe Rosenkranz  : Hegel’s Leben . 133  ; GW  5 . 459 . 17 Siehe Haym  : Hegel und seine Zeit . 164  ; GW  5 . 465 .

1516

anhang

vorlesungen des Sommers 1802 und auch des Winters 1802/03 bestimmte Manuskripte kann das von Haym angenommene Verhältnis aus chronologischen Gründen nicht zutreVen . 18 So wertvoll , angesichts des Totalverlustes , die von Rosenkranz und Haym bezüglich des Manu­ skriptes der Naturrechtsvorlesung beigebrachten doch recht spärlichen Nachrichten sind , darf nicht übersehen werden , daß Rosenkranz und ihm folgend Haym ihre Aufmerksamkeit auf einen begrenzten Komplex der Vorlesung fokussieren , einmal nämlich auf das Verhältnis von Kunst , Religion und Philosophie in Bezug auf die sittliche Identität eines Volkes und die Rolle des Kultus in der Religion , 19 zum andern die mythisch gefärbte historische Konstruktion der Religionsgeschichte von der Naturreligion zum gegenwärtigen Protestantismus schematisiert als Abfolge ursprünglicher Einheit , Entzweiung und Wiederherstellung der Einheit , 20 während zum übrigen , d . h . umfangreicheren Inhalt des Manuskripts von Rosenkranz nicht mehr gesagt ist , als daß Hegel den BegriV des Unterschiedes der Verfassungen weiter ausgearbeitet habe , 21 und zu Gehalt und Struktur Haym nur bemerkt , die Naturrechtsvorlesungen hätten sich unmittelbar an jenen Entwurf (des Systems der Sittlichkeit) angelehnt . 22 Diese Zurückhaltung oder Beschränkung ist umso bemerkenswerter , als die Textzeugen , auf die sich Rosenkranz und Haym bei ihren Darstellungen stützen – wie begriVliche und inhaltliche Kriterien nahelegen – zeitlich nicht kohärent sind und verschiedenen Kollegien angehört haben dürften , 23 das Manuskript also nicht aus einem Guß gewesen sein wird , was die beiden allerdings nicht angemerkt haben . Daß es ihnen mangels eingehender Auseinandersetzung mit dem Manuskript entgangen sei , ist möglich , aber nicht wahrscheinlich . Vielmehr ist wohl anzunehmen , zwischen 1802 und dem Sommer 1805 habe der Ausbau des Manuskripts keine allzu auffälligen Etappen durchlaufen und Rosenkranz und Haym hätten die sichtbaren Spuren kontinuierlicher Weiterarbeit als einem normalen Arbeitsprozeß geschuldet verbucht . Und es ist zu vermuten , beide hätten im Manuskript keine signifikanten argumentativen oder thematischen Unterschiede zu den anderen naturrechtlichen und staatsphilosophischen Arbeiten der Zeit wahrgenommen und darum davon abgesehen , ausführlicher darauf einzugehen . Es wäre freilich verfehlt , ausgehend von dieser Vermutung den Versuch einer vollständigen Rekonstruktion des thematischen Gehalts und der argumentativen Struktur der Naturrechtsvorlesung zu unternehmen . Selbst wenn man berücksichtigt , daß ein Großteil der Themenfelder – vielleicht mit Ausnahme einer Kritik des

Vgl . hierzu auch die Ausführungen in GW 5 . 668f . Siehe Rosenkranz  : Hegel’s Leben . 132–135 , 140f  ; GW 5 . 459f  ; Haym  : Hegel und seine Zeit . 164f  ; GW 5 . 465 . 20 Siehe Rosenkranz  : Hegel’s Leben . 135–140  ; GW 5 . 460–464  ; Haym  : Hegel und seine Zeit . 165 , 414–416  ; GW 5 . 466f . 21 Siehe Rosenkranz  : Hegel’s Leben . 133  ; GW 5 . 459  : Er arbeitete den BegriV des Unterschiedes der Verfassungen weiter aus und bestimmte den Stand der Freien für die Monarchie als den A d e l  , insofern derselbe der Majestät im stummen , die F o r m d e s G e h o r s a m s tragenden K a m p f e gegenüberstehe . 22 Siehe Haym  : Hegel und seine Zeit . 164  ; GW 5 . 465 . 23 Vgl . Kimmerle  : Dokumente . 78 mit Fußnote 13  ; Kimmerle  : Zur Chronologie von Hegels Jenaer Schriften . 151f . Als früher dürften die Passagen gelten , die der Darstellung in Rosenkranz  : Hegel’s Leben . 135–140  ; GW 5 . 460–464 zugrunde liegen , als später die den Ausführungen ebenda 132–135 , 140f  ; GW 5 . 459f entsprechen . 18 19



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bisherigen Naturrechts – durch den Gegenstand vorgegeben ist , so muß doch , um nur einige Beispiele zu benennen , ungeklärt bleiben , ob die im Naturrechtsaufsatz wie im System der Sittlichkeit sichtbare Orientierung am Staatsmodell der antiken Polis und an der gesellschaftsintegrativen Funktion der natürlichen Polissittlichkeit  24 auch in der Vorlesung gegenwärtig war und ebenso das Theorie­stück einer Ständelehre  25 und ob sie ebenfalls Elemente der dort in Ansätzen skizzierten Theorie der Anerkennung  26 enthielt . Nach Haym  27 hätte man sich die Vorlesung ähnlich (etwa dreiteilig gestuft) aufgebaut zu denken wie das System der Sittlichkeit , aber darüber hinaus gehendes läßt sich nicht schlußfolgern . Eine letzte Gemeinsamkeit zwischen dem Manuskript der Naturrechtsvorlesung , dem Naturrechtsaufsatz und dem System der Sittlichkeit dürfte mit Sicherheit die Materialgrundlage (in Form von Exzerpten und Notizen etwa) gebildet haben , die sich , in welcher Weise auch immer ergänzt oder neu strukturiert , bis zu den Heidelberger und Berliner Kollegs zur Rechtsphilosophie (und gewiß noch eine Zeit darüber hinaus) erhalten hat . 28 Von den als Vorlage für das Kolleg über das Sy s t e m d e r s p e c u l a t i ve n Ph i l o s o ph ie im Winter 1803/04   29 bestimmten Vorlesungsmanuskripten sind umfängliche Fragmente erhalten , 30 darunter auch einige zum Systemteil der Philosophie des Geistes  31 , in denen Hegel zunächst den Geist in der ersten Form des Bewußtseins in seiner n e g a t i ve [ n ] B e z ie hu n g a u f die Natur  32 anhand dreier Momente der Existenz des Bewußtseyns  33 (hier noch in Beibehaltung

Vgl . dazu entsprechende Stellen GW 4 . 449 , 467f , 469 , 481f  ; GW 5 . 324f , 341–343 . Vgl . dazu GW 4 . 455–458 , 462 , 468  ; GW 5 . 328–339 . 26 Vgl . GW 4 . 459  ; GW 5 . 290 , 295 , 298f , 301 , 303 , 304f , 315 , 320 , 347 , 359 . Zur weiteren Entfaltung des BegriVs und zum Ausbau der Theorie des Anerkennens s . unten 1519f. 27 Siehe Haym  : Hegel und seine Zeit . 164  ; GW 5 . 465 . 28 So wird Hegel  , nach seiner Kritik an der Straftheorie Paul Johann Anselm Feuerbachs im Naturrechtsaufsatz (s . GW 4 . 429 , 473f  ; Hegels Bezugnahmen sind von den Bandherausgebern in den Anmerkungen nicht dokumentiert) , schwerlich das einmal erarbeitete Material zu Feuerbach nach der Publikation des Aufsatzes vernichtet haben  ; er hätte es für seine erste Rechts­philosophie­ vorlesung in Heidelberg neu erstellen müssen (die Fährnisse des Lebens und der Zeitläufte wie Krieg , Umzüge , Heirat und ihren Einfluß auf den Erhalt oder die Zerstörung von Hegels Sammlungen lassen wir hier außer Betracht)  ; vgl . in diesem Band die Anmerkungen zu GW 26 ,1 . 49 ,11–13 , 273 ,25–26 M , 382 ,1–4 , 382 ,12–15 , GW 26 ,3 . 1190 ,11–15 . Unterschieden werden muß zwischen den Materialien , also den von Hegel gepflegten und kontinuierlich herangezogenen Exzerpten- und Notizensammlungen , von denen nur wenige Zeugnisse übrig geblieben sind , und solchen Skizzen , Entwürfen , Ausarbeitungen , die mit der Neufassung oder der abschließenden Reinschrift eines Textes als abgearbeitet und erledigt gelten mußten und daher schon von Hegel selbst nicht aufbewahrt wurden . Das Manuskript zu seinen Jenaer Naturrechtsvorlesungen hat Hegel nun ebenso konserviert wie die Reinschrift des Systems der Sittlichkeit . Dies dürfte als Hinweis darauf zu deuten sein , daß die Vorlesungsmanuskripte der Rechtsphilosophievorlesung und zuerst das der Heidelberger Vorlesung sich nicht an das Jenaer Manuskript anschlossen . 29 Zur Vorlesungsankündigung vgl . Kimmerle  : Dokumente . 54  ; GW 6 . 351 . 30 Zusammengestellt zu Jenaer Systementwürfe I in GW 6 . 31 Siehe GW 6 . 265–326 , hier bezeichnet als Fragmente 15–22 . 32 Siehe GW 6 . 275 . 33 Siehe GW 6 . 277 . 24

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der Terminologie Schellings ›Potenzen‹ genannt) betrachtet  : Sprache/Gedächtnis , Werkzeug/Arbeit und Gut/Familie . 34 Im letzten Fragment folgt auf die bewußtseinstheoretische Ausformulierung des sozialkonstitutiven Prinzips des Anerkennens , das im Durchgang durch eine radikale gegenseitige Negation und gegenseitige Aufhebung der Totalitäten der Einzelnen ihre Bewußtseine im absoluten Bewußtsein , im allgemeinen Geist eines Volkes aufgehoben sein läßt , die Skizzierung der realen Ausprägungen und Funktionsweisen jener Potenzen in einem Volk , d . h . in der Gesellschaft , 35 einschließlich einer durch Adam Smith informierten Kritik an der mechanisierten Arbeitsteilung in der industriellen Güterproduktion . 36 Insbesondere die im Fragment 22 bearbeiteten Themenfelder spielen erkennbar in die Bereiche hinüber , die auch in einer Naturrechtsvorlesung , wie sie Hegel für dieses Semester wiederum angekündigt hatte , 37 ihre Behandlung hätten finden können . Inwieweit dies von Einfluß auf die Gestaltung der Naturrechtsvorlesung gewesen sein könnte oder war , ist nicht mehr feststellbar . Auch hinsichtlich des letzten , für das Sommersemester 1805 angekündigten Kollegs über Naturrecht – diesmal nach einem im Sommer erscheinenden Lehrbuche zu halten  38 – sind keine Informationen vorhanden , insbesondere darüber nicht , ob es überhaupt stattgefunden habe . Das Manuskript zur Realphilosophie (Systementwurf III  39 ) , das Hegel vermutlich im Spätsommer oder Herbst des Jahres 1805 im Hinblick auf die für das Wintersemester 1805/06 geplante und im Sommersemester wiederholte Vorlesung zur Natur- und Geistesphilosophie  40 niederschrieb , 41 enthält im zweiten Teil , der Darstellung der Philosophie des Geistes , ausgedehnte Abhandlungen rechtsphilosophischer Probleme in einem allerdings noch wenig stringent durchkomponierten strukturellen Zusammenhang , der gleichwohl erkennbar auf ihre spätere Ausformung in der enzyklopädischen Darstellung bzw . in den Vorlesungen zur Rechtsphilosophie vorausweist und gegründet vermuten läßt , daß Hegel spätestens mit dem Sommer 1805 das in welcher Form auch immer noch vorhandene u­ rsprüngliche Vorlesungsmanuskript des Naturrechts aufgegeben und demgemäß ein darauf gegründetes eigenes Kolleg zu dieser Disziplin aus dem Programm seiner Vorlesungen genommen  hat .

Vgl . GW 6 . 280–306 , Fragmente 19–21 . Der BegriV ›Volk‹ bezeichnet gleichermaßen die soziale wie die politische Gemeinschaft  : Hegel übersetzt im Naturrechtsaufsatz , wo er aus Diogenes Laërtios zitiert , polis mit ›Volk‹ , s . GW 4 . 469 ,35–37 und 617 die Anmerkung zur Stelle . 36 Siehe GW 6 . 307–326 , Fragment 22 . 37 Vgl . Kimmerle  : Dokumente . 54 . 38 Vgl . Kimmerle  : Dokumente . 54 . Über die wiederholten Publikationspläne Hegels vgl . zusammenfassend die Ausführungen im Editorischen Bericht zu Jenaer Systementwürfe II , GW  7 . 361f . 39 Siehe GW 8 . 3–287 . 40 Vgl . Kimmerle  : Dokumente . 55 . Sicher ist lediglich , daß das Kolleg des Sommersemesters 1806 stattfand (s . Kimmerle  : Dokumente . 63f)  ; bei den für den Winter 1806/07 und für das Sommersemester 1807 angekündigten Vorlesungen ist es zweifelhaft ob sie noch bzw . sicher , daß sie nicht gehalten wurden . 41 Vgl . GW 8 . 318 . 34 35



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Die [Philosophie des Geistes] ist in drei Teile gegliedert  : der erste [I . Der Geist nach seinem BegriVe .] behandelt zunächst unter dem Titel [a . Intelligenz .] 42 die theoretische Seite , das Gegenstandsverhältnis des Geistes im Durchgang durch solche Themenfelder wie ›Anschauung‹ , ›Einbildungskraft‹ , und dann , eingebettet in eine Sprach- und Zeichentheorie , 43 ›Bild‹ , ›Zeichen‹ , ›Sprache‹ , ›Name‹ , ›Gedächtnis‹ und die Aufhebung des Gegenstandes in das Ich als ein Selbstverhältnis des Geistes . 44 Im praktischen Teil , dem b . Willen . 45 überschriebenen zweiten Abschnitt sind anfangs Themen behandelt wie ›Trieb‹ , ›Arbeit‹ , ›Werkzeug‹ , ›Erkennen‹ , ›Liebe‹ , ›Familien­ besitz‹ , ›Kind‹ , ›Familie‹ (und deren Auflösung) . 46 Die Familien und ihr Besitz befinden sich in einem Verhältnis zueinander , im N a t u r z u s t a n d , für den es kein Recht gibt  ; 47 Recht wird erzeugt in interpersonalem Verhalten , als anerkennende Beziehung rechtsfähiger Personen . 48 In den anschließenden Ausführungen  49 beschreibt Hegel diese Bewegung der Anerkennung und thematisiert den Vertrag  50 , die durch Rechtsverletzung entstehende Ungleichheit  51 und den daraus resultierenden Kampf um Anerkennung auf Leben und Tod  52 , aus dem der allgemeine Willen und das A n­e r k a n n t ­s e y n sowie die Person , Sittlichkeit und Recht hervorgehen . 53

Siehe GW 8 . 185 . Im fragmentarisch überlieferten Manuskript (es ist vermutlich ein Bogen ausgefallen , vgl . GW 8 . 314) fehlen das Ende der Naturphilosophie , der Übergang zur Philosophie des Geistes sowie deren Anfang , so daß die entsprechenden Überschriften erschlossen sind . 43 Siehe GW 8  . 188–196  ; diese Sprach- und Zeichentheorie (Semiotik) weist noch deutliche innere Bezüge auf zum korrespondierenden Theoriestück im Systementwurf I , der Potenz der Sprache (s . GW 6 . 282–296) . 44 Siehe insgesamt GW 8 . 185–201 , insbesondere 200f  : Die Intelligenz hat auf diese Weise nicht einen andern Gegenstand mehr zu | ihrem Inhalte , sondern sie hat s i ch erfaßt , und ist sich der Gegenstand , – das D i n g , das allgemeine ist ihr wie es a n s i ch ist , auf­ gehobnes Seyn , und diß positiv , oder als Ich . 45 Siehe GW 8 . 202 . 46 Vgl . GW 8 . 202–213 . 47 Siehe GW 8 . 214  : Dieß Verhältniß ist es gewöhnlich , was der N a t u r z u s t a n d genannt wird  ; das freye gleichgültige Seyn von Individuen gegeneinander , und das Natur­ recht soll beantworten , was nach diesem Verhältnisse die Individuen für Rechte und Pflichten gegeneinander haben  ; welche die Nothwendigkeit ihres Verhaltens ist , – ihrer nach ihrem BegriVe selbstständigen Selbstbewußtseyne . Das einzige Verhältniß derselben aber ist , eben diß Verhältniß aufzuheben , exeundum e statu naturae . In diesem Verhältnisse haben sie keine Rechte und keine Pflichten gegeneinander , sondern erhalten sie erst durch das Verlassen desselben . 48 Siehe GW 8 . 215 . 49 Siehe GW 8 . 215–222 . 50 Siehe GW 8 . 218 . 51 Siehe GW 8 . 220 . 52 Siehe GW 8 . 221 . 53 Siehe GW 8 . 221f  : Die Bewegung ist der Kampf auf Leben und Tod  . Aus diesem geht jedes [so] hervor , daß es das andre als reines Selbst gesehen – und es ist ein W i s s e n d e s W i l l e n s   ; und daß der Willen eines jeden wissender ist , d . h . in sich vollkommen in seine reine Einheit reflectirter . Triebloser Willen  ; die Bestimmtheit in sich eingehüllt – das Seyn nicht als ein Fremdes zu wissen . / Dieser wissende Willen ist nun a l l g e m e i n e r  . Er ist das A n e r k a n n t s e y n   ; | sich entgegengesetzt in der Form der 42

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Der zweite Teil , Wirklicher Geist . , in dem der Geist a l s W i l l e n  , der I n t e l l i g e n z i s t   54 beschrieben wird , ist ebenfalls in zwei Abschnitte gegliedert . Der erste entwickelt im Elemente des Anerkanntseyns  55 im ersten Kapitel a . [unmittelbares Anerkanntseyn .] 56 die Bestimmungen der Arbeit (ausgehend vom Bedürfnis  ; Arbeitsteilung , Maschinenarbeit) , des Tausches (Wertgeltung , Geld) und des Eigentums (Erwerb , Familienbesitz , Erbschaft) , im zweiten Kapitel b . Vertrag . 57 die Bestimmungen des Tauschvertrags , des Leistens und der Rechtsverbindlichkeit des Vertrags und im dritten Kapitel c . Verbrechen und Strafe . 58 die Bestimmungen der Rechtsverletzung und der Wiederherstellung des Rechtszustandes . 59 Sowohl in den behandelten Themen wie im Aufbau deutet dieser Abschnitt unverkennbar voraus auf den später als Das abstracte Recht bezeichneten ersten Teil der Rechtsphilosophie . 60 Der zweite Abschnitt b . das Gewalt habende Gesetz . 61 enthält , jeweils unter dem Aspekt des in einem Staat geltenden und von ihm garantierten Rechts  62 eine Darstellung der gesetzlichen Implikationen der Ehe (Verbot der Verwandtenehe , Ehescheidung , Kindererziehung , Familieneigentum , Erbschaft) , Ausführungen zur Ökonomie (Volkswirtschaft) , in denen mechanische Arbeit , Mode , Reichtum und Armut , staatliche Regulierung und Gewerbe­freiheit sowie die Steuererhebung thematisiert werden und Darlegungen zur Rechtspflege , im Bereich einerseits des Zivilrechts (Vertragsrecht  63 ) , andererseits des Strafrechts ( p e i n l i c h e Rechtspflege  64 ) . Gegenstand des dritten Teils , Constitution . 65 ist der Staat , bestimmt als die absolute M a ch t  66 und charakterisiert als Bewegung der Vermittlung des Einzelnen und des Allgemeinen

­ llgemeinheit , ist er das Seyn , Wirklichkeit überhaupt , – und der Einzelne , das Subject A ist die Pe r s o n  . Der Willen des Einzelnen ist der allgemeine , und der Allgemeine ist [der] einzelne – Sittlichkeit überhaupt , unmittelbar aber Recht . 54 Siehe GW 8 . 222 . 55 Zu dieser Formulierung s . GW 8 . 235f . 56 Siehe GW 8 . 223–227 . 57 Siehe GW 8 . 228–231 . 58 Siehe GW 8 . 232–236 . 59 Siehe GW 8 . 236  : Durch diese Bewegung hat sich das Anerkanntseyn realisirt vorgestellt α ) das bestimmte Daseyn , und den besondern Willen in sich zu enthalten  ; in dem aufgeben seiner selbst , in seiner Aüsserung s i ch zu erhalten , seinen Willen zu behalten β ) diesen Willen als solchen , als den einzelnen als das seyende [im] Vertrag  ; Zurük­­gehen in die Einzelnheit , Verbrechen als ob dieser als solcher es wäre , Verbrechen | Verlust der Einzelnheit des S e y n s durch den allgemeinen Willen  ; der versöhnte allgemeine Willen , der absolut als solcher g i l t , A b s ch r ö c ke n vom Verbrechen . Anschauen des Gesetzes als die absolute Macht – nicht die des Einzelnen . 60 Vgl . GW 26 ,1 . 5 . 61 Siehe GW 8 . 236 . 62 Siehe GW 8 . 246  : Der Staat ist das Daseyn die M a ch t des Rechts  ; […] . 63 Hegel bezeichnet es an dieser Stelle als d a s a b s t r a c t e Re ch t , s . GW 8 . 245 . 64 Siehe GW 8 . 249 . 65 Siehe GW 8 . 253 . 66 Siehe GW 8 . 254  : So ist dieser Geist die absolute M a c h t überall welche in sich selbst lebt , und sich nun die Anschauung seiner selbst als dieses geben [muß] , oder s ich s e l b s t zum Zwe cke macht . Als Gewalt ist es nur der Einzelne der Zweck – oder das



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durch ­Wissen   67 und als Prozeß des ›Constituirens‹ des allgemeinen Willens  68 und der Einheit d e r I n d i v i d u a l i t ä t u n d d e s A l l g e m e i n e n  69 . Zwar ist der so vorgestellte Staat nicht mehr orientiert am Bild der griechischen Polis (wie noch im Naturrechtsaufsatz und im System der Sittlichkeit) , 70 aber die im folgenden Abschnitt Die Stände  ; oder die Natur des sich in sich selbstgliedernden Geistes . 71 als Organisationsform des Staates entwickelte Ständelehre mit ihrer Diffeabstracte des Einzelnen  ; seine Selbsterhaltung aber ist die O r g a n i s a t io n seines Lebens , der Geist eines Volkes , der sich selbst beabsichtigt . – Sein BegriV , Allgemeinheit in der vollkommnen Freyheit und Selbstständigkeit der Einzelnen – 67 Siehe GW 8 . 254f  : Der Geist ist die N a t u r der Individuen , ihre unmittelbare Substanz , und deren Bewegung und Nothwendigkeit  ; er ist ebenso ihr im Daseyn p e r s ö n l i ch e s B e w u ß t s e y n  , wie ihr reines Bewußtseyn ihr Leben , ihre Wirklichkeit . S i e w i s s e n den allgemeinen W i l l e n α) a l s ihren besondren und so , daß er ihr entaüsser­ ter besonderer ist , und ebenso ihn als ihr gegenständliches Wesen , ihre reine Macht , die a n s i ch ihr Wesen ist  ; wie in i h r e m W i s s e n  . An der Bewegung der Gewalten ist dreyerley zu unterscheiden α)  diese selbst , als geworden durch die Entaüsserung β)  als Wissen der Einzelnen , und γ  [als] allgemeines Wissen . α)  Das Werden der Gewalten ist die Entaüssrung  ; aber nicht der Nothwendigkeit , sondern die Gewalt des Allgemeinen | wird als Wesen g e w u ß t   ; um dieses Wissen willen entaüssert sich jeder seiner selbst  ; nicht als gegen einen Herrn , sondern gegen sie | [255] in der Form seines reinen Wissens d . h . seiner als eines Entaüsserten , oder seiner als Allgemeinen . Die allgemeine F o r m ist diß Werden des einzelnen zum Allgemeinen , und Werden des Allgemeinen  ; – aber es ist nicht eine blinde Nothwendigkeit , sondern durchs Wissen vermittelte  ; oder jeder ist sich selbst Zweck dabey , d . h . der Zweck ist schon das bewegende  ; – es ist unmittelbar jeder einzelne sich die Ursache , sein Interesse t r e i b t ihn , aber ebenso ist das Allgemeine ihm das gültige , die Mitte , welche ihn zusammenschließt mit seinem besondern und seiner Wirklichkeit . 68 Siehe GW 8 . 257  : Er hat sich z u e r s t aus d e m W i l l e n d e r E i n z e l n e n z u c o n s t it u i r e n als allgemeiner , so daß jener das Princip und Element scheint , aber umgekehrt ist er d a s E r s t e und das We s e n  , und die einzelnen haben sich durch N e g a t io n ihrer , Entaüsserung und Bildung , zum allgemeinen zu machen , er ist früher als sie e r i s t a b s o lu t d a für sie , s ie sind gar nicht u n m it t e l b a r derselbe . – 69 Siehe GW 8 . 261 . 70 Siehe GW 8 . 263f  : diß ist das h öhe r e P r i n c i p der n e u e r n Z e it , das die A l t e n d a s Pl a t o nicht k a n n t e  , – in der alten Zeit , war das s ch ö n e öVent­liche Leben die Sitte aller , – Schönheit unmittelbare Einheit des Allgemeinen und einzelnen , ein Kunstwerk , worin kein Theil sich absondert vom Ganzen , sondern diese genialische Einheit des sich wissenden Selbsts und seiner Darstellung [ist  ;] | aber das sich selbst abso­lut Wissen der Einzelheit , dieses absolute Insichseyn , war nicht vorhanden – Die Platonische Republik – ist wie der Lacedämoische Staat – diß Verschwinden der sich selbst wissenden Individualität . – Durch diß Princip ist die aüssre wirkliche | [264] Frey­heit der Individuen in ihrem unmittelbaren Daseyn verloren  ; aber ihre innre – die Frey­heit des Gedankens erhalten – der Geist ist gereinigt von dem unmittelbaren Daseyn , er ist in sein reines Element des W i s s e n s getreten , und gleichgültig gegen die daseyende Einzelnheit  ; er fängt hier an , als Wissen z u s e y n   ; oder es ist seine formale Existenz als [die des] sich Selbstwissens  ; – er ist diß nordische Wesen , das in sich ist , aber sein Daseyn im Selbst aller hat . 71 Siehe GW 8 . 266–277 .

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renzierung nach I) die niedern Stände und Gesinnungen . 72 (behandelt werden Bauernstand  73 , Bürgerstand als Stand des G e we r b e s und des Re ch t s  74 , K a u f m a n n s s t a n d  75 ) und II . Der Stand der Allgemeinheit . 76 (dazu zählt in erster Linie der die Staatsgeschäfte betreibende G e s ch ä f t s m a n n  77 , auch die ›Gelehrten‹  78 und besonders der S o l d a t e n s t a n d  79 ) bietet gegen­über den vordem schon von Hegel entworfenen Ständelehren lediglich Variationen des bereits Bekannten . Den Abschluß der Geistesphilosophie bildet , mit besonderem Bezug auf den Staat , eine Abhandlung von Kunst , Religion und Wissenschaft . 80 als den Sphären des absolut freyen Geistes . 81 Nürnberg Mit der im Systementwurf III sich abzeichnenden Integration der praktischen Philosophie in die Geistesphilosophie ist auch der Beginn jener zur Encyklopädie von 1817 führenden Arbeit an der Systemarchitektur markiert , für die Hegels Unterrichtstätigkeit als Gymnasialprofessor in Nürnberg das Erprobungsfeld sowohl für die Ausgestaltung des enzyklopädischen Systems als auch für die Formierung der Lehrpraxis  82 bietet . In zwei Unterrichtsbereichen läßt sich die Fortentwicklung rechtsphilosophischer Thematiken und die Feststellung ihrer systematischen Stellung beobachten  : (1) (mit gewisser Einschränkung) im Unterklassekursus Rechts- Pflichten- und Religions-Lehre  83 und Siehe GW 8 . 267–270 . Siehe GW 8 . 267f . 74 Siehe GW 8 . 268f . 75 Siehe GW 8 . 269f . 76 Siehe GW 8 . 270–277 . 77 Siehe GW 8 . 273 . 78 Siehe GW 8 . 273f . 79 Siehe GW 8 . 274f . 80 Siehe GW 8 . 277–287 . 81 Siehe GW 8 . 277f  : Der absolut freye Geist , der seine Bestimmungen in sich zurükgenommen , bringt nun eine andre Welt hervor  ; eine Welt , welche die G e s t a l t seiner selbst hat  ; wo sein Werk vollendet in sich ist , | und er zur Anschauung s e i n e r als s e i n e r gelangt – Als Intelligenz hat das seyende , die Gestalt eines Andern – als Willen , | [278] seiner selbst – A n e r k a n n t s e y n ist das geistige Element  ; aber noch unbestimmt in sich , und daher erfüllt mit mannichfachem Inhalte – das Gewalthabende Gesetz ist die Bewegung dieses Inhalt – oder das allgemeine sich anschauend als Vermittlung – die Constitution in seine Erzeugung des I n h a l t s aus sich selbst , er constituirt s ich s e l b s t , aber in der Form des Gegenstandes , – er macht s i ch zum Inhalte , und als Regierung ist er der seiner selbst gewisse Geist , der es weiß , daß diß s e i n Inhalt ist , er die Macht darüber  ; g e i s t i g e r I n h a l t  . Er hat also itzt diesen Inhalt als solchen sich selbstwissenden zu erzeugen – 82 In seinen ersten Gymnasialkursen im Schuljahr 1808/09 entwickelt Hegel jene bis zu seinem Berliner Rechtsphilosophiekolleg von 1818/19 verbindliche Form des Lehrvortrags , in dem er das Diktat von Paragraphen mit der freien Erläuterung dieser Paragraphen verknüpft (vgl . für den Nürnberger Unterricht GW 10 ,2 . 874f , 880–884 , 884–886 , 1006–1018) . 83 Zunächst ist der Unterklassekursus als Zeugnis nur bedingt tauglich durch die Überlieferungslage  : Der entsprechende Text ist lediglich sekundär überliefert durch Rosenkranz (s . Georg Wilhelm Friedrich Hegel’s philosophische Propädeutik . Herausge­geben von Karl Rosen­ 72 73



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(2) im Oberklassekursus der philosophischen Enzyklopädie im System der besondern Wissenschaften . (1) Der Unterklassekursus ist auf der obersten Gliederungsebene unterteilt in eine zwölf Paragraphen umfassende Einleitung  84 , 25 Paragraphen Erläuterungen zur Einleitung  85 , gefolgt von den drei Abschnitten Rechtslehre (in zwei Kapiteln  : Das Recht und Die Staatsgesellschaft)  86 , Pflichtenlehre oder Moral  87 und Religionslehre  88 (mit insgesamt 80 Paragraphen) . Die Einleitung setzt ein mit einer Gegenstandsbestimmung , nach der diese Lehre den menschlichen Willen und zwar nach dem Verhältniß des besonderen Willens zum allgemeinen Willen behandele , 89 und erläutert dann die Differenz des sich praktisch und theoretisch verhaltenden Geistes , des theoretischen und praktischen Bewußtseins , dessen innere Bestimmungen sich im H a n d e l n  90 realisiren  91 . Die weiteren Differenzierungen der innerlichen Bestimmungen des praktischen Bewußtseins betreVen den dem n i e d e r e [ n ] B e g e h r u n g s ve r m ö g e n zugehörigen Tr i e b im Unterschied zum eigentliche[n] Wille[n] , dem h öh e r e [ n ] B e g e h r u n g s ve r m ö g e n , dessen a b s t r a c t e F r e i h e it in der Selbstbestimmung sowohl im Verhältnis zu äußerlichen Reizen wie innerlichen Trieben besteht . 92 Die Differenz von T h a t und Handlung verweist auf die S chu l d des Willens , mit der sich Wollen und Kenntnis der Folgen in der Handlung verbinden . 93 Die Entfaltung des BegriVs des Willens als GrundbegriV der in dieser Lehre behandelten Sphäre (des Praktischen) mündet über die Differenzierung von einzelnem und allgemeinem Willen  94 in die kranz . Mit Königl . Würtembergischem , Großherzogl . Hessischem und der freien Stadt Frankfurt Privilegium gegen den Nachdruck und Nachdrucks-Verkauf . Berlin 1840 . [linkes Titelblatt  ; rechtes Titelblatt  :] Georg Wilhelm Friedrich Hegel’s Werke . Vollständige Ausgabe durch einen Verein von Freunden des Verewigten  : D . Ph . Marheineke , D .  J .  Schulze , D .  Ed . Gans , D . Lp . v . Henning , D . H . Hotho , D . K . Michelet , D . F . Förster . Achtzehnter Band . [Motto  :] Τἀληϑὲς ἀεὶ πλεῖστον ἰσχύει λόγου . Sophocles . Mit Königl . Würtembergischem , Großherzogl . Hessischem und der freien Stadt Frankfurt Privilegium gegen den Nachdruck und Nachdrucks-Verkauf . Berlin 1840 . [3]–76  ; GW  10 ,1 . 369–420) und dieser hat zweifelsohne mehrere , zeitlich nicht zusammenstimmende Textzeugen zu einem Corpus montiert , ohne deren Herkunft und Valenz überzeugend zu erklären (vgl . GW 10 ,2 . 898–902 , 982–984) . Des weiteren hat Hegel sich bei der Konzeption und Gestaltung dieses Kursus mehr als sonst an den inhaltlich-thematischen und pädagogischen Vorgaben des Lehrplans , des Allgemeinen Normativs (vgl . dazu GW 10 ,2 . 861–863  ; zum StoV und zum Unterrichtsablauf 878–884) orientiert . 84 Siehe GW 10 ,1 . 369–371 . 85 Siehe GW 10 ,1 . 372–389 . 86 Siehe GW 10 ,1 . 389–403 . 87 Siehe GW 10 ,1 . 403–419 . 88 Siehe GW 10 ,1 . 419–420 . 89 Siehe GW 10 ,1 . 369 (§ 1) . 90 Siehe GW 10 ,1 . 370 (§ 4) . 91 Siehe ebenda . 92 Siehe ebenda (§§ 5–7) . 93 Siehe GW 10  ,1 . 371 (§ 8) und § 9  : Zur Handlung aber gehört nur dasjenige , was von der That im Entschlusse liegt oder im Bewußtsein war , was somit der Wille als das Seinige anerkennt . 94 Siehe GW 10 ,1 . 371 (§ 10) .

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Bestimmung des gegenüber dem auf W i l l k ü h r   95 beschränkten w a h r h a f t und absolut freien Willens , dem was er will , oder sein Inhalt , nichts anderes sein kann , als er selbst  96 und der nicht auf einen besondern Inhalt gerichtet ist , sondern darauf , daß der Wille als solcher in seinem Thun f r e i s e i und f r e i g e l a s s e n we r d e  , oder daß der allgemeine Wille geschehe . 97 Die stringente Komposition und die in die Nähe der Grundlinien führende Argumentation des Textes lassen vermuten , daß er der jüngste dieser Kompilation ist . 98 Der sich anschließende , von Rosenkranz als Erläuterungen zur Einleitung betitelte , Text   99 gelangt nach einer geistesphilosophischen Erörterung der Bestimmungen von ›Vorstellung‹ , ›Wahrnehmung‹ , ›Anschauung‹ , ›Gefühl‹ , ›Erfahrung‹ sowie ›innerer und äußerer Gegenstände des Bewußtseins‹ zur Differenzierung von theoretischem und praktischem Bewußtsein 100 und wendet sich dann zunächst der Darstellung der Elemente des tätigen theoretischen Vermögens wie ›Einbildungskraft‹ , ›Sprache‹ , ›Zeichen‹ , ›Denken‹ und der Bestimmungen des Denkens zu . 101 Die Sphäre des praktischen Vermögens ist die im Handeln ins Äußere gesetzte innerliche Bestimmung , Absicht , Plan . Die innerlichen Antriebe sind einerseits Triebe , dem niederen Begehrungsvermögen zugehörig , und der Wille , das höhere Begehrungsvermögen . Seinen Trieben ist der Mensch von Natur unterworfen , sie sind notwendig und in ihnen ist er unfrei , er kann jedoch durch die relative ›Reflexion‹ die Notwendigkeit relativieren , aber erst in der praktische[n] a b s o l u t e [ n ] Reflexion 102 , in der r e i n e [ n ] Beziehung auf sich selbst , in der das Ich als solches […] keinen durch die Natur gegeben oder unmittelbaren Inhalt , sondern […] nur sich selbst zum Inhalt 103 hat , kann er sich von der Notwendigkeit lösen und zum Handeln selbst bestimmen . 104 Die Freiheit des Willens so fährt er fort , ist die Freiheit im Allgemeinen und alle andern F r e i h e it e n sind blos Arten davon , also die bürgerliche Freiheit , Preßfreiheit , politische , religiöse Freiheit , sie sind der allgemeine Frei­heits­begriV . 105 Von der Bestimmung des Wesens des Willens , daß

Siehe ebenda (§ 11) . Siehe ebenda (§ 12) .  97 Siehe ebenda .  98 Für sein letztes Schuljahr in Nürnberg 1815/16 gibt Hegel an (abweichend von seiner nach einer mehrjährigen Erprobungszeit seit dem Schuljahr 1811/12 fixierten curricularen Unterrichtsplanung und -durchführung) , in der Unterklasse lediglich Rechtslehre unterrichtet zu haben (s . GW 10 ,2 . 884) . Für eine solche vier Wochenstunden umfassende , die umfängliche Pflichtenlehre und die Religionslehre fortlassende Unterrichtseinheit , so läßt sich sehr wohl annehmen , könnte Hegel seine Diktatvorlage wenn nicht noch einmal gründlich überarbeitet , so doch neu gewichtet haben .  99 Wenn es sich hierbei in der Tat um Erläuterungen handeln sollte , dann nicht zu den voraufgegangenen Paragraphen der Einleitung , sondern zu einem anderen , nicht mehr greifbaren , Einleitungstext , der nicht eine spezifisch auf eine Rechtslehre zugeschnittene , sondern eine auf den gesamten Kursus der Rechts- Pflichten- und Religions-Lehre hinführende Einleitung darstellte . 100 Siehe GW 10 ,1 . 372–375 . 101 Siehe GW 10 ,1 . 375–378 . 102 Siehe GW 10 ,1 . 381 (§ 12) . 103 Siehe ebenda . 104 Siehe GW 10 ,1 . 378–382 . 105 Siehe GW 10 ,1 . 382 (§ 14) .  95

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nichts in ihm sei , was er nicht selbst zu dem Seinigen gemacht habe 106 , geht er über zur Thematik der S chu l d  , zur Differenzierung von That und Handlung , der Manifestation des allgemeinen Willens in den Gesetzen , zur Differenzierung von Willkür als formeller Freiheit , die auf etwas Beschränktes in mir selbst orientiert ist , und dem absolut freien Willen , der nur sich selbst will . 107 Es folgt eine negative Rechtslehre  : Gegenstand des Rechts ist nicht der Mensch in seiner Besonderheit (sondern , dies bleibt an dieser Stelle aber unausgesprochen , lediglich als abstrakte Rechtsperson) , es hängt nicht ab von der Absicht bei der Rechtsverwirklichung oder von einer rechtlichen oder unrechtlichen Überzeugung , auch ist es unabhängig von jeglicher Gesinnung . 108 Diese gehört zu den Unterscheidungsmerkmalen von Recht und Moral , rückt die Moral in eine anspruchsvollere Stellung gegenüber dem Recht  : die Moral fordert nicht nur die Beobach|tung des Rechts gegen Andere , sondern setzt zum Recht vielmehr die Gesinnung hinzu , das Recht um des Rechtes willen zu respectiren . 109 Die Gesinnung besteht darin , daß man die Pflicht thut , weil es sich so gehört . 110 In die Handlungssphäre der Moral gehört der Einzelne als eingebunden in soziale Verhältnisse , und in sie fällt die Sorge um das einzelne und gemeinsame Wohl , das Wohlsein , die Glückseligkeit . Die begriVliche Verschmelzung von Zufälligkeit des Glücks und Transzendenz der Seligkeit führt auf die Betrachtung der Unvollkommenheit des moralischen Willens in Rücksicht auf die Gesinnung  : Er ist ein Wille , der das Z i e l d e r Vo l l ko m m e n h e it hat , aber  : 1) wird er zur Erreichung desselben auch durch die Triebfeder der Sinnlichkeit und Einzelheit ge|trieben  ; 2) hat er die Mittel nicht in seiner Macht und ist daher , das Wohl Anderer zu Stande zu bringen , beschränkt . In der Re l i g io n hingegen betrachtet man das göttliche Wesen , die Vollendung des Willens , nach seinen beiden Seiten , nämlich nach der Vo l l ko m m e n h e it d e r G e s i n nu n g  , die keine fremdartigen Triebfedern mehr in sich hat , und als dann nach der Vo l l ko m m e n he it d e r M a ch t  , die heiligen Zwecke zu erreichen . 111 Die als Erster Abschnitt gekennzeichnete Rechtslehre betrachtet in zwei Kapiteln das Recht an sich und sein Bestehen in der Staatsgesellschaft . 112 Das Recht ist die Wirklichkeit des allgemeinen freien Willens , die Sphäre , in der jeder Mensch , abgesehen von seinen Partikularitäten , als frei und rechtlich handelnder , d . h . als Person respektiert wird und andere respektiert , und in dieser Reziprozität und Allgemeinheit liegt , daß jede Rechtsverletzung nicht nur die Einzelperson , sondern das Recht aller einzelnen , das allgemeine Recht verletzt , wovon jeder einzelne gleicher­maßen be­troVen ist (im Unterschied zu persönlichen Unglücksfällen) . Rechtswidrig ist jede Handlung , die die Beschränkung der Freiheit eines anderen zur Folge hat , und eine Zwangsausübung ist nur erlaubt und rechtens , um rechtswidrigen Zwang aufzuheben . Freiheit findet nur unter der Herrschaft des Gesetzes , nicht der Willkür statt und erlaubt – nicht geboten – ist , was die Freiheit anderer nicht beeinträchtigt , also enthält das Recht nur Verbote , die sich allerdings in Gebote , Rechtsverletzungen Siehe GW 10 ,1 . 383 (§ 15) . Siehe GW 10 ,1 . 382–386 . 108 Siehe GW 10 ,1 . 386 (§ 22) . 109 Siehe GW 10 ,1 . 387 (§ 23) . 110 Siehe GW 10 ,1 . 388 (§ 23) . 111 Siehe GW 10 ,1 . 389 (§ 25) . 112 Siehe GW 10 ,1 . 389 (§ 1) . 106 107

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zu unterlassen , umformulieren lassen . 113 Im Anschluß an diese allgemeine Rechtstheorie behandelt Hegel die üblichen naturrechtlichen Themen  : (körperliche) Besitzergreifung einer res nullius , Bezeichnung , Formierung  ; Transformation des Besitzes in Eigentum im Kontext rechtssichernder Anerkennung  ; Entäußerung des Eigentums , auch der persönlicher Fähigkeiten , der Arbeitskraft und ihrer Produkte  ; die Unveräußerlichkeit des eigensten der Person wie Freiheit des Willens , Sittlichkeit , Religion  ; die Rechtsform der Veräußerung in der gegenseitigen verbindlichen Willensäußerung  : Vertrag und seine Arten , die Modalitäten der Leistung . 114 Hegel unterscheidet zwei Formen des E i n g r i f f [ s ] in die Sphäre meiner Freiheit 115 , nämlich die unterschiedliche Rechtsauffassung (in Bezug auf persönliche Rechte) und die Verletzung des Rechts qua Recht . Rechtsfälle der ersten Art fallen unter das Zivilrecht und werden im bürgerlichen Rechtsstreit um die Gültigkeit von Rechtsgründen geregelt , die der zweiten Art unter das Kriminalrecht , das Fälle von Gewalttätigkeit oder ganz allgemein unrechtlichem Zwang behandelt . 116 Dessen Aufhebung und Wiederherstellung des Rechts als Negation des Unrechts stellt sich in positiver Weise als Wiedervergeltung dar , und dieses Theoriestück exponiert Hegel hier ausführlich . 117 Das Kapitel schließt mit der Differenzierung zweier Formen der Wiedervergeltung , der persönlichen Rache und der im Rechtssystem verankerten  Strafe . 118 Das zweite Kapitel betrachtet die Staatsgesellschaft  ; nur in ihr kann sich das Recht als gewalthabende Macht realisieren . 119 Die Staatsgesellschaft schließt in sich die Familie als die natürliche Gesellschaft , deren Glieder durch Liebe , Vertrauen und natürlichen Gehorsam ( P ie t ä t ) verbunden sind 120 , und den Staat als Gesellschaft von Menschen unter rechtlichen Verhältnissen 121 . Recht ist der unmittelbare Zweck des Staates , demgegenüber ist die Sorge um die Beförderung von Moralität , Religion , Wohlstand und Reichthum aller seiner Bürger 122 nachrangig . Der Staat , als Rechtsgemeinschaft , unterscheidet sich vom Naturzusammenhang eines d u r ch S p r a ch e  , S i t t e n u n d G e wo h n h e i t u n d B i l d u n g  123 zusammenhängenden Volkes ebenso wie als Rechtszustand vom Naturzustand als Zustand der G e w a l t und des Un r e ch t s , aus dem die Menschen in einen Zustand übergehen müssen , in welchem der vernünftige Wille das Herrschende ist . 124 Als abstrakter Ausdruck des allgemeinen an und für sich seienden Willens und als die Nothwendigkeit der rechtlichen Verhältnisse gegen einander entspringen die Gesetze nicht den Willkürakten von Gesetzgebern . 125 In der Regierung indi-

Siehe GW 10 ,1 . 389–391 (§§ 2–7) . Siehe GW 10 ,1 . 391–396 (§§ 8–16) . 115 Siehe GW 10 ,1 . 396 (§ 17) . 116 Siehe GW 10 ,1 . 396–398 (§§ 17–19) . 117 Siehe GW 10 ,1 . 398 (§ 20) . 118 Siehe GW 10 ,1 . 399 (§ 21) . 119 Siehe GW 10 ,1 . 399 (§ 22) . 120 Siehe GW 10 ,1 . 399 (§ 23) . 121 Siehe GW 10 ,1 . 400 (§ 24) . 122 Siehe ebenda . 123 Siehe ebenda . 124 Siehe GW 10 ,1 . 400 (§ 25) . 125 Siehe GW 10 ,1 . 400f (§ 26) . 113 114



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vidualisiert sich der an und für sich seiende Wille , um ihn zu verwirklichen . An diese Ausführungen schließt Hegel eine Aufzählung der Staatsgewalten und das Tableau der bekannten Verfassungs­ formen an . In der Unterwerfung unter die Staatsgewalt erleben die Staatsbürger die Verwirklichung ihrer bürgerlichen Rechte . Die Beziehungen zwischen Bürgern , Staatsgewalten und Regierung regelt das innere Staatsrecht  ; das äußere Staatsrecht befaßt sich mit den Rechtsbeziehungen souveräner Völker und ihrer Regierungen zueinander . 126 In den den zweiten Abschnitt Pflichtenlehre oder Moral einleitenden Ausführungen bestimmt Hegel die Differenz von Recht und Moralität nach den BegriVen von S chu l d i g ke it und P f l i ch t  127 (um auch kurz auf die alte naturrechtliche Rede von den ›vollkommenen‹ und den ›unvollkommenen Rechtspflichten‹ zu sprechen zu kommen) und geht dann auf den für die Moralität wesentlichen BegriV der Gesinnung ein , die für rechtliches Handeln , dem stets Vorrang gebührt , nicht verbindlich , in Verbindung mit Rechtlichkeit in formaler Hinsicht konstitutiv für moralisches Handeln sei . 128 Im Unterschied zum Recht , das sich auf die abstrakte Person bezieht , gilt moralisches Handeln und gelten die Vorschriften der Moral 129 dem wirklichen Menschen in seinem besondern Dasein , der seinem Trieb folgend nach Ve r g nü g e n und G l ü c k s e l i g ke it  130 strebt . Den subjektiven unbestimmten und zufälligen Inhalten des Vergnügens gegenüber lehrt die Vernunft die Konzentration auf das Allgemeine und We s e n t l i c h e d e s B e ­g e h r e n s ­ we r t he n sowie rücksichtlich der Form oder Gesinnung aber das Objective oder das H a n d e l n u m d e r S a ch e s e l b s t w i l l e n  131 . Während der Verstand sich der Erleichterung der Befriedigung der Bedürfnisse widmet , ist es an der Vernunft , die Würdigkeit des Gegenstandes zu bestimmen und zu legitimieren . 132 Zur eigentlichen , dem naturrechtlichen Pflichtenkatalog folgenden Pflichtenlehre leitet Hegel über , indem er die Pflichten auf die mehrdimensionale Sozialität des Menschen als Einzelner , als Teil einer Familie , als Staatsbürger und als Mitmensch (in Beziehung zu anderen Menschen) bezieht und demgemäß Pflichten gegen sich , gegen die Familie , gegen den Staat und gegen andere Menschen überhaupt unterscheidet . 133 Die Pflichten gegen sich umfassen die physische Selbsterhaltung und die intellektuelle und moralische Bildung 134 , welche den Menschen überhaupt befähigt , die P f l i ch t e n g e g e n A n d e r e zu erfüllen 135 . 136 Die Familienpflicht beruht darauf , daß die Familie rechtlich und moralisch nur eine Person darstellt . Die Ehe ist keine bloß der Natur oder einem Vertrag geschuldete , sondern eine moralische Vereinigung 137  ; das Pflichtenverhältnis zwischen Eltern und Kindern besteht auf der einen Seite

Siehe GW 10 ,1 . 401–403 (§§ 27–31) . Siehe GW 10 ,1 . 403 (§ 32) . 128 Siehe GW 10 ,1 . 403f (§§ 32–34) . 129 Siehe GW 10 ,1 . 404 (§ 35) . 130 Siehe GW 10 ,1 . 405 (§ 36) . 131 Siehe GW 10 ,1 . 406 (§ 38) . 132 Siehe GW 10 ,1 . 404–407 (§§ 35–38) . 133 Siehe GW 10 ,1 . 408 (§ 40) . 134 Siehe GW 10 ,1 . 412 (§ 46) . 135 Siehe ebenda . 136 Siehe GW 10 ,1 . 408–412 (§§ 41–48) . 137 Siehe GW 10 ,1 . 413 (§ 51) . 126 127

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in Unterhalt und Erziehung , auf der anderen in Gehorsam . 138 Die S t a a t s p f l i ch t e n folgen daraus , daß der Staat nicht nur ein System rechtlicher Verhältnisse ist , sondern als ein wahrhaft moralisches Gemeinwesen die Einigkeit in Sitten , Bildung und allgemeiner Denk- und Handlungsweisen 139 seiner Bürger vermittelt . Die staatsbürgerliche Gesinnung ist darauf verpflichtet , daß d ie E r h a l t u n g d e s G a n z e n der E r h a l t u n g d e s E i n z e l n e n  140 vorgeht  ; der Pa t r io t i s m u s und die übrigen Bürgertugenden gründen sich auf das Bewußtsein der A b s o lu t he it d e s S t a a t s  141 , der nicht ein kontraktualistisches Konstrukt ist , sondern der für alle Einzelnen verbindliche absolut allgemeine Wille 142 . 143 Die umfängliche Darlegung der P f l i ch t e n g e g e n A n d e r e erinnert eingangs daran , daß dies in erster Linie die Rechtspflichten und dann die auf der Gesinnung , die Andern in ihrer Besonderheit wahrzunehmen , gründenden Pflichten sind . An einzelnen Pflichten hebt zunächst Hegel heraus die Re ch t s ch a f f e n h e it  144 und die Wa h r h a f t i g ke it  145 , und schließt hier Überlegungen dazu an , ob man in der Wahrhaftigkeit zu weit gehen und wann sie vielleicht verletzend sein könne , 146 und widmet sich dann ausführlich der anderen Seite  : der Ve r l ä u m d u n g , der Un r e d l ich ke it  , der He u che l e i  147 und der bösen Gesinnung  148 . Dann wendet er sich wieder den Pflichten zu und führt an  : den Bedürftigen Hilfe zu leisten , 149 die allgemeine Menschenliebe , 150 Pflicht der K l u g he it  151 , Hö f l i ch ke it  152 . 153 Der letzte Abschnitt , die Religionslehre , in die eine Explikation des moralische[n] Ge­ setz[es] einleitet , ist im vorliegenden Rahmen nicht zu besprechen . 154 (2) Nach den Vorgaben des für Gymnasien verbindlichen Lehrplans sollte im philosophischen Unterricht in der letzten Klasse , der Oberklasse , eine Einleitung in die Kenntniß des allgemeinen Zusammenhangs der Wißenschaften gegeben , bzw . es sollten , wie es an anderer Stelle formuliert ist , die in den drei vorausgegangenen Klassenstufen behandelten Gegenstandsbereiche zu einer ph i l o s o ph i s ch e n E n c y k l o p ä d i e zusammengefaßt werden . 155 In seinem ersten Siehe GW 10 ,1 . 413 (§§ 49–52) . Siehe GW 10 ,1 . 414 (§ 54) . 140 Siehe GW 10 ,1 . 414 (§ 55) . 141 Siehe GW 10 ,1 . 414 (§ 56) . 142 Siehe GW 10 ,1 . 415 (§ 58) . 143 Siehe GW 10 ,1 . 413–415 (§§ 53–58) . 144 Siehe GW 10 ,1 . 415 (§ 60) . 145 Siehe GW 10 ,1 . 415 (§ 61) . 146 Siehe GW 10 ,1 . 416 (§ 63) . 147 Siehe GW 10 ,1 . 416 (§ 64) . 148 Siehe GW 10 ,1 . 417 (§ 65) . 149 Siehe GW 10 ,1 . 417f (§ 66) . 150 Siehe GW 10 ,1 . 418 (§ 67) . 151 Siehe GW 10 ,1 . 418 (§ 68) . 152 Siehe GW 10 ,1 . 418 (§ 70) . 153 Siehe GW 10 ,1 . 415–419 (§§ 59–70) . 154 Siehe GW 10 ,1 . 419f (§§ 71–80) . 155 Siehe GW 10 ,2 . 862f Fußnote 29 . Nach den nicht durchweg konsistenten Bestimmungen des Allgemeinen Normativs (vgl . die Wiedergabe in GW 10 ,2 . 862f Fußnote 29) sollte der philosophische Unterricht zum s p e c u l a t i ve n D e n ke n (dieser BegriV wird im Normativ inflationär und undefiniert gebraucht) anleiten und so in der Unterklasse Logik , in der unteren 138 139



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Nürnberger Jahr hat Hegel im Fach Philosophische Vorbereitungs-Wissenschaften unter der Bezeichnung Philosophische Encyclopädie Logik und Naturwissenschaft , 156 im Jahr darauf im Fach Philosophie wiederum Logik und aus dem System der besondern Wissenschaften ebenfalls nur die Naturwissenschaft behandelt , 157 im Schuljahr 1810/11 dann im noch so benannten Fach Philosophische Vorbereitungswissenschaften das System der besondern Wissenschaf­ ten (mit Natur- und Geistesphilosophie) vollständig diktiert . 158 Nach der Fixierung des curricularen Aufbaus seines Unterrichts (1811/12) hat Hegel diesen BegriV auch zur Bezeichnung des Unterrichtsfachs verwendet und in diesem Rahmen Logik (unregelmäßig) sowie (in wechselnder Gewichtung) Wissenschaften der Natur und des Geistes unterrichtet . 159 Die konzeptionelle und inhaltliche Entwicklung dieser Teile der Enzyklopädie ist (zunächst bei den diktierten Paragraphen) nachvollziehbar anhand eines von Hegel mehrfach überarbeiteten Heftes mit einer Abschrift des Diktats von 1810/11 . 160 Darüber hinaus sind noch Schülerhefte , die die Mitschriften der diktierten Paragraphen und der freien Erläuterungen zur philosophischen Enzyklopädie aus dem Schuljahr 1812/13 enthalten , überliefert . 161 In jenem Heft sind der erste Teil , die Naturwissenschaft , vom zweiten Teil die Einleitung in die Geisteslehre durchgehend und fast durchweg mehrfach überarbeitet , wohingegen die übrigen Paragraphen der Geisteslehre nur gering fügige Veränderungen und Ergänzungen erfahren haben . Die in den Einleitungsparagraphen gebotene Disposition integriert bereits in der Fassung von 1810/11 die geläufigen Themenbereiche der Geisteslehre , Phänomeno­ logie (die hier nur kurz vorgestellt aber nicht dargestellt wird) und Psychologie , in einen weiteren geistesphilosophischen enzyklo­pädischen Zusammenhang . 162 Die erste dreiteilige Gliederung der

Mittelklasse Kosmologie , natürliche Theologie und Kants Kritik der Gottesbeweise , in der oberen Mittelklasse Psychologie sowie die Beschäftigung mit ethischen und rechtlichen BegriVen Unterrichtsgegenstände sein . 156 Vgl . GW 10 ,1 . 61–83 . 157 Vgl . GW 10 ,1 . 85–97 . 158 Vgl  . GW 10 ,1 . 311–365 und 10 ,2 . 973–982 die Ausführungen zur Entstehungs- und Überarbeitungsgeschichte . 159 Zu den Unterrichtsgegenständen und der Unterrichtsgestaltung vgl . die Wiedergabe von Hegels einschlägigen Berichten in GW 10 ,2 . 878–884 . 160 Siehe oben die Fußnote 158 . Vgl . auch die Ausführungen zu den Heften insgesamt in GW 10 ,1 . 884–892 . 161 Vgl . GW 10 ,2 . 641–792 und dazu die Ausführungen im Editorischen Bericht GW 10 ,2 . 1011–1017 . 162 Die Großgliederung der Lehre von dem Geiste besteht aus den drei Abschnitten Der Geist in seinem Begrif fe  , Realer Geist und Geist in seiner reinen Darstellung   ; der erste Abschnitt wiederum gliedert sich in zwei Abteilungen A) theoretischer Geist und II . Der practische Geist . Die erste Abteilung umfaßt die drei Hauptkapitel das Gefühl  , Vorstellung und Denken  . Das Hauptkapitel Vorstellung enthält die Kapitel a  . Erinnerung (über α .)   Anschauung  , β  :)   Vor­ stellung und γ .)  Erinnerung ) , b  . ) Einbildungskraf t (über α .)) Reproduction der Vorstellung überhaupt  , β .)  thaetige Einbildungskraf t und γ .)  Productive Einbildungskraf t ) und c  . )  das Gedächtnis (über α)   das Zeichen überhaupt  , β .)   die Sprache und γ .)   Reproductives Ge­ dächtnis ) . Das letzte Hauptkapitel Denken beinhaltet die drei Kapitel a  . ) Verstand  , b .) Ur ­t heil und c  .)  Vernunf t  . Die zweite Abteilung behandelt zunächst Wille und Trieb  , sodann 1  .)  Das Recht und b . ) Die Moralitaet  . Der zweite Abschnitt , die Darstellung des Realen Geistes in der

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Geistesphilosophie 163 mit der lediglich nur vorgeschalteten Phänomenologie 164 erhält im Zuge zweier Revisionen eine vierteilige Struktur , 165 erfährt bei einer weiteren Bearbeitung (unter Beibehaltung der Vierergliederung) die Einführung des BegriVs der A n t h r o p o l o g ie  166 und verbleibt in der letzten Überarbeitung weiterhin in einer unbestimmten Struktur , 167 für die sich jedoch ein dreigliedStaatswissenschaft und Geschichte , ist nicht weiter untergliedert , während der letzte Abschnitt , der Geist in seiner reinen Darstellung  , die Kapitel a)  Die Kunst , b) Die Religion und c  . )  Die Wissenschaf t enthält . 163 Vgl . GW 10 ,1 . 340 ,15–18  : § .  67 . (Absatz) Die Philosophie des Geistes enthält drei Abschnitte , Sie betrachtet 1 .)  den Geist in seinem Begrif , Psychologie überhaupt . 2) Realisirung des Geistes Staatswissenschaft und Geschichte | 3) die Vollendung des Geistes in Kunst , Religion und Wissenschaft . 164 Vgl . GW 10 ,1 . 339 ,29 .340 ,11–15  : § .  65 . (Absatz) Der Geist sich beziehend auf seine Bestimmung , als auf einen äusserlichen an‑ und für sich seienden Gegenstand , und dessen Bestimmung ist Bewustsein oder der erscheinende Geist  , und die Betrachtung desselben die Phaenomenologie des Geistes (Absatz) § 66 (Absatz) Der Geist für sich betrachtet fängt nur von dem Aeussern an , bestimmt dieses , und verhält sich fernerhin nur zu sich selbst , und zu seinen eigenen Bestimmungen . 165 Vgl . GW 10 ,1 . 340 ,18–24  : § (Absatz) Die Lehre vom Geiste enthält erstens die Lehre von dem erscheinenden Geiste insofern er sich nemlich auf aüssere Gegenstände bezieht , oder vom B e w u ß t s e y n   : Phänomenologie . (Absatz) § . (Absatz) Zweytens den Geist in seinem BegriVe , oder nach den Bestimmungen seiner Thätigkeit innerhalb seiner selbst . P s ych o l o g ie  . (Absatz) § . (Absatz) Drittens den Geist in seiner Realisirung  ; die Rechts­ wissen­schaVt  , Staats­w issen­schaVt und Geschichte . (Absatz) § . (Absatz) Das Vierte ist die Vollendung des Geistes nach seiner Darstellung und absoluten Erkenntniß in Kunst , ­Religion und Philosophie . und GW 10 ,1 . 340 ,27 .341 ,7–12  : § (Absatz) Die Lehre vom Geiste enthält erstens die Lehre von dem erscheinenden Geiste insofern er sich nemlich auf ­aüssere Gegenstände bezieht , oder vom B e w u ß t s e y n   : Phänomenologie . (Absatz) § . (Absatz) Zweytens den Geist in seinem BegriVe , oder nach den Bestimmungen seiner Thätigkeit innerhalb seiner selbst . P s ych o l o g ie  . (Absatz) § . (Absatz) Drittens den Geist in seiner Realisirung  ; die Rechts­w issen­schaVt  , Moral Staats­w issen­schaVt und Geschichte . (Absatz) § . (Absatz) Das Vierte ist die Vollendung des Geistes nach seiner Darstellung und absoluten Erkenntniß in Kunst , Religion und Philosophie . 166 Vgl . GW 10 ,1 . 341 ,18–24 .342 ,20–22  : § (Absatz) Der Geist betrachtet e r s t e n s in ­seinem bloß natürlichen Daseyn und seiner unmittelbaren Verbindung mit dem organischen Körper , und seiner daher rührenden Abhängigkeit von dessen Affectionen und Zuständen , Astrologie , siderische terrestrische Einflüsse Krankheiten Klimatische Unterschiede ist Gegenstand der A n t h r o p o l o g ie . (Absatz) § (Absatz) Das zweyte ist die Lehre von dem erscheinenden Geiste insofern er sich nemlich auf aüssere Gegenstände bezieht , oder vom B e w u ß t s e y n   : Phänomenologie . (Absatz) § . (Absatz) Zweytens den Geist in seinem BegriVe , oder nach den Bestimmungen seiner Thätigkeit innerhalb seiner selbst . P s ych o­l o g ie  . (Absatz) § . (Absatz) Drittens den Geist in seiner Realisirung  ; die Rechts­w issen­schaVt  , Moral Staats­w issen­schaVt und Geschichte . (Absatz) § . (Absatz) Das Vierte ist die Vollendung des Geistes nach seiner Darstellung und absoluten Erkenntniß in Kunst , Religion und Philosophie . 167 Vgl  . GW 10,1 . 339,10–13 .340,1–10 .341,1–3 und 342,11–13  : § (Absatz) Der Geist betrachtet e r s t e n s in seinem bloß natürlichen Daseyn und seiner unmittelbaren Verbindung mit dem organischen Körper , und seiner daher rührenden Abhängigkeit von dessen



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riges Schema rekonstruieren läßt . 168 Die übrigen Teile der Geisteslehre hat Hegel im eigentlichen Sinne nicht überarbeitet , sondern lediglich an einigen Stellen ergänzt und erweitert , 169 so daß auch die (wohl auf den Jenaer Systementwurf III zurückgehenden) Konstruktionsmängel der Fassung von 1810/11 , daß in der zweiten Abteilung ( Der practische Geist ) des ersten Abschnittes ( Der Geist in seinem Begrif fe ) Wille und Trieb und auch noch Recht und Moralitaet abgehandelt werden und somit der zweite Abschnitt ( Realer Geist ) auf Staatswissenschaft und Geschichte beschränkt bleibt , im Text nicht behoben sind . Zwar sind in den Paragraphen dieses Bereichs der Geisteslehre alle relevanten und bekannten Themen behandelt , aber wie den Schülerheften des Schuljahres 1812/13 zu entnehmen ist , hat Hegel in diesem Jahr die Darstellung der Geisteslehre

Affectionen und Zuständen , Astrologie , siderische terrestrische Einflüsse Krankheiten Klimatische Unterschiede ist Gegenstand der A n t h r o p o l o g ie . (Absatz) § (Absatz) Das zweyte ist die Lehre von dem erscheinenden Geiste insofern er sich nemlich auf aüssere Gegenstände bezieht , oder vom B e w u ß t s e y n   : Phänomenologie . (Absatz) § (Absatz) Die Lehre von dem Geiste ist 1) eigentliche Psychologie insofern sie bey seinem B e g r i f f e stehen bleibt  ; sie betrachtet daher nur die Intelligenz als solche , und den praktischen Geist in seinem Anfang , d . i . in der Sphäre des Gefühls . (Absatz) § . (Absatz) 2) den Geist in seiner Realisirung  ; die Rechts­w issen­schaVt  , Moral Staats­w issen­schaVt und Geschichte zum Gegenstande (Absatz) […] (Absatz) § . (Absatz) Das Vierte ist die Vollendung des Geistes nach seiner Darstellung und absoluten Erkenntniß in Kunst , Religion und Philosophie  . 168 Die Rekonstruktion aus GW 10  ,2 . 978f Fußnote 713 sei hier wiederholt , allerding muß dabei der erste Abschnitt unbezeichnet bleiben und der letzte naturgemäß als dritter gezählt werden und nicht unrevidiert als vierter  : 1) erstens […] A n t h r o p o l o g ie Das zweyte ist […] Phänomenologie c) Die Lehre von dem Geiste […] 1) eigentliche Psychologie α ) Intelligenz β ) praktische[r] Geist (Gefühl) 2) […] Geist in seiner Realisirung a) N a t u r r e ch t b) Moral c) Staatsrecht d) Geschichte Das [Dritte] […] Vollendung des Geistes a) Kunst b) Religion c) Philosophie 169 Die nach dem Diktat von 1810/11 nicht mehr überarbeiteten Paragraphen des ersten Teils ( A) theoretischer Geist) des ersten Abschnittes ( Der Geist in seinem Begrif fe ) der Lehre von dem Geiste hat Hegel in der Oberklasse in dieser Form nicht mehr diktiert , sondern , ausweislich der erhaltenen Mitschriften , die Ausführungen zur Phänomenologie und zur Psychologie in den Erläuterungen gegeben und die Behandlung der Psychologie dem Mittelklassekursus vorbehalten . Ergänzungen der genannten Art stellen etwa drei mehr oder weniger skizzenhafte Paragraphen zu Re ch t s w i s s e n s ch a f t  , Moral und Staatswissenschaft , zum BegriV des Staates , zur ­Geschichte und Revisionen und Ergänzungen im K u n s t-Kapitel dar .

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allein auf das Diktat eines Überleitungsparagraphen und der Einleitungsparagraphen ergänzt um die Erläuterungen zu diesen Paragraphen zusammengezogen , 170 und in den Erläuterungen die Themen aus den Paragraphen erörtert . Vermutlich ist er nicht nur in jenem Schuljahr so vorgegangen , und so erklären sich wohl auch die intensive Revisionsarbeit an der Architektonik und das fast völlige Fehlen einer Überarbeitung der Paragraphen . Das Thema des Anerkennens findet nach der Phänomenologie des Geistes seinen Platz nur noch im Rahmen der Geisteslehre bzw . Psychologie in der Erfahrungsgeschichte des Bewußtseins bei der Herausbildung des freien Selbstbewußtseins (in der Auseinandersetzung um Herrschaft und Knechtschaft) , 171 und das Anerkennen hat nicht mehr jene rechts- und allgemein sozialkonstitutive Bedeutung wie in den Jenaer Systementwürfen . Heidelberg Die weitere Geschichte der Rechtsphilosophievorlesungen beginnt in Heidelberg eher undialektisch mit einer Negation  : In der Hegels Berufung nach Heidelberg umrahmenden Korrespondenz mit dem seinerzeitigen Prorektor Carl Daub schrieb ihm dieser am 16 . August 1816  : Können Sie mir demnächst eine Anzeige Ihrer Vorlesungen für das nächste Semester , worunter für dieses Mal n i ch t Logik und auch n i ch t Naturrecht (aus mündlich von mir mitzuteilenden Gründen) , aber wohl sehr Geschichte der Philosophie gewünscht wird , mitteilen , so würde mich das über alle Maßen erfreuen . 172 In seiner Antwort vom 20 . August stimmt Hegel dem vorbehaltlos zu  : Was meine Vorlesungen betriVt , da Sie Logik und Naturrecht das nächste halbe Jahr nicht [für KG] wünschenswert erklären , so will ich Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften und Geschichte der Philosophie lesen . 173 Es ist anzunehmen , und nur so ist die briefliche Mitteilung zu verstehen , daß Daub und Hegel sich über mögliche Themen für die Vorlesungen bereits verständigt hatten , aber ein konkreter Bezug ist nicht zu ermitteln bzw . nicht (mehr) vorhanden . Gleichzeitig läßt die Stelle aber (indirekt) darauf schließen , daß Hegel willens war und sich in der Lage sah , im ersten Heidelberger Semester ein Kolleg über Naturrecht (und Staatswissenschaft , darf man ergänzen) anzubieten .

Vgl . GW 10 ,2 . 641–792 . Vgl . GW 10 ,1 . 18f , 22 , 25f , 28 , 105f , 108–114 , 426–429 , GW 10 ,2 . 531f , 568–572 , 708f , 784 . 172 Siehe B 3 . 113f . 173 Siehe B 3 . 114 . Im unmittelbaren Anschluß entwickelt Hegel seine fernere Vorlesungsplanung (s . ebenda 114f)  : Mit jener glaube ich zugleich am schicklichsten meine Vorlesungen er­ öVnen zu können , indem dadurch eine allgemeine Uebersicht der Philosophie , sowie die Anzeige der besondern Wissenschaften , über die ich in der Folge einige Kollegien anzuschlagen gedenke , gegeben werden kann . Ausführlicher will ich mich über die Natur­ philo­sophie , d . h . als Te i l des Ganzen , verbreiten und dann keine besondre Vorlesung über diese halten . Ein drittes Kollegium , die Geisteslehre , sonst Psychologie genannt , möchte für das Publikum wie für mich selbst für den Anfang zu viel werden . Mit der Enzyklopädie wird es zweckmäßig sein können , ein Konversatorium zu verbinden . Es sind ersichtlich hier die bestimmenden Themen seines Nürnberger Unterrichts und im Falle der Philo­sophie seiner letzten Jenaer Dozentenzeit angegeben . 170 171



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Daß er zu diesem Zeitpunkt hierfür über ausreichend Material und sowohl akademische wie gymnasiale Unterrichtspraxis verfügte , steht außer Zweifel , nicht sicher ist jedoch , welchen Systematisierungs- und Ausarbeitungsgrad dieses Material inzwischen erlangt hatte , aber man darf davon ausgehen , daß mit der doch wohl in dieser Zeit schon erfolgten konzeptionellen Verdichtung der enzy­klopädischen Geistesphilosophie zur Dreiteilung in subjektiven , objektiven und absoluten Geist und der Ausgestaltung des objektiven Geistes das Grundschema für eine Rechtsphilosophievorlesung bereit lag , wenn auch vielleicht noch nicht zu einer Darstellung in Paragraphenform bearbeitet . Die erste Heidelberger Vorlesung über Encyklopädie der philosophischen Wissenschaf­ ten im Wintersemester 1816/17 , 174 die zeitlich parallel zur Fertigstellung der Encyklopädie der philosophischen Wissenschaften im Grundrisse 175 stattfindet , wird auch eine Behandlung des objektiven Geistes enthalten haben , doch sind von keiner der von Hegel gehaltenen Enzyklopädievorlesungen 176 Nachschriftenzeugnisse überkommen . Mit dem im Juni 1817 erschienenen Grundriß liegt nun Der objective Geist als zweiter Teil innerhalb der Philosophie des Geistes in der auch für die künftigen Rechtsphilosophievorlesungen verbindlichen Einteilung nach den Bereichen von Recht , Moralität und Sittlichkeit in einem für die enzyklopädische Gesamtdarstellung angemessen verknappten Umfang vor , ausformuliert in ausführlichen Paragraphen ohne Anmerkungen (lediglich der letzte Paragraph 415 im Abschnitt über das Recht weist eine umfängliche Anmerkung zum BegriV des Naturrechts und zur Rechtsbegründung auf und bietet , wie schon das Corpus auch , nochmals eine Überleitung zur Moralität) . 177 Die Abschnitte über das Recht und die Moralität sind den bekannten Themen des abstrakten Rechts , des persönlichen Handelns , des Wohls , des Guten und Bösen und der Gesinnung gewidmet . Der neu konzipierte Abschnitt über Die Sittlichkeit , der Elemente aus dem Abschnitt Realer Geist des Nürnberger Systems 178 übernimmt , behandelt zwar die Themenbereiche von Familie als n ­ a t ü r­l i ch e Substantialität 179 , des garantierten Rechts (mit der Transformation von Rache in Strafe und der Rechtspflege 180 ) , der politischen Verfassung und Regierung (eingeschlossen die

Vgl . Nicolin  : Hegel als Professor in Heidelberg . 96  ; B 4 ,1 . 110 . Encyklopädie der philosophischen Wissenschaften im Grundrisse . Zum Gebrauch seiner Vorlesungen von D . Georg Wilhelm Friedrich Hegel , Professor der Philosophie an der Universität zu Heidelberg . Heidelberg , in August Oßwald’s Universitätsbuchhandlung . 1817 .  ; GW 13 . [1]–247 . Über die Entstehungs- und Druckgeschichte vgl . den Editorischen Bericht in GW 13 . 617–631 , insbesondere 626–631 . 176 Außer dieser Vorlesung des Wintersemesters 1816/17 hat Hegel über die ganze Enzyklo­ pädie , nun nach seinem Kompendium , noch im Winter 1817/18 ein Privatkolleg für den Prinzen Gustav von Schweden abgehalten (vgl . dazu GW 13 . 628 , 639f im Editorischen Bericht) , dann im Sommer 1818 (vgl . Nicolin  : Hegel als Professor in Heidelberg . 97  ; B 4 ,1 . 111) , ferner in seinem ersten Berliner Semester im Winter 1818/19 und im Wintersemester 1826/27 vor dem Erscheinen der zweiten Auflage der Encyclopädie Anfang Juli 1827 (vgl . B 4 ,1 . 114 , 117 , 119 , 123  ; GW 13 . 640 und GW 19 . 462 in den Editorischen Berichten) . 177 Vgl . GW 13 . 224–239 . 178 Vgl . GW 10 ,1 . 359–361 . 179 Siehe GW 13 . 234 (§ 434) . 180 Vgl . GW 13 . 235 (§§ 436–437) . 174

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­ blehnung einer kontraktualistischen Staatstheorie) , 181 des Volks als einzelne Wirklichkeit des sittA lichen Geistes , des Kriegs , des äußeren Staatsrechts und Völkerrechts 182 und der Weltgeschichte , 183 allerdings noch ohne erkennbare Strukturierung nach Sphären der sittlichen Rechtsverwirklichung . Für die Enzyklopädievorlesungen nach der Publikation des Kompendiums 184 hat Hegel , um die Knappheit und im Abschnitt zur Sittlichkeit mangelnde Strukturierung der Darstellung des objektiven Geistes auszugleichen und den Vortrag detailreicher zu gestalten , bereits im Winter 1817/18 , d . h . parallel zu seiner ersten Rechtsphilosophievorlesung , begonnen , in sein durchschossenes Hand­ exemplar der Encyklopädie 185 zahlreiche Notizen einzutragen , die , so darf man annehmen , den für ebendiese Vorlesung vorbereiteten Materialien entlehnt sind . 186 Im Wintersemester 1817/18 hält Hegel sein erstes und einziges Kolleg in Heidelberg über N a t u r ­r e ch t u n d S t a a t s w i s s e n s ch a f t  187 , das durch die Nachschrift Wannenmann bezeugt ist . 188 Bereits ein halbes Jahr nach der Fertigstellung der Encyklopädie beginnt er hier eine Ausgestaltung der Philosophie des objektiven Geistes vorzutragen , die in Teilen konzeptionell und inhaltlich bedeutend über ihre Enzyklopädiefassung hinausgeht , insbesondere der dritte , der Sittlichkeit gewidmete Teil , der in der Encyklopädie noch wenig durchkomponiert vorlag , ist nun in der künftig verbindlichen Form aufgebaut . Diesen Aufbau (der in Form von Überschriften ebenso wie die Paragraphencorpora von Hegel diktiert worden sein dürfte) hat der Nachschreiber in einer eigenen Inhaltsanzeige 189 zusammengefaßt , die unmittelbar die Differenzen zur Encyklopädie vor Augen führt . – Der Aufbau des Ganzen gestaltet sich folgendermaßen  : den drei Hauptabschnitten zum abstracte[n] Recht , zur Moralität und zur Sittlichkeit ist eine Einleitung vorangestellt , 190 deren Kern nach der Problematisierung des NaturrechtsbegriVs Ausführungen zum BegriV des Willens ausmachen , die hier , in einer aus dem Gesamtzusammenhang der Geistesphilosophie herausgelösten und verselbständigten Philosophie des objektiven Geistes , die einschlägigen Partien des praktische[n] Geist[es] zur Konstitution des freien Willens 191 ersetzen und deren Schluß die Beziehungen zwischen freiem Willen und Recht in den Sphären seiner Realisation 192 skizziert . Nach

Vgl . GW 13 . 235f (§§ 438–440) . Vgl . GW 13 . 237f (§§ 442–447) . 183 Vgl . GW 13 . 238f (§§ 448–451) . 184 Hegel hat das Enzyklopädie-Kompendium stets seinen Kollegs zur Logik , Naturphilosophie und Philosophie des subjektiven Geistes sowie den wenigen zur Enzyklopädie insgesamt zugrunde gelegt , nicht jedoch den übrigen Vorlesungen . Zur Frequenz der Enzyklopädievorlesungen s . oben die Fußnote 176 . 185 Vgl . dazu insgesamt GW 13 . 631–697 im Editorischen Bericht . 186 Vgl . GW 13 . 670–673 , 692–695 im Editorischen Bericht . 187 Wie es in der Ankündigung heißt  : nach Dictaten , 6 mal v . 10–11 Uhr , vgl . Nicolin  : Hegel als Professor in Heidelberg . 97  ; B 4 ,1 . 111 . 188 Siehe GW 26 ,1 . [3]–225 . 189 Siehe GW 26  ,1 . 5 . Sie ist im Zusammenhang mit der Ausarbeitung der Nachschrift vom Wintersemester 1817/18 und der Teilnachschrift vom Wintersemester 1818/19 entstanden , vgl . unten 65 . 190 Siehe GW 26 ,1 . 7–14 (§§ 1–10) . 191 Vgl . GW 13 . 217–223 (§§ 388–399) . 192 Siehe GW 26 ,1 . 13 (§ 10) . 181

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vier Einleitungsparagraphen , von denen drei den GrundbegriV des Abschnitts , den der Person erläutern und einer die Disposition des Abschnitts vorstellt , folgt unter den Überschriften Besitz und Eigenthum , D e r Ve r t r a g und D a s Un r e ch t  193 in 35 Paragraphen die allenthalben stark ins juristische Detail gehende Abhandlung der entsprechenden bekannten Themenkomplexe aus der Rechtssphäre der unmittelbaren Einzelnheit . 194 – Der zweite Abschnitt , dem ein Einleitungs- und ein Dispositionsparagraph vorgeschaltet sind , 195 entwickelt in den drei Kapiteln H a n d l u n g e n u n d G e s i n n u n g e n  , D i e B e s o n d e r e n Zwe c ke  , d a s Wo h l u n d d ie A b s i ch t und D a s G u t e u n d d a s G e w i s s e n  196 in 17 Paragraphen die Sphäre des Rechts der Sub­ jektivität in einer Theorie des Handelns , in der nach dem Verhältnis von Person und Sache im abstrakten Recht nunmehr das Verhältnis von Subjekt und Handlung im einfachen sozialen Prozeß und die Auseinandersetzung des für sich seienden Willens mit dem an und für sich seienden allgemeinen Willen Darstellungsgegenstand ist . Der durch Zweck und Gesinnung qualifizierten Willens­äußerung , der Differenzierung von Handlung und Tat und der durch den Vorsatz bestimmten (Selbst-)Zuschreibung von Schuld und Verbrechen als formellen Handlungsaspekten treten als besondere Inhalte zur Seite die Ausrichtung auf das persönliche Wohl und das anderer als moralischer Zweck , wobei die einer moralischen Handlung unterlegte Absicht ebenso wenig wie eine lediglich an die moralische Gesinnung rückgebundene Pflichtorientierung einer Kollision mit dem Recht enthoben sind , während Not und Lebensgefahr die Zwänge des formellen Rechts brechen können . Eine solche Konstellation , in der die besondere Subjektivität Rechts- und Pflichtgewißheit nur noch bei sich selbst findet , verführt zur Selbstermächtigung des Gewissens , aus eigenem zu entscheiden was Recht und was das Gute sei , und dies Verharren in der Innerlichkeit verleitet zur Heuchelei und zum absoluten Bösen . 197 – Den dritten Abschnitt , D ie S it t l i ch ke it  , eröVnen drei einleitende Paragraphen , die die für diese Sphäre des substantiellen Rechts konstitutiven BegriVe der Substantialität des Sittlichen und der sittlichen Gesinnung näher bestimmen  ; es folgt ein Übersichtsparagraph . 198 Dieser Abschnitt umfaßt drei Teile mit gelegentlich tief reichender Binnengliederung (auf deren Reproduktion beim Mitschreiben Hegel Wert gelegt zu haben scheint) , die ihrerseits ebenfalls Einleitungs- und Dispositionsparagraphen aufweisen . Der erste Teil , D ie F a m i l ie , beginnt nach einem einleitenden und einem disponierenden Paragraphen mit der Beschreibung der F a m i l ie a l s Ve r h ä l t n i ß i n i h r e m B e g r i f f e , nach dem sich die Ehe aus einem zunächst natürlichen in der Liebe zu einem sittlichen (und ausdrücklich nicht kontraktualistisch zu verstehenden) Verhältnis transformiert , der monogamischen Ehe , in der die Ehepartner ihre geschlechtsspezifischen Rollen einnehmen und in (eigentums)rechtlichem Bezug auf D a s E i­g e n­t hu m u n d G u t e i n e r F a m i l ie als eine Person auftreten . Im gemeinsamen Eigentum gründet das Erbrecht und das Recht der Kinder auf Versorgung und Erziehung . Das Kapitel E r z ie hu n g d e r K i n d e r u n d A u f ­l ö ßu n g d e r F a m i l i e beschreibt die wechselseitigen Rechte von Kindern und Eltern und die Tragweite der

Siehe GW 26 ,1 . 17 , 32 , 40 . Siehe GW 26 ,1 . 17–53 (§§ 15–49) . 195 Siehe GW 26 ,1 . 54 (§§ 50–51) . 196 Siehe GW 26 ,1 . 55 , 60 , 68 . 197 Siehe GW 26 ,1 . 55–72 (§§ 52–68) . 198 Siehe GW 26 ,1 . 73–79 (§§ 69–72) . 193

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­ rziehung und den mit der Bildung neuer Familien einhergehenden Übergang in eine umfassendere E Sozialität . 199 Dabei handelt es sich um die B ü r g e r l i che G e s e l l s ch a f t  , die Hegel hier erstmalig in Differenz zum Staat einführt , als Bereich der allgemeinen Daseinsfürsorge , des Erwerbs­ lebens (im Ackerbau , Handwerk , Gewerbe und Industrie) , der Ökonomie , des partikulären Privatinteresses , dessen Verfolg sich zu einem komplexen System wechselseitiger Bedürfnisbefriedigung verschränkt , der Ausdifferenzierung zivilgesellschaftlicher Institutionen und ordnungspolitischer Strukturen sowie einer durch die Kontrollfunktion der ÖVentlichkeit gesicherten Rechtspflege . Seiner Bedürfnisstruktur angemessen ist es , daß der Mensch aus dem einfachen Naturzustande  200 in Verhältnisse entfalteter Bedürfnisbefriedigung eintritt , doch die Erhebung der Zwecke der Besonderheit in die Allgemeinheit ist noch nicht die vollendete Sittlichkeit , in der allein das Allgemeine Zweck ist . Demgemäß charakterisiert sich die bürgerliche Gesellschaft nicht durch einen positiven , sondern eher negativen BegriV als Ve r s t a n d e s s t a a t oder No t h­s t a a t  201 . Diesem in drei Einleitungsparagraphen gegebenen Ausblick auf die bürgerliche Gesellschaft schließt sich ein Paragraph zum Aufbau dieses Teils an . 202 Das Kapitel System des Bedürfnisses . Staatsökonomie . beschreibt diese Sphäre als die der bedürfnisgesteuerten , vielfach vermittelten Güterproduktion , in der die zunächst natürlichen Bedürfnisse zu künstlich erregten und vervielfältigten werden bis hin zur gänzlich von realen Bedürfnissen entkoppelten Luxusproduktion . Die Teilhabe an diesem System und am gesellschaftlichen Reichtum ist bedingt durch den Beitrag , den ein jeder durch seine Arbeit , seine Fähigkeiten und Kenntnisse zu leisten vermag . Die Produktivitätssteigerung durch differenzierteren Werkzeuggebrauch und die Arbeitsteilung in der mit Maschinen ausgestatteten Industrie erzeugen Reichtum und Ungleichheit der Vermögen . Ungleichheit ist auch durch den Un t e r s c h i e d d e r S t ä n d e  203 begründet , der in einer kurzen Abhandlung über die bekannten drei Stände (ackerbauender Stand , Stand des Handels , des Gewerbes , der Fabrikanten und allgemeiner , staatsdienender Stand) dargelegt ist und die in ein Plädoyer für eine tüchtigkeitsabhängige Durch­ lässigkeit der Standesgrenzen für einen jeden mündet . Re ch t s ch a f f e n h e i t  , S t a n d e s e h r e und Anerkanntsein  204 sind in diesem Bereich die sittlichen Bestimmungen der Besonderheit . 205 Nach einem Überleitungsparagraphen  206 behandelt das folgende Kapitel D ie Re ch t s p f l e g e . Da die Beziehungen innerhalb der Sphäre der Produktion und Konsumtion , des Handels und Gewerbes rechtsförmig , also durch Vertrag und Formalitäten verfaßt sind , ist Rechtssicherheit wesentliches Element für das Funktionieren der bürgerlichen Gesellschaft . Die Rechtspflege hat die von der gesetzgebenden Gewalt erlassenen Gesetze zur Voraussetzung . Die Ausübung des Rechts gegenüber dem Verbrecher , der mit seiner Handlung das Recht und zugleich das Allgemeine , die bürgerliche Gesellschaft , verletzt hat , wandelt sich von der individuellen Wiedervergeltung in durch das Rechtssystem legitimierte Strafe . Als weitere wichtige Momente der Rechtspflege gelten Hegel die Einrichtung von Siehe GW 26 ,1 . 80–98 (§§ 73–88) . Siehe GW 26 ,1 . 101 (§ 90) . 201 Siehe GW 26 ,1 . 99 (§ 89) . 202 Siehe GW 26 ,1 . 98–103 (§§ 89–92) . 203 Siehe GW 26 ,1 . 112 (§ 101) . 204 Siehe GW 26 ,1 . 119 (§ 107) . 205 Siehe GW 26 ,1 . 103–121 (§§ 93–107) . 206 Siehe GW 26 ,1 . 121f (§ 108) . 199

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Billigkeitsgerichtshöfen , die ÖVentlichkeit der Gerichtsverhandlungen , die Einsetzung von Geschworenengerichten , ein gestaVelter Instanzenweg , kollegialische Gerichtsverfassung und die Unabhängigkeit der Richter . 207 Das dritte Kapitel , D ie Po l i z e y , widmet sich zunächst den Institutio­ nen der öVentlichen Ordnung , der Verbrechensbekämpfung und der Vorbeugung , der Armenfürsorge und der Regulierung des Arbeitsmarktes bis hin zur Kanalisierung des Bevölkerungsüberschusses in Form von Kolonisation . Daneben werden darin die Selbstorganisationsformen der Stände , die Korporationen als Zweck- und Interessenvertretungen und als Bindeglied zwischen der bürgerlichen Gesellschaft und der politischen Sphäre betrachtet . 208 – Die vier einleitenden Paragraphen des dritten Teils , D e r S t a a t , bestimmen ihn als Dasein der Freiheit , als die Würklichkeit des sittlichen Geistes als der oVen­bare sich selbst deutliche allgemeine Wille  209 . Der Staat hat ein Recht auf Anerkennung , und darauf beruht das Verhältnis des Einzelnen zum Staat , und damit er nicht aus dem Staatsverband in den Naturzustand zurückfalle , tritt zwischen ihm und dem Staat der Kampf des Anerkennens ein . Zum BegriV des Staates gehört es , daß Staatsrechte nicht als Privatrechte existieren dürfen . 210 Der Einteilungsparagraph thematisiert die drei Hauptteile dieses Abschnittes , die dem inneren , dem äußeren Staatsrecht und der Geschichte gewidmet sind . 211 Der erste Teil , D a s i n n e r e S t a a t s r e ch t ist der umfangreichste von allen und beginnt mit vier Einleitungs- und einem Übersichtsparagraphen , 212 die die tragenden BegriVe der Verfassung , der Staats­ gewalt , der individuellen Partizipation am Staat und der organisatorischen Struktur des Staates exponieren und die Übersicht über die drei Momente des StaatsbegriVs geben  : zunächst d ie Ve r ­ f a s s u n g s e l b s t u n d d ie g e s e t z g e b e n d e G e w a l t , als das Allgemeine in Beziehung auf das Besondere , das Gesetz , sodann die Re g ie r u n g s g e w a l t , als Anwendung des Gesetzes , als Besonderheit und endlich die f ü r s t l i c h e G e w a l t  , als Einzelheit und Subjektivität des Staates . 213 Für die Gewaltenteilung , diese Garantin der Freiheit , eignet sich nicht ein Modell , in dem die Gewalten einander unabhängig und ausschließend gegenüber stehen , sondern eines , in dem die Gewalten wohl geschlossene Ganze , aber indem sie alle die Momente der Allgemeinheit , Besonderheit und Einzelheit enthalten , auf gewisse Weise miteinander verflochten sind . Der Behandlung der Frage nach dem Ursprung und der Angemessenheit einer Verfassung für ein Volk und der nach den Einflüssen , denen eine Verfassung unterworfen ist , folgt die Feststellung , daß für ein Volk mit entwickelter bürgerlicher Gesellschaft nur die konstitutionelle Monarchie als Verfassungsform möglich sei . 214 An erster Stelle der Darstellung der Gewalten steht Die fürstliche Gewalt , die in sich die

Siehe GW 26 ,1 . 122–136 (§§ 109–116) . Siehe GW 26 ,1 . 137–147 (§§ 117–121) . 209 Siehe GW 26 ,1 . 148 (§ 123) . 210 Siehe GW 26 ,1 . 147–151 (§§ 122–125) . Der Paragraph 125 und seine Anmerkung dürfen als direktes Echo von Hegels staatsrechtlichen Analysen in den Fragmenten einer Kritik der Verfassung Deutschlands (s . GW 5 . [1]–219) angesehen werden , wo konstatiert wird , daß das deutsche Staatsrecht zu einem PrivatRecht geworden sei (s . GW 5 . 10f  ; vgl . 25 , 38 , 60 , 61 , 104 , 117 , 198) . In dieser Form hat er das Thema später nicht wieder aufgenommen . 211 Siehe GW 26 ,1 . 152 (§ 126) . 212 Siehe GW 26 ,1 . 152–157 (§§ 127–131) . 213 Siehe GW 26 ,1 . 156f (§ 131) . 214 Siehe GW 26 ,1 . 157–171 (§§ 132–137) . 207

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Momente der Verfassung und der Gesetze , der Berathung überhaupt , und dann der letzten Entscheidung  215 vereint . Beschrieben wird der Monarch als der in seiner Persönlichkeit Zufälligkeit und Natürlichkeit vereinende Repräsentant des Staates , dessen Funktion als an der Spitze der ­Piramide   216 stehend es ist , die letzte (aber unverantwortliche) Entscheidung auf der Grundlage der von den Beratungsgremien (verantwortlichen Ministerium , Staatsrat , d . h . zugleich der Exekutive) erarbeiteten Entscheidungsvorlagen zu treVen . 217 D i e Re g i e r u n g s g e w a l t wird verkörpert einerseits von den Selbstorganisations- und Selbstverwaltungseinrichtungen der Stände und Korporationen , der kommunalen und territorialen Einheiten , deren personale Besetzung teils durch demokratische Wahl , teils durch obrigkeitliche Einsetzung erfolgt , andererseits durch die allgemeinen und zentralen Regierungs- und Ministerialbehörden , deren Personal nach Befähigung und nicht nach Herkommen rekrutiert sein und als Staatsbeamte in unbedingter Loyalität zum Staat und zugleich in Verantwortlichkeit gegenüber der Bürgerschaft stehen sollte . 218 Zwar ist in dem von Hegel favorisierten Verfassungsmodell neben der in formeller Hinsicht beteiligten fürstlichen Gewalt auch die Exekutive als Gesetzgebende Gewalt tätig , im wesentlichen ist jedoch die ständisch organisierte Repräsentanz des Volkes , die in zwei Kammern geteilte Ständeversammlung als Ausdruck des allgemeinen Willens das Organ der Gesetzgebung . Neben der vorwiegend nach dem Muster des englischen Oberhauses vorgestellten ersten Kammer steht die aus Deputierten der Korporationen und Genossenschaften (und nur aus diesen) bestehende zweite Kammer , in der , nach englischem und französischem Vorbild , eine Ministerialpartei und eine Opposition einander (ergänzend , muß man wohl sagen) gegenüber stehen . Zu einem funktionierenden parlamentarischen System sollten flankierend gehören die ÖVentlichkeit der Sitzungen und die freie politische Berichterstattung . Das Kapitel des inneren Staatsrechts beschließt ein Paragraph zu den ganz allgemeinen Angelegenheiten des Staates , und die sind theils die öVent­l iche E r z ie hu n g und B i l d u n g der Individuen zu Staatszwecken , theils aber an und für sich K u n s t , Re l i g io n und W i s s e n s ch a f t  219 . 220 Unter D a s ä u ß e r e S t a a t s r e ch t fallen die vertraglich-rechtlichen Verhältnisse und Beziehungen der einzelnen Völker bzw . Staaten zueinander , allgemein völkerrechtliche Abmachungen , die Regulierung des Konfliktfalles (durch Krieg in der Regel , für den ein eigener , der S t a n d d e r Ta p f e r ke it bestimmt  221 ist) und die Frage danach , ob und wie sich im rechtlosen Zustand des Krieges sittliches Verhalten behaupten kann . 222 Das letzte Kapitel , Die Weltgeschichte , beschreibt in einem geschichtsphilosophischen Überblick die Geschicke , das Wirken und die Rolle der jeweilig dominierenden Völkerindividuen und Staaten im Zuge der historischen Entfaltung des Weltgeistes von der Antike bis zur Gegenwart und der Ausbildung des vernünftigen , die Freiheit garantierenden Staates . 223 Siehe GW 26 ,1 . 171 (§ 138) . Siehe GW 26 ,1 . 157 , vgl . 172 . 217 Siehe GW 26 ,1 . 171–179 (§§ 138–140) . 218 Siehe GW 26 ,1 . 179–187 (§§ 141–145) . 219 Siehe GW 26 ,1 . 208 (§ 158) . 220 Siehe GW 26 ,1 . 187–210 (§§ 146–158) . 221 Siehe GW 26 ,1 . 211 (§ 160) . 222 Siehe GW 26 ,1 . 210–217 (§§ 159–163) . 223 Siehe GW 26 ,1 . 217–225 (§§ 164–170) . 215

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Diese Vorlesung präsentiert erstmals den für künftige Darstellungen der Rechtsphilosophie , eingeschlossen das Kompendium der Grundlinien , maßgebenden Strukturaufbau und Gang der Argumentation , ohne jedoch schon durchaus haltbare verbindliche Formulierungen für die jeweiligen Themen gefunden oder gar fixiert zu haben . 224 Gegenüber der folgenden Berliner Vorlesung und den Grundlinien  225 weist diese meist umfänglichere Paragraphencorpora auf und ist in den Anmerkungen außerordentlich detail- und materialreich , wobei zu bemerken ist , daß , bis auf einige manifeste Mißverständnisse , grammatische sowie stilistische Ungeschicklichkeiten des Nachschreibers und gelegentliche von Hegel wohl nicht korrekt vorgetragene Sachverhalte , die Wiedergabe als recht getreu und gut betrachtet werden darf . 226 Auf den eigentümlich präskriptiv-normativen Sprachgestus dieser Vorlesung ist andernorts bereits näher eingegangen worden . 227 Berlin Wintersemester 1818/19 So wie die Heidelberger Vorlesung auffällt durch ihre zum Teil sehr umfangreichen diktierten Para­graphen und die (wie die Nachschrift Wannenmann sie überliefert) ausführlichen Anmerkungen , so ist das erste Berliner Kolleg vom Winter 1818/19  228 bemerkenswert mit (1) einem gegenüber 1817/18 reduzierten Bestand an diktierten Paragraphen , (2) einem durchgängig verknappten Umfang der Paragraphencorpora , (3) einer in einigen Bereichen geänderten Argumentation und (4) einer in Wortlaut und bei den behandelten Themen größeren Übereinstimmung mit den Grundlinien von 1820 als mit der Vorlesung des vorangegangenen Jahres . 229 Rücksichtlich der notierten Anmerkungen freilich fällt die Nachschrift Homeyer gegenüber der von Wannenmann stark ab  : während Im Editorischen Bericht in GW 14 ,3 . 843 Fußnote 178 , 847f Fußnote 199 halten zwei tabellarische Übersichten mit jeweils leicht unterschiedlicher Akzentsetzung fest , welche Textbestände aus den Paragraphen sich in möglichst übereinstimmender Formulierung von der Nachschrift Wannenmann über die Nachschrift Homeyer bis in die Grundlinien erhalten haben , mit dem Ergebnis , daß dies lediglich auf etwa elf bzw . sieben von 170 Paragraphen zutriVt . 225 Nur diese drei Ausgestaltungen oder wenn man so will   : Fassungen der Rechtsphilosophie , die Nachschriften Wannenmann und Homeyer und die Grundlinien , sind insofern vergleichbar , als sie ausformulierte (im Falle der Vorlesungen diktierte) Paragraphencorpora und Anmerkungen enthalten . 226 Das Kolleg wurde von einem durch Friedrich Wilhelm Carové abgehaltenes Repetitorium begleitet (vgl . B 2 . 457  ; Nicolin  : Hegel als Professor in Heidelberg . 89) , doch ist nicht bekannt , ob Wannenmann an dieser Veranstaltung teilnahm . Da es sich bei der Nachschrift um eine Ausarbeitung handelt , ist aber durchaus in Betracht zu ziehen , daß ihre durchweg gute inhaltliche Qualität auf die vertiefende Arbeit im Repetitorium zurückzuführen sei . 227 Siehe den Editorischen Bericht in GW 14 ,3 . 842 Fußnote 173 . 228 Die Ankündigung für diese Vorlesung lautete  : Privatim . 1 . Iu s n a t u r a e e t c i v it a t i s quinis p . h[ebdomadam] hor . IV–V . , deutsch  : N a t u r r e ch t u n d S t a a t s w i s s e n s ch a f t Hr . Prof . He g e l 5 mal in der Woche von 4–5 Uhr . (s . B 4 ,1 . 114 , 119  ; vgl . Die Vor­ lesungen der Berliner Universität 1810–1834 . 178 (1818ws104)) . 229 Gegenüber Heidelberg hat Hegel das Kolleg von 1818/19 lediglich fünfmal wöchentlich ge­ lesen , aber da er diese Frequenz auch künftig einhielt (vgl . B 4 ,1 . 114–125) , erklärt sich so nicht die beträchtliche Bestandsreduzierung . 224

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hier die Anmerkungen durch ihren Umfang und die Fülle der beigebrachten Beispiele , Anspielungen , detaillierten Erläuterungen etc . beträchtlich zur inhaltlichen Ausgestaltung der Vorlesung beitragen , ist dort das , was der Nachschreiber von Hegels Ausführungen für festhaltenswert ansah , von geringem Umfang (oder fehlt ganz  : zwanzig Paragraphen sind nicht mit einer Anmerkung versehen  230 ) in durchgängig kurzen , oftmals unvollständigen Sätzen oder Stichwörtern formuliert (deren Sinn sich gelegentlich nicht erschließt) , so daß insgesamt der Eindruck entstehen mag , diese Vorlesung sei inhaltlich magerer ausgefallen als die übrigen , doch ist das Fehlen des sonst in den Anmerkungen ausgebreiteten Materials einzig auf das Vorgehen des Nachschreibers bei der Gestaltung der Nachschrift zurückzuführen . 231 Die Vorlesung setzt ein mit einem Vo r wo r t  232 , das die geschichtliche Entwicklung der Rechtsverfassungen als Geschichte der Freiheit , die der Zweck aller Rechtsverfassung  233 sei , beschreibt und dabei hinsichtlich ihrer historischen Ausprägungen zwischen vernünftiger und geschichtlicher Notwendigkeit unterscheidet , wobei Hegel einer lediglich historischen Betrachtung und Rechtfertigung des bestehenden Rechts die philosophische Ansicht entgegenstellt . 234 Der jetzige Zeitgeist  235

Es handelt sich dabei um die Paragraphen 22 , 23 , 24 , 25 , 26 , 27 , 28 , 46 , 52 , 61 , 65 , 68 , 69 , 84 , 100 , 101 , 102 , 103 , 106 und 107  ; die anfängliche Häufung unerläuterter Paragraphen betriVt das Kapitel B e s it z u n d E i g e n t hu m . 231 Natürlich lassen sich  , wenn man den Umfang der Wiedergabe zugrunde legt , in den Anmerkungen gewisse Interessenschwerpunkte ausmachen (Ehe z . B . oder das Wesen der Frau) , aber da die Gründe für Homeyers Selektivität (Desinteresse an bestimmten Themen , Überforderung , Nachlässigkeit , Ennui?) nicht mehr rekonstruierbar sind , ist dies lediglich eine impressionistische Feststellung . – Der Hegel von Heidelberg nach Berlin gefolgte Wannenmann hat von dem Kolleg des Winters 1818/19 die Einleitungsparagraphen mitgeschrieben und die zugehörigen Anmerkungen in einer qualitativ weitaus besseren Form als Homeyer mitgeteilt (s . dazu den Variantenapparat GW 26 ,1 . 237–253) . 232 Siehe GW 26 ,1 . 233–235 . Die Nachschriften der nach der Publikation der Grundlinien vorgetragenen Kollegs enthalten der Behandlung des ersten Einleitungsparagraphen vorgeschaltete , nur in der Nachschrift Hotho als Vo r r e d e benannte (s . GW 26 ,2 . 771–775) , in der anonymen Nachschrift von 1821/22 im Text als Vorwort bezeichnete (s . GW 26 ,2 . 595) , sonst nicht eigens bezeichnete Ausführungen (s . GW 26 ,2 . 595–600  ; GW 26 ,3 . 1051–1062)  ; die Nachschrift Strauß gibt , bedingt durch Hegels Tod , nur diesen Teil der Vorlesung wieder (s . GW 26 ,3 . 1491–1495) . 233 Siehe GW 26 ,1 . 233 . 234 Siehe GW 26 ,1 . 234  : Die Philosophie des Rechts bleibt weder bei der Abstraktion noch bei der geschichtlichen Rücksicht stehn , wenn diese der Id e e nicht gemäß ist . – Sie weiß daß das Reich des Rechtlichen nur durch fortschreitende Entwickelung entstehn kann , und keine Stufe derselben zu überspringen ist . Der Rechtszustand aber beruht nur auf dem allgemeinen Geist des Volks , die Verfassung also steht in noth­wen­d i­gem Zusammenhange mit den vorhandenen Begriffen . Ist daher der Geist des Volks auf eine höhere Stufe getreten , so haben die Verfassungsmomente die sich auf frühere Stufen bezogen , keinen Halt mehr  ; sie müssen zusammenstürzen , und keine Macht vermag sie zu halten . So erkennt die Philosophie daß nur das Vernünftige geschehn könne , mögen die äußern einzelnen Erscheinungen ihm auch noch so sehr zu widerstreben scheinen . 235 Siehe GW 26 ,1 . 234 . 230



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wende sich in mehreren Hinsichten gegen die reine Entwickelung des RechtsbegriVs  236 bei den gegenwärtigen europäischen Völkern , und beim Deutschen Volk betreVe dies das Privat- und das Staatsrecht . Dies führt er einerseits zurück auf die Orientierung des Rechtssystems und seiner Vertreter am römischen Recht , andererseits auf die aus dem Feudalsystem erwachsene Vermengung und Verwechslung von staatsrechtlichen Instituten mit privateigentumsrechtlichen , gegen die es anzugehen gelte . 237 – Die sich anschließende E i n l e it u n g  238 ist mit 16 Paragraphen (eingeschlossen ein Dispositionsparagraph) umfangreicher als in der Vorlesung von 1817/18 (mit zehn Paragraphen , von denen der letzte die Disposition bietet) und entfaltet nach einer programmatischen Bestimmung der Aufgabe der Wissenschaft des Naturrechts  239 neben dem RechtsbegriV , insofern er sich auf das als positive Recht bezieht oder im Gegensatz dazu als Naturrecht formuliert ist , den BegriV des Willens , ausgehend vom natürlichen unmittelbaren , über den objektiven , zum Dasein des an und für sich seienden Willens , dem Recht . – Die E r s t e A b t he i lu n g D a s a b s t r a k t e Re ch t  240 ist mit 41 Paragraphen um zwei Paragraphen umfänglicher als die vorangegangene Vorlesung , 241 enthält die gleichen Themen und Theoriestücke allerdings durchgängig in konziserer Formulierung , bietet aber nicht die Typologie der Verträge . – Die Zwe it e A b t h e i l u n g D ie M o r a l it ä t  242 ist gegenüber der Vorlesung von 1817/18 um drei Paragraphen vermindert , wobei das zweite Kapitel D a s Woh l u n d d ie A b s i ch t die stärksten Kürzungen aufweist . 243 Das erste Kapitel , bei Wannenmann noch betitelt H a n d l u n g e n u n d G e s i n n u n g e n  244 , ist jetzt benannt D i e H a n d lu n g u n d d e r Vo r s a t z  , und das Thema der Gesinnung und der M a x i m e des subjectiven Willens  245 ist hier fortgelassen und in den Kontext des Recht[s] des Gewissens  246 eingefügt . Im zweiten Kapitel , bei Wannenmann überschrieben D i e B e s o n d e r e n Zwe c ke  , d a s Woh l u n d d ie A b s i ch t  247 , ist in einen Paragraphen kondensiert , was 1817/18 in vier Siehe GW 26 ,1 . 234 . Siehe GW 26 ,1 . 235  : Der Gegenstand der philosophischen Rechtswissenschaft ist der höhere BegriV von der Natur der Freiheit , ohne Rücksicht auf das was gilt , auf die Vorstellung der Zeit . | / Der Boden der Freiheit ist der reine Gedanke . 238 Siehe GW 26 ,1 . 237–254 . 239 Siehe GW 26 ,1 . 237 (§ 1)  : Das Naturrecht hat den Vernunft­begriV des Rechts und die Verwirklichung dessen , d i e Id e e d e s Re c h t s zum Gegenstande . Die Quelle dieser Wissenschaft ist der G e d a n ke  , insofern er den Willen in seiner freyen Selbst­ bestimmung erfaßt . 240 Siehe GW 26 ,1 . 255–275 . 241 Diese Vermehrung der Paragraphenanzahl kommt so zustande   : die beiden Paragraphen 27 und 28 bei Wannenmann entsprechen dem Paragraphen 34 bei Homeyer und der Paragraph 45 den Paragraphen 51 und 52 sowie der Paragraph 46 den Paragraphen 53 und 54 . 242 Siehe GW 26 ,1 . 276–283 . 243 Im einzelnen gestalten sich die Verhältnisse der beiden Nachschriften zueinander folgender­ maßen  : Homeyer hat einen Einleitungsparagraphen mehr als Wannenmann , dann im ersten Kapitel einen Paragraphen , im zweiten Kapitel vier Paragraphen weniger und im dritten Kapitel einen Paragraphen mehr . 244 Siehe GW 26 ,1 . 55 . 245 Siehe GW 26 ,1 . 56 . 246 Siehe GW 26 ,1 . 282 . 247 Siehe GW 26 ,1 . 60 . 236 237

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längeren Paragraphen zum Thema des besonderen Wohls und den Konsequenzen seines Verfolgs ausgeführt war  ; zwei Paragraphen zur Rechtlichkeit moralischen Handelns und der Pflichtenkollision sind in einen Paragraphen zusammengeführt  ; die beiden übrigen Paragraphen sind jeweils mit Beibehaltung der Themen konzentrierter formuliert . 248 – Das dritte Kapitel D a s G u t e u n d d a s G e w i s s e n (wie bei Wannenmann  249 ) ist um einen Paragraphen vermehrt , indem der letzte Kapitelparagraph bei Wannenmann nunmehr in zwei Paragraphen auseinandergelegt ist , mit stärkerer Akzentuierung des zur Sittlichkeit überleitenden Paragraphen . 250 – Am nachhaltigsten ist der dritte Teil D ie S it t l i ch ke it von der Verminderung der Paragraphenanzahl betroVen  : den 92 Paragraphen der Heidelberger Vorlesung stehen im ersten Berliner Kolleg 69 Paragraphen gegenüber . Zwar ist die Anzahl der Einleitungsparagraphen zur Sittlichkeit gleich geblieben , doch ist jetzt die Argumentation des vormaligen ersten auf nunmehr zwei Paragraphen verteilt  251 und die Ausführungen zur sittliche[n] Gesinnung des Subjects  252 sind entfallen . – Der Abschnitt über D ie F a m i l ie ist nach der Anzahl der Paragraphen um ein Viertel gekürzt . 253 Das erste Kapitel ist nun schlicht D i e E h e betitelt anstelle von D i e F a m i l i e a l s Ve r h ä l t n i ß i n i h r e m ­B e g r i f f e  254 und beschreibt in vier statt sechs Paragraphen die Ehe in ihrem natürlichen und sitt­ lichen Verhältnis , die natürlichen Unterschiede der Geschlechter und die Begründung der Ehe als monogamisch und als nichtinzestuös im engeren Sinne . Die Ausführungen zur Sittlichkeit der Ehe sind nunmehr in einen Paragraphen zusammengeführt und nicht mehr auf zwei Paragraphen verteilt , 255 und die Ablehnung einer kontraktualistischen Auffassung der Ehe ist nicht mehr Gegenstand eines eigenen Paragraphen  256 . Die beiden anschließenden Kapitel über D a s E i g e n t hu m d e r F a m i l ie und D ie E r z ie hu n g d e r K i n d e r u n d A u f l ö s u n g d e r F a m i l ie  257 sind jeweils um einen Paragraphen gekürzt (von vier auf drei) und in der Argumentation gestraVt . 258 – Die in den zweiten Abschnitt D i e b ü r g e r l i ch e G e s e l l s ch a f t einleitenden beiden Para­ graphen (plus ein Dispositionsparagraph) sind eine konzentrierte Zusammenfassung dessen , was in

Es entspricht der Paragraph 65 bei Homeyer (GW 26 ,1 . 279f) den Paragraphen 57–60 bei Wannenmann (GW 26 ,1 . 60–63)  ; Homeyers Paragraph 66 (GW 26 ,1 . 280) entspricht den Paragraphen 61 und 62 bei Wannenmann (GW 26 ,1 . 63–65)  ; die Paragraphen 63 und 64 (GW 26 ,1 . 66–68) entsprechen den Paragraphen 67 und 68 (GW 26 ,1 . 280f) . 249 Siehe GW 26 ,1 . 281 , 68 . 250 Siehe GW 26 ,1 . 68–72 (§§ 65–68) und GW 26 ,1 . 281–283 (§§ 69–73) . 251 Siehe GW 26 ,1 . 73 (§ 69) und 284f (§§ 74–75) . 252 Siehe GW 26 ,1 . 75 (§ 70) . 253 1817/18 entfallen auf die Familie 16 Paragraphen (GW 26 ,1 . 80–98  ; §§ 73–88) 1818/19 dann 12 (GW 26 ,1 . 288–296  ; §§78–89) . 254 Siehe GW 26 ,1 . 288 , (§ 81) . 255 Siehe GW 26 ,1 . 289 (§ 81) gegenüber 82f , 86 (§§ 76 , 78) . 256 Siehe GW 26 ,1 . 87 (§ 79) . 257 Siehe GW 26 ,1 . 293 , 295 . 258 So sind nun die Ausführungen der Paragraphen 82–83 bei Wannenmann in die des Paragraphen 85 bei Homeyer zusammengefaßt (s . GW 26 ,1 . 90f , 294) , und diejenigen zum Verbot der Ehe unter Blutsverwandten , die 1817/18 einen eigenen Paragraphen im Kontext der Auflösung der Familie ausmachen , sind jetzt in den Paragraphen zur Ehedefinition aufgenommen (s . GW 26 ,1 . 97 § 87 und 292 § 83) . 248



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der vorherigen Vorlesung in drei Paragraphen (auch hier schließt sich ein Übersichtsparagraph an) ausformuliert war . 259 – Das Kapitel zum Sy s t e m d e s B e d ü r f n i s s e s hat gegenüber Heidelberg fast ein Drittel seines Paragraphenumfangs eingebüßt  : von ehemals 16 enthält diese Fassung noch elf Paragraphen . 260 Nicht mehr in den Paragraphen breit ausgeführt , sondern nur kurz angesprochen sind Überlegungen zur Vermitteltheit der Bedürfnisvielfalt und der Bedürfnisbefriedigung sowie eine bewußtseinstheoretische Fundierung des BedürfnisbegriVs . 261 Die Lehre von den Ständen , die im Jahr zuvor noch in sechs umfangreichen Paragraphen abgehandelt ist , findet sich jetzt in vier weitaus knapperen Paragraphen dargelegt . 262 – D ie Re ch t s p f l e g e hat zwar der Paragraphenanzahl nach noch den gleichen Umfang und behandelt durchaus die gleichen Themen , doch ist der Aufbau dieses Kapitels geändert  : in der früheren Fassung ist der Gang der Argumentation folgender  : (1) daß die (nicht in dieser Sphäre verfaßten) Gesetze Voraussetzung der Rechtspflege seien , (2) daß das Recht und die rechtsrelevanten Handlungen ( für die mit der Rechtspflege befaßten) erkennbar sein müssen , (3) daß das Verbrechen eine Verletzung des allgemeinen Rechts sei , (4) daß die Ausübung oder Anwendung dieses Rechts die (subjektive) Rache in Strafe verwandle , (5) daß die Strafe in der bürgerlichen Gesellschaft inhaltlich allgemeine Bedeutung annehme und so der Wert (nicht die Gleichheit) eintrete , (6) daß das durch das Verbrechen verletzte Allgemeine nicht nur das Recht , sondern die gesamte bürgerliche Gesellschaft sei , (7) daß der Rechtspflege der Förmlichkeit eine der Billigkeit (hier noch mit Rücksicht auf die Stände modifiziert konzipiert) zur Seite stehen müsse und (8) daß die zunehmende Vervielfältigung der Gesetze das Zutrauen des Bürgers in sein Recht erfordere , sicher gegründet und gewährleistet durch die ÖVentlichkeit der Gerichte und durch Geschworenengerichte . 263 In der Berliner Fassung ist die Argumentation so aufgebaut , (1) daß die Voraussetzung der Rechtspflege das Bekanntsein der Gesetze sei , (2) daß in den Gesetzen einfache allgemeine Bestimmungen enthalten sein müssen , (3) daß die bürgerliche Gesellschaft für vermehrt neuen StoV in der Gesetzgebung sorge , (4) daß aufgrund des allgemeinen Anerkanntseins von Eigentum und Persönlichkeit (5) das Verbrechen eine Verletzung des Allgemeinen Rechts sei , (6) daß das Recht und die Gesetze ohne subjektives Interesse seien , (7) daß folglich Rache sich in Strafe verwandle und schließlich (8) daß das Zutrauen in das Recht (das zu verwalten nicht einem nach außen abgeschotteten Stande überlassen sein darf) auf seiner allgemeinen Kenntnis , einem Gesetzbuch , der Einrichtung von Billigkeitsgerichtshöfen , der ÖVentlichkeit der Gerichte und der Einsetzung von Geschworenengerichten beruhe . 264 – Das abschließende Kapitel zur Po l i z e y ist auf zwei (gegenüber fünf   265 ) Paragraphen reduziert , in denen einmal die Rolle der Polizei als Straf­ verfolgungsbehörde und als Institut der Gewährleistung der öVentlichen Ordnung beschrieben wird , zum anderen die Forderung der Gesellschaft an den Einzelnen formuliert wird , im Interesse seiner und der anderen Subsistenzsicherung einer Standesvertretung , einer Korporation beizutreten . 266 – Siehe GW 26 ,1 . 98–103 (§§ 89–92) und 297–299 (§§ 90–92) . Siehe GW 26 ,1 . 103–122 (§§ 93–108) und 299–303 (§§ 93–103) . 261 Vgl . GW 26 ,1 . 104–107 (§§ 94–98) . 262 Siehe GW 26 ,1 . 112–121 (§§ 102–107) und 302f (§§ 99–102) . 263 Vgl . GW 26 ,1 . 122–136 (§§ 109–116) . 264 Vgl . GW 26 ,1 . 303–306 (§§ 104–111) . 265 Siehe GW 26 ,1 . 137–147 (§§ 117–121) . 266 Vgl . GW 26 ,1 . 307f (§§ 112–113) . 259

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Der dritte Abschnitt D e r S t a a t weist einen Einleitungsparagraphen (davor waren es vier  267) und den üblichen Übersichtsparagraphen auf . 268 – Die gegenüber dem Heidelberger Kolleg tiefgreifendsten Änderungen bei der Anzahl der Paragraphen und damit einhergehend auch deutliche Akzentverschiebungen und Auslassungen bei den behandelten Themenbereichen finden sich im Kapitel D a s i n n e r e S t a a t s r e ch t   : es umfaßt gegenüber ehemals 31 lediglich noch 14 Paragraphen . 269 Bis zur Aufstellung des Prinzips der Gewaltenteilung und ihrer Rückbindung an die Verfassungsform der konstitutionellen Monarchie befassen sich die Heidelberger und die Berliner Paragraphen weit­ gehend mit den gleichen Themen und folgen einer nur leicht unterschiedenen Argumentation , doch es sind in Berlin alle Ausführungen in den Paragraphen zur Verfassungsgebung , zur Unterscheidung der Verfassungen , je nachdem sie auf Natur oder Willensfreiheit beruhen , der Abhängigkeit der Verfassungsform von äußeren Gegebenheiten und der notwendigen Beziehung zwischen bürgerlicher Gesellschaft und konstitutioneller Monarchie entfallen . 270 – Das Unterkapitel D ie f ü r s t l i che G e w a l t bietet in zwei knapperen Paragraphen etwas verkürzt den Inhalt der drei Paragraphen des Vorjahres . 271 – Die Re g ie r u n g s g e w a l t , vordem in fünf umfänglichen Paragraphen breit dargestellt , ist nunmehr und ohne nennenswerte inhaltliche Verluste in einem Paragraphen behandelt . 272 – Von den früheren zwölf sind in diesem Kolleg fünf Paragraphen über die G e s e t z g e b e n d e G e w a l t übrig geblieben . 273 In konziserer Form widmen sie sich in etwa den gleichen Themen wie die entsprechenden Heidelberger Paragraphen , indem das ständische Element in der gesetzgebenden Gewalt besonders akzentuiert wird , die Stände als das zwischen fürstlicher , Regierungsgewalt sowie dem Volk vermittelnde Organ bezeichnet werden , die Aufteilung der Ständeversammlung in zwei Kammern und ihre Besetzung erläutert werden und auf den Wert der ÖVentlichkeit der Ständeversammlung für die öVentliche Meinung (Pressefreiheit) und die Information über die Staatsangelegenheit aufmerksam gemacht wird . Nicht mehr in die Darstellung in Paragraphenform aufgenommen sind die Überlegungen dazu , daß nicht eine Gewalt die gesetzgebende Gewalt ausüben dürfe , sondern die Garantie darin liege , daß Monarch , Ministerium und Ständeversammlung gemeinsam daran mitwirkten  ; auch fehlen die Ausführungen zur komplementären Rolle von Opposition und Regierungspartei , zur Aufgabe der Stände , den Regierungsapparat zu überwachen , und es ist nicht mehr auf die höchste Staatsaufgabe , auf die Sorge für Erziehung und Bildung , Kunst , Religion und Wissenschaft verwiesen . – D a s ä u ß e r e S t a a t s r e ch t ist , in überarbeiteter Form bei gleichem

Siehe GW 26 ,1 . 147–151 (§§ 122–125) . Siehe GW 26 ,1 . 309 (§ 114) . 269 Vgl . GW 26 ,1 . 152–210 (§§ 127–158) und 309–319 (§§ 116–129) . Im einzelnen gestalten sich die Zahlenverhältnisse bei den Paragraphen wie folgt  : Heidelberg 1817/18 Berlin 1818/19 Das innere Staatsrecht 11 6 Die fürstliche Gewalt 3 2 Die Regierungsgewalt 5 1 Die gesetzgebende Gewalt 12 5 270 Vgl . GW 26 ,1 . 162–171 (§§ 134–137) . 271 Siehe GW 26 ,1 . 171–179 (§§ 138–140) und 314–316 (§§ 122–123) . 272 Siehe GW 26 ,1 . 179–187 (§§ 141–145) und 316f (§ 124) . 273 Siehe GW 26 ,1 . 187–210 (§§ 146–158) und 317–319 (§§ 125–129) . 267

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Gehalt , wiederum in fünf Paragraphen gefaßt . 274 – Das letzte Kapitel D ie We l t g e s ch i ch t e ist ebenfalls durchgehend stilistisch überarbeitet , wiederholt ansonsten aber was schon im Jahr zuvor Gegenstand des Vortrags war . 275 Wintersemester 1819/20 Die erste Berliner Rechtsphilosophievorlesung ist zugleich die letzte , die Hegel nach Diktaten gehalten hat . Die Vorlesung vom Winter 1819/20 ist zwar noch nicht nach dem Kompendium , den Grundlinien , gehalten , 276 wohl aber (1) nach dem Material , das er (man darf annehmen ungefähr zur gleichen Zeit  277) in das Buchmanuskript eingearbeitet hat  278 und (2) den Unterlagen , die er auch in den beiden vorangehenden Kollegs neben den Manuskripten mit den ausformulierten Paragraphen  279 dem Vortrag zugrunde gelegt hatte . Überdem hebt sich dies durch zwei Nachschriften belegte Kolleg  280 von allen übrigen vor und nach der Publikation der Grundlinien gehaltenen dadurch ab , daß der Vortrag ohne Verweis auf (diktierte oder gedruckte) Paragraphen strukturiert lediglich

Siehe GW 26 ,1 . 210–217 (§§ 159–164) und 319–322 (§§ 130–134) . Siehe GW 26 ,1 . 217–225 (§§ 164–170) und 323–330 (§§ 135–142) . 276 Allerdings weist die Vorlesungsankündigung bereits auf das Kompendium hin   : Privatim . […] 2 . Iu s n a t u r a e e t c i v it a t i s  , i . e . philosophiam iuris , totidem p . h . horis exponet h . V–VI . ad compendium proxime in lucem proditurum . , deutsch  : N a t u r r e ch t u n d S t a a t s w i s s e n s ch a f t oder d ie Ph i l o s o ph ie d e s Re ch t s lehrt Herr Prof . He g e l fünfmal wöchentlich von 5–6 Uhr , nach Anleitung seines demnächst erscheinenden Leitfadens . (s . B 4 ,1 . 114 , 119  ; vgl . Die Vorlesungen der Berliner Universität 1810–1834 . 206 (1819ws135)) . 277 Hegel schloß das Kolleg am 17 . März 1820 (vgl . GW 26 ,1 . 589 ,34 den Datumseintrag von Ringier) und war danach noch , wie sich anhand eines erhaltenen Manuskriptblattes mit Entwurfsskizzen für die Anmerkung des Paragraphen 286 der Grundlinien nachweisen läßt , Ende April und vielleicht bis Anfang Juni mit der Fertigstellung der Druckvorlage beschäftigt (vgl . GW 14 ,3 . 861f im Editorischen Bericht) . 278 Vgl . dazu GW 14 ,3 . 844 , 855f im Editorischen Bericht . – Von den 360 Paragraphen der Grundlinien lassen sich nur für 46 keine Anklänge und Entsprechungen in den Texten der beiden Nachschriften erweisen  ; das sind für die Einleitung die §§ 1 , 12 , 13 , 16 , 17 , 24 , 25 , 26 , 27 , 28 , 29 , 30 , 31 , 32 (14 von 33)  ; für den ersten Teil (abstraktes Recht) die §§ 46 , 54 , 73 , 84 , 86 , 89 (6 von 71)  ; für den zweiten Teil (Moralität) die §§ 109 , 130 , 133 , 138 (4 von 37)  ; für den dritten Teil (Sittlichkeit) die §§ 143 , 148 , 149 , 154 , 169 , 242 , 262 , 263 , 266 , 267 , 274 , 275 , 293 , 295 , 311 , 323 , 331 , 334 , 335 , 336 , 337 (21 von 219) . 279 Es ist zu vermuten , daß Hegel diese Manuskripte für den Vortrag des Winters 1819/20 nicht mehr herangezogen habe . Eine nicht ganz unbrauchbare Stütze hat diese Vermutung in der Tatsache , daß der Anonymus (Bloomingten) anhand einer umlaufenden Nachschrift des Kollegs vom Winter 1818/19 versucht hat , die entsprechenden (damals diktierten und numerierten) Paragraphen in seiner Mitschrift zu identifizieren , und er hat auch einige Paragraphennummern am Rande notiert , dies Unternehmen aber alsbald (wir wissen nicht mit welchem Gefühl) aufgegeben  ; vgl . dazu die Ausführungen in der Manuskriptbeschreibung unten 1590 . 280 Es handelt sich dabei um eine anonyme , jetzt in Bloomington (Indiana USA) aufbewahrte Nachschrift (Anonymus (Bloomington)) und um die (lückenhafte) Nachschrift Ringier , vgl . dazu unten 1585–1593 . 274

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durch (im Kolleg wohl herausgestellte , vielleicht sogar diktierte) Überschriften  281 und einige Dispositionen gegliedert fortläuft . 282 Gegenüber der vorangegangenen Berliner Vorlesung in ihrer durch Homeyer hinsichtlich der die diktierten Paragraphen erläuternden Ausführungen nur unzulänglich überlieferten Form gestaltet sich diese Vorlesung weitaus dichter in der Argumentation und reicher im stoVlichen Detail , sie weist einige in anderen Kollegs so nicht anzutreVende Akzentsetzungen auf und sie disponiert freier mit der Reihenfolge des anzuführenden Materials . 283 Hier geht Hegel bereits in der Einleitung auf die Heiligkeit des Rechts ein und im Zuge der Klärung des Verhältnisses von positiver Rechtswissenschaft und Rechtsphilosophie auf Platons in der Politeia geäußerte Ansicht , daß es für den Erhalt des Staates notwendig sei , daß entweder die Philosophen Könige oder die Könige Philosophen werden , und auf dessen Diagnose des Zustandes der griechischen Sittlichkeit , und er betrachtet ausführlich das Verhältnis der Philosophie zur Erkenntnis des Wahren und zur Wirklichkeit . 284 Nicht in der Einleitung , sondern zu Beginn des ersten Teils findet sich die Auseinandersetzung mit dem BegriV des Naturrechts , und erst hier wird auch das Verhältnis von Recht und Moral kurz gestreift . 285 Die E i n t he i l u n g in die drei Sphären von Recht , Moral und Sittlichkeit ist ausführlicher als sonst dargestellt und doppelt erläutert . 286 – Im Verhältnis zu den beiden früheren Vorlesungen nimmt die Behandlung des zweiten Teils , der Moralität , erheblich an Umfang zu und erreicht (ebenfalls verhältnismäßig) etwa ein gleiches Ausmaß wie in den Grund-

281 Die beiden Nachschriften stimmen in der Wiedergabe der Überschriften nicht überein   ; vgl . dazu unten 1588 . 282 Diese Form hat  , nicht zuletzt auch bei dem Herausgeber der zuerst bekannt gewordenen Nachschrift (vgl . Hegel  : Philosophie des Rechts 1819/20 . 302–305) , zu bemerkenswerten Ir­r itationen geführt und wenig sorg fältig begründete Urteile über den Charakter und Wert der Nachschrift des Anonymus (Bloomington) veranlaßt (vgl . etwa Elisabeth Weisser-Lohmann  : Hegels rechtsphilosophische Vorlesungen . Zeugnisse , Manuskripte und Nachschriften . In  : Hegel-Studien . 26 (1991) , 63–73 , 66) , die man erst nach dem Bekanntwerden und der Publikation der Nachschrift Ringier in eine geänderte Perspektive zu rücken vermochte (vgl . Weisser-Lohmann  : Rez . Hegel  : Vorlesungen über die Philosophie des Rechts . 254f , 260) . Befremdlich erscheint die von Hegel für dieses Kolleg gewählte Darstellungsform vorrangig vor dem Hintergrund einer als normativ angesehenen Argumentations- bzw . Paragraphenstruktur , wie er sie zeitlich parallel zum Kolleg ausarbeitete , für deren Umsetzung beim Vortrag nach dem Druck des Kompendiums er sich dann aber durchaus die Freiheit gelegentlicher Abweichungen nahm (das belegen vor allem die im durchschossenen Exemplar der ersten Hälfte der Grundlinien enthaltenen (StoV‑)Dispositionen und ihre den Nachschriften zu entnehmenden Umsetzungen , vgl . dazu insgesamt die Ausführungen zur Chronologie der Notizen in GW 14 ,3 . 889–1019 im Editorischen Bericht) , also wesentlich souveräner in der Vortragsgestaltung war als von seinen Interpreten angenommen . 283 Letzteres wird besonders deutlich anhand einer Reihe von VorgriVen auf eigentlich erst im weiteren Verlauf der Darstellung vorkommende Themen . So ist beispielsweise bereits in der Einleitung erwähnt , daß der Mensch als freier Geist nicht gezwungen werden kann (vgl . GW 26 ,1 . 344 , ausführlich erörtert dann 378f) , und schon zu Beginn des ersten Teils zum Thema Eigentum wird darauf hingewiesen , daß Familienrechte keine rechtlichen Verhältnisse seien (s . GW 26 ,1 . 356) . 284 Siehe GW 26 ,1 . 333–340 . 285 Siehe GW 26 ,1 . 353 . 286 Siehe GW 26 ,1 . 341f , 350f .



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linien . 287 Die materiale Nähe der Vorlesung zu den Grundlinien bildet sich ab in einer Reihe neu abgehandelter Themen  : Es sind beispielsweise im ersten Teil die Ausführungen zum (illegalen) Büchernachdruck hinzugekommen , 288 im zweiten Teil das Eingehen auf die neuzeitlich-romantische Form der Ironie , 289 im dritten Teil die eingehende Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von Staat und Religion  290 und die Kritik an C . L . von Hallers patriarchalisch-paternalistischen Vorstellungen von staatlicher Rechtspflege . 291 In diesem Kolleg enthält der Abschnitt über die Sittlichkeit die wohl umfänglichste und eindringlichste  292 der in Nachschriften aufbewahrten Darstellungen der Ehe , 293 in der auch der Seite der Natürlichkeit besondere Aufmerksamkeit gewidmet ist . 294 Wintersemester 1821/22 Das Kolleg des Wintersemesters 1821/22 ist die erste nach dem Ende des Jahres 1820 publizierten Kompendium der Grundlinien gehaltene Rechtsphilosophievorlesung Hegels . 295 Die Vorlesung ist nur durch eine recht spät aufgefundene und noch später publizierte , bedauerlicherweise Bei einem Vergleich ist zu berücksichtigen , daß er wegen der unterschiedlichen Textgestaltungen mit gravierenden Unschärfen belastet ist  : Die Nachschrift Wannenmann zeichnet sich durch umfangreiche Paragraphen und Anmerkungen aus  ; die Nachschrift Homeyer weist demgegenüber kürzere Paragraphen und knappen oder gar keinen Anmerkungstext auf  ; die Nachschrift des Anonymus (Bloomington) und die Nachschrift Ringier differenzieren nicht zwischen Paragraphen- und Anmerkungstext , und die Grundlinien enthalten von allen Texten die meisten Paragraphen mit sehr unterschiedlich langen Anmerkungen . Gleichwohl  : Bei Wannenmann umfaßt die Wiedergabe des Moralitäts-Abschnittes 8 ,8 % des Gesamttextes , bei Homeyer 8 ,2 % , bei Anonymus (Bloomington)/Ringier 13 ,6 % und in den Grundlinien 14 %  ; d . h . gegenüber der Heidelberger und der ersten Berliner Vorlesung ist der zweite Teil um ca . 40 % vergrößert . 288 Siehe GW 26 ,1 . 368f . 289 Siehe GW 26 ,1 . 413f . 290 Siehe GW 26 ,1 . 517–526 . Im Berliner Kolleg von 1818/19 ist Hegel ebenfalls schon näher auf die Frage nach diesem Verhältnis eingegangen , doch ist der Reflex des Vortrags in der Nachschriftwiedergabe recht trüb . 291 Siehe GW 26 ,1 . 482f . 292 Wozu als Motto dienen könnte  : Verhältniß der Ehe – das ist das substantielle Verhältniß überhaupt . Als dieses Substantielle Verhältniß ist es concretes und ist deßwegen reich an momenten und keines dieser Momente macht für sich die bestimung oder Zweck der Ehe aus – (s . GW 26 ,1 . 434) . – Im Brief an seinen Vater vom 12 . Dezember 1819 hat Richard Rothe vermerkt (s . HBZ 202)  : Wir stehen jetzt grade bei der Ehe , wo Hegel , wie die Leute sich ausdrücken , sehr poetisch ist . – Man vergleiche hierzu etwa die recht aseptische Wiedergabe in der Nachschrift Hotho (s . GW 26 ,2 . 928–937) . 293 Siehe GW 26 ,1 . 433–446 . 294 Vgl  . GW 26 ,1 . 434–437 . Das Resümee , das die Ausführungen dazu beschließt , enthält am Ende eine durchaus ironische Wendung  : Die natürliche Seite hat nur Würde indem sie in die sittliche Einheit aufgenomen wird . Die bloß natürliche Einheit ist des Menschen nicht würdig . Die Geistige Einheit ist ebenfalls etwas 1seitiges[ .] Ein Vertrag ohne Leistung . (ebenda 437) . 295 Dem entsprechend sind die Vorlesungsankündigungen formuliert   : Privatim […] 2 . Iu s ­n a t u r a e e t c i v it a t i s , sive philosophiam iuris quinis p . hebd . horis exponet hor . V–VI . ad librum suum (Grundlinien der Philosophie des Rechts , Berlin 1821) adiectis repe­ titionibus de utraque schola habendis . , deutsch  : N a t u r - u n d S t a a t s r e ch t oder Philo287

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fragmentarische Nachschrift (sie bricht unvermittelt zu Beginn des Kapitels über D a s i n n e r e S t a a t s r e ch t ab  296 ) belegt . 297 Auf den Vortrag hat sich Hegel (seit Beginn und dann im Verlaufe des Wintersemesters  298 ) zudem mit Notizen in seinem durchschossenen Exemplar der Grundlinien vorbereitet . 299 Zwar unter der Überschrift E i n l e it u n g .  300 , aber doch in Form eines Vorwortes gestaltet Hegel eine Auseinandersetzung mit gängigen Meinungen und Vorstellungen über die Rechtsphilo­ sophie , und da diese Wissenschaft in einem Verhältniß steht zum positiven Recht , zum Staat , zur Regierung , zu allgemeinen Vorstellungen oder zum Dafürhalten über Staatsverfassungen , gilt es , diese drei Stellungen mit all ihren Aspekten zu besprechen , 301 und die Bedeutung des Gedankens in diesen Bereichen zu profilieren und demgemäß die philosophische Erkenntnis auszurichten . 302 – Soweit sich nun die Vorlesung von 1821/22 anhand der Nachschrift überblicken läßt , mag für sie als kennzeichnend gelten können , daß Hegel (1) eine Reihe von Themen , wie sie das Kompendium vorgibt , nicht in den Vortrag einbezogen hat , daß er (2) die Ausführungen an nicht sophie des Rechts . D e r s e l b e nach seinem Lehrbuche (Grundlinien der Philosophie des Rechts . Berl[in] 1821) fünfmal wöchentlich von 5 bis 6 Uhr . Mit beiden Vorlesungen werden Repetitionen verbunden . (s . B 4 ,1 . 115 , 120  ; vgl . Die Vorlesungen der Berliner Universität 1810–1834 . 265 (1821ws125)  ; bei der anderen mit Repetitionen angekündigten Vorlesung handelt es sich um eine Naturphilosophievorlesung , vgl . B 4 ,1 . 331 die Anm . 2 sowie Die Vorlesungen der Berliner Universität 1810–1834 . 265 (1821ws124))) . – Bei dem Repetenten handelt es sich um Leopold von Henning , der für dieses Semester ein eigenes Kolleg über Logik und Metaphysik nach Hegels Encyklopädie ankündigt (vgl . B 4 ,1 . 120 sowie Die Vorlesungen der Berliner Universität 1810–1834 . 265 (1821ws122)) . – Entgegen meinen Angaben in GW 14 ,3 . 859 hat v . Henning bereits im Sommer 1822 zum ersten Mal über Rechtsphilosophie gelesen , vgl . Die Vorlesungen der Berliner Universität 1810–1834 . 280 (1822ss123) . 296 Siehe GW 26 ,2 . 765 . 297 Die Nachschrift ist 1984 aufgefunden und öVentlich zugänglich gemacht (vgl . Hansgeorg Hoppe  : Hegels Rechtsphilosophie von 1821/22 . In  : Hegel-Studien . 26 (1991) , 74–78 , 74  ; wiederholt in Hegel  : Philosophie des Rechts 1821/22 . 14) , aber erst 2005 ediert worden (Hegel  : Philosophie des Rechts 1821/22 .) . Zur fragmentarischen Überlieferung der Nachschrift vgl . unten die Manuskriptbeschreibung 1593f . 298 Vgl  . zur Entstehungsgeschichte der Notizen im Durchschußexemplar insgesamt GW 14 ,3 . 883–886 im Editorischen Bericht . Das Exemplar stand ihm erst unmittelbar zu Vorlesungsbeginn zur Verfügung . 299 Vgl . dazu die umfänglichen Nachweise in den Ausführungen zur Chronologie der Notizen in GW 14 ,3 . 889–1019 im Editorischen Bericht . 300 Siehe GW 26 ,2 . 595 . 301 Siehe GW 26 ,2 . 595  : Die 3 Stellungen der Rechtsphilosophie sollen kurz besprochen werden . 1  ; zu allgemeinen Vorstellungen über Staat und Verfassung 2  ; zur positiven Rechtswissenschaft , Jurisprudenz 3  ; zu einem bestehenden Staat . Diese Betrachtungen enthalten nichts Belehrendes eigentlich über den Gegenstand , aber Gesichtspuncte werden angedeutet . 302 Siehe GW 26 ,2 . 599f  : Die eigenste Form ist der Gedanke , die eigene in sich unabhängige allgemeine Gestalt . Wir sehen den Gedanken zum Boden des Rechts in der Wirklichkeit erhoben , oder das Bedürfniß , daß das Recht in den Gedanken erhoben werde . Somit wird eine consequente philosophische Erkenntniß des Rechts den Bedürfnissen angemessen und zeitgemäß sein .



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wenigen Stellen und meist auf der Grundlage seiner Notizen im Durchschußexemplar nachhaltig ausgebaut hat und daß sich (3) die Tendenz hin zu einer stärker didaktisch vermittelten Darstellungsweise bemerkbar macht , namentlich an den Scharnierstellen der Argumentation und den Übergängen zwischen den Rechtssphären . – (1) Bei der Behandlung des Paragraphen 3 ist zwar die Notwendigkeit der historischen Rechtsbetrachtung hervorgehoben , die polemische Auseinandersetzung mit Gustav Hugo aber nicht einbezogen und die Kontroverse zwischen Juristen und Philosophen auf das Stichwort “Verstehen” konzentriert . 303 Im Paragraphen 29 ist die Hinweisung auf Kants und Rousseaus RechtsbegriVe  304 fortgelassen und ersetzt durch den Hinweis , daß einige Menschen andere Vorstellungen  305 davon haben mögen . Die Entwicklung des BegriVs der abstrakten Persönlichkeit bis zur Erklärung der Bedingungen des Eigentumserwerbs in den Paragraphen 36 bis 40 ist äußerst knapp abgehandelt . 306 Zusammengefaßt oder nur kurz angesprochen finden sich in der Wiedergabe die Paragraphen 47 und 48 , 50 , 51 und 52 , 54 und 55 , 56 sowie fernerhin noch die Para­ graphen 68 und 69 , 72 und 73 , 307 225 und 226 . 308 Der Paragraph 16 ist ganz ausgelassen , 309 und für die Paragraphen 31 bis 33 wird auf das Kompendium verwiesen . 310 Ausweislich einer entsprechenden Planungsnotiz im Durchschußexemplar sollte in diesem Semester beim Vortrag vom Paragraphen 108 unmittelbar auf den Paragraphen 113 übergegangen werden , so daß für die Paragraphen 109 bis 112 lediglich ein Verweis auf den Kompendiumtext blieb . 311 Während die Wiedergabelücke zwischen der Behandlung des Schlusses von Paragraph 60 und dem des Paragraphen 65 sowie das fehlende Eingehen auf die Paragraphen 115 bis 117 (ausgenommen wenige Zeilen des Schlusses  312 ) im Anschluß an die Einleitungsbemerkungen zum Abschnitt D e r Vo r s a t z u n d d ie S chu l d .  313 auf Blattverluste einerseits , auf eine Fehlstunde andererseits zurückgehen dürften , 314 sind für den vermerklosen Sprung von der Behandlung des Paragraphen 132 zu der des Paragraphen 136  315

Siehe GW 26 ,2 . 600f . Vgl . GW 14 ,1 . 45f . 305 Siehe GW 26 ,2 . 615 . 306 Vgl . GW 26 ,2 . 617f . 307 Vgl . GW 26 ,2 . 621–623 , 628f , 631 . 308 Vgl . GW 26 ,2 . 743  ; allerdings ist an dieser Stelle der Paragraph 226 nicht mit angeführt . 309 Vgl . GW 26 ,2 . 609 . 310 Vgl . GW 26 ,2 . 615 . 311 Vgl . GW 14 ,2 . 567 ,8–9 und die Ausführungen dazu in GW 14 ,3 . 958 im Editorischen Bericht  . 312 Siehe GW 26 ,2 . 661 ,1–3 . 313 Siehe GW 26 ,2 . 660 . 314 Siehe GW 26 ,2 . 626 ,22 , 660 ,31 und die Apparatnotizen zu den Stellen sowie unten 1593f . 315 Vgl . GW 26 ,2 . 678 . – Die vom Anonymus nicht wiedergegebenen Paragraphen finden sich GPR 126–132 (vgl . GW 14 ,1 . 117–119) . Nun sind im Durchschußexemplar auf den Seiten 126*–129* gegenüber dem Corpus und der Anmerkung des Paragraphen 132 Notizen zu lesen (s . GW 14 ,2 . 639–649) , die in der Nachschrift des Anonymus ihre Entsprechungen haben (vgl . GW 26 ,2 . 675–678 sowie GW 14 ,3 . 983–986 im Editorischen Bericht) . Dem Schriftbefund der Notizen auf der Durchschußseite 129* (s . GW 14 ,2 . 649) gegenüber dem Paragraphen 133 (s . GPR 129  ; GW 14 ,1 . 117) läßt sich entnehmen , daß sie zu den frühesten gehören , wegen des Fehlens des Paragraphen 133 beim Anonymus aber keine Spur hinterlassen haben , allerdings auch 303

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durchaus auch inhaltliche , zumindest für die Planung dieses Kollegs gültige , 316 Gründe zu vermu­ ten  : die Auslassung betriVt eine zusammenhängende Erörterung des Pflichtformalismus und Beschäftigung mit diesem Aspekt der Kantischen Ethik . 317 – (2) Bei der häufig durch Notizen flankierten Ausweitung der Darstellung des vom Kompendium Vorgegebenen wie auch im Falle der ausgedehnteren Themenbehandlungen insgesamt dürfte neben der Beibringung von Beispielinstanzen für Hegel wohl vor allem maßgebend gewesen sein , der Entfaltung des Gedankens eine nochmals angemessenere Gestalt zu geben . 318 Dazu einige Beobachtungen  : Der Paragraph 14 gibt eine ausführliche Entwicklung des BegriVs des reflektierenden Willens und seines Verhältnisses zum natürlichen Willen wieder , in die Notizen (von der Durchschußseite 24*) eingeflochten sind . 319 Gegenüber den vorhergehenden Verknappungen  320 sind die Ausführungen zum Zeichen der Besitznahme anläßlich des (in den Grundlinien kurzen  321) Paragraphen 58 unter Einschluß von Notizen (der Seite 61*) umfänglicher gestaltet . 322 Ebenfalls gegenüber der Behandlung der vorangehenden Paragraphen ausgeführter ist der Paragraph 70 zum Thema der Entäußerung des Lebens unter Einbezug von Notizen (der Seite 75*) . 323 Die Themen unter anderem von Verbrechen und Strafe , dem Ort der Rechtsverletzung (im Willen des Verbrechers) , von Wiedervergeltung und dem Strafäquivalent werden bei der Behandlung der Paragraphen 99 bis 101 in ausführlicher Weise über den Text des Kompendiums hinausgehend und anhand von Notizen (der Seiten 96* , 98* und 99*) abgehandelt . 324 Im Verhältnis zur Vorlage im Kompendium  325 ist die Nachschriftwiedergabe des Paragraphen 118 mit ihrer umfassenden Erörterung des Problems der Handlungsfolgen noch gekennzeichnet durch

nicht in den Nachschriften der Kollegs von 1822/23 und 1824/25 . Die Durchschußseite 132* , gegenüber dem Corpus und dem Beginn der Anmerkung von Paragraph 137 (s . GPR 132  ; GW 14 ,1 . 119) , enthält wiederum Aufzeichnungen (s . GW 14 ,2 . 653–655) , die ihren Reflex beim Anonymus in der Behandlung des Paragraphen 137 finden (vgl . GW 26 ,2 . 678f und GW 14 ,3 . 986f im Editorischen Bericht) . Diese Beobachtungen fügen sich nicht bruchlos aneinander , so daß erklärungsweise noch erwogen sei , ob an dieser Stelle im Nachschriftheft spurlos ein Doppelblatt mit dem fehlenden Text zu den Paragraphen 133 bis 135 verloren gegangen sei oder der Nachschreiber eine versäumte Kollegstunde diesmal nicht durch Leerseiten zur späteren Ausfüllung bezeichnet habe . Vielleicht aber ist die Paragraphenangabe (§ . 132 .) oben auf der Durchschußseite 132* (s .  GW 14 ,2 . 653 ,3) als Bindeverweis (oder Sprunganweisung , je nachdem) für eine beabsichtigte Auslassung zu betrachten . 316 In den beiden folgenden Semestern ist Hegel auf die Paragraphen 133 bis 135 eingegangen , vgl . GW 26 ,2 . 894–896 und GW 26 ,3 . 1230–1234 . 317 Vgl . GW 14 ,1 . 117–119 . 318 Dies triVt mutatis mutandis naturgemäß auch auf die beiden noch folgenden ( für die wenigen Stunden des letzten Kollegs vom Winter 1831/32 ließen sich keine Notizen nachweisen) von Notizen begleiteten Vorlesungen zu . 319 Siehe GW 26 ,2 . 608f und dazu 14 ,2 . 342 und 14 ,3 . 897 im Editorischen Bericht . 320 Vgl . oben 40 . 321 Siehe GW 14 ,1 . 65 . 322 Siehe GW 26 ,2 . 624 und dazu 14 ,2 . 439 und 14 ,3 . 918f im Editorischen Bericht . 323 Siehe GW 26 ,2 . 629 und dazu 14 ,2 . 479–481 und 14 ,3 . 931 im Editorischen Bericht . 324 Siehe GW 26 ,2 . 644–650 und dazu 14 ,2 . 535 , 541 , 543–545 und dazu 14 ,3 . 948f , 951 , 952f im Editorischen Bericht . 325 Siehe GW 14 ,1 . 105f .



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ein erweitertes Eingehen auf die Auseinandersetzung damit in der antiken Tragödie und im modernen Drama , und es sind namentlich hier Notizen (der Seite 115*) in sie eingeflossen . 326 Im Abschnitt über die Ehe sind es die Paragraphen 167 (im Kompendium zum Thema Monogamie , 327 in der Nachschrift erweitert unter anderen um die Themen Geschlechterrollen und Ehescheidung) , 174 (zur Kindererziehung  328 ) sowie 178 und 179 (zum BegriV der Erbschaft und zum Thema der Testamentsverfertigung  329 ) , die auch auf der Grundlage von Notizen im Durchschußheft (der Seiten 174* , 178* und 181*) eine erweiterte Darstellung erfahren haben . 330 In diesem Zusammenhang hervorzuheben ist noch der gegenüber der Kompendiumfassung erheblich ausgeweitete Paragraph 228 zum Gerichtswesen . 331 – (3) Als Belege für die angegebene Tendenz zu einer intensiveren Bemühung um eine im argumentativen Vorgehen detailliertere , kleinschrittigere Vermittlung lassen sich anführen  : Der Ausdifferenzierung des WillensbegriVs in den Paragraphen 5 bis 7  332 ist in der Vorlesung zu Beginn des Paragraphen 5 eine Erläuterung zum Verhältnis von praktischem und theoretischen Willen vorgeschaltet , 333 die in kurzer Form den Anschluß zwischen der Willenstheorie und der vorgängigen Philosophie des subjektiven Geistes sicherstellt . 334 Zwischen den Paragraphen 70 und den zum Abschnitt über den Vertrag (in der Nachschrift nicht mit einer Überschrift versehen) überleitenden Paragraphen 71 ist eine knappe Bemerkung eingeschoben , die daran erinnert , daß , nachdem bisher die Erwerbung einer herrenlosen Sache betrachtet worden sei , es nunmehr um die Erwerbung einer Sache gehe , die einem anderen freien Willen angehört . 335 Die Darstellung des Vertragsverhältnisses als Beziehung freier Eigentümerwillen auf der Grundlage gegenseitiger Anerkennung ist hier im Paragraphen 71 gegenüber dem Kompendium ausführlicher gehalten , gestützt auf Notizen auf der Durchschußseite 76* . 336 Der in den Grundlinien nicht als Übergangsparagraph (zum Abschnitt Das Unrecht .) eigens ausgewiesene Paragraph 81  337 ist in der Nachschrift durch ein Enjambement auf die eingefügte Überschrift D a s Un r e ch t . besonders markiert  338 und Siehe GW 26 ,2 . 661–664 und dazu 14 ,2 . 591–593 und 14 ,3 . 969–971 im Editorischen Bericht  . 327 Vgl . GW 14 ,1 . 149 . 328 Vgl . GW 14 ,1 . 153 . 329 Vgl . GW 14 ,1 . 155f . 330 Siehe GW 26 ,2 . 706 , 709 , 711–713 und dazu 14 ,2 . 749–751 , 759 , 765–767 und 14 ,3 . 1014 , 1016f , 1018f im Editorischen Bericht . 331 Siehe GW 26 ,2 . 744–747 . Ob dem Vortrag zu diesem Paragraphen verfaßte Notizen mit zugrunde lagen , läßt sich nicht sagen  : das erhaltene Durchschußexemplar endet mit dem Paragraphen 180 (s . GPR 186  ; GW 14 ,1 . 159) , das den Paragraphen 228 enthaltende , mit dem Abschnitt über Die bürgerliche Gesellschaft . (GPR 187) einsetzende , sicher vorhanden gewesene Exemplar der zweiten Hälfte der Grundlinien ist verschollen . 332 Siehe GW 14 ,1 . 32–35 . 333 Siehe GW 26 ,2 . 603 . 334 In den Grundlinien ist dieser Bezug in der Anmerkung zum Paragraphen 4 knapp angedeutet und mit einem Verweis auf die entsprechenden Paragraphen in der Encyklopädie hergestellt (vgl . GW 14 ,1 . 31f) . 335 Siehe GW 26 ,2 . 629f , 629 . 336 Siehe GW 26 ,2 . 630f und dazu 14 ,2 . 483–485 und 14 ,3 . 932f im Editorischen Bericht . 337 Vgl . GW 14 ,1 . 84 . 338 Siehe GW 26 ,2 . 635 . 326

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enthält mit Blick auf den besonderen Willen Vorausweisungen auf die Moralität , in deren Rahmen er als moralischer Wille thematisiert wird . Eine Vorausweisung auf die Moralität , hier hinsichtlich der vollständigen Bestimmung des Verbrechens , findet sich auch im Paragraphen 89 . 339 Die Auseinandersetzung mit der Frage Wa s i s t Ve r b r e che n ?  340 , die hier ausgebreiteter als im Kompendium geführt wird , mündet in einen VorgriV auf die Sittlichkeit mit dem Hinweis auf die Bedeutung der Verletzung des an und für sich seienden Willens im Staat als der Wirklichkeit der Sittlichkeit . 341 In der Wiedergabe durch die Nachschrift ist der Paragraph 103 prononcierter (gegenüber dem Kompendium) als Überleitungsparagraph von der Sphäre des abstrakten Rechts zur Sphäre der Moralität ausformuliert , 342 und der in den zweiten Teil D ie M o r a l it ä t  . herübergenommene , umfänglicher gestaltete Paragraph 104 fungiert hier argumentativ doppelt als Überleitung und Einleitung . 343 Der vor Beginn des Abschnittes Der Vorsatz und die Schuld . das Recht des besonderen , moralischen Willens differenzierende Paragraph 114  344 ist in der Nachschrift insofern auf besondere Weise ausgezeichnet , als der Vortrag dieses Paragraphen vor den Beginn der Weihnachtsferien fiel und Hegel sich nach der Unterbrechung zu Beginn des neuen Jahres zu einer Rekapitulation des bis dahin zur Moralität Ausgeführten (in der Nachschrift als N a ch t ra g  . benannt  345 ) und zu einer neuerlichen ausführlichen , auf Notizen gestützten Erläuterung der Disposition des Paragraphen 114 veranlaßt sah . 346 Die Nachschriftwiedergabe des zum Paragraphen 114 (betitelt Ue b e r g a n g vo n d e r M o r a l it ä t z u r S it t l i ch ke it  .  347) Vorgetragenen bezeugt die besondere Sorg falt und klein­ teilige , immer wieder neu bestimmend einsetzende Argumentation , mit der Hegel den Übergang von der besonderen zur allgemeinen Subjektivität , von der Moralität zur lebendigen Idee der Sittlichkeit beschreibt . 348 Ebenfalls im Detail weit über das Kompendium hinausgehend ist im Paragraphen 118 (in der Nachschrift mit Ue b e r g a n g d e r F a m i l ie i n d ie b ü r g e r l iche G e s e l l s ch a f t . betitelt  349 ) der Übergang von der Familiensphäre zur E r s ch e i nu n g s we l t des Sittlichen  350 , der bürgerlichen Gesellschaft dargestellt und der Darstellung eine vorgreifende Skizze der die bürgerliche Gesellschaft konstituierenden Elemente und Momente angefügt . 351

Siehe GW 26 ,2 . 638 . Siehe GW 26 ,2 . 642 . 341 Siehe GW 26 ,2 . 642f . 342 Vgl . GW 26 ,2 . 650f . 343 Siehe GW 26 ,2 . 652f . 344 Vgl . GW 14 ,1 . 103 . 345 Siehe GW 26 ,2 . 658f . Zu dieser Zeitbestimmung vgl . den Datumseintrag auf der Durchschußseite 111* (3 . Januar 1822  ; s . GW 14 ,2 . 575 ,27 in der Fußnote) . 346 Siehe GW 26 ,2 . 657–660 und dazu 14 ,2 . 575 und 14 ,3 . 961f im Editorischen Bericht . 347 Siehe GW 26 ,2 . 686 . 348 Siehe GW 26 ,2 . 686–689 . Auch für den Vortrag dieses Paragraphen im Kolleg von 1821/22 hat Hegel Notizen verfaßt , vgl . GW 14 ,2 . 695 und 14 ,3 . 999 im Editorischen Bericht . 349 Vgl . GW 14 ,1 . 158 . 350 Siehe GW 14 ,1 . 159 . 351 Siehe GW 26 ,2 . 713–715 . 339

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Wintersemester 1822/23 Die Vorlesung dieses Semesters , die zweite nach dem Kompendium gehaltene , 352 weist gegenüber der des vorangegangenen Semesters gewisse Modifikationen im Detail auf . 353 So ist etwa die den Einleitungsparagraphen vorausgeschickte Vo r r e d e  354 neu formuliert und beginnt , um einen BegriV des Rechts zu gewinnen , mit der Exposition des Rechtsgesetzes im Kontrast zum Naturgesetz  ; der Boden des Rechts ist die Freiheit , die Willenssphäre . Da diese auch die Sphäre der Willkür sein kann , ergibt es sich , das an und für sich geltende Recht gegen das positive Recht zu betrachten und die Vernünftigkeit des Rechts zu erkennen suchen . Die Gültigkeit des Rechts ist nicht auf ein historisches , sondern auf das Prinzip des Gedankens gestellt , und im Recht hat die Freiheit ihr Dasein . Die Wissenschaft , die Rechtsphilosophie hat es mit dem BegriV des Rechts und den Sphären seines Daseins zu tun . – Unterschiedliche Akzentsetzungen beim Vortrag spiegeln sich wider in unterschiedlicher Darstellungsintensität oder -länge . Dazu einige Beobachtungen zunächst zu den Paragraphen der E i n l e it u n g .   : In der Wiedergabe des Paragraphen 3 findet sich kein Bezug auf die Rechtsgeschichte und die Auseinandersetzung mit der Position Hugos  ; 355 im Paragraphen 6 wird nicht auf Fichte und Kant eingegangen  ; 356 im Paragraphen 11 die empirische Psychologie nicht erwähnt  ; 357 die Paragraphen 27 bis 29 zum absoluten Willen sind zu einer knappen Argumentation

Sie ist angekündigt mit 2 . Iu s n a t u r a e et c i v it a t i s sive Philosophiam Iuris ex libro suo , Philosophie des Rechts , Berl[in] 1820 , quinq . p . hebd . hor . V–VI . tradet . De utraque lectione r e p e t it io n e s instituet L  . a b He n n i n g  , Dr . , d . Lun . et Ven . h . V–VI . et d . Lun . ac Iov . h . VI–VII . itemque c o l l o q u i a pro numero eorum , qui convenerint , semel vel bis p . hebd . habebit . , deutsch  : N a t u r - u n d S t a a t s r e c h t o d e r Ph i l o s o ph ie d e s Re ch t s , Hr . Prof . He g e l , nach seinem Lehrbuche (Philosophie des Rechts , Berlin bei Nicolai , 1820) fünfmal um 5 Uhr . […] Hr . Dr . v  . He n n i n g wird ­Dienstag und Freitag um 5 , und Montag und Donnerstag um 6 Uhr Repetitorien über diese beiden Vorlesungen , zweimal die Woche über jede , und ein Konversatorium einmal , halten . (s . B 4 ,1 . 115 , 121  ; vgl . Die Vorlesungen der Berliner Universität 1810–1834 . 297 (1822ws133)) . Bei der anderen Vorlesung handelt es sich um das in diesem Semester erstmals von Hegel gehaltene Kolleg über Philosophie der Weltgeschichte (vgl . Die Vorlesungen der Berliner Universität 1810–1834 . 297 (1822ws134)) . Zu den Repetitorien vgl . Die Vorlesungen der Berliner Universität 1810–1834 . 297 (1822ws135) . 353 Die Vorlesung ist belegt durch die vollständige Nachschrift Heinrich Gustav Hothos und die Notate von Karl Wilhelm Ludwig Heyse (vgl . zu beiden die Ausführungen unten 1595–1609) . – Erwartungsgemäß ist die Wiedergabe des Kollegvortrags umfang- und detailreicher in den Paragraphenerläuterungen als das gedruckte Kompendium , darüber hinaus sind auch die Proportionen hinsichtlich des Umfangs und der Intensität der Behandlung der drei Rechtssphären nicht übermäßig , aber merklich verändert (vgl . dazu noch unten die Fußnote 386) . – Gleichwohl hat der Herausgeber der Grundlinien im Rahmen der Freundesvereinsausgabe , Eduard Gans , die Nachschrift Hotho für authentisch genug angesehen , um sich bei ihr ausgiebig für die Komposition der sogenannten ›Zusätze‹ zu bedienen  : insgesamt lassen sich rund 540 Textentnahmen belegen , wohingegen die Nachschrift v . Griesheim nur für rund 170 Entnahmen gut war . 354 Siehe GW 26 ,2 . 771–775 . 355 Vgl . GW 26 ,2 . 776f . 356 Vgl . GW 26 ,2 . 780 . 357 Vgl . GW 26 ,2 . 784 . 352

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zusammengefaßt . 358 Demgegenüber sind die Ausführungen des Paragraphen 5 zum BegriV des Willens breiter und thematisch vielfältiger als der Buchtext  ; 359 der Paragraph 20 geht umfänglich ein auf den Zweck der Glückseligkeit  ; 360 der Paragraph 21 thematisiert sehr ausführlich unter anderem den BegriV der Wahrheit und den Willen als an und für sich seiende Idee  ; 361 den ausgebreiteteren Darlegungen zum Subjektiven und zur Subjektivität des Willens im Paragraphen 25 gegenüber stehen eher knappe Bestimmungen der Objektivität des Willens im folgenden Paragraphen  ; 362 der Paragraph 31 (der unbezeichnet auch den Paragraphen 32 einschließt) bringt eine ausgedehnte Skizze des sich weiter Bestimmens der Idee des Rechts als Entfaltung des BegriVs des Rechts in der Bestimmung von Familie , Staat etc . sowie Gegenüberstellungen von Realität und BegriV , Geschichtsentwicklung und BegriVsentwicklung der Rechtsgestalten . 363 Der sehr stark ausgebaute Einteilungsparagraph 33 enthält zunächst längere Ausführungen über das Verhältnis der BegriVe der Freiheit und des Rechts , eine Auseinandersetzung mit Kants Bestimmung des Rechts als Beschränkung der Freiheit , eine umfangreiche Darlegung der im Verfolg der Entwicklung der Freiheit zu beachtenden und zu betrachtenden Bestimmungen und eine detailreiche vorausblickende Skizze der drei Rechtssphären und ihres inneren Gefüges . 364 – Auch im ersten Teil , dem abstrakten Recht , lassen sich die vorerwähnten unterschiedlichen Akzentsetzungen beobachten  : ausgebreiteteren Darlegungen , etwa anläßlich des Paragraphen 37 (ohne Hinweis mit Paragraph 38 zusammengefaßt) zur Differenz von Persönlichkeit und Besonderheit und zum Ausschluß alles dessen , was im abstrakten Recht zur Besonderheit , d . h . zur Sphäre der Moralität gehörte , 365 zum BegriV der Gleichheit hinsichtlich Besitz und Eigentum beim Paragraphen 49 , 366 zum Wert einer Sache , ausgehend vom Gebrauch und der Brauchbarkeit sowie zur Darstellung des Übergangs vom Qualitativen ins Quantitative und zur Funktion des Geldes beim Paragraphen 63 , 367 beim Paragraphen 67 zum Unterschied zwischen einem antiken Vgl . GW 26 ,2 . 797f . Vgl . GW 26 ,2 . 778–780 . 360 Vgl  . GW 26 ,2 . 790f . – Zu den der Darstellung hier auch zugrundeliegenden Notizen vgl . GW 14 ,2 . 351 und 14 ,3 . 899 im Editorischen Bericht . – Wiewohl die Niederschrift einer vergleichsweise beträchtlichen Anzahl der im Durchschußexemplar festgehaltenen Notizen mit hinreichender Sicherheit ins Wintersemester 1822/23 zu datieren sein dürfte (vgl . die Tabelle in GW 14 ,3 . 1020–1024 im Editorischen Bericht) , ist deren Reflex in der Nachschrift Hotho und in den Notizen Heyse verhältnismäßig spärlich oder unscharf , so daß zwischen ihnen und der Spezifik dieses Kollegs keine überzeugende Korrelation sinnfällig gemacht werden könnte . Die im folgenden auf die dem Vortrag zugrunde liegenden Notizen gegebenen Hinweise dienen der Illustration , für einen vollständigen Überblick über das Verhältnis zwischen Notizen und Nachschrifttext ist zu vergleichen GW 14 ,3 . 889–1019 im Editorischen Bericht . 361 Vgl . GW 26 ,2 . 791–794 . 362 Vgl . GW 26 ,2 . 795–797 . 363 Vgl . GW 26 ,2 . 798–800 . – Den Paragraphen 32 betreVende Darlegungen sind notizen­ basiert , vgl . GW 26 ,2 . 799f mit 14 ,2 . 373 und 14 ,3 . 902 im Editorischen Bericht . 364 Vgl . GW 26 , 2 . 800–806 . 365 Vgl  . GW 26 ,2 . 810f . – Vgl . dazu die zugehörigen Notizen GW 14 ,2 . 391 und 14 ,3 . 905 im Editorischen Bericht . 366 Vgl . GW 26 ,2 . 818f . 367 Vgl . GW 26 ,2 . 826–829 . – Zu den die Darlegungen flankierenden Notizen vgl . GW 14 ,2 . 455 , 457 und 14 ,3 . 923–926 im Editorischen Bericht . 358 359



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Sklaven und einem Diener heutiger Zeit , 368 stehen Zusammenfassungen thematisch zusammengehöriger Paragraphen , gelegentlich mit deutlichen Verknappungen , in eine durchgehende Argumentation gegenüber . Dies betriVt beispielsweise die Paragraphen 54 und 55 zum Thema Besitznahme , 369 den Paragraphen 68 und den in ihn eingearbeiteten Paragraphen 69 zur geistigen Produktion , 370 die Zusammenlegung der Paragraphen 72 und 73 sowie 74 und 75 mit den hier nun längeren Ausführungen zum ehemaligen vertragsfähigen Privateigentum der Fürsten und zum Untergang des deutschen Reichs , 371 die Zusammenfassung der Paragraphen 84 bis 86 zum unbefangenen Unrecht in eine Erläuterung , 372 die Ineinsfügung der Paragraphen 88 und 89 sowie 92 und 93 , 373 und hierzu gehört auch , daß die Paragraphen 98 und 99 zusammengefaßt sind , mit längeren , in eine polemische Anekdote zu Feuerbach mündenden Ausführungen zum Thema Straftheorien  374 (die sich anschließenden Paragraphen 100 bis 102 zur Existenz des Verbrechens , der Verankerung der Strafe im freien , vernünftigen Willen des Verbrechers und zur Wiedervergeltung sind zwar ausführlich gestaltet , enthalten aber gegenüber dem Kompendium keine nennenswerten inhaltlich neuen Gesichtspunkte  375 ) . – Die Behandlung des zweiten Teils , der Moralität , ist in diesem Semester besonders intensiv ausgefallen und nimmt verhältnismäßig mehr Raum ein als sonst üblich . Entsprechend finden sich auch nur wenige Paragraphengruppen zusammengefaßt  : lediglich die Paragraphen 105 und 106 (die ersten zur Moralität einleitenden) sind mit verknappendem Effekt zusammengezogen , 376 während die Paragraphen 117 und 118 , zu einer kohärenten Argumentation gefügt , 377 längere Ausführungen zum Übergang vom Vorsatz zur Absicht und das besondere Wohl vorbereitend enthalten . 378 Vorkommen besonderer Akzentsetzung sind zum Beispiel der Paragraph 114 , der an dieser Stelle nicht nur als kurzer Einteilungs- bzw . Dispositionsparagraph fungiert , sondern ausführliche Erläuterungen zum Verhältnis von Vorsatz , Absicht und Wert der Handlung enthält . 379 Beachtlich ausgeweitet ist der Paragraph 121 mit seinen eingehenden Erörterungen (1) zur Positivität

Vgl . GW 26 ,2 . 833f . Vgl . GW 26 ,2 . 821 . 370 Vgl . GW 26 ,2 . 834f . – Zu den Einzelausführungen zugrunde liegenden Notizen vgl . GW 14 ,2 . 469 , 471 und 14 ,3 . 929 im Editorischen Bericht . 371 Vgl . GW 26 ,2 . 837–840 . – Die Ausführungen zum Paragraphen 75 gehen auf umfängliche Notizen zurück , vgl . GW 14 ,2 . 491 und 14 ,3 . 934f im Editorischen Bericht . 372 Vgl . GW 26 ,2 . 846 . – Dieser Zusammenfassung geht übrigens eine im Vergleich aus­ führ­ lichere , auf Notizen basierte (vgl . GW 14 ,2 . 515 und 14 ,3 . 941f im Editorischen Bericht) Erläuterung des Paragraphen 83 voraus (vgl . GW 26 ,2 . 845) . 373 Vgl . GW 26 ,2 . 847 , 849f . 374 Vgl . GW 26 ,2 . 854–856 . – Erwähnenswert dürfte sein , daß die zur Darstellung des Paragraphen 96 gehörenden Ausführungen zur Strafzumessung (vgl . GW 26 ,2 . 853) notizengestützt sind (vgl . GW 14 ,2 . 527–529 und 14 ,3 . 945f) . 375 Vgl . GW 26 ,2 . 856–861 . – Erläuterungen des Paragraphen 102 (vgl . GW 26 ,2 . 860f) lassen sich auf Notizen zurückführen (vgl . GW 14 ,2 . 549 und 14 ,3 . 953) . 376 Vgl . GW 26 ,2 . 863 . 377 Darin oVenbar entsprechenden Notizen folgend , vgl . GW 14 ,2 . 581 und GW 14 ,3 . 964f im Editorischen Bericht . 378 Vgl . GW 26 ,2 . 873–876 . 379 Vgl . GW 26 ,2 . 870f . 368 369

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der Absicht und (2) zum Recht des Subjekts , in der Handlung seine Befriedigung zu finden . 380 Stark ausgebaut sind auch die Erläuterungen zu den Paragraphen 123 und 124 , mit thematischen Gewichtungen , etwa zur Bedeutung der natürlichen Lebendigkeit , zum Wissen vom Trieb und zur Erlangung der subjektiven Befriedigung bei der Hervorbringung der Objektivität des Guten . 381 Die Darlegungen des Paragraphen 138 entfalten in ausgebreiteter Weise die Gewinnung des Standpunktes der abstrakten Subjektivität , 382 und die zum Paragraphen 139 entwickeln und erläutern breit den BegriV des Bösen als des Natürlichen im Gegensatz zu Geist und Freiheit , als des Willens des Natürlichen im Gegensatz zum Willen der Freiheit (des Guten) und bestimmen als Natur des Bösen , daß der Mensch es wollen kann . 383 Dem ähnlich wie in der Vorlage umfangreichen Para­ graphen 140 inkorporiert ist hier ein Rückblick auf den Gang der Moralität , 384 und die den Paragra­ phen 141 bildende Überleitung zur Sittlichkeit ist hier ausgedehnter formuliert und enthält einen kurzen Gesamtrückblick auf den bisherigen Gang der Vorlesung . 385 – Die Darstellung des dritten Teils , der Sittlichkeit , ist deutlich weniger umfänglich als in anderen Fällen . 386 Bemerkenswert ist , daß in diesem Teil , öfter als in den beiden vorangehenden , thematisch enger zusammenhängende Paragraphengruppen zu einer kohärenten Argumentation zusammengefaßt sind , wobei Fällen damit verbundener Verknappung auch solche der erweiterten , detailreicheren Behandlung eines Themenkomplexes gegenüber stehen . Folgende Befunde seien herausgestellt  : Von den Eingangsparagraphen sind die Paragraphen 143 und 144 sowie 146 und 147 ineins gefaßt  ; 387 die Darlegungen zum Para­ graphen 149 entwickeln die Befreiung durch die Pflicht vom natürlichen Willen , den Widerstreit der Besonderheit zwischen moralischem Sollen und Mögen und das Selbstbestimmen  ; 388 in den Para­ graphen 163 und 164 werden sehr stark die religiösen Aspekte der Ehe und Eheschließung akzentuiert  ; 389 verbunden sind wiederum die Paragraphen 165 und 166 zu einer ausgedehnten BeschreiVgl . GW 26 ,2 . 878–880 . – Vgl . dazu die sich im Text widerspiegelnden Notizen in GW 14 ,2 . 609–611 und hierzu 14 ,3 . 974–976 im Editorischen Bericht . 381 Vgl . GW 26 ,2 . 882–885 . – Zu den die Erläuterung des Paragraphen begleitenden Notizen vgl . GW 14 ,2 . 613 und 14 ,3 . 976 im Editorischen Bericht . 382 Vgl . GW 26 ,2 . 898–901 . 383 Vgl . GW 26 ,2 . 901–904 . – Zu den Darlegungen beider Paragraphen gibt es nur knappe Notizentsprechungen  : mit GW 26 ,2 900f ist zu vgl . 14 ,2 . 659 und 14 ,3 . 988–990 im Editorischen Bericht  ; mit 26 ,2 . 902 , 904 vgl . 14 ,2 . 663 und 14 ,3 . 990f im Editorischen Bericht . 384 Vgl . GW 26 ,2 . 905–914 . 385 Vgl . GW 26 ,2 . 914–917 . 386 Um lediglich vergleichbare Beispiele anzuführen  , d . h . solche , die in einer Beziehung zum Kompendium der Grundlinien stehen  : In den Nachschriften des Kollegs vom Winter 1819/20 umfaßt die Behandlung der Sittlichkeit fast zwei Drittel des gesamten Textes  ; in den Grundlinien selbst entfällt etwa die Hälfte des Textes auf die Darstellung der Sittlichkeit , und dieses Verhältnis findet sich auch wieder in der Nachschrift des Kollegs von 1824/25 . In der Nachschrift von 1822/23 sind nur ca . 46 % des gesamten Textes der Behandlung der Sittlichkeit gewidmet . 387 Vgl . GW 26 ,2 . 918f , 919f . – In der Erläuterung des Paragraphen 147 geht die Anführung des Herodotzitats nach Jacobi auf eine entsprechende Notiz zurück , vgl . GW 26 ,2 . 920 mit 14 ,2 . 711 und vgl . 14 ,3 . 1001f im Editorischen Bericht und 14 ,3 . 1296f in den Anmerkungen die Anm . zu 711 ,5–12 sowie unten 1811f die Anm . zu 694 ,24–25 . 388 Vgl . GW 26 ,2 . 921f . 389 Vgl . GW 26 ,2 . 930–932 . 380



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bung der Geschlechterrollen  ; 390 ausgeweiteter behandelt sind die Paragraphen 167 zur Monogamie in der Ehe und 174 zu Einzelheiten der Kindererziehung  ; 391 zusammengefaßt sind die Paragraphen 176 und 177 zum Problem der Ehescheidung und 179 und 180 zur Erbschaft und zu testamentarischen Verfügungen  ; 392 der Paragraph 182 ist ausgeweitet um eine Skizze des der bürgerlichen Gesellschaft inwohnenden Nützlichkeitsdenkens  ; 393 verbunden und thematisch zentriert um den BegriV der Bildung sind die Paragraphen 190 und 191  ; 394 verknappend ist die Zusammenfassung der Paragraphen 193 und 194  ; 395 ausführlicher gestaltet sind die Ausführungen zu Arbeitsteilung und maschineller Arbeit zum Paragraphen 198  ; 396 die Paragraphen 212 und 213 zum Recht als Gesetz und dem Charakter des Gesetzes sind zu einer Darlegung verbunden  ; 397 zu einer durchgehenden und insbesondere auf die Funktion der Geschworenengerichte hinlaufenden Argumentation verknüpft sind die Paragraphen 225 bis 228  ; 398 die den BegriV und spezifische Funktionen der Polizei bestimmenden Paragraphengruppen 231–234 sowie 235 und 236 sind jeweils zusammengezogen  ; 399 weiterhin sind zusammengenommen die die Armut in der bürgerlichen Gesellschaft problematisierenden Paragraphen 241 bis 244 , 400 die Paragraphen 246 und 247 zur volkswirtschaftlichen Relevanz des Meeres  401 und die Paragraphen 248 und 249 zur Bedeutung der Kolonisation  ; 402 die Paragraphen über D ie C o r p o r a t io n  . (250 bis 255) bis auf einen (256) sind in eine fortlaufende Argumentation gebracht  ; 403 von den drei , den dritten Abschnitt über den Staat einleitenden Paragraphen 258 bis 259 sind die ersten beiden fortgelassen , d . h . die Auseinandersetzung mit von Haller ist nicht präsent  ; 404 die Paragraphen 263 bis 266 zum BegriV und zur Funktion der verfassungsrelevanten Institutionen sind auf einen kurzen Text verknappt , 405 die sich anschließenden Paragraphen 267 bis 269 über die politische Gesinnung bzw . den Patriotismus sind ebenfalls zusammenhängend abgehandelt  ; 406 die Erörterungen zum Verhältnis von Kirche und Staat im Paragraphen 270 sind sehr umfangreich gehalten , allerdings etwas verkürzter als im Kom­

Vgl . GW 26 ,2 . 932–934 . – Die Darstellung ist unterlegt mit Notizen , vgl . GW 14 ,2 . 747 und 14 ,3 . 1012–1014 im Editorischen Bericht . 391 Vgl . GW 26 ,2 . 935f , 940f . – Die Ausführungen zum Paragraphen 167 (vgl . GW 26 ,2 . 935f) sind auch auf Notizen gegründet , vgl . GW 14 ,2 . 749 und 14 ,3 . 1015 im Editorischen Bericht  . 392 Vgl . GW 26 ,2 . 942 , 943–945 . 393 Vgl . GW 26 ,2 . 946f . 394 Vgl . GW 26 ,2 . 954–956 . 395 Vgl . GW 26 ,2 . 956f . 396 Vgl . GW 26 ,2 . 960–962 . 397 Vgl . GW 26 ,2 . 974f . 398 Vgl . GW 26 ,2 . 985–988 . 399 Vgl . GW 26 ,2 . 989f , 990f . 400 Vgl . GW 26 ,2 . 994 . 401 Vgl . GW 26 ,2 . 995 . 402 Vgl . GW 26 ,2 . 995f . 403 Vgl . GW 26 ,2 . 996–998 . 404 Vgl . GW 26 ,2 . 999 . 405 Vgl . GW 26 ,2 . 1001 . 406 Vgl . GW 26 ,2 . 1002 . 390

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pendium  ; 407 die Erläuterungen zum Paragraphen 274 sind ergänzt um Überlegungen zum Vorkommen von Revolutionen in katholischen oder protestantischen Ländern  ; 408 die Paragraphen 277 und 278 zur Quelle der Gewalten sind zusammenfassend ganz knapp erläutert , 409 das gilt in ähnlicher Weise zunächst für die Paragraphen zur fürstlichen Gewalt , die zu zwei Gruppen zusammengestellt (282 bis 284 sowie 285 und 286) ihre wenig umfangreiche Erläuterung finden , 410 wie auch dann für die dem institutionellen Rahmen der Regierungsgewalt geltenden Paragraphen 287 bis 290 , 291 und 292 sowie 293 und 294 , 411 wobei die sich anschließenden ausführlichen Überlegungen zum Charakter und zur Ausbildung und Funktion der Staatsbeamten unter eine zweite Paragraphennummer 294 gestellt und bis Paragraph 297 entwickelt werden  ; 412 die Paragraphen 301 bis 304 entfalten eingehend die politische Theorie der Stände , 413 und die Beschreibung der konkreten Verhältnisse in den Paragraphen 305 bis 307 ist dann in eine fortlaufende Erörterung zusammen­ gefaßt  ; 414 die Paragraphen 309 und 310 zur Abordnung der Deputierten und ihrem Mandat sind ohne Verkürzung argumentativ zusammengefügt  ; 415 von den noch verbleibenden Paragraphen sind gruppiert die Paragraphen 312 und 313 zur Repräsentanz in Form von zwei Kammern , 416 314 und 315 über die ÖVentlichkeit der Ständeversammlungen , 417 316 und 317 über Räsonnement und öVent­liche Meinung  , 418 318 und 319 über die öVentliche Meinung und Pressegesetze , 419 321 und 322 , enthaltend knappe Ausführungen zum SouveränitätsbegriV , 420 323 bis 329 zu einer knappen Ausführung über die staatsbürgerliche Pflicht , bei äußerer Bedrohung alles zur Erhaltung des Staates nötige zu tun , 421 332 bis 338 zu einer gedrungenen Darstellung der Momente des Völkerrechts , 422 338 bis 340 mit den Erläuterungen zu einem humanen Kriegsrecht und zum Staatswohl als höchstem Zweck und Recht des Staates  ; 423 anstelle eines Ausblicks auf die Weltgeschichte  424 gelten die letzten Überlegungen überwiegend nochmals dem BegriV des Staates . 425

Vgl . GW 26 ,2 . 1003–1008 . Vgl . GW 26 ,2 . 1011f . 409 Vgl . GW 26 ,2 . 1012f . 410 Vgl . GW 26 ,2 . 1017 , 1018 . 411 Vgl . GW 26 ,2 . 1019f . 412 Vgl . GW 26 ,2 . 1020–1023 . 413 Vgl . GW 26 ,2 . 1026–1030 . 414 Vgl . GW 26 ,2 . 1030f . 415 Vgl . GW 26 ,2 . 1032f . 416 Vgl . GW 26 ,2 . 1034 . 417 Vgl . GW 26 ,2 . 1034f . 418 Vgl . GW 26 ,2 . 1035 . 419 Vgl . GW 26 ,2 . 1035–1037 . 420 Vgl . GW 26 ,2 . 1038 . 421 Vgl . GW 26 ,2 . 1038f . 422 Vgl . GW 26 ,2 . 1040f . 423 Vgl . GW 26 ,2 . 1041 . 424 Der Philosophie der Weltgeschichte hat Hegel von diesem Semester an eine eigene Vorlesung gewidmet , und so erklärt sich , daß er am Ende der Rechtsphilosophievorlesung nicht näher auf die Geschichte der Staaten eingegangen ist . 425 Vgl . GW 26 ,2 . 1042 . 407

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Wintersemester 1824/25 Das Kolleg dieses Winters ist die letzte von Hegel vollständig vorgetragene Rechts­philo­sophie­ vorlesung , 426 die er vergleichsweise recht umfang- und detailreich gestaltet hat  ; 427 und auch auf sie hat er sich mit der Abfassung von Notizen in seinem Durchschußexemplar der Grundlinien von neuem intensiv vorbereitet . 428 – Die der eigentlichen Einleitung (die hier mit der Überschrift B e g r i f f d e s Die Vorlesungsankündigung hierfür lautet Privatim 1) Iu s n a t u r a e e t c i v it a t i s sive philosophiam iuris ex libro suo  : Ph i l o s o ph ie d e s Re ch t s  . B e r o l [ i n i ] a p  . N i c o l a i 1821 . quinquies p . hebd . h . XII–I . , deutsch  : N a t u r - u n d S t a a t s r e ch t o d e r Ph i l o s o ph ie d e s Re ch t s trägt Ebenderselbe nach seinem Lehrbuche  : Grund­linie[n] der Philosophie des Rechts (Berlin 1821 bei Nicolai) fünfmal wöchentl . von 12–1 Uhr vor . (s . B 4 ,1 . 116 , 122  ; für die inkonsequente Auflösung der Abkürzungen ist der Hrsg . von B 4 ,1 . verantwortlich  ; vgl . Die Vorlesungen der Berliner Universität 1810–1834 . 365 (1824ws146)) . 427 Auch dies Kolleg ist wiederum nur durch eine einzige  , bisher bekannt gewordene Nachschrift belegt  : Diese Nachschrift v . Griesheim ist eine sehr umfangreiche und sorg fältig formulierte Aus­arbei­tung einer Vorlesungsmitschrift , in die ca . zwei Drittel des Textes der Grundlinien im direkten Zitat einmontiert sind  ; dabei handelt es sich um ganze Paragraphencorpora wie auch um vollständig oder in Teilen übernommene Anmerkungstexte . Die Texte folgender Paragraphen sind , entsprechend der von Hegel in diesem Semester vorgenommenen Akzentsetzungen und Darstellungsmodifikationen , sowie der seit dem Winter 1822/23 geltenden Ersetzung des WeltgeschichteAbschnittes durch eine eigene Vorlesung , nicht aus dem Buch in die Ausarbeitung eingefügt worden  : 8 , 10 , 12 , 13 , 14 , 18 , 19 , 27 , 226 , 228 , 230 , 255 (von diesem Paragraphen ist die Anmerkung einmontiert) , 264 , 288 , 289 , 290 , 291 , 292 , 293 , 294 , 309 , 311 , 312 , 313 , 314 , 332 , 334 , 336 , 337 , 341 , 342 , 343 , 344 , 345 , 349 , 350 , 351 , 352 , 353 , 354 , 359 , 360 . – Die Technik der Textmontage macht diese Nachschrift zur mit Abstand umfangreichsten (440 Druckseiten gegenüber der Nachschrift Hotho mit 276 Druckseiten)  ; dies und der gepflegte Stil des Ausdrucks könnten hinsichtlich der Authentizität der Vortragswiedergabe Zweifel erwecken (und es ist in diesem Betracht bemerkenswert , daß Gans sich bei der Komposition der ›Zusätze‹ , wie bereits erwähnt (s . oben Fußnote 353) , weitaus mehr bei Hotho als bei v . Griesheim bedient hat , hier aber nicht ohne kuriose MißgriVe (vgl . GW 26 ,3 . 1076 , 1413 im Parallelstellenapparat) , es lassen sich aber durchaus Instanzen anführen , die , die stilistische Durcharbeitung einmal vernachlässigt , dafür sprechen , daß v . Griesheim den Vortrag recht getreu bezeugt , jene nämlich , wo sich in der Nachschrift textliche Entsprechungen zu den von Hegel für dies Kolleg niedergeschriebenen Notizen im Durchschußexemplar nachweisen lassen , oder sie den von ihm skizzierten Vortragsdispositionen hinsichtlich Paragraphen­umstellungen und -zusammenfassungen folgt , aber auch ein unkorrigierter Hör- oder Mitschreibfehler kann dafür gelten (vgl . unten 1876f die Anm . zu 1474 ,31–32 .1475 ,1) . Nicht ins Gewicht fallen dürften daneben die oVensichtlichen Inkorrektheiten , denn es ist wohl anzunehmen , daß v . Griesheim sich neben der auf die Stilisierung angewendeten Sorg falt nicht noch der Mühe der Überprüfung von Sachgehalten unterzogen habe , vgl . hierzu unten 1857 , 1862–1866 , 1868 , 1874 die Anm . zu 1345 ,15–19 , 1373 ,10–16 , 1412 ,5–11 und 1467 ,22–26 . – Denkbar und durchaus nicht auszuschließen ist , daß v . Griesheim für seine Ausarbeitung neben der eigenen Mitschrift und dem Kompendium noch andere Materialien , d . h . weitere Mitschriften genutzt habe , doch wären deren Spuren in seiner einheitlichen Stilisierung untergegangen und eine dadurch bewirkte StoVvermehrung hätte , vorausgesetzt die fremden Mitschriften entstammten demselben Kolleg , keinen negativen EVekt gehabt . 428 Dieser Prozeß soll hier bei den entsprechenden Stellen dokumentiert werden  ; für die inverse Perspektive von den Notizen auf die Nachschriftentexte vgl . GW 14 ,3 . 889–1019 im Editorischen Bericht  . 426

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Re ch t s . versehen ist  429 ) vorausgeschickten umfangreichen Erörterungen (unter die generalisierende Überschrift Ph i l o s o ph ie d e s Re ch t s  . gestellt  430 ) widmet Hegel drei Themenkomplexen  : (1) Zunächst geht es darum , den Umfang des BegriVes Naturrecht , nach den Seiten Recht der Natur und Natur der Sache zu bestimmen , die Naturseite des Menschen und seine Bedürfnisstruktur , die Zielrichtungen seiner Triebe zu umreißen , insbesondere den Trieb zur Freiheit hervorzuheben und das komplexe , höchst widersprüchliche Verhältnis von Natur und Freiheit knapp zu skizzieren . (2) Das Verhältnis von Rechtsphilosophie und positiver Rechtswissenschaft ist im wesentlichen eines der Differenz der Quellen  : Während Naturrecht und Rechtsphilosophie übereinstimmend ein In­ neres (Naturbestimmung einerseits , Freiheit andererseits) zur Quelle haben , sind für die positive Rechtswissenschaft andere Quellen maßgebend , nämlich (a) einmal das formelle , staatlich sanktionierte Gelten des Rechts (als Gesetz  ; während für die Rechtsphilosophie nur das vernünftige Recht Geltung beanspruchen kann) und (b) drei positive Inhalte bzw . Charakteristika (die für die Rechtsphilosophie nicht relevant sind)  : ( α ) spezifische rechtsexterne Gestaltungsmomente wie Nationalcharakter eines Volkes , Klima , geschichtlicher Entwicklungsstand (insgesamt all das , was nach Montesquieu in den Geist der Gesetze einfließt) , ( β) die Anwendung des Rechts qua Gesetz im Hinblick auf die Spezifika eines jeden Falles , ( γ) die praktischen Implikationen der Rechtsprechung wie Verfahrensformen oder die Zumessung der Art , Höhe und Dauer der Strafe . (3) Ein weiterer Unter­ schied liegt im je spezifischen Verhältnis zur Geschichte , denn während für die positive Rechts­ wissenschaft die historische Instanz Rechtsgeltung besitzt , geht die philosophische Behandlung des Historischen auf die Erkundung der Entstehungsbedingungen und -gründe , auf die Vernunft des Geltens . 431 – Die eigentliche Einleitung weist in der Fassung dieses Semesters thematische Akzentsetzungen auf , die sich im einzelnen wie folgt darstellen . Die umfänglichen Erläuterungen zum Paragraphen 2 gelten dem Problem des Anfangs in der Wissenschaft , der Bedeutung von Definitionen für die positive Rechtswissenschaft und die Verfahrensweise in der Philosophie , d . h . den Inhalt als notwendig zu erweisen , ausgehend vom BegriV , als der Natur der Sache  432 . 433 Ebenfalls ausgebreitet sind die Ausführungen zum Paragraphen 4 , zur Verknüpfung des (substantiell freien) Willens mit dem theoretischen und praktischen Geist , d . h . der Sphäre des subjektiven Geistes , und münden in eine detaillierte Disposition für die in den Folgeparagraphen 5 bis 32 sich anschließende Entfaltung des WillensbegriVs . 434 Diese ist mit einer eigenen Überschrift (BegriV des Willens . 435 ) und einem kurzen Einleitungstext zur Konkretheit des BegriVes als Einheit unterschiedener

Siehe GW 26 ,3 . 1062 . Siehe GW 26 ,3 . 1051 . 431 Vgl . GW 26 ,3 . 1051–1062 . Diese Ausführungen greifen inhaltlich und argumentativ Elemente des Paragraphen 3 und seiner Anmerkung auf (vgl . GW 14 ,1 . 25–31) , und folgerichtig hat v . Griesheim Text aus dem Corpus und der Anmerkung des Paragraphen 3 in seine Ausarbeitung einmontiert . 432 Siehe GW 26 ,3 . 1066 . 433 Vgl . GW 26 ,3 . 1063–1066 . 434 Vgl . GW 26 ,3 . 1066–1073 . Aus diesen Erläuterungen hat Gans etliche Passagen in seinen ›Zusatz‹ übernommen . 435 Siehe GW 26 ,3 . 1073 . 429

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Bestimmungen versehen . 436 Die Darlegungen zum Paragraphen 5 , zum Thema des abstrakten Willens , widmen sich umfänglich dem Fanatismus und der französischen Revolution . 437 Die Erläuterungen zu den nun folgenden Paragraphen 6 bis 21 sind durchweg umfangreich und ins Detail gehend gestaltet , wobei diejenigen der Paragraphen 7 und 8 , 9 und 10 sowie 11 bis 14 unbezeichnet , die der Paragraphen 18 und 19 ausdrücklich , jeweils argumentativ zusammengefaßt sind  ; die Anmerkungen zum Paragraphen 20 behandeln die Widersprüchlichkeiten des GlückseligkeitsbegriVs , die den Übergang von der Zweckbestimmung der Glückseligkeit zu der des Willens , des freien Willens der sich will , der Selbstzweck ist , notwendig machen . 438 Den Charakter der Erörterungen zu den Paragraphen 22 bis 32 439 formuliert die vorausgeschickte Bemerkung  : Vom § 22 an folgen nun hier mehrere abstrakte logische Bestimmungen , die hier nur kurz berührt werden sollen . 440  ; die Ausnahme dazu bildet jedoch die zum Paragraphen 29 gehörige breite Auseinandersetzung mit dem FreiheitsbegriV Kants , an die sich eine nicht minder umfängliche Analyse des BegriVs der Pflicht und des Verhältnisses von Recht und Pflicht anschließt . 441 Der die E i n­t h e i ­ lu n g  442 vorstellende Para­graph 33 ist vorausgreifend und sehr in Einzelheiten gehend erläutert . 443 – Den Vortrag des abstrakten Rechts hat Hegel in diesem Semester besonders eingehend und ausführlich gestaltet . Dies sei im Folgenden anhand einiger Einzelbeobachtungen anschaulich gemacht  : Dem Paragraphen 34 ist ein die Entfaltung des Inhalts des ersten Teils skizzierender Text voran­ gestellt . 444 Die Erläuterungen zum Paragraphen 38 enthalten Ausführungen zum Möglichkeits- und Erlaubnischarakter des abstrakten Rechts bereits im Hinblick auf moralische und sittliche Verhältnisse . 445 Auch die um­fäng­lichen Darlegungen zum Paragraphen 40 gehen vorausgreifend auf das Eigentum in der Sphäre des Sittlichen , in Familie und Staat ein . 446 Die Bestimmung , daß die Freiheit im Eigentum nicht im Besitz liegt , ist in den Erläuterungen zum Paragraphen 45 breit ausgeführt . 447 Zum Paragraphen 46 finden sich umfangreiche Betrachtungen zum Privateigentum , zum Gemeineigentum , zu Platons projektierter AbschaVung des Privateigentums , zu den agrarischen Verhältnissen in Rom , zu Fidei­kommiß und Majorat , zum Eigentum in toter Hand , zum Eigentum der Kirchen , speziell in England und Irland . 448 Die Ausführungen zum Paragraphen 53 sind eingehend den Bestimmungen des einzelnen , besonderen und allgemeinen Eigentums gewidmet Siehe ebenda . Vgl . GW 26 ,3 . 1073–1076 . Daraus hat Gans ebenfalls für seinen ›Zusatz‹ geschöpft . 438 Vgl . GW 26 ,3 . 1076–1093 . 439 Vgl . GW 26 ,3 . 1093–1106 . 440 Siehe GW 26 ,3 . 1093 . 441 Vgl . GW 26 ,3 . 1098–1103 . 442 Siehe GW 26 ,3 . 1106 . 443 Vgl . GW 26 ,3 . 1107–1111 . 444 Vgl . GW 26 ,3 . 1112 . 445 Vgl . GW 26 ,3 . 1115f . 446 Vgl . GW 26 ,3 . 1117–1119 . Diese Darlegungen sind notizenbasiert , vgl . GW 14 ,2 . 393– 399 und 14 ,3 . 906–908 im Editorischen Bericht . Es folgen jetzt bis Paragraph 46 (vgl . GW 26 ,3 . 1119–1127) noch mehrfach Ausführungen auf der Basis von Notizen , vgl . GW 14 ,2 . 401–411 und 14 ,3 . 908–911 im Editorischen Bericht . 447 Vgl . GW 26 ,3 . 1121f . 448 Vgl . GW 26 ,3 . 1122–1127 . 436 437

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und formulieren den Übergang zum Vertrag . 449 Die Behandlung des Paragraphen 55 ist stark erweitert , hier beim Thema der Besitznahme insbesondere die Beschreibung der körperlichen Besitzergreifung und der Formen der accessio , 450 und diese Darstellung der Besitznahme setzt sich detailreich und thematisch differenziert fort mit den Paragraphen 56 bis 58 . 451 Der Paragraph 62 zu den Eigentumsformen ist ausgiebig erläutert mit Beschreibungen antiquierter römischer Formen und solcher des Lehnsrechts , auch des Mißbrauchs des Eigentumsrechts durch das Bauernlegen in Schottland . 452 Der Paragraph 64 zum Thema Verjährung folgt bei v . Griesheim auf die Erläuterungen zum Para­ graphen  62 , 453 und der jetzt umfangreichere Paragraph 63 zum Thema Wert eröVnet das Kapitel über die Entäußerung des Eigentums . 454 Beim Paragraphen 65 ist hier , im Unterschied etwa zum vorausgegangenen Cursus , der Prozeß der Entäußerung des Eigentums in stetiger Rücksicht auf den VermittlungsbegriV des Wertes beschrieben und entsprechend der WertbegriV schärfer differenziert . 455 Anschließend findet sich bei v . Griesheim wieder eine Umstellung von Argumentation bzw . Paragraphenfolge  : an die aus der Anmerkung des Paragraphen 64 in die Erläuterungen zum Paragraphen 65 übernommenen Ausführungen zu den Nationaldenkmälern und Kunstwerken  456 schließen sich die Darlegungen zu den Paragraphen 68 und 69 (zu den Themenbereichen schriftstellerische Produktion und Büchernachdruck) an , 457 gefolgt von den Erläuterungen der Paragraphen 66 und 67 zu den Themenkomplexen Veräußerlichkeiten und eingeschränkten (partiell , zeitlich) bzw . besonderen Veräußerlichkeiten . 458 Die Bemerkungen zum Paragraphen 70 enthalten weitschweifende Ausführungen zum Selbstmord und münden in eine Rekapitulation des bisherigen Ganges des Interesses des Willens und in den Übergang von dieser Sphäre zum Vertrag . 459 Die Darlegungen zum Paragraphen 74 thematisieren die Vernünftigkeit und Allgemeinheit des Erwerbs durch Vertrag . 460 Zum Paragraphen 75 finden sich umfangreiche , die Vermischung von staats- und privatrechtlichen Instituten betreVende Ausführungen . 461 Die Erläuterung des Paragraphen 79 enthält eingehende

Vgl . GW 26 ,3 . 1131–1133 . Diese Ausführungen sind notizengestützt , vgl . GW 14 ,2 . 423 , 425 und 14 ,3 . 914f im Editorischen Bericht . 450 Vgl . GW 26 ,3 . 1133–1136 . 451 Vgl . GW 26 ,3 . 1136–1139 . Diese intensivierte Behandlung der Besitznahme in all ihren Aspekten ist flankiert durch Notizen , eine besondere Akzentsetzung in diesem Semester , vgl . GW 14 ,2 . 915–919 und 14 ,3 . 429–441 . 452 Vgl  . GW 26 ,3 . 1142–1146 . Die Ausführungen gründen auf Notizen , vgl . GW 14 ,2 . 441–443 , 447 , 451–453 und 14 ,3 . 919–923 . 453 Vgl . GW 26 ,3 . 1146f . 454 Vgl . GW 26 ,3 . 1147–1149 . Die Umstellung erfolgt auf der Grundlage von Notizen , vgl . GW 14 ,2 . 453 ,17–19 und 14 ,3 . 923 . 455 Vgl . GW 26 ,3 . 1149–1151 . 456 Vgl . GW 26 ,3 . 1151 . 457 Vgl . GW 26 ,3 . 1151–1155 . 458 Vgl GW 26 ,3 . 1156–1158 . 459 Vgl  . GW 26 ,3 . 1158–1160 . Die Ausführungen zum Selbstmord sind teilweise notizen­ gestützt , vgl . GW 14 ,2 . 477 und 14 ,3 . 930f im Editorischen Bericht . 460 Vgl . GW 26 ,3 . 1162–1164 . 461 Vgl  . GW 26 ,3 . 1164–1166 . Sie basieren auf Notizen , vgl . GW 14 ,2 . 491 und 14 ,3 . 934f im Editorischen Bericht . 449



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Erörterungen zu den Modalitäten der Verbindlichkeit von Vertrag und Leistung . 462 Kennzeichnend für die Behandlung des Paragraphen 93 sind die Auslassungen zu den Heroen  ; 463 für die des Paragraphen 94 die Darlegungen zum Zwangsrecht  ; 464 für die des Paragraphen 96 die breiten Ausführungen zur Gefährlichkeit des Verbrechens  ; 465 für die des Paragraphen 98 die Erörterung des Äquivalenzproblems von Verletzung und Strafe  ; 466 für die des Straftheorienparagraphen ebenfalls die Ausführlichkeit  ; 467 für die des Paragraphen 100 die Überlegungen zur Fundierung der Strafe im Willen des Verbrechers . 468 Dem Übergangsparagraphen 104 ist eine abschließende Rekapitulation und Reformulierung des Fortgangs in der Sphäre des abstrakten Rechts angefügt . 469 – Aus der Darstellung der Moralität sei folgendes hervorgehoben  : Der Übersichts- bzw . Einteilungsparagraph 114 ist stark erweitert um eine ausführliche Erörterung des Besonderen der Handlung , und im VorgriV auf spätere Darlegungen ist schon zwischen Vorsatz und Absicht differenziert . 470 Die sich an die Erläuterung des Paragraphen 118 anschließenden Ausführungen beginnen mit der Frage nach dem BegriV des unschuldigen Leidens und verfolgen das Thema sehr breit bis zu Instanzen des alten Dramas und seinem sittlichen Interesse und zum fehlenden sittlichen Interesse der neueren Dramen . 471 Dem ersten Paragraphen (119) des zweiten Abschnitts zu Absicht und Wohl ist eine kurze Skizze des Argumentationsganges dieses Abschnittes vorausgeschickt . 472 An die erste Erläuterung des Paragraphen 120 schließen sich an Bemerkungen zum dolus indirectus und der Gefährlichkeit einer Handlung , zur Absicht und zu Handlungsfolgen . 473 Die Ausführungen zu dem Paragraphen 123 sind eingehender auf die Themen abgestellt , daß der besondere Willensinhalt das Charakteristikum einer Handlung sei , daß der Inhalt an das natürliche Subjekt gebunden sei , daß es in der ­B efriedigung

Vgl . GW 26 ,3 . 1167–1169 . Auch diese Erörterungen stützen sich auf Notizen , vgl . GW 14 ,2 . 497–499 und 14 ,3 . 936f im Editorischen Bericht . 463 Vgl . GW 26 ,3 . 1178f . 464 Vgl . GW 26 ,3 . 1179f . Hierzu finden sich einige Notizen , vgl . GW 14 ,2 . 523 und 14 ,3 . 945 im Editorischen Bericht . 465 Vgl . GW 26 ,3 . 1181–1183 . Sie sind formuliert gestützt auf Notizen , vgl . GW 14 ,2 . 531 und 14 ,3 . 946–948 im Editorischen Bericht . 466 Vgl . GW 26 ,3 . 1184 . Auch diese sind teilweise Notizen verpflichtet , vgl . GW 14 ,2 . 523 und 14 ,3 . 948 im Editorischen Bericht . 467 Vgl  . GW 26 ,3 . 1184–1188 . Einige der Darlegungen , etwa zum Willen des Verbrechers , zur Empfindlichkeit der Strafe , zu einigen Strafzwecken und zum Begnadigungsrecht gründen auf Notizen , vgl . GW 14 ,2 . 535–539 und 14 ,3 . 948–950 im Editorischen Bericht . 468 Vgl . GW 26 ,3 . 1188–1190 . Die Überlegungen sind flankiert von Notizen , vgl . GW 14 ,2 . 541 und 14 ,3 . 951f im Editorischen Bericht . 469 Vgl . GW 26 ,3 . 1193–1195 . Der Rückblick ist einigen Notizen verpflichtet , vgl . GW 14 ,2 . 557–559 und 14 ,3 . 955f im Editorischen Bericht . 470 Vgl . GW 26 ,3 . 1202–1204 . 471 Vgl . GW 26 ,3 . 1206–1211 . Diese Ausführungen sind umfänglich notizenbasiert , vgl . GW 14 ,2 . 583–589 , 595 , 597 und 14 ,3 . 967–969 , 971 im Editorischen Bericht . 472 Vgl . GW 26 ,3 . 1211 . Der Formulierung dieses Textes liegen Notizen zugrunde , die aber wohl nicht speziell für diesen Cursus verfaßt sind , vgl . GW 14 ,2 . 603 und 14 ,3 . 973 im Editorischen Bericht  . 473 Vgl  . GW 26 ,3 . 1212–1214 . Die Bemerkungen folgen einigen Notizen , vgl . GW 14 ,2 . 605–607 und 14 ,3 . 973f im Editorischen Bericht . 462

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dieses Inhalts sein Wohl und seine Glückseligkeit habe und daß sein Wohl seine Absicht sei . 474 Die Erläuterung des Paragraphen 124 bietet ausführliche Überlegungen zu den verschiedensten Aspekten , die die besonderen Absichten aufweisen können , dabei aber im Rahmen des Natürlichen bleiben . 475 Auch dem ersten Paragraphen (129) des dritten Abschnittes über das Gute und das Gewissen ist eine Skizze der nun folgenden Darstellung vorgeschaltet . 476 Neu hinzugekommen zur Erläuterung des Paragraphen 130 ist die Disposition über die drei Formen des Guten . 477 Stark ausgebaut und thematisch ausgeweitet sind die Erläuterungen zu den beiden Paragraphen 139 zum Verhältnis von Gut und Böse  478 und 140 zu einigen herausgehobenen Formen des Bösen . 479 Erweitert ist schließlich auch die Wiedergabe des Überleitungsparagraphen 141 mit den Bemerkungen zur Differenz zwischen dem Gang der Wirklichkeit und dem der Wissenschaft . 480 – Dem ersten Paragraphen (142) des dritten Teils , der Sittlichkeit , ist wieder eine kurze , einen Überblick über den Gehalt der folgenden Abhandlung gebende Einleitung vorangestellt . 481 Eine bedeutende Zutat dieses Kollegs ist die ausgedehnte Erläuterung zum Paragraphen 151 , 482 in der (1) die Geistnatur des Sittlichen (das Sittliche als Geist) beschrieben wird , demgegenüber auf der Stufe des abstrakten Rechts der Wille und auf der Stufe der Moralität das Selbstbewußtsein noch nicht als Geist ist , hier auf dem sittlichen Standpunkt der Wille Wille des Geistes ist  ; (2) die Sitte als Gewohnheit thematisiert ist  ; (3) die Sittlichkeit , als Sitte vieler Individuen bestimmt ist als Geist , Bewußtsein der Einigkeit der Individuen in Sitte und Gewohnheit zu sein  ; (4) eingegangen ist auf die Gegenständlichkeit des Sittlichen in anderen Individuen und auf die Sittlichkeit als sittliche Natur . Umfänglich erläutert ist der Paragraph 155 mit Bemerkungen zur Identität von Rechten und Pflichten (mit einem Seiten-

Vgl . GW 26 ,3 . 1215–1217 . Vgl . GW 26 ,3 . 1217–1220 . 476 Vgl . GW 26 ,3 . 1225 . 477 Vgl . GW 26 ,3 . 1226f . 478 Vgl . GW 26 ,3 . 1237–1241 . Einige Darlegungen sind notizengestützt , vgl . GW 14 ,2 . 661 und 14 ,3 . 990f im Editorischen Bericht . 479 Vgl . GW 26 ,3 . 1241–1253 . Der Anmerkung dieses Paragraphen sind etliche Notizen beigeordnet , die die von Hegel für dieses Kolleg gesetzten thematischen Akzente deutlich werden lassen . Vgl . zum Katalog der Umdeutungen des Bösen in Gutes (GW 26 ,3 . 1241) GW 14 ,2 . 667 und 14 ,3 . 992f  ; zu den erweiterten Darlegungen zur Heuchelei , nach denen , da der Mensch weiß was gut und böse ist , ihm das Böse das er tut , auch zuzurechnen sei (GW 26 ,3 . 1242) GW 14 ,2 . 671 und 14 ,3 . 993  ; zu der ergänzenden Bemerkung zur Gnade (GW 26 ,3 . 1243) GW 14 ,2 . 673 und 14 ,3 . 994  ; zum Thema des Probabilismus die ausführlichen Darlegungen zur Sophistik , die vom Kompendium nicht vorgezeichnet sind (GW 26 ,3 . 1245f) GW 14 ,2 . 667 und 14 ,3 . 994f  ; zu den knappen Bemerkungen zum Präferenzproblem des Guten und der Pflichten (GW 26 ,3 . 1248) GW 14 ,2 . 681 , 683 und 14 ,3 . 996  ; zu den Überlegungen hinsichtlich der Problematik , eine besondere Absicht als etwas Gutes zu deklarieren (GW 26 ,3 . 1248f) GW 14 ,2 685 und 14 ,3 . 996f  ; zu den Bemerkungen über Glaube und Überzeugung (GW 26 ,3 . 1252) GW 14 ,2 . 687 und 14 ,3 . 997  ; zu dem kurzen Satz über das Subjekt als Virtuosen (GW 26 ,3 . 1253) GW 14 ,2 . 691 und 14 ,3 . 998 (diese alle im Editorischen Bericht) . 480 Vgl . GW 26 ,3 . 1253–1256 . 481 Vgl . GW 26 ,3 . 1259 . 482 Vgl . GW 26 ,3 . 1265–1268 . Aus ihr hat Gans dann auch mehrere Stellen für den ›Zusatz‹ geschöpft . 474

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blick auf die Pflicht , Steuern zu entrichten) . 483 Die Darstellung des Übersichts- bzw . Dispositionsparagraphen 157 ist erweitert um eine Beschreibung der Entwicklung des Verhältnisses des Individuums zur bürgerlichen Gesellschaft und zum Staat . 484 Ebenfalls beträchtlich erweitert ist die Erläuterung des Paragraphen 158 um Bemerkungen zu den BegriVen der Empfindung , der Liebe , der Einigkeit der Liebenden und dem Gelten der besonderen Subjektivität in der Liebe . 485 Ausgeweitet ist auch die Behandlung des Paragraphen 159 mit den Themen Recht der Einigkeit , daß gegen das Recht der Liebe und Einigkeit das strenge Recht nicht geltend gemacht werden kann , und das Recht in der Ehe seine Grenze an der Liebe hat . 486 Das Ehekapitel einleitend und dem Paragraphen 161 vorgeschaltet sind Erörterungen zu den Themen naturrechtliche und kontraktualistische Ansicht der Ehe , die Auffassung der Ehe lediglich als Liebesverhältnis und Ehe als rechtlich gemachte Liebe . 487 Die umfangreichen Ausführungen zum Paragraphen 161 thematisieren neben der Geistigkeit der Ehe breit deren natürlich-lebendige Seite , doch tritt letztlich die natürliche Einheit unter die geistige  ; und auch , daß es nicht eine Bestimmung , sondern mehrere Bestimmungen der Ehe gibt . 488 Der Para­graph 162 ist gleichfalls ausgedehnt erläutert , thematisch sind  : der subjektive Ausgangspunkt der Ehe , gegenüber der arrangierten Ehe  ; Überlegungen zu den Kernmotiven der beiden Geschlechter für die eheliche Verbindung , und da mischen sich vorrangig die Wünsche nach Triebbefriedigung , einer sozialen Stellung und Versorgung , und die Liebe ist dann eine Folgeerscheinung  ; einige distanzierte Bemerkungen zur passionierten Liebe  ; das Lob der Angewöhnung , und dann noch ein Seitenblick auf die Arbitrarität der Gefühle anläßlich moderner Dramen und anderer Kunstdarstellungen . 489 Herausgehoben in den Bemerkungen zum Paragraphen 163 sind das Thema der auf Dauer angelegten Ehe und die Darlegungen zum BegriV der platonischen Liebe . 490 Die Erläuterungen des Paragraphen 164 enthalten ausgebreitete Darlegungen zur freien Liebe und zu Wert und Charakter der weiblichen Hingabe , zur kontraktualistischen Eheauffassung und zur Problematik der Stipulation , in Kontrast gesetzt zur Sittlichkeit der Ehe . 491 Sehr ausgebreitete Auslassungen zu den unterschiedlichen Geschlechtercharakteren und Geschlechterrollen finden sich in den Anmerkungen zum Paragraphen  166 . 492 Lebhaft ausgemalte Beschreibungen abweichender Verhältnisse finden sich bei

Vgl . GW 26 ,3 . 1270f . Vgl . GW 26 ,3 . 1271–1273 . Die Beschreibung ist notizengestützt , vgl . GW 14 ,2 .727 und 14 ,3 . 1005f im Editorischen Bericht . 485 Vgl . GW 26 ,3 . 1273–1275 . 486 Vgl . GW 26 ,3 . 1275f . Die Ausführungen stützen sich auf Notizen , vgl . GW 14 ,2 . 729 und 14 ,3 . 1006–1008 . 487 Vgl  . GW 26 ,3 . 1277f . Bei diesem Text hat sich Gans reichlich für einen ›Zusatz‹ zum Paragraphen 161 bedient . 488 Vgl . GW 26 ,3 . 1278–1280 . 489 Vgl  . GW 26 ,3 . 1280–1283 . Zur Notizenbasis für die Ausführungen vgl . GW 14 ,2 . 735–737 und 14 ,3 . 1008–1010 im Editorischen Bericht . 490 Vgl  . GW 26 ,3 . 1283f . Zu den flankierenden Notizen vgl . GW 14 ,2 . 741 und 14 ,3 . 1010f im Editorischen Bericht . 491 Vgl . GW 26 ,3 . 1284–1286 . Die Darlegungen stützen sich auf Notizen , vgl . GW 14 ,2 . 743–745 und 14 ,3 . 1011f im Editorischen Bericht . 492 Vgl . GW 26 ,3 . 1287–1290 . 483

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der Darstellung des der Monogamie gewidmeten Paragraphen 167  493 und ebenso beim Paragraphen 168 zum Inzestproblem . 494 Den zweiten Abschnitt zur bürgerlichen Gesellschaft leitet eine kurze Bemerkung zur hier befolgten Betrachtungsweise ein , nach der die Individuen als bourgeois , nicht als citoyens gelten . 495 Der die in der bürgerlichen Gesellschaft wirksamen Antagonismen behandelnde Paragraph 185 ist breit erläutert mit Bemerkungen über die Zivilisationskritiker und Platons Staats­ ideal . 496 Die Erläuterung des Paragraphen 186 ist erweitert mit Überlegungen zu den BegriVen Notwendigkeit und Identität , und dazu , daß Gesetze zunächst als äußere Notwendigkeit erscheinen , doch dem Zweck des Menschen förderlich sind , und so knüpft er seine besonderen Interessen ans Allgemeine , den Staat . 497 In den Erläuterungen des Eingangsparagraphen 189 des Kapitels über das System der Bedürfnisse ist die Bedeutung der wissenschaftlichen Staatsökonomie bei der Betrachtung und Analyse der Wirtschaftssphäre eigens hervorgehoben , 498 und dementsprechend ist zu beobachten , daß die nationalökonomischen Themen und Anmerkungen ausgebaut sind . Bei der eingehenden Darstellung des Paragraphen 195 gehen die Ausführungen über Luxus und Reichtümer über in eine nationalökonomische Skizze zur Balance von Reichtum und Armut . 499 Weiterhin finden sich in den Erläuterungen des Paragraphen 196 nationalökonomische Auslassungen zum Freiheitscharakter der Erwerbsarbeit , zu Erwerb und Wohltätigkeit und zum Verhältnis von Konsumtion und Produktion . 500 Ausgeweitet sind die Darlegungen zum Paragraphen 198 über Arbeitsteilung und zum Fabrikwesen . 501 Ausgedehnt sind bei der Behandlung des Paragraphen 200 die Erörterungen über das Einbringen der subjektiven Vermögen d . h . Geschicklichkeit und Fähigkeiten ins allgemeine Vermögen und die Teilhabe daran sowie über das nationalökonomisch gefaßte Thema der Ungleichheit in der bürgerlichen Gesellschaft . 502 Die Bemerkungen zum Paragraphen 201 thematisieren die Stände als Formen der Ausdifferenzierung der Bedürfnisse und ihrer Befriedigung , als Systeme im System  ; die Doppelfunktion der Stände in (1) ökonomischer und (2) politischer Hinsicht  ; die individuelle Ungleichheit der Bildung und Zufälligkeit der Standeszugehörigkeit . 503 Der Paragraph 203 zum substanziellen Stand ist detailreich erläutert und mit farbigen Schilderungen versehen , enthält aber nichts über die bekannten Elemente der Ständelehre hinausgehendes , außer daß hier das Bild der Bauern zu einer wahrhaft biedermeierlichen Idylle stilisiert ist . 504 Beim zum Kapitel über die Rechtpflege überleitenden Paragraphen 208 ist etwas ausführlicher auf die wechselseitige Abhängigkeit von bürgerlicher Gesellschaft und Recht bzw . Rechtspflege eingegangen . 505 Dem ParagraVgl . GW 26 ,3 . 1290f . Vgl . GW 26 ,3 . 1291–1293 . 495 Vgl . GW 26 ,3 . 1306 . 496 Vgl . GW 26 ,3 . 1308–1311 . 497 Vgl . GW 26 ,3 . 1311f . 498 Vgl . GW 26 ,3 . 1314–1316 . 499 Vgl . GW 26 ,3 . 1319–1321 . 500 Vgl . GW 26 ,3 . 1321–1323 . 501 Vgl . GW 26 ,3 . 1325f . 502 Vgl . GW 26 ,3 . 1328–1330 . 503 Vgl . GW 26 ,3 . 1330–1332 . 504 Vgl . GW 26 ,3 1332–1335 . Gleichzeitig konstatiert Hegel aber auch , daß in England der Industrialisierungsprozeß im Bereich der Agrarproduktion bereits angelaufen ist (s . ebenda 1334) . 505 Vgl . GW 26 ,3 . 1340f . 493

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phen 210 ist eine lange logische Erörterung zur Existenz des Rechts und zu dessen Voraussetzung , dem Ich als allgemeiner Person beigefügt . 506 Die Behandlung der folgenden Paragraphen bis 223 ist in der Regel ausführlich , aber ohne hervorhebenswerte Schwerpunktsetzungen gestaltet . 507 Eine besonders ausgeweitete und detailreiche Erläuterung hat der Paragraph 224 zur ÖVentlichkeit der Rechtspflege erhalten , zunächst mit einem geschichtlichen Überblick , der die ÖVentlichkeit (1) als alten deutschen Brauch darstellt , (2) die NichtöVentlichkeit auf die Einführung des römischen Rechts datiert und (3) darauf hinweist , daß die Reetablierung der ÖVentlichkeit zunächst die Parteien betriVt  ; es schließen sich an Überlegungen zum Interesse der ÖVentlichkeit (1) für das Publikum , (2) für die Richter und (3) für die Parteien  ; weitere thematische Erweiterungen finden sich in den Bemerkungen zur ÖVentlichkeit (1) als Garantie der Gerechtigkeit , (2) als Respektierung des Publikums und (3) als grundlegend für die öVentliche Meinung über die Rechtspflege . 508 Gegenüber den Kompendiums­para­graphen 225 bis 228 ist hier die Argumentation zur Thematik des Rechtsprechens insgesamt anders strukturiert  : die Paragraphen 226 und 228 sind nicht eigens behandelt  ; die mit Rückblick auf den Paragraphen 225 und die dort vorgestellte Differenzierung der zwei Seiten des Rechtsprechens kurzen Erörterungen zum Geschworenengericht sind nun schon in die Erläuterungen zum Paragraphen 225 eingebaut  ; den beiden Funktionen der Rechtsprechung (1) Schuld­ ermittlung und -erkenntnis sowie (2) Urteilsspruch und Strafzumessung sind hier unmittelbar als Organe Geschworene und Richter zugewiesen und die Darlegungen setzen mit der Beschreibung der Funktionsweise und des Charakters der für die Tatbestandsermittlung und -festsetzung zuständigen Ge­schworenen­gerichte ein  ; und in einer eigentümlichen Argumentationsschleife wird die Frage nach der Trennbarkeit der beiden Funktionen noch einmal aufgeworfen und so der Anschluß des Paragraphen 227 hergestellt  ; hier nun setzt sich die Beschreibung des Vorgehens (und dessen Spezifik) eines Geschworenengerichts bei der Ausmittelung und Qualifizierung des Tathergangs (mit Seitenblicken auf die Verfahrensweise in England) fort  ; thematisch wird dann die Frage nach der Privilegierung der Gewissen (a) der Geschworenen und (b) der Richter , denen das Recht gegeben ist , Recht zu sprechen  ; weiterhin wird die Frage verfolgt nach dem Interesse , die beiden Funktionen der Rechtsprechung unterschiedlich zu behandeln  : (1) als Resultat der Bildung , die darauf dringt , verschiedene Funktionen auch zu trennen , und (2) weil die Funktionen nicht verschieden , sondern im Kern entgegengesetzt sind , denn der subjektiven Überzeugung der Geschworenen steht die Forderung nach der Unparteilichkeit des Richterspruchs gegenüber  ; denn , so setzt sich die Argumentation fort , bei der Tatbestandserhebung ist immer nur Gewißheit (nicht Wahrheit) zu erreichen , und Gewißheit bietet nur das Geständnis (der eingeflochtene historische Überblick über die Beweisordnungen reicht bis zu verschleierten Tortur in Preußen etwa)  ; so vereint das Verfahren im Geschworenengericht die subjektive Gewißheit (a) des Täters (im Geständnis) und (b) der Geschworenen  ; es folgen noch Ausführungen zum Thema der qualifizierten Mehrheit beim Spruch der Geschworenen und zur Rolle der öVentlichen Meinung sowie Bemerkungen zu den nationalen Unterschieden bei der Befragung der Angeschuldigten . 509 Den Einleitungsparagraphen 230 zum Abschnitt über Polizei und Vgl . GW 26 ,3 . 1342f . Vgl . GW 26 ,3 . 1344–1361 . 508 Vgl . GW 26 ,3 . 1361–1364 . 509 Vgl . GW 26 ,3 . 1365–1376 . 506 507

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Korporation ersetzt ein längerer Text , der auch eine ausführliche Beschreibung des Zweckes der Polizei enthält . 510 Die Behandlung der Paragraphen 233 bis 249 , einschließlich des Paragraphen 236 zur Ordnungspolitik , des Paragraphen 244 zur Entstehung des Pöbels in der bürgerlichen Gesellschaft und des Paragraphen 248 zur Kolonisation(spolitik) ist mit vielfältigen Beispielen und historischen Einzelheiten unterlegt . 511 Die Erläuterungen zum Paragraphen 251 sind fokussiert auf die begriVliche Differenzierung zwischen Korporation als Selbstorganisationsform (Interessenvertretung) der wirtschaftenden Individuen innerhalb der ökonomischen Sphäre und der Korporation als elementarischer politischer (etwa in kommunalpolitischer Hinsicht) Strukturform und die Herausbildung beider als grundsätzlicher Verfassungsfrage  ; auf den Erweis , daß die Korporation als sittliches Mittelglied zwischen Familie und Staat fungiere , sowie darauf , daß das Interesse der Vernunft sei , daß im Staate nichts Atomistisches , sondern alles organisch verfaßt sei . 512 Die Ausführungen zum Paragraphen 254 entwickeln den Nutzen der Korporation gegen die Gewerbefreiheit , wenden sich kritisch gegen die Vorstellungen von selbsttätiger Marktregulierung (laissez faire …) und anhaltendem Blühen von Handel und Wandel , die ohnehin nicht Selbstzweck seien , sondern der Familiensub­ sistenz zu dienen hätten , und argumentieren gegen die Entwicklung kapitalistischer Strukturen und zugunsten des Schutzraums der Korporation  ; 513 diese Argumentationslinie findet ihre Fortsetzung in den Bemerkungen zum Paragraphen 255 , in denen Familie und Korporation als sittliche Grundlagen des Staates , die Zwecke der Korporation hinsichtlich (1) der Subsistenzsicherung ihrer Mitglieder und (2) der Sicherung der Organisation nach Außen und die Selbstorganisation sowie die Selbst­ rekrutierung der Mitglieder thematisiert werden . 514 Die Anmerkungen des Paragraphen 268 zu politischer Gesinnung und Patriotismus sind erweitert um längere Erörterungen über den Geist einer Nation , den Geist einer Zeit , von denen jeder abhängig und durchdrungen sei . 515 Die Ausführungen zum Paragraphen 272 unter Einschluß eines Teils der Anmerkung des Paragraphen 273 (die die Innere Verfassung für sich . 516 exponieren) bilden eine ausgedehnte Abhandlung des Verfassungsthemas mit den Schwerpunkten etwa der Frage nach der besten Verfassung , mit den möglichen Antworten , das sei (1) die am besten administrierte oder (2) die , mit der die Leute am zufriedensten seien oder aber (3) die vernünftige Verfassung , die nämlich , in der das Vernünftige auch wirklich sei . Weiterhin wird erläutert , daß die Verfassung nicht mit den Ständen identisch sei , die nur ein Moment der Verfassung seien , und daß sie nicht auf Einzelbestimmungen beruhe , sondern in der Hauptsache vernünftig und dem BegriV gemäß sein müsse . Es schließen sich an Auslassungen zur Verfassungsform und zur Frage danach , wer die Verfassung mache , mit der Anführung eine Reihe von Instanzen gegen das Machen , da eine Verfassung der Substanz des Volksgeistes gemäß sein müsse . 517 Die Anmerkungen zum Paragraphen 273 , der das Hegelsche Gewaltenteilungsmodell darstellt , begründen diese Konstruktion im BegriV des Staates als Organismus , mit Beibringung Vgl . GW 26 ,3 . 1377f . Vgl . GW 26 ,3 . 1379–1396 . 512 Vgl . GW 26 ,3 . 1397–1399 . 513 Vgl . GW 26 ,3 . 1400–1403 . 514 Vgl . GW 26 ,3 . 1403f . 515 Vgl . GW 26 ,3 . 1411 . 516 Siehe GW 26 ,3 . 1418 . 517 Vgl . GW 26 ,3 . 1418–1424 . 510 511



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etlicher Analogien aus der organischen Natur . 518 Die Verklammerung der BegriVe der Souveränität des Staates und der Individualität des Staates und der Verkörperung des abstrakten Willens des Staates in der monarchischen subjektiven Individualität , im natürlichen Willen der Person bilden die wesentlichen Themen der Erläuterungen zum Paragraphen 279  ; es folgen eine ausgedehnte Dar­ legung zur monarchischen Willensäußerung und Ausführungen zur Volkssouveränität , die in die BegriVsbestimmung münden , nach der das Volk sich organisieren , einen Staat haben müsse , um nicht Menge oder Haufen zu bleiben . 519 In der Behandlung des Paragraphen 283 ist Gewicht auf die Tatsache gelegt , daß die Entscheidungen des Monarchen abhängig sind von den Ministerialvorlagen , von dem Inhaltlichen mithin , das vor seine Vorstellung gebracht wird und das er von sich aus nicht kennt . 520 Die Neukonzeption bzw . Umstrukturierung des Kapitels zur Regierungsgewalt kündigt sich bereits in der Nachschrift Hotho mit den Zusammenfassungen mehrerer Paragraphengruppen an . 521 Hier sind die thematischen Ausführungen auf die Erläuterung des Paragraphen 287 konzentriert , um wichtige Funktionselemente der Regierungsgewalt zu markieren  : (1) Verteilung der Geschäfte auf einzelne Ministerien , Bemühung um störungsfreie sowohl interministerielle wie hierarchische Kommunikation  ; (2) zentralisierte Administration (hierzu finden sich umfänglich Bemerkungen zu den französischen Verhältnissen und Kommunalkorporationen – es sollte ein funktionales Zusammenspiel geben zwischen der Administration von oben und den Interessen artikulierenden Selbstverwaltungsorganen von unten) . 522 Fortgesetzt wird die Darstellung des Kapitels mit Bemerkungen zum Paragraphen 295 zur Sicherung gegen den Mißbrauch der Macht , 523 zum Einfluß von Privatinteressen auf das Handeln der Beamten beim Paragraphen 296 524 und abgeschlossen mit einem kurzen Eingehen zum Paragraphen 297 auf die Rekrutierung der Staatsbeamten . 525 Die Ausführungen zum Paragraphen 298 beschreiben eingehend die (möglichen) Gegenstände der gesetzgebenden Gewalt , wobei die Linie der Argumentation ist , daß (1) die Verfassungen sich der geschichtlichen Entwicklung verdanken (ohne Interventionen der gesetzgebenden Gewalt also) , (2) Gesetze bereits bestehen und bestenfalls noch in Details modifiziert oder weiterentwickelt werden müssen , (3) Gesetze nicht gleich Ordonnanzen sind , da Gesetze allgemein normativ sind , Regierungsverordnungen aber daraus folgend aufs Konkrete gehen und (4) Finanzgesetze hauptsächlich wegen ihrer temporären Gültigkeit und sachlichen Spezialität keine Gesetze im strengen Sinne sind . 526 Die Darlegungen des Paragraphen 300 , nach denen an der gesetzgebenden Gewalt das monarchische Element , das Element der Regierungsgewalt und das ständische Element beteiligt seien , sind hier breiter ausgeführt , und mit der , unter Hinweis auf die Erfahrungen aus der französischen Revolution , Ablehnung der geläufigen Gewaltenteilungsmodelle versehen . 527 Die ­Darstellung Vgl . GW 26 ,3 . 1424f . Vgl . GW 26 ,3 . 1429–1433 . 520 Vgl . GW 26 ,3 . 1438f . 521 Vgl . GW 26 ,2 . 1019–1021 . 522 Vgl . GW 26 ,3 . 1441–1444 . 523 Vgl . GW 26 ,3 . 1444 . 524 Vgl . GW 26 ,3 . 1444f . 525 Vgl . GW 26 ,3 . 1445 . 526 Vgl . GW 26 ,3 . 1446–1449 . 527 Vgl . GW 26 ,3 . 1451f . 518 519

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der folgenden Paragraphen ist bemerkenswert lediglich durch Ausführlichkeit und die beigebrachte Fülle an Details . 528 Das Kapitel über D ie S ou ve r a i n e t ä t g e g e n A u ß e n  . 529 wird durch einen Text eingeleitet , in dem der in seinen frei sich entwickelnden Momenten bestehende Zivilstaat dem anderen Staaten als Militair-Macht  530 gegenüber tretenden Staat entgegengestellt wird . 531 Die Behandlung des äußeren Staatsrechts ist diesmal nicht so verkürzt dargeboten wie im von Hotho nachgeschriebenen Kolleg , 532 es sind aber unberücksichtigt geblieben die Paragraphen 332 , 334 , 335–337 . 533 Der letzte Abschnitt zur Weltgeschichte ist mit Hinweis auf die besondere Vor­lesung zur Philosophie der Weltgeschichte nur in knapper Skizze behandelt . 534 Wintersemester 1831/32 Für seine letzte Rechtsphilosophievorlesung  535 blieben Hegel vor seinem unerwarteten Tod nur zwei Kollegstunden . 536 In seinen einleitenden Bemerkungen  537 geht Hegel , zur Beantwortung der selbstgestellten Frage Was ist Recht ? 538 , zunächst kurz auf die KorrelatbegriVe Rechte und Pflichten ein , um dann die sich angesichts des den Gesetzen zugeschriebenen Alters , ihrer Stabilität und ihres Geltens anbietende Analogie zu den Naturgesetzen abzuweisen , da der Boden der Rechtsgesetze ein anderer sei als der der Naturgesetze , nämlich das Reich des Geistes . Recht und Gesetz sind unterschieden  ; ihre Anerkennung hängt von der Freiheit des Willens ab , der sich gegen sie und damit für das Böse entscheiden kann . Auf der Bestimmung , daß die Freiheit die Quelle der Gesetze sei , fußen die formelle Differenzierung nach Gesetzsein und Sein (Gelten) und die inhaltliche Differenzierung , daß der die Inhalte bestimmende Wille eben durch Äußeres bestimmt sei ( für welchen Standpunkt unvollkommener Gesetzgebung die chinesische und indische angeführt werden) und daß auch der wahrhaft immanente Wille noch differenziert , nämlich einerseits anthropologisch determiniert , in Trieben verfaßt , also naturbestimmt sei , andererseits die höhere Bestimmung der Freiheit besitze . Die ­Freiheit

Vgl . GW 26 ,3 . 1452–1468 . Siehe GW 26 ,3 . 1468 . 530 Siehe GW 26 ,3 . 1469 . 531 Vgl . GW 26 ,3 . 1468f . 532 Vgl . GW 26 ,2 . 1039–1041 . 533 Vgl . GW 26 ,3 . 1474–1477 . 534 Vgl . GW 26 ,3 . 1477–1482 . 535 Angekündigt ist die Vorlesung mit Privatim 1) Iu s n a t u r a e e t c i v it a t i s sive ph i l o s o ph i a m iu r i s ex libro suo ( Ph i l o s o ph i e d e s Re ch t s Berol[ini] 1821) quinquies p . hebd . h . XII–I . , deutsch  : N a t u r - u n d S t a a t s r e ch t oder Ph i l o s o ph ie d e s Re ch t s , Hr . Prof . He g e l nach seinem Lehrbuche  : G r u n d l i n ie n d e r Ph i l o s o ph ie d e s Re ch t s (Ber­l [in] 1821) fünfmal wöchentl . v . 12–1 Uhr . (s . B 4 ,1 . 119 , 125  ; vgl . Die Vorlesungen der Berliner Universität 1810–1834 . 659 (1831ws173)) . Ein schon für das Wintersemester 1830/31 geplantes Kolleg mußte ausfallen , vgl . die Angaben dazu in GW 14 ,3 . 859f sowie Die Vorlesungen der Berliner Universität 1810–1834 . 611 (1830ws171) . 536 Die beiden Stunden vom 10 . und 11 . November 1831 sind bezeugt in einer Nachschrift von David Friedrich Strauß . 537 Vgl . GW 26 ,3 . 1491–1495 . 538 Siehe GW 26 ,3 . 1491 . 528 529



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ist seit geraumer Zeit die Grundlage der Rechtsbestimmungen , die philosophische Wissenschaft hat sich mit dem BegriV der Freiheit und des Rechts zu beschäftigen und seine Vernünftigkeit zu untersuchen . Gegen die Forderung , daß das Recht aus der Vernunft fließen müsse , seien andere Legitimationsinstanzen , etwa Gott , nicht mehr aufzurufen , zumal die Vernunft göttlich sei . Das praktische Interesse der Erkenntnis der Gesetze der Freiheit geht auf ihre freie Anerkennung durch den Willen . Die Freyheit ist das Innerste , und aus ihr ist , daß der ganze Bau der geistigen Welt hervorsteigt . 539

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Siehe GW 26 ,3 . 1495 .

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I I . D i e Q u e l l e n zu d e n Vo r l e s u n g e n ü b e r d i e P h i l oso p h i e d e s R e c h t s Als Quellen der Vorlesungen sind zu unterscheiden die direkten handschriftlichen Quellen , also die Materialien , die Hegel dem Vortrag zugrunde legte (1 , 2) , die indirekten , für die Niederschrift der Grundlinien (3) und für den Vortrag des enzyklopädischen Systemteils des objektiven Geistes niedergeschriebenen Notizen (4) sowie die für die Präsentation der Vorlesungen verwendeten Kolleg­ nachschriften .

A .  H A N DSCH R IF T LICH ER NACH LA SS

1 .  Notizen zu den Paragraphen 1 bis 180 der Grundlinien der Philosophie des Rechts . In  : GW 14 ,2  : Grundlinien der Philosophie des Rechts . Herausgegeben von Klaus Grotsch und Elisabeth Weisser-Lohmann . Band 14 ,2 . Beilagen . 292–773 . 540 2 .  Was Recht ist . In  : GW 14 ,2  : Grundlinien der Philosophie des Rechts . Herausgegeben von Klaus Grotsch und Elisabeth Weisser-Lohmann . Band 14 ,2 . Beilagen . 287f . Hierbei handelt es sich um Notizen für den Vortrag einleitender Bemerkungen zum Kolleg des Winters 1831/32 . 541 3 .  Die erbliche festbestimmte Thronfolge . In  : GW 14 ,2  : Grundlinien der Philosophie des Rechts . Herausgegeben von Klaus Grotsch und Elisabeth Weisser-Lohmann . Band 14 ,2 . Beilagen . 285f . Die Aufzeichnungen stellen Entwurfsskizzen für die Anmerkung des Paragraphen 286 der Grundlinien dar . 542 4 .  Notizen zum dritten Teil der »Encyklopädie« . In  : GW 13  : Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften im Grundrisse . (1817) Unter Mitarbeit von Hans-Christian Lucas † und Udo Rameil herausgegeben von Wolfgang Bonsiepen und Klaus Grotsch . 250–543 . Die der Behandlung des objektiven Geistes im Rahmen eines Enzyklopädiekollegs gewidmeten Notizen finden sich ebenda 416–497 . 543

Die Notizen sind ausführlich beschrieben in GW 14 ,3 . 865–1024 im Editorischen Bericht . Zur Beschreibung des Textes s . GW 14 ,3 . 863f im Editorischen Bericht . 542 Siehe dazu die Ausführungen in GW 14 ,3 . 861f im Editorischen Bericht . 543 Die Notizen insgesamt sind eingehend behandelt in GW 13  . 631–697 im Editorischen Bericht  . 540 541



editorischer bericht1573 B .  VOR L ESU NGSNACHSCH R IFT EN

1 .  ZUM KOLL EG 1817/18 Peter Wannenmann  : Naturrecht und Staatswissenschaft . vorgetragen von G . W . F . Hegel zu Heidelberg im Winterhalbenjahre 1817–1818 Überlieferung Die Nachschrift wird katalogisiert als A Hegel Hegel , Georg Wilhelm Friedrich Prosa 81 .1021 „Naturrecht und Staatswissenschaft .“ Wintersemester 1817/18 Vorlesungsnachschrift durch P . Wannenmann 213 beschr . Bl . gbdn . im Schiller-Nationalmuseum Deutsches Literaturarchiv Marbach verwahrt . Sie ist aus dem Nachlaß von Franz-Joseph Brecht übernommen und erst zu Beginn des Jahres 1982 bekannt geworden . 544 M a n u sk r i p t b e s c h r e i b u n g  545 Es handelt sich um einen in gegautschte , mit grau-marmoriertem , an den Kanten mehrfach eingerissenen Papier bezogene Pappe gebundenen Band . Das Papier des Buchrückens ist etwa zur Hälfte abgeschabt , sieben schmale horizontale Goldstreifen sind ebenfalls abgeschabt  ; zwischen dem zweiten und dritten Streifen von oben befindet sich ein zum größten Teil zerstörtes Rückenschildchen mit Golddruck auf rotbraunem Grund , das oben und unten Reste einer goldenen Girlande aufweist und von dessen Beschriftung noch zu erkennen ist  : Naturrecht und Staaatswissenschaften von Hegel Zur Provenienz der Nachschrift vgl . die Nachrichten in V 1 . XV  : In den fünfziger Jahren unseres Jahrhunderts [sc . des 20 .] fand der Mannheimer Geograph [Ernst] Plewe [1907– 1986] die Nachschrift bei einem Heidelberger Antiquar in einem Stoß von Altpapier und un­ver­käuf­l ichen Büchern , der für den Abtransport bestimmt war . Er durfte sich das wertlose Manuskript mitnehmen und schenkte es seinem Kollegen Brecht , der Philosophie in Mannheim und in Heidelberg lehrte . Aus dessen Besitz kam das Manuskript (als Anhang zu Nachschriften von Heidegger-Vorlesungen) in den Besitz des Deutschen Literatur-Archivs in Marbach am Neckar . 545 Diese Beschreibung hat Walter Jaeschke angefertigt . 544

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Auf dem Vorsatzblatt recto ist am unteren Rande die Signatur 81 .1021 eingetragen . Auf dem Titelblatt schräg oberhalb der ersten Titelzeile finden sich , leicht schräg gegeneinander geneigt zwei schwarze Stempelungen  : S C I P I O und R I N E C K  . 546 Die letzte ZiVer der Jahresangabe ist dem Beschnitt des Blattes zum Opfer gefallen  ; die Rückseite des Titelblattes vacat . Das verwendete Papier ist ein sehr festes Velin im Format 26 ,4 × 18 ,7 cm ohne erkennbares Wasserzeichen oder Siebabdruck , weiß , leicht vergilbt und am oberen Rand bräunlich verfärbt . Die nicht in die Paginierung einbezogene I n h a l t s a n z e i g e  . sowie die sich anschließenden fünf Blätter (S . 1–10) zeigen kleine , schwächer werdende braune Flecken unbekannter Herkunft , vielleicht von Tabakresten  ; gelegentlich treten sie auch später noch auf (etwa S . 23 , 35 , 55 , 57 , 302 , 309 , 311 , 334) . Auf S . 1 oberhalb der ersten Zeile mit der Überschrift Einleitung . bis zu den ersten drei Textzeilen befindet sich ein Abklatsch der gegenüberstehenden I n h a l t s a n z e i g e  . Die drei äußeren Blattkanten sind gleichmäßig und glatt beschnitten . Das in der Papierstärke und -struktur etwas gröbere Vorsatz-Doppelblatt ist an seiner Mittelkante zu einem vertikalen Falz von etwa drei Millimetern Breite eingeschlagen  ; in diesen Falz ist das nicht paginierte Doppelblatt mit Titelblatt (und freier Rückseite) und Inhaltsanzeige geheftet  ; an die umgeklappte Außenkante des Falzes ist das erste Doppelblatt des Textes (S . [1]–2) angeklebt . Die 1 . daran anschließende Lage von fünf Doppelblättern umfaßt die S . 3–22 , die 2 . 7 Doppelblätter (S . 23–50) , die 3 . 5 Doppelblätter (S . 51–70) , die 4 . 7 Doppelblätter (S . 71–98) , die 5 . 5 Doppelblätter (S . 99–118) , die 6 . 7 Doppelblätter (S . 119–146) , die 7 . 5 Doppelblätter (S . 147–166) , die 8 . 6 Doppelblätter (S . 167–190) , die 9 . 4 Doppelblätter (S . 191–206) , die 10 . 7 Doppelblätter (207–234) , die 11 . 5 Doppelblätter (S . 235–254) , die 12 . 7 Doppelblätter (S . 255–282) , die 13 . 5 Doppelblätter (S . 283–302) , die 14 . 7 Doppelblätter (S . 303–330) , die 15 . 5 Doppelblätter (S . 331–350) , die 16 . 7 Doppelblätter (S . 351–378) , die 17 . 6 Doppel­ blätter (S . 379–[402]) . S . 401 bildet die letzte Seite der Nachschrift des Kollegs vom Winter 1817/18  ; die Rückseite [402] ist nicht beschrieben . Das folgende Doppelblatt mit dem Beginn der Anmerkungen zum Kolleg des Winters 1818/19 (S . 403–406) ist vorn an die letzte , die 18 . Lage angeklebt . Sie besteht aus 5 Doppelblättern (S . 407–[426]) , wobei S . 407/408 das vordere Blatt Die Verwendung einer Grotesk-Schriftart für die Stempel läßt vermuten , daß sie im 20 . Jahrhundert geschnitten wurden  ; eine allerdings nicht näher beschriebene Stempelung ›Scipio R ­ ineck‹ findet sich auch in einem antiquarischen Buchangebot eines Arithmetiklehrbuchs für Schulen aus dem Jahre 1822 erwähnt (https  ://www .zvab .com/buch-suchen/autor/fischer-ernst-gottfried/ [Mittwoch , 5 . Juni 2019 13  :22]) . – Es handelt sich hier jedoch nicht um einen zusammengehö­ rigen Namen , sondern um den Familiennamen Scipio und den Namen des 1856 gegründeten sogenannten Hofgutes Rineck . Hier interessiert zunächst der aus Worms stammende Kaufmann und Privatgelehrte Georg Wilhelm Scipio (1790–1847) , der verheiratet war mit Katharina Margaretha Wannenmann (1794–1872) , und das ist mit ziemlicher Sicherheit die Schwester von Peter Wannen­mann (s . dazu Seite 68 die Ausführungen zur Biographie Wannenmanns) , so daß sich eine plausible Verbindung herstellt zwischen der Nachschrift Wannenmann und dem Namen Scipio . Allerdings war Rineck zu Lebzeiten von Georg Wilhelm noch nicht im Besitz der Scipios , es wurde erst 1856 von Katharina Scipio für ihren Sohn Eduard Ferdinand Scipio (1837–1905) erworben . Mit dem Tod von Ferdinands Sohn Wilhelm (1953) erlischt die Verbindung zwischen Scipio und Rineck . Es verbleibt also ein verhältnismäßig langer Zeitraum , in dem die Besitzvermerksstempelung angebracht worden sein kann . 546

Abbildung 1  : Nachschrift Wannenmann S . 53 , GW 26 ,1 . 39–40

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des hinteren Vorsatzblattes (aus dem gleichen Papier wie die anderen Blätter) bildet , dessen unpaginiertes Gegenblatt auf die Innenseite des hinteren Buchdeckels geklebt ist  ; in dieses Vorsatzblatt sind vier Doppelblätter geheftet (S . 409–[424]) . Die Blätter sind sowohl am Innen- und Außenrand als auch am oberen und unteren Rand vorgefalzt , so daß ein – bei schrägem Lichteinfall leicht glänzender – vierseitiger Rahmen für die Beschriftung entsteht (Satzspiegel 22 ,5 × 15 ,4  ; oberer Rand 2 ,0 , unterer Rand 1 ,9 , Innenrand 1 ,1 , Außenrand 2 ,2 cm) . Durch die Verlängerung der Falzlinien über diesen Rahmen hinaus bis an die Seitenränder entstehen so in den vier Ecken einer Seite jeweils kleine Gevierte . Den durch die Falzlinien gebildeten Rahmen hat der Schreiber der Reinschrift fast stets sorg fältig eingehalten  ; eine Ausnahme findet sich S . 21 , wo er am Rande mit Verweiszeichen das erläuternde Wort speci­ ficatio  547 notiert hat . Die nicht eingerückten Textcorpora der Nachschrift setzen jeweils an dem vertikalen Falz des Außen- bzw . des Innenrandes an . Die Beschriftung ist sehr gleichmäßig , durchgängig mit schwarzer Tinte und sehr feiner Feder ausgeführt  ; nur gelegentlich fallen kleine Unsauberkeiten durch Tintenspritzer (S . 208 , 353 , besonders 392) auf . Bei dem Blatt mit den Seiten 17/18 ist am oberen Außenrande die Ecke – ohne Textverlust – abgerissen . Die sorg fältige Paginierung stammt von der gleichen Hand wie der Text und ist mit gleicher Tinte geschrieben . Für die Textauszeichnung der Überschriften dienen Akkoladen . Unter dem (wie auf dem Titelblatt) in lateinischer Schrift geschriebenen Namen auf der letzten Seite der Nachschrift (401) findet sich ein (nicht gut leserlich ausgeführter und daher nicht zuzuordnender) Burschenschaftszirkel . Z u r P e r so n Wa n n e n m a n n s Das Bekanntwerden des Vorhandenseins einer Nachschrift von Hegels erstem Heidelberger Rechtsphilosophiekolleg hat weder bei der Herausgeberéquipe des Hegel-Archivs noch bei Karl-Heinz Ilting und seinen Mitarbeitern weiterreichende biographische Forschungen ausgelöst . Man hat sich lediglich damit begnügt , die Matrikel der Heidelberger Universität zu konsultieren und unvollständig zu zitieren . 548 Danach hat sich Peter Wannenmann  549 aus Kreuznach  550 am 24 . April 1816 als Jurastudent an der Universität Heidelberg immatrikuliert und in der entsprechenden Rubrik keinen Vatersnamen , sondern den seines Vormundes Gutenberger aus Kreuznach angegeben . 551 In diesem Jahr ist es noch nicht üblich , in der Matrikel dem Namen eine Altersangabe beizufügen , das geschieht

Siehe GW 26 ,1 . 20 ,21 . Vgl . V 1 . 284f in der Fußnote 1 . 549 Trotz der eigenhändig attestierten Namensform hält sich daneben , insbesondere auf einschlägigen Ahnenforschungsplattformen und in schlecht redigierten Büchern die Form ›( Johann) Peter Wannemann‹ , die es mittlerweile auch geschaVt hat , Einzug in die Hegel-Studien zu halten , vgl . Hegel-Studien . 48 (2015) , 107 , 109 , 111 , wo in den Fußnoten hartnäckig die Quelle N a ch s ch r i f t Wa n n e m a n n 1817/18 angegeben wird . 550 Das zu diesem Zeitpunkt (nach dem Wiener Kongress von 1815) zur preußischen Provinz Großherzogtum Niederrhein (von 1822 an preußische Rheinprovinz) gehörte . 551 Siehe Die Matrikel der Universität Heidelberg . 116 . Bei dem Vormund dürfte es sich um Simon Andreas Guttenberger aus Kreuznach , Gutsbesitzer und ehemaliger Gymnasialprofessor in Heidelberg handeln , vgl . unten die Fußnote 555 . 547

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erst vom 26 . April 1817 an , 552 aber bei der ›Renovierung‹ seiner Immatrikulation an der Heidelberger Universität am 3 . Mai 1820 gibt er sein Alter mit 23 an und nicht mehr den Namen eines Vormundes , denn er ist majorenn . 553 Wannenmann dürfte also 1797 geboren sein . Am 23 . September 1818 immatrikulierte er sich an der Berliner Universität für das Fach Jura und exmatrikulierte sich am 14 . April 1820 . 554 Außer daß er Hegels Rechtsphilosophiekollegs in Heidelberg und Berlin gehört hat , ist über sein Studium nichts weiter bekannt . Es scheint , daß er es nicht recht ernsthaft betrieben und zu keinem Abschluß gebracht hat . 555 Ein öVentliches Amt dürfte er auch nicht innegehabt haben , und so haben sich bislang nur wenige verstreute Spuren finden lassen , die seinen Lebensweg bis zu seinem Tod am 12 . Februar 1860 markieren . 556 Da hebt sich seine Teilnahme am Frankfurter

Siehe Die Matrikel der Universität Heidelberg . 132 . Siehe Die Matrikel der Universität Heidelberg . 190 . 554 Siehe Die Matrikel der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin . Bd 1 . 118 . Hier gibt er an , der Stand seines Vormundes sei Particulier , also Rentier . 555 Im Intelligenz-Blatt des Rheinkreises . Nr . 125 . Speyer , den 21ten May 1825 . 573a– 575b ist in der amtlichen Bekanntmachung einer Zwangsversteigerung zu lesen (573a)  : Auf Betreiben der Erben von Heinrich Theodor Guttenberger , zu Lebzeiten Gutsbesitzer in Worms , als  : 1 . Herrn Simon Andreas Guttenberger , Gutsbesitzer zu Kreuznach im Königl . Preuss . Großherzogthum Niederrhein  ; 2 . Herrn Jacob Andreas Guttenberger , Müller in Rauenberg , Bezirksamt Wiesloch , im Großherzogthum Baden  ; 3 . Frau Katharina Margaretha Wannemann [sic] , Ehegattin von Herrn Wilhelm Scipio , Handelsmann beide in Mannheim , Großherzogthum Baden , und 4 . Herrn Peter Wannemann [sic] , Rechts-Candidat und Rentner zu gedachtem Kreuznach wohnhaft , welche statt den zu andern Functionen berufenen Herrn Anwalt Spach , der in dieser Sache occupirte , den Herrn Advokaten Maximilian Hadry in Kaiserslautern zu ihrem Anwalt bestellten , und bey diesem Wohnsitz wählten  ; […] . – Diese Bekanntmachung legt es nahe , Simon Andreas Guttenberger als den in der Matrikel angegebenen Vormund anzunehmen , und die Beziehungen zwischen Peter und Katharina Wannenmann und Wilhelm Scipio zu identifizieren . Mit spätestens 28 Jahren hat Wannenmann also seinen Stand , Rentier , gefunden . 556 Eine umfängliche Anmerkung zu einem Brief von Louise Christiane Grabbe an Ferdinand Freiligrath vom 16 . August 1841 aus Mannheim , in dem Wannenmann als ihr Bekannter erwähnt wird , macht folgende Angaben (s . Ferdinand Freiligraths Briefwechsel mit der Familie Clostermeier in Detmold insbesondere mit Louise Christiane der späteren Gattin Grabbes . Im Auftrage der Grabbe-Gesellschaft herausgegeben von Alfred Bergmann . Detmold 1953 . 141 Fn . 116)  : Peter Wannenmann , ein Particulier (Rentner) , war aus Kreuznach gebürtig und ist am 12 . Februar 1860 in Frankfurt am Main gestorben . Er muß sehr begütert gewesen sein , denn er hat , nachdem er sich 1833 in Mannheim niedergelassen hatte , in den schönsten und vornehmsten Vierteln der Stadt gewohnt . Am 29 . September [eine andere Quelle gibt Dezember an] 1839 heiratete er in Darmstadt Auguste [Friede­ rike Louise Christiane] Jaup , das sechste von acht Kindern des hessischen Staatsrats und nachmaligen Ministerpräsidenten Heinrich Karl Jaup . – Auguste Wannenmann hat ihren Gatten lange überlebt und ist 1881 in Frankfurt a . M . gestorben (vgl . auch noch den Eintrag in Adress-Buch von Frankfurt a . M . (Sachsenhausen , Bornheim) mit Bockenheim , Oberrad und Niederrad . 1878 . Herausgegeben von Georg Friedrich Krug . Relata refero . Nebst einem speciell für das Adressbuch angefertigten und erweiterten Plan der Stadt Frankfurt a . M . , mit Sachsenhausen , Bornheim und Bockenheim . Frankfurt a . M . 1878 . 480a s . v . ­Wannenmann) . 552

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Friedenskongreß vom 22 . bis 24 . August 1850 in der Paulskirche bemerkenswert hervor . Belegt ist sie durch einen in die Deutsche Zeitung eingerückten nicht gehaltenen Redebeitrag , dem auch noch das biographische Detail zu entnehmen ist , daß er bei den preußischen Freiwilligen Jägern war . 557 –

Siehe Deutsche Zeitung . No 236 . Frankfurt a . M . , Samstag 24 .  August 1850 . 1667  : Dem unterzeichneten Mitgliede des Friedenscongresses wurde , obwohl er sich rechtzeitig um das Wort gemeldet hatte , in BetreV des dritten und vierten Satzes , das Wort verweigert  : / 1) Die Discussion darüber sei geschlossen und ein Beschluß gefaßt  ; man könne darauf nicht zurückkommen . / 2) Das Reglement Art . 6 . verbiete alle unmittelbare Anspielung auf Tagespolitik  ; der Präsident dürfe sie nicht erlauben . / 3) Das Programm verbiete f ü r den Krieg zu sprechen . / Die Worte , welche ich noch sprechen wollte , sind  : / „Die männlichen Reden , die ich hier in englischer , französischer und meiner lieben Muttersprache vernommen habe , haben mich für den edlen Zweck , den sich der Friedenscongreß zur Aufgabe gemacht hat , begeistert  ; und doch erscheine ich vor Ihnen , hochachtbare Versammlung , nicht geschmückt mit dem Oelzweige des Friedens . Sie werden mich fragen , warum hast Du Dich in diese Gesellschaft aufnehmen lassen , und trägst nicht ihr Zeichen ? / Vor zwei Jahren hat von dieser Stelle ein deutscher Mann gesprochen , der zwar keinen deutschen Namen führt , welcher aber mit aller Klarheit des Verstandes , und der Ruhe , die nur die innigste Ueberzeugung von der Güte der Sache , die man vertritt , verleihen kann , für die Größe unseres , seines deutschen Vaterlandes , zu wirken gesucht . Derselbe hat eine kleine Schrift über Devisen geschrieben . Mein Wahrspruch , den ich Ihnen zurufe ist  : / Aide toi , et le ciel t’aidera  ! — Si vis pacem , para ­b ellum  !  — / Von eben dieser Stelle hat ein wacherer deutscher Mann , General v . Peucker , in seiner Rede über eine deutsche Wehrverfassung , in mir die jugendliche Wärme , die mich in den Jahren 1813 , 1814 und 1815 begeistert hat , wieder hervorgerufen . — Unsere Urväter kannten kein größeres Fest , als wenn der Vater seinen lieben Sohn wehrbar machte , und Hochgefühl durchdrang die Brust des deutschen Jünglings , wenn er , durchschauert von der Stille und Frische der Nacht , in dem Gotteshause seine Fahnenwacht als angehender Ritter that  ! — Wenn dem Menschen keine Tigerklauen gewachsen sind , so hat ihm der Schöpfer im Funken des Prometheus doch kräftigere WaVen als irgend einem Thiere der Wildniß gegeben , und nu r D e n erkennen wir als Mann , der kein Unrecht duldet und dasselbe abzuwehren die Kraft und den Muth hat . — Ein großes Glück werde ich darin finden , wenn es mir gelingen sollte , auch Einen Mann für das , für seine Rechte und unsere deutschen Rechte mit aller norddeutschen Ruhe und Beharrlichkeit kämpfende Schleswig-Holstein meerumschlungen , ausrüsten zu können . Und Sie schlagen uns deutschen Männern , denen man den vor zwei Jahren , unter dem Hohne der Bundes­ tags­gesandten selbst  , rite abgesetzten Bundestag wieder hier in Frankfurt aufbürden will , vor , wir sollen die in vaterländischem Hochgefühle zum Zwecke des Krieges von den preußischen Volksvertretern unanimiter bewilligten 18 Millionen Thaler als Sündengeld ansehen , welches man dem Volke abstehle  ! Während alle höheren Güter der Civilisation von der in Frankreich großgezogenen Hydra des Communismus bedroht werden , soll der Mann , dem das Leben oh n e diese Güter von keinem Werthe mehr sein kann , das deutsche Eisen zu Eisenbahnen , die uns unsere Feinde zuführen sollen , n i ch t z u Wa f f e n verwenden  ! / Peter Wannenmann , Particulier aus Kreuznach , im Jahre 1815 freiwilliger preuß . Jäger . [kein Abführungszeichen nach dem letzten Ausrufezeichen] – Bei den eingangs genannten ›Sätzen‹ handelt es sich um zwei Beschlußvorlagen , deren eine die Reduzierung stehender Heere und ein internationales EntwaVnungsprogramm , die andere die Verurteilung anleihefinanzierter Unterstützung ausländischer Kriegshandlungen forderten . – Die arg nationalistische 557



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Er hat , zusammen mit seiner Frau , für den Kölner Dombau gespendet  558 und war vielfältig kulturell interessiert und engagiert . 559 – Bemerkenswert ist noch ein in einer öVentlichen Sammlung Tonlage erklärt sich so , daß der Kongreß kurz nach der im Zuge der Schleswig-Holsteinischen Erhebung (1848–1851) erfolgten Niederlage der Schleswig-Holsteinischen Armee gegen die Dänen in der Schlacht bei Idstedt am 24 . und 25 . Juli 1850 statt fand . Wannenmann gehörte , wie etwa einer Spendenliste (s . Deutsche Zeitung . No 224 . Frankfurt a . M . , Montag 12 .  August 1850 . 1576) zu entnehmen ist , zu den finanziellen Unterstützern der Erhebung . 558 Vgl . die im Kölner Domblatt . No 41 . Köln , Sonntag 30 . Juli 1848 . [unpaginiert] abgedruckte Liste der im Juni und Juli 1848 eingelaufenen Spenden , wo die Wannenmanns mit dem Wohnort Mannheim verzeichnet sind . 559 So findet sich sein Name im Verzeichniss der Mitglieder der Bach-Gesellschaft . In  : Johann Sebastian Bach’s Werke . Herausgegeben von der Bach-Gesellschaft in Leipzig . Leipzig o . J . V  ; an der Versammlung der Gesellschaft deutscher Naturforscher und Ärzte 1842 hat er in der Sektion Zoologie teilgenommen , vgl . Amtlicher Bericht über die zwanzigste Versammlung der Gesellschaft deutscher Naturforscher und Aerzte zu Mainz im September 1842 . Herausgegeben von den Geschäftsführern derselben , Medizinalrath Dr .   G r ö s e r und Notar B r u ch  . Mit zwei Steindrucktafeln . Mainz 1843 . 391 , und Mitglied des Frankfurter Vereins für Geschichte und Altertumskunde war er auch , vgl . die Mitgliederliste in Mittheilungen an die Mitglieder des Vereins für Geschichte und Alterthumskunde in Frankfurt a . M . Erster Band enthaltend Nr . 1–4 , erschienen April 1858 , December 1858 , October 1859 und November 1860 . Frankfurt a . M . 1860 . 18 . – Auch von einem , allerdings allein unternommenen , Kuraufenthalt ist eine Nachricht überliefert , denn mit Datum vom 6 . Juli 1856 vermeldet der Herr Fritz G ö r i n g e r , Bad­eigen­thümer in Bad Nippoldsau in der L i s t e d e r vo m 2 5  .   Ju n i b i s h e u t e d a h ie r a n g e ko m m e n e n K u r g ä s t e u n d a n d e r e r F r e m d e n die Ankunft von Hr . Wannenmann , Part . von Kreuznach (s . Schwäbische Kronik , des Schwäbischen Merkurs zweite Abtheilung . II . Blatt . Nro . 163 . Donnerstag der 10 . Juli 1856 . 1181) . – Reiseführer der Zeit erwähnen die von Wannenmann zu Beginn der 1840er Jahre veranlaßte (vgl . Erfolgreiche Nachgrabungen im Kloster Disibodenberg . In  : Didaskalia . Blätter für Geist , Gemüth und Publizität . Nro . 326 . Samstag den 26 . November 1842 . [un­paginiert]) parkähnliche Gestaltung der Umgebung der Klosterruine Disibodenberg (Desi­boden­berg , Dissibodenberg) , vgl . Kreuznach , seine Heilquellen und deren Anwendung . von Dr . C . Engelmann , K . Preuss . Sanitätsrathe und zweitem Badearzte in Kreuznach . Dritte Auflage . Mit drei Stahlstichen und einer Karte . Kreuznach 1857 . 169 (als Ausflugsvorschlag)  : K l o s t e r D e s i b o d e n b e r g (3 ½ St .) Bei dem Dorfe Staudernheim liegen auf einem Bergrücken an der Nahe die Ruinen des alten , schon im 6 . Jahrhundert der Sage nach von einem Irrländer Desibod gegründeten Klosters . In der Mitte des 16 . Jahrhunderts wurde das Kloster aufgehoben und zerfiel allmählig in Trümmer . Der jetzige Ei­ gen­thü­mer des Bergs , Herr Wannenmann liess die weitläufigen Ruinen aufräumen und den ganzen Bergrücken in eine Parkanlage umwandeln . Die Aussicht ist eine der schönsten im Nahethale . In Staudernheim ist ein gutes Gasthaus . und vgl . auch Die Rheinlande von der Schweizer bis zur Holländischen Grenze , Schwarzwald , Vogesen , Haardt , Odenwald , Taunus , Eifel , Siebengebirge , Nahe , Lahn , Mosel , Ahr , Wupper und Ruhr . Handbuch für Reisende von K . Bædeker . Mit zwölf Ansichten , einer Uebersichts- und fünfzehn Specialkarten , und den Plänen von A a c h e n  , B a s e l  , B o n n  , C a r l s r u h e  , C o b l e n z , D ü s s e l d o r f  , F r a n k f u r t , He i d e l b e r g und S ch l o s s , Kö l n , M a i n z , S t r a s s b u r g  , Tr ie r und des S chwe t z i n g e r G a r t e n s  . Dreizehnte verbesserte und vermehrte Auflage . Koblenz 1864 . 203f , wo Wannenmann als früherer Eigentümer bezeichnet und sein Todesjahr mit 1863 angegeben wird . – Siehe auch neuerdings (mit den N ­ amens­formen

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erhaltener Brief von Wannenmann an Eduard Böcking vom 4 . November 1858 . 560 In dem nur einseitigen Brief , geschrieben kurz nach einem Besuch bei Böcking in Bonn , teilt er ihm zunächst bibliographische Angaben zu Ulrich von Huttens Clagschrift vom Jahr 1520 aus seinem , ihm von seinem Freund Fritz von Berlichingen  561 geschenkten Exemplar mit  ; er fragt sodann nach der Adresse einer Tischnachbarin , der er einen Korb seiner Disibodenberger Äpfel schicken möchte , und berichtet zum Schluß von der diesjährigen Apfelernte allgemein . Wannenmann wird Böcking während seines Studiums in Berlin , insbesondere bei Hegel , möglicherweise auch im Zusammenhang mit burschenschaftlichen Aktivitäten , kennen gelernt und wohl bis zu seinem Tod diese Bekanntschaft lebendig gehalten haben . Der vertrauliche Ton des Briefes legt es nahe anzunehmen , daß die beiden sich häufiger getroVen und öfter miteinander korrespondiert haben .

2 .  ZUM KOLL EG 1818/19 Carl Gustav Homeyer  : Natur- und StaatsRecht . nach dem Vortrage des Professors Hegel im Winterhalbenjahr ₁₈₁₈ ₁₈₁₉ Überlieferung Das Manuskript ist im Besitz der Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz und wird unter der Signatur Ms . germ . quart . 1155 geführt .

›Gutenberger‹ und ›Wannemann‹) die Angaben unter http  ://www .disibodenberg .de/Landschafts park .html [konsultiert  : Donnerstag , 11 .  Juli 2019 13  : 08  :59] . 560 Universitäts- und Landesbibliothek Bonn NL Böcking (S 2617) . – Eduard Böcking (1802– 1870) , Jurist und Literaturhistoriker  ; nach der Gymnasialzeit (1816–1818) studierte er zunächst in Heidelberg und Bonn , danach in Berlin , wo er die Vorlesungen von Savigny , Schleiermacher und Hegel besuchte , und wechselte 1822 nach Göttingen , um dort Gustav Hugo zu hören  ; hier promovierte er im Dezember desselben Jahres zum Dr . jur . 1826 habilitierte er sich in Berlin und wirkte hier bis zu seiner Ernennung zum außerordentlichen Professor im Frühjahr 1829 als Privatdozent . Im Herbst ließ er sich auf eigenen Wunsch nach Bonn versetzen , wo er seit 1835 eine ordentliche Professur inne hatte . Juristisch vertrat er umfänglich das Römische Recht  ; philo­logisch-literatur­ geschicht­lich wirkte er zunächst als Freund und Testamentsvollstrecker , indem er August Wilhelm Schlegels Werke in einer kritischen Ausgabe edierte , und vor allem durch seine Gesamtausgabe der Schriften Ulrich von Huttens , der er einen ausführlichen Werkkatalog vorausschickte . Hierfür sind die im Brief notierten bibliographischen Angaben bestimmt . – Hegel wird Böcking nicht nur als Übersetzer der Mosella des Ausonius (vgl . B 3 . 237 , 319 und Des Dec . Magnus Ausonius Mosella . Lateinis und Deuts . Nebst einem Anhange , enthaltend einen Abriss von des Dichters Leben , Anmerkungen zur Mosella , die Gedichte auf Bissula . von Dr . Eduard Böcking . Berlin 1828 .) , sondern schon davor als Studenten (und möglicherweise als Teilnehmer am Pichelsberger Fest vom 2 . Mai 1819) gekannt haben . 561 Den dürfte Wannenmann als Kommilitonen in Heidelberg kennengelernt haben . Fritz von Berlichingen , 19 Jahre alt und aus Heilbronn , immatrikulierte sich am 25 . Oktober 1817 zum Jura­studium an der Heidelberger Universität (vgl . Die Matrikel der Universität Heidelberg . 140) .



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M a n u sk r i p t b e s c h r e i b u n g Es handelt sich um einen Band aus gegautschter Pappe , mit graumarmoriertem Papier überzogen , der an den Kanten , Ecken und am Rücken stark berieben und bestoßen ist . Auf dem Rücken sind noch erkennbar fünf goldfarbene Doppelzierleisten angebracht , zwischen den beiden oberen Zier­ leisten findet sich das beschädigte rote Rückenschildchen mit der (defekten) Beschriftung Naturund Staatsrech Am unteren Rand des Rückens und teilweise auf den hinteren Deckel ist ein rotes , mit gold­farbenem Signaturdruck versehenes Gewebeschildchen aufgeklebt (und in teilweiser Ablösung begriVen)  : Ms . Germ . Quart . 1155

Auf dem Fliegenden Blatt recto ist am oberen Rand in der Mitte mit schwarzer Tinte die alte Signatur 99 200 der Königlichen Universitätsbibliothek Berlin , von der die Königliche Bibliothek den Band übernommen hat , 562 eingetragen , darunter ebenfalls in schwarzer Tinte der Akzessionsvermerk (acc  . 1891  . 127  .) und darunter die unterstrichene Signatur Ms  . germ . quart . 1155 . Die VersoSeite des Fliegenden Blattes vacat . Auf der Verso-Seite des ersten Blattes am unteren Rand in der Mitte ist die rote , von einem Kreis umschlossene Bibliotheksstempelung Ex / Biblioth . Regia / Berolinen ſ i . , die auf der Verso-Seite des letzten Blattes (S . 140) wiederholt ist , angebracht . Auf dem hinteren Spiegel ist mit Bleistift und unterstrichen 140 Seiten vermerkt . Der Band enthält 70 Blätter im Format 20 ,5 × 16 ,5 cm , die sich auf 17 Lagen mit je zwei Doppelblättern , ausgenommen die Lage 7 mit einem Doppelblatt , verteilen . Das verwendete Papier der ersten drei Lagen und der Lage 7 ist graublau , das der übrigen Lagen chamois getönt , Siebabdruck , Wasserzeichen und Gegenzeichen sind erkennbar . Die Blätter sind mit einem ca . 4 ,5 cm breiten Rand außen und einem jeweils ca . 1 cm breiten Rand oben , unten und innen vorgefalzt und , vermutlich im Zuge der Bindung , beschnitten . – Die Seiten sind , mit Ausnahme des ersten Blattes , das recto die Titelseite und verso das Inhaltsverzeichnis enthält , mit schwarzer Tinte oben auf dem Rand von 3 . bis 140 . paginiert . Die Seiten 10 bis 17 weisen oben am Rande eine ›lebende‹ Marginalie auf  : unter oder neben dem Titel E i n l e it u n g (die Unterstreichung ist in der Edition nicht reproduziert) finden sich die auf den jeweiligen Seiten behandelten Paragraphen angegeben . – Das Vo r wo r t  . , die E i n­t he i ­l u n g und die diktierten Paragraphencorpora sind in einer normalen (oder für Homeyer vielleicht doch in einer betont größeren , das läßt sich nicht mehr beurteilen) Schriftgröße innerhalb der Falzmarkierungen niedergeschrieben , Erläuterungen oder Anmerkungen mit einer Einrückung links und meistens engzeiliger in einer deutlich kleineren Schrift gehalten . Die Tintenfarbe ist schwarz oder schwarz-braun . Im Einzelnen ist noch folgendes zu beobachten  : Auf der Seite 27 findet sich ein Tintenfleck , und die Seiten 79/80 verschmutzen Flüssigkeitsflecke  ; die Länge der Paragraphenanmerkungen schwankt sehr stark , zwischen wenigen Zeilen und mehr als einer Seite  ; einer Reihe von Paragraphen schließt sich keine Anmerkung an  ; 563 die Anmerkung zu Paragraph 29 folgt nach Vgl . Ziesche  : Der handschriftliche Nachlaß Hegels . T . 1 . 239 . Es handelt sich dabei um die Paragraphen 22–28 , 52 , 61 , 68 , 69 , 84 , 100–103 , 106 , 107 und 116 . 562

563

Abbildung 2  : Nachschrift Homeyer S .  36  ; GW 26 ,1 . 260f



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einer zu zwei Dritteln frei gelassenen Seitenhälfte erst oben auf S . 36  ; 564 auf der gleichen Seite findet sich eine schöne Zeichnung (Strand , Fahne , Kreuz) zum Thema der Anmerkung des Paragraphen 30  ; 565 auf der Seite 85 ist in der Anmerkung zum Paragraphen 83 in geschweifte Klammern eingeschlossener Text in lateinischer Schrift zu lesen , 566 der sich nicht in den Kontext einfügt  ; 567 in der Anmerkung des Paragraphen 88 sind das Wort Turnen und der Name Campe  568 in Fraktur­ druck­buch­staben geschrieben (Turnen , Campe) , ebenso in der Anmerkung des Paragraphen 90 der Name Rousseau  569 (Rousseau) , und in der Anmerkung des Paragraphen 91 der Name Fouqué  570 (Fouqué)  ; fast der ganze Text der Anmerkung des Paragraphen 129 , die folgende Überschrift und das Corpus des Paragraphen 130 stellen einen in kleinster Schrift gehaltenen , in die Mitschrift eingefügten Nachtrag dar , den Homeyer wohl aus den Aufzeichnungen eines Kommilitonen übernommen hat  ; 571 auf der Seite 134 links neben der Anmerkung des Paragraphen 138 findet sich eine nicht zu deutende , vermutlich auch nicht beendete Zeichnung  ; 572 von der Seite 129 , mit dem Beginn des Abschnittes zur We l t g e s ch i ch t e  , an bis zum Ende der Mitschrift wird die Schrift zunehmend nachlässiger und auch die Schriftgrößendifferenzen zwischen Paragraphencorpus und -anmerkung verschwimmen . Z u r P e r so n H o m e ye r s Carl Gustav Homeyer  573 (geb . 13 . August 1795 in Wolgast , gest . 20 . Oktober 1874 in Berlin) erhielt seine Schulbildung zunächst in seiner Geburtsstadt und von 1806 bis 1810 in Schweden , wohin seine Familie vor den Franzosen geflüchtet war . 1810 kehrte er allein zu seinem Onkel Friedrich Rühs nach Greifswald zurück und siedelte 1811 , mit dem zum Professor für Geschichte an der neugegründeten Universität ernannten Rühs  574 nach Berlin über . Nach dem Besuch des Friedrich-Wilhelms-Gymnasiums 1813 immatrikulierte er sich hier am 27 . Februar als Jura­student  575 und studierte bei Friedrich Carl von Savigny , Karl Friedrich Eichhorn und Johann Friedrich Ludwig Göschen und hörte Geschichte bei Rühs . Nach Studienaufenthalten (1816–1817) in Göttingen , wo er Gustav Hugo , Georg Arnold Heise und Christian Georg Friedrich Meister hörte , und Vgl . die Apparatnotiz zu GW 26 ,1 . 260 ,17 . Vgl . die Apparatnotiz zu GW 26 ,1 . 261 ,8 und die Abbildung S . 1582 . 566 Vgl . die Apparatnotiz zu GW 26 ,1 . 293 ,13–20 . 567 Vgl . unten 1747 die Anmerkung zu GW 26 ,1 . 293 ,13–20 und die Einzelanmerkungen zu 293 ,13 , 293 ,16 und 293 ,19 . 568 Siehe GW 26 ,1 . 296 ,17 , 296 ,18 . 569 Siehe GW 26 ,1 . 297 ,17 . 570 Siehe GW 26 ,1 . 298 ,26 . 571 Siehe GW 26 ,1 . 319 ,16 –320 ,5 und die Apparatnotiz zu 320 ,1 . 572 Vgl . die Apparatnotiz zu GW 26 ,1 . 329 ,10 . Man wird alle diese Spielereien als Ausdruck eines von Homeyer während des Kollegs empfundenen Ennui deuten dürfen . 573 Zum folgenden vgl . F  . Frens­dorV  : Art . »Homeyer , Carl Gustav« . In  : Allgemeine Deutsche Biographie . Bd  13 (1881) . 44–53  ; Gertrud Schubart-Fikentscher  : Art . »Homeyer , Carl Gustav« . In  : Neue Deutsche Biographie . Bd 9 (1972) . 589f . 574 Zu Rühs vgl  . noch die Ausführungen GW 14 ,3 . 1213 in der Anmerkung zu 217 ,25–40 und außerdem GW 22 . 68 sowie 490–493 die Quellendokumentation im Anhang . 575 Siehe Die Matrikel der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin . Bd 1 . 41 . 564 565

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anhang

Heidelberg , wo er Vorlesungen von Anton Friedrich Justus Thibaut und Carl Theodor Welcker besuchte , immatrikulierte er sich 1818 wiederum in Berlin , 576 absolvierte während seines Studiums von April 1818 an ein Freiwilligenjahr bei den Gardepionieren und legte im Sommer 1819 sein juristisches Doktorexamen ab  ; nach einer durch den Tod seines Onkels in Florenz (1 . Februar 1820) und eigene Krankheit bedingten Unterbrechung promovierte er 1821 in Berlin mit der Dissertation Historiae juris pomeranici capita quaedam  577 und habilitierte sich noch im selben Jahr als Privatdozent an der juristischen Fakultät . 1824 zum außerordentlichen , 1827 zum ordentlichen Professor der Rechte ernannt , wirkte er in Berlin bis 1872  ; dreimal hielt er das Amt des Dekans der juristischen Fakultät inne . Die Themen seiner Vorlesungen betrafen die deutsche Staats- und Rechtsgeschichte , deutsches Privatrecht , das preußische Landrecht , Handels- und Wechselrecht sowie Seerecht , womit er sich als bedeutender Germanist profilierte . Das Hauptgewicht seiner wissenschaftlichen Tätigkeit und Wirkung lag im Bereich der Forschung und seiner literarischen Werke , insbesondere der Beschäftigung mit den deutschen Rechtsquellen und hier besonders intensiv mit dem Sachsenspiegel , den er in mehreren Ausgaben (1827 , 1835 , 1861) herausgab . 578 Um der Erforschung der Rechtsbücher eine solide Grundlage zu verschaVen , unternahm Homeyer es (seit 1836) , ein Verzeichnis der mittelalterlichen deutschen Rechtsbücher samt ihren Handschriften anzulegen . 579 Ein letztes bedeutendes Forschungsgebiet stellten für ihn die Haus- und Hofmarken als Zeugnisse germanischen Rechts dar . 580 In der Zeit zwischen 1827 und 1834 war Homeyer Mitglied der Redaktion und Beiträger der Jahrbücher für wissenschaftliche Kritik . 1850 wurde er in die Berliner Akademie der Wissenschaften aufgenommen . Von 1847 bis 1865 gehörte er dem Obertribunal , dem Spruchkollegium der juristischen Fakultät , an  ; 1854 wurde er von der Universität für das Herren­haus nominiert und zum Staatsrat und Kronsyndikus ernannt .

Siehe Die Matrikel der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin . Bd 1 . 108 . Siehe HISTORIAE JURIS POMERANICI CAPITA QUAEDAM . scripsit et illustris jureconsultorum ordinis berolinensis auctoritate ad summos in utroque jure honores rite obtinendos d . xxviii . m . jul . a . mdcccxxi . publice defendet CAROLUS GUSTAVUS HOMEYER pomeranus . opponentibus CAROL . LUDOV . CAPLICK , j  .  u  .  d  . CAROL . LUDOV . BLUM , phil  . cand  . GUILELMO THEOD . KRAUT , jur  . stud  . Berlin [1821] . 578 Siehe Der Sachsenspiegel oder das Sächsische Landrecht , nach der Berliner Handschrift v . J . 1369 , mit Varianten aus siebzehn andern Texten , herausgegeben von Dr . C . G . Homeyer , […] Berlin 1827  ; Des Sachsenspiegels erster Theil , oder das Sächsische Landrecht , […] Zweite vermehrte Ausgabe . Berlin 1835  ; Des Sachsenspiegels erster Theil , oder das Sächsische Landrecht . […] Dritte umgearbeitete Ausgabe . Berlin 1861 . 579 Verzeichniß Deutscher Rechtsbücher des Mittelalters und ihrer Handschriften , mitgetheilt von Dr . C . G . Homeyer , Professor der Rechte zu Berlin . Berlin 1836 . 580 Siehe Die Haus- und Hofmarken von Dr . C . G . Homeyer , Ordentlichem Professor der Rechte , Mitgliede der Königlichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin und des Herrenhauses . Mit XLIV Tafeln . Berlin 1870 . 576

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Peter Wannenmann  : Nachschrift der Einleitung zum Kolleg von 1818/19 [Wa] Überlieferung Die Nachschrift der Einleitung zur ersten Berliner Rechtsphilosophievorlesung ist auf den Seiten 403 bis 422 des oben beschriebenen Manuskriptes der Nachschrift Wannenmann überliefert . M a n u sk r i p t b e s c h r e i b u n g Die Blätter mit den Aufzeichnungen vom Wintersemester 1818/19 unterscheiden sich nicht von denen des Vorjahres  ; es darf also angenommen werden , daß die Reinschrift erst nach dem Winter­ semester 1818/19 in einem Zuge angefertigt worden ist . Die gesamte Reinschrift ist erfolgt ausgehend von einer in einer bemerkenswerten Hinsicht allerdings nicht revidierten Mitschrift  : Wannenmann , der , vor allem wohl um weiterhin bei Hegel zu hören , zum Wintersemester 1818/19 an die Berliner Universität gewechselt war , hatte , sicher in der Annahme , Hegel werde dem Kolleg dieses Semesters die gleiche Paragraphenfolge wie im Jahr zuvor zugrunde legen , die Anmerkungen zu den ersten sieben in Berlin diktieren Paragraphen der Heidel­ berger Paragraphenzählung (§§ 1–6) zugeordnet und dann mit der Kennzeichnung a d  . §  .  7  . die Ausführungen zu den Berliner Paragraphen acht und neun niedergeschrieben und anschließend daran die Corpora der Paragraphen 11 bis 16 zusammen mit den Anmerkungen aufgezeichnet . 581 Über die Gründe , warum Wannenmann seine Mitschrift nicht abschließend überarbeitet hat , lassen sich allenfalls Mutmaßungen anstellen .

3 .  ZUM KOLL EG 1819/2 0 Johann Rudolf Ringier  : Philosophie des Rechts . [Ri] Überlieferung Die Nachschrift befindet sich im Besitz der Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz mit der Signatur Nachl . 417 ( Johann Rudolf Ringier) Nr . 5 . 582 Vgl . die vollständige Edition der Aufzeichnungen aus dem Wintersemester 1818/19 in V 1 . 269–280 . 582 Der im Jahre 2005 von der SBBPK übernommene Nachlaß 417 ( Johann Rudolf Ringier) enthält außer der Rechtsphilosophiemitschrift in drei Kästen  : Im ersten Kasten  : Nr . 1  :  Eintragungen (in lateinischer Sprache) in ein großformatig durchschossenes Exemplar des Werkes sy nopsis IVRIS CIVILIS VNIVERSI et IVRIS IVDICIARII SAXONICI ta bv lis com 581

prehensa et in vsv m i v ris st v diosorv m el a bor ata a imm atricv l ato  .

H  .   C  .   L  . SENFIO

a dvoc ato qvondem

Leipzig 1796 . aus dem Sommer 1820 (vermutlich handelt es sich um Vorlesungs-

aufzeichnungen)  ; Nr .  2  :  Bouterwek’s Naturrecht , die Nachschrift (vielleicht Ausarbeitung) einer Naturrechtsvorlesung von Friedrich Ludewig Bouterwe(c)k aus Göttingen (zwischen 1816 und 1818)  ; Nr .  3  :  Re ch t s g e s ch i ch t e 1 . Hu g o  , Nachschrift einer Rechtsgeschichtevorlesung von Gustav Hugo aus Göttingen (zwischen 1816 und 1818)  ;

Abbildung 3  : Nachschrift Ringier S . 150  ; GW 26 ,1 . 413f



editorischer bericht1587

M a n u sk r i p t b e s c h r e i b u n g   583 Sie liegt vor als mit grau-marmoriertem Papier bezogener Band aus gegautschter Pappe , leicht berieben und bestoßen . Im oberen Viertel ist der Rücken linksseitig beschädigt (Nagespuren) und damit auch das papierene Rückenschildchen (einst weiß , jetzt verschmutzt) , von dessen Beschriftung mit sepiafarbener Tinte noch lesbar ist  : Rechtsphilo sophie v . Hegel .

Am unteren Rand des vorderen Spiegels ist mit Bleistift die Signatur Nachl . 417 ( Johann Rudolf Ringier) / Nr . 5 eingetragen , eine Stempelung seitens der Bibliothek ist nicht vorhanden . Das Fliegende Blatt vacat . Von der Innenseite des vorderen Deckblattes bis zur Seite 44 zieht sich im oberen Drittel in der Nähe des Rückens ein Wurmgang . Der Band besteht aus 51 Lagen in der Regel chamoisfarbenen verhältnismäßig festen (die Tinte hat nur bei wenigen Seiten durchgeschlagen) Papiers im Format 21 × 17 cm mit deutlichem Sieb­ abdruck , Wasserzeichen und Gegenzeichen . 584 Die einzelnen Lagen sind gebildet aus zwei Doppelblättern , d . h . einem zweimal gefalteten , am schmalen , oberen Rand aufgeschnittenen Foliobogen , die Beschreibrichtung ist die gleiche wie die Ausrichtung der Stege  ; Ausnahmen bilden die 15 . Lage mit 4 Doppelblättern , die 20 . , nur aus einem Doppelblatt bestehende Lage  ; die Bindung der Lagen 24 und 25 , mit zwei respektive 3 Doppelblättern , läßt auch die Annahme zu , es könnte sich hier um nur eine Lage handeln  ; die Lagen 46 , 49 und 50 haben jeweils 4 Doppelblätter und von der letzten Lage dient das letzte Blatt als hinterer Spiegel . Die Lagen 1 bis 20 , mit Ausnahme der 3 . Lage , weisen unten rechts auf dem Rande eine mit Kleinbuchstaben (von a bis t ohne j) ausge-

im zweiten Kasten  : Nr .  4  : Naturphilosophie von H e g e l  , die Naturphilosophiemitschrift aus dem Winter 1819/20 (vgl . GW 24 ,1 . [1]–181)  ; Nr .  5  :  Rechtsphilosophiemitschrift Nr .  6  :  In s t i t u t i o n e n v . S a v i g n ÿ  , Nachschrift der Vorlesung zum römischen Recht von Friedrich Carl von Savigny , Berlin , Sommer 1819  ; Nr .  7  :  Collectanea Iuris , Aufzeichnungen , Exzerpte etc . dritter Kasten  : Nr .  8/1–9  :  Konvolute mit juristischen Aufzeichnungen (Vorarbeiten zu einem Zivilgesetzbuch)  ; Nr .  9  :  Theorie des bürgerlichen Prozesses nach Martin’s Lehrbuch vorgetragen von Bergmann . Göttingen . Sommer . 1816 . N . Brockhoff  . Nachschrift . Nr . 10  :  P ö l i t z We l t g e s c h i c h t e Nachschrift (Ausarbeitung) einer Vorlesung von Karl Heinrich Ludwig Pölitz , von W  . F r a n k e 18 2 5  . (beide Nachschriften stammen also nicht von Ringier) . 583 Die folgenden Angaben weichen in einigen Punkten ab von der bei der Nachlaßaufnahme erstellten Beschreibung , vgl . http  ://kalliope .staatsbibliothek-berlin .de/de/search .html?q =Ringier %2C+Johann+Rudolf&q .opt =item&lastparam =true [zuletzt aufgerufen Freitag , 26 . Juli 2019 14  :19  :39] . 584 Zu den Wasserzeichen siehe ausführlich die Aufnahmebeschreibung  ; vgl . Fußnote 583 .

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führte Lagenzählung auf . Als weitere Beobachtungen sind anzuführen  : Das erste Blatt der 2 . Lage (S . 9) ist nur mit etwas über drei Zeilen beschrieben , der Rest der Lage (S . 10–16) vacat  ; die nicht in die Zählung einbezogene Lage 3 (S . 17–24) ist unbeschrieben und nicht aufgeschnitten  ; 585 das Papier der 4 . Lage ist grau-bläulich getönt , ähnlich wie das Papier der 16 . Lage  ; das zweite Blatt der 24 . Lage (S . 191) ist nur zu zwei Dritteln beschrieben , die Rückseite (S . 192) vacat  ; das dritte Blatt (S . 193) ist , bis auf viereinhalb Zeilen , mit (kreuzweise gestrichenem) Text aus Ringiers Nachschrift von Hegels Naturphilosophievorlesung beschrieben  ; 586 das erste Blatt recto/verso der 25 .  Lage (S . 197/198) vacat  ; 587 Blatt 2 verso der 28 . Lage (S . 228) ist nur mit etwas mehr als vier Zeilen beschrieben , das zweite Doppelblatt (S . 229–232) vacat und ist unaufgeschnitten  ; 588 das dritte Blatt der 36 . Lage (S . 293) ist recto nur zu zwei Dritteln beschrieben , die Rückseite (S . 294) vacat , das vierte Blatt recto/verso (S . 295/296) vacat ebenfalls  ; die 40 . Lage (S . 321–328) vacat und ist unaufgeschnitten  ; das dritte Blatt verso der 42 . Lage (S . 342) vacat , ebenso das vierte Blatt recto/verso (S . 342/344)  ; das erste Blatt recto der 43 . Lage (S . 345) vacat  ; beim vierten Blatt verso der 45 . Lage (S . 368) ist der Rand quer zur sonstigen Schreibrichtung beschrieben  ; die 46 . , aus anderem , leicht grau getöntem Papier , ist auf der ersten Seite (S . 369) ganz oben links mit b . oder 6 . gekennzeichnet  ; Blatt 3 verso der 48 . Lage (S . 398) vacat  ; die Blätter 7 und 8 recto/verso der 50 . Lage (S . 429–432) vacant  ; ebenso die Blätter der 51 . Lage , deren letztes Blatt der hintere Spiegel ist . – Die Seiten 1 bis 7 sind (wohl unmittelbar bei der Niederschrift) in der Mitte des äußeren Randes mit Tinte numeriert . Der ganze Band ist nachträglich von unbekannter Hand mit Bleistift durchpaginiert (von 1–438) , lediglich die Innenseiten der nicht aufgeschnittenen Doppelblätter weisen keine Pagina auf . – Die Blätter sind , einen ca . 4 cm breiten Außenrand und einen ca . 1 cm breiten Innenrand markierend , vorgefalzt . Innerhalb dieser Markierungen sind die Seiten , ohne oben oder unten einen Rand zu lassen , zu jeweils ca . 23 bis 28 Zeilen mit schwarzbrauner , in der Farbintensität leicht variierender Tinte beschrieben  ; sehr selten finden sich Ergänzungen auf dem Rand . – Es gibt einige wenige Tintenflecken , sonstige Verschmutzungen und schmale Wasser­ ränder . – Ringier verwendet zur Beschleunigung der Mitschrift eine Vielzahl von Kürzeln , Abkürzungen und Kontraktionen bzw . Auslassungen von Vokalen und Konsonanten . – Wie seine anderen erhaltenen Nachschriften auch , weist die Rechtsphilosophienachschrift kein Titelblatt , sondern nur eine generalisierende Überschrift auf . Eine weitere Eigentümlichkeit der Nachschrift ist , daß sie , zumindest in den ersten beiden Teilen , kaum durch Überschriften gegliedert ist , nur einige Abschnitte sind mit unterstrichenen Stichwörtern am Zeilenanfang ausgewiesen und erst im dritten Teil sind häufiger Überschriften eingeschoben  ; ansonsten läuft der Text , nur unterbrochen von den angegebenen Lücken , durchgehend fort .

Vgl . GW 26 ,1 . die Apparatnotiz zu 339 ,11 . Vgl . GW 26 ,1 . die Apparatnotiz zu 436 ,23 und 437 ,1 sowie GW 24 ,1 . 91 ,18–30 . 587 Vgl . GW 26 ,1 . die Apparatnotiz zu 439 ,4 . 588 Vgl . GW 26 ,1 . die Apparatnotiz zu 455 ,15 . 585

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Z u r P e r so n R i n g i e r s Johann Rudolf Ringier  589 (geb . 22 . Januar 1797 in Lenzburg , gest . 9 . November 1879 ebendort) besuchte die Schule in Lenzburg und die Kantonschule in Aarau . Vom Wintersemester 1816/17 bis zum Ende des Sommersemesters 1818 studierte er Jura in Göttingen , u . a . bei Gustav Hugo und Friedrich Ludewig Bouterwe(c)k , danach war er von Oktober 1818 bis Oktober 1820 an der Berliner Universität immatrikuliert , 590 wo er Vorlesungen von Friedrich Carl von Savigny und Hegel (Naturphilosophie und Rechtsphilosophie) besuchte . Ringier begann seine juristische Tätigkeit als Rechtsanwalt  ; von 1829 bis 1831 war er Friedensrichter in Lenzburg  ; von 1831 bis 1841 Bezirksrichter (1832–1841 Vizepräsident des Gerichts) , und von 1841 bis 1844 Oberrichter . 1831 bis 1840 und von 1856 bis 1868 gehörte er als liberales Mitglied dem Aargauer Großen Rat an . 1830 bis 1831 und 1849 bis 1851 war er als Verfassungsrat an der Ausarbeitung einer neuen Kantonsverfassung beteiligt . Von 1847 bis 1867 war er Stadtrat in Lenzburg  ; von 1852 bis 1854 und von 1856 bis 1866 Vertreter des Kantons Aarau im Nationalrat . Aufgrund eingetretener Taubheit trat er 1867 von allen Ämtern zurück .

Anonymus (Bloomington)  : Re ch t s - Ph i l o s o ph ie u n d Po l it i k  . Vorgetragen vom Professor Hegel im Winterhalbjahr 18¹⁹/₂₀ zu Berlin . [A B ] Überlieferung Das Manuskript der Nachschrift befindet sich im Besitz der Lilly Library , University of Indiana und wird dort unter der Bezeichnung 2276 JC 233 · H 4 geführt . 591 M a n u sk r i p t b e s c h r e i b u n g  592 Es handelt sich um einen mit rot-schwarz marmoriertem Papier überzogenen Band aus gegautschter Pappe im Format 21 ,5 × 16 ,4  × 5 cm . Das oben und unten von Zierleisten begrenzte dunkelrote Rückenschildchen weist den Titeldruck Rechtsphilosophie und Politik nach Hegel auf . Der beriebene und bestoßene Einband ist zur Stabilisierung des stark gelockerten Buchblocks unsachgemäß mit Leinenstreifen repariert worden . Wasserzeichen , Gegenzeichen und Siebabdruck des chamois getönten Papiers sind gut erkennbar . 593 Der Band besteht aus 152 zu verschieden starken Lagen zusammengelegten Doppelblättern , die bei der Bindung beschnitten wurden . Die Seiten sind vom

Für das folgende vgl . Biographisches Lexikon des Aargaus 1803–1957 . Redaktion Otto Mittler und Georg Boner . Aarau 1958 . 623  ; Beatrice Küng-Aerni  : Art . »Ringier , Johann Rudolf« . In  : Historisches Lexikon der Schweiz . Bd 10 (2011) . 338  ; V 14 . 211–213 . 590 Siehe Die Matrikel der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin . Bd 1 . 122 . 591 Zur Frage der Provenienz vgl . die Überlegungen von Dieter Henrich in Hegel  : Philosophie des Rechts 1819/20 . 299–302 (2 . Der Weg der Nachschrift) 592 Die Beschreibung folgt den Angaben in Hegel  : Philosophie des Rechts 1819/20 . 297– 299 (1 . Der Band der Nachschrift) und stützt sich auf die Befunde , die ein Farbscan des Manu­ skripts zu bieten vermag . Eine eigenständige Autopsie des Manuskripts vorzunehmen war dem Herausgeber nicht möglich . 593 Zu Details vgl . Hegel  : Philosophie des Rechts 1819/20 . 297–299 . 589

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Schreiber von 1 bis 604 durchpaginiert , ausgenommen von der Paginierung sind das Titelblatt und das letzte Blatt mit dem Inhaltsverzeichnis . Oben links im vorderen Spiegel ist mit Bleistift die Signatur JC 233 / · H4 eingetragen , in der Mitte des Spiegels ist die rechteckig eingefaßte Stempelung LUX ET VERITAS . / [Zierstrich] / IN­ DIANA UNIVERSIT Y  . angebracht . Auf dem Titelblatt sind mit Bleistift über der Zeile und mit Einfügungszeichen hinter Professor Hegels Vornamen ergänzt . Auf der Rückseite des Titelblatts ist oben links mit Bleistift die Akzessionsnummer 22776 verzeichnet , etwa in der Mitte ebenfalls mit Bleistift ist die Signatur JC 233 / · H 4 wiederholt über einer mit Tinte geschriebenen und mit Bleistift durchgekreuzten alten Signatur 32 0 . 1  / H .22 . Auf dem hinteren Spiegel , von dem bei der Reparatur verwendeten Leinwandstreifen teilweise verdeckt , finden sich zwei Tinteneinträge von unbekannter Hand , die zwei Marginaleinträge derselben unbekannten Hand wiederholen . 594 Am unteren Rand in der Mitte ist ein teils bedrucktes , teils mit Maschine beschriebenes weißes Papierschildchen eingeklebt  : THE LILLY LIBRARY 1819-1820 .Miscellaneous mss . Hegel , G . W . F . Rechts-Philosophie …

INDIANA UNIVERSITY Das Manuskript ist von einem professionellen Kopisten geschrieben und mit der entsprechenden handwerksmäßigen formellen Sorg falt gestaltet . Die Blätter sind mit einem ca . 2 bis 3 cm breiten Rand außen und einem ca . 1 cm breiten Rand innen vorgefalzt . Jede Seite ist oben am äußeren Rand mit der Pagina und stets unten rechts unter dem Text mit einer unterstrichenen Reklamante versehen (gelegentlich kommt es vor , daß der Schreiber nur eine Reklamante setzt und vergißt , das Wort am Seitenanfang zu wiederholen , vgl . die entsprechenden Apparatnotizen) . Die Seiten sind anfangs mit 26 , späterhin mit 20 bis 22 Zeilen beschrieben . Die Tintenfarbe ist grauschwarz in variierender Farbintensität . Außerordentlich viele Seiten sind fleckig und der Erhaltungszustand des Bandes ist (zum Zeitpunkt der Digitalisierung) insgesamt recht prekär . Einige weitere Beobachtungen am Manuskript sind noch aufzuführen  : (1) Dem Text des ersten Teils zum abstrakten Recht sind in margine Paragraphennummern zugeordnet , mit denen der Mitschreiber der Vorlesung eine Konkordanz zwischen seinem Text und den Paragraphencorpora des Rechtsphilosophiekollegs von 1818/19 (vermutlich anhand einer umlaufenden Nachschrift) herzustellen unternommen hatte . 595 – (2) Verständlicherweise sind dem Schreiber in der Vorlage Abkürzungen , Wörter , Formulierungen vorgekommen , die er entweder nicht lesen konnte oder falsch ge-

Links neben der das Stichwort Erbrecht enthaltenden Zeile auf der Seite 484 . (vgl . GW 26 ,1 . 546 ,23) ist Legitimität , und auf Seite 491 . ist rechts neben den Zeilen , die die Wörter göttlicher Autorität enthalten (vgl . GW 26 ,1 . 549 ,3) G ö t t l i ch e A u t h o r it ä t vermerkt . 595 Die Nummern der Paragraphen entnahm der Kopist , wie sich an den Schriftmerkmalen unschwer erkennen läßt , seiner Vorlage . Die Konkordanz ist nicht vollständig durchgeführt und nicht lückenlos , die Zuordnung ist mit diesen Paragraphennummern in dieser Reihenfolge versucht  : 17 , 18 , 19 , 28 , 30 , 33 , 34 , 35 , 36 , 37 , 38 , 41 , 39 , 40 , 41 , 43 , 44 , 54 (vgl . GW 26 ,1 . 353–382 und GW 26 ,1 . 255–272) . 594

Abbildung 4  : Nachschrift Anonymus (Bloomington) S . 243  ; GW 26 ,1 . 457

Abbildung 5  : Anonymus (Kiel) S .  70  ; GW 26 ,2 . 645f



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lesen und dem entsprechend falsch übertragen hat . 596 An der Stelle der für ihn nicht lesbaren Wörter hat er in der Reinschrift Lücken gelassen , von denen einige von anderer Hand (man kann vermuten vom Auftraggeber der Abschrift) ausgefüllt worden sind . 597 Einmal hat er Text der Vorlage bei der Abschrift übersprungen und später zwischenzeilig nachgetragen . – (3) Mit breiter Feder ausgeführte Unterstreichungen im Text , einige Bleistiftanstreichungen und einige Randglossen bezeugen eine Beschäftigung mit der Nachschrift , die auf einen späteren Besitzer des Bandes zurückgehen dürften . 598 Z u r P e r so n Weder der Name des Verfassers der Nachschrift noch und erst recht nicht der des für die Abschrift verantwortlichen Kopisten haben sich ermitteln lassen .

4 .  ZUM KOLL EG 1821/22 Anonymus (Kiel)  : D ie Ph i l o s o ph ie d e s Re ch t s  . Überlieferung Das Manuskript der Nachschrift wird in der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek Kiel unter der Signatur Cp 37 verwahrt . M a n u sk r i p t b e s c h r e i b u n g  599 Das Manuskript besteht aus 70 , zu unterschiedlich starken Lagen zusammengelegten Doppelblättern und vier Einzelblättern (insgesamt also 288 Seiten) grauweißen , teilweise leicht grünlich getönten Papiers mit erkennbarem Siebabdruck und Wasserzeichen (bzw . Gegenzeichen) im Format 26 ,5  × 18 cm , die in einen Pappband zusammengebunden sind . Die Blätter sind am Innenrand mit 1 und am Außenrand mit 5 cm Breite vorgefalzt . Der Band weist auf dem Vorsatz (vorderer Spiegel , Fliegendes Blatt?) oben links die oval eingefaßte Stempelung Schlesw . Holstein . / Landesbibliothek / · Kiel · auf  ; darüber ist mit Bleistift die Signatur Cp 37 und darunter , ebenfalls mit Bleistift HSS ALA eingetragen . Auf der ersten und der letzten Textseite sowie auf den Seiten 5 , 7 (2 Mal) , 47 , 69 , 73 , 119 , 169 , 187 , 197 , 223 , 259 sind auch Stempelungen vorgenommen  : rechteckig eingefaßt Landesb .  /  KIEL . Geschrieben ist das Manuskript in brauner bis braun-schwarzer Tinte . Das Manuskript weist Lücken unterschiedlicher Art auf . So hat der Anonymus beim Mitschreiben einmal ein Blatt übersprungen  ; 600 weiterhin gibt es eine Mitschriftlücke  : Die Seite 95 ist nur im Dies betriVt insbesondere die Lesungen für ›Identität‹ oder ›Idealität‹ , deren Schreibweisen in der Vorlage für den Kopisten nicht zweifelsfrei zu differenzieren waren , vgl . dazu noch unten 114 . 597 Vgl . die Apparatnotizen zu GW 26 ,1 . 353 ,31 , 395 ,31 , 395 ,32 , 469 ,22 . 598 Daher erübrigt sich auch ihre Dokumentation  ; lediglich ein Hinweis auf einen vermutlich späten TexteingriV war zu geben , vgl . die Apparatnotiz zu GW 26 ,1 . 513 ,19 . 599 Die Manuskriptbeschreibung folgt den etwas spärlichen Angaben in Hegel  : Philosophie des Rechts 1821/22 . 14–16 und stützt sich auf die Befunde , die ein Farbscan des Manuskripts zu liefern vermag  ; eine eigenständige Autopsie der Nachschrift vorzunehmen war dem Herausgeber nicht möglich . 600 Vgl . die Apparatnotiz zu GW 26 ,2 . 754 ,32 . 596

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oberen Drittel beschrieben und die beiden folgenden Seiten sind , wohl für eine spätere Vervollständigung , leer gelassen . 601 Die gravierendsten Lücken scheinen entstanden zu sein bevor das Manuskript zum Buchbinder gelangte  : Zwischen den nunmehr als 40 und 41 gezählten Seiten dürfte eine ganze Lage unbestimmten Umfangs ausgefallen sein , 602 und der abrupte Textabbruch am Ende einer Lage spricht dafür , daß der Rest des Mitschriftmanuskripts vor der Bindung verloren gegangen sei . 603 Die bibliotheksseitig paginierte erste Seite (die Paginierung ist stets mit Bleistift ausgeführt und setzt die Seitenzahl in eckige Klammern) enthält die titelgebende und die Abschnittsüberschrift . 604 Die vom Mitschreiber selbst paginierten Seiten 2 bis 32 (die Form der Paginierung ist  : Seitenzahl mit Semikolon) führen eine zweizeilige Kolumne mit  ; von Seite 2 bis 26  : Die Philosophie des Rechts . / Einleitung . , von Seite 27 bis 32  : Die Philosophie des Rechts . / Erster Theil . – D . abstracte Recht . Die Seite 7 macht eine Ausnahme , dort heißt es  : Die Philosophie der Natur . / Einleitung . OVenbar hat der Anonymus auch Hegels Naturrechtsvorlesung aus diesem Semester gehört . Von der Seite 33 an ist der Band von der Bibliothek auf den rechten ungeraden Seiten paginiert . Paginiert ist gegen die Regel auch die letzte Seite 288 . Zwar endet die aufwendige Gestaltung des Manuskripts auf der Seite 32 , aber einige hervorstechende Gestaltungselemente werden durchgehend beibehalten  : So sind die Überschriften stets deutlich abgesetzt und zentriert eingesetzt  ; die Paragraphennummern sind , bis auf wenige Ausnahmen , schwungvoll unterstrichen  ; 605 die erste Zeile eines Paragraphencorpus ist regelmäßig eingezogen  ; allenthalben finden sich spiralige Linien als Zierelemente zwischen Paragraphen und am Ende von Abschnitten . 606 Die Handhabung solcher Gestaltungs- oder Zierelemente , die Verwendung zahlreicher Kürzel und einer generell verkürzenden Notation weisen den Anonymus als geschulten Mitschreiber aus . Charakteristisch für seine Schrift sind einige Buchstabenformen , wie sie sonst in Nachschriften nicht begegnen . 607 – Nur wenige Seiten des Manuskripts weisen Tintenverschmutzungen (Tintenflecke) auf  : die Seiten 49 (durchgeschlagen bis Seite 51) 52 , 124 , 215 , 274 und 276 . Z u r P e r so n Für diese Mitschrift hat sich kein Verfasser ermitteln lassen .

Vgl . die Apparatnotiz zu GW 26 ,2 . 660 ,31 . Vgl . die Apparatnotiz zu GW 26 ,2 . 626 ,22 . 603 Vgl . die Apparatnotiz zu GW 26 ,2 . 765 ,25 . 604 Vgl . GW 26 ,2 . 595 . 605 Diese Unterstreichung der Paragraphennumerierung ist im Edierten Text nicht (als Sperrung) reproduziert . 606 Im Edierten Text sind sie als waagerechte Linien wiedergegeben . 607 Da es sich bei dem Manuskript um eine Mitschrift handelt , legt sich die Frage nahe , ob nicht von erkennbaren Neueinsätzen der Niederschrift auf den Beginn einer neuen Vorlesungsstunde geschlossen werden könnte . Eine aufmerksame (aber ganz sicher nicht irrtumsfreie) Durchsicht hat zur Feststellung von möglicherweise 90 Neueinsätzen geführt . Hegel hatte in diesem Semester ca . 98 Vorlesungsstunden zur Verfügung und da das Manuskript mit dem Paragraphen 260 abbricht , fehlt das Zeugnis der restlichen 99 Paragraphen . Die ermittelte Anzahl von möglichen Neueinsätzen läßt sich also nicht mit der Anzahl der Vorlesungsstunden korrelieren . 601

602



editorischer bericht1595 5 .  ZUM KOLL EG 1822/23

Heinrich Gustav Hotho  : Philosophie des Rechts . Nach dem Vortrage des H . Prof . Hegel . Im Winter 18 ₂₂ ₂₃ Berlin . Überlieferung Die Nachschrift ist im Besitz der Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz und wird unter der Signatur Hdschr . 2 (Acc . Marburg 15 . 10 . ’52 Hdschr . 2) geführt . M a n u sk r i p t b e s c h r e i b u n g Es handelt sich um einen dunkelbraunen Halblederband mit verstärkten Ecken , mit einem braungelb marmorierten Papierbezug über Pappe . 608 Das dunkelrote , oben und unten mit einer goldenen Zierleiste versehene lederne Rückenschild weist in Golddruck die Beschriftung Philosophie des Rechts nach Hegel 1822/23 auf  ; am unteren Rand des Rückens befindet sich das rote lederne Signaturschildchen mit Goldaufdruck  : Hdschr . 2 Im Vorderspiegel sind am oberen Rand in der Mitte mit blauer Tinte der Akzessionsvermerk und die Signatur eingetragen  : Acc . Marburg 15 . 10 . ’52 Hdschr . 2 In der Mitte des Vorderspiegels ist eingeklebt das Exlibris von James Patrick Ronaldson Lyell  : 609 ein schwarzes Hochoval (5 × 4 cm) mit Golddruck und der Randbeschriftung EX LIBRIS , rechts und links darunter zwischen zwei Punkten oben und unten jeweils eine Distelblüte und darunter JACOBI P .  R . LYELL  ; das Emblem ist eine erhobene rechte Faust mit Schwert und darunter die Devise VIAM AUT INVENIAM AUT FACIAM . Auf das recto und verso leere neue Fliegende Blatt folgt auf einen Falz geklebt das ursprüngliche Fliegende Blatt (mit der Bibliotheks­

Die Nachschrift ist 1957 (vgl . den Buchbinderstempel am unteren Rand des hinteren Spiegels  : H  . 1  . 6  . 57 ) aufwendig restauriert und neu gebunden worden . 609 Die Nachschrift wurde 1952 von der Westdeutschen Bibliothek (seit 1962 Staatsbibliothek der Stiftung Preußischer Kulturbesitz) , die bis zum Umzug in das (nunmehr) Haus 2 der SBBPK 1978 ihren Sitz in Marburg an der Lahn hatte , erworben . Sie stammte ursprünglich aus dem Besitz von Dr . phil . Heinrich Levy (10 . April 1880 bis ca . 1941) , philosophischer Schriftsteller und Privatdozent in Berlin , der 1933 nach Florenz emigrieren mußte und zuletzt in Birmingham lebte und starb . Seine Bibliothek wurde 1941 von der Londoner Firma Blackwell verkauft , von der der Oxforder Anwalt James Patrick Ronaldson Lyell (1871–1949) die Nachschrift aufkaufte , die nach seinem Tode über den Antiquar Bernard Quaritch in London durch die Bibliothek erworben werden konnte (s . für diese Angaben Ziesche  : Der handschriftliche Nachlaß Hegels . T . 1 . 243) . 608

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paginierung I in Bleistift) , das recto im oberen Drittel mit einer in Bleistift geschriebenen und unter­ strichenen Preisangabe £  10 0 und unten rechts mit dem in schwarzer Tinte geschriebenen Besitz­ vermerk Dr . Heinrich Levy versehen ist  ; die Rückseite vacat . Die Rückseite des in keine Paginierung einbezogenen Titelblattes weist die rote , in ein Oval gefaßte Stempelung Westdeutsche / Bibliothek auf  ; die Stempelung ist mit einem etwas kleiner geschnittenen Stempel am Rande der Manuskriptseite 99 wiederholt . Die eigentliche Nachschrift beginnt mit dem unpaginierten Titelblatt und ist geschrieben auf 47 Lagen aus je zwei Doppelblättern chamoisfarbenen , gelegentlich nachgedunkelten Velins bzw . Schreibpapiers im Format 21 ,5 × 17 ,5 cm , die , soweit der Erhaltungszustand eine Beurteilung zuläßt , beschnitten sind . Oben rechts auf den Recto-Seiten der einzelnen Blätter ist mit schwarzer Tinte die Paginierung (der ungeraden Seiten) verzeichnet (von 1 . bis 373 .)  ; von Seite sieben an ist oben links am Rande der entsprechenden Seiten eine Lagenzählung (von 2 . bis 47 .) eingetragen . Die Seiten sind außen mit ca . 5 und innen mit ca . 1 cm Breite vorgefalzt  ; sie sind mit braunschwarzer Tinte mit 28 bis 31 Zeilen beschrieben  ; die nachträglich hinzugefügten Marginalien auf den Außenrändern sind in schwarzer Tinte (unterschiedlicher Farbintensität) geschrieben . Die Seite 373 verso vacat  ; darauf eingeklebt folgt ein Blatt einer anderen , hellgelblich gefärbten Papiersorte , das einen Siebabdruck zeigt und das auf der leeren Vorderseite mit Bleistift (wohl seitens der Bibliothek) mit 375 paginiert ist und auf der Rückseite einen Text enthält , der , ausweislich der Tintenfarbe und des Schriftduktus , zur gleichen Zeit wie auch die Marginalien geschrieben sein dürfte . Das hintere Fliegende Blatt und der hintere Spiegel sind bis auf die oben erwähnte Buchbinderstempelung unbeschrieben . Infolge der intensiven Nutzung des Bandes hat sich der Erhaltungszustand trotz aufwendiger Restaurierung und Neugestaltung der Bindung  610 merklich eingetrübt  : das innere Doppelblatt der siebten Lage ist aus der Bindung gelöst , und durch Abrieb an den äußeren Rändern ist Textverlust eingetreten  ; 611 die Bindung insgesamt hat sich gelockert , und alterungsbedingt ist das Papier nicht nur lagenweise nachgedunkelt , sondern an einigen Stellen auch brüchig geworden  ; der Band wird mittlerweile in einer passend gefertigten Kassette aus außen grauer , innen weißer Pappe aufbewahrt . Erwähnenswert ist noch , daß etliche Seiten  612 Tintenflecken und andere mit Tinte verursachte Verschmutzungen aufweisen , ansonsten ist dies aber ein verhältnismäßig sauberer und gepflegter Band . In der Niederschrift sind eine erhebliche Anzahl von Änderungen im Duktus , zum Teil sehr deutlich , zum Teil auch nur sehr gering fügig , zum Teil mit einer leichten Änderung der Tintenfarbe einhergehend , zu beobachten . Karl-Heinz Ilting hat diese Duktuswechsel als Indikatoren für den Bei der Restaurierung wurden die erste und die letzte Lage auf Falze neu eingebunden  ; oVenbar hatte sich die erste Lage ganz aus der Bindung und zu Einzelblättern gelöst , so daß späterhin der Eindruck entstehen konnte , das erste (unpaginierte) Blatt sei überhaupt nachträglich angefügt worden (vgl . Ziesche  : Der handschriftliche Nachlaß Hegels . T . 1 . 243) , was aber dem Befund hinsichtlich der ersten Lage (vier Blätter) und der Lagenzählung , die , da das erste Blatt (die ersten beiden Seiten) unpaginiert ist , ganz richtig mit Lage 2 . auf Seite 7 . einsetzt , widerspricht . 611 Vgl . GW 26 ,2 . 804 im Textkritischen Apparat . 612 Es handelt sich um die Seiten 17  , 20–30 , 50/51 , 52 , 54/55 , 59 , 93 , 194/195 , 227 , 259 , 293 , 342/343 , 372 , 374–376 . 610



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Beginn einer neuen Kollegstunde angesehen und in seiner Edition der Nachschrift Hotho die entsprechenden Stellen diakritisch ausgezeichnet . 613 In der Tat handelt es sich hier um die Vorlesungs­ Zu Iltings Edition der Rechtsphilosophienachschriften siehe zusammenhängend unten 1623– 1628 und 1630–1632 . – An folgenden Stellen lassen sich Duktuswechsel bzw . sonstige Änderungen des Schriftcharakters (wobei vor allem die Änderung der Strichstärke ins Auge fällt , eine Änderung hin zu einem feineren Strich , was in der Regel mit der Verwendung einer neu geschnittenen Feder oder dem Wechsel zu einer anderen Feder einhergeht , hier verkürzend mit ›Federwechsel‹ bezeichnet) beobachten (die Befunde weichen an einigen Stellen von denen in der Edition Iltings ab)  : Wechsel setzt ein mit Hotho GW 26 ,2 Bemerkung  : Federwechsel Es ist 5 773 ,24 Federwechsel Die Basis 9 776 ,24 Federwechsel § 6 . 15 780 ,9 Seitenwechsel Thätigkeit 20 783 ,3 Federwechsel Das Beschließen 23 785 ,25–26 Dialectik 28 789 ,3 Den Trieb 30 790 ,10 Federwechsel Federwechsel Der Wille 33 792 ,8 Änderung der Tintenfarbe eben weil 37 794 ,27 § 30 . 42 798 ,12 Die Bestimmungen , 50 803 ,27 Federwechsel Federwechsel E r s t e r T h e i l  . 55 807 ,1 Federwechsel Den Vertrag 61 811 ,13–14 Als Person 65 814 ,3 § 47 . 71 818 ,3 Lagenwechsel Federwechsel B e s it z n a h m e . 75 821 ,9 B . G e b r a u ch d e r S a ch e  . 78 823 ,26 Der Gebrauch 82 826 ,19 Federwechsel Änderung der Tintenfarbe § 64 . 86 829 ,12 Federwechsel Solche sind 89 831 ,24 Seitenwechsel , Federwechsel Das Eigenthümliche 94 834 ,10–11 Federwechsel Ue b e r g a n g z u m Ve r t r a g e  . 97 836 ,18 Federwechsel Die wahrhafte 101 839 ,23–24 Lagenwechsel , Federwechsel § 77 . 103 840 ,13 Federwechsel der Unterschied 105 842 ,15 Federwechsel Dieß erste Unrecht 111 846 ,15 Federwechsel § 95 . 117 851 ,1 Federwechsel , Änderung der § 97 . 121 854 ,1 Tintenfarbe Federwechsel § 100 . 125 856 ,28 Federwechsel § 101 . 128 858 ,24 Das Verbrechen 129 859 ,16 Der Wille i s t , 133 862 ,4 Federwechsel Federwechsel Der Wille muß 137 865 ,12 § 109 . 139 866 ,24 D ie A u s f ü h r u n g 141 868 ,20 Federwechsel § 115 . 146 872 ,4 Das was ich 150 875 ,8 Federwechsel Federwechsel Indem das Allgemeine 154 878 ,11–12 Federwechsel Das was 158 881 ,3 613

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anhang (Fortsetzung Fußnote 613)

§ 124 . 163 884 ,6 § 128 . 171 889 ,13 § 132 . 174 892 ,16 § 135 . 178 895 ,18 Das wahrhafte Gewissen 181 898 ,15 Nur der Mensch 186 901 ,16 Ich habe nun also , 190 904 ,23 Spricht man aber 193 906 ,24 Also der Mangel 198 909 ,33 Habe ich hierüber 201 911 ,34 Thun wir nun 202 912 ,24 Diese Einheit 206 915 ,17 Das Sittliche 210 919 ,4 Tugend ist Sittliches 214 922 ,5 § 156 . 218 925 ,10 Naturrechte , die 222 929 ,2 § 164 . 226 931 ,29 Monogamie ist 231 935 ,8 Ehepacten nun 237 939 ,23–24 Man schenkt also , 243 943 ,19 Zwe it e r A b s c h n i t t 246 946 ,1 Die Besonderheit 251 949 ,31 D ie B e s o n d e r h e i t – 255 953 ,10 Diese Vervielfältigung 258 955 ,17 b . D ie A r t d e r A r b e it  . 261 958 ,6 Bei dieser Arbeit 264 960 ,17 § 200 . 270 964 ,6 Die Benutzung 273 967 ,2 § 207 . 277 969 ,26 Das Recht 281 973 ,21 Dieß fordert 285 976 ,12 Das Verbrechen 289 979 ,12 § 221 . 293 982 ,13 Die That selbst 297 985 ,30 Geschworengerichten muß man 300 988 ,3 Man fordert 302 989 ,13 § 235 . 236 . 303 990 ,22 (allgemeinen Anstalten 307 993 ,16–17 § 241 – 244 . 308 994 ,1 Früher sahen wir , 312 997 ,6–7 Das Interesse 316 1000 ,4 Der lebendigere Organismus 319 1002 ,27 Insofern diese Bestätigung 324 1005 ,28–29

Federwechsel Federwechsel , Seitenwechsel Federwechsel Änderung der Tintenfarbe Federwechsel Federwechsel Federwechsel Federwechsel Federwechsel Federwechsel Federwechsel , Änderung der Tintenfarbe Federwechsel folgt Lagenwechsel und unmittelbar danach mit  : die Form (Hotho 215  ; GW 26 ,2 . 922 ,14 ) Federwechsel Federwechsel unmittelbar danach mit  : förmliche Schließung (Hotho 226  ; GW 26 ,2 . 931 ,30–31) Federwechsel Federwechsel Federwechsel Federwechsel Federwechsel Federwechsel Federwechsel Federwechsel Federwechsel Federwechsel

Federwechsel lediglich ein Federwechsel) Federwechsel Federwechsel



editorischer bericht1599

mitschrift eines durchaus geschickten und geübten Mitschreibers , 614 der neben einigen Kürzeln vor allem Kontraktionen (Auslassung von Vokalen und einigen Konsonanten) verwendet , um den Fluß der Niederschrift zu beschleunigen . Das Manuskript weist einige Flüchtigkeitsfehler sowie Streichungen , Einfügungen , Sofortkorrekturen und spätere Korrekturen und Ergänzungen auf , insgesamt macht es einen sehr ordentlichen Eindruck . Die Marginalien Der durch die Falzung markierte äußere Seitenrand ist nahezu durchgehend und häufig recht dicht mit Ausführungen beschrieben , die nicht in den Zusammenhang von Hegels Kollegvortrag gehören und nicht in näherem zeitlichen Zusammenhang mit der Mitschrift entstanden sind . Diese Marginalien sind anfangs in zwei Ansätzen niedergeschrieben worden  : auf der ersten Lage des Manu­skripts lassen sich bei formal gleicher Ausführung zwei leicht unterschiedene Schreibduktus und zwei deutlich unterschiedene Tintenfarben (sepia und grau-schwarz) beobachten  ; bis zum Ende des Manuskriptes hin variiert der Duktus nur noch gering fügig und bei der Tintenfarbe dominiert schwarz-braun . Der Text der Marginalien ist , mit Ausnahme der Paragraphennumerierungen sowie sonstiger Aufzählungszeichen und bis auf eine Stelle , 615 durchgehend unterstrichen . 616

(Fortsetzung Fußnote 613) I n n e r e Ve r f a s s u n g f ü r s ich . 328 1008 ,14 Federwechsel § 273 . 332 1010 ,31 § 279 . 336 1014 ,4 Federwechsel Der Fürst hat 341 1017 ,25–26 Federwechsel Federwechsel § 294 . 344 1020 ,20 D ie g e s e t z g e b e n d e G e w a l t . 349 1024 ,2 Die Stellung der Stände 353 1027 ,5 Federwechsel Federwechsel In den meisten 356 1029 ,15 Federwechsel § 304 . 357 1030 ,4 Federwechsel Es ist nun 360 1032 ,19 Federwechsel Die öVentliche Meinung 365 1036 ,1 Federwechsel Ist die Noth 369 1039 ,6 Die Anzahl der hier verzeichneten Duktuswechsel stimmt mit der höchstmöglichen Anzahl der im Wintersemester 1822/23 von Hegel abgehaltenen Vorlesungsstunden überein . Bei der Korrelation zwischen den Änderungen im Schriftbild und den von Hegel im Durchschußexemplar für dieses Kolleg gemachten Datumseinträge (s . dazu GW 14 ,3 . 883 die Zusammenstellung und die Verweise in den zugehörigen Fußnoten) ergibt sich , daß danach die mit Datum festgehaltenen Übergänge zum Eigentum , zur Moralität und zur Sittlichkeit jeweils im Verlaufe einer Kollegstunde stattgefunden haben müssen . – Trotz der quantitativen Übereinstimmung und trotz seiner Anschaulichkeit ist das Kriterium des Federwechsels lediglich ausreichend , einen zugrundeliegenden Stundenwechsel als wahrscheinlich anzusetzen , nicht aber als gewiß editorisch auszuweisen . 614 Hotho hatte seit dem Sommersemester 1821 Jura in Berlin studiert und im Sommer 1822 sein erstes Kolleg bei Hegel (zur Philosophie des Geistes) mitgeschrieben . 615 Es handelt sich um ein Textstück am Rande von S . 107  : Daß aber … Erfüllung . , das GW 26 ,2 . 843 ,24–30 M entspricht . 616 Diese Form der Unterstreichung ist nicht als Textauszeichnung zu werten  ; Textauszeichnungen in den Marginalien sind jeweils durch eine weitere Unterstreichung vorgenommen .

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Bei den Marginalien handelt es sich um ein charakteristisches Merkmal nicht nur dieser Nachschrift , sondern (mehr oder weniger ausgeprägt) aller erhaltenen Nachschriften Hothos von Hegels Vorlesungen , 617 und sie stellen ein einzigartiges Zeugnis seiner Auseinandersetzung mit der Hegelschen Philosophie dar . Wie Wortwahl und Argumentationsweise anzunehmen nahelegen , sind die Marginalien das Ergebnis einer durch die Beschäftigung mit der Encyklopädie und der Logik stark beeinflußten Durcharbeitung der Nachschrift und einer partiellen Reformulierung . Durcharbeitung , nachschöpfende Ausarbeitung , Reformulierung sind wohl auch die Programmziele , die Hothos eigen-

Es sind überliefert Hothos Nachschriften von Hegels Vorlesungen (1) über die Philosophie des Geistes aus dem Sommer 1822 (SBBPK Ms . germ . qu . 1298  ; vgl . GW 25 ,1 . [3]–144)  ; (2) über die Philosophie des Rechts vom Winter 1822/23 (SBBPK Hdschr . 2  ; vgl . GW 26 ,2 . [769]–1042)  ; (3)  über die Philosophie der Weltgeschichte aus dem gleichen Semester (Paris Bibliothèque de la Sorbonne  ; Bibliothèque Mr Cousin  ; vgl . GW 27 ,1 . [3]–461)  ; (4)  über Logik und Metaphysik ( fragmentarisch überliefert) aus dem Sommer 1823 (SBBPK Ms . germ . qu . 1299a  ; vgl . GW 23 ,1 . [157]–209)  ; (5)  über die Philosophie der Kunst ebenfalls aus dem Sommer 1823 (Ruhr-Universität Bochum Hegel-Archiv  ; vgl . GW 28 ,1 . [217]–511)  ; (6) über die Geschichte der Philosophie aus dem Winter 1823/24 (SBBPK Ms . germ . qu . 1300  ; vgl . GW 30 ,2)  ; (7) über die Philosophie der Religion vom Sommer 1824 (SBBPK Ms . germ . qu . 1301  ; vgl . GW 29 ,1 . 115–449 , hier hat die Nachschrift Hothos nur Verwendung in den Varianten gefunden) . – (1) In der Nachschrift der Philosophie des Geistes weisen diese Marginalien die gleiche Form (durchgehende Unterstreichung) , das gleiche Schriftbild (Duktus) , das auch mit einer Überarbeitungsschicht des Textes übereinstimmt , und eine gegenüber dem Nachschrifttext in der Regel dunklere Tintenfarbe auf  ; sie kommen jedoch nur verhältnismäßig spärlich , nicht durch­ gehend bis zum Ende des Manuskripts und hier eher konzentriert aufs prägnante Stichwort und auf eine feinere Gliederung vor (vgl . GW 25 ,3 . 1162 im Editorischen Bericht) . (3) Die Nachschrift der Philosophie der Weltgeschichte zeigt nur am Anfang , im Zuge der A l l g e m e i n e [ n ] E i n l e it u n g  , eine in Marginalien niedergelegte Durcharbeitung . (4) In den Marginalien der Nachschrift der Vorlesung über Logik und Metaphysik (von diesem Manuskript sind lediglich die ersten 39 Blätter (9 Lagen) überliefert , d . h . wohl  : nach der Benutzung durch Leopold von Henning in den Besitz von Hotho zurück gelangt) , deren formale Gestaltung die bekannten Eigenschaften aufweist , zeigt sich der oben für die Marginalien zur Rechtsphilosophienachschrift beanspruchte Charakter der Durcharbeitung recht deutlich (vgl . auch GW 23 ,3 . 995 im Editorischen Bericht) . (5) Die weit zahlreicheren und umfänglicheren Marginalien in der Nachschrift der Philosophie der Kunst bezeugen die Intensität der Durcharbeitung und Auseinandersetzung , und für sie ist sogar noch eine zusätzliche Überarbeitungsschicht anzusetzen . (6) Die sehr umfangreiche Nachschrift der Geschichte der Philosophie ist auf den Rändern fast durchgängig und häufig außerordentlich dicht mit Marginalien , als Ergebnis einer intensiven Durcharbeitung des Textes , beschrieben . Mit diesem Heft aus dem Winter 1823/24 beginnt das Schriftbild der Marginalien sich den Schriftmerkmalen (Duktus und Tintenfarben) des Nachschrifttextes anzugleichen . (7) Im Sommer 1824 in der Nachschrift der Philosophie der Religion stimmen die Schriftcharaktere von Nachschrifttext und Marginalien bereits weitgehend überein  ; allerdings enthält das Heft zwar eine große Anzahl an Marginalien , keineswegs aber auch nur annähernd in der Menge wie die Hefte zur Rechtsphilosophie , Ästhetik und Philosophiegeschichte . 617

Abbildung 6  : Nachschrift Hotho S .  209  ; GW 26 ,2 . 918

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ständige Ausarbeitung von Hegels Logik motiviert haben dürften . 618 Die Logikausarbeitung und die in der Niederschrift von Marginalien resultierende Auseinandersetzung mit den Gegenständen der Nachschriften  619 repräsentieren (dahingehend sind die festgestellten Handschriftbefunde zwingend zu deuten) eine vermutlich zusammenhängende Arbeitsphase Hothos , die jedoch weder autobiographisch noch durch sonstige Zeugnisse belegt ist und für die am ehesten die Zeit des Breslauer Aufenthaltes (1824) , aber auch die Zeiten der Vorbereitung der Dissertation (1826) und der Habilitation (1827) infrage kommen könnten . 620 Im Zuge der Abfassung der Marginalien hat Hotho auch am Text der Nachschrift punk­ tuell Änderungen vorgenommen , wobei es sich mehrheitlich um keine gravierenden EingriVe handelt , sondern um stilistische Verbesserungen , Korrekturen von Fehlern bei der Mitschrift  621

Siehe SBBPK Ms . germ . qu . 1299 . Dabei handelt es sich um ein 328-seitiges Heft , das die gleichen materiellen und formellen Merkmale aufweist wie die Nachschrifthefte (vgl . dazu Ziesche  : Der handschriftliche Nachlaß Hegels . T . 1 . 252) , und das bei den Merkmalen der Schrift und bei der Farbe der verwendeten Tinten (in der Regel grau-schwarz , und schwarz bei einer festzustellenden Überarbeitungsschicht) mit den für das Heft zur Philosophie der Religion erhobenen Befunden übereinkommt  ; datiert ist es freilich nicht . Es enthält (nicht mehr und nicht weniger als) eine vollständige Durcharbeitung bzw . eigenständige Ausarbeitung (Reformulierung) der Hegelschen Logik von 1812/13 und 1816 . 619 Der Argumentationsstil und die Schriftcharakteristika deuten darauf hin , daß auch der Text auf dem eingeklebten letzten Blatt im Heft (s . GW 26 ,2 . 1043) inhaltlich und zeitlich in diesen Kontext gehört . 620 In völliger Unkenntnis der hier dargelegten Sachlage (oVenbar kannte er neben der Rechtsphilosophie- lediglich noch die Religionsphilosophienachschrift Hothos , zu deren Marginalien er sich nur oberflächlich und ohne Verständnis äußert) hat Ilting in seiner Edition nachdrücklich die ebenso phantasievolle wie abwegige Ansicht vertreten , die Marginaltexte seien Hotho (und den anderen teilnehmenden Kommilitonen versteht sich) von Leopold von Henning im vorlesungsbegleitenden Repetitorium , über dessen formelle und inhaltliche Ausgestaltung wir nichts wissen (außer den wenigen aktenkundigen Angaben , vgl . Hegel  : Berliner Schriften 1818–1831 . 598f) , in die Feder diktiert worden  ; von Hotho selbst könnten sie nämlich mangels entsprechender philosophischer Kompetenz (Ilting nimmt , gestützt auf die Angaben Michelets (vgl . HBZ 214) fälschlicherweise an , Hotho habe erst im Wintersemester 1822/23 begonnen , bei Hegel zu hören) nicht stammen (vgl . Hegel  : Rechtsphilosophie Edition Ilting . Bd 3 . 81–[86]) . 621 Erich Schilbach hat in seiner Edition der Notizen Heyses mit Blick auf den tatsächlichen Wortlaut der Vorlesungen (s . Hegel  : Philosophie des Rechts 1822/23 . XV) einen Quellenvergleich angestellt zwischen den Notizen Heyses und der Nachschrift Hotho und dabei eine Stelle herangezogen , die einen späteren EingriV Hothos aufweist , dabei jedoch zu eng fokussiert , um dem Gedankengang gerecht zu werden (s . ebenda XXII) . Es handelt sich um Ausführungen zum Paragraphen 225 , und der weitere Kontext bei Heyse (Hey 220f) lautet  : Allein der Verbrecher kann leugnen und so das Interesse der Gerechtigkeit gefährdet werden . | Dazu hat man ehemals die To r t u r angewendet , die ganz consequent ist , sobald das Eingeständniß nöthig . Soll dies aufgehoben und doch Gerechtigkeit gehandhabt werden , so muß man die s u b j e c t i ve Ü b e r z e u g u n g d e s R ich t e r s für hinreichend erklären . So scheint aber eine Härte hineinzukommen . Das Recht des Selbstbewußtseyns scheint gefährdet . Man nimmt da wohl seine Zuflucht zu a u ß e r o r d e n t l i ch e n Strafen , wobei die sub618



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und einige verdeutlichende Zusätze , auf die gelegentlich im Textkritischen Apparat hingewiesen  ist . 622 Z u r P e r so n H o t h os Heinrich Gustav Hotho  623 (geb . am 22 . Mai 1802 in Berlin , gest . am 24 . Dezember 1873 ebendort) immatrikulierte sich nach dem Abschluß seiner Schulbildung am Joachimsthalschen Gym-

jective Überzeugung der Richter hinreichend ist[ .] In diesem Falle ist das Gericht dem G e s chwo r e n - G e r i ch t e gleich gesetzt , welches das G e w i s s e n der Geschwornen als hinreichend anerkennt den Angeklagten zu verurtheilen . Diesen Notizen entspricht in der Nachschrift Hotho (GW 26 ,2 . 987 ,8–23 )  : Gegen diese Seite hat man vormals die Tortur zur Hülfe genommen , und dieß ist ganz consequent , wenn man als abstracten Grundsatz die Nothwendigkeit der Bestrafung aufstellt . Wird die Tortur aufgehoben , das Interesse der Gerechtigkeit aber soll ungefährdet bleiben , so ist kein anderer Ausweg , als anzunehmen , daß die subjective Ueberzeugung der Richter solle hinlänglich sein . Es ist dieß ein endliches , sinnliches Feld . Wenn man nun nicht mehr zur Tortur griV , sondern die subjective Ueberzeugung der Richter für genügend hielt , scheint auf der anderen Seite wieder eine Härte einzutreten , indem der Mensch nicht als freier behandelt ist . Man hat sich nun damit geholfen , daß man im Fall des Läugnens des Verbrechers bei der subjectiven Ueberzeugung der Richter bestimmte Strafen verhängt die außerordentlich sind , weil der Ordnung nach das Geständniß des Verbrechers zu der subjectiven Ueberzeugung des Richters nothwendiger Weise hinzukommen muß . In diesem Fall unterscheidet sich das gewöhnliche Gericht vom Geschworen-Gericht , dessen Hauptmoment ist , daß bei ihm das Eingeständniß des Verbrechers nicht nöthig ist . Schilbach hat jeweils nur den letzten Satz jedes Textes zitiert und dazu kommentierend ausgeführt , Hegel habe in diesem Zusammenhang nicht den Unterschied der Gerichte , sondern ihre Gleichsetzbarkeit hervorgehoben und damit gebe Heyse den besseren Wortlaut wieder , dem auch Hotho erst gefolgt sei , bevor er seinen Text korrigiert habe (ebenda XXIII) . Hotho hatte während des Vortrags notiert  : In diesem Fall vertritt das gewöhnliche Gericht das Geschworen-Gericht und bei der Durcharbeitung die oVensichtlich falsche Formulierung dann geändert . Damit stellt sich aber nicht die Frage , wer von beiden eine bessere Vortragswiedergabe leistet , sondern vielmehr , wer welchen Aspekt von Hegels Ausführungen betont (und dabei seinen Gedankengang triVt oder verfehlt) . Der SchlüsselbegriV in Hegels Darlegungen ist der der außerordentlichen Strafen , zu deren Verhängung ein Gericht befugt ist , wenn der Angeschuldigte mangels Eingeständnis , Zeugen oder Beweisen nicht überführt werden kann , die Richter aber gleichwohl nicht von der Unschuld überzeugt sind (zum BegriV und zur juristischen Problematik der außerordentlichen Strafen vgl . die Ausführungen und Belege in GW 14 ,3 . 1182–1187 in der Anmerkung zu GW 14 ,1 . 186 ,26–32 ) . Heyse setzt Entscheidungen auf der Grundlage dieser subjektiven richterlichen Überzeugung gleich mit einer Gewissensentscheidung der Geschworenen , was Hegel schwerlich so undifferenziert formuliert haben dürfte (Hegel hat in diesem Semester die Paragraphen 225 bis 228 zusammenhängend behandelt , vgl . oben 48 , und die Grundlage dessen , was Heyse auf den Seiten 220f seines Exemplars der GPR notiert hat , findet sich gedruckt auf den Folgeseiten GPR 222–224) , während Hotho (nach der Korrektur) die Sachlage , d . h . die unterschiedlichen Folgen , die ein fehlendes Geständnis bei den beiden Gerichten nach sich zieht , zutreVend beschreibt . 622 Vgl . etwa die Apparatnotizen zu GW 26 ,2 . 776 ,17–23 und 1029 ,3 . 623 Für die folgenden biographischen Angaben vgl . Prantl  : Art . »Hotho , Heinrich Gustav« . In  : Allgemeine Deutsche Biographie . Bd 13 (1881) . 191–192  ; Geschichte der ­Königlichen

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nasium zum Sommersemester 1821 an der Berliner Universität als Jurastudent , 624 studierte dann aber vom Sommersemester 1822 an intensiv Philosophie bei Hegel . An einen der weiteren Beschäftigung mit der Philosophie gewidmeten Aufenthalt in Breslau 1824 schlossen sich 1825 zusammen mit Eduard Gans vor allem für kunsthistorische Studien unternommene Reisen nach London , Paris , Belgien und den Niederlanden an . 625 Mit der Dissertation De Philosophia Cartesiana  626 wurde er 1826 promoviert . Er trat der Societät für wissenschaftliche Kritik bei und veröVentlichte in den Jahrbüchern für wissenschaftliche Kritik zwischen 1827 und 1835 zahlreiche Rezensionen . 1827 habilitierte er sich , nach einem ersten erfolglosen Versuch , mit einer Arbeit über Heraklit  627 und begann noch im selben Jahr als Privatdozent an der Berliner Universität zu lehren , und 1828 erhielt er zusätzlich die Dozentur für allgemeine Literaturgeschichte an der Allgemeinen Kriegsschule . 1829 wurde er zum außerordentlichen Professor für Literaturgeschichte und Ästhetik ernannt (ohne doch jemals eine ordentliche Professur zu erhalten) . 1832 wurde er Assistent des Direktoriums der Gemäldegalerie am 1830 gegründeten Museum , 1860 Direktor des Kupferstich­ kabinetts und von 1868 bis 1872 hatte er die Leitung der Gemäldegalerie inne . – Nach Hegels Tod beteiligte er sich an der Herausgabe der Werke durch einen Verein von Freunden des Verewigten mit der Edition der Vorlesungen über die Aesthetik . 628 Hotho verfaßte eine Vielzahl von Beiträgen für Johann Friedrich von Cottas Morgenblatt für gebildete Stände und publizierte neben

Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin von Max Lenz . Zweiter Band , erste Hälfte  : Ministerium Altenstein . Halle a . d . S . 1910 . 312f  ; Elisabeth Ziemer  : Heinrich Gustav Hotho 1802–1873 . Ein Berliner Kunsthistoriker , Kunstkritiker und Philosoph . Berlin 1994 . 225–363  ; Wilhelm Waetzoldt  : Deutsche Kunsthistoriker . Zweiter Band . Von Passa­vant bis Justi . Leipzig 1924 . 53–70  ; Bernadette Collenberg-Plotnikov  : Einleitung . In  : Heinrich Gustav Hotho  : Vorlesungen über Ästhetik oder Philosophie des Schönen und der Kunst (1833) . Nachgeschrieben von Immanuel Hegel . Herausgegeben und eingeleitet von Bernadette Collenberg-Plotnikov . Stuttgart-Bad Cannstatt 2004 . XIX–XCIX  ; und insgesamt die Angaben in GW 25 ,3 . 1163f . 624 Siehe Die Matrikel der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin . Bd 1 . 178 . 625 Zu dieser Kunstreise s  . Vorstudien für Leben und Kunst . Herausgegeben von Dr . H . G . Hotho . Stuttgart und Tübingen 1835 , bzw . die Neuausgabe Heinrich Gustav Hotho  : Vorstudien für Leben und Kunst . Herausgegeben und eingeleitet von Bernadette Collenberg-Plotnikov . Stuttgart-Bad Cannstatt 2002 . 626 Siehe de PHILOSOPHIA CARTESIANA . DISSERTATIO INAUGURALIS […] D . II . M . SEPTEMBR . A . MDCCCXXVI hora xi . publice defendet HENRICUS GUSTAVUS HOTHO . […] Berlin 1826 . 627 Hotho hatte zunächst ein Habilitationsgesuch an die Philosophische Fakultät gerichtet mit einer Arbeit des Titels Über die Behandlung der Kunstgeschichte , die jedoch auf deutlich ablehnende Kritik seitens der mit der Habilitation befaßten Fakultätsmitglieder stieß . Hotho zog daraufhin sein erstes Gesuch zurück , erneuerte es aber kurze Zeit später , diesmal mit einer Arbeit über Heraklit . Vgl . dazu die Dokumentation in Hegel  : Berliner Schriften 1818–1831 . 647–651 . 628 Sie erschienen in drei Bänden zwischen 1835 und 1838 (W 10 ,1–3) und in zweiter Auflage 1 1842 bis 1843 (W2 10 ,1–3) .



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aus öVentlichen Vorlesungen hervorgegangenen Bänden  629 kunsthistorische Darstellungen  630 und Abbildungswerke . 631

Karl Wilhelm Ludwig Heyse  : Aufzeichnungen mit Bleistift in einem Druckexemplar der Grundlinien der Philosophie des Rechts . [Hey] Überlieferung Der Band Naturrecht und Staatswissenschaft im Grundrisse . Zum Gebrauch für seine Vorlesungen von D . Georg Wilhelm Friedrich Hegel , Ordentl . Professor der Philosophie an der Königl . Universität zu Berlin . Berlin , 1821 . In der Nicolaischen Buchhandlung . [linkes Titelblatt  ; rechtes Titelblatt  :] Grundlinien der Philosophie des Rechts . Von D . Georg Wilhelm Friedrich Hegel , Ordentl . Professor der Philosophie an der Königl . Universität zu Berlin . Berlin , 1821 . In der Nicolaischen Buchhandlung . wird in der Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz unter der Signatur Libri impr . cum notis mss . oct . 633 (acc . ms . 1998 . 81) verwahrt . M a n u sk r i p t b e s c h r e i b u n g Es handelt sich dabei um einen stark beriebenen und an den Ecken und Kanten bestoßenen Band aus gegautschter Pappe im Oktavformat (ca . 20 × 13 cm) , dessen Rücken mit grau marmoriertem Papier verstärkt ist , das an beschädigten Stellen des Rückens sichtbar ist  ; insgesamt ist er mit einem Siehe OeVentliche Vorlesungen über Gegenstände der Litteratur und Kunst , an der Königlichen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin gehalten von H . G . Hotho . – Das Nützliche befördert sich selbst , denn die Menge bringt es hervor , und Alle können’s nicht entbehren  ; das Schöne muß befördert werden , denn Wenige stellen’s dar und Viele bedürfen’s . – […] T . 1–2 . Berlin 1842–1842 . [erstes Titelblatt  ; zweites Titelblatt  :] Geschichte der deutschen und niederländischen Malerei . Eine öVentliche Vorlesung , an der Königlichen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin gehalten von H . G . Hotho . – Sie begreifen nicht , was für einer anderen Kultur es bedarf , um sich zum wahren Kunstgenusse zu erheben . – […] 2 Bde . Berlin 1842–1843  ; Die Malerschule Huberts van Eyck nebst deutschen Vorgängern und Zeitgenossen . ÖVentliche Vorlesung gehalten von H . G . Hotho . Erster Theil . Geschichte der deutschen Malerei bis 1450 . Berlin 1855  ; Die Malerschule Hubert’s van Eyck nebst deutschen Vorgängern und Zeitgenossen . ÖVentliche Vorlesung gehalten von H . G . Hotho . Zweiter Teil . Die Flandrische Malerei des Fünfzehnten Jahrhunderts . Erste Lieferung . Berlin 1858 . [m . n . e .] 630 Siehe Die christliche Malerei in ihrem Entwicklungsgang dargestellt von H  . G . Hotho , […] 1 .–3 . Lieferung . Stuttgart 1867–1872 . [m . n . e .] 631 Siehe Eyck-Album . Das Altarwerk Hubert’s van Eyck in St . Bavo zu Gent nebst Lebensskizze Johann’s und Hubert’s und Schilderung der Kunstart beider Brüder von H . G . Hotho . Berlin [1862]  ; Dürer-Album . Albrecht’s Dürer Kunstart , Leben und Kunstentwicklung . Von H . G . Hotho . Als Erläuterung von zweiundzwanzig photographischen Abbildungen Dürer’scher Holzschnitte , Stiche und Oelgemälde . Berlin [1863]  ; Die Meisterwerke der Malerei vom Ende des 3t e n bis Anfang des 18t e n Jahrhunderts in photo- und photolithographischen Nachbildungen entwickelt von H . G . Hotho . Berlin [1865] . 629

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rot-braun marmorierten Papier überzogen . Der Rücken weist vier goldene Zierlinien auf  ; zwischen der obersten und der zweiten Linie von oben befindet sich das rote Rückenschildchen mit der (einen um 180° verdrehten Buchstaben enthaltenden) Beschriftung in Golddruck  : Hegel’s Grundliuien der Philosophie des Rechts . Unten auf den Rücken ist ein neueres Schildchen aus rotem Gewebe in quadratischer Form mit der in Gold ausgeführten Bibliothekssignatur Libr . impr . / c . not . mss . / oct . 633 geklebt . Auf dem vorderen Spiegel im oberen Drittel in der Mitte ist mit Bleistift eingetragen Libr . impr . c . n . mss . / oct . 633  ; unterhalb der Mitte die ovale rote Stempelung der STAATS­BIBLIOTHEK ZU BERLIN PREUSSISCHER KULTURBESITZ und darunter die Akzessionsnummer acc . ms . 1998 . 81 . Weitere Einträge im oberen Drittel sind radiert worden  ; vermutlich handelte es sich um Preisangaben des Buchhändlers oder Antiquars . 632 Das vordere Fliegende Blatt weist recto am oberen Rand in der Mitte den Besitzvermerk mit schwarzer Tinte des Erstbesitzers auf  : 585 . CWLHeyse . Berlin . 1822 . Nov . Dieser Eintrag ist mit Bleistift gestrichen und rechts darunter mit Bleistift ein neuer Besitzvermerk eingetragen  : B ü l ow 18 57 Berlin Die Verso-Seite des Fliegenden Blattes vacat . Der Name Bülow ist auf dem zweiten , rechten Titelblatt rechts über dem Zierstrich mit Bleistift wiederholt . Am oberen Rande dieser Seite ist noch einmal ebenfalls mit Bleistift die Signatur Libr . impr . c . n . mss . oct . 633 verzeichnet . Die oben angegebene ovale Stempelung ist auf der letzten Buchseite unterhalb des Druckvermerks wiederholt . Der Band enthält ein vollständiges , auf normales Papier gedrucktes Exemplar der Grundlinien , mit gelblich-grün eingefärbtem , etwas verschmutztem Schnitt und einigen Seiten mit Tintenverschmutzungen , in das Heyse Aufzeichnungen aus dem Rechtsphilosophie-Kolleg 1822/23 eingetragen hat . Gering fügige Textverluste in diesen Aufzeichnungen lassen annehmen , daß Beschnitt und Bindung erst nachträglich vorgenommen wurden . Bis zur Textseite 97 (erste Seite des Bogens G) hat ein bzw . der Vorbesitzer  633 Heyses Eintragungen so gründlich radiert , daß vielfach nur noch

Erkennbar ist an zwei Stellen noch das Kürzel für ›Reichsthaler‹ . Dabei handelt es sich um den Juristen Oskar Robert Arthur von [seit 1877] Bülow (1837– 1907) , der von 1855 bis 1859 in Berlin , Heidelberg und Breslau studierte . Das vorliegende Exemplar kam 1991 aus dem mittelbaren Nachlaß von Oskar Bülow in den Antiquariatshandel , wurde zunächst von Erich Schilbach und später der SBBPK erworben (vgl . Hegel  : Philosophie des Rechts 1822/23 . [V] , XIV) . 632 633

Abbildung 7  : Nachschrift Heyse S . 118/119  ; vgl . GW 26 ,2 . 880 , 882

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zu erahnen ist , daß es Beschriftungen mit Bleistift gegeben hat . 634 Sicher erkennbar ist , daß es von Seite 29 (Anmerkung des Paragraphen 21) an eine gelegentlich sogar dichte Beschriftung gegeben hat , und es ist nicht völlig auszuschließen , daß Heyse auch auf den vorangegangenen Seiten etwas notiert habe . Für seine Aufzeichnungen hat er die Ränder und sonstigen leeren Raum auf der Seite genutzt  ; die Schrift ist sehr klein aber deutlich und kommt mit verhältnismäßig wenigen Kürzeln und den zeitüblichen Abkürzungen aus . Neben den Aufzeichnungen hat Heyse Wörter oder kurze Passagen im Drucktext durch Unterstreichung hervorgehoben . 635 Er hat nicht durchgehend , nicht zusammenhängend und nicht zu jedem Paragraphen Eintragungen gemacht , aber es erscheint wenig lohnend , über die Gründe für diese Diskontinuitäten oder Lücken Mutmaßungen anzustellen . 636 Z u r P e r so n H e ys e s Karl Wilhelm Ludwig Heyse  637 (geb . 15 . Oktober 1797 in Oldenburg , gest . 25 . November 1855 in Berlin) war der Sohn des Grammatikers und Lexikographen Johann Christian August Heyse (1764–1829) . Seine Schulausbildung erhielt Heyse zunächst an den Gymnasien von Oldenburg und Nordhausen , an denen sein Vater Rektor war  ; von 1812–1815 wurde er in dem privaten Erziehungsinstitut von Karl Christian Wilhelm von Türk (1774–1846) in Vevey unterrichtet . Bevor er in Berlin (er immatrikulierte sich am 23 . Oktober 1815 638 ) sein Studium der Philologie (hauptsächlich bei August Böckh) aufnahm , war er kurze Zeit als Erzieher von Wilhelm von Humboldts jüngstem Sohn tätig gewesen . In den Jahren 1819–1827 wirkte er im Hause von Abraham Mendelssohn Bartholdy als Erzieher , u . a . seines Sohnes Felix . Nebenher setzte er seine

Vielleicht wäre es möglich , diese Spuren unter Einsatz kriminaltechnischer Verfahren wieder lesbar zu machen , aber ob das Ergebnis Aufwand und Kosten rechtfertigen würde , muß mindestens fraglich bleiben . 635 Auf den Seiten 162 , 163  , 166 ,169 , 170 , 193 und 332 finden sich mit Rötel ausgeführte An- und Unterstreichungen , die in ihrer fahrigen Art schwerlich von Heyse stammen dürften und denen auch kein thematischer Zusammenhang eignet . 636 Zur Gestaltung des Vortrags mit ihren Paragraphenauslassungen und -zusammenfassungen in diesem Kolleg , soweit sie sich anhand der Nachschrift Hotho und von Notizen im Durchschußexemplar der Grundlinien nachzeichnen läßt , vgl . insgesamt die Ausführungen oben 1553–1558 und die Bemerkungen in den Fußnoten 360 und 748 . Daß sich zu den Paragraphen der Weltgeschichte keine Einträge finden , erklärt sich damit , daß Hegel seit diesem Wintersemester ein eigenes Kolleg zur Philosophie der Weltgeschichte las . 637 Zum folgenden vgl  . A . Leskien  : Art . »Heyse , Karl Wilh . Ludw .« . In  : Allgemeine Deutsche Biographie . Bd  12 (1880) . 380f  ; Steinthal  : Vorrede des Herausgebers . In  : ­System der Sprachwissenschaft von K . W . L . Heyse . Nach dessen Tode herausgegeben von Dr . H . Stein­thal , Privatdocenten an der Universität zu Berlin . Berlin 1856 . [V]–XII  ; Geschichte der Sprachwissenschaft und orientalischen Philologie in Deutschland seit dem Anfange des 19 . Jahrhunderts mit einem Rückblick auf die früheren Zeiten . Von Theodor Benfey . München 1869 . 803f  ; Geschichte der Germanischen Philologie vorzugsweise in Deutschland von Rudolf von Raumer . München 1870 . 629–632  ; Der Ursprung der Sprache im Zusammenhange mit den letzten Fragen alles Wissens . Eine Darstellung , Kritik und Fortentwicklung der vorzüglichsten Ansichten von Dr . H . Steinthal , […] Vierte , abermals erweiterte Auflage . Berlin 1888 . 89–93 . 638 Siehe Die Matrikel der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin . Bd 1 . 67 . 634



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Universitätsstudien fort , namentlich Sprachwissenschaft bei Franz Bopp und Philosophie bei Hegel . Nach seiner Habilitation 1827 erhielt Heyse eine außerordentliche Professur für Philosophie und las über griechische und lateinische Literatur sowie über allgemeine Sprachwissenschaft und Sprachphilo­ sophie . Statt mit eigenen wissenschaftlichen Werken hervorzutreten , widmete sich Heyse vorrangig der Revision und Neubearbeitung der grammatischen und lexikographischen Arbeiten seines Vaters , denen er seinen ganz persönlichen Stempel aufzudrücken vermochte , so daß sie nunmehr als seine eigenen Werke gelten konnten . 639 Sein wissenschaftliches Hauptwerk , hervorgegangen aus seinen Vorlesungen , das System der Sprachwissenschaft , wurde erst nach seinem Tode von Heymann Steinthal aus den Manuskripten herausgegeben . Es zeigt ihn als selbständig neben Wilhelm von Humboldt stehenden Sprachwissenschaftler und Sprachphilosophen , dessen Versuch einer hoch generalisierten Sprachtheorie und Theorie des Gesamtbereichs der Sprachwissenschaft seine Grenzen an noch mangelhafter empirischer Forschung und noch nicht abgeschlossener Theoriebildung auf vielen Einzelgebieten hatte . – Sein Sohn war der Literaturnobelpreisträger (1910) Paul ( Johann Ludwig von) Heyse (1830–1914) .

6 .  ZUM KOLL EG 1824/25 Karl Gustav Julius von Griesheim  : Ph i l o s o ph ie d e s Re ch t s vorgetragen vo m P r o f  . He g e l . W i n t e r 1824 .25 . E r s t e r T he i l  . […] Zwe it e r T he i l  . Überlieferung Die beiden Bände der Nachschrift sind im Besitz der Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz und werden unter den Signaturen Ms . Germ . 4º . 545 und Ms . Germ . 4º . 546 verwahrt .

Siehe Handwörterbuch der deutschen Sprache mit Hinsicht auf Rechtschreibung , Abstammung und Bildung , Biegung und Fügung der Wörter , wo wie auf deren Sinnverwandtschaft . Nach den Grundsätzen seiner Sprachlehre angelegt von Dr . Joh . Christ . Aug . Heyse , weil . Schuldirector in Magdeburg  ; ausgeführt von Dr . K . W . L . Heyse , außer­ord  . Professor an der Universität Berlin . […] 3 Bde . Magdeburg 1833–1849  ; Theoretisch-praktische deutsche Grammatik oder Lehrbuch der deutschen Sprache , nebst einer kurzen Geschichte derselben . Zunächst zum Gebrauch für Lehrer und zum Selbst­ unterricht . Von Dr . Joh . Christ . Aug . Heyse , […] Fünfte , völlig umgearbeitete und sehr vermehrte Ausgabe . […] 2 Bde . Hannover 1838 , 1849 . [erstes Titelblatt  ; zweites Titelblatt  :] Dr  .  J . C . A . Heyse’s ausführliches Lehrbuch der deutschen Sprache . Neu bearbeitet von Dr  . K . W . L . Heyse , […] Hannover 1838 , 1849  ; Allgemeines verdeutschendes und erklärendes Fremdwörterbuch mit Bezeichnung der Aussprache und Betonung der Wörter und genauer Angabe ihrer Abstammung und Bildung von Dr . Joh . Christ . Aug . Heyse , […] Neu bearbeitet von Dr . K . W . L . Heyse , […] Zehnte rechtmäßige , vermehrte und durchaus verbesserte Ausgabe . Hannover 1848  ; Dr . Joh . Christ . Aug . Heyse’s deutsche Schulgrammatik oder kurzgefasstes Lehrbuch der deutschen Sprache , mit Beispielen und Übungsaufgaben . Neu bearbeitet von Dr . K . W . L . Heyse . Siebzehnte , gänzlich umgestaltete und sehr erweiterte Ausgabe . Hannover 1851 . 639

Abbildung 8  : Nachschrift v .  Griesheim T . 1 . S .  282  ; GW 26 ,3 . 119



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M a n u sk r i p t b e s c h r e i b u n g Die beiden Teilbände der Nachschrift werden in zwei mit sandfarbenem Leinen überzogenen und jeweils auf dem Rücken mit einem roten Signaturschildchen ( Ms . germ . Quart . 545 und Ms . germ  . qu . 546 ) versehenen Pappkassetten aufbewahrt . Bei beiden Bänden handelt es sich um braune Halblederbände , verstärkt mit Lederecken  ; die starke Pappe der Deckel ist mit braun-marmoriertem Papier bezogen . Beider Rücken sind mit zwei verschiedenen Zierstempeln und Zierleisten geschmückt , die roten Titelschildchen sind mit Gold­ leisten und Golddruck versehen und leicht beschädigt  ; T . 1  : Philo ſophie des Rech ts von Hegel

[Zierstempel] 1 .

T .  2  : Philo ſophie des Rech ts von Hegel

[Zierstempel] 2 .

Der erste Teilband ist vor ca . fünf Jahren restauriert worden und weist unten auf dem Rücken ein neues rotes Signaturschildchen mit Golddruck auf  : Ms . germ . / Quart . 545 , das ältere rote Schildchen des zweiten Teilbandes ist bedruckt mit Ms . germ . Quart . 546 . Der erste Teilband besteht aus 49 Lagen zu je zwei Doppelblättern starken , chamoisfarbenen Papiers mit erkennbarem Siebabdruck , Wasserzeichen und Gegenzeichen . In der Mitte des Vorderspiegels ist mit schwarzer Tinte der Akzessionsvermerk der Königlichen Bibliothek von 1850 3347e eingetragen  ; das Fliegende Blatt vacat . Auf dem als Seite 1 . gezählten Titelblatt ist am oberen Rande in der Mitte mit grauer Tinte die Signatur Ms . Germ . 4º . 545 eingetragen . Die ansonsten leere Verso-Seite des Titelblatts ist in der Mitte des oberen Drittels mit der von einem Kreis umschlossenen roten Stempelung Ex / Biblioth . Regia / Berolinen ſ i . versehen , die rechts neben der Überschrift auf Seite 3 und in der Mitte der letzten beschriebenen Seite 384 . wiederholt ist . Die Blätter sind mit einem ca . 4 cm breiten Rand außen vorgefalzt . Die Seiten sind mit jeweils 24 bis 28 Zeilen mit brauner bzw . braun-schwarzer Tinte beschrieben  ; die Seiten sind vom Titelblatt an mit schwarzer Tinte durchnumeriert  ; dabei sind die Seiten 23 und 24 übersprungen und die Seiten 25 und 26 doppelt gezählt (mit Bleistift korrigiert)  ; zwischen den Seiten 108 und 109 ist ein wohl leer gelassenes Blatt (das dritte Blatt der 14 . Lage) ausgeschnitten  ; die Seiten 206 und 207 sind in der Zählung übersprungen  ; die letzte , unbeschriebene Lage ist auf den ungeraden Seiten mit Bleistift von 385 bis 391 paginiert . Das hintere Fliegende Blatt vacat  ; auf dem hinteren Spiegel ist im oberen Drittel mit Bleistift eingetragen  : 384 Seiten S . 206 und 207 übersprungen . Die Seiten sind beschnitten , und der Schnitt rot eingefärbt . Der zweite Teilband besteht aus 46 Lagen zu je zwei Doppelblättern des gleichen Papiers wie Teilband 1 . Der Vorderspiegel und das Fliegende Blatt vacant  ; auf dem als Seite 1 . gezählten Titelblatt ist am oberen Rand in der Mitte mit grauer Tinte die Signatur Ms . Germ . 4º . 546 .

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e­ ingetragen  ; die Stempelung ist vorn im Band wie bei Teilband 1 erfolgt , hinten findet sie sich auf der ansonsten leeren Seite [356] . Die Blätter sind mit einem ca . 4 cm breiten Rand außen vorgefalzt . Die Seiten sind mit jeweils 28 bis 32 Zeilen mit brauner bzw . braun-schwarzer Tinte beschrieben  ; sie sind vom Titelblatt an mit schwarzer Tinte durchnumeriert bis 349 .  ; einige Fehlpaginierungen sind unmittelbar korrigiert . Die Seite 350 vacat und ist mit Bleistift paginiert wie auch die folgenden ungeraden Seiten bis 367 . Die ursprünglich unpaginierten Seiten 351 bis 355 enthalten ein umfangreiches und detailliertes Inhaltsverzeichnis für beide Bände . Die Seiten [356] bis [368] vacant . Auf dem hinteren Spiegel ist oben in der linken Hälfte eingetragen 355 Seiten . Auf den Rand der Seite 69 ist von fremder Hand mit Bleistift geschrieben  : Gesetz  640 . Zwei Blätter (S . 109/110 und 117/118) haben am oberen Rand außen kleinere Ausrisse  ; die Seiten 237 und 271 zeigen verwischte Tintenflecke . Wie beim ersten Teilband sind die Blätter beschnitten , und der Schnitt ist rot eingefärbt . Bei der Nachschrift v . Griesheim handelt es sich um eine durch umfangreiche Textübernahmen aus den Grundlinien ausgebaute  641 und stilistisch harmonisierte Ausarbeitung von Vorlesungsaufzeichnungen . Z u r P e r so n v .  G r i e sh e i m s Karl Gustav Julius von Griesheim  642 (geb . 16 . Juli 1798 in Berlin , gest . 1 . Januar 1854 in Koblenz) . Er besuchte das Friedrich-Wilhelm-Gymnasium in Berlin . Um in die preußische Armee eintreten und am Befreiungskrieg teilnehmen zu können , ließ er sich im November 1813 (von Schleier­ macher) vorzeitig einsegnen (konfirmieren) . Er wurde zwar einem Regiment zugeteilt , aber wegen ›körperlicher Schwäche‹ erst im August 1814 als Grenadier ins 2 . Garde-Regiment zu Fuß aufgenommen . Die Feldzüge absolvierte er in der Etappe . Im Juli 1815 wurde er zum Offizier (Sekonde­ leutnant) ernannt und zog mit den alliierten Truppen in Paris ein . 1819 erfolgte die Beförderung zum Regimentsadjutanten . Neben dem Militärdienst fand er Zeit , an der Berliner Universität bei Karl Ritter , Paul Erman , Alexander von Humboldt und Hegel zu studieren . Außerdem arbeitete v . Griesheim mit an den Jahrbüchern für wissenschaftliche Kritik . Im November 1831 wurde er zum Hauptmann und Compagnie-Chef ernannt und veröVentlichte auf der Grundlage seiner Erfahrungen 1836 ein Militärhandbuch . 643 Er wurde 1839 zur Armeeabteilung des Kriegsministeriums abkommandiert und erhielt zudem eine Dozentur für Taktik an der Allgemeinen K ­ riegsschule . Daneben unterrichtete er auch für einige Zeit an der Vereinigten Artillerie- und Ingenieurschule .

Vgl . die Apparatnotiz zu GW 26 ,3 . 1299 ,5 . Vgl . hierzu durchgehend den Parallelstellenapparat in GW 26 ,3 . V . Griesheim hat dabei nicht allein die Paragraphencorpora (mit Ausnahme der oben in der Fußnote 427 angegebenen Para­ graphen) vollständig in seinen Text integriert , sondern auch Passagen aus den Anmerkungen . Zur Bewertung der Ausarbeitung vgl . die Ausführungen in der angeführten Fußnote . 642 Zum folgenden vgl  . Jähns  : Art . »Griesheim , Gustav von« . In  : Allgemeine Deutsche Biographie . 9 (1879) . 665–667 und die ausführliche Darstellung in GW 25 ,3 . 1169–1171 . 643 Siehe Der Compagnie-Dienst . Ein Handbuch für Infanterie-Officiere der Königl . Preussischen Armee . Herausgegeben von G . v . Griesheim , Hauptmann und CompagnieChef im Königl . Preußischen 2ten Garde-Regiment zu Fuß . Mit zwei lithographirten Tafeln . Berlin 1836 . 640 641



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1839 wurde er zum Major und 1847 zum Oberstleutnant befördert . Im Kriegsministerium hatte er unter mehreren Ministern eine bedeutende Position inne (auf ihn gehen die Bezirkseinteilung der Landwehr von 1842 und der Mobilmachungsplan von 1844 zurück , und er war beteiligt an der Ausarbeitung des Exerzierreglements von 1847 und der SchaVung der Zentralturnanstalt) . Von Mai 1848 an war er Vorsteher der Armeeabteilung des Kriegsministeriums (einer der einflußreichsten Posten im Ministerium  ; er war zuständig für Personalfragen , innere Führung , Ausbildung und die Kontrolle der Festungen) und schließlich Direktor des Allgemeinen Kriegsdepartements . Während der Revolution übernahm v . Griesheim die Rolle eines Wortführers der extrem konservativen Kräfte in der preußischen Armee (der ›Militärpartei‹) und publizierte anonym mehrere Flugschriften , um in den öVentlichen Debatten reformerischen Bestrebungen in der Armee entgegenzutreten . 644 Er war mitverantwortlich für den konterrevolutionären Staatsstreich vom Dezember 1848 . Vom Februar 1849 bis 1850 war er Abgeordneter der zweiten Kammer des preußischen Landtages für den Wahlkreis Teltow-Storkow-Beeskow . Im Range eines Oberst wurde er im Mai 1850 zum Kommandanten von Koblenz und Ehrenbreitstein ernannt  ; im November wurde er als Generalstabschef des unter den Befehl des Prinzen von Preußen gestellten Armeecorps nach Berlin zurückbeordert . Nach der Demobilmachung kehrte v . Griesheim nach Koblenz zurück . Im März 1853 wurde er zum Generalmajor befördert . 7 .  ZUM KOLL EG 1831/32 David Friedrich Strauß  : Fragment von Hegels Rechtsphilosophie . Überlieferung Das Manuskript der Mitschrift wird (als Teil eines Konvoluts) mit der Katalogisierung Bestandssignatur  : A  : Strauß Zugangsnr .  : 7451 Standort  : Schiller-Nationalmuseum Ordnungsgattung  : Manuskripte Gattung  : Verschiedenes . Abschriften Siehe Ueber den Krieg mit Rußland . Ausgangs April 1848 .  ; Ueber die Dauer der gesetzlichen Dienstzeit in der preußischen Armee . Geschrieben im August 1848 .  ; Das Kadettenkorps sonst und jetzt . Zur richtigen Beurtheilung dieser Anstalt . Die Schrift Die Deutsche Centralgewalt und die Preußische Armee . Geschrieben am 23sten Juli 1848 , in der er sich vehement gegen die Pläne der Frankfurter Nationalversammlung , die Armee Preußens einer Zentralgewalt des Deutschen Reiches zu unterstellen , aussprach , stieß auf heftige öVentliche Kritik , etwa in der Flugschrift Der Berliner Cavaignac . Eine Entgegnung auf  : die ­Deutsche Central-Gewalt und die Preußische Armee . Von Georg Jung , Abgeordneter für Berlin . Berlin 1848 (der Titel spielt an auf den französischen General Louis-Eugène Cavaignac (1802– 1857) , der in seiner Funktion als Kriegsminister 1848 den Juniaufstand in Paris blutig niederschlug) . Daß die antirevolutionäre Schrift Gegen Demokraten helfen nur Soldaten . Motto  : Noch steht der Thron wie immer , Als wie ein Fels im Meer , Und rings im WaVenschimmer Mein treues Heer . (Preußenlied .) Ende November 1848 . wie vielfach angenommen , von v . Griesheim verfaßt sei , ist nicht zweifelsfrei gesichert . 644

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Haupttitel (von Bearbeiter/in)  : Konvolut  : Vorlesungsnachschriften Umfang  : 181 Bl . Auszüge geb . im Schiller-Nationalmuseum Deutsches Literaturarchiv Marbach verwahrt . Manuskriptbeschreibung  645 Bei dem Konvolut handelt es sich um einen insgesamt gut erhaltenen Band mit recht stabiler Bindung  ; lediglich der Einband (vor allem der Rücken) zeigt kleinere Schäden , die einzelnen Seiten sind durchweg sehr sauber und unversehrt . Der Einband im Format 23 ,3 × 18 cm mit einem ca . 3 ,0 cm breiten Rücken besteht aus gegautschter Pappe und ist mit grau-marmoriertem Papier überzogen  ; auf dem Vorderdeckel ist er wenig , auf dem Hinterdeckel stärker berieben und mit wenigen klaren Wasserflecken , insgesamt mit vereinzelten kleinen , bräunlichen Flecken beschmutzt  ; alle Kanten mittelstark abgewetzt . Das graue Papier ist auf der unteren Hälfte des Buchrückens zu ca . 60 % abgeschabt , so daß die weiß-graue Pappe darunter freigelegt ist  ; bündig mit dem oberen Rand ist ein 5 ,5 cm hohes , verblasstes und abgeriebenes Rückenschild angebracht , das beschrieben ist mit brauner Tinte auf leicht angebräuntem hellem Grund  ; mehr zu erahnen denn zu erkennen sind diese Reste der Beschriftung  : H[eg]el’s [Geschic]hte der Phil[os]ophie etc . Auf dem vorderen Fliegenden Blatt recto oben rechts in der Ecke findet sich in derselben braunen Tinte (wie auch die folgenden beiden Titelblätter) der Namenszug  : DF  . S t r a u ß . Auf dem Titelblatt ist ebenfalls oben rechts in der Ecke eingetragen  : DF  . S t r a u ß  .   ; die obere Hälfte der Seite , etwas weiter links der Mitte , enthält das Verzeichnis  : I n h a l t . 1) Auszug aus Hegels Geschichte der Philosophie . 2) Henning , Logik u Metaphysik . 3) Gans , neuste Gesch . 4) Neander , Johannes und ein Stück Patristik . Darunter ist eine gewellte Linie gezeichnet  ; Titelblatt verso vacat . Es folgt das Titelblatt zur ersten thematischen Abteilung  ; ebenfalls in der oberen Hälfte , etwas weiter links der Mitte  : Hegels Geschichte der Philosophie im Auszug . darunter ein gerader Strich gezeichnet und darunter , nahe dem Außenrand  : Berlin Winter 1831 . mit wiederum einem geraden Strich darunter . Auf dem Titelblatt verso am unteren Rand ist mittig ein kleiner Stempel angebracht  : ein lila Kreis , darin kreisförmig  : Schillermuseum Marbach , darin mit Bleistift  : 7451  ; ansonsten vacat . 645

Die Manuskriptbeschreibung hat Niklas Hebing vor fünf Jahren erstellt .



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Die Beschriftung der folgenden Seiten ist nicht mehr in brauner , sondern durchgängig bis zum Ende in schwarzer Tinte erfolgt mit einer nach rechts geneigten Schrift . Die Niederschrift weist so gut wie keine Unsauberkeiten mit Tinte auf  ; auf den ersten Seiten ist das Papier stark stockfleckig , im ersten Teil zur Philosophiegeschichte finden sich viele große braune Wasserflecken am inneren und unteren Rand . Es gibt zwei nicht aufgeschnittene Seiten (siehe unten) . Das Manuskript ist durchweg nicht paginiert . Das Papier ist von eher einfacher Qualität mit mittlerer Dicke , recht flexibel  ; die Struktur ist sehr fein marmoriert , es sind keine Schöpflinien bzw . Siebabdrücke erkennbar  ; falzbedingt zeigt sich am Innenrand vertikal und jeweils abwechselnd ein Wasserzeichen in Form einer Krone bzw . das Gegenzeichen HS  ; die Papierfarbe ist ein gräuliches Weiß , das mal ins Bläuliche , mal ins Bräunliche spielt , gut erhalten , sauber , nicht vergilbt  ; die Seiten sind unsauber beschnitten (oVenbar bereits vor der Bindung)  ; der Buchblock hat die Maße 22 ,8 × 17 ,5  cm . Das Vorsatzdoppelblatt , in Papierstärke und -struktur etwas grober , ist an seiner Mittelkante zum vertikalen Falz eingeschlagen , darin ist das Doppelblatt mit den beiden von Strauß signierten Blättern geheftet . Ursprünglich war an die umgeklappte Außenkante des Falzes die erste Blattlage geklebt , doch die Leimung ist hier gebrochen , so daß der Vorderdeckel und die ersten Blätter nur noch durch die fünf Bindungsfäden mit dem Buchblock verbunden sind  ; die erste Seite der ersten Lage hat sich vollständig herausgelöst , ihr vorgefalzter Außenrand wurde aus unbekannten Gründen abgeschnitten . Die ersten acht Lagen umfassen jeweils vier Doppelblätter  ; zwischen der sechsten und siebten Lage ist wieder die Leimung gebrochen , so dass die Bindungsfäden frei liegen , es sind gedruckte Buchstaben auf dem darunterliegenden , auf den Rücken des Buchblocks geklebten Papier zu erkennen  ; die neunte Lage umfasst drei Doppelblätter , die beiden rechten Blätter des zweiten und dritten Doppelblatts sind am oberen Rand nicht aufgeschnitten , die rechte Hälfte des ersten Doppelblatts , also das letzte Blatt dieser Lage , zeigt recto den Titel Fragment von Hegels / Rechtsphilosophie . und darunter eine gewellte Linie  ; verso sowie die drei Seiten zuvor vacant , die Versoseite zeigt den Abklatsch der gegenüberliegenden ersten Seite der zehnten Lage  ; die zehnte Lage umfasst zwei Doppelblätter  ; zwischen der zehnten und elften Lage ist wieder die Leimung gebrochen  ; die elfte Lage umfasst fünf Doppelblätter , die ursprünglich um ein sechstes vermehrt waren , von dem aber nur noch ein an das letzte Blatt der Lage angehängter schmaler vertikaler Streifen zeugt , ein vermutlich herausgerissenes Blatt , wie der unsaubere Riss verrät , von einer linken Entsprechung ist keine Spur erhalten  : die erste Seite dieser Lage ist die letzte des Rechtsphilosophiefragments , sie enthält die Notiz zu Hegels Tod  ; 646 verso den Titel Henning’s Logik und Metaphysik , darunter eine gewellte Linie  ; die zwölfte Lage umfasst zwei Doppelblätter (die erste Seite wiederholt die Überschrift Logik u Metaphysik) , die dreizehnte und vierzehnte umfaßt jeweils vier Doppelblätter , die fünfzehnte zwei Doppelblätter , die sechzehnte , siebzehnte und achtzehnte jeweils drei Doppelblätter , die neunzehnte vier Doppelblätter , die zwanzigste drei Doppelblätter , die einundzwanzigste zwei Doppelblätter (das dritte Blatt der Lage recto und verso vacat , das vierte Blatt trägt recto den Titel Aus / Gans Vorlesungen / über / neueste Geschichte . , darunter eine gewellte Linie , verso vacat)  ; die zweiundzwanzigste bis sechsundzwanzigste Lage enthalten jeweils zwei ,

646

Siehe GW 26 ,3 . 1495 .

Abbildung 9  : Nachschrift Strauß »Fragment von Hegels Rechtsphilosophie« vorletzte Seite , GW 26 ,3 . 1495



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die siebenundzwanzigste enthält acht Doppelblätter  : diese letzte Lage besteht aus sechs fest zusammengehefteten und mit dem Vorsatzdoppelblatt (das Fliegende Blatt ist herausgeschnitten worden) verklebten Doppelblättern , zwischen dem zweiten und dritten Blatt ist an den Falz des dritten Blatts (mit dem dritten Blatt recto beginnt der letzte Teil des Bandes , überschrieben mit  : Patristik . , darunter eine gewellte Linie) ein weiteres Doppelblatt geklebt worden  : letzte Seite dieses Doppelblatts vacat  ; zwischen der vorhergehenden sechsundzwanzigsten und dieser Lage befindet sich zudem am Falz des Vorsatzblatts ein weiteres Doppelblatt , mit dessen vier Seiten die letzte Lage beginnt  ; die drittletzte Seite ist die letzte Seite der Notizen Strauß’ , d . h . zur Patristik  ; das folgende letzte Blatt recto und verso vacat  ; der Vorsatzspiegel des Hinterdeckels ist ebenfalls unbeschriftet . Es gibt keine Seiten- und keine Lagenzählung . Die Blätter sind am Innenrand mit ca . 1 ,0 cm und am Außenrand mit ca . 6 ,0 cm vorgefalzt , so daß ein Rahmen für die Beschriftung entsteht  ; den durch die Falzlinien gebildeten Rahmen hat Strauß zumindest am jeweils linken Schriftrand sorg fältig eingehalten , am rechten Rand als Zeilen­ ende schreibt er häufig , aber maßvoll über ihn hinaus . Die beiden Notizen zu Hegels Tod , einmal nach den ersten Seiten der Philosophiegeschichte und das andere Mal nach den ersten Seiten der Rechtsphilosophie , lassen es als gewiß erscheinen , daß es sich bei beiden Nachschriftmanuskripten um direkte Mitschriften handelt  ; sie werden aber durch Abschriften anderer Kollegienhefte fortgesetzt . Z u r P e r so n v o n S t ra u ß David Friedrich Strauß  647 (geb . 27 . Januar 1808 in Ludwigsburg , gest . 8 . Februar 1874 ebendort) war vom Herbst 1821 an Schüler im sogenannten niederen Seminar in Blaubeuren (einer der vier Klosterschulen des Landes) und studierte vom Herbst 1825 an Theologie am Tübinger Stift . Während seines Studiums hier lernte er Eduard Mörike und Justinus Kerner und dessen ›Seherin von Prevorst‹ kennen . In den letzten Semestern setzte er sich neben dem eigentlichen Studium intensiv mit der Theologie Schleiermachers und der Philosophie Hegels auseinander . Nach seinem Studienabschluß wurde Strauß zunächst Vikar auf dem Lande und dann 1831 Professoratsverweser an der Klosterschule zu Maulbronn , entschloß sich aber nach einem halben Jahr zum Wintersemester an die Berliner Universität zu gehen , um Schleiermacher und Hegel zu hören . Im Falle Hegels war ihm dies durch dessen unzeitigen Tod unmöglich gemacht , aber immerhin konnte er Beziehungen zu Hegels Schülern anknüpfen . Nach seiner Rückkehr aus Berlin wurde er im Mai 1832 Repetent am Tübinger Stift und hielt nebenher philosophische Vorlesungen an der Universität . 1835/36 erschien in zwei Bänden sein Werk Das Leben Jesu , kritisch bearbeitet , 648 in dem er die evangelischen Berichte über das Leben und Wirken , insbesondere die Wunder Jesu nicht als Wiedergabe historischer Ereignisse ansieht , sondern geistesphilosophisch interpretiert und als Bildungen und Ausdruck des mythenschöpfenden Geistes , als philosophischen Mythos , beschreibt . Die Reaktion auf dieses Buch waren jahrelange heftige theologische Kontroversen und AngriVe auf den Autor , und innerhalb Zu den biographischen Angaben vgl . E . Zeller  : Art . »Strauß , Friedrich« . In  : Allgemeine Deutsche Biographie . Bd 36 (1893) . 538–548 . 648 Siehe Das Leben Jesu  , kritisch bearbeitet von David Friedrich Strauss , […] 2 Bde Tübingen 1835–1836 . 647

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der Hegelschen Schule führte die Auseinandersetzung mit Strauß vor dem Hintergrund ohnehin bestehender theologischer und religionsphilosophischer Differenzen zur Spaltung . 649 Bereits nach Erscheinen des ersten Bandes 1835 war Strauß seiner Repetentenstelle entsetzt und als Professoratsverweser an eine Schule in Ludwigsburg versetzt worden . Diese ihm unangemessene Stelle gab er im Herbst 1836 auf und siedelte nach Stuttgart über . Seine Berufung auf den Dogmatiklehrstuhl der Zürcher Universität 1839 mündete noch vor Antritt seiner Lehrtätigkeit in einen heftigen politischen Eklat . Neben den Antworten auf seine Kritiker und anderen literarischen Arbeiten entstand sein 1840/41 publiziertes zweites theologisches Hauptwerk , Die christliche Glaubenslehre , in ihrer geschichtlichen Entwickelung und im Kampf mit der modernen Wissenschaft dargestellt . 650 Im August 1842 heiratete er die Sängerin Agnese Schebest (1813–1869) , mit der er zwei Kinder hatte , jedoch gestaltete sich die Ehe schwierig und zerfiel bereits 1848 . Während dieser Zeit hatte er in Sontheim , dann in Heilbronn gewohnt , nun kehrte er nach Ludwigsburg zurück , wo er 1848 als Kandidat für das deutsche Parlament aufgestellt , aber nicht gewählt wurde . Sein Mandat als Vertreter der Stadt Ludwigsburg im württembergischen Landtag legte er nach politischen Querelen mit seinen Wählern noch im selben Jahr nieder . Noch 1847 hatte er die Schrift Der Romantiker auf dem Thron der Cäsaren , oder Julian der Abtrünnige  651 verfaßt , in der er ironisch die Restauration des Heidentums durch Julian mit der Restauration der protestantischen Orthodoxie durch Friedrich Wilhelm IV . von Preußen parallelisierte . Es folgten weitere Ortswechsel (Heidelberg , München , Darmstadt , wieder Heilbronn und Ludwigsburg) in einer Zeit , in die hauptsächlich die Ausarbeitung biographischer Arbeiten fiel . 1864 veröVentlichte er eine neue , für das Volk bearbeitete Ausgabe des Lebens Jesu . Auf die gegen ihn erneuerte Polemik antwortete er 1865 mit der Schrift Die Halben und die Ganzen  652 , und einen Abschluß gewissermaßen bildete Der Christus des Glaubens und der Jesus der Geschichte , eine Kritik des Schleiermacher’schen Lebens Jesu . 653 In seinem letzten 1872 veröVentlichten Werk Der alte und der neue Glaube  654 warf Strauß , nach der wiederholten Darlegung seiner Einwände gegen die christlichen Dogmen und ihre historische Fundierung , die Fragen auf , ›ob wir noch Christen seien‹ und ›ob wir noch Religion hätten‹ . Die erste beantwortet er negativ  ; die Möglichkeit , von Religion weiterhin zu sprechen ,

Vgl . Walter Jaeschke  : Hegel-Handbuch . Leben – Werk – Schule . 3 . Auflage . Stuttgart 2016 . 463–475 . 650 Siehe Die christliche Glaubenslehre in ihrer geschichtlichen Entwicklung und im Kampfe mit der modernen Wissenschaft dargestellt von Dr . David Friedrich Strauss . […] 2 Bde . Tübingen , Stuttgart 1840–1841 . 651 Siehe Der Romantiker auf dem Throne der Cäsaren  , oder Julian der Abtrünnige . Ein Vortrag von David Friedrich Strauß . Mannheim 1847 . 652 Siehe Die Halben und die Ganzen . Eine Streitschrift gegen die HH . DD  . Schenkel und Hengstenberg von David Friedrich Strauß . Berlin 1865 . 653 Siehe Der Christus des Glaubens und der Jesus der Geschichte  . Eine Kritik des Schleiermacher’schen Lebens Jesu von David Friedrich Strauß . Si Pergama dextra Defendi possent , etiam hac defensa fuissent . Virgil . Berlin 1865 . 654 Siehe Der alte und der neue Glaube . Ein Bekenntniß von David Friedrich Strauß . Leipzig 1872 . 649



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räumt er für solange ein , als wir uns noch von etwas (Gott , Universum) unbedingt abhängig fühlten , verweist aber zugleich auf Gefühl der Freiheit . Eingedenk der Tatsache jedoch , daß wir keinen Kult mehr hätten und die Welt nicht mehr als Werk eines guten und vernünftigen Schöpfers betrachten könnten , müßte auch die zweite Frage negativ beantwortet werden . Das Buch erregte einiges Aufsehen und Friedrich Nietzsche nahm es in seiner ersten unzeitgemäßen Betrachtung zum Ziel einer scharfen Kritik . 655

8 .  V ER SCHOLL EN In einer über eine Reihe von März-Heften der Hallische[n] Jahrbücher für deutsche Wissenschaft und Kunst des Jahrgangs 1841 verteilten , mit Ein Rheinpreuße gezeichneten Rezension einer Schrift von Immanuel Ogienski , 656 findet sich eine Fußnote , 657 in der der Verfasser aus den Diktaten der Heidelberger Rechtsphilosophievorlesung Hegels zitiert  : Doch mag hier beiläufig darauf aufmerksam gemacht werden , daß , in den 1817–1818 zu Heidelberg gehaltenen | Vorlesungen über die Philosophie des Rechts , He g e l den § . 137 des ­D ic t a t s (der dem Abschnitt über die fürstliche Gewalt vorausgeht) mit den Worten beginnt  : „In einem Volke , welches sich zur bürgerlichen Gesellschaft , überhaupt zum Bewußtsein der Unendlichkeit des freien Ich – entwickelt hat , ist nu r die c o n s t it u t io n e l l e M o n a r ch ie m ö g l i ch ” &c . , ein Lehrsatz , der in den beiden zu Berlin 1821 und 1833 erschienenen Ausgaben des Naturrechts we g g e b l ie b e n ist . Auch sind die Worte des Schlußparagraphen jenes D i k t a t s  : „damit ist ihre innere Versöhnung geschehen  ; eine Versöhnung , in welcher d e r S t a a t a l s c o n s t it u t io n e l l e M o n a r ch ie ist ,” – in den g e d r u ck t e n Ausgaben folgender Weise abgeändert  : „so daß die wahrhafte Versöhnung objectiv geworden , welche den S t a a t zum Bilde und zur Wirklichkeit der Vernunft entfaltet .” 658

Siehe Unzeitgemässe Betrachtungen von Dr . Friedrich Nietzsche , ordentl . Professor der classischen Philologie an der Universität Basel . Erstes Stück  : David Strauss der Bekenner und der Schriftsteller . Leipzig 1873 . 656 Siehe Ein Rheinpreuße  : He g e l , S chu b a r t h u n d d ie Id e e d e r Pe r s ö n l i ch ke it i n i h r e m Ve r h ä l t n i ß z u r p r e u ßi s che n M o n a r ch ie  , von Dr . I m m a nu e l O g ie n s k i  , Lehrer der Geschichte und philosophischen Propädeutik am königl . Gymnasium in Trzemeßno . 83 S . 8 . Trzemeßno 1840 . Druck und Verlag von Gustav Olawski . Rez . In  : Hallische Jahrbücher für deutsche Wissenschaft und Kunst . […] Vierter Jahrgang . 1841 . Leipzig 1841 . Nr 68 . 20 . März . [269]a–271a  ; Nr 69 . 22 . März . [273]a–275b  ; Nr 70 . 23 . März . [277]a–280a  ; Nr 71 . 24 . März . [281]a–282b  ; Nr 72 . 25 . März . [285]a– 286a  ; Nr  73 . 26 .  März . [289]a–292b . 657 Siehe ebenda [269]b–270a . 658 Zum ersten Zitat vgl . GW 26 ,1 . 170  ; zum zweiten ebenda 224  ; und zum Zitat aus GPR § 360 vgl . GW 14 ,1 . 281 . 655

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Als Verfasser der Rezension läßt sich Friedrich Wilhelm Carové (1789–1852)  659 identifizieren , 660 der sich am 21 . Oktober 1816 in Heidelberg für das Philosophiestudium eingeschrieben hatte , 661 bald Hegels Schüler wurde und dessen Vorlesungen privat repetierte . Im August 1818 wurde er in Heidel­berg promoviert und folgte Hegel nach Berlin . Es haben demnach noch 1841 Aufzeichnungen Carovés aus Hegels Rechtsphilosophiekolleg von 1817/18 , das sonst nur durch die Nachschrift Wannenmann dokumentiert ist , existiert . Man wird annehmen dürfen , daß sie wenigstens die diktierten Paragraphen enthielten , vielleicht sogar eine Mitschrift der Diktate mitsamt den Erläuterungen darstellten . Dieses Zeugnis von Hegels Heidelberger Rechtsphilosophievorlesung muß als verschollen gelten .

Zu Carovés Biographie vgl . E . Alberti  : Art . »Carové , Friedrich Wilhelm« . In  : Allgemeine Deutsche Biographie . Bd 4 (1876) . 7–8  ; zu Einzelheiten s . Nicolin  : Hegel als Professor in Heidelberg . 87–91  ; Hegel  : Berliner Schriften 1818–1831 . [581]–584  ; B 2 . 455–468 . 660 Vgl . Friedhelm Nicolin (Bonn)  : Hegel über konstitutionelle Monarchie . Ein Splitter aus der ersten Rechtsphilosophie-Vorlesung . In  : Hegel-Studien . 10 (1975) , [79]–86  ; 86 und Albert Schürmann  : Friedrich Wilhelm Carové . Sein Werk als Betrag zur Kritik an Staat und Kirche im frühliberalen Hegelianismus . Bochum 1971 . 243 Anm . 319  ; 298 . Siehe vor allem die Briefe von Carové an Arnold Ruge (Nr 641 vom 17 . Januar 1841 , Nr 691 vom 10 . März 1841 , Nr 719 vom 1 . Mai 1841 , Nr 739 vom 6 . Juni 1841 , Nr 809 vom 5 . Oktober 1841) in Martin Hundt (Hg .)  : Der Redaktionsbriefwechsel der H a l l i­s ch e n , D e u t s ch e n und D e u t s ch - F r a n z ö s i s che n J a h r b ü che r (1837–1844) . Bd 1–2 . Berlin 2010 . Bd 1 . 656f , 712f , 740f , 765f , Bd 2 . 842f (Erstdrucke) oder (Nr 596 vom 17 . Januar 1841 , Nr 597 vom 10 . März 1841 , Nr 598 vom 1 . Mai [1841] , Nr 599 vom 6 . Juni 1841 , Nr 601 vom 5 . Oktober 1841) in Arnold Ruge  : Nachgelassene Briefe 1832–1880 . In Zusammenarbeit mit Juliane Brenscheidt Gabriele Czypionka Katja Stiegel heraus­ gegeben von Hans-Martin Sass . Amsterdam & Aalen 2013 . 201–204 , 207–210 , 211f . Vgl . noch Martin Hundt  : Der Redaktionsbriefwechsel der H a l l i s ch e n  , D e u t s ch e n und D e u t s ch - F r a n z ö s i s ch e n J a h r b ü che r (1837–1844) . Apparat . Berlin 2010 . 201 . 661 Siehe Die Matrikel der Universität Heidelberg . 122 . 659



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I I I   . B i sh e r i g e E d i t i o n e n Die folgende Übersicht über die bisherigen Editionen der Rechtsphilosophienachschriften folgt der Chronologie der Editionen und nicht der zeitlichen Aufeinanderfolge der nachgeschriebenen Kollegs . D i e ›Z u sä t ze‹ v o n E d u a rd G a n s i n d e r A u sga b e d e s Ve r e i n s v o n F r e u n d e n d e s Ve r e w i g t e n Streng genommen , aber naturgemäß cum grano salis , beginnt die Editionsgeschichte der Rechtsphilosophienachschriften mit ihrer Vorgeschichte , mit der Publikation der ›Zusätze‹ zur sogenannten zweiten Auflage der Grundlinien , die Gans im Rahmen der durch einen Verein von Freunden des Verewigten veranstalteten Sammlung von Hegel’s Werken zuerst 1833 als achten Band herausgegeben hat . Zur Begründung der Aufnahme der ›Zusätze‹ in seine Ausgabe führt er in der Vorrede des Herausgebers an , daß , da Hegel die Rechtsphilosophievorlesung nur dreimal und verhältnismäßig rasch nach Erscheinen des Kompendiums und danach nicht mehr gehalten habe , nicht in dem Maaße , wie bei anderen Gegenständen , ein wachsender Reich­thum des StoVes , und ein weiteres Sich-|ten und Verändern in den Ab­thei­lun­gen anzutreVen sei , wie dieß sonst bei Hegel überall einzutreten pflegte . Nur in der leichteren Darstellung , welche Vorlesungen vor einem Buche voraus haben , in der Art und Weise dem gewöhnlichen Sinne näher zu treten , der sich darin findet , liegt der eigentliche Gewinn , welcher dem größeren Publikum daraus erwächst . Nun aber ist eine eigene Schwierigkeit vorhanden , Vorlesungen mit dem buchlichen Charakter eines Werks so in Verbindung zu bringen , daß das Heterogene beider nicht als zu sehr abstechend erscheint . Man kann , namentlich , wenn ein Buch zu Grunde liegt , deswegen nicht Alles mittheilen , was die Vorlesungen enthalten , weil hier das Buch noch einmal , obgleich zerstampft und anders bereitet , vorkommt , und das Wiedergeben des Gesagten öftere Wiederholungen unerläßlich machte . Es muß daher der vorhandene StoV gesichtet , und ein Kern daraus genommen werden , der wenn auch nicht grade Neues , doch Erläuterndes und Näherbringendes enthält . Dieß ist hier in Form von Zusätzen geschehen , von denen diese Ausgabe nahe an 200 zählt . Oft erklären diese durch Beispiele das in dem Paragraphen Gegebene , oft sagen sie dasselbe , nur deutlicher und populairer , und öfter noch machen sie einen erleichternden Uebergang in das gemeine Bewußtseyn . Die Derbheit , welche in dem Buche überall zu finden ist , wird dadurch | abgestumpfter , und in den schweren und harten StoV eine Bresche gemacht , durch die eine große Masse bisher Ausgeschlossener ihren Einzug halten kann . Das in den Zusätzen Enthaltene ist von Hegel gegeben , und ich kann im Noth­fall dieß aus meinen Quellen beweisen  : es findet sich weder eine Ausführung von mir , noch eine Entstellung des Ausgeführten . Nur die stylistische Anordnung , die Verbindung der Sätze , und bisweilen ebenso die Auswahl der Worte rühren von mir her . 662 Als Quellen gibt er die Nachschriften von Hotho und von v . Griesheim an . 663 Siehe W1 8 . XIV–XVI . Siehe W1 8 . XVI . Die Textentnahmen aus der Nachschrift Hotho und der Nachschrift v . Griesheim sind in den Parallelstellenapparaten zu den Editionen beider Nachschriften in GW 662

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D i e E d i t i o n sa n k ü n d i g u n g H o f f m e i st e r s Im Vorwort zu seiner Neuausgabe der Grundlinien im Rahmen der Philosophischen Bibliothek hat sich Johannes HoVmeister kritisch , gelegentlich auch unnötig polemisch , mit Gans’ Auswahl und Gestaltung der ›Zusätze‹ beschäftigt , dabei jedoch weniger auf die Ablehnung jeglicher Wiedergabe solcher Texte gesetzt als vielmehr auf die Notwendigkeit einer Neubearbeitung des aus den Vorlesungsnachschriften Hothos und v . Griesheims zu gewinnenden Materials . 664 Der frühe Tod HoVmeisters im Oktober 1955 hat die Realisierung des Vorhabens verhindert . 665

26 ,2 . [769]–1042 und GW 26 ,3 . [1049]–1486 nachgewiesen . Ein Textvergleich läßt zwar erkennen , daß Gans wesentlich freier mit den Quellentexten umgegangen ist , als er es in der Vorrede zugestehen will , denn er hat Textstellen aus beiden Nachschriften ineinander montiert , Sätze reformuliert und eigenformulierte Sätze eingefügt , aber auf die jahrzehntelang geführte Diskussion über die Authentizität der Zusätze braucht , spätestens seit sie in der Edition von Ilting diakritisch in den Texten markiert worden sind (vgl . dazu unten 1625–1627) , nicht mehr eingegangen zu werden . – Zu den drei Auflagen der Grundlinien als achter Band der Freundesvereinsausgabe s . insgesamt die Darstellung in GW 14 ,3 . 800–806 im Editorischen Bericht  ; dort , 805f Fußnote 23 , finden sich auch Ausführungen über den in der zweiten Auflage von 1840 erfolgten EingriV in den Zusatz zum Paragraphen 280 . 664 Siehe Georg Wilhelm Friedrich Hegel  : Sämtliche Werke . Neue kritische Ausgabe . Herausgegeben von Johannes HoVmeister . Band XII . Grundlinien der Philosophie des Rechts . Verlag von Felix Meiner in Hamburg . [linkes Titelblatt  ; rechtes Titelblatt  :] Grundlinien der Philosophie des Rechts mit Hegels eigenhändigen Randbemerkungen in seinem Handexemplar der Rechtsphilosophie . Herausgegeben von Johannes HoVmeister . Vierte Auflage . Hamburg 1955 . ( = Der Philosophischen Bibliothek Band 124a) XVIf  : Der jetzige Quellenstand [sc . 1952 war auch die Nachschrift Hotho in den Bestand der ehemaligen Preußischen Staatsbibliothek in Marburg übernommen worden  ; die Nachschrift v . Griesheim befand sich seit 1850 im Besitz der Königlichen , nachmaligen Preußischen Staatsbibliothek] erlaubt es , daß die Vorlesungszusätze Hegels zur Rechtsphilosophie neu bearbeitet wer-|den können . Es ist damit zu rechnen , daß der entsprechende Beiband im Herbst des nächsten Jahres druckfertig vorliegt . Aus diesem Grunde wurde in diesem Band ausnahmsweise auf die Anfügung eines Sach- und Personenregisters verzichtet  ; sie erscheinen erst am Schluß des zweiten Teilbandes . (Die Ausdrucksweise ist – unfreiwillig wohl – irreführend , denn es handelt sich keineswegs um Vorlesungszusätze Hegels .) Auf die Planung , einen Beiband zu veröVentlichen , ist auch die Zählung des Bandes als Band 124a der Philosophischen Bibliothek zurückzuführen . 665 Vgl . Friedhelm Nicolin  : Die Neue Kritische Hegel-Ausgabe . In  : Johannes HoVmei­ ster zum Gedächtnis . Herausgegeben von Friedhelm Nicolin und Otto Pöggeler . Hamburg 1956 . 31–47 , 43f  : Von den gedruckten Hauptwerken Hegels liegen die Ph ä n o m e n o l o g ie und die G r u n d l i n ie n d e r Ph i l o s o ph ie d e s Re ch t s bereits im Rahmen der neuen kritischen Ausgabe vor . Die Rechtsphilosophie wurde von den nachträglichen »Zusätzen« der früheren Herausgeber befreit , statt dessen fügte HoVmeister die umfangreichen | eigenhändigen Notizen Hegels aus dessen Handexemplar bei . Den Text der Zusätze wird man künftig – in gereinigter Form – wiederfinden in den Vo r l e s u n g e n ü b e r d ie Re ch t s ph i l o s o ph ie  , die als Beiband vorgesehen sind . (Es wird weithin nicht beachtet , daß es sich bei den alten Zusätzen um nichts anderes als um – höchst eigenwillig ausgewählte und zusammengefügte – Auszüge aus Nachschriften dieser Hegel­ schen Vorlesung handelt .)



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D i e N a c h s c h r i f t H o m e ye r Die eigentliche Geschichte der Rechtsphilosophienachschriftenedition beginnt mit Karl-Heinz Iltings ambitioniertem Projekt einer Edition aller auf seine Rechtsphilosophie bezüglichen Texte Hegels , insbesondere der erstmaligen VeröVentlichung der Nachschriften . Das Corpus der Texte ist orientiert am Kenntnisstand der Hegel-Forschung zu Beginn der 1970er Jahre und enthält daher nur etwa zur Hälfte Nachschriften , denn von den sieben in Heidelberg und Berlin gehaltenen Kollegs über Rechtsphilosophie waren damals lediglich vier (wenn man das abgebrochene Kolleg vom Winter 1831/32 mitzählt) Nachschriften bekannt . Dieses Manko versucht Ilting auszugleichen durch die Aufnahme weiterer Texte , wie den Paragraphen zum objektiven Geist aus den drei Auflagen der Enzyklopädie , mitsamt der Edition der zugehörigen Notizen aus Hegels Handexemplar  ; dem Abdruck der Grundlinien und der Edition der Notizen Hegels im Durchschußexemplar der Grundlinien , die allesamt Hegels „Rechtsphilosophie“ dokumentieren sollen , sowie zeitgenössischer Rezensionen der Grundlinien . 666 Die Motive für die Unternehmung sowie die die Editionspraxis tragenden und flankierenden , nicht zum wenigsten politisch informierten historischen und theoretischen Vorannahmen sind in der Einleitung . Die „Rechtsphilosophie“ von 1820 und Hegels Vorlesungen über Rechtsphilosophie dargelegt und zielen auf den Nachweis , daß nicht die Grundlinien das privilegierte Dokument für Hegels Rechtsphilosophie seien , sondern daß erst die gleichberechtigte Beiziehung der Nachschriften die authentische Gestalt der Hegelschen Rechtsphilosophie zu rekonstruieren erlaube . 667 Der Edition der Nachschrift Homeyer  668 sind Vorbemerkungen  669 vorangestellt , in denen Ausführungen über Bedeutung und Charakter der Nachschrift eine biographische Skizze von C . G . Homeyer umrahmen und darauf hinauslaufen , ihren dokumentarischen Wert nachdrücklich herauszustreichen . 670

Zum Plan der Edition vgl . das Vorwort in Hegel  : Rechtsphilosophie Edition Ilting . Bd  1 . 7–9 . 667 Vgl . Hegel  : Rechtsphilosophie Edition Ilting . Bd 1  . [23]–126 . Auf die einzelnen Schwerpunkte von Iltings Argumentation , die unter anderem Hegels politische Haltung , seine Reaktion auf die Karlsbader Beschlüsse , nämlich die Umarbeitung eines druckfertigen Manuskripts der Grundlinien , die Akkommodation an die restaurativen politischen Tendenzen mit Camouflage seiner wirklichen Ansichten betreVen sowie die Fokussierung der Analyse auf wenige Theoriestücke (monarchische Gewalt , konstitutionelle Monarchie etwa) braucht an dieser Stelle nicht mehr eingegangen zu werden , vgl . dazu Hans-Christian Lucas/Udo Rameil  : Furcht vor der Zensur ? Zur Entstehungs- und Druckgeschichte von Hegels Grundlinien der Philosophie des Rechts . In  : Hegel-Studien . 15 (1980) , [63]–93 und die Ausführungen in GW 14 ,3 . 831–833 sowie 844– 857 im Editorischen Bericht . (Die unmittelbare Rezeption war den Zeitumständen entsprechend und angemessen , vgl . etwa Sprache der Revolution . In  : Der Spiegel . Nr 13 . 1973 . 142f .) 668 Siehe Hegel  : Rechtsphilosophie Edition Ilting . Bd 1 . [227]–351 . 669 Siehe Hegel  : Rechtsphilosophie Edition Ilting . Bd 1 . 219–226  ; sie folgen auf ein Zwischentitelblatt II . NATURRECHT UND STAATSWISSENSCHAFT / Vorlesung 1818/19 / nach der Nachschrift Carl Gustav Homeyers (s . ebenda [217]) . 670 Vgl . nur Hegel  : Rechtsphilosophie Edition Ilting . Bd  1 . 219  : Die Bedeutung dieses Manuskripts wird noch dadurch gesteigert , daß sein Verfasser , C a r l G u s t av 666

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Die Textdarbietung der Edition übernimmt aus der Manuskriptvorlage (typographisch) die Einrückung für die Paragraphenerläuterungen , gibt diakritisch ausgezeichnet  671 die Manuskriptbefunde (Streichung , Ergänzung , Redundanz , Textauszeichnung (durch Kursive)) und die Herausgeber­ ergänzungen wieder und kommt mit verhältnismäßig wenigen EingriVen in den Text aus , wobei recht häufig auf den Wortlaut der Grundlinien Bezug genommen wird . 672 Die textkritischen Notizen , auf die mit Kleinbuchstaben verwiesen wird , sind als Fußnoten gestaltet , ebenso die (31) Erläuterungen oder Anmerkungen zum Text , die hauptsächlich bibliographische Nachweise und kurze Zitate beibringen . Am Innenrand ist dem Text ein Zeilenzähler beigegeben , der für die Edition keine Funktion erfüllt . 673 Nicht angegeben ist die Paginierung des Manuskripts und entsprechend sind die Seitenwechsel nicht markiert . Zwischen den Seiten 342 und 343 ist eine photographische Reproduktion der Manuskriptseite 129 (Beginn des Abschnittes Die Weltgeschichte) eingefügt . Insgesamt ist der edierte Text durch nur wenige Versehen oder Lesefehler belastet .

­H o­m e ye r  , später einer der bedeutendsten Juristen des 19 . Jahrhunderts geworden  ; die bedeutenden Fähigkeiten Homeyers sind bereits an seiner Vorlesungsnachschrift von 1818/19 zu bewundern . Ein solcher Schluß von der späteren Lebensleistung auf die Qualität einer frühen studentischen Nachschrift ist – um es freundlich auszudrücken – gewagt . Aber da Ilting zu der Zeit dieser Edition davon ausgehen mußte , in der Nachschrift Homeyer die Urfassung der „Rechtsphilosophie“ (s . ebenda) vorliegen zu haben , mag die Neigung , sich die oVensichtlichen Makel der Nachschrift (etwa die oftmals allzu verkürzte Wiedergabe der Paragraphenerläuterungen , die einem gewissen Ennui geschuldeten graphischen Spielereien und die mehrfach zum Ausdruck gebrachte Reserve dem Dozenten gegenüber , vgl . dazu GW 26 ,1 . 263 ,4–5 , 286 ,23–24 , 292 ,21 , 322 ,21–23) schön zu reden , verständlich sein . Entsprechend ändert sich denn auch nach dem Auftauchen der Nachschrift Wannenmann die Bewertung der Homeyerschen Nachschrift , vgl . Hegel  : Die Philosophie des Rechts 1817/18 . 1818/19 . 33 . 671 Die verwendeten Zeichen finden sich erläutert in der Druckerklärung (s . Hegel  : Rechtsphilosophie Edition Ilting . Bd 1 . 19) . 672 Ein nicht unerheblicher Teil der EingriVe ist unnötig (weil etwa die zeitgenössische Grammatik nicht angemessen berücksichtigt (gekannt?) ist oder sie lediglich den Stil , die Ausdrucksweise betreVen) , und so macht sich bereits hier als Tendenz bemerkbar , was vom zweiten Band an (mit der Bearbeitung der Grundlinien und der Notizen im Durchschußexemplar) dann durchgehend bis in den Exzeß betrieben ist , nämlich die durch TexteingriVe und -ergänzungen erfolgende Einpassung der Texte in eine vom Herausgeber bestimmte , rational schwerlich rekonstruierbare Norm (vgl . dazu nochmals die Ausführungen in GW 14 ,3 . 831–833 sowie 879–882) . Oft findet sich die verfehlte Kombination von Herausgeberergänzung und TexteingriV , beispielsweise Hegel  : Rechtsphilosophie Edition Ilting . Bd 1 . 246  ; hier ist im Corpus des diktierten Paragraphen 10 das ursprüngliche oder der reine BegriV , (vgl . für das Corpus GW 26 ,1 . 247 ,2–8 und die Textstelle 247 ,4 ) durch Ergänzung (mit « » kenntlich gemacht) und EingriV geändert in oder «weil er» den reinen BegriV , (vgl . die entsprechende Textstelle in der zweiten Edition der Nachschrift Homeyer , Hegel  : Die Philosophie des Rechts 1817/18 . 1818/19 . 217 ,34–35 (mit der Bezeichnungsweise einer Ergänzung durch eckige Klammern)  : oder [weil] der reine BegriV mit nachweisloser Unter­ drückung des auf BegriV folgenden Kommas) . 673 Es handelt sich hier um einen ›intelligenten‹ Zeilenzähler , d . h . einen solchen , der die Textzeilen zählt .



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Die Nachschr ift Hotho Der Herausgabe der Nachschrift Hotho ist der dritte Band der Gesamtedition gewidmet . Ein vorausgeschickter kurzer Text informiert über Inhalt und Vorgehensweise in diesem Band . 674 Der Wiedergabe des Textes voran geht eine Einleitung des Herausgebers  675 , die zunächst kurz den politischen Standort Hegels nach den Karlsbader Beschlüssen skizziert , sich sodann anheischig macht , die Zuverlässigkeit von Vorlesungsnachschriften generell (anhand eines synoptischen Vergleichs von Hegels Vorlesungsmanuskript und mehrerer Nachschriften , darunter Hothos , der Religionsphilosophievorlesung von 1824) festzustellen und abschließend in eine (mit einigen Fehlannahmen beschwerte  676 ) Charakterisierung und Bewertung von Hothos Nachschrift mündet . Die Edition der Nachschrift Hotho  677 beginnt mit dem Abdruck des nicht zur Nachschrift gehörenden , am Ende des Bandes eingeklebten Textes . 678 Die Edition der eigentlichen Nachschrift ist zweispaltig gedruckt  : außen der Text und innen die Marginalien , 679 die in Kursive gehalten sind , ebenso wie die von Hotho nur angedeuteten Zitate aus den Grundlinien , die hier (als Herausgeberergänzung ausgewiesen) vervollständigt sind . Auf dem Innenrand findet sich ein ›nicht­ intelligenter‹ Zeilenzähler , 680 der für die Edition funktionslos ist . Im Text (d . h . auch im Text der Marginalien) sind diakritisch Streichungen , Zusätze , Redundanzen , Zusätze des Herausgebers , Stundenwechsel etc . verzeichnet  ; gelegentlich sind den Herausgeberüberschriften Verweise auf die Grundlinien beigegeben  ; die Verweisungen auf den Textkritischen Apparat erfolgen durch die Verwendung von Kleinbuchstaben  ; erläuternde Fußnoten enthält der Band nicht . Durch ›spitze Doppelklammern‹ (« ») gekennzeichnete Herausgeberzusätze enthält der Text zwar reichlich , da­gegen sind die im Textkritischen Apparat verzeichneten EingriVe in den Text verhältnismäßig maßvoll erfolgt , allzu häufig sind sie aber überflüssig oder gar sinnlos  ; 681 von Fehllesungen ist der Text nicht Siehe Hegel  : Rechtsphilosophie Edition Ilting . Bd 3 . 7 . Auf die hier vorgetragene fälschliche Zuschreibung der Marginaltexte an Leopold von Henning ist bereits oben 1602 Fn . 620 eingegangen worden . Es wird noch hingewiesen auf die Kennzeichnung der Vorlesungs­stunden­ anfänge (vgl . dazu oben die Angaben in der Fußnote 613) und der von Gans für die ›Zusätze‹ verwendeten Textstellen sowie die nach dem Muster von Hegel  : Rechtsphilosophie Edition Ilting . Bd 2 . allenthalben eingefügten Überschriften (derentwegen das Inhaltsverzeichnis 12 Seiten umfaßt , s .  Hegel  : Rechtsphilosophie Edition Ilting . Bd 3 . 9–32) . 675 Siehe Hegel  : Rechtsphilosophie Edition Ilting . Bd 3 . 37–86 . 676 Vgl . dazu nochmals oben die Ausführungen 1599–1602 zu den Marginalien . 677 Siehe Hegel  : Rechtsphilosophie Edition Ilting . Bd 3 . [87]–841 . 678 Siehe Hegel  : Rechtsphilosophie Edition Ilting . Bd 3 . 89  ; vgl . GW 26 ,3 . 1043 und die Bemerkung dazu in der Fußnote 619 . 679 Die äußere Spalte ist 5 ,5 cm breit , die innere 4 ,5 cm , was erheblich viel leeren Raum in der Innenspalte läßt und den Umfang des Bandes (841 Seiten) erklärt . 680 D . h . er zählt unterschiedslos alle Zeilen , auch die Leerzeilen . 681 Zur Illustration dieser Feststellung mögen folgende Stellen dienen   : Hegel  : Rechtsphilosophie Edition Ilting . Bd 3 . 114 ist im Text Hier sind denn die Einzelnen vorausgesetzt , [das d] 〈die〉 also des Allgemeinen bedürfen . ist bedarf in bedürfen geändert . Eine genauere Lesung ergibt (GW 26 ,2 . 779 ,30–31)  : Hier sind denn die Einzelnen vorausgesetzt , die also das Allgemeine bedarf . , was grammatisch weniger glatt anmuten mag . – Hegel  : Rechtsphilo­ sophie Edition Ilting . Bd 3 . 176 ist die Änderung von werde in wäre völlig unnötig  : Der Mensch kann vortreV liche Absichten haben , wenn er dieß hätte und jenes . d . h . wenn er 674

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frei . Die Paginierung und die Seitenwechsel des Manuskripts sind nicht angegeben . Der Edition enthält zwischen den Seiten 288 und 289 eine photographische Reproduktion der Manuskriptseiten [112]/113 . D i e N a c h s c h r i f t v .  G r i e sh e i m Die Edition der Nachschrift von Griesheim ist im vierten Band der Gesamtedition enthalten . 682 Das vorausgeschickte Vorwort des Herausgebers  683 vertröstet hinsichtlich des Registers auf einen künftigen sechsten Band und enthält ausgebreitete Danksagungen . Das Gesamtinhaltsverzeichnis umfaßt wegen der allenthalben vom Herausgeber eingefügten Überschriften 31 Seiten . 684 Die Einleitung des Herausgebers . Der exoterische und der esoterische Hegel (1824–1831)  685 ist der Darlegung der These gewidmet , daß Hegel in der angegebenen Zeit seinen politischen Standpunkt offiziell als staatsfromm camoufliert habe , im vertrauten Umgang , nach innen gewissermaßen , habe er liberale , progressive Ansichten vertreten . Der Darbietung des Textes der Nachschrift sind Vorbemerkungen  686 vorangestellt , die auf den spezifischen Charakter (etwa den erweiterten Umfang , Einzelheiten der Konstruktion) dieses Kollegs eingehen und einige Themen (etwa Verfassungsfrage , Logik des Eigentumsverhältnisses im abstrakten Recht) herausheben , um dann die Besonderheiten der vorliegenden Nachschrift zu skizzieren . 687

nicht beschränkt wäre durch Rechte des Andern . vgl . GW . 26 ,2 . 803 ,4–6  : Der Mensch kann vortreV liche Absichten haben , wenn er dieß hätte und jenes dh . wenn er nicht beschränkt werde durch Rechte der Anderen . – Problematisch gegenüber dem zum Ausdruck gebrachten Gedanken und dem Kontext ist Hegel  : Rechtsphilosophie Edition Ilting . Bd 3 . 397 die Umstellung von das Wohl dem Recht in das Recht dem Wohl in dem Satz Da kann man es denn an Rührung nicht fehlen sehn , die das Recht dem Wohl den Vorrang giebt , wie es oft in Romanen aufs schönste ausgemahlt wird . Vgl . dazu GW 26 ,2 . 887 ,1–3  : Da kann man es denn an Rührung nicht fehlen sehen , die das Wohl dem Recht den Vorrang giebt , wie es oft in Romanen aufs schönste ausgemahlt wird . Gemeint ist hier , wie der vorangehende und der folgende Satz zur Genüge deutlich machen , daß in sentimentalen Romanen dem Wohl , dem Glück des Einzelnen der Vorrang vor der Erfüllung des Rechts eingeräumt wird . – Hothos Text (vgl . GW 26 ,1 . 892 ,1–2 ) 1 . Daß das Gute für mich als wollender besonderer Wille sei , daß der Wille das Recht hat zu wissen was das Gute sei . ist in Hegel  : Rechtsphilosophie Edition Ilting . Bd 3 . 411 geändert in 1 . Daß das Gute für mich als wollenden besonderen Willen sei , daß der Wille das Recht hat zu wissen was das Gute sei . , während Gans für seinen Paragraphenzusatz formuliert (vgl . W1 8 . 173)  : 1) Daß das Gute für mich , als wollenden , besonderer Wille sey , und daß ich dasselbe wisse , […] . 682 Siehe Hegel  : Rechtsphilosophie Edition Ilting . Bd 4 . 75–752 . 683 Siehe Hegel  : Rechtsphilosophie Edition Ilting . Bd 4 . 7 . 684 Siehe Hegel  : Rechtsphilosophie Edition Ilting . Bd 4 . 9–39 . 685 Siehe Hegel  : Rechtsphilosophie Edition Ilting . Bd 4 . 45–66 . 686 Siehe Hegel  : Rechtsphilosophie Edition Ilting . Bd 4 . 69–74 . 687 In dem rechtschaVenen Bemühen , die Authentizität der Nachschrift als treue Vortrags­w ieder­ gabe zu retten , stellt sich Ilting blind ( Von einer „ausgearbeiteten“ Vorlesungsnachschrift kann man gleichwohl nicht sprechen . (s . Hegel  : Rechtsphilosophie Edition Ilting . Bd 4 . 74)) gegenüber dem OVensichtlichen , daß v . Griesheim hier eine durchaus repräsentativ und osten-



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Die Edition folgt den etablierten formalen Prinzipien (diakritische Kennzeichnungen , Kursivdruck für Überschriften und Zitate aus den Grundlinien , durch Kleinbuchstabenverweise verknüpfte Textkritik , ein paar erläuternde Fußnoten) . Neben den exzessiv eingefügten Herausgeberergänzungen gibt es belegte  688 und unbelegte  689 EingriVe in den Text , außerdem einige Fußnoten mit Verweisen oder Erläuterungen . Die Paginierung des Originals ist nicht angegeben . Am Innenrand neben dem Text ist ein ›intelligenter‹ Zeilenzähler ohne Funktion für die Edition angebracht . Zwischen die Seiten 678/679 ist ein Doppelblatt mit der photographischen Reproduktion der Seiten 278/279 des zweiten Teils der Nachschrift eingeklebt . 690

sibel ausgearbeitete Kollegnachschrift mit möglichst vollständiger Zitatwiedergabe aller im Vortrag thematisierten Paragraphen und Anmerkungstexte und einer weitgehend homogenen Stilisierung projektiert und niedergeschrieben hat . 688 Ein großer Teil der vorkommenden und im Apparat ausgewiesenen Textänderungen ist überflüssig , (1) weil der bei v . Griesheim notorische Gebrauch des Akkusativs an Stellen , wo inzwischen der Dativ üblich ist , verbessert wird  ; (2) weil von der heutigen Norm abweichende präpositionale Kasusverbindungen geändert (nicht erläutert) werden  ; (3) weil sie aus Fehllesungen resultieren . Ein Beispiel für die unter (2) angesprochenen Fälle ist (Hegel  : Rechtsphilosophie Edition Ilting . Bd 4 . 223) die Änderung von die einfache in der einfachen im Satz  : Die Verjährung beruht auf der einfachen Bestimmung , […] , da doch die Verbindung von ›beruhen auf‹ mit einem Akkusativobjekt im ersten Viertel des 19 . Jahrhunderts grammatisch durchaus noch korrekt ist (vgl . unten 1797 die Anmerkung zu 543 ,10–11) . Als Beispiele für Fehllesungen seien angeführt  : In dem Satz (Hegel  : Rechtsphilosophie Edition Ilting . Bd 4 . 398) Der Unterschied ist dann keiner mehr , dann im Selbstbewußtsein für das Selbstbewußtsein verschwindend . ist verschwindend für verschwindet im Manuskript verbessert  ; im Manuskript lautet der Satz jedoch  : Der Unterschied ist dann keiner mehr , da er im Selbstbewußtsein für das Selbstbewußtsein verschwindet . (vgl . GW 26 ,3 . 1261 ,9–10 ) . In dem Teilsatz (Hegel  : Rechtsphilosophie Edition Ilting . Bd 4 . 376) […] , man hält den frommen Menschen der böse Thaten thut für einen Heuchler . ist hält für kennt im Manuskript gebessert  ; tatsächlich hat das Manuskript aber nennt , so daß an anderer Stelle emendiert werden muß (vgl . GW 26 ,3 . 1244 ,17)  : […] , man nennt den frommen Menschen der böse Thaten thut einen Heuchler . – Der Satz England gebrauchte mehrere hundert Millionen Menschen um die Arbeit der Maschinen zu ­ersetzen  . (s . GW 26 ,3 . 1326 ,4–5) ist hier (s . Hegel  : Rechtsphilosophie Edition Ilting . Bd 4 . 503) geändert in England würde mehrere hundert Millionen Menschen gebrauchen um die Arbeit der Maschinen zu ersetzen . Aber gebrauchte darf hier durchaus als nicht umgelauteter Konjunktiv genommen werden . – Auf der Seite Hegel  : Rechtsphilosophie Edition Ilting . Bd 4 . 86 fehlen die Apparat­verweise im Text . 689 Nicht begründet oder belegt ist die Fortlassung der ersten Überschrift Ph i l o s o ph ie d e s Re ch t s  . (s . GW 26 ,3 . 1051 ,1) , die hier durch die Herausgeberüberschrift «VORREDE » ersetzt ist (s . Hegel  : Rechtsphilosophie Edition Ilting . Bd 4 . 75) . Ebenfalls unbegründet und unbelegt ist die Einfügung des Inhaltsverzeichnisses , das sich im Manuskript am Ende des zweiten Teils findet (vgl . GW 26 ,3 . 1483–1486) nach den Vorbemerkungen und vor der im Manuskript mit B e g r i f f d e s Re ch t s . betitelten (vgl . GW 26 ,3 . 1062 ,30 ) und dem ersten Paragraphen einsetzenden Einleitung (vgl . Hegel  : Rechtsphilosophie Edition Ilting . Bd 4 . 92–95) . 690 Vgl . GW 26 ,3 . 1434 ,8 –1435 ,23  . Welche Manuskriptseiten hier reproduziert sind , teilt der Herausgeber nicht mit , auch nicht den entsprechenden Textbezug in seiner Edition (Hegel  : Rechtsphilosophie Edition Ilting . Bd 4 . 677 ,16 –679 ,22 ) .

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D i e N a c h s c h r i f t S t ra u ß Der vierte Band der Rechtsphilosophieedition enthält auch die editio princeps der Nachschrift Strauß , 691 die formal in gleicher Weise gestaltet ist wie die Edition der Nachschrift v . Griesheim . Dem Abdruck des Textes sind einmal Vorbemerkungen  692 vorausgeschickt , die den politischen , auch universitären Kontext dieses letzten Rechtsphilosophiekollegs erhellen sollen , zum anderen die Wiedergabe von Hegels Vorlesungsnotizen  693 für dieses Kolleg . Im Text der Nachschrift ist der Stundenwechsel markiert . 694 Zwischen die Seiten 924/925 ist eine zweiseitige photographische Reproduktion des letzten Blattes der Nachschrift eingeklebt . Die Nachschr ift Anonymus ( Bloomington) 1983 ist das offizielle Erscheinungsjahr (von dem das Auslieferungsdatum sehr wohl abweichen mag) dreier Editionen von zwei zu Beginn der 1980er Jahre entdeckten bzw . bekannt gewordenen Nachschriften (dabei eben zwei konkurrierende Editionen derselben Nachschrift) Hegelscher Rechtsphilosophiekollegs  : Den Anfang in dieser Reihe macht die Herausgabe einer anonymen Nachschrift der Berliner Rechtsphilosophievorlesung vom Winter 1819/20 durch Dieter Henrich . 695 Der aufwendig gestaltete und komplex aufgebaute Band  696 enthält zunächst (nach einem Inhaltsverzeichnis  697) die EinSiehe Hegel  : Rechtsphilosophie Edition Ilting . Bd 4 . 917–925 . Der Band enthält außerdem den synoptischen Abdruck des Abschnittes über den objektiven Geist aus den beiden Enzyklopädieauflagen von 1827 und 1830 (vgl . Hegel  : Rechtsphilosophie Edition Ilting . Bd 4 . 762–903) . 692 Siehe Hegel  : Rechtsphilosophie Edition Ilting . Bd 4 . 907–913 . 693 Siehe Hegel  : Rechtsphilosophie Edition Ilting . Bd 4 . 915f . Vgl . die Edition des Textes unter dem Titel Was Recht ist in GW 14 ,2 . 287f und die Ausführungen dazu in GW 14 ,3 . 863f im Editorischen Bericht . 694 Ilting setzt ihn vor Die 2te Seite des Willens , vgl . GW 26 ,3 . 1494 ,7 . 695 Siehe Hegel  : Philosophie des Rechts 1819/20 . 696 Die Edition ist in ihrer gesamten Gestaltung erkennbar stark geprägt nicht nur vom damaligen (noch sehr ausbaufähigen) Kenntnisstand im Hinblick auf die vielfältigen und unterschiedlichen Formen , in denen die Nachschriften von Hegels Vorlesungen überliefert sein können , sondern auch von einer anhaltend auf die Frage nach seinem politischen Standort gelenkten Editionspraxis bei den Rechtsphilosophienachschriften , vor allem aber von der allenthalben durchscheinenden Strategie , die Authentizität der Nachschrift putativ gegen alle erdenklichen Einwände ( formale und inhaltliche) zu sichern , bisweilen sogar auf Kosten der argumentativen Konsistenz . Gegen diese Authentifizierungsstrategie insbesondere hat Lucas in seiner Rezension (s . Hans-Christian Lucas  : A l t e s u n d N e u e s z u He g e l s Re ch t s ph i l o s o ph ie  . G  .  W  .  F  . He g e l  : G r u n d l i n i e n d e r Ph i l o s o ph i e d e s Re c h t s o d e r N a t u r r e c h t u n d S t a a t s w i s s e n s ch a f t i m G r u n d r i s s e  . Nach der Ausgabe von Eduard Gans herausgegeben und mit einem Anhang versehen von Hermann Klenner . Berlin  : Akademie-Verlag 1981 . 645 S . – G  .  F  .  W . [sic] He g e l  : Ph i l o s o ph ie d e s Re ch t s . Die Vorlesung von 1819/20 in einer Nachschrift . Herausgegeben von Dieter Henrich . Frankfurt am Main  : Suhrkamp 1983 . 388 S . In  : Hegel-Studien . 20 (1985) , 291–302 , hier 295–302) die angemessenen kritischen Einwände erhoben (allerdings teilen wir seine generelle Skepsis gegenüber dem Wert von Vorlesungsnachschriften nicht) . 697 Siehe Hegel  : Philosophie des Rechts 1819/20 . [5] . 691



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leitung des Herausgebers , betitelt Vernunft in Verwirklichung  698 , die zunächst eine knappe Einordnung dieser Nachschrift in die Reihe der bis dahin bekannten Nachschriften  699 liefert , um dann zur ausführlichen Beschreibung einiger Hegelscher Theoriestücke (›Doppelsatz‹ , Moralitäts­ kritik , Theorie des Notrechts , fürstliche Gewalt , Institutionalismus) und seines politischen Stand­ ortes fortzugehen . Die Prinzipien der Edition  700 legen dar , daß die Textfassung der Edition durch ›stillschweigende‹ EingriVe in Grammatik , Orthographie , Wortlaut und Zeichensetzung einen (immerhin mit Textkritik versehenen) Lesetext bietet . Die Textwiedergabe  701 setzt ein mit dem Inhaltsverzeichnis , das im Manuskript am Ende steht . 702 Der Text verfügt über einen kritischen Apparat , auf den mittelst hochgestellter ZiVern im Text hingewiesen wird  ; auf dem äußeren Rand ist ein ›intelligenter‹ Zeilenzähler angebracht , und es wird die Manuskriptpaginierung angegeben  ; im Text selbst sind die Seitenwechsel mit senkrechtem Strich bezeichnet . Durch ein hochgestelltes E ( E ) und K ( K) wird im laufenden Text auf eine zugehörige Erläuterung bzw . einen zugehörigen Kommentar im Anhang verwiesen . Dem Anhang ist eine Übersicht der einzelnen Teile und eine Liste der abgekürzt zitierten Literatur vorangestellt . 703 Der erste Teil des Anhangs , der Bericht zur Edition  704 enthält (1) eine Manuskriptbeschreibung des Nachschriftbandes , (2) eine Darstellung der (soweit sie sich ermitteln ließ) Provenienz der Nachschrift , (3) Ausführungen zur Charakterisierung der Nachschrift und zur Nichtidentifizierbarkeit des Nachschreibers , (4) Überlegungen zur Gestaltung des Kollegs vom Winter 1819/20 (im Verhältnis zu anderen , durch bekannte Nachschriften belegte Rechtsphilosophiekollegs) und (5) Mutmaßungen über die von Hegel für den Vortrag verwendete Manuskriptvorlage (mit besonderer Rücksicht auf das Druckmanuskript der Grund­ linien) . Die den zweiten Teil bildenden Erläuterungen  705 bieten vornehmlich Sachanmerkungen , Quellenangaben und Querverweise . Die Kommentare  706 (dritter Teil) dienen in erster Linie der ausführlichen Rechtfertigung von Herausgeberentscheidungen gegen den Text (Emendationen) , diskutieren Ausdruckseigentümlichkeiten der Nachschrift und geben Beobachtungen zu einigen weiteren Besonderheiten wieder . Es schließen sich drei weitere Teile an , sogenannte Sonderkommentare . Der Sonderkommentar I  707 widmet sich dem Problem der Para­g raphen­ziVern der Vorlesung von 1818/19 in der Nachschrift von 1819/20  708 und damit auch den Fragen , ob Hegel in der Vor­ lesung diktiert habe und ob die Nachschrift vor der Publikation der Grundlinien fertig geworden sei .

Siehe Hegel  : Philosophie des Rechts 1819/20 . 9–[39] . Auf die Nachschrift Wannenmann , die ihm erst während der Herstellung des Bandes zur Kenntnis gelangte , nimmt Henrich im Anhang , speziell in einem Nachtrag (s . Hegel  : Philo­ sophie des Rechts 1819/20 . 371–376) Bezug . 700 Siehe Hegel  : Philosophie des Rechts 1819/20 . 40–42 . 701 Siehe Hegel  : Philosophie des Rechts 1819/20 . 45–[291] . 702 Siehe Hegel  : Philosophie des Rechts 1819/20 . 45  ; vgl . GW 26 ,1 . 590 . 703 Siehe Hegel  : Philosophie des Rechts 1819/20 . 295f . 704 Siehe Hegel  : Philosophie des Rechts 1819/20 . 297–[311] . 705 Siehe Hegel  : Philosophie des Rechts 1819/20 . 312–330 . 706 Siehe Hegel  : Philosophie des Rechts 1819/20 . 331–348 . 707 Siehe Hegel  : Philosophie des Rechts 1819/20 . 349–354 . 708 Vgl . dazu oben 1590 die diesbezüglichen Ausführungen im Zusammenhang der Manuskriptbeschreibung . 698

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Der Sonderkommentar II  709 befaßt sich mit Inhaltsanzeige , Überschriften und Einteilungen in der Nachschrift von 1819/20 , d . h . damit , ob sie in der Vorlesung angegeben worden sind oder aus anderer Quelle stammen könnten . Der Sonderkommentar III  710 untersucht ausführlich ein Übertragungsproblem  : Identität und Idealität im Text der Nachschrift der Vorlesung von 1819/20 . OVenbar lag dem Kopisten , der die Abschrift der Vorlesungsmitschrift anzufertigen hatte , ein Text vor , dem nicht eindeutig zu entnehmen war , ob an einer Stelle ›Identität‹ oder ›Idealität‹ zu lesen (und zu schreiben) war , und so entschied er sich bei nicht wenigen Vorkommen für die falsche Lesung , für deren Besserung Lösungsstrategien diskutiert werden . 711 Dem Anhang beigegeben ist ein Nachtrag  712 , der am Leitfaden der in der Einleitung behandelten Themen die entsprechenden Inhalte der Nachschrift Wannenmann skizziert . Den Band beschließen eine Konkordanz  713 der Paragraphen der Grundlinien und des Textes der Nachschrift sowie ein Personenregister  714 . Auf der Seite 304 findet sich eine stark verkleinerte Abbildung der Manuskriptseite 101 . D i e N a c h s c h r i f t e n Wa n n e n m a n n u n d H o m e ye r Ende des Jahres 1983 erschien die Edition der Nachschrift Wannenmann durch Karl-Heinz Ilting zusammen mit einer Neuedition der Nachschrift Homeyer . 715 Den Band eröVnet ein Vorwort  716 , das die Versicherung des Herausgebers enthält , daß die neu aufgefundenen Vorlesungsnachschriften von 1817/18 und 1819/20 seine Annahmen über Hegels politische Entwicklung bestätigt hätten und das ferner seinen Danksagungen gewidmet ist . Es folgen ein umfangreiches Inhaltsverzeichnis  717 und ein Verzeichnis der Sigla und Abkürzungen  718 . Die Einleitung des Heraus­ gebers . Die neue Quellenlage  719 setzt die Vorlesung von 1817/18 in Beziehung zu verfassungspolitischen und verfassungstheoretischen Entwicklungen im Frankreich der frühen Restaurationszeit und stellt fest , daß in ihr eine naturrechtlich (vernunftrechtlich) fundierte Geschichtskonzeption zum Ausdruck komme , und daß diese naturrechtliche Ausrichtung sie mit den entsprechenden Nürnberger

Siehe Hegel  : Philosophie des Rechts 1819/20 . 355–361 . Siehe Hegel  : Philosophie des Rechts 1819/20 . 362–370 . 711 Seit dem Bekanntwerden der Nachschrift Ringier lassen sich diese Kopistenfehler durchweg identifizieren und verbessern . 712 Siehe Hegel  : Philosophie des Rechts 1819/20 . 371–376 . 713 Siehe Hegel  : Philosophie des Rechts 1819/20 . 377–[387] . 714 Siehe Hegel  : Philosophie des Rechts 1819/20 . 388f . 715 G . W . F . Hegel  : Die Philosophie des Rechts . Die Mitschriften Wannenmann (Heidelberg 1817/18) und Homeyer (Berlin 1818/19) . Herausgegeben , eingeleitet und er­ läutert von Karl-Heinz Ilting . Stuttgart 1983 . Es gehört zu den nicht wenigen Bizarrerien dieser Ausgabe , daß bereits der Titel die Nachschrift Wannenmann als ›Mitschrift‹ apostrophiert , obgleich der oberflächlichste Augenschein schon hinlänglich davon überzeugt , daß es sich um eine Ausarbeitung handelt . 716 Siehe Hegel  : Die Philosophie des Rechts 1817/18 . 1818/19 . 5f . 717 Siehe Hegel  : Die Philosophie des Rechts 1817/18 . 1818/19 . 7–14 . 718 Siehe Hegel  : Die Philosophie des Rechts 1817/18 . 1818/19 . 15f . 719 Siehe Hegel  : Die Philosophie des Rechts 1817/18 . 1818/19 . 17–34 . 709 710



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Kursen verbinde , 720 insbesondere im Hinblick auf die dort wie hier in der Vorlesung erkennbare normative Konzeption , die sich in der Berliner Vorlesung weitgehend verloren habe . 721 Die Edition der beiden Nachschriften  722 ist nach anderen Prinzipien gestaltet als die Rechtsphilosophie Edition Ilting , gleich geblieben ist lediglich die Fülle an vom Herausgeber eingefügten Überschriften und Textergänzungen . Die Prinzipien sind dargelegt im Text Zur Edition  723 , in dem viel von ›Divination‹ und ›Intuition‹ bei der Textherstellung die Rede ist und an einer Menge von Beispielen vorgeführt wird , wie ein Vorlesungstext oder auch ein von Hegel selbst publizierter Text zu behandeln seien , um das , was Hegel wirklich sagen wollte oder gesagt hat , auch zum Ausdruck zu bringen , 724 d . h . es handelt sich dabei um die Selbstermächtigungserklärung , in den zu edierenden Texten nach Gutdünken zu schalten und zu walten und nach Belieben Wortwahl , Wortlaut , Orthographie , Zeichensetzung u .s .w . zu ändern und zu ergänzen . 725 Ergänzt werden

Ilting bezieht sich auf die Texte der Nürnberger Gymnasialkurse in der von Rosenkranz verantworteten Fassung (philosophische Propädeutik , vgl . W1 18) , vornehmlich die Rechtslehre (vgl . W1 18 . 33–53  ; GW 10 ,1 . 389–403) und die Paragraphen über das Recht aus BegriVslehre und philosophische Encyklopädie (vgl . W1 18 . 195–197  ; GW 10 ,1 . 355–358) . 721 Es ist hier nicht der angemessene Ort auf Hegels politische Überzeugungen oder auf Wandel und Wechsel dieser Überzeugungen einzugehen  ; es ist jedoch , gerade im Hinblick auf eine politische Interpretation , unübersehbar , daß Hegel den hochgradig auf Präskription gestimmten Ton seiner ersten Rechtsphilosophievorlesung beim zweiten Vortrag der Vorlesung in Berlin deutlich herab­ gestimmt und die Anzahl der zu diktierenden Paragraphen stark vermindert und damit einhergehend weitere gelindere Konzeptionsänderungen vorgenommen hat , die mit einiger Anstrengung auf den Orts- und Staatswechsel bezogen werden könnten , die sich aber schwerlich als Wegstrecken auf einer Linie deteriorierender politischer Liberalität hin zu einer reaktionären Staatsfrömmigkeit (selbst in Camouflage) abtragen lassen dürften . 722 Siehe Hegel  : Die Philosophie des Rechts 1817/18 . 1818/19 . [35]–202 und [203]–285 . 723 Siehe Hegel  : Die Philosophie des Rechts 1817/18 . 1818/19 . 365–379 . 724 Vgl . Hegel   : Die Philosophie des Rechts 1817/18 . 1818/19 . 370  : Wenn hingegen von der Ermordung französischer Gesandter in K a p s t a d t gesprochen wird […] , so muß man schon auf den Gesandtenmord in R a s t a t t stoßen , falls einem dieser Vorfall nicht mehr erinnerlich ist . Im Manuskript steht Rastadt , s . GW 26 ,1 . 217 ,21 . Vgl . dazu schon Wolfgang Bonsiepen  : Philologisch-textkritische Edition gegen buchstabengetreue Edition ? In  : Hegel-Studien . 19 (1984) , [259]–269 , 264 . Bonsiepen hat in seiner Rezension die Schwachpunkte der Edition und der Editionsprinzipien ausreichend beschrieben und kritisch bewertet . 725 Zusammengefaßt lesen sich die Editionsprinzipien so (s  . Hegel  : Die Philosophie des Rechts 1817/18 . 1818/19 . 373)  : Die voranstehenden Darlegungen werden erkennen lassen , welche Grundsätze dieser Ausgabe zugrunde gelegt und wie sie angewandt worden sind . Angestrebt wurde eine Textkritische Edition der beiden Vorlesungsmitschriften zu Rph I und Rph II [sc . der Vorlesungen von 1817/18 und 1818/19] , die möglichst optimal die Gedanken und die Darlegungen Hegels wiedergibt , den handschriftlichen Befund sprachlich und stilistisch modernisiert und alle nur irgendwie sachlich relevanten EingriVe in den Wortlaut der Manuskripte im textkritischen Apparat vermerkt . Dem Benutzer ist so die Möglichkeit geboten , sich gegebenenfalls selbst davon zu überzeugen , ob er der Textherstellung des Herausgebers folgen kann . 720

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diese Darlegungen durch Ausführungen zur editorischen Behandlung der Parallelüberlieferung der Einleitung durch Wannenmann und Homeyer , 726 der Angabe der jeweiligen Stundenanfänge in der Mitschrift Wannenmanns , 727 der in margine angegebenen Parallelstellen in den anderen Nachschriften (von 1817/18 , 1818/19 und 1819/20) und den Grundlinien sowie zu den Registern , den ergänzten Überschriften und den Erläuterungen . 728 Die Darbietung der Texte unterscheidet typographisch scharf zwischen den diktierten Paragraphencorpora , die in normaler Schriftgröße gesetzt sind , und den in Petitsatz gehaltenen Anmerkungen . Am Außenrand sind sigliert Verweise auf Parallelstellen zum Text in den Nachschriften der jeweils anderen Vorlesungsjahrgänge und der Grundlinien angegeben , sowie mittelst eines Asterisken ein vermeintlich neuer Vorlesungsstundenbeginn . Der Innenrand weist einen ›intelligenten‹ Zeilenzähler auf , der innerhalb der Edition keine Funktion erfüllt . Die Herausgeberüberschriften und sonstige -ergänzungen sind in eckige Klammern gesetzt . Die Verweise zwischen Text und Apparat erfolgen über hochgestellte Kleinbuchstaben  ; es entfallen auf eine Textseite durchschnittlich ein halbes Dutzend TexteingriVe , von denen die meisten überflüssig , zweifelhaft oder sinnlos sind . Auf die Erläuterungen  729 zum Text wird durch hochgestellte Nummern verwiesen . In der Edition der Nachschrift Homeyer sind die für die Paragraphen 1 bis 16 parallel durch Wannenmann und Homeyer überlieferten Anmerkungen jeweils zu einem Text montiert , mit am Rand verzeichneter Herkunftsangabe für die einzelnen Textstücke . 730 Da die editorische Behandlung dieser Nachschrift nunmehr anderen Prinzipien als bei der ErstveröVentlichung folgt , liefert die Neuedition einen deutlich geänderten Text . In den Erläuterungen finden sich neben einigen Sachanmerkungen und Quellenangaben vorwiegend inhaltlich ausgerichtete , stark interpretierende Stellenkommentare . 731 Alle Texte des Bandes werden erschlossen durch ein Personenregister  732 und ein ausführliches Sachregister  733 .

Siehe Hegel  : Die Philosophie des Rechts 1817/18 . 1818/19 . 373f . Siehe Hegel  : Die Philosophie des Rechts 1817/18 . 1818/19 . 374–376 . Die erkennbaren Duktusänderungen der Schrift in der Ausarbeitung von Wannenmann (jeder muß mal Pause machen bei der Arbeit) werden hier als Indikator für den Beginn einer neuen Vorlesungsstunde gewertet , da ja eine Mitschrift grundsätzlich authentischer ist als eine Ausarbeitung . 728 Siehe Hegel  : Die Philosophie des Rechts 1817/18 . 1818/19 . 376–379 . 729 Siehe Hegel  : Die Philosophie des Rechts 1817/18 . 1818/19 . 287–363 . 730 Vgl . Hegel  : Die Philosophie des Rechts 1817/18 . 1818/19 . 209–222 . 731 Ein Beispiel dafür , daß die frei assoziierende Kommentierung nicht immer das Richtige triVt , sind die folgenden Ausführungen , die sich auf Hegel  : Die Philosophie des Rechts 1817/18 . 1818/19 . 276 ,34–35 (GW 26 ,1 . 319 ,22–24 ) beziehen  : Homeyer hat sich an der vorliegenden Stelle vermutlich notiert , Hegel habe 60 Sekunden ( ? ) über Wiener Stubenmädchen gesprochen , so wie er auch sonst seine Uninteressiertheit an Hegels Vortrag für erwähnenswerter als die Darlegungen Hegels hielt . Vermutlich hat Hegel die sonst unbekannte Anekdote erzählt , um den Informationsfluß zu charakterisieren , auf den man angewiesen ist , wenn sich die Presse nicht in öVentlichen Ständeversammlungen selbst unterrichten kann . Vgl . dazu unten 1751–1753 die Anmerkung zu 319 ,23–24 . 732 Siehe Hegel  : Die Philosophie des Rechts 1817/18 . 1818/19 . 381–383 . 733 Siehe Hegel  : Die Philosophie des Rechts 1817/18 . 1818/19 . 384–399 . 726

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D i e N a c h s c h r i f t Wa n n e n m a n n Zum Ende des Jahres 1983 lag auch die von der gesamten Herausgeberéquipe des Hegel-Archivs verantwortete Edition der Nachschrift Wannenmann als erster Band in der neu gegründeten Reihe Georg Wilhelm Friedrich Hegel  : Vorlesungen . Ausgewählte Nachschriften und Manuskripte . (V 1) vor . Den Band eröVnet eine Vorbemerkung des Verlages zur Ausgabe G . W . F . Hegel · Vorlesungen  734 , in der die Konzeption der Reihe erläutert und die Prinzipien der formalen Gestaltung vorgestellt werden . In der anschließenden Einleitung  735 beschreibt Otto Pöggeler zunächst knapp Hegels Stellung gegenüber der nachrevolutionären politischen Entwicklung , besonders der der Verfassungsgeschichte und deren Bewertung bei späteren Kommentatoren (etwa Karl Marx) und skizziert danach kurz die äußeren Umstände der Vorlesung und des Zustandekommens der Nachschrift . Im ersten der beiden folgenden Abschnitte wird in eher erzählender Weise ein Überblick über die Entwicklung von Hegels praktischer Philosophie in der Auseinandersetzung mit der Zeitgeschichte bis zu seinem Tode gegeben . Im zweiten Abschnitt zeichnet er den Gang der Vorlesung mit Hervorhebung einiger bezeichnender Einzelthemen (wie etwa die Behandlung von Besitz und Eigentum , die Begründung der Ständelehre aus der Arbeitsteilung) nach und versucht , einige Themen moderierend , einen Ausblick auf die Aktualität der Hegelschen Rechtsphilosophie zu geben . Der Einleitung angefügt sind Bibliographische Hinweise zu Hegels Philosophie des Rechts  736 . Die Darstellung des Textes der Kollegnachschrift von 1817/18 737 übernimmt typographisch die Einrückung der Anmerkungen gegenüber den Paragraphencorpora . Auf der Innenseite der Kolumne ist die Originalpaginierung verzeichnet  ; die Seitenwechsel markiert ein senkrechter Strich im Text . Neben dem Text auf den Innenrändern läuft ein (›intelligenter‹) Zeilenzähler fort , der die Zeilen bis 1000 durchzählt und dann wieder bei 1 beginnt . Ebenfalls auf den Innenrändern ist mit einem Asteriskus auf den Beginn eines Textabschnittes verwiesen , der im Anhang durch eine Anmerkung erläutert wird . Der dargebotene Text ist ›normalisiert‹ (die Einzelheiten und Konsequenzen dieser Normalisierung sind im Anhang unter Zur Konstitution des Textes als Regeln der Textgestaltung formuliert  738 ) , Herausgeberergänzungen sind in eckigen Klammern eingefügt und ein über den Zeilenzähler mit dem Text verknüpfter Textkritischer Apparat verzeichnet die im Edierten Text vorgenommenen EingriVe . Nicht alle dieser in beträchtlicher Anzahl vorgenommenen EingriVe überzeugen . Auf den Text der Nachschrift von 1817/18 folgt der Abdruck der auch im Manuskript sich anschließenden Einleitung nach der Vorlesung im Wintersemester 1818/19 in Berlin  739 , eingerichtet nach den gleichen Editionsprinzipien . Der Anhang enthält , unter dem Titel Zur Konstitution des Textes  740 eine Liste der verwendeten Abkürzungen und aufgelösten Kürzel , eine Manuskriptbeschreibung , Ausführungen mitsamt einer Konkordanz zum Verhältnis

Siehe V 1 . [VII]f . Siehe V 1 . [IX]–XLVIII 736 Siehe V 1 . [XLIX]–LIII . 737 Siehe V 1 . [1]–265 . 738 Siehe V 1 . 288–290 . 739 Siehe V 1 . 269–280 . 740 Siehe V 1 . [283]–290 . 734 735

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der Aufzeichnungen Wannenmanns aus dem Winter 1818/19 zur Nachschrift Homeyer und die Darlegung der Prinzipien der Textgestaltung . Die Anmerkungen  741 sind nach dem Muster der Anmerkungen in den Bänden der Gesammelten Werke gestaltet , ebenso wie dort das den Band beschließende Personenverzeichnis  742 . D i e N a c h s c h r i f t H e ys e Im Jahre 1999 erschien als schmaler Band die Edition der sogenannten Nachschrift Heyse , also der von Karl Wilhelm Ludwig Heyse in ein Exemplar der Grundlinien geschriebenen Notizen aus dem Rechtsphilosophiekolleg des Winters 1822/23 , 743 durch Erich Schilbach . 744 In seinem Vorwort  745 gibt der Herausgeber an , daß der Band vor einiger Zeit in seinen Besitz gelangt und nunmehr in den Bestand der Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz übergegangen sei , und fügt einige Danksagungen an . Die Einleitung beschreibt knapp die Entwicklung der Rechtsphilosophie Hegels in Berlin  746 ausgerichtet auf Hegels politische Haltung (oder deren Wandel) nach den Karlsbader Beschlüssen . Der folgende Abschnitt Die Nachschrift He y s e s  747 enthält zunächst eine knappe Übersicht über die bisher bekannten Quellen zum Kolleg von 1822/23 (Notizen im Durchschußexemplar der Grundlinien , Nachschrift Hotho) , sodann eine Beschreibung des Bandes , eine biographische Skizze von Heyse und Angaben zur Provenienz . Aus der Betrachtung der Formulierungscharakteristika der Notizen schließt der Herausgeber , daß hier nicht eine unmittelbare Vorlesungsmitschrift sondern nachträgliche Eintragungen vorliegen . 748 Das Fehlen von Notizen zu einer gewichtigen Anzahl von Paragraphen führt ihn auf die Vermutung , daß Heyse Vorlesungsstunden versäumt habe , deren Anzahl er auf der Grundlage der von Ilting in seiner Edition der Nachschrift Hotho markierten Vorlesungsstunden­

Siehe V 1 . [291]–299 . Siehe V 1 . [301] . 743 Vgl . oben 1605–1608 die Beschreibung des Bandes . 744 Siehe Hegel  : Philosophie des Rechts 1822/23 . 745 Siehe Hegel  : Philosophie des Rechts 1822/23 . [V] . 746 Siehe Hegel  : Philosophie des Rechts 1822/23 . IX–XII . 747 Siehe Hegel  : Philosophie des Rechts 1822/23 . XII–XV . 748 Siehe Hegel  : Philosophie des Rechts 1822/23 . XIV  : Freilich handelt es sich dabei nicht um eine Mitschrift während der Vorlesung , sondern um wohlüberlegte und sauber angefertigte nachträgliche Eintragungen auf Grund einer wohl umfangreicheren Mitschrift . – Die Annahme einer solchen Niederschriftdoppelung ist nicht recht nachvollziehbar , denn es stellt sich doch die Frage , warum Heyse die Mitschriftnotizen konzentriert und reduziert habe anstatt sie in eine umfänglichere Ausarbeitung in einem besonderen Heft zu überführen  ; oder es fragt sich , warum er sich für seine Zwecke nicht ein durchschossenes Exemplar habe anfertigen lassen , wenn er schon so viel Wert auf die unmittelbare Nähe von Grundlinien-Text und Notizen gelegt zu haben scheint . Heyse hatte 1816 begonnen , Philologie zu studieren und war längere Zeit (auch in diesem Semester) als Erzieher im Hause Mendelssohn-Bartholdy tätig  ; man wird also wohl annehmen dürfen , daß er , mit dem Text der Grundlinien ausreichend vertraut , und im Mitschreiben wohl versiert , (lediglich) die für ihn interessanten Ausführungen des Vortrags ausformuliert notiert habe , und daß sich das Fehlen von Notizen entweder so , oder eben durch seine Inanspruchnahme als Lehrer erklären lasse . 741

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wechsel  749 auf 17 berechnet . Es schließt sich ein eingehender Vergleich der Quellen  750 an , angestellt mit der Perspektive auf die Gewinnung eines authentischen Vortragswortlautes . Den Beschluß der Einleitung bilden Erläuterungen zur Edition der Nachschrift He y s e s und eine Liste der Abkürzungen . 751 Die Darbietung des Textes  752 ist außerordentlich aufwendig gestaltet  : Fett gesetzt und als Überschriften gestaltet sind die Textbezüge (Paragraphennummer und/oder Seitenzahl) , die stets nach drei Ausgaben angegeben werden . 753 Angaben zu Unterstreichungen und zur Position der sogenannten Einfügungshäkchen (die den Bezug von Notizentext auf den Drucktext angeben) nehmen die ganze Satzspiegelbreite ein . Demgegenüber ist dem Text der Notizen einschließlich eines links­ seitigen Zeilenzählers die linke Spalte (6 ,5 cm) vorbehalten . Unterstreichungen im Notizentext sind als unterstrichener Text wiedergegeben  ; Herausgeberzusätze sind in eckige Klammern gesetzt , und diakritisch ausgezeichnet ist der Text , zu dem die rechte Spalte (4 ,3 cm) Parallelstellenangaben enthält . 754 Auf die wenigen textkritischen Anmerkungen unter dem Text wird durch hochgestellte ­ZiVern verwiesen . Vier Abbildungen (des Vorsatzblattes mit den Besitzvermerken , zweier Briefstellen zur Authentifizierung der Handschrift Heyses , der Seiten 98 und 99 mit den Notizen) beschließen den Band . 755 Die Nachschrift Ringier Zu dem bis dato nur durch eine ausgearbeitete Nachschrift belegten Kolleg von 1819/20 wurde im Jahr 2000 die ( freilich lückenhafte) Mitschrift dieses Kollegs durch Johann Rudolf Ringier , wiederum in der Reihe Georg Wilhelm Friedrich Hegel  : Vorlesungen . Ausgewählte Nach-

Vgl . Hegel  : Rechtsphilosophie Edition Ilting . Bd 3 . Siehe Hegel  : Philosophie des Rechts 1822/23 . XV–XXIII . 751 Siehe Hegel  : Philosophie des Rechts 1822/23 . XXIII–XXV  . 752 Siehe Hegel  : Philosophie des Rechts 1822/23 . 3–85 . Es sei (vergleichsweise) angemerkt , daß eine Textwiedergabe in dieser Ausgabe etwa 24 Druckseiten umfassen würde . 753 An erster Stelle steht die Seitenangabe nach GPR  ; es folgen in Klammern diejenigen nach Hegel  : Rechtsphilosophie Edition Ilting . Bd 2 . und Georg Wilhelm Friedrich Hegel  : Sämtliche Werke . Neue kritische Ausgabe . Herausgegeben von Johannes HoVmeister . Band XII . Grundlinien der Philosophie des Rechts . Verlag von Felix Meiner in Hamburg . [linkes Titelblatt  ; rechtes Titelblatt  :] Grundlinien der Philosophie des Rechts mit Hegels eigenhändigen Randbemerkungen in seinem Handexemplar der Rechtsphilosophie . Herausgegeben von Johannes HoVmeister . Vierte Auflage . Hamburg 1955 . ( = Der Philosophischen Bibliothek Band 124a) . 754 Die Parallelstellen in den (1) Notizen im Durchschußexemplar  , der (2) Nachschrift Wannenmann , der (3) Nachschrift Homeyer , der (4) Nachschrift des Anonymus (Bloomington) , der (5) Nachschrift Hotho und der (6) Nachschrift v . Griesheim werden angeführt nach folgenden Ausgaben  : (1) der Edition der Notizen in Hegel  : Rechtsphilosophie Edition Ilting . Bd  2 . , (2) Hegel  : Die Philosophie des Rechts 1817/18 . 1818/19 . [35]–202 , (3) Hegel  : Die Philosophie des Rechts 1817/18 . 1818/19 . [203]–285 , (4) Hegel  : Philosophie des Rechts 1819/20 . , (5) Hegel  : Rechtsphilosophie Edition Ilting . Bd 3 . , (6) Hegel  : Rechtsphilosophie Edition Ilting . Bd 4 . 75–752 . 755 Siehe Hegel  : Philosophie des Rechts 1822/23 . 86–89 . 749

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schriften und Manuskripte . als vierzehnter Band von Emil Angehrn , Martin Bondeli und Hoo Nam Seelmann vorgelegt . Der Band ist nach den gleichen Gestaltungsgrundzügen eingerichtet wie die übrigen Bände dieser Reihe . Die Einleitung  756 der Herausgeber widmet sich zunächst dem Thema der Bedeutung der Vor­ lesung für die Repräsentation der Hegelschen Philosophie und den allgemeinen Problemen ihrer Edition , um dann den Diskussionsstand hinsichtlich der bisher publizierten Nachschriften von Hegels Rechtsphilosophiekollegs darzulegen und sodann näher auf die beiden nun vorliegenden Nachschriften des Kollegs von 1819/20 einzugehen , ihre unterschiedlichen Charakteristika , die Differenzen und Übereinstimmungen im Überblick zu beschreiben sowie ihren Beitrag zur Gewinnung eines authentischen Wortlautes knapp zu diskutieren  ; sie wird beschlossen von einer ausführlichen Danksagung . Die Edition der Nachschrift , 757 deren Prinzipien im Anhang aufgeführt sind , 758 bietet einen sehr stark geglätteten , auf Lesbarkeit hin ausgelegten Text dar , bei dem die über die nachweislos vorgenommenen EingriVe  759 hinausgehenden Herausgeberergänzungen in eckigen Klammern angezeigt und weitere , nurmehr noch relativ sparsam angebrachte Verbesserungen im Textkritischen Apparat verzeichnet sind . 760 Die Ausgabe weist am Innenrand neben dem Text den üblichen Zeilenzähler , auf den im Apparat und in den Anmerkungen Bezug genommen wird , auf , ebenso die Asterisken , die zu Beginn eines Textabschnittes auf eine zugehörige Anmerkung verweisen . Der Anhang  761 enthält eine Liste der Zeichen , Siglen , Abkürzungen , 762 den Editionsbericht  763 mit einer biographischen Skizze Johann Rudolf Ringier , einer Beschreibung der Mitschriftcharakteristika und des Manuskripts und einer Auflistung der Grundsätze der Edition  ; es folgen die nach den Gepflogenheiten der Gesammelten Werke gestalteten Anmerkungen , 764 die zusätzlich noch zur Auffüllung der Lücken im Manuskript den entsprechenden Text nach der Ausgabe von Henrich zitieren . Ein Vergleichendes Stellenregister  765 stellt eine Konkordanz her zwischen den Grundlinien-Paragraphen und den entsprechenden Texten der beiden Nachschriften (Anonymus (Bloomington) und Ringier) her . Den Band beschließt ein Personenregister . 766

Siehe V 14 . [VII]–XXV . Siehe V 14 . [1]–206 . 758 Siehe V 14 . 215f . 759 Streng genommen gehören dazu auch die Angaben auf dem Zwischentitelblatt  , denn das Manuskript enthält keinerlei Angaben außer der Überschrift Philosophie des Rechts . (vgl . GW 26 ,1 . 333) . 760 Freilich erwiesen sich  , wenn man die Benutzer der Ausgabe für belastbarer gehalten hätte , viele dieser Verbesserungen als überflüssig . 761 Siehe V 14 . [207]–[257] . 762 Siehe V 14 . [209] . 763 Siehe V 14 . [211]–216 764 Siehe V 14 . [217]–244 . 765 Siehe V 14 . [245]–256 . 766 Siehe V 14 . [257] . 756

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Die Nachschr ift Anonymus ( Kiel) Mit der im Jahr 2005 erschienenen Ausgabe  767 einer freilich fragmentarisch überlieferten Mitschrift des Kollegs von 1821/22 durch Hansgeorg Hoppe konnte endlich eine immer noch bestehende Lücke in der Kenntnis von Hegels Rechtsphilosophievorlesungen geschlossen werden . Allerdings  : bekannt geworden war die Existenz des Manuskripts bereits 1984 , 768 einer breiteren ÖVentlichkeit vorgestellt wurde es 1991  769 und publikationsreif war die Edition dann erst 2004 . 770 In seiner E i n l e it u n g  771 schließt der Herausgeber nochmals an an die Diskussion um Hegels politischen Standort vor und nach den Karlsbader Beschlüssen , die Reflexion der politischen Entwicklungen in den Grundlinien und in den Rechtsphilosophievorlesungen , mit dem Fazit , daß sich keine Instanz gegen die politische Rückwärtsgewandtheit der Hegelschen Rechtsphilosophie anführen lasse . Die E d it o r i s ch e No t i z   772 gibt zunächst Auskunft über die Provenienz der Mitschrift , widmet sich dann einer Beschreibung des Manuskripts und erörtert die (letztendlich ergebnislosen) Möglichkeiten , den Verfasser der Nachschrift zu identifizieren . Es folgen Ausführungen über die Datierung , d . h . die (Kriterien der) Zuordnung der Nachschrift zum Kolleg von 1821/22 und zur Frage danach , ob es sich im vorliegenden Falle um eine direkte Mitschrift oder nicht handele , die insgesamt , indem sie sich hauptsächlich auf einen Textvergleich mit den Notizen im Durchschußexemplar  773 stützen , ineinander greifen . 774 Den Beschluß bildet die Darlegung der Grundsätze der Textgestaltung , die auf einen ›normalisierten‹ Lesetext mit dia­

Siehe Hegel  : Philosophie des Rechts 1821/22 . Einer Notiz von Paolo Becchi in dem Band Zur Rekonstruktion der praktischen Philosophie . Gedenkschrift für Karl-Heinz Ilting . Herausgegeben von Karl-Otto Apel in Verbindung mit Riccardo Pozzo . Stuttgart-Bad Cannstatt 1990 . 601 ist zu entnehmen , daß Ilting selbst noch 1984 an der EntziVerung dieser Nachschrift gearbeitet habe . 769 Vgl . Hansgeorg Hoppe   : Hegels Rechtsphilosophie von 1821/22 . In  : Hegel-Studien . 26 (1991) , 74–78 . 770 Man wird diese lange Reifezeit der Edition nicht allein den Problemen bei der EntziVerung des zugegebenermaßen sehr schwer lesbaren Textes zuschreiben wollen , sondern auch der oVen eingestandenen gelegentlichen Überforderung des Herausgebers durch die Aufgabe (vgl . die D a n k­ s a g u n g in Hegel  : Philosophie des Rechts 1821/22 . 28) . Hinsichtlich der EntziVerung nun aber ist die Leistung des ersten Herausgebers gar nicht hoch genug zu schätzen , und der Herausgeber des Mitschrifttextes in der vorliegenden Ausgabe gesteht gern , daß er erst durch die Vorarbeit von Hoppe das Manuskript richtig zu lesen gelernt hat und so imstande war , eine Reihe von Textverbesserungen und -rektifikationen beibringen zu können . 771 Siehe Hegel  : Philosophie des Rechts 1821/22 . 7–13 . 772 Siehe Hegel  : Philosophie des Rechts 1821/22 . 14–27 . 773 Textgrundlage des Vergleichs ist die noch mit Mängeln behaftete Notizenedition von Ilting , vgl . Hegel  : Rechtsphilosophie Edition Ilting . Bd 2 . und dazu GW 14 ,3 . 879–882 im Editorischen Bericht  . 774 Es handelt sich hier genau betrachtet um die Abarbeitung (oder das Abschreiten) von Topoi in der Auseinandersetzung mit Nachschriften und insbesondere mit solchen der Rechtsphilosophievorlesungen . 767

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kritischer Markierung der Text­befunde und Dokumentation der TexteingriVe in einem Apparat zielen . 775 Der letzte einleitende Text ist die D a n k s a g u n g  .  776 Der Wiedergabe des Textes der Mitschrift  777 vorgeschaltet ist ein vom Herausgeber erstelltes I n h a l t s­v e r z e i c h n i s  . 778 Dem Text zugeordnet ist ein als Fußnoten gestalteter Textkritischer Apparat , der in dieser Form auch einige Erläuterungen und bibliographische Angaben zum Text enthält . Der Band enthält kein Personen- oder Sachverzeichnis .

Sowohl die E i n l e it u n g wie auch die E d it o r i s ch e No t i z sind auf das ärgerlichste durch Satzfehler entstellt , die insbesondere einen großen Teil der Jahrgangsangaben für die Rechtsphilosophiekollegs betreVen . 776 Siehe Hegel  : Philosophie des Rechts 1821/22 . 28 . 777 Siehe Hegel  : Philosophie des Rechts 1821/22 . 33–[237] . 778 Siehe Hegel  : Philosophie des Rechts 1821/22 . 31f . 775



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I V  .   Z u r v o r l i e g e n d e n E d i t i o n Die Grundsätze , die für die editorische Behandlung der Vorlesungsnachschriften im Rahmen der Vorlesungsreihe der Gesammelten Werke Geltung haben , sind , sofern sie die für die Textreihe , die Bände 1 bis 22 , verbindlichen Prinzipien beibehalten , wie auch , inwiefern sie sie modifizieren , im Vorwort zum ersten Band der Vorlesungsreihe dargelegt . 779 Zu den weiterhin verbindlichen , für jede historisch-kritische Edition selbstverständlichen Grundsätzen gehört , TexteingriVe möglichst sparsam vorzunehmen , auch dann , wenn auf diese Weise ungebräuchlich gewordene oder schwer verständliche sprachliche Erscheinungen das unmittelbare Textverständnis blockieren und erläuterungsbedürftig sind . Gelegentlich ist die für oder gegen einen EingriV getroVene Entscheidung anfechtbar . Dazu seien hier einige Beobachtungen zu auffälligen sprachlichen Erscheinungen zusammengestellt . Genus Das Vorkommen eines Substantivs in einem anderen als dem heute gebräuchlichen Genus , etwa ›Bedürfnis‹ im Genus femininum , ist grundsätzlich in den Anmerkungen mit einer Notiz vermerkt . Hin und wieder kommt ein pronominaler Genuswechsel vor  : statt des zu erwartenden grammatischen Geschlechts wird das das natürliche Geschlecht anzeigende Pronomen verwendet  : Das Mädchen liebte dann den für sie bestimmten Mann , weil er ihr Mann seyn sollte und umgekehrt . 780 Numerus Es begegnet öfter die Erscheinung des Numeruswechsels , etwa wenn zunächst von einem GattungsbegriV (›der Mensch ist‹) die Rede ist , im unmittelbaren Anschluß jedoch von den Einzelnen der Gattung (›die Menschen sind‹) gesprochen wird . Vorkommen kann auch ein Numeruswechsel im Pronomen und im Verb  781 oder ein lediglich pronominaler Numeruswechsel . 782 Ve r b u n d K a s u s Vom heutigen abweichender Gebrauch eines Kasus des Substantivs bei einem Verb , etwa des Akkusativs beim Verb ›bedürfen‹ oder des Dativs beim Verb ›angehen‹ , ist grundsätzlich in den Anmerkungen verzeichnet und erläutert .

Siehe GW 23 ,1 . [V]–VIII . Siehe GW 26 ,1 . 83 ,35–36 . 781 Vgl . GW 26 ,2 . 693 ,21 und die Apparatnotiz zur Stelle   ; hier schien ein TexteingriV unumgänglich , weil an dieser Stelle gegenüber dem sonstigen Vorherrschen des Singulars im näheren Kontext ein einziges Mal der Plural verwendet wird . 782 Vgl . GW 26 ,2 . 692 ,27–32 und die Apparatnotiz zu 692 ,32 . Die Notiz ist etwas sparsam ausgefallen , es hätte vielleicht noch vermerkt werden können , daß das Pronomen sich ausweislich seines Genus wohl auf den Singular von Individuen beziehen sollte . Auch hier war ein TexteingriV nicht zu umgehen . 779

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K a s u s u n d P rä p os i t i o n Häufig kommt es vor , daß bei einigen Präpositionen (wie ›aus‹ , ›mit‹ , ›nach‹ , ›von‹ , ›zu‹) das folgende Substantiv (im Singular des Maskulinums) statt im Dativ im Akkusativ steht . 783 Dabei ist davon auszugehen , daß sich im frühen 19 . Jahrhundert die Distribution der Kasus nach bestimmten Präpositionen im Sprachgebrauch noch nicht verfestigt hat . Pronomen Bei in der Anaphora stehenden Pronomen läßt sich die Referenz oftmals erst über weiträumige syntaktische oder Sinngrenzen hinweg auffinden . 784 Hier schienen Lesehilfen angebracht . 785 * Der Herausgeber dankt der Lilly Library der University of Indiana , dem Schiller-Nationalmuseum Deutsches Literaturarchiv Marbach , der Schleswig-Holsteinischen Landes­ biblio­thek Kiel und der Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz für die Bereitstellung der für die Edition notwendigen Materialien und die Erlaubnis , die in ihrem Besitz befindlichen Nachschriften in den Bänden GW 26 ,1–3 publizieren zu dürfen . Mein Dank gilt weiterhin ­Niklas Hebing für die Beschreibung des Manuskripts der Nachschrift Strauß , Walter Jaeschke für die Erstellung der Manuskriptbeschreibung der Nachschrift Wannenmann und der kritischen Lektüre des Editorischen Berichts und der Anmerkungen , Margarita Kranz für die kritische Durchsicht der Anmerkungen , Winfried Schröder für die äußerst kritische Lektüre des ersten Teils des Editorischen Berichts und Dora Tsatoura für die Erstellung des Personenverzeichnisses über die Bände GW 26 ,1–3 . Axel Kopido vom Meiner Verlag schließlich sei besonders gedankt für seine Geduld  : die Arbeit an diesem Anhangsband hat sich diesmal länger als sonst hingezogen . Diesen Band widme ich meiner Enkelin Carolyn zum Dank für ihre anhaltend neugierige Anteilnahme an der Arbeit ihres bücherschreibenden Großvaters .

Auf diese Erscheinung bei v . Griesheim hat bereits Christoph Johannes Bauer hingewiesen , vgl . GW 25 ,3 . 1168 . 784 Ein besonders illustratives Beispiel hierfür ist in der Fußnote 782 angeführt . 785 Vgl . etwa GW 26 ,2 . 693 ,25–29 und die Apparatnotiz zu 693 ,28 sowie 693 ,31–32 und die Apparatnotiz zu 693 ,31 . 783



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A NM ERKU NGEN Die Anmerkungen beschränken sich , den Grundsätzen dieser Ausgabe gemäß , auf Nachweise der im Text vorkommenden Zitate und Bezugnahmen auf andere Schriften sowie auf Verweise innerhalb des Textes . Darüber hinaus geben sie für das Textverständnis notwendige Erläuterungen zu historischen Personen , Ereignissen und sonstigen Sachverhalten , namentlich gegenwärtig nicht mehr geläufigen sprachlichen Erscheinungen , und informieren zusätzlich über (im weitesten Sinne) rechtswissenschaftliche Diskussionszusammenhänge , von denen anzunehmen ist , daß Hegel Kenntnis von ihnen gehabt habe , auch wenn seine Bekanntschaft mit spezifischen diesbezüglichen Werken nicht direkt nachweisbar ist . Zwar hat Hegel erst für das Rechtsphilosophie-Kolleg des Winters 1821/22 sein Ende 1820 erschienenes Kompendium , die Grundlinien der Philosophie des Rechts , heranziehen können , aber da Konzeption und Material der früher gehaltenen Vorlesungen in das Buch eingeflossen sind , stimmen die Veranlassungen für eine Anmerkung im Falle der Vorlesungen mit denen in den Grundlinien und den zugehörigen in GW 14,2 zusammengestellten Texten dem Inhalte und dem Umfange nach häufig überein , so daß es hier gegenüber den Anmerkungen in GW 14,3 gelegentlich zu Wiederholungen kommen kann . Bei den in den Parallelstellenapparaten ausgewiesenen Zitatandeutungen in der Nachschrift Hotho und den in die Nachschrift v . ­Griesheim eingefügten Auszügen aus den Grundlinien wird gegebenenfalls lediglich auf die zugehörige Anmerkung in GW 14,3 verwiesen . Die Anmerkungen sind nicht als Kommentar zu verstehen . Angeführt werden diejenigen Ausgaben , von denen wir mit Sicherheit wissen oder mit einiger Wahrscheinlichkeit vermuten können , daß Hegel sie benutzt hat  ; sonst werden nach Möglichkeit die jeweiligen Erstausgaben herangezogen , bei älteren häufig überarbeiteten Werken auch die letzte , zu Lebzeiten des Verfassers erschienene Auflage  ; gegebenenfalls wird , sofern ein Werk im Versteigerungskatalog der Bibliothek Hegels aufgeführt ist , die KHB-Nr nach dem Katalog der Bibliothek Georg Wilhelm Friedrich Hegels (GW 31,1/2) angegeben . Bei Zitaten werden stets die Schreibung und die Zeichensetzung der zugrunde gelegten Ausgaben beibehalten . Soweit möglich werden die be­treVen­den Stellen zusätzlich nach Band und Seite der heute gebräuchlichen Gesamtausgaben nachgewiesen . Den Zitaten aus den Werken des Aristoteles ist durchweg in der üblichen Form die Seiten- , Kolumnen- und Zeilenzählung nach der Ausgabe Aristotelis Opera edidit Academia Regia Borussica . Aristoteles graece ex recognitione Immanuelis Bekkeri . 2 Bde . Berlin 1831 . (bzw . Aristotelis Opera . Ex recensione Immanuelis Bekkeri edidit Academia Regia Borussica . Editio altera quam curavit Olof Gigon . Bd 1–2 . Berlin 1960 .) beigegeben . Bei den Verweisen auf die Edition von Hegels Encyklopädie von 1817 in GW 13 . wird gegebenenfalls die dort korrigierte Paragraphennumerierung ohne weiteren Hinweis angeführt . (Zum Sachverhalt s . den Editorischen Bericht in GW 13 . 615f .) Einfache Textauszeichnungen in der zitierten Literatur (wie Sperrung , Kursivierung , Schwa­ bacher , größere Schrifttype) werden hier stets durch Sperrung , doppelte oder mehrfache Textauszeichnungen (doppelte Sperrung , gesperrte Kursive oder wenn beispielsweise Schwabacher als gesteigerte Textauszeichnung fungiert) durchweg durch Kapitälchen und jeweils ohne besondere Angabe wiedergegeben . Wenn die Typographie des Drucktextes durch die Wiedergabekonvention , für den Grundtext eines Buches (Fraktur oder Antiqua) die Grundschrift der Ausgabe ( Bembo) zu verwenden , nicht mehr erfaßt werden kann , wird durch die Verwendung von Antiquaschrift ( Bodoni , kursive Bodoni ) die Wiedergabetreue gesichert . Das Frakturzeichen für et in der Abkürzung etc . wird hier durch & ersetzt . Die in den frühen Drucken lateinischer und griechischer Werke gebräuchlichen Ligaturen und Abbreviaturen (einschließlich des noch im 19 . Jahrhundert

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gebräuchlichen griechischen ›Ϛ‹ (Stigma) für στ und des lateinischen ›;‹ für ›ue‹ in ›-que‹ und des Striches oder Bogens über Vokal für ›m‹ und ›n‹ sowie der Ligatur für ›quam‹) werden hier nachweislos aufgelöst . Die fetter gedruckten ZiVern zu Anfang jeder Anmerkung verweisen auf die zugehörige Textstelle im vorliegenden Band . Dabei ist , ebenso wie bei Verweisen innerhalb der Anmerkungen , die Zeilenzahl in kleinerem Schriftgrad gesetzt .

Anmerkungen zum Kolleg 1817/18 7,18–25  Siehe dazu Montesquieu  : De l’Esprit des Loix . Bd 1 . 9f ( L I V R E P R E M I E R  . DES LOIX EN GÉNÉRAL . CHAPITRE III . D e s Loix p o s it i ve s . 7–11)  : La Loi en général est la Raison humaine , en tant | qu’elle gouverne tous les Peuples de la Terre  ; & les Loix Politiques & Civiles de chaque Nation ne doivent être que les cas particuliers où s’applique cette Raison humaine . / Elles doivent être tellement propres au Peuple pour lequel elles sont faites , que c’est un très grand hasard si celles d’une Nation peuvent convenier à une autre . / Il faut qu’elles se rapportent à la nature & au principe du Gouvernement qui est établi ou qu’on veut établir  ; soit qu’elles le forment , comme font les Loix Politiques  ; soit qu’elles le maintiennent , comme font les Loix Civiles . / Elles doivent être relatives au ph y s i q u e du Païs  ; au Climat glacé , brûlant ou tempéré  ; à la qualité du Terrain , à sa situation , à sa grandeur  ; au genre de vie des peuples , laboureurs , chasseurs ou pasteurs  ; elles doivent se rapporter au degré de la Liberté que la Constitution peut souVrir  ; à la Religion des habitans , à leurs inclinations , à leurs richesses , à leur nombre , à leur commerce , à leurs mœurs , à leurs maniéres . Enfin elles ont des rapports entr’elles  ; elles en ont avec leur origine , avec l’objet du législateur , avec l’ordre des choses sur lesquelles elles sont établies  ; c’est dans toutes ces vuës qu’il faut les considérer . 19,15–17  Die Stelle nimmt Bezug auf die Regel der Besitzergreifung (occupatio) ›res nullius cedit primo occupanti‹  ; vgl . Heineccius  : Elementa . 92f ( LIBER II . TIT . I . DE RERVM DIVISIONE , ET ADQVIRENDO EARVM DOMINIO .)  : § .  CCCXL .  / MODI AD­ QVIRENDI duorum generum sunt . Quarumdam enim rerum dominium IVRE NATVRALI vel GENTIVM  ; quarumdam vero IVRE CIVILI nanciscimur  ; (§ .  CCCXXXVI .) […]  / § .  CCCXLI . / Modi adquirendi IVRIS NATVRALIS recte a Grotio l i b  .  II . c a p  .   III . § . 1 . diuiduntur in o r i g i n a r io s & d e r iu a t iu o s  . O R I G I N A R I I S ab initio proprietas in rem nullius introducitur  ; D E R I VA T I V I S dominium iam constitutum ab vno in alium transit . Illos Pufendorffius l i b  .  IV . c a p  .   VI . § . 1 . denuo vel s i m p l ic it e r t a l e s esse ait , qui-|bus ipsum corpus adquirimus  ; ve l s e c u n d u m q u i d , quibus incrementum aliquod ad rem nostram adiungitur . S i m p l i c i t e r o r i g i n a r iu s modus est OCCVPATIO  : s e c u n d u m q u i d talis ACCESSIO  : d e r iu a t iu u s TRADITIO .  / § .  CCCXLII .  / OCCVPATIO est a d p r e h e n s io r e r u m c o r p o r a l iu m nu l l iu s  , c u m a n i m o s i b i h a b e n d i  . NVLLIVS vero hic esse censentur , q u æ ve l n a t u r a n o n s u n t i n d o m i n io  , ve l p r o d e r e l ic t i s h a b it æ  , i n d o m i n io e s s e d e s ie r u n t  , id est , e o a n i m o a b i e c t a a d o m i n o  , v t e a i n n u m e r o r e r u m s u a r u m a m p l iu s e s s e n o l it  . […] / § . CCCXLIII . / Ex quo sequitur vt I . ea , quæ nullius sunt , cedant occupanti . […] II . Vt occupatio fiat animo & actu corporali simul . […] III . Vt , quæ custodia coërceri nequeunt , nec occupari possint . […] / § . ­CCCXLIV .  / Species occupationis feruntur VENATIO , quo & a u c u p iu m & p i s c a t io referuntur , OCCVPATIO BELLICA , & INVENTIO . Vgl . auch Thibaut  : System des PandektenRechts . Bd 2 . 34–36 (§ 593)  : Zu den einseitigen Erwerbungsarten gehört 1) die O c c u p a t io n , d . h . die Besitzergreifung herrenloser Sachen ( r e s nu l l iu s ) , oder derer , welche



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denselben (wie Sachen der Feinde , und Sachen des Staats , wovon Jeder etwas zu sich nehmen darf) gleichgestellt sind , in der Absicht , dieselben erwerben zu wollen [Fn .  :  …] . Hiedurch erwirbt man also A) mittelst des J a g e n s und F i s che n s alle w i l d e n  , d . h . die Gegenwart des Menschen fliehenden Thiere , welche sich nicht bereits in dem Ei­ gen­thum eines Andern befinden [Fn .  : …] , selbst auf dem Boden , in den umzäunten Wäldern und Seen eines Andern [Fn .  : …] , wiewohl man sich im letzten Fall Entschädigungs- und Injurien-Klagen aussetzen kann [Fn .  : …] . Die Occupation ist durch Tödten , oder festes Ergreifen , nicht aber durch bloßes Anschießen vollendet [Fn .  :  …] . Z a h m e  , d . h . in der Gattung an den Menschen gewöhnte Thiere darf man sich gar nicht zueignen [Fn .  : …] , und die , von denselben und den wilden verschiedenen [Fn .  : …] , z a h m g e m a ch t e n nur dann , wenn sie wieder wild geworden , und dem Auge des Ei­gen­thümers entflohen , oder von demselben nicht mehr zu erreichen sind [Fn .  : …] . Zu den letzten können denn auch Tauben , Bienen und | Pfauen , welche an sich unter der Rubrik der wilden Thiere stehen , gehören [Fn .  : …] . B) Durch F i n d e n erwirbt man alle vom Meer ausgespülten Natur-Producte , alle Meerinseln , und sonst Niemand gehörenden beweglichen und unbeweglichen Sachen [Fn .  : …] , so wie insbesondere alle Sachen , welche Jemand in der , ihm rechtlich möglichen Absicht , daß er sie nicht haben wolle , verlassen hat [Fn .  : …] . Diese Absicht ist zu erweisen [Fn .  : …]  ; doch wird sie bey dem Auswerfen auf der See bis dahin , daß sich der Ei­gen­thümer meldet , vermuthet [Fn .  : …] . Die Sachen bleiben also dem Finder [Fn .  : …] , wenn der Ei­gen­thümer nicht erscheint  ; auch gibt die Occupation dem Finder einen Verjährungs-Titel gegen den Ei­gen­thümer [Fn .  : …] . Endlich gehört dahin C) die E r b e u t u n g f e i n d l iche r S a che n in einem , vom Staat gebilligten Kriege [Fn .  : …] , welche zunächst dem Staat , und dem Soldaten wenigstens dann , wenn ihm Plünderung gestattet ist , ein Ei­gen­thum er­theilt [Fn .  : …] . In BetreV der Frage  : wann ist die Occupation vollendet ? muß man so unterscheiden  : was der Kriegführende erbeutet , sieht er im Augenblick der Occupation als sein Ei­gen­ thum , was ihm genommen wird , sieht er nicht eher als dem Seinigen verloren , und als Ei­gen­thum des Feindes an , bis dieser es in feste Plätze gebracht , oder selbst befestigt hat [Fn .  : …] . Kommen erbeutete Menschen , unbeweg-|liche Sachen wieder in das Gebiet und die Gewalt des Staats , dem sie geraubt wurden , so geschieht durch das iu s p o s t ­ l i m i n i i Restitution aller verlorenen Rechte [Fn .  : …] . Die häufigen Abweichungen des Deutschen Rechts in dieser Lehre gehören nicht hieher . 20,14–16  Siehe die vorangehende Anm . zu 19,15–17 . 20,19–21  Es ist zu vermuten , daß der Randzusatz specificatio eine Zutat des Nachschreibers sei  ; dieser besondere Fall der Formierung ist von Hegel selbst nirgendwo benannt , der Sache nach aber angeführt , s . die Anm . zu 22,8–14 und zu 22,14–20 . 20,23–25  Siehe Fichte  : Beitrag . 135f (GA I/1 . 268f)  : Es ist an sich völlig richtig , daß sich nicht nur kein Ei­gen­thums­recht auf die Materie a l s s o l ch e  , sondern daß sich auch das Widersprechende eines solchen Rechts handgreiflich darthun läßt . Ein solches Recht widerspricht dem BegriVe der r o h e n M a t e r i e i m n a t u r r e c h t l i c h e n S i n n e  . Ist nehmlich keine andere Art der Zueignung möglich , als durch Formation , so ist nothwendig alles , was noch nicht formirt , was roh ist , noch nicht zugeeignet , niemandes Ei­gen­ thum . Auf die rohe Materie haben wir das Z u e i g nu n g s r e ch t  , auf die durch uns modificirte das E i­g e n­t hu m s­r e ch t  . Das erstere bezeichnet die moralische Möglichkeit  ; das zweite die moralische und physische Wirklichkeit . [ .|. .] Man kann , wenn auch nicht streng philosophisch , doch bildlich richtig sagen  : Gott sey der Ei­gen­thümer der rohen Materie  ; wir seyen von ihm damit belehnt , jeder mit der ganzen Materie die da ist  ; das Freiheitsgesetz in unsrer Brust sey sein Belehnungsbrief  ; und bei unsrer Formation übertrage er uns den wirklichen Besitz .

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21,17–21  Wenn ich … accessio .] Zum BegriV der accessio s . unten die Anm . zu 22,8–14 . 21,21–27  Siehe oben die Anm . zu 19,15–17 . 22,4–5  Siehe oben die Anm . zu 19,15–17 . 22, 5–7  Siehe oben die Anm . zu 19,15–17 . 22,7–8  Vgl . Hufeland  : Lehrsätze des Naturrechts . 169  : § . 328 . / Andre Erwerbungsarten der Güter eines andern , als diejenigen , welche durch Einwilligung geschehen , giebt es nicht . (§ . 259 .) Also wird die Sache eines andern nicht mein durch langen Besitz , da­ her keine Ve r j ä h r u n g ( u s u c a p io , p r a e s c r i p t io ) im Naturrecht . / G r o t iu s L .  II . c . 14 . § . 1 . / Aus eben dem Grunde folgt auch die Ungerechtigkeit des S t r a n d r e ch t s ( j u s l it t o r i s ) . 22,8–14  Zum BegriV der accessio vgl . Heineccius  : Elementa . 97f (Lib .  II . Tit .  I .)  : § .  CCCLIV . / Alter modus originarius est ACCESSIO , id est , iu s a d q u i r e n d i  , q uo d r e i n o s t r a e a d iu n g it u r , i n c r e m e n t u m   : (§ .  CCCXLI .) eaque recte a doctoribus in NATVRALEM , INDVSTRIALEM , & MIXTAM diuiditur . Quidquid enim vel naturæ beneficio , vel arte atque industria rei nostræ accedit , nostrum fit . / § . CCCLV .  / NATVRALIS ACCESSIONIS modi sunt varii , veluti FOETVRA , q u a q u i d q u i d e x ve n t r e i n d o m i n io n o s t r o c o n s t it u t o n a s c it u r , n o s t r u m e s t . […] INSVLA in flumine nata . […] ALLVVIO id est , i n c r e m e n t u m b e n e f i c io f l u m i n i s p e d e t e n t i m & l a t e n t e r a d i e c t u m  . […] VIS FLVMINIS , i n c r e m e n t u m s e m e l & s i m u l a d ­ ie c t u m  , […] & ALVEI MVTATIO . […] / § . CCCLVI . / Ex his vero sequitur , 1) vt quidquid ex animalibus nascitur , sit domini ventris . […] 2) Vt & vernæ ex ancillis nostris nati nostri sint . […] 3) Vt liberi extra matrimonium nati conditionem matris sequantur . […] / § . ­CCCLVII . / Ex eodem inferebant Romani , 4) insulam in medio flumine natam communem esse eorum , qui vtrinque prope ripam prædia possideant , pro modo latitudinis cuiusque prædii  : 5) alteri ripæ propiorem eis , qui ab illa parte ripæ possident prædia , accedere . […] 6) Id ius non pertinere ad nouas insulas , in mari natas , quæ tanquam res nullius cedunt occupanti , […] 7) nec ad | agros , quos flumen superius diuergens & in­ ferius vnitum in insulæ formam redegit , qui manet prioris domini . […] / § . ­CCCLVIII .  / Porro inde inferunt iureconsulti , 8) quidquid per alluuionem agro nostro flumini proximo [Anm .  : …] , adiicitur , nostrum esse  : […] 9) quod vero per vim fluminis adiicitur , prioris domini manere , nisi is interea , dum pars adiecta coaluit , & arbores in fundum nostrum radices egerunt  , illam prædii sui partem vindicare neglexerit  . […]  / § . ­CCCLIX . / Denique inde colligunt iureconsulti , 10) alueum , quem flumen derelinquat , eorum similiter esse , qui vtrinque prædia possident pro modo prædiorum . […] 11) Inundationem autem speciem fundi non mutare , eumque , aqua recedente , eius ­m anere , cuius & antea fuerit . […] Vgl . ferner Thibaut  : System des Pandekten-Rechts . Bd  2 . 36–41 (§§  594–600)  : Eine einseitige Erwerbungsart ist ferner 2) die A c c e s s io n [Fn .  : …] , welche dann eintrit , wenn Jemand eine Sache deswegen erhält , weil sie mit der seinigen verbunden ist . Diese Vereinigung kann geschehen entweder absichtlich , oder ohne dieß durch Naturkräfte und Zufall , oder endlich bald jenes , bald dieses . Im ersten Fall kann man sie die k ü n s t l i ch e ( i n d u s t r i a l i s ) , im zweyten die n a t ü r l i che oder z u f ä l l i g e ( n a t u r a l i s s  . c a s u a l i s )  , im letzten die ve r m i s ch t e ( m i x t a ) nennen [Fn .  :  …] . / § . 595 . / Für die Lehre von der Accession überhaupt , und die künstliche insbesondere , sind zuvörderst folgende allgemeine Grundsätze zu merken  : 1) Wenn die , mit der Sache des Einen vereinigte Sache des Andern von jener unbeschadet getrennt werden kann , so muß , falls nicht die Gesetze besondere Ausnahmen machen [Fn .  : …] , die a c t io a d e x h i b e n d u m auf Trennung angestellt werden , und jeder vindicirt das Seinige [Fn .  : …] . Ist 2) die Trennung nicht möglich , so erwirbt der Herr der PrincipalSache die accessorische , er habe selbst die Vereinigung vorgenommen , oder sie rühre von



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dem Herrn der accessorischen her [Fn .  : …] . Accessorisch ist jede Sache , welche im Verhältniß zu der , womit sie vereinigt ist , einen , der andern dienenden Theil ausmacht [Fn .  :  …] . | Sind die vereinigten Sachen nicht in diesem Verhältniß , also gleich  : so bleibt jedem das für sich Bestehende , oder das vereinigte Ganze ist gemeinschaftlich [Fn .  : …] . 3) Verliert Jemand durch künstliche Accession das Ei­gen­thum einer accessorischen Sache , so hat er doch oft Ansprüche auf Entschädigung . Man unterscheide  : A) der Herr der Principal-Sache hat die Vereinigung vorgenommen . Dann kann , wenn er in bösem Glauben war , der volle Werth , sonst nur so viel , als er bereichert ist , von ihm gefodert werden [Fn .  : …] . Rührt dagegen B) die Vereinigung vom Herrn der accessorischen her , so kann er , wenn er im bösen Glauben war , und die Sache nicht als nothwendiger Auf­ wand anzusehen ist [Fn .  : …] , nichts verlangen [Fn .  : …] . War er im guten Glauben , so hat er nur das Retentions-Recht , aber nach Verlust des Besitzes keine Klage [Fn .  : …] , wiewohl die Praxis sie ihm gestattet [Fn .  : …] . / § . 596 . / Zu den Arten der k ü n s t ­ l i che n A c c e s s io n gehört 1) die A d iu n c t io n  , wenn eine accessorische Sache ohne innere Umgestaltung mit einer andern vereinigt wird . Arten derselben sind A) das A n s ch m ie d e n  , nicht aber das Einfassen in Metall , oder das Anlöthen , und eben so wenig da , wo unverletzende Trennung möglich ist , das Ein- und Aufweben [Fn .  : …] . B) Das B a u e n . Dabey fällt , wenn der Boden sich in irgend einem Ei­gen­thum befindet , unter den , oben (§ . 583 .) erwähnten singulairen Bestimmungen , das Material dem Herrn des Bodens , sonst aber , so lange das Gebäude steht , der freye Boden dem Bauenden zu [Fn .  : …] . C) Das | S ch r e i b e n , wobey der Herr der Tafel , oder des Papiers der E r we r b e r ist [Fn .  : …] , während D) nach einer sehr inconsequenten Bestimmung bey G e m ä l d e n der Maler erwerben , jedoch der Ei­gen­thümer der Tafel dafür eine Entschädigungsklage , auch wenn der Maler den Werth der Tafel nicht bezahlen will , sogar eine Rückfoderungsklage haben soll [Fn .  : …] . Ferner gehört dahin E) das S ä e n und P f l a n z e n von dem Augenblick , da der Samen oder der Baum Wurzel geschlagen hat [Fn .  : …] . Ist dieß erfolgt , so ist der Ei­gen­thümer der Stelle des Bodens , wo der Halm oder Stamm aus der Erde kommt , der Erwerber [Fn .  : …] . Dasselbe muß denn auch bey lebendigen Früchten gelten , nämlich daß sie dem Herrn des Mutterthiers zufallen [Fn .  : …] . Endlich muß man dahin F) noch den Fall zählen , wenn Jemand abgerissene Rasenstücke vom Lande des Andern an das seinige absichtlich zieht , oder umgekehrt , und diese hier coalesciren [Fn .  : …] . / § . 597 . / Außer der Adiunction ist 2) hieher zu rechnen die S p e c i f ic a t io n , worunter man die Handlung versteht , wenn Jemand absichtlich die Materie eines Andern umgestaltet , oder durch Zusammengießung verschiedener Materien einen neuen Körper bildet [Fn .  : …] . Ueber die Frage  : ob das Ausdreschen dahin gehöre ? sind die Gesetze widersprechend [Fn .  : …]  ; doch gehen hier die Pandekten dem Schreibfehler der Institutionen vor [Fn .  : …] . In Ansehung der Hauptfrage  : wie man durch Specification erwirbt ? ist zu unterscheiden  : A) der Specificant bildet bloß aus der Materie eines Andern einen neuen Körper  ; dann erwirbt er ihn nur dann , | wenn er nicht in seine vorige rohe Gestalt gebracht werden kann  ; im umgekehrten Fall aber fällt die Form dem Herrn der Materie zu [Fn .  : …] . Sehr zu wünschen wäre es , daß die Gesetze hier nicht über den Fall , wenn man einen g e b i l d e t e n Körper in einen neuen verwandelt , geschwiegen hätten [Fn .  : …] . Wird aber B) der neue Körper theils aus der eignen Sache der Specificanten , theils aus fremder , roher , oder geformter Materie gebildet  : so erwirbt ihn der Specificant unbedingt [Fn .  : …] . / § . 598 . / Die Erwerbung durch n a t ü r l i ch e o d e r z u f ä l l i g e A c c e s s io n [Fn .  : …] geschieht 1) in Ansehung aller Erzeugnisse einer Sache , sie mögen Früchte genannt werden , oder nicht , von Seiten des wahren Ei­gen­ thümers [Fn .  : …] . Ferner 2) durch Anwachs an ein , durch einen Fluß begrenztes Grundstück , dessen Ei­gen­thümer nicht auf ein bestimmtes Maaß gesetzt ist [Fn .  : …] . Auf diese

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Art erwirbt der Ei­gen­thümer A) alles , was allmählig und unmerklich durch den Strom an sein Land angeschwemmt wird ( a l lu v io ) [Fn .  : …] . B) Ganze , von selbst angetriebene Stücke , sobald sie coalescirt sind , (v i s f l u m i n i s )  , in welchem Fall keine weitere Trennungsklage stattfindet [Fn .  : …]  ; doch muß der neue Ei­gen­thümer , so weit er be­ reichert ist , den vorigen Ei­gen­thümer entschädigen [Fn .  : …] . C) Das verlassene Flußbett . | Dieß wird , wenn es nicht lediglich aus dem , durch den Fluß überströmten , und in ein Flußbett verwandelten Lande eines Andern besteht [Fn .  : …] , unter die Anlieger nach der Breite ihres Landes ver­theilt [Fn .  : …] . D) Auf dem Boden des Flusses ruhende [Fn .  : …] Flußinseln [Fn .  : …] . Von diesen erhält jeder Anlieger so viel , als er beym Abtreten des ganzen Flusses würde erhalten haben [Fn .  : …] . Ist eine Insel ver­theilt , so gehört dem Ei­gen­thümer derselben alles , was an dieselbe angeschwemmt wird [Fn .  : …]  ; entsteht aber zwischen ihr und dem jenseitigen Ufer eine zu ver­theilende Insel , oder verläßt der Fluß sein Bett , so wird das Rectangulum von der , dem jenseitigen Ufer ­nächsten äußersten Grenze der Insel angefangen [Fn .  : …] . Das gemeine Deutsche Recht hat hierin nichts geändert [Fn .  : …] . / § . 599 . / Zu der ve r m i s ch t e n Accession gehört das Zusammengießen flüssiger (c o n f u s io ) , und das Zusammenmischen ( c o m m i x t io ) trockner Sachen . [ .|. .] / § . 600 . / Eine , 3) aus Occupation und zufälliger Accession gemischte Erwerbungsart ist das Auffinden eines Schatzes [Fn .  : …] , d . h . einer , seit undenklichen Zeiten versteckt gewesenen beweglichen Sache , deren vorigen Ei­gen­thümer man nicht mehr kennt [Fn .  : …] . Wird nun A) der Schatz von dem Finder auf seinem eignen , oder einem , im Ei­gen­thum keines Menschen befindlichen Grunde gefunden , so gehört er ihm ganz [Fn .  : …]  ; fällt jedoch dem Fiscus dann zu , wenn der Finder sich bey dem Aufsuchen Zauberkünste bediente [Fn .  : …] . Ward er aber B) auf fremdem Boden , und zwar a) zufällig gefunden , so gehört er halb dem Finder , und halb dem Ei­gen­thümer des Bodens , also auch halb dem Fiscus oder Staat , wenn er auf fiscalischem oder öVent­ lichem Grunde entdeckt ward [Fn .  : …] . Geschah hingegen b) das Auffinden durch absichtliches Nachsuchen , mit oder ohne Zauberkünste [Fn .  : …] , so fällt der ganze Schatz dem Ei­gen­thümer des Bodens zu [Fn .  : …] . Verheimlicht Jemand einen , auf fiscalischem Grunde gefundenen Schatz , so muß er ihn dem Fiscus doppelt abliefern [Fn .  : …] . (Beide Zitate schließen jeweils unmittelbar an die in der Anm . zu 19,15–17 wiedergegebenen an .) 22,14–20  Die Stelle bezieht sich auf verschiedene Fälle der accessio , insbesondere auf den besonderen der specificatio . Bei den anderen Fällen geht es um die Klärung der Eigentumsrechte an beweglichen Sachen , die mit unbeweglichen verbunden werden (Errichtung eines Gebäudes auf fremdem Grund , eventuell mit Baumaterialien eines Dritten  ; Aussaat auf fremdem Acker) und an Sachen , die aus der Zusammensetzung , Vermischung oder Vermengung von StoVen aus verschiedenem Eigentum entstanden sind . – Bei der specificatio ist die Problemstellung in Kürze folgende  : Nach welchen Kriterien findet oder findet nicht ein Eigentümerwechsel statt , wenn jemand (ein Nicht­ eigen­tümer) eine Sache so be- bzw . weiterverarbeitet , daß eine neue Sache entsteht . Die Sabinianer (die nach Masurius Sabinus (1 . Jahrhundert n . Chr .) benannte römische Rechtsschule) ließen sich bei ihrer Lösung von dem Grundsatz »sine materia nulla species effici potest« leiten und nahmen an , daß das Eigentumsrecht beim Eigentümer des Aus­gangs­stoVes verbleibe . Die Prokulianer (so benannt nach dem Rechtslehrer Proculus (20/10–50/70)) dagegen waren der Ansicht , daß der Bearbeiter (Spezifikant) Eigentümer der neuen Sache werde , »quia quod factum est antea nullius fuit« . Bei Justinian wurde eine später entwickelte vermittelnde Lehrmeinung kodifiziert , die sich im Wesent­ lichen an der Integrität und Zurückführbarkeit der StoVlichkeit der neu hergestellten Sache orientiert . Wenn also der StoV eines Produkts auf seine frühere Gestalt reduziert werden kann (was vor allem bei Metallarbeiten der Fall ist) , verbleibt das Eigentumsrecht an dem neuen Produkt beim Eigen­ tümer des StoVes (nach der sabinianischen Lehre) . Ist diese Reduktion nicht möglich , so wird (gemäß dem prokulianischen Prinzip) der Bearbeiter (Spezifikant) Eigentümer des Produkts , allerdings



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nur , wenn er bona fide , d . h . in Unkenntnis der Tatsache , daß es sich um fremden StoV handelte , be- bzw . verarbeitet hat . Das Kriterium der Zurückführbarkeit tritt dann außer Kraft (selbst wenn sie sich bewerkstelligen ließe) , wenn ein Produkt sowohl aus fremdem wie aus eigenem StoV bona fide erzeugt wird . – Vgl . auch Heineccius  : Elementa . 100 (Lib .  II . Tit .  I .)  : § . ­CCCLXVIII .  / SPECIFICATIO (§ . ­CCCLXI .) est m o d u s a d q u i r e n d i  , q uo q u i s  , e x a l ie n a m a t e r i a s u o n o m i n e n o u a m s p e c i e m f a c ie n s  , e iu s s p e c i e i d o m i n iu m c o n s e q u it u r  . Accessio ergo hic fit formæ ad materiam . Quumque ambiguum veteribus videretur , formane materia , an materia forma sit præstantior  : de nouæ speciei dominio in diuersa abiere diuersarum sectarum iureconsulti . [Anm .  : Sabiniani enim plus materiæ tribuebant  ; Proculeiani formam , tanquam quæ rei det essentiam , præferebant  : adeoque illi domino materiæ  ; hi specianti nouam speciem adiudicabant . […] Mediam sententiam elegere plerique , postquam sectæ studium paullatim deferbuerat . […]] (§ .  VII .* [sc . Anm .]) / § . ­CCCLXIX . / Sed IVSTINIANVS decisione sua (§ . VII .) ita finiuit litem , vt , si res reduci posset ad priorem formam , dominus materiæ  ; sin reduci haut posset , specificans nouam speciem retineret , […] & hic domino materiæ , si in mala fide sit , ad æstimationem , sin in bona fide , in tantum teneretur , quantum factus esset locupletior . […] und oben in der Anm . zu 22,8–14 das Zitat aus Thibaut  : System des Pandekten-Rechts . Bd 2 . § 597 (38f) . 22,24–26  Gemeint ist hier der sogenannte Sundzoll , der von Dänemark für die Durchfahrt von SchiVen anderer Nationen durch den Øresund und auch den Großen und den Kleinen Belt erhoben wurde . AbgeschaVt bzw . abgelöst wurde die Abgabe (die bis 1816 in die königliche Privatkasse floß , s . Der Sundzoll seine Geschichte , sein jetziger Bestand und seine staatsrechtlichpolitische Lösung . Von H . Scherer . Nebst einem Anhang über die Sundzollfreiheit der Pommerschen und Preussischen Städte . Als Beilagen die auf den Sundzoll bezüglichen Verträge , Friedensschlüsse , Tarife , Taxordnungen (zum Theil noch ungedruckt) , Zollrechnungen der verschiedensten Art und eine Seekarte des Sundes . Berlin 1845 . 42) auf internationalen Druck hin erst 1857 . Auf eine besondere Quelle braucht Hegels Kenntnis von diesem Zoll nicht zurückgeführt zu werden , denn als Belastung des Seehandels oder als Quelle beträchtlicher Einnahmen wurde sie in der Presse der Zeit des öfteren erwähnt . 22,26–28  Siehe Cornelii van Bynkershoek , Jurisconsulti , Ad L . ΑΞΙΩΣΙΣ IX . De lege Rhodia de jactu liber singularis . Et de dominio maris dissertatio . Den Haag 1703 . [aparte Paginierung] . De dominio maris dissertatio . 14 ( CAP . II . M a r e t e r r æ p r ox i m u m a n & q u a r a t io n e o c c u p a r i & d o m i n io t e n e r i p o s s i t  . 10–14)  : Quare omnino videtur rectius , eo potestatem terræ extendi , quousque tormenta exploduntur , eatenus quippe cum imperare , tum possidere videmur . Loquor autem de his temporibus , quibus illis machinis utimur  : alioquin generaliter dicendum esset , potestatem terræ finiri , ubi finitur armorum vis  ; etenim hæc , ut diximus , possessionem tuetur . Neque alia sententia usi videntur Ordines fœderati Belgii , qui anno MDCLXXI . 3 . J a n  . decreverunt , navium Præfecti ad oras externorum Principum in mari salutarent , quousque tormenta urbium & arcium exploduntur , prout Princeps ejus oræ , qua de agitur , vo­ luerit  ; ut autem resalutare velit , ejus arbitrio relinquendum . Hoc addito , esse quemque in ditione sua plenissime dominum , & advenam quemque subditum . Recte , si quid judico , non recte in hac specie alii Principes  ; sed de his nonnihil dicemus , ubi de occupatione maris exteri actum erit . – Vgl . auch Kant  : Rechtslehre . 94f (AA I/6 . 269) (Der allgemeinen Rechtslehre Erster Theil . Das Privatrecht vom äußeren Mein und Dein überhaupt . Zweytes Hauptstück . Von der Art etwas Aeußeres zu erwerben . Erster Abschnitt . Vom Sachenrecht . § . 17 . Deduction des Begrifs der ursprünglichen Erwerbung . 92–96)  : Ob aber der erwerbliche Boden sich noch weiter als das Land , nämlich auch auf eine Strecke des Seegrundes hin-|aus , (das Recht noch an meinen Ufern zu fischen , oder Bernstein

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herauszubringen , u . dergl .) sich ausdehnen lasse , muß nach ebendenselben Grundsätzen be­urtheilt werden . So weit ich aus meinem S it z e mechanisches Vermögen habe , meinen Boden gegen den Eingrif Anderer zu sichern (z [sic] B . so weit die Canonen vom Ufer abreichen) gehört zu meinem B e s it z und das Meer ist bis dahin geschlossen (mare clausum ) . Da aber auf dem weiten Meere selbst kein S it z möglich ist , so kann der Besitz auch nicht bis dahin ausgedehnt werden und oVene See ist frey (mare liberum ) . 25, 34  Zu diesen beiden BegriVen und den damit zusammenhängenden (Lehns-)Rechtsbzw . Eigentumsverhältnissen s . zunächst die Ausführungen in Heineccius  : Elementa . 91 ( LIBER II . TIT . I . DE RERVM DIVISIONE , ET ADQVIRENDO EARVM DO­ MINIO .)  : § . ­CCCXXXVII  . / Hodie doctores dominium in PLENVM & MINVS PLENVM partiuntur . In illo facultas de re disponendi , vtilitatemque omnem percipiendi , & facultas eandem amissam vindicandi coniunctæ  ; in hoc eædem quodammodo diuisæ sunt inter d o m i n iu m , penes quem aliquid ex disponendi facultate remansit , quemque DIRECTVM vocant , & e u m  , cui ius vindicandi & vtilitatem omnem capiendi est , quem VTILEM DOMINVM adpellitant . Huius dominii minus pleni species feruntur FEVDVM , EMPHYTHEVSIS , IVS SVPERFICIEI , in quibus dominium d i r e c t u m penes d o m i nu m f e u d i  , d o m i nu m e m ph y t e u s e o s  , & d o m i nu m s u p e r f i c ie i   ; dominium v t i l e penes v a s a l l u m  , e m ph y t e u t a m  , & s u p e r f i c i a r iu m esse dicitur . Res non absurda , quamuis vocabula ius nostrum ignoret . / § . CCCXXXVIII . / Sed f e u d a iure Romano ignota . De e m ph y t e u s i & s u p e r f i c ie alibi erit dicendi locus . Ipsa vocabula , semel in artem recepta , nec in libris nostris occurrunt , nec admodum concinna videntur . Quum res ipsa tamen fundamento non destituatur  : (§ . ­CCCXXXVII .) licebit per nos elegantiæ studiosoribus dominium vtile iu s d o m i n io p r ox i m u m , vel q u a s i d o m i n iu m appellare . Zum emphyteutischen Vertrag s . Heineccius  : Elementa . 246 (Lib . III . TIT . XXV . DE LOCATIONE ET CONDVCTIONE . DE CONTRACTV EMPHY ­T EVSEOS .)  : § . ­CMXXXI . / Emphyteusis ἀπὸ τοῦ ἐμϕυτεύειν dicitur . Solebant enim , facta prouincia , agri publici culti pro certo vectigali annuo in perpetuum locari , inculti autem pro canone annuo tradi in emphyteusin , ita , vt emphyteutæ ius dominio proximum , vel vtile dominium , in illis consequerentur . […] Postea idem ius ad agros & alia prædia principum , ecclesiarum , vrbium , quin & priuatorum prolatum est , quæ bona promiscue dici cœperunt ve c t i g a l i a & e m ph y t e u t i c a  . […] / § . ­CMXXXII . / Ius ergo emphyteuseos constitutum post traditionem rei est iu s i n r e  , puta dominium minus plenum , vel ius , dominio proximum  : […] vnde is , penes quem dominium d i r e c t u m est , DOMINVS EMPHYTEVSEOS  ; alter , cui dominium v t i l e , competit , EMPHYTEVTA vocatur . / § . CMXXXIII . / Constituitur autem id ius in re maxime [Anm .  : …] per CONTRACTVM EMPHYTEVSEOS , qui est c o n t r a c t u s c o n s e n s u a l i s  , d e d o m i n io v t i l i p r æ d i i (§ .  CMXXXII .) a l t e r i i n p e r p e t u u m  , ve l a d t e m p u s n o n m o d ic u m  , p r o c e r t o a n nu o c a n o n e i n a g n it io n e m d o m i n i i p r æ s t it o , c o n c e d e n d o  . […] – Siehe weiterhin Thibaut  : System des Pandekten-Rechts . Bd 2 . 6f (§  557)  : Obgleich alle dinglichen , sich auf Sachen beziehenden Rechte als solche mit einer Vindication verknüpft sind , so ist doch immer , im Geist | des Römischen Rechts , ein merkwürdiger Unterschied unter ihnen in Ansehung des Grundes , worauf das Vindications-Recht beruht . In vielen Fällen kann nämlich die Vindication nach der Strenge des Rechts (direct) angestellt werden , in andern hingegen nur vermöge der , dem strengen Recht widerstreitenden Billigkeit ( u t i l it e r ) [Fn .  : …] . Diese , auch auf andere Klagen passende [Fn .  : …] Ein­thei­lung in v i n d ic a t io n e s d i r e c t a s und u t i l e s hat denn die Glossatoren veranlaßt , die dinglichen Rechte in iu r a d i r e c t a und u t i l i a ein­zu­ theilen , je nachdem sie durch eine v i n d i c a t io d i r e c t a oder u t i l i s geschützt werden können . Hienach gibt es denn ein d o m i n iu m d i r e c t u m  , und u t i l e   ; s e r v i t u t e s



anmerkungen zum kolleg 1817/181649

d i r e c t a s und u t i l e s u . s . w . [Fn .  : …] . Man muß sich jedoch bey dieser , an sich richtigen Ein­thei­lung gegen den gemeinen Irr­thum verwahren , als ob dieses und jenes Recht a n d e m E i ­g e n ­t hu m e i n e s A n d e r n  , wie die Emphyteusis und Superficies , gleichfalls ein d o m i n iu m u t i l e sey . Denn da solche Rechte überhaupt nicht unter dem BegriV des Ei­gen­thums stehen , so kann auch der BegriV des Billigkeits-Ei­gen­thums nicht darauf passen [Fn .  : …] . – 24 (§  580)  : Ist der Ei­gen­thümer in Rücksicht des Materiellen seines Rechts besonders gebunden , so nennt man das Ei­gen­thum ein b e s c h r ä n k t e s ( l i m it a t u m ) , und insofern diese Beschränkung von außen das Ei­gen­thum unvollständig macht , u nvo l l ko m m e n e s ( m i nu s p l e nu m )  . Im Gegensatz hievon wird denn das , auf keine Art eingeschränkte Ei­gen­thum das u n b e s ch r ä n k t e ( i l l i m i t a t u m )  , oder das vo l l e ( p l e nu m ) genannt . Das d o m i n iu m u t i l e (§ . 557 .) ist an sich keine Unterart des beschränkten Ei­gen­thums , sondern kann auch ein volles seyn . – 68–72 (§§  629–632)  : Sehr ähnlich mit der Superficies ist die , bey den Römern in späteren Zeiten nach und nach eingeführte [Fn .  : …] E m ph y t e u s i s [Fn .  : …] , welche sich , als Rechtsverhältniß betrachtet , nur durch die allgemeine Beschreibung bezeichnen läßt , daß sie der InbegriV der , Jemandem zukommenden und obliegenden Rechte und Verbindlichkeiten ist , welcher von einem Andern die Benutzung einer Sache ( e m ph y t e u s i s , oder a g e r ve c t i g a l i s ) [Fn .  : …] , unter der Bedingung , dieselbe zu cultiviren , und dafür eine Abgabe ( p e n s io , c a n o n ) an | den Verleiher zu entrichten , erhalten hat [Fn .  : …] . Der Verleiher heißt d o m i n u s e m ph y t e u s e o s  , der Empfänger e m ph yt e u t a  . Der erste bleibt Ei­gen­thümer der Sache , und der letzte erhält daran nur Nutzungs- und Proprietäts-Rechte als an der Sache eines Andern [Fn .  : …]  ; doch wird ihm natürlich insofern , als er nachher die Sache ei­gen­thüm­lich an sich bringt , ein wahres d o m i n iu m zugeschrieben [Fn .  : …] . / § . 630 . / Der Gegenstand einer Emphyteusis können alle körperlichen , unbeweglichen , cultivirten , oder unbebaueten Sachen seyn , selbst Gebäude , und diese zwar nicht bloß als Neben­theil eines leeren Platzes [Fn .  : …] , sondern auch als das Hauptsächliche , ungeachtet hier auch eine Superficies denkbar ist [Fn .  : …] . An Mobilien läßt sich dieses Recht nicht wohl denken [Fn .  : …] , wenigstens nicht als ein immerwährendes . / § . 631 . / Die Rechte des Emphyteuta bestehen darin , A) daß er den vollen Gebrauch , und die Erzeugnisse der Sache zu fodern , auch zu diesem Zweck über die Substanz der Sache zu schalten befugt ist [Fn .  : …] . Accessionen , welche keine Frucht sind , wie der Schatz , erhält er nicht [Fn .  : …] . Ferner darf er B) die Ausübung seines Rechts einem Andern überlassen , und dasselbe unter Lebenden , und auf den Todesfall veräußern [Fn .  : …] , auch die Sache verpfänden [Fn .  : …] , nicht aber dieselbe mit eigentlichen Servituten beschweren [Fn .  : …] . | C) Stirbt er , so wird die Emphyteusis auf seine Intestat-Erben durch alle Grade übertragen [Fn .  : …] , worin auch die , von einer Kirche verliehene Emphyteusis jetzt nicht mehr abweicht [Fn .  : …] . Endlich kann er D) sein Recht durch eine u t i l i s r e i v i n d ic a t io und eine a c t io p u b l ic i a n a verfolgen [Fn .  : …] , auch sich possessorischer Rechtsmittel nach allgemeinen Grund­ sätzen (§ .  314 . fgg .) bedienen [Fn .  : …] . Die a c t io c o m m u n i d i v i d u n d o kann jedoch von mehreren , welchen un­ge­theilt eine Emphyteusis zugefallen ist , nicht angestellt werden , wohl aber können sich Miterben deßwegen der Erb­thei­lungs­k lage bedienen [Fn .  :  …] . / § . 632 . / Der Emphyteuta ist aber auch auf der andern Seite verpflichtet , A) alle , der Sache anhängenden Lasten zu tragen [Fn .  : …] , auch B) dieselbe so zu cultiviren , daß sie wenigstens nicht verschlimmert wird . Die , auf die Cultur gewandten Auslagen kann er also , bey Endigung seines Rechts , nicht vergütet verlangen [Fn .  : …] , wohl aber allenfalls die , dem Ei­gen­thümer nützlichen , von ihm freywillig gemachten andern Verwendungen [Fn .  : …] . Ferner muß er C) j e d e vorhabende Veräußerung dem Herrn anzeigen , um dessen , ohne gerechten Grund nicht zu verweigernde , Zustimmung zu

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erhalten [Fn .  : …] , auch D) demselben bey dem Verkauf 2 Monate das Vorkaufsrecht lassen [Fn .  : …] . Geschieht E) die Veräußerung wirklich , so muß der bisherige [Fn .  : …] , oder nach der Praxis der neue Emphyteuta [Fn .  : …] sowohl bey | einer noth­wendigen , als frey ­w illigen Veräußerung [Fn .  : …] , dem Herrn für dessen Zustimmung ein sogenanntes L a u d e m iu m  , L e h n - oder H a n d g e l d geben , und zwar im Zweifel des bedungenen Preises , oder bey andern Geschäften außer dem Kauf , des wahren Werths der Sache [Fn .  : …] , welches jedoch zurückgegeben werden muß , wenn das Geschäft rückwärts vernichtet [Fn .  : …] , nicht aber , wenn es auf andre Art aufgehoben wird  ; wobey dann im letzten Fall , wenn ein neuer Emphyteuta , selbst nach dem Vertrage , ein­trit , gleichfalls von demselben ein besonderes Handgeld zu bezahlen ist [Fn .  : …] . In allen Fällen , da durch Verträge , Legate u . s . w . ein n e u e r Emphyteuta an die Stelle des alten trit , ist dieses Handgeld zu erlegen [Fn .  : …] , nicht aber vom Erben , weil dieser juristisch die Person des Erblassers vorstellt [Fn .  : …] . Erhält der Erbe schon unter Lebenden die Sache , so sollte man ihn nicht davon freysprechen [Fn .  : …] , und eben so wenig dann , wenn ihm bey der Erb­thei­lung die ganze Emphyteusis zufällt [Fn .  : …] , wenigstens nicht auf den , von den Miterben auf ihn übertragenen Theil . Endlich muß F) der Emphyteuta die bedungene jährliche Abgabe ( p e n s io  , c a n o n ) als Vergütung [Fn .  : …] erlegen , und zwar nicht mehr oder weniger , die Sache mag gebessert oder verschlimmert seyn [Fn .  : …] . | Nur dann kann er gänzlichen , oder theilweisen Nachlaß fodern , wenn das ganze Object rechtlich für ihn verloren geht [Fn .  : …] , wenn der Canon zu den Früchten in Verhältniß gesetzt ist [Fn .  : …] , oder wenn er nach Morgenzahl berechnet werden soll [Fn .  : …] . Mehrere haften wegen des Canons als Correi [Fn .  : …] . – Für die Darstellung der entsprechenden für Lehn- und vor allem Bauergüter geltenden Rechtsbestimmungen nach deutschem Recht (bzw . der aus dem römischen Recht übernommenen Bestimmungen) vgl . Runde  : Grundsätze des gemeinen deutschen Privatrechts . 452–477 (§§ 517–535) . – Zur Proble­ matik der beiden genannten Eigentumsverhältnisse und dem damit verknüpften Eigentumsverständnis s . ausführlich noch Thibauts kritische Darstellung der BegriVsgeschichte Dritte Abhandlung . Ueber dominium directum und utile . In  : Versuche über einzelne Theile der Theorie des Rechts von Anton Friedrich Justus Thibaut , […] . Zweyte verbesserte Ausgabe . 2 Bde . Jena 1817 . Bd 2 . [67]–99 , besonders 86  : Solange der Ei­gen­thümer die wesentlichen Proprietäts-Rechte einem andern nicht gänzlich übertragen hat , und nur bloß erlaubt , daß ein andrer einzelne Rechte an seiner Sache ausübe , ist und bleibt er wahrer Ei­gen­thümer , und die , welchen jene einzelnen Rechte concedirt sind , haben nichts weiter , als ein ius in re aliena . Wenn man nicht in eine platte contradictio in adiecto verfallen will , so muß man dieß annehmen . Das wahre Ei­gen­thum kann nur im condominium an einer und derselben Sache mehreren Personen zuständig gedacht werden . Sobald nicht mehrere pro indiviso gleiche Hauptrechte haben , ist Einer wahrer Ei­gen­thümer , und alle , denen sonst Rechte an der Sache zustehen , sind ihm subordinirt , haben also kein Recht an einer eignen Sache , sondern üben nur die Rechte eines Dritten aus . Vgl . noch Thibauts Eilfte Abhandlung . Ueber die Natur der Rechte des Emphyteuta . In  : Civilistische Abhandlungen von Anton Friedrich Justus Thibaut , […] . Heidelberg 1814 . 266–284 . – Für eine frühe Ablehnung der BegriVlichkeit im Zusammenhang des Lehnsrechtes s . D . Karl Ferdinand Hom­ mels vormals des Lehnrechts itzo der Institutionen zu Leipzig öVentlichen Lehrers des Oberhofgerichts wie auch der juristischen Facultät Beysitzers Akademische Reden über Herrn Joh . Jacob Mascovs Buch DE IVRE FEVDORVM IN IMPERIO ROMANO GERMANICO  . Frankfurt 1758 . 357–432 ( CAP .   XI . DE DOMINIO FEODALI DIRECTO , EIVS­ QVE EFFECTIBVS . 357–390  ; CAP .   XII . DE DOMINIO FEODALI VTILI EIVS­QVE EFFECTIBVS . 391–432) , vor allem 357–368 und darin s . 361f  : Wir wissen , daß keine einzige Materie des lateinischen Rechtskörpers voller Subtilitäten ist , als die Lehre vom



anmerkungen zum kolleg 1817/181651

Vsufructu . Was gehen mich aber die römischen Spitzfindigkeiten an , da ich itzo im

Lehnrechte begriVen ? Können denn andere Völker nicht andere Gedanken , und unsere Vorfahren ihre eigenen Meynungen gehabt haben ? Mit einem Worte , der Fehler steckt darinnen , daß man den teutschen Vsum fructum mit römischer Elle abgemessen . Der Vasall ist in der That nichts weiter , als ein bloßer Usufructuar , merke aber wohl , nicht ein r ö m i s che r , sondern ein t e u t s ch e r  . Dieser ist nicht so eingeschränkt , wie jener , sondern sein Recht erstrecket sich viel weiter . Was in dieser Lehre der Quiriten Rechte spitzfindiges in sich fassen , fällt nach teutschen Rechten gänzlich weg , und steht wohl dahin , welches von beyden Völkern dießfalls vernünftiger geschlossen . Niemand verarge mir demnach , wenn ich nach römischer Leyer zu tanzen mich nicht sogleich bequeme , sondern nach buchstäblichem Inhalte der goldnen Lehngesetze dasjenige Recht , so der Vasall am Lehne ausübet , einen teutschen Nießbrauch nenne . Es werden ja durchgängig L e h n und E i g e n einander auf das beständigste entgegen gesetzet . Wenn nun aber et-| was nicht mein Eigen , sondern bloß e i n L e h n ist , kann ich daran wohl ein Dominium haben ? Der Lehnherr , ich wiederhole es noch einmal , der Lehnherr ist der rechte Ei­gen­ thümer , aber das nutzbare Ei­gen­thum des Vasallen eine bloße Chimäre , so ex incestuosa commixtione iuris Romani , eheu ! et Germanici entstanden . Dem widerspricht Gmeiner aus naturrechtlicher Sicht , s . Gmeiner  : Das allgemeine Deutsche Lehnrecht . Bd 1 . [99]–102 , besonders 101f Anm .  : **) Es sagt zwar H o m m e l  , das nutzbare Ei­gen­thum sey eine Chimäre , oder Unding , weil sich der nemlichen Sache mehrere Ei­gen­thümer in solidum nicht denken liessen  ; allein dieses folgt nur aus den Grundsätzen des römisch-bür­ gerlichen , nicht aber auch aus den BegriVen des natürlichen Rechtes  ; denn nach den ­Grundsätzen des Naturrechtes ist das Ei­gen­thum nicht u n­t he i l­b a r , daher auch selbes in das vo l l e  , oder vö l l i g e (plenum ) , und in das n i ch t -vo l l e (non plenum ) ein­ge­ theilt wird . Wenn nun das volle in das Ober- und Nutz­eigen­thum ein­ge­theilet wird , so schadet diese der E i n h e it desselben nichts , indem beide Personen , derer eine das nutzbare , und die andre das Ober­eigen­thum hat , als eine s i t t l i c h e Pe r s o n angesehen werden . Der Satz also  : es kann nur einer der nemlichen Sache Ei­gen­thümer in solidum seyn , hat im Naturrechte diesen Sinn  : entweder nur einer allein als ph i s i s che Person ,  | oder mehrere zugleich , aber als e i n e s it t l i che Person betrachtet , können Eigentümer seyn . PuVen­dorf hat in seinem Natur- und Völkerrechte ( L .  4 . cap . 8 .) viele Arten des nicht‑vollen Ei­gen­thums angeführet . – Vgl . schließlich noch die ausführlichen gesetzlichen Bestimmungen zum ge­theil­ten Ei­gen­thume in Allgemeines Landrecht . 1794 . Bd 2 . 737–845 (T .  I . Titel XVIII . Abschnitt I–II . §§ 1–819)  ; Allgemeines Landrecht . 1806 . Bd 2 . 314– 420 . (In der Ausgabe von 1794 sind die beiden Teile (T . I . = Bd 1–2 und T . II . = Bd 3–4) jeweils durchgehend paginiert .) 26,15–18  Zur Argumentation dieser Stelle vgl . Kant  : Rechtslehre . 92–96 (§ 17) (AA I/6 . 268V) . 26,19–27  Siehe oben die Anm . zu 25,34 . 26,28–30  Siehe COLLECTION GÉNÉRALE DES DÉCRETS RENDUS PAR LA CONVENTION NATIONALE , […] . [1793] . 126f  : D é c r e t q u i s u p p r i m e  , s a u f i n d e m n it é  , t o u t e s r e d e v a n c e s c i - d e v a n t s e i g n e u r i a l e s  , d r o i t s f é o d a u x  , c e n s u e l s  , m ê m e c e u x c o n s e r vé s p a r l e d é c r e t d u 2 5 a o û t d e r n i e r  .  / Du 17 juillet 1793 . == 18 d u m ê m e m o i s .  / La Convention nationale décrète  : / Art . I . Toutes redevances ci-devant seigneuriales , droits féodaux , censuels , fixes & casuels , même ceux conservés par le décret du 25 août dernier , sont supprimés sans indemnité . / II . Sont exceptées des dispositions de l’article précédent , les rentes ou prestations purement foncières & non féodales . / III . Les procès-civils & criminels intentés , soit sur le fonds , soit sur les arrérages des droits supprimés par l’article premier , sont éteints sans

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répétition de frais de la part d’aucune des parties . / IV . Dans le cas où le tout ou partie des droits supprimés par l’article premier auroient été mis en séquestre , soit volontairement , soit par ordonnance de justice , les objets séquestrés seront remis par les dépositaires à ceux qui les auront consignés . / V . Ceux qui se sont rendus adjudicataires de domaines nationaux dans lesquels seroient compris des droits supprimés par l’article premier , ne pourront réclamer aucune indemnité . Ils pourront | néanmoins renoncer à leur adjudication , à la charge par eux d’en faire leur déclaration au directoire du district dans le mois de la publication du présent décret . En cas de renonciation , le directoire du district fera la liquidation des sommes payées par l’adjudicataire , en principal & intérêts , & des fruits par lui perçus . / VI . Les ci-devant seigneurs , les feudistes , commissaires à terrier , notaires & autres dépositaires de titres constitutifs ou récognitifs de droits supprimés par le présent décret & par les décrets antérieurs rendus par les assemblées précédentes , seront tenus de les déposer , dans les trois mois de la publication du présent décret , au greVe des municipalités des lieux . Ceux qui seront déposés avant le 18 août prochain , seront brûlés ledit jour en présence du Conseil-général de la commune & des citoyens  : le surplus sera brûlé à l’expiration des trois mois . / VII . Ceux qui seront convaincus d’avoir caché , soustrait ou recelé des minutes ou expéditions des actes qui doivent être brûlés , aux termes de l’article précédent , seront condamnés à cinq années de fers . / VIII . Sont compris dans les dispositions de l’article VI , 1º. les jugemens ou arrêtés qui porteroient reconnoissance des droits supprimés par le présent décret ou qui les renseigneroient  ; 2º. les registres qui contiennent la déclaration des droits de franc-fief précédemment supprimés  ; 3º. les titres des domaines nationaux qui sont déposés au secrétariat des districts . / IX . Les Receveurs ou préposés comptables déposeront , dans le mois de la publication du présent décret , les registres , cueillerets , & pièces de comptabilité au secrétariat de leur district  ; les comptes seront apurés dans les deux mois de la présentation  ; & aussitôt l’apurement , les registres , cueillerets & pièces seront aussi brûlés publiquement , à la diligence du procureur-syndic du district . / X . Les plans & arpentage qui peuvent donner des renseignemens sur les propriétés territoriales , seront déposés au secrétariat des districts de la situation des biens , pour y avoir recours au besoin . / XI . Le décret du 25 août dernier continuera d’être exécuté en ce qui n’y est pas dérogé par le présent décret . / XII . Le ministre de l’intérieur est chargé de faire parvenir directement aux municipalités le présent décret , & elles restent chargées de son exécution sans l’intermédiaire des corps administratifs . – Das im Titel genannte Dekret vom 25 . August 1792 hatte bereits feudale bzw . grundherrliche Zins- und andere Rechte weitgehend aufgehoben , aber nicht die Vernichtung der die Rechtstitel enthaltenden Urkunden angeordnet  ; s . 1575 .  / D é c r e t r e l a t i f à l a s u p p r e s s io n s a n s i n d e m n i t é d e t ou s   / l e s d r o it s f é o d a u x ou c e n s u e l s  , & d e t ou t e s r e d e v a n c e s  / s e i g n e u r i a l e s .  / Du 25 Août 1792 . = 28 d u m ê m e m o i s  . In  : COLLECTION GÉNÉRALE DES DÉCRETS RENDUS PAR L’ASSEMBLÉE NATIONALE LÉGISLATIVE , […] Du 10 Août au 1er . Septembre 1792 . […] [1792] . 406–411 . – Der Nationalkonvent (Convention nationale) war während der Französischen Revolution die konstitutionelle und legislative Versammlung , die vom 21 . September 1792 bis zum 26 . Oktober 1795 (4 brumaire an IV) tagte . 26, 33–36  Siehe oben die Anm . zu 22,8–14 . 27,26–28  Zu den Servituten s . ausführlich Heineccius  : Elementa . 104–108 (Lib .  II .)  : TIT . II .  / DE REBVS CORPORALIBVS ET / INCORPORALIBVS .  / § . ­CCCLXXXV .  / Superest & altera diuisio rerum in CORPORALES & INCORPORALES , (§ . ­CCCXXX .) quam in hunc titulum reiecit Imperator . / § . CCCLXXXVI .  / CORPORALES res iureconsultis sunt , q u æ t a n g i p o s s u n t  : INCORPORALES , q u æ t a n g i n o n p o s s u n t . [Anm .  : …] Cuius generis sunt ea , quæ in iure consistunt , vt hereditas , vsusfructus , obligationes . [ .|. .] / § .  CCCLXXXVIII . / Quum itaque hæ incorporales res tangi nequeant  :



anmerkungen zum kolleg 1817/181653

(§ .  CCCLXXXVI .) consequens est , 1) vt propie […] nec possideantur , nec tradantur , (§ .  CCCLXXXII , 1 .) nec in dominio sint  : (§ . CCCXXXV .) sed tamen 2) quasi possideantur , quasi tradantur , (§ .  CCCIII .* [sc . Anm .]) & i n b o n i s e s s e intelligantur . […] / § .  CCCLXXXIX .  / RES c o r p o r a l e s in MOBILES & IMMOBILES diuiduntur . MOBILES sunt , q u æ ve l s e i p s æ v i r t u t e i n t e r n a m ou e n t , ve l s a l u æ d e l o c o i n l o c u m m ou e n t u r  : IMMOBILES , q u æ c it r a c o r r u p t io n e m d e l o c o i n l o c u m m ou e r i n e q u e u n t  , v t r e s s o l i  , ve l q u æ i m m o b i l iu m p a r t e m c o n s t it uu n t , ve l p e r p e t u i v s u s c a u s s a c e r t o l o c o s u n t d e s t i n a t æ . […] / § . CCCXC . / Proinde obligationes , iura & actiones rerum mobilium & immobilium vocabulo non con­ tinentur . […] / TIT . III .  / DE SERVITVTIBVS PRÆDIORVM .  | / § .  CCCXCI .  / Quum res incorporales in iure consistant , (§ . ­CCCLXXXVI .) & talia iura etiam sint SERVITVTES , eæque præterea sint inter iura in re numerandæ  : (§ . CCCXXXIV , 3 .) de iis agitur titulis sequentibus . / § . CCCXCII .  / SERVITVS est iu s i n r e a l ie n a c o n s t it u t u m  , q uo d o m i nu s i n r e s u a a l iq u i d p a t i  , ve l n o n f a c e r e t e n e t u r i n a l t e r iu s p e r s o n æ r e iu e v t i l i t a t e m  . […] Ergo hic non seruit homo , vti supra , (§ .  LXXIX .) sed res , & quidem vel prædio vicino , vel personæ . Prior seruitus REALIS , vel PRÆDIALIS  ; posterior PERSONALIS dicitur , […] & huc pertinent VSVS­F RVC­ TVS , VSVS , HABITATIO , OPERÆ SERVORVM . […] Iam de realibus agendum . / § .  CCCXCIII . / Seruitus REALIS est , q u a n d o p r æ d iu m s e r u it p r æ d i a  . […] Vnde sine prædio seruitus non intelligitur . […] / § . CCCXCIV . / Quum vero prædia vel s o l i h a b i t a t io n i  , vel v s u i œ c o n o m i c o destinata sint  : illa , siue ruri , siue in vrbe sita , VRBANA  ; hæc itidem sine situs discrimine RVSTICA [Anm .  : …] a iureconsultis vocantur . […] Nec interest , ædificia sint , an areæ . Nam & horti ædificiis adiecti vrbana prædia vocantur , si non plurimum eorum in reditu sit , […] & villæ dicuntur prædia rustica […] . Vnde seruitutes a dominante prædio vel v r b a n o r u m vel r u s t i c o r u m prædiorum di­ citur . / § .  CCCXCV . / De omnibus seruitutibus obseruanda axiomata  : I . Omnem seruitutem esse in re aliena , (§ . CCCXCII .) neque rem suam cuiquam seruire . […] II .  Nullam seruitutem in faciendo , sed vel in p a t i e n d o  , vel i n n o n  | f a c ie n d o consistere . [Anm .  : Quæ in p a t ie n d o consistunt , ADFIRMATIVÆ  ; quæ in n o n f a c ie n d o , NEGATIVÆ  ; adpellantur . Illæ q u a s i t r a d u n t u r   ; hæ n e c t r a d i  , n e c q u a s i t r a d i possunt . (§ .  CCCXXXIX .** [sc . Anm .])] III . Omnes seruitutes esse indiuiduas . […] IV .   S e r u it u t u m c a u s s a m e s s e d e b e r e p e r p e t u a m . […] / § .  CCCXCVI . / Quum ergo seruitus sit ius in re , & quidem in re aliena  : (§ . CCCXCV , 1 .) sequitur , 1) vt constituatur quidem pactionibus , vel stipulationibus , […] 2) vltimis voluntatibus , […] 3) præscriptione decem annorum inter præsentes  ; viginti inter absentes , […] 4) ipsum tamen ius in re non ex pactione , sed ex quasi traditione ἀμέσως , nascatur , si seruitus sit adfir­ matiua . [Anm .  : …] […] 5) Vt , si prædium seruiens a dominantis domino , vel dominans a seruientis domino adquiritur , seruitus exstinguatur , […] .  / § .  CCCXCVII . / Quumque vel in patiendo vel in non faciendo consistat  : (§ .  CCCXCV , 2 .) infertur , 6) seruientis prædii dominum non teneri ad reficiendum id , quo prædium suum idoneum sit præstandæ seruituti . […] / § . ­CCCXCVIII . / Denique quum omnes seruitutes sint inuiduæ [sic]  : (§ .  CCCXCV , 3 .) consequens est , vt nec per partes constitui , nec adquiri possint  : […] . Quamuis hæc non impediant , quo minus modus seruituti adiici queat , […] . / | § .  CCCXCIX .  / SERVITVTES PRÆDIORVM VRBANORVM (§ . ­CCCXCIV .) variæ sunt , veluti o n e r i s f e r e n d i , t i g n i i m m it t e n d i , p r oi ic ie n d i , p r o t e g e n d i , s t i l l i c i d i i ve l f l u m i n i s r e c i p i e n d i  , ve l n o n r e c i p i e n d i  , a l t iu s t o l l e n d i  , ve l n o n t o l l e n d i  , l u m i n u m  , & n e l u m i n i b u s o f f i c i a t u r  , p r o s p e c t u s  , & n e p r o s p e c t u i o f f ic i a t u r  . […] – 110f  : § . ­CCCCVI .  / LVMINVM seruitus est iu s c o g e n d i v ic i nu m , v t f e n e s t r a s n o s t r a s i n s uo ve l c o m m u n i p a r ie t e e x c i p i a t .

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[…] NE LVMINIBVS OFFICIATVR s e r u it u s e s t iu s p r oh i b e n d i v i c i nu m , q uo m i n u s q u i d q u a m i n s u o a d m i n u e n d a ve l o b s c u r a n d a l u m i n a n o s t r a f a c e r e p o s s i t  . […] / § . CCCCVIII .  / RVSTICORVM PRÆDIORVM seruitutes denuo sunt variæ , vti it e r  , a c t u s  , v i a  , a q u æ d u c t u s  , & similes , ITER e s t iu s e u n d i  , a m b u l a n d i h o m i n i s , n o n e t i a m iu m e n t u m a g e n d i ve l ve h ic u l u m . […] ACTVS iu s a g e n d i iu m e n t u m , ve l ve h ic u lu m . [Anm .  : …] […] VIA e s t iu s ve h e n d i , a g e n d i & a m b u l a n d i . […] / § . CCCCIX . / Sed quum paullo obscuriores viderentur hæ definitiones  : alios has seruitutes ex spatio æstimasse arbitror . […] V i a nimirum ex legibus XII . tabularum erat ius ea agendi , vehundi , ferendique , quæ , intra spatium octo pedes in porrectum , sedecim in anfractum extensum | fieri possent . […] Eodem modo a c t u s quatuor pedum in latitudine esse solebat , […] .  / § .  CCCCX . / Inde vero facile intelligitur , cur 1) qui actum habet , & iter habeat , [Anm .  : …] curque 2) via actum & iter complecti videatur . […] – 112–115  : TIT . IV .  / DE VSVFRVCTV .  / § . ­CCCCXIV . / Hactenus de seruitutibus p r æ d i a l i b u s  , in quibus prædium seruit prædio . His opponuntur PERSONALES , q u a n d o p r æ d iu m s e r u it p e r s o n æ  . (§ .  CCCXCII .) quarum prima est VSVSFRVCTVS . (§ .  e o d . ) / § . CCCCXV .  / VTI & FRVI ita differunt , vt v s u s necessitate circumscribatnr [sic]  ; f r u it io non modo ad vtilitatem , verum etiam ad voluptatem pertineat . Seneca d e v i t a b e a t a c a p  .  X  . VSVS vero & ABVSVS ita differunt , vt v t a m u r salua rei substantia , a b u t a m u r disperdendo rem & fructum . […] / § . CCCCXVI . / Ex quibus intelligitur definitio Paulli  : VSVS­F RVCTVS ex iu s , r e b u s a l ie n i s v t e n d i f r u e n d i , s a lu a e a r u m s u b s t a n t i a  . […] Iu s ille est ratione vsufructuarii  : s e r u it u s ratione proprietarii . Deinde est ius i n r e b u s a l ie n i s  , (§ .  CCCXCV . 1 .) neque enim hic intelligitur ius , propriis rebus vtendi fruendi , quod vocant v s u m f r u c t u m c a u s s a l e m . […] S a l u a vero r e r u m substantia vtendum fruendum est , quia alioquin non esset vsusfructus , sed abusus . (§ . ­CCCXCV .)  / § .  CCCCXVII . / Ex ipsa ergo vocabuli notione (§ . ­CCCXCV  .) con­se‑|qui­t ur  , 2) [sic] vt vsufructuarius omnes fructus ciuiles & naturales , siue ad necessitatem , siue ad voluptatem pertinentes , percipiat , […] attamen 2) non nisi ordinarios . Vnde nec thesaurum capit , […] nec partum ancillæ  : […] quia absonum videbatur , hominem in fructu esse , cuius caussa natura omnes fructus compararit . [Anm .  : …] 3) Vt rem fructuariam possit locare , immo & fructus , non autem ipsum ius suum ve vsumfr . ita vendere extraneo , vt cedat , & ius in re transferat . Eatenus enim nihil agitur . […] / § . CCCCXVIII . / Deinde , quia vtendum fruendum salua rerum substantia  : (§ . ­CCCCXVI .) sequitur 4) vt vsufructuarius rem ne in formam quidem meliorem transmutare possit . […] 5) Vt eamdem reficere teneatur . […] 6) Vt tanquam bonus paterfamilias vti frui , […] 7) eoque nomine & de restitutione futura , nisi vsusfructus lege constitutus sit , cautionem præstare debeat , […] quam cautionem heres non ipse testator , remittere potest . […] / § . CCCCXIX . / Ex eodem axiomate fluit , 8) vsumfructum consistere non posse in rebus fungibilibus , quæ numero , pondere & mensura constant , quia non abutendum , sed vtendum fruendum est . (§ .  CCCCXVI .) Ast senatusconsulto sub Tiberio , vt videtur , cautum , vt & pecuniæ , aliarumque quantitatum [Anm .  : …] non quidem ve r u s  , sed QVASI VSVSFRVCTVS esset , dum caueret quasi vsufructuarius , se mortuo vel capite minuto , rem eiusdem generis , quantitatis & qualitatis restitutnm [sic] iri . […] / | § . CCCCXX . / Quia denique vtitur fruitur rebus alienis  : (§ .  CCCCXVI .) consequens est , 9) vt eumdem & incommoda sequantur , qui percipit commoda , adeoque vsufructuarius onera & tributa , quæ rei imponuntur , sustineat . […] / § .  CCCCXXII . / Quum autem in vsufructu prædium seruiat personæ  : (§ .  CCCCXIV .) sequitur , 1) vt illud ius exstinguatur morte vsufructuarii naturali […] vel , si ciuitati datum elapsis C . annis . […] 2) Vt , quia capitis deminutio maxima & media morti comparatur , (§ . CCXXV .) eadem & vsusfructus perimatur . [Anm .  : .|. .] /



anmerkungen zum kolleg 1817/181655

§ .  CCCCXXIII . / Et quia est ius in re aliena  : (§ . CCCCXVI .) sequitur , 3) vt & con­ solidatione desinat vsusfructus , quia re propria nemo vti frui potest  : (§ .  CCCXCVI , 5 .) nec non 4) totius rei interitu , adeo vt ne in area quidem duret . […] immo & 5) non vsu decem annorum inter præsentes  ; viginti inter absentes . (§ . CCCCXIII , 3 .) […] / § . ­CCCCXXIV . / Denique quia vsusfructus sæpe pactionibus & stipulationibus constituitur  : (§ .  CCCCXXI , 3 .) consequens est , vt 6) & soluto iure constituentis […] & 7) lapsu temporis , conuentione definiti , exspiret . […] – Siehe ferner ausführlich Thibaut  : System des Pandekten-Rechts . Bd  2 . 43–50  : § . 603 . / Die dinglichen Rechte an der Sache eines Andern können sehr mannigfaltig seyn , je nachdem sie nämlich bloße Nutzungsrechte , oder bloße Proprietäts-Rechte , oder beides zugleich er­thei­len , oder nur dahin gehen , daß der Ei­gen­thümer etwas unterlasse . Unter die erste und letzte Rubrik gehören im Ganzen die D ie n s t b a r ke it e n  , d . h . die dinglichen Rechte , welche dem Ei­gen­thümer die Pflicht auflegen , zum Vor­theil eines Andern etwas zu unterlassen , oder demselben irgend eine Benutzung , auch , sofern es die letzte erfodert , eine Disposition über die Substanz seiner Sache [Fn .  : …] zu gestatten [Fn .  : …] . Die Sache , deren Ei­gen­thümer durch die Dienstbarkeit beschränkt wird , heißt die d ie n e n d e ( s e r v ie n s )  .  / § . 604 . / Folgende allgemeine Grundsätze gelten in Ansehung aller Dienstbarkeiten  : A) Da jede | Dienstbarkeit , ihrem BegriVe zufolge , ein Recht an einer fremden körperlichen Sache ist , so kann man sie weder auf seine eigne Sache , noch auch auf eine andre Dienstbarkeit erwerben [Fn .  : …] . Bey gemeinschaftlichen Sachen sind Servituten an dem , was einem Mitei­gen­thümer allein gehört , und in der Fortdauer , nicht aber in der Einrichtung zu­ gelassen [Fn .  : …] . Eben so wenig kann B) eine Dienstbarkeit , da sie sich gegen jeden Herrn der dienenden Sache äußert , so constituirt werden , daß der letzte als solcher etwas positives thue , sondern nur , daß er etwas leide ( s e r v it u s a f f i r m a t i v a ) , oder unterlasse ( s . n e g a t i v a )  , wiewohl der , welcher die Dienstbarkeit errichtet , für seine Person sich zu positiven Handlungen verpflichten kann [Fn .  : …] . Die häufige Behauptung , daß das Deutsche Recht hievon abweiche [Fn .  : …] , ist im Allgemeinen unerweislich . Daraus folgt denn , C) daß die Ausbesserung des , etwa zur Ausübung der Dienstbarkeit (die man dann q u a l i f ic a t a nennt) nöthigen Werks in der Regel [Fn .  : …] nicht vom Herrn der dienenden Sache verlangt werden kann [Fn .  : …] . D) Für die Freyheit von Lasten , und also wider die Dienstbarkeiten , streitet die Ver­muthung bis dahin , daß entweder Be­ sitz oder andre Thatumstände eine besondere entgegenstehende Vermuthung , oder die Ueber­zeu­g ung vom Gegen­theil begründen [Fn .  : …] . Eben darum ist denn auch E) jede Dienstbarkeits-Er­thei­lung streng auszulegen , die Dienstbarkeit muß genau in den bestimmten Grenzen , also auch nur von Zeit zu Zeit , wenn sie so | ( s e r v it u s d i s c o n t i nu a )  , und nicht für jede Zeit ( s . c o n t i nu a ) eingeräumt ist , so wie genau zu dem bestimmten Zweck ausgeübt werden [Fn .  : …]   ; auch muß der Erwerber  , welcher unbestimmt eine , auf einem bestimmten Platz auszuübende Dienstbarkeit erhalten hat , es sich gefallen lassen , daß in der Regel [Fn .  : …] das Ur­theil Kunstverständiger diesen Platz bestimme . Der Herr der dienenden Sache darf aber dagegen F) die Ausübung der Dienstbarkeit nicht hindern [Fn .  : …] , er muß alles gestatten , was die Ausübung möglich macht [Fn .  : …] , und sich in Ansehung seiner , ihm im Ganzen nicht abzusprechenden Concurrenz bey Benutzung der Sache dahin beschränken , daß er dem Andern , wenn dieser auf etwas Bestimmtes ein Recht erhalten hat , gar keinen Eintrag thue  ; wenn aber die Dienstbarkeit unbestimmt er­theilt war , daß er wenigstens durch Theilung der Nutzungen mit demselben eine Auskunft treVe [Fn .  : …] . G) Zur Gültigkeit jeder Dienstbarkeit gehört , daß der Erwerbende dabey irgend ein , auf Nutzen oder Annehmlichkeit berechnetes Interesse habe [Fn .  : …]  ; doch ist dieß alles bey einer , vom Ei­gen­thümer bloß reservirten Dienstbarkeit nicht nöthig [Fn .  : …] . H) Ist eine Dienstbarkeit von der

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Art , daß Theilung ihr Wesen vernichtet , so wird sie eine u n­t he i l­b a r e ( i n d i v i d u a ) , sonst aber eine t he i l ­b a r e ( d i v i d u a ) genannt [Fn .  : …] . Die | Folgen sind , daß jene ganz gegeben werden müssen [Fn .  : …] , im Fall mehrere Theil­haber da sind , von jedem ganz ausgeübt werden [Fn .  : …] , auch nicht theilweise verloren gehen können [Fn .  :  …] .  / § . 605 . / Die Servituten sind theils p e r s ö n l i c h e ( p e r s o n a l e s )  , theils d i n g ­l i ch e ( r e a l e s s  . p r a e d i a l e s )  , | je nachdem sie nämlich Jemandem für seine Person , oder als Besitzer einer Sache er­theilt werden [Fn .  : …] . Die Sache , deren Besitzer im letzten Fall die Dienstbarkeit ausüben kann , heißt dann das he r r s ch e n d e G u t ( p r a e d iu m d o m i n a n s )  . Die Real-Servituten sind wieder zwiefach , u r b a n a e , oder r u s t ic a e , insofern nämlich das herrschende Gut ein p r a e d iu m u r b a nu m , d . h . ein Gebäude , oder ein p r a e d iu m r u s t i c u m  , d . h . ein leerer Platz ist [Fn .  : …] . Die dinglichen werden schlechthin und vorzugsweise durch den Namen s e r v i t u t e s bezeichnet [Fn .  : …] .  / § . 606 . / In BetreV dieser verschiedenen Arten der Dienstbarkeiten sind nachfolgende allgemeine Bemerkungen wichtig  : A) Die Real-Servituten gehen auf jeden Besitzer des herrschenden Guts über , sind also an sich immerwährend [Fn .  : …] , dürfen aber einseitig keinem Andern überlassen werden [Fn .  : …] . Die persön‑|lichen erlöschen im Zweifel mit dem Erwerber . B) Die , im Römischen Recht als persönliche aufgeführten Dienstbarkeiten [Fn .  : …] können nicht als dingliche constituirt werden [Fn .  : …] , und werden jetzt insofern r e g u l a r e s oder o r d i n a r i a e genannt  ; wohl aber kann man die , darin unter der Rubrik der dinglichen genannten bloß als persönliche er­thei­len [Fn .  : …] . Geschieht dieß , so nennt man sie i r r e g u l a r e s  , e x t r a o r d i n a r i a s  . Eben so können die , zu den r u s t i c i s gezählten , wo es physisch möglich ist , als u r b a n a e  , und die dort u r b a n a e genannten , als r u s t ic a e errichtet werden [Fn .  : …] . C) Jede dingliche Servitut kann bestehen , sie mag Nutzen , oder bloße Annehmlichkeiten gewähren ( p r a e d iu m vo l u p t a r iu m ) [Fn .  : …] , das herrschende Gut selbst bessern , oder nur zum Vor­theil der , auf demselben befindlichen Sachen , oder Personen gereichen [Fn .  : …]  ; nur muß sie , wenn sie nicht bloß reservirt wird (§ . 604 . a . E .) , von der Art seyn , daß sie wahrscheinlich jedem Besitzer des herrschenden Guts von Werth ist [Fn .  : …] , mithin muß das dienende Gut auch in einer paßlichen Nähe bey dem herrschenden liegen [Fn .  :  …] , und die Servitut nicht über den Bedarf des letzten gehen [Fn .  : …] . D) Der , ehemals unbedingte Satz , daß das dienende Gut den versprochenen Nutzen gewiß und immerwährend darbieten müsse ( s e r v it u t u m c a u s s a p e r p e t u a )  , ist noch insofern gültig , als eine Real-Servitut nicht in positiven Handlungen des Herrn | des dienenden Gutes bestehen darf [Fn .  : …]  ; im Uebrigen aber ist er aufgehoben [Fn .  : …] .  / § .  607 .  / Die einzelnen Servituten lassen sich durchaus nicht erschöpfend angeben . Was das Römische Recht darüber enthält , besteht eigentlich nur aus sprachrichtigen Folgerungen , und kann bey uns , wenn mit Deutschen Worten eine Dienstbarkeit errichtet wird , nur insofern Anwendung finden , als sich beweisen läßt , daß das Deutsche Wort mit dem Römischen völlig gleichbedeutend ist . Die merkwürdigsten s e r v it u t e s u r b a n a e sind [ .|. .] E)  S  . f e n e s t r a r u m , wenn man sich das Recht bedingt , in einer fremden Wand Fenster zu halten  ; doch kann diese auch S  . l u m i nu m heißen [Fn .  : …] . F) S  . lu m i nu m und n e l u m i n i b u s o f f i c i a t u r . Jene kann man in dem eben angegebenen Sinn verstehen  ; es ist aber auch so leicht möglich , daß die Römer darunter den Fall ver­ standen , wenn dem Nachbar zur Pflicht gemacht wird , ein schattendes Werk nicht wegzunehmen , und so das Licht aufzufangen . Die zweyte hingegen findet statt , wenn man sich bedingt , daß der Nachbar durch Vorbauen das Licht nicht nehme [Fn .  : …] . [ .|. .] / § . 608 . / Von den s e r v i t u t i b u s r u s t i c i s verdienen hier nur angeführt zu werden A) die s e r v it u s v i a e  , a c t u s und it i n e r i s [Fn .  : …] . Der Unterschied zwischen diesen dreyen besteht darin  : Die s e r v i t u s i t i n e r i s gibt das Recht zu gehen , auch im



anmerkungen zum kolleg 1817/181657

Zweifel , wenn der Ort es erlaubt , das Recht zu reiten [Fn .  : …] . Zum Wesen des a c t u s gehört das Recht , Vieh zu treiben [Fn .  : …] , auch im Zweifel , (und dann heißt er a c t u s p l e nu s )  , sofern es der Ort erlaubt , das Recht zu fahren [Fn .  : …] . Die v i a hingegen gibt nothwendig das Recht zu fahren , und damit ist denn unzertrennlich alles verbunden , was auch in it e r und a c t u s enthalten ist , so wie im Zweifel das Recht , Steine und Balken zu schleifen [Fn .  : …] . Die Breite der v i a  , über welche natürlich auch ein hinreichender freyer Raum seyn muß [Fn .  : …] , soll , wenn nichts bedungen ist , in grader Linie 8 , in der Biegung 16 Fuß seyn  ; die des a c t u s hingegen muß , im Fall eines unbestimmten Versprechens , nach der Lage des Orts , und der Natur des Viehs , welches übergetrieben werden soll , bestimmt werden [Fn .  : …] . – Zum ususfructus vgl . auch Thibaut  : System des Pandekten-Rechts . Bd  2 . 52–56  : § . 609 . / Unter den persönlichen Dienst­ barkeiten ist der u s u s f r u c t u s  , welchem Worte unser N ie ß b r a u ch völlig entspricht , die gewöhnlichste . Man versteht darunter das dingliche Recht an der Sache eines Andern , vermöge dessen man die Sache unbeschadet ihrer Substanz gebrauchen , und sich die Früchte derselben zueignen darf [Fn .  : …] . / § . 610 . / Der eigentliche Gegenstand des Nießbrauchs kann nur eine körperliche , nicht verzehrbare Sache (§ . 261 .) seyn  ; doch hat man später auch den Nießbrauch unkörperlicher [Fn .  : …] , ja sogar einen , jetzt sogenannten Q u a s i - U s u s f r u c t u s verzehrbarer , und vertragsmäßig denselben gleichgesetzter Sachen zugelassen , sofern nämlich der Empfänger Sicherheit dahin leistet , daß er die empfangenen verzehrbaren Sachen , welche dann also sein Ei­gen­thum werden , in gleicher Güte , und in gleichem Maaß , oder deren Werth dereinst zurückgeben wolle [Fn .  : …] . Kleider sind nach Justinians Ansicht im Zweifel q u a s i i n u s u f r u c t u [Fn .  :  …] . / § . 611 . / Die Rechte des Nutznießers bestehen im Wesentlichen darin , daß er die Hauptsache und deren Zubehör [Fn .  : …] gebrauchen , und sich alle , daraus erzeugten natürlichen , oder durch dieselbe gewonnenen bürgerlichen Früchte zueignen [Fn .  : …] , auch sein Recht , zwar nicht durch Cession abtreten [Fn .  : …] , aber | doch die Ausübung einem Andern überlassen kann [Fn .  : …] . Einen Gewinn , welcher der Sache zuwächst , aber keine Frucht ist , erhält er also nicht , mithin weder den Schatz , noch das Sklavenkind [Fn .  : …] , auch nicht den Zuwachs zu dem Boden , welcher sich genau unterscheiden läßt [Fn .  : …] . Zum Zweck des Nießbrauchs darf er auch die Gestalt eines leeren Grundstücks auf eine vor­theil­hafte Art ändern [Fn .  : …] , und der Ernte wegen Gebäude errichten , sonst aber nicht [Fn .  : …] . Im Uebrigen darf er , wenn ihm auch Verzierungen und Verbesserungen erlaubt sind , Gebäude nicht umgestalten [Fn .  : …] , selbst unvollendete nicht vollenden [Fn .  : …] , es sey denn , daß er nichts als den Nießbrauch eines Gebäudes erhalten hätte , und dieses ohne Vollendung nutzlos seyn sollte [Fn .  : …] . / § . 612 . / Wie die Benutzung unbeschadet der Substanz der Sache geschehen müsse , ist in jedem Fall durch Be­ur­thei­lung zu entscheiden . [ .|. .] / § . 613 . / Obgleich der Nießbrauch sofort das Nutzungsrecht er­theilt , so erhält doch der Nutznießer das Ei­gen­ thum der Früchte nicht eher , bis er sie percipirt hat (§ . 592 .) . Wird daher der Nießbrauch geendigt , so fallen alle , dann noch nicht percipirten Früchte dem Ei­gen­thümer zu , und dieser braucht sie nicht mit dem Nutznießer oder dessen Erben zu theilen [Fn .  : …]  ; doch sind denselben die Saatkosten zu vergüten [Fn .  : …] . Die bürgerlichen Früchte erhält der Nutznießer nur so weit , als der Nutzen , dessen Surrogat sie sind , schon während der Dauer des Nießbrauchs gezogen ist [Fn .  : …] . Sind sie aber keine Surrogate , so kann er freilich nur auf die , während der Dauer des Nießbrauchs fällig gewordenen Anspruch machen [Fn .  : …] . / § . 614 . / Der Nutznießer ist dagegen verpflichtet , nach den bisher angegebenen Grundsätzen die | Substanz der Sache nicht anzugreifen  ; die Sache in ordentlichem Stande zu erhalten [Fn .  : …] , ohne jedoch zu Auslagen , welche den Werth des Nießbrauchs übersteigen , verpflichtet zu seyn [Fn .  : …] , und daher auch in Baum-

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schulen und Holzungen , Windbrüche abgerechnet [Fn .  : …] , nachzupflanzen [Fn .  : …] , und eben so , was aus Gehägen , Teichen und Heerden an Wild , Fischen und Vieh genommen ist , aus dem Nachwuchs derselben zu substituiren [Fn .  : …] . Außerdem muß er alle ordentlichen und außerordentlichen Real-Lasten tragen [Fn .  : …]  ; doch kann er vom Proprietar die außerordentlichen in so weit , als sie die Summe seines ganzen Gewinns übersteigen , zurückfodern [Fn .  : …] . / § . 615 . / Die , in dem Nießbrauch enthaltenen beiden Theile  : F r u ch t g e nu ß ( f r u c t u s ) , und G e b r a u ch ( u s u s )  , können , sowohl jener [Fn .  : …] , als dieser , Jemandem abgesondert gestattet werden . Der u s u s an sich gibt also kein Recht auf Früchte , wiewohl man später , mit Rücksicht auf den gemeinen , uneigentlichen Redegebrauch , und die Interpretations-Regel (§ . 53 . 54 .)  : daß man Geschäfte möglichst zu erhalten suchen muß , manches hierin geändert hat . Hienach muß man jetzt unterscheiden  : A) die Sache trägt keine Früchte  : dann hat der Usuar das volle Gebrauchsrecht über seine Bedürfnisse  ; nur darf er die Ausübung seines Rechts nicht g a n z einem Andern überlassen [Fn .  : …] . B) Ist die Sache fruchttragend , so kann sie entweder a) ganz gebraucht werden , ohne daß der Fruchtgenuß dem Usuar | zur Wirksamkeit seines Rechts nöthig ist  : dann ist sein Gebrauchsrecht wieder unbedingt , und er erhält , wenn nicht die Absicht des Concedirenden mehr Liberalität erfodern sollte , von den Früchten nichts [Fn .  : …] . Kann er aber b) ohne Fruchtgenuß keine volle Wirksamkeit für sein Recht erhalten , so darf er bis auf sein , und der Seinigen Bedürfniß von den Früchten nehmen [Fn .  : …] . Der u s u s verzehrbarer Dinge ist in nichts vom Nießbrauch solcher Sachen verschieden [Fn .  : …] . Uebrigens trägt der Usuar in der Maße , als er die Vor­theile der Sache erhält , natürlich auch deren Lasten . 28,20–23  Was die Nachschrift von Hegels Kritik an Savignys Theorie des Besitzes (Das Recht des Besitzes . Eine civilistische Abhandlung von D . Friedrich Carl von Savigny . Gießen 1803  ; Das Recht des Besitzes . Eine civilistische Abhandlung von D . Friedrich Carl von Savigny , Professor der Rechte in Marburg . Zweite , vermehrte und verbesserte Auflage . Gießen 1806 . (nach dieser zweiten Auflage wird hier zitiert)) wiedergibt , triVt die Sache nicht . Savigny unternimmt es , den BegriV des juristischen Besitzes (im Kontext des Römischen Rechts) systematisch eindeutig zu fassen , s . Savigny  : Das Recht des Besitzes . 2–5 (§ 1)  : Allen Definitionen des Besitzes , so sehr sie im Ausdruck und in der Sache selbst von einander abweichen , liegt etwas ganz allgemeines zum Grunde , wovon jede Untersuchung über diesen Gegenstand ausgehen muß . Alle denken sich unter dem Besitz einer Sache den Zustand , in welchem nicht nur die eigne Einwirkung auf die Sache physisch möglich , sondern auch jede fremde Einwirkung unmöglich ist . So besizt der SchiVer sein SchiV , aber nicht das Wasser auf welchem er fährt , obgleich er sich beider zu seinen Zwecken bedient . / Diesen [sic] Zustand , welchen man D e t e n t io n nennt , und welcher allem BegriV des Besitzes zum Grunde liegt , ist an sich durchaus kein Gegenstand der Gesetzgebung , und der BegriV desselben kein juristischer BegriV  : allein es zeigt sich sogleich eine Beziehung desselben auf einen juristischen BegriV , wodurch er selbst Gegenstand der Gesetzgebung wird . Da nämlich das Ei­gen­thum die rechtliche Möglichkeit ist , auf eine Sache nach Willkühr einzuwirken , und jeden andern von ihrem Gebrauch | auszuschliesen , so liegt in der Detention die Ausübung des Ei­gen­thums , und sie ist der n a t ü r l i che Zustand , welcher dem Ei­gen­thum , als einem r e ch t l i ch e n Zustand , correspondirt . / Wäre diese juristische Beziehung des Besitzes die einzige überhaupt , so liese sich alles , was die Gesetze darüber zu bestimmen hätten , in folgende Sätze zusammenfassen  : der Ei­gen­thümer hat das Recht zu besitzen , dasselbe Recht hat der , welchem der Ei­gen­ thümer den Besitz verstattet , jeder Andere hat dieses Recht nicht . / Allein die Gesetze bestimmen bey dem Besitz , wie bey dem Ei­gen­thum , die Art wie er erworben und wie er verloren wird  : sie behandeln ihn demnach nicht blos als Folge eines Rechts , sondern



anmerkungen zum kolleg 1817/181659

als Bedingung von Rechten . So ist folglich auch hier , in einer juristischen Theorie des Besitzes , nur von den Rechten des Besitzes die Rede ( jus possessionis ) , nicht von dem Recht zu besitzen ( jus possidendi ) , welches in die Theorie des Ei­gen­thums gehört [Anm .  :  …] . / Wir sind jezt von dem BegriV der blosen D e t e n t io n zu dem des ( juristischen) B e s it z e s übergegan‑|gen , welcher der Gegenstand dieser Abhandlung ist . Der erste Abschnitt derselben , als Grundlage der ganzen Untersuchung , hat diesen BegriV formell und materiell zu bestimmen  : f o r m e l l  , indem er die Rechte darstellt , welche den Besitz als Bedingung voraussetzen , also die Bedeutung angiebt , welche der nichtjuristische BegriV der Detention für die Rechtswissenschaft erhält , um in dieser Bedeutung als etwas juristisches , als Besitz , betrachtet werden zu können  ; m a t e r ie l l , indem er die Bedingungen aufzählt , welche die Gesetze für das Daseyn des Besitzes selbst vorschreiben , also die positiven Modificationen , unter welchen die Detention als Besitz gelten soll . / Die formelle Bestimmung des BegriVs , wodurch derselbe allererst Realität für die Rechtswissenschaft erhalten kann , zerfällt in zwey Theile . / Zuerst muß im System des Römischen Privatrechts selbst die Stelle aufgesucht werden , welche dem Besitz , als einem rechtlichen Verhältniß , in diesem System zukommt . Demnach müssen die Rechte angegeben werden , welche die Römische Gesetzgebung als Folgen des Besitzes anerkennt  : zugleich sind auch die Rechte zu prüfen , welche ohne Grund für Rechte des Besitzes ausgegeben werden . Dann wird es leicht seyn , auf die bekannten Fragen zu antworten , ob der Besitz als Recht , und ob er als jus in re zu betrachten sey . – | Da übrigens die erste und einfachste Art , wie der Besitz in der Rechtswissenschaft vorkommen kann , darin besteht , daß der Ei­gen­thümer das Recht hat zu besitzen , hier aber der Besitz , unabhängig vom Ei­gen­thum , als die Quelle eigner Rechte betrachtet wird , so kann man diese erste Frage auch so ausdrücken  : in welchem Sinn haben die Gesetze den Besitz vom Ei­gen­ thum abgesondert ? welcher Ausdruck von vielen Schriftstellern gebraucht worden ist [Anm .  :  …] . / Zweitens ist zu untersuchen , wie die verschiedenen Beziehungen , in welchen der Besitz im Römischen Recht vorkommt , durch den Ausdruck von einander unterschieden worden sind  : besonders was possessio überhaupt , possessio naturalis und possessio civilis den Römischen Juristen bedeutet hat . […] / § . 2 . / Es finden sich im ganzen Römischen Recht nur zwey Folgen , welche dem Besitz an sich , abgesondert von allem Ei­gen­thum , zugeschrieben werden können  : U s u c a p io n und I n t e r d i c t e  . (Bei der Usucapion handelt es sich um die Ersitzung bzw . Verjährung (des Eigentums) , und die (possessorischen) Interdicte gehören in den Bereich der Rechtspflege durch den Prätor .) In den folgenden Paragraphen (bis § 8 einschließlich) des ersten Abschnitts , der den BegriV des Besitzes behandelt , gibt Savigny die Belege für die formelle BegriVsbestimmung (anhand der beiden Rechts­folgen) , und daran anschließend eine erste Fassung der materiellen BegriVsbestimmung , s . ebenda 90–93 (§  9)  : Die bisherige Untersuchung hat gezeigt , daß aller juristische Besitz auf Usucapion oder Interdicte sich bezieht (§  . 2  .)  , und daß beiden ein allgemeiner BegriV juristischer ­ ossessio zum Grunde liegt , der , um die Usucapion möglich zu machen , nur noch einige p besondere Bestimmungen haben muß (§ . 7 .) . / | Jezt erst kann die Frage aufgeworfen werden  : was gehört dazu , damit die juristische possessio angenommen werde ? oder  : welches sind die materiellen Bestimmungen ihres BegriVs ? / Wir sind ausgegangen von dem allgemeinen BegriV der D e t e n t io n , d . h . des natürlichen Verhältnisses , welches dem Ei­gen­thum , als einem rechtlichen Verhältniß , correspondirt (§ . 1 .)  : aber dieser ursprüngliche BegriV des Besitzes muste juristischer Modificationen fähig seyn , sobald er als Bedingung von Rechten in den Gesetzen behandelt wurde (§ . 5 .) . Der gröste Theil dieser Modificationen ist so specieller Art , daß sie nur im Detail der Theorie des Besitzes verstanden und vorgetragen werden können  : aber eine ist ganz allgemein , und durch diese muß gleich hier der BegriV des Besitzes vollständig bestimmt werden . / Es muß

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nämlich jede D e t e n t io n , wenn sie als B e s it z gelten soll , absichtlich seyn , d . h . man muß , um Besitzer zu seyn , die Detention nicht blos haben , sondern auch haben wollen [Anm .  : …] . Dieses der Detention correspondirende Wollen (animus possidendi ) ist jezt genauer zu bestimmen . / Die Detention nämlich wurde oben (§ . 3 .) bestimmt als der physische Zustand , welcher dem Eigen‑|thum , als einem rechtlichen Zustande , cor­ respondire . Folglich besteht der animus possidendi in der Absicht , das Ei­gen­thum auszuüben . Allein diese Bestimmung ist noch nicht hinreichend , indem derjenige , welcher die Detention hat , diese Absicht auf eine zweifache Weise haben kann  : entweder um fremdes , oder um eigenes Ei­gen­thum auszuüben . Hat er die Absicht , fremdes Ei­gen­thum auszuüben , welches er also eben jezt anerkennt , so liegt darin kein solcher animus possidendi , durch welchen die Detention zum Besitz erhoben würde . Dieser Satz , welchen die Römischen Gesetze ausdrücklich aufstellen [Anm .  : …] , läßt sich aus der oben (S . 7) gegebenen Ansicht der Interdicte sehr natürlich erklären . Es bleibt also nur noch der zweite Fall übrig , in welchem die Absicht auf e i g e n e s Ei­gen­thum gerichtet war [Anm .  : …] , so daß der animus possidendi | durch animus domini oder animus habendi erklärt werden muß [Anm .  : …] , folglich nur der als B e s it z e r gelten kann , welcher die Sache a l s E i­g e n­t hü m e r behandelt , deren Detention er hat . Mehr aber als dieser animus domini , gehört durchaus nicht in den BegriV des Besitzers  : am wenigsten die Ueberzeugung , daß man wirklich Ei­gen­thümer sey (opinio s . cogitatio domini )  : darum kommt der BegriV des Besitzes dem Räuber und Dieb eben so wohl zu , als dem Ei­gen­thümer selbst , und jene sind ganz auf dieselbe Weise wie dieser dem Pachter entgegen gesezt , welcher keinen Besitz hat , weil er die Sache nicht als seine eigene Sache behandelt [Anm .  : …] . Im zweiten Abschnitt , der dem Erwerb des Besitzes gewidmet ist (ebenda 179–319) , findet sich die umfassendere (und psychologisch unterfütterte) BegriVs­bestim­mung , s . ebenda 219f  : Damit ist zugleich ein neuer Ausdruck für den materiellen BegriV des Besitzes (§ . 9 .) aufgefunden , in welchem zugleich der Erwerb und Verlust des Besitzes am leichtesten übersehen werden kann . Es beruht nämlich aller Besitz einer Sache auf dem Bewustseyn unbeschränkter physischer Herrschaft [Anm .  : …] . Damit dieses | Bewustseyn e n t s t e he  , muß der Wille (animus ) vorhanden seyn , die Sache als eigen zu haben [Anm .  : …]  : zugleich müssen die physischen Bedingungen der Möglichkeit vorhanden seyn , deren Bewustseyn entstehen soll (factum ) . F o r t g e s e z t wird der Besitz durch die Fortsetzung derselben Bedingungen (factum und animus ) , wodurch der Besitz erworben wurde  : aber es ist sehr natürlich , daß hier zur Fortdauer des Besitzes nicht die unmittelbare physische Herrschaft nöthig ist , die zum Anfang desselben erfordert wurde  ; vielmehr kommt es blos auf die fortdauernde M ö g l i ch ke it an , jenes unmittelbare Verhältniß nach Willkühr zu r e p r o d u c i r e n . – In diesem zweiten Abschnitt gibt Savigny an einigen Stellen Fälle an , in denen die Usu­capion unterbrochen , bzw . unmöglich gemacht wird , s . ebenda 248–253  : Wer den Besitz eines Ganzen erwirbt , besizt nur das Ganze , nicht jeden Theil für sich . – [ .|. .] Die erste Anwendung , in welcher diese Regel sich findet , ist diese  : wer einen Wagen besizt , hat nicht auch den Besitz der Räder als einzelner Sachen für sich , und eben so verhält es sich mit andern zusammengesezten beweglichen Sachen [Anm .  : …] . Wenn z . B . der Wagen gestohlen ist , so kann er nicht usu­capirt wer‑|den  : wird ihm nun ein Rad eingesezt , das nicht ge­ stohlen ist , so wird dieses dennoch nicht usu­capirt , weil nicht das Rad für sich , sondern der Wagen besessen wird . Eben so kann umgekehrt ein gestohlnes Rad mit dem ganzen Wagen zugleich usu­capirt werden , wenn nur dieser nicht gestohlen ist . – Wird umgekehrt das Ganze , welches ich besaß , zerlegt , so fängt für die einzelnen Theile (weil ich diese bisher nicht besaß) ein neuer Besitz an , welcher Satz wieder durch die Usucapion am besten erläutert werden kann . Ist nämlich in einem solchen Fall die Usu­capion des Ganzen vollendet , so ist auch an jedem Theil Ei­gen­thum erworben , und dieses Ei­gen­



anmerkungen zum kolleg 1817/181661

thum wird natürlich durch die Trennung der Theile nicht aufgehoben  : geschieht die Trennung vor geendigter Usu­capion , so muß für den getrennten Theil eine neue Usu­ capion angefangen werden , aber die justa causa des Ganzen erstreckt sich auf diesen Theil [Anm .  : …] , und eben so auch die Apprehension des Ganzen , so daß also der Besitz des ab‑|getrennten Theiles durch die blose Trennung , ohne neues factum des Besitzers erworben wird [Anm .  : …] . [ .|. .] Vierte Anwendung  : Wer ein Haus besizt , hat nicht auch den Besitz der einzelnen Balken und Mauersteine . Hätte er diesen , so würde er die Balken und Steine , als bewegliche Sachen , früher erwerben als das Haus  : das ist nach unsrer Regel unmöglich [Anm .  : …] . | Eben so ist es eine blose Folge unsrer Regel , und ganz den übrigen Fällen analog , daß , wenn ein Haus vor vollendeter Usucapion abgerissen wird , die Balken und Steine von neuem , als bewegliche Sachen , usucapirt werden müssen [Anm .  : …] . – Aber etwas ganz eignes ist es , daß auch die vollendete Usucapion des Gebäudes sich nicht auf die Baumaterialien , als Theile jenes Ganzen , erstreckt , diese also nach der Trennung von neuem usucapirt werden müssen , obgleich das Haus selbst längst erworben war [Anm .  : …] . Weitere Fälle sind noch ebenda 278f , 284f , 293f , 297 und 302f angeführt . – Es ist aber weder von einer Verhinderung der Verjährung an irgend einer Stelle die Rede , noch kann gar davon die Rede sein , daß Verhinderung der Verjährung (Usu­capion) ein konstitutiver Bestandteil von Savignys Theorie sei . – Angenommen , Hegel habe so oder so ähnlich wie aufgezeichnet formuliert , so ist kaum glaublich , daß er aus eigenem darauf gekommen sei , diesen Kritikpunkt so prononciert herauszuheben . Es ist vielmehr durchaus wahrscheinlich , daß hier das Echo einer wohl ausführlicheren Bemerkung seines Heidelberger Freundes Thibaut über Savignys Buch zu vernehmen sei , der ein Jahr vor diesem einen Band über Besitz und Verjährung (Ueber Besitz und Verjährung von A . F . J . Thibaut , ord . Prof . d . Rechts in Jena . Jena 1802 .) publiziert hatte . 28, 32  Siehe Heineccius  : Elementa . 84–86 ( LIBER II . TIT . I .)  : § .  CCCXIII .  / Res , quod ad primam earum diuisionem attinet , vel DIVINI vel HVMANI IVRIS esse dicuntur . I l l æ denuo vel SACRÆ , vel RELIGIOSÆ . SANCTÆ etiam quodammodo diuini iuris habentur . […] Quamuis hæ partitiones paganam superstitionem redoleant . […] / § . CCCXIV .  / SACRÆ erant p u b l ic e [Anm .  : Publice fieri debebat consecratio , id est , publica auctoritate , ne quid peregrinæ religionis inueheretur , a qua maxi‑|mopere ab­horrebant Romani  . […] Hinc si quis priuatim sibi sacrum constitueret , sacrum id non erat , sed profanum  : […] æque ac apud Atheniensies , quibus nefas videbatur d o m i f a c e r e m y s t e r i a  . […] Caue tamen confundas s a c r a p r iu a t i m c o n s t i t u t a  , & s a c r a p r iu a t a deorum Penatium . Hæc enim non priuatim constituebantur , sed auctoritate pontificum . Vnde etiam hi in confarreationibus , adrogationibus , iuribus ædium , auctoritatem interponebant . […]] c o n s e c r a t æ (Dîs superis , ) a p o n t i f i c i b u s ve l p r i n c i p e  , (tanquam pontifice maximo .) […] / | § . CCCXV . / Ex quo inferebant Romani , res sacras in nullius bonis esse , […] adeoque 2) nec æstimationem recipere , nec obligari alienarique posse . […] quin potius loca sacra manere etiam diruto ædificio , […] nisi vel ab hostibus capta , […] vel sacris euocaris religione liberata sint . […] / § .  CCCXVI .  / RES RELIGIOSÆ erant sepulcra , dedicata Diis Manibus […] . Locum vero religiosum vnusquisque faciebat , dum mortuum inferebat in locum suum . […] .  / § .  CCCXVII .  / Ex quibus principiis inferebant , 1) cenotaphium , id est , sepulcrum honorarium , non esse religiosum , […] 2) Sepulcra commercio hominum eximi . […] 3) Quum in diuersis locis cadauer sepultum est , eum tantum locum , in quem membra principalia , veluti caput , illata fuerint , religione occupari . […] 4) Eum , qui in locum alienum vel publicum mortuum intulerit , actione in factum pulsari posse , ad tollendum ca‑|dauer , aut soluendum loci pretium . […] 4) [sic] Etiam sepulcra manere religiosa , nisi reliquiæ auctoritate pontificum transferantur . […] – Vgl . auch Thibaut  : System des Pandekten-Rechts . Bd  1 . 192f  :

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§ . 256 . / Der Gegenstand rechtlicher Handlungen sind S a che n , worunter man im Allgemeinen alles versteht , was kein Subject rechtlicher Verhältnisse ist [Fn .  : …]  ; jedoch für die Unterthanen überhaupt nur so weit , als sie nicht durch die Gesetze dem rechtlichen Verkehr entzogen sind . Hieher gehören alle Sachen , welche der Confiscation unterworfen sind , wenn sie ein Bürger besitzt [Fn .  : …] , so wie bey den Römern , ursprünglich unbedingt , die , überirdischen Wesen geweiheten Sachen | ( r e s d i v i n i iu r i s ) dahin gehörten [Fn .  : …] . Arten der letzten sind 1) die r e s s a c r a e  , d . h . die Gott unmittelbar geweihten , und dadurch bis zur förmlichen Entweihung , oder feindlichen Occupation in der Regel der menschlichen Disposition entzogenen Sachen [Fn .  : …] . Was mittelbar zum Gottesdienst bestimmt ist ( r e s e c c l e s i a s t i c a e ) gehört zu den Arten der r e r u m u n i ve r s it a t i s  ; doch ist die Veräußerung solcher Sachen erschwert [Fn .  : …] . 2) die r e s r e l i g io s a e  , d . h . der Platz , welchen , sofern die Beerdigung oder Niedersetzung nicht auf kurze Zeit geschah [Fn .  : …] , bis zur öVentlich gebilligten Ortsveränderung , oder feindlichen Occupation [Fn .  : …] , der Leichnam , wenigstens , wenn die Glieder zerstreut sind , der Kopf , oder der Aschenkrug einnimt [Fn .  : …] . Dieser Platz kann dann nicht abgesondert veräußert werden [Fn .  : …] , wohl aber ein bloßes Ehrendenkmal [Fn .  : …] . 3) Die r e s s a n c t a e  , d . h . anfangs alle , den Tutelargöttern geweihten , jetzt aber alle , unter besondern Schutz des Staats gestellten Sachen [Fn .  : …] . Dahin gehören auch die Stadtmauern , deren Besserung sogar , ohne höhere Erlaubniß , Niemandem gestattet seyn soll [Fn .  : …] . 29,26–33  Die Stelle bezieht sich auf Fichte  : Beitrag . 132V (GA I/1 . 267f)  : Diese Bildung der Dinge durch eigene Kraft , (Formation) ist der wahre Rechtsgrund des Ei­gen­ thums  ; aber auch der einzige naturrechtliche . [Fn .  : …] [ .|. .] Aber der Mensch könne doch nichts Neues hervorbringen , nichts erschaVen , bemerkt Herr Re h b e r g   ; die Materie , der er seine Form gebe , müsse doch vorher vorhanden gewesen seyn  ; wenn er also gleich einen rechtsgegründeten Anspruch auf die Form derselben darthun könne , so sey es doch nie möglich , ein Ei­gen­thum auf die Materie zu beweisen . – Es hat uns auf­ richtig leid gethan , daß Herr R . aus der einzigen Bemerkung in seinem ganzen Buche , welche scharfsinnig war , und zu belehrenden Erörterungen führen konnte , eine falsche Fol­gerung zog . Er wendet nemlich diese Bemerkung auf das Grund­eigen­thum an  ; und da nach ihr nach natürlichem Rechte niemand Ei­gen­thümer des Bodens seyn könne , so müsse er dieses Recht vom Staate haben , meint er . / Herr R . hat aus seinem Grundsatze lange nicht genug gefolgert . Nicht nur der Boden ist Materie , die wir nicht hervorbringen  ; allem , was je unser Ei­gen­thum werden kann , liegt solche Materie , die ganz ohne unser Zuthun vorhanden ist , zu Grunde . – [ .|. .] Aber vor allen Dingen , wie kommt denn der Staat zu einem Rechte , das keiner von den einzelnen Mitgliedern hat , aus denen er besteht ? Keiner hat ein Ei­gen­thums­recht an der Materie , wie ihr sagt  ; wenn aber alle ihre Rechte vereinigen , soll ein solches Recht daraus werden ? Setzt ihr aus mehrern gleichartigen Theilen ein Ganzes zusammen , das von andrer Art ist , als die Theile ? Meint ihr , wenn jeder Rum in die Schaale gieße , werde Punsch daraus werden ? – Das ist unlogisch . 144 (GA I/1 . 273)  : Aus diesem Allen erhellet , daß nicht der Staat , sondern die vernünftige Natur des Menschen an sich die Quelle des Ei­gen­thums­rechts sey , und daß wir allerdings nach dem bloßen Naturrechte etwas besitzen , und alle Andere rechtlich vom Besitze desselben ausschließen können . – Die von Hegel angeführte Behauptung Rehbergs ist in dieser Form nicht belegbar . 33,18–26  Die Vertragskonzeption ist bei Hobbes eingelassen in die Entfaltung der Theorie der allgemeinen souveränen Gewalt , s . Hobbes  : De Cive . 80 ([Imperium .] Caput V . VII .) (Hobbes  : Opera latina . Bd  2 . 213f  ; Hobbes  : Philosophical Works . Bd  2 . 133f)  : VIII [sic] . Vo l u n t a t e m hæc s u b m i s s io omnium illorum , u n iu s h o m i n i s vo l u n t a t i  , vel



anmerkungen zum kolleg 1817/181663

u n iu s C o n c i l i i , tunc fit , quando unusquisque eorum unicuique cæterorum se pacto obligat ad non resistendum vo l u n t a t i illius h o m i n i s vel illius C o n c i l i i cui se submiserit , id est , ne usum opum & virium suarum (quoniam jus se ipsum contra vim defendendi retinere intelligitur) contra alios quoscumque illi deneget Vocaturque Unio . Vo l u n t a s autem C o n c i l i i  , ea intelligitur esse , quæ est vo l u n t a s m a j o r i s p a r t i s eorum hominum , ex quibus Concilium consistit . Siehe ferner Leviathan , or The Matter , Forme , & Power of a Common-Wealth Ecclesiasticall and Civill . By Thomas Hobbes of Malmesbury . London 1651 . 87 (II , 17) (Hobbes  : English Works . Bd  3 . 157f)  : The only way to erect such a Common Power , as may be able to defend them from the invasion of Forreigners , and the injuries of one another , and thereby to secure them in such sort , as that by their own industry , and by the fruits of the Earth , they may nourish themselves and live contentedly  ; is , to conferr all their power and strength upon one Man , or upon one Assembly of men , that may reduce all their Wills , by plurality of voices , unto one Will  : which is as much as to say , to appoint one Man , or Assembly of men , to bear their Person  ; and every one to own , and acknowledge himself to be Author of whatsoever he that so beareth their Person , shall Act , or cause to be Acted , in those things which concern the Common Peace and Safety  ; and therein to submit their Wills , every one to his Will , and their Judgments to his Judgment . This is more then Consent , or Concord  ; it is a real Unity of them all , in one and the same Person , made by Covenant of every man with every man , in such manner , as if every man should say to every man , I A u t h o r i z e a n d g i ve u p m y R i g h t o f G ove r n i n g m y s e l f  , t o t h i s M a n  , o r t o t h i s A s s e m b l y o f m e n  , o n t h i s c o n d it io n  , t h a t t h ou g i ve u p t h y R i g h t t o h i m  , a n d A u t h o r i z e a l l h i s A c t io n s i n l i ke m a n n e r . This done , the Multitude so united in one Person , is called a Common-Wealth , in Latin Civitas . This is the Generation of that great Leviathan , or rather (to speak more reverently) of that M o r t a l G o d  , to which we owe under the I m m o r t a l G o d  , our peace and defence . Vgl . Leviathan , sive De Materia , Forma , & Potestate Civitatis Ecclesiasticæ et Civilis . Authore Thoma Hobbes , Malmesburiensi . Amsterdam 1670 . 85 . – Bei Pufendorf gehen zunächst die einzelnen miteinander den Vergesellschaftungsvertrag ein und stellen erst durch einen weiteren Vertrag das Herrschaftsverhältnis her , s . Pufendorf  : De iurae naturae et gentium . 965f (VII , 2 , 7) (Pufendorf  : Gesammelte Werke . Bd  4 .1/2 . 644)  : Si igitur animo concipiamus mul‑|ti­ tudinem hominum , naturali libertate & æqualitate gaudentium , qui ultro civitatem novam constitutum eunt  ; necessum est , ut futuri cives primo omnium inter se singuli cum singulis pactum ineant , quod in unum & perpetuum cœtum coire velint , suæque salutis , ac securitatis rationes communi consilio ductuque administrare . – Bereits in den Fragmenten einer Kritik der Verfassung Deutschlands diagnostiziert Hegel die privat­recht­liche Ausformung der älteren und zeitgenössischen Staatsrechtstheorien , s . insbesondere GW 5 . 60f . 33,26–29  Diese Bemerkungen beziehen sich wohl auf die Vertragstheorie Rousseaus und seine Konzeption der volonté générale , s . dazu Rousseau  : Du Contract social . 29–31 (LIVRE I . CHAPITRE VI . D u p a c t e S o c i a l  . 26–31) (ŒC 3 . 361f)  : Si donc on écarte du pacte social ce qui n’est pas de son essence , on trouvera qu’il se réduit aux termes suivans . C h a c u n d e n ou s m e t e n c o m m u n s a p e r s o n n e & t ou t e s a p u i s s a n c e s ou s l a s u p r ê m e d i r e c t io n d e l a vo l o n t é g é n é r a l e   ; &  | n ou s r e c e vo n s e n c o r p s ch a q u e m e m b r e c o m m e p a r t ie i n d i v i s i b l e d u t ou t  .  / A l’instant  ; au lieu de la personne particuliere de chaque contractant , cet acte d’association produit un corps moral & collectif , composé d’autant de membres que l’assemblée a de voix , lequel reçoit de ce même acte son unité , son m o i commun , sa vie & sa volonté . Cette personne publique , qui se forme ainsi par l’union de toutes les autres prenoit autrefois le nom de C it é [Fn .  : …] , & prend maintenant celui de | Ré p u b l i q u e ou de c o r p s p o l it i q u e  , le-

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quel est appellé par ses membres E t a t quand il est passif , S ou ve r a i n quand il est actif , P u i s s a n c e en le comparant à ses semblables . A l’égard des associés ils prennent collectivement le nom de p e u p l e  , & s’appellent en particulier C it oye n s comme participans à l’autorité souveraine , & S uj e t s comme soumis aux loix de l’Etat . ferner 35f (LIVRE I . CHAPITRE VII . D u S ou ve r a i n  . 32–36) (ŒC 3 . 363f)  : En effet chaque individu peut comme homme avoir une volonté particuliere contraire ou dissemblable à la volonté générale qu’il a comme Citoyen . Son intérêt particulier peut lui parler tout autrement que l’intérêt commun  ; son existence absolue & naturellement indépendante peut lui faire envisager ce qu’il doit à la cause commune comme une contribution gratuite , dont la perte sera moins nuisible aux autres que le payement n’en est onéreux pour | lui , & regardant la personne morale qui constitue l’Etat , comme un être de raison , parce que ce n’est pas un homme , il jouiroit des droits du citoyen sans vouloir remplir les devoirs du sujet  ; injustice dont le progrès causeroit la ruine du corps politique . / Afin donc que le pacte social ne soit pas un vain formulaire , il renferme tacitement cet engagement qui seul peut donner de la force aux autres , que quiconque refusera d’obéir à la volonté générale y sera contraint par tout le corps  : ce qui ne signifie autre chose sinon qu’on le forcera d’être libre  ; car telle est la condition qui donnant chaque Citoyen à la Patrie le garantit de toute dépendance personnelle  ; condition qui fait l’artifice & le jeu de la machine politique , & qui seule rend légitimes les engagemens civils , lesquels sans cela seroient absurdes , tyranniques , & sujets aux plus énormes abus . und 56–58 (LIVRE II . CHAPITRE III . S i l a vo l o n t é g é n é r a l e p e u t e r r e r  . 56–59) ŒC 3 . 371f)  : Il s’ensuit de ce qui précede que la volonté générale est toujours droite & tend toujours à l’utilité publique  : mais il ne s’ensuit pas que les délibérations du peuple aient toujours la même rectitude . On veut toujours son bien , mais on ne le voit pas toujours  : Jamais on ne corrompt le peuple , mais souvent on le trompe , & c’est alors seulement qu’il paroît vouloir ce qui est mal . / Il y a souvent bien de la différence entre la volonté de tous & la volonté générale  ; celle-ci ne regarde qu’à l’intérêt commun , l’autre regarde à l’intérêt privé , & n’est qu’une somme de volontés particulieres  : mais ôtez de ces mê‑|mes volontés les plus & les moins qui s’entredétruisent [Fn .  : …] , reste pour somme des différences la volonté générale . / Si , quand le peuple suffisamment informé délibere , les Citoyens n’avoient aucune communication entre eux , du grand nombre de petites différences résulteroit toujours la volonté générale , & la délibération seroit toujours bonne . Mais quand il se fait des brigues , des associations partielles aux dépens de la grande , la volonté de chacune de ces associations devient générale par rapport à ses membres , & particuliere par rapport à l’Etat  ; on peut di‑|re alors qu’il n’y a plus autant de votans que d’hommes , mais seulement autant que d’associations . Les différences deviennent moins nombreuses & donnent un résultat moins général . Enfin quand une de ces associations est si grande qu’elle l’emporte sur toutes les autres , vous n’avez plus pour résultat une somme de petites différences , mais une différence unique  ; alors il n’y a plus de volonté générale , & l’avis qui l’emporte , n’est qu’un avis particulier .  / Il importe donc pour avoir bien l’énoncé de la volonté générale qu’il n’y ait pas de société partielle dans l’Etat , & que chaque Citoyen n’opine que d’après lui [Fn .  :  …] . – Zum BegriV des gemeinschaftlichen Willens s . auch Sieyès  : Collection des écrits . 25–28 (Vues sur les moyens d’exécution / Dont les Représentans de la France pourront disposer en 1789 . [3]–198)  : Ainsi nous ne devons voir entre plusieurs individus , unis par un engagement social , d’autre principe à cet engagement , qu’un acte libre de la volonté . Un homme peut offrir & é ch a n g e r chose pour chose , engagement pour engagement . Tout est échange parmi les hommes  ; & , dans tout acte d’échange , il y | a nécessairement de part & d’autre , acte libre de la volonté  ; mais nul homme n’a le droit d’en d o m i n e r un autre  : la maxime contraire ouvriroit la porte à tous les crimes , à toutes les horreurs , &



anmerkungen zum kolleg 1817/181665

à l’anéantissement de tous les droits . / C’est assez appuyer sur cette vérité  ; mais elle est si essentielle , si fondamentale , qu’il falloit y appuyer . Il demeure constant que la volonté individuelle est le seul élément dont les lois puissent se composer , & qu’une association légitime ne peut avoir d’autre base que la volonté libre des associés . / Dès que nous supposons une association , il lui faut la liberté de vouloir , de s’engager , soit envers d’autres associations , soit envers ses propres membres , soit envers des individus étrangers . Pour remplir des besoins communs , il faut une volonté c o m m u n e  . Cette volonté doit être naturellement le produit général de toutes les volontés particulières  ; & sans doute , la première volonté commune d’un | nombre d’hommes qu’on suppose se réunir en société politique , est exactement la somme de toutes les volontés individuelles . / Mais , pour l’avenir , ce seroit renoncer à la possibilité de vouloir en commun , de seroit dissoudre l’union sociale , que d’exiger que la volonté commune fût toujours cette somme précise de toutes les volontés . Il faut donc absolument se résoudre à reconnoître tous les caractères de la volonté commune dans une pluralité convenue [Fn .  : La pluralité n’est pas u n e . Sur cent personnes , par exemple , on voit bien qu’il y a pluralité depuis 51 jusqu’à 99 . Il y a pluralité simple , pluralité aux deux tiers , aux trois quarts , &c .] . / Et ne croyez pas qu’avec une pareille convention , la société ne soit gouvernée au fond que par une volonté incomplette . Tout citoyen , par son acte d’union , contracte l’engagement constant de se reconnoître lié par l’avis de la pluralité , lors même que sa volonté particulière | auroit fait partie de la minorité . Il s’y soumet , disons-nous , d’avance par un acte libre de sa volonté , & il ne se réserve que le droit de quitter l’association , de s’expatrier , si les lois qu’on y fait , ne peuvent lui convenir  ; de sorte que la continuité de son séjour devient un acquiescement volontaire à la pluralité , une confirmation tacite , mais positive de ce premier engagement , par lequel il s’est imposé d’avance l’obligation de regarder la volonté commune comme la sienne propre . Mais toujours cette volonté commune , de quelque manière que vous la formiez , ne peut être composée que des volontés individuelles des citoyens . Ce n’est qu’à ce titre seul qu’elle opère pour tous une véritable obligation , qu’elle fait loi pour toute la communauté . Vgl . auch noch Emmanuel Sieyes Politische Schriften vollständig gesammelt von dem deutschen Uebersezer nebst zwei Vorreden über Sieyes Lebens­ geschichte , seine politische Rolle , seinen Charakter , seine Schriften &c . […] Mit dem Bildnisse Emmanuel Sieyes . 2 Bde . [Paris] 1796 . Bd 1 . 206–208 ( III . Uebersicht der Vollziehungs-Mittel zum beliebigen Gebrauche der Stellvertreter Frankreichs im Jahre 1789 . zur Wiederherstellung der Finanzen und zur Gründung einer Staatsverfassung . [189]–324) . – Und vgl . noch Fichte  : Grundlage des Naturrechts . T . 1 . 179–188 (Drittes Kapitel der Rechtslehre . Vom Staatsrechte , oder dem Rechte in einem gemeinen Wesen . 179–229) (GA I/3 . 432–438 (432–460)) und Fichte  : Grundlage des Naturrechts . T .  2 . [1]–11 (Erster Abschnitt der Staatsrechtslehre . Vom Staatsbürgervertrage . [1]–26) (GA I/4 . 5–11 (5–20)) . 34,26  wie bey dem Wecke auf dem Laden] An dieser Stelle ist Wecke stark flektiert (Dativ auf -e) . Mit Laden ist der Laden- oder Auslagentisch gemeint . 35,6–8  In dieser Form ist der Satz zum mindesten unvollständig (und man mag sich vor­ stellen , daß Wannenmann bei der Reinschrift versuchte , unvollständigen oder unverständlich gewordenen Notizen eine kohärente Form zu geben) , denn es wären in diesem Zusammenhang nach der Kantischen und der ihm folgenden Einteilung des Zivilrechts (mit der Wannenmann wohl nicht ausreichend vertraut war) vorrangig die Sphäre des persönlichen und danach erst die des auf ding­liche Art persönlichen Rechts zu nennen gewesen . – Zur Einteilung Kants s . Kant  : Rechtslehre . 79f (§ . 10 . Allgemeines Princip der äusseren Erwerbung .) (AA I/6 . 259f) . – Vgl . auch noch Grundsätze der Gesetzgebung von J . S . Beck Professor der Philosophie in Rostock . Leipzig 1806 . 95f (Einleitung . [3]–98) , 134–137 (Erstes Hauptstück . Das Recht im Natur­

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zustande . 99–137) , und eingehender 459f (Drittes Hauptstück . Das Privatrecht im bürgerlichen Zustande . Zweyter Abschnitt . Grundsätze des Civilrechts . 403–658 (§  32))  : Die Theilhaftigkeit einer S a ch e nach Civilgesetzen heißt e i n Re ch t a u f d ie s e S a ch e , (ein dingliches Recht , ius in re .) Das Recht gegen jeden Besitzer druckt nichts anderes aus , als eben dieses Vermögen , die Willkühr eines jeden zu bestimmen , uns an der Theil­haftig­keit dieser Sache nicht zu hindern . Die Theilhaftigkeit einer Pe r s o n nach Civil­gesetzen heißt e i n p e r s ö n l i c h e s Re c h t  . Da dieser Gegenstand des Willens eines Menschen selbst Person und Glied des allgemeinen Willens ist , so besteht diese Theilhaftigkeit einer Person in dem Vermögen , s ie zu zwingen , uns an der Theilhaftigkeit dessen , was an ihr Object unsers Willens ist , nicht zu hindern . Wenn eine gewisse That einer Person das Object des Willens und die Materie des Rechts einer andern Person ist , so heißt dieses Recht e i n b l o ß p e r s ö n l i che s Re ch t . Bloß diese Person ist , um ihrer That theilhaftig zu seyn , der Gegenstand des Zwanges dieses Rechts . Wenn aber das persönliche Vermögen eines Menschen zu Handlungen von einer gewissen Art das Object des Willens und die Materie des Rechts einer andern Person ist , so heißt dieses | Recht e i n a u f d i n g l i che A r t p e r s ö n l i ch e s Re ch t  . Um der Aeußerungen dieses Vermögens theilhaftig zu seyn , ist nicht bloß die Person , die das Subject des Vermögens ist , der Gegenstand des Zwanges dieses Rechts . Der Berechtigte ist befugt , auch die Willkühr j e d e s A n d e r n zu bestimmen , ihn an der Theilhaftigkeit dieses Gegenstandes seines Willens nicht zu hindern . Dieses persönliche Recht ist demnach zugleich ein Recht gegen jeden Besitzer der Person  ; es ist ein persönliches Recht und hat zugleich die Qualität dinglicher Rechte . / Diese dreyerley Gegenstände des menschlichen Willens veranlassen die Ein­thei­lung des Civilrechts in Gesetze , nach welchen dingliche Rechte  ; in Gesetze , nach welchen bloß persönliche Rechte  ; und in Gesetze , nach welchen persönliche Rechte von dinglicher Art möglich sind . / Eines Gegenstandes nach Civilgesetzen theilhaftig we r d e n , heißt ihn e r we r b e n . und Handbuch des Civilrechts in einer ausführlichen Erörterung der wichtigsten Gegenstände desselben mit besonderer Hinsicht auf die positiven Gesetze des Kantons Bern , von Dr . S . L . Schnell , Professor des vaterländischen Rechts und der Geschichte an der Akademie zu Bern . Bern 1811 . 163f  : K a n t [Fn .  : …] , und nach ihm B e c k [Fn .  : …] , hat gezeigt , daß diese Ein­thei­lung [sc . in Pe r s o n e n , S a che n , und Zw a n g s - Re ch t e ] keinen Ein­thei­lungs­ grund | habe , und sie durch eine andere logisch richtigere ersetzt . Nach seiner Ansicht zerfallen alle Gegenstände der Willkühr in solche , die Glieder des allgemeinen Willens sind (Personen) , und in solche , die es nicht sind (Sachen)  ; mithin giebt es eigentlich nur zwey Rechtsgegenstände und der Form nach nur zwey Arten des Rechts  : Rechte auf Sachen oder d i n g l iche Re ch t e  , und Rechte auf Personen (in so fern diese nämlich , ihrer Persönlichkeit unbeschadet , Handlungen verrichten können , an deren Existenz wir ein Interesse haben) oder p e r s ö n l i ch e Re ch t e  . Die persönlichen Rechte können in zwey Klassen ein­ge­theilt werden , in r e i n p e r s ö n l i ch e Re ch t e  , oder solche , die auf bestimmte Handlungen einer Person gehen , z . B . daß mir Titus eine Summe Geld gebe , daß er eine Arbeit für mich verrichte &c . , und in p e r s ö n l i ch e Re ch t e a u f d i n g ­l i ch e A r t  , oder solche , die auf die Fähigkeit einer Person zu Handlungen einer ge­w issen Art gehen , so daß diese Fähigkeit der betreVenden Person das Seine des Berechtigten ist  ; dergleichen nimmt unser positives Recht nur zwey an  : das Recht der Ehegatten gegen einander  ; und das Recht der Eltern , oder wenn diese es nicht ausüben können , des an ihre Stelle tretenden Staats , gegen die minderjährigen Kinder . 35,8–23  Hegel gibt eingangs dieser Passage eine von ihm gezogene Schlußfolgerung (wie auch später in den Grundlinien 82 (§ 79)  ; GW 14,1 . 80,35 –81,5) als Fichtes eigene Argumentation an , s . dazu Fichte  : Beitrag . 123–125 (GA I/1 . 263f)  : Wenn ich auf die Wahrhaftig-



anmerkungen zum kolleg 1817/181667

keit des Andern nie ein vollkommnes Recht habe , wie kann ich es denn durch meine eigne Wahrhaftigkeit bekommen ? Verbindet meine Moralität den Andern zu der gleichen Moralität ? Ich bin nicht Executor des Sittengesetzes überhaupt  ; das ist Gott . Dieser hat die Lügenhaftigkeit zu strafen  : ich bin nur Executor meiner durch das Sitten­gesez mir verstatteten Rechte , und unter diese Rechte gehört die Aufsicht über die Herzensreinigkeit Andrer nicht . / Also selbst durch die Leistung von meiner Seite bekomme ich kein Recht auf die Leistung des Andern , wenn nicht sein freier Wille , dessen Richtung ich nicht kenne , mir dieses Recht gegeben hat , und fortgiebt . – Aber ich werde ja durch die Wortbrüchigkeit des Andern um diese meine Leistung verkürzt . Wie kann nach solchen Grundsätzen noch irgend jemand einen Vertrag zu machen wagen ? – Man gehe mit Anwendung derselben nur noch einen Schritt weiter , und alles ist klar , und die Schwierigkeit befriedigend gelös’t . / | Ich habe geleistet , in der Meinung , der Andre habe ein Recht auf meine Leistung  ; sie sey nicht m e i n  , sie sey s e i n  ; meine Kräfte , die ich dabei verwandte , die Früchte dieser Kraftanwendung seyen ein Ei­gen­thum des Andern . Ich habe mich darin geirrt  : sie waren m e i n  , da der Andere kein Recht auf mich hatte , weil er mir keins auf sich gab . Vor den Augen des obersten Richters aller Moralität waren sie mein  ; kein endlicher Geist konnte wissen , wessen sie seyen . Der Andere leistet nicht , und nun wird , was vorher nur dem obersten Richter bekannt war , auch in der Welt der Erscheinungen klar . Durch seine Unterlassung w i r d nicht etwa meine Leistung w ie d e r mein  ; sie war es vom Anfange an  : es wird nur bekannt , daß sie mein ist . Ich behalte mein Ei­gen­thum – das Product meiner Leistung ist mein . – Auch das von meiner Kraftanwendung , was auf reinen Verlust verloren ist , ist mein Ei­gen­thum . Daß es verloren ist , geht mir nichts an  ; es sollte nicht verloren seyn . In den Kräften des Andern ist es zu finden  ; auf sie habe ich meine Anweisung . Ich kann ihn zum völligen Schadenersaz zwingen . Nun habe ich doch durch die Wortbrüchigkeit des Andern nicht verloren , Er [nach dem Verzeichnis der Druckfehler , ebenda unpaginiert [439f  ; 440]] nichts gewonnen . Wir sind beide in den Zustand , der | vor unsrer Verabredung herging , zurück versetzt  ; alles ist ungeschehen gemacht , und so sollte es seyn , denn es war kein Vertrag zwischen uns . / Nur durch die vollendete Leistung an seinem Theile nimmt der Andre meine Leistung in sein Ei­gen­thum auf . Sie w a r sein , Kraft meines freien Willens  ; daß sie es aber sey , wußte niemand , als der Herzenskündiger , welcher wußte , daß er leisten würde . Durch seine Leistung beweiset er auch in der Welt der Erscheinungen , daß sie es sey . – Vor dem unsichtbaren Richterstuhle ist der Vertrag geschlossen , so bald der wahrhafte Wille ­Beider zur versprochenen Leistung da ist  ; in die Welt der Erscheinungen tritt er nicht eher ein , bis beide Leistungen völlig vollzogen sind . Der Augenblick , der ihn hier einführt , vernichtet ihn . 35, 30 Bewilligung] Hier gebraucht im Sinne von ›Erlaubnis , Konzession‹ , vgl . Deutsches Wörterbuch . Bd  1 . Sp . 1785 s . v . BEWILLIGUNG . 36, 5 –39, 36  Hegel orientiert sich hier bei der Einteilung der Verträge – unausgesprochen – an Kants Einteilung , vgl . Kant  : Rechtslehre . 120f (Dogmatische Ein­theilung aller erwerblichen Rechte aus Verträgen . § 31) (AA I/6 . 285f) . 36, 34 –37,2  Gemeint ist die altrömische Testamentsform des testamentum in comitiis calatis , über deren genauen Charakter keine Kenntnisse vorliegen und die bereits in der älteren Republik aufgegeben wurde . Siehe dazu Gellius  : Noctes Atticae . 318 (XV , 27 , 1–3)  : IN libro Lælij ­Felicis ad Q . Mucium primo , scriptum est , Labeonem scribere calata comitia esse , quæ pro collegio pontificum habentur , aut regis sacrorum , aut flaminum inaugurandorum causa . Eorum autem alia esse curata , alia centuriata . Curiata per lictorem curiatim calari , id est conuocari , centuriata per cornicinem . Hisdem comitijs , quæ calata appellari diximus , & sacrorum detestatio , & testamenta fieri solebant . Tria enim genera testamen-

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torum fuisse accepimus  : Vnum , quod calatis comitijs in concione populi fieret , alterum in procinctu , cum uiri ad prœlium faciendum in aciem uocabantur , tertium per familiæ emancipationem , cui æs , & libra adhiberetur . 44,4–6  M . Porcius Cato (Uticensis) (95–46) stürzte sich nach der Niederlage von Thapsos ins Schwert , s . Plutarch  : Vitae parallelae . Cato minor . 56–71  ; zu seiner Stilisierung zum republikanischen Heros s . Sallust  : Catilinae coniuratio . 51–54 , Cicero  : De officiis . I , 112 und C . Plinius Caecilius Secundus  : Epistolae . I , 17 , 3 . 44, 34–36  Vgl . dazu Hufeland  : Lehrsätze des Naturrechts . 60–66 (§§ 99–110) , besonders 61f (§§ 101–102)  : Da nun aber das Sittengesetz die vollkommnen Rechte bloß von der Willkühr des Berechtigten abhängen läßt , folglich die ihre Ausübung verhindernden Handlungen nie erlauben , die darauf gehende Freyheit nie für gesetzmäßig erklären kann  ; so können auch auf diese illegalen Handlungen keine Rechte gehen , und jeder Mensch ist also zugleich berechtigt , alle ein vollkommnes Recht einschränkenden Handlungen durch Zwang zu hindern . / § . 102 . / So entsteht der allgemeine Grundsatz alles Zwangsrecht [sic]  ; J e d e r M e n s ch h a t d a s Re ch t  , s e i n e u n d a n d r e r vo l l ko m m n e Re ch t e d u r ch Zw a n g z u e r h a l t e n .  / | 1 . Man kann auch sagen  : Je d e r M e n s c h h a t d a s Re c h t  , s e i n e u n d a n d r e r g e s e t z m ä ß i g e F r e y h e i t (§ .  93 .) d u r ch Zw a n g z u e r h a l t e n  .  / 2 . Jedes Recht zu zwingen setzt also schon ein vo l l ko m m n e s Recht voraus  ; auf ein u nvo l l ko m m n e s Recht , wo es mir nicht erlaubt ist , eine Handlung bloß durch meine Willkühr zur Wirklichkeit zu bringen (§ . 25 .) , kann sich kein Zwangsrecht beziehen  ; denn da die Handlung selbst nicht erlaubt ist , so kann die Einschränkung der Handlung nicht schlechterdings unerlaubt , und zur Abwehrung derselben kein Zwang berechtigt seyn . / 3 . Zuweilen muß die Entwickelung des vo l l ko m m n e n Rechts der Begründung des Zwangsrechts vorausgeschickt werden . – Vgl . auch Philosophische Rechtslehre oder Naturrecht . Von Ludwig Heinrich Jakob Doktor und Professor der Philosophie . Halle 1795 . 5 (§ 7 Anm . 1)  : Das Naturrecht wird gewöhnlich als die W i s s e n s ch a f t d e r n a t ü r l i che n Zw a n g s r e ch t e definirt . Dieser Begrif ist richtig  ; ich habe mich desselben aber deswegen nicht bedient , weil der Begrif des Zwangrechts [sic] mehrere Erörterungen bedarf , die hier nicht gehörig gegeben werden konnten . Uebrigens wird man leicht sehen , daß die gewöhnliche Definition eine Folge der meinigen ist . Denn ein Recht , welches einem vernünftigen Wesen in einem Systeme vernünftiger Wesen zugestanden wird , ist , so weit es Recht ist , allemal Zwangsrecht , d . h . andere haben eine äusserlich vollkommne Zwangsverbindlichkeit , es nicht zu hindern . – Vgl . ferner Fichte  : Naturrecht . T . 1 . 107–109 und 164–178 (GA I/3 . 391f und 424– 432) . – Und vgl . Grundriß des Naturrechts , für Vorlesungen von Carl Christian Erhard Schmid , Prof . der Philos . zu Iena . Jena und Leipzig 1797 . 3  : § .  9 .  / Das s t r e n g e Re ch t (8) d . i . derjenige Gebrauch der Freyheit welcher , als allgemein gedacht , sich nicht selbst zerstört , ist theils ein i n n e r e s  , theils ein ä u s s e r e s . I n n e r l i ch ist dasjenige strenges Recht , was mit solchen Gesetzen besteht , ohne welche der Gebrauch der Freyheit sich in einem und ebendemselben Individuum selbst zerstören würde . Ae u s s e r e s s t r e n g e s Re c h t ist der Gebrauch der Freyheit auf diejenigen Bedingungen beschränkt , unter welchen sie mit jedes andern Freyheit nach allgemeinen Gesetzen bestehen kann . / § . 10 . / Ein praktisches G e s e t z heißt ein i n n e r e s (Pflichtgesetz , Gewissensgesetz) , in so fern es ein freyes Wesen zu gewissen Handlungen innerlich nöthiget und ve r b i n d e t  ; ein ä u s s e r e s (iuridisches , Rechtsgesetz) , in so fern dasselbe ein freyes Wesen äusserlich nöthiget und z w i n g t  . Die innere Gesetzgebung ist also die Vorstellung der praktisch nothwendigen Einheit in dem Mannichfaltigen freyer Handlungen , in so fern dieselbe durch die bloße Vernunft nicht nur als gültig bestimmt , sondern auch durch sie allein ­geltend gemacht wird  ; die äussere Gesetzgebung ist dieienige , welche zwar durch die



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bloße Vernunft bestimmt , aber durch physische Kräfte geltend gemacht (realisirt) wird . sowie 36 (§ 106) , 38f (§ 111) , 62f (§ 152) , 69–71 (§§ 168–170) . Und s . auch Kant  : Rechtslehre . XXXV (Einleitung in die Rechtslehre . § . D . Das Recht ist mit der Befugniß zu zwingen verbunden .) (AA I/6 . 231) . Zu vgl . ist ferner Naturrecht von D . Daniel Christoph Reidenitz […] . Königsberg 1803 . 17f (§ 24)  : Recht , als moralisches Vermögen (Befugniß) , ist das Verhältniß eines Handelnden zur Handlung , vermöge dessen er sie unternehmen darf  ; weil sie keinem Gesetz widerstreitet , weil sie nicht pflichtwidrig ist  : das heißt weil sie nicht durch den Ausspruch der Vernunft unbedingt verboten wird . Dieses Recht ist allezeit mit der Befugniß zu zwingen verbunden . Kein Recht ist ohne Zwang . Allein nur derjenige Zwang ist erlaubt , der zu der Ausübung eines Rechts unumgänglich nöthig ist , der als ein Hinderniß den Hindernissen der allgemeinen Freiheit entgegengesetzt wird . Ohne Zwang kann sie nicht bestehen . Er ist das Beförderungsmittel | derselben , durch den die Privatwillkühr auf die Bedingungen eingeschränkt wird , nach welchen die allgemeine Freiheit bestehen kann . – Ältere Vertreter der Zwangsrechtstheorie sind beispielsweise Achenwall (vgl . PROLEGOMENA IVRIS NATVRALIS in vsvm avditorvm avctore GOTTFRIEDO ACHENWALL […] Göttingen 1758 . 82–93 (§§ 98–110  ; CAPVT VI . DE OBLIGATONE NATVRALI PERFECTA .) und IVS NATVRAE […] AVCTORE GOTTFR . ACHENWALL […] EDITIO SEXTA EMENDATIOR . 2 Bde . Göttingen 1767–1768 . Bd  1 . 20–40 (§§  34–60  ; Titvlvs III . de LEGIBVS PERFECTIS .) , Höpfner (vgl . Naturrecht des einzelnen Menschen der Gesellschaften und der Völker . von D . Ludwig Julius Friedrich Höpfner . Zweyte verbesserte Auflage . Gießen 1783 . 22 (§ 27) und Feder (vgl . Feder  : Grundlehren zur Kenntniß des Menschlichen Willens . 196–199 (§  2  ; Grundsätze des Naturrechtes . [193]–314) . Vgl . dazu auch noch Vermischte Versuche von M . Johann Friderich Flatt . Leipzig 1785 . [1]–114 (Ideen zur Revision des Naturrechts oder Prolegomena eines künftigen Zwangsrechts .) . 46,12–14  Siehe etwa Diogenes Laërtios . 472 b–473 a (VII , 1 , 125–126)  : Τὰς δὲ ἀρετὰς λέγουσιν ἀντακολουϑεῖν ἀλλήλαις , καὶ τὸν μίαν ἔχοντα ,  | πάσας ἔχειν . εἶναι γὰρ αὐτῶν τὰ ϑεωρήματα κοινὰ , καϑάπερ Χρύσιππος ἐν τῷ πρώτῳ Περὶ ἀρετῶν ϕησιν , Ἀπολλόδωρος δὲ ἐν τῇ ϕυσικῇ κατὰ τὴν ἀρχαίαν , ῾ Εκάτων δὲ ἐν τῷ τρίτῳ Περὶ ἀρετῶν . 126) τὸν γὰρ ἐνάρετον , ϑεωρητικόν τε εἶναι , καὶ ποιητικὸν τῶν πρακτέων∙ τὰ δὲ πρακτέα καὶ αἱρετέα ἐστὶ , καὶ ὑπομονητέα καὶ ἀπονεμητέα καὶ ἐμμενητέα . ὥστε εἰ τὰ μὲν αἱρετικῶς ποιεῖ , τὰ δὲ ὑπομονητικῶς , τὰ δὲ ἀπονεμητικῶς , τὰ δὲ ἐμμενητικῶς , ϕρόνιμός τε ἐστὶ καὶ ἀνδρεῖος , καὶ δίκαιος , καὶ σώϕρων . 47,23–27  Siehe Beccaria  : Von Verbrechen und Strafen . 131f (§ .  XXVIII . Von der Todesstrafe .)  : Worauf gründet sich denn das Recht , welches sich die Menschen anmaasen , ihres gleichen zu würgen ? Gewis nicht auf das Recht , woraus die obriste Gewalt und die Geseze entspringen . Die | Geseze sind der Betrag der kleinsten An­theile von Frey­heit , so jeder einzelner Mensch den andern aufgeopfert . Sie stellen den algemeinen Willen vor , und sind der Mittelpunct der gesamleten besondern Willen aller einzeln Mitglieder . Ist aber wohl ein einziger Mensch zu denken , der andern Menschen das Recht einräumen werde , ihm das Leben zu nehmen ? Kan denn in den geringsten Theile der Aufopferung der Freyheit , welche ein jeder , um ruhig zu leben , hingegeben , die allergröste Aufopferung des grösten Gutes , nehmlich das Leben , mit begriVen seyn ? Nein , das kan ich mir nicht vorstellen  ! Gesezt aber , es wäre dem also , wie verträgt sich denn dieser Grund­saz mit einem andern so gar fest geglaubten  : d a ß d e r M e n s ch ke i n Re ch t h a b e s i ch s e l b s t z u t ö d e n , oder , daß es ein anderer thue , zu veranstalten , welches er doch haben muß , wenn er es andern , oder der ganzen Geselschaft , abtreten solte ? Demnach ist die Lebensstrafe allenfalls Gewalt aber kein Recht , und kan auch , wie ich erwiesen habe , keines seyn  ; sondern sie ist ein Krieg , welchen das ganze Volk mit einen einzeln Bürger

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führet , dessen Vertilgung es für nüzlich oder nothwendig hält . Wenn ich aber erweise , daß die Hinrichtung eines Bürgers weder nüzlich noch nothwendig sey , so werde ich den Triumf zum Besten der Menschlichkeit davon tragen . 49,2–11  Es ist zu vermuten , daß Hegel sich in seinen summarischen Auslassungen über die Abschreckungstheorie nicht nur auf die im folgenden namentlich angeführte Strafzwecktheorie Feuerbachs beziehe , da die reine Abschreckungstheorie die am Täter vollzogene Strafe als Grund der Abschreckung ansieht , nicht die im Gesetz verankerte Strafandrohung . Vgl . dazu zunächst Grotius  : De iure belli ac pacis . Bd 2 . 574 (Liber II . Caput XX . § IX . 1)  : Utilitas indistincte quorumlibet , qui finis erat tertius , easdem habet partes quas illa quæ ad læsum pertinet . Nam aut hoc agitur , ne qui uni nocuit aliis noceat , quod fit eum tollendo [Fn .  : …] aut debilitando , sive constringendo ita ut nocere nequeat , aut emendando  : aut [Anm .  : …] ne alii impunitate illecti aliis quibusvis molesti sint , quod ex suppliciis conspicuis obtinetur , quæ Græci παραδείγματα , [Fn .  : …] Latini exempla vocant  : quæ ideo adhibentur [Marginalie  : …] ut unius pœna metus sit multorum ut pœnæ [Marginalie  : …] genere deterreri cæteri possit , ut leges loquuntur , ἵνα ἄλλοι πρόνοιαν ποιῶνται καὶ ϕοβῶνται ut [Marginalie  : O r a t . i n N e æ r . p .  52 8 . B . ] Demosthenes . – In der dem zweiten Teil der Behandlung des mosaischen Criminal-Rechts vorangestellten Vorrede entwickelt Michaelis seine Vorstellungen von Strafen als Befürworter der Abschreckung als hauptsächlichem Strafzweck , s . Michaelis  : Mosaisches Recht . T .  6 . 17–38 (Vorrede . [1]–190 [aparte Paginierung])  : Der wesentliche Zweck der Strafen ist kein anderer , als der in Klaglibellen und Ur­theilen ausgedruckt zu werden pflegt  : a n d e r n z u m E x e m p e l  . Wenn auch solche | die mit Strafen nicht umgegangen sind , und ohne Erfahrung in ihrem Winkel philosophiren , aus ihrem Schatz von Gedanken , den sie Philosophie nenneten , zur Verbeßerung von Theologie und Criminalrecht den Satz hervorbrachten , a l l e S t r a f e n h ä t t e n B e ß e r u n g z u m ­ Zwe c k  : so ist doch jener Satz , S t r a f e n s i n d a n d e r n z u m E xe m p e l  , so evident , daß keiner , der die Gerechtigkeit zu administriren hat , ihn miskennen wird , und jeder der die Sache Erfahrungsmäßig kennet , ihn als ausgemacht annimt , vielleicht ohne zu wissen , wie er darauf gekommen ist . / Soll ich ihn in meine Sprache übersetzen ? Strafen sind ein Uebel , aber um ein größeres , sie sind ein einziges , aber um tausendfaches und unzähliches Uebel zu verhüten , nothwendig  ; ihr Zweck ist  : d ie A b s ch r e c k u n g vo n Ve r b r e c h e n [Fn .  : … (18–37)] . Soll der , der seinen Vor­theil | bey Begehung eines Verbrechens siehet , oder zu sehen meint , davon abgehalten werden , | so muß ihm mehr Uebel gedrohet werden , als der vermeinte Vor­theil beträgt , und dis | selbst nach seiner eigenen Rechnung , d . i . ein Uebel , das er , alles in Anschlag gebracht , | die Gewißheit des vermeinten Vor­theils , und die Ungewißheit des Uebels , doch größer | schätzt , als den Vor­theil . Weil aber eine Drohung nicht viel ausrichten würde , wenn | man sähe , daß sie unerfüllet bliebe , so muß sie an jeden , der sich des Verbrechens schul‑|dig macht , vollzogen werden . Je unabbittlicher diese Vollziehung ist , desto mehr wird | die Strafe ausrichten , da hingegen je mehr Wahrscheinlichkeit ist , daß man ungestraft | durch­ kommen könne , die Strafe um eben so viel auch härter seyn muß , und doch wo | viel Exempel der Erlassung eintreten , nichts ausrichten wird , das heißt , sie wird , so oft | ein­ mahl der harte Despote , (denn das ist der Nahme des häufig und ohne äusserste | Noth­ wendig­keit begnadigenden ,) sie an jemanden vollziehen läßt , unnütz verschwen‑|detes Uebel , und zugleich Grausamkeit gegen den armen Gestraften seyn , dem geschieht , | was andern nicht geschehen war , und der das Verbrechen wagte , weil man ihm die Abhal‑|haltungsgründe [sic] davon , die Exempel , entzogen hatte , und er hoVen konnte , es werde | mit ihm nicht genauer genommen werden , als es mit andern genommen war . Verdiente | der wol nicht den Nahmen eines Tyrannen , der so begnadigte ? Man wird mir sagen , er | hat kein böses Herz , (doch vielleicht ein eigennütziges und furchtsames)



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aber das böse | Herz macht auch gemeiniglich nicht den Tyrannen , sondern das schwache , zum wenigsten pflegt ein Volk unter dem schwachen | Könige mehr Tyranney zu leiden , als unter dem strengen . – 40  : Hieraus ist nun die Größe der Strafen zu bestimmen  : sie sollen so groß , als der Endzweck es erfordert , das ist , hinlänglich seyn , von Verbrechen abzuschrecken . Dis heißt aber nicht , hinlänglich so abzuschrecken , daß schlechterdings kein Verbrechen begangen werden kann , (das wäre eine Foderung des Unmöglichen , man mache die Strafen so hart , auch so unvermeidlich , als man will , so werden doch Affecten , die ein kleines Scheingut beynahe ins unendliche erhöhen , bisweilen das Uebergewicht haben) sondern , die Verbrechen so selten zu machen , und so viel davon abzuschrecken , als es dem Gesetzgeber bey der unrichtigen Lage des menschlichen Herzens möglich ist , ohne dabey ein größeres Uebel anzurichten . – 64  : Will man die Größe des Strafübels mit dem Uebel des Verbrechens vergleichen , so muß man die Summe aller der Verbrechen , die begangen werden würden , wenn keine Strafe wäre , nebst allen Folgen dieser Verbrechen nehmen , und denn die Summe aller der Straf-­ Uebel , die wirklich exsequiret werden . Wäre denn die leztere Summe größer , so wäre es freylich unhaushälterisch weniger Uebel in der Welt durch mehreres abgekauft  : aber der Fall wird sich nicht leicht finden . – 79  : Das [sic] man zur Abschreckung vom Verbrechen das gelindeste Uebel , das hinlänglich ist , wählen solle , ist schon oben [10] gesagt , und folgt aus dem großen Satz  : Uebel in der Welt soll man nicht vermehren , sondern es so wenig seyn lassen , als möglich ist . Aber wenn nun Todesstrafen , schmerzhafte Todes­ strafen , nicht hinlänglich wären , gewisse Leute von Verbrechen abzuhalten , soll man zu noch schmerzhaftern , zu den künstlich folternden schreiten ? Dis ist nicht zu rathen , weil die Erfahrung zeiget , daß gar zu grausame Strafen nicht mehr abschrecken , als gewiße gemäßigtere , und wol gar die schlimme Folge haben , ein Volk nur hart und fühllos zu machen . – 105  : So viel vom wesentlichen Endzweck , nun komme ich zu drey Nebenzwecken , die bisweilen bey den Strafen statt finden , und alsdenn in ihre Grösse , oder Art (Quantität und Qualität) eine Einfluß haben  : A u s r o t t u n g o d e r E n t f e r n u n g d e s G e f ä h r l i c h e n  , R a ch e d e s B e l e i d i g t e n  , u n d m o r a l i s ch e B e s s e r u n g d e s ­G e s t r a f t e n  . – In knappen Worten bestimmt Beccaria den Strafzweck , s . Beccaria  : Von Verbrechen und Strafen . 58f (§ .  XII . Endzweck der Strafen .)  : Also haben die Strafen keine andere Absicht , als nur den Bösewicht zu verhindern , daß er nicht weiter schade , | und andere , eben dergleichen zu begehen , abgeschrekt werden mögen . – In gleichem Sinne argumentiert Cäsar , vgl . Ueber den Zweck der Strafen . In  : Denkwürdigkeiten aus der philo­sophischen Welt hrsg . von Karl Adolph Cäsar Professor der Philosophie auf der Universität Leipzig . Bd 4 . […] Leipzig 1787 . 103–165 , besonders 115f , 118f , 133 . – ­Quistorp vertritt eine Abschreckungstheorie , in der die Besserung ein nachgeordneter Strafzweck ist , s . ­Quistorp  : Grundsätze des deutschen Peinlichen Rechts . T . 1 . 85f (§ 71 (Endzweck der Strafen .))  : S t r a f e n nennet man eigentlich diejenigen Uibel , die einem deshalb von der Obrigkeit zugefüget werden , weil er diejenigen Pflichten freywillig nicht erfüllet hat , zu welchen er nach den Gesetzen des Staats verbunden war [Fn .  : …] . Der Hauptendzweck einer Strafe bestehet darin , nm [sic] dadurch einen Eindruck bey andern zu machen , und sie abzuhalten , die Ruhe und Sicherheit des Staats nicht ferner durch gleiche oder ähn­ liche Vergehungen zu stöhren [Fn .  : …] . Bey Strafen , durch welche ein Verbrecher das Leben nicht verlieret , gehet auch der Endzweck noch weiter auf die Besserung desselben [Fn .  : …] . Aus diesem Grunde sind diejenigen Strafen billig zu verwerfen , welche die Besserung des Verbrechers hindern , und wodurch derselbe vielleicht | gar zu neuen Uibel­thaten noch mehr angereizet wird [Fn .  : …] . Ausser den angeführten Zwecken bey Bestrafungen pflegt man auch mit denselben , besonders bey dem Mangel der SchadensErsetzung und einer sonstigen angemessenen Genugthuung des Beschädigten oder Belei-

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digten , die Absicht zu haben , um dem letzteren Genugthuung zu verschaffen . – Spezialund Generalprävention sind die Strafzwecke bei Dalberg , s . [Carl Theodor von Dalberg  :] Entwurf eines Gesetzbuchs in Criminalsachen . Frankfurt und Leipzig 1792 . [113] (§ . 1 . N a ch we l c h e n H a u p t g e s i c h t s p u n k t e n d i e Ve r b r e c h e n z u b e ­ ur thei ­ len s i n d . [113]–116)  : Der Zweck aller Strafen ist die Sicherheit des Staats . Dieser wird durch Bestrafung der Verbrechen auf zweyfache Art erzielt . Erstlich dadurch , daß der Ver­ brecher ausser Stand gesetzt wird , ferner zu schaden , und , so viel möglich , gebessert . Und zweitens dadurch , daß seine Bestrafung für andere Verbrecher ein abschreckendes Beyspiel wird . Dieser zweyfache Gesichtspunkt ist nicht nur die wahre Richtschnur des Gesetzgebers , sondern derselbe muß dem Richter auch in seinen Erkenntnissen immer vorschweben . – 115f  : Für allen irrigen BegriVen über den Zweck der Strafgesetze , müssen sich der Richter sowohl als der Gesetzgeber sorgfältig hüten . Unter dieses schädliche Vor­urtheil gehört , a) daß die Strafe eine Rache wegen der begangenen Verbrechen seyn müsse  : dieser BegriV ist ganz irrig  ; und die eigentliche Vergeltung stehet Gott , als dem­ ienigen Richter zu , der allein das Innere der Herzen erforscht und erkennt , und angemessen zu bestrafen weis . / Das Zweite Vor­urtheil bestehet darin , daß mancher glaubt , durch Qualen und Martern der Verbrecher , dem Hange zu Verbrechen Einhalt zu thun . Dieses ist deßwegen irrig , weil ieder Mensch sich durch Gewohnheit mit allen BegriVen von Leiden und Stra‑|fen bekannt macht , und ihn deswegen doch der anhaltende , immer erneuerte Trieb zu manchen Verbrechen fort und fort anreizt . / Diese Klippen der Irr­ thümer werden alle vermieden , wenn man , (wie bereits gesagt worden , ) bey Bestrafung der Verbrecher gar keine andere Absicht hat , als öVentliche Sicherheit des Staats , und hieraus folgt dann endlich  : daß , erstlich , die Verbrechen hinlänglich bestraft werden müssen , um Eindruck zu machen , daß sie aber , zweitens , nicht mehr zu bestrafen sind , als dieser Eindruck wirklich erfordert , und daß , drittens , hauptsächlich darauf zu denken ist , wie der Staat vor künftigen Vergehungen des Verbrechers sicher zu stellen sey . – Hufeland definiert den Strafzweck bündig , s . Hufeland  : Lehrsätze des Naturrechts . 99  : § . 177 .  / S t r a f e ( p o e n a ) ist ein Uebel , welches einem Menschen wegen einer begangenen Handlung zugefügt wird , um ihn oder andre von einer künftigen ähnlichen abzuschrecken . – Abschreckung ist auch für Gmelin Strafzweck , s . Grundsäze der Gesezgebung über Verbrechen und Strafen eine der oekonomischen Gesellschaft in Bern zugeschikte , und von ihr des Druks würdig erkannte Abhandlung von D . Christian Gottlieb Gmelin , Herzogl . Würtembergischen Rath , und der Rechte ordentlichen öVentlichen Lehrer zu Tübingen . Tübingen 1785 . 11f (§ 6)  : Um also den Staat und seine Mitglieder gegen jede Beleidigung sicher zu stellen , rathet es die Notwendigkeit jedem Regenten , zu all denen Beweggründen , welche den Menschen von Begehung eines Verbrechens abhalten können , auch noch die Strafen hinzuzuthun , oder solche Gesetze aufzustellen , in welchen nicht allein jede Beleidigung des Staats und seiner | Mitbürger als unerlaubt dargestellt , sondern auch allen denen , welche sie unternehmen würden , gewisse physicalische Uebel als unausbleiblich gedroht werden  ; und mit diesen Uebeln jeden Verbrecher zu belegen , um durch diese Folge allen andern Schröcken und Furcht gegen eine solche Handlung einzujagen  ; um durch diese Vorstellung dem menschlichen Willen , welcher durch Geiz , Rachgier , Bosheit und Wollust zu Begehung eines Verbrechens verleitet werden will , das Uebergewicht in die andere Wagschale zu geben , wo Religion und gesunde Vernunft nicht mehr hinreichen würden [Fn .  : …] . – Vgl . auch Klein  : Grundsätze des gemeinen deutschen peinlichen Rechts . 9f (§ 11)  : Insofern die Strafe blos die Verhinderung der äußerlichen gesetzwidrigen Handlung beabsichtiget , ist sie eine S t r a f e i m e n g e r n S i n n e  . Sie wird Z ü ch t i g u n g genannt , insofern sie die Besserung des Gezüchtigten zum Zwekke hat . Bloße Züchtigung ist nur vermöge eines Erziehungsrechtes erlaubt . Sie



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kann aber in Fällen , wo ohnedies eine Strafe eintreten würde , wohlthätig mit dieser verbunden werden . Unter den b e s s e r n d e n S t r a f e n pflegen auch diejenigen verstanden zu werden , welche den Zweck haben , den Beleidiger selbst von ähnlichen gesetz­ widrigen Handlungen | abzuhalten . Den bessernden Strafen in diesem Sinne sowohl , als der bloßen Züchtigung , wird die exemplarische Strafe entgegengesetzt . Insofern nemlich die Vollziehung der Strafe zugleich eine Drohung für Andre , welche zu einer gleichen Beleidigung gereizt werden könnten , enthält , wird sie e xe m p l a r i s ch genannt . So weit der Beleidiger durch die Art seiner Beleidigung die exemplarische Strafe nothwendig gemacht hat , ist auch zu dieser der Beleidigte berechtiget . und 10 (§ 13)  : Die Absicht der Strafe ist , die strafwürdige Handlung auf alle Weise zu hindern . – Thibaut hängt der Abschreckungstheorie psychologischer Prägung an , s . Beyträge zur Critik der Feuerbachischen Theorie über die Grund­begriVe des peinlichen Rechts von Anton Friedrich Justus Thibaut ordentlichem Professor des Rechts in Kiel . Hamburg 1802 . (KHB 1454) 88–90  : Ich gebe es zu , daß nicht moralische Vergeltung , sondern Abschreckung durch | psychologischen Zwang das Hauptprincip des Criminalrechts ist , und bin überzeugt , daß in Rücksicht auf dieses Princip das Drakonische System das einzig wahre und consequente ist . Allein die unendliche Härte und Strenge , welche als das unmittelbare Product jenes Grundsatzes , und damit als das Hauptfundament des peinlichen Rechts zu betrachten ist , muß nothwendig gemildert und mannigfaltig modificirt werden , sobald das Criminalrecht in andre Theile des Regierungsrechts eingreifen , und auf die wirkliche Welt berechnet werden soll . Der peinliche Gesetzgeber muß nicht allein fragen  : wie kann ich durch Verhinderung jedes einzelne Verbrechen [sic] n u t z e n   ; sondern er muß sich in allen Fällen auch zugleich fragen  : wie vermeide ich es , dem Staat durch Strafen mehr zu s ch a d e n  , als ich den Vor­theil desselben befördere ? Nur durch die Vereinigung beyder Gesichtspuncte kann die Criminalgesetzgebung wohlthätig werden , während das | Kleben an einer Rücksicht eine , unsern Philosophen zwar sehr geläufige , aber gewiß in allen empirischen Wissenschaften höchst verderbliche Einseitigkeit zur Folge hat . 49,11–13  Zu Feuerbachs Straftheorie und ihrer psychologischen Begründung s . Feuerbach  : Revision der Grundsätze und GrundbegriVe des positiven peinlichen Rechts . T . 1 . 39–46 (Erstes Kapitel . Ueber den BegriV der bürgerlichen Strafe und das Recht dieselbe zuzufügen .)  : Der Zweck des Staats ist die wechselseitige Freiheit aller Bürger , oder , mit andern Worten , der Zustand , in welchem jeder seine Rechte völlig ausüben kann , und vor Beleidigungen sicher ist . Jede Beleidigung widerspricht daher der Natur und dem Zweck des bürgerlichen Vereins , und um dieses Zwecks willen ist es nothwendig , daß überhaupt ke i n e B e l e i d i g u n g e n i m S t a a t e g e s che he n [Fn .  : …] . Es ist daher nun die | Aufgabe  : e i n M it t e l a u s f i n d i g z u m a che n , d u r ch we l che s B e l e i d i g u n g e n ü b e r h a u p t ve r hü t e t we r d e n kö n n e n . In der Vertheidigung oder der Prävention ist dieses Mittel noch gar nicht gefunden . Denn durch diese wird der Staat nur gegen einen b e s t i m m t e n Beleidiger gesichert  ; durch diese wird nur verhütet , daß ein ge­ wisser bestimmter Beleidiger , von welchem neue Beleidigungen zu besorgen sind , seine Rechtsverletzungen nicht begehe  ; aber hiedurch ist noch gar kein Damm gegen die gesetzlose Willkühr aller übrigen , die wenn auch nicht wahrscheinliche , doch mögliche Beleidiger sind , errichtet . – Physische Hindernisse den äussern physischen Kräften der Bürger entgegen zu setzen , und ihnen dadurch die Beleidigungen unmöglich zu machen , geht über die Rechte und – die Kräfte des Staats . Er kann doch nicht etwa alle Bürger an Ketten legen , um sie dadurch als rechtliche Bürger zu besitzen . Es muß daher durch das B e g e h r u n g s ve r m ö g e n auf sie zu jenem Zwecke gewirkt werden  ; der Staat muß sich solcher Mittel bedienen , durch welche es den Bürgern p s ych o l o g i s ch unmöglich wird , zu schaden  ; durch welche sie bestimmt werden , keine Rechtsverletzungen zu be-

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gehen , sich zu keiner zu entschliessen . / | Der Grund aller rechtswidrigen Begehungen liegt in den Neigungen zu denselben , in den Triebfedern , welche in der sinnlichen Natur des Menschen liegen , und ihn zu Handlungen gegen die Gesetze fortreissen . Wo kein Hang zur Rechtsverletzung ist , kann auch keine Rechtsverletzung geschehen . Die e r s t e Tendenz der Staatsgewalt muß daher darauf gerichtet seyn , daß die B ü r g e r g a r ke i n e r e ch t s w i d r i g e N e i g u n g e n [Fn .  : Ich bitte zu bemerken , daß ich nicht von u n m o r a l i s ch e n  , sondern r e c h t s w i d r i g e n Neigungen rede .] oder positiv ausgedrückt , d a ß s ie b ü r g e r l ich e G e s i n nu g e n [sic] h a b e n . Durch Gewalt und Zwang können diese bürgerlichen Gesinnungen nicht gegeben werden , dies ist nur durch A n s t a l t e n möglich , durch welche der Bürger zu diesen Gesinnungen e r z o g e n wird . Die Policei macht diese Anstalten zum Hauptgeschäfte ihrer Wirksamkeit . Bürgerliche Erziehung , Aufklärung , Religion , Verbreitung der Mittel um glücklich zu leben &c . das sind die mächtigsten Angeln , um welche sich die Policei bewegen muß , wenn sie die Hin­ dernisse zur Erreichung des Staats aufheben , selbst die Neigungen des Bür‑|gers an den Staat knüpfen und das Privat-Interesse mit dem öVentlichen in eins verschmelzen will [Fn .  :  …] . / Aber auf diesem Wege hat der Staat noch nicht sein Geschäft vollendet . Von der vielseitigen Natur des Menschen , die oft die klügsten Mittel vereitelt und aller Behandlung entschlüpft , läßt es sich durchaus nicht erwarten , daß er jenen Zweck bei a l l e n erreichen werde . Auch bei den treV lichsten Einrichtungen des Staats , welche er in dieser Rücksicht triVt , werden noch Zahllose übrig seyn , deren Gemüth sich allen wohl­thätigen Eindrücken entzogen hat , und der öVentlichen Sicherheit mehr oder weniger gefährlich bleibt . Um alles durch dieses Mittel zu erreichen , müßte auf jeden Einzelnen besonders gewirkt werden , weil in jedem die menschliche Natur anders modificirt ist . Und wie könnte ein endlicher Verstand alle die einzelnen Mittel aus dem bodenlosen Meere der Erfahrung schöpfen , welche diesen ei­gen­thüm­lichen Modificationen des menschlichen Geistes angemessen sind ? / | Die z we it e Sorge des Staats , welche durch den Gesellschaftszweck nothwendig gemacht wird , geht daher dahin , d a ß we r u n b ü r g e r l i che (rechtswidrige) N e i g u n g e n h a t  , p s ych o l o g i s ch ve r h i n d e r t we r d e  , s i ch n a ch d i e s e n N e i g u n g e n w i r k l i c h z u b e s t i m m e n  . Die Neigungen sollen also nicht in Handlungen übergehen  ; die Bürger sollen verhindert werden , zu rechtswidrigen Zwecken , so sehr sie auch dazu den Hang und die Lust haben mögen , ihr Begehren zu determiniren  : sie sollen wider Willen und Neigung zur Begehrung der gesetzmäßigen Handlung bestimmt werden . Wie ist aber dieses möglich ? wo sind die Gesetze des menschlichen Geistes , welche diese Möglichkeit begründen ? Der Grund und die Triebfeder alles Begehrens gesetzwidriger Handlungen , liegt in der Lust an der Handlung selbst und in der Unlust über das nicht befriedigte Bedürfniß , von welchem das Streben nach diesem Object der Lust begleitet ist . Dieß ist der Grund alles unsers sinnlichen Begehrens und aller Bestimmung der Willkühr . Ohne das Streben nach Lust und Glück­ selig­keit kann kein solches Begehren zu Stande kommen und der Mensch wäre ein unbeweglicher toder Klotz , der weder dächte noch handelte , wenn diese Triebfeder des Begehrens man‑|gelte . Es scheint daher , als wenn es unmöglich wäre , ein Subject wider sein sinnliches Begehren zu einer Handlung zu bestimmen . Allein es zeigen sich da zwei Media , wie ein Begehren auch gegen die Neigung zu Stande kommen kann . Das eine ist die F r e i he it , das unbedingte Vermögen in dem Menschen , sich wider alle Antriebe der Sinnlichkeit , aus eigner Kraft gegen diese Neigung für die Pflicht zu bestimmen . Dieses Vermögen kann aber von dem Staat zu seinem Zweck nicht benutzt werden . Denn es liegt schon in seinem BegriVe , daß es aller Einwirkung von Naturursachen , mithin auch allem äussern Zwange entzogen ist . Niemand kann auf des Andern Freiheit wirken , niemand einen Andern bestimmen , daß er sich seiner Freiheit bediene . Bestimmt er ihn



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wirklich durch Einwirkung auf ihn , so ist dieses eben ein Beweis , daß sich dieser nicht durch Freiheit bestimmt habe . Niemand ist frei , als durch sich selbst  ; niemand kann frei werden , als durch eigne Kraft . Es bleibt daher dem Staate kein anderes Mittel übrig , als d u r ch d i e S i n n l i c h ke i t s e l b s t a u f d i e S i n n l i ch ke i t z u w i r ke n  , u n d d i e N e i g u n g d u r ch e n t g e g e n g e s e t z t e N e i g u n g  , d ie s i n n l i che Tr ie b f e d e r z u r T h a t d u r ch e i n e a n d e r e s i n n l iche Tr ie b ‑|f e d e r a u f z u he b e n . Wie dieß möglich sey , läßt sich sogleich begreifen . Der Mensch strebt nach einer bestimmten Lust , weil er überhaupt nach Lust verlangt  ; er entflieht einem bestimmten Schmerz , weil er überhaupt die Unlust , als seiner Natur widersprechend , fliehen muß . Er versagt sich daher eine geringere Lust , wenn er eine größere damit einkaufen kann  ; er erträgt eine geringere Unlust , wenn er einen größern Schmerz dadurch vermeidet . Die Unlust über die Nichtbefriedigung eines Bedürfnisses (welche das Begehrungsvermögen zu der Handlung bestimmt , aus welcher die Lust entspringt) reitzt ihn daher zwar an , dieser Unlust zu entgehen und das Bedürfnis zu befriedigen  ; aber ein größerer Schmerz , durch welchen die Handlung bedingt ist , giebt seinem Begehren eine entgegengesetzte Richtung , indem e r nun zur Triebfeder des Begehrens wird , und dem Subject die überwiegende Neigung giebt , i h m zu entgehen , und darum die Handlung , welche er begleitet , zu unterlassen . Die Uebertretungen werden daher verhindert , we n n j e d e r B ü r g e r g e ­ w i ß we i s , d a ß a u f d ie Ue b e r t r e t u n g e n e i n g r ö ß e r e s Ue b e l f o l g e n we r d e , a l s d a s j e n i g e i s t  , we l ch e s a u s d e r N ich t b e f r ie d i g u n g d e s B e d ü r f‑|n i s s e s n a ch d e r H a n d lu n g (als einem Object der Lust) e n t s p r i n g t . Denn diese Ueberzeugung wirkt dem Grunde alles rechtswidrigen Begehrens geradezu entgegen , hebt ihn auf , zerstört ihn , und macht es eben darum unmöglich , daß die gesetzwidrige Triebfeder das wirkliche Handeln bestimme . Die Sinnlichkeit wird gleichsam durch sich selbst gewonnen und überwunden , und aus demselben Grunde , aus welchem sie sich für die That bestimmen wollte , wird sie bestimmt , dieselbe zu fliehen . – 48–50  : Das Mittel , durch welches jene Ueberzeugung bewirkt werden soll , muß daher 1) ein solches | seyn , das die Ueberzeugung von der Nothwendigkeit der Verknüpfung des Uebels mit dem Verbrechen enthält , 2) das den Rechten des Menschen , als einer Person , nicht widerspricht . / Hieraus folgt denn , daß die Ve r k n ü p f u n g d e s Ue b e l s m i t d e m Ve r b r e c h e n d u r ch e i n G e s e t z a n g e d r o h t s e y n m ü s s e  . Das Gesetz ist allgemein und noth­ wendig  : es spricht zu allen Bürgern , droht jedem , der sich des Verbrechens schuldig macht , die Strafe , und stellt diese Strafe , eben weil es ein Gesetz ist , als eine rechtlichn o t hwe n d i g e Folge des Verbrechens dar . Wer diese Handlung thut , s o l l diese Strafe leiden  ; niemand der sie thut , d a r f der Strafe entgehen . Strafe und Verbrechen sind durch einander bedingt  : niemand kann das Eine ohne das Andere wollen  ; niemand zu der gesetzwidrigen That sich bestimmen , ohne dem damit verknüpften Uebel sich zu unterwerfen . Der Zwe c k d e s G e s e t z e s und der in demselben enthaltenen Drohung , ist daher A b s ch r e ck u n g von der mit dem Uebel bedingten That . Daß der Staat zu der Androhung dieses Uebels berechtigt sey , bedarf keines Beweises . Niemandes Rechte werden dadurch gekränkt  ; weil das Uebel | nur auf den Fall der Verletzung der Rechte gesetzt ist . / Aber mit dieser gesetzlichen Drohung allein ist noch nicht alles gethan . Sie bestimmt zwar die absolute rechtliche Nothwendigkeit der Strafe  ; aber nach dieser rechtlichen Nothwendigkeit muß auch wirklich gehandelt werden . Das in dem Gesetz gedrohte Uebel muß auch überall eintreten , sobald die Beleidigung , welche es voraussetzt , wirklich vorhanden ist . Denn die gesetzliche Drohung soll den Willen bestimmen , dieses kann sie aber nicht , wenn sie nicht eine Drohung künftiger , nicht nur rechtlich-noth­ wendiger , sondern auch wirklich eintretender Uebel ist . In diesem Falle wäre sie eine leere Drohung , die niemand Furcht erwecken , mithin auch nicht Triebfeder zur Bestim-

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mung des Begehrens seyn könnte . Das Gesetz würde daher sich selbst widersprechen und so gut wie gar nicht vorhanden seyn . Damit nun also die Drohung des Gesetzes eine wirkliche Drohung sey  ; so muß sie , wenn der bedingte Fall eintritt , wirklich ausgeführt , das Uebel wirklich vollzogen werden . – 52  : Es ist also weder allein die gesetzliche Androhung , noch allein die wirkliche Zufügung eines Uebels wegen begangener Verbrechen , welche als Triebfeder zur Ueberwindung der zu Verbrechen determinirenden Triebfedern wirken kann . Beide müssen sich zu diesem Zwecke vereinigen . Das Gesetz muß die Vorstellung von der No t hwe n d i g ke it des Uebels  ; die Befolgung des Gesetzes die Vorstellung von der W i r k l i c h ke i t desselben geben  ; das Gesetz enthält die Drohung , die Ausübung des Gesetzes giebt der Drohung Wirksamkeit  ; das Gesetz bestimmt , daß die Verknüpfung des Uebels mit einer Rechtsverletzung , eine rechtlichnothwendige Verküpfung sey , die Execution aber , daß diese rechtliche Ordnung nicht blos idealisch , sondern real , die Drohung des Gesetzes nicht eine Scheindrohung , sondern eine wirkliche Drohung sey . – Siehe ferner Feuerbach  : Ueber die Strafe als Sicherungsmittel . 94–96  : Das Ei­gen­thüm­l iche meiner Strafrechtstheorie , in so ferne sie der Präventionstheorie entgegengesetzt ist , besteht darin , daß sie die Strafe nicht als Sicherungsmittel vor einem b e s t i m m t e n Verbrecher in concreto , sondern als Sicherungsmittel vor m ö g l i ch e n Verbrechern überhaupt , sowohl in Rücksicht auf die Androhung , als in Rücksicht auf die Execution der Strafe , darstellt . Der Staat , sage ich , hat (eben darum weil er Staat ist , und die Sicherung der Rechte aller zu dem Objecte seiner ganzen Wirksamkeit hat) , das Recht und die Verbindlichkeit auf | rechtswidrige Handlungen , sinnliche Uebel mittelst eines Gesetzes zu drohen , und dadurch das Begehren rechtswidriger Handlungen psychologisch unmöglich zu machen . Zu der Androhung dieses Uebels , (welches , weil es die Gattungsmerkmale von Strafe überhaupt an sich hat , S t r a f e und zwar b ü r g e r l i c h e S t r a f e ist) hat der Staat , so wie jeder , der für seine Rechte fürchtet , darum vollkommenes Recht , weil durch diese Androhung niemandes Freyheit beschränkt wird , und jeder die bedrohte rechtswidrige Handlung von selbst unterlassen muß . Aber auch die Ausführung dieser Drohung im Falle einer wirkliche [sic] Rechtsverletzung ist gerecht . Die Rechtmäßigkeit derselben gründet sich zunächst auf die r e ch t l i ch n o t hwe n d i g e Einwilligung des Thäters in die Strafe durch Einwilligung in die That . Denn die Strafe ist in dem Gesetze , als die B e d i n g u n g der That angekündigt , – die Handlung soll nicht geschehen , ohne daß die That eine rechtlichnoth­ wendige Folge derselben sey , und ohne daß der Verbrecher sich dieser Strafe unterwerfe . Nun ist aber die Einwilligung in ein rechtlich Bedingtes nicht möglich ohne die Ein­ willigung in die Bedingung  ; wer in A , das durch B rechtlich bedingt ist , einwilligt , der ist eben darum rechtlich genöthigt , auch in B einzuwilligen . Es ist daher die Rechtmäßig­ keit der Zufügung | der in dem Gesetze angedrohten Strafe , durch die recht­lichnoth­ wendige Einwilligung des Thäters in die Strafe begründet . – Von diesen Rechtsgründen der Androhung und der Zufügung der Strafe muß man den Zwe c k derselben wohl unterscheiden , so wie man den Zweck der A n d r ohu n g der Strafe von dem Zwecke der Z u f ü g u n g derselben absondern muß . Der Zweck der Androhung der Strafe ist , durch die Vorstellung derselben von m ö g l iche n Verbrechen abzuschrecken  ; der Zweck der Zufügung derselben ist , die Wirksamkeit der gesetzlichen Drohung möglich zu machen  ; denn nur dann kann eine Drohung wirklich abschrecken , wenn man weiß , daß sie realisirt werden wird . Wenn also im Falle die That geschähe , die Drohung nicht exequirt würde , so würde die Drohung des Gesetzes durch die Ausführung aufgehoben . Die Androhung würde als eine leere , fruchtlose Drohung vorgestellt , und mithin der Zweck des Gesetzes vereitelt werden . Vgl . auch die weiteren Ausführungen 96–118 und noch Feuerbach  : Lehrbuch . 51812 . 16–22 (§§ 8–18) und 121f (§§ 133–134) .



anmerkungen zum kolleg 1817/181677

49,23–30  Ein Vertreter der Besserungstheorie ist etwa Eduard Henke , s . Ueber den Streit der Strafrechtstheorien . Ein Versuch zu ihrer Versöhnung von D . Eduard Henke . Nebst einer literarischen Beilage . Regensburg 1811 . 85  : Vielmehr rechtfertigen wir die Strafe , die ihrem innersten Wesen nach freilich Besserung , Aufhebung des durch das Verbrechen entstandenen Zwiestreites , ist , einzig durch die Forderung der Gerechtigkeit , daß Jedem vergolten werde nach seinen Werken . Weil aber die innere Schuld nicht a priori erkannt werden kann , und incommensurabel ist , so soll die Strafe , der Dauer nach , bestimmt werden durch die eingetretene Besserung , weil eine Strafe , die hinreichend war , die Besserung zu bewirken , als der inneren Schuld vollkommen angemessen betrachtet werden muß . und s . insbesondere 91–110 . – Eine leicht modifizierte Besserungstheorie ist die Welckers , s . Die letzten Gründe von Recht , Staat und Strafe philosophisch und nach den Gesetzen der merkwürdigsten Völker rechtshistorisch entwickelt von Carl Theodor Welcker . Gießen 1813 . 259  : Nur eine Theorie , welche von einem von allen Bürgern als Pflicht erkannten und frey gewollten Gesetze ausgeht , wo mithin jede absichtliche Verletzung erkennbar unmoralisch , zugleich aber nur als Product einer verwerflichen Herrschaft der Sinnlichkeit über den beßren Willen des Menschen erscheint , welche ausserdem in der Tugend eben so den letzten Zweck des Staates , als in ihr und in der auf sie und ihre Annahme gestützten wechselseitigen sittlichen Achtung und Zutrauen der Bürger unter­ einander , die unentbehrliche Grundlage des ganzen Rechtsverhältnisses und des rechtlichen Willens findet , kann den Zweck der moralischen Besserung durch Strafe , so weit es die Grundlage des Rechtsverhältnisses und rechtlichen Willens erfordert und die objective Erkennbarkeit erlaubt , begründen und rechtfertigen . – 265f  : So haben wir sieben gerechte Strafzwecke gefunden , 1 .) moralische , 2 .) politische Besserung des Verbrechers , 3 .) Wiederherstellung der Achtung und des Zu‑|trauens seiner Mitbürger gegen ihn , 4 .) Wiederherstellung der rechtlichen Willensbestimmung bey den Bürgern überhaupt , ihrer sittlichen und politischen Achtung des Rechts , 5 .) Wiederherstellung der Ehre und Achtung des Beleidigten , 6 .) Wiederherstellung seiner rechtlichen Willensbestimmung und 7) [sic] Reinigung des Staats von dem ganz verderblichen Mitgliede . / Alle diese verschiedenen Zwecke finden ihre Vereinigung und ihren Rechtsgrund in dem E i n e n Grundgedanken der Aufhebung des durch die Schuld des Verbrechers bestehenden intellectuellen Schadens , oder Mangels des rechtlichen Willens und seines Princips . Kein blos politischer Zweck , sondern unmittelbar die Idee der Gerechtigkeit , und ihre erste Forderung , die Vernichtung des Ungerechten , steht an der Spitze dieses Strafrechts . Nie fällt der Mensch als bloses Mittel für fremden Zweck , sondern als Opfer seiner eignen Schuld und der Gerechtigkeit , mit welcher er versöhnt werden soll . Es wird nicht der Mensch , sondern seine böse That gestraft und vernichtet . 51, 24–25  Hegel dürfte hier Aischylos  : Eumenides . im Sinn gehabt haben und damit den in der Tragödie dargestellten Verrechtlichungsprozeß in Form der Transformation von der Tat unmittelbar folgender Rache/Strafe in ein die Tat reflektierendes und bewertendes Verfahren vor einem Gericht . – Zum Verhältnis von Rache/Strafe zur Dike vgl . auch Ueber die Idee des Schicksals in den Tragödien des Aischylos . Von Heinrich Blümner , […] . Leipzig 1814 . [66]–82 . 52,1–7  Zu diesen Bemerkungen vgl . die Ausführungen bei Blackstone , zunächst im Kontext des Zivil­rechts (private wrongs) , Blackstone  : Commentaries on the Laws of England . Bd 3 . 336–338  : V .  The next species of trial is of great antiquity , but much disused  ; though still in force if the parties chuse to | abide by it  ; I mean the trial by w a g e r of b a t t e l  . This seems to have owed it’s original to the military spirit of our ancestors , joined to a superstitious frame of mind  : it being in the nature of an appeal to providence , under an apprehension and hope (however presumptuous and unwarrantable) that heaven would give

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the victory to him who had the right . The decision of suits , by this appeal to the God of battels , is by some said to have been invented by the Burgundi , one of the northern or German clans that planted themselves in Gaul . […] / This trial was introduced into England among other Norman customs by William the Conqueror  ; but was only used in three cases , one military , one criminal , and the third civil . The first in the court-martial , or court of chivalry and honour [Fn .  : …]  : the second in appeals of felony [Fn .  : …] , of which we shall speak in the next book  : and the third upon issue joined in a writ of right , the last and most solemn decision of real property . For in writs of right the j u s p r o ­ p r ie t a t i s  , which is freqently a matter of difficulty , is in question  ; but other | real actions being merely questions of the ju s p o s s e s s io n i s , which are usually more plain and obvious , our ancestors did not in them appeal to the decision of providence . Another pretext for allowing it , upon these final writs of right , was also for the sake of such claimants as might have the true right , but yet by the death of witnesses , or other defect of evidence , be unable to prove it to a jury . But the most curious reason of all is given in the mirror [Fn .  : …] , that it is allowable upon warrant of the combat between David for the people of Israel of the one party , and Goliah for the Philistines of the other party  : a reason , which pope Nicholas I . very seriously decides to be inconclusive [Fn .  : …] . Of battel therefore on a writ of right [Fn .  : …] , we are now to speak  ; and although the writ of right itself , and of course this trial thereof , be at present much disused  ; yet , as it is law at this day , it may be matter of curiosity , at least , to inquire into the forms of this proceeding , as we may gather them from antient authors [Fn .  : …] .  / The last trial by battel that was waged in the court of common pleas at Westminster (though there was afterwards [Fn .  :  …] one in the court of chivalry in 1631) was in the thirteeth year of queen Elizabeth , A .  D . 1571 , as reported by sir James Dyer [Fn .  : …]  ; and was held in Tothill-fields , Westminster , “n o n s i n e m a g n a j u r i s c o n s u l t o r u m p e r t u r b a t io n e  , ” saith sir Henry Spelman [Fn .  : …] , who was himself a witness of the ceremony . Es folgt (338–340) die Darstellung des Ablaufs eines solchen Kampfes , der nicht mit scharfen WaVen ausgefochten wurde , jedoch auch tödlich enden konnte und bis zum Aufgang der Sterne am Abendhimmel dauern durfte . – 340f  : This is the form of a trial by battel  ; a trial which the tenant , or defendant in a writ of right , has it in his election | at this day to demand  ; and which was the only decision of such writ of right after the conquest , till Henry the second by consent of parliament introduced the g r a n d a s s i s e [Fn .  : …] , a peculiar species of trial by jury , in concurrence therewith  ; giving the tenant his choice of either the one or the other . – Im Kontext der Darstellung des Kriminalrechts (der public wrongs) stehen die folgenden Ausführungen , Blackstone  : Commentaries on the Laws of England . Bd  4 . 346–348  : III . The trial by b a t t e l  , duel , or single combat  ; which was another species of presumptuous appeals to providence , under an expectation that heaven would unquestionably give the victory to the innocent or injured party . The nature of this trial in cases of civil injury , upon issue joined in a writ of right , was fully discussed in the preceding book [Fn .  : …]  : to which I have only to add , that the trial by battel may be demanded at the election of the appellee , in either an appeal or an approvement  ; and that it is carried on with equal solemnity as that on a writ of right  : but with this diference , that there each party might hire a champion , but here they must fight in their proper persons . And therefore if the appellant or approver be a woman , a priest , an infant or of the age of sixty , or lame , or blind , he or she may counterplead and refuse the wager of battel  ; and compel the appellee to put | himself upon the country . Also peers of the realm , bringing an appeal , shall not be challenged to wage battel , on account of the dignity of their persons  ; nor the citizens of London , by special charter , because fighting seems foreign to their education and employment . So likewise if the crime be notorious  ; as if the thief be taken with the



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m a i n ou r  , or the murderer in the room with a bloody knife , the appellant may refuse the tender of battel from the appellee [Fn .  : …]  ; for it is unresonable that an innocent man should stake his life against one who is already half-convicted .  / The form and manner of waging battel upon appeals are much the same as upon a writ of right  ; only the oaths of the two combatants are vastly more striking and solemn [Fn .  : …] . The appellee , when appealed of felony , pleads n o t g u i l t y  , and throws down his glove , and declares he will defend the same by his body  : the appellant takes up the glove , and replies that he is ready to make good the appeal , body for body . And thereupon the appellee , taking the book in his right hand , and in his left the right hand of his antagonist , swears to this ­effect . “H o c a u d i  , h o m o  , q u e m p e r m a n u m t e n e o  , & c  . hear this , O man , whom I hold by the hand , who callest thyself John by the name of baptism , that I , who call myself Thomas by the name of baptism , did not feloniously murder thy father , William by name , nor am any way guilty of the said felony . So help me God , and the saints  ; and this I will defend against thee by my body , as this court shall award .” To which the appellant replies , holding the bible and his antagonist’s hand in the same manner as the other  : “hear this , O man , whom I hold by the hand , who callest thyself Thomas by the name of baptism , that thou art perjured  ; and therefore perjured , because that thou feloniously didst murder my father , William by name . So help me God and the saints  ; and this I will prove against thee by my body , as this | court shall award [Fn .  : …] .” The battel is then to be fought with the same weapons , v i z  . batons , the same solemnity , and the same oath against amulets and sorcery , that are used in the civil combat  : and if the appellee be so far vanquished , that he cannot or will not fight any longer , he shall be adjudged to be hanged immediately  ; and then , as well as if he be killed in battel , providence is deemed to have determined in favour of the truth , and his blood shall be ­attainted . But if he kills his appellant , or can maintain the fight from sunrising till the stars appear in the evening , he shall be acquitted . So also if the appellant becomes recreant , and pronounces the horrible word of c r ave n  , he shall lose his l i b e r a m l e g e m , and become infamous  ; and the appellee shall recover his damages , and also be for ever quit , not only of the appeal , but of all indictments likewise for the same offence [Anm .  : (1) The last time that the trial by battel was awarded in this country , was in the case of lord Rea and Mr . Ramsey , in the 7 Ch . I . The king by his commission appointed a constable of England to preside at the trial , who appointed a day for the duel , on which the combatants were to appear with a spear , a long sword , a short sword , and a dagger  ; but the combat was prorogued to a further day , before which the king revoked the commission . […]] . – Was Hegel zur Zeit seines Kollegvortrages vermutlich noch nicht wissen konnte  : In einem Revisionsverfahren plädierte der wegen Mordes an einer jungen Frau namens Mary Ashford angeklagte Abraham Thornton am 17 . November 1817 auf ›nicht schuldig‹ und forderte zugleich den Bruder der Ermordeten , William Ashford , der den Revisionsprozeß auf der Grundlage eines appeal of murder angestrengt hatte , zum Zweikampf heraus , um seine Unschuld zu beweisen . Ashford und sein Rechtsbeistand gingen nicht auf die Forderung ein , und bis zum 16 . April 1818 wurde darüber verhandelt , ob Thornton das Recht auf einen trial by wager of battle zustehe , was von den Richtern schließlich bejaht wurde . Ashford wurde frei gestellt , entweder zu kämpfen oder der Freilassung Thorntons zuzustimmen  ; am 20 . April stimmte Ashford der Aussetzung des Prozesses zu und Thornton wurde entlassen . Vgl . ABRAHAM THORNTON Acquitted on a Charge of murdering a Girl , and on being rearrested claimed Trial by Battle , April , 1818 . In  : THE NEWGATE CALENDAR . Edited by Donal Ó Danachair . Volume 5 . Published by the Ex-classics Project , 2009 www .exclassics .com Public Domain . 391–418 , und Trial of Abraham Thornton edited by Sir John Hall , Bt . Edinburgh und London 1926 . – Dies war , nach mehr als anderthalb Jahrhunderten das erste Mal wieder und zugleich das letzte Mal , daß

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j­emand einen Zweikampf forderte . Im Juni 1819 wurde das Recht auf einen appeal of murder und den trial by battle im Eilverfahren per Gesetz (59 Geo III c 46) abgeschaVt . 52,17–19  Es ist anzunehmen , daß diese Bemerkung ohne rechten Quellenbezug auf patriarchalisch-paternalistische , feudale und patrimoniale Rechtsverhältnisse ziele . 56,19–28  Vgl . Kant  : Critik der reinen Vernunft . B 840f  ; Kant  : Critik der practischen Vernunft . [35] (AA I/5 . [19]) . 58, 33 –59,2  Zu den unter dem deutschen Strafrecht geltenden Einschränkungen der Zurechnungsfähigkeit s . etwa Kleinschrod  : Systematische Entwickelung . T . 1 . 163–322 (Fünftes Kapitel . Von denjenigen Gründen , welche die Zurechnung einer Handlung aufheben , vermindern , oder erhöhen .)  ; speziell zu den altersabhängigen Bedingungen der Zurechnungs­ fähigkeit 176–179  : § . 81 . / Wenn nicht die Bosheit das Alter übertriVt . / Es giebt ­a llerdings Kinder , die schon in frühern Jahren einen ungewöhnlich starken Geist , ungewöhnliche Kenntnisse und Einsichten zeigen (ubi malitia supplet vel superat aetatem ) . Ein solches Kind kann nun nicht mehr nach den gemeinen Grundsätzen von Kindern be­urtheilt werden  ; sondern da man bey ihm Gründe antriVt , auf welche man Zurechnung bauen kann , Einsicht nämlich in die Natur und Eigenschaft verbotener Handlungen  ; so kann man allerdings eine so begangene That für ein wahres Verbrechen erklären . Aber freylich volle Zurechnung findet hier nicht Statt . Denn hat auch ein Kind die gehörige Einsicht  ; so wird es doch , vermöge der schwachen Werkzeuge des Körpers , leicht vom ersten Eindrucke verführt , auch fehlt es ihm zu sehr an gesetztem Muthe , als daß es mit festem Entschluße handeln könnte , es ist ein Spiel des Zufalls . Ich hielte also dafür , daß auch bey einem Kinde , das mit hinlänglicher Einsicht versehen ist , nur halbe Zurechnung Statt finde , wenn von natürlich unerlaubten Handlungen die Rede ist . Bey andern Verbrechen läßt sich höchstens ein | Viertel gewöhnlicher Zurechnung gedenken , und hiebey ist dasselbe auch hier zu ermessen , was im folgenden § . vorkömmt . / § . 82 . / Zurechnung der Handlung eines Unmündigen . / Laßt uns nun weiter fortschreiten , und dem Menschen folgen , wie er die Jahre der Kindheit verläßt , und an Alter zunimmt . Die Kräfte und Theile des Körpers werden fester  ; die Seele kann sich ihrer schon mehr zu ihren Absichten bedienen  ; ihre Freyheit und Selbstthätigkeit wächst . Allein auch ihre Einsichten nehmen zu  ; mit der Zunahme der körperlichen Kräfte bekommt der Geist mehr Fähigkeit zu dauernden Eindrücken , bestimmten Ideen , mehrerer Aufklärung . Denken wir uns einen Menschen von 10 , 11 , 12 Jahren . Hier kann die Erziehung schon viel wirken , die Kenntniß von Recht und Unrecht kann fest gegründet seyn . Also auch hier ist wahre Zurechnung möglich , und es fehlt nichts als ein fester Charakter , um eine That in vollem Maaße für strafbar zu erklären . Aber eben dieser Mangel an Festigkeit erlaubt keine vollkommene Zurechnung . Besonders kömmt die Natur der Handlungen und der Grund des Verbotes in Erwägung . Sind diese natürlich unerlaubt  ; so leuchtet ihre Straf­ barkeit einem jugendlichen Sinne viel mehr ein , als | jene , die aus positiven Gesetzen entspringt . Die BegriVe von Ei­gen­thum entstehen früh , und der Grundsatz  : daß man fremde Güter nicht stören dürfe , läßt sich bald einprägen , das Unerlaubte des Diebstahls leicht einsehen . Eben so ist es mit Handlungen gegen das Leben und den Körper unserer Mitmenschen . Die Natur hat schon einen gewissen Widerwillen , eine zurückschreckende Abrathung gegen solche Handlungen in den Menschen gelegt , welche Empfindung schon in diesem Alter stark genug ist , um ein Gegengewicht abzugeben . Also die Einsicht der Strafbarkeit solcher Handlungen kann allerdings bey Menschen von 11 bis 12 Jahren angenommen werden . Anders aber verhält sich die Sache mit positiver Straf­ barkeit . Hier muß erst untersucht werden , ob das positive Verbot gewisser Thaten dem jungen Verbrecher durch die Erziehung oder sonst bekannt war  ; und erst das Resultat dieser Untersuchung muß den Maaßstab der Zurechnung liefern . Der Richter muß bey



anmerkungen zum kolleg 1817/181681

natürlich unerlaubten Handlungen sehen , ob die Stimme der Natur stark genug war , um einen hinlänglichen Abrathungsgrund abzugeben , und bey positiven Verbrechen dahin sein Augenmerk richten , ob das Verbot dem Verbrecher deutlich genug war . Dann erst , wenn diese Punkte berichtigt sind , kann der Grad von Zurechnung festgesetzt werden . Dieser wird wegen des genannten Mangels an festem Charakter bey positiven Verbrechen bis auf die Hälfte der gewöhnli‑|chen Strafbarkeit steigen  ; bey natürlich unerlaubten Thaten aber bis zu drey Vierteln des gemeinen Maaßstabes zu erhöhen seyn . – 185–187  : § . 87 . / Teutsches Recht hierüber . / Karl V . nähert sich im 164ten Art . der P . G . O . [sc . Peinliche Gerichts-Ordnung] bald dem römischen , bald dem canonischen Rechte . Der erste Satz des Art . [Fn .  : **) Item so der Dieb oder Diebin irs Alters under vierzehen jaren weren , die sollen umb Diebstall , on sonder ursach , auch nit vom Leben zum todt gericht , sonder der obgemelten LeibstraV gemeß mit sampt ewiger urphede gestraVt werden .] kömmt darin mit dem Cap . I . de del . puer . überein , daß angenommen wird  : Unmündige überhaupt seyen im Stande , ein vorsetzliches Verbrechen zu begehen , jedoch der Regel nach nicht mit der ordentlichen Strafe zu belegen . Aber die zweyte Periode dieses Art . [Fn .  : ***) Wo aber der Dieb nahent bey viertzehen jaren alt wer und der Diebstall groß oder obbestimt beschwerlich umbstende , so geverlich dabey gefunden würd , also daß die boßheyt das alter erfüllen möcht , So sollen Richter und ur­theiler deshalb auch , wie hernach gemelt , radts pflegen , wie eyn solcher junger Dieb an gut leib oder leben zu straVen sey .] nähert sich dem römischen darin , daß proximi pubertati für fähig gehalten werden , einen Do‑|lus zu begehen , und daß alsdann die ordentliche Strafe eintreten kann . Nur liegt noch ein Unterschied darin  : die römischen Gesetze verordnen , daß ein proximus pubertati , der Regel nach , eines Vorsatzes fähig soll gehalten und nach gemeinen Grundsätzen bestraft werden . Karl V . fordert aber 1) daß der Verbrecher nahe bey 14 Jahren sey , und 2) die Umstände der That so gefährlich seyen , daß die Bosheit das Alter erfüllen möchte . Es wird also als etwas Besonderes , als eine das Alter übersteigende Bosheit angesehen , wenn ein Unmündiger mit vollem Dolus eine gefährliche Handlung vollzieht , und gegen ihn die ordentliche Strafe erkannt wird [Fn .  : …] . / Aus der Verordnung des 164ten Art . ziehen verschiedene Schriftsteller [Fn .  : …] die Folge , daß in peinlichen Sachen das 14te Jahr bey beyden Geschlechtern ohne Unterschied das Ziel der Mündigkeit sey . Allein Karl V . dachte höchst wahrscheinlich nicht daran , diese Regel aufzu­ stellen  ; er nannte das 14te Jahr nur beyläufig , ohne damit etwas Besonderes zu wollen . Aber aus der zweyten Periode läßt sich schliessen , daß man in practischer | gesetzlicher Hinsicht nur von einem proximo pubertati sagen könne  : seine Bosheit erfülle das Alter [Fn .  :  …] . Denn könnte dies auch von denjenigen gesagt werden , die noch entfernter von der Mündigkeit sind  ; so hätte es in dem ersten Satze müssen ausgedrückt werden , wo von Unmündigen überhaupt die Rede ist . Dies geschah aber nicht nur nicht , sondern es werden dem ersten Satz in der zweyten Periode diejenigen entgegengesetzt , welche nahe an 14 Jahren sind , und wird von ihnen angenommen  : daß ihre Bosheit das Alter erfüllen könne . Sonst im Allgemeinen kann auch die Bosheit desjenigen , der von der Mündigkeit entfernt ist , das Alter übertreVen [Fn .  : …]  ; allein das Gesetz nimmt dies nur von den­ jenigen an , die nächst a n d e n J a h r e n d e r Mü n d i g ke it s t e he n . (192–198 finden sich dann noch einige Ausführungen über die Zurechenbarkeit beim weiblichen Geschlecht .) – Zu den Strafmündigkeitsvorstellungen im englischen Recht s . Blackstone  : Commentaries on the Laws of England . Bd 4 . 21V  : I . First , we will consider the case of i n f a n c y  , or nonage  ; which is a defect of the understanding . Infants , under the age of discretion , ought not to be punished by any criminal prosecution whatever [Fn .  : …] . What the age of discretion is , in | various nations , is matter of some variety . The civil law distinguished the age of minors , or those under twenty-five years old , into three stages  : i n f a n t i a , from the birth

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till seven years of age  ; p u e r it i a , from seven to fourteen  ; and p u b e r t a s , from fourteen upwards . The period of p u e r it i a , or childhood , was again subdivided into two equal parts  : from seven to ten and an half was a e t a s i n f a n t i a e p r ox i m a  ; from ten and an half to fourteen was a e t a s p u b e r t a t i p r ox i m a . During the first stage of infancy , and the next half stage of childhood , i n f a n t i a e p r ox i m a  , they were not punishable for any crime [Fn .  : …] . During the other half stage of childhood , approaching to puberty , from ten and an half to fourteen , they were indeed punishable , if found to be d o l i ­c a p a c e s  , or capable of mischief  : but with many mitigations , and not with the utmost rigour of the law [Fn .  : …] . During the last stage (at the age of puberty , and afterwards) minors were liable to be punished , as well capitally , as otherwise . / The law of England does in some cases privilege an infant , under the age of twenty-one , as to common misdemesnors  ; so as to escape fine , imprisonment , and the like  : and particularly in cases of omission , as not repairing a bridge , or a highway , and other similar offences [Fn .  : …]  : for , not having the command of his fortune , till twenty-one , he wants the capacity to do those things , which the law requires . But where there is any notorious breach of the peace , a riot , battery , or the like , (which infants , when full grown , are at least as liable as others to commit) for these an infant , above the age of fourteen , is equally liable to suffer , as a person of the full age of twenty-one . / With regard to capital crimes , the law is still more minute and circumspect  ; distinguishing with greater nicety the several degrees of age and discretion . By the antient Saxon law , the age of twelve years was established for the age of possible discretion , when first the understanding might open [Fn .  : …]  : and from thence till the offender was fourteen , it was a e t a s  | p u b e r t a t i p r ox i m a  , in which he might or might not be guilty of a crime , according to his natural capacity or incapacity . This was the dubious stage of discretion  : but , under twelve , it was held that he could not be guilty in will , neither after forteen could he be supposed innocent , of any capital crime which he in fact committed . But by the law , as it now stands , and has stood at least ever since the time of Edward the third , the capacity of doing ill , or contracting guilt , is not so much measured by years and days , as by the strength of the delinquent’s understanding and judgment . For one lad of eleven years old may have as much cunning as another of fourteen  ; and in these cases our maxim is , that “m a l it i a s u p p l e t a e t a ­ t e m . ” Under seven years of age indeed an infant cannot be guilty of felony [Fn .  : …]  ; for then a felonious discretion is almost an impossibility in nature  : but at eight years old he may be guilty of felony [Fn .  : …] . Also , under fourteen , though an infant shall be p r i m a f a c ie adjudged to be d o l i i n c a p a x  ; yet if it appear to the court and jury , that he was d o l i c a p a x  , and could discern between good and evil , he may be convicted and suffer death . Thus a girl of thirteen has been burnt for killing her mistress  : and one boy of ten , and another of nine years old , who had killed their companions , have been sentenced to death , and he of ten years actually hanged  ; because it appeared upon their trials , that the one hid himself , and the other hid the body he had killed , which hiding manifested a consciousness of guilt , and a discretion to discern between good and evil [Fn .  : …] . And there was an instance in the last century , where a boy of eight years old was tried at Abingdon for firing two barns  ; and , it appearing that he had malice , revenge , and cunning , he was found guilty , condemned , and hanged accordingly [Fn .  : …] . Thus also , in very modern times , a boy of ten years old was convicted on his own confession of murdering his bedfellow  ; there appearing in his whole behaviour plain tokens of a mischievous discretion  ; and , as the sparing this boy merely on account of his tender years might be of dangerous consequence to the | public , by propagating a notion that children might commit such atrocious crimes with impunity , it was unanimously agreed by all the judges that he was a proper subject of capital punishment [Fn .  : …] . But , in all such cases ,



anmerkungen zum kolleg 1817/181683

the evidence of the malice which is to supply age , ought to be strong and clear beyond all doubt and contradiction . 59,4–12  Siehe etwa Feuerbach  : Lehrbuch . 51812 . 84f (§  88)  : Zu den einzelnen Zuständen , welche die Imputativität ausschließen , gehört demnach (vermöge § . 85–87 .) I .   j e d e r u nve r s chu l d e t e G e m ü t h s z u s t a n d  , d e r d a s B e w u ß t s e i n d e r S t r a f­ b a r ke it d e r T h a t (die Vorstellung des Gesetzes oder die Subsumtion unter dasselbe) u n m ö g l i ch m a ch t  . Mithin wirkt Straflosigkeit 1) K i n d h e i t [Anm .  : …] , 2) der Zustand der ununterrichteten Ta u b - u n d S t u m m g e b o h r n e n [Anm .  : …] , 3) der völlig k i n d i s ch e n G r e i s e   ; 4) G e m ü t h s k r a n k he it  , namentlich R a s e r e y  , Ve r r ü c k t h e it  , Wa h n s i n n [Anm .  : …] und vollkommner B l ö d s i n n [Anm .  : …] , nicht aber bloße Einfalt , auch nicht p a r t ie l l e r Wahnsinn , wenn nicht das Verbrechen in der fixen Idee selbst seinen Grund hat [Anm .  : …]  ; 5) unverschuldete höchste Tr u n ke n h e it   ; 6) gerechter und im höchsten Grade tobender A f f e c t [Anm .  : …] , 7) schuld­loser S ch l a f oder t ie f e S ch l a f t r u n ke n h e i t [Anm .  : …]  ; 8) unverschuldeter I r r ­t hu m oder Unw i s s e n he it in Rücksicht auf das Daseyn des Strafgesetzes überhaupt , oder der Subsumtion der That unter dasselbe (§ . 55 .) – Für die hier referierte Behauptung , jedes Verbrechen sey Wahnsinn , dürfte sich in dieser Radikalität so leicht keine Quelle ausfindig machen lassen , da sie allen zu dieser Zeit gängigen Delinquenz- und Imputationstheorien widerspricht , die für die Qualifizierung einer Handlung als Verbrechen neben der juristischen Voraussetzung von einer moralischen Voraussetzung , nämlich von einer Betätigung des freien Willens des Täters bei der Gesetzesverletzung , ausgehen . Man wird aber wohl annehmen können , daß an dieser Stelle – stark verkürzt und ungenau – auf zweierlei Bezug genommen sei  : einmal auf die sich seit dem Ende des 18 . Jahrhunderts herausbildende Kriminalpsychologie (in der Regel als wesentlicher Teil der ›medicina forensica‹ beschrieben , vgl . Die Psychologie in ihren Hauptanwendungen auf die Rechtspflege nach den allgemeinen Gesichtspunkten der Gesetzgebung oder die sogenannte gerichtliche Arzneywissenschaft nach ihrem psychologischen Theile von Johann Christoph HoV ­bauer der Rechte und Philosophie Doctor und ordentlichem Professor der Philosophie zu Halle . Halle 1808 . [1]) , die bestrebt ist , eine individualpsychologisch und sozialmedizinisch differenzierte Bestimmung der Zurechnungsfähigkeit zu formulieren , und zum zweiten auf die sich seit dem Beginn des 19 . Jahrhunderts verfeinernde Klassifikation der Geistes­ krank­heiten , namentlich der strafrechtsrelevanten Formen wie etwa der Manie . Insbesondere die sogenannte manie sans délire , Manie ohne Delirium (Pinel) , oder Wuth ohne Verkehrtheit des Verstandes (vgl . [ Johann Christian Reil  :] Rhapsodieen über die Anwendung der psychischen Curmethode auf Geisteszerrüttungen Dem Herrn Prediger Wagnitz zugeeignet . Halle 1803 . 376  ; Johann Christian Reil , […] Ueber die Erkenntniß und Cur der Fieber . Besondere Fieberlehre . Vierter Band . Nervenkrankheiten . Zweyte vermehrte rechtmäßige Auflage . Halle 1805 . 396–399) ist es dann , die jene Gleichung nahelegen könnte , weil sie beschrieben ist als eine zumeist schwere affektive Störung ohne Beeinträchtigung der verstandesgeleiteten Funktionen , womit die juristische Zurechenbarkeit der unter dieser Form der Geistesstörung begangenen Straftaten gegeben ist , s . dazu Traité médico-philosophique sur l’aliénation mentale , ou La manie , Par Ph . Pinel . […] Avec Figures représentant des Formes de crâne ou des portraits d’Aliénés . Paris an IX [1801] . ( DEUXIÈME ESPÈCE ­D’ALIÉNATION . manie sans délire . 149–155) 149f  : On peut avoir une juste admiration pour les écrits de Locke , et convenir cependant que les notions qu’il donne sur la manie sont très-incomplettes , lorsqu’il la regarde comme inséparable du délire . Je pensois moi-même comme cet auteur , lorsque je repris à Bicêtre | mes recherches sur cette maladie , et je ne fus pas peu surpris de voir plusieurs aliénés qui n’offroient à aucune époque aucune lésion de l’entendement , et qui étoient dominés par une sorte d’instinct de fureur , comme si les facultés affectives avoient été seulement lésées . Vgl . Philosophisch-

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medicinische Abhandlung über Geistesverirrungen oder Manie , Von Ph . Pinel , […] . Wien 1801 . (Zweyte Art der Geistesverirrung . Manie ohne Delirium . 160–167) 160f . – Zur strikten Ablehnung der von Pinel und Reil vertretenen Ansichten (die ebenfalls abgewiesene BegriVlichkeit HoVbauers ist eine Modifikation) vgl . Abhandlungen aus dem Gebiete der gerichtlichen Medicin . Als Erläuterungen zum Lehrbuche der gerichtlichen Medicin von Adolph Henke , […] . Zweiter Band . Bamberg 1816 . 233–280 (Vierter Abschnitt . Ue b e r d i e vo n Re i l u n d H o f f b a u e r a n g e n o m m e n e n Z u s t ä n d e d e r Un f r e i h e i t oh n e Z e r r ü t t u n g d e s Ve r s t a n d e s ? ) . 61,2  die natürliche Bedürfniß] Zum Genus von Bedürfniß s . Deutsches Wörterbuch . Bd  1 . Sp . 1240 s . v . BEDÜRFNIS . 64,4–8  Der Satz ist bestenfalls ungelenk formuliert , wohl aufgrund einer ungenauen Auffassung des Kollegvortrags . In dem Konditionalsatz ist Schuld unterminologisch bzw . unzutreVender Weise gebraucht  : da die Schuld mit der Absicht verknüpft ist , kann nur ein unvorsätzliches Verbrechen gemeint sein . Undeutlich ist auch die Nebeneinanderstellung von dolus und bößem Vorsatz im schließenden Konjunktionalsatz  ; es dürfte wohl dolus lediglich als ›widerrechtliche Handlung‹ verstanden sein . 64,8–23  Hegel bezieht sich an dieser Stelle auf eine rechtstheoretische Kontroverse , die zurückgeht auf die Einführung des BegriVes eines dolus indirectus (bzw . eines animus indirectus bzw . einer in­tentio indirecta) in die Straftatsbewertung , die motiviert war durch die in der deutschen Juris­ prudenz seit dem ausgehenden 16 . Jahrhundert vorhandene Tendenz , die Differenz zwischen Vorsatz und grober , strafwürdiger Fahrlässigkeit (dolus und culpa lata) aufzuheben , um so eine ver­ mutete , der fahrlässigen Handlung aber nicht direkt nachweisbar zugrundeliegende unrechtliche bzw . rechtsverachtende Motivik – die Gesinnung – sanktionieren zu können (wodurch fahrlässige Tötung , Tot­schlag und vorsätzlicher Mord unter die gleiche Strafsanktion fallen konnten) . Vorbereitet wurde die BegriVlichkeit argumentativ durch Carpzov , s . Carpzov  : Practica nova . P . I . 6 b (­QUÆSTIO I . De Pœna Homicidii , an semper requiratur animus occidendi , ut ea locum habeat ? Nr  29)  : Quis autem negabit , eum qui percutit gladio hâc intentione ut vulneret  , dare operam rei illicitæ , præsertim cum sciat , vulnera ad mensuram dari non posse , ex iis´que immediatè ut plurimum mortem sequi  , Boss . in pract . tit  . de homicid  . n  .  74  . circa finem . Quo respectu percutiens gladio  , etiam versatur in dolo in genere   ; Dolosè nam´que agit quod gladio percutit , dolosè quo´que agit , quod vulnerat , & sic vulnerando dolosè causam mortis præbet . In delictis autem puniendis sufficere dolum in genere , […] . und P . I . 7 a (Nr 36f)  : [36] Q uin tò   : Notandum etiam , quod iis in locis & textibus , in quibus de pœnâ homicidii agitur , nullius prorsus distinctionis fiat mentio , an delinquens animum occidendi habuerit  , vel non  , sed pœna gladii simpliciter in homicidas constituitur , non autem præsumendum  , Legislatores notabilem ejusmodi distinctionem (si locum haberet in delicto homicidii) in re tantâ , ubi de hominis vitâ agitur  , silentio præteriisse  . [37] Imò contrarium ex articulis 137 . & 148 Carolinæ Const . Criminalis colligi potest  : In art  .  137  . enim hæc verba habentur   : Ein jeder Mörder oder Todtſläger/ wo er deßhalben nit retmeßige entſuldigung ausführen kan/ hat das leben verwiret &c . Quilibet ergò homicida , sive habuerit animum occidendi  , sivè non  , mortis pœnam luet , si non exceptione sese tueri poterit  , tali nimirum  , quæ justa & probabilis est   : veluti necessariæ defensionis , aut casus fortuiti  , de quibus solùm in subsequentibus articulis agitur  , & quarum expressa ibi mentio fit . Sic etiam in artic .  148  . manifestè constitu-\tum  : So etlie Perſonen mit fürgeſetem vnd vereinigtem willen vnd muth jemand bößlien zu ermorden/ einander hülff vnd beyſtand thun/ dieſelbe Thäter alle haben das Leben verwiret . So aber etlie Perſonen vngeſit in einem ſlagen oder gefet bey einander wehren/ einander helffen vnd jemand alſo ohne gnugſame vrſae erſlagen würde/ ſo man denn den reten Thäter weiß/ von des händen die Entleibung geſehen



anmerkungen zum kolleg 1817/181685

iſt/ der ſol als ein Todtſläger mit dem Swert zum todt geſtrafft werden/ &c . Eccè hic manifestè ii , qui ex inopinato & de improviso (ita enim vocabulum vngeſit accipiendum esse  , patet ex præcedentibus) in rixâ sive tumultu aliquem percutiunt & occidunt , opponuntur iis  , qui ex proposito & deliberato animo occidendi aliquem interficiunt  , & nihilominus , si de certo homicidâ constet , eum gladio puniendum esse , disponitur . Undè apparet manifestè  , etiam eos  , qui ex inopinato & non animo occidendi aliquem percutiunt , & præter intentionem occidunt , pœnâ gladii affici debere . – Als begriVsprägend galt Nettelbladt , s . ausführlich dissertatio ivridica de HOMICIDIO ex INTENTIONE INDIRECTA COMMISSO qvam praeside viro illvstri excellentissimo atqve consvltissimo D . DANIELE NETTELBLADT […] svbmittit avctor CHRIST . GEORG . EBERHARD . GLAENTZER magdebvrgensis i .  v .  c . editio tertia , revisa a . mdcclxxii . Halle [1772] . 5–9  : § . V .  / In specie vero culpa est defectus recti­ tudinis actionis quoad intellectum vincibilis  . Actio itaque defectu rectitudinis quoad intellectum laborans in specie dicitur culposa . In hoc significatu opponitur dolo , de quo §  .  seq .   / § . VI  .  / Dolus dicitur defectus rectitudinis actionis quoad voluntatem vincibilis . Inde actio defectu rectitudinis quoad voluntatem laborans dolosa dicitur  .   / […] / § .  VII  .   / Dolose agens sciens volensque agit   : culpose agens vero nec sciens nec volens  . Dolose agentis actio laborat defectu rectitudinis quoad voluntatem  , per (§  .  VI [ .] )  , vult itaque dolose agens agere , ita prout agit , hincque volens agit . Hoc vero non posset nisi sciret  , quod agat prout agit , ergo et sciens agit . Culpose agentis actio e contrario deficit rectitudine quoad intellectum (§ .  V  .) , hinc culpose | agens nescit defectum rectitudinis actionis , ergo sciens non agit  . Cumque ignorat defectum rectitudinis  , velle eum etiam nequit  , ergo nec volens agit .  / §  . VIII  .  / Actio dolosa ex proposito  , culposa non  , committitur . Dolosa actio committitur a sciente et volente (§  . VII  .) , nouit itaque ac vult dolosam actionem agens , adeoque dolosae actionis editionem decernit . Decernere enim est determinare voluntatem ad aliquid agendum  . Si igitur actu agit  , determinat antea voluntatem ad executionem decreti  , actus voluntatis vero  , quo determinatur executio decreti  , dicitur propositum  , ergo actio dolosa proficiscitur ex proposito . Culposa actio vero nec a sciente , nec a volente committitur (§  . VII  .) . Quod quis nec scit nec vult  , id decernere nequit  , deficiente autem decreto propositum necessario abesse debet , hinc actio culposa ex proposito haud committitur  .  / § . IX .  / Volitio eius propter quod agens agit intentio dicitur  , eaque diuiditur in directam et indirectam  . Directam dicunt  , qua id intenditur propter quod agens agit , indirectam vero , qua agens quidem per se non vult , quod ex actione sua sequitur , quod tamen perinde , ac id , quod per se vult , ex eadem sequi potest .  / [ .|. .] / § . X  .   / Possibile est agentem scire  , praeter id  , quid per se vult  , aliud quid ex actione sua perinde ac id quod per se vult  , sequi posse  , prout etiam possibile est eum id ignorare  . Si in agente adest notio eius  , quod praeter id  , quod per se vult  , ex actione sua sequi potest  , tunc illud scit   ; si deest haec notio  , tunc ignorat (per princip . psychol  .)  . At enim vero psychologia , et quotidiana experientia docet in agente , tam adesse  , quam abesse posse notionem eius  , quod praeter id  , quod per se vult  , ex actione sua sequi potest  . Ergo illud et scire et ignorare potest .   / §  .  XI  .   / Ad indirectam intentionem requiritur vt agens sciat eadem facilitate ex sua actione aliud quid posse sequi , ac id , quod directe intendit  . Qui indirecte aliquid intendit  , id indirecte vult  , intentio enim est volitio (§  . IX .) ergo actus voluntatis  . Actus voluntatis vero , qui dicitur volitio , non intelligitur , nisi praeuia cognitione eius  , ad quod dirigenda (per princ  . psycholog  .)  , ergo etiam intentio indirecta , quae est volitio , non adesse potest  , nisi praeuia cognitione eius  , ad quod dirigitur  . Hinc patet ad intentionem indirectam in agente requiri scientiam , quod ex sua actione aliud quid perinde sequi possit ac id quod directe intendit  .  / § . XII  .  / Si agens ignorat ex sua actione praeter id , quod directe intendit  , eadem facilitate aliud quid sequi posse  , quoad hoc  , si sequitur  , non

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est in dolo  . Si enim ignorat agens  , quod  | ex sua actione  , praeter id  , quod directe intendit , aliud quid eadem sequi possit facilitate , id non intendit indirecte cum ad intentionem indirectam scientia requiratur (§ .  XI .) . Multo minus id intendit directe , per hypothesin enim aliud directe intendit , et impossibilis est intentio directa eius , quod ignorat , cum tunc aliquid directe intendatur si propter id agens agit (§  .  IX .) , quod vero ignorat propter id agere nemo potest  . Ergo quoad id quod sequitur  , agens non agit volens  . Sed nec quoad id agit sciens  , per hypothesin  . Est itaque quoad id quod sequitur expers doli (§  . VII  .) .  / […] / § . XIII .  / Si agens scit ex sua actione , praeter id quod directe intendit , eadem facilitate aliud quid sequi posse  , quoad hoc  , si sequitur  , in dolo est  . Agens enim si scit quod ex sua actione aliud quid , quam id , quod directe intendit , aeque facile sequi possit , quoad hoc , quod praeter id  , quod per se vult  , sequitur  , non est in ignorantia  , sed eo ­s ciente producitur . Ergo quoad id quod sequitur sciens agit . Cumque se determinet ad edendam actionem  , ex qua aliud quid , quam quod per se vult , sequi potest , velle etiam id , quod sequi potest , praeter id , quod per se vult , necesse est , et quidem vere , quamuis indirecte  , cum nisi velit quod indirecte vult , ad talem actionem se determinare non pos‑|set , hinc et volens , quoad id quod sequitur , agit . Est ergo in dolo (§ . VII  .) . – Befür-

wortet wurde dieses Konzept in der Folge beispielsweise von Eschenbach , vgl . Io . Christ . Eschenbach , […] De dolo indirecto delinquentium inprimis homicidarum commentatio . Rostock [1787] .  ; von Koch , s . INSTITVTIONES IVRIS CRIMINALIS . scripsit IO . CHRISTOPH . KOCH D . […] EDITIO OCTAVA DENVO EMENDATA ET AVCTA . Jena 1788 . 22–24 (§ 12) , 228f (§§ 439–440)  ; ferner von Meister , s . Meister  : Practische Bemerkungen aus dem Criminal- und Civilrechte . Bd 2 . 234–269 ( XXV .  Bemerkung . Ueber den indirecten Vorsatz beym Verbrechen , besonders in Anwendung auf das Duell .) , und s . Meister  : Principia Iuris Criminalis Germaniae Communis . 40f (§  40)  : Dolus indirect vs  , si illud delictum quod quis effecit  , non quidem principaliter intendit  , sed tamen euentualiter vo-|luit  , dum hoc perinde ac illud  , quod praecipue intendebat  , ex actione sua euenire posse praeuidebat [Fn .  : …] .   ; vgl . auch 145V (§ 131)  ; und von v . HoV , s . Über Verbrechen aus indirekter Absicht . Ein Sendschreiben an Herrn Professor Christiani zu Kiel von August von HoV , Königlichen Preußischen Criminal-Richter der Residenzien zu Berlin . Berlin 1791 . – Vgl . auch Quistorp  : Grundsätze des deutschen Peinlichen Rechts . T . 1 . 38f (§ 35 (Ein­thei­lung des doli . )) . – Eine Ablehnung des BegriVs und gleichzeitig eine Umdeutung findet sich bei Soden in Geist der peinlichen Gesetzgebung Teutschlands . Von Julius Soden des H . R . R . Grafen . Zweite gänzlich umgearbeitete Auflage , mit dem noch ungedruckten vierten Band vermehrt . 2 Bde . Frankfurt 1792 . Bd 1 . 16–28 (§§ 8–14) , s . besonders 16–18 (§ 8)  : Die Kommentatoren t h e i l e n den Vorsatz und zwar in den d i r e k t e n und i n d i r e k t e n  .  / Diese Ein­thei­lung ist allerdings unphilosophisch , der richtige BegriV des s o g e n a n n t e n i n d i r e k t e n Vorsatzes , liegt in der Begehung einer Handlung , | aus der , nach der natürlichen und gewöhnlichen Ordnung und Folge der Dinge , die der handlende [sic] leicht vorhersehen konnte , ein Nach­theil für den Staat entsteht , den aber der Handelnde ihm zuzufügen , n i ch t d i e A b s i ch t hatte . / Da der BegriV des Vo r s a t z e s schlechterdings in der A b s i ch t liegt , die im gesellschaftlichen Vertrag ursprünglich liegende E n t s a g u n g anzugreifen , so paßt der sogenannte indirekte Vorsatz nicht als eine Gattung unter das Geschlecht des Vorsatzes , weil bei ihm die karakteristische Note des Vo r s a t z e s  : die b e s t i m m t e A b s i ch t , fehlt . / Er paßt eben so wenig unter das Geschlecht der F a h r l ä ßi g ke it   : deren Karakter in der Unterlassung der höchst möglichsten Aufmerksamkeit auf die gesellschaftliche Pflichten besteht , und in der Folge näher zergliedert werden wird . Dagegen ist es der unterscheidende Karakter des sogenannten i n d i r e k t e n Vo r s a t z e s   : der unmittelbare Z u s a m m e n h a n g zwischen H a n d l u n g und Wü r k u n g , die L e i ch t i g -



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ke it , dessen Zusammenhang ein – [sic] oder vielmehr die Un m ö g l ich ke it i h n n ich t zu sehen , und die d a r i n n liegende s t i l l s chwe i g e n d e A b s i ch t   ; weil noth­wendig derjenige der die M i t t e l zum Zweck wählt , und d i e s e n kennt , auch den Zwe c k gewählt haben muß . / | Der sogenannte i n d i r e k t e Vo r s a t z ist also eine eigne Gattung moralischer Qualität , und deren z we i t e Stufe  ; also die z we i t e Ur s a c h e der menschlichen Handlungen . Um allen Wortstreit darüber zu vermeiden stemple ich ihn mit einem eigenen Namen und nenne ihn  : e i nw i l l i g e n d e S chu l d . – Kleinschrod legt den Unterschied zwischen Vorsatz und Fahrlässigkeit so , daß der BegriV des dolus indirectus praktisch überflüssig wird , ohne daß er ihn gänzlich verwirft , vgl . Kleinschrod  : Systematische Entwickelung . T . 1 . (Erster Theil von Verbrechen überhaupt und derselben Zurechnung .) 27–43 (§§ 18–25) , insbesondere 35f (§ 21) . – Vgl . auch die Bestimmung des BegriVs in Anfangsgründe des philosophischen Criminal-Rechtes . Mit einem Anhange über die juristische Vertheidigungskunst . Von Karl Salomo Zachariä , öVentlichem Rechtslehrer auf der Universität Wittenberg . Leipzig 1805 . 22 (§ 36)  : 1) Wissentliche Vergehungen werden auch vorsätzliche genannt . In der That ist auch ein jedes wissentliches Vergehen zugleich vorsätzlich . Nur gehört dieser Gesichtspunkt , aus welchem ein solches Vergehen betrachtet werden kann , nicht für die negative (und mithin nicht für die juridische) Zurechnung [sc . negative Zurechnung ist das Ur­theil , daß einer sich selbstthätig zu einer Handlung bestimmen (mithin auch diese Handlung unterlassen) ko n n t e  . (20 (§ 33))] . – Hätte man diese Bemerkung nicht übersehen , so würde man sich in der Rechtswissenschaft manche sehr mühsame Untersuchung ganz erspart haben . Man fragte z . B . ob es überhaupt einen mittelbar gesetzwidrigen Vorsatz , einen so genannten d o l u s i n d i r e c t u s gebe , und ob dieser in gleichem Grade , wie der unmittelbare , strafbar sey ? Allein diese Frage , in wie fern sie in die Rechtswissenschaft gehört , ist so zu stellen  : Ist einer wegen der schlimmen Folgen einer gesetzwidrigen Handlung gleich verantwortlich , er mochte sich der Folgen derselben bewußt seyn oder nicht ? und es ist diese Frage , aus dem Gesichtspunkte der negativen Zurechnung , schlechthin zu bejahen , so gewiß der Thäter die Handlung in beiden Fällen unter lassen konnte . – Abgelehnt wurde die BegriVlichkeit (und die damit ver­ bundene Strafverschärfung) von Christiani  : Die Chimäre eines Todtschlags aus indirectem Vorsatze .  ; in der DISSERTATIO INAVGVRALIS de DISTINCTIONE INTER ANI­ MVM OCCIDENDI DIRECTVM ET INDIRECTVM e ivrisprvdentia criminali eliminanda – illvstris ictorvm ordinis avctoritate praeside IOSIA LVDOV . ¨ TTMANNO I . V . D . cathedralis ecclesiae nvmbvrgensis canoERNESTO PV nico pandect . professore ordin . et colleg . ictor . assessore pro obtinendis SVMMIS IN VTROQVE IVRE HONORIBVS a .  d . iii . decembr . mdcclxxxix disceptationi ervditorvm pvblicae h .  l .  q .  c . proposita a IOANNE DIETERICO ­BAETCKE ham­bvr­g ensi . Leipzig 1789 . VIII–XXVIII  ; kurz und bündig von Steltzer , s . Lehrbuch des teutschen Criminalrechts von Christian Julius Ludwig Steltzer , […] . […] . Halle 1793 . 40f (§  85)  : Diese böse Absicht oder Intention dachte die ältere Jurisprudenz sich direct und indirect , und daraus formte sie sich eigene BegriVe vom Verbrecher aus directer und indirecter Absicht . Das sind aber Ideen , | die aller gesunden Philosophie widersprechen , und in die ausübende Rechtsgelehrsamkeit keinen Nutzen , aber desto größere Verwirrung bringen .  ; ferner von Stübel , s . System des allgemeinen Peinlichen Rechts mit Anwendung auf die in Chursachsen geltenden Gesezze besonders zum Gebrauch für academische Vorlesungen von D . Christoph Carl Stübel […] 2 Bde . Leipzig 1795 . Bd 2 . 74–78 (§§ 290–294)  ; von Feuerbach wird der BegriV als unhaltbar erwiesen , s . Betrachtungen über dolus und culpa überhaupt und den dolus indirectus insbesondere  ; vom D . Feuerbach . In  : Bibliothek für die peinliche Rechtswissenschaft und Gesetzkunde . Zweyten Bandes erstes Stück . Göttingen 1800 . 193–243 , insbesondere 234–243 . –

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Zurückgewiesen wird der BegriV auch von Tittmann , vgl . Tittmann  : Handbuch der Straf­ rechts­w issen­schaft . T . 1 . 253f (§ 101) und von Ørsted , vgl . Ueber die Grundregeln der Strafgesetzgebung von Dr . A . S . Oersted […] . Kopenhagen 1818 . 238–248 (§ 37) , speziell 239  : Eben so unrichtig ist auch die von einigen aufgestellte Meinung , daß wer vorsätzlich eine gesetzwidrige Handlung vornimmt , als vorsätzlicher Urheber alles daraus entstehenden Unglücks zu betrachten ist , sobald es möglich war , dieses vorauszusehen , wenn selbiges gleich nicht mit in seinem Vorsatz lag (dolus indirectus) [Fn .  : …] . – Vgl . auch die den BegriV ebenfalls ablehnende geschichtliche Darstellung der Kontroverse in Henke  : Grundriß einer Geschichte des deutschen peinlichen Rechts . T . 2 . 339–345 . – Hegel selbst gebraucht den BegriV im Sinne einer schuldhaften Zurechnung der nicht beabsichtigten , unvorsätzlichen aber absehbaren oder zwangsläufig mit ihr verknüpften Folgen einer Handlung (wobei letzteres insbesondere für die griechische Tragödie gilt) . 66,4–10  Zum BegriV des Notrechts s . Tittmann  : Handbuch der Strafrechtswissenschaft . T . 1 . 241–245 (§  98)  : Der psychologische Zwang kann aber theils durch Drohung eines Menschen , theils durch die Natur bewirkt werden . Im ersten Falle kann die erzwungene Thätigkeit entweder in Hervorbringung der von dem Zwingenden gewollten Rechtsverletzung bestehen , wovon im Vorhergehenden die Rede war , oder Vertheidigung gegen den Zwang ( No t hwe h r ) seyn , (§ . 163 . u . f .) . Der zweite Fall schließt den No t h ­f a l l in sich , welcher das sogenannte No t h r e ch t [Fn .  : …] (jus necessitatis) her‑|vorbringt , wo eine rechtsverletzende Handlung zur Rettung eines die Persönlichkeit begründenden Rechtes aus der durch natürliche Zufälle entstandenen Gefahr vernichtet zu werden , für zurechnungslos zu halten ist . Das Recht , welches in Noth seyn soll , muß ein Recht der Persönlichkeit (z . B . Recht auf Leben oder Gesundheit) seyn , weil nur der Verlust eines solchen Rechtes als ein die Strafe schlechterdings überwiegendes Uebel gelten kann (§ . 97 .) . Die Noth selbst darf ihren Grund nicht in dem AngriVe eines Andern haben , denn sonst würde die Abwendung derselben Nothwehr enthalten [Fn .  : …] , auch muß sie im höchsten Grade Statt gefunden haben , d . h . es muß wirklich Gefahr des gänzlichen Rechtsverlustes vorhanden gewesen seyn [Fn .  : …] , und kein Mittel ihn auf andere Art als durch die Rechtsverletzung abzuwenden , gegeben haben [Fn .  : …] . Das Daseyn anderer Mittel hebt die Nöthigung zur Rechtsverletzung auf . Daher muß auch die Rechtsverletzung selbst als Mittel zur Abwendung der | Noth haben dienen können [Fn .  : …] , denn außerdem würde sie in keinem Zusammenhange mit der Noth stehen , und der Grund ihrer Entschuldigung wegfallen [Fn .  : …] . Dieß gilt ebenfalls von dem Ueberschreiten der Grenzen der Nothwendigkeit . So bald nämlich ein geringerer Grad der Rechtsverletzung zur Rettung des in Noth befindlichen Rechtes hinreichend seyn konnte , so bald steht der größere Grad nicht unter dem Grunde der Entschuldigung [Fn .  :  …] . Allein es muß dem Handelnden auch möglich gewesen seyn , die Rechtsverletzung bloß in dem kleineren Grade auszuführen  ; denn wenn es subjective Umstände giebt , die die Rechtsverletzung nur in dem höheren Grade zulassen , (z . B . wenn der Dieb aus Hungersnoth nichts anders stehlen kann , als etwas , das sein Bedürfniß weit am Werthe übersteigt ,) dann ist sie ebenfalls genöthigt und zurechnungslos [Fn .  : …] . Von diesen Sätzen bewirkt aber der Umstand keine Ausnahme , daß die Noth durch | eigne Schuld zugezogen worden ist [Fn .  : …]  ; denn der Zustand , der zur Unternehmung der Rechtsverletzung nöthigt und alle Wahl des Gegen­theiles ausschließt , ist immer einer und derselbe , er mag durch Schuld entstanden seyn oder nicht [Fn .  : …] , und nur dieß kann erfordert werden , daß er nicht absichtlich hervorgebracht worden sey , um während seines Daseyns und unter Berufung auf ihn eine Rechtsverletzung verüben zu können [Fn .  : …] . Noch weniger kömmt darauf etwas an , ob die Rechtsverletzung gegen ein Subject gerichtet war , das sie , ohne selbst in Noth zu gerathen , nicht erleiden kann



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[Fn .  :  …] , weil die Erkenntniß des Eintrittes dieser Folge , den Drang sich zu retten in dem Benöthigten weder zu mindern noch aufzuheben im Stande ist . Auch kann der BegriV des Nothfalles auf die eigne Noth des Handelnden nicht eingeschränkt werden  ; er findet vielmehr eben so gut Statt , wenn die Noth Andere triVt , für deren Erhaltung der Dritte nicht anders als durch eine Rechtsverletzung sorgen konnte , gleichviel , ob ihn eine persönliche Pflicht , oder Menschenliebe überhaupt hierzu antrieb [Fn .  : …] . In keinem Falle aber ist | eine solche aus Noth unternommene Handlung recht [Fn .  : …] , sondern nur zurechnungslos , wie auch der Sinnspruch des sogenannten Nothrechtes  : N o t h h a t ke i n G e b o t (necessitas non habet legem) [Fn .  : …] , wo also das Recht gleichsam abgeworfen wird , selbst zu erkennen giebt . 66,24–30  Die Stelle bezieht sich auf das unter der Bezeichnung ›Brett des Karneades‹ geläufige Fallbeispiel des Notrechts . Cicero zitiert die diesbezüglichen Äußerungen des Karneades im dritten Buch von De republica (s . Cicero  : De republica . III , 20 (30)) , die nur überliefert sind durch Laktanz (s . Lucius Caelius Firmianus Lactantius  : Divinarum institutionum libri septem . V , 16 , 9–10) . Auch Kant äußert sich zu diesem in der naturrechtsphilosophischen Literatur des 17 . und 18 . Jahrhunderts oft behandelten Thema , s . Kant  : Rechtslehre . XLI (Einleitung in die Metaphysik der Sitten . Anhang zur Einleitung in die Rechtslehre . Vom zweydeutigen Recht . (Ius aequivocum .) II .  Das Nothrecht . (Ius necessitatis .) ) (AA I/6 . 235))  : Es kann nämlich kein S t r a f g e s e t z geben , welches demjenigen den Tod zuerkennete , der im SchiV ­bruche mit einem Andern in gleicher Lebensgefahr schwebend , diesen von dem Brette , worauf er sich gerettet hat , wegstieße , um sich selbst zu retten . Denn die durchs Gesetz angedrohete Strafe könnte doch nicht größer seyn , als die des Verlusts des Lebens des ersteren . – Zu der schönen Schlußwendung vgl . [Aloys Blumauer  :] Erwine von Steinheim . Ein Trauerspiel in fünf Aufzügen . Aufgeführt im k . k . Nationaltheater . Wien , zu finden beym Logenmeister . 1780 . 74 (Vierter Aufzug . Dritter Auftritt  .)  : Bleib bey deinem Entschluß Henneberg , es wäre ein Glück für die Menschheit , wenn überall , wo Recht mit Unrecht streitet , Edelmuth entschiede  ! (Zu Hegels Blumauer-Kenntnis vgl . W1 10,3 . 371 .) 66, 31–35  Trotz mehrfacher intensiver Recherchen hat sich für diese Geschichte bislang keine publizierte Quelle nachweisen lassen . 66, 35 –67, 3  Die Stelle bezieht sich auf das sog . beneficium competentiae , vgl . Heineccius  : Elementa . 311  : § .  MCXCIX . / Ac denique III . [minus etiam , quam solidum , consequimur] ob BENEFICIVM COMPETENTIÆ , quod est iu s s i n g u l a r e  , o b n e c e s s it u d i n e m s i n g u l a r e m , m i l it i a m  , b e n e f i c iu m  , ve l c a l a m it a t e m p e r s o n i s q u i b u s d a m c o n c e s s u m , v t n o n q u e a n t i n p lu s c o nu e n i r i  , q u a m q u a n t u m f a c e r e p o s s i n t  . […] Ex quo sequitur , vt hoc priuilegium personale sit , quod nec heredibus , nec fideiussoribus prodest . […] und auch Thibaut  : System des Pandekten-Rechts . Bd 1 . 77 (§ 106)  : […] auch gibt es gewisse Fälle , da dem Schuldner , wenn er sich nicht durch seine Geschicklichkeiten ernähren kann [Fn .  : …] , soviel , als zu seiner Ernährung nöthig ist , gelassen werden muß . Von dem , welchem dieses Vorrecht zusteht , sagt man jetzt , er habe die Woh l t h a t d e r C o m p e t e n z (benef . competentiae) oder das p r i v i l e g iu m d e d u c t io n i s [Fn .  : …] . – Siehe ferner [Carl Johann Albrecht Meyer  :] Kurze Darstellung der neuen Preußischen Gerichtsordnung zur Erleichterung des Studiums derselben . Hof 1797 . 384 [ fehlpaginiert] (Neun und vierzigster Titel . Von Behandlung der Gläubiger und von der Rechtswohlthat der Competenz . 383–385 [383f sind hier ein zweites Mal gezählt])  : § . 2 . / Gewisse Personen [Fn .  : …] sind verbunden , dem Gemeinschuldner soviel zu lassen , als er zu seinem Unterhalte nöthig hat . Zu dieser Competenz gehören  : Wohnung , Kleidung , Geräthschaft für den Gemeinschuldner und seine Familie . – Vgl . auch Lehrbuch des in den deutschen Ländern geltenden gemeinen oder subsidiarischen Civilrechts von D . Gottlieb Hufeland . 2 Bde . Gießen 1808–1814 . Bd 1 . 128 .

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68,16–22  Die Stelle bezieht sich auf die Lehre Kants vom höchsten Gut , vgl . Kant  : Critik der reinen Vernunft . B 838–842 , Kant  : Critik der practischen Vernunft . 198–215 (AA I/5 . 110–119) und Kant  : Critik der Urtheils­k raft . 418f (AA I/5 . 450) . 68,22–26  Siehe Kant  : Critik der practischen Vernunft . 219–223 (IV . Die Unsterblichkeit der Seele , als ein Postulat der reinen practischen Vernunft .) (AA I/5 . 122–124) . 70,15–16  Siehe dazu Rousseau  : Émile . Bd 2 . 296f (Livre IV .) (ŒC 4 . 535)  : Ce ne sont point les Philosophes qui connoissent le mieux les hommes  ; ils ne les voient qu’à travers les préjugés de la philosophie , & je ne sache aucun état où l’on en ait tant . Un Sauvage nous juge plus sainement que ne | fait un Philosophe . Celui-ci sent ses vices , s’indigne des nôtres , & dit en lui-même  : nous sommes tous méchans  ; l’autre nous regarde sans s’émouvoir , & dit  : vous étes des foux . Il a raison , car nul ne fait le mal pour le mal . Mon éleve est ce sauvage , avec cette difference qu’Émile ayant plus réfléchi , plus comparé d’idées , vû nos erreurs de plus près , se tient plus en garde contre lui-même & ne juge que de ce qu’il connoît . – Vgl . auch Väterlicher Rath für meine Tochter . Ein Gegenstück zum Theophron . Der erwachsenen weiblichen Jugend gewidmet von Joachim Heinrich Campe . Frankfurt und Leipzig 1789 . 270  : Nur ein Teufel in menschlicher Gestalt , ein Ungeheuer , welches das Böse um des Bösen willen liebte (dergleichen es , so lange die Welt steht , vielleicht noch nie eins gegeben haben mag) würde ein Bösewicht nach Grundsätzen im strengsten Sinn des Worts , d . i . ein Unhold seyn , der systematisch frevelte , jeden Trieb zum Guten in sich erstickte , und bei allem seinem Thun und Lassen absichtlich auf etwas Böses zielte . – Siehe ferner Die Bestimmung des Menschen . Dargestellt von Johann Gottlieb Fichte . Berlin 1800 . 242 (GA I/6 . 275)  : Es ist kein Mensch , der das Böse liebe , weil es Böse ist  ; er liebt in ihm nur die Vor­theile , und Genüsse , die es ihm verheißet , und die es ihm in der gegenwärtigen Lage der Menschheit mehren­theils wirklich gewährt . – Vgl . auch Gemeinfaßliche Darstellung des Fichteschen Systems und der daraus hervorgehenden Religionstheorie . von J . B . Schad , […] . 3 Bde . Erfurt 1800–1802 . Bd 1 . 208  : Es ist schlechthin unmöglich , daß irgend ein Vernunftwesen Böses thue , um des Bösen willen  ; sondern alles Böse geschiehet blos um der Freyheit willen , obschon nicht nach dem Gesetze der Freyheit  ; das heißt , kein Vernunftwesen kann die Absicht haben , bey dem Mißbrauch der Freyheit die Freyheit selbst zu vernichten , sondern vielmehr selbst durch Handlungen wider die Freyheit die Freyheit zu behaupten . 70,26–28  Diese Bemerkung enthält vielleicht eine Reminiszenz an ein verschiedentlich überliefertes Fragment des Archilochos , s . Archilochi iambographorum principis Reliquiae quas accuratius collegit adnotationibus virorum doctorum suisque animadversionibus illustravit et praemissa de vita et scriptis poetae commentatione nunc seorsum edidit Ignatius Liebel Profess . aesthet . p . o . in Univ . Vindob . Leipzig 1812 . 146  : Ἀσπίδι μὲν Σαΐων τις ἀγάλλεται , ἥν παρὰ ϑάμνῳ ,   ῎ Εντος ἀμώμητον , κάλλιπον οὐκ ἐϑελων . Αὐτὸς δ᾽ ἐξέϕυγον ϑανάτου τέλος . ἀσπὶς ἐκείνη  ᾿Εῤῥέτω∙ ἐξαῦτις κτήσομαι οὐ κακίω . und s . dazu die Anm . ebenda 146–150 . 71,14–21  Die Fichteische … soll .] Diese Bemerkungen zielen wohl vor allem auf die Ausführungen Fichtes in Fichte  : Grundlage der gesammten Wissenschaftslehre . 246f , 302–313 (GA I/2 . 396f , 430–436) . 71,21–30  Dieser vor allem in der Literatur der zweiten Hälfte des 18 . Jahrhunderts geläufige BegriV , der zum Ende des Jahrhunderts hin schon nicht mehr uneingeschränkt positiv aufgefaßt wird (vgl . die Bekenntnisse einer schönen Seele im sechsten Buch von Wilhelm Meisters Lehrjahre . Ein Roman . Herausgegeben von Goethe . […] 4 Bde . Berlin 1795 . Bd 3 . [207]–371 (WA I/22 . 259–356) und Friedrich Schlegel  : Über Goethe’s Meister . In  : Athenaeum . Eine



anmerkungen zum kolleg 1817/181691

Zeitschrift von August Wilhelm Schlegel und Friedrich Schlegel . Ersten Bandes Zweytes Stück . Berlin 1798 . [145]–178 , insbesondere 171f (KFSA 2 . [126]–146 , 141f) , wird auch von Hegel schon früh ironisiert angewendet (vgl . Einleitung . Ueber das Wesen der philosophischen Kritik überhaupt , und ihr Verhältniß zum gegenwärtigen Zustand der Philosophie insbesondere . In  : Kritisches Journal der Philosophie herausgegeben von Fr . Wilh . Joseph Schelling und Ge . Wilhelm Fr . Hegel . Ersten Bandes erstes Stück . Tübingen 1802 . [III]– XXIV , VIIf (GW 4 . 119) . Als literarische Beispiele dürfte Hegel vor allem Rousseau , Goethe (s . oben) und Jacobi vor Augen haben , s . JULIE , OU LA NOUVELLE HELOÏSE . […] [erster Titel  ; zweiter Titel  :] LETTRES D E D E U X A M A N S  , Habitans d’une petite Ville au pied des Alpes . R E C U E I L L I E S E T P U B L I É E S Par J . J . ROUSSEAU . […] No n l a c o n o b b e i l m o n d o  , m e n t r e l ’e b b e   : C o n o b i l l ’ io ch ’ a p i a n g e r q u i r i m a s i  . Petrarc . 6 Bde . Amsterdam 1761 . Bd 1 . 80 ( LETTRE  XIII . D e Ju l i e  . ) , 338 ( LETTRE LVIII . D e Ju l ie à M i l o r d E d ou a r d  . ) , Bd 2 . 12 ( LETTRE II . D e M i l o r d E d ou a r d à C l a i r e  . ) , Bd 4 . 144f ( LETTRE XII . D e M a d a m e d e Wo l m a r à M a d a m e d ’O r b e  . ) (ŒC 2 . 62 , 161 , 193 , 495f) und [ Jacobi  :] Woldemar . […] Neue verbesserte Ausgabe . T . 1–2 . Königsberg 1796 . T . 1 . 14 , T .  2 . 48 , 86 , 177 , 221 (  JWA 7,1 . 216 , 360 , 376 , 414 , 434) . – Vgl . auch Hegel  : Phänomenologie des Geistes . 581–624 (VI . Der Geist . C . Der seiner selbst gewiße Geist . Die Moralität . c . Das Gewissen , die schöne Seele , das Böse und seine Verzeyhung .) (GW 9 . 34–362) . 76, 32–34  Gemeint ist hier vermutlich Sophokles  : Antigone . 891–928 , 937–943  ; Sophokles  : Tragoediae . fol . 111r/v , fol . 112r  ; Sophokles  : Tragœdiæ septem . ed . Brunck . Bd 2 . 44–46  ; Sophokles  : Tragoediae . ed . Brunck . Bd  1,1 .199–201  : ὦ τύμβος , ὦ νυμϕεῖον , ὦ κατασκαϕὴς οἴκησις αἰείϕρουρος , οἷ πορεύομαι πρὸς τοὺς ἐμαυτῆς , ὧν ἀριϑμὸν ἐν νεκροῖς πλεῖστον δέδεκται Φερσέϕασσ᾽ ὀλωλότων· ὧν λοισϑία ᾽ γὼ καὶ κάκιστα δὴ μακρῷ κάτειμι , πρίν μοι μοῖραν ἐξήκειν βίου . ἐλϑοῦσα μέντοι κάρτ᾽ ἐν ἐλπίσιν τρέϕω ϕίλη μὲν ἥξειν πατρί , προσϕιλὴς δὲ σοί , μῆτερ , ϕίλη δὲ σοί , κασίγνητον κάρα . ἐπεὶ ϑανόντας αὐτόχειρ ὑμᾶς ἐγὼ ἔλουσα κἀκόσμησα κἀπιτυμβίους χοὰς ἔδωκα· νῦν δέ , Πολύνεικες , τὸ σὸν δέμας περιστέλλουσα τοιάδ᾽ ἄρνυμαι . καίτοι σέ γ᾽ εὖ ᾽τίμησα τοῖς ϕρονοῦσιν εὖ . (οὐ γάρ ποτ᾽ οὔτ᾽ ἂν εἰ τέκνων μήτηρ ἔϕυν οὔτ᾽ εἰ πόσις μοι κατϑανὼν ἐτήκετο , βίᾳ πολιτῶν τόνδ᾽ ἂν ᾐρόμην πόνον . τίνος νόμου δὴ ταῦτα πρὸς χάριν λέγω  ; πόσις μὲν ἄν μοι κατϑανόντος ἄλλος ἦν , καὶ παῖς ἀπ᾽ ἄλλου ϕωτός , εἰ τοῦδ᾽ ἤμπλακον , μητρὸς δ᾽ ἐν Α ῟ ιδου καὶ πατρὸς κεκυϑόντοιν οὐκ ἔστ᾽ ἀδελϕὸς ὅστις ἂν βλάστοι ποτέ .) τοιῷδε μέντοι σ᾽ ἐκπροτιμήσασ᾽ ἐγὼ νόμῳ , Κρέοντι ταῦτ᾽ ἔδοξ᾽ ἁμαρτάνειν καὶ δεινὰ τολμᾶν , ὦ κασίγνητον κάρα . καὶ νῦν ἄγει με διὰ χερῶν οὕτω λαβὼν ἄλεκτρον , ἀνυμέναιον , οὔτε του γάμου

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μέρος λαχοῦσαν οὔτε παιδείου τροϕῆς , ἀλλ᾽ ὧδ᾽ ἐρῆμος πρὸς ϕίλων ἡ δύσμορος ζῶσ᾽ ἐς ϑανόντων ἔρχομαι κατασκαϕάς· ποίαν παρεξελϑοῦσα δαιμόνων δίκην  ; τί χρή με τὴν δύστηνον ἐς ϑεοὺς ἔτι βλέπειν  ; τίν᾽ αὐδᾶν ξυμμάχων  ; ἐπεί γε δὴ τὴν δυσσέβειαν εὐσεβοῦσ᾽ ἐκτησάμην . ἀλλ᾽ εἰ μὲν οὖν τάδ᾽ ἐστὶν ἐν ϑεοῖς καλά , παϑόντες ἂν ξυγγνοῖμεν ἡμαρτηκότες· εἰ δ᾽ οἵδ᾽ ἁμαρτάνουσι , μὴ πλείω κακὰ πάϑοιεν ἢ καὶ δρῶσιν ἐκδίκως ἐμέ . […] ὦ γῆς Θὴβης ἄστυ πατρῷον καὶ ϑεοὶ προγενεῖς , ἄγομαι δὴ κοὐκέτι μέλλω . λεύσσετε , Θήβης οἱ κοιρανίδαι , τὴν βασιλειδᾶν μούνην λοιπήν , οἷα πρὸς οἵων ἀνδρῶν πάσχω , τήν εὐσεβίαν σεβίσασα . 77,15–17  Die Ausführung richtet sich vorrangig gegen Kant , s . Kant  : Rechtslehre . 106–111 (Des Rechts der häuslichen Gesellschaft e r s t e r Tit e l  : D a s E he r e ch t . §§ 24–27) (AA I/6 . 277–280) . Die Stelle ist zitiert unten in der Anm . zu 87,28–34 . 77,21–23  Zum BegriV des Notstaates s . Schiller  : Ueber die ästhetische Erziehung des Menschen . 13 (Dritter Brief . 13–16) (NA 20 . 313)  : Die Natur fängt mit dem Menschen nicht besser an , als mit ihren übrigen Werken  : sie handelt für ihn , wo er als freye Spontaneität noch nicht selbst handeln kann . Aber eben das macht ihn zum Menschen , daß er bey dem nicht stille steht , was die blosse Natur aus ihm machte , sondern die Fähigkeit besitzt , die Schritte , welche jene mit ihm anticipirte , durch Vernunft wieder rückwärts zu thun , das Werk der Noth in ein Werk seiner freyen Wahl umzuschaVen , und die physische Nothwendigkeit zu einer moralischen zu erheben . / Er kommt zu sich aus seinem sinnlichen Schlummer , erkennt sich als Mensch , blickt um sich her , und findet sich – in dem Staate . Der Zwang der Bedürfnisse warf ihn hinein , ehe er in seiner Freyheit diesen Stand wählen konnte  ; die Noth richtete denselben nach blossen Naturgesetzen ein , ehe e r es nach Vernunftgesetzen konnte . Aber mit diesem Noth­staat , der nur aus seiner Naturbestimmung hervorgegangen , und auch nur auf diese berechnet war , konnte und kann er als moralische Person nicht zufrieden seyn – und schlimm für ihn , wenn er es könnte . – Vgl . ferner Fichte  : Grundlage des Naturrechts . T . 2 . 155 (GA I/4 . 87) (zitiert unten in der Anm . zu 140,23–27)  ; Fichte  : System der Sittenlehre . 317f (GA I/5 . 215–217)  : Da ein Handeln gar nicht möglich ist , ehe ein Staat errichtet worden , und dennoch es schwer seyn möchte , die ausdrückliche Einwilligung aller , oder auch nur einer beträchtlichen Menge zu erhalten , so ist der höhere ausgebildetere Mensch durch die Noth getrieben , ihr S t i l l s chwe i g e n zu gewissen Verfügungen , und ihre Unterwerfung unter dieselben , für Einwilligung zu halten . Es kann auch mit der Berechnung , und Abwägung der gegenseitigen Rechte nicht so genau genommen werden , indem der eine sich in g a r keine Ordnung fügt , wenn er nicht beträchtliche Vorzüge erhält , ein anderer zu a l l e m still schweigt . Auf diese Weise entsteht ein No t h s t a a t  ; die erste Bedingung des allmähligen Fortschreitens zum Ver‑|nunft- und Rechts-gemäßen Staate . – Es ist Gewissenssache , sich den Gesetzen seines Staats unbedingt zu unterwerfen  ; denn sie enthalten den präsumtiven allgemeinen Willen , welchem zuwider keiner auf andere



anmerkungen zum kolleg 1817/181693

einfließen darf . Jeder erhält die sittliche Erlaubniß , auf sie einzuwirken , bloß dadurch , daß das Gesetz ihre Einwilligung dazu erklärt . 319  : Ich muß den gegenwärtigen Zustand des Nothstaates betrachten , als ein Mittel , den Vernunftstaat hervorzubringen , und lediglich zu diesem Ziele handeln . 320  : Wenn nach diesen Grundsätzen eine Zeit lang gehandelt wird , so kann es wohl geschehen , daß der gemeinsame Wille ganz gegen die Verfassung des Staats ist  ; dann ist die Fortdauer desselben rechtswidrige Tyranney und Unter­d rückung  ; dann fällt der Nothstaat von selbst um , und es tritt eine vernünftigere Verfassung an dessen Stelle . – Siehe auch Grundlinien einer Kritik der bisherigen Sittenlehre entworfen von F . Schleiermacher . Berlin 1803 . 254 (KGA I/4 . 205) und Philosophische Gespräche . Von K . W . F . Solger , […] . Erste Sammlung . Berlin 1817 . 74 . 79, 3–4  daß die Obrigkeit von Gott sey] Siehe Röm 13, 1 . 84,6–8  Diese Feststellung mag zutreVen , läßt sich der Szene zwischen Haimon und Kreon jedoch allenfalls indirekt entnehmen , (vgl . Sophokles  : Antigone . 635–765  ; Sophokles  : Tragoe­ diae . fol . 107 r–109 r  ; Sophokles  : Tragœdiæ septem . ed . Brunck . Bd  2 . 33–38  ; Sophokles  : Tragoediae . ed . Brunck . Bd 1,1 . 188–194) und schließlich nimmt Haimon sich aus Liebe zu Antigone das Leben . 84, 30–32  Wieland hat in vielen seiner Werke die Spannung von idealer (platonischer) und körperlicher Liebe , gelegentlich auch den Fall von der hohen idealen zur niederen banalen Liebe thematisiert , bisweilen breiter ausgeführt , häufig nur flüchtig gestreift . Als Beispiele mögen genannt sein die Romane Der Sieg der Natur über die Schwärmerey , oder die Abentheuer des Don Sylvio von Rosalva , Eine Geschichte worinn alles Wunderbare natürlich zugeht . Zwey Theile . Ulm 1764  ; Wieland  : Sämtliche Werke . Bd 11–12 (1795) und die Geschichte des Agathon (1766–1767  ; 1773  ; 1794)  ; vgl . Wieland  : Sämtliche Werke . Bd 1–3 . Erwähnt seien von den Verserzählungen etwa Musarion , oder die Philosophie der Grazien . Ein Gedicht , in drey Büchern . Leipzig 1768 . (KHB 1077)  ; Wieland  : Sämtliche Werke . Bd 9 . [1]–104 (1795) , Idris . Ein Heroisch-comisches Gedicht . Fünf Gesänge . Leipzig 1768 . (KHB 1076)  ; Wieland  : Sämtliche Werke . Bd 17 . (unter dem neuen Titel IDRIS UND ZENIDE . EIN ROMANTISCHES GEDICHT . Fünf Gesänge . 1767 .) (1796) und Der Neue Amadis . Ein comisches Gedicht in Achtzehn Gesängen . 2 Bde . Leipzig 1771  ; Wieland  : Sämtliche Werke . Bd 4–5 (1794) . Auch in Wielands Altersroman Aristipp und einige seiner Zeitgenossen ist das Thema noch präsent , s . Wieland  : Sämtliche Werke . Bd 33–36 (1800–1801) . 84, 32–34  Siehe Gen 4, 1 . 85,14–19  Diese einleitenden Bemerkungen zu den Ausführungen über Eigenschaften und Rollen der Geschlechter enthalten einen deutlichen Anklang an den Mythos in Platon  : Symposion . 189 d–191 d . 85,22–23  Die Stelle spielt an auf eine im 16 . Jahrhundert einsetzende Publizistik , die die vor allem theologischen Debatten um die Frage der Höherwertigkeit eines Geschlechts – des männlichen naturgemäß – zum Hintergrund hat , und deren Ausgangspunkt die Schrift [Valens Acidalius  :] DISPUTATIO NOVA CONTRA MULIERES , Qva probatur eas Homines non esse . Anno M .  C .  XCV . [recte  : 1595] darstellt  ; zur Resonanz dieses Pamphlets vgl . DICTIONAIRE HISTORIQUE ET CRITIQUE , par Mr . PIERRE BAYLE . cinquieme ­e dition , r e v u e , c o r r i g é e , e t a u g m e n t é e . avec la vie de l’auteur , Par Mr . [Pierre] des maizeaux . […] 4 Bde . Amsterdam Leiden Den Haag Utrecht 1740 . Bd 1 . 63f (Artikel ACIDALIUS (Valens) , Bd 2 . 538f (Artikel GEDDICUS (Simon)) . – Ein freilich bedeutenderes Seitenstück dazu ist die vornehmlich in Frankreich geführte sogenannte querelle des femmes , eine publizistisch ausgetragene Auseinandersetzung um den Platz und die Rolle der Frau in der Gesellschaft , vgl . dazu das Material (corpus und bibliographie) unter www .­elianeviennot .fr/ Querelle .html .

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85, 32–34  Mit dieser Bemerkung ist wohl in erster Linie an den politischen Einfluß der Maitressen am Hofe Louis XV angespielt  ; das läßt das Exzerpt vermuten , das Hegel aus einer Rezension der Edinburgh Review (s . [Sydney Smith  :] Mémoires pour Servir à l’Histoire des Evénémens de la Fin du Dix-Huitième siècle . Par Feu M . L’Abbé Georgel . 4 . vol . 8vo . Paris 1817 . [Rez .] In  : The Edinburgh Review . Nr LX . September 1818 . Art . VII . 425– 444 .) gefertigt hat , s . GW 22 . 21,3–11 und dort 400f die Dokumentation der Quelle  ; allerdings ist nicht mit Sicherheit anzunehmen , daß zum Zeitpunkt des Vortrags das Exzerpt schon vorgelegen habe – wahrscheinlich ist es jedoch , daß Hegel zumindest den Inhalt der Rezension kannte . 85, 34 –86, 5  Diese Charakterisierung der Geschlechter und ihrer auszeichnenden Eigenschaften – vor allem Differenzen – geht bei aller Variation im Detail im Kern zurück auf Aristoteles , s . Aristoteles  : De generatione animalium . I , 2 (716 a 13–18)  ; I , 20 (728 a 18f , 729 a 9–11 , 729 a 21–33)  ; I , 21–23 (729 a 34–731 b 14)  ; II , 1 (732 a 3–11)  ; II , 3 (737 a 27f (der Klassiker  : τὸ γὰρ ϑῆλυ ὥσπερ ἄρρεν ἐστὶ πεπηρωμένον))  ; IV , 3 (767 b 6–9)  ; IV , 4 (775 a 15f) . 87,7  Siehe etwa WolV  : Jus naturæ methodo scientifica pertractatum . 318f (Caput II . De Societate conjugali seu Matrimonio . 166–377)  : § .  474 .  / N a t u r a l it e r c o nj u g e s o b l i g a n t u r a d m u t u u m a d j u t o r iu m i n p r o c r e a t io n e a c e d u c a t io n e s o b o l i s & i n i i s  , q u æ u n u s q u i s q u e n a t u r a l i t e r s i b i m e t i p s i d e b e t s e u q u æ v i t æ c o n s u e t u d o e x i g it  . Etenim matrimonium societas est (§ . 270 .) & qui hanc societatem ineunt conjuges sunt (§ . 304 .) . Quamobrem conjuges sibi invicem obligantur ad mutuum adjutorium in iis , quæ ad finem societatis consequendum quomodocunque faciunt (§ . 145 .) . Quoniam itaque matrimonium contrahitur sobolis procreandæ ac educandæ causa (§ . 270 .) , & propterea conjuges obligantur ad vitæ consuetudinem (§ . 473 .)  ; conjuges naturaliter obligantur ad mutuum adjutorium in procreatione ac educatione sobolis & in iis , quæ vitæ consuetudo exigit , consequenter quæ unusquisque naturaliter sibimetipsi debet . / Communiter mutuum adjutorium sumitur restrictius pro eo , quod præstatur in œconomia & in adversitatibus quibuscunque , ac ideo tanquam finis secundarius opponitur primario , qui est procreatio ac educatio sobolis . Enimvero ne notionibus generalibus vim inferamus , mutuum adjutorium referre debuimus non minus ad sobolis procreationem ac educationem , quam ad omnem vitæ consuetudinem , consequenter eidem tribuere omnem amplitudinem , quam naturaliter habere debet . Quodsi itaque perpendas ea , quæ ad vitæ consuetudinem pertinent (§ . 471 .) & quæ modo de eadem annotavimus ( n o t  . § . 473 .) , in dato quolibet casu haud difficulter definies , quidnam mutuum adjutorium exigat . / § . 475 . / Quoniam conjuges obligantur ad mutuum adjutorium non solum in procreatione ac educatione sobolis , verum etiam in iis omnibus , quæ ad vitæ consuetudinem pertinent (§ . 474 .) , qui vero mutuum adjutorium sibi invicem præ‑|stant , vires suas conjungunt in agendo & in eo , quod ipsis bonum est , promovendo (§ . 141 .)  ; c o nj u g e s v i r e s s u a s c o nj u n g e r e d e b e n t n o n m o d o i n p r o c r e a t io n e a c e d u c a t io n e s o b o l i s  , ve r u m e t i a m i n i i s  , q u æ a d v i t æ c o n s u e t u d i n e m p e r t i n e n t  , a c i n p r o m ove n d o e o  , q u o d u n ic u iq u e b o nu m e s t  .  / Ostendimus ante , conjuges arctissime ita uniri , ut in unam quasi personam coalescant , nec ita cum persona alia quacunque uniri posse (§ . 469 .) . Vires itaque utriusque conjugis ita conjunguntur ac si essent vires unius personæ . Atque hac virium conjunctione obtinetur concursus conjugis unius ad facta alterius . 87,27–28  Siehe COLLECTION GÉNÉRALE DES DÉCRETS RENDUS PAR L’ASSEMBLÉE NATIONALE LÉGISLATIVE , […] Du 1er septembre 1792 au 20 du même mois . […] SECONDE PARTIE Du Volume d’Août et de Septembre . […] [1792] . 1081– 1091  ; 1181–1186  : 2076 . / D é c r e t s u r l e d i vo r c e  .  / Du 20 Septembre 1792 . == 25 d u m ê m e m o i s  .  / L’Assemblée Nationale , considérant combien il importe de faire jouir les Français de la faculté du divorce , qui résulte de la liberté individuelle , dont un



anmerkungen zum kolleg 1817/181695

engagement indissoluble seroit la perte  ; considérant que déja plusieurs époux n’ont pas attendu , pour jouir des avantages de la disposition constitutionnelle , suivant laquelle le mariage | n’est qu’un contrat civil , que la loi eût réglé le mode & les effets du divorce , décrète qu’il y a urgence . / L’Assemblée nationale , après avoir décrété l’urgence , décrète , sur les causes , le mode & les effets du divorce , ce qui suit  : / § . PREMIER .  / C a u s e s d u d i vo r c e  .  / ARTICLE PREMIER . / Le mariage se dissout par le divorce . / II . Le divorce a lieu par le consentement mutuel des époux . / III . L’un des époux peut faire prononcer le divorce sur la simple allégation d’incompatibilité d’humeur ou de caractère . / IV . Chacun des époux peut également faire prononcer le divorce sur des motifs déterminés  ; savoir  : Iº. sur la démence , la folie ou la fureur de l’un des époux  ; 2º. sur la condamnation de l’un d’eux à des peines afflictives ou infamantes  ; 3º. sur les crimes , sévices ou injures graves de l’un envers l’autre  ; 4º. sur le déréglement de mœurs notoire  ; 5º. sur l’abandon de la femme par le mari , ou du mari par la femme , pendant deux ans au moins  ; 6º. sur l’absence de l’un d’eux , sans nouvelles , au moins pendant cinq ans  ; 7º. sur l’émigration dans les cas prévus par les lois , notamment par le Décret du 8 Avril 1792 . / V . Les époux maintenant séparés de corps par jugement exécuté ou en dernier ressort , auront mutuellement la faculté de faire prononcer leur divorce . / VI . Toutes demandes & instances en séparation de corps non jugées , sont éteintes & abolies  ; chacune des parties paiera ses frais . Les jugemens de séparation | non exécutés , ou attaqués par appel ou par la voie de la cassation , demeurent comme non avenus , le tout sauf aux époux à recourir à la voie du divorce , aux termes de la présente loi . / VII . A l’avenir aucune séparation de corps ne pourra être prononcée  : les époux ne pourront être désunis que par divorce . / § .  II .  / M o d e s d u d i vo r c e  .  / M o d e d u d i vo r c e p a r c o n s e n t e m e n t m u t u e l  .  / ARTICLE PREMIER . / Le mari & la femme qui demanderont conjointement le divorce , seront tenus de convoquer une assemblée de six au moins des plus proches parens , ou d’amis , à défaut de parens  ; trois des parens ou amis seront choisis par le mari , les trois autres feront choisis par la femme . / II . L’Assemblée sera convoquée à jour fixe & lieu convenus avec les parens ou amis  ; il y aura au moins un mois d’intervalle entre le jour de la convocation & celui de l’Assemblée  ; l’acte de convocation sera signifié par un Huissier aux parens ou amis convoqués . / III . Si au jour de la convocation , un ou plusieurs des parens ou amis convoqués , ne peuvent se trouver à l’Assemblée , les époux les feront remplacer par d’autres parens ou amis . / IV . Les deux époux se présenteront en personne à l’assemblée , ils y exposeront qu’ils demandent le divorce . Les parens ou amis assemblés leur feront les observations & représentations qu’ils jugeront convenables . Si les époux persistent dans leur dessein , il sera dressé par un Officier | municipal , requis à cet effet , un acte contenant simplement que les parens ou amis ont entendu les époux en assemblée duement convoquée , & qu’ils n’ont pu les concilier . La minute de cet acte , signée des membres de l’assemblée , des deux époux & de l’Officier municipal , avec mention de ceux qui n’auront su ou pu signer , sera déposée au greVe de la Municipalité  ; il en sera délivré expédition aux époux gratuitement & sans droits d’enregistrement . / V . Un mois au moins , & six mois au plus , après la date de l’acte énoncé dans l’article précédent , les époux pourront se présenter devant l’Officier public chargé de recevoir les actes de mariage dans la municipalité où le mari à son domicile  ; & sur leur demande , cet Officier public sera tenu de prononcer leur divorce sans entrer en connoissance de cause . Les parties & l’Of­ ficier public se conformeront aux formes prescrites à ce sujet dans la loi sur les actes de naissance , mariage & décès . / VI . Apres le délai de six mois , mentionné dans le précédent article , les époux ne pourront être admis au divorce par consentement mutuel , qu’en observant de nouveau les mêmes formalités & les mêmes délais . / VII . En cas de minorité des époux ou de l’un d’eux , ou s’ils ont des enfans nés de leur mariage , les délais ci-dessus

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indiqués , d’un mois pour la convocation de l’assemblée de famille , & d’un mois au moins après l’acte de non-conciliation , pour faire prononcer le divorce , seront doubles  ; mais le délai fatal de six mois après l’acte de non-conciliation , pour faire prononcer le divorce , restera le même . | M o d e d u d i vo r c e s u r l a d e m a n d e d ’u n d e s c o nj o i n t s p o u r   / s i m p l e c a u s e d ’ i n c o m p a t i b i l i t é  .  / VIII . Dans le cas où le divorce sera demandé par l’un des époux contre l’autre , pour cause d’incompatibilité d’humeur ou de caractère , sans autre indication de motifs , il convoquera une première assemblée de parens , ou d’amis , à défaut de parens , laquelle ne pourra avoir lieu qu’un mois après la convocation . / IX . La convocation sera faire devant l’un des Officiers municipaux du domicile du mari , en la maison Commune du lieu , aux jour & heure indiqués par cet officier . L’acte en sera signifié à l’époux défendeur , avec déclaration des noms & demeures des parens ou amis au nombre de trois au moins , que l’époux demandeur entend faire trouver à l’assemblée , & invitation à l’époux défendeur de comparoître à l’assemblée , & d’y trouver de sa part également trois , ou moins , de ses parens ou amis . / X . L’époux demandeur en divorce sera tenu de se présenter en personne à l’assemblée . Il entendra , ainsi que l’époux défendeur , s’il comparoît , les représentations des parens ou amis à l’effet de les concilier Si la conciliation n’a pas lieu , l’assemblée se prorogera à deux mois , & les époux y demeureront ajournés . L’Officier municipal sera tenu de se retirer pendant ces explications & le débat de famille  ; en cas de non-conciliation , il sera rappelé dans l’Assemblée pour en dresser acte ainsi que de la prorogation dans la forme prescrite par l’article IV . ci-dessus  : expédition de cet acte sera délivrée à l’époux demandeur , qui sera tenu de le faire signifier à l’époux défendeur , si celui-ci n’a pas comparu à l’assemblée . / XI . A l’expiration des deux mois , l’époux demandeur sera tenu de comparoître de nouveau en personne . Si | les représentations qui lui seront faites , ainsi qu’à son époux , s’il comparoît , ne peuvent encore les concilier , l’assemblée se prorogera à trois mois , & les époux y demeureront ajournés  : il en sera dressé acte , & la signification en sera faite , s’il y a lieu , comme au cas de l’article précédent . / XII . Si , à la troisième séance de l’assemblée à laquelle le provoquant sera également tenu de comparoître en personne , il ne peut être concilié , & persiste définitivement dans sa demande , acte en sera dressé  : il lui en sera délivré expédition qu’il sera signifier à l’époux défendeur . / XIII . Si , aux première , seconde ou troisième assemblées , les parens ou amis indiqués par le demandeur en divorce , ne peuvent s’y trouver , il pourra les faire remplacer par d’autres à son choix  ; l’époux défendeur pourra aussi faire remplacer à son choix les parens ou amis qu’il aura fait présenter aux premières assemblées  ; & enfin l’Officier municipal lui-même , chargé de la rédaction des actes de ces assemblées , pourra , en cas d’empêchement , être remplacé par un de ses collègues . / XIV . Huitaine au moins , ou au plus dans les six mois après la date du dernier acte de non-conciliation , l’époux provoquant pourra se présenter pour faire prononcer le divorce , devant l’Officier public chargé de recevoir les actes de mariage dans la Municipalité où le mari a son domicile  ; il observera , ainsi que l’Officier public , les formes prescrites à ce sujet dans la loi sur les actes de naissance , mariage & décès  ; après les six mois , il ne pourra y être admis qu’en observant de nouveau les mêmes formalités & les mêmes délais . 87,28–34  Siehe ausführlich Kant  : Rechtslehre . 106–111 (Des Rechts der häus­lichen Gesellschaft e r s t e r Ti t e l   : D a s E h e r e c h t  . ) (AA I/6 . 277–280)  : § .  24 .  / G e s ch l e ch t s g e m e i n s ch a f t (commercium sexuale) ist der wechselseitige Gebrauch , den ein Mensch von eines anderen Geschlechtsorganen und Vermögen macht (vsus membrorum et facultatum sexualium alterius)  , und entweder ein n a t ü r l i c h e r (wodurch seines Gleichen erzeugt werden kann) , oder u n n a t ü r l i ch e r Gebrauch , und dieser entweder an einer Person | ebendesselben Geschlechts , oder einem Thiere von einer



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a­nderen als der Menschen-Gattung  ; welche Uebertretungen der Gesetze , un­natür­ liche Laster (crimina carnis contra naturam) , die auch unnennbare heißen , als Läsion der Menschheit in unserer eigenen Person , durch gar keine Einschränkungen und Aus­ nahmen wider die gänzliche Verwerfung gerettet werden können . / Die natürliche Geschlechtsgemeinschaft ist nun entweder die nach der bloßen thierischen N a t u r (vaga libido  , venus volgiuaga , fornicatio)  , oder nach dem G e s e t z . – Die letztere ist die E he (matrimonium)  , d . i . die Verbindung zweyer Personen verschiedenen Geschlechts zum lebens­w ierigen wechselseitigen Besitz ihrer Geschlechtseigenschaften . – Der Zweck , Kinder zu erzeugen und zu erziehen , mag immer ein Zweck der Natur seyn , zu welchem sie die Neigung der Geschlechter gegeneinander einpflanzte  ; aber daß der Mensch , der sich verehlicht , diesen Zweck sich vorsetzen m ü s s e  , wird zur Rechtmäßigkeit dieser seiner Verbindung nicht erfordert  ; denn sonst würde , wenn das Kinderzeugen aufhört , die Ehe sich zugleich von selbst auflösen . / Es ist nämlich , auch unter Vorausetzung der Lust zum wechselseitigen Gebrauch ihrer Geschlechtseigenschaften , der Ehevertrag kein beliebiger , sondern durchs Gesetz der Menschheit nothwendiger Vertrag , d . i . wenn Mann und Weib einander ihren Geschlechtseigenschaften nach wechselseitig genießen wollen , so m ü s s e n sie sich | nothwendig verehlichen , und dieses ist nach Rechtsgesetzen der reinen Vernunft nothwendig . / § . 25 . / Denn der natürliche Gebrauch , den ein Geschlecht von den Geschlechtsorganen des Anderen macht , ist ein G e n u ß  , zu dem sich ein Theil dem Anderen hingiebt . In diesem Act macht sich ein Mensch selbst zur Sache , welches dem Rechte der Menschheit an seiner eigenen Person widerstreitet . Nur unter der einzigen Bedingung ist dieses möglich , daß , indem die eine Person von der Anderen , g l e ich a l s S a che , erworben wird , diese gegenseitg wiederum jene erwerbe  ; denn so gewinnt sie wiederum sich selbst und stellt ihre Persönlichkeit wieder her . Es ist aber der Erwerb eines Gliedmaßes am Menschen zugleich Erwerb der ganzen Person , – weil diese eine absolute Einheit ist  ; – folglich ist die Hingebung und Annehmung eines Geschlechts zum Genuß des Andern nicht allein unter der Bedingung der Ehe zulässig , sondern auch a l l e i n unter derselben möglich . Daß aber dieses p e r s ö n l i ch e Re ch t es doch zugleich a u f d i n g l i ch e A r t sey , gründet sich darauf , weil , wenn eines der ­Eheleute sich verlaufen , oder sich in eines Anderen Besitz gegeben hat , das Andere es jederzeit und unweigerlich , gleich als eine Sache , in seine Gewalt zurückzubringen berechtigt ist . / | § . 26 . / Aus denselben Gründen ist das Verhältniß der Verehlichten ein Verhältniß der G l e i ch h e it des Besitzes , sowohl der Personen , die einander wechselseitig besitzen , (folglich nur in M o n o g a m ie  , denn in einer Polygamie gewinnt die Person , die sich weggiebt , nur einen Theil desjenigen , dem sie ganz anheim fällt , und macht sich also zur bloßen Sache) , als auch der Glücksgüter , wobey sie doch die Befugniß haben , sich , obgleich nur durch einen besonderen Vertrag , des Gebrauchs eines Theils derselben zu begeben . / [ .|. .] § . 27 . / Der Ehe-Vertrag wird nur d u r ch e h e l i c h e B e y woh nu n g (copula carnalis) vo l l z o g e n . Ein Vertrag zweyer Personen beyderley Geschlechts , mit dem geheimen Einverständniß , entweder sich der fleischlichen Gemeinschaft zu enthalten , oder mit dem Bewußtseyn eines , oder beyder Theile , dazu unvermögend zu seyn , ist ein s i m u l i r t e r Ve r t r a g und stiftet keine Ehe  ; kann auch durch jeden von Beyden nach Belieben aufgelöset werden . Tritt aber das Unvermögen nur nachher ein , so kann jenes Recht durch diesen unverschuldeten Zufall nichts einbüßen . / | Die E r we r b u n g einer Gattin oder eines Gatten geschieht also nicht facto (durch die Beywohnung) ohne vorhergehenden Vertrag , auch nicht pacto (durch den bloßen ehelichen Vertrag , ohne nachfolgende Beywohnung) sondern nur lege  : d . i [sic] als rechtliche Folge aus der Verbindlichkeit in eine Geschlechtsverbindung nicht anders , als vermittelst des wechselseitigen B e s i t z e s der Personen , als welcher nur durch den

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gleichfalls ­wechsel­seitigen Gebrauch ihrer Geschlechts­eigen­thüm­l ich­keiten seine Wirklichkeit erhält , zu treten . 88,6–7  Siehe die vorangehende Anm . zu 87,28–34 . 88, 34 .89,1–2  Siehe dazu beispielsweise Hufeland  : Lehrsätze des Naturrechts . 186f  : § . 359 . / Alle genauern Bestimmungen hängen bloß vom Vertrage ab . Also können die Ehen e i n f a ch e ( M o n o g a m i a ) oder v ie l f a che seyn  ; diese letztern können in Po l y g a m ie und diese wieder in Vielmännerey ( Po l y a n d r i a ) und Vielweiberey ( Po l yg y n i a ) und in G e m e i n s ch a f t d e r We i b e r ge­theilt werden . / Da sich von keiner dieser Arten ganz allgemeinschädliche Folgen zeigen lassen , vielmehr fast jede unter gewissen Umständen sogar gute Folgen haben kann  ; so kann keine derselben als gänzlich und allgemein verboten angesehen werden  ; welches doch die einzige Rücksicht wäre , warum sie im Naturstande | nicht aufgeführt werden dürfte . Dennoch aber haben gewisse Arten m e i s t e n­t h e i l s üble Folgen , und eben deswegens [sic] können sie in der Moral , noch mehr aber in der Politik , als verwerflich erscheinen und wenigstens erlaßliche Pflichten dagegen seyn  ; so kann in der Politik im positiven Recht eine größere Beschränkung aller gedachten Bestimmungen sehr rathsam seyn  ; nur hat sie darum noch nicht im Naturrecht , das s e i n e G r ä n z e n nie überschreiten darf , statt . 89,4–8  Zur Begründung der Monogamie auf die Bevölkerungsstatistik s . q . e . b . v . dissertatio theologica , de POLYGAMIA SIMVLTANEA ILLEGITIMA , inprimis etiam ex nvmero hominvm vtrivsqve sexvs in tellvre fere aeqvali , […] ­avctor BEN ­I AMIN CHRISTOPHORVS HERMANN , grünebergensis meso-march . Halle [1739] . 13–28 . Dagegen macht Praetorius (vgl . DISSERTATIO INAUGURALIS DUBIA QUÆDAM circa argumenti ex arithmetica politica petiti contra polygamiam adhibiti fidem continens . […] auctor CAROLUS GOTTHELF PRAETORIUS […] . Thorn 1790 .) geltend , daß im Zuge einer derartigen Argumentation einerseits darauf zu achten sei , wie sich die Zahlenverhältnisse unter Berücksichtung des geschlechtsspezifischen Heiratsalters und der durch Beruf (Soldaten , Kleriker) und besondere Lebensumstände (Nonnen) von einer Heirat Ausgeschlossenen darstellten , andererseits gibt er zu bedenken , daß gerade von Völkern mit institutionalisierter Polygamie (Osmanisches Reich etwa) keine verläßlichen statistischen Angaben vorlägen . – Vgl . auch noch Montesquieu  : De l’Esprit des Loix . Bd 1 . 414f ( L I V R E S E I Z I E M E  . COMMENT LES LOIX DE L’ESCLAVAGE DOMESTIQUE ONT DU RAPPORT AVEC LA NATURE DU CLIMAT . CHAPITRE IV . Q u e l a L o i d e p o l y g a m ie e s t u n e a f f a i r e d e c a l c u l  . 414–415)  : Suivant les calculs que l’on fait en divers endroits de l’Europe il y naît plus de garçons que de filles [Fn .  : M .   A r b u t n o t trouve qu’en Angleterre le nombre des garçons excède celui des filles  ; on a eu tort d’en conclure que ce fut la même chose dans tous les Climats .]  ; au contraire les Relations de l’Asie nous disent qu’il y nait beaucoup plus de filles [Fn .  : Voy . K e m p f e r  , qui nous rapporte un dénombrement de M e a c o , où l’on trouve 182 . mille 72 . mâles et 223 . mille 573 . femelles .] que de garçons . La Loi d’une seule femme en Europe , & celle qui en permet plusieurs en Asie , ont donc un certain rapport au climat . / Dans les climats froids de l’Asie il naît comme en Europe plus de garçons que de filles  ; c’est , disent les [Marginalnote  : D u h a l d e , Mémoires de la Chine tom . 4 . p . 461 .] Lamas , la raison de la Loi qui chez eux permet à une femme d’avoir [Fn .  : Albuzéir-el-hassen , un des deux Mahométans Arabes qui allèrent aux Indes & à la Chine au 9me . Siècle , prend cet usage pour une prostitution . C’est que rien ne choquoit tant les idées Mahométanes .] plusieurs maris . / Mai je peine à croire qu’il y aît beaucoup de païs où la disproportion soit assez grande pour qu’elle exige qu’on y introduise la loi de plusieurs femmes ou la loi de p ­ lusieurs maris . Cela veut | dire seulement que la pluralité des femmes , ou même la pluralité des hommes , et plus conforme à la Nature dans de certains païs que dans d’autres . / J’avoue que si ce que les



anmerkungen zum kolleg 1817/181699

Relations nous disent étoit vrai , qu’à Bantham [Marginalnote  : Recueil des Voyages qui on servi à l’établissement de la Compagnie des Indes , tom . Ier .] il y a dix femmes pour un homme , ce seroit un cas bien particulier de la polygamie . / Dans tout ceci je ne justifie pas les usages , mais j’en rens les raisons . 89, 34–37  Die Stelle bezieht sich wohl auf die Einführung des Ehescheidungsgesetzes (s . oben die Anm . zu 87,27–28 ) und die damit im Zusammenhang stehenden Debatten  ; auf welche Quelle sie zurückgeht , ließ sich nicht ermitteln . Allerdings ist die angeführte Ansicht bestenfalls eine journalistische Wiederverwendung älterer Ausführungen , vgl . [Charles Pinot Duclos  :] MEMOIRE S p o u r s e r v i r a l’ h i s t o i r e DES MŒURS DU XVIII . SIECLE . […] T . 1–2 . s . l . 1751 . T .  2 . 17V  : Les loix sont faites pour régler nos actions , mais les préjugés décident de nos sentimens  ; ces préjugés naisset des usages , & ceux de la Cour different totalement de ceux de la Ville . Par exemple un simple particulier est-il trahi par sa femme , le voilà ­déshonnoré , c’est-à-dire ridicule , car en France c’est presque la même chose . Pourquoi ? C’est que s’étant marié à son goût , il est au moins taxé d’avoir fait un mauvais choix . Il n’en est pas ainsi des gens d’une certaine façon dont les mariages sont des especes de traités faits sur les convenances de la naissance & de la fortune . Voilà pourquoi | nous ne connoissons point parmi nous cette qualification burlesque qu’on donne dans la bourgeoisie à un mari trompé par sa femme . / En effet à qui peut-on appliquer ce titre qu’à un homme qui étant amoureux de sa femme , & s’en croyant aimé , en est trahi . Nous ne sommes point dans ce cas-là n ou s a u t r e s , ou s’il s’en trouve quelqu’un , c’est une exception rare  : remarquez même qu’il n’y a que la premiere infidelité d’une femme qui donne un pareil ridicule à son mari  ; pour peu que les amans se multiplient , ou que la chose fasse éclat , il est bientôt detrompé , prend | son parti , & rentre dans nos privileges . 91,26–28  Siehe Lev 25, 8–34 . 92, 30–35  Hegel hat diese Ansicht wiederholt Fichte beigelegt (s . GW 14,1 . 155,20–27  ; GW 26,2 . 711,8–16 , 942,29–30  ; vgl . GW 26,3 . 1301,33–34 .1302,1–5 wo v . Griesheim aller­ dings aus der Anm . zum § 178 der Grundlinien zitiert) , dabei aber die Argumentation bei Fichte nicht zutreVend wiedergegeben , der dieses naturrechtliche Lehrstück als Hintergrund referiert für das von ihm verhandelte Problem , wie und unter welchen Garantien es überhaupt noch zu Eigentumserwerb kommen kann , wenn die ursprüngliche Besitznahme eigentlich abgeschlossen ist . Siehe dazu Fichte  : Beitrag . 145–149 , besonders 147–149 (GA I/1 . 273–275 , 274f)  : Nach dem Naturrechte findet kein Erbschaftsrecht Statt , sagt man . Ey ? – Gar ein großes ausgedehntes  ; nur muß man die BegriVe rein aufzufassen wissen , und nicht fremdartige , aus der Gewohnheit entlehnte Merkmale durch die Phantasie in sie einmischen lassen . / So bald einer aus der Welt der Erscheinungen heraustritt , verliert er seine Rechte in derselben . Sein Ei­gen­thum wird wieder so gut , als rohe Materie , denn niemand ist Besitzer seiner Form . Die ganze Menschheit ist der rechtmäßige Erbe jedes Verstorbenen  ; denn die ganze Menschheit hat das uneingeschränkte Zueignungs‑|recht auf alles , was keinen Besitzer hat . Wer es sich zuerst wirklich zueignen wird , wird der rechtmäßige Ei­gen­ thümer seyn . – So hat die Natur durch das allmähliche Abrufen der alten Besitzer vom Schauplatze für diejenigen gesorgt , die sie nachgebiert . Natur und Sittengesetz sind hier im vollkommensten Einverständnisse . Die erstere ist hier , was sie immer seyn sollte , Dienerin des letztern . – Du sollst keinen von seinem Platze herabstoßen , sagt das Gesez . Ich muß aber einen Plaz haben , sagst du . Hier ist dein Platz , sagt die Natur , und stößt herunter , den Du nicht herunterstoßen durftest . [Fn .  : …] / Dieses Rennen nach einem Besitze , das doch vergeblich seyn kann  ; diese Streitigkeiten und Feindschaften , die darüber entstehen müssen , gefallen uns nicht , sagten die Menschen , als sie Bürger wurden , und sie sagten wohl daran . Jeder nehme hinführo , was ihm am nächsten ist , so erspart er sich und andern den Gang . Er nehme , was in seiner väterlichen Hütte , und um seine

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väterliche Hütte | seines Vaters war  ; jeder von uns thut Verzicht auf sein Zueignungsrecht an disen erledigten Besiz , wenn er an seinem Theile auf sein Zueignungsrecht an die Habe jedes andern verstorbenen Mitbürgers Verzicht thun will . – Du hast demnach das bürgerliche Erbrecht nicht umsonst  ; du hast ein veräußerliches Menschenrecht – das , jeden Verstorbenen zu beerben , wenn du kannst – dagegen aufgegeben . Hast du nun nur wirklich nicht , so lange du im Staate lebtest , occupirt , so hast du deine Bedingung erfüllt , und der Staat die seinige . Dein väterliches Erbe ist dein , laut des von dir erfüllten Vertrags . – Zur naturrechtlichen Abweisung des Erbrechts vgl . noch Rehberg  : Untersuchungen über die Französische Revolution . T . 1 . 59  : Das Recht etwas auf seine Nachkommenschaft zu vererben , ist kein von der Natur geheiligtes Recht . und Hufeland  : Lehrsätze des Naturrechts . 170 (§  329)  : Im Naturstande gehört eine Sache nach dem Tode ihres Ei­gen­thümers niemanden   ; folglich kann jeder sie durch B e s it z n e h m u n g sich zueignen . Daher kein F a m i l ie n e r b r e ch t ( s u c c e s s io a b i n t e s t a t o ) im Naturrechte . / Der Einwurf , daß die Kinder und Verwandte des Verstorbenen , weil sie mit ihm wahrscheinlich in einem Hause wohnen , es am ersten mit i n B e s it z n e h m e n können , ist kein Einwurf . – 93,12–20  Zu den hier dargelegten römischen Erbrechtsregelungen vgl . Heineccius  : ­Syntagma . Pars II . 10–62 . 93,20–22  Siehe D . Iunius Iuvenalis  : Saturae . I , 1 , 37–41  ; I , 4 , 18–19  ; IV , 12 , 93–130  ; V , 16 , 54–56 . 93,25–26  Die lex Voconia (nach einem Plebiscit des Volkstribunen Q . Voconius Saxa , 169 v . Chr . , benannt) verbot den Bürgern der ersten Zensusklasse , Frauen als Erben einzusetzen , gestattete aber , ihnen Legate zu vermachen , die den Anteil der Erben nicht überschreiten durften . (Vgl . Cicero  : Actio in Verrem secunda . I , 106–108  ; auch aus Gellius  : Noctes atticae . 163 (VI (VII) , 13 , 3) und 348f (XVII , 6 , 1–11) dürfte Hegel hiervon Kenntnis bezogen haben . 93, 30–32  Vgl . dazu die Ausführungen in Aristoteles  : Politica . II , 7 (1266 a 31–1267 b 21) und in Montesquieu  : De l’Esprit des Loix . Bd 1 . 66–79 ( L I V R E C I N Q U I E M E  . QUE LES LOIX QUE LE LEGISLATEUR DONNE DOIVENT ETRE RELATIVES AU PRINCIPE DU GOUVERNEMENT . Chap .  III–VII) . 93, 32  das Mitgift] Mitgift kommt hier als seltenes Neutrum vor , vgl . Deutsches Wörterbuch . Bd  12 . Sp .  2349 s . v . MITGIFT . 93, 33–34  in Lacedämon … Verderben .] Siehe dazu Aristoteles  : Politica . II , 9 (1270 a  15–29) . 94,27–29  Siehe Kant  : Rechtslehre . 115 (Des Rechts der häuslichen Gesellschaft zweyter Titel  : Das Elternrecht . § 29) (AA I/6 . 282)  : Hiebey fällt also in die Augen , daß der Titel eines a u f d i n g l i ch e A r t p e r s ö n l i che n Re ch t s in der Rechtslehre noch über dem des Sachen- und persönlichen Rechts nothwendig hinzukommen müsse , jene bisherige Ein­theilung also nicht vollständig gewesen ist , weil , wenn von dem Recht der Eltern an den Kindern , als einem Stück ihres Hauses , die Rede ist , jene sich nicht bloß auf die Pflicht der Kinder berufen dürfen , zurückzukehren , wenn sie entlaufen sind , sondern sich ihrer als Sachen (verlaufener Hausthiere) zu bemächtigen , und sie einzufangen berechtigt sind . 94,29–31  Zur patria potestas , auf die Hegel sich hier bezieht , s . Heineccius  : Syntagma . 136–144 (Lib .  I . TIT . IX . DE PATRIA POTESTATE . 136–145)  : Alieno quoque iuri subiecti sunt filii filiaeque familias , & hinc iam de PATRIA POTESTATE ex antiqui­ tatibus agendum . / | I . Recte Imperator § .  2  . I n s t  . h  . t  . Iu s  , inquit , p o t e s t a t i s  , q uo d i n l i b e r o s h a b e m u s , p r o p r iu m e s t c iu iu m Ro m a n o r u m . Nu l l i e n i m a l i i s u n t h o m i n e s , q u i t a l e m i n l i b e r o s h a b e a n t p o t e s t a t e m , q u a l e m n o s h a b e m u s . Quamuis enim apud Persas [Fn .  : …] etiam parentes in liberos imperium satis



anmerkungen zum kolleg 1817/181701

durum & fere tyrannicum exercuerint , filiis suis tanquam seruis vsi , teste Arist . E t h  . V I I I  ,  10  . Romani tamen adeo gentes omnes reliquas hac in re superarunt , vt patria eorum potestas melioribus auctoribus non immerito vocatur p a t r i a m a i e s t a s  . […] Erant enim liberi in DOMINIO iuris Quiritium , & hinc poterant vindicari . […] Mancipabantur etiam , tanquam res mancipi . […] Immo durior quodammodo apud Romanos erat liberorum , quam ipsorum seruorum conditio  : [ .|. .] Quae omnia satis euincunt , liberos ratione aliorum hominum fuisse p e r s o n a s   ; ratione ciuitatis c iu e s   : at ratione patris r e s  , aeque ac seruos . […] / II . Auctorem huius iuris esse Romulum , […] . Nec obstat , quod Vlpianus patriam potestatem MORIBVS receptam dicit , […] . Respicit enim eo ipso ad XII . tabulas , in quas illud ius receptum , non tanquam lex regia , (leges enim regiae omnes statim ab eiecto Tarquinio Superbo exoleuerant , […]) sed tanquam mos vetus . […] / III  : Primo ergo patria potestas non secus , ac dominorum , e Romuli instituto erat perpetua , durabatque per omnem patris vitam , nec quisquam liberorum , viuo & inuito parente , sui iuris fiebat , etiamsi tractaret rempublicam , magistratus gereret , summamque studii erga patriam laudem esset commeritus . […] Attamen hoc ius pa‑|triae potestatis cedebat dignitati , immo interquiescebat tantisper , & conniuebat , vti docet Gell . No c t . A t t . I I  ,  2 . […] / IV . Deinde huic patris imperio non solum filii & filiae , sed & illorum liberi & nepotes suberant , quamuis filii essent milites […] . Eam vero potestatem non vterque parens habebat , sed solus pater , ideo f a m i l i a e p r i n c e p s vocatus ab Vlpiano F r a g m  .   I V  ,  1  . quo defuncto demum liberi sui iuris esse coeperunt . / V . Denique iura ipsa , quae illa patria maiestas complectebatur , plane erant singularia . Et I . quidem huc pertinet IVS VITAE ET NECIS . Licebat enim patri filium , tanquam rem suam , non solum exponere [Fn .  : …] , in car‑|cerem detrudere , flagris caedere , vinctum ablegare ad operas rusticas , sed & quouis supplicio , si meruisset , necare . […] Vnde mirum est , Libanium , D e c l  . X X I  . hunc veteris iuris rigorem benigniore interpretatione emollire , patribusque tantum concedere τὴν ἀπειλὴν τεϑνηκέναι , c o m m i n a t io n e m m o r t i s . Aliud enim docent tot exempla , ex quibus patet , patres domi , adhibitis in consilium necessariis , virisque principibus , liberorum causas cognouisse [Fn .  : …] , iisque pro rei grauitate poenas & supplicia inflixisse , [ .|. .] / VI . Eadem patria potestas complecte­ batur II . IVS t e r VENVNDANDI FILIOS . Si enim prima vice venditus in seruitutem filius , manumissione libertatem recuperasset  ; iterum vendi poterat a patre . Iterum manumissus  , denuo in potestatem patris recidebat  , vendique adeo poterat tertium  . Sed impetrata tertium libertate , e patria demum potestate exibat . […] Ceterum ea lex Romuli primum a Numa paululum restricta est , negatumque patribus ius vendendi filios | illos , quibus vxores ducere permisissent . […] Postea lex ea in ipsas XII . tabulas migrauit , vbi his fere verbis legebatur  : ENDO LIBERIS IVSTIS IVS VITAE NECIS VE­ NVNDANDIQVE POTESTAS EI ESTO . SI PATER FILIVM TER VENVNDVIT , ­FILIVS A PATRE LIBER ESTO  : […] . / VII . Denique & III . IVS ADQVIRENDI per liberos patria potestate continebatur . Sex . Empi . P y r r h  . h y p  . I I I  ,  2 4 . L e g u m Ro m a nor u m auctores l iberos i n m a nu pa rent u m ad i nst a r ser uor u m esse vo l u e r u n t  , n e q u e s u o r u m b o n o r u m i p s o s e s s e d o m i n o s  , s e d p a r e n t e s  , d o n e c m a n u m i t t a n t u r e o m o d o  , q u o m a n c i p i a s o l e n t  . […] / VIII . In his omnibus vero sensim nonnulla mutata sunt cultioribus reipubl . temporibus , maxime cum ista domestica maiestas statui monarchico sub Imperatoribus parum consentanea videretur . Et primo quidem quod ad ius vitae & necis attinet , ea mutatio non facta iam ante exactos reges , […] nec tempore Augusti , […] nec denique sub Diocletiani tempora , […] vel sub Constantini , […] multo minus sub Valentiniani , […]  : sed a temporibus Traia‑|ni , qui filium male contra pietatem a parente adfectum emancipauit , nec eo defuncto patri bonorum possessionem concessit . […] Eius exemplum deinde secutus Hadrianus partem ,

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qui filium ob adulterii suspicionem in venatione occiderat , in insulam deportari iussit , quod latronis magis , quam patris iure eum interfecerit , parum memor , patriam potesta­ tem in pietate , non in atrocitate consistere debere . […] Hinc ab Alexandri Seueri tem­ poribus inualuit sensim mos , filios grauius delinquentes offerendi magistratibus , quibus tamen ipsi parentes praescribebant sententiam , in filiis exequendam . […] Denique ne id quidem relictum parentibus , vt filios immorigeros abdicarent […] . Ergo totum illud ius vitae & necis quod patribus olim competierat , paullatim restrictum , demum a Constantino M . sanctione poenali sublatum […] totumque in magistratus translatum est per constitutionem Valentiniani , […] . / IX . Multo minus trinam liberorum venditionem saluam esse passi sunt imperatores . | Hi enim , (non vt Balduinus putat , libera resp .) id ius parentibus ademerunt . Primus , non Hadrianus , sed vt videtur , Diocletianus liberos vllo titulo alienari vetuit , […] . Deinde Constantinus parentibus , cum extrema inopia con­ flictantibus , liberos sanguinolentos [Fn .  : …] tantum vendere permisit , ea tamen lege , vt liceret & patri vendenti , & filio vendito aut cuicunque alii , pretio aut mancipio reddito , ad ingenuitatem prouocare , […] . Immo ne & hac venditione sanguinolentorum esset opus  : paullo post idem imperator sanxit , vt inopes parentes alimenta e publico acciperent […] . Vgl . auch Heineccius  : Elementa . 33–36 (§§ 133–144) und s . noch Heineccius  : Elementa . 51f (Lib .  I . TIT . XII . QVIBVS MODIS IVS PATRIÆ POTESTATIS SOLVITVR .)  : § .  CXCIV . / Præcipue vero EMANCIPATIONE solui diximus ius patriæ potestatis . (§ .  CXCI , 4 .) Quidni enim pater emanciparet , id est , per æs & libram abalienaret liberos , qui erant res mancipi ratione patris , (§ . CXXXV .) & in eius dominio Quiritario constituti ? (§ .  CXXXVI .) Ea vero e m a n c i p a t io vel VETVS est , vel ANASTASIANA , vel IVSTINIANEA .  / § .  CXCV .  / VETVS erat a c t io l e g i s  , (§ .  LXIX , 2 .) q u a l i b e r i m a s c u l i  , p r i m i g r a d u s  , p e r t r e s ve n d it io n e s & m a n c i p a t io n e s  , t o t i d e m q u e m a nu m i s s io n e s  ; [Anm .  : Rationes huius ritus optime cohærent . Liberi iure Rom . erant in dominio Quiritario . (§ . CXXXVI .) Res , quæ in hoc dominio erant , mancipari poterant  : […] . Semel iterumque mancipati & manumissi filii recidebant in patriam potestatem , non autem tertium venditi , tertiumque manumissi  : (§ . CXXXVIII , 2 .) hinc tribus mancipationibus , totidemque manumissionibus opus erat ad soluendum ius patriæ potestatis . Q .  E .  D .] f i l i æ a u t e m & n e p o t e s v n a ve n d it io n e & m a nu m i s s io n e  , p a t r i a p o t e s t a t e e x i b a n t  . […] Vendebant ergo pater filium per æs & libram  : sed tertiæ tamen mancipationi plerumque addebat contractum fiduciæ , vt emtor filium remanciparet , quo ipse potius eum manumitteret , quam emtor , qui ideo Caio p a t e r f i d u c i a r iu s a d p e l l a t u r . […] / § . CXCVI . / Ex ANASTASII constitutione liberi patri potestate | exibant per rescriptum principis ad acta insinuatum , eodem effectu , ac olim per emancipationes & manumissiones […] .  / § .  CXCVII . / Denique IVSTINIANVS , non abrogata constitutione Anastasii , sed vetere & vana , quam vocat , obseruatione , auctoritatem magistratuum sufficere voluit  ; […] & quidem quorumcumque , quia est actus voluntariæ iurisdictionis . […] 96,6–9  Siehe Montesquieu  : De l’Esprit des Loix . Bd  1 . 53f ( L I V R E Q U A T R I E M E  . QUE LES LOIX DE L’EDUCATION DOIVENT ÊTRE RELATIVES AUX PRINCIPES DU GOUVERNEMENT . CHAPITRE IV . D i f f é r e n c e d e s e f­ f e t s d e l’Education ch e z l e s Anciens & p a r m i n o u s  . 53–54)  : La plûpart des Peuples Anciens vivoient dans des Gouvernemens qui ont la Vertu pour principe  ; & lorsqu’elle y étoit dans sa force , on y faisoit des choses que nous ne voyons plus aujourd’hui & qui étonnent nos petites ames . / Leur education avoit un autre avantage sur la nôtre  ; elle n’étoit jamais démentie . E p a m i n o n d a s  , la dernière année de sa vie , disoit , écoutoit , voyoit , faisoit les mêmes choses que dans l’âge où il avoit commencé d’être instruit . / Aujourd’hui nous recevons trois éducations différentes ou contraires  ; celles de nos Peres ,



anmerkungen zum kolleg 1817/181703

celle de nos maitres , celle du monde . Ce qu’on nous dit dans la | dernière renverse toutes les idées des premières . Cela vient en quelque partie du contraste qu’il y a parmi nous entre les engagemens de la Religion & ceux du monde  ; chose que les Anciens ne connoissoient pas . 96, 34–35  Vom Künstler als Sohn seiner Zeit ist die Rede in  : Schiller  : Ueber die ästhetische Erziehung des Menschen . 44 (NA 20 . 333)  : Der Künstler ist zwar der Sohn seiner Zeit , aber schlimm für ihn , wenn er zugleich ihr Zögling oder gar noch ihr Günstling ist . 96, 35–39  Es gehört nicht zum pädagogischen Konzept Johann Heinrich Pestalozzis , die Erziehung der Kinder in irgend einer Form des Weltentzugs stattfinden zu lassen , wohl aber läßt Rousseau den Zögling Émile fern der Gesellschaft aufwachsen . Ob Hegel Schriften Pestalozzis gekannt habe , läßt sich nur mutmaßen aber nicht nachweisen , doch dürfte er bei dem allgemeinen öVentlichen Interesse für dessen Erziehungsanstalten und Elementarbücher reichlich aus indirekten Quellen geschöpft haben können . In einen direkten Kontakt in Form von Zitaten aus Pestalozzis Roman Lienhard und Gertrud ([ Johann Heinrich Pestalozzi  :] Lienhard und Gertrud . Ein Buch für das [T .  2–4  : für’s] Volk . [T .  2  : Zweyter Theil . T .  3  : Dritter Theil . T .  4  : Vierter und lezter Theil .] Berlin [T .  2–3  :] Frankfurt und Leipzig 1781–1787 . (T .  3 . 78f , 292 , 306 , 408f) könnte Hegel durch Jacobis David Hume über den Glauben gekommen sein , s . David Hume über den Glauben oder Idealismus und Realismus . Ein Gespräch von Friedrich Heinrich Jacobi . […] Breslau 1787 . 203–206 bzw . durch den Wiederabdruck des Buches in Friedrich Heinrich Jacobi’s Werke . Zweyter Band . Leipzig 1815 . (KHB 174) 286V ( JWA 2 . 99f) . Freilich haben diese Zitate keinen pädagogisch-theoretischen , sondern lediglich einen erbaulichen Gehalt . – Ob Hegel hier die betriebsbedingte relative Abgeschlossenheit einer Er­ziehungs­anstalt mit Weltferne gleichsetzen möchte , muß oVen bleiben . Siehe auch die weiteren Ausführungen in der Anm . zu 296,18–19 . 97,1–4  Ausgegangen ist das Papparbeiten als pädagogische Beschäftigung von der durch Christian Gotthilf Salzmann gegründeten Erziehungsanstalt in Schnepfenthal , popularisiert durch Bern­ hard Heinrich Blasche mit seinem später auf mehrere Bände angewachsenen und in fünfzig Jahren fünfmal aufgelegten Buch Der Papparbeiter , oder Anleitung in Pappe zu arbeiten . Vorzüglich Erziehern gewidmet von Bernhard Heinrich Blasche , Lehrer an der Erziehungsanstalt zu Schnepfenthal . Schnepfenthal 1797 . Aus welcher Quelle Hegel Kenntnis von dieser speziellen pädagogischen Unternehmung erhalten habe , läßt sich nicht angeben  ; Berichte darüber in Zeitungen , Zeitschriften oder Büchern dürften aber seinem Interesse für Pädagogik nicht entgangen sein . Vgl . z . B . die Selbstanzeige in Allgemeine Literatur-Zeitung vom Jahre 1802 . Erster Band . (Mit einer Kupfertafel .) Januar , Februar , März . Jena und Leipzig 1802 . Intelligenz­ blatt der Allgem . Literatur-Zeitung . Numero 3 . Sonnabends den 9ten Januar 1802 . Sp . 18f  : N a ch r i ch t a n E r z ie h e r u n d L ie b h a b e r m e ch a n i s che r K ü n s t e  .  / Es ist bereits von meiner 1797 erschienenen Anleitung zur Papparbeit eine neue Auflage unter dem Titel  : D e r Pa p p a r b e i t e r oder A n l e i t u n g i n Pa p p e z u a r b e i t e n  . Vorzüglich Erziehern gewidmet von L e o n h a r d [sic] He i n r i ch B l a s ch e  , Lehrer an der Erziehungsanstalt zu Schnepfenthal . Erster Theil . Zweyter Theil . Zweyte mit Anmerkungen und Zusätzen vermehrte Ausgabe , im Verlage der Buchhandlung der Erziehungsanstalt zu Schnepfenthal , veranstaltet worden . Zugleich ist , zur Vollendung des Ganzen , noch ein dritter ganz neu ausgearbeiteter , mit einem besondern Titelblatt und Register ver­sehener Theil erschienen . Die Anmerkungen und Zusätze sind aus Rücksicht auf die­jenigen , welche die erste Auflage besitzen , besonders abgedruckt , und können zugleich mit dem dritten Theile (beides beträgt zusammen sieben Bogen) an die Be­ sitzer ausgegeben werden . Sie enthalten , außer einigen Bemerkungen über verschiedene Punkte des ersten und zweyten Theils , auch vorzüglich einen Aufsatz über mehrere in der ersten Ausgabe noch nicht beschriebene Arten der Belegung und Verzierung der

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Papparbeiten  ; nämlich eine Anleitung zum Überziehn mit SeidenstoVen , mit Leder und Pergament , und zur Belegung mit gefärbtem Stroh , nebst den dabei anzubringenden Verzierungen . / | Der dritte Theil hat die fabrikmäßige Verfertigung der Papparbeiten zum Gegenstande  ; er enthält daher theils Regeln und KunstgriVe zur schnellern und leichtern Ausführung derselben , theils Beschreibungen zu diesem Zweck neuerfundener Instrumente und Geräthschaften , zu deren Verdeutlichung eine neue Kupfertafel beygefügt ist . – Auch wird in einer Einleitung auf pädagogische Benutzung des fabrikmäßigen Arbeits besonders Rücksicht genommen . Der Verfasser hoVt übrigens nicht ohne Grund , auf Erreichung der guten Absicht bey der auf die Vervollständigung seines Werks verwendeten Arbeit durch fernere gute Aufnahme von Seiten des Publikums auch dießmal rechnen zu dürfen . / Schnepfenthal im Nov . 1801 . / B l a s ch e . 97, 23–25  Vgl . Hufeland  : Lehrsätze des Naturrechts . 189  : § . 365 . / Ich darf eine Ehe schließen mit jeder Person des andern Geschlechts . / Verbotene Grade ( g r a d u s p r o h i b it i ) kommen erst aus Gründen der Moral , die sie aber nicht als ein unnachlaßliches Hinderniß der Ehe entgegensetzen kann , oder die meisten wenigstens aus den positiven Gesetzen eines Staats , höchstens aus Erfahrung , her  ; ihre E i n f ü h r u n g ist immer sehr rathsam , wenn sie nicht unnütz vervielfältigt werden . 97, 31–34  Siehe Montesquieu   : De l’Esprit des Loix  . Bd 2  . 247–250 ( L I V R E V I N G T- S I X I E M E  . DES LOIX DANS LE RAPPORT QU’ELLES DOIVENT AVOIR DANS L’ORDRE DES CHOSES SUR LESQUELLES ELLES STATUENT . CHAPITRE XIV . D a n s q u e l s c a s d a n s l e s M a r i a g e s e n t r e p a r e n s , i l f a u t s e r é g l e r p a r l e s L o i x d e l a N a t u r e  , & d a n s q u e l s c a s o n d o it s e r é g l e r p a r l e s L o i x c i v i l e s  . 246–251)  : Il a toujours été naturel aux pères de veiller sur la pudeur de leurs enfans . Chargés du soin de les établir , ils ont dû leur conserver & le corps le plus parfait & l’ame la moins corrompue  ; tout ce qui peut mieux inspirer des désirs & tout ce qui est le plus propre à donner de la tendresse . Des pères toujours occupés à conserver les mœurs de leurs enfans , ont dû avoir un éloignement naturel pour tout ce qui pourroit les corrompre . Le mariage n’est point une corruption , dira-t-on  : mais avant la mariage , il faut parler , il faut se faire aimer , il faut séduire  ; c’est cette séduction qu’a dû faire horreur . / Il a donc fallu une barriére insurmontable entre ceux qui devoient donner l’éducation & ceux qui de‑|voient la recevoir & éviter toute sorte de corruption , même pour cause légitime . Pourquoi les péres privent-ils si soigneusement ceux qui doivent épouser leurs filles de leur compagnie & le leur familiarité ? / L’horreur pour l’inceste du frére avec la sœur a dû partir de la même source . Il suffit que les péres & les méres ayent voulus conserver les mœurs de leurs enfans & leurs maisons pures , pour avoir inspiré à leurs enfans de l’horreur pour tout ce qui pouvoit les porter à l’union des deux sexes . / La prohibition du mariage entre cousins germains a la même origine . Dans les prémiers tems , c’est-à-dire , dans les tems saints , dans les âges où le luxe n’étoit point connu , tous les [Fn .  : Cela fut ainsi chez les prémiers Romains .] enfans restoient dans la maison & s’y établissoient . C’est qu’il ne faloit qu’une maison très petite pour une grande famille  ; les enfans [Fn .  : En effet chez les Romains ils avoient le même nom , les cousins-germains étoient nommés fréres .] des deux fréres ou les cousins germains étoient regardés & se regardoient entr’eux comme fréres . L’éloignement qui étoit entre les fréres & les sœurs pour le mariage , étoit donc [Fn .  : Ils le furent à Rome dans les premiers tems jusqu’à-ce que le Peuple fît une Loi pour les permettre  ; il vouloit favoriser un homme extrêmement populaire & qui s’étoit marié avec sa cousine-germaine  : Pl u t a r q u e  , au Traité des D e m a n d e s d e s ch o s e s Ro m a i n s .] aussi entre les cousins germains . / Ces causes sont si fortes & si naturelles , qu’elles ont agi presque par toute la Terre , indépendamment d’aucune communication . [ .|. .] Le principe que les mariages entre les péres & les enfans ,



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les fréres & les sœurs , sont défendus pour la conservation de la pudeur naturelle dans la maison , servira à nous faire découvrir quels sont les mariages / défendus par la Loi naturelle , & ceux qui ne peuvent l’être que par la Loi civile . / Comme les enfans habitent , ou sont censés habiter dans la maison de leur pére , & par conséquent le beau fils avec la belle-mére , le beau-pére avec la belle-fille de sa femme  ; le mariage entr’eux est défendu par la Loi de la Nature . Dans ce cas l’image a le même effet que la réalité , parce qu’il a la même cause  : la Loi civile ne peut ni ne doit permettre ces mariages . 98, 3–7  Siehe Sophokles  : Antigone . 905–912 , zitiert oben in der Anm . zu 76,32–34 . 99, 5  Siehe oben die Anm . zu 77,21–23 . 100, 30–33  Siehe dazu Diogenes Laërtios . 345f (VI , 13) , 351 (VI , 22f) , 359 (VI , 37) , 378 (VI , 71) und 399 (VI , 104) . 100, 33–34  Die beiden römischen Satiriker Aules (Aulus) Persius Flaccus und Decimus Iunius Iuvenalis sind hier allgemein als Diagnostiker und Kritiker des Sittenverfalls im ersten und beginnenden zweiten Jahrhundert genannt , ohne Bezug auf einzelne Satiren . 100, 34–36  Vgl . Mt 6, 25–34  ; 10, 9–10 . – Zu Diogenes von Sinope s . oben die Anm . zu 100,30–33 . – P . Cornelius Tacitus stellt in seiner Germania die einfache und freie Lebensweise der Germanen dar als Sittenspiegel für die römische Gesellschaft seiner Zeit . – Zu Rousseau siehe DISCOURS QUI A REMPORTÉ LE PRIX A L’ACADÉMIE DE DIJON , En ­l’année 1750 . Sur cette question proposée par la même Académie  : Si le rétablissement des Sciences & des Arts a contribué à épurer les mœurs . Barbarus hic ego sum quia non intelligor illis . Ovid . In  : ŒUVRES COMPLETTES DE J .  J . ROUSSEAU CITOYEN DE GENÈVE . MÉLANGES . TOM . TROIS . [Bd 13 . Deux-Ponts 1782 .] [25]–62  ; 33 , 37f , 50f , 59f (ŒC  3 . [1]–30  ; 14f , 17f , 22 , 28) . Vgl . auch Rousseau  : Discours sur l’origine et les fondemens de l’inegalité parmi les hommes . 22f , 26–29 (ŒC 3 . 109–223  ; 138 , 139V) . 101,4–8  In dem biographischen Werk über seinen Schwiegervater berichtet Tacitus dies allerdings über die Britannier , s . P . Cornelius Tacitus  : De vita et moribus Iulii Agricolae liber . 21, 1–2  ; C . Cornelii Taciti Opera quæ exstant ex recensione et cum animadversionibus Theodori Ryckii . 2 Bde . Leiden 1687 . Bd 1 . ( Julii Agricolæ vita , Scriptore Cornelio Tacito . 563–586) 573f  : Sequens hiems saluberrimis consiliis absumpta . namque ut homines dispersi ac rudes , eoque in bella faciles , quieti & otio per voluptates adsuescerent  : hortari privatim , adjuvare publice , ut templa , fora , domus exstruerent , laudando promptos , & castigando segnes . ita honoris æmulatio , pro necessitate erat . Jam vero principum filios liberalibus artibus erudire & ingenia Britannorum studiis Gallorum anteferre , ut qui | modo linguam Romanam abnuebant , eloquentiam concupiscerent . inde etiam habitus nostri honor , & frequens toga . paullatimque discessum ad delinimenta vitiorum , porticus , & balnea , & conviviorum elegantiam . idque apud imperitos hu m a n it a s vocabatur , cum pars servitutis esset . 103,10  Gemeint ist Platon  : Politeia . 104, 3–5  Vgl . Apollodor  : Bibliotheke . II , 66 . 108, 3–7  Gemeint sind Persius und Juvenal  ; vgl . oben die Anm . zu 100,33–34 . Näherhin nimmt die Stelle wohl Bezug auf die elfte Satire des Juvenal . 109,19–20  Die von Hegel dem Wort ›Beispiel‹ unterlegte Etymologie ist nicht zutreVend , s . Deutsches Wörterbuch . Bd  1 . Sp . 1394f s . v . BEISPIEL . Vgl . auch GW 10,2 . 726,15 und ebenda 1129 die Anm . zur Stelle . 111,12–15  Vgl . Smith  : An Inquiry into the Nature and Causes of the Wealth of Nations . Bd 1 . 7–9 ( BOOK I . Of the Causes of improvement in the productive Powers of Labor , and of the order according to which its Produce is naturally distributed among the different Ranks of the People . CHAP .  I . O f t h e D i v i s io n o f L a b o r  . 6–19)  : To take

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an example , therefore , from a very trifling manufacture  ; but one in which the division of labor has been very often taken notice of , the trade of the pin-maker  ; a workman not educated to this business , which the division of labor has rendered a distinct trade , nor acquainted with the use of the machinery employed in it , to the invention of which the same division of labor has probably given occasion , could scarce , perhaps , with his utmost industry , make one pin in a day , and certainly could not make twenty . But in the way in which this business is now carried on , not only the whole work is a peculiar trade , but it is divided into a number of branches , of which the greater part are likewise peculiar trades . One man draws out the wire , another straightens it , a third cuts it , a fourth points it , a fifth grinds it at the top for receiving the head  ; to make the | head requires two or three distinct operations  ; to put it on , is a peculiar business , to whiten the pins is another  ; it is even a trade by itself to put them into the paper  ; and the important business of making a pin is , in this manner divided into about eighteen distinct operations , which in some manufactories , are all performed by distinct hands , though in others the same man will sometimes perform two or three of them . I have seen a small manufactory of this kind where ten men only were employed , and where some of them consequently performed two or three distinct operations . But though they were very poor , and therefore but indifferently accommodated with the necessary machinery , they could , when they exerted themselves , make among them about twelve pounds of pins a day . There are in a pound upwards of four thousand pins of a middling size . Those ten persons , therefore , could make among them upward of forty-eight thousand pins in a day . Each person , therefore , making a tenth part of forty-eight thousand pins , might be considered as making four thousand eight hundred pins in a day . But if they had all wrought separately and independently , and without any of them having been educated to this particular business , they certainly could not each of them have made twenty , perhaps not one pin in a day  ; that is , certainly , not the two hundred and fortieth , perhaps not the four thousand eight hundredth part of what they are at present capable of performing , in consequence of proper division and combination of their different operations . 114,10–11  Zu Triptolemos vgl  . Apollodor  : Bibliotheke . I  , 32   ; zu Demeter ebenda I , 29–33 . Vgl . auch Creuzer  : Symbolik und Mythologie der alten Völker , besonders der Griechen . Bd 2 . 403  ; Bd 4 . 294V , 362f . 116,19–20  Gemeint ist die , verursacht durch die britische Konkurrenz , im 18 . Jahrhundert einsetzende Krise der niederländischen Textilindustrie etwa in den Regionen von Leiden , Delft und Haarlem . 117, 3–4  Diese Bemerkung bezieht sich wohl auf die Zeit zwischen 1716 und 1720 , in der der Schotte John Law die unter Louis XIV aufgelaufene Staatsschuld dadurch zu vermindern suchte , daß eine auf Aktienbasis gegründete Bank (Banque Générale später Banque Royale) Aktien gegen Metallgeld verkaufte , das als Grundlage zur Emission von Papiergeld diente . – Hegel wird sich mit dieser Bemerkung vorrangig auf Steuart gestützt haben (zu Hegels Steuart-Kenntnis vgl . GW 14,3 . 1168 die Anm . zu 165,15–18 ) , s . die ausführliche Darstellung in U N T E R S U C H U N G der GRUNDSÄTZE d e r S T A A T S - W I R T H S C H A F T  , oder Versuch über die Wissenschaft der innerlichen Po l i t i k i n f r e ye n S t a a t e n  , worin vornehmlich d i e B e vö l ke r u n g  , d e r A c ke r b a u  , d ie H a n d l u n g  , d ie I n d ü s t r ie  , Re ch nu n g s m ü n z e  , G e l d  , I n t e r e s s e n  , C i r c u l a t io n  , B a n ke n  , We c h s e l  , ö f f e n t l i c h e r C r e d it  , u n d Ta x e n  , erwogen werden , vo n He r r n J O H N [sic] S T E U A R T  , B a r o n e t . […] In zween Bänden , a u s d e m E n g l i s che n ü b e r s e t z t . 2 Bde . Hamburg 1769–1770 . (KHB 1448–1449) Bd 2 . 244–296 . – Nur eine knappe Anspielung auf den Zusammenbruch des öVentlichen Kredits findet sich im TRAITÉ D’ÉCONOMIE POLITIQUE , ou SIMPLE EXPOSITION de la manière dont se forment , se distribuent ,



anmerkungen zum kolleg 1817/181707

et se consomment les richesses  ; TROISIÈME ÉDITION , a laquelle se trouve joint un épitome des principes fondamentaux de l’économie politique  : PAR JEAN -BAPTISTE SAY , […] . […] 2 Bde . Paris 1817 . (KHB 1426–1427) Bd 2 . 377  ; auch Smith erwähnt Law nur im Vorbeigehen , s . Smith  : An Inquiry into the Nature and Causes of the Wealth of Nations . Bd 2 . 72f und verweist dabei auf [François-Michel-Chrétien Deschamps , Joseph Pâris-Duverney  :] EXAMEN DU LIVRE INTITULÉ R E F L E X I O N S P O L I T I Q U E S SUR LES FINANCES et le Commerce . […] 2 Bde . Den Haag 1740 . – Vgl . aus einer späteren Perspektive die detaillierte und materialreiche Darstellung in Recherches historique sur le système de Law , par Émile Levasseur , ancien élève de l’École Normale . Paris 1854 . 117,18–23  An dieser Stelle wird Bezug genommen auf das (athenische) Institut der Leiturgie (λειτουργία) und die damit verbundene Möglichkeit des Vermögenstausches (ἀντίδοσις) . Hinsichtlich der Erbschaftsproblematik s . oben die Anm . zu 93,30–32 und 93,33–34 . 119,29–31  Siehe Platon  : Politeia . III . 415 b–c  ; vgl . auch Platon  : Politeia . V . 460 b–c . 122,22–25  Siehe Platon  : Politeia . IV . 425 c –e . 123,6–9  Der Sachverhalt wird in seinen Konsequenzen nicht angemessen wiedergegeben . Die Maßgaben seiner Amtsführung wurden jeweils im Edikt des Prätors publiziert , und die Wortlaute der Edikte der Vorgänger wurden in der Regel von den Nachfolgern übernommen oder lediglich gering fügig modifiziert bzw . erweitert , so daß Kontinuität und Konsistenz der Rechtspflege im System des römischen Rechts gesichert waren . Mit der scharfen Formulierung der Polemik (gleichviel ob sie auf den Nachschreiber oder Hegel selbst zurückgeht) ist übersehen , daß es sich bei dem römischen um ein funktionierendes Rechtssystem handelte . 125,8–14  Dies geht zurück auf die Peinliche Gerichtsordnung Kaiser Karls V . (Constitutio Criminalis Carolina) , vgl . Koch  : Hals- oder Peinliche Gerichts-Ordnung Kaiser Carls V . 23–43 , 50f , 54 oder Meister  : Principia Iuris Criminalis Germaniae Communis . 30–46 , 51f , 54f (Art .  20–47 , 60 , 69)  ; und vgl . auch Carl Fridrich Gerstlachers , Marggräflich badischen geheimen Raths , Handbuch der teutschen Reichsgeseze nach dem möglichst ächten Text , in sistematischer Ordnung . Eilften Theils erste Ab­thei­lung , welche die peinliche Gerichtsordnung von Art . 1 . bis Art . 111 . in sich hält . Stuttgart 1793 . 2374–2476 , 2492–2494 , 2513f . 125,26–27  Siehe Diodorus Siculus . Biblioteca historica . I , 83  ; Diodor . Bd  1 . 94  : ὃς δ᾽ ἂν τούτων τὶ τῶν ζώων ἑκὼν διαϕϑείρῃ , ϑανάτῳ περιπίπτει∙ πλὴν ἐὰν αἴλουρον ἢ τὴν ἴβιν ἀποκτείνῃ . ταῦτα δὲ ἐάν τε ἄκων ἀποκτείνῃ , πάντως ϑανάτῳ περιπίπτει τῶν ὄχλων συντρεχόντων καὶ τὸν πράξαντα δεινότατα διατιϑέντων , καὶ τοῦτ᾽ ἐνίοτε πραττόντων ἄνευ κρίσεως . 126, 33  Der Fiscal ist eine Kurzform für ›procureur fiscal‹ , der auch als accusateur public fungieren konnte . 129,22–24  Siehe oben GW 26,1 . 50,9–16 . 130,28–30  Siehe dazu etwa Strafgesezbuch . 21–24 (Art . 50 . bis Art . 56 .) und 47–50 (Art . 108 . bis Art . 117 .) . 131,29–33  Die Nachschrift gibt in diesen Ausführungen einen Ausdruck (Interesse des Gesetzes) in einer mißverständlichen Satzkonstruktion wieder , denn der entsprechende Nebensatz sollte nicht mit einer adversativen Konjunktion eingeleitet sein , vgl . die Parallelstelle GW 26,1 . 484,20–22 , die den zugrunde liegenden Gedankengang korrekt abbildet . – Hegel hat sich im Kontext der Gegenüberstellung von Förmlichkeit und Billigkeit sowohl des Rechts wie in der Rechtspflege wohl nur in diesem und dem Kolleg von 1819/20 (die Nachschrift Homeyer enthält an der entsprechenden Stelle , den Anmerkungen zum Paragraphen 111 (GW 26,1 . 306) , nur sehr knappe Notizen , aus denen zwar erhellt , daß Hegel den Gegenstand behandelt hat , die aber die Wendung selbst nicht enthalten) eines Ausdrucks aus der französischen Rechtssprache bedient (intérêt de la

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loi , GW 26,1 . 484,14  ; Interesse des Gesetzes , GW 26,1 . 131,31  ; 484,15  ; 484,21) , der , soweit erkennbar , zuerst 1808 im Code d’Instruction Criminelle vorkommt (vgl . Les cinq Codes de l’Empire français . 555 (Code d’Instruction Criminelle . Livre II . TITRE III . D e s M a n iè r e s d e s e p ou r vo i r c o n t r e l e s A r r é t s ou Ju g e m e n s . (Loi décrétée le 10 décembre 1808 , promulgée le 20 .) CHAPITRE PREMIER . D e s Nu l l i t é s d e l ’ I n s t r u c t io n e t d u Ju g e m e n t  . Art .  409)  : Dans le cas d’acquittement de l’accusé , l’annulation de l’ordonnance qui l’aura prononcé , et de ce qui l’aura précédé , ne pourra être poursuivie par le ministère public que dans l’intérêt de la loi et sans préjudicier à la partie acquittée .) und dann seine feste terminologische Stelle bei der Kennzeichnung eines bestimmten , lediglich auf formal-juristische Auslegungsnormen zielenden Revisionsverfahrens erhält . Siehe dazu Handbuch des französischen Civilrechts von D . Karl Salomo Zachariä […] . 4  Bde . Zweyte , gänzlich umgearbeitete Auflage . Heidelberg 1811–1812 . Bd 1 . XIV  : Außer diesen | Gerichten besteht noch für ganz Frankreich ein einziger C a s s a t io n s G e r ich t s - Ho f , an welchen in der Regel (denn z . B . gegen die Erkenntnisse des Prisen­ gerichts findet dieses Rechtsmittel nicht statt , ) gegen ein jedes Ur­theil , das ein Französisches Gericht in lezter Instanz ( e n d e r n i e r r e s s o r t ) gefällt hat , das Rechtsmittel der Cassation ( l e p ou r vo i e n c a s s a t io n , ) in so fern gerichtet werdeen kann , als es entweder mit den allgemeinen Gesetzen des Staates , seinem Inhalte nach oder in Beziehung auf die Förmlichkeiten des Verfahrens , das dem Ur­theile vorausgieng , oder mit den Normen , die unter den Partheyen die Stelle eines Gesetzes vertreten , also z . B . mit dem klaren Buchstaben eines Vertrages (vgl . M e r l i n q u e s t io n s d e d r oit T . I . 45 . II 400 . V I  . 553 , S i r e y 1809 . I , 168 .) im Widerspruche steht . Dieses Rechtsmittel kann nicht blos von den Partheyen , sondern auch , wenn diese davon nicht Gebrauch machen , von dem bey dem CGHofe angestellten kayserl . General-Procurator ( d a n s l ’ i n t é r ê t d e l a l o i ) gegen ein Ur­theil eingewendet werden . Im leztern Falle besteht das Ur­ theil dennoch unter den Partheyen , und der Zweck des Rechtsmittels ist nur der , n e s e n t e n t i a a d e xe m p l u m t r a h a t u r . Es ist der CGHof in 3 Sectionen ge­theilt , in die S e c t io n d e s r e q u ê t e s , die über die Zulässigkeit des Rechtsmittels in Civilsachen , die S e c t io n d e c a s s a t io n c i v i l e , die definitiv über das Rechtsmittel in Civilsachen , und die S e c t io n d e c a s s a t io n c r i m i n e l l e  , die sofort (ohne ein vorläufiges j u g e m e n t d ’a d m i s s io n ) definitiv über jenes Rechtsmittel in Criminal- und Polizey-Sachen erkennt . Der CGH . bestimmt nie , was unter den Partheyen Rechtens seyn soll , ( e l l e n e c o n n oit p a s d u f o n d d e s a f f a i r e s  ; ) sondern er kann nur entweder das Rechtsmittel abweisen , ( l a c ou r r e j e t t e e t c  . ) oder das angegriVene Ur­theil für nicht gesprochen erklären . ( l a c ou r c a s s e e t a nu l l e e t c  . ) Im leztern Falle ver‑|weißt er die Sache an ein anderes Gericht , das jedoch keinesweges an die Meinung des CGHofes gebunden ist . Vgl . auch noch Feuerbach  : Ueber die Gerichtsverfassung und das gerichtliche Verfahren Frankreichs . 99 , 116 , 135 . – Aus welchen Quellen Hegel seine Kenntnis dieser Formel bezogen haben mag , ist ungewiß , doch wird er , bei seinem lebhaften Interesse für die französische Verfassungs- und Rechtsentwicklung publizistische Äußerungen zu den neu formulierten Gesetzbüchern breit wahrgenommen haben . Die Schriften des seit 1807 in Heidelberg lehrenden Zachariä dürften ihm bekannt gewesen sein , auch der mündliche Austausch mit Anton Friedrich Justus Thibaut könnte eine Informationsquelle gewesen sein . – Im deutschen Sprachraum begegnet die Formulierung Interesse des Gesetzes bereits um einiges früher , jedoch nicht als juristischer oder rechtstheoretischer Terminus , s . Abhandlung über die Verbindung der Moral mit der Politik , oder einige Betrachtungen über die Frage , in wiefern es möglich sey , die Moral des Privatlebens bey der Regierung der Staaten zu beobachten . von Christian Garve . Breslau 1788 . 61  : Dazu kömmt , daß eben weil die Angelegenheit des Privatmanns klein ist , das Interesse welches mit derselben verknüpft ist , immer überwogen wird von dem Interesse des Gesetzes



anmerkungen zum kolleg 1817/181709

selbst , d . h . von dem Nutzen welchen die Gesellschaft davon hat , daß Gesetze beobachtet werden . Bey National-Angelegenheit kan wohl zuweilen das Gegen­theil statt finden .  ; s . auch 64 . – Weder in den Grundlinien noch in den nach ihrer VeröVentlichung gehaltenen Vor­ lesungen zur Rechtsphilosophie (so weit die erhaltenen Zeugnisse dies auszusagen gestatten) hat Hegel diese Formel je wieder gebraucht . 132,13–26  Diese Ausführungen orientieren sich oVensichtlich am Institut der englischen courts of equity , umfassend dargestellt etwa bei Blackstone , s . Blackstone  : Commentaries on the Laws of England . Bd 3 . 44–50 ( Book III . Chapter the fourth . Of the Public Courts of Common Law and Equity . 30–59*) und 429–440 ( Book III . Chapter the twenty-seventh . Of Proceedings in the Courts of Equity . 426–455)  ; vgl . die ausführlichen Zitate daraus in GW 14,3 . 1176–1179 . Im wesentlichen dieser Darstellung folgt Garve in M . Payley’s Grundsätze der Moral und Politik . Aus dem Englischen übersetzt . Mit einigen Anmerkungen und Zusätzen von C . Garve . […] 2 Bde . Leipzig 1787 . Bd 2 . 556–566 (Anhang einiger Betrachtungen von C . Garve . [465]–584)  : Aus dieser Abweichung der Formen und Maximen des Englischen Rechts von den Grundsätzen und der Realität der Staatsverfassung ist ein andrer Umstand entstanden , den ich noch etwas aufzuklären versprochen habe , der Unterschied zwischen ihren courts of law und equity  ; den Gerichten der Billigkeit , und denen des strengen Rechts . / Blakstone und de Lolme selbst [Fn .  : *) Der erste in seinen Commentarys of the Law of England Book III . Chap . IV . et XXVII . Der letztre in der Constitution de l’Angleterre Livre 1 . Chap . 10 . ] finden sich in Verlegenheit , wenn sie genau angeben sollen , worinn das Wesentliche dieses Unterschiedes bestehe , der in keinem Staate von Europa etwas ähnliches hat . / Der BegriV , den der Name zuerst erregt , daß diejenigen Processe vor den Gerichtshof der Billigkeit gehören , die ex aequo et bono entschieden werden müssen , daß die Richter in denselben mehr ihrer Einsicht von dem , was in einem besondern Falle Recht ist , als dem Buchstaben des Gesetzes folgen dürfen , ist jetzo wenigstens nicht mehr der richtige . – Demohnerachtet schließt dieses Wort ursprünglich gewiß | eine solche Gewalt in sich , die dem Canzler und seinen Räthen gegeben wurde , von der Strenge der Gesetze und von den Formalitäten der Gerichtshöfe abzuweichen , wenn dieselben der Natur der Verhältnisse worüber zu entscheiden war , nicht mehr gemäß befunden wurden . / Eine kurze Geschichte dieses Instituts wird den Widerspruch zu heben dienen . / Bey der von Eduard dem Ersten gemachten und noch jetzt fortdauernden Ab­thei­lung der verschiedenen Gerichtshöfe war von keinem Billigkeitsgerichte die Rede . Der Gerichtshöfe waren nur diese drey  : der von common-pleas , der die Sachen zwischen Privatleuten entschied  : der vom exchequer , der in Sachen die Einkünfte des Königs betreVend richtete  ; und der von kings bench , der die Criminalfälle unter sich hatte . Der Canzler war nur der erste Sekretär und der oberste Archivarius des Königs . Als erster Hofgeistlicher und Aufseher über die Kapellane (denn bis 1530 waren keine andern Großcanzler als vom geistlichen Stande) war er aber auch zugleich sein Gewissensrath . In der ersten Qualität fertigte er alle Schriften aus , welche als vom Könige unmittelbar herrührend angesehen wurden  : und aus seiner Canzley kamen also die so genannten writs , von welchen ich in einer Note unter dem Text geredet habe , die , worauf die ganze Procedur in allen Gerichtshöfen gegründet wurde . An den Canzler , als an seinen Gewissensrath wandte sich aber auch der König oft , wenn | Partheyen die Revision ihrer Processe von ihm als höchstem Richter verlangten , oder sich über die unvollkommne Hülfe beschwerten , welche sie bey den Tribunälen gefunden hatten . Fälle dieser Art kamen selten vor , so lange das ganze Feudalsystem auf dessen Grund­ sätzen die Gewohnheiten des bürgerlichen Rechts gebauet waren , in vollem Flor stand . Höchstens war es nur nöthig für unvorhergesehne Fälle neue writs zu machen  : und ­d arauf schränkten sich auch die richterlichen Functionen des Canzlers damals ein . Der

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erste Punkt dieses Systems , dessen Drückendes man lebhaft fühlte , und dem man aus­ zuweichen suchte , war die Versagung des Rechts , über liegende Gründe zu testiren  ; und das Anheimfallen derselben an die Krone , wenn der Besitzer des Hoch­verraths schuldig erklärt wurde . Dieß brachte einen fideicommissarischen Contract in Uebung , den den Englische Rechtssprache uses nennt , durch welchen liegende Gründe einem andern als wahres Feudal­eigen­thum übergeben wurden , damit ein dritter , oder der Ueber­gebende selbst , die ganze Nutzung davon genösse . Dieses Nutzungsrecht wurde als ein nicht unter den Feudallasten stehendes Ei­gen­thum angesehen , welches im letzten Willen vermacht werden konnte , und nicht durch jede Beschuldigung der Felonie verloren gieng . / Diese uses , anfangs erdacht von der Geistlichkeit , um den Verboten auszuweichen , wodurch schon damals die pia corpora in der Er‑|werbung neuer Ländereyen eingeschränkt waren , wurden eine durchgängig übliche Art der Acquisitionen , als während den langen Streitigkeiten zwischen den Häusern Lancaster und York , die Hoch­verraths­a nklagen , und die mit der Verdammung verbundnen Confiscationen so häufig wurden . / Diese uses und der Endzweck , wozu man sie eingeführt hatte , paßten nicht zu den Gewohnheiten der Gerichtshöfe  : und die Inhaber derselben hatten also oft Ursache sich an den König , oder durch ihn an das Großcanzlergericht zu wenden , welches anfangs in der That ex aequo et bono entschied , was ihm billig schien . / Ein anderer solcher Widerspruch zwischen Form und Sache , fand sich bey den sogenannten bonds , einer Art von Obligationen , wo der Schuldner eine bestimmte Summe , (gemeiniglich das Doppelte der erborgten Summe) verspricht , wenn er nicht zu einer gewissen Zeit das Kapital im Interessen wiedergäbe . Diese seltsame Form wurde den Schuldverschreibungen gegeben , als Geldzinsen noch illegal waren , – von den Religionslehrern verdammt wurden , und vor dem Civilrichter nicht grade zu eingeklagt werden durften . / Das Ur­theil , welches dem Gewohnheitsrechte nach über solche Schuldscheine zu sprechen war , gieng von Wahrheit und Billigkeit zu weit ab , als daß die leidende Parthey nicht | dagegen bey einem andern Tribunal hätte Schutz suchen sollen / Mit den ersten Erschütterungen des Feudalsystems also , mit dem Anfange der neuen Verbindungen und Verhältnisse , welche durch In­ dustrie und Handel hervorgebracht wurden , sehn wir die neue Gerichtsbarkeit des Großcanz­lers und seines Gerichtshofes entstehen und wachsen . / Anfangs nur durch die Abfassung und Ausfertigung neuer writs , oder neuer Formeln für Processe , die bey häufigerer Entstehung bisher nicht vorgekommener Fälle von Verbindlichkeiten , Contracten und Klagen unvermeidlich waren . Schon unter Eduard dem Ersten wurde dem Großcanzler und seinen Gerichtsbeysitzern den masters of chancery diese Ausfertigung neuer writs aufgetragen  : und schon dadurch wurde dessen Einfluß auf die allgemeine Rechtspflege erweitert . / Unter dem Nachfolger und Enkel Eduards aber fieng der Großcanzler an , die Partheyen selbst , deren Sache neu in ihrer Art , und nach den bisherigen Formeln in den andern Gerichtshöfen nicht zu verhandeln war , vor sein Tribunal zu ­citiren  ; – und anstatt bloß durch das writ die Instruction für das competirende Forum zu geben , selbst ein neues Forum zu errichten . / Diese Neuerung fand , wie sich leicht denken läßt , großen Widerspruch . Zumal da jetzt noch die Aussprüche des Canzlers in solchen | Fällen weder an Präjudicate noch Gesetze gebunden waren , und also wirklich der Willkühr zu viel einräumten . / Die andern Gerichtshöfe und das Parlement selbst , welches mit ihnen gemeinschaftliche Sache machte , führten lange mit diesem neuen Dicasterio Krieg , das zwar den processirenden Partheyen billigere und zweckmäßigere Entscheidungen versprach , aber patriotischen Staatsmännern ein Werkzeug des Despotismi zu werden schien . Indeß die Nothwendigkeit der Sache , die immer weiter um sich greifenden Veränderungen im Staate , und besonders in dem Nahrungsstande , forderten eine Aenderung in den Proceduren der Gerichtshöfe immer lauter und der Gerichtshof des Canzlers , welcher



anmerkungen zum kolleg 1817/181711

allein dieselben zu machen sich getraute , zog also immer mehr Sachen unter seinen Sprengel . / Sehr bald wirkte der Geist , der in der ganzen Englischen Verfassung lebt , die Verehrung gegen das Herkommen , auch in diesem neuen Tribunal . Der Spruch der ersten Großcanzler , die Procedur , welche sie wählten , war zum Theil bloß durch ihre Einsicht bestimmt worden  ; – ihre nächsten Nachfolger glaubten sich schon durch ihr Beyspiel in etwas gebunden  : und so entstand nach und nach ein neues System von Jurisprudenz , welches endlich eben so positiv und selbst so formularisch wurde , als das in den alten Gerichtshöfen übliche , aber nur in gewissen Methoden und Maximen von dem­ selben abgieng , | die ohne Zweifel dem wirklichen Zustande der Dinge , und den gegenwärtigen bürgerlichen Verhältnissen der Einwohner Großbrittanniens angemessener wa­ ren . / Indeß nachdem durch Parlementsacten auch die Tribunäle des gemeinen Rechts neue und passendere Instructionen bekommen haben , (und fast sind alle das bürgerliche Recht betreVende Acten solche , wodurch Gewohnheiten des Feudalrechts abgeschaVt werden  :) so sind auf gewisse Weise die andern Gerichtshöfe , dem Tribunal der Billigkeit wieder näher gerückt , und es bleibt jetzt nur noch ein dreyfacher reeller Unterschied unter ihnen übrig . / Erstlich , das Billigkeitsgericht erlaubt in Sachen , die nicht durch die Umstände oder durch Zeugen bewiesen werden können , den Eyd der Par­theyen  ; – die Gerichte des strengen Rechts lassen ihn nicht zu . Daher pflegen alle Sachen vor jenes Forum gebracht zu werden , deren wahre Erörterung von der aufrichtig mit­ge­theil­ten Privatkenntniß einer Par­they abhängt . Dazu gehören z . B . diejenigen Sachen , wobey es auf abgelegte Rechnungen ankömmt , – eine sehr weitläuftige Rubrik , unter welche bald mehrere bald wenigere Processe gezogen werden können  ; (daher über die Grenzen dieser Jurisdiction auch jetzt noch zuweilen Streit entsteht) ferner diejenigen , wo durch Verhehlung oder Verstellung eines Umstandes , den niemand als eine der Par­theyen selbst wissen konnte , das Ur­theil des Richters | irre geführt werden kann . Daher auch die auf solche Weise in einem court of law erschlichene Sentenzen , von dem court of equity ­revidirt werden können . / Zweytens . Da nach dem common law alle Zeugen , welche die Thatsachen erweisen sollen , persönlich erscheinen müssen , und mündlich verhört werden  : so nimmt hingegen das court of equity die Aussagen derselben schriftlich an , so wie es ihnen die Fragen schriftlich vorlegt . Es ist daher das Forum in allen Sachen , wo Personen außerhalb dem Reiche , oder kränkliche , und zu persönlicher Erscheinung un­ fähige Landeseinwohner , als Zeugen aufgerufen werden . Dahingegen kann das Billigkeitsgericht keine Untersuchung durch jurys veranstalten , sondern es muß , wenn facta in dem Laufe des Processes vorkommen , die keine andre Erörterung erlauben , dieselben in terminis an das Gericht der königlichen Bank übersenden , und bey diesem um jene Untersuchung anhalten . / Drittens . Da noch jetzt im common law manche Formalitäten aus der alten Zeit übrig geblieben sind , welche die Erlangung des Rechts , in gewissen Fällen , dem Kläger schwer und weitläuftig machen  : so hat das Billigkeitsrecht eine Procedur eingeführt , welche diesen Formalitäten ausweicht  : und Processe wo solche vorkommen , werden jetzt auch schon durch das Herkommen als vor | das Forum des Großcanzlers gehörig angesehen . Dahin gehören noch die beyden zuerst genannten Fälle , welche zu Errichtung der Billigkeitsgerichte Anlaß geben  : 1 . der uses , welche ursprünglich fideicommissarische Contracte waren , und jetzt nur eine gekünstelte Form von Uebertragung des Ei­gen­thums geworden sind  ; und 2 . die zur Sicherheit geliehner Gelder gegebnen Pfandverschreibungen . Dahin gehören ferner Processe über erdichtete oder verfälschte Documente , Processe die entstehen , weil Documente verloren oder zerstört worden sind , kurz was die Rechtssprache unter frauds und accidents versteht . Doch hat hier wieder schon Gewohnheit und Herkommen über Gründe und Vernunft vielfältig die Oberhand gewonnen , so daß , welche Sache für die Billigkeitsgerichte , welche für die Gerichte des

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Gesetzes gehören , weder im Allgemeinen angegeben , noch von dem Englischen Juristen selbst anders als aus der Praxis erlernt werden kann . / Endlich ist die Form des Processes , die Art , wie der Beklagte zur Erscheinung genöthigt wird , die wie die Sentenz vollzogen wird , verschieden . / Diese Erörterung schließt sich natürlicher Weise an die Betrachtungen an , von welchen wir auf dieselben gekommen sind . / Es ist , dünkt mich , klar , daß nur die Inconvenienzen , welche bey immer beybehaltner | Beobachtung alter Gewohnheiten , nach Aenderung der Umstände , worinn die Gewohnheiten ihren Grund hatten , empfunden wurden , diese neue Form der Justiz und des Rechts , unter dem Namen der Billigkeit in England hervorbrachten . / Dieses Tribunal that in der That anfangs , was sein Name anzeigt  : es entschied nach BegriVen der Billigkeit und des natürlichen Rechts , da wo die Gesetze , oder das die Stelle der Gesetze vertretende Herkommen zu augenscheinlich der Natur der Sache und dem gemeinen Besten widersprach . / Eben deswegen fand es auch damals als ein willkührliches und despotisches Tribunal so viele Gegner . Daher erklärten damals selbst die Rechtslehrer , welche es vertheidigten , daß es nur im äußersten Nothfalle angegangen werden müsse , oder sich einmischen dürfe . / Daß jener erste BegriV jetzt nicht mehr auf das sogenannte Billigkeitsgericht paßt  ; daß jetzo die Jurisdiction desselben von allem Widerspruch frey ist  : beydes rührt von den Veränderungen her , die durch die Autorität der Präjudicate , den Grundpfeiler der Englischen Rechtsgelehrsamkeit , in dem neue Gerichtshofe hervorgebracht worden sind . / Dadurch haben sich nämlich jetzt Regeln und Bestimmungen für die Procedur , und für die Abfassung der Urthelssprüche , in demselben dergestalt gehäuft , daß der Einsicht und Willkühr des Richters eben so wenig überlassen ist , | als ihm durch das gemeine Gesetz in den andern courts überlassen wird . Der Nutzen und die Gefahr , welche von dieser Jurisdiction erwartet wurden , sind dadurch auf gleiche Weise vermindert worden . Es ist ebenfalls durch Formen gefesselt , und zwar durch Formen , die , da sie jetzt schon über 100 Jahr alt sind , (denn zu den Zeiten des Großcanzlers Finch 1672 wurde nach Blak­ stones Zeugniß das System der Billigkeitsgerichte in den Hauptsachen vollendet , ) ebenfalls nicht mehr der jetzigen Lage der bürgerlichen Gesellschaft vollkommen gemäß sind . Es ist aber auch dem Einflusse des Hofes eben so wenig unterworfen , seine Entscheidungen sind von Eigensinn oder Partheylichkeit der Richter eben so wenig abhängig , als die Gerichte , welche nach dem alten System verfahren . – Demgegenüber wird in deutschen (natur-)rechtstheoretischen Stellungnahmen zum Thema der Billigkeit diese als rein arbiträres Moment in der richterlichen Entscheidungskompetenz angesehen und abgelehnt , und die Tatsache , daß es sich bei der englischen Rechtspraxis der Billigkeit in den entsprechenden Gerichten um ein streng formales Verfahren handelt und daß es lediglich prozedurale Differenzen zwischen den Gerichten , nicht unterschiedliche Rechte , gibt , gerät selbst bei solchen , die wie Klein z . B . die zitierte PaleyÜbersetzung zur Kenntnis genommen haben , nicht in den Blick , vgl . Klein  : I . Abhandlung Ueber die Billigkeit bey Entscheidung der Rechtsfälle . In  : Annalen der Gesetzgebung und Rechtsgelehrsamkeit in den Preussischen Staaten , herausgegeben von Ernst Fer­ dinand Klein Königl . Preussischen Kammergerichtsrath . Erster Band . Berlin und Stettin 1788 . [357]–390  ; vgl . auch XXIII . Von der Billigkeit im Criminalrechte . Von Herrn Dr . [Eduard] Henke , Professor der Rechte zu Bern . In  : Neues Archiv des Criminalrechts . Herausgegeben von Gallus Aloys Kleinschrod , Hofrath u . Prof . zu Würzburg , und Ritter des Civilverdienstordens . Christian Gottlieb Konopak , Oberappellationsrath und Professor zu Jena . und C[arl] J[oseph] A[nton] Mittermaier , Hofrath und Professor zu Landshut . Zweiter Band . Halle 1818 . (Zweiten Bandes drittes Heft .) 462–476 . – Und vgl . noch die ablehnende Haltung Kants in Kant  : Rechtslehre . XXXIXf (Einleitung in die Metaphysik der Sitten . Anhang zur Einleitung in die Rechtslehre . Vom zweydeutigen Recht . (Ius aequivocum .) I . Die Billigkeit . (Aequitas  .) ) (AA I/6 . 234f) und die entsprechenden teils para-



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phrasierenden teils zuspitzenden Auslassungen in Tieftrunk  : Philosophische Untersuchungen über das Privat- und öVentliche Recht . T . 1 . 122–128 . 132,26–27  Die Möglichkeit , sich bei einem Rechtsstreit entweder an einen court of common law oder an einen court of equity zu wenden , bestand naturgemäß ausschließlich im Privatrecht und nur für eine qualifizierte Art von Rechtsfällen  ; s . dazu die vorangehende Anm . zu 132,13–26 . 132,29–31  Gemeint ist hier eine Verhandlung vor dem Court of Chancery (bzw . den courts of equity insgesamt) . Auf welche Quelle sich diese Behauptung stützt , hat sich bislang nicht ermitteln lassen , daß aber sehr wohl solche Fälle dem Court of Chancery vorgelegt wurden , ist beispielsweise zu entnehmen den REPORTS of CASES ARGUED and DETERMINED in the High Court of Chancery . VOLUME THE FOURTH  ; beginning with THE SITTINGS AFTER EASTER TERM , 38 GEO . III . A . D . 1798  ; and ending with THE SITTINGS AFTER TRINITY TERM , 39 GEO . III . A . D . 1799 . by FRANCIS VESEY , jun . ESQ . o f l i n c o l n ’s i n n , barrister at law . THE SECOND EDITION . London 1804 . 186–211 ( MATTHEWS v . WARNER .) . 133,24–26  In der Rechtsschule zu Bologna , aus der im 12 . Jahrhundert die Universität hervorging , wurde das im frühen Mittelalter durch das kirchliche Recht verdrängte und weitgehend unbekannt gewordene römische Recht (die Digesten) wieder entdeckt , erforscht , kommentiert und gelehrt . Das Studium des römischen Rechts an der Universität zu Bologna wurde in der Folge prägend für die Entwicklung der Rechtskultur in vielen europäischen Ländern und vor allem Deutschland . 133, 36 Gesswornen] Möglicherweise hat Hegel hier eine sprachlich ältere Form (mhd . geswornen) angeführt , was in der Nachschrift nicht deutlich wird . 134,11–14  Mit der Constitution von 1791 wurden in Frankreich nach englischem Vorbild nicht nur die Institution des Geschworenengerichts (petit jury , jury de jugement) , sondern auch das Institut der (eigentlich des) jury d’accusation (nach der englischen Grand Jury , die über die Zulässigkeit der Anklageerhebung auf Grundlage der Beweislage befindet , vgl . On the Powers and Duties of Juries , and on the criminal laws of England . By Sir Richard Phillips . London 1811 . 71–108) eingeführt und beide in der Folge mehrmals modifiziert . Letztere wurde unter Napoléon mit dem Erlaß des Code d’instruction criminelle von 1808 durch die Einführung des Amtes des Untersuchungsrichters (juge d’instruction) ersetzt , und die Ernennung der Geschworenen wurde auf den jeweiligen Präfekten übertragen (vgl . Les cinq codes de l’Empire français . 504–515 (Code d’Instruction Criminelle . [495]–589  ; Livre I . Chapitre VI–IX . Art . 55–136) und 548–550 (Livre II . Titre II . Chapitre V . Art . 381–392)) . Die Charte constitutionelle von 1814 bestätigte im Art . 65 die Institution (allerdings auch als veränderungsbedürftige , s . CHARTE CONSTITUTIONELLE DES FRANÇAIS , Précédée des discours du Roi et du Chancelier et suivie de l’Ordonnance relative aux Etrangers et à leur naturalisation . Genf 1814 . 44  : L’institution des jurés est conservée . Les changemens qu’une plus longue expérience ferait juger nécessaires , ne peuvent être effectués que par une loi .) , vgl . dazu Réflexions sur l’état actuel du Jury , de la liberté individuelle , et des prisons . Par M . C . … [d . i . Charles Cottu] , Conseiller à la Cour Royale de Paris . Paris 1818 .) . 135,12–15  Hinsichtlich des einmütigen Votums der Jury im englischen Recht s . Blackstone  : Commentaries on the Laws of England . Bd 3 . (chapter the twenty-third . of the TRIAL by JURY . 349–385) , insbesondere 375–379 . – Nach dem Code d’Instruction Criminelle war die Entscheidung der Jury nicht an eine qualifizierte , sondern lediglich an die einfache Mehrheit gebunden , und bei Stimmengleichheit galt der Rechtsgrundsatz des in dubio pro reo , d . h . die für den Angeklagten günstigere Entscheidung , vgl . Les cinq codes de l’Empire français . 545 (Code d’Instruction Criminelle . Livre II . Titre II . Chapitre IV . Art . 347) und s . 546 (Art .  351)  : Si néanmoins l’accusé n’est déclaré coupable du fait principal qu’à une simple majorité , les juges délibéreront entre eux sur le même point  ; et si l’avis de la minorité des jurés est adoptée par la majorité des juges , de telle sorte , qu’en réunissant le nombre des

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voix , ce nombre excède celui de la majorité des jurés et de la minorité des juges , l’avis favorable à l’accusé prévaudra . – Schwierigkeiten mit der Interpretation dieses Artikels (vgl . JURISPRUDENCE des CODES CRIMINELS et des lois sur la répression des crimes et des délits commis par la voie de la presse et par tous autres moyens de publication  ; faisant suite AU MANUEL D’INSTRUCTION CRIMINELLE , Par M . BOURGUIGNON , […] . 3 Bde . Paris 1825 . Bd 2 . 136–150) führten 1821 zu einer Novellierung in folgender Fassung , s . BULLETIN DES LOIS du ROYAUME DE FRANCE , 7  . e S É R I E  . TOME DOUZIÈME  ; C o n t e n a n t l e s L o i s e t ­O r d o n n a n c e s r e n d u e s p e n d a n t l e p r e m ie r s e m e s t r e d e l ’a n n é e 18 21  . N .os 427 à 460 . Paris 1821 . 425 ( BULLETIN DES LOIS . N .º  451 .* (N .º 10,601 .) L o i p o r t a n t M o d i f i c a t io n d e l ’a r t ic l e 351 d u C o d e d ’ i n s t r u c t io n c r i m i n e l l e  . A Paris , le 24 . Mai 1821 .)  : Article unique . A l’avenir , et lorsque , dans le cas prévu par l’article 351 du Code d’instruction criminelle , les juges seront appellés à délibérer entre eux sur une déclaration du jury formée à la simple majorité , l’avis favorable à l’accusé prévaudra , toutes les fois qu’il aura été adopté par la majorité des juges . – Hegel war über diesen Gesetzes­änderungs­prozeß informiert , wie ein Exzerpt aus den Berlinischen Nachrichten Von Staats- und gelehrten Sachen vom 19 . Mai 1821 belegt , s . GW 22 . 55 und 465 die Quellendokumentation . 136, 30–35  Hegel bezieht sich hier auf das Eingreifen Friedrichs II . in die Rechtstreitigkeiten/ Prozesse des Müllers Arnold . Der Müller Christian Arnold war seit 1762 , nachdem er die Mühle von seinem Vater übernommen hatte , Erbpächter der so genannten Krebsmühle am Krebsbache nahe der Oder im Gerichtsbezirk Pommerzig Kreis Krossen in der Neumark . Der Grundherr , dem der Müller zinspflichtig war , war der Graf von Schmettau . Im Jahre 1770 ließ der Nachbar des Müllers (und des Grafen von Schmettau) , der Landrat und Ritterschaftsdirektor von GersdorV auf Kay oberhalb der Mühle eine Karpfenteichanlage anlegen (oder wieder einrichten) , die vom Krebsbach mit Wasser versorgt wurde . Von ( Johanni) 1771 an blieb der Müller mit seinen Pachtzahlungen im Rückstand , mit der Begründung , daß er wegen des durch die Teichanlage verursachten Wassermangels nicht mehr ausreichend mahlen könne . Arnold wurde daraufhin von seinem Grundherrn mehrfach vor dem Patrimonialgericht verklagt und von diesem zur Zahlung der Rückstände verurteilt . Der Müller wiederum verklagte (im März 1774) den Grafen vor dem höchsten Gericht der Neumark , der ›Regierung› in Küstrin , auf Schadensersatz (wegen Verstattung der Bewässerung des Teiches) , wurde jedoch im Januar 1776 abgewiesen . Eine Berufung gegen dieses Urteil wurde im September 1776 abgewiesen . In der Zwischenzeit hatte der von Schmettau eine weitere Klage vor dem Patrimonialgericht gewonnen und eine Zwangsvollstreckung gegen Arnold erwirkt und durchführen lassen  : Arnold wurde in Haft genommen und sechs Kühe gepfändet . Über das Vorgehen des Grundherrn beschwerte sich die Gattin des Müllers Arnold , Rosine Arnold , im August 1775 mittels einer Supplik direkt bei Friedrich II . , der die Regierung in Küstrin anwies , der Beschwerde nachzugehen . Das Ergebnis der Untersuchung war eine milde Zurechtweisung für den Grafen und der Rat an die Müllerin , sie solle gegen von GersdorV klagen . Vor dem Patrimonialgericht hatte von Schmettau nunmehr (September 1777) ein weiteres Urteil gegen den Müller erwirkt und die Zwangsvollstreckung , die Zwangsversteigerung der Mühle , wurde eingeleitet . Im September 1778 wurde die Mühle dem Meistbietenden zugeschlagen , der als Strohmann fungierte und die Mühle einen Monat später an von GersdorV abtrat , der sie jedoch im Februar 1779 mit 33 % Gewinn weiterverkaufte . – Nach dem endgültigen Verlust der Mühle wandten sich die Eheleute Arnold mit zwei Beschwerden an die Justizaufsichtbehörden und wurden abschlägig beschieden . Daraufhin machte sich Arnold auf den Weg zur Bittschriftenlinde in Potsdam , von wo er ins Schloß gerufen und auf königlichen Befehl zu Protokoll vernommen wurde . Am 22 . August 1779 entschied Friedrich II . durch Kabinettsordre , eine Untersuchungskommission , geleitet vom Obersten von Heucking , einzusetzen . Auf den Bericht von Heuckings hin wies er die Regierung in Küstrin am 27 . September



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1779 mit harschen Worten an , den Müller klaglos zu stellen und dessen Beschwerden abzuhelfen . Dem implizierten Ansinnen des Königs , für einen günstigen Ausgang im Prozeß des Müllers gegen von GersdorV zu sorgen , kam die Justiz in Küstrin nicht nach . Mit Urteil vom 28 . Oktober 1779 wurden Arnold keine Schadensersatzansprüche an von GersdorV zugesprochen , die Klage also abgewiesen . Nachdem der Müller mit einer weiteren Bittschrift (vom 15 . November 1779) den König veranlaßt hatte , die Justiz in Küstrin zur Beendigung der Rechtsstreitigkeiten zu mahnen , und diese darauf geantwortet hatte , daß ein rechtskräftiges Urteil ergangen sei , verwies der König die Eheleute an den Instanzenweg . Diese appellierten daraufhin an das Kammergericht in Berlin , dem der König am 28 . November befahl , die Angelegenheit schnell und kurz abzumachen . Das Kammergericht wies die Appellation in allen Punkten ab . Daß ein Urteil ergangen sei , wurde Friedrich II . am 10 . Dezember mitgeteilt , aber erst auf ausdrückliches Verlangen hin erhielt er es übersandt . Am 11 . Dezember berief er den Großkanzler (zuständigen Justizminister) und die drei am Urteil be­ teiligten Kammergerichtsräte zur Vernehmung ins Schloß . Im von ihm diktierten Protokoll attestierte er der Küstriner Justiz und dem Kammergericht Parteilichkeit für den adeligen Beklagten und somit Ungerechtigkeit gegenüber dem Müller . Noch während des Diktats entließ Friedrich den Großkanzler Freiherrn von Fürst und Kupferberg , die drei Kammergerichtsräte Friedel , Graun und Ransleben wurden verhaftet , ebenso fünf der in Küstrin an den Prozessen Beteiligten , und der Präsident der Neumärkischen Regierung Graf Finck von Finckenstein wurde entlassen . Das Protokoll wurde auf Befehl des Königs am 14 . Dezember in der Haude und Spenerschen Zeitung veröVentlicht (Nr 149) . Den Minister des Kriminaldepartements Freiherrn von Zedlitz beauftragte er damit zu verfügen , daß seitens des Kriminalkollegiums über alle verhafteten Richter geurteilt und dem Müller Schadensersatz geleistet werde . Noch vor Schluß der Untersuchung setzte der König von GersdorV als Landrat ab und bestimmte selbst einen Nachfolger . Am 26 . Dezember lieferte der Kriminalsenat des Kammergerichts seinen Bericht ab , nach dem die bisher ergangenen Urteile nicht zu beanstanden und die beteiligten Richter nicht zu rügen seien . Über diesen Bericht kam es zwischen König und Minister zu keiner Einigung über das weitere Vorgehen , und am 1 . Januar 1780 erließ Friedrich den Befehl , zwei der Inhaftierten zu entlassen und auf ihre Posten zurückzuversetzen , die übrigen verurteilte er zu einem Jahr Festungshaft und dazu , den Müller Arnold finanziell zu entschädigen , und er wies an , dem Müller seine Mühle zurückzugeben . Der Befehl wurde am 5 . Januar vollzogen und die Verurteilten am 7 . nach Spandau abgeführt . Nachdem sie den Auflagen nachgekommen waren , wurden sie am 5 . September 1780 vom König begnadigt . – Unmittelbar nach seinem Amtsantritt kassierte Friedrich Wilhelm II . den Spruch Friedrichs II . und ließ das Verfahren der Arnolds vor dem Tribunal , dem obersten Gericht Preußens , in Gang setzen . In der letzten Instanz wurde das Ehepaar abgewiesen , erhielt aber vom König zum Weiterbetrieb den Wert der Mühle erstattet . – Zur Darstellung der Sachverhalte und zur juristischen Bewertung vgl . Historisch-rechtliche Würdigung der Einmischung Friedrichs des Großen in die bekannte Rechtssache des Müllers Arnold , auch für Nichtjuristen . Von Sengebusch , Dr . Altona 1829 . – Ausübung oberstrichterlicher Gewalt des Staats und Cabinets-Justiz in wesentlicher Differenz dargestellt von Karl Friedrich Ferdinand Sietze . Potsdam 1835 . – Beiträge zum preußischen Rechte für Studierende und Referendare von Dr . Karl Dickel , Amtsrichter in Berlin und Lehrer an der Forstakademie in Eberswalde . […] 1 . Heft . Friedrich der Große und die Prozesse des Müllers Arnold . Marburg 1891 . – Malte Dießelhorst  : Die Prozesse des Müllers Arnold und das Eingreifen Friedrichs des Großen . Göttingen 1984 . ( = Göttinger rechtswissenschaftliche Studien . Hrsg . von der Juristischen Fakultät der Georg-AugustUniversität Göttingen . Bd 129 .) 136, 37  Das erste was wir betrachteten[ .]] Siehe oben 133 . 140,23–27  Das bezieht sich auf Fichte  : Grundlage des Naturrechts . T .  2 . 146 (GA I/4 . 87)  : Die Hauptmaxime jeder wohleingerichteten Policei ist nothwendig folgende  : j e d e r B ü r g e r m u ß a l l e n t h a l b e n , wo e s n ö t h i g i s t  , s o g l e i ch a n e r k a n n t we r d e n

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kö n n e n  , a l s d i e s e  , o d e r j e n e b e s t i m m t e Pe r s o n   : keiner muß dem Policei­ beam­ten unbekannt bleiben können . Dies ist nur auf folgende Weise zu erreichen . Ieder muß immerfort einen Paß bei sich führen , ausgestellt von seiner nächsten Obrigkeit , in welchem seine Person genau beschrieben sey  ; und dies ohne Unterschied des Standes . Möge , da die bloß wörtlichen Beschreibungen einer Person immer zweideutig bleiben , bei wichtigen Personen , die es sonach auch bezahlen können , statt der Beschreibung ein wohlgetroffenes Portrait im Passe befindlich seyn . 141,2–8  Siehe dazu Allgemeine Zeitung . Mit allerhöchsten Privilegien . München . Nro . 295 . Montag 21 Okt . 1816 . [1177] b  : G r o ß b r it a n n ie n  .  / (Aus Londoner Zeitungen vom 9 Okt .) […] Die Polizeioffiziere Brook , Pelham und Plower , welche drei unwissende irländische Taglöhner zur Theilnahme am Falschmünzen verleiteten , um das Blutgeld für ihre Denunziation zu verdienen , wurden gestern Abend vom Gerichte wegen Falschmünzen zum Tode ver­urtheilt . Da dieses Verbrechen dem Hochverrath gleich geschäzt ist , so werden sie zum Richtplaze geschleift werden . Die drei Irländer wurden schon früher vom Prinzen Regenten begnadigt . 143,24–26  Gemeint ist hier das erste der Getreidegesetze (corn laws) von 1815 , eingebracht von der Regierung Lord Liverpool (Importation Act 1815  ; 55 Geo . III c . 26) . Die Preisgrenze für Inlandsprodukte war so hoch angesetzt , daß der Import praktisch ausgeschlossen war . 144,24–25  Die plurale Formulierung der Stelle führt etwas in die Irre  : sie bezieht sich wohl lediglich auf eine später in die Grundlinien (s . GPR 234  ; GW 14,1 . 195,22–25) übernommene Stelle des Horaz , s . Q . Horatius Flaccus  : Carminum liber primus . III , 21–24  ; Q . HO­ RATII FLACCI ECLOGAE […] . Leipzig 1772 . (KHB 544) 10  : Necquicquam deus abscidit   Prudens Oceano dissociabili Terras , si tamen impiæ   Non tangenda rates transiliunt vada . 151,15–16  Zu denken ist hierbei an Johann Jacob Mosers […] Teutsches Staats-Recht […] . 50 Teile . Nürnberg , Leipzig , Frankfurt , Ebersdorf im Vogtland , Hanau 1737–1753 . sowie an sein Neues Teutsches Staatsrecht […] . 31 Teile . Stuttgart  ; Frankfurt und Leipzig ­1766–1776 . 151, 34–37  Siehe oben die Anm . zu 25,34 . 156,18–20  Siehe Platon  : Politeia . III . 412 c sowie Aristoteles  : Politica . III (1284 a 3–17 , 1284 b 32V) . 157,9–16  Siehe Kant  : Rechtslehre . 164–173 (Der Re c h t s l e h r e Zweyter Theil . Des ö f f e n t l i ch e n Re ch t s Erster Abschnitt . D a s S t a a t s r e ch t . §§ 45–49) (AA I/6 . 313–318) . 159, 33–35  In den Nachschriften des Kollegs vom Wintersemester 1819/20 legt Hegel dieses Verhalten in die Zeit des Peloponnesischen Krieges und bezieht sich dabei auf das Zeugnis des Thukydides , s . dazu unten die Anm . zu 394,36–37 .395,1–2 . Es ist hier wohl von einem Miß­ verständnis des Nachschreibers auszugehen . 160, 5–12  Die Stelle gibt so etwas wie die öVentliche Meinung , namentlich in Preußen , wieder , und so dürfte eine spezifische Quelle nicht vorliegen . – Christian Karl August Ludwig Freiherr von Massenbach (1758–1827) war zunächst von 1778 an Offizier der württembergischen Garde , trat 1782 in preußische Dienste , seit 1786 im Generalquartiermeisterstab . Eine Reihe von mathematischen und militärischen Schriften verhalfen ihm zu einem gewissen Renommee , er wurde Mathematiklehrer des Prinzen Ludwig von Preußen , Mitarbeiter an der Militärischen Monatsschrift und bei Friedrich Nicolais Allgemeiner deutscher Bibliothek sowie später Lehrer an der Ingenieurschule in Potsdam . 1787 nahm er am Feldzug gegen Holland teil , wurde 1791 Major und Flügeladjutant des preußischen Königs und war während des Krieges gegen Frankreich im



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Generalstab . In der Folgezeit publizierte er eine Reihe von Schriften mit Reformvorschlägen zur preußischen Politik , zur Reorganisation des Generalstabes und zur Offiziersausbildung . Bereits 1805 war Oberst Massenbach Generalquartiermeister im Stabe des Fürsten Friedrich Ludwig zu Hohenlohe-Ingelfingen (1746–1818) und hatte diese Stelle auch im Kriege von 1806 inne , als das von Hohenlohe kommandierte preußisch-sächsische Armeecorps am 14 . Oktober in der Schlacht bei Jena geschlagen wurde und sich auflöste . Anstelle des schwer verwundeten Karl Wilhelm Ferdi­ nand von Braunschweig-Wolfenbüttel (1735–1806) übernahm Hohenlohe den Oberbefehl über das ­preußische Feldheer und kapitulierte nach etlichen Rückzugsgefechten mit den Resten seiner Truppen am 28 . Oktober bei Prenzlau in der Uckermark . Obwohl Hohenlohe sich sowohl für die Niederlage bei Jena wie auch die Kapitulation bei Prenzlau allein verantwortlich erklärte , wurde Massenbach eine gravierende Mitschuld an beidem zugesprochen  : bei Jena war er für die im Hinblick auf die bevorstehende Schlacht ungünstige Disposition der Truppenteile im Lager zuständig gewesen , bei Prenzlau hatte er , nach einer Unterredung mit dem Marschall Lannes zurückkehrend , irrtümlich angenommen , vom rechten Ufer der Ucker und über die Seehausener Brücke geritten zu sein und war dadurch zur Überzeugung gekommen , daß die preußischen Truppen umstellt seien  ; dies und die Lageeinschätzung der französischen Offiziere , mit denen er gesprochen hatte , teilte er Hohenlohe mit , und dies sei mit ausschlaggebend für den Entschluß zur Kapitulation gewesen . Gegen diese Anschuldigungen verfaßte Massenbach eine Reihe von Rechtfertigungsschriften und mehrere Bände Memoiren . 1816 erhielt seine Familie eine Virilstimme in der württembergischen Ständeversammlung , deren Mitglied Massenbach in Vertretung seines Bruders Reinhard von 1816–1817 war . Hier opponierte er gegen den Verfassungsentwurf der Regierung , wurde nach der Auflösung der Versammlung des Landes verwiesen und ließ sich in Frankfurt am Main nieder , wo er auf Verlangen verhaftet und an Preußen ausgeliefert wurde . Angeklagt wurde er wegen Landesverrats , da er in seinen Memoiren Dienstgeheimnisse publiziert habe , und von einem Kriegsgericht zu vierzehn Jahren Festungshaft verurteilt . 1826 wurde er begnadigt . – Mit dem patriotischen Auftreten Massenbachs könnte auf seine nach 1806 erschienenen Schriften (vgl . beispielsweise Der Obriste , Christian v . Massenbach . Eine biographische Skizze seiner Schicksale , Anschuldigungen und Vertheidigungsgründe . Nebst einer wichtigen Aufgabe für die Criminalgesetzgebung Teutschlands . Im December 1817 .) oder auf sein Auftreten in der württembergischen Ständeversammlung angespielt sein , s . unten die Anm . zu 202,26–29 . 161,18–23  Alle Constitutionen … steht] Die Verfassungs- und Rechtsgeschichte der französischen Revolution bis zur Instauration des Kaiserreichs und dann bis zur ersten Restauration , auf die Hegel wiederholt vor allem unter dem Aspekt der (mangelnden) Gewaltenteilung zu sprechen kommt , läßt sich in folgenden Schritten darstellen . Mit der Selbsterklärung der Deputierten der États généraux zur Assemblée nationale am 17 . Juni 1789 , aus der am 9 . Juli die Assemblée nationale constituante wird , setzt der Prozeß der Umwandlung der französischen absoluten Monarchie in eine konstitutionelle Monarchie mit einer (geschriebenen) Verfassung ein , deren erster manifester Ausdruck die articles de Constitution sind , dekretiert in den Sitzungen zwischen dem 3 . September und 1 . Oktober , und zusammen mit der Déclaration des droits de l’homme et du citoyen (vgl . die Anm . zu 263,23–24 ) am 3 . Oktober verkündet und am 5 . Oktober von Louis XVI akzeptiert . Siehe COLLECTION GÉNÉRALE DES DÉCRETS RENDUS PAR L’ASSEMBLÉE NATIONALE , […] d e p u i s l e m o i s d e M a i  , j u s q u e s & c o m p r i s l e m o i s d e D é c e m b r e 1789 . TOME Ier […] [1789] . 98–100  : 1 Octobre 1789 . / […] / S é r ie d e s a r t i c l e s d e C o n s t it u t io n d é c r é t é s d a n s l e s S é a n c e s p r é c é d e n t e s  .  / Article premier . / Tous les pouvoirs émanent essentiellement de la Nation , & ne peuvent émaner que d’elle . / II . Le Gouvernement François est monarchique  ; il n’y a point en France d’autorité supérieure à la Loi  ; le Roi ne règne que par elle , & ce n’est qu’en vertu des Lois qu’il peut exiger l’obéissance . / III . L’Assemblée Nationale a reconnu & déclaré comme point fondamenteaux de la Monarchie , que la personne du Roi est inviolable &

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sacrée  ; que le trône est indivisible  ; que la couronne est héréditaire dans la race régnante , de mâle en mâle , par ordre de primogéniture , à l’exclusion perpétuelle & absolue des femmes & de leur descendance , sans entendre rien préjuger sur l’effet des renonciations . / IV . L’Assemblée Nationale sera permanente . / V . L’Assemblée Nationale ne sera composée que d’une Chambre . / VI . Chaque Législature sera de deux ans . / VII . Le renou­velle­ ment des Membres de chaque Législature sera fait en totalité . / VIII . Le pouvoir législatif réside dans l’Assemblée Nationale , que l’exercera ainsi qu’il suit  : / IX . Aucun acte du Corps législatif ne pourra être considéré comme Loi , s’il n’est fait par les Représentans de | la Nation , librement & légalement élus , & s’il n’est sanctionné par le Monarque . / X . Le Roi peut refuser son consentement aux actes du Corps législatif . / XI . Dans le cas où le Roi refusera son consentement , ce refus ne sera que suspensif . / XII . Le refus suspensif du Roi cessera à la seconde des législatures qui suivront celle qui aura proposé la Loi . / XIII . Le Roi peut inviter l’Assemblée Nationale à prendre un objet en considération  ; mais la proposition des Lois appartient exclusivement aux Représentans de la Nation . / XIV . La création & la suppression des offices ne pourront avoir lieu qu’en exécution d’un acte du Corps législatif , sanctionné par le Roi . / XV . Aucune contribution en nature ou en argent ne peut être levée , aucun emprunt direct ou indirect ne peut être fait autrement que par un Décret exprès de l’Assemblées des Représentans de la Nation . / XVI . Le Pouvoir exécutif suprême réside exlusivement dans les mains du Roi . / XVII . Le Pouvoir exécutif ne peut faire aucunes Lois , même provisoires , mais seulement des proclamations conformes aux Lois pour en ordonner ou en rappeler l’observation  . / XVIII . Les Ministres & les autres agens du Pouvoir exécutif sont responsables de l’emploi des fonds de leur Département , ainsi que de toutes les infractions qu’ils pourront commettre envers les Lois , quels que soient les ordres qu’ils aient reçus  ; aucun ordre donné par le Roi ne pourra être exécuté , s’il n’a été signé par Sa Majesté , & contre-signé par un Secrétaire d’Etat , ou par l’Ordonnateur du Département . / | XIX . Le Pouvoir judiciaire ne pourra en aucun cas être exercé par le Roi , ni par le Corps législatif  ; mais la justice sera administrée , au nom du Roi , par les seuls Tribunaux établis par la Loi , suivant les principes de la Constitution , & selon les formes déterminées par la Loi . / A c c e p t é s l e 5   O c t o b r e  , & p r o m u l g u é s l e 3 N ove m b r e 1789 . ( Voye z a u 9   N ove m b r e 1789 .) Mit dem Artikel II . ist die absolute Monarchie des Gottesgnadentums abgeschaVt  ; die Legitimation der Monarchie und des Königs liegt ausschließlich im Gesetz  ; die alleinige Legislative ist die Assemblée nationale und von der legislativen Gewalt hängen auch , qua Verpflichtung aufs Gesetz , die Exekutive und die Judikative ab . Festgeschrieben wird diese Verfassungskonstruktion in der Constitution vom 3 . und 4 . September 1791 (vgl . LA CONSTITUTION FRANÇAISE , P r é s e n t é e a u Ro i p a r l ’A s s e m b l é e N a t io n a l e l e 3 S e p t e m b r e 1791 . Paris 1791 .) . – Am 1 . Oktober 1791 tritt die neugewählte Assemblée nationale législative zusammen , die nach den innen- und außenpolitischen Entwicklungen des Folgejahres (Flucht der Königsfamilie nach Varennes , Deklaration von Pillnitz , die Vetos des Königs , die Kriegserklärung Louis XVI an Franz II . , Tuileriensturm (la journée du 10 août)) am 10 August 1792 die Wahl einer Convention nationale beschließt . Diese erklärt am Tag nach ihrer Konstituierung die Monarchie für abgeschaVt (21 . September 1792) , s . COLLECTION GÉNÉRALE DES DÉCRETS RENDUS PAR L’ASSEMBLÉE NATIONALE , […] Mois de Septembre , Octobre et Novembre 1792 . […] [1792] . 3  : La Convention nationale décrète que la royauté est abolie en France .– Bis zur Etablierung der ersten Direktorialverfassung bleibt die Legislative , der Konvent , die zentrale Gewalt . Die vom Konvent verabschiedete Constitution vom 6 messidor l’an I (24 . Juni 1793) , die Constitution de l’an I (zum Text s . http://www .conseil-constitutionnel .fr/conseil-constitutionnel/ francais/la-constitution/les-constitutions-de-la-france/constitution-du-24-juin-1793 .5084 .html) , deren Inkrafttreten wegen des Krieges und des Bürgerkrieges suspendiert wird , hält an dem Kon-



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struktionsmuster der Verfassung von 1791 fest , versucht aber das Prinzip der Souveränität des Volkes durch stärkere legislatorische Partizipation und häufigere Wahlen schärfer zu profilieren . Eigentliches Machtzentrum innerhalb des Konvents wird seit April neben dem Comité de sûreté générale das Comité de salut public . Das D é c r e t s u r l e m o d e d e g ou ve r n e m e n t p r o v i s o i r e & r é vo l u t io n n a i r e  . Du 14 frimaire  . (4 . Dezember 1793 , s . COLLECTION GÉNÉRALE DES DÉCRETS RENDUS PAR LA CONVENTION NATIONALE . […] FRIMAIRE AN II . […] [1793] . 141–150) enthält die Revolutionsverfassung , die auch die Rolle und Funktion des Wohlfahrtsausschusses regelt und in der erklärt wird (142)  : La Convention nationale est le centre unique de l’impulsion du gouvernement . ( SECTION II . Exécution des lois . ARTICLE PREMIER .) . – Nach dem Ende der Terreur sind die sogenannten Thermidoriens die dominierende Fraktion in der Convention nationale , und nachdem eine Kommission im April 1795 zu dem Schluß gelangte , daß die suspendierte Constitution vom 6 messidor l’an I nicht mehr applikabel sei , wurde eine neue Verfassung erarbeitet . Die Convention verabschiedete die neue Constitution am 5 fructidor an III (22 . August 1795) (zum Text s . COLLECTION GÉNÉRALE DES DÉCRETS RENDUS PAR LA CONVENTION NATIONALE . […] FRUCTIDOR AN III . […] [1795] . 31–76) , nachdem durch ein vorgeschaltetes D é c r e t s u r l e s m oye n s d e t e r m i n e r l a r é vo l u t io n D u 5 f r u c t i d o r  . (s . ebenda 17–21) die Zusammensetzung des neuen corps législatif zugunsten der Thermidoriens geregelt war (s . ebenda 17f  : TITRE PREMIER .  / D e l a f o r m a t io n d u n o u ve a u c o r p s l é g i s l a t i f  .  / Art . I . Le corps législatif sera composé de membres élus par les prochaines assemblées électorales , dans les proportions qui sont réglées par l’acte constitutionnel pour le renouvellement annuel . / II . Tous les membres actuellement en activité dans la convention sont rééligibles . Les assemblées électorales ne pourront en prendre moins de deux tiers pour former le corps législatif . / III . Ne sont point compris parmi les députés en activité ceux qui sont décrétés d’accusation ou d’arrestation . / IV . Chaque député remettra par écrit , d’ici au 20 fructidor , | au comité des décrets , procès-verbaux & archives , sa déclaration sur son âge , et sur les autres conditions prescrites par la constitution pour être membre de l’un ou de l’autre conseil législatif . / V . Les députés en mission , tant auprès des armées que dans les départemens ainsi que les absens par congé ou maladie , feront parvenir leur déclaration d’ici au 30 fructidor au même comité , qui pourra néanmoins demander ­dès-à-présent les éclaircissemens qui les concernent , à ceux dont ils sont plus particulière­ ment connus .) , und mit den Gesetzen vom 1er vendémiaire an IV (23 . September 1795) (s . COLLECTION GÉNÉRALE DES DÉCRETS RENDUS PAR LA CONVENTION NATIONALE . […] VENDÉMIAIRE AN IV . […] [1795] . 3  : D é c r e t c o n c e r n a n t l ’a c c e p t a t io n p a r l e p e u p l e f r a n ç a i s  , d e s d é c r e t s d e s 5 e t 13 f r u c t i d o r  , s u r l a r é é l e c t io n d e s d e u x t ie r s d e l a c o nve n t io n n a t io n a l e  . D u p r e m ie r ve n d é m i a i r e  . und D é c r e t p o r t a n t p r o c l a m a t io n d e l ’a c c e p t a t io n  , p a r l e p e u p l e f r a n ç a i s , d e l a c o n s t it u t io n q u i l u i a é t é p r é s e n t é e p a r l a c o nve n t io n n a t io n a l e . D u p r e m ie r ve n d é m i a i r e . ) trat sie mitsamt dem vorgeschalteten Dekret nach einem Plebiszit in Kraft . Neben einigen bemerkenswerten Neuerungen (Festlegung des Staatsterritoriums , Regelungen des Staatsbürgerrechts etwa) , aber auch der Wiedereinführung des Censuswahlrechts , ist es vor allem die Einführung eines Zweikammernsystems für die Legislative  : der Conseil des Cinq-Cents schlägt Gesetze vor , und der aus 250 Mitgliedern bestehende Conseil des Anciens entscheidet über Annahme oder Ablehnung , und eines fünfköpfigen Direktoriums für die Exekutive  : die Direktoren werden auf Vorschlag des Conseil des Cinq-Cents vom Conseil des Anciens gewählt , und so dauert auch in dieser Verfassungskonstruktion die revolutionäre Präponderanz der Legislative fort (vgl . zu diesem Kontext noch die Anm . zu 162,16–19 ) . – Nach dem coup d’état du 18 Brumaire (9 . November 1799) wird mit der Constitution vom 22 frimaire an VIII (13 . Dezember 1799 , Datum der Proklamation  ; Anwendung findet sie seit dem 25 . Dezember

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und wird nach einem Plebiszit am 18 pluviôse an VIII (7 . Februar 1800) ratifiziert  ; Text s . ­M ÉMOIRES HISTORIQUES S U R L E S D I X - H U I T B R U M A I R E  , CONTENANT LES DÉTAILS EXACTS ET PLUS CIRCONSTANCIÉS QUE TOUS CEUX QUI ONT PARU JUSQU’A CE JOUR , DES SÉANCES DES DEUX CONSEILS , Des 18 et 19 Brumaire an VIII , E t d e s Évè n e m e n s e t F a it s r e m a r q u a b l e s  , q u i s e s o n t p a s s é s d a n s c e s j ou r n é e s , ave c l e s p iè c e s o f f i c ie l l e s q u i s’y r a p p o r ­ t e n t   ; Auxquels on a joint les Discours qui furent prononcés au Conseil des Anciens , par Lucien Bonaparte et un autre membre du Conseil des Cinq-Cents , et autres détails dont les Feuilles publiques , n’ont pu rendre compte  ; ainsi que des extraits des procès-verbaux imprimés par ordre des Commissions des deux Conseils . Le tout rédigé par des témoins oculaires , et d’après des Notes particulières très-fidèles , beaucoup plus étendues que tout ce qui a été rapporté dans les Journaux , et contenant un grand nombre de Remarques et d’Anecdotes , non encore publiées . Et suivi du texte de la nouvelle Constitution présentée a l’acceptation du Peuple Français . Se trouve à Paris , ches la Citoyenne Gauthier , rue Christine , nº. 11 . Et chez tous les Marchands de Nouveautés . an viii . [1800] . (mit eigener Paginierung) , auch  : www .conseil-constitutionnel .fr/conseil-constitutionnel/ francais/la-constitution/les-constitutions-de-la-france/constitution-du-22-frimaire-an-viii .5087 . html) wieder die Spitze (161,19 ) in die auf den Ersten Konsul Napoléon Bonaparte (mithin auf die Vorangstellung der Exekutive) zugeschnittene Verfassung integriert . Dieser Constitution fehlt die Präambel mit der Erklärung der Menschen- und Bürgerrrechte . – Die postrevolutionäre Verfassungsgeschichte wird weiterhin markiert durch den Arrêté des Consuls du 20 floréal an X (10 mai 1802) , mit dem das französische Volk zum Plebiszit über die Frage , ob Napoléon Bonaparte Konsul auf Lebenszeit sein soll , aufgerufen wird , den Sénatus-consulte du 14 thermidor an X (2 août 1802) , mit dem Napoléon Bonaparte zum Konsul auf Lebenszeit proklamiert wird und dem Sénatus-consulte organique de la Constitution du 16 thermidor an X (4 août 1802) (Constitution de l’an X  ; Text s . www .conseil-constitutionnel .fr/conseil-constitutionnel/francais/ la-constitution/les-constitutions-de-la-france/constitution-du-16-termidor-an-x .5088 .html) , der die Stellung der Exekutive , des Sénat conservateur (zum Sénat conservateur vgl . auch unten die Anm . zu 318,29–30 ) , zulasten der Legislative stärkt , indem ihm das Recht übertragen wird , die Institutionen der Legislative , Tribunat und Corps législatif aufzulösen . Auf der anderen Seite ist der Sénat conservateur abhängig vom Ersten Konsul , dem das Recht zukommt , neue Mitglieder des Senats zu bestimmen . – Der Sénatus-consulte organique du 28 floréal an XII (18 mai 1804) (Constitution de l’an XII , ratifiziert durch Plebiszit vom 6 . November 1804  ; Text s . www .conseilconstitutionnel .fr/conseil-constitutionnel/francais/la-constitution/les-constitutions-de-la-france/ constitution-de-l-an-xii-empire-28-floreal-an-xii .5090 .html) überträgt die Regierungsgewalt der Republik an den Kaiser , vgl . SENATUS - CONSULTE ORGANIQUE . [Paris 1804] . [1]  : TITRE PREMIER .  / Article I .er / Le Gouvernement de la Republique est confié à un Empereur , qui prend le titre d’Empereur des Français .  / 2 . / Napoleon Bo­ naparte , Premier consul actuel de la République , est Empereur des Français . und regelt vor allem die Thronfolge und die neu zu schaVenden kaiserlichen Institutionen des Hofes . – Den letzten wichtigen verfassungsgeschichtlichen Schritt bis zum octroi der Charte constitutionelle vom 4 . Juni 1814 stellt der Sénatus-consulte du 19 août 1807 dar , der unter anderem den Tribunat abschaVt und dem autoritären Regime Napoléons Verfassungsrang verschaVt . – Die Charte reinstitutionalisiert das monarchische Gottesgnadentum , vgl . die zitierte Stelle in der Anm . zu 163,32 –164,7 . 161,23–28  Die Stelle bezieht sich auf die Constitution vom 3 . und 4 . September 1791 , in der die Verfassung als Repräsentativverfassung bestimmt war , mit dem Corps législatif und dem König (in dieser Reihenfolge) als Repräsentanten der Nation ( TITRE III . D e s Pou voi r s p u b l i c s . Article II .) . Das Veto , das der König gegenüber Gesetzesentwürfen einlegen konnte , war lediglich



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suspensiv , ein Entwurf , der dem König in drei aufeinanderfolgenden Legislaturen vorgelegt wurde , erlangte automatisch Gesetzeskraft ( TITRE III . CHAPITRE III . D e l ’e xe r c ic e d u p ou vo i r l é g i s l a t i f  . Section III . D e l a S a n c t io n r oy a l e  . Article premier – V I .) . Siehe LA CONSTITUTION FRANÇAISE , P r é s e n t é e a u Ro i p a r l ’A s s e m b l é e N a t io n a l e l e 3 S e p t e m b r e 1791 . Paris 1791 . 12 und 41f . Vgl . auch die Anm . zu 161,18–23 . 161, 35–37 .162,1–4  Die Ausführungen beziehen sich auf die Constitution der ersten Republik vom 24 . Juni 1793 und auf die Direktorialverfassung vom 22 . August 1795 (5 fructidor an III) . Vgl . auch die Anm . zu 161,18–23 . 162,6–9  Dies bezieht sich auf die beiden Konsulatsverfassungen vom 13 . Dezember 1799 (22 frimaire an VIII) und 4 . August 1802 (16 thermidor an X) sowie auf die Constitution vom 18 . Mai 1804 (28 floréal an XII) . Vgl . auch die Anm . zu 161,18–23 . 162,9–16  Zur Gewaltenteilung und zur Rolle des Ephorats und der Ephoren siehe Fichte  : Grundlage des Naturrechts . T . 1 . 192V , 207–213 , 215f , 220V (GA I/3 . 440 , 448–452) . 162,16–19  Hegel stellt hier eine Analogie her zwischen Fichtes Verfassungskonstruktion und der französischen Direktorialverfassung vom 22 . August 1795 (5 fructidor an III) , nach der der Legislative , einem Parlament mit zwei Kammern (Conseil des Cinq-Cents und Conseil des Anciens) als Exekutive ein Direktorium mit fünf Mitgliedern gegenüber stand . – Bei dem historischen Ereignis , auf das er im Anschluß anspielt , handelt es sich um den coup d’état vom 18 fructidor an V (4 . September 1797) , der die politische Schwächung der conseils und eine Stärkung des Direkto­ riums zur Folge hatte . – Die turnusmäßige Neuwahl eines Drittels der Parlamentsmitglieder beider Kammern zu Beginn des Jahres 1797 hatte den Royalisten und Monarchisten (als angeblichen Verteidigern von Ruhe und Ordnung) in beiden Kammern die Mehrheit verschaVt und die Möglichkeit gegeben , in beiden jeweils den Präsidenten zu stellen  ; im Conseil des Cinq-Cents wurde der General Jean-Charles Pichegru gewählt , der mit den Emigranten in Kontakt stand . Die Gesetzesinitiativen des Parlaments (Aufhebung der Gesetze gegen die Emigranten und eidverweigernden Priester) ließen die Republikaner eine politische Restauration befürchten . Im Direktorium standen sich die Flügel der Monarchisten (mit Lazare Nicolas Marguerite Carnot und Balthazar François , marquis de Barthélemy) und der Republikaner (mit Jean-François Reubell und Louis-Marie de La Révellière-Lépeaux) gegenüber  ; das fünfte Direktoriumsmitglied , Paul François Jean Nicolas vicomte de Barras , schloß sich nach einigem Zögern den beiden Republikanern an , diese , triumvirs genannt , bildeten fortan das politische Zentrum des Direktoriums . Machtpolitisch konnte das Direktorium sich auf die Minister , die Armee Sambre-et-Meuse sowie auf die unter Bonapartes Kommando stehende Armee in Italien stützen . Durch von ihm abgefangene Dokumente erfuhren Reubell , La Révellière und Barras von den Absprachen , die Pichegru mit dem Prätendenten Louis XVIII ge­ troVen hatte und von den Plänen zu einem Staatsstreich und beschlossen , diesem zuvor zu kommen . Am 18 fructidor (4 . September) wurden das Direktoriumsmitglied Barthélémy , der Präsident des Conseil des Cinq-Cents Joseph Jérôme , comte Siméon , der gerade amtierende Präsident des Conseil des Anciens André-Daniel LaVon de Ladebat , der General Pichegru , der General Amédée Willot , der Kommandant der Garde des Corps Législatif , Jean-Pierre Ramel , weiterhin eine Reihe Deputierter und Journalisten durch den General Jean Christophe Collin genannt Verdière verhaftet , im Temple inhaftiert und ohne Prozeß zusammen mit weiteren Abgeordneten , Journalisten und Priestern via Cayenne nach Sinnamary in Guyana deportiert . Carnot konnte sich aufgrund einer Vorwarnung der Verhaftung entziehen . Die Wahlen in 49 Departements wurden annulliert und die vormals unterlegenen Kandidaten nunmehr als Abgeordnete eingesetzt . 162,19–23  Agis IV . und Kleomenes III . waren Könige von Sparta (Agis hatte das Amt von 244 bis zu seiner Ermordung 241 inne , Kleomenes (254–219) von 235 bis 222) , deren soziale und politische Reformvorhaben einschließlich der propagierten Rückwendung zur lykurgischen Verfassungsordnung allerdings nicht allein am Widerstand der Ephoren scheiterten (Kleomenes hatte vier

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von ihnen töten lassen und das Amt abgeschaVt) . – Plutarch parallelisiert die Lebensbeschreibungen von Agis und Kleomenes mit denen der römischen (ebenfalls gescheiterten) Sozialreformer Tiberius und Caius Gracchus , s . Plutarch  : Vitae parallelae . Agis et Cleomenes . Tiberius et Caius Gracchi fratres . Aratos .  ; vgl . auch Polybios  : Historiae . 2 , 45–70 . 162,26–29  Die Stelle bezieht sich auf das Veto ( “ L e Roy e t l a Re y n e s e av i s e r o n t . ” ) , das William III und Mary II am 14 . März 1692 (nach alter Zeitrechnung  ; nunmehr  : 1693) gegen “An Act for the frequent Calling and Meeting of Parliaments .” (Triennial Act) eingelegt hatten (vgl . etwa ‘House of Lords Journal Volume 15  : 14 March 1693’ , in Jou r n a l o f t h e H o u s e o f L o r d s   : Vo l u m e 15 , 1691–1696 (London , 1767–1830) , pp .  287– 290 . B r it i s h H i s t o r y O n l i n e h t t p : //www .british-history .ac .uk/lords-jrnl/vol15/ pp287-290 [accessed 9 November 2016] , 289) , eine besonders denkwürdige Maßnahme , da das Gesetz bereits beide Kammern passiert hatte . Allerdings war dies nicht das letzte ›Royal veto‹ , dieses wurde vielmehr von Königin Anne ( “ L a Re i n e s e av i s e r a  . ” ) am 11 . März 1707 (ältere Zeitrechnung  ; jetzt  : 1708) gegen “An Act for settling the Militia of that Part of G r e a t B r it a i n called S c o t l a n d . ” eingelegt (vgl . ‘House of Lords Journal Volume 18  : 11 March 1708’ , in Jo u r n a l o f t h e H o u s e o f L o r d s   : Vo l u m e 18 , 1705–1709 (London , 1767–1830) , pp .  504–506 . B r i t i s h H i s t o r y O n l i n e h t t p : //www .british-history . ac .uk/lords-jrnl/vol18/pp504-506 [accessed 9 November 2016] , 506) . – Vermutlich geht die Zuschreibung ›letztes Veto eines englischen Königs‹ , die in der englischen und deutschen Geschichtsschreibung der ersten Hälfte des 19 . Jahrhunderts geläufig bleibt , auf de Lolme zurück , vgl . Constitution de l’Angleterre , ou Etat du Gouvernement Anglois Comparé avec les autres ­Monarchies de l’Europe  : Par M . de Lolme , […] . Amsterdam 1778 . 288  : Nonobstant toutes les Révolutions dont j’ai fait mention , & quoique le Parlement ait siégé toutes les années depuis le commencement de ce siecle , avec la liberté la plus constante & la plus illimitée , tant par rapport aux objets , qu’à l’égard de la maniere de ses déliberations , malgré la foule innombrable de propositions qui se sont faites dans tout cet intervalle  ; telle a été pourtant l’efficace de chacune des deux Chambres , pour détruire , prévenir , ou qualifier les vues de l’autre , que la Couronne n’a pas été obligée une seule fois de faire usage de sa négative  : le dernier Bill rejeté par un Roi d’Angleterre , c’est celui pour les Parlements triennaux , réprouvé par le Roi Guillaume III en 1692 . [Fn .  : Peu d’années après il donna son assentiment à ce Bill , lorsqu’on y eut fait divers changemens .]  ; in der deutschen Übersetzung Die Staatsverfassung von England oder Nachricht von der englischen Regierung , worinn sie mit der republikanischen Form und gelegentlich mit den andern Monarchien in Europa verglichen wird von J . L . de Lolme , […] . Leipzig 1776 . 380f . Vgl . auch  : The Constitution of England , or , An Accout of the English Government  : in which it is compared , both with the republican form of government , and the other monarchies in Europe , By J . L . de Lolme , […] . London 1789 . 405  : Notwithstanding all the Revolutions we mention , and although Parliament hath sat every year since the beginning of this century , and though they have constantly enjoyed the most unlimited freedom both as to the subjects and the manner ot their deliberations , and numberless proposals have in consequence been made , – yet , such has been the efficiency of each House , in destroying , preventing , or qualifying , the views of the other , that the Crown has not been obliged during all that time to make use , even once , of its negative voice  ; and the last Bill rejected by a king of England , has been that rejected by King William the Third in the year 1692 , for Triennial Parliaments [Fn .  : He assented a few years afterwards to that Bill , after several amendments had been made in it .] . – Welcher Quelle folgend Hegel diese Zuschreibung aufnimmt , läßt sich mit Gewißheit nicht bestimmen , zu vermuten ist aber , daß er das Werk von de Lolme direkt kannte oder indirekt darauf aufmerksam wurde  : In einer Herausgeberfußnote zu seiner Ausgabe von Blackstones Commentaries nimmt Edward Christian Bezug auf diese Passage



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bei de Lolme (vgl . Blackstone  : Commentaries on the Laws of England . Bd  1 . 184 Fn .  61  : This prerogative of rejecting bills was exercised to such an extent in ancient times , that D’ewes informs us , that queen Elizabeth , at the close of one session , gave her assent to 24 public , and 19 private bills  ; and at the same time rejected 48 , which had passed the two houses of parliament ( Jou r n . 596 .) But the last time it was exerted was in the year 1692 by William III . who at first refused his assent to the bill for triennial parliaments , but was prevailed upon to permit it to be enacted two years afterwards . D e L o l m e  , 404 .) . 163,19–22  Siehe Rousseau  : Du Contract social . 26–31 (LIVRE I . CHAPITRE VI . D u p a c t e S o c i a l  . ) (ŒC 3 . 360–362) . 163, 31  Siehe Plutarch  : Vitae parallelae . Solon . IX , 1  ; XIV , 6 . 163, 31–32  Siehe etwa Plutarch  : Vitae parallelae . Theseus . II , 2  ; XXIV , 1–6 . 163, 32 –164,7  Gemeint ist an dieser Stelle die Charte constitutionelle von 1814  ; für seine Ausführungen schöpft Hegel vor allem aus der Präambel , vgl . CHARTE CONSTITUTIONELLE DES FRANÇAIS . [18]–24  : CHARTE CONSTITUTIONELLE .  / LOUIS , par la grace de Dieu , Roi de France et de Navarre ,  / A tous ceux qui ces présentes verrons , salut / La divine Providence , en nous rappelant dans nos Etats après une longue absence , nous a imposé de grandes obligations . La paix était le premier besoin de nos sujets  ; nous nous en sommes occupés sans relâche  ; et cette paix si nécessaire à la France comme au reste de l’Europe , est signée . Une charte constitution‑|nelle était sollicitée par l’état actuel du royaume  ; nous l’avons promise , et nous la publions . Nous avons considéré que , bien que l’autorité tout entière résidât en France dans la personne du Roi , nos prédécesseurs n’avaient point hésité à en modifier l’exercice , suivant la différence des tems  ; que c’est ainsi que les communes ont dû leur affranchissement à Louis-le-Gros , la confirmation et l’extension de leurs droits à S . Louis et à Philippe-le-Bel  ; que l’ordre judiciaire a été établi et développé par les lois de Louis XI , de Henri II et de Charles IX  ; enfin , que Louis XIV a réglé presque toutes les parties de l’administration publique par différentes ordonnances dont rien encore n’avait surpassé la sagesse . / | Nous avons dû , à l’exemple des Rois nos prédécesseurs , apprécier les effets des progrès toujours croissants des lumières , les rapports nouveaux que ces progrès ont introduits dans la société , la direction imprimée aux esprits depuis un demi siècle , et les graves altérations qui en sont résultées  : nous avons reconnu que le vœu de nos sujets pour une charte constitutionnelle était l’expression d’un besoin réel  ; mais en cédant à ce vœu , nous avons pris toutes les précautions pour que cette charte fût digne de nous et du peuple auquel nous sommes fiers de commander . Des hommes sages , pris dans les premiers corps de l’Etat , se sont réunis à des commissions de notre | conseil , pour travailler à cet important ouvrage . / En même tems que nous reconnaissions qu’une constitution libre et monarchique devait remplir l’attente de l’Europe éclairée , nous avons dû nous souvenir aussi que notre premier devoir envers nos peuples était de conserver , pour leur propre intérêt , les droits et les prérogatives de notre couronne . Nous avons espéré qu’instruits par l’expérience , ils seraient convaincus que l’autorité suprême peut seule donner aux institutions qu’elle établit , la force , la permanence et la majesté dont elle est elle-même revêtue  ; qu’ainsi lorsque la sagesse des rois s’accorde librement avec le vœu des peuples , | une charte constitutionnelle peut être de longue durée  ; mais que quand la violence arrache des concessions à la faiblesse du Gouvernement , la liberté publique n’est pas moins en danger que le trône même . Nous avons enfin cherché les principes de la charte constitutionnelle dans le caractère français , et dans les monuments vénérables des siècles passés . Ainsi , nous avons vu dans le renouvellement de la Pairie une institution vraiment nationale , et qui doit lier tous les souvenirs à toutes les espérances , en réunissant les tems anciens et les tems modernes . / Nous avons remplacé , par la chambre des députés , ces anciennes assemblées des Champs

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de Mars et de Mai , et ces Chambres du Tiers-|État , qui ont si souvent donné tout à-lafois des preuves de zèle pour les intérêts du peuple , de fidélité et de respect pour l’autorité des Rois . En cherchant ainsi à renouer la chaîne des tems , que de funestes écarts avaient interrompue , nous avons effacé de notre souvenir , comme nous voudrions qu’on pût les effacer de l’histoire , tous les maux qui ont affligé la patrie durant notre absence . Heureux de nous retrouver au sein de la grande famille , nous n’avons su répondre à l’amour dont nous recevons tant de témoignages , qu’en prononçant des paroles de paix et de consolation . Le vœu le plus cher à notre cœur , c’est que tous les Français vivent en frères , et que jamais aucun souvenir amer ne trouble la | sécurité qui doit suivre l’acte solennel que nous leur accordons aujourd’hui . / Sûrs de nos intentions , forts de notre conscience , nous nous engageons , devant l’assemblée qui nous écoute , à être fidèles à cette charte constitutionnelle , nous réservant d’en juger le maintien , avec une nouvelle solennité , devant les autels de celui qui pèse dans la même balance les rois et les nations . / A ces causes , / Nous avons volontairement , et par libre exercice de notre autorité royale , accordé et accordons , fait concession et octroi à nos sujets , tant pour nous que pour nos successeurs , et à toujours , de la charte constitutionnelle qui suit . 166,4–6  die Indier … seyn .] Die Stelle bezieht sich auf die indische Kasteneinteilung , siehe dazu INSTITUTES of H I N D U L AW   ; or the ordinances of MENU , a c c o r d i n g t o t h e g l o s s o f c u l l ú c a , comprising t h e i n d i a n s y s t e m o f d u t i e s religious and civil  : verbally translated from the original sanscrit . p r i n t e d b y t h e o r d e r o f g o v e r n m e n t . Calcutta 1794 . 12 (1 , 87–91)  : 87 For the sake of preserving this universe , the Being supremely glorious allotted separate duties to those , who sprang respectively from his mouth , his arm , his thigh , and his foot . / 88 To B r á h m e n s he assigned the duties of reading the Vé d a , to teaching it , of sacrificing , of assisting others to sacrifice , of giving alms , i f t he y b e r ich , and , i f i n d i g e n t , of receiving gifts  : / 89 To defend the people , to give alms , to sacrifice , to read the Vé d a , to shun the allurements of sensual gratification , are in few words the duties of a C s h a t r i y a  : / 90 To keep herds of cattle , to bestow largesses , to sacrifice , to read the scripture , to carry on trade , to lend at interest , and to cultivate land , are prescribed o r p e r m it t e d to a Va i s y a   :  / 91 One principal duty the supreme ruler assigned to a S ú d r a   ; namely , to serve the beforementioned classes , without depreciating their worth . 166,18  (So sagt man auch man müsse Gott aus der Natur erkennen)] Nach Röm 1, 18–20 . 166, 26–27  Siehe Aristoteles  : Politica . III , 7 (1279 a 22–1279 b 10) . 166,27–29  Siehe Montesquieu  : De l’Esprit des Loix . Bd 1 . 30f ( L I V R E T R O I S I E M E  . DES PRINCIPES DES TROIS GOUVERNEMENS . CHAPITRE III . D u Principe d e l a Démocratie . 30–34)  : Il ne faut pas beaucoup de probité pour qu’un Gouvernement Monarchique ou un Gouvernement Despotique se maintienne ou se soutienne . La force des Loix dans l’un , le bras du Prince toûjours levé dans l’autre , réglent ou contiennent tout . Mais , dans un Etat populaire , il faut un ressort de plus , qui est la Vertu . / Ce que je dis est confirmé par le corps entier de | l’Histoire , & est très conforme à la nature des choses . Car il est clair que dans une Monarchie , où celui qui fait exécuter les Loix se juge au-dessus des Loix , on a besoin de moins de vertu que dans un Gouvernement populaire , où celui qui fait exécuter les Loix sent qu’il y est soumis lui-même & qu’il en portera le poids . 38–40 (Livre III . CHAPITRE VI . C o m m e n t o n s u p p l é e à l a Vertu d a n s l e G ou ve r n e m e n t M o n a r ch i q u e  . CHAPITRE VII . D u Principe d e l a Monarchie .)  : Je me hâte & je marche à grands pas , afin qu’on ne croye pas que je fasse une Satire du Gouvernement Monarchique . Non  ; s’il manque d’un ressort , il en a un autre . L’honneur , c’est-à-dire , le préjugé de chaque Personne & de



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chaque Condition , prend la place de la Ve r t u , & la représente par-tout  ; il y peut inspirer les plus belles actions  ; il peut , joint à la force des Loix , conduire au but du Gouvernement comme la Vertu même . / Ainsi dans les Monarchies bien réglées , tout le mon‑|de sera à-peu-près bon Citoyen , & on trouvera rarement quelcun qui soit homme-de-bien  ; car pour être homme-de-bien il faut avoir intention de l’être [Anm .  : …] .  / […] / Le ­Gouvernement Monarchique suppose , comme nous avons dit , des prééminences , des rangs & même une Noblesse d’origine . La nature de l ’ h o n n e u r est de demander des préférences & des distinctions  ; il est donc , par la chose même , placé dans ce Gouvernement . / L’Ambition est pernicieuse dans une République . Elle a de bons effets dans la Monarchie  ; elle donne la vie à ce Gouvernement  ; & on y a cet avantage , qu’elle n’y est pas dangereuse , parce qu’elle y peut être sans-cesse reprimée . / Vous diriez qu’il en est comme du Systême de l’Univers , où il y a une force qui éloigne sans-cesse du centre tous les Corps , & une force de pésanteur qui les y raméne . L’honneur fait mouvoir toutes les parties du Corps politique  ; il les lie par son action même , & il se trouve que chacun va au Bien commun , croyant aller à ses intérêts particuliers . / Il est vrai que , philosophiquement parlant , c’est un | honneur faux qui conduit toutes les parties de l’Etat  ; mais cet honneur faux est aussi utile au Public que le vrai le seroit aux Particuliers qui pourroient l’avoir . / Et n’est-ce pas beaucoup , d’obliger les Hommes à faire toutes les actions dif­ ficiles , & qui demandent de la force , sans autre récompense que le bruit de ces actions ? 41f (Livre III . CHAPITRE IX . D u Principe d u G o u ve r n e m e n t Despotique .)  : Comme il faut de la Vertu dans une République & dans une Monarchie , de l’honneur , il faut de la Crainte dans un Gouvermenmant Despotique  : pour la Vertu , elle n’y est point nécessaire , & l’Honneur y seroit dangereux . / Le pouvoir immense du Prince y passe tout entier à ceux à qui il le confie . Des gens capables de s’estimer beaucoup euxmêmes seroient en état d’y faire des révolutions . Il faut donc que la Crainte y abatte tous les c­ ourages , & y éteigne jusqu’au moindre sentiment d’ambition . / Un gouvernement modéré peut tant qu’il veut & sans péril relâcher ses ressorts . Il se maintient par ses Loix & par sa force même . Mais lorsque dans le Gouvernement Despotique le Prince cesse un moment de | lever le bras  ; quand il ne peut pas anéantir à l’instant ceux qui ont les premières places [Fn .  : …] , tout est perdu  : car le ressort du Gouvernement qui est la Crainte n’y étant plus , le Peuple n’a plus de protecteur . 166, 32–36  Siehe Montesquieu  : De l’Esprit des Loix . Bd 1 . 32 (Livre III . CHAPITRE III .   D u Principe d e l a Démocratie .)  : Lorsque cette Vertu cesse , l’ambition entre dans les cœurs qui peuvent la recevoir , & l’avarice entre dans tous . Les desirs changent d’objets  ; ce qu’on aimoit on ne l’aime plus  ; on étoit libre avec les Loix , on veut être libre contr’elles  ; chaque Citoyen est comme un Esclave échapé de la maison de son Maître  ; ce qui étoit m a x i m e , on l’appelle r i g u e u r  ; ce qui étoit r é g l e  , on l’appelle g ê n e  ; ce qui étoit a t t e n t io n , on l’appelle c r a i n t e  . C’est la frugalité qui y est l’avarice , & non pas le desir d’avoir . Autrefois le bien des Particuliers faisoit le Trésor public  ; mais pour lors le Trésor public devient le patrimoine des Particuliers . La République est une dépouille  ; & sa force n’est plus que le Pouvoir de quelques Citoyens & la licence de  tous . 166, 36 –167,1  Ein Beleg hierfür ließ sich bislang nicht auffinden . 167,7–10  Siehe Montesquieu  : De l’Esprit des Loix . Bd 1 . 34f (Livre III . CHAPITRE IV . D u Principe d e l’Aristocratie .)  : Comme il faut de la vertu dans le Gouvernement Populaire , il en faut aussi dans l’Aristocratique . Il est vrai qu’elle n’y est pas si absolument requise . / Le Peuple , qui est à l’égard des Nobles ce que les sujets sont à l’égard du Monarque , est contenu par leurs Loix . Il a donc moins besoin de vertu que le Peuple de la Démocratie . Mais comment les Nobles seront-ils contenus ? Ceux qui

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doivent faire exécuter les Loix contre leurs Collègues sentiront d’abord qu’ils agissent contr’eux-mêmes  ; il faut donc de la vertu dans ce Corps par la nature de la constitution . / Le Gouvernement Aristocratique a par lui-même une certaine force que la Démocratie n’a pas . Les Nobles y forment un Corps , qui par sa prérogative & | pour son intérêt particulier , réprime le Peuple  ; il suffit qu’il y aît des Loix pour qu’à cet égard elles soient exécutées . / Mais autant qu’il est aisé à ce Corps de réprimer les autres , autant est-il difficile qu’il se réprime lui-même [Fn .  : Les Crimes publics y pourront être punis parce que c’est l’affaire de tous  ; les Crimes particuliers n’y seront pas punis parce que l’Affaire de tous est de ne les pas punir .] . Telle est la nature de cette Constituion , qu’il semble qu’elle mette les mêmes gens sous la puissance des Loix & qu’elle les en retire . / Or un Corps pareil ne peut se réprimer que de deux manières  ; ou par une grande Vertu , qui fait que les Nobles se trouvent en quelque façon égaux à leur Peuple , ce qui peut former une grande République  ; ou par une Vertu moindre , qui est une certaine modération qui rend les Nobles au-moins égaux à eux-mêmes , ce qui fait leur conservation . / La Modération est donc l’ame de ces Gouvernemens . J’entends celle qui est fondée sur la Vertu , non pas celle qui vient d’une lâcheté & d’une paresse de l’ame . 167,10–15  Siehe oben die Anm . zu 166,27–29 . 167,23–29  Siehe oben die Anm . zu 166,27–29 . 167, 38 –168,2  Gemeint ist der 1569 durch Realunion zwischen dem Königreich Polen und dem Großfürstentum Litauen entstandene Staat , der bis zur Dritten Polnischen Teilung 1795 bestand . Nach dem Erlöschen der Jagiellonen-Dynastie wurde 1573 Henri de Valois (Henryk ­Walezy) von dem durch den Adel dominierten Ständeparlament (Sejm) zum König gewählt (polnischer König vom 11 . Mai 1573 bis 12 . Mai 1575 , König von Frankreich (Henri III) vom 30 . Mai 1574 bis zum 2 . August 1589) und in den Articuli Henriciani (Artykuły Henrykowskie) , dem bis zur Verfassung von 1791 grundlegenden Verfassungsdokument sowie den ergänzenden Pacta ­conventa (die mit jedem neu gewählten König geschlossen wurden) die Verfassungsform des Wahl­ könig­tums und die Prärogativen von Sejm und Adel festgeschrieben , die die Rede von einer Adelsrepublik rechtfertigen konnten . Die offizielle Staatsbezeichnung lautete Rzeczpospolita Korony Polskiej i Wielkiego Ksįestwa Litewskiego . 168, 5–8  Die Kennzeichnung des deutschen Reichs in staatsrechtlicher Hinsicht als eine Anarchie geht auf Voltaire zurück und ist von Hegel schon in den Manuskripten zu einer Kritik der Verfassung Deutschlands aufgegriVen worden (s . GW 5 . 6,8–9 ) . Siehe dazu ESSAI sur LES MOEURS et L’ESPRIT DES NATIONS , et sur les principaux faits de l’histoire , depuis charlemagne jusqu’a louis xiii . In  : OEUVRES completes de ­VOLTAIRE . […] . Bd  16–21 . [Kehl] 1785 . Bd 20 . 417–419 ( CHAPITRE CLXXVIII . D e s A l l e m a n d s s o u s Ro d o l ph e I I  , M a t h i a s e t F e r d i n a n d I I  . D e s m a l h e u r s d e F r é d é r i c  , é l e c t e u r p a l a t i n  . D e s c o n q u ê t e s d e G u s t ave - A d o l ph e  . Pa i x d e Ve s t ph a l i e  , & c  . 417–441)  : Si on regarde l’Allemagne comme le siége de l’empire , cet empire n’était qu’un vain nom , et on peut observer que depuis l’abdication de C h a r l e s - Q u i n t jusqu’au règne de L é o p o l d  , elle n’a eu aucun crédit en Italie . Les couronnemens à Rome et à Milan furent supprimés comme des cérémonies inutiles  ; on les regardait auparavant comme essentielles  : mais depuis que F e r d i n a n d   I  , frère et successeur de l’empereur C h a r l e s - Q u i n t  , négligea le voyage de Rome , on s’accoutuma à s’en passer . Les prétentions des empereurs sur Rome , celles des papes de donner l’empire , tombèrent insensiblement dans l’oubli  : tout | s’est réduit à une lettre de félicitation que le souverain pontife écrit à l’empereur élu . L’Allemagne resta avec le titre d’empire , mais faible , parce qu’elle fut toujours divisée . Ce fut une république de princes , à laquelle présidait l’empereur  : et ces princes , ayant tous des prétentions les uns contre les autres , entretinrent presque toujours une guerre civile , tantôt sourde , tantôt



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éclatante , nourrie par leurs intérêts opposés , et par les trois religions de l’Allemagne , plus opposées encore que les intérêts des princes . Il était impossible que ce vaste Etat , partagé en tant de principautés désunies , sans commerce alors et sans richesses , influât beaucoup sur le systême de l’Europe . Il n’était point fort au dehors , mais il l’était au dedans , parce que la nation fut toujours laborieuse et belliqueuse . Si la constitution germanique avait succombé , si les Turcs avaient envahi une partie de l’Allemagne , et que l’autre eût appelé des maîtres étrangers , les politiques n’auraient pas manqué de prouver que l’Allemagne , déjà déchirée par elle-même , ne pouvait subsister  : ils auraient démontré que la forme singulière de son gouvernement , la multitude de ses princes , la pluralité des religions ne pouvaient que préparer une ruine et un esclavage inévitable . Les causes de la décadence de l’ancien empire | romain n’étaient pas , à beaucoup près , si palpables  ; cependant le corps de l’Allemagne est resté inébranlable , en portant dans son sein tout ce que semblait devoir le détruire  ; il est difficile d’attribuer cette permanence d’une constitution si compliquée à une autre cause qu’au génie de la nation . – S . ferner ANNALES DE L’EMPIRE depuis CHARLEMAGNE . Re g u m  , Po n t i f i c u m  , Po p u l o r u m c o n t i n e t æ s t u s  . In  : OEUVRES completes de VOLTAIRE . tome vingt-cinquieme . [Kehl] 1785 . 211f ( CONRAD IV . v i n g t- s e p t i e m e e m p e r e u r . 207–218)  : Après la mort de C o n r a d  I V , ce dernier empereur , & non le dernier prince de la maison de Suabe , il était vraisemblable que le jeune G u i l l a u m e d e H o l l a n d e  , qui commençait à régner sans contradiction en Allemagne , ferait une nouvelle maison impériale . Ce droit féodal , qui a causé tant de disputes & tant de guerres , le fait armer contre les Frisons . On prétendait qu’ils étaient vassaux des comtes de Hollande & arrière-vassaux de l’Empire  ; & les Frisons ne voulaient relever de personne . Il marche contre eux  ; il y est tué sur la fin de l’année 1255 ou au | commencement de l’autre  : & c’est-là l’époque de la grande anarchie d’Allemagne . Hinsichtlich Voltaires Gleichsetzung feudaler Staatsstrukturen mit Anarchie vgl . noch 25 , 33 , 62 , 64 , 78 , 85 , 90 , 208 , 214 , 256 , 282f . Zum ReichsbegriV s . noch 514 ( tableau de l’allemagne , depuis la paix de vestphalie , jusqu’a la mort de ferdinand iii . 512–515)  : Le nom de saint Empire romain subsista toujours . Il était difficile de définir ce que c’était que l’Allemagne , & ce que c’était que cet Empire . 528 ( de l’empire romain sous leopold . 527f)  : Il est vrai que dans toutes les capitulations on appelle l’Allemagne l ’ E m p i r e  ; mais c’est un abus des mots autorisé dès long-temps . Les empereurs jurent dans leurs capitulations d e n e f a i r e e n t r e r a u c u n e s t r ou p e s d a n s l ’ E m p i r e s a n s l e c o n s e n t e m e n t d e s é l e c t e u r s  , p r i n c e s & é t a t s   : mais il est clair qu’ils entendent alors par ce mot Empire , l’Allemagne & non Milan & Mantoue  ; car l’empereur envoie des troupes à Milan sans consulter personne . L’Allemagne est appelée l’Empire , comme siége de l’Empire romain  : étrange révolution dont A u g u s t e ne se doutait pas . Un seigneur italien s’adresse sans difficulté à la diète de Ratisbonne  ; il s’adresse aux électeurs de Saxe , de Bavière & du Palatinat pendant la vacance du trône  ; il en obtient des titres & des terres quand personne ne s’y oppose . Le pape , à la verité , ne demande point à la diète la confirmation de son élection , mais le duc de Mantoue lui présenta requête quand L é o p o l d l’eut mis au ban de l’Empire , en 1700 . Cet Empire est donc le droit du plus fort , le droit de l’opinion , fondé sur les heureuses incursions que C h a r l e m a g n e & O t h o n l e g r a n d firent dans l’Italie . / La diète de Ratisbonne est devenue perpétuelle sous ce même L é o p o l d  , depuis 1664  : il semble qu’elle devrait en avoir plus de puissance , mais c’est précisement ce qui l’a énervée . Les princes , qui composaient autrefois ces célèbres assemblées , n’y viennent pas plus que les électeurs n’assistent au sacre . Ils ont à la diète des députés  ; & tel député agit pour deux ou trois princes . Les grandes affaires ou ne s’y traitent plus , ou languissent  : & l’Allemagne est en secret divisée sous l’apparence de l’union . – Vgl . auch noch GW 5 . 750–752 die Anm . zu 6,7–9 .

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170,1–4  Siehe das Grundgesetz über die Landständische Verfassung des Großherzogthums Sachsen-Weimar vom 5 . Mai 1816 . In  : [Karl Heinrich Ludwig Pölitz  :] Die Constitutionen der europäischen Staaten seit den letzten 25 Jahren . In zwei Theilen . […] Leipzig und Altenburg 1817 . T .  2 . 331–363  ; 362f  : Gleichwie Wir nun durch vor­ stehende Bestimmungen die Landständischen Rechte Unserer getreuen Unterthanen , und durch diese die Rechte der einzelnen Staatsbürger | dauerhaft gesichert zu haben , auch zu solchem Zwecke folgende bereits anerkannte Rechte  : das Recht auf eine , auch die Verbindlichkeiten des Fiscus umfassende , in drei Instanzen geordnete , unpartheiische Rechtspflege , und das Recht auf Freiheit der Presse , hierdurch ausdrücklich anerkennen und gesetzlich begründen  ; also wollen Wir , im Sinne der in vorstehendem § . 124 . enthaltenen Bestimmung , auch Unsere dermaligen Staatsdiener auf gegenwärtiges Grundgesetz besonders verpflichtet , und ihren uns geleisteten Diensteid auf die Beobachtung dieses Grundgesetzes , wozu Wir sie hiermit anweisen , ausdrücklich erstrecket haben . – Eine – wie hier behauptete – Ordonanz hat es nicht gegeben , sondern eine von der sächsischen Regierung erlassene Verordnung gegen Preß-Mißbräuche . In  : Grosherzogl . S . Weimar–Eisenachisches Regierungs-Blatt . Nummer 7 . Den 7 . April 1818 . [29]–32 , deren Publikationsdatum also in die Zeit nach der Beendigung des Kollegs gefallen ist . – Eine der grundgesetzlichen Garantie der Pressefreiheit folgende gesetzliche Regelung hat es bis zu dem hier interessierenden Zeitraum auch nicht gegeben , wohl aber eine diesbezügliche Initiative seitens des Landtags-Vorstandes , vgl . Oppositions-Blatt oder Weimarische Zeitung . Beilage zum Oppositions-Blatte . Dienstag . Nro . 15 . 17 . Februar 1818 . Sp . [113]–117 und Frankfurter Ober Postamts Zeitung . Nº 51 . Freitag , den 20 . Februar 1818 . [unpag .] . 174, 33 .175,1–3  Diese Ausführungen charakterisieren eher James VI and I (1566–1625  ; seit 1567 als James VI König von Schottland , seit 1603 als James I auch König von England und Irland) als James II (1633–1701  ; von 1685 bis 1688 König von England und Irland und als James VII auch von Schottland) . Im Unterschied zu James II war James VI ein aktiver Theoretiker der iure divino Abkunft der monarchischen Gewalt in seinen Schriften The Trew Law of Free Monarchies [1598] und Basilikon Doron [1599] , 1603 in großer Auflage in London neu gedruckt) , während die Politik James II durch absolutistisches Gebaren gekennzeichnet war . Die Konsolidierung der Position des Parlaments fällt eher in die Zeit nach der Regierungszeit James  II . 175,20–21  Siehe S . 183V , § 144 . 178,24–27  Die Bemerkung bezieht sich auf George Prince of Wales (1762–1830) , den nachmaligen (seit 1820) König George IV , der bereits seit frühen Jahren enge Beziehungen zu Angehörigen der Whigopposition unterhalten hatte . Als sein Vater , George III im Oktober 1810 so nachhaltig erkrankte , daß er keine Regierungsgeschäfte weiter führen konnte , und eine Regentschaft des Sohnes absehbar war , machten sich die Whig freunde des Prinzen große HoVnungen darauf , an einem neu gebildeten Ministerium beteiligt zu werden . Beim Antritt seiner Regentschaft am 5 . Februar 1811 jedoch beließ er das Toryministerium im Amt , wohl weniger aus Sachzwängen als vielmehr aus einer persönlichen Abneigung gegenüber Veränderungen . 178,27–28  Die Bemerkung zielt auf den Beginn der zweiten Restauration , genauer auf die Zeit der sogenannten Chambre introuvable (gewählt am 14 . und 22 . August 1815 , eröVnet am 7 . Oktober 1815 , aufgelöst am 5 . September 1816) , in der die Royalisten , die ultras , die Mehrheit inne hatten . Anders als die Nachschrift es nahelegt , entsprach das Ministerium des duc de Richelieu (Armand-Emmanuel-Sophie-Septimanie de Vignerot du Plessis , duc de Richelieu (1766–1822)) in seiner Zusammensetzung durchaus nicht dem Willen und den HoVnungen der Mehrheit in der Kammer und nahm in seinem Handeln eine gegenüber der Kammer gemäßigtere , den politischen Intentionen des Königs entgegenkommende Haltung ein . 184,4–6  Siehe oben die Anm . zu 119,29–31 .



anmerkungen zum kolleg 1817/181729

188,29–32  Gemeint sind die in die achtziger Jahre des 18 . Jahrhunderts fallenden vom Kaiser oktroyierten sogenannten josephinischen Reformen . 189,28  Concurrenz der Stände] Hier und bei den folgenden Vorkommen haben Concurrenz und das zugehörige Verb ›concurriren‹ den ursprünglichen lateinischen Sinn des friedlichen Zusammenwirkens erhalten  ; lediglich an den Stellen 116,9 und 142,7 ist die Bedeutung ausschließlich ›Wettbewerb‹ . 192, 35–36 .193,1–2  Die Stelle nimmt Bezug auf das Problem der rotten boroughs , von denen seit dem ausgehenden 18 . Jahrhunderts die Rede ist (vgl . The Oxford English Dictionary . Second edition . Prepared by J . A . Simpson and E . S . C . Weiner . Volume II . B . B . C . – Cha ­lypso­g raphy  . Oxford 1989 . 416f s . v . borough) . Der BegriV bleibt bis zur Verabschiedung der Reformbill 1832 in den politischen Auseinandersetzungen um die Reform des Wahlsystems präsent . Es sei darauf hingewiesen , daß sich der Sachverhalt , ohne daß der BegriV selbst fiele , bereits bei Locke erwähnt findet , s . Two Treatises of Government by Iohn Locke . Salus populi suprema lex esto . London printed MDCLXXXVIIII . Reprinted , the sixth time , […] . London 1764 . 336f ( BOOK II . CHAP . XIII . O f t h e S u b o r d i n a t io n o f t h e Powe r s o f t h e C o m m o n -we a l t h  . )  : § . 157 . Things of this world are in so constant a flux , that nothing remains long in the same state . Thus people , riches , trade , power , change their stations , flourishing mighty cities come to ruin , and prove in times neglected desolate corners , whilst other unfrequented places grow into populous countries , filled with wealth and inhabitants . But things not always changing equally , and private interest often keeping up customs and privileges , when the reasons of them are ceased , it often comes to pass , that in governments , where part of the legislative consists of r e p r e s e n t a t i ve s chosen by the people , that in tract of time this r e p r e s e n t a t io n becomes very ­u n e q u a l and disproportionate to the reasons it was at first established upon . To what gross absurdities the following of custom , | when reason has left it , may lead , we may be satisfied , when we see the bare name of a town , of which there remains not so much as the ruins , where scarce so much housing as a sheepcote , or more inhabitants than a shepherd is to be found , sends a s m a n y r e p r e s e n t a t i ve s to the grand assembly of law-makers , as a whole county numerous in people , and powerful in riches . This strangers stand amazed at , and every one must confess needs a remedy  ; tho’ most think it hard to find one , because the constitution of the legislative being the original and supreme act of the society , antecedent to all positive law in it , and depending wholly on the people , no inferior power can alter it . And therefore the p e o p l e  , when the l e g i s l a t i ve is once constituted , h av i n g  , in such a government as we have been speaking of , n o p owe r to act as long as the government stands  ; this inconvenience is thought incapable of a remedy . (Die erste Auflage der Two Treatises stammt aus dem Jahr 1690 .) – Auch Rehberg hat sich auf die für seinen politischen Standpunkt charakteristische Weise geäußert in Rehberg  : Untersuchungen über die Französische Revolution . T .  2 . 52f  : Gründet sich das Recht zu der gesetzgebenden Macht zu deputiren , auf das angebohrne Recht des Menschen , wie in Frankreich von der jetzt herrschenden Parthey behauptet wird , so ist freylich die Ungerechtigkeit oVenbar . Gründet sich aber die Verfassung jedes einzelnen Staates , auf besondre den Umständen angemeßnen , aus der Geschichte allein erklärbaren und zu rechtfertigenden willkührlichen Veranstaltungen , so muß die Verfassung des Unterhauses des englischen Parlaments ganz anders be­urtheilt werden  : und es müssen dabey Umstände und Verhältnisse in Betracht gezogen werden , welche sich aus allgemeinen theoretischen Sätzen nicht ergeben . Den Hauptgegenstand des Tadels und des Spottes machen die sogenannten rotten Boroughs aus . Diese befinden sich in den Händen einheimischer alter , angesehener , mehren­theils sehr reicher Familien , aus denen sie nicht herauskommen  : man kauft sich also nicht in England eine Stelle im Parlamente ,

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so wie man sich in manche deutsche Stifter , oder in einigen Ländern , in die Stände leicht einkauft . Diese großen Familien bringen zwar Clienten in das Unterhaus , wenn keine Mitglieder der Familie selbst den Platz einnehmen wollen oder können  : aber den politischen Partheyen und | ihren Häuptern , welche Rollen spielen wollen , würde mit bloßen Stimmgebern schlecht gedient seyn  : sie brauchen ganz nothwendig Männer von Talenten , von Kenntnissen und Einsichten , um in einer so großen und respectablen Versammlung , den unaufhörlichen Wettkampf von Einsichten und von Beredsamkeit , vor den Augen der ganzen Nation zu bestehen . Auch hat die Erfahrung gezeigt , daß gerade durch die rotten Boroughs Männer von den größten Fähigkeiten , und dem thätigsten Patriotismus , Mitglieder der gesetzgebenden Versammlung geworden sind . / So ist der jetzige Minister , Pitt , als ein sehr junger Mann , durch den Lord Lonsdale als Deputirter des Fleckens Appleby in das Parlament zuerst eingeführt , und ein Mann , welchen die Verehrung aller Partheyen , und der rastlose Neid der Volksschreyer , seit langer Zeit als den ersten politischen Kopf und Charakter designiren , E . Burke ist zuerst durch den damaligen Marquis von Rockingham , Mitglied des Unterhauses geworden , welcher ihn für den Flecken Malton wählen ließ . 195,8–13  In dieser Darstellung sind mehrere historische Vorgänge ineinander montiert  : (1) In der Assemblée constituante war am 14 . September 1789 als Bestandteil des Article premier der künftigen Verfassung die gesetzliche Bestimmung beschlossen worden  : VII . Le renouvellement des Membres de chaque Législature sera fait en totalité . (s . 1 Octobre 1789 . S u it e d e s a r t i c l e s c o n s t it u t io n n e l s d o n t l a t e n e u r e s t c i - d e s s ou s . S é r ie d e s a r t i c l e s d e C o n s t it u t io n d é c r é t é s d a n s l e s S é a n c e s p r é c é d e n t e s  . In  : COLLECTION GÉNÉRALE DES DÉCRETS RENDUS PAR L’ASSEMBLÉE NATIONALE , […] d e p u i s l e m o i s d e M a i  , j u s q u e s & c o m p r i s l e m o i s d e D é c e m b r e 1789 . TOME Ier . [1789] . 98–100  ; 98) . (2) Als im Mai 1791 in der Assemblée constituante über eine Reihe von Artikeln , die in die neue Constitution aufgenommen werden sollten , debattiert wurde , war darunter auch der , der die rééligibilité der bisherigen Assembléemitglieder regeln sollte . Robespierre stellte spontan den Beschlußantrag , que le membres de L’Assemblée actuelle ne pussent être élus membres de la prochaine législature (s . CHOIX DE RAPPORTS , OPINIONS ET DISCOURS . P r o n o n c é s à l a Tr i b u n e N a t io n a l e depuis 1789 jusqu’à ce jour  ; […] . TOME V . – ANNÉES 1790 ET 1791 . Paris 1819 . 244) . Dieser Antrag wäre beinahe ohne Diskussion per Akklamation angenommen worden , wenn nicht der Sprecher der Verfassungskommission , Jacques-Guillaume Thouret , dagegen gesprochen hätte . Robespierre verteidigte seinen Antrag ( D i s c ou r s d e M  . Ro b e s p ie r r e s u r l a r é é l e c t io n  . ( S é a n c e d u 16  m a i 1791 .) , ebenda 259–266) , und die Diskussion zog sich über mehrere Sitzungen hin , bis am 19 . Mai 1791 folgende Formulierung beschlossen wurde  : Les membres d’une legislature pourront être réélus à la législature suivante  ; ils ne pourront être élus de nouveau qu’après un intervalle de deux années . (s . ebenda 310) . (3) In die am 3 . September 1791 dekretierte Constitution Française (s . COLLECTION GÉNÉRALE DES DÉCRETS RENDUS PAR L’ASSEMBLÉE NATIONALE , […] Mois de Septembre 1791 . PREMIERE PARTIE . [1791] . 10–47) ging die Wiederwahlregelung in dieser Fassung ein  : VI . Les membres du Corps législatif pourront être réélus à la Législature suivante , & ne pourront l’être ensuite qu’après l’intervalle d’une Législature . (ebenda 20 ( TITRE III . SECTION III . ARTICLE PREMIER .)) . 197,28–34  Diese Bemerkungen gelten der Vermählung von Prince Frederick Augustus , duke of York and Albany (1763–1827) , dem zweiten Sohn von König George III und Königin Charlotte , und Prinzessin Friederike Charlotte Ulrike Katharina von Preußen (1767–1820) , die am 29 . September 1791 in Berlin-Charlottenburg stattfand . Wegen des vom britischen König für die Eheschließung aufgebauten Zeitdrucks konnten die Verhandlungen über den Heiratsvertrag erst im



anmerkungen zum kolleg 1817/181731

Januar 1792 abgeschlossen und demgemäß erst in dieser Sitzungsperiode den Häusern des britischen Parlaments vorgelegt werden , zusammen mit einem Budgetvorschlag des Schatzkanzlers für den zu bewilligenden Unterhalt (17 . Februar 1792) . Am 7 . März wurde ein Kommittee aus beiden Häusern zur Beratung des Verschlags niedergesetzt , woran sich eine Debatte über die Höhe und die Begründung der Finanzierung anschloß . Am 5 . April schon wurde dem König die Duke and Duchess of York’s Establishment Bill präsentiert . – Eine Quelle für die farbige Anekdote von der ausschlaggebenden Stimme konnte nicht ausgemacht werden , vor allem nicht in der gedruckten Parlamentsberichterstattung . 201,6  einen Gehalt] Gehalt wird hier als – damals noch normales – Maskulinum verwendet , der Gebrauch des Wortes als Neutrum setzt sich erst im weiteren Verlauf des 19 . Jahrhunderts durch , s . Deutsches Wörterbuch . Bd  5 . Sp .  2316–2318 s . v . GEHALT , Sp .  2318 4) . 202,26–29  Der Ausfall gegenüber dem Obersten von Massenbach erscheint an dieser Stelle zunächst unmotiviert , aber man geht wohl nicht fehl in der Annahme , daß diese Passage sich pauschal auf das Gebaren der württembergischen Ständeversammlung bezieht und sich hierin eine Reaktion Hegels auf die Ablehnung des königlichen Verfassungsentwurfs durch die Ständeversammlung ab­ bildet . In einer als Rezension der ersten dreiundreißig Abteilungen der Protokollbände der Verhandlungen formulierten Auseinandersetzung mit dem politischen Vorgehen in der Ständeversammlung hatte Hegel aus staats- und verfassungsrechtlichen Gründen und im Rückblick auf die jüngste geschichtliche Entwicklung Stellung für den königlichen Verfassungsentwurf genommen , vgl . insgesamt Verhandlungen in der Versammlung der Landstände des Königreichs Würtemberg , im Jahr 1815 und 1816 . XXXIII Ab­thei­lun­gen . 1815 . 1816 . In  : Heidelbergische Jahrbücher der Litteratur . Zehnter Jahrgang . Zweyte Hälfte . July bis December . Heidelberg , bey Mohr und Winter . 1817 . Nr  66 . 1041–1056  ; Nr  67 . 1057–1072  ; Nr  68 . 1073–1088  ; Nr  73 . 1153–1168  ; Nr  74 . 1169–1184  ; Nr  75 . 1185–1200  ; Nr  76 . 1201–1216  ; Nr  77 . 1217–1232  ; GW 15 . 30–125 . Am Ende der Rezension wird zwar auf die Auflösung der Versammlung Bezug genommen , doch hatte Hegel die letzten fünf Abteilungen der Protokollbände , die bis zur Auflösung der Ständeversammlung am 4 . Juni 1817 reichten (sowie den Registerband) nicht berücksichtigt , in denen die verhältnismäßig wenigen Redebeiträge Massenbachs dokumentiert sind . Bereits in seiner Jung fernrede vor der Versammlung hatte Massenbach gegen eine neue Verfassung Stellung bezogen , vgl . Verhandlungen in der Versammlung der Landstände des Königreichs Würtemberg , im Jahr 1816 . Drey und Dreißigste Ab­thei­lung . October , November und December 1816 . s . l . [1816] . 40–48 ( CLXXVI . Verhandelt in der Ständeversammlung . Stuttgart , den 14 . November 1816 . 39–52) und in der entscheidenden Sitzung am 2 . Juni 1817 hatte er vehement gegen die Annahme der Verfassung gesprochen , s . Verhandlungen in der Versammlung der Landstände des Königreichs Würtemberg , im Jahr 1817 . Herausgegeben mit Bewilligung der Stände-Versammlung durch den Procurator Dr . Schott . Acht und dreyssigste Ab­thei­lung . Im Verlage von M o h r und W i n t e r in Heidelberg . S t u t t g a r t  . Ju n y 1817  . Gedruckt bey Cotta’s Erben . 99–106 ( CCX . S t u t t g a r t  . Verhan­delt in der Stände-Versammlung Montag den 2 . Juny 1817 . 3–195) . – In einer Reihe von Publikationen , die nach der Auflösung der Ständeversammlung erschienen , vertrat Massenbach weiterhin mit hohem , zuweilen auch hohlem Pathos seinen Standpunkt , vgl . etwa Des Obersten Massenbach Rede an die Stände-Versammlung Würtembergs an dem Tage ihrer gewaltsamen Auflösung , den 5ten Juni 1817 . Jena 1817 . – Obrist Massenbach über Fürsten-Erziehung in repräsentativen Verfassungen . Eine Rede , welche zunächst zum Vortrag in der Stände­ ver­samm­lung Würtembergs bestimmt war . Sr Majestät dem Könige von Würtemberg und Sr königlichen Hoheit dem Kronprinzen von Preussen zugeeignet . Zweite Auflage . Heidelberg 1817 . – Der Obrist Massenbach den Thronen , Pallästen und Hütten Teutschlands . Was ist ein konstitutionelles oder gesetzmäßiges Fürsten- oder König­thum ? Ihr Fürsten  ! leistet , was ihr gelobet  ! Ihr Völker  ! stellet fest , auf rechtlichem Wege , das Recht ,

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das euch gebührt  ! Erstes Heft . Mit dem Steinabdruck des Bildes einer konstitutionellen Monarchie . Teutschland , im Jahr 1817 . s . l . – Der Obrist Massenbach den Thronen , Pallästen und Hütten Teutschlands . Was für eine Stellung gebührt dem Adel in den neu zu constituirenden Staaten Teutschlands ? Wenn der Geburtsadel nicht bald seine lächerlichen Ansprüche aufgiebt  ; so lassen sich alle gescheute gebohrne Adeliche bürgerlich taufen . – (Welt und Zeit .) Zweites Heft . Teutschland , im Jahr 1817 . s . l . – Der Obrist Massenbach den Thronen , Pallästen und Hütten Teutschlands . Von der Verwaltung der Volkshülfsgelder in den neu zu konstituirenden Staaten Teutschlands . So weit muß es kommen , daß jeder Staatsbürger seinen Beitrag zur Staatshaushaltung selbst berechnen kann , und daß die Regierungen über die Verwaltungen der Volkshülfsgelder den Völkern gewissenhafte Rechnungen vorzulegen verpflichtet seyn müssen . Denn die Fürsten und Könige müssen durchaus den Wahn ablegen , Ei­gen­thümer der Länder , der Völker , der Volkshülfsgelder seyn zu wollen  ; sie sind nur die Verweser der Gelder , welche die Völker zur Erhaltung der gesellschaftlichen Ordnung beitragen , und das Amt der Verweser müssen die Fürsten und Könige mit Redlichkeit und Treue verwalten . Das können die Völker fordern , und das , nur das fordern die Völker . Drittes Heft . Teutschland , im Jahr 1817 . s . l . 202, 37 –203, 3  Georg Friedrich Karl Graf zu Waldeck und Pyrmont und Limpurg-Geildorf , der von Beginn an seine Ablehnung des württembergischen Verfassungsentwurfs vehement vertreten und sich damit zum Meinungsführer gemacht hatte , war im März des Jahres 1817 zum Sprecher eines Kommittees gewählt worden , das Maßnahmen gegen die seit 1816 im Lande herrschende Hungersnot ausarbeiten sollte und dessen Vorschläge er in der Sitzung vom 12 . April in der Form eines Maßnahmenkatalogs vortrug . In der sich anschließenden Debatte wurden die Vorschläge gründlich zerredet , einige rundweg abgelehnt und im übrigen der Vorschlag gemacht , eine Kommission einzusetzen , die sich weiter mit zu ergreifenden Maßnahmen beschäftigen solle . Der entsprechende Antrag wurde vom König genehmigt . Vgl . Verhandlungen in der Versammlung der Landstände des Königreichs Würtemberg , im Jahr 1817 . Herausgegeben mit Bewilligung der Stände-Versammlung durch den Procurator Dr . Schott . Fünf und dreyssigste Ab­thei­lung . Im Verlage von M o h r und W i n t e r in Heidelberg . S t u t t g a r t  . M ä r z [sic] 1817  . Gedruckt bey Cotta’s Erben . 102–141 ( CXCIV . S t u t t g a r t  . Verhandelt in der StändeVersammlung den 12 . April 1817 .) . Da in der Folgezeit die Ständeversammlung mehr mit sich und der Ablehnung des Verfassungsentwurfs beschäftigt war , kam es in diesem Kontext zu keiner weiteren Beschäftigung mit der Not der Bevölkerung . 204,10–12  Die Stelle nimmt Bezug auf eine juristische Kontroverse im englischen Recht des 18 . Jahrhunderts , bei der es um die Frage ging , ob Juries in öVentlichen (criminal) Verleumdungsprozessen , besonders in solchen , in denen die Anklage auf aufrührerische Verleumdung (seditious libel) lautete , berechtigt seien , ein ›general verdict‹ abzugeben , also für ›schuldig‹ oder ›nicht schuldig‹ zu entscheiden , oder ob sie lediglich über die quaestio facti , d . h . ob jemand etwa ein inkriminiertes Schriftstück publiziert habe oder nicht , zu befinden hätten (special verdict) . (Bei einer privatrechtlich geführten Klage (common action) konnte die Jury über den Wahrheitsgehalt der beklagten Verleumdung entscheiden .) Vgl . etwa Holt  : The Law of Libel . 272V . 204,13–15  Hegel könnte diese Information Holt  : The Law of Libel . 190–196 entnommen haben , oder auch der Rezension Art . VI . T he L aw o f L i b e l  , i n w h ich i s c o n t a i n e d a G e n e r a l H i s t o r y o f t h i s L aw i n t h e A n c ie n t C o d e s  , a n d o f i t s I n t r o d u c t io n a n d s u c c e s s i ve A l t e r a t io n s i n t h e L aw o f E n g l a n d   : C o m p r e h e n d i n g a D i g e s t o f a l l t h e l e a d i n g C a s e s u p o n L i b e l s , f r o m t he e a r l ie s t t o t h e p r e s e n t Ti m e  . By Thomas Ludlow Holt , Esq . of the Middle Temple , Barrister-at-Law . Second Edition , with considerable Additions . London , 1816 . pp . 302 . In  : THE EDINBURGH REVIEW , OR C R I T I C A L J O U R N A L   : FOR SEPT .



anmerkungen zum kolleg 1817/181733

1816 . . . . . DEC . 1816 . T O B E C O N T I N U E D Q U A R T E R L Y  . judex damnatur cum nocens absolvitur . publius syrus . VOL . XXVII . Edinburgh 1816 . Nr 53 . 102–144 [Kolumnentitel  : L i b e r t y o f t h e P r e s s a n d it s A b u s e s . ] , 116V . 204,15–17  Gemeint ist hiermit das von Charles James Fox (1749–1806) unter William Pitt (Pitt the younger , 1759–1806) als Prime minister eingebrachte und 1792 verabschiedete Gesetz An Act to remove doubts respecting the functions of Juries in cases of Libel (32 Geo . III c .  60) , auch Fox’s Libel Act genannt . Vgl . Holt  : The Law of Libel . 57  : The statute of 32 Geo . III . chap . 60 , is the only act of parliament which touches the question of the liberty of the press since the 10th Geo . II . This statute is generally considered as restorative of the common law , and therefore merely declaratory . It enacts , that in an indictment or information for a libel , where issue is joined on the defendant’s plea of not guilty , the jurors may give a general verdict on the whole matter , and the judge shall not require them to find the defendant guilty , merely on the proof of publishing , and on the sense ascribed to the supposed libel in such complaint or information . The statute is wholly silent as to scandalum magnatum , or the common action for a libel . 206,12–14  Gemeint sein dürfte hier , daß Miltiades die anderen Strategen und insbesondere den Polemarchen Kallimachos davon überzeugen konnte , bei Marathon den Persern eine Schlacht zu liefern , s . Herodot  : Historiae . VI , 109–111 . An die Parosexpedition hingegen dürfte hier weniger gedacht sein , vgl . Herodot  : Historiae . VI , 132–137 . 207, 31–32  Siehe oben die Anm . zu 26,28–30 . 214,7–8  Insbesondere Österreich verweigerte lange die völkerrechtliche Anerkennung der französischen Republik , vgl . dazu das napoléonische Diktum (s . unten die Anm . zu 1474,31–32 .1475,1) und den Rastatter Gesandtenmord (s . unten die Anm . zu 217,17–21) . 215,25–28  Die Stelle bezieht sich auf Kant  : Zum ewigen Frieden sowie auf [Charles-­ Irénée Castel de Saint-Pierre  :] Projet pour rendre la paix perpetuelle en Europe . 2 Bde . Utrecht 1713 . und wohl auch auf die zugehörigen Werke PROJET DE TRAITÉ POUR RENDRE LA PAIX PERPETUELLE ENTRE LES SOUVERAINS CHRETIENS , POUR MAINTENIR TOUJOURS le Commerce libre entre les Nations  ; POUR AFERMIR BEAUCOUP DAVANTAGE les Maisons Souveraines sur le Trône . P r o p o s é a u t r e f o i s p a r Henry le Grand Roy de France A g r é é p a r la Reine Elisabeth , p a r Jaques I . Roi d ’A n g l e t e r r e s o n S u c c e s s e u r , & p a r l a p lû p a r t d e s a u t r e s Po t e n t a t s d ’ E u r o p e  . E c l a i r c i p a r M  . l’Abbe’ de S .  Pierre , d e l ’A c a d e m ie F r a n ç o i s e  , c y- d e v a n t P r e m ie r A u m ô n ie r d e MADAME . Utrecht 1717 . und ABREGE DU PROJET DE PAIX PERPETUELLE , Inventé par le Roi Henri le Grand , Aprouvé par la Reine Elisabeth , par le Roi Jaques son Successeur , par le Republiques & par divers autres Potentats . A p r o p r ié à l ’ E t a t p r é s e n t d e s A f f a i r e s g é n é r a l e s d e l ’ E u r o p e  . Démontré infiniment avantageux pour tous les Hommes nés & à naître , en général & en particulier pour tous les Souverains & pour les Maisons Souverains & pour les Maisons Souveraines . PAR Mr . L’ABBE de SAINT-PIERRE . D e l ’A c a d e m ie F r a n ç oi s e  . Rotterdam 1729 . In den Schriften EXTRAIT DU PROJET D E PAIX PERPÉTUELLE D E M O N S I E U R L’A B B É DE SAINT-PIERRE . Pa r J .  J . R o u s s e a u , Citoyen de Geneve . Tu n c g e nu s hu m a nu m p o s it i s s i b i c o n s u l a t a r m i s  , I n q u e v i c e m g e n s o m n i s a m e t  . Lucan . s . l . 1761 . wieder abgedruckt in  : COLLECTION COMPLETE DES ŒUVRES DE J .  J . ROUSSEAU , Citoyen de Geneve . TOME VINGT-TROISIEME . Contenant des Pieces sur divers Sujets , & un Recueil de Lettres . Genf 1782 . 11–61 und JUGEMENT S U R L A PAIX PERPÉTUELLE . postum ebenda [62]–82 (ŒC 3 . [563]–600) hatte sich Rousseau mit dem Werk des Abbé von 1713 auseinandergesetzt . Am Schluß seines Aufsatzes Ueber den Gemeinspruch  : das mag in der Theorie richtig sein , taugt aber nicht für die Praxis . In  : Berlinische Monatsschrift .

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Heraus­gegeben von [ Johann Erich] Biester . Zweiundzwanzigster Band . Juli bis December , 1793 . Berlin 1793 . (1793 September .) 201–284 , 283 (AA I/8 . 273–313 , 312) hatte Kant die beiden , Castel de Saint-Pierre und Rousseau , als Theoretiker eines allgemeinen Friedenszustandes und eines allgemeinen Völkerstaates namhaft gemacht . Vgl . Kant  : Rechtslehre . (§ 61) 226V (AA I/6 . 350f) . 215, 34–35  Dies dürfte sich wohl in erster Linie nochmals auf Kants Auseinandersetzung mit dem Vorschlag zu einem allgemeinen Völkerstaat beziehen , s . die vorangehende Anm . , zum anderen vermutlich auch auf die von ihm in dem geschichtsphilosophischen Entwurf Idee zu einer allgemeinen Geschichte in weltbürgerlicher Absicht . In  : Berlinische Monatsschrift . Herausgegeben von F[riedrich] Gedike und J[ohann] E[rich] Biester . Vierter Band . Juli bis December 1784 . Berlin 1784 . (Eilftes Stük . November .) [385]–410 , 398–403 (AA I/8 . 15–31 , 24V) skizzierte Idee eines Völkerbundes . 216, 32–33  Siehe unten die Anm . zu 217,17–21 . 217, 3–5  Gemeint sind einmal die Zweite Polnische Teilung (23 . Januar 1793) und weiter die Verfassung vom 3 . Mai 1791 . 217,10–11  Die Bemerkung bezieht sich auf die Heilotisierung der messenischen Be­völkerung durch die Spartaner nach dem 2 . messenischen Kriege . Siehe Diodorus Siculus . Bibliotheca historica . 15 , 66 , 2–3  ; Diodor . Bd  2 . 54  : Οὐκ ἀνοίκειον δ ᾿ εἶναι νομίζω , πολλάκις τῆς Μεσσήνης ἁλούσης καὶ κατασκαϕείσης , τὰ περὶ αὐτὴν ἀπ ᾿ ἀρχῆς ὡς ἐν κεϕαλαίοις παραδραμεῖν . τὸ μὲν οὖν παλαιὸν οἱ ἀπὸ Νηλέως καὶ Νέστορος κατέσχον αὐτὴν μέχρι τῶν Τρωϊκῶν χρόνων∙ μετὰ δὲ ταῦϑ᾿ Αγαμέμνονος Ορέστης καὶ οἱ ἀπὸ τούτου μέχρι τῆς καϑόδου τῶν Ηρακλειδῶν∙ ἀπὸ δὲ ταύτης , Κρεσϕόντης ἔλαχε τὴν Μεσσηνίαν μερίδα , καὶ οἱ ἀπὸ τούτου μέχρι τινὸς ἐβασίλευσαν αὐτῆς∙ ὕστερον δὲ τῶν ἀπὸ Κρεσϕόντου τὴν βασιλείαν ἀποβαλόντων Λακεδαιμόνιοι κύριοι κατέστησαν αὐτῆς . μετὰ δὲ ταῦτα Τηλέκλου τοῦ βασιλέως τῶν Λακεδαιμονίων , ἀποϑανόντος ἐν ἀγῶνι , κατεπολεμήϑησαν ὑπὸ Λακεδαιμονίων οἱ Μεσσήνιοι . τοῦτον δὲ τὸν πόλεμον εἰκοσαετῆ ϕασι γενέσϑαι , κατομοσαμένων τῶν Λακεδαιμονίων , μὴ ἀνακάμψειν εἰς τὴν Σπάρτην , ἐὰν μὴ Μεσσήνην ἕλωσιν . τότε συνέβη τοὺς Παρϑενίας ὀνομασϑέντας γεννηϑῆναι καὶ κτίσαι τὴν τῶν Ταραντίνων πόλιν . ὕστερον δὲ δουλευόντων Μεσσηνίων τοῖς Λακεδαιμονίοις , Ἀριστομένης ἔπεισε τοὺς Μεσσηνίους ἀποστῆναι τῶν Σπαρτιατῶν , καὶ πολλὰ κακὰ διειργάσατο τοὺς Σπαρτιάτας∙ ὅτε καὶ Τυρταῖος ὁ ποιητὴς ὑπὸ Α ᾿ ϑηναίων ἡγεμὼν ἐδόϑη τοῖς Σπαρτιάταις . Vgl . auch Pausanias Periegetes  : Graeciae descriptio . IV , XXIIf . 217,11–12  Auf welches Massaker an einer Zivilbevölkerung diese äußerst verknappte Bemerkung hinweisen soll , ist nicht mehr festzustellen . 217,16–17  Gemeint ist das Massaker von Praga , einem Vorort Warschaus , vom 4 . November 1794 nach der Schlacht von Warschau/Praga , das die russischen Soldaten unter dem Kommando des Generals Alexander Wassiljewitsch Suworow-Rymnikski (1730–1800) aus Rache für die Vernichtung (im April 1794) der seit der Zweiten Polnischen Teilung in Warschau stationierten russischen Garnison während des Aufstandes unter der Führung von Andrzej Tadeusz Bonawentura Kościuszko an der Zivilbevölkerung verübten . 217,17–21  Bei dem Rastatter Gesandtenmord wurden nach dem Abbruch der Friedensverhandlungen des Rastatter Kongresses (September 1797 bis April 1799) zwei der vier noch am Ort gebliebenen französischen Diplomaten unmittelbar vor ihrer Rückkehr nach Frankreich in der Nacht vom 28 . auf den 29 . April 1799 vermutlich von ungarischen Husaren ermordet (Ange-ÉlisabethLouis-Antoine Bonnier d’Alco und Claude Roberjot  ; Heinrich Karl Rosenstiel und der schwer verletzte Jean-Antoine-Joseph Debry konnten sich in die Unterkunft der preußischen Gesandtschaft retten) , wohl weil man anders ihrer Papiere , die das Ziel des Überfalls gewesen sein dürften , nicht habhaft werden konnte . Der Vorfall war ein eklatanter Verstoß gegen das Völkerrecht . 217,28–32  Siehe unten die Anm . zu 218,23–24 .



anmerkungen zum kolleg 1818/191735

218,23–24  Die Wendung von der Weltgeschichte als dem Weltgerichte ist dem Gedicht Resignation von Schiller entnommen , zuerst in  : Thalia . Herausgegeben von Schiller . Bd  1 . H .  2 . Leipzig 1787 . 64–69 , 68f (NA 1 . 168f)  : »Mit gleicher Liebe lieb ich meine Kinder ,   rief unsichtbar ein Genius . Zwei Blumen , rief er – hört es Menschenkinder – Zwei Blumen blühen für den weisen Finder ,   sie heißen H o f nu n g und G e nu ß  . »Wer dieser Blumen Eine brach ,    begehre die andre Schwester nicht . Genieße wer nicht glauben kann . Die Lehre ist ewig wie die Welt . Wer glauben kann , entbehre .    Die Weltgeschichte ist das Weltgericht . | »Du hast g e h o f t , dein Lohn ist abgetragen ,   dein G l a u b e war dein zugewognes Glük . Du konntest deine Weisen fragen , was man von der Minute ausgeschlagen    gibt keine Ewigkeit zurück . 219, 21–23  Die geschichtsspekulative Lehre von den vier Monarchien (Vier-Reiche-Lehre) geht zurück auf Dan 2, 31–45  ; 7, 1–28 . 222, 3–5  Vgl . Platon  : Politeia . III . 416 d–417 b . 222,9–11  Siehe oben die Anm . zu 166,27–29 . 222, 31  erst Numa führte die Religion ein] Siehe T . Livius  : Ab urbe condita . I , 19 , 4–5  ; 20 , 1–21 , 5 .

Anmerkungen zum Kolleg 1818/19 234,4–7  Diese Ausführungen enthalten einerseits eine Anspielung auf Savigny und die historische Rechtsschule und andererseits auf Fries , vermutlich insbesondere auf die Schriften Wissen , Glaube und Ahndung von Jakob Friedrich Fries , ordentlichem Professor der Philosophie in Heidelberg . Jena 1805 . und Handbuch der praktischen Philosophie oder der philo­ sophischen Zwecklehre . Erster Theil . Ethik , oder die Lehren der Lebensweisheit . Erster Band . von Jakob Friedrich Fries . […] Heidelberg 1818 . 234, 32–37  Vgl . oben die Anm . zu 133,24–26 . 239, 30–34  Siehe oben die Anm . zu 192,35–36 .193,1–2 . 240,21–22  Siehe Hobbes  : De Cive . 14f (Caput I . D e s t a t u h o m i n u m e x t r a S o c ie t a t e m c i v i l e m . 1–16)  : XIII . Sempiternum autem B e l lu m quam parum i­donea res sit ad conservationem vel humani generis , vel uniuscujuscunque hominis , facile judicatur . At suâ naturâ sempiternum est , quod præ certantium æqualitate victoriâ nullâ potest finiri  ; in eo enim ipsis victoribus periculum semper adeò imminet , ut pro miraculo haberi debeat , si quis , quamquam fortissimus , annis & senectute conficiendus sit . Exemplum huic rei sæculum præsens Americanos exhibet  ; sæcula antiqua cæteras gentes , nunc qui‑|dem civiles florentesque , tunc verò paucos , feros , brevis ævi , pauperes , fœdos , omni eo vitæ solatio atque ornatu carentes , quem p a x & societas ministrare solent . Quicumque igitur manendum in eo statu censuerit , in quo omnia liceant omnibus , contradicit sibimet ipsi . Nam unusquisque naturali necessitate bonum sibi appetit , neque est

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quisquam qui b e l lu m istud omnium contra omnes , quod tali statui naturaliter adhæret , sibi existimat esse bonum . Atque ita evenit , ut mutuo metu , è tali statu exeundum & quærendos socios putemus  ; ut si b e l l u m habendum sit , non sit tamen contra omnes , nec sine auxiliis . 241,8  Paradies Thiergarten] Zu dieser Wortgleichung vgl . Xenophon  : Cyri anabasis . I , 2 , 7  ; ΞΕΝΟΦΩΝΤΟΣ Τ`Α ΣΩΖΌΜΕΝΑ ΒΙΒΛΊΑ . XENOPHONTIS (viri armorum & literarum laude celeberrimi) QVÆ EXTANT OPERA . A N N O T A T I O N E S H E N R I C I S T E phani , multum locupletatæ  : quæ varia ad lectionem Xenophontis longè vtilißima habent . EDITIO SECVNDA , AD QVAM esse factam maximam diligentiæ accessionem , statim cognosces . ANNO M .  D .  LXXXI . Excudebat Henricus Stephanus . [Paris] 1581 . (KHB 692) 146,2–4  : ἐνταῦϑα Κύρῳ βασίλεια ἦν καὶ παράδεισος μέγας ἀγρίων ϑηρίων πλήρης∙ ἃ ἐκεῖνος ἐϑήρευεν ἀπὸ ἵππου , ὁπότε γυμνάσαι βούλοιτο ἑαυτόν τε καὶ τοὺς ἵππους . 241,9  Siehe die Anm . zu 240,21–22 . 242,2–4  Welchen bestimmten Quellenbezug diese Stelle haben mag , ließ sich nicht eruieren . Während moralische Gefühle wie Reue , Scham und Schuld in den empirischen Psychologien und psychischen Anthropologien des ausgehenden 18 . Jahrhunderts häufig thematisiert , beschrieben und analysiert werden , dürfte eine direkte Begründung des freien Willens auf die Existenz moralischer Gefühle schwerlich begegnen . Als Beispiel für eine losere indirekte Verknüpfung vgl . Grundriß der philosophischen Wissenschaften von Gottlob Ernst Schulze , […] . Erster Band . Wittenberg und Zerbst 1788 . 398f  : Fragt man die Erfahrung und das eigene Gefühl , in wiefern die menschliche Seele bey der Aeußerung ihrer Erkenntniß- und Willenskräfte Freyheit besitze , d . h . in wiefern sie bey ihren Thätigkeiten mit Besonnenheit , Wahl und Selbstthätigkeit verfahre , so lehrt diese Folgendes  : a) OVenbar sagt iedem Menschen seine innere Empfindung , daß er sich zu manchen seiner Handlungen entschließen und auch nicht entschließen können  ; daß er manchmal Handlungen anfangen , fortführen und vollbringen , und dieselben eben auch gänzlich unterlassen oder unterbrechen könne  ; daß er manchen Vorstellungen seine Aufmerksamkeit widmen , aber denselben auch entziehen könne  ; daß er , mit einem Worte , in manchen Umständen etwas thun und auch unterlassen , etwas so und auch anders thun könne . Recht lebhaft ist diese Empfindung allezeit vor der Ausführung einer That  ; kein Raisonnement ist im Stande , diese Empfindung weg zu vernünfteln , und die Reue , die auf manche Handlungen folgt , scheint die Richtigkeit dieser Em‑|pfindung zu bestätigen . 242,4–7  Von der Freiheit als einer Tatsache des Bewußtseins spricht bereits Reinhold , s . Reinhold  : Briefe . Bd 2 . 284 (Achter Brief . Erörterung des BegriVes von der Freyheit des Willens . 262–308) (GS 2/2 . 194)  : Aus ihren Wirkungen , durch welche sie unter den Thatsachen des Bewußtseyns vorkömmt , ist mir die Freyheit völlig begreiflich  ; und in so ferne kein Gegenstand des G l a u b e n s , sondern des eigentlichsten W i s s e n s für mich . und s . 361 (Zehnter Brief . Ueber die Unverträglichkeit zwischen den bisherigen philosophischen Ueberzeugungsgründen vom Daseyn Gottes und den richtigen Be­g riVen von der Freyheit und dem Gesetze des Willens . 351–380) (GS 2/2 . 238)  : Da sich das Sittengesetz nur als das G e s e t z d e s W i l l e n s  , der Wille aber nicht ohne den r i ch t i g e n B e g r i f f vo n d e r F r e y h e it richtig denken läßt  ; so enthält dieser BegriV die Ueberzeugung , welche der W i s s e n s ch a f t des Sittengesetzes vo r h e r g e he n , und als Conditio sine qua non dieselbe begründen muß , die G r u n d w a h r he it d e r Moral , so wie die Ue b e r z e u g u n g vo n d e r F r e y he it a l s e i n e r Thatsache d e s B e w u ß t s e y n s jede sittliche und unsittliche Handlung begründet , und in so ferne die Grundwahrheit ist , von welcher als einer conditio sine qua non , d ie Moralität abhängt . Vgl . auch noch Fichte  : System der Sittenlehre . 58f (GA I/5 . 65)  : Die Erscheinung der Freiheit



anmerkungen zum kolleg 1818/191737

ist unmittelbares Factum des Bewußtseyns , und gar keine Folgerung aus einem anderen Gedanken . Man könnte aber , wie schon oben erinnert worden , diese Erscheinung weiter erklären wollen , und würde sie dadurch in Schein verwandeln . Daß man sie nun nicht wei‑|ter erkläre , dafür giebt es keinen theoretischen , wohl aber einen praktischen Vernunftgrund  ; den festen Entschluß , der praktischen Vernunft das Primat zuzuerkennen , das Sittengesetz für die wahre letzte Bestimmung seines Wesens zu halten , und nicht etwa durch Vernünfteley darüber hinaus , welches der freien Imagination allerdings ­möglich ist , dasselbe in Schein zu verwandeln . 242,25–26  Auf welche Deterministen an dieser Stelle pauschal verwiesen wird , ist nicht gewiß . Es ist aber anzunehmen , daß hier ein Bezug vorliegt auf Auseinandersetzungen zwischen Deterministen und Indeterministen innerhalb der englischen Moralphilosophie , möglicherweise auch auf die im Anschluß an David Hartley (vgl . OBSERVATIONS ON MAN , HIS FRAME , HIS DUTY , AND HIS EXPECTATIONS . In TWO PARTS . B y DAVID HARTLEY , M .  A . T . 1–2 . London 1749 . T . 1 . [500]–512 . ( CONCLUSION  ; CONTAINING Some REMARKS on the Mechanism of the HUMAN MIND .)) und Joseph Priestley (vgl . HARTLEY’S THEORY OF THE HUMAN MIND , ON THE PRINCIPLE OF THE ASSOCIATION of IDEAS  ; WITH ESSAYS RELATING TO THE SUBJECT OF IT . By JOSEPF PRIESTLEY , LL . D . F . R . S . […] London 1775 . [334]–346 , 347–367  ; THE DOCTRINE OF Philosophical Necessity ILLUSTRATED  ; BEING AN APPENDIX TO TH E D i s q u i s it io n s r e l a t i n g t o M a t t e r a n d S p i r it . TO WHICH IS ADDE D A n A n s we r t o t h e Letters on Materialism , and on Hartley’s Theory of the Mind . By JOSEPH PRIESTELEY , LL . D . F . R . S . […] London 1777 .) geführte Debatte um den Determinimus (und Materialismus) . – Auf die angesprochenen moralischen Gefühle gehen beispielsweise Home ein , vgl . [Henry Home , Lord Kames  :] ESSAYS ON THE PRINCIPLES OF MORALITY AND NATURAL RELIGION . IN TWO PARTS . The SECOND EDITION . With Alterations and Additions . T . 1–2 . London 1758 . T . 1 . 140–145 , 157f Fn .  ; Versuche über die ersten Gründe der Sittlichkeit und der natürlichen Religion in zween Theilen von Heinrich Home aus dem Englischen übersetzt und mit An­ merkungen begleitet von C[hristian] G[ünther] Rautenberg Prediger an der MartinsKirche in Braunschweig . T . 1–2 . Braunschweig 1768 . T . 1 . 148f Fn . , und Priestley in THE DOCTRINE OF Philosophical Necessity . 73–96 ( SECTION VII . O f t he P r o p r ie t y o f Rewards and Punishments , a n d t h e F ou n d a t io n o f P r a i s e a n d B l a m e  , o n t he S ch e m e o f N e c e s s it y  . ) . – Vgl . auch Kant  : Critik der practischen Vernunft . 175–177 (AA I/5 . 98f) , wo er auf das Gefühl der Reue eingeht und Priestleys Auffassung anführt . – Ein Referat des deterministischen Standpunktes findet sich in Grundriß der philosophischen Wissenschaften von Gottlob Ernst Schulze , […] . Erster Band . Wittenberg und Zerbst 1788 . 401–404 . – Möglicherweise ist die Stelle auch nur eine Reminiszenz an Geschichte der neuern Philosophie seit der Epoche der Wiederherstellung der Wissenschaften . Von Johann Gottlieb Buhle öVentl . ordentl . Professor der Logik und Mitgliede der Societät der Wissenschaften zu Göttingen . Fünfter Band . Göttingen 1803 . [369]–481 (Geschichte der neuern Philosophie seit der Epoche der Wiederherstellung der Wissenschaften . Viertes Hauptsück . Geschichte der neuern Philosophie während des achtzehnten Jahrhunderts bis auf Kant . Siebzehnter Abschnitt . Geschichte des Streits über Materialismus und ­Determinismus in England .) besonders 418f , 447–451 . 242,26–28  Wannenmann hat an dieser Stelle den Gedankengang nicht recht erfaßt und gibt daher die Ausführungen verkürzt wieder . 245,28  Das ist eine Anspielung auf Fichtes ersten , schlechthin unbedingten Grundsatz der Wissenschaftslehre , vgl . Fichte  : Grundlage der gesammten Wissenschaftslehre . 7f , 25 (GA I/2 . 257 , 269) .

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249, 37–38  Siehe oben die Anm . zu 245,28 . 253,12  Siehe Platon  : Politeia . II . 368 e–369 a . 253,22–23  Siehe die Anm . zu 253,12 . 256,26  Fiat iustitia , & pereat mundus war die Devise (das Symbolum) Ferdinands I . (1503–1564) , seit 1556 Kaiser , s . LOCORVM COMMVNIVM . Der Erste Theil . Schöne ordentliche Gattierung allerley alten vnd newen Exempel/ Gleichniß/ Sprüch/ Rathschläge/ Kriegßrüstung/ geschwinder Rencke/ Historien/ Schutzreden/ dunckelen Sprüch/ rhäterisch/ höflicher Schwenck/ vnd dergleichen vieler anderer ernst vnd schimpflicher reden vnd thaten . Nicht allein den Theologen/ Gerechtsgelehrten/ Studenten/ vnd andern Kunst verwandten/ sondern auch den Oberherrn/ Regenten vnd Befehltragern sehr notwendig/ dienstlich vnd kurtzweilig . Von vielen jaren her/ aus des Herrn Philippi Melanthonis [sic]/ vnd anderer gelehrten/ fürtreV lichen Menner Lectionen/ Gesprechen vnd Tischreden zusammen getragen/ Erstlich im Latein/ nachmals auch zum heil in Teutscher sprach an tag gegeben/ durch Johannem Manlium/ Jetzt aber im Teutschen auVs newe vbersehen/ dem Lateinischen in allem gleichförmig gemacht/ vnd an vielen orten gemehret vnn [sic] gebessert/ von Johann Huldreich Ragor . Mit Rö . Key . May . Freyheit auV zehen jar . Frankfurt am Main 1566 . unpaginiert [Bogen Vv S . 14] (Von Kayserlichen/ Königischen/ Fürstlichen/ vnnd grosser Herrn Reimen/ Sprichwörter/ die bey denen auV den Müntzen/ vnnd ausserhalb der Müntz im brauch sind .) bzw . LOCORVM COMMVNIVM COLLECTANEA  : A IOANNE MANLIO PER MVLtos annos , tùm ex Lectionibus D . PHILIPPI MENLANCHTHONIS , tùm es aliorum doctißimorum uirorum relationibus excerpta , & nuper in ordinem ab eodem redacta , tamquam postremum recognita . IN QVIBVS VARIA , NON SOLVM vetera , sed in primis recentia nostri temporis Exempla , Similitudines , Sententiæ , Consilia , Bellici apparatus , Stratagemata , Historiæ , Apologi , Allegoriæ , Sales , & id genus alia vtilissimma continentur  : non solùm Theologis , Iurisperitis , Medicis , studiosis artium , verumetiam Rempublicam bene & feliciter administraturis , cognitu cumprimis necessaria . CVM PRÆFATIONE D . SIMOnis Sulceti , Acad . Basilien . Rectoris  : & Rerum atque verborum Indice copioso . Frankfurt am Main 1568 . 418 . – Der Satz wird auch angeführt in Kant  : Zum ewigen Frieden . 87 (AA I/8 . 378) und von Fichte , s . Fichte  : System der Sittenlehre . 484 (GA I/5 . 311) . 261,6–7  Der Hinweis auf Dido in diesem Kontext ist irreleitend  ; die Grenzbezeichnung durch Ziehen einer Furche ist Bestandteil des römischen Gründungsmythos , vgl . dazu Plutarch  : Vitae parallelae . Romulus . X , 1–XI , 5 und Dionysios Halikarnasseos  : Antiquitates romanae . I , 88 . Dido soll für die Niederlassung nach der Flucht so viel Land erwerben , wie sie mit einer Ochsenhaut umspannen kann , und dafür schneidet sie das Fell in feine Streifen , die sie aneinander­ knüpft , vgl . M . Iunianus Iustinus  : Historiarum Philippicarum T . Pompeii Trogi libri XLIV in epitomen redacti . XVIII , 5 , 8f und P . Vergilius Maro  : Aeneis . I , 367f . 262,12–18  Siehe oben die Anm . zu 26,34 . 263,15  Gemeint sind die Bildwerke und Statuen der Athener Akropolis , insbesondere des Parthenon , die Thomas Bruce , 7th Lord Elgin , von 1799 bis 1803 Britischer Botschafter beim Osmanischen Reich , in den Jahren 1801 bis 1812 mit Genehmigung der Hohen Pforte abbauen und nach England transportieren ließ und die unter dem Namen Elgin Marbles bekannt geworden sind . 1816 wurden sie von der Britischen Regierung aufgekauft und der ÖVentlichkeit zugänglich gemacht . 263,23–24  (droits de l’homme)] Siehe COLLECTION GÉNÉRALE DES DÉCRETS RENDUS PAR L’ASSEMBLÉE NATIONALE , […] d e p u i s l e m o i s d e M a i  , j u s q u e s & c o m p r i s l e m o i s d e D é c e m b r e 1789 . TOME Ier […] [1789] . 71–74  : S u it e d e s a r t i c l e s d e l a D é c l a r a t io n d e s D r oit s d e l ’ H o m m e & d u C i t oye n  , d o n t vo i c i l a t e n e u r   :   / 26 Août 1789 . / Les Représentans du Peuple



anmerkungen zum kolleg 1818/191739

François , constitués en Assemblée Nationale , considérant que l’ignorance , l’oubli | ou le mépris des droits de l’homme , sont les seules causes des malheurs publics & de la corruption des Gouvernemens , ont résolu d’exposer , dans une Déclaration solennelle , les droits naturels , inaliénables & sacrés de l’homme , afin que cette Déclaration , constamment présente à tous les Membres du Corps social , leur rappelle sans cesse leurs droits & leurs devoirs  ; afin que les actes du pouvoir législatif & ceux du pouvoir exécutif pouvant être à chaque instant comparés avec le but de toute institution politique , en soient plus respectés , afin que les réclamations des Citoyens , fondées désormais sur des principes simples & incontestables , tournent toujours au maintien de la Constitution & au bonheur de tous . / En conséquence , l’Assemblée Nationale reconnoît & déclare  ; en présence & sous les auspices de l’Etre suprême , les droits suivans de l’Homme & du Citoyen . / ARTICLE PREMIER . / Les hommes naissent & demeurent libres & égaux en droits  ; les distinctions sociales ne peuvent être fondées que sur l’utilité commune . / II . Le but de toute association politique est la conservation des droits naturels & imprescriptibles de l’homme  ; ces droits sont la liberté , la propriété , la sureté , & la résistance à l’oppression . / III . Le principe de toute souveraineté réside essentiellement dans la Nation  ; nul corps , nul individu ne peut exercer d’autorité qui n’en émane expressément . / IV . La liberté consiste à pouvoir faire tout ce qui ne nuit pas à autrui  ; ainsi , l’exercice des droits naturels de chaque homme n’a de bornes que celles qui assurent aux autres Membres de la Société la jouissance de ces mêmes | droits  ; ces bornes ne peuvent être déterminées que par la Loi . / V . La Loi n’a le droit de défendre que les actions nuisibles à la Société . Tout ce qui n’est pas défendu par la Loi , ne peut être empêché , & nul ne peut être contraint à faire ce qu’elle n’ordonne pas . / VI . La Loi est l’expression de la volonté générale  ; tous les Citoyens ont droit de concourir personnellement , ou par leurs Représentans , à sa formation  ; elle doit être la même pour tous , soit qu’elle protège , soit qu’elle punisse . Tous les Citoyens , étant égaux à ses yeux , sont également admissibles à toutes dignités , places & emplois publics , selon leur capacité , & sans autre distinction que celle de leurs vertus & de leurs talens . / VII . Nul homme ne peut être accusé , arrêté , ni détenu que dans les cas déterminés par la Loi , & selon les formes qu’elle a prescrites . Ceux qui sollicitent , expédient , exécutent ou font exécuter des ordres arbitraires , doivent être punis  ; mais tout Citoyen , appelé ou saisi en vertu de la Loi , doit obéir à l’instant  ; il se rend coupable par la résistance . / VIII . La Loi ne doit établir que des peines strictement & évidemment nécessaires , & nul ne peut être puni qu’en vertu d’une Loi établie & promulguée antérieurement au délit , & légalement appliquée . / IX . Tout homme étant présumé innocent jusqu’à ce qu’il ait été déclaré coupable , s’il est jugé indispensable de l’arrêter , toute rigueur qui ne seroit pas nécessaire pour s’assurer de sa personne , doit être sévèrement réprimée par la Loi . / X . Nul ne doit être inquiété pour ses opinions , même religieuses , pourvu que leur manifestation ne trouble pas l’ordre public établi par la Loi . | XI . La libre communication des pensées & des opinions est un des droits les plus précieux de l’homme . Tout Citoyen peut donc parler , écrire , imprimer librement , sauf à répondre de l’abus de cette liberté , dans les cas déterminés par la Loi . / XII . La garantie des Droits de l’Homme & du Citoyen nécessite une force publique  : cette force est donc instituée pour l’avantage de tous , & non pour l’utilité particulière de ceux à qui elle est confiée . / XIII . Pour l’entretien de la force publique , & pour les dépenses d’administration , une contribution commune est indispensable  ; elle doit être également répartie entre tous les Citoyens , en raison de leurs facultés . / XIV . Chaque Citoyen a le droit par lui-même , ou par ses Représentans , de constater la nécessité de la contribution publique , de la consentir librement , d’en suivre l’emploi , & d’en déterminer la quotité , l’assiette , le recouvrement & la durée . / XV . La Société a le droit de demander compte à tout Agent public de son administration . / XVI . Toute Société dans laquelle la garantie

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des droits n’est pas assurée , ni la séparation des pouvoirs déterminée , n’a point de Constitution . / XVII . Les propriétés étant un droit inviolable & sacré , nul ne peut en être privé , si ce n’est lorsque la nécessité publique , légalement constatée , l’exige évidemment , & sous la condition d’une juste & préalable indemnité . / (Promulguée le 3 Novembre 1789 .) 264, 33 .265,1–2  Siehe oben die Anm . zu 44,4–6 . 266,8  Gemeint sind an dieser Stelle Karl V . (Carlos I (V) (1500–1558)) , spanischer König , seit 1519 römisch-deutscher König , seit 1520 Kaiser des Heiligen Römischen Reiches sowie François Ier (1494–1547) , seit 1515 französischer König und als Streitobjekt das Herzogtum Mailand . Vgl . Kant  : Critik der practischen Vernunft . 51 (AA I/5 . 28) , zitiert unten in der Anm . zu 403,28–30 .404,1 . 266,10–11  Siehe oben die Anm . zu 77,15–17 und 87,28–34 . 266,12–13  Die Stelle spielt an auf Kants Definition der Ehe , s . die oben in der Anm . zu 87,28–34 zitierte Stelle aus Kants Rechtslehre . 266,17–18  Siehe die Anm . zu 33,18–26 . 266,28 Pactum re initum .] Vgl . Kant  : Rechtslehre . 99f (§ 19) (AA I/6 . 272f)  : Aber die transcendentale Deduction des Begrifs der Erwerbung durch Vertrag kann allein alle diese Schwierigkeiten heben . In einem r e c h t l i c h e n äußeren Verhältnisse wird meine Besitznehmung der Willkühr eines Anderen (und so wechselseitig) , als Bestimmungsgrund desselben zu einer That , zwar erst empirisch durch Erklärung und Gegen­ erklärung der Willkühr eines jeden von beyden in der Zeit , als sinnlicher Bedingung der | Apprehension , gedacht , wo beyde rechtliche Acte immer nur auf einander folgen  ; weil jenes Verhältniß (als ein rechtliches) rein intellectuell ist , durch den Willen als ein gesetzgebendes Vernunftvermögen jener Besitz als ein intelligibeler (possessio nou­ menon ) nach Frey­heits­begriVen mit Abstraction von jenen empirischen Bedingungen als das Mein oder Dein vorgestellt  ; wo beyde Acte , des Versprechens und der Annehmung , nicht als aufeinander folgend , sondern (gleich als pactum re initum ) aus einem einzigen g e m e i n s a m e n Willen hervorgehend (welches durch das Wort z u g l e i ch ausgedruckt wird) und der Gegenstand (promissum ) durch Weglassung der empirischen Bedingungen nach dem Gesetz der reinen practischen Vernunft als erworben vorgestellt wird . und ebenda 118f (§ 31) (AA I/6 . 284)  : Aller Vertrag besteht an sich , d . i . o b j e c t i v betrachtet , aus zwey rechtlichen Acten  : dem Versprechen und der Annehmung desselben  ; die Erwerbung durch | die letztere (wenn es nicht ein pactum re initum ist , welches Ueber­g abe erfordert) ist nicht ein T h e i l  , sondern die rechtlich nothwendige F o l g e desselben . Vgl . auch Tieftrunk  : Philosophische Untersuchungen über das Privat- und öVentliche Recht . T . 1 . 301  : Die Uebergabe [sc . einer Sache] kann unmittelbar mit dem Vertrage zusammenfallen , ( Pactum re initum , ) oder es kann noch zwischen dem Vertrage und der Uebergabe eine bestimmmte [sic] oder unbestimmte Zeitfolge verabredet seyn , ( Pactum non re initum .) – Siehe auch noch die Herleitung bei Eggers  : Eggers  : Lehrbuch des Naturund allgemeinen Privatrechts . T . 1 . 43f  : § .  94 . In pactis o n e r o s i s (§ .  90 .) praestatio aut utrinque spectat rem aut factum , aut ab altera parte rem , ab altera factum , atque hic aut a re , aut a facto commissionis vel omissionis , sive praestando sive promittendo , initium fit . Quatuor inde prodeunt formae generales , scilicet d o ut d e s , f a c io ut f a c i a s , d o ut f a c i a s , f a c io ut d e s  .  / | § . 95 . Ad primam quidem pertinent 1) p e r m u t a t io  , quo nomine venit pactum re initum quod existit re ipsa alteri concessa pro alia re , certo inter paciscentes utrinque pretio non definito  ; […] . 267,8–10  Siehe oben die Anm . zu 35,8–23 . 267, 33  Mit eisernen Verträgen (contractus stylo ferreo) sind sogenannte unwiderrufliche Verträge gemeint , doch ist hier nicht ersichtlich , an welchen Vertragsgegenstand gedacht sein könnte . Zur Erbpacht (Emphyteusis) s . die Anm . zu 26,34 .



anmerkungen zum kolleg 1818/191741

270,14–15  Siehe oben die Anm . zu 49,2–11 und 49,11–13 . 272,28–29  Siehe oben die Anm . zu 47,23–27 . 273,17–19  Diese Kritik zielt vermutlich auf Feuerbach , s . Feuerbach  : Lehrbuch . 51812 . 21 (§ 18 Note . b) )  : Die sogenannte r e ch t l i ch e W ie d e r ve r g e l t u n g  , welche als Princip der Strafe von einigen neueren z . B . Z a ch a r i a e , F r ie s  , B e r g k u . an . behauptet wird , reducirt sich zuletzt auf diese moralische Vergeltung und ist überdies , wenn sie zum M a a s s t a b für das Verhältniß der Strafe zur Grösse des Verbrechens gemacht werden soll , ohne alle praktische Brauchbarkeit für den Gesetzgeber , wie für den Richter . Ueber die weite Kluft , die hier zwischen Theorie und Praxis liegt , muß gewöhnlich der W it z eine schwebende Brücke bauen helfen . 273,25–26M  – Stärke der sinnlichen Triebfeder Feuerbach] Siehe hierzu Feuerbach  : Lehrbuch . 1801 . 102–104  : § . 127 . / Der subjective Grund aller Rechtsverletzungen liegt in illegalen Tr i e b f e d e r n der | Sinnlichkeit , welche zu der That bestimmen . Diese sind also G r ü n d e d e r G e f a h r und sollen durch eine entgegengesetzte Triebfeder des sinnlichen Begehrens , die Furcht vor der Strafdrohung , aufgehoben werden . Da nun die Größe der Gefahr (in der Vorstellung des Gesetzgebers) die Größe der Strafbarkeit in concreto begründet (§ . 113 .)  ; so ist es auch die G r ö ß e d e r G e ­f ä h r­l i  h ­k e i t [sic] , dieser s i n n l i ch e n einer That zum Grunde Tr ie b f e d e r n  , [sic] we l che d ie G r ö ß e d e r S t r a f b a r ke i t b e s t i m m t [Note  : …] . / § . 128 . / Der Grad der Gefährlichkeit einer sinnlichen Triebfeder hängt ab von ihrer I n t e n s i t ä t und S t ä r ke  , von ihrer F e s t i g ke i t und I n c o r r i g i b i l i t ä t und endlich von ihrem Um f a n g e  . Es ergeben sich hieraus (vermöge § . 127 .) folgende Hauptgrundsätze  : / 1)   J e intensiv stärker d ie s i n n l i ch e Tr ie b f e d e r i s t  , d ie z u r T h a t b e s t i m m t  , d e s t o g r ö ß e r i s t d ie S t r a f b a r ke i t  , je intensiv schwächer , d e s t o g e r i n g e r i s t s i e  .  / 2)   J e m e h r eingewurzelt u n d j e i n c o r r i g i b l e r d i e s i n n l i c h e Tr i e b f e d e r i s t  , d e s t o g r ö ß e r i s t d ie S t r a f b a r ke it  ; j e corrigibler u n d j e   | weniger eingewurzelt s ie i s t  , d e s t o g e r i n g e r i s t S t r a f b a r ke i t  .  / 3)   J e umfassender d i e i l l e g a l e Tr i e b f e d e r  , a u f j e m e h r Re c h t s ve r l e t z u n g e n s i e i h r e r N a t u r n a ch g e r ich t e t i s t , d e s t o g r ö ß e r d ie S t r a f b a r ke it  ; j e we n i g e r  , d e s t o g e r i n g e r .  / § . 129 . / Jede Handlung erscheint in jedem dieser Momente und muß nach jedem be­ urtheilt werden . Die Strafbarkeit kann in dem einen Momente steigen , während sie in dem andern sinkt . Die Bestimmung des wirklichen Grades der Strafbarkeit des Subjects hängt daher von der Be­urthei­lung seiner Handlung nach allen drey Momenten ab , und wird durch die S u m m e bestimmt , we l che a u s d e n G r a d e n d e r G e f ä h r l ich ke it , nach jenen drey verschiedenen M o m e n t e n e i n z e l n g e n o m m e n , resultirt [Fn .  : …] . – Vgl . auch die spätere Fassung in Feuerbach  : Lehrbuch . 51812 . 107f  : § . 118 .  / Der D o l u s wird immer bestimmt durch das Daseyn einer s i n n l i ch e n Tr ie b f e d e r  , welche den Willen antreibt , die That zu wollen . Da nun überhaupt die Größe der Gefahr (in der Vorstellung des Gesetzgebers) die Größe der Strafbarkeit in concreto begründet (§ . 103 .)  ; so i s t d ie S t r a f b a r ke it e i n e r d o l o s e n H a n d l u n g u m s o g r ö s s e r , j e g e f ä h r l iche r d ie s i n n l iche n Tr ie b f e d e r n w a r e n , d ie d e r T h a t z u m G r u n d e l a g e n [Note  : …] . / § . 119 . / Es hängt der Grad der Gefährlichkeit einer sinnlichen Triebfeder ab , I .) von ihrer Intensität  ; mit je mehr K r a f t und He f t i g ke i t sie gewirkt hat , desto strafbarer ist die Handlung  : II . von ihrer Festigkeit  ; je mehr sie e i n g e w u r z e l t und in dem Gemüthe herrschend , je u nve r b e s s e r l i che r sie also ist , desto größer die Strafbarkeit  ; III .)  von ihrem Umfang  ; auf j e m e h r Re ch t s ve r l e t z u n g e n sie ihrer Natur nach gerichtet ist , desto strafbarer die Handlung , die aus ihr entsprang . [Note  : .|. .] 274,15–16  Siehe die Anm . zu 52,1–7 . Trotz der pluralen Formulierung dürfte an dieser Stelle vorrangig an die Injurie gedacht sein , vgl . dazu die Anm . zu 204,10–12 , 204,13–15 und 204,15–17 .

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274,18–20  Zu Herakles und den vor allem im Zusammenhang mit seinen zwölf Arbeiten und den Aufgaben während seiner Zeit als Sklave der Omphale unternommenen Akten rächender Gerechtigkeit oder der Wiederherstellung eines rechtlichen Zustandes , s . vor allem die Erzählung bei Apollodor . II , 61–160 insgesamt . – Die sich anschließenden Notate sind wohl veranlaßt von Ausführungen Hegels über die Orestie des Aischylos , vgl . die ausführlicheren und verständlicheren Notizen von Wannenmann oben 51,24 –52,1 . 276,18–19  Karl Hegel hat in der zweiten Auflage der Vorlesungen über die Philosophie der Geschichte eine umfänglichere Version für diese und die Bemerkung über die Kammerdiener in die Einleitung eingefügt , vgl . [linkes Titelblatt  :] Georg Wilhelm Friedrich Hegel’s Vorlesungen über die Philosophie der Geschichte . Herausgegeben von Dr . Eduard Gans . Zweite Auflage besorgt von Dr . Karl Hegel . [Motto  :] Die Weltgeschichte ist nicht ohne eine Weltregierung verständlich . Wilhelm von Humboldt . Mit Königl . Würtembergischem , Großherzogl . Hessischem und der freien Stadt Frankfurt Privilegium gegen den Nachdruck und Nachdrucks-Verkauf . Berlin 1840 . [rechtes Titelblatt  :] Georg Wilhelm Friedrich Hegel’s Werke . Vollständige Ausgabe durch einen Verein von Freunden des Verewigten  : D . Ph . Marheineke , D . J . Schulze , D . Ed . Gans , D . Lp . v . Henning , D . H . Hotho , D . K . Michelet , D . F . Förster . [Motto  :] Τἀληϑὲς ἀεὶ πλεῖστον ἰσχύει λόγου . Sophocles . Neunter Band . Zweite Auflage . Mit Königl . Würtembergischem , Großherzogl . Hessischem und der freien Stadt Frankfurt Privilegium gegen den Nachdruck und Nachdrucks-Verkauf . Berlin 1840 . (W2 9) 40 und Georg Wilhelm Friedrich Hegel  : Vorlesungen über die Philosophie der Weltgeschichte . Erste Hälfte . Band I  : Die Vernunft in der Geschichte . Herausgegeben von Johannes HoVmeister . Hamburg 1955 . 102f . 276,21–22  Die Stelle bezieht sich auf ein Bonmot , das in dieser Form in den Lettres der Mademoiselle Aïssé überliefert ist , siehe Lettres de Mademoiselle Aïssé à Madame C … [Calandrini] . Qui contiennent plusieurs anecdotes de l’histoire du tems , depuis l’année 1726 jusqu’en 1733 . Précédées d’un narré très court de l’histoire de Mademoiselle Aïssé , pour servir à l’intelligence de ses Lettres . Avec des notes , dont quelques-unes sont de Mr . de Voltaire . Paris 1787 . 114  : Je vous renvoye à ce que disoit madame Cornuel , q u’ i l n’y avo it p oi n t d e h é r o s p ou r l e s v a l e t s d e ch a m b r e  , e t p oi n t d e p e r e s d e l ’ é g l i s e p a r m i s e s c o n t e m p o r a i n s . (13 . Brief , Paris 1728) . – Vgl . Hegel  : Phänomenologie des Geistes . 616  ; GW 9 . 358,32–36 und die Anm . zu 358,32 –33 . 278,23–24  Zu den einzelnen Delikt- bzw . Schadenstypen s . Heineccius  : Elementa . 279 (Lib .  IV . TIT . III . DE LEGE AQVILIA .)  : § .  MLXXX . / Tertium delictum est DAMNVM INIVRIA DATVM , quod vindicatur ex LEGE AQVILIA (§ .  MXXXV .) DAMNVM vero INIVRIA DATVM e s t o m n i s p a t r i m o n i i d e m i nu t io , nu l l o iu r e f a c t a , & quidem a b h o m i n e l i b e r o  . Nam si seruus , (olim & filius familias § . ­C XXXVIII , 3 .) delicto priuato quocumque alterum læsisset , id quidem NOXIÆ , sin quadrupes nocuisset , PAVPERIEI nomine venibat iureconsultis . – 318 (Lib .  IV . TIT . VIII . DE NOXALIBVS ACTIONIBVS .)  : § .  MCCXXIX .  / NOXIA dicitur d a m nu m q u o ­c u m ­q u e p r iu a t o s e r u i d e l i c t o ve l q u a s i d e l i c t o d a t u m   : (§ .  MLXXX .) ipsum corpus , quod nocuit , id est , seruus , NOXA vocatur , […] . Actio vero NOXALIS est , q u a ve l d a m n i æ s t i m a t io , ve l s e r u i d e d it io a d o m i n o p e t it u r  . […] – 319 (Lib . IV . TIT .  IX . SI QVADRVPES PAVPERIEM FECISSE DICATVR .)  : § .  MCCXXXV . / Vti liberi homines DAMNVM  : (§ .  MLXXX .) serui & olim filiifamilias NOXIAM inferre dicuntur  : (§ .  MCCXXIX .) ita quadrupes facere dicitur PAVPERIEM . Pa u p e r ie s itaque est damnum , sine iniuria facientis . [sic] (§ .  XXXVI .* [sc . Anm .]) datum . […] 279,19  Von dem Sprichwort sind einige Varianten verzeichnet in Deutsches SprichwörterLexikon . Bd  5 . Sp .  458f s . v . Wurf , Nr 9 , 11 , 14–17 . In einer Sammlung aus dem Jahre 1824 wird dies als ein schweizerisches Sprichwort angegeben , s . Wahrheit und Dichtung . Sammlung



anmerkungen zum kolleg 1818/191743

Schweizerischer Sprüchwörter . Ein Buch für die Weisen und das Volk . Von Melchior Kirchhofer , Pfarrer zu Stein am Rhein . Zürich 1824 . 135 . 280,14–15  Vgl . dazu die ähnlich lautenden Feststellungen in Fichte  : Beitrag . 52 (GA I/1 . 231)  : Aber – o , es ist ein tiefer , verborgener , unaustilgbarer Zug des menschlichen Verderbens , daß sie immer lieber gütig als gerecht seyn , lieber Allmosen geben , als Schulden bezahlen wollen  ! und in Feuerbach  : Revision der Grundsätze und GrundbegriVe des positiven peinlichen Rechts . T . 1 . 206 Fn .  : Wie wahr ist es doch daß die Menschen lieber gütig und barmherzig als – g e r e ch t heißen wollen  ! – 280,19  Siehe oben die Anm . zu 66,4–10 . 282, 31–32  Siehe 1Sam 16, 7 . 283,1–3  Richtig ist , daß Feuerbach den sogenannten Milderungsgründen (und den einschlägigen Strafrechtstheorien) äußerst skeptisch gegenüberstand , wie allen anderen mögliche richterliche Willkür begünstigenden gesetzlichen Bestimmungen oder rechtstheoretischen Überlegungen auch  ; die vorliegende Formulierung ist mehr überspitzte Polemik als zutreVende Behauptung . Siehe dazu zunächst Feuerbach  : Lehrbuch . 1801 . 86–92  : § . 109 . / Die Rechtslehrer kennen noch viele und andere Milderungsgründe , welche die Noth und halbverstandene Humanität erfunden hat [Fn .  : **) Ich führe diese Gründe zur Notiz historisch an , weil nichts so sehr als sie den bisherigen Geist der Wissenschaft charakterisirt und weil sie dem künftigen Defensor nützlich ist , der a l l e s mögliche für seinen Clienten sagen muß . Der verständige R i ch t e r freylich muß wissen , was er von diesen Gründen zu halten hat .] . Die wichtigsten sind I . der ve r r i n g e r t e  | G r a d d e r S t r a f b a r ke i t i n c o n c r e t o [Fn .  :  …] . Dieser wird angenommen 1) wenn der That eine ungewöhnlich gute oder unschuldige A b s ich t zum Grunde liegt [Fn .  : …] , 2) wenn die S e l b s t t h ä t i g ke it des Subjects (die Freyheit) bey der That beschränkt ist . ( i m p e d it a l i b e r t a s )  . Daher soll a)  S chw ä che d e s Ve r s t a n d e s [Fn .  : …] b) schlechte E r z ie hu n g , in wie fern von ihr die Bildung des Verstandes abhängt [Fn .  : …] , c) hohes A l t e r [Fn .  : …] , d) S chw ä che d e s we i b l iche n G e s ch l e ch t s , wenn die That nicht besondere Kraft zur Ueberwindung weiblicher Schüchternheit erfodert , e) A f f e c t , vorausgesetzt , daß er nicht den höchsten Grad erreicht hat , [Fn .  : …] f)   Tr u n ke n h e i t unter derselben Bedingung , g) Ve r f ü h r u n g  , h)  h e f t i g e r ä u s s e r e r Re it z  , besonders durch zufällige dargebotene große G e l e g e n h e it [Fn .  : …] u . s . w . die Strafe mildern . / | § . 110 . / Das Haupt­ argument für diesen Milderungsgrund , liegt in der Behauptung  : daß , da jede Strafe dem Grad der Moralität oder Gefährlichkeit der That in c o n c r e t o angemessen seyn müsse , um gerecht und zweckmäßig zu seyn , die gesetzliche Drohung selbst nur auf denjenigen speciellen Fall der That angedroht seyn könne , mit welchem sie in Proportion steht , und mithin eine s t i l l s chwe i g e n d e Voraussetzung der ordentlichen Strafe nicht existire , sobald die gesetzlich benannte Gattung des Verbrechens in concreto einen Grad der Strafbarkeit zeigt , der mit der ordentlichen Strafe nicht in Verhältniß steht [Fn .  : *) Der Vf . glaubt hier den Hauptpunkt , auf welchen sich die Gegner stützen können , schärfer und für sie vor­theil­hafter dargestellt zu haben , als irgend einer von ihnen selbst es ge­than hat . Aber auch den scheinbar strengsten Argumenten der Gegner kann man mit den Gründen der Revision kühn unter die Augen treten .] . Allein  : 1) ein bestimmtes Straf­gesetz knüpft , seiner ausdrücklichen Erklärung nach , die gedrohte Strafe an die von i h m b e n a n n t e n Merkmale der That , also an die ganze Gattung des Verbrechens [Fn .  : **) Es wäre doch gar zu sonderbar , wenn ein Gesetzgeber eines bestimmten Straf­ gesetzes , überall seiner E r k l ä r u n g nach , die Strafe der ganzen Gattung des benannten Verbrechens , also auch jedem einzelnen Fall , sobald er die Merkmale der Gattung trägt , androhte  ; immer aber in seinem S i n n nur an eine einzelne S p e c ie s der benannten Gattung | dächte , nämlich an denjenigen (wenn wir consequent seyn wollen –

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­w u n d e r s e l t n e n ) Fall , wo sub plena imputatione das Verbrechen begangen worden ist . – Noch sonderbarer ist , daß der Gesetzgeber neben u n b e s t i m m t e Gesetze ­b e s t i m m t e hingestellt hat , da doch der Richter über diese so viel Macht hat , wie über jene , jene dasselbe sagen , was diese sagen  : nemlich – straft nach den allgemeinen Principien der Strafbarkeit  ! Das allersonderbarste aber betriVt die Rechtslehrer , die 1) einen gewissen Grad der Selbstthätigkeit des Subjects bey der That , als conditio sine qua non der ordentlichen Strafe voraussetzen , und sich doch nicht die Mühe nehmen (es liegt wohl nur daran , daß es u n m ö g l i ch ist) uns diese Voraussetzung , von der doch so viel abhängt , näher kenntlich zu machen  ; die 2)  vo l l e S e l b s t t h ä t i g ke it (plena libertas) als Bedingung der o r d e n t l iche n Strafe nennen , zugleich aber eine Schärfung annehmen , wenn die – S e l b s t t h ä t i g ke it b e s o n d e r s g r o ß war , so daß also (versuche es nachzudenken , wer kann  !) eine Selbstthätigkeit angenommen wird , die noch selbstthätiger ist als vo l l e (unbeschränkte) Selbstthätigkeit .]  ; | 2)  ; die ganze Voraussetzung , daß die Strafe dem Grad der Strafbarkeit in concreto angemessen seyn müsse , beruht auf irrigen Be­ griVen von Strafe und Strafzweck , nämlich der Präventionstheorie oder der Idee einer moralischen Vergeltung . Jede der Strafbarkeit der Gattung angemessene und gesetzlich angedrohte Strafe , ist auch immer in concreto gerecht , weil sie angedroht ist [Fn .  : *) Es ist daher schlechthin unmöglich zu begreifen , wie Rechtslehrer jene Theorien verwerfen und die von uns aufgestellte annehmen , gleichwohl aber eine Milderung wegen verringerter Strafbarkeit begünstigen können . Diese ganze Milderungstheorie beruht lediglich darauf , daß man ein Strafrecht | (entweder aus dem Princip der Prävention oder der moralischen Vergeltung) unabhängig von dem Strafgesetz annimmt und mithin be­ hauptet , daß das Strafübel entweder mit der Immoralität des Einzelnen in Proportion stehen müsse (weil sonst die Idee von Vergeltung verschwindet) oder mit dem Grad der G e f ä h r­l i ch ­k e it des Einzelnen , weil dieser für die Zukunft abgeschreckt werden soll . Man zeige einen andern denkbaren Grund  ! Ist dies , so folgt aus einer Theorie , die das Recht den Einzelnen zu strafen erst durch die Drohung eines Strafgesetzes begründen läßt , in welcher Strafe erst durch das Strafgesetz und ausser diesem gar nicht vorhanden ist , gerade das Gegen­theil . Unvermerkt werden daher diese ihrer Theorie ungetreu und gehen in der Anwendung zu der Parthey über , die sie bestreiten .] . 3) Diese Vorstellungs‑|art ist nicht nur nicht in den positiven Gesetzen gegründet , sondern ihnen gerade entgegen [Fn .  : Feuerbach Re v i s io n Thl .  I . Kap .  V . Besonders sind zu merken L . 1 . § .  3 . 4 . D . a d S c t  . Tu r p i l . »Facti q u i d e m q u a e s t io i n a r b it r io e s t j u d i c a n t i s p o e n a e ve r o p e r s e c u t io non ejus voluntati mandatur , sed l e g i s auctoritati reservatur . L .  3 . C .  n e s a n c t u m b a p t i s m a L .  8 . § .  2 . C . ad L . Ju l . d e v i p u b l . L .  14 . D . d e S c t o  . S i l a n  . Man hat besonders gegen das letzte Gesetz die Einwendung gemacht , daß es nichts beweise . Gleichwohl ist alles klar . – Ein gewisser Unmündiger wird , weil das Sct . Silan . gegen ihn zur Anwendung kam , mit der o r d e n t l i ch e n Strafe belegt . Das Gesetz sagt , daß ihm Recht geschehen sey und führt als Entscheidungsgrund an  : »qui ejus aetatis (quamquam nondum puberis) u t r e i i n ‑|t e l l e c t u m c a p e r e p o s s e n t  , his non magis in caede domini , q u a m i n a l i a c a u s a parci oportere .« Die Beweiskraft liegt oVen und klar darin  : 1) soll die impedita libertas , oder überhaupt ver­ ringerte Strafbarkeit in concreto die Strafe mildern , so konnte auch das Ur­theil gegen diesen Mündigen nicht gerechtfertigt werden , weil doch bey einem Unmündigen (wenn nicht die Bosheit das Alter erfüllt) die Strafbarkeit in concreto geringer ist , indem hier äussere Reitze einen stärkern Einfluß haben und der noch ungebildete Verstand keine kalte ruhige Ueberlegung verstattet . – »Vielleicht aber war in dem vom Gesetz entschiedenen Fall , volle Ueberlegung und gereifte Bosheit vorhanden ? « War dieses und erkannten die Gesetze den Milderungsgrund wegen verringerter Strafbarkeit an , so muste ja der



anmerkungen zum kolleg 1818/191745

Entscheidungsgrund darin gesetzt werden , daß hier jene zu Milderung nöthige Voraussetzung nicht vorhanden , die libertas nicht verringert gewesen sey . Allein davon kein Wort  ! sondern 2) der einzige Entscheidungsgrund wird darin gesetzt , weil daß [sic] Unmündige fähig gewesen sey , r e i i n t e l l e c t u m c a p e r e und daß dieses überhaupt zur vollen Strafe (quam caussa) hinreiche . Facultas r e i i n t e l l e c t u m c a p ie n d i kann aber doch so wohl der Sprache , als auch dem Zusammenhang des Gesetzes nach , weiter nichts heißen , als die F ä h i g ke it d ie B e s ch a f f e n h e i t e i n e s G e g e n s t a n d e s (hier der r e ch t s w i d r i g e n H a n d l u n g ) einzusehen  ; die Fähigkeit über die Handlung zu reflectiren , um zu wissen , w a s sie für eine Handlung sey . Zu der Zuerkennung der ordent­ lichen Strafe wird also hier weiter nichts als Imputativität überhaupt erfodert , in wie fern die Zurechnungsfähigkeit Kenntniß der BeschaVenheit der Handlung (um zu wissen , ob sie unter dem Gesetz stehe oder nicht) voraussetzt . | Von einem gewissen Grad d e r S e l b s t­t h ä t i g­ke i t  , oder überhaupt der Strafbarkeit als Bedingung der ordentlichen Strafe nirgends ein Wort  ! – […]] . – Siehe ferner Feuerbach  : Revision der Grundsätze und GrundbegriVe des positiven peinlichen Rechts . T .  2 . 175–178  : Was ich von den Leidenschaften sagte , das gilt auch von der Trunkenheit . Sie ist mit jenen ein ganz analoger Zustand , nur mit dem Unterschiede , daß dort die Unthätigkeit der höhern Gemüths‑| kräfte durch die zu lebhafte Thätigkeit des thierischen Begehrens bestimmt wird  ; hier aber aus der Unthätigkeit der höhern Gemüthskräfte die zu große Thätigkeit der niedern und hierdurch des thierischen Begehrens hervorgeht . Durch den Trunk , werden die höhern Gemüthskräfte unterdrückt , der Verstand und die Vernunft werden in ihrer Thätigkeit gehemmt  ; die Kräfte , durch welche wir über die Sinnlichkeit herrschen , werden gelähmt und gefesselt . Dagegen werden die niedern Kräfte in ungewöhnliche Freiheit gesetzt , unser Gefühlsvermögen wird reitzbarer und empfänglicher für Eindrücke jeder Art , unsre Phantasie erhält die Herrschaft über alle übrigen Vermögen und wirkt frei und ungebunden nach den ihr ei­gen­thüm­lichen Gesetzen . Unsre Gedanken sind Bilder der Einbildungskraft , die Ueberlegung verschwindet und all’ unser Wollen und Begehren wird zum Werk des augenblicklichen Bedürfnißes , der momentanen Antriebe des Instinctes und der Sinnlichkeit . Der Zustand der Trunkenheit schließt daher die Willkührlichkeit der Handlung aus , und was ein Mensch in diesem Zustande thut , muß – bis etwa das Gegen­theil erwiesen ist – für ein Werk des thierischen Begehrens gehalten werden . – / | Und das Resultat von allen diesem ? Nichts geringeres , als daß unsre Rechtslehrer sich völlig widersprechen , wenn sie auch den Zustand der Leidenschaft und der Trunkenheit als einen Grund der Strafbarkeit betrachten . Ist Willkührlichkeit der höchste und einzige Grund aller Strafbarkeit , so kann weder die Handlung aus Leidenschaft , noch die Handlung aus Trunkenheit , bestraft werden  ; und dadurch widersprechen wir nicht blos der Vernunft , sondern widersprechen auch den positiven Gesetzen . Sollen sie aber , unter der Voraussetzung jenes Princips der Strafbarkeit , wirklich strafbar seyn  : so widersprechen wir unsern eignen Grundsätzen , indem wir unter diese solche Handlungen subsumiren , die , ihrer Natur nach , unter ihnen nicht enthalten seyn können , sondern geradezu von ihnen ausgeschlossen sind . Und hievon wäre denn dies das unmittelbare Resultat , daß die Willkührlichkeit allein nicht der höchste und letzte Grund der Strafbarkeit ist , sondern daß die Imputation , welche der Gegenstand einer rechtlichen Be­urthei­lung seyn soll , in der Beziehung der That auf das B e g e h r u n g s ve r m ö g e n überhaupt bestehen muß , so , daß nicht nur w i l l k ü h r l iche , sondern auch n ich t– w i l l k ü h r l iche , in dem thierischen Begehren gegrün‑|dete Handlungen in foro externo zugerechnet werden können . – Vgl . ergänzend Feuerbach  : Revision der Grundsätze und GrundbegriVe des positiven peinlichen Rechts . T . 1 . [203]–342 (Viertes Kapitel . Ueber den Gebrauch dieser Lehre [sc . der Imputation] . 1) von dem Gebrauch derselben bei unbestimmten Straf­

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gesetzen . 2) Von dem rechtswidrigen Gebrauch derselben bei der Anwendung bestimmter Strafgesetze  ; oder von den Gründen der Milderung und Schärfung der Strafen , wegen eines verringerten Grades der Strafbarkeit in concreto .) , [343]–422 (Fünftes Kapitel . Fortsetzung des Vorhergehenden . Ueber das Milderungs- und Schärfungsrecht wegen eines geringern Grades der Srafbarkeit [sic] in concreto , nach positiven Gesetzen .) und DISSERTATIO INAVGVRALIS IVRIDICA DE CAVSIS MITIGANDI EX CAPITE IMPEDITAE LIBERTATIS . QVAM RECTORE ACADEMIAE MAGNIFICENTISSIMO SERENISSIMO PRINCIPE AC DOMINO DOMINO CAROLO AVGVSTO DVCE SAXONIAE IVLIACI CLIVIAE MONTIVM ANGARIAE ET GVESTPH . LANDGRAVIO THVRINGIAE rel . CONSENTIENTE ILLVSTRI IVRISCONSVLTO­ RVM ORDINE PRO GRADV DOCTORIS A .  D . XV IANVARII MDCCLXXXXIX . PVBLICE DEFENDET AVCTOR PAVLVS IOANNES ANSELMVS FEVER­BACH MOENO -FRANCOFORDIENSIS PHILOSOPHIAE DOCTOR AR­T IVM­QVE LIB . MAGISTER . Jena 1799 . 287,15–18  Siehe oben die Anm . zu 77,21–23 . 287,15  seines Ei­gen­thums nach] Hier findet sich nach mit dem seltenen Genetiv , vgl . Deutsches Wörterbuch . Bd  13 . Sp .  9–16 s . v . NACH , Sp . 16 . 287,23–26  Die Bemerkung zielt vornehmlich auf die von Carl Ludwig von Haller in seiner Restauration der Staats-Wissenschaft . vertretene patriarchalisch-paternalistische als Theorie des natürlich-geselligen Zustands modellierte Staatstheorie . Insbesondere die Unfähigkeit einer so ausgelegten Theorie , staatliche Institutionen wie z . B . die Rechtspflege angemessen begriVlichtheoretisch aufzufassen und zu beschreiben , ist wiederholt von Hegel kritisch herausgestellt worden . – Vgl . unten die Anm . zu 482,13–16 .32–34 . 287,26–28  Vgl . Platon  : Politeia . III . 416 d–417 b  ; V . 449 a–466 d . 291,8–9  Siehe oben die Anm . zu 77,15–17 und 87,28–34 . 292, 5–8  Siehe oben die Anm . zu 85,32–34 . 292,13–14  Die Bemerkung bezieht sich pauschal auf den mittelalterlichen ritterlichen Minneund Frauendienst . 292,15–16  Gemeint sind hier Schillers die (Rolle der) Frau idealisierende Gedichte , wie z . B . Würde der Frauen , besonders die erste Fassung , in  : Musen-Almanach für das Jahr 1796 . Herausgegeben von Schiller . Neustrelitz [1795] . 186–192 (NA 1 . 240–243) . Vgl . auch die folgende Anm . 292,20–21  Hegel zitiert Schillers Das weibliche Ideal , s . Musen-Almanach für das Jahr 1797 . herausgegeben von Schiller . Tübingen [1796] . 90f (NA 1 . 287)  : Das weibliche Ideal . An Amanda . Ueberal weichet das Weib dem Manne , nur in dem höchsten   Weichet dem weiblichsten Weib immer der männlichste Mann . Was das höchste mir sey ? Des Sieges ruhige Klarheit ,   Wie sie von deiner Stirn holde Amanda mir strahlt . Schwimmt auch die Wolke des Grams um die heiter glänzende Scheibe ,   Schöner nur mahlt sich das Bild auf dem vergoldeten Duft . Dünke der Mann sich frey  ! Du b i s t es , denn ewig nothwendig   Weißt du von keiner Wahl , keiner Nothwendigkeit mehr . Was du auch giebst , stets giebst du dich ganz , du bist ewig nur Eines ,   Auch dein zärtester Laut ist dein harmonisches Selbst . Hier ist ewige Jugend bey niemals versiegender Fülle ,   Und mit der Blume zugleich brichst du die goldene Frucht . 292,23–24  Gemeint ist die Darstellung nach Sophokles  : Antigone .



anmerkungen zum kolleg 1818/191747

293,13–20  Episode veranlasst … Frauen .] Diese durch lateinische Schrift und geschweifte Klammern gegen den umgebenden Text herausgehobene Passage mit ausgesprochen heterogenen Bemerkungen wirkt im Zusammenhang der Erörterung der Ehe deplaziert und paßte , zumindest das Ende der Stelle , eher in die Aufzeichnungen zum Paragraphen 82 . 293,13  Der Wahrheitsfreund ist vom 17 . bis 19 . Jahrhundert ein beliebtes Pseudonym und findet sich zudem öfter als fiktiver Partnername in dialogisierenden philosophischen Abhandlungen , bekanntestes Beispiel dürften die Nouveaux Essais sur l’Entendement Humain von Gottfried Wilhelm Leibniz sein (s . Leibniz  : Œuvres philosophiques latines & françoises . [1]–496)  ; im Titel genannt ist er bei Thomas Morgan  : The moral philosopher . In a dialogue between Philalethes a Christian deist , and Theophanes a Christian Jew . In which The Grounds and Reasons of Religion in general , and particularly of Christianity , as distinguish’d from the Religion of Nature  ; the different Methods of conveying and proposing Moral Truths to the Mind , and the necessary Marks or Criteria on which they must all equally depend  ; the Nature of positive Laws , Rites and Ceremonies , and how far they are ­capable of Proof as of standing perpetual Obligation  ; with many other Matters of the utmost Consequence in Religion , are fairly considered , and debated , and the Arguments on both Sides impartially represented . London 1737 . – Briefe eines Philaletes finden sich beispielsweise im Versuch einer neuen Logik oder Theorie des Denkens . Nebst angehängten Briefen des Philaletes an Aenesidemus . Von Salomon Maimon . Berlin 1794 . [291]–438 . – Der Bezug der Stelle ist ganz unklar und durch keinen Kontext erhellt . 293,16  Was immer man hier über Hegels kritisches (und problematisches) Verhältnis zu Newton anführen könnte , ein konkreter Bezug würde sich nicht herstellen lassen . 293,19  Gemeint sind die Ekklesiazusae von Aristophanes . 293,24  In dieser Form geht die Formulierung wohl auf BuVon zurück , vgl . [GeorgesLouis Leclerc , comte de BuVon  :] HISTOIRE NATURELLE , GÉNÉRALE ET PARTICULIÈRE , AV E C L A D E S C R I P T I O N DU CABINET DU ROI . To m e D i x- s e p t i è m e  . [erstes Titelblatt  ; zweites Titelblatt  :] HISTOIRE NATURELLE D E S O I S E A U X  . To m e S e c o n d  . Paris 1771 . 69  : Les poules doivent être assorties au coq si l’on veut une race pure , mais si l’on cherche à varier & même à perfectionner l’espèce , il faut croiser les races . Cette observation n’avoit point échappé aux Anciens  ; Columelle dit positivement que les meilleurs poulet sont ceux qui proviennent du mélange d’un coq de race étrangère avec les poules communes  ; & nous voyons dans Athénée , que l’on avoit encore enchéri sur cette idée , en donnant un coq-faisan aux poules ordinaires [Fn .  : …] . 294,27–28  Siehe oben die Anm . zu 92,30–35 . 296,18–19  In den Anmerkungen zum entsprechenden Paragraphen 86 in der Nachschrift Wannenmann ist dieser Einwand gegen Pestalozzi gewendet (s . oben 96,35–39 ) und läuft auf den gleichen Kritikpunkt hinaus , daß die Erziehung lediglich auf die Heranbildung von Privatpersonen (bourgeois) nicht aber Staatsbürgern (citoyens) ziele . Dies darf als direktes Echo einer Feststellung Rousseaus gelten , s . Rousseau  : Émile . Bd 1 . 9 (Livre I .) (ŒC  4 . 248)  : C’est donc à ces dispositions primitives qu’il faudroit tout rapporter  ; & cela se pourroit si nos trois éducations [sc . de la nature , des hommes , des choses] n’étoient que différentes  : mais que faire quand elles sont opposées ? quand au lieu d’élever un homme pour lui même on veut l’élever pour les autres ? Alors le concert est impossible . Forcé de combattre la nature ou les institutions sociales , il faut opter entre faire un homme ou un citoyen  ; car on ne peut faire à la fois l’un & l’autre . – Für Kinder und Adoleszente bestimmte Schriften Campes kannte Hegel seit frühester Zeit , in seinem Tagebuch vermerkt er am 11 . Dezember 1785 den Kauf des Theophron (Theophron , oder der erfahrne Rathgeber für die unerfahrne Jugend , von J . H . Campe . Ein Vermächtniß für seine gewesenen Pflegesöhne , und für alle erwachsnere junge Leute , welche Gebrauch davon machen wollen . Inter opus monitusque maduere

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genæ , Et patriæ tremuere manus . O v i d i u s  . […] Mit allerhöchst-gnädigst Kayserl . Pri-

vilegio . T . 1–2 . Tübingen 1783 .  ; s . GW  1 . 18,12f )  ; in einigen Notizen vom Februar 1786 für eine Redeübung finden sich erste Lesefrüchte aus dem Buch (s . GW 1 . 24,4–14 ) . Im Oktober des gleichen Jahres exzerpiert er umfänglich aus der Seelenlehre (Kleine Seelenlehre für Kinder . von Joachim Heinrich Campe . [s . l .] 1784 .  ; s . GW 3 . 100–107 . Auf einem Notizblatt aus der Zeit 1792/93–1794 ist Die Entdekkung von Amerika , ein angenehmes und nüzliches Lesebuch für Kinder und junge Leute von J . H . Campe . […] Mit Chursächsischer Freiheit . T . 1–3 . Hamburg 1781–1782 . angeführt (s . GW 1 . 75,19 ) . In einer weiteren Notiz aus dieser Zeit wird dem Theophron , wie jeder anderen gedruckten Moral auch , Wirklichkeitsferne und das Scheitern der aufklärerischen Absicht bescheinigt (s . GW 1 . 94,17–30 und 97,26 –98,10 ) . – Wenn man einen Übertragungsfehler durch Homeyer ausschließt , so ist anzunehmen , daß Hegel bei dieser Kritik nach dreißig Jahren nicht mehr gegenwärtig war , daß Campe zumindest theoretisch eigentlich ein gegenteiliges Programm verfolgt , vgl . nur Campe  : Theophron . T . 1 . 16  : Denn Gott hat seine schöne Welt nicht für unthätige , blos betrachtende Einsiedler geschaVen . Er will , daß der Mensch gesellig sei , und daß jeder das Maas von Kräften , welches ihm verliehen worden , zum gemeinen Besten verwende . – In der Fassung , wie Hegel es kennen gelernt hatte , ist Theophron ein unsystematisches Buch , das Campe mit der dritten Auflage von 1790 durchgreifend umgestaltete und dabei auch das Erziehungsziel der Tauglichkeit zur Partizipation an der Gesellschaft und am Staatsleben öfter hervorhob (vgl . Theophron oder der erfahrne Rathgeber für die unerfahrne Jugend von Joachim Heinrich Campe’n . Zur allgemeinen Schul-encyklopädie gehörig . Fünfte rechtmäßige Ausgabe . Braunschweig 1798 . 34 , 64 , 91f , 110 , 118f , 134f , 162) . Es nicht anzunehmen , daß Hegel diese Entwicklung mitverfolgt habe , und ob er Campes pädagogische Schriften zur Kenntnis genommen habe , ist nicht gewiß . Allerdings hat er sich später noch die achte Auflage der Entdeckung von Amerika besorgt  : Die Ent­ deckung von Amerika ein Unterhaltungsbuch für Kinder und junge Leute von Joachim Heinrich Campe . Mit Titelkupfern und Karten . […] Achte rechtmäßige Auflage . Mit Königl . Sächsischer Freiheit . T . 1–3 . Braunschweig 1817 . (KHB 2739–2741) . 297,8–9  Zum BegriV des Notstaates s . oben die Anm . zu 77,21–23 . 297,17  Vermutlich hat Hegel an dieser Stelle auf Rousseaus Zivilisationskritik und wohl auf Rousseau  : Discours sur l’origine et les fondemens de l’inegalité parmi les hommes . hingewiesen und auf dessen Vorstellung oder These von der sozial-destruktiven Wirkung des amour propre , vgl . ebenda 65–68 , 252–254 (ŒC 3 . 153f , 219f) . 298,25–26  Zu vermuten ist , daß Hegel hier unter Manier die thematisch-inhaltliche Ausrichtung (man kann auch sagen Beschränkung) der Werke Friedrich de la Motte Fouqués (1777–1843) meint . 300,13–14  Iudaei non vescuntur carne suina] Vgl . Lev 11, 7f  ; Dtn 14, 8 . 300,20–30  Zu den entsprechenden Anekdoten über Eitelkeit siehe Diogenes Laërtios . 353 (VI , 26) . 302,4  Beispiel von Stecknadelnfabrikation .] Siehe oben die Anm . zu 111,12–15 . 302,8  Gemeint ist die russische Horn- oder Jagdmusik , bei der jedes Instrument nur einen Ton zu spielen hat , eine Musikform , die von Johann Anton Maresch ( Jan Anton Mareš (1719– 1794)) für den russischen Kaiserhof ausgebildet wurde , s . ENTSTEHUNG , FORTGANG und ­I ETZIGE BESCHAFFENHEIT DER RUSSISCHEN IAGDMUSIK von IOHANN CHRISTIAN HINRICHS . – audire et videor pios Errare per lucos amoenae Quos et aquae subeunt et aurae . Hor  : Od  : IV . Lib  : III . St .  PETERSBURG . Gedrukt bei I . K . Schnoor . auf Kosten des Verfassers . In Commission bei I . D . Gerstenberg et Cº . 1796 . MIT BEWILLIGUNG DES POLIZEIAMTS . – Ein wenig angetaner Bericht über ein solches Hornkonzert findet sich unter dem Titel Vokal- und Instrumental-Konzert . Am 14 . März , im Saale des Gewandhauses . unterzeichnet Ph . Th . G—r . In  : Abend-Zeitung . Dresden und



anmerkungen zum kolleg 1818/191749

Leipzig . Nr 24 . 22 . März 1806 . 95f . – Vgl . noch die etwas spätere lexikalische , im wesentlichen auf dem Buch von Hinrichs basierende , Darstellung in Universal-Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit oder n e u e s t e s encyclopädisches Wörterbuch der Wissenschaften , Künste und Gewerbe bearbeitet von mehr als 300 Gelehrten herausgegeben von H [ e i n r i c h ] A [ u g u s t ] P i e r e r Herzogl . Sächs . Major a . D . Zweite , völlig umgearbeitete Auflage . (Dritte Ausgabe .) […] Fünfundzwanzigster Band . Rema – Russisische [sic] Hornmusik . Altenburg 1844 . 492  : Russische Hornmusik , zuerst von dem Oberjägermeister Graf S e m e n K i r it s chw it s ch vo n N a r i s ch k i n um 1751 erfunden , u . mit Hülfe des Hofmusikus M a r e s ch  , eines Böhmen , ausgeführt . Narischkin wünschte nämlich die bisher rohe Jagdmusik der Russen zu verbessern . Das russ . Jagdhorn ist von starkem Messingblech u . hat die Form eines Trichters u . gibt nur Einen Ton an . Maresch ließ 37 Stück solcher Hörner verfertigen , die einen Umfang von 3 Oktaven ausmachten . Die tiefsten Hörner sind 7–8 F . lang , die höchsten 1– ½ F . Jedes Horn hat einen Spieler , der so lange pausiren muß , bis der Ton , welchen sein Horn angibt , in dem oben auszuführenden Tonstück gebraucht wird . Durch viele Uebung u . Zwang brachte diese Gesellschaft es dahin , daß sie sich 1753 vor dem kaiserl . Hof hören lassen konnten . Seitdem hat sich diese Musik so vervollkommnet , daß die schwersten Ouverturen in dem geschwindesten Zeitmaße mit Laufern , Trillern , Harpeggiaturen ausgeführt werden , so daß man ein einziges Instrument zu hören glaubt . Die Wirkung der r . H . ist vorzügl . im Freien u . in einiger Entfernung , bes . auf u . an den Wasser , gut , u . ist dem Klange der Orgel zu vergleichen . Bes . imposant ist das Anschwellen der Töne . Statt 37 Hörner für 3 Octaven , dann 49 für 4 Octaven hat man jetzt 60 für 5 Octaven . Jeder Bläser hat 1 od . 2 Hörner u . ein Notenblatt , auf dem nur ein Ton u . alle übrige Pausen angegeben sind . Er zählt nun genau u . gibt , wenn die Reihe an ihn ist , seinen Ton an . Die russ . Großen lieben die Hornmusik leidenschaftlich , u . viele haben auf ihren Gütern dergl . mit Leibeigenen besetzt , auch mehr . Regtr . haben solche . ( G e  . u . P r . ) 303,24–26  An dieser Stelle dürfte Hegel mit oder ohne Namensnennung auf die Schrift Vom Beruf unsrer Zeit für Gesetzgebung und Rechtswissenschaft . Von D . Friedrich Carl von Savigny , […] . Heidelberg 1814 . eingegangen sein . – Die Formulierung außer seines Volks und außer seiner Zeit bezeugt die ältere Verwendung von außer mit Genetiv im Sinne von ›außerhalb‹ , vgl . Deutsches Wörterbuch . Bd  1 . Sp . 1029–1032 s . v . AUSZER , Sp . 1032 unter Nr 6) . 306,20  Hegel hat sich mehrfach auf Samuel Stryk (1640–1710) , Verfasser von maßgeblichen Werken zur modernen Anwendung des römischen Rechts und zum Erbrecht , bezogen , vor allem auf eine variantenreich überlieferte Anekdote , nach der es Stryk trotz langer Ausarbeitungszeit nicht gelungen sei , ein unanfechtbares Testament zu formulieren . An dieser Stelle , wo von Testamenten nicht die Rede ist , soll wohl dargetan werden , daß auch der erfahrenste Jurist nicht alle juristischen Förmlichkeiten zu berücksichtigen oder zu beherrschen vermag . 310,13–14  Dies geschieht in Montesquieu  : De l’Esprit des Loix . Bd 1 . 12–28 ( L I V R E S E C O N D  . DES LOIX QUI DERIVENT DIRECTEMENT DE LA NATURE DU GOUVERNEMENT .) 313,4  (Fichtisches Ephorat – Interdikt .) .] Siehe oben die Anm . zu 162,9–16 . 313,7–8  Siehe oben die Anm . zu 26,28–30 . Die sachen- bzw . eigentumsrechtlichen Regelungen finden sich zusammengefaßt in den Büchern II und III des Code civil des Français . 127–558 . Mit Beginn des Kaiserreichs wurde das französische bürgerliche Gesetzbuch offiziell als Code Napoléon bezeichnet . 313, 31 . 32 Aristokrasie] Diese Wortform ist , so weit sich dies ermitteln ließ , lexikographisch nicht belegt , obgleich sie gelegentlich gedruckt vorkommt , vgl . Salvator Rosa und seine Zeit . Aus dem Englischen der Lady Morgan übersetzt . 2 Bde . Dresden 1824 . Bd 2 . 14 , 20  ;

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Wanderungen durch den Thierkreis . Von Ludolf Wienbarg . Hamburg 1835 . 38 , 131  ; Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste in alphabetischer Folge von genannten Schriftstellern bearbeitet und herausgegeben von J . S . Ersch und J . G . Gruber . Mit Kupfern und Charten . Erste Section . A – G . Herausgegeben von J . G . Gruber . Einunddreißigster Theil . ECKMÜHL – E HSTLAND . Leipzig 1838 . 428 (s . v . EHRENAMT , 426–428)  ; Heinrich Heine über Ludwig Börne . Hamburg 1840 . 152 . – Zur kritischen Bewertung der Form s . Allgemeines Handwörterbuch der philosophischen Wissenschaf­ ten , nebst ihrer Literatur und Geschichte . Nach dem heutigen Standpuncte der Wissenschaft bearbeitet und herausgegeben von D . Wilhelm Traugott Krug , […] . Fünfter Band als Supplement zur zweiten , verbesserten und vermehrten , Auflage  . Erste Ab­thei­lung  . A bis L . Leipzig 1838 . 100 (s . v . Aristokratie , 99f)  : Uebrigens sagten die Griechen sowohl αριστοκράτεια als αριστοκρατία . Die französirende Aussprache A r i s t o­k r a s ie ist falsch , da αριστοκρασια (was aber bei den Griechen nicht vorkommt) , eine Mischung (κρασις) des Besten bedeuten würde . 315,1–3  Dies ist nochmals eine Anspielung darauf , daß während der Zeit des Nationalkonvents bis zur Bildung des ersten Direktoriums eine Gewaltenteilung nicht bestand , vgl . die Anm . zu 161,18–23 . 315,14–15  Vgl . Xenophon  : Memorabilia . I , 1 , 9  ; IV , 8 , 5  ; Xenophon . 413,15–23 , 475, 34–36  ; Platon  : Apologia . 24 b–c , 40 a–b  ; Theaitetos . 151 a . 318,29–30  Hegel bezieht sich auf die Konsulatsverfassung vom 13 . Dezember 1799 , s . CONSTITUTION DE LA RÉPUBLIQUE FRANÇAISE . Paris An VIII [1799] . 7–11  : TITRE II . / Du Sénat conservateur .  / 15 . / Le Sénat conservateur est composé de quatre-vingts membres , inamovibles et à vie , âgés de quarante ans au moins . / | Pour la formation du Sénat , il sera d’abord nommé soixante membres  : ce nombre sera porté à soixante-deux dans le cours de l’an 8 , à soixante-quatre en l’an 9 , et s’élèvera ainsi graduellement à quatre-vingts par l’addition de deux membres en chacune des dix premières années . / 16 . / La nomination à une place de Sénateur se fait par le Sénat , qui choisit entre trois candidats présentés  ; le premier , par le Corps législatif  ; le second , par le Tribunat  ; et le troisième , par le premier Consul . / Il ne choisit qu’entre deux candidats , si l’un d’eux est proposé par deux des trois autorités présentantes  : il est tenu d’admettre celui qui serait proposé à la fois par les trois autorités . / | 17 . / Le premier Consul sortant de place , soit par l’expiration de ses fonctions , soit par démission , devient Sénateur de plein droit et nécessairement . / Les deux autres Consuls , durant le mois qui suit l’expiration de leurs fonctions , peuvent prendre place dans le Sénat , et ne sont pas obligés d’user de ce droit . / Ils ne l’ont point quand ils quittent leurs fonctions consulaires par démission . / 18 . / Un Sénateur est à jamais inéligible à toute autre fonction publique . / 19 . / Toutes les listes faites dans les dépar‑|temens en vertu de l’article 9 , sont adressées au Sénat  : elles composent la liste nationale . / 20 . / Il élit dans cette liste les Législateurs , les Tribuns , les Consuls , les Juges de cassation et les Commissaires à la comptabilité . / 21 . / Il maintient ou annulle tous les actes qui lui sont déférés comme inconstitutionnels par le Tribunat ou par le gouvernement . Les listes d’éligibles sont comprises parmi ces actes . / 22 . / Des revenus de domaines nationaux déterminés sont affectés aux dépenses du Sénat . Le traitement annuel de chacun | de ses membres se prend sur ces revenus , et il est égal au vingtième de celui du premier Consul . / 23 . / Les séances du Sénat ne sont pas publiques . / 24 . / Les citoyens [Emmanuel-Joseph] Sieyès et [Pierre] Roger-Ducos , Consuls sortans , sont nommés membres du Sénat conservateur  ; ils se réuniront avec le second et le troisième Consul nommés par la présente Constitution . Ces quatre citoyens nomment la majorité du Sénat , qui se complète ensuite lui-même , et procède aux élections qui lui sont confiées . – Der Sénat conservateur bildete ein zentrales Element mit vielfältigen



anmerkungen zum kolleg 1818/191751

Kompetenzen im Aufbau der Konsulatsverfassung , aber bereits die personelle Zusammensetzung und weniger die mit dem Senatorensitz verbundene Remuneration dürfte die notwendige Loyalität gegenüber dem Ersten Konsul garantiert haben . 319,23–24  60 S . über Wiener Stubenmädchen bei Joseph II .] Die Notiz schient etwas außerhalb des Zusammenhanges zu stehen und ist sprachlich nicht ganz stolperfrei formuliert , doch betriVt sie ebenfalls die Preßfreiheit , denn wie der Kontext es nahelegt , läßt sie sich auf die Folgen des Zensurdekrets Joseph II . vom 11 . Juni 1781 beziehen , nämlich auf die fast schlagartige Herausbildung einer publizistischen ÖVentlichkeit in Österreich , nicht etwa in Form einer politischen Presse , sondern als eine nahezu unüberschaubare Menge von Broschüren , Pamphleten , Flugblättern zu den abwegigsten Themen , wozu unter anderem auch eine in knappen Broschüren geführte Kontroverse über die (Wiener) Stubenmädchen , ihr Aussehen , ihr Auftreten , ihre Moral usw . gehörte (Wiener Prostituierte gaben sich den Anschein und das Aussehen von Stubenmädchen , bzw . Stubenmädchen wurden auch zu sexuellen Dienstleistungen genötigt) . Siehe dazu  : Beobachtungen über Oesterreichs Aufklärung und Litteratur . Von Blumauer . Wien 1782 . [3]–10  : In einem Staate , in dem von jeher Liebe zur Lektüre herrschte , in dem man von jeher die Schriften aller aufgeklärten Nationen las , um desto gieriger las , je mehr Schwierigkeiten die Neugierde der Leser reizten , in dessen aufgeklärterem Theile von jeher Grundsätze und Meinungen keimten , die jeder denkende Kopf wohl im Stillen hegen , aber nicht öVentlich ausbrechen lassen konnte , wo Wißbegierde dem starken Damm seit langer Zeit entgegen arbeitete , und dem Durchbrechen bereits nahe war  ; in so einem Staate mußte auf die Wegräumung der Hindernisse , und die Erweiterung der Preßfreyheit nothwendig eine Ueberschwemmung von Broschüren folgen . / | Auf welchen hohen Grad schon vor dieser Epoche die Schreibbegierde der Schriftsteller des Landes gestiegen war , bewiesen die zahllosen Leichengedichte , Reden , Träume u . s . w . auf den Tod der seligen Kaiserinn , und der nicht zu bändigende Eifer , mit welchem viele derselben der Verstorbenen noch ins zweyte Jahr hinein nachleyerten . Der Werth dieser Gedichte , so verschieden er war , und so zweydeutig er allemal bey blossen Gelegenheitsgedichten seyn muß , er­ öVnete dennoch der inländischen Dichtkunst eine nicht zu verachtende Aussicht . Die Schreiblust war nun einmal rege , und sie schien nur eine kurze Zeit , wie in einer kurzen Sturm prophezeihenden Windstille zu lavieren , als ihr der Ruf der erweiterten Preßfreyheit auf einmal in die Segel blies . Die kleine Schrift  : ü b e r d ie B e g r ä b n i s s e  , die am ersten von dieser grösseren Freyheit Gebrauch machte , war der Vorläufer , und gleichsam das Zeichen zum AngriV , das hundert Federn in Bewegung setzte . Man schrieb itzt , von allem , und über alles , man nahm den nächsten besten Gegenstand her , goß eine bald längere , bald kürzere , bald gesalzene , bald unge‑|salzene Brühe darüber , und tischte ihn dem damals noch sehr heißhungrigem Publikum zur Mahlzeit auf . Nichts war von nun an vor der rüstigen Feder der Autoren sicher  : für 10 . Kreuzer konnte man jeden Gegenstand , er mochte groß oder klein seyn , durchgebeutelt lesen , und ein vollständiges Verzeichniß all der Vo n und Ue b e r  , die damals erschienen , würde ein Gemälde von der possierlichsten Komposition geben . Ich will zur Probe nur einige dieser Broschüren hersetzen  :  / Ue b e r d ie S t u b e n m ä d ch e n i n W ie n  .  / Ue b e r d ie K a m m e r j u n g f e r n .  / Ue b e r d ie B ü r g e r m ä d ch e n .  / Ue b e r d ie H a l b f r ä u l e i n .  / Ue b e r d ie F r ä u l e i n i n W i e n  .  / D a s L a m e n t a b e l d e r g n ä d i g e n F r a u e n  .  / Ue b e r d i e S chw a ch h e it e n d e r g n ä d i g e n F r a u e n d e s l e o n i s ch e n A d e l s  .  / Ue b e r d e n h o h e n A d e l i n W i e n  .  / Ue b e r D o k t o r e n  , C h i r u r g e n u n d A p o t h e ke r  .  / D e n H a u s h e r r e n i m Ve r t r a u e n e t w a s i n O h r  .  / Ue b e r d i e K a u f l e u t e i n W ie n . / | Ue b e r d ie D i k a s t e r i a n t e n .  / Ue b e r d ie S t u t z e r i n W ie n .  / Ue b e r d ie K a u f m a n n s d i e n e r  .  / Ue b e r d ie S ch n e i d e r  .  / Ue b e r d i e B ä c ke r  .  / Ue b e r d ie Pe r u c ke n m a ch e r  .  / Ue b e r d ie F r i s e u r s  .  / D e r e h r l i che Wa s t e l

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m i t d e m K l i n g e l b e u t e l  .  / A n H  .  S *  . C h e f d e r M a u l a f f e n l o g e a u f d e m G r a b e n .  / Ue b e r d e n K l e i d e r p r a ch t i m P r a t e r .  / Ue b e r d ie Un t e r h a l t u n g b e y d e r Ta f e l z u S ch ö n b r u n n  .  / Ue b e r d e n S chw i m m e r a u s Ty r o l b e y m Ta b o r .  / B e ­u r t he i ­l u n g d e r F e u e r we r ke d e s S t u we r u n d M e l l i n a  .  / Ue b e r d ie He t z e  .  / K a s p e r l  , d a s I n s e k t u n s e r s Z e it a l t e r s .  / Ue b e r d a s N a t io n a l t h e a t e r .  / Ue b e r d e n M i ß b r a u ch d e s Wö r t che n Vo n u n d E u e r G n a d e n .  / Ue b e r d a s G r a t u l i r e n  .  / Ue b e r d ie K l e i d e r t r a ch t .  / E t w a s f ü r d ie s ch o p f i c h t e n W i e n e r i n n e n  .  / Ph i l o s o ph i e d e r M o d e s c h n a l l e n  . / | Ue b e r d i e H o ch z e it e n i n W ie n .  / D a s G e s p e n s t a u f d e m Ho f e  .  / Ue b e r d e n g r o s s e n B r a n d d e r M a g d a l e n a k i r c h e  .  / Ue b e r d e n S e l b s t m o r d b e y G e l e g e n h e i t d e s F r i s e u r s  , d e r s i ch e r s ch o ß  .  / I s t d e r A n t i c h r i s t b l a u  , o d e r g r ü n ? / Ue b e r d ie B r u d e r s ch a f t e n .  / Ue b e r d ie K i r che n m u s i k  .  / Ue b e r d ie No n n e n  .  / Ue b e r d ie Tr a ch t d e r O r d e n s g e i s t l i ch e n  .  / Ue b e r d ie Re l i q u ie n  , O p f e r u n d M i r a ke l b i l d e r  .  / Vo n A b s ch a f f u n g d e r We i h n a c h t s m e t t e n .  / Ue b e r d i e Un i ve r s i t ä t i n W i e n  .  / D i e G e l e h r t e n i m N a s e n l a n d e  .  / D e r G lü ck s h a f e n f ü r g e l e h r t e M a u l a f f e n .  / Ue b e r d ie z e h n K r e u z e r A ­ u t o r e n .  / K a u f t s a l l e r h a n d  ! K a u f t s a l l e r h a n d   ! K a u f t s l a n g u n d k u r z e Wa a r  !  / Alle diese Brochüren [sic] , davon die meisten in die Rubrik M a k u l a t u r gehören , und noch beyläufig dreymal so viel , erschie‑|nen voriges Jahr in einer Zeit von wenigen Monaten , wurden gekauft und gelesen . – Sie sind den Titeln nach ein ziemlich vollständiges Repertorium über Wien  ; aber wehe dem , der daraus Wien be­urthei­len wollte . Die meisten erschienen blos des Geldes wegen , waren in einem Tage fertig , am zweyten gelesen , und am dritten vergessen . Man glaube indessen ja nicht , daß man es bey einer Broschüre über einen Gegenstand bewenden ließ . Es war beynahe keiner , über den man nicht wortwechselte . [ .|. .] Die Schrift  : ü b e r d i e S t u b e n m ä d c h e n i n W i e n  , von Herrn R a u t e n s t r a u ch war eine der glücklichsten Autorspekulationen für ihn , und die Herren , welche sich an ihn anhiengen . 25 Broschüren schlugen sich für und wider diesen Gegenstand , und bewiesen deutlich , was für einen wichtigen Theil des Publikums die Stubenmädchen ausmachen müssen . Von dieser Zeit an giengen die Manufakturen der Tagesprodukte unermüdet fort , und in jedem Monate durfte man auf 50 bis 60 Broschüren sicher Rechnung machen . Jeder Vorfall , jede Tagesneuigkeit ward zur Broschüre , und die alles regierende Göttin Gelegenheit , die sonst Ju ve n a l e und | B u t t l e r s zu unsterblichen Werken des Geistes aufrief , amusirte sich in Wien damit , zwey Bogen langen Broschüren das Daseyn zu geben . – Hier eine kleine Auswahlbibliographie der an­ gesprochenen Broschüren zum Thema Stubenmädchen  : [ Johann Rautenstrauch  :] Ueber die Stubenmädchen in Wien . O tempora  ! o mores  ! Wien 1781 .  ; Schutzschrift der gekränkten Stubenmädchen in Wien . Audiatur et altera pars – Wien 1781 .  ; Dem Verfasser des Büchels über die Stubenmädchen  : Etwas auf die Nase . Von Theresia M . einem Stubenmädchen in Wien . Wie ein gefärbtes Glas  ; wodurch die Sonne strahlt , Des Auges Ur­theil täuscht , und sich in allem malt , So thut das Vor­urtheil , es zeigt uns alle Sachen , Nicht , wie sie selber sind , nur so , wie wir sie machen . Haller . Wien 1781 .  ; Der Spennadelstich eines Stubenmädchens an den Verfasser der Schrift über die Stubenmädchen in Wien . O mores  ! o tempora  ! Prag 1781 .  ; Ein Stubenmädchen als Strafpredigerin des Autors über die Stubenmädchen in Wien . O A u t o r s u ch t  ! o To l l s i n n  ! Lateinisch kann ich nicht , etwas böhmisch , und französisch , aber das verstunden Sie vielleicht wieder nicht . […] Wien 1781 .  ; Ermahnungsschreiben an die Herren Stubenmädchenvertheidiger . Nebst eine Recipe wider die Hirnentzündung . Wien 1781 .  ; Schreiben des schönsten Stubenmädchens in Wien bei dem Herrn von *** . An den Verfasser der gottlosen Schrift  : über die Stubenmädchen in Wien . – – – Procumbit humi bos . Stück für Stück um 7 kr . Wien



anmerkungen zum kolleg 1819/201753

1781 . – Auch in Deutschland wurde die Stubenmädchenliteratur wahrgenommen und besprochen , unter [ J . G . Maier  :] 12 . Vermischte Nachrichten . in  : Allgemeine deutsche Bibliothek . Des acht und vierzigsten Bandes erstes Stück . Mit Röm . Kayserl . Königl . Preußischen , Chursächsischen und Churbrandenburgischen allergnäd . Freyheiten . Berlin und Stettin 1781 . 264–302 finden sich 265f sieben Titel angegeben und dort 290V rezensiert . – Zur Geschichte der ›Broschürenflut‹ s . Altwienerisches . Bilder und Gestalten von Emil Karl Blümml und Gustav Gugitz . Wien – Prag – Leipzig 1920 . 31–69 ([Gustav Gugitz  :] 3 . Die Wiener Stubenmädchenliteratur von 1781)  ; dort 56–64 sind noch neun weitere Broschüren bibliographisch erfaßt . Vgl . auch noch Kai KauVmann  : »Es ist nur ein Wien  ! « Stadtbeschreibungen von Wien 1700 bis 1873 . Geschichte eines literarischen Genres der Wiener Publizistik . Wien , Köln und Weimar 1994 . ( = LITERATUR IN DER GESCHICHTE – GESCHICHTE IN DER LITERATUR . In Verbindung mit Claudio Magris herausgegeben von Klaus Amann und Friedbert Aspetsberger . Band 29) [165]–168 , 178–182 und Leslie Bodi  : Tauwetter in Wien . Zur Prosa der österreichischen Aufklärung 1781–1795 . 2 . , erweiterte Auflage . Wien · Köln · Weimar 1995 . ( = Schriftenreihe der Österreichischen Gesellschaft zur Erforschung des 18 . Jahrhunderts 6 Herausgegeben von Moritz Csáky) 117–[179] . 321,29–30  Zum Projekt eines ewigen Friedens siehe oben die Anm . zu 215,25–28 . 322,19–20  Siehe oben die Anm . zu 218,23–24 . 324,26–27  Siehe oben die Anm . zu 219,21–23 . 326,25–26  Angespielt ist hier auf Gen 47, 18–26 . 327, 29 Aristokrasie] Siehe oben die Anm . zu 313,31–32 .

Anmerkungen zum Kolleg 1819/20 334,28–31  Siehe Platon  : Politeia . V . 473 c –d (Platon . Bd  2 . 473 C–D)  : ᾽ Εὰν μή , ἦν δ᾽ ἐγώ , ἢ οἱ ϕιλόσοϕοι βασιλεύσωσιν ἐν ταῖς πόλεσιν ἢ οἱ βασιλῆς τε νῦν λεγόμενοι καὶ δυνάσται ϕιλοσοϕήσωσι γνησίως τε καὶ ἱκανῶς , καὶ τοῦτο εἰς ταὐτὸν ξυμπέσῃ , δύναμίς τε πολιτικὴ καὶ ϕιλοσοϕία , τῶν δὲ νῦν πορευομένων χωρὶς ἐϕ᾽ ἑκάτερον αἱ πολλαὶ ϕύ­ σεις ἐξ ἀνάγκης ἀποκλεισϑῶσιν , οὐκ ἔστι κακῶν παῦλα , ὦ ϕίλε Γλαύκων , ταῖς πόλεσι , δοκῶ δ᾽ οὐδὲ τῷ ἀνϑρωπίνῳ γένει , οὐδὲ αὕτη ἡ πολιτεία μή ποτε πρότερον ϕυῇ τε εἰς τὸ δυνατὸν καὶ ϕῶς ἡλίου ἴδῃ , ἣν νῦν λόγῳ διεληλύϑαμεν . 335, 5–7  Das bezieht sich auf Kant und seine Beschränkung der Erkenntnis auf Gegenstände möglicher Erfahrung (Erscheinungen) sowie auf die an ihn anschließende erkenntniskritische Philosophie . 336,23–24 . 36–37  Siehe oben die Anm . zu 287,26–28 . 342, 33  Weltgeschichte . Weltgericht .] Siehe oben die Anm . zu 218,23–24 . 343,7–8  omnis definitio juris est periculosa .] Hegel wird an dieser Stelle sicherlich die korrekte Formulierung vorgetragen haben (der Nachschreiber oder der Abschreiber hatte hier Probleme mit dem Latein) , bei der es sich um eine in die Digesten aufgenommene Rechtsregel des Iavolenus Priscus (C . Octavius Tidius Tossianus L . Iavolenus Priscus) handelt , s . Corpus Iuris Civilis Romani . [T . 1 .] 1028 b (Digestorum seu Pandectarum Domini Nostri Sacratissimi Principis Justiniani juris enucleati , ex omni vetere jure collecti libri L . ad Pandectas Florentinas fideliter expressi . Cum notis Dionysii Gothofredi Jc . repetitis , emendatis , auctioribus . [57]–1028 b  ; Lib .  L . TIT . XVII . DE DIVERSIS REGULIS JURIS ANTIQUI . 1017 b–1028 b , Nr 202)  : Omnis definitio [Anm .  : …] in jure civili periculosa est  : parum [Anm .  : …] est enim , ut non subverti possit . 343,9–10  Siehe Hegel  : Encyklopädie . 259  ; GW 13 . 224,4–9 . 343,16–18  Die Konjektur (pyromantischen statt des ganz unhaltbaren pirophalischen , nach der Pyromantik , der Weissagung aus dem Feuer) versucht eine Verbindung zwischen Hypnose

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und Mantik herzustellen . Der letzte Nebensatz enthält eine Anspielung auf Platon  : Timaios . 71 e–72 b . 343, 31 Unterscheide] Zur fortdauernden Benutzung der Wortform ›Unterscheid‹ im 19 .  Jahrhundert s . Deutsches Wörterbuch . Bd  24 . Sp . 1762–1771 s . v . UNTERSCHIED , Sp . 1762 I) 1) . 347,27–28  Auf welche Autoren oder Werke hier Bezug genommen wird , ist nicht klar . Die Unterlegung der Willensbestimmungen mit einer Vielzahl einzelner , kategorial ganz unterschiedlich zugeordneter Triebe findet sich etwa in rechts- und moralphilosophischen Kontexten , die theoretisch und begriVlich an die Philosophie des ›moral sense‹ und die französische Gefühlsphilosophie anschließen wie beispielsweise bei Feder , vgl . Lehrbuch der praktischen Philosophie von J­ ohann Georg Heinrich Feder Professor der Philosophie auf der Georg-Augusts-Universität . Vierte vermehrte und verbesserte Auflage . Göttingen 1776 . 6–112 (§§ 2–43) , ferner Untersuchungen über den menschlichen Willen dessen Naturtriebe , Verschiedenheiten , Verhältniß zur Tugend und Glückseligkeit und die Grundregeln , die menschlichen Gemüther zu erkennen und zu regieren von Johann Georg Heinrich Feder , […] . T . 1–2  : Zweyte verbesserte Auflage . Göttingen und Lemgo 1785 bzw . Göttingen 1787  ; T .  3–4 . Göttingen 1786–1793 . T . 1 . 84–480 (§§ 15–121) sowie Feder  : Grundlehren zur Kenntniß des Menschlichen Willens . 33–57 (Allgemeine Praktische Philosophie . Kap . III . Von den lezten Gründen und dem Zusammenhange der merkwürdigsten Willenstriebe und Neigungen . §§ 20–34) . Für die empirische Psychologie direkt einschlägig sind Empirische Psycho­logie von M . C a r l C h r i s t i a n E r h a r d S ch m i d  . Mit Churfürstl . Sächsischer gnädigster Freyheit . Jena 1791 . 218–222 , 324V , 387–402 , 450–455 , 461–466 , 549–555  ; Darstellung der Philosophie ohne Beynahmen in einem LehrbegriVe , als Leitfaden bey der Anleitung zu liberalen Philosophiren . Prolegomena zur gesammten Philosophie , und des LehrbegriVs der theoretischen Philosophie Erster Theil , empirische Psychologie , von Franz Samuel Karpe , k . k . Professor der Philosophie an der Universität zu Wien . Wien 1802 . 254–281  ; Grundriß eines eigentlichen Systems der anthropologischen Psychologie . Zweiter und letzter Theil . Empirische Psychologie , von D . Johann Karl Wezel . Leipzig 1805 . 96–115 , 542–557  ; Friedrich August Carus Professors der Philosophie in Leipzig Nachgelassene Werke . Erster Theil . Der Psychologie erster Band . Leipzig 1808 . 295–363 (Theorie des Triebes .) . 348,15  Diese Bemerkung dürfte wohl letztlich zurückgehen auf den von Diogenes Laërtios . 40 (I , 60) überlieferten Ausspruch des Solon  : ἄρχε πρῶτον μαϑὼν ἄρχεσϑαι . 348,16–17  Siehe Spr 9, 10 . 349,7–8  Siehe Clemens Alexandrinus  : Protrepticus . II , 26 , 4  ; ΚΛΗΜΕΝΤΟΣ ΑΛΕ­ Ξ­ΑΝΔΡΕΩΣ ΤΑ ΕΥΡΙΣΚΟΜΕΝΑ . CLEMENTIS ALEXANDRINI OPERA GRÆCE ET LATINE QUÆ EXTANT . post accuratam d .  v . danielis heinsii recensionem , et breves additas in fine emendationes , facta est non pœnitenda , imò necessaria prælectio ab eo , qui operis Editioni præfuit  : adjecit doctissimas annotationes ex variorum Auctorum scriptis decerptas . A c c e d u n t d i ve r s æ l e c t io n e s & e m e n d a t io n e s  , p a r t i m e x ve t e r u m s c r i p t i s  , p a r t i m e x huj u s æ t a t i s d o c t o r u m j u d i c io à  FRI­DERICO SYLBURGIO collectæ  : Cum Tribus locupletibus , Auctorum , Rerum , Verborum , & phraseωn Indicibus . EDITIO NOVA , juxta Parisinam Anni MDCXLI . […] Coloniæ [Frankfurt/Oder] 1688 . 16 B  : ϕιλοσόϕων δὲ ἤδη τινὲς , καὶ αὐτοὶ μετὰ τοὺς ποιητικοὺς , τῶν ἐν ὑμῖν παϑῶν ἀνειδωλοποιοῦσι τύπους , τὸν ϕόβον , καὶ τὸν ἔροτα , καὶ τὴν χαρὰν , καὶ τὴν ἐλπίδα∙ ὥσπερ ἀμέλει καὶ ᾽ Επιμενίδης ὁ παλαιὸς , Υβρεως καὶ Αναι­ δείας Αϑήνῃσιν ἀναστήσας βωμούς∙ vgl . Clementis Alexandrini Protrepticus ed . Miroslav Markovich . Leiden , New York , Köln 1995 . ( = Supplements to Vigiliae Christianae . Formerly Philosophia Patrum . Texts and Studies of Early Christian Life and Language .



anmerkungen zum kolleg 1819/201755

Editors J . den Boeft , R . van den Broek , A . F . J . Klijn , G . Quispel , J . C . M . van Winden . Volume XXXIV .) 38 . 355,2  Siehe oben die Anm . zu 256,26 . 355,10–11 . 32–33  Gemeint sind hier vermutlich die Vertragstheorien insgesamt , besonders wohl die Rousseaus . 355,12–15  Siehe oben die Anm . zu 33,26–29 . 356,13–15  Zu dieser BegriVlichkeit vgl . Heineccius  : Elementa . 19f (Lib .  I . TIT . III . DE IVRE PERSONARVM .)  : § .  LXXV .  / HOMO & PERSONA in iure maxime differunt . HOMO est , c u i c u m q u e m e n s r a t io n e p r æ d i t a i n c o r p o r e hu m a n o c o n ­ t i g it , PERSONA est h o m o , c u m s t a t u q uo d a m c o n s i d e r a t u s .  | / § . LXXVI .  / STATVS est q u a l i t a s  , c u iu s r a t io n e h o m i n e s d iu e r s o iu r e v t u n t u r   : isque est vel NATVRALIS , vel CIVILIS , qui iterum in statum LIBERTATIS , CIVITATIS & FAMILIÆ dispescitur . […] Certissimum ergo iuris axioma est  : Q u i c u n q u e n u l l o s t a t u g a u d e t , iu r e Ro m a n o n o n p e r s o n a  , s e d r e s h a b e t u r  . (§ .  LXXV .)  / § .  LXXVII . / Seruus itaque est h o m o   : (§ .  LXXV .) est etiam p e r s o n a , quatenus cum statu naturali consideratur  : […] sed ratione status ciuilis est ἀπρόσωπος , […] quia nec statu familiæ , nec ciuitatis , nec libertatis gaudet . (§ . LXXVI .) 356,28–33  Vgl . Kant  : Rechtslehre . 79–105 (§ 10–21) (AA I/6 . 259–276) . – Zum Status s . die vorangehende Anm . zu 356,13–15 . – Die anschließenden Bemerkungen beziehen sich wiederum auf Kant und dessen Ausführungen zum auf dingliche Art persönlichen Recht , s .  Kant  : Rechtslehre . 105–117 (§ 22–30) (AA I/6 . 276–283) . 358,18–21 . 35–37  Diese Stellen nehmen Bezug auf Savignys Das Recht des Besitzes und möglicherweise auch auf die Schrift Thibauts Ueber Besitz und Verjährung . In der Nachschrift des Anonymus (Bloomington) ist zwar auch nicht korrekt , aber deutlicher formuliert , was bei Sa­ vigny ein wesentlicher Aspekt seiner Rekonstruktion des juristischen BesitzbegriVs ist  : In der positiven Rechtswissenschaft ist die Rede vom Rechte des Besitzes als solchen . Dieß hat den Sinn daß der Besitz erscheint als besondere Weise ein Ei­gen­thum zu erlangen . (A B 47)  ; s . dazu ausführlich oben die Anm . zu 28,20–23 . 358,23–25  Die Interdicte gehören zum Bereich der prätorischen Rechtspflege und stellen für den Besitzer (possessor) die Besitzsicherung fest  ; Vindicationen sind vom Eigentümer (dominus) anzustrengende Eigentumsklagen . 360,8–10  Diesen Bemerkungen korrespondieren Ausführungen in den Nachschriften Wannen­ mann (s . oben GW 26,1 . 29) und v . Griesheim (s . oben GW 26,3 . 1128) , doch hat sich für diese Angaben bislang kein Beleg finden lassen , weder bei Fichte und Rehberg noch anderswo sonst . 360,20  Siehe Platon  : Menon . 84 af , 85 b–d . 362,10–14  Siehe oben die Anm . zu 20,23–25 . 362,19–20  Siehe oben die Anm . zu 26,15–18 . 362,20–22  Siehe oben die Anm . zu 22,8–14 . 362,26–28 . 35–36  Siehe oben die Anm . zu 22,7–8 . 362,28  Zu diesen Accessionen gehört auch die Cura .] Das ist so wie hier formuliert nicht zutreVend , die Pflegschaft und die damit verbundene Vermögensverwaltung für Minderjährige , Geisteskranke und Verschwender stellt keine accessio dar . Erst in Verbindung mit der vorangegangenen naturrechtlich begründbaren Ablehnung des Strandrechts läßt sich vermuten , daß der Nachschreiber an dieser Stelle eine Ausführung über Mißbräuche der cura , die dann freilich zu einem Vermögenszuwachs für den curator geführt haben können , nicht wiedergegeben habe . Es ist keineswegs abwegig , Hegel hier einen ironischen Ausfall gegenüber dem römischen Recht zu unterstellen . Zur Sache vgl . Heineccius  : Elementa . 71–75 (Lib .  I . TIT . XXIII . DE CVRATORIBVS . §§ 265–278) und 81–83 (Lib .  I . TIT . XXVI . DE SVSPECTIS TVTORIBVS ET CVRATORIBVS . §§  300–309) .

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362,28–31  Siehe oben die Anm . zu 22,8–14  ; dort im Zitat aus Thibaut  : System des Pandekten-Rechts . ist die BegriVlichkeit accessio industrialis und accessio naturalis bzw . casualis . Die angeführten BegriVe finden sich in Wissenschaftliches Naturrecht von M . Joh . Christian Gottlieb Schaumann . Μὴ κρίνετε κατ᾽ ὄψιν , ἀλλὰ τὴν δικαίαν κρισιν κρίνατε . Halle 1792 . 204f (§  339)  ; Lehrbuch der Philosophie des Rechtes . Zu Vorlesungen und zum Privatgebrauche . Von Christian Weiß Doctor und Professor der Philosophie . Leipzig 1804 . 145 (§  254)  ; Wilhelm Traugott Krug’s , Professors der Philosophie zu Leipzig , System der praktischen Philosophie . Erster Theil . Rechtslehre . Königsberg 1817 . [erstes Titelblatt  ; zweites Titelblatt  :] Wilhelm Traugott Krug’s , Professors der Philosophie zu Leipzig , Dikäologie oder philosophische Rechtslehre . Königsberg 1817 . 148 (§ 45 Anm .) . ­ egels 364,2–10  Siehe oben die Anm . zu 26,34 . Der Ausdruck leere Herrenschaft dürfte H eigene Übertragung des BegriVs ›nudum dominium‹ (vgl . (hier mit Bezug auf das dominium quiritarum und bonitarium , s . dazu unten die Anm . zu 1143,10–34 ) M . AVRELII GALVANI FERRARIENSIS DE VSVFRVCTV DISSERTATIONES VARIÆ . TRACTATIBVS NONNVLLIS PER OCCASIONEM INTERCISÆ AC POTISSIMVM DE JVRE NATVRÆ GENTIVM et CIVIVM . DE JVRE FAMILIÆ . DE JVRE TESTAMENTORVM . DE VSVCAPIONIBVS et LONGI TEMPORIS PRÆSCRIPTIONIBVS . DE EXÆQVATIONE LEGATORVM et FIDEICOMMISSORVM . DE POLLICITATIONBVS . DE PACTIS NVDIS . DE CONTRACTIBVS . DE DOTIS SVBSTANTIA . DE DOMINIO . DE POSSESSIONE . ET , QVOD LEGES CODICIS NON CORRIGANT LEGES DIGESTORVM . qvibvs jvstinianicvm jvs partim ad antiqva principia , cvm romanæ , tvm atticæ sapientiæ revocatvr , partim mvltiplici vsv vetervm historiarvm illvstratvr . e d i t i o n o va e m e n d a t i o r . Tübingen 1788 . 281  : Cum igitur ante Iustinianum divideretur dominium in bonitarium , & quiritarium  : itemque cum bonitarium & quiritarium esset subdivisum in plenum , ac nudum  : & adhuc quiritarium nudum esset aliud cum re , aliud sine re , observo Imperatorem i n d  .  l  .  u n i c . ex jure veteri , quædam confirmasse , quædam mutasse , quædam omnino sustulisse . Con­ firmavit quoad dominium plenum , sive illud bonitarium esset , sive quiritarium , hoc enim prorsus reliquit intactum usque adeo , ut statuerit omne dominium hodie plenissimum esse ibi  : S e d s i t p l e n i s s i m u s  , & l e g i t i m u s q u i s q u e d o m i n u s  , & c  . quamobrem & abrogatio juris antiqui ad solum nudum dominium restringitur in titulo ejus constitutionis , ut patet . Mutavit autem , ac transformavit jus vetus , partim quo ad bonitarium , partim quo ad quiritarium dominium nudum  : quo ad bonitarium in eo , quod augens ejus naturam effecit , ut illud hodie amplius nudum non esset , sed plenum , utpote novissimi juris civilis auctoritate suffultum  : quo ad quiritarium dominium nudum in eo , quod ea species , quæ olim erat dominium quiritarium nudum cum re , hodie facta est dominium plenum , sive ut ipse loquitur plenissimum  : quia in summa vult ipse , nullam hodie superesse differentiam eorum dominiorum , quæ olim diversis naturis bonitarii , & quiritarii niterentur , statuens in universum , ut s i t p l e n i s s i m u s  , & l e g i t i m u s q u i s q u e d o m i n u s  . Qua in re Imperator non fecit , ut quod erat olim mere civile , hodie sit simul naturale dominium , nam aliquid esse , aut non esse naturale , non pendet a potestate civilium legislatorum , sed fecit , ut usu , atque effectu juris considerato , illud dominium , quod olim erat quiritarium nudum , hodie perinde habeatur ac si utroque jure civili ac etiam naturali niteretur  : quamobrem si quis hodie usucapiat , si hæredita­ tem adeat , si legatum agnoscat , is vere quidem adquirit solum legitimum , non etiam naturale dominium , sed tamen effectu plenus dominus esse existimatur . Omnino autem sustulit Iustinianus duo , hoc est , nomen dominii quiritarii , sive ex jure Quiritium , & substantiam dominii quiritarii nudi sine re  : quo duo breviter comprobemus .) oder an den BegriV der ›nuda proprietas‹ angelehnt sein (vgl . etwa DISSERTATIO IVRIDICA DE NVDA



anmerkungen zum kolleg 1819/201757

PROPRIETATE Vom Ret und Gebrau ei­gen­thüm­lier Güter . QVAM P R A E S I D E BVRCK­H ARDO BARDILI J .  V .  D . ET PROFESSORE EXTRAORDINARIO A D D I E M AV G V S T I M D C L V I I I SVBIICIT IOANNES EBERHARDVS Eher TVBIN­GENSIS . Wittenberg 1751 .) .

364,10–13  Siehe oben die Anm . zu 26,34 . 365,29–30  Gemeint ist , daß Platon sich in seinem Staatsentwurf gegen Familie und Eigentum ausspricht  ; s . die Nachweise oben in der Anm . zu 287,26–28 . 366,17–21  Diese Ausführungen geben sehr wahrscheinlich den Vortrag einer von Hegels Lesefrüchten wieder , allerdings ermöglichen sie in der vom Nachschreiber gewählten Formulierung nicht , eine Quelle für die Angaben zu identifizieren . Die Vagheit des ersten Satzes und die Indefinit­ partikel erschweren es zudem , den gemeinten historischen Sachverhalt zu bestimmen . (1) In England und Wales (in Schottland wurde seit der Mitte des 17 . Jahrhunderts der Zehnt nicht mehr erhoben  ; in Irland , wo die mehrheitlich katholische Bevölkerung für die Geistlichen und die Einrichtungen der Anglikanischen Staatskirche aufkommen mußte , war die Ausgangslage anders) war öfter versucht worden , entweder die (letztlich auf die Autorität des Alten Testaments gegründete) Legitimität der Abgabe des Zehnt (tythe , tithe) zu bestreiten , am frühesten durch John Selden (The Historie of TITHES That is , The P r a c t i c e of PAYMENT of them , The Po s i t iu e LAWS made for them , The OPINIONS touching the R i g h t of them . A REVIEW of it Is also annext , which both C o n f i r m e s it and directs in the Vs e of it . By I .  SELDEN . N e c p a r t i s s t u d ij s a g i m u r  . S e d s u m s i m u s a r m a C o n s i l ij s i n i m i c a t u i s  , ­I g n av i a f a l l a x  ! [London] 1618 .) , oder Nichtmitglieder der Staatskirche , etwa Dissenters oder Quakers , von der Zehntzahlung zu entbinden (1736 war eine darauf zielende Quaker Tithe Bill im Parlament gescheitert) , oder mit Hinweis auf die mit dem Zehntsystem verbundenen sozialen Ungerechtigkeiten (die Last fiel hauptsächlich auf die agrarisch ausgerichteten Regionen , während die nach und nach immer stärker industrialisierten Regionen nicht zehntpflichtig waren) und die je länger je mehr unkalkulierbar werdenden ökonomischen Belastungen für die Entwicklung der Agrarwirtschaft insgesamt (etwa bei der Intensivierung der Bewirtschaftung , der Fruchtbarmachung von Ödland , des Wechsels der Kulturformen , da mit jeder erfolgreichen Investition und Ertrag­ steigerung sich die Abgabenlast erhöhte) , oder mit Hinweis auf eingetretene Dysfunktionalitäten des Zehntsystems (da bereits im frühen 18 . Jahrhundert damit begonnen wurde , die ursprüngliche Naturalabgabe durch Abgaben in Geldform zu ersetzen , zum Teil durch dauerhafte Wertfestsetzungen (modus) , die , insbesondere nach Zeiten der Inflation , nicht mehr den tatsächlich erwirtschafteten Werten entsprachen) eine durchgreifende Reform des Zehntsystems zu fordern . Naturgemäß wurde nach 1789 bzw . nach 1793 aus politischen Gründen sogar die AbschaVung des Zehnt gefordert , und in der Zeit der Kontinentalsperre und der Kriege gegen Napoléon waren es die ökonomischen Entwicklungen sowohl im Agrar- wie im Industriesektor und in der Zeit zwischen 1816 und 1818 der Verfall der Preise für Agrarerzeugnisse , die die Argumente für die Befürworter einer Reformierung lieferten . Zu Beginn der 30er Jahre wurde der Widerstand gegen das bestehende Zehntsystem markanter , aber erst nach der Wahlrechtsreform konnte dann 1836 vom Parlament mit dem Tithe Commutation Act (An Act for the Commutation of Tithes in England and Wales , 6 & 7 Will 4 c 71) auch hier eine Reform insoweit beschlossen werden , als nunmehr generell die traditionellen Naturalabgaben und hiervon abhängige Regelungen in monetäre Abgaben überführt wurden . – (2) Auf welche Zeit an dieser Stelle Bezug genommen wird , ist nicht klar , vermutlich aber stammt die zugrunde liegende Nachricht aus der Zeit nach 1815 . – (3) Das abzunehmen im ersten Satz ist keineswegs als radikales AbschaVen zu verstehen (mit einer AbschaVung des Zehnt wären gewiß alle zu Zehntzahlungen verpflichteten gern einverstanden gewesen) , vielmehr wird damit wohl auf den Plan einer Umwandlung (commutation) in eine dynamische monetäre Zahlungsform , gebunden etwa an die Entwicklung des Kornpreises (so auch von William Pitt bis 1792 erwogen) , angespielt . Da ist es sehr wohl verständlich , wenn sich die Pächter , was hier alle ein zehntpflichtiges Land (mit

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Ackerbau und Viehzucht im weitesten Sinne) Bewirtschaftenden einschließt , gegen eine Neuregelung des Zehntrechtes verwahrten , die unvermeidlicher Weise mit einer Reevaluierung des Wertes , der Abgabenhöhe , einhergehen mußte , und vorhersehbar und allgemein zu einer höheren Belastung führen würde , da die mit den traditionellen Rechteinhabern , den Geistlichen , ausgehandelten Modalitäten in der Regel unter dem zeitgemäßen Wert blieben . – (4) Gegner einer radikalen AbschaVung waren naturgemäß die Kirche und die Geistlichen  ; Gegner einer in Aussicht genommenen Reform waren alle , die von den etablierten Verhältnissen im Zehntsystem profitierten . Es ist nun noch eine nicht unbeträchtliche Gruppe Interessierter zu erwähnen , nähmlich die Zehntrechte besitzenden Laien (lay improprietors) , denen etwa ein Drittel der Rechte gehörten . Da es sich beim Zehntrecht um ein individuelles Recht (eines Geistlichen durch seine Stellung oder zumeist einer kirchlichen Institution , nicht zuletzt der Colleges von Cambridge und Oxford) an fremden Sachen handelt , konnten diese Rechte in den Rechtsverkehr eingebracht werden  : Mit der Aufhebung der Klöster (1536–1541) gingen diesen zugehörige Zehntrechte an die Krone oder an Laien über , und seither wurde mit diesen Rechten auch gehandelt , sie wurden beispielsweise verpachtet oder zu Objekten von Finanzspekulationen . Vgl . A History of the Tithe System in England , 1690–1850 with special reference to StaVordshire by Eric J . Evans , MA Being a Thesis submitted to the University of Warwick for the degree of Doctor of Philosophy . September 1970 [maschinenschriftlich] s . l . [1970] . 366,23–25  Hegel dürfte hier in erster Linie an die lex de modo agrorum denken (von der Livius berichtet , s . dazu Titus Livius  : Ab urbe condita . VI , 35 , 4f  ; Livius . Bd  2 . 414–416  : creatique tribuni C . Licinius & L . Sextius promulgavere leges omnes adversus opes patriciorum , & pro commodis plebis  : unam de aere alieno , ut , deducto eo | de capite , quod usuris pernumeratum esset , id , quod superesset , triennio aequis portionibus persolveretur  : alteram de modo agrorum , ne quis plus quingenta jugera agri possideret  : tertiam , ne tribunorum militum comitia fierent , consulumque utique alter ex plebe crearetur . cuncta ingentia , & quae sine certamine maxi‑|mo obtineri non possent .) ferner an die Boden­ reformpläne der Brüder Ti . Sempronius Gracchus (mit der lex Sempronia agraria von 133 v . Chr .) und C . Sempronius Gracchus (mit seinen Versuchen bis 122 , den Reformprozeß wieder in Gang zu setzen) sowie an die vom Volkstribun Spurius Thorius 119/18 eingebrachte lex Thoria und die lex agraria vom Jahr 111 , die nachhaltig die rechtliche Verteilung von Staats- und Privat­besitz an italischem Boden festschrieben . Vermutlich wird er auch die vom Volkstribunen P . Servilius Rullus im Dezember 62 eingebrachte lex agraria , bekannt durch Ciceros Gegenreden (s . Cicero  : De lege agraria contra P . Servilium Rullum . I–III) , im Sinn gehabt haben . Bis zum Ende der römischen Republik sorgten dann noch die Ackergesetze C . Iulius Caesars für weitere größere Um­ schichtungen der Eigentumsverhältnisse . 372, 5–6 . 31–32  Siehe oben die Anm . zu 77,15–17 , 87,28–34 sowie zu 33,18–26 . 372,9–12  Siehe oben die Anm . zu 87,28–34 . Vgl . ferner noch Hufeland  : Lehrsätze des Naturrechts . 183–189  : § .  354 .  / E h e ( c o nj u g iu m  , m a t r i m o n iu m  , s o c ie t a s c o n j u g a l i s ) im weitesten Verstande ist eine Verbindung zwischen Personen beiderley Geschlechts , die sich eigentlich auf die Geschlechtsverschiedenheit bezieht . / […] | § . 355 . / Von Natur giebt es keine darauf abzweckenden Zwangsrechte (§ . 334 .)  ; also können diese bloß durch Vertrag erworben , und die Ehe bloß durch Vertrag eingegangen werden . / 1 . Nicht von der Veranlassung dieser Gesellschaft , die freylich in den Geschlechtstrieben zu suchen ist , sondern von den Gründen der Zwangsrechte in Ansehung der­ selben ist hier die Rede . / […] / § . 357 . / Der Zwe c k ist verschieden , je nachdem er verschiedentlich verabredet ist  ; nur muß er nicht unmöglich und nicht verboten sein . / | 1 . Weder mehrmaliger Beyschlaf , noch Erzeugung der Kinder , noch Erziehung derselben , noch gegenseitige Beyhülfe ist n o t hwe n d i g Zweck der Ehe  ; sie kö n n e n aber zum Zweck genommen werden . Durch diese Behauptung sollen keinesweges die Pflich-



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ten , die außer dem Vertrage für die verehlichten Personen schon gelten , geleugnet , sondern bloß gezeigt werden , daß keiner von den gedachten Zwecken als verboten anzu­ sehen sey , folglich Zwangsrechte , die sich darauf beziehen , durch den Vertrag festgesetzt werden können , die aber immer nur in so weit statt haben , als sie wirklich durch den Vertrag festgesetzt sind . / 2 . Auch soll diese Behauptung nicht andeuten , als ob es erlaubt wäre , manchen Zweck (z . B . mehrmaligen Beyschlaf) ausschließend zu befördern , und dabey die andern Zwecke zu verhindern . Dies wäre ve r b o t e n , und eine Verabredung darüber könnte also ke i n Zw a n g s r e ch t erzeugen (§ .  285 .) .  / [ .|. .] § . 359 . / Alle genauern Bestimmungen hängen bloß vom Vertrage ab . Also können die Ehen e i n f a ch e ( M o n o g a m i a ) oder v ie l f a che seyn  ; diese letztern können in Po l y g a m ie und diese wieder in Vielmännerey ( Po l y a n d r i a ) und Vielweiberey ( Po l y g y n i a ) und in G e m e i n s ch a f t d e r We i b e r ge­theilt werden . / Da sich von keiner dieser Arten ganz allgemeinschädliche Folgen zeigen lassen , vielmehr fast jede unter gewissen Umständen sogar gute Folgen haben kann  ; so kann keine derselben als gänzlich und allgemein verboten angesehen werden  ; welches doch die einzige Rücksicht wäre , warum sie im Natur­stande | nicht aufgeführt werden dürfte . Dennoch aber haben gewisse Arten m e i s t e n­t h e i l s üble Folgen , und eben deswegens [sic] können sie in der Moral , noch mehr aber in der Politik , als verwerflich erscheinen und wenigstens erlaßliche Pflichten dagegen seyn  ; so kann in der Politik im positiven Recht eine größere Beschränkung aller gedachten Bestimmungen sehr rathsam seyn  ; nur hat sie darum noch nicht im Naturrecht , das s e i n e G r ä n z e n nie überschreiten darf , statt . / § . 360 . / Der Dauer nach können die Ehen entweder t e m p o r ä r oder l e b e n s l ä n g l i c h seyn . / 1 . Auch hier kann die Politik Vorzüglichkeit der einen Art vor der andern zeigen . / 2 . C o n c u b i n a t ist fast in allen Bedeutungen , die dies Wort erhält oder haben kann , nach dem Naturrecht als nicht verboten anzusehen . / 3 . Fast alle andern Ein­thei­lun­gen der Ehen sind durch das positive Recht entstanden und setzen willkürliche Einrichtungen voraus . – S . ferner Grundriß des Naturrechts , für Vorlesungen von Carl Christian Erhard Schmid , Prof . der Philos . zu Iena . Jena und Leipzig 1797 . 111–113  : § .  261 .  / E h e (matrimonium) in rechtlichem Sinne ist eine rechtmäßige Gesellschaft zwischen Personen beyderley Geschlechts , zu wechselseitiger Befriedigung des Geschlechtstriebes . / | (Die Grunderklärung des BegriVs von E he im Naturrecht darf keine moralische Bestimmungen enthalten , in [sic] sie darf sogar überhaupt nicht synthetisch , sondern nur analytisch seyn , um die Unter­ suchung frey zu lassen .) / § . 262 . / Da jeder Mensch die Freyheit hat , seine Triebe und die Triebe des andern zu befriedigen oder nicht zu befriedigen , und jedem Menschen ein unbeschränktes natürliches Ei­gen­thums­recht auf seinen Leib , folglich auch auf die Zeugungsorgane zukommt  ; der Geschlechtstrieb aber nur durch andere freye Menschen gehörig befriedigt werden kann  ; so ist d ie s e B e f r ie d i g u n g nu r d u r ch e i n e n Ve r t r a g ( S p o n s a l i a ) j u r i d i s ch m ö g l i ch .  / § . 263 . / M o r a l i s ch soll die Ehe sich den Bedingungen unterwerfen , unter welchen sie mit der Würde der Menschheit und mit ihren nothwendigen Zwecken auf das vollkommenste übereinstimmt  ; im Naturrecht aber kommt es blos auf die ä u s s e r e vo l l ko m m e n e Re ch t m ä ßi g ke it an . Diese er­ fordert / 1 .) r e ch t l iche M ö g l ich ke it und Wü r k l i ch ke it e i n e s Ve r t r a g s , ohne welche die Befriedigung des Geschlechtstribes [sic] gesetzwidrig seyn würde  ; insbesondere darf dieser Vertrag nicht das äussere Recht eines dritten verletzen / 2 .) H a l t u n g d e s Ve r t r a g s , d . i . Leistung des Versprochenen oder Schadensersatz . / In Ansehung der Z a h l der paciscirenden Personen , der Z e it auf welche die Ehe geschlossen wird , und der | N e b e n b e d i n g u n g e n  , unter welchen dieses geschieht , kann das Naturrecht nichts schlechthin allgemeines festsetzen , was zur juridischen Möglichkeit eines Ehe­ vertrags nothwendig gehörte . / Dieser Vertrag wird übrigens , wie jeder andre Vertrag ,

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mit oder ohne Leistung g e s ch l o s s e n  , ve r ä n d e r t , e r f ü l l t oder a u f g e h o b e n . Und vgl . noch LehrbegriV des Vernunftrechts und der Gesetzgebung von J . C . C . Rüdiger’n . […] Halle 1798 . 151–157  : 173 § . / Zuerst vereiniget der Trieb beyder Geschlechter oder die Brunst sie zum gegenseitigen | Genuß . Wenn nun aber aus Zuneigung deshalb eine dauernde Gesellschaft zu gegenseitigen Hülfsleistungen eingegangen wird , so heißt diese die Ehe (matrimonium , conjugium) . / […] | 174 § . / Die Ehe ist also eine freywillige Gesellschaft , zu welcher keine Verbindlichkeit oder Zwang statt finden kann , weil jeder über seinen Leib zu verfügen hat (103 § .) und also auch der abwechselnde Genuß (venus vaga) erlaubt ist . / […] / 175 § . / Sie gründet sich auf einen allen Menschen erlaubten Vertrag , welcher die Heirath (nuptiae) heißt und Tüchtigkeit dazu (128 § .) erfordert .  / Von Hindernissen der Heirath durch Verwandtschaft wegen eines eingebildeten natür­ lichen Abscheus (horror naturalis) , Mangel der Einwilligung z . B . der Aeltern , Geschlechtsfehler oder | Unvermögen zum Beyschlaf weiß das bloße Naturrecht so wenig als von Feyerlichkeiten , Standesmäßigkeit u . d . g . , daher es auch keine sogenannte wilde oder Kebsehe (concubinatus , pellicatus) kennet . / […] | 177 § . / Die Glieder der ehelichen Gesellschaft oder Ehegatten (conjuges) vereinigen sich entweder nur paarweis eines von jedem Geschlecht und denn heißt es die einfache Ehe (monogamia) , oder von einem Geschlecht mehrere , und dieses heißt die vielfache (polygamia) , welche sich wieder in Vielmännerey (polyandria) und Vielweiberey (polygynia) unterscheidet , oder es treten endlich von beyden Geschlechtern mehrere zusammen welches die Gemeinschaft der Weiber ausmacht . Da nun alle diese Arten der Verbindung nach Verschiedenheit der Umstände überhaupt der menschlichen Natur gemäß und von guten Folgen seyn können , so müssen sie auch danach im Allgemeinen gleich rechtmäßig erlaubt und gültig seyn .  / [ . .| .] 178 § . / Die Verfassung der ehelichen Gesellschaft beruhet auf der natür­ lichen Gleichheit der Rechte beyder Geschlechter (114 § .) und giebt also keinem von beyden eine Oberherrschaft oder Unterwürfigkeit und Versorgungs- oder Dienstpflicht .  / […] | 179 § . / Alle übrige bestimmte Verbindlichkeiten und Rechte können nur von eigenen Verabredungen oder Umständen abhängen . Dahin gehöret besonders die Leistung der sogenannten ehelichen Pflicht (debitum conjugale) und die Enthaltung vom Beyschlaf mit Fremden , welcher Ehebruch (adulterium) genannt wird , und zumahl auf Seiten des Weibes die schlimme Folge unächter Geburt haben kann . – Zu Fichtes Ehekonzeption vgl . Fichte  : Grundlage des Naturrechts . T . 2 . [158]–177 (Grundriß des Familienrechts (als erster Anhang des Naturrechts .) Erster Abschnitt . Deduktion der Ehe .) , insbesondere 174 (§ 8) (GA I/4 . 95–106 , 104–106)  : Eine Verbindung , wie die beschriebene , heißt e i n e E h e  . Die Ehe ist eine durch den Geschlechtstrieb begründete vo l l ko m m e n e Ve r e i n i g u n g zweier Personen beiderlei Geschlechts , die ihr eigner Zweck ist . / Sie ist durch den Geschlechtstrieb in beiden Geschlechtern b e g r ü n d e t , für den forschenden Philosophen  ; aber es ist nicht nothwendig , daß irgend eine unter den beiden Personen , die eine Ehe schliessen wollen , dieses sich gestehe . Das Weib kann es sich nie , es kann sich nur Liebe gestehen . Auch ist die Fortdauer der Ehe keinesweges durch die Befriedigung dieses Triebes bedingt  ; dieser Zweck kann ganz wegfallen , und dennoch die eheliche Verbindung in ihrer ganzen Innigkeit fortdauern . / Die Philo­ sophen haben sich für verbunden erachtet , einen Zweck der Ehe anzugeben , und die Frage auf sehr verschiedene Weise beantwortet . Aber die Ehe hat keinen Zweck ausser ihr selbst  ; sie ist ihr eigener Zweck . Das eheliche Verhältniß ist die eigentlichste , von der Natur geforderte Weise des erwachsenen Menschen von beiden Geschlechtern , zu existiren . und 176 (§ 9)  : Die Ehe ist sonach kein erfundener Gebrauch , und keine willkührliche Einrichtung , sondern sie ist ein durch Natur , und Vernunft in ihrer Vereinigung nothwendig , und vollkommen bestimmtes Verhältniß . Sie ist vollkommen bestimmt ,



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sage ich , d . h . nur eine solche Ehe , wie die beschriebene , und schlechthin keine andere Verbindung beider Geschlechter zu Befriedigung des Geschlechtstriebes , verstatten Natur , und Vernunft . / Um die Ehe zu errichten , oder zu bestimmen , damit hat das Rechtsgesez nichts zu thun , sondern die weit höhere Gesezgebung der Natur und Vernunft , welche durch ihre Produkte dem Rechtsgesetze erst ein Gebiet verschaft . Die Ehe bloß als eine juridische Gesellschaft anzusehen , führt auf unschickliche und unsittliche Vorstellungen . Man wurde vielleicht dadurch zum Irr­thume verleitet , daß die Ehe allerdings ein Beisammenleben freier Wesen ist , wie alles , das durch den RechtsbegriV bestimmt wird . Aber es wäre schlimm , wenn dieses Zusammenleben durch nichts höheres begründet und geordnet werden könnte , als durch Zwangsgesetze . 372,17  Siehe oben die Anm . zu 33,26–29 . 373,2–3  Siehe Heineccius  : Elementa . 211 (Lib .  III . TIT . XV . QVIBVS MODIS RE CONTRAHITVR OBLIGATIO .)  : § .  DCCXC . / Contractus dicuntur RE iniri , vel R ­ EALES esse , non quasi actionem in rem producant , (§ . DCCLXVIII .) sed quia non capiunt substantiam hi contractus , nisi rei traditio interueniat , vel datio . 373,9–10  Vgl . dazu etwa Thibaut  : System des Pandekten-Rechts . Bd  1 . 152f  : § . 197 .  / Eine mit der zuletzt erörterten sehr analoge Verpflichtung ist 8) bey onerosen Verträgen die Verbindlichkeit beider Theile , sich nicht über die Hälfte ( u l t r a d i m i d iu m , e n o r m it e r ) zu verletzen [Fn .  : …] . Es findet diese nicht bloß beym Kauf , | und hier sowohl von Seiten des Käufers , als Verkäufers [Fn .  : …] , sondern auch bey andern zweyseitigen Geschäften , welche das Ei­gen­thum , oder andre Rechte übertragen , statt [Fn .  : …] , und zwar ist das allgemeine Princip  : wer an Werth über einmal so viel empfing , als er weggab , hat den Andern über die Hälfte verletzt [Fn .  : …] , mithin ist der Verkäufer enorm lädirt , wenn er nicht einmal die Hälfte des wahren Werthes der Sache empfing , der Käufer , wenn er mehr als den doppelten Werth weggab [Fn .  : …] . Auch dann , wenn durch sogenannte a r b it r a t o r e s (§ . 155 .) das Object des Vertrags bestimmt ist , kann nur über eine solche Verletzung Beschwerde geführt werden [Fn .  : …] . Vgl . auch die gesetzlichen Regelungen in Allgemeines Landrecht . 1794 . Bd 1 . 278f (T . I . Titel XI . Abschnitt I . §§ 58–69)  ; Allgemeines Landrecht . 1806 . Bd 1 . 281f . 373,16–17  Siehe dazu Heineccius  : Elementa . 219f (Lib .  III . TIT . XVI . DE VERBORVM OBLIGATIONIBVS .)  : § .  DCCCXXVII . / Vti c o n t r a c t u s r e a l e s non solo consensu , sed accedente rei datione vel traditione substantiam capiunt  : (§ . DCCXC .) ita VERBORVM obligationes non consensu , sed verborum sollemnitate , perficiuntur . / § .  DCCCXXVIII . / Huiusmodi contractus olim erant tres , sollemnis dotis DICTIO , [Anm .  : …] PROMISSIO operarum , a liberto facta , firmataque iureiurando , & STIPVLATIO . […] Quæ quum sola locum in libris nostris inuenerit  ; de ea sola hic agendem . / § .  DCCCXXIX .  / STIPVLATIO est c o n t r a c t u s v n i l a t e r a l i s , q uo q u i s a d a l t e r iu s i n t e r r o g a t io n e m c o n g r u e & i n c o n t i n e n t i r e s p o n d e n d o a d d a n d u m a l i q u i d ve l f a c ie n d u m , q u o d a l t e r iu s i n t e r e s t  , o b l i g a t u r . Quum enim nuda rei futuræ promissio iure Romano actionem non produceret  : (§ . DCCLXXIV .) | inuenta est stipulatio , qua , qui rem in futurum promittit , obligaretur . […] – Zur Unterscheidung der Verträge in uni- und bilaterale vgl . Heineccius  : Elementa . 209 (Lib . III . Tit . XIV .)  : § .  DCCLXXXI . / Iam quum hi contractus omnes sint conuentiones , (§ . DCCLXXIV .) hæ vero consensus in idem placitum de dando aliquo vel faciendo  : (§ .  DCCLXXIII .) sequitur , vt vel v t r i q u e contrahentes se ad dandum quid vel faciendum obligent , vel a l t e r ­u t e r tantum obligatus sit . Hinc contractus in BILATERALES , (διπλεύρους) & VNILATERALES , (μονοπλεύρους) recte diuiduntur . / [Anm .  :] Ordinarie vnilaterales sunt STRICTI IVRIS , vt munium , solutio indebiti , stipulatio , litterarum obligatio  : bilaterales BONÆ FIDEI , vti commodatum , pignus , & omnes consensuales . 1) In illis non

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debentur vsuræ , nisi promissæ  : in his & propter solam moram . […] 2) Contractus stricti iuris ob dolum non sunt nulli , sed rescindendi per restitutionem ex caussa doli . […] In contractibus contra bonæ fidei dolus , qui caussam contrahendi dedit , nullam reddit obligationem  : […]  ; ob incidentem actione ordinaria ex contractu agitur . […] Immo & exceptio doli competit decepto . […] 3) In illis compensatio non nisi per exceptionem doli mali  ; in his ipso iure obligationem perimebat . Quod a Iustiniano mutatum . […] Vgl . auch Thibaut  : System des Pandekten-Rechts . Bd  1 . 131f  : § . 169 . / Die rechtlichen Folgen eines Vertrages hängen ferner 3) sehr davon ab , ob der Vertrag ein e i n s e it i g e r ( u n i l a t e r a l i s  , s i m p l e x )  , oder ein z we y s e it i g e r ( b i l a t e r a l i s  , r e c i p r o c u s ) ist , d . h . ob nach der Natur des Geschäfts nur Ein Theil etwas zu leisten hat , oder ob danach beide Theile zu Gegenleistungen verpflichtet sind [Fn .  : …] . In jenem Fall kann der Berechtigte unbedingt auf Erfüllung klagen , in diesem hingegen ist die Leistung des einen durch die des andern bedingt , und jeder Theil kann mittelst der Einrede des nicht erfüllten Contracts seine Gegenleistung so lange zurückhalten , bis der andere seiner Verbindlichkeit nachgekommen ist [Fn .  : …] . Diese Ein‑|rede ( e x c e p t io n o n a d i m p l e t i c o n t r a c t u s ) braucht auch von dem , welcher sie vorschützte , und zwar in allen Arten des Processes [Fn .  : …] , sofern die Vorschützung derselben bestimmt genug geschah , nicht erwiesen zu werden , wohl aber die Einrede , daß der Contract zwar erfüllt , die Leistung aber fehlerhaft geschehen sey ( e x c e p t io n o n r it e a d i m p l e t i c o n t r a c t u s ) [Fn .  : …] .  / § . 170 . / Bey zweyseitigen Contracten sind beide Theile sofort vermöge der Natur des Contracts einander verpflichtet  ; beide haben also sogleich eine sogenannte a c t io d i r e c t a (aus der Natur des Vertrags folgende Klage) gegen einander . Bey einseitigen Verträgen hat nur der eine Theil eine a c t io d i r e c t a  . Der andere Theil k a n n bey einem j e d e n Vertrage dieser Art auch zufällig (z . B . durch d o l u s und c u l p a ) verpflichtet werden . Gewöhnlich werden diese Verbindlichkeiten durch eine , gleichfalls nach dem Contract benannte Klage verfolgt , welche man , weil sie nicht im Wesen des Geschäfts gegründet ist , a c t io c o n t r a r i a nennt . In einigen Fällen (z . B . bey dem m u t uo ) können indeß diese zufällig entstehenden Foderungen nicht durch eine , nach dem Contract benannte Klage , sondern nur durch die allgemeinen , auf Schadensersatz gehenden Klagen , verfolgt werden . Manche nennen bloß Verträge der letzten Art u n i l a t e r a l e s , einseitige Verträge der ersten Art hingegen (unschicklich) b i l a t e r a l e s i n a e q u a l e s  ; wiewohl es oVenbar irrig ist , wenn sie den Grund der Einseitigkeit der ersten darin suchen , weil hier ein Theil auch nicht einmal zufällig verpflichtet werden könne [Fn .  : …] . 373,25–26  Siehe Heineccius  : Elementa . 212f (Lib .  III . Tit .  XV .)  : § .  DCCXCII .  / I .  MVTVVM est contractus , quo res fungibilis ita alicui datur , vt eius fiat , & is quandoque tantumdem in eodem genere restituat . […] RES vero FVNGIBILIS dicuntur , quæ pondere , numero & mensura constant (§ . CCCCXIX .) […] . In his enim tantumdem est idem .  / § .  DCCXCIII . / Ex qua definitione sequitur  ; I . vt mutuum non sit , nisi pecunia , vel res fungibilis alia , saltim breui manu tradatur . (§ . DCCXCII .) […] II . Vt mutuum sit alienatio , [Anm .  : …] & rei fungibilis dominium transferatur in debitorem . (§ . ­DCCXCII .) [ .|. .] / § . DCCXCVII .  / II .  COMMODATVM est contractus , quo res non fungibilis gra­ tis vtenda ita traditur , vt finito eo vsu eadem species restituatur . […] / § . ­DCCXCVIII .  / Ex quo sequitur  : I . vt commodatum in certum ac definitum vsum detur , alias enim esset PRECARIVM . […] II . Vt , si mercedem sibi quis stipuletur pecuniariam , commodatum transeat in locationem conductionem , […] sin aliam rem , in contractum d o v t d e s  , […] . III . Vt commodum ex hoc contractu sit penes solum commodatarium  ; incommodum penes commodantem . IV . Vt non , sicuti in mutuo (§ . DCCXCIII , 2 .) transferatur dominium […] . Vgl . auch Thibaut  : System des Pandekten-Rechts . Bd  2 . 291–295  :



anmerkungen zum kolleg 1819/201763

§ . 886 . / Von den Real-Verträgen , und zwar den genannten (§ . 164 .) , gehören in die Lehre von den Hauptverträgen nur das Darlehn ( m u t u u m ) , der Leih-Contract ( c o m m o d a t u m )  , und der Niederlegungs-Contract ( d e p o s i t u m )  . Unter dem D a r l e h n [Fn .  : …] versteht man das Geschäft , wodurch eine fungibile Sache (§ . 261 .) mittelst einer wahren , oder uneigentlichen Uebergabe [Fn .  : …] , auf Jemanden übertragen wird , unter der Bedingung , das Empfangene in demselben Maaß , und derselben Art wiederzugeben [Fn .  : …] . Der Empfänger ist der , welcher aus der Natur des Geschäfts zunächst allein verpflichtet wird , und wegen der Rückgabe durch die a c t io m u t u i  , oder c o n d i c t io c e r t i e x m u t u o belangt werden kann . Der Empfänger hat , wegen der Versehen des Gebers , nur die allgemeinen Klagen auf Schadensersatz , und keine nach dem Contract genannte Klage [Fn .  : …] . / § . 887 . / Die Natur dieses Vertrages entwicklen folgende Hauptsätze  : A) Ein gültiges Darlehn enthält die volle Veräußerung der Sache , und gibt nur das Recht auf eine andre Quantität [Fn .  : …] . Darum kön‑|nen Personen insofern kein Darlehn geben , als sie zur Veräußerung nicht befugt sind . Thun sie es dennoch , so kann natürlich das existirende Geld von deren Vorgesetzten vindicirt werden . Ist jedoch nach der Uebergabe durch eine einseitige Erwerbungsart , z . B . Verjährung und Consumtion , das Ei­gen­thum auf den Empfänger übergegangen , so findet nun die a c t io m u t u i gegen ihn statt , weil dann die Bedingungen der Klage  : Erwerbung des Ei­gen­thums e x c a u s s a m u t u i  , vorhanden sind [Fn .  : …] . Gibt ein Dritter das Geld eines Dritten einseitig zum Darlehn , so kann dieser , wenn er sich nicht von jenem die Klagen cediren ließ , das existirende Geld vindiciren . Ist es consumirt , und zwar in bösem Glauben , so hat er die a c t io a d e x h i b e n d u m   ; sonst aber nur eine a c t io i n f a c t u m auf so viel , als der Empfänger in gutem Glauben bereichert ist [Fn .  : …] . B) Der Empfänger muß das Erhaltene nach allgemeinen Grundsätzen [Fn .  : …] gehörig restituiren [Fn .  : …] . Daß er weniger herausgeben solle , kann ausgemacht werden  ; allein bey den Römern war es unzulässig , mehr zu versprechen , weil hier die Verbindlichkeit e x r e entsprang , und insofern jener Nebenvertrag dem Hauptgeschäft widerstritt [Fn .  : …] . Darum konnten denn auch , zwar wohl durch Stipulation [Fn .  : …] , aber in der Regel [Fn .  : …] nicht durch ein p a c t u m a d ie c t u m bey dem Darlehn vollgültig Zinsen versprochen werden [Fn .  : …]  ; | und eben so fielen hier die Verzugszinsen weg [Fn .  : …] . Alles dieß ist jetzt geändert . Zwar ist das Darlehn ohne Vertrag , wenn dieser nicht als stillschweigend geschlossen anzusehen ist [Fn .  : …] , auch noch im Zweifel unentgelt‑|lich [Fn .  : …]  ; aber es können sowohl aus einem simpeln Neben-Vertrage [Fn .  : …] , als wegen eines Ver­ zuges Zinsen gefodert werden [Fn .  : …] . C) Der Empfänger ist nur dem zur Restitution verpflichtet , mit welchem er über den Empfang contrahirte . Eine merkwürdige Ausnahme hievon macht die , von vielen sogenannte , allerdings singulaire [Fn .  : …] c o n d i c t io Iu ve n t i a n a , durch welche der , von dem die dargeliehenen Sachen herrühren , den Empfänger , welcher es von einem Andern empfangen zu haben glaubte , auf Restitution belangen kann [Fn .  : …] . / § . 888 . / Unter dem L e i h - C o n t r a c t ( c o m m o d a t u m ) versteht man den Vertrag , wodurch Jemand einem Andern , ohne einen versprochenen Lohn [Fn .  : …] , den Gebrauch einer körperlichen oder unkörperlichen [Fn .  : …] , nicht-fungibilen , oder fungibilen Sache [Fn .  : …] , zu einem bestimmten Zweck [Fn .  :  …] überläßt , unter der Bedingung , das Empfangene nach geendigtem Gebrauch i n s p e c ie zurückzugeben [Fn .  : …] . Der Leiher , welcher wegen seiner , aus dem Contract entspringenden Rechte die a c t io c o m m o d a t i d i r e c t a hat , wird c o m m o d a n s genannt  ; der Empfänger , welchem wegen seiner | etwanigen zufälligen Ansprüche die a c t io c o m m o d a t i c o n t r a r i a zusteht , heißt c o m m o d a t a r iu s [Fn .  : …] . / § . 889 . / Der Commodatar ist aus diesem Geschäft verpflichtet A) die Sache ordnungsmäßig zu ihrem bestimmten Zweck zu gebrauchen [Fn .  : …] , und für die geringsten Versehen zu haften

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[Fn .  : …]  ; doch ist er nur wegen der c u l p a l a t a verantwortlich , wenn das Geschäft allein den Nutzen des Leihers bezweckt [Fn .  : …] . Sodann muß B) die Sache nach geendigtem Gebrauch , mit allen , dem Commodatar nicht gebührenden Accessionen zurückgegeben werden , oder , wenn sie auf eine schuldvolle Weise verloren ging , deren Werth [Fn .  : …] . Wegen der Sache selbst haften mehrere Commodatare natürlich i n s o l i d u m  ; und eben dieß findet , unter Vorbehalt der Einrede der Theilung [Fn .  : …] , auch dann statt , wenn von mehreren Commodataren , welche nicht als Miterben belangt werden [Fn .  : …] , der Werth gefodert wird [Fn .  : …]  ; doch haften sie gar nicht , wenn der Leiher schon von einem Dritten seine Entschädigung erhalten hat [Fn .  : …] . Uebrigens befreyet auch hier den Commodatar in der Regel nicht die Einrede des Ei­gen­thums [Fn .  : …] , wohl aber kann er die Sache wegen connexer Foderungen (§ . 311 .) retiniren [Fn .  : …] .  / § . 890 . / Der Leiher ist dagegen verpflichtet , A) dem Empfänger die Sache bis zur bestimmten Zeit zu lassen [Fn .  : …]  ; auch B) den Schaden zu erstatten , welchen er dem­ selben , nach Umständen , durch | grobe oder geringe Versehen zugefügt hat [Fn .  : …] . Ferner C) muß er alle mäßigen nothwendigen Auslagen unbedingt vergüten , sofern sie nicht durch den Nutzen des Commodats aufgewogen werden  ; andre aber nur insofern , als er dazu einwilligte [Fn .  : …]  ; auch D) dem Commodatar , welcher die Sache verlor , und dafür deren Werth gab , sofern er die Sache nachher erhält , entweder den bezahlten Werth , oder die Sache restituiren [Fn .  : …] . Endlich E) triVt ihn der Schaden , welcher sich an der Sache durch einen reinen Zufall [Fn .  : …] ereignet [Fn .  : …] . Dahin ist auch der Fall zu zählen , wenn er eine Sache zu einem gewagten Geschäft lieh , und diese dabey verletzt , oder vernichtet wird [Fn .  : …] . – Siehe weiter Heineccius  : Elementa . 217f  (Lib .  III . TIT . XV . QVIBVS MODIS RE CONTRAHITVR OBLIGATIO .)  : § . ­DCCCXVIII .  / IV . PIGNVS constituitur c o n t r a c t u   : constitutum vero hoc modo & traditum dat IVS IN RE , æque ac hypotheca solo pacto sine traditione constituta . (§ . ­CCCXXXIX . ** [sc . Anm .] § .  CCCXXXIV .) Ex quo iure nascitur actio in rem S e r u i a n a & q u a s i S e r u i a n a seu h y p o t h e r a r i a  , quarum illa locator prædii rustici aduersus colonum , vel quemcunque possessorem  ; hac creditor contra debitorem vel ­possessorem quemlibet agit ad res pignori obligatas persequendas . […] / § . DCCCXIX .  / Ast hic pignus non accipitur pro iure in re , sed pro contractu , quo illud ius constituitur , adeoque definiri poterit , quod sit contractus re initus , quo creditori res ita traditur in securitatem crediti , vt soluto debito eadem in specie reddatur […] / § . DCCCXX . / Ergo I . pignori dari possunt res omnes , quæ securum | præstant creditorem  : […] II . Ex hoc contractu non vsus transfertur , sed possessio & custodia , adeoque traditionem accedere oportet . […] III . Contractus pignoris in vtriusque contrahentis vtilitatem comparatus est .  […] / § .  DCCCXXI . / Ex primo axiomate inferimus , 1) oppignorari posse res tam corporales , quam incorporales , […] 2) tam immobiles , quam mobiles , 3) tam proprias , quam alienas , modo domini consensus vel ratihabitio accedat . […] 4) Non autem res exemtas commercio , […] 5) nec res religiosas . […] / § . ­DCCCXXII . / Ex secundo fluit , 6) creditorem pignore vti non posse , nisi accesserit pactum ἀντιχρήσεως , vel de pignoris vsu in vicem vsurarum . […] 7) Maxime inter se differre pignus & hypothecam . [Anm .  : Pignus enim 1) constituitur contractu  ; hypotheca pacto , cui Prætor adsistit . (§ . ­DCCLXXVII .) 2) Pignus traditur , hypotheca rem sine traditione adficit . […]] […] / § . ­DCCCXXIII . / Ex tertio axiomate colligimus , 8) vtrumque contrahentem teneri ad culpam leuem præstandam . […] Vgl . auch Thibaut  : System des Pandekten-Rechts . Bd  2 . 74  : § . 635 . / Zu den , gewöhnlich [Fn .  : …] dinglichen Rechten an der Sache eines Andern , welche keine Nutzungs- sondern nur Proprietäts-Rechte er­theilen , gehört das P f a n d r e ch t [Fn .  : …] , worunter man | das , einem Gläubiger eingeräumte Recht versteht , sich zur Sicherheit seiner Foderung an eine Sache halten , und dieselbe auf den Fall ,



anmerkungen zum kolleg 1819/201765

daß er nicht befriedigt werden sollte , veräußern zu dürfen , um sich durch den eingehobenen Preis bezahlt zu machen [Fn .  : …] . / § . 636 . / Das Pfandrecht ist seiner Natur nach ein accessorisches Recht , dessen Wirkungen von der Wirkung der Hauptverbindlichkeit abhängen . Ist diese vollgültig , so nimt es Theil an dieser Eigenschaft  ; ist sie beschränkt , so findet wegen desselben gleichfalls nur diese beschränkte Rechtsverfolgung statt  : ist sie endlich vernichtet , so ist auch das Pfandrecht als solches in der Regel ungültig [Fn .  : …] . Selbst das wissentlich übergebene Pfand kann im letzten Fall zurückgefodert werden [Fn .  : …] . / § . 637 . / Das Pfandrecht kann Jemandem auf doppelte Art er­theilt werden , entweder so , daß er zugleich den Besitz der Sache erhält , oder nicht . In jenem Fall nennt man es F a u s t p f a n d ( p i g n u s s  . s t r  . )  , in diesem hingegen H y p o t h e k [Fn .  : …] . Beide stimmen darin überein , daß sie ein , zur Sicherheit dienendes dingliches Recht sind [Fn .  : …]  ; das Faustpfand (also auch die Hypothek , der nachher der Besitz folgt) aber hat im Wesentlichen das Ei­gen­thüm­liche , daß es die Vor­theile und Lasten des Besitzes , und die Verpflichtung zum Fleiß auf den Gläubiger überträgt [Fn .  : …] . Vgl . ferner die sich anschließenden eingehenden Ausführungen zum Pfandrecht 76–105 (§§ 638–667) und s . 341f (§  951)  : Die B ü r g s ch a f t (§ . 940 .) zeichnet sich von den Intercessionen überhaupt , und den subsidiarischen insbesondere durch viele Eigen­thüm­lich­keiten , sowohl in BetreV ihrer Form , als ihrer Wirkungen aus [Fn .  : …] . In der ersten Rücksicht hat sie das Be­ sondere , A) daß sie in der Regel [Fn .  : …] zu ihrer Gültigkeit eine Stipulation erfodert [Fn .  :  …] , und daß dann auch die , zur Stipulation unfähigen Personen davon ausgeschlossen sind [Fn .  : …] . Jetzt ist natürlich ein einfacher Vertrag hinreichend . Außerdem sind B) gewisse Personen , auch wenn sie tüchtige Bürgen [Fn .  : …] sollten seyn können , von der Bürgschaft ausgeschlossen , nämlich Soldaten , aber eigentlich nur | im Proceß , und für Pachtungen [Fn .  : …] , und Geistliche in öVentlichen Schuldsachen [Fn .  : …] , welches Letzte jedoch die Mehrsten als aufgehoben ansehen [Fn .  : …] . C) Die Verbürgung kann für jede Schuld geschehen [Fn .  : …] , ist aber ungültig , wenn sie für eine aufgehobene Verbindlichkeit geschah [Fn .  : …]  ; doch gilt sie , wenn sie wissentlich für eine , nur zum Vor­theil des Hauptschuldners vernichtete Verbindlichkeit geschlossen ward [Fn .  : …] . Singulär ist es , daß die Frau von dem Mann wegen ihres Eingebrachten keine Bürgen annehmen darf [Fn .  : …] . D) Der Zweck der Bürgschaft ist S i ch e r he it  . Darum darf denn auch , wenn gleich der Bürge sich kräftiger , als der Hauptschuldner , verpflichten kann , das Object der Hauptschuld nicht geändert , und kein Bürge zuge­ lassen werden , wo nur allein der Schuldner Genüge zu leisten im Stande ist [Fn .  : …] . Deswegen ist denn auch die ganze Bürgschaft nichtig , wenn der Bürge früher , eine bedingte Schuld unbedingt , an einem andern Ort , oder ein anderes Object zu zahlen verspricht [Fn .  : …] . Aus eben der Ursache ist die g a n z e Bürgschaft nichtig , wenn sie auf eine größere Summe gerichtet ward [Fn .  : …]  ; doch sieht man sie jetzt bis auf die concurrente Summe als gültig an [Fn .  : …] . Auf weniger kann sich natürlich der Bürge stets verpflichten [Fn .  : …] . Und vgl . noch 342–344 (§§ 952–953) . – Und schließlich siehe Heineccius  : Elementa . 215 (Lib .  III . Tit .  XV .)  : § .  DCCCVI .  / III .  DEPOSITVM est contractus re initus , quo quis alteri rem mobilem ita gratis custodiendam tradit , vt , quandocumque deponenti placuerit , eamdem in specie restituat . […] / § . DCCCVII . / Vnde obseruanda axiomata  : I . Contractus & hic est gratuitus . II . Eo nec dominium , nec vsus , sed sola rei custodia , transfertur . […] III . Commodum ex hoc contractu ordinarie ad solum deponentem  ; incommodum ad solum depositarium redundat . Vgl . auch Thibaut  : System des Pandekten-Rechts . Bd  2 . 295–298  : § . 891 . / Der N ie d e r l e g u n g s - oder H i n t e r l e g u n g s - C o n t r a c t ( d e p o s it u m ) [Fn .  : …] , setzt voraus , daß Jemand (der d e p o n e n s ) einem Andern (dem d e p o s i t a r iu s ) die Bewahrung einer beweglichen Sache ohne einen versprochenen Lohn mittelst der Uebergabe überträgt [Fn .  : …] . Ein Honorar

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ä­ ndert dabey nichts [Fn .  : …] . Der Vertrag setzt also voraus , A) daß die Sache beweglich ist [Fn .  : …] . B) Daß die bloße Bewahrung zur Bedingung gemacht wird [Fn .  : …] . C) Daß der Depositar seine Dienste ohne bedungenen Lohn leistet [Fn .  : …] . D) Daß die Sache zu jenem Zweck sofort übergeben wird [Fn .  : …] . Da zunächst der Deponent aus dem Geschäft Rechte erhält , so | kann er sich deshalb der a c t io d e p o s i t i d i r e c t a bedienen . Der Depositar hat dagegen wegen seiner zufälligen Anfoderungen die a c t io d e p o s it i c o n t r a r i a  . Die erste Klage steht u t i l it e r auch einem Dritten zu , wenn der Deponent bey der Niederlegung die Bedingung machte , daß demselben die Sache re­ stituirt werden solle [Fn .  : …] . / § . 892 . / Der Depositar ist verpflichtet , A) die Sache zu bewahren . Benutzen darf er sie in der Regel nicht [Fn .  : …] , ausgenommen wenn ihm dieß gestattet ist [Fn .  : …] , in welchem Fall das Geschäft d e p o s i t u m i r r e g u l a r e heißt . Der wichtigste Fall dieser Art ist , wenn der Deponent den Gebrauch fungibiler Sachen ausdrücklich , oder stillschweigend , z . B . durch Uebergabe einer unversiegelten Summe Geld , welche nicht aus Schaumünzen besteht [Fn .  : …] , auf den Depositar überträgt . Hat sich hier der Depositar das Gebrauchsrecht bedungen , so wird er sofort Ei­gen­ thümer [Fn .  : …]  ; ward es ihm hingegen , falls es ihm gefalle , ausdrücklich oder stillschweigend , wie in dem eben angeführten Beyspiel , gestattet , so wird erst durch den Gebrauch das Ei­gen­thum auf ihn übertragen [Fn .  : …] . Im Uebrigen muß man in BetreV des D e p o s i t i i r r e g u l a r i s das Haupt-Princip annehmen  : das Depositum wird dadurch nicht ganz aufgehoben , sondern nur so weit , als der gestattete Gebrauch dasselbe beschränkt [Fn .  : …] . B) Wegen | der Arglist , der Nachlässigkeit [Fn .  : …] , und des Verzuges ist der Depositar ganz nach allgemeinen Grundsätzen [Fn .  : …] verantwortlich [Fn .  : …]  ; doch infamirt ihn die Arglist [Fn .  : …] . Ferner C) ist er verbunden , die Sache , sobald es dem Deponenten gefällt [Fn .  : …] , jedoch wo das Object theilbar ist , mehreren Deponenten im Zweifel nur p r o r a t a  , zu restituiren [Fn .  : …] . Mehrere Depositare haften aber i n s o l i d u m [Fn .  : …] , jedoch nicht deren Erben , wenn das Object theil­bar ist , und die Klage nicht auf eine unerlaubte That gegründet wird [Fn .  : …] . Hat ein Erbe die Sache wissentlich veräußert , so erstattet er unbedingt deren Werth . Geschah es aus Irr­thum , so muß er zuvörderst die Sache einzulösen suchen . Kann er dieß nicht , so gibt er bloß heraus , was er empfing , oder cedirt seine Klagen gegen den Empfänger [Fn .  : …] . Natürlich kann aber auch der Deponent gegen den Dritten die r e i v i n d i c a t io anstellen , sofern er Ei­gen­thümer der deponirten Sache ist [Fn .  : …] . D) Der Depositar kann sich der Restitution der Sache nicht durch die Einrede der Compensation entziehen [Fn .  :  …] , so wenig als durch die Einreden , daß ein Dritter Einspruch eingelegt habe , oder daß einem Dritten , oder ihm dem Depositar , das Ei­gen­thum zustehe , es möchte denn in den letzten Fällen der Dritte sein Ei­gen­thum bereits geltend gemacht haben , oder das Ei­gen­thum des Depositars sofort liquid seyn [Fn .  : …] . Eben so wenig hat der De­ positar die Einrede der Retention [Fn .  : …] . Leugnet der Depositar den Besitz | eines d e p o s it i m i s e r a b i l i s , s  . n e c e s s a r i i  , d . h . einer , im Nothfall bey ihm niedergelegten Sache , so muß er das Doppelte erlegen [Fn .  : …] . E) Den Zufall trägt der Depositar nur insofern , als er ihn übernahm , als er ihn verschuldete , oder als das Ei­gen­thum der Sache bey dem d e p o s it o i r r e g u l a r i auf ihn übergegangen ist [Fn .  : …] . F) Gibt der Depositar das , was ihm verschlossen gegeben ward , erbrochen zurück , so entspringt ­d araus ein solcher Verdacht wider ihn , daß man es dem Deponenten erlauben muß , den Beweis , daß ihm Sachen fehlen , durch den Ergänzungs-Eyd beyzubringen [Fn .  : …] .  / § . 893 . / Der Deponent ist dagegen verbunden , A) dem Depositar die gemachten noth­ wendigen , oder mit seinem Willen aufgewandten Auslagen zu erstatten [Fn .  : …] , auch B) denselben wegen der geringsten Versehen zu entschädigen [Fn .  : …] , und C) die Ko­ sten der Restitution zu tragen [Fn .  : …] .



anmerkungen zum kolleg 1819/201767

374, 3–5  Siehe oben die Anm . zu 35,8–23 . 379, 5–7  Siehe oben die Anm . zu 44,34–36 . 381,11–17  Zur Argumentation der Strafzwecktheorien siehe oben die Anm . zu 49,2–11 . 381,20–21  Zu dieser Ausführung vgl . Kant  : Rechtslehre . 196 (AA I/6 . 331) (Der Rechtslehre Zweyter Theil . Das öVentliche Recht . Erster Abschnitt . Das Staatsrecht . Allgemeine Anmerkung von den rechtlichen Wirkungen aus der Natur des bür­ger­lichen Vereins . E . Vom Straf- und Begnadigungsrecht . 195–206)  : R i ch t e r l i ch e S t r a f e ( poena forensis ) , die von der n a t ü r l i ch e n ( poena naturalis ) , dadurch das Laster sich selbst bestraft und auf welche der Gesetzgeber gar nicht Rücksicht nimmt , verschieden , kann niemals bloß als Mittel ein anderes Gute zu befördern , für den Verbrecher selbst , oder für die bürgerliche Gesellschaft , sondern muß jederzeit nur darum wider ihn verhängt werden , we i l e r ve r b r o ch e n h a t   ; denn der Mensch kann nie bloß als Mittel zu den Absichten eines Anderen gehandhabt und unter die Gegenstände des Sachenrechts gemengt werden , wowider ihn seine angebohrne Persönlichkeit schützt , ob er gleich die bürgerliche einzubüßen gar wohl ver­urtheilt werden kann . Er muß vorher s t r a f b a r befunden seyn , ehe noch daran gedacht wird , aus dieser Strafe einigen Nutzen für ihn selbst oder seine Mitbürger zu ziehen . 381,28–29 . 382,1  Siehe Montesquieu  : De l’Esprit des Loix . Bd 1 . 136–139 ( L I V R E S I X I E M E  . CONSEQUENCES DES PRINCIPES DES DIVERS GOUVERNEMENTS , PAR RAPPORT A LA SIMPLICITE DES LOIS CIVILES ET CRIMINELLES , LA FORME DES JUGEMENTS , ET L’ETABLISSEMENT DES PEINES . CHAPITRE XIII .)  : Les peines outrées peuvent corrompre le Despotisme même  ; jettons les yeux sur le Japon . / On y punit de mort presque tous les crimes [Marginalnote  : …] , parce que la désobéissance à un si grand Empereur que celui du Japon est un crime énorme . Il n’est | pas question de corriger le coupable , mais de venger le Prince . Ces idées sont tirées de la servitude , & viennent surtout de ce que l’Empereur étant propriétaire de tous les biens , presque tous les crimes se font directement contre ses intérêts . / On punit de mort les mensonges qui se font devant les magistrats [Marginalnote  : …]  ; chose contraire à la défense naturelle . / Ce qui n’a point l’apparence d’un crime est là sévérement puni  ; parexemple , un homme qui hazarde de l’argent au jeu est puni de mort . / Il est vrai que le caractère étonnant de ce Peuple opiniâtre , capricieux , déterminé , bizarre , & qui brave tous les périls & tous les malheurs , semble , à la première vue , absoudre ses Législateurs de l’atrocité de leurs Loix . Mais des gens qui naturellement méprisent la mort , & qui s’ouvrent le ventre pour la moindre fantaisie , sont-ils corrigés ou arrêtés par la vûë continuelle des supplices , & ne s’y familiarisent-ils pas ? / Les Relations nous disent , au sujet de l’éducation des Japonois , qu’il faut traiter les enfans avec douceur , parce qu’ils s’obstinent contre les peines  ; que les esclaves ne doivent point être trop rudement traités , parce qu’ils se mettent d’abord en défense . Par l’esprit qui doit régner dans le Gouvernement domestique , n’auroit-on pas pu juger de celui qu’on devoit porter dans le Gouvernement politique & civil ? / Un Législateur sage auroit cherché à ramener les | esprits par un juste tempéramment des peines & des récompenses , par des maximes de Philosophie , de Morale & de Religion assorties à ces caractères , par la juste application des règles de l’honneur , par la jouïssance d’un bonheur constant & d’une douce tranquillité . Mais le despotisme ne connoît point ces ressorts  ; il ne mène pas par ces voies  ; il peut abuser de lui-même , mais c’est tout ce qu’il peut faire  : au Japon il a fait un effort , il est devenu plus cruel que lui-même . / Des âmes par-tout effarouchées & rendues plus atroces , n’ont pu être conduites que par une atrocité plus grande . Voilà l’origine , voilà l’esprit des Loix du Japon . Mais elles ont eu plus de fureur que de force . Elles ont réussi à détruire le Christianisme  ; mais des effort si inouïs sont une preuve de leur impuissance . Elles ont voulu

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établir une bonne police , & leur foiblesse a paru encore mieux . / Il faut lire la Relation de l’entrevue de l’Empereur et du Deyro à M e a c o [Marginalnote  : …] . Le nombre de ceux qui furent étouVés ou tués par des garnemens fut incroyable  ; on enleva les jeunes filles & les garçons  ; on les retrouvoit tous les jours exposés dans des lieux publics à des heures indues , tout nuds , cousus dans des sacs de toile afin qui’ils ne connussent pas les lieux par où ils avoient passé  ; on vola tout ce qu’on voulut , on fendit le ventre à des chevaux pour faire tomber ceux que les montoient , on renversa des voi‑|tures pour dépouiller les Dames . Les Hollandois à qui l’on dit qu’ils nepouvoient passer la nuit sur des échafauds sans être assassinés , en descendirent , &c . / Je passerai vîte sur un autre traît . L’Empereur adonné à des plaisirs infames ne se marioit point  ; il couroit risque de mourir sans successeur . Le Deyro lui envoya deux filles très-belles  ; il en épousa une par respect , mais il n’eut aucun commerce avec elle . Sa nourrice fit chercher les plus belles femmes de l’Empire  ; tout étoit inutile  ; la fille d’un armurier étonna son goût [Marginalnote  : …]  ; il se détermina , il en eût un fils . Les Dames de la Cour indignées de ce qu’il leur avoit préféré une personne d’une si basse naissance , étouVèrent l’enfant . Ce crime fut caché à l’Empereur  : il auroit versé un torrent de sang . L’atrocité des Loix en empêche donc l’exécution  ; lorsque la peine est sans mesure , on est souvent obligé de lui préférer l’impunité .  ; ferner Bd 1 . 316 ( L I V R E D O U Z I È M E  . DES LOIX QUI FORMENT LA LIBERTE POLITIQUE DANS SON RAPPORT AVEC LE CITOYEN . CHAPITRE XIV . V io l a t io n d e l a p u d e u r d a n s l a p u n it io n d e s c r i m e s  . )  ; Bd  1 . 381f ( L I V R E Q U A T O R Z I E M E  . DES LOIX DANS LE RAPPORT QU ’ELLES ONT AVEC LA NATURE DU CLIMAT . CHAPITRE XV . D e l a d i f f é r e n t e c o n f i a n c e q u e l e s l o i s o n t d a n s l e p e u p l e s e ­ l o n l e s c l i m a t s  . )  : Le peuple Japonois a un caractère si atroce , que ses Législateurs & ses Magistrats n’ont pu avoir | aucune confiance en lui  : ils ne lui on mis devant les yeux que des Juges , des menaces & de châtimens  ; ils l’ont soumis pour chaque démarche à l’inquisition de la police . Ces Loix qui sur cinq chefs de famille en établissent un comme Magistrat sur les quatre autres , ces Loix qui pour un seul crime punissent toute une famille ou tout un quartier  ; ces Loix qui ne trouvent point d’innocents là où il peut y avoir un coupable , sont faites pour que tous les hommes se méfient les uns les autres , pour que chacun recherche la conduite de chacun , et qu’il en soit l’inspecteur , le témoin & le Juge . – Vgl . auch was Rosenkranz diesbezüglich als Fragmente historischer Studien überliefert , GW 2 . 602–604 . 382,1–4  Die Stelle bezieht sich auf Feuerbach , s . dazu oben die Anm . zu 49,11–13 und 273, 25–26M . Der Hinweis auf Kant könnte sich beziehen auf Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft . Vorgestellt von Immanuel Kant . Königsberg 1793 . (KHB 187) [3]–58 (Erstes Stük . Von der Einwohnung des bösen Prinzip’s neben dem Guten  : oder über das radikale Böse in der menschlichen Natur .) , insbesondere 29–35 (AA I/6 . [19]–53 , 35–39) . 382,12–15  So nach der Theorie Feuerbachs , vgl . dazu die zitierten Ausführungen oben in der Anm . zu 49,11–13 . 382,15–17  Siehe oben die Anm . zu 49,23–30 . 383,17–18  Siehe oben die Anm . zu 47,23–27 . 384,12–13  Siehe Mt 7, 12 und Lk 6, 31 . 385, 3–4  Vgl . Lev 24, 17–21  : 17 . Wer irgend einen Menschen erschlägt , der soll des Todes sterben . / 18 . Wer aber ein Vieh erschlägt , der solls bezahlen , Leib um Leib . / 19 . Und wer seinen Nächsten verletzet , dem soll man thun , wie er gethan hat , / 20 . Schade um Schade , Auge um Auge , Zahn um Zahn  ; wie er hat einen Menschen ver­letzet , so soll man ihm wieder thun . / 21 . Also , daß , wer ein Vieh schlägt , der solls be­zahlen  ; wer aber einen Menschen schlägt , der soll sterben . 387,2–4  Vgl . hierzu Heineccius  : Elementa . 268f ( LIBER IV . TIT . I . DE OBLIGATIONIBVS , QVÆ EX DELICTO NASCVNTVR .)  : § .  MXXXIII . / Est vero DE-



anmerkungen zum kolleg 1819/201769

LICTVM f a c t u m i l l i c i t u m  , s p o n t e a d m i s s u m  , q u o q u i s & a d r e s t i t u t io -

n e m  , s i f ie r i p o s s it  , & a d p œ n a m o b l i g a t u r  . Quum enim in omni delicto concurrant r e a t u s  , seu vitiositas actus , & e f f e c t u s  , seu damnum alteri illatum  : illi p œ n a respondet , huic d a m n i r e p a r a t io  , […] .  / § .  MXXXIV . / Est porro delictum vel VERVM , vel QVASI DELICTVM . Illud ex dolo malo  ; hoc ex culpa sine dolo admittitur . [Anm .  :  …] / § . MXXXV .  / VERVM iterum vel PVBLICVM , vel PRIVATVM est . Illud publico iudicio publicaque animaduersione vindicatur  : hoc quum directe ad læsionem priuatorum tendat , tantum priuatam producit persequutionem . Talia sunt FVRTVM , RAPINA , [Anm .  : … (auf S . 269)] DAMNVM INIVRIA DATVM , INIVRIA . […]  ; s . auch 341–349 (Lib . IV . TIT . XVIII . DE PVBLICIS IVDICIS . §§ 1334– 1370) . Vgl . auch Heineccius  : Syntagma . Pars II . 331f . Vgl . ferner Quistorp  : Grundsätze des deutschen Peinlichen Rechts . T . 1 . 28–30 (§ 27 Ein­thei­lung der Verbrechen nach römischem Recht .) – An welche spezifischen Bestimmungen des englischen Rechts hier gedacht sein mag , oder auf welche Quellen Hegel sich mit dieser wiederholten Behauptung berufen haben könnte , hat sich nicht erschließen lassen . Blackstone beispielsweise kann hierfür nicht als Zeuge aufgerufen werden , denn s . Blackstone  : Commentaries on the Laws of England . Bd  4 . 5–7  : The distinction of public wrongs from private , of crimes and misdemesnors form civil injuries , seems principally to consist in this  : that private wrongs , or civil injuries , are an infringement or privation of the civil rights which belong to individuals , considered merely as individuals  ; public wrongs , or crimes and misdemesnors , are a breach and violation of the public rights and duties , due to the whole community , considered as a community , in it’s social aggregate capacity . As if I detain a field from another man , to which the law has given him a right , this is a civil injury , and not a crime  ; for here only the right of an individual is concerned , and it is immaterial to the public , which of us is in possession of the land  : but treason , murder , and robbery are properly ranked among crimes  ; since , besides the injury done to individuals , they strike at the | very being of society , which cannot possibly subsist , where actions of this sort are suffered to escape with impunity [Fn .  : …] .  / In all cases the crime includes injury  : every public offence is also a private wrong , and somewhat more  ; it affects the individual , which is also a civil injury  ; but as this species of treason in it’s consequences principally tends to the dissolution of government , and the destruction thereby of the order and peace of society , this denominates it a crime of the highest magnitude . Murder is an injury to the live of an individual  ; but the law of society considers principally the loss which the state sustains by being deprived of a member , and the pernicious example thereby set for others to do the like . Robbery may be considered in the same view  : it is an injury to p r i v a t e property  ; but were that all , a civil satisfaction in damages might atone for it  : the p u b l i c mischief is the thing , for the prevention of which our laws have made it a capital offence . In these gross and atrocious injuries the privat wrong is swallowed up in the public  : we seldom hear any mention | made of satisfaction to the individual  ; the satisfaction to the community being so very great . And indeed , as the public crime is not otherwise avanged than by forfeiture of life and property , it is impossible afterwards to make any reparation for the private wrong  : which can only be had from the body of goods of the aggressor . But there are crimes of an inferior nature , in which the public punishment is not so severe , but it affords room for a private compensation also  : and herein the distinction of crimes from civil injuries is very apparent . For instance  ; in the case of battery , or beating another , the aggressor may be indicted for this at the suit of the king , for disturbing the public peace , and be punished criminally by fine and imprisonment  : and the party beaten may also have his private remedy by action of trespass for the injury which he in particular sustains , and recover a civil satisfaction in damages . So also , in case of a public nusance , as digging

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a ditch across a highway , this is punishable by indictment , as a common offence to the whole kingdom and all his majesty’s subjects  : but if any individual sustains any special damage thereby , as laming his horse , breaking his carriage , or the like , the offender may be compelled to make ample satisfaction , as well for the private injury , as for the public wrong . 390,25–27  Siehe neben den Ödipus-Dramen des Sophokles (Oedipus tyrannus und Oedipus Coloneus) die gedrängte Darstellung in Apollodor  : Bibliotheke . III , 48–56 . 394,20–21  Siehe dazu Jacobi  : Ueber die Lehre des Spinoza . 215–217 ( JWA 1,1 . 115f)  : Lieber Mendelssohn , wir alle werden im Glauben gebohren , und müssen im Glauben bleiben , wie wir alle in Gesellschaft gebohren werden , und in Gesellschaft bleiben müssen  : Totum parte prius esse necesse est  . – Wie können wir nach Gewißheit streben , wenn uns Gewißheit nicht zum voraus schon bekannt ist  ; und wie kann sie uns bekannt seyn , anders als durch etwas das wir mit Gewißheit schon erkennen ? Dieses führt zu dem BegriVe einer unmittelbaren Gewißheit , welche nicht allein keiner Gründe bedarf , sondern schlechterdings alle Gründe ausschließt , und einzig und allein d ie m it d e m vo r g e s t e l l t e n D i n g e ü b e r e i n s t i m m e n d e Vo r s t e l l u n g s e l b s t i s t . Die Ueberzeugung aus Gründen ist eine Gewißheit aus | der zweyten Hand . Gründe sind nur Merkmale der Aehnlichkeit mit einem Dinge , dessen wir gewiß sind . Die Ueberzeugung , welche sie hervorbringen , entspringt aus Vergleichung , und kann nie recht sicher und vollkommen seyn . Wenn nun jedes F ü r w a h r h a l t e n , welches nicht aus Vernunftgründen entspringt , Glaube ist , so muß die Ueberzeugung aus Vernunftgründen selbst aus dem Glauben kommen , und ihre Kraft von ihm allein empfangen . [Fn .  : S . Ideal . u . Real . Die Vorrede S . IV–VI . Das Gespräch selbst S . 22–25 .] / Durch den Glauben wissen wir , daß wir einen Körper haben , und daß außer uns andre Körper und andre denkende Wesen vorhanden sind . Eine wahrhaVte , wunderbare OVenbarung  ! Denn wir empfinden doch nur unseren Körper , so oder anders beschaVen  ; und indem wir ihn so oder anders beschaVen fühlen , werden wir nicht allein seine Veränderungen , sondern noch etwas davon ganz verschiedenes , das weder blos Empfindung noch Gedanke ist , a n d r e w ü r k l i c h e D i n g e gewahr , und zwar mit | eben der Gewißheit , mit der wir uns selbst gewahr werden  ; denn ohne D u  , ist das Ich unmöglich . Wir erhalten also , b l o s d u r ch B e s ch a f f e n h e i t e n d i e w i r a n n e h m e n  , alle Vorstellungen , und es giebt keinen andern Weg reeller Erkenntniß  ; denn die Vernunft , wenn sie G e g e n s t ä n d e gebiert , so sind es Hirngespinste . [Fn .  : S . Ideal . u . Real . S .  33–54 .] / So haben wir denn eine OVenbarung der Natur , welche nicht allein befiehlt , sondern alle und jede Menschen zwingt z u g l a u b e n  , und durch den Glauben ewige Wahrheiten anzunehmen . [Fn .  : …] – Siehe auch Jacobi  : Ueber die Lehre des Spinoza . 228f ( JWA 1,1 . 125)  : Das Element aller menschlichen Erkenntniß | und Würksamkeit , ist Glaube . 394, 36–37 . 395,1–2  Siehe Thukydides . II , 8 , 3–5  ; ΘΟΥΚΥΔΙΔΟΥ ΤΟΥ ΟΛΟΡΟΥ , ΠΕΡΙ ΤΟΥ ΠΕΛΟΠΟΝΝΗΣΙΑΚΟΥ ΠΟΛΕμου Βιβλία ὀκτώ . THVKYDIDIS OLORI FILII , DE BELLO PELOPONNESIACO LIBRI OCTO . Iidem Latinè , ex interpretatione Lavrentii Vallæ , ab Henrico Stephano nuper recognita . Quam Æmilius Portus , Francisci Porti Cretensis F . paternos commentarios accuratè sequutus , ab infinita grauißimorum errorum multitudine nouißimè repurgauit , magnaque diligentia paßim expolitam innouauit . IN HAC POSTREMA EDITIONE QVID PRÆterea præstetur , sequens pagina docet . Frankfurt 1594 . (KHB 674) 104 C  : ἡ δὲ εὔνοια παρὰ πολὺ ἐποίει τῶν ἀνϑρώπων μᾶλλον ἐς τοὺς λακεδαιμονίους , ἄλλως τε καὶ προειπόντων ὅτι τὴν ἑλλάδα ἐλευϑεροῦσιν . ἔρρωτό τε πᾶς καὶ ἰδιώτης καὶ πολίτης , εἴ τι δύναιτο καὶ λόγῳ καὶ ἔργῳ ξυνεπιλαμβάνειν αὐτοῖς . ἐν τούτῳ τε κεκωλῦσϑαι ἐδόκει ἑκάστῳ τὰ πράγματα , ᾧ μή τις αὐτὸς παρέσται . οὕτως ὀργῇ εἶχον οἱ πλείους τοὺς ἀϑηναίους , οἱ μὲν τῆς ἀρχῆς



anmerkungen zum kolleg 1819/201771

ἀπολυϑῆναι βουλόμενοι , οἱ δὲ , μὴ ἀρχϑῶσι ϕοβούμενοι . Vgl . auch Thukydides . III , 37 , 4f  ; ebenda 194 B –195 A . 396,9–12  Siehe oben die Anm . zu 276,21–22 . 396, 33–34  Siehe Plutarch  : Vitae parallelae . Aristeides . VII , 1–8 und Cornelius Nepos  : Liber de excellentibus ducibus exterarum gentium . Aristides . 3f . 398,7–10 . 30–33  Siehe oben die Anm . zu 66,4–10 und 66,35 –67,3 . 400,9–10 . 30  Das ist eine Anspielung auf die Verse Goethes  : Wer großes will muß sich zusammen raVen .   In der Beschränkung zeigt sich erst der Meister |   Und das Gesetz nur kann uns Freyheit geben . aus Was wir bringen . Vorspiel , bey EröVnung des neuen Schauspielhauses zu Lauch­städt . Von Göthe . Tübingen 1802 . 70f (WA I/13,1 . [37]–88 , 84) . An der Einweihungsfeier am 16 .  Juni 1802 nahm unter anderen (A . W . Schlegel , F . W . J . Schelling , F . A . Wolf , J . H . Meyer , J . F . Reichardt , K . F . E . Frommann) auch Hegel teil . 400,16–17  Siehe oben die Anm . 71,14–21 . 400, 31–33  Siehe oben die Anm . zu 71,21–30 . 403,14–16  Siehe die folgende Anm . zu 403,22–25 . 403,22–25  Siehe dazu Kant  : Grundlegung . 73f , 87f , 95 (AA I/4 . 433 , 440 , 444) , ferner Kant  : Critik der practischen Vernunft . 58f , 74 , 156 (AA I/5 . 33 , 43 , 87) sowie Kant  : Rechtslehre . XXV–XXVII (AA I/6 . 225f) . 403,28–30 .404,1  Siehe Kant  : Critik der practischen Vernunft . 49V (AA I/5 . 27f)  : Welche Form in der Maxime sich zur allgemeinen Gesetzgebung schicke , welche nicht , das kann der gemeinste Verstand ohne Unterweisung unterscheiden . Ich habe z . B . es mir zur Maxime gemacht , mein Vermögen durch alle sichere Mittel zu vergrößern . Jetzt ist ein D e p o s it u m in meinen Händen , dessen Ei­gen­thümer verstorben ist und keine Handschrift darüber zurückgelassen hat . Natürlicherweise ist dies der Fall meiner Maxime . Jetzt will ich nur wissen , ob jene Maxime auch als allgemeines practisches Gesetz gelten könne . Ich wende jene also auf gegenwärtigen Fall an , und frage , ob sie wohl die Form eines Gesetzes annehmen , mithin ich wol durch meine Maxime zugleich ein solches Gesetz geben könnte  : daß jedermann ein Depositum ableugnen dürfe , dessen Niederlegung ihm niemand beweisen kann . Ich werde sofort gewahr , daß ein solches Princip , als Gesetz , sich selbst vernichten würde , weil es machen würde , daß es gar kein Depositum gäbe . Ein practisches Gesetz , was ich dafür erkenne , muß sich zur allgemeinen Gesetzgebung qualificiren  ; dies ist ein identischer Satz und also für sich klar . Sage ich nun , mein Wille steht unter einem practischen G e s e t z e  , so kann ich nicht meine Neigung (z . B . im gegenwärtigen Falle meine Habsucht) als den zu einem allgemeinen practischen Gesetze schicklichen Bestim‑|ungsgrund desselben anführen  ; denn diese , weit gefehlt , daß sie zu einer allgemeinen Gesetzgebung tauglich seyn sollte , so muß sie vielmehr in der Form eines allgemeinen Gesetzes sich selbst aufreiben . / Es ist daher wunderlich , wie , da die Begierde zur Glückseligkeit , mithin auch die M a x i m e  , dadurch sich jeder diese letztere zum Bestimmuungsgrunde [sic] seines Willens setzt , allgemein ist , es verständigen Männern habe in den Sinn kommen können , es darum für ein allgemein p r a c t i s che s G e s e t z auszugeben . Denn da sonst ein allgemeines Naturgesetz alles einstimmig macht , so würde hier , wenn man der Maxime die Allgemeinheit eines Gesetzes geben wollte , grade das äußerste Widespiel der Einstimmung , der ärgste Widerstreit und die gänzliche Vernichtung der Maxime selbst und ihrer Absicht erfolgen . Denn der Wille Aller hat alsdenn nicht ein und dasselbe Object , sondern ein jeder hat das seinige (sein eigenes Wohlbefinden) , welches sich zwar zufälligerweise , auch mit anderer ihren Absichten , die sie gleichfalls auf sich selbst richten , vertragen kann , aber

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lange nicht zum Gesetze hinreichend ist , weil die Ausnahmen , die man gelegentlich zu machen befugt ist , endlos sind , und gar nicht bestimmt in eine allgemeine Regel befaßt werden können . Es kommt auf diese Art eine Harmonie heraus , die derjenigen ähnlich ist , welche ein gewisses Spottgedicht auf die Seeleneintracht zweyer sich zu Grunde richtenden Eheleute schildert  : O w u n d e r vo l l e H a r m o n ie  , w a s e r w i l l  , w i l l a u ch s ie & c  . oder was von der Anheischigmachung König F r a n z des Ersten gegen Kaiser C a r l den Fünften erzählt wird  : was mein Bruder Carl haben will , (Mayland) das will ich auch haben . Empirische Bestimmungsgründe taugen zu keiner allgemeinen äußeren Gesetzgebung , aber auch eben so wenig zur innern  ; denn jeder legt | sein Subject , ein anderer aber ein anderes Subject der Neigung zum Grunde , und in jedem Subject selbsr ist bald die , bald eine andere im Vorzuge des Einflusses . Ein Gesetz ausfindig zu machen , das sie insgesamt unter dieser Bedingung , nemlich mit allerseitiger Einstimmung , regierte , ist schlechterdings unmöglich . 404, 5  Ebenso mit dem Diebstahl bei den Spartanern] Siehe dazu etwa Gellius  : Noctes Atticae . 232 (11 , 18 , 17)  : Apud Lacedaemonios quoque , sobrios illos et acres uiros , cuius rei non adeo ut Aegyptijs fides longinqua est , non pauci neque ignobiles scriptores , qui de moribus legibusque eorum memorias condiderunt , ius atque usum fuisse furandi dicunt  : idque à iuuentute eorum , non ob turpia lucra , neque ad sumptum libidini præbendum , comparandum´ue opulentiam , sed pro exercitio disciplina´que rei bellicæ factitatum  : quod et furandi sollertia & adsuetudo , acueret , obfirmaret´que animos adolescentium , et ad insidiarum astus , & ad uigilandi tolerantiam , & obrependi celeritatem . 404,21–24  Siehe die folgende Anm . zu 404,25–26 . 404,25–26  Die Bemerkung bezieht sich auf Kant  : Critik der practischen Vernunft . 219–241 (Erster Theil . Zweytes Buch . Zweytes Hauptstück . IV . Die Unsterblichkeit der Seele , als ein Postulat der reinen practischen Vernunft .  ; V . Das Daseyn Gottes , als ein Postulat der reinen practischen Vernunft .  ; VI . Ueber die Postulate der reinen prac­ tischen Vernunft überhaupt .) (AA I/5 . 122–134) . Siehe auch Kant  : Critik der Urtheils­ kraft . 448–462 (§ . 91 . Von der Art des Fürwarhaltens durch einen practischen Glauben .) , insbesondere 454 (AA I/ 5 . 467–474 , 470)  : Das Fürwarhalten aber in Glaubenssachen ist ein Fürwarhalten in reiner practischer Absicht , d . i . ein moralischer Glaube , der nichts für das theoretische , sondern blos für das practische , auf Befolgung seiner Pflichten gerichtete reine Vernunfterkenntnis , beweiset und die Speculation gar nicht erweitert . Wenn das oberste Princip aller Sittengesetze ein Postulat ist , so wird zugleich die Möglichkeit ihres höchsten Objects , mithin auch die Bedingung , unter der wir diese Möglichkeit denken können , dadurch zugleich mit postulirt . Dadurch wird nun das Erkenntnis der letzteren weder Wissen noch Meynung von dem Daseyn und der BeschaVenheit dieser Bedingungen , als theoretische Erkenntnisart , sondern blos Annahme , in practischer und dazu gebotener Beziehung für den moralischen Gebrauch unserer Vernunft . 407,10–12  Siehe oben die Anm . zu 282,31–32 . 407,16–19 . 36–37  Die Stelle bezieht sich auf die Legende der Märtyrer Crispinus und seines Bruders Crispinianus . Der Volksglaube , die beiden hätten ihre Wohltätigkeit auf Kosten anderer ausgeübt – ausgedrückt in dem Spruch  : ›Crispin macht’ den Armen Schuh – Und stahl das Leder noch dazu .‹ – beruht wohl auf dem Mißverständnis oder der Entstellung eines älteren Sprachstandes (staltas = stellte das (Leder dazu)) und verwechselt so ›stellen‹ mit ›stehlen‹ . 407, 37  Siehe oben die Anm . zu 280,14–15 . 408,8–10 .28–29  Siehe oben die Anm . zu 70,15–16 . 409,9–10  Vgl . oben die Anm . zu 56,19–28 . 409,10–11  Damit ist gemeint Kants sowie der an ihn anschließenden erkenntniskritischen Philosophie Beschränkung der Erkenntnis auf Gegenstände möglicher Erfahrung (Erscheinungen) .



anmerkungen zum kolleg 1819/201773

410,18–20  Goethe sagt  : … worden] Siehe Zur Farbenlehre . von Goethe . Erster Band . Nebst einem Hefte mit sechzehn Kupfertafeln . Zweyter Band . Anzeige und Uebersicht des Goetheschen Werkes zur Farbenlehre . Erklärung der zu Goethes Farbenlehre ge­ hörigen Tafeln . Tübingen 1810 . (KHB 1639–1641) Bd 2 . 126 (Materialien zur Geschichte der Farbenlehre . Des zweyten Bandes erster , historischer Theil . Zweyte Ab­thei­lung . Römer .) (WA II/3 . 127)  : Die Römer waren aus einem engen , sittlichen , bequemen , behaglichen , bürgerlichen Zustand zur großen Breite der Weltherrschaft gelangt , ohne ihre Beschränktheit abzulegen  ; selbst das , was man an ihnen als Freyheitssinn schätzt , ist nur ein bornirtes Wesen . Sie waren Könige geworden und wollten nach wie vor Haus­väter , Gatten , Freunde bleiben  ; und wie wenig selbst die besseren begriVen , was Regieren heißt , sieht man an der abgeschmacktesten That , die jemals begangen worden , an der Ermordung Cäsars .  ; Goethe  : Schriften zur Naturwissenschaft . Abt . 1 . Bd  6 . 80f . 412,14–27  . 34–37 .413,1-9 .25–30  Diese Passagen beziehen sich , z . T . interpretierend , auf Jacobi an Fichte . […] Hamburg 1799 . (KHB 171) 31–35 ( JWA 2,1 . 210–213) . – Die bi­blischen Anspielungen gelten 1Tim 1, 9  ; 1Sam 21, 2–7  ; Mt 12, 1–8  ; Mk 2, 23–28 . – Zur Charakterisierung der Stoiker s . Diogenes Laërtios . 471 (VII , 122) . – Zu den literarischen und historischen vgl . Shakespeare  : Othello . V , 2  ; Euripides  : Orestes . 726–806  ; Plutarch  : Vitae parallelae . Timoleon . IV , 4–8  ; Otho . XV–XVII  ; Cornelius Nepos  : Liber de excellen­ tibus ducibus exterarum gentium . Timoleon . 1, 3–4 . Epaminondas . 413,22–23 . 34–37  Zu Friedrich Schlegels IroniebegriV s . Kritische Fragmente . Von Friedrich Schlegel . In  : Lyceum der schönen Künste . Ersten Bandes , zweiter Theil . Berlin 1797 . 133–169  ; 134 , 143f , 146 [als 149 fehlpaginiert] , 161f  ; (KFSA 2 . [147]–163  ; [147]f (Nr 7) , 152 (Nr 42) , 153 (Nr 48) , 160 (Nr 108))  ; ferner Fragmente . In  : Athenaeum . Eine Zeitschrift von August Wilhelm Schlegel und Friedrich Schlegel . Ersten Bandes Zweytes Stück . Berlin 1798 . [3]–146  ; 14f , 31f , 70 , 83f , 140 (KFSA 2 . [165]–255  ; 172 (Nr 51) , 184f (Nr 121) , 208 (Nr 253) , 217 (Nr 305) , 252 (Nr 431)) und Ideen . [Von Fr . Schlegel .] In  : Athenaeum . Eine Zeitschrift von August Wilhelm Schlegel und Friedrich Schlegel . Dritten Bandes Erstes Stück . Berlin 1800 . 4–33  ; 16 (KFSA 2 . [156]–272  ; 263 (Nr 69)) . 414, 3 .28–29  Zum Gelächter über Hephaistos siehe Homer  : Ilias . I , 599f  ; Odyssee . VIII , 326f  ; hinsichtlich des Backenstreichs für Aphrodite hat Hegel wohl zwei Stellen überblendet  : Ilias . XXI , 424f erhält Aphrodite von Athene einen Schlag vor die Brust , Ilias . XXI , 488–491 schlägt Hera Artemis den eigenen Bogen und Köcher um die Ohren  ; zum brüllenden Ares siehe Ilias  . V , 859–863 . 416, 36–38  Gemeint ist Grundsätze der Erziehung und des Unterrichts für Eltern , Hauslehrer und Schulmänner . Von D . August Hermann Niemeyer . […] Siebente durchaus verbesserte und vermehrte Ausgabe . T . 1–3 . Halle 1818–1819 . […] . Dies war die für die Zeit des Kollegs aktuelle Auflage , die erste war 1796 erschienen , die neunte erschien nach Niemeyers Tode 1834 . Die ironische Grundierung dieser Bemerkung ist wohl im Blick auf den Anspruch des Niemeyerschen Werkes gewählt , alle Aspekte der Erziehung des Menschen umfassend theoretisch zu berücksichtigen und detailliert materiell abzudecken , beginnend mit der Differenzierung zwischen Erziehung und Unterricht (Pädagogik und Didaktik) , allgemeinen Prinzipien der Erziehung und der praktischen Gestaltung des häuslichen Unterrichts , allgemeiner und spezieller Didaktik bis hin zur unterrichtspraktischen Gestaltung der einzelnen Fächer  ; weiterhin durch Ausführungen zur Strukturierung und Organisation des öVentlichen Schulwesens , der fachlichen Qualifikation der Pädagogen , und ihrer sowie der Eltern und anderer Erziehungspersonen religiöser , moralischer Einstellung . 418,18–19 . 34–36  Siehe oben die Anm . zu 66,24–30 . 419, 5–13 .26–29  Siehe Fichte  : System der Sittenlehre . 387V (GA I/5 . 256–258)  : Das gewöhnliche Beispiel der Schule kann unsere Gedanken klärer machen . Ein von seinem

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Feinde mit entblößtem Degen verfolgter Mensch verbirgt sich in eurer Gegenwart . Sein Feind kommt an , und fragt euch , wo er sey . Sagt ihr die Wahrheit , so wird ein unschuldiger ermordet  ; – ihr müßt sonach in diesem Falle lügen  ; folgern einige . Wie kommen doch diese schnellen Folgerer über so vieles mögliche , was auf dem geraden Wege noch vor ihnen liegt , hinüber auf den krummen Weg ? Zuförderst , warum solltet ihr denn dem Frager e n t we d e r die Wahrheit , o d e r eine Lüge sagen  ; warum nicht das dritte , in der Mitte liegende  : daß ihr ihm keine Antwort schuldig seyd , daß er einen bösen Vorsatz zu | haben scheine , daß ihm ihm rathet , denselben in der Güte aufzugeben , daß ihr außerdem die Parthei des Verfolgten ergreifen , und denselben mit Gefahr eures eignen Lebens vertheidigen werdet – welches letztere ohnedies eure absoliute Schuldigkeit ist . – Aber dann würde seine Wuth sich gegen euch selbst wenden , fahrt ihr fort . Wie mag es doch kommen , ich bitte euch , daß ihr nur diesen einen Fall in Rechnung bringt  ; da doch ein zweiter , daß der Gegner durch die Gerechtigkeit und die Kühnheit eures Wider­standes betroVen , von der Verfolgung seines Feindes abstehe , kühler werde , und mit sich unterhandeln lasse , auch unter die Möglichkeiten gehört ? Aber es sey , daß er über euch selbst herfalle . Warum wollt ihr denn das absolut vermeiden ? Es war ja ohnedies eure Schuldigkeit , den Verfolgten mit eurer eignen Brust zu decken  ; denn sobald Menschenleben in Gefahr ist , habt ihr nicht mehr das Recht , auf die Sicherheit eures eignen zu denken . Es ergiebt sich sonach schon hier klärlich , daß der nächste Zweck eurer Lüge gar nicht der war , das Leben des Nächsten zu retten , sondern nur der , selbst mit heiler Haut davon zu kommen  ; und überdies war eure Gefahr nicht einmal wirklich , sondern nur einer von den beiden möglichen Fällen . Ihr wolltet sonach lügen , bloß um der entfernten Möglichkeit , zu Schaden zu kommen , auszuweichen . – Also er falle über euch her  ! Seyd ihr denn nun durch diesen bloßen Anfall schon überwältigt , wie ihr abermals mit Übergehung der möglichen übrigen Fälle annehmt ? Der zuerst verfolgte hat eurer Voraussetzung nach sich in der Nähe verborgen  ; jetzt seyd i h r in Gefahr , und es ist | ihm allgemeine Pflicht , und jetzt noch besondere Pflicht der Dankbarkeit , zu eurem Beistande herbeizueilen . Woher mögt ihr doch die entschiedene Voraussetzung schöpfen , daß er das nicht thun werde ? Oder gesetzt , e r käme euch nicht zu Hülfe  ; so habt ihr durch euren Widerstand Zeit gewonnen , und es können von ohngefähr andere kommen , die euch beistehen . Endlich wenn von allem diesem nicht geschähe , und ihr allein kämpfen müßtet , woher seyd ihr doch eurer Niederlage so sicher ? Rechnet ihr denn gar nicht auf die Kraft , welche der feste Entschluß , schlechthin nichts unrechtes zu dulden , und der Enthusiasmus für eure gute Sache selbst eurem Körper geben wird  ; noch auf die Schwäche , welche Verwirrung , und Bewußtseyn seiner Ungerechtigkeit über euern Gegner verbreiten muß . – Im schlimmsten Falle könnt ihr nichts weiter , als sterben  ; nachdem ihr aber todt seyd , ist es nicht mehr eure Sache , das Leben des angegriVenen zu schützen  ; und zugleich seyd ihr dadurch vor der Gefahr der Lüge gerettet . Also der Tod geht der Lüge vorher  ; und zur Lüge kommt es nie . Ihr hebt dabei an , weil ihr nur ein Auge für krumme habt , und der gerade Weg für euch gar nicht vorhanden ist . 421,22 .422,1–3 .421, 33–37  Diese , der kantischen Erkenntniskritik und der an sie anschließenden Philosophie geltenden , Ausführungen enthalten auch eine früher schon formulierte Aufklärungskritik , vgl . Hegel  : Phänomenologie des Geistes . 521f  ; GW  9 . 310f . 421, 37–39 .422, 3–8  Vgl . dazu Fichte  : I . Ueber den Grund unsers Glaubens an eine gött­l iche WeltRegierung  . In  : Philosophisches Journal einer Gesellschaft Teutscher Gelehrten . Herausgegeben von Johann Gottlieb Fichte , und Friedrich Immanuel Niethammer der Philosophie Doctoren , und Professoren zu Jena . Achter Band . Jena und Leipzig 1798 . (Achten Bandes Erstes Heft .) [1]–20 , insbesondere 12–18 (GA I/5 . 347–357 , 353–356) .



anmerkungen zum kolleg 1819/201775

425, 33  Siehe 1Kor 10, 31 . 425, 33–34  Anspielung auf Apg 17, 28 . 428,9–10 .29–31  Vgl . Diogenes Laërtios . 530 (VIII , 1 , 16)  : ἔνϑα καὶ Ξενόϕιλον τὸν Πυϑαγορικὸν , ἐρωτηϑέντα , πῶς ἂν μάλιστα τὸν υἱὸν παιδεύσειεν , εἰπεῖν , εἰ πόλεως εὐ­ νο­μου­­μένης γενηϑείη . 428,14–17 . 33–35  Vgl . die Anm . zu GW 14,1 . 140,35 –141,1 in GW 14,3 . 1148f . Die Beseitigung von tierischen und menschlichen Monstrositäten und die damit bewirkte Wiederherstellung friedlicher und rechtlicher Verhältnisse spricht Hegel als die spezifische Tugend des Herakles an  ; vgl . die Schilderung dieser Taten im zweiten Buch von Apollodors Bibliotheke . 428,26 .429,1–2  Siehe etwa Aristoteles  : Ethica Nicomachea . II , 7 (1106 b 36–1107 a 28) . 433, 37  Siehe Goethe  : Die Braut von Corinth . Ro m a n z e . In  : Musen-Almanach für das Jahr 1798 . herausgegeben von Schiller . Tübingen [1797] . 88–99  ; 95 (WA I/1 . 223)  : Liebe schließet fester sie zusammen , Thränen mischen sich in ihre Lust , Gierig saugt sie seines Mundes Flammen Eins ist nur im andern sich bewußt  ; Seine Liebeswuth Wärmt ihr starres Blut , Doch es schlägt kein Herz in ihrer Brust . 434,4–5 .28–29  Siehe Shakespeare  : The Most Excellent and Lamentable Tragedy of Romeo and Juliet . II , 1 , 176f  :       The more I give to thee The more I have , for both are infinite . Shakespeare  : Romeo und Julie . in Willhelm Shakespears Schauspiele . Von Joh . Joach . Eschenburg , Professor am Kollegio Karolino in Braunschweig . Neue verbesserte Auf­ lage . [Hrsg . Gabriel Eckert] 22 Bde . Mit Allerhöchstem kaiserlichem Privilegio . Straßburg , Mannheim 1778–1789 . [unterschiedliche Titelblätter mit variierender Namensschreibung und Formulierung des Druckprivilegs] Bd 9 . [219]–414 , 285 (II , 2)  : Meine Zärtlichkeit ist so gränzenlos , als die See  ; meine Liebe so tief , wie sie  ; je mehr ich dir gebe , desto mehr hab’ ich , denn beyde sind unerschöpflich – 434,17–18  Siehe oben die Anm . zu 87,7 . 435,21–25 . 35–37  Siehe oben die Anm . zu 87,28–34 . 436,13–14 . 31–33  Siehe dazu Platon  : Symposion . 204 b  ; 210 a–d . 436,20–21 . 35–37  Siehe oben die Anm . zu 84,30–32 438,8–9 . 30–32  Siehe Mt 19, 6  ; Mk 10, 9 . 438,13–15 . 32–43  Siehe Mt 19, 8  ; Mk 10, 5 . 441,8–9 . 31–33  Siehe Homer  : Ilias . VI , 365–502 . 441,19–21  Das ist wohl so zu verstehen , daß die subjektive Leidenschaft in der Beziehung zwischen Haimon und Antigone dem objektiven tragischen Grundkonflikt gegenüber von nachrangiger Bedeutung sei , vgl . die Szene zwischen Kreon und Haimon , Sophokles  : Antigone . 631–765 und vgl . auch W1W2 10,2 . 180 . Zu erinnern ist aber daran , daß Haimon sich aus Liebe zu Antigone umbringt und seine Mutter Eurydike deswegen Selbstmord begeht . 444,6–8  Die Stelle gibt in dürren Worten wieder , was Hegel in der Vorlesung aus Herders Nachdichtung spanischer Romanzen zitiert haben wird , s . Der Cid . Nach Spanischen Romanzen besungen durch Johann Gottfried von Herder . […] Tübingen 1806 . 29–31 ( I . Der Cid unter Ferdinand dem Großen . [1]–70 . 12 . [sc . Romanze] 29–32)  :   In dem blühnden Ostermonat , Da die Erde neu sich kleidet , Da die weiß-behaarte Mutter

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Sich wie eine Fee verwandelt , In die schönste junge Nymphe  ;   Da lustwandelte der König Von Castiljen , D o n F e r n a n d o , Er mit seinem ganzen Hofe Vor Burgos im schönen Thal .   Und von seinem ganzen Hofe Nahm er keinen als Ro d r i g o Hin zu einer Silberquelle , Glänzend schöner als Krystall  ; Mit ihm sprach er an der Quelle  ; Aller Augen sahn ihn sprechen , Aber keines Ohr vernahm , Was zu Cid der König sprach  :   Dies sprach er  : »Ich lieb’ Euch , Ritter , Jung seyd Ihr und brav und tapfer  ;  | Aber noch nicht Welterfahren , Und am wenigsten versteht ihr Euch aufs weibliche Geschlecht .« […] |   »Das Geheimniß ist – D e r We i b e r M a ch t a u f u n s r e M ä n n e r h e r z e n  . Dies Geheimniß steckt in ihnen Tief verborgen , Gott dem Herren , Glaub’ ich , selber unerforschlich . Wenn an jenem großen Tage , Der einst aufsucht alle Fehle , Gott der Weiber Herzen sichtet , Findet er entweder alle Sträflich oder gleich unschuldig  ; So verflochten ist ihr Herz .« Herders Sämmtliche Werke . Hrsg . von Bernhard Suphan [et al .] . 33 Bde . Berlin 1877– 1913 . Bd  28 . 417–419 . 444,10–11  Siehe 2Kor 12, 7 . 444,25 .445,1–2 .444, 38 .445,27–29  Siehe oben die Anm . zu 85,32–34 . Zur Zeit dieses Kollegs dürfte das angegebene Exzerpt vorgelegen haben . 445,7–8 . 30–32  Siehe Musen-Almanach für das Jahr 1797 . herausgegeben von Schiller . Tübingen [1796] . 89 (NA 1 . 286)  : Tu g e n d d e s We i b e s . Tugenden brauchet der Mann , er stürzet sich wagend ins Leben ,   Tritt mit dem stärkeren Glück in den bedenklichen Kampf . EineTugend genüget dem Weib , sie ist da , sie erscheinet ,   Lieblich dem Herzen , dem Aug’ lieblich erscheine sie stets . 445,24–25 . 35–36  Siehe dazu etwa Michaelis  : Mosaisches Recht . T .  2 . 223–226 (§ 104)  : Einige erdichten uns einen natürlichen Abscheu , ( horror naturalis ) den wir bey uns selbst | gegen so nahe Verbindungen fühlen sollen , und durch den die Natur angezeiget habe , daß sie sündlich sind . / Gesetzt , dis wäre keine Erdichtung , so würde doch alsdenn ein Gebot der allgemeinen Sittenlehre auf einen sehr unsicheren Grund gebauet werden  : denn Vernunft , und nicht Triebe oder Abneigungen , ist die reine Quelle der Sittenlehre .



anmerkungen zum kolleg 1819/201777

Ein natürlicher Abscheu oder Zuneigung kann uns vielleicht unsere Pflicht zuerst entdecken , allein er ist weder die erste Ursache , noch für sich allein der hinlängliche Beweis dieser Pflicht . Der weit mächtigere und allgemeinere Trieb zum Beyschlafe , verbindet uns ja noch nicht zu dieser Pflicht  : und der Abscheu vor gewissen übelschmeckenden oder übelriechenden Dingen , unter welchen auch solche sind , die Arzeneyen werden können , macht noch keine Verpflichtung , sie zu meiden , sondern hält uns nur ab , sie zur ordentlichen Nahrung zu machen . / Doch diese Frage ganz auf die Seite gesetzt , ist der horror naturalis selbst , auf den man sich beruft , unerweislich . [Fn .  : …] Ein jeder frage sich , ob er ihn fühlt ? und , wenn er ihn zu fühlen meint , ob es nicht blos die Folge der Erziehung , oder der Verschiedenheit der Jahre ist ? Freilich in seine funfzigjährige Tante wird er sich im zwanzigsten Jahre nicht verlieben  : wenn sie aber jünger wäre , wie er , und er von allen den Gesetzen nie etwas gehöret hätte , würde er da auch | das empfinden , was er jetzt horror naturalis nennet ? / Die Geschichte des menschlichen Geschlechts widerspricht dieser Lehre vom natürlichen Abscheu . So viele grosse Völker des Alter­thums , Phönicier , Aegyptier , Perser , Athenienser , Lacedämonier , pflegten in die allernächste Freundschaft zu heyrathen  : und wenn man sagen wollte , diese cultivirten Völker hätten durch einen Misbrauch der Vernunft ihren natürlichen Trieb überklügelt , so giebt es auch ganze Völker von Wilden , bey denen doch wol die natürlichesten Triebe am stärksten und ungeändertsten seyn möchten , die keine verbotene Grade haben , und es wol gar zur Pflicht des Bruders machen , seine Schwester zu heyrathen . Das ganze America fanden die Spanier in einem solchen Zustande  : und die Wilden in Nord-America , die doch wol so sehr , als irgend ein Volk , im Stande der Natur sind , heyrathen ihre Schwestern , ohne jenen Abscheu zu empfinden . Es ist freilich möglich , daß eine lasterhafte Leidenschaft einen natürlichen Trieb besiegt  : es könnte einmahl ein solches einzelnes Ungeheuer seyn , das E i n e n natürlichen Trieb gar nicht empfände , so wie man Ungeheuer hat , denen ein Glied des Leibes mangelt  : allein bey ganzen Völkern kann er nicht vermisset werden , so wie nie ganze Völker von Natur ein Glied des Leibes weniger haben , als wir . / Wenigstens scheint Moses keinen solchen natürlichen Abscheu vorgestellet , und aus Ge‑|horsam gegen ihn seine Gesetze gegeben zu haben . Der Moses , welcher uns erzählt , daß GOtt die beyden ersten Eheleute , die er ohne alle vorhergehende Verwandtschaft hätte schaVen können , mit Fleiß so nahe verwandt erschuf , als nur irgend möglich war , und daß der erste Ausdruck , durch welchen Adam seine natürliche Zuneigung gegen Eva ausbrechen ließ , dieser war  : D a s i s t F l e i s ch vo n m e i n e m F l e i s ch , u n d B e i n vo n m e i n e m B e i n   ! sollte der wol geglaubt haben , daß GOtt dem Menschen einen natürlichen Abscheu vor einer Ehe mit der , die ein Theil unseres Fleisches , und mit uns verwandt ist , anerschaVen habe ? Nirgends konnten die natürlichen Triebe so ungeändert und so lebhaft seyn , als bey dem eben erschaVenen Menschen . – Siehe auch Eggers  : Lehrbuch des Natur- und allgemeinen Privatrechts . T . 1 . 93 (§ 206 Scholion 3)  : Horror naturalis , quo saltem matrimonia inter parentes et liberos vel fratres et sorores ab ipsa natura impediri volunt , figmentum est , quamquam reipublicae et humano etiam generi optime consuluerunt , qui ea proscripserunt , legislatores . Und vgl . noch LehrbegriV des Vernunftrechts und der Gesetzgebung von J . C . C . Rüdiger’n . […] Halle 1798 . 152f  : Von Hindernissen der Heirath durch Verwandtschaft wegen eines eingebildeten natürlichen Abscheus (horror naturalis) , Mangel der Einwilligung z . B . der Aeltern , Geschlechtsfehler oder | Unvermögen zum Beyschlaf weiß das bloße Naturrecht so wenig als von Feyerlichkeiten , Standesmäßigkeit u . d . g . , daher es auch keine sogenannte wilde oder Kebsehe (concubinatus , pellicatus) kennet . 446,25–27 .447,24–26  Siehe Homer  : Ilias . XXIV , 25V  ; T . Livius  : Ab urbe condita . I , 57 , 6–60 , 2 .

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447,7–8  Vermutlich ist hierbei vor allem an die mythischen Erzählungen von Kekrops , dem legendären ersten König Athens , zu denken , dem die Stiftung einer ganzen Reihe zivilisatorischer Errungenschaften zugeschrieben wurde . 447,26  Vertreibung der … Lucretia] Vgl . Titus Livius  : Ab urbe condita . I , 57–60 . 447, 38–40 .448,20–21  Diese Ausführungen sind in sachlicher und historischer Hinsicht nicht trennscharf genug formuliert , denn es gab zwei Eheformen , eine , bei der die Ehefrau unter die manus des Ehemannes gestellt war (conventio in manum) , und eine , bei der durch die Unterbrechung der Hausgemeinschaft für eine kurze Frist (trinoctium) verhindert wurde , daß die Frau unter die manus des Mannes fiel , d . h . die Ehe ›gewaltfrei‹ blieb (die Frau verblieb allerdings unter der Gewalt des pater familias , ihres eigenen Vaters also) . In jener Eheform fiel das Vermögen der Frau vollständig an den Mann , in dieser verblieb es bei der Frau , mit den angegebenen erbrechtlichen Konsequenzen . Diese änderten sich allerdings im Laufe der Zeit . Sollte an dieser Stelle unter dem Vermögen der Frau auch die Mitgift verstanden sein , dann ist anzumerken , daß sie – von möglichen anderslautenden vertraglichen Vereinbarungen abgesehen – nach dem Tode der Frau in der Regel an den Ehemann fiel . Der abschließende Satz verkürzt mit Sicherheit den von Hegel vorgetragenen Gedanken , denn ihm dürfte sehr wohl bekannt gewesen sein , daß die juristischen und rechtspflegerischen Veranstaltungen zur Vermögenssicherung der Ehefrau und ihrer Herkunftsfamilie eine Konsequenz aus der Instabilität des Eheverhältnisses , zu dessen Auflösung es nur einer einseitigen fast informellen Erklärung bedurfte , war . In den Grundlinien wird dies deutlich dargelegt , s . GW 14,1 . 157 und vgl . die Anm . zu GW 14,1 . 157,8–15 in GW 14,3 . 1162V . 449,24 . 37–38 .450,1–3 .27–28  Hegels Kritik zielt auf die Pädagogik des Philanthropi(ni)smus , in der besonderer Wert auf das Spiel und das spielerische Lernen gelegt wurde . Grundlegend dafür war Basedows Höherbewertung des Erwerbs praktischer Kenntnisse in Erziehung und Unterricht gegenüber der theoretisch-mechanischen Wissensaneignung  ; vgl . etwa Zur Elementarischen Bibliothek . Das Methodenbuch für Väter und Mütter der Familien und Völker . Von Johann Bernhard Basedow , P . P . in Altona . Altona [1770] . 199–240 , besonders 199  : Der Unterricht ist in den gesitteten Ständen zwar ein wichtiger , dennoch aber (in Vergleichung mit derjenigen Bildung des Herzens zur Tugend , welche auch ohne förmlichen Unterricht geschehen kann) nur d e r g e r i n g s t e T h e i l d e r E r z ie hu n g  . Denn es ist möglich , ein Kind zu ansehnlichen Graden der Tugend , der Klugheit , der Sittsamkeit und der Glückseligkeit zu erziehn , wenn es auch niemals lesen , schreiben oder memoriren lernt , und anstatt alles förmlichen Unterrichtes nur eines lehrreichen Umgangs genießt . Aber werden die Anstalten , das Herz vor Lastern zu bewahren , und zur moralischen Regelmäßigkeit der Wünsche und Vorsätze zu gewöhnen , versäumet oder nicht weislich eingerichtet  : so kann das fähigste Genie in allen Wissenschaften und freyen Künsten auf die beste Art unterrichtet und geübet werden  ; und dennoch auf immer des Weges sowohl zur Tugend als zur Glückseligkeit verfehlen . – Eine frühe Darstellung der Lernspiele bietet [Carl Ulysses von SalisMarschlins  :] Philanthropinischer Erziehungsplan oder vollständige Nachricht von dem ersten wirklichen Philanthropin zu Marschlins . Frankfurt am Main 1776 . [313]–372 ( XII . Von allen Arten philanthropinischer Spiele .) . – Vgl . auch das nachdrückliche Plädoyer für das spielende Lernen in Vom Unterricht überhaupt . Zweck und Gegenstände desselben für verschiedene Stände . Ob und wie fern man ihn zu erleichtern und angenehm zu machen suchen dürfe ? Allgemeine Methoden und Grundsätze . von Trapp . In  : Allgemeine Revision des gesammten Schul- und Erziehungswesens von einer Gesellschaft praktischer Erzieher . Achter Theil . Herausgegeben von J . H . Campe Hochfürstl . Braunschweig-Lüneburgischen und Anhalt-Dessauischen Schul- und Erziehungsrath , Mitglied der Erziehungs­ gesellschaft in Stockholm . Wien und Wolfenbüttel 1787 . [1]–210  ; 102–141 . – Niethammer geht in seiner Kritik am Philanthropi(ni)smus auf das Konzept des spielenden Lernens nur am Rande ein , vgl . Niethammer  : Der Streit des Phil­anthropinismus und Humanismus . 242–245 .



anmerkungen zum kolleg 1819/201779

450,7–10  Gemeint ist , daß nach römischem Rechtsverständnis Kinder in privatrechtlicher Hinsicht nicht personae sui iuris , sondern , da sie unter der patria potestas standen , lediglich personae alieni iuris und nur sehr beschränkt erwerbs- und eigentumsfähig waren . Zum Umfang der patria potestas s . etwa Heineccius  : Syntagma . 136–144 (Lib .  I . TIT . IX . DE PATRIA POTESTATE . 136–145)  : Alieno quoque iuri subiecti sunt filii filiaeque familias , & hinc iam de PATRIA POTESTATE ex antiquitatibus agendum . / | I . Recte Imperator § .  2  . I n s t  . h .  t . Iu s , inquit , p o t e s t a t i s , q uo d i n l i b e r o s h a b e m u s , p r o p r iu m e s t c iu iu m Ro m a n o r u m  . Nu l l i e n i m a l i i s u n t h o m i n e s , q u i t a l e m i n l i b e r o s h a b e a n t p o t e s t a t e m , q u a l e m n o s h a b e m u s  . Quamuis enim apud Persas [Fn .  : …] etiam parentes in liberos imperium satis durum & fere tyrannicum exercuerint , filiis suis tanquam seruis vsi , teste Arist . E t h  . V I I I  ,  10 . Romani tamen adeo gentes omnes reliquas hac in re superarunt , vt patria eorum potestas melioribus auctoribus non immerito vocatur p a t r i a m a i e s t a s  . […] Erant enim liberi in DOMINIO iuris Quiritium , & hinc poterant vindicari . […] Mancipabantur etiam , tanquam res mancipi . […] Immo durior quodammodo apud Romanos erat liberorum , quam ipsorum seruorum conditio  : [ .|. .] Quae omnia satis euincunt , liberos ratione aliorum hominum fuisse p e r s o n a s   ; ratione ciuitatis c iu e s   : at ratione patris r e s  , aeque ac seruos . […] / II . Auctorem huius iuris esse Romulum , […] . Nec obstat , quod Vlpianus patriam potestatem MORIBVS receptam dicit , […] . Respicit enim eo ipso ad XII . tabulas , in quas illud ius receptum , non tanquam lex regia , (leges enim regiae omnes statim ab eiecto Tarquinio Superbo exole­ uerant , […]) sed tanquam mos vetus . […] / III  : Primo ergo patria potestas non secus , ac dominorum , e Romuli instituto erat perpetua , durabatque per omnem patris vitam , nec quisquam liberorum , viuo & inuito parente , sui iuris fiebat , etiamsi tractaret rempublicam , magistratus gereret , summamque studii erga patriam laudem esset commeritus . […] Attamen hoc ius pa‑|triae potestatis cedebat dignitati , immo interquiescebat tantisper , & conniuebat , vti docet Gell . No c t  . A t t  . I I  ,  2  . […] / IV . Deinde huic patris imperio non solum filii & filiae , sed & illorum liberi & nepotes suberant , quamuis filii essent milites […] . Eam vero potestatem non vterque parens habebat , sed solus pater , ideo f a m i l i a e p r i n c e p s vocatus ab Vlpiano F r a g m . I V  ,  1  . quo defuncto demum liberi sui iuris esse coeperunt . / V . Denique iura ipsa , quae illa patria maiestas complectebatur , plane erant singularia . Et I . quidem huc pertinet IVS VITAE ET NECIS . Licebat enim patri filium , tanquam rem suam , non solum exponere [Fn .  : …] , in car‑|cerem detrudere , flagris caedere , vinctum ablegare ad operas rusticas , sed & quouis supplicio , si meruisset , necare . […] Vnde mirum est , Libanium , D e c l . X X I  . hunc veteris iuris rigorem benigniore interpretatione emollire , patribusque tantum concedere τὴν ἀπειλὴν τεϑνηκέναι , c o m m i n a t io n e m m o r t i s  . Aliud enim docent tot exempla , ex quibus patet , patres domi , adhibitis in consilium necessariis , virisque principibus , liberorum causas cogno­ uisse [Fn .  : …] , iisque pro rei grauitate poenas & supplicia inflixisse , [ .|. .] / VI . Eadem patria potestas complectebatur II . IVS t e r VENVNDANDI FILIOS . Si enim prima vice venditus in seruitutem filius , manumissione libertatem recuperasset  ; iterum vendi poterat a patre . Iterum manumissus , denuo in potestatem patris recidebat , vendique adeo poterat tertium . Sed impetrata tertium libertate , e patria demum potestate exibat . […] Ceterum ea lex Romuli primum a Numa paululum restricta est , negatumque patribus ius vendendi filios | illos , quibus vxores ducere permisissent . […] Postea lex ea in ipsas XII . tabulas migrauit , vbi his fere verbis legebatur  : ENDO LIBERIS IVSTIS IVS VITAE NECIS VENVNDANDIQVE POTESTAS EI ESTO . SI PATER FILIVM TER VENVNDVIT , FILIVS A PATRE LIBER ESTO  : […] . / VII . Denique & III . IVS ADQVIRENDI per liberos patria potestate continebatur . Sex . Empi . P y r r h . h y p  . I I I  ,  2 4 . L e g u m Ro m a nor u m auctores l iberos i n m a nu pa rent u m ad i nst a r ser uor u m esse

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vo l u e r u n t  , n e q u e s u o r u m b o n o r u m i p s o s e s s e d o m i n o s  , s e d p a r e n t e s  , d o n e c m a n u m i t t a n t u r e o m o d o  , q u o m a n c i p i a s o l e n t  . […] / VIII . In his omnibus vero sensim nonnulla mutata sunt cultioribus reipubl . temporibus , maxime cum ista domestica maiestas statui monarchico sub Imperatoribus parum consentanea videretur . Et primo quidem quod ad ius vitae & necis attinet , ea mutatio non facta iam ante exactos reges , […] nec tempore Augusti , […] nec denique sub Diocletiani tempora , […] vel sub Constantini , […] multo minus sub Valentiniani , […]  : sed a temporibus Traia‑|ni , qui filium male contra pietatem a parente adfectum emancipauit , nec eo defuncto patri bonorum possessionem concessit . […] Eius exemplum deinde secutus Hadrianus partem , qui filium ob adulterii suspicionem in venatione occiderat , in insulam deportari iussit , quod latronis magis , quam patris iure eum interfecerit , parum memor , patriam potestatem in pietate , non in atrocitate consistere debere . […] Hinc ab Alexandri Seueri temporibus inualuit sensim mos , filios grauius delinquentes offerendi magistratibus , quibus tamen ipsi parentes praescribebant sententiam , in filiis exequendam . […] Denique ne id quidem relictum parentibus , vt filios immorigeros abdicarent […] . Ergo totum illud ius vitae & necis quod patribus olim competierat , paullatim restrictum , demum a Constantino M . sanctione poenali sublatum […] totumque in magistratus translatum est per constitutionem Valentiniani , […] . / IX . Multo minus trinam liberorum venditionem saluam esse passi sunt imperatores . | Hi enim , (non vt Balduinus putat , libera resp .) id ius parentibus ademerunt . Primus , non Hadrianus , sed vt videtur , Diocletianus liberos vllo titulo alienari vetuit , […] . Deinde Constantinus parentibus , cum extrema inopia conflictantibus , liberos sanguinolentos [Fn .  : …] tantum vendere permisit , ea tamen lege , vt liceret & patri vendenti , & filio vendito aut cuicunque alii , pretio aut mancipio reddito , ad ingenuitatem prouocare , […] . Immo ne & hac venditione sanguinolentorum esset opus  : paullo post idem imperator sanxit , vt inopes parentes alimenta e publico acciperent […] . Vgl . auch Heineccius  : Elementa . 33–36 (§§ 133–144) und s . noch Heineccius  : Elementa . 51f (Lib .  I . T I T  . X I I  . Q V I B V S M O D I S I V S P A T R I Æ P O T E S T A T I S S O L V I T V R  . )  : § . ­C XCIV . / Præcipue vero EMANCIPATIONE solui diximus ius patriæ potestatis . (§ . ­C XCI , 4 .) Quidni enim pater emanciparet , id est , per æs & libram abalienaret liberos , qui erant res mancipi ratione patris , (§ . ­C XXXV .) & in eius dominio Quiritario constituti ? (§ . ­C XXXVI .) Ea vero e m a n c i p a t io vel VETVS est , vel ANASTASIANA , vel IVSTINIANEA .  / § . ­C XCV .  / VETVS erat a c t io l e g i s , (§ . ­L XIX , 2 .) q u a l i b e r i m a s c u l i , p r i m i g r a d u s , p e r t r e s ve n d it io n e s & m a n c i p a t io n e s  , t o t i d e m q u e m a nu m i s s io n e s  ; [Anm .  : Rationes huius ritus optime cohærent . Liberi iure Rom . erant in dominio Quiritario . (§ . ­C XXXVI .) Res , quæ in hoc dominio erant , mancipari poterant  : […] . Semel iterumque mancipati & manumissi filii recidebant in patriam potestatem , non autem tertium venditi , tertiumque manumissi  : (§ . ­C XXXVIII , 2 .) hinc tribus mancipationibus , totidemque manumissionibus opus erat ad soluendum ius  patriæ potestatis . Q . E . D .] f i l i æ a u t e m & n e p o t e s v n a ve n d it io n e & m a nu m i s s io n e  , p a t r i a p o t e s t a t e e x i b a n t  . […] Vendebant ergo pater filium per æs & libram  : sed tertiæ tamen mancipationi plerumque addebat contractum fiduciæ , vt emtor filium remanciparet , quo ipse potius eum manumitteret , quam emtor , qui ideo Caio p a t e r f i d u c i a r iu s a d p e l l a t u r  . […] / § . ­CXCVI . / Ex ANASTASII constitutione ­liberi patri potestate | exibant per rescriptum principis ad acta insinuatum , eodem ef­ fectu , ac olim per emancipationes & manumissiones […] .  / § . ­C XCVII . / Denique IVSTINIANVS , non abrogata constitutione Anastasii , sed vetere & vana , quam vocat , obser­uatione , auctoritatem magistratuum sufficere voluit  ; […] & quidem quorumcumque , quia est actus voluntariæ iurisdictionis . […] – Da jeglicher Gütererwerb einer unter der patria potestas stehenden Person dem Vater zufiel , gab es als Form des bei ihm verbleibenden Eigen-



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tums für den filiusfamilias lediglich das peculium castrense . Siehe dazu Heineccius  : Elementa . 128–130 (Lib . II . TIT . IX . PER QVAS PERSONAS CVIQVE ADQVIRITVR .)  : § . ­CCCCLXXII . / Ex statu porro liberorum (§ . CXXXV .) fluit , 3) quidquid a filio filiaue familias adquiritur , id omne adquiri patri . Et eo iure indistincte vtebantur veteres . […] / § . ­CCCCLXXIII . / Quemadmodum vero reliqua parentum iura sensim imminuta esse nouimus  : (§ . ­C XL .) ita idem circa ius adquirendi per liberos contigit , introductis postea peculiis . PECVLIVM vero est p u s i l l a p e c u n i a , q u a m f i l iu s f a m i l i a s ve l s e r uu s a r a t io n i b u s p a t e r n i s ve l d o m i n i c i s s e p a r a t u m h a b e t  . […] idque in MILITARE & PAGANVM  ; illudque iterum in CASTRENSE & QVASI CASTRENSE  ; hoc in PROFECTITIVM & ADVENTITIVM diuiditur . / | § . ­CCCCLXXIV . / Peculium CASTRENSE , (cuius origo eadem videtur , ac testamenti militaris , […]) complectitur o m n i a  , q u æ f i l iu s f a m i l i a s o c c a s io n e m i l it i æ s a g a t æ a d q u i s iu it . […] eoque pertinet , quod pater filio in militiam eunti donat , hereditas a commilitone relicta  ; etiam a fratre in iisdem castris militante , quidquid porro captum ab hostibus , vel ex pecunia castrensi emptum . [Anm .  : …] […] / § . ­CCCCLXXV .  / QVASI CASTRENSE prioris ad exemplum inuentum , [Anm .  : …] q uo d f i l iu s f a m i l i a s o c c a s io n e m i l it i æ t o g a t æ a d q u i r it  . […] Quo referuntur sumtus a patre in studia filii facti , adquisita ex aduo­ catione , vel aliarum artium liberalium exercitio , […] itemque donata a Principe vel Augusta . […] / § . ­CCCCLXXVI . / Peculium PROFECTITIVM est , q u o d e r e p a t r i s p r o f i c i s c it u r  , ve l o c c a s io n e & c o n t e m p l a t io n e p a t r i s f i l io o b u e n it  . […] / § . ­CCCCLXXVII .  / ADVENTITIVM denique est , q u o d e x a l i a c a u s s a  , ve l u t i l i b e r a l it a t e m a t r i s , a l io r u m u e , ve l p r o p r io l a b o r e  , ve l p r o s p e r a f o r t u n a f i l io a d q u i r i t u r  . […] / § . ­CCCCLXXVIII . / Peculium c a s t r e n s e & q u a s i c a ­ s t r e n s e pleno iure est filii , […] adeoque 1) in eo pro patre familias habetur […] & 2) de eo inter viuos & mortis caussa libere dis‑|ponit , […] immo id & ad heredes ab intestato transmittit . [Anm .  : …] […] / § . ­CCCCLXXIX .  / P r o f e c t it iu m pleno iure patris est , [Anm .  : …] […] adeoque sola filio relinquitur administratio , qui tamen eo fruitur , idque retinet , 1) bonis paternis publicatis , […] & 2) post emancipationem , si pater non ademerit . […] / § . ­CCCCLXXX . / Peculii denique a d u e n t it i i proprietas ordinarie est penes filium , vsusfructus & administratio penes patrem , quoad viuit . […] Vgl . auch Thibaut  : System des Pandekten-Rechts . Bd 1 . 263–273  : § . 356 . / Es gibt zwey Haupt­a rten der Peculien , nämlich das p e c u l iu m m i l i t a r e  , und p a g a n u m  . Das erste theilt man wieder in c a s t r e n s e und q u a s i c a s t r e n s e   ; das zweyte in p r o f e c t it iu m und a d ve n t it iu m . Das A d ve n t it iu m zerfällt wieder in r e g u l a r e und i r r e g u l a r e  . Bey jeder Art kommt es erst auf den BegriV , und dann auf die rechtlichen Folgen an . / § .  357 .  / Was p e c u l iu m c a s t r e n s e sey , läßt sich nicht definiren . Es gehören dahin a) alle , von Verwandten und Freunden dem , den Kriegs‑|dienst anfangenden , geschenkten beweglichen Sachen [Fn .  : …]  ; b) alle durch den Kriegsdienst erworbenen beweg­ lichen und unbeweglichen Sachen , wohin auch Geschenke und Erbschaften von Cameraden derselben Garnison , sofern das Erbrecht sich nicht auf ein , vor der Cameradschaft errichtetes Testament gründet , gehören [Fn .  : …]  ; c) alles , was ein Soldat von seiner Frau als Erbe , nicht aber was er von ihr als Legatar erhält [Fn .  : …] . Was ihm sonst geschenkt ist , wird nicht p e c u l iu m c a s t r e n s e  , selbst wenn er es unter dieser Bedingung erhalten haben sollte [Fn .  : …] . Endlich d) alles , was mit castrensischen Sachen angeschaVt ist [Fn .  : …] . Gehören Kriegslehen unter die bisher genannten Fälle , so sind sie p e c u l iu m c a s t r e n s e   ; sonst aber im Zweifel p r o f e c t i t iu m oder a d ve n t i t iu m [Fn .  : …] .  / § . 358 . / Der Sohn ist voller Ei­gen­thümer des p e c u l i i c a s t r e n s i s [Fn .  : …] , und stellt in Rücksicht desselben , sowohl unter Lebenden , als auf den Todesfall , eine selbstständige Person vor , selbst im Verhältniß zu dem Vater [Fn .  : …] . Das ehemalige Recht des

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Vaters , nach dem Tode des Sohnes dieß p e c u l iu m zu occupiren [Fn .  : …] , fällt jetzt weg [Fn .  :  …] . Nur insofern hat der Vater Rechte daran , daß es ihm bey einer Confiscation des Vermögens des Sohnes verbleibt [Fn .  : …] , daß er einen Pflicht­theil davon verlangen kann , wenn der Sohn nicht in der Lage ist , ein privilegirtes militairisches Testament machen zu können [Fn .  : …] , und daß er da , wo der minder‑|jährige Sohn eines Curators bedarf , diesen insofern vertrit [Fn .  : …] . Die Rechte des Sohnes hören auch nicht mit dessen Dienstentlassung [Fn .  : …] , oder durch Uebergang in die Gewalt ei­nes Andern auf [Fn .  : …]  ; doch kann ein , mit Verlust der Ehre cassirter Soldat nicht über sein militairisches Peculium testiren [Fn .  : …] . / § . 359 . / Gewisse Sachen , welche nicht unter die Rubrik der c a s t r e n s iu m gehören , sind später denselben gleichgesetzt , als ob sie wirklich c a s t r e n s e s wären . Diese nennt man p e c u l iu m q u a s i c a s t r e n s e  . Dahin ge­ hören a) alle durch Ausübung eines ö f f e n t l i c h e n Amtes erworbenen Sachen [Fn .  :  …] , mithin , da Privilegien nicht analogisch auszudehnen sind , weder das , was man als Privat-Bedienten des Regenten [Fn .  : …] , noch das , was man durch Ausübung ei­ ner Wissenschaft erwirbt [Fn .  : …] , noch auch das , was man zum Behuf eines öVentlichen Amtes [Fn .  : …] , oder zum Behuf der Wissenschaften von Jemandem erhalten hat [Fn .  :  …] . b) Alles , was ein Geistlicher auf irgend eine Art ei­gen­thüm­lich (also nicht als p r o f e c t i t iu m vom Vater) erwirbt [Fn .  : …] , und c) in Rücksicht des DispositionsRechtes alle , vom Regenten oder der Regentinn einem Kinde geschenkten Sachen [Fn .  :  …] . In andern Rücksichten sind Sachen der letzten Art dem c a ‑|s t r e n s i nicht gleich gesetzt , und werden also bey der Confiscation des Vermögens des Sohns dem Vater nicht gelassen [Fn .  :  …] . / § . 360 . / Alle übrigen Sachen heißen , wenn sie durch eine frey­w illige , nicht von den Gesetzen gebilligte oder befohlene , Handlung , aus dem Vermögen des Vaters auf die Kinder übergingen , wohin der Fall , wenn sie den Kindern nicht für den Vater , sondern bloß aus Liebe zu demselben gegeben wurden , oVenbar nicht gerechnet werden kann , p e c u l iu m p r o f e c t it iu m [Fn .  : …]  ; wurden sie auf irgend eine andre Art nicht durch ihre häuslichen Dienste [Fn .  : …] , es sey nun aus dem ­Vermögen eines Dritten , oder nach gesetzlichen Vorschriften aus dem Vermögen des Va­ ters [Fn .  : …] von ihnen erworben , p e c u l iu m a d ve n t it iu m [Fn .  : …] . Da der BegriV des a d ve n t i t i i negativ allgemein ist , so streitet dafür die Vermuthung [Fn .  : …] .  / § .  361 .  / Am p e c u l io p r o f e c t i t io behält der Vater das Ei­gen­thum , und alle Nutzungsrechte , und der Sohn hat daran bloß eine precaire Administration [Fn .  : …] . Nur den Vor­theil hat der Sohn , daß es ihm verbleibt , wenn die Güter des Vaters confiscirt werden [Fn .  :  …] , oder ihm bey der Emancipation dasselbe nicht genommen ist . / | § . 362 . / An dem p e c u l io a d ve n t i t io haben die Kinder die Proprietät , dem Vater stehen daran die Nutzungs- und Verwaltungsrechte zu [Fn .  : …] . Jene können daher nur mit Einwilligung des letzten solche Sachen veräußern , doch dürfen sie auf keinen Fall darüber testiren , weil kein neueres Gesetz ihnen dieß gestattet [Fn .  : …] . Als Nutznießer fallen dem Vater natürlich alle Früchte zu , aber nicht der Schatz [Fn .  : …] . Dafür trägt er aber auch alle Lasten [Fn .  : …]  ; doch braucht er keine Sicherheit zu bestellen , und kein Inventar zu errichten [Fn .  : …] , wiewohl man ihm die Aufnahme einer Privat-Designation häufig zur Pflicht macht [Fn .  : …] . Als Verwalter führt er alle die Adventitien be­ treVen­den Processe , und darf sie in gewissen Fällen veräußern , jedoch beides , falls nicht von seinem ausschließlichen Rechte die Rede ist , mit Zustimmung des mündigen Sohnes [Fn .  : …] . Die , durch Eingehung einer zweyten Ehe zu Adventitien gewordenen Sachen (§ .  393 .) darf der Vater auf keinen Fall veräußern [Fn .  : …] , die übrigen dagegen , und auch die mütterlichen Güter der Kinder [Fn .  : …] , in einigen , jedoch nur allein in den drey Fällen , wenn Erbschaftsschulden oder Legate davon zu zahlen , oder wenn sie dem Ganzen lästig sind , also nicht des Nutzens wegen [Fn .  : …] . Er bedarf aber in diesen



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Fällen so wenig eines Decrets des | Magistrats [Fn .  : …] , als es nöthig ist , daß er namentlich für die Kinder veräußere [Fn .  : …] . 450,15–19 . 33–36  Siehe oben die Anm . zu 92,30–35 . 451,25  Die Bemerkung bezieht sich wohl auf die fiktive Gerichtsrede Ἀποκηρυττόμενος ­( Abdicatus) , s . ΛΟΥΚΙΑΝΟΣ . LUCIANI SAMOSATENSIS OPERA GRAECE ET LATINE AD EDITIONEM TIBERII HEMSTERHUSII ET IOANNIS FREDERICI REITZII ACCURATE EXPRESSA CUM VARIETATE LECTIONIS ET ANNOTATIONIBUS STUDIIS SOCIETATIS BIPONTINAE . 10 Bde . Zweibrücken 1789–1793 . (Bd 1–9  : KHB 567–575) Bd 5 . [1]–37  ; vgl . Lucians von Samosata Sämtliche Werke . Aus dem Griechischen übersetzt und mit Anmerkungen und Erläuterungen versehen von C . M . Wieland . T . 1–6 . Leipzig 1788–1789 . T . 6 . 267–302 (Der enterbte Sohn . Eine Redeübung .) . 451, 35–37  Diese Angaben stimmen , zumindest zu einem großen Teil , mit folgender Anekdote überein , s . Museum des Wundervollen oder Magazin des Außerordentlichen in der Natur , der Kunst und im Menschenleben . Bearbeitet von einer Gesellschaft Gelehrter und Herausgegeben von J[ohann] A[dam] Bergk und F[riedrich] G[otthelf] Baumgärtner . Thatsachen erleichtern den Weg zur Wahrheit . Galiani . 12 Bde . Leipzig 1803–1812 . Bd 3 . (Dritten Bandes , drittes Stück . [1804]) 190f (3 . Sonderbare Eigenheiten einiger Engländer . 189–193)  : Ein anderer Engländer hatte sich durch den Handel ein Vermögen von 60,000 Pfund St (360,000 Thl .) erworben , und als er im J . 1776 zu London starb , vermachte er dasselbe einem Vetter , der kein Kaufmann war , und zwar unter der sonderbaren Bedingung , daß er sich alle Tage zur Börsenzeit von 2 bis 3 Uhr auf der Börse aufhalten sollte . Kein Geschäft und keine Witterung sollte ihn davon abhalten  ; nur Krankheit sollte ihn entschuldigen . Sollte er (so lautete das Testament) ohne die leztere erwiesene Ursache nur ein einzigesmal wegbleiben , sollte das ganze Vermögen für ihn verloren seyn , und gewissen Stiftungen zufallen . Der Erbe | durfte sich daher nicht aus der Stadt entfernen als nur des Sonntags und gewisse Feiertage , weil alsdann die Börse geschlossen ist . Nicht die kleinste Reise konnte er unternehmen  ; alle seine Besuche , Vergnügungen und Geschäfte mußten so eingerichtet seyn , daß er die Börsenzeit nicht darüber versäumte . Er wohnte im westlichen Theile von London , über eine halbe deutsche Meile von der Börse , wohin er täglich fuhr , eine Stunde lang , ohne mit jemand zu sprechen , daselbst herumgieng , und sich hernach wieder in seinen Wagen setzte . Die Stiftungen , die der Erblasser im Versäumnisfalle zu Erben eingesetzt hatten [sic] , unterhielten ihre Spione , die auf ihn acht gaben . 452,9–11 .29–30  Siehe oben die Anm . zu 77,21–23 . 454, 37–39  Diese Bemerkung bezieht sich pauschal auf Rousseaus Schriften DISCOURS QUI A REMPORTÉ LE PRIX A L’ACADÉMIE DE DIJON , En l’année 1750 . Sur cette question proposée par la même Académie  : Si le rétablissement des Sciences & des Arts a contribué à épurer les mœurs . Barbarus hic ego sum quia non intelligor illis . Ovid . In  : ŒUVRES COMPLETTES DE J . J . ROUSSEAU CITOYEN DE GENÈVE . MÉLANGES . TOM . TROIS . [Bd 13 . Deux-Ponts 1782 .] und Rousseau  : Discours sur l’origine et les fondemens de l’inegalité parmi les hommes . 455, 5–10  Siehe oben die Anm . zu 222,3–5 und 287,26–28 . 457,9–11  Siehe oben die Anm . zu 77,21–23 . 459,4–7  Anfänge einer Abstinenzbewegung gab es in England seit Beginn der 20er Jahre , organisatorisch verfestigt wurde sie erstmals 1829 mit der Glasgow and West of Scotland Temperance Society . 459,12–14  Gemeint ist die Zeit der von Napoléon Ende 1806 (Berliner Dekret vom 21 . November 1806) verfügten und bis etwa 1814 aufrecht erhaltenen Kontinentalsperre , die zu einem

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Zusammenbruch der KaVeeimporte (hauptsächlich über Le Havre) in die von Frankreich politisch kontrollierten Länder und zum temporären Siegeszug des ZichorienkaVees führte . 463,9–10 . 34  Gemeint ist Smith  : An Inquiry into the Nature and Causes of the Wealth of Nations . 463,12–16 . 36–37  Siehe oben die Anm . 111,12–15 . 469,14–15  Das Gesamtwerk trägt den Titel Symbolik und Mythologie der alten Völker , besonders der Griechen . In Vorträgen und Entwürfen von Georg Friedrich Creuzer , […] . [Bd  1  : Mit 7 Kupfertafeln . Bd  3  : Mit sieben Kupfertafeln . Bd  4  : Mit einem vollständigen Sachregister über das ganze Werk .] 4 Bde . Leipzig und Darmstadt 1810–1812 . Der vierte Band ist der Untersuchung der Mythen um die Fruchtbarkeitsgöttin Ceres und ihre Tochter Proserpina (Demeter und Persephone) , des Tempels von Eleusis , der ihnen gewidmeten Eleusinischen Mysterien sowie der Feiern der Thesmophorien und Eleusinien gewidmet . 470, 3–4  Zum Gebrauch des Akkusativs der Person oder der Sache beim Verb ›bedürfen‹ vgl . Deutsches Wörterbuch . Bd  1 . Sp . 1239–1240 s . v . BEDÜRFEN , Sp . 1239 Nr 2) . 475, 5–10  So formuliert unterläßt es die Kritik des Gewohnheitsrechts und der gewohnheitsrechtlichen Gesetzessammlungen darauf hinzuweisen , daß die aufgeführten Quellen des römischen Rechts nicht zu gleicher Zeit gleiche Gültigkeit hatten , sondern daß die spätere Kodifikation des Rechts durch Justinian selektiv aus ihnen geschöpft hat . 475,13–14  Diese Information entnahm Hegel einer Rezension in der Edinburgh Review (s . [Sir Samuel Romilly  :] Papers relative to Codification , and Public Instruction , including Correspondences with the Russian Emperor , and divers Constituted Authorities in the American United States , Published by Jeremy Bentham . London . Printed by J .  M‘Creery , 1817 . [Rez .] In  : The Edinburgh Review . Nr  LVII . November 1817 . Art .  X . 217–237 .) , aus der er ein umfängliches Exzerpt der zum englischen common law einschlägigen Passagen anfertigte , s . GW 22 . 11–17 und dort 389–396 die Dokumentation der Quelle . Zur Dauer des Hineinstudierens in das Gesetz hat er folgendes exzerpiert (GW 22 . 12)  : […] and according to old Fortescue and to Blackstone , it is only by a twenty years’ study of them that a perfect knowledge of it can be gained . It is by reading and by reading only , that the l e x n o n s c r i p t a , as well as the statute law , is to be acquired  ; […] – Sir John Fortescue (ca . 1397–1479) war Richter und politischer Theoretiker . Angespielt wird hier auf sein De laudibus legum Angliae , das er in den letzten Jahren (1468–1471) des französischen Exils zur Unterweisung des jungen Prinzen von Wales , Edward (1453–1471) , schrieb , eine Darstellung der Vorteile des englischen common law gegenüber dem Römischen Recht , zum erstenmal gedruckt 1545–1546 . Blackstone , auf den der Rezensent sich stützt , zitiert aus dem achten Kapitel , s . Blackstone  : Commentaries on the Laws of England . Bd 1 . 36 [37]  : For , though such knowledge as is necessary for a judge is hardly to be acquired by the lucubrations of twenty years , […]  ; vgl . auch ebenda 68 [69]  ; zum Zitat vgl . John Fortescue  : De Laudibus Legum A ­ nglie . Edited and Translated with Introduction and Notes by S[tanley] B[ertram] Chrimes M . A . , Ph . D . Lecturer in Constitutional History , University of Glasgow . Cambridge 1949 . ( = Cambridge Studies in English Legal History 12) 24f . 475,23–25  Diese Bemerkung gilt dem Buch Savignys Vom Beruf unsrer Zeit für Gesetzgebung und Rechtswissenschaft . 475, 38 .476, 31 .1–3  Gemeint ist Dionysios I . von Syrakus , über den eine derartige Erzählung nicht überliefert zu sein scheint . Hingegen wird etwas ähnliches von Sueton über Caligula (C . Caesar Germanicus) berichtet , s . C . Suetonius Tranquillus  : De vita duodecim Caesarum libri XII . IV , 41  ; Caius Suetonius Tranquillus ex recensione et cum animadversionibus Io . Aug . Ernesti . Editio secunda emendatior . Leipzig 1775 . 289f ( C . SVET . TRANQVILLI C . CAESAR CALIGVLA . LIBER QVARTUS .)  : 41 . Huiusmodi vectigalibus indictis , neque propositis [Anm .  : …] , cum , per ignorantiam scripturae [Anm .  : …] , multa | com-



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missa fierent [Anm .  : …] , tandem , flagitante populo Romano , proposuit quidem legem [Anm .  : …]  : sed et minutissimis litteris , et angustissimo loco  : vti ne cui describere liceret [Anm .  : …] . – In der Römischen Geschichte des Cassius Dio nun ändert sich der Anbringungsort von angustissimo loco in ἀϕ᾽ ὑψηλοῦ τινος (edito loco) , s . L . Cassius Dio . 59 , 28 , 11  ; Cassius Dio  : Historia romana . Bd  2 . 935 a  : ὡς μέντοι καὶ περὶ τῶν τελῶν πικρῶς τινα διανομοϑετήσας ἐς λεύκωμα αὐτὰ βραχυτάτοις γράμμασιν ἐσέγραψε , καὶ ἀϕ᾽ ὑψηλοῦ τινος ἀπεκρέμασεν , ὅπως ὡς ἥκιστα ἀναγιγνώσκοιτο , κἀκ τούτου πολλοὶ τοῖς ἐπιτιμίοις , ἀγνοοῦντες τὸ κεκωλυμένον ἢ κεκελευσμένον , περιπίτωσιν , ἔς τε τὸν ἱππόδρομον εὐϑὺς σπουδῇ συνέδραμον , καὶ δεινὰ συνεβόησαν .   ; Cassii Dionis Cocceiani Historiarum Romanarum quae supersunt edidit Ursulus Philippus Boissevain . Volumen II . Adiecta sunt specimina phototypica duo librorum Laurentiani et Marciani . Editio secunda lucis ope expressa . Berlin 1955 . 656 . Vgl . auch den Hinweis , den Pufendorf gibt , Pufendorf  : De iurae naturae et gentium . 105 (I , 6 , 13) (Pufendorf  : Gesammelte Werke . Bd  4 .1/2 . 81)  : Ut autem sentientia legis recte percipiatur , promulgantibus incumbit , quanta fieri potest perspicuitate uti . Secus ac Caligula minutis literis ex edito loco leges conscriptas proponebat . D io C a s s iu s l .  LIX . in e x c e r p t i s Pe i r e s c i a n i s  . (Die Texte des Codex Peirescianus waren zuerst 1634 von Henri de Valois (in Polybii , Diodori Sicvli , Nicolai Damasceni , Dionysii Halicar . , Appiani Alexand . , Dionis et Ioannis Antiocheni Excerpta ex Collec­ta­ neis Constantini Avgvsti Porphyrogenetæ Henricvs Valesivs nunc primùm Græcè edidit , Latinè vertit , Notisque illustrauit . Paris 1634 .) veröVentlicht worden und sind erst danach Bestandteil der Textausgaben des Cassius Dio geworden .) – Zu den Überlegungen , wie dies Versehen zustande gekommen sein mag , s . GW 14,3 . 1175 die Ausführungen in der Anm . zu 179,28–29 . 476, 3–6  Die Kritik gilt dem in Deutschland (im Gebiet des ehemaligen Heiligen Römischen Reichs deutscher Nation) immer noch gültigen römischen Recht . Zu Dionysius s . die vorangehende Anm . Das Zitat stammt aus Q . Horatius Flaccus  : Sermones . 1 , 1 , 69f  ; Q . HORATII FLACCI ECLOGAE […] . editio secvnda emendatior . Leipzig 1772 . (KHB 544) 319f . 476,14–17  Zu der Zeit , als Hegel diese Vorlesung hielt , galt der An XII , d . h . 1804 eingeführte Code civil des Français , zeitweilig auch Code Napoléon genannt , weiterhin (als den ehemals französisch besetzten Gebieten) im linksrheinischen und bergischen preußischen Rheinland , in der bayerischen Pfalz , in Rheinhessen , im hessen-homburgischen Oberamt Meisenheim , im olden­burgischen Fürstentum Birkenfeld , im sachsen-coburg-saalfeldischen Fürstentum Lichtenberg und als ›Badisches Landrecht‹ in Baden . 476,20–23 . 34–35  Gemeint ist das auf Einladung der Jenaer Burschenschaft zustande gekommene sogenannte ›Nationalfest‹ am 18 ./19 . Oktober 1817 auf der Wartburg . Siehe dazu ausführlich die Anm . zu GW 14,1 . 9,22–31 in GW 14,3 . 1042f . 476,23–24  Genauer  : der Esel trat den sterbenden Löwen , s . Phaedrus  : Liber fabularum  . I , 21  ; PHAEDRI augusti liberti FABULARUM AESOPIARUM libri quinque cum APPENDICE FABULARUM . Mit Anmerkungen und einem vollständigen Wortregister für Schulen herausgegeben von D . Karl Friedrich August Brohm , Direktor des Gymnasiums zu Thorn . Zweite , verbesserte Ausgabe . Berlin 1817 . (KHB 595) 12f (hier gezählt als Fabula XIX . ) . 476,19–20  Es erübrigt sich wohl , eine direkte Quelle für diesen geläufigen , etwas mittel­mäßigen Scherz nachweisen zu wollen . Vgl . Hegel  : Vorlesungen über die Beweise vom Daseyn Gottes . W1 12 . [289]–483 , 334  ; W2 12 . [357]–553 , 402  ; GW  18 . 228–317 , 257  : Man kann dabei stehen bleiben , eine schlechte , falsche Religion immer noch eine Religion zu nennen , und es sey besser , daß die Völker eine falsche Religion haben als gar keine (wie man von einer Frau sagt , die auf die Klage , daß es schlecht Wetter sey , erwiedert habe , daß solches Wetter immer noch besser sey , als gar kein Wetter –) . (Das Kolleg wurde im Sommer 1829 gehalten und 1832 zum erstenmal publiziert .)

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476, 38  Es kann … einfallen] Siehe die vorangehende Anm . 479,7–9 .29–30  Siehe Montesquieu  : De l’Esprit des Loix . Bd 1 . 7–11 ( L I V R E P R E ­ M I E R  . DES LOIX EN GÉNÉRAL . CHAPITRE III . D e s Loix p o s it i ve . ) besonders 9f  ; vgl . die Anm . zu 7,18–25 . 479,11–17 . 33–34  Siehe hierzu Hegels Exzerpt aus The Quarterly Review vom April 1818 in GW 22 . 20,9–25 und die zugehörige Quellendokumentation dort 398–400 . Das Exzerpt hat Hegel mit einer eigenen Überschrift versehen (GW 22 . 20,10 )  : Pe d a n t e r e y u n d Fo r m a l i s m u s i n d e r G e r i c h t s p f l e g e  . 480,13–16  Siehe oben die Anm . zu 306,20 . 481,7–10  Zum Dativ beim Verb ›angehen‹ vgl . Deutsches Wörterbuch . Bd 1 . Sp . 339– 343 s . v . ANGEHEN , Sp .  341  ; Deutsches Wörterbuch von Moriz Heyne Dr . , ord . Prof . an der Universität Göttingen . […] Zweite Auflage . […] . 3 Bde . Leipzig 1905–1906 . Bd  1 . Sp .  87 s . v . Angehen . (481,8 lies wir statt wird) 481, 32–34  Auf welche Quellen sich diese Angaben stützen , ließ sich bislang nicht ermitteln . Zwar ist in französischen Strafbestimmungen auch auf Diebstahl die Todesstrafe gesetzt (s . z . B . DECLARATION DU ROY , CONCERNANT la punition des Voleurs . D o n n é e à Ve r s a i l l e s l e 4 . M a r s 1724 . [Enregistrée au Parlement le 13 mars 1724] Paris 1724 . 2  : II . Le vol domestique sera puni de mort .  ; ebenfalls mit dem Tode bestraft werden nächtlicher Raub , Kirchenraub mit Sakrileg und Diebstahl in königlichen Gemächern/Gebäuden) , aber eine an einen festgelegten Geldwert geknüpfte Sanktionsbestimmung scheint nicht codifiziert worden zu sein , vgl . LES LOIX c r i m i n e l l e s DE FRANCE , d a n s l e u r o r d r e n a t u r e l . DÉDIÉES AU ROI . Pa r M  . MUYART DE VOUGLANS , C o n s e i l l e r a u G r a n d - C o n s e i l . Paris 1780 . 278–347 ( TITRE SIXIEME . D e s C r i m e s q u i f r a p p e n t p r i n c i p a l e m e n t s u r l e s B ie n s   ; ou d u Vo l , & d e s e s d i f f e r e n t e s E s p e c e s  . ) . Zu den englischen Strafbestimmungen , insbesondere den Geldwertangaben , vgl . Blackstone  : Commentaries on the Laws of England . Bd  4 . 238–240  : Our antient Saxon laws nominally punished theft with death , if abouve the value of twelvepence  : but the criminal was permitted to redeem his life by a pecuniary ransom  ; as , among their ancestors the Germans , by a stated number of cattle [Fn .  : …] . But in the ninth year of Henry the first , this power of redemption was taken away , and all persons guilty of larciny above the value of twelvepence were directed to be hanged  ; which law continues in force to this day [Fn .  : …] . For though the inferior species of theft , or petit larciny , is only punished by imprisonment or whipping at common law [Fn .  : …] , or by stature 4 Geo . I . c . 11 . may be expressly directed in the case of the plate-glass company [Fn .  : …] , yet the punishment of grand larciny , or the stealing above the value of twelvepence , (which sum was the standard in the time of king Athelstan , eight hundred years ago ,) is at common law regularly death . Which , considering the great intermediate alteration [Fn .  : …] in the price of denomination of money , is undoubtedly a very rigorous constitution  ; and made sir Henry Spelman (above a century since , when money was at twice it’s present rate) complain , that while every thing else was risen in it’s nominal value , and become dearer , the life of man had continually grown cheaper [Fn .  : …] . It is true , that the mercy of juries will often make them strain a point , and bring in larciny to be under the value of twelvepence , when it is really of much | greater value [Anm .  : (7) In a prosecution for a simple larciny , it is immaterial to the prisoner whether he is convicted of grand or petty larciny the punishment of both being now the same .]  : but this , though evidently justifiable and proper , when it only reduces the present nominal value of money to the antient standard [Fn .  :  …] , is otherwise a kind of pious perjury , and does not at all excuse our common law in this respect from the imputation of severity , but rather strongly confesses the charge . It is likewise true , that by the merciful extensions of the benefit of clergy by our modern



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statute law , a person who commits a simple larciny to the value of thirteen pence or thirteen hundred pounds , though guilty of a capital offence , shall be excused the pains of death  : but this is only for the first offence . And in many cases of simple larciny the benefit of clergy is taken away by statute  : as from horsestealing in the principals , and accessories both b e f o r e and a f t e r the fact [Fn .  : …]  ; theft by great and notorious thieves in Northumberland and Cumberland [Fn .  : …]  ; taking woollen cloth from oV the tenters [Fn .  : …] , or linens , fustians , allicoes , or cotton goods , from the place of manufacture [Fn .  : …]  ; (which extends , in the last case , to aiders , assisters , procurers , buyers , and receivers  ;) feloniously driving away , or otherwise stealing one or more sheep or other cattle specified in the acts [Anm .  : …] , or killing them with intent to steal the whole or any | part of the carcase [Fn .  : …] , or aiding or assisting therein  ; thefts on navigable rivers above the value of forty shillings [Fn .  : …] , or being present , aiding , and assisting thereat  ; plundering vessels in distress , or that have suffered shipwreck [Fn .  : …]  ; stealing letters sent by the post [Fn .  : …]  ; and also stealing deer , fish , hares , and conies under the peculiar circumstances mentioned in the Waltham black act [Fn .  : …] . Which additional severity is owing to the great malice and mischief of the theft in some of these instances  ; and , in others , to the difficulties men would otherwise lie under to preserve those goods , which are so easily carried oV . Upon which last principle the Roman law punished more severely than other thieves the a b i g e i  , or stealers of cattle [Fn .  : …]  ; and the b a l n e a r i i  , or such as stole the cloaths of persons who were washing in the public baths [Fn .  : …]  ; both which constitutions seem to be borrowed from the laws of Athens [Fn .  : …] . And so too the antient Goths punished with unrelenting severity thefts of cattle , or corn that was reaped and left in the field  : such kind of property (which no human industry can sufficiently guard) being esteemed under the peculiar custody of heaven [Fn .  : …] . And thus much for the offence of s i m p l e larciny . Vgl . auch noch die folgenden Ausführungen , 241f  : The multiplicity of the general acts is apt to create some confusion  ; but upon comparing them diligently we may collect , that the benefit of clergy is denied upon the following domestic aggravations of larciny  ; […] Secondly , in larcinies t o t he v a l u e o f f i ve s h i l l i n g s  , committed , 1 . By breaking any dwelling-house , or any out-house , shop , or warehouse thereunto belonging , in the day time , although no person be therein [Fn .  : …]  ; which also now extends to aiders , abettors , and accessories before the fact [Fn .  : …]  : 2 . By privately stealing goods , wares , or merchandize in any shop , warehouse [Fn .  : …] , coachhouse or stable , by day or by night  ; though the same be not broken open , and though no person be therein [Fn .  : …]  : which likewise ex‑|tends to such as assist , hire , or command the offence to be committed [Anm .  : (9) It has been held that privately stealing money to the amount of five shillings , is not within the statute 10 & 11 W . 3 . c . 23 . Shops and warehouses when they are used merely as repositories of goods , and not as places of sale , are not within the act , and consequently a prisoner cannot be convicted of privately stealing in a shop an article , which is not exposed there for sale , but which happens to be left there to be repaired , or for some other similar purpose . And with regard to coach-houses and stables , the articles must be such as are generally deposited there . […]] . Lastly , in larcinies t o t he v a l u e o f f o r t y s h i l l i n g s in a dwelling-house , or its out-houses , although the same be not broken , and whether any person be therein or no  ; unless committed against their masters by apprentices under the age of fifteen [Fn .  : …] . this also extends to those , who aid or assist in the commission of any such offence [Anm .  : (10) A person cannot be convicted capitally for stealing to the value of 40 s . in his own house , nor a wife in her husband’s house . […]] . – Es mag an dieser Stelle noch bemerkt werden , daß die französische Übersetzung für ›five shillings‹ ›cinq sous‹ ist .

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482,13–16 . 32–34  Siehe Haller  : Restauration der Staats-Wissenschaft . Bd  1 . XXIf  : Mehr Schwierigkeit schien die G e r i ch t s b a r ke it darzubieten , durch welche man über fremde Sache zu entscheiden scheint . Aber das geringste weitere Nachdenken zeigte plöz­lich , daß sie nichts weiter als eine freundliche Hülfleistung , eine Wohlthat sey , daß jeder Mensch nach dem Maaß seiner Kräfte und der Gelegenheit eine Art von Gerichts‑|barkeit ausübt , und ich erstaunte selbst über die vielen überraschend richtigen Folgerungen , die sich aus diesem Prinzip ergaben . Doch wie erklärt sich die G e s e z ­ g e b u n g  , welche man mir stets einwendet , wenn ich die Rechte der Fürsten auf ihre Freyheit und ihr Ei­gen­thum gründen will ? Auch hier gab das leitende Prinzip sogleich die befriedigendste Auskunft . Wenn keine ungerechten , fremde Rechte beleidigenden Geseze gegeben werden sollen  : so ist es sonnenklar , daß nur solche gegeben werden dürfen , die entweder nur eine Erfrischung des höheren natürlichen Gesezes sind oder aus eigenem Befugniß fliessen , und daß man für leztere keines Auftrags bedarf  ; daß bloß aus diesem Prinzip sich eine Menge von Gesezen oder verbindlichen Willens-Aeuße­r ungen denken lassen , die theils sich selbst , theils den Beamten und Dienern , theils auch andern Menschen aufgelegt werden können . Und siehe , es fand sich , daß fast alle Landesherr­ lichen Geseze unter diese Classe gehören , daß man sogar ihre Rechtmäßigkeit nach jenem Prinzip zu be­urthei­len pflegt , und daß die sogenannten allgemeinen Geseze , welche sich über die Privat-Handlungen der Unterthanen erstreken , nicht nur die seltensten , die unnöthigsten , sondern auch fast allemal despotisch sind . Mit einem Wort , es war kein Gegenstand zu erdenken , der nicht aus dem Principio des eigenen Rechts illustrirt wurde , keine Frage aufzuwerfen , die nicht ihre natürliche Beantwortung fand . und Haller  : Restauration der Staats-Wissenschaft . Bd  2 . 254f  : Alle diese Verhältnisse zwischen den Fürsten und den bestellten Unterrichtern , ergeben sich aus dem ein­fachen BegriV , daß die Gerichtsbarkeit aus Hülfs-Anrufung entspringt und nur in unparteyischer Hülfleistung eines Mächtigeren besteht . Es lassen sich aber daraus noch viele illustrirende Folgerungen ziehen , mancherley dunkle Gegenstände beleuchten , und Uebun­ gen erklären die sonst gar nicht gerechtfertiget werden könnten . So ist es vor allem klar und nothwendig zu bemerken , d a ß d ie G e r i ch t s b a r ke it a n u n d f ü r s i ch e i n e Wo h l t h a t u n d n i c h t e i n e s t r e n g r e c h t l i c h e S c hu l d i g ke i t i s t  , welches sich schon daraus beweist , daß sie nicht in einer bloßen | Unterlassung , sondern in einer thätigen Handlung und Aufopferung von Mühe und Arbeit besteht . Jede Hülfleistung (wenn sie nicht durch Vertrag vorher ausbedungen worden) ist eine Wohlthat und nicht eine Zwangspflicht , weil man sie allenfalls auch unterlassen könnte , ohne dadurch selbst jemand zu beleidigen . 483,23–24  Diese ironisch zu verstehende Wendung meint  : wenn ein Territorialherr oder eine Reichsstadt das ›privilegium‹ bzw . das ›ius de non appellando‹ erlangt hatte , und somit die Unter­ tanen bzw . Bürger in Rechtssachen nicht mehr in letzter Instanz an den deutschen Kaiser appellieren durften , verblieb die letztinstanzliche Entscheidung bei der Territorial- oder Stadtgerichtsbarkeit und der Verlauf eines Verfahrens konnte – zumindest theoretisch – durch die Unterbindung eines Instanzenweges beschleunigt werden . 484,2–4 . 30–31  Siehe oben die Anm . zu 132,13–26 und die folgende Anm . 484,10–12  Siehe oben die Anm . zu 132,13–26 . – Zum lexikographischen Wissen über die englischen Billigkeitsgerichte siehe etwa Deutsche Encyclopädie oder Allgemeines Real-Wör­ ter­buch aller Künste und Wissenschaften von einer Gesellschaft Gelehrten . Sechster Band . Coa – Dec . Frankfurt am Main 1782 . 440  : C ou r t o f C h a n c e r y  , Canzleygericht , ist der Name eines Gerichts , welches in dem Pallast zu Westmünster seine Sitzungen hält und aus dem Großcanzler , 12 Rechtsgelehrtenbeysitzern , 6 Secretarien u . s . w . besteht . Es beschäftigt sich mit Rechtsfällen , wo über EingriVe des Königs in die Rechte



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der Unterthanen geklagt wird , wo der Kläger oder der Beklagte selbst ein Mitglied des Canzleygerichts ist , mit Erbschafts- und andern Sachen , welche zu ihrer Bestättigung das grosse Siegel erfodern . Von diesem Gerichtshof kann nur an das Oberhaus appellirt werden  : auch muß solcher , wenn Beweis zu erkennen ist , die Sache , sammt den Acten , dem King’s Bench übergeben . Siehe ferner Conversations-Lexicon oder Encyclopädisches Handwörterbuch für gebildete Stände . Vierter Band . G bis Hysterie . Neue vollständigere Auflage . Mit Königl . Württembergischer allergnädigster Genehmigung . Stuttgart 1817 . 415–431 s . v . G r o ß b r it a n n ie n  , 420f  : Neben | diesen 3 hohen Gerichtshöfen [sc . Court of common pleas , King’s bench , court of the Exchequer] steht das C a n z l e i g e r i ch t (Court of Chancery)  , welches Beschwerden gegen jene untersucht und das einzige ist , welches fortdauernd in voller Wirksamkeit besteht , und ohne Geschworne richtet , wie auch das einzige , welches die Strenge der Gesetze , die sonst überall buchstäblich ausgelegt werden , nach der Billigkeit mäßigen darf . Noch gehören vor das Canzleigericht alle E ­ rb­thei­­lungs­­sachen  ; auch hat es die Gerichtsbarkeit über sein eigenes Personale . Es besteht dieses außer dem Großkanzler , als Vorsitzer , aus 12 Beisitzern (Masters of ­C hancery)  , die Doctoren der Rechte sind , 6 Secretären (Clerks) und vielen Subalternen . 484,13–15  Siehe oben die Anm . zu 131,29–33 . 489,4–6  Die doppelte Verneinung darf als positive Aussage genommen werden  : daß das Recht an sich durch bloße Richter ohne Geschworne eben so gut könne gefunden werden , vgl . GPR 224  ; GW 14,1 . 187,21–27 . 491,16–19  Die Ausführungen wenden sich wohl im wesentlichen gegen Kants Lehre vom höchsten Gut , die Postulatenlehre und seinen BegriV des kategorischen Imperativs , s . oben die Anm . zu 68,16–22 , 404,25–26 und s . Kant  : Rechtslehre . XXV–XXVII (AAI/6 . 225f) . 491,20–21 . 36–37  Diese Bemerkungen gelten Fries und seiner Ethik bzw . seinen gesinnungsethischen Vorstellungen und Äußerungen insgesamt , zielen aber wohl eher auf den rhetorischen Gestus als auf bestimmte philosophische Auslassungen , und hinsichtlich einer konditionalen Redeweise dürfte hier auch an Fries’ Rede zum Wartburg fest gedacht sein , vgl . J . F . Fries  : An die deutschen Burschen . Zum 18 . October 1817 . s . l . 1817 . Die Rede wurde mehrfach nachgedruckt , vgl . GW 14,3 . 1043 die Anm . zu 9,22–31 . 492,2–4 .29–30  Hegel bezieht sich weiterhin auf Fries , s . dazu etwa Fries  : Ethik . VIII  : Uns ist es freylich nicht zu thun , um ein Berechnen todter Werke nach den Regeln der Pflicht , sondern nur die lebendige Gesinnung im Menschen wollen wir ansprechen , uns ist es auch nicht zu thun um sittliche Klugheitslehre oder die Feinheit psychologischer Bemerkungen , sondern um gesunde und kräftige Anregung des sittlichen Gefühls durch die reine Lehre der Weisheit von der Schönheit der Seele . 75f  : Aeußere Thaten haben in ihrer Uebereinstimmung mit dem Gesetz in ihrer G e s e t z l ich ke it (Legalität) , oder in ihrer P f l i ch t m ä ßi g ke it allein den Werth nicht , der hier gesucht wird , sondern dieser liegt nur in ihrer S it t l i ch ke it (Moralität , ) oder darin , daß sie a u s P f l i ch t ­vollbracht wurden , d . h . darin , daß sie aus guter Gesinnung hervorgingen . Daß z . B . jemand sich ehrlich , dankbar , wohlthätig bezeugt habe in äußern Handlungen , das entscheidet hier nicht . Handelte er ehrlich oder dankbar vielleicht , um sich zukünftige Vor­theile zu sichern , so hatte die That sittlich weder Werth noch Unwerth  ; waren seine Wohlthaten wol gar Werk der Eitelkeit und des Hochmuthes , so konnten sie unsittliche Thaten seyn  ; wahren Werth können solche Thaten nur darin haben , daß sie aus der reinen Gesinnung der Ehrlichkeit , Dankbarkeit oder Wohlthätigkeit hervorgehen . / 3) Ferner die Gesinnung aber , welche hier gefordert wird , ist zuletzt überall nur E i n e  , nämlich die Gesinnung  : d i e K r a f t d e r S e l b s t b e h e r r ‑|s chu n g i n u n s d e r e i g n e n Ue b e r z e u g u n g vo n d e m  , w a s d ie P f l i ch t f o r d e r e  , z u u n t e r we r f e n  . ferner 165–169  ; 250V (§  63)  : Am wichtigsten wird endlich die Wendung un‑|srer Rede nur an

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die , ­welche reines Herzens sind , darin , daß wir nur eine E t h i k d e r ­G e s i n n u n g e n aussprechen , auf keine Weise aber Gewalt und Zwang der Rechtsvorschriften für einzelne äußere Thaten üben wollen . / Unsre Lehre lobt Tu g e n d e n , das heißt Gesinnungen in uns . Ihre Pflichten sind als Tugendpflichten Gesinnungen , welche zu haben Pflicht ist , und die Seelenschönheit , welche sie nicht Pflicht nennt , lobt sie ebenfalls , wie z . B . in Liebe und Freundschaft , nur als Gesinnungen . / Aeußere Thaten haben ihren s it t l i che n Werth immer nur durch die Gesinnung , aus der sie hervorgehen , und können daher in der Tugendlehre nie nach allgemeinen Regeln vorgeschrieben werden . / Verlassen von der rechten Gesinnung sind diese äußeren Thaten , (z . B . der Wohl­thätig­ keit ,) nur die t o d t e n We r ke  , welche dem Geist der Sittlichkeit gar keinen Werth haben . / Dem rechten Geiste dieser Ethik der Gesinnungen treu zu bleiben , ist uns von der g­ rößten Wichtigkeit , denn nur in diesem können wir der g e s u n d e n S t r e n g e (dem ächten Rigorismus) sittlicher Be­urthei­lungen treu bleiben . / Gegen das , was die Pflicht fordert , gilt gar keine Ausnahme  ; allein diese strengen Forderungen treVen zunächst nur die ­Gesinnung , da fragt sich also immer noch weiter , wie streng eine bestimmte That an meine Gesinnung gebunden sey . Darauf | müssen wir für das , was mir äußerlich unter Umständen zu thun erlaubt sey , sehr genau achten . und ausführlich [291]–329 (Viertes Kapitel . Die Ideale der Freundschaft , oder die Schönheit der Seele unter der Idee der Gerechtigkeit .) , insbesondere 326–329 (§  89)  : In Vaterlandsliebe und religiöser Begeisterung erkennen wir also die größten schaVenden Kräfte der geistigen Fortbildung des Menschgeschlechtes , diese aber kommen in der Geschichte unsrer | Völkerausbildung selbst in Widerstreit mit einander . / Vaterlandsliebe steht mit der Sorge für die Selbstständigkeit volks­thüm­l icher Ausbildung im D ie n s t d e r E h r e  , welcher oft den Kampf gegen rohe Gewalt , den Haß neben der Freundschaft fordert . / Christlich religiöse Begeisterung kann uns hingegen jetzt schon allbesänftigend den Geist der Friedfertigkeit und allgemeinen Menschenfreundschaft bringen , indem sie von jedem Anfang roher Gewalt , jeder An­m aaßung abmahnt  , für den rechten Friedensdienst der Gerechtigkeit . […] / Noch gelten in unserm Völkerleben die patriotischen Ideale m ä n n l i ch der Kraft und That , die reinen religiösen Ideale hingegen we i b l i c h dem Gefühl und seiner Bildung . / Und darum wird unsern Völkern gefordert , daß k ä m p f e n d e r v a t e r l ä n d i s c h e r G e m e i n­g e i s t religiös werde . / Dessen Ideal aber ist , das in den Dienst des g e r e ch t e n G e m e i n­g e i s t e s genommene und so | ganz zum ö f f e n t l i ch e n L e b e n ausgebildete Leben des Volkes . / In solchem Volksleben würde der Geist der Gerechtigkeit und der Haß des Betruges die Re c h t l i c h ke i t vo r G e r i c h t mit Flammenblicken schützen und j e d e n Tr e u b r u ch h a r t r ä ch e n  .  / Das Bestreben nach e h r e n d e n A u s z e i ch n u n g e n würde nicht in Re i ch t hu m  , Titeln und Bändern sondern in O p f e r n a n d ie Va t e r l a n d s l ie b e seine Befriedigung suchen . So würde Ernst und Ehrlichkeit die Verwaltung aller öVentlichen Geschäfte leicht ausführbar machen . / Im F a m i l i e n ­ l e b e n würde reiner und feiner Sinn ritterlicher Liebe Re i n h e i t und K e u s ch h e it bewahren . / Die E r z ie hu n g würde in allen Idealen der Geistesschönheit erblühen , aber dem e i g n e n L e b e n d ie s e s Vo l ke s huldigen . / Jedem G e s ch ä f t d e r ö f f e n t l i ch e n A n g e l e g e n h e it würde das Leben von unten aus dem Volke kommen . Nicht die Form des Gesetzes und der Oberaufsicht , nicht der Privatzwang der Amtspflicht , sondern der Geist der Untergebenen würde den Einzelnen treiben  ; – Wißbegierde und Streben der Schüler den Lehrer zu Eifer  ; der Geist des Volkes den Richter zur Gerechtig­ keit . / Jedem öVentlichen Geschäft würden sich lebendige Gesellschaften widmen unverbrüchlich vereinigt durch die he i l i g e n K e t t e n d e r F r e u n d s ch a f t  ;  | – Sitte und Gebräuche würden im Volk die Re ch t e d e r F r e u n d s ch a f t fester anerkennen machen . / Das ganze Leben dieses Volkes aber würde unter dem Schutz einer r e l i g iö s e n



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Ve r e i n i g u n g stehen , welche nicht durch ständische Gerechtsame einer Geistlichkeit , nicht durch Verstandesformen einer heiligen Dogmatik gebildet wäre , sondern frey in heilig gehaltenen Gebräuchen lebte , ähnlich der Vereinigung des ganzen griechischen Volkes in seinen Theorien und seinen olympischen Spielen . Jede wahrhaft lebendige Gestalt des ö f f e n t l iche n L e b e n s nimmt mit dem , daß darin das Volksleben in eigner Schönheit erblüht , die religiös-ästhetische Bedeutung von selbst an . 494, 3–7 .26–27  Siehe oben die Anm . zu 140,23–27 . 498,11–12 . 32–33  Siehe Lk 7, 22 . 499, 33–34  Odysseus sagt dies nicht wörtlich , aber es ist sinngemäß enthalten in den Bettler­ szenen in Homer  : Odyssee . XVII und XVIII . 499, 35–37  Siehe das Lied des Harfners in Wilhelm Meisters Lehrjahre . Ein Roman . Herausgegeben von Goethe . 4 Bde . Berlin 1795 . Bd 1 . 346 (WA I/21 . [217]f)  :    Wer nie sein Brod mit Thränen as , Wer nie die kummervollen Nächte Auf seinem Bette weinend sas , Der kennt euch nicht , ihr himmlischen Mächte .   Ihr führt ins Leben uns hinein , Ihr laßt den Armen schuldig werden , Dann überlaßt ihr ihn der Pein  ; Denn alle Schuld rächt sich auf Erden . 503, 3–5  Obwohl dieser Gedanke hier als oberflächlich bezeichnet wird , ist er doch , in der Erweiterung zum BegriV der ›natürlichen Grenze‹ zum Schlagwort für die französische revolutionäre und postrevolutionäre Expansionspolitik geworden . Den vorrevolutionären Anfang macht die Einführung des BegriVs in VŒUX d’un G A L L O P H I L E  . Nou ve l l e é d it io n r e f o n d u e . […] Par JEAN-BAPTISTE , BARON DE CLOOTS DU VAL-DE-GRACE , […] . Amsterdam 1786 . 53  : Un objet que la cour de Versailles ne doit pas perdre de vue , c’est de reculer les frontieres de la France jusqu’a l’embouchure du Rhin . Ce fleuve est la borne naturelle des Gaules , ainsi que les Alpes , les Pyrenées , la Méditerranée & l’Océan . Dieser Gedanke wird zu Beginn der 90er Jahre von den Jacobinern in der Assemblée nationale auf­ge­griVen und beispielsweise auch von Georg Forster und anderen Mitgliedern des Mainzer Jacobinerclubs vertreten , und dann in die militärstrategischen Überlegungen und Zielvorstellungen der Revo­lutions­ kriege übernommen . Prononciert wird er vertreten von Danton anläßlich seines Eintretens für eine Annexion des die Segnungen der Revolution nicht freiwillig übernehmen wollenden Belgiens in der Rede vor dem Convent vom 31 . Januar 1793 , s . Archives parlementaires de 1787 à 1860 . Bd  58 . 102 bf  ; 102 b  : Je dis que c’est en vain qu’en veut faire craindre de donner trop d’étendue à la République . Ses limites sont marquées par la nature . Nous les atteindrons toutes des quatre points de l’horizon  ; du côté du Rhin , du côté de l’Océan , du côté des Alpes . Là doivent finir les bornes de notre République , et nulle puissance humaine ne pourra nous empêcher de les étendre . Von den limites anciennes et naturelles spricht dann auch Lazare Carnot in seiner Rede vor dem Convent vom 14 . Februar 1792 , in der er seine théorie sur les réunions du territoire (546 b) entwickelt , um ein Dekret bezüglich der réunion des ehemaligen Fürstentums Monaco und einer Anzahl von deutschen Gemeinden naturrechtlich , staats- und sicherheitspolitisch sowie historisch zu rechtfertigen , s . Archives parlementaires de 1787 à 1860 . Bd  58 . 546 b–551 a , 548 b  : Les limites anciennes et naturelles de la France sont le Rhin , les Alpes et les Pyrénées  ; les parties qui en ont été démembrées ne l’ont été que par usurpation  ; il n’y aurait donc , suivant les règles ordinaires , nulle injustice à les reprende  ; il n’y aurait nulle ambition à reconnaitre pour frères ceux qui le furent jadis , à établir des liens qui ne furent brisés que par l’ambition elle-même . – In den Friedensver-

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trägen von Basel (1795) , Campo Formio (1797) und Lunéville (1801) wird dann die Ausdehnung Frankreichs bis an die Rheingrenze festgeschrieben . – Vgl . Josef Smets  : Le Rhin , frontière naturelle de la France . In  : Annales historiques de la Révolution française . Organe de la Société des Études Robespierristes . Nº 314 Octobre – décembre 1998 avec le concours du Centre National de la Recherche Scientifique et de l’Institut d’histoire de la Révolution française (Sorbonne) . Paris . 675–698 . 511,23–25 . 38  Siehe Sophokles  : Antigone . 450–457  ; Sophokles  : Tragoediae . fol . 104r  ; Sophokles  : Tragœdiæ septem . ed . Brunck . Bd  2 . 24  ; Sophokles  : Tragoediae . ed . Brunck . Bd  1,1 . 180  : οὐ γὰρ τί μοι Ζεὺς ἦν ὁ κηρύξας τάδε , οὐδ᾽ ἡ ξύνοικος τῶν κάτω ϑεῶν Δίκη , οἳ τούσδ᾽ ἐν ἀνϑρώποισιν ὥρισαν νόμους . οὐδὲ σϑένειν τοσοῦτον ᾠόμην τὰ σὰ κηρύγμαϑ᾽  , ὥστ᾽ ἄγραπτα κᾀσϕαλῆ ϑεῶν νόμιμα δύνασϑαι ϑνητὸν ὄνϑ᾽ ὑπερδραμεῖν . οὐ γάρ τι νῦν γε κᾀχϑὲς , ἀλλ᾽ ἀεί ποτε ζῇ ταῦτα , κοὐδεὶς οἶδεν , ἐξ ὅτου ᾽ϕάνη . und 777–780  ; Sophokles  : Tragoediae . fol . 109r  ; Sophokles  : Tragœdiæ septem . ed . Brunck . Bd  2 . 39  ; Sophokles  : Tragoediae . ed . Brunck . Bd  1,1 . 195  : κἀκεῖ τὸν Ἅιδην , ὃν μόνον σέβει ϑεῶν , αἰτουμένη που τεύξεται τὸ μὴ ϑανεῖν , ἢ γνώσεται γοῦν ἀλλὰ τηνικαῦϑ᾽  , ὅτι πόνος περισσός ἐστι τἀν Ἅιδου σέβειν . 513,19–20  Siehe Aristoteles  : Politica . I , 2 (1253 a 25–29)  ; Aristoteles . Bd 2 . 75r  : ὅτι μὲν οὖν ἡ πόλις , καὶ ϕύσει καὶ πρότερον ἢ ἕκαστος , δῆλον∙ εἰ γὰρ μὴ αὐτάρκης ἕκαστος χωρισϑείς ὁμοίως τοῖς ἄλλοις μέρεσιν , ἕξει πρὸς τὸ ὅλον . ὁ δὲ μὴ δυνάμενος κοινωνεῖν ἢ μηδὲν δεόμενος δι᾽ αὐτάρκειαν οὐϑὲν μέρος πόλεως . ὥστε ἢ ϑηρίον ἢ ϑεός . 514,13–15  Siehe oben die Anm . zu 335,5–7 . 514,17–21 . 37–39 .515,22  Zur unter den ersten Stuarts ausformulierten und namentlich von James VI and I mitbegründeten Theorie des divine right of kings trat im Zuge der Restauration der Stuarts die ebenfalls theoretisch ausgekleidete Forderung der passive obedience bzw . non-resistance gegenüber der (weltlichen und kirchlichen) Obrigkeit , vertreten von der in dieser Zeit erstarkten Anglikanischen Kirche und vom Parlament sekundiert mit den später unter der Sammelbezeichnung Clarenden Code zusammengefaßten Strafgesetzen (so benannt nach dem ersten Minister Charles II Edward Hyde , 1st Earl of Clarendon (1609–1674) , in dessen Amtszeit sie , allerdings nicht mit seiner vollen Billigung , verabschiedet wurden) , die auf die Repression aller von den Doktrinen und Riten der Anglikanischen Kirche abweichenden Personen und Sekten zielten (Corporation Act 1661 , Uniformity Act 1662 , Conventicle Act 1664 , Five Mile Act 1665) . Die beiden penal laws von 1661/62 enthielten auch die Forderung eines non-resistance oath . – Zur Sache der passive obedience bzw . non-resistance unter vertragstheoretischer Perspektive s . Hobbes  : De Cive . 79–83 (Caput V . D e c a u s i s & g e n e r a t io n e C i v it a t i s  . 73–83 . VI–XII) , 95–101 (Caput VI . D e j u r e e j u s  , s i ve C o n c i l i i  , s i ve H o m i n i s u n iu s  , q u i i n c i v i t a t e c u m s u m m a p o t e s t a t e e s t  . 83–111 . XII–XIV)  ; in historischer Perspektive s . B E H E M O T H  . the HISTORY of the Civil Wars of ENGLAND , From the Year 1640 , to 1660 . By T .  H . o f M a l m s b u r y . Purged from the Errours of former Editions . Ta n t u m Re l l i g io p o t u it s u a d e r e M a l o r u m . Lucret . de Natur . Rer . Lib . I . Pl a c av i S a n g u i n e D e o s  . Hor . Serm . Lib . II . Satyr . 3 . [London] 1680 . 65–67  ; TRACTS of M R .T H O M A S H O B B S of Malmsbury . containing I .  B e he m o t h , the History of the Causes of the Civil Wars of E n g l a n d  , from 1640 . to 1660 . printed from the



anmerkungen zum kolleg 1819/201793

Author’s own Copy  : Never printed (but with a thousand faults) before . II . An Answer to Arch-Bishop B r a m h a l l ’s Book , called t h e C a t ch i n g o f t h e L e v i a t h a n   : Never printed before . III . An Historical Narration of Heresie , and the Punishment thereof  : Corrected by the true Copy . IV . Philosophical Problems , dedicated to the King in 1662 . but never printed before . London 1682 . 80–83 . – Das Thema der passive obedience wurde ein weiteres Mal virulent nach der Vertreibung der Stuarts und der Inthronisation von William III und Mary II , als eine große Anzahl hoher anglikanischer Geistlicher , an erster Stelle der Erzbischof von Canterbury , William Sancroft (1617–1693) , der James II selbst gekrönt hatte , sich weigerte , zu Lebzeiten von James dem neuen König William III den Treueeid zu schwören (daher nonjurors genannt) und so ein Schisma innerhalb der Anglikanischen Kirche herbeiführte (­nonjuring schism) . Vgl . etwa [Abednego Seller  :] the HISTORY of Paive Obedience Since the REFORMATION . Amsterdam 1689 . , [Abednego Seller  :] a CONTINUATION of the HISTORY of Paive Obedience Since the REFORMATION . Amsterdam 1690 . , [Edmund Bohun  :] the DOCTRINE of Non-Resistance or Passive Obedience No way concerned in the CONTROVERSIES Now depending between the Williamites and the Jacobites . By a Lay Gentleman , of the Communion of the Church of E n g l a n d  , by Law establish’d . C r u c e s n e c c o l i m u s  , n e c o p t a m u s  . London 1689 . und Pa s s i ve O b e d ie n c e  , or the Christian Doctrine Of not Resisting the Supreme Power , Proved and Vindicated upon the PRINCIPLES of the Law of Nature . In a Discourse Deliver’d at the C o l l e g e - C h a p p e l . By G e o r g e B e r ke l e y  , […] . Dublin 1712 . wieder ver­öVentlicht als The MEASURE of SUBMISSION to CIVIL GOVERNMENT  : an essay , By G E O R G E B E R K E L E Y  , D .  D . late lord bishop of cloyne . with a DEDICATION by the EDITOR , to Dr BEATTIE .[…] . London und Edinburgh 1784 . 515,2–3 .23–24  Siehe etwa Grotius  : De iure belli ac pacis . Bd 1 . VIf ( IN TRES LIBROS DE JURE BELLI AC PACIS PROLEGOMENA . III–XXXIX)  : 6 . Verum quod hic dicit philosophus , & sequitur [Anm .  : …] poëta  :  / N e c n a t u r a p o t e s t j u s t o s e c e r n e r e i n i q u u m   :  / admitti omnino non debet . [Anm .  : …] nam homo animans quidem est , sed eximium animans , multoque longius distans a cæteris omnibus , quam cæterorum genera inter se distant  : cui rei testimonium perhibent multæ actiones humani generis propriæ . Inter hæc autem , quæ homini sunt propria , est appetitus societatis , id est communitatis non qualiscunque sed tranquillæ & [Anm .  : …] pro sui intellectus modo ordinatæ , cum his , qui [Anm .  : …] sui sunt generis  : | quam [Anm .  : …] οἰκείωσιν Stoici ([Anm .  :  …]) appellabant . Quod ergo dicitur , natura quodque animal ad suas tantum utilitates ferri , ita universe sumtum concedi non debet . und Pufendorf  : De iurae naturae et gentium .165–171 (II , 2 , 5–7)  ; 942–952 (VII , 1 , 37)  ; (Pufendorf  : Gesammelte Werke . Bd  4 .1/2 . 120–123  ; 629–635) . 515,17–21 . 34–37 .516,1–7  Siehe oben die Anm . zu 33,26–29 . 516,22–23 . 39 .517, 30–31  Mit dieser recht vage gehaltenen Bemerkung (ähnlich wie wenig später in den Grundlinien , s . GW 14,1 . 213,8–14 ) bezieht Hegel sich mit einiger Wahrscheinlichkeit auf die Vertreter einer reaktionären Revolutionskritik , für die die Religion die Grundlage von Staat und Gesellschaft bildete  : Joseph-Marie comte de Maistre , Louis-Gabriel-Ambroise de Bonald , vermutlich auch François-René de Chateaubriand und Jean Pierre Louis de Fontanes , allerdings ohne faßbaren Bezug auf bestimmte Publikationen . Der Versteigerungskatalog verzeichnet lediglich die 1824–1825 erschienene deutsche Ausgabe von de Maistres LES SOIRÉES de SAINT-PÉTERSBOURG , ou entretiens sur le gouvernement temporel de la providence  : suivis D’UN TRAITÉ SUR LES SACRIFICES  ; PAR . M . LE COMTE JOSEPH DE MAISTRE , […] . 2 Bde . Paris 1821  : Abendstunden zu St . Petersburg , oder Gespräche über das Walten der göttlichen Vorsicht in zeitlichen Dingen , mit einem Anhang über die Opfer . […] T . 1–2 . Frankfurt am Main 1824–1825 . (KHB 221–222) Siehe

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auch GW 14,3 . 1210 die Anm . zu 213,8–14 . – Vgl . ferner noch [erstes Titelblatt  :] Die Religion an sich , und in ihrem Verhältnisse zu Wissenschaft , Kunst , Leben und zu den positiven Formen derselben , in einer Reihe von Vorträgen an Gebildete dargestellt von Amadeus Wendt , ausserordentlichem Professor der Philosophie auf der Universität Leipzig . Sulzbach , im Regenkreise Baierns 1814 . [zweites Titelblatt  :] Reden über die Religion . Für Gebildete , namentlich diejenigen , welche sich den Wissenschaften widmen , gehalten von Amadeus Wendt , ausserordentlichem Professor der Philosophie auf der Universität Leipzig . Sulzbach , im Regenkreise Baierns 1814 . 145f  : Indem nämlich die Staaten in Raum und Zeit verbreitete Verbindungen sind , in welchen die Menschen die Idee der Humanität gemeinschaftlich darzustellen streben , die höchste Humanität selbst aber zu Gott führt und durch Gott begründet ist , so kann auch nur durch diese Grundlage , die Religion , der Staat und seine Verfassung bestehn , und wie Form und Geist in steter Wechsel­ wirkung sind , so erhält auch nur der Geist die Form , die Form aber ist noth­wendig Ausdruck des Geistes , der ohne den Geist todt und leblos , wie die | verdorrte Blume dahinfällt . Aber nur die Religion flößt Ehrfurcht ein vor Gesetz und Sitte , die den Staat erhält , und dem Religiösen erscheint das Oberhaupt desselben ein Sinnbild und Stell­ vertreter der Gottheit in dem Vereine zur Humanität . oder Von der Nothwendigkeit einer theologischen Grundlage der gesammten Staatswissenschaften und der Staatswirthschaft insbesondere von Adam Müller . Leipzig 1819 . 18f , 30f , 39f , 45 , 69 . 518,6–9  Siehe Mt 5, 39  : Ich aber sage euch , daß ihr nicht widerstreben sollt dem Übel  ; sondern , so dir jemand einen Streich gibt auf deinen rechten Backen , dem biete den andern auch dar . 520,8–10  Das historische Ereignis , auf das sich die Textstelle bezieht , ist die Selbstauflösung (mit gewaltsamem Ende) des sogenannten Parliament of Saints (auch Barebone’s Parliament , nach dem Londoner Abgeordneten Praise-God Barebone) durch Oliver Cromwell am 12 . Dezember 1653 . Hierbei sollen die angegebenen Äußerungen gefallen sein , die , auf Anekdotenformat gebracht und häufig variiert , sehr viele Darstellungen der englischen Geschichte schmücken und die wohl zurückgehen auf [ James Heath  :] Flagellum  : or The LIFE and DEATH , birth and burial of O . Cromwell the late Usurper  : Faithfully Described . w i t h An Exact Account of His Policies and Successes  : Not heretofore Published or discovered . T he T h i r d e d i t i o n w it h A d d it io n s  . – – – – Furto l æ t a t u s inani D i s t u l it i n s e r a m c o m m i s s a p i a c u l a m o r t e m . Virg . Æneid . London 1665 . [erste Ausg . 1663] 142V  : On the 12 . of D e c  . (as it had been directed by the Council of State) the Parliament being Sate , some of the Members stood up one after another , and made a Motion for a Dissolution thereof , for that it would not be for the good of the Nations to continte [sic] it longer  ; this Court Ayre almost blasted the men of F i d e l it y and Committee Blades , who had scarce warmed their Fingers ends in the Government , and were newly setling themselves and their Friends in a thriving way , as they had done in their Offices they had passed before , and thereupon they began one after another to make perorations of the Cause of God , and the Godly people committed to their charge , which they could not tell how to answer him , if so | easily they should give it up , and leave the Commonwealth in such a distraction as would inevitably ensue , and M . G . H a r r i s o n , and A r t hu r S q u i b (the great Sequestrator of H a b e r d a s h e r - h a l l ) were very copiously zealous in defence of their Authority  : But the Military or Court-party being the Major part , not thinking them worthy of a dispute or longer debate , the Speaker being of their Side , rose and left the House and them Sitting in it , where to prayers they went , and then resolved to continue sitting . / In the mean time Rou s the Speaker with the Mace before him (and his Followers) came to W h it e h a l l , and there resigned the Instrument he [sc . O . Cromwell] gave them , by which they were constituted a Parliament , and gave him likewise to understand how



anmerkungen zum kolleg 1819/201795

they had left their Fellowes  : Their surrender was kindly received by ­O l i ve r  , and they thanked for the pains they had taken in the service of the Commonwealth , however he and they had missed of their intentions of the good should thereby have come to the Commonwealth , which a strange spirit and perverse principle in some of the Members had solely hindred  ; and as to them yet Sitting in the Parliament House , he dispatch’d away Lieut . Coll . W h it e a Confident of his to dislodge them , who accordingly with a Guard of Red-coats came thither , and entring the House , demanded them in the name of the General to depart , for the Parliament were Dissolved , who relying to the contrary , and telling him they were upon Businesse , and ought not to be thus disturb’d  ; he asked what Businesse ? they answered , we are seeking of God  ; Pugh saith he , Is that all ? that’s to no purpose , for God hath not been | within these Walls these 12 years , and so fairly compelled them out , muttering with the same wrath and sorrowful look-backs , as those that had sate 30 . times the same term , and could have almost pleaded prescription . Vgl . auch Samlung von merkwürdigen Lebensbeschreibungen grösten Theils aus der britannischen Biographie übersetzet , […] . T . 1–10 . Halle 1754–1770 . T . 1 . 99 ( I . Lebens­ beschreibung Olivier Cromwells . [1]–160)  ; Geschichte von England , ein Handbuch von Christoph Gottlob Heinrich , Herzogl . Sachsen-Weimar . Hofrath , ordentl . Professor der Geschichte zu Jena &c . […] T . 1–4 . Halle 1806–1810 . T .  3 . 255–258  ; the HISTORY OF ENGLAND , from the invasion of julius cæsar , to the revolution in 1688 . BY DAVID HUME , ESQ . s t e r e o t y p e e d i t i o n , i n t e n v o l u m e s . […] London 1810–1811 . Bd  8 . 251f . 520,24–25  Siehe Apg 5, 29 . 520,27–29  Das mittelst eines Scans aus dem Manuskript in den Drucktext eingefügte Zeichen in der Z . 29 dürfte als übereinander gestellte α und ω zu deuten sein . 522, 37  Das gilt Newtons Farbenlehre bzw . seiner Zerlegung des weißen Lichts , vgl . OPTICE  : SIVE DE Reflexionibus , Refractionibus , Inflexionibus & Coloribus LUCIS , LIBRI TRES . Authore ISAACO NEWTONO , Equite Aurato . Latine reddidit Samuel Clarke . Editio Secunda , auctior . London 1719 . (KHB 1720) 203f (Optices Liber secundus . Pars I . Obs . 14 .) . 523,22–23 . 38  Siehe Joh 18, 36 . 524,7–8 . 32–34  Eine Quelle für diese Anekdote hat sich bislang noch nicht auffinden lassen . 524,14–15  Siehe Mt 6, 33 , vgl . Lk 12, 31 . 524,16–17 .525,22–23  Siehe 1Kor 13, 1  : Wenn ich mit Mensch- und mit Engelzungen redete , und hätte der Liebe nicht , so wäre ich ein tönend Erz oder eine klingende Schelle . 530,22–23  Was in der Nachschrift des Anonymus Napoléon selbst in den Mund gelegt wird , ist in der Nachschrift Ringier lediglich als Bericht formuliert . Das allerdings , worin beide Darstellungsweisen übereinstimmen , ließ sich bislang keiner zeitgenössischen Quelle zuordnen . Im MANU­SCRIT venu DE SAINTE-HÉLÈNE , das man zu der Zeit , als Hegel sein Kolleg hielt , durchaus noch für authentisch ansehen konnte , ist die Rede vom Oktroy nicht einer Verfassung , sondern einer neuen Dynastie für Spanien , vgl . [ Jacques-Frédéric Lullin de Château­ vieux  :] MANUSCRIT venu DE SAINTE-HÉLÈNE , d’une maniére inconnue . London , Brüssel 1817 . 66–69 , allerdings fällt hier das Stichwort à p r io r i  , s . 68f  : Si j’avais été plus patient , j’aurais suivi cette marche  ; mais je crus que le résultat étant le | même , les Espagnols accepteraient à p r io r i un changement de dynastie , que la position des affaires rendait inévitable . Je mis de la gaucherie dans cette entreprise , parce que je supprimai les gradations . Je venois de déplacer ainsi l’ancienne dynastie d’une manière offensante pour les Espagnols . Blessés dans leur orgueil , ils ne voulurent pas reconnaître celle que j’avais mise à sa place . Aber dies ist nicht der zur Stelle im Vortrag des Kollegs passende Gedanke (wiewohl es möglich ist , daß Hegel in diesem Zusammenhang einer Erinnerungstäuschung erlegen sei) .

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– Erst einige Zeit später , nämlich in der überarbeiteten Ausgabe von 1824 wird in Las Cases’ Mémorial als Napoléons Äußerung wiedergegeben , er habe Spanien eine liberale Verfassung gegeben , s . MÉMORIAL de SAINTE-HÉLÈNE , ou JOURNAL ou se trouve consigné , jour par jour , ce qu’a dit et fait NAPOLÉON durant dix huit mois  ; Par le comte de LAS CASES . réimpression de 1823 et 1824 , avec de nombreuses corrections et quelques additions . TOME TROISIÈME . Paris 1824 . 308f (Montag , 6 . Mai 1816)  : L’Espagne , quand elle me sut aux prises à Iéna , m’avait à peu près déclaré la guerre . L’injure ne devait pas passer impunie  ; je pouvai la lui déclarer à mon tour  ; et certes le succès ne pouvait point être douteux . C’est cette facilité même qui m’égara . La nation méprisait son gouvernement  ; elle appelait à grands cris une régénération . De la hauteur à laquelle le sort m’avait élevé , je me crus appelé , je crus digne de moi d’accomplir en paix un si grand événement . Je voulus épargner le sang  ; que pas une goutte ne souillât l’émancipation castillane . Je délibrai donc les Espagnols de leurs hideuses institutions  ; je leur donnai une constitution libérale  ; je crus nécessaire , trop légèrement peut-être , de changer leur dynastie . Je plaçai | un de mes frères à leur tête  ; mais il fut le seul étranger au milieu d’eux . Je respectai l’intégrité de leur territoire , leur indèpendance , leurs mœurs , le rest de leurs lois . Le nouveau monarque gagna la capitale , n’ayant d’autres ministres , d’autres conseillers , d’autres courtisans que ceux de la dernière Cour . Mes troupes allaient se retirer  ; j’accomplissais le plus grand bienfait qui ait jamais été répandu sur un peuple , me disais-je , et je me le dis encore . – Es dürfte auch zu erwägen sein , daß aus ihren Kontexten gerissene Äußerungen Napoléons ihren Weg in die Publizistik gefunden haben und von Hegel aufgenommen wurden , nur deren Nachweis ist noch nicht gelungen . 532,14–15  Das bezieht sich wohl in erster Linie auf Montesquieu , vgl . Montesquieu  : De l’Esprit des Loix . Bd 1 . 244–261 ( L I V R E O N Z I E M E  . DES LOIX QUI FORMENT LA LIBERTE POLITIQUE DANS SON RAPPORT AVEC LA CONSTITUTION . CHAPITRE VI . D e l a C o n s t it u t io n d’Angleterre .) . 534,9–10  Siehe Fichte  : Grundlage des Naturrechts . T . 1 . 192f (GA I/3 . 440) . 534,12–13 . 32  Siehe tractatvs THEOLOGICO-POLITICVS continens DISSER­ TATIONES ALIQVOT , qvibvs ostenditvr libertatem philosophandi non tan­ tvm salva pietate et reipvblicae pace posse concedi , sed eandem nisi cvm pace reipvblicae ipsaqve pietate tolli non posse . Iohan . Epist .  I . Cap .  IV . Vers .  XIII . Pe r h o c c o g n o s c i m u s q u o d i n D e o m a n e m u s  , e t D e u s m a n e t i n n o b i s  , q u o d d e S p i r i t u s u o d e d i t n o b i s  . HAMBVRGI , apvd henricvm künrath . c IᴐIᴐ clxx . In  : BENEDICTI de SPINOZA OPERA QVAE SVPERSVNT OMNIA . itervm edenda cvravit , praefationes , vitam avctoris , nec non notitias , qvae ad historiam scriptorvm pertinent addidit Henr . Eberh . Gottlob Pavlvs ph . ac th .  d . hvivs prof . ord . ienensis . […] 2 Bde . Jena 1802–1803 . (KHB 358–359) Bd 1 . 192–428 , 394  : ( CAP .  XVII . O s t e n d i t u r n e m i n e m o m n i a i n S u m m a m Po t e s t a t e m t r a n s f e r r e p o s s e  , n e c e s s e n e c e s s e  . D e Re p u b l i c a He b r a e o r u m  , q u a l i s f u e r it v i ve n t e M o s e  , q u a l i s p o s t e j u s m ­ or tem a n t e q u a m Re g e s e l e g e r i n t  , d e q u e e j u s p r a e s t a n t i a  : e t d e n i q u e d e c a u s i s c u r Re s p u b l i c a d i v i n a i n t e r i r e e t v i x a b s q u e s e d i t io n i b u s s u b s i s t e r e p o t u e r i t  . 373–397) (Spinoza  : Opera . Bd  3 . 218)  : Nec satis mirari possum tantam animo coelesti fuisse iram , ut ipsas leges , quae semper solum universi populi honorem , salutem et securitatem intendunt , animo se vindicandi et ad populum puniendum condiderit , ita ut leges non leges , hoc est populi salus , sed potius poenae et supplicia visae sint . 534,13–17 . 33–35  Siehe Fichte  : Grundlage des Naturrechts . T . 1 . 197 , 208f (GA I/3 . 442 , 448f) .



anmerkungen zum kolleg 1819/201797

535,11–13 . 35–37  Siehe oben die Anm . zu 166,27–29 . 535,24–28 . 37–40  Siehe oben die Anm . zu 166,27–29 . 536, 5–6 .27–28  Diese Bemerkungen dürften weniger auf historische Sachverhalte und ihre Kenntnis zurückzuführen sein als vielmehr auf die namentlich durch Cervantes und die Amadis­ romane literarisch vermittelten Vorstellungen und Projektionen sowie die rezente Rezeption der spanischen Romanzendichtung etwa durch Herder . 536,6–7  Siehe oben die Anm . zu 167,7–10 . 536,24 .537,1  Es kann … halten ,] Hinsichtliche der Möglichkeit , ›halten auf‹ mit dem Akkusativ zu verbinden , s . Deutsches Wörterbuch . Bd  10 . Sp .  275–299 s . v . HALTEN , Sp .  277 . 538,1–5  Mit den thörigte[n] Menschen ist , wie die ganze Stelle anzunehmen nahelegt , in erster Linie wohl nur Carl Ludwig von Haller und seine in der Restauration der Staatswissenschaften dargelegte reaktionäre Staatstheorie gemeint . 541, 3–4 .27  Vgl . dazu etwa Rousseau  : Du Contract social . 32–36 (LIVRE I . CHAPITRE VII . D u S ou ve r a i n  . ) (ŒC 3 . 362–364) . 542,13–14  Siehe Herodot  : Historiae . IX , 61f . 543,8–10 . 30  Hegel bezieht seine Metaphorik aus einem alten Kinderspiel , bei dem ein Kind , der ›Ochs‹ , vor einer Mauer , ›am Berg‹ , steht , mit dem Gesicht zu der Mauer gewandt und seine Mitspieler mit dem Zuruf ›eins , zwei , drei , vier Ochs am Berg‹ dazu auffordert , auf ihn zuzulaufen . Am Ende des Rufs dreht das Kind sich um und die Mitspieler müssen stille stehen . Wer sich bewegt , hat verloren , wer den ›Ochs‹ erreicht , wird selber ›Ochs‹ . – Daß der Bezeichnung des Spiels die Redewendung von dem am/vorm Berge stehenden Ochsen – allerdings in einer uneigentlichen Wendung – zugrunde lag , darf kaum bezweifelt werden , vgl . auch die Nr *342 und *345 s . v . Ochs in Deutsches Sprichwörter-Lexikon . Bd 3 . 1107 . – Bei Pestalozzi findet sich um diese Zeit die Redewendung gebraucht im Sinne von ›verlegen vor jemandem stehen und kein Wort sagen können‹ , s . [Pestalozzi  :] Lienhard und Gertrud . Ein Buch für das Volk . Dritter Theil . Dritte Auflage . Stuttgart und Tübingen 1819 . 363 (§ . 80 . / Falschheit zerreißt alle Bande der Erde . 359–364)  : To ch t e r  . Ja , ich meyne das und sage es unverholen , es ist vor Gott und Menschen nicht recht , wie ihr mit der Junkerin redet . / M u t t e r  . Du unverschämtes Kind  : das ist jetzt der Dank , daß ich mich deiner so angenommen , da du vor ihr zu gestanden , wie der Ochs am Berg . / To ch t e r  . Dafür kann ich euch nicht danken . Ich wollte lieber , ihr hättet mich vor ihr stehen lassen , wie der Ochs am Berg und ihr gerade herausgesagt , ihr denket über diesen Zug nicht wie ich . 543,10–11  Zum seltenen aber möglichen Gebrauch des Akkusativs nach ›beruhen auf‹ s . Deutsches Wörterbuch . Bd  1 . Sp . 1534f s . v . BERUHEN . 546,6–9  Es dürften hier sowohl die sogenannten Fürstenspiegel , wie auch konkrete Erziehungspläne für Prinzen bzw . Thronfolger gemeint sein , und zu denken ist beispielsweise an die Kyrupaidia des Xenophon oder an LES AVENTURES DE TÉLÉMAQUE FILS D’ULYSSE , PAR FRANÇOIS DE SALIGNAC DE LA MOTHE FÉNÉLON . Nouvelle édition faite d’après l’édition stéréotype et celle de Mons . Blanchot , conférées par M . Hagerup , maitre de langue françoise à l’institut militaire danois . Kopenhagen 1809 . (KHB 2749) , während sich für die in der Publizistik besprochenen Erziehungspläne keine bestimmten Quellen angeben lassen . 546,11 . 36–38  Zur Formulierung Sohn seiner Zeit s . oben die Anm . zu 96,34–35 . 547,18  Gemeint ist hier die Verfassungsform des Wahlreiches , s . oben die Anm . zu 167,38 – 168,2 . 548,26–28  Siehe MEMOIRES pour servir A L’HISTOIRE de la Maison de BRANDEBOURG , Précédés d’un discours preliminaire , & suivis de trois dissertations , sur la religion , les moeurs , le gouvernement du brandebourg , & d’une

1798

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quatriéme sur les raisons d’etablir ou d’abroger les loix . Nou ve l l e E d it io n  , r e v u e  , c o r r i g é e & a u g m e n t é e  . Berlin , Den Haag 1751 . 250 ( FREDERIC III [Fn .  : (*) En qualité d’Electeur .] . PREMIER ROI DE PRUSSE . [193]–253)  : Les préjugés du Vulgaire semblent favoriser la magnificence des Princes  ; mais autre est la libéralité d’un particulier , & autre est celle d’un Souverain  : un Prince est le premier Serviteur & le premier Magistrat de l’État  ; il lui doit compte de l’usage qu’il fait des impôts  ; il les lève , afin de pouvoir défendre l’État par le moïen des troupes qu’il entretient , afin de soutenir la dignité dont il est revêtu , de récompenser les services & le mérite , d’établir en quelque sorte un équilibre entre les riches & les obérés , de soulager les malheureux en tout genre & de toute espèce , afin de mettre de la magnificence en tout ce qui interesse le corps de l’État en général  : si le Souverain a l’esprit éclairé & le cœur droit , il dirigera toutes ses dépenses à l’utilité du Public & au plus grand avantage de ses Peuples .  ; ŒUVRES de FRÉDÉRIC LE GRAND tome i . [hrsg . Johann David Erdmann Preuss] Berlin 1846 . 123  ; s . ferner [Vortitelblatt  :] L’A N T I M A C H I AV E L ou EXAMEN DU PRINCE de MACHIAVEL . [Titelblatt  :] EXAMEN DU PRINCE de MACHIAVEL , avec des notes H i s t o r i q u e s & Po l i t i q u e s  . Den Haag 1749 . Ave c P r i v i l é g e  . 3f (CHAPITRE PREMIER  . Combien il y a de sortes de Principautez , et comment on peut y parvenir . [1]–5)  : Que deviennent alors ces idées d’intérêt , de grandeur , d’ambition & de despotisme ? il se trouve que le Souverain , bien loin d’être le maître absolu | des peuples qui sont sous sa domination , n’en est lui-même que le premier domestique .  ; ŒUVRES de FRÉDÉRIC LE GRAND tome viii . Berlin 1848 . 65f  ; und s . auch im Essai sur les formes de gouvernement et sur les devoirs des souverains . Berlin 1777 . In  : OEUVRES posthumes de FREDERIC II , r o i d e p r u s s e  . Tome VI . Berlin 1788 . [53]–88 , 84  : Il n’est que le premier serviteur de l’État , obligé d’agir avec probité , avec sagesse , & avec un entier désintéressement , comme si à chaque moment il devoit rendre compte de son administration à ses citoyens .  ; in deutscher Übersetzung als Versuch über die Regierungsformen und über die Pflichten des Regenten . In  : Friedrichs des Zweiten Königs von Preussen hinterlassene Werke . Aus dem Französischen übersetzt . Sechster Band . Neue verbesserte und vermehrte Auflage . Berlin 1789 . [45]–74 , 71  ; ŒUVRES de FRÉDÉRIC LE GRAND tome ix . Berlin 1848 . ŒUVRES PHILOSOPHIQUES DE FRÉDÉRIC II ROI DE PRUSSE . tome ii . Berlin 1848 . 225 ( XV . ESSAI SUR LES FORMES DE GOUVERNEMENT ET SUR LES DEVOIRS DES SOUVERAINS . [221]–240) . – Vgl . auch Kant  : Zum ewigen Frieden . 27 (AA I/8 . 352) . 548, 38  Zum Verb siehe Deutsches Wörterbuch . Bd  25 . Sp .  369 , s . v . VERGABEN . 549,2–7  Siehe oben die Anm . zu 174,33 .175,1–3 . Von einer Parthei zu sprechen , ist wohl unangebracht , eher davon , daß hier unterschiedliche Strömungen wie der radikale Absolutismus ( John Cowell , Edward Forset) , klerikaler Antiparlamentarismus (William Laud) und klerikaler Royalismus (William Dickinson , Roger Manwaring , Robert Sibthorpe) in bestimmten Ansichten über die königliche Souveränität übereinkamen . 550,13–14  Siehe oben die Anm . zu 166,27–29 . 551,10–12 . 30  Zu dem Ausdruck ›vor dem Riß stehen‹ vgl . Deutsches Wörterbuch . Bd 14 . Sp . 1045–1049 s . v . RISZ , Sp . 1048 2) c) . 551, 32–35  Vermutlich bezieht sich diese Stelle auf solch einen Fall wie den des Müllers Arnold , siehe dazu oben die Anm . zu 136,30–35 . 552,13–15  Siehe Leben und Tod des Königs Lear . In  : Wilhelm Shakespears Schauspiele . Bd  11 . [339]–505 , 367 (I,  IV)  : L e a r  . Kennst du mich , Freund ? / K e n t . Nein , Herr  ; aber Ihr habt etwas in euren Mienen , das ich gern meinen Herrn nennen möchte . / L e a r  . Und was ist das ? / K e n t . Ansehen .  ; The Tragedy of King Lear . In  : Shakespeare  : The Complete Works . 1153–1184 , 1159 (1.4)  : lear Dost thou know me , fellow ? / kent



anmerkungen zum kolleg 1819/201799

No , sir , but you have that in your countenance which I would fain call master . / lear What’s that ? / kent Authority . 555,12–22 . 36–39 .556,27–28  Diese Bemerkungen beziehen sich auf die Ausführungen Machiavellis im 26 . Kapitels seines Principe , s . TVTTE LE OPERE DI NICOLO MACHIAVELLI cittadino et secretario fiorentino , DIVISE IN V . PARTI , et di nvovo con somma accvratezza ristampate . s . l . 1550 . [zweite Ausg .  ; jeder Teil mit eigener Paginierung] T .  2 . ( IL PRINCIPE DI NICOLO MACHIAVELLI , AL MAGNIFICO LORENZO DI PIERO DE MEDICI . LA VITA DI CASTRVCCIO CASTRACANI DA LVCCA . IL MODO CHE TENNE IL DVCA VALENTINO per ammazzare Vitellozzo Vitelli , Oliverotto da Fermo , il Signor Pagolo , et il Dvca di Gravina . i retratti DELLE COSE DELLA FRANCIA et dell’ Alamagna . ) 65–68 . 555,29  Nach der Formulierung von Hobbes , s . oben die Anm . zu 240,21–22 . 558,15–17  Zur Rektion des Verbs s . oben die Anm . zu 543,10–11 . 559,11–16  Siehe oben 533f . 566,17–21  Gemeint sind die Mitglieder des sénat conservateur , einer Institution der Konsulats­ verfassung , s . oben die Anm . zu 318,29–30  ; Senatorien sind die sénatoreries , große Landgüter und eine Residenz umfassend , instauriert auf der Grundlage eines Senatsbeschlusses vom 14 nivôse an XI (4 . Januar 1803) , und von Napoléon Bonaparte an solche Senatoren vergeben , deren besonderer Loyalität er sich versichern wollte . Das System der Senatorien ist mit dem Beginn der ersten Restauration untergegangen . 570,11–12  Die Bemerkung enthält eine Anspielung auf Ps 127, 2  : Es ist umsonst , daß ihr früh aufstehet und hernach lange sitzet und esset euer Brot mit Sorgen  ; denn seinen Freunden gibt er’s schlafend . 571,7–9  Eine Quelle dieser Anekdote hat sich bislang nicht auffinden lassen . 571,19–21  Der – nach derzeitigem Kenntnisstand – älteste Beleg für diese Wendung findet sich in einem Brief des Flaccus Albinus Alcuinus an Karl den Großen , s . Beati Flacci Albini seu Alcuini abbatis , Caroli Magni Regis ac Imperatoris , Magistri Opera post primam editionem , a viro clarissimo D . Andrea Quercetano curatam , de novo collecta , multis locis emendata , et opusculis primum repertis plurimum aucta , variisque modis illustrata cura ac studio Frobenii , S . R . I . Principis et Abbatis ad S . Emmeramum Ratisbonae . 2 Bde in 4 T . Regensburg 1777 . Bd 1,1 . 191 (Epistola CXXVII . Seu Capitulare admonitionis Ad eundem Karolum .)  : IX . Populus juxta sanctiones divinas ducendus est , non sequendus  ; & ad testimonium personæ magis eliguntur honestæ . Nec audiendi , qui solent dicere  : Vox p o p u l i  , vox Dei . Cum tumultuositas vulgi semper insaniæ proxima sit . (Vgl . B . Flacci Albini seu Alcuini Abbatis et Caroli Magni Imperatoris Magistri Opera Omnia juxta editionem Frobenii , abbatis ad Sanctum Emmeramum Ratisbonæ , novissime ad prelum revocata et variis monumentis aucta . Accurante J .-P . Migne , Bibliothecæ Cleri universæ , sive cursuum completorum in singulos scientiæ ecclesiasticæ ramos editore . Tomus primus . Veneunt 2 volumina 15 francis gallicis . Paris 1863 . ( = Patrologiæ Latinæ tomus C .) Sp . 438 A (hier ist der Brief als Nr 166 gezählt  ; der zweite Band der Alkuin-Ausgabe im Rahmen der Patrologia Latina führt ein abweichendes Titelblatt) .) – Die Patrologia Latina enthält noch mindestens ein halbes Dutzend weiterer Belege für diese Wendung . 573,6–8  Zur Verwendung von ›beruhen in‹ s . Deutsches Wörterbuch . Bd 1 . Sp . 1534f s . v . BERUHEN . 578, 5–6  Siehe Kant  : Zum ewigen Frieden . 30–39 (Zweyter Definitivartikel zum ewigen Frieden . Das Völkerrecht soll auf einen F ö d e r a l i s m freyer Staaten gegründet seyn .) (AA I/8 . 354–357) . 578,6–7  Zum Akkusativ bei ›beruhen auf‹ s . oben die Anm . zu 543,10–11 . 578,9–10  Siehe oben 538f .

1800

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578,22–23  Die Feststellung spielt vermutlich auf den Rastatter Gesandtenmord an , s . oben die Anm . zu 216,32–33 . 579,8–9 .26–27  Siehe oben die Anm . zu 218,23–24 . 579,20–22  Die Stelle bezieht sich wohl in erster Linie auf Rousseau und Lessing , vgl . Rousseau  : Discours sur l’origine et les fondemens de l’inegalité parmi les hommes . insbesondere 32f , 44 , 91f , 227 , 229 (ŒC 3 . 142 , 146 , 162 , 210 , 211) und Die Erziehung des Menschengeschlechts . […] Herausgegeben von Gotthold Ephraim Lessing . Berlin 1780 . 582,17–18  Die Bemerkung spielt an auf Hobbes’ è tali statu exeundum , s . oben die Anm . zu 240,21–22 . 582,21–22  Siehe System des transscendentalen Idealismus von Friedr . Wilh . Joseph Schelling . Tübingen 1800 . (KHB 320) 439–441 (HKA I/9 ,1 . 302f) und Vorlesungen über die Methode des academischen Studium . Von F . W . J . Schelling , Dr . der Philosophie und Medicin und Professor zu Jena . Tübingen 1803 . 175V . 583, 21–22  Siehe Joh 4, 24 . 584,15–17 . 32–34  Eine von Hegel unabhängige Quelle für diese Formulierung hat sich bislang noch nicht nachweisen lassen , selbst ein viel später vorkommendes belegloses Zitat ist auch nicht unverdächtig  : es findet sich bei Friedrich Förster , s . [erstes Titelblatt  :] Preußens Helden im Krieg und Frieden . VII . Band . Neuere und neueste Preußische Geschichte . (Seit dem Tode Friedrichs  II . bis auf unsere Tage .) Mit Benutzung vieler bisher ungedruckter Quellen und mündlicher Aufschlüsse bedeutender Zeitgenossen von Dr . Fr . Förster . Fünfter Band . (Befreiungs-Kriege , dritter Band .) Berlin 1866 . [zweites Titelblatt  :] Geschichte der Befreiungs-Kriege 1813 . 1814 . 1815 . Dargestellt nach theilweise ungedruckten Quellen und mündlichen Aufschlüssen bedeutender Zeitgenossen , sowie vielen Beiträgen von Mitkämpfern , unter Mit­thei­lung eigner Erlebnisse von Dr . Fr . Förster . Siebente Auflage . Dritter Band . Mit 2 Karten und 56 Holzschnitten , gezeichnet von Ludwig LöV ler . Berlin 1866 . 1199  : Doch nicht die blinden Schicksalsmächte , nicht ein , durch den Einfluß der Sterne ihm bei seiner Geburt bestimmtes , Verhängniß , auch nicht das Strafgericht eines , über den Sternen thronenden , zürnenden Gottes bereiteten ihm seinen Untergang  ; seine Schuld war seine eigene That  ! Dies bekannte er in dem , von ihm noch vor seinem Falle ausgesprochenen , Worte  : «  Je suis l’ennemie de moi-même  ! » (Ich bin mein eigner Feind  ! d . h . Ich richte mich selbst zu Grunde  !) – Eine in der Anmerkungsliteratur bislang erwogene Alternativversion  : « Personne , déclarait-il [sc . Napoléon] noblement au docteur O’Meara , personne que moi n’est cause de ma chute . J’ai été mon principal ennemi , l’artisan de mes malheures . » findet sich , so weit dies bis dato nachverfolgt werden konnte , zum ersten Male angeführt in Paul Frémeaux  : Sainte-Hélène . Les Derniers Jours de L’EMPEREUR . Paris 1908 . 233  ; in den Schriften von Barry Edward O’Meara ließ sie sich nicht auffinden . – Es darf vielleicht noch bemerkt werden , daß der früheste Beleg für das Napoléon zugeschriebene Wort in einem der Gedichte der mystisch-quietistischen Schriftstellerin Madame Guyon zu finden ist , die beträchtlichen Einfluß auf den deutschen Pietismus und die literarische Empfindsamkeit ausübte . 586,15–17  Vgl . Publius Papinius Statius  : Achilleis . I , 134  ; 269 . 588,25 .589,1  Diese Bemerkungen sind Ausführungen Peter Feddersen Stuhrs in dessen unter Pseudonym veröVentlichten Buch Der Untergang der Naturstaaten dargestellt in Briefen über Niebuhr’s Römische Geschichte von Feodor Eggo . Berlin 1812 . (KHB 370) verpflichtet , vgl . etwa 65–67  : Durch die Natur allein war die Volksgemeinschaft begründet , und worüber man durch sie nicht war belehrt worden , oder was sie nicht geknüpft hatte , dem wohnte überall keine Heiligkeit ein . / Ausserdem jedoch fanden sich allerdings schon in der frühesten Zeit , seitdem die Geschichte der Germanen erwachte , wie bei den Keltiberiern , Galliern , Slaven , Scandinaviern , bei denen Jarle , Hofdiener , Kampfgenossen , und Angelsassen , bei denen schon frühe , Grafen , Thane und WaVengenossen vorkommen



anmerkungen zum kolleg 1819/201801

[Fn .  :  …] , Kreise gemeinsamen Lebens , deren lebendiger Grund die Treue , ein innerliches gemüthliches , also ein sittliches , durch menschliche Freiheit bedingtes Princip war . Sie waren aber damals keinesweges zu solcher Herrlichkeit herangewachsen , daß sie schon als die allgemeinherrschenden hätten können anerkannt werden , sondern sind in jener Zeit noch einzig nur anzusehen , wie die frühesten Keime aufblühender Staaten . Als eigentliche Elemente damaliger rechtlicher Gemeinschaft können die Freunde des Fürsten , wie schon Cäsar und Ammian Marcellin sie nennen [Fn .  : …] , im Anfange noch nicht geachtet werden . Den eigent‑|lichen Staat der Germanen bildete die Versammlung freier Männer [Fn .  : …] . Diejenigen aber , die von Kampfwuth ergriVen waren , und deren Muth sie trieb den Krieg als eigentliches Geschäft ihres Lebens zu erwählen , da räuberisches Handwerk den Germanen keine Schande brachte [Fn .  : …] , schlossen sich dem Dienste eines Edeln und im Muthe bewährten Fürsten an . […] / Ganz anders da­ gegen verhielt es sich später , namentlich in der Zeit , in der wir schon mit Gewißheit über die Verfassung der Franken etwas auszusagen im Stande sind . In dieser finden wir diejenigen , die sich dem Könige zu Treue verpflichtet hatten , jetzt mit großen politischen Rechten begabt , so daß sie nicht nur in Rücksicht ihrer bürgerlichen Wehre , wie unter den Angelsassen , weit , meistens um das dreifache , höher als andere geschätzt wurden , sondern auch zugleich allein nur das Recht | hatten , als Herzöge , Grafen oder Richter durch den König gesetzt zu werden , da solche in früherer Zeit in der Volksversammlung aus den freien Männern waren erwählt worden [Fn .  : …] . Überdem aber bildete sich auch noch diese Gemeinschaft der Getreuen , in eben dem Maaße wie der ursprüngliche heroische Adel zu Grunde ging , zu einem eigenen Adel aus , der sich so nannte , und sich zu immer größerer Trennung von dem Volke ausschied , sich dem entgegensetzend , was mit ihm selber , in Betracht seines natürlichen Ursprungs , schlechthin das gleiche war . Vgl . ferner 74 , 76 , 82 und 88  : Daß nämlich die Gefolge , die Treue verband , hervorgegangen sind aus einem solchen Triebe nach geistiger und gemüthlicher Einigung , folgt allein schon daraus , daß in den ältesten wie in neueren Zeiten , so lange denselben noch ein inniges Leben einwohnte , die Dienstgefährten als Freunde erkannt wurden , Vertraute und sich theuer . Siehe auch 90–96 , besonders 95f  : Zu den Franken aber zurückkehrend , will ich Dich endlich nur darauf noch aufmerksam machen , daß es uns jetzt leicht begreiflich seyn müsse , wenn wir von ihnen lesen , wie sie als den innersten Grund alles Rechts , aus dem zuletzt jede Form gemeinsamen Lebens hervorgehe , und in die sie aufgehe , den Gott der Liebe und der Einigkeit der Gemüther angeschaut hätten , da ihnen jetzt alles Heilige Freundschaft | und Liebe war , alles Unheilige im Gegen­theil , was diesem widerspreche [Fn .  : …] . / So wird also auch hier durch die Bildungsgeschichte der fränkischen Verfassung jene Idee bestätigt , als bestehe das Leben der Geschichte in einem Freiwerden von natürlichen Banden und dem Erwachen eines innerlichen , durch menschliche Freiheit bedingten Princips . Ursprünglich fanden wir die germanischen Staaten zusammengehalten innerhalb der Sphäre eines bestimmten Volksgeistes , ein ständisches Verhältniß gleichfalls durch die Natur bedingt , und alle eigentlich rechtliche Gewalt in den Händen der Priester heidnischer Gottheiten , oder in denen des Hausvaters . Diese Form gemeinsamen Lebens im Rechte mußte jedoch zu Grunde gehen , und statt dessen eine neue sich gestalten , der der lebendige Grund ihres Daseyns Treue und Freundschaft war . Es bildeten sich denn auch wiederum im Staate neue Stände , und wir fanden das Verhältniß derselben , nach Verschiedenheit der Zeiten , auf gedoppelte Weise bestimmt , einmal bedingt durch die Natur , ein anderesmal aber durch menschliche Freiheit . Zu Stuhr vgl . noch GW 14,3 . 1227V . 589,7–8  Vgl . oben die Anm . zu 119,29–31 und die vorangehende Anm . zu 588,25 .589,1 .

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anhang Anmerkungen zum Kolleg 1821/22

599, 31  (Mittermayer § 4)] Siehe dazu im Zusammenhang Lehrbuch des deutschen Privatrechts von Dr . C . J . A . Mittermaier , […] . Landshut 1821 . (KHB 1338) 18–22  : § .  IV .  / Einführung des fremden Rechts . / Eine wichtige Veränderung ging mit dem einheimischen Rechte durch den neu hinzugekommenen Be­stand­theil , durch das fremde Recht , vor . Dieß Recht , welches in den deutschen Staaten nie völlig untergegangen , [Anm .  :  …] selbst auf die germanischen Rechtsbücher der ältesten Zeit einen großen Einfluß ge­äußert , sogar als ein persönliches Recht eines ganzen Standes sich erhalten hatte  ; [Anm .  :  …] früh [Anm .  :  …] schon , seit dem Wiederaufleben der Wissenschaften in Urkunden angeführt , nicht auf einmal , und nicht in allen seinen Theilen gleich eingeführt , schon früh bei der Anwendung mißverstanden , [Anm .  :  …] nur allmählig , [Anm .  :  …] bald durch unrichtige Vorstellungen , bald durch das Ansehen seiner inneren Wahrheit verbreitet , [Anm .  :  …] als gemeines kaiserliches Recht betrachtet , obwohl nicht streng gesetzlich eingeführt , [Anm .  :  …] erschütterte | das bisherige Rechtssystem . Die alten Volksgerichte gingen allmählig unter , und damit das Hauptmittel der Erhaltung und Fortbildung des deutschen Rechts , die Juristen verdrängten bald in den neu entstehenden ständigen Gerichtshöfen die ungelehrten Beisizer , [Anm .  :  …] machten durch die von ihnen aufgestellten Grundsätze denjenigen , welche sich auf ihr altes deutsches Gewohnheitsrecht , wenn es nicht schriftlich aufgezeichnet war , es unmöglich , ihr Recht zu beweisen , und bewirkten , daß auch rein deutsche Institute nach dem römischen , oft völlig unpassenden Rechte be­urtheilt wurden , [Anm .  :  …] obwohl die Ansicht vom römischen Rechte , daß es gemeines Recht sei , in manchen Ländern [Anm .  :  …] sich sehr spät erst geltend machte , obwohl selbst die Vorschrift der Kammergerichtsordnung nicht als unbedingtes Gesetz angesehen wurde , [Anm .  :  …] und in manchen Lehren eine Bestimmung des römischen Rechtes erst im 18ten Jahrhundert beobachtet oder durch Landesgesetze gebilligt wurde . / [ .|. .] § . V . / Einfluß auf das einheimische Recht . / Der nach­thei­ligste Einfluß der neuen Einführung des fremden Rechts äußerte sich in der Untergrabung der Idee des gemeinsamen Nationalrechts . Da das Recht seit der neuen Gerichtsverfassung nicht mehr im Volke lebte , sondern ausschließendes Gut eines besonderen gelehrten Standes wurde , dessen Gelehrsamkeit sich aber nur auf fremdes Recht bezog , so mußten manche einheimische Institute , deren Sinn der dem Volksleben fremde Rechtsgelehrte kaum verstand , bald entweder ganz untergehen , oder ihre wahre Natur verlieren , und in neue , oft unpassende Institute verwandelt werden . [Anm .  :  …] Die bisherige Bildungsquelle des Rechts aus dem Volke selbst , das Mittel der Belebung und Ausbildung des Rechts durch die SchöVen­urtheile hörte auf , und das schon durch die Sprache dem Volke fremde Recht , bald der Haupt­bestand­theil des geltenden Rechtes , zerstörte die Vorstellung von einem volksmäßi‑|gen Rechte . Die neuen Gesetze in den verschiedenen Territorien wurden nun von Juristen , denen nicht selten alle Lokalverhältnisse fremd waren , nach ihren individuellen Ansichten gemacht , die alten Land- und Stadtrechte wurden reformirt , und verloren durch jede neue Bearbeitung immer mehr von ihrem nationalen Character  ; der immer mehr in Deutschland sich verbreitende Partikularismus der Staaten , und ihre Entzweiung , der ei­gen­thüm­liche Entwiklungsgang der Landesverfassung löste immer mehr die Bande , durch welche auch bei scheinbar ­g roßer Verschiedenheit des Rechts die deutschen Lokalrechte unter sich zusammenhiengen  ; die oft gedankenlose Anwendung des römischen Rechts auf deutsche Rechtsinstitute , der irrige Satz , daß man die Statute aus dem römischen Rechte auslegen müsse , der untergegangene Sinn für die alten Rechtsquellen und für die Verhältnisse , aus deren richtigem Auffassen allein manche einheimische Institute richtig be­urtheilt werden konnten , wirkten in der An-



anmerkungen zum kolleg 1821/221803

wendung nach­theilig auf das einheimische Recht , und verschaVten dem fremden Rechte den Sieg , während diese Umstände wieder nicht weniger schädlich bei der Reformation alter Localrechte oder der Abfassung neuer Gesetze wirkten , und die Verschiedenheit der Partikularrechte erzeugten , welche um so größer wurde , je mehr das in den deutschen Staaten entstehende Streben des Vielregierens durch eine Masse von Verordnungen die Gesetzgebungslust reizte , und die zur Mode gewordene philosophische Gesetzfabrikation sich besonders in originellen , oft unter willkührlich angenommenen Voraussetzungen entstehenden Gesetzen gefiel . Selbst die alten Rechte der Städte litten um so mehr , je mehr die allmählig verbreitete Idee der Centralisirung und der Wunsch übel verstandener Rechtsgleich‑|heit die Einführung allgemeiner Landesgesetzgebungen beförderten . 600,20–25  Siehe oben die Anm . zu 343,7–8 und 356,13–15 . 600,28–29  Siehe in dieser Nachschrift S . 735–737 . 602, 32 die Gallerde] Siehe dazu Deutsches Wörterbuch . Bd  4 . Sp . 1192–1195 s . v . GALLERTE  ; danach wäre an dieser Stelle auch die Lesung Gallrede möglich . 603,18  § 5 , 6 , 7 sind diese 3 Momente angegeben .] Siehe GPR 16–20  ; GW 14,1 . 32–35 . 609,16–20  Siehe dazu oben die Anm . zu 242,2–4 , 242,4–7 und 242,25–26 . 610,7–14  Die Stelle bezieht sich wohl recht pauschal auf solche moralphilosophischen , naturrechtlichen und theologischen Publikationen , in denen mehr oder weniger breit über das ›Maaß der Glückseligkeit‹ theoretisiert , gerätselt oder nur raisonniert wird . 610, 28–29  Gemeint ist die Lehre von der Erbsünde , die auf der entsprechenden Interpretation vor allem von Gen 2–3 , Röm 5, 12–21 und 1Kor 15 gründet . 611,26–27  Siehe oben die Anm . zu 610,7–14 . 612,28–30  Dies ist durch den Nachschreiber in etwas grobschlächtiger Wortwahl wiedergegeben Hegels Einwand gegen die Erkenntniskritik Kants und die sich ihm anschließende Philosophie und ihre Beschränkung der Erkenntnis auf Gegenstände möglicher Erfahrung . Sie stimmt im Wortlaut überein mit kritischen Ausführungen Fichtes , s . Grundriss des Ei­gen­thüm­lichen der Wissenschaftslehre in Rüksicht auf das theoretische Vermögen als Handschrift für seine Zuhörer von IOHANN GOTTLIEB FICHTE . Jena und Leipzig 1795 . 3f (GA I/3 . 144f)  : Hierüber noch einige Worte zur Erläuterung . K a n t geht aus von der Voraussetzung , daß ein M a n n i g f a l t i g e s für die mögliche Aufnahme zur Einheit des Bewustseyns gegeben sey , und er konnte , von dem Punkte aus , auf welchen er sich gestellt hatte , von keiner andern ausgehen . Er begründete dadurch das besondre für die theoretische Wissenschaftslehre  ; er wollte nicht weiter begründen , und ging daher mit Recht von dem besondern zum allgemeinen fort . Auf diesem Wege nun läßt sich zwar ein kollektives Allgemeines , ein Ganzes der bisherigen Erfahrung , als Einheit unter den gleichen Gesetzen , erklären  : nie aber ein unendliches Allgemeines , ein Fortgang der Erfahrung in die Unendlichkeit . Von dem Endlichen aus giebt es keinen Weg in die Unendlichkeit  ; wohl aber giebt es umgekehrt einen von der unbestimmten , und unbestimmbaren Unendlichkeit , durch das Vermögen des Bestimmens zur Endlichkeit , (und darum ist alles Endliche Produkt des bestimmenden .) Die Wissenschaftslehre , die das ganze System des menschlichen Geistes umfas‑| sen soll , muß diesen Weg nehmen , und vom Allgemeinen zum Besondern herabsteigen . 617, 30–31 .618,1  Siehe oben die Anm . zu 256,26 . 620,15–17  Die Stelle spielt an auf die Eigentumslosigkeit der Wächter in Platons Staatsentwurf , vgl . Platon  : Politeia . III . 416 d–417 b . 621,26–27  Siehe oben die Anm . zu 22,14–20 . 623, 3–5  Siehe oben die Anm . zu 27,26–28 . 623,7–8  Vgl . hierzu die Anm . zu 20,23–25 . 626,28–32  Siehe dazu oben die Anm . zu 263,23–24 . 628,2  vide compendium] Siehe GPR 69f  ; GW 14,1 . 72 .

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628, 30–31  Vgl . zur Bestimmung der Rechtslage etwa Runde  : Grundsätze des gemeinen deutschen Privatrechts . 162–164 (Erstes Buch . Deutsches Sachenrecht . Zweyter Abschnitt . Von den Rechten solcher Sachen , welche gewöhnlich nur als Gegenstände des Privat­eigen­thums in Betrachtung kommen . Erstes Hauptstück . Von den Rechten der Verträge .)  : § . 197 . c . / Bücherverlag und Nachdruck . / Das Recht die Handschrift eines Buchs durch den Druck zu vervielfältigen , und die dadurch erhaltenen Exemplare mit Vor­theil zu veräußern , heißt das Ve r l a g s r e ch t [Anm .  : a) Der hier aufgestellte Beweis der Unrechtmäßigkeit des Nachdrucks ist von dem welchen Kant in der Nota c genannten Schrift [sc . Von der Unrechtmäßigkeit des Büchernachdrucks . Nachweis unten ausgelassen] geführt hat , verschieden . Kant leitet seinen Beweis a u s d e r F ü h r u n g e i n e s G e s ch ä f t s i m N a h m e n e i n e s a n d e r n he r , und betrachtet zu dem Ende die Schrift des Autors als eine Rede desselben an das Publicum , welche Niemand ohne seinen Auf­ trag in Publicum bringen darf .] . In keiner Rücksicht kann dasselbe als herrenlos , oder seine Ausübung als Sache einer natürlichen Freyheit betrachtet werden . Es gehört seinem Urheber  ; das ist dem , welcher der Handschrift selbst ihr Daseyn gab  ; – dem A u t o r  ; und von ihm , oder seinen Erben , so lange dergleichen sich legitimiren können , wird solches vertragsweise dem Ve r l e g e r überlassen . Wenn dieser sodann ein gedrucktes Exemplar für ein verhältnißmäßig geringes Geld verkauft , so ist keinesweges zugleich das von ihm vielleicht theuer erkaufte Verlagsrecht der Gegenstand des Handels . Wer nun ohne rechtmäßigen Titel das noch in eines andern Ei­gen­thume stehende Verlagsrecht eines Buchs zum Nach­theil des Autors oder rechtmäßigen Verlegers ausübt , der s t ie h l t das Verlagsrecht  ; und wenn er seine falsche Ware zugleich für ächten Druck des wahren Ei­gen­ thümers dieser Befugniß ausgibt , so ist er ein B e t r ü g e r . Unmöglich kann also die gesetzgebende Gewalt befugt seyn , den Nachdruck oder bestimmter S ch l e i ch d r u ck zu dulden , oder gar zu privilegiren  : und die richterliche Gewalt muß schon nach der Natur der Sache die Sicherheit des Ei­gen­thums gegen Verletzungen des He c ke nve r l e g e r s in Schutz nehmen , wenn sie auch keine positive Gesetze dabey in Anwendung zu bringen hat [Anm .  : b) Eine allgemeine Mißbilligung des Nachdrucks , als einer gänzlich zu unterdrückenden Ungerechtigkeit , enthält schon die Wa h l c a p it u l a t io n K  . L e o p o l d   II . Art . 7 . § . 1 . – Beyspiele von Landesordnungen wider den Nachdruck hat man bisher nur in zwey deutschen Staten [sic] gegeben . C hu r s ä ch s i s che s M a n d a t d e n B u ch h a n d e l b e t r e f f e n d vom 18 .  Dec . 1773  ; in Beckmanns S a m m lu n g a u s e r l e s e n e r L a n d e s g e s e t z e  , Th .  3 . S .  282 . N e u e s L a n d r e ch t f ü r d ie P r e u ßi s ch e n S t a a t e n  , Th .  2 . Tit .  20 . § . 1294 f .] . P r i v i l e g i a für den rechtmäßigen Verleger gegen den Nachdruck sind folglich auch nichts mehr , als Schildwachen vor dem Hause des ehrlichen Einwohners gegen Räubereyen  ; und Gesetze , welche den Nachdruck verbieten , sind nicht bloß willkührliche Anordnungen einer billigen Sorgfalt | für die Wissenschaften  ; sondern nothwendige Sicherung eines wohl erworbenen Ei­gen­thums [Anm .  : c) Die meisten rechtlichen Zweifel bey dieser Sache entstehen bloß daher , daß die Vertheidiger der Rechtmäßigkeit oder Unrechtmäßigkeit des Nachdrucks den eigentlichen Gegenstand verfehlen , worauf nach der Natur der Sache die Frage allein gerichtet seyn muß . In­ sonder­heit entscheiden die Grundsätze von der Rechtmäßigkeit oder Unrechtmäßigkeit eines M o n o p o l s , nach richtiger Bestimmung seines BegriVs (§ . 197 . b . ) , und bey Voraussetzung eines Ei­gen­thums an dem Verlagsrechte , gar nichts . [ .|. .]] . – Das Verlagsrecht kann auf eine Auflage , oder bestimmte Anzahl Exemplare vom Autor dem Verleger übertragen werden  ; in welchem Falle auch jede eigenmächtige neue Auflage , oder vertragswidrige Vermehrung der Exemplare unbefugter Nachdruck ist . Wenn hingegen das Verlagsrecht ohne Einschränkung übertragen ist  ; so bedarf es zur neuen Auflage keiner weiteren Einwilligung des Autors [Anm .  : …] . – Vgl . auch die strafrechtliche Bewertung bei



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Tittmann , der den Büchernachdruck zu den Betrugsdelikten zählt , Tittmann  : Handbuch der Strafrechtswissenschaft . T .  3 . 425–427 (§  523)  : Zu den Fälschungen geschriebener Sachen gehört insbesondere der Büchernachdruck . Er besteht in der Ve r a n s t a l t u n g e i n e r n e u e n A u f l a g e e i n e s B u c h e s  , o h n e ve r m ö g e Ve r l a g s r e c h t e s d a z u b e f u g t z u | s e y n [Fn .  : …] , und ist Betrug im eigentlichen Sinne des Wortes , weil sich der Nachdrucker durch den eigenmächtigten [sic] Verlag für einen Bevollmächtigten des Schriftstellers ausgiebt , der er doch nicht ist , und dadurch zugleich dem Verleger seinen rechtlich begründeten Vor­theil entzieht [Fn .  : …] . Gewöhnlich begreift man nur den Fall unter Büchernachdruck , wenn ein Dritter wider Wissen und Willen des Schriftstellers und Verlegers eine neue Auflage besorgt . Es ist aber ebenfalls Betrügerei , wenn der neue Verlag von dem Verleger wider Wissen und Willen des Schriftstellers [Fn .  : …] , und von einem andern Verleger , mit Bewilligung des Schriftstellers , wider Willen des ersten ­Verlegers , veranstaltet wird . [Fn .  : …] . Die P .  G .  O . [sc . Peinliche Gerichts-Ordnung] er‑| wähnt zwar den Büchernachdruck nicht , indessen ist die einleuchtende Strafbarkeit desselben durch gesetzliche Vorschriften hinlänglich anerkannt [Fn .  : …] , wie auch der Gerichtsbrauch bezeugt [Fn .  : …] . Die Strafe besteht gewöhnlich in Geldbusen [sic] von 10 bis 100 und mehreren Thalern und Confiscation der nachgedruckten Exemplare , mit unter kann auch Verlust der Privilegien eintreten . In Fällen , wo der Nachdruck von dem Verleger selbst , wider Wissen und Willen des Schriftstellers , oder von einem Dritten mit Vorbewußt des Schriftstellers veranstaltet worden ist , würde es bloß bei der Confiscation der nachgedruckten Exemplare bewenden können . Wer mit den von andern nachgedruckten Büchern Handel treibt , ist Theilnehmer am Betruge , seine Strafe kann sich zum Theil mit nach der Menge der vertriebenen Exemplare richten [Fn .  : …] . – Zu den gesetzlichen Bestimmungen in Preußen vgl . Allgemeines Landrecht . 1794 . Bd . 1 . 399–405 (T . I . Titel  XI . Abschnitt  VIII . §§  996–1036)  ; Allgemeines Landrecht . 1806 . Bd 1 . 405– 410 und Allgemeines Landrecht . 1794 . Bd 4 . 1359f (T . II . Titel XX . Abschnitt XV . §§ 1294–1297 d)  ; (das Landrecht in der Ausgabe von 1806 enthält den Titel XX des II . Teils Von Verbrechen und Strafen nicht mehr , da dieser durch ein neues Allgemeines Criminalrecht ersetzt werden sollte , von dem 1806 jedoch lediglich der erste Teil mit der Criminal-Ordnung erschien , vgl . Allgemeines Criminalrecht für die Preußischen Staaten . Erster Theil . Criminal-Ordnung . Berlin 1806 .) . – Obgleich in Deutschland lokale und einzelstaatliche gesetzliche Bestimmungen gegen den Büchernachdruck bereits früh erlassen wurden (etwa 1623 in Nürnberg , vgl . Der Büchernachdruck nach ächten Grundsätzen des Rechts geprüft von Johann Stephan Pütter […] . Göttingen 1774 . 154 Fn .) , gelang es wegen der politischen Zersplitterung nicht , im Deutschen Reich und nach 1806 bzw . nach 1815 in den Staaten des deutschen Bundes verbindliche positiv-rechtliche Regelungen durchzusetzen . Im Artikel 18 der Bundesakte vom 8 . Juni 1815 wurde eine Gesetzesinitiative lediglich versprochen (s . SchlußActe des wiener Congresses , vom 9 . Juni 1815 , und BundesActe oder Grundvertrag des teutschen Bundes , vom 8 . Juni 1815 . Beide in der Ursprache , kritisch berichtigt , mit Vorbericht , Ueber­sicht des Inhaltes , und Anzeige verschiedener Lesarten , vollständig herausgegeben von D . Johann Ludwig Klüber . Zweite Auflage , durchaus berichtigt und mit vielen neuen Anmerkungen vermehrt . Erlangen 1818 . 163f (Artikel 18 d)  : Die Bundesversammlung wird sich , bei ihrer ersten Zusammenkunft , mit Abfassung gleichförmiger Ver­ fügungen über die P r e ß f r e i he it und Sicher‑|stellung der Rechte der Schriftsteller und Verleger gegen den N a ch d r u c k beschäftigen [Fn .  : …] . , ein Gesetz wurde aber erst 1837 erlassen (vgl . Die Grundgesetze des Deutschen Bundes , oder Deutsche Bundes- und Schluß-Acte , nach Ordnung der Bundesacte vereinigt  ; nebst den wichtigsten TerritorialBestimmungen und den organischen Gesetzen des Bundes . Vom Legationsrathe von Meyer , Ritter des Königl . Preußischen rothen Adler-Ordens 3r Cl . , Mitgliede mehrerer

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Gesellschaften und Vereine für Geschichte und Alter­thums­kunde . Frankfurt am Main 1845 . 15 Fn . 5) . – Mangels allgemein gültiger positiver gesetzlicher Grundlagen waren die juristischen Auseinandersetzungen mit diesem Problem daher auf eine Argumentation aus (dem Zusammenwirken von) göttlichem und menschlichem , natürlichem und bürgerlichem Rechte (und politischer Konvenienz) angewiesen (vgl . beispielsweise die Dissertatio juridica inauguralis de Recusione librorum furtiva Zu Teutſ Dem unerlaubten Büer-Nadru , qvam Deo favente ­auctoritate et decreto Magnifici et Amplissimi Jurisconsultorum Ordinis pro capessendis in utroqve jure honoribus ad diem  bris [sic] MDCC XXXVIII . L . H . Q . C . publice defendet Joh . Rodolfus Thurnisius , Basileensis . Basel 1738 . In Basel war übrigens vom Rat der Stadt am 28 . Oktober 1531 das erste allgemeine Nachdruckverbot erlassen worden .) . – In England wurde das erste Urheberrechtsschutzgesetz 1710 (Statute of Anne bzw . Act 8 Anne c . 19 , betitelt An Act for the Encouragement of Learning , by vesting the Copies of printed Books , in the Authors or Purchasers of such Copies , during the Times therein mentioned . vgl . Die Geschichte des Urheberrechts in England mit einer Darstellung des geltenden englischen Urheberrechts von Albert Osterrieth Secretär der Association littéraire et artistique inter­ nationale . Leipzig 1895 . 101 , Wortlaut des act ebenda 101f Fn . 3) erlassen , in Frankreich im Zusammenhang mit den Dekreten vom 13 .–19 . Januar 1791 und vom 19 .–24 . Juli 1793 . – Aus der Fülle von Beiträgen zur Diskussion über das Nachdrucken (GräV führt für den Zeitraum zwischen 1690 und 1792 28 selbständige und für die Zeit von 1766 bis 1794 35 unselbständige ­Publikationen auf , s . Versuch einer einleuchtenden Darstellung des Ei­gen­thums und der Ei­gen­thums­rechte des Schriftstellers und Verlegers und ihrer gegenseitigen Rechte und Verbindlichkeiten . Mit vier Beylagen . Nebst einem kritischen Verzeichnisse aller deutschen besondern Schriften und in periodischen und andern Werken stehenden Aufsätze über das Bücherwesen überhaupt und den Büchernachdruck insbesondere . Von Ernst Martin GräV . Leipzig 1794 . 201–369) seien hier stellvertretend einige angeführt  : Pütter argumentiert , abgesehen von wenigen Seitenblicken auf die Interessen und Rechte der Autoren , von einem rein verlagsrechtlichen und -ökonomischen Standpunkt aus , weshalb er auch nichts gegen Nachdrucke einzuwenden hätte , die dort veranstaltet würden , wo sie den Originalverlegern keinen ökonomischen Schaden täten , s . Der Büchernachdruck nach ächten Grundsätzen des Rechts geprüft von Johann Stephan Pütter […] . Göttingen 1774 . 84 (vgl . auch Johann Stephan Pütters […] Beyträge zum Teutschen Staats- und Fürsten-Rechte . T . [1]–2 . Göttingen 1777–1779 . T . [1] . 241–292 ( XVI . Von Bücherprivilegien und ob und wie weit ohne dieselbe Bücher nachzudrucken erlaubt sey ?)) . – Da eine sachenrechtliche Argumentation ­genötigt ist , dem Käufer eines Buches alle mit dem Erwerb eines Buchexemplars verbundenen Eigentumsrechte einschließlich der Vervielfältigung einzuräumen , stellt Kant in seinem Zeitschriftenbeitrag von 1785 eine personenrechtliche Argumentation vor , s . Kant  : Von der Unrechtmäßigkeit des Bücher­nach­d ruks  . In  : Berlinische Monatsschrift . Hrsg . von F[riedrich] Gedike und J[o­hann] E[rich] Biester . Fünfter Band . Januar bis Junius 1785 . Berlin 1785 . (Mai) 403–417 (AA I/8 . 77–87) . Kant bestimmt den Charakter eines Buches als Rede eines Autors an das Publikum und die Funktion des Verlegers als die , das s t u m m e We r k z e u g d e r Ue b e r b r i n g u n g e i n e r Re d e d e s A u t o r s a n s P u b l i k u m (407  ; 81) dem Publikum zu vermitteln . Der Verlagsvertrag ist ein Bevollmächtigungsvertrag , in dem der Autor dem Verleger das Geschäft der Vermittlung als ein persönliches Recht überträgt . Die Widerrechtlichkeit des Büchernachdrucks folgt daraus , daß der Nachdrucker gegen den Willen des Autors ein Geschäft übernimmt , zu dem allein dem Verleger das Recht vom Autor übertragen worden ist . Geschädigt und in seinem Recht gekränkt ist im Rahmen dieser Argumentation nur der Verleger . Vgl . auch Kant  : Rechtslehre . 127–129 (AA I/6 . 289f) . – Die Schrift Wider und Für den Büchernachdruk aus den Papieren des blauen Mannes . Bei Gelegenheit der zukünftigen Wahlkapitulazion . gedrukt im Reich und für das Reich , 1790 . spricht sich unter anderem hauptsächlich deswegen für



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die Berechtigung des Büchernachdrucks aus , weil dies die Quasimonopolstellung der sächsischen Verleger gegenüber denen im (übrigen Deutschen) Reich schwächen , die Buchpreise niedriger halten und die Handelsbilanz zwischen dem Reich und Sachsen etwas ausgleichen würde . Der politischsatirische Unterton des Buches ist schwer zu übersehen . – Gleichwohl ist die unmittelbare Antwort darauf , die Schrift Vertheidigung des Ei­gen­thums gegen den Raub , oder Prüfung der Schrift  : »Wider und für den Büchernachdruck aus den Papieren des blauen Mannes u . s . w .« Gedruckt in Schwaben , 1790 . nicht auf diesen Ton gestimmt , sondern lediglich der Versuch einer pedantischen Punktfürpunktwiderlegung . (Zur Erläuterung  : Das Pseudonym könnte anspielen auf den in jesuitischen Erziehungseinrichtungen tätigen , in einen blauen Mantel gehüllten und vermummten Vollstrecker körperlicher Züchtigungsstrafen .) – Für Fichte bezieht sich das Eigentumsrecht des Autors auf die Form seiner Gedanken , d . h . auf den Wortlaut , die je spezifische Ausdrucksweise . An seinem Eigentum räumt der Autor dem Verleger ein Nießbrauchsrecht ein , indem er ihm erlaubt , etwas zu verkaufen , das dem Publikum die Möglichkeit eröVnet , sich der Gedanken des Autors zu bemächtigen  ; ähnlich wie bei Kant also fungiert der Verleger als Ver­ mittler . Der Nachdrucker eignet sich widerrechtlich das dem Verleger zustehende Nießbrauchsrecht zu . Siehe Fichte  : Beweis der Unrechtmäßigkeit des Büchernachdrucks . Ein Räsonnement und eine Parabel . In  : Berlinische Monatsschrift . Herausgegeben von [ Johann Erich] Biester . Einundzwanzigster Band . Januar bis Junius , 1793 . Berlin 1793 . (5 . Stück . Mai) 443– 483 (GA I/1 . 409–426) . – Drumann lehnt eine aus absolut naturrechtlichen Prinzipien die Widerrechtlichkeit des Büchernachdrucks erweisen wollende Argumentation strikt ab (da der Mensch im Stande der Natur keine Bücher drucke) und verfolgt statt dessen eine gesellschaftsvertrags­ theoretische Begründung der Ungesetzlichkeit des Nachdrucks als Verstoß gegen die grundlegenden , die Rechtsverhältnisse in einer bürgerlichen Gesellschaft sichernden Normen , weil die Eigentumsschutzverpflichtung des Staates in diesem Falle auch ohne spezielle positive Gesetzgebung bestehe und der Staat ihr nachkommen müsse , andernfalls in diesem ökonomischen Bereich Anarchie drohe , s . A . Drumann  : Letztes Wort über den Büchernachdruck . In  : Eunomia . Eine Zeitschrift des neunzehnten Jahrhunderts . Von einer Gesellschaft von Gelehrten . Herausgegeben von [Ignaz Aurelius] Feßler und [ Johann Karl Christian] Fischer . Omnibus aequa . Jahrgang 1803 . Erster Band . Januar bis Junius . Berlin 1803 . ( Juni .) 485–496 . – Die Sieben letzte oder Nachworte gegen den Nachdruck . *) Von Jean Paul Fr . Richter . In  : Morgenblatt für gebildete Stände . Neunter Jahrgang . Tübingen . Nr 91 . Montag , 17 . April 1815 . [361] a  –362 a  ; Nr  92 . Dienstag , 18 .  April 1815 . 366 a  –367 b  ; Nr  93 . Mittwoch , 19 .  April 1815 . [369] a  –370 b  ; Nr  94 . Donnerstag , 20 .  April 1815 . 374 a  –376 a  ; Nr  95 . Freitag , 21 .  April 1815 . [377] a  –378 b  ; Nr  96 . Sonnabend , 22 .  April 1815 . 382 a  –383 b (wiederabgedruckt in Herbst-Blumine , oder gesammelte Werkchen aus Zeitschriften . Von Jean Paul . Drittes Bändchen . Stuttgart und Tübingen 1820 . [303]–352  ; vgl . Jean Pauls Sämtliche Werke . […] Erste Abteilung . Zu Lebzeiten des Dichters erschienene Werke . Siebzehnter Band He r b s t - B lu m i n e . Hrsg . von Kurt Schreinert . Weimar 1942 . 383–404) sind mehr der Versuch (eines BetroVenen) , sich den Unmut über die Praxis des Nachdruckens von der Seele zu schreiben , als neue Argumente in die Debatte einzuführen , doch erweitert er den Kreis der Beschuldigten insofern , als er auch den Käufern und Lesern der nachgedruckten Bücher vorwirft , mit ihrem Verhalten die Nachdrucker in ihrem Tun zu ermuntern und zu belohnen . – Eine launige Darstellung des Diskussionsstandes und der Argumente für und wider den Nachdruck verbunden mit seiner provokanten Befürwortung bietet Ueber Büchernachdruck von Ch . S . Krause , kön . baier . Regierungsrate im Obermainkreise . That’s wormwood . H a mlet  . Stuttgart 1817 . – Eine populäre Übersicht der Rechtslage (anhand des Preußischen Allgemeinen Landrechts) ist [ Dr . Wilhelm Körte und Dr . Vogler  :] Kleiner Katechismus der Lehre vom Bücher-Nachdruck . Nieswurz für alle Geschäftsfreunde der Nachdrucker zu Carlsruhe &c . , auch sonst zu allgemeinem Nutz und Frommen . Halberstadt 1818 . – Eine scharfsinnige , die Argumente der

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Gegner ad absurdum führende Verteidigung des Nachdruckens liefert Friedrich Weisser über den Büchernachdruck . In Briefen Davids an Jonathan . Aus dem sechsten Theile der sämmtlichen prosaischen Werke des Verfassers mit dess eigenen Verbesserungen besonders abgedruckt . Stuttgart 1820 . 629,18–19  Siehe Hobbes  : De Cive . 8 (Libertas . Caput I . III .) (Hobbes  : Opera latina . Bd  2 . 162  ; Hobbes  : Philosophical Works . Bd  2 . 93 .)  : Si spectemus enim maturos homines , atque animadvertamus , quàm fragilis sit compages humani corporis  : (quo ­r uente , corruit omnis ejus vis , robur , & sapientia) quamque facile sit infirmissimo cuique robustiorem occidere , non est quod quis viribus fidens superiorem se aliis factum putet à natura . Æquales sunt , qui æqualia contra se invicem possunt . At qui maxima possunt , nimirum occidere , æqualia possunt . Sunt igitur omnes homines naturâ inter se aequales . Inaequalitas quæ nunc est , à lege civili introducta est . 629,27–29  Diese Ausführungen gehen zurück auf Notizen Hegels in seinem durchschossenen Exemplar der Grundlinien , s . GW 14,2 . 479,25 –481,1 . – Hannibal (247/46–183) tötete sich selbst mit Gift , um der Auslieferung an die Römer zu entgehen (Polybios  : Historiae . 23 , 5 , 1  ; Plutarch  : Vitae parallelae . Flamininus . 20  ; Livius  : Ab urbe condita . 39 , 51  ; Cornelius Nepos  : Liber de excellentibus ducibus exterarum gentium . Hannibal . 12)  ; M . Porcius Cato (Uticensis) (95–46) stürzte sich nach der Niederlage von Thapsos ins Schwert (Plutarch  : Vitae parallelae . Cato minor . 56–71  ; zu seiner Stilisierung zum republikanischen Heros s . Sallust  : Catilinae coniuratio . 51–54  ; Cicero  : De officiis . 1 , 112  ; C . Plinius Caecilius Secundus  : Epistolae . 1 , 17 , 3) . – In den Notizen wird noch der Caesar-Mörder M . Iunius Brutus (Q . Servilius Caepio Brutus nach der Adoption) (ca . 85–42) , der sich nach der Niederlage bei Philippi mit dem Schwert (Plutarch  : Vitae parallelae . Brutus . 40–52) tötete , zu den großen Individuen gerechnet . 632,4–6  Zur Vertragstheorie der Ehe s . oben die Anm . zu 87,28–34 und 372,9–12  ; zur Vertragstheorie des Staates s . oben die Anm . zu 33,18–26 und 33,26–29 . 632,6–8  Die Stelle bezieht sich vorrangig auf Rousseau und pauschal auf von ihm beeinflußte vorrevolutionäre Staatstheoretiker . 633,25–26  Siehe oben die Anm . zu 35,8–23 . 641,25–29  Siehe oben die Anm . zu 44,34–36 . 645, 35–36  Siehe oben die Anm . zu 49,23–30 . 646,8–9  Siehe oben die Anm . zu 49,2–11 . 646,20–21  Siehe dazu oben die Anm . zu 49,11–13 . 648,11–26  Gemeint ist Beccaria  ; s . oben die Anm . zu 47,23–27  ; zu Rousseau s . oben die Anm . zu 33,26–29 . 648, 36–37 .649,1  Vgl . oben die Anm . zu 381,20–21 . 649, 5–6  Siehe oben die Anm . zu 385,3–4 . 649,19–20  Zum Bild der schlafenden Eumeniden (Erinyen) s . den Beginn der Eumeniden des Aischylos , Aischylos  : Eumenides . 67–73  ; ΑΙΣΧΥΛΟΥ ΤΡΑΓΩΔΙΑΙ ΕΞ . ΠΡΟΜΗΘΕΥΣ ΔΕΣΜΩΤΗΣ . ΕΠΤΑ ΕΠΙ ΘΗΒΑΙΣ . ΠΕΡΣΑΙ . ΑΓΑΜΕΜΝΩΝ . ΕΥΜΕΝΙΔΕΣ . ΙΚΕ­ ΤΙΔΕΣ . AESCHYLI TRAGOEDIAE SEX . ALDVS . [ed . Franciscus Asulanus] Venedig 1518 . fol . 83r (ΑΙΣΧΥΛΟΥ ΕΥΜΕΝΙΔΕΣ . fol .  82r–97v)  : κα` ι νῦν ἁλούσας τάς δε τὰς μάργους ὁρᾶς ὕπνῳ . πεσοῦσαι δ᾽ αἱ κατάπτυστοι κόραι , γραῖαι , παλαιαὶ , παῖδες , αἷς οὐ μίγνυται ϑεῶν τις , οὐδ᾽ ἄνϑρωπος . οὐδὲ ϑήρ ποτὲ , κακῶν δ᾽ ἕκατι κἀγένοντ᾽ ἐπὶ κακόν , σκότον νέμονται . τάρταρον ϑ᾽ ὑπὸ χϑονὸς , μίσηματ᾽ ἀνδρῶν , καὶ ϑεῶν ὀλυμπίων , Zum Aufwecken s . Aischylos  : Eumenides . 94–177  ; ebenda fol .  83v –84v .



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650,8–9  Dieser behauptete sachliche und etymologische Zusammenhang ist unzutreVend , vgl . Deutsches Wörterbuch . Bd  5 . Sp .  3594–3605 s . v . GERECHT  ; Sp .  3606–3614 s . v . GERECHTIGKEIT  ; Bd  14 . Sp . 14–17 s . v . RACHE  ; Sp .  365–387 s . v . RECHT [Substantiv] und Sp .  387–406 s . v . RECHT [Adjektiv und Adverb] . 650,14–16  Zu Herakles/Hercules s . oben die Anm . zu 274,18–20 und 428,14–17 .33–35 . Wenn sich Hegel hier und an anderen Stellen auf die Gerechtigkeit schaVenden fahrenden Ritter bezieht , so ist zu vermuten , daß er sich dabei allzu sehr auf das literarische Genre des Ritterromans bis hin zu Cervantes’ Don Quixote verläßt . 656,10–11  Die Bemerkung zielt vornemlich auf die einleitenden Ausführungen in Kant  : Grundlegung . [1]–8 (Erster Abschnitt . Uebergang von der gemeinen sittlichen Vernunft­ erkenntniß zur philosophischen . [1]–24) (AA I/4 . [393]–397) . 658, 35 –660,23  N a ch t ra g  . Die … Sittlichen .] Diese Passage in der Nachschrift gibt Ausführungen Hegels wieder , die auf dessen datierten (3 . Januar 1822) Notizen im durchschossenen Exemplar der Grundlinien basieren  ; vgl . hierzu GW 14,2 . 575,1–18 .27 und die zugehörigen Darlegungen im Editorischen Bericht GW 14,3 . 961f sowie oben im Editorischen Bericht 1552 . 662,27–29  Der Grundsatz , auf den diese Bemerkungen sich beziehen , ist der , zu handeln ohne sich zugleich auch um die Konsequenzen zu kümmern  ; bei der Frage nach der Aufhebung der Sklaverei hatte man sehr wohl Acht auf die Konsequenzen , nämlich die wirtschaftlichen Auswirkungen auf die überseeischen Kolonien und ihren Handel . Im Falle Maximilien de Robespierres ist die Befolgung dieses Grundsatzes Ausdruck seines hervorstechenden Charakterzuges , der Prinzipientreue (›Consequenz in den Grundsätzen‹ , ›l’incorruptible‹) , mit der er letztendlich die Revolution in die Phase der Terreur gelenkt habe . Dies und die Debatten um die Sklavenbefreiung sind in der Publizistik der Zeit zwischen den Revolutionen von 1789 und 1830 breit dargestellt und diskutiert worden , so daß sich Einzelbelege erübrigen . 663, 36–37  Die Stelle nimmt Bezug auf das sehr erfolgreiche Stück Die Schuld . Trauerspiel in vier Akten von Adolph Müllner . Zuerst aufgeführt in Wien auf dem Theater nächst der Burg am 27 . April 1813 . Leipzig 1816 . und auf die Hauptfigur , den Grafen Hugo von Oerindur . Das Stück spielt auf dem Schlosse des norwegischen Grafen am Jahrestage seines Verbrechens (von Hegel als Niederträchtigkeit bezeichnet)  : Er hat einst Karlos , den ersten Mann seiner jetzigen Gattin Elvira , mit dem er über fünf Jahre lang eng befreundet war , aus Eifersucht (aber zugleich doch halb versehentlich) erschossen , als dieser ihn mit seinem Verdacht konfrontierte , den er bezüglich der zwischen Hugo und Elvira aufgeflammten Liebe geschöpft hatte . Die Handlung des Stückes nun besteht im wesentlichen darin , nach und nach die Komplexität der zugrunde liegenden Personenkonstellationen zu enthüllen und aufzuklären und durch die zutage tretenden Ungeheuerlichkeiten die Katastrophe herbeizuführen  : Der Mord aus Eifersucht – der vielleicht nur Totschlag ist – ist in Wirklichkeit ein Brudermord . Hugo (der eigentlich Otto heißt) , ist nicht das Kind der Oerindur , sondern stammt aus kastilischem Adel und wurde seiner nachmaligen Mutter (deren eigener Sohn Hugo gerade während eines Kuraufenthaltes in einem Pyrenäenbad verstorben war) von der Kindsmutter Laura geschenkt , weil diese sich unter dem Fluche einer Zigeunerin stehen glaubte , nach dem ihr Zweitgeborener seinen älteren Bruder töten werde . Dieser ältere Bruder ist Karlos . In dem Maße nun wie die Schuldverstrickungen deutlicher werden , wächst die Gewissensnot Hugos – und Elviras – , und es durchläuft die Art und Weise , wie beide damit umgehen oder – von anderen Personen des Stückes angetrieben – damit umgehen sollen , sehr unterschiedliche Phasen . Deren Darstellung gilt das Hauptinteresse des Autors und gar nicht der Darstellung eines tragischen Geschehens  ; gemäß eigenem Bekunden (s . Beilage . Be­urthei­lung des Stückes und seiner Auf­ führungen in Wien aus der Zeitschrift Thalia , mit Anmerkungen des Verfassers . ebenda [205]–250 , 212 Fn . 1)  : Ich wollte weder einem unchristlichen , groben Fatalismus das Wort reden , noch ein ekelhaftes Zigeunerweib auf den delphischen Dreifuß erheben  :

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sondern bloß das aus blindem Zufall , menschlichen Fehltritten und menschlicher Bösartigkeit gewebte Causalitätsband sichtbar machen , wodurch das Verbrechen eines Menschen mit den gleichgültigsten Begebenheiten vor seiner Geburt zusammenhängen kann . Gegen die Rezensentenmeinung , er habe im Falle Hugos ein tragisches Schicksal dargestellt , verwahrt sich der Autor noch mehrfach , vgl . ebenda 210–222 Fn . 3 , 4 und 5 . 664,6–11  Der gesamte Geschehens- und Handlungszusammenhang ist dargestellt in der Orestie des Aischylos . 667, 30–32  Die Stelle bezieht sich wohl zunächst ganz pauschal auf Kants Grundlegung und die Critik der practischen Vernunft . 668,10–11  Siehe Kant  : Grundlegung . 73f , 87f , 95 (AA I/4 . 433 , 440 , 444) . Siehe ferner Kant  : Critik der practischen Vernunft . 58f (§ 8) (AA I/5 . 33)  : Die Av t o n o m ie des Willens ist das alleinige Princip aller moralischen Gesetze und der ihnen gemäßen Pflichten  : Alle He t e r o n o m ie der Willkühr gründet dagegen nicht allein gar keine Verbindlichkeit , sondern ist vielmehr dem Princip derselben und der Sittlichkeit des Willens entgegen . In der Unabhängigkeit nemlich von aller Materie des Gesetzes (nemlich einem begehrten Objecte) und zugleich doch Bestimmung der Willkühr durch die bloße allgemeine gesetzgebende Form , deren eine Maxime fähig seyn muß , besteht das alleinige Princip der Sittlichkeit . Jene Un a b h ä n g i g ke it aber | ist Freyheit im n e g a t i ve n , diese e i g e n e G e s e t z g e b u n g aber der reinen , und als solche , practischen Vernunft , ist Freyheit im p o s it i ve n Verstande . Also drückt das moralische Gesetz nichts anders aus , als die Av t o n o m i e der reinen practischen Vernunft , d . i . der Freyheit , und diese ist selbst die formale Bedingung aller Maximen , unter der sie allein mit dem obersten practischen Gesetze zusammenstimmen können . sowie 74 und 156 (AA I/5 . 43 , 87) . – Von der Avtonomie der Vernunft spricht Kant an anderer Stelle (ebenda 226) als des G r u n d e s a l l e r Ve r b i n d l i ch ke it ü b e r h a u p t  . 668,16–19  Gemeint ist folgendes Gedicht aus dem Zyklus Parablen .  : 3 . Im Dorfe war ein groß Gelag , Man sagt’ es sey ein Hochzeittag . Ich zwängte mich in den Schenken-Saal , Da drehten die Pärchen allzumal , Ein jedes Mädchen mit seinem Wicht , Da gab es manch verliebt Gesicht . Nun fragt’ ich endlich nach der Braut – Mich einer starr in’s Angesicht schaut  : »Das mögt ihr von einem andern hören  ! Wir aber tanzen ihr zu Ehren , Wir tanzen schon drey Tag und Nacht Und hat noch niemand an sie gedacht .« Will einer im Leben um sich schauen , Dergleichen wird man ihm viel vertrauen . Siehe Ueber Kunst und Alter­thum . Von Goethe . Dritten Bandes erstes Heft . Stuttgart 1821 . 18 (WA I/3 . 182) . 668, 22–23  Siehe hierzu Kant  : Grundlegung . 108f , 111f , 117–120 (AA I/4 . 452f , 454 , 457–459) und Kant  : Critik der practischen Vernunft . 58–61 (§ 8) , 205–215 ( II . Critische Aufhebung der Antinomie der practischen Vernunft .) (AA I/5 . 33V , 114–119) . 670,19–21  Zur Wortform und Bedeutung von Vorsehung s . Deutsches Wörterbuch . Bd  26 . Sp . 1547–1553 s . v . VORSEHUNG .



anmerkungen zum kolleg 1821/221811

671,18–19  Gemeint ist , sie versuchten , rechtliche Verbindlichkeiten zu vermeiden  ; vgl . oben die Anm . zu 280,14–15 . 672,20–22  Eine Durchsicht von Kotzebues Theaterproduktion (vgl . Theater von August v .  Kotzebue . […] 50 Bde . Wien 1830–1833 .) ergab kein diesen Ausführungen nahe kommendes Ergebnis . Dagegen treVen diese Bemerkungen , insbesondere was die moralisierende Tendenz angeht , recht gut auf die frühen Dramen August Wilhelm IVlands zu . – Eintracht (masculinum) ist eine andere (wohl ältere) Wortform für ›Eintrag‹ , vgl . Deutsches Wörterbuch . Bd  3 . Sp .  324f s . v . EINTRAG , speziell Sp . 324 unter 2) . – In der Zeile 26 hat Eintracht ( femininum) die auch heute übliche Wortbedeutung von ›Übereinstimmung , Einigkeit‹ . 672, 32  Siehe oben die Anm . zu 256,26 . 673,4–7  Siehe oben die Anm . zu 66,4–10 . 673, 33 –674,1  Obgleich die Wortform ›untädlich‹ für den Zeitraum des 17 . bis zum Beginn des 19 . Jahrhunderts durchaus mehrfach belegt ist , ist sie in Deutsches Wörterbuch . Bd 24 . Sp .  1442 s . v . UNTADELICH lexikographisch nur unzureichend behandelt . 677, 35–37  Die Stelle gibt zumindest sinngemäß den Inhalt von Goethes Distichen Das Heilige und Heiligste wieder , die im Musen-Almanach für das Jahr 1797 . herausgegeben von Schiller . Tübingen [1796] . 41 erschienen  : D a s He i l i g e u n d He i l i g s t e  . Was ist heilig ? das ists , was viele Seelen zusammen Bindet  ; bänd es auch nur leicht , wie die Binse den Kranz . Was ist das Heiligste ? das , was heut und ewig die Geister , Tiefer und tiefer gefühlt , immer nur einiger macht . WiederveröVentlicht wurden die Distichen ohne gemeinsamen Titel als Nr 69 und 70 im Zyklus Vier Jahrszeiten in der Gruppe Herbst in Goethe’s neue Schriften . Siebenter Band . Berlin 1800 . 346f (Vier Jahrszeiten . [327]–355) (WA I/1 . 355) . 680,19–20  Siehe 1Tim 1, 9 . 680,27–28  Vgl . Diogenes Laërtios . 468f (VII , 117–119) . 685,14–15  Es ist kaum anzunehmen , daß der Bezug hier über das hinausgehe , was Hegel in den Grundlinien bereits angeführt hatte (vgl . GPR 150V  ; GW 14,1 . 132f und GW 14,3 die Anm . zu 132,32–37 , 133,7–14 , 133,17–20 ) , d . h . Solgers Ausführungen in seiner Schlegel-Rezension , s . Solger  : Art .  V . Ueber dramatische Kunst und Literatur , Vorlesungen von August Wilhelm S ch l e g e l  . He i d e l b e r g bey M o h r und Z i m m e r  . I . Theil 1809 . XII und 378 S . II . Theil , Erste Ab­thei­lung 1809 , 300 S . , zweyte Ab­thei­lung 1811 , VIII und 429 S . 8 . [Rez .] In  : Jahrbücher der Literatur . Siebenter Band . 1819 . Herausgegeben von Matthäus v . Collin . July . August . September . Wien 1819 . 80–155 . Hegel besaß einen Sonderdruck dieser Rezension  : KHB 1047 . (Mit leicht abweichender Orthographie wieder abgedruckt unter dem Titel Be­urthei­lung der Vorlesungen über dramatische Kunst und Literatur . In Solger’s nachgelassene Schriften und Briefwechsel . Herausgegeben von Ludwig Tieck und Friedrich von Raumer . 2 Bde . Leipzig 1826 . (KHB 354–355) Bd 2 . [493]–628 .) 685,21–30  Siehe hierzu Platon  : Politeia . I ,  5 – II , 10 . 331 c –369 a (Platon . Bd 2 . 331 C– 369 A  ; Platon . Ed . Bipontina . Bd  6 . 154–230) . 692,4–5  Siehe oben die Anm . zu 511,23–25 .38 . 694,24–25  Gemeint ist der Bericht Herodots über die diplomatische Reise der Spartaner Sperthias und Bulis an den Hof des Xerxes (s . Herodot . Historiae . VII . 134–136 (nach neuerer Kapitelzählung)) in der Wiedergabe Jacobis in Jacobi  : Ueber die Lehre des Spinoza . 239–241 (  JWA 1,1 . 131)  : Als S p e r t i a s und B u l i s aus Sparta freywillig nach Susa wie in ihren Tod giengen , ka‑|men sie zum Hydarnes , der ein Perser , und über die am Meer in Asien wohnenden Völker gesetzt war . Dieser bot ihnen Geschenke , bewirthete sie , und wollte sie bereden , Freunde seines Königs , und so groß und glücklich wie er selbst zu werden .

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Dein Rath , sagten die Männer , ist nach D e i n e r Erfahrung gut , aber nicht nach der u n s r i g e n . Hättest du das Glück gekostet , welches wir geniessen , du würdest uns rathen , Gut und Blut dafür hinzugeben [Fn .  : *) Geschichte des Herodotus , im 7 . B . c . 129 .] .  / Ohne Zweifel verlachte Hydarnes diese Schwärmer  ; und wer von unseren Zeitgenossen wird sie nicht mit ihm verlachen ? Gesetzt aber , wir und Hydarnes hätten Unrecht , und jene Männer aus Sparta waren keine Schwärmer  : mußten sie dann nicht im Besitze einer Wahrheit seyn , die uns mangelt ? Und würden wir nicht aufhören , sie zu verlachen , wenn wir eben diese Wahrheit inne würden ? / Spertias und Bulis sagten nicht zu Hydar‑|nes  : du bist ein Thor , ein Mann von schwachem Geiste  : sie gestanden vielmehr , daß er weise sey in seinem Maaße , einsehend und gut . Sie versuchten es auch nicht , ihm ihre Wahrheit beyzubringen  ; im Gegen­theil erklärten sie , wie sich dieses nicht thun ließe . / Sie wurden nicht viel deutlicher beym Xerxes selbst , vor dem sie nicht niederfallen wollten , und der sie nicht tödten ließ , sondern sie auch bereden wollte , seine Freunde , und so glücklich wie er selbst zu werden . »Wie könnten wir (sagten die Männer) hier leben  ; unser Land , unsere Gesetze verlassen , und s o l ch e Menschen , daß wir , um für sie zu sterben , freywillig eine so weite Reise unternommen haben [Fn .  : *) Comment pourrions nous viure icy , en abandonnant nostre païs , noz loix  ; & de tels hommes , que pour mourrir pour eulx nous auons volontairement entrepris vn si loingtain voyage  ? – Plutarque dans les Dicts Notables des Lacedæmoniens  . Traduct . d’Amiot . Paris  . 1574 .] .« 696,14–17  Zu Aristeides s . Plutarch  : Vitae parallelae . Aristeides . und Cornelius Nepos  : Liber de excellentibus ducibus exterarum gentium . Aristides . zu Themistokles Plutarch  : Vitae parallelae . Themistokles . 696,19–22  Zu Lenonidas I . s . Herodot  : Historiae . V , 41  ; VII , 204–208 , 217 , ­219–225 , 228–229 , 233 , 238–239 . 696,24–28  Die Eingangsbemerkung läßt denken an die durch Xenophon überlieferte Fabel des Prodikos über die Wahl des Herakles , oder Herakles am Scheideweg , s . Xenophon  : Memorabilia  . II , 1 , 21–34 . Es ist weniger bei den griechischen Tragikern (vgl . Sophokles  : Trachiniae . und Euripides  : Herakles .  ; Euripides läßt in der Alkestis Herakles gar betrunken auf der Szene erscheinen , s . Euripides  : Alkestis . 773–860) als vielmehr bei Seneca (und Pseudo-Seneca) häufig die Rede von der Tugend (virtus) des Hercules (vgl . Seneca  : Hercules furens . und [Seneca]  : Hercules Oetaeus .) . – Vgl . die Überlieferung speziell unter dem Tugendaspekt zusammenfassend  : Ueber den Mythos des Herakles . Eine Vorlesung gehalten den 25 . Januar 1810 an der Gedächtnis-Feier Friedrich des Zweiten in der Königl . Akademie der Wissenschaften von Philipp Buttmann . Berlin 1810 . (KHB 753) . Zu dem von Hegel hier herausgehobenen BegriV der Tugend s . oben die Anm . zu 274,18–20 und 428,14–17 .33–35 . 697,8–10  Vgl . Aristoteles  : Ethica Nicomachea . II , 1 (1103 a 14–26)  ; VII , 10 (1152 a 30f)  ; Magna moralia . I , 5 (1185 b 39–1186 a 4)  ; II , 6 (1203 b 30V) . 706,2–3  Die Stelle bezieht sich unausdrücklich darauf , daß in naturrechtlicher Argumentation eine Bestimmung der Ehe als Monogamie nicht möglich ist (vgl . oben die Anm . zu 88,34 .89,1–2 ) , und da weder im AT noch im NT ein Gebot der monogamischen Ehe enthalten ist , ist diese Eheform (auch in religiöser Legitimation durch die Auslegung hauptsächlich von Gen 2, 21–24) lediglich positives Rechtsgebot . Ansonsten ist die Bemerkung allzu unspezifisch formuliert , als daß ein klarer Bezug erkennbar wäre . Es ist aber wohl anzunehmen , daß Hegel Kenntnis hatte von der auch im 18 . Jahrhundert durchgehend noch geführten Debatte über eine auf die Bibel zu fundierende christlich-religiöse Begründung der Monogamie als einzig legitimer Eheform – gegen die nicht wenigen Verteidiger der Polygamie , die sich in der Regel auf das Zeugnis des AT stützten . Das umfangreichste Referenzwerk der Apologie der Monogamie verfaßte Mitte des Jahrhunderts das nachmalige (seit 1752) Mitglied der Berliner Akademie der Wissenschaften André-Pierre Le Guay de Prémontval  : LA MONOGAMIE , OU L’UNITÉ DANS LE MARIAGE  ; OUVRAGE D a n s l e q u e l



anmerkungen zum kolleg 1821/221813

o n e n t r e p r e n d d ’ é t a b l i r  , c o n t r e l e p r é j u g é c o m u n  , l ’e x a c t e & p a r f a i t e c o n f o r m i t é d e s t r o i s l o i x  , d e l a N a t u r e  , d e M o ï s e  , & d e J e s u s - C h r i s t  , s u r c e s uj e t , P A R M  . D E P R É M O N T VA L  . D é d ié a u x D A M E S p a r s o n E p ou s e  . […] 3 Bde . Den Haag 1751–1752 . deutsch unter dem Titel Des Herrn von Premontval Monogamie worin wider die gemeine Meinung erwiesen wird , daß das Gesetz der Natur , Moses und JE su Christi einstimmig die Vielweiberei verwerfen . In das Deutsche übersetzet von Dorotheen Augusten von Windheim gebohrnen von Mosheim . […] T . 1–3 . Nürnberg 1753–1754 . 708,7–8  So formuliert ist die Darstellung unvollständig . Zu den Eheformen s . oben die Anm . zu 447,38–40 .448,20–21 und unten die Anm . zu 1295,9–15 . 708,10–11  So wird häufig die Bibel zitiert  ; an der betreVenden Stelle , Gen 2, 24 , wird aber vom Manne gesagt , daß er Vater und Mutter verlassen und seinem Weibe anhangen werde . 711,11  So hat z . B . Fichte es erklärt .] Siehe Fichte  : Grundlage des Naturrechts . T .  2 . 245f (§ 60) (GA I/4 . 148)  : Mit dem Tode der Eltern hört ihr Recht in der Sinnenwelt , sonach ihr Ei­gen­thums­recht gänzlich auf . Ob die Intestaterbschaft der Kinder zu gleichen Theilen eingeführt werden solle  : oder ob den Eltern das Recht , ein Testament zu machen zustehen solle  ; wie weit ihnen dann die freie Disposition über ihr Vermögen zum Vor­theile Fremder , zukommen solle  ; wie weit die Legitima sich erstrecken solle  ; wie weit das Recht der Enterbung , hängt lediglich ab von der positiven Gesezgebung des Staats , welche nach politischen Grün‑|den über dergleichen Gegenstände entscheidet . Entscheidungsgründe a priori giebt es hierüber nicht . 712, 31  Gemeint sind an dieser Stelle die courts of equity , s . dazu oben die Anm . zu 132,13–26 . 717,7–14  Siehe oben die Anm . zu 287,26–28 . 717, 30–34  Die Stelle nimmt ganz allgemein Bezug auf Rousseaus Zivilisationskritik (etwa in den beiden ersten Discours , s . oben die Anm . zu 100,34–36 ) , seine Gesellschaftstheorie in Du Contract social und wohl auch auf seine Erziehungstheorie im Émile . 722,25–26  Dies meint , wie dem Kontext unschwer zu entnehmen ist , nicht die Bekleidung im Altertum , sondern antikisierende Kleidung , allerdings nicht im Stile der Damenmode des Directoire und Empire , vielmehr geht es hierbei , wie es die Nachschrift Griesheim an entsprechender Stelle (s . GW 26,3 . 1318,17–18 ) präzisiert , um altdeutsche Kleider , s . dazu weitergehend unten die Anm . zu 1318,17–18 . 723, 3–5  Gemeint ist das Vorgehen bei der Kolonialisierung des indischen Subkontinents . 723,28  In den Theorien des Merkantilismus wurde der Luxusgüterproduktion eine bedeutende staatswirschaftliche Bedeutung zugemessen . In der zweiten Hälfte des 18 . Jahrhunderts wurde dann der Physiokratismus die leitende politökonomische Theorie . Lediglich Jacques Necker vertrat in dieser Zeit eine an den früheren Merkantilismus angelehnte antiphysiokratische Theorie und befürwortete eine sozialverträgliche Förderung des Luxus , vgl . [ Jacques Necker  :] ELOGE D E J E A N - B A P T I S T E COLBERT , D I S C O U R S QUI A REMPORTÉ LE PRIX de l’Adacémie Françoise , en 1773 . E s t m o d u s i n r e b u s s u n t c e r t i d e n i q u e f i n e s  , Q u o s u l t r à c i r c à q u e n e q u it c o n s i s t e r e r e c t u m . Paris 1773 . 134f . 726,2–3  Siehe dazu Smith  : An Inquiry into the Nature and Causes of the Wealth of Nations . Bd  1 . 6–33 (Chap .  I–III) . 730,2–7  Siehe dazu in Creuzers Symbolik und Mythologie der alten Völker , besonders der Griechen . Bd 4 . 475–573 die Paragraphen 44 und 45 über die Thesmophorien und die Eleusinien , in denen zusammenhängend über die Feste und Kultstätten gehandelt wird  ; darüber hinaus finden sich im ganzen Band verstreut Bemerkungen über den dem Ackerbau verpflichteten Charakter der Demeter/Ceres und Persephone/Proserpina gewidmeten Feste (65 , 81 , 87 , 129f , 134V , 186f , 195f , 226 , 320V)  ; über die Vermessung der Felder und die Institution des Eigentums ist zu Beginn des Paragraphen über die Thesmophorien gehandelt , s . ebenda 477–480 .

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732,13–15  Gemeint ist die Zuweisung der Kinder zu einem bestimmten Stand , die die Wächter vornehmen  ; s . oben die Anm . zu 119,29–31 . 735,22–24  Vgl . dazu oben die Anm . zu 263,23–24 . 740,19–20  Siehe dazu oben die Anm . zu 482,13–16 .32–34 . 744,9–10  kein Befugniß] Das Wort ist hier als seltenes Neutrum gebraucht , s . Deutsches Wörterbuch . Bd  1 . Sp . 1274 s . v . BEFUGNIS . 744,14–15  Obgleich hier durchaus auch die Bürger Frankreichs mit gemeint sein könnten , so bezieht sich diese Bemerkung wohl ausschließlich auf diejenigen linksrheinischen preußischen Provinzen , in denen nach 1815 bzw . 1818 der Code civil , der Code de procédure civile , der Code de commerce , der Code pénal und der Code d’instruction criminelle aus der Zeit der französischen Besetzung weiterhin in Geltung blieben (später unter der Bezeichnung Rheinisches Recht)  ; vgl . hierzu noch die folgende Anm . 744,23–30  Diese Ausführungen beziehen sich auf eine breit geführte (die Literatur der Jurisprudenz und Politik , mit Einschluss der Cameral-Wissenschaften seit der Mitte des achtzehnten Jahrhunderts bis auf die neueste Zeit , systematisch bearbeitet und mit den nöthigen Registern versehen von Johann Samuel Ersch Professor u . Ober-Bibliothekar auf der Universität zu Halle . Neue fortgesetzte Ausgabe von Johann Christian Koppe , Dr . der Rechte u . bisher . zweit . Univers . Bibl . zu Rostock . Aus der neuen Ausgabe des Handbuchs der Deutschen Literatur besonders abgedruckt . Leipzig 1823 . Sp . 453–455 listet für den Zeitraum von 1812 bis 1822 31 selbständige Publikationen zum Thema ÖVentlichkeit bzw . Mündlichkeit des Verfahrens und Geschworenengerichte auf) , vor allem rechtspolitische Debatte um die Einführung von Geschworenengerichten in die deutsche Justizpraxis . Während das Institut des Geschworenengerichts in England traditionell bestand , waren in Deutschland entsprechende Einrichtungen des frühen deutschen Rechts im Zuge der fortschreitenden Professionalisierung der Justiz außer Gebrauch gekommen . ÖVentliche mündliche Gerichtsverhandlungen waren durch geheime , schriftliche Prozeßführung , gesetzliche Beweistheorie und Aktenversand (d . h . das Einholen von Rechtsgutachten bei Richtern und Gerichten , die ebenfalls weder den Angeklagten noch die Zeugen je zu Gesicht bekommen hatten) verdrängt worden . – Zum Institut des Geschworenengerichts in Frankreich s . oben die Anm . zu 134,11–14 . Zu den Gemeinsamkeiten und Differenzen der französischen und englischen Gerichtsverfassung s . ESSAI sur l’organisation DU JURY DE JUGEMENT et sur l’instruction criminelle . PAR . M . OUDART . V i d e o m e l io r a …… Paris 1819 . [1]–112) . – Einen besonderen Anstoß erhielt die Debatte , als die von Frankreich besetzten links- und rechtsrheinischen Gebiete , in denen die französischen Justiz- und Gerichtsordnungen galten , nach der Niederlage Napoléons wieder an Deutschland , insbesondere Preußen und Bayern , fielen , und das wirtschaftlich einflußreiche Bürgertum vor allem in den preußischen Rheinprovinzen für die Beibehaltung des französischen Rechts plädierte . So wurde zwar in den altpreußischen rechtsrheinischen Gebieten (nicht aber im linksrheinischen Kleve) das Allgemeine Preußische Landrecht zum 1 . Januar 1815 wieder in Geltung gesetzt , in den übrigen Gebieten blieb das französische Recht , von Friedrich Wilhelm III . aufgrund der Empfehlungen der Immediat-Justiz-Commission (vgl . etwa Gutachten der Immediat-Justiz-Commission über das öVentliche Verfahren in Civil-Sachen . Berlin 1818 . und Gutachten der Königlich Preußischen Immediat-Justiz-Commission über das Geschwornengericht . […] [Berlin] 1819 .) bestätigt , weiterhin in Kraft . Zum Geltungsbereich vgl . Die Gerichtsverfassung und das gerichtliche Verfahren in den Königlich-Preußischen Rhein-Provinzen . Aus authentischer Quelle . Berlin 1820 . [1]–10  ; und 36–38 sowie 54–59 zum Geschworenengericht . – Es ist für wahrscheinlich zu halten , daß Hegel direkt oder indirekt Kenntnis hatte von der von Feuerbach verfaßten , für Jahrzehnte einflußreichsten Stellungnahme zur Institution der Geschworenengerichte  : Betrachtungen über das Geschwornen-Gericht von Paul Johann Anselm Feuerbach […] . Landshut 1813 (vgl . auch die zugehörige Erklärung des Präsidenten von Feuerbach über



anmerkungen zum kolleg 1821/221815

seine angeblich geänderte Ueberzeugung in Ansehung der Geschwornen-Gerichte . (Aus dem Neuen Rheinischen Mercur besonders abgedruckt .) Jena 1819 .) . Feuerbach differenziert zunächst zwischen Geschworenengerichten als politischen und juristischen Institutionen . Als politische Einrichtungen seien sie ein Bestandteil der Verfassung und gebunden an Verfassungen mit Gewaltenteilung (ebenda [47]–80) . Das politische Programm der Parität , daß Gleiche über Gleiche zu Gericht sitzen sollen , sei in einer ständisch stark ausdifferenzierten und sozial hierarchisierten Gesellschaft kaum zu verwirklichen und führe , konsequent angewandt , zu Ungerechtigkeit  : Standesgleichheit bedeute auch Parteilichkeit und – umgekehrt – Ungleichheit der Stände ebenso (ebenda [81]–111) . Als Organ der Rechtspflege betrachtet , würde das Geschworenengericht dem Zweck der Strafgesetzbarkeit , Gerechtigkeit durch Erkenntnis der Wahrheit zu erlangen , nicht genügen , weil die Geschworenen , zumal in einer öVentlichen mündlichen Verhandlung , mit ihrem Spruch nur beschränkten subjektiven Eindrücken , Gefühlen , Stimmungen und Ansichten des gemeinen Menschenverstandes Ausdruck verleihen könnten und keineswegs die Objektivität einer gesetzlicher Beweistheorie folgenden richterlichen Erkenntnis erreichen könnten (ebenda [112]–166) . Schließlich sei die Kernaufgabe der Geschworenengerichte , die Beantwortung der Tatfrage , gar nicht mit dem gesunden Menschenverstand allein zu leisten , sondern es sei , weil eine Vielzahl reinrechtlicher Fragen (Vorsatz , Imputabilität etwa) hier bereits hereinspielten , dafür juristischer Sachverstand vonnöten , und zwar so deutlich oft , daß , im Falle die Geschworenen der Fallauslegung des Richters folgten , sie sich überflüssig machten (ebenda [167]–200) . Auch der in die französische Gerichts­ praxis eingeführte , die Tatfrage aufteilende und mit juristischen Differenzierungen belastende Frage­ katalog für die Jury habe zu keinen besseren Ergebnissen in der Rechtspflege geführt , ebensowenig wie die restriktiven Wahlkriterien für die von den Präfekten zu berufenden Jurymitglieder (ebenda [201]–242) . 746, 37 .747,1  Vgl . unten die Anm . zu 988,13–15 . 747,4–5  Die Einführung einer poena extraordinaria (bzw . Verdachtsstrafe) zuerst in das ­sächsische Strafprozeßrecht geht auf Carpzov zurück (s . Carpzov  : Practica nova . P .  II . 105f ( QUÆSTIO LX . Quomodo procedendum sit adversus Reum adulterii de crimine confessum , si correus coadulterans sit fugitivus , nec confeßio ejus haberi queat ? Nr 34–38) und 109 (Nr  60)  ; P . III . 13 ( QUÆSTIO CII . De differentia pœnarum  : Et in specie , quænam causæ ac pœnæ in foro Saxonico dicantur criminales & civiles , quæque delicta atrocia & atrocißima  . Nr  17)  ; P . III . 85 ( QUÆSTIO CIIX . De Inquisitione Generali sive Summariâ . Quando & quatenus de corpore delicti constare debeat , quæque indicia ad inquisitionem specialem sint sufficientia ? Nr 23) und 88 (Nr 40)  ; P . III . 166 ( QUÆSTIO CXIV . De probatione delictorum , quales & quotnam testes in causis criminalibus requirantur , quæ´que & qualis eorum depositio esse debeat ? Nr  52–54)  ; P . III . 344–352 ( QUÆSTIO CXXXIII . De Arbitrariis , seu Extraordinariis pœnis . Nr 1–58)) , der damit einen richterlichen Ermessensspielraum bei der Strafzumessung schuf . – Nach der seit 1740 (und 1754) einsetzenden sukzessiven Aufhebung der Folter (zunächst in Preußen) erhielten die außer­ordentlichen Strafen eine besondere Bedeutung im Hinblick auf das veränderte Beweiserhebungsverfahren in Strafprozessen  : da nun nicht mehr gegebenenfalls durch Folter ein Geständnis erlangt werden konnte , fehlte ein gesetzlich vorgeschriebenes Beweismittel , so daß kein vollständiger Beweis erhoben werden konnte , auf dem die Strafzumessung zu beruhen hatte . Einer unvollständigen Beweislage , bei der keine ordentliche Strafe ausgesprochen werden konnte , sollte dann eine außer­ordentliche Strafe entsprechen , als Surrogat der Tortur gewissermaßen und als Verdachtsstrafe oder als Sicherungsmittel (in Ausübung eines präventionistischen Staatszweckes) . Als Verteidiger bzw . Befürworter der außerordentlichen Strafe (als Tortursurrogat) vgl . etwa Meister  : Practische Bemerkungen aus dem Criminalund Civilrechte . Bd 1 . [1]–30 ( I . Bemerkung . Vom Gebrauche der ausserordentlichen Strafe anstatt der Tortur , sowohl nach Grundsätzen des gemeinen Rechts , als auch in Ländern , wo die Tortur abgeschaVt worden .) , 3  : In Gemäßheit dieser Grundsätze kann

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die ausserordentliche Strafe die Stelle der Tortur insonderheit in dem Falle öfters vertreten , wenn starke und zu angemessener ausser­ordent­licher Bestrafung hinreichende Anzeigen gegen den Beschuldigten streiten , gleichwohl von dem Gebrauche der Tortur kein erheblicher Erfolg zu erwarten ist , weil den vorkommenden Umständen nach , auch bey hinzutretendem Bekenntnisse , doch keine Lebens- oder lebenswierige Arbeitsstrafe statt finden würde  ; es sey nun , daß dieses bey Capitalverbrechen die besondern Umstände der Sache mit sich bringen , oder daß auf dem begangenen Verbrechen überall keine Todes- oder dieser nahe kommende Strafe ruhet  ; bey welcher letztern Art der Verbrechen ohnedem der Gebrauch der Tortur unter den Rechtslehrern streitig ist .  ; vgl . auch Bd 1 . 213–235 ( XXVI . Bemerkung . Nachtrag zur ersten Bemerkung  : über den Gebrauch der ausserordentlichen Strafe anstatt der Tortur in Ländern , wo diese abgeschaVt worden .) und s . Meister  : Principia Iuris Criminalis Germaniae Communis . 458V (§  415) . – Siehe GW 14,3 . 1183–1187 für weitere Belege zum Thema und zur Diskussion um Zweck und Rechtmäßigkeit der außerordentlichen Strafe . – Die Stelle läßt vermuten , daß Hegel hier im Kolleg indirekt Bezug genommen habe auf das erwähnte Gutachten der Immediat-Justiz-Commission über das Geschworenengericht und daß ihm vermutlich auch die dagegen gerichtete Schrift Ueber das Geschwornen-Gericht in Beziehung auf das Gutachten der Königlich Preußischen Immediat-Justiz-Commission am Rhein , vom Criminalrath Mosqva zu Berlin . Berlin 1820 . bekannt war . Im Gutachten sind dem Plädoyer für die Beibehaltung der Ges­chwo­renen­ gerichte zwei Erörterungen vorgeschaltet (ebenda [1])  : I . Ob die Entscheidung der Thatsache von b e s t i m m t e n Beweisregeln oder lediglich von der subjektiven Ueberzeugung der Ur­thei­ler abhängig zu machen sey ? und II . Ob außerordentliche Strafen Statt finden dürfen ? , in denen sowohl die Möglichkeit einer gesetzlichen Beweistheorie verneint und die Unvereinbarkeit von Beweistheorie und öVentlichem mündlichem Verfahren festgestellt (ebenda [1]–27) wie auch vehement die Rechtlichkeit der Verhängung von außerordentlichen Strafen bei unvollständigem Beweis bestritten wird (ebenda 28–56) . Beidemale richtet sich die Argumentation also gegen geltende Einrichtungen der preußischen Justizordnung (vgl . Allgemeines Criminalrecht für die Preußischen Staaten . 137–151 (Zweiter Titel . Sechster Abschnitt . Von den Wirkungen der Beweise und Vermuthungen in peinlichen Sachen . §§ 361–414) , wo sowohl die Beweistheorie dargelegt ist wie auch die Modalitäten für die Anwendung außerordentlicher Strafen festgelegt sind) und natürlich sind die binären Entscheidungsmöglichkeiten eines Geschworenengerichts mit der Anwendung von Verdachtsstrafen unvereinbar . 750,7–8  Zur Wortform bepflichtet vom Verb ›bepflichten‹ s . Deutsches Wörterbuch . Bd  1 . Sp . 1480 s . v . BEPFLICHTEN . 753,29–30  Ein Bezug war nicht nachzuweisen . 755,4–5  Zwischen 1813 und 1821 sind mehrere Untersuchungen zur Lage der Armen veranlaßt und die entsprechenden Reports dazu publiziert worden , vgl . CATALOGUE of PARLIAMENTARY REPORTS , and a BREVIATE OF THEIR CONTENTS  : arranged under HEADS ACCORDING TO THE SUBJECTS . 1669–1834 . O r d e r e d , b y The House of Commons , t o b e P r i n t e d  , 15 A u g u s t 1834 . s . l . 155–158 . – Informationen über die Armengesetzgebung und die Armenpflege in England und Schottland dürfte Hegel vornehmlich den von ihm gelesenen und gelegentlich exzerpierten englischsprachigen Zeitschriften entnommen haben , so etwa den Artikeln Report from the Select Committee on the PoorLaws , with the Minutes of Evidence taken before the Committee . Ordered by the House of Commons to be printed , July 4 , 1817 . In  : The Edinburgh Review . Nr LVIII . February 1818 . Art .  I . [261]–302 (Kolumnentitel  : Causes and Cure of Pauperism .) und Report on the Management of the Poor of Glasgow . By James Ewing , Esq . Glasgow . ­Supplementary Report of the Select Committee of the House of Commons appointed to consider the Poor Laws . Folio . 1818 . [Rez .] In  : The Edinburgh Review . Nr LVIII . February 1818 .



anmerkungen zum kolleg 1821/221817

Art .  XI . 498–501 (Kolumnentitel  : Reports on the State of the Poor .) . Von beiden ­Artikeln erschien eine kurze deutsche Zusammenfasssung Berichte der Brittischen Parlaments-Committee , niedergesetzt zur Untersuchung der Gesetze über das Armenwesen , nebst den von der Committee aufgenommenen Zeugenverhören . Auf Befehl des Hauses der Gemeinen zum Druck befördert in den Jahren 1817 und 1818 . (Report from the Select Committee on the Poor-Laws with the Minutes of Evidence taken before the Committee . Ordered by the House of Commons to be printed July 4 . 1817  . Supplementary Report of the Select Committee of the House of Commons appointed to consider the Poor-Laws . 1818  .) (Edinburgh Review No .  59  .) In  : Hermes oder kritisches Jahrbuch der Literatur . Erstes Stück für das Jahr 1819 . […] Leipzig 1819 . XXXII–XXXVI . – Möglicherweise stützt sich die Bemerkung auf direkte Kenntnis des Berichts der Parlamentskommission (The Report from the Select Committee of the House of Commons , on The Poor Laws  ; with The Minutes of Evidence taken before the Committee  ; and An Appendix  : to which is added , The Report of the Lords’ Committees on the Subject  ; containing An Avowal of the alarming and increasing Amount of Poor’s Rates , with a Suggestion of various Remedies for the Evil  ; rating extra-parochial Places , and Owners instead of Occupiers  ; Annual Appointments by ­Parishioners of Select Vestries , whose Proceedings and Accounts are to be submitted to the General Vestries Half-yearly , for Consideration and Approval  ; Propriety of the Appointment of a Permanent Officer to assist the Overseers , whose Office , being Annual , makes them liable to many Impositions  ; Observations on the “embarrassing Litigation” arising from the Present Laws relating to The Settlement of the Poor  ; and “A General Revision of the whole System of our Poor Laws  ;” also the Expediency of Saving Banks , &c . &c . &c . London 1817 .) . – Vgl . auch noch die einschlägigen Ausführungen in Smith  : An Inquiry into the Nature and Causes of the Wealth of Nations . Bd 1 . 211–222 (I , 10) . 755,12–13  Lowe gibt als Zweijahresdurchschnitt für 1819/20 knapp 7,4 Millionen Pfund Sterling an Kosten für die Armenfürsorge an , für das Jahr 1822 prognostiziert er eine Summe von 6  Millionen , s . England nach seinem gegenwärtigen Zustande des Ackerbaues , des Handels und der Finanzen betrachtet von Joseph Lowe , Esqu . Nach dem Englischen bearbeitet und mit Anmerkungen und Zusätzen versehen vom Staatsrathe und Ritter Dr . L . H . von Jakob . Professor der Staatswissenschaften in Halle . Leipzig 1823 . 341f . 755,15–16  Siehe GPR 232f  ; GW 14,1 . 194 . 757,22–24  Siehe oben die Anm . zu 77,21–23 . 757,28–30  Es ist anzunehmen , daß dieser auch syntaktisch nicht ganz einwandfreien Wiedergabe Ausführungen im Kolleg zugrunde lagen , die auf die mangelhaften bzw . fehlenden Einrichtungen der Staatsverwaltung und der öVentlichen Ordnung in (dem Kirchenstaat bis 1870/71 angehörenden) Rom ausgerichtet waren . In der Reiseliteratur und den Stadtbeschreibungen begegnen recht häufig Hinweise auf oder Klagen über die ›schlechte Polizei‹ , d . h . den miserablen Zustand der öVentlichen Verwaltung , Polizei (als Institution) und Rechtspflege insgesamt . Siehe beispielsweise SPAZIERGANG nach SYRAKUS i m J a h r e 18 0 2  . von I .  G . Seume . Ve r it a t e m s e q u i e t c o l e r e  , t u e r i j u s t it i a m  , æ q u e o m n i b u s b e n e ve l l e a c f a c e r e , n i l e x t i m e s c e r e . Braunschweig und Leipzig 1803 . 364f  : Rom ist oft die Kloake der Menschheit gewesen , aber vielleicht nie mehr als jetzt . Es ist keine Ordnung , keine Justiz , keine Polizey  ; auf dem Lande noch weniger als in der Stadt  : und wenn die Menschheit nicht noch tiefer gesunken ist , als sie wirklich liegt , so kommt es bloß daher , weil man das Göttliche in der Natur durch die größte | Unvernunft nicht ausrotten kann . – Was mit den schrecklichsten Folgen hier gemeint sei , ließ sich nicht ermitteln . 758,8–10  Es konnte nicht ausgemacht werden , auf welche Quelle oder Quellen sich diese Stelle stützt . Zur Sache selbst s . the PRACTICE of the COURTS of KING’S BENCH and COMMON PLEAS , I N P E R S O N A L A C T I O N S   : […] . By WILLIAM TIDD ,

1818

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[…] . 2 Bde . London 1821 . Bd 1 . 239–241 ( CHAP .  X . O f t he Arrest u p o n ­b ailable ­P rocess . 192–241)  : The arrest may be made at any t i m e (except on a S u n d a y ) , before , or o n the day of the return of the writ  ; and at any p l a c e within the county , except where the defendant is privileged . But it cannot be made , between the day of the return and q u a r t o d ie p o s t  , by original [Fn .  : …] . And by the statute 29 C a r  . II . c . 7 . § 6 . “no person or persons , upon the L o r d ’s day , shall serve or execute , or cause to be served or executed , any writ , process , warrant , order , judgement , or decree , except in cases of treason , felony , or breach of the peace  : but the service of every such writ , &c . shall be void , to all intents and purposes [Fn .  : …]  ; and the person or persons so serving or excuting [sic] the same , shall be as liable to the suit of the party grieved , and to answer damages to him for doing thereof , as if he or they had done the same , without any writ , &c .” / In construing this statute , it has been holden , that an arrest cannot be made on a S u n d a y , upon a c a p i a s u t l a g a t u m [Fn .  :  …]  ; or for nonpayment of a p e n a l t y upon conviction [Fn .  :  …] . And the statute extends not only to process properly so called , but also to all notices on which rules are made  : and hence it has been holden , that service of notice of plea filed on a S u n d a y is void , by construction of the statute [Fn .  :  …] .  | Where A . was arrested at the suit of B . , and discharged , the sheriV not knowing that there was also a detainer in his office at the suit of C . and on the Sunday following he was arrested at C .’s suit , the court discharged him out of custody [Fn .  :  …]  ; considering the arrest on the Sunday as an original taking , or as a retaking after a vo l u n t a r y escape [Fn .  : …]  ; and in either case it was prohibited by the statute . But after a n e g l i g e n t escape , the defendant may be retaken on a Sunday  ; and that either by the officer upon fresh pursuit , or by virtue of an escape warrant [Fn .  :  …]  : for this is not an original taking , but the party is still in custody upon the old commitment . Also it is holden , that bail may take their principal on a Sunday , in order to surrender him [Fn .  :  …]  ; for this is not by virtue of any process at all . And it should seem that process of contempt , being of a criminal nature , may be served upon that day [Fn .  :  …] . But a rule n i s i for an attachment , for nonpayment of money pursuant to the master’s a l l o c a t u r  , cannot be so served [Fn .  :  …] . / With regard to the p l a c e where an arrest may be made , it is holden , that no man can be arrested in his own house , provided the outer door be shut [Fn .  :  …]  ; or in the king’s presence [Fn .  :  …]  ; or within the verge of his royal palace [Fn .  :  …]  ; (except by an order of the board of green cloth , or unless the process issue out of the palace court [Fn .  :  …]  ;) or in any place where the king’s justices are actually sitting [Fn .  :  …] . And it has been decided , that process cannot be lawfully executed in K e n s i n g t o n palace , which is privileged for this purpose as a royal residence [Fn .  :  …] . But an arrest , within the verge of the king’s palace , has been holden , in the Common Pleas , to be no ground for discharging the defendant out of custody [Fn .  :  …] . The privilege of the p a r t ie s to a suit , and their w it n e s s e s , of which we have before spoken [Fn .  :  …] , may also in some measure be considered as of a l o c a l nature  : And of the same kind is that | of c l e r g ym e n  , who , by several ancient statutes [Fn .  :  …] , are privileged from arrest , in going to and returning from church , or performing divine service , but not if they stay in church , with a fraudulent design of eluding the process of the law . And it is said , that the party grieved may have an action upon these statutes [Fn .  :  …] . 761,1–2  Das Wort ›Lehrzeichen‹ entstammt der Freimaurersprache und begegnet in einschlägigen Publikationen der und über Freimaurer ebenso wie in kunstgeschichtlichen Schriften , ist aber , so weit sich dies verfolgen ließ , lexikographisch nicht erfaßt . Es bezeichnet die von den Freimaurern gebrauchten Symbole und Embleme und ist wohl – in deutlich sprachpuristischer Absicht gebildet – zuerst gebraucht worden von Karl Christian Friedrich Krause in Die drei ältesten Kunst­ urkunden der Frei­m aurer­b rüder­s chaft , mit­ge­theilt , bearbeitet und durch eine



anmerkungen zum kolleg 1822/231819

Darstellung des Wesens und der Bestimmung der Freimaurerei und der Freimaurer­ brüderschaft , sowie durch mehrere liturgische Versuche , erläutert vom Br . K a r l C h r i s t i a n F r i e d r i c h K r a u s e  , der Zeit Redner der beiden vereinigten gerechten und vollkommnen Logen zu den drei Schwerdtern und den wahren Freunden zu Dresden . mit III Kupfertafeln . […] z u h a b e n b e i d e m Ve r f a s s e r u n d i n Ko m m i s s io n d e r A r n o l d i s che n K u n s t - u n d B u ch h a n d lu n g  . Dresden 1810 . passim  ; wieder veröVentlicht als Die drei ältesten Kunsturkunden der Freimaurerbrüderschaft  , mit­ge­theilt  , bearbeitet und in einem Lehrfragstükke urvergeistiget von dem Bruder Karl Christian Friedrich Krause . Zweite , neubearbeitete , mit dem Lehrlingrituale des neuenglischen Zweiges der Brüderschaft , sowie mit einigen anderen Kunsturkunden und Abhandlungen , vermehrte Ausgabe . Erster Band . In zwei Ab­thei­lun­gen . Mit zwei Kupfertafeln . Ladenpreiß 3 Thlr . Dresden 1820 . passim . 761,18–19  Die AbschaVung der Korporationen und die Etablierung der Gewerbefreiheit in Frankreich gehen zurück auf das Décret d’Allarde vom 2 . und 17 . März 1791 und die Loi Le Chapelier vom 14 . Juni 1791 . 764,14–16  Siehe oben die Anm . zu 33,26–29 . 764,22–23  Siehe oben die Anm . zu 334,28–31 . 765, 3–4  In den meisten deutschen Ländern wurde die Leibeigenschaft in den beiden Jahrzehnten um die Jahrhundertwende aufgehoben , in einigen wie beispielsweise Mecklenburg jedoch mit großer Verspätung . 765,4–6  Zu Haller und Hegels Auseinandersetzung mit ihm s . oben die Anm . zu 287,23–26 und 482,13–16 .32–34 , vor allem GPR 245–250  ; GW 14,1 . 204–207 und die Anm . dazu in GW 14,3 . 1198–1210 . Daß Görres hier so undifferenziert mit Haller zusammengestellt ist , muß einigermaßen befremden . Es ist anzunehmen , daß sich die wiedergegebenen Bemerkungen wohl in erster Linie auf die politische Publizistik Görres’ beziehen , vermutlich auch auf seine zu dieser Zeit neuesten Bücher Teutschland und die Revolution . Von J . Görres . Teutschland 1819 . (das ihm einen preußischen Haftbefehl einbrachte , vor dem er nach Straßburg ins Exil floh) und Europa und die Revolution von Görres . Stuttgart 1821 . In diesen beiden Büchern versucht Görres in einer dichten naturalen , naturphilosophischen , biblischen , medizinisch-pathologischen und anthropologischen Metaphorik einerseits eine mehr politisch ausgerichtete (in Teutschland und die Revolution .) , andererseits eine über das Politische hinausgehend geistesgeschichtliche Zeitdiagnose zu geben . Abgesehen einmal davon , daß er beispielsweise in der Bewertung des württembergischen Verfassungsstreites entgegengesetzter Meinung wie Hegel war (s . Teutschland und die Revolution . 22–28) , so dürfte dieser mit seiner Kritik an Görres vornehmlich auf das begriVlich wenig strukturierte Denken in Bildern zielen . – Neben der Revolution und der Herrschaft Napoléons (s . Europa und die Revolution . 161–177) sind es vor allem die restaurativen historischen Ent­ wicklungen nach dem Wiener Kongress und den Karlsbader Beschlüssen , die Görres vehement ver­ wirft , ohne aber auch nur im entferntesten eine reaktionäre Position wie Haller zu beziehen (s . etwa ­Europa und die Revolution . 349–356) .

Anmerkungen zum Kolleg 1822/23 773,24–26  Die Stelle spielt an auf die Differenz von homo und persona sowie auf den status civilis nach römischem Recht  ; s . dazu oben die Anm . zu 356,13–15 . 779, 30–31  ›Bedürfen‹ ist hier mit dem Akkusativ konstruiert , s . dazu Deutsches Wörterbuch . Bd  1 . Sp . 1239f s . v . BEDÜRFEN . 780,26–28  Die Stelle bezieht sich auf Platons Darstellung des Verhältnisses von Unbegrenztem und Begrenztem , s . Platon  : Philebos . 16 c –17 e , 23 c –27 b und 30 a–e .

1820

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785,21  Siehe oben die Anm . zu 400,9–10 .30 . 787,25–26  Zu diesem Urteil ist zu bemerken , daß die Originalwerke des Phidias nicht erhalten sind , sondern nur in antiken Beschreibungen (Pausanias , Strabon) und in einigen römischen Kopien greifbar sind . 787, 30–32 .787, 35M–788, 3M  Damit dürften die durch die pietistische Interpretation von WolVs Darlegung des Satzes vom zureichenden Grunde (s . VernünVtige Gedancken von GOTT/ der Welt und der Seele des Menschen/ Auch allen Dingen überhaupt/ Den Liebhabern der Wahrheit mit­ge­theilet/ von Christian WolVen/ Königl . Preuß . Hof-Rathe und Mathem . & Natur . Prof  . P  .  O  . Der Königl . Groß-Britannischen/ wie auch der Königl . Preußischen Societät der Wissenschaften Mit-Gliede . Mit K . Pohln . u . Churf . Sächs . allergn . PRIVILEGIO  . Halle 1720 . 13 (§ 30)) genährten und nach der Prorektoratsrede vom 12 . Juli 1721 ins­besondere von Joachim Lange namens der theologischen Fakultät der Universität zu Halle gegen WolV erhobenen Vorwürfe , vornehmlich den , er lehre den Determinismus , der schließlich in seine Vertreibung aus Halle mündete , gemeint sein , vgl . Des Herrn Doct . und Prof . Joachim Langens Oder  : Der Theologi schen Facultæt zu Halle Anmerckungen Uber Des Herrn HoV-Raths und Professor Christian WolVens Metaphysicam Von denen darinnen befindlichen so genannten der Natürlichen und geoVenbarten Religion und Moralit ät entgegen stehenden Lehren . Nebst beygefügter Hr . HoV-R . und Prof . Christian WolVens Gründlicher Antwort . Kassel 1724 . Über die Teilnehmer an der Auseinandersetzung und die Fülle an Streitschriften (bis zum Jahr 1736) informiert Ausführlicher EntwurV einer voll­ ständigen Historie der Wolffischen Philosophie , Zum Gebrauch Seiner Zuhörer herausgegeben von Carl Günther Ludovici , […] . Andere weitvermehrtere und mit KupVern sowohl als dreyfachem Register versehene Auflage . T . 1–3 . Leipzig 1737–1738 . T . 1 . 191–310 , T .  2 . 504–651 . 789,25–28  Siehe oben die Anm . zu 610,28–29 . 790,14–15  Vgl . dazu oben die Anm . zu 515,2–3 .23–24 . 790,26–32  Siehe Herodot  : Historiae . I , 30–33 . 792,23–24  Siehe GPR 29f  ; GW 14,1 . 41f . 796,2–4  Siehe die Belege oben in der Anm . zu 245,28 . 799, 32–33  Diese Stelle zu den Doppelbezeichnungen bezieht sich wohl allererst auf Platon  : Kratylos . 391 c –393 b . In Homer  : Ilias . XVIII , 487 ist bemerkt , daß das Sternbild der Bärin auch Wagen heiße ( Α ῍ ρκτόν ϑ᾽  , ἣν καὶ Ἂμαξαν ἐπίκλησιν καλέουσιν ,) und XXIII , 25–32 beschreibt , wie Priamos als erster den heranstürmenden Achilleus erblickt , dessen Rüstung strahlt wie der Stern Sirios , der von den Menschen Hund des Orion genannt werde (ὅν τε κύν᾽ ᾿ Ωρίωνος ἐπίκλησιν καλέουσι∙) . 802, 33–35  Siehe Kant  : Rechtslehre . XXXII–XXXVIII (Einleitung in die Rechtslehre .) (AA I/6 . 230–233) . 813,16–22  Vgl . dazu die Nachweise oben in den Anm . zu 356,13–15 und 356,28–33 . 817,24–26  Siehe oben die Anm . zu 287,26–28  ; zur Gemeinschaft der Epikuräer s . ­Diogenes Laërtios . 653 (X , 11)  : τόν τε ᾿ Επίκουρον μὴ ἀξιοῦν εἰς τὸ κοινὸν κατατίϑεσϑαι τὰς οὐσίας , καϑάπερ τὸν Πυϑαγόρον , κοινὰ τὰ τῶν ϕίλων λέγοντα . ἀπιστούντων γὰρ εἶναι τὸ τοιοῦτον∙ εἰ δ᾽ ἀπίστων , οὐδὲ ϕίλων . 819,1–3  Diese Bemerkung dürfte sich in ihrer sehr unspezifischen Formulierung sowohl auf sozial-religiöse Bewegungen wie die Lollarden (Wiklifiten) , Hussiten , Böhmischen Brüder , Wieder­ täufer wie auch auf gesellschaftskritische Theoretiker wie etwa Gabriel Bonnot de Mably beziehen lassen . 820,13  Aber nicht … ergreifen  ;] Zur Präposition willen bzw . ›um – willen‹ in der Verkürzung ohne ›um‹ s . Deutsches Wörterbuch . Bd  30 . Sp . 166–171 s . v . WILLEN , hier Sp . 166 .



anmerkungen zum kolleg 1822/231821

820,23–24  Siehe oben die Anm . zu 20,23–25 . 825,20–22  Siehe oben die Anm . zu 364,2–10 . 825,22–23  Siehe Corpus Iuris Civilis Romani . [T . 1 .] 19 b (D . Justiniani Sacratissimi Principis Institutionum Juris libri quatuor compositi per Tribonianum vir . magn . et exquæstorem sacr . palat . nec non Theophilum et Dorotheum v . v . illustres et antecessores . [1]–56 . Lib .  II . TIT . IV . DE USUFRUCTU . 19 b–20 a)  : Ususfructus est jus [Anm .  : …] alienis rebus utendi fruendi salva rerum substantia . 825,26–29  Siehe oben die Anm . zu 25,34 . Bei der Quote handelt es sich um das in der Anm . genannte L a u d e m iu m  . 826, 30–31  Zum Wortgebrauch vgl . Deutsches Wörterbuch . Bd  5 . Sp .  4235f , s . v . GESTIMMT . 829,7–8  Gemeint ist an dieser Stelle die Umwandlung der adligen Lehen in Allodien in Brandenburg-Preußen (1717) . Sie erfolgte im Zuge der Einführung der vollständigen Ablösbarkeit von Gestellungspflichten (Lehnpferde und Mannschaften) durch Geldzahlungen (eines festen jährlichen Rentbetrages für jedes zu stellen gewesene Lehnpferd) zum Zwecke des weiteren Aufbaus eines stehenden anstelle eines bei Bedarf aus Lehnspflichtigen zusammengestellten Heeres . (In HinterPommern fand die Umwandlung erst 1787 statt .) S . dazu Assecuration vor die RitterschaVt in der Chur-Marck Brandenburg , vom 30 . Junii . 1717 . In  : Mylius  : Corpus Constitutionum Marchicarum . T .  2 . Abt .  V . Sp .  89–96 (Des CORPORIS CONSTITVTIONVM MARCHICARVM Anderer Theil Von der Iustiz so wol in Civil- als Criminal- und Fiscal- Sachen , und deren Process bey dem Geheimbten Iustiz- Rath , auch HoV- und Cammer- wie auch Krieges- HoV- und Cammer-Gericht zu Berlin und andern hohen und niedrigen IustizCollegiis und Gerichten in der Chur- und Neu-Marck , deren Gerichts- auch VormundschaVt- Wechsel- Hypothequ en- und Concurs- Ordnung , ferner von dem hohen Tribunal zu Berlin und Lehns-Sachen In FünV Ab­thei­lun­gen . Andern Theils Des CORPORIS CONSTITUTIONUM MARCHICARUM , FünVte Ab­thei­lung Von Lehns-Sachen , Vererbung derer Lehen &c . No . LXII .) und s . noch Rescript wegen Veränderung derer Lehen in der Neu-Marck und incorporir ten Creysen , nebst aller gnädigsten Resolution über einige Punct e , vom 30 . April . 1718 . In  : Mylius  : Corpus Constitutionum Marchicarum . T .  2 . Abt .  V . Sp .  95–98 ( No . LXIII . ) . – Zum BegriV des Allods (Eigengutes) vgl . auch Repertorium des Teutschen Staats und Lehnrechts ehemals von einer Gesellschaft ungenannter Gelehrten mit einer Vorrede des Herrn [Christian Gottlieb] Buders herausgegeben nunmehro aber mit Zusäzzen und neuen Artikeln weit über die Hälfte vermehrt und durchaus verbeßert von D . Heinrich Godfried Scheidemantel […] . Erster Teil A – E . Leipzig 1782 . 122–127 s . v . 47 . Allod . 829,24–25  Zur präpositionalen Wendung um – wegen s . Deutsches Wörterbuch . Bd 27 . Sp .  3091–3106 s . v . WEGEN , insbesondere Sp .  3097f . 830,19–23  Ohne HerausgebereingriVe wiese der Satz eine bizarre Syntax auf und hätte eine schwerlich erkennbare Bedeutung , weil Hotho den Gedankengang Hegels nur bruchstückhaft wieder­ gibt  ; vgl . GW  14,2 . 461,8–12 und die Anm . zu 461,8–10 in GW 14,3 . 1270 sowie die Parallelstelle in der Nachschrift Griesheim , GW 26,3 . 1155,4–7 . 830,25–27  Der Satz ist nicht nur syntaktisch defekt , sondern so unglücklich formuliert , daß es scheinen muß , als werde die Möglichkeit von Grabschändung als Einwand gegen die Vernünftigkeit des Erwerbs einer Grabstätte für ewige Zeiten angebracht . Vgl . die parallele Stelle in der Nachschrift Wannenmann , GW 26,1 . 28f (§ 28) . 835,12–13  Vgl . oben in der Anm . zu 628,30–31 die Angaben zum Artikel 18 der Bundesakte vom 8 . Juni 1815 . 836,12–16  Tod und Apotheose des Herakles/Hercules sind vielfach literarisch gestaltet worden  : Sophokles  : Trachiniae  ; Ovid  : Metamorphoses . IX , 98–272  ; Ovid  : Heroides (Epistolae

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Heroidum) . IX (Deianira Herculi .)  ; [Seneca  :] Hercules Oetaeus  ; Apollodor  : Bibliotheke . II , 7 , 7 (II , 157–160) . (Die den Tod motivierende Vorgeschichte findet sich Apollodor  : Bibliotheke . II , 7 , 6 (II , 151–152) .) M . Iunius Brutus (Q . Servilius Caepio Brutus nach der Adoption) (ca . 85–42) der Caesar-Mörder tötete sich nach der Niederlage bei Philippi mit dem Schwert (Plutarch  : Vitae parallelae . Brutus . 40–52) . Vgl . hierzu auch oben die Anm . zu 629,27–29 . 837, 30–31 .838,1–2  Vgl . dazu oben die Anm . zu 33,18–26 und 33,26–29 . 839, 3–4  Vgl . oben die Anm . zu 87,28–34 . 841,6–9  Siehe an ACCOUNT of THE ISLAND OF CEYLON , containing It s H i s t o r y  , G e o g r a ph y  , N a t u r a l H i s t o r y  , w i t h t h e M a n n e r s a n d C u s t o m s o f it s v a r iou s I n h a b it a n t s   ; to which is added , the journal of an embassy to the court of candy . illustrated by A MAP , CHARTS , AND ENGRAVINGS OF SOME INTERESTING SCENES ON THE ISLAND . the second edition  : With An Appendix  ; C o n t a i n i n g s o m e Pa r t i c u l a r s o f t h e r e c e n t Ho s t i l it ie s w it h t h e K i n g o f C a n d y  . BY CAPTAIN ROBERT PERCIVAL , o f h i s m a j e s t y ’s e i g h t e e n t h o r r o y a l i r i s h r e g i m e n t  : and author of an account of the cape of good hope . London 1805 . 283  : The few of this race [sc . Bedahs] who are not altogether so wild , although they do not acknowledge the sovereignty of the king , yet they furnish him with ivory , honey , wax , and deer  : and such of them as skirt the European territories barter these articles with the Cinglese for the simple things which their mode of life requires . To prevent themselves from being surprised or made prisoners , while carrying on this traffic , the method they employ is curious . When they stand in need of cloth , iron , knives , or any other articles of smith’s work , they approach by night some town or village , and deposit in a place where it is likely immediately to be discovered , a certain quantity of their goods , along with a talipot leaf expressive of what they want in return . On a following night they repair again to the same place , and generally find their expected reward awaiting them . For although they are easily satisfied , and readily allow the advantage to the person with whom they deal , yet if their requests are treated with neglect , they will not fail to watch their opportunity of doing him a mischief . The Cinglese , as they can afterwards dispose of the articles afforded by the Bedahs , find the traffic profitable  ; and in some parts frequently go into the woods carrying with them articles of barter . This trade , however , can only be carried on in the manner I have already described  ; for no native of the woods can be more afraid of approaching a stranger than the Bedahs . (Hegel hat nachweislich aus diesem Buch exzerpiert , vgl . GW 22 . 202 , 749f .) 841,13–17  Siehe oben die Anm . zu 35,8–23 . 843,24M  Praestatio obsidis .] Siehe Kant  : Rechtslehre . 121 (Dogmatische Ein­thei­lung aller erwerblichen Rechte aus Verträgen . § 31 . 118–122) (AA I/6 . 286)  : c) Die p e r s ö n l i che Ve r b ü r g u n g (praestatio obsidis) . 849, 31–33  Zu denken ist hierbei an die Mythen von Kekrops , Herakles und Theseus . 852,11–13  Siehe oben die Anm . zu 46,12–14 und Plutarch  : Vitae parallelae . Solon . XVII , 1–4 . 853,13–16  Siehe oben die Anm . zu 481,32–34 . 855,29–32  Siehe oben die Anm . zu 49,23–30 und 49,11–13 . 856,14–27  Eine gedruckte Quelle für dieses Beispiel hat sich bislang nicht nachweisen lassen , aber die Schilderung ist hinreichend deutlich , um den juristischen Hintergrund nachzeichnen zu können . Es ist sehr wohl möglich , daß Hegel sich hier auf eine mündliche Mitteilung seines Heidelberger Freundes Thibaut stützt . – Mit Feuerbachs Gesetzbuch ist gemeint das Strafgesezbuch für das Königreich Baiern . München 1813 . Bei dem angegebenen Straftatbestand handelt es sich oVenbar um wiederholten bandenmäßigen Felddiebstahl , wofür zunächst die folgenden Artikel ein-



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schlägig sind (Strafgesezbuch . 47f)  : Art . 107 . / Die Erhöhung des einem Verbrechen ge­ sezlich bestimmten höchsten Strafmaßes kann nur durch richterlichen Ausspruch und niemals willkührlich , sondern bloß in den gesezlichen Fällen und in gesezlicher Art geschehen . / Die allgemeinen Gründe der Strafvermehrung sind aber I . der Zusammenfluß von Verbrechen , und II . der Rückfall in ein schon bestraftes Verbrechen . / Art . 108 . / Wenn mehrere noch nicht bestrafte Verbrechen eines und desselben Uebel­thä­ters dergestalt zusammentreVen , daß darüber von demselben Gerichte und in einem und demselben Ur­theile zu erkennen ist , so heißt dieses ein Z u s a m m e n f lu ß vo n Ve r ­b r e che n .  / Art . 109 . / Ist ein und dasselbe Verbrechen an verschiedenen Personen oder Gegenständen wiederholt worden , oder hat der Uebelthäter in mehreren Handlungen Verbrechen verschiedener Art begangen , so ist die Strafe des einen Verbrechens mit der Strafe des andern zu verbinden . Wenn aber diese Verbindung unmöglich ist , so darf deswegen auf keine schwerere Strafgattung erkannt werden , sondern es ist die schwerste der zusammentreVenden Strafen allein , jedoch verbunden mit äusserlicher Schärfung , so weit diese gesezlich ist , in Anwendung zu bringen . / | Dasselbe ist alsdann zu beobachten , wenn mehrere Freiheitsstrafen dergestalt zusammentreVen , daß die Dauer derselben diejenigen Grenzen überschreiten würde , welche in den Art . 13 . 16 . und 28 . für jede besondere Gattung der Freiheitsstrafe festgesetzt ist . / Art . 110 . / Wird ein Verbrechen an demselben Gegenstande oder an einer und derselben Person mehrmals begangen , so sind die verschiedenen das Verbrechen festsezenden Handlungen für eine einzige That zu rechnen , doch als beschwerender Umstand unter den Einschränkungen des Art . 95 . bei Ausmessung der Strafe zu berücksichtigen . / Wenn ein Verbrecher in einer und derselben Handlung zu gleicher Zeit mehrere Verbrechen begangen hat , so soll nur die Strafe der schwersten Uebertretung in Anwendung gebracht werden vorbehaltlich dessen , was in dem Art .  95 . Nr .  2 . verordnet ist . (Der genannte Art .  95 . (Strafgesezbuch . 42f) setzt noch einmal die richterlichen Ermessensspielräume bei der Strafzumessung innerhalb des Strafrahmens fest .) Für bandenmäßig begangene Verbrechen gilt der Artikel 54 , s . Strafgesezbuch . 23  : Die Ge­seze wider das Komplott überhaupt (Art . 50–53 .) sind auch auf B a n d e n anzuwenden , worunter solche Komplotte verstanden werden , welche zur Verübung mehrerer , einzeln noch ganz unbestimmter Verbrechen einer gewissen Art oder Gattung einge­ gangen sind . Der angegebene Artikel 51 (Strafgesezbuch . 22) bestimmt für A n s t i f t e r und R ä d e l s f ü h r e r Strafverschärfung . Für den Diebstahl überhaupt und dann in der bestimmten Qualifikation kommen folgende Artikel zur Anwendung (Strafgesezbuch . 85–89)  : Art .  214 .  / Der Diebstahl wird ein Ve r b r e ch e n I . durch die Grösse des Betrags (Art . 215 .) oder II  .  durch die Be­schaVen­heit der Handlung selbst . (Art . 216 . V .) / Art . 215 . / Wenn der Dieb in Geld oder Geldeswerth die Summe von fünf und zwanzig | Gulden baierischer Reichswährung oder darüber entwendet hat , so soll er zum A r b e it s h a u s auf e i n J a h r ver­urtheilt und diese Strafzeit um so viele Vierteljahre verlängert werden , so vielmal der Werth des Entwendeten die Summe von fünfzig Gulden in sich enthält  ; ohne daß jedoch die Dauer der Strafe weiter , als auf a ch t J a h r e , erstreckt werden dürfte .  / Art .  216 .  / Ohne Rücksicht auf die Summe ist der Diebstahl ein Verbrechen I . wegen besonderer Heiligkeit des entwendeten Ei­gen­thums  ; II . wegen grosser Gelegenheit zur Entwendung , welcher die Sache überhaupt oder wegen ihres besonderen Verhältnisses zu dem Diebe ausgesezt ist  ; III . wegen besonderer Geflissenheit und Gefährlichkeit des Diebes . [ .|. .] / Art . 218 . / Aus Rücksicht der besonderen Gelegenheit ist ausgezeichnet 1) ein Diebstahl welcher bei Feuers- oder Wassersnoth , in dringenden Kriegsgefahren und anderen dergleichen Unglücksfällen verübt worden ist  ; 2) Diebstähle auf Märkten , an öVentlichen Pläzen , oder in einem Menschengedränge  ; 3) Diebstähle an Vieh auf der Weide oder vom Triebe , an Bienenstöcken , an Holz in Wäldern oder auf öVentlichen

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Holzlegen , an Bleichstücken und andern dergleichen Dingen , welche nicht zureichend verwahrt werden können  ; 4) nächtliche Entwendungen an Baum- Feld- oder Gartenfrüchten  ; endlich 5) diejenigen Entwendungen , welche von dem Hausgesinde an dem Hausherrn oder der Hausfrau verübt worden sind . […] | Art . 220 . / Ein ausgezeichneter Diebstahl erster und zweiter Klasse (Art . 217–219 .) wird mit e i n - bis d r e ij ä h r i g e m A r b e it s h a u s e bestraft , und wenn der Werth des Entwendeten über f ü n f u n d z w a n z i g Gulden beträgt , die Dauer der Strafzeit nach gleichem Verhältnisse , wie beim ein­ fachen Diebstahle (Art . 215 .) verlängert  : ohne daß jedoch die Dauer der Strafe weiter , als auf a ch t J a h r e erstreckt werden darf . / Art . 221 . / Wegen besonderer Geflissenheit oder Gefährlichkeit sind Diebstähle ausgezeichnet  : 1) wenn sich der Dieb mit einem oder mehreren zur Ausführung dieses Verbrechens verbunden , oder 2) sich in diebischer Absicht in fremde Wohnung oder anderes Gebäude eingeschlichen und daselbst zur Nachtzeit den Diebstahl verübt hat  ; 3) wenn der Dieb in ein Haus oder anderes Gebäude auf Leitern eingestiegen , oder sonst durch einen andern , als die gewöhnlichen Eingänge hineingedrungen ist  ; oder 4) wenn er , um stehlen zu können , Gebäude oder Behältnisse gewaltsam erbrochen oder gesprengt , oder mit Dietrichen , oder mit nachgemachten Schlüsseln , die er sich dazu absichtlich verschaVte , oder mit den rechten Schlüsseln , welche von ihm erst heimlich entwendet , oder mit List genommen worden sind , geöVnet hat  ; 5) wenn die Entwendung mittelst Verlezung obrigkeitlicher Siegel begangen worden ist  ; und endlich 6) | wenn sich der Dieb , um sich allenfalls zur Wehre zu sezen , mit WaVen versehen hatte . / […] / Art . 223 . / Ausgezeichnete Diebstähle der vorerwähnten dritten Klasse (Art . 221 .) sollen , die Entwendung betrage wenig oder viel , mit v ie r bis a ch t j ä h r i g e m A r b e it s h a u s e bestraft werden . / Art . 224 . / Wenn bei einem und demselben Diebstahle mehrere beschwerende Eigenschaften zusammentreVen , dann soll die Strafbarkeit nach folgenden Bestimmungen ermessen werden  : / I . TreVen be­ schwerende Eigenschaften der ersten Klasse (Art . 217 .) zusammen , so ist die Strafe des A r b e i t s h a u s e s (Art .  220 .) zwischen d r e i bis s e c h s J a h r e n auszumessen und mit körperlicher Züchtigung zu verschärfen  ; II . wenn aber ein beschwerter Fall der dritten Klasse (Art . 221 .) mit einer oder mehreren beschwerenden Eigenschaften der ersten oder zweiten Klasse verbunden ist , so steigt die Strafe auf a ch t - bis z e h nj ä h r i g e s Z u ch t h a u s  ; III . kommen zwei oder mehrere der in der dritten Klasse genannten be‑|schwe­ ren­den Umstände (Art . 221 .) bei demselben Diebstahle vor , so ist z e h n - bis z wö l f ­ j ä h r i g e s Z u ch t h a u s anzuwenden  ; falls endlich IV . zwei oder mehrere beschwerende Umstände der dritten Klasse (Art . 221 .) mit einem oder mehreren beschwerenden Umständen der ersten oder zweiten Klasse (Art . 217 . 218 .) zusammentreVen , so hat der Verbrecher z wö l f - bis f ü n f z e h nj ä h r i g e s Z u ch t h a u s verwirkt . / Art . 225 . / Wenn der Dieb mehrere noch unbestrafte Diebstähle begangen hat , so sind die allgemeinen Geseze über den Zusammenfluß der Verbrechen (Art . 108 . V .) und wenn derselbe nach vorausgegangener Bestrafung von Neuem einen Diebstahl begangen , die allgemeinen Geseze über Bestrafung des Rückfalls (Art . 111–117 .) in Anwendung zu bringen . Die oben angeführten Art . 13 . 16 . und 28 . bestimmen den Strafrahmen von Zuchthaus- , Arbeitshaus- und besonderen Gefängnisstrafen , etwa Festungsarrest , diese letzteren Strafen sind im vorliegenden Falle aber nicht einschlägig . Für die Festsetzungen der Zuchthaus- und Arbeitshausstrafen (Artikel 13 und 16) ist folgender Zusammenhang zu zitieren , Strafgesezbuch . 5f  : Art . 11 . / Die Zucht­ haus­strafe kann nach dem Geseze entweder auf b e s t i m m t e Jahre , oder | auf u n b e s t i m m t e Zeit , niemals auf Lebenslang zuerkannt werden . / Art . 12 / Bei der Ver­ur­thei­ lung auf u n b e s t i m m t e Zeit bleibt dem Ver­urtheil­ten die HoVnung , durch thät­lich bewiesene Besserung sich seine Freiheit wieder zu verdienen . Wenn nämlich derselbe während seiner Strafzeit wenigstens zehn Jahre hindurch ununterbrochen ausgezeichnete



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Arbeitsamkeit bewiesen , wegen Bosheit oder Ungehorsam keine Züchtigung verschuldet , und sonst unverwerfliche Proben gebesserter Gemüthsart abgelegt hat , so darf derselbe nach Verlauf von sechzehn Strafjahren seine Begnadigung erwarten . / Art . 13 . / Die Zuchthausstrafe auf b e s t i m m t e Zeit darf nicht über z w a n z i g Jahre , nicht unter a ch t Jahren zuerkannt werden . / Die auf bestimmte Zeit Ver­urtheil­ten können durch Erfüllung der Art . 12 . vorgeschriebenen Bedingungen ihre Strafzeit abkürzen  ; doch darf auf diese Begnadigung nicht früher angetragen werden , als nachdem drei Vier­theile der zuerkannten Strafzeit verlaufen sind . Wer nach überstandener Strafe des Zucht- oder Arbeitshauses von Neuem in Verbrechen verfallen ist , bleibt von dieser Wohlthat aus­ geschlossen . Ferner [8]  : Art . 16 . / In das Strafarbeitshaus darf Niemand auf längere Zeit , als auf a ch t Jahre , nicht auf kürzere , als auf e i n Jahr ver­urtheilt werden . / Die Ver­ur­ theil­ten dürfen nach Verlauf von drei Vier­theilen ihrer Strafzeit , unter den Art . 12 . und 13 . vorgeschriebenen Bedingungen auf Begnadigung hoVen . Diese Höchststrafenbestimmungen und -begrenzungen werden jedoch durch den (oben zitierten) Artikel 109 zumindest po­ tentiell , für rückfällige Straftäter durch den Artikel 112 ausdrücklich außer Kraft gesetzt , s . Straf­ gesez­buch  . 48f  : Art . 112 . / Eine Strafe an der Freiheit soll bei dem ersten Rückfalle um das Einfache der zuvor | erlittenen Strafe erhöht , und , bei ferneren Wiederholungen soll jedesmal mit der Strafe des nächst vorhergegangenen Rückfalls die Strafe der ersten Ueber­t retung verbunden , auch wenn die nach diesem Grundsaz ausgemessene Dauer der Strafe das in den Art . 13 . 16 . und 28 bestimmte höchste Maß des Gefängnisses , Arbeitshauses oder Zuchthauses überschreitet , die nächst höhere Strafgattung zuerkannt werden . / Wenn die von dem Rückfälligen begangene lezte Uebertretung schon für sich allein eine schwerere Strafe verdient , als diejenige , womit derselbe zuvor bestraft worden , so ist die durch die zulezt begangene That an und für sich verwirkte Strafe um das Einfache der ersten Uebertretung zu erhöhen . Mit einer Verordnung vom 25 . März 1816 . Die Strafgesetze wider den Diebstahl betr . (s . Sammlung der nachträglichen Verordnungen zum Strafgesetzbuche für das Königreich Baiern . Würzburg 1817 . 9–15  ; Sammlung der Erläuterungen und Rescripte über das Strafgesetzbuch für das Königreich Baiern . [hrsg . von Friedrich Wilhelm Doppelmayr] Nördlingen 1821 . 44–66 (in dieser Sammlung sind die späteren Ergänzungen bei den einzelnen Artikeln bereits mit publiziert)) wurden in zwölf Artikeln die den Diebstahl betreVenden Bestimmungen des Strafgesetzbuches teilweise reformuliert und die Strafsätze bzw . Strafzumessungen reformiert , d . h . bisweilen herabgesetzt , sonst der Be­rück­sich­ tigung mildernder Umstände anheimgestellt und zugleich damit die früheren Artikel 214 bis 221 , 223 bis 228 , 349 und 379 bis 381 des ersten Teils des Strafgesetzbuches aufgehoben . Der Artikel 112 war zwischen 1814 und 1815 mehrfach Gegenstand ergänzender oder präzisierender Ver­ ordnungen , s . ebenda 35–41 . – Eine solch drastische Strafreduzierung von 40 Jahren auf 14 Tage dürfte auch nach der Reform schwerlich möglich gewesen sein . – Das Fazit , so wie es die Nachschrift formuliert , verschiebt etwas den Akzent von Hegels Kritik , bei der es weniger um eine Kon­struk­ tions­schwäche innerhalb der Gesetzgebung als vielmehr um die mangelnde Praxistauglichkeit der Theorie geht , nach der sich ganz folgerichtig die Gesetzgebung derart in Androhungen verstiegen hat , daß sie der Rechtsprechung kein taugliches Kriterium der Strafzumessung mehr vorgeben kann , die Inconsequenz also dadurch zustande kommt , daß über der Androhung die reale Strafe aus dem Blick geraten ist . 857, 32 –858,11  Siehe oben die Anm . zu 47,23–27 . 858,27–29  Siehe Lev 24, 19f . 858, 30–32  Wohl in Reminiszenz an das Kantische Factum der Vernunft (s . Kant  : ­Critik der practischen Vernunft . 55f (§ . 7 . Grundgesetz der reinen practischen Vernunft . 54–58) (AA I/5 . 31)  : Man kann das Be‑|wußtseyn dieses Grundgesetzes ein Factum der Vernunft nennen , weil man es nicht aus vorhergehenden Datis der Vernunft , z . B . dem

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Bewußtseyn der Freyheit (denn dieses ist uns nicht vorher gegeben) , herausvernünfteln kann , sondern weil es sich für sich selbst uns aufdringt als synthetischer Satz a priori , der auf keiner , wed er [sic] reinen noch empirischen Anschauung gegründet ist , ob er gleich analytisch seyn würde , wenn man die Freyheit des Willens voraussetzte , wozu aber , als positivem BegriVe , eine intellectuelle Anschauung erfodert werden würde , die man hier gar nicht annehmen darf .) gebraucht Karl Leonhard Reinhold in seinen Aufsätzen zur elementarphilosophischen Begründung der Philosophie die Wendung vom Factum bzw . von der Thatsache des Bewußtseyns (noch ohne Inhaltsbezug) , s . Beyträge zur Berichtigung bisheriger Mißverständnisse der Philosophen von Karl Leonhard Reinhold . Erster Band das Fundament der Elementarphilosophie betreVend . Jena 1790 . 144  : 6 . Dieses Faktum kann eben darum in nichts anderm als I m B e w u ß t s e y n selbst bestehn , und der Satz , durch den es ausgedrückt wird , muß dieß Bewußtseyn , soweit dasselbe vorstellbar ist , ausdrücken . / 7 . Dieser Satz heißt  : D i e Vo r s t e l l u n g w i r d i m B e w u ß t s e y n vo m Vo r g e s t e l l t e n u n d Vo r s t e l l e n d e n u n t e r s ch ie d e n u n d a u f b e yd e b e z o g e n  .   ; vgl . auch 167 , 219 , 224 , 280 , 357 , 393 , 417 und 444 . Kaum später in den im zweiten Band der Briefe über die Kantische Philosophie gesammelten Aufsätzen ist dann (vor­ nehmlich im moralphilosophischen Kontext) auch von mehreren Thatsachen des Bewußtseyns die Rede , s . insgesamt Reinhold  : Briefe . Bd 2 . 180 , 244 , 248 , 263 , 277 , 280 , 283f , 304 , 309f , 346f , 349f , 354f , 357f , 361 , 384V (GS 2/2 . 133 , 173 , 175 , 184 , 190–194 , 204 , [207]f , 226–228 , 231 , 234f , 238 , 254f)  ; zur Pluralisierung des Thatsachen-Konzeptes (und seiner Eng führung mit der (empirischen) Psychologie) vgl . Beyträge zur Berichtigung bisheriger Mißverständnisse der Philosophen von Karl Leonhard Reinhold . Zweyter Band die Fundamente des philosophischen Wissens , der Metaphysik , Moral , moralischen Religion und Geschmackslehre betreVend . Jena 1794 . 58–65 , 176–179 , 185f . – Dies Konzept wurde früh beispielsweise von Fichte übernommen (s . Versuch einer Kritik aller OVenbarung . Von Johann Gottlieb Fichte . Zweite , vermehrte , und verbesserte Auflage . Königsberg 1793 . 15 (GA I/1 . 140)  : Daß nun wirklich eine solche ursprüngliche Form des Begehrungsvermögens , und ein ursprüngliches Begehrungsvermögen selbst vermittelst dieser Form sich in unserm Gemüthe dem Bewußtseyn ankündige , ist T h a t s a ch e d ie s e s B e w u ß t s e y n s   ; und über dieses letzte , einzig allgemeingeltende Princip aller Philosophie hinaus findet keine Philosophie mehr statt .) , aber bald auch in seiner Trag fähigkeit von ihm bezweifelt (s . Fichte  : Grundlage der gesammten Wissenschaftslehre . 245 Fn . (GA I/2 . 396)  : Eine Philosophie , die an allen Enden , wo s ie nicht weiter fortkommen kann , sich auf eine Thatsache des Bewußtseyns beruft , ist um weniges gründlicher als die verrufne PopularPhilosophie  .) . – Zur Verbreitung der BegriVlichkeit vgl . noch Salomon Maimon  : Ueber die ersten Gründe des Naturrechts . In  : Philosophisches Journal einer Gesellschaft Teutscher Gelehrten . Herausgegeben von Friedrich Immanuel Niethammer Professor der Philosophie zu Jena . Ersten Bandes zweites Heft . Neu-Strelitz 1795 . 141–174 , 141f  : Der Mensch , als vernünftiges (der Erkenntniß der Wahrheit fähiges) Wesen ist also sich eines Triebes zur Allgemeingültigmachung der Vorstellungen bewußt . Ob er nun auch einen Trieb zur Allgemeingültigmachung des Willens habe ? kann nicht unmittelbar (da der eigene Wille die‑|sem allgemeinen Willen beständig entgegen wirkt) als Factum des Bewußtseins , dargethan werden . Nun ist aber das M o r a l g e s e t z  , als F a c t u m d e s B e w u ß t s e i n s a priori gegeben . – Im Kontext moralphilosophischer Ausführungen spricht Reinhold dann von den Inhalten und Überzeugungen des Gewissens auch als von Thatsachen des Selbstbewußtseyns bzw . des moralischen Selbstbewußtseyns , s . Verhandlungen über die GrundbegriVe und Grundsätze der Moralität aus dem Gesichtspunkte des gemeinen und gesunden Verstandes , zum Behuf der Be­urthei­lung der sittlichen , rechtlichen , politischen und religiösen Angelegenheiten , herausgegeben von C . L . Reinhold , Professor in Kiel . Erster



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Band . Lübeck und Leipzig 1798 . 12 , 58 , 263 , 276 . – Nachhaltig prägend für seine wiederholte Kritik an der Rede von den Thatsachen des Bewußtseyns dürfte Hegels Auseinandersetzung mit der Kritik der theoretischen Philosophie von Gottlob Ernst Schulze , Hofrath und Professor in Helmstädt . 2 Bde . Hamburg 1801 . gewesen sein , s . Verhältniß des Skepticismus zur Philosophie , Darstellung seiner verschiedenen Modificationen , und Vergleichung des neuesten mit dem alten . In  : Kritisches Journal der Philosophie herausgegeben von Fr . Wilh . Joseph Schelling und Ge . Wilhelm Fr . Hegel . Ersten Bandes zweytes Stück . Tübingen 1802 . [1]–74  ; GW 4 . 197–238 . S . dazu vor allem folgende Ausführungen Schulzes , ebenda Bd 1 . 51–53 (Dritter Abschnitt . Von dem Zwecke der theoretischen Philosophie . 51–75)  : Wir haben bereits in der Erörterung der wesentlichen Merkmahle einer wissenschaftlichen Philosophie bemerkt , daß die Existenz desjenigen , wovon in dieser Wissenschaft der oberste oder unbedingte Grund anzugeben ist , gewiß seyn müsse , nicht aber noch problematisch seyn dürfe . Nun hat die Existenz desjenigen , was im Umfange unsers Bewußtseyns als vorhanden gegeben ist , ganz unläugbare Gewißheit . Denn da es im Bewußtseyn gegenwärtig ist , so können wir dessen Existenz eben so wenig be­z weifeln , als das Bewußtseyn selbst  ; das Bewußtseyn aber bezweifeln zu wollen ist absolut un­möglich , weil ein solcher Zweifel , da er ohne Bewußtseyn nicht statt finden kann , sich selbst vernichten , mithin Nichts seyn würde . Nun nennt man dasjenige , was in und mit dem Bewußtseyn gegeben ist , eine Thatsache des Bewußtseyns . Folglich sind die Thatsachen des Bewußtseyns das unläugbar Wirkliche , worauf sich alle philosophische Speculationen beziehen müssen , und was durch diese Speculationen zu erklären oder begreiflich zu machen ist . [Fn .  : …] / | An den Thatsachen unseres Bewußtseyns kommen wichtige Unterschiede vor , und so weit wir bis jetzt diese Unterschiede erforscht und kennen gelernt haben , sind jene Thatsachen entweder E r ke n n t n i s s e vo n O b ­je c t e n  , oder Ae u ß e r u n g e n d e s Wo l l e n s  , oder G e f ü h l e d e r L u s t u n d Un lu s t  , zu welchen auch die Gefühle des Schönen und Erhabenen gehören . Obgleich aber diese Thatsachen in mancherley Verbindungen mit einander stehen  ; so können sie doch nicht , so weit ­unsere Einsicht von denselben reicht , auf eine einzige Klasse zurückgeführt , oder aus einer einzigen Quelle abgeleitet werden , sondern sind durch bleibende Merkmahle wesentlich von einander verschieden . Auf diese Verschiedenheit an den Thatsachen unsers Bewußtseyns gründet sich nun die Ein­thei­lung der Philosophie in die t h e o r e t i s ch e  , p r a k t i s ch e  , und in die Ph i l o s o ph ie ü b e r d ie G e f ü h l e , welche letztere , in wie fern sie die Gefühle des Schönen und Erhabenen betrift , seit B a u m g a r t e n s Zeiten unter den Deutschen den Nahmen der A e s t he t i k erhalten hat . / An den Thatsachen des Bewußtseyns , die in eine der vorhin angegebenen drey Hauptklassen gehören , werden wieder mancherley allgemeine und bleibende Unterschiede angetroVen . Diese Unter­schiede begründen die Unter­ab­thei­lun­gen jedes Haupt­theils der Philosophie . 859,8–9  Siehe Dtn 32, 35 . 859,12–14  Siehe oben die Anm . zu 649,19–20 . 859,21–22  Vgl . Ex 21, 24 und Lev 24, 20 . 874,10–11  Siehe oben die Anm . zu 390,25–27 . 874,26–29  Die Bemerkung bezieht sich auf die französische Revolution und im Besonderen auf die Zeit der Terreur . Vgl . noch GPR 114 (§ 118)  ; GW 14,1 . 105,25–28 sowie GW 14,2 . 583,13–14 und GW 14,3 . 1290 die Anm . zur Stelle . 876,29–31  Zum BegriVlichen siehe oben die Anm . zu 64,8–23 . 877,12–13  Siehe oben die Anm . zu 279,19 . 879,20–21  Wohl eine Anspielung auf 1Sam 16, 7 . 884,15–18  Diese Ausführungen enthalten eine Anspielung auf Kants kategorischen Imperativ und Schillers Antwort darauf , s . Kant  : Critik der practischen Vernunft . 58f , 152 (AA I/5 .

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33 , 85) , Kant  : Grundlegung . 73f , 87f , 95 (AA I/4 . 433 , 440 , 444) , Kant  : Rechtslehre . XXV–XXVII (AA I/6 . 225f) und Schiller  : Xenien . In  : Musen-Almanach für das Jahr 1797 . herausgegeben von Schiller . Tübingen [1796] . 296 (NA 1 . 357)  : G e w i s s e n s s c r u p e l  . Gerne dien ich den Freunden , doch thu ich es leider mit Neigung , Und so wurmt es mir oft , daß ich nicht tugendhaft bin . D e c i s u m  . Da ist kein anderer Rath , du mußt suchen , sie zu verachten , Und mit Abscheu alsdann thun , wie die Pflicht dir gebeut . 885,16  In magnis voluisse sat est] Siehe S . Propertius  : Elegiarum liber secundus . X , 6 . 885,24–25  Siehe oben die Anm . zu 276,21–22 . 887,13–16  Siehe Rousseau  : Émile . Bd 2 . 112f (Livre III .) (ŒC 4 . 467)  : M o n s e i g n e u r , i l f a u t q u e j e v i ve   ; disoit un malheureux auteur satyrique au Ministre qui lui reprochoit l’in‑|famie de ce métier . Je n’e n voi s p a s l a n é c e s s s it é  , lui répartit froidement l’homme en place . – Die Zuschreibung des Bonmots an den Kardinal Richelieu ist unzutreVend und dürfte wohl entweder ein MißgriV Hegels selbst oder eine freie Zutat Hothos sein (und ist , naturgemäß ungeprüft , von dieser Stelle aus in die Welt gegangen) . – Eine noch un­ vollständige Fassung der Anekdote findet sich publiziert im DISCOURS PRELIMINAIRE . ([i]–viij) zu ALZIRE , ou LES AMERICAINS . TRAGEDIE de M . DE VOLTAIRE . Representée à Paris pour la premiere fois le 27 Janvier 1736 . Errer est d’un mortel , pardonner est divin . Duren , trad . de Pope . Le prix est de trente sols . Paris 1736 . v  : On demandait , il n’y a pas long-tems à un homme qui avait fait je ne sçais qu’elle mauvaise Brochure contre son ami & son bienfaicteur , pourquoi il s’étoit emporté à cet excès d’ingratitude . Il repondit froidement  : Il faut que je vive . In einer Herausgeberfußnote zum Discours préliminaire ([370]–375) in der sogenannten Kehler Ausgabe (Oeuvres completes de Voltaire . […] De l’Imprimerie de la Société Littéraire-Typhographique . 70 Bde . [Kehl] 1784–1789 .) werden erstmalig die beteiligten Personen benannt , s . Oeuvres completes de Voltaire . Tome second . ( THEATRE .) . [Kehl] 1784 . 373  : Ce fut l’Abbé G u io t d e s F o n t a i n e s qui fit cette réponse à M . le comte d’A r g e n s o n  , depuis secrétaire d’Etat de la guerre  ; à quoi le comte d’A r g e n s o n répliqua  : j e n’e n vo i s p a s l a n é c e s s it é  . – Vgl . dazu noch die Ausführungen des Herausgebers in der Notice sur la vie , le ministère et les écrits du marquis d’Argenson , ministre des affaires étrangères sous Louis XV . ([1]–136) in  : Mémoires du marquis d’Argenson , ministre sous Louis XV  ; avec une notice sur la vie et les ouvrages de l’auteur  ; publiés par [Antoine] René [de Voyer de Paulmy] d’Argenson . Paris 1825 . ( =  Collection des mémoires relatifs à la Révolution française . Mémoires du marquis d’Argenson .) 75f  : Les éditeurs des lettres de Voltaire [Fn .  : Édition de Kehl , tome 1 , pièces justificatives .] nous ont | conservé une des réponses du marquis d’Argenson , relative à sa grande querelle avec l’abbé Desfontaines . On peut y voir quelle indignation il manifeste contre les détracteurs de son ami . / Paris , 7 février 1739 . / « C’est un vilain homme que l’abbé Desfontaines , monsieur  ; son ingratitude est assurément pire encore que les crimes qui vous ont donné lieu à obliger [Fn .  : Voltaire n’a laissé ignorer de personne l’aventure dégoûtante pour laquelle l’abbé Desfontaines fut refermé à Bicêtre , et qui lui eût valu un traitement infamant sans les soins efficaces de celui dont il se montra dès ce moment l’infatigable Zoïle . C’est à l’abbé Desfontaines que le comte d’Argenson , ministre de la guerre , fit cette réponse si connue , lorsque l’abbé , pour se justifier d’un de ses libelles , lui disait  : M a i s  , m o n s e i g n e u r  , i l f a u t b ie n q u e j e v i ve  . – J e n’e n vo i s p a s l a n é c e s s i t é  .  / Cette fois l’abbé Desfontaines , menacé de poursuites judiciaires , signa une sorte de rétractation qui fut imprimée dans les journaux de Hollande  ; et Voltaire composa à cette occasion l’O d e d e l ’ I n g r a t it u d e  , qu’il dédia au marquis



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d’Argenson . ( Voye z sa C o r r e s p o n d a n c e . )] . – Obgleich Voltaire ihm 1724 bei der Aufhebung seiner Haft und seiner Verbannung aus Paris behilflich gewesen war , gefiel sich Pierre-François Guyot Desfontaines (1685–1745) in einer literarischen Dauerfehde mit ihm , in der er insbesondere seine dramatischen Werke attackierte . 887,19  Siehe oben die Anm . zu 407,16–19 .36–37 . 888,2  Siehe oben die Anm . zu 66,4–10 . 889,10–12  Siehe oben die Anm . zu 66,35 –67,3 . 891,9  Das bezieht sich auf die Formel ›fiat iustitia , et pereat mundus‹ , s . dazu oben die Anm . zu 256,26 . 894,12–16  Siehe dazu etwa Kant  : Critik der practischen Vernunft . 152 (AA I/5 . 85)  : Es lassen sich wol Handlungen anderer , die mit großer Aufopferung , und zwar blos um der Pflicht willen , geschehen sind , unter dem Namen e d l e r und e r h a b e n e r Thaten preisen , und doch auch nur so fern Spuren da sind , welche vermuthen lassen , daß sie ganz aus Achtung für seine Pflicht , nicht aus Herzensaufwallungen geschehen sind . Will man jemanden aber sie als Beyspiele der Nachfolge vorstellen , so muß durchaus die Achtung für Pflicht (als das einzige ächte , moralische Gefühl) zur Triebfeder gebraucht werden  : diese ernste , heilige Vorschrift , die es nicht unserer eitelen Selbstliebe überläßt , mit pathologischen Antrieben (so fern sie der Moralität analogisch sind) zu tändeln , und uns auf ve r d ie n s t l i ch e n Werth was zu Gute zu thun . Wenn wir nur wohl nachsuchen , so werden wir zu allen Handlungen , die anpreisungswürdig sind , schon ein Gesetz der Pflicht finden , welches g e b i e t e t und nicht auf unser Belieben ankommen läßt , was unserem Hange gefällig seyn möchte . 894,23–31  Siehe die vorangehende Anm . zu 894,12–16 . 895,7–8  Siehe Mt 19, 16  ; Mk 10, 17  ; Lk 18, 18 . 895,22–27 .896,1–4  Siehe hierzu oben die Anm . zu 403,28–30 .404,1 und 668,10–11 . 901,17–18  Zum Wortsinn von beliebig an dieser Stelle s . Deutsches Wörterbuch . Bd 1 . Sp . 1449 , s . v . BELIEBIG . 904,14–15  Siehe Gen 3, 4f . 907, 5–9  Pascal hat sich in Les Provinciales mit Doktrinen der Jesuiten auseinander­ gesetzt . Die Ausführungen hier beziehen sich als Paraphrase der entsprechenden Stelle in GPR 138 (GW 14,1 . 123,26–30 .124,1) auf Pascal  : Les Provinciales . Bd 1 . 124 ( QUATRIEME LETTRE E c r it e à u n P r ov i n c i a l p a r u n d e s e s A m i s . De la grace actuelle toujours presente , & des pechez d’ignorance . 119–133) . 912,1–4  Zum BegriV der Ironie bei Schlegel siehe oben die Anm . zu 413,22–23 .34–37  ; bei der Fichtischen Philosophie ist wohl vorrangig zu denken an Fichte  : Grundlage der gesammten Wissenschaftslehre . 915, 5–9  Diese Bemerkungen gelten wohl berühmt oder berüchtigt gewordenen Konversionen zum Katholizismus wie die der nach Rom gezogenen Maler , etwa von Georg Friedrich Eberhard Wächter 1796 oder Johann Friedrich Overbeck 1813 und Friedrich Wilhelm Schadow 1814 , beide Mitglieder der Gruppe der ›Nazarener‹ , ferner sicher auch der des Grafen Friedrich Leopold zu Stolberg-Stolberg 1800 , vielleicht der Karl Friedrich von Rumohrs 1804 und bestimmt der von Friedrich Schlegel und seiner Frau Dorothea 1808 und von Philipp Veit 1810 sowie der Friedrich Ludwig Zacharias Werners 1810 , der 1814 zum Priester geweiht wurde . Als Hintergrund darf die erst wenige Jahre zuvor veröVentlichte Schrift Wie ward Friz Stolberg ein Unfreier ? beant­ wortet von Johann Heinrich Voß . Tumm machen lassen wir uns nicht  ! Wir wissen , daß wirs werden sollen . Gleim . In  : Sophronizon oder unpartheyisch-freymüthige Beyträge zur neueren Geschichte , Gesetzgebung und Statistik der Staaten und Kirchen . Herausgegeben von D r . Heinrich Eberhard Gottlob Paulus , […] [Bd 1 .] Drittes Heft . Frankfurt am Main 1819 . [1]–113 angenommen werden . – Vgl . noch den frühen literarischen Begleittext dieser

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Bewegung , den vermutlich von Tieck verfaßten Brief eines jungen deutschen Mahlers in Rom an seinen Freund in Nürnberg . mit dem darin enthaltenen Konversionsbericht in  : [Wilhelm Heinrich Wackenroder , Ludwig Tieck  :] Herzensergießungen eines kunstliebenden Klosterbruders . Berlin 1797 . 179–193 , besonders 186–192  ; Wilhelm Heinrich Wackenroder  : Sämtliche Werke und Briefe . Historisch-kritische Ausgabe . Herausgegeben von Silvio Vietta  · Richard Littlejohns . 2 Bde . Band I  : Werke . Hrsg . von Silvio Vietta . Band II  : Briefwechsel · Reiseberichte · Philologische Arbeiten · Das Kloster Netley · Lebenszeugnisse . Hrsg . von Richard Littlejohns . Heidelberg 1991 . Bd 1 . 113–117 , 115–117 . 918,25–26  Siehe oben die Anm . zu 511,23–25 .38 . 920,9–13  Bezüglich der Erzählung des Herodot siehe oben die Anm . zu 694,24–25 . – Zur Wendung sich nicht auf Gefühle allein beruht s . Deutsches Wörterbuch . Bd 1 . Sp . 1534f s . v . BERUHEN , hier Sp . 1535 . 922,10–12  Mit der Anführung des BegriVes der Virtuosität hatte Hegel sehr wahrscheinlich die von Shaftesburys Beschreibung der Charakteristika des ›virtuoso‹ ausgehende Ästhetisierung der Moral (vgl . CHARACTERISTICKS of Men , Manners , Opinions , Times . In Three Volumes . The Second Edition Corrected . By the Right Honourable Anthony , Earl of Shaftesbury . [London] 1714 . Bd 1 . 338  : And thus the Sense of inward Numbers , the Knowledg and Practice of the social V i r t u e s  , and the Familiarity and Favour of the m o r a l Graces , are essential to the Character of a deserving Artist , and just Favourite of the Muses . Thus are the A r t s and V i r t u e s mutually Friends  : and thus the Science of V i r t uo s o’s  , and that of V i r t u e it-self , become , in a manner , one and the same .) und die Inszenierung religiös-sittlicher Subjektivität bei Schleiermacher (vgl . das häufige Vorkommen von ›Virtuose‹ und ›Virtuosität‹ in verschiedenen Kombinationen in [Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher  :] Über die Religion . Reden an die Gebildeten unter ihren Verächtern . Berlin 1799 . (KGA I/2 . [185]–326)) , auf die er bereits 1802 kritisch reagiert hatte , im Sinn , s .  Hegel  : Glauben und Wissen oder die Reflexionsphilosophie der Subjectivität , in der Vollständigkeit ihrer Formen , als Kantische , Jacobische , und Fichtesche Philosophie . In  : Kritisches Journal der Philosophie herausgegeben von Fr . Wilh . Schelling und Ge . Wilhelm Fr . Hegel . Zweyten Bandes erstes Stück . Tübingen 1802 . [1]–188 , 135–137  ; GW 4 . 315–414 , 385f . 922,14–16  Siehe dazu oben die Anm . zu 428,14–17 .33–35 und 696,24–28 . 924,14–17  Die Äußerung bezieht sich auf Rousseau und dessen im Émile dargelegtes Erziehungskonzept sowie die an diesem Konzept orientierten pädagogischen Theorien und praktischen Umsetzungen . 924,23–24  Dies darf als Anspielung gelten auf Diogenes Laërtios . 530 (VIII , 1 , 16)  : ἔνϑα καὶ Ξενόϕιλον τὸν Πυϑαγορικὸν , ἐρωτηϑέντα , πῶς ἂν μάλιστα τὸν υἱὸν παιδεύσειεν , εἰπεῖν , εἰ πόλεως εὐνομουμένης γενηϑείη . 929,2–4  Gemeint sind an dieser Stelle Naturrechtsentwürfe bzw . Darstellungen oder Lehr­ bücher des Naturrechts . Zur Sache vgl . oben die Anm . zu 372,9–12 . 931,15–16  Siehe oben die Anm . zu 87,28–34 . 932, 5–9  Siehe Lucinde . Ein Roman von Friedrich Schlegel . Erster Theil . Berlin 1799 (KFSA 5 . 1–82) . 934, 31–33  Siehe oben die Anm . zu 292,15–16 und 292,20–21 . 935,2–4  Siehe dazu oben die Anm . zu 88,34 .89,1–2, 97,23–25 , 445,24–25 .35–36 und 706,2–3 . 937,8 Restruction] ›Wiederherstellung‹  ; seltene Ableitung von lat . restruere . 937,21–23  Siehe oben die Anm . zu 730,2–7 . 938,13  Eher wohl nur zwei  : Der sechzigjährige Cicero hatte sich nach dreißig Jahren Ehe 47/46 v . Chr . von seiner Gattin Terentia scheiden lassen und im Dezember 46 sein fünfzehnjähri-



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ges reiches Mündel Publilia geheiratet . Die Ehe dauerte nur sechs Monate bis zum Tode von Ciceros geliebter Tochter Tullia . Über Ciceros Verhalten und seine möglichen Motive informiert Plutarch  : Vitae parallelae . Cicero . 41, 1–8 . 939,10  Vgl . hierzu oben die Anm . zu 447,38–40 .448,20–21 und unten die Anm . zu 1295,9–15 . 941, 32–34  Vgl . dazu oben die Anm . zu 449,24 .37–38 .450,1–3 .27–28 . 942, 29–30  Siehe oben die Anm . zu 92,30–35 . 944,21–22  Zu dieser Wendung vgl . Platon  : Politeia . IV . 424 a (Platon . Bd 2 . 424 A  ; Platon . Ed . Bipontina . Bd  6 . 335)  : ὅτι δεῖ ταῦτα , κατὰ τὴν παροιμίαν , πάντα ὁτιμάλιστα κοινὰ τὰ τῶν ϕίλων ποιεῖσϑαι .   ; ebenso Aristoteles  : Ethica Nicomachea . VIII , 9 (1159 b 29– 32)  ; Aristoteles . Bd 2 . fol . 26v  : καϑόσον δὲ κοινωνοῦσι , ἐπὶ τοσοῦτόν ἐστι ϕιλία , καὶ γὰρ τὸ δίκαιον , καὶ ἡ παροιμία κοινὰ τὰ ϕίλων ὀρϑῶς . vgl . Politica . II , 5 (1263 a 30)  ; Aristoteles . Bd 2 . fol . 79v . 947, 31 .948,1–2  Siehe oben die Anm . zu 77,21–23 . 950,19–22  Vgl . Platon  : Politeia . V . 449 a–466 d . 950, 22–24  Zu Eintracht s . die Anm . zu 672,20–22 . 954,17–19  Schon in … nicht  ;] Zum Wortsinn von benöthigt hier s . Deutsches Wörterbuch . Bd  1 . Sp . 1474f s . v . BENÖTHIGEN . 956,17–18  Ein kluger Mann , sagt Wieland , kleidet sich wie ein Anderer .] Eine entsprechende Stelle hat sich bislang noch nicht auffinden lassen . 957,16–17  Siehe Diogenes Laërtios . 359 (VI , 37) . 959,25–26  Siehe Mt 13, 12  ; 25, 29  ; Mk 4, 25  ; Lk 8, 18 . 960,27–28  Siehe oben die Anm . zu 726,2–6 . 961,1–10  Siehe oben die Anm . zu 111,12–15 . 962,6–7  Gemeint ist hier die Maschinenstürmerei der Ludditen in England zwischen 1811 und 1817 . 969,16–23  Vgl . oben die Anm . zu 119,29–31 . 974,27–29  Dabei ist beispielsweise zu denken an Ex 20, 12 bzw . Dtn 5, 16 , das vierte Gebot . 977,2–5  Siehe oben die Anm . zu 343,7–8 . 978,26–29  Vgl . oben die Anm . zu 132,29–31 . 980,18–19  Siehe dazu die Angaben oben in der Anm . zu 481,32–34 . 981,14–16  Dies ist eine kritische Bezugnahme auf eine Doktrin von Hallers , siehe oben die Anm . zu 482,13–16 .32–34 . 983,18  Siehe dazu oben die Anm . zu 484,10–12 und 132,13–26 . 987,16–20  Siehe oben die Anm . zu 747,4–5 . 988,13–15  Diese Ausführung bezieht sich auf den am 27 . März 1820 in Dresden verübten Raubmord an dem Maler Gerhard von Kügelgen (1772–1820) und insbesondere auf die Umstände der Tataufklärung und der Feststellung und Überführung des wahren Schuldigen . Bei den polizeilichen Ermittlungen war zunächst der Unterkanonier Johann Georg Fischer als mutmaßlicher Täter verdächtigt und in Haft genommen worden . In der Haft wurde der geistig durchaus schlichte Mann von einem oVenbar selbständig handelnden Amtsdiener schlecht behandelt , wohl auch gefoltert und bedrängt , ein Geständnis abzulegen , wofür ihn dieser über Einzelheiten des Tathergangs und der -umstände informierte . Bei mehreren Verhören , in denen nach und nach weitere Indizien ins Spiel gebracht wurden , legte Fischer ein Geständnis ab , das er aber jeweils anderntags widerrief . Nach der Verhaftung eines weiteren Verdächtigen , des als Offiziersbursche dienenden Johann Gottfried ­Kaltofen , blieb Fischer bei seinem Widerruf und begründete auf Nachfrage seine früheren Geständnisse damit , daß er aus Furcht vor verschärften Haftbedingungen lieber habe sterben wollen . Im Zuge der weiteren Ermittlungen wurde Fischer zwar weitgehend vom Tatvorwurf entlastet , insbesondere dann als Kaltofen , nachdem er zunächst versucht hatte , Fischer als Mitschuldigen zu bezichtigen ,

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die alleinige Verantwortung für den an von Kügelgen begangenen sowie für einen weiteren , drei Monate zuvor verübten Raubmord an einem Tischlergesellen übernahm . Nach seiner Verurteilung und noch bis unmittelbar vor seiner Hinrichtung am 11 . Juli 1821 allerdings versuchte er , Fischer doch wieder als Mittäter zu beschuldigen . Fischer war , auch nach der sicheren Feststellung , daß er als Täter nicht in Frage kommen konnte , weiterhin in Haft gehalten worden (wurde aber , nachdem die ÜbergriVe des Amtsdieners bekannt geworden waren , in ein anderes Gefängnis überstellt) und unehrenhaft aus der Armee entlassen . Die sächsische Justiz , bei der noch die schriftliche Prozeßform üblich war , ließ die Prozeßakten für eine zweite Untersuchung an die Ermittlungsbehörden zurückgehen , bei der dann der schwebend gehaltene Verdacht der Mittäterschaft endgültig ausgeräumt , und Fischer anschließend aus der Haft entlassen werden konnte . Der Freispruch erfolgte freilich aus Mangel an Beweisen , weil sich das Gericht nicht dazu verstand , die erzwungenen falschen Geständnisse als null und nichtig zu werten . Allerdings gelang es später seinem Rechtsanwalt , eine vollständige Rehabilitierung Fischers zu erwirken , mit Wiederaufnahme in die Armee und anschließender regulärer Entlassung aus dem Dienst . – Als obsessiver Zeitungsleser dürfte Hegel über die Ereignisse , insbesondere den Gang der polizeilichen Ermittlungen wohlunterrichtet gewesen sein . Hinsichtlich Hegels Interesse an den Bildern von Kügelgens vgl . das Manuskript zu den vier letzten Bildern in GW 15 . 204–206 . – Eine gedrängte , aus den Akten gezogene Darstellung der gesamten Vorgänge gibt [Karl Gottfried Theodor Winkler  :] Jo h a n n G o t t f r ie d K a l t o f e n  , der Mörder des Professors von Kügelchen [sic] und des Tischlergesellen Winter . In  : Morgenblatt für gebildete Stände . Funfzehnter Jahrgang . 1821 . Stuttgart und Tübingen . Nr 182 . Dienstag , 31 .  Juli 1821 . 726 a – 728 a  ; Nr  183 . Mittwoch , 1 . August 1821 . 730 b – 731 b  ; Nr  184 . Donnerstag , 2 . August 1821 . 734 a – 735 b . – Siehe auch die etwas später vorgelegte , sich ebenfalls auf die Akten stützende ausführlichere Darstellung in Das Leben Gerhards von Kügelgen , erzählt von F . Ch . A . Hasse . Mit dem Bildnisse des Künstlers und acht Umrissen von seinen Gemälden  ; nebst einigen Nachrichten aus dem Leben des k . russ . Cabinetsmalers Karl von Kügelgen . »Wer könnte auch ein wahrhaft treV licher Künster seyn , und nicht zugleich ein eben so treV licher Mensch ? « F e r n ow  . Leipzig 1824 . 447–482 ( D e r M ö r d e r . Aus den Untersuchungsakten .) . (Der im Buchtitel erwähnte Karl von Kügelgen (1772–1832) ist der Zwillingsbruder Gerhards von Kügelgen .) – Der Satz der Nachschrift ist mißdeutig   formuliert , denn es geht an dieser Stelle nicht darum , daß ein mutmaßlicher Straftäter (Verbrecher) zur ihm vorgehaltenen Straftat falsche Angaben machen kann , denn das ist trivial , sondern darum , daß ein Unschuldiger ein falsches , weil ihn selbst schwer belastendes , Geständnis ablegen kann , denn das war das Frappierende am angegebenen Mordfall , und daher ist die Bezeichnung Verbrecher für den unschuldig Geständigen sehr unpassend . 997,29–32  Die Quelle für diese Ausführungen hat sich bislang nicht herausfinden lassen . Zur Aufhebung der Korporationen vgl . oben die Anm . 761,18–19 . Mehrfach unternommene Initiativen zur Wiederherstellung der Korporationen wurden vor allem von den Handelskammern vehement abgelehnt . 1004, 3–4  Siehe oben die Anm . zu 516,22–23 .39 .517,30–31 1004,10–11  Zur Verwendung des Verbs ›brauchen‹ im vorliegenden Kontext s . Deutsches Wörterbuch . Bd  1 . Sp .  315–320 s . v . BRAUCHEN , hier Sp . 319 unter 3) b) . 1005,1–2  Siehe die Anm . zu 516,22–23 .39 .517,30–31 . 1005,24–25  Das Sprichwort ist wohl nach Röm 11, 33 gebildet . – Vorsicht ist hier gebraucht in der alten Bedeutung ›Vorsehung‹ , vgl . Deutsches Wörterbuch . Bd  26 . Sp . 1568–1572 s . v . VORSICHT . 1006,9–10  Siehe oben die Anm . zu 282,31–32 . 1007,11–12  Siehe oben die Anm . zu 680,19–20 . 1009,29–30  Siehe oben die Anm . zu 161,18–23 . 1010,4 Lattenwerk] Die nunmehr dafür gebräuchliche Bezeichnung ist ›Spalier‹ .



anmerkungen zum kolleg 1822/231833

1011,10–12  Zum möglichen Bedeutungsgehalt von treu in diesem Kontext s . Deutsches Wörterbuch . Bd  22 . Sp .  243–275 s . v . TREU , vornehmlich Sp . 260–275 unter I . C . , II . und III . 1011,25–26  Siehe oben die Anm . zu 530,22–23 . 1015,21–23  Hinsichtlich des Genus des Substantivs Punkt s . Deutsches Wörterbuch . Bd  13 . Sp .  2233–2238 s . v . PUNKT , hier Sp . 2233 unter I . 3) . 1016,20–21  Siehe oben die Anm . zu 167,38 –168,2 . 1016,24–25  Zur Erläuterung des Wortes Landbote s . Deutsches Wörterbuch . Bd  12 . Sp .  99 s . v . LANDBOTE  : von den wählern eines landes entsendeter vertreter zu einem landtage . 1020,18–19  Mangels einer brauchbaren zeitgenössischen Quelle , die die Rolle und Funktionen der lords-lieutenants zusammenfassend beschriebe , s . The Encyclopædia Britannica A Dictionary Of Arts , Sciences , Literature and General Information . Eleventh Edition . Volume XVI . L to LORD ADVOCATE . Cambridge 1911 . 599f s . v . LIEUTENANT , 599  : The lord lieutenant of a county , in England and Wales and in Ireland , is the principal officer of a county . His creation dates form the reign of Henry VIII . (or , according to some , Edward VI .) , when the military functions of the sheriV were handed over to him . He was responsable for the efficiency of the militia of the county , and afterwards of the yeomanry and volunteers . He was commander of these forces , whose officers he appointed . By the Regulation of the Forces Act 1871 , the jurisdiction , duties und command exercised by the lord lieutenant were revested in the crown , but the power of recommending for first appointments was reserved to the lord lieutenant . […] The office of lord lieutenant is honorary , and is held during the royal pleasure , but virtually for life . Appointment to the office is by letters patent under the great seal . Usually , though not necessarily , the person appointed lord lieutenant is also appointed custos rotulorum ( q .  v . ) . Appointments to the county bench of magistrates are usually made on the recommendation of the lord lieutenant (see Justice of the Peace) . Diese Bestimmungen der Rolle und Funktionen des lord lieutenant (bis auf die durch das Gesetz von 1871 getroVenen Neuregelungen) galten auch zur Zeit der vorliegenden Nachschrift , mit einem besonderen Gewicht hinsichtlich der militärischen Funktionen nach den Bestimmungen des im Lexikonartikel nicht erwähnten Militia Act von 1802 (42 Geo . III , c . 90) . 1027, 33–36  ›Gerechtig‹ ist eine Nebenform von ›gerecht‹ , s . Deutsches Wörterbuch . Bd  5 . Sp .  3606 s . v . GERECHTIG . 1029, 34  Diese Bemerkung zielt , wie der Kontext trotz Hothos nicht sehr gelungener Wiedergabe nahelegt , pauschal auf politische Theorien (vor allem Verfassungstheorien) der Volkssouveränität (im Anschluß an Rousseau) und der nichtständischen direkten Repräsentation bzw . der direkten Wahl der Repräsentanten des Volkes in einer parlamentarischen Versammlung . Namhaft zu machen wäre an dieser Stelle vor allem Siéyès , vgl . Sieyès  : Collection des écrits . 97f , 151–156 ( VUES sur LES MOYENS D’EXÉCUTION D o n t l e s Re p r é s e n t a n s d e l a f r a n c e p ou r r o n t d i s p o s e r e n 1789 . [3]–198) , 291 , 295f , 300–306 , 316–329 , 425–434 , 446f , 450–454 ( QU’EST-CE QUE LE TIERS-ÉTAT ? [267]–466) , 497–502 , 528 ( DÉLIBÉRATIONS a prendre dans les assemblées de bailliages . [467]–536) . Nicht auszuschließen ist auch , daß Hegel (direkt oder indirekt) Kenntnis hatte von den von A . Hamilton , J . Madison und J . Jay verfaßten Federalist Papers in der französischen Übersetzung LE FÉDÉRALISTE , ou C o l l e c t io n d e q u e l q u e s É c r it s e n f ave u r d e l a C o n s t it u t io n p r o p o s é e a u x É t a t s - Un i s d e l ’A m é r i q u e  , p a r l a C o nve n t io n c o nvo q u é e e n 1787  ; Publiés dans les Étas-Unis de l’Amérique par MM . Hamilton , Madisson [sic] et Gay [sic] , Citoyens de l’État de New-York . […] 2 Bde . Paris 1792 . besprochen unter L e F e d e r a l i s t e  , o u C o l l e c t io n d e q u e l q u e s e c r i t s e n f ave u r d e l a

1834

anhang

C o n s t it u t io n p r o p o s é e a u x E t a t s - Un i s d e l ’A m e r iq u e p a r l a C o nve n t io n c o nvo q u é e e n 1787  ; publiés dans les Etats-Unis de l’Amerique par M M  . H a m i l t o n , M a d i s s o n [sic] e t G a y [sic] , citoyens de l’Etat de New-York . Tom I . 366 S . T . II . 510 S .  8 . In  : ALLGEMEINE LITERATUR-ZEITUNG . Jena und Leipzig . Numero 340 . M it t wo ch s , d e n 26 . D e c e m b e r 1792 . Sp .  658–660 . 1032,8–10  Weder die Verfassungen der französischen Revolution , einschließlich der post­ revolutionären Direktorial- und Konsulatsverfassungen (vgl . oben die Anm . zu 161,18–23) noch die sogenannte Verfassung von Cádiz aus dem Jahre 1812 (Constitución política de la Monarquía Española . Promulgada por las Cortes Generales de España el 19 de marzo de 1812 en Cádiz .) , nach der die Cortes ein aus einer Kammer bestehendes Parlament bildeten , enthielten eine Form korporativer oder ständischer Repräsentation , während die Cortes nach der von Napoléon oktroyierten Verfassung von 1808 , dem Statut von Bayona (Estatuto de Bayona , auch Constitución de Bayona de 1808) , ein nach Ständen organisiertes Einkammernparlament darstellten . 1033,26–27  Hegel bezieht sich wohl auf   Rousseau  : Du Contract social . 219 (LIVRE III . CHAPITRE XV . D e s D é p u t é s ou Ré p r é s e n t a n s  . 211–219) (ŒC 3 . 431)  : Quoi qu’il en soit , à l’instant qu’un Peuple se donne des Réprésentans , il n’est pas libre  ; il n’est plus . 1037, 5–9  Die Stelle gibt unterschiedslos Klatsch und Tratsch und Nachrichten über tatsächliche Begebnisse wieder . Historischer Hintergrund ist der nachmals berühmte , von Charlotte , Duchess of Richmond am 15 . Juni 1815 , dem Vorabend des Gefechtes von Quatre Bras , in Brüssel veranstaltete Ball , ein gesellschaftlich herausragendes Ereignis , an dem neben der in Brüssel anwesenden Aristo­kratie vor allem hohe Militärs der Alliierten teilnahmen , allen voran der Duke of Wellington , der in der Nacht des Balls die Nachricht erhielt , daß Napoléon die belgische Grenze überschritten habe und auf Brüssel marschiere . Die Schlacht von Belle Alliance (Waterloo) fand drei Tage später am 18 . Juni 1815 statt . – Anwesend bei diesem Ball waren auch James Wedderburn-Webster und Lady Frances Wedderburn-Webster , zu der der für seine (durchaus gesellschaftlicher Fehl­inter­pre­ta­ tion ausgesetzten) Beziehungen zu jungen verheirateten Frauen notorische Wellington eine freundschaftliche Neigung entwickelt hatte . Bereits am 16 . Juni ging von (an Wellington) interessierter Seite (Lady Caroline Lamb) zunächst in privater Korrespondenz das Gerücht aus , weil er sich auf dem Ball auf das heftigste in Lady Frances und zwei andere Damen verliebt habe , sei ­Wellington nicht rechtzeitig zur Schlacht (gemeint ist Quatre Bras) erschienen . Anfang August fand das Gerücht seinen Weg in eine Brüsseler Zeitung , um schließlich vom The St James’s C ­ hronicle , London , in den Ausgaben vom 3 . , 5 . und 8 . August zu einer mit oVenen Anspielungen und indirekten Anschuldigungen versehenen Skandalgeschichte ausgebaut zu werden . – Mit Unterstützung des Duke of Wellington klagten dann die Eheleute Wedderburn-Webster (also nicht Arthur Annesley , 1st Earl Mountnorris und Sarah Countess Mountnorris , die Eltern von Lady Frances) gegen den Herausgeber des St James’s Chronicle Charles Baldwin auf Schadensersatz in Höhe von £ 50 000 . In der Verhandlung am 16 . Februar 1816 wurden ihnen £ 2000 zugesprochen , vgl . dazu [ James Wedderburn-Webster  :] The Important Trial in the Common Pleas on the 16th of February , 1816 . Webster v . Baldwin , for a Libel charging Adultery between the most noble Arthur Duke of Wellington and Lady Frances C . W . Webster , at Brussels , after the battle of Waterloo . London 1816 . und Proceedings on the Trial of a Special Action on the Case , by J a m e s We b s t e r We d d e r b u r n We b s t e r , E s q  . and L a d y F r a n c e s C a r o l i n e We b s t e r We d d e r b u r n We b s t e r  , h i s w i f e  , against Charles Baldwin , for A Libel  ; in The Court of Common Pleas , at Westminster , O n F r i d ay , t he 16 t h o f F e b r u a r y 1816 . Taken in short-hand by Mr . W . B . Gurney , short-hand writer to both Houses of Parliament . London 1816 . – Da das Gerücht in jedem Fall die interessantere Geschichte erzählt , als die vom Gericht akzeptierte Version der Begebenheiten , hat es sich bis in die Gegenwart frisch erhalten . (Aus verschiedenen Gründen waren dem Hrsg . einige primäre Quellen , nämlich das zuerst



anmerkungen zum kolleg 1822/231835

genannte Pamphlet und die Zeitung The St James’s Chronicle , or The British Evening Post . London 1761–1862 . nicht zugänglich , die Darstellung folgt im wesentlichen John Stewart  : Byron and the Websters . The Letters and Entagled Lives of the Poet , Sir James Webster and Lady Frances Webster . JeVerson , North Carolina und London 2008 . [94]–118 (13 . Wa t e r l o o   : B a l l  , B a t t l e u n d Po e m )  .) – Worauf Hegels Kenntnis der Angelegenheit sich stützt (wohl nicht die Originalquellen) , ließ sich bislang nicht eruieren . – Der Duchess of Richmond’s ball wurde nahezu unmittelbar ein Gegenstand der Literatur , s . Childe Harold’s Pilgrimage . CANTO THE THIRD . BY LORD BYRON . “Afin que cette application vous forçât de penser à autre chose  ; il’y a en vérité de remède que celui-là et le temps .” L e t t r e d u Roi d e P r u s s e à D’A l e m b e r t  , S e p t  . 7 , 1776 . London 1816 . 13f (stanza XXIf)  : XXI . There was a sound of revelry by night , And Belgium’s capital had gather’d then Her Beauty and her Chivalry , and bright The lamps shone o’er fair women and brave men  ; A thousand hearts beat happily  ; and when Music arose with its voluptuous swell , Soft eyes look’d love to eyes which spake again , And all went merry as a marriage-bell  ; But hush  ! hark  ! a deep sound strikes like a rising knell  ! | XXII . Did ye not hear it ? – No  ; ’twas but the wind , Or the car rattling o’er the stony street  ; On with the dance  ! let joy be unconfined  ; No sleep till morn , when Youth and Pleasure meet To chase the glowing Hours with flying feet – But , hark  ! – that heavy sound breaks in once more As if the clouds its echo would repeat  ; And nearer , clearer , deadlier than before  ! Arm  ! Arm  ! it is – it is – the cannon’s opening roar  ! 1037,9–11 Weniger ist hier im Sinne von ›seltener‹ gebraucht , vgl . Deutsches Wörterbuch . Bd  29 . Sp . 1–37 s . v . WENIG , hier Sp . 19 unter A . 3) b) und Sp . 26 unter B . 3) b) . 1040,4–6  Zur wiederholten Anspielung auf das Projekt eines ewigen Friedens vgl . oben die Anm . zu 215,25–28 . 1040,13–15  Bei den konkreten historischen Bezügen dieser beiden , den zeitgenössischen Hörern wohl unschwer auflösbaren Anspielungen , dürfte es sich einerseits um die sich an den gescheiterten Versuch Napoléons , Spanien zu einem Vasallenstaat Frankreichs , mit einer oktroyierten Verfassung und seinem Bruder Joseph als König , zu machen , anschließende innenpolitische Entwicklung bis zu den revolutionären Ereignissen von 1820 und der sich seit 1822 anbahnenden Intervention Frankreichs in Spanien (Überschreitung der Pyrenäen durch die französischen Truppen am 7 . April 1823) , andererseits um den seit 1821 geführten griechischen Unabhängigkeitskampf handeln , bei dem die europäischen Mächte bis dato zwar diplomatisch ihre jeweiligen Interessen gegenüber dem Osmanischen Reich vertreten , aber noch nicht oVen militärisch interveniert hatten . Staatsrechtlich werden hier die beiden Fälle als innerstaatliche Angelegenheiten eingeordnet . Siehe noch unten die Anm . zu 1438,11–12 . 1041,15–17  Die Stelle bezieht sich wohl auf die von allen Kriegsparteien während des peloponnesischen Krieges verübten Grausamkeiten (nach heutiger Terminologie  : Kriegsverbrechen) , vgl . Thukydides . I , 30 , 1  ; III , 32 , 1  ; III , 34 , 3  ; III , 50 , 1  ; III , 68 , 2  ; IV , 57 , 4  ; V , 32 , 1  ; V , 83 , 2  ; V , 116 , 4  ; VII , 3 , 4  ; VII , 29 , 4 und Xenophon  : Hellenica . II , 1 , 32  ; II , 2 , 3 .

1836

anhang Anmerkungen zum Kolleg 1824/25

1053,13–17  Siehe oben die Anm . zu 515,2–3 .23–24 . 1053,23–27  Nach Hugo ist die Ehe im wesentlichen ein privatrechtliches Institut , das auch einen Einschlag öVentlichen Rechts (als Ausdruck staatlichen Interesses) enthalten kann , somit durchweg ein Positivrechtliches , naturrechtlich nicht zu begründendes , vgl . die charakteristische Zusammenstellung Hugo  : Lehrbuch des Naturrechts . 21799 . 142 (§ 142)  : Freylich folgt die Sclaverey und Leibeigenschaft , sie sey auch noch so gemildert , nicht aus der thierischen Natur des Menschen , denn bey Thieren ist durchaus nichts ähnliches [Anm .  : …]  ; sie folgt auch eben so wenig aus der vernünftigen Natur desselben , denn im Himmel wird keine Sclaverey seyn [Anm .  : …] . In so ferne ist es also ausgemacht , die Sclaverey ist überhaupt unnatürlich , aber nur so unnatürlich , wie Ehe , Ei­gen­thum , und Verhältniß zwischen dem Gläubiger und dem Schuldner . Im Ideale eines Staats würde dieß alles aufhören , (es kann nicht peremtorisches Recht seyn) wie sich denn auch aus den Ent­ stehungsArten der Sclaverey ergeben wird , daß diese da nicht vorkommen könnte . sowie die Ausführungen 182–190 (§§ 175–179) und die späteren Darlegungen Hugo  : Lehrbuch des Naturrechts . 41919 . 119 (§ 95) , 141–144 (§§ 110–113) , 276–290 (§§ 210–218) . – Es ist zu erinnern , daß die Nichtbegründbarkeit der Ehe aus der Natur naturrechtliches Gemeingut war . – Die adversative Klausel dürfte sich wohl auf die kritische Funktion der juristischen (naturrechtlichen) Anthropologie hinsichtlich der Gültigkeit des historisch gewachsenen positiven Rechts beziehen , vgl . Hugo  : Lehrbuch des Naturrechts . 21799 . 69–130 (§§ 56–134) und Hugo  : Lehrbuch des Naturrechts . 41919 . [49]–192 (§§ 38–151) . 1054, 31–35  Siehe Kant  : Rechtslehre . XXXII–XXXVIII (Einleitung in die Rechtslehre .) (AA I/6 . 230–233) . 1057,21–23  Siehe GW 14,3 . 1049 die Anm . zu 25,14–18 bzw . 1050 die Anm . zu 26,3–11 . 1058,2–9  Siehe oben die Anm . zu 7,18–25 . 1059,12–13  Zum Gebrauch des Dativs beim Verb ›angehen‹ s . die Angaben in Deutsches Wörterbuch . Bd  1 . Sp .  339–342 s . v . ANGEHEN , hier Sp . 341 . Angesichts der Beleghäufigkeit geht die Bewertung des Dativgebrauchs hier fehl . 1059, 26–28  Sprachlich richtiger wohl  : le mieux tue le bien . Für diese sprichwörtliche Wendung scheint keine namhaft zu machende Quelle zu existieren , jedoch gibt es eine Reihe von Formulierungsvarianten , z . B . von Hegel selbst  : Le plus grand ennemi du Bien c’est le Meilleur . s . GPR 215  ; GW 14,1 . 180,33–34  ; andere deutsche Varianten sind Das Bessere ist manchmal des Guten Feind . bzw . Das Bessere ist der Feind des Guten . oder auch Das Bessere ist der Feind des Guten , sagte der PfaV , liess die Brattaube liegen und griV nach dem Fasan . Vgl . Deutsches Sprichwörter-Lexikon . Bd  1 . Sp .  335 . 1061,4–5  so ist … rechtfertigen] Gemeint ist hier Westindien , bzw . die westindischen Inseln . 1061,29–35  Diese Ausführungen verdanken sich sehr wahrscheinlich Hegels Kenntnis der Staatsrechtsliteratur des 18 . Jahrhunderts . Zur Sache vgl . Einleitung in das ChurfürstlichPfälzische Staats-Recht . Vermittelst kurzer Sätze und Anzeigung vieler der besten und neuesten Scribenten allwo mehrere Nachricht davon anzutreVen ist , &c . Entworfen von Johann Jacob Moser . Nebst einem vollständigen Register . Frankfurt und Leipzig 1762 . (beigebunden ist  : Verzeichniß vieler hundert gedruckter Würtembergischer Urkunden sowohl nach der Zeitordnung , als nach denen darin enthaltenen Materien abgefaßt von Johann Jacob Moser . Stuttgart 1755 .) 234–236 (§ 14) (Siebendes Capitel . Von der Churfürsten zu Pfalz Gerechtsamen &c . in Ansehung einzelner Reichsstände , und anderer Reichs-unmittelbaren , sodann auswärtiger Staaten . 223–404)  : Chur-Pfalz trägt vom Kayser und Reich zu Lehen den Keßlerhandwerks-Schutz in gewissen Bezirken



anmerkungen zum kolleg 1824/251837

am Rheinstrohm , wie auch in Franken , Schwaben und Elsaß . / Diese Freyheit rühret von Kayser Ruprecht und dem Jahr 1405 . her  : die darüber ausgestellte Urkund aber ist noch nicht im Druck erschienen . / Anno 1654 . beklagte sich Chur-Pfalz auf dem Reichs-Convent , daß es in dem Privilegio des Keßler-Handwerks von einigen benachbarten Ständen beeinträchtiget werden wolle . / | STRUVENS Pfälzische Kirchenhistor . cap  .  10 . p  .  m  . 628 . / Was dieser Keßler-Schutz für Gerechtsamen , sowohl in Ansehung Chur-Pfalz , als dessen Afterbelehnten , nach sich ziehe , siehe / bey Herrn von ZECH l . c . / Eine Chur-Pfälzische Bestättigung des Keßler-Handwerks Freyheiten de An . 1650 . siehe / bey THULEMARIO de Octovirat . cap . 18 . § .  46 . LÜNIG im Reichs-Archiv , Part . spec  . Contin . 2 . unter Pfalz , pag . 79 . / Es hat dahero auch Chur-Pfalz sich derer Keßler wider die ihnen in dem Oesterreichischen , wie auch in dem Basler Gebieth , geschehene EingriVe verschiedentlich angenommen . / v . BURGEMEISTERS Cod . dipl . equestr . Tom .  2 . p .  918 .  sqq  . / Chur-Pfalz hat sodann in Franken denen von Zobel zu Gibelstatt , und im Elsaß denen von Rathsamhausen die Unter-Schirmsgerechtigkeit zu ReichsAfterlehen verliehen . / von ZECH Europ . Herold , Tom . 1 . p . m . 298 . / | Es hat aber wegen der Grenzen dieses Keßler-Schutzes zwischen dem Fürstlichen Hause Brandenburg und denen von Zobel Streit . / LIMNÆUS Addit . ad Jus publ . T . 1 . ad lib .  5 . cap .  7 . n  .  141 . / siehe auch von diesem Keßler-Schutz die Chur-Pfälzische Landsordn . Tit  .   32 . SCHEID de Jure in Musicos singular  . p  .  m  . 35 .  sqq  . LIMNÆI Jur  . publ  . lib  .   3 . cap  .   9 . n  .   83 . ­ OSERS Teutsches Staatsrecht , Tom .  6 . pag .  327 . Weder Zech (vgl . Friedrich Leutholfs von M Franckenberg Eüropäischer Herold , Oder Zuverläßige Beschreibung Derer EuropäischChristlichen Käyser­­thums  , Königreiche  , freyer Staaten und Fürsten­thümer  ; Nach ihren Natürlich- und Politischem Zustande , Kriegs- und Friedens- Religions und weltlichen Verfaßungen Biß auf dieses 1705 Heil-Jahr . T . 1–2 . Leipzig 1705 . T . 1 . 298) noch Limnæus (vgl . Liber tertius Iuris publici Imperii Romano-Germanici . Quo agitur De electoribus , atque vicariis imperii . Authore Johanne Limnæo Jenensi . Straßburg 1629 . In  : Tomus primus Iuris publici Imperii Romano-Germanici  ; quo tractatur De principiis juris publici , de Germanorum origine , virtutibus , vitiis , lingua  : de translatione Romani Imperii in Germanos , de ejusdem Statu atque insignibus , de Statuum numero atque notis , de Legibus Fundamentalibus , quas Auream Bullam , Capitulationem , Constitutiones de pace religiosa & profana , vocant  ; de Imperatore , de Rege Romanorum , de Augusta  ; nec non de Electoribus , vicariisque Imperii , tam in genere , quam in specie . Authore Johanne Limnæo Jenensi . Straßburg 1629 . [jedes Buch mit eigener Paginierung] 129 (Cap . IX . 83 .)) noch Scheid (vgl . Q . D . E . V . Dissertatio inauguralis De jure in musicos singulari , Germ . Dienste und Obrigkeit der Spielleuth/ Rappoltsteinensi Comitatui annexo , Quam Solo Deo Præside  , auctoritate Amplissimæ Facultatis Juridicæ Argentoratensis  , Pro licentia Summos in Utroque Jure honores et privilegia doctoralia rite consequendi solenniter defendet Jo  . Fridericus Scheid  , Frankofurt  . ad Mœn  . D  . XIX . Maji Anno MDCCXIX . hor . & loc  . consuet . Straßburg 1719 . 25f) geben über den reinen Sachverhalt des Privilegs hinausgehend

Auskunft über dessen Herkunft . 1062,4–9  Diese Textstelle ist versehentlich nicht im Parallelstellenapparat als Zitat aus GPR 11  ; GW  14,1 . 28,34 –29,1 ausgewiesen  ; s . dazu GW 14,3 . 1052V die Anm . zu 28,29 –29,11 . 1064,27  Siehe GW 14,3 . 1047 die Anm . zu 24,1 . 1065,1–3  Siehe oben die Anm . zu 356,13–15 . 1065,8 Landrecht] Gemeint ist das Allgemeine Preußische Landrecht . 1068,19–20  Wie Adam … Bein] Siehe Gen 2, 23 . 1072,7–10  Vgl . Kant  : Rechtslehre . XXXIII (Einleitung in die Rechtslehre § . B . Was ist Recht ?)  : Das Recht ist also der InbegriV der Bedingungen , unter denen die Will­kühr des einen mit der Willkühr des andern nach einem allgemeinen Gesetze der Frey­heit

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zusammen vereinigt werden kann . und (§ .  C . Allgemeines Princip des Rechts .) (AA I/6 . 230)  : »Eine jede Handlung ist r e ch t  , die oder nach deren Maxime die Freyheit der Willkühr eines jeden mit jedermanns Freyheit nach einem allgemeinen Gesetze zusammen bestehen kann &c .« 1077,15–17  Siehe oben die Anm . zu 400,9–10 .30 . 1078,6–11  Siehe oben die Anm . zu 71,21–30 . 1089,27–33  Siehe oben die Anm . zu 668,10–11 . 1089, 34–35  Vgl . Kant  : Critik der reinen Vernunft . B 832–847 (Des Canons der reinen Vernunft Zweyter Abschnitt . Von dem Ideal des höchsten Guts , als einem Bestimmungsgrunde des letzten Zwecks der reinen Vernunft .)  ; Kant  : Grundlegung . 11V , 42f , 45–48 (AA I/4 . 399 , 415f , 417–419)  ; Kant  : Critik der practischen Vernunft . 40f , 107f , 166 , 198–237 (Erster Theil . Zweytes Buch . Zweytes Hauptstück . Von der Dialectik der reinen Vernunft in Bestimmung des BegriVs vom höchsten Gut . 198–266) (AA I/5 . 22 , 61 , 93 , 110–132) . 1089, 36 –1090, 5  Die Textstelle bezieht sich auf das von Herodot berichtete Gespräch zwischen Solon und Kroisos (s . Herodot . 12 B–15 B (I , 30–33)) , in dem Kroisos mit Hinweis auf seine Reichtümer Solon davon überzeugen möchte , daß er ein sehr glücklicher Mensch sei , während Solon sich von den Schätzen unbeeindruckt zeigt und darauf beharrt , daß über niemanden vor seinem Tode zu urteilen sei , ob er glücklich sei oder nicht , mit dem Fazit  : σκοπέειν δὲ χρὴ παντὸς χρήματος τὴν τελευτὴν κῆ ἀποβήσεται . (Herodot . 15 B (I , 32)) . 1090,5–12  Vgl . Diogenes Laërtios . 719–743 [Fehlpaginierung  : auf S . 720 folgt 741] (X , 127–132) . 1093,17–20  Siehe GW 14,3 . 1064 die Anm . zu 42,10–13 . 1095,11–20  Siehe GW 14,3 . 1064 die Anm . zu 43,27 . 1099,12–19 .22–24  Siehe Kant  : Rechtslehre . XXXII–XXXIV (AA I/6 . 230f) . 1114,22–23  Der Hinweis ist zu vage , um mit Sicherheit einen Bezug herstellen zu können , zu denken ist hierbei aber wohl an Hufeland  : Lehrsätze des Naturrechts . 46–66 (§§  82–110)  ; vgl . auch Versuch über den Grundsatz des Naturrechts nebst einem Anhange von Gottlieb Hufeland d . W . W . u . B . R . D [sic] Leipzig 1785 . 54–67 , 226–246  ; außerdem System des Naturrechts nach kritischen Prinzipien von Karl Heinrich Heydenreich . […] E r s t e r T h e i l  . Leipzig 1794 . 83–120 sowie Ueber Rechte und Verbindlichkeiten überhaupt und die bürgerlichen insbesondre . von Joh . Gebhard Ehrenreich Maaß , Professor der Philosophie zu Halle . Halle 1794 . 12–23 . 1115,1–2  Siehe oben die Anm . zu 256,26 . 1118,20–23  Siehe GW 14,3 . 1065f die Anm . zu 53,23–26 . 1118,29–31  Vgl . dazu Heineccius  : Elementa . 59f (Lib .  I . TIT . XVI . DE CAPITIS DE ­M INV ­T IONE .)  : § .  CCXXIII .  / CAPVT nimirum Romanis vocabatur status ille ­t riplex  ,  | LIBERTATIS , CIVITATIS , FAMILIÆ , (§ .  LXXVI .) quia secundum illos status capita referebantur in tabulas censuales . […] / § . CCXXIV . / Est itaque CAPITIS DEMINVTIO s t a t u s p r io r i s m u t a t io . […]  ; vgl . auch 60  : § .  CCXXV . / Quumque c a ­ p u t vel s t a t u s sit triplex , l i b e r t a t i s , c iu it a t i s , f a m i l i æ  : (§ .  CCXXIII .) triplicem etiam esse oportet capitis deminutionem , MAXIMAM , q u a l i b e r t a s  , a d e o q u e & iu r a c iu it a t i s & f a m i l i æ  ; MEDIAM , q u a  , s a l u a l i b e r t a t e  , s t a t u s c iu it a t i s  ; & MINIMAM , q u a  , s a l u a l i b e r t a t e & c iu i t a t e  , iu r a f a m i l i æ p e r i m u n t u r  . […] M a x i m a & m e d i a  , quia eam passi personæ esse desinunt , (§ . LXXVI .) morti comparantur , & hinc m o r s c iu i l i s vocari solent . […] 1121,7–8  Siehe Gen 1, 28 . 1121,20–22  Zum jüdischen Verbot des Blutgenusses s . Gen 9, 4  ; Lev 3, 17  ; 7, 26f  ; 17, 10– 14  ; 19, 26  ; Dtn 12, 16 .23–25  ; 15, 23 .



anmerkungen zum kolleg 1824/251839

1123,6–7  Siehe oben die Anm . zu 222,3–5 . 1124,10–13  Siehe GW 14,3 . 1067f die Anm . zu 58,2–6 . 1124,13–18  Vgl . oben die Anm . zu 366,23–25 . 1128,13–20  Mit den Schriften sind gemeint Fichte  : Beitrag . und Rehberg  : Unter­ suchungen über die Französische Revolution . Für die anschließend angeführte Behauptung hat sich bislang kein Beleg auffinden lassen , vgl . auch die Anm . zu 360,8–10 . – Hingewiesen sei darauf , daß das Prügel-Argument in der Nachschrift Wannenmann Rehberg direkt zugeschrieben wird (s . GW 26,1 . 29,31–33) , während hier die Zuschreibung ins Vage gewendet ist , ohne daß allerdings entscheidbar wäre , ob dies durch eine Äußerung Hegels autorisiert sei . 1130, 3–5  Siehe GW 14,3 . 1068V die Anm . zu 61,2–13 . 1130,29–30  Gemeint sind hier wohl vor allem die eigentumsrechtlichen Ausführungen in Fichte  : Beitrag . 130–150 (GA I/1 . 266–275) und die Bestimmungen in Kant  : Rechtslehre . [55]–76 (§§ 1–9) (Der allgemeinen Rechtslehre Erster Theil . Das Privatrecht vom äußeren Mein und Dein überhaupt . Erstes Hauptstück . Von der Art etwas Aeußeres als das Seine zu haben .) (AA I/6 . [245]–257) . 1130, 31–33  Siehe Fichte  : Beitrag . 143f (GA I/1 . 272)  : Ueberhaupt – der recht­m äßige Ei­gen­thümer der l e t z t e n Form ist Ei­gen­thümer des Dinges . – Ich gebe ein Stück Gold , welches ich rechtmäßig , sey es durch eigne Bearbeitung oder durch Vertrag besitze , an den Goldschmid , mit dem Auftrage , mir einen Becher daraus zu machen . Ich habe ihm einen gewissen Lohn dafür versprochen  ; zwischen uns scheint ein Vertrag zu sein . Er bringt den Becher , und ich gebe ihm seinen Lohn nicht . Es war kein Vertrag zwischen uns  : seine Arbeit war sein , und bleibt sein . – Aber das Gold ist ja mein ? – Mag ich es zurücknehmen , wenn ich kann , ohne den Becher mitzunehmen , oder ihn zu zer‑| stören . Will er mich für meinen Verlust entschädigen , so ist das recht und gut  ; aber einen rechtlichen Anspruch auf seinen Becher habe ich nicht . Er ist r e ch t m ä ßi g e r Besitzer der letzten Form  ; denn er hat meinem Golde mit meiner Bewilligung seine Form ge­ geben . Wäre er unrechtmäßiger Besitzer derselben , – hätte er ohne meine Einwilligung mein Gold zum Becher gemacht , so müßte er , mit oder ohne seine Form , mir das Gold zurückgeben . 1131,20–28  Siehe oben die Anm . zu 22,26–28 . 1134,18–22 . 33–35 .1135,12–14 .17–18  Siehe GW 14,3 . 1070V die Anm . zu 63,16–30 . 1137,20–22  Siehe oben die Anm . zu 240,21–22 . 1142, 30–36  Siehe oben die Anm . zu 25,34 , 27,26–28 und 825,22–23 . 1142,17–26  Siehe GW 14,3 . 1076f die Anm . zu 67,11–14 und 67,22–34 . 1142,28–30  Siehe oben die Anm . zu 364,2–10 . 1143,10–34  Siehe Heineccius  : Syntagma . 439V ( LIBRI II . TIT . I . DE RERVM DIVISIONE , ET ACQVIRENDO IPSARVM DOMINIO .)  : XVIII . MANCIPI res habebantur I . p r a e d i a i n It a l i c o s o l o , […] adeoque & in prouinciis , si quando locis erat datum ius Italicum , […] idque non modo de rusticis intelligendum , verum etiam de vrbanis . [ .|. .] Porro rebus mancipi accensebantur II , iu r a p r a e d io r u m r u s t i c o r u m , veluti , actus , via , aquaeductus . […] III . s e r u i mancipio dati , IV . q u a d r u p e d e s , quae dorso colloue domantur , veluti boues , muli , asini , equi , non bestiae , quamuis dorso colloue domentur , vt puta elephanti & cameli . V . He r e d it a s  , seu familia , siquidem & ipsa per aes & libram mancipabatur . […] Ergo & VI . f i l i i f a m i l i a s […] VII . M a r g a r i t a e  . [ .|. .] Hunc rerum mancipi catalogum nobis suppeditant veteres . Ceterae res NEC MANCIPI dicebantur , […] . – 441f  : XX . MANCIPATIO vero erat actus legiti‑|mus , quo res mancipi more sollenni tradebantur . […] In eo adhibendi erant quinque testes , ciues Romani , puberes , cum libripende & antestato . […] Id modo addendum , vna mancipatione hic totum actum absolui consueuisse , quia ad patris tantum priuilegium id

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per­tinebat , vt filius non nisi ter emancipatus , & manumissus , eius potestate & dominio exiret . – 451f (Lib .  II . Tit .  I .)  : XXVIII . LEGE denique adquirebatur dominium rei singularis , siue mancipi esset , siue nec mancipi , quoties lex quaedam dominium alicui addiceret . Sic legatum ex lege XII . Tabularum statim erat in dominio legatarii . […] Eodem modo adquirebantur bona caduca atque ereptitia siue a fisco , siue a priuatis . […] / XXIX . Quidquid tali modo fuerat adquisitum id IN DOMINIO QVIRITARIO  ; re­ liqua IN BONIS e s s e dicebantur . [ .|. .] Quod discrimen in eo maxime erat positum , quod domini Quiritarii re vsucapta vacui essent a litibus , vnde & optimo iure possidere dicebantur  : quod secus se habebat in dominis bonitariis . […] – 475 (Lib . II . TIT . VI . DE VSVCAPIONIBVS ET LONGI TEMPORIS PRAESCRIPTIONIBVS .)  : II . Romam eam inuexerunt leges decemuirales , in quibus ita cautum legimus  : VSVS AVCTORITAS FVNDI BIENNII , CETERARVM RERVM ANNVVS VSVS ESTO . […] Res ergo immobiles Romae biennio , mobiles anno vsucapiebantur . Cum vero eo tempore , quo XII . Tabulae condebantur , intra Italiam consisteret Romana potentia  : factum est , vt vsucapio non nisi in fundis Italicis vel Italici iuris , adeoque in rebus tantum mancipi haberet locum . Fundorum vero prouincialium proprietatem nunquam adquirebat priuatus , sed populus [Anm .  : …] , adeoque in iis non procedebat vsucapio . […] – Und s . oben die Anm . zu 25,34 . 1144,17–20  Im Französischen bezeichnet ›lods (et ventes)‹ (Plural) die seitens des Verkäufers und des Käufers an den Territorialherrn zu entrichtenden Verkaufsgebühren . – Siehe ferner Deutsches Rechtswörterbuch . Bd  8 . Sp . 1364f s . v . Lob Nr VII  : woh l n a ch m l a t  . laudemium o d  . f r z . laude g e b i l d e t ( S chwe i z Id  . I I I 9 9 3 )  , nu r s chwe i z e r d e u t s ch b e l e g t   ; Ehrschatz , B e s i t z ä n d e r u n g s a b g a b e  , d i e d e r n e u e E r we r b e r e i n e s L e h n g u t s d e m L e h n s he r r e n e n t r ich t e n m u ß  , a u ch d a s Re ch t a u f d ie A b g a b e  . [Sperrung im Original Kursive] – Für das Wort Lüper hat sich (einschließlich seiner möglichen phonetischen Varianten) bislang kein Beleg nachweisen ließ . – Zum rein lehnsrechtlichen BegriV des Laudemium vgl . noch Gmeiner  : Das allgemeine Deutsche Lehnrecht . Bd 2,1 (Des zweiten Bandes Erste Hälfte .) 173–184 (§§ 324–333) . 1145, 26–28  Anspielung auf den schwierigen Prozeß , namentlich in Preußen , die sogenannte Bauernbefreiung eigentumsrechtlich zu regulieren , d . h . einen Ausgleich zwischen Grundbesitzern und ehemaligen Pächtern zu finden . Seinen Ausgang nahm der Prozeß im Rahmen der nach der Niederlage in Gang gesetzen preußischen Reformen mit dem sogenannten Oktoberedikt (Edict den erleichterten Besitz und den freien Gebrauch des Grund-Ei­gen­thums , so wie die persönlichen Verhältnisse der Land-Bewohner betreVend . Memel , den 9ten October 1807 . Königsberg , gedruckt in der Königl . Preuß . Hartungschen Hof-Buchdruckerey . , s . Historisches Archiv der Preußischen Provincial-Verfassungen . H . 2 . 150–152 (Achte Beilage . Edict , den erleichterten Besitz und den freien Gebrauch des Grund­eigen­thums , so wie die persönlichen Verhältnisse der Landbewohner betreVend .)) , fortgesetzt mit dem anschließenden Regulierungsedikt vom 14 . September 1811 (s . Historisches Archiv der Preußischen Provincial-Verfassungen . H . 3 . 93–109 (Vierzehnte Beilage . Edict die Regulirung der gutsherrlichen und bäuerlichen Verhältnisse betreVend . Vom 14ten September 1811 .)) und der Deklaration vom 29 . Mai 1816 (s . Historisches Archiv der Preußischen ProvincialVerfassungen . H . 3 . 110–130 (Funfzehnte Beilage . Declaration des Edicts vom 14ten Septbr . 1811 , wegen Regulirung der gutsherrlichen und bäuerlichen Verhältnisse . Vom 29sten Mai 1816 . und s . auch ebenda 131f die Sechszehnte Beilage . Verordnung wegen Erklärung einiger zweifelhaften Bestimmungen der Edicte vom 14ten September 1811 und 29sten Mai 1816 , die Regulirung der gutsherrlichen und bäuerlichen Verhältnisse be­t reVend . Vom 9ten Juni 1819 .)) denen von 1821 an Ablösungsbestimmungen folgten . Der Gesamtprozeß zog sich bis zum Ende des 19 . Jahrhunderts hin . – Vgl . die erste zusammen-



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fassende Darstellung Die Bauern-Befreiung und der Ursprung der Landarbeiter in den älteren Thei­len Preußens . Von Georg Friedrich Knapp . Erster Theil . Ueberblick der Ent­w icklung  . Leipzig 1887 . und Die Bauern-Befreiung und der Ursprung der Landarbeiter in den älteren Theilen Preußens . Von Georg Friedrich Knapp . Zweiter Theil . Die Regulirung der gutsherrlich-bäuerlichen Verhältnisse von 1706 bis 1857 , nach den Akten . Leipzig 1887 . 1145, 34–37  Siehe oben die Anm . zu 26,28–30 . 1146,27–32  Siehe GW 14,3 . 1083 die Anm . zu 69,25–33 . 1149,1–2  Siehe GW 14,3 . 1082f die Anm . zu 69,15–17 . 1151,15–20  Siehe GW 14,3 . 1083 die Anm . zu 70,2–4 . 1153,17–19  Gemeint ist hier wohl das Dekret vom 11 . Juni 1781  ; s . [ Joseph Kropatschek , Hrsg .  :] Handbuch aller unter der Regierung des Kaisers Joseph des II . für die K . K . Erbländer ergangenen Verordnungen und Gesetze in einer Sistematischen Verbindung enthält die Verordnungen und Gesetze vom Jahre 1780 . bis 1784 . Erster Band . Mit allergnädigster Freiheit . Wien 1785 . 517–524 , insbesondre 521–523 . 1153,19–20  Im Artikel 18 der Bundesakte vom 8 . Juni 1815 wurde eine Gesetzesinitiative lediglich versprochen , ein Gesetz aber erst 1837 erlassen , vgl . dazu die Belege oben in der Anm . zu 628,30–31 . 1155, 5–7  Die erste Fassung von Die Götter Griechenlandes erschien in Der Teutsche Merkur vom Jahre 1788 . Ihro Römisch-Kayserlichen Majestät zugeeignet . 2 Bde . Weimar 1788 . Bd 1 . März 1788 . 250–260 (NA 1 . 190–195) . Die zweite Fassung ist enthalten in Gedichte von Friederich Schiller . Erster Theil . Leipzig 1800 . 281–287 (NA 2 . 363–367) , der Wiederabdruck Die Götter Griechenlandes . Für die Freunde der ersten Ausgabe abgedruckt . in Gedichte von Friederich Schiller . Zweyter Theil . Leipzig 1803 . 209–220 . – Zur Resonanz auf beide Fassungen vgl . die Kommentare in Friedrich Schiller Werke und Briefe in zwölf Bänden . […] Band 1 . Friedrich Schiller Gedichte . Herausgegeben von Georg Kurscheidt . Frankfurt am Main 1992 . ( = Bibliothek deutscher Klassiker 74) 951– 954 , 1075–1081 . 1155,7–8  Goethes Götter , Helden und Wieland . Eine Farce . Auf Subscription . Leipzig [recte  : Kehl] 1774 . wurde von Jakob Michael Reinhold Lenz zum Druck gebracht und mehrfach neu aufgelegt . Goethe hat das Werk erst 1830 in die Vollständige Ausgabe letzter Hand aufgenommen  ; s . Goethe’s Werke . Vollständige Ausgabe letzter Hand . Dreyunddreyßigster Band . Unter des durchlauchtigsten deutschen Bundes schützenden Privilegien . Stuttgart und Tübingen 1830 . [265]–290 (WA I/38 . [11]–36) . 1159, 30–32  Siehe oben die Anm . zu 44,4–6 und 629,27–29 . C . Cassius Longinus war der Schwager des Brutus und neben ihm der Hauptverschwörer gegen Caesar . 1160, 5–9  Es sei daran erinnert , daß Werther immer noch eine literarische Figur ist . 1164,15–20  Die Stelle bezieht sich auf Rousseaus Vertragstheorie , s . oben die Anm . zu 33,26–29 . 1164,21–23  Siehe oben die Anm . zu 87,28–34 . 1164, 33–34  Siehe Gen 10, 8–12  ; 1Chr 1, 10 . 1165,9–13  Vgl . Haller  : Restauration der Staats-Wissenschaft . Bd  1 . XXIII  : Zugleich wurde mir auffallend , daß es kein einziges sogenannt Landesherrliches oder Souverainitäts-Recht gebe , welches nicht auch von anderen Menschen in kleinerem Kreise ausgeübt werde , nur daß die Mittel oder Glüksgüter verschieden sind , und der eine seine Freyheit über mehr , der andere über weniger Gegenstände ausüben kann . Die Lüken , die das bloße Recht übrig ließ , wurden kunstlos und ungezwungen durch hinzukommende Liebes-Pflichten ergänzt , die denn doch auch in der Welt ihre Rolle spielen , und übrigens war leicht zu begreifen , daß bisweilen von Fürsten , w ie vo n P r i v a t - Pe r s o n e n  ,

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auch manches geduldet wird , was zwar nicht vollkommen in der Regel , aber dennoch erträglich ist , und nicht immer fortdauert . Die scheinbaren Ausnahmen , die wirklichen Verlezungen selbst , bestätigen noch die allgemeine Regel  : denn was nach diesem Prinzip als richtig und rechtmäßig floß , das galt auch in der ganzen Welt als allgemeines Gesez und Uebung , und was davon abwich , wurde eben so allgemein als Unrecht und Mißbrauch angesehen . Erfahrung und Geschichte erhielten nun erst für mich einen unbeschreiblichen Reiz , weil ich wußte was ich darin zu suchen hatte , weil sie mir überall Beyfall zuwinkten , und die Idee meines Geistes in der ganzen Natur zurükspiegelten . Die natürlich-naturgesetzliche Begründung der Regierungsgewalt ist im zweiten Band des Hallerschen Werkes breit ausgeführt . 1165,14–17  Siehe oben die Anm . zu 192,35–36 .193,1–2 . 1165, 36–39  Siehe oben die Anm . zu 33,26–29 . 1166,29–32  Siehe oben die Anm . zu 373,9–10 . 1167,4–12  Siehe GW 14,3 . 1093 die Anm . zu 80,5–12 und die darin angegebenen Verweise . 1167, 30–33  Siehe oben die Anm . zu 35,8–23 . 1167, 33–34  Siehe Heineccius  : Elementa . 207f (Lib . III . Tit . XIV .)  : § .  DCCLXXIV .  / Sed non omnibus conuentionibus adsistit ius ciuile , verum quibusdam tantum , & iis maxime , quibus vel c a u s s a ciuilis , & legibus probata subest , vel quibus singulare n o m e n & cognominem actionem iura dederunt . [Anm .  : …] Et hæ conuentiones CONTRACTVS  ; reliquæ PACTA vocantur . […] / § .  DCCLXXV .  / PACTUM ergo est c o n ­ u e n t io d e s t it u t a n o m i n e & c a u s s a  , (id est , datione vel facto , ) q u æ o b l i g a t io n e m c iu i l e m s u a n a t u r a p r o d u c e r e p o s s it   : (§ .  DCCLXXIV .) vel est nuda rei vel facti in futurum promissio . / § . DCCLXXVI .  / CONTRACTVS sunt c o nu e n t io n e s  , q u æ h a b e n t n o m e n ve l c a u s s a m p r æ s e n t e m  , s u a n a t u r a c iu i l i t e r o b l i g a n t e m  . (§ .  DCCLXXIV .) […] / § .  DCCLXXVII .  / PACTVM vel NVDVM est , vel NON NVDVM . […] NVDVM q u o d i n nu d i s p l a c it i & c o nu e n t io n i s f i n i b u s s u b s i s t i t  , & non quidem actionem producit , sed exceptionem […] . NON NVDVM , q uo d a c t io n e m p r o d u c it , [Anm .  : Ita Romani . Sed hanc subtilitatem aliæ gentes non receperunt , adeoque eodem modo obligationem actionemque producunt pacta & contractus , pacta nuda , & non nuda . Hæc laus olim Germanorum , qui nu l l o s m o r t a l iu m a r m i s a u t f i d e a n t e G e r m a n o s e s s e  , iure gloriabantur . Tacit . A n n . L i b  .  X I I I  . c a p .  L I V  . Vnde semper apud eos valuit parœmia iuris  : Ein wort , ein wort  : ein mann , ein mann  : Id est , | v i r b o nu s & s o l o ve r b o o b l i g a t u r . […]] ve l q u i a s p e c i a t i m e i l e x , ve l q u i a P r æ t o r a d s i s t it , […] ve l q u i a i n c o n t i n e n t i c o n t r a c t u i b o n æ f i d e i a d ie c t u m e s t   : […] quorum illud PACTVM LEGITIMVM , [Anm .  : …] illud pactum PRÆTORIVM , hoc ADIECTVM vocatur . | / § . ­DCCLXXVIII . / Contractus ita ineuntur , vt vel c o n s e n s u s ve r u s  , vtrinque adsit , vel ex altera parte ille ex æquitate vel communi vtilitate p r æ s u m a t u r . [Anm .  : …] Priores vacantur contractus VERI  ; posteriores OBLIGATIONES , quæ QVASI EX CONTRACTV nascuntur , vel breuius QVASI CONTRACTVS , […] / § . DCCLXXIX .  / VERI contractus vel n o m e n & c a u s s a m simul habent , (§ .  DCCLXXIV .) vel ciuilem c a u s s a m sine nomine . Priores vocantur contractus NOMINATI  : posteriores INNOMINATI  : quales sunt quatuor illi  : D o , v t d e s  : d o , v t f a c i a s  : f a c io , v t d e s  : f a c io , v t f a c i a s , ex quibus etiam non nascuntur actiones cognomines , (§ . DCCLXXIV .) sed actio generalis i n f a c t u m vel p r æ s c r i p t i s ve r b i s . […] / § . DCCLXXX . / Contractus innominati omnes RE ineuntur . Nisi enim res interueniret , intra pactorum naturam subsisterent . (§ . DCCLXXV .) Nominatorum autem alii substantiam capiunt vel ineuntur RE  ; alii VERBIS  ; alii LITTERIS  : alii CONSENSV , […] . Vgl . auch Thibaut  : System des Pandekten-Rechts . Bd 1 . 126–128  : § . 162 . / Bey den Römern wurden nur die bloß natürlichen , und durch simple



anmerkungen zum kolleg 1824/251843

Einwilligung entstandenen Verbindlichkeiten durch jeden Vertrag ipso iure vernichtet [Fn .  :  …]  ; auch war es , selbst noch zu Justinians Zeiten [Fn .  :  …] , Regel , daß aus verpflichtenden Verträgen keine Klage , sondern nur eine Einrede entspringe [Fn .  :  …] . Sollte ein befreyender Vertrag andere Verbindlichkeiten i p s o iu r e vernichten , oder ein verpflichtender klagbar sein  : so mußte eine besondere gesetzliche Bestätigung nachgewiesen werden . Dieß führt denn von selbst auf die Lehre der Römer über p a c t a und c o n t r a c t u s [Fn .  :  …] . / § . 163 . / Schon durch das ältere Civil-Recht wurden viele Verträge für vollgültig und klagbar erklärt . Diese hießen c o n t r a c t u s  , welcher Ausdruck jedoch im Allgemeinen jeden Grund einer Verbindlichkeit bezeichnet [Fn .  : …] . Auch in den neuern Zeiten wurden manche bestätigt . Diese behielten aber , wenn sie nicht in den Gesetzen ausdrücklich c o n t r a c t u s genannt wurden , den Namen p a c t a [Fn .  : …] , sie mochten nun durch das neuere Civil-Recht bestätigt seyn ( p a c t a l e g it i m a ) [Fn .  :  …] , oder durch den Prätor ( p a c t a p r a e t o r i a ) . Die jetzigen Juristen pflegen diese , in den neuern Zei‑|ten bestätigten Verträge p a c t a n o n nu d a  , s . ve s t it a  , s . iu s t a zu nennen [Fn .  : …] , alle anderen unbestätigten hingegen hießen p a c t a n u d a [Fn .  : …] .  / § . 164 . / Die Theorie des Römischen Rechts über die Contracte [Fn .  : …] ist folgende  : a) jeder Vertrag kann zu einem Contract erhoben werden , wenn er in eine feierliche ­Formel ( s t i p u l a t io ) eingekleidet wird . Ist dieß geschehen , so nennt man ihn einen Ve r b a l - C o n t r a c t  . b) Eine solenne Scriptur kann eben dieß bewirken  ; doch ist das , was man in den Institutionen L . 3 . T . 22 , unter der Rubrik der L i t e r a l - C o n t r a c t e vorzutragen pflegt , ein sehr unpassendes Beyspiel hiefür [Fn .  :  …] . c) Vier Verträge ( e m t io , l o c a t io , m a n d a t u m  , s o c ie t a s ) sind durch das ältere Civil-Recht schon als bloße Verträge für vollgültig erklärt . Diese heißen C o n s e n s u a l - C o n t r a c t e . Endlich sind d) noch vier andere Verträge ( m u t uu m  , c o m m o d a t u m , d e p o s it u m , pi g nu s ) , in dem Fall namentlich für vollgültig erklärt , wenn zu der Einwilligung die wirkliche Leistung ( r e s ) hinzukomme . Diese heißen Re a l - C o n t r a c t e  . In der Folge nahm die Praxis den allgemeinen Grundsatz an , daß man bey jedem , an sich nicht klagbaren Vertrage durch die wirkliche Leistung seinen Mit-Contrahenten zur Gegenleistung vollgültig verpflichten könne . Weil die vorhingedachten vier Real-Contracte namentlich im Civil-Recht genannt waren , nicht aber die Verträge , welche unter den eben erwähnten Grundsatz gebracht werden können  : so bezeichnete man jene durch die Benennung g e n a n n t e ( n o m i n a t i , c e r t i )  , diese durch den Namen u n g e n a n n t e ( i n n o m i n a t i  , i n c e r t i ) Re a l - C o n t r a c t e [Fn .  : …] . | Die letzten lassen sich auf die vier reinen Fälle , d o u t d e s  ; d o u t f a c i a s  ; f a c io u t d e s  ; f a c io u t f a c i a s reduciren , obgleich es scheint , daß man Anfangs am geneigtesten war , bloß aus den , mit einem wirklichen G e b e n beginnenden Geschäften eine Klage zu gestatten [Fn .  : …] . Ein ungenannter Contract kann übrigens recht wohl im gemeinen Leben einen besondern Namen ha­ ben , und es ist eine leere Spielerey , ihn dann [Fn .  : …] einen i r r e g u l a i r e n zu nennen . Uebrigens waren nur die Verbal-Contracte s t r i c t i iu r i s (§ .  69 .) , alle übrigen b o n a e f i d e i c o n t r a c t u s [Fn .  :  …] . 1169,20–24  Siehe oben die Anm . zu 35,8–23 . 1169, 36 .1170,1–2  Zum BegriV der actio vgl . Heineccius  : Elementa . 290 (Lib . IV . TIT . VI . DE ACTIONIBVS .)  : § .  MCXXV . / Omne ius vel ad PERSONAS , vel ad RES , vel ad ACTIONES pertinere , iam supra monuimus . (§ . LXXIV .) Explicatis ergo iuribus p e r s o n a r u m & r e r u m  : de ACTIONIBVS agendum erit . / § . MCXXVI .  / ACTIO , quatenus est iu s  , ad secundum iuris obiectum , & speciatim ad r e s i n c o r p o r a l e s pertinet  : […] quatenus vero accipitur pro r e m e d io iu s p e r s e q u e n d i  , ad tertium iuris obiectum referenda est , & sic priore sensu definiri potest , quod sit iu s p e r s e q u e n d i i n iu d i c io  , q u o d s i b i d e b e t u r   : […] posteriore , quod sit m e d iu m l e g it i m u m  ,

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p e r s e q u e n d i i n iu d ic io iu r a , q u æ t u m i n r e , r u m [sic] a d r e m c u iq u e c o m p e t u n t  . (§ .  CCCXXXI .)  / § .  MCXXVII . / Quum ergo actionibus persequamur iura tum i n r e , tum a d r e m  : (§ .  MCXXVI .) consequens est , vt aliæ actiones sint IN REM , quæ & VINDICATIONES dicuntur , aliæ IN PERSONAM , quæ & CONDICTIONES adpellantur  : […] actiones i n r e m , æque , ac i n p e r s o n a m , denuo vel CIVILES sunt , vel PRÆTORIÆ . […] Zur Quelle s . Corpus Iuris Civilis Romani . [T . 1 .] 45 a–47 b (Institutionum Lib . IV . TIT . VI . DE ACTIONIBUS .) . Siehe auch Thibaut  : System des Pandekten-Rechts . Bd  1 . 128f (§ 165)  : Zwischen diesen ungenannten , und jenen genannten Contracten fanden übrigens mehrere merkwürdige Unterschiede statt [Fn .  : …] . Von den letzten , weil alle namentlich einzeln im Civil-Recht aufgeführt waren , producirte jeder eine besondere nach ihm benannte Klage . Die ersten hingegen erfoderten , wegen ihrer unendlichen Mannigfaltigkeit , daß in jedem einzelnen Fall die Klagformel nach den besonderen vorliegenden Umständen normirt ward . Die , aus allen auf Erfüllung zu richtende Klage hieß daher allgemein a c t io p r a e s c r i p t i s ve r b i s , oder i n f a c t u m [Fn .  : …] , wiewohl , wenn der Vertrag im gemeinen Leben einen besondern Namen hatte , dieser auch noch wohl als Zusatz hinzugefügt ward [Fn .  : …] . Die genannten Contracte waren ferner schlechthin für vollgültig erklärt . Die Formel , der Consens , und die Leistung waren also bey | ihnen nur letzter Grund der Vollendung des Geschäfts , und kein Contrahent konnte , wenn der Contract existirte , von demselben abgehen , vielmehr durfte die Contracts-Klage nur allein auf Erfüllung des Gegenversprechens angestellt werden [Fn .  : …] . Bey den ungenannten Contracten hingegen hatte man die Verbindlichkeit bloß auf die geschehene Leistung gebauet . Dadurch wird aber nur der Empfänger verpflichtet . Der Geber konnte also die a c t io p r a e s c r i p t i s ve r b i s auf Erfüllung anstellen , er konnte aber auch , so lange die Gegenleistung nicht erfolgt war , oder der Empfänger zur Erfüllung des Vertrags keine , dem Empfangenen gleichkommenden Verwendungen gemacht hatte , durch die c o n d i c t io o b c a u s s a m d a t o r u m  , oder c o n d i c t io c a u s s a d a t a , c a u s s a n o n s e c u t a das Gegebene schlechthin der Sinnesänderung wegen ( o b p o e n it e n t i a m ) zurückfodern [Fn .  : …] . 1170,6–13 .23–29 . 32–34  Siehe GW 14,3 . 1095–1101 die Anm . zu 82,10–13 , 82,17–18 , 82,18–24 und 82,25–28 . 1171,1–4 .5–7  Siehe GW 14,3 . 1101 die Anm . zu 82,29–32 und 82,33–34 . 1171,20–21  Siehe dazu Thibaut  : System des Pandekten-Rechts . Bd 1 . 197 (§ 261)  : Eine gleichfalls wichtige Ein­theilung der Sachen ist die , in f u n g i b i l e s und n o n f u n g i b i l e s  , oder , wie man sie jetzt unrichtig [Fn .  : …] nennt , in ve r b r a u ch b a r e  , und u nve r b r a u ch b a r e  . Unter jenen versteht man alle Sachen , wobey es in der Regel völlig einerley ist , ob man grade diese Species , oder eine andre von derselben Gattung hat  ; unter diesen alle , wobey dieß nicht stattfindet . Zu den ersten sind nach den Gesetzen im Zweifel alle Sachen zu zählen , welche im Handel und Wandel nach Zahl , Maaß , oder Gewicht veräußert zu werden pflegen [Fn .  : …] . 1171, 34  Siehe GW 14,3 . 1104f die Anm . zu 83,12–13 bzw . 83,19–30 . 1178,4–5  Die Geschichte des Krieges gegen die nordiberische Stadt Numantia , ihrer Belagerung und Vernichtung (133 v . Chr .) durch P .Cornelius Scipio Aemilianus Africanus minor Numantinus ist dargestellt in Appianos  : Rhomaika . VI . (de rebus hispanicis) XIII , 76–XV , 98  ; APPIANI ALEXANDRINI ROMANARVM HISTORIARVM QVAE SVPERSVNT . AD OPTIMORVM LIBRORVM FIDEM ACCVRATE EDITAE . EDITIO STEREOTYPA . […] . 4 Bde . Leipzig 1818 . (KHB 450–453) Bd 1 . 118–137 . – Nach dem Sieg der Bourbonen in der Schlacht von Almanza (25 . April 1707) wurde die südostspanische Stadt Xàtiva/ Játiva , die sich im Spanischen Erbfolgekrieg auf die Seite der Habsburger gestellt hatte , nach einmonatiger Belagerung eingenommen , geplündert und teilweise niedergebrannt , wobei Frauen und



anmerkungen zum kolleg 1824/251845

Kinder , die sich in die Stadtkirche geflüchtet hatten , verbrannten . Die übrig gebliebenen Einwohner wurden in die Mancha umgesiedelt , und einige Zeit später wurde auf den Trümmern eine neue Stadt gegründet und zu Ehren von Felipe V . Nueva Colonia de San Felipe genannt . Im Jahre 1811 wurde der alte Name von den Cortes in Cádiz restituiert  ; möglicherweise ist Hegel durch eine entsprechende Zeitungsnotiz auf das historische Ereignis aufmerksam geworden . 1187,8–10  Vgl . GW 14,3 . 1108f die Anm . zu 91,20–25 . 1187,10–16  Siehe oben die Anm . zu 49,2–11 und 49,23–30 . 1189,27–32  Siehe oben die Anm . zu 47,23–27 . – Von Joseph II . wurde die Todesstrafe abgeschaVt mit dem Allgemeine[n] Gesetzbuch über Verbrechen und derselben Bestrafung . (Strafgesetzbuch 1787) 611 . Patent vom 13ten Jäner 1787 . für alle Länder  ; s . Josephs des Zweyten Römischen Kaisers Geseze und Verfassungen im Justizfache . Für Böhmen , Mähren , Schlesien , Oesterreich , ob und unter der Enns , Steyermark , Kärnten , Krain , Görz , Gradiska , Triest , Tyrol , und die Vorlanden , in dem siebenten Jahre seiner Regierung . Mit Römisch Kaiserlichen Königlichen Spezialprivilegio . Prag und Wien 1788 . 7–60 . 1190,7–11  Siehe GW 14,3 . 1089V die Anm . zu 78,12–14 und 1194f die Anm . zu 201,23– 28 , bzw . oben die Anm . zu 33,18–26 . 1190,11–15  Diese Ausführungen richten sich vermutlich gegen Feuerbach und dessen Straf­ theorie , s . dazu oben die Anm . zu 49,11–13 . 1190,19–21  Siehe oben die Anm . zu 47,23–27 . 1191,10  Wie er gethan hat , soll ihm geschehen ,] Siehe Lev 24, 19f . 1191,14–16  Siehe oben die Anm . 649,19–20 . 1191,20–23  Ein direkter literarischer Beleg für diese Bemerkung ließ sich bislang nicht nachweisen , vgl . aber die indirekte Schlußfolgerung in Handbuch oder Commentar des peinlichen Rechts zum Gebrauche bei sämmtlichen neueren Gesetz- und Lehrbüchern dieses Faches , zugleich als Material und exegetisches Hülfsmittel zur künftigen Criminal-Gesetzgebung der königlich Preussenschen , Baiernschen und Hessenschen Rheinprovinzen , wie auch der Lande des teutschen Bundes überhaupt . Entworfen von Jakob Tobias Werner […] . Hadamar 1820 . 110  : § . 174 .  / Im § 18 . Not . b .) [s . oben die Anm . zu 273,17–19 ] seines bereits angeführten Lehrbuches bemerkt F e u e r b a ch 1 .) daß die sogenannte r e ch t l i ch e Wiedervergeltung , welche als Strafmaßprincip , von Z a ch a r i ä &c . behauptet werde , sich zuletzt auf die m o r a l i s c h e Vergeltung , beziehe , welche ebenfalls nicht Zweck und Rechtsgrund der bürgerlichen Strafe sei . 2 .) Erwähnt er daselbst , diese rechtliche Wiedervergeltung sey überdies , wenn sie zum Maßstab für das Verhältniß der Strafe zur Größe des Verbrechens gebraucht werden solle , ohne alle praktische Brauchbarkeit für den Gesetzgeber , wie für den Richter . 112f  : § . 180 . / Die behauptete p r a k t i s ch e Un b r a u ch b a r ke it der rechtlichen Wiedervergeltung für den Gesetzgeber , so wie für den Richter , ist , wie man’s nimmt , theils w a h r  , theils u nw a h r  . Es läßt sich nämlich alles Wiedervergeltungsrecht , / a .) f o r m e l und m a t e r ie l z u g l e i ch , oder f o r m e l m a t e r ie l  , und / b .) bloß m a t e r ie l betrachten . / Zu a .) Das f o r m e l l e und m a t e r ie l l e W ie d e r ve r g e l t u n g s r e ch t vergilt g l e i c h e s Uebel mit g l e i c h e m Uebel der F o r m  , Q u a l it ä t  , E i g e n s ch a f t  , und zugleich dem M a ß  , der M e n s u r nach , z . B . A u g e um A u g e , Z a h n um Z a h n , O h r um O h r &c . / § . 181 . / In Ansehung dieses Wiedervergeltungsrechts behauptet F e u e r b a ch a . a . O . , wenn er es meynt , ganz richtig dessen p r a k t i s ch e Un b r a u ch b a r ke it   ;  / denn / 1 .) fehlet es nämlich den Verbrechern an solchen Objekten , die ihnen durch das formell-materielle Wiedervergeltungs Recht entzogen werden sollen , z . B . an Augen , Zähnen , Ohren  ; so müßte man sie e x c o n s e q u e n t i a ganz ungestraft lassen , weil sie die Objekte nicht mehr haben , woran sie nach der formell-materiellen Wiedervergeltungstheorie gestraft werden müssen , und

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es wäre doch ungerecht , den Verbrecher ungestraft zu lassen . / 2 .) Müßte , nach dem Satz des formel-materiellen W . V . Rechts (Tod um Tod) jede Tödung , ohne | Unterschied , sey sie d o l o s oder k u l p o s , immer mit dem Tod bestraft werden , und dies wäre doch gewiß nicht recht , indem der Natur der Sache nach eine kulpose Tödung kein so ­schweres Verbrechen ist , als eine dolose Tödung . 1192,10  Siehe oben die Anm . zu 650,8–9 . 1192, 31–34  Siehe GW 14,3 . 1130 die Anm . zu 95,19–22 . 1192, 34–37  Dies triVt nur zu auf zivilrechtliche Klagen . 1193,16–18  Grundlage dieser Bemerkungen über den Zweikampf sind vermutlich in den Assises de Jérusalem , einer französischen mittelalterlichen Rechtssammlung , enthaltene Bestimmungen . Siehe dazu Geschichte der Kreuzzüge nach morgenländischen und abendländischen Berichten von Friedrich Wilken , ordentlichem Professor der Geschichte bey der Großherzoglich Badenschen Universität zu Heidelberg . Erster Theil . Gründung des Königreichs Jerusalem . Leipzig 1807 . 17–23 ( III . Ueber die Assises de Jerusalem . ) , 307–424 das 13. Kapitel insgesamt , besonders aber 402  : Wenn alle bisher angegebenen Mittel die Schuld eines andern , oder seine eigne Unschuld zu beweisen , fruchtlos waren , oder vergeblich schienen , so blieb noch Ein Mittel übrig , das aber wegen der damit verbundenen Schwierigkeit und Gefahr nicht leicht angewendet wurde , nämlich d e n L e he n h o f d e r F a l s ch he it z u b e s chu l d i g e n , und diese Beschuldigung durch Zweykampf gegen alle Beysitzer desselben zu erweisen [Fn .  : …] . Denn wenn er sich darauf beschränkte , blos einzelne Mitglieder desselben der Falschheit zu beschuldigen , so blieb darum das ihm ungünstige Zeugniß oder Erkenntniß in voller Kraft [Fn .  : …] . Ein der Falschheit beschuldigter Lehenhof war nicht fähig , ein Zeugniß oder Erkenntniß abzufassen , und die Mitglieder desselben hatten Rede und Antworf im Hofe verloren , bis sie die Unwahrheit der Beschuldigung erwiesen [Fn .  : …] . Derjenige aber , welcher eine solche Beschuldigung nicht durch Zweykampf gegen alle Beysitzer des Hofes vertheidigen wollte , verlor den Kopf  ; und wenn er nicht alle an Einem Tage besiegte , so ward er gehenkt [Fn .  : …] . Wilkens Ausführungen stützen sich auf COUSTUMES DE BEAUVOISIS , Pa r M e ß i r e PHILIPPES DE BEAUMANOIR B a i l l y d e C l e r m o n t e n B e a u vo i s i s  . ASSISES ET BONS USAGES DU ROYAUME DE JERUSALEM . Pa r M e s s i r e JEAN D’IBELIN C o m t e d e J a ph e & d ’A s c a l o n  , S  . d e R a m e s & d e B a r u t h . ET AUTRES ANCIENNES COUTUMES . Le tout tiré des Manuscrits . Ave c d e s No t e s & O b s e r v a t io n s , & u n G l o s s a i r e p ou r l ’ i n t e l l i g e n c e d e s Te r m e s d e n o s a n c ie n s A u t he u r s  . Par GASPARD THAUMAS DE LA THAUMASSIERE Ecuyer S . de Puy­ ferrand , Bailly du Marquizat de Château-neuf-sur-Cher , Avocat en Parlement . Bourges , Paris 1690 . 87f  : Q u i ve a u t l a C ou r t f a u s s e r q u’ i l d o it f a i r e & d i r e  , & q u i l a f ausse en d it coment & pourquoi tous les homes de la haute Cour t la d o i ve n t a l e a u t e r .  / Chapitre CXI . / Se un home veaut la Court fausser , & dit que l’esgard ou le jugement , ou la conoissance ou le recort que la Court a fait est faus & ­delhoyaument fait ou que il n’est mie de droit fait , ou en aucune autre maniere la veuille fausser disant contre aucune des avant dites choses que la Court aura fait ou retrait tous ceaus de la Court le doivent maintenant dementir , & offrir à la Court aleauter de lors cors contre le sien , & se il la veaut fausser , il convient que il se combate à tous les homes de celle Court l’un aprés l’autre , & auci ceaus qui n’auront esté à la conoissance , ou à l’esgard , ou à recort faire , com ceaus qui l’auront fait , car se il fausse la Court , il ne fausse pas seulement ceaus qui l’esgard , ou la conoissance , ou le recort auront fait , mais tous ceaus qui sont homes de celle Court , & pour ce que le honour ou la honte est à tous comune ceaus qui sont de celle Court deffendre & aleauter la doivent de lor cors contre celui qui la veaut fausser , car Court qui est faussée ne peut puis faire esgard , ou conoissance ou



anmerkungen zum kolleg 1824/251847

recort qui soit vaillable se aucun veaut dire alencontre , car enci com home attaint , vaincu & prové de fausseté ne peut puis porter garantie , auci ne peut porter home qui soit de la Court fausse garantie qui soit vaillable qui alencontre veaut dire , ne la Court faussée ne peut puis faire egart , ne conoissance , ne recort qui soit vaillable qui veaut dire alencontre , & tous ceaus de celle Court ont perdu à tous tens & vois & respons en Court , & ne peut plus nul des eaus loyal garantie porter , pource doit chascun d’ayus prendre le fait sur soi en la maniere devant dite . Et se celui qui a dit aucune des avant dites choses contre la Court pour la Court fausser si com est dessus dit & li tent son gage contre tous ceaus de la Court & le recort , & quant il sont au champ pour la bataille faire , il doit estre d’une part , & tous les homes d’une autre , & un des homes lequel que il ehliront se doit premier combatre vers lui soul à soul , & se celui qui est party est vaincu , maintenant se doit ­mouvoir un des autres en quelque point qui celui qui vodra la Court fausser sera , & se il vainc maintenant cel autre , un autre doit maintenant se mouvoir , & enci se combate à tous un à un , & que il les vainque tous en un jour , & se il les vainque tous un à un , & se il ne les vainque tous en un jour , il doit estre pendu . Et se aucun de ceaus de la Court dit apres une desdites choses & retrait qui a ce fait , & aucun die je l’ay fait , & il n’en face mention de la Court , l’autre peut bien dire à tous ceaus qui ce diront , je dis que vous dites que vous aves ce fait , & dis que l’avés fait faussement & delhoyaument , & se vous le volés néer , je suis prest de prover le vous de mon cors contre le vostre , ou les vos se il sont plusiors , & rendre vous mort ou recreant en une oure dou jour , & vées ci mon gage , & le rende au Seignor , & à tous ceaus qui ce auront dit se peut combatre sans la Court fausser , & celui ou ceaus que l’on enci faussera ne s’en deffendent & aloyautent de lors cors , il sont atrains d’estre faus ou delhoyaus , & ont perdu vois & respons en Court à tous tens , & se il plusiors sont , il se doit combatre à tous un à un com il est dessus dit , & se il les vainc tous , pour ce n’est pas la Court faussée , & ne pert rien de son honor , & le Jugement que elle a fait est estable , & tous ceaus que il vainquera seront pendus , & il sera pendu se il est vencu . Et se plusiors dient nous feimes ce , & il ne s’en veaut prendre que à un , il le peut faire auquel que il vodra de ceaus que l’auront enci dit , car il ne dit rien contre la Court , & se il se prent à plusiors , & il les vainc tous en un jour tous ceaus contre qui il se doit combatre , il doit estre pendu & tous ceaus que il vaincra le doivent estre auci , ne pour nul de ceaus que il vainque tous les veinquist il tous ne doit demorer que l’esgart ou la conoissance que la Court aura fait ne doie estre tenus , car il n’a pas la Court faussée . / | C i d it c o m e n t l ’o n s e d o i t g a r d e r q u e n u l n e p u i s s e l e f a u s s e r s e i l n e f a u s s e t ou t e l a C ou r t  .  / Chapitre CXII . / Pour les raisons dessusdites & pour autres assez doivent tous ceaus qui doivent esgart ou conaissance faire ou recort de Court estre ensemble à tous les autres que il poront avoir de la Court  ; & quant il vodront retraire ce que il auront fait , un doit dire au Seignor en la presence des deus parties se elles y sont . Sire nostre Court a esgardé & coneu , ou elle est de telle chose recordant , & dire ce que aura fait , & enci ne se porra nul aerdre à ceaus de la Court , se il ne s’aert à tous ensemble si com dessus est dit . Et se aucun dit à ceaus de la Court quant ce que il auront fait sera ­retrait une des dites choses , lequel de vous a ce fait , il doivent respondre la Court a ce fait , & se il demande à un par nom ou à plusiors d’eaus avous ce fait , il doivent respondre la Court l’a fait , & nous avec , cor nous y avons estés , & se vous voulés rien dire alencontre de la Court , nous l’oyerons , enci conviendra que il fausse la Court ou il demorra desinglé puisque tant en aura fait . Pourquoi me semble que nul ne doit dire contre l’esgard ou la conoissance ou le recort de la Court , car se il le fait , & veaut la Court fausser , il convient que il se deffende , & que il se combate à tous ceaus de la Court se com est devant dit , ou que il ait la teste coupée se il ne s’en veaut à tous combatre l’un aprez l’autre , & se il s’en combat , & il ne les vainque tous il sera pendu par la goule , si me semble que nul home si

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Dieu ne faisoit apertes Miracles pour lui qui la faussast en dit la faussast en fait , & se il s’en assayast que il peut eschaper d’avoir le chief copé , ou d’estre pendu par la goule , si ne le doit nul home que aime son honor & sa vie emprendre à faire le , que qui s’en assayera au faire , il mora de vil mort & de honteuse , & vergogneuse . – Da Wilken und Hegel befreundet waren , läßt sich auch annehmen , daß die Bemerkungen auf mündliche Mitteilungen zurückgehen . 1206, 23–29  Siehe GW 14,3 . 1131 die Anm . zu 105,14–18 . 1210,8–13  Siehe oben die Anm . zu 390,25–27 . 1211,2–4  Siehe oben die Anm . zu 663,36–37 . 1211,4–10  Siehe Die Braut von Messina oder die feindlichen Brüder ein Trauerspiel mit Chören von Schiller . Tübingen 1803 . Seit ihrer Kindheit in gegenseitigem mörderischem Haß vereint , verlieben sich die Brüder Don Manuel und Don Cesar (ohne dies jeweils vom anderen zu wissen) in das gleiche Mädchen , Beatrice , ihrer beider unbekannte Schwester , die , wegen eines Unheil verkündenden Traumes des Vaters , nach dem eine Tochter ihm die Söhne ermorden werde , eigentlich getötet werden sollte (s . ebenda 72f , 133–135 (1306–1327 , 2327–2355) (NA 10 . 65 , 107) von der Mutter aber , von einem fehlgedeuteten , scheinbar Glück verheißenden Traum mit bewegt , gerettet und an einen entfernten Ort zur Erziehung gegeben wurde (s . ebenda 73f , 135 (1327–1367 , 2358–2367) (NA 10 . 65–67 , 108)) . Die Einleitungsbemerkung spielt , nicht ganz zutreVend formuliert , darauf an , daß , so wie Don Manuel seine Braut durch Raub gewinnen will , schon die Mutter Donna Isabella durch Raub dem verstorbenen Fürsten vermählt wurde , eigentlich aber von dessen Vater als Gattin erwählt war , der daraufhin diese Verbindung mit grauenvollen Flüchen belegte (s . ebenda 54 (960–968)  ; (NA 10 . 53)) . 1213,4–8  Siehe oben die Anm . zu 64,8–23 . 1213,8–10  Siehe oben die Anm . zu 279,19 . 1213,19–21  Siehe oben die Anm . zu 481,32–34 . 1214,27–28  Hegel wendet sich hier gegen den Formalismus der Maximen des Handelns bei Kant (und bezieht sich nicht auf Geschmacksurteile) , vgl . Kant  : Grundlegung . 17 , 20–22 , 37f , 122–127 (AA I/4 . 402 , 403f , 413f , 459–463)  ; Kant  : Critik der practischen Vernunft . 137–144 (AA I/5 . 77–81) . 1218, 31–33  Siehe oben die Anm . zu 256,26 . 1221,4–6  Siehe Lev 19, 18  ; Gal 5, 14 . 1222,14–26  Diese Ausführungen beziehen sich einerseits pauschal auf die Theaterproduktion etwa eines August Wilhelm IVland oder August von Kotzebue , andererseits auf die von Fries ver­ tretene Gesinnungsethik , s . dazu oben die Anm . zu 491,20–21 .36–37 und 492,2–4 .29–30 . 1222,26–29  Siehe oben die Anm . zu 280,14–15 . 1222,29–30  Siehe oben die Anm . zu 407,16–19 .36–37 . 1223,19–23  Siehe GW 14,3 . 1137 die Anm . zu 112,31–35 . 1226,8–14  Siehe GW 14,3 . 1137f die Anm . zu 114,15 . 1228, 30–34  Siehe Ex 19–31 . 1228, 34–36  Siehe oben die Anm . zu 511,23–25 .38 . 1230,8–12  Siehe GW 14,3 . 1140f die Anm . zu 117,13–17 . 1232,12–14  Vgl . hierzu die Angaben in den Anm . zu 68,16–22 und 1089,34–35 . 1232,20–28  Vgl . Platon  : Phaidros . 249 b–251 a . 1232, 36 –1233, 3  Siehe oben die Anm . zu 403,22–25 . 1233,19–26  Siehe oben die Anm . zu 403,28–30 .404,1 . 1236,20  Siehe oben die Anm . zu 680,19–20 . 1240, 32–35  Siehe Gen 3, 4f  ; 22 . 1242,25–29  Siehe GW 14,3 . 1142 die Anm . zu 123,26 –124,1 . 1243,2–4  Siehe Lk 23, 34 . 1243,9–15  Siehe GW 14,3 . 1142f die Anm . zu 124,1–7 .



anmerkungen zum kolleg 1824/251849

1244,24–29  Gemeint ist hier in erster Linie wohl die Geschichte der Merowinger und der Karolinger , und insbesondere deren innerdynastische Auseinandersetzungen . 1245,12–15  Die Briefe V bis XVI der Provinciales enthalten Pascals Auseinandersetzung mit moraltheologischen Ansichten bzw . moralcasuistischen Argumentationsweisen der Jesuiten  ; die fünfte Lettre insbesondere ist der Lehre von der Probabilité gewidmet , s . Pascal  : Les Provinciales . Bd 1 . 165–179 ( CINQUIE’ME LETTRE . E c r i t e à u n P r ov i n c i a l p a r u n d e s e s A m i s  . Dessein des Jesuites en établissant une nouvelle Morale . Deux sortes de Casuistes parmi eux  : beaucoup de relâchez , & quelques-uns de severes  : raison de cette difference . Explication de la doctrine de la Probabilité . Foule d’Auteurs modernes & inconnus mis à la place des SS . Peres .) . Vgl . auch 179–346 die Note premiere sur la Cinquieme Lettre , ou Dissertation theologique sur la probabilité aus der Feder von Pierre Nicole , die fast die Hälfte des Bandes einnimmt . 1246,1–4  Zum sogenannten homo-mensura-Satz des Protagoras s . Platon  : Theaitetos . 152 a . 1249, 33–36 .1250,1–3  Siehe dazu zunächst das oben in der Anm . zu 335,5–7 Bemerkte .  Vgl . ferner Kant  : Grundlegung . 97–128 (AA I/4 . [446]–463)  ; sowie (zum Widerspruch) Kant  : Grundlegung . 57V (AA I/4 . 424f) . 1250,9–26  Siehe dazu oben die Anm . zu 394,20–21 . 1250,29–31  Siehe Mt 15, 19  ; vgl . Mk 7, 20–23 . 1251,25–33  Siehe GW 14,3 . 1145 die Anm . zu 129,37–38 .130,29–38 . 1252,1–8  Siehe oben die Anm . zu 394,20–21 . 1252,13–21  Die Stelle bezieht sich auf den Attentatsversuch des Friedrich Stapß (bzw . Staps) vom 12 . Oktober 1809 in Schönbrunn . Den Memoiren von Napoléons Adjutanten Rapp , der die Verhaftung von Stapß veranlaßte und bei der Befragung durch Napoléon als Dolmetscher fungierte , ist lediglich zu entnehmen , daß Stapß sich weigerte , auf ein Gnadenangebot Napoléons einzugehen , um nicht den intendierten Tyrannenmord zum gemeinen Verbrechen oder zum Mordversuch im Zustande der Unzurechnungsfähigkeit abwerten zu lassen , s . MÉMOIRES des CONTEMPORAINS , pour servir a l’histoire de france , et principalement a celle DE LA REPUBLIQUE ET DE L’EMPIRE . Première livraison . seconde edition . Paris 1823 . [erstes Titelblatt  ; zweites Titelblatt  :] MEMOIRES du GENERAL RAPP , aide de camp de napoleon , écrits par lui-même , et publiés par sa famille . 144f  : Napoléon , embarrassé de tant d’assurance , recommença ses questions . / « Vous avez une tête exaltée , vous ferez la perte de votre famille . Je vous accorderai la vie , si vous demandez pardon du crime que vous avez voulu commettre , et dont vous de‑|vez être fâché . – Je ne veux pas de pardon . J’éprouve le plus vif regret de n’avoir pu réussir . – Diable  ! il paraît qu’un crime n’est rien pour vous ? – Vous tuer n’est pas un crime , c’est un devoir . – Quel est ce portrait qu’on a trouvé sur vous ? – Celui d’une jeune personne que j’aime . – Elle sera bien affligée de votre aventure  ! – Elle sera affligée de ce que je n’ai pas réussi  ; elle vous abhorre autant que moi . – Mais enfin si je vous fais grâce , m’en saurez-vous gré ? – Je ne vous en tuerai pas moins . » Vgl . Denkwürdigkeiten aus dem Leben des Französischen Generals Rapp . Von ihm selbst geschrieben . Verteutscht und mit Anmerkungen begleitet von Friedrich Dörne . Danzig 1824 . 66f . – Erst im Gespräch mit Las Cases Anfang April 1816 auf St . Helena ist dann die Rede von der véritable bête feroce , s . Las Cases  : Mémorial . Bd 3 . 23  : Vainement l’Empereur chercha à l’émouvoir . « Vous repentez vous , lui dit il ? [sic] – Non . – Le feriez-vous encore ? – Oui . – Mais si je vous faisais grâce ? » Ici pourtant , disait Napoléon , la nature reprit un instant ses droits  ; la figure , la voix de l’homme s’altérèrent momentanément . – « Alors , dit il [sic] , je croirais que Dieu ne le veut plus . » Mais bientôt il reprit toute sa férocité . On le garda à l’écart | plus de vingt-quatre heures sans manger  ; le médecin l’examina encore  ; on le questionna de nouveau , tout fut inutile , il resta toujours le même homme , ou pour mieux dire une véritable bête féroce et on l’abandonna

1850

anhang

à son sort . – Daß die Gesprächsnotizen Rapps dem tatsächlichen Verlauf der Befragung näher sind als Napoléons Erinnerungen belegt – auf eine indirekte Weise zumindest – Bourrienne , der in seinen spät veröVentlichten Memoiren von dieser Befragung (bei der er persönlich zwar nicht zugegen gewesen war , über die er jedoch im unmittelbaren Anschluß in einer Unterredung mit Rapp , von der er sich umgehend Gesprächsnotizen anfertigte , informiert worden war) , ohne dabei auf die Version in Las Cases’ Mémorial zurückzugreifen oder einzugehen , berichtet , s . Mémoires de M . de Bourrienne […] 10 Bde . Paris 1829 . ( = Mémoires contemporains . Mémoires de M . de Bourrienne . Tome  I . bis Tome  X .) Bd 8 . 217–233 . Hinsichtlich des Wahrheitsgehaltes der auf St . Helena gesammelten Äußerungen Napoléons vgl . Bourriennes differenzierte Einschätzung , ebenda Bd  1 . 10f  : Si je diffère quelquefois des con‑|versations et des dictées de Napoléon à Sainte-Hélène , je suis loin de penser que ses intermédiaires entre le public et lui ne sont pas véridique . Je suis convaincu qu’aucun des écrivains de Sainte-Hélène ne peut être taxé de la plus légère imposture  : leur dévouement et leur noble caractère sont de sûrs garans de leur véracité . Il me paraît certain que Napoléon leur a dit , dicté ou a corrigé tout ce qu’ils on publié  : leur bonne foi est incontestable  ; personne ne saurait en douter . Il faut donc toujours croire que l’on n’a écrit que ce qu’il a dit , mais il ne faut pas toujours croire qu’il n’a dit que la verité . Il a souvent raconté comme un f a it ce qui n’était qu’une i d é e de sa part , et encore une idée n é e à Sainte-Hélène , f i l l e du malheur , et t r a n s p o r t é e par son imagination en Europe , aux temps de sa prospérité . 1252, 22–28  Siehe GW 14,3 . 1145 die Anm . zu 132,7–21 . 1253,2–3  Siehe oben die Anm . zu 413,22–23 .34–37 . 1253, 5–7  Siehe oben die Anm . zu 922,10–12 . 1261,15–16  Siehe oben die Anm . zu 511,23–25 .38 . 1262,17–24  Siehe oben die Anm . zu 694,24–25 . 1263,27–30  Siehe oben die Anm . zu 71,21–30 . 1264,20–22  Siehe hierzu oben die Anm . zu 274,18–20 und 696,24–28 . 1265,7–11  Siehe oben die Anm . zu 428,26 .429,1–2 . 1269,10–12  Siehe GW 14,3 . 1149 die Anm . zu 142,19–22 . 1269,12–13  Dies spielt an auf die Menge an Moralphilosophien und Glückseligkeitslehren des ausgehenden 18 . Jahrhunderts , die die ›Bestimmung des Menschen‹ meist schon im Titel trugen . Auf einen bestimmten Autor oder ein bestimmtes Werk ist hier wohl nicht gezielt . 1274,17  Siehe oben die Anm .zu 433,37 . 1277,22–26  Siehe oben die Anm . zu 87,28–34 . 1277,13–15  Siehe oben die Anm . zu 88,34 .89,1–2 und 372,9–12 . 1283,19–20  Siehe oben die Anm . zu 438,13–15 .32–43 . 1283, 34–36 .1284,1–2  Die Stelle zielt mit ihrem Platonbezug wohl in erster Linie auf   ­Platon  : Symposion . insgesamt . 1284,12–15  Siehe oben die Anm . zu 84,30–32 . – Im dritten Band des Aristipp findet sich ein mehr als unfreundlicher Kommentar zu Platons Symposion , s . WIELANDS S­ ÄMMTLICHE WERKE . Bd  35 . 149–193 . 1284, 36–37 .1285,1–5  Siehe oben die Anm . zu 932,5–9  ; der Nachtreter ist Schleiermacher , s . [Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher  :] Vertraute Briefe über Friedrich Schlegels Lucinde . Lübeck und Leipzig 1800 . (KGA I/3 . [139]–216) . 1288, 32–33  Mit dieser Periode dürfte die Zeit gemeint sein , die durch die Publikation der Musenalmanache für die Jahre 1796 und 1797 markiert ist . Der Musen-Almanach für das Jahr 1796 . Herausgegeben von Schiller . Neustrelitz [1795] . enthält das Gedicht Würde der Frauen (186–192)  ; im Musen-Almanach für das Jahr 1797 . herausgegeben von Schiller . Tübingen [1796] . finden sich Macht des Weibes (88) , Tugend des Weibes (89) , Weibliches Ur­theil (89) , Forum des Weibes (89) , Das weibliche Ideal (90f) .



anmerkungen zum kolleg 1824/251851

1288, 33–37 .1289,1  Gemeint sind die Briefe über die ästhetische Erziehung des Menschen , abgedruckt in Die Horen eine Monatsschrift herausgegeben von Schiller . Tübingen 1795–1797 . (KHB 983–1011) 1 . Stück . 7–48 (1 .–9 . Brief unter dem Titel Ueber die ästhetische Erziehung des Menschen in einer Reyhe von Briefen .) , 2 . Stück . 51–94 (10 .–16 . Brief) , 6 . Stück . 45–124 (17 .–27 . Brief) . (Der Versteigerungskatalog von Hegels Bibliothek weist Lücken in den Jahrgängen der Horen aus , hiernach fehlte auch das zweite Stück des ersten Jahrgangs , aber es ist wenig wahrscheinlich , daß Hegels Kenntnis der Briefe selbst lückenhaft geblieben sei .) Ein überarbeiteter Wiederabdruck erschien unter dem Titel II . Ueber die ästhetische Erziehung des Menschen , in einer Reihe von Briefen . (aus den Horen) in Kleinere prosaische Schriften von Schiller . Aus mehrern Zeitschriften vom Verfasser selbst gesammelt und verbessert . Dritter Theil . Leipzig 1801 . [44]–309 (NA 20 . 309–412) . Vom Spieltrieb handeln der 14 . und der 15 . Brief . 1289, 3–6  Siehe oben die Anm . zu 292,15–16 . 1289,18–29  Siehe oben die Anm . zu 444,6–8 . 1290,7–15  Siehe oben die Anm . zu 76,32–34 und 511,23–25 .38 . 1291,16–20  Siehe oben die Anm . zu 938,13 . – Gemeint ist das erste Buch von Cicero  : De officiis . 1292,16–19  Siehe oben die Anm . zu 445,24–25 .35–36 . 1295,6–7  Frei nach Gen 2, 24  ; vgl . Mt 19, 5 und Eph 5, 31  ; dort ist denn auch vom Manne die Rede , der Vater und Mutter verlassen und seinem Weibe anhangen werde . 1295,9–15  Zu den Modalitäten der Eheschließung und ihren juristischen Folgen vgl . Heineccius  : Syntagma . 146–156 (Lib .  I . TIT . X . DE NVPTIIS . 145–159)  : I . Fiebant nuptiae apud Romanos vel ita , vt vxor CONVENIRET IN MANVM , & fieret MATER­ FAMILIAS , vel vt SINE IN MANVM CONVENTIONE dotalia conficeret instrumenta , & non materfamilias , sed MATRONA haberetur . Gell . X V I I I  ,  6  . Prius non sola fiebat CONFARREATIONE & COEMTIONE , sed & VSV , vt diserte tradit Cicero p r o F l a c c o c a p  .  X X X I V  . […] / II . CONFARREATIO , a Romulo inuenta [Fn .  : …] , fuit ritus nuptiarum antiquissimus , quo certis verbis , & testibus decem praesentibus , & sollenni facto sacrificio , in quo panis quoque farreus adhibebatur , vxor conueniebat in manum mariti . [ .|. .] / IV . Effecta confarreationis erant , I) sacrorum communio . [ .|. .] / V . Deinde & id singulare erat confarreationis effectum , II) quod ex confarreatis parenti‑|bus nascerentur p a t r i m i & m a t r i m i  , quorum magna erat in sacris prae­ rogatiua . […] / VI . Adhaec id sequebatur effectum , III) vt vxor , quae confarreatione in manum conuenerat , fieret MATER­FAMILIAS , & filiae loco haberetur , adeoque esset heres sua . […] Quaeri hic solet , an vxor , per confarreationem liberata patria potestate , in viri potestatem transierit ? […] Auctores sane omnes fatentur  , I) vxorem conuenisse i n m a nu m . M a nu m vero in iure significare potestatem , tralatitium est . Immo II) Gellius No c t . A t t . X V I I I  ,  6  . multo disertius vxorem eiusmodi i n m a n c i p io fuisse statuit . In mancipio vero esse procul dubio includit potestatem , […] immo & ipsum dominium iuris Quiritium . [ .|. .] III) Obseruauimus , confarreatas vxores in sacris mariti fuisse . Sacrorum vero communio coniuncta erat cum potestate . Vnde formulae  : i n p a r e n t u m s a c r i s e s s e c o n s t it u t u m  , i n g e n t e m & s a c r a a l i c u iu s t r a n s i r e  , s a c r i s p a t e r n i s a b s o l u i & c  . […] Accedit IV) quod Vlpianus i n m a n u m c o n u e n t io n e m inter genera capitis deminutionis refert . Tit  . X I  ,  13 . Quomodo vero capite deminuta dici potuisset vxor , si vel sui iuris , vel in patria potestate mansisset ? Nec V) id omittendum , vxores antiquissimis temporibus adsumsisse nomina maritorum , tanquam filias . Qui mos etiam sub Imperatoribus , cum iam obsoleuisset confarreationis ritus , mansit . [ .|. .] Praeterea VI) re ipsa potestatem summam in vxores , non secus ac in filias , exercebant mariti . Quidquid adquirebat vxor , marito adquirebat . […] Denique VII) ex insigni

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loco Caii apud Pa r i a t o r e m L L  . M o s  . & Ro m  . t it  . X V I  . patet , s o r o r i s l o c o l i b e r i s f u i s s e m a t r e m a u t n ou e r c a m  , q u a e p e r i n m a nu m c o nu e n t io n e m a p u d p a t r e m e o r u m IVS FILIAE c o n s e c u t a s it . Quare negandum haud videtur , vxores , quae confarreatione in manum venerant , in potestate maritorum fuisse . […] / VII . Quartum effectum erat , IV) quod maritus bona omnia vxoris nomine dotis acciperet . [ .|. .] / VIII . Quintum effectum erat V) quod connubium eiusmodi dissolui non ­posset  , nisi DIFFARREATIONE , quae , cum teste Festo , vo c e d i f f a r r e a t io , esset ge­ nus sacrificii , procul dubio non nisi auctoritate pontificum fiebat , & hinc erat rarissima , & difficillima , in qua , teste Plutarcho , mula [sic] tristia ac abominanda fieri solebant . […] / X . Diutius paullo viguit secundus nuptiarum ritus , videlicet COEMTIO [Fn .  : …] . [ .|. .] XI . Fiebat COEMTIO non solum a sponso , sed & a sponsa . […] De hac Nonius d e p r o p r ie t  . s e r m  . X I I ,  5 0  . ita refert  : Ve t e r i l e g e Ro m a n a a s s e s t r e s a d m a r i t u m ve n ie n s s o l e b a t a d f e r r e  , a t q u e v n u m  , q u e m i n m a n u t e n e b a t  , t a n q u a m e m e n d i c a u s a , m a r it o d a r e  ; a l t e r u m q u e m i n p e d e h a b e b a t , i n f o c o L a r iu m f a m i l i a r iu m p o n e r e   ; t e r t iu m , i n s a c c i p e r io q u e m c o n d i d e r a t  , c o m p it o v i c i n a l i s o l e r e r e ‑|s o n a r e [Fn .  : …] . Primo ergo asse fiebat coëmtio viri more Quiritium , id est per aes & libram , adhibitis quibusdam verbis sollennibus . […] Secundo vxor sibi veluti coëmebat Lares & Deos penates , vt sacrorum fieret particeps . Tertio sibi veluti aditum patefaciebat in mariti domum . Nam sponsa domum deducenda in horto aliquandiu commorabatur , donec diruta maceria in domum mariti transiret . [ .|. .] / XII .  Effecta coëmtionis erant eadem , quae confarreationis . Nam & hoc modo in manum conueniebant vxores , & MATRES FAMILIAS vocabantur . […] / XIV . Tertius modus contrahendi matrimonium erat VSVS  ; qui in eo constitit , quod sine confarreatione & coëmtione maritus vxorem vsucaperet . Si enim haec auctore tutore cum viro consueuerat annum vnum , nec ante finem anni vsurpatum iuerat , | id est , tribus noctibus a viro non abfuerat , videbatur tunc vsucapta & possessione quaesita . Gell . III , 2 . Quemadmodum itaque vsucapio est modus adquirendi dominium iuris Quiritium  : ita dubitari nequit , quin & vsu vxor conuenerit in manum & veluti in dominium Quiritarium mariti , vel eiusdem potestatem redacta sit . […] Si itaque vxor nollet in manum conuenire  : instrumenta quidem dotalia conficiebantur , & domum deducebantur , sed dabat illa operam , vt saltim tres noctes a marito abesset . Sic enim per vsurpationem interrumpebatur singulis annis vsucapio , adeoque vxor vel in potestate patris , vel in tutela agnatorum manebat , sine quorum auctoritate in manum conuenire non poterat . […] Contracto sine vno horum rituum matrimonio , vxor non conueniebat in manum mariti , neque adeo fiebat materfamilias , sed MATRONA . Gell . XVIII , 6 . Et hinc neque succedebat ab intestato marito , neque hic vxoris bona omnia dotis nomine accipiebat . Vocabatur tamen vterque coniux ad bonorum possessionem edicto  : VNDE VIR ET VXOR . 1297,6–10  Siehe GW 14,3 . 1153 die Anm . zu 153,15–16 , 153,16–18 und 153,18–20 . 1299, 30–36 .1300,1–3  Siehe oben die Anm . zu 449,24 .37–38 .450,1–3 .27–28 . 1300,13–21  Siehe GW 14,3 . 1156 die Anm . zu 154,26–34 . 1300, 33–37  Die angeführten Regelungen finden sich nicht (mehr) im Code civil de Français (Code Napoléon) von 1804  ; sie sind Bestandteil der revolutionären Gesetzgebung von 1792 , s . dazu oben die Anm . zu 87,27–28 . Im Code Napoléon ist die Scheidung wieder eine Angelegenheit gerichtlicher Entscheidung , s . Code civil des Français . 56–77 ( LIVRE PREMIER . D E S P E R S O N N E S  . TITRE VI . D U D I V O R C E  . §§  229–311) . 1301, 33–34 .1302,1–5  Siehe GW 14,3 . 1156–1159 die Anm . zu 155,20–27 . 1302,16–21  Das Genus von Großmuth ist gewöhnlich f . , nur in älterer sprache , bis zur mitte des 18 . jhs . , etwas öfter als m . , s . Deutsches Wörterbuch . Bd  9 . Sp .  564–567 . s . v . GROSZ­­MUTH , Sp .  564 .



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1304,14–17  Das Salz in den zahlreichen , um das Verfehlen des Testamentmachens kreisenden Anekdoten über den Juristen Samuel Stryk liegt natürlich darin , daß er Verfasser mehrerer juristischer Standardwerke zum Erbrecht war , vgl . etwa Tractatus de Cautelis testamentorum , In quo pleraque , Quæ in testamentis condendis , tam quoad solennia externa , quam quoad formam illorum internam , circa heredis institutionem , & exheredationem , substitutionem vulgarem & pupillarem , circa fidei commissa familiæ constituenda , legitimam sine gravamine relinquendam , legata ordinanda , Falcidiam prohibendam , codicillorum ordinationem , & testamentorum mutationem ac conservationem , caute observanda , per­ spicue exponuntur . Cura Samuelis Strykii , JCti , Reg . Mai . Pruss . Intim . et Antecessoris Primarii . Accesserunt in fine Variorum illustrium testamentorum exempla  ; ut et Index locupletissimus . Editio V . Revisa Et Emendata . […] Halle 1738 . Unter den im Anhang ab­ gedruckten Testamenten finden sich auch die von Martin Luther (1320–1322) und Desiderius Erasmus von Rotterdam (1323f) . (In der ersten Ausgabe des Werkes , Halle 1703 , war das Testament des Erasmus noch nicht enthalten .) – Die hier mitgeteilte Anekdote dürfte wohl dem Miszellenteil irgendeiner Zeitschrift entnommen sein  ; vgl . als Beispiel Br .  : Stryk’s Testament . In  : Eunomia . Eine Zeitschrift des neunzehnten Jahrhunderts . Von einer Gesellschaft von Gelehrten . Herausgegeben von [Ignaz Aurelius] Feßler und [ Johann Karl Christian] Fischer . […] Jahrgang 1803 . Zweiter Band . Julius bis December . Berlin 1803 . (August .) 168 (Postscripte . 63 .)  : Was kann schlimmer seyn , als das seltne Unglück , das dem berühmten Juristen Stryk widerfuhr , der bei seinem Leben so viele berathen hatte , und dessen eignes Testament wegen Nullitäten kassirt wurde  ! – / Seltnes Unglück? Guter Freund , das ist noch seltsamer , daß du nicht täglich weise Leute gefunden hast , die für andre vortreV lich decidiren , und sich selbst erbärmlich berathen . 1304,24–35  Siehe GW 14,3 . 1165V die Anm . zu 158,3–20 . 1307,9–10  Vgl . oben die Anm . zu 77,21–23 . 1309,18–20  Vgl . Rousseau  : Discours sur l’origine et les fondemens de l’inegalité parmi les hommes . 117–184 (ŒC 3 . 109–223  ; 171–194) . – Wer mit einigen anderen gemeint sei , ist nicht deutlich . 1309,28–33  An welche Kultur- oder Zivilisationskritiker hier zu denken sei , ist nicht ersichtlich . 1309, 34–37 .1310,1–19  Siehe oben die Anm . zu 119,29–31 , 222,3–5 , 287,26–28 . 1312, 30–34  Siehe GW 14,3 . 1168 die Anm . zu 162,17–18 . 1315,4–7  Siehe GW 14,3 . 1168 die Anm . zu 165,15–18 . 1315,8–11  Siehe GW 14,3 . 1169 die Anm . zu 165,19–23 . 1318,17–18  Diese Bemerkung bezieht sich auf die insbesondere während der napoléonischen Befreiungskriege und auch noch kurz danach in nationalistischen Kreisen vehement erhobenen Forderungen nach der SchaVung einer deutschen Nationalkleidung (Nationaltracht) . Mit dem Professor ist Ernst Moritz Arndt gemeint , der , nachdem sich schon einige Jahre früher Friedrich Ludwig Jahn ausführlich über Allgemeine Volkstracht ausgelassen hatte (s . Deutsches Volks­thum von Friedrich Ludwig Jahn . […] Lübeck 1810 . 327–336) , seinen eigenen detaillierten Vorschlag publiziert hatte in Ueber Sitte , Mode und Kleidertracht . Ein Wort aus der Zeit von E . M . Arndt . […] Frankfurt am Main 1814 . 51f  : Ich mache hier einen Vorschlag einer solchen allgemeinen Volkstracht für Männer , wie ich glaube , daß sie für unser Land , unser Gemüth , und die Gestalt des menschlichen Leibes überhaupt schicklich wäre . / Der teutsche Mann trägt gewöhnlich Stiefeln , die höchstens bis an die Kniebeuge hinaufgehen  ; bei feierlichsten Gelegenheiten nur trägt er Schuhe . / Seine Beinkleider halten die Mitte zwischen zu eng und zu weit . / Um den Leib und halb über die Arme bis an den Ellenbogen trägt er in der kälteren Jahrszeit einen kurzen , den ganzen Leib umschließenden und bis auf die Hüften hinabgehenden Wams . Damit er sich auf das leichteste und bequemste

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bewegen könne , mag er sich bei Arbeiten und Leibesübungen bis auf diesen entkleiden . / Sein gewöhnliches Kleid ist der alte deutsche Leibrock , welcher , nirgends ausgeschnitten , schlicht herabfällt , so daß er die Hälfte der Schenkel über dem Knie bedeckt . / Wann er bewaVnet einhergeht , ist um denselben das Wehrgehäng , sonst ein leichter Gürtel geschnallt . / | Bei feierlichen Gelegenheiten trägt er immer ein Schwerdt , und hängt über diesen Leibrock einen leichten Mantel , der etwas über die Knie hinabreicht . / Den Hals befreit er von dem knechtischen Tuche und lässet den Hemdkragen über den kurzen Rockkragen auf die Schultern fallen . / Bei Feierlichkeiten und Festen wird ein Federhut mit den Volksfarben getragen  ; sonst mag er seinen Kopf bedecken und schmücken , wie es ihm gefällt . / In solcher bestimmten Tracht , welche alle Männer tragen müßten , die ihre eigne Herren sind , würden die teutschen Männer wieder stattlich , ernst , und würdig erscheinen . / Auch für die teutschen Frauen in ihrem Geschlecht müßte eine Volkstracht erfunden werden , welche die angemessenste , schönste , und züchtigste wäre . Ich wage keine vorzuschlagen . Das hat dann beispielsweise Caroline Pichler insoweit unternommen , als sie zwar keinen konkreten ausgearbeiteten Gestaltungsvorschlag , aber sehr deutliche Präferenzen für eine an mittelalterlichen Formen ausgerichtete Kleidung äußerte , s . Ueber eine National­k leidung für deutsche Frauen . Von Caroline Pichler , geb . v . Greiner . In  : Friedensblätter . Eine Zeitschrift für Leben , Literatur und Kunst . Von einer Gesellschaft herausgegeben . […] Wien Juli 1814 – November 1815 . St . 14 . D o n n e r s t a g  , den 2 . Februar 1815 . ­[53]–55 , St . 15 . S o n n a b e n d  , den 4 . Februar 1815 . [57]–59 , St . 16 . D ie n s t a g  , den 7 . Februar 1815 . [61]–63 , Separatausgabe  : Aus den Friedensblättern abgedruckt , Freyburg und Constanz (Herdersche Buchhandlung) 1815 . – Vgl . zum Thema insgesamt  : Herkunft und Verbreitungsformen der »Deutschen Nationaltracht der Befreiungskriege« als Ausdruck politischer Gesinnung . Band I Textteil . Band II Bildteil . Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der Philosophischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-WilhelmsUniversität zu Bonn vorgelegt von Eva Maria Schneider aus Gießen . Bonn 2002 . 1318, 35–36 .1319,1  Siehe L E S CONFESSIONS D E J .  J . ROUSSEAU , S u i v i e s DES RÊVERIES Du Promeneur Solitaire . […] 2 Bde . Genf 1782 . Bd 2 . 269 (Livre VI . ) (ŒC 1 . 269)  : Enfin je me rappellai le pis-aller d’une grande Princesse à qui l’on disait que les paysans n’avoient pas de pain , & qui répondit , qu’ils mangent de la brioche . 1319,28–33  Zu Diogenes von Sinope und den Kynikern s . das sechste Buch von Diogenes Laërtios . 1328,12–16  Die Verknüpfung von ›teilnehmen an‹ bzw . ›Teilnahme an‹ mit einem Akkusativ­ objekt ist lexikographisch nicht belegt . 1333,7–8  Siehe GW 14,3 . 1149 die Anm . zu 149,24–26 . 1333,8–10  die Alten … pp .] Siehe oben die Anm . zu 730,2–7 . 1333,21–22  Siehe oben die Anm . zu 1164,33–34 . 1333, 26–30  Seit der Mitte des 18 . Jahrhunderts wurden die Weideflächen der nördlich des Kaspischen Meeres zwischen Wolga und Emba nomadisierenden Kalmücken durch die russische Kolonisationspolitik , die die Ansiedlung der Donkosaken und der Deutschen an der Wolga vor allem nach 1765 intensivierte , nachhaltig eingeschränkt , und bereits 1747 gab es erste Auswanderungspläne der Kalmücken , deren wirtschaftliche Situation sich in den Folgejahren ständig verschlechterte . Vor allem wohl auch wegen der konfrontativen Politik Katharinas II . beschlossen die Kalmücken unter Ubaschi Khan (reg . 1761–1771) Anfang 1771 mehrheitlich , in die Dsungarei , ihr altes Siedlungsgebiet südlich des Altai , das seit 1759 zu China gehörte , und das sie zu Beginn des 17 . Jahrhunderts verlassen hatten , zurückzuwandern . Von knapp 170 000 Menschen überlebten bis Ende 1772 100 000 die Strapazen der Wanderung und die kriegerischen Auseinandersetzungen mit den Kasachen nicht . Die Überlebenden wurden vom Qing-Kaiser mit dem lebensnotwendigsten versorgt und ihnen wurden Weideplätze am Oberlauf des Ili angewiesen . Eine Anzahl Kalmücken



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vom Westufer der Wolga hatte den Übergang über den Fluß nicht geschaVt und war in Rußland verblieben . Vgl . Michael Khodarkovsky  : Where Two Worlds Met . The Russian State and the Kalmyk Nomads , 1600–1771 . Ithaca und London 1992 . 1336, 3–7  Diese Ausführungen gelten dem Catéchisme des industriels von Henri de SaintSimon und Auguste Comte , 1823–1824 (unvollendet) erschienen in vier ›cahiers‹ , von denen allein das dritte nach einer kurzen Vorbemerkung ein weiteres eigenes Titelblatt mit Autornamen enthält . Nach dem Versteigerungskatalog befand sich dieses Heft in Hegels Besitz  : SYSTÈME DE POLITIQUE POSITIVE , PAR AUGUSTE COMTE , ANCIEN ÉLÈVE DE L’ÉCOLE POLYTECHNIQUE , ÉLÈVE DE HENRI SAINT- SIMON . TOME PREMIER . PREMIÈRE PARTIE . Paris 1824 . (KHB 1206) Hegel muß aber auch – vermutlich mehr indirekt als direkt – Kenntnis von den übrigen , von Saint-Simon verfaßten , Heften gehabt haben , zumindest vom ersten , vgl . [Henri de Saint-Simon  :] CATÉCHISME DES INDUSTRIELS . PREMIER CAHIER . [Paris 1823] [1]f  : D . Q u’e s t - c e q u’u n i n d u s t r i e l ?  / R . Un industriel est un homme qui travaille à produire ou à mettre à la portée des différents membres de la societé , un ou plusieurs moyens matériels de satisfaire leurs besoins ou leurs goûts physiques  ; ainsi , un cultivateur qui sème du blé , qui élève des volailles , des bestiaux , est un industriel  ; un charron , un maréchal , un serrurier , un menuisier , sont des industriels  ; un fabricant de souliers , de chapeaux , de toiles , de draps , de cachemires , est également un industriel  ; un négociant , un roulier , un marin employé sur des vaisseaux marchands , sont des industriels . Tous les industriels réunis travaillent à produire et à mettre à la portée de tous les membres de la société , tous les moyens matériels de satisfaire leurs besoins ou leurs goûts physiques , et ils forment trois grandes | classes qu’on appelle les cultivateurs , les fabricants et les négociants . / D . Q u e l r a n g l e s i n d u s t r ie l s d o i ve n t - i l s o c c u p e r d a n s l a s o c ié t é ?  / R . La classe industrielle doit occuper le premier rang , parce qu’elle peut se passer de toutes les autres , et qu’aucune autre ne peut se passer d’elle  ; parce qu’elle subsiste par ses propres forces , par ses travaux personnels . Les autres classes doivent travailler pour elle , parce qu’elles sont ses créatures , et qu’elle entretient leur existence  ; en un mot , tout se faisant par l’industrie , tout doit se faire pour elle . 37  : Vous dites ensuite que nous voulons qu’il n’existe plus qu’une seule classe dans la société , celle des industriels  ; vous vous trompez  : ce que nous voulons , ou plutôt ce que les progrès de la civilisation veulent , c’est que la classe industrielle soit constituée la première de toutes les classes  ; c’est que les autres classes lui soient subordonnées . – Der BegriV nation industrielle ist im Kontext des Catéchisme nicht terminologisch und fällt wohl nur einmal dort , wo von der gegenwärtigen Lage Frankreichs die Rede ist (30)  : Un e n a t io n q u i e s t e s s e n t ie l l e m e n t i n d u s t r ie l l e , e t d o n t l e g ou ve r n e m e n t e s t e s s e n t ie l l e m e n t f é o d a l  . 1337, 35–37 .1338,1  Siehe oben die Anm . zu 119,29–31 . 1339,15–18  Siehe oben die Anm . zu 400,9–10 .30 . 1342,27–30  Vgl . hierzu oben die Anm . zu 530,22–23 . 1343,23–24  Auf welche publizistischen Quellen die Stelle anspielt , ließ sich nicht ermitteln . Über die eigentumsrechtliche Stellung der Juden vor dem (No . 80 .) Edikt , betreVend die bürger­ lichen Verhältnisse der Juden in dem Preußischen Staate . Vom 11 . März 1812 . In  : Gesetz-Sammlung für die Königlichen Preußischen Staaten . 1812 . Enthält die Königlichen Verordnungen vom 13ten Januar 1812 . bis zum 19ten December 1812 . mit InbegriV von 6 Verordnungen aus dem Jahre 1811 . (Von No . 67 . bis No 147 . ) No . 1 bis incl . 26 . Berlin [1812] 17–22 . No . 5 . informiert etwa Grundsätze des Juden-Rechts nach den Gesetzen für die Preußischen Staaten . Von R . F . Terlinden , […] . Halle 1804 . 139–196  ; über die sich anschließende Rechtsentwicklung vgl . etwa Sammlung der die religiöse und bürgerliche Verfassung der Juden in den Königl . Preuß . Staaten betreVenden Gesetze , Verordnungen , Gutachten , Berichte und Erkenntnisse . Mit einem Anhange , welcher Gesetze fremder

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Staaten enthält . Herausgegeben von J . Heinemann , Dr . der Philosophie . Zweite verbesserte und sehr vermehrte Auflage . Glogau 1831 . [erster Titel  ; zweiter Titel  :] Ergänzungen und Erläuterungen der die religiöse und bürgerliche Verfassung der Juden in den Königl . Preuß . Staaten betreVenden Gesetze . Mit einem Anhange , welcher die Gesetze fremder Staaten enthält . Herausgegeben von J . Heinemann , Dr . der Philosophie . Glogau 1831 . 6–233 . (Eine erste , dem Hrsg . nicht zugängliche , Auflage der Sammlung erschien in drei Heften zwischen 1821 und 1828 .) 1344,29–33  Gemeint ist Savigny mit seiner Schrift Vom Beruf unsrer Zeit für Gesetz­ gebung und Rechtswissenschaft . , s . insbesondere 47–50 ( 6 . Unser Beruf zur Gesetzgebung . 45–53)  : Wir betrachten ferner diejenigen Gegenstände , welche (wie das Ei­gen­thum) im nicht juristischen Publikum mit Gleichgültigkeit betrachtet werden , und wovon selbst Juristen ur­theilen , daß sie unter allen Umständen dieselben seyn können [Fn .  : T h i b a u t a  .  a  .  O  . p .  54 . (gemeint ist Ueber die Nothwendigkeit eines allgemeinen bürgerlichen Rechts für Deutschland . Von A . F . J . Thibaut , […] . Heidelberg 1814 . (KHB 1455))] , so daß sie le‑|diglich der juristischen Technik anheim fallen . Daß wir diese Ansicht von ihnen haben , ist eigentlich selbst schon Zeichen eines öVentlichen Zustandes , welchem die rechtsbildende Kraft fehlt  ; denn wo diese lebendig ist , werden alle diese Verhältnisse nichts weniger als gleichgültig , sondern vielmehr ganz ei­gen­thüm­lich und noth­wendig seyn , wie die Geschichte jedes ursprünglichen Rechts beweist . Jenen Zustand aber als den unsrigen vorausgesetzt , wird unsre Fähigkeit zur Gesetzgebung von dem Werthe und der Ausbildung unsrer juristischen Technik abhangen , und auf diese muß demnach unser [sic] Untersuchung zunächst gerichtet seyn . / Unglücklicherweise nun ist das ganze achtzehente Jahrhundert in Deutschland sehr arm an großen Juristen gewesen . Fleißige Männer zwar fanden sich in Menge , von welchen sehr schätzbare Vorarbeiten gethan wurden , aber weiter als zu Vorarbeiten kam es selten . Ein zweyfacher Sinn ist dem Juristen unentbehrlich  : der historische , um das ei­gen­thüm­liche jedes Zeitalters und jeder Rechtsform scharf aufzufassen , und der systematische , um jeden BegriV und jeden Satz in lebendiger Verbindung und Wechselwirkung mit dem Ganzen anzusehen , d . h . in dem Verhältniß , welches das allein wahre und natürliche ist . Dieser zweyfache wissenschaft­ liche Sinn findet sich ungemein wenig in den Juristen des achtzehenten Jahrhunderts , und vorzüglich ein vielfältiges flaches Bestreben in der Philosophie wirkte sehr ungünstig . Ueber | die Zeit , in welcher man selbst lebt , ist ein sicheres Ur­theil sehr schwer  : doch , wenn nicht alle Zeichen trügen , ist ein lebendigerer Geist in unsre Wissenschaft gekommen , der sie künftig wieder zu einer ei­gen­thüm­lichen Bildung erheben kann . Nur fertig geworden ist von dieser Bildung noch sehr wenig , und aus diesem Grunde läugne ich unsre Fähigkeit , ein löbliches Gesetzbuch hervorzubringen . Viele mögen dieses Ur­ theil für übertrieben halten , aber diese fordere ich auf , mir unter der nicht geringen Zahl von Systemen des Römisch-Deutschen Rechts eines zu zeigen , welches nicht etwa blos zu diesem oder jenem besondern Zwecke nützlich dienen könne , denn deren haben wir viele , sondern welches als Buch vortreV lich sey  ; dieses Lob aber wird nur dann gelten können , wenn die Darstellung eine eigene , selbstständige Form hat , und zugleich den StoV zu lebendiger Anschauung bringt . So z . B . im Römischen Rechte würde es darauf ankommen , daß die Methode der alten Juristen , der Geist der in den Pandekten lebt , erkennbar wäre , und ich würde mich sehr freuen , dasjenige unsrer Systeme kennen zu lernen , worin dieses der Fall seyn möchte . Hat nun diese Arbeit bey vielem Fleiße und guten Talenten bis jetzt nicht gelingen wollen , so behaupte ich , daß in unsrer Zeit ein gutes Gesetzbuch noch nicht möglich ist , denn für dieses ist die Arbeit nicht anders , nur schwerer . Es giebt noch eine andere Probe für unsre Fähigkeit  : vergleichen wir un‑|sre juristische Literatur mit der literarischen Bildung der Deutschen überhaupt , und sehen



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wir zu , ob jene mit dieser gleichen Schritt gehalten hat , das Ur­theil wird nicht günstig ausfallen , und wir werden ein ganz anderes Verhältniß finden , als das der Römischen Juristen zur Literatur der Römer . In dieser Ansicht liegt keine Herabsetzung , denn unsre Aufgabe ist in der That sehr groß , ohne Vergleichung schwerer als die der Römischen Juristen war . Aber eben die Größe der Aufgabe sollen wir nicht verkennen aus Bequemlichkeit oder Eigendünkel , wir sollen nicht am Ziel zu seyn glauben , wenn wir noch weit davon entfernt sind . – 52  : Ein wichtiger Punkt ist noch zu bedenken , die Sprache nämlich . Ich frage jeden , der für würdigen , angemessenen Ausdruck Sinn hat , und der die Sprache nicht als eine gemeine Geräthschaft , sondern als Kunstmittel betrachtet , ob wir eine Sprache haben , in welcher ein Gesetzbuch geschrieben werden könnte . Ich bin weit entfernt , die Kraft der edlen Deutschen Sprache selbst in Zweifel zu ziehen  ; aber eben daß sie jetzt nicht dazu taugt , ist mir ein Zeichen mehr , daß wir in diesem Kreise des Denkens zurück sind . Kommt nur erst unsre Wissenschaft weiter , so wird man sehen , wie unsre Sprache durch frische , ursprüngliche Lebenskraft förderlich seyn wird . Noch mehr , ich glaube wir sind in diesem Stücke noch in neueren Zeiten rückwärts gegangen . Ich kenne aus dem achtzehenten Jahrhundert kein Deutsches Gesetz , welches in Ernst und Kraft des Ausdrucks mit der peinlichen Gerichtsordnung Karls des fünften ver­ glichen werden könnte . Savignys Streitschrift gegen eine moderne Gesetzeskodifikation nach dem Vorbilde des Code Napoléon , des Allgemeinen Preußischen Landrechts und des Österreichischen Gesetzbuches war in erster Linie eine (ablehnende) Antwort auf die Schrift von Thibaut , vgl . insbesondere ebenda 155–160 ( 11 . Thibauts Vorschlag .) . 1345,15–19  Die Zusammenstellung der Engländer und Franzosen in diesem Zusammenhang dürfte ein Irrtum v . Griesheims sein , da England nun gerade im Folgenden ausführlich als Land des Gewohnheitsrechts bzw . des ungeschriebenen Rechts vorgestellt wird  ; die unmittelbar anschließenden Ausführungen beziehen sich wohl ausschließlich auf die Franzosen . 1345,22–28  Siehe GW 14,3 . 1171f die Anm . zu 177,7–13 . 1346,29–32  Gemeint ist der Code Noir , ein unter Louis XIV 1685 eingeführtes Dekret , das den Umgang mit den Sklaven in den französischen Kolonien umfassend regelte und bis 1848 in Kraft blieb , vgl . etwa eine Ausgabe vom Ende des 18 . Jahrhunderts  : LE CODE NOIR , O U RECUEIL DES RÉGLEMENS rendus jusqu’à présent . Concernant le Gouvernement , l’Administration de la Justice , la Police , la Discipline & le Commerce des Négres dans les Colonies Françoises . E t l e s C o n s e i l s & C o m p a g n i e s é t a b l i e s à c e s uj e t  . Paris 1788 . In St . Domingo und den Westindischen Inseln galt der Code seit 1687 , in Guyana seit 1704 , in Réunion seit 1723 und für Louisiana wurde er 1724 (vgl . LE CODE NOIR O U EDIT DU ROY , SERVANT DE REGLEMENT P O U R L e G o u ve r n e m e n t & l ’A d m i n i s t r a t io n d e l a Ju s t i c e  , Po l ic e  , D i s c i p l i n e & l e C o m m e r c e d e s E s c l ave s N e g r e s  , d a n s l a P r ov i n c e & C o l o n i e d e l a L o ü i s i a n n e  . Donné à Versailles au moi de Mars 1724 . Paris 1727 .) wirksam . – Auch für Jamaika gab es einen Code Noir , vgl . THE NEW ACT OF ASSEMBLY of the ISLAND OF J A M A I C A  , intitled , A n A c t t o r e p e a l a n A c t  , i n t it l e d  , “A n A c t t o r e p e a l s e ve r a l A c t s  , a n d C l a u s e s o f A c t s  , r e s p e c t i n g S l ave s  , a n d f o r t h e b e t t e r O r d e r a n d G ove r n m e n t o f S l ave s , a n d f o r o t h e r P u r p o s e s  : ” A n d a l s o t o r e p e a l t h e s e ve r a l A c t s  , a n d C l a u s e s o f A c t s  , w h i ch we r e r e p e a l e d b y t h e A c t i n t it l e d a s a f o r e s a i d   ; a n d f o r c o n s o l i d a t i n g a n d b r i n g i n g i n t o O n e A c t t h e s e ve r a l L aw s r e l a t i n g t o S l ave s  , a n d f o r g i v i n g t h e f u r t h e r P r o t e c t io n a n d S e c u r it y  ; f o r a l t e r i n g t he M o d e o f Tr i a l o f S l ave s ch a r g e d w it h c a p it a l O f f e n c e s   ; a n d f o r o t h e r P u r p o s e s   ; commonly called , THE NEW CONSOLIDATED ACT , Which was passed by the Assembly on the 6th of November – by the Council on the 5th of December – and by the Lieutenant Governor on the

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6th Day of December , 1788  ; being the present C O D E N O I R of that Island . Published for the Use of both Houses of Parliament , and the Satisfaction of the Public at large , by STEPHEN FULLER , Esq . agent for jamaica . London 1789 . 1348,15 –17  Siehe T A T S I N G L E U L E E   ; being THE FUNDAMENTAL LAWS , and a selection from the SUPPLEMENTARY STATUTES , of the PENAL CODE OF CHINA  ; originally printed and published in pekin , i n va r i o u s s u c c e s s i v e e d i t i o n s , under the sanction , and by the authority , of the several emperors of the t a t s i n g , or present dynasty . t r a n s l a t e d f r o m t h e c h i n e s e , and accompanied with an appendix , consisting of authentic documents , and few occasional notes , illustrative of the subject of the work  ; By Sir GEORGE THOMAS STAUNTON , Bart . F . R . S . Mens , et animus , et consilium , et sententia civitatis , posita est in l e g i b u s . Cicero pro Cluentio . London 1810 . 110f ( BOOK III . MARRIAGE .)  : Section CIII . – Re g a r d t o R a n k a n d P r io r i t y a m o n g W i ve s [Fn .  : …] .  / Whoever degrades his first or principal wife to the condition of an inferior wife or concubine , shall be punished with 100 blows . Who‑|ever , during the life-time of his first wife , rises an inferior wife to the rank and condition of a first wife , shall be punished with 90 blows , and in both the cases , each of the several wives shall be replaced in the rank to which she was originally intitled upon her marriage . / Whoever , having a first wife living , enters into marriage with anonther female as a first wife , shall likewise be punished with 90 blows  ; and the marriage being considered null and void , the parties shall be separated , and the woman returned to her parents . 1349,9–12  Siehe Dtn 25, 3  : Wenn man ihm vierzig Schläge gegeben hat , soll man nicht mehr schlagen , auf daß nicht , so man mehr Schläge gibt , er zuviel geschlagen werde und dein Bruder verächtlich vor deinen Augen sei . und 2Kor 11, 24  : von den Juden habe ich fünfmal empfangen vierzig Streiche weniger eins . 1350,15–16  Siehe oben die Anm . zu 475,38 .476,31 .1–3 . 1350,20–25  Gemeint sind das nach einer Verordnung Iustinianus’ I . geschaVene und später so genannte Corpus Iuris Civilis und das auf Veranlassung Friedrichs II . begonnene , aber erst unter Friedrich Wilhelm II . fertig gestellte Allgemeine Landrecht für die Preußischen Staaten . 1350,28–30  Vor allem die Vertreter der historischen Rechtsschule und der (katholisch-)reaktionären Staatswissenschaft standen in Gegnerschaft zur Verfertigung und Verabschiedung von (positiven) Gesetzbüchern . Konservative Kritik äußerte sich teilweise bereits während der Ausarbeitung , vgl . etwa Briefe über die Gesezgebung überhaupt , und den Entwurf des preusischen [sic] Gesezbuchs insbesondere , von Johann Georg Schlosser . Frankfurt [am Main] 1789 . – Zu Savigny , an den an dieser Stelle insbesondere zu denken ist , s . oben die Anm . zu 1344,29–33 . – Mit dem Wohlbefinden der Unterthanen ist das Fortgelten der französischen Gesetzbücher in den linksrheinischen preußischen Gebieten gemeint , vgl . oben die Anm . zu 476,14–17 . 1350, 30–31  Siehe oben die Anm . zu 482,13–16 .32–34 . 1352, 3–7  Zur Funktion des Kassationsgerichtshofes vgl . oben die Anm . zu 131,29–33 . 1352,7–9  Siehe oben die Anm . zu 1059,26–28 . 1354,1–3  Siehe oben die Anm . zu 109,19–20 . 1357,13–19  Siehe oben die Anm . zu 482,13–16 .32–34 . 1357,20 Aristokrasie] Siehe oben die Anm . zu 313,31 .32 . 1358,29–31  Vgl . Allgemeines Landrecht . 1794 . Bd 2 . (Achtzehnter Titel . Vom ge­ theil­ten Ei­gen­thume . Erster Abschnitt . Vom Lehne . 739–827) 755–757 (§§ 146–160) , 264f (§§ 217–223) , 818–822 (§§ 614–642) sowie Eggers  : Lehrbuch des Natur- und allgemeinen Privatrechts . T . 2,1 . 276–279 (§§ 441–446) , 291f (§ 462) . Zur abweichenden Bedeutung und zum Gebrauch des BegriVs ( felony) im englischen Rechtssystem vgl . Blackstone  :



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Commentaries on the Laws of England . Bd 4 . 94–102 (book the fourth . of PUBLIC WRONGS . chapter the seventh . of FELONIES injurious to the KING’s PREROGATIVE .) . 1359,12–15  Siehe hierzu die Ausführungen in Darstellung des Ungarischen Privat-Rechtes . Nach dem in seiner Art als classisch allgemein anerkannten Werke  : ­I nstitutiones Juris privati Hungarici des Herrn Emerich von Kelemen , k . Rathes und Professors an der k . Universität zu Pest . Mit Berücksichtigung der gleichfalls hochgeschätzten Werke der Herren P . T . Elias von G e o r ch  , von Köv i  , von F l e i s ch h a ke r u . s . w . B e a r b e it e t von Johann von Jung , Ungarischen Landes- und Gerichts-Advocaten . […] 5 Bde . Wien 1818 . Bd 1 . 3 (§ 4) , 29 (§ 29) , 162 (§ 302) , 165–175 (§§ 308–322) , 185f (§ 341) , Bd 3 . 127 (§ 1267) , 150 (§ 1300) , 152f (§ 1303) , 159–162 (§§ 1316–1317) . 1360,24–29  Siehe GW 14,3 . 1175–1179 die Anm . zu 184,18–24 . 1360,29–32  Siehe oben die Anm . 132,13–26 und 484,10–12 . 1364, 34–39 Rechtshalter ist jemand , der ein Gericht abhält bzw . abhalten kann , ge­legentlich auch der Rechtsvertreter , Advokat . Das seit dem 17 . Jahrhundert belegbare Wort ist lexikographisch nirgendwo (auch nicht im Deutschen Wörterbuch oder im Deutschen Rechtswörterbuch) erfaßt . 1367,25–33  Zur lateinischen Eides- und Bekräftigungsformel (ex animi mei (tui , sui) sententia) vgl . etwa Sallust  : Bellum Iugurthinum . 85 , 27  ; C . CRISPI SALVSTII LATINORVM HISTORICORVM PRAE stantissimi , Opera , quæ quidem extant , omnia  : uidelicet , L . SERGII CATILINAE contra Senatum Rom . Coniuratio , seu Bellum Catilinarium . ITEM , BELLVM Iugurthinum . Vnà cum doctissimorum tam superioris quàm nostri seculi uirorum Commentarijs , Castigationibus , Scholijs , longè quàm antehac emendatioribus  : nempe LAVRENTII VALLAE . IOD . BADII Ascensij . IOAN . CHRYSOST . Soldi . IACOBI BONONIENSIS . OMNIBONI LEONICENI . BARTHOLOMAEI ZANCHI . VINCENT . CASTILIONEI . IOANNIS RIVII . HENRICI GLAREANI . QVIBVS ACCESSERVNT , Præter eiusdem Salustij & M . T . Ciceronis Orationes contrarias , item Ciceronis & Porcij Latronis in Catilinam Inuectiuas , & Fragmenta quædam ex libris Historiarum Salustij  : etiam CONSTANTII FELICII DVRANTINI Historia coniurationis Catilinariæ , non pauca à Salustio prætermissa continens  : item Rerum & uerborum toto Opere memorabilium INDEX copiosus . Cum Cæsareæ Maiest . gratia & priuilegio . Basel 1564 . Sp .  909/910 B  : Nam me quidem ex animi mei sententia , lædere nulla oratio potest . und Quintilian  : Institutio oratoria . VIII , 5 , 1  ; M . FABII QVINTILIANI Institutionum Oratoriarum libri XII diligentius recogniti M D XXII [sic] . Index capitum totius operis . Conuersio dictionum Græcarum , quas ipse author in latinum non trans­ tulit . ALDVS . Venedig 1521 . 144r  : SENTENTIAM ueteres , quod animo sensissent , uoca­ uerunt . Id cum est apud oratores frequentissimum , tum etiam in usu quotidiano quasdam reliquias habet . Nam & iuraturi ex animi nostri sententia , & gratulantes , ex sententia dicimus , non raro tamen et sic locuti sunt , ut sensa sua dicerent . – Zum Anekdotischen im Zusammenhang mit der Formel s . Cicero  : De oratore . II , 260  ; IN HOC VO­LV­M INE HAEC CONTINENTVR . Rhetoricorum ad C . Herennium lib . IIII . M . T . Ciceronis de inuentione lib . II . Eiusdem de oratore ad Quintum fratrem lib . III . Eiusdem de claris oratoribus , qui dicitur Brutus lib . I . Eiusdem Orator ad Brutum lib . I . Eiusdem Topica ad Trebatium lib . I . Eiusdem oratoriæ partitiones lib . I . Eiusdem de optimo genere oratorum præfatio quædam . Post Naugerianam , & Victorianam correctionem emendati à IOAN . Sturmio . ALDINAE PAGINAE IN MARGI nibus notatæ sunt . Index rerum notabilium , quæ toto opere continentur , per ordinem alphabeti . Cum gratia & priuilegio Cæsareo ad Septennium . Straßburg 1548 . fol . 208r (M . T . CICERONIS AD QVINTVM FRATREM DIALOGI DE ORATORE . fol . 133v –257r)  : Ridicule etiam illud L . Portius

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Nasica ­Censori Catoni cum ille ex tui animi sententia tu uxorem habes ? non mehercule inquit , ex animi tui [recte  : mei] sententia . Hæc aut frigida sunt , aut tum salsa , cum aliud est exspectatum . natura enim nos (ut ante dixi) noster delectat error , ex quo , cum quasi decepti sumus exspectatione , ridemus . und Gellius  : Noctes Atticae . 109 (IV , 20 , 1–6)  : Inter censorias seueritates tria hæc exempla in literis sunt castigatissimæ disciplinæ . Vnum est huiusmodi  : CENS . agebat de uxoribus solenne iusiurandum . Verba hæc erant ita concepta  : Et tu ex animi tui sententia uxorem habes ? Qui iurabat , cauillator quidem , & canicula , & nimis ridicularius fuit . Is locum esse sibi ioci dicendi ratus , cum ita , uti mos erat CENS . dixisset , & tu ex animi tui sententia uxorem habes ? Habeo equidem , inquit , uxorem , sed non hercle ex animi tui [recte  : mei] sententia . Tum CENS . eum , quòd intempestiue lasciuisset , in ærarios retulit , causam´que hanc ioci scurrilis apud se dicti subscripsit . 1368,24–38  Zur Sache s . Blackstone  : Commentaries on the Laws of England . Bd 4 . 355f  : When the jury is sworn , if it be a cause of any consequence , the indictment is usually opened , and the evidence marshalled , examined , and enforced by the counsel for the crown , or prosecution . But it is a settled rule at common law , that no counsel shall be allowed a prisoner upon his trial , upon the general issue , in any capital crime , unless some point of law shall arise proper to be debated [Fn .  : …] . A rule , which (however it may be palliated under cover of that noble declaration of the law , when rightly understood , that the judge shall be counsel for the prisoner  ; that is , shall see that the proceedings against him are legal and strictly regular [Fn .  : …]) seems to be not at all of a piece with the rest of the humane treatment of prisoners by the English law . For upon what face of reason can that assistance be denied to save the life of a man , which yet is allowed him in prosecutions for every petty trespass ? Nor indeed is it strictly speaking a part of our antient law  : for the mirrour [Fn .  : …] , having observed the necessity of counsel in civil suits , “who know how to forward and defend the cause , by the rules of law and customs of the realm ,” immediately afterwards subjoins  ; “and more necessary are they for defence upon indictments and appeals of felony , than upon other venial causes [Fn .  :  …] .” And the judges them‑|selves are so sensible of this defect , that they never scruple to allow a prisoner counsel to instruct him what questions to ask , or even to ask questions for him , with respect to matters of fact  : for as to matters of law , arising on the trial , they are e n t it l e d to the assistance of counsel . But , lest this indulgence should be intercepted by superior influence , in the case of state-criminals , the legislature has directed by statute 7 W . III . c . 3 . that persons i n d ic t e d for such high treason , as works a corruption of the blood , or misprision thereof , (except treason in counterfeiting the king’s coin or seals ,) may make their full defence by counsel , not exceeding two , to be named by the prisoner and assigned by the court of judge  : and the same indulgence , by statute 20 Geo . II . c . 30 . is extended to parliamentary i m p e a ch m e n t s for high treason , which were excepted in the former act [Anm .  : (7) Upon the trial of issues which do not turn upon the question of guilty or not guilty , but upon collateral facts , prisoners under a capital charge , whether for treason or felony , always were entitled to the full assistance of counsel . F o s t . 232 . 42 . It is very extraordinary that the law of England should have denied the assistance of counsel , when it is wanted most , v i z . to defend the life , the honour , and all the property of an individual . It is the extension of that maxim of natural equity , that every one shall be heard in his own cause , that warrants the admission of hired advocates in courts of justice  ; for there is much greater inequality in the powers of explanation and persuasion in the natural state of the human mind , than when it is improved by education and experience . Amongst professional men of established character , the difference in their skill and management is generally so inconsiderable , that the decision of the cause de-



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pends only upon the superiority of the justice in the respective cases of the litigating | parties . Hence the practice of an advocate is absolutely necessary to the administration of substantial justice . An honourable barrister will never mis-state either law or facts within his own knowledge , but he is justified in urging any argument , whatever may be his own opinion of the solidity of justness of it , which he may think will promote the interest of his client  ; for reasoning in courts of justice and in the ordinary affairs of life seldom admits of geometrical demonstration  ; but it happens not infrequently that the same argument , which appears sophistry to one , is found logic in the mind of another , and every day’s experience proves that the opinions of a judge and an advocate are often diametrically opposite . Many circumstances may occur , which will justify or compel an individual member of the profession to refuse the defence of a particular client , but a cause can hardly be conceived which ought to be rejected by all the bar  ; for such a conduct in the profession would excite so strong a prejudice against the party , as to render him in a great degree condemned before his trial . Let the circumstances against a prisoner be ever so atrocious , it is still the duty of the advocate to see that his client is convicted according to those rules and forms , which the wisdom of the legislature has established as the best protection of the liberty and the security of the subject . But the conduct of counsel in the prosecution of criminals , ought to be very different from that which is required from them in civil actions , or when they are engaged on the side of a prisoner  ; in the latter cases they are the advocates of their client only , and speak but by his instruction and permission  ; in the former they are the advocate of public justice , or to speak more professionally , they are the advocates of the king , who , in all criminal prosecutions , is the representative of the people , and both the king and the country must be better satisfied with the acquittal of the innocent , than with the conviction of the guilty . Hence in all criminal prosecutions , especially where the prisoner can have no counsel to plead for him , a barrister is as much bound to disclose all those circumstances to the jury , and to reason upon them as fully , which are favourabel to the prisoner , as those , which are likely to support the prosecutions] . – Zu den wiederholt unternommenen Versuchen , eine Strafrechtsreform (Reform der Prozeßordnung) in Gang zu setzen , um die Rolle und Funktion der Verteidigung in allen Anklagefällen zu vereinheitlichen , vgl . etwa THE PARLIAMENTARY DEBATES  : forming a continuation of the work entitled “THE PARLIAMENTARY HISTORY OF ENGLAND from the earliest period to the year 1803 .” published under the superintendence of T . C . HANSARD . New Series  ; commencing with the accession of george iv . VOL .  XI . comprising the period from THE THIRTIETH DAY OF MARCH , to THE TWENTY-FIFTH DAY OF JUNE , 1824 . London 1825 . Sp . 180–220 (Defence by Counsel in Cases of ­F elony . April 6 , 1824 . ) und die Zusammenfassung der Debatte in THE ANNUAL REGISTER , or a view of the HISTORY , POLITICS , and LITERATURE , OF THE YEAR 1824 . London 1825 . 61–64 . Im April des Jahres 1826 brachte der Abgeordnete George Lamb (1784–1834) den Gesetzesvorschlag von neuem ein , vgl . PARLIAMENTARY HISTORY AND REVIEWS  ; containing REPORTS of the proceedings of the two houses of parliament during the session of 1826  : –7 geo . iv . with CRITICAL REMARKS on the PRINCIPAL MEASURES OF THE SESSION . London 1826 . 539–548 ( C o n s e l i n C a s e s o f F e l o n y  . ) . 1369,7–12  Zu den Teilbeweisen , vor allem zum BegriV des halben Beweises s . Koch  : Halsoder Peinliche Gerichts-Ordnung Kaiser Carls V . 25  : Wie die gnugsam anzeygung eyner mißthat , bewisen werden sollen . / xxiij . Item eyn jede gnugsame anzeygung darauV man peinlichen fragen mag , soll mit zweyen guten zeugen , bewisen werden , wie dann inn etlichen artickeln darnach von gnugsamer beweisung geschrieben steht . Aber so die

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hauptsach der missethat mit eynem guten zeugen bewiesen würd , die selb , als eyn halb beweisung , macht eyn gnugsam anzeygung als hernach inn dem dreissigsten artickel anfahend . Item eyn halb beweisung , als so eyner inn der hauptsach &c . funden wirdt . und 30  : xxx . Item eyn halbe beweisung , als so eyner inn der hauptsach die missethat gründtlich mit eynem eyntzigen guten tugentlichen zeuge (als hernach von guten zeugen vnd weisungen gesagt ist) beweiset , das heyst vnd ist eyn halb beweisung , vnd solche halbe beweisung , macht auch eyn redliche anzeygung , argkwon oder verdacht der missethat . Aber so eyner etlich vmbstende , warzeychen , anzeygung , argkwon , oder verdacht beweisen will , Das soll er zum allerwenigsten mit zweyen guten tüglichen vnuer­w ürV­ lichen zeugen thun .  ; vgl . auch den Abdruck der Peinlichen Gerichtsordnung Kaiser Karls V . (bzw . Constitutio Criminalis Carolina) in Meister  : Principia Iuris Criminalis Germaniae Communis . [eigene Paginierung] 31f , 35f . – Ausführlich zur BegriVlichkeit s . Tittmann  : Handbuch der Strafrechtswissenschaft . T .  4 . 588f (§  807)  : In so fern man schon dann vom Beweise spricht , wenn auch nur etwas gewiß gemacht worden ist , in so fern nimmt man einen vollständigen und unvollständi‑|gen Beweis an . Vollständig ist er (prob . plena) , wenn sich aus den Beweismitteln alle Erkenntnißgründe für die Wahrheit einer Behauptung ergeben , unvollständig hingegen (prob . minus plena) , wenn n u r e i n T h e i l jener Erkenntnißgründe aus den Beweismitteln gewonnen worden ist [Fn .  : …] . Von dem sogenannten unvollständigen Beweise nimmt man wieder drei Grade an . Der höchste derselben begreift den mehr als halben Beweis (prob . semiplena maior) , wenn sich der g r ö ß e r e T he i l jener Erkenntnißgründe aus den Beweismitteln ergeben hat  ; der mittlere , den halben Beweis (prob . semiplena) , wenn die Beweismittel e b e n s o v i e l G r ü n d e f ü r a l s w i d e r die Wahrheit einer Sache enthalten haben  ; der unterste endlich , den weniger als halben Beweis (prob . semiplena minor) [sic] , wenn die Beweismittel mehr und stärkere Gründe für die Unwahrheit , als für die Wahrheit einer Behauptung dargeboten haben [Fn .  : …] . Genau betrachtet , enthalten diese drei Grade des Beweises nichts anderes , als was Oben (§ . 790 .) mit dem Namen Wahrscheinlichkeit , Zweifelhaftigkeit und Unwahrscheinlichkeit belegt ward . In so fern man nun jenen drei sogenannten Beweisarten nicht mehr Kraft beilegt , als der Wahrscheinlichkeit u . s . w . , in so fern kann man sich den Mißbrauch des Namens Beweis gefallen lassen [Fn .  : …] .  ; vgl . auch Quistorp  : Grundsätze des deutschen Peinlichen Rechts . T . 2 . 236–238 (§ 676 (Vom Beweise in Criminalsachen und dessen Ein­thei­lun­gen .)) . 1371,10–13  Siehe dazu oben die Anm . zu 481,32–34 . 1371,13–15  Eine Guinee entspricht 21 Schilling , ein Pfund 20 Schilling . Eine Quelle für diese Angaben hat sich bislang nicht nachweisen lassen . Die Praxis der Juries , den Wert des gestohlenen Gutes gegebenen Falles herabzusetzen , ist schon bei Blackstone erwähnt , s . oben die Anm . zu 481,32–34 . 1372,26–30  Solange die Beweisordnung in einem ordentlichen Prozeß ein Geständnis vorschrieb , mußte es eine legale oder quasilegale Möglichkeit geben , ein Geständnis zu erlangen . – Gemeint ist das 1825 an das Herzogtum Sachsen-Coburg gefallene Sachsen-Gotha  ; hier wurde die Tortur erst 1828 abgeschaVt . 1373,10–16  V . Griesheim formuliert an dieser Stelle allzu lax  : das Landrecht in der Ausgabe von 1806 enthält den Titel XX des II . Teils Von Verbrechen und Strafen (in dem auch gar nicht von der Beweiserhebung die Rede ist) nicht mehr , da dieser durch ein neues Allgemeines Criminalrecht ersetzt werden sollte , von dem 1806 jedoch lediglich der erste Teil mit der CriminalOrdnung erschien . Darin ist einerseits festgesetzt , daß dem Beschuldigten keine Gewalt angetan werden dürfe , andererseits sind jedoch die Maßnahmen zur Erzwingung einer glaubwürdigen Aussage des Beschuldigten ausgeführt , s . Allgemeines Criminalrecht für die Preußischen Staaten . 97–108 (Vierter Abschnitt . Von der Vernehmung des Angeschuldigten .)  : § .  260 .  / Wenn



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der Angeschuldigte auf die Vorladung erscheint , oder wenn derselbe zur Haft gebracht worden ist , so muß er ohne Zeitverlust summarisch vernommen werden . / § . 261 . / Gleich nach der ersten summarischen Vernehmung muß jedes Untergericht dem vor­ gesetzten Obergerichte , oder wenn ein Inquisitoriat vorhanden ist , dem letztern den Namen des Angeschuldigten , den Gegenstand der Untersuchung , und die etwa schon vorher von dem Angeschuldigten begangene Verbrechen anzeigen , damit be­urtheilt werden könne , ob die Untersuchung nach § . 94 . zu avociren sey , / Ferner muß eine genaue Beschreibung der Person des Angeschuldigten zum Behuf etwa in der Folge nöthiger Steckbriefe aufgenommen , seine Leibes-Constitution , und ob und welchen Grad der körperlichen Züchtigung derselbe ertragen könne , genau untersucht und beschrieben , er | über sein Vermögen vernommen , und wenn er schreiben kann , angehalten werden , etwas zu schreiben , damit man seine Handschrift kennen lerne . / § . 262 . / Jeder Angeschuldigte , wenn er vom Richter verhört werden soll , muß sich in Person stellen , und es findet die Vertretung durch einen Bevollmächtigten nicht statt . / § . 263 . / Ein jeder , der eines Verbrechens wegen zur Untersuchung gezogen worden , ist verbunden , die Fragen des Richters deutlich , bestimmt und vollständig zu beantworten . / § . 264 . / Das darüber aufzunehmende Protokoll muß enthalten  : / 1) die Angaben des Angeschuldigten über seinen Namen , sein Alter , seinen Stand , sein Gewerbe und seine Religion , über seinen Geburtsort , seine Eltern und über die Hauptereignisse seines bisherigen Lebens , wobei vorzüglich darauf zu sehen ist , ob derselbe schon in Untersuchung gewesen sey ? / 2) die Erzählung , welche der Angeschuldigte von dem Vorfalle , weshalb er vernommen wird , macht , seine Angabe , wo er zu der Zeit , da der Vorfall sich ereignet hat , sich aufgehalten , und was er vorgenommen | habe , seine Aeußerungen über die ihm allenfalls vorzuzeigenden Spuren des Verbrechens , und wenn er die That eingestehet , seine Erklärung über die dabei gehabte Absicht  ; wenn er aber die That leugnet , seine Angaben , durch welche er den gegen ihn entstandenen Verdacht von sich ablehnen will . / § . 265 . / Der Richter muß bei Vernehmung des Angeschuldigten mit der größten Behutsamkeit und Sorgfalt verfahren  ; er muß daher dessen Aussagen jedesmal vollständig zum Protokoll nehmen , ihn bei allen schicklichen Gelegenheit zum Bekenntnisse der Wahrheit auffordern , ihm die Widersprüche in seinen Erzählungen vorhalten , und darauf vorzüglich bedacht seyn , daß nicht bloß die That an und für sich , sondern auch ihre Bewegungsgründe klar ­werden . / § . 266 . / Angeschuldigten , welche des Gehörs beraubt sind , müssen die zu be­ antwortenden Fragen schriftlich vorgelegt werden , insofern sie das Lesen geschriebener Worte verstehen . / § . 267 . / Stumme Personen müssen , wenn sie dessen fähig sind , die Fragen des Richters schriftlich beantworten . / § . 268 . / Ist diese Art der Vernehmung nicht mög‑|lich , und gehört der Verdächtige zu denen , bei welchen eine Zurechnung statt findet  ; so muß sich der Richter durch Zeichen , allenfalls mit Zuziehung zweier glaubwürdiger dem angeschuldigten bekannten Personen , oder einer in dem Umgange mit Tauben oder Stummen , oder Taubstummen , erfahrenen Person , dem Angeschuldigten verständlich zu machen suchen , auch auf eben diese Weise die Antworten desselben zu erforschen bemühet seyn . Die zugezogenen Sachverständigen sind jederzeit zu ver­ eidigen . / § . 269 . / Es ist hierbei die größte Vorsicht anzuwenden , damit sowohl auf Seiten des Angeschuldigten , als auf Seiten des Richters , Mißverständnisse , und in Absicht des ersteren alle Suggestionen so viel als möglich vermieden werden . / § . 270 . / Der Richter muß den Beschuldigten jederzeit ernsthaft , aber mit Schonung und Gleich­muth behandeln , und wenn derselbe furchtsam oder niedergeschlagen ist , ihm die Muth­losig­ keit zu benehmen suchen . / § . 271 . / Der Beschuldigte muß in der Regel beim Verhör von Ketten und Banden entledigt seyn , auch ist ihm die Benennung beizulegen , welche ihm nach seinem Stande gebührt . / § . 272 . / Bei wichtigen Verbrechen müssen die

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Vor‑|haltungen über die Widersprüche und über die wahrscheinliche Zurückhaltung der Wahrheit nur alsdann von dem Inquirenten geschehen , wenn die erste Antwort des Angeschuldigten zum Protokoll genommen worden ist . / § . 273 . / Jedoch wird auch hierbei dem Richter die größte Vorsicht und der stufenweise Fortschritt mit den Vorhaltungen empfohlen , damit der Angeschuldigte nicht zu früh erfahre , wie weit der Richter in Aufnehmung der Beweismittel bereits gekommen sey . / § . 274 . / Der Richter muß auf den gesetzlichen BegriV des Verbrechens , auf das darauf Bezug habende Strafgesetz , und dessen verschiedenen Modifikationen Rücksicht nehmen , und bei der ganzen Unter­ suchung die erheblichen Umstände von den unerheblichen absondern , damit nicht unnöthige Zeit auf Erforschung solcher Dinge verwendet werde , welche auf die Be­ur­ theilung des Falls keinen Einfluß haben . / § . 275 . / Ferner muß der Richter den Angeschuldigten mit der gesetzlichen Folge der Lügen vor Gericht bei schicklichen Gelegenheiten gehörig bekannt machen . / § . 276 . / Es ist jederzeit auf das genaueste aus­ zumitteln , ob das Verbrechen mit völliger Ueber‑|legung begangen sey , und welcher Grad des Vorsatzes oder der Fahrlässigkeit dem Thäter zur Last falle ? Da es hierbei nicht sowohl auf das Geständniß des Verbrechers , als auf die Umstände ankömmt , unter welchen der strafbare Vorgang sich ereignet hat  ; so muß der Richter auf alle diejenigen Thatsachen eine vorzügliche Aufmerksamkeit richten , aus welchen auf die Absicht des Verbrechers ein Schluß gemacht werden kann . / § . 277 . / So lange kein vollständiger Beweis über das Verbrechen oder den Thäter vorhanden ist , müssen diejenigen That­ sachen ins Licht gestellt werden , welche die Existenz des Verbrechens oder die Person des Thäters wahrscheinlich machen . (Anzeigen .) / § . 278 . / Welche Thatsachen dahin ge­ hören , muß von dem Richter nach der BeschaVenheit eines jeden Falles be­urtheilt werden , und es ist nur darauf Bedacht zu nehmen , daß nicht durch die weitläuftige und mühsame Ausmittelung entfernter Anzeigen die Untersuchung ohne Nutzen für die Entscheidung aufgehalten werde . / § . 279 . / Der moralische Charakter und der vorherige Lebenswandel des Angeschuldigten vermehrt oder vermindert in der Regel den Werth der ausgemittelten Anzeigen , oder trägt zur Be­urthei­lung | des Grades der Zurechnung bei , und muß daher in so weit gehörig erörtert werden . / § . 280 . / Auf die BeschaVenheit des Gemüthszustandes eines Angeschuldigten muß der Richter fortwährend ein genaues Augenmerk richten , und vorzüglich untersuchen , ob der Verbrecher zur Zeit , als die That verübt worden , mit Bewußtseyn gehandelt habe . Finden sich Spuren einer Verirrung oder Schwäche des Verstandes  ; so muß der Richter mit Zuziehung des Physikus oder eines approbirten Arztes den Gemüthszustand des Angeschuldigten zu erforschen bemühet seyn , und die deshalb angewendeten Mittel mit deren Resultaten zu den Akten verzeichnen  ; wobei der Sachverständige sein Gutachten über den vermuthlichen Grund und über die wahrscheinliche Entstehungszeit des entdeckten Mangels der Seelenkräfte abzugeben hat . / § . 281 . / Auch muß der Richter das Benehmen des Angeschuldigten in den Verhören , besonders die Aeußerungen , welche das Bewußtseyn der Schuld oder Unschuld andeuten , genau beobachten , und das Nöthige darüber in einer besonders aufzunehmenden Registratur bemerken . / § . 282 . / Bei Räubereien und Diebstählen muß der geständige Verbrecher zur Angabe des Orts , wo die entwendeten Sachen hingebracht worden , und | bei Verbrechen , die von mehreren begangen worden , zur Anzeige seiner Mitschuldigen aufgefordert werden . / § . 283 . / In den Fällen , da bei einem Verhafteten das Entweichen aus dem Gefängnisse bestraft wird , muß ihm die darauf gesetzte Strafe bei seiner ersten Vernehmung bekannt gemacht werden . / § . 284 . / Die Vernehmung des Angeschuldigten muß so lange fortgesetzt werden , bis der Richter vollkommen überzeugt ist , daß die Aussage mit voller Ueberlegung abgegeben worden , und bis sich der Angeschuldigte über jeden erheblichen Umstand ausgelassen hat . / § . 285 . /



anmerkungen zum kolleg 1824/251865

Um den Verdächtigen zum Geständnisse zu bringen , dürfen keine gewaltsamen Mittel , von welcher Art sie auch seyn mögen , angewandt werden . / § . 286 . / Auch des Ver­ sprechens der Straflosigkeit auf den Fall des Geständnisses , so wie der Androhung einer härteren Strafe auf den Fall des fortgesetzten Leugnens , muß sich der Richter gänzlich enthalten . / § . 287 . / Alle diesem entgegen erreichte Geständnisse des Angeklagten , haben auf seine Be­urthei­lung | keinen Einfluß , wenn sie nicht durch andere Beweise unterstützt werden . / § . 288 . / Kein Inquirent darf sich unterfangen , irgend einen zur Criminal-Untersuchung gezogenen Angeschuldigten , durch Drohungen , thätliche Behandlung , Stoßen , Schlagen , oder Zufügung irgend eines körperlichen Leidens zum ­Bekenntniß der Wahrheit zu nöthigen . / § . 289 . / Auch wegen hartnäckig verweigerter Antwort oder Angabe der Mitschuldigen , oder HerbeischaVung der entwendeten Sachen , so wie wegen wirklicher Lügen , soll künftig Niemand vom Richter eigenmächtig gezüchtigt , oder sonst thätlich gemißhandelt werden . / § . 290 . / Richter und Gerichtspersonen , die dennoch gegen diese Vorschrift handeln , sollen zur Untersuchung ge­ zogen , und nach den Gesetzen nachdrücklich bestraft werden . / § . 291 . / Die inquirirenden Richter sollen vielmehr sich angelegen seyn lassen , durch sorgfältige und unermüdete Nachforschungen , durch Ermahnung und durch Warnung vor den Folgen der Hals­ starrigkeit , die Verbrecher , welche muthwillig leugnen , oder mit der Wahrheit oder Antwort zurückhalten , zum Bekenntnisse zu bringen . Die deshalb gemachten Vorhaltungen | müssen jederzeit in den Protokollen verzeichnet werden . / § 292 . / Damit aber der halsstarrige und verschlagene Verbrecher durch freche Lügen und Erdichtungen , oder durch verstocktes Leugnen oder gänzliches Schweigen , sich nicht der verdienten Strafe entziehen möge , soll der Inquirent in solchen Fällen , und wenn die im vorigen § . vorgeschriebene Ermahnung und Warnung vorher geschehen ist , dem Collegio , dessen Mitglied er ist , oder vorgesetzten Landes-Collegio , dem Befinden nach mit oder ohne Beifügung der Akten  , die Sache vollständig anzeigen  , und dabei zugleich über den körperlichen Zustand des Angeschuldigten pflichtmäßig berichten . / § . 293 . / Das Collegium soll alsdann befugt seyn , durch ein bloßes Dekret , von welchem kein Recurs statt findet , eine Züchtigung gegen einen solchen Angeschuldigten zu verfügen .  / § .  294 .  / Vorzüglich findet eine solche Züchtigung alsdann statt , wenn der Angeschuldigte bei einem gegen ihn ausgemittelten Verbrechen , welches er nicht a l l e i n ausgeübt haben kann , die Angabe der Mitschuldigen verweigert , oder wenn der Räuber oder Dieb nicht anzeigen will , wo sich die entwendeten Sachen befinden , oder wenn er durch falsche Angaben darüber den Richter täuscht . | § . 295 . / Diese Vorschrift gilt nicht allein von den Haupturhebern eines Verbrechens , sondern auch von den Theilnehmern an dem­ selben  ; niemals aber von bloßen Zeugen , die nicht zugleich der Theilnahme sehr verdächtig sind . / § . 296 . / Die Züchtigung muß nach BeschaVenheit des körperlichen Zustandes , in der durch das Dekret bestimmten Anzahl von Peitschen- oder Ruthenhieben bestehen . Auch kann an deren Stelle Entziehung der besseren Kost , einsames Gefängniß , oder eine ähnliche der Gesundheit des Angeschuldigten unschädliche Maaßregel gewählt werden . / § . 297 . / Der Inquirent muß diese Züchtigung genau nach der Vorschrift des Dekrets vollziehen lassen , und wie dies geschehen , jederzeit im Protokolle bemerken . / § . 298 . / Wenn bei der Untersuchung gegen Räuber , Diebesbanden oder Brandstifter , der Richter Gründe zu der Vermuthung hat , daß das Versprechen der Begnadigung einen von den Angeschuldigten zum vollständigen Bekenntnisse vermögen , und zur Aus­ mittelung der Mitschuldigen dienen werde  ; so soll darüber , ob das Versprechen der Begnadigung er­theilt werden könne , bei dem Criminal-Departement jedesmal ange‑| fragt , und dessen Vorbescheidung erwartet werden . / § . 299 . / Von den Inquisitoriaten und Untergerichten ist die Anfrage an das Obergericht der Provinz mit Beilegung der

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Akten zu richten , welches alsdann einen gutachtlichen Bericht an das Criminal-Departement erstattet . – Zur außerordentlichen Strafe s . oben die Anm . zu 747,4–5 . 1374,22–26  Beschrieben wird hier das Institut des sogenannten liberum veto . 1379,27–29  Siehe oben die Anm . zu 278,23–24 . 1380,27–31  Die ausgebreitete Diskussion über die Schädlichkeit oder Unschädlichkeit der Bleiglasur geht im wesentlichen zurück auf  : Ueber die Bleyglasur unsrer Töpfer­waare . Der Menschen Elend zu lindern , und zu verhüten , sey uns Beruf . 1793 . [erster Titel  ; zweiter Titel  :] Die Bleyglasur des irdnen Küchengeschirrs als wahrscheinlich eine der Hauptquellen unsrer herschenden Krankheiten , und eine Mitursache der Abnahme der Kräfte jetziger Generationen  ; aus Gerichtlichen Urkunden und andern Beweißmitteln betrachtet , vom Hofrath G . A . Ebell . Hannover 1793 . – Siehe auch den literarischen Reflex dieser Frage in Die Wahlverwandtschaften . Ein Roman von Goethe . […] T . 1–2 . Tübingen 1809 . T . 1 . 71 (WA I/20 . 44f)  : So benutzte Charlotte die Kenntnisse , die Thätigkeit des Hauptmanns auch nach ihrem Sinne und fing an mit seiner Gegenwart völlig zufrieden und über alle Folgen beruhigt zu werden . Sie bereitete sich gewöhnlich vor , manches zu fragen , und da sie gern leben mochte , so suchte sie alles Schädliche , alles Tödtliche zu entfernen . Die Bleyglasur der Töpferwaren , der Grünspan kupferner Gefäße hatte ihr schon manche Sorge gemacht . Sie ließ sich hierüber belehren , und natürlicherweise mußte man auf die GrundbegriVe der Physik und Chemie zurückgehen . 1381,8–10  Das nicht sehr häufig vorkommende und lexikographisch – soweit nachprüfbar – wohl noch nicht erfaßte ›Dementie‹ ( f .) ist nach dem lat . ›dementia‹ ( f .) , ›Nicht-recht-bei-SinnenSein‹ , ›Unvernunft‹ , ›Verrücktheit‹ , ›unsinniges Gebaren‹ , ›Narrheit‹ gebildet  ; in dieser Verwendung so viel wie ›Schwäche› , ›Blöße‹ . 1383,6–8  Vgl . dazu die im 18 . Jahrhundert von der Lyoner Stadtverwaltung erlassenen ordonnances consulaire oder das vom Beginn des 19 . Jahrhunderts stammende Projet de réglement pour la fabrique des étoVes d’or , argent et soie , de la ville de Lyon . An 9 . [Lyon 1800/01] . 1383,19–24  Im Jahr nach dem Ende des Krieges war neben der AbschaVung einiger gering­ fügiger Steuern vor allem die der verhaßten Einkommensteuer beschlossen worden , was im Effekt zu jährlichen Mindereinnahmen in Höhe von 18 Millionen Pfund Sterling führte . Da die Steuer­ einnahmen wegen der Verschlechterung der gesamtwirtschaftlichen Lage in den Folgejahren weiterhin defizitär blieben , wurde , um das Defizit wenigsten partiell zu kompensieren , 1819 eine Reihe von indirekten Steuern auf Konsumgüter entweder erhöht oder neu eingeführt . Diese Maßnahme erwies sich jedoch als Fehlschlag und die ausbleibenden Steuereinnahmen mußten durch Kreditaufnahmen ausgeglichen werden . 1822 wurden dann nahezu alle der 1819 eingeführen Besteuerungsmaßnahmen aufgehoben und etliche ältere gemindert (die Ledersteuer wurde halbiert) oder ganz abgeschaVt (die Salzsteuer) . Die zwischen 1821 und 1823 erfolgten Änderungen im Kabinett des Lord Liver­ pool , in dem George Canning , Robert Peel , Frederick John Robinson und William Huskisson wichtige Posten erhielten , führten zu einem Umschwung in der Finanzpolitik , der die Budgetlage erkennbar verbesserte und weitere Steuererleichterungen ermöglichte . Die Periode der Reformen von Handelsbeschränkungen setzte allerdings erst 1824 ein . Siehe hierzu A History of Taxation and Taxes in England from the earliest times to the present day by Stephen Dowell Assistant Solicitor of Inland Revenue . Vol .  II . Taxation , from the Civil War to the present day . London 1884 . 252–266 und für die indirekten Steuern auf Konsumgüter aller Art insgesamt A History of Taxation and Taxes in England from the earliest times to the present day by Stephen Dowell Assistant Solicitor of Inland Revenue . Vol . IV . Taxes on articles of consumption . London 1884 . – Zwar waren die älteren protektionistischen und lediglich die einheimischen Erzeuger begünstigenden Corn Laws durch den Importation Act von 1822 (3 Geo . IV c . 60) modifiziert , aber nicht im Kern verändert worden , so daß sich in den von der Weizen­ produktion abhängigen Bereichen eine freie Preisgestaltung nicht entwickeln konnte .



anmerkungen zum kolleg 1824/251867

1387,12–14  Dort wurde die Pockenimpfpflicht am 26 . August 1807 verordnet , s . Allgemeine Verordnungen . (Die in sämtlichen Provinzen gesezlich einzuführende SchuzpockenImpfung betreVend .) In  : Königlich-Baierisches Regierungsblatt . XXXIX . Stück . München , Sonnabend den 12 . September 1807 . Sp . 1426–1437 . Über alle bis 1817 erschienenen , die Pockenschutzimpfung betreVenden , Verordnungen und Gesetze informiert der Real-Index über die in den königl . baierischen Regierungs-Blättern von den Jahren 1802 bis 1817 einschlüssig , dann in den Geret’schen Verordnungs-Sammlungen vom 1ten bis 7ten Bande vorkommenden Königlichen Gesetze , Verordnungen und organischen Bestimmungen in allen zum Ressort der königl . baier . Staats-Ministerien des Hauses und des Aeussern , der Justiz , des Innern , der Finanzen und der Armee , dann deren untergeordneten Stellen und Aemter gehörigen Gegenständen . Herausgegeben von dem k . b . Regierungs-Rathe Dörrer in Ansbach . Ansbach 1818 . 36f s . v . Blattern . (Kuhpocken) . 1391, 35–36 .1392,1–7  Siehe GW 14,3 . 1191V die Anm . zu 194,24–33 . 1392,10–12  Auf welche Quelle oder Quellen sich diese Zahlenangabe stützt , konnte nicht eruiert werden . Nach Lowe (vgl . oben die Anm . zu 755,12–13) betrug der Zweijahresdurchschnitt für 1819/20 knapp 7,4 Millionen Pfund Sterling an Kosten für die Armenfürsorge , für das Jahr 1822 prognostiziert er eine Summe von 6 Millionen , s . Lowe  : England nach seinem gegenwärtigen Zustande . Leipzig 1823 . 341f . Venturini spricht rückblickend für das Jahr 1825 von über 7 Millionen Pfund Sterling an Aufwendungen für die Armenpflege , s . Chronik des neunzehnten Jahrhunderts . Neue Folge . Zweiter Band , das Jahr 1827 enthaltend . Von D . Carl Venturini . Leipzig 1829 . [erster Titel  ; zweiter Titel  :] Die neuesten Weltbegebenheiten im pragmatischen Zusammenhange dargestellt von D . Carl Venturini . Das Jahr 1827 . Leipzig 1829 . 21 . 1395,17–20  Es ist wohl davon auszugehen , daß hier die Zeitangabe etwas unscharf formuliert ist und daß sich die Stelle auf den sogenannten Slave Trade Act von 1807 beziehe (An Act for the Abolition of the Slave Trade , 47 Geo III Sess . 1 c . 36) , der vom englischen Parlament am 25 . März 1807 verabschiedet wurde . Das auch für das Parlament in Jamaika (Assembly of Jamaica) verbindliche Gesetz betraf allerdings lediglich den Sklavenhandel im Britischen Empire , die Sklaverei selbst wurde erst 1833 abgeschaVt . Dem Gesetz von 1807 folgte noch eine Reihe von Gesetzen , die für die Sicherstellung und Kontrolle seiner Einhaltung erlassen wurden , etwa An Act for establishing a Registry of Colonial Slaves in Great Britain , and for making further Provision with respect to the Removal of Slaves from British Colonies . (52 Geo . III c . 120) vom 12 . Juli 1819 . Eine zeitgenössische Übersicht gibt an ABSTRACT of the LAWS OF JAMAICA relating to slaves . (From 33 Charles II . to 59 George III . inclusive .) with the Slave Law at length . also AN APPENDIX , containing an abstract of the acts of parliament relating to the abolition of the slave-trade . By JOHN LUNAN . Jamaica 1819 . [149]–192 . 1396,13–23  Zu Fichtes Vorstellungen von den Aufgaben und Funktionen der Polizei und von Ordnungsgesetzen s . Fichte  : Grundlage des Naturrechts . T .  2 . 140–157 (GA I/4 . 84–93)  ; zum Paß s . ebenda 146 (GA I/4 . 87)  : Die Hauptmaxime jeder wohleingerichteten Policei ist nothwendig folgende  : j e d e r B ü r g e r m u ß a l l e n t h a l b e n  , wo e s n ö t h i g i s t , s o g l e i ch a n e r k a n n t we r d e n kö n n e n  , a l s d ie s e  , o d e r j e n e b e s t i m m t e Pe r s o n   : keiner muß dem Policeibeamten unbekannt bleiben können . Dies ist nur auf folgende Weise zu erreichen . Ieder muß immerfort einen Paß bei sich führen , ausgestellt von seiner nächsten Obrigkeit , in welchem seine Person genau beschrieben sey  ; und dies ohne Unterschied des Standes . Möge , da die bloß wörtlichen Beschreibungen einer Person immer zweideutig bleiben , bei wichtigen Personen , die es sonach auch bezahlen können , statt der Beschreibung ein wohlgetroVenes Portrait im Passe befindlich seyn . – Die Bemerkungen zum Messerkauf dürfen als polemische Zuspitzung verstanden werden  ; etwas entsprechendes findet sich bei Fichte nicht .

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1403,17–19  Auf welche Beiträge zur Staatswissenschaft und politischen Ökonomie sich diese Bemerkung speziell beziehe , ist nicht zu ersehen . 1407,4–6  Diese Bemerkung dürfte durch die zeitlich nicht sehr weit zurückliegende Intervention Frankreichs (seit 1818 Mitglied der Heiligen Allianz) zugunsten der absolutistischen Monarchie in Spanien , die auf dem Kongress von Verona (20 . Oktober bis 14 . Dezember 1822) be­schlossen wurde (vgl . auch oben die Anm . zu 1040,13–15) veranlaßt sein . Zur Gründungserklärung der Heiligen Allianz vom 26 . (14 .) September 1815 vgl . die Abdrucke in Sophronizon oder unpartheyisch-freymüthige Beyträge zur neueren Geschichte , Gesetzgebung und Statistik der Staaten und Kirchen . Herausgegeben von D r . Heinrich Eberhard Gottlob Paulus […] Bd 2 . H . 1–4 . Frankfurt am Main 1820–1821 . H . 1 . 48–53 ( III . Die Idee des heiligen Bundes nebst beleutenden Urkunden und Notizen . [31]–109)  ; oder Die Politik nach den Grundsätzen der heiligen Allianz . von Dr . C . F . von Schmidt-Phiseldek , […] . Kopenhagen 1822 . 22–25  ; oder ARCHIVES DIPLOMATIQUES pour L’HISTOIRE DU TEMPS ET DES ÉTATS . troisieme volume  : ESPAGNE  ; CONGRES EUROPEENS . Stutt­gart und Tübingen 1823 . [513]–515 . – Zur abschließenden Anspielung vgl . oben die Anm . zu 215,25–28 . 1409,4–6  Vgl . oben die Anm . zu 119,29–31 . 1410,12  Man hat gesagt , der Zweck des Staats sei das Glück der Bürger ,] Die Formulierung der Bemerkung ist so unbestimmt gehalten , daß sich ein spezifischer Bezug auf Autoren und Werke nicht wohl herstellen läßt . – Der locus classicus für diese Zweckbestimmung ist Aristoteles  : Politica . III , 9 . – Im älteren deutschen Naturrecht des 18 . Jahrhunderts wird dieser Staatszweck in der Regel als ideologische Fundierung des aufgeklärten Absolutismus unter den Stichwörtern Wohlfahrt , Glück , Glückseligkeit , Sicherheit und Schutz der Bürger und des Staates und im Anschluß an die Schriften zum Naturrecht auch in solchen zur Staatswissenschaft , zur Staatslehre oder -wirtschaft , zur Kameralwissenschaft , zur Polizeiwissenschaft ausführlich thematisiert . Seit Beginn der 1790er Jahre verfällt die Lehre immer mehr ablehnender Kritik . 1412, 5–11  Man könnte annehmen , daß diese kritischen Bemerkungen zum frühen Philanthropinismus und zur Reformpädagogik an Ausführungen in Niethammer  : Der Streit des Philanthropinismus und Humanismus . 198–202 anschlössen , doch ist Niethammers Kritik insgesamt sehr pauschal und nimmt weder auf Autoren noch Werke direkt Bezug  ; vgl . auch Hegels Anzeige der Schrift in der Bamberger Zeitung , GW 5 . 435 . Anscheinend wird hier den Genannten ein konzeptioneller unreflektierter Rousseauismus unterstellt , wie er sich aber in den mehr oder weniger programmatisch ausgelegten Schriften beider (vgl . etwa Das in Dessau errichtete Philanthropinum , Eine Schule der Menschenfreundschaft und guter Kenntnisse für Lernende und junge Lehrer , arme und reiche  ; Ein Fidei-Commiß des Publicums zur Vervollkommnung des Erziehungswesens aller Orten nach dem Plane des Elementarwerks . Den Erforschern und Thätern des Guten , unter Fürsten , menschenfreundlichen Gesellschaften und Privatpersonen , empfohlen von Johann Bernhard Basedow , (oder in einigen Schriften Bernhard aus Nordalbingien .) Leipzig 1774 . und Noch etwas über die ERZIEHUNG nebst An­ kündigung einer Erziehungsanstalt von C . G . Salzmann . Leipzig [1784] .) schwerlich nachweisen lassen wird . Vermutlich hat v . Griesheim an dieser Stelle kritische Auslassungen Hegels in eine eigene Richtung ausformuliert . 1412,22–24  Diese Bemerkung bezieht sich auf Goethes zum Weihnachtsfeste 1781 am Weimarer Hofe vorgetragenes aber erst 1817 im Druck veröVentlichtes komisches Gedicht Das Neueste von Plundersweilern , in dem er , in der Form einer Bildbeschreibung des extra für diesen Anlaß von Georg Melchior Kraus angefertigten Aquarells , literarische Persönlichkeiten und Strömungen der damaligen Zeit vorführte . An der Stelle , auf die hier Bezug genommen wird , nimmt Goethe die im Gefolge des Götz von Berlichingen erschienenen Ritterdramen aufs Korn , s . Das Neueste von Plundersweilern . 1780 . In  : Goethe’s Werke . 20 Bde . Stuttgart und Tübingen 1815–1819 . Bd 9 . [273]–288 , 285f (WA I/16 . [41]–55 , 52f)  :



anmerkungen zum kolleg 1824/251869   Die kleinen Jungens in der Pfützen Lasst sie mit ihren Schussern sitzen  ! Und lasst uns sehn , dort stäubt’s im Sand , Dort zieht ein wüthig Heer zu Land .   Zuvörderst sprengt ein Rittersmann Auf einem zweydeutigen Pferdlein an  ; Ein hoher Federbusch ihn ziert , Die Lanze er gar stolz regiert , Von Kopf zu Fuß in Stahl vermummt , Daß jeder Bauer und Knecht verstummt . Als Ritter nimmt er Preis und Gruß  ; Doch eigentlich geht er zu Fuß .   Hinter ihm wird kein Gut’s geschaVt . Es reißet einer mit voller Kraft Die Bäume sammt den Wurzeln aus  ; Die Vögel fliegen zu den Nestern heraus . | Seit Haupt trägt eine Felsenmütze , Sein Schütteln schüttert Rittersitze . Entsetzt euch nicht ob dieser Stärke Und der modernen Simsons-Werke  : Denn aller Riesen-Vorrath hier Ist nur von Pappe und von Papier .

  Ein andrer trägt einen Kometenhut  ; Ein dritter beißt in die Steine vor Wuth  ; Sie stolpern über Särg’ und Leichen , Dem Pathos ist nichts zu vergleichen . Sie möchten gerne mit hellen Schaaren Aus ihren eignen Häuten fahren  ; Doch sitzen sie darin zu fest , Drum es jeder endlich bewenden lässt . 1413,12  Siehe T . Livius  : Ab urbe condita . II , 32 , 9–12 . 1415,6–7  Siehe Lk 20, 25 . 1415,24–25  Die (Selbst-)Bezeichnung leitet sich her von Ps 35, 20 . 1416,14–17  Gemeint sind hier in erster Linie die radikalen Puritaner und ihre Rolle im englischen Parlament . Zu ihrer Neutralisierung durch Cromwell vgl . oben die Anm . zu 520,8–10 . 1420,26–30  Siehe Mt 6, 33 . 1421, 3–4  Siehe GW 14,3 . 1217 die Anm . zu 226,21–25 . 1421,12–13  Siehe oben die Anm . zu 166,27–29 . 1423,10–14  Dies bezieht sich zunächst auf die zur Zeit der französischen Revolution bis zur Beseitigung der Republik durch Napoléon entworfenen oder verabschiedeten Verfassungen , vgl . [Karl Heinrich Ludwig Pölitz  :] Die Constitutionen der europäischen Staaten seit den letzten 25 Jahren . In zwei Theilen . […] Leipzig und Altenburg 1817 . T . 1 . [57]–283 . – In Spanien folgte auf die durch Napoléon zugunsten seines Bruders Joseph oktroyierte Verfassung vom 6 . Juli 1808 die liberale Verfassung der Cortes vom 19 . März 1812 , die , nach dem Aufstand von Cadíz , Ferdinand VII . am 7 . März 1820 anzunehmen gezwungen war , die jedoch , nach der durch die heilige Allianz veranlaßten Intervention der Franzosen in Spanien , durch Dekret vom 19 . April

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1825 mit der Wiedereinrichtung der absoluten Monarchie liquidiert wurde , vgl . [Pölitz  :] Die Constitutionen der europäischen Staaten . T .  3 . [1]–104 und Die europäischen Verfassungen seit dem Jahre 1789 bis auf die neueste Zeit . Mit geschichtlichen Erläuterungen und Einleitungen von dem geheimen Rathe Karl Heinrich Ludwig Pölitz , zu Leipzig . Zweite , neugeordnete , berichtigte und ergänzte Auflage . Zweiter Band , die Verfassungen Frankreichs , der Niederlande , Belgiens , Spaniens , Portugal , der italienischen Staaten und der jonischen Inseln enthaltend . Leipzig 1833 . 294f . – Während der kurzen Zeit der Parthenopäischen Republik (1799) wurde eine Verfassung nicht verabschiedet . Für das Königreich Neapel (mit Joachim Murat als König) wurde am 20 . Juni 1808 eine Konstitution erlassen . In dem unter britischem Protektorat stehenden Königreich Sizilien wurde durch Lord William Henry CavendishBentinck 1812 eine nach englischem Vorbild modellierte Verfassung verkündet , die nach dem Sturz Napoléons und der Rückkehr Ferdinands IV . auf den Thron am 23 . Juli 1814 kassiert wurde . Die weiteren Verfassungen , die , nachdem Murat Neapel aufgegeben hatte , vorgelegt wurden , gehören der Restaurationsperiode an , vgl . [Pölitz  :] Die Constitutionen der europäischen Staaten . T .  3 . 533–579 . – Nach der erfolgreichen liberalen Revolution in Portugal (24 . August/15 . September 1820) hatten die neugewählten Cortes eine demokratische , die monarchischen Rechte stark einschränkende Konstitution proklamiert , die am 4 . Juli 1821 von König João VI . nach seiner Rückkehr aus Brasilien anerkannt worden und deren Ausarbeitung am 23 . September 1822 beendet war . Im Gefolge des Einmarsches der französischen Truppen 1823 in Spanien gelangten auch in Portugal 1824 die gegenrevolutionären Kräfte unter Führung der Königin Charlotte Joachime (einer Schwester Ferdinands VII .) und des jüngeren Sohnes Miguel an die Macht , die Cortes wurden aufgelöst , der König festgesetzt , die Verfassung aufgehoben und es begann hier ebenfalls eine Restaurationsepoche . Allerdings gelang es João , mithilfe englischer Unterstützung , seine Macht wiederzuerlangen , doch blieb die Verfassung widerrrufen , vgl . [Karl Heinrich Ludwig Pölitz  :] Die Constitutionen der europäischen Staaten seit den letzten 25 Jahren . Vierter Theil . Leipzig 1825 . [753]–811 und vgl . auch GW 14,3 . 1246f die Anm . zu 367,20–21 . – Die Piemontesische Republik , die zwischen 1798 und 1799 nach der Abtretung des Gebietes durch Sardinien an Frankreich bestand , gab sich eine Direktorialverfassung nach französischem Vorbild . Nach der Rückeroberung Italiens (seit 1800) durch Frankreich , konstitutierte sich die Subalpine Republik (1800–1802)  ; 1802 wurde das Gebiet von Frankreich annektiert und auf dem Wiener Kongress wurde dann das Piemont an Sardinien zurückgegeben . – Die Nennung Irlands in dieser Aufzählung ist schwerlich nachvollziehbar  ; seit 1801 war Irland Bestandteil des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Irland  ; vielleicht wird hier Bezug genommen auf die während der irischen Rebellion von 1798 für zwei Wochen ausgerufene Republic of Connaught . 1433,29–31  Siehe oben die Anm . zu 315,14–15 . 1437, 33–37 .1438,1  Das Fürstentum bzw . die Stadt Erfurt und die Grafschaft Blankenhain waren mit Dekret vom 4 . August 1807 (das den Bewohnern der Stadt allerdings erst am 6 . Februar 1808 bekannt gemacht wurde) unter dem Namen Provinz Erfurt zur domaine réservé à l’Empereur erklärt worden und damit aus allen staatsrechtlichen Bindungen gelöst und de iure in Privatbesitz übergegangen . Diese Phase , in der die Provinz Erfurt durch die französische Verwaltung ökonomisch ausgeplündert wurde , dauerte bis 1814 . – Eine vor 1825 (namentlich in der großen Menge die Zeit zwischen der Revolution und der zweiten Restauration überspannenden Memorialliteratur) publizierte Quelle für diesen angeblichen Ausspruch Napoléons hat sich bislang nicht ermitteln lassen . Er erscheint zum erstenmal gedruckt 1833 in der von Eduard Gans verantworteten Ausgabe der Grundlinien im Rahmen der Freundesvereinsausgabe von Hegels Werken , im ›Zusatz‹ zum Paragraphen 281 in folgender , den Kontext ausblendender , Fassung (s . W1 8 . 376)  : Je ne suis pas votre prince  , je suis votre maître , erwiderte Napoleon den Erfurter Abgeordneten . Damit ist die apokryphe Äußerung Napoléons in der Welt , und bereits drei Jahre später wird sie Objekt einer weitgreifenden Interpretation , s . DICTIONNAIRE de la CONVERSATION



anmerkungen zum kolleg 1824/251871

ET DE LA LECTURE . Celui qui voit tout abrège tout . Montesquieu . TOME XXXI . Paris 1836 . 401 (s . v . HEGEL (Georges-Guillaume-Frédéric) 398–401 [verfaßt ist der

Artikel von dem Straßburger Kirchenhistoriker und Theologen Jacques Matter (1791–1864)])  : VII  .   S c i e n c e d u d r o i t  . C’est un des meilleurs ouvrages de Hegel , et c’est celui de tous dont le style est moins négligé . Mais c’est aussi celui de tous qui a soulevé le plus d’objections contre l’auteur . On lui reprocha d’y avoir prêché le servilisme . Nous nous sommes déjà expliqué à cet égard . Hegel , loin d’y enseigner l’absolutisme , demande la publicité des débats politiques et judiciaires . Il y soutient même en quelque sorte le droit d’insurrection . L’insurrection dans un pays conquis n’est pas un crime à ses yeux , et cela par la raison que les sujets n’y sont pas des sujets véritables  ; ils ne sont pas avec le maître dans la c o m m u n i c a t io n d e l ’ i d é e   ; il n’y a pas entre eux liaison d’état , il n’y a que contrat . Chose bizarre , c’est sur une parole de Napoléon que le philosophe appuie son raisonnement , c’est sur ces mots dits aux députés d’Erfurt  : « Je ne suis pas votre prince , je suis votre maître . » – Es verwundert wenig , daß die Stelle in einem Zusatz der Grundlinien die Aufmerksamkeit des jungen Karl Marx auf sich gezogen hat , siehe die mit Eigenem etwas aufgehübschte Version in Ein Briefwechsel von 1843 . In  : DEUTSCH-FRANZOSISCHE JAHR­ BÜCHER herausgegeben von Arnold Ruge und Karl Marx . 1ste und 2te Lieferung . Paris 1844 . 17–40  ; 18f  : Wir fallen aus einer Schmach in die andere . Ich habe vollkommen dasselbe Gefühl des Drucks und der Entwürdigung , wie zur | Zeit der Napoleonischen Eroberung , wenn Russland der deutschen Presse eine strengere Censur verordnet  ; und wenn Sie darin einen Trost finden , dass wir jetzt dieselbe OVenherzigkeit , wie damals geniessen , so tröstet mich das durchaus nicht . Als Napoleon in Erfurt zu den deutschen Gratulanten , die ihn mit n o t r e p r i n c e anredeten , sagte  : j e n e s u i s p a s vo t r e p r i n c e  , j e s u i s vo t r e m a î t r e   ; wurde er mit rauschendem Beifall aufgenommen . Und hätte ihm der russische Schnee nicht darauf geantwortet , die deutsche Entrüstung schliefe noch . Sagen Sie mir nicht , dieses unverschämte Wort sei blutig gerächt worden , reden Sie mir nicht ein , die zufällige Rache wäre nothwendig erfolgt , alle Völker seien abgefallen von dem nackten und blossen Despotismus , sobald er sich ganz enthüllt hätte . Ich will ein Volk sehen , das ohne alle andere Völker seine Schmach fühlt  ; ich nenne Revolution die Umkehr aller Herzen und die Erhebung aller Hände für die Ehre des freien Menschen , für den freien Staat , der keinem Herrn gehört , sondern das öVentliche Wesen selbst ist , das nur sich angehört . So weit bringen es die Deutschen nie . Die wirkungsvolle Uminterpretation eines im Kolleg noch eindeutig staatsrechtlich konnotierten und legitimierten Diktums in eine imperiale Impertinenz , verdankt sich seiner kontextfreien Wiedergabe im Zusatz zum Paragraphen 281 der Grundlinien  . (Das Herausgeberkollektiv des Bandes [linkes Titelblatt  :] KARL MARX FRIEDRICH ENGELS GESAMTAUSGABE ( MEGA) erste abteilung werke · artikel · entwürfe band 2 . Herausgegeben vom Institut für Marxismus-Leninismus beim Zentralkomitee der Kommunistischen Partei der Sowjetunion und vom Institut für Marxismus-Leninismus beim Zentral­komitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands . [rechtes Titelblatt  :] KARL MARX WERKE  ·  ARTIKEL  ·  ENTWÜRFE MÄRZ 1843 BIS AUGUST 1844 . [zwei Teilbände  : text und apparat] Berlin 1982 . hat es allerdings nicht seiner Mühe für wert erachtet , die Quelle des Napoléonschen Diktums wenigstens bis zu den Grundlinien zurückzuverfolgen , vgl . MEGA I/2,2 . 944 . Man erinnert sich aber vielleicht , daß Marx’ Zur Kritik der Hegel’schen Rechts-Philosophie im selben Band der Jahrbücher erschienen war .) – Neben der gut ausgeleuchteten Wirkung und Nachwirkung des Diktums bleiben Authentizität und Herkunft weiterhin im Dunkel . Plausibel ist die Datierung des Diktums auf die Zeit des sogenannten Erfurter Fürstenkongresses vom 27 . September bis zum 14 . Oktober 1808 , denn zum erstenmal , am 23 . Juli 1807 war Napoléon nur ca . drei Stunden in der Stadt , und zu dieser Zeit war sie auch noch nicht als sein Privateigentum dekretiert worden , und

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eine weitere Durchreise am 15 . Dezember 1812 stand ganz im Zeichen der Niederlage Napoléons in Rußland . Sollte die Äußerung also am 27 . September 1808 , bei der Begrüßung Napoléons durch die Vertreter der Erfurter Ziviladministration , gefallen sein , so dürfte zunächst niemand in der Publizistik und in den Zensurorganen ein Interesse daran gehabt haben , diese schmachvolle Bemerkung zu dokumentieren . In der ausführlichsten , wenngleich leider unvollendet gebliebenen Darstellung des Fürstenkongresses Erfurt in den Tagen vom 27ten September bis zum 14ten Oktober 1808 . Ein Beitrag zur Geschichte der Erfurter Fürstenversammlung . Vom Oberlehrer Professor Hermann Lucas . In  : Jahresbericht über das Gymnasium Dionysianum zu Rheine . XXXIV . Schuljahr 1895–1896 . Von dem Direktor des Gymnasiums Dr  . Grosfeld . […] Rheine 1896 . [3]–46  ; Erfurt in den Tagen vom 27ten September bis zum 14ten Oktober 1808 . Ein Beitrag zur Geschichte der Erfurter Fürstenversammlung . Zweiter Teil . Vom Oberlehrer Professor Hermann Lucas . In  : Jahresbericht über das Gymnasium Dionysianum zu Rheine . XXXV . Schuljahr 1896–1897 . Von dem Direktor des Gymnasiums Dr . Grosfeld . […] Rheine 1897 . [3]–46 . findet sich denn auch kein Beleg dafür . – Als Vorfall scheinen die vorauszusetzende Anrede der Deputierten und die Antwort Napoléons auch nicht als erinnernswert angesehen worden zu sein  ; in den Memoiren möglicher französischer Zeugen aus der Entourage des Kaisers findet sich keine Erwähnung . – Es bleibt die Möglichkeit , daß Hegel , in dieser Zeit als Redakteur der Bamberger Zeitung tätig , durch einen Augen- und Ohrenzeugen von dem Ausspruch mündlich oder durch (eine jetzt verschollene) Korrespondenz informiert worden sei . Von Karl Ludwig von Knebel wissen wir , daß Hegel ihn brieflich um politische Korrespondenzen gebeten hat (vgl . B 1 . 185–189 , Brief vom 30 . August 1807) und daß Knebel dem auch in gewissem Maße nachgekommen ist , auch während des Erfurter Fürstenkongresses , vgl . B 1 . 243f , 245–249 . Im überlieferten oder erhaltenen Briefwechsel , ist die Äußerung jedoch nicht aufzufinden , Authentizität und Herkunft bleiben vorderhand ungesichert . 1438,11–12  Im Kolleg von 1822/23 hatte Hegel den griechischen Unabhängigkeitskampf noch unter den Aspekt einer innerstaatlichen Auseinandersetzung gestellt (vgl . oben die Anm . zu 1040,13–15) , hier kommt er unter dem Aspekt der Herrschaftslegitimität darauf zu sprechen . 1441,27–29  Die Stelle nimmt Bezug auf die französischen Verfassungen , in denen die legis­ lative Gewalt einzig in der gesetzgebenden Versammlung verankert war , und in denen der Monarch lediglich über ein Vetorecht verfügte  ; vgl . hierzu oben die Anm . zu 161,18–23 . 1450,22–23  Siehe oben die Anm . 119,29–31 . 1451,27–30  Siehe Montesquieu  : De l’Esprit des Loix . Bd 1 . 242 ( L I V R E O N Z I E M E  . DES LOIX QUI FORMENT LA LIBERTE POLITIQUE DANS SON RAPPORT AVEC LA CONSTITUTION . CHAPITRE IV .   C o n t i n u a t io n d u m ê m e S uj e t  . )  : Pour qu’on ne puisse abuser du pouvoir , il faut que par la disposition des choses le pouvoir arrête le pouvoir . Une constitution peut être telle que personne ne sera contraint de faire les choses auxquelles la Loi ne l’oblige pas , & à ne point faire celles que la Loi lui permet . und 244f ( CHAPITRE VI .   D e l a C o n s t i t u t io n d’Angleterre . 244–261)  : Lorsque dans la même personne ou dans le même Corps de Magistrature , la puisssance législative est réunie à la puissance exécutrice , il n’y a point de Liberté  ; parce qu’on peut craindre que le même Monarque | ou le même Sénat ne fasse des Loix tiranniques pour les exécuter tiranniquement . / Il n’y a point encore de Liberté , si la puissance de juger n’est pas sépareée de la puissance législative & de l’exécutrice . Si elle étoit jointe à la puissance législative , le pouvoir sur la vie & la liberté des citoyens seroit arbitraire  : car le Juge seroit Législateur . Si elle étoit jointe à la puissance exécutrice , le Juge pourroit avoir la force d’un oppresseur . / Tout seroit perdu si le même homme ou le même Corps des Principaux , ou des Nobles , ou du Peuple , exerçoient ces trois pouvoirs , celui de faire des Loix , celui d’exécuter les résolutions publiques , & celui de juger les crimes ou les différens des particuliers .



anmerkungen zum kolleg 1824/251873

1451, 34–35 .1452,1–14  Siehe oben die Anm . zu 161,18–23 . 1454,1–10  Siehe oben die Anm . zu 161,18–23 . 1456, 33–36 .1457,1–6  Siehe GW 14,3 . 1222V die Anm . zu 253,14–23 . 1459,13–15  Siehe oben die Anm . zu 1033,26–27 . 1460,11–14  Vgl . dazu die Ausführungen in der Anm . zu 162,16–19 . 1460,18–20  Siehe die Regelungen in Ordnung für sämmtliche Städte der Preußischen Monarchie . Nebst Instruktion Behufs der Geschäftsführung der Stadtverordneten bei ihren ordnungsmäßigen Versammlungen . d . d . Königsberg den 19ten November 1808 . Berlin [1808] . 20–38 ( Tit . VI .  Vo n d e n S t a d t ve r o r d n e t e n . §§ 69–139) . – Die Schlußbehauptung ist zu ungenau . Nach dem lebhaften Interesse an den ersten Wahlen 1809 mit einer Quote von 79 % sank die Wahlbeteiligung 1817 mit 45 % auf einen absoluten Tiefststand , erreichte aber 1819 wieder über 60 % , und stieg , nach 55 % im Jahre 1825 , kontinuierlich an bis 1848 , vgl . Manfred A . Pahlmann  : Anfänge des städtischen Parlamentarismus in Deutschland . Die Wahlen zur Berliner Stadtverordnetenversammlung unter der Preußischen Städteordnung von 1808 . Berlin 1997 . (Publikationen der Historischen Kommission zu Berlin) 121–146 . 1465,19–24  Siehe GW 14,3 . 1225 die Anm . zu 260,4–6 . 1466,4–7  Die Stelle nimmt Bezug auf die unvorhergesehene soziale und mediale Wirkung von Goethes Die Leiden des jungen Werthers . […] T . 1–2 . Leipzig 1774 . , im Hinblick auf die Nachahmung des Habitus der Romanfigur als ›Wertherfieber‹ , mit Blick auf Nach­ahmungs­ suizide als ›Werther-Effekt‹ bezeichnet . Vgl . noch Goethes eigene Darstellung der Wirkung in Aus meinem Leben Dichtung und Wahrheit . Von Goethe . Dritter Theil . Es ist dafür gesorgt , daß die Bäume nicht in den Himmel wachsen . Tübingen 1814 . 344V (Dreyzehntes Buch . [263]–370) (WA I/28 . 224f)  : Das nunmehr fertige Manuscript lag im Concept , mit wenigen Correcturen und Abänderungen , vor mir . Es ward sogleich geheftet  : denn der Band dient der Schrift ungefähr wie der Rahmen einem Bilde  : man sieht viel eher , ob sie denn auch in sich wirklich bestehe . Da ich dieses Werklein ziemlich unbewußt , einem Nachtwandler ähnlich , geschrieben hatte , so verwunderte ich mich selbst darüber , als ich es nun durchging , um daran etwas zu ändern und zu bessern . Doch in Erwartung , daß nach einiger Zeit , wenn ich es in gewisser Entfernung besähe , mir manches beygehen würde , das noch zu seinem Vor­theil gereichen könnte , gab ich es meinen jüngeren Freunden zu lesen , auf die es eine desto größere Wirkung that , als ich , gegen meine Gewohnheit , vorher Nie­m anden davon erzählt , noch | meine Absicht entdeckt hatte . Freylich war es hier abermals der StoV , der eigentlich die Wirkung hervorbrachte , und so waren sie gerade in einer der meinigen entgegengesetzten Stimmung  : denn ich hatte mich durch diese Composition , mehr als durch jede andere , aus einem stürmischen Elemente gerettet , auf dem ich durch eigne und fremde Schuld , durch zufällige und gewählte Lebensweise , durch Vorsatz und Uebereilung , durch Hartnäckigkeit und Nachgeben , auf die gewaltsamste Art hin und wieder getrieben worden . Ich fühlte mich , wie nach einer Generalbeichte , wieder froh und frey , und zu einem neuen Leben berechtigt . Das alte Hausmittel war mir dießmal vor­treV ­l ich zu statten gekommen . Wie ich mich nun aber dadurch erleichtert und aufgeklärt fühlte , die Wirklichkeit in Poesie verwandelt zu haben , so verwirrten sich meine Freunde daran , indem sie glaubten , man müsse die Poesie in Wirklichkeit verwandeln , einen solchen Roman nachspie‑|len und sich allenfalls selbst erschießen  ; und was hier im Anfang unter wenigen vorging , ereignete sich nachher im großen Publicum , und dieses Büchlein , was mir so viel genützt hatte , ward als höchst schädlich verrufen . und 349f (WA I/28 . 227f)  : Die Wirkung dieses Büchleins war groß , ja ungeheuer , und vorzüglich deshalb , weil es genau in die rechte Zeit traf . Denn wie es nur eines geringen Zündkrauts bedarf , um eine gewaltige Mine zu entschläudern , so

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war auch die ­Explosion , welche sich hierauf im Publicum ereignete , deshalb so mächtig , weil die junge Welt sich schon selbst untergraben hatte , und die Erschütterung deswegen so groß , weil ein Jeder mit seinen übertriebenen Forderungen , unbefriedigten Leidenschaften und eingebildeten Leiden zum Ausbruch kam . Man kann von dem Publicum nicht verlangen , daß es ein geistiges Werk geistig aufnehmen solle . Eigentlich ward nur der Inhalt , der StoV beachtet , wie ich schon an meinen Freunden erfahren hatte , und da­ neben trat das alte Vor­urtheil wieder ein , entspringend aus der Würde eines gedruckten | Buchs , daß es nämlich einen didactischen Zweck haben müsse . Die wahre Darstellung aber hat keinen . Sie billigt nicht , sie tadelt nicht , sondern sie entwickelt die Gesinnungen und Handlungen in ihrer Folge und dadurch erleuchtet und belehrt sie . 1467,22–26  Der Sachverhalt ist teilweise falsch dargestellt , aber die Schadensersatzsumme stimmt , s . oben die Anm . zu 1037,5–9 . Woher v . Griesheim den Namen einer Gräfin von Rossbury bezogen hat , ist bislang nicht nachvollziehbar gewesen . 1468,14  Siehe Anmerkung Seite 328 .] Siehe GW 14,1 . 262f . 1471,1–4  Diesen pauschalen Ausführungen dürfte kein spezieller Bezug entsprechen . 1471,7–11  Siehe GW 14,3 . 1225f die Anm . zu 266,3–8 . 1471,13–16  Siehe oben die Anm . zu 215,25–28 . 1472,28–32  Mit arae et foci sind die öVentlichen und privaten Kultstätten , an denen die Götter und die Penaten und Laren verehrt werden , d . h . die Gesamtheit der nationalen Heiligtümer , gemeint , vgl . etwa T . Maccius Plautus  : Amphitruo . 225–226 . 1472, 32–35  Die Bemerkung enthält eine Anspielung auf die Befreiungskriege und vermutlich auf solche Freischaren oder Freicorps wie die von Ferdinand von Schill , des schwarzen Herzogs Friedrich Wilhelm von Braunschweig oder von Ludwig Adolf Wilhelm von Lützow , in dessen Reihen der Jüngling Carl Theodor Körner gestanden hatte . 1473,22–25  Vom Feuergewehr ist zum erstenmal die Rede im neunten Canto von Ariostos Orlando furioso , in der Erzählung der Olympia , der Tochter des Grafen von Holland (IX , 22– 56) . Diese WaVe teuflischen Ursprungs befindet sich in den Händen des Königs von Friesland , Cimosco , der in Holland einfällt , um seinen Sohn mit Olympia zu verheiraten , ihren nachmals treulosen Verlobten Bireno hat er als Zwangsmittel bereits in seiner Hand . Orlando erschlägt Cimosco , der noch versucht hatte , das Feuergewehr gegen ihn einzusetzen (IX , 73–77) , befreit Bireno und nimmt als einziges Beutestück das Gewehr mit , das er vom SchiV aus ins Meer wirft (IX , 88–91)  : Lo tolse , e disse Perche più non stea Mai caulier per te d’ esser ardito , Nè quanto il buono ual , mai più si uanti Il rio per te ualer , qui giù rimanti . Im elften Canto nimmt Ariosto die Erzählung von Orlandos Abenteuerfahrt zur Befreiung Angelicas vor einem Meeresungeheuer wieder auf , und bevor der Held Gelegenheit findet , unterwegs Olympia ein zweites Mal zu retten (XI , 28–76) , ist eine längere Reflexion über das Feuergewehr eingeschaltet (XI , 21–28)  : Non più di questo  ; ch ’io ritorno a Orlando Che ’l fulgor , che portò già il Re Cimosco , Hauea gittato in mar nel maggior fondo Perche mai più non si trouasse al mondo . Ma poco ci giouò  ; che ’l nimico empio De l’ humana natura , il qual del telo Fù l’ inuentor , c’hebbe da quel l’ essempio , Ch’ apre le nubi , in terra uien dal cielo  ;



anmerkungen zum kolleg 1824/251875 Con quasi non minor di quello scempio Che ci diè , quando Eua ingannò col melo , Lo’ fece ritrouar da un negromante Al tempo de nostri aui , o pocoi nante . La machina infernal di più di cento Passi d’ acqua , oue ascosa stè molt’ anni , Al sommo tratta per incantamento , Prima portata fù tra gli Alamanni  ; Li quali uno & un’ altro esperimento Facendone , e il demonio a nostri danni Assottigliando lor uia più la mente , Ne ritrouaro l’ uso finalmente . Italia , e Francia , e tutte l’ altre bande Del mondo han poi la crudel’ arte appresa  ; Alcuno il bronzo in caue forme spande , Che liquefatto ha la fornace accesa  ; Bugia altri il ferro  ; e chi picciol , chi grande Il uaso forma , che piu e meno pesa  ; E qual Bombarda , e qual nomina Scoppio , Qual semplice cannon  ; qual cannon doppio . Qual Sagra , qual Falcon , qual Colubrina Sento nomar , come al suo autor più aggrada Che ’l ferro spezza , e i marmi apre e ruina , E ouunque passa , si fà dar la strada . Rendi miser soldato a la fucina Pur tutte l’ arme c’ hai , fin’ a la spada  ; E in spalla un scoppio , o un arcobugio pren Che senza , io so , non toccherai stipendi . Come trouasti , o scellerata e brutta Inuention , mai loco in human core ? Per te la militar gloria è distrutta  ; Per te il mestier de l’arme è senza honore  ; Per te è il ualore , e la uirtù ridutta , Che spesso par del buono il rio migliore  : Non più la gagliardia , non più l’ ardire Per te può in campo al paragon uenire . Per te son giti , & anderan sotterra Tanti Signori , e caualieri tanti , Prima che sia finita questa guerra , Che ’l mondo , ma più Italia , ha messo in pianti  ; Chè s’ io u’ ho detto , il detto mio non erra , Che ben fù il più crudele , e il più di quanti Mai furo al mondo ingegni empi e maligni , Ch’ imaginò sì abominosi ordigni .

1876

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E crederò che Dio , perche uendetta Ne sia in eterno , nel profondo chiuda Del cieco abisso , quella maladetta Anima , appresso al maladetto Giuda . Siehe ORLANDO FVRIOSO DI M . LODOVICO ARIOSTO . TVTTO DI NVOVO CON Figure adornato , & riueduto con ogni diligenza . CON NVOVA GIVNTA di Annotationi a ciascun Canto , con gli Argomenti in Stanze di M . Liuio Coraldo . Con i cinque Canti che ne gli altri non erano . Venedig 1570 . (KHB 727) 47v , 58r–58v . 1474, 31–32 .1475,1  Anders als bei der oben in der Anm . zu 1437,33–37 .1438,1 behandelten apokryphen , möglicherweise beim Erfurter Kongreß gefallenen Äußerung Napoléons , sind Authentizität und Herkunft dieser Äußerung nicht zweifelhaft , allerdings war sie den Zeitgenossen Hegels in verschiedenen Varianten geläufig und auch hinsichtlich der Gelegenheit , bei der sie gefallen war , war man sich nicht durchweg einig . Gans , der dieses Textstück aus der Nachschrift als Zusatz zum Paragraphen 331 in seine Ausgabe der Grundlinien aufnahm (W1 8 . 426) , änderte den Hörfehler Laubach in C a m p o f o r m io und fügte für die zweite Hälfte des Zusatzes dem Nachschrifttext eigene Variationen über das von v . Griesheim Niederschriebene hinzu . (Daß Napoléon sich anläßlich des Friedensschlusses von Campo Formio am 17 . Oktober 1797 so geäußert habe , behauptet etwa auch Strahlheim in Die Geschichte Unserer Zeit , bearbeitet von Carl Strahlheim , ehemaligem Officiere der kaiserlich französischen Armee . Achtzehnter Band . Stuttgart 1828 . [erstes Titelblatt  ; zweites Titelblatt  :] Unsere Zeit , oder geschichtliche Uebersicht der merkwürdigsten Ereignisse von 1789–1830 nach den vorzüglichsten französischen , englischen und deutschen Werken bearbeitet von einem ehemaligen Officiere der kaiserlich-französischen Armee . Neunundsechszigstes Heft . Stuttgart 1828 . 116 .) – Bonapartes Zurückweisung einer ausdrücklich in den Text des Vertrages aufzunehmenden Klausel zur völkerrechtlichen Anerkennung der französischen Republik ist zu Beginn der Unterhandlungen zum sogenannten Präliminarfrieden von Leoben vorgefallen , und er berichtet darüber in seinem Schreiben an das Directoire exécutif vom 27 germinal an 5 (16 . April 1797) , aus dem die Gazette nationale ou Le Moniteur universel . Nº 219 . Nonidi 9 floréal . (28 . April 1797) in folgender Notiz zitiert  : RÉPUBLIQUE FRANÇAISE . / Pa r i s , l e 8 f l o r é a l .  / Le courrier qui apporte au Directoire les préliminaires de paix signés avec la cour de Vienne , n’est pas encore arrrivé [sic] . Ainsi , nous ne dirons rien des articles de ce traité , qui doit ramener la tranquilité dans tout le continent . Nous nous bornerons à rapporter un fait qui ne peut nous étonner , mais qui est bien digne de Buonaparte . Parmi les propositions qui lui furent faites dans les premières ouvertures de paix , il y avait un article portant que sa majesté l’empereur reconnaissait la République française . / La République française , répondit Buonaparte , est comme le soleil sur l’horison  : bien aveugles sont ceux que son éclat n’a pas encore frappés  ! – L’article fut rayé . (hier wiedergegeben nach  : RÉIMPRESSION de L’ANCIEN MONITEUR depuis la réunion des états-généraux jusqu’au consulat (Mai 1789 – November 1799) avec des notes explicatives . […] TOME VINGT-HUITIÈME . Paris 1848 . 676)  ; vgl . damit CORRESPONDANCE inédite officielle et confidentielle de NAPOLÉON BONAPARTE […] ITALIE . TOME DEUXIÈME . Paris 1819 . 556–561 , 557  : Nous sommes à l’article de la reconnaissance . Je leur ai dit que la république française ne voulait point être reconnue  ; elle est en Europe ce qu’est le soleil sur l’horizon  : tant pis pour qui ne veut pas la voir et ne veut pas en profiter . In späteren Darstellungen ist , wie schon im Moniteur , dieser in indirekter Rede abgefaßte Bericht gern in direkte Rede umgeschmolzen worden , vgl . etwa HISTOIRE DE LA RÉVOLUTION FRANÇAISE , PAR M .  A . THIERS . TOME NEUVIÈME . Paris 1827 . 108  : Le plus grand souci de l’empereur et de ses envoyés , était le réglement de l’étiquette . D’après un ancien usage , l’empereur avait sur les rois de France l’honneur de l’initiative  ; il était tou-



anmerkungen zum kolleg 1831/321877

jours nommé le premier dans le protocole des traités , et ses ambassadeurs avaient le pied sur les ambassadeurs français . C’était le seul souverain auquel cet honneur fût concédé par la France . Les deux envoyés de l’empereur consentaient à reconnaître sur-le-champ la république française , si l’ancienne étiquette était conservée . « La république française , répondit fièrement Bonaparte , n’a pas besoin d’être reconnue  ; elle est en Europe comme le soleil sur l’horizon  ; tant pis pour les aveugles qui ne savent ni le voir , ni en profiter . » Il refusa l’article de la reconnaissance . Quant à l’étiquette , il déclara que ces questions étaient fort indifférentes à la république française , qu’on pourrait s’etendre à cet égard avec le Directoire , et qu’il ne serait probablement pas éloigné de sacrifier de pareils intérêts à des avantages réels  ; que , pour le moment , on traiterait sur le pied de l’égalité , et que la France et l’empereur auraient alternativement l’initiative . – Eine sozusagen halboffizielle Darstellung findet sich auch in Las Cases  : Mémorial . Bd  4 . 90  : Les commissaires autrichiens avaient mis en tête du traité que l’Empereur reconnaissait la république française . « Ef­ facez , dit Napoléon  : l’existence de la république est aussi visible que le soleil  ; un pareil article ne pourrait convenir qu’à des aveugles , nous sommes maîtres chez nous , nous voulons y établir le gouvernement qu’il nous plaît , sans que personne y trouve à redire . » 1476,26–28  Siehe Thukydides . III , 68 , 2 und vgl . oben die Anm . zu 1041,15–17 . 1477,6–12  Siehe GW 14,3 . 1226f die Anm . zu 273,7–8 . 1477,24–26  Anspielung auf das γνῶϑι σεαυτὸν , die Inschrift am Delphischen Apollontempel . Vgl . Platon  : Alkibiades . I 124 b , Protagoras . 343 a–b und Philebos . 48 c sowie Xenophon  : Memorabilia . IV , 2 , 24 .

Anmerkungen zum Kolleg 1831/32 1491,6–7  Die Grundlinien erschienen Ende 1820 , waren aber vordatiert auf 1821 . 1491,23–24  Manu wird für den Verfasser des altindischen Gesetzbuches Manusmr .ti (Mânava­ dhar­maśâstra) gehalten , Μάνης und Μίνως sind sagenhafte lydische bzw . kretische Könige und Gesetzgeber . Sprachlich sind die Namen nicht miteinander verwandt . 1494,12–14  Vgl . Cicero  : De officiis . I und III . 1494,20–22  Siehe Grotius  : De iure belli ac pacis . Bd 1 . 520–534 (LIBER II . CAPUT XVIII . DE LEGATIONUM JURE .) 1495,10–13  Zu den Debatten über das divine right of kings s . oben die Anm . zu 174,33 . 175,1–3 , 514,17–21 .37–39 .515,22 und 549,2–7 . 1495,20–23  Siehe Gen 3, 4–5 . 22 .



verzeichnis der bibelstellen1879

V ERZ EICH N IS DER BI BEL STELLEN

Bei den Stellenangaben sind die Nummern der Teilbände recte und fett gesetzt  , die Seitenzahlen der Textbände sind recte und die des Anhangsbandes kursiv gehalten  . Genesis (Gen) 1, 28 . . . . . . . . . . . 3 1121 2–3 . . . . . . . . . . . 4 1803 2, 21–24 . . . . . . . . 4 1812 2, 23 . . . . . . . . . . . 3 1068 2, 24 . . . . . . . . . . . 2 708 , 3 1295 3, 4f . . . . . . . . . . . 2 904 , 3 1240 , 1495 3, 22 . . . . . . . . . . . 3 1240 , 1495 4, 1 . . . . . . . . . . . . 1 84 9, 4 . . . . . . . . . . . . 4 1838 10, 8–12 . . . . . . . . 3 1164 47, 18–26 . . . . . . . 1 326 Exodus (Ex) 19–31 . . . . . . . . . . 3 1228 20, 12 . . . . . . . . . . 2 974 21, 24 . . . . . . . . . . 2 859 Leviticus (Lev) 3, 17 . . . . . . . . . . . 4 1838 7, 26f . . . . . . . . . . 4 1838 11, 7f . . . . . . . . . . 1 300 17, 10–14 . . . . . . . 4 1838 19, 18 . . . . . . . . . . 3 1221 24, 17–21 . . . . . . . 1 385 , 2 858 , 859 , 3 1191 24, 20 . . . . . . . . . . 2 859 25, 8–34 . . . . . . . . 1 91 Deuteronomium (Dtn) 5, 16 . . . . . . . . . . . 2 974 12, 16 .23–25 . . . . . 4 1838 14, 8 . . . . . . . . . . . 1 300 15, 23 . . . . . . . . . . 4 1838 25, 3 . . . . . . . . . . . 3 1349 32, 35 . . . . . . . . . . 2 859

1 Samuel (1Sam) 16, 7 . . . . . . . . . . . 1 282 , 2 879 21, 2–7 . . . . . . . . . 1 412f 1 Chronik (1Chr) 1, 10 . . . . . . . . . . . 3 1164 Psalmen (Ps) 35, 20 . . . . . . . . . . 3 1415 127, 2 . . . . . . . . . . 1 570 Sprüche (Spr) 9, 10 . . . . . . . . . . . 1 348 Daniel (Dan) 2, 31–45 . . . . . . . . 1 219 7, 1–28 . . . . . . . . . 1 219 Matthäus (Mt) 5, 39 . . . . . . . . . . . 6, 25–34 . . . . . . . . 6, 33 . . . . . . . . . . . 7, 12 . . . . . . . . . . . 12, 1–8 . . . . . . . . . 13, 12 . . . . . . . . . . 15, 19 . . . . . . . . . . 19, 5 . . . . . . . . . . . 19, 6 . . . . . . . . . . . 19, 8 . . . . . . . . . . . 19, 16 . . . . . . . . . . 25, 29 . . . . . . . . . .

1 518 1 100 1 524 , 3 1420 1 384 1 412f 2 959 3 1250 3 1295 1 438 1 438 2 895 2 959

Markus (Mk) 2, 23–28 . . . . . . . . 4, 25 . . . . . . . . . . . 7, 20–23 . . . . . . . . 10, 5 . . . . . . . . . . . 10, 9 . . . . . . . . . . .

1 412f 2 959 3 1250 1 438 1 438

1880

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10, 17 . . . . . . . . . . 2 895 Lukas (Lk) 6, 31 . . . . . . . . . . . 7, 22 . . . . . . . . . . . 8, 18 . . . . . . . . . . . 12, 31 . . . . . . . . . . 18, 18 . . . . . . . . . . 20, 25 . . . . . . . . . . 23, 34 . . . . . . . . . .

1 384 1 498 2 959 1 524 2 895 3 1415 3 1243

Johannes ( Joh) 4, 24 . . . . . . . . . . . 1 583 18, 36 . . . . . . . . . . 1 523

5, 12–21 . . . . . . . . 4 1803 11, 33 . . . . . . . . . . 2 1005 13, 1 . . . . . . . . . . . 1 79 1 Korinther (1Kor) 10, 31 . . . . . . . . . . 1 425 13, 1 . . . . . . . . . . . 1 524 15 . . . . . . . . . . . . 4 1803 2 Korinther (2Kor) 11, 24 . . . . . . . . . . 3 1349 12, 7 . . . . . . . . . . . 1 444 Galater (Gal) 5, 14 . . . . . . . . . . . 3 1221

Apostelgeschichte (Apg) 5, 29 . . . . . . . . . . . 1 520 17, 28 . . . . . . . . . . 1 425

Epheser (Eph) 5, 31 . . . . . . . . . . . 3 1295

Römer (Röm) 1, 18–20 . . . . . . . . 1 166

1 Thimotheus (1Tim) 1, 9 . . . . . . . . . . . . 1 412f , 2 680



literaturverzeichnis1881

LITERAT U RV ERZ EICH N IS In das Literaturverzeichnis sind alle im Editorischen Bericht und in den Anmerkungen genannten Autoren , Herausgeber und Werke aufgenommen . Die Einzeltitel werden in alphabetischer Folge aufgeführt  ; bei Autoren , deren Werke auch nach Standardgesamtausgaben nachgewiesen werden , stehen die Gesamtausgaben voran und die Angabe der Einzelbände erfolgt in numerischer Folge . Sofern ein Werk im Versteigerungskatalog der Bibliothek Hegels verzeichnet ist , wird die KHB-Nr . nach dem von Manuela Köppe herausgegebenen Katalog der Bibliothek Georg Wilhelm Friedrich Hegels (GW 31 ,1/2) angegeben . Auf den Verzeichniseintrag folgt gegebenenfalls (in neuer Zeile und in Klammern) die Angabe des im Editorischen Bericht und in den Anmerkungen verwendeten Kurztitels oder der Sigle , auch wenn diese schon in der Liste der Zeichen , Siglen , Abkürzungen enthalten ist  ; den Eintrag schließt die Angabe des Vorkommens ab . Die editorischen Ergänzungen und vereinheitlichten Angaben (der Bandzahl , des Druckortes , des Erscheinungs­jahres) sind in Kursive gehalten . Das Verzeichnis ist wie folgt gegliedert  : I . Quellen a) Werke Georg Wilhelm Friedrich Hegels α) Von Hegel veröVentlichte Werke β) Gesamtausgaben der Werke und Briefe γ) Einzelausgaben b) Werke anderer Autoren α) Anonym veröVentlichte Werke β) Einzel- und Sammelwerke , Periodika II . Weitere im Editorischen Bericht und in den Anmerkungen herangezogene Literatur  .

I .  Quellen a)  Werke Georg Wilhelm Friedrich Hegels α)  Von Hegel veröVentlichte Werke Einleitung . Ueber das Wesen der philosophischen Kritik überhaupt , und ihr Verhältniß zum gegenwärtigen Zustand der Philosophie insbesondere . In  : Kritisches Journal der Philosophie herausgegeben von Fr . Wilh . Joseph Schelling und Ge . Wilhelm Fr . Hegel . Ersten Bandes erstes Stück . Tübingen 1802 . [III]–XXIV , VIIf . (GW 4 . 119) 1691 Encyclopädie der philosophischen Wissenschaften im Grundrisse . Zum Gebrauch seiner Vorlesungen von Dr . Georg Wilhelm Friedrich Hegel , ordentl . Professor der Philosophie an der K . Friedr . Wilh . Universität zu Berlin . Dritte Ausgabe . Heidelberg 1830 . (GW 20) 1623

1882

anhang

Encyclopädie der philosophischen Wissenschaften im Grundrisse . Zum Gebrauch seiner Vorlesungen von Dr . Georg Wilhelm Friedrich Hegel , ordentl . Professor der Philo­ sophie an der Universität zu Berlin . Zweite Ausgabe . Heidelberg 1827 . (GW 19) 1533 , 1623 Encyklopädie der philosophischen Wissenschaften im Grundrisse . Zum Gebrauch seiner Vorlesungen von D . Georg Wilhelm Friedrich Hegel , Professor der Philosophie an der Universität zu Heidelberg . Heidelberg 1817 . (GW 13) 1522 , 1533f , 1551 , 1623 , 1641 Glauben und Wissen oder die Reflexionsphilosophie der Subjectivität , in der Vollständigkeit ihrer Formen , als Kantische , Jacobische , und Fichtesche Philosophie . In  : Kritisches Journal der Philosophie herausgegeben von Fr . Wilh . Schelling und Ge . Wilhelm Fr . Hegel . Zweyten Bandes erstes Stück . Tübingen 1802 . [1]–188 , 135–137 . (GW 4 . 315–414) 1830 Naturrecht und Staatswissenschaft im Grundrisse . Zum Gebrauch für seine Vorlesungen von D  . Georg Wilhelm Friedrich Hegel , Ordentl . Professor der Philosophie an der Königl . Universität zu Berlin . Berlin , 1821 . In der Nicolaischen Buchhandlung . [linkes Titelblatt  ; rechtes Titelblatt  :] Grundlinien der Philosophie des Rechts . Von D . Georg Wilhelm Friedrich Hegel , Ordentl . Professor der Philosophie an der Königl . Universität zu Berlin . Berlin , 1821 . In der Nicolaischen Buchhandlung . (GW 14 ,1) (GPR) 1502 , 1509 , 1511 , 1513 , 1524 , 1539f , 1545–1548 , 1550f , 1553 , 1556 , 1559 , 1572 , 1605f , 1608 , 1612 , 1619 , 1621–1625 , 1627 , 1629f , 1632 , 1634–1637 , 1641 , 1666 , 1699 , 1709 , 1716 , 1778 , 1793 , 1808f , 1811 , 1877 System der Wissenschaft von Ge . Wilh . Fr . Hegel , D . u . Professor der Philosophie zu Jena , der Herzogl . Mineralog . Societät daselbst Asseſsor und andrer gelehrten Gesellschaften Mitglied . Erster Theil , die Phänomenologie des Geistes . Bamberg und Würzburg 1807 . (GW 9) (Hegel  : Phänomenologie des Geistes .) 1531 , 1691 , 1742 , 1774 Ueber die wissenschaftlichen Behandlungsarten des Naturrechts , seine Stelle in der praktischen Philosophie , und sein Verhältniß zu den positiven Rechtswissenschaften . In  : Kritisches Journal der Philosophie herausgegeben von Fr . Wilh . Joseph Schelling und Ge . Wilhelm Fr . Hegel . Zweyten Bandes zweytes Stück . Tübingen 1802 . [1]–88 , Zweyten Bandes drittes Stück . Tübingen 1803 . [1]–34 . (GW 4 . 417–485) 1514 Verhältniß des Skepticismus zur Philosophie , Darstellung seiner verschiedenen Modificationen , und Vergleichung des neuesten mit dem alten . In  : Kritisches Journal der Philosophie herausgegeben von Fr . Wilh . Joseph Schelling und Ge . Wilhelm Fr . Hegel . Ersten Bandes zweytes Stück . Tübingen 1802 . [1]–74 . (GW 4 . 197–238) 1827 Verhandlungen in der Versammlung der Landstände des Königreichs Würtemberg , im Jahr 1815 und 1816 . XXXIII Abtheilungen . 1815 . 1816 . In  : Heidelbergische Jahrbücher der Litteratur . Zehnter Jahrgang . Zweyte Hälfte . July bis December . Heidelberg , bey Mohr und Winter . 1817 . Nr 66 . 1041–1056  ; Nr 67 . 1057–1072  ; Nr 68 . 1073–1088  ; Nr 73 . 1153–1168  ; Nr 74 . 1169–1184  ; Nr 75 . 1185–1200  ; Nr 76 . 1201–1216  ; Nr 77 . 1217–1232 . (GW 15 . 30–125) 1731



literaturverzeichnis1883

Wissenschaft der Logik . Von D . Ge . Wilh . Friedr . Hegel , Professor und Rector am königl . Bayerischen Gymnasium zu Nürnberg . Erster Band . Die objective Logik . Nürnberg 1812 . (GW 11) 1602 Wissenschaft der Logik . Von D . Ge . Wilh . Friedr . Hegel , Professor und Rector am Königl . Bayerischen Gymnasium zu Nürnberg . Erster Band . Die objective Logik . Zweytes Buch . Die Lehre vom Wesen . Nürnberg 1813 . (GW 11) 1602 Wissenschaft der Logik . Von Dr . Ge . Wilh . Friedr . Hegel , Professor und Rector am Königl . Bayerischen Gymnasium zu Nürnberg . Zweiter Band . Die subjective Logik oder Lehre vom BegriV . Nürnberg 1816 . (GW 12) 1602

β)  Gesamtausgaben der Werke und Briefe Georg Wilhelm Friedrich Hegel  : Gesammelte Werke . In Verbindung mit der Deutschen Forschungsgemeinschaft herausgegeben von der Rheinisch-Westfälischen Akademie der Wissenschaften . seit 1995  : … der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissen­ schaften . seit 2009  : … der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste . […] Hamburg 1968V . (GW) GW 1  : Frühe Schriften I . Herausgegeben von Friedhelm Nicolin und Gisela Schüler . Hamburg 1989 . 1748 GW 2  : Frühe Schriften II . Bearbeitet von Friedhelm Nicolin † , Ingo Rill und Peter Kriegel . Herausgegeben von Walter Jaeschke . Hamburg 2014 . 589–608  : Fragmente historischer Studien . 1768 GW 3  : Frühe Exzerpte . Unter Mitarbeit von Gisela Schüler herausgegeben von Friedhelm Nicolin . Hamburg 1991 . 100–107  : Exzerpt 8 . Seele . 1748 GW 4  : Jenaer kritische Schriften . Herausgegeben von Harmut Buchner und Otto Pöggeler . Hamburg 1968 . 1514 , 1518 197–238  : Verhältniß des Skepticismus zur Philosophie , Darstellung seiner verschiedenen Modificationen , und Vergleichung des neuesten mit dem alten . 1827 315–414  : Glauben und Wissen oder die Reflexionsphilosophie der Subjectivität , in der Vollständigkeit ihrer Formen , als Kantische , Jacobische , und Fichtesche Philosophie . 1830 417–485  : Ueber die wissenschaftlichen Behandlungsarten des Naturrechts , seine Stelle in der praktischen Philosophie , und sein Verhältniß zu den positiven Rechtswissenschaften . 1514 , 1517f GW 5  : Schriften und Entwürfe (1799–1808) . Unter Mitarbeit von Theodor Ebert herausgegeben von Manfred Baum und Kurt Rainer Meist . Verfasser des Anhangs Kurt Rainer Meist . Hamburg 1998 . 1514–1516 , 1727 , 1868

1884

anhang

[1]–202  : Fragmente einer Kritik der Verfassung Deutschlands (1799–1803) . 1515 , 1537 , 1663 , 1726 277–361  : System der Sittlichkeit . Reinschriftentwurf (1802/03) . 1514 , 1517 459–467  : Über Naturrecht . 1514–1516 GW 6  : Jenaer Systementwürfe I . Herausgegeben von Klaus Düsing und Heinz Kimmerle . Hamburg 1975 . 1517–1519 GW 7  : Jenaer Systementwürfe II . Herausgegeben von Rolf-Peter Horstmann und Johann Heinrich Trede . Hamburg 1971 . 1518 GW 8  : Jenaer Systementwürfe III . Unter Mitarbeit von Johann Heinrich Trede herausgegeben von Rolf-Peter Horstmann . Hamburg 1976 . 1518–1522 , 1531 GW 9  : Phänomenologie des Geistes . Herausgegeben von Wolfgang Bonsiepen und Reinhard Heede  † . Hamburg 1980 . 1691 , 1742 , 1774 GW 10 ,1–2  : Nürnberger Gymnasialkurse und Gymnasialreden (1808–1816) . Herausge­ geben von Klaus Grotsch . Band 10 ,1 Gymnasialkurse und Gymnasialreden . Band 10 ,2 Beilagen und Anhang . Hamburg 2006 . 1501 , 1522–1533 , 1631 GW 11  : Wissenschaft der Logik . Erster Band . Die objektive Logik (1812/1813) . Herausgegeben von Friedrich Hogemann und Walter Jaeschke . Hamburg 1978 . GW 12  : Wissenschaft der Logik . Zweiter Band . Die subjektive Logik (1816) . Herausgegeben von Friedrich Hogemann und Walter Jaeschke . Hamburg 1981 . GW 13  : Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften im Grundrisse . (1817) Unter Mitarbeit von Hans-Christian Lucas † und Udo Rameil herausgegeben von Wolfgang Bonsiepen und Klaus Grotsch . Hamburg 2000 . 1533f , 1572 , 1641 , 1753 250–543  : Notizen zum dritten Teil der »Encyklopädie« . 1572 GW 14 ,1  : Grundlinien der Philosophie des Rechts . Herausgegeben von Klaus Grotsch und Elisabeth Weisser-Lohmann . Band 14 ,1 Naturrecht und Staatswissenschaft im Grundrisse · Grundlinien der Philosophie des Rechts . Hamburg 2009 . 1549–1552 , 1560 , 1603 , 1619 , 1666 , 1699 , 1716 , 1775 , 1778 , 1785 , 1789 , 1793 , 1803 , 1811 , 1817 , 1819f , 1827 , 1829 , 1836f , 1874 GW 14 ,2  : Grundlinien der Philosophie des Rechts . Herausgegeben von Klaus Grotsch und Elisabeth Weisser-Lohmann . Band 14 ,2 Beilagen . Hamburg 2010 . 1641 285f  : Die erbliche festbestimmte Thronfolge . 1572 287f  : Was Recht ist . 1572 , 1628 292–773  : Notizen zu den Paragraphen 1 bis 180 der Grundlinien der Philosophie des Rechts . 1549–1552 , 1554–1557 , 1561–1565 , 1572 , 1808f , 1821 , 1827 GW 14 ,3  : Grundlinien der Philosophie des Rechts . Herausgegeben von Klaus Grotsch und Elisabeth Weisser-Lohmann . Verfasser des Anhangs Klaus Grotsch . Band 14 ,3 Anhang . Hamburg 2011 .



literaturverzeichnis1885 1509 , 1513 , 1539 , 1545f , 1548–1552 , 1554f , 1559 , 1561–1565 , 1570 , 1572 , 1583 , 1599 , 1603 , 1622–1624 , 1628 , 1637 , 1641 , 1706 , 1709 , 1775 , 1778 , 1785 , 1789 , 1794 , 1801 , 1809 , 1811 , 1816 , 1819 , 1821 , 1827 , 1836–1839 , 1840 , 1842 , 1844–1846 , 1848–1850 , 1852–1854 , 1857 , 1859 , 1867 , 1869f , 1873f , 1877 GW 15  : Schriften und Entwürfe I (1817–1825) . Herausgegeben von Friedrich Hogemann und Christoph Jamme . Hamburg 1990 . 1832 30–125  : II . Verhandlungen in der Versammlung der Landstände . 1731 GW 18  : Vorlesungsmanuskripte II (1816–1831) . Herausgegeben von Walter Jaeschke . Hamburg 1995 . 228–317  : Vorlesungen über die Beweise vom Daseyn Gottes . 1785 GW 19  : Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften im Grundrisse . (1827) Herausgegeben von Wolfgang Bonsiepen und Hans-Christian Lucas . Hamburg 1989 . 1533 GW 20  : Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften im Grundrisse . (1830) Unter Mitarbeit von Udo Rameil herausgegeben von Wolfgang Bonsiepen und Hans-Christian Lucas . Hamburg 1992 . GW 22  : Exzerpte und Notizen (1809–1831) . Herausgegeben von Klaus Grotsch . Hamburg 2013 . 1583 , 1694 , 1714 , 1784 , 1786 , 1822 11–17  : Exzerpt aus [Sir Samuel Romilly  :] Papers relative to Codification , and Public Instruction , including Correspondences with the Russian Emperor , and divers Constituted Authorities in the American United States , Published by Jeremy Bentham . London . Printed by J . McCreery , 1817 . [Rez .] In  : The Edinburgh Review . Nr LVII . November 1817 . Artikel X . 217–237 . 1784 20  : Exzerpt aus »On the Means of Improving the People .« In  : The Quaterly Review . London . Bd XIX . Nr XXXVII . April 1818 . Second Edition . Art . III (79)–118 . 1786 21  : Exzerpte aus [Sydney Smith  :] Mémoires pour Servir à l’Histoire des Evénémens de la Fin du Dix-Huitième siècle . Par Feu M . L’Abbé Georgel . 4 . vol . 8vo . Paris 1817 . [Rez .] In  : The Edinburgh Review . Nr LX . September 1818 . Art . VII . 425– 444 . 1694 55  : Exzerpt aus Berlinische Nachrichten Von Staats- und gelehrten Sachen (Haude und Spenersche Zeitung) 19 . Mai 1821 . 1714 68  : Notizen nach Rühs »Ausführliche Erläuterung der zehn ersten Kapitel der Schrift des Tacitus über Deutschland« . 1583 202  : Exzerpt aus Percival »An Account of The Island Of Ceylon« . 1822 GW 23 ,1  : Vorlesungen über die Wissenschaft der Logik . Herausgegeben von Annette Sell . Band 23 ,1 . Nachschriften zu den Kollegien der Jahre 1801/02 , 1817 , 1823 , 1824 , 1825 und 1826 . Hamburg 2013 . 1600 , 1639

1886

anhang

GW 23 ,3  : Vorlesungen über die Wissenschaft der Logik . Herausgegeben von Annette Sell . Anmerkungen und Verzeichnisse von Walter Jaeschke . Band 23 ,3 . Sekundäre Überlieferung . Anhang . Hamburg 2017 . 1600 GW 24 ,1  : Vorlesungen über die Philosophie der Natur . Herausgegeben von Wolfgang Bonsiepen . Band 24 ,1 . Nachschriften zu den Kollegien der Jahre 1819/20 , 1821/22 und 1823/24 . Hamburg 2012 . 1587f GW 25 ,1  : Vorlesungen über die Philosophie des subjektiven Geistes . Herausgegeben von Christoph Johannes Bauer . Band 25 ,1 . Nachschriften zu den Kollegien der Jahre 1822 und 1825 . Hamburg 2008 . 1600 GW 25 ,3  : Vorlesungen über die Philosophie des subjektiven Geistes . Herausgegeben von Christoph Johannes Bauer . Band 25 ,3 . Anhang . Hamburg 2016 . 1600 , 1604 , 1612 , 1640 GW 26 ,1  : Vorlesungen über die Philosophie des Rechts . Herausgegeben von Dirk Felgenhauer . Band 26 ,1 . Nachschriften zu den Kollegien der Jahre 1817/18 , 1818/19 und 1819/20 . Hamburg 2013 . 1509 , 1517 , 1520 , 1534–1538 , 1540–1547 , 1575f , 1582f , 1586 , 1588 , 1590f , 1593 , 1619 , 1624 , 1626 , 1629 , 1631f , 1636 , 1639 , 1707f , 1755 , 1821 , 1839 GW 26 ,2  : Vorlesungen über die Philosophie des Rechts . Herausgegeben von Klaus Grotsch . Band 26 ,2 . Nachschriften zu den Kollegien der Jahre 1821/22 und 1822/23 . Hamburg 2015 . 1540 , 1547–1558 , 1570 , 1592–1594 , 1596–1603 , 1607 , 1621f , 1625f , 1639f , 1699 GW 26 ,3  : Vorlesungen über die Philosophie des Rechts . Herausgegeben von Klaus Grotsch . Band 26 ,3 . Nachschriften zu den Kollegien der Jahre 1824/25 und 1831 . Hamburg 2015 . 1517 , 1540 , 1550 , 1559–1571 , 1610 , 1612 , 1615f , 1622 , 1625 , 1627f , 1699 , 1755 , 1813 , 1821 GW 27 ,1  : Vorlesungen über die Philosophie der Weltgeschichte . Herausgegeben von Bernadette Collenberg-Plotnikov . Band 27 ,1 . Nachschriften zu dem Kolleg des Winter­ semesters 1822/23 . Hamburg 2015 . 1600 GW 28 ,1  : Vorlesungen über die Philosophie der Kunst . Herausgegeben von Niklas Hebing . Band 28 ,1 . Nachschriften zu den Kollegien der Jahre 1820/21 und 1823 . Hamburg 2015 . 1600 GW 29 ,1  : Vorlesungen über die Philosophie der Religion und Vorlesungen über die Beweise vom Dasein Gottes . Herausgegeben von Walter Jaeschke und Manuela Köppe . Band 29 ,1 . Nachschriften zu den Kollegien über Religionsphilosophie der Sommer­ semester 1821 und 1824 . Hamburg 2017 . 1600 GW 30 ,2  : Vorlesungen über die Geschichte der Philosophie . Herausgegeben von Klaus Grotsch . Band 30 ,2 . Nachschriften zum Kolleg des Wintersemesters 1823/24 . Hamburg 2020 . 1600 GW 31 ,1–2  : Katalog der Bibliothek Georg Wilhelm Friedrich Hegels . Herausgegeben von Manuela Köppe . 2 Bde ( Band 31 ,1 . Abteilungen I–III  ; Band 31 ,2 . Abteilungen IV–IX . Anhang) Hamburg 2017 . (KHB) 1641



literaturverzeichnis1887

Georg Wilhelm Friedrich Hegel  : Vorlesungen . Ausgewählte Nachschriften und Manuskripte . […] 17 Bde . Hamburg 1983–2007 . (V) 1503 V 1  : Georg Wilhelm Friedrich Hegel  : Vorlesungen über Naturrecht und Staatswissen­ schaft . Heidelberg 1817/18 mit Nachträgen aus der Vorlesung 1818/19 . Nachgeschrieben von P . Wannenmann . Herausgegeben von C . Becker , W . Bonsiepen , A . GethmannSiefert , F . Hogemann , W . Jaeschke , Ch . Jamme , H .-Ch . Lucas , K . R . Meist , H . Schneider mit einer Einleitung von O . Pöggeler . Hamburg 1983 . 1573 , 1576 , 1585 , 1633f V 14  : Georg Wilhelm Friedrich Hegel  : Vorlesungen über die Philosophie des Rechts . Berlin 1819/20 . Nachgeschrieben von Johann Rudolf Ringier . Herausgegeben von Emil Angehrn , Martin Bondeli und Hoo Nam Seelmann . Hamburg 2000 . 1589 , 1635f Georg Wilhelm Friedrich Hegel’s Werke . Vollständige Ausgabe durch einen Verein von Freunden des Verewigten  : D  . Ph . Marheineke , D  . J . Schulze , D  . Ed . Gans , D  . Lp . v .  Henning , D . H . Hotho , D . K . Michelet , D . F . Förster . [Motto  :] Τἀληϑὲς ἀεὶ πλεῖστον ἰσχύει λόγου . Sophocles . […] Mit Königl . Würtembergischem , Großherzogl . Hessischem und der freien Stadt Frankfurt Privilegium gegen den Nachdruck und Nachdrucks-Verkauf . Berlin 1832–1854 . (bis zu drei Auflagen) (W1 W2 W3 ) W1 8  : Georg Wilhelm Friedrich Hegel’s Grundlinien der Philosophie des Rechts , oder Naturrecht und Staatswissenschaft im Grundrisse . Herausgegeben von Dr  . Eduard Gans . […] Berlin 1833 . 1553 , 1621f , 1626 , 1870f , 1876 W2 8  : Georg Wilhelm Friedrich Hegel’s Grundlinien der Philosophie des Rechts , oder Naturrecht und Staatswissenschaft im Grundrisse . Herausgegeben von Dr . Eduard Gans . Zweite Auflage . […] Berlin 1840 . 1622 W3 8  : Georg Wilhelm Friedrich Hegel’s Grundlinien der Philosophie des Rechts , oder Naturrecht und Staatswissenschaft im Grundrisse . Herausgegeben von Dr . Eduard Gans . Dritte Auflage . […] Berlin 1854 . 1622 W2 9  : Georg Wilhelm Friedrich Hegel’s Vorlesungen über die Philosophie der Geschichte . Herausgegeben von Dr . Eduard Gans . Zweite Auflage besorgt von Dr . Karl Hegel . [Motto  :] Die Weltgeschichte ist nicht ohne eine Weltregierung verständlich . Wilhelm von Humboldt . […] Berlin 1840 . 1742 W1 10 ,1–3  : Georg Wilhelm Friedrich Hegel’s Vorlesungen über die Aesthetik . Herausgegeben von D . H . G . Hotho . […] Bd 1–3 . […] Berlin 1835–1838 . 1604 , 1689 W2 10 ,1–3  : Georg Wilhelm Friedrich Hegel’s Vorlesungen über die Aesthetik . Herausgegeben von D . H . G . Hotho . […] T . 1–3 . Zweite Auflage . […] Berlin 1842–1843 . 1604 W1 11–12  : Georg Wilhelm Friedrich Hegel’s Vorlesungen über die Philosophie der Religion . Nebst einer Schrift über die Beweise vom Daseyn Gottes . Herausgegeben von D . Philipp Marheineke . […] Bd 1–2 . […] Berlin 1832 . W1 12 . [289]–483  : Vorlesungen über die Beweise vom Daseyn Gottes . 1785

1888

anhang

W2 11–12  : Georg Wilhelm Friedrich Hegel’s Vorlesungen über die Philosophie der Religion . Nebst einer Schrift über die Beweise vom Daseyn Gottes . Herausgegeben von D . Philipp Marheineke . T . 1–2 . Zweite , verbesserte Auflage . […] Berlin 1840 . W2 12 . [357]–553  : Vorlesungen über die Beweise vom Daseyn Gottes . 1785 W1 18  : Georg Wilhelm Friedrich Hegel’s philosophische Propädeutik . Herausgegeben von Karl Rosenkranz . […] Berlin 1840 . 1522f , 1631 Briefe von und an Hegel . Herausgegeben von Johannes HoVmeister . Bd 1–3  : Dritte , durchgesehene Auflage . Hamburg 1969 . Bd 4 ,1–2  : Dritte völlig neu bearbeitete Auflage herausgegeben von Friedhelm Nicolin . Hamburg 1977 bzw . 1981 . (B) 1502 B 2  : Band II  : 1813–1822 . 1539 , 1620 B 3  : Band III  : 1823–1831 . 1532 , 1580 B 4 ,1  : Band IV , Teil 1 . Dokumente und Materialien zur Biographie . 1513f , 1533f , 1539 , 1545 , 1548 , 1553 , 1559 , 1570

γ) Einzelausgaben Horst D . Brandt Hrsg . Georg Wilhelm Friedrich Hegel  : System der Sittlichkeit [Critik des Fichteschen Naturrechts] . Mit einer Einleitung von Kurt Rainer Meist herausgegeben von Horst D . Brandt . Hamburg 2002 . 1515 Dieter Henrich Hrsg . Georg Friedrich Wilhelm [sic] Hegel  : Philosophie des Rechts . Die Vorlesung von 1819/20 in einer Nachschrift . Herausgegeben von Dieter Henrich . Frankfurt am Main 1983 . (Hegel  : Philosophie des Rechts 1819/20 .) 1546 , 1589 , 1628–1630 , 1635 Johannes HoVmeister Hrsg . Georg Wilhelm Friedrich Hegel  : Sämtliche Werke . Neue kritische Ausgabe . Herausgegeben von Johannes HoVmeister . Band XI . Berliner Schriften . Verlag von Felix Meiner in Hamburg . [linkes Titelblatt  ; rechtes Titelblatt  :] Georg Wilhelm Friedrich Hegel  : Berliner Schriften 1818–1831 . Herausgegeben von Johannes HoVmeister . Hamburg 1956 . ( = Der Philosophischen Bibliothek Band 240) (Hegel  : Berliner Schriften 1818–1831 .) 1602 , 1604 , 1620 Georg Wilhelm Friedrich Hegel  : Sämtliche Werke . Neue kritische Ausgabe . Herausgegeben von Johannes HoVmeister . Band XII . Grundlinien der Philosophie des Rechts . Verlag von Felix Meiner in Hamburg . [linkes Titelblatt  ; rechtes Titelblatt  :] Georg Wilhelm Friedrich Hegel  : Grundlinien der Philosophie des Rechts mit Hegels eigenhändigen Randbemerkungen in seinem Handexemplar der Rechtsphilosophie . Herausgegeben von Johannes HoVmeister . Vierte Auflage . Hamburg 1955 . ( = Der Philosophischen Bibliothek Band 124a) 1622 , 1635



literaturverzeichnis1889

Georg Wilhelm Friedrich Hegel  : Vorlesungen über die Philosophie der Weltgeschichte . Erste Hälfte . Band I  : Die Vernunft in der Geschichte . Herausgegeben von Johannes HoVmeister . Hamburg 1955 . 1742 Hansgeorg Hoppe Hrsg . Georg Wilhelm Friedrich Hegel  : Die Philosophie des Rechts . Vorlesung von 1821/22 . Herausgegeben von Hansgeorg Hoppe . Frankfurt am Main 2005 . ( = suhrkamp taschenbuch wissenschaft 1721) [Erschienen  : 20 . 12 . 2004] (Hegel  : Philosophie des Rechts 1821/22 .) 1548 , 1593 , 1637f Karl-Heinz Ilting Hrsg . Georg Wilhelm Friedrich Hegel  : Vorlesungen über Rechtsphilosophie 1818–1831 . Edition und Kommentar in sechs Bänden von Karl-Heinz Ilting . […] 4 Bde [m . n . e .] . Stuttgart-Bad Cannstatt 1973–1974 . […] Erster Band . Der objektive Geist aus der Heidelberger Enzyklopädie 1817 mit Hegels Vorlesungsnotizen 1818–1819 . Naturrecht und Staatswissenschaft nach der Vorlesungsnachschrift von C . G . Homeyer 1818/19 . Zeitgenössische Rezensionen der „Rechtsphilosophie“ . Stuttgart-Bad Cannstatt 1973 . […] Zweiter Band . Die „Rechtsphilosophie” von 1820 mit Hegels Vorlesungsnotizen 1821–1825 . Stuttgart-Bad Cannstatt 1974 . […] Dritter Band . Philosophie des Rechts . Nach der Vorlesungsnachschrift von H . G . Hotho 1822/23 . Stuttgart-Bad Cannstatt 1974 . […] Vierter Band . Philosophie des Rechts nach der Vorlesungsnachschrift K . G . v . Griesheims 1824/25 . Der objektive Geist aus der Berliner Enzyklopädie zweite und dritte Auflage (1827 und 1830) . Philosophie des Rechts nach der Vorlesungsnachschrift von D . F . Strauß 1831 mit Hegels Vorlesungsnotizen . Stuttgart-Bad Cannstatt 1974 . (Hegel  : Rechtsphilosophie Edition Ilting .) 1597 , 1602 , 1623–1628 , 1631 , 1635 , 1637 G . W . F . Hegel  : Die Philosophie des Rechts . Die Mitschriften Wannenmann (Heidelberg 1817/18) und Homeyer (Berlin 1818/19) . Herausgegeben , eingeleitet und erläutert von Karl-Heinz Ilting . Stuttgart 1983 . (Hegel  : Die Philosophie des Rechts 1817/18 . 1818/19 .) 1624 , 1630–1632 , 1635 Erich Schilbach Hrsg . G . W . F . Hegel  : Philosophie des Rechts . Nachschrift der Vorlesung von 1822/23 von Karl Wilhelm Ludwig Heyse . Herausgegeben und eingeleitet von Erich Schilbach . Frankfurt am Main · Berlin · Bern · Bruxelles · New York · Wien 1999 . ( = HegelianA Studien und Quellen zu Hegel und zum Hegelianismus . Herausgegeben von Helmut Schneider . Band 11 .) (Hegel  : Philosophie des Rechts 1822/23 .) 1602 , 1606 , 1634f

1890

anhang b)  Werke anderer Autoren

α)  Anonym veröVentlichte Werke ABRAHAM THORNTON Acquitted on a Charge of murdering a Girl , and on being rearrested claimed Trial by Battle , April , 1818 . In  : THE NEWGATE CALENDAR .

Edited by Donal Ó Danachair . Volume 5 . Published by the Ex-classics Project , 2009 http  ://www .exclassics .com Public Domain . 391–418 . 1679 Dem Verfasser des Büchels über die Stubenmädchen  : Etwas auf die Nase . Von Theresia M . einem Stubenmädchen in Wien . Wie ein gefärbtes Glas  ; wodurch die Sonne strahlt , Des Auges Urtheil täuscht , und sich in allem malt , So thut das Vorurtheil , es zeigt uns alle Sachen , Nicht , wie sie selber sind , nur so , wie wir sie machen . Haller . Wien 1781 . 1752 Der Spennadelstich eines Stubenmädchens an den Verfasser der Schrift über die Stubenmädchen in Wien . O mores  ! o tempora  ! Prag 1781 . 1752 Die Gerichtsverfassung und das gerichtliche Verfahren in den Königlich-Preußischen Rhein-Provinzen . Aus authentischer Quelle . Berlin 1820 . 1814 Ein Stubenmädchen als Strafpredigerin des Autors über die Stubenmädchen in Wien . O   A u t o r s u ch t  ! o To l l s i n n   ! Lateinisch kann ich nicht , etwas böhmisch , und französisch , aber das verstunden Sie vielleicht wieder nicht . […] Wien 1781 . 1752 Ermahnungsschreiben an die Herren Stubenmädchenvertheidiger . Nebst eine Recipe wider die Hirnentzündung . Wien 1781 . 1752 L e F e d e r a l i s t e  , ou C o l l e c t io n d e s q u e l q u e s e c r it s e n f ave u r d e l a C o n s t i t ut ion pr o p o s é e a u x E t a t s - Un i s d e l ’A me r iq ue p a r l a C onve nt ion convo q u é e e n 1787  ; publiés dans les Etats-Unis de l’Amerique par M M  . H a m i l t o n  , M a d i s s o n [sic] e t G a y [sic] , citoyens de l’Etat de New-York . Tom I . 366  S . T .  II . 510 S .  8 . [Rez .] In  : ALLGEMEINE LITERATUR-ZEITUNG . Jena und Leipzig . Numero 340 . M it t wo ch s , d e n 26 . D e c e m b e r 1792 . Sp .  658–660 . 1833f Proceedings on the Trial of a Special Action on the Case , by J a m e s We b s t e r We d d e r b u r n We b s t e r , E s q . and L a d y F r a n c e s C a r o l i ne We b s t e r We d d e r b u r n We b s t e r  , h i s w i f e  , against Charles Baldwin , for A Libel  ; in The Court of Common Pleas , at Westminster , O n F r i d a y  , t he 16 t h o f F e b r u a r y 1816 . Taken in short-hand by Mr . W . B . Gurney , short-hand writer to both Houses of Parliament . London 1816 . 1834 Schreiben des schönsten Stubenmädchens in Wien bei dem Herrn von *** . An den Verfasser der gottlosen Schrift  : über die Stubenmädchen in Wien . – – – Procumbit humi bos . Stück für Stück um 7 kr . Wien 1781 . 1752f Schutzschrift der gekränkten Stubenmädchen in Wien . Audiatur et altera pars – Wien 1781 . 1752 Art . VI . T h e L aw o f L i b e l  , i n w h i ch i s c o n t a i n e d a G e n e r a l H i s t o r y o f t h i s L aw i n t h e A n c ie n t C o d e s  , a n d o f it s I n t r o d u c t io n a n d s u c c e s s i ve



literaturverzeichnis1891

A l t e r a t i o n s i n t h e L a w o f E n g l a n d   : C o m p r e h e n d i n g a D i g e s t o f a l l t he l e a d i n g C a s e s u p o n L i b e l s , f r o m t h e e a r l ie s t t o t he p r e s e n t Ti m e  . By Thomas Ludlow Holt , Esq . of the Middle Temple , Barrister-at-Law . Second Edition , with considerable Additions . London , 1816 . pp .  302 . [Rez .] In  : THE EDINBURGH REVIEW , OR C R I T I C A L J O U R N A L   : FOR SEPT . 1816 . . . . .DEC . 1816 . T O B E C O N T I N U E D Q U A R T E R L Y  . judex damnatur cum ­nocens ­a bsolvitur . publius syrus . VOL . XXVII . Edinburgh 1816 . Nr 53 . 102–144 . 1732f Vertheidigung des Eigenthums gegen den Raub , oder Prüfung der Schrift  : „Wider und für den Büchernachdruck aus den Papieren des blauen Mannes u . s . w .„ Gedruckt in Schwaben , 1790 . 1807 Wider und Für den Büchernachdruk aus den Papieren des blauen Mannes . Bei Gelegenheit der zukünftigen Wahlkapitulazion . gedrukt im Reich und für das Reich , 1790 . 1806

β)  Einzel- und Sammelwerke , Periodika Gottfried Achenwall IVS NATVRAE in vsvm avditorvm avctore GOTTFR . ACHENWALL consil . reg . avl . ivris nat . et gent . atqve politic . in acad . georgia avgvsta prof . pvbl . ordin . EDITIO SEXTA EMENDATIOR . Göttingen 1767 . 1669 IVRIS NATVRALIS pars posterior complectens IVS FAMILIAE IVS PVBLICVM et IVS GENTIVM IN VSVM AVDITORVM AVCTORE GOTTFR . ACHENWALL consil . reg . avl . ivris nat . et gent . atqve politic . in acad . georgia avgvsta prof . pvbl . ordin . EDITIO SEXTA EMENDATIOR . Göttingen 1768 . 1669 PROLEGOMENA IVRIS NATVRALIS in vsvm avditorvm avctore GOTTFRIEDO ACHENWALL professore philos . ord . et ivr . extraord . in acad . georgia avgvsta . cvrativs exarata et nvnc primvm separatim edita . Göttingen 1758 . 1669 Valens Acidalius DISPUTATIO NOVA CONTRA MULIERES , Qva probatur eas Homines non esse . Anno M .  C .  XCV . s . l . [recte  : 1595] 1693 Charlotte-Élisabeth Aïcha (Mademoiselle Aïssé) Lettres de Mademoiselle Aïssé à Madame C … [Calandrini] . Qui contiennent plusieurs anecdotes de l’histoire du tems , depuis l’année 1726 jusqu’en 1733 . Précédées d’un narré très court de l’histoire de Mademoiselle A ïssé , pour servir à l’intelligence de ses Lettres . Avec des notes , dont quelques-unes sont de Mr . de Voltaire . Paris 1787 . 1742 Aischylos ΑΙΣΧΥΛΟΥ ΤΡΑΓΩΔΙΑΙ ΕΞ  . ΠΡΟΜΗΘΕΥΣ ΔΕΣΜΩΤΗΣ  . ΕΠΤΑ ΕΠΙ ΘΗΒΑΙΣ  . ΠΕΡΣΑΙ  . ΑΓΑΜΕΜΝΩΝ  . ΕΥΜΕΝΙΔΕΣ  . ΙΚΕΤΙΔΕΣ  . AESCHYLI TRAGOEDIAE SEX . ALDVS . [ed . Franciscus Asulanus] Venedig 1518 . 1808

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Eumenides . 1677 , 1808 Flaccus Albinus Alcuinus Beati Flacci Albini seu Alcuini abbatis , Caroli Magni Regis ac Imperatoris , Magistri Opera post primam editionem , a viro clarissimo D . Andrea Quercetano curatam , de novo collecta , multis locis emendata , et opusculis primum repertis plurimum aucta , variisque modis illustrata cura ac studio Frobenii , S . R . I . Principis et Abbatis ad S . Emmeramum Ratisbonae . 2 Bde in 4 T . Regensburg 1777 . 1799 B . Flacci Albini seu Alcuini Abbatis et Caroli Magni Imperatoris Magistri Opera Omnia juxta editionem Frobenii , abbatis ad Sanctum Emmeramum Ratisbonæ , novissime ad prelum revocata et variis monumentis aucta . Accurante J .-P . Migne , Bibliothecæ Cleri universæ , sive cursuum completorum in singulos scientiæ ecclesiasticæ ramos editore . Tomus primus . Veneunt 2 volumina 15 francis gallicis . Paris 1863 . ( = Patrologiæ Latinæ tomus C .) 1799 Allgemeines Criminalrecht für die Preußischen Staaten . Erster Theil . Criminal-Ordnung . Berlin 1806 . (Allgemeines Criminalrecht für die Preußischen Staaten .) 1805 , 1816 , 1862 Allgemeines Landrecht für die Preußischen Staaten . Neue Ausgabe . ( = Landrecht . In zwei Theilen oder vier Bänden .) 4 Bde . Berlin 1806 . (Allgemeines Landrecht . 1806 .) 1651 , 1761 , 1805 Allgemeines Landrecht für die Preußischen Staaten . Zweyte Auflage . 4 Bde . Berlin 1794 . (Allgemeines Landrecht . 1794 .) 1651 , 1761 , 1805 , 1858 Allgemeine Verordnungen . (Die in sämtlichen Provinzen gesezlich einzuführende Schuzpocken-Impfung betreVend .) In  : Königlich-Baierisches Regierungsblatt . XXXIX . Stück . München , Sonnabend den 12 . September 1807 . Sp . 1426–1437 . 1867 Allgemeine Zeitung . Mit allerhöchsten Privilegien . München . Nro . 295 . Montag 21 Okt . 1816 . [1177]b . 1716 Apollodor Bibliotheke . 1705f , 1770 , 1775 , 1822 Appianos APPIANI ALEXANDRINI ROMANARVM HISTORIARVM QVAE SVPER­SVNT . AD OPTIMORVM LIBRORVM FIDEM ACCVRATE EDITAE . EDITIO STEREO­ TYPA . […] . 4 Bde . Leipzig 1818 . (KHB 450–453) 1844 Rhomaika  . 1844 Archilochos Archilochi iambographorum principis Reliquiae quas accuratius collegit adnotationibus virorum doctorum suisque animadversionibus illustravit et praemissa de vita et scriptis poetae commentatione nunc seorsum edidit Ignatius Liebel Profess . aesthet . p . o . in Univ . Vindob . Leipzig 1812 . 1690



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ARCHIVES DIPLOMATIQUES pour L’HISTOIRE DU TEMPS ET DES ÉTATS . troisieme volume : ESPAGNE ; CONGRES EUROPEENS . Stuttgart und Tübingen 1823 .

1868 ARCHIVES PARLEMENTAIRES DE 1787 A 1860 . RECUEIL COMPLET des DÉBATS LÉGISLATIFS & POLITIQUES DES CHAMBRES FRANÇAISES imprimé par ordre du sénat et de la chambre des députés fondé par MM . MAVIDAL et E .  LAURENT continué par M .  L . LATASTE Chef-adjoint du Bureau des Procés-verbaux et de l’expédition des lois de la Chambre des Députés M . LOUIS CLAVEAU Secrétaire-rédacteur de la Chambre des Députés M .  CONSTANT PIONNIER Sous-Bibliothécaire de la Chambre des Députés M . ANDRÉ DUCOM Archiviste paléographe , Commis principal au Bureau des Archives de la Chambre des Députés . PREMIÈRE SÉRIE (1787 à 1799) TOME LVIII . Du 29 janvier 1793 au 18 février 1793 . Paris 1900 . (Archives parlementaires de 1787 à 1860 . Bd 58 .) 1791 René-Louis de Voyer de Paulmy , marquis d’Argenson Mémoires du marquis d’Argenson , ministre sous Louis XV ; avec une notice sur la vie et les ouvrages de l’auteur ; publiés par [Antoine] René [de Voyer de Paulmy] d’Argenson . Paris 1825 . ( = Collection des mémoires relatifs à la Révolution française . Mémoires du marquis d’Argenson .) 1828 Ludovico Ariosto ORLANDO FVRIOSO DI M . LODOVICO ARIOSTO . TVTTO DI NVOVO CON Figure adornato , & riueduto con ogni diligenza . CON NVOVA GIVNTA di Annotationi a ciascun Canto , con gli Argomenti in Stanze di M . Liuio Coraldo . Con i cinque Canti che ne gli altri non erano . Venedig 1570 . (KHB 727) 1876 Aristophanes Ekklesiazusae . 1747 Aristoteles Aristotelis Opera edidit Academia Regia Borussica . Aristoteles graece ex recognitione Immanuelis Bekkeri . 2 Bde . Berlin 1831 . 1641 Aristotelis Opera . Ex recensione Immanuelis Bekkeri edidit Academia Regia Borussica . Editio altera quam curavit Olof Gigon . Bd 1–2 . Berlin 1960 . 1641 ΑΡΙΣΤΟΤΈΛΟΥΣ ἍΠΑΝΤΑ  . ARISTOTELIS SVMMI SEMPER VIRI , ET IN QVEM VNVM uim suam uniuersam contulisse natura rerum uidetur , opera , quæcunque impressa hactenus extiterunt omnia , summa cum uigilantia excusa . PER DES . ERAS . ROTERODAMVM […] . 2 Bde [in 1 Bd] . Basel 1531 . (KHB 471) (Aristoteles .) 1792 , 1831 De generatione animalium . 1694 Ethica Nicomachea . 1775 , 1812 , 1831 Magna moralia . 1812

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Politica . 1700 , 1716 , 1724 , 1792 , 1831 , 1868 Ernst Moritz Arndt Ueber Sitte , Mode und Kleidertracht . Ein Wort aus der Zeit von E . M . Arndt . Fein sittiglich , fein sittiglich Hält Seel’ und Leib zusammen , Doch wälsch und leicht und liederlich Das löscht der Tugend Flammen  : Bedenk dies wohl , und halt daran , Du , welcher teutsch gebohren , Durch Wälsches ging gar mancher Mann , Gar manches Weib verloren . Frankfurt am Main 1814 . 1853 Athenaeum . Eine Zeitschrift von August Wilhelm Schlegel und Friedrich Schlegel . […] 3 Bde . Berlin 1798–1800 . 1690f , 1773 Johann Dieterich Baetcke DISSERTATIO INAVGVRALIS de DISTINCTIONE INTER ANIMVM OCCIDENDI DIRECTVM ET INDIRECTVM e ivrisprvdentia criminali eliminanda — illvstris ictorvm ordinis avctoritate praeside IOSIA LVDOV . ERNESTO PV¨TTMANNO I . V . D . cathedralis ecclesiae nvmbvrgensis canonico pandect . professore ordin . et colleg . ictor . assessore pro obtinendis SVMMIS IN VTROQVE IVRE HONORIBVS a . d . iii . decembr . mdcclxxxix disceptationi ervditorvm pvblicae h .  l .  q .  c . proposita a IOANNE DIETERICO BAETCKE hambvrgensi . Leipzig 1789 . 1687 Johann Bernhard Basedow Das in Dessau errichtete Philanthropinum , Eine Schule der Menschenfreundschaft und guter Kenntnisse für Lernende und junge Lehrer , arme und reiche  ; Ein Fidei-Commiß des Publicums zur Vervollkommnung des Erziehungswesens aller Orten nach dem Plane des Elementarwerks . Den Erforschern und Thätern des Guten , unter Fürsten , menschenfreundlichen Gesellschaften und Privatpersonen , empfohlen von Johann Bernhard Basedow , (oder in einigen Schriften Bernhard aus Nordalbingien .) Leipzig 1774 . 1868 Zur Elementarischen Bibliothek . Das Methodenbuch für Väter und Mütter der Familien und Völker . Von Johann Bernhard Basedow , P . P . in Altona . Altona [1770] . 1778 Siegmund Jacob Baumgarten , Johann Salomon Semler Samlung von merkwürdigen Lebensbeschreibungen grösten Theils aus der britannischen Biographie übersetzet , [T . 1–4  :] und unter der Aufsicht und mit einer Vorrede D . Siegmund Jacob Baumgartens [T .  5–7  :] und unter der Aufsicht und mit einer Vorrede D . Johann Salomon Semlers [T .  8–10  :] und mit einer Vorrede D . Johann Salomon Semlers herausgegeben . […] Mit [T . 1–7  :] Königl . Poln . und [T .  8–10  :] Churfl . Sächsisch . allergnädigstem Privilegio . T . 1–10 . Halle 1754–1770 . 1795 Pierre Bayle DICTIONAIRE HISTORIQUE ET CRITIQUE , par M r . PIERRE BAYLE . cinquieme edition , r e v u e , c o r r i g é e , e t au g m e n t é e . avec la vie de l’auteur , Par Mr . [Pierre] des maizeaux . […] 4 Bde . Amsterdam Leiden Den Haag Utrecht 1740 . 1693 Cesare Beccaria Des Herren Marquis von Beccaria unsterbliches Werk von Verbrechen und Strafen . […] Auf das Neue selbst aus dem Italiänischen übersezet [von Philip Jacob Fladen] mit



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durchgängigen Anmerkungen des Ordinarius zu Leipzig Herren Hofrath [Karl Ferdinand] Hommels . Breslau 1778 . ( Beccaria  : Von Verbrechen und Strafen .) 1669 , 1671 Jacob Sigismund Beck Grundsätze der Gesetzgebung von J . S . Beck Professor der Philosophie in Rostock . Leipzig 1806 . 1665 Berichte der Brittischen Parlaments-Committee , niedergesetzt zur Untersuchung der Gesetze über das Armenwesen , nebst den von der Committee aufgenommenen Zeugenverhören . Auf Befehl des Hauses der Gemeinen zum Druck befördert in den Jahren 1817 und 1818 . (Report from the Select Committee on the Poor-Laws with the Minutes of Evidence taken before the Committee  . Ordered by the House of Commons to be printed July 4  . 1817  . Supplementary Report of the Select Committee of the House of Commons appointed to consider the Poor-Laws  . 1818  .) (Edinburgh Review No . 59 .) In  : Hermes oder kritisches Jahrbuch der Literatur . Erstes Stück für das Jahr 1819 . […] Leipzig 1819 . XXXII–XXXVI . 1817 George Berkeley Pa s s i ve O b e d i e n c e  , or the Christian Doctrine Of not Resisting the Supreme Power , Proved and Vindicated upon the PRINCIPLES of the Law of Nature . In a Discourse Deliver’d at the C o l l e g e - C h a p p e l  . By G e o r g e B e r ke l e y  , M . A . Fellow of Tr i n it y- C o l l e g e  , D u b l i n  . N e c ve r o a u t p e r S e n a t u m a u t p e r Po p u l u m s o l v i hac lege p o s s u m u s  . Cicero Fragment  : de Repub . Dublin 1712 . 1793 The MEASURE of SUBMISSION to CIVIL GOVERNMENT  : an essay , By G E O R G E B E R K E L E Y  , D .  D . late lord bishop of cloyne . with a DEDICATION by the EDITOR , to Dr BEATTIE . ῾ Ωστε ο αντιτασσομενος τη εξουσια , τη του Θεου διαταγη ανϑεστηκεν∙ Ρωμ .  κεϕ .  ιγ .  β N e c ve r o a u t p e r s e n a t u m  , a u t p e r p o p u l u m  , s o l v i h a c l e g e p o s s u m u s  . Cic . Frag . de Repub . London und Edinburgh 1784 . 1793 William Blackstone Commentaries on the Laws of England , in four books . By Sir William Blackstone , Knt . one of the Justices of His Majesty’s Court of Common Pleas . The twelfth edition , with the last corrections of the Author  ; and with notes and additions By Edward Christian , Esq . Barrister at Law , and Professor of the laws of England in the University of Cambridge . 4 Bde . London 1793–1795 . ( Blackstone  : Commentaries on the Laws of England .) 1677f , 1681 , 1709 , 1713 , 1723 , 1769 , 1784 , 1786 , 1859f Bernhard Heinrich Blasche Der Papparbeiter , oder Anleitung in Pappe zu arbeiten . Vorzüglich Erziehern gewidmet von Bernhard Heinrich Blasche , Lehrer an der Erziehungsanstalt zu Schnepfenthal . Schnepfenthal 1797 . 1703 [Selbstanzeige in  :] Allgemeine Literatur-Zeitung vom Jahre 1802 . Erster Band . (Mit einer Kupfertafel .) Januar , Februar , März . Jena und Leipzig 1802 . Intelligenzblatt der Allgem . Literatur-Zeitung . Numero 3 . Sonnabends den 9ten Januar 1802 . Sp . 18f . 1703

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Heinrich Blümner Ueber die Idee des Schicksals in den Tragödien des Aischylos . Von Heinrich Blümner , d . R . D . Kön . Sachs . Oberhofgerichts-Rath , Mitglied und Aedilis des Magistrats zu Leipzig . Leipzig 1814 . 1677 Aloys Blumauer Beobachtungen über Oesterreichs Aufklärung und Litteratur . Von Blumauer . Wien 1782 . 1751 Erwine von Steinheim . Ein Trauerspiel in fünf Aufzügen . Aufgeführt im k k . National­ theater . Wien , zu finden beym Logenmeister . 1780 . 1689 Edmund Bohun the DOCTRINE of Non-Resistance or Passive Obedience No way concerned in the CONTROVERSIES Now depending between the Williamites and the Jacobites . By a Lay Gentleman , of the Communion of the Church of E n g l a n d , by Law establish’d . C r u c e s n e c c o l i m u s  , n e c o p t a m u s  . London 1689 . 1793 Napoléon Bonaparte CORRESPONDANCE inédite officielle et confidentielle de NAPOLÉON BONAPARTE avec les cours étrangères , les princes , les ministres et les généraux français et étrangers , en italie , en allemagne et en égypte . S c r i p t a m a n e n t . ITALIE . TOME DEUXIÈME . Paris 1819 . 1876 Claude-Sébastien Bourguignon-Dumolard JURISPRUDENCE des CODES CRIMINELS et des lois sur la répression des crimes et des délits commis par la voie de la presse et par tous autres moyens de publication  ; faisant suite AU MANUEL D’INSTRUCTION CRIMINELLE , Par M . BOURGUIGNON , conseiller honoraire et avocat a la cour royale de paris , auteur de plusieurs ouvrages de jurisprudence . Dédiée à S . A . R . Monſeigneur le Dauphin . Respice , quid moneant leges , quid curia mandet Juvénal 8 , 91 . […] 3 Bde . Paris 1825 . 1714 Louis Antoine Fauvelet de Bourrienne Mémoires de M . de Bourrienne , ministre d’état ; sur Napoléon , le Directoire , le Con­ sulat , l’Empire et la Restauration . . . . . . . » Eh bien , Bourrienne , vous serez aussi immortel , vous . – Et pourquoi , général ? – N’êtes-vous pas mon secrétaire ? – Dites-moi le nom de celui d’Alexandre ? . . . . . « 10 Bde . Paris 1829 . ( = Mémoires contemporains . Mémoires de M . de Bourrienne . Tome I . bis Tome X .) 1850 Br . Stryk’s Testament . In  : Eunomia . Eine Zeitschrift des neunzehnten Jahrhunderts . Von einer Gesellschaft von Gelehrten . Herausgegeben von [Ignaz Aurelius] Feßler und [ Johann Karl Christian] Fischer . […] Jahrgang 1803 . Zweiter Band . Julius bis December . Berlin 1803 . (August .) 1853 Georges-Louis Leclerc , comte de BuVon HISTOIRE NATURELLE , GÉNÉRALE ET PARTICULIÈRE , AV E C L A D E S C R I P T I O N DU CABINET DU ROI . To m e D i x- s e p t i è m e  . [erstes Titelblatt  ;



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zweites Titelblatt  :] HISTOIRE NATURELLE D E S O I S E A U X  . To m e S e c o n d  . Paris 1771 . 1747 Johann Gottlieb Buhle Geschichte der neuern Philosophie seit der Epoche der Wiederherstellung der Wissenschaften . Von Johann Gottlieb Buhle öVentl . ordentl . Professor der Logik und Mitgliede der Societät der Wissenschaften zu Göttingen . Fünfter Band . Göttingen 1803 . 1737 BULLETIN DES LOIS du ROYAUME DE FRANCE , 7  . e S É R I E  . TOME DOUZIÈME  ; C o n t e n a n t l e s L o i s e t O r d o n n a n c e s r e n d u e s p e n d a n t l e p r e m ie r s e m e s t r e d e l ’a n n é e 18 21 . N .os 427 à 460 . Paris 1821 . 1714 Philipp Karl Buttmann Ueber den Mythos des Herakles . Eine Vorlesung gehalten den 25 . Januar 1810 an der Gedächtnis-Feier Friedrich des Zweiten in der Königl . Akademie der Wissenschaften von Philipp Buttmann . Berlin 1810 . (KHB 753) 1812 Cornelius van Bynkershoek Cornelii van Bynkershoek , Jurisconsulti , Ad L . ΑΞΙΩΣΙΣ IX . De lege Rhodia de jactu Liber singularis . Et de Dominio maris dissertatio . Den Haag 1703 . 1647 George Gordon Lord Byron Childe Harold’s Pilgrimage . CANTO THE THIRD . BY LORD BYRON . “Afin que cette application vous forçât de penser à autre chose  ; il’y a en vérité de remède que celui-là et le temps .” L e t t r e d u Roi d e P r u s s e à D’A le m b e r t , S e pt . 7 , 1776 . London 1816 . 1835 Karl Adolph Cäsar Ueber den Zweck der Strafen . In  : Denkwürdigkeiten aus der philosophischen Welt herausgegeben von Karl Adolph Cäsar Professor der Philosophie auf der Universität Leipzig . Bd 4 . […] Leipzig 1787 . 103–165 . 1671 Joachim Heinrich Campe Die Entdeckung von Amerika ein Unterhaltungsbuch für Kinder und junge Leute von Joachim Heinrich Campe . Mit Titelkupfern und Karten . […] Achte rechtmäßige Auf­ lage . Mit Königl . Sächsischer Freiheit . T . 1–3 . Braunschweig 1817 . (KHB 2739–2741) 1748 Die Entdekkung von Amerika , ein angenehmes und nüzliches Lesebuch für Kinder und junge Leute von J . H . Campe . […] Mit Chursächsischer Freiheit . T . 1–3 . Hamburg 1781–1782 . 1748 Kleine Seelenlehre für Kinder . von Joachim Heinrich Campe . s . l . 1784 . 1748 Theophron , oder der erfahrne Rathgeber für die unerfahrne Jugend , von J . H . Campe . Ein Vermächtniß für seine gewesenen Pflegesöhne , und für alle erwachsnere junge Leute , welche Gebrauch davon machen wollen . Inter opus monitusque maduere genæ , Et patriæ tremuere manus  . O v i d i u s  . […] Mit allerhöchst-gnädigst Kayserl . Privi­ legio . T . 1–2 . Tübingen 1783 . (Campe  : Theophron .) 1747f

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Theophron oder der erfahrne Rathgeber für die unerfahrne Jugend von Joachim Heinrich Campe’n . Zur allgemeinen Schul-encyklopädie gehörig . Fünfte rechtmäßige Ausgabe . Braunschweig 1798 . 1748 Väterlicher Rath für meine Tochter . Ein Gegenstück zum Theophron . Der erwachsenen weiblichen Jugend gewidmet von Joachim Heinrich Campe . Frankfurt und Leipzig 1789 . 1690 Benedict Carpzov [Haupttitelblatt  :] Practica nova Imperialis Saxonica Rerum Criminalium In partes III diuisa Autore Benedicto Carpzouio I . V . D . Elect  : Saxon  : Scabin  : Assessore . Wittenberg 1635 . [Einzeltitelblätter  :] PRACTICÆ NOVÆ IMPERIALIS SAXONICÆ Rerum Criminalium PARS I . Quæstionum ferè universarum in Materia cujusque generis Homi­ cidiorum , Fractæ pacis publicæ , Læsæ Majestatis , tàm humanæ quàm divinæ , Falsi­ ficationis Monetarum , Blasphemiarum , Perjurii & Sortilegiorum . E x Jure civili Romano , Imperiali , Saxonico , Ordinat . & Constitut . Elector . d e c i s i o n e s A b s olu t a s , Re s p on s i s S c a b i n o r u m L i p s e n s iu m a p p r o b a t a s & u s u a c o b s e r v a n t i â f o r i S a xo n i c i c o n f i r m a t a s e x h i b e n s . AUTORE BENEDICTO CARPZOVIO U .  J .  D . & Elector . Saxon . Scabinat . Assessore . Wittenberg 1635 . – PRACTICÆ NOVÆ IMPERIALIS SAXONICÆ Rerum Criminalium PARS II . Quæstionum ferè universarum in Materia Delictorum Carnis , Furtorum , Rapinæ , Sacrilegii , Falsi & In­ juriarum E x Jure civili Romano , Imperiali , Saxonico  : Ordinat . & Constitut . Elector . d e c i s i o n e s A b s o l u t a s  , Re s p o n s i s S c a b i n o r u m L i p s e n s iu m a p p r o b a t a s & u s u a c o b s e r v a n t i a f o r i S a x o n i c i c o n f i r m a t a s e x h i b e n s  . AUTORE ­BENEDICTO ­CARPZOVIO U .  J .  D . & Elector . Saxon . Scabinat . Assessore . Wittenberg 1635 . – PRACTICÆ NOVÆ IMPERIALIS SAXONICÆ Rerum Criminalium PARS III . Quæstionum ferè universarum in Materiâ Processus Criminalis tàm ordinarii , quàm inquisitorii , Torturæ , Executionis & Remissionis ac mitigationis pœnarum E x Jure Civili Romano , Imperiali , Saxonico , Ordinat . & Constitut . Electoral . d e c i s i o n e s A b s o l u t a s  , R e s p o n s i s S c a b i n o r u m L i p s e n s i u m a p p r o b a t a s  , & u s u a c o b s e r v a n t i â f o r i S a x o n i c i c o n f i r m a t a s e x h i b e n s  . AUTORE BENEDICTO CARPZOVIO U .  J .  D . & Elector . Saxon . Scabinatus Assessore . Witten­ berg 1635 . (Carpzov  : Practica nova .) 1684 , 1815 Friedrich August Carus Friedrich August Carus Professors der Philosophie in Leipzig Nachgelassene Werke . Erster Theil . Der Psychologie erster Band . Leipzig 1808 . 1754 Cassius Dio Cassii Dionis Cocceiani Historiarum Romanarum quae supersunt edidit Ursulus Phil­ ippus Boissevain . Volumen II . Adiecta sunt specimina phototypica duo librorum Laurentiani et Marciani . Editio secunda lucis ope expressa . Berlin 1955 . 1785 ΤΩΝ ΔΙΩΝΟΣ ΤΟΥ ΚΑΣΣΙΟΥ ΤΟΥ ΚΟΚΚΗΙΑΝΟΥ ΡΩΜΑΙΚΩΝ ΙΣΤΟΡΙΩΝ ΤΑ ΣΩΖΟ­ ΜΕΝΑ  . CASSII DIONIS COCCEIANI HISTORIAE ROMANAE QVAE SVPERSVNT VOLVMEN I QVOD COMPLECTITVR FRAGMENTA LIBRORVM I–XXXV CVM ANNOTATIONIBVS MAXIME HENRICI VALESII LIBROS XXXVI–LIV INTEGROS CVM ANNOTATIONIBVS IOANNIS ALBERTI FABRICII AC PAV­



literaturverzeichnis1899 CIS ALIORVM GRAECA EX CODICIBVS MSS . ET FRAGMENTIS SVPPLEVIT EMENDAVIT LATINAM VERSIONEM XYLANDRO-LEVNCLAVIANAM LIMAVIT VARIAS LECTIONES NOTAS DOCTORVM ET SVAS CVM APPARATV ET INDICIBVS ADIECIT HERMANNVS SAMVEL REIMARVS . […] VOLVMEN II QVOD COMPLECTITVR LIBROS DIONIS LV–LX . PASSIM MVTILOS ET ­BREVIATOS CVM ANNOTATIONIBVS IOANNIS ALBERTI FABRICII ET NONNVLLIS ALIORVM LIBROS ITEM DIONIS LXI–LXXX . EX COMPENDIO IO . XIPHILINI CVM ANNOTATIONIBUS HERMANNI SAMVELIS REIMARI QVI ET VBIVIS FRAGMENTA REPERTA SVIS LOCIS INSERVIT VARIAS LECTIONES ET ANNOTATIONES SVBIECIT VERSIONEM CASTIGAVIT APPARATVM ­A NNOTATIONVM ET EMENDATIONVM CVM INDICE GRAECO ET LATINO ADIVNXIT . OPVS EMINENTISSIMO AC REVERENDISSIMO ANGELO MARIAE CARDINALI QVIRINO BRIXIAE EPISCOPO ET BIBLIO­ THECARIO VATICANO OB SVMMA IN ILLVD MERITA INSCRIPTVM . Hamburg

1750–1752 . (Cassius Dio  : Historia Romana .) 1785 Charles-Irénée Castel de Saint-Pierre (Abbé de Saint-Pierre) ABREGE DU PROJET DE PAIX PERPETUELLE , Inventé par le Roi Henri le Grand , Aprouvé par la Reine Elisabeth , par le Roi Jaques son Successeur , par le Republiques & par divers autres Potentats . A p r o p r ié à l ’ E t a t p r é s e n t d e s A f f a i r e s g é n é r a l e s d e l ’ E u r o p e . Démontré infiniment avantageux pour tous les Hommes nés & à naître , en général & en particulier pour tous les Souverains & pour les Maisons Souverains & pour les Maisons Souveraines . PAR Mr . L’ABBE de SAINT-PIERRE . D e l ’A c a d e m ie F r a n ç o i s e  . Rotterdam 1729 . 1733 PROJET DE TRAITÉ POUR RENDRE LA PAIX PERPETUELLE ENTRE LES SOUVERAINS CHRETIENS , POUR MAINTENIR TOUJOURS le Commerce libre entre les Nations ; POUR AFERMIR BEAUCOUP DAVANTAGE les Maisons Souveraines sur le Trône . P r o p o s é a u t r e f o i s p a r Henry le Grand Roy de France A g r é é p a r la Reine Elisabeth , p a r Jaques I . Roi d ’A n g l e t e r r e s o n S u c c e s s e u r  , & p a r l a p l û p a r t d e s a u t r e s Po t e n t a t s d ’ E u r o p e  . E c l a i r c i p a r M  . l’Abbe’ de S . Pierre , d e l ’A c a d e m ie F r a n ç oi s e  , c y- d e v a n t P r e m ie r A u m ô n ie r d e MADAME . Utrecht 1717 . 1733 Projet pour rendre la paix perpetuelle en Europe . 2 Bde . Utrecht 1713 . 1733 CHARTE CONSTITUTIONELLE DES FRANÇAIS , Précédée des discours du Roi et du Chancelier et suivie de l’Ordonnance relative aux Etrangers et à leur naturalisation . Genf 1814 . 1713 , 1720 , 1723 CHOIX DE RAPPORTS , OPINIONS ET DISCOURS . P r o n o n c é s à l a Tr i b u n e N a t i o n a l e depuis 1789 jusqu’à ce jour  ; RECUEILLIS D A N S U N O R D R E C H R O N O L O G I Q U E E T H I S T O R I Q U E  . Vox Populi , vox Dei . TOME V . – ANNÉES 1790 ET 1791 . Paris 1819 . 1730 Wilhelm Ernst Christiani Die Chimäre eines Todtschlags aus indirectem Vorsatze . In  : Kielisches Magazin vor die Geschichte , Statsklugheit und Statenkunde herausgegeben von Valentin August

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Heinze , der Weltweisheit Doctor und Professor zu Kiel . Ersten Bandes drittes Stück . s . l . [Kiel] 1783 . 345–375 . (Christiani  : Die Chimäre eines Todtschlags aus indirectem Vorsatze .) 1687 M . Tullius Cicero Actio in Verrem secunda . 1700 De lege agraria contra P . Servilium Rullum . 1758 De officiis . 1668 , 1808 , 1851 , 1877 De oratore . 1859 De republica . 1689 IN HOC VOLVMINE HAEC CONTINENTVR . Rhetoricorum ad C . Herennium lib .  IIII . M . T . Ciceronis de inuentione lib . II . Eiusdem de oratore ad Quintum fratrem lib .  III . Eiusdem de claris oratoribus , qui dicitur Brutus lib . I . Eiusdem Orator ad Brutum lib . I . Eiusdem Topica ad Trebatium lib . I . Eiusdem oratoriæ partitiones lib .  I . Eiusdem de optimo genere oratorum præfatio quædam . Post Naugerianam , & Victorianam correctionem emendati à IOAN . Sturmio . ALDINAE PAGINAE IN MARGI nibus notatæ sunt . Index rerum notabilium , quæ toto opere continentur , per ordinem alphabeti . Cum gratia & priuilegio Cæsareo ad Septennium . Straßburg 1548 . 1859 Clemens Alexandrinus Clementis Alexandrini Protrepticus ed . Miroslav Markovich . Leiden , New York , Köln 1995 . ( = Supplements to Vigiliae Christianae . Formerly Philosophia Patrum . Texts and Studies of Early Christian Life and Language . Editors J . den Boeft , R . van den Broek , A . F . J . Klijn , G . Quispel , J . C . M . van Winden . Volume XXXIV .) 1754f ΚΛΗΜΕΝΤΟΣ ΑΛΕΞΑΝΔΡΕΩΣ ΤΑ ΕΥΡΙΣΚΟΜΕΝΑ  . CLEMENTIS ALEXANDRINI OPERA GRÆCE ET LATINE QUÆ EXTANT . post accuratam d .  v . danielis heinsii recensionem , et breves additas in fine emendationes , facta est non pœnitenda , imò necessaria prælectio ab eo , qui operis Editioni præfuit  : adjecit doctissimas annotationes ex variorum Auctorum scriptis decerptas . A c c e d u n t d i ve r s æ l e c t io n e s & e m e n d a t i o n e s  , p a r t i m e x ve t e r u m s c r i p t i s  , p a r t i m e x h u j u s æ t a t i s d o c t o r u m j u d i c io à FRIDERICO SYLBURGIO collectæ  : Cum Tribus locupletibus , Auctorum , Rerum , Verborum , & phraseωn Indicibus . EDITIO NOVA , juxta Parisinam Anni MDCXLI . […] Coloniæ [Frankfurt/Oder] 1688 . 1754 Protrepticus . 1754 Jean-Baptiste de Cloots VŒUX d’un G A L L O P H I L E  . Nou ve l le é d it ion r e fon d ue . Suivis De Mêlanges  ; & d’Anecdotes sur Stiépan-Annibal , soi-disant Prince d’Albanie , ou supplément au livre des L i a i s o n d a n g e r e u s e s  ; & d’un Drame sur la mort de Voltaire . Par JEAN-BAPTISTE , BARON DE CLOOTS DU VAL-DE-GRACE , a n c ie n é l e ve d e l a C o m p a g n ie d e Je s u s , d e l ’ Un i ve r s it é d e Pa r i s & d e l ’ E c o l e Roy a l e



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M i l it a i r e d e B e r l i n   ; A u t e u r d e d i f f é r e n s ou v r a g e s ph i l o s o ph i q u e s . Amsterdam 1786 . 1791 CODE CIVIL des FRANÇAIS . édition originale et seule officielle . Paris An XII . – 1804 . (Code civil des Français .) 1749 , 1785 , 1852 COLLECTION GÉNÉRALE DES DÉCRETS RENDUS PAR LA CONVENTION ­­NATIONALE , Avec la mention de la date de l’apposition du Sceau . MOIS DE JUILLET 1793 . Prix de ce Volume 4 liv . 10 s . , et 5 liv . pour les Départemens . (Nota . L a d a t e d e l ’a p p o s it io n d u S c e a u e s t a p r è s l e d ou b l e t i r e t . ==) A PARIS , Chez BAUDOUIN , Imprimeur de la Convention Nationale . [1793] . 1651 COLLECTION GÉNÉRALE DES DÉCRETS RENDUS PAR LA CONVENTION ­NATIONALE . Avec la mention de leur date . FRIMAIRE AN II . A PARIS Chez BAUDOUIN , Imprimeur de la Convention national . [1793] . 1651 , 1719 COLLECTION GÉNÉRALE DES DÉCRETS RENDUS PAR LA CONVENTION ­NATIONALE . Avec la mention de leur date . FRUCTIDOR AN III . A PARIS Chez BAUDOUIN , Imprimeur du Corps Législatif , place du Carrousel , nº .  66 . [1795] . 1719 COLLECTION GÉNÉRALE DES DÉCRETS RENDUS PAR LA CONVENTION ­NATIONALE . Avec la mention de leur date . VENDÉMIAIRE AN IV . A PARIS Chez BAUDOUIN , Imprimeur du Corps Législatif , place du Carrousel , nº .  66 . [1795] . 1719 COLLECTION GÉNÉRALE DES DÉCRETS RENDUS PAR L’ASSEMBLÉE NA­ TIONALE , Av e c l a m e n t io n d e s S a n c t ion s & a c c e p t a t io n s d o n né e s p a r le Roi , d e pu i s le moi s d e M a i , ju s q ue s & com pr i s le moi s d e Dé ce m br e 1789 . TOME Ier A PARIS , Chez Baudouin , Imprimeur de L’ASSEMBLÉE NA­T IONALE , rue du Foin Saint-Jacques , No . 31 . [1789] . 1717 , 1730 , 1738 COLLECTION GÉNÉRALE DES DÉCRETS RENDUS PAR L’ASSEMBLÉE NA­ TIONALE , Av e c l a m e n t io n d e s S a n c t ion s & a c c e p t a t io n s d o n né e s p a r le Roi . Mois de Septembre 1791 . PREMIERE PARTIE . A PARIS , Chez BAUDOUIN , Imprimeur de L’ASSEMBLÉE NATIONALE , rue St .-Honoré , cour & ancienne maison des Capucins , No . 426 , & rue du Foin St .-Jacques , No . 31 . [1791] . 1730 COLLECTION GÉNÉRALE DES DÉCRETS RENDUS PAR L’ASSEMBLÉE NA­ TIONALE LÉGISLATIVE , Av e c l a m e n t io n d e s S a n c t io n s & d e s M a n d a t s d ’e x é c u t io n d o n n é s p a r l e Ro i  . Du 10 Août au 1er . Septembre 1792 . Prix de ce Volume 4 liv . 10 Sous , & 5 liv . pour les Départemens . PREMIÈRE PARTIE . A PARIS , Chez Baudouin , Imprimeur de L’ASSEMBLÉE , maison des Capucins , No .  426 [1792] . 1652 COLLECTION GÉNÉRALE DES DÉCRETS RENDUS PAR L’ASSEMBLÉE NA­ TIONALE , Av e c l a m e n t io n d e s S a n c t io n s e t d e s M a n d a t s d ’e xé c u t io n . Mois de Septembre , Octobre et Novembre 1792 . Prix de ce Volume 3 liv . 10 s . , &

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4 liv . pour les Départemens . A PARIS , Chez Baudouin , Imprimeur de la Convention nationale , vis-à-vis la rue de l’Echelle . [1792] . 1718 COLLECTION GÉNÉRALE DES DÉCRETS RENDUS PAR L’ASSEMBLÉE NA­ TIONALE LÉGISLATIVE , avec la mention des dates de l’apposition du Sceau . Du 1er septembre 1792 au 20 du même mois . Pris de ce volume 7 liv . , & 8 liv . pour les Départemens . SECONDE PARTIE Du Volume d’Août et de Septembre . A PARIS , Chez BAUDOUIN , Imprimeur de la CONVENTION NATIONALE , rue du Petit-Carouzel , vis-à-vis celle de l’Échelle , no .  657 . [1792] . 1694 Friedrich von Cölln Historisches Archiv der Preußischen Provincial-Verfassungen . Herausgegeben von Friedrich v . Cölln . […] H . 1–7 . [H . 6–7  : Herausgegeben von Friedrich von Cölln , nach dessen Tode fortgesetzt von Wilhelm von Cölln .] Berlin 1819–1820 . (Historisches Archiv der Preußischen Provincial-Verfassungen .) 1840 August Comte SYSTÈME DE POLITIQUE POSITIVE , PAR AUGUSTE COMTE , ANCIEN ÉLÈVE DE L’ÉCOLE POLYTECHNIQUE , ÉLÈVE DE HENRI SAINT-SIMON . TOME PREMIER . PREMIÈRE PARTIE . Paris 1824 . (KHB 1206) 1855 CONSTITUTION DE LA RÉPUBLIQUE FRANÇAISE . Paris an VIII [1799] . 1750 Conversations-Lexicon oder Encyclopädisches Handwörterbuch für gebildete Stände . Vierter Band . G bis Hysterie . Neue vollständigere Auflage . Mit Königl . Württembergischer allergnädigster Genehmigung . Stuttgart 1817 . 1789 CORPUS IURIS CIVILIS ROMANI , in quo Institutiones , Digesta ad codicem Florentinum emendata , Codex item et Novellæ , nec non Justiniani Edicta , Leonis et aliorum imperatorum Novellæ , Canones Apostolorum , Feudorum libri , Leges XII . Tabb . et alia ad jurisprudentiam antejustinianeam pertinentia scripta , cum optimis quibusque editionibus collata , exhibentur . Cum notis integris Dionysii Gothofredi , quibus et aliæ aliorum Jctorum celeberrimorum , quas editioni suæ Simon van Leeuwen inseruit , accesserunt . Additi quoque locis convenientibus indices titulorum ac legum emendatissimi . Præmissa est Historia et Chronologia Juris Civilis Romani , quæ singulari methodo legum latarum tempus designat . Editio novissima Sacratissimo ac Invictissimo Principi ac Domino Dn . Carolo VI . Rom . Imperatori Augustissimo &c . &c . &c . dicata . Cum privilegiis Sacræ Cæsareæ Majestatis , Regiæque Majest . Polon . et Ser . Elect . Saxoniæ , ut et Reg . Majest . Boruss . et Ser . Electoris Brandenb . [2 T . in 1 Bd] Leipzig 1720 . (Corpus Iuris Civilis Romani .) 1753 , 1821 , 1844 Charles Cottu Réflexions sur l’état actuel du Jury , de la liberté individuelle , et des prisons . Par M . C . … , Conseiller à la Cour Royale de Paris . Paris 1818 . 1713 Georg Friedrich Creuzer Symbolik und Mythologie der alten Völker , besonders der Griechen . In Vorträgen und Entwürfen von Georg Friedrich Creuzer , Hofrath und Professor der alten Literatur zu Heidelberg , des pilologischen Seminars daselbst Director . [Bd  1  : Mit 7 Kupfertafeln .



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Bd  3  : Mit sieben Kupfertafeln . Bd 4  : Mit einem vollständigen Sachregister über das ganze Werk .] 4 Bde . Leipzig und Darmstadt 1810–1812 . (Creuzer  : Symbolik und Mythologie der alten Völker , besonders der Griechen .) 1706 , 1784 Carl Theodor von Dalberg Entwurf eines Gesetzbuchs in Criminalsachen . Frankfurt und Leipzig 1792 . 1672 DECLARATION DU ROY , CONCERNANT la punition des Voleurs . D o n n é e à Ve r s a i l l e s l e 4 . M a r s 1724 . [Enregistrée au Parlement le 13 mars 1724] Paris 1724 . 1786 Der Teutsche Merkur vom Jahre 1788 . Ihro Römisch-Kayserlichen Majestät zugeeignet . 2 Bde . Weimar 1788 . 1841 François-Michel-Chrétien Deschamps und Joseph Pâris-Duverney EXAMEN DU LIVRE INTITULÉ R E F L E X I O N S P O L I T I Q U E S SUR LES FINANCES et le Commerce . […] 2 Bde . Den Haag 1740 . 1707 Deutsche Encyclopädie oder Allgemeines Real-Wörterbuch aller Künste und Wissenschaf­ ten von einer Gesellschaft Gelehrten . Sechster Band . Coa — Dec . Frankfurt am Main 1782 . 1788 Die Horen eine Monatsschrift herausgegeben von Schiller . Tübingen 1795–1797 . (KHB 983–1012) 1851 Diodorus Siculus Bibliotheca historica . 1707 , 1734 ΔΙΟΔΩΡΟΥ ΤΟΥ ΣΙΚΕΛΙΩΤΟΥ ΒΙΒΛΙΟΘΗΚΗΣ ΙΣΤΟΡΙΚΗΣ ΤΑ ΣΩΖΟΜΕΝΑ . DIODORI SICULI BIBLIOTHECAE HISTORICAE LIBRI QUI SUPERSUNT , i n t e r p r e t e LAURENTIO RHODOMANO . ad fidem mss . recensuit PETRUS WESSELINGIUS , atque henr . stephani , laur . rhodomani , fulvii ursini , henr . valesii , jacobi palmerii & suas adnotationes , cum indicibus locupletissimis , adjecit . […] 2 Bde . Amsterdam 1746 . (Diodor .) 1707 , 1734 Dionysios Halikarnasseos Antiquitates romanae . 1738 Johann Georg Dörrer Real-Index über die in den königl . baierischen Regierungs-Blättern von den Jahren 1802 bis 1817 einschlüssig , dann in den Geret’schen Verordnungs-Sammlungen vom 1ten bis 7ten Bande vorkommenden Königlichen Gesetze , Verordnungen und organischen Bestimmungen in allen zum Ressort der königl . baier . Staats-Ministerien des Hauses und des Aeussern , der Justiz , des Innern , der Finanzen und der Armee , dann deren untergeordneten Stellen und Aemter gehörigen Gegenständen . Herausgegeben von dem k . b . Regierungs-Rathe Dörrer in Ansbach . Ansbach 1818 . 1867 A . Drumann A . Drumann  : Letztes Wort über den Büchernachdruck . In  : Eunomia . Eine Zeitschrift des neunzehnten Jahrhunderts . Von einer Gesellschaft von Gelehrten . Herausgegeben

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von [Ignaz Aurelius] Feßler und [ Johann Karl Christian] Fischer . Omnibus aequa  . Jahrgang 1803 . Erster Band . Januar bis Junius . Berlin 1803 . ( Juni .) 485–496 . 1807 Charles Pinot Duclos MEMOIRES p o u r s e r v i r a l’ h i s t o i r e DES MŒURS DU XVIII . SIECLE . […] T . 1–2 . s . l . 1751 . 1699 Georg August Ebell Ueber die Bleyglasur unsrer Töpferwaare . Der Menschen Elend zu lindern , und zu verhüten , sey uns Beruf . 1793 . [erster Titel  ; zweiter Titel  :] Die Bleyglasur des irdnen Küchengeschirrs als wahrscheinlich eine der Hauptquellen unsrer herschenden Krankheiten , und eine Mitursache der Abnahme der Kräfte jetziger Generationen  ; aus Gerichtlichen Urkunden und andern Beweißmitteln betrachtet , vom Hofrath G . A . Ebell . Hannover 1793 . 1866 Johann Eberhard Eckher DISSERTATIO IVRIDICA DE NVDA PROPRIETATE Vom Ret und Gebrau eigen­thüm­lier Güter  . QVAM P R A E S I D E BVRCKHARDO BARDILI J .  V .  D . ET PROFESSORE EXTRAORDINARIO A D D I E M AV G V S T I M D C L V I I I SVBIICIT IOANNES EBERHARDVS Eher TVBINGENSIS . Wittenberg 1751 . 1756f Edict den erleichterten Besitz und den freien Gebrauch des Grund-Eigenthums , so wie die persönlichen Verhältnisse der Land-Bewohner betreVend . Memel , den 9ten October 1807 . Königsberg , gedruckt in der Königl . Preuß . Hartungschen Hof-Buchdruckerey . 1840 (No  . 80 .) Edikt , betreVend die bürgerlichen Verhältnisse der Juden in dem Preußischen Staate . Vom 11 . März 1812 . In  : Gesetz-Sammlung für die Königlichen Preußischen Staaten . 1812 . Enthält die Königlichen Verordnungen vom 13ten Januar 1812 . bis zum 19ten December 1812 . mit InbegriV von 6 Verordnungen aus dem Jahre 1811 . (Von No  . 67  . bis No 147 . ) No  . 1 bis incl  . 26 . Berlin [1812] 17–22 . No  . 5 . 1855 Christian Ulrich Detlev von Eggers Christian Ulrich Detlev von Eggers der Rechte Doctor und Professor auf der Universität Kopenhagen . Lehrbuch des Natur- und allgemeinen Privatrechts und gemeinen Preußischen Rechts in vier Bänden . Eine von der Königlich-Preussischen Gesetzcommission gekrönte Preisschrift . Ut ratio etiam caussaeque rerum noscantur . […] T . 1–3 . Berlin 1797 . (Eggers  : Lehrbuch des Natur- und allgemeinen Privatrechts .) 1740 , 1776 , 1858 Johann Samuel Ersch und Johann Christian Koppe Literatur der Jurisprudenz und Politik , mit Einschluss der Cameral-Wissenschaften seit der Mitte des achtzehnten Jahrhunderts bis auf die neueste Zeit , systematisch bearbeitet und mit den nöthigen Registern versehen von Johann Samuel Ersch Professor u . Ober-Bibliothekar auf der Universität zu Halle . Neue fortgesetzte Ausgabe von Johann Christian Koppe , Dr . der Rechte u . bisher . zweit . Univers . Bibl . zu Rostock . Aus der neuen Ausgabe des Handbuchs der Deutschen Literatur besonders abgedruckt . Leipzig 1823 . 1814



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Johann Christian Eschenbach Io . Christ . Eschenbach , Prof . Ivr . et Acad . Rector , Dies Festos Nativitatem Salvatoris Mvndi in memoriam revocantes pie celebrandos commendat . Ivncta est De dolo in­ directo delinqventivm inprimis homicidarvm commentatio . Rostock [1787] . 1686 Euripides Alkestis . 1812 Herakles . 1812 Orestes . 1773 Johann Georg Heinrich Feder Grundlehren zur Kenntniß des Menschlichen Willens und der natürlichen Gesetze des Rechtverhaltens von Johann Georg Heinrich Feder Hofrath und Prof . der Philosophie . Dritte Auflage . Göttingen 1789 . (Feder  : Grundlehren zur Kenntniß des Menschlichen Willens .) 1669 , 1754 Lehrbuch der praktischen Philosophie von Johann Georg Heinrich Feder Professor der Philosophie auf der Georg-Augusts-Universität . Vierte vermehrte und verbesserte Auflage . Göttingen 1776 . 1754 Untersuchungen über den menschlichen Willen dessen Naturtriebe , Verschiedenheiten , Verhältniß zur Tugend und Glückseligkeit und die Grundregeln , die menschlichen Gemüther zu erkennen und zu regieren von Johann Georg Heinrich Feder , Königlich Großbritannischem Churf . Braunschweig-Lüneburgischem Hofrath und Professor der Philosophie auf der G . A . Universität zu Göttingen . T . 1–2  : Zweyte verbesserte Auflage . Göttingen und Lemgo 1785 bzw . Göttingen 1787  ; T .  3–4 . Göttingen 1786–1793 . 1754 François de Salignac de La Mothe-Fénelon LES AVENTURES DE TÉLÉMAQUE FILS D’ULYSSE , PAR FRANÇOIS DE SA­ LIGNAC DE LA MOTHE FÉNÉLON . Nouvelle édition faite d’après l’édition stéréotype et celle de Mons . Blanchot , conférées par M . Hagerup , maitre de langue françoise à l’institut militaire danois . Kopenhagen 1809 . (KHB 2749) 1797 Paul Johann Anselm Feuerbach Betrachtungen über das Geschwornen-Gericht von Paul Johann Anselm Feuerbach Königl . Baierischem wirkl . frequentirendem Geheimen Rathe , geheimen Referendär in Justiz-Sachen , Commandeur des Ordens der Baierischen Krone , Ritter des RussischKaiserl . Ordens der heil . Anna II Cl . , Mitglied der Gesez-Commission , der RussischKaiserl . Reichs-Gesez-Commission zu St . Petersburg Correspondenten , Ehrenmitglied der Akademie der Wissenschaften zu München . Landshut 1813 . 1814 Betrachtungen über dolus und culpa überhaupt und den dolus indirectus insbesondere  ; vom D . Feuerbach . In  : Bibliothek für die peinliche Rechtswissenschaft und Gesetzkunde . Zweyten Bandes erstes Stück . Göttingen 1800 . 193–243 . (Der Titel des zwei Stücke beinhaltenden zweiten Bandes der Zeitschrift lautet nach einem besonderen Titelblatt  : Bibliothek des peinlichen Rechts der peinlichen Gesetzgebung und Gesetzkunde . von L[ud­w ig] H[arscher] von Almendingen Fürstl . Nassauischer Oberappellationsrath in

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Habamar [sic] . D . P . J . A . Feuerbach Churpfalzbayrischer wirkl . Hofrath und ordentl . Professor des gem . Civil- und Criminalrechts auf der Universität zu Landshuth . und D . K[arl] Grolman Fürstl . Hessen-Darmstädtischer Oberappellationsrath und Professor in Giesen . Zweiter Theil . Gießen 1804 .) 1687 DISSERTATIO INAVGVRALIS IVRIDICA DE CAVSIS MITIGANDI EX CAPITE IMPEDITAE LIBERTATIS . QVAM RECTORE ACADEMIAE MAGNIFICENTISSIMO SERENISSIMO PRINCIPE AC DOMINO DOMINO CAROLO AVGVSTO DVCE SAXONIAE IVLIACI CLIVIAE MONTIVM ANGARIAE ET GVESTPH . LANDGRAVIO THVRINGIAE rel . CONSENTIENTE ILLVSTRI IVRISCONSVLTORVM ORDINE PRO GRADV DOCTORIS A .  D . XV IANVARII ­M DCCLXXXXIX . PVBLICE DEFENDET AVCTOR PAVLVS IOANNES ANSELMVS FEVERBACH MOENO-FRANCOFORDIENSIS PHILOSOPHIAE DOCTOR ARTIVMQVE LIB . MAGISTER . Jena 1799 . 1746 Erklärung des Präsidenten von Feuerbach über seine angeblich geänderte Ueberzeugung in Ansehung der Geschwornen-Gerichte . (Aus dem Neuen Rheinischen Mercur besonders abgedruckt .) Jena 1819 . 1814f Lehrbuch des gemeinen in Deutschland gültigen peinlichen Rechts von Dr . Paul Johann Anselm Feuerbach Königl . Baierischem wirklichen frequentirenden GeheimenRathe , Geheimen Staats-Referendair in Justiz-Sachen , Commandeur des Ordens der Baierischen Krone , Ritter des Russisch-Kaiserlichen Ordens der heil . Anna II . Cl . , Mitglied der Gesetz-Commission , der Reichs-Gesetz-Commission zu St . Petersburg Correspondenten , der Akademie der Wissenschaften zu München Ehrenmitgliede . Fünfte verbesserte Auflage . Gießen 1812 . (Feuerbach  : Lehrbuch . 51812 .) 1676 , 1683 , 1741 Lehrbuch des gemeinen in Deutschland geltenden Peinlichen Rechts von Professor Feuerbach . Gießen 1801 . (Feuerbach  : Lehrbuch . 1801 .) 1741 , 1743 Revision der Grundsätze und GrundbegriVe des positiven peinlichen Rechts von Paul Johann Anselm Feuerbach der Philos . und beider Rechte Doctor und Privatlehrer auf der Universtität zu Jena . T . 1–2 . […] Erfurt 1799 , Chemnitz 1800 . (Feuerbach  : Revision der Grundsätze und GrundbegriVe des positiven peinlichen Rechts .) 1673 , 1743 , 1745 Ueber die Gerichtsverfassung und das gerichtliche Verfahren Frankreichs , in besonderer Beziehung auf die OeVentlichkeit und Mündlichkeit der Gerechtigkeitspflege von Anselm Ritter von Feuerbach , Seiner Königlichen Majestät von Baiern wirklichem Staatsrathe , Präsidenten des Appellations-Gerichts für den Rezat-Kreis , Kommandeur des Ordens der baierischen Krone , des Russischen St . Annen-Ordens und des Großherzuoglich Sächsischen Hausordens vom weißen Falken , Mitglied der Gesetz Commission zu St . Petersburg und mehrer gelehrten Gesellschaften . Gießen 1825 . ( = Betrachtungen über die OeVentlichkeit und Mündlichkeit der Gerechtigkeitspflege von Anselm Ritter von Feuerbach , Seiner Königlichen Majestät von Baiern wirklichem Staatsrathe , Präsidenten des Appellations-Gerichts für den Rezat-Kreis , Kommandeur des Ordens der baierischen Krone , des Russischen St . Annen-Ordens und des Großherzoglich Sächsi-



literaturverzeichnis1907

schen Hausordens vom weißen Falken , Mitglied der Gesetz Commission zu St . Petersburg und mehrer gelehrten Gesellschaften . Zweiter Band . (Ueber die Gerichtsverfassung und das gerichtliche Verfahren Frankreichs .) Gießen 1825 .) (Feuerbach  : Ueber die Gerichtsverfassung und das gerichtliche Verfahren Frankreichs .) 1708 Ueber die Strafe als Sicherungsmittel vor künftigen Beleidigungen des Verbrechers . Nebst einer näheren Prüfung der Kleinischen Strafrechtstheorie . Als Anhang zu der Revision des peinlichen Rechts von Paul Johann Anselm Feuerbach der Ph . u . b . R . Doctor und Lehrer auf der Universität zu Jena . Chemnitz 1800 . (Feuerbach  : Ueber die Strafe als Sicherungsmittel .) 1676 Johann Gottlieb Fichte Johann Gottlieb Fichte  : Gesamtausgabe der Bayerischen Akademie der Wissenschaften . Herausgegeben von Reinhard Lauth und Hans Jacob [bzw .] Reinhard Lauth und Hans Gliwitzky . Stuttgart-Bad Cannstatt 1964V . (GA) 1502 GA I/1  : Werke 1791–1794 . Herausgegeben von Reinhard Lauth und Hans Jacob unter Mitwirkung von Manfred Zahn und Richard Schottky . Stuttgart-Bad Cannstatt 1964 . 1643 , 1662 , 1666 , 1699 , 1743 , 1807 , 1826 , 1839 GA I/2  : Werke 1793–1795 . Herausgegeben von Reinhard Lauth und Hans Jacob unter Mitwirkung von Manfred Zahn . Stuttgart-Bad Cannstatt 1965 . 1690 , 1737 , 1826 GA I/3  : Werke 1794–1796 . Herausgegeben von Reinhard Lauth und Hans Jacob unter Mitwirkung von Richard Schottky . Stuttgart-Bad Cannstatt 1966 . 1665 , 1668 , 1721 , 1796 , 1803 GA I/4  : Werke 1797–1798 . Herausgegeben von Reinhard Lauth und Hans Gliwitzky unter Mitwirkung von Richard Schottky . Stuttgart-Bad Cannstatt 1970 . 1665 , 1692 , 1715 , 1760 , 1813 , 1867 GA I/5  : Werke 1798–1799 . Herausgegeben von Reinhard Lauth und Hans Gliwitzky unter Mitwirkung von Hans Michael Baumgartner , Erich Fuchs , Kurt Hiller und Peter K . Schneider . Stuttgart-Bad Cannstatt 1977 . 1692 , 1736 , 1738 , 1773f GA I/6  : Werke 1799–1800 . Herausgegeben von Reinhard Lauth und Hans Gliwitzky unter Mitwirkung von Erich Fuchs , Kurt Hiller , Walter Schieche und Peter K . Schneider . Stuttgart-Bad Cannstatt 1981 . 1690 Beitrag zur Berichtigung der Urtheile des Publikums über die französische Revolution . Erster Theil . Zur Beurtheilung ihrer Rechtmäßigkeit . (S .  200  : Beitrag zur Berichtigung der Urtheile des Publikums über die französische Revolution . Des ersten Theils zur Beurtheilung ihrer Rechtmäßigkeit Zweites Heft . [ fortlaufend paginiert]) s . l . 1793 . (KHB 1220) (GA I/1 . [201]–404) (Fichte  : Beitrag .) 1643 , 1662 , 1666 , 1699 , 1743 , 1839 J . G . Fichte  : Beweis der Unrechtmäßigkeit des Büchernachdrucks . Ein Räsonnement und eine Parabel . In  : Berlinische Monatsschrift . Herausgegeben von [ Johann Erich] Biester . Einundzwanzigster Band . Januar bis Junius , 1793 . Berlin 1793 . (5 . Stück . Mai) 443–483 . (GA I/1 . 409–426) 1807

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Das System der Sittenlehre nach den Principien der Wissenschaftslehre von Johann Gottlieb Fichte . Jena und Leipzig 1798 . (KHB 85) (GA I/5 . [19]–317) (Fichte  : System der Sittenlehre .) 1692 , 1736 , 1738 , 1773 Die Bestimmung des Menschen . Dargestellt von Johann Gottlieb Fichte . Berlin 1800 . (GA I/6 . [183]–311) 1690 Grundlage der gesammten Wissenschaftslehre als Handschrift für seine Zuhörer von IOHANN GOTTLIEB FICHTE . Leipzig 1794[–1795] . (KHB 87) (GA I/2 . [249]– 451) (Fichte  : Grundlage der gesammten Wissenschaftslehre .) 1690 , 1737 , 1826 , 1829 Grundlage des Naturrechts nach Principien der Wissenschaftslehre von Iohann Gottlieb Fichte . Jena und Leipzig 1796 . (KHB 88) (GA I/3 . [311]–460) (Fichte  : Grundlage des Naturrechts . T . 1 .) 1665 , 1668 , 1721 , 1796 Grundlage des Naturrechts nach Principien der Wissenschaftslehre Zweiter Theil oder Angewandtes Naturrecht von Iohann Gottlieb Fichte . Jena und Leipzig 1797 . (KHB 89) (GA I/4 . [1]–165) (Fichte  : Grundlage des Naturrechts . T .  2 .) 1665 , 1692 , 1715 , 1760 , 1813 , 1867 Grundriss des Eigenthümlichen der Wissenschaftslehre in Rüksicht auf das theoretische Vermögen als Handschrift für seine Zuhörer von IOHANN GOTTLIEB FICHTE . Jena und Leipzig 1795 . (GA I/3 . [137]–208) 1803 I  . Ueber den Grund unsers Glaubens an eine göttliche WeltRegierung . In  : Philosophisches Journal einer Gesellschaft Teutscher Gelehrten . Herausgegeben von Johann Gottlieb Fichte , und Friedrich Immanuel Niethammer der Philosophie Doctoren , und Professoren zu Jena . Achter Band . Jena und Leipzig 1798 . (Achten Bandes Erstes Heft .) [1]–20 . (GA I/5 . 347–357) 1774 Versuch einer Kritik aller OVenbarung . Von Johann Gottlieb Fichte . Zweite , vermehrte , und verbesserte Auflage . Königsberg 1793 . (GA I/1 . [15]–162) 1826 Johann Friedrich Flatt Vermischte Versuche von M . Johann Friderich Flatt . Leipzig 1785 . 1669 Friedrich II . Essai sur les formes de gouvernement et sur les devoirs des souverains . Berlin 1777 . In  : OEUVRES posthumes de FREDERIC II , r o i d e p r u s s e . Tome VI . Berlin 1788 . [53]–88 . 1798 MEMOIRES pour servir A L’HISTOIRE de la Maison de BRANDEBOURG , Précédés d’un discours preliminaire , & suivis de trois dissertations , sur la religion , les moeurs , le gouvernement du brandebourg , & d’une quatriéme sur les raisons d’etablir ou d’abroger les loix . Nou ve l l e E d it io n  , r e v u e  , c o r r i g é e & a u g m e n t é e . Berlin , Den Haag 1751 . 1797f [Vortitelblatt  :] L’A N T I M A C H I AV E L ou EXAMEN DU PRINCE de MACHIA­



literaturverzeichnis1909 VEL . [Titelblatt  :] EXAMEN DU PRINCE de MACHIAVEL , avec des notes H i s -

t o r iq u e s & Po l it i q u e s  . Den Haag 1749 . Ave c P r i v i l é g e . 1798 ŒUVRES de FRÉDÉRIC LE GRAND tome i . [hrsg . Johann David Erdmann Preuss] Berlin 1846 . 1798 ŒUVRES de FRÉDÉRIC LE GRAND tome viii . Berlin 1848 . 1798 ŒUVRES de FRÉDÉRIC LE GRAND tome ix . Berlin 1848 . 1798 ŒUVRES PHILOSOPHIQUES DE FRÉDÉRIC II ROI DE PRUSSE . tome ii . Berlin 1848 . 1798 Versuch über die Regierungsformen und über die Pflichten des Regenten . In  : Friedrichs des Zweiten Königs von Preussen hinterlassene Werke . Aus dem Französischen übersetzt . Sechster Band . Neue verbesserte und vermehrte Auflage . Berlin 1789 . [45]–74 . 1798 Jakob Friedrich Fries An die deutschen Burschen . Zum 18 . October 1817 . s . l . 1817 . 1789 Handbuch der praktischen Philosophie oder der philosophischen Zwecklehre . Erster Theil . Ethik , oder die Lehren der Lebensweisheit . Erster Band . von Jakob Friedrich Fries . D . d . Phil . und Med . , Großh . S . Weim . Hofrath , ord . Prof . der Phil . zu Jena , corr . Mitglied der königl . Akad . zu München und Berlin . […] Heidelberg 1818 . (Fries  : Ethik .) 1735 , 1789 Wissen , Glaube und Ahndung von Jakob Friedrich Fries , ordentlichem Professor der Philosophie in Heidelberg . Jena 1805 . 1735 Stephen Fuller THE NEW ACT OF ASSEMBLY of the ISLAND OF J A M A I C A  , intitled , A n A c t t o r e p e a l a n A c t  , i n t it l e d  , “A n A c t t o r e p e a l s e ve r a l A c t s  , a n d C l a u s e s o f A c t s  , r e s p e c t i n g S l ave s , a n d f o r t he b e t t e r O r d e r a n d G ove r n m e n t o f S l a ve s  , a n d f o r o t h e r P u r p o s e s   : ” A n d a l s o t o r e p e a l t h e s e ve r a l A c t s , a n d C l a u s e s o f A c t s  , w h i ch we r e r e p e a l e d b y t h e A c t i n t it le d a s a fo r e s a id  ; a n d fo r c on s ol id a t i n g a n d b r i n g i n g i n t o O ne A c t t he s e ve r a l L aw s r e l a t i n g t o S l ave s  , a n d f o r g i v i n g t he f u r t h e r P r o t e c t io n a n d S e c u r i t y   ; f o r a l t e r i n g t h e M o d e o f Tr i a l o f S l ave s c h a r g e d w i t h c a p it a l O f f e n c e s   ; a n d f o r o t h e r P u r p o s e s   ; commonly called , THE NEW CONSOLIDATED ACT , Which was passed by the Assembly on the 6th of November – by the Council on the 5th of December – and by the Lieutenant Governor on the 6th Day of December , 1788  ; being the present C O D E N O I R of that Island . Published for the Use of both Houses of Parliament , and the Satisfaction of the Public at large , by STEPHEN FULLER , Esq . agent for jamaica . London 1789 . 1857f Marco Aurelio Galvani M . AVRELII GALVANI FERRARIENSIS DE VSVFRVCTV DISSERTATIONES VARIÆ . TRACTATIBVS NONNVLLIS PER OCCASIONEM INTERCISÆ AC POTISSIMVM DE JVRE NATVRÆ GENTIVM et CIVIVM . DE JVRE FAMILIÆ .

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DE JVRE TESTAMENTORVM . DE VSVCAPIONIBVS et LONGI TEMPORIS PRÆSCRIPTIONIBVS . DE EXÆQVATIONE LEGATORVM et FIDEICOMMISSORVM . DE POLLICITATIONBVS . DE PACTIS NVDIS . DE CONTRACTIBVS . DE DOTIS SVBSTANTIA . DE DOMINIO . DE POSSESSIONE . ET , QVOD LEGES CODICIS NON CORRIGANT LEGES DIGESTORVM . qvibvs jvstinianicvm

jvs partim ad antiqva principia , cvm romanæ , tvm atticæ sapientiæ revocatvr , partim mvltiplici vsv vetervm historiarvm illvstratvr . e d i t i o n o va e m e n d a t i o r . Tübingen 1788 . 1756 Christian Garve Abhandlung über die Verbindung der Moral mit der Politik , oder einige Betrachtungen über die Frage , in wiefern es möglich sey , die Moral des Privatlebens bey der Regierung der Staaten zu beobachten . von Christian Garve . Breslau 1788 . 1708 Gazette nationale ou Le Moniteur universel . Nº 219 . Nonidi 9 floréal . [Paris 1797] 1876 Aulus Gellius A . GELLII LVCVLENTISSIMI SCRIPTORIS NOCTES ATTICAE . COLONIAE . Opera & impensa Ioannis Soteris . Anno M D XX VI . Mense Iunio . (Hegel besaß die zweite von Johann Soter (Heyl) in Köln 1533 gedruckte Ausgabe des Gellius  : KHB 526) (Gellius  : Noctes Atticae .) 1667 , 1772 , 1860 Carl Friedrich Gerstlacher Carl Fridrich Gerstlachers , Marggräflich badischen geheimen Raths , Handbuch der teutschen Reichsgeseze nach dem möglichst ächten Text , in sistematischer Ordnung . Eilften Theils erste Abtheilung , welche die peinliche Gerichtsordnung von Art . 1 . bis Art . 111 . in sich hält . Stuttgart 1793 . 1707 Franz Xaver Gmeiner Das allgemeine Deutsche Lehnrecht . In wissenschaftlicher Lehrart vorgetragen von Franz Xaver Gmeiner . […] Bd 1–2 ,2 . Grätz 1795 . (Gmeiner  : Das allgemeine Deutsche Lehnrecht .) 1651 , 1840 Christian Gottlieb Gmelin Grundsäze der Gesezgebung über Verbrechen und Strafen eine der oekonomischen Gesellschaft in Bern zugeschikte , und von ihr des Druks würdig erkannte Abhandlung von D . Christian Gottlieb Gmelin , Herzogl . Würtembergischen Rath , und der Rechte ordentlichen öVentlichen Lehrer zu Tübingen . Tübingen 1785 . 1672 Johann Wolfgang Goethe Goethes Werke . Herausgegeben im Auftrage der Großherzogin Sophie von Sachsen . Abteilungen I , II , III , IV . 113 Bde [in 143] . Weimar 1887–1919 . (WA) 1503 , 1690 , 1771 , 1773 , 1775 , 1791 , 1810f , 1841 , 1866 , 1868 , 1873 Aus meinem Leben Dichtung und Wahrheit . Von Goethe . Dritter Theil . Es ist dafür gesorgt , daß die Bäume nicht in den Himmel wachsen . Tübingen 1814 . (WA I/28) 1873 Das Neueste von Plundersweilern . 1780 . (WA I/16 . [41]–55) 1868



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Die Braut von Corinth . Ro m a n z e  . In  : Musen-Almanach für das Jahr 1798 . herausgegeben von Schiller . Tübingen [1797] . 88–99 . (WA I/1 . 219–226) 1775 Die Leiden des jungen Werthers . […] T . 1–2 . Leipzig 1774 . (WA I/19 . [1]–191) 1873 Die Schriften zur Naturwissenschaft . Vollständige mit Erläuterungen versehene Ausgabe , herausgegeben im Auftrage der Deutschen Akademie der Naturforscher (Leopoldina) zu Halle , begründet von Karl Lothar Wolf und Wilhelm Troll , herausgegeben von Dorothea Kuhn und Wolf von Engelhardt . Weimar 1947V . (Goethe  : Schriften zur Naturwissenschaft .) 1773 Die Wahlverwandtschaften . Ein Roman von Goethe . […] T . 1–2 . Tübingen 1809 . (WA I/20) 1866 Goethe’s neue Schriften . Siebenter Band . Berlin 1800 . 1811 Goethe’s Werke . 20 Bde . Stuttgart und Tübingen 1815–1819 . 1868 Goethe’s Werke . Vollständige Ausgabe letzter Hand . Dreyunddreyßigster Band . Unter des durchlauchtigsten deutschen Bundes schützenden Privilegien . Stuttgart und Tübingen 1830 . 1841 Götter , Helden und Wieland . Eine Farce . Auf Subscription . Leipzig [recte  : Kehl] 1774 . (WA I/38 . [11]–36) 1841 Parabolisch . (WA I/3 . [169]–193) 1810 Ueber Kunst und Alterthum . Von Goethe . Dritten Bandes erstes Heft . Stuttgart 1821 . 1810 Vier Jahreszeiten . Alle viere , mehr und minder , Necken wie die hübschen Kinder . (WA I/1 . [343]–360) 1811 Was wir bringen . Vorspiel , bey EröVnung des neuen Schauspielhauses zu Lauchstädt . Von Göthe . Tübingen 1802 . (WA I/13 ,1 . [37]–88) 1771 Wilhelm Meisters Lehrjahre . Ein Roman . Herausgegeben von Goethe . […] 4 Bde . Berlin 1795 . ( = Goethe’s neue Schriften . […] Mit Kurfürstl . Sächs . Privilegium . Bd 3–6 . 1795–1796 .) (WA I/21–22) 1690 , 1791 Zur Farbenlehre . von Goethe . Erster Band . Nebst einem Hefte mit sechzehn Kupfertafeln . Zweyter Band . Anzeige und Uebersicht des Goetheschen Werkes zur Farbenlehre . Erklärung der zu Goethes Farbenlehre gehörigen Tafeln . Tübingen 1810 . (KHB 1639–1641) (WA II/1–4) 1773 Ph . Th . G—r Vokal- und Instrumental-Konzert . Am 14 . März , im Saale des Gewandhauses . In  : Abend-Zeitung . Dresden und Leipzig . Nr 24 . 22 . März 1806 . 1748f

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Joseph Görres Europa und die Revolution von Görres . Stuttgart 1821 . (Europa und die Revolution .) 1817 Teutschland und die Revolution . Von J . Görres . Zweite Auflage . Teutschland , 1819 . (Teutschland und die Revolution .) 1817 Ernst Martin GräV Versuch einer einleuchtenden Darstellung des Eigenthums und der Eigenthumsrechte des Schriftstellers und Verlegers und ihrer gegenseitigen Rechte und Verbindlichkeiten . Mit vier Beylagen . Nebst einem kritischen Verzeichnisse aller deutschen besondern Schriften und in periodischen und andern Werken stehenden Aufsätze über das Bücherwesen überhaupt und den Büchernachdruck insbesondere . Von Ernst Martin GräV . Leipzig 1794 . 1806 Jacob Grimm und Wilhelm Grimm Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm . 16 Bde [in 32] und Quellenverzeichnis . Leipzig 1854–1971 . (Deutsches Wörterbuch .) 1667 , 1684 , 1700 , 1705 , 1731 , 1746 , 1749 , 1754 , 1784 , 1786 , 1797–1799 , 1803 , 1809– 1811 , 1814 , 1816 , 1819–1821 , 1829–1833 , 1835f , 1852 Hugo Grotius HUGONIS GROTII de JURE BELLI ac PACIS L I B R I T R E S in quibus JUS NATURAE ET GENTIUM , item juris publici praecipua explicantur . cum annotatis auctoris eiusdemque DISSERTATIONE DE MARI LIBERO  ; a c l i b e l l o s i n g u l a r i de aequitate , indulgentia , et facilitate  : nec non JO . FR . GRONO­V II v .  c . NOTIS in totum opus de jure belli ac pacis . ex altera recensione JOANNIS BARBEYRACII , JC . publ . privatiq . iuris antecess . groning . CUM NOTULIS EJUSDEM NUNC AUCTIORIBUS , pluriumq . locor . ex auctorib . quib . laudat . adcuratiori indicatione . […] C u m P r i v i l e g io S p e c i a l i S a c r . C a e s a r  . Re g i a e q u e M a ie s t  . 2 Bde . [ fortlaufend paginiert] Leipzig 1758 . (KHB 106) (Grotius  : De iure belli ac pacis .) 1670 , 1793 , 1877 Grundgesetz über die Landständische Verfassung des Großherzogthums Sachsen-Weimar vom 5 . Mai 1816 . In  : [Karl Heinrich Ludwig Pölitz  :] Die Constitutionen der europäischen Staaten seit den letzten 25 Jahren . In zwei Theilen . […] Leipzig und Altenburg 1817 . T .  2 . 331–363 . 1728 , 1869f Gutachten der Immediat-Justiz-Commission über das öVentliche Verfahren in CivilSachen . Berlin 1818 . 1814 Gutachten der Königlich Preußischen Immediat-Justiz-Commission über das Geschwornengericht . […] [Berlin] 1819 . 1814 , 1816 Carl Ludwig von Haller Restauration der Staats-Wissenschaft oder Theorie des natürlich-geselligen Zustands  ; der Chimäre des künstlich-bürgerlichen entgegengesezt von Carl Ludwig von Haller , des souverainen wie auch des geheimen Raths der Republik Bern , der Königl . Gesell-



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schaft der Wissenschaften zu Göttingen correspondierendem [sic] Mitglied &c . Erster Band . Darstellung , Geschichte und Critik der bisherigen falschen Systeme . Allgemeine Grundsäze der entgegengesezten Ordnung Gottes und der Natur . […] Winterthur 1816 . (Haller  : Restauration der Staats-Wissenschaft . Bd 1 .) 1746 , 1788 , 1841 Restauration der Staats-Wissenschaft oder Theorie des natürlich-geselligen Zustands der Chimäre des künstlich-bürgerlichen entgegengesezt von Carl Ludwig von Haller , des souverainen wie auch des geheimen Raths der Republik Bern , der Königl . Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen correspondirendem Mitglied &c . Zweyter Band . Erster Theil . Von den Fürstenthümern oder Monarchien . Erstes Hauptstück . Von den unabhängigen Grundherren oder den Patrimonial-Fürsten . […] Winterthur 1817 . (Haller  : Restauration der Staats-Wissenschaft . Bd 2 .) 1746 , 1788 Restauration der Staats-Wissenschaft oder Theorie des natürlich-geselligen Zustands der Chimäre des künstlich-bürgerlichen entgegengesezt von Carl Ludwig von Haller , des souverainen wie auch des geheimen Raths der Republik Bern , der Königl . Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen correspondirendem Mitglied &c . Dritter Band . Makrobiotik der Patrimonial-Staaten . Zweytes Hauptstück . Von den unabhängigen Feldherren oder den militärischen Staaten . […] Winterthur 1818 . (Haller  : Restauration der Staats-Wissenschaft . Bd 3 .) 1746 Alexander Hamilton , James Madison , John Jay LE FÉDÉRALISTE , ou C o l l e c t i o n d e q u e l q u e s É c r i t s e n f a ve u r d e l a C on s t it ut ion pr o p o s é e a u x É t a t s - Un i s d e l ’A mé r iq ue , p a r l a C onve nt ion c o nvo q ué e e n 1787 ; Publiés dans les Étas-Unis de l’Amérique par MM . Hamilton , Madisson [sic] et Gay [sic] , Citoyens de l’État de New-York . […] 2 Bde . Paris 1792 . 1833 David Hartley OBSERVATIONS ON MAN , HIS FRAME , HIS DUTY , AND HIS EXPECTATIONS . In TWO PARTS . By DAVID HARTLEY , M .  A  . T . 1–2 . London 1749 . 1737 Friedrich Christian August Hasse Das Leben Gerhards von Kügelgen , erzählt von F . Ch . A . Hasse . Mit dem Bildnisse des Künstlers und acht Umrissen von seinen Gemälden  ; nebst einigen Nachrichten aus dem Leben des k . russ . Cabinetsmalers Karl von Kügelgen . „Wer könnte auch ein wahrhaft treV licher Künster seyn , und nicht zugleich ein eben so treV licher Mensch ? ” F e r n ow  . Leipzig 1824 . 1832 James Heath Flagellum  : or The LIFE and DEATH , birth and burial of O . Cromwell the late Usurper  : Faithfully Described . w i t h An Exact Account of His Policies and Successes  : Not heretofore Published or discovered . T h e T h i r d e d i t i o n w i t h A d d i t io n s  . – – – – Furto l æ t a t u s inani D i s t u l i t i n s e r a m c o m m i s s a p i a c u l a m o r t e m . Virg . Æneid . London 1665 . 1794 Johann Gottlieb Heineccius ELEMENTA IVRIS CIVILIS SECVNDVM ORDINEM INSTITVTIONVM , COMMODA AVDITORIBVS METHODO ADORNATA , A IO . GOTTL . HEINECCIO ,

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IC . POT . PRVSS . REG . A CONSIL . SECRET . IVRIVM AC PHILOS . IN ILL . FRID . P .  P .  O . ET INDICIBVS NECESSARIIS AVCTA . CVM PRIVILEGIO POT . REG . POL . ET ELECT . SAX . Leipzig 1758 . (KHB 1269)

(Heineccius . Elementa .) 1642 , 1644 , 1647f , 1652 , 1661 , 1689 , 1702 , 1742 , 1755 , 1761f , 1764f , 1768 , 1780f , 1838 , 1842f IO . GOTTL . HEINECCI ICTI CONS . QVOND . AVLAE REGIAE PRVSS . ET IN ILL . VIADRINA PAND . ET PHIL . RAT . ET MOR . P .  P . ORD . ANTIQVITATVM ­ROMANARVM IVRISPRVDENTIAM ILLVSTRANTIVM SYNTAGMA SECVNDVM ORDINEM INSTITVTIONVM IVSTINIANI DIGESTVM QVA MVLTA IVRIS ROMANI ATQVE AVCTORVM VETERVM LOCA EXPLICANTVR ATQVE ILLVSTRANTVR . EDITIO NOVA PRIORIBVS EMENDATIOR ET LOCVPLETATIOR . CVM S .  R . IMP . REG . POL . ET ELECT . SAX . PRIVILEGIIS . Straßburg 1755 . [beigebunden ist  :] IO . GOTTL . HEINECCI ICTI ANTIQVITATVM ROMANARVM IVRIS­PRV­ DENTIAM ILLVSTRANTIVM SYNTAGMA SECVNDVM ORDINEM INSTITVTIONVM IVSTINIANI PARS II . EDITIO NOVA PRIORIBVS EMENDATIOR ET LOCVPLETATIOR . Straßburg 1755 . (KHB 1270) . (Heineccius  : Syntagma . bzw . Heineccius  : Syntagma . Pars II .) 1700 , 1769 , 1779 , 1839 , 1851 Jeremias Heinemann Sammlung der die religiöse und bürgerliche Verfassung der Juden in den Königl . Preuß . Staaten betreVenden Gesetze , Verordnungen , Gutachten , Berichte und Erkenntnisse . Mit einem Anhange , welcher Gesetze fremder Staaten enthält . Herausgegeben von J .  Heinemann , Dr . der Philosophie . Zweite verbesserte und sehr vermehrte Auflage . Glogau 1831 . [erster Titel  ; zweiter Titel  :] Ergänzungen und Erläuterungen der die reli­ giöse und bürgerliche Verfassung der Juden in den Königl . Preuß . Staaten betreVenden Gesetze . Mit einem Anhange , welcher die Gesetze fremder Staaten enthält . Herausgegeben von J . Heinemann , Dr . der Philosophie . Glogau 1831 . 1855f Christoph Gottlob Heinrich Geschichte von England , ein Handbuch von Christoph Gottlob Heinrich , Herzogl . Sachsen-Weimar . Hofrath , ordentl . Professor der Geschichte zu Jena &c . […] T . 1–4 . Halle 1806–1810 . 1795 Adolph Henke Abhandlungen aus dem Gebiete der gerichtlichen Medicin . Als Erläuterungen zum Lehrbuche der gerichtlichen Medicin von Adolph Henke , der Arzneikunde und Wundarzneikunst Doctor , Professor der Medicin an der Königlich Baierischen Universität zu Erlangen , der physikalisch-medicinischen Societät daselbst zeitigem Secretair , und einiger gelehrten Gesellschaften in Deutschland , Rußland und der Schweiz Mitgliede . Zweiter Band . Bamberg 1816 . 1684 Eduard Henke Grundriß einer Geschichte des deutschen peinlichen Rechts und der peinlichen Rechtswissenschaft . Ein Versuch von Eduard Henke , der Rechte Doctor und Privatdocent auf der Universität zu [T . 1  :] Erlangen [T .  2  :] Landshut . […] T . 1–2 . Sulzbach 1809 . (Henke  : Grundriß einer Geschichte des deutschen peinlichen Rechts .) 1688



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Ueber den Streit der Strafrechtstheorien . Ein Versuch zu ihrer Versöhnung von D . Eduard Henke . Nebst einer literarischen Beilage . Regensburg 1811 . 1677 XXIII  . Von der Billigkeit im Criminalrechte . Von Herrn Dr  . Henke , Professor der Rechte zu Bern . In  : Neues Archiv des Criminalrechts . Herausgegeben von Gallus Aloys Kleinschrod , Hofrath u . Prof . zu Würzburg , und Ritter des Civilverdienstordens . Christian Gottlieb Konopak , Oberappellationsrath und Professor zu Jena . und C . J . A . Mittermaier , Hofrath und Professor zu Landshut . Zweiter Band . Halle 1818 . (Zweiten Bandes drittes Heft .) 462–476 . 1712 Johann Gottfried Herder Herders Sämmtliche Werke . Herausgegeben von Bernhard Suphan [et al .] . 33 Bde . Berlin 1877–1913 . 1776 Der Cid . Nach Spanischen Romanzen besungen durch Johann Gottfried von Herder . […] Tübingen 1806 . 1775 Benjamin Christoph Hermann q . e . b . v . dissertatio theologica , de POLYGAMIA SIMVLTANEA ILLEGITIMA , inprimis etiam ex nvmero hominvm vtrivsqve sexvs in tellvre fere aeqvali , qvam svb vmbone viri svmme reverandi , excellentissimi , amplissimi , doc­ tissimi SIGISM . IAC . BAVMGARTEN , s . s . theol . doct . eivsdemqve prof . pvbl . ord . praeceptoris ac patroni svi aeternvm devenerandi , d . sept . mdccxxxix . ervditorvm examini pvblice svbiiciet avctor BENIAMIN CHRISTOPHORVS HERMANN , grünebergensis meso-march . Halle [1739] . 1698 Herodot ΗΡΟΔΟΤΟΥ ΑΛΙΚΑΡΝΑΣΣΗΟΣ ῾ ΙΣΤΟΡΙ῀ ΩΝ ΛΌΓΟΙ Θ , ᾿ Επιγραϕόμενοι Μοῦσαι . Τοῦ ἀυτοῦ ᾿ Εξήγησις περὶ τῆς ῾ Ομήρου βιοτῆς . HERODOTI HALICARNASSEI HISTORIARVM LIB . IX , IX Musarum nominibus inscripti . Eiusdem Narratio de vita Homeri . Cum Vallæ interpret . Latina historiarum Herodoti , ab Henr . Stephano recognita . Item cum iconibus structurarum ab Herodoto descriptarum . Ctesiæ quædam de reb . Pers . & Ind . EDITIO SECVNDA . Excudebat Henricus Stephanus . Anno M .  D .  XCII . [Genf] 1592 . (KHB 533) 1838 Historiae . 1733 , 1797 , 1811f , 1820 Karl Heinrich Heydenreich System des Naturrechts nach kritischen Prinzipien von Karl Heinrich Heydenreich . Omnes gentes et omni tempore una lex et sempiterna et immortalis continebit  : unusque erit communis quasi magister et imperator omnium Deus ille , legis huius inventor , disceptator , lator  : cui qui non parebit , ipse se fugiet , ac naturam hominis aspernabitur , atque hoc ipso luet maximas poenas , etiamsi cetera supplicia , quae putantur , effugerit . Cicero . E r s t e r T h e i l  . Leipzig 1794 . 1838 Johann Christian Hinrichs ENTSTEHUNG , FORTGANG und IETZIGE BESCHAFFENHEIT DER RUSSISCHEN IAGDMUSIK von IOHANN CHRISTIAN HINRICHS . – audire et videor pios Errare per lucos amoenae Quos et aquae subeunt et aurae . Hor  : Od  : IV . Lib  :  III .

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St .  PETERSBURG . Gedrukt bei I . K . Schnoor . auf Kosten des Verfassers . In Com­ mission bei I . D . Gerstenberg et Cº . 1796 . MIT BEWILLIGUNG DES POLIZEI­A MTS . 1748 Thomas Hobbes B E H E M O T H  . the HISTORY of the Civil Wars of ENGLAND , From the Year 1640 , to 1660 . By T  .  H . o f M a l m s b u r y . Purged from the Errours of former Editions . Ta nt u m Re l l i g io p o t u it s u a d e r e M a lo r u m . Lucret . de Natur . Rer . Lib . I . Pl a c av i S a n g u i n e D e o s  . Hor . Serm . Lib .  II . Satyr . 3 . [London] 1680 . 1792 ELEMENTA PHILOSOPHICA de CIVE , Auctore THOM . HOBBES Malmesburiensi . Amsterdam 1696 . (KHB 166) (Hobbes  : De Cive .) 1662 , 1735 , 1792 , 1808 Leviathan , or The Matter , Forme , & Power of a Common-Wealth Ecclesiasticall and Civill . By Thomas Hobbes of Malmesbury . London 1651 . 1663 Leviathan , sive De Materia , Forma , & Potestate Civitatis Ecclesiasticæ et Civilis . Authore Thoma Hobbes , Malmesburiensi . Amsterdam 1670 . 1663 The English Works of Thomas Hobbes of Malmesbury  ; new first collected and edited by Sir William Molesworth , Bart . […] 11 Bde . London 1839–1845 . (Hobbes  : English Works .) 1663 Thomæ Hobbes Malmesburiensis Opera philosophica quæ latine scripsit omnia in unum corpus nunc primum collecta studio et labore Gulielmi Molesworth . 5 Bde . London 1839–1845 . (Hobbes  : Opera latina .) 1662 , 1808 Thomas Hobbes  : De Cive . The Latin Version entitled in the first edition ELEMENTORVM PHILOSOPHIÆ SECTIO TERTIA DE CIVE and in later editions ELEMENTA PHILOSOPHICA de CIVE . A critical edition by Howard Warrender . Oxford 1983 . ( = The Clarendon Edition of the Philosophical Works of Thomas Hobbes . Volume II . De Cive . Latin Version .) (Hobbes  : Philosophical Works . Bd 2 .) 1662 , 1808 TRACTS of M R .T H O M A S H O B B S of Malmsbury . containing I  . B e h e m o t h , the History of the Causes of the Civil Wars of E n g l a n d , from 1640 . to 1660 . printed from the Author’s own Copy  : Never printed (but with a thousand faults) before . II  . An Answer to Arch-Bishop B r a m h a l l ’s Book , called t h e C a t c h i n g o f t h e L e v i a t h a n   : Never printed before . III . An Historical Narration of Heresie , and the Punishment thereof  : Corrected by the true Copy . IV . Philosophical Problems , dedicated to the King in 1662 . but never printed before . London 1682 . 1792f Ludwig Julius Friedrich Höpfner Naturrecht des einzelnen Menschen der Gesellschaften und der Völker . von D . Ludwig Julius Friedrich Höpfner . Zweyte verbesserte Auflage . Gießen 1783 . 1669 August von HoV Über Verbrechen aus indirekter Absicht . Ein Sendschreiben an Herrn Professor Chri-



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stiani zu Kiel von August von HoV , Königlichen Preußischen Criminal-Richter der Residenzien zu Berlin . Berlin 1791 . 1686 Johann Christoph HoV bauer Die Psychologie in ihren Hauptanwendungen auf die Rechtspflege nach den allgemeinen Gesichtspunkten der Gesetzgebung oder die sogenannte gerichtliche Arzneywissenschaft nach ihrem psychologischen Theile von Johann Christoph HoV bauer der Rechte und Philosophie Doctor und ordentlichem Professor der Philosophie zu Halle . Halle 1808 . 1683 Francis Ludlow Holt the LAW OF LIBEL  : in which is contained A GENERAL HISTORY OF THIS LAW in the ancient codes , and of its introduction , and successive alterations , In the Law of England . comprehending A DIGEST of a l l t h e l e a d i n g c a s e s u p o n l i b e l s , from the earliest to the present time . by FRANCIS LUDLOW HOLT , ESQ . of the middle temple , barrister at law . second edition , with considerable additions . Eadem famæ quam vitæ est habenda ratio , fama vitaque hominis iisdem legibus nituntur . juris cons excerpt apud dig . gotho­ fred ed . London 1816 . (Holt  : The Law of Libel .) 1732f Henry Home Lord Kames ESSAYS ON THE PRINCIPLES OF MORALITY AND NATURAL RELIGION . IN TWO PARTS . The SECOND EDITION . With Alterations and Additions . T . 1–2 . London 1758 . 1736 Versuche über die ersten Gründe der Sittlichkeit und der natürlichen Religion in zween Theilen von Heinrich Home aus dem Englischen übersetzt und mit Anmerkungen begleitet von C[hristian] G[ünther] Rautenberg Prediger an der Martins-Kirche in Braunschweig . T . 1–2 . Braunschweig 1768 . 1736 Homer Ilias  . 1773 , 1775 , 1777 , 1821 Odyssee . 1791 Karl Ferdinand Hommel D . Karl Ferdinand Hommels vormals des Lehnrechts itzo der Institutionen zu Leipzig öVentlichen Lehrers des Oberhofgerichts wie auch der juristischen Facultät Beysitzers Akademische Reden über Herrn Joh . Jacob Mascovs Buch DE IVRE FEVDORVM IN IMPERIO ROMANO GERMANICO . Frankfurt 1758 . 1650 Q . Horatius Flaccus Carminum liber primus . 1716 Q . HORATII FLACCI ECLOGAE cvm SCHOLIIS VETERIBVS castigavit et notis illvstravit GVLIELMVS BAXTERVS . VARIAS LECTIONES et OBSERVATIONES addidit IO . MATTHIAS GESNERVS . editio secvnda emendatior . Leipzig 1772 . (KHB 544) 1716 , 1785

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Sermones . 1785 ‘House of Lords Journal Volume 15  : 14 March 1693’ , in Jo u r n a l o f t h e H o u s e o f L o r d s   : Vo l u m e 15 , 1691–1696 (London , 1767–1830) , pp .  287–290 . B r it i s h H i s t or y O n l i ne http  ://www .british-history .ac .uk/lords-jrnl/vol15/pp287-290 [accessed 9 November 2016] . 1722 ‘House of Lords Journal Volume 18  : 11 March 1708’ , in Jou r n a l o f t h e H ou s e o f L o r d s   : Vo l u m e 18 , 1705–1709 (London , 1767–1830) , pp .  504–506 . B r it i s h H i s t o r y O n l i n e http  ://www .british-history .ac .uk/lords-jrnl/vol18/pp504-506 [accessed 9 November 2016] . 1722 Gottlieb Hufeland Lehrbuch des in den deutschen Ländern geltenden gemeinen oder subsidiarischen Civil­ rechts von D . Gottlieb Hufeland . 2 Bde . Gießen 1808–1814 . 1689 Lehrsätze des Naturrechts und der damit verbundenen Wissenschaften zu Vorlesungen von Gottlieb Hufeland , d . W . W . u . b . R . D . , ord . öV . Lehrer des Lehnrechts und außerord . Beysitzer der Juristenfacultät und des Schöppenstuls auf der Universität zu Jena . Zweyte gänzlich umgearbeitete Ausgabe . Jena 1795 . (KHB 1274) (Hufeland  : Lehrsätze des Naturrechts .) 1644 , 1668 , 1672 , 1698 , 1700 , 1704 , 1758 , 1838 Versuch über den Grundsatz des Naturrechts nebst einem Anhange von Gottlieb Hufe­ land d . W . W . u . B . R . D [sic] Leipzig 1785 . 1838 Gustav Hugo Lehrbuch des Naturrechts , als einer Philosophie des positiven Rechts vom Professor Hugo in Göttingen . Zweyter , ganz von neuem ausgearbeiteter , Versuch . Berlin 1799 . [linkes Titelblatt  ; rechtes Titelblatt  :] Lehrbuch eines civilistischen Cursus , vom Professor Hugo in Göttingen . Zweyter Band , welcher das Naturrecht , als eine Philosophie des ­positiven Rechts enthält . Zweyter , ganz von neuem ausgearbeiteter , Versuch . Berlin 1799 . (Hugo  : Lehrbuch des Naturrechts . 21799 .) 1836 Lehrbuch des Naturrechts , als einer Philosophie des positiven Rechts , besonders des PrivatRechts , vom Hofrath Ritter Hugo in Göttingen . Vierte , sehr veränderte , Ausgabe . Berlin 1819 . [linkes Titelblatt  ; rechtes Titelblatt  :] Lehrbuch eines civilistischen Cursus , vom Hofrath Ritter Hugo in Göttingen . Zweyter Band , welcher das Naturrecht , als eine Philosophie des positiven Rechts , besonders des PrivatRechts , enthält . Vierte , sehr veränderte , Ausgabe . Berlin 1819 . (Hugo  : Lehrbuch des Naturrechts . 41919 .) 1836 David Hume the HISTORY OF ENGLAND , from the invasion of julius cæsar , to the revolution in 1688 . BY DAVID HUME , ESQ . s t e r e o t y p e e d i t i o n , i n t e n v o l u m e s . […] London 1810–1811 . 1795 INSTITUTES of H I N D U L AW ; or the ordinances of MENU , a c c o r d i n g t o t h e g l o s s o f cullúca , comprising t h e i n d i a n s y s t e m o f d u t i e s reli-



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gious and civil  : verbally translated from the original sanscrit . p r i n t e d b y t h e o r d e r o f g o v e r n m e n t . Calcutta 1794 . 1724 M . Iunianus Iustinus Historiarum Philippicarum T . Pompeii Trogi libri XLIV in epitomen redacti . 1738 D . Iunius Iuvenalis Saturae . 1700 Friedrich Heinrich Jacobi Friedrich Heinrich Jacobi  : Werke . Gesamtausgabe herausgegeben von Klaus Hammacher und Walter Jaeschke . Hamburg , Stuttgart-Bad Cannstatt 1998V . ( JWA) 1502 JWA 1 ,1  : Friedrich Heinrich Jacobi  : Schriften zum Spinozastreit . Herausgegeben von Klaus Hammacher und Irmgard-Maria Piske . Hamburg und Stuttgart 1998 . [IX]–146  ; [147]–268  : Über die Lehre des Spinoza in Briefen an den Herrn Moses Mendelssohn (1785) . Erweiterungen der zweiten Auflage (1789) . 1770 , 1811 JWA 2 ,1  : Friedrich Heinrich Jacobi  : Schriften zum transzendentalen Idealismus . Unter Mitarbeit von Catia Goretzki herausgegeben von Walter Jaeschke und Irmgard-Maria Piske . Hamburg und Stuttgart 2004 . [5]–112  : David Hume über den Glauben oder Idealismus und Realismus . Ein Gespräch (1787) . 1703 [187]–258  : Jacobi an Fichte (1799) . 1773 JWA 7 ,1  : Friedrich Heinrich Jacobi  : Romane II . Woldemar . Unter Mitarbeit von Dora Tsatoura herausgegeben von Carmen Götz und Walter Jaeschke . Hamburg und Stuttgart 2007 . [203]–467  : Woldemar (1796) . 1691 David Hume über den Glauben oder Idealismus und Realismus . Ein Gespräch von Friedrich Heinrich Jacobi . Ναϕε , και μιμνας ἀπιστειν∙ ἀρϑρα ταυτα των ϕρενων . Epicharm . Fragm  . Troch . Breslau 1787 . ( JWA 2 ,1 . [7]–112) 1703 Friedrich Heinrich Jacobi’s Werke . Zweyter Band . Leipzig 1815 . (KHB 174) 1703 Jacobi an Fichte . Nous sommes trop élevés à l’égard de nous mêmes , et nous ne s­ aurions nous comprendre  . Fenelon nach Augustinus . Hamburg 1799 . (KHB 171) ( JWA 2 ,1 . [189]–258) 1773 Ueber die Lehre des Spinoza in Briefen an den Herrn Moses Mendelssohn . Neue vermehrte Ausgabe . Δος μοι που στω . […] Breslau 1789 . ( JWA 1 ,1 . [1]–268) (Jacobi  : Ueber die Lehre des Spinoza .) 1770 , 1811 Woldemar . […] Neue verbesserte Ausgabe . T . 1–2 . Königsberg 1796 . ( JWA 7 ,1 . [203]– 467) 1691

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Friedrich Ludwig Jahn Deutsches Volksthum von Friedrich Ludwig Jahn . „— — — — Wir wollen halten und dauern , Fest uns halten , und fest der schönen Güter Besitzthum . Denn der Mensch , der zur schwankenden Zeit auch schwankend gesinnt ist , Der vermehrt das Übel , und breitet es weiter und weiter  ; Aber wer fest auf dem Sinne beharrt , der bildet die Welt sich . Nicht dem Deutschen geziemt es , die fürchterliche Bewegung Fortzuleiten und auch zu wanken hierhin und dorthin . D ie ß ist u n s e r  ! so laß uns sagen und so es behaupten  ! ” G ö t h e in Hermann und Dorothea . Lübeck 1810 . 1853 Ludwig Heinrich Jakob Philosophische Rechtslehre oder Naturrecht . Von Ludwig Heinrich Jakob Doktor und Professor der Philosophie . Halle 1795 . 1668 James VI and I Basilikon Doron [1599] . 1728 The Trew Law of Free Monarchies [1598] . 1728 Josephs des Zweyten Römischen Kaisers Geseze und Verfassungen im Justizfache . Für Böhmen , Mähren , Schlesien , Oesterreich , ob und unter der Enns , Steyermark , Kärnten , Krain , Görz , Gradiska , Triest , Tyrol , und die Vorlanden , in dem siebenten Jahre seiner Regierung . Mit Römisch Kaiserlichen Königlichen Spezialprivilegio . Prag und Wien 1788 . 1845 Johann von Jung Darstellung des Ungarischen Privat-Rechtes . Nach dem in seiner Art als classisch allgemein anerkannten Werke  : Institutiones Juris privati Hungarici des Herrn Emerich von Kelemen , k . Rathes und Professors an der k . Universität zu Pest . Mit Berücksichtigung der gleichfalls hochgeschätzten Werke der Herren P . T . Elias von G e o r ch , von Köv i  , von F l e i s ch h a ke r u . s . w . B e a r b e it e t von Johann von Jung , Ungarischen Landes- und Gerichts-Advocaten . […] 5 Bde . Wien 1818 . 1859 Immanuel Kant Kant’s gesammelte Schriften . Herausgegeben von der Königlich Preußischen Akademie der Wissenschaften . Erste Abtheilung  : Werke . 9 Bde . Berlin  ; Berlin und Leipzig 1902–1923 . (AA I) 1502 AA I/4  : Kant’s Werke . Band IV  : Kritik der reinen Vernunft (1 . Aufl .) . Prolegomena . Grundlegung zur Metaphysik der Sitten . Metaphysische Anfangsgründe der Naturwissenschaft . Berlin 1911 . 1771 , 1809f , 1828 , 1838 , 1848f AA I/5  : Kant’s Werke . Band V . Kritik der praktischen Vernunft . Kritik der Urtheilskraft . Berlin 1908 . 1680 , 1690 , 1737 , 1740 , 1771f , 1810 , 1825 , 1827 , 1829 , 1838 , 1848 AA I/6  : Kant’s Werke . Band VI . Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft . Die Metaphysik der Sitten . Berlin 1907 . 1647 , 1651 , 1665 , 1667 , 1669 , 1689 , 1692 , 1696 , 1700 , 1712 , 1716 , 1734 , 1740 , 1755 , 1767f , 1771 , 1789 , 1806 , 1820 , 1822 , 1828 , 1836 , 1838f



literaturverzeichnis1921

AA I/8  : Kant’s Werke . Band VIII . Abhandlungen nach 1781 . Neudruck . Berlin und Leipzig 1923 . 1734 , 1738 , 1798f , 1806 Critik der practischen Vernunft von Immanuel Kant . Riga 1788 . (KHB 184) (AA I/5 . [1]–164) (Kant  : Critik der practischen Vernunft .) 1680 , 1690 , 1737 , 1740 , 1771f , 1810 , 1825 , 1827 , 1829 , 1838 , 1848 Critik der reinen Vernunft von Immanuel Kant , Professor in Königsberg , der Königl . Academie der Wissenschaften in Berlin Mitglied . Zweyte hin und wieder verbesserte Auflage . Riga 1787 . (Kant  : Critik der reinen Vernunft . B) 1680 , 1690 , 1838 Critik der Urtheilskraft von Immanuel Kant . Berlin und Libau 1790 . (KHB 185) (AA I/5 . [165]–485) (Kant  : Critik der Urtheilskraft .) 1690 , 1772 Die Metaphysik der Sitten in zwey Theilen . Abgefaßt von Immanuel Kant . Königsberg 1797 . [erstes Titelblatt  ; zweites Titelblatt  :] Metaphysische Anfangsgründe der Rechtslehre von Immanuel Kant . Königsberg 1797 . (KHB 190) (AA I/6 . [203]–372) (Kant  : Rechtslehre .) 1647 , 1651 , 1665 , 1667 , 1669 , 1689 , 1692 , 1696 , 1700 , 1712 , 1716 , 1734 , 1740 , 1755 , 1767 , 1771 , 1789 , 1806 , 1820 , 1822 , 1828 , 1836–1839 Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft . Vorgestellt von Immanuel Kant . Königsberg 1793 . (KHB 187) (AA I/6 . [1]–202) 1768 Grundlegung zur Metaphysik der Sitten von Immanuel Kant . Riga 1785 . (AA I/4 . [385]–463) (Kant  : Grundlegung .) 1771 , 1809f , 1828 , 1838 , 1848f Idee zu einer allgemeinen Geschichte in weltbürgerlicher Absicht . In  : Berlinische Monatsschrift . Herausgegeben von F[riedrich] Gedike und J[ohann] E[rich] Biester . Vierter Band . Juli bis December 1784 . Berlin 1784 . (Eilftes Stük . November .) [385]–410 . (AA I/8 . [15]–31) 1734 Ueber den Gemeinspruch  : das mag in der Theorie richtig sein , taugt aber nicht für die Praxis . In  : Berlinische Monatsschrift . Herausgegeben von [ Johann Erich] Biester . Zweiundzwanzigster Band . Juli bis December , 1793 . Berlin 1793 . (1793 September .) 201–284 . (AA I/8 . 273–313) 1733f Von der Unrechtmäßigkeit des Büchernachdruks . In  : Berlinische Monatsschrift . Hrsg . von F[riedrich] Gedike und J[ohann] E[rich] Biester . Fünfter Band . Januar bis Junius 1785 . Berlin 1785 . (Mai) 403–417 . (AA I/8 . [77]–87) 1806 Zum ewigen Frieden . Ein philosophischer Entwurf von Immanuel Kant . Königsberg 1795 . (KHB 192) (AA I/8 . [341]–386) (Kant  : Zum ewigen Frieden .) 1733 , 1738 , 1798f Franz Samuel Karpe Darstellung der Philosophie ohne Beynahmen in einem LehrbegriVe , als Leitfaden bey der Anleitung zu liberalen Philosophiren . Prolegomena zur gesammten Philosophie ,

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und des LehrbegriVs der theoretischen Philosophie Erster Theil , empirische Psychologie , von Franz Samuel Karpe , k . k . Professor der Philosophie an der Universität zu Wien . Wien 1802 . 1754 Ernst Ferdinand Klein I . Abhandlung Ueber die Billigkeit bey Entscheidung der Rechtsfälle . In  : Annalen der Gesetzgebung und Rechtsgelehrsamkeit in den Preussischen Staaten , herausgegeben von Ernst Ferdinand Klein Königl . Preussischen Kammergerichtsrath . Erster Band . Berlin und Stettin 1788 . [357]–390 . 1712 GRUNDSÄTZE DES GEMEINEN DEUTSCHEN PEINLICHEN RECHTS NEBST BEMERKUNG DER PREUSSISCHEN GESETZE VON ERNST FERDINAND KLEIN KÖNIGL . PREUSSISCHEM GEHEIMEN JUSTIZ- UND CAMMER­ GERICHTS-RATH , DIRECTOR DER UNIVERSITÄT UND VORSTEHER DER JURISTENFACULTÄT ZU HALLE , DOCTOR DER RECHTSWISSENSCHAFT UND DER PHILOSOPHIE , MITGLIED DER ACADEMIE DER WISSENSCHAFTEN ZU BERLIN . ZWEYTE , VERMEHRTE UND VERBESSERTE AUSGABE . Halle 1799 . (KHB 1296) (Klein  : Grundsätze des gemeinen deutschen peinlichen Rechts .) 1672 Gallus Aloys Kaspar Kleinschrod Gallus Aloys Kleinschrod’s Hofraths und Professors der Rechte auf der Julius-Maximilians-Universität zu Würzburg systematische Entwickelung der GrundbegriVe und Grundwahrheiten des peinlichen Rechts nach der Natur der Sache und der positiven Gesetzgebung . Erster Theil . Von Verbrechen überhaupt und derselben Zurechnung . Dritte vermehrte und verbesserte Ausgabe . Erlangen 1805 . (Kleinschrod  : Systematische Entwickelung . T . 1 .) 1680 , 1687 Johann Ludwig Klüber SchlußActe des wiener Congresses , vom 9 . Juni 1815 , und BundesActe oder Grundvertrag des teutschen Bundes , vom 8 . Juni 1815 . Beide in der Ursprache , kritisch berichtigt , mit Vorbericht , Uebersicht des Inhaltes , und Anzeige vorschiedener Lesarten , vollständig herausgegeben von D . Johann Ludwig Klüber . Zweite Auflage , durchaus berichtigt und mit vielen neuen Anmerkungen vermehrt . Erlangen 1818 . 1805 Johann Christoph Koch Hals- oder Peinliche Gerichts-Ordnung Kaiser Carls V . und des H . Röm . Reichs nach der Original-Ausgabe vom J . 1533 . auf das genaueste abgedrukt und mit der zweiten Ausgabe v . J . 1534 . verglichen nebst dem Horixischen Programma  : wahre Veranlassung der P . H . G . O . und einer Vorrede worin der Werth und Nutzen dieser Ausgabe gezeigt , und zu der gelehrten Geschichte des teutschen peinlichen Rechts zuverlässige Nachrichten mitgetheilt werden von D . Johann Christoph Koch als seiner Instit . iuris criminalis 2ter Theil . Gießen 1769 . [mit aparter Paginierung  :] Wahre Veranlassung der Peinlichen Hals-Gerichts-Ordnung Kayser Carls des Vten , womit seine Juristischen Vorlesungen ankündiget Johann Horix , D . Ihro Churfürstl . Gnaden zu Maynz Hof­ gerichts-Rath , der Rechten ausserordentlicher Lehrer , der Juristen-Facultät , wie auch Cammer-Amts- und Stadt-Gerichts-Beysitzer zu Maynz . Maynz 1757 . (Koch  : Hals- oder Peinliche Gerichts-Ordnung Kaiser Carls V . ) 1707 , 1861



literaturverzeichnis1923 INSTITVTIONES IVRIS CRIMINALIS . scripsit IO . CHRISTOPH . KOCH D .

seren . hass . landgrav . a consil . intim . acad . giess . cancellar . et prof . ivr . prim . com . palat . caesar . EDITIO OCTAVA DENVO EMENDATA ET AVCTA . Jena 1788 . 1686 Dr . Wilhelm Körte und Dr . Vogler Kleiner Katechismus der Lehre vom Bücher-Nachdruck . Nieswurz für alle Geschäftsfreunde der Nachdrucker zu Carlsruhe &c . , auch sonst zu allgemeinem Nutz und Frommen . Halberstadt , im Büreau für Litteratur und Kunst . 1818 . 1807 August von Kotzebue Theater von August v . Kotzebue . […] 50 Bde . Wien 1830–1833 . 1811 Christian Siegmund Krause Ueber Büchernachdruck von Ch . S . Krause , kön . baier . Regierungsrate im Obermainkreise . That’s wormwood . H a mlet  . Stuttgart 1817 . 1807 Karl Christian Friedrich Krause Die drei ältesten Kunsturkunden der Freimaurerbrüderschaft , mitgetheilt , bearbeitet und durch eine Darstellung des Wesens und der Bestimmung der Freimaurerei und der Freimaurerbrüderschaft , sowie durch mehrere liturgische Versuch , erläutert vom Br . K a r l C h r i s t i a n F r ie d r ich K r a u s e  , der Zeit Redner der beiden vereinigten gerechten und vollkommnen Logen zu den drei Schwerdtern und den wahren Freunden zu Dresden . mit III Kupfertafeln . […] z u h a b e n b e i d e m Ve r ­ f a s s e r u n d i n Ko m m i s s ion d e r A r n ol d i s che n K u n s t - u n d B uch h a n d lu n g . Dresden 1810 . 1818f Die drei ältesten Kunsturkunden der Freimaurerbrüderschaft , mitgetheilt , bearbeitet und in einem Lehrfragstükke urvergeistiget von dem Bruder Karl Christian Friedrich Krause . Zweite , neubearbeitete , mit dem Lehrlingrituale des neuenglischen Zweiges der Brüderschaft , sowie mit einigen anderen Kunsturkunden und Abhandlungen , vermehrte Ausgabe . Erster Band . In zwei Abtheilungen . Mit zwei Kupfertafeln . Ladenpreiß 3 Thlr . Dresden 1820 . 1819 Joseph Kropatschek Hrsg . Handbuch aller unter der Regierung des Kaisers Joseph des II . für die K . K . Erbländer ergangenen Verordnungen und Gesetze in einer Sistematischen Verbindung enthält die Verordnungen und Gesetze vom Jahre 1780 . bis 1784 . Erster Band . Mit allergnädigster Freiheit . Wien 1785 . 1841 Wilhelm Traugott Krug Wilhelm Traugott Krug’s , Professors der Philosophie zu Leipzig , System der praktischen Philosophie . Erster Theil . Rechtslehre . Königsberg 1817 . [erstes Titelblatt  ; zweites Titelblatt  :] Wilhelm Traugott Krug’s , Professors der Philosophie zu Leipzig , Dikäo­logie oder philosophische Rechtslehre . Königsberg 1817 . 1756 LA CONSTITUTION FRANÇAISE , P r é s e n t é e a u Roi p a r l ’A s s e m b l é e N a t io n a l e l e 3 S e p t e m b r e 1791 . Paris 1791 . 1718 , 1721

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Lucius Caelius Firmianus Lactantius Divinarum institutionum libri septem . 1689 Joachim Lange Des Herrn Doct . und Prof . Joachim Langens Oder  : Der Theologi schen Facultæt zu Halle Anmerckungen Uber Des Herrn HoV-Raths und Professor Christian Wolf­ fens Metaphysicam Von denen darinnen befindlichen so genannten der Natürlichen und geoVenbarten Religion und Moralit ät entgegen stehenden Lehren . Nebst beygefügter Hr . HoV-R . und Prof  . Christian WolVens Gründlicher Antwort . Kassel 1724 . 1820 Emmanuel-Auguste-Dieudonné de Las Cases MÉMORIAL de SAINTE-HÉLÈNE , ou JOURNAL ou se trouve consigné , jour par jour , ce qu’a dit et fait NAPOLÉON durant dix-huit mois  ; Par le comte de LAS CASES . […] 8 Bde . Paris 1823 . (Las Cases  : Mémorial .) 1849f , 1877 MÉMORIAL de SAINTE-HÉLÈNE , ou JOURNAL ou se trouve consigné , jour par jour , ce qu’a dit et fait NAPOLÉON durant dix huit mois  ; Par le comte de LAS CASES . réimpression de 1823 et 1824 , avec de nombreuses corrections et quelques additions . TOME TROISIÈME . Paris 1824 . 1796 LE CODE NOIR O U EDIT DU ROY , SERVANT DE REGLEMENT P O U R L e G ou ve r n e m e n t & l ’A d m i n i s t r a t io n d e l a Ju s t i c e  , Po l i c e  , D i s c i p l i n e & l e C o m m e r c e d e s E s c l ave s N e g r e s  , d a n s l a P r ov i n c e & C o l o n ie d e l a L oü i s i a n n e  . Donné à Versailles au moi de Mars 1724 . Paris 1727 . 1857 LE CODE NOIR , O U RECUEIL DES RÉGLEMENS redus jusqu’à présent . Concernant le Gouvernement , l’Administration de la Justice , la Police , la Discipline & le Commerce des Négres dans les Colonies Françoises . E t l e s C o n s e i l s & C o m p a g n ie s é t a b l ie s à c e s uj e t  . Paris 1788 . 1857 Gottfried Wilhelm Leibniz OEUVRES PHILOSOPHIQUES L A T I N E S & F R A N Ç O I S E S de feu M R . DE LEIBNITZ . t i r e ’ e s d e s e s m a n u s c r i t s q u e s e c o n s e r v e n t d a n s l a b i b l i o t h e q u e r o y a l e a h a n o v r e , e t p u b l i e ’ e s pa r Mr . RUD . ERIC RASPE . Ave c u n e P r é f a c e d e M r . Kaestner P r o f e s s e u r e n M a t hé m a t iq u e à G ö t t i n g u e  . […] Amsterdam und Leipzig 1765 . (KHB 211) (Leibniz  : Œuvres philosophiques latines & françoises .) 1747 LES CINQ CODES DE L’EMPIRE FRANÇAIS  . 1º . CODE NAPOLÉON  . 2º . CODE DE PROCÉDURE  . 3º . CODE DE COMMERCE  . 4º . CODE CRIMINEL  . 5º . CODE PÉNAL . RÉUNIS EN UN SEUL VOLUME , SUIVIS DE LA TAXE DES FRAIS ET DÉPENS , Pour l’utilité des Gens de loi , Propriétaires , Négocians et Employés des Administrations . ORNÉS DU PORTRAIT DE S  .  M  . L’EMPEREUR ET ROI . Edition conforme à celles de l’Imprimerie impériale . Paris 1812 . (Les cinq codes de l’Empire français .) 1713



literaturverzeichnis1925

Gotthold Ephraim Lessing Die Erziehung des Menschengeschlechts . […] Herausgegeben von Gotthold Ephraim Lessing . Berlin 1780 . 1800 Johannes Limnæus Liber tertius Iuris publici Imperii Romano-Germanici . Quo agitur De electoribus , atque vicariis imperii . Authore Johanne Limnæo Jenensi . Straßburg 1629 . In  : Tomus primus Iuris publici Imperii Romano-Germanici  ; quo tractatur De principiis juris publici , de Germanorum origine , virtutibus , vitiis , lingua  : de translatione Romani Imperii in Germanos , de ejusdem Statu atque insignibus , de Statuum numero atque notis , de Legibus Fundamentalibus , quas Auream Bullam , Capitulationem , Constituiones de pace religiosa & profana , vocant  ; de Imperatore , de Rege Romanorum , de Augusta  ; nec non de Electoribus , vicariisque Imperii , tam in genere , quam in specie . Authore Johanne Limnæo Jenensi . Straßburg 1629 . 1837 T . Livius Ab urbe condita . 1735 , 1758 , 1777f , 1808 , 1869 T . Livii Patavini Historiarum ab urbe condita libri , qui supersunt , omnes , cum notis integris Laur . Vallae , M . Ant . Sabellici , Beati Rhenani , Sigism . Gelenii , Henr . Loriti Glareani , Car . Sigonii , Fulvii Ursini , Franc . Sanctii , J . Fr . Gronovii , Tan . Fabri , Henr . Valesii , Jac . Perizonii , Jac . Gronovii  ; excerptis Petr . Nannii , Justi Lipsii , Fr . Modii , Jani Gruteri  ; nec non ineditis Jani Gebhardi , Car . And . Dukeri , & aliorum  : Curante Arn . Drakenborch , Qui & suas adnotationes adjecit . Accedunt Supplementa deperditorum T . Livii Librorum a Joh . Freinshemio concinnata . 7 Bde . Leiden und Amsterdam 1738–1746 . (Livius .) 1758 John Locke Two Treatises of Government by Iohn Locke . Salus populi suprema lex esto . London printed MDCLXXXVIIII . Reprinted , the sixth time , […] . London 1764 . 1729 Jean Louis de Lolme (Delolme) Constitution de l’Angleterre , ou Etat du Gouvernement Anglois Comparé avec les autres Monarchies de l’Europe  : Par M . de Lolme , Avocat , Citoyen de Geneve . Ponderibus librata suis . … Hor . [sic] M e t a m . I . 13 . Nouvelle Edition , Revue , Corrigée & Augmentée d’après la Traduction Angloise faite sous les yeux de l’Auteur . Amsterdam 1778 1722 Die Staatsverfassung von England oder Nachricht von der englischen Regierung , worinn sie mit der republikanischen Form und gelegentlich mit den andern Monarchien in Europa verglichen wird von J . L . de Lolme , Advocat , Bürger von Genf . Aus dem Englischen übersetzt , und mit einigen Anmerkungen begleitet . Leipzig 1776 . 1722 The Constitution of England , or , An Accout of the English Government  : in which it is compared , both with the republican form of government , and the other monarchies in Europe , By J . L . de Lolme , Advocate , member of the Council of the Two Hundred in the Republic of Geneva . A new edition , corrected . Ponderibus librata suis . — Ovid . Met . L . I . 13 . London 1789 . 1722

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Joseph Lowe , Ludwig Heinrich von Jakob England nach seinem gegenwärtigen Zustande des Ackerbaues , des Handels und der Finanzen betrachtet von Joseph Lowe , Esqu . Nach dem Englischen bearbeitet und mit Anmerkungen und Zusätzen versehen vom Staatsrathe und Ritter Dr . L . H . von Jakob . Professor der Staatswissenschaften in Halle . Leipzig 1823 . 1817 Carl Günther Ludovici Ausführlicher EntwurV einer vollständigen Historie der Wolffischen Philosophie , Zum Gebrauch Seiner Zuhörer herausgegeben von Carl Günther Ludovici , Ordentlichem Professor der Welt-Weißheit auf der Academie zu Leipzig . [T .  3  : Ordentlichen Professorn der Weltweisheit auf der Academie zu Leipzig , und Mitgliede der Königl . Preußischen GesellschaVt der WissenschaVten zu Berlin .] Andere weitvermehrtere und mit KupVern sowohl als dreyfachem Register versehene Auflage . T . 1–3 . Leipzig 1737–1738 . 1820 Lukian ΛΟΥΚΙΑΝΟΣ  . LUCIANI SAMOSATENSIS OPERA GRAECE ET LATINE AD ­E DITIONEM TIBERII HEMSTERHUSII ET IOANNIS FREDERICI REITZII ­ACCURATE EXPRESSA CUM VARIETATE LECTIONIS ET ANNOTATIO­N IBUS STUDIIS SOCIETATIS BIPONTINAE . 10 Bde . Zweibrücken 1789–1793 . (Bd 1–9  : KHB 567–575) 1783 Lucians von Samosata Sämtliche Werke . Aus dem Griechischen übersetzt und mit Anmerkungen und Erläuterungen versehen von C . M . Wieland . T . 1–6 . Leipzig 1788–1789 . 1783 Jacques-Frédéric Lullin de Châteauvieux MANUSCRIT venu DE SAINTE-HÉLÈNE , d’une maniére inconnue . LONDON , John Murray , Albemarle Street . BRUXELLES , Chez P . J . De Mat , Imprimeur de l’Académie . 12 Avril 1817 . 1795 John Lunan an ABSTRACT of the LAWS OF JAMAICA relating to slaves . (From 33 Charles II . to 59 George III . inclusive .) with the Slave Law at length . also AN ­A PPENDIX , containing an abstract of the acts of parliament relating to the abolition of the slave-trade . By JOHN LUNAN . Jamaica 1819 . 1867 Johann Gebhard Ehrenreich Maaß Ueber Rechte und Verbindlichkeiten überhaupt und die bürgerlichen insbesondre . von Joh . Gebhard Ehrenreich Maaß , Professor der Philosophie zu Halle . Halle 1794 . 1838 Niccolò Machiavelli TVTTE LE OPERE DI NICOLO MACHIAVELLI cittadino et secretario fiorentino , DIVISE IN V . PARTI , et di nvovo con somma accvratezza ristampate . s . l . 1550 . 1799 J . G . Maier 12 . Vermischte Nachrichten . In  : Allgemeine deutsche Bibliothek . Des acht und vierzigsten Bandes erstes Stück . Mit Röm . Kayserl . Königl . Preußischen , Chursächsischen und Churbrandenburgischen allergnäd . Freyheiten . Berlin und Stettin 1781 . 1753



literaturverzeichnis1927

Salomon Maimon Ueber die ersten Gründe des Naturrechts . In  : Philosophisches Journal einer Gesellschaft Teutscher Gelehrten . Herausgegeben von Friedrich Immanuel Niethammer Professor der Philosophie zu Jena . Ersten Bandes zweites Heft . Neu-Strelitz 1795 . 141–174 . 1826 Versuch einer neuen Logik oder Theorie des Denkens . Nebst angehängten Briefen des Philaletes an Aenesidemus . Von Salomon Maimon . Berlin 1794 . 1747 Joseph-Marie comte de Maistre LES SOIRÉES de SAINT-PÉTERSBOURG , ou entretiens sur le gouvernement temporel de la providence  : suivis D’UN TRAITÉ SUR LES SACRIFICES  ; PAR .  M . LE COMTE JOSEPH DE MAISTRE , […] . 2 Bde . Paris 1821 . 1793 Abendstunden zu St . Petersburg , oder Gespräche über das Walten der göttlichen Vorsicht in zeitlichen Dingen , mit einem Anhang über die Opfer . Aus dem Französischen des Grafen Joseph von Maistre , ehemaligen Ministers Sr . Majestät des Königs von Sardinien am Russischen Hofe , Staatsministers , Direktors der großen Kanzlei , Mitglieds der Königlichen Akademie der Wissenschaften zu Turin , Großkreuzes des geistlichen und Militär-Ordens vom heil . Mauritius und vom heil . Lazarus . Uebersetzt von Moriz Lieber , und mit Beilagen begleitet von Dr . Carl Joseph Hieronymus Windischmann , Königl . Preuß . Medicinalrath und Professor der Philosophie und Medicin an der K . Rhein­ universität zu Bonn . […] T . 1–2 . Frankfurt am Main 1824–1825 . (KHB 221–222) 1793 Ioannes Manlius LOCORVM COMMVNIVM COLLECTANEA  : A IOANNE MANLIO PER MVLtos annos , tùm ex Lectionibus D . PHILIPPI MENLANCHTHONIS , tùm es aliorum doctißimorum uirorum relationibus excerpta , & nuper in ordinem ab eodem redacta , tamquam postremum recognita . IN QVIBVS VARIA , NON SOLVM vetera , sed in primis recentia nostri temporis Exempla , Similitudines , Sententiæ , Consilia , Bellici apparatus , Stratagemata , Historiæ , Apologi , Allegoriæ , Sales , & id genus alia vtilissimma continentur  : non solùm Theologis , Iurisperitis , Medicis , studiosis artium , verumetiam Rempublicam bene & feliciter administraturis , cognitu cumprimis necessaria . CVM PRÆFATIONE D . SIMOnis Sulceti , Acad . Basilien . Rectoris  : & Rerum atque verborum Indice copioso . Frankfurt am Main 1568 . 1738 LOCORVM COMMVNIVM . Der Erste Theil . Schöne ordentliche Gattierung allerley alten vnd newen Exempel/ Gleichniß/ Sprüch/ Rathschläge/ Kriegßrüstung/ geschwinder Rencke/ Historien/ Schutzreden/ dunckelen Sprüch/ rhäterisch/ höflicher Schwenck/ vnd dergleichen vieler anderer ernst vnd schimpflicher reden vnd thaten . Nicht allein den Theologen/ Gerechtsgelehrten/ Studenten/ vnd andern Kunst verwandten/ sondern auch den Oberherrn/ Regenten vnd Befehltragern sehr notwendig/ dienstlich vnd kurtzweilig . Von vielen jaren her/ aus des Herrn Philippi Melanthonis [sic]/ vnd anderer gelehrten/ fürtreV lichen Menner Lectionen/ Gesprechen vdn Tischreden zusammen getragen/ Erstlich im Latein/ nachmals auch zum heil in Teutscher sprach an tag ge­ geben/ durch Johannem Manlium/ Jetzt aber im Teutschen auVs newe vbersehen/ dem Lateinischen in allem gleichförmig gemacht/ vnd an vielen orten gemehret vnn [sic] gebessert/ von Johann Huldreich Ragor . Mit Rö . Key . May . Freyheit auV zehen jar . Frankfurt am Main 1566 . 1738

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Christian Karl August Ludwig von Massenbach Der Obriste , Christian v . Massenbach . Eine biographische Skizze seiner Schicksale , Anschuldigungen und Vertheidigungsgründe . Nebst einer wichtigen Aufgabe für die Criminalgesetzgebung Teutschlands . Im December 1817 . s . l . 1717 Der Obrist Massenbach den Thronen , Pallästen und Hütten Teutschlands . Was ist ein konstitutionelles oder gesetzmäßiges Fürsten- oder Königthum ? Ihr Fürsten  ! leistet , was ihr gelobet  ! Ihr Völker  ! stellet fest , auf rechtlichem Wege , das Recht , das euch gebührt  ! Erstes Heft . Mit dem Steinabdruck des Bildes einer konstitutionellen Monarchie . Teutschland , im Jahr 1817 . s . l . 1731f Der Obrist Massenbach den Thronen , Pallästen und Hütten Teutschlands . Was für eine Stellung gebührt dem Adel in den neu zu constituirenden Staaten Teutschlands ? Wenn der Geburtsadel nicht bald seine lächerlichen Ansprüche aufgiebt  ; so lassen sich alle gescheute gebohrne Adeliche bürgerlich taufen . – (Welt und Zeit .) Zweites Heft . Teutschland , im Jahr 1817 . s . l . 1732 Der Obrist Massenbach den Thronen , Pallästen und Hütten Teutschlands . Von der Verwaltung der Volkshülfsgelder in den neu zu konstituirenden Staaten Teutschlands . So weit muß es kommen , daß jeder Staatsbürger seinen Beitrag zur Staatshaushaltung selbst berechnen kann , und daß die Regierungen über die Verwaltungen der Volkshülfsgelder den Völkern gewissenhafte Rechnungen vorzulegen verpflichtet seyn müssen . Denn die Fürsten und Könige müssen durchaus den Wahn ablegen , Eigenthümer der Länder , der Völker , der Volkshülfsgelder seyn zu wollen  ; sie sind nur die Verweser der Gelder , welche die Völker zur Erhaltung der gesellschaftlichen Ordnung beitragen , und das Amt der Verweser müssen die Fürsten und Könige mit Redlichkeit und Treue verwalten . Das können die Völker fordern , und das , nur das fordern die Völker . Drittes Heft . Teutschland , im Jahr 1817 . s . l . 1732 Des Obersten Massenbach Rede an die Stände-Versammlung Würtembergs an dem Tage ihrer gewaltsamen Auflösung , den 5ten Juni 1817 . Jena 1817 . 1731 Obrist Massenbach über Fürsten-Erziehung in repräsentativen Verfassungen . Eine Rede , welche zunächst zum Vortrag in der Ständeversammlung Würtembergs bestimmt war . Sr Majestät dem Könige von Würtemberg und Sr königlichen Hoheit dem Kronprinzen von Preussen zugeeignet . Zweite Auflage . Heidelberg 1817 . 1731 Georg Jacob Friedrich Meister D . Geo . Iac . Frid . Meisteri Consiliarii Regii Aulici Iurium Professoris et Assessoris Facultat . Iurid . in Academia Georgia Augusta Principia Iuris Criminalis Germaniae Communis . Editio quarta insigniter immutata . [beigefügt mit eigener Paginierung ist  :] Kaiſer Carls des fünen und des Heil . Röm . Reis Peinlie Geritsordnung . Na der älteſten Ausgabe vom Jahr 1533 abgedrut . Göttingen 1802 . (Meister  : Principia Iuris Criminalis Germaniae Communis .) 1686 , 1707 , 1816 , 1862 Georg Jacob Friedr . Meisters [Bd 1  :] ordentlichen Professors der Rechte [Bd 2  :] Hof­ raths und Professors zu Göttingen Practische Bemerkungen aus dem Criminal- und Civilrechte durch Urtheile und Gutachten der Göttingischen Juristen-Facultät erläutert . 2 Bde . Göttingen 1791–1795 .



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(Meister  : Practische Bemerkungen aus dem Criminal- und Civilrechte .) 1686 , 1815 MÉMOIRES HISTORIQUES S U R L E S D I X - H U I T B R U M A I R E  , CONTENANT LES DÉTAILS EXACTS ET PLUS CIRCONSTANCIÉS QUE TOUS CEUX QUI ONT PARU JUSQU’A CE JOUR , DES SÉANCES DES DEUX CONSEILS , Des 18 et 19 Brumaire an VIII , E t d e s Évè n e m e n s e t F a i t s r e m a r q u a b l e s  , q u i s e s o n t p a s s é s d a n s c e s j ou r n é e s , ave c l e s p iè c e s o f f ic ie l l e s q u i s’y r a p p o r t e n t   ; Auxquels on a joint les Discours qui furent prononcés au Conseil des Anciens , par Lucien Bonaparte et un autre membre du Conseil des Cinq-Cents , et autres détails dont les Feuilles publiques , n’ont pu rendre compte  ; ainsi que des extraits des procès-verbaux imprimés par ordre des Commissions des deux Conseils . Le tout rédigé par des témoins oculaires , et d’après des Notes particulières très-fidèles , beaucoup plus étendues que tout ce qui a été rapporté dans les Journaux , et contenant un grand nombre de Remarques et d’Anecdotes , non encore publiées . Et suivi du texte de la nouvelle Constitution présentée a l’acceptation du Peuple Français . Se trouve à Paris , ches la Citoyenne Gauthier , rue Christine , nº . 11 . Et chez tous les Marchands de Nouveautés . an viii . [1800] . 1720 Carl Johann Albrecht Meyer Kurze Darstellung der neuen Preußischen Gerichtsordnung zur Erleichterung des ­Studiums derselben  . Hof 1797 . 1689 Johann David Michaelis Johann David Michaelis Mosaisches Recht . T . 1–6 . Frankfurt am Main 1770–1775 . (Michaelis  : Mosaisches Recht .) 1670 , 1776 Carl Joseph Anton Mittermaier Lehrbuch des deutschen Privatrechts von Dr . C . J . A . Mittermaier , öVentl . ordentl . Professor der Rechte zu Bonn . Landshut 1821 . (KHB 1338) 1712 , 1802 Charles Louis de Secondat de La Brède et de Montesquieu De l’Esprit des Loix Ou du rapport que les loix doivent avoir avec la Constitution de chaque Gouvernement , les Moeurs , le Climat , la Religion , le Commerce , &c . à quoi l’Auteur a ajouté Des recherches nouvelles sur les Loix Romaines touchant les Successions , sur les Loix Françoises , & sur les Loix Féodales . 2 Bde . Genf [1748] . (Montesquieu  : De l’Esprit des Loix .) 1642 , 1698 , 1700 , 1702 , 1704 , 1724f , 1749 , 1767 , 1786 , 1796 , 1872 Thomas Morgan The moral philosopher . In a dialogue between Philalethes a Christian deist , and Theophanes a Christian Jew . In which The Grounds and Reasons of Religion in general , and particularly of Christianity , as distinguish’d from the Religion of Nature  ; the different Methods of conveying and proposing Moral Truths to the Mind , and the necessary Marks or Criteria on which they must all equally depend  ; the Nature of positive Laws , Rites and Ceremonies , and how far they are capable of Proof as of standing perpetual Obligation  ; with many other Matters of the utmost Consequence in Religion , are fairly considered , and debated , and the Arguments on both Sides impartially represented . London 1737 . 1747

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Johann Jacob Moser Einleitung in das Churfürstlich-Pfälzische Staats-Recht . Vermittelst kurzer Sätze und Anzeigung vieler der besten und neuesten Scribenten allwo mehrere Nachricht davon anzutreVen ist , &c . Entworfen von Johann Jacob Moser . Nebst einem vollständigen Register . Frankfurt und Leipzig 1762 . 1836 Johann Jacob Mosers […] Teutsches Staats-Recht […] . 50 Teile . Nürnberg , Leipzig , Frankfurt , Ebersdorf im Vogtland , Hanau 1737–1753 . 1716 Neues Teutsches Staatsrecht […] . 31 Teile . Stuttgart  ; Frankfurt und Leipzig 1766–1776 . 1716 Verzeichniß vieler hundert gedruckter Würtembergischer Urkunden sowohl nach der Zeitordnung , als nach denen darin enthaltenen Materien abgefaßt von Johann Jacob Moser . Stuttgart 1755 . 1836 Friedrich Wilhelm von Mosqva Ueber das Geschwornen-Gericht in Beziehung auf das Gutachten der Königlich Preußischen Immediat-Justiz-Commission am Rhein , vom Criminalrath Mosqva zu Berlin . Berlin 1820 . 1816 Adam Müller Von der Nothwendigkeit einer theologischen Grundlage der gesammten Staatswissen­ schaften und der Staatswirthschaft insbesondere von Adam Müller . Leipzig 1819 . 1794 Amadeus Gottfried Adolph Müllner Die Schuld . Trauerspiel in vier Akten von Adolph Müllner . Zuerst aufgeführt in Wien auf dem Theater nächst der Burg am 27 . April 1813 . Leipzig 1816 . 1809 Museum des Wundervollen oder Magazin des Außerordentlichen in der Natur , der Kunst und im Menschenleben . Bearbeitet von einer Gesellschaft Gelehrter und Herausgegeben von J[ohann] A[dam] Bergk und F[riedrich] G[otthelf] Baumgärtner . Thatsachen erleichtern den Weg zur Wahrheit . Galiani . 12 Bde . Leipzig 1803–1812 . 1783 Pierre-François Muyart de Vouglans LES LOIX c r i m i n e l l e s DE FRANCE , d a n s l e u r o r d r e n a t u r e l  . DÉDIÉES AU ROI . Pa r M  . MUYART DE VOUGLANS , C o n s e i l l e r a u G r a n d - C o n s e i l . Paris 1780 . 1786 Christian Otto Mylius CORPUS CONSTITUTIONUM MARCHICARUM , Oder Königl . Preußis . und Churfürstl . Brandenburgische in der Chur- und Marck Brandenburg , auch incorporir ten Landen publicir te und ergangene Ordnungen , EDICTA , MANDATA , RESCRIPTA &c . Von Zeiten Friedrichs I . Churfürstens zu Brandenburg &c . biß ietzo unter der Regierung Friderich Wilhelms Königs in Preussen &c . ad annum 1736  . inclusivè Mit allergn . Bewilligung collegi ret und ans Licht gegeben von Christian Otto Mylius . Mit Königl . Preußischen PRIVILEGIO . T . 1–6 . Berlin und Halle [1737–1751] . [jede Abt . jedes Teils mit aparter Paginierung] (Mylius  : Corpus Constitutionum Marchicum .) 1821



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Jacques Necker ELOGE D E J E A N - B A P T I S T E COLBERT , D I S C O U R S QUI A REMPORTÉ LE PRIX de l’Adacémie Françoise , en 1773 . E s t m o d u s i n r e b u s s u n t c e r t i d e n i­q u e f i n e s , Q uo s u l t r à c i r c à q u e n e q u it c o n s i s t e r e r e c t u m . Paris 1773 . 1813 Cornelius Nepos Liber de excellentibus ducibus exterarum gentium . Aristides . 1771 , 1812 Liber de excellentibus ducibus exterarum gentium . Epaminondas . 1773 Liber de excellentibus ducibus exterarum gentium . Hannibal . 1808 Liber de excellentibus ducibus exterarum gentium . Timoleon . 1773 Daniel Nettelbladt (Präses) Christian Georg Eberhard Glaentzer (Respondent) dissertatio ivridica de HOMICIDIO ex INTENTIONE INDIRECTA COMMISSO qvam praeside viro illvstri excellentissimo atqve consvltissimo D . DA­ NIELE NETTELBLADT avgustiss . prvss . regi a consiliis avlicis et fridericianae professore ivrivm ordinario d . ii . octobr . a . r . s . mdcclvi . pvblico ervditorvm examini svbmittit avctor CHRIST . GEORG . EBERHARD . G ­ LAENTZER magdebvrgensis i .  v .  c . editio tertia , revisa a . mdcclxxii . Halle [1772] . 1685 Isaac Newton OPTICE  : SIVE DE Reflexionibus , Refractionibus , Inflexionibus & Coloribus LUCIS , LIBRI TRES . Authore ISAACO NEWTONO , Equite Aurato . Latine reddidit Samuel Clarke . Editio Secunda , auctior . London 1719 . (KHB 1720) 1795 August Hermann Niemeyer Grundsätze der Erziehung und des Unterrichts für Eltern , Hauslehrer und Schulmänner . Von D . August Hermann Niemeyer . […] Siebente durchaus verbesserte und vermehrte Ausgabe . T . 1–3 . Halle 1818–1819 . (Ladenpreis aller 3 Theile 5 Rthlr . 12 Gr .) 1773 Friedrich Immanuel Niethammer Der Streit des Philanthropinismus und Humanismus in der Theorie des Erziehungs–Unterrichts unsrer Zeit dargestellt von Friedrich Immanuel Niethammer der Philosophie und Theologie Doctor , der Königlichen Akademie der Wissenschaften zu München außerordentlichem wirklichem Mitgliede , Königlich Baierischem Central-Schul- und Studien-Rathe bei dem Geheimen Ministerium des Innern . Jena 1808 . (KHB 248) (Niethammer  : Der Streit des Philanthropinismus und Humanismus .) 1778 , 1868 Anders Sandøe Ørsted Ueber die Grundregeln der Strafgesetzgebung von Dr  . A . S . Oersted Etatsrath und Deputirten des Königlich dänischen Canzleicollegii , Ritter des Dannebrogordens und Danne­brogs­m ann . Aus dem Dänischen übersetzt und mit einigen Zusätzen , wie auch einer Vorrede des Verfassers versehen . Kopenhagen 1818 . 1688 Oppositions-Blatt oder Weimarische Zeitung . Beilage zum Oppositions-Blatte . Dienstag . Nro . 15 . 17 . Februar 1818 . Sp [113]–117 . 1728

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Ordnung für sämmtliche Städte der Preußischen Monarchie . Nebst Instruktion Behufs der Geschäftsführung der Stadtverordneten bei ihren ordnungsmäßigen Versammlungen . d . d . Königsberg den 19ten November 1808 . Berlin [1808] . 1873 M . Oudart ESSAI sur l’organisation DU JURY DE JUGEMENT et sur l’instruction criminelle . PAR . M . OUDART . V i d e o m e l io r a …… Paris 1819 . 1814 P . Ovidius Naso Heroides (Epistolae Heroidum) . 1820f Metamorphoses . 1820 William Paley M . Payley’s Grundsätze der Moral und Politik . Aus dem Englischen übersetzt . Mit einigen Anmerkungen und Zusätzen von C . Garve . […] 2 Bde . Leipzig 1787 . 1709 PARLIAMENTARY HISTORY AND REVIEWS  ; containing REPORTS of the proceedings of the two houses of parliament during the session of 1826  : –7 geo . iv . with CRITICAL REMARKS on the PRINCIPAL MEASURES OF THE SESSION . London 1826 . 1861 Blaise Pascal LES PROVINCIALES , OU LETTRES ECRITES PAR LOUIS DE MONTALTE A UN PROVINCIAL DE SES AMIS , Et aux RR . PP . Jesuites sur la Morale & la Politique de ces Peres . AVEC LES NOTES DE GUILLAUME WENDROCK [i . e . Pierre Nicole] , Docteur en Theologie dans l’Université de Saltzbourg en Allemagne , TRADUITES EN FRANÇOIS . NOUVELLE EDITION , Revue , corrigée & augmentée . […] 3 Bde . [Cologne] 1712 . (KHB 269–271) (Pascal  : Les Provinciales .) 1829 , 1849 Heinrich Eberhard Gottlob Paulus Sophronizon oder unpartheyisch-freymüthige Beyträge zur neueren Geschichte , Gesetzgebung und Statistik der Staaten und Kirchen . Herausgegeben von D r . Heinrich Eberhard Gottlob Paulus , Großherzogl . Badischen Geheimen Kirchenrath und Professor der Theologie und Philosophie zu Heidelberg . H a u p t f r a g e  : Wie soll es b e s s e r werden ? A n t w  . Werden w i r besser  ; bald wird a l l e s besser seyn  ! Zweiter Band . […] H . 1–4 . Frankfurt am Main 1820–1821 . 1829 , 1868 Pausanias Periegetes Graeciae descriptio . 1734 Robert Percival an ACCOUNT of THE ISLAND OF CEYLON , containing It s H i s t o r y , G e o g r a ph y  , N a t u r a l H i s t o r y  , w it h t h e M a n n e r s a n d C u s t o m s o f it s v a r i o u s I n h a b i t a n t s   ; to which is added , the journal of an embassy to the court of candy . illustrated by A MAP , CHARTS , AND ENGRAVINGS OF SOME INTERESTING SCENES ON THE ISLAND . the second edition  : With An Appendix  ; C o n t a i n i n g s o m e Pa r t ic u l a r s o f t he r e c e n t Ho s t i l it ie s w it h



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t he K i n g o f C a n d y . BY CAPTAIN ROBERT PERCIVAL , o f h i s m a j e s t y ’s e i g h t e e n t h o r r o y a l i r i s h r e g i m e n t  : and author of an account of the cape of good hope . London 1805 . 1822 Johann Heinrich Pestalozzi Lienhard und Gertrud . Ein Buch für das [T .  2–4  : für’s] Volk . [T .  2  : Zweyter Theil . T .  3  : Dritter Theil . T .  4  : Vierter und lezter Theil .] Berlin [T . 2–3  :] Frankfurt und Leipzig 1781–1787 . 1703 Lienhard und Gertrud . Ein Buch für das Volk . Dritter Theil . Dritte Auflage . Stuttgart und Tübingen 1819 . 1797 Phaedrus Liber fabularum  . 1785 PHAEDRI augusti liberti FABULARUM AESOPIARUM libri quinque cum APPENDICE FABULARUM . Mit Anmerkungen und einem vollständigen Wort­ register für Schulen herausgegeben von D . Karl Friedrich August Brohm , Direktor des Gymnasiums zu Thorn . Zweite , verbesserte Ausgabe . Berlin 1817 . (KHB 594) 1785 Richard Phillips On the Powers and Duties of Juries , and on the criminal laws of England . By Sir Richard Phillips  . London 1811 . 1713 Caroline Pichler Ueber eine Nationalkleidung für deutsche Frauen . Von Caroline Pichler , geb . v . Greiner . In  : Friedensblätter . Eine Zeitschrift für Leben , Literatur und Kunst . Von einer Gesellschaft herausgegeben . […] Wien Juli 1814–November 1815 . St . 14 . D on ne r s t a g , den 2 .  Februar 1815 . [53]–55 , St . 15 . S o n n a b e n d  , den 4 . Februar 1815 . [57]–59 , St . 16 . D ie n s t a g  , den 7 . Februar 1815 . [61]–63 . (Separatausgabe  : Aus den Friedensblättern abgedruckt , Freyburg und Constanz (Herdersche Buchhandlung) 1815 .) 1854 Philippe Pinel Philosophisch-medicinische Abhandlung über Geistesverirrungen oder Manie , Von Ph . Pinel , Professor der Medicinal-Schule zu Paris , oberstem Arzte des National-Hospitals für Frauenzimmer (der ehemaligen Salpêtrière) und Mitgliede mehrer gelehrten Gesellschaften . Mit Kupfertafeln , welche die Form einiger Schedel , und die Abbildungen einiger Wahnsinnigen darstellen . Aus dem Französischen übersetzt und mit Anmerkungen versehen von Mich[ael] Wagner , Doct . der Arzneykunde und correspond . Mitgliede der mineralog . Gesellschaft in Jena . Wien 1801 . 1683f Traité médico-philosophique sur l’aliénation mentale , ou La manie , Par Ph . Pinel . Professeur de l’Ècole de Médicine de Paris , Médecin en chef de l’Hospice National des femmes , ci-devant la Salpêtrière , et Membre de plusieurs Société savantes . Avec Figures représentant des Formes de crâne ou des portraits d’Aliénés . Paris an IX [1801] . 1683 Platon Alkibiades . 1877

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Apologia . 1750 Kratylos . 1820 Menon , 1755 Phaidros  . 1848 Philebos . 1819 , 1877 ΠΛΑΤΩΝΟΣ ΑΠΑΝΤΑ ΤΑ ΣΩΖΟΜΕΝΑ  . PLATONIS opera quæ extant omnia . Ex nova Ioannis Serrani Interpretatione , perpetuis eiusdem notis illustrata  : quibus & methodus & doctrinæ summa breviter & perspicuè indicatur . Eiusdem Annotationes in quosdam suæ illius interpretationis locos . Henr . Stephani de quorundam locorum interpretatione iudicium , & multorum contextus Græci emendatio . 3 Bde . [Genf] 1578 . (KHB 611–613) (Platon .) 1753 , 1811 , 1831 ΠΛΑΤΩΝ  . Platonis Philosophi quae exstant graece ad editionem Henrici Stephani accurate expressa . Praemittitur l . III Laertii de vita et dogm . Plat . cum notitia literaria . Cum Marsilii Ficini interpretatione accedit varietas lectionis studiis Societatis Bipontinae . 11 Bde . Zweibrücken 1781–1787 . (Platon . Ed . Bipontina .) 1811 , 1831 Politeia . 1705 , 1707 , 1716 , 1735 , 1738 , 1746 , 1753 , 1803 , 1811 , 1831 Protagoras  . 1877 Symposion . 1693 , 1775 , 1850 Theaitetos . 1750 , 1849 Timaios  . 1754 T . Maccius Plautus Amphitruo . 1874 C . Plinius Caecilius Secundus Epistolae . 1668 , 1808 Plutarch Vitae parallelae . Agis et Cleomenes . 1722 Vitae parallelae . Aratos . 1722 Vitae parallelae . Aristeides . 1771 , 1812 Vitae parallelae . Brutus . 1808 , 1822



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Vitae parallelae . Cato minor . 1668 , 1808 Vitae parallelae . Cicero . 1831 Vitae parallelae . Flamininus . 1808 Vitae parallelae . Otho . 1773 Vitae parallelae . Romulus . 1738 Vitae parallelae . Solon . 1723 , 1822 Vitae parallelae . Themistokles . 1812 Vitae parallelae . Theseus . 1723 Vitae parallelae . Tiberius et Caius Gracchi fratres . 1722 Vitae parallelae . Timoleon . 1773 Karl Heinrich Ludwig Pölitz Die Constitutionen der europäischen Staaten seit den letzten 25 Jahren . Dritter Theil . Leipzig 1820 . ([Pölitz  :] Die Constitutionen der europäischen Staaten . T .  3 .) 1870 Die Constitutionen der europäischen Staaten seit den letzten 25 Jahren . In zwei Thei­ len . […] Leipzig und Altenburg 1817 . 1728 , 1869 Die Constitutionen der europäischen Staaten seit den letzten 25 Jahren . Vierter Theil . Leipzig 1825 . 1870 Die europäischen Verfassungen seit dem Jahre 1789 bis auf die neueste Zeit . Mit geschichtlichen Erläuterungen und Einleitungen von dem geheimen Rathe Karl Heinrich Ludwig Pölitz , zu Leipzig . Zweite , neugeordnete , berichtigte und ergänzte Auflage . Zweiter Band , die Verfassungen Frankreichs , der Niederlande , Belgiens , Spaniens , Portugal , der italienischen Staaten und der jonischen Inseln enthaltend . Leipzig 1833 . 1870 Polybios Historiae . 1722 , 1808 Carl Gotthelf Praetorius DISSERTATIO INAUGURALIS DUBIA QUÆDAM circa argumenti ex arithmetica politica petiti contra polygamiam adhibiti fidem continens . quam amplissimi philosophorum ordinis in academia vitebergensi consensu et auctoritate pro obtinendo gradu doctoris philosophiae et liberalium artium magistri placido ac indulgenti eruditorum examini submittit auctor CAROLUS GOTTHELF PRAETORIUS regiae civitatis thorunensis ab secretis , societatum oeconomicae lipsiensis , physico-

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oeconomicae heidelbergensis ac teutonicae regiomontanae membrum . Thorn 1790 . 1698 André-Pierre Le Guay de Prémontval Des Herrn von Premontval Monogamie worin wider die gemeine Meinung erwiesen wird , daß das Gesetz der Natur , Moses und JE su Christi einstimmig die Vielweiberei verwerfen . In das Deutsche übersetzet von Dorotheen Augusten von Windheim gebohrnen von Mosheim . […] T . 1–3 . Nürnberg 1753–1754 . 1813 LA MONOGAMIE , OU L’UNITÉ DANS LE MARIAGE  ; OUVRAGE D a n s le q ue l o n e n t r e p r e n d d ’ é a b l i r  , c o n t r e l e p r é j u g é c o m u n , l ’e x a c t e & p a r f ä it e c o n f o r m it é d e s t r o i s l o i x , d e l a N a t u r e  , d e M o ï s e  , & d e Je s u s - C h r i s t  , s u r c e s u j e t  , P A R M  . D E P R É M O N T VA L  . D é d i é a u x D A M E S p a r s o n E p ou s e . […] 3 Bde . Den Haag 1751–1752 . 1812f Joseph Priestley HARTLEY’S THEORY OF THE HUMAN MIND , ON THE PRINCIPLE OF THE ASSOCIATION of IDEAS  ; WITH ESSAYS RELATING TO THE SUBJECT OF IT . By JOSEPH PRIESTLEY , LL .  D .  F .  R .  S . Æ q u u m e s t u t a b h o m i n i b u s i m p e t r e mu s , ut q u i d e h i s c e n o s t r i a l iq u id s t a t ue r e a ut e x i s t i m a r e ve l it , n e i d i n t r a n s it u  , a u t ve l u t a l iu d a g e n d o , f a c e r e s e p o s s e s p e r e t  ; s e d  , u t r e m p e r n o s c a t , p r avo s  , a t q u e a l t e h æ r e n t e s m e n t i s h a b it u s , t e m p e s t i v a m o r a c o r r i g a t  , a t q u e t u m d e m u m j u d i c io s uo u t a t u r . Lord Bacon . London 1775 . 1737 THE DOCTRINE OF Philosophical Necessity ILLUSTRATED  ; BEING AN APPENDIX TO THE D i s q u i s it io n s r e l a t i n g t o M a t t e r a n d S p i r it . TO WHICH IS ADDED A n A n s we r t o t h e Letters on Materialism , and on Hartley’s Theory of the Mind . By JOSEPH PRIESTELEY , LL .  D .  F .  R .  S . The gen’ral order , since the whole began , Is kept in nature , and is kept in man . Pope . London 1777 . 1737 Projet de réglement pour la fabrique des étoVes d’or , argent et soie , de la ville de Lyon . An 9 . [Lyon 1800/01] . 1866 S . Propertius Elegiarum liber secundus . 1828 Johann Stephan Pütter Der Büchernachdruck nach ächten Grundsätzen des Rechts geprüft von Johann Stephan Pütter Königlich Großbritannischen Churfürstlich Braunschweig-Lüneburgischen geheimen Justitzrath und ordentlichen Lehrer des Staatsrechts zu Göttingen . Göttingen 1774 . 1805f Johann Stephan Pütters königlich Großbritannischen churfürstlich BraunschweigLüneburgischen geheimen Justitzraths und ordentlichen Lehrers des Staatsrechts zu Göttingen Bey­t räge zum Teutschen Staats- und Fürsten-Rechte . T . [1]–2 . Göttingen 1777–1779 . 1806



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Samuel Pufendorf Samuel Pufendorf  : Gesammelte Werke . Herausgegeben von Wilhelm Schmidt-Bigge­ mann . […] Berlin 1996V . (Pufendorf  : Gesammelte Werke .) 1663 , 1785 , 1793 SAMUELIS PUFENDORFII de JURE NATURÆ et GENTIUM LIBRI OCTO . e d i t i o n o va , av c t i o r m v l t o , e t e m e n d a t i o r . C u m g r a t i a & P r i v i l e g io S a c r æ C æ s . M aj e s t . & S e r e n i s s s . E le c t o r i s S a xon i æ . Frankfurt am Main 1694 . (Pufendorf  : De iure naturae et gentium .) 1663 , 1785 , 1793 M . Fabius Quintilianus M . FABII QVINTILIANI Institutionum Oratoriarum libri XII diligentius recogniti M D XXII [sic] . Index capitum totius operis . Conuersio dictionum Græcarum , quas ipse author in latinum non transtulit . ALDVS . Venedig 1521 . 1859 Institutio oratoria . 1859 Johann Christian Quistorp Johann Christian Edlen von Quistorps , des heiligen Römischen Reichs Ritter , Königlich-Schwedischen Ober-Appellations-Raths , auch ordentlichen Beysitzers beym Wismarschen hohen Tribunal- und Ober-Appellations-Gericht in Sr . Königl . Majestät von Schweden deutschen Staaten , Grundsätze des deutschen Peinlichen Rechts . […] Fünfte vermehrte und verbesserte Auflage . Mit Churfürstl . Sächß . allergn . Privilegio . T . 1–2 . Rostock und Leipzig 1794 . (Quistorp  : Grundsätze des deutschen Peinlichen Rechts .) 1671 , 1686 , 1769 , 1862 Jean Rapp Denkwürdigkeiten aus dem Leben des Französischen Generals Rapp . Von ihm selbst geschrieben . Verteutscht und mit Anmerkungen begleitet von Friedrich Dörne . Danzig 1824 . 1849 MEMOIRES des CONTEMPORAINS , pour servir a l’histoire de france , et principalement a celle DE LA REPUBLIQUE ET DE L’EMPIRE . Première livraison . seconde edition . Paris 1823 . [erstes Titelblatt  ; zweites Titelblatt  :] MEMOIRES du GÉNÉRAL RAPP , aide de camp de napoléon , écrits par lui-même , et publiés par sa famille . 1849 Johann Rautenstrauch Ueber die Stubenmädchen in Wien . O tempora  ! o mores  ! Wien 1781 . 1752 August Wilhelm Rehberg Untersuchungen über die Französische Revolution nebst kritischen Nachrichten von den merkwürdigsten Schriften welche darüber in Frankreich erschienen sind . Von August Wilhelm Rehberg , Geheime Canzleysecretair [T .  2  :] Geheime-Canzley Secretair in Hannover . T . 1–2 . [Erster Theil , welcher Untersuchungen über das neue französische System der Staatsverfassung enthält . – Zweyter Theil , welcher historische Untersuchungen über die Revolution enthält .] Hannover und Osnabrück 1793 . (Rehberg  : Untersuchungen über die Französische Revolution .) 1700 , 1729 , 1839

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Daniel Christoph Reidenitz Naturrecht von D . Daniel Christoph Reidenitz Königl . Ostpreuß . Regierungsrath und ordentl . Professor der Rechte zu Königsberg . Königsberg 1803 . 1669 Johann Christian Reil Johann Christian Reil , Königl . Preußischer Oberbergrath , der Arzneykunst und Wund­ arzney­kunst Doctor , öVentlicher und ordentlicher Lehrer der Heilkunde auf der Friedrich-Universität zu Halle , Director des Clinicums , Physicus der Stadt , der Societät der Medicin und Chirurgie zu Antwerpen , der Societät der Medicin , Chirurgie und Pharmacie zu Brüssel , der Kaiserlichen Akademie der Naturforscher , der Societät der practischen Arzneykunde zu Montpellier , der Societät der Künste und Wissenschaften zu Mainz , der Societät corresponirender Aerzte in der Schweiz und der Gesellschaft praktischer Landwirthe im Herzogthum Magdeburg , Fürstenthum Anhalt und in der Grafschaft Mansfeld Mitglied , Ueber die Erkenntniß und Cur der Fieber . Besondere Fieberlehre . Vierter Band . Nervenkrankheiten . Zweyte vermehrte rechtmäßige Auflage . Halle 1805 . 1683 Rhapsodieen über die Anwendung der psychischen Curmethode auf Geisteszerrüttungen Dem Herrn Prediger Wagnitz zugeeignet . Halle 1803 . 1683 RÉIMPRESSION de L’ANCIEN MONITEUR depuis la réunion des états-généraux jusqu’au consulat (Mai 1789 – November 1799) avec des notes explicatives . Καλὸν , ὦ ἄνδρες Ἀϑηναῖοι , καλὸν ἡ τῶν δημοσίων γραμμάτων ϕυλακή∙ ἀνίκητον γάρ ἐστι καὶ οὺ συμμεταπίπτει τοῖς … Æschinis o r a t  . a d v  . C t e s i p h o n t e m  . Qu’il est utile , ô Athéniens , qu’il est bon d’avoir des archives publiques  ! Là , les écrits restent fixes et ne varient pas selon le caprice de l’opinion . D i s c . d ’ Eschine c o n t r e C t é s i­ph o n . TOME VINGT-HUITIÈME . Paris 1848 . 1876 Karl Leonard Reinhold Karl Leonhard Reinhold  : Gesammelte Schriften . Kommentierte Ausgabe . Herausgegeben von Martin Bondeli . […] Basel 2007V . (GS) 1502 GS 2/2  : Karl Leonhard Reinhold  : Briefe über die Kantische Philosophie . Zweyter Band . Herausgegeben von Martin Bondeli . Basel 2008 . 1826 Beyträge zur Berichtigung bisheriger Mißverständnisse der Philosophen von Karl ­Leonhard Reinhold . Erster Band das Fundament der Elementarphilosophie betreVend . Jena 1790 . 1826 Beyträge zur Berichtigung bisheriger Mißverständnisse der Philosophen von Karl Leonhard Reinhold . Zweyter Band die Fundamente des philosophischen Wissens , der Meta­physik , Moral , moralischen Religion und Geschmackslehre betreVend . Jena 1794 . 1826 Briefe über die Kantische Philosophie . Von Carl Leonhard Reinhold . […] 2 Bde . Leipzig 1790–1792 . (GS 2/1–2) (Reinhold  : Briefe .) 1736 , 1826 Verhandlungen über die GrundbegriVe und Grundsätze der Moralität aus dem Gesichtspunkte des gemeinen und gesunden Verstandes , zum Behuf der Beurtheilung der



literaturverzeichnis1939

sittlichen , rechtlichen , politischen und religiösen Angelegenheiten , herausgegeben von C . L . Reinhold , Professor in Kiel . Erster Band . Lübeck und Leipzig 1798 . 1826f Religion in Geschichte und Gegenwart . Handwörterbuch für Theologie und Religionswissenschaft . Vierte , völlig neu bearbeitete Auflage herausgegeben von Hans Dieter Betz Don S . Browning Bernd Janowski Eberhard Jüngel . 8 Bde und 1 Registerband . Tübingen 1998–2007 . (RGG4 ) 1502 Report from the Select Committee on the Poor-Laws , with the Minutes of Evidence taken before the Committee . Ordered by the House of Commons to be printed , July 4 , 1817 . In  : The Edinburgh Review . Nr LVIII . February 1818 . Art .  I . [261]–302 . 1816 Report on the Management of the Poor of Glasgow . By James Ewing , Esq . Glasgow . Supplementary Report of the Select Committee of the House of Commons appointed to consider the Poor Laws . Folio . 1818 . [Rez .] In  : The Edinburgh Review . Nr LVIII . February 1818 . Art .  XI . 498–501 . 1816f Jean Paul Friedrich Richter Herbst-Blumine , oder gesammelte Werkchen aus Zeitschriften . Von Jean Paul . Drittes Bändchen . Stuttgart und Tübingen 1820 . 1807 Jean Pauls Sämtliche Werke . Historisch-kritische Ausgabe . Herausgegeben von der Preußischen Akademie der Wissenschaften in Verbindung mit der Akademie zur wissenschaftlichen Erforschung und zur Pflege des Deutschtums (Deutsche Akademie) . Erste Abteilung . Zu Lebzeiten des Dichters erschienene Werke . Siebzehnter Band He r b s t - B lu m i n e . Herausgegeben von Kurt Schreinert . Weimar 1942 . 1807 Sieben letzte oder Nachworte gegen den Nachdruck . *) Von Jean Paul Fr . Richter . In  : Morgenblatt für gebildete Stände . Neunter Jahrgang . Tübingen . Nr . 91 . Montag , 17 . April 1815 . [361]a–362a  ; Nr . 92 . Dienstag , 18 . April 1815 . 366a–367b  ; Nr . 93 . Mittwoch , 19 .  April 1815 . [369]a–370b  ; Nr . 94 . Donnerstag , 20 . April 1815 . 374a–376a  ; Nr .  95 . Freitag , 21 . April 1815 . [377]a–378b  ; Nr 96 . Sonnabend , 22 . April 1815 . 382a–383b . 1807 Sir Samuel Romilly Papers relative to Codification , and Public Instruction , including Correspondences with the Russian Emperor , and divers Constituted Authorities in the American United States , Published by Jeremy Bentham . London . Printed by J . McCreery , 1817 . [Rez .] In  : The Edinburgh Review . Nr LVII . November 1817 . Artikel X . 217–237 . 1784 Jean-Jacques Rousseau Jean-Jacques Rousseau  : Œuvres complètes . […] Édition publiée sous la direction de Bernard Gagnebin et Marcel Raymond […] . 5 Bde . Paris 1959–1995 . (ŒC) 1503 ŒC 1  : I  Les Confessions . Autres textes autobiographiques . […] Paris 1959 . [1]–656  : Les Confessions de J . J . Rousseau . 1854 ŒC 2  : II  La Novelle Héloïse . Théâtre – Poésies . Essais littéraires . […] Paris 1964 .

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[1]–745  : JULIE , ou LA NOUVELLE HÉLOÏSE . 1691 ŒC 3  : III  Du Contrat social . Écrits politiques . […] Paris 1964 . [1]–107  : DISCOURS qui a remporté le prix à l’Academie de Dijon . En l’année 1750 . […] . 1705 , 1783 [109]–236  : DISCOURS sur l’origine et les fondemens de l’inégalité parmi les hommes . par JEAN JAQUES ROUSSEAU citoyen de genève . […] . 1705 , 1748 , 1783 , 1800 , 1853 [347]–470  : DU CONTRACT SOCIAL ; […] . 1663 , 1723 , 1797 , 1834 [563]–589  : EXTRAIT DU PROJET de PAIX PERPÉTUELLE de monsieur l’abbé de saint-pierre . 1733 [591]–600  : JUGEMENT SUR LE PROJET DE PAIX PERPÉTUELLE . 1733 ŒC 4  : IV  Émile . Éducation – Morale – Botanique . […] Paris 1969 . [239]–868  : EMILE ou DE L’ÉDUCATION . 1690 , 1747 , 1828 COLLECTION COMPLETE DES ŒUVRES DE J . J . ROUSSEAU , Citoyen de Geneve . TOME VINGT-TROISIEME . Contenant des Pieces sur divers Sujets , & un Recueil de Lettres . Genf 1782 . 1733 DISCOURS QUI A REMPORTÉ LE PRIX A L’ACADÉMIE DE DIJON , En l’année 1750 . Sur cette question proposée par la même Académie  : Si le rétablissement des Sciences & des Arts a contribué à épurer les mœurs . Barbarus hic ego sum quia non intelligor illis . Ovid . In  : ŒUVRES COMPLETTES DE J . J . ROUSSEAU CITOYEN DE GENÈVE . MÉLANGES . TOM . TROIS . [Bd . 13 . Deux-Ponts 1782 .] [25]–62 . (ŒC 3) 1705 , 1783 , 1813 DISCOURS s u r l’o r i g i n e e t l e s f o n d e m e n s d e l’ i n e g a l i t é pa r m i l e s h o m m e s . Par JEAN JAQUES ROUSSEAU c i t o y e n d e g e n è v e . Non in depravatis , sed in his quæ bene secundum naturam se habent , considerandum est quid sit naturale . Aristot . Politic . L .  2 . Amsterdam 1755 . (ŒC 3) (Rousseau  : Discours sur l’origine et les fondemens de l’inegalité parmi les hommes .) 1705 , 1748 , 1783 , 1800 , 1813 , 1853 du CONTRACT SOCIAL  ; ou p r i n c i p e s du DROIT POLITIQUE . Par J .  J . ROUSSEAU , Citoyen de Geneve . — f œ d e r i s æ q u a s D e c a m u s l e g e s  . Æneid . XI . Amsterdam 1762 . (KHB 1417) (ŒC 3) (Rousseau  : Du Contract social .) 1663 , 1723 , 1797 , 1813 , 1834 ÉMILE O U DE L’ÉDUCATION . Pa r J  .  J . R o u s s e a u , C it oye n d e G e n è ve . Sanabilibus ægrotamus malis  ; ipsaque nos in rectum genitos natura , si emendari velimus , juvat . Sen . d e i r â . L .  I I  . c  .  13  . […] . 4 Bde . Amsterdam 1762 . (ŒC 4) (Rousseau  : Émile .) 1690 , 1747 , 1813 , 1828 , 1830 EXTRAIT DU PROJET D E PAIX PERPÉTUELLE D E M O N S I E U R L’A B B E ’ DE SAINT-PIERRE . Pa r J  .  J  . R o u s s e a u , Citoyen de Geneve . Tu n c g e n u s hu m a n u m p o s i t i s s i b i c o n s u l a t a r m i s  , I n q u e v i c e m g e n s o m n i s a m e t  . Lucan . s . l . 1761 . (ŒC 3) 1733



literaturverzeichnis1941 JUGEMENT S U R L A PAIX PERPÉTUELLE . In  : COLLECTION COMPLETE DES ŒUVRES DE J . J . ROUSSEAU , Citoyen de Geneve . TOME VINGT-TROISIEME . Contenant des Pieces sur divers Sujets , & un Recueil de Lettres . Genf 1782 .

[62]–82 . (ŒC 3) 1733 JULIE , OU LA NOUVELLE HELOÏSE . […] [erster Titel  ; zweiter Titel  :] LETTRES D E D E U X A M A N S  , Habitans d’une petite Ville au pied des Alpes . R E C U E I L L I E S E T P U B L I É E S Par J .  J . ROUSSEAU . […] No n l a c o n o b b e i l m o n d o  , ­m e n t r e l ’e b b e  : C o n o b i l l ’ io ch ’ a pi a n g e r q u i r i m a s i . Petrarc . 6 Bde . Amster­ dam 1761 . (ŒC 2) 1691 L E S CONFESSIONS D E J .  J . ROUSSEAU , S u i v ie s DES RÊVERIES Du Promeneur Solitaire . […] 2 Bde . Genf 1782 . (ŒC 1) 1854 Johann Christian Christoph Rüdiger LehrbegriV des Vernunftrechts und der Gesetzgebung von J . C . C . Rüdiger’n . […] Halle 1798 . 1760 , 1777 Arnold Ruge Arnold Ruge  : Werke und Briefe . Herausgegeben von Hans-Martin Sass . In 12 Bänden . Nachgelassene Briefe 1832–1880 . Amsterdam & Aalen 2013 . [linkes Titelblatt  ; rechtes Titelblatt  :] Arnold Ruge  : Nachgelassene Briefe 1832–1880 . In Zusammenarbeit mit Juliane Brenscheidt Gabriele Czypionka Katja Stiegel herausgegeben von Hans-Martin Sass . Amsterdam & Aalen 2013 . 1620 Justus Friedrich Runde Grundsätze des gemeinen deutschen Privatrechts von D . Justus Friedrich Runde Hof­rath und Professor der Rechte  ; wie auch Ordinarius der Juristen-Facultät auf der Georg-Augustus Universität zu Göttingen &c . Vierte rechtmäßige Auflage . Göttingen 1806 . (KHB 1422) (Runde  : Grundsätze des gemeinen deutschen Privatrechts .) 1650 , 1804 Henri de Saint-Simon CATÉCHISME DES INDUSTRIELS . PREMIER CAHIER . [Paris 1823] 1855 Carl Ulysses von Salis-Marschlins Philanthropinischer Erziehungsplan oder vollständige Nachricht von dem ersten wirklichen Philanthropin zu Marschlins . Frankfurt am Main 1776 . 1778 C . Sallustius Crispus Bellum Iugurthinum . 1859 Catilinae coniuratio . 1668 , 1808 C . CRISPI SALVSTII LATINORVM HISTORICORVM PRAE stantissimi , Opera , quæ quidem extant , omnia  : uidelicet , L . SERGII CATILINAE contra Senatum Rom . Coniuratio , seu Bellum Catilinarium . ITEM , BELLVM Iugurthinum . Vnà cum doctissimorum tam superioris quàm nostri seculi uirorum Commentarijs , Castigationibus , Scholijs , longè quàm antehac emendatioribus  : nempe LAVRENTII VALLAE . IOD . BADII Ascensij . IOAN . CHRYSOST . Soldi . IACOBI BONONIENSIS . OMNIBONI

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LEONICENI . BARTHOLOMAEI ZANCHI . VINCENT . CASTILIONEI . IOANNIS RIVII . HENRICI GLAREANI . QVIBVS ACCESSERVNT , Præter eiusdem Salustij

& M . T . Ciceronis Orationes contrarias , item Ciceronis & Porcij Latronis in Catilinam Inuectiuas , & Fragmenta quædam ex libris Historiarum Salustij  : etiam CON­STANTII FELICII DVRANTINI Historia coniurationis Catilinariæ , non pauca à Salustio prætermissa continens  : item Rerum & uerborum toto Opere memorabilium INDEX copiosus . Cum Cæsareæ Maiest . gratia & priuilegio . Basel 1564 . 1859 Christian Gotthilf Salzmann Noch etwas über die ERZIEHUNG nebst Ankündigung einer Erziehungsanstalt von C . G . Salzmann . Leipzig [1784] . 1868 Sammlung der Erläuterungen und Rescripte über das Strafgesetzbuch für das Königreich Baiern . [hrsg . von Friedrich Wilhelm Doppelmayr] Nördlingen 1821 . 1825 Sammlung der nachträglichen Verordnungen zum Strafgesetzbuche für das Königreich Baiern . Würzburg 1817 . 1825 Friedrich Carl von Savigny Das Recht des Besitzes . Eine civilistische Abhandlung von D . Friedrich Carl von Savigny , Professor der Rechte in Marburg . Zweite , vermehrte und verbesserte Auflage . Gießen 1806 . (Savigny  : Das Recht des Besitzes .) 1658–1661 , 1755 Das Recht des Besitzes von Friedrich Carl von Savigny . Gießen 1803 . 1658 Vom Beruf unsrer Zeit für Gesetzgebung und Rechtswissenschaft . Von D . Friedrich Carl von Savigny , ordentl . Professor der Rechte an der Königl . Universität zu Berlin , und ordentl . Mitglied der Königl . Akademie der Wissenschaften daselbst . Heidelberg 1814 . (Savigny  : Vom Beruf unsrer Zeit für Gesetzgebung und Rechtswissenschaft .) 1749 , 1784 , 1856 Jean-Baptiste Say TRAITÉ D’ECONOMIE POLITIQUE , ou SIMPLE EXPOSITION de la manière dont se forment , se distribuent , et se consomment les richesses  ; TROISIÈME ÉDITION , a laquelle se trouve joint un épitome des principes fondamentaux de l’économie politique  : PAR JEAN-BAPTISTE SAY , Chevalier de Saint-Wolodimir , membre de l’Académie impériale des Sciences de Saint-Pétersbourg , de celle de Zurich , etc .  ; Professeur d’Économie politique à l’Athénée de Paris . […] 2 Bde . Paris 1817 . (KHB 1426–1427) 1706f Johann Baptist Schad Gemeinfaßliche Darstellung des Fichteschen Systems und der daraus hervorgehenden Religionstheorie . von J . B . Schad , Doktor der Philosophie in Jena , ehemals Benediktiner und Profeßor der Philosophie zu Banz . 3 Bde . Erfurt 1800–1802 . 1690 Johann Christian Gottlieb Schaumann Wissenschaftliches Naturrecht von M . Joh . Christian Gottlieb Schaumann . Μὴ κρίνετε κατ᾽ ὄψιν , ἀλλὰ τὴν δικαίαν κρισιν κρίνατε . Halle 1792 . 1756



literaturverzeichnis1943

Johann Friedrich Scheid Q . D . E . V . Dissertatio inauguralis De jure in musicos singulari , Germ . Dienste und Obrigkeit der Spielleuth/ Rappoltsteinensi Comitatui annexo , Quam Solo Deo Præside , auctoritate Amplissimæ Facultatis Juridicæ Argentoratensis , Pro licentia Summos in Utroque Jure honores et privilegia doctoralia rite consequendi solenniter defendet Jo . Fridericus Scheid , Frankofurt . ad Mœn . D . XIX . Maji Anno MDCCXIX . hor . & loc . consuet . Straßburg 1719 . 1837 Heinrich Godfried Scheidemantel Repertorium des Teutschen Staats und Lehnrechts ehemals von einer Gesellschaft ungenannter Gelehrten mit einer Vorrede des Herrn [Christian Gottlieb] Buders herausgegeben nunmehro aber mit Zusäzzen und neuen Artikeln weit über die Hälfte vermehrt und durchaus verbeßert von D . Heinrich Godfried Scheidemantel der RechtsGelahrtheit ordentlichen Lehrer in Jena , und verschiedener Gelehrten Gesellschaften Mitglied . Erster Teil A—E . Leipzig 1782 . 1821 Friedrich Wilhelm Joseph Schelling Friedrich Wilhelm Joseph Schelling  : Historisch-kritische Ausgabe . Im Auftrag der Schelling-Kommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften herausgegeben von Thomas Buchheim , Jochem Hennigfeld , Wilhelm G . Jacobs , Jörg Jantzen und Siegbert Peetz . Reihe I , II , III . […] Stuttgart–Bad Cannstatt 1976V . (HKA) 1502 HKA I/9 ,1–2  : Werke 9 . System des transscendentalen Idealismus (1800) . Teilband 1 . Editorischer Bericht . Zur Edition des Textes . Text . Teilband 2 . Editorischer Bericht . Erklärende Anmerkungen . Register . Herausgegeben von Harald Korten und Paul Ziche . Stuttgart 2005 . 1800 System des transscendentalen Idealismus von Friedr . Wilh . Joseph Schelling . Tübingen 1800 . (KHB 320) (HKA I/9 ,1) 1800 Vorlesungen über die Methode des academischen Studium . Von F . W . J . Schelling , Dr . der Philosophie und Medicin und Professor zu Jena . Tübingen 1803 . 1800 Friedrich Schiller Schillers Werke . Nationalausgabe . 1940 begründet von Julius Petersen . Fortgeführt von Lieselotte Blumenthal , Benno von Wiese , Siegfried Seidel . Hausgegeben im Auf­ trag der Klassik Stiftung Weimar und des Deutschen Literaturarchivs Marbach von ­Norbert Oellers . Redaktor Georg Kurscheidt . […] Weimar 1943V . (seit 2003 unter diesem Gesamttitel  ; Einzelbände gegebenenfalls mit dem Zusatz ›N‹ für ›Neue Ausgabe‹ , seit 2010) (NA) 1503 NA 1  : Schillers Werke . Nationalausgabe . Erster Band . Gedichte in der Reihenfolge ihres Erscheinens 1776–1799 . Herausgegeben von Julius Petersen † und Friedrich Beißner . Weimar 1943 . 1735 , 1746 , 1776 , 1828 , 1841 NA 2/I  : Schillers Werke . Nationalausgabe . Zweiter Band . Teil I . Gedichte in der Reihenfolge ihres Erscheinens 1799–1805 – der geplanten Ausgabe letzter Hand (Prachtausgabe) – aus dem Nachlaß (Text) . Herausgegeben von Norbert Oellers . Weimar 1983 . 1841

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NA 10  : Schillers Werke . Nationalausgabe . Zehnter Band . Die Braut von Messina . Wilhelm Tell . Die Huldigung der Künste . Herausgegeben von Siegfried Seidel . Weimar 1980 . 1848 NA 20  : Schillers Werke . Nationalausgabe . Zwanzigster Band . Philosophische Schrif­ ten . Erster Teil . Unter Mitwirkung von Helmut Koopmann herausgegeben von Benno von Wiese . Weimar 1962 . 1692 , 1703 Das weibliche Ideal . An Amanda . (NA 1 . 287) 1746 , 1850 Die Braut von Messina oder die feindlichen Brüder ein Trauerspiel mit Chören von Schiller . Tübingen 1803 . (NA 10 . [5]–125) 1848 Die Götter Griechenlandes . [erste Fassung] (NA 1 . 190–195) 1841 Die Götter Griechenlandes . [zweite Fassung] (NA 2/I . 363–367) 1841 Forum des Weibes . (NA 1 . 286) 1850 Friedrich Schiller Werke und Briefe in zwölf Bänden . Herausgegeben von Otto Dann , Axel Gellhaus , Klaus Harro Hilzinger , Heinz Gerd Ingenkamp , Rolf-Peter Janz , Gerhand Kluge , Herbert Kraft , Georg Kurscheidt , Norbert Oellers und Stefan Ormans . Band 1 . Friedrich Schiller Gedichte . Herausgegeben von Georg Kurscheidt . Frankfurt am Main 1992 . ( = Bibliothek deutscher Klassiker 74) 1841 Gedichte von Friederich Schiller . Erster Theil . Leipzig 1800 . 1841 Gedichte von Friederich Schiller . Zweyter Theil . Leipzig 1803 . 1841 Kleinere prosaische Schriften von Schiller . Aus mehrern Zeitschriften vom Verfasser selbst gesammelt und verbessert . […] T . 1–4 . Leipzig 1792–1802 . 1851 Macht des Weibes . (NA 1 . 286) 1850 Musen-Almanach für das Jahr 1796 . Herausgegeben von Schiller . Neustrelitz [1795] . 1746 , 1850 Musen-Almanach für das Jahr 1797 . herausgegeben von Schiller . Tübingen [1796] . 1746 , 1776 , 1811 , 1828 , 1850 Musen-Almanach für das Jahr 1798 . herausgegeben von Schiller . Tübingen [1797] . 1775 Resignation . Eine Phantasie . (NA 1 . 166–169) 1735 Thalia . Herausgegeben von Schiller . Bd 1–3 . 1 .–10 . H . Leipzig 1785–1791 . 1735 Tugend des Weibes . (NA 1 . 286) 1776 , 1850 Ueber die ästhetische Erziehung des Menschen in einer Reyhe von Briefen . In  : Die Horen eine Monatsschrift herausgegeben von Schiller . Tübingen 1795–1797 . (KHB 983–1012) (NA 20 . [309]–412)



literaturverzeichnis1945

(Schiller  : Ueber die ästhetische Erziehung des Menschen .) 1692 , 1703 , 1851 Weibliches Urtheil . (NA 1 . 286) 1850 Würde der Frauen . (NA 1 . 240–243) 1746 , 1850 Xenien . (NA 1 . 309–360) 1828 Friedrich Schlegel Kritische-Friedrich-Schlegel-Ausgabe herausgegeben von Ernst Behler unter Mitwirkung von Jean-Jacques Anstett und Hans Eichner . […] München · Paderborn · Wien , Zürich 1958V . (KFSA) 1503 KFSA 2  : Kritische-Friedrich-Schlegel-Ausgabe […] Zweiter Band . Erste Abteilung . Kritische Neuausgabe . Friedrich Schlegel  : Charakteristiken und Kritiken I (1796–1801) . Herausgegeben und eingeleitet von Hans Eichner . München · Paderborn · Wien , Zürich 1967 . 1693 , 1773 KFSA 5  : Kritische-Friedrich-Schlegel-Ausgabe […] Fünfter Band . Erste Abteilung . Kritische Neuausgabe . Friedrich Schlegel  : Dichtungen . Herausgegeben und eingeleitet von Hans Eichner . München · Paderborn · Wien , Zürich 1962 . 1830 Fragmente . In  : Athenaeum . Eine Zeitschrift von August Wilhelm Schlegel und Friedrich Schlegel . Ersten Bandes Zweytes Stück . Berlin 1798 . [3]–146 . (KFSA 2 . [165]–255) 1773 Ideen . In  : Athenaeum . Eine Zeitschrift von August Wilhelm Schlegel und Friedrich Schlegel . Dritten Bandes Erstes Stück . Berlin 1800 . 4–33 . (KFSA 2 . [156]–272) 1773 Kritische Fragmente . Von Friedrich Schlegel . In  : Lyceum der schönen Künste . Ersten Bandes , zweiter Theil . Berlin 1797 . 133–169 . (KFSA 2 . [147]–163) 1773 Lucinde . Ein Roman von Friedrich Schlegel . Erster Theil . Berlin 1799 . (KFSA 5 . 1–82) 1830 Über Goethe’s Meister . In  : Athenaeum . Eine Zeitschrift von August Wilhelm Schlegel und Friedrich Schlegel . Ersten Bandes Zweytes Stück . Berlin 1798 . (KFSA 2 . [126]–146) 1690f Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher  : Kritische Gesamtausgabe . Herausgegeben von Hans-Joachim Birkner und Gerhard Ebeling , Hermann Fischer , Heinz Kimmerle , Kurt-Victor Selge . Abt . I , II , III , IV , V . […] Berlin · New York 1984V . (KGA) 1503 KGA I .2  : Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher  : Schriften aus der Berliner Zeit ­1796–1799 . Herausgegeben von Günter Meckenstock . Berlin · New York 1984 . 1830 KGA I .3  : Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher  : Schriften aus der Berliner Zeit ­1800–1802 . Herausgegeben von Günter Meckenstock . Berlin · New York 1988 . 1850

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KGA I .4  : Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher  : Schriften aus der Stolper Zeit (1802– 1804) . Herausgegeben von Eilert Herms , Günter Meckenstock udn Michael Pietsch . Berlin · New York 2002 . 1693 Grundlinien einer Kritik der bisherigen Sittenlehre entworfen von F . Schleiermacher . Berlin 1803 . (KGA I .4 . 27–357) 1693 Über die Religion . Reden an die Gebildeten unter ihren Verächtern . Berlin 1799 . (KGA I .2 . 185–326) 1830 Vertraute Briefe über Friedrich Schlegels Lucinde . Lübeck und Leipzig 1800 . (KGA I .3 . 139–216) 1850 Carl Christian Erhard Schmid Empirische Psychologie von M . C a r l C h r i s t i a n E r h a r d S ch m i d . Mit Churfürstl . Sächsischer gnädigster Freyheit . Jena 1791 . 1754 Grundriß des Naturrechts , für Vorlesungen von Carl Christian Erhard Schmid , Prof . der Philos . zu Iena . Jena und Leipzig 1797 . 1668 , 1759 Conrad Friedrich von Schmidt-Phiseldek Die Politik nach den Grundsätzen der heiligen Allianz . von Dr . C . F . von SchmidtPhiseldek , Königlich-Dänischem wirklichem Etatsrathe , Ritter vom Dannebrog , Directeur bey der Königlichen allgemeinen Witwencasse und der Quarantaine-Anstalt , der Königlichen Gesellschaft der Wissenschaften zu Kopenhagen und mehrerer gelehrten Gesellschaften Mitgliede . Kopenhagen 1822 . 1868 Samuel Ludwig Schnell Handbuch des Civilrechts in einer ausführlichen Erörterung der wichtigsten Gegenstände desselben mit besonderer Hinsicht auf die positiven Gesetze des Kantons Bern , von Dr . S . L . Schnell , Professor des vaterländischen Rechts und der Geschichte an der Akademie zu Bern . Bern 1811 . 1666 Gottlob Ernst Schulze Grundriß der philosophischen Wissenschaften von Gottlob Ernst Schulze , der Weltweisheit Doktor , der philosophischen Fakultät Beysitzer , und Diakonus zu Wittenberg . How poor  , how rich  , how abiect  , how august  , How complicate  , how wonderful  , is Man? Yo u n g  . Erster Band . Wittenberg und Zerbst 1788 . 1736f Kritik der theoretischen Philosophie von Gottlob Ernst Schulze , Hofrath und Professor in Helmstädt . 2 Bde . Hamburg 1801 . 1827 John Selden The Historie of TITHES That is , The P r a c t i c e of PAYMENT of them , The Po s i t i u e LAWS made for them , The OPINIONS touching the R i g h t of them . A REVIEW of it Is also annext , which both C o n f i r m e s it and directs in the Vs e of it . By I . SELDEN . N e c p a r t i s s t u d ij s a g i m u r . S e d s u m s i m u s a r m a C o n s i l ij s i n i m i c a t u i s , I g n av i a f a l l a x   ! [London] 1618 . 1757



literaturverzeichnis1947

Abednego Seller a CONTINUATION of the HISTORY of Paive Obedience Since the REFORMATION . Amsterdam 1690 . 1793 the HISTORY of Paive Obedience Since the REFORMATION . Amsterdam 1689 . 1793 SENATUS-CONSULTE ORGANIQUE . [Paris 1804] . 1720 L . Annaeus Seneca Hercules furens . 182 [Seneca] Hercules Oetaeus . 1812 , 1822 Johann Gottfried Seume SPAZIERGANG nach SYRAKUS i m J a h r e 18 0 2  . von I .  G . Seume . Ve r it a t e m s e q u i e t c o l e r e  , t u e r i j u s t it i a m  , æ q u e o m n i b u s b e n e ve l l e a c f a c e r e , n i l e x t i m e s c e r e . Braunschweig und Leipzig 1803 . 1817 Anthony Ashley Cooper , third Earl of Shaftesbury CHARACTERISTICKS of Men , Manners , Opinions , Times . In Three Volumes . The Second Edition Corrected . By the Right Honourable Anthony , Earl of Shaftesbury . [London] 1714 . 1830 William Shakespeare William Shakespeare  : The Complete Works . Second Edition . General Editors Stanley Wells and Gary Taylor . Editors Stanley Wells , Gary Taylor , John Jowett , and William Montgomery . With Introductions by Stanley Wells . Oxford 2005 . (Shakespeare  : The Complete Works .) 1798 Leben und Tod des Königs Lear . In  : Willhelm Shakespears Schauspiele . Bd 11 . [339]– 505 . 1798 Othello . 1773 Romeo und Julie . In  : Willhelm Shakespears Schauspiele . Bd 9 . [219]–414 . 1775 The Most Excellent and Lamentable Tragedy of Romeo and Juliet . 1775 Willhelm Shakespears Schauspiele . Von Joh . Joach . Eschenburg , Professor am Kollegio Karolino in Braunschweig . Neue verbesserte Auflage . [Hrsg . Gabriel Eckert] 22  Bde . Mit Allerhöchstem kaiserlichem Privilegio . Straßburg , Mannheim 1778–1789 . (unterschiedliche Titelblätter mit variierender Namensschreibung und Formulierung des Druckprivilegs) (Willhelm Shakespears Schauspiele .) 1775 , 1798 Emmanuel-Joseph Sieyès COLLECTION des ECRITS D’EMMANUEL SIEYES . Quibus enim potius haec vita factis et cogitationibus traducatur quam iis quae pertinuerint ad liberandos cives ?

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brutus ad cicer . edition revue et augmenteé par l’auteur . premier volume . editeur CHARLES FRÉDÉRIC CRAMER , imprimeur-libraire allemand . Paris und Berlin [1797] . (KHB 1443) (Sieyès  : Collection des écrits .) 1664 , 1833 Emmanuel Sieyes Politische Schriften vollständig gesammelt von dem deutschen ­Ueber­sezer nebst zwei Vorreden über Sieyes Lebensgeschichte , seine politische Rolle , seinen Charakter , seine Schriften &c . […] Mit dem Bildnisse Emmanuel Sieyes . 2  Bde . [Paris] 1796 . 1665 Adam Smith an INQUIRY into the NATURE and CAUSES of the WEALTH of NATIONS . by adam smith , l l . d . and f . r . s . of london and edinburgh  : one of the commissioners of his majesty’s customs in scotland  ; and formerly professor of moral philosophy in the university of glasgow . […] 4 Bde . Basel 1791 . (KHB 350–353) (Smith  : An Inquiry into the Nature and Causes of the Wealth of Nations .) 1705 , 1707 , 1784 , 1813 , 1817 Sydney Smith Mémoires pour Servir à l’Histoire des Evénémens de la Fin du Dix-Huitième siècle . Par Feu M . L’Abbé Georgel . 4 . vol . 8vo . Paris 1817 . [Rez .] In  : The Edinburgh Review . Nr LX . September 1818 . Art .  VII . 425–444 . 1694 Friedrich Julius Heinrich Graf von Soden Geist der peinlichen Gesetzgebung Teutschlands . Von Julius Soden des H . R . R . Grafen . Zweite gänzlich umgearbeitete Auflage , mit dem noch ungedruckten vierten Band vermehrt . 2 Bde . Frankfurt 1792 . 1686 Karl Wilhelm Ferdinand Solger Philosophische Gespräche . Von K . W . F . Solger , Doktor und ordentlichem Professor der Philosophie an der Universität zu Berlin . Erste Sammlung . Berlin 1817 . 1693 Solger’s nachgelassene Schriften und Briefwechsel . Herausgegeben von Ludwig Tieck und Friedrich von Raumer . 2 Bde . Leipzig 1826 . (KHB 354–355) 1811 Ueber dramatische Kunst und Literatur , Vorlesungen von August Wilhelm S ch l e g e l . H e i d e l b e r g bey M o h r und Z i m m e r  . I . Theil 1809 . XII und 378 S . II . Theil , Erste Abtheilung 1809 , 300 S . , zweyte Abtheilung 1811 , VIII und 429 S . 8 . [Rez .] In  : Jahrbücher der Literatur . Siebenter Band . 1819 . Herausgegeben von Matthäus v . Collin . July . August . September . Wien 1819 . 80–155 . (KHB 1047 [Sonderdruck]) 1811 Sophokles Antigone . 1691f , 1705 , 1746 , 1775 , 1792 Oedipus Coloneus . 1770 Oedipus tyrannus . 1770 ΣΟΦΟΚΛΕΟΥΣ τραγωδιαι επτα  , μετα σχολιων παλαιων και πανυ ωφελιμων  . SOPHOCLIS TRA gœdiæ Septem , cum Interpretationibus uetustis & ualde utilibus . ☙



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Τὰ τῶν τραγῳδιῶν ὀνόματα . Tragœdiarum nomina . Αἴας Μαστιγοϕόρος . Aiax Flagellifer . Ηλέκτρα . Electra . Οἰδίπους τύραννος . Oedipus Tyrannus . Αντιγόνη . Antigone . Οἰδίπους ἐπὶ Κολωνῷ . Oedipus Coloneus . Τραχινίαι . Trachiniæ  . Φιλοκτήτης . Philoctete . Frankfurt 1555 . (KHB 669) (Sophokles  : Tragoediae .) 1691f , 1792 SOPHOCLIS quæ exstant omnia cum veterum grammaticorum scholiis . ­SUPERSTITES TRAGŒDIAS VII . ad optimorum exemplarium fidem re­c ensuit , versione et notis illustravit , deperditarum fragmenta collegit RICH . FRANC . PHIL . BRUNCK regiæ inscriptionum et humaniorum literarum academiæ socius . […] 2 Bde in 5 . Straßburg 1786 . (KHB 666–667) (Sophokles  : Tragoediae . ed . Brunck .) 1691f , 1792 ( für diese Ausgabe entscheidet sich Manuela Köppe im Katalog der Bibliothek Georg Wilhelm Friedrich Hegels  ; den Angaben im Versteigerungskatalog könnte aber wohl auch entsprechen  :) SOPHOCLIS TRAGŒDIÆ SEPTEM ad optimorum exemplarium fidem emendatæ cum versione et notis ex editione RICH . FRANC . PHIL . BRUNCK . […] 2 Bde . Straßburg 1786 . (K 411–412) (Sophokles  : Tragœdiæ septem . ed . Brunck .) 1691f , 1792 Trachiniae  . 1812 , 1821 Baruch de Spinoza SPINOZA OPERA . im auftrag der heidelberger akademie der wissenschaften herausgegeben von carl gebhardt . 4 Bde . Heidelberg [1925] . (Spinoza  : Opera .) 1796 tractatvs THEOLOGICO-POLITICVS continens DISSERTATIONES ALIQVOT , qvibvs ostenditvr libertatem philosophandi non tantvm salva pietate et reipvblicae pace posse concedi , sed eandem nisi cvm pace reipvblicae ipsaqve pietate tolli non posse . Iohan . Epist . I . Cap . IV . Vers . XIII . Pe r h o c c o g n o s c i m u s q uo d i n D e o m a n e m u s , e t D e u s m a n e t i n n o b i s , q uo d d e S pi r it u s uo d e d it no bi s . HAMBVRGI , apvd henricvm künrath . c IᴐIᴐ clxx . In  : BENEDICTI de SPINOZA OPERA QVAE SVPERSVNT OMNIA . itervm edenda cvravit , praefationes , vitam avctoris , nec non notitias , qvae ad historiam scriptorvm pertinent addidit Henr . Eberh . Gottlob Pavlvs ph . ac th . d . hvivs prof . ord . ienensis . […] 2 Bde . Jena 1802–1803 . (KHB 358–359) Bd 1 . 192–428 . 1796 Publius Papinius Statius Achilleis . 1800 Christian Julius Ludwig Steltzer Lehrbuch des teutschen Criminalrechts von Christian Julius Ludwig Steltzer , Königl . Preuß . Prinzl . Justizrath und Justizamtmann , Königl . Justizcommissar Magdeburgschen Departements und beyder Rechte Doctor . […] . Halle 1793 . 1687 James Steuart U N T E R S U C H U N G der GRUNDSÄTZE d e r S T A A T S - W I R T H S C H A F T  , oder Versuch über die Wissenschaft der innerlichen Po l i t i k i n f r e ye n S t a a t e n  ,

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worin vornehmlich d i e B e vö l ke r u n g  , d e r A c ke r b a u  , d i e H a n d l u n g  , d i e I n d ü s t r ie  , Re ch n u n g s m ü n z e  , G e l d  , I n t e r e s s e n  , C i r c u l a t io n  , B a n ke n  , We c h s e l  , ö f f e n t l i c h e r C r e d i t  , u n d Ta x e n  , erwogen werden , vo n H e r r n J O H N [sic] S T E U A R T  , B a r o n e t  . Ore trahit quodcumque potest , atque addit acervo . Horat . Lib . I . Sat . […] In zween Bänden , a u s d e m E n g l i s che n ü b e r s e t z t . 2 Bde . Hamburg 1769–1770 . (KHB 1448–1449) 1706 Strafgesezbuch für das Königreich Baiern . München 1813 . (Strafgesezbuch .) 1707 , 1822–1825 Carl Strahlheim Die Geschichte Unserer Zeit , bearbeitet von Carl Strahlheim , ehemaligem Officiere der kaiserlich französischen Armee . Achtzehnter Band . Stuttgart 1828 . [erstes Titelblatt  ; zweites Titelblatt  :] Unsere Zeit , oder geschichtliche Uebersicht der merkwürdigsten Ereignisse von 1789–1830 nach den vorzüglichsten französischen , englischen und deutschen Werken bearbeitet von einem ehemaligen Officiere der kaiserlich-französischen Armee . Neunundsechszigstes Heft . Stuttgart 1828 . 1876 Samuel Stryk Tractatus de Cautelis testamentorum , In quo pleraque , Quæ in testamentis condendis , tam quoad solennia externa , quam quoad formam illorum internam , circa heredis institutionem , & exheredationem , substitutionem vulgarem & pupillarem , circa fidei commissa familiæ constituenda , legitimam sine gravamine relinquendam , legata ordinanda , Falcidiam prohibendam , codicillorum ordinationem , & testamentorum mutationem ac conservationem , caute observanda , perspicue exponuntur . Cura Samuelis Strykii , JCti , Reg . Mai . Pruss . Intim . et Antecessoris Primarii . Accesserunt in fine Variorum illustrium testamentorum exempla  ; ut et Index locupletissimus . Editio V . Revisa Et Emendata . […] Halle 1738 . 1853 Christoph Carl Stübel System des allgemeinen Peinlichen Rechts mit Anwendung auf die in Chursachsen geltenden Gesezze besonders zum Gebrauch für academische Vorlesungen von D . Christoph Carl Stübel Lehrer der Rechte auf der Universität zu Wittenberg . Erster Band . Einleitung in die peinliche Rechtswissenschaft . Leipzig 1795 . System des allgemeinen Peinlichen Rechts mit Anwendung auf die in Chursachsen geltenden Gesezze besonders zum Gebrauch für academische Vorlesungen von D . Christoph Carl Stübel ausserordentlichem Professor des Sächsischen Rechts und Beisizzer der Juristenfacultät zu Wittenberg . Zweiter Band . Von den Verbrechen im Allgemeinen . Leipzig 1795 . 1687 Peter Feddersen Stuhr (Pseudonym  : Feodor Eggo) Der Untergang der Naturstaaten dargestellt in Briefen über Niebuhr’s Römische Geschichte von Feodor Eggo . Berlin 1812 . (KHB 370) 1800 C . Suetonius Tranquillus Caius Suetonius Tranquillus ex recensione et cum animadversionibus Io . Aug . Ernesti . Editio secunda emendatior . Leipzig 1775 . 1784 De vita duodecim Caesarum libri XII . 1784



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P . Cornelius Tacitus C . Cornelii Taciti Opera quæ exstant ex recensione et cum animadversionibus Theodori Ryckii . 2 Bde . Leiden 1687 . 1705 De vita et moribus Iulii Agricolae liber . 1705 Germania . 1705 T A T S I N G L E U L E E   ; being THE FUNDAMENTAL LAWS , and a selection from the SUPPLEMENTARY STATUTES , of the PENAL CODE OF CHINA  ; originally printed and published in pekin , i n va r i o u s s u c c e s s i v e e d i t i o n s , under the sanction , and by the authority , of the several emperors of the t a t s i n g , or present dynasty . t r a n s l a t e d f r o m t h e c h i n e s e , and accompanied with an appendix , consisting of authentic documents , and few occasional notes , illustrative of the subject of the work  ; By Sir GEORGE THOMAS STAUNTON , Bart . F .  R .  S . Mens , et animus , et consilium , et sententia civitatis , posita est in l e g i b u s . Cicero pro Cluentio . London 1810 . 1858 Reinhard Friedrich Terlinden Grundsätze des Juden-Rechts nach den Gesetzen für die Preußischen Staaten . Von R . F . Terlinden , Königl . Preuß . Märkischen Krieges- und Domainen-Rathe und KammerJustitiarius , auch Director des Collegii Medici et Sanitatis . Halle 1804 . 1855 Gaspard Thaumas de la Thaumassiere COUSTUMES DE BEAUVOISIS , Pa r M e ß i r e PHILIPPES DE BEAUMANOIR B a i l l y d e C le r mont e n B e a u voi s i s . ASSISES ET BONS USAGES DU ROYAUME DE JERUSALEM . Pa r M e s s i r e JEAN D’IBELIN C o m t e d e J a phe & d ’A s c a l o n , S . d e R a m e s & d e B a r u t h  . ET AUTRES ANCIENNES COUTUMES . Le tout tiré des Manuscrits . Ave c d e s No t e s & O b s e r v a t io n s , & u n G l o s s a i r e p ou r l ’ i n t e l l i g e n c e d e s Te r m e s d e n o s a n c ie n s A u t he u r s . Par GASPARD THAUMAS DE LA THAUMASSIERE Ecuyer S . de Puy-ferrand , Bailly du Marquizat de Château-neuf-sur-Cher , Avocat en Parlement . Bourges , Paris 1690 . 1846 THE ANNUAL REGISTER , or a view of the HISTORY , POLITICS , and LITERATURE , OF THE YEAR 1824 . London 1825 . 1861 THE PARLIAMENTARY DEBATES  : forming a continuation of the work entitled “ THE PARLIAMENTARY HISTORY OF ENGLAND from the earliest period to the year 1803 .” published under the superintendence of T .  C . HANSARD . New Series  ; commencing with the accession of george iv . VOL .  XI . comprising the period from THE THIRTIETH DAY OF MARCH , to THE TWENTY-FIFTH DAY OF JUNE , 1824 . London 1825 . 1861 The Report from the Select Committee of the House of Commons , on The Poor Laws  ; with The Minutes of Evidence taken before the Committee  ; and An Appendix  : to which is added , The Report of the Lords’ Committees on the Subject  ; containing An Avowal of the alarming and increasing Amount of Poor’s Rates , with a Suggestion of various Remedies for the Evil  ; rating extra-prochial Places , and Owners instead of Occupiers  ; Annual Appointments by Parishioners of Select Vestries , whose Proceedings and

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­ ccounts are to be submitted to the General Vestries Half-yearly , for Consideration and A Approval  ; Propriety of the Appointment of a Permanent Officer to assist the Overseers , whose Office , being Annual , makes the liable to many Impositions  ; Observations on the “embarrassing Litigation” arising from the Present Laws relating to The Settlement of the Poor  ; and “A General Revision of the whole System of our Poor Laws  ;” also the Expediency of Saving Banks , &c . &c . &c . London 1817 . 1817 Anton Friedrich Justus Thibaut Beyträge zur Critik der Feuerbachischen Theorie über die GrundbegriVe des peinlichen Rechts von Anton Friedrich Justus Thibaut ordentlichem Professor des Rechts in Kiel . Hamburg 1802 . (KHB 1454) 1673 Dritte Abhandlung . Ueber dominium directum und utile . In  : Versuche über einzelne Theile der Theorie des Rechts von Anton Friedrich Justus Thibaut , Hofrath und Professor des Rechts in Heidelberg , Correspondenten der Kaiserlichen Gesetzcommission in Petersburg . Zweyte verbesserte Ausgabe . 2 Bde . Jena 1817 . Bd 2 . [67]–99 . 1650 Eilfte Abhandlung . Ueber die Natur der Rechte des Emphyteuta . In  : Civilistische Abhandlungen von Anton Friedrich Justus Thibaut , Hofrath und Professor des Rechts in Heidelberg  ; Correspondenten der Kaiserl . Gesetzgebungs-Commission in Petersburg . Heidelberg 1814 . 266–284 . 1650 System des Pandekten-Rechts von Anton Friedrich Justus Thibaut , Großherzoglich Badischem Hofrath und ordentlichem Professor des Rechts in Heidelberg , Correspondenten der Kaiserlichen Gesetzcommission in Petersburg . Fünfte , durchaus vermehrte und verbesserte Ausgabe . […] 3 Bde . Jena 1818 . (Thibaut  : System des Pandekten-Rechts .) 1642 , 1644 , 1647f , 1655 , 1657 , 1661 , 1689 , 1756 , 1761f , 1764f , 1781 , 1842 , 1844 Ueber Besitz und Verjährung von A . F . J . Thibaut , ord . Prof . d . Rechts in Jena . Jena 1802 . 1661 , 1755 Ueber die Nothwendigkeit eines allgemeinen bürgerlichen Rechts für Deutschland . Von A . F . J . Thibaut , Hofrath und Professor des Rechts in Heidelberg  ; Correspondenten der Kaiserl . Gesetzgebungs-Commission in Petersburg . Heidelberg 1814 . (KHB 1455) 1856 Adolphe Thiers HISTOIRE DE LA RÉVOLUTION FRANÇAISE , PAR M .  A . THIERS . TOME NEUVIÈME . Paris 1827 . 1876 Thukydides ΘΟΥΚΥΔΙΔΟΥ ΤΟΥ ΟΛΟΡΟΥ , ΠΕΡΙ ΤΟΥ ΠΕΛΟΠΟΝΝΗΣΙΑΚΟΥ ΠΟΛΕμου Βιβλία ὀκτώ . THVKYDIDIS OLORI FILII , DE BELLO PELOPONNESIACO LIBRI OCTO . Iidem Latinè , ex interpretatione Lavrentii Vallæ , ab Henrico Stephano nuper recognita . Quam Æmilius Portus , Francisci Porti Cretensis F . paternos commentarios accuratè sequutus , ab infinita grauißimorum errorum multitudine nouißimè repurgauit , magnaque diligentia paßim expolitam innouauit . IN HAC POSTREMA EDITIONE QVID PRÆterea præstetur , sequens pagina docet . Frankfurt 1594 . (KHB 674) 1770f , 1835 , 1877



literaturverzeichnis1953

Johann Rudolph Thurneisen Dissertatio juridica inauguralis de Recusione librorum furtiva Zu Teutſ Dem unerlaubten Büer-Nadru , qvam Deo favente auctoritate et decreto Magnifici et Amplissimi Jurisconsultorum Ordinis pro capessendis in utroqve jure honoribus ad diem  bris [sic] MDCC XXXVIII . L .  H .  Q .  C . publice defendet Joh . Rodolfus Thurnisius , Basileensis . Basel 1738 . 1806 William Tidd the PRACTICE of the COURTS of KING’S BENCH and COMMON PLEAS , I N P E R S O N A L A C T I O N S   : to which are added , the law and practice of extents  ; and the rules of court , and modern decisions , in the EXCHEQUER of PLEAS . […] t h e s e v e n t h e d i t i o n  : corrected and enlarged . By ­W ILLIAM TIDD , Esq . of the inner temple , barrister at law . 2 Bde . London 1821 . 1817f Johann Heinrich Tieftrunk Johann Heinrich Tieftrunks Professors zu Halle Philosophische Untersuchungen über das Privat- und öVentliche Recht zur Erläuterung und Beurtheilung der metaphysischen Anfangsgründe der Rechtslehre vom Herrn Prof . Imm . Kant . […] T . 1–2 . Halle 1797–1798 . (Tieftrunk  : Philosophische Untersuchungen über das Privat- und öVentliche Recht .) 1713 , 1740 Carl August Tittmann Handbuch der Strafrechtswissenschaft und der deutschen Strafgesetzkunde von D . Carl August Tittmann Kurfürstlich Sächsischem Ober-Consistorial-Rathe in Dresden . T . 1–4 . Halle 1806–1810 . [nach dem zweiten Titelblatt auch unter dem Titel  :] Handbuch des gemeinen deutschen Peinlichen Rechts von D . Carl August Tittmann Kurfürstlich Sächsischem Ober-Consistorial-Rathe in Dresden . T . 1–4 . Halle 1806–1810 . (Tittmann  : Handbuch der Strafrechtswissenschaft .) 1688 , 1805 , 1862 Ernst Christian Trapp Vom Unterricht überhaupt . Zweck und Gegenstände desselben für verschiedene Stände . Ob und wie fern man ihn zu erleichtern und angenehm zu machen suchen dürfe ? Allgemeine Methoden und Grundsätze . von Trapp . In  : Allgemeine Revision des gesammten Schul- und Erziehungswesens von einer Gesellschaft praktischer Erzieher . Achter Theil . Herausgegeben von J . H . Campe Hochfürstl . Braunschweig-Lüneburgischen und Anhalt-Dessauischen Schul- und Erziehungsrath , Mitglied der Erziehungsgesellschaft in Stockholm . Wien und Wolfenbüttel 1787 . [1]–210 . 1778 Universal-Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit oder n e u e s t e s encyclopädisches Wörterbuch der Wissenschaften , Künste und Gewerbe bearbeitet von mehr als 300 Gelehrten herausgegeben von H [ e i n r i c h ] A [ u g u s t ] P i e r e r Herzogl . Sächs . Major a . D . Zweite , völlig umgearbeitete Auflage . (Dritte Ausgabe .) Ueber das Aufsuchen von Gegenständen , die nicht unter dem Artikelwort , wo sie gesucht werden , zu finden sind , gibt die rothgedruckte Nachweisung hinter dem Titelblatt zum E r s t e n B a n d e Nachricht . M a n b i t t e t  , j e d e s m a l  , we n n e i n s o l c h e r F a l l vo r ko m m t  , i n je ne r N a chwe i s u n g n a ch z u s uche n , u nd s ie w i r d f a s t s t e t s d ie g e w ü n s cht e Au s k u n f t e r t he i le n . Fünfundzwanzigster Band . Rema — Russisische [sic] Horn­musik . Altenburg 1844 . 1749

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Henri de Valois Polybii , Diodori Sicvli , Nicolai Damasceni , Dionysii Halicar . , Appiani Alexand . , Dionis et Ioannis Antiocheni Excerpta ex Collectaneis Constantini Avgvsti Porphyrogenetæ Henricvs Valesivs nunc primùm Græcè edidit , Latinè vertit , Notisque illustrauit . Paris 1634 . 1785 Carl Venturini Chronik des neunzehnten Jahrhunderts . Neue Folge . Zweiter Band , das Jahr 1827 ent­ haltend . Von D . Carl Venturini . Leipzig 1829 . [erster Titel  ; zweiter Titel  :] Die neuesten Weltbegebenheiten im pragmatischen Zusammenhange dargestellt von D . Carl Venturini . Das Jahr 1827 . Leipzig 1829 . 1867 P . Vergilius Maro Aeneis . 1738 Verhandlungen in der Versammlung der Landstände des Königreichs Würtemberg , im Jahr 1816 . Drey und Dreißigste Abtheilung . October , November und December 1816 . s . l . [1816] . 1731 Verhandlungen in der Versammlung der Landstände des Königreichs Würtemberg , im Jahr 1817 . Herausgegeben mit Bewilligung der Stände-Versammlung durch den Procurator Dr . Schott . Acht und dreyssigste Abtheilung . Im Verlage von M oh r und W i n t e r in Heidelberg . S t u t t g a r t . Ju n y 1817 . Gedruckt bey Cotta’s Erben . 1731 Verhandlungen in der Versammlung der Landstände des Königreichs Würtemberg , im Jahr 1817 . Herausgegeben mit Bewilligung der Stände-Versammlung durch den Procurator Dr . Schott . Fünf und dreyssigste Abtheilung . Im Verlage von M oh r und W i n t e r in Heidelberg . S t u t t g a r t  . M ä r z [sic] 1817  . Gedruckt bey Cotta’s Erben . 1732 Verordnung gegen Preß-Mißbräuche . in  : Grosherzogl . S . Weimar–Eisenachisches Regierungs-Blatt . Nummer 7 . Den 7 . April 1818 . s . l . [29]–32 . 1728 Francis Vesey jun . REPORTS of CASES ARGUED and DETERMINED in the High Court of Chancery . VOLUME THE FOURTH  ; beginning with THE SITTINGS AFTER EASTER TERM , 38 GEO . III . A .  D . 1798  ; and ending with THE SITTINGS AFTER TRINITY TERM , 39 GEO . III . A .  D . 1799 . by FRANCIS VESEY , jun . ESQ . o f l i n c o l n ’s i n n , barrister at law . THE SECOND EDITION . London  1804 . 1713 Voltaire ALZIRE , ou LES AMERICAINS . TRAGEDIE de M . DE VOLTAIRE . Representée à Paris pour la premiere fois le 27 Janvier 1736 . Errer est d’un mortel , pardonner est divin . Duren , trad . de Pope . Le prix est de trente sols . Paris 1736 . 1828 ANNALES DE L’EMPIRE depuis CHARLEMAGNE . R e g u m  , Po n t i f i c u m  , Po p u l o r u m c o n t i n e t æ s t u s  . In  : OEUVRES completes de VOLTAIRE . tome vingt-cinquieme . [Kehl] 1785 . 1727



literaturverzeichnis1955 ESSAI sur LES MOEURS et L’ESPRIT DES NATIONS , et sur les principaux faits de l’histoire , depuis charlemagne jusqu’a louis xiii . In  : OEUVRES completes de VOLTAIRE . […] . Bd 16–21 . [Kehl] 1785 .

1726 Oeuvres completes de Voltaire . […] De l’Imprimerie de la Société Littéraire-Typhographique . 70 Bde . [Kehl] 1784–1789 . 1828 Oeuvres completes de Voltaire . Tome second . (THEATRE .) . [Kehl] 1784 . 1828 Johann Heinrich Voß Wie ward Friz Stolberg ein Unfreier ? beantwortet von Johann Heinrich Voß . Tumm ­m achen lassen wir uns nicht  ! Wir wissen , daß wirs werden sollen . Gleim . In  : Sophroni­ zon oder unpartheyisch-freymüthige Beyträge zur neueren Geschichte , Gesetzgebung und Statistik der Staaten und Kirchen . Herausgegeben von D r. Heinrich Eberhard Gottlob Paulus , Großherzogl . Badischen Geheimen Kirchenrath und Professor der Theologie und Philosophie zu Heidelberg . H a u p t f r a g e  : Wie soll es b e s s e r werden ? A n t w . Werden w i r besser  ; bald wird a l l e s besser seyn  ! [Bd 1 .] Drittes Heft . Frankfurt am Main 1819 . [1]–113 . 1829 Wilhelm Heinrich Wackenroder Wilhelm Heinrich Wackenroder  : Sämtliche Werke und Briefe . Historisch-kritische Ausgabe . Herausgegeben von Silvio Vietta · Richard Littlejohns . 2 Bde . Band I  : Werke . Herausgegeben von Silvio Vietta . Band II  : Briefwechsel · Reiseberichte · Philologische Arbeiten · Das Kloster Netley · Lebenszeugnisse . Herausgegeben von Richard Littlejohns . Heidelberg 1991 . 1830 Wilhelm Heinrich Wackenroder und Ludwig Tieck Herzensergießungen eines kunstliebenden Klosterbruders . Berlin 1797 . 1830 James Wedderburn-Webster The Important Trial in the Common Pleas on the 16th of February , 1816 . Webster v . Baldwin , for a Libel charging Adultery between the most noble Arthur Duke of Wellington and Lady Frances C . W . Webster , at Brussels , after the battle of Waterloo . London 1816 . 1834 Christian Weiß Lehrbuch der Philosophie des Rechtes . Zu Vorlesungen und zum Privatgebrauche . Von Christian Weiß Doctor und Professor der Philosophie . Leipzig 1804 . 1756 Friedrich Weisser Friedrich Weisser über den Büchernachdruck . In Briefen Davids an Jonathan . Aus dem sechsten Theile der sämmtlichen prosaischen Werke des Verfassers mit dessen eigenen Verbesserungen besonders abgedruckt . Stuttgart 1820 . 1808 Carl Theodor Welcker Die letzten Gründe von Recht , Staat und Strafe philosophisch und nach den Gesetzen der merkwürdigsten Völker rechtshistorisch entwickelt von Carl Theodor Welcker . Gießen 1813 . 1677

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Johann Amadeus Wendt Die Religion an sich , und in ihrem Verhältnisse zu Wissenschaft , Kunst , Leben und zu den positiven Formen derselben , in einer Reihe von Vorträgen an Gebildete dargestellt von Amadeus Wendt , ausserordentlichem Professor der Philosophie auf der Universität Leipzig . Sulzbach , im Regenkreise Baierns 1814 . [erstes Titelblatt  ; zweites Titelblatt  :] Reden über die Religion . Für Gebildete , namentlich diejenigen , welche sich den Wissenschaf­ ten widmen , gehalten von Amadeus Wendt , ausserordentlichem Professor der Philosophie auf der Universität Leipzig . Sulzbach , im Regenkreise Baierns 1814 . 1794 Jakob Tobias Werner Handbuch oder Commentar des peinlichen Rechts zum Gebrauche bei sämmtlichen neueren Gesetz- und Lehrbüchern dieses Faches , zugleich als Material und exegetisches Hülfsmittel zur künftigen Criminal-Gesetzgebung der königlich Preussenschen , Baiernschen und Hessenschen Rheinprovinzen , wie auch der Lande des teutschen Bundes überhaupt . Entworfen von Jakob Tobias Werner vormals Großherzogl . Frankfurtischem Justizrathe und Stadtgerichsbeisitzer zu Wetzlar , des Natur- und Völkerrechts auch Criminal- und Criminal-Prozeßrechts ordentlichem öVentlichen Lehrer an der ehehin dort errichteten Juristenfakultät , nunmehr Königl . Preussenschen Justiz- auch Land- und Stadtgerichtsrathe daselbst , der Großherzoglich Sachsen Weimar- und Eisenachschen Societät für die gesammte Mineralogie zu Jena &c . Mitgliede . Hadamar 1820 . 1845 Johann Karl Wezel Grundriß eines eigentlichen Systems der anthropologischen Psychologie . Zweiter und letzter Theil . Empirische Psychologie , von D . Johann Karl Wezel . Leipzig 1805 . 1754 Christoph Martin Wieland C .  M . WIELANDS SÄMMTLICHE WERKE […] . 42 Bde . Leipzig 1794–1801 . (Bde 1–15  ; 18  ; 19  ; 26–32  : KHB 1078–1101) ( Wieland  : Sämtliche Werke .) 1693 Aristipp und einige seiner Zeitgenossen . ( = Wieland  : Sämtliche Werke . Bd 33–36 (1800–1801) .) 1693 Der Neue Amadis . Ein comisches Gedicht in Achtzehn Gesängen . 2 Bde . Leipzig 1771 . 1693 Der Sieg der Natur über die Schwärmerey , oder die Abentheuer des Don Sylvio von Rosalva , Eine Geschichte worinn alles Wunderbare natürlich zugeht . Zwey Theile . Ulm 1764 . 1693 Geschichte des Agathon . 1693 Idris . Ein Heroisch-comisches Gedicht . Fünf Gesänge . Leipzig 1768 . (KHB 1076) 1693 Musarion , oder die Philosophie der Grazien . Ein Gedicht , in drey Büchern . Leipzig 1768 . (KHB 1077) 1693 Friedrich Wilken Geschichte der Kreuzzüge nach morgenländischen und abendländischen Berichten von Friedrich Wilken , ordentlichem Professor der Geschichte bey der Großherzog-



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lich Badenschen Universität zu Heidelberg . Erster Theil . Gründung des Königreichs Jerusalem . Leipzig 1807 . 1846 Karl Gottfried Theodor Winkler (Pseudonyme  : Theodor Hell , Guido) Joh a n n G o t t f r ie d K a l t o f e n , der Mörder des Professors von Kügelchen [sic] und des Tischlergesellen Winter . In  : Morgenblatt für gebildete Stände . Funfzehnter Jahrgang . 1821 . Stuttgart und Tübingen . Nr 182 . Dienstag , 31 . Juli 1821 . 726 a–728 a  ; Nr 183 . Mittwoch , 1 . August 1821 . 730 b–731 b  ; Nr 184 . Donnerstag , 2 . August 1821 . 734 a–735 b . 1832 Christian WolV JUS NATUR Æ METHODO SCIENTIFICA PERTRACTATVM . P A R S S E P T I M A DE IMPERIO PRIVATO , IN QVA TAM DE IMPERIO AC SOCIETATE IN GENERE , QVAM DE OFFICIIS AC IVRE IN SOCIETATIBVS CONJVGALI , PATERNA , HERILI ATQVE DOMO AGITVR , SEV IVS OMMNE PERSONARVM DEMONSTRATVR . AVCTORE CHRISTIANO L .  B . DE WOLFF , POTENTISSIMI BORVSSORVM REGIS CONSILIARIO INTIMO , FRIDERICIANÆ CANCELLARIO ET SENIORE , JVRIS NATVRÆ ET GENTIVM ATQVE MATHESEOS PROFESSORE ORDINARIO , PROFESSORE PETROPOLITANO HONORARIO , ACADEMIÆ REGIÆ SCIENTIARVM PARISINÆ , LONDINENSIS AC BORVSSICÆ MEMBRO . CVM PRIVILEGIIS . Halle 1747 . (WolV  : Jus naturæ methodo scientifica pertractatum .) 1694 VernünVtige Gedancken von GOTT/ der Welt und der Seele des Menschen/ Auch allen Dingen überhaupt/ Den Liebhabern der Wahrheit mitgetheilet/ von Christian WolVen/ Königl . Preuß . Hof-Rathe und Mathem . & Natur . Prof . P . O . Der Königl . Groß-Britannischen/ wie auch der Königl . Preußischen Societät der Wissenschaften Mit-Gliede . Mit K . Pohln . u . Churf . Sächs . allergn . PRIVILEGIO . Halle 1720 . 1820 Xenophon Cyri anabasis . 1736 Hellenica . 1835 Kyrupaidia . 1797 Memorabilia . 1750 , 1812 , 1877 ΞΕΝΟΦΩΝΤΟΣ Τ`Α ΣΩΖΌΜΕΝΑ ΒΙΒΛΊΑ . XENOPHONTIS (viri armorum & ­l iterarum laude celeberrimi) QVÆ EXTANT OPERA . A N N O T A T I O N E S H E N R I C I S T E phani , multum locupletatæ  : quæ varia ad lectionem Xenophontis longè vtilißima habent . EDITIO SECVNDA , AD QVAM esse factam maximam diligentiæ accessionem , statim cognosces . ANNO M .  D .  LXXXI . Excudebat Henricus Stephanus . [Paris] 1581 . (KHB 692) (Xenophon .) 1736 , 1750 Karl Salomo Zachariä Anfangsgründe des philosophischen Criminal-Rechtes . Mit einem Anhange über die juristische Vertheidigungskunst . Von Karl Salomo Zachariä , öVentlichem Rechtslehrer auf der Universität Wittenberg . Leipzig 1805 . 1687

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Handbuch des französischen Civilrechts von D . Karl Salomo Zachariä Grossherzogl . Bad . Hofrathe und öVentl . ord . Rechtslehrer auf der Universität in Heidelberg . […] Zweyte , gänzlich umgearbeitete Auflage . 4 Bde . Heidelberg 1811–1812 . 1708 Bernhard von Zech Friedrich Leutholfs von Franckenberg Eüropäischer Herold , Oder Zuverläßige Beschreibung Derer Europäisch-Christlichen Käyserthums , Königreiche , freyer Staaten und Fürstenthümer  ; Nach ihren Natürlich- und Politischem Zustande , Kriegs- und Friedens- Religions und weltlichen Verfaßungen Biß auf dieses 1705 Heil-Jahr . T . 1–2 . Leipzig 1705 . 1837

II .  Weitere im Editorischen Bericht und in den Anmerkungen herangezogene Literatur Adress-Buch von Frankfurt a . M . (Sachsenhausen , Bornheim) mit Bockenheim , Oberrad und Niederrad . 1878 . Herausgegeben von Georg Friedrich Krug . Relata refero . Nebst einem speciell für das Adressbuch angefertigten und erweiterten Plan der Stadt Frankfurt a . M . , mit Sachsenhausen , Bornheim und Bockenheim . Frankfurt a . M . 1878 . 1577 Eduard Alberti E . Alberti  : Art . »Carové , Friedrich Wilhelm« . In  : Allgemeine Deutsche Biographie . Bd 4 (1876) . 7–8 . 1620 Allgemeine Deutsche Biographie . […] Auf Veranlasssung und mit Unterstützung seiner Majestaet des Königs von Bayern Maximilian II . herausgegeben durch die Historische Commission bei der königl . Akademie der Wissenschaften . 56 Bde . Leipzig 1875– 1912 . (Allgemeine Deutsche Biographie .) 1583 , 1603 , 1608 , 1612 , 1617 , 1620 Amtlicher Bericht über die zwanzigste Versammlung der Gesellschaft deutscher Naturforscher und Aerzte zu Mainz im September 1842 . Herausgegeben von den Geschäftsführern derselben , Medizinalrath Dr . G r ö s e r und Notar B r u ch  . Mit zwei Steindrucktafeln . Mainz 1843 . 1579 Johann Sebastian Bach Johann Sebastian Bach’s Werke . Herausgegeben von der Bach-Gesellschaft in Leipzig . Leipzig o . J . 1579 Karl Bædeker Die Rheinlande von der Schweizer bis zur Holländischen Grenze , Schwarzwald , Vo­ gesen , Haardt , Odenwald , Taunus , Eifel , Siebengebirge , Nahe , Lahn , Mosel , Ahr , Wupper und Ruhr . Handbuch für Reisende von K . Bædeker . Mit zwölf Ansichten , einer Ueber­sichts- und fünfzehn Specialkarten , und den Plänen von A a che n , B a s e l , B o n n  , C a r l s r u h e  , C o b l e n z  , D ü s s e l d o r f  , F r a n k f u r t  , H e i d e l b e r g und S ch l o s s , Kö l n , M a i n z , S t r a s s b u r g  , Tr ie r und des S chwe t z i n g e r G a r t e n s . Dreizehnte verbesserte und vermehrte Auflage . Koblenz 1864 . 1579



literaturverzeichnis1959

Theodor Benfey Geschichte der Sprachwissenschaft und orientalischen Philologie in Deutschland seit dem Anfange des 19 . Jahrhunderts mit einem Rückblick auf die früheren Zeiten . Von Theodor Benfey . München 1869 . ( = Geschichte der Wisssenschaften in Deutschland . Neuere Zeit . Achter Band . Geschichte der Sprachwissenschaft . München 1869 .) [ND New York , London1965] 1608 Biographisches Lexikon des Aargaus 1803–1957 . Redaktion Otto Mittler und Georg Boner . Aarau 1958 . (150 Kanton Aargau . Jubiläumsgabe der Historischen Gesellschaft . Zweiter Band .) 1589 Emil Karl Blümml und Gustav Gugitz Altwienerisches . Bilder und Gestalten von Emil Karl Blümml und Gustav Gugitz . Wien Prag Leipzig 1920 . 1753 Leslie Bodi Leslie Bodi  : Tauwetter in Wien . Zur Prosa der österreichischen Aufklärung 1781–1795 . 2 . , erweiterte Auflage . Wien · Köln · Weimar 1995 . ( = Schriftenreihe der Österreichischen Gesellschaft zur Erforschung des 18 . Jahrhunderts 6 Herausgegeben von Moritz Csáky) 1753 Eduard Böcking Des Dec . Magnus Ausonius Mosella . Lateinis und Deuts . Nebst einem Anhange , enthaltend einen Abriss von des Dichters Leben , Anmerkungen zur Mosella , die Gedichte auf Bissula . von Dr . Eduard Böcking . Berlin 1828 . 1580 Wolfgang Bonsiepen Wolfgang Bonsiepen  : Philologisch-textkritische Edition gegen buchstabengetreue Edition ? In  : Hegel-Studien . 19 (1984) , [259]–269 . 1631 Friedrich Wilhelm Carové Ein Rheinpreuße  : H e g e l  , S c h u b a r t h u n d d i e I d e e d e r Pe r s ö n l i c h k e i t i n i h r e m Ve r h ä l t n i ß z u r p r e u ß i s c h e n M o n a r c h i e  , von Dr  . I m m a n u e l ­O g ie n s k i , Lehrer der Geschichte und philosophischen Propädeutik am königl . Gymnasium in Trzemeßno . 83 S . 8 . Trzemeßno 1840 . Druck und Verlag von Gustav Olawski . Rez . In  : Hallische Jahrbücher für deutsche Wissenschaft und Kunst . […] Vierter Jahrgang . 1841 . Leipzig 1841 . Nr 68 . 20 . März . [269]a–271a  ; Nr 69 . 22 . März . [273]a– 275b  ; Nr  70 . 23 .  März . [277]a–280a  ; Nr 71 . 24 . März . [281]a–282b  ; Nr 72 . 25 .  März . [285]a–286a  ; Nr  73 . 26 .  März . [289]a–292b . 1619 CATALOGUE of PARLIAMENTARY REPORTS , and a BREVIATE OF THEIR CONTENTS  : arranged under HEADS ACCORDING TO THE SUBJECTS . 1669–1834 . O r d e r e d , b y The House of Commons , t o b e P r i n t e d  , 15 A u g u s t 1834 . s . l . 1816 Deutsches Rechtswörterbuch (Wörterbuch der älteren deutschen Rechtssprache) herausgegeben von der Preußischen Akademie der Wissenschaften [Bd 4  :] herausgegeben von der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Bd 5–8  :] In Verbindung mit der [Bd 7–8  : vormaligen] Akademie der Wissenschaften der DDR herausgegeben

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von der Heidelberger Akademie der Wissenschaften [ab Bd 9  :] herausgegeben von der Heidelberger Akademie der Wissenschaften . […] Weimar 1914V . (Deutsches Rechtswörterbuch .) 1840 , 1859 Deutsches Sprichwörter-Lexikon . Ein Hausschatz für das deutsche Volk . Herausgegeben von Karl Friedrich Wilhelm Wander . Wen die deutschen Sprichwörter nicht durch und durch erbauen , der hat kein deutsches Gewissen und keinen deutschen Witz . B o g u m i l G o l t z  . […] 5 Bde . Leipzig 1867–1880 . (Deutsches Sprichwörter-Lexikon .) 1742 , 1797 , 1836 Deutsche Zeitung . Herausgegeben von G . Gervinus , L . Häusser , G . Höfken , K . Mathy und K . Mittermaier . Heidelberg  ; Leipzig  ; Frankfurt a . M . 1847–1850 . (Deutsche Zeitung .) 1578f Karl Dickel Beiträge zum preußischen Rechte für Studierende und Referendare von Dr . Karl Dickel , Amtsrichter in Berlin und Lehrer an der Forstakademie in Eberswalde . […] 1 . Heft . Friedrich der Große und die Prozesse des Müllers Arnold . Marburg 1891 . 1715 DICTIONNAIRE de la CONVERSATION ET DE LA LECTURE . Celui qui voit tout abrège tout . Montesquieu . TOME XXXI . Paris 1836 . 1870f Didaskalia . Blätter für Geist , Gemüth und Publizität . Herausgegeben von J . L . Heller . Zwanzigster Jahrgang . […] Frankfurt am Main 1842 . 1579 Die Matrikel der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin 1810–1850 . Bearbeitet und herausgegeben von Peter Bahl und Wolfgang Ribbe . 3 Bde . Berlin 2010 . ( = Einzel­ver­ öVent­lichungen der Historischen Kommission zu Berlin . 86) (Die Matrikel der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin .) 1577 , 1583 , 1589 , 1604 , 1608 Die Matrikel der Universität Heidelberg . Fünfter Teil von 1807 bis 1846 bearbeitet von Gustav Toepke . Herausgegeben mit Unterstützung des Grossherzoglich Badischen Ministeriums der Justiz , des Kultus und Unterrichts von Paul Hintzelmann . Heidelberg 1904 . (Die Matrikel der Universität Heidelberg .) 1576f , 1580 , 1620 Malte Dießelhorst Malte Dießelhorst  : Die Prozesse des Müllers Arnold und das Eingreifen Friedrichs des Großen . Göttingen 1984 . ( = Göttinger rechtswissenschaftliche Studien . Hrsg . von der Juristischen Fakultät der Georg-August-Universität Göttingen . Bd 129 .) 1715 Die Vorlesungen der Berliner Universität 1810–1834 nach dem deutschen und Lateinischen Lektionskatalog sowie den Ministerialakten . Hausgegeben von Wolfgang Virmond . Berlin 2011 . ( Die Vorlesungen der Berliner Universität 1810–1834 nach dem deutschen und lateinischen Lektionskatalog sowie den Ministerialakten . Herausgegeben im Auftrag des Zentrums Preußen-Berlin der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Humboldt-Universität zu Berlin .) (Die Vorlesungen der Berliner Universität 1810–1834 .) 1539 , 1545 , 1548 , 1553 , 1559 , 1570



literaturverzeichnis1961

Stephen Dowell A History of Taxation and Taxes in England from the earliest times to the present day by Stephen Dowell Assistant Solicitor of Inland Revenue . Vol . II . Taxation , from the Civil War to the present day . London 1884 . 1866 A History of Taxation and Taxes in England from the earliest times to the present day by Stephen Dowell Assistant Solicitor of Inland Revenue . Vol . IV . Taxes on articles of consumption . London 1884 . 1866 Carl Engelmann Kreuznach , seine Heilquellen und deren Anwendung . von Dr . C . Engelmann , K . Preuss . Sanitätsrathe und zweitem Badearzte in Kreuznach . Dritte Auflage . Mit drei Stahl­ stichen und einer Karte . Kreuznach 1857 . 1579 Johann Samuel Ersch und Johann Gottfried Gruber Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste in alphabetischer Folge von genannten Schriftstellern bearbeitet und herausgegeben von J . S . Ersch und J . G . Gruber . Mit Kupfern und Charten . Erste Section . A–G . Herausgegeben von J . G . Gruber . Einunddreißigster Theil . ECKMÜHL – EHSTLAND . Leipzig 1838 . 1750 Eric John Evans A History of the Tithe System in England , 1690–1850 with special reference to StaVordshire by Eric J . Evans , MA Being a Thesis submitted to the University of Warwick for the degree of Doctor of Philosophy . September 1970 [maschinenschriftlich] s . l . [1970] . 1758 Friedrich Förster Preußens Helden im Krieg und Frieden . VII . Band . Neuere und neueste Preußische Geschichte . (Seit dem Tode Friedrichs II . bis auf unsere Tage .) Mit Benutzung vieler bisher ungedruckter Quellen und mündlicher Aufschlüsse bedeutender Zeitgenossen von Dr  . Fr . Förster . Fünfter Band . (Befreiungs-Kriege , dritter Band .) Berlin 1866 . [erstes Titelblatt  ; zweites Titelblatt  :] Geschichte der Befreiungs-Kriege 1813 . 1814 . 1815 . Dargestellt nach theilweise ungedruckten Quellen und mündlichen Aufschlüssen bedeutender Zeitgenossen , sowie vielen Beiträgen von Mitkämpfern , unter Mittheilung eigner Erlebnisse von Dr . Fr . Förster . Siebente Auflage . Dritter Band . Mit 2 Karten und 56 Holzschnitten , gezeichnet von Ludwig LöV ler . Berlin 1866 . 1800 John Fortescue John Fortescue  : De Laudibus Legum Anglie . Edited and Translated with Introduction and Notes by S[tanley] B[ertram] Chrimes M . A . , Ph . D . Lecturer in Constitutional History , University of Glasgow . Cambridge 1949 . ( = Cambridge Studies in English Legal History 12) 1784 Michael Franz „… im Reiche des Wissens cavalieremente“? Hölderlins , Hegels und Schellings Philosophiestudium an der Universität Tübingen . Herausgegeben von Michael Franz . Tübingen 2005 . ( = Schriften der Hölderlin-Gesellschaft Band 23/2 . Materialien zum bildungsgeschichtlichen Hintergrund von Hölderlin , Hegel und Schelling Band 2) 1513

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Michael Franz , Ulrich Gaier , Valérie Lawitschka Michael Franz , Ulrich Gaier , Valérie Lawitschka  : Hölderlin Texturen 1 .2 . »Alle meine Hofnungen« Tübingen 1788–1793 . Herausgegeben von der Hölderlin-Gesellschaft Tübingen . Tübingen 2017 . (Schriften der Hölderlin-Gesellschaft Band 20/1 .2) 1513 Ferdinand Freiligrath Ferdinand Freiligraths Briefwechsel mit der Familie Clostermeier in Detmold insbesondere mit Louise Christiane der späteren Gattin Grabbes . Im Auftrage der GrabbeGesellschaft herausgegeben von Alfred Bergmann . Detmold 1953 . 1577 Paul Frémeaux Paul Frémeaux  : Sainte-Hélène . Les Derniers Jours de L’EMPEREUR . Paris 1908 . 1800 Ferdinand FrensdorV F . FrensdorV  : Art . »Homeyer , Carl Gustav« . In  : Allgemeine Deutsche Biographie . Bd 13 (1881) . 44–53 . 1583 Gedenkschrift für Johannes Hoffmeister . Johannes HoVmeister zum Gedächtnis . Herausgegeben von Friedhelm Nicolin und Otto Pöggeler . Hamburg 1956 . 1622 Karl Gustav Julius von Griesheim [anonym] Das Kadettenkorps sonst und jetzt . Zur richtigen Beurtheilung dieser Anstalt . Berlin , 1848 . Verlag der Deckerschen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei . 1613 Der Compagnie-Dienst . Ein Handbuch für Infanterie-Officiere der Königl . ­Preussischen Armee . Herausgegeben von G . v . Griesheim , Hauptmann und Compagnie-Chef im Königl . Preußischen 2ten Garde-Regiment zu Fuß . Mit zwei lithographirten Tafeln . Berlin 1836 . 1612 [anonym] Die Deutsche Centralgewalt und die Preußische Armee . Geschrieben am 23sten Juli 1848 . Berlin , 1848 . Verlag der Deckerschen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei . 1613 [anonym] Gegen Demokraten helfen nur Soldaten . Motto  : Noch steht der Thron wie immer , Als wie ein Fels im Meer , Und rings im WaVenschimmer Mein treues Heer . (Preußenlied .) Ende November 1848 . Berlin . Verlag der Deckerschen Geheimen OberHofbuchdruckerei . 1613 [anonym] Kritische Bemerkungen über den Entwurf des Wehr-Ausschusses der ReichsVersammlung zu einem Gesetz über die Deutsche Wehr-Verfassung . Im Oktover 1848 . Als Beilage  : Der Entwurf des Wehr-Ausschusses . Berlin . Verlag der Deckerschen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei . 1613 [anonym] Ueber den Krieg mit Rußland . Ausgangs April 1848 . Berlin . Verlag der ­Deckerschen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei . 1613 [anonym] Ueber die Dauer der gesetzlichen Dienstzeit in der Preußischen Armee . Geschrieben im August 1848 . Berlin . Verlag der Deckerschen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei . 1613



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John Hall Trial of Abraham Thornton edited by Sir John Hall , Bt . Edinburgh und London 1926 . 1679 Hallische Jahrbücher für deutsche Wissenschaft und Kunst . Herausgegeben von Echtermeyer und Ruge . Vierter Jahrgang . 1841 . Leipzig 1841 . 1619 Rudolf Haym Hegel und seine Zeit . Vorlesungen über Entstehung und Entwickelung , Wesen und Werth der Hegel’schen Philosophie von R[udolf] Haym . Berlin 1857 . (Haym  : Hegel und seine Zeit .) 1513–1517 HEGEL in Berichten seiner Zeitgenossen . Herausgegeben von Günther Nicolin . Hamburg 1970 . (HBZ) 1502 , 1547 , 1602 Heinrich Heine Heinrich Heine über Ludwig Börne . Hamburg 1840 . 1750 Moriz Heyne Deutsches Wörterbuch von Moriz Heyne Dr . , ord . Prof . an der Universität Göttingen . […] Zweite Auflage . […] . 3 Bde . Leipzig 1905–1906 . 1786 Karl Wilhelm Ludwig Heyse Allgemeines verdeutschendes und erklärendes Fremdwörterbuch mit Bezeichnung der Aussprache und Betonung der Wörter und genauer Angabe ihrer Abstammung und Bildung von Dr . Joh . Christ . Aug . Heyse , weil . Schuldirector zu Magdeburg und Mitglied der Gelehrten-Vereine für deutsche Sprache zu Berlin und Frankfurt am Main . Neu bearbeitet von Dr . K . W . L . Heyse , Professor an der Universität Berlin . Zehnte rechtmäßige , vermehrte und durchaus verbesserte Ausgabe . Hannover 1848 . 1609 Dr . Joh . Christ . Aug . Heyse’s deutsche Schulgrammatik oder kurzgefasstes Lehrbuch der deutschen Sprache , mit Beispielen und Übungsaufgaben . Neu bearbeitet von Dr . K . W . L . Heyse . Siebzehnte , gänzlich umgestaltete und sehr erweiterte Ausgabe . Hannover 1851 . 1609 Handwörterbuch der deutschen Sprache mit Hinsicht auf Rechtschreibung , Abstammung und Bildung , Biegung und Fügung der Wörter , wo wie auf deren Sinnverwandt­ schaft . Nach den Grundsätzen seiner Sprachlehre angelegt von Dr . Joh . Christ . Aug . Heyse , weil . Schuldirector in Magdeburg  ; ausgeführt von Dr . K . W . L . Heyse , außerord . Professor an der Universität Berlin . […] 3 Bde . Magdeburg 1833–1849 . 1609 System der Sprachwissenschaft von K . W . L . Heyse . Nach dessen Tode herausgegeben von Dr . H . Steinthal , Privatdocenten an der Universität zu Berlin . Berlin 1856 . [ND Hildesheim · New York 1973] 1608f Theoretisch-praktische deutsche Grammatik oder Lehrbuch der deutschen Sprache , nebst einer kurzen Geschichte derselben . Zunächst zum Gebrauch für Lehrer und zum Selbstunterricht . Von Dr . Joh . Christ . Aug . Heyse , weil . Schuldirector zu Magdeburg und Mitglied der Gelehrten-Vereine für deutsche Sprache zu Berlin und Frankfurt am Main . Fünfte , völlig umgearbeitete und sehr vermehrte Ausgabe . Erster Band . Hannover

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1838 . [erstes Titelblatt  ; zweites Titelblatt  :] Dr . J . C . A . Heyse’s ausführliches Lehrbuch der deutschen Sprache . Neu bearbeitet von Dr . K . W . L . Heyse , Professor an der Universität zu Berlin . Hannover 1838 . 1609 Theoretisch-praktische deutsche Grammatik oder Lehrbuch der deutschen Sprache , nebst einer kurzen Geschichte derselben . Zunächst zum Gebrauch für Lehrer und zum Selbstunterricht . Von Dr . Joh . Christ . Aug . Heyse , weil . Schuldirector zu Magdeburg und Mitglied der Gelehrten-Vereine für deutsche Sprache zu Berlin und Frankfurt am Main . Fünfte , völlig umgearbeitete und sehr vermehrte Ausgabe . Zweiter Band . Hannover 1849 . [erstes Titelblatt  ; zweites Titelblatt  :] Dr  . J . C . A . Heyse’s ausführliches Lehrbuch der deutschen Sprache . Neu bearbeitet von Dr . K . W . L . Heyse , Professor an der Universität zu Berlin . Hannover 1849 . 1609 Historisches Lexikon der Schweiz . Herausgegeben von der Stiftung Historisches Lexikon der Schweiz ( HLS ) . Chefredaktor  : Marco Jorio . 13 Bde . Basel 2002–2014 . 1589 Carl Gustav Homeyer Der Sachsenspiegel oder das Sächsische Landrecht , nach der Berliner Handschrift v . J . 1369 , mit Varianten aus siebzehn andern Texten , herausgegeben von Dr . C . G . Homeyer , Ausserordentlichem Professor der Rechte zu Berlin . Berlin 1827 . 1584 Des Sachsenspiegels erster Theil , oder das Sächsische Landrecht , nach der Berliner Handschrift v . J . 1369 herausgegeben von Dr . C . G . Homeyer , Ordentlichem Professor der Rechte an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin . Zweite vermehrte Ausgabe . Berlin 1835 . 1584 Des Sachsenspiegels erster Theil , oder das Sächsische Landrecht . Nach der Berliner Handschrift v . J . 1369 herausgegeben von Dr . C . G . Homeyer , Ordentlichem Professor der Rechte an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin . Dritte umgearbeitete Ausgabe . Berlin 1861 . 1584 Die Haus- und Hofmarken von Dr . C . G . Homeyer , Ordentlichem Professor der Rechte , Mitgliede der Königlichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin und des Herrenhauses . Mit XLIV Tafeln . Berlin 1870 . 1584 HISTORIAE JURIS POMERANICI CAPITA QUAEDAM . scripsit et illustris jureconsultorum ordinis berolinensis auctoritate ad summos in utroque jure honores rite obtinendos d . xxviii . m . jul . a . mdcccxxi . publice defendet CAROLUS GUSTAVUS HOMEYER pomeranus . opponentibus CAROL . LUDOV . CAPLICK , j .  u .  d . CAROL . LUDOV . BLUM , phil . cand . GUILELMO THEOD . KRAUT , jur . stud . Berlin [1821] . 1584 Verzeichniß Deutscher Rechtsbücher des Mittelalters und ihrer Handschriften , mit­ getheilt von Dr . C . G . Homeyer , Professor der Rechte zu Berlin . Berlin 1836 . 1584 Hansgeorg Hoppe Hansgeorg Hoppe  : Hegels Rechtsphilosophie von 1821/22 . In  : Hegel-Studien . 26 (1991) , 74–78 . 1548 , 1637



literaturverzeichnis1965

Heinrich Gustav Hotho de PHILOSOPHIA CARTESIANA . DISSERTATIO INAUGURALIS quam AMPLISSIMI PHILOSOPHORUM ORDINIS AUCTORITATE PRO SUMMIS IN ­PHILOSOPHIA HONORIBUS in UNIVERSITATE LITERARIA BEROLINENSI rite adipiscendis D . II . M . SEPTEMBR . A . MDCCCXXVI hora xi . publice defendet HENRICUS GUSTAVUS HOTHO . berolinensis . OPPONENTIBUS  : C . MICHELET , doct . phil . G . BAUM , doct . med . H . STIEGLITZ , doct . phil . Berlin 1826 . 1604 Die christliche Malerei in ihrem Entwicklungsgang dargestellt von H . G . Hotho , Professor an der K . Friedrichs-Wilhelm-Universität [sic] und Director der Kupferstichsammlung der K . Museen zu Berlin . […] 1 .–3 . Lieferung . Stuttgart 1867–1872 . [m . n . e .] 1605 Die Malerschule Huberts van Eyck nebst deutschen Vorgängern und Zeitgenossen . ÖVentliche Vorlesung gehalten von H . G . Hotho . Erster Theil . Geschichte der deutschen Malerei bis 1450 . Berlin 1855 . 1605 Die Malerschule Hubert’s van Eyck nebst deutschen Vorgängern und Zeitgenossen . ÖVentliche Vorlesung gehalten von H . G . Hotho . Zweiter Teil . Die Flandrische Malerei des Fünfzehnten Jahrhunderts . Erste Lieferung . Berlin 1858 . [m . n . e .] 1605 Die Meisterwerke der Malerei vom Ende des 3 ten bis Anfang des 18 ten Jahrhunderts in photo- und photolithographischen Nachbildungen entwickelt von H . G . Hotho . Berlin [1865] . 1605 Dürer-Album . Albrecht’s Dürer Kunstart , Leben und Kunstentwicklung . Von H . G . Hotho . Als Erläuterung von zweiundzwanzig photographischen Abbildungen Dü­ rer’scher Holzschnitte , Stiche und Oelgemälde . Berlin [1863] . 1605 Eyck-Album . Das Altarwerk Hubert’s van Eyck in St . Bavo zu Gent nebst Lebensskizze Johann’s und Hubert’s und Schilderung der Kunstart beider Brüder von H . G . Hotho . Berlin [1862] . 1605 Heinrich Gustav Hotho  : Vorlesungen über Ästhetik oder Philosophie des Schönen und der Kunst (1833) . Nachgeschrieben von Immanuel Hegel . Herausgegeben und eingeleitet von Bernadette Collenberg-Plotnikov . Stuttgart-Bad Cannstatt 2004 . (Spekulation und Erfahrung . Texte und Untersuchungen zum Deutschen Idealismus . Herausgegeben in Verbindung mit den Institutionen Fichte-Kommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften , München . Hegel-Archiv der Ruhr-Universität Bochum . Instituto Italiano per gli Studi Filosofici , Napoli . Schelling-Kommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften . Abteilung I  : Texte . Band 8 .) 1604 Heinrich Gustav Hotho  : Vorstudien für Leben und Kunst . Herausgegeben und einge­ leitet von Bernadette Collenberg-Plotnikov . Stuttgart-Bad Cannstatt 2002 . (Spekulation und Erfahrung . Texte und Untersuchungen zum Deutschen Idealismus . […] Abteilung I  : Texte . Band 5 .) 1604 OeVentliche Vorlesungen über Gegenstände der Litteratur und Kunst , an der Königlichen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin gehalten von H . G . Hotho . – Das

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Nützliche befördert sich selbst , denn die Menge bringt es hervor , und Alle können’s nicht entbehren  ; das Schöne muß befördert werden , denn Wenige stellen’s dar und Viele bedürfen’s . – […] T . 1–2 . Berlin 1842–1842 . [erstes Titelblatt  ; zweites Titelblatt  :] Geschichte der deutschen und niederländischen Malerei . Eine öVentliche Vorlesung , an der Königlichen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin gehalten von H . G . Hotho . – Sie begreifen nicht , was für einer anderen Kultur es bedarf , um sich zum wahren Kunstgenusse zu erheben . – […] 2 Bde . Berlin 1842–1843 . 1605 Vorstudien für Leben und Kunst . Herausgegeben von Dr . H . G . Hotho . Stuttgart und Tübingen 1835 . 1604 Martin Hundt Martin Hundt (Hg .)  : Der Redaktionsbriefwechsel der H a l l i s che n , D e ut s che n und D e u t s ch - F r a n z ö s i s che n J a h r b ü che r (1837–1844) . Band 1 . Der Briefwechsel um die H a l l i s che n J a h r b ü ch e r . Berlin 2010 . 1620 Martin Hundt (Hg .)  : Der Redaktionsbriefwechsel der H a l l i s che n , D e ut s che n und D e u t s ch - F r a n z ö s i s che n J a h r b ü che r (1837–1844) . Band 2 . Der Briefwechsel um die D e u t s c h e n J a h r b ü c h e r und die D e u t s c h - F r a n z ö s i s c h e n J a h r b ü c h e r  . Berlin 2010 . 1620 Martin Hundt  : Der Redaktionsbriefwechsel der H a l l i s c h e n  , D e u t s c h e n und D e u t s ch - F r a n z ö s i s che n J a h r b ü che r (1837–1844) . Apparat . Berlin 2010 . 1620 Intelligenz-Blatt des Königlich Bayerischen Rheinkreises . Achter Jahrgang . 1825 . (Intelligenz-Blatt des Rheinkreises .) 1577 Maximilian Jähns Jähns  : Art . »Griesheim , Gustav von« . In  : Allgemeine Deutsche Biographie . Bd 9 (1879) . 665–667 . 1612 Walter Jaeschke Walter Jaeschke  : Hegel-Handbuch . Leben – Werk – Schule . 3 . Auflage . Stuttgart 2016 . 1618 Jahrbücher für wissenschaftliche Kritik . Herausgebeben von der Societät für wissenschaftliche Kritik zu Berlin . […] Berlin 1827–1846 . 1604 , 1612 Georg Jung Der Berliner Cavaignac . Eine Entgegnung auf  : die Deutsche Central-Gewalt und die Preußische Armee . Von Georg Jung , Abgeordneter für Berlin . Berlin . In Commission bei Reuter & Stargardt . 1848 . 1613 Kai KauVmann Kai KauVmann  : „Es ist nur ein Wien  ! “ Stadtbeschreibungen von Wien 1700 bis 1873 . Geschichte eines literarischen Genres der Wiener Publizistik . Wien · Köln · Weimar 1994 . ( = LITERATUR IN DER GESCHICHTE – GESCHICHTE IN DER LITERATUR . In Verbindung mit Claudio Magris herausgegeben von Klaus Amann und Friedbert Aspetsberger . Band 29) 1753



literaturverzeichnis1967

Michael Khodarkovsky Michael Khodarkovsky  : Where Two Worlds Met . The Russian State and the Kalmyk Nomads , 1600–1771 . Ithaca und London 1992 . 1855 Heinz Kimmerle Heinz Kimmerle  : Die Chronologie der Manuskripte Hegels in den Bänden 4 bis 9 . In  : GW 8 . 348–361 . (Kimmerle  : Die Chronologie der Manuskripte Hegels .) 1515 Dokumente zu Hegels Jenaer Dozententätigkeit . Herausgegeben von Heinz Kimmerle . In  : Hegel-Studien . 4 (1967) , [21]–99 . (Kimmerle  : Dokumente .) 1513 , 1516 , 1517 , 1518 Heinz Kimmerle  : Zur Chronologie von Hegels Jenaer Schriften . In  : Hegel-Studien . 4 (1967) , [125]–176 . (Kimmerle  : Zur Chronologie von Hegels Jenaer Schriften .) 1515f Melchior Kirchhofer Wahrheit und Dichtung . Sammlung Schweizerischer Sprüchwörter . Ein Buch für die Weisen und das Volk . Von Melchior Kirchhofer , Pfarrer zu Stein am Rhein . Zürich 1824 . 1742f Georg Friedrich Knapp Die Bauern-Befreiung und der Ursprung der Landarbeiter in den älteren Theilen ­Preußens . Von Georg Friedrich Knapp . Erster Theil . Ueberblick der Entwicklung . Leipzig 1887 . – Die Bauern-Befreiung und der Ursprung der Landarbeiter in den älteren Theilen Preußens . Von Georg Friedrich Knapp . Zweiter Theil . Die Regulirung der gutsherrlich-bäuerlichen Verhältnisse von 1706 bis 1857 , nach den Akten . Leipzig 1887 . 1841 Kölner Domblatt . Amtliche Mittheilungen des Central-Dombau-Vereins zu Köln . Mit geschichtlichen , literarischen und artistischen Beiträgen . Herausgegeben vom Vorstande des Vereins . Köln 1857 . (Kölner Domblatt .) 1579 Kritisches Journal der Philosophie herausgegeben von Fr . Wilh . Joseph Schelling und Ge .  Wilhelm Fr . Hegel . […] 3 Bde . Tübingen 1802–1803 . (GW 4) 1514 , 1691 , 1827 , 1830 Wilhelm Traugott Krug Allgemeines Handwörterbuch der philosophischen Wissenschaften , nebst ihrer Literatur und Geschichte . Nach dem heutigen Standpuncte der Wissenschaft bearbeitet und herausgegeben von D . Wilhelm Traugott Krug , Professor der Philosophie an der Universität zu Leipzig und Ritter des K . S . Civil-Verdienstordens . Fünfter Band als Supplement zur zweiten , verbesserten und vermehrten , Auflage . Erste Abtheilung . A bis L . Leipzig 1838 . 1750 Beatrice Küng-Aerni Beatrice Küng-Aerni  : Art . »Ringier , Johann Rudolf« . In  : Historisches Lexikon der Schweiz . Bd 10 (2011) . 338 . 1589

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Max Lenz Geschichte der Königlichen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin von Max Lenz . Zweiter Band , erste Hälfte  : Ministerium Altenstein . Halle a . d . S . 1910 . 1603f August Leskien A . Leskien  : Art . »Heyse , Karl Wilh . Ludw .« . In  : Allgemeine Deutsche Biographie . Bd 12 (1880) . 380f . 1608 Émile Levasseur Recherches historiques sur le système de Law , par Émile Levasseur , ancien élève de l’École Normale . Paris 1854 . 1707 Hans-Christian Lucas Hans-Christian Lucas  : A l t e s u n d N e u e s z u H e g e l s R e c h t s p h i l o s o p h i e  . G  .  W  .  F  . He g e l  : G r u n d l i n ie n d e r Ph i l o s o ph ie d e s Re ch t s o d e r N a t u r r e ch t u n d S t a a t s w i s s e n s ch a f t i m G r u n d r i s s e  . Nach der Ausgabe von Eduard Gans herausgegeben und mit einem Anhang versehen von Hermann Klenner . Berlin  : Akademie-Verlag 1981 . 645 S . G  .  F  .  W  . [sic] He g e l  : Ph i l o s o ph ie d e s Re ch t s  . Die Vorlesung von 1819/20 in einer Nachschrift . Herausgegeben von Dieter Henrich . Frankfurt am Main  : Suhrkamp 1983 . 388 S . In  : Hegel-Studien . 20 (1985) , 291–302 . 1628 Hans-Christian Lucas , Udo Rameil Hans-Christian Lucas/Udo Rameil  : Furcht vor der Zensur ? Zur Entstehungs- und Druckgeschichte von Hegels Grundlinien der Philosophie des Rechts . In  : Hegel-Studien . 15 (1980) , [63]–93 . 1623 Hermann Lucas Erfurt in den Tagen vom 27ten September bis zum 14ten Oktober 1808 . Ein Beitrag zur Geschichte der Erfurter Fürstenversammlung . Vom Oberlehrer Professor Hermann Lucas . In  : Jahresbericht über das Gymnasium Dionysianum zu Rheine . XXXIV . Schuljahr 1895–1896 . Von dem Direktor des Gymnasiums Dr . Grosfeld . […] Rheine 1896 . [3]–46 . – Erfurt in den Tagen vom 27ten September bis zum 14ten Oktober 1808 . Ein Beitrag zur Geschichte der Erfurter Fürstenversammlung . Zweiter Teil . Vom Oberlehrer Professor Hermann Lucas . In  : Jahresbericht über das Gymnasium Dionysianum zu Rheine . XXXV . Schuljahr 1896–1897 . Von dem Direktor des Gymnasiums Dr . Grosfeld . […] Rheine 1897 . [3]–46 . 1872 Karl Marx KARL MARX FRIEDRICH ENGELS GESAMTAUSGABE ( MEGA) erste abteilung werke · artikel · entwürfe band 2 . Herausgegeben vom Institut für Marxismus-Leninismus beim Zentralkomitee der Kommunistischen Partei der Sowjet­union und vom Institut für Marxismus-Leninismus beim Zentralkomitee der Sozialistischen ­Einheitspartei Deutschlands . [linkes Titelblatt  ; rechtes Titelblatt  :] KARL MARX WERKE · ARTIKEL · ENTWÜRFE MÄRZ 1843 BIS AUGUST 1844 . [zwei Teilbände  : text und apparat] Berlin 1982 . 1871 Karl Marx und Arnold Ruge Ein Briefwechsel von 1843 . In  : DEUTSCH-FRANZOSISCHE JAHRBÜCHER



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herausgegeben von Arnold Ruge und Karl Marx . 1ste und 2te Lieferung . Paris 1844 . 1871 Kurt Rainer Meist Einleitung . In  : Georg Wilhelm Friedrich Hegel  : System der Sittlichkeit [Critik des Fichteschen Naturrechts] . Mit einer Einleitung von Kurt Rainer Meist herausgegeben von Horst D . Brandt . Hamburg 2002 . [IX]–XXXIX . 1515 Carl Johann Albrecht Meyer Kurze Darstellung der neuen Preußischen Gerichtsordnung zur Erleichterung des ­Studiums derselben  . Hof 1797 . 1689 Philipp Anton Guido von Meyer Die Grundgesetze des Deutschen Bundes , oder Deutsche Bundes- und Schluß-Acte , nach Ordnung der Bundesacte vereinigt  ; nebst den wichtigsten Territorial-Bestimmungen und den organischen Gesetzen des Bundes . Vom Legationsrathe von Meyer , Ritter des Königl . Preußischen rothen Adler-Ordens 3r Cl . , Mitgliede mehrerer Gesellschaften und Vereine für Geschichte und Alterthumskunde . Frankfurt am Main 1845 . 1805f Mittheilungen an die Mitglieder des Vereins für Geschichte und Alterthumskunde in Frankfurt a . M . Erster Band enthaltend Nr . 1–4 , erschienen April 1858 , December 1858 , October 1859 und November 1860 . Frankfurt a . M . 1860 . 1579 Lady Sydney Morgan Salvator Rosa und seine Zeit . Aus dem Englischen der Lady Morgan übersetzt [von Theodor Hell] . 2 Bde . Dresden 1824 . 1749 Neue Deutsche Biographie . Herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften . […] Berlin 1953V . (Neue Deutsche Biographie .) 1583 Friedhelm Nicolin Friedhelm Nicolin  : Die Neue Kritische Hegel-Ausgabe . In  : Gedenkschrift für ­Johannes Hoffmeister . Johannes HoVmeister zum Gedächtnis . Herausgegeben von Friedhelm Nicolin und Otto Pöggeler . Hamburg 1956 . 31–47 . 1622 Friedhelm Nicolin (Bonn)  : Hegel als Professor in Heidelberg . Aus den Akten der philosophischen Fakultät 1816–18 . In  : Hegel-Studien . 2 (1963) , [71]–98 . (Nicolin  : Hegel als Professor in Heidelberg .) 1533f , 1539 , 1620 Friedhelm Nicolin (Bonn)  : Hegel über konstitutionelle Monarchie . Ein Splitter aus der ersten Rechtsphilosophie-Vorlesung . In  : Hegel-Studien . 10 (1975) , [79]–86 . 1620 Friedrich Nietzsche Unzeitgemässe Betrachtungen von Dr . Friedrich Nietzsche , ordentl . Professor der classischen Philologie an der Universität Basel . Erstes Stück  : David Strauss der Bekenner und der Schriftsteller . Leipzig 1873 . 1619

1970

anhang

Albert Osterrieth Die Geschichte des Urheberrechts in England mit einer Darstellung des geltenden englischen Urheberrechts von Albert Osterrieth Secretär der Association littéraire et artistique internationale . Leipzig 1895 . 1806 Manfred A . Pahlmann Manfred A . Pahlmann  : Anfänge des städtischen Parlamentarismus in Deutschland . Die Wahlen zur Berliner Stadtverordnetenversammlung unter der Preußischen Städteordnung von 1808 . Berlin 1997 . (Publikationen der Historischen Kommission zu Berlin) 1873 Carl von Prantl Prantl  : Art . »Hotho , Heinrich Gustav« . In  : Allgemeine Deutsche Biographie . Bd 13 (1881) . 191–192 . 1603 Rudolf von Raumer Geschichte der Germanischen Philologie vorzugsweise in Deutschland von Rudolf von Raumer . München 1870 . ( = Geschichte der Wissenschaften in Deutschland . Neuere Zeit . Neunter Band . Geschichte der germanischen Philologie . München 1870 .) [ND New York , London 1965] 1608 Karl Rosenkranz Georg Wilhelm Friedrich Hegel’s Leben beschrieben durch Karl Rosenkranz . Supplement zu Hegel’s Werken . Mit Hegel’s Bildniß , gestochen von K . Barth . Berlin 1844 . (Rosenkranz  : Hegel’s Leben .) 1514–1516 Franz Rosenzweig Franz Rosenzweig  : Hegel und der Staat . Gedruckt mit Unterstützung der Heidelberger Akademie der Wissenschaften . […] Erster Band . Lebensstationen (1770–1806) . Zweiter Band . Weltepochen (1806–1831) . München und Berlin 1920 . ( = Franz Rosenzweig  : Hegel und der Staat . 2 Bände in einem Band 2 . Neudruck der Ausgabe München und Berlin 1920 . Aalen 1982 .) (Rosenzweig  : Hegel und der Staat . (ND)) 1515 Franz Rosenzweig  : Hegel und der Staat . Herausgegeben von Frank Lachmann . Mit einem Nachwort von Axel Honneth . Berlin 2010 . (suhrkamp taschenbuch wissenschaft 1941) (Rosenzweig  : Hegel und der Staat . (NA)) 1515 Hermann Scherer Der Sundzoll seine Geschichte , sein jetziger Bestand und seine staatsrechtlich-politische Lösung . Von H . Scherer . Nebst einem Anhang über die Sundzollfreiheit der Pommerschen und Preussischen Städte . Als Beilagen die auf den Sundzoll bezüglichen Verträge , Friedensschlüsse , Tarife , Taxordnungen (zum Theil noch ungedruckt) , Zollrechnungen der verschiedensten Art und eine Seekarte des Sundes . Berlin 1845 . 1647 Eva Maria Schneider Herkunft und Verbreitungsformen der „Deutschen Nationaltracht der Befreiungskriege“ als Ausdruck politischer Gesinnung . Band I Textteil . Band II Bildteil . Inaugural-­ Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der Philosophischen Fakultät der Rhei-



literaturverzeichnis1971

nischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Bonn vorgelegt von Eva Maria Schneider aus Gießen . Bonn 2002 . 1854 Gertrud Schubart-Fikentscher Gertrud Schubart-Fikentscher  : Art . »Homeyer , Carl Gustav« . In  : Neue Deutsche Biographie . Bd 9 (1972) . 589f . 1583 Albert Schürmann Albert Schürmann  : Friedrich Wilhelm Carové . Sein Werk als Betrag zur Kritik an Staat und Kirche im frühliberalen Hegelianismus . Bochum 1971 . (Inaugural-Disseration zur Erlangung des Grades eines Doktors der Philosophie in der Abteilung für Philosophie , Pädagogik , Psychologie der Ruhr-Universität Bochum vorgelegt von  :) 1620 Schwäbische Kronik , des Schwäbischen Merkurs zweite Abtheilung . Stuttgart 1786– 1579 Schwäbischer Merkur . Stuttgart 1785–1941 . 1579 Christian Johann Andreas oder Eduard Ferdinand Sengebusch Historisch-rechtliche Würdigung der Einmischung Friedrichs des Großen in die bekannte Rechtssache des Müllers Arnold , auch für Nichtjuristen . Von Sengebusch , Dr . Altona 1829 . 1715 Karl Friedrich Ferdinand Sietze Ausübung oberstrichterlicher Gewalt des Staats und Cabinets-Justiz in wesentlicher Differenz dargestellt von Karl Friedrich Ferdinand Sietze . Potsdam 1835 . 1715 Joseph Smets Josef Smets  : Le Rhin , frontière naturelle de la France . In  : Annales historiques de la Révolution française . Organe de la Société des Études Robespierristes . Nº 314 Octobre-décembre 1998 avec le concours du Centre National de la Recherche Scientifique et de l’Institut d’histoire de la Révolution française (Sorbonne) . Paris . 675–698 . 1792 Sprache der Revolution . In  : Der Spiegel . Nr 13 . 1973 . 142f . 1623 Heymann Steinthal Der Ursprung der Sprache im Zusammenhange mit den letzten Fragen alles Wissens . Eine Darstellung , Kritik und Fortentwicklung der vorzüglichsten Ansichten von Dr .  H .  Steinthal , a . o . Professor für Sprachwissenschaft an der Universität zu Berlin corresp . Mitgl . der Kgl . Ges . d . Wissensch . zu Upsala . Vierte , abermals erweiterte Auflage . Berlin 1888 . [ND Hildesheim · New York 1974] 1608 John Stewart John Stewart  : Byron and the Websters . The Letters and Entagled Lives of the Poet , Sir James Webster and Lady Frances Webster . JeVerson , North Carolina und London 2008 . 1835 David Friedrich Strauß Das Leben Jesu , kritisch bearbeitet von David Friedrich Strauss , Dr . der Philos . und Repetenten am evangelisch-theologischen Seminar zu Tübingen . Erster Band . Mit Königl . Würtembergischem Privilegium gegen den Nachdruck . Tübingen 1835 . 1617

1972

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Das Leben Jesu , kritisch bearbeitet von David Friedrich Strauss , Dr . der Philosophie . Zweiter Band . Mit Königl . Würtembergischem Privilegium gegen den Nachdruck . Tübingen 1836 . 1617 Der alte und der neue Glaube . Ein Bekenntniß von David Friedrich Strauß . Leipzig 1872 . 1618 Der Christus des Glaubens und der Jesus der Geschichte . Eine Kritik des Schleier­ macher’schen Lebens Jesu von David Friedrich Strauß . Si Pergama dextra Defendi possent , etiam hac defensa fuissent . Virgil  . Berlin 1865 . 1618 Der Romantiker auf dem Throne der Cäsaren , oder Julian der Abtrünnige . Ein Vortrag von David Friedrich Strauß . Mannheim 1847 . 1618 Die christliche Glaubenslehre in ihrer geschichtlichen Entwicklung und im Kampfe mit der modernen Wissenschaft dargestellt von Dr . David Friedrich Strauss . […] 2 Bde . Tübingen , Stuttgart 1840–1841 . 1618 Die Halben und die Ganzen . Eine Streitschrift gegen die HH . DD . Schenkel und Hengstenberg von David Friedrich Strauß . Berlin 1865 . 1618 The Encyclopædia Britannica A Dictionary Of Arts , Sciences , Literature and General Information . Eleventh Edition . Volume XVI . L to LORD ADVOCATE . Cambridge 1911 . 1833 The Oxford English Dictionary . Second edition . Prepared by J . A . Simpson and E . S . C . Weiner . Volume II . B . B . C . – Chalypsography . Oxford 1989 . 1729 Wilhelm Waetzoldt Wilhelm Waetzoldt  : Deutsche Kunsthistoriker . Zweiter Band . Von Passavant bis Justi . Leipzig 1924 . 1604 Elisabeth Weisser-Lohmann Elisabeth Weisser-Lohmann  : Hegels rechtsphilosophische Vorlesungen . Zeugnisse , Manuskripte und Nachschriften . In  : Hegel-Studien . 26 (1991) , 63–73 . 1546 Elisabeth Weisser-Lohmann  : Rez . G e or g W i l he l m F r ie d r ich He g e l  : Vor le s u n ­ g e n ü b e r d ie Ph i l o s o ph ie d e s Re ch t s  . Berlin 1819/20 . Nachgeschrieben von Johann Rudolf Ringier . Hrsg . von E . Angehrn , M . Bondeli und H . N . Seelmann . Hamburg  : Meiner 2000 . 256 S . (Zitiert als  : N a ch s ch r i f t R i n g ie r .) G e o r g W i l he l m F r ie d r ich He g e l  : Ph i l o s o ph ie d e s Re ch t s . Nachschrift der Vorlesung von 1822/23 von Karl Wilhelm Ludwig Heyse . Hrsg . und eingeleitet von E . Schilbach . In  : Hegeliana . Studien und Quellen zu Hegel und zum Hegelianismus . Hrsg . von Helmut Schneider . Band 11 . Frankfurt/M . , Berlin , Bern , Bruxelles , New York , Wien  : Peter Lang 1999 . 89 S . (Zitiert als  : N a ch s ch r i f t He y s e  .) In  : HegelStudien . 36 (2003) , 251–262 . ( Weisser-Lohmann  : Rez . Hegel  : Vorlesungen über die Philosophie des Rechts .) 1546 Ludolf Wienbarg Wanderungen durch den Thierkreis . Von Ludolf Wienbarg . Hamburg 1835 . 1750



literaturverzeichnis1973

Eduard Zeller E . Zeller  : Art . »Strauß , Friedrich« . In  : Allgemeine Deutsche Biographie . Bd 36 (1893) . 538–548 . 1617 Elisabeth Ziemer Elisabeth Ziemer  : Heinrich Gustav Hotho 1802–1873 . Ein Berliner Kunsthistoriker , Kunstkritiker und Philosoph . Berlin 1994 . 1604 Eva Ziesche Der handschriftliche Nachlaß Georg Wilhelm Friedrich Hegels und die Hegel-Bestände der Staatsbibliothek zu Berlin Preussischer Kulturbesitz . Teil 1 . Katalog beschrieben von Eva Ziesche . Wiesbaden 1995 . ( STAATSBIBLIOTHEK ZU BERLIN PREUSSISCHER KULTURBESITZ . Kataloge der Handschriftenabteilung . Herausgegeben von Tilo Brandis . Zweite Reihe  : Nachlässe Band 4 . Der handschriftliche Nachlaß Georg Wilhelm Friedrich Hegels und die Hegel-Bestände der Staatsbibliothek zu Berlin – Preussischer Kulturbesitz . Teil 1 und 2 . Wiesbaden 1995 .) (Ziesche  : Der handschriftliche Nachlaß Hegels . T . 1 .) 1515 , 1581 , 1595f , 1602 Eva Ziesche und Dierk Schnitger Der handschriftliche Nachlaß Georg Wilhelm Friedrich Hegels und die Hegel-Bestände der Staatsbibliothek zu Berlin Preussischer Kulturbesitz . Teil 2 . Die Papiere und Wasser­ zeichen der Hegel-Manuskripte . Analytische Untersuchungen von Eva Ziesche und Dierk Schnitger . Wiesbaden 1995 . ( STAATSBIBLIOTHEK ZU BERLIN PREUSSISCHER KULTURBESITZ . Kataloge der Handschriftenabteilung . Herausgegeben von Tilo Brandis . Zweite Reihe  : Nachlässe Band 4 . Der handschriftliche Nachlaß Georg Wilhelm Friedrich Hegels und die Hegel-Bestände der Staatsbibliothek zu Berlin – Preussischer Kulturbesitz . Teil 1 und 2 . Wiesbaden 1995 .) (Ziesche/Schnitger  : Der handschriftliche Nachlaß Hegels . T .  2 .) 1515 Zur Rekonstruktion der praktischen Philosophie . Gedenkschrift für Karl-Heinz Ilting . Herausgegeben von Karl-Otto Apel in Verbindung mit Riccardo Pozzo . StuttgartBad Cannstatt 1990 . (Spekulation und Erfahrung . Texte und Untersuchungen zum Deutschen Idealismus . Herausgegeben in Verbindung mit den Institutionen FichteKommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften , München . Hegel-Archiv der Ruhr-Universität Bochum . Instituto Italiano per gli Studi Filosofici , Napoli . Schelling-Kommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften . Abteilung II  : Untersuchungen . Band 15 .) 1637



personenverzeichnis1975

PERSON EN V ERZ EICH N IS

Das Personenverzeichnis erfaßt alle in den Textbänden (GW 26 ,1–3) sowie im Anhangsband (GW 26 ,4) genannten Personennamen , auch die in den alt- und neutestamentlichen Schriften vorkommenden , nicht jedoch die Namen fiktiver , mythologischer oder literarischer Personen , und soweit sie nicht als Autoren oder Herausgeber im Literaturverzeichnis aufgeführt werden . Die Nummern der Teilbände sind fett gesetzt , die Seitenzahlen der Textbände recte und die des Anhangsbandes kursiv . Abu Zaid Hasan ibn Yazid  4 1698 Achenwall , Gottfried  4 1669 Agis IV .  1  162 , 4 1721f Cn . Iulius Agricola  1 101 Aischylos  4 1742 , 1808 , 1810 Aïcha , Charlotte-Élisabeth (Mademoiselle Aïssé)  4 1742 Flaccus Albinus Alcuinus  4 1799 Severus Alexander  4 1702 , 1780 Alexander der Große  1  276 , 327 , 401 , 584 , 586 Anastasios I .  4 1702 , 1780 Angehrn , Emil  4 1636 Anne Stuart (erste Königin des Vereinigten Königreichs)  4 1722 Apollodor  4 1775 Ἀπολλόδωρος (Σελευκεὺς στωικός)  4 1669 Marcus Antonius  3 1159 Arbuthnot , John  4 1698 Archilochos  4 1690 Argenson , René-Louis de Voyer de Paulmy , marquis d’  4 1828f Ariosto , Lodovico  3  1473 , 4 1874 Aristides  1  396 , 401 , 2 696 Ἀριστομένης  4 1734 Aristophanes  1  293 , 4 1747 Aristoteles  1  156 , 166 , 339 , 429 , 513 , 586 , 2  697 , 826 , 3  1265 , 4 1641 , 1694 Arndt , Ernst Moritz  4 1853 Arnold , Christian (Müller Arnold)  1  136 , 4 1714f Arnold , Rosine  4 1714 Ashford , Mary  4 1679 Ashford , William  4 1679

C . Octavius Augustus  4 1701 , 1781 Ausonius  4 1580 Balduinus , Jacobus  4 1702 , 1780 Baldwin , Charles  4 1834 Barebone , Praise-God  4 1794 Barras , Paul François Jean Nicolas , ­v icomte de  4 1721 Barthélemy , Balthazar François , marquis de  4 1721 Basedow , Johann Bernhard  3  1412 , 4 1778 Bauer , Christoph Johannes  4 1640 Beccaria , Cesare  1  47 , 272 , 383 , 2  648 , 857f , 3 1189f , 4 1671 , 1808 Becchi , Paolo  4 1637 Beck , Jacob Sigismund  4 1666 Becker , Claudia  4 1576 , 1633 Bergk , Johann Adam  4 1741 Berlichingen , Fritz von  4 1580 Blackstone , William  1  475 , 4 1677 , 1709 , 1722 , 1769 , 1784 , 1862 Blasche , Bernhard Heinrich  4 1703 Blumauer , Aloys  4 1689 Böckh , August  4 1608 Böcking , Eduard  4 1580 Bök , August Friedrich  4 1513 Bonald , Louis-Gabriel-Ambroise de  4 1793 Bonaparte , Joseph  4 1835 , 1869 Bondeli , Martin  4 1636 Bonnier d’Alco , Ange-Élisabeth-LouisAntoine  1  217 , 4 1734 Bonsiepen , Wolfgang  4 1576 , 1631 , 1633

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Bopp , Franz  4 1609 Bourrienne , Louis Antoine Fauvelet de  4 1850 Bouterwe(c)k , Friedrich Ludewig  4 1585 , 1589 Bouvier de La Motte , Jeanne-Marie ­genannt Madame Guyon  4 1800 Braunschweig-Oels , Friedrich Wilhelm Herzog von  4 1874 Braunschweig-Wolfenbüttel , Karl ­Wilhelm Ferdinand Herzog von  4 1717 Brecht , Franz-Joseph  4 1573 Brook (Polizeioffizier)  4 1716 Bruce , Thomas , 7th Lord Elgin  1  263 , 4 1738 M . Iunius Brutus (Q . Servilius Caepio Brutus)  1  12 , 169 , 410 , 2  836 , 3  1159 , 4 1808 , 1822 , 1841 Bülow , Oskar Robert Arthur von  4 1606 BuVon , Georges-Louis Leclerc , comte de  4 1747 Bulis (spartanischer Gesandter)  4 1811f Burke , Edmund  4 1730 Butler , Samuel  4 1752 C . Iulius Caesar  1  12 , 169 , 276 , 396 , 401 , 410 , 584 , 4 1758 , 1773 , 1801 , 1808 , 1822 , 1841 Cäsar , Karl Adolph  4 1671 Caligula (C . Caesar Germanicus genannt)  4 1784f Campe , Joachim Heinrich  1  296 , 459 , 4 1583 , 1747f Canning , George  4 1866 Carl August Großherzog von SachsenWeimar-Eisenach  1 170 Carnot , Lazare Nicolas Marguerite  4 1721 , 1791 Carové , Friedrich Wilhelm  4 1539 , 1620 Carpzov , Benedict  4 1684 , 1815 Cassius Dio  4 1785 C . Cassius Longinus  1  410 , 3  1159 , 4 1841 Castel de Saint-Pierre , Charles Irénée de  4 1734 M . Porcius Cato Uticensis  1  44 , 264 , 2  629 , 3  1159 , 1437 , 4 1668 , 1808

Cavaignac , Louis-Eugène  4 1613 Cavendish-Bentinck , Lord William Henry  4 1870 Cervantes Saavedra , Miguel de  4 1797 , 1809 M . Tullius Cicero  1  169 , 2  938 , 3  1291 , 1437 , 1494 , 4 1689 , 1758 , 1830 , 1858f Charles I  1 520 Charles II  4 1792 Charles IX  4 1723 Charlotte (Königin des Vereinigten ­Königreichs Großbritannien und Irland)  4 1730 Charlotte Joachime (portugiesische Königin)  4 1870 Chateaubriand , François-René de  4 1793 Χρύσιππος  4 1669 Collin genannt Verdière , Jean Christophe  4 1721 Comte , Auguste  4 1855 Flavius Valerius Constantinus  4 1701f , 1780 Cotta , Johann Friedrich von  4 1604 Cowell , John  4 1798 Creuzer , Georg Friedrich  1  469 , 2  730 , 4 1813 Crispinianus  4 1772 Crispinus  1  407 , 2  887 , 3  1222 , 4 1772 Cromwell , Oliver  1  520 , 3  1127 , 1416 , 4 1794 , 1869 Dalberg , Carl Theodor von  4 1672 Danton , Georges  4 1791 Daub , Carl  4 1532 David (König von Israel)  1  412 , 4 1678 Debry , Jean-Antoine-Joseph  4 1734 Demosthenes  4 1670 Descartes , René  1 339 Desfontaines , Pierre-Franyçois Gyot  4 1828f D’Ewes , Sir Simonds , 1st Baronet  4 1723 Dickinson , William  4 1798 C . Aurelius Valerius Diocletianus  4 1701f , 1780 Diogenes Laërtios  4 1518 Diogenes von Sinope  1  100 , 300 , 2  957 , 3  1319 , 4 1705 , 1854 Dionysios I . von Syrakus  1  476 , 538 , 3  1350 , 4 1784f



personenverzeichnis1977

Drakon  2  643 , 852 , 4 1673 Drumann , A .  4 1807 Ducos , Pierre-Roger  4 1750 Du Halde , Jean-Baptiste  4 1698 Dyer , Sir James  4 1678 Edward I  4 1709f Edward III  4 1682 Edward VI  4 1833 Edward of Westminster , Prince of Wales  4 1784 Eggers , Christian Ulrich Detlev von  4 1740 Eichhorn , Karl Friedrich  4 1583 Elizabeth I (Tudor)  4 1678 , 1723 Epaminondas  4 1702 ᾿ Επιμενίδης  4 1754 Epikur  1  545 , 2  669 , 817 , 3  1090 , ᾿ Επίκουρος 4 1820 Erasmus von Rotterdam , Desiderius  4 1853 Erman , Paul  4 1612 Eschenbach , Johann Christian  4 1686 Euripides  1  441 , 4 1812 Feder , Johann Georg Heinrich  4 1669 Felipe V .  4 1845 Ferdinand I . ( HRR)  4 1726 , 1738 Ferdinand II . ( HRR)  4 1726 Ferdinand III . ( HRR)  4 1727 Ferdinand IV . (König von Neapel  ; als ­Ferdinand III . König von Sizilien und als Ferdinand I . König beider Sizilien)  4 1870 Ferdinand VII .  4 1869f Feuerbach , Paul Johann Anselm von  1  49 , 273 , 283 , 382 , 2 855f , 4 1517 , 1555 , 1687 , 1741 , 1743f , 1768 , 1814f , 1845 Fichte , Johann Gottlieb  1  20 , 29 , 35 , 71 , 92 , 140 , 162 , 245 , 267 , 294 , 313 , 374 , 400 , 412f , 419 , 450 , 457 , 494 , 534 , 2  633 , 685 , 711 , 820 , 912 , 942 , 3  1099 , 1128 , 1130 , 1167 , 1169 , 1301 , 1396 , 4 1553 , 1666 , 1690 , 1699 , 1721 , 1737f , 1755 , 1760 , 1803 , 1807 , 1813 , 1826 , 1867 Finch , Heneage , 1st Earl of Nottingham  4 1712

Finck von Finckenstein , Friedrich Ludwig Karl Graf  4 1715 Fischer , Johann Georg  4 1831f Förster , Friedrich  4 1800 Fontanes , Jean Pierre Louis de  4 1793 Forset , Edward  4 1798 Forster , Johann Georg Adam  4 1791 Fortescue , Sir John  4 1784 Fouqué , Friedrich Heinrich Karl Baron de la Motte  1  298 , 4 1583 , 1748 Fox , Charle James  4 1733 François Ier  1  266 , 4 1740 , 1772 Franz II . ( HRR)  4 1718 Frederick Augustus , Prince , Duke of York and Albany  4 1730 Freiligrath , Ferdinand  4 1577 Friedel , Christian Emanuel  4 1715 Friedrich II . (König von Preußen)  1  136 , 476 , 548 , 551 , 2  764 , 773 , 3  1165 , 1465 , 1475 , 4 1714f , 1858 Friedrich V . (Pfalzgraf und Kurfürst von der Pfalz , als Friedrich I . König von Böhmen)  4 1726 Friedrich Wilhelm I .  2 829 Friedrich Wilhelm II .  4 1715 , 1858 Friedrich Wilhelm III .  4 1814 Friedrich Wilhelm IV .  4 1618 Friederike Charlotte Ulrike Katharina , Prinzessin von Preußen  4 1730 Fries , Jakob Friedrich  1  491 , 4 1735 , 1741 , 1789 , 1848 Frommann , Karl Friedrich Ernst  4 1771 Fürst und Kupferberg , Carl Joseph ­Maximilian von  4 1715 Gans , Eduard  4 1553 , 1559–1561 , 1564f , 1604 , 1614f , 1621f , 1625 Garve , Christian  4 1709 Aulus Gellius  4 1701 , 1779 George III  4 1728 , 1730 George Prince of Wales , seit 1820 George IV  4 1728 GersdorV , George Samuel von  4 1714f Gethmann-Siefert , Annemarie  4 1576 , 1633 Gmeiner , Franz Xaver  4 1651 Gmelin , Christian Gottlieb  4 1672 Göringer , Fritz  4 1579 Görres , Joseph von  2  765 , 4 1817

1978

anhang

Göschen , Johann Friedrich Ludwig  4 1583 Goethe , Johann Wolfgang  1  400 , 410 , 433 , 499 , 2  668 , 677 , 785 , 3  1077 , 1155 , 1274 , 1350 , 4 1691 , 1771 , 1773 , 1811 , 1841 , 1868 , 1873 Goliat(h) (Krieger der Philister)  4 1678 Grabbe , Louise Christiane  4 1577 C . Sempronius Gracchus  4 1722 , 1758 Ti . Sempronius Gracchus  4 1722 , 1758 GräV , Ernst Martin  4 1806 Graun , Heinrich Ludwig  4 1715 Griesheim , Karl Gustav Julius von  4  1509 , 1511 , 1553 , 1559f , 1562 , 1609f , 1612f , 1621f , 1626–1628 , 1640f Grotius , Hugo  3  1494 , 4 1642 Gustav II . Adolf  4 1726 Guttenberger , Heinrich Theodor  4 1577 Guttenberger , Jacob Andreas  4 1577 Guttenberger , Simon Andreas  4 1576f P . Aelius Hadrianus  4 1701f , 1780 Hadry , Maximilian  4 1577 Haller , Carl Ludwig von  1  482 , 2  765 , 3  1165 , 1357 , 4 1547 , 1557 , 1746 , 1797 , 1819 , 1831 , 1842 Hamilton , Alexander  4 1833 Hannibal Barkas  2  629 , 4 1808 Hardenberg , Georg Philipp Friedrich von (Novalis)  1 71 Harrison , Thomas (Major-General)  4 1794 Hartley , David  4 1737 HauVe , Friederike (die ›Seherin von ­Prevorst‹)  4 1617 Haym , Rudolf  4 1513–1517 Hebing , Niklas  4 1614 Hegel , Karl  4 1742 Heidegger , Martin  4 1573 Heineccius , Johann Gottlieb  2  600 , 3 1065 Heise , Georg Arnold  4 1583 Henke , Eduard  4 1677 Henning , Leopold Dorotheus von  4 1548 , 1553 , 1602 , 1614f , 1625 Henri II  4 1723 Henri III (Henri de Valois bzw . Henryk Walezy)  4 1726 Henrich , Dieter  4 1628f , 1636

Henry I  4 1786 Henry II (Plantagenet)  4 1678 Henry VIII  4 1833 Heraklit  4 1604 Herder , Johann Gottfried  3  1289 , 4 1775 , 1797 Herodot  1  336 , 2  694 , 920 , 4 1556 , 1811f , 1830 , 1838 Heucking , Ulrich von  4 1714 Heyse , Johann Christian August  4 1608f Heyse , Karl Wilhelm Ludwig  4  1507 , 1509 , 1511 , 1553f , 1602f , 1604–1609 , 1634f Heyse , Paul (Johann Ludwig von)  4 1609 Hinrichs , Johann Christian  4 1749 Hobbes , Thomas  1 240f , 2  629 , 3  1137 , 4 1662 , 1799f Hölderlin , Johann Christian Friedrich  4 1513 Höpfner , Ludwig Julius Friedrich  4 1669 HoV , August von  4 1686 HoV bauer , Johann Christoph  4 1684 HoVmeister , Johannes  4 1622 Hogemann , Friedrich  4 1576 , 1633 Hohenlohe-Ingelfingen , Friedrich ­Ludwig Fürst zu , Fürst zu HohenloheÖhringen  4 1717 Holmer , Friedrich Levin Freiherr (seit 1777 Reichsgraf) von  3 1251 Home , Henry , Lord Kames  4 1737 Homer  1  172 , 336 , 414 , 2 799 Homeyer , Carl Gustav  4  1541f , 1547 , 1580–1584 , 1623f , 1630 , 1632 , 1634 Hommel , Karl Ferdinand  4 1651 Hoppe , Hansgeorg  4 1637 Hotho , Heinrich Gustav  4  1507 , 1509 , 1511 , 1547 , 1553f , 1559 , 1569f , 1595 , 1597–1604 , 1621f , 1625 , 1634 , 1641 Hufeland , Gottlieb  4 1672 Hugo , Gustav  2  663 , 3  1053 , 4 1549 , 1553 , 1580 , 1583 , 1585 , 1589 , 1836 Humboldt , Alexander von  4 1612 Humboldt , Hermann von  4 1608 Humboldt , Wilhelm von  4 1608f Huskisson , William  4 1866 Hutten , Ulrich von  4 1580 Hydarnes  4 1811f Hyde , Edward , 1st Earl of Clarendon  4 1792



personenverzeichnis1979

C . Octavius Tidius Tossianus L . Iavolenus Priscus  4 1753 IV land , August Wilhelm  4 1811 , 1848 Ilting , Karl-Heinz  4 1576 , 1596f , 1602 , 1622–1624 , 1626 , 1628 , 1630f , 1634 , 1637 Flavius Claudius Iulianus (Apostata)  4 1618 Flavius Petrus Sabbatius Iustinianus ­( Justinian I .)  1  475 , 476 , 2  976 , 3  1350 , 4 1646f , 1657 , 1702 , 1756 , 1762 , 1780 , 1784 , 1843 , 1858 D . Iunius Iuvenalis  1  93 , 100 , 4 1705 , 1752 Jacobi , Friedrich Heinrich  1 394 , 412f , 2 694 , 920 , 3 1251f , 1262 , 4 1556 , 1691 , 1703 Jaeschke , Walter  4 1573 , 1576 , 1633 Jahn , Friedrich Ludwig  4 1853 James II and VII  1 174f , 4 1728 , 1793 James VI and I  4 1728 , 1792 Jamme , Christoph  4 1576 , 1633 Jaup , Auguste Friederike ­Louise ­Christiane (verheiratet mit Peter ­Wannenmann)  4 1577 , 1579 Jaup , Heinrich Karl  4 1577 Jay , John  4 1833 Jenkinson , Robert Banks , 2nd Earl of ­Liverpool  4 1716 , 1866 Jesus von Nazareth (Christus)  1  100 , 438 , 498 , 523f , 588 , 2  693 , 895 , 3  1240 , 1243 , 1283 , 4 1617 João VI . (portugiesischer König)  4 1870 Josef (Sohn Jakobs)  1 326 Joseph II . (österreichischer Kaiser)  1  188 , 215 , 319 , 3  1153 , 1189 , 4 1751 , 1845 Kallimachos (Polemarch)  4 1733 Kaltofen , Johann Gottfried  4 1831 Kant , Immanuel  1 68 , 87f , 94 , 157 , 215 , 291 , 356 , 372 , 382 , 403f , 413 , 421f , 435 , 578 , 2 656 , 667f , 685 , 802 , 856 , 894–896 , 3  1054 , 1072 , 1089 , 1099 , 1114f , 1130 , 1222 , 1232f , 1249 , 1251 , 1277 , 1288 , 1471 , 1494 , 4 1529 , 1549f , 1553f , 1561 , 1665–1667 , 1689f , 1692 , 1712 , 1734 , 1737 , 1740 , 1753 , 1755 ,

1768 , 1772 , 1789 , 1803f , 1806f , 1810 , 1825 , 1848 Karl der Große  1  584 , 586 , 4 1727 , 1799 Karl V . ( HRR)  1  266 , 3  1372 , 4 1681 , 1740 , 1772 Karneades  4 1689 Katharina II .  4 1854 Kaufmann , Angelika  3 1287 Kaempfer , Engelbert  4 1698 Kerner , Justinus  4 1617 Kleinschrod , Gallus Aloys Kaspar  4 1687 Kleomenes III .  1  162 , 4 1721f Knebel , Karl Ludwig von  4 1872 Koch , Johann Christoph  4 1686 Körner , Carl Theodor  4 1874 Kolumbus , Christoph  3 1152 Konfuzius  3 1491 Konrad IV . ( HRR)  4 1727 Kos´ciuzko , Andrzej Tadeusz Bonaventura  4 1734 Kotzebue , August von  2  672 , 4 1811 , 1848 Kraus , Georg Melchior  4 1868 Krause , Karl Christian Friedrich  4 1818 Κρεσϕόντης  4 1734 Kroisos  2  790 , 3  1089 , 4 1838 Kügelgen , Gerhard von  2  988 , 4 1831f Kügelgen , Karl von  4 1832 Kyros II .  1  584 , Κῦρος 4 1736 Lucius Caelius Firmianus Lactantius (Laktanz)  4 1689 LaVon de Ladebat , André-Daniel  4 1721 Lamb , Lady Caroline  4 1834 Lamb , George  4 1861 Lannes , Jean  4 1717 La Révellière-Lépeaux , Louis-Marie de  4 1721 Las Cases , Emmanuel-AugusteDieudonné de  4 1796 , 1849f Laud , William  4 1798 Law , John  4 1706f Leibniz , Gottfried Wilhelm  4 1747 Lenz , Jakob Michael Reinhold  4 1841 Leonidas I .  2  696 , 4 1812 Leopold I . ( HRR)  4 1726f Leopold II . ( HRR)  4 1804 Lessing , Gotthold Ephraim  4 1800

1980

anhang

Levy , Heinrich  4 1595f Libanios  4 1701 , 1779 C . Licinius Stolo  4 1758 Limnæus , Johannes  4 1837 T . Livius  4 1758 Locke , John  4 1683 , 1729 Lolme , Jean Louis de  4 1709 , 1722f Louis VI genannt le Gros  4 1723 Louis IX genannt Saint Louis  4 1723 Louis XI  4 1723 Louis XIV  4 1706 , 1723 , 1857 Louis XV  1  179 , 4 1694 , 1828 Louis XVI  1 390 , 549f , 4 1717f Louis XVIII  1  163 , 390 , 4 1721 Louis Ferdinand von Preußen , Prinz (Friedrich Ludwig Christian von ­Preußen genannt)  4 1716 Lowe , Joseph  4 1817 , 1867 Lowther , James , 1st Earl of Lonsdale  4 1730 Lucas , Hans-Christian  4 1576 , 1628 , 1633 Lucretia  1  447 , 4 1778 Lützow , Ludwig Adolf Wilhelm von  4 1874 Lukian von Samosata  1 451 Luther , Martin  1  476 , 4 1853 Lyell , James Patrick Ronaldson  4 1595 Lykurg  1  162 , 4 1721 Mably , Gabriel Bonnot de  4 1820 Machiavelli , Niccolò  1 555f , 4 1799 Madison , James  4 1833 Maistre , Joseph Marie comte de  4 1793 Manu  3 1491 Manwaring , Roger  4 1798 Maresch , Johann Anton (Jan Anton Mareš)  4 1748f Marie-Antoinette  3  1318 , 4 1854 Marx , Karl  4 1633 , 1871 Mary II (Königin von England , Schottland und Irland)  4 1722 , 1793 Massenbach , Christian Karl August ­Ludwig Freiherr von  1  160 , 202 , 4 1716f , 1731 Massenbach , Friedrich Reinhard Wilhelm von  4 1717 Matter , Jacques  4 1871 Matthias ( HRR)  4 1726

Maximilian I . Joseph (bayerischer König)  2 856 Meist , Kurt Rainer  4 1514f , 1576 , 1633 Meister , Christian Georg Friedrich  4 1583 Meister , Georg Jacob Friedrich  4 1686 Mendelssohn , Moses  4 1770 Mendelssohn-Bartholdy , Abraham  4 1608 , 1634 Mendelssohn-Bartholdy , Felix  4 1608 Merlin , Philippe-Antoine  4 1708 Meyer , Johann Heinrich  4 1771 Michaelis , Johann David  4 1670 Michelet , Karl Ludwig  4 1602 Miguel I .  4 1870 Miltiades (der Jüngere)  1  206 , 4 1733 Mittermaier , Carl Joseph Anton  2  599 , 4 1802 Mörike , Eduard  4 1617 Montesquieu , Charles Louis de Secondat baron de La Brède et de  1 96f , 166f , 222 , 310 , 381 , 479 , 535f , 550 , 3  1058 , 1421 , 1451 , 4 1560 , 1796 , 1871 Morgan , Thomas  4 1747 Moser , Johann Jacob  1 151 Moses  1  163 , 237 , 438 , 534 , 2  974 , 3  1228 , 1491 , 4 1777 Mountnorris , Arthur Annesley , 1st Earl  4 1834 Mountnorris , Sarah , Countess  4 1834 Murat , Joachim  4 1870 Napoléon Bonaparte  1  162 , 313 , 318 , 476 , 530 , 584 , 2 1011f , 3  1252 , 1300 , 1342 , 1350 , 1352 , 1437 , 1442 , 1474 , 4 1713 , 1720 , 1757 , 1783 , 1795f , 1799f , 1814 , 1819 , 1834f , 1849f , ­1869–1872 , 1876f Neander , August Johann Wilhelm  4 1614 Necker , Jacques  4 1813 Nettelbladt , Daniel  4 1685 Newton , Isaac  1  293 , 4 1747 , 1795 Nicolai , Christoph Friedrich  4 1716 Nicole , Pierre  4 1849 Niemeyer , August Hermann  1  416 , 4 1773 Niethammer , Friedrich Immanuel  4 1778 , 1868



personenverzeichnis1981

Nietzsche , Friedrich  4 1619 Nimrod  3 1164 , 1333 Numa Pompilius  1  222 , 3  1491 , 4 1701 , 1735 , 1779 Ørsted , Anders Sandøe  4 1688 Ogienski , Immanuel  4 1619 O’Meara , Barry Edward  4 1800 M . Salvius Otho  1  412 , 4 1727 Overbeck , Johann Friedrich  4 1829 Paley , William  4 1712 Pascal , Blaise  2 906f , 3  1242 , 1245 , 4 1829 , 1849 Pausanias (spartanischer Feldherr)  1 542 Pausanias Periegetes  4 1820 Peel , Robert  4 1866 Pelham (Polizeioffizier)  4 1716 Perikles  3 1246 Aulus Persius Flaccus  1  100 , 4 1705 Pestalozzi , Johann Heinrich  1  96 , 4 1703 , 1747 , 1797 Phidias  2  787 , 4 1820 Philippe IV genannt le Bel  4 1723 Pichegru , Jean-Charles  4 1721 Pichler , Caroline  4 1854 Pinel , Philippe  4 1683f Pitt , William (genannt Pitt the younger)  1  192 , 204 , 4 1730 , 1733 , 1757 Platon  1  84 , 119 , 122 , 156 , 184 , 222 , 253 , 287 , 290 , 334-336 , 339 , 360 , 365 , 436 , 455 , 589 , 2  598 , 620 , 643 , 685 , 717 , 732 , 764 , 780 , 817 , 826 , 950 , 969 , 1001 , 3  1123 , 1232 , 1245 , 1252 , 1283f , 1309f , 1337 , 1409 , 1450 , 4 1521 , 1546 , 1561 , 1566 , 1757 , 1803 , 1819 , 1850 Plewe , Ernst  4 1573 Plower (Polizeioffizier)  4 1716 Plutarch  4 1704 , 1722 , 1812 , 1852 Pöggeler , Otto  4 1633 Pölitz , Karl Heinrich Ludwig  4 1587 Praetorius , Carl Gotthelf  4 1698 Prémontval , André-Pierre Le Guay de  4 1812 Priestley , Joseph  4 1737 Proculus  4 1646 Prodikos  4 1812 Protagoras  4 1849

Publilia (kurzfristig zweite Ehefrau Ciceros)  4 1831 Pütter , Johann Stephan  4 1806 Pufendorf , Samuel  3  1494 , 4 1642 , 1663 , 1785 Pythagoras  3  1269 , Πυϑαγόρας 4 1820 Quaritch , Bernard  4 1595 Quistorp , Johann Christian  4 1671 Ransleben , Johann Ludwig  4 1715 Rapp , Jean  4 1849f Rehberg , August Wilhelm  1  29 , 360 , 3  1128 , 4 1662 , 1729 , 1755 , 1839 Reichardt , Johann Friedrich  4 1771 Reil , Johann Christian  4 1684 Reinhold , Karl Leonhard  4 1736 , 1826 Reubell , Jean-François  4 1721 Ricardo , David  3 1315 Richelieu , Armand-Emmanuel-SophieSeptimanie de Vignerot du Plessis , duc de  4 1728 Richelieu et de Fronsac , Armand Jean du Plessis , cardinal-duc de  1  188 , 2  887 , 4 1828 Richmond , Charlotte , Duchess of  4 1834f Ringier , Johann Rudolf  4  1505 , 1510 , 1545 , 1547 , 1585–1589 , 1630 , 1635f Ritter , Karl  4 1612 Roberjot , Claude  1  217 , 4 1734 Robespierre , Maximilien de  1  161 , 520 , 534 , 2  662 , 3  1421 , 4 1730 , 1809 Robinson , Frederick John  4 1866 Rosenkranz , Karl  4 1513–1516 , 1522 , 1524 , 1631 , 1768 Rosenstiel , Heinrich Karl  4 1734 Rothe , Richard  4 1547 Rous , Francis  4 1794 Rousseau , Jean-Jacques  1  47 , 100 , 163 , 297 , 372 , 454 , 515f , 2  648 , 717 , 764 , 1033 , 3  1165 , 1309 , 1459 , 4 1549 , 1583 , 1663 , 1691 , 1703 , 1705 , 1733f , 1747f , 1755 , 1783 , 1800 , 1808 , 1813 , 1830 , 1833 , 1841 , 1868 Rudolf II . ( HRR)  4 1726 Rühs , Friedrich  4 1583f Ruge , Arnold  4 1620 Rumohr , Karl Friedrich von  4 1829

1982

anhang

Masurius Sabinus  4 1646 Saint-Simon , Henri de  4 1855 Salomo (König von Israel)  1 520 , 546 Salzmann , Christian Gotthilf  3  1412 , 4 1703 Sancroft , William  4 1793 Savigny , Friedrich Carl von  1  28 , 3  1344 , 4 1580 , 1583 , 1587 , 1589 , 1658–1661 , 1735 , 1755 , 1784 , ­1856–1858 Say , Jean-Baptiste  3 1315 Schadow , Friedrich Wilhelm  4 1829 Schebest , Agnese  4 1618 Scheid , Johann Friedrich  4 1837 Schelling , Friedrich Wilhelm Joseph  1  582 , 4 1518 , 1771 Schilbach , Erich  4 1602f , 1606 , 1634 Schill , Ferdinand von  4 1874 Schiller , Friedrich  1  218 , 292 , 445 , 2  934 , 3 1154f , 1288f , 4 1735 , 1746 , 1827 Schlegel , August Wilhelm  4 1580 , 1771 , 1811 Schlegel , Dorothea  4 1829 Schlegel , Friedrich  1  413 , 2  912 , 932 , 3  1253 , 1284 , 4 1773 , 1829 Schleiermacher , Friedrich Daniel Ernst  4 1580 , 1612 , 1617 , 1830 Schmettau , Gottfried Leopold Graf von  1  136 , 4 1714 Schneider , Helmut  4 1576 , 1633 Schulze , Gottlob Ernst  4 1827 P . Cornelius Scipio Aemilianus Africanus minor Numantinus  4 1844 Scipio (Familienname)  4 1574 Scipio , Eduard Ferdinand  4 1574 Scipio , Georg Wilhelm  4 1574 , 1577 Scipio , Wilhelm  4 1574 Seelmann , Hoo Nam  4 1636 Selden , John  4 1757 Lucius Annaeus Seneca  4 1654 , 1812 P . Servilius Rullus  4 1758 L . Sextius Lateranus  4 1758 Sextus Empiricus  4 1701 , 1779 Shaftesbury , Anthony Ashley Cooper , 3rd Earl of  4 1830 Shakespeare , William  1 434 , 441 Sibthorpe , Robert  4 1798 Sieyès , Emmanuel-Joseph  4 1750 , 1833

Siméon , Joseph Jérôme , comte  4 1721 Sirey , Jean-Baptiste  4 1708 Smith , Adam  1  463 , 2  726 , 3  1315 , 4 1518 , 1707 Soden , Friedrich Julius Heinrich Graf von  4 1686 Sokrates  1  222 , 253 , 284 , 315 , 339 , 409 , 413 , 421 , 428 , 2  685 , 717 , 900 , 915 , 3  1098 , 1197 , 1245 , 1252 , 1425 , 1433 Solger , Karl Wilhelm Ferdinand  2  685 , 4 1811 Solon  1  163 , 560 , 2  790 , 1027 , 3 1089f , 1331 , 1491 , 4 1754 , 1838 Sophokles  1  336 , 511 , 3  1261 , 1290 , 4 1770 Spach (Anwalt)  4 1577 Spelman , Henry  4 1678 , 1786 Sperthias (spartanischer Gesandter)  4 1811f Spinoza , Baruch de  1 71 , 534 Squib , Arthur  4 1794 Stapß (oder Staps) , Friedrich  4 1849 Steinthal , Heymann  4 1609 Steltzer , Christian Julius Ludwig  4 1687 Steuart , James  4 1706 Stolberg-Stolberg , Friedrich Leopold Graf zu  3  1251 , 4 1829 Strabon  4 1820 Strahlheim , Carl  4 1876 Strauß , David Friedrich  4  1508 , 1511 , 1570 , 1613f , 1616–1618 , 1628 Stryk , Samuel  1  306 , 480 , 3  1304 , 4 1749 , 1853 Stübel , Christoph Carl  4 1687 Stuhr , Peter Feddersen (Pseudonym Feodor Eggo)  4 1800f C . Suetonius Tranquillus  4 1784 Suworow-Rymnikski , Alexander ­Wassiljewitsch  1  217 , 4 1734 P . Cornelius Tacitus  1 100f , 4 1705 L . Tarquinius Superbus  4 1701 , 1779 Τηλέκλος  4 1734 Terentia (erste Gattin Ciceros)  4 1830 Themistokles  2  696 , 4 1812 Theodosius II .  3 1345 Thibaut , Anton Friedrich Justus  4 1584 , 1650 , 1661 , 1673 , 1708 , 1822 , 1856f



personenverzeichnis1983

Thompson , Bartholomäus  1 479 Sp . Thorius  4 1758 Thornton , Abraham  4 1679 Thouret , Jacques-Guillaume  4 1730 Thukydides  1 168 , 394f , 4 1716 Tieck , Ludwig  4 1830 Timoleon  1 412 Tittmann , Carl August  4 1688 , 1805 M . Ulpius Traianus  4 1701 , 1780 Türk , Karl Christian Wilhelm von  4 1608 Tullia (Tochter Ciceros)  4 1831 Τυρταῖος  4 1734 Ubaschi Khan  4 1854 Ulpianus  4 1701 , 1779 , 1851 Flavius Valentinianus ( I .)  4 1701 , 1800 Flavius Placidus Valentinianus III .  3 1345 Valois , Henri de  4 1785 Veit , Philipp  4 1829 Venturini , Carl  4 1867 Q . Voconius Saxa  4 1700 Voltaire  4 1726f , 1828f Wächter , Georg Friedrich Eberhard  4 1829 Waldeck und Pyrmont in Bergheim , Georg Friedrich Karl zu (Graf von Waldeck-Limpurg)  1  202 , 4 1732 Wannenmann , Katharina Margaretha  4 1574 , 1577 Wannenmann , Peter  4 1504 , 1509f , 1534 , 1539 , 1541f , 1547 , 1573–1580 ,

1585 , 1620 , 1624 , 1628–1630 , 1632–1635 Watson-Wentworth , Charles , 2nd ­Marquess of Rockingham  4 1730 Wedderburn-Webster , Lady Frances  2  1037 , 4 1834 Wedderburn-Webster , James  4 1834 Welcker , Carl Theodor  4 1584 , 1677 Wellesley , Arthur , 1st Duke of ­Wellington  3  1037 , 1467 , 4 1834 Werner , Friedrich Ludwig Zacharias  4 1829 White (Lieutenant colonel)  4 1795 Wieland , Christoph Martin  1  84 , 436 , 2  956 , 3  1155 , 1284 , 4 1693 , 1831 Wilhelm von Holland  4 1727 Wilken , Friedrich  4 1846 , 1848 ­ ngland , William III and II (König von E Schottland , Irland und Prinz von Oranje)  3  1126 , 4 1722f , 1793 William the Conqueror  4 1678 Willot , Amédée  4 1721 Wolf , Friedrich August  4 1771 WolV , Christian  2  787 , 4 1820 Ξενόϕιλος  4 1775 , 1830 Xenophon  4 1797 , 1812 Xerxes  3  1262 , 4 1811f Zachariä , Karl Salomo  4 1708 , 1741 , 1845 Zech , Bernhard von  4 1837 Zedlitz und Leipe , Karl Abraham Freiherr von  4 1715

ERRATA IN H EGEL  : GESA M M ELTE W ERK E . BA N D 26 Einige Versehen bei der Textaufnahme und der Einrichtung der Apparate haben sich bis in den Druck erhalten . Es wird gebeten , an folgenden Stellen zu korrigieren  : GW 26,1 481,8

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GW 26,2 782,9 960,13 975,7

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GW 26,3 1062, 35 ist einzufügen  : 4–9 Das Gesetz … verstehen.] GPR 11  ; GW 14,1 . 28,34 –29,1 1282,8 statt Ehe lies Ende ist einzufügen  : 3 Einigkeit] GPR  : Einheit 1283, 37 statt pe/rennirende lies per-/ennirende 1296, 30–31 statt Erscheiung lies Erscheinung 1368,4 statt Gesllschaft lies Gesellschaft 1391, 33 statt Verborbenheit lies Verdorbenheit 1481,21 statt Unbeheure lies Ungeheure 1481,25