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German Pages 27 [36] Year 1915
Table of contents :
Vorwort
Vom Krieg und vom deutschen Bildungsideal
Dom Krieg und vom
deutschen Bildungsideal
Professor Dr. E. Küster in Bonn
A. Marcus S (§. Webers Versag (Dr.jur. Albert Ahn) in Bonn
Nachdruck verboten. Copyright by A. Marcus & E. Webers Verlag, Bonn 1915.
Druck: Otto Wigand'sche Buchdruckerei G. m. b- H., Leipzig.
Vorwort. Die nachfolgenden Blätter wiederholen mit geringen Ver
änderungen einen Vortrag, den ich am 29. Januar 1915 bei einer von mehreren studentischen Vereinigungen veranstalteten Arndt-
Feier gehalten habe. Dem Wunsche der Kommilitonen, den Vor trag veröffentlicht zu sehen, komme ich mit der vorliegenden Publi kation gern nach. Welcher Geist die Donner Studierenden zu der Arndt-
Feier zusammengeführt hatte, kam in dem Prolog zum Aus druck, mit welchem eine unserer Kommilitoninnen den Abend
einleitete.
Es war der Hymnus Arndts an das Vaterland; ich
kann es mir nicht versagen, ihn an dieser Stelle zu wiederholen. „Wo dir Gottes Sonne zuerst schien, wo dir die Sterne des Himmels zuerst leuchteten, wo seine Blitze dir zuerst
seine Allmacht offenbareten, und seine Sturmwinde dir mit heiligem Schrecken durch die Seele brauseten, d a
ist deine Liebe, da ist dein Vaterland. Wo das erste Menschenauge sich liebend über deine
Wiege neigte, wo deine Mutter dich zuerst mit Freuden
auf dem Schoße trug, und dein Vater dir die Lehren der Weisheit ins Herz grub, da ist deine Liebe, da ist dein Vaterland.
Und seien
es kahle Felsen und öde Inseln, und
wohne Armut und Mühe dort mit dir: du mußt das
Land ewig lieb haben, denn du bist ein Mensch und sollst nicht vergessen, sondern behalten in deinem Herzen.
Auch ist die Freiheit kein leerer Traum und kein wüster Wahn, sondern in ihr lebt dein Mut und dein Stolz und die Gewißheit, daß du vom Himmel stammst.
Da ist Freiheit, wo du in den Sitten und Weisen
und Gesetzen deiner Väter leben darfst, wo dich be glückt, was schon deinen Urältervater beglückte; wo keine
fremden Henker über dich gebieten und keine fremden Treiber dich treiben, wie man das Vieh mit dem Stecken
treibt.
Dies sind
Vaterland
ein
Schatz,
und
der
diese
eine
Freiheit
unendliche
Liebe und Treue in sich verschließt, das
edelste Gut, was ein guter Mensch auf Erden besitzt und zu besitzen begehrt." —
Was durch unser Land jetzt braust, klingt wie mächtige Musik zu dem dithyrambischen Text, den Arndt den Soldaten
und allen guten Deutschen in den Katechismus geschrieben hat.
Möchte ihr Echo in den deutschen Herzen fort und fortklingen für alle Zeiten. Bonn a. Rh., Februar 1915. Küster.
Das heutige Datum bezeichnet einen in der Geschichte deut scher Männer bedeutungsvollen Tag: am 29. Januar starb vor
hundert und ein Jahren Joh. Gottlieb Christian Fichte, der Philosoph von Jena und Berlin, der begeisterte Lehrer der aka demischen Jugend, der Prophet des Gedankens vom einigen deut
schen Vaterland, der mit seinen „Reden an die deutsche Nation" und mit seinem unverbrüchlichen Glauben an den weltumspan
nenden Wert alles Deutschen heute mächtiger zu uns spricht, als irgendein Lebender: Unten ziehen Franzosen mit Marschtritt und Paukenprall, Die Bänke zittern im Auditorium,
Doch rufender dröhnt der redenden Stimme Schall. Aus dem mächtigen Haupt, in eherner Schwere, Zieht Mahnung und Lehre,
Worte in Waffen, gesprochene Heere, Unsichtbare Trommeln gehen um.
(Lissauer.)
Am 29. Januar — 56 Jahre später — starb hochbetagt in
Bonn Ernst Moritz Arndts der pommerische Leibeigenensohn, der Historiker unserer Bonner Universität, der in flammender
Begeisterung und herzlicher Innigkeit mit Büchern und Liedern zu den Deutschen von ihrem Vaterlande gesprochen: Em alter Eichbaum, knorrig, kraus,
So steht er da im deutschen Wald Und oben singt im grünen Haus
Ein Vöglein, daß es weithin schallt.
(G. Falke.)
Arndt gehört zu den verehrungswürdigen Männern, die nicht nur in der brausenden Fülle ihrer jungen Jahre alle Ideale feiern und streitbar verteidigen, sondern noch im Schmuck ihres
weißen Haares jung bleiben und die Jugend verstehen oder gar
durch ihr edles Feuer diejenigen beschämen, die den Jahren nach ihre Söhne und Enkel sein könnten.
Es ehrt die Bonner Stu
dentenschaft in hohem Maße, daß so viele Kommilitonen sich
heute des alten Professors, unseres einstigen rector magnificus, erinnern und zu seinem Gedächtnis eine würdige Feier ver
anstaltet haben.
Sie bekunden damit Ihre Dankbarkeit für die
nachdrückliche Art, mit der Arndt akademische Freiheit und studentische Art verteidigt und noch als Greis gepriesen hat, und
namentlich auch für die ewig jugendfrische Liebe, mit der A r n d t noch in den letzten Jahren seines langen Lebens die Studenten
an sein Herz schloß.
„Werdet brave deutsche Männer," das
waren die Worte, die Arndt nach geselligem Beisammensein
beim Abschied seinen Studenten zuzuwinken pflegte; Ihre heutige Feier bringt deutlich zum Ausdruck, daß sein Geist hochgeehrt
unter uns lebt.
Wir widmen dem Gedächtnis des verewigten
Freundes unserer Donner akademischen Jugend ein Goethewort: „Das ist der Vorzug edler Naturen, daß ihr Hinscheiden in
höhere Regionen segnend wirkt wie ihr Verweilen auf der Erde, daß sie uns von dorther gleich Sternen entgegenleuchten als Richtpunkte, wohin wir unseren Lauf bei einer nur zu oft
durch Stürme unterbrochenen Fahrt zu richten haben, daß die jenigen, zu denen wir uns als zu Wohlwollenden und Hilfreichen
im Leben hinwendeten, nun die sehnsuchtsvollen Blicke nach sich ziehen als Vollendete, Selige." Ein solcher Richtpunkt ist Arndt — seien wir ehrlich — nicht immer für uns gewesen; für viele hat ihn erst die neue Zeit
dazu gemacht, die uns wie zu Vätern und gütigen Freunden auf diejenigen
schauen
läßt, die unser Land geliebt haben.
Wir
blicken zu ihm wie in einen reinen Spiegel, in dem wir das
Abbild alles dessen finden, was wir als deutsche Art hochhalten. Mehr als je zuvor muten uns heute die Versuche, Arndt in den Staub zu ziehen und die ihm dargebrachte Verehrung zu verunglimpfen, als töricht und lächerlich an.
hat
uns
schnell
gelehrt,
Der Ernst der Zeit
Eigenes und Fremdes,
Echtes und
Falsches, Wichtiges und Nebensächliches zu unterscheiden und den Blick vom Einzelnen und Kleinen auf das Große, auf die Ge
samtheit zu lenken, für die Arndts Herz laut und kräftig
schlug. Was ein wohlgerüstetes Volksheer und eine mächtige Flotte,
was eine gesunde Finanzpolitik und eine starke Landwirtschaft
für unser Land bedeuten, welchen Segen eine hohe Geburten
ziffer, die Säuglingsfürsorge und alle hygienischen Maßregeln unserem Volk gewährleisten, was wir an unseren zuverlässigen
Behörden, an unseren Schulen, an unseren Eisenbahnen für be
deutungsvolle Güter haben, — das alles haben wir ja auch schon früher gewußt, aber doch nicht so gewußt wie jetzt, nachdem der Krieg uns die Augen geöffnet hat: einst erkannten wir es stück
weise, jetzt aber begreifen wir alle im Zusammenhänge unseres
nationalen Lebens auch das, an dem wir noch vor kurzem inter
esselos vorübergegangen sind, weil sein Besitz in den langen Jahren gemächlichen Friedens uns selbstverständlich geworden
war.
Wir ehren den Mut und die Überzeugung derjenigen, die
den ewigen Frieden aller Kulturvölker vorbereiten wollten oder den Krieg bereits auf dem Aussterbeetat stehen sahen; aber wir
wissen jetzt, wie cs um diese Lehre steht, und werden uns scheuen,
unsere Arbeitskraft für i n t e r nationale Hoffnungen herzugeben, solange die nationale Wirklichkeit
noch
nach
ihr ruft.
Edle
Männer, die sich bemühten, als Kosmopolitiker für die ganze Welt zu fühlen, hat — wie einst Wilhelm v. Humboldt oder Schiller
oder andere erlauchte Geister — der Gang der Zeit zu begeisterten
Nationalisten gemacht.
Vor der gewaltigen Gebärde des Krieges
sind die Dämonen des Standes- und
uns lange
genug
gepeinigt hatten,
des Parteidünkels, die
von uns gewichen.
Alte
Doktrinen sind in seiner gepanzerten Faust zersplittert wie sprödes
Glas.
Reichsfeinde — in Bismarcks Sinn oder in irgendeinem
anderen — sind eine ausgestorbene Spezies.
Wir alle — Alte
und Junge — haben, seitdem die Flügelschläge der Weltgeschichte
über unseren Häuptern vernehmbar geworden sind, unsere Mei nungen von Welt und Leben, von Nationen und Kulturen viel fältig prüfen, gründlich ändern und oft genug auf neuen Funda
menten neu begründen müssen, und schaudernd bekennen wir vor der eindringlichen Sprache, die der Krieg, der Erderschütterer, als
Lehrmeister zu uns spricht: Auf Erd ist nicht seins Gleichen. Der Krieg hat uns eine ähnliche Wiedergeburt erleben lassen
wie die,
welche Arndt vor hundert Jahren erlebt und be
schrieben hat: „Tot war alles geworden: Gott und das Leben
und die Wissenschaft und die Kunst; der frische Wind, der über die Welt hinweggeweht ist,
der feurige Geist,
der durch das
deutsche Volk gebrannt hat, haben das Tote und Starre erquickt
und erfrischt."
Der frische Wind ist nun auch über uns gekommen.
Ihnen
allen ist ja in schönster Erinnerung, welch stürmisches Leben er unter den Studierenden unserer Hochschulen entfacht hat: viele
tausende sind zu den Waffen geeilt oder haben in anderer Weise
versucht, ihre Kräfte in den Dienst des Vaterlandes zu stellen.
Mit welcher Freude hätte Ernst Moritz Arndt die Begeisterung unserer Kommilitonen aufflammen sehen, nachdem zu seiner Zeit gar manche Universität ihre Teilnahme am nationalen Werk
gleichgültig abgelehnt, für die edlen Wallungen patriotischer Kom-
militonen nur spöttelnde Bemerkungen von „Germanenwut" und
„politischer Narrheit" übrig gehabt hatte und hinter Büchern und Papier für die Forderungen des Tages taub geblieben war! Mit gerechtem Stolz dürfen die Studierenden unserer großen
Zeit die geharnischten Strophen auf sich beziehen, mit welchen
Rückert die Musensöhne auf ihrem Gang von den Auditorien zu den Reihen der Kämpfenden begleitet: Wer sind die Jünglinge, die mit unwilligen Glutblicken über ihren Feind, den Buben, Von ihren Sitzen plötzlich sich erhuben,
Dem Vaterland sich bietend zu Freiwill'gen?
Sie kommen, o ein Tausch jetzt hoch zu bill'gen, Sie kommen aus der Musen stillen Stuben, Wo sie in echter Weisheit Schachtel! gruben,
Und wollen jetzt im Feld sich pflücken Lil'gen. O würdiges Schauspiel, o erhabene Szenen, O wahrhaft feierliche Katastrophen. Wie sie nur sah das Land einst der Hellenen! Mit in die Reih'n gestellt gehn Philosophen,
Und vor den Reih'n, trunken von Hippokrenen, Gehn auch die Dichter her, und wirbeln Strophen.
Nicht alle Studierenden konnten ins Feld rücken: tausende
gingen zu den Waffen, tausende blieben bei ihrer Arbeit.
Es ist
nicht zu verkennen: die Lage der Daheimgebliebenen ist keine leichte.
Die Strapazen des Feldzuges, das aufreibende Schützen
grabenleben, alle Entbehrungen und Gefahren, die den Krieg so
fürchterlich machen, bleiben ihnen zwar erspart; dafür quält uns, die wir nicht mit jenen hinausziehen konnten, unablässig der Ge danke, daß wir uns durch die Kraft, den Opfermut und die Pflicht
treue anderer verteidigen lassen müssen und selber zur Bewälti-
gung der großen Aufgaben unmittelbar nichts beitragen dürfen. Solche Erwägungen haben uns alle beschäftigt und be
schäftigen uns noch; sie werden dazu führen, daß wir in immer tiefer empfundener Dankbarkeit die von unseren Truppen voll brachten
Leistungen
bewundern.
Sollten
aber dieselben
Er
wägungen hier und da zur Geringschätzung häuslicher Kultur
arbeit führen, sollte gar das Unvermögen, draußen mitzuhelfen,
diesen oder jenen dazu verführen, in schwächlichem Gehenlassen daheim zu faulenzen, so werden wir uns gegen solche Wirkungen
mit schärfster Klinge zur Wehr setzen muffen: Für den, der nicht
helfen darf, den Kampf für die deutschen Güter durch Schuß und
Hieb auszufechten, bleibt zu Hause so viel mittelbare Arbeit zu tun, daß es schade um jede Stunde wäre, die uns der Müßig gang raubte.
Den Geist derjenigen, die an der Front für das Vaterland kämpfen, umklammert die eiserne Gegenwart wie mit tausend Armen.
Unser Blick wird auch in die Zukunft schweifen
müssen, da unsere Arbeitskraft vor allem in ihren Dienst zu stellen ist.
Ich denke hierbei nicht an die wohlbekannten Orakel der
jenigen, die zwischen den Zeilen der jeweils neuesten Telegramme
die Zukunft lesen, sondern an eine sehr viel schlichtere, dafür aber auch zuverlässigere Mantik: gleichviel, wann die Kanonen wieder schweigen werden, gleichviel, was uns der Friede bringen
wird — so viel ist gewiß, daß nach dem Kriege ein ungeheu res Maß von Kulturarbeit zu bewältigen sein wird
und durch Kulturarbeit Aufgaben zu leisten sein werden, die alle
früheren an Umfang und Mannigfaltigkeit übertreffen.
Viele
von ihnen wird nur der Staat bearbeiten können, für viele
andere bedarf es der Tatkraft und der Initiative des einzelnen.
Das Maß von Arbeit, das von dem einzelnen geleistet werden
muß, wird unter allen Umständen größer sein als früher, denn die Aufgaben hat der Krieg größer, die Zahl der Mitarbeiter kleiner werden lassen. Dieser Ausblick wird uns nicht schrecken, sondern im Gegen
teil freudig bewegen.
Nachdem der Krieg den Zusammenhang nationalen Forderungen für
jeglicher Arbeit mit allgemeinen
jedermann
verständlich
gemacht
hat,
wird
jeden
tatkräftigen
Helfer das Gefühl belohnen, daß er nicht nur um Brot und Not durft willen schaffe oder aus „moralischem Selbsterhaltungstrieb" die Hände rege, sondern daß ihn sein Werk zu einem wichtigen
Mitglied
in der Reihe der deutschen Kulturarbeiter macht;
„je gebildeter, sagt Novalis, desto mehr Glied eines gebildeten
Staates".
Je höher die Ziele, an welchen die Weltgeschichte
uns mitzuwirken gestattet, um so mehr werden wir fortan ein arbeitsreiches Leben als die edel-weltliche „Pilgerfahrt der Kraft und
der Tugend"
lernen,
empfinden
die
Arndt
in
ihm
empfand.
Noch niemals hat die deutsche Eiche so mächtig, so feierlich und gebieterisch gerauscht, wie jetzt.
Aus ihren Tönen weissagen
wir getrost das, was Ernst Moritz Arndt allen guten Deut schen wünscht:
„ein freies und ruhmvolles Teutschland, ein
mächtiges und stolzes Vaterland, ein glänzendes teutsches Reich
und einen gewaltigen teutschen Kaiser".
Denn mit derselben
Kraft, welche die im Felde stehenden Brüder stählt, wird später
jene noch größere Armee ihr Werk tun, wenn einst der Frieden alle Kulturarbeiter in ungeheurer Mobilmachung einberufen und
an ihren Platz stellen wird.
*
*
*
In Deutschland ist das Unterrichtswesen in so hohem Maße
entwickelt, die Bildung seiner Bewohner eine so ausgezeichnete, daß die Zahl derjenigen Männer und Frauen, auf welche unsere
Nation rechnen kann, außerordentlich groß ist. Auf Ihre Schul
tern freilich wird naturgemäß der schwerste Teil der Lasten ge bürdet werden.
Viele Berufe, die wir zu den gebildetsten und
verantwortungsreichsten rechnen, bleiben, wie Sie wissen, den jenigen vorbehalten, die an den Hochschulen ihre Ausbildung erfahren haben; und schon aus dem simplen Grund, daß Ihre
Ausbildung dem Staat die weitaus größten Mittel kostet, wird
unser Volk von Ihnen die größten Leistungen erwarten.
Und
das mit Recht: die Volksschulen gleichen betriebsamen Waffen
schmieden, in welchen Millionen junger Menschen zum friedlichen Kampf sich vorbereiten; die Hochschulen aber sind gewaltigen,
unser gesamtes geistiges Rüstzeug speichernden Waffensälen zu vergleichen, die kein Studierender anders verlassen sollte, als an
getan mit der Panoplie eines kampfesfrohen und ritterlichen
Streiters. Wie erreichen wir diese Ziele? Offenbar nicht anders als durch Arbeit!
Es ist in Zeitungen und lehrreichen Vorträgen die Mahnung gegeben worden: Lebe im Kriege, wenn irgend möglich, nicht
anders, als du im Frieden gelebt hast. spruch!
Ein wichtiger Merk
Seine Befolgung sichert uns eine heilsame Belebung
des Geldverkehrs und fortdauernde Steigerung unserer wirt schaftlichen Leistungsfähigkeit.
Auch für uns und unsere geistige
Arbeit gilt der Satz; es wäre nichts verfehlter, als wenn wir
der Spannung, in welche die Kriegszeit uns alle bringt, nach geben und unsere Gedanken allein die an der Front sich ab spielenden Ereignisse umkreisen lassen wollten.
Vielmehr: Zu-
rü ck z u r A r b e i t, die im Frieden jeder als ihm gemäß erkannt hat; zurück auch zum Theater, zu den Konzerten und überhaupt
zu allen Stätten der Bildung.
Die Zeit ist viel zu kostbar, als
daß wir mit dieser Rückkehr warten dürsten, bis ruhigere Zeiten
uns das Leben wieder leicht machen.
Dennoch kann gerade uns die Forderung, zu der im Frieden gelebten Daseinsform zurückzukehren, nicht voll befriedigen. Es kann unmöglich unserem Ehrgeiz genügen, daß wir nur das tun sollen, was wir früher getan haben, während draußen die kriegstüch tigen Kommilitonen unter ungeheuren physischen und psychischen
Anstrengungen für uns Daheimgebliebenen sich schlagen.
Wir
halten vielmehr eine aufs äußerste gesteigerte Leistung für das
einzige, das uns jener blutigen Arbeit wert machen kann.
Also
nicht zurück zu dem Maß von Arbeit, das wir früher leisteten, sondern vorwärts zu der Einsicht, daß neue Zeiten neue Pflichten
bringen, und zu der Prüfung, wo und wie eine Steigerung
unserer Leistungen zu erzielen ist. Daß mit Bequemlichkeit und Schlendrian zu brechen ist, er
kennt jeder als selbstverständlich; aber das genügt nicht.
Wir
müssen zu erforschen trachten, ob unsere ganze Lebensweise
und unsere Arbeitsmethode rationell waren und ohne allzu großen Energieverlust die von uns hergegebene Kraft auszu werten gestatteten.
Eine derjenigen Fragen, die als nationale zu erkennen heute niemandem schwer fallen kann, ist die A l k o h o l f r a g e.
Sie wissen ja, daß es als eine uns keineswegs ehrende
Tradition gilt, bei den Vertretern der akademischen Kreise be
sonders lebhaftes Interesse für den Alkohol vorauszusetzen.
ob da, wo die aura academica weht, müßte!
Dem ist nun freilich nicht so.
Als
immer Bier fließen
Schon seit Jahrzehnten
betätigt sich ein neuer Geist an unseren Hochschulen, der von jener Überlieferung nichts wissen will. Mäßigkeit und Enthaltsamkeit
gelten schon längst nicht mehr als „unmännlich" oder als Zeichen einer den Akademiker erniedrigenden Schwäche, sondern als Ziele
für jeden, der die ihm verliehene Kraft für seine Mitbürger und
sich selber nach Möglichkeit nutzbar zu machen als Pflicht an erkennt.
Der furchtbare Ernst dieser Tage zwingt uns zu unserem
Heile, alles das, was Ärzte und Nationalökonomen und Krimina
listen über die Alkoholfrage mitzuteilen hatten, von neuem durch Vor allem aber gewinnt das Wort für uns jetzt be
zudenken.
sondere Kraft, das vor vier Jahren derjenige sprach, der unseren Herzen heute vor allen der nächste ist, — der Kaiser: „Der nächste Krieg und die nächste Seeschlacht fordern gesunde Nerven von
Ihnen.
Durch Nerven wird er entschieden.
Diese werden durch
Alkohol untergraben und von Jugend auf durch Alkoholgenuß
gefährdet.
Diejenige Nation, die das geringste
Quantum Alkohol zu sich nimmt, die gewinnt.
Und das sollen Sie sein, meine Herren!"
Ich brauche wohl nicht besonders zu versichern, daß das
Wort, das der Kaiser am 21. November 1910 vor Fähnrichen ge sprochen hat, auch für uns, für uns alle gilt; denn auch wir, wenn wir auch keine Waffen tragen dürfen, wollen siegen, —
wollen auf dem breiten Feld der Kulturarbeit mit dem Rüstzeug
unseres Wissens und Könnens in jahrzehntelanger unverdrossener Arbeit siegen. Und darum, meine lieben Kommilitonen, bitte ich
Sie herzlich, — wenn Sie wieder einmal Gelegenheit nehmen, Ihre persönliche Stellung zu den hier erörterten Fragen zu revi dieren oder anderen gegenüber zu verteidigen, so gedenken sie dabei
der Mahnung, die des Kaisers Majestät gegeben hat; gedenken
Sie auch der schlichten Tatsache, daß die Summe von Arbeitskraft,
die eine gütige Natur Ihnen verliehen hat, unter allen Umständen — mag auch der rasche Pulsschlag der Jugend Ihnen zuweilen das Gegenteil vortäuschen — eine endliche Größe darstellt, über
deren Verwendung Sie keineswegs nur sich selber Rechenschaft schuldig sind, sondern in diesen ernsten Zeitläuften vor allem der menschlichen Gesellschaft, ohne deren Arbeit und ohne deren Wohl
wollen Sie ja auch die schönsten Anlagen nicht hätten zur Reife bringen können.
*
*
*
Der Krieg, der beredte Lehrmeister, hat uns den Zusammen hang, der jede Arbeit strebender Menschen mit dem Heil der
ganzen Nation verkettet, klar werden kaffen.
Um ihr zu dienen,
werden wir nicht nur willig die Masse der von uns geleisteten
Arbeit steigern, sondern müssen wir auch unsere Kraft weise ge
wählten Zielen zuwenden.
Die Hochschulen sind Stätten der
Belehrung und der Erziehung, der Selbsterziehung zur Persönlichkeit.
Wer wollte bezweifeln, daß man dieses
Ziel auch unabhängig von allen Lehrinstituten zu erreichen ver mag; aber nirgends, wie ich glaube, kann das Ziel so hoch ge
steckt, der Weg zu ihm so sicher beschritten werden, wie an unseren Hochschulen und im Lichte der akademischen Lernfreiheit, die jene
Ihnen gewährleisten.
Die Hörsäle allein tun's freilich nicht,
— das Ziel muß erkannt, ehrlich gewollt und erarbeitet werden in
heißem
Bemühen.
Wer
das
versäumt
und
sich
scheut,
mit seiner Aufgabe zu ringen wie Jakob mit dem Engel rang, verläßt die Universität,
ohne das geerntet zu haben,
vor allem besuchenswert macht.
was sie
Brotstudenten nennt Arndt
diejenigen, die im Studium nicht die Vorbereitung für ein Leben,
sondern nur für ein Amt oder vielleicht gar nur für ein Ämtlein
Es sind dieselben, welche hören und lernen, um zu wissen,
sehen.
wenigstens bis zum Termin des Examens — und nicht, um zu ver
Wie weite Kreise unserer heutigen Studentenschaft zu
stehen.
diesen Aufgaben sich stellen, ist bekannt; ich erinnere an den frei
deutschen
Jugendtag
auf
dem
hohen
Meißner.
In
zahl
reichen programmatischen Äußerungen ist in den letzten Zeiten
immer wieder betont worden, daß unsere jungen Akademiker Ver tiefung ihrer Lernarbeit und Ausbildung der Persönlichkeit als die
vornehmsten Ziele ihrer Universitätsjahre erkennen, und ich gehe
daher mit der Annahme wohl nicht fehl, daß die hier angedeuteten Gedanken Ihnen allen mehr als einmal durch den Kopf ge gangen sind. Aufgaben, deren
Klarheit
in
Worte
Inhalt
kleiden
sich
nicht
mit
läßt,
wird
jeder
lehrbuchmäßiger
durch
eigenes
Nachdenken bezwingen und in die ihm gemäße Form bringen müssen.
einmal
Vielleicht wird Ihnen hierbei ein Geständnis Goethes
wertvoll
werden
können:
„Mir
ist,"
sagt
Goethe,
„alles verhaßt, was mich bloß belehrt, ohne meine Tätigkeit zu
vermehren oder unmittelbar zu beleben."
Hier hören wir klar:
Was Sie „bloß belehrt" und gleichsam nur einen neuen Posten im
Hauptbuch Ihres Gedächtnisses einträgt, ist totes Wissen; Sie machen Erfahrung und Wissen lebendig, indem Sie zu eigener
innerer Tätigkeit durch das Gelernte sich anregen lassen und be schreiten damit zugleich den Weg, der letzten Endes zu den uns allen
vorschwebenden
Selbsterziehungszielen
führt.
Arndt,
der sich außerordentlich lebhaft mit Fragen der Erziehung be
schäftigt hat, sagt — in seiner Sprache — dasselbe wie Goethe:
„Lebendiges und Menschliches" soll im Wissen liegen, dann macht uns das Lernen nicht nur kenntnisreich, sondern „männ lich und weise" (Briefe an Psychidion 1819).
M. D, u. H., für diejenigen, welche den Lehrbetrieb der Universitäten kennen, bleibt es gewiß, daß der Erwerb eines im höchsten Sinne des Wortes fruchtbaren Wissens nirgends
so leicht gemacht wird wie auf ihnen. Zunächst durch die einzigartige Freiheit, die im akademischen Leben herrscht; ich
meine die Freiheit von bedrückender Sorge um Verdienst und Profit.
Wenn auch die weitaus meisten Studierenden an der
Universität sich für einen Beruf vorbereiten, so bleibt doch der starke atmosphärische Druck eines solchen, der Ihren nichtstudieren den Altersgenossen, die irgendwo im Leben stehen, vielleicht schon
recht kräftig spürbar wird, uns Akademikern noch mehrere köst liche Jahre lang erspart; w i r atmen leichte Höhenluft; materieller
Zwang hindert uns nicht am Aufwärtssteigen.
Sie wissen, daß schon viele Male die Frage aufgeworfen worden ist, ob nicht die vielfältige Freiheit, die das akademische Leben auszeichnet, über das Maß des Zulässigen und Zuträg
lichen hinausgehen: die Lehrfreiheit der Dozenten hat man als gefährlich hingestellt, die Lernfreiheit der Studierenden hat man einzuengen versucht.
Was diese betrifft, so halte ich es mit
unserem Kämpen Ernst Moritz Arndt, den Sie als einen der
entschiedensten Verteidiger Ihrer akademischen Freiheit in Ehren halten sollen: „Daß die Art von Studenten," sagt Arndt, „die
köstlichste und edelste von allen, deren Freiheit nie zu frei sein
kann, sich bilden und alle Flügel des Genius entfalten und brauchen kann, dafür ist kein Opfer zu groß, das die Gesellschaft vielleicht von einigen Dutzend Jünglingen bringt, die ohne diese
Freiheit vielleicht erhalten wären." Bei aller Zustimmung wird auch diejenigen, die sich von
den akademischen Freiheiten kein Jota rauben lassen wollen, Arndts Wort nachdenklich machen. Küster. Vom Krieg und vom deutschen Bildungsideal.
Die Rolle, die die Uni2
verspäten im deutschen Bildungswesen spielen, sind, wie jeder
weiß, mit den damaligen nicht zu vergleichen: waren es zu Arndts Zeiten einige Dutzend, die das Medium der akademi
schen Freiheit nicht zur vollen Entfaltung kommen ließ, so sind es jetzt vielleicht einige hundert, auf die wir unmöglich ruhigen Blutes
verzichten können. Sollte es wirklich unerreichbar sein, unter vollster Wahrung der Lernfreiheit für die akademischen Bürger Einrich
tungen zu schaffen, die jedem gestatten, das Maß seiner Kräfte rechtzeitig zu erkennen und sich ihrer richtig zu bedienen? Sollte nicht vielmehr mit einer Umgestaltung und Erweiterung unseres
Prüfungswesens den wahren Interessen unserer Studierenden zu dienen möglich sein?
Die Vertiefung des nationalen Gedankens,
die uns der
Krieg gebracht hat, reift in jedem den Wunsch, zu Nutz und
Frommen der Gesamtheit jegliche Arbeit mit dem höchsten erreich
baren ideellen Erfolge leisten zu können, zu neuen Zielen neue
Wege zu bauen, alte gangbarer zu machen, alles Verbesserungsfähige
tatkräftig zu verbessern.
Wenn erst Friede und Friedenswerke
wieder blühen, wird der „frische Wind, der über die Welt hin
geweht ist", auch an den Universitäten manches anders werden
lassen;
auch
die Studentenschaft wird
nicht zögern,
manchen
Brauch, der schon längst rostete, endgültig zum alten Eisen zu werfen.
Sollten in der akademischen Freiheit Gefahren für diesen
oder jenen sich verborgen haben, so wird es in der neuen Zeit nicht
mehr schwer sein, sie zu bannen. —
Ein zweiter wichtiger Punkt ist folgender: Nirgends eröffnet
sich der lernenden Jugend ein so weiter, einladender Blick auf
die Universalität des Wissens wie eben auf den Universitäten.
Daß es zur Ausbildung der Persönlichkeit, von
der wir sprachen, nicht genügen kann, das vom nächst bevor-
stehenden Examen erforderte Wissen sich anzueignen, lernen wir auch draußen vor den Toren der Universität; aber nirgends werden
Ihnen diese Erkenntnis und die Erreichung höherer Ziele so leicht gemacht wie in ihren Hallen: die akademische Lernfreiheit läßt
alle Türen sich vor Ihnen öffnen.
Der Tisch ist gedeckt; an Ihnen
ist es, zu wählen, zuzulangen und das Genossene zu assimilieren. Bei meinen Diskussionen mit den Kommilitonen ist mir auf Äußerungen dieser Art oft entgegengehalten worden, daß
doch nur dasjenige Wissen, das später im Beruf zur Wirksamkeit kommt, wertvolles, d. h. für die Mitwelt fruchtbares Wissen sei.
Der Einwand liegt nahe, ist aber nicht berechtigt.
Wir wollen
doch nicht nur im Beruf, sondern auch außerhalb der künftigen Dienststube wirken — in der Familie, im Freundeskreis, im
Staatsleben und überhaupt überall, wohin uns der Weg führt.
Solche Aufgaben werden wir um so vollkommener lösen können, je breiter die Basis war, auf die wir unsere Bildung aufzubauen
vermochten.
Gleichviel, ob die dem Lernen gewidmeten Stunden
Sie für den Beruf tauglicher machen oder in anderer Weise vor
wärts bringen, — unter allen Umständen macht jede innere Be
reicherung Sie auch für die Gesamtheit wertvoller, und mit jedem Schritte, der Sie dem Ziel einer universellen Bildung
näher bringt, legitimieren Sie immer besser das „Recht zur Mit regierung der Welt", das Arndt kommentiert und mit unver gänglich schönen Worten verteidigt hat.
Universelle Bildung zu
erstreben, entspricht der spezifischen Veranlagung des Deutschen; mit diesem Pfunde sollen wir wuchern.
Unsere Teilnahme soll
vornehmlich dem gelten, was deutschen Ursprungs ist und natio nale Werte birgt; aber unser Kulturleben darf deswegen keines falls insularen Charakter annehmen: der Radius unseres Jnter-
effenkreises muß
weiter reichen, weit über die Grenzen der
deutschen Lande hinaus; das ist alte gute deutsche Tradition,
an der auch in der neuen Zeit unbedingt festzuhalten sein wird; denn sie entspricht ebenso sehr der geographischen Lage Deutsch lands als des Reiches der europäischen Mitte, wie den Forde
rungen der Weltmachtstellung, zu der uns die Geschichte rüst. Von den vielen Gebieten, die zu bebauen sind, möchte ich
nur eines nennen: die P o l i t i k.
Ich habe es im Auslande
immer dankbar empfunden, daß das Interesse für Politik an unseren Hochschulen nicht so laut brandet wie dort.
Andererseits
will mir scheinen, daß sich die Kommilitonen der deutschen Hoch schulen
oft
allzuweit
von
diesen Dingen
fernhalten.
Ließe
sich der goldene Mittelweg finden, so wäre das unzweifelhaft ein großer Gewinn. Ich begreife es, daß gerade die besten unter Ihnen durch un erfreuliche, ja abstoßende Züge des politischen Lebens sich bisher
von der Anteilnahme an ihm haben abhalten lassen. Die häßlichen
Züge sind nun geschwunden, und die Ereignisse des Krieges, dessen Gestalt die Politik in dem vergangenen Sommer angenommen hat, drängen Möge
diesen
jedermann zum beiden
lebhaftesten
Wandlungen
Interesse
Bestand
an
verliehen
ihr. sein.
Ihnen, meine Herren, und auch Ihnen, meine Damen, sei die
Frage zur Erwägung angelegentlichst empfohlen, ob es nicht für unsere Nation einen großen Schaden bedeutet, daß gerade von
den Gebildetsten bisher der Politik so oft das Interesse versagt
wurde. — Was Sie durch universelle Bildung in den nächsten Jahren fürs Vaterland zu leisten imstande sein werden, wollen wir uns
noch durch eine andere Erwägung klar machen. Wie Europa nach dem Kriege aussehen wird, vermag kein
Mensch zu sagen.
Aber so viel darf als sicher gelten, daß der
Krieg allenthalben die Drachensaat eines furchtbaren Hasses vor
unseren Augen aufgehen läßt, eines Hasses, der Völker, die jetzt als Feinde einander gegenüberstehen und vielleicht auch manche von denjenigen, die jetzt noch als Bundesgenossen betrachtet sein
wollen, auf lange Zeiten voneinander trennen wird.
Unser alter
Kontinent wird von schrecklichen Schlünden zerklüftet werden; Deutschland wird stch wie der Hindarberg der Edda von des Haffes
Schauerglut umschweift sehen, und niemand kann es heute ab schätzen, wie lange diese Lohe glühen wird und wie schwer ihre sengenden Strahlen die Völker schädigen sollen.
Wir werden alles
aufbieten müssen, um die Glut zu kühlen und die hohen Wälle,
die an den Grenzen der Völker sich aufschichten, wieder abzutragen. Wie eifrig und mit welchem guten Erfolg die deutschen Ver
waltungsbehörden in den eroberten Landesteilen auf dieses Ziel
hinarbeiten, wissen Sie aus den Zeitungen; unendlich viel ver mag die Regierung hier zu tun.
Kann auch der einzelne helfen?
Er kann es in der Tat; vor allem wird es eine nationale
Pflicht der gebildetsten Stände sein, bei allen schriftlichen und
mündlichen Äußerungen diese Aufgabe im Sinne zu behalten. Das Mittel, durch das wir wirken können, ist unbeirr
bare Objektivität bei der Beurteilung derer, die jetzt unsere Feinde sind.
Überlassen wir es den anderen, die Gegner
nicht anders denn als witzlose Karikaturen wie im Rahmen eines
Lachspiegels zu betrachten; damit kann nichts besseres gewonnen werden, als der billige Beifall der Straße.
Hüten wir uns vor
allem, die Kulturleistungen des Auslandes und ihre Bedeutung für uns selbst zu unterschätzen, auch wenn aus dem Munde englischer oder französischer Künstler und Gelehrter gehässige oder gar ge
meine Worte über uns und unsere Kultur und alles, was uns
heilig ist, laut werden.
Gewiß! es mag schwer sein, in solchen
Augenblicken ruhig und objektiv zu bleiben, und doch gibt es für die hier erörterte Aufgabe keine Wahl; unserer guten Sache wäre
übel gedient, wollten wir es aus dem deutschen Walde ebenso ungebärdig herausschallen lassen als jene hineinzurufen beliebten.
Mag uns auch die Zornader schwellen, wenn selbst diejenigen sich vernehmen lassen, welchen deutsche Art unmöglich fremd sein
kann; es heißt kalt Blut zu bewahren.
Waren die Schöpfungen
gut, die sie uns gestern brachten und durch deren beifällige Auf
nahme wir ihren Erzeugern Ruhm und materiellen Gewinn
mehren halfen, so bleiben sie es auch heute und morgen, und wir berauben uns selbst, wenn wir jene Werke proskribieren oder
veräußern.
Unser Urteil
über irgendwelche
Leistungen
darf
nun und nimmermehr durch anderes als durch ihre Qualität bestimmt werden; wer das vergißt, bringt sich in die beschä
mende Nachbarschaft derer, die eines Dichters Werke nicht gelten lassen wollen, weil dieses oder jenes in seinem Privatleben ihnen mißfällt.
Fehlte aber den Werken jener Fremden der
hohe geistige Gehalt, den viele von uns früher in ihnen zu finden
meinten — ich für meinen Teil möchte hierbei an Shaw, Kipling,
Chesterton, auch an Gorki denken —, so werden wir guten Nutzen aus dem vorgefallenen ziehen, wenn wir in gerechtem Zorn den
Produkten der Verleumder den gebührenden Platz anweisen —
draußen vor der Tür! Für Männer und Frauen, die wie Sie ihre Lehrjahre in
inniger Fühlung mit der deutschen Forschung verbringen, gilt noch mehr als für alle anderen die Forderung, objektiv im Urteil zu bleiben.
Wir wissen, daß die kräftigsten Worte gerade hin
reichen, um unseren Abscheu vor dem „russischen System" zum Aus druck zu bringen; aber wer von uns könnte deswegen glauben, mit
Schlagworten von „asiatischer Barbarei"
und ähnlichem das
Geistesleben eines Volkes erschöpfend kennzeichnen zu können, aus
dem wie Licht in der Finsternis Tolstoi und Dostojewski uns ent gegenstrahlen?
Wir beklagen es tief, wenn jenseits der Vogesen
auch Männer, die wir hoch verehrten, unter dem Einfluß selt
samer Mächte häßlich über deutsche Art sprechen; aber wir wollen gleichwohl alles aufbieten, zu verhindern, daß deswegen wertvolle
französische Kulturgaben bei uns in Mißkredit kommen; wer von uns möchte auch nur wünschen, etwa die heilsame Beeinflussung
unserer neuen deutschen Kunst durch die französische ungeschehen machen zu können? Die Umfrage schließlich, die vor einigen Mona
ten gestellt wurde: dürfen wir noch den Engländer Shakespeare
auf unseren Bühnen zu Worte kommen lassen? — richtet sich wohl
von selbst; unsere deutschen Theater haben längst durch die Tat
die richtige Antwort gegeben.
Durch objektives Urteil helfen
Sie die nationale Würde sehr viel besser wahren als durch draufgängerisches Verwerfen und bewahren Sie sich am sichersten
vor mancherlei Irrungen, die ein übel beratener Scheinpatriotis mus allenthalben heraufbeschworen hat; vor vielen anderen wird
Sie, wie ich zuversichtlich hoffe, Ihr guter Geschmack retten.
*
*
*
Von Moltke stammt das viel zitierte Wort, „daß jeder Krieg,
auch der siegreiche, ein Unglück für das eigene Volk ist; denn kein Landerwerb, keine Milliarden können Menschenleben ersetzen und
die Trauer der Familien aufwiegen".
Der Krieg, der heute tobt,
hat schon so viele Familien in tränenreiche Trauer gebracht, daß wir es stündlich fühlen: kein noch so reicher materieller Gewinn
kann uns die Verluste an kostbaren Menschenleben, an edelster In
telligenz vergessen machen. Der Gedanke an diese Verluste darf uns
aber nicht schwach oder kleinmütig machen: gleichviel was einst
die Verhandlungen der Diplomaten uns erwirken, schon jetzt
haben wir durch den Krieg so edle innere Bereicherung erfahren, wie sie kein anderes Ereignis uns jemals hätte bringen können:
das Vaterland — bisher ein Begriff, der historisch verstanden sein wollte — ist für uns wieder der Inbegriff geworden von
allem, was wir lieb haben, und deutsche Sitte und deutsche Art sprechen zu uns
wie neuentdeckte Fundgruben alles Schönen.
Nie haben wir Arndts unvergleichlichen Hymnus an
das
Vaterland, an das Land, das wir lieben müssen, besser ver
standen als jetzt.
Rings um uns ist es geworden, wie's im
Märchen kam: die Berge haben sich zu durchsichtigem Kristall ver wandelt, und das Gold, das ihren Schoß in mächtigen Adern
durchzieht, glänzt uns sichtbarlich entgegen.
Und dieser ganze
Reichtum ist unser, ift's längst gewesen und jetzt von neuem ge worden, gleißend und unermeßlich wie der Schatz des Nibelungen;
aber auf ihm liegt kein Fluch, sondern eitel Segen, der Segen derer, die im Felde für uns starben.
Darum soll Dankbar
keit „den lauten Schmerz gewaltig übertönen", nicht schwäch
liche sentimentale Dankbarkeit, sondern starke und produttive, die
uns zu Taten spornt und zu dem stillen Gelöbnis auf die Knie zwingt, es jenen gleichzutun an Begeisterung, Tapferkeit und Pflichterfüllung und ihr köstliches Erbe zu ehren und zu mehren.
Als im August der Krieg kam, hatten wir alle das Gefühl,
daß nun alles, alles anders werden würde.
Als dann immer
schöner die Haltung des einmütigen deutschen Volkes sich be währte, verdichteten sich unsere guten Wünsche mehr und mehr
zu der Überzeugung, daß der Krieg ein neues, reineres Zeitalter
für unser Vaterland vorbereite.
Wenn einst die Friedensglocken
erschallen werden, wird mit ihren Schlägen die Gebuttsstunde des Neuen Deutschlands feierlich verkündet werden. Sie,
meine Damen und Herren, und die Kommilitonen aller deutschen
Hochschulen sind dazu berufen, in dem neuen Deutschland eine bedeutsame führende Rolle zu spielen.
Ihren Kreisen entstammen
die Vertreter der gebildetsten Stände, der verantwortungsvollsten Berufe; auf Sie blickt daher das Vaterland mit Erwartungen,
die Sie um alles in der Welt nicht enttäuschen dürfen.
Sie
werden ja die neuen Lebensbedingungen ungleich besser ausnutzen können als die ältere Generation, die noch unter dem gestaltenden Einfluß vergangener Zeiten ihre Lebensaufgabe zu formen ge
habt hat; für die Lösung aller großen Aufgaben, die die neus Zeit stellen wird, ist daher in erster Linie auf die Jugend zu hoffen, deren Antlitz noch die frische Farbe der Entschließung rötet, und
die sich noch nicht von dem tausendfältigen Druck ungezählter Rücksichten und trüber Erinnerungen hat ankränkeln lassen. Der neuen Zeit gerecht zu werden, wird Ihnen auch noch aus anderen Gründen nicht schwer fallen: Die Stimmung, die
in den letzten Zeiten das Leben auf unseren Hochschulen zu färben
begann und überhaupt in dem geistigen Leben unserer Nation spürbar wurde, scheint mir ein glückverheißendes Vorzeichen. Es
ist die Sehnsucht nach sittlicher Kraft und nach innerer Reinheit,
die in der deutschen Jugend wieder wach und stark geworden ist und schon die mannigfaltigsten Äußerungen gefunden; man
erkennt wieder die nationale Verpflichtung zu leiblicher und geistiger Gesundheit an und weiß, daß man diese Güter aus
dem Dorn der Natur und der autochthonen Kunst schöpfen kann; die „Dienenfahrt nach dem Honigtau des Erdenlebens", wie Friedr. Ludw. Jahn das Wandern nannte, ist wieder zu
wohlverdienten Ehren gekommen; man singt die alten Volks lieder, pflegt die Heimatkunst und erinnert sich der Volkstrachten der deutschen Stämme, um sie nicht nur als Museumfossilien zu
konservieren, sondern dem Volke selber als lebendiges Gut wieder zuschenken. Bücher, die von deutschen Städten und Domen er zählen, finden viele tausend Freunde, die Geschichten von der
schönen Magelone und von Till Eulenspiegel werden in guten billigen Ausgaben dem deutschen Volk von neuem erzählt, und diejenigen, die die Pslege des schönen Buches sich zur Auf
gabe machen,
wissen nichts
edleres
für
ihren
Dücherschrein,
als monumentale Ausgaben des Nibelungen- und des Kudrun-
liedes.
Dieser Geist einer neuen Romantik verbunden mit dem
Streben nach sittlicher Vervollkommnung ist bei unseren Studie
renden immer lebendiger geworden.
Es kann keine Frage sein,
daß der Krieg diese Strömung nicht zum Stillstand bringen, son
dern wunderbar verstärken und viele, die bisher noch als laue Zu schauer auf der Seite standen, mit sich reißen wird.
Ich hoffe im
stillen, daß das wertvollste in ihr auch die stärkste Werbekraft ent
wickeln wird, ich meine die gesunde, herzerfrischende Begeisterungs
fähigkeit, die aus ihr spricht, und den Glauben an die alten, nie mals alternden Ideale.
Sollte irgendwo in einem Winkel noch
Blasiertheit gehaust haben, so hat der Krieg sie forgefegt wie Schimmel und Moder; war einer von uns skeptisch genug, an der
Tragfähigkeit des Glaubens an die Ideale zu zweifeln, so ist er
durch den Krieg endgültig eines besseren belehrt worden.
Be
geisterungsfähigkeit und der Glaube an die Ideale — nationale,
ethische, kulturelle — sind die beiden Mächte, mit welchen das Neue Deutschland verbündet bleiben muß; unter ihrem Schutze wird das deutsche Volk ein jugendliches Volk bleiben, wie es
Arndts Wunsch und Hoffnung gewesen. Sönnt7 ich Löwenmähnen schütteln Mit dem Zorn nnd Mut der Jugend,
Wie gewaltig wollt' ich rütteln An des Tages blasser Tugend,
An dem Trug der Feigen, Matten —
Wer will ihre Namen nennen? Die der Väter Heldenschatten Nur als Leichenschatten kennen.
Dieser Verse vulkanische Kraft sprühte aus Arndt, dem
fast neunzigjährigen Greise: was ihn jung erhalten hat bis ans Ende und ihn noch heute fortleben läßt, war seine Begeisterungs
fähigkeit und sein Glaube an die Ideale.
beides;
dann
sehe
ich Sie
wie
Bewähren Sie sich
auf Wotansroffen vorwärts
sprengen in das dämmernde Frühlicht eines neuen Tags!
Cm Buch für jedes deutsche Haus!
1870/71 Erinnerungen und Betrachtungen Von
Prof. Dr. Heinrich Fritsch In stattlichem Geschenkbaud 5 Mark. Karlsruher Tageblatt:
Ein Werk über den großen Krieg, das sehr angenehm aus der Reihe der „allzuvielen" herausfallt. Wir litten wirklich eine Zeit lang unter einer Überproduktion von Kriegserinnerungen. Und aus der großen Flut dieser Massenerinnerungen waren es nur wenige, die wie Inseln hervor-
ragten und besondere Beachtung verlangten und erlangten.
Ein solches über dem
Durchschnitt der Dutzendschilderungen stehendes Kriegsbuch ist das uns vorliegende. . . . Neben den rein persönlichen Erlebnissen sind es hier vor allem die medizinisch-hygienischen Seiten, die unser Interesse wecken.
Wir tun
da Blicke in sonst selbst Kombattanten ganz unbekannte und verborgene Ver
hältnisse Mld wir erkennen dabei — offen gesagt — noch mehr die Abscheu lichkeit des Krieges.
schah.
Aber was es zu heilen und zu lindern gab, das ge
Wahre Heldentaten an Aufopferung leistete das Sanitätskorps und
ohne dieses hätte der Krieg ganze Hekatomben mehr an Menschenopfern ge
kostet.
Ergreifend sind manche Schilderungen von LazarettbegebenheiLen und
Begräbnissen.
Wie da ganze Regimenter Namenloser bestattet wurden, fern
von den Lieben, die auf ihre Rückkehr warten.
Der Verfasser zieht auch be
ruhigende Schlüsse aus seinen Erlebnissen; so glaubt er, daß die Menschheit langsam besser werde, milder, weicher und barmherziger.
„Je mehr man
einsieht," schreibt er, „daß der wahre Gottesdienst der Menschendienst ist, um so schneller wird sich ein Fortschritt vollziehen."
— Diese Hoffnung macht
dem guten Herzen des Arztes alle Ehre — schade nur, daß es in der Welt oft ganz anders aussieht. — Aber nicht nur düstere, ernste Setten des Krieges finden wir in dem Buche geschildert, auch seine Lichtseiten, der nie fehlende
Humor findet sein Recht.
Der Verfasser ist mit einer ausgesprochen humo
ristischen Ader gesegnet und so zeigen sich uns, besonders im Verpflegungs
wesen, eine Reihe von belusttgenden Vorfällen und erheiternden Begebnissen. Im ganzen darf man das Buch getrost empfehlen, es hält sich frei von aller Hurra-
stimmung und ist auf der Grundrichtung eines gesunden Patriotismus aufgebaut.
A. Marcus & E. Webers Verlag
(Dr. jur. Albert Ahn)
in Bonn
Man lese die Urteile angesehener Blätter: Das Rote Kreuz, Bern: Wir werden nidjt selten von Samaritervereinen um Angabe von gutem Lesestoff für ihre Bibliotheken oder zum Vorlesen bei An
Meistens wird Stoff aus Kriegsbeschreibung
lässen oder Sitzungen angefragt.
oder Verwundetenpflege, kurz aus dem Gebiete der Rotkreuztätigkeit gewünscht. Da wir aber sehr darauf Bedacht nehmen, unfern Lesern nur guten und ge sunden Stoff zu empfehlen, verhallen wir uns mit den jeweiligen Empfeh lungen sehr reserviert.
Um so mehr freut es uns, ihnen in dem Werke Don
Fritsch ein vortreffliches Buch empfehlen zu können.
Es liest sich wie
ein spannender Roman, hat aber vor diesem den Vorzug, daß es wahr und selbsterlebt ist.
Dabei ist es sehr lehrreich und gibt, wie kaum ein anderes,
ein klares Bild davon, wie sich dem einzelnen Mann das große Kriegs- und Schlachtengetrieöe darstellt
.... im
Alles
interessant,
so ergehen wie uns:
Ende
angelangt
äußerst lebendig und zugleich
ermüden.
geringsten zu
zu
Wahrscheinlich
wird
es
belehrend,
ohne
anderen Lesern auch
Als wir es gelesen hatten, bedauerten wir, schon am
sein.
Wir
möchten
allen
unseren
Lesern,
nament
lich aber den Samaritervereinen, das Buch warm empfehlen und besonders darauf Hinweisen, daß es sich stückweise zum Borlesen bei Sitzungen und anderen
Vereinsanlässen vorzüglich eignet.
Leipziger Tageblatt: .... Ein echtes Geschenk für jeden Gebildeten! Keine Biblio thek eines Kriegewereins, keine militärische Bibliothek, ja kein Gebildeter sollte
ohne das Buch sein.
Gewiß wird es allen Lesern den größten Genuß bereiten.
Tägliche Rundschau (Berlin) sSchluß einer drei Spalten langen Besprechung^ : Geh. Rat Fritsch hat uns mit einem Werk beschenkt, dem ein besonderer
vaterländischer Wert innewohnt.
Möchte es von recht vielen gelesen werden; ein
jeder wird seine Freude daran haben.
Deutscher Soldatenhort 1913:
Möchte man auch daraus lernen!
. . . Das gehaltvolle Buch stellt eine sehr
dankenswerte Bereicherung unserer Memoirenliteratur dar, es ist ein wertvolles
Dokument für die spätere Zeit und wird bei jedem Freunde vaterländischer Ehre und Größe größte Beachtung finden.
Jeder Deutsche sollte das Buch lesen.
Alles in allem fassen wir unser Urteil dahin zusammen, daß wir das
Buch für das beste halten, welches wir kennen gelernt haben.
Reichspost, Men 1913: . . . Kriegervereine und militärische Bibliotheken sollten sich das Buch anschaffen, aber auch jedem gebildeten Zivilisten wird es Unter
haltung und Genuß gewähren.
A. Marcus & C. Webers Verlag (Dr. jur. Albert Ahn) i« Bonn
Der Kunstwart über den Holländer Maarten Maartens Maartens umgreift unser Herz, unsern Sinn und Geist in allen Tiefen und erhebt sie in jene Höhen, die Nichtschaffenden
nur
erreichbar
sind,
wenn
die Schaffenden sich ihres niederen
Fluges erbarmen. . . Seit Tolstoi starb, steht Maartens in dieser Höhe der Voll
endung recht einsam da . . . In dieser Dichtung
Urtiefen
sie
auf,
quillt
unausgesetzt inneres Leben aus
ist ein Buch der Liebe wie jedes Buch von
Kunst. . . Und reicher nach Kraft des strömenden Gefühls, reicher nach
Wert und Fülle dessen, was es umfaßt, kennen wir heute keinen Künstler als Maartens . . .
Wer Maartens auch nur wenig kennt, weiß, mit welcher blühen
den Fülle von Leben er eine solche Erfindung umkleidet.
Nicht
eine noch so nebensächliche Gestalt greift in dieses Gefüge ein, die nicht mit Liebe und Geist geschaut und gestaltet wäre ...
Heute geht so viel die Rede von einer neuen Religion und
Kunst.
Sie ist allzeit die der Künstler gewesen.
des Bekenntnis ihrer ist dieses stolze Werk.
Und ein glühen
Sie ist Tat, Liebe,
Seele, Gefühl, Geist, Gestalt, alles einzeln und eins in allem, und
das Bild, das sie von sich gibt, sind die Werke großer Künstler.
Auch dieses neue, durch ihren begnadeten Verkünder Maartens ge schaffen, wirbt für sie . . . Maartens
gehört
nicht zu den Talenten,
größten Vollendern unserer Zeit.
sondern zu den
Seit Tolstoi starb, lebt uns nur
ein ganz großer Epiker: Maartens.
Albert Ah« Verlag in Bon«
Romane von Maarten Maartens (§va. Ein Fall vom wiedergewonnenen Paradies. Geb. Mk. 5.—
Härmen Pols ein Bauer...............................
Heilende Machte.................................................. Oer Preis von Lis Doris................................ Oie neue Religion............................................
Dorothea. Geschichte eines reinen Herzens. 2 Bde. Auf tieferHöhe. Eine Geschichte aus hohen Kreisen
Die Liebe eines alten Mädchens
....
Ioost Avelinghs Schuld. Eine holl. Geschichte
Gottes Narr. Eine Koopstader Geschichte . —
—
Billige Ausgabe.
.
3. bis 5. Tausend
ff
//
6.
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6.-
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Albert Ahn Vertag in Bonn
Deutsche Kriegsschriften S.Heft iiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiiimiiiiiiiiHii;iH!iiiii!i;!ii!iiiiiiiiiiiiimiimiiiiiiiiiiiiiiniiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiiiiiiiniiiiiiiiiiiiiiiiiiiiimiiiiiiiiiiiiiiiiimumi
Von der
Von
Dr. phil. et jur. Aloys Gchukte Professor der Geschichte an der Universität Bonn
Geheimer Reglerungsrat
preis 2 Mark Diese Schrift des bekannten Historikers der Bonner
Universität gehört zu dem Wichtigsten, was bisher über Belgiens Neutralität geschrieben worden ist.
Der Ver
fasser erbringt durch Anziehung und eingehende Behand lung
bisher noch nirgends veröffentlichter belgischer
und französischer Quellen den untrüglichen Beweis, daß Belgiens Neutralität schon seit langer Zeit von Belgien selbst im Verein mit Frankreich und England gebrochen
worden ist. A. Marcus S