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German Pages [297] Year 2012
Waltraud Häupl
Spuren zu den ermordeten Kindern und Jugendlichen in Hartheim und Niedernhart Gedenkdokumentation für die Opfer der NS-Euthanasie
Böhlau Verlag Wien Köln Weimar
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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Umschlagabbildung: Detail vom Innenhof im Schloss Hartheim (Photo: Matthäus Häupl)
1. Auflage 2012 © 2012 by Böhlau Verlag GmbH & Cie, Wien Köln Weimar Wiesingerstraße 1, A-1010 Wien, www.boehlau-verlag.com Alle Rechte vorbehalten. Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist unzulässig.
Druck und Bindung: Dimograf, Poland Gedruckt auf chlor- und säurefrei gebleichtem Papier
ISBN 978-3-205-78776-1
„Niemals darf vergessen und übersehen werden, wozu negative Kräfte des Menschen fähig sind, damit sich nicht wiederhole, was geschehen ist!“ Waltraud Häupl
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Inhalt Hubertus Trauttenberg Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Werner Schöny Besinnung auf die Wurzeln der Psychiatrie . . . . . . . . . . .
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Waltraud Häupl Mein persönlicher Prolog auf dem „Weg der Suche nach den Spuren der Opfer“ . . . . . . . . . .
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Daten und Schicksale von Kindern und Jugendlichen, die in Hartheim ermordet wurden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 Daten und Schicksale von Kindern und Jugendlichen, die in Niedernhart ermordet wurden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 231
Peter Langer Epilog . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 285 Glossar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 288 Abkürzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 289 Quellenangaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 289 Weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Danke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 292 Mitautoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 293
Grafik: Matthäus Häupl
Zwischen Mai 1940 und Dezember 1944 waren Schloss Hartheim bei Linz und die Gau-, Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart in Linz Orte unvorstellbarer Massenvernichtung. Im Schloss Hartheim, der in Bezug auf die Opferzahlen größten NS-Euthanasieanstalt des Deutschen Reiches, wurden nach heutigen Erkenntnissen nahezu 30.000 Menschen im Gas erstickt. Waren Vergasungsraum und der Krematoriumsofen in Hartheim „überlastet“, wurden die „angelieferten Patienten“ in der Anstalt Niedernhart „zwischengelagert“. Viele von ihnen wurden bereits hier von Ärzten und deren willfährigen Helfern durch Giftspritzen oder durch hoch dosierte Gaben von Medikamenten zu Tode gebracht. Für die vorliegende Dokumentation konnten 1067 Kinder und Jugendliche identifiziert werden, die sich großteils auch in Sammeltransporten unter den Erwachsenen befanden. Ihre Namen und traurigen Schicksale mögen sie vor dem Vergessen bewahren!
Hubertus Trauttenberg
Vorwort Bereits im 19. Jahrhundert befasste sich Francis Galton, ein Vetter von Charles Darwin, mit der Frage, wie weit dessen Selektionsprinzip – survival of the fittest – zur Schaffung einer biologisch optimierten Rasse auf die Menschheit angewendet werden könnte. Damals meinte man im wissenschaftlichen Diskurs noch, durch eugenische Prävention (Ausschluss von der Fortpflanzung) eine Rassenoptimierung erreichen zu können. Erst zu Beginn der 30er-Jahre des 20. Jahrhunderts, nach Ausschaltung aller demokratischen Kontrollinstanzen durch die Nationalsozialisten in Deutschland und angesichts einer wahnwitzigen germanischen Rassenideologie, waren die Bedingungen gegeben, zur Tat zu schreiten. Nach der Zieldefinition – Schaffung der deutschen Herrenrasse – ging man, unter Ausblendung aller ethischen und moralischen Vorbehalte, daran, die argumentativen und organisatorischen Voraussetzungen zur Erfassung der sogenannten Minderwertigen zu schaffen und vor allem den finanziellen Aufwand zu deren Betreuung überdimensioniert darzustellen. Die Ärzteschaft und die Gesundheitsbehörden wirkten dabei mit, sodass zwischen 1934 und 1939 im Deutschen Reich und in Österreich nach dem Anschluss ca. 300.000 Menschen sterilisiert wurden, um sie von der Fortpflanzung auszuschließen. Das war jedoch nur der Anfang. Der Ausbruch des Krieges im September 1939 war der geeignete Anlass für Hitler persönlich, in einem Geheimerlass die „Befreiung des Volkes von der Last der Geisteskranken“ anzuordnen. Zunächst griff man unter tatkräftiger Mitwirkung von Ärzten nach den Kindern in den Kinderfachabteilungen, die in psychiatrische Kliniken integriert waren. Dabei ging es nicht nur um geistig oder körperlich Behinderte, sondern auch um rassisch Unerwünschte, die man durch Nahrungsentzug oder mit Medikamenten tötete. Doch darüber hinaus lief die von Berlin unter ärztlicher Führung stehende Aktion T 4 im gesamten Reichsgebiet an, wodurch alle, die als „lebensunwert“ erfasst wurden, der Ermordung in einer der insgesamt sechs Tötungsanstalten im Deutschen Reich zugeführt wurden. Auch in der damaligen Ostmark hatte man im Renaissanceschloss Hartheim, nahe Linz, eine derartige eingerichtet.
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Hubertus Trautenberg
Aus Slowenien, Böhmen, den Gauen der Ostmark, aber auch aus dem sogenannten „Altreich“ kamen die Transporte, teils mit der Bahn, teils mit den grauen Bussen der GEKRAT. War die „Tageskapazität“ von Hartheim über fordert, so wurden die Unglücklichen, die von Ärztekommissionen für todeswürdig befunden worden waren, in der Linzer Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart interimistisch untergebracht. Ca. 18.000 Opfer waren es bis zum August 1941, darunter viele Kinder und Jugendliche, wie die vorliegende Dokumentation beweist, als auf Druck der katholischen und evangelischen Kirchen offiziell die Aktion T 4 eingestellt wurde. Aber damit nicht genug. Das Morden ging weiter für Menschen aus den Konzentrationslagern sowie in und aus den verschiedenen Heil- und Pflegeanstalten. Die Opfer hatten keinen „ökonomischen Wert“ mehr, weil sie die Arbeitsfähigkeit verloren hatten oder eine solche nicht zu erwarten war und sie daher den „Volkskörper“ belasteten. Als Gipfel der Perversion hielt man in Hartheim die monatliche Tötungsrate statistisch fest, um sie dann in eingesparte Lebensmittel umzurechnen. Erst das nahende Kriegsende bereitete dem Morden ein Ende und man versuchte, die diesbezüglichen Spuren zu verwischen, indem man bestehende Unterlagen vernichtete. Der leitende Arzt von Hartheim und Niedernhart, Dr. Rudolf Lonauer, beging mit seiner Familie Selbstmord, um sich der Verantwortung zu entziehen. Sein Stellvertreter, Dr. Georg Renno, kam nur kurz in U-Haft. Nachdem das Verfahren gegen ihn eingestellt wurde, verschwand er in Deutschland und lebte mehr oder minder unbehelligt bis zu seinem Tod im Jahre 1997. Das sonstige involvierte Personal, soweit es nicht seine Mordtätigkeit in den Vernichtungslagern im Osten fortgesetzt hatte, konnte weitestgehend untertauchen. Die österreichische Justiz hat sich mit den sogenannten Euthanasiemorden kaum befasst und auch das restliche Österreich wollte davon nichts wissen. Man war ja nach der Moskauer Deklaration von 1943 Hitlers erstes Opfer! Und dieser Nimbus wurde von offizieller Seite gepflegt und durfte nicht gestört werden. So vergaß man auch die Opfer der Euthanasie, denn sonst hätte man erkennen müssen, dass es nicht nur Opfer, sondern auch Täter in Österreich gab – eine Feststellung, die erst Mitte der 1990er-Jahre Bundespräsident Klestil und Bundeskanzler Vranitzky trafen. Der Autorin dieser Dokumentation gebührt großer Dank, dass sie durch ihre Arbeit die personifizierte Erinnerung an die Opfer erst ermöglicht. Erinnern
Vorwort
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heißt in diesem Zusammenhang auch, standzuhalten in Bezug auf die Grausamkeiten, die damit verbunden waren, und – um die Flamme der kollektiven Erinnerung wachzuhalten – anzukämpfen gegen den Ruf nach einem Schlussstrich, wie es manche namhafte Philosophen, aber auch Politiker unserer Zeit empfehlen. Aleida Assman, eine hoch renommierte deutsche Wissenschaftlerin, hat vor Jahren in einer Vorlesungsreihe zum Thema „Geschichte, Gedächtnis, Identität“ gemeint, wir würden auch gegenwärtig in einem posttraumatischen Prozess leben, in welchem es immer noch Tabuphasen zu bestimmten Themen gibt. Und dazu zählt der Massenmord an Behinderten und besonders an Kindern durch die Nationalsozialisten. Zum Trost aber sagt sie, dass Erinnerungen, die in die Ferne rücken, nicht blasser, sondern stärker werden – als Erinnerungskultur kommender Generationen, sobald es keine Zeitzeugen mehr gibt. Die mit großen Mühen zusammengestellte Dokumentation der kindlichen und jugendlichen Opfer einer durch und durch unmenschlichen Ideologie der deutschen Herrenrasse ist heute auch ein deutliches Mahnmal - für das unteilbare Recht auf Leben aller Menschen - für das Wachhalten der Erinnerung an die Opfer - für Wachsamkeit gegenüber neuen Gefahren für Randgruppen in der Gesellschaft - für ethische Grenzen im Bereich von Wissenschaft und Forschung - gegen eine Medizin ohne Menschlichkeit - gegen die Bewertung menschlichen Lebens nach Grundsätzen der Nützlichkeit und Produktivität - gegen jeden neuen Ansatz eines sogenannten Gnadentodes.
Werner Schöny
Besinnung auf die Wurzeln der Psychiatrie Die relativ kurze Geschichte der Psychiatrie ist belastet mit Repression, Missbrauch und Gewalt. Bilder von ehemaligen Irren- und Nervenheilanstalten, die in Ketten gelegte PatientInnen zeigen, und jahrelange schlechte therapeutische Behandlungsmöglichkeiten tragen ihren Teil dazu bei. Als Höhepunkt dieser unheimlichen Entwicklung ist wohl die dunkle Phase des Nationalsozialismus anzusehen, in der gängige Erklärungsmodelle versagen. Gesellschaftliche Fehlentwicklungen und abstruse Ideologien spielen hier ebenso eine Rolle wie missverstandene Aufgabenerfüllungen einer „zivilisierten“ Gesellschaft, therapeutischer Nihilismus und vor allem der Missbrauch von Macht. Auch am Beispiel der Psychiatrie zeigt sich, zu welchen verheerenden Untaten Menschen fähig sind, wenn sie ihren fehlgeleiteten Weltanschauungen folgen und ihre abartigen Neigungen ausleben. Wenn auch es Aufgabe der in der Psychiatrie Tätigen ist, die Tiefen der menschlichen Seele zu erforschen und Verständnis für menschliches Versagen aufzubringen, darf die Psychiatrie nicht zum Komplizen bzw. Vorwand für Verbrechen gegen die Menschlichkeit werden. Die Frage ist: Lernen die Menschen aus der Vergangenheit oder werden im Namen der Psychiatrie weiterhin schreckliche Verbrechen begangen? Wenn auch es den Anschein hat, dass die Menschen kaum lernfähig sind, sollten gerade die in der Psychiatrie Tätigen die Chance ergreifen und vorbildliche Theorien entwickeln, um das Abscheuliche zu vermeiden. In der modernen, zivilisierten Gesellschaft wird sehr viel unternommen, um Krieg, Verbrechen und schwere Vergehen gegen die Menschlichkeit zu verringern. Noch nie gab es im europäischen Zentralraum eine so lange Zeit ohne Krieg – und noch nie gab es eine Zeit, in der Hunger, Elend und Rücksichts losigkeit gegenüber den Anderen so augenscheinlich wahrgenommen wurde. Das mag kühn klingen, wo gerade jetzt Armut zunimmt, das Wegschauen gegenüber Minderheiten üblich ist und die Zahl der Menschen, die psychosoziale Unterstützung benötigen, steigt. In einer demokratischen Gesellschaft haben wir die Chance, aber auch die Pflicht, Missstände aufzuzeigen, zur Diskussion zu bringen, Gegenmaßnahmen vorzuschlagen und nach Möglichkeit auch umzusetzen. Insbesondere Menschen, die im Umfeld der Psychiatrie arbeiten, sind gefordert, ihre Stimme zu erheben
Besinnung auf die Wurzeln der Psychiatrie
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und darauf hinweisen, denn Psychiatrie wird als gesellschaftliches und weniger als medizinisches Thema wahrgenommen. Gleichzeitig kann das Verständnis für psychische Krankheiten erhöht und ein unvoreingenommener Umgang mit Betroffenen, deren Angehörigen sowie psychiatrischen Einrichtungen verbessert werden. Es wäre naiv zu glauben, dass damit alle Probleme sofort behoben werden und Hinweise alleine genügen, um Veränderungen zu bewirken. Veränderungen brauchen Zeit. Aus der Vergangenheit wissen wir, dass es Generationen dauert, um Einstellungen zu modifizieren. Gerade dieses Wissen ist der Motor für Vordenker, der sie anspornt, weiter aktiv zu bleiben. Der Zukunftsforscher Leo Nefiodow meint, die Epoche der Wahrnehmung psychosozialer Bedürfnisse hat begonnen – und dementsprechend werden ökonomische Konsequenzen folgen. Viele berühmte Vordenker, wie Galileo, Kepler oder Einstein, mussten erleben, dass ihre Voraussagen und Berechnungen vom Establishment angefeindet und lächerlich gemacht wurden – und trotzdem w aren ihre Theorien und die daraus abgeleiteten Folgen weltbewegend. „Die Hoffnung stirbt zuletzt“, lautet ein bekanntes Sprichwort. In diesem Sinne könnte es doch auch gelingen, dass psychosoziale Auswirkungen ebenso Berücksichtigung finden und das Außergewöhnliche nicht nur als abnorm abgetan, sondern akzeptiert wird. Die Psychiatrie würde damit nicht nur zum Sammelbecken für Auffälligkeit, sondern als Aufzeiger gesellschaftlicher Gefährdungen und Fehlentwicklungen wahrgenommen, wodurch ein friedliches und wertschätzendes Zusammenleben erst möglich wird. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass sich die Psychiatrie ihrer Wurzeln besinnt. Bei aller Wertschätzung gegenüber hirnbiologischer Forschungsergebnisse und der damit verbundenen besseren Kenntnis von Zusammenhängen und Verhaltensweisen, insbesondere in Bezug auf pathologische Erscheinungen, darf nicht darauf vergessen werden, dass die jeweiligen Lebensumstände mit allen begleitenden Störfaktoren die persönliche und soziale Entwicklung eines Menschen wesentlich beeinflussen. Nur, wenn man Menschen in ihrer Ganzheit, mit ihren spirituellen Bedürfnissen betrachtet, kann Psychiatrie nutzbringende Arbeit leisten – nicht nur im Großen für die Gesellschaft, sondern auch im engsten Umfeld, wie der Familie, dem Arbeitsplatz oder der Gemeinde. Das Wichtigste ist, das Individuum in seiner Einzigartigkeit und Einmaligkeit wirklich anzuerkennen. Das Geschehene darf nie vergessen werden – einerseits als warnendes Menetekel der Vergangenheit, andererseits als Direktive für künftige Handlungswei-
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Werner Schöny
sen. Biologische, psychologische und soziale Erkenntnisse müssen berücksichtigt werden und handlungsbestimmend sein. Eine moralische Grundhaltung ist Voraussetzung für psychiatrisches Handeln, das nie in den Dienst gesellschaftlicher Fehlentwicklungen gestellt werden darf. Psychiatrie ist keine Religion, sie hat andere Aufgaben. Sie darf ihre Grundhaltung/-einstellung vom erfüllten Menschsein und dem Wohlergehen des Einzelnen sowie der Gesellschaft nicht vergessen. Damit es dem Menschen gutgeht, ist körperliches, mentales und emotionales Wohlbefinden notwendig, weshalb weder ökonomische Zwänge noch technische Verführungen oder kurzfristige Bedürfnisbefriedigung im Vordergrund stehen dürfen. Körper, Geist und Seele zu stärken, bildet den Gegenpol zum modernen, schnellen, energieraubenden Lebensstil, dem zu entkommen schwer gelingt. Wichtig ist, die aktuellen Probleme der Psychiatrie sachlich anzusprechen und falsche Informationen aufzuklären. So kann es gelingen, Stigmatisierung entgegenzuwirken und der Gesellschaft bewusst zu machen, dass psychische Krankheiten genauso „normal“ sind wie Rückenprobleme oder Bauchschmerzen. Schon Schopenhauer sagt: Es gibt viele Krankheiten, aber nur eine Gesundheit – und die schließt psychische Gesundheit mit ein! Erkennen, Wahrnehmen und Umsetzen sollen Maxime des psychiatrischen Handelns sein. Wenn wir uns gemeinsam bemühen, im Dienste der Menschen und der Menschheit tätig zu sein, und nicht darauf vergessen, welchen Verführungen die Psychiatrie oft erlegen ist, können wir optimistisch in die Zukunft blicken.
Waltraud Häupl
Mein persönlicher Prolog auf dem „Weg der Suche nach den Spuren der Opfer“ Niemals darf vergessen werden, wozu negative Kräfte des Menschen fähig sind, damit sich nicht wiederholen möge, was geschehen ist! Die vorliegende Gedenkdokumentation soll nicht den Anspruch erheben, ein statistisch aufgearbeiteter Teil des NS-„Euthanasie“-Massenmordes, der zwischen 1940 und 1945 im Schloss Hartheim und in der Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart stattfand, zu sein. Ich habe mich bemüht, aus der unvorstellbaren Opferzahl in den beiden Mordstätten zunächst die Kinder und Jugendlichen „herauszuholen“ um sie, auch stellvertretend für jene, die nicht mehr zu finden sind, vor dem Vergessen zu bewahren. 1.066 von ihnen konnte ich durch erhaltene Unterlagen in mehreren Archiven identifizieren. Begegnungen und Gespräche mit noch lebenden Angehörigen und anderen Zeugnissen ergänzen die individuellen Daten. Mein Anliegen war, und ist es weiterhin, die Spuren der einzelnen Opfer zu erkunden, sie aus der Anonymität zu holen, ihnen ihre Namen und ihre persönlichen Daten zurückzugeben und nach Möglichkeit ihre Geschichte darzustellen. Erst durch deren Individualität kann man auf das unfassbare Geschehen schließen, dessen Ausmaß und Organisation nur abartige Verbrecher erfinden und ausführen konnten. Die Spuren zu den Opfern führen in die Wohnungen unzähliger Familien in den Städten bis in entlegenste Bergregionen, durch Heime, Heil- und Pflege anstalten, Krankenhäuser und aus Konzentrationslagern zur Sonderbehandlung (14 f 13) in die Vernichtungsstätten. Es waren Ärzte, die „begutachteten“ und „sichteten“, um „vernichten“ zu können. Ohne Untersuchung oder andere Kontaktaufnahme setzten sie die Namen der Opfer auf entsprechende Transportlisten, die sie meist nach flüchtiger Einsicht in vorliegende Unterlagen nach eigenem Gutdünken erstellten. Im Sinne der „geheimen Reichssache“ kamen nach einiger Zeit die „grauen Busse“, dann meist in der Nacht oder beim ersten Morgengrauen, um jene abzuholen, die zur „Ausmerze“ vorgesehen waren.
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Dabei wurde das jeweilige Umfeld derart getäuscht und belogen, denn die Wahrheit sollte nicht an die Öffentlichkeit gelangen. So ist z.B. bezeugt, dass eine vor einer Anstalt wartende Kindergruppe freudig in den Bus stieg, weil eine „Ausflugsfahrt“ versprochen wurde. KZ-Häftlingen wurde bei freiwilliger Meldung ein „Aufenthalt in einem Sanatorium“ in Aussicht gestellt. Und wieder waren es Ärzte, welche die Opfer – oft nach langer Fahrt – in Empfang nahmen, nur, um diese zu ermorden. Was ihre eigenen Hände mit Giftspritzen und heimtückischen Gaben von Medikamenten wegen der unvorstellbaren Menge an Personen in der Anstalt in Niedernhart nicht schafften, wurde in der Vernichtungsstätte Hartheim durch Aufdrehen des Gashahnes erreicht. Nach der Aussage des Brenners Vinzenz Nohel im Jahre 1945 (Auszüge aus dem Vernehmungsprotokoll stelle ich einige Seiten weiter vor), wurden hier bis zu 150 Menschen auf einmal in einem ca. 24 m2, als Dusche getarnten Vergasungsraum getötet (dieser ist bis heute als besonders eindringlich bewegendes Mahnmal in der Gedenkstätte Hartheim erhalten). Als Adolf Hitler seinen „Gnadentod-Erlaß“ vom September 1939 nach der bekannten Predigt des Bischofs von Münster, Clemens August von Galen, im August 1941 wegen Beunruhigung in der Bevölkerung stoppen ließ, steigerte sich die sogenannte „Wilde Euthanasie“ in einem derartigen Ausmaß, wie es wahrscheinlich in der Geschichte der Menschheit einmalig ist. Ab sofort hatten Ärzte mehr Eigenverantwortlichkeit in der Beurteilung von „lebensunwertem“ Leben. Unzählige ParteigenossInnen im ganzen Deutschen Reich erfasste ein unvorstellbarer Fanatismus, alle jene zu vernichten, die nicht der irrigen Vorstellung einer „arischen Herrenrasse“ des Nationalsozialismus entsprachen. Die genaue Anzahl aller Opfer kann niemals mehr exakt eruiert werden. Viele der individuellen Unterlagen wurden von ihren Mördern rechtzeitig vor dem nicht erreichten „Endsieg“ vernichtet. Doch ist aufgrund von noch erhaltenen Transportlisten, wenigen, oft nur teilweisen Pflegeberichten und Krankengeschichten, von Fragmenten des Schriftverkehrs zwischen Opfern, Angehörigen und amtlichen Stellen, die in verschiedensten Archiven bewahrt werden, erkennbar, dass im Schloss Hartheim bei Linz, der am längsten betriebenen Mordstätte im Osten des Reiches, eine unvorstellbare große Menge an Menschen jeder Altersstufe grausam im Gas erstickt wurde. Ihre Leichen wurden verbrannt, ihre Asche verstreut, die Spuren ihres Lebens sollten ausgelöscht und die Taten der Mörder vertuscht werden.
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Nur wenige Kilometer von Hartheim entfernt befand sich die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart in Linz. Ihr ärztlicher Leiter, Dr. Rudolf Lonauer, der auch zugleich leitender Vergasungsarzt von Hartheim war, grenzte hier die Abteilung V vom übrigen Gebäude ab. Betreten durfte diese nur von ihm persönlich und ganz wenigen eingeweihten Personen werden. Hier konnte selbst dem übrigen Personal der Anstalt einige Zeit die „Erprobung neuer Heilverfahren“ vorgetäuscht werden. Niedernhart diente somit als sogenannte „Zwischenstation“ für die angekommenen Patienten, die wegen Überfüllung der Mordstätte in Hartheim nicht sofort „drankommen“ konnten. Inzwischen wurde aber hier „im Sinne der Wissenschaft“ bereits eifrig Vorarbeit geleistet, indem eine nicht mehr genau feststellbare Anzahl von Menschen aller Altersstufen heimtückisch „per Hand“ mittels Giftspritzen, Überdosierung von Medikamenten, Verdursten und Verhungern getötet wurde. Die Täter vor Ort waren auch hier vorrangig Dr. Rudolf Lonauer, Dr. Georg Renno und deren willfährige Helfer. Obwohl ich nun bereits seit vielen Jahren versuche, vor allem die NS-Kinder-„Euthanasie“ zu erforschen, ist das, was ich dabei erlebe, oft sehr schwer in Worte zu fassen. Jede „Spur“ öffnet und bestätigt einen unvorstellbaren Bereich des Leidens und der Menschenverachtung. Fassungslos fallen mir dazu die Worte Lord Byrons ein: „Ich bin fest überzeugt, dass sich die Menschen selbst mehr Unheil zufügen, als ihnen der Teufel je antun könnte.“ --Beispiele von Diagnosen, Prognosen und Verfügungen, die von Ärzten erstellt wurden und dazu beitrugen, Menschen als „lebensunwert“ zu erklären: Das Unvermögen von Medizin im Allgemeinen und von Ärzten im Besonderen, nämlich zu heilen, zu helfen und Schmerzen zu lindern, spiegelte sich meist in vermeintlichen oder oberflächlichen Diagnosen und Prognosen, oft auch unter Berufung auf „willkommene“ Ergebnisse der „Sippenforschung“, wider. Dadurch gerieten die Opfer unaufhaltsam in die Todesmaschinerie. Wer als unheilbar oder arbeitsunfähig galt, wurde als sogenanntes „lebensunwertes Leben“ eingestuft und war zur Ermordung vorgesehen. In den meisten Akten sind die Aussagen, Tagesberichte, Diagnosen und Prognosen von einem vorrangig entwürdigenden, gefühlsrohen und rassenhygienischen Ton geprägt, wie z.B.: „Gesichtsausdruck blöd …“,
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„... war schon bei der Geburt etwas schwachsinnig …“, „... ein Bruder des Vaters soll etwas kindisch gewesen sein, ist mit 10 Jahren in der Anstalt gestorben …“, „... in erbbiologischer Beziehung besitzt der Minderjährige typisch jüdische Wesenszüge, die sich in seiner Unoffenheit, Verschlagenheit und Unwahrhaftigkeit äußern … weinte viel …“ Im Pflegebericht eines Kindes, das sehr an Heimweh litt, steht u.a.: „Besuche von seiner Tante werden wegen totaler Besuchs -u. Urlaubssperre nicht genehmigt. Wir bitten, dieser Kriegsmaßnahme Verständnis entgegenzubringen … auch unsere Soldaten an der Front dürfen keinen Besuch empfangen …“ „… da es sich um einen erbanlagebedingten Fall handelt, müsste vor Entlassung Sterilisierung erfolgen. Bei der gegebenen Sachlage würde die Einleitung eines Verfahrens auf Unfruchtbarmachung aber nur eine nutzlose Belästigung des Gerichts bedeuten und obendrein die Unfruchtbarmachung selbst für den Staat nutzlose Kosten verursachen, da das Kind doch nicht außerhalb der Anstalt gehalten werden kann.“ „… der Vater des Jungen ist Volljude gewesen und hat seine jüdischen Eigenschaften derart auf den Jungen vererbt, dass derselbe das echt jüdische Aussehen und jüdische Gebaren zeigt …“ – damit wird die Herausgabe eines 11-jährigen Kindes an die Pflegeeltern von den verantwortlichen Stellen abgeblockt. In den Unterlagen eines 16-jährigen Mädchens steht u.a.: „Kann nicht gehen, ist nicht zu fixieren … läuft im Zimmer umher …“. „Schizophrenie“ lautet die Diagnose bei einem 2 Monate alten Säugling. Als „Zigeunerstämmling“ wird ein gesundes und sehr liebes Waisenkind abgestempelt. „… Vater ist Säufer…“ Einem Säugling wird bereits bei der Geburt „dauernde Arbeitsunfähigkeit“ pro gnostiziert.
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„… Obdach – und Mittellosigkeit der Eltern …“ „… das Kind schaut einem mit blödem Blick an …“ „… Gesicht von Aztekentypus …“ „… den Zweck der Löschwiege erkennt das Kind nicht …“ „… schläft während der Untersuchung ein …“ „… das Kind kann in häuslicher Pflege nicht belassen werden, weshalb sachgemäße Pflege erforderlich ist …“ „… Kind ist hilfsbereit und verträglich, spielt gerne, dem Arzt gegenüber scheu, meidet seine Nähe …“ „… spricht nichts … nur, wenn es sich nicht beobachtet fühlt … unterhält sich nur mit den anderen Kindern, da kann es sich gut verständigen … im Verkehr zu den Erwachsenen ist sie schüchtern und zurückgezogen …“ Opfertransporte in die Mordstätten und „Zwischenanstalten“ Unglaublich grauenhaft sind die Transporte der Opfer in die Vernichtungsstätten oder Zwischenanstalten. Die hier angeführten Beispiele mögen bezeugen, wie es dabei zugegangen ist. Der Kindertransport vom Knittelfelder „Siechenhaus“ am 20. Februar 1941 nach Hartheim: Am 24. Februar 2010 hatte ich die Gelegenheit, mit der 98-jährigen Frau Anna Maierhofer, wohnhaft in Knittelfeld, die sich in voller geistiger Frische an die Geschehnisse des Abtransportes der Opfer erinnern konnte, zu sprechen. Sie erzählte, dass ihr Bruder Karl (Jg. 1916) durch einen Unfall Gehör und Sprache verloren hatte. „Es war vorgesehen, dass der damals 25-Jährige in die Taubstummenanstalt nach Judenburg kommen sollte, aber die Mutter gab ihn, der Nähe wegen, ins Siechenhaus des Wohnortes. Dieser junge Mann wurde, ebenso wie die anderen 76 Pfleglinge (Kinder, Jugendliche und Erwachsene), am 20. Februar 1941 um 1/2 3 Uhr morgens auf einen
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Lastwagen gelockt. Das Küchenpersonal musste Beihilfe leisten und zum Bahnhof begleiten. Die Verwaltung wusste von dieser Aktion sicher Bescheid, da die Zöglinge noch ein Frühstück erhielten und Pater Gotthard Weichseldorf vom Kapuzinerkloster ihnen die Kommunion erteilt hatte. Die Zeitungsausträgerinnen am Bahnhof konnten beobachten, wie brutal diese armen Menschen in Güterwaggons geworfen wurden. Nach etwa 14 Tagen erhielt die Mutter eine Urne mit der Verständigung, dass ihr Sohn an einer septischen Angina verstorben sei. Der Knittelfelder Amtsarzt, Dr. Bachmaier, war auch für die Pfleglinge im Siechenhaus zuständig. Nach dem Krieg kam die Kriminalpolizei zur Mutter und hat alle Dokumente mitgenommen.“ Eine andere betagte Zeitzeugin, Frau Angela Riesenfellner, beschrieb den Abtransport unabhängig von den vorhin genannten Aussagen: „Es war auch ein Bruder von Annerl Maierhofer unter diesen Opfern. Die Auswahl wurde von einem NS-Arzt in Begleitung von Soldaten getroffen. Drei Kinder überlebten aufgrund beherzter Barmherziger Schwestern (Flügelschwestern). Zwei Kinder wurden im Nähraum unter der Nähmaschine mit einem Leintuch zugedeckt, ein Kind wurde im Garten in einem Loch versteckt und mit Strohmatten bedeckt. Die anderen Pfleglinge wollten nicht auf den LKW, sie wehrten sich, da sie fühlten, dass etwas nicht stimmte. Darauf stieg das Küchenpersonal auf den LKW, um sie hinauf zu locken. Als dies gelungen war, sprang das Personal vom LKW ab und der Transport ging in Richtung Bahnhof Knittelfeld. Dort war ein Lastzug bereitgestellt, wo die Pfleglinge brutal in die Waggons verladen wurden, denn sie wurden an den Händen und Füssen gepackt und wie Säcke in die Waggons geworfen.“ Ich habe bewusst diese beiden Aussagen aneinandergereiht, denn eine ergänzt die andere – und beide sind besonders kostbare authentische „Dokumente“ in der Schilderung der Geschehnisse, wie man sie gegenwärtig aus Mangel an noch lebenden Zeitzeugen nur mehr selten findet. Daraus kann man Schlüsse ziehen, wie es annähernd bei den unzähligen anderen Transporten zugegangen sein mag. Ein weiteres Beispiel eines gut dokumentierten Transportes beschreibt der Autor Walter Kohl in seiner Publikation „Die Pyramiden von Hartheim“:
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Hier handelt es sich um die Ermordung von zwei Busladungen von Kindern aus dem Ruhrgebiet in der Heil- und Pflegeanstalt in Niedernhart / Linz: „Am 18. und 19. Mai 1943 treffen die Fahrzeuge nach endlos langen Fahrten ein und rollen durch die hintere Zufahrt direkt zur Abteilung V (der Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart). In den Sitzen hängen 49 kleine kranke Wesen, in denen des zweiten Busses, der am folgenden Tag eintrifft, 47. Insgesamt also 96 erschöpfte, verängstigte, verstörte Kinder und Jugendliche mit einem Durchschnittsalter von 12 Jahren. Die jüngsten Todeskandidaten reichen den Pflegern nicht einmal bis zu den Hüften: Wilhelm Kamlage aus Köln, Wilhelm Sonje aus Wesel und Erich Graus aus Duisburg sind gerade drei Jahre alt. Die Kinder stammen alle aus der Anstalt Hardt, einer kleinen Ortschaft im Ruhrgebiet, heute ein Vorort von Mönchengladbach. Zwei Tage lang können sich die Kinder auf den einfachen Strohsacklagern der Abteilung V ausrasten. Dann geht Direktor Lonauer an die Arbeit. Er inspiziert jedes einzelne Kind. Im Unterschied zu Hartheim, wo die letzte Untersuchung der Patienten vor allem der Feststellung der Identität und der Suche nach Goldzähnen galt, geht Lonauer strikt nach den ursprünglichen Euthanasie-Kriterien vor. Mehrere Tage begutachtet er alle Kinder. Dann spritzt er die Hälfte der Hardter Kinder… innerhalb weniger Tage zu Tode … In der dritten Woche, welche die Kinder aus dem Ruhrgebiet in Niedernhart verbringen, scheint dann das Argument vom ‚Platzschaffen‘ vorrangig geworden zu sein. Lonauer selektiert die überlebende Hälfte der armseligen kleinen Kranken noch einmal … Am 36. Tag nach der Ankunft des ersten Busses kommt die letzte Überlebende an die Reihe …“ Durch die unermüdliche Arbeit der Diakonissin und Archivarin Schwester Franzi Dolch des evangelischen Diakoniewerks GALLNEUKIRCHEN im Mühlviertel ist u.a. eine besonders erschütternde Aktion der NS-Massenmörder dokumentiert: Es handelt sich um 64 Pfleglinge zwischen 2 und 77 Jahren, die am 13. und 31. Jänner 1941 überfallsartig nach Hartheim verschleppt wurden, als die verantwortlichen Personen der Anstalt außer Haus waren. Schwester Franzi Dolch hielt diesbezüglich am 24. März 1988 einen Vortrag über die Inhalte von zufällig gefundenen Briefen verzweifelter Angehöriger aus dem Jahre 1941 und die Aussagen von anderen Schwestern, die als Zeitzeuginnen das Erlebte als „oral history“ weitergegeben hatten. Sie berichtete zunächst u.a. über die jahrelange gute Atmosphäre in der Anstalt zum Wohle Behinderter:
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„… die Kinder waren zutraulich und gelöst. Man spürte, sie waren hier nicht in einer Anstalt untergebracht, sondern hatten hier Heimat, Geborgenheit und Liebe gefunden. Damals gab es schon eine Schule und eine kleine Werkstätte. Wir hatten fünf Webstühle, ganz alten Formats, von Bauern geschenkt bekommen und webten Fleckerlteppiche. Es gab auch eine Bürstenbinderei, in der wir sämtliche Bürsten für die Papierfabrik Lell produzierten. Die ganz Schwachen lernten, Zöpfe für Fußmatten zu flechten. Die Produkte wurden hauptsächlich in der Anstalt verwendet. Doch auch Besucher kauften Fußmatten, Teppiche und Bürsten. Später, als die Kinder schon fortgeschrittener waren, webten wir auch Hand-, Geschirr- und Tischtücher … Ich erinnere mich nicht, dass je ein Kind widerwillig in die Schule oder an die Arbeit gegangen wäre. Das war ihnen einfach eine Freude …“ Dann ging sie auf jene Tage ein, an denen das Unfassbare geschah: Schwester Elisabeth Kirchmeier hatte als Zeugin dazu u.a. festgehalten: „Wir haben nichts davon gewusst. Auf einmal kam ein schwarzer Kastenwagen angefahren und die Leute wurden weggeholt. Es waren einige Männer in Uniform und auch eine Frau in einer Art Uniform, so ähnlich wie eine Schwester, da. Der Herr Rektor und die Frau Oberin waren nicht da. Auch sonst konnte sich niemand einschalten, es ist alles ganz schnell gegangen. Es wurde alles in Stillschweigen gehüllt, wir haben auch untereinander nicht darüber gesprochen, es hat sich niemand zu reden getraut. Über das Schicksal der Abtransportierten haben wir nichts mehr gehört. Aber es wurde allgemein vermutet, besonders später, als man mehr hörte, dass man ihnen schon im Auto eine tödliche Spritze gegeben und sie dann in Hartheim verbrannt hat … Die Hausmutter, Frau Farnbacher, wollte mitfahren um zu sehen, wohin ihre Leute kommen, auch die Mutter von einem Buben, die in der Nähe wohnte, wollte mit. Zu beiden wurde gesagt: ,Sie können mitfahren, aber überlegen Sie es sich gut, denn Sie bleiben dann auch in diesem Heim.‘“ Weiters erinnerte sich Schwester Charlotte von Francois: „Am Montag, dem 13. Jänner 1941, erschienen schwarze Autos mit Polizei, Arzt und ‚Pflegerinnen‘, räumten unsere Häuser mit ‚lebensunwertem Leben‘ aus, zwecks Transferierung nach Sonnenstein in Sachsen als kriegswichtige Maßnahme … Als Ersatz kamen tuberkulosekranke Kinder mit ihren Müttern …“ Unfassbar ist weiters das Verwirrspiel, womit die Familien der Pfleglinge belogen wurden: Diesen wurde mitgeteilt, dass die „Verlegung“ aus kriegswichtigen Grün-
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den, gemäß einer Anordnung des Herrn Reichsverteidigungskommissars nach Sonnenstein b. Pirna in Sachsen, erfolgte. In Wirklichkeit waren die verschleppten Opfer bereits in Hartheim ermordet und verbrannt worden. Ein allfälliger Versand von Urnen und weiterer Korrespondenz wurde aber tatsächlich von der Heil- und Pflegeanstalt Sonnenstein bei Pirna veranlasst, um die Täuschung abzusichern. Vom Leid betroffener Angehöriger, die nach Erhalt der „offiziellen Verlegung“ verzweifelt an die Anstalt in Gallneukirchen schrieben, zeugen Auszüge aus Briefen, die noch im Archiv der Anstalt erhalten sind: Am 19. Jänner 1941 schreibt die Mutter eines Mädchens u.a.: Liebwerteste Schwester! Mit blutendem Herzen schreibe ich Ihnen. Ich kann es nicht fassen, dass mein einziges geliebtes gutes Kind nicht mehr ist. Bitte, liebe Schwester, können Sie mir Nachricht geben, wieso dies alles so schnell ging. Am 9. Tag nach der Überführung war das arme Kind tot. Wir sind beide ganz gebrochen. Mein Mann ist nach Sonnenstein gefahren, als wir die erschütternde Nachricht erhielten, sie war aber schon tot, als er ankam … Die Schwester eines geistig nicht behinderten Buben, der an Epilepsie litt, schreibt am 27. Jänner 1941 u.a.: Die fürchterliche Ahnung, die mich beschlich, als ich die Nachricht von seiner Verschleppung hatte, finde ich mit Ihren Zeilen bestätigt. Sie können sich nicht vorstellen, wie nahe mir sein trauriges Schicksal, das er nicht verdient hat, geht. Bitte schonen Sie mich nicht und sagen Sie mir, wie er selbst die Mitteilung, dass er fort müsse, aufgenommen hat. Ich stelle mir vor, dass es ihn fürchterlich aufgeregt und er geweint hat. Der arme gute Kerl, der niemandem etwas zuleide tat, dessen größte Freude es war, andere zu beschenken, konnte nicht einmal sein bescheidenes Dasein durch ein natürliches Ende beschließen! Wie sind die Henkersknechte mit den bedauernswerten Menschen umgegangen? Ich werde die Vorstellungen nicht los, dass sie noch schlecht behandelt wurden … (Dazu gibt es eine Zeugenaussage, dass sich der Kranke beim Abtransport verzweifelt, aber vergeblich gewehrt hatte.) Am 21. Jänner 1941 schreibt die Schwester eines Jugendlichen u.a.: Habe heute eine Postkarte von der Landesheil- und Pflegeanstalt Sonnenstein bei Pirna bekommen, dass mein Bruder dieser Anstalt aus kriegswichtigen Gründen zuge-
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führt wurde. Ich möchte Sie bitten, mir sofort mitzuteilen, ob er wirklich weggekommen ist und warum. Für meine Mutter ist es ein furchtbarer Schlag, sie kränkt sich so, sie wird uns krank. Sie weint den ganzen Tag, sodass wir nicht wissen, was wir machen sollen. Es ist ja auch begreiflich, dass sich eine Mutter über ihr Kind – und noch dazu ein krankes, das sich nicht helfen kann und sich gefallen lassen muss, was ihm angetan wird – kränkt. Wenn er wirklich entrissen worden ist, dann müssen wir ihn einfach von dort wegnehmen, denn wir wissen nicht, ob er in gute Hände gelangt ist … (In einem nächsten Brief berichtet die Schreiberin, dass die Todesnachricht eingelangt ist.) Der Vater eines schwerbehinderten Mädchens schreibt am 29. Jänner 1941 u.a.: Mit Schreiben vom 27. Jänner 1941 teilt uns die Landesheil- und Pflegeanstalt Sonnenstein bei Pirna mit, dass unser liebes armes Kind vor Kurzem auf ‚ministerielle Anordnung gemäß Weisung des Reichskommissars in unsere Anstalt verlegt wurde‘ und am 27. Jänner 1941 unerwartet an den Folgen einer Ruhrerkrankung gestorben ist. Ich darf mir ersparen, Ihnen zu schildern, welche verheerenden Folgen dieser Eingriff in unser Leben hat. Meine Frau ist völlig außer sich. Die gute Pflegerin meines Kindes, der ich das Kind von Geburt bis zu seinem 14. Lebensjahr anvertrauen durfte, liegt schwer krank und darf das Furchtbare nicht erfahren, weil es sie töten würde. Doch möchte ich Ihnen aus tiefstem Herzen danken für alle Liebe, Güte und Fürsorge, die Sie und Ihre Helferinnen, überhaupt Gallneukirchen, an mein Kind gewendet haben. Sie haben ihm eine wahre Heimat bereitet, als es nicht mehr möglich war, unser – trotz aller Krankheit und aller traurigen Erscheinungen – dennoch heiß geliebtes Kind bei uns zu Hause zu behalten. Es hat sich wohl und daheim gefühlt bei Ihnen, es war von Liebe umgeben und war glücklich und zufrieden, weil es trotz aller Bewusstseinstrübung diese Liebe spürte. Damit war uns in aller Not ein guter Trost gegeben, wir konnten arbeiten und leben und wussten unser Kind in bester Hut … Durch die Aussagen des Brenners Vinzenz Nohel offenbart sich in erschreckender Weise, wie mit den aus allen Richtungen des Reiches „angelieferten“ Opfertransporten in der Mordanstalt Hartheim umgegangen wurde. Davor soll noch erwähnt werden, dass sich Nohel im April 1939 mit anderen Personen um einen besser bezahlten Posten im Linzer Landhaus beworben und die Stelle im Schloss Hartheim angenommen hatte:
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Auszüge aus der amtlich beglaubigten Abschrift des Vernehmungsprotokolls des Hartheimer Brenners Vinzenz Nohel vor der Kriminalpolizei Linz am 4. 9. 1945: „…Was wir dort machen sollten, wurde uns nicht gesagt. Es wurde uns nur angedeutet, dass wir zu einer besonderen Arbeit verwendet werden. Gleichzeitig wurde uns bedeutet, dass wir über unsere zukünftige Tätigkeit niemandem etwas sagen dürfen und dass wir den Anordnungen unbedingt zu folgen haben. Schließlich wurden wir vereidigt. Der Eid beinhaltete die Schweigepflicht und den unbedingten Gehorsam … Am 2. April habe ich die Arbeit in Hartheim begonnen. Zuerst wurde ich als Hilfsarbeiter zu den verschiedensten Arbeiten verwendet. Ich bekam pro Monat 170 RM und 50 RM als Trennungszulage, die Unterkunft und Verpflegung. Etwa 14 Tage später ließ uns Hauptmann Wirth zusammenrufen. Bei dieser Gelegenheit hielt er an uns, es waren zumeist nur Männer anwesend, folgende Ansprache. Vorweg möchte ich erwähnen, dass ich mich an Details dieser Ansprache nicht mehr genau erinnern kann. Ich will sie aber dem Inhalte nach und, soweit sie mir erinnerlich ist, nunmehr angeben: ‚Kameraden, ich habe euch heute da zusammengerufen, um euch die jetzige Lage hier im Schloss zu erklären, was jetzt passieren wird. Ich habe den Auftrag bekommen von der Reichskanzlei, das weitere hier im Schloss zu leiten. Ich als Hauptmann habe alles unter mir. Wir müssen hier ein Krematorium bauen, um die Geisteskranken von der Ostmark hier zu verbrennen. Es sind 5 Ärzte bestimmt, welche die Geisteskranken untersuchen, um festzustellen, was zu retten und was nicht zu retten ist. Was nicht zu retten ist, kommt ins Krematorium und wird verbrannt. Die Geisteskranken sind eine Last für Deutschland und wir wollen nur gesunde Menschen … Einige Männer werden bestimmt, welche im Krematorium zu arbeiten haben. Vor allen Dingen heißt es: Schweigen bei Todesstrafe. Wer nicht schweigt, kommt ins KZ oder wird erschossen.‘ Ganz kurze Zeit nach der Rede des Hauptmanns Wirth wurde mit dem Bau des Krematoriums begonnen. Ich und noch andere wurden zu Heizern bestimmt. Ich betone ausdrücklich, dass ich mich zu dieser Arbeit nicht selbst gemeldet habe. Für die Arbeit als Heizer wurde mir eine Zulage von 35 RM pro Monat versprochen und späterhin auch ausgezahlt. Außerdem bekam ich noch eine Zulage von 35 RM (Stillprämie). Diesen Betrag sollte ich später ausbezahlt bekommen. Außer mir sind von Hauptmann Wirth noch folgende Personen zu Heizern bestimmt worden: Valasta Josef, Schmiedgen Otto, Komerzki und Pollender. Valasta war ein Vorarlberger, ist später nach Polen gekommen und dort verstorben. Schmiedgen war ein Berliner. Wo
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er sich derzeit aufhält, ist nicht bekannt. Komerzki und Pollender sind Altreichler. Über ihren Aufenthalt kann ich nichts Näheres angeben. Geleitet wurde die Anstalt von dem Arzt Dr. Lonauer. Sein Stellvertreter war Dr. Renno. Wie ich schon angegeben habe, hat Hauptmann Wirth den Betrieb in Hartheim geleitet. Sein Stellvertreter war ein gewisser (unleserlich) aus Steyr. Letzterer ist im Felde gefallen. Die Transporte wurden von einem reichsdeutschen Oberpfleger, an dessen Namen ich mich momentan nicht erinnern kann, geleitet. Später ist dieser Oberpfleger weggekommen und dann hatte die Krankentransporte der Oberpfleger Stäubl geführt. In der ganzen Anstalt waren etwa 70 Personen beschäftigt. Das ganze Unternehmen wurde unter dem Titel ‚Gemeinnützige Stiftung für Anstaltspflege in Hartheim‘ – oder so ähnlich – geführt. Etwa 3 Wochen nach dem 2. April 1940 waren die Vorbereitungen und die Bauten fertig und es wurde der Betrieb aufgenommen. Die Geisteskranken wurden, soviel ich weiß, von den verschiedensten Heil- und Pflegeanstalten per Bahn oder per Auto herbeigeschafft und nach Hartheim gebracht. Die Transporte kamen in ganz unregelmäßigen Zeiten und zu ganz unbestimmten Stunden in Hartheim an. Manchmal war die Zahl der Angekommenen groß, manchmal wieder kleiner. Die Zahl der Angekommenen schwankte zwischen 40 und 150. Vorerst kamen die Herbeigeschafften in den Ankleideraum. Dort mussten sie sich … oder wurden die Frauen und Männer in zwei verschiedenen Abteilungen entkleidet. Die Kleider und das mitgebrachte Gepäck wurden auf einen Pack zusammengegeben, bezettelt, aufgezeichnet und nummeriert. Die entkleideten Personen begaben sich sodann über einen Gang in das sogenannte Aufnahmezimmer. In diesem Raum befand sich ein größerer Tisch. Dort hielt sich ein Arzt mit einem Stab von 3 bis 4 Helfern auf. Der Arzt, der dort Dienst versah, war entweder Dr. Lonauer oder Dr. Renno. Soviel ich als Laie beurteilen kann, haben die Ärzte die Angekommenen nicht untersucht, sondern haben diese nur in die Akten der Vorgeführten Einsicht genommen. Eine Pflegeperson musste die einzelnen Vorgeführten auf der Schulter bzw. auf der Brust mit der laufenden Nummer bestempeln. Die Nummerierung war etwa 3 bis 4 cm groß. Jene Personen, welche Goldzähne oder eine Goldbrücke hatten, wurden am Rücken mit einem Kreuz bezeichnet. Nach dieser Prozedur wurden die Personen in eine nebenan befindliche Kammer geführt und dort fotografiert. Von der Fotokammer weg führte man die Leute durch
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einen 2. Ausgang wieder in den Aufnahmeraum und von dort durch eine Stahltüre in die Gaskammer. Die Gaskammer war vorerst ganz einfach ausgestattet. Sie hatte einen Holzfußboden und es befanden sich in der Kammer hölzerne Sitzgelegenheiten. Später wurde dann der Fußboden betoniert und schließlich wurden der Boden und die Seitenwände mit Fließen ausgelegt. Die Decke und die übrigen Teile der Seitenwände waren mit Öl gestrichen. Der ganze Raum war so eingerichtet, dass man annehmen konnte, es handle sich um ein Badezimmer. An der Decke waren 3 Brausen angebracht. Die Entlüftung des Raumes besorgten Ventilatoren. Ein im Gasraum befindliches Fenster war mit einem Scherengitter versehen. Von diesem Raum führte eine zweite Stahltüre in jenen Raum, wo sich die Gasanlage befand. War der ganze Transport abgefertigt, d.h., waren die Aufnahmen vorgenommen, die Bestempelungen durchgeführt, das Fotografieren erledigt und die Bezeichnung jener Personen, die Goldzähne hatten, abgefertigt, kamen alle Personen in den BadeGasraum. Die Stahltüre wurde geschlossen und der jeweilige Arzt leitete Gas in die Gaskammer ein. Nach kurzer Zeit waren die Leute in der Gaskammer tot. Nach ca. 1 ½ Stunden wurde die Gaskammer entlüftet. Von diesem Zeitpunkt an begann für uns Heizer die Tätigkeit. Bevor ich noch auf diese Tätigkeit eingehe, möchte ich noch einige Angaben über die Zuführung des Gases in den Gasraum machen. Neben dem Gasraum befand sich ein kleiner Raum, in dem sich einige Gasflaschen befanden. Welches Gas in diesen Flaschen war und von wo es herkam, kann ich nicht sagen. Mittels eines Gummirohres wurde der Inhalt der Gasflasche zu einem Stahlrohr geleitet. Auf der Gasflasche befand sich ein Druckmesser. War die Gaskammer mit den abgefertigten Leuten voll, begab sich der Arzt zu den Gasflaschen, drehte den Sperrhahn oder das Absperrrad auf und das Gas strömte durch ein etwa 15 bis 20 mm starkes Eisenrohr in den Gasraum ein. Wie ich schon angegeben habe, befand sich zwischen Gasraum und Gasflaschenraum eine Stahltüre. Die dritte Türe führte vom Gasraum in den Hof. Diese Türe wurde vermauert und es befand sich dann nur mehr ein Guckloch in den Gasraum. Durch dieses Guckloch konnte man die Vorgänge im Gasraum beobachten. War die Entlüftung durchgeführt, mussten wir Heizer, wir hatten immer zu zweit 12 Stunden Dienst, die Leichen von der Gaskammer wegschaffen und in den Totenraum bringen. Der Totenraum lag neben dem Gasflaschenraum. Das Wegbringen der Toten vom Gasraum in den Totenraum war eine sehr schwierige und Nerven zermürbende Arbeit. Es war nicht leicht, die ineinander verkrampften Leichen auseinanderzubringen und in den Totenraum zu schleifen. Diese Arbeit wurde anfänglich
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insoferne auch erschwert, als der Boden holprig war und dieser, da man den Boden betonierte, rau gewesen ist. Später, als der Boden befliest war, haben wir Wasser aufgeschüttet. Dadurch war die Beförderung der Toten bedeutend leichter. Im Totenraum wurden die Leichen aufgeschichtet. Neben dem Totenraum befand sich die Heizanlage. Diese war mit einer sogenannten Pfanne, die aus dem Ofen herausgenommen werden konnte, ausgestattet. Auf diese Pfanne wurden die Toten gelegt und, so wie bei einem Backofen, in die Heizanlage eingeschoben … Je nach Anzahl der Toten haben wir 2 bis 8 Tote verbrannt. Der Ofen wurde mit Koks geheizt. Die Arbeit wurde, je nach Bedarf, Tag und Nacht fortgeführt. Bevor die Toten verbrannt wurden, sind von den Heizern den mit einem Kreuz bezeichneten Verstorbenen die Goldzähne gezogen worden. Diese wurden der Verwaltung abgeliefert. Da ich infolge der rechtsseitigen Lähmung in der rechten Hand kein … Gefühl habe, habe ich das Zähneziehen nicht zusammengebracht. Einmal habe ich dies probiert und dabei ist mir der gezogene Goldzahn in den Schlund des Toten hinabgerutscht. Da ich den Zahn nicht mehr fand, wurde ich von Hauptmann Wirth recht beschimpft. Daraufhin habe ich mich des Zahnziehens enthalten. Nachdem die Leichen verbrannt waren, wurden die Knochenreste, die durch den Rost des Ofens gefallen waren, in eine Knochenmühle gegeben und dort zu Pulver vermahlen. Das so gewonnene Knochenmehl wurde an die trauernden Hinterbliebenen als sterbliche Überreste versandt. Für jeden Toten waren etwa 3 kg solchen Mehles berechnet. Da die Arbeit sehr anstrengend und, wie schon gesagt, Nerven zermürbend war, bekamen wir pro Tag ¼ Liter Schnaps. Ich glaube, dass wir auf diese Art ca. 20.000 Geisteskranke verbrannt haben. Im Jahre 1944 haben wir dann auch KZler verbrannt. Nach meinem Dafürhalten waren diese Leute meist mit schweren Krankheiten behaftet, jedoch nicht geisteskrank. Auch kranke Ostarbeiter sind bei uns in Hartheim verbrannt worden. Nach meiner Schätzung dürften im Ganzen etwa 30.000 Menschen ums Leben gekommen sein. Vor Weihnachten 1944 wurde der gemeinnützige Betrieb abgestellt und der Ofen abgerissen. Von diesem Zeitpunkt an wurde niemand mehr in Hartheim verbrannt. Nun will ich noch einige Einzelheiten, an welche ich mich erinnern kann, angeben. Einmal wurden mit einem Schlage 150 Personen vergast. Der Gasraum war derart voll, dass die Leute, die sich darin befanden, kaum umfallen konnten und sich dadurch so verkrampften, dass wir die Leichen kaum auseinanderbringen konnten. Da schon vorher Vergasungen vorgenommen worden waren, wurde der Leichenraum
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derart voll, dass die untersten Leichen bereits in Verwesung übergegangen waren bis wir zum Verbrennen kamen. Ein andermal kam ein Transport mit Frauen, welche mit Typhus behaftet waren. Im Auftrag des Hauptmanns Wirth wurden vier Frauen in den roten Raum (gemeint ist der Gasraum) gebracht und dort von ihm mit Genickschuss erledigt. Weil ich gerade von den Frauen spreche, möchte ich erwähnen, dass diese leichter zu verbrennen waren als die Männer. Ich glaube, dies war deshalb möglich, weil sie mehr Fettstoff haben als die Männer. Auch haben diese ein leichteres Knochengerüst. Die Rückstände von den Verbrennungen wurden anfänglich in die Donau geworfen und später vergraben. Über die Person des Hauptmanns Wirth möchte ich nur sagen, dass dieser eine Bestie war. Er drohte jedem bei jeder sich bietenden Gelegenheit mit dem KZ oder dem Erschießen. Nun habe ich wohl alles gesagt, was ich wusste. Ich leide noch heute an schweren Träumen. Bei solchen Anlässen erscheinen mir die vielen Toten im Geiste und ich glaube jedes Mal, ich werde närrisch.“ Die mehr als 30.000 Menschen, deren Leben in Hartheim so brutal zerstört wurden, kamen vorrangig aus der Ostmark, dem Sudetenland, dem süddeutschen Bereich und aus Slowenien. Dazu kamen unzählige Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter aus Osteuropa, die von der Deutschen Wehrmacht gefangen und nach Deutschland verschleppt wurden. Unter den Erwachsenen befanden sich auch viele Kinder und Jugendliche, über deren Schicksal die Angehörigen durch organisierte Täuschungsmethoden belogen wurden und dadurch nie mehr die wahren Hintergründe in Erfahrung bringen konnten. Spuren dazu befinden sich in noch spärlich erhaltener Korrespondenz und lassen das durch Verbrechen verursachte seelische Leiden in den Familien nur erahnen. Die Generationen von Eltern und Großeltern der Opfer leben heute nicht mehr. Doch weiß ich, wie in meinem Fall, dass es noch Verwandte, wie Geschwister, Nichten und Neffen, usw. gibt, die wissen wollen, was wie und wo geschehen ist, um ein dunkles, auch oft bewusst „verschwiegenes“ Kapitel in den Familien zu klären. Deshalb habe ich in der vorliegenden Publikation die Namen der Kinder und Jugendlichen, die ich gefunden habe, alphabetisch geordnet, um etwaige Suche und Findung zu erleichtern. Wenn nicht anders vermerkt, ist das Datum des
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Waltraud Häupl
Abtransportes nach Hartheim mit ziemlicher Sicherheit mit dem Todesdatum identisch, da es in der Mordstätte für die Opfer keinerlei Aufenthaltsräume gab. Das jeweils vermerkte Todesdatum der Opfer von Niedernhart ist den noch erhaltenen Eintragungen auf den Totenscheinen entnommen. Wo ich dies nicht genau feststellen konnte, sind Ort und Zeitpunkt des Todes nicht ganz abge sichert, da die „Mörderärzte“ einander „interessante Fälle“ auch zu Versuchszwecken zukommen ließen oder gleich zur Tötung ins Gas nach Hartheim schickten, ohne sie auf einer gesonderten Liste zu vermerken. Ich habe aber in keinem Fall die von den beiden Todesärzten Dr. Lonauer und Dr. Renno sowie deren willfährigen Helfern vermerkten Todesursachen übernommen, weil es offenkundig ist, dass die meisten diesbezüglichen Eintragungen mit Sicherheit einer vorgefertigten Liste willkürlich entnommen wurden und unrichtig sind. Auch habe ich die von den NS beigefügten stigmatisierenden Namen Sarah und Israel der jüdischen Opfer weggelassen. Viele der Opfer waren weder unheilbar krank noch baten sie um einen „sanften Tod“. Sie waren ihren Mördern ausgeliefert und konnten sich nicht wehren gegen Sadismus und blinden Gehorsam einer irrigen Ideologie gegenüber. Sie wurden für Gene, die angeblich zu körperlichen oder geistigen Gebrechen führten, verantwortlich gemacht von jenen, die ihre Schmerzen und Ängste hätten lindern oder heilen sollen. Und wenn sich nun in diesem Buch die vielen Seiten mit den Daten und Schicksalen der Opfer öffnen, bedenken wir, dass hinter jedem Namen ein junger Mensch steht, der sein Leiden, die ihm oft bewusst verursachten Schmerzen, alle ihm zugefügte Lieblosigkeit, sein Heimweh, seine Sehnsucht nach Zuneigung und Geborgenheit ertragen musste, solange seine Kräfte reichten. Widerliche Charaktere in einem Berufsstand, dessen Aufgaben Heilung und Rettung von Leben sind, wurden heimtückische Vollstrecker mörderischer Pläne einer Wahnsinnsideologie. Diese Gedenkdokumentation möge ein Beitrag dazu sein, Mitgefühl und Verstand zu mobilisieren, um Menschenverachtung und Rassismus aus unserer Gesellschaft zu verbannen, damit gegenwärtige und zukünftige Generationen vor der Entwicklung derartiger Strömungen unserer jüngsten Geschichte bewahrt bleiben.
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Es liegt unausrottbar im Wesen des Menschen, dass er seinen ewigen Geltungsdrang auf Kosten der Niedrigen, Ärmeren und Missgeborenen, ja auch nur der Fremdbürtigen erbarmungslos steigert, wie und wo er kann. Diese Sucht zu erniedrigen und der Rache gierige Rückschlag, den sie auslöst, sind sehr bedeutende Hebel der Weltgeschichte, die von dem zerschlissenen Mantel der politischen Ideale nur kärglich bedeckt werden. Franz Werfel aus „Die vierzig Tage des Musa Dagh“
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Waltraud Häupl
Ermordet im Schloss Hartheim
Ermordet im Schloss Hartheim
ACKERMANN Albert
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16 Jahre
geb.: 10.03.1928 Lobencz / Ungarn letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Haftgrund: Jude Abtransport: 20.12.1944 nach Hartheim
ACKERMANN Moric
18 Jahre
geb.: 18.06.1926 Nagiturico / Ungarn letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Haftgrund: Jude Abtransport: 05.01.1945 nach Hartheim
ADELMANN Stefanie
14 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
07.02.1926 Feldbach Heil- und Pflegeanstalt „Am Feldhof“ / Graz 28.05.1940 nach Hartheim
ADLBERGER Josef
17 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
27.07.1923 Waidhofen a.d. Ybbs NÖ 08.03.1939 Heil- und Pflegeanstalt Mauer-Öhling 21.06.1940 nach Hartheim
Über Josef sind nur wenige Eintragungen in den erhaltenen Unterlagen erhalten. Laut amtsärztlichem Gutachten leidet er „seit Geburt an Geistesschwäche“ und ist „motorisch unruhig.“ Da er anscheinend nie eine Schule besuchte, fehlen ihm alle Kenntnisse im Lesen. Schreiben und Rechnen. Mit zunehmendem Alter belästigt er, „weil ihm fad ist, die Schulkinder und heranwachsenden Mädchen des Wohnortes. Daraufhin veranlasst der Amtsarzt des zuständigen Landrates von Amstetten, Dr. Lassnicek, die Einweisung des Jugendlichen in die geschlossene Anstalt von Mauer-Öhling. Am 21.06.1940 wird Josef mit einem Sammeltransport „nach Hartheim übersetzt“.
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Ermordet im Schloss Hartheim
AIGNER Franz
12 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
13.02.1929 Ginzersdorf b. Mistelbach Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 09.05.1941 nach Hartheim
ALEXIEJENKO Iwan
18 Jahre
geb.: 22.02.1926 Franko / Sowjetunion Beruf: Schmiedelehrling Haftgrund: RZA (russischer Zivilarbeiter = Zwangsarbeiter) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 18.10.1944 nach Hartheim
ALTHERR Irene
12 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
18.11.1928 Neunkirchen Heil- und Pflegeanstalt Valduna / Rankweil 10.02.1941 nach Hartheim
AMSLINGER Friedrich
17 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
13.04.1924 Obermögersheim / Dinkelsbühl 25.02.1941 Heil- und Pflegeanstalt Ansbach 28.03.1941 nach Hartheim
Friedrich erkrankt im Alter von 14 Wochen an einer Stoffwechselstörung, die nach 2 Wochen wieder geheilt ist. Doch seine Gesamtentwicklung ist verlangsamt. So lernt der kleine Bub erst mit 3 Jahren laufen. Es stellt sich heraus, dass das Kind stumm ist, aber gutes Hörvermögen hat. Friedrich ist gutmütig und folgsam. In der Folge entwickelt er sich zu einem körperlich kräftigen Buben, der wissbegierg ist und großen Bewegungsdrang hat. Und da er auch bildungsfähig zu sein scheint, soll er auf Anordnung des Bezirksfürsorgeamtes in Anstaltsbetreuung kommen, da er zu Hause nicht gefördert werden kann. Nachdem er am 25.02.1941 in der Heil- und Pflegeanstalt in Ansbach aufgenommen wird, zieht er sich völlig in sein Bett zurück. Zwar verfolgt er die Vorgänge in seiner Umgebung, nimmt aber keinen Anteil daran. Am 28.03.1941 wird Friedrich nach Hartheim über-
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stellt. Offiziell heißt es in der Krankengeschichte: „Wird heute auf Anordnung des Reichsverteidigungskommissars in eine hier nicht bekannte Anstalt überführt.“
ANCANS Antos
18 Jahre
geb.: 02.01.1925 Ancanu / Lettland Beruf: Landarbeiter Haftgrund: Schutzhaft (= politischer Häftling) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 13.09.1944 nach Hartheim
ANDERLITZKA Friedrich 17 Jahre geb.: aufgenommen: Abtransport:
08.12.1922 Steyr O.Ö. 26.05.1939 Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ 05.08.1940 nach Hartheim
Friedrich leidet seit dem 7. Lebensjahr an epileptischen Anfällen. Wiederholt ist er deshalb in klinischer Behandlung. Warme Wannenbäder, Massagen und Brominal-Tabletten bessern im Laufe der Jahre seinen Zustand. Am 26.05.1939 sind Erziehungsschwierigkeiten zu Hause der Grund für eine erneute Einlieferung in die Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“. In den Tagesberichten steht u.a.: „… wirkt lebhafter, sieht besser aus und befindet sich in gutem Ernährungszustand … Intelligenzfragen werden richtig beantwortet … macht einen geordneten und vollkommen orientierten Eindruck … er liest viel …“. Innerhalb der Anstalt wird Friedrich wegen „Platzmangel“ mehrmals verlegt, was ihn sehr belastet. Inzwischen häufen sich wieder die Anfälle. Am 05.08.1940 wird der Jugendliche nach Hartheim transportiert.
ANDZIAK Felix
19 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
23.03.1922 Polen KZ Mauthausen 09.12.1941 nach Hartheim
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Ermordet im Schloss Hartheim
ANREITER Helga
18 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
05.02.1923 Linz Evangel. Diakonieanstalt Gallneukirchen b. Linz 13.01.1941 nach Hartheim
ANTOSIEWICE Stanislava 15 Jahre geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
1929 Siennica b. Minsk Heil- und Pflegeanstalt Mauer-Öhling b.Melk 14.11.1944 nach Hartheim
ASCHURKIN Iwan
19 Jahre
geb.: 18.02.1925 Rokowo / Sowjetunion Haftgrund: RZA (russischer „Zivilarbeiter“ = Zwangsarbeiter) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 14.09.1944 nach Hartheim
AUER Alois
14 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
28.10.1927 Gneixendorf / Krems Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 15.03.1941 nach Hartheim
AUER Ferdinand
18 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
13.06.1922 Wien 24.04.1940 Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ 12.08.1940 nach Hartheim
Im Alter von 17 Jahren wird Ferdinand in die Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ eingeliefert. Er dürfte sein bisheriges Leben nur in Erziehungsheimen verbracht haben. In den erhaltenen Unterlagen wird das Heim der Stadt Wien in Biedermannsdorf erwähnt. Sein Vater ist unbekannt. Die Mutter hat sich irgendwann das Leben genommen. Der Jugendliche ist aufmerksam, willig, ruhig und gesellig. Im ärztlichen Fragebogen wird er als „teilweise entwicklungs- und
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erziehungsfähig“ beschrieben. Am 12.08.1940 wird Ferdinand nach Hartheim transferiert.
AUER Gerhard
9 Monate
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
02.05.1940 Hamburg Pflegeheim Knittelfeld / Stmk. 20.02.1941 nach Hartheim
BABAJEW Grigorij
19 Jahre
geb.: 20.07.1925 Dnjepropetrovsk / Sowjetunion Beruf: Elektriker Haftgrund: RZA (russischer „Zivilarbeiter“ = Zwangsarbeiter) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 18.10.1944 nach Hartheim
BACHMAYER Karl
19 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
30.10.1921 Weyerburg, Eggendorf i. Tale Heil- und Pflegeanstalt Ybbs a.d. Donau 25.09.1940 nach Hartheim
BAHLKE Heinz
13 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
11.02.1928 Groß Garz unbekannt 19.02.1941 nach Hartheim
BAIDON Ägydius
8 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
27.08.1932 Hinteralm Pflegeheim Knittelfeld 20.02.1941 nach Hartheim
40 BAILAT Pierre
Ermordet im Schloss Hartheim
18 Jahre
geb.: 02.12.1925 Paris / Frankreich Beruf: Student Haftgrund: Schutzhaft (= politischer Häftling) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 06.10.1944 nach Hartheim
BALLHAUSE Heinz
17 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: auf Transportliste:
22.04.1923 Ummendorf unbekannt 09.08.1940 nach Hartheim
BARADAWTSCHIKOW Grigorij 15 Jahre geb.: 1929 Nedeka / Sowjetunion Haftgrund: RZA (russischer „Zivilarbeiter“ = Zwangsarbeiter) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 02.08.1944 nach Hartheim
BARATYNSKIJ Balach
19 Jahre
geb.: Haftgrund: letzter Aufenthalt: Abtransport:
21.01.1925 Andrejewo / Sowjetunion Schutzhaft (= politischer Häftling) KZ Mauthausen 24.06.1944 nach Hartheim
BARTOL-GARCIA Miguel 18 Jahre geb.: 05.10.1922 Spanien Haftgrund: unbekannt letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 04.02.1941 nach Hartheim
Ermordet im Schloss Hartheim
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BATSCHAJEW Aleksander 19 Jahre geb.: 12.08.1925 Rakitno / Sowjetunion Beruf: Bauer Haftgrund: RZA (russischer „Zivilarbeiter“ = Zwangsarbeiter) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 28.08.1944 nach Hartheim
BAUCH Franz
16 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
06.01.1925 Rosing / Untermaxfeld 19.11.1940 Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren 04.06.1941 nach Hartheim
Wegen „Schwachsinn höheren Grades“ befindet sich Franz seit seinem 8. Lebensjahr in der Heil- und Pflegeanstalt der St. Josefs-Kongregation in Ursberg bei Thannhausen in Schwaben. Am 19.11.1940 wird der Bub in die Anstalt nach Kaufbeuren verlegt. Dort wird er als „arbeitsunbrauchbar, hilflos und pflegebedürftig“ prognostiziert. Am 04.06.1941 wird der 16-jährige Jugendliche (lt. Transportliste) nach Hartheim übersetzt.
BAUER Erich
15 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
08.04.1926 Berneck b. Bayreuth 26.02.1941 Heil- und Pflegeanstalt Ansbach 04.04.1941 nach Hartheim
Erich leidet als Kleinkind oft an Hirnkrämpfen. Mit zunehmendem Alter hat er plötzlich epileptische Anfälle, die an manchen Tagen besonders häufig auftreten. Für die alleinstehende Mutter wird die Betreuung des Sohnes immer schwieriger. Deshalb erfolgt am 20.10.1935 seine Einweisung in die Anstalt Bruckberg, wo er bis zur Überstellung in die Heil- und Pflegeanstalt Ansbach verwahrt wird. Von dort wird er am 04.04.1941 nach Hartheim transferiert.
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Ermordet im Schloss Hartheim
BAUER Johanna
14 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
22.02.1927 Zillingdorf / Wr. Neustadt 22.08.1935 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 20.05.1941 nach Hartheim
Im Alter von 3 Jahren erkrankt Johanna an Windpocken und Keuchhusten. Seither leidet das Mädchen an krampfartigen Bewegungsstörungen der Hände und Arme. Zusätzlich beobachten die Eltern, dass das Kind schlecht hört. Warum und von wem Johanna behandelt und nach Gugging eingewiesen wird, geht aus den erhaltenen Unterlagen nicht hervor. Am 22.08.1935 bringen die Eltern ihre Tochter selbst in die Anstalt. Während der Aufnahmeuntersuchung wirft sie sich aus Angst auf den Boden, versucht, sich der Kleidung zu entledigen und davonzulaufen. In der Folge erhält sie die „Schutzjacke“ und wird im Netzbett isoliert. Während der Essenszeiten wird sie an der Bank festgebunden. Das Kind verweigert anfangs jegliche Nahrung, trinkt nur ein bisschen vom Tee, in dem Beruhigungsmittel gelöst sind. Während der ärztlichen Behandlungen nützt Johanna jede Gelegenheit zur Flucht. Es kann nicht festgestellt werden, ob das Mädchen taub ist, da seine Sprache sehr beeinträchtigt ist. Abwehrreaktionen steigern Zerstörungstrieb und Aggression des „körperlich gesunden“ Kindes. Aus der inzwischen durchgeführten Familienanamnese geht hervor, dass die Eltern gesund sind. Weil aber ein Onkel Suizid begangen hat, wird Johanna als „erblich belastet“ diagnostiziert und als „aussichtslos pflegebedürftig“ prognostiziert. In der Folge verliert das Kind stark an Körpergewicht. In den wenigen, zum Teil undatierten erhaltenen Unterlagen steht am 10.05.1941 u.a. „… verfällt seit Wochen zusehends … zeigt hochgradige Abmagerung … kontinuierliches Fieber, Diagnose Tbc …“. Am 20.05.1941 unterschreibt der Anstaltsleiter, Dr. Josef Schicker, den Stempel: „In eine der Direktion nicht genannte Anstalt übersetzt“. Ihr Name steht auf der Transportliste nach Hartheim.
BAUERNFREUND Elfriede 12 Jahre geb.: aufgenommen: Abtransport:
12.10.1928 Wien 19.11.1931 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 20.05.1941 nach Hartheim
Elfriede erlitt ein Geburtstrauma. In der Folge entwickelt sie sich als sehr scheues und „apathisches“ Kind. Die Mutter berichtet, dass ein Arzt namens Dr. Wieser
Ermordet im Schloss Hartheim
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das Mädchen mehrmals mit Röntgen bestrahlt hätte, worauf es lebhafter wurde. Anscheinend wurde es irgendwann in die Heil- und Pflegeanstalt Am Steinhof eingeliefert, denn in den wenigen erhaltenen Unterlagen ist vermerkt: „Fortsetzung aus der Krankengeschichte vom Steinhof …“, doch leider ist diese nicht auffindbar. Aus der Diagnostik der Untersuchungen in der Anstalt in Gugging geht hervor, dass Elfriede häufig an Mandelentzündungen leidet, „die vermutlich sehr schmerzhaft sind.“ Das Kind weint sehr viel, hat keine Lust zu spielen und ist auch in der Sprachentwicklung beeinträchtigt. Wenn es unruhig ist, lässt es sich durch Schmeicheln beruhigen. Es kennt vor allem seine Mutter und jene Personen, die zu ihm freundlich sind. „Mama“ ist auch das Wort, das es oft und oft wiederholt. Eine Injektionskur ist für Elfriede anscheinend besonders unangenehm und in keiner Weise hilfreich. Schließlich wird diese abgebrochen. Am 20.05.1941 wird das Kind nach Hartheim transportiert.
BAUM Horst
17 Jahre
geb.: 14.06.1924 Berlin Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Dachau Abtransport: 04.05.1942 nach Hartheim
BAUMÖHL Andras
17 Jahre
geb.: 10.02.1927 Komar / Ungarn Beruf: Schüler Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 03.01.1945 nach Hartheim
BAUR Johanna
17 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
06.07.1924 Augsburg 16.11.1940 Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren 08.08.1941 nach Hartheim
Johanna wird als Kind einer Dienstmagd unehelich geboren. Seit 18.04.1931 befindet sie sich im Kinderasyl Wittislingen, da sie „in einer Normalschule nicht
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Ermordet im Schloss Hartheim
gefördert werden kann.“ Weil auch ihre Mutter zeitweise wegen Schizophrenie in einer Anstalt war, gilt das „großgewachsene kräftige Mädchen“ als „erblich belastet.“ In Berichten von Pflegerinnen und Schulleitung des Schutzengelheimes in Lautrach steht u.a: „… ist bei groben Arbeiten wie Putzen, Waschen verwendet, braucht immer straffe Aufsicht und viel Antrieb. Macht einen ausgeglichenen Eindruck, fügt sich im allgemeinen willig, hat aber immer wieder Èntgleisungen, nicht mehr so häufig und stark wie früher … das Kind ist sehr anhänglich, aber unruhig … in ruhigen Zeiten ist sie im Kreise ihrer Mitschülerinnen beliebt, sie ist fähig, sich um dieser willen Genüsse zu versagen, opfert Süßigkeiten, ist heiter u. gesellig und zu Dienstleistungen gerne bereit … sie äußerte den Wunsch, nach der Schulentlassung in die Ökonomie zu dürfen zum Kühe-hüten …“. Mit zunehmendem Alter macht Johanna in der Erziehung Schwierigkeiten. Doch sie erfüllt ihre Schulpflicht und schließt mit einer hauswirtschaftlichen Fortbildungsklasse ab. Am 16.11.1940 wird das Mädchen in die Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren transferiert. Am 18.04.1941 steht in einem ausführlichen Pflegebericht u.a.: „Patientin arbeitete die ganze Zeit bislang im Bügelsaal. Sie freut sich über ihre Arbeit und scheint auch gut zu gebrauchen zu sein … ist gut ansprechbar … ist aus Verlegenheit etwas unsicher und schüchtern in Antworten … sie erzählt, dass sie niemanden mehr gehabt habe …“ und deshalb in Heimen gewesen sei. In den erhaltenen Unterlagen steht auch: „Kein Verkehr mit den Angehörigen.“ Im Bericht ist weiters u.a. festgehalten: „… für Schizophrenie zeigte sich kein einziger Anhaltspunkt … war nie erregt oder bösartig. Versorgt sich selbst … arbeitet fleißig und gewissenhaft in der Putzgruppe und in der letzten Zeit vor allem in der Wäscherei.“ Am 08.08.1941 ist eingetragen: „Wird heute verlegt“. Der Name des 17-jährigen Mädchens ist auf der Transportliste nach Hartheim eingetragen.
BECK Fritz
17 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
17.07.1923 Nürnberg Heil- und Pflegeanstalt Ansbach 03.12.1940 nach Hartheim
Ermordet im Schloss Hartheim
BEDENIK Irma
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8 Jahre
geb.: 12.02.1922 letzter Aufenthalt: Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ Abtransport: 29.07.1940 nach Hartheim
BEDNAR Heinrich
17 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
25.09.1923 Litschau b. Gmünd 13.12.1940 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 13.12.1940 nach Hartheim
Heinrich wird am 24.09.1939 innerhalb der Anstalt in Gugging vom „Kinderhaus“ in den Bereich der „Heil- und Pflegeanstalt“ überstellt. Aus den sehr wenigen Unterlagen geht hervor, dass sich der Jugendliche schon seit längerer Zeit in Anstaltspflege befand. Genaueres kann nicht eruiert werden. Im Jahresbericht 1940 steht u.a. „… in letzter Zeit ruhig, fügsam, lässt sich sogar zu einzelnen Handgriffen verwenden … motorische Unruhe seit Monaten gewichen …“. Am 13.12.1940 wird Heinrich nach Hartheim „übersetzt“.
BEDNYJ Grigorij
18 Jahre
geb.: 28.11.1925 Kiew / Sowjetunion Beruf: Arbeiter Haftgrund: RZA (russischer „Zivilarbeiter“ = Zwangsarbeiter) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 18.10.1944 nach Hartheim
BEHEIM Peter
7 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
11.08.1933 Hochneukirchen 26.07.1938 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 09.05.1941 nach Hartheim
Peter wird im Alter von 5 Jahren vom Fürsorgeamt des Gemeindeverbandes Oberpullendorf wegen geistiger Beeinträchtigung und geringem Sehvermögen in die Anstalt in Gugging eingewiesen, wo er bis zu seinem Abtransport am 09.05.1941 nach Hartheim verwahrt wird.
46 BEHOFSICS Nikolaus
Ermordet im Schloss Hartheim
5 Jahre
geb.: 17.06.1935 Mitterpullendorf aufgenommen: 16.09.1939 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging Abtransport: 09.05.1941 nach Hartheim
Als Nikolaus in der Anstalt in Gugging aufgenommen wird, ist er sehr schwach und blass. Im Untersuchungsprotokoll steht u.a.. „… auf Anrede reagiert er fast nicht (Mutter spricht nur ungarisch) … Sprache fehlt ganz, gibt nur hie und da unartikulierte Laute von sich …“. Der Bub wird als „vollkommen bildungsunfähig“ prognostiziert. Am 09.05.1941 wird das Kind nach Hartheim transferiert.
BELLAK Alfred
19 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
21.03.1922 Bielitz Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ 29.05.1941 nach Hartheim
BENDLER Johann
10 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
10.05.1930 Fieberbrunn St. Josefs-Institut Mils in Tirol 10.12.1940 nach Hartheim
BENEDEK Sandor
16 Jahre
geb.: 25.09.1928 Nagyvarad / Ungarn Beruf: Textil-Techniker Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 27.10.1944 nach Hartheim
Ermordet im Schloss Hartheim
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BENEDIKT Franz
15 Jahre
geb.: aufgenommen:
27.01.1926 Mittenbockstall b. Tulln 14.04.1937 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging
Abtransport:
09.05.1941 nach Hartheim
Franz leidet vom siebten Lebensmonat bis zum Ende des 3. Lebensjahres an Fraisen. Dadurch ist er in seiner gesamten Entwicklung sehr beeinträchtigt. Leider ist sein Vater starker Alkoholiker. Als der Bub im Alter von 11 Jahren in der Anstalt in Gugging aufgenommen wird, ist er sehr unruhig, interesselos und spricht nicht. Im kurzen Jahresbericht 1939/1940 ist u.a. festgehalten: „… hochgradiges schwachsinniges Gehaben, zerstörungssüchtig, zu keiner zweckdienlichen Beschäftigung zu verwenden …“. Am 09.05.1941 wird Franz nach Hartheim transferiert.
BENESCH Josefine
16 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
18.07.1924 Wien Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ 29.07.1940 nach Hartheim
BENKÖ Hans
15 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
21.07.1925 Oberwart Evangel. Diakonieanstalt Gallneukirchen b. Linz 13.01.1941 nach Hartheim
BENKÖ Hilda
18 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
01.01.1923 Allhau b. Oberwart Heil- und Pflegeanstalt „Am Feldhof“ / Graz 25.02.1941 nach Hartheim
BERAN Rudolf
17 Jahre
geb.: 06.01.1923 letzter Aufenthalt: Heil- und Pflegeanstalt d. Stadt Wien, Ybbs a.d. Donau Abtransport: 02.12.1940 nach Hartheim
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Ermordet im Schloss Hartheim
BERGEMEIER Leonhard
15 Jahre
geb.: 11.10.1925 letzter Aufenthalt: Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren Abtransport: 04.06.1941 nach Hartheim
BERGER Alois
16 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
08.08.1924 Wien 25.01.1939 Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ 05.08.1940 nach Hartheim
Alois wird am 25.01.1939 aus dem Erziehungsheim Biedermannsdorf in die Männer-Abteilung „Am Steinhof“ überstellt. Die dortige Anhaltung wird kommissionell für 6 Monate anberaumt. Wegen „Mangel an Arbeitskräften“ wird er zunächst in der Schneiderei und dann im Schweinestall zur Arbeit eingeteilt. Da er sehr tierliebend ist, arbeitet er mit Freude und Interesse, „führt sich dort sehr brav und fleißig …“. Am 14.12.1939 steht im Tagesbericht u.a.: „… unverändert in seinem harmlosen, ruhigen, braven Wesen. Er ist leicht lenkbar, stets im Schweinestall in Verwendung, führt sich brav, für eine Versorgung oder Familienpflege hervorragend geeignet …“. Am 03.06.1940 bittet der Jugendliche um Operation einer schmerzhaften Talgdrüse am rechten äußeren Augenwinkel, zu der die Angehörigen einverstanden sein müssten. Es gibt aber nur einen Bruder, der dafür infrage käme. Ob es dazu gekommen ist, geht aus den vorliegenden Unterlagen nicht hervor. Am 05.08.1940 wird „der verträgliche, ruhige und arbeitswillige Jugendliche“ nach Hartheim „verlegt“.
BERGMEISTER Grete
14 Jahre
geb.: 16.02.1927 Feldkirch aufgenommen: 09.05.1940 Heil- und Pflegeanstalt Valduna / Rankweil Abtransport: 10.02.1941 nach Hartheim
Im Fragment einer nicht erhaltenen Krankengeschichte des Kindes gibt es nur eine nicht unterzeichnete Diagnose, die „nach Angabe der Mutter“ erstellt wurde. Daraus ist zu entnehmen, dass Grete von Geburt an schwach war und ei-
Ermordet im Schloss Hartheim
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nen „Hakenfuß“ hatte. Vermutlich litt das Mädchen irgendwann an Fraisen, die „Beine waren lahm und dünn“, es lernte weder gehen noch sprechen …“. Sein Zustand besserte sich auch nicht in der Anstalt. Am 10.02.1941 wird das Kind im Alter von 14 Jahren nach Hartheim abtransportiert.
BERKOVITS Zoltan
18 Jahre
geb.: 31.01.1926 Tasnád / Ungarn Beruf: Landarbeiter Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 05.01.1945 nach Hartheim
BERL Wilhelm
15 Jahre
geb.: 05.02.1925 Knittelfeld aufgenommen: 26.04.1939 Heil- und Pflegeanstalt „Am Feldhof“ / Graz Abtransport: 28.05.1940 nach Hartheim
Laut Angabe des Vaters entwickelt sich Wilhelm bis zum Ende des 2. Lebensjahres dem Alter entsprechend, dann erkrankt er plötzlich an Hirnhautentzündung. Einige Monate danach treten plötzlich Lähmungen und epileptische Anfälle auf. Der Zustand des Kindes verschlechtert sich zusehends. In einem ärztlichen Protokoll beschreibt Dr. Mayr den 14-jährigen Buben u.a.: „… Größe eines 4-jährigen Kindes in hochgradig herabgesetztem Ernährungszustand … Knochenbau sehr zart, Muskulatur, besonders der unteren Extremitäten, vollkommen degeneriert …“. Wilhelm ist bettlägerig. „Wenn Lageveränderungen vorgenommen werden, wimmert er leise vor sich hin …“ steht in einem Tagesbericht. Am 28.05.1940 wird das Kind nach Hartheim transferiert. Vermutlich zur Täuschung der Angehörigen sind das Todesdatum und die Todesursache in der Krankengeschichte mit „† 21.07.1940 Grippe-Lungenentzündung“ festgehalten.
50 BERTOLETTI Mario
Ermordet im Schloss Hartheim
19 Jahre
geb.: 24.03.1925 Nantua / Frankreich Beruf: Landarbeiter Haftgrund: Schutzhaft (= politischer Häftling) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 25.08.1944 nach Hartheim
BEWS Nikolaj
18 Jahre
geb.: 02.05.1926 Wischnewtsik / Sowjetunion Beruf: Maschinenschlosser Haftgrund: RZA (russischer „Zivilarbeiter“ = Zwangsarbeiter) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 06.01.1945 nach Hartheim
BICKEL Sandor
18 Jahre
geb.: 20.03.1926 Grosterka / Ungarn Beruf: unbekannt Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 20.12.1944 nach Hartheim
BIEBER Georg
19 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
29.07.1921 Wien Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ 09.07.1940 nach Hartheim
BIELOW Wladimir
16 Jahre
geb.: 21.12.1927 Ostrow /Sowjetunion Beruf: Arbeiter Haftgrund: Zigeuner letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 18.09.1944 nach Hartheim
Ermordet im Schloss Hartheim
BIELSKI Stanislaw
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19 Jahre
geb.: 13.09.1925 Bobra Wielka / Polen Beruf: Bauer Haftgrund: Schutzhaft (= politischer Häftling) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 13.12.1944 nach Hartheim
BINDER Ernestine
15 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
09.12.1924 Wien Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ 29.07.1940 nach Hartheim
BINSWANGER Hildegard 14 Jahre geb.: aufgenommen: Abtransport:
06.10.1926 Lauingen 23.11.1940 Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren 08.08.1941 nach Hartheim
Im Alter von neun Jahren wird Hildegard in der Pflegeanstalt in Glött aufgenommen. Den erhaltenen Unterlagen eines Pflegeberichtes über das Kind liegen widersprüchliche ärztliche Gutachten bei. Am 19.07.1935 stellt der Arzt Dr. Fuchs fest, dass das Mädchen „taubstumm, schwachsinnig und bösartig“ sei. 3 Monate später, am 28.10.1935, steht in einem weiteren Gutachten: „Das an Geistesschwäche leidende Kind … ist im Übrigen gesund. Ansteckende oder Ekel erregende oder das Zusammensein mit anderen beeinträchtigende Zustände bestehen nicht. Die Sinnesorgane sind in Ordnung. Von Zeit zu Zeit treten epileptoide Anfälle auf.“ (Unterschrift unleserlich). Am 23.11.1940 wird Hildegard in die Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren übersetzt und von dort am 08.08.1941 nach Hartheim „verlegt“.
BIRNBAUER Emil
14 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
26.11.1926 Schönau / Triesting Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 15.03.1941 nach Hartheim
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Ermordet im Schloss Hartheim
BLUH Otto
16 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
04.10.1923 Wien Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ 05.08.1940 nach Hartheim
BOCK Anna
18 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
12.04.1922 Bullach Heil- und Pflegeanstalt Ansbach 03.12.1940 nach Hartheim
BÖCKL Johann
19 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
02.04.1921 St. Gilgen a. Abersee Evangelische Diakonieanstalt Gallneukirchen b. Linz 13.01.1941 nach Hartheim
BOGG Ida
18 Jahre
geb.: 21.03.1922 letzter Aufenthalt: Fürsorgeheim im Kloster Baumgartenberg Abtransport: 05.10.1940 nach Hartheim
BÖHM Fritz
9 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: lt. Transportliste:
30.07.1931 Hanau unbekannt 05.08.1940 nach Hartheim
BÖHM Paul
18 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: lt. Transportliste:
25.01.1923 Ottendorf unbekannt 17.07.1941 nach Hartheim
Ermordet im Schloss Hartheim
BORNETT Heinz
15 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
18.03.1925 Wien Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ 06.03.1941 nach Hartheim
BRANDL Franz
9 Jahre
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geb.: 16.09.1931 St. Pölten letzter Aufenthalt: 26.09.1935 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging Abtransport: 09.05.1941 nach Hartheim
Der besorgte Vater bringt den kleinen Buben selbst in die Anstalt in Gugging, weil er sich vermutlich dort Hilfe erhofft. Franz leidet nämlich an epileptischen Anfällen, wobei er oft so unglücklich fällt, dass er, vor allem im Gesicht, immer wieder Verletzungen davonträgt. Doch, als der Vater bei der Aufnahme merkt, dass die Entfernung der Anstalt zu seinem Heimatort St. Pölten zu groß ist, nimmt er seinen Sohn wieder mit nach Hause, weil er befürchtet, ihn nicht so oft besuchen zu können. Als aber die Anfälle häufiger und stärker werden, ist die Pflege zu Hause nicht mehr entsprechend gewährleistet. Am 26.09.1935 wird das Kind endgültig aufgenommen. Franz aber hat starkes Heimweh und will „ham“. Weil er Dialekt spricht, steht im Tagesbericht u.a.: „ Sprache verwaschen …“. Immer wieder erkundigen sich die Eltern, wie es ihrem Kinde geht. In mehreren Antwortschreiben wird u.a. berichtet: „… Ihr Kind ist heiter, gesprächig, zeigt guten Appetit, die Anfälle sind ganz leicht und von Sekundendauer, … körperlich gesund, zeigt für alles Interesse, ist drollig in seinen Äußerungen …“. Plötzlich werden die Anfälle wieder stärker. Franz erhält Luminal, worauf er in „länger anhaltende Dämmer- und Verwirrtheitszustände fällt, deretwegen er im Gitterbett gehalten werden muss … in den anfallsfreien Intervallen zeigt er freundliches Wesen, ist zugänglich, redselig, anschmiegsam … bekundet für Verschiedenes Interesse, gibt keinen Anlass zur Klage … hält sich rein.“ Am 09.05.1941 wird das Kind nach Hartheim transferiert.
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Ermordet im Schloss Hartheim
BRAUNSBERGER Hermann 13 Jahre geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
03.04.1927 Liezen Heil- und Pflegeanstalt „Am Feldhof“ / Graz 14.02.1941 nach Hartheim
BREITBARTH Horst
18 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: lt. Transportliste:
18.07.1922 Mühlhausen unbekannt 04.10.1940 nach Hartheim
BRENK Valentin
17 Jahre
geb.: Haftgrund: letzter Aufenthalt: Abtransport:
11.02.1924 Wrotków / Polen Schutzhaft (= politischer Häftling) KZ Dachau 16.01.1942 nach Hartheim
BRETTERKLIEBER Josef 8 Jahre geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
13.01.1932 Voitsberg Heil- und Pflegeanstalt „Am Feldhof“ / Graz 13.10.1940 nach Hartheim
BROMET Luis
19 Jahre
geb.: 25.12.1921 Herkunft: unbekannt Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 11.08.1941 nach Hartheim
Ermordet im Schloss Hartheim
BRONSKI Josef
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19 Jahre
geb.: 10.03.1922 Polen Haftgrund: unbekannt letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 05.12.1941 nach Hartheim
BRUMEN Janez
10 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
28.02.1931 Zavrh / Maribor Heil- und Pflegeanstalt Neu-Cilli 09.06.1941 nach Hartheim
BRUMEN Strecko
11 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
22.05.1930 Zavrh / Maribor Heil- und Pflegeanstalt Neu-Cilli 09.06.1941 nach Hartheim
BUBELA Benedikt
18 Jahre
geb.: 3.11.1925 Krymno / Sowjetunion Beruf: Landwirt Haftgrund: Schutzhaft (= politischer Häftling) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 19.07.1944 nach Hartheim
BUCHMAIR Herta
16 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
07.10.1924 Landeck 18.04.1938 Heil- und Pflegeanstalt Hall i. Tirol 10.12.1940 nach Hartheim
Wegen schwieriger familiärer Verhältnisse wird Herta bereits im Vorschulalter im Innsbrucker Waisenhaus St. Josef aufgenommen. Sie besucht dort kurzfristig die Schule, wird aber verhaltensauffällig. Nicht erklärbare, „spontan auftretende“ Anfälle (ohne Krämpfe und ohne Schaum vor dem Mund), die meist zur Be-
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Ermordet im Schloss Hartheim
wusstlosigkeit führen, bringen das „schreckhafte“ Kind total aus dem Gleichgewicht. Es wird zwischendurch aggressiv allen Menschen gegenüber, die sich in seinem Umfeld befinden. Deshalb wird das Mädchen am 18.04.1938 in die Heil- und Pflegeanstalt Hall i. Tirol überstellt. Am 10.12.1940 steht Hertas Name auf der Transportliste nach Hartheim.
BULENKO Wasilij
19 Jahre
geb.: 25.02.1925 Kurschawa / Sowjetunion Beruf: Arbeiter Haftgrund: RZA (russischer „Zivilarbeiter“ = Zwangsarbeiter) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 26.06.1944 nach Hartheim.
BUNDSCHUH Marie
18 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
04.02.1922 Wien Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ 29.07.1940 nach Hartheim
BURGSTALLER Anna
17 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
11.06.1923 Haag Fürsorgeheim im Kloster Baumgartenberg 04.06.1940 nach Hartheim
BURGSTALLER Erwin
15 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
06.10.1925 Watschig Evangelische Diakonieanstalt Gallneukirchen b. Linz 13.01.1941 nach Hartheim
Ermordet im Schloss Hartheim
BURSIK Martha
14 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
25.06.1926 Wien-Inzersdorf Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ 29.07.1940 nach Hartheim
BUXBAUM Wilhelm
12 Jahre
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geb.: 31.03.1929 Waidhofen a.d. Ybbs aufgenommen: 29.10.1938 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging Abtransport: 09.05.1941 nach Hartheim
Wilhelm leidet an Athetose (= langsame bizarre geschraubte Bewegungen, z.B. der Hände), wodurch „vor allem die Geschicklichkeit der Finger sehr beeinträchtigt ist“. Er kann nicht schreiben und sich weder selbstständig an- noch auskleiden. Eine weitere Beeinträchtigung ist eine starke Sehschwäche. Nachdem der Bub als „nicht bildungsfähig“ prognostiziert wurde, wird er am 09.05.1941 nach Hartheim „übersetzt“.
CAILLAULT Andre
19 Jahre
geb.: Haftgrund: letzter Aufenthalt: Abtransport:
25.10.1924 Paris / Frankreich Schutzhaft (= politischer Häftling) KZ Mauthausen 30.06.1944 nach Hartheim
CANTINI Fiorenzo
19 Jahre
geb.: 25.03.1925 Empoli / Italien Beruf: Glaser Haftgrund: Schutzhaft (= politischer Häftling) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 27.09.1944 nach Hartheim
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Ermordet im Schloss Hartheim
CAPKA Ludmilla
8 Jahre
geb.: 17.03.1933 Niklas / Znaim letzter Aufenthalt: 25.04.1940 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging Abtransport: 20.05.1941
Ludmilla ist das ledige Kind einer Dienstmagd. Die häuslichen Verhältnisse sind gut. Die Mutter kümmert sich um ihr Kind, das sich in der Folge, dem Alter entsprechend, gut entwickelt. Es zahnt mit 7 Monaten und läuft mit 1 ½ Jahren. Von wem und warum es in die Anstalt in Gugging eingewiesen wird, geht aus den vorhandenen Unterlagen nicht hervor. Da das Kind Angst vor der Nadel hat, setzt es sich bei der Aufnahmeuntersuchung heftig zur Wehr. Obwohl Ludmilla Interesse an ihrer Umgebung zeigt, wird sie als „nicht bildungsfähig“ prognostiziert. Am 20.05.1941 wird das Mädchen mit einem großen Transport nach Hartheim gebracht.
CARMONA-RIVERA Juan 16 Jahre geb.: 17.06.1925 Spanien Haftgrund: unbekannt letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 05.12.1941 nach Hartheim
CECCHI Mario
18 Jahre
geb.: 12.06.1926 Ferrara / Italien Beruf: Dachdecker Haftgrund: Schutzhaft (= politischer Häftling) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 29.12.1944 nach Hartheim
CHAMINADE Jean Rene
17 Jahre
geb.: 22.04.1927 Les Salettes / Frankreich Beruf: Lehrling Haftgrund: Schutzhaft (= politischer Häftling) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 06.01.1945 nach Hartheim
Ermordet im Schloss Hartheim
CHARATALILO Grizko
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19 Jahre
geb.: 29.05.1925 Ljachow / Sowjetunion Beruf: Arbeiter Haftgrund: RZA (russischer „Zivilarbeiter“ = Zwangsarbeiter) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 21.09.1944 nach Hartheim
CHLOND Alfrs
18 Jahre
geb.: Haftgrund: letzter Aufenthalt: Abtransport:
05.06.1923 Tschenstochau / Polen Schutzhaft (= politischer Häftling) KZ Dachau 16.02.1942 nach Hartheim
CHOINAKY Joseph
17 Jahre
geb.: 10.10.1926 Ramo / Frankreich Beruf: Bauer Haftgrund: Schutzhaft (= politischer Häftling) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 05.04.1944 nach Hartheim
CHOUZENOUX Michel
19 Jahre
geb.: 26.12.1924 Toul / Frankreich Beruf: Arbeiter Haftgrund: Schutzhaft (= politischer Häftling) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 21.11.1944 nach Hartheim
CIABATTI Maggiorano
17 Jahre
geb.: 01.05.1927 Mezzano / Italien Beruf: Lehrling Haftgrund: Schutzhaft (= politischer Häftling) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 10.10.1944 nach Hartheim
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Ermordet im Schloss Hartheim
CIESIELSKI Andreas
19 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
01.11.1922 Polen KZ Mauthausen 04.12.1941 nach Hartheim
CIRIC Svetomir
18 Jahre
geb.: Haftgrund: letzter Aufenthalt: Abtransport:
1926 Riljac / Jugoslawien Schutzhaft (= politischer Häftling) KZ Mauthausen 13.12.1944 nach Hartheim
CIUZYNSKI Czeslaw
19 Jahre
geb.: 15.01.1925 Wendriszewo / Polen Beruf: Bauer Haftgrund: Schutzhaft (= politischer Häftling) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 07.08.1944 nach Hartheim
CONSTANTINI Robert
18 Jahre
geb.: 16.11.1925 Tranche / Frankreich Beruf: Bauschlosser Haftgrund: Schutzhaft (= politischer Häftling) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 05.08.1944 nach Hartheim
COOPMANN Juda
19 Jahre
geb.: 24.10.1921 Herkunft: unbekannt Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 11.08.1941 nach Hartheim
Ermordet im Schloss Hartheim
CUK Vida
10 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
08.08.1930 Ponikva / Šmarje Heil- und Pflegeanstalt Neu-Cilli 09.06.1941 nach Hartheim
61
DACOSTA DA FONSECA Jakob 19 Jahre geb.: 22.01.1922 Herkunft: unbekannt Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 12.08.1941 nach Hartheim
DANKELMAIER Helmut
7 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
03.05.1933 Ramsau / Stmk. Evangel. Diakonieanstalt Gallneukirchen b. Linz 13.01.1941 nach Hartheim
DANNHOFER Rudolf
14 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
30.12.1926 Graz Pflegeheim Knittelfeld / Stmk. 20.02.1941 nach Hartheim
DASCHKOWSKIJ Jurij
19 Jahre
geb.: 17.02.1925 Moskwa / Sowjetunion Beruf: Lehrling Haftgrund: RZA (russischer „Zivilarbeiter“ = Zwangsarbeiter) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 15.09.1944 nach Hartheim
62 DAUSEK Margarethe
Ermordet im Schloss Hartheim
15 Jahre
geb.: 17.11.1924 letzter Aufenthalt: Heil- und Pflegeanstalt d. Stadt Wien, Ybbs a. d. Donau Abtransport: 12.09.1940 nach Hartheim
DAVID Fritz
18 Jahre
geb.: 04.04.1924 Geldern Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Dachau Abtransport: 04.05.1942 nach Hartheim
DAVIDOVITS Chaim
19 Jahre
geb.: 25.10.1925 Kagybesko / Ungarn Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 28.11.1944 nach Hartheim
DECKER Antonie
12 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
21.10.1928 Aschbach b. Amstetten Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 09.05.1941 nach Hartheim
DEIMEL Konrad
5 Jahre
geb.: 01.01.1935 Schrötten / Stmk. aufgenommen: 22.11.1938 Heil- und Pflegeanstalt „Am Feldhof“ / Graz Abtransport: 28.05.1940 nach Hartheim
Die Eltern des kleinen Konrad sind „unbekannt“. Deshalb ist als Beruf in der Krankengeschichte „Gemeindekind“ eingetragen. Ab dem 10. Lebensmonat wächst der Bub bei Pflegeeltern auf, die sich sehr um den Buben bemühen. Ob-
Ermordet im Schloss Hartheim
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wohl er gut genährt und reinlich ist, macht die geistige Entwicklung nur geringe Fortschritte. Am 22.11.1938 wird vom Gemeindearzt Dr. Plank die Abgabe ins Landeskrankenhaus verfügt, „weil die Pflegeeltern eine weitere Betreuung des Kindes wegen gehäufter epileptiformer Anfälle nicht mehr gewährleisten können“. Am 28.05.1940 ist in den erhaltenen Unterlagen „erledigt“ eingetragen. Der 5-jährige Konrad wird nach Hartheim „verlegt“.
DEININGER Norbert
17 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
07.08.1923 Baden b. Wien Versorgungsanstalt Schernberg 21.04.1941 nach Hartheim
DELIC Dusanka
17 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
30.09.1923 Ličko Petrovo Selo Heil- und Pflegeanstalt Neu-Cilli 09.06.1941 nach Hartheim
DEMPFLE Maria
15 Jahre
geb.: 13.03.1926 Vorderburg / Sonthofen aufgenommen: 16.11.1940 Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren- Irrsee Abtransport: 08.08.1941 nach Hartheim
Maria ist von Geburt an geistig und körperlich beeinträchtigt. Zunehmend wird die Erziehung immer schwieriger. Das Kind ist dauernd in Bewegung, ist nur schwer zur Ruhe zu bringen, „kennt keine Gefahr für sich, steigt überall hinauf, springt überall herum, läuft ziellos im Zimmer herum, bleibt nicht sitzen …“. Ein ärztliches Gutachten aus dem Schutzengelheim in Lautrach beinhaltet u.a.: „Die Kranke kann auch nicht einen Augenblick allein gelassen werden ohne Gefahr der Selbst- und Fremdbeschädigung … Pflege und Behandlung im Elternhaus kann nicht mehr geboten werden …“. Am 16.11.1940 wird das 14-jährige Mädchen in die Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren überstellt. Am 08.08.1941 steht in der Krankengeschichte „verlegt“. Der Name von Maria steht auf der Transportliste nach Hartheim.
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Ermordet im Schloss Hartheim
DENLÖFFEL Franziska
15 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
14.05.1926 Au 19.11.1940 Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren 08.08.1941 nach Hartheim
Franziska ist ein Zwillingskind und seit ihrer Geburt auf beiden Augen blind mit totaler Pupillenstarre. Das Mädchen wächst bei seinen Eltern mit 6 Geschwistern auf. Es ist ein „folgsames, ruhiges und sehr anhängliches Kind“. Vor dem Schuleintrittsalter wird es im Schutzengelheim in Ursberg aufgenommen. Dort wird Prof. Dr. Rüdin vom Kaiser-Wilhelm-Institut für Genealogie und Demografie (in München) auf die Behinderung von Franziska aufmerksam. Sie wird am 19.11.1940 in die Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren überstellt. Dr. Rüdin ersucht die Anstaltsleitung um Blut- und Liquorentnahmen im Zuge diverser Venen- und Lumbalpunktionen. Das Kind reagiert auf diese sehr unangenehmen Untersuchungen jeweils mit heftigem Erbrechen und Durchfällen. „Es weint viel.“ Am 08.08.1941 wird die 15-jährige Franziska „verlegt“. Ihr Name steht auf der Liste nach Hartheim.
DEUTSCH Joszef
17 Jahre
geb.: 01.05.1927 Csákvár / Ungarn Beruf: Schüler Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 27.12.1944 nach Hartheim
DIPOTSCH Johann
8 Jahre
geb.: 08.12.1932 Uttendorf letzter Aufenthalt: Anstalt Mariatal in Kramsach / Tirol Abtransport: 23.05.1941 nach Hartheim
DJURIC Pero Mils
19 Jahre
geb.: Haftgrund:
1925 Porowa / Jugoslawien Schutzhaft (= politischer Häftling)
Ermordet im Schloss Hartheim
letzter Aufenthalt: Abtransport:
KZ Mauthausen 24.06.1944 nach Hartheim
DOLAK Felix
12 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
02.11.1928 Wien Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 09.05.1941 nach Hartheim
DOLEZAL Karoline
17 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
29.09.1923 Wien Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ 28.11.1940 nach Hartheim
DOLEZAL Ladislaus
18 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
02.06.1922 Wien 22.12.1936 Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ 09.07.1940 nach Hartheim
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Über Ladislaus ist aus den erhaltenen Unterlagen nichts Genaueres zu erkennen, als dass er „wegen angeborenem Schwachsinn höheren Grades mit epileptischen Anfällen voll entmündigt“ ist. Er wächst im Kinderheim Süßenbrunn auf. Ob er Eltern oder Geschwister hatte, ist nicht bekannt. Am 09.07.1940 wird der Jugendliche nach Hartheim transportiert.
DOLGIJ Nikolai
19 Jahre
geb.: 16.04.1925 Gora / Sowjetunion Beruf: Schlosser Haftgrund: RZA (russischer „Zivilarbeiter“ = Zwangsarbeiter) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 20.07.1944 nach Hartheim
66 DRESSLER Harry
Ermordet im Schloss Hartheim
16 Jahre
geb.: 28.05.1924 letzter Aufenthalt: Heil- und Pflegeanstalt d. Stadt Wien, Ybbs a.d. Donau Abtransport: 20.06.1940 nach Hartheim
DSHEMIL Ali
17 Jahre
geb.: 15.12.1926 Azyk / Sowjetunion Beruf: Agronom Haftgrund: RZA (russischer „Zivilarbeiter“ = Zwangsarbeiter) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 20.07.1944 nach Hartheim
EBERHART Josef
13 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
10.03.1928 Ettendorf Pflegeheim Knittelfeld / Stmk. 20.02.1941 nach Hartheim
EBERLE Genovefa
14 Jahre
geb.: 13.02.1927 Schwand aufgenommen: 19.11.1940 Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren- Irrsee Abtransport: 05.06.1941 nach Hartheim
Das Mädchen wächst bei den Eltern in einer kleinen Landwirtschaft auf. Mit Beginn des Zahnens, so berichtet die Mutter, treten bei dem Kind plötzlich krampfartige Zustände auf. In der Folge ist die weitere Gesamtentwicklung stark beeinträchtigt. Vermutlich in der Hoffnung auf medizinische Hilfe geben die Eltern 1935 ihre Tochter in die Ursberger Anstalten. Doch dort verschlechtert sich der Zustand des Kindes während der nächsten 5 Jahre immer mehr. In einem Tagesbericht vom 01.12.1940 ist u.a. festgehalten: „… kann nicht sprechen … schwach, hinfällig, kann nur mit Unterstützung gehen … bekommt nun regelmäßig Luminal … muss ganz besorgt werden …“. An die Eltern ergeht ein
Ermordet im Schloss Hartheim
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undatiertes Telegramm: „Zustand der Tochter bedenklich.“ Am 05.06.1941 wird Genovefa mit einem Sammeltransport nach Hartheim verlegt.
EDER Johann
16 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
28.01.1925 Stockerau Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 15.03.1941 nach Hartheim
EDLER Gertrude
18 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
05.11.1921 Teschen Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ 15.07.1940 nach Hartheim
EHRINGER Eckardt Wilfried 5 Jahre geb.: 26.05.1935 Oberlochau aufgenommen: 14.02.1941 Heil- und Pflegeanstalt Valduna / Rankweil Abtransport: 17.03.1941 nach Hartheim
Eckhardt hat einen Hydrocephalus (= Wasserkopf ). Den 3 Zeilen (!) des erhaltenen Befundes, den niemand unterzeichnet hat, ist zu entnehmen, dass das Kind geistig behindert ist und „vom ständigen Sitzen verbildete untere Gliedmaßen und keine sprachliche Äußerung“ hat. Einige Zeit war der kleine Bub im Siechenhaus von Lochau untergebracht. Am 17.03.1941, nur einen Monat nach der Aufnahme in der Anstalt Valduna, steht sein Name auf der Transportliste nach Hartheim.
EICHWALD Heinz Paul
11 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: lt. Transportliste:
21.02.1929 Liezen unbekannt 09.05.1940 nach Hartheim
68 EIDLISZ Sandor
Ermordet im Schloss Hartheim
19 Jahre
geb.: 13.01.1925 Nagy-Kövesd / Ungarn Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 03.01.1945 nach Hartheim
EINHORN (Vorname unleserlich) 17 Jahre geb.: 14.07.1927 Gyömöre / Ungarn Beruf: Arbeiter Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 14.11.1944 nach Hartheim
EISDORFER Mano
17 Jahre
geb.: 25.05.1927 Saprodeje / Ungarn Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 05.01.1945 nach Hartheim
EISENBERGER David
18 Jahre
geb.: 06.12.1926 Keordina / Ungarn Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 03.01.1945 nach Hartheim
EISENRAUCH Berta
17 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
22.09.1923 Mürzzuschlag 13.06.1940 Heil- und Pflegeanstalt d. Stadt Wien, Ybbs a.d. Donau 23.09.1940 nach Hartheim
Berta erlebt eine sehr negativ belastete Kinder- und Jugendzeit. Die Mutter schlägt sie, der Vater belästigt sie sexuell. Mehrmals flüchtet sie wegen der
Ermordet im Schloss Hartheim
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schlechten Verhältnisse von zu Hause. Immer wieder wird sie aufgegriffen und in diversen Jugendheimen und Erziehungsanstalten angehalten, bis sie am 05.07.1939 in die Frauenabteilung „Am Steinhof“ eingewiesen wird. Doch dort wird das Mädchen als nicht anstaltsbedürftig befunden und bald wieder entlassen. Da Berta zu Hause nicht mehr aufgenommen wird, wird sie vorerst im polizeilichen Jugendheim, Wien 3, Juchgasse, festgehalten. Am 13.06.1940 erfolgt ihre Überstellung in die Heil- und Pflegeanstalt Ybbs a.d. Donau. Am 23.09.1940 steht ihr Name auf der Transportliste nach Hartheim.
EISL Franz
9 Jahre
geb.: 21.06.1932 Werfen letzter Aufenthalt: Anstalt Mariatal in Kramsach / Tirol Abtransport: 23.05.1941 nach Hartheim
ENDRES Hildegard
15 Jahre
geb.: 17.03.1926 Dietmannsried / Kempten aufgenommen: 16.11.1940 Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren- Irrsee Abtransport: 08.08.1941 nach Hartheim
Hildegard wächst in einer bäuerlichen Familie auf. Seit ihrer Geburt ist sie geistig beeinträchtigt und wird im Alter von 7 Jahren im Schutzengelheim in Lautrach aufgenommen. Das Staatliche Gesundheitsamt verfügt, dass das „kleine schwächliche Kind“ am 16.11.1940 in die Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren transferiert wird. In den vorliegenden Unterlagen findet sich ein Antwortschreiben an den Landesfürsorgeverband Schwaben in Augsburg, dessen menschenverachtende Formulierung das Ausmaß der Behandlung des 15-jährigen Mädchens erahnen lässt: „Einer Entlassung der Endres Hildegard muss vom ärztlichen Standpunkt aus ernstlich widersprochen werden. Es handelt sich bei ihr um schwerste Idiotie, bei der keinerlei Sprachentwicklung vorhanden ist. Sie lacht nur blöd und macht idiotische Bewegungen. Sie befindet sich dauernd in triebhafter Unruhe … da es sich um einen erbanlagebedingten Fall handelt, müsste vor Entlassung Sterilisierung erfolgen. Bei der gegebenen Sachlage würde die Einleitung eines Verfahrens auf Unfruchtbarmachung aber nur eine nutzlose Belästigung des Gerichts bedeuten und obendrein die Unfruchtbarmachung selbst für den Staat nutzlose Kosten verursachen, da das Kind doch nicht außerhalb der Anstalt gehalten werden kann.“ gez. Dr. Haltlhauser, Direktor. Am 08.08.1941 wird Hildegard nach Hartheim „verlegt“.
70 ENGEL Zoltan
Ermordet im Schloss Hartheim
18 Jahre
geb.: 25.10.1926 Mezöcsy / Ungarn Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 05.01.1945 nach Hartheim
ENGELSTÄDTER Margot 11 Jahre geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
23.05.1929 Eppendorf unbekannt 28.08.1940 nach Hartheim
ERATH Veronika
11 Jahre
geb.: 20.12.1929 Oberlochau aufgenommen: 14.02.1941 Heil- und Pflegeanstalt Valduna / Rankweil Abtransport: 17.03.1941 nach Hartheim
Im Alter von 10 Jahren wird Veronika wegen geistiger Beeinträchtigung im Siechenhaus von Oberlochau untergebracht. Nach der Verlegung in die Anstalt in Valduna erfolgt, einen Monat später, am 17.03.1941 der Abtransport des Kindes nach Hartheim.
ERNICKE Herbert
12 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: lt. Transportliste:
06.07.1927 Hartmannsdorf unbekannt 21.05.1940 nach Hartheim
Ermordet im Schloss Hartheim
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FADERLER Auguste
13 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
14.03.1928 Wien 24.11.1939 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 09.05.1941 nach Hartheim
Aus den wenigen erhaltenen Unterlagen ist es wegen der widersprüchlichen Eintragungen nicht möglich, sich ein Bild des Kindes zu machen. Es dürfte zwischendurch an epileptiformen Anfällen leiden, die von lange anhaltenden „Dämmerzuständen“ begleitet werden. Abgesichert ist, dass Auguste am 09.05.1941 nach Hartheim transportiert wurde.
FÄHNRICH Franz
14 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
02.04.1926 Graz Pflegeheim Knittelfeld / Stmk. 20.02.1941 nach Hartheim
FARKAS Imre
17 Jahre
geb.: 02.04.1927 Erdeszegö / Ungarn Beruf: Landarbeiter Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 14.11.1944 nach Hartheim
FASCHING Aloisia
13 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
20.10.1927 D. Goritz Pflegeheim Knittelfeld / Stmk. 20.02.1941 nach Hartheim
FAUSTIAN Maria
17 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
01.03.1923 Kobald Pflegeheim Knittelfeld / Stmk. 20.02.1941 nach Hartheim
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Ermordet im Schloss Hartheim
FAYON Albert
10 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
01.05.1931 Wien Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ 13.06.1941 nach Hartheim
FELDMANN Endre
17 Jahre
geb.: 16.09.1927 Gyönjos / Ungarn Beruf: Lehrling Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 29.12.1944 nach Hartheim
FENSL Margarethe
17 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
16.12.1922 Wien 02.09.1940 Heil- und Pflegeanstalt d. Stadt Wien, Ybbs a.d. Donau 09.10.1940 nach Hartheim
Margarethe wächst in der Familie eines Fleischhauers auf. Am 29.04.1939 wird sie „wegen Erregungszuständen und weinerlicher Verstimmung“ in die Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ eingeliefert. Dr. Podhajsky diagnostiziert „stumpfe Geistesschwäche“ und veranlasst die Entmündigung. Das Mädchen ist schüchtern, sucht kaum Anschluss zu anderen Patienten, ist ruhig und verträglich. Am 02.09.1940 wird Margarethe in die Heil- und Pflegeanstalt Ybbs a.d. Donau verlegt und am 09.10.1940 von dort nach Hartheim überstellt.
FERINGER Bruno
15 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
19.09.1924 Wien Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ 29.07.1940 nach Hartheim.
Ermordet im Schloss Hartheim
FEST Johann
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13 Jahre
geb.: 18.07.1927 Voitelsbrunn bei Mistelbach aufgenommen: 02.05.1930 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging Abtransport: 09.05.1941 nach Hartheim
Johann erkrankt in frühester Kindheit an Gehirnentzündung. Nach einem Aufenthalt im Preyer’schen Kinderspital in Wien wird er im Alter von 3 Jahren in die Anstalt in Gugging überstellt. Der Bub ist besonders klein, er kann nicht sitzen, weder gehen noch stehen. Auch zeigen sich keine Ansätze zu einer deutlichen Sprachentwicklung. 1939 steht in einem kurzen Jahresbericht u.a.: „… andauernd in Bettruhe, … reagiert auf Anreden, hört auf seinen Namen, ist ruhig, gutmütig, niemals störend … muss wegen Coordinationsstörung der Arme und Hände gefüttert werden …“. Am 09.05.1941 wird Johann „in eine der Direktion nicht genannte Anstalt übersetzt“. Sein Name steht auf der Transportliste nach Hartheim.
FICHTINGER Friedrich Josef 14 Jahre geb.: aufgenommen: Abtransport:
21.11.1926 Ruppersthal b. Tulln 18.08.1937 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 20.05.1941 nach Hartheim
Zu Beginn der Pflegegeschichte aus der Anstalt Gugging wird erwähnt, dass ein Onkel des Kindes an Epilepsie „in hiesiger Anstalt“ gestorben ist. Friedrich lernt nach einer normalen Geburt mit einem Jahr gehen und mit 2 Jahren sprechen. Er ist ein freundliches Kind, das ein wenig stottert. Er gibt an, dass er ein Jahr die „Normalschule“ besuchte, aber sich im Rechnen schwer täte. Oft weint der Bub plötzlich wegen Heimweh und Angst, die er nicht erklären kann. Dazu kommen immer häufiger Krampfanfälle, nach denen er sehr benommen ist. Am 02.05.1941 steht in einem Tagesbericht u.a.: „… ruhig, verträglich, arbeitsam, reinlich, hält auf Ordnung bei sich und den anderen, kann lesen und abschreiben … gutmütiges Kind, verhält sich diszipliniert, ist mitteilsam … körperlich gut entwickelt“. Am 20.05.1941 wird Friedrich nach Hartheim transferiert.
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Ermordet im Schloss Hartheim
FINANA-NAVA Rafael
17 Jahre
geb.: 26.02.1924 Spanien Haftgrund: unbekannt letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 05.12.1941 nach Hartheim
FINSTERBAUER Erwin
12 Jahre
geb.: 10.03.1928 letzter Aufenthalt: Heil- und Pflegeanstalt d. Stadt Wien, Ybbs a.d. Donau Abtransport: 02.12.1940 nach Hartheim
FISCHER Fülop
17 Jahre
geb.: 22.06.1927 Besterce / Ungarn Beruf: Lehrling Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 16.12.1944 nach Hartheim
FISCHER Josef
18 Jahre
geb.: 13.03.1926 Nagykároly / Ungarn Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 29.12.1944 nach Hartheim
FISCHER Maria
15 Jahre
geb.: 14.11.1925 Predl / Scheibbs aufgenommen: 06.08.1938 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging Abtransport: 20.05.1941 nach Hartheim
Maria wird im 8. Monat geboren. Einige Zeit danach erkrankt sie an Fraisen. In der Folge verstärken sich die Anfälle und treten erst nach dem 4. Lebensjahr nicht
Ermordet im Schloss Hartheim
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wieder auf. Obwohl das Kind ab da körperlich gesund ist, ist die psychische Entwicklung beeinträchtigt. Das Mädchen ist scheu und überempfindlich, weint bei jeder Gelegenheit, das Sprachvermögen ist eingeschränkt. Es besucht 3 Klassen der Volksschule, wo sich herausstellt, dass es stark kurzsichtig ist. Dies schränkt den schulischen Erfolg sehr ein. Als Maria im August 1938 in der Anstalt in Gugging aufgenommen wird, macht sie einen sehr depressiven Eindruck und äußert sich nur schwer zu Fragen, die ihr gestellt werden. Mit „maskenhaftem Gesicht“ nimmt sie am Unterricht teil. Wegen ihrer Fehlsichtigkeit zieht sie sich immer mehr zurück, was den Eindruck von Interesse- und Antriebslosigkeit vermittelt. Ihre „Lernfortschritte sind gering“. Trotz allem hält sie sich reinlich und ist für kleinere Handgriffe verwendbar. Am 20.05.1941 wird das Kind nach Hartheim „übersetzt“.
FISCHER Werner
13 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
16.06.1927 Augsburg 19.11.1940 Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren 04.06.1941 nach Hartheim
Über Werner gibt es in den vorliegenden erhaltenen Unterlagen nur wenige Informationen. Das Kind wird unehelich geboren und ist in der Folge, vor allem in der psychischen Entwicklung, beeinträchtigt. Als der kleine Bub 3 Jahre alt ist, veranlasst die Amtsvormundschaft des Stadtjugendamtes Augsburg seine Einweisung in die Pflegeanstalt Ursberg mit der Diagnose: „Schwachsinn höheren Grades.“ In einem Pflegebericht steht u.a.: „Gegenüber den Pflegepersonen zeigt er sich kindlich anhänglich.“ Dies ändert sich sofort, als der Bub am 19.11.1940 in die Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren überstellt wird: Hier diagnostiziert der Anstaltsarzt Dr. Gärtner u.a.: „… unzugänglicher Idiot … “. Am 04.06.1941 wird Werner nach Hartheim „verlegt“.
FLINTA Jewgenij
18 Jahre
geb.: 16.08.1926 Krenetschany / Sowjetunion Beruf: Bauer Haftgrund: RZA (russischer „Zivilarbeiter“ = Zwangsarbeiter) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 11.09.1944 nach Hartheim.
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Ermordet im Schloss Hartheim
FORMANN Karoline
15 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
28.09.1925 Wien Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 15.03.1941 nach Hartheim
FORSTHOFER Ingeborg
11 Jahre
geb.: 26.12.1929 Perchtoldsdorf aufgenommen: 17.05.1938 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging Abtransport: 09.05.1941 Nach Hartheim
In den kurzen Pflegeberichten ist über das Kind u.a. eingetragen: „… äußert etwas Zuneigung und Liebe im Puppenspiel … im allgemeinen ruhiges, einwandfreies Verhalten … sitzt meist ruhig auf einer Bank, spricht mit Bausteinen und Puppe, hält sich rein, ist gesellig … ist fügsam, bei gutem Appetit und körperlich gesund … erhält mehrmals im Jahr Besuch von den Eltern … nicht bildungsfähig.“ Am 09.05.1941 wird Ingeborg nach Hartheim transferiert.
FRANK Arnold
8 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
03.06.1932 Graz-Umgebung Heil- und Pflegeanstalt „Am Feldhof“ / Graz 13.10.1940 nach Hartheim
FREISTETTER Josefa
13 Jahre
geb.: 10.12.1927 Zwettl aufgenommen: 20.03.1937 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging Abtransport: 20.05.1941
Da sich die Eltern um ihr Kind nicht entsprechend kümmern, kommt die kleine Josefa, die wegen „Spitzfußstellung“ orthopädisch behandelt werden soll, frühzeitig zu einer Pflegemutter. Im Alter von 10 Jahren wird das Mädchen in der Anstalt in Gugging aufgenommen. Vermutlich sind epileptiforme Anfälle, die
Ermordet im Schloss Hartheim
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fallweise auftreten, der Grund für die Einweisung. Unter den Kindern scheint sich Josefa bald wohlzufühlen, sie beginnt mit ihnen zu sprechen und zu spielen. Doch vor Erwachsenen zieht sie sich ängstlich und ablehnend zurück. Im Jahresbericht 1939 steht u.a.: „… gutmütiges Kind, … geht vorsichtig, um nicht zu stürzen … spricht artikuliert, antwortet auf Fragen, soweit sie diese erfasst, sinngemäß … spricht gerne, … ist gesellig und hilfsbereit ….“. Im Jahresbericht 1940 ist u.a. festgehalten: „… Blässe, … schlechtes Aussehen trotz guten Appetits, … ist stets hilfsbereit, … hilft, wo sie kann, … verrichtet verschiedene Handgriffe aus eigenem Antrieb wie Geschirr reinigen, Tisch abräumen, etc … hilft auch anderen Kindern beim An- u. Auskleiden, … braucht selbst keine Hilfe, … ist gutmütig, folgsam, spielt gerne allein und mit anderen, … ist reinlich, … im Laufe des Jahres wurden keine Anfälle mehr beobachtet …“. Am 20.05.1941 wird Josefa nach Hartheim verlegt.
FREUDENSCHUSS Erna 15 Jahre geb.: 01.01.1926 Oberzeiring letzter Aufenthalt: Landessiechenanstalt Kindberg Abtransport: 25.02.1941 nach Hartheim
FRIEDLÄNDER Maximilian 18 Jahre geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
04.10.1921 Prag Heil- und Pflegeanstalt: „Am Steinhof“ 22.07.1940 nach Hartheim
FRISCHHERZ Josef
10 Jahre
geb.: 26.02.1931 Bruck / Leitha aufgenommen: 02.06.1934 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging Abtransport: 09.05.1941 nach Hartheim
Josef ist schwer behindert. Er kann weder stehen noch gehen und wird im Bett verwahrt. Das Kind ist nicht ansprechbar und „vollkommen pflegebedürftig.“ Am 09.05.1941 wird der Bub nach Hartheim „verlegt“.
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Ermordet im Schloss Hartheim
FRITZEN Gerd
6 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: lt. Transportliste::
14.05.1934 Hennigsdorf unbekannt 09.05.1940 nach Hartheim
FRITZSCH Herbert
13 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: lt. Transportliste:
15.08.1926 Marienberg unbekannt 08.07.1940 nach Hartheim
FUCHS Jakob
16 Jahre
geb.: 28.08.1924 Stanzach letzter Aufenthalt: Anstalt Mariatal in Kramsach / Tirol Abtransport: 23.05.1941 nach Hartheim
FUCHS Maria
13 Jahre
geb.: 22.03.1928 Stanzach letzter Aufenthalt: Anstalt Mariatal in Kramsach / Tirol Abtransport: 23.05.1941 nach Hartheim
FÜRLINGER Rosina
6 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
27.08.1933 Linz Fürsorgeheim im Kloster Baumgartenberg 20.05.1940 nach Hartheim
FÜRST Ernst
16 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
08.07.1924 Wien Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ 29.05.1941 nach Hartheim
Ermordet im Schloss Hartheim
79
FÜRST Kurt
16 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
18.08.1923 Wien 08.10.1939 Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ 15.07.1940 nach Hartheim
Kurt ist Jude, möchte aber nicht als solcher gesehen werden, „da sein Großvater vor drei Generationen arisch war“. Zunächst wird der Jugendliche kurze Zeit auf Ersuchen der Mutter im Wilhelminenspital behandelt und dann auf den „Steinhof“ überstellt. Da er Herzrhythmusstörungen hat, erhält er Digitalis, das er aber ausspuckt. Ab da wird das Medikament ins Essen gemischt. Darauf erleidet er zwischendurch starke Anfälle, die ihn in aggressive Zustände gegenüber Mitpatienten und Pflegern versetzen. Er weist auch seine Mutter ab und wird im Gitterbett verwahrt. Kurt hat große Angst vor dem Sterben. Am 15.07.1940 wird er nach Hartheim transportiert.
FUXJÄGER Hildegard
9 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
27.11.1930 Weißenbach / Stmk. Fürsorgeheim im Kloster Baumgartenberg 20.05.1940 nach Hartheim
GAH Anton
18 Jahre
geb.: 08.12.1922 letzter Aufenthalt: Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren Abtransport: 04.06.1941 nach Hartheim
GAL Tomasz
16 Jahre
geb.: 09.06.1928 Koloszvar Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 22.12.1944 nach Hartheim
80 GALYSCHEW Leonid
Ermordet im Schloss Hartheim
18 Jahre
geb.: 10.09.1926 Straschnice / Sowjetunion Beruf: Arbeiter Haftgrund: RZA (russischer „Zivilarbeiter“ = Zwangsarbeiter) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 19.10.1944 nach Hartheim
GAMAUF Marie
11 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
01.01.1930 Zöbern b. Wr. Neustadt Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 15.03.1941 nach Hartheim
GANZ Abraham
18 Jahre
geb.: 01.02.1926 Borso / Ungarn Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 05.01.1945 nach Hartheim
GARKE Maria
17 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
02.11.1923 Augsburg 23.11.1940 Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren 08.08.1941 nach Hartheim
Die Mutter von Maria berichtet in einem Schreiben an die Heil- und Pflegeanstalt in Kaufbeuren, dass das Kind, als ihr 6., eine normale Geburt hatte. Es hat aber erst mit 1 ½ Jahren sitzen und mit 3 Jahren laufen können. Ein Arzt stellte fest, dass das kleine Mädchen einen Rückenmarksdefekt hätte, riet aber von einer Operation ab. Da auch das Erlernen der Sprache ausblieb, konnte Maria später keine Schule besuchen. Das „gutmütige“ Kind wird zunächst in der Pflegeanstalt in Glött aufgenommen und am 23.11.1940 in die Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren übersetzt. Anstaltsarzt Dr. Gärtner diagnostiziert „hilflos verblödet“ und veranlasst eine Lumbalpunktion, die einen normalen Befund ergibt. Im Tagesbericht vom 12.03.1941 steht u.a.: „… gut zu haben, anhänglich, …“. Am 08.08.1941 wird Maria nach Hartheim „verlegt“.
Ermordet im Schloss Hartheim
GASIOROWSKI Georg
18 Jahre
geb.: Haftgrund: letzter Aufenthalt: Abtransport:
13.05.1924 Warschau / Polen Schutzhaft (= politischer Häftling) KZ Dachau 07.10.1942 nach Hartheim
GASPARRI Silvano
16 Jahre
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geb.: 03.02.1928 Empoli / Italien Beruf: Lehrling Haftgrund: Schutzhaft (politischer Häftling) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 02.10.1944 nach Hartheim
GASSNER Stefanie
15 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
25.12.1925 Gröbming / Stmk. Versorgungsanstalt Schernberg 21.04.1941 nach Hartheim
GEGG Theodor
15 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
28.08.1925 Fürth 17.05.1941 Heil- und Pflegeanstalt Mainkofen 27.06.1941 nach Hartheim
„Vermutlich durch eine Hirnerkrankung“ leidet Theodor ab der 6. Lebenswoche an Krampfanfällen, die sich sehr häufig wiederholen und erst im Alter von 3 Jahren aufhören. In der Folge entwickelt sich das Kind körperlich dem Alter entsprechend, „ist reinlich und folgsam“, doch die Sprache ist sehr beeinträchtigt. Vor Beginn der Schulpflicht wird den Eltern geraten, ihren Sohn in Anstaltserziehung zu geben, weil „nur dort die Ausbildung des Kindes durch entsprechende Behandlung erfolgen könne“. Den noch erhaltenen Unterlagen liegt ein ärztliches Gutachten der Anstalt der Barmherzigen Brüder in Reichenbach / Oberpfalz vom 21. Juni 1931 bei, in dem Theodor „jeder Erziehungserfolg zeitlebens abgesprochen“ wird. Vermutlich wird der Bub nach einem längeren Aufenthalt daselbst am
82
Ermordet im Schloss Hartheim
17.05.1941 in die Anstalt Mainkofen überführt und von dort einen Monat später „im Auftrag des Reichsverteidigungskommissärs“ nach Hartheim „versetzt“.
GELB Ernö
19 Jahre
geb.: 17.07.1925 Podhering / Ungarn Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 28.11.1944 nach Hartheim
GEMPERLE Hedwig
17 Jahre
geb.: 23.05.1923 Wien letzter Aufenthalt: Evangelische Diakonieanstalt Gallneukirchen b. Linz Abtransport: 13.01.1941 nach Hartheim
GENNER Elisabeth
13 Jahre
geb.: 02.07.1927 Wien aufgenommen: 25.01.1940 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging Abtransport: 09.05.1941 nach Hartheim
Elisabeth leidet an fortschreitender Muskelschwäche. Sie ist ein gutmütiges Kind, das „weder zeitlich noch örtlich orientiert“ ist. Das Mädchen dürfte auch nie eine Schule besucht haben. Auch über seine Familie ist nichts bekannt. Am 09.05.1941 wird Elisabeth von der Anstalt in Gugging nach Hartheim „übersetzt“.
GERASIMOW Pawel
19 Jahre
geb.: 01.06.1925 Tschernoje / Sowjetunion Beruf: Student Haftgrund: RZA (russischer „Zivilarbeiter“ = Zwangsarbeiter) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 13.09.1944 nach Hartheim
Ermordet im Schloss Hartheim
GEUZE Ilse
10 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
02.12.1929 Alberschwende St. Josefs-Institut Mils in Tirol 29.02.1940 nach Hartheim
GLAUBINGER Theresia
12 Jahre
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geb.: 26.11.1928 Waidhofen a.d. Thaya aufgenommen: 05.08.1939 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging Abtransport: 09.05.1941 nach Hartheim
Im Jahresbericht von 1940 ist u.a. über das Mädchen festgehalten: „… nicht lernund bildungsfähig, kann sprechen, plaudert gerne, erzählt der Schwester verschiedenes, verfügt jedoch nur über einen geringen Wortschatz, … ist gutmütig, spielt mit anderen Kindern, hält sich reinlich …“. Am 09.05.1941 wird Theresia nach Hartheim transportiert.
GLEIXNER Irmgard
16 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
03.07.1924 Tirschenreuth Heil- und Pflegeanstalt Regensburg 19.11.1940 nach Hartheim
GLÜCK Sandor
19 Jahre
geb.: 29.03.1925 Sátoraljaújhely / Ungarn Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 31.10.1944 nach Hartheim
GLÜCK Vilmos
17 Jahre
geb.: 27.04.1927 Szatmár / Ungarn Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 31.10.1944 nach Hartheim
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Ermordet im Schloss Hartheim
GNIPA Dimitrij
18 Jahre
geb.: 18.11.1925 Peretschtepine / Sowjetunion Beruf: Arbeiter Haftgrund: RZA (russischer „Zivilarbeiter“ = Zwangsarbeiter) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 26.06.1944 nach Hartheim
GOLDBERG Jehuda
14 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
17.09.1926 Tel Aviv Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ 29.05.1941 nach Hartheim
GOLDBERGER Sandor
17 Jahre
geb.: 13.02.1927 Szatmárnémeti / Ungarn Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 22.12.1944 nach Hartheim
GOLDSTEIN Tibor
18 Jahre
geb.: 08.08.1926 / Ungarn Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 22.12.1944 nach Hartheim
GÖPFERT Josefa
14 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
13.10.1926 Oberbierbaum Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 20.05.1941 nach Hartheim
Im 8. Schwangerschaftsmonat stürzt die Mutter über die Kellerstiege, doch Josefas Geburt verläuft normal. Bald danach erkrankt das kleine Mädchen an epileptiformen Anfällen. In der Folge ist die weitere Gesamtentwicklung des Kindes
Ermordet im Schloss Hartheim
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sehr beeinträchtigt. Es lernt weder sitzen, noch stehen, kann nicht gehen, die Sprache bleibt weg. Im Alter von 5 Jahren wird es in der Anstalt in Gugging aufgenommen. Doch auch dort bessert sich sein Zustand nicht. Es ist zusätzlich sehr anfällig für fieberhafte Infekte. Als die epileptischen Anfälle häufiger werden, wird das Kind gegen sich aggressiv und mit der Schutzjacke beschränkt. Aus beiden Ohren fließt ständig eitriges Sekret, was den Hörsinn stark behindert. Daneben wirken die mehrfachen Eintragungen, wie „bildungsunfähig“, in den wenigen erhaltenen Unterlagen besonders zynisch. Am 20.05.1941 wird Josefa nach Hartheim „versetzt“.
GOTTLIEB Karl Heinz
14 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
29.11.1926 Wien Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ 29.05.1941 nach Hartheim
GOZZI Paul
16 Jahre
geb.: 04.06.1924 Wien letzter Aufenthalt: Anstalt Mariatal in Kramsach / Tirol Abtransport: 23.05.1941 nach Hartheim
GRACIA Casabona Lorenzo 18 Jahre geb.: 29.05.1923 / Spanien Haftgrund: unbekannt letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 03.12.1941 nach Hartheim
GRAFENEDER Leopold
9 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
05.09.1931 Haselberg b. Pöggstall Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 09.05.1941 nach Hartheim
86 GREINER Arpad
Ermordet im Schloss Hartheim
17 Jahre
geb.: 10.03.1927 / Ungarn Beruf: Schneider Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 27.12.1944 nach Hartheim
GRESSEL Erich
14 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
30.06.1926 Fürth 26.02.1941 Heil- und Pflegeanstalt Ansbach 28.03.1941 nach Hartheim
Im Alter von einem Jahr erkrankt Erich an Kinderlähmung. Durch Rachitis hat das Kind bereits zusätzliche „schwere Knochenverbiegungen“ und wird im Krankenhaus Fürth an beiden Unterschenkeln operiert. Dadurch verbessert sich das Gehvermögen. Vor Ende des 3. Lebensjahres stirbt die Mutter an Lungentuberkulose. Ab nun wächst das Kind auf verschiedenen Pflegeplätzen auf, bis es am 01.07.1933 in der Pflegeanstalt Bruckberg aufgenommen wird. Obwohl der Bub auch geistig „schwach entwickelt“ ist, wird er u.a. beschrieben: „Meist heiter, guter Kerl, ruhig, gutmütig, folgsam, spielt für sich, nicht aufgeregt … in gewissem Grade bildungsfähig … versorgt sich selbst … ist nicht unrein …“. Am 26.02.1941 wird Erich mit einem „größeren Sammeltransport“ in die Heilund Pflegeanstalt Ansbach gebracht. Dort steht im Pflegebericht u.a.: „… beiderseitige Spitzfußstellung … Narben an den Unterschenkeln, läuft nur auf den Zehenspitzen … liegt den ganzen Tag im Bett … verlangt immer Spielzeug … verfolgt die Vorgänge in seiner Umgebung …“. Am 28.03.1941 ist am Ende der Unterlagen eingetragen: „Wird heute auf Anordnung des Reichsverteidigungskommissärs in eine hier nicht bekannte Anstalt überführt“. Der Name des Kindes steht auf der Transportliste nach Hartheim!
GREUNZ Anna
12 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
26.09.1927 Windischgarsten Fürsorgeheim im Kloster Baumgartenberg 20.05.1940 nach Hartheim
Ermordet im Schloss Hartheim
GRIESSER Anna
15 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
23.12.1924 Stams Heil- und Pflegeanstalt Hall i.Tirol 10.12.1940 nach Hartheim
GRIFFEL Max
18 Jahre
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geb.: 22.06.1926 Szeletin / Ungarn Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 05.01.1945 nach Hartheim
GRISSINGER Helga
7 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
31.10.1932 Wien Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ 29.07.1940 nach Hartheim
GROSS Johann
11 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
23.10.1929 Bockfließ Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 09.05.1941 nach Hartheim
GROSS Karl
14 Jahre
geb.: 29.04.1927 Wien aufgenommen: 18.01.1935 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging Abtransport: 09.05.1941 nach Hartheim
Karl ist, wie man im Volksmund sagt, ein „Zornbinkerl“. Seine jähzornigen Ausbrüche steigern sich oft bis zu einer aggressiven Rauflust. Er ist ein besonders lebhaftes Kind, das nur schwer zu beruhigen ist. Da er ein eingeschränktes Hörvermögen hat, ist auch seine Sprache undeutlich. Am 09.05.1941 wird der Bub nach Hartheim transportiert.
88
Ermordet im Schloss Hartheim
GROSSER Christine
15 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
03.12.1924 Neuhofen a.d. Krems Fürsorgeheim im Kloster Baumgartenberg 05.10.1940 nach Hartheim
GROSZ Ferenc
19 Jahre
geb.: 14.07.1925 Ungarn Beruf: Schuster Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 23.11.1944 nach Hartheim
GROZDANIC Ilija
17 Jahre
geb.: 17.05.1927 Sazije / Jugoslawien Beruf: Landarbeiter Haftgrund: Schutzhaft (= politischer Häftling) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 29.08.1944 nach Hartheim
GRUBER Josef
14 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
29.06.1926 Weißenstein Evangelische Diakonieanstalt Gallneukirchen b. Linz 13.01.1941 nach Hartheim
GRUBER Otto
17 Jahre
geb.: 21.03.1924 Achental letzter Aufenthalt: Anstalt Mariatal in Kramsach / Tirol Abtransport: 23.05.1941 nach Hartheim
Ermordet im Schloss Hartheim
GRÜNBLATT Ernö
89
17 Jahre
geb.: 27.03.1927 Also Kosar / Ungarn Beruf: Arbeiter Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 22.12.1944 nach Hartheim
GRUNDBÖCK Josef
15 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
28.09.1925 Wien Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 15.03.1941 nach Hartheim
GRÜNFELD Jan
18 Jahre
geb.: 24.04.1926 Grosswaradij / Ungarn Beruf: Student Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 04.12.1944 nach Hartheim
GRÜNSPAN David
19 Jahre
geb.: 29.09.1925 Öldra / Ungarn Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 28.11.1944 nach Hartheim
GRÜNWALD Margarete
15 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
26.12.1924 Wien 02.09.1940 Heil- und Pflegeanstalt d. Stadt Wien, Ybbs a.d. Donau 09.10.1940 nach Hartheim
Margarete befindet sich mehrere Jahre im Spezial-Kinderheim Schloss Süßen-
90
Ermordet im Schloss Hartheim
brunn. Sie leidet nach einer Gehirnerkrankung an Lähmungserscheinungen aller Extremitäten und an epileptischen Anfällen. Im Jänner 1939 wird das Mädchen in die Anstalt „Am Steinhof“ verlegt. Dort wird es mehreren Untersuchungen unterzogen und am 02.09.1940 in die Heil- und Pflegeanstalt Ybbs a.d. Donau transferiert. Am 09.10.1940 erfolgt von hier der Abtransport nach Hartheim.
GÜNZL Otto
18 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
17.07.1922 Unterreichenau Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ 13.06.1941 nach Hartheim
GUTMANN August
11 Jahre
geb.: 01.07.1929 Graz aufgenommen: 20.10.1934 Heil- und Pflegeanstalt „Am Feldhof“ / Graz Abtransport: 20.01.1941 nach Hartheim
Wegen seines „Bewegungstriebes“ wird August nach Einlieferung in der Anstalt „Am Feldhof“ im Gitterbett verwahrt und erhält „wegen Selbstbeschädigung“ zwischendurch die Schutzjacke. Am 10.12.1940 steht in der Krankengeschichte u.a.: „Zeiten relativer Ruhe wechseln mit Zeiten stürmischer Unruhe, die nur durch hydro- und chemotherapeutische Maßnahmen bekämpft werden können, wobei die Dosen schon auf ganz beträchtliche Höhe gesteigert werden müssen.“ In den vorliegenden Unterlagen scheint als behandelnder Arzt immer wieder Prim. Dr. Mayr auf, doch dürften mehrere Eintragungen mit Sicherheit fehlen. Es ist nicht herauszufinden, wie das schwer behinderte Kind auf die extremen Behandlungen reagiert. Am 20.01.1941 steht August auf der Transportliste nach Hartheim.
HAAS Amalie
16 Jahre
geb.: 25.11.1923 Fohnsdorf aufgenommen: 17.07.1933 Heil- und Pflegeanstalt „Am Feldhof“ / Graz Abtransport: 28.05.1940 nach Hartheim
Ermordet im Schloss Hartheim
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Das Mädchen wird im Alter von 10 Jahren wegen „wechselnder Stimmungslage mit Erregungszuständen“ in die Anstalt „Am Feldhof“ eingeliefert und wegen allfälliger Selbstgefährdung in einer geschlossenen Abteilung „mit der Schutz jacke beschränkt“. Mit erhöhter Luminaltherapie wird sie „halbwegs ruhig gestellt“. Am 28.05. 1940 steht ihr Name auf der Transportliste nach Hartheim. Todesdatum und Todesursache sind zur Täuschung mit „† 13.04.1940 Lungenentzündung, Kreislaufschwäche“ angegeben.
HABERL Josef
17 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
17.02.1923 München Heil- und Pflegeanstalt Eglfing-Haar 11.10.1940 nach Hartheim
HAGER Josef
9 Jahre
geb.: 18.03.1932 Niederleis aufgenommen: 29.02.1936 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging Abtransport: 09.05.1941 nach Hartheim
Josef ist das ledige Kind einer Dienstmagd. Die mütterliche Großmutter versorgt den kleinen Buben bis zum Ende des 4. Lebensjahres. Im Aufnahmeprotokoll der Anstalt in Gugging ist u.a. festgehalten: „… blasses, schwächliches, etwas unterernährtes Kind … geht unsicher … seine Sprache ist verwaschen … ist anscheinend sehr empfindlich und leicht zum Weinen zu bringen, … kommt einfachen Aufforderungen nach …“. In der Folge hat Josef „nachts immer unbemerkt epileptische Anfälle, ist tags darauf sehr benommen und hinfällig … isst nicht, ist sehr reizbar und weinerlich …“. Am 09.05.1941 wird das Kind nach Hartheim „übersetzt“.
92 HAIDER Hugo
Ermordet im Schloss Hartheim
9 Jahre
geb.: 24.03.1932 Landkreis Zwettl aufgenommen: 06.06.1940 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging Abtransport: 09.05.1941
Hugo wurde zu früh und in Steißlage geboren. Das Kind ist motorisch und geistig behindert. Im Pflegeprotokoll der Anstalt in Gugging steht u.a.: „… kann weder gehen noch stehen, sitzt in einem Kindersessel, Sprachunvermögen, … hört auf seinen Namen, erfasst auch einfachere Aufträge … muss vollkommen gepflegt werden … immer ruhig … gänzlich bildungsunfähig …“. Am 09.05.1941 wird der Bub nach Hartheim „übersetzt“.
HAIDLER Otto
16 Jahre
geb.: 02.07.1924 letzter Aufenthalt: Anstalt Mariatal in Kramsach / Tirol Abtransport: 23.05.1941 nach Hartheim
HAJDASZ Felix
18 Jahre
geb.: 16.05.1923 Polen Haftgrund: unbekannt letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 04.12.1941 nach Hartheim
HALLER Rudolf
14 Jahre
geb.: 16.03.1927 Korneuburg aufgenommen: 09.08.1939 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging Abtransport: 09.05.1941 nach Hartheim
Rudolf ist geistig und körperlich sehr beeinträchtigt. Er spricht nicht und wird als „vollkommen bildungsunfähig“ prognostiziert. In den wenigen Eintragungen des Pflegeberichtes steht: „Blutsverwandtschaft der Eltern.“ Am 09.05.1941 wird das Kind nach Hartheim transportiert.
Ermordet im Schloss Hartheim
HALPERT Marton
93
17 Jahre
geb.: 08.12.1926 Kassa / Ungarn Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 16.11.1944 nach Hartheim
HALPERT Zoltan
16 Jahre
geb.: 17.04.1928 Kassa / Ungarn Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 22.12.1944 nach Hartheim
HAMMERSCHMIEDT Hildegard 18 Jahre geb.: aufgenommen: Abtransport:
06.08.1922 Wien 17.06.1937 Heil- und Pfleganstalt „Am Steinhof“ 12.08.1940 nach Hartheim
Im Juni 1937 wird Hildegard vom Kinderheim Süßenbrunn in die Anstalt „Am Steinhof“ in die Frauenabteilung verlegt. Das Mädchen ist geistig sehr beeinträchtigt und wird ab nun fast ständig in der Schutzjacke gehalten. Seine Eltern sind unauffindbar. Am 12.08.1940 wird Hildegard nach Hartheim transportiert.
HANDEL Johann
16 Jahre
geb.: 13.03.1924 letzter Aufenthalt: Heil- und Pflegeanstalt d. Stadt Wien, Ybbs a.d. Donau Abtransport: 18.10.1940 nach Hartheim
HANDL Anna
17 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
03.04.1923 Dörfl b. Neunkirchen Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ 15.07.1940 nach Hartheim
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Ermordet im Schloss Hartheim
HANDLGRUBER Aloisia
16 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
25.04.1924 Sonnberg b. Garsten Fürsorgeheim im Kloster Baumgartenberg 04.06.1940 nach Hartheim
HARTNER Sophie
15 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
19.03.1926 Fernitz Pflegeheim Knittelfeld / Stmk. 20.02.1941 nach Hartheim
HASLINGER Franz
14 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
06.06.1926 Unterstinkenbrunn Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 09.05.1941 nach Hartheim
HÄUSLER Herbert
12 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
15.09.1928 Liezen Heil- und Pflegeanstalt „Am Feldhof“ / Graz 14.02.1941 nach Hartheim
HEIMBERG Artur
15 Jahre
geb.: 22.09.1929 Droholycz / Polen Beruf: Lehrling Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 29.12.1944 nach Hartheim
HEINLEIN Margarete
17 Jahre
geb.: 21.01.1924 letzter Aufenthalt: Heil- und Pflegeanstalt Erlangen Abtransport: 25.03.1941 nach Hartheim
Ermordet im Schloss Hartheim
95
HELLER Raimund
15 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
04.10.1925 Schwadorf 21.06.1939 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 09.05.1941 nach Hartheim
Über Raimund sind nur sehr wenige Informationen erhalten. In Fragmenten eines Pflegeberichtes steht u.a.: „… das Kind ist gutmütig, verhält sich ruhig … kleidet sich selbst an und aus, spielt gerne, spricht ziemlich gut und viel … nicht bildungsfähig …“. Am 09.05.1941 wird der Bub nach Hartheim transportiert.
HENOCH Gerhard Walter 6 Jahre geb.: letzter Aufenthalt: lt. Transportliste:
11.09.1933 Sachsendorf unbekannt 11.06.1940 nach Hartheim
HERN Chaim
18 Jahre
geb.: 17.04.1926 Korosmezö / Ungarn Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 14.11.1944 nach Hartheim
HERSKOVICS Ernö
18 Jahre
geb.: 15.09.1926 Bereyszász / Ungarn Beruf: Lehrling Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 28.12.1944 nach Hartheim
HERSKOVIC Herman
16 Jahre
geb.: 02.07.1928 Izo / Ungarn Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 01.11.1944 nach Hartheim
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Ermordet im Schloss Hartheim
HERSKOVITS Klara
16 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
26.08.1924 Hannover Heil- und Pflegeanstalt Eglfing-Haar 20.09.1940 nach Hartheim
HERZOG Peter
12 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
12.09.1928 Walterndorf b. Graz Heil- und Pflegeanstalt „Am Feldhof“ / Graz 14.02.1941 nach Hartheim
HIERZER Franz
12 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
06.09.1927 Graz Heil- und Pflegeanstalt „Am Feldhof“ / Graz 28.05.1940 nach Hartheim
HILLEBRAND Josef
11 Jahre
geb.: 23.02.1930 St.Wallburg letzter Aufenthalt: Anstalt Mariatal in Kramsach / Tirol Abtransport: 23.05.1941 nach Hartheim
HIRSCH Jenö
18 Jahre
geb.: 02.02.1926 Dlaky / Ungarn Beruf: Lehrling Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 16.12.1944 nach Hartheim
HIRSCH Mihaly
19 Jahre
geb.: 05.05.1925 Samosnivar / Ungarn Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 22.12.1944 nach Hartheim
Ermordet im Schloss Hartheim
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HOCHLEITNER Theresia 16 Jahre geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
06.11.1923 Fischlham b. Wels Fürsorgeheim im Kloster Baumgartenberg 20.05.1940 nach Hartheim
HÖDEL Anatol
18 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
11.05.1922 Baden b.Wien Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ 15.07.1940 nach Hartheim
HÖDL Margareta
13 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
08.02.1927 Gmunden Fürsorgeheim im Kloster Baumgartenberg 05.10.1940 nach Hartheim
HOFBAUER Lizzi
14 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
01.06.1926 Wien Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ 06.03.1941 nach Hartheim
HÖFELE Agnes
7 Jahre
geb.: 13.10.1933 Tribuswinkel aufgenommen: 13.06.1938 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging Abtransport: 09.05.1941 nach Hartheim
Agnes erkrankt im Kleinkindalter an Hirnhautentzündung. Seither leidet sie an Lähmungserscheinungen im rechten Arm und in den Beinen. Sie kann weder stehen noch gehen und liegt nur teilnahmslos im Bett. Das Mädchen wird als „gänzlich bildungs- und erziehungsunfähig“ prognostiziert. Am 09.05.1941 wird das Kind nach Hartheim transferiert.
98 HOFER Konrad
Ermordet im Schloss Hartheim
17 Jahre
geb.: 25.01.1923 Bruck a.d. Mur aufgenommen: 29.03.1930 Heil- und Pflegeanstalt „Am Feldhof“ / Graz Abtransport: 28.05.1940 nach Hartheim
Konrad ist geistig sehr beeinträchtigt. Näheres geht aus den erhaltenen Unterlagen nicht hervor. Am 29.03.1930 wird der Bub im Alter von 7 Jahren aus dem Siechenhaus in Knittelfeld in die geschlossene Anstalt der Heil- und Pflegeanstalt „Am Feldhof“ bei Graz überstellt, im Gitterbett verwahrt, mit Luminal therapiert und mit der Schutzjacke beschränkt. Am 28.05.1940 steht sein Name auf der Transportliste nach Hartheim.
HOFFELNER Johann
15 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
18.02.1926 Wasserleith Pflegeheim Knittelfeld / Stmk. 20.02.1941 nach Hartheim
HOFFMANN Erwin
8 Jahre
geb.: 29.06.1932 Untertannowitz aufgenommen: 20.03.1940 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging Abtransport: 09.05.1941 nach Hartheim
Erwin ist ein gutmütiges, folgsames und williges Kind. Es wächst in einer Familie mit 7 Geschwistern auf, „plappert viel den ganzen Tag, ist gesellig und spielt gerne, sein Wesen ist freundlich …“ Da ein Onkel angeblich geisteskrank ist, wird der Bub im Aufnahmeprotokoll der Anstalt in Gugging als „mongolider Typus mit angeborenem Schwachsinn mittleren Grades“ bezeichnet. Noch am 20.03.1941 steht im Pflegebericht u.a.: „In der Körperpflege ziemlich selbständig … Eltern sind um das Kind sehr besorgt …“ Am 09.05.1941 wird Erwin nach Hartheim „versetzt“.
Ermordet im Schloss Hartheim
HÖFLER Regine
16 Jahre
geb.: 22.06.1924 letzter Aufenthalt: Heil- und Pflegeanstalt Erlangen Abtransport: 25.03.1941 nach Hartheim
HÖGLINGER Hermine
5 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
11.11.1934 Wels Fürsorgeheim im Kloster Baumgartenberg 05.10.1940 nach Hartheim
HOISS Paul
7 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
20.07.1933 Kowald Pflegeheim Knittelfeld / Stmk. 20.02.1941 nach Hartheim
HOLL Maria
5 Jahre
geb.: 30.01.1936 Straßwalchen letzter Aufenthalt: Anstalt Mariatal in Kramsach / Tirol Abtransport: 23.05.1941 nach Hartheim
HOLLAUS Leonhard
17 Jahre
geb.: 24.06.1924 Piesendorf letzter Aufenthalt: Anstalt Mariatal in Kramsach / Tirol Abtransport: 23.05.1941 nach Hartheim
HOLLER Martha
7 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
17.07.1933 Hörbing Pflegeheim Knittelfeld / Stmk. 20.02.1941 nach Hartheim
99
100
Ermordet im Schloss Hartheim
HOLLY Kurt Julius
17 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
16.09.1922 Wien 08.07.1937 Heil- und Pflegeanstalt Ybbs a.d. Donau 23.08.1940 nach Hartheim
Kurt kann nach Erkrankung an zerebraler Kinderlähmung weder stehen noch gehen und leidet an „Störung des Muskelgleichgewichtes“. Auch seine geistige Entwicklung ist nicht altersgemäß. Die Eltern und andere Angehörige sind unbekannt. Der Bub wächst in mehreren Heimen auf, bis er im Alter von 15 Jahren in der Männerabteilung der Anstalt „Am Steinhof“ eingeliefert wird. In den Tagesberichten steht u.a.: „… liegt immer im Bett unter der Decke versteckt, Beine an den Leib gezogen … wehrt sich gegen Streckversuche seiner unteren Extremitäten …“. Am 08.07.1937 wird Kurt in die Heil- und Pflegeanstalt Ybbs a.d. Donau überstellt. Am 23.08.1940 erfolgt sein Abtransport nach Hartheim.
HOLZER Marie
16 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
04.09.1923 Simbach a.Inn Fürsorgeheim im Kloster Baumgartenberg 04.06.1940 nach Hartheim
HOLZSCHUH Karl
18 Jahre
geb.: 03.02.1922 letzter Aufenthalt: Heil- und Pflegeanstalt d. Stadt Wien, Ybbs a.d. Donau Abtransport: 18.10.1940 nach Hartheim
HONTSCHARUK Iwan
18 Jahre
geb.: Haftgrund: letzter Aufenthalt: Abtransport:
25.10.1924 Tscherepenyka / Sowjetunion Schutzhaft (= politischer Häftling) KZ Dachau 04.12.1942 nach Hartheim
Ermordet im Schloss Hartheim
HÖPFLINGER Willy
101
6 Jahre
geb.: 29.01.1935 Salzburg letzter Aufenthalt: Anstalt Mariatal in Kramsach / Tirol Abtransport: 23.05.1941 nach Hartheim
HOPP Johann
18 Jahre
geb.: 06.02.1923 letzter Aufenthalt: Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren Abtransport: 04.06.1941 nach Hartheim
HORN Ferdinand
17 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
10.02.1923 Klosterneuburg bei Wien 23.10.1939 Heil- und Pflegeanstalt d. Stadt Wien, Ybbs a.d. Donau 23.08.1940 nach Hartheim
Ob Ferdinand eine Familie hat, geht aus den wenigen erhaltenen Unterlagen nicht hervor. Der Bub befindet sich anscheinend vom Anbeginn seines Lebens in verschiedenen Kinderheimen und Pflegeanstalten (Biedermannsdorf, Mödling, Steinhof ). Er ist geistig beeinträchtigt „mit zunehmenden Erregungszuständen“. Die wiederholten Verlegungen verstärken die Abwehrreaktionen und machen das Kind immer aggressiver. Am 23.08.1940 wird Ferdinand nach Hartheim transportiert.
HORNEGGER Katharina
18 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
24.02.1922 Mühlbach a. Hochkönig 17.04.1939 Salzburger Landesheilanstalt für Geistes- und Gemütskranke 1940 nach Hartheim
Nach Angabe der Mutter ist Katharina „seit ca. ½ Jahr sehr verändert“, sie läuft ohne Umsicht auf die Straße, ist aggressiv und es ist zu befürchten, dass sie etwas anstellt, sie kann nicht allein gelassen werden. Deshalb wird amtsärztlich verfügt, das Mädchen in die Salzburger Landesklinik für Geisteskranke einzuweisen. Dort wird sie verschiedenen unangenehmen Untersuchungen, wie einer
102
Ermordet im Schloss Hartheim
Lumbalpunktion, und Therapien, wie einer Malariabehandlung, unterzogen. Vermutlich ist Katharina ein willkommenes „Versuchsobjekt“. Sie leidet an wiederholten Malariaanfällen, die mit hohem Fieber verbunden sind. Ab nun spricht sie vollkommen verwirrt, „fällt oftmals zu Boden“, wird im Bett verwahrt. Ihr wird „Arbeitsunfähigkeit“ prognostiziert. In der Folge wird das Mädchen nach Hartheim transportiert, das Datum konnte nicht genau eruiert werden.
HORVATH Georg
19 Jahre
geb.: 25.06.1922 Podersdorf am See Haftgrund: AZR letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 18.08.1941 nach Hartheim
HRIBAR Kurt
14 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
05.07.1926 Jauring /Aflenz Heil- und Pflegeanstalt „Am Feldhof“ / Graz 14.02.1941 nach Hartheim
HROCH Hedwig
18 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
18.03.1922 Wien 25.06.1936 Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ 12.08.1940 nach Hartheim
Hedwig leidet seit frühester Kindheit an epileptischen Anfällen, die im Laufe der Jahre häufiger und stärker werden. Das Mädchen kommt abwechselnd zur Behandlung und Beobachtung in diverse Kliniken und einige Zeit in das Erziehungsheim Biedermannsdorf. Als es von dort in die Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ überstellt wird, wird es aggressiv und „neigt zur Selbstbeschädigung“, deshalb erhält es die Schutzjacke und wird zeitweise im Gitterbett verwahrt. Die besorgten Eltern nehmen ihre Tochter zwischendurch mehrmals gegen Revers nach Hause. Am 12.08.1940 unterschreibt Dr. Podhajsky: „In eine nicht genannte Anstalt übersetzt“, damit steht ihr Name auf der Transportliste nach Hartheim.
Ermordet im Schloss Hartheim
HUBER Karl
11 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: lt. Transportliste:
20.10.1928 Seibersdorf unbekannt 27.09.1940 nach Hartheim
HUBER Rupert
17 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
28.03.1924 Regensburg 15.05.1941 Heil- und Pflegeanstalt Regensburg 05.08.1941 nach Hartheim
103
Im Alter von 5 Jahren wird Rupert in die Anstalt in Reichenbach eingewiesen. Aus dem ärztlichen Fragebogen geht hervor, dass das Kind „nicht sprechen, nicht allein essen und sich nicht selbst beim Gang zum Abort bedienen“ kann. Rupert ist „gutmütig und folgsam, schreckt aber sofort bei jedem Geräusch auf … war bisher nie ernstlich krank … geistloser Gesichtsausdruck, torkelnder Gang, lässt unter sich gehen, starker Speichelfluss, sonst o.B.“. Die Diagnose ergibt: „Angeborenes Leiden, Schwachsinn hohen Grades.“ Am 15.05.1941 wird der Bub in die Heil- und Pflegeanstalt Regensburg überstellt, ohne dass die Eltern verständigt werden. Am 05.08.1941 wird Rupert nach Hartheim „verlegt“.
HÜBLER Walter
13 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
17.08.1927 Donawitz b. Leoben 24.12.1939 Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart 20.08.1940 nach Hartheim
Wegen der geistigen Beeinträchtigung bringt der Vater seinen Sohn Walter mehrmals in das Linzer Allgemeine Krankenhaus, wo er sich medizinische Hilfe erhofft. Als man dort den Zustand des Kindes nicht behandeln kann, wird es dem zuständigen Amtsgericht gemeldet und am 20.03.1939 gerichtsärztlich untersucht. Durch einen Beschluss wird die „Anhaltung in einer geschlossenen Anstalt“ für ein halbes Jahr verfügt. Die Begründung dafür lautet nach einem Gutachten des Gerichtsarztes Dr. Heinrich Thier u.a.: „… stark fortgeschrittener Verblödungsprozess …“. Am 24.12.1939 wird Walter in der Anstalt Niedernhart aufgenommen. Das lebhafte Kind dürfte ein willkommenes „Versuchsobjekt“ sein, das abwechselnd „singt, lacht und weint.“ Am 20.08.1940 wird der Bub nach Hartheim „übersetzt“.
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Ermordet im Schloss Hartheim
HÜBNER Johanna
17 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
29.03.1923 Traisen Heil- und Pflegeanstalt Mauer-Öhling b. Melk 26.06.1940 nach Hartheim
HUMMER Maria
17 Jahre
geb.: 04.09.1933 Schlins letzter Aufenthalt: Anstalt Mariatal in Kramsach / Tirol Abtransport: 23.05.1941 nach Hartheim
HUNGER Manfred Hans
4 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: lt. Transportliste:
19.02.1936 Schneeberg unbekannt 01.10.1940 nach Hartheim
ILNIKAR Anton
16 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
05.12.1924 Gaberskagora Heil- und Pflegeanstalt Neu-Cilli 09.06.1941 nach Hartheim
INNA Stanislaw
17 Jahre
geb.: 1927 Polen Haftgrund: AZR letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 05.12.1944 nach Hartheim
IRO Aloisia
17 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
10.01.1923 Linz Fürsorgeheim im Kloster Baumgartenberg 04.06.1940 nach Hartheim
Ermordet im Schloss Hartheim
105
IRSCHIK Rosa
13 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
19.10.1927 Gobelsdorf b. Horn 23.12.1936 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 20.05.1941 nach Hartheim
Rosa wächst in einer kinderreichen Familie mit 6 Geschwistern auf. Sie kann nach einem Jahr sprechen und nach 14 Monaten gehen. Im Alter von 3 Jahren stürzt sie vom Tisch. Seither ist sie besonders ängstlich und scheu. Am 23.12.1936 wird das Mädchen in der Anstalt in Gugging aufgenommen. Es gewöhnt sich bald an die neue Umgebung, der Kontakt mit anderen Kindern reduziert in der Folge sein „ängstliches Gehaben“. Es wird lebhafter, doch das Lernen in der Schule fällt ihm schwer. Der kurze Jahresbericht 1939 bis 1940 schildert das 12-jährige Kind u.a.: „… verhält sich ruhig, diszipliniert, ist folgsam, verträglich, gutmütig, körperlich sehr gut entwickelt, kräftig, muskulös, hilft bei Hausarbeiten, kleidet Kinder aus und an, füttert sie … hilft aufwaschen, Betten machen, Wäsche waschen … in der Körperpflege selbständig, hält sich reinlich, zeigt Ordnungssinn.“ Am 20.05.1941 wird Rosa nach Hartheim transportiert.
ISPER Martha
3 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
13.07.1937 Wien Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ 29.07.1940 nach Hartheim
IWANCZUK Jan
19 Jahre
geb.: 08.03.1925 Pizewloka / Polen Beruf: Gärtner Haftgrund: Schutzhaft (= politischer Häftling) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 21.07.1944 nach Hartheim
IZSAK Arnold
18 Jahre
geb.: 16.11.1925 Trib / Ungarn Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 14.11.1944 nach Hartheim
106 JABLONSKI Felix
Ermordet im Schloss Hartheim
19 Jahre
geb.: 08.05.1922 Polen Haftgrund: unbekannt letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 08.12.1941 nach Hartheim
JÄGER Ludwig
18 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
26.08.1922 München Heil- und Pflegeanstalt Eglfing-Haar 03.10.1940 nach Hartheim
JAKISCH Hermine
8 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
28.02.1933 Nikolsburg 10.07.1939 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 09.05.1941 nach Hartheim
Hermine wächst in einer kinderreichen Familie mit 5 Geschwistern auf. Nach dem frühen Tod beider Eltern nimmt sich die mütterliche Großmutter um das kleine Mädchen an. Wie weit sich diese auch um die anderen Kinder kümmert, ist nicht bekannt. Aus dem vorliegenden Pflegebericht der Anstalt in Gugging geht hervor, dass das „ gutmütige und gesellige Kind“ von schwächlichem Körperbau und geistig beeinträchtigt ist. Am 09.05.1941 wird Hermine nach Hartheim „versetzt“.
JAKOB Lazar
18 Jahre
geb.: 25.08.1926 Oradna / Ungarn Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 16.11.1944 nach Hartheim
JAKOBI Ernö
18 Jahre
geb.: 01.07.1926 Marosvasaherly / Ungarn Beruf: Weber Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 23.11.1944 nach Hartheim
Ermordet im Schloss Hartheim
JAKOBOVITS Lazlo
107
17 Jahre
geb.: 03.05.1927 Polgár / Ungarn Beruf: Lehrling Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 01.11.1944 nach Hartheim
JAKOWLEW Wiktor
17 Jahre
geb.: 25.09.1926 Frübkowo / Sowjetunion Beruf: Lehrling Haftgrund: RZA (russischer „Zivilarbeiter“ = Zwangsarbeiter) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 22.07.1944 nach Hartheim
JANEK Roman
19 Jahre
geb.: 20.12.1921 Polen Haftgrund: unbekannt letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 06.12.1941 nach Hartheim
JANKULA Gertrude
4 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
24.07.1936 Wien Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ 29.07.1940 nach Hartheim
JANTSCHER Anton
14 Jahre
geb.: 09.10.1925 Langenwang bei Mürzzuschlag aufgenommen: 20.07.1934 Heil- und Pflegeanstalt „Am Feldhof“ / Graz Abtransport: 28.05.1940 nach Hartheim
Im Aufnahmeprotokoll ist der Beruf des 9-jährigen Buben als „außereheliches Lebensgefährtinskind“ eingetragen. In einem ärztlichen Gutachten steht u.a.:
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Ermordet im Schloss Hartheim
„Die geistigen Funktionen des Kindes sind hochgradig entwicklungsgestört …“, mehr und genauere Angaben sind den erhaltenen Unterlagen nicht zu entnehmen. Der Bub wird wegen angeblicher „Selbstgefährlichkeit“ mit der Schutzjacke im geschlossenen Gitterbett bewahrt und mit Luminalnatrium behandelt. Am 28.05.1940 wird Anton nach Hartheim versetzt. Todeszeit und Ursache sind, vermutlich der Täuschung wegen, auf den „† 18.06.1940 im epileptischen Anfall“ in der Krankengeschichte vermerkt.
JASZAVICS Elias
17 Jahre
geb.: 06.01.1927 Zadna / Ungarn Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 14.11.1944 nach Hartheim
JERINA Rafaela
16 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
22.10.1924 Vrhnika Heil- und Pflegeanstalt Neu-Cilli 09.06.1941 nach Hartheim
Das Mädchen hat durch den abgeschlossenen Besuch einer Hilfsschule „genügendes Schul- u. Erfahrungswissen“ erworben. Seine Sprache ist artikuliert. Rafaela ist reinlich und hilfreich bei Arbeiten im Haushalt. Aus den wenigen Unterlagen geht hervor, dass die Verhältnisse in der Familie durch die Trunksucht des Vaters negativ beeinträchtigt sind. „Zeitweise ist das Kind zornmütig erregt“ und zeigt ein „reizbares Verhalten“. Deshalb wird es am 12.10.1938 in die Heil- und Pflegeanstalt Neu-Cilli eingewiesen. Am 09.06.1941 wird Rafaela nach Hartheim transportiert.
JEWTUCH Wasilij
17 Jahre
geb.: 12.12.1926 Pniuchy / Sowjetunion Beruf: Arbeiter Haftgrund: RZA (russischer „Zivilarbeiter“ = Zwangsarbeiter) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 20.09.1944 nach Hartheim
Ermordet im Schloss Hartheim
109
JOGL Franz
7 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
08.06.1933 Groß Engersdorf 27.08.1938 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 09.05.1941 nach Hartheim
Im Alter von 6 Jahren erkrankt Franz an Fraisen, deren Auswirkungen die weitere Gesamtentwicklung des Kindes sehr beeinträchtigen. Der Vater berichtet, dass der Bub zwischendurch plötzlich hinfällt, kurzfristig bewusstlos am Boden liegen bleibt und vor allem in den Händen krampft. Sobald er wieder aufstehen kann, weint er meist. Vermutlich wird in der Anstalt Gugging von seiten der Eltern Hilfe erhofft. Auch dort fällt der Bub mehrmals um und verletzt sich dabei vor allem am Kopf. Es wird vermutet, dass „der Gleichgewichtsapparat unterentwickelt“ ist. Am 09.05.1941 wird Franz nach Hartheim „übersetzt“.
JOSZEF Miksa
19 Jahre
geb.: 01.11.1925 Szatmár / Ungarn Beruf: Arbeiter Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 09.12.1944 nach Hartheim
JUG Karl
17 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
03.09.1923 Braslovče Heil- und Pflegeanstalt Neu-Cilli 09.06.1941 nach Hartheim
JUILLARD Maurice
19 Jahre
geb.: 12.11.1925 Châtillon-en-Michaille / Frankreich Beruf: Elektriker Haftgrund: Schutzhaft (= politischer Häftling) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 02.01.1945 nach Hartheim
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Ermordet im Schloss Hartheim
JUNGER Mor
18 Jahre
geb.: 26.08.1926 Nagyszöllös / Ungarn Beruf: Hilfsarbeiter Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 28.12.1944 nach Hartheim
JUNGWIRTH Barbara
18 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
20.09.1921 Ybbs a.d. Donau Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ 29.07.1940 nach Hartheim
KAFKO Marie
15 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
12.04.1925 Unterach a. Attersee Fürsorgeheim im Kloster Baumgartenberg 05.10.1940 nach Hartheim
KAHLHAMMER Maria
10 Jahre
geb.: 13.08.1930 Salzburg letzter Aufenthalt: Anstalt Mariatal in Kramsach / Tirol Abtransport: 23.05.1941 nach Hartheim
KAIN Karl
13 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
22.08.1927 St. Leonhard b. Krems 05.08.1935 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 09.05.1941 nach Hartheim
Karl erkrankt im Alter von 3 Jahren an Fraisen. Der Bub ist sehr ruhebedürftig, zeigt aber trotzdem Interesse an seiner Umgebung. In den kurzen Jahresberichten von 1939 bis 1941 ist u.a. vermerkt: „… bewegungsarm, antriebslos … gutmütig, nur zeitweilig bei besonderem Anlass kurzdauernd zornig erregt, lässt sich über Aufforderung zu einfachen Handgriffen herbei, … hält sich reinlich, gibt keinen Anlass zu Klagen“. Am 09.05.1941 erfolgt der Abtransport des Kindes nach Hartheim.
Ermordet im Schloss Hartheim
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KANTEREIT Erika
7 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: lt. Transportliste:
28.10.1932 Neuendorf unbekannt 14.05.1940 nach Hartheim
KAPPEL Alois
15 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
17.05.1925 Muggenau Pflegeheim Knittelfeld / Stmk. 20.02.1941 nach Hartheim
KAPS Neza
14 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
02.03.1927 Nestopljavas Heil- und Pflegeanstalt Neu-Cilli 09.06.1941 nach Hartheim
KAPUSTA Johann
17 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
03.07.1923 Wien 09.06.1940 Heil- und Pflegeanstalt d. Stadt Wien, Ybbs a.d. Donau 27.09.1940 nach Hartheim
Bevor Johann in die Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ überstellt wird, befand er sich bereits 6 Jahre im Erziehungsheim Biedermannsdorf. Dort fühlte er sich, nach eigener Aussage, „sehr unglücklich“. Er sei mehrmals geschlagen worden und das Essen wäre grauslich gewesen. Auch hätte er nie Besuch von zu Hause bekommen … darüber sei er einmal so zornig geworden, dass er ein Fenster eingeschlagen hätte. Daraufhin sei er in die Anstalt „Am Steinhof“ verlegt worden. Dort wird er in der Wäscherei und beim Bettenmachen zur Arbeit eingeteilt. Laut Tagesberichten ist Johann „großteils ruhig, fügsam und verschlossen“. Da er „aus einem ungünstigen sozialen Familienmilieu (Vater schwer krank, Mutter verstorben, sieben Geschwister) stammt“, wird er als „erblich belastet mit geistiger Beeinträchtigung“ diagnostiziert und am 09.06.1940 in die Heil- und Pflegeanstalt Ybbs a.d. Donau verlegt. Am 27.09.1940 erfolgt seine Transferierung nach Hartheim.
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Ermordet im Schloss Hartheim
KARAS Therese
12 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
13.05.1928 Salzburg Evangel: Diakonieanstalt Gallneukirchen b. Linz 13.01.1941 nach Hartheim
KARNASSNIG Frieda
12 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
02.06.1928 Wien Pflegeheim Knittelfeld / Stmk. 20.02.1941 nach Hartheim
KARNICNIK Jozef
10 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
12.09.1930 Chemnitz-Nemčija Heil- und Pflegeanstalt Neu-Cilli 09.06.1941 nach Hartheim
KÄSE Bernhard
7 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
23.08.1923 Klausdorf unbekannt 18.07.1941 nach Hartheim
KASTNER Erich
13 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
18.06.1927 Wien Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ 28.11.1940 nach Hartheim
KASTNER Erwin
13 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
18.06.1927 Wien Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ 06.03.1941 nach Hartheim
KASTNER Ilse
15 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
07.09.1924 Bruck a.d. Leitha Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ 08.08.1940 nach Hartheim
Ermordet im Schloss Hartheim
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KATSCHAL Rudolf
6 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
09.12.1934 Wiener Neustadt 29.09.1939 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 09.05.1941 nach Hartheim
Über den kleinen Rudolf ist nur wenig bekannt. In der Pflegegeschichte von Gugging ist u.a. vermerkt: „… gut genährtes kräftiges Kind, Gesicht rundlich, Kopfhaare dunkel … lebhaftes Wesen, … läuft und springt den ganzen Tag herum, … lacht viel, … kann nicht sprechen, … schwerhörig … bildungsunfähig …“. Am 09.05.1941 wird der Bub nach Hartheim transportiert.
KATZ Joszef
14 Jahre
geb.: 15.08.1930 Zavidfolva / Ungarn Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 22.12.1944 nach Hartheim
KATZENSTEINER Florentine 12 Jahre geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
23.04.1928 Weyer b. Wels Fürsorgeheim im Kloster Baumgartenberg 20.05.1940 nach Hartheim
KAUFMANN Ire
15 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
08.08.1925 Tarnopol / Polen Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ 29.05.1941 nach Hartheim
KEMPTNER Marie
13 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
25.03.1927 Ohlsdorf Fürsorgeheim im Kloster Baumgartenberg 20.05.1940 nach Hartheim
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Ermordet im Schloss Hartheim
KERSCHNER Josef
12 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
15.12.1928 Heuberg b. St. Pölten Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 15.03.1941 nach Hartheim
KESSLER Anton
17 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
02.06.1923 Fürstenfeld Heil- und Pflegeanstalt „Am Feldhof“ / Graz 14.02.1941 nach Hartheim
KINDLER Georg
19 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: lt. Transportliste:
23.04.1922 Johnsbach unbekannt 29.07.1941 nach Hartheim
KIRCHBERGER Walter
16 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
04.01.1925 Böhlerwerk b.Amstetten Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 09.05.1941 nach Hartheim
KITLAR Michail
17 Jahre
geb.: 25.10.1926 Komarilka / Sowjetunion Beruf: Landarbeiter Haftgrund: Schutzhaft (= politischer Häftling) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 19.07.1944 nach Hartheim
KITZBERGER Anton
10 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
25.09.1930 Korneuburg 02.12.1937 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 20.05.1941 nach Hartheim
Anton hat eine Hüftgelenksluxation und einen Klumpfuß. Das rechte Bein ist stark verkürzt, sodass das Kind nur mit den Zehen auftreten kann. Im Jahresbe-
Ermordet im Schloss Hartheim
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richt 1938 bis 1939 steht u.a.: „… andauernd ruhig, apathisch, antriebslos, lässige Haltung, sitzt untätig herum, spielt mitunter, kleidet sich selbst an und aus, hält sich reinlich, zur Teilnahme am Unterricht nicht geeignet …“. Am 10.05.1941 wird der Bub vermutlich das letzte Mal begutachtet. In den Unterlagen ist u.a. festgehalten: „… bei der Unterredung schüchtern, scheu, schaut zu Boden, wenig fixierbar, gibt seinen Namen richtig an … spricht ziemlich artikuliert, jedoch sehr wortkarg … verträglich, fügsam, spielt gerne, hilft auch bei verschiedenen Handgriffen …“. Am 20.05.1941 wird Anton nach Hartheim „übersetzt“.
KLAMMER Maria
11 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
31.10.1929 Magdwiesen Pflegeheim Knittelfeld / Stmk. 20.02.1941 nach Hartheim
KLAUDENFELD Alfred
11 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
04.05.1930 Wien Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ 29.05.1941 nach Hartheim
KLEEBERGER Ludwig
15 Jahre
geb.: 20.08.1925 Großgschnaidt aufgenommen: 01.05.1941 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging Abtransport: 09.05.1941 nach Hartheim
Seit 20.09.1939 befindet sich Ludwig im Kinderhaus in Gugging. Aus Platzmangel wird der Bub in den Pflege- und Beschäftigungsbereich transferiert. Im Pflegebericht ist u.a. festgehalten:„… er ist gutmütig, schüchtern, spricht unartikuliert, verfügt nur über geringen Wortschatz, ist nicht lern- und bildungsfähig …“. Am 09.05.1941 wird das Kind nach Hartheim „versetzt“.
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Ermordet im Schloss Hartheim
KLEESATTEL Friedrich Karl 16 Jahre geb.: aufgenommen: Abtransport:
25.01.1925 Thannhausen 25.02.1941 Heil- und Pflegeanstalt Ansbach 04.04.1941 nach Hartheim
Friedrich ist durch einen Spalt in der Wirbelsäule in seiner Gesamtentwicklung beeinträchtigt. Seit Mai 1938 befindet sich der Bub in der Anstalt Ansbach. Von dort wird er am 04.04.1941 „mit einem größeren Sammeltransport“ nach Hartheim überführt.
KLEIN Alfred
16 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
26.02.1925 Wien Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ 29.05.1941 nach Hartheim
KLEIN Franz
18 Jahre
geb.: 09.11.1926 Ungarn Beruf: Schneider Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 09.12.1944 nach Hartheim
KLEIN Georg
17 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
12.07.1923 Frankfurt 21.07.1939 Heil- und Pflegeanstalt Kutzenberg 26.11.1940 nach Hartheim
Aus den wenigen erhaltenen Unterlagen kann man sich von Georg kein richtiges Bild machen. Als er am 21.07.1939 aus dem Erziehungsheim Fassoldshof in die Anstalt in Kutzenberg gebracht wird, erzählt er bei der Aufnahme, dass er von seiner Mutter „verkauft“ worden wäre. Seine Aussagen dürften nicht ernst genommen werden, da „keine Verständigung mit ihm möglich ist“ und sein Verhalten „störend“ ist. Am 26.11.1940 steht sein Name auf der Transportliste nach Hartheim.
Ermordet im Schloss Hartheim
KLEIN György
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16 Jahre
geb.: 18.02.1928 Györgyos / Ungarn Beruf: Lehrling Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 28.12.1944 nach Hartheim
KLEWTZOW Nikolaj
17 Jahre
geb.: 29.11.1926 Borodino / Sowjetunion Beruf: Landarbeiter Haftgrund: RZA (russischer „Zivilarbeiter“ = Zwangsarbeiter) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 25.09.1944 nach Hartheim
KLIMA Franziska
18 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
04.04.1922 Wien 07.01.1940 Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ 12.08.1940 nach Hartheim
Das Mädchen wächst bei seinen Eltern in Wien auf. Im Alter von 8 Jahren wird Franziska wegen geistiger Beeinträchtigung im Pius Institut in Bruck a.d. Mur untergebracht. Sie ist sehr ängstlich und depressiv. Als sie im Jänner 1940 in die Anstalt „Am Steinhof“ verlegt wird, ist u.a. ihre Aussage im Aufnahmeprotokoll festgehalten: „Angst habe ich, ich weiß nicht, wo ich hinkomme …“. Am 12.08.1940 wird Franziska nach Hartheim transferiert.
KNAUER Heinrich
18 Jahre
geb.: 04.07.1922 letzter Aufenthalt: Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren Abtransport: 04.06.1941 nach Hartheim
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Ermordet im Schloss Hartheim
KNAUS Moritz Emil
17 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: lt. Transportliste:
13.05.1923 Hartheim unbekannt 24.07.1940 nach Hartheim
KNEISSL Alfred
8 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
18.01.1933 Graz-Umgebung Heil- und Pflegeanstalt „Am Feldhof“ / Graz 20.01.1941 nach Hartheim
KNÖTIG Karl
8 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
04.01.1933 Waltersdorf b. Mistelbach Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 15.03.1941 nach Hartheim
KOBEL Karolina
19 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: lt. Transportliste:
14.04.1922 Frauenzell unbekannt 08.08.1941 nach Hartheim
KOBLOWSKY Leopold
13 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
04.03.1928 Wien 20.07.1931 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 09.05.1941 nach Hartheim
Bald nach seiner schweren Geburt erkrankt Leopold an Fraisen, wodurch die gesamte weitere Entwicklung beeinträchtigt ist. Im Pflegebericht 1939 steht u.a.: „… sitzt ständig im Kindertischchen, … Kontrakturstellung der Arme und Beine, … Muskulatur atrophisch …bedarf ständiger Pflege, ist gänzlich bildungsunfähig …“. Am 09.05.1941 wird das Kind nach Hartheim „versetzt“.
Ermordet im Schloss Hartheim
KOCH Dagobert
16 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: lt. Transportliste:
16.05.1924 Senftenberg unbekannt 28.10.1940 nach Hartheim
KOCH Josef
14 Jahre
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geb.: 13.03.1927 Faistenau letzter Aufenthalt: Anstalt Mariatal in Kramsach / Tirol Abtransport: 23.05.1941 nach Hartheim
KÖCK Elfrieda
11 Jahre
geb.: 18.08.1929 Gottsdorf aufgenommen: 09.12.1939 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging Abtransport: 09.05.1941 nach Hartheim
Nach Angabe der Mutter entwickelte sich das Kind altersgemäß, auch lernte es rechtzeitig gehen und sprechen. Im Alter von 2 ½ Jahren trat bei Elfrieda plötzlich über Nacht eine linksseitige Lähmung auf … der konsultierte Arzt meinte, es handle sich entweder um eine Blutung oder ein Abszess im Gehirn. Die besorgten Eltern bringen ihre Tochter nach einer erfolglosen Behandlung im Krankenhaus von Amstetten in die Wiener Universitätskinderklinik zu Prof. Dr. Hamburger, wo sie stationär aufgenommen wird. Doch die Folgen dieser Behandlung sind häufige epileptische Anfälle, verbunden mit Krämpfen, die wenige Wochen nach der Entlassung aus der Klinik auftreten. In der Pflegegeschichte der Anstalt in Gugging wird das Mädchen u.a. beschrieben: „… ist örtlich und persönlich ziemlich orientiert, … gutmütig, fügsam, zugänglich …“. Es wird gegen die immer häufiger auftretenden Anfälle mit Luminal behandelt, die Folgen sind „lang anhaltende Verwirrtheits- u. Dämmerzustände“. Durch unzureichende Nahrungsaufnahme wird das Kind „schwach und hinfällig“. Am 09.05.1941 wird Elfrieda nach Hartheim transferiert.
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Ermordet im Schloss Hartheim
KOCMID Hermann
14 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
14.07.1926 Wasenbruck 20.04.1937 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 09.05.1941 nach Hartheim
Nach einer traumatischen Geburt erkrankt Hermann an Fraisen und epileptiformen Anfällen. Das Kind wird zur Pflege in das Kinderheim Süßenbrunn eingewiesen und im Alter von einem Jahr in die Anstalt in Gugging überstellt. Trotz aller Beeinträchtigung ist der kleine Bub lebhaft. Zwischendurch wird ein Urlaubsansuchen der Mutter bewilligt und Hermann darf 14 Tage lang zu Hause sein. Im Laufe der Zeit bessert sich die Sprache, er spricht deutlich und verständig. Das gutmütige Kind erleidet ca. alle 2 Wochen einen epileptischen Anfall mit tonisch-klonischen Krämpfen, denen länger anhaltende Dämmerzustände folgen. Doch danach ist das Kind wieder gesellig, verträglich mit anderen, spielt gerne, hält sich reinlich, isst selbst, kleidet sich selbstständig an und aus. Im Pflegebericht 1940 steht u.a.: „Befindet sich in einer Lerngruppe … behält das Erlernte und beherrscht die Buchstaben, soweit sie durchgenommen wurden, kann auch zusammenschleifen und lesen … kann bis 10 addieren und subtrahieren. Die Anfälle treten in letzter Zeit weniger auf – im übrigen unverändert …“. Am 09.05.1941 wird das 4-jährige Kind nach Hartheim „versetzt“.
KOHN Tibor
16 Jahre
geb.: 25.07.1928 Nyirzenhaza / Ungarn Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 28.11.1944 nach Hartheim
KOLLER Martha
14 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
20.01.1927 Schrems 17.08.1938 Pflege- u. Beschäftigungsanstalt Gugging 09.05.1941 nach Hartheim
Martha wächst mit 7 Geschwistern auf. Da die Eltern kränklich sind (die Mutter stirbt bald), erfährt das Mädchen nur wenig Förderung seiner geistigen Ent-
Ermordet im Schloss Hartheim
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wicklung in der Familie. Nach einer Einweisung in die Anstalt in Gugging wird festgestellt, dass das ruhige und gutmütige Kind willig kleinen Aufforderungen nachkommt, aber sich sprachlich nur im Dialekt verständigen kann. „In der Körperpflege ist es selbständig und reinlich … körperlich gesund … bei gutem Appetit …“. Am 09.05.1941 wird Martha nach Hartheim „versetzt“.
KONCAR Marija
11 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
01.01.1930 Selo Hašani / Bosna Heil- und Pflegeanstalt Neu-Cilli 09.06.1941 nach Hartheim
KÖNIG Anna
16 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
25.07.1924 Kresnice / Litija Heil- und Pflegeanstalt Neu-Cilli 09.06.1941 nach Hartheim
KÖPPE Gerhard
17 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: lt. Transportliste:
01.07.1922 Senftenberg unbekannt 07.05.1940 nach Hartheim
KORNACKI Mieczyslaus
19 Jahre
geb.: 01.01.1922 Polen Haftgrund: unbekannt letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 04.12.1941 nach Hartheim
KORNILOW Wasilij
19 Jahre
geb.: 25.05.1925 Ostrow / Sowjetunion Beruf: Landarbeiter Haftgrund: RZA (russischer „Zivilarbeiter“ = Zwangsarbeiter) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: ? 1944 nach Hartheim
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Ermordet im Schloss Hartheim
KOSELSKIJ Alexandr
19 Jahre
geb.: 12.12.1925 Woronesch / Sowjetunion Beruf: Schlosser Haftgrund: RZA (russischer „Zivilarbeiter“ = Zwangsarbeiter) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 05.01.1945 nach Hartheim
KÖSNER Johann
19 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
09.06.1931 Amaliendorf b. Gmünd Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 15.03.1941 nach Hartheim
KOSSETITZKY Otto
17 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
05.04.1923 Wien Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ 15.07.1940 nach Hartheim
KOSTELETZKY Josef
3 Jahre
geb.: 10.03.1937 letzter Aufenthalt: Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ Abtransport: 09.07.1940 nach Hartheim
KOSTLER Marie
17 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
16.05.1923 Mannersdorf Heil- und Pflegeanstalt Mauer-Öhling b. Melk 13.05.1941 nach Hartheim
KOSTRITZKIJ Michail
18 Jahre
geb.: 02.11.1925 Trubijerwka / Sowjetunion Beruf: Arbeiter Haftgrund: RZA (russischer „Zivilarbeiter“ = Zwangsarbeiter) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 26.06.1944 nach Hartheim
Ermordet im Schloss Hartheim
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KOVAR Emma
8 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
29.01.1933 Gilgenberg b. Waidhofen a.d. Ybbs 16.05.1940 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 09.05.1941 nach Hartheim
Emma wächst bei ihren Eltern in einer feuchten und dunklen Wohnung auf. Beim Durchbruch der Eckzähne erkrankt sie an Fraisen. In der Folge treten epileptische Anfälle auf. Im Alter von 7 Jahren wird das Mädchen in der Anstalt in Gugging aufgenommen. Im Aufnahmebericht ist u.a. festgehalten: „… zumeist in lebhafter Bewegung, hüpft und springt auch während der Untersuchung umher …“. Aus den wenigen Aufzeichnungen geht hervor, dass das Kind mit Luminal behandelt wird, „nicht bildungsfähig und kaum erziehungsfähig“ ist. Am 09.05.1941 wir Emma nach Hartheim transportiert.
KOWARZ Auguste
14 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
05.07.1926 Linz a.d. Donau Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 20.05.1941 nach Hartheim
KOWSCHUN Petro
19 Jahre
geb.: 06.10.1924 Rudnia / Sowjetunion Beruf: Schlosser Haftgrund: RZA (russischer „Zivilarbeiter“ = Zwangsarbeiter) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 21.09.1944 nach Hartheim
KRAJNC Ferdinand
7 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
10.12.1933 Boletina / Smarje Heil- und Pflegeanstalt Neu-Cilli 09.06.1941 nach Hartheim
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Ermordet im Schloss Hartheim
KRAMER Heinrich
19 Jahre
geb.: 21.01.1922 Polen Haftgrund: unbekannt letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 09.12.1941 nach Hartheim
KRASMIENKO Viktor
19 Jahre
geb.: Haftgrund: letzter Aufenthalt: Abtransport:
08.11.1924 Manhush / Sowjetunion Schutzhaft (= politischer Häftling) KZ Mauthausen 22.06.1944 nach Hartheim
KRATOCHWIL Johann
18 Jahre
geb.: 20.05.1922 letzter Aufenthalt: Heil- und Pflegeanstalt d. Stadt Wien, Ybbs a.d. Donau Abtransport: 27.09.1940 nach Hartheim
KRATOCHWIL Margarethe 16 Jahre geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
17.06.1924 Wien Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ 29.07.1940 nach Hartheim
KRECZEK Anna
16 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
09.02.1924 Klosterneuburg Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ 29.07.1940 nach Hartheim
KRENN Aurelia
15 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
14.05.1926 Guntramsdorf 28.08.1934 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 20.05.1941 nach Hartheim
Aurelia wird im Alter von 7 ½ Jahren in der Anstalt in Gugging aufgenommen. Die wenigen erhaltenen Unterlagen ergeben kein genaueres Bild des Kindes.
Ermordet im Schloss Hartheim
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Es ist nur zu erkennen, dass es in seiner Gesamtentwicklung beeinträchtigt ist und fast 7 Jahre in der Anstalt verbringt. Am 20.05.1941 wird das Mädchen nach Hartheim „übersetzt“.
KRISTANDL Franz
8 Jahre
geb.: 14.05.1932 Haselbach b.Graz aufgenommen: 24.06.1939 Heil- und Pflegeanstalt „Am Feldhof“ / Graz Abtransport: 28.05.1940 nach Hartheim
Das 7-jährige „ledige Arbeiterinkind“ wird u.a. „wegen motorischer Unruhe, Sprachunvermögen, Fluchttendenzen“ in der geschlossenen Abteilung der Anstalt „Am Feldhof“ aufgenommen. Franz wehrt sich und gerät oft in „Zornausbrüche.“ Wie er weiterhin behandelt wird und wie er sich in der Folge entwickelt, geht aus den wenigen erhaltenen Unterlagen nicht hervor. Am 28.05.1940 wird der Bub nach Hartheim transferiert.
KRIZ Gertrude
18 Jahre
geb.: 01.01.1923 St. Peter letzter Aufenthalt: Landessiechenanstalt Kindberg Abtransport: 10.02.1941 nach Hartheim
KRYNITZKIJ Walentin
18 Jahre
geb.: 20.05.1926 Orechowo / Sowjetunion Beruf: Arbeiter Haftgrund: RZA (russischer „Zivilarbeiter“ = Zwangsarbeiter) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 15.09.1944 nach Hartheim
KRZIC Rudolf
10 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
12.04.1931 Rakitna / Ljubljana Heil- und Pflegeanstalt Neu-Cilli 09.06.1941 nach Hartheim
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Ermordet im Schloss Hartheim
KUBACKI Wladimir
17 Jahre
geb.: Haftgrund: letzter Aufenthalt: Abtransport:
22.04.1924 Warschau / Polen Schutzhaft (= politischer Häftling) KZ Dachau 27.01.1942 nach Hartheim
KUCERA Markus
17 Jahre
geb.: 21.04.1923 Hitzendorf b. Graz aufgenommen 28.01.1938 Heil- und Pflegeanstalt „Am Feldhof“ / Graz Abtransport: 12.02.1941 nach Hartheim
Der letzte Aufenthalt von Markus, bevor er in die Anstalt „Am Feldhof“ überstellt wird, ist die Landessiechenanstalt in Knittelfeld / Stmk. Der „mittelgroße Bub befindet sich in reduziertem Ernährungszustand und ist sehr blass“. Weil er nicht deutlich sprechen kann, wird er „zur Sicherheit in der geschlossenen Abteilung“ verwahrt. Wie die weitere Entwicklung des Jugendlichen vor sich geht und wie er behandelt wird, geht aus den vorliegenden Unterlagen nicht hervor. Am 12.02.1941 wird er nach Hartheim transportiert.
KUDERMANN Wladimir 18 Jahre geb.: aufgenommen: Abtransport:
02.07.1922 Odessa / Russland 07.09.1939 Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ 15.07.1940 nach Hartheim
Wladimir wohnt mit seiner Mutter im 2. Wiener Gemeindebezirk, nachdem der Vater wegen seinerzeitiger Lieferungen von Rohstoffen an die österreichischungarische Heeresverwaltung aus Russland fliehen musste. Nach dem Tod des Mannes versucht die Frau vergeblich, eine Einreisegenehmigung für sich und den Sohn in die Sowjetrepublik zu bekommen. Inzwischen wurde der Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich vollzogen. Wladimir ist zum Jugendlichen herangewachsen, doch seine psychische Entwicklung ist beeinträchtigt. Da Mutter und Sohn Juden sind, formiert sich die Hausgemeinschaft gegen die beiden. Sie werden besonders beobachtet. Dem Burschen werden sexuelle Be-
Ermordet im Schloss Hartheim
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lästigungen von Frauen und Mädchen nachgesagt und es wird eine Internierung in eine Anstalt über den Luftschutzwart und die zuständige Ortsgruppe betrieben. Am 07.09.1939 wird Wladimir in die Psychiatrische Klinik „Am Steinhof“ in eine geschlossene Abteilung mit der Diagnose „angeborene Idiotie“ eingewiesen. Die Kosten tragen das russische Konsulat und die israelische Kultusgemeinde. In der Folge verliert der Jugendliche binnen kurzer Zeit 16 ½ kg an Körpergewicht und wird innerhalb der Anstalt hin und her transferiert. Am 15.07.1940 wird er nach Hartheim transportiert
KÜFFNER Emma
14 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
04.07.1926 Feuchtwangen 24.04.1941 Heil- und Pflegeanstalt Erlangen 24.06.1941 nach Hartheim
Seit dem 01.03.1934 befindet sich Emma in den Neuendettelsauer Pflegeanstalten. Aus dem ärztlichen Fragebogen geht nach einer Begutachtung des Bezirksarztes Dr. Werner u.a. hervor: „Während des 1. Lebensjahres hat das Kind die englische Krankheit (= Rachitis) durchgemacht. Es wurde von den Eltern erzogen und befand sich zwischendurch 3 Monate in der Taubstummenanstalt in Nürnberg. Das gutmütige und folgsame Kind ist leicht schwachsinnig, aber bildungsfähig.“ Am 12.05.1941 wird das Mädchen mit einem Sammeltransport in die Heil- und Pflegeanstalt Erlangen überstellt. Dort wird im Pflegebericht u.a. festgehalten: „Körperlich ist bei der Kleinen kein krankhafter Befund zu erheben. Sie ist lediglich bei der Untersuchung etwas aufgeregt und hat auch eine stark beschleunigte Herztätigkeit. Die Unterhaltung mit dem Kind ist etwas erschwert, da offensichtlich doch eine Hörstummheit besteht. Trotzdem gibt sie auf die verschiedenen Fragen sinngemäße Auskünfte … Im ganzen ist es ein recht gutmütiges und braves Kind, das sicher zu einfachen Handreichungen zu erziehen sein wird. Ein angeborener Schwachsinn mässigen Grades liegt offensichtlich vor.“ Die besorgten Eltern sind über die Verlegung der Tochter nach Erlangen bestürzt und fragen schriftlich an, warum sie weder gefragt noch informiert worden sind. Sie erhalten am 15.05.1941 ein Antwortschreiben des Abteilungsarztes (Unterschrift unleserlich): „Auf Ihre Anfrage vom 12. Mai 1941 teilen wir Ihnen mit, dass die Verlegung des Kindes Emma in die hiesige Anstalt aus wehrpolitischen Gründen erfolgt ist. Die Anstalt Neuendettelsau ist anderen Zwecken zugeführt worden.
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Ermordet im Schloss Hartheim
Ihrem Kinde geht es gesundheitlich sehr gut und es hat sich in die hiesigen Verhältnisse sehr gut eingewöhnt …“. Nähere Angaben gehen aus den vorliegenden Unterlagen nicht hervor. Am 24.06.1941 wird Emma nach Hartheim „verlegt“.
KURZ Ferdinand
17 Jahre
geb.: 20.02.1923 Grafendorf b.Hartberg / Stmk. aufgenommen: 21.10.1938 Heil- und Pflegeanstalt „Am Feldhof“ / Graz Abtransport: 28.05.1940 nach Hartheim
Das Kind wird am 21.10.1938 vom „Siechenhaus“ in Knittelfeld in die Anstalt „Am Feldhof“ überstellt. Hier wird es von Dr. Mayr entsprechend begutachtet und in die geschlossene Abteilung zur „Abgabe“ gebracht. Einer der Gründe für diese Maßnahme ist u.a.: „… stöbert in unbewachten Augenblicken in den Nachtkästchen herum, verschlingt alles Essbare gierig.“ Am 28.05.1940 wird Ferdinand mit einem großen Transport nach Hartheim verlegt. In der kurzen Krankengeschichte ist täuschend vermerkt: „† 18.06.1940 Lungenentzündung“
KUSTOR Anna
12 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
21.07.1928 Sieggraben Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 15.03.1941 nach Hartheim
LACKNER August
17 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
15.08.1923 Graz /Maritzen Heil- und Pflegeanstalt „Am Feldhof“ / Graz 14.02.1941 nach Hartheim
LADUJAK Jovan
16 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
01.01.1925 Bosanski Brod Heil- und Pflegeanstalt Neu-Cilli 09.06.1941 nach Hartheim
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LAHMER Johann
11 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
04.12.1929 Oberndorf a.d. Zaya 02.06.1939 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 09.05.1941 nach Hartheim
Johann erkrankt in frühester Kindheit an Hirnhautentzündung mit Stimmritzenkrämpfen. Dazu kommen Fraisen und, damit verbunden, epileptische Anfälle. Anscheinend kann dem Kind von medizinischer Seite nicht geholfen werden. Es bleibt vor allem in der geistigen Entwicklung sehr beeinträchtigt und wird in die Anstalt in Gugging eingewiesen. Von dort wird der Bub am 09.05.1941 nach Hartheim transportiert.
LAMPRECHT Franz
17 Jahre
geb.: 28.11.1923 Fünfing / Stmk. aufgenommen: 25.01.1941 Heil- und Pflegeanstalt „Am Feldhof“ / Graz Abtransport: 12.02.1941 nach Hartheim
Wegen seiner psychischen Beeinträchtigung befindet sich Franz schon einige Zeit in der Siechenanstalt in Knittelfeld. Am 25.01.1941 wird er in die Anstalt „Am Feldhof“ überstellt. Er wird im Bett verwahrt und hat bereits in der ersten Nacht einen schweren epileptischen Anfall mit „heftigen tonisch-klonischen Krämpfen am ganzen Körper“. Er nimmt keinerlei Anteil an seiner Umgebung, „macht öfters bittende Gebärden“. Nach 10 Tagen ist in den wenigen Zeilen seines „Krankheitsverlaufes“ festgehalten, dass der Jugendliche „auffallend an Körpergewicht“ verliert. Am 12.02.1941 wird Franz nach Hartheim transportiert.
LANDSTEINER Alma
11 Jahre
geb.: 06.02.1929 Wien letzter Aufenthalt: Evangelische Diakonieanstalt Gallneukirchen b. Linz Abtransport: 13.01.1941 nach Hartheim
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Ermordet im Schloss Hartheim
LASCH Elsa
12 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: lt. Transportliste:
24.12.1927 Erlsbach unbekannt 08.07.1940 nach Hartheim
LATHARD Edmond
18 Jahre
geb.: 03.01.1926 St. Léger / Frankreich Beruf: Arbeiter Haftgrund: Schutzhaft (= politischer Häftling) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 06.11.1944 nach Hartheim
LAUR Stanislaus
19 Jahre
geb.: 09.11.1922 Polen Haftgrund: unbekannt letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 09.12.1941 nach Hartheim
LAZAR Lajos
19 Jahre
geb.: 26.05.1925 Marowasahely / Ungarn Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 16.11.1944 nach Hartheim
LEBOVICS Herman
15 Jahre
geb.: 14.02.1929 Nograkocz / Ungarn Beruf: Arbeiter Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 28.12.1944 nach Hartheim
Ermordet im Schloss Hartheim
LEBOVITS Rezsa
18 Jahre
geb.: 30.01.1926 Kenderes / Ungarn Beruf: Zimmermann Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 16.12.1944 nach Hartheim
LEBOVITZ Mendel
19 Jahre
geb.: 05.05.1925 Salus Rastaku / Ungarn Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 05.01.1945 nach Hartheim
LEHMANN Hildegard
14 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: lt. Transportliste:
02.07.1925 Senftenberg unbekannt 09.05.1940 nach Hartheim
LEHNER Anna
12 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
14.12.1927 Lichtenegg b. Wels Fürsorgeheim im Kloster Baumgartenberg 04.06.1940 nach Hartheim
LEIDLMAIER Hermann
11 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
27.05.1929 Wels Caritas-Anstalt Bruck a.d. Glocknerstraße 23.06.1940 nach Hartheim
LEIMINGER Anna
7 Jahre
geb.: 16.09.1933 Hopfgarten letzter Aufenthalt: Anstalt Mariatal in Kramsach / Tirol Abtransport: 23.05.1941 nach Hartheim
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Ermordet im Schloss Hartheim
LEITHENMÜLLER Aloisia 4 Jahre geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
22.04.1926 Kleinzell Fürsorgeheim im Kloster Baumgartenberg 05.10.1940 nach Hartheim
LEITNER Christine
7 Jahre
geb.: 07.06.1933 letzter Aufenthalt: Fürsorgeheim im Kloster Baumgartenberg Abtransport: 05.10.1940 nach Hartheim
LEITNER Herbert
7 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
25.09.1933 Neusiedl b. Grillenberg Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 15.03.1941 nach Hartheim
LEMBERGER Isaak
19 Jahre
geb.: 05.12.1921 Herkunft: unbekannt Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 11.08.1941 nach Hartheim
LENK Leopoldine
9 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
20.04.1931 Inzersdorf a.d.Traisen Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 15.03.1941 nach Hartheim
LENK Rudolf
9 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
20.04.1931 Inzersdorf a.d.Traisen Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 15.03.1941 nach Hartheim
Ermordet im Schloss Hartheim
LEOPOLD Deszö
133
18 Jahre
geb.: 13.02.1926 Bodzas / Ungarn Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 15.01.1945 nach Hartheim
LEWTSCHUK Wasilij
19 Jahre
geb.: 12.08.1925 Gumintzi / Sowjetunion Beruf: Landarbeiter Haftgrund: RZA (russischer „Zivilarbeiter“ = Zwangsarbeiter) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 02.01.1945 nach Hartheim
LEX Rosa
14 Jahre
geb.: 30.03.1927 Kufstein letzter Aufenthalt: Anstalt Mariatal in Kramsach / Tirol Abtransport: 23.05.1941 nach Hartheim
LIEBERMANN Sandor
17 Jahre
geb.: 13.01.1927 Marasvasaherly / Ungarn Beruf: Arbeiter Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 16.11.1944 nach Hartheim
LISIENKO Sergiej
19 Jahre
geb.: 1925 Schyrkas / Sowjetunion Beruf: Traktorfahrer Haftgrund: RZA (russischer „Zivilarbeiter“ = Zwangsarbeiter) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 21.09.1944 nach Hartheim
134 LISZTMAN Filip
Ermordet im Schloss Hartheim
19 Jahre
geb.: 06.06.1925 Beregszász / Ungarn Beruf: Arbeiter Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 28.12.1944 nach Hartheim
LIWERSKI Boleslaus
19 Jahre
geb.: Haftgrund: letzter Aufenthalt: Abtransport:
26.03.1922 Przygodzice / Polen Schutzhaft (= politischer Häftling) KZ Mauthausen 21.08.1941 nach Hartheim
LÖFFLER Leopold
12 Jahre
geb.: 03.11.1928 Siegersdorf bei Mödling aufgenommen: 10.10.1936 Pflege- und Beschäftigungsanstalt in Gugging Abtransport: 09.05.1941 nach Hartheim
Leopold wächst mit 3 Geschwistern bei seinen Eltern auf. Im 2. Lebensjahr erkrankt der kleine Bub an Fraisen, wodurch er sich in der Folge geistig und körperlich nicht altersgemäß entwickelt. Das Kind kann erst mit 3 Jahren gehen und noch etwas später die ersten Worte formulieren. Es ist anzunehmen, dass die besorgten Eltern durch entsprechende Therapie in der Anstalt in Gugging Hilfe erhoffen. Doch auch dort entwickelt sich das „gutmütige und schmeichelhafte Kind“ nicht weiter. Am 09.05.1941 wird Leopold mit einem großen Kindertransport nach Hartheim transferiert.
LÖFLER Erwin
17 Jahre
geb.: 06.09.1927 Érsekújvár / Ungarn Beruf: Arbeiter Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 28.11.1944 nach Hartheim
Ermordet im Schloss Hartheim
135
LÖSCHENBRAND Franz 5 Jahre geb.: 09.05.1936 Innsbruck letzter Aufenthalt: Anstalt Mariatal in Kramsach / Tirol Abtransport: 23.05.1941 nach Hartheim
LUDL Edgar
8 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
03.06.1932 Innsbruck-Hötting St. Josefs-Institut Mils in Tirol 10.12.1940 nach Hartheim
LUKAS Alfons
17 Jahre
geb.: 20.02.1924 Dorfbach bei Passau aufgenommen: ? Pflegeanstalt der Barmherzigen Brüder in Reichenbach Abtransport: 05.08.1941 nach Hartheim
Aus einem Antragsschreiben vom 22.12.1933 des Anstaltsarztes Dr. Klotz von Reichenbach an den Ortsfürsorgeverband in Heining geht u.a. hervor: „Der Pflegling Alfons Lukas leidet an rechtsseitigem Klumpfuß. Zur Behandlung des Leidens ist fachärztliche Behandlung in der orthopädischen Klinik Würzburg notwendig … Die geistigen Fähigkeiten des Lukas reichen aus, dass er sich später außerhalb der Anstalt selbst fortbringen kann. Aus diesem Grunde erscheint es dringend notwendig, dass sein Klumpfußleiden beseitigt wird …“. In einem undatierten ärztlichen Fragebogen ist u.a. eingetragen, dass die geistige Entwicklung des Kindes „mittelmäßig“ sei. Es kann „etwas lesen und schreiben, im Rechnen nicht ganz schlecht … ist gutartig, wenn man ihn gehen lässt …“. Am 05.08.1941 ist weiters festgehalten: „Patient verhielt sich in hiesiger Anstalt ruhig und unauffällig. Diagnose: Erworbener Schwachsinn. Er wird auf ministerielle Anordnung in eine Reichsanstalt verlegt“, d.h., der Name von Alfons steht auf der Transportliste nach Hartheim.
136
Ermordet im Schloss Hartheim
LUKASCHEWITSCH Konstantin 19 Jahre geb.: 02.02.1925 Grodno / Sowjetunion Beruf: Bauarbeiter Haftgrund: RZA (russischer „Zivilarbeiter“ = Zwangsarbeiter) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 12.12.1944 nach Hartheim
LUMMER Johann
15 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
16.01.1926 Hagengrub / Viechtach 17.05.1941 Heil- und Pflegeanstalt Mainkofen 27.06.1941 nach Hartheim
Hans ist in seiner gesamten Entwicklung sehr beeinträchtigt. Nach einer amtsärztlichen Begutachtung wird das Kind aus dem Familienbereich genommen und in die Heil- und Pflegeanstalt Mainkofen eingewiesen. Die Begründung lautet u.a.: „… die anderen Geschwister werden nun größer und es kann nicht geleugnet werden, dass das Beisammensein mit einem derart idiotischen Kind nachteilige Eindrücke hervorruft und zurücklassen wird. Bei zunehmendem Körpergewicht und Größenwachstum ist auch die Versorgung des Kindes durch seine Mutter erschwert und nicht mehr genügend gewährleistet … Anstaltspflege erscheint notwendig …“. Am 27.06.1941 wird der Bub mit einem Sammeltransport nach Hartheim „übersetzt“.
LUTZENKO Wladimir
19 Jahre
geb.: 01.03.1925 Sachajke / Sowjetunion Beruf: Landarbeiter Haftgrund: RZA (russischer „Zivilarbeiter“ = Zwangsarbeiter) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 12.12.1944 nach Hartheim
MACH Franziska
7 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
09.02.1933 Wien Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ 29.07.1940 nach Hartheim
Ermordet im Schloss Hartheim
MACHOCKI Mieczyslaw
137
19 Jahre
geb.: 04.09.1925 Łódź / Polen Beruf: Arbeiter Haftgrund: Schutzhaft (= politischer Häftling) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 16.12.1944 nach Hartheim
MADER Karl
16 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
12.01.1924 St. Georgen a. Walde Fürsorgeanstalt Schlierbach 20.06.1940 nach Hartheim
MAHL Madlon
15 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
23.06.1925 Nürnberg 24.02.1941 Heil- und Pflegeanstalt Ansbach 28.04.1941 nach Hartheim
Madlon ist blind geboren. Im Alter von 4 Jahren wird sie in die Anstalt in Polsingen eingewiesen. Dort, so berichtet das Mädchen, hat ihr eine Schwester das Laufen beigebracht, sie zum Spielen angeleitet und mit zunehmendem Alter in kleinere hilfreiche Arbeiten eingeführt. So ist es ihm auch möglich, unter Aufsicht andere Kranke zu betreuen. Als sie am 24.02.1941 in die Anstalt Ansbach überführt wird, ist Madlon sehr unglücklich, „weint ständig und jammert leise vor sich hin“. Äußert wiederholt: „Ich möchte wieder heim, ich möchte wieder heim!“ Im Laufe der Zeit wird sie ruhiger, „tastet sich beim Gehen vorwärts, wobei sie mit Sicherheit ihren Weg findet … äußert den Wunsch nach Spielzeug … singt kleine Liedchen … gibt auf Fragen geordnete Auskunft … ist zeitlich und örtlich gut orientiert …“. Während seines kurzen Aufenthaltes in Ansbach fühlt sich das Kind nicht wohl. Es wird unruhig und gereizt, „hat unvermittelte Weinund Schreiausbrüche.“ Am 28.04.1941 wird Madlon nach Hartheim transportiert.
MÄHR Erwin
19 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
24.07.1923 Frastanz Heil- und Pflegeanstalt Hall i. Tirol 31.08.1942 nach Hartheim
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Ermordet im Schloss Hartheim
MAHRENBERGER Josef
18 Jahre
geb: 01.10.1922 Goggitsch bei Gleisdorf / Stmk. aufgenommen: 23.04.1940 Heil- und Pflegeanstalt „Am Feldhof“ / Graz Abtransport: 13.10.1940 nach Hartheim
Wegen seiner geistigen Beeinträchtigung wird Josef am 23.04.1940 in die Anstalt „Am Feldhof“ eingeliefert, weil er in einem Bauernhaus gezündelt hat und dadurch der Dachstuhl abgebrannt sei. Während er dabei zusah, lief sein Freund, der ihn angestiftet hat, weg und er wurde verhaftet. Der Jugendliche, der bisher in der Landwirtschaft gearbeitet und keine Schule besucht hat, wird anscheinend „Am Feldhof“ für Versuche mit Malaria-Injektionen missbraucht. Am 07.05.1940 ist in der kurzen Krankengeschichte eingetragen: „Hatte heute den 10. Malariafieberanfall, es wird Chinin eingesetzt. Keine Organkomplikationen. Blaß.“ Am 16.03.1940 steht im Tagesbericht: „Chininverabreichung wird fortgesetzt. War lediglich mit Malaria geimpft worden, um den Stamm zu erhalten … hilft bei verschiedenen Arbeiten auf der Abteilung mit. Ist lenksam.“ Im August wird Josef noch bei der „Kohlenträgerpartie“ eingeteilt. „Er arbeitet fleißig, ist auch anstellig und lässt sich vom Pfleger weisen.“ Am 13.10.1940 steht sein Name auf der Transportliste nach Hartheim.
MAICEN Katharina
5 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
10.10.1935 Graz Pflegeheim Knittelfeld / Stmk. 20.02.1941 nach Hartheim
MAIER Ernst
15 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
28.06.1925 Wien-Liesing Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ 15.07.1940 nach Hartheim
MAIERHOFER Max
9 Jahre
geb.: 10.09.1930 Anger b. Weiz, Stmk. aufgenommen: 31.05.1938 Heil- und Pflegeanstalt „Am Feldhof“ / Graz
Ermordet im Schloss Hartheim
Abtransport:
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28.05.1940 nach Hartheim
Max ist mongolid und das jüngste von 7 Geschwistern. Er wächst an einem Pflegeplatz auf und wird von dort im Alter von 7 ½ Jahren in die Anstalt „Am Feldhof“ eingeliefert. Obwohl das Kind „gutmütig“ ist, wird es „wegen Selbstgefährdung, Unerziehbarkeit und Pflegebedürftigkeit …“ in der geschlossenen Abteilung verwahrt. Am 28.05.1940 steht der Name von Max auf der Transportliste nach Hartheim Vermutlich ist das Todesdatum zur Täuschung mit 18.06.1940 vermerkt und als Todesursache ist „Lungenentzündung“ angegeben.
MAIHSER Leopold
9 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
29.08.1931 Bockfließ 04.12.1934 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 09.05.1941 nach Hartheim
Leopold wächst in einer sehr armen Familie mit 5 Geschwistern auf. Im Alter von 3 Jahren wird das Kind in der Anstalt in Gugging aufgenommen. Im diesbezüglichen Aufnahmeprotokoll steht u.a.: „… schwächliches, unterernährtes Kind, blasse Gesichtsfarbe …e s ist lebhaft, versteht leichte Aufforderungen meist richtig … zeigt durch seine Mimik, dass es Anteil an seiner Umgebung nimmt … wie weit das Kind bildungsfähig sein wird, lässt sich derzeit noch nicht feststellen …“. Zwischendurch darf Leopold einige Male auf Urlaub bei seiner Familie sein. Am 09.05.1941 wird der 9-jährige Bub nach Hartheim „versetzt“.
MANDL Anna
8 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
30.10.1932 Forsthub b. Pöggstall 21.01.1937 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 20.05.1941 nach Hartheim
Seit frühester Kindheit leidet Anna an „Zuckungen.“ Im Alter von 5 ½ Jahren wird sie von der Mutter mit am Körper stark ausgebreiteter Skabies (=Krätze) in die Anstalt in Gugging gebracht. Nach der Abheilung der Infektion wird das kleine Mädchen lebhaft und liebt es, wenn man sich mit ihm beschäftigt. In der Folge verändert sich das Kind plötzlich. Es hat häufige und lang andauernde
140
Ermordet im Schloss Hartheim
epileptiforme Anfälle, steht nicht mehr auf, wälzt sich mit dem ganzen Körper im Bett herum und verfällt in einen „dauernden Dämmerzustand“. Im August 1939 wird Anna für „bildungsunfähig“ erklärt und am 20.05.1941 nach Hartheim „übersetzt“.
MANN Friedrich
15 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
21.07.1925 Wien 03.08.1939 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 20.05.1941 nach Hartheim
Wegen extremer Angstzustände befindet sich Friedrich seit Mai 1939 in der Anstalt „Am Steinhof.“ Er hat Angst, vergiftet zu werden. Als er im August 1939 in die Anstalt nach Gugging transferiert wird, ergibt die Aufnahmeuntersuchung u.a. folgendes Bild des Jugendlichen: „… ist vollkommen klar, etwas altklug, hält an seinen paranoiden Ideen fest … groß, schmächtig, abgemagert … ist erfreut über den Besuch der Mutter, nimmt die von ihr mitgebrachten Esswaren zu sich … misstrauisch gegen seine Umgebung, ist der Ansicht, dass diese ihm feindlich gesinnt sei … beschäftigt sich viel mit Lektüre und Dichtung, liest auch täglich seine Zeitung … stimmungslabil, überempfindlich …“. Friedrich fühlt sich in der Anstalt nicht wohl und drängt auf seine, für ihn aussichtslose Entlassung. Er „nimmt nur mangelhaft Nahrung zu sich in der Hoffnung, früher sterben zu können“ und wünscht auch keinen weiteren Kontakt mehr zu seiner Mutter. Am 20.05.1941 wird er nach Hartheim „übersetzt“.
MARBURGER Johann
15 Jahre
geb.: 26.05.1925 Gleichenberg-Dorf b. Feldbach / Stmk. aufgenommen: 17.06.1937 Heil- und Pflegeanstalt „Am Feldhof“ / Graz Abtransport: 28.05.1940 nach Hartheim
Johann wächst mit 3 Geschwistern bei den Eltern auf. Seit dem 5. Lebensjahr leidet das Kind an epileptischen Anfällen, die im Laufe der Zeit immer stärker werden. Nach 2 Jahren Teilnahme am Unterricht muss der Bub deshalb den Schulbesuch aufgeben. Dadurch ist in der Folge seine geistige Entwicklung sehr
Ermordet im Schloss Hartheim
141
beeinträchtigt. Im Protokoll der Aufnahmeuntersuchung „Am Feldhof“ ist u.a. eingetragen: „… Patient kam ruhig zur Aufnahme, besorgte sich selbst, legt ein freundliches, lenksames Wesen an den Tag … fragt nach seinem Vater … der Aufforderung, ein Lied zu singen, folgt er mit falscher Melodie ‚ihr Jungen, schließt die Reihen gut, ein Toter führt euch an‘ und dann unverständlich den Schluss ,mit Dollfuß in die neue Zeit‘…“. Nachts schläft das Kind schlecht, schreit öfter wegen kurz dauernden Krampfanfällen auf. Es wird in der geschlossenen Abteilung verwahrt und mit Luminalnatrium behandelt. Am 28.05.1940 wird Johann nach Hartheim transportiert. Das Todesdatum ist vermutlich zur Täuschung mit 18.06.1940 und als Todesursache „Grippe-Lungenentzündung“ angegeben.
MARIANSKI Peter
19 Jahre
geb.: Haftgrund: letzter Aufenthalt: Abtransport:
24.01.1922 Okunin / Polen Schutzhaft (= politischer Häftling) KZ Mauthausen 21.08.1941 nach Hartheim
MARKOVITS Joszef
19 Jahre
geb.: 05.09.1925 Beregszász / Ungarn Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 02.01.1945 nach Hartheim
MARKOWICZ Dersö
19 Jahre
geb.: 14.02.1925 Beregkisvolud / Ungarn Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport 28.11.1944 nach Hartheim
MARKSTEIN Oswald
13 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
12.07.1927 Wien Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ 06.03.1941 nach Hartheim
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Ermordet im Schloss Hartheim
MARKUS Samuel
18 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: lt. Transportliste:
23.03.1926 Herkunft unbekannt unbekannt 00.12.1944 nach Hartheim
MARMONOW Eugeniusz 18 Jahre geb.: 01.05.1926 Schachty / Sowjetunion Beruf: Landarbeiter Haftgrund: RZA (russischer „Zivilarbeiter“ = Zwangsarbeiter) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 19.07.1944 nach Hartheim
MAROSZEK Richard
18 Jahre
geb.: Haftgrund: letzter Aufenthalt Abtransport:
02.01.1924 Warschau / Polen Schutzhaft (= politischer Häftling) KZ Dachau 17.02.1942 nach Hartheim
MARTINETZ Hubert
16 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
07.06.1924 Unter Wisternitz 01.06.1940 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 09.05.1941 nach Hartheim
Im Aufnahmeprotokoll wird Hubert u.a. beschrieben: „… guter Ernährungszustand … Knochenbau und Muskulatur kräftig … Haare schwarz … Gesicht vollbackig … gute Gesichtsfarbe … Irides blau … Gebiss intakt … 1,70 groß, 73 kg … Patient gibt an, dass seine Eltern gesund sind und dass der Vater Kriegsinvalide sei … er habe einen einjährigen Bruder, der ebenfalls gesund sei … er erzählt spontan und in flüssiger Rede, ist genau orientiert über alle Tagesfragen … er habe mit 2 Jahren Fraisen gehabt, im 4. Lebensjahr seien epileptische Anfälle aufgetreten. Über die Zahl der Anfälle kann er keine genauen Angaben machen, er weiß nur, dass sie manchmal gehäuft auftreten … er ging 8 Jahre in die Schule … den Zweck der Löschwiege kennt er nicht …“. Obwohl Hubert vom Bezirksarzt wegen „epileptischer Geistesstörung“ eingewiesen und von der Gerichtskommis-
Ermordet im Schloss Hartheim
143
sion die Anhaltung für ein Jahr genehmigt wurde, treten vorerst keine Anfälle auf. Doch im Laufe seines Aufenthaltes wird der Jugendliche „teilnahmslos und desinteressiert“, die Krampfanfälle treten erneut auf. Am 09.05.1941 wird Hubert nach Hartheim transferiert.
MASSON Hans Georg
15 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
04.12.1925 Nittenau 17.05.1941 Heil- und Pflegeanstalt Mainkofen 06.05.1941 nach Hartheim
Aus den wenigen erhaltenen Unterlagen geht hervor, dass Hans Georg ein sehr unruhiges Kind ist. Im 2. Lebensjahr diagnostiziert der Hausarzt „höchste Nervosität“ des Kindes. Deshalb wird es zur ständigen Beaufsichtigung in die Pflegeanstalt Reichenbach eingewiesen. Von dort wird der Bub am 17.05.1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Mainkofen verlegt. Am 27.06.1941 steht sein Name auf der Transportliste nach Hartheim
MATHE Elfriede
18 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
31.03.1922 Urfahr b. Linz Fürsorgeheim im Kloster Baumgartenberg 04.06.1940 nach Hartheim
MATWEJEW Jewgenij
16 Jahre
geb.: 12.02.1928 Gattschino / Sowjetunion Beruf: Schüler Haftgrund: RZA (russischer „Zivilarbeiter“ = Zwangsarbeiter) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 13.09.1944 nach Hartheim
MATZKA Leopold
11 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
06.06.1929 Dürnholz 20.11.1938 Pflege- u. Beschäftigungsanstalt Gugging 09.05.1941 nach Hartheim
144
Ermordet im Schloss Hartheim
Das Kind wird von der Landesanstalt Wisternitz überstellt. Im kurzen Aufnahmeprotokoll von Gugging wird „angeborener Schwachsinn mäßigen Grades“ diagnostiziert. „… angebliche Anfälle sind noch zu klären … wie aus dem Verhalten bei der Untersuchung hervorgeht, ist der Knabe sehr unruhig, unstet und triebhaft veranlagt … kaum bildungsfähig …“. Am 09.05.1941 wird Leopold nach Hartheim „versetzt“.
MAURACHER Franz
18 Jahre
geb.: 12.04.1923 Kapfing letzter Aufenthalt: Anstalt Mariatal in Kramsach / Tirol Abtransport: 23.05.1941 nach Hartheim
MAURER Johann
18 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
09.06.1921 Hofkirchen Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart 21.03.1940 nach Hartheim
MAYER Rupert Adolf
8 Jahre
geb.: 04.01.1933 Neulengbach bei Wien aufgenommen: 09.05.1940 Pflege- und Beschäftigungsanstalt in Gugging Abtransport: 20.05.1941 nach Hartheim
Rupert wird in Steißlage geboren und erkrankt im Alter von 7 ½ Monaten an Fraisen. In der Folge ist die geistige Entwicklung sehr beeinträchtigt. Im Mai 1940 wird das Kind in der Anstalt in Gugging aufgenommen. Dort wird es als „völlig pflegebedürftig“ eingestuft. Am 20.05.1941 wird der 8-jährige Bub nach Hartheim transportiert.
MAYERSHOFER Josef
17 Jahre
geb.: 19.02.1924 letzter Aufenthalt: Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren Abtransport: 04.06.1941 nach Hartheim
Ermordet im Schloss Hartheim
MELASCHKO Wasilij
145
17 Jahre
geb.: 27.06.1927 Alexejewka / Sowjetunion Beruf: Landarbeiter Haftgrund: RZA (russischer „Zivilarbeiter“ = Zwangsarbeiter) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 07.08.1944 nach Hartheim
MELNIK Sergej
18 Jahre
geb.: 13.03.1926 Kultschimi / Sowjetunion Beruf: Landarbeiter Haftgrund: RZA (russischer „Zivilarbeiter“ = Zwangsarbeiter) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 03.11.1944 nach Hartheim
MENTL Johann
12 Jahre
geb.: 14.12.1928 Mürzzuschlag / Stmk. aufgenommen: 11.03.1940 Heil- und Pflegeanstalt „Am Feldhof“ / Graz Abtransport: 12.02.1941 nach Hartheim
Wegen zeitweise auftretender epileptischer Anfälle und einer „Blicklähmung links und rechts“ wird Johann, ein „Lokomotivheizerssohn“, vom Hausarzt Dr. Mattner zunächst in die Grazer Nervenklinik „vermittelt“. Nach kurzem Aufenthalt wird das Kind von dort wegen „Defekte der intellektuellen Leistungen, depressiver Stimmungslage, Unlenkbarkeit, …“. in die Anstalt „Am Feldhof“ überstellt und in der geschlossenen Abteilung verwahrt. Der blinde Bub leidet sehr unter Heimweh und „bittet, man solle ihn nach Hause zur Mutter lassen“. Er verhält sich ruhig, schläft viel, ist rein und spielt zwischendurch mit den anderen Kindern. „Oft sitzt er aber längere Zeit still auf seinem Stuhl …“. Einmal stürzt er während eines epileptischen Anfalls und muss ab da „ganz zu Bett“ bleiben. Am 25.03.1940 steht im Pflegebericht: „Heute wieder viel geweint, sagt, ich möchte heim, fleht nach der Mutter … “. Am 12.02.1941 wird der 12-jährige Johann nach Hartheim transferiert.
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Ermordet im Schloss Hartheim
MENZEL Franz
16 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
20.07.1924 Wien Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ 22.07.1940 nach Hartheim
MERMELSTEIN Vilmos
19 Jahre
geb.: 09.01.1925 Cholubinna / Ungarn Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 16.11.1944 nach Hartheim
MICHEL Erna
18 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: lt. Transportliste:
11.11.1922 Sandhofen unbekannt 21.11.1940 nach Hartheim
MICHELBERGER Maria
18 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
24.08.1922 Reutte / Tirol Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren 08.08.1941 nach Hartheim
MICHELITSCH Gerda
14 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
22.08.1926 Wien Evangel. Diakonieanstalt Gallneukirchen b. Linz 13.01.1941 nach Hartheim
MIELCIC Radovan
17 Jahre
geb.: Haftgrund: letzter Aufenthalt: Abtransport:
06.09.1926 Obrasda / Jugoslawien Schutzhaft (= politischer Häftling) KZ Mauthausen 22.06.1944 nach Hartheim
Ermordet im Schloss Hartheim
MIHALY Eneasz
147
17 Jahre
geb.: 24.09.1927 Alsobudak / Ungarn Beruf: Schüler Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 22.12.1944 nach Hartheim
MIKLAS Josef
18 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
07.01.1922 Wien 10.12.1938 Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ 11.07.1940 nach Niedernhart
In frühester Kindheit erkrankt Josef an Gehirnhautentzündung, die nicht rechtzeitig erkannt und behandelt wird. Auch die Mutter bemerkt nichts. Im Alter von 16 Jahren macht sich plötzlich eine starke Persönlichkeitsveränderung des Buben bemerkbar. Manische und depressive Phasen wechseln einander ab. In der Wiener Universitätskinderklinik wird dringend geraten, Josef in die Anstalt „Am Steinhof“ zu überstellen. Die besorgte Mutter willigt ein. Doch das Kind wird unterschiedlich in Pavillons unter erwachsenen Männern untergebracht, wo es sich in keiner Weise wohlfühlt. In aggressiven Phasen wehrt sich Josef gegen alles, was ihm nicht gefällt. Obwohl er interessiert und zeitweilig arbeitswillig ist, wird er im Verhalten immer auffälliger. Die besorgten Eltern nehmen ihren Sohn öfters gegen Revers auf Urlaub nach Hause. Am 11.07.1940 wird er nach Hartheim „verlegt“.
MIKSA Joszef
19 Jahre
geb.: 01.11.1925 Szatmár / Ungarn Beruf: Arbeiter Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 09.12.1944 nach Hartheim
MILADIC Milivoj
16 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
01.01.1925 Prosjek / Bosna Heil- und Pflegeanstalt Neu-Cilli 09.06.1941 nach Hartheim
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Ermordet im Schloss Hartheim
MILLWISCH Marie
14 Jahre
geb.: 17.09.1926 Liesing b. Wien aufgenommen: 11.11.1937 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging Abtransport: 09.05.1941 nach Hartheim
Marie erkrankt im Säuglingsalter an Hirnhautentzündung. In der Folge ist die geistige Entwicklung sehr beeinträchtigt. Obwohl sie dem Alter entsprechend die Schule besucht, hat sie im Lernen wenig Erfolg. Bis zum Beginn der Pubertät kümmert sich vor allem eine Großmutter um die Erziehung des Kindes. Nach Auftreten der ersten Verhaltensschwierigkeiten wird das Mädchen in die Anstalt nach Gugging gebracht. In den Pflegeberichten steht u.a.: „… das Kind ist dauernd in Bewegung, … zeigt eine starke innerliche wie auch motorische Unruhe … hat zu einer ernsten Beschäftigung keinerlei Interesse … gegen die Umgebung verträglich …“. Während des Anstaltsaufenthaltes verschlechtert sich der geistige Zustand, Marie wird „boshaft und zerstörungssüchtig“. Am 09.05.1941 wird sie nach Hartheim transportiert.
MITTELBERGER Erna
15 Jahre
geb.: 16.05.1926 Götzis aufgenommen: 16.07.1939 Heil- und Pflegeanstalt Valduna / Rankweil Abtransport: 10.12.1941 nach Hartheim
Über Erna gibt es fast keine Informationen. Sie befindet sich in einem Kinderheim in Bludenz, bevor sie in am 16.07.1939 in die Heil- und Pflegeanstalt Valduna mit der Diagnose „Idiotie“ überstellt wird. Am 10.12.1941 ist der Name des Mädchens in der Transportliste nach Hartheim eingetragen.
MITTEREGGER Anna
10 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
25.06.1930 Wetzeldorfberg Heil- und Pflegeanstalt „Am Feldhof“ / Graz 14.02.1941 nach Hartheim
Ermordet im Schloss Hartheim
MITTERECKER Franz
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10 Jahre
geb.: 15.09.1930 Nieder-Plöttbach bei Zwettl aufgenommen: 17.07.1935 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging Abtransport: 09.05.1941 nach Hartheim
Dass sein Vater als Kutscher dem Alkohol zugeneigt ist, wird der langsamen geistigen Entwicklung des kleinen Buben „mit dichtem vollen Haar und dunklen Augen“ wie eine persönliche Schuld angelastet. Bereits im Alter von 5 Jahren wird Franz in der Anstalt in Gugging aufgenommen. In den jeweils kurzen JahresPflegeberichten wird immer wieder betont, dass das Kind körperlich nicht beeinträchtigt, aber „bildungsunfähig“ ist. Am 09.05.1941 erfolgt sein Abtransport nach Hartheim.
MITTERMÜLLER Franz
9 Jahre
geb.: 12.06.1931 Fahrafeld / Baden b. Wien aufgenommen: 25.06.1940 Pflege- und Beschäftigungsanstalt in Gugging Abtransport: 20.05.1941 nach Hartheim
Franz wird mit seinem Zwillingsbruder am 25.06.1940 im Alter von 9 Jahren in der Anstalt in Gugging aufgenommen. Aus der Familienanamnese geht hervor, dass die Eltern blutsverwandt sind. Die Zwillinge wurden im 8. Monat geboren. Franz ist körperlich behindert. Aber „er spielt und singt gern, ist ruhig und verträglich“. Trotz guten Appetits ändert sich sein blasses schlechtes Aussehen nicht. Am 20.05.1941 wird das Kind nach Hartheim transportiert.
MLADENOW Basilius
12 Jahre
geb.: 19.05.1928 Gmunden letzter Aufenthalt: Evangelische Diakonieanstalt Gallneukirchen b. Linz Abtransport: 13.01.1941 nach Hartheim
150 MOGILOW Wladimir
Ermordet im Schloss Hartheim
19 Jahre
geb.: 25.12.1925 Kiew / Sowjetunion Beruf: Lehrling Haftgrund: RZA (russischer „Zivilarbeiter“ = Zwangsarbeiter) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 28.12.1944 nach Hartheim
MOHORIC Sergij
5 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
22.06.1933 Ljubljana Heil- und Pflegeanstalt Neu-Cilli 09.06.1941 nach Hartheim
MÖHSL Josef
9 Jahre
geb.: 17.02.1932 Wien aufgenommen: 12.02.1940 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging Abtransport: 09.05.1941 nach Hartheim
In frühester Kindheit erkrankt Josef an Nasendiphtherie und „sämtlichen anderen Kinderkrankheiten“. Seine Mutter stirbt an Nierenentzündung. Der Bub kann erst mit 5 Jahren gehen. Im Pflegebericht vom November 1941 ist kurz eingetragen: „Gutmütiges Kind, fügsam, verträglich, bedarf in der Pflege beim An- und Auskleiden der Nachhilfe, spielt allein und mit anderen, unartikulierte Sprache, gesprächig, anhänglich und zutraulich, hält sich rein.“ Am 09.05.1941 wird Josef nach Hartheim transportiert.
MOLLING Ludwig
8 Jahre
geb.: 02.09.1932 Innsbruck letzter Aufenthalt: Anstalt Mariatal in Kramsach / Tirol Abtransport: 23.05.1941 nach Hartheim
Ermordet im Schloss Hartheim
MOLTERER Hildegard
13 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
07.07.1927 Wien Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 20.05.1941 nach Hartheim
MORMILO Fiodor
19 Jahre
151
geb.: 27.12.1924 Sowjetunion Beruf: Landarbeiter Haftgrund: RZA (russischer „Zivilarbeiter“ = Zwangsarbeiter) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 26.06.1944 nach Hartheim
MOROS Petro
17 Jahre
geb.: Haftgrund: letzter Aufenthalt: Abtransport:
12.07.1925 Maslowska / Sowjetunion Schutzhaft (= politischer Häftling) KZ Dachau 28.11.1942 nach Hartheim
MOROZOW Grigorij
19 Jahre
geb.: 06.05.1925 Kurznezowska / Sowjetunion Beruf: Arbeiter Haftgrund: Schutzhaft (= politischer Häftling) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 24.07.1944 nach Hartheim
MÖRZ Therese
16 Jahre
geb.: 10.03.1925 Augsburg aufgenommen: 19. ? 1941 Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren / Schwaben Abtransport: 05.06.1941 nach Hartheim
Therese wird unehelich geboren. Vater und Mutter sind unbekannten Aufenthaltes. Der Lebensweg des Mädchens beginnt im Säuglingsheim in Augsburg. Von
152
Ermordet im Schloss Hartheim
dort wird es im Alter von einem Jahr in das Kinderasyl Wittislingen überstellt. Seit dem 26.03.1941 befindet sich das Kind in der Pflegeanstalt der St. Josefs-Kongregation in Ursberg. Als Jugendliche wird Therese in der Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren aufgenommen. Der Einweisungsgrund lautet: „… Schwachsinn, … blind“. In wenigen kurzen Eintragungen einer „Krankheitsgeschichte“ steht u.a., unterzeichnet von Anstaltsarzt Dr. Gärtner: „… kann nicht sprechen, Verständigung kaum möglich, unzugänglich, oft erregt …“. Am 05.06.1941 wird das Mädchen nach Hartheim transportiert.
MOSER Margarethe
14 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
07.02.1927 Graz Pflegeheim Knittelfeld / Stmk. 20.02.1941 nach Hartheim
MOSINA Zvonimir
7 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
17.01.1934 Ljubljana Heil- und Pflegeanstalt Neu-Cilli 09.06.1941 nach Hartheim
MÖTZL Gustav
17 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
14.02.1923 Wien 14.03.1940 Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ 05.08.1940 nach Hartheim
Gustav befindet sich vermutlich während seiner gesamten Kindheit in der Erziehungsanstalt Biedermannsdorf. Nur wenige Informationen diesbezüglich sind den wenigen erhaltenen Unterlagen zu entnehmen. Das Kind ist geistig und körperlich sehr beeinträchtigt. Es ist von kleinem Körperwuchs und zeigt „mehrere Degenerationszeichen.“ Am 14.03.1940 wird der Bub in die Anstalt „Am Steinhof“ verlegt und von dort am 05.08.1940 nach Hartheim transferiert.
Ermordet im Schloss Hartheim
153
MUCEK Karl
13 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
02.05.1928 Wien 03.09.1931 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 09.05.1941 nach Hartheim
Karl wurde unehelich geboren. Seine Mutter leidet an Lungen-Tbc. Wegen „gesundheitlicher Gefährdung“ wird der Säugling zunächst in die Kinderübernahmestelle in Wien 9 gebracht und von dort in das Zentralkinderheim der Stadt Wien 18, Bastiengasse, überstellt. Im Juni 1931 wird das „weinerlich-ängstliche“ Kleinkind in der Anstalt „Am Steinhof“ in der Männerabteilung aufgenommen. Der körperlich gut entwickelte 3-jährige Bub spricht nicht und „reagiert auf alle Vorgänge in der Umgebung mit ängstlichem Widerstreben“. Bald darauf wird Karl nach Gugging transferiert. Er ist „folgsam, anhänglich … schmeichelt und spielt gerne … ist körperlich gesund …“. Am 14.09.1934 steht im Tagesbericht in Beantwortung einer Anfrage der Wiener Kinderübernahmestelle u.a.: „Gutmütig, … bildungsunfähig … geeignet für die Abgabe in Privatpflege …“. Inzwischen besucht Karl die Schule. Seine besorgte Mutter bemüht sich vergeblich, ihren Sohn besuchen zu dürfen. Am 09.05.1941 erfolgt die Transferierung des 13-jährigen Buben nach Hartheim.
MUCK Kurt
13 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
17.12.1927 Wien 24.11.1932 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 09.05.1941 nach Hartheim
Das „lustige und muntere“ Kind wird im Oktober 1932 in der Männerabteilung „Am Steinhof“ aufgenommen. Der Aufnahmegrund dürfte im sozialen Umfeld liegen, da über die Eltern ein „Ausfolgeverbot“ verhängt wird. Einen Monat später erfolgt die Verlegung des kleinen Buben in die NÖ Landesanstalt Gugging. In den folgenden Pflegeberichten ist u.a. eingetragen: „… das Kind bewegt sich viel und sehr lebhaft, ist gutmütig, aber reizbar und neigt zu Zornausbrüchen … es spielt gern und verständig …“. Im Laufe der Zeit steigern sich die Erregungszustände. Kurt wird „sehr jähzornig … auffallende Blässe des Gesichtes …“, ist in einem Tagesbericht vermerkt. Am 09.05.1941 wird Kurt nach Hartheim „übersetzt“.
154 MÜLLER Johann
Ermordet im Schloss Hartheim
16 Jahre
geb.: 14.05.1924 letzter Aufenthalt: Heil- und Pflegeanstalt Erlangen Abtransport: 25.03.1941 nach Hartheim
MÜLLER Herbert
7 Jahre
geb.: 17.11.1933 Wien letzter Aufenthalt: Anstalt Mariatal in Kramsach / Tirol Abtransport: 23.05.1941 nach Hartheim
MÜLLER Rudolf
10 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
21.03.1930 Wr. Neustadt Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 15.03.1941 nach Hartheim
MÜLLNER Franziska
16 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
21.05.1924 Wien 30.09.1940 Heil- und Pflegeanstalt d. Stadt Wien, Ybbs a.d. Donau 29.10.1940 nach Hartheim
Im Alter von 2 Jahren erkrankt Franziska an Hirnhautentzündung. Seither ist sie in ihrer psychischen Entwicklung sehr beeinträchtigt. Am 19.07.1927 wird das kleine Mädchen in das Säuglingsheim des Zentralkinderheimes in Wien eingewiesen. Bald darauf ist das Kind ohne Erfolg in den Anstalten „Gugging“ und „Am Steinhof“ interniert. Eine weitere Verlegung erfolgt am 30.09.1940 in die Heil- und Pflegeanstalt Ybbs a.d. Donau mit der Prognose: „Eine Heilung ist nicht zu erwarten“. Am 29.10.1940 wird Franziska „auf Grund einer Anordnung des Kommissärs für Reichsverteidigung in eine nicht genannte Anstalt übersetzt“. Ihr Name steht auf der Transportliste nach Hartheim.
Ermordet im Schloss Hartheim
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MÜLLNER Walter
14 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
08.02.1927 Wien 08.09.1932 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 09.05.1941 nach Hartheim
Walter wird im Alter von 5 Jahren kurzfristig in der Anstalt „Am Steinhof“ im Pavillon 20 aufgenommen. Das Kind ist in seiner gesamten Entwicklung sehr beeinträchtigt. Sein Zustand ändert sich auch nicht, als es nach 2 Wochen in die NÖ Landesanstalt Gugging transferiert wird und dort die nächsten Jahre verbringt. Am 09.05.1941 wird der Bub nach Hartheim transportiert.
NABOK Anatolij
17 Jahre
geb.: 11.1926 Wiesunsk / Sowjetunion Beruf: Landarbeiter Haftgrund: RZA (russischer „Zivilarbeiter“ = Zwangsarbeiter) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 26.09.1944 nach Hartheim
NABOKA Boris
17 Jahre
geb.: 29.08.1926 Iwanowka / Sowjetunion Beruf: Dreherlehrling Haftgrund: RZA (russischer „Zivilarbeiter“ = Zwangsarbeiter) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 24.07.1944 nach Hartheim
NAKENECZNI Eugen
18 Jahre
geb.: Haftgrund: letzter Aufenthalt: Abtransport:
06.01.1926 Przekopan / Polen Schutzhaft (= politischer Häftling) KZ Mauthausen 24.08.1944 nach Hartheim
156 NALIBAIKA Iwan
Ermordet im Schloss Hartheim
17 Jahre
geb.: 27.12.1926 Parkomuna / Sowjetunion Beruf: Landarbeiter Haftgrund: RZA (russischer „Zivilarbeiter“ = Zwangsarbeiter) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 13.09.1944 nach Hartheim
NAMINSKI Bogdan
19 Jahre
geb.: Haftgrund: letzter Aufenthalt: Abtransport;
20.07.1922 Posen / Polen Schutzhaft (= politischer Häftling) KZ Mauthausen 21.08.1941 nach Hartheim
NAPIERAJ Czeslaus
18 Jahre
geb.: Haftgrund: letzter Aufenthalt: Abtransport:
08.02.1924 Litzmannstadt Schutzhaft (= politischer Häftling) KZ Dachau 16.02.1942 nach Hartheim
NARANOWITSCH Jewgenij 15 Jahre geb.: 1929 Duboj / Sowjetunion Beruf: Landarbeiter Haftgrund: RZA (russischer „Zivilarbeiter“ = Zwangsarbeiter) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 13.07.1944 nach Hartheim
NATTERER Loisi
16 Jahre
geb.: 01.08.1924 Hötting letzter Aufenthalt: Anstalt Mariatal in Kramsach / Tirol Abtransport: 23.05.1941 nach Hartheim
Ermordet im Schloss Hartheim
NAULEINEN Iwan
157
19 Jahre
geb.: 18.03.1925 Korostowitz / Finnland Beruf: Bauer Haftgrund: Schutzhaft (= politischer Häftling) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 07.10.1944 nach Hartheim
NEDASCHKOWSKIJ Iwan 18 Jahre geb.: 12.12.1925 Nadeschki / Sowjetunion Beruf: Arbeiter Haftgrund: RZA (russischer „Zivilarbeiter“ = Zwangsarbeiter) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 07.10.1944 nach Hartheim
NEDELJKOVIC Miodrag
18 Jahre
geb.: 25.03.1926 Riljac / Jugoslawien Beruf: Arbeiter Haftgrund: Schutzhaft (= politischer Häftling) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 24.07.1944 nach Hartheim
NEJEDLY Franz
14 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
27.03.1927 Znaim 22.11.1938 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 09.05.1941 nach Hartheim
Franz ist mongolid. Er wird aus dem Krankenhaus in Znaim in die Anstalt in Gugging überstellt. Vermutlich wurde das Kind auch geschlagen, denn in den wenigen erhaltenen Unterlagen steht u.a.: „Reagiert auf Drohungen mit dem Stock …“. Wegen Unkenntnis der deutschen Sprache dürfte es öfters zu Missverständnissen kommen, was bei dem Kind häufig zu „Abwehrreaktionen“ führt. Der Bub wird als „bildungsunfähig“ prognostiziert und am 09.05.1941 nach Hartheim „übersetzt“.
158
Ermordet im Schloss Hartheim
NEPPEL Leopold
12 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
15.07.1928 Graz Heil- und Pflegeanstalt „Am Feldhof“ / Graz 20.01.1941 nach Hartheim
NESTEREZ Nicolai
18 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
02.06.1926 Tschernigow / Russland Heil- und Pflegeanstalt „Am Feldhof“ / Graz 29.09.1944 nach Hartheim
NEUGEBAUER Viktor
16 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
06.04.1924 Wien 27.07.1939 Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ 05.08.1940 nach Hartheim
Viktor wächst in der Familie eines Schuhmachers auf. Wegen geistiger Beeinträchtigung wird der Bub im Alter von 8 Jahren in der Anstalt in Gugging aufgenommen. Obwohl das Kind ein gutes Gedächtnis hat und auch Texte auswendig sagen kann, sind Lesen und Schreiben nicht erlernbar. Da sich kein privater Pflegeplatz findet, wird Viktor im Alter von 15 Jahren in die Männerabteilung der Anstalt „Am Steinhof“ eingewiesen. Er „ist ruhig, verträglich und wird bei Heimarbeit eingesetzt“. Im Pflegebericht wird mehrmals ein „Blutschwamm an der Oberlippe“ erwähnt. Am 05.08.1940 wird er nach Hartheim transportiert.
NEULINGER Erwin
19 Jahre
geb.: 04.12.1925 Beruf: Buchbinder Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 16.12.1944 nach Hartheim
Ermordet im Schloss Hartheim
NEUMAN Hendrik
159
16 Jahre
geb.: 01.02.1928 Szatmárnémeti / Ungarn Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 05.01.1945 nach Hartheim
NEUMANN Erich
13 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: lt. Transportliste:
06.06.1926 Klingenberg unbekannt 31.05.1940 nach Hartheim
NEUMANN Ferenz
18 Jahre
geb.: 20.05.1926 Tomasvarolyo / Ungarn Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 05.01.1945 nach Hartheim
NEUMANN Hannelore
4 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: lt. Transportliste:
03.11.1935 Landsberg unbekannt 09.05.1940 nach Hartheim
NEUWIRTH Hildegard
17 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
04.06.1923 Leoben Evangel. Diakonieanstalt Gallneukirchen b. Linz 13.01.1941 nach Hartheim
NICKEL Anna
11 Jahre
geb.: 20.02.1930 letzter Aufenthalt: Heil- und Pflegeanstalt Erlangen Abtransport: 24.06.1941 nach Hartheim
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Ermordet im Schloss Hartheim
NIEDERMAN Mozes
17 Jahre
geb.: 01.02.1927 Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 22.12.1944 nach Hartheim
NIETO-RAMIREZ Eduard 18 Jahre geb.: 16.05.1923 Spanien Haftgrund: unbekannt letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 04.02.1942 nach Hartheim
NIKOLAJEW Alexander
17 Jahre
geb.: 22.12.1926 Bjelkovo / Sowjetunion Beruf: Arbeiter Haftgrund: RZA (russischer „Zivilarbeiter“ = Zwangsarbeiter) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 03.08.1944 nach Hartheim
NOLDE Hermann
17 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
06.04.1923 Vilshofen Heil- und Pflegeanstalt Mainkofen 28.10.1940 nach Hartheim
NOTI Moric
19 Jahre
geb.: 30.06.1925 Orodna / Ungarn Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 23.12.1944 nach Hartheim
NOWACKI Stefan
19 Jahre
geb.: 31.08.1922 Polen Haftgrund: unbekannt letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 10.12.1941 nach Hartheim
Ermordet im Schloss Hartheim
NOWAK Emil
161
17 Jahre
geb.: 27.10.1922 letzter Aufenthalt: Heil- und Pflegeanstalt d. Stadt Wien, Ybbs a.d. Donau Abtransport: 30.09.1940 nach Hartheim
NOWICKI Johann
18 Jahre
geb.: 20.04.1923 Polen Haftgrund: unbekannt letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 06.12.1941 nach Hartheim
NUSSBAUMER Johann
5 Jahre
geb.: 12.10.1935 Innsbruck letzter Aufenthalt: Anstalt Mariatal in Kramsach / Tirol Abtransport: 23.05.1941 nach Hartheim
NUSSBAUMER Siegfried
5 Jahre
geb.: 12.10.1935 Innsbruck letzter Aufenthalt: Anstalt Mariatal in Kramsach / Tirol Abtransport: 23.05.1941 nach Hartheim
OBERREITER Gertraud
16 Jahre
geb.: 11.06.1924 Markt Pongau letzter Aufenthalt: Anstalt Mariatal in Kramsach / Tirol Abtransport: 23.05.1941 nach Hartheim
OBERREITER Stefanus
17 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
23.12.1923 Gutau Evangel. Diakonieanstalt Gallneukirchen b. Linz 13.01.1941 nach Hartheim
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Ermordet im Schloss Hartheim
ODRIA-IBARLUCEA Jose 19 Jahre geb.: 11.01.1922 Spanien Haftgrund: unbekannt letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 10.12.1941 nach Hartheim
OFNER August
15 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
01.01.1926 Edelschrott bei Voitsberg / Stmk. Heil- und Pflegeanstalt „Am Feldhof“ / Graz 20.01.1941 nach Hartheim
Aus den schwer lesbaren Resten einer fast völlig zerstörten Krankengeschichte ist nur mühsam zu entnehmen, dass August Epileptiker und geistig sehr beeinträchtigt ist. Am 20.01.1941 wird er nach Hartheim transportiert.
OPPOLZER Johann
18 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
21.10.1921 Kaplitz Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart 26.07.1940 nach Hartheim
ORTNER Inge
16 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
01.03.1925 Salzburg Heil- und Pflegeanstalt Salzburg 16.04.1941 nach Hartheim
PAGGER Frieda
8 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
28.11.1932 Pichling Pflegeheim Knittelfeld / Stmk. 20.02.1941 nach Hartheim
Ermordet im Schloss Hartheim
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PAMMER Margarethe
9 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
08.04.1931 Schützling Pflegeheim Knittelfeld / Stmk. 20.02.1941 nach Hartheim
PAPESCH Grete Hilde
19 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
18.07.1921 Graz Evangel. Diakonieanstalt Gallneukirchen b. Linz 13.01.1941 nach Hartheim
PAPST Erich
7 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
07.06.1933 Kemetberg Pflegeheim Knittelfeld / Stmk. 20.02.1941 nach Hartheim
PASZEK Kasimir
18 Jahre
geb.: 12.04.1923 Polen Haftgrund: unbekannt letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 04.12.1941 nach Hartheim
PASZLA Istvan
16 Jahre
geb.: 11.09.1928 Satoralj / Ungarn Beruf: Lehrling Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 16.12.1944 nach Hartheim
PATZELT Elsa
12 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
04.02.1929 Ebenfurt b. Wr. Neustadt Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 09.05.1941 nach Hartheim
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Ermordet im Schloss Hartheim
PAULA Margarethe
16 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
29.12.1923 Wien 30.09.1940 Heil- und Pflegeanstalt d. Stadt Wien, Ybbs a.d. Donau 06.11.1940 nach Hartheim
Margarethe verbringt bereits einige Zeit im Kinderheim Rosenhof bei St. Pölten, wo sie auch die Schule besucht. Eine Schulnachricht besagt, dass sie sich gut in den Unterrichtsbereich einfügt. Aus den weiteren erhaltenen Unterlagen geht weder Begründung noch Aufenthaltsdauer hervor, warum sich „Greti“ im genannten Heim befindet. Abgesichert ist, dass das 14-jährige Mädchen am 03.03.1938 wegen geistiger Beeinträchtigung in der Frauenabteilung „Am Steinhof“ aufgenommen wird. Am 30.09.1940 wird es von dort in die Heil- und Pflegeanstalt nach Ybbs a.d. Donau transferiert, von wo am 06.11.1940 der Abtransport nach Hartheim erfolgt.
PAVIENKO Pawel
18 Jahre
geb.: 03.02.1926 Nikolajewka / Sowjetunion Beruf: Lehrling Haftgrund: RZA (russischer „Zivilarbeiter“ = Zwangsarbeiter) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 26.06.1944 nach Hartheim
PELGER Rosa
14 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
20.05.1926 Wien 24.10.1930 Heil- und Pflegeanstalt d. Stadt Wien, Ybbs a.d. Donau 18.10.1940 nach Hartheim
Rosa wächst mit 7 Geschwistern bei ihren Eltern auf. Im Alter von 16 Monaten erkrankt das Kind an Fraisen. In der Folge entwickelt es einen „außergewöhnlichen Zerstörungstrieb“. Die Mutter kann der vielen Kinder wegen die besondere Aufsicht über die kleine Tochter nicht mehr gewährleisten, sodass über das Gaufürsorgeamt Anstaltsunterbringung verfügt wird. Das erste Mal wird Rosa im Alter von 4 Jahren in die Anstalt „Am Steinhof“ eingewiesen. Doch die besorgten Eltern nehmen die Tochter wiederholt gegen Revers auf Urlaub nach Hause. Es
Ermordet im Schloss Hartheim
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folgen weitere Aufenthalte in den Anstalten von Gugging und Ybbs a.d. Donau. Am 18.10.1940 wird das 14-jährige Mädchen nach Hartheim transferiert.
PENCA Terezija
12 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
16.07.1928 Vodenice / Krsko Heil- und Pflegeanstalt Neu-Cilli 09.06.1941 nach Hartheim
PEREZ-VALERO Jose
18 Jahre
geb.: 15.10.1923 Spanien Haftgrund: unbekannt letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 04.12.1941 nach Hartheim
PERNES Marie
18 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
11.03.1922 Wien 14.03.1940 Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ 12.08.1940 nach Hartheim
Marie wächst in einem sehr negativen sozialen Umfeld auf. In einer besonders kleinen Wohnung kommt es ständig unter den Familienmitgliedern zu handgreiflichen Streitigkeiten. Der Vater ist schwerer Kriegsinvalide mit Bewusstlosigkeitsanfällen. In der Folge treten bei dem Mädchen Erziehungsschwierigkeiten auf. Weil es auf keinem Arbeitsplatz länger bleibt, wird es am 14.03.1940 in die Anstalt „Am Steinhof“ als „schwer erziehbar“ eingewiesen. Am 12.08.1940 unterzeichnet der Anstaltsarzt Dr. Podhajsky die Überstellung nach Hartheim.
PERNOLD Josef
17 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
14.04.1923 Garmanns b. Mistelbach 12.07.1940 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 03.12.1940 nach Hartheim
Über Josefs Kindheit ist in den erhaltenen Unterlagen nichts angegeben. Nur im Protokoll der Aufnahmeuntersuchung ist u.a. eingetragen, woraus man nähere Schlüsse ziehen kann: „Der Bub gibt zu, zu Hause Fenster eingeschlagen und
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Ermordet im Schloss Hartheim
nicht gefolgt zu haben. Eine versuchte Brandlegung stellt er in Abrede. Er verspricht, hier brav zu sein …“. Obwohl der Jugendliche körperlich nicht krank ist, wird er mehrere Tage im Bett verwahrt. Inzwischen hat die zuständige Behörde (Bezirksgericht Klosterneuburg) die „zulässige Frist der Anhaltung“ in der Anstalt für ein Jahr gewährt. Am 3.12.1940 wird Josef nach Hartheim transferiert.
PERTL Anna
8 Jahre
geb.: 08.03.1933 Bruckdorf letzter Aufenthalt: Anstalt Mariatal in Kramsach / Tirol Abtransport: 23.05.1941 nach Hartheim
PETER Gerhard
15 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: lt. Transportliste:
08.10.1924 Nieder-Giersdorf unbekannt 11.06.1940 nach Hartheim
PETER Kurt
18 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
29.03.1922 Hohenems St. Josefs-Institut Mils in Tirol 10.12.1940 nach Hartheim
PFEFFER Edmund
15 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
15.10.1925 Wien Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 15.03.1941 nach Hartheim
PICHLER Klara
13 Jahre
geb.: 12.04.1928 Gries letzter Aufenthalt: Anstalt Mariatal in Kramsach / Tirol Abtransport: 23.05.1941 nach Hartheim
Ermordet im Schloss Hartheim
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PICK Eva
13 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
26.06.1927 Prag Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ 29.05.1941 nach Hartheim
PICK Oswald
17 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
14.05.1923 Wien Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ 29.05.1941 nach Hartheim
PILLWEIN Elfriede
8 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
31.08.1932 St. Pölten 30.08.1938 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 20.05.1941 nach Hartheim
Elfriede ist 6 Jahre alt, als sie in der Anstalt in Gugging aufgenommen wird. Die Diagnose lautet „Erethischer Schwachsinn mittleren Grades“. Das zarte Kind befindet sich in einem schlechten Ernährungszustand. Während seines Aufenthaltes in der Anstalt erkrankt es an septischer Diphtherie, beidseitiger eitriger Mittelohrentzündung und Drüsenschwellungen mit hohen Fieberschüben. Doch mit der Teilnahme am Unterricht wird das Mädchen gesellig und verträglich, hat Interesse am Lernen und ist reinlich, „spricht ziemlich artikuliert und gibt sinngemäße Antworten. Es plaudert gerne mit seinen Mitpfleglingen, ist fügsam und stets gut gelaunt …“. Wegen seiner motorischen Unruhe nimmt es aber, „trotz reichlicher Nahrungsaufnahme“ nicht an Körpergewicht zu, „das Aussehen ist unbefriedigend“. Am 20.05.1941 wird Elfriede „in eine der Direktion nicht genannte Anstalt übersetzt“. Ihr Name steht auf der Transportliste nach Hartheim.
PINGITZER Regina
12 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
07.02.1929 Neutal b. Oberpullendorf 10.02.1940 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 09.05.1941 nach Hartheim
Das Mädchen wächst in einer kleinen, feuchten, „ungesunden“ Wohnung der Familie eines Schneidermeisters auf. Im Alter von einem Jahr erkrankt das Kind
168
Ermordet im Schloss Hartheim
an Fraisen und Rachitis, wodurch die weitere Gesamtentwicklung sehr beeinträchtigt ist. Nach der Aufnahme in der Anstalt in Gugging ist im Aufnahmeprotokoll u.a. eingetragen: „… unterentwickelt und unterernährt, … Muskulatur sehr mangelhaft ausgebildet, … Grösse 118 cm, 18 ½ kg … kein Sprachvermögen …“. Am 09.05.1941 wird Regina nach Hartheim transportiert.
PITSCH Hildegard
8 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
10.09.1932 Stripfing b. Gänserndorf 25.09.1939 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 09.05.1941 nach Hartheim
„Hilla“, wie sich das Mädchen selbst nennt, ist ein kräftiges Kind, „ständig in lebhafter Bewegung, springt und hüpft herum, … braucht immer etwas zum Spielen, z.B. einen Ball, begnügt sich aber auch mit einer Windel oder einem Stück Papier …“. Nach der Einweisung in die Anstalt in Gugging wird die Prognose „gänzlich bildungsunfähig und wahrscheinlich nur wenig erziehungsfähig“ erstellt. Am 09.05.1941 wird Hildegard nach Hartheim „verlegt“.
PIWUJAK Andrej
19 Jahre
geb.: 05.09.1925 Bogojwlinsk / Sowjetunion Beruf: Landarbeiter Haftgrund: RZA (russischer „Zivilarbeiter“ = Zwangsarbeiter) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 03.01.1945 nach Hartheim
PODBOJ Rosa
10 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
07.02.1931 Čentiba / Lendava Heil- und Pflegeanstalt Neu-Cilli 09.06.1941 nach Hartheim
PÖLL Marie
14 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
06.12.1926 Wiesfleck / Stmk. 07.08.1940 Heil- und Pflegeanstalt Mauer-Öhling 10.07.1941 nach Hartheim
Ermordet im Schloss Hartheim
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Aus den wenigen erhaltenen Unterlagen geht hervor, dass Marie schwere Epileptikerin ist. Einige Zeit befindet sie sich im Landes-Alters- und Siechenheim Neudörfl im Burgenland. Von dort veranlasst der zuständige Kreisarzt, Dr. Franz Fischer aus Sauerbrunn, am 07.08.1940 die Überstellung des Mädchens in die Heil- und Pflegeanstalt Mauer-Öhling. Am 10.07.1941 wird Marie „in eine der Direktion nicht genannte Anstalt übersetzt“ – ihr Name steht auf der Transportliste nach Hartheim.
PÖLLINGER Franz
2 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
29.07.1938 Trieben Pflegeheim Knittelfeld / Stmk. 20.02.1941 nach Hartheim
PORASZEWSKI Lucjan
17 Jahre
geb.: 29.09.1926 Broniszów / Polen Beruf: Laufbursche Haftgrund: Schutzhaft (= politischer Häftling) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 27.06.1944 nach Hartheim
POSCH Hermine
17 Jahre
geb.: 22.11.1923 Hochart / Stmk. aufgenommen: 06.10.1939 Heil- und Pflegeanstalt „Am Feldhof“ / Graz Abtransport: 07.02.1941 nach Hartheim
Im 5. Lebensjahr erkrankt Hermine an Hirnhautentzündung. Seither leidet sie an „mittelgradiger geistiger Behinderung“, welche die gesamte weitere Entwicklung des Kindes sehr beeinträchtigt. Es spricht nur sehr wenig, dürfte aber Sprachverständnis haben. „Das Mädchen kommt Aufforderungen nach, die gestellt werden, lächelt den Arzt bei Ansprache an, besorgt sich selbst … reagiert aber nicht im geringsten auf die Vorgänge in ihrer Umgebung …“. Am 07.02.1941 wird Hermine nach Hartheim transportiert.
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Ermordet im Schloss Hartheim
PÖTSCHER Johann
16 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
24.07.1924 Übelbach / Neuhof Heil- und Pflegeanstalt „Am Feldhof“ / Graz 13.02.1941 nach Hartheim
PRINZ Aloisia
18 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
05.11.1922 Frauenzell 23.11.1940 Heil- u. Pflegeanstalt Kaufbeuren-Irrsee 08.08.1941 nach Hartheim
Aloisia wird unehelich geboren. Das Kind ist taubstumm. Da die Mutter geistig beeinträchtigt ist, wird das Kind am 28.07.1938 in die Pflegeanstalt Glött eingewiesen und am 03.04.1939 zur Sterilisation nach Günzburg gebracht. Die ärztlichen Prognosen für die weitere Entwicklung des Mädchens sind schlecht. Als Aloisia am 23.11.1940 in die Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren-Irrsee überstellt wird, ist ab da in den erhaltenen Unterlagen u.a. festgehalten: „… es fällt auf, dass sie einen gewissen Bildungsdrang besitzt, viel liest und sich bemüht, weitere Kenntnisse zu erwerben … bei der Arbeit ist sie brauchbar, hilft bei der Herstellung von Tüten und kann stricken. Im Wesen ist Patientin gutmütig und lenksam. Von früher beschriebenen Eigenarten ist hier bisher nichts beobachtet worden. Patientin gehört zweifellos zu den intelligenteren unter den von Glött hierher verlegten Taubstummen … sie ist immer willig und freundlich.“ Einen Tag vor ihrem Abtransport am 08.08.1941 nach Hartheim findet sich noch eine letzte Eintragung in der Krankengeschichte: „… ruhige Kranke, die keine Schwierigkeiten macht. Hilft überall in der Hausarbeit mit, wo man sie gerade braucht … die Arbeiten macht sie gut, wenn man sie einmal dazu angeleitet hat.“
PROBST Oskar
14 Jahre
geb.: 19.08.1926 Lana / Bozen letzter Aufenthalt: Anstalt Mariatal in Kramsach / Tirol Abtransport: 23.05.1941 nach Hartheim
PRULL Heinrich
8 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
02.11.1932 Maribor Heil- und Pflegeanstalt Neu-Cilli 09.06.1941 nach Hartheim
Ermordet im Schloss Hartheim
PUFFER Alois
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16 Jahre
geb.: 01.01.1924 Weiz, Stmk. aufgenommen: 13.01.1933 Heil- und Pflegeanstalt „Am Feldhof“ / Graz Abtransport: 28.05.1940 nach Hartheim
Nach einer schweren Geburt ist Alois besonders oft krank. Nach Masern, Keuchhusten, Schafblattern und Ruhr wird er einer Mandeloperation unterzogen. 3 (!) Jahre leidet er an Mittelohrentzündung. Das unruhige, „nervöse und zappelige“ Kind fürchtet sich besonders vor Hunden. Seine geistige Entwicklung ist beeinträchtigt. Wegen seiner motorischen Unruhe wird der Bub erst mit 7 ½ Jahren eingeschult. Obwohl er altersgemäß gewachsen ist, ist er ein zartes Kind „mit schwacher Muskulatur“. Nach wiederholtem Aufenthalt im Landeskrankenhaus wird Alois im Alter von neun Jahren in die Anstalt „Am Feldhof“ eingewiesen und in der geschlossenen Abteilung verwahrt. Am 28.05.1940 wird das Kind mit vielen anderen nach Hartheim transferiert. Zur Täuschung ist in der Krankengeschichte vermerkt: „† 18.06.1940 Oberlippenfurunkel.“
PÜHRINGER Siegfried
14 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
03.08.1926 Vordersdorf Pflegeheim Knittelfeld / Stmk. 20.02.1941 nach Hartheim
PUNZ Rudolf
17 Jahre
geb.: eingeliefert: Abtransport:
21.06.1923 Wien 08.07.1938 in die Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ 11.07.1940 nach Hartheim
Rudolf wird erst im Alter von 10 Jahren eingeschult, da er bis dahin auf einem Bauernhof arbeiten muss (die näheren Umstände gehen aus den wenigen erhaltenen Unterlagen nicht hervor). Mit 12 Jahren erkrankt das Kind an Hirnhautentzündung. In der Folge wird der Bub von den Mitschülern verspottet, wobei er sich jeweils aggressiv zur Wehr setzt. Er lehnt auch den Kontakt zu seinen Eltern
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Ermordet im Schloss Hartheim
ab, „denn diese würden ihn nur schlagen …“. Deshalb wird er am 08.07.1938 in die Anstalt „Am Steinhof“ eingewiesen. Am 11.07.1940 wird Rudolf nach Hartheim transferiert.
PUSTA Juliana
17 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
12.07.1923 Ringelsdorf Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ 15.07.1940 nach Hartheim
RAAB Johann
15 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
21.09.1925 Oberteschau Heil- und Pflegeanstalt Regensburg 19.11.1940 nach Hartheim
RAAB Richard
17 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
07.02.1923 Inzersdorf b. Wien Heil- und Pflegeanstalt Mauer-Öhling b.Melk 03.07.1940 nach Hartheim
RAABER Therese
10 Jahre
geb.: 10.06.1930 Salzburg letzter Aufenthalt: Anstalt Mariatal in Kramsach / Tirol Abtransport: 23.05.1941 nach Hartheim
RABL Heinz
11 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
15.08.1929 Wien Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ 29.05.1941 nach Hartheim
RACHEL Marian
19 Jahre
geb.: 15.03.1922 Polen Haftgrund: unbekannt letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 08.12.1941 nach Hartheim
Ermordet im Schloss Hartheim
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RADL Elfriede
15 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
26.02.1925 Frankfurt a.Main 30.09.1940 Heil- und Pflegeanstalt d. Stadt Wien, Ybbs a.d. Donau 06.11.1940 nach Hartheim
Seit ihrem 5. Lebensjahr wird Elfriede die nächsten 10 Jahre abwechselnd mindestens 8 Mal in diverse Heime und Kliniken eingewiesen, solange, bis die Mordanstalt in Hartheim für sie die „Endstation“ ist. Das Kind kennt kein Familienleben. Wenn die Mutter da ist, geht diese mit ihm betteln. Der Vater ist dem Alkohol verfallen. Leider werden Erziehung und Bildung in keiner Weise gefördert. Letztendlich wird offiziell über die Eltern ein Ausfolgeverbot über ihre Tochter erlassen, wenn diese wieder einmal wegen „Imbecillität“ (= mittel gradige geistige Behinderung) in ein Heil- oder Pflegeheim eingewiesen wird. Am 06.11.1940 wird Elfriede nach Hartheim transferiert.
RAINER Hubert
8 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
16.02.1932 Sellrain b. Innsbruck Ende 1939 St. Josefs-Institut Mils i.Tirol 10.12.1940 nach Hartheim
Hubert ist das uneheliche Kind einer Köchin. Seit seiner frühesten Kindheit ist der Bub oft krank, wodurch er in seiner gesamten Entwicklung sehr beeinträchtigt ist. Er wächst bei einer Ziehmutter auf. Der Bezirksfürsorgeverband veranlasst Anstaltsunterbringung. Am 10.12.1940 wird Hubert nach Hartheim abtransportiert.
RANGETINER Albert
6 Jahre
geb.: 14.06.1934 Bramberg letzter Aufenthalt: Anstalt Mariatal in Kramsach / Tirol Abtransport: 23.05.1941 nach Hartheim
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Ermordet im Schloss Hartheim
RATSCHEJEW Nikolaj
18 Jahre
geb.: 28.08.1926 Bylytschowo / Sowjetunion Beruf: Arbeiter Haftgrund: RZA (russischer „Zivilarbeiter“ = Zwangsarbeiter) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 19.09.1944 nach Hartheim
RATZINGER Josef
11 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
03.08.1929 Ternberg Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart b. Linz 02.10.1940 nach Hartheim
RAUCH Wilhelm
18 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
23.11.1922 Dünserberg Heil- und Pflegeanstalt Valduna / Rankweil 10.02.1941 nach Hartheim
REBENFELD Thomas
12 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
10.07.1928 Prag Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ 29.05.1941 nach Hartheim
REDZICH Franz
17 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: lt. Transportliste:
21.09.1922 Allensteig unbekannt 31.05.1940 nach Hartheim
REICHART Hiltrud
12 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
13.05.1928 Innsbruck St. Josefs-Institut Mils in Tirol 10.12.1940 nach Hartheim
Ermordet im Schloss Hartheim
REIMANN Gisela
15 Jahre
geb.: 21.07.1925 letzter Aufenthalt: Heil- und Pflegeanstalt d. Stadt Wien, Ybbs a. d. Donau Abtransport: 23.01.1941 nach Hartheim
REINER Abraham
17 Jahre
geb.: 25.11.1927 Prislep / Ungarn Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 02.01.1945 nach Hartheim
REINGRUBER Wilhelm
17 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
03.05.1923 Nürnberg Heil- und Pflegeanstalt Ansbach 28.03.1941 nach Hartheim
REINHERZ Samuel
19 Jahre
geb.: 28.09.1925 Alszorg / Ungarn Beruf: Arbeiter Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 28.12.1944 nach Hartheim
REISINGER Friedrich
11 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
25.05.1929 Wien Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 09.05.1941 nach Hartheim
REISSER Johann
18 Jahre
geb.: aufgenommen:
18.01.1923 Langenzenn 26.02.1941 Heil- und Pflegeanstalt Ansbach
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Ermordet im Schloss Hartheim
Abtransport:
04.04.1941 nach Hartheim
Johann wächst mit 7 Geschwistern in einer Arbeiterfamilie auf. Seit frühester Kindheit ist der Bub oft krank, weshalb seine Gesamtentwicklung in der Folge sehr beeinträchtigt ist. Obwohl er hilfsbereit ist, agiert er recht unbeholfen. Kurze Zeit besucht er die Schule, wird dort aber nur „mitgeschleppt“, da er oft den Unterricht schwänzt und damit auch keine Lernerfolge erreicht. Die Pubertät ist für das Kind eine besonders problematische Phase, mit der es nicht zurechtkommt. Das Staatliche Gesundheitsamt verfügt Einweisung in die Erziehungsanstalt Bruckberg, von wo Johann am 26.02.1941 mit einem größeren Sammeltransport in die Heil- und Pflegeanstalt Ansbach weiterverlegt wird. Am 04.04.1941 erfolgt ein größerer Sammeltransport in die Vernichtungsstätte Hartheim, dabei ist auch Johann, der inzwischen 18 Jahre alt geworden ist.
REITER Aloisia
8 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
29.05.1932 St. Leonhard a. Forst b. Melk 14.04.1939 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 20.05.1941 nach Hartheim
Während Aloisias frühester Kindheit stirbt die Mutter an Lungen-Tbc. Aus den sehr wenigen erhaltenen Unterlagen geht hervor, dass das Kind nach Erreichung des Schulalters den Unterricht „3 Monate ohne Erfolg“ besucht hat. Das Mädchen ist ein „kleines Kind“, es „spricht langsam und ruhig, … im Wesen weinerlich und altklug … kindisch … geringfügig bildungs- und entwicklungsfähig … pflegt sich selbst, hält sich reinlich, ist fügsam, verträglich, spielt gerne mit anderen, gibt keinen Anlass zur Klage …“. Am 20.05.1941 wird Aloisia nach Hartheim „übersetzt“.
REITHMAYER Emma
15 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
27.02.1925 Uttendorf Caritas-Anstalt Bruck a.d. Glocknerstraße 23.06.1940 nach Hartheim
Ermordet im Schloss Hartheim
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REITHMAYER Marie
14 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
08.06.1926 Waidhofen a.d Ybbs 08.03.1936 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 20.05.1941 nach Hartheim
Als Marie im Alter von 10 Jahren in der Anstalt in Gugging aufgenommen wird, wird hervorgehoben, dass sie „das Kind einer Dienstmagd“ sei. Bisher hat das Mädchen 3 Klassen einer Volksschule besucht. Aus den vorliegenden Unterlagen geht hervor, dass das „grazile“ Kind Hemmungen in der Beziehung zu Erwachsenen hat. Es spricht nicht und kommt Aufforderungen, etwas zu tun, nur mühsam nach. „Doch mit der Gruppenschwester und anderen Kindern hat sie guten Kontakt, erzählt, in Sätzen deutlich und verständlich, von ihrem Heimatort Waidhofen a.d Ybbs, von den Eltern und den Bergen der Umgebung, nennt deren Namen und erinnert sich auch an Details. Im Pflegebericht steht u.a.: „… Marie ist sehr empfindlich, möchte gerne beachtet werden und ist verträglich. Sie verrichtet verschiedene häusliche Arbeiten, zeigt Interesse und erkundigt sich bei der Schwester immer wieder nach neuer Arbeit. Sie besorgt sich selbst und hält sich reinlich.“ Am 20.05.1941 wird das Mädchen nach Hartheim transportiert.
REITMAIR Rudolf
17 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
20.05.1923 Vill b. Innsbruck 07.05.1940 Heil- und Pflegeanstalt Valduna / Rankeil 10.02.1941 nach Hartheim
Rudolf ist „mittelgradig geistig behindert“. Aus den wenigen erhaltenen Unterlagen geht hervor, dass sich die Mutter sehr um das Kind bemüht. Doch nach der Schulentlassung wird der Bub im Verhalten zunehmend schwierig und deshalb über den Bezirksfürsorgeverband Innsbruck in Anstaltserziehung überstellt. Am 10.02.1941 erfolgt seine Transferierung nach Hartheim.
RENETZEDER Katharina 12 Jahre geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
04.10.1927 Utzenaich Fürsorgeheim im Kloster Baumgartenberg 20.05.1940 nach Hartheim
178 REWENKO Wladimir
Ermordet im Schloss Hartheim
18 Jahre
geb.: 09.08.1926 Woroschilowgrad / Sowjetunion Beruf: Lehrling Haftgrund: RZA (russischer „Zivilarbeiter“ = Zwangsarbeiter) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 16.12.1944 nach Hartheim
RIEDL Gottfried
15 Jahre
geb.: 01.09.1924 Hirschegg-Rein / Stmk. aufgenommen: 14.12.1937 Heil- und Pflegeanstalt „Am Feldhof“ / Graz Abtransport: 28.05.1940 nach Hartheim
Gottfried wird im Alter von 13 Jahren wegen schwerer geistiger Behinderung von der Landessiechenanstalt Knittelfeld in die Heil- und Pflegeanstalt „Am Feldhof“ überstellt, wo er im Gitterbett verwahrt wird. In den wenigen erhaltenen Unterlagen gibt es keine weiteren Informationen. Am 28.05.1940 steht sein Name auf der Transportliste nach Hartheim.
RIEFL Hermine
3 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
20.05.1937 Graz Pflegeheim Knittelfeld / Stmk. 20.02.1941 nach Hartheim
RIEGER Antonia
18 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
11.04.1922 Hartberg Heil- und Pflegeanstalt „Am Feldhof“ / Graz 28.05.1940 nach Hartheim
RIEGER Ferdinand
17 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
18.01.1924 Hart Pflegeheim Knittelfeld / Stmk. 20.02.1941 nach Hartheim
Ermordet im Schloss Hartheim
RIEGER Fritz
17 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: lt. Transportliste:
16.09.1923 Purkersdorf unbekannt 08.07.1941 nach Hartheim
RIOTTE Henri
19 Jahre
179
geb.: 28.01.1925 Nevers / Frankreich Beruf: Photograph Haftgrund: Schutzhaft (= politischer Häftling) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 24.11.1944 nach Hartheim
RJABTZEW Wladimir
18 Jahre
geb.: 23.08.1926 Orechowo / Sowjetunion Beruf: Lehrling Haftgrund: RZA (russischer „Zivilarbeiter“ = Zwangsarbeiter) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 20.09.1944 nach Hartheim
ROCA-BERJES Antonio
19 Jahre
geb.: 22.09.1922 Spanien Haftgrund: unbekannt letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 03.12.1941 nach Hartheim
ROJER Johann
18 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
13.02.1923 Lassing Pflegeheim Knittelfeld / Stmk. 20.02.1941 nach Hartheim
ROMANENKO Abram
17 Jahre
geb.: 22.07.1926 Schewtschenkoe / Sowjetunion Beruf: Landarbeiter Haftgrund: RZA (russischer „Zivilarbeiter“ = Zwangsarbeiter) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 19.07.1944 nach Hartheim
180
Ermordet im Schloss Hartheim
ROMANIENKO Alexander 18 Jahre geb.: 09.06.1926 Stalino / Sowjetunion Beruf: Werkzeug-Schlosser Haftgrund: RZA (russischer „Zivilarbeiter“= Zwangsarbeiter) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 02.01.1945 nach Hartheim
ROSE Ursula
7 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: lt. Transportliste:
22.07.1932 Steinbach / Attersee unbekannt 14.05.1940 nach Hartheim
ROSENBAUM (Vorname unbekannt) 18 Jahre geb.: 22.07.1926 Ungarn Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: vermutlich nach Hartheim (Datum unbekannt)
ROTH Margarethe 16 Jahre geb.: 05.09.1924 letzter Aufenthalt: Heil- und Pflegeanstalt d. Stadt Wien, Ybbs a. d. Donau Abtransport: 18.10.1940 nach Hartheim
RÖTH Adolf
18 Jahre
geb.: 23.03.1926 Hasmeg / Ungarn Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 02.01.1945 nach Hartheim
Ermordet im Schloss Hartheim
ROTHBART Tibor
181
19 Jahre
geb.: 04.05.1925 Szatmárnémeti / Ungarn Beruf: Zahntechniker Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 24.11.1944 nach Hartheim
ROTTENBERG Sandor
16 Jahre
geb.: 22.01.1928 Nagykálló / Ungarn Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 05.01.1945 nach Hartheim
ROTTENSTEINER Mathias 17 Jahre geb.: 03.09.1923 Tamsweg letzter Aufenthalt: Anstalt Mariatal in Kramsach / Tirol Abtransport: 23.05.1941 nach Hartheim
RUBINSTEIN Samonel
18 Jahre
geb.: 21.03.1926 Norsa / Ungarn Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 16.11.1944 nach Hartheim
RUCKENDORFER Roaul Peter 10 Jahre geb.: aufgenommen: Abtransport:
11.06.1930 Stetteldorf 18.01.1937 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 09.05.1941 nach Hartheim
Das Kind wächst vom Beginn seines Lebens an im Kloster Sitzendorf auf. Seine Eltern sind unauffindbar, sie gehören einer Schauspielertruppe an. Wird der Bub später gefragt, wo Vater und Mutter seien, sagt er: „ Furt!“ Der für das Kloster
182
Ermordet im Schloss Hartheim
zuständige Arzt, Med. Rat Dr. Schnabel, prognostiziert das Zustandsbild des Kindes sehr negativ und erwirkt seine Überstellung in die NÖ Landesanstalt Gugging. Dort wird Roaul völlig anders beschrieben. In den jährlichen Berichten ist u.a. vermerkt: „… ängstlich scheues Wesen … plaudert den ganzen Tag … spricht artikuliert … hat lebhafte Phantasie … spielt gerne … ist verträglich und fügsam … in seiner Pflege selbständig, rein … Schlaf und Appetit gut …“. Am 09.05.1941 wird der Bub nach Hartheim „übersetzt“.
RULF Emanuel
14 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
31.10.1925 Wien 23.10.1939 Heil- und Pflegeanstalt d. Stadt Wien, Ybbs a. d. Donau 31.08.1940 nach Hartheim
Emanuel ist das ledige Kind einer Hausgehilfin, deren Aufenthalt ab dem Jahr 1931 unbekannt ist. Ab da wächst das Kind „wegen Obdachlosigkeit und Armut der Kindesmutter“ in mehreren Heimen auf, was seine altersgemäße Entwicklung sehr beeinträchtigt. Am 18.07.1939 wird der 13-jährige Bub wegen Typhusverdacht, welcher sich bestätigt, von der Stefaniestiftung in Biedermannsdorf in die Männerabteilung der Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ eingeliefert. Dort lautet die ärztliche Prognose zusätzlich: „… zeitlebens anstaltsbedürftig …“. Anfangs ist Emanuel freundlich und gesprächsbereit. Doch dies ändert sich, sobald er innerhalb der Anstalt wieder verlegt wird. Er wird aggressiv und „muss im Gitterbett verwahrt“ werden. Am 23.10.1939 wird das Kind mit einem Sammeltransport in die Heil- und Pflegeanstalt nach Ybbs a.d. Donau transferiert. Am 31.08.1940 erfolgt der Abtransport „in eine nicht genannte Anstalt“. Der Name Emanuels steht auf der Transportliste nach Hartheim.
RUPPRECHT Gertrude
11 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
24.04.1929 Wien Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ 29.07.1940 nach Hartheim
Ermordet im Schloss Hartheim
183
RUSS Georg
17 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
25.03.1924 Neudorf b. Mistelbach 21.08.1939 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 09.05.1941 nach Hartheim
Georg ist in seiner geistigen Entwicklung sehr beeinträchtigt. Wegen „pyromanischer Veranlagung“ weist ihn der Landrat Dr. Gansberger in die NÖ Landesanstalt in Gugging ein. Dort wird der Jugendliche, der sehr scheu ist und keinen Anschluss sucht, auf eigenes Verlangen teilweise in der Gärtnerei verwendet. Am 09.05.1941 wird Georg nach Hartheim „übersetzt“.
RYSKA Richard
18 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
03.01.1922 Wien Heil- und Pflegeanstalt d. Stadt Wien, Ybbs a.d. Donau 31.08.1940 nach Hartheim
Im Alter von 2 ½ Jahren wird Richard, ein außereheliches Kind, in die Anstalt „Am Steinhof“ eingeliefert. Gründe dafür sind „geistige Beeinträchtigung mit gesteigerter Erregbarkeit und Aktivität mit Bewegungsunruhe“. Nach ca einem Jahr wird das Kleinkind in die Anstalt nach Gugging transferiert, wo es die nächsten 11 Jahre verweilt. Dort wird der Bub oft lange Zeit im Bett verwahrt und mit der Schutzjacke beschränkt. Am 01.01.1936 wird Richard wieder in die Anstalt „Am Steinhof“ gebracht und in der Männerabteilung aufgenommen. Wenige Monate später veranlasst Anstaltsleiter Dr. Mauczka die Überstellung des Kindes in die Heil- und Pflegeanstalt der Stadt Wien in Ybbs a.d. Donau, wo es fast ständig im Bett bleiben muss. Am 31.08.1940 wird der inzwischen zum Jugendlichen herangewachsene Richard „in eine nicht genannte Anstalt übersetzt“ – sein Name befindet sich auf der Transportliste nach Hartheim.
SALOMON Heinz
16 Jahre
geb: letzter Aufenthalt: Abtransport:
10.06.1924 Hamburg Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ 29.05.1941 nach Hartheim
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Ermordet im Schloss Hartheim
SALOMUN Franz
17 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
30.03.1923 Graz Heil- und Pflegeanstalt „Am Feldhof“ / Graz 20.01.1941 nach Hartheim
SAMIRETZ Iwan
18 Jahre
geb.: 1926 Mironowka / Sowjetunion Beruf: Arbeiter Haftgrund: RZA (russischer „Zivilarbeiter“ = Zwangsarbeiter) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 25.10.1944 nach Hartheim
SANDER Hans
15 Jahre
geb.: letzter Auifenthalt: lt. Transportliste:
03.09.1924 Schönfließ unbekannt 14.05.1940 nach Hartheim
SARASJEKA Andrej
18 Jahre
geb.: 06.03.1926 Negljubka / Sowjetunion Beruf: Landarbeiter Haftgrund: RZA (russischer „Zivilarbeiter“ = Zwangsarbeiter) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 25.10.1944 nach Hartheim
SATTLER Theresia
17 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
28.07.1923 Neusiedl a. See 16.09.1939 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 05.12.1940 nach Hartheim
Die Beschreibungen des Mädchens durch die begutachtenden Ärzte sind sehr unterschiedlich voneinander. Daraus geht hervor, dass Theresia seit dem 5. Lebensjahr in Heimerziehung war und wegen epileptischer Anfälle zu Hause nicht
Ermordet im Schloss Hartheim
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behalten werden konnte. Deshalb wird sie vom zuständigen Amtsarzt in die Anstalt in Gugging eingewiesen. Dort ist im Aufnahmeprotokoll u.a. vermerkt: „… wenig gemütliche Ansprechbarkeit, intellektuell nur wenig entwickelt … schreiben erlernt, schreibt mit gestochenen Buchstaben, zeigt dabei einen besonders pedantischen Zug …“. Am 05.12.1940 wird die 17-jährige Therese nach Hartheim transferiert.
SAUER Bruno
15 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
15.02.1925 Zedtwitz Heil- und Pflegeanstalt Ansbach 03.12.1940 nach Hartheim
SCHABINER Josefa
10 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
17.02.1931 Hafning Pflegeheim Knittelfeld / Stmk. 20.02.1941 nach Hartheim
SCHALGER Elfriede
10 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
12.10.1930 Salzburg (?) St. Josefs-Institut Mils in Tirol 10.12.1940 nach Hartheim
SCHARF Erich
16 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
20.03.1925 Wien Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ 29.05.1941 nach Hartheim
SCHARF Martin
18 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
20.03.1923 Wien Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ 29.05.1941 nach Hartheim
186
Ermordet im Schloss Hartheim
SCHATZ Hermine
12 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
18.09.1927 Habana (USA) Fürsorgeheim im Kloster Baumgartenberg 20.05.1940 nach Hartheim
SCHATZL Franz
14 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
10.01.1927 Krems a.d. Donau Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 09.05.1941 nach Hartheim
SCHATZL Pauline
12 Jahre
geb.: 05.04.1928 Hammersdorf letzter Aufenthalt: Evangelische Diakonieanstalt Gallneukirchen b. Linz Abtransport: 13.01.1941 nach Hartheim
SCHAUER Franz
15 Jahre
geb.: 24.07.1925 Eferding letzter Aufenthalt: Evangelische Diakonieanstalt Gallneukirchen b. Linz Abtransport: 13.01.1941 nach Hartheim
SCHAULE Johann
18 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
04.12.1922 Zürich Heil- und Pflegeanstalt Günzburg 01.07.1941 nach Hartheim
SCHEIBER Anna
12 Jahre
geb.: 27.09.1928 Weißenbach letzter Aufenthalt: Anstalt Mariatal in Kramsach / Tirol Abtransport: 23.05.1941 nach Hartheim
Ermordet im Schloss Hartheim
SCHELKOPF Paula
15 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
07.10.1925 Neuburg / Donau 23.11.1940 Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren 08.08.1941 nach Hartheim
187
Paula wurde vermutlich bei ihrer Geburt durch Kaiserschnitt schwer verletzt. Sie wächst in einer bäuerlichen Familie auf. Das Kind ist geistig beeinträchtigt und erreicht die Schulreife nicht. Seit 01.08.1938 befindet sich das Mädchen in der Pflegeanstalt in Glött. Am 23.11.1940 wird Paula in die Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren verlegt. Dort wird sie beobachtet, begutachtet und angeblich „ganz gepflegt“. Da sie Schwierigkeiten beim Schlucken hat, muss sie auch gefüttert werden. Der Anstaltsarzt Dr. Gärtner bezeichnet sie u.a. als „unzugängliche Idiotin“ und veranlasst, dass sie am 08.08.1941 nach Hartheim transportiert wird.
SCHERR Heribert
6 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
27.01.1935 Graz Pflegeheim Knittelfeld / Stmk. 20.02.1941 nach Hartheim
SCHIESSL Elsa
13 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
16.12.1927 Wien 03.11.1934 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 20.05.1941 nach Hartheim
Elsa ist ein „uneheliches“ Kind. Sie wächst, oft unbeaufsichtigt, in einer durch die Trunksucht des Vaters belasteten Umgebung auf. Das Mädchen ist 7 Jahre alt, als es in der Anstalt in Gugging aufgenommen wird. Bald schwinden Erregungszustände und epileptiforme Anfälle. Das Kind wird ruhiger, spielt gern, zeigt besonders für Basteleien Interesse und ist sehr anhänglich. Am 20.05.1941 wird Elsa nach Hartheim „verlegt“.
SCHIFFMANN Marie
10 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
14.02.1930 Schärding Fürsorgeheim im Kloster Baumgartenberg 20.05.1940 nach Hartheim
188
Ermordet im Schloss Hartheim
SCHIMEK Marie
16 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
30.06.1924 Wien Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ 22.07.1940 nach Hartheim
SCHIPFER Johann
14 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
08.08.1926 St. Johann / Leibnitz Heil- und Pflegeanstalt „Am Feldhof“ / Graz 14.02.1941 nach Hartheim
SCHITTENHELM Elfriede 11 Jahre geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
26.03.1929 Wien Heil- und Pflegeanstalt Mauer-Öhling b.Melk 08.07.1940 nach Hartheim
SCHLAGER Kilian
9 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
15.06.1931 Konradsheim / Waidhofen a.d Ybbs 20.09.1939 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 09.05.1941 nach Hartheim
Kilian leidet während der ersten 3 Lebensjahre an Fraisen und lernt erst mit 2 ½ Jahren gehen. Er ist ein mageres, schwaches und blasses Kind. Es kann nicht festgestellt werden, ob der Gehörsinn vorhanden ist. Die Sprache fehlt. Bei der Ankunft in der Anstalt in Gugging kann der Bub nicht untersucht werden, weil er „bei der geringsten Berührung heftigen Widerstand leistet …“. Am 09.05.1941 wird Kilian nach Hartheim „versetzt“.
SCHLAGER Olga
16 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
20.04.1924 Wels Fürsorgeheim im Kloster Baumgartenberg 05.10.1940 nach Hartheim
Ermordet im Schloss Hartheim
SCHLAGOWSKI Karl
15 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: lt. Transportliste:
26.11.1925 Zwickau unbekannt 17.03.1941 nach Hartheim
SCHLAIPFER Josef
13 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
05.09.1927 Altenberg Pflegeheim Knittelfeld / Stmk. 20.02.1941 nach Hartheim
SCHLAPP Johann
18 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
01.12.1922 Amberg 19.05.1941 Heil- und Pflegeanstalt Mainkofen 27.06.1941 nach Hartheim
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Johann wächst bei seiner Mutter auf. Beide wohnen in ärmlichen Verhältnissen in einer Kaserne in Amberg. Der Vater ist unbekannten Aufenthaltes. Angeblich ist die geistige Entwicklung des Kindes seit der Geburt beeinträchtigt. Obwohl die Mutter ihren Sohn selbst erziehen und pflegen möchte, wird er im Alter von 8 Jahren in die Anstalt der Barmherzigen Brüder in Reichenbach / Oberpfalz eingewiesen und von dort am 19.05.1941 in die Heil- und Pflegeanstalt nach Mainkofen überstellt. Am 27.06.1941 erfolgt der Transport nach Hartheim.
SCHMID Leopold
18 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
25.11.1922 Weißenkirchen / Kärnten Heil- und Pflegeanstalt Mauer-Öhling b. Melk 14.05.1941 nach Hartheim
SCHMID Richard
14 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
03.04.1927 Hurtingöd Heil- und Pflegeanstalt Mainkofen 04.07.1941 nach Hartheim
190
Ermordet im Schloss Hartheim
SCHMIDBAUER Lambert 17 Jahre geb.: aufgenommen: Abtransport:
03.08.1922 Braunau a. Inn 04.10.1936 Pflegeheim Friedenshort Gallneukirchen ? 07.1940 nach Hartheim
Über Lambert steht in einem amtsärztlichen Zeugnis des Gesundheitsamtes Linz vom 08.05.1940 u.a.: „… der Untersuchte leidet an einer schweren Schwachsichtigkeit und an einer Idiotie und ist deswegen anstaltsbedürftig. Er ist klein, schwächlich, sieht blass aus, schielt und sieht so schlecht, dass er über am Boden liegende Gegenstände oder Kübel stolpert … er kann nicht lesen, nicht schreiben, auch nicht abschreiben …“. Am 04.10.1936 wird er in der Pflegeanstalt der Diakonissen in Gallneukirchen aufgenommen. Von dort wird er 1940 nach Hartheim oder Niedernhart verschleppt, doch das genaue Datum ist nicht bekannt. Vom Gemeindeamt Gallneukirchen liegt eine Abmeldebestätigung vom 9. Juli 1940 vor.
SCHMIDHUBER Anna
7 Jahre
geb.: 14.09.1933 Steyr letzter Aufenthalt: Evangelische Diakonieanstalt Gallneukirchen b. Linz Abtransport: 13.01.1941 nach Hartheim
SCHMIED Karl
13 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
30.12.1927 Wien 24.08.1928 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 09.05.1941 nach Hartheim
Karl wächst seit seiner Geburt bei einer Ziehmutter auf. Der Grund dafür geht aus den erhaltenen Unterlagen nicht hervor. Auch konnte der Verdacht, dass das Kind an einer chronischen Hirnentzündung leidet, nicht mit Sicherheit festgestellt werden. Erwähnt wird nur „eine angeborene Turmschädelbildung“. Im Jahresbericht 1940 der Anstalt in Gugging wird der Bub u.a. beschrieben: „… schwerfällig und unbeholfen in seinen Bewegungen … fällt leicht zu Boden … sitzt meist beim Tisch … spielt gerne auf seiner Mundharmonika … sonst ohne jegliches Interesse … ist gutmütig … kann sprechen, ist aber wortkarg … nicht bildungsfähig …“. Am 09.05.1941 wird Karl nach Hartheim transportiert.
Ermordet im Schloss Hartheim
SCHNITZLER Bela
191
16 Jahre
geb.: 14.03.1928 Negecsed / Ungarn Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 02.01.1945 nach Hartheim
SCHODER Gottfried
9 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
30.11.1931 Stefanshart b. Amstetten 25.11.1939 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 09.05.1941 nach Hartheim
Gottfried wächst mit 3 Geschwistern in einer bäuerlichen Familie auf. Das „lebhafte“ Kind war nie krank und lernte mit 2 Jahren zu gehen. Die körperliche Entwicklung ist seinem Alter entsprechend. Warum der Bub in der Anstalt in Gugging aufgenommen wird, geht aus den wenigen vorhandenen Unterlagen nicht hervor. Im Jahresbericht von 1940 ist u.a. eingetragen: „Sitzt mit Vorliebe allein in einem Winkel, … ist desinteressiert und teilnahmslos … bildungsunfähig…“. Am 09.05.1941 wird das Kind nach Hartheim „versetzt“.
SCHOLZ Josef
12 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
12.08.1928 Zöbern b. Wr. Neustadt Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 15.03.1941 nach Hartheim
SCHÖNBERGER Ernö
18 Jahre
geb.: 29.03.1926 Ernihalygalfa / Ungarn Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 16.11.1944 nach Hartheim
SCHÖNHERR Karl
8 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
24.05.1932 Wien Pflegeheim Knittelfeld Stmk. 20.02.1941 nach Hartheim
192
Ermordet im Schloss Hartheim
SCHREIBER Ernst
14 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
07.07.1926 Erbendorf 17.05.1941 Heil- und Pflegeanstalt Mainkofen 27.06.1941 nach Hartheim
Im amtsärztlichen Zeugnis vom 28.07.1935 (Unterschrift Dr. Berg) steht u.a.: „… das Kind Ernst Schreiber leidet seit Jahren an epileptischen Anfällen, die teilweise außerordentlich gehäuft auftreten. Abgesehen von den Anfällen streunt aber das Kind derart, dass es unmöglich ist, es außerhalb einer geschlossenen Anstalt zu halten … Die Eltern können es nicht dauernd unter Aufsicht halten … Anstaltsaufnahme ist deshalb vordringlich.“ Daraufhin wird der Bub in die Pflegeanstalt Reichenbach eingewiesen. Von dort wird er am 17.05.1941 in die Anstalt in Mainkofen verlegt. Am 27.06.1941 steht sein Name auf der Transportliste nach Hartheim.
SCHREMPF Franz
10 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
18.03.1930 Ramsau / Liezen Heil- und Pflegeanstalt „Am Feldhof“ / Graz 14.02.1941 nach Hartheim
SCHRITTWIESER Franz
4 Jahre
geb.: 02.10.1936 Scheibbs aufgenommen: 16.10.1939 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging Abtransport: 20.05.1941 nach Hartheim
Der 3-jährige Franz ist körperlich altersgemäß entwickelt und befindet sich in gutem Ernährungszustand, als er in der Anstalt in Gugging aufgenommen wird. Das Kind leidet an Schlaflosigkeit. In den Jahresberichten 1940 und 1941 wird der Bub u.a. kurz beschrieben: „Hält sich andauernd ruhig und brav, bisher kein Sprachvermögen. Gehörsinn jedoch intakt, versteht und reagiert auch auf verschiedene Anreden, tagsüber reinlich, zeigt seine Notdurft an, nachts gelegentlich Bettnässen. Kann selbständig essen, … spielt gerne, weint nie … bezüglich der Entwicklungs- und Bildungsfähigkeit kann mit Rücksicht auf die frühe Jugend noch kein abschließendes Urteil abgegeben werden …“. Am 20.05.1941 erfolgt der Abtransport des Kindes nach Hartheim.
Ermordet im Schloss Hartheim
193
SCHRÖTTNER Franz
10 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
17.01.1930 Eggenberg / Graz Heil- und Pflegeanstalt „Am Feldhof“ / Graz 14.02.1941 nach Hartheim
SCHULLER Gertrud
16 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
14.06.1924 Wien Fürsorgeheim im Kloster Baumgartenberg 05.10.1940 nach Hartheim
SCHULZ Franz
13 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
13.04.1928 Wien 21.12.1936 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 09.05.1941 nach Hartheim
Franz ist der uneheliche Sohn einer Dienstmagd. Nach einer „normalen Geburt“ lernt er im Alter von 14 Monaten gehen und im 3. Lebensjahr sprechen. Während der frühen Kindheit erkrankt der Bub an Fraisen und Lungenentzündung. In der Anstalt in Gugging erkrankt Franz an Diphtherie. Wegen seiner Blutarmut wird er „zur genaueren Beobachtung im Krankensaal behalten“. Nach seiner Genesung steht im Jahresbericht von 1940 u.a.: „Erweckt gutmütigen, harmlosen Eindruck, Wortschatz sehr gering, … Sprache unartikuliert, … in der Pflege selbständig, … betreut auch andere Kinder, … Anfälle wurden bisher nicht beobachtet, … hält sich rein …“. Am 09.05.1941 wird der 13-jährige Bub nach Hartheim transferiert.
SCHULZ Jürgen
16 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: lt. Transportliste:
16.01.1924 Glauchau unbekannt 29.07.1940 nach Hartheim
SCHULZE Anneliese
12 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: lt. Transportliste:
19.02.1928 Niederkaina unbekannt 23.10.1940 nach Hartheim
194
Ermordet im Schloss Hartheim
SCHUSTER Franz
18 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
22.01.1922 Graz-Umgebung Heil- und Pflegeanstalt „Am Feldhof“ / Graz 28.05.1940 nach Hartheim
SCHWAIGER Josefa
9 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
05.07.1930 St. Peter / Kärnten Fürsorgeheim im Kloster Baumgartenberg 20.05.1940 nach Hartheim
SCHWARTZ Joszef
18 Jahre
geb.: 05.01.1926 Szatmár / Ungarn Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 16.11.1944 nach Hartheim
SCHWEIGHOFER Georg 13 Jahre geb.: 12.02.1928 Salzburg letzter Aufenthalt: Anstalt Mariatal in Kramsach / Tirol Abtransport: 23.05.1941 nach Hartheim
SCHWIMMER Schandor
18 Jahre
geb.: 18.12.1926 Lotmárnémente / Ungarn Beruf: Landarbeiter Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 29.12.1944 nach Hartheim
SEDLACEK Karl
16 Monate
geb.: 19.05.1939 letzter Aufenthalt: Heil- und Pflegeanstalt d. Stadt Wien, Ybbs a.d. Donau Abtransport: 30.09.1940 nach Hartheim
Ermordet im Schloss Hartheim
SEEBER Johann
195
12 Jahre
geb.: 07.05.1929 Aurach letzter Aufenthalt: Anstalt Mariatal in Kramsach / Tirol Abtransport: 23.05.1941 nach Hartheim
SEEMANN Otto
9 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
08.11.1931 Rohrlitz b. Nikolsburg Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 20.05.1941 nach Hartheim
SEGAL Rina
7 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
22.11.1933 Wien Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ 13.06.1941 nach Hartheim
SEGULA Marta
12 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
21.08.1928 Ptuj Heil- und Pflegeanstalt Neu-Cilli 09.06.1941 nach Hartheim
SEIDL Hubert
11 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
22.02.1930 Wien 18.11.1939 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 20.05.1941 nach Hartheim
Hubert wird unehelich geboren und wächst bei Pflegeeltern auf. Im Alter von 3 Jahren erkrankt er an Fraisen. Ab da ist das Kind in der geistigen Entwicklung blockiert. Es erlangt auch in der Folge nicht die Schulreife. Am 18.11.1939 wird Hubert in die Anstalt in Gugging eingewiesen. Dort wird für den „gutmütigen, willigen, lebhaften Buben“, der auch manchmal reizbar sein kann, keine günstige Prognose erstellt: „Kein späterer Entwicklungsfortschritt zu erwarten.“ Am 20.05.1941 wird das Kind nach Hartheim transferiert.
196 SEJTKA Alfred
Ermordet im Schloss Hartheim
14 Jahre
geb.: 07.05.1926 Wien aufgenommen: 24.06.1938 Heil- und Pflegeanstalt „Am Feldhof“ / Graz Abtransport: 20.01.1941 nach Hartheim
Im Alter von 11 Jahren erkrankt Alfred plötzlich an Krampfanfällen mit Bewusstlosigkeit. Da sich sein Zustand nicht bessert, lassen die besorgten Eltern das Kind im Landeskrankenhaus von Graz untersuchen. Es wird am 13.04.1940 auf die Beobachtungsstation der Nervenklinik gebracht und 3 Tage später auf den „Feldhof“ verlegt. Dort verstärken und häufen sich die Anfälle unter der Behandlung von Prim. Dr. Ernst Sorger, „…, so dass von status epilepticus gesprochen werden kann …“. Sein Zustand verschlechtert sich zusehends. Im Tagesbericht vom 18.07.1940 steht u.a.: „… muss mit dem Schlauch gefüttert werden … ist meist derart verdämmert, dass er dauernd im geschlossenen Bett gehalten werden muss …“. Am 20.01.1941 steht Alfreds Name auf der Transportliste nach Hartheim.
SEKULOR Zbigniew
19 Jahre
geb.: 16.09.1925 Warschau / Polen Beruf: Gärtner Haftgrund: Schutzhaft (= politischer Häftling) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 08.01.1945 nach Hartheim.
SELEWITSCH Fiodor
18 Jahre
geb.: 20.12.1925 Nowosiolki / Sowjetunion Beruf: Landwirt Haftgrund: RZA (russischer „Zivilarbeiter“ = Zwangsarbeiter) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 04.08.1944 nach Hartheim
SEMRAD Josef
19 Jahre
geb.: Haftgrund: letzter Aufenthalt: Abtransport:
30.09.1922 Tschechien Schutzhaft (= politischer Häftling) KZ Mauthausen 04.12.1941 nach Hartheim
Ermordet im Schloss Hartheim
197
SEMRAD Stefan
14 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
12.12.1926 Wien 11.09.1930 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 09.05.1941 nach Hartheim
Nachdem Stefan im Alter von 4 Jahren in die Wiener Landesheil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ eingeliefert wurde, wird er nur wenige Tage später als „hochgradig abgemagertes Kind von grazilem Knochenbau und schlecht entwickelter Muskulatur“ in die Anstalt nach Gugging transferiert. Der Bub ist sehr empfindsam, anhänglich und liebesbedürftig. Seit längerer Zeit leidet er an einer komplizierten Unterkiefereiterung, „die wahrscheinlich von einer Zahnwurzel ausgeht“. Es dauert mehrere Wochen, bis das Kind wieder frei von Schmerzen ist. Ab da sitzt Stefan „interesselos stundenlang am gleichen Fleck, … wird mitunter zornig erregt … “. Am 09.05.1941 erfolgt sein Abtransport nach Hartheim.
SERWACH Johann
18 Jahre
geb.: 23.11.1923 Polen Haftgrund: unbekannt letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 10.12.1941 nach Hartheim
SICHWOJNEN Anatolij
18 Jahre
geb.: 04.11.1925 Badajewo / Sowjetunion Beruf: Arbeiter Haftgrund: RZA (russischer „Zivilarbeiter“ = Zwangsarbeiter) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 07.1944 nach Hartheim
SICKINGER Theresia
19 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
13.12.1921 Geboltskirchen Fürsorgeheim Kloster Baumgartenberg 05.10.1940 nach Hartheim
198 SIDORENKO Sergeij
Ermordet im Schloss Hartheim
16 Jahre
geb.: 12.08.1927 Retkiwka / Sowjetunion Beruf: Lehrling Haftgrund: RZA (russischer „Zivilarbeiter“ = Zwangsarbeiter) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 27.06.1944 nach Hartheim
SIEDLISKI Boleslaw
19 Jahre
geb.: 25.03.1925 Chocianów / Polen Beruf: Schüler Haftgrund: Schutzhaft (= politischer Häftling) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 02.01.1945 nach Hartheim
SIKORA Stanislaus
18 Jahre
geb.: Haftgrund: letzter Aufenthalt: Abtransport:
22.12.1922 Königshütte / Polen Schutzhaft (politischer Häftling) KZ Mauthausen 21.08.1941 nach Hartheim
SILBER Jenö
15 Jahre
geb.: 29.12.1928 Szabadka / Ungarn Beruf: Schüler Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 28.12.1944 nach Hartheim
SIMKOVITS Istvan
16 Jahre
geb.: 28.03.1928 Nyíregyháza / Ungarn Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 06.01.1945 nach Hartheim
Ermordet im Schloss Hartheim
SIMONSOHN Alfred
199
17 Jahre
geb.: 05.10.1924 Köln Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Dachau Abtransport: 28.05.1942 nach Hartheim
SKACHA Vlasta
11 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
13.09.1929 Rouchovany b. Znaim 23.05.1940 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 09.05.1941 nach Hartheim
Das Kind wird „hochgradig abgemagert“ im Alter von 11 Jahren in die Anstalt in Gugging eingewiesen. Seine Mutter ist an Lungen-Tbc gestorben, der Vater ist als Knecht tätig. Vlasta ist „gutmütig, doch sehr scheu und ängstlich … durch sein ablehnendes Verhalten findet er kaum Kontakt zu anderen Kindern …“. Am 09.05.1941 wird der Bub nach Hartheim „versetzt“.
SKOFF Franz
15 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
24.01.1925 Graz-Umgebung Heil- und Pflegeanstalt „Am Feldhof“ / Graz 28.05.1940 nach Hartheim
SKROBANEK Franz
8 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
09.12.1932 Schackwitz b. Znaim 20.05.1940 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 09.05.1941 nach Hartheim
Franz wächst in einer Familie mit 6 Geschwistern auf. Er ist ein „ruhiges, gutmütiges Kind ohne sprachliche Äußerung …“. Es ist anzunehmen, dass letzteres der Grund für die Aufnahme in der Anstalt in Gugging ist. Zu Beginn des Jahres 1941 erleidet der Bub einen epileptischen Anfall und wird am 09.05. nach Hartheim transportiert.
200 SMEJC Walter
Ermordet im Schloss Hartheim
15 Jahre
geb.: 19.07.1925 letzter Aufenthalt: Heil- und Pflegeanstalt d. Stadt Wien, Ybbs a.d. Donau Abtransport: 18.02.1941 nach Hartheim
SMIELYJ Aleksiej
18 Jahre
geb.: 27.10.1926 Kiew / Sowjetunion Beruf: Arbeiter Haftgrund: RZA (russischer „Zivilarbeiter“ = Zwangsarbeiter) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 24.11.1944 nach Hartheim
SNIEZYNSKI Boris
19 Jahre
geb.: 24.12.1924 Braitow / Sowjetunion Beruf: Elektromonteur Haftgrund: RZA (russischer „Zivilarbeiter“ = Zwangsarbeiter) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 30.08.1944 nach Hartheim
SOMMER Franz
17 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
01.07.1923 Witherberg Pflegeheim Knittelfeld / Stmk. 20.02.1941 nach Hartheim
SOMMER Margarethe
8 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
24.05.1932 Liezen Heil- und Pflegeanstalt „Am Feldhof“ / Graz 28.05.1940 nach Hartheim
SOVA Elsa
3 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
01.10.1937 Hafnern Fürsorgeheim im Kloster Baumgartenberg 05.10.1940 nach Hartheim
Ermordet im Schloss Hartheim
201
SPIEGEL Siegfried
17 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
21.01.1923 Wien Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ 05.08.1940 nach Hartheim
SPILLER Herbert
18 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
14.10.1922 Wien 02.09.1940 Heil- und Pflegeanstalt Ybbs a.d. Donau 18.02.1941 nach Hartheim
Herbert wächst nach einer schweren Zangengeburt bei seinen Eltern auf. Das Kind ist geistig beeinträchtigt und bleibt im Wachstum zurück. „Die Entwicklung der Sprache ist jedoch kaum gestört“, steht in einem ärztlichen Gutachten. Am 05.10.1939 wird der Jugendliche in die Anstalt „Am Steinhof“ eingewiesen und am 02.09.1940 in die Heil- und Pflegeanstalt nach Ybbs a.d. Donau verlegt. Zu dieser Zeit ist dort Dr. Heinrich Gross tätig. Dieser nimmt die Aufnahmeuntersuchung vor, doch ist darüber in den vorliegenden Unterlagen nichts erhalten. Am 18.02.1941 wird Herbert nach Hartheim transferiert.
SPORER Johann
17 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
21.11.1923 Schweigersdorf 19.05.1941 Heil- und Pflegeanstalt Mainkofen 27.06.1941 nach Hartheim
Aus den wenigen erhaltenen Unterlagen geht hervor, dass Johann ledig geboren wurde und sich in der Wohltätigkeits- und Pflegeanstalt der Barmherzigen Brüder in Reichenbach / Oberpfalz befindet. Warum dies so ist, konnte nicht eruiert werden. Am 19.05.1941 wird der Bub in die Anstalt Mainkofen verlegt und von dort am 27.06.1941 in die Vernichtungsanstalt Hartheim übersetzt.
SPRENGER Ingeborg
13 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
29.05.1927 St. Johann in Tirol St. Josefs-Institut Mils in Tirol 10.12.1940 nach Hartheim
202
Ermordet im Schloss Hartheim
STADLBAUER Franz
12 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
08.11.1928 Drösing 30.10.1937 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 20.05.1941 nach Hartheim
Die Mutter von Franz stirbt während seiner frühesten Kindheit an Lungen-Tbc. Über die Entwicklung des Kindes ist nichts bekannt. Nicht zu eruieren ist auch, ob der Bub jemals die Schule besucht hat. Nach seiner Aufnahme in der Anstalt in Gugging steht kurz in den Jahresberichten zwischen 1938 und 1941 u.a.: „… sitzt oder steht meist teilnahmslos herum … bewegungsarm, … beteiligt sich gelegentlich an einem Spiel, … kleidet sich selbst an und aus, hält sich reinlich, … hilft bei der Pflege und Betreuung anderer Kinder, besonders beim Füttern …“. Im Mai 1941 wird Franz das letzte Mal begutachtet, in den Unterlagen ist u.a. vermerkt: „Anscheinend nicht bildungsfähig, jedoch entwicklungsfähig …“. Am 20.05.1941 wird das Kind nach Hartheim transportiert.
STADLER Josef
15 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
23.04.1926 Aalfang b. Gmünd 01.10.1933 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 09.05.1941 nach Hartheim
Josef wächst im Waisenhaus von Waidhofen a.d. Thaya auf. Der Bezirksamtsarzt weist das Kind im Alter von 7 Jahren unter „Direkte Aufnahme“ mit der Diagnose „Schwachsinn“ in die Anstalt in Gugging ein. Hier wird der körperlich gesunde Bub innerhalb des Areals mehrmals transferiert. Wie ein Vorwurf dem Kind gegenüber, steht in den wenigen erhaltenen Unterlagen u.a.: „… örtlich und zeitlich nicht orientiert …“. 1940 wird „bildungsunfähig“ prognostiziert und am 09.05.1941 wird Josef nach Hartheim „übersetzt“.
STANIJ Grigorij
18 Jahre
geb.: 13.05.1926 Iwanowka / Sowjetunion Beruf: Student Haftgrund: RZA (russischer „Zivilarbeiter“ = Zwangsarbeiter) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 28.06.1944 nach Hartheim
Ermordet im Schloss Hartheim
STEINBACHER Marga
203
18 Jahre
geb.: 14.03.1923 St. Veit letzter Aufenthalt: Anstalt Mariatal in Kramsach / Tirol Abtransport: 23.05.1941 nach Hartheim
STEINBERGER Erich
9 Jahre
geb.: 02.01.1931 Knittelfeld, Stmk. aufgenommen: 17.03.1938 Heil- und Pflegeanstalt „Am Feldhof“ / Graz Abtransport: 28.05.1940 nach Hartheim
Erich wächst mit 2 Geschwistern in einer geordneten Familie auf. Nach Angaben der Mutter „entwickelt er sich seinem Alter entsprechend und ist ein nettes, freundliches und aufgewecktes Kind“. Als er 3 Jahre alt ist, bemerkt die Mutter, dass der kleine Bub nachts heftiges Zittern der Glieder hat, mit Händen und Füßen herumschlägt und von heftigen Schreikrämpfen erschüttert wird. Dabei tritt Schaum vor den Mund. Erich wird am 22.03.1938 ins Grazer Landeskrankenhaus eingewiesen und in der Abteilung „D“ im Gitterbett verwahrt, was seine Aggressivität steigert, die mit Luminalnatrium „behandelt“ wird. Am 28.05.1940 wird der Bub nach Hartheim transferiert. Zur Täuschung ist in der Krankengeschichte sein Todesdatum mit dem 10.07.1940 und als Todesursache „Epilepsie“ vermerkt.
STEINDL Alois
12 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
15.02.1929 Pulkau 06.10.1937 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 20.05.1941 nach Hartheim
Über Alois ist wenig bekannt. Er ist taubstumm und hat deshalb nur geringe Verständigungsmöglichkeit. Er „besorgt sich zum Teil selbst, hält sich reinlich … ist nicht bildungsfähig …“. Am 20.05.1941 wird das Kind nach Hartheim „versetzt“.
204
Ermordet im Schloss Hartheim
STEINER Izidor
17 Jahre
geb.: 16.07.1927 Eraszno / Ungarn Beruf: Lehrling Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 05.12.1944 nach Hartheim
STEINER Maria
15 Jahre
geb.: 18.06.1925 Altenmarkt letzter Aufenthalt: Anstalt Mariatal in Kramsach / Tirol Abtransport: 23.05.1941 nach Hartheim
STELZLE Michael
17 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
13.01.1924 Fremdlingen 19.11.1940 Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren 04.06.1941 nach Hartheim
Michael wächst mit 4 Geschwistern in einer bäuerlichen Familie auf. Das mongolide Kind ist „folgsam, ruhig, sanft und gesellig, sowie sehr anhänglich …“. 1935 stirbt die Mutter an Knochentuberkulose. Weil zu Hause nun die Erziehung des Buben durch den Tod der Mutter erschwert ist und das Kind „noch bildungsfähig“ wäre, wird Anstaltsunterbringung empfohlen. Gemeindearzt und Bürgermeister stehen dem Vater hilfreich zur Seite. Am 30.03.1935 wird Michael in der Anstalt Ursberg aufgenommen. Dort lautet die Prognose: „unheilbar.“ Am 19.11.1940 erfolgt die Verlegung des Kindes in die Anstalt nach Kaufbeuren. Der ärztliche Leiter Dr. Gärtner erstellt ein vernichtendes Gutachten, das er in wenigen Worten handschriftlich vermerkt: „Unzugänglicher Idiot.“ Am 04.06.1941 wird Michael nach Hartheim transferiert.
STEPANOW Wladimir
7 Jahre
geb.: 16.10.1927 Kustiersko / Sowjetunion Beruf: Arbeiter Haftgrund: RZA (russischer „Zivilarbeiter“ = Zwangsarbeiter) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 25.10.1944 nach Hartheim
Ermordet im Schloss Hartheim
STERN Jakob
17 Jahre
geb.: 15.07.1927 Sanit Folwo / Ungarn Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 02.01.1945 nach Hartheim
STEVANOVIC Svetozar
19 Jahre
geb.: Haftgrund: letzter Aufenthalt: Abtransport:
1925 Ivanje / Jugoslawien Schutzhaft (= politischer Häftling) KZ Mauthausen 25.07.1944 nach Hartheim
STOBL Erich
7 Jahre
geb.: 01.09.1933 Brixen letzter Aufenthalt: Anstalt Mariatal in Kramsach / Tirol Abtransport: 23.05.1941 nach Hartheim
STOCKER Hermann
18 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
27.01.1923 Pottschach b. Gloggnitz Heil- und Pflegeanstalt Mauer-Öhling b. Melk 14.05.1941 nach Hartheim
STOCKREITER Berta
9 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
28.05.1931 Aigen Pflegeheim Knittelfeld / Stmk. 20.02.1941 nach Hartheim
STOJANOVIC Velin
19 Jahre
geb.: 15.03.1925 Radinovac / Jugoslawien Beruf: Arbeiter Haftgrund: Schutzhaft (= politischer Häftling) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 25.07.1944 nach Hartheim
205
206 STOLLEN Wilhelm
Ermordet im Schloss Hartheim
9 Jahre
geb.: 18.12.1931 Essen letzter Aufenthalt: Evangelische Diakonieanstalt Gallneukirchen b. Linz Abtransport: 13.01.1941 nach Hartheim
STRASSER Helmut
8 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
05.12.1932 Innsbruck St. Josefs-Institut Mils in Tirol 10.12.1940 nach Hartheim
STRAUSS Izrael
17 Jahre
geb.: 16.01.1927 Nagyvarad / Ungarn Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 28.11.1944 nach Hartheim
STRAUSS Johann
10 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
17.03.1931 Loka / Smarje Heil- und Pflegeanstalt Neu-Cilli 09.06.1941 nach Hartheim
STRAUSS Josef
17 Jahre
geb.: 27.04.1923 letzter Aufenthalt: Heil- und Pflegeanstalt Eglfing-Haar Abtransport: 20.09.1940 nach Hartheim
STROHMAIER Rosa
9 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
12.05.1931 Entschendorf / b. Gleisdorf Pflegeheim Knittelfeld / Stmk. 20.02.1941 nach Hartheim
STROPNIK Charlotte
17 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
09.02.1923 Graz Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ 15.07.1940 nach Hartheim
Ermordet im Schloss Hartheim
STROZYNSKI Ladislaus
19 Jahre
geb.: 23.08.1922 Polen Haftgrund: unbekannt letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 05.12.1941 nach Hartheim
STÜCKLER Erwin
12 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
16.04.1928 Zertschach Pflegeheim Knittelfeld / Stmk. 20.02.1941 nach Hartheim
STUMMVOLL Ingeborg
16 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
02.10.1924 München Fürsorgeheim im Kloster Baumgartenberg 05.10.1940 nach Hartheim
SUGAR Istvan
17 Jahre
geb.: 02.10.1927 Szatmár / Ungarn Beruf: Schüler Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 29.12.1944 nach Hartheim
SULINSKI Seweryn
18 Jahre
geb.: 08.01.1926 Równo / Polen Beruf: Lehrling Haftgrund: Schutzhaft (= politischer Häftling) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 26.06.1944 nach Hartheim
SUNITSCH Siegfried
15 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
13.03.1925 Graz Heil- und Pflegeanstalt „Am Feldhof“ / Graz 12.02.1941 nach Hartheim
207
208
Ermordet im Schloss Hartheim
SUSTR Margarete
17 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
21.02.1923 Wien Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ 22.07.1940 nach Hartheim
SVARA Karl
8 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
27.09.1932 Wien 20.05.1938 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 20.05.1941 nach Hartheim
Das Kind ist unehelich geboren und wächst bei den Großeltern auf. Es ist sehr zurückhaltend und „außerordentlich zögerlich“, es spricht sehr wenig. In der Pflegegeschichte der Anstalt in Gugging befindet sich folgende Beschreibung des 7-jährigen Buben: „… drückt sich kindhaft aus … zur Zeit noch nicht bildungsfähig … ist infolge seiner Kleinheit und seines gutmütigen Wesens bei den größeren Kindern sehr beliebt … fühlt sich in Gesellschaft anderer wohl, spielt gerne, ist dabei sehr vergnügt und zufrieden …“. Die Prognose lautet: „Bildungsunfähig.“ Am 20.05.1941 wird Karl nach Hartheim übersetzt.
SVORBAUER Anna
14 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
31.08.1925 Wien Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ 29.07.1940 nach Hartheim
SZENDER Maer
17 Jahre
geb.: 25.03.1927 Nagyszöllös / Ungarn Beruf: Lehrling Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 23.12.1944 nach Hartheim
Ermordet im Schloss Hartheim
SZYSKOWSKI Josef
9 Jahre
geb.: 28.07.1922 Polen Haftgrund: unbekannt letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 04.12.1941 nach Hartheim
TABOR Nandor
19 Jahre
geb.: 08.06.1925 Györ / Ungarn Beruf: Maler Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 06.01.1945 nach Hartheim
TAILLANDIER Guy
19 Jahre
geb.: 20.10.1924 Aubieres / Frankreich Beruf: Mechaniker Haftgrund: Schutzhaft (= politischer Häftling) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 20.09.1944 nach Hartheim
TAMBARIN Argo
19 Jahre
geb.: 15.03.1925 Ronchi / Italien Beruf: Student Haftgrund: Schutzhaft (= politischer Häftling) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 09.09.1944 nach Hartheim
TEITELBAUM Leopold
16 Jahre
geb.: 27.04.1928 Kisvárda / Ungarn Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 03.01.1945 nach Hartheim
209
210
Ermordet im Schloss Hartheim
TERPA Johann
10 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport.:
06.12.1930 Orth a.d. Donau Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 09.05.1941 nach Hartheim
TEUNER Rudolf
18 Jahre
geb.: 21.03.1922 letzter Aufenthalt: Heil- und Pflegeanstalt d. Stadt Wien, Ybbs a.d. Donau Abtransport: 09.10.1940 nach Hartheim
TEWELES Hermine
12 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
23.06.1928 Wien Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ 29.07.1940 nach Hartheim
TEWELES Johanna
12 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
23.06.1928 Wien Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ 29.07.1940 nach Hartheim
TIAPTIN Nikolaj
19 Jahre
geb.: 15.03.1925 Korsowo / Sowjetunion Beruf: Tischler Haftgrund: RZA (russischer „Zivilarbeiter“ = Zwangsarbeiter) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 19.07.1944 nach Hartheim
TITIOW Ilja
19 Jahre
geb.: Haftgrund: letzter Aufenthalt: Abtransport:
06.03.1925 Kresnianka / Sowjetunion Schutzhaft (= politischer Häftling) KZ Mauthausen 05.09.1944 nach Hartheim
Ermordet im Schloss Hartheim
TITOW Iwan
211
18 Jahre
geb.: 25.08.1925 Siablowo / Sowjetunion Beruf: Landarbeiter Haftgrund: RZA (russischer „Zivilarbeiter“ = Zwangsarbeiter) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 26.06.1944 nach Hartheim
TITOW Wasiliew
17 Jahre
geb.: 26.03.1927 Dnjepropetrovsk / Sowjetunion Beruf: Schüler Haftgrund: RZA (russischer „Zivilarbeiter“ = Zwangsarbeiter) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 11.07.1944 nach Hartheim
TKACZENKO Nikolaj
19 Jahre
geb.: 22.05.1925 Dnjepropetrovsk / Sowjetunion Beruf: Landarbeiter Haftgrund: RZA (russischer „Zivilarbeiter“ = Zwangsarbeiter) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 25.07.1944 nach Hartheim
TOLLMAR Istvan
18 Jahre
geb.: 13.05.1926 Budapest / Ungarn Beruf: Arbeiter Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 28.11.1944 nach Hartheim
TOMANN Marie
19 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
05.10.1921 Wien Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ 12.08.1940 nach Hartheim
212
Ermordet im Schloss Hartheim
TOPLAK Miroslava
11 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
16.01.1930 Maribor Heil- und Pflegeanstalt Neu-Cilli 09.06.1941 nach Hartheim
TÖRÖK Sandor
19 Jahre
geb.: 05.07.1925 Kolozsvár / Ungarn Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 05.12.1944 nach Hartheim
TRAUNER Franz Xaver
18 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
04.04.1923 Bodenmais 17.05.1941 Heil- und Pflegeanstalt Mainkofen 27.06.1941 nach Hartheim
Franz Xaver ist seit der Geburt in seiner Gesamtentwicklung beeinträchtigt. Später wird er nach einem Jahr Schulbesuch zurückgestellt. In einem amtsärztlichen Zeugnis steht u.a.: „… ist zeitlebens nicht nur völlig erwerbsunfähig, sondern auch anstaltspflegebedürftig.“ Zunächst wird er in die Pflegeanstalt Reichenbach eingewiesen und von dort am 17.05.1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Mainkofen überstellt. Am 27.06.1941 steht sein Name auf der Transportliste in die Vernichtungsstätte Hartheim.
TRINKL Therese
17 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
09.08.1922 Oberheubach Heil- und Pflegeanstalt Mauer-Öhling b. Melk 12.07.1940 nach Hartheim
TRÖGELE Erwin
9 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
09.07.1931 Neu-Ulm 19.11.1940 Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren 04.06.1941 nach Hartheim
Ermordet im Schloss Hartheim
213
Erwin wird als uneheliches Kind geboren. Der Bub ist taubstumm, geistig und körperlich beeinträchtigt und leidet an epileptiformen Anfällen. „Die Angehörigen – besonders die Großmutter – versuchen, das Kind in liebevoller Weise zu erziehen.“ Doch Erwin erreicht die Schulreife nicht. Der zuständige Amtsarzt verweist deshalb auf erforderliche Anstaltspflege. Im Alter von 7 Jahren wird der Bub in die Anstalten in Ursberg eingewiesen. Am 10.11.1940 erfolgt die Überstellung des Kindes in die Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren. Der Anstaltsarzt Dr. Gärtner beurteilt den Buben in üblicher erniedrigender und herablassender Weise als „unzugänglicher, leer vegetierender Idiot“, trifft keinerlei therapeutische Maßnahmen und veranlasst, dass Erwin am 04.06.1941 nach Hartheim transportiert wird.
TRÖGER Edith Hildegard 15 Jahre geb.: letzter Aufenthalt: lt. Transportliste:
28.03.1925 Zwickau unbekannt 28.08.1940 nach Hartheim
TROSIC Ljubisa
18 Jahre
geb.: Haftgrund: letzter Aufenthalt: Abtransport:
1926 Bozurevac / Jugoslawien Schutzhaft (= politischer Häftling) KZ Mauthausen 1944 nach Hartheim
TSCHIDA Hermine
13 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
17.10.1927 Neusiedl a. See 27.10.1939 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 09.05.1941 nach Hartheim
Nach einer schweren Geburt wächst Hermine mit 2 älteren Geschwistern in der Familie eines Schusters auf. Das Mädchen ist vor allem geistig sehr beeinträchtigt und kann im Alter von 12 Jahren noch nicht sprechen. Der Vater wird gleich nach Kriegsbeginn Invalide. Das Kind wird in die Anstalt in Gugging eingewiesen. Dort wird es als „bildungs- und erziehungsunfähig“ prognostiziert und am 09.05.1941 nach Hartheim transferiert.
214
Ermordet im Schloss Hartheim
UNDEUTSCH Berta
18 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
29.03.1923 Aschbach / Amstetten 28.09.1939 Heil- und Pflegeanstalt Mauer-Öhling 12.05.1941 nach Hartheim
Berta wächst in einer sehr ärmlichen Familie, die meiste Zeit bei der Großmutter, auf. Im Alter von 4 Jahren wird das Kind in die Pflege- und Beschäftigungsanstalt in Gugging eingeliefert. Es ist nach einer Erkrankung an Fraisen in seiner geistigen Entwicklung beeinträchtigt. Das „verträgliche“ Mädchen ist stumm, im Verhalten ist es willig und verträglich. „Unter Aufsicht kann es zu leichten Arbeiten herangezogen werden … “. Am 28.09.1939 wird das Kind nach Mauer-Öhling verlegt. Am 12.05.1941 erfolgt der Abtransport nach Hartheim.
UNTERKICHER Hermann geb.: †
05.11.1934 Innsbruck in Hartheim oder Niedernhart (Datum unbekannt)
VALENTINOTTI Maria
11 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
15.09.1929 Oberlochau 14.02.1941 Heil- und Pflegeanstalt Valduna / Rankweil 17.03.1941 nach Hartheim
Das geistig beeinträchtigte Mädchen befindet sich bereits einige Zeit im „Siechenhaus“ von Oberlochau. Aus der Krankengeschichte geht hervor, dass es einen „Knickfuß“ und „blau verfärbte Füße …“ hat. Das Kind ist „vollkommen pflegebedürftig.“ Am 14.02.1941 wird Maria mit mehreren Kindern in die Anstalt Valduna verlegt. Von dort erfolgt einen Monat später, am 17.03.1941, der Abtransport nach Hartheim
VAUPOTIC Maria
15 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
15.12.1924 Kitzbühel St. Josefs-Institut Mils in Tirol 10.12.1940 nach Hartheim
Ermordet im Schloss Hartheim
VILIMOVSKY Josefine
18 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
07.12.1921 Wien Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ 15.07.1940 nach Hartheim
VOLGGER Anton
5 Jahre
215
geb.: 26.05.1935 Schönberg letzter Aufenthalt: Anstalt Mariatal in Kramsach / Tirol Abtransport: 23.05.1941 nach Hartheim
VOLGGER Irene
11 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
05.04.1929 Freiburg i. Breisgau St. Josefs-Institut Mils in Tirol 10.12.1940 nach Hartheim
VOLGGER Josef
6 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
18.12.1933 Innsbruck St. Josefs-Institut Mils in Tirol 10.12.1940 nach Hartheim
VRBA Ignatz
17 Jahre
geb.: 13.01.1925 St. Oswald Haftgrund: Arbeitszwang letzter Aufenthalt: KZ Dachau Abtransport: 02.03.1942 nach Hartheim
VULLIERMET Andre
19 Jahre
geb.: 19.08.1925 Tarkowitschi / Sowjetunion Beruf: Bauer Haftgrund: RZA (russischer „Zivilarbeiter“ = Zwangsarbeiter) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 18.12.1944 nach Hartheim
216 VULLIERMET Andre
Ermordet im Schloss Hartheim
19 Jahre
geb.: 24.02.1925 Aix les Bains / Frankreich Beruf: Lehrling Haftgrund: Schutzhaft (= politischer Häftling) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 03.01.1945 nach Hartheim
WAGNER Anton
13 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
11.08.1927 Wien 16.07.1931 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 09.05.1941 nach Hartheim
Anton stammt aus sehr ärmlichen Verhältnissen. Der Bub wächst im CaritasHaus in Kalksburg b. Wien auf. Von dort wird er im Alter von 4 Jahren in die Anstalt nach Gugging transferiert. Im Jahresbericht 1939 ist über das gutmütige Kind u.a. eingetragen: „… zumeist guter Laune, mit den Mitpfleglingen verträglich … kleidet sich selbst an und aus, hält sich reinlich, hilft bei verschiedenen Handgriffen mit, Wortschatz sehr gering, Sprache unartikuliert …“. Am 09.05.1941 wird Anton nach Hartheim übersetzt.
WAGNER Josef
3 Jahre
geb.: 01.01.1927 Wittmannsdorf / Mureck aufgenommen: 16.01.1940 Heil- und Pflegeanstalt „Am Feldhof“ / Graz Abtransport: 28.05.1940 nach Hartheim
Über Josefs Familie ist nur bekannt, dass der leibliche Vater in der Mur ertrunken sein soll und sich ein Pflegevater einige Zeit um das Kind gekümmert hat. Der Bub dürfte in seiner gesamten Entwicklung beeinträchtigt sein. Am 16.01.1940 wird Josef im Alter von 13 Jahren in die Heil- und Pflegeanstalt „Am Feldhof“ eingewiesen. Nach der Aufnahmeuntersuchung ist u.a. vermerkt: „… infolge der weitgehenden Demenz keine verwertbaren Angaben zu erhalten …“. Am 28.05.1940 wird das Kind mit einem größeren Transport nach Hartheim versetzt. Vermutlich der Täuschung wegen steht in der Krankengeschichte noch das Datum 13.06.1940, an dem Josef an „Grippe-Lungenentzündung“ verstorben sei.
Ermordet im Schloss Hartheim
WAGNER Karl
217
15 Jahre
geb.: 31.01.1926 letzter Aufenthalt: Pflegeheim Knittelfeld / Stmk. Abtransport: 20.02.1941 nach Hartheim
WAGNER Theresia
14 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
29.07.1926 Graz Heil- und Pflegeanstalt „Am Feldhof“ / Graz 15.01.1941 nach Hartheim
WAIBEL Hildegard Elisabeth 12 Jahre geb.: aufgenommen: Abtransport:
19.03.1928 Dornbirn 14.02.1941 Heil- und Pflegeanstalt Valduna / Rankweil 17.03.1941 nach Hartheim
Hildegard wächst bei ihren Eltern auf. Sie ist geistig beeinträchtigt. Ein Jahr nach dem Tod des Vaters im Jahre 1940 wird das Mädchen in Anstaltspflege eingewiesen, da es angeblich „völlig pflegebedürftig“ ist. Dort wird das Kind einen Monat „behandelt“ und am 17.03.1941 nach Hartheim transportiert.
WALDES Leopoldine
18 Jahre
geb.: 06.02.1922 letzter Aufenthalt: Fürsorgeheim im Kloster Baumgartenberg Abtransport: 05.10.1940 nach Hartheim
WALDHAUSER Rene
14 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
06.05.1927 Genf 17.03.1932 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 09.05.1941 nach Hartheim
Rene wird in der Schweiz geboren, fällt aber in die Zuständigkeit von Wien. Nach einem 2-jährigen Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik in Genf wird
218
Ermordet im Schloss Hartheim
das Kind am 20.02.1932 nach Wien gebracht und in der Männerabteilung „Am Steinhof“ aufgenommen. Noch am selben Tag erfolgt die Überstellung in die NÖ Landesanstalt Gugging. Im Protokoll der Aufnahmeuntersuchung steht u.a.: „Die Haut der unteren Körperhälfte ist gerötet, rau, z.T. aufgesprungen, z.T. verkrustet (das Kind habe während der Reise in einem Gummisack gesteckt, da es unrein ist).“ In den Folgejahren wird Rene als lebhafter, gutmütiger und schmeichelhafter Bub beschrieben, der aber keinerlei Interesse am Lernen hat. Als „bildungsunfähig“ wird das Kind am 09.05.1941 nach Hartheim transferiert.
WALLNER Johann
18 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
06.09.1922 Wien-Liesing Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ 30.01.1941 nach Hartheim
WASCHTSCHENKO Grigorij 18 Jahre geb.: 07.04.1926 Krutscha / Sowjetunion Beruf: Landarbeiter Haftgrund: RZA (russischer „Zivilarbeiter“ = Zwangsarbeiter) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 25.07.1944 nach Hartheim
WEBER Erna Antonia
15 Jahre
geb.: 15.12.1925 Dornbirn aufgenommen: 13.10.1939 Heil- und Pflegeanstalt Valduna / Rankweil Abtransport: 10.02.1941 nach Hartheim
Erna wird nach ihrem Aufenthalt im städtischen Waisenhaus (wie lange sie dort war, geht aus den erhaltenen Unterlagen nicht hervor) im Alter von 14 Jahren in die Anstalt Valduna eingeliefert. Das Kind leidet an immer häufiger einsetzenden epileptischen Anfällen, wodurch ihre weitere Entwicklung sehr beeinträchtigt ist. Das Mädchen spricht nicht, meidet Spiele mit anderen, liegt am liebsten im Bett und schläft. Es wird mit Luminal behandelt und kann nur zu wenigen Arbeiten herangezogen werden. Am 10.02.1941 wird Erna nach Hartheim transportiert.
Ermordet im Schloss Hartheim
WEBER Gertrud
15 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
01.01.1926 Helmbrechts / Münchberg 26.02.1941 Heil- und Pflegeanstalt Erlangen 01.04.1941 nach Hartheim
219
Seit frühester Kindheit leidet Gertrud an Krampfanfällen. Zusätzlich schreckt das Mädchen öfters zusammen, verbleibt in einem kurzen Erstarrungszustand und läuft dann anschließend davon, meist auf die Straße, ohne auf Hindernisse zu achten. Da in der Familie noch 4 Kinder sind, wird die Beaufsichtigung der kleinen Gertrud immer schwieriger. Der zuständige Bezirksarzt veranlasst deshalb dringend am 30.05.1933 Einweisung in die Heil- und Pflegeanstalt Himmelskron mit der Diagnose: „Epilepsie mit Dämmerzuständen, da infolge des triebhaften Benehmens während der Anfälle ständige Gefahr für das Kind und den Straßenverkehr besteht.“ In der Anstalt steigert sich Gertruds Bewegungsdrang extrem, obwohl sie ein körperlich gesundes, liebes, fröhliches und sehr anhängliches Kind ist, ist sie kaum im Bett zu halten oder zur Ruhe zu bringen. 1934 wird Anzeige wegen Erbkrankheit erstattet. Am 26.02.1941 wird das Mädchen in die Heil- und Pflegeanstalt Erlangen überstellt und von dort am 05.06.1941 nach Hartheim transportiert.
WEIDINGER Sidonie
17 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
06.11.1922 Aurolzmünster Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart b. Linz 20.07.1940 nach Hartheim
WEIGELT Hans
18 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
27.04.1922 Buchbach b. Kronach 09.11.1938 Heil- und Pflegeanstalt Kutzenberg 26.11.1940 nach Hartheim
Hans ist geistig beeinträchtigt. Er wächst mit 2 Geschwistern bei seinen Eltern auf einem Bauernhof auf. Im gleichen Haushalt lebt auch eine Großmutter, die sich vor allem um die Kinder kümmert. Mit zunehmendem Alter macht der Bub Schwierigkeiten in der Erziehung, aller Schabernack, den er treibt, wird ihm übel ausgelegt. Da interessiert ihn auch das Lernen in der Schule nicht mehr. Er wird
220
Ermordet im Schloss Hartheim
„schreckhaft Fremden gegenüber, hält fast ständig die Hände vor das Gesicht und beobachtet zwischen den Fingern, was sich rings um ihn abspielt …“. Am 09.11.1938 wird Hans auf Anordnung des zuständigen Bezirksamtes durch den Bürgermeister von Buchbach in die Heil- und Pflegeanstalt Kutzenberg eingewiesen. Dort verbringt er die nächsten 2 Jahre. Doch sein Verhalten ändert sich nicht, obwohl er „zeitlich besonders gut orientiert“ ist. Er spricht nicht, obwohl er es könnte, und wird nur mit einfachen Arbeiten beschäftigt. Am 26.11.1940 wird der Jugendliche nach Hartheim „übersetzt“.
WEINBERGER Miksa
18 Jahre
geb.: 24.12.1926 Szent Miklós / Ungarn Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 06.01.1945 nach Hartheim
WEINER Hersz Ber
17 Jahre
geb.: 05.01.1927 Felsö Visö / Ungarn Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 23.12.1944 nach Hartheim
WEINGARTEN Miksa
18 Jahre
geb.: 07.11.1926 Gúta / Ungarn Beruf: Landarbeiter Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 16.11.1944 nach Hartheim
WEINHAPPEL Josef
11 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
25.08.1929 Sierndorf 01.07.1937 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 09.07.1941 nach Hartheim
Ermordet im Schloss Hartheim
221
Josef ist das uneheliche Kind einer Magd. Er ist „… für sein Alter ein kräftig entwickelter Knabe …“, steht im Protokoll der Aufnahmeuntersuchung. Der Bub dürfte sehr an Heimweh leiden, denn er ruft oft weinerlich nach seiner „Mami“. Zwischendurch macht er verschiedene Handgriffe, spielt gern und hilft beim Füttern kleinerer Kinder, „spricht unartikuliert, ist zeitweise trotzig und unfolgsam“. Am 09.05.1941 wird Josef nach Hartheim „übersetzt“.
WEINLINGER Gertrud
2 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport;
12.06.1938 Bad Ischl Evangelische Diakonieanstalt Gallneukirchen b. Linz 13.01.1941 nach Hartheim
WEINWURM Friedrich
13 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
30.06.1928 Graz Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ 29.07.1941 nach Hartheim
WEINZIERL Leopoldine
9 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
13.06.1930 Wolfern b. Steyr Fürsorgeheim im Kloster Baumgartenberg 20.05.1940 nach Hartheim
WEIS Johann
8 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
01.01.1933 Gresten b. Scheibbs 28.06.1940 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 09.05.1941 nach Hartheim
Josef leidet an einer „Gaumensegellähmung und epileptischen Anfällen“. Am 09.05.1941 wird er nach Hartheim „übersetzt“.
WEISNIX Johann
16 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
20.06.1924 Wien Pflegeheim Knittelfeld / Stmk. 20.02.1941 nach Hartheim
222 WEISS August
Ermordet im Schloss Hartheim
15 Jahre
geb.: 02.12.1924 St. Veit, Stmk. aufgenommen: 05.05.1937 Heil- und Pflegeanstalt „Am Feldhof“ / Graz Abtransport: 28.05.1940 nach Hartheim
August ist ein Pflegekind und leidet an epileptischen Anfällen. Nachdem ihn sein Pflegevater nicht mehr betreuen kann, wird der Bub am 22.04.1937 ins Landeskrankenhaus Graz eingewiesen und 14 Tage später wegen angeblicher „Fluchtversuche, Erregungszustände und Defekte der geistigen Fähigkeiten …“. in die geschlossene Abteilung „Am Feldhof“ überstellt. August selbst berichtet bei der Aufnahmeuntersuchung, dass er schon „seit längerer Zeit an Krampfanfällen mit Bewusstseinseintrübung“ leide. Als er gefragt wird, ob es ihm hier gefalle, sagt er spontan: „nein“. Auf die Frage, wo es ihm besser gefalle, antwortet er: „Dahoam!“ Er erhält hoch dosierte Gaben von Luminal. Am 28.05.1940 wird das Kind mit einem großen Transport nach Hartheim transferiert. In der Krankengeschichte ist, vermutlich zur Täuschung, sein Todesdatum mit 19.06.1940 und als Todes ursache „Lungen-Tbc“ vermerkt.
WEISS Ernst
13 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
13.03.1928 Wien Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ 29.05.1941 nach Hartheim
WEISS Ingrid
3 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
19.09.1936 Wien Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ 29.07.1940 nach Hartheim
WEISS Johann
17 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
25.02.1924 Artstetten b. Melk Heil- und Pflegeanstalt Mauer-Öhling b. Melk 12.05.1941 nach Hartheim
Ermordet im Schloss Hartheim
WEISSMÜLLER Ida
15 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
20.04.1926 Illdorf 23.11.1940 Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren 08.08.1941 nach Hartheim
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Ida ist mongolid. Sie erkrankt im Alter von 1 ½ Jahren an schwerer Gehirnhautentzündung und mit 5 Jahren an Masern. Seither ist ihre geistige Entwicklung sehr beeinträchtigt. Nach einem Aufenthalt in der Anstalt Glött, wo sie sich seit 01.04.1935 befindet, wird sie am 23.11.1940 in die Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren überstellt. Am 08.08.1941 wird Ida nach Hartheim transportiert.
WEISZ Herman
17 Jahre
geb.: 31.05.1927 Nagyecsed / Ungarn Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 23.12.1944 nach Hartheim
WEISZ Tibor
19 Jahre
geb.: 06.06.1925 Ungvár / Ungarn Beruf: Student Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 05.12.1944 nach Hartheim
WENIG Ilse Ingeborg Maximiliane 17 Jahre geb.: aufgenommen: Abtransport:
04.02.1924 Regenstauf 24.04.1941 Heil- und Pflegeanstalt Erlangen 24.06.1941 nach Hartheim
Ilses Vater ist Sanitätsrat und praktischer Arzt. Seine Tochter ist körperlich beeinträchtigt, was sich auch in der geistigen Entwicklung bemerkbar macht. Ihr rechter Arm ist gelähmt. Trotz ihrer Behinderung macht sie kleine Handarbeiten, ist immer freundlich und hilfsbereit. In der Folge hat Ilse wöchentlich jeweils einen epileptischen Anfall. Vermutlich in der Hoffnung auf Besserung des Zustandes
224
Ermordet im Schloss Hartheim
bringt sie der Vater in die Heil- und Pflegeanstalt Neuendettelsau. Dort kann das Mädchen auch am Unterricht teilnehmen. Im Schulbericht 1932/33 heißt es u.a: „… Ilse leistet in guten Zeiten ordentliches, besonders in Deutsch hat sie Fortschritte gemacht … rückt in die Mittelklasse auf …“. Doch das Kind wird immer kränker und elender und ist in der Folge nur mehr Gastschülerin. Im Schulbericht 1935/36 steht u.a.: „… der letzte große epileptische Anfall hat ihre geistigen Kräfte vermindert. Sie gibt sich Mühe, mit der linken gesunden Hand so viel es ihr möglich ist selber zu machen. Sie singt gern und auch richtig. In Handarbeiten ist sie mit der linken Hand geschickt und fleißig …“. Doch Ilse verfällt immer mehr. Sie schläft fast den ganzen Tag, unterbrochen von mehreren epileptischen Anfällen. Am Schulunterricht kann sie nicht mehr teilnehmen. Am 24.06.1941 wird das 17-jährige Mädchen nach Hartheim „verlegt“.
WESS Johann
8 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
26.08.1932 Salla / Voitsberg Heil- und Pflegeanstalt „Am Feldhof“ / Graz 14.02.1941 nach Hartheim
WETZLER Edith
17 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
26.05.1924 Kleinkötz / Günzburg a. D. 19.11.1940 Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren 05.06.1941 nach Hartheim
Nach dem Tod des Vaters wird Hedwig im Alter von 7 ½ Jahren in der Anstalt der St. Josefs-Kongregation in Ursberg aufgenommen, da die Mutter neben 5 weiteren Kindern die Betreuung der behinderten Tochter nicht mehr gewährleisten kann. Das Mädchen litt bis zum 4. Lebensjahr an Krämpfen, wodurch seine körperliche und geistige Entwicklung stark beeinträchtigt ist. Doch Hedwig ist „folgsam, ruhig, gesellig und anhänglich“. Als sie am 19.11.1940 in die Anstalt Kaufbeuren verlegt wird, beschreibt sie der Anstaltsarzt Dr. Gärtner als „vegetierender Idiot“. Sie wird beobachtet und am 05.06.1941 nach Hartheim transportiert.
WIEDERIN Josef
18 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
30.12.1921 Innsbruck St. Josefs-Institut Mils in Tirol 10.12.1940 nach Hartheim
Ermordet im Schloss Hartheim
WIESER Alice
16 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
06.01.1925 St. Gotthardt Pflegeheim Knittelfeld / Stmk. 20.02.1941 nach Hartheim
WIESINGER Marie
14 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
14.04.1926 Pramet Fürsorgeheim im Kloster Baumgartenberg 05.10.1940 nach Hartheim
WIESINGER Mathilde
6 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
12.03.1934 Waldzell Fürsorgeheim im Kloster Baumgartenberg 05.10.1940 nach Hartheim
WILDING Anna
14 Jahre
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geb.: 01.01.1927 Glödnitz / Kärnten letzter Aufenthalt: Landessiechenanstalt Kindberg Abtransport: 25.02.1941 nach Hartheim
WILLATSCHEK Josef
16 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
18.12.1924 Eibesthal b. Mistelbach Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 15.03.1941 nach Hartheim
WILLE Emma
16 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
18.01.1924 Prutz 22.08.1939 Heil- und Pflegeanstalt Hall i. Tirol 10.12.1940 nach Hartheim
Emma hatte eine sehr schwere Geburt. Sie wächst in einer bäuerlichen Familie mit 3 Geschwistern auf. Doch bald sterben beide Eltern. Der Grund dafür geht
226
Ermordet im Schloss Hartheim
aus den vorhandenen Unterlagen nicht hervor. Das Mädchen ist „vermutlich“ taubstumm und geistig beeinträchtigt, entwickelt sich aber körperlich dem Alter entsprechend. Eine Tante kümmert sich um den elternlosen Haushalt und die Erziehung der Kinder. Emma erreicht die Schulpflicht nicht. Am 22.08.1939 wird sie über Aufforderung des Bürgermeisters nach vorangegangenem Briefwechsel mit dem zuständigen Landrat von der Tante in die Heil- und Pflegeanstalt Hall gebracht. Emma scheut jegliche Untersuchung und Therapie, sie wird „vollkommen pflegebedürftig“, benötigt Tag und Nacht Schlafmittel zur Beruhigung. Am 10.12.1940 wird sie nach Hartheim transportiert
WIMMER Otto
15 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
18.08.1925 Holz / Pfarrkirchen Heil- und Pflegeanstalt Mainkofen 06.05.1941 nach Hartheim
WIMMER Therese
7 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
28.05.1933 Groß Tajax b. Znaim 26.03.1940 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 09.05.1941 nach Hartheim
Die Mutter des kleinen Mädchens stirbt kurz vor dessen Überstellung in die Anstalt Gugging. Irgendwann erleidet das Kind eine Fraktur des linken Oberschenkels. Es erhält laut Aufzeichnung im Bericht des Jahres 1941 einen Gipsverband unter Einbeziehung des Beckengürtels. Ab nun kann es nur mehr im Bett liegen und „muß vollkommen gepflegt und gefüttert werden“. Am 09.05.1941 wird Therese nach Hartheim transportiert
WINDHAGEN Rupert
7 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
31.10.1933 Kollmitzberg b. Amstetten Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 09.05.1941 nach Hartheim
Ermordet im Schloss Hartheim
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WINKELBAUER Theresia 17 Jahre geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
07.01.1923 Mayrhof b. Engelhartszell Caritas-Anstalt Bruck a.d Glocknerstraße 23.06.1940 nach Hartheim
WINSKIJ Stanislaw
18 Jahre
geb.: 07.10.1926 Porepitsch / Sowjetunion Beruf: Lehrling Haftgrund: RZA (russischer „Zivilarbeiter“ = Zwangsarbeiter) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 27.10.1944 nach Hartheim
WITTMANN Ludwig
14 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
16.12.1926 Neumarkt i.d. Oberpfalz (?) Heil- und Pflegeanstalt Mainkofen 04.07.1941 nach Hartheim
WLASENKO Peter
19 Jahre
geb.: 24.06.1925 Kiew / Sowjetunion Beruf: Arbeiter Haftgrund: RZA (russischer „Zivilarbeiter“ = Zwangsarbeiter) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 19.07.1944 nach Hartheim
WOHLSCHLAGER Marie 10 Jahre geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
05.06.1930 Lobenstein Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart 20.07.1940 nach Hartheim
WOLLER Gyula
18 Jahre
geb.: 01.07.1926 Ungarn Haftgrund: Jude letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 06.01.1945 nach Hartheim
228 WOZNIAK Ryszard
Ermordet im Schloss Hartheim
19 Jahre
geb.: 17.08.1925 Warschau / Polen Beruf: Fräser Haftgrund: Schutzhaft (= politischer Häftling) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 13.12.1944 nach Hartheim
WOZNIAK Tadeusz
19 Jahre
geb.: 10.04.1925 Telazna / Polen Beruf: Bauer Haftgrund: Schutzhaft (= politischer Häftling) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 09.01.1945 nach Hartheim
WRABLICZ Paula
8 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
26.05.1932 Himberg b. Bruck a.d. Leitha Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ 22.07.1940 nach Hartheim
WURM Otto
7 Jahre
geb.: 23.05.1934 Stummerberg letzter Aufenthalt: Anstalt Mariatal in Kramsach / Tirol Abtransport: 23.05.1941 nach Hartheim
ZAGLER Karl
9 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
28.04.1932 Wien 16.12.1939 Pflege- und Beschäftigungsanstalt Gugging 09.05.1941 nach Hartheim
Karl ist ein sogenanntes „Fürsorgekind“. Im Alter von 7 Jahren wird er von einem privaten Pflegeplatz in die Anstalt nach Gugging gebracht. Das Kind ist „friedfertig, fügsam, verträglich“. Es kann nicht sprechen und ist sehr „bewegungsarm“. Während der Aufnahmeuntersuchung „setzt es sich zur Wehr“. Es wird als „bildungsunfähig“ prognostiziert und am 09.05.1941 nach Hartheim überstellt.
Ermordet im Schloss Hartheim
ZANINELLI Robert
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17 Jahre
geb.: 14.09.1923 Salzburg letzter Aufenthalt: Anstalt Mariatal in Kramsach / Tirol Abtransport: 23.05.1941 nach Hartheim
ZANKL Bruno
8 Jahre
geb.: 20.09.1932 Linz letzter Aufenthalt: Evangelische Diakonieanstalt Gallneukirchen b. Linz Abtransport: 13.01.1941 nach Hartheim
ZARIC Ljubisa
18 Jahre
geb.: Haftgrund: letzter Aufenthalt: Abtransport:
25.09.1925 Jakovo / Jugoslawien Schutzhaft (politischer Häftling) KZ Mauthausen 23.06.1944 nach Hartheim
ZECHNER Walter
10 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
11.04.1930 Rothenturm / Judenburg Heil- und Pflegeanstalt „Am Feldhof“ / Graz 14.02.1941 nach Hartheim
ZGIG Thaddäus
19 Jahre
geb.: 22.05.1922 Polen Haftgrund: unbekannt letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 04.12.1941 nach Hartheim
ZIEGLER Berta
18 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
26.03.1922 Wien Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ 08.08.1940 nach Hartheim
230 ZIENIUK Ustyn
Ermordet im Schloss Hartheim
19 Jahre
geb.: 20.02.1925 Krasne / Polen Beruf: Arbeiter Haftgrund: Schutzhaft (= politischer Häftling) letzter Aufenthalt: KZ Mauthausen Abtransport: 04.12.1944 nach Hartheim
ZIVNER Franz
17 Jahre
geb.: aufgenommen: Abtransport:
14.11.1922 Wien 19.11.1936 Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ 09.10.1940 nach Hartheim
Mehrere Jahre verbringt Franz in verschiedenen Pflege- und Erziehungsanstalten. Der Bub ist geistig beeinträchtigt, was sich in der Folge in aggressiven Erscheinungsformen äußert. Am 19.11.1936 wird der 14-Jährige wieder in die Anstalt „Am Steinhof“ eingeliefert. Doch er ist unverträglich anderen Pfleglingen gegenüber, „beschädigt Einrichtungsgegenstände und ist schwer lenkbar …“. Am 09.10.1940 wird Franz nach Hartheim „übersetzt“.
ZWIRN Josef
17 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
02.03.1922 Graz Siechenanstalt Knittelfeld 12.02.1941 nach Hartheim
ZOPF Franz
9 Jahre
geb.: 05.11.1931 letzter Aufenthalt: Anstalt Mariatal in Kramsach / Tirol Abtransport: 23.05.1941 nach Hartheim
ZUPAN Viktor
8 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport:
05.07.1932 Moravška Gora Heil- und Pflegeanstalt Neu-Cilli 09.06.1941 nach Hartheim
Ermordet in der Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart
Ermordet in der Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart
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ACHLEITNER Christine 17 Jahre geb.: 23.04.1933 Altenburg / Perg eingeliefert: ? 1940 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 09.12.1940
AICHHOLZER Ute
2 Jahre
geb.: 25.07.1939 Innsbruck eingeliefert: ? 1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 13.08.1941
AIGNER Margarethe 16 Jahre geb.: aufgenommen: Abtransport:
16.04.1924 Gaming 24.04.1940 Heil- und Pflegeanstalt Mauer-Öhling 19.06.1940 nach Niedernhart
Im Alter von 5 Jahren wird Margarethe in die Anstalt in Gugging eingewiesen. Das Kind ist geistig beeinträchtigt und recht „verdrießlich“. Es beschäftigt sich mit sich allein und findet keinen Kontakt zu anderen Kindern. Eine Eintragung im Pflegebericht vom 30.11.1934 besagt u. a.: „… singt gern, merkt sich Melodien leicht, singt sie ziemlich fehlerfrei nach. Verständnis, Merkfähigkeit für Worte fehlt …“. Doch die ärztliche Prognose für die weitere Entwicklung des Mädchens wird als „unheilbar geisteskrank und dauernd erwerbsunfähig“ erstellt. Am 24.04.1940 wird Margarethe in die Heil- und Pflegeanstalt Mauer-Öhling verlegt und 2 Monate später von dort, am 19.06.1940, nach Niedernhart „versetzt“.
ANGERMAIER Franz 11 Jahre geb.: 24.10.1929 Taufkirchen / Hehenberg eingeliefert: ? 1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 11.03.1941
ARTMANN August
7 Jahre
geb.: letzter Aufenthalt: Abtransport: †
27.05.1935 Essen St. Josefs-Haus in Hardt / Mönchengladbach 17.05.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz 24.05.1943
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Ermordet in der Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart
ASCHAUER Emil
17 Jahre
geb.: 26.10.1923 München aufgenommen: 25.08.1928 Pflegeanstalt Schönbrunn Abtransport: 20.06.1941 nach Niedernhart
Emil wird unehelich geboren. Der Bub leidet an „erblicher Lues mit Beteiligung des Zentralnervensystems“. Weil das Kind im Alter von 3 Jahren in der Gesamtentwicklung nicht altersgemäß entwickelt ist, wird es in die Heil- und Pflegeanstalt Eglfing-Haar eingewiesen, wo es mit verschiedenen Untersuchungs- und Therapiemethoden behandelt wird. Diesbezüglich steht z.B. in der Krankengeschichte im Tagesbericht vom 13.01.1927: „Scheint nach der Lumbalpunktion Kopfschmerzen zu haben, bleibt ruhig im Bett liegen, ist weinerlich …“. Zusätzlich erhält der Bub eine Quecksilberschmierkur, die er zwar ganz gut verträgt, aber die für ihn sehr unangenehm zu sein scheint, weil er sich häufig die Verbände herunterreißt. Eine anschließende Spritzenkur wegen leichter Durchfälle bringt Emil in Angst und Unruhe. Er fürchtet sich und schreit vor Angst. Am 28.08.1928 wird Emil in die Heil- und Pflegeanstalt Schönbrunn verlegt. Den erhaltenen Unterlagen liegt auch der ausgefüllte Durchschlag des berüchtigten Meldebogens 1 vom 10.05.1941 bei, der mit dem † versehen und vom Direktor der Anstalt unterschrieben ist. Mit dem Stempel: „Gemäß der Anordnung des Reichskommissärs für die Reichsverteidigung im Rahmen planmäßiger Räumungsmaßnahmen am 20. Juni 1941 in die Anstalt Niedernhart überführt“, ist die Krankengeschichte abgeschlossen. Wo und wann Emil den grausamen Tod fand, ob in Niedernhart oder in Hartheim, ist in den erhaltenen Unterlagen nicht zu erkennen.
BACHSCHNEIDER Katharina 15 Jahre geb.: aufgenommen: Abtransport:
25.05.1925 Maitenbeth 03.01.1933 Pflegeanstalt St. Paulusstift, Neuötting 29.04.1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz
Seit frühester Kindheit ist Katharina voll Bewegungsdrang und fällt durch ihre Unruhe auf. Wiederholt läuft sie von zu Hause weg und „muss oft stundenlang im Wald gesucht werden“. Das Mädchen lernt spät laufen und sprechen. Nach einem ärztlichen Gutachten der Heil- und Pflegeanstalt Eglfing-Haar ist das
Ermordet in der Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart
235
Mädchen „entschieden erblich belastet …, weil der Vater zum Mindesten sehr aufgeregt zu sein scheint (Wutanfälle, Selbstmordversuch) …“. Katharina besucht keine Schule, „Störungen von seiten des Nervensystems sind nicht nachweisbar … dagegen hat sie sonst sehr unsaubere Manieren, … hat immer ein verschmiertes Gesicht …“. Der Anstaltsarzt Dr. Schmidtmann beantragt dringend Unterbringung des Kindes im St. Paulusstift in Neuötting zur Verwahrung, denn „Anstaltsunterbringung zum Zwecke der Ausbildung und Erziehung kommt nicht in Frage“. Im Alter von 7 Jahren wird Katharina in der Anstalt in Neuötting aufgenommen und am 29.04.1941 nach Niedernhart transferiert. Ob sie dort oder in Hartheim getötet wurde, konnte nicht geklärt werden.
BARTH Josef
14 Jahre
geb.: 18.02.1928 Obernberg a. Inn eingeliefert: 20.05.1942 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 17.06.1942
Josef ist 14 Jahre alt, als ihn der zuständige Gemeindearzt, Dr. Ofenbacher von Mauerkirchen, in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart einweist. Am 20.05.1942 bringt der Ziehvater das Kind in die Anstalt. Aus dem kurzen Bericht der Aufnahmeuntersuchung geht hervor, dass der „gutmütige“ Bub auf einem Auge blind ist und nicht sprechen kann. Er „ist ein kleiner Patient von schlechtem Kräfte- und Ernährungszustand, grazilem und infantilem (= auf kindlicher Entwicklungsstufe) Aussehen. Josef wird als „erblich belastet“ beurteilt, da „Onkeln und Tanten väterlicherseits taubstumm usw. …“ sind. Obwohl „keine weiteren Besonderheiten“ festgestellt werden, stirbt der Bub, nur 3 Wochen nach seiner Aufnahme, am 17.06.1942 angeblich an „Lungenentzündung und Herzstillstand“.
BAYRHOFER Florian 9 Jahre geb.: 27.04.1932 Münzbach eingeliefert: ? 1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 18.11.1941
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Ermordet in der Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart
BEHR Johann
14 Jahre
geb.: 19.08.1928 Trier letzter Aufenthalt: St. Josefs-Haus in Hardt / Mönchengladbach Abtransport: 17.05.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 05.06.1943
BENG Felix
6 Jahre
geb.: 16.01.1936 Schlins / Feldkirchen letzter Aufenthalt: Heil- und Pflegeanstalt Hall / Tirol eingeliefert: 31.08.1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 02.09.1942
BERNAUER Marie
16 Jahre
geb.: 22.09.1925 Gurten eingeliefert: ? 1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 04.11.1941
BIBER Emil
14 Jahre
geb.: 19.12.1926 Bergdorf eingeliefert: ? 1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 23.09.1941
BIER Friedrich
3 Jahre
geb.: 03.08.1939 Trier letzter Aufenthalt: St. Josefs-Haus in Hardt / Mönchengladbach Abtransport: 17.05.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 28.05.1943
BLASKOWSKY Magdalena 3 Wochen geb.: 05.03.1943 Essen / Katernberg eingeliefert: 05.03.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 27.03.1943
Ermordet in der Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart
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BÖDEFELD Bertram 5 Jahre geb.: 06.10.1937 Eitorf letzter Aufenthalt: St. Josefs-Haus in Hardt / Mönchengladbach Abtransport: 17.05.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 01.06.1943
BOROUTSCHNIG Johann 18 Jahre geb.: 1922 Loibach letzter Aufenthalt: Landessiechenanstalt Klagenfurt Abtransport: 29.06.1940 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz
BREIT Erich
8 Jahre
geb.: 18.12.1934 Wels eingeliefert: 06.03.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 07.03.1943
Erich ist ein Zwillingskind. Da der Vater unbekannt ist, wächst der Bub bei der mütterlichen Großmutter auf. Frühzeitig erhält er Alkohol zu trinken. In der Folge ist seine gesamte Entwicklung nicht altersentsprechend. Er hinkt durch Fehlstellung der Füße. Die wenigen Wörter, die er sprechen kann, sind „Mami“ und „ja“. Der Amtsarzt von Schärding, Dr. Holzinger, veranlasst die Einweisung in die Fürsorgeanstalt in Gschwendt, wo das Kind die nächsten 4 Monate nur im Bett verwahrt wird. Es „weint fast die ganze Nacht“, steht im Pflegebericht. Am 06.03.1943 erfolgt die Überstellung in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart. Tags darauf, am 07.03.1943, stirbt Erich angeblich an „Grippe und Lungenentzündung“.
BRÜCK Günther
5 Jahre
geb.: 03.01.1938 Brühl letzter Aufenthalt: St. Josefs-Haus in Hardt / Mönchengladbach Abtransport: 17.05.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 25.05.1943
238
Ermordet in der Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart
BUCHBERGER Johann 8 1/2 Monate geb.: 28.02.1941 St. Radegund eingeliefert: ? 1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 13.11.1941
BUCHMANN Hans
14 Jahre
geb.: 27.08.1928 Koblenz letzter Aufenthalt: St. Josefs-Haus in Hardt / Mönchengladbach Abtransport: 17.05.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 27.05.1943
BUGELNIG Friedrich Josef 10 Jahre geb.: 18.10.1930 Weißenstein oder Tainach letzter Aufenthalt: Erziehungsanstalt Tainach / Kärnten Abtransport: 07.07.1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz
CHRISTELBAUER Johann 17 Jahre geb.: 02.05.1923 Kladen / Krummau eingeliefert: ? 1940 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 31.07.1940
CITRONI Franz
15 Jahre
geb.: 21.09.1926 Thanstetten / Steyr eingeliefert: 04.06.1942 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 21.07.1942
Franz ist das älteste von 5 Kindern. Seit frühester Kindheit leidet er an epileptischen Anfällen, wodurch seine Gesamtentwicklung sehr beeinträchtigt ist. Der Bub besucht 3 Jahre die Schule. Als er 13 Jahre alt ist, stirbt die Mutter. Der zuständige Gemeindearzt, Dr. Dimberger von Sierning, überweist das Kind in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart. Dort lautet die Prognose „unheilbar“. Am 21.07.1942 stirbt Franz angeblich an „Herzstillstand“.
Ermordet in der Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart
DOCZY Helene
239
6 Monate
geb.: 24.02.1942 Steiermark (?) eingeliefert: ? 1942 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 26.08.1942
EBNER Franz
5 Jahre
geb.: 20.07.1935 Hallein / Salzburg eingeliefert: ? 1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 14.03.1941
ECKL Aloisia
5 Jahre
geb.: 03.09.1935 Losenstein eingeliefert: ? 1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 09.03.1941
EGGER Johann
9 Jahre
geb.: 02.01.1932 Bad Aussee eingeliefert: ? 1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 22.11.1941
EIGELSHOVEN Karl Heinz 18 Jahre geb.: 07.11.1924 Köln letzter Aufenthalt: St. Josefs-Haus / Mönchengladbach Abtransport: 17.05.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 28.05.1943
ESSER Leonhard
13 Jahre
geb.: 04.04.1930 Aachen-Land letzter Aufenthalt: St. Josefs-Haus / Mönchengladbach Abtransport: 17.05.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 06.06.1943
240
Ermordet in der Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart
FASCHANG Georg
7 Jahre
geb.: 14.11.1933 Altheim eingeliefert: ? 1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 09.10.1941
FELLNER Marianne
10 Jahre
geb.: 14.07.1931 Uttendorf eingeliefert: ? 1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 10.10.1941
FERFERS Wilhelm
15 Jahre
geb.: 23.09.1927 St. Tönis letzter Aufenthalt: St. Josefs-Haus in Hardt / Mönchengladbach Abtransport: 17.05.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 16.06.1943
FISCHHEBER Franz 18 Jahre geb.: 27.11.1922 letzter Aufenthalt: Heil- und Pflegeanstalt Schönbrunn Abtransport: 29.04.1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz
FLATZ Ferdinand
1 Monat
geb.: 08.08.1942 Lauterach eingeliefert: ? 1942 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 10.09.1942
FLINK Helmut
4 Jahre
geb.: 16.05.1939 Köln-Lindenthal letzter Aufenthalt: St. Josefs-Haus in Hardt / Mönchengladbach Abtransport: 17.05.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 22.05.1943
Ermordet in der Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart
FLORIAN Friedrich
241
5 Jahre
geb.: 1936 letzter Aufenthalt: Siechenhaus Klagenfurt Abtransport: 07.07.1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz
FLÜGEL Kurt
15 Jahre
geb.: 14.05.1928 Köln-Lindenthal letzter Aufenthalt: St. Josefs-Haus in Hardt / Mönchengladbach Abtransport: 17.05.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 23.05.1943
FRIEDL Alois
16 Jahre
geb.: 18.12.1926 Weißkirchen / Wels eingeliefert: 19.07.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 22.08.1943
Alois entstammt einer bäuerlichen Familie mit 17 Kindern. Im Alter von 3 Jahren erkrankt der Bub an Hirnhautentzündung und entwickelt sich in der Folge nur sehr langsam. Der zuständige Amtsarzt, Dr. Schmied aus Wels, veranlasst am 19.07.1943 die Einlieferung des Jugendlichen in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart. Er ist körperlich gesund und wehrt sich gegen die Aufnahmeuntersuchungen. Wenige Wochen später, am 28.08.1943, stirbt Alois angeblich an „Lungenentzündung“.
FRIEDRICH Gislinde 2 Jahre geb.: 05.07.1941 Gmunden eingeliefert: 07.10.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart † 10.10.1943
Über Gislinde gibt es keine weiteren Informationen. Dem nicht vollständig ausgefüllten Aufnahmeformular der Anstalt in Niedernhart ist nur zu entnehmen, dass das kleine Mädchen 3 Tage nach seiner Ankunft daselbst an „Lungenentzündung“ stirbt.
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Ermordet in der Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart
FRÖHLICH Philomena 16 Jahre geb.: 19.07.1924 letzter Aufenthalt: Siechenhaus Klagenfurt Abtransport: 25.08.1940 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz †
GAMAUF Günther
3 Jahre
geb.: 13.06.1940 Haining / Tirol eingeliefert: 22.01.1944 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 24.01.1944
Der Vater des kleinen Günther ist Reichsbahninspektor. Am 31.12.1943 erhält er aus Innsbruck folgendes Schreiben: „Sehr geehrter Herr Inspektor! Auf Ihre nochmalige Vorsprache in der Kanzlei hat Herr Regierungsdirektor Dr. Czermak mit Linz gesprochen und Ihre Sache erledigt. Anliegend übermittle ich Ihnen die gewünschte Bestätigung und bitte Sie, nach Ankunft in Linz bei Herrn Dr. Renno im allgemein- öffentlichen Krankenhaus vorzusprechen. Dr. Renno ist über die ganze Sache informiert. Den Transport zur ärztlichen Behandlung können Sie sofort durchführen …“. (Gruß und Unterschrift vermutlich einer Sekretärin). Daraufhin bringt der Vater am 22.01.1944 sein Kind selbst nach Linz. Er dürfte Dr. Czermak um Intervention gebeten haben. In den vorliegenden noch erhaltenen Unterlagen gibt es einen vom „Vorstand der neurol.-psych. Abteilung, Dr. Lonauer“, handgeschriebenen und unterzeichneten Zettel, datiert vom 21.01.1944. Darauf ist zu lesen: „An die psych. Abteilung Niedernhart … Bitte um die Aufnahme des dreieinhalbjährigen Günther Gamauf (vermutl. Folgezustand nach cerebraler traumatischer Blutung) wegen zunehmender schwerer Unruhe.“ 2 Tage später, am 24.01.1944, ist Günther tot, angeblich gestorben an „Lungenentzündung“.
GAUCHEL Josef
15 Jahre
geb.: 23.02.1928 Rossel letzter Aufenthalt: St. Josefs-Haus in Hardt / Mönchengladbach Abtransport: 17.05.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 31.05.1943
Ermordet in der Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart
GERLING Herbert
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8 Jahre
geb.: 15.01.1935 Düsseldorf letzter Aufenthalt: St. Josefs-Haus in Hardt / Mönchengladbach Abtransport: 17.05.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 04.06.1943
GITTEL Willi
17 Jahre
geb.: 18.01.1923 Diskau b. Halle a.d. Saale aufgenommen: 24.08.1936 Heil- und Pflegeanstalt Eglfing-Haar Abtransport: 24.10.1940 nach Niedernhart
Willi erkrankt im Alter von 6 Wochen an Magen-Darm-Katarrh, Mittelohr eiterung und Hirnhautentzündung. In der Folge entwickelt sich der kleine Bub seinem Alter entsprechend und „zeigt keinerlei Störungen“. Er kann mit 1 Jahr laufen und „spricht schon gut mit 1 ½ Jahren …“. Doch als Willi im 4. Lebensjahr zu krampfen beginnt sowie an Lungenentzündung und Keuchhusten erkrankt, ergeben sich plötzlich psychische Veränderungen, die sich in auffallender Unruhe äußern. Trotzdem ist „das gutmütige Kind leicht lenkbar, verträglich, sehr geschickt und anstellig …“. Seit Ostern 1929 besucht es die Normalschule und kann dem Unterricht gut folgen. Im Alter von 7 Jahren bringt der Vater seinen Sohn wegen immer häufiger auftretenden epileptiformen Anfällen in die Hecksche Nervenheil- und Forschungsanstalt nach München. Obwohl der Bub bereits am Aufnahmetag erhöhte Temperatur und eitrige Mandelentzündung hat, ist er „lebhaft, heiter und ungeniert, … tollt herum, singt, pfeift und lässt sich nur mit Mühe im Bett halten“. Im Laufe der nächsten Wochen wird der Bub ruhiger, „beschäftigt sich ausdauernd mit seinen Bauklötzchen, legt auch ziemlich schwierige Bilder nach Vorlage richtig, macht Ketten aus bunten Glasperlen in verschiedener Anordnung, … bettelt die Erwachsenen mit ihm zu spielen, unterhält sich mit ihnen sehr kameradschaftlich ohne Distanzgefühl, … zählt bis 100 vor und zurück …“. In der Schule macht Willi gute Fortschritte, er lernt sehr leicht. Leider wird das fröhliche Kind durch die immer häufigeren epileptischen Anfälle und durch eine hartnäckige Bronchitis zwischendurch reizbar und mürrisch. Der Bub wird zwischendurch auch in der Universitätsklinik in Halle untersucht. In der Hoffnung auf medizinische Hilfe gibt die Mutter die Erlaubnis zu einer Encephalographie, die wiederholt werden muss, aber keinen verwertbaren Befund erbringt. Willi „weint und stöhnt viel“, erbricht und leidet sehr unter
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Ermordet in der Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart
Kopfschmerzen. Daraufhin nimmt ihn die Mutter nach Hause. Am 31.01.1935 verschlechtert sich der Zustand des Buben. Er wird in die Anstalt Schönbrunn eingewiesen. „Er will sich nicht untersuchen lassen, wehrt tätlich ab“ und wird am 23.10.1936 nach Eglfing-Haar überstellt. Am 24.10.1940 wird der durch die vielen unangenehmen Untersuchungen, Verlegungen und konstanten Gaben von Medikamenten, wie Luminal und Veronal, völlig veränderte Jugendliche wieder transferiert. Die Krankenakte schließt mit dem Stempel: „Gemäß Anordnung des Reichskommissärs für die Reichsverteidigung im Rahmen planmäßiger Räumungsmaßnahmen in die Anstalt Niedernhart überführt“.
GÖTSCHENBERG Otto 16 Jahre geb.: 27.11.1926 Düsseldorf letzter Aufenthalt: St. Josefs-Haus in Hardt / Mönchengladbach Abtransport: 17.05.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 21.05.1943
GRAF Heinrich
18 Jahre
geb.: 28.02.1923 St. Salvator-Ingolsthal letzter Aufenthalt: Landessiechenanstalt Klagenfurt Abtransport: 24.03.1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † Datum unbekannt
GRAUS (oder GRAMS) Erich 3 Jahre geb.: 15.05.1940 Duisburg letzter Aufenthalt: St. Josefs-Haus in Hardt / Mönchengladbach Abtransport: 17.05.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 24.05.1943
GRIMBACH (oder GRÜMBACH) Gustav 8 Jahre geb.: 15.05.1935 Aachen letzter Aufenthalt: St. Josefs-Haus in Hardt / Mönchengladbach Abtransport: 17.05.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 24.05.1943
Ermordet in der Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart
GRUBER Franz
245
8 Jahre
geb.: 08.11.1932 Neuhofen eingeliefert: ? 1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 21.09.1941
GRÜNDLINGER Klara 2 Jahre geb.: 08.03.1939 Ebelsberg eingeliefert: ? 1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 21.09.1941
GSCHLODNIG Josef 15 Jahre geb.: 06.05.1925 Klagenfurt letzter Aufenthalt: Landessiechenanstalt Klagenfurt Abtransport: 29.06.1940 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz
HABERL Viktor
18 Jahre
geb.: 18.06.1922 Brückl letzter Aufenthalt: Landessiechenhaus Klagenfurt Abtransport: 24.03.1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz
HAGEDORN Bernhard Johann 15 Jahre geb.: 03.10.1927 Oberhausen letzter Aufenthalt: St. Josefs-Haus in Hardt / Mönchengladbach Abtransport: 17.05.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 22.05.1943
HAHN Johann Peter
4 Jahre
geb.: 11.02.1939 Bonn letzter Aufenthalt: St. Josefs-Haus in Hardt / Mönchengladbach Abtransport: 17.05.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 21.05.1943
HAIDER Josef
18 Jahre
geb.: 24.01.1924 Aspach / Braunau
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Ermordet in der Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart
eingeliefert: 22.06.1942 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 28.08.1942
Aus den wenigen erhaltenen Unterlagen geht hervor, dass Josef sehr behindert ist. Seine Beine sind so stark deformiert, dass er nicht gehen, sondern nur auf dem Boden rutschen kann. Der zuständige Gemeindearzt, Dr. Beck, weist ihn am 22.06.1942 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart ein. Dorthin bringt ihn am 07.08.1942 der „Gemeindewachmann“ mit der offiziellen Einweisung. Während der Aufnahmeuntersuchung verhält sich Josef ängstlich und ruhig. Immer wieder fragt er, wann er heimfahren könne. Er wisse auch nicht, warum er hier sei. Er berichtet u.a., es sei „ein Auto gekommen und habe ihn fort gebracht …“. Am 28.08.1942, 3 Wochen nach seiner Einlieferung, stirbt Josef angeblich an „Hirnlähmung“.
HAINZL Robert
5 Jahre
geb.: 25.01.1937 Andorf / Schärding eingeliefert: 26.07.1942 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 29.08.1942
Mit dem Einweisungsformular des Amtsarztes, Dr. Holzinger aus Schärding, wird der kleine Robert von einer Fürsorgeschwester in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart gebracht. Das Kind „weint sehr viel … und ist sehr ängstlich“. In einem kurzen Bericht ist u.a. vermerkt: „… muss wegen Unruhe in einem Einzelzimmer gehalten werden … kann anscheinend nicht sprechen … “. Über den weiteren Verlauf seines kurzen Aufenthaltes gibt es keine weiteren Unterlagen. Am 29.08.1942 stirbt Robert angeblich an „Lungenentzündung“.
HARNISCH Wolfgang 7 Jahre geb.: 29.12.1935 Köln-Kalk letzter Aufenthalt: St. Josefs-Haus in Hardt / Mönchengladbach Abtransport: 17.05.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 25.05.1943
Ermordet in der Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart
HASIWA Erhard
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5 Jahre
geb.: 08.02.1938 Duisburg letzter Aufenthalt: St. Josefs-Haus in Hardt / Mönchengladbach Abtransport: 17.05.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 23.05.1943
HAUSMANN Anna
17 Jahre
geb.: 06.05.1923 Edlitz b. Grimmenstein aufgenommen: 18.01.1938 Heil- und Pflegeanstalt Mauer-Öhling b.Melk Abtransport: 24.06.1940 nach Niedernhart / Linz
Anna wächst in einer bäuerlichen Familie auf. Das Mädchen leidet seit frühester Kindheit an Fraisen, verbunden mit epileptiformen Anfällen, die in der Folge – nach Aussage der Eltern – das Charakterbild der Tochter sehr verändern. Sie entwickelt einen „Wandertrieb mit Verwirrtheit“ und muss ständig beaufsichtigt werden. Obwohl die Eltern zunächst mit einer Anstaltsunterbringung einverstanden sind, drängen sie bald danach, ihre Tochter gegen Revers wieder für einige Zeit in „häusliche Obhut“ zu nehmen. Doch Anna ist weiterhin besonders „unruhig und ungeordnet“. Zu den immer häufigeren Anfällen kommt ein extremer Zerstörungstrieb. Wieder wird sie in Anstaltspflege übergeben. Am 24.06.1940 erfolgt die Verlegung des Mädchens in die Anstalt Niedernhart.
HEILIGENBRUNNER Franz 6 Jahre geb.: 26.08.1934 Rechberg b. Perg eingeliefert: ? 1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 27.02.1941
HELLMICH Margarethe 2 Monate geb.: 21.09.1942 Steyr eingeliefert: ? 1942 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 01.12.1942
248
Ermordet in der Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart
HEPENSTRICK Wilhelm 14 Jahre geb.: 22.11.1928 Köln-Lindenthal letzter Aufenthalt: St. Josefs-Haus in Hardt / Mönchengladbach Abtransport: 17.05.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 03.06.1943
HERBINGER Alois
13 Jahre
geb.: 04.04.1929 Pösigl / Krumau eingeliefert: 16.07.1942 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 24.07.1942
Am 10.04.1942 weist der zuständige Amtsarzt, Dr. Wolf aus Kalsching, den 13-jährigen Alois in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz ein. Am 16.07.1942 wird das Kind mit einem Wagen des Roten Kreuzes in die Anstalt gebracht. Bei der Aufnahmeuntersuchung fängt der Bub „öfters zu weinen“ an. Obwohl er sich für die Vorgänge während der körperlichen Untersuchung interessiert, ist er nicht zu einem spontanen Sprechen zu bewegen. Alois wird als „schwachsinnig“ beurteilt und stirbt 8 Tage später, am 24.07.1942, angeblich an „Herzstillstand“.
HERZ Gewald
1 ½ Jahre
geb.: 23.08.1938 Feldbach / Altmünster eingeliefert: ? 1940 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 07.07.1940
HINTERHOLZER Margarethe 2 Jahre geb.: 22.03.1939 Aurolzmünster eingeliefert: ? 1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 01.04.1941
HOCHMAYR Johann 14 Jahre geb.: 25.11.1927 Rüstorf / Vöcklabruck eingeliefert: 28.05.1942 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 08.07.1942
Ermordet in der Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart
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Johann leidet seit seinem 1. Lebensjahr an epileptischen Anfällen. In der Folge neigt er zu Erregungsanfällen und kann deshalb ab der Pubertät nicht mehr in der Familie behalten werden. Nach einer Begutachtung im Allgemeinen Krankenhaus in Linz überweist ihn der zuständige Amtsarzt, Dr. Puchner aus Schwanenstadt, am 28.05.1942 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart. Am 28.07.1942 stirbt der Bub am frühen Morgen angeblich während eines epileptischen Anfalles an „Herzstillstand“.
HOFINGER Josef
6 Jahre
geb.: 17.03.1935 Gurten eingeliefert: ? 1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 08.03.1941
HOHN Margarethe
16 Jahre
geb.: 15.05.1926 München eingeliefert: ? 1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 20.03.1943
HÖLLER Oskar
4 Jahre
geb.: 30.09.1936 Ampflwang eingeliefert: ? 1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 10.03.1941
HOLZ Peter
9 Jahre
geb.: 08.05.1934 Mönchengladbach-Land letzter Aufenthalt: St. Josefs-Haus in Hardt / Mönchengladbach Abtransport: 17.05.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 23.05.1943
HORSTER Hans-Dieter 5 Jahre geb.: 24.05.1938 Duisburg letzter Aufenthalt: St. Josefs-Haus in Hardt / Mönchengladbach Abtransport: 17.05.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 02.06.1943
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Ermordet in der Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart
HOSSDORF Rolf Dieter 4 Jahre geb.: 01.05.1939 Köln-Lindenthal letzter Aufenthalt: St. Josefs-Haus in Hardt / Mönchengladbach Abtransport: 17.05.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 24.05.1943
HUBER Josef
3 Monate
geb.: 22.09.1942 Dornbirn eingeliefert: ? 1942 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 28.12.1942
HÜBLER Walter
12 Jahre
geb.: 17.08.1927 Donawitz eingeliefert: ? 1940 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 15.08.1940
HUEMER Hermine
5 Jahre
geb.: 02.02.1936 Wels eingeliefert: ? 1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 08.03.1941
HÜTTER Anna
11 Jahre
geb.: 23.10.1929 Maria Schmolln eingeliefert: ? 1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 19.01.1941
HÜTTER Elisabeth
8 Jahre
geb.: 28.06.1932 Maria Schmolln eingeliefert: ? 1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 09.03.1941
HÜTTER Franz
13 Jahre
geb.: 05.11.1927 Maria Schmolln eingeliefert: ? 1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 29.01.1941
Ermordet in der Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart
HUWALD Adolf
251
4 Jahre
geb.: 30.01.1939 Wuppertal-Barmen letzter Aufenthalt: St. Josefs-Haus in Hardt / Mönchengladbach Abtransport: 17.05.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 23.05.1943
IDL Anton
17 Jahre
geb.: 09.10.1923 Lienz aufgenommen: 10.02.1940 Landessiechenanstalt Klagenfurt Abtransport: 07.07.1941 nach Niedernhart
Im Alter von 16 ½ Jahren wird Anton, „zeitlich und örtlich orientiert“, in die Anstalt in Klagenfurt eingewiesen. Der Anstaltsarzt Dr. Niedermoser nimmt selbst die Aufnahmeuntersuchung vor. Seit seiner Erkrankung an Fraisen im Säuglings alter leidet der Jugendliche an epileptischen Anfällen. Er wurde bereits in verschiedenen Kliniken, wie in Hall, München, der Schweiz usw., untersucht, doch nirgends konnte ihm geholfen werden. Wegen seines Zustandes wird er unter Gleichaltrigen oft verspottet, was ihn zu Zornausbrüchen verleitet. In der Anstalt in Klagenfurt werden seine immer stärker werdenden Anfälle mit höheren Dosen Luminal behandelt, worauf er ständig sehr benommen ist. Am 07.07.1941 wird er nach Niedernhart überstellt.
JACKE Hans Jürgen
6 Jahre
geb.: 03.08.1936 Essen letzter Aufenthalt: St. Josefs-Haus in Hardt / Mönchengladbach Abtransport: 17.05.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 23.05.1943
JANSEN Helmut
10 Jahre
geb.: 01.06.1933 Mönchengladbach letzter Aufenthalt: St. Josefs-Haus in Hardt / Mönchengladbach Abtransport: 17.05.1943 nach Niedernhart / Linz † 02.06.1943
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Ermordet in der Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart
JELL Therese
11 Jahre
geb.: 29.08.1929 Wernstein aufgenommen: ? 1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 17.08.1941
JENETZ Mathias
14 Jahre
geb.: 17.07.1928 Immerath letzter Aufenthalt: St. Josefs-Haus in Hardt / Mönchengladbach Abtransport: 17.05.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 04.06.1943
JONGEN Wilhelm
18 Jahre
geb.: 30.04.1925 Kempen-St. Hubert letzter Aufenthalt: St. Josefs-Haus in Hardt / Mönchengladbach Abtransport: 17.05.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 03.06.1943
JUCHEM Wilhelm
7 Jahre
geb.: 27.04.1936 Bad Godesberg letzter Aufenthalt: St. Josefs-Haus in Hardt / Mönchengladbach Abtransport: 17.05.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 03.06.1943
JUSEN Heinrich
10 Jahre
geb.: 12.04.1933 Bonn letzter Aufenthalt: St. Josefs-Haus in Hardt / Mönchengladbach Abtransport: 17.05.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 22.05.1943
KAIN Franz
14 Jahre
geb.: 29.10.1925 Glöckelberg eingeliefert: ? 1940 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 23.07.1940
Ermordet in der Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart
KAISER Max
253
18 Jahre
geb.: 04.02.1923 Klagenfurt aufgenommen: 11.06.1941 Landessiechenanstalt Klagenfurt Abtransport: 07.07.1941 nach Niedernhart
Max leidet seit frühester Kindheit an epileptiformen Anfällen. Im 5. Lebensjahr erblindet das Kind plötzlich. Behandlung und Schulung in einer Blindenanstalt bringen keine Erleichterung seines Zustandes, weil es die Blindenschrift mangels Tastgefühl nicht erlernen kann. Wegen seiner Behinderung wird Max von anderen Kindern verspottet, was ihn zu Zornausbrüchen verleitet und Aggressionen steigert. Inzwischen stirbt der Vater an Lungen-Tbc. Nach einem längeren Anstaltsaufenthalt nimmt die Mutter ihren Sohn wieder nach Hause. Am 29.08.1940 wird Max in das Landessiechenhaus in Klagenfurt eingeliefert, von wo er am 06.05.1941 „ungeheilt wieder in häusliche Pflege“ entlassen wird. Der Jugendliche spielt gerne, gut und unermüdlich auf der Mundharmonika. Was er damit in verschiedenen Gasthäusern „verdient“, gibt er für Alkoholika aus. Zusätzlich laden ihn anwesende Soldaten und andere Personen zum Spaß zu Trinkgelagen ein und nützen seine Behinderung zur eigenen Belustigung aus. Wiederholt kommt er betrunken heim. Die Mutter ist verzweifelt und kann die Verantwortung für ihren Sohn nicht mehr tragen. Am 07.07.1941 wird Max in die Anstalt Niedernhart überstellt.
KALL Willi
7 Jahre
geb.: 17. 07.1935 Aachen letzter Aufenthalt: St. Josefs-Haus in Hardt / Mönchengladbach Abtransport: 17.05.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 22.05.1943
KAMLAGE Wilhelm
3 Jahre
geb.: 24.03.1940 Köln letzter Aufenthalt: St. Josefs-Haus in Hardt / Mönchengladbach Abtransport: 17.05.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 22.05.1943
254
Ermordet in der Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart
KARL Cäcilia
? Jahre
geb.: Pölling letzter Aufenthalt: Landessiechenanstalt Klagenfurt Abtransport: 07.07.1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz
KARLSEDER Johann 18 Jahre geb.: 07.08.1923 Kalwang eingeliefert: ? 1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 15.09.1941
KARNAUS Agnes
18 Jahre
geb.: 12.02.1922 Griffen letzter Aufenthalt: Landessiechenhaus Klagenfurt Abtransport: 25.08.1940 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz
KASSMANSHUBER Paula 18 Jahre geb.: ? 1922 St. Peter – Edling letzter Aufenthalt: Landessiechenhaus Klagenfurt Abtransport: 25.08.1940 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz
KASTNER Theodor
16 Jahre
geb.: 19.07.1925 Budweis eingeliefert: ? 1942 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 02.01.1942
KATZENSCHLÄGER Karl 4 Monate geb.: 23.04.1943 Pierbach eingeliefert: ? 1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 19.08.1943
Ermordet in der Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart
255
KAUSEMANN Franz 5 Jahre geb.: 11.01.1938 Hückeswagen letzter Aufenthalt: St. Josefs-Haus in Hardt / Mönchengladbach Abtransport: 17.05.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 02.06.1943
KEPLINGER Leopold 16 Jahre geb.: 24.06.1924 Waxenberg eingeliefert: ? 1940 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 21.12.1940
KEPPELS Nikolaus
9 Jahre
geb.: 19.01.1934 Aachen letzter Aufenthalt: St. Josefs-Haus in Hardt / Mönchengladbach Abtransport: 17.05.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 28.05.1943
KEUTMANN Theodor 4 Jahre geb.: 16.03.1939 Stollberg letzter Aufenthalt: St. Josefs-Haus in Hardt / Mönchengladbach Abtransport: 17.05.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 07.06.1943
KINZ Friedrich
10 Jahre
geb.: 31.07.1931 Braunau a. Inn eingeliefert: ? 1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 04.09.1941
KLEIN Wilhelm
6 Jahre
geb.: 21.11.1936 Oberkeil letzter Aufenthalt: St. Josefs-Haus in Hardt / Mönchengladbach Abtransport: 17.05.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 04.06.1943
256
Ermordet in der Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart
KNAFL Stefanie
16 Jahre
geb.: 01.02.1925 Villach-Lind letzter Aufenthalt: Erziehungsanstalt Tainach / Kärnten Abtransport: 07.07.1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz
KOCHEN Albert
13 Jahre
geb.: 16.07.1929 Mönchengladbach letzter Aufenthalt: St. Josefs-Haus in Hardt / Mönchengladbach Abtransport: 17.05.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 05.06.1943
KONOPKA Friedrich 6 Jahre geb.: 23.06.1936 Köln-Lindenthal letzter Aufenthalt: St. Josefs-Haus in Hardt / Mönchengladbach Abtransport: 17.05.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 29.05.1943
KORNWEIBEL Heinz 15 Jahre geb.: 25.09.1927 Wuppertal-Elberfeld letzter Aufenthalt: St. Josefs-Haus in Hardt / Mönchengladbach Abtransport: 17.05.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 05.06.1943
KOX Herbert
12 Jahre
geb.: 10.03.1931 Essen-Werden letzter Aufenthalt: St. Josefs-Haus in Hardt / Mönchengladbach Abtransport: 17.05.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 27.05.1943
KRAUS Ernst
1 Monat
geb.: 15.10.1940 Alberndorf eingeliefert: ? 1940 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 14.11.1940
Ermordet in der Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart
257
KREUZMAYR Zäzilia 8 Jahre geb.: 03.01.1933 Pichl / Wels eingeliefert: ? 1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 26.11.1941
KÜPPENBENDER Hermann Josef 4 Jahre geb.: 05.04.1939 Bochum letzter Aufenthalt: St. Josefs-Haus in Hardt / Mönchengladbach Abtransport: 17.05.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 03.06.1943
KUREJ Felix ( KUREI oder KUREY ) 18 Jahre geb.: 10.01.1923 Leifling letzter Aufenthalt: Landessiechenanstalt Klagenfurt Abtransport: 24.03.1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz
KURENBACH Heinz 10 Jahre geb.: 05.07.1932 Bonn letzter Aufenthalt: St. Josefs-Haus in Hardt / Mönchengladbach Abtransport: 17.05.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 21.05.1943
LAAKMANN Heinrich 9 Jahre geb.: 13.03.1934 Geldern letzter Aufenthalt: St. Josefs-Haus in Hardt / Mönchengladbach Abtransport: 17.05.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 21.05.1943
LACKNER Johann
4 Jahre
geb.: 24.11.1935 St. Johann a. Walde eingeliefert: ? 1940 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 22.07.1940
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Ermordet in der Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart
LAMBERTY Horst
6 Jahre
geb.: 09.12.1938 Köln eingeliefert: ? 1945 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 28.05.1945
LANG Josef
12 Jahre
geb.: 26.06.1930 Köln letzter Aufenthalt: St. Josefs-Haus in Hardt / Mönchengladbach Abtransport: 17.05.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 04.06.1943
LANGEDER Marianne 7 Jahre geb.: 04.11.1933 Enns eingeliefert: ? 1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 15.03.1941
LASSNIG Aloisia
18 Jahre
geb.: ? 1922 Treffen letzter Aufenthalt: Landessiechenanstalt.Klagenfurt Abtransport: 25.08.1940 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz
LEDITZNIG Matthias (LEDETZNIG oder SEDETZNIG) 18 Jahre geb.: 18.01.1922 Treffen letzter Aufenthalt: Landessiechenanstalt Klagenfurt Abtransport: 07.07.1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz
LEITNER Christine
7 Jahre
geb.: 07.06.1933 Gallneukirchen eingeliefert: ? 1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz
† 14. 03.1941
LENZEDER Karl
10 Jahre
geb.: 13.01.1931 Niederthalheim eingeliefert: ? 1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 20.12.1941
Ermordet in der Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart
LENZEDER Rudolf
259
5 Jahre
geb.: 26.02.1936 Niederthalheim eingeliefert: ? 1942 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 22. 01.1942
LEQUEN Herbert
8 Jahre
geb.: 07.03.1935 Wittlich letzter Aufenthalt: St. Josefs-Haus in Hardt / Mönchengladbach Abtransport: 17.05.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 05.06.1943
LERCHE Helmut
10 Jahre
geb.: 04.07.1932 Oberhausen-Sterkrade letzter Aufenthalt: St. Josefs-Haus in Hardt / Mönchengladbach Abtransport: 17.05.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 04.06.1943
LIEBERTZ Anton
15 Jahre
geb.: 29.03.1928 Euskirchen letzter Aufenthalt: St. Josefs-Haus in Hardt / Mönchengladbach Abtransport: 17.05.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 30.05.1943
LINDINGER Josef
17 Jahre
geb.: 17.05.1925 Kremsmünster eingeliefert: 16.02.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 03.03.1943
Josef leidet seit frühester Kindheit an einem Herzfehler. Er ist das 3. von 7 Kindern einer Bauernfamilie. Wegen seiner Krankheit wird er nach 3 Klassen Schulbesuch vom Unterricht befreit. Soweit es ihm möglich ist, hilft der Bub den Eltern bei der Arbeit in der Landwirtschaft, doch er ermüdet rasch und bleibt in der weiteren geistigen Entwicklung beeinträchtigt. Doch denkt er viel über die
260
Ermordet in der Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart
NS-Ideologie nach, vor allem macht ihm die Wertung zwischen „ganzen und halben Menschen“ zu schaffen. Zwischendurch äußert sich die gedankliche Beschäftigung mit dieser Thematik in aggressiven Erregungszuständen. Am 16.02.1943 veranlasst der zuständige Gemeindearzt, Dr. Schäffler, die Einlieferung des Jugendlichen in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart. Dort wird er mit dem Medikament Scopolamin behandelt, wodurch er „sehr beruhigt“ werden kann. In der Folge verweigert er Essen und jede weitere Medikamenteneinnahme. Er „verfällt“ und stirbt am 03.03.1943 angeblich an „Lungenentzündung“.
MAIER Engelbert
15 Jahre
geb.: 29.10.1926 Burgkirchen / Braunau eingeliefert: 06.04.1942 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 25.06.1942
Engelbert ist ein „freundliches und gutmütiges Kind“. Seit frühester Kindheit leidet er an krampfartigen Zuständen der linken Extremitäten. Da er beide Kniegelenke nicht vollständig strecken kann, ist sein gesamter Bewegungsablauf sehr beeinträchtigt. Auch seine geistige Entwicklung ist nicht altersentsprechend. Der Gemeindearzt, Dr. Ofenbacher aus Mauerkirchen, überweist den Buben in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart. Am 06.04.1942 begleitet der besorgte Vater eine Fürsorgerin, die seinen Sohn in die Anstalt bringen soll. Nach der Aufnahmeuntersuchung wird Engelbert fortan in Bettruhe verwahrt, erkrankt in der Folge angeblich an Diphtherie und stirbt am 25.06.1942 an „Herzlähmung“.
MALUSZEK Heinrich 13 Jahre geb.: 04.11.1929 Oberhausen-Sterkrade letzter Aufenthalt: St. Josefs-Haus in Hardt / Mönchengladbach Abtransport: 17.05.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 06.06.1943
MARIK Klementine
17 Jahre
geb.: 26.05.1924 Mondsee eingeliefert: ? 1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 07.12.1941
Ermordet in der Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart
MARTINZ Johann
261
10 Jahre
geb.: 18.10.1930 Hermagor letzter Aufenthalt: Erziehungsanstalt Tainach / Kärnten Abtransport: 07.07.1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz
MARTINZ Ludmilla
11 Jahre
geb.: 17.08.1929 Griffen / Kärnten letzter Aufenthalt: Erziehungsanstalt Griffen Abtransport: 07.07.1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz
MAURER Margarethe 18 Jahre geb.: 02.03.1925 Bonn / Rhein eingeliefert: ? 1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 22.03.1943
MAYERSHOFER Edeltraut 13 Monate geb.: 18.12.1943 Bad Hall eingeliefert: ? 1945 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 17.01.1945
MAYR Rosa
14 Jahre
geb.: 26.02.1926 Pitzenberg eingeliefert: ? 1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 10.02.1941
MOLLATH Josef Hermann 12 Jahre geb.: 28.08.1931 Winzenheim letzter Aufenthalt: St. Josefs-Haus in Hardt / Mönchengladbach Abtransport: 17.05.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 02.06.1943
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Ermordet in der Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart
MÜLLER Josef
12 Jahre
geb.: 09.07.1929 Naarn b. Perg eingeliefert: ? 1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 05.09.1941
MÜLLER Stefan
18 Jahre
geb.: 29.08.1922 St. Georgen a. Längsee letzter Aufenthalt: Erziehungsanstalt Tainach / Kärnten Abtransport: 07.07.1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz
NESGES Peter
9 Jahre
geb.: 28.06.1933 Köln-Lindenthal letzter Aufenthalt: St. Josefs-Haus in Hardt / Mönchengladbach Abtransport: 17.05.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 30.05.1943
NEUSSER Hans Georg 1 ½ Jahre geb.: 05.05.1943 Innsbruck eingeliefert: 11.07.1944 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 12.07.1944
Der kleine Hans ist mongolid. Als das Kind 7 Monate alt ist, kommt sein Vater bei einem Fliegerangriff auf Innsbruck ums Leben. Irgendwann begegnet die Mutter dem Arzt Dr. Renno, der sich vermutlich auf Gutachtertour befindet. Dieser veranlasst die Einlieferung des kleinen Buben in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart. Am 11.07.1944 bringt eine NSV-Schwester das Kind nach Linz. Am nächsten Tag ist Hans Georg tot – die offizielle Todesursache lautet: „Lungenentzündung“.
NUSSDORFER August 16 Jahre geb.: 28.04.1925 Wels eingeliefert: ? 1942 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 01.01.1942
Ermordet in der Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart
ORTNER Stefanie
263
12 Jahre
geb.: 01.10.1927 Liesing / Lesachtal letzter Aufenthalt: Landessiechenhaus Klagenfurt Abtransport: 25.08.1940 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz
PAUL Josef
3 Jahre
geb.: 18.05.1937 St. Veit / Glan letzter Aufenthalt: Landessiechenhaus Klagenfurt Abtransport: 24.03.1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz
PEGRIN Florian
11 Jahre
geb.: 07.10.1929 Gallizien letzter Aufenthalt: Landessiechenanstalt Klagenfurt Abtransport: 07.07.1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz
PEK Adelheid
16 Jahre
geb.: 26.12.1923 Oberzeinig b. Judenburg / Stmk. letzter Aufenthalt: Landessiechenhaus Klagenfurt Abtransport: 25.08.1940 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz
PELUTSCHNIG Anna 10 Jahre geb.: 25.10 1929 Villach – Mittewald letzter Aufenthalt: Landessiechenhaus Klagenfurt Abtransport: 25.08.1940 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz
PERKO Johann
17 Jahre
geb.: ? 1923 Sörg letzter Aufenthalt: Landessiechenhaus Klagenfurt Abtransport: 29.06.1940 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz
264
Ermordet in der Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart
PHILIPPI Jakob Robert 4 Jahre geb.: 07.06.1938 Trier letzter Aufenthalt: St. Josefs-Haus in Hardt / Mönchengladbach Abtransport: 17.05.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 29.05.1943
PICK Heinrich
13 Jahre
geb.: 08.09.1929 Düren-Füssenich letzter Aufenthalt: St. Josefs-Haus in Hardt / Mönchengladbach Abtransport: 17.05.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 06.06.1943
PINTER Hildegard
11 Jahre
geb.: 28.09.1928 Unter-Fellach letzter Aufenthalt: Landessiechenhaus Klagenfurt Abtransport: 25.08.1940 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz
PLANKENAUER Josefine 18 Jahre geb.: ? 1922 letzter Aufenthalt: Landessiechenhaus Klagenfurt Abtransport: 25.08.1940 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz
PLATTNER Martha
16 Jahre
geb.: 18.08.1940 Schlanders eingeliefert: ? 1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 13.12.1941
PÖLLINGER Willibald 17 Jahre geb.: ? 1923 Pisweg letzter Aufenthalt: Landessiechenanstalt Klagenfurt Abtransport: 29.06.1940 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz
Ermordet in der Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart
POLZINGER Max
265
7 Jahre
geb.: 14.01.1935 Untergrünbach / Grieskirchen eingeliefert: 02.07.1942 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 09.07.1942
Max kann nach überstandener Gehirnhautentzündung nicht gehen. Auch seine geistige Entwicklung ist nicht altersentsprechend. Als der zuständige Arzt das Kind in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart einweist, bringen es die besorgten Eltern selbst dorthin. Eine Woche später, am 09.07.1942, ist der kleine Bub tot – angeblich gestorben an „Herzstillstand“.
PRAHER Heribert
16 Jahre
geb.: 10.03.1924 Krems aufgenommen: 09.09.1939 Heil- und Pflegeanstalt Mauer-Öhling Abtransport: 03.07.1940 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart
Herbert ist das einzige Kind seiner Eltern. Nach einer Erkrankung an Fraisen im frühen Kindesalter ist er geistig beeinträchtigt. Sein hinkender Gang und seine undeutliche Sprache sind unter anderen Kindern oft ein Anlass, ihn zu verspotten. Diese Situationen steigern seine Aggressionen. Als der Vater einrücken muss, ist die Mutter mit der Erziehung des Sohnes überfordert. Er wird in der Wiener Universitätskinderklinik begutachtet, auf den Steinhof überstellt, nach kurzer Zeit weiter in die Heil- und Pflegeanstalt nach Mauer-Öhling eingeliefert und von dort am 03.07.1940 nach Niedernhart übersetzt.
PRANGENBERG Johannes 17 Jahre geb.: 15.05.1926 Oberhausen letzter Aufenthalt: St. Josefs-Haus in Hardt / Mönchengladbach Abtransport: 17.05.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 04.06.1943
PRENTNER Josef
17 Jahre
geb.: 29.05.1924 Pichl / Wels eingeliefert: ? 1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 17.10.1941
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Ermordet in der Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart
PRESSER Edwin Matthias 11 Jahre geb.: 03.03.1930 Stockenboi-Unteralpen / Gallneukirchen letzter Aufenthalt: Landessiechenanstalt Klagenfurt Abtransport: 24.03.1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz
PRÖSELMAYR Ernst 18 Jahre geb.: 27.12.1933 Linz eingeliefert: ? 1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 30.01.1941
PUCHBERGER Barbara 16 Jahre geb.: 04.12.1923 Oberhofstetten b. Freistadt eingeliefert: 13.06.1940 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 21.06.1940
Im Alter von 15 ½ Jahren wird Barbara, die Tochter einer Bauernfamilie, von einer Fürsorgeschwester mit der Einweisung des Gemeindearztes von Zell bei Zellhof, Dr. Viktor Gruber, in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart gebracht. Aus den wenigen Aufzeichnungen in einer Krankengeschichte geht u.a. hervor, dass das Mädchen während der Aufnahmeuntersuchung „ruhig und gefügig“ ist, aber „deutlich Zeichen der Angst zeigt“. Es wird festgestellt, dass „sein Aussehen dem eines 10-jährigen Kindes entspricht … es hat blondes, kurz geschnittenes Haar, gut erhaltene Zähne, eine schwer verständliche Aussprache, … starke Plattfüsse, zeigt sich beim gehen schwerfällig … bemüht sich, der Schwester mehrere Handgriffe zu machen …“. Auf Fragen stammelt es immer wieder: „Mama, heim!“ Der 21.06.1940 wird zynisch als „Entlassung“ (= Todestag ) eingetragen. Die Todesursache ist im Totenschein mit „septische Angina“ angegeben und von Dr. Renno unterzeichnet.
PUNZ Hildegard
16 Jahre
geb.: 07.03.1926 Windhaag / Freistadt eingeliefert: 04.07.1942 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 09.07.1942
Ermordet in der Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart
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Von Geburt an leidet Hildegard an Rachitis und Klumpfüßen, die 1935 operiert werden. Der Vater gibt an, dass bei der Geburt Fehler geschehen seien, seither hätte das Mädchen wiederholt epileptische Anfälle. In der Folge hilft es zu Hause, soweit es ihm möglich ist. Vor allem passt es auf die jüngeren Geschwister auf, da die Mutter inzwischen an Tuberkulose gestorben ist. Als sich plötzlich Hildegards Zustand verschlechtert, wird sie am 12.06.1942 mit einem Wagen des Roten Kreuzes nach Linz zu Dr. Lonauer ins Allgemeine Krankenhaus gebracht. Dort wird sie u.a. auch einer Enzephalographie unterzogen. Am 04.07.1942 veranlasst Dr. Lonauer selbst die Überstellung des Mädchens in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart. Dort wird ihr Zustand am 06.07.1942 u.a. beschrieben: „Patientin ist wegen schwerer Somnolenz (= Schläfrigkeit ) nicht ansprechbar, … zeigt hochgradige Austrocknungserscheinungen im Bereich der sichtbaren Schleimhäute und reagiert auf Berührung lediglich mit einem schmerzhaften Stöhnen …“. Am 09.07.1942, nur 5 Tage nach ihrer Ankunft in der Anstalt, stirbt Hildegard angeblich an „Herzschwäche im epileptischen Dämmerzustand“.
PUNZ Rudolf
17 Jahre
geb.: 21.06.1923 Wien eingeliefert: 08.07.1938 in die Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ Abtransport: 11.07.1940 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz
Rudolf erkrankt im Alter von 12 Jahren an Hirnhautentzündung. Da er bis dahin auf einem Bauernhof gearbeitet hat, konnte er auch keine Schule besuchen. Erst mit 10 Jahren wird er eingeschult, aber es ist zu spät. Er wird von den Mitschülern verspottet, wobei er sich jeweils aggressiv zur Wehr setzt. Obwohl das Kind „zeitlich ziemlich orientiert“ ist, möchte es auch von seinen Eltern nichts wissen, „denn diese würden ihn nur schlagen …“. Deshalb wird er am 08.07.1938 in die Anstalt „Am Steinhof“ eingewiesen. Am 11.07.1940 wird Rudolf „in die Anstalt Niedernhart versetzt“.
PUTTINGER Hermine 2 Jahre geb.: 04.10.1938 Reichersberg eingeliefert: ? 1940 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 05.09.1940
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Ermordet in der Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart
PUX Franz
15 Jahre
geb.: 03.11.1927 Mistelholz eingeliefert: 23.04.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 12.06.1943
Am 23.04.1943 ergeht im Auftrag des Reichsstatthalters in Oberdonau ein dringendes Schreiben des Betriebsassistenten Figul an den Leiter der Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart: „Über Antrag des Bezirksfürsorgeverbandes Krummau habe ich mich bemüht, Franz Pux in der Wiener Städt. Nervenklinik für Kinder … unterzubringen. Nunmehr, nachdem die Aufnahmebewilligung eingelangt ist, teilt mir der Landrat folgendes mit: ,In der Anlage übersende ich Ihnen abschriftlich das Gutachten des Amtsarztes über Franz Pux, dessen Einweisung in die Wiener Städt. Nervenklinik für Kinder mit Schreiben vom 07.01.1943 Sie genehmigten. Nach diesem Schreiben ist Franz Pux völlig gehunfähig. Es besteht praktisch keine Möglichkeit, das Kind von hier nach Wien zu überführen. Ich bitte zu erwägen, ob Franz Pux, wie der Amtsarzt vorschlägt, nach Niedernhart gebracht werden kann. Die Überstellung in diese Anstalt kann von hier aus ohne weiters durchgeführt werden. Ich bitte um recht baldigen Bescheid, da der gegenwärtige Zustand unverantwortlich ist.‘ In der Anlage ist beschrieben, dass bereits von der Hebamme und der Volkspflegerin gemeldet wurde, dass der Bub seit der Geburt behindert sei und an körperlichen Missbildungen leide. Bei einem überraschenden Besuch im Oktober 1942 sei Franz allein in einem Raum des bäuerlichen Anwesens, auf einem Strohsack liegend, gefunden worden. Der vom Feld herbeigerufene Vater beteuerte, dass er oft versucht habe, ärztliche Hilfe für seinen Sohn zu bekommen, aber alle diesbezüglichen Bemühungen wären vergeblich gewesen. Nun sei er mit einer Einweisung in die Anstalt in Niedernhart einverstanden.“ Direktor Dr. Lonauer antwortet postwendend: „Das genannte Kind kann jederzeit hier aufgenommen werden.“ Am 12.06.1943, nur 3 Tage nach seiner Ankunft, stirbt Franz an „Kreislaufstörung“. Den Totenschein unterschreibt Dr. Lonauer.
RAINARTZ Rudolf
16 Jahre
geb.: 07.02.1927 Düsseldorf letzter Aufenthalt: St. Josefs-Haus in Hardt / Mönchengladbach Abtransport: 17.05.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 04.06.1943
Ermordet in der Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart
REIL Dieter
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6 Jahre
geb.: 16.02.1937 Ratingen letzter Aufenthalt: St. Josefs-Haus in Hardt / Mönchengladbach Abtransport: 17.05.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 03.06.1943
REINDL Franz
17 Jahre
geb.: 20.10.1923 Pierbach eingeliefert: ? 1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 19.09.1941
REITMEIER Ernst
11 Jahre
geb.: 21.04.1929 Grünbach / Linz eingeliefert: ? 1940 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 22.07.1940
RENNLEITNER Josef 15 Jahre geb.: 17.01.1926 Oberwang eingeliefert: ? 1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 22.09.1941
RETTERATH Günther 15 Jahre geb.: 24.12.1927 Frankfurt letzter Aufenthalt: St. Josefs-Haus in Hardt /Mönchengladbach Abtransport: 17.05.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 23.06.1943
RICHTER Franz
16 Jahre
geb.: 09.08.1925 Uibersdorf eingeliefert: ? 1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 25.10.1941
270
Ermordet in der Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart
RIEDEL Helmut
10 Jahre
geb.: 21.01.1933 Köln eingeliefert: ? 1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 03.06.1943
RIEDEL Karl
9 Jahre
geb.: 27.02.1934 Köln letzter Aufenthalt: St. Josefs-Haus in Hardt / Mönchengladbach Abtransport: 17.05.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 18.06.1943
RÖGL Franz
6 Jahre
geb.: 19.12.1934 Mauerkirchen eingeliefert: ? 1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 13.03.1941
ROITHINGER Franz 16 Jahre geb.: 16.04.1925 Ebensee eingeliefert: 29.11.1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart † 02.04.1942
Der 16-jährige Franz, dessen Beruf in den erhaltenen Unterlagen als „Fabriksarbeiter“ angegeben ist, wird vom zuständigen Gemeindearzt, Dr. Ecker, dem Amtsgericht in Linz gemeldet. Von dort liegt nach einer gerichtsärztlichen Untersuchung vom 19.02.1942 ein „Beschluss über die Anhaltung in einer geschlossenen Anstalt“ vor. Die Begründung dafür lautet u.a.: „… der Gerichtsarzt Dr. Hans Hager hat folgendes Gutachten abgegeben: Roithinger Franz … war schon bei der Geburt etwas schwachsinnig … er leidet an einer Geisteskrankheit von schizophrener Form auf schwachsinnigem Boden … auf Grund des Ergebnisses des Ermittlungsverfahrens und der persönlichen Vernehmung erachtet der Richter die volle Entmündigung und die Anhaltung in einer geschlossenen Anstalt für die Dauer eines Jahres als zulässig …“. Am 29.11.1941 wird der Jugendliche in der Anstalt in Niedernhart aufgenommen. In den vorliegenden Tagesberichten steht u.a.: „Der
Ermordet in der Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart
271
Patient war bei der Aufnahme in einer traurigen Verstimmung, schwieg auf Befragen nach seinem Befinden, begann schließlich zu weinen und sein Gesicht hinter verschränkten Armen zu verbergen. Er konnte sich wegen körperlicher Entkräftung kaum auf den Beinen halten …“. Während einer weiteren Unterredung stellt sich heraus, dass sein Vater, ein Schuhmachermeister, bereits verstorben sei und sich die Mutter seit einiger Zeit wegen geistiger Beeinträchtigung ebenfalls in der Anstalt befindet. Weiters geht aus den Unterlagen hervor, dass Franz in der Folge medizinischen Versuchen ausgesetzt ist. Er wird mit Schocktherapien und diversen Medikamenten behandelt, die immer intensivere Verwirrungszustände und Krampfanfälle auslösen. Plötzlich fiebert Franz mehrere Tage über 40 Grad und „verfällt körperlich rapid“. Am 02.04.1942 stirbt er in der Nacht an „Lungenentzündung“. Den Totenschein unterzeichnet Dr. Lonauer.
ROSENSTEIN Rotraud 16 Jahre geb.: ? 1924 Feldkirchen letzter Aufenthalt: Landessiechenanstalt Klagenfurt Abtransport: 25.08.1940 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz
RÖTZER Rudolf
17 Jahre
geb.: 29.05.1923 Altheim bei Landshut aufgenommen: 02.07.1931 Anstalt Ecksberg bei Mühldorf / Niederbayern Abtransport: 25.04.1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz
Rudolf ist nach ärztlichem Gutachten „ruhig, folgsam, wird nie bösartig … er ist von Geburt an geistig beeinträchtigt, auch die körperliche Entwicklung ist schwächlich …“. Die besorgten Eltern stimmen der Einweisung in die Anstalt in Ecksberg sicherlich zu, weil von medizinischer Seite prognostiziert wird: „… eine erhebliche Besserung ist wohl zu erhoffen …“. Den wenigen erhaltenen Unterlagen liegt ein Schreiben des Vaters bei, in dem er seine „ausserordentliche Freude“ über die offizielle Erlaubnis bekundet, dass Rudolf am 24.05.1939 zusammen mit seinem gesunden Geschwister gefirmt werden dürfe. Am 25.04.1941 findet „gemäss Anordnung des Reichskommissärs für die Reichsverteidigung im Rahmen planmäßiger Räumungsmaßnahmen“ die Überführung des Sohnes in die Anstalt Niedernhart statt.
272
Ermordet in der Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart
SAINADER Anna
18 Jahre
geb.: 03.03.1923 Schärding eingeliefert: ? 1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 23.05.1941
SALITER Josef
17 Jahre
geb.: 22.02.1924 St. Veit / Glan – Schaumboden letzter Aufenthalt: Erziehungsanstalt Tainach Abtransport: 07.07.1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † unbekannt
SANDMEIER Sebastian 15 Jahre geb.: 05.07.1925 Taufkirchen bei München aufgenommen: 19.07.1934 Anstalten Ursberg Abtransport: 29.04.1941 nach Niedernhart
Sebastian wird als 11. Kind geboren. Durch eine Nabelschnurumschlingung bei der Geburt tritt Atemstillstand ein – das Kind befindet sich in akuter Lebensgefahr, kann aber gerettet werden. Während der ersten beiden Lebensjahre erkrankt der kleine Bub u.a. an schwerem Keuchhusten, Masern und doppelseitiger Lungenentzündung. In der Folge entwickelt er sich körperlich und geistig nur sehr langsam. Das Kind ist anschmiegsam, weint leicht, ist aber sehr gutmütig. Das Sprechvermögen ist gering, trotzdem entwickelt es ein brauchbares Sprachempfinden. Sebastian ist sehr ruhig und folgsam. Er ist gern mit Kindern zusammen und kann sich auch mit ihnen verständigen. Fremden Leuten begegnet er scheu und schüchtern. Als 1933 die Einschulung in die Hilfsschule missglückt ist, wird er in die „Heckscher Forschungsanstalt“ (= Taubstummenschule) gebracht, in der Hoffnung für die Eltern, dass ihm dort geholfen werden könnte. Er nimmt an allgemeinen Lautübungen und Spielen mit Begeisterung teil. Doch auch diese Bemühungen sind nicht durchgreifend hilfreich. Am 29.04.1941 steht in den erhaltenen Unterlagen: „Gemäss Anordnung des Reichskommissärs für die Reichsverteidigung im Rahmen planmässiger Räumungsmaßnahmen in die Anstalt Niedernhart überführt.“
Ermordet in der Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart
SANTNER Hans
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12 Jahre
geb.: 05.12.1929 Urfahr / Linz eingeliefert: 22.09.1942 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 14.10.1942
Aus den vorliegenden Unterlagen geht hervor, dass Hans irgendwann während der Schulzeit plötzlich an epileptischen Anfällen erkrankt und in der Folge nicht mehr am Unterricht teilnehmen kann. Zweimal sei er in Wien, in der Anstalt „Am Spiegelgrund“, zur Beobachtung gewesen. Von dort wäre er geflüchtet, hätte sich am Wiener Westbahnhof in einen Zug geschwindelt und sei nach Hause gefahren. Die erschrockene und besorgte Mutter bringt ihren Sohn sofort am nächsten Tag nach Linz zu Dr. Lonauer ins Allgemeine Krankenhaus. Dieser veranlasst die Einlieferung des Kindes in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart, wo es 3 Wochen später, angeblich „während eines epileptischen Anfalles“, stirbt.
SCHATZ Stefanie
19 Jahre
geb.: ? 1922 Dellach / Kärnten letzter Aufenthalt: Landessiechenanstalt Klagenfurt Abtransport: 24.03.1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz
SCHEUTZ Josef
18 Jahre
geb.: 23.07.1924 Goisern / Gmunden eingeliefert: 02.07.1942 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 25.07.1942
Der zuständige Gemeindearzt, Dr. Maresch von Goisern, veranlasst Josefs Einweisung in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart, wohin ihn seine Patin selbst bringt. Bei der Aufnahmeuntersuchung ist der Jugendliche „ruhig und gibt sinngemäße Antworten … zeigt keine Störung der Sprache und des Verständnisses …“. Da sein Bruder angeblich schwachsinnig ist, wird Josef als „erblich belastet“ diagnostiziert und stirbt 3 Wochen später, am 25.07.1942, angeblich an „Herzstillstand“.
274
Ermordet in der Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart
SCHMIEDHUBER August 16 Jahre geb.: 29.07.1925 Eggendorf eingeliefert: ? 1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 01.10.1941
SCHMITZ Heinz
13 Jahre
geb.: 15.05.1930 Bonn letzter Aufenthalt: St. Josefs-Haus in Hardt / Mönchengladbach Abtransport: 17.05.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 29.05.1943
SCHMÖLZER Max
18 Jahre
geb.: 20.04.1923 Straßburg letzter Aufenthalt: Landessiechenanstalt Klagenfurt Abtransport: 07.07.1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz
SCHOBERWALTER Johann 15 Jahre geb.: 08.11.1925 Bezirk Steyr eingeliefert: ? 1940 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 08.11.1940
SCHOLZ Robert
14 Jahre
geb.: 16.01.1929 Duisburg letzter Aufenthalt: St. Josefs-Haus in Hardt / Mönchengladbach Abtransport: 17.05.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 03.06.1943
SCHOTT Daniel
11 Jahre
geb.: 20.12.1931 Kirchheimbolanden letzter Aufenthalt: St. Josefs-Haus in Hardt / Mönchengladbach Abtransport: 17.05.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 31.05.1943
Ermordet in der Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart
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SCHRITTESSER Stefanie 18 Jahre geb.: 01.09.1922 Grades letzter Aufenthalt: Landessiechenanstalt Klagenfurt Abtransport: 24.03.1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz
SCHWABENBERGER Annemarie 4 ¾ Monate geb.: 24.10.1943 Linz eingeliefert: ? 1944 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 17.03.1944
SCHWAIGER Franz Adolf 15 Jahre geb.: 07.08.1925 Taublitz / Stmk. eingeliefert: ? 1940 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 10.08.1940
SCHWARZ Walter
11 Jahre
geb.: 24.03.1932 Duisburg letzter Aufenthalt: St. Josefs-Haus in Hardt / Mönchengladbach Abtransport: 17.05.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 09.06.1943
SCHWENDERLING Wilhelm 11 Jahre geb.: 20.04.1932 Herzogenrath letzter Aufenthalt: St. Josefs-Haus in Hardt / Mönchengladbach Abtransport: 17.05.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 03.06.1943
SCHWENDTNER Elisabeth 3 Jahre geb.: 24.08.1937 Mettmach / Ried i. I. eingeliefert: ? 1940 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 25.09.1940
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Ermordet in der Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart
SEIFER Josef
4 Jahre
geb.: 23.07.1938 Duisburg letzter Aufenthalt: St. Josefs-Haus in Hardt / Mönchengladbach Abtransport: 17.05.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 24.05.1943
SIFFERT Ernst
12 Jahre
geb.: 01.09.1930 Baesweiler letzter Aufenthalt: St. Josefs-Haus in Hardt / Mönchengladbach Abtransport: 17.05.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 27.05.1943
SOMMER Günther
13 Jahre
geb.: 10.01.1930 Essen letzter Aufenthalt: St. Josefs-Haus in Hardt / Mönchengladbach Abtransport: 17.05.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 23.05.1943
SONJE Wilhelm
3 Jahre
geb.: 30.01.1940 Wesel letzter Aufenthalt: St. Josefs-Haus in Hardt / Mönchengladbach Abtransport: 17.05.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 04.06.1943
SOVA Else
3 Jahre
geb.: 01.10.1937 Hafern eingeliefert: ? 1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 31.03.1941
STADLER Josef
18 Jahre
geb.: 28.06.1923 Au / Donau eingeliefert: ? 1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 17.09.1941
Ermordet in der Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart
STARTINIG Erna
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12 Jahre
geb.: 29.03.1929 Zell letzter Aufenthalt: Landessiechenanstalt Klagenfurt Abtransport: 07.07.1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz
STEIN Franz-Erich
5 Jahre
geb.: 01.05.1938 Köln letzter Aufenthalt: St. Josefs-Haus in Hardt / Mönchengladbach Abtransport: 17.05.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 22.05.1943
STÜCKLER Rosa
16 Jahre
geb.: 03.10.1923 Rottenmann letzter Aufenthalt: Landessiechenanstalt Klagenfurt Abtransport: 25.08.1940 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz
STUMMER Karoline 9 Monate geb.: 03.03.1941 Linz eingeliefert: ? 1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 20.12.1941
STURM Hildegard
15 Jahre
geb.: 22.09.1925 Stadl über Landsberg a. Lech aufgenommen: 22.05.1931 Pflegeanstalt St. Paulusstift, Neuötting Abtransport: 25.04.1941 in die Heil- undPflegeanstalt Niedernhart / Linz
Hildegard ist das fünfte und jüngste Kind einer Gastwirtschaftsfamilie. Aus den wenigen erhaltenen Unterlagen geht hervor, dass das Mädchen während der ersten drei Lebensjahre an Rachitis erkrankt war. Es hat erst mit 3 Jahren gehen gelernt, das Sprechvermögen ist noch sehr mangelhaft. Warum das Kind 1931 in der Pflegeanstalt Neuötting aufgenommen wurde, geht aus den Aufzeichnungen nicht hervor. Im ärztlichen Zeugnis eines praktischen Arztes aus Thaining bei
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Ermordet in der Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart
Landsberg vom 14.11.1938 wird bestätigt, dass Hildegard keinerlei Missbildungen hat. Gesichert ist, dass sie am 25.04.1941 „gemäß Anordnung des Reichskommissars für die Reichsverteidigung im Rahmen planmässiger Räumungsmaßnahmen in die Anstalt Niedernhart überführt“ wurde.
SUPPNIG Alfred
16 Jahre
geb.: 06.01.1925 Gailitz-Arnoldstein letzter Aufenthalt: Landessiechenanstalt Klagenfurt Abtransport: 24.03.1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz
TARMANN (TORMAU ?) Rudolf 16 Jahre geb.: 24.04.1924 letzter Aufenthalt: Landessiechenanstalt Klagenfurt Abtransport: 24.03.1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz
THELEN Richard Rolf 5 Jahre geb.: 20.09.1937 Köln letzter Aufenthalt: St. Josefs-Haus in Hardt / Mönchengladbach Abtransport: 17.05.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 24.05.1943
TÖFFERL Karl
16 Jahre
geb.: ? 1925 Tschermefti / Rumänien letzter Aufenthalt: Landessiechenanstalt Klagenfurt Abtransport: 07.07.1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz
TÖNNESEN Theodor 18 Jahre geb.: 24.11.1924 Sonsbeck / Labbeck eingeliefert: 18.05.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 16.06.1943
Theodor ist mongolid. Er wächst mit 4 Geschwistern in einer Arbeiterfamilie auf. Als der Vater 1937 erkrankt und in der Folge an Lungenentzündung stirbt, erhält
Ermordet in der Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart
279
die Mutter nur eine geringe Witwenrente. Während die ältere Tochter neben der Schule in einer Fabrik arbeiten muss, um das Haushaltsgeld aufzubessern, bricht der nächste Schicksalsschlag über die Familie herein: Eine Nachbarin, der das mongolide Kind schon lange „ein Dorn im Auge“ ist, weil es mit ihrer Tochter spielt, macht Anzeige bei der zuständigen Behörde in Sonsbeck. Diese soll die Sterilisation des Buben in der Klinik in Bonn veranlassen, ansonsten würde die Mutter die Witwenrente verlieren. Stattdessen aber wird Theo in das St. JosefsHaus in Hardt bei Mönchengladbach eingewiesen. Trotz der anstrengenden und kostspieligen Reise besucht die besorgte Mutter öfters ihren Sohn mit den anderen Kindern. Doch bald darauf stirbt auch sie. Ein Onkel übernimmt die Vormundschaft über die Kinder. Inzwischen hält Bischof von Galen seine berühmte „Euthanasie-Predigt“ im Dom von Münster, deren Inhalt viele Menschen beunruhigt. Trotz vieler Schwierigkeiten bekommt Theo immer wieder Besuch von seinen Geschwistern. Einmal vertraut er ihnen an: „Wir werden alle tot gemacht, aber ich versteck’ mich hinter den Bohnenstangen.“ Bald danach haben sie von ihm nichts mehr gehört. Am 16.06.1943 stirbt Theo angeblich an „Lungenentzündung“ .
TRAUNWIESER Mathilde 17 Jahre geb.: 14.12.1924 Neumarkt a. Hausruck eingeliefert: ? 1942 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 03.02.1942
TROLTSCH Maximilian 17 Jahre geb.: 27.10.1923 Gallneukirchen eingeliefert: ? 1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 14.06.1941
TSCHUNKO Rudolf 26 Tage geb.: 03.08.1941 Kreno eingeliefert: ? 1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 29.08.1941
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Ermordet in der Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart
TÜRNER Heinz
12 Jahre
geb.: 27.12.1930 Köln letzter Aufenthalt: St. Josefs-Haus in Hardt / Mönchengladbach Abtransport: 17.05.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 06.06.1943
UNTERKICHER Hermann 9 Jahre geb.: †
05.11.1934 Innsbruck 05.11.1943 in Niedernhart oder Hartheim
UNVERZAGT Arnold 8 Jahre geb.: 05.10.1934 Ippendorf / Köln letzter Aufenthalt: St. Josefs-Haus in Hardt / Mönchengladbach Abtransport: 17.05.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 09.06.1943
VALLANT Franz
12 Jahre
geb.: 02.12.1928 Klagenfurt letzter Aufenthalt: Erziehungsanstalt Tainach / Kärnten Abtransport: 07.07.1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz
WAKOLBINGER Franz 10 Jahre geb.: 06.01.1932 Aigen b. Rohrbach eingeliefert: ? 1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 01.01.1941
WALZINGER Elisabeth 2 Monate geb.: 04.05.1943 Ostermiething † 05.07.1943 in Niedernhart oder Hartheim
WEDAM Thomas
16 Jahre
geb.: 12.06.1925 Feldkirchen-Metzing letzter Aufenthalt: Erziehungsanstalt Tainach / Kärnten Abtransport: 07. 07.1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz
Ermordet in der Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart
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WETSCHANOW Walter 14 Jahre geb.: 12.06.1926 Wien eingeliefert: 22.03.1940 in die Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ Abtransport: 11.07.1940 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart
Nach Aufenthalten in mehreren Erziehungsanstalten wird Walter am 22.03.1940 von der Stefaniestiftung Biedermannsdorf in die Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ transferiert. Die Eltern erhalten Ausfolgeverbot. Der Bub wird einige Monate beobachtet und am 11.07.1940 „in die Anstalt Niedernhart versetzt“.
WEYROWSKI Theodor 15 Jahre geb.: 08.12.1927 Essen letzter Aufenthalt: St. Josefs-Haus in Hardt / Mönchengladbach Abtransport: 17.05.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 07.06.1943
WIERTZ Jakob
15 Jahre
geb.: 16.02.1928 Köln-Porz letzter Aufenthalt: St. Josefs-Haus in Hardt / Mönchengladbach Abtransport: 17.05.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 26.05.1943
WIESINGER Marie
16 Jahre
geb.: 14.04.1926 Pramet / Ried i. I. eingeliefert: ? 1942 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 24.01.1942
WIESINGER Mathilde 7 Jahre geb.: 10.03.1934 Waldzell eingeliefert: ? 1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 12.03.1941
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Ermordet in der Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart
WINKELBAUER Theresia 17 Jahre geb.: 07.01.1923 Engelhartszell eingeliefert: ? 1940 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 31.07.1940
WOHLGEZOGEN Manfred 8 Jahre geb.: 06.03.1935 Köln / Lindenthal letzter Aufenthalt: St. Josefs-Haus in Hardt / Mönchengladbach Abtransport: 17.05.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 01.06.1943
ZAUNER Franz
12 Jahre
geb.: 18.03.1929 Aistersheim eingeliefert: ? 1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 23.05.1941
ZECHER Helga
2 Jahre
geb.: 28.05.1938 Linz letzter Aufenthalt: Diakonissenheim Gallneukirchen bei Linz † in Niedernhart oder Hartheim
ZIMMER Albert
6 Jahre
geb.: 28.05.1937 Zewen / Trier letzter Aufenthalt: St. Josefs-Haus in Hardt / Mönchengladbach Abtransport: 17.05.1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 05.06.1943
ZOTSCHER Hermine 5 Jahre geb.: 25.11.1935 Rapetschlag eingeliefert: ? 1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart / Linz † 11.11.1941
Ermordet in der Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart
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Die Macht des Bösen wurzelt nicht einfach in der Geschichte, sondern wächst in den Herzen der Menschen. – Eine Kollektivschuld, hinter der man sich verstecken möchte, gibt es nicht.
Kardinal Franz König
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Ermordet in der Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart
Peter Langer
Epilog Nach alldem, was die vorangegangenen Seiten der vorliegenden Gedenkdokumentation vermitteln, bemerke ich wieder, dass es mir schwerfällt, die Fassung zu bewahren, geschweige denn, Worte zu finden, die dem gerecht werden, ohne in Mittelmäßigkeit zu verfallen. Denn eigentlich wäre nur das Schweigen angemessen. Alle Worte, alle Beredsamkeit passen hier eigentlich nicht, sie sind außerhalb des Maßes. Und die Tatsache, dass wir nach alldem hier leben und das Licht des Tages genießen dürfen, nimmt einem fast das Recht, etwas zu sagen. Und trotzdem und gerade deswegen muss man sprechen, muss man schreiben, muss man sich daran erinnern. Zunächst einmal für das Gedächtnis, denn das, was geschehen ist, war so ungeheuerlich, dass es immer schwerer wird zu glauben, dass es nicht ein Albtraum ist, sondern grausamste Wirklichkeit war. Sich zu erinnern, das heißt, in seinem Innern nach Eindrücken aus der stets illusorisch besonnten Vergangenheit zu fahnden, hilft, jene Menschen, die unter so schrecklichen Umständen uns vorangehen mussten, wieder unter die Lebenden zu bringen und sie nicht der Vergessenheit anheimfallen zu lassen. Im Berliner Holocaust-Museum befindet sich ein Raum, worin in am Boden angebrachten beleuchteten Schaukästen Briefe von Opfern der Naziherrschaft ausgestellt sind. Wenn man diese Briefe lesen möchte, muss man sich herunterbeugen, sozusagen „verbeugen“ vor den schriftlichen Überresten eines Menschenopfers. Im Brief eines 12-jährigen Mädchens steht: „Lieber Vater! Vor dem Tod nehme ich Abschied von dir. Wir möchten so gerne leben, doch man lässt uns nicht, wir werden umkommen. Ich habe solche Angst vor dem Tod, denn die kleinen Kinder werden lebend in die Grube geworfen. Auf Wiedersehen für immer! Ich küsse dich innigst, deine Judith W.“ (Dieser Brief wurde im heutigen Weißrussland in Baranowicze, im damaligen Ostpolen, gefunden, wo Tausende Juden von deutschen Einheiten ermordet wurden.) Und dann steht man da, so ferne man noch Mensch geblieben ist, mit gesenk-
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Peter Langer
tem Haupt und bekommt den Kopf nicht mehr hoch, weil einen diese Worte so herunterziehen und man beschämt den Blick nach oben nicht mehr wagt. Wie können Menschen zu so etwas fähig sein? – Hier möchte ich einige Fragen an uns alle zum Nachdenken stellen: Was ist in jedem von uns vorhanden, das, vielleicht unter bestimmten Umständen, derartiges jeder Zeit ermöglichen könnte? Wie kann man angesichts dieser Gräueltaten Brüderlichkeit und Schwesterlichkeit unter den Menschen bewahren, jenseits aller Demütigungen, aller Verbrechen, aller Zerstörungen? Wie kann man die Möglichkeit zur Versöhnung bewahren, die ehrlich sein soll? Wir alle haben die Verpflichtung, uns zu erinnern und jenen treu zu bleiben, die Opfer geworden sind. Wir können nicht mehr gutmachen, was unauslöschlich geschehen ist und für die Ewigkeit dableibt. Denn das ist die Vergangenheit. Man sagt immer: Die Zeit vergeht. Die Zeit vergeht und sie vergeht nicht. In einem bestimmten Sinn vergeht keine Zeit. Die Zukunft hängt zumindest noch teilweise von uns ab, die Vergangenheit nicht mehr. Sie ist so, wie sie war. Zwar ist man dazu geneigt, sie auf bestimmte geschichtliche Umstände zu begrenzen. So wären die Ursachen des Nationalsozialismus z.B. der Versailler Vertrag, die Inflation oder die große Arbeitslosigkeit gewesen usw. Leicht ist man versucht zu sagen: Ja, der Mensch ist eben so! – Aber damit verschwindet die Verantwortung des Einzelnen in einer großen anonymen Menge! Das Ungeheure, das damals (nur damals?) geschehen ist, war nicht die Folge der Wahl einer Menge, sondern die persönliche „Abdankung“ der Freiheit jedes einzelnen Menschen. Die Opfer aber dankten nicht ab, sie ertrugen, was sie ertragen mussten: Demütigung, Folter, Tod! Beim Gedenken an diese schreckliche Zeit überkommt mich immer wieder ein unheimliches Schamgefühl darüber, dass es Ärzte, Psychiater, Pflegerinnen und Pfleger waren, die sich so weit entmenschlicht haben, dass es zu einer unvorstellbaren Opferzahl im ganzen „Deutschen Reich“ gekommen ist. Die meisten Ärzte haben als Menschen abgedankt und konnten daher in den ihnen anvertrauten Kranken die Menschen nicht mehr sehen.
Epilog
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Wir Ärzte dürfen heute die Geschichte nicht als vergangen betrachten, als etwas, das es eben gegenwärtig nicht mehr gibt! Am Eingang des Holocaust-Museums in Berlin steht ein wichtiger Satz: „Es ist geschehen und folglich kann es wieder geschehen“ – diese Worte mögen uns permanent zur Wachsamkeit gegen jede Art von Menschenverachtung aufrütteln! Wehren wir den Anfängen!
288
Glossar
Glossar Tarnbezeichnung für die Organisation der NS-Euthanasie, benannt nach ihrer Zentrale in der „Kanzlei des Führers“ (KdF) in Berlin, Tiergartenstraße 4 – war ursprünglich für die Durchführung an Erwachsenen zuständig, doch in der Praxis war auch die Kinder-Euthanasie einbezogen. Aktion 14f13 wird von den NS auch als „Sonderbehandlung“ bezeichnet – bedeutete Selektion und Tötung von kranken, alten und nicht mehr arbeitsfähigen KZ-Häftlingen. Sie wurde auch als „Invaliden- oder Häftlingseuthanasie“ bezeichnet. Altreich bezog sich seit 1938 zunächst auf das Deutsche Reich ohne die hinzugekommenen Gebiete. Im NS-Sprachgebrauch bildet „Altreich“ mit der „Ostmark“ zusammen „Großdeutschland“. Enzephalografie Untersuchungsmethode für den Bereich des Gehirns. Dem Patienten wird über eine lange Hohlnadel aus dem Rückenmarkskanal Flüssigkeit entnommen und durch Luft ersetzt. Die Luft reichert sich im Ventrikelsystem an und bringt bei anschließender Röntgenaufnahme des Schädels, als negatives Kontrastmittel, die Ventrikel (Hirnkammern) zur Darstellung. Fraisen krampfartige Erkrankung bei Säuglingen und Kleinkindern, manchmal verbunden mit Fieber. Ostmark Nach dem „Anschluss“ am 12. März 1938 wurde Österreich in das Deutsche Reich eingegliedert und am 14. Oktober 1938 per Verordnung von Adolf Hitler in „Ostmark“ umbenannt, was das Ende der 1. Republik bedeutete. Schutzhaft entwickelte sich seit 1933 zu einem juridisch nicht überprüfbaren und willkürlichen Instrument der Geheimen Staatspolizei. Das NS-Regime bekämpfte damit seine Gegner. Unzählige „rassisch“, politisch und sozial Unerwünschte (Funktionäre der Arbeiterbewegung, Juden, „Zigeuner“, „Bibelforscher“, „Arbeitsscheue“, „Asoziale“ usw.) wurden ohne weiteren Rechtsanspruch systematisch verhaftet und in Konzentrationslagern interniert. „Survival of the Fittest“ „Überleben der am besten angepassten Individuen“ – Begriff wird 1864 vom britischen Sozialphilosophen Herbert Spencer nach der Darwinschen Evolutionstheorie geprägt.
Aktion T 4 (T 4)
Abkürzungen
289
Abkürzungen AZR
„Arbeitszwang Reich“ bzw. „Arbeitsscheu Reich“. AZR ist ein aus dem Lager jargon entnommener Ausdruck für jene Häftlingskategorien, die offiziell als „asozial“ bezeichnet wurden. „AZR“-Häftlinge wurden durch die Kriminalpolizei auf Basis des Grunderlasses zur vorbeugenden Verbrechensbekämpfung vom 14.12.1937 in ein Konzentrationslager eingewiesen, weil sie vorgeblich „ohne Berufs- oder Gewohnheitsverbrecher zu sein, durch asoziales Verhalten die Allgemeinheit gefährdeten“. Tatsächlich war „asozial“ eine Sammelbezeichnung für sozial benachteiligte Menschen, die als „minderwertig“ eingeschätzt wurden.
KZ Konzentrationslager ND
Niederdonau (heutiges Niederösterreich)
OD
Oberdonau (heutiges Oberösterreich)
RZA
russischer Zivilarbeiter = Zwangsarbeiter
Quellenangaben Wiener Stadt- und Landesarchiv: M. Abt. 209.10 Spiegelgrund B 3 Totenbuch M. Abt. 209.2 Otto-Wagner-Spital (Steinhof ) A 2 Briefe aus Krankengeschichten verstorbener Kinder B 5 Standesprotokolle 1938-1945 Bundesarchiv Berlin: R 3 – 08 / R 179 Patientenakten Fürstler Gerhard: „Der Glaube, der durch die Liebe tätig ist“. 2. erweiterte Auflage, Evangelisches Diakoniewerk Gallneukirchen, Gesamtherstellung: A 3 Druck und Werbeservice GmbH Linz Opferdatenbank der Dokumentationsstelle Hartheim
Abkürzungen
289
Abkürzungen AZR
„Arbeitszwang Reich“ bzw. „Arbeitsscheu Reich“. AZR ist ein aus dem Lager jargon entnommener Ausdruck für jene Häftlingskategorien, die offiziell als „asozial“ bezeichnet wurden. „AZR“-Häftlinge wurden durch die Kriminalpolizei auf Basis des Grunderlasses zur vorbeugenden Verbrechensbekämpfung vom 14.12.1937 in ein Konzentrationslager eingewiesen, weil sie vorgeblich „ohne Berufs- oder Gewohnheitsverbrecher zu sein, durch asoziales Verhalten die Allgemeinheit gefährdeten“. Tatsächlich war „asozial“ eine Sammelbezeichnung für sozial benachteiligte Menschen, die als „minderwertig“ eingeschätzt wurden.
KZ Konzentrationslager ND
Niederdonau (heutiges Niederösterreich)
OD
Oberdonau (heutiges Oberösterreich)
RZA
russischer Zivilarbeiter = Zwangsarbeiter
Quellenangaben Wiener Stadt- und Landesarchiv: M. Abt. 209.10 Spiegelgrund B 3 Totenbuch M. Abt. 209.2 Otto-Wagner-Spital (Steinhof ) A 2 Briefe aus Krankengeschichten verstorbener Kinder B 5 Standesprotokolle 1938-1945 Bundesarchiv Berlin: R 3 – 08 / R 179 Patientenakten Fürstler Gerhard: „Der Glaube, der durch die Liebe tätig ist“. 2. erweiterte Auflage, Evangelisches Diakoniewerk Gallneukirchen, Gesamtherstellung: A 3 Druck und Werbeservice GmbH Linz Opferdatenbank der Dokumentationsstelle Hartheim
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Weiterführende Literatur
Oberösterreichisches Landesarchiv in Linz OÖLA Wagner-Jauregg-Krankenhaus, Krankenakte Archiv des Evangelischen Diakoniewerkes Gallneukirchen b. Linz /OÖ Stadtarchiv Knittelfeld / Stmk. Stadtarchiv Mönchengladbach, Dokumentation „Memorial“ (Gedenkbuch für die Opfer des Nationalsozialismus) Bundesministerium für Inneres – Häftlingsdatenbank Zahl 3.500/1903-IV/7/10 Auszüge aus dem Vernehmungsprotokoll des Hartheimer Brenners Vinzenz Nohel vom 04.09.1945 LG Linz, Sondergerichte: Politische Gerichtsakte 1946, Sch.1014, Vg 8 Vr 2407/46 – Oberösterreichisches Landesarchiv Mehrere Gespräche mit Zeitzeugen und Angehörigen von Opfern
Weiterführende Literatur BAUM, Wilhelm / GSTETTNER, Peter / HAIDER, Hans / JOBST, Vinzenz / PIRKER, Peter: „Das Buch der Namen“ (NS-Opfer in Kärnten). 2010: Kitab-Verlag, Klagenfurt DOHMEN, Herbert / SCHOLZ, Nina: „Denunziert“. Czernin Verlag 2003 ENGWERT, Andreas / KILL, Susanne: „Sonderzüge in den Tod“. 2009: Böhlau Verlag GRABNER-HAIDER, Anton / STRASSER, Peter: „Hitlers mythische Religion“. 2007: Böhlau Verlag HINTERHUBER, Hartmann: „Ermordet und vergessen“. 1995: Verlag Integrative Psychiatrie HORSINGA-RENNO, Mireille: „Der Arzt von Hartheim“. 2008: Rowohlt Taschenbuch Verlag
Weiterführende Literatur
291
KEPPLINGER, Brigitte / MARCKHOTT, Gerhard / REESE, Hartmut: „Tötungsanstalt Hartheim“. 2. erweiterte Auflage, 2008: OÖ. Landesverlag KLEE, Ernst: „Euthanasie im Dritten Reich“. Vollständig überarbeitete Neuausgabe, 2010: Fischer Taschenbuch Verlag KLEE, Ernst: „Deutsche Medizin im dritten Reich“. 2001: S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main KOHL, Walter: „Die Pyramiden von Hartheim“. 1997: Edition Geschichte der Heimat KOHL, Walter: „Ich fühle mich nicht schuldig“. Georg Renno, Euthanasiearzt. 2000: Zsolnay Verlag Wien LÖB, Ladislaus: „Geschäfte mit dem Teufel“. 2010: Böhlau Verlag MATZEK, Tom: „Das Mordschloss“. Verlag Kremayr & Scheriau MENDE, Susanne: „Die Wiener Heil- und Pflegeanstalt Am Steinhof im Nationalsozialismus“. 2000: Europäischer Verlag der Wissenschaften, Frankfurt am Main NEUHAUSER, Johannes / PFAFFENWIMMER, Michaela: „Hartheim – wohin unbekannt“. 1992: Bibliothek der Provinz ROTH, Karl Heinz: „Erfassung zur Vernichtung“. Verlagsgesellschaft Gesundheit mbH, 1000 Berlin 61
Danke Zum Abschluss dieser 3. Gedenkdokumentation will ich posthum vorerst meiner lieben Schwester Annemarie danken, die 1942 selbst, im Alter von 4 Jahren, Opfer der NSKinder-Euthanasie am Spiegelgrund geworden war. Das Gedenken an das liebe kleine Mädchen ließ mich die vergangenen 14 Jahre nicht zur Ruhe kommen und war der stete Impuls dafür, die Spuren zu den anderen ermordeten Kindern und Jugendlichen zu suchen und sie aus der Anonymität zu holen, damit sie nicht vergessen werden. Während dieser Jahre begegnete ich unzähligen wunderbaren Menschen, die mich bestärkten und hilfreich begleiteten. Stellvertretend für alle, möchte ich hier nur einige von diesen namentlich hervorheben: Die Leiterin des Wr. Stadt- und Landesarchivs Dr. Brigitte Rigele, die Generalsekretärin des Hochschulstiftungsfonds Dr. Michaela Laichmann, die Redakteurin beim österreichischen Nachrichtenmagazin Profil Dr. Marianne Enigl, die Leiterin der Dokumentationsstelle Hartheim Mag. Irene Leitner mit ihrem Team, v. a. Mag. Florian Schwanninger und Mag. Peter Eigelsberger, Vorstand der Univ. Klinik für Psychiatrie in Innsbruck Prof. Dr. Hartmann Hinterhuber, Dr. Maria Schaumayer, Dr. Kurt Scholz, Prim. Dr. Peter Langer vom Otto Wagner KH Wien, Prof. Vinzenz Jobst, General i.R. Hubertus Trauttenberg, die beiden Archivare der Stadtgemeinde Knittelfeld Erich Schreilechner und Ing. Hans Rinofner, die Bezirksvorsteherin von Penzing Andrea Kalchbrenner. Ganz herzlich bedanke ich mich bei allen KollegInnen und SchülerInnen, denen ich während meiner Vorträge in den Schulen Österreichs und Deutschlands begegnen durfte und die meine Arbeit jeweils durch ihr pietätvolles Verhalten und Interesse den Opfern gegenüber unterstützten. Danke an alle Freunde unserer Familie, deren Mitgefühl und Verständnis für meine permanente Zeitnot stets Bestärkung und persönliche Beruhigung war. Mein Dank gilt auch dem Zukunftsfonds der Republik Österreich und der Hochschuljubiläumsstiftung der Stadt Wien – beide Institutionen haben mich finanziell unterstützt, um wenigstens einen Teil der entstandenen Kosten abdecken zu können. Danken möchte ich dem Böhlau Verlag für die Pietät den Opfern gegenüber, welche sich vor allem in der Gestaltung der Publikationen zeigt, und für die viele Jahre lange freundliche und einfühlsame Begleitung mir gegenüber. Besonders möchte ich hervorheben: Dr. Peter Rauch, Dr. Eva Reinhold-Weisz, Mag. Elisabeth Dechant, Mag. Bettina Waringer und Gabriele Marcini. Abschließend möchte ich meinem Mann Engelbert und den beiden Söhnen Matthäus und Johannes DANKE sagen. Ohne ihre Geduld und ihre tatkräftige Unterstützung im Haushalt und in Bezug auf die technischen Belange am Computer hätte ich nicht die Zeit gehabt, meine Arbeit zu beenden. Waltraud Häupl
Mitautoren Hubertus Trauttenberg Jg. 1941, Militärakademie Wr. Neustadt; Österreichische und US-amerikanische Generalstabsausbildung; seit 2002 General im Ruhestand; Gründungsobmann 1995 des Vereins „Schloss Hartheim“; Behindertenarbeit im Malteser Orden
w. Hofr. Prof. Univ.-Doz. Dr. Werner Schöny geb. 17.03.1945; Ausbildung in Linz, München, Innsbruck, Wien; Ärztlicher Direktor der Landesnervenklinik Wagner-Jauregg seit 1992; Vorsitzender von pro mente Oberösterreich und Präsident von pro mente Austria; Schwerpunkttätigkeit: psychiatrische Versorgung, Förderung der Interdisziplinarität, Abbau von Stigmata und Vorurteilen sowie Förderung psychischer Gesundheit und Prävention psychiatrischer Krankheiten
Prim. Dr. Peter Langer Vorstand der 2. Psychiatrischen Abteilung; SMZ Baumgartner Höhe, Otto Wagner Spital mit Pflegezentrum; 1145 Wien, Baumgartner Höhe 1
Ermordet in der Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart
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„Was immer auch in der Zeit geschieht hinterlässt seine Spur in der Ewigkeit.“ Dietrich Bonhoeffer
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Ermordet in der Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart