Prophetie und Geschichte: Eine redaktionsgeschichtliche Untersuchung zum deutreonomistischen Geschichtswerk 9783666532597, 9783525532591

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Prophetie und Geschichte: Eine redaktionsgeschichtliche Untersuchung zum deutreonomistischen Geschichtswerk
 9783666532597, 9783525532591

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Walter Dietrich Prophetie und Geschichte

Statt eines

Vorwortes

Ich möchte an dieser Stelle Rudolf Smend danken. Er hat mich das Alte Testament lieben gelehrt. Ohne seinen Rat und seine Förderung wäre diese Untersuchung nicht zustande gekommen. Göttingen, im Mai 1972

Walter

Dietrich

WALTER DIETRICH

Prophetie und Geschichte Eine redaktionsgeschichtliche Untersuchung zum deuteronomistischen Geschichtswerk

GÖTTINGEN • V A N D E N H O E C K & R U P R E C H T . 1972

Forschungen zur Religion und Literatur des Alten und Neuen Testaments Herausgegeben von Ernst Käsemann und Ernst Würthwein 108. Heft der ganzen Reihe

Leinenausgabe: ISBN 3-525-53 254-7 Broschurausgabe: ISBN 3-525-53 259-8 Gedruckt mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft. — © Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1972. — Printed in Germany. — Ohne ausdrückliche Genehmigung des Verlages ist es nicht gestattet, das Buch oderTeile daraus auf foto-oder akustomechanischem Wege zu vervielfältigen. Gesamtherstellung: Hubert & Co., Göttingen

INHALT Die Aufgabe

7

I. Form

9

1. Drohungen gegen israelitische Königshäuser a) l.Kön 16,1-4 b) l.Kön 14,7-11 c) l.Kön21,20bß-24 d) 2.Kön9,7-10a e) Zwischenbilanz

9 9 10 11 12 12

2. Drohungen gegen Jerusalem und Juda a) 2.Kön22,16f.

13 13

b) 2. Kön 21,10-15

14

3. Die Designierung Jerobeams I. : l.Kön 11,29ff.

15

4. Verheißungen an reuige Könige a) 2. Kön 22,18-20 b) l.Kön 21,27-29

20 20 21

5. Erfüllungsvermerke

22

6. Drohworte gegen Isebel und Ahab: l.Kön 21,23.19b . .

26

7. Zusätze

28

Exkurs: 2.Kön 21,1-9.15-18 8. Zwischenergebnis 9. Exkurs: 2.Kön 17,21-23 2.Kön 17,7-20 II. Literarische Schichtung 1. Prophetenworte a) 2.Kön 9,7-10a b) l.Kön 21,19b.20bß-24; 22,38 c) l.Kön 14, *7-ll d) l.Kön 11,29ff e) 2. Kön 22,15-20

31-34 39 41 42-46 47 47 47 48 51 54 55

6

Inhalt

2. Erfüllungsvermerke a) l.Kön 15,29 und 16,llf. b) 2.Kön 9,36 c) 2.Kön 24,2 d) 2.Kön 10,17 3. Zusammenfassung

58 59 60 60 61 62

III. Sprachgebrauch 1. Das Schema Begründung-Ankündigung 2. Aus der Schriftprophetie übernommene Wendungen . . . a) Jeremia b) Jesaja c) Ezechiel 3. Aus Quellentexten des dtr Geschichtswerkes übernommene Wendungen a) Geschichtserzählungen b) Prophetenerzählungen 4. Von DtrG übernommene Wendungen 5. Aus Ex 32 übernommene Wendungen 6. Aus Ps 79 übernommene Wendungen 7. Unableitbare Wendungen 8. Zusammenfassung und Folgerungen

83 83 86 88 95 97 98 100

IV. Theologie 1. Das prophetische Moment 2. Das deuteronomistische Moment 3. Die Geschichtstheologie von DtrP

103 103 105 107

V. Redaktionsgeschichte 1. Von DtrP aufgenommene ältere Erzählungen a) l.Kön 16,34 und 2.Kön 14,25 b) l.Kön 14 c) l.Kön 13 d) l.Kön 20;22 e) l.Kön 17 f) 2. Kön 1 g) 2. Sam 12,1-14 h) Zusammenfassung und Folgerungen 2. DtrG und DtrP 3. Redaktionsgeschichte im dtr Geschichtswerk Literaturverzeichnis Bibelstellenregister Hebräisches Wortregister Klapptafel

64 64 70 70 79 81

110 110 110 112 114 120 122 125 127 133 134 139 149 153 156 am Schluß

Die Aufgabe Erzählungen über Propheten — Einzelgeschichten, Anekdotenreihen lind ganze Zyklen — machen einen erheblichen Teil des im deuteronomistischen Geschichtswerk, vor allem im Königsbuch überlieferten Erzählgutes aus. Aufgrund dessen hat M. Noth in seinen grundlegenden „Überlieferungsgeschichtlichen Studien" wiederholt ein auffälliges Interesse des 'Deuteronomisten 5 an der Prophetie konstatiert und hat A.Jepsen in seinen „Quellen des Königsbuches" neben zwei weiteren eine 'nebiistische Redaktion' festgestellt, die den Großteil des uns heute vorliegenden geschichtlichen Materials aufgenommen habe. Der damit aufgeworfenen Frage, was die deuteronomistische Redaktion dazu bewegt hat, in einem Werk über die Geschichte Israels so ausführlich die Prophetie zu Wort kommen zu lassen, und was für eine Auffassung von Prophetie sie dabei geleitet hat, soll in dieser Arbeit nachgegangen werden. Es handelt sich also nicht zuerst um historische Probleme wie das der Genese des israelitischen Prophetentums, auch nicht um religionsgeschichtliche wie das der Eigenart der frühesten Prophetie, sondern um redaktionsgeschichtliche. Entsprechend sollen nicht zuerst die alten und ältesten prophetischen Überlieferungen im deuteronomistischen Geschichtswerk ins Auge gefaßt werden, sondern redaktionelle Texte — seien es Verbindungsstücke, die dem Einbau jener Überlieferungen dienen, seien es Prophetengeschichten, die mutmaßlich von Redaktorenhand verfaßt sind; von da aus mag dann am ehesten zu ermitteln sein, warum ältere Traditionen ins Geschichtswerk Eingang fanden. Zunächst aber ist zu klären, welche Vorstellungen von Prophetie sich in den einschlägigen redaktionellen Texten widerspiegeln, ob sie von den sog. Schriftpropheten bestimmt sind oder andere Wurzeln haben. Ferner: ob, und wenn ja, wie sich prophetisches und deuteronomistisches Denken vereinbaren lassen, und ob bei solcher Verbindung mehr die Prophetie oder mehr der Deuteronomismus sich durchsetzt oder umgeprägt wird. Darüber hinaus: ob dieses deuteronomistisch- prophetische Moment von Anfang an zum Geschichtswerk gehörte, oder ob hier vielleicht eine eigene Redaktionsschicht und damit ein Stück deuteronomistische Redaktionsgeschichte im Vollsinn des Wortes greifbar wird. Und schließlich: In welchem Verhältnis stehen hier Prophetie

8

Die Aufgabe

und Geschichte, deuteronomistische Theologie des Prophetismus und deuteronomistische Geschichtstheologie? Ist die Prophetie nur ein Teil der Geschichte Israels oder rückt die Geschichte Israels als ganze in das Licht der Prophetie? Solche Fragen einer Lösung zuzuführen, ist das Ziel dieser Untersuchung. Der Weg dorthin, die anzuwendende Methode braucht hier nicht näher erörtert zu werden; sie wird sich aus dem Gegenstand ergeben.

I. Form Schon bei einem flüchtigen Überblick über die im dtr Geschichtswerk enthaltenen Prophetenerzählungen fallen vier von ihnen wegen ihrer merkwürdigen Gleichförmigkeit ins Auge: l.Kön 14,7-11; 16, 1-4; 21,20b/J-24 und 2.Kön 9,7-10a. Ihnen wollen wir zunächst unsere Aufmerksamkeit zuwenden, sie auf ihre Gemeinsamkeiten und Unterschiede untersuchen und dann, von der dabei gewonnenen Basis aus, im dtr Geschichtswerk danach Ausschau halten, ob es noch andere Texte gibt, die auf der Linie jener vier Stücke liegen. 1. Drohungen gegen israelitische Königshäuser a) l.Kön

16,1-4

In dem an Jehu ben Hanani ergangenen Jahwewort über Baesa — dessen Weitergabe an den Adressaten übrigens nicht berichtet wird — haben wir das kürzeste der genannten Stücke vor uns. Anders als die meisten anderen in den Geschichtsbüchern überlieferten Prophetenerzählungen entbehrt diese völlig eines szenischen Rahmens, wenn man nicht die sog. Wortereignisformel („und es geschah das Wort Jahwes zu . . .") als solchen werten will. Was uns von Baesa bekannt ist, läßt ihn kaum aus der Reihe der israelitischen Könige herausragen, und von Jehu wissen wir nicht mehr, als daß ihm eben ein Jahwewort gegen Baesa zukam. Dieses Jahwewort gliedert sich in zwei Hauptteile; der eine hat begründende (V. 2), der andere ankündigende Funktion (V. 3f.). V. 2 wird eingeleitet durch die Partikel "ltPN V. 3f. durch MJH mit nachfolgendem Partizip. V. 2 zerfällt noch einmal in zwei Aussagen, eine darüber, was Jahwe für Baesa, die andere darüber, was Baesa gegen Jahwe getan hat: Jahwe hat Baesa „aus dem Staub erhöht" (Dil Hif. mit p ) und zum TSJ über „sein Volk" Israel gemacht (IM), d.h. Baesas Putsch gegen Nadab (l.Kön 15,27ff.) ist letztlich Jahwes Tat gewesen1. Baesa hat sich dieser Vorgabe Jahwes nicht als würdig erwiesen; er ist um nichts besser als Jerobeam gewesen (QS72T l ^ m ) und hat ganz Israel in seine Sünde — es kann sich nur um die von Jerobeam inaugurierte 1

Vgl. Alt, 121f. (Zu Abkürzungen dieser Art vgl. das Literaturverzeichnis.)

10

I. Form

Kultpolitik im Nordreich handeln (l.Kön 12,26-30) — hineingezogen (annuna M C S N N 1 ? Vm®1' •'»s ns X'ÖWVI). In V. 3f. wird Jahwes Strafe für diese Verfehlung angekündigt. Eigentümlich schwanken die Formulierungen zwischen Anrede an Baesa und Rede über ihn und werden Bilder ganz verschiedener Art aneinandergereiht: Jahwe will „hinter Baesa und seinem Hause her ausfegen" Hif.); es soll seiner Dynastie genauso ergehen wie der Jerobeams (DS73T rP33 ]D2), es steht also ein Umsturz gleich dem von Baesa inszenierten zu erwarten; die Angehörigen des Königs — er selbst ist nicht erwähnt! — dürfen nicht einmal auf ein Begräbnis hoffen, vielmehr sollen ihre Leichen in der Stadt Hunden, auf dem freien Feld Aasgeiern zum Fraß werden (iVatT T » 3 NEWa1? DÖH D^irn «ii» iVsk1 mtra nam a^aVan)2. b) l.Kön 14,7-11 Dieses Stück steht im Unterschied zu l.Kön 16,1-4 nicht für sich, sondern innerhalb einer offenkundig alten Prophetenerzählung von einem Zusammenstoß Jerobeams I. mit dem Propheten Ahia von Silo anläßlich der Erkrankung eines Prinzen. Ahia erteilt nicht nur das gewünschte —• freilich negative — Orakel (V. 12. 13a), sondern schickt eine Drohrede gegen die ganze Dynastie Jerobeams voraus (V. 7-11). Diese Rede weist sehr große Ähnlichkeiten mit derjenigen Jehu ben Hananis auf: Im Aufbau lassen sich wieder eine Begründung (V. 7a/9b-9) und eine Ankündigung (V. lOf.) voneinander abheben, wobei die Begründung wie l.Kön 16,2 in eine Aussage über die Vorgabe Jahwes an den König (V. 7a/?b. 8a) und eine über dessen verfehltes Tun (V. 8 b. 9) zerfällt. Die Begründimg beginnt wie 16,2 mit 2 Der Vers 16,7 hat viel Kopfzerbrechen gemacht. Hölscher, 196, meint, er setze voraus, „daß I 16,1-4 noch nicht im Text stand". Sanda, I 400, behauptet fest, statt Jehu ben Hanani habe hier einmal ein anderer Prophetenname gestanden. Plöger, 16, hält V. 7 für eine Verbindung zwischen V. 1-4 und V. 8 f.; doch ist nicht recht einzusehen, was da verbindend sein soll. Fichtner, 233, redet resignierend von der „Nachgeschichte der Texte, die nicht in jeder Beziehung aufzuhellen ist". Seebaß, Verwerfimg 166 Anm. 11, meint, die Notiz V. 7 b widerspreche „so ganz der Darstellung des Dtr., daß sie unbedingt echt sein" müsse. Noth hat zunächst das Ziel des „schlecht formulierten" Nachtrages in der Aussage von V. 7 b gesehen (ÜSt 82 Anm. 3), dann aber (Könige 346) nachgewiesen, daß zunächst V. 7 a nachgetragen wurde, während V. 7 b ein „Nachtrag zum Nachtrag" ist. — Sandas und Hölschers Thesen sind ihm — zu Recht — zu „kühn" und „gezwungen" (Hölschers Name wird freilich nicht erwähnt). Der Vers diene vielmehr schlicht dazu, das ganze Haus Baesas nochmals nachdrücklich zu bedrohen. Alledem dürfte zuzustimmen sein. Zusätzlich könnte man annehmen, daß der Verfasser dafür sorgen wollte, daß Baesa die Drohung •— anders als in V. 1-4 — auch wirklich selber zu hören bekam.

1. Drohungen gegen israelitische Königshäuser

11

IttfX ]ST, die Ankündigung wie 16,3 mit 'lin und folgendem Partizip, erweitert allerdings um ein pV. Zum Aufbau kommen Gemeinsamkeiten in der Terminologie: Dil Hif. mit 1», Vx-ltf'' Q» V» TU |ru, l^m, •'ICSOn1?, Pi. (nicht Hif. wie vorhin) sowie die komplette Drohung mit Hunden und Aasgeiern. Daneben gibt es aber auch erhebliche Abweichungen. Einige von ihnen erklären sich aus den in beiden Stücken vorausgesetzten unterschiedlichen Situationen. So müssen in 1. Kön 14 der Vergleich mit dem Haus und der Vorwurf vom Gehen auf demWeg Jerobeams fehlen, in l.Kön 16 die Sätze i1? runm i n rvaa naVaan nx snpNi und nwsm IVD0B1 a n n s aTlVx. Ferner ist die Wortereignisformel von 16,1 für 14,7 nicht nötig; an ihrer Stelle steht die sog. Botenformel in erweiterter Fassung (VsTlP1 TiVn nifT IHK na). Die restlichen Überschüsse in 14,7 ff. müssen vorerst unerklärt bleiben. In der Begründung sind dies außer dem Urteil Jü n n x naVffn TiSl der Vergleich mit David (H3»a i n ) , der anders als Jerobeam Jahwes Befehle befolgt hat (MXa lös? mrr), Jahwe von ganzem Herzen gefolgt ist (aaV mn"1 n n x ~[Vn) und nur das Rechte in den Augen Jahwes getan hat (~lE>Tt pT nt2>5? mrr- TS?a), sowie der Vergleich mit Jerobeams Vorgängern (5?sn "na1? r n baa nws?1?); diese Wendungen klingen z.T. stark nomistisch. In der Ankündigung sind zu nennen: "Vp2 ]TWa, "V Tnsm, bx-iwa aiTSl TIS», nsn iraa, die Erläuterung des Verbs ISn durch lan IS Win *wxa und endlich die Abschlußformel nm\ Es wird im folgenden von besonderem Interesse sein, ob diese Wendungen noch einmal auftauchen, oder ob die Gemeinsamkeiten zwischen unseren vier Texten sich regelmäßig nur auf die zuerst aufgezählten, in l.Kön 16 wie in l.Kön 14 gebrauchten Ausdrücke beschränken. c) l.Kön

21,20bß-24

Hier ist die Szenerie wieder anders als in l.Kön 14: Elia steht dem König unmittelbar — nicht etwa seiner Frau — gegenüber, es ist sogar schon ein kurzer Disput vorausgegangen. Infolgedessen fehlen sowohl die Wortereignisformel als auch die Botenformel, die schon in V. 19, und zwar gleich zweimal, verwendet ist. Dennoch verrät sich im Aufbau der Elia-Rede eine nahe Verwandtschaft zu den beiden ersten besprochenen Prophetenreden: Die Begründung in V. 20bßy, die diesmal mit statt ]571 eröffnet wird, ist sehr knapp, wird aber hernach noch ausgeweitet (V. 22 b); eine Rekapitulation von Vorgaben Jahwes fehlt hier — wohl weil Ahab nicht, wie Jerobeam und Baesa, Begründer einer Dynastie war. Die Ankündigung beginnt, wie gewohnt, mit , lin und Partizip. Die

12

I. Form

Sonderdrohung gegen Isebel in V. 23 muß natürlich gegenüber dem Bisherigen neu sein, kann also vorerst außer Ansatz bleiben. Sodann ergeben sich im terminologischen Bereich folgende Übereinstimmungen: "Vn nsn « o a a (V. 21; 14,10); " n n x v n s n i (V. 21; 14,10; 16,3); T p 3 f W » "b THDil (V. 21; 14,10); 31T»1 nns?(1) V*ntr3 (V. 21; 14,10); KBW3 IV331) Ö33 p DS3T n ^ S ^IVS DS Tinil (nTIN ]3 (V. 22; 16,3); V a n r (VS») n s iTönni (V. 22; 16,2); OS73 Hif. (V. 22; 14,9; 16,2); »yis iVdx'' m ® 3 n»m arabsn iVas' T » a '"? nnn n^asrn (Y. 24; 14,11; 16,4). Neu sind die Wendungen DIPS?1? ^ s a n n nim T i n » i n (V. 20) und " i t r s 0s?dh (V. 22). d) 2.Kön 9,7-10a Ganz anders als in den bisher behandelten Stücken wird hier nicht von einem Propheten ein Drohwort gegen eine Dynastie geschleudert, sondern einem von dem bevorstehenden Gericht Jahwes nicht selbst Betroffenen gegenüber erklärt, was Jahwe mit der herrschenden Dynastie zu tun gedenkt: Ein Schüler Elisas hat eben den General Jehu zum König gesalbt (und dabei übrigens die Botenformel in der Fassung von l.Kön 14,7 gesprochen, V. 6) und bedeutet ihm nun, welche Folgen das f ü r das „Haus Ahabs" haben werde. Es verwundert nicht, wenn bei dieser Szenerie eine mit (HPK) p 1 eingeleitete Begründung und das dazugehörige Pendant in der Ankündigung, das 'Mn (pb) mit Partizip, fehlen. Im Gegenteil: es ist verwunderlich, daß in diesem Zusammenhang mehrere Wendungen aus den bisher besprochenen Texten wiederkehren: Tp3 f W » '"? v n s m (V. 8; l.Kön 14,10; 21, 21); Vx-ltrs 31TS71 -)1X»1 (V. 8; l.Kön 14,10; 21,21); rV3 rix Vinn (rrnx p xps?3 rrssi) t?3j p as?3*v rnss (3xnN) (V. 9; l.Kön 16,3; 21,22). V. 10a, eine fast wörtliche Wiederholung von l.Kön 21,23, können wir zunächst wieder beiseite lassen, desgleichen die Anklage in V. 7, Isebel habe das Blut der „Knechte Jahwes" vergossen. Der Befehl 3 x n x rP3 n x rrom in V. 7 erklärt sich ebenfalls aus der hier vorausgesetzten besonderen Situation, nicht dagegen die Ankündigung 3«nx rvs *?3 13x1 von V. 8. e) Zwischenbilanz Die betrachteten Texte stehen in je sehr verschiedenem Kontext, was sich auch oft in streng situationsgebundenen und daher in anderen Stücken nicht wiederkehrenden Aussagen niederschlägt. Obwohl wir also keine mechanischen Wiederholungen vor uns haben, legen doch mannigfache Übereinstimmungen die Annahme nahe, daß hier eine ausgleichende Hand tätig gewesen ist. Außer der inhaltlichen Gemeinsam-

2. Drohungen gegen Jerusalem und Juda

13

keit, daß in allen Fällen von israelitischen Dynastien die Rede ist, war zu beobachten, daß der Aufbau, wo immer möglich, um die Partikeln ("1PX) "¡V und , un (pb) herum erfolgt, also die Trennung zwischen einem Begründungs- und einem Ankündigungsteil erkennen läßt; die Begründung ist in l.Kön 14 und 16 nochmals in je gleicher Weise unterteilt. Stets geht entweder die Wortereignis- oder die Botenformel voran. Damit sind wir bei den Gleichklängen in der Terminologie. " p •pnann ib>n p 1 (114,7; 16,2) b i n BT •»»» Vs? TU 13DN1 (I 14,7; 16,2) iVm (114,9; 16,2) VN-)tzr ('S») X1K iTönni (I 16,2; 21,22) DSD Hif. (I 14,9; 16,2; 21,22) nsn «•'ans ••un (pV) (114,10; 21,21) Tpa f w a "b ••mani (114,10; 21,21; I I 9,8) Vx-ii^a airsn -nssn (114,10; 21,21; I I 9,8) "(rca) n n « v m a i (114,10; 16,3; 21,21) rraai) »ai p a s a v rraa " i r a nx vwii (I 16,3; 21,22; I I 9,9) (rrnx p s®»a < lVair ?n®a nam D'-aVan i ?dx'> T i n "V nan (114,11; 16,4; 21,24)

2. Drohungen gegen Jerusalem und Juda a) 2.Kön 22,16f. Die Weissagung der Prophetin Hulda ist ein Teil des „Gesetzesauffindungsberichts" 3 : Josia, erschrocken über den Inhalt des eben gefundenen Buches (V. 11), beschließt, durch einige Beamte ein Orakel darüber einzuholen, was nun zu tun sei (V. 12f.). Die Abordnung begibt sich zu der für solche Dinge offenbar zuständigen Hulda (V. 14). Hulda geht auf das Problem des Gesetzbuches nur am Rande ein und verkündet statt dessen einerseits, daß Jerusalem untergehen werde, andererseits, daß Josia dies nicht mehr miterleben müsse (V. 16 f. bzw. 19f.). Der Spruch über Jerusalem ist genau nach dem bisher immer wieder beobachteten Schema aufgebaut, nur daß diesmal die Reihenfolge vertauscht ist: in V. 16 die Ankündigung mit , un und Partizip, in V. 17 3

So Noth, ÜSt 86.

14

I. Form

die Begründung mit "IE>N nnn am Anfang. Das nnn statt IST braucht nicht zu stören: es ist, wie sich noch zeigen wird, in solcher Verwendung geläufig und heißt genausoviel wie (HPK) ]5?\ Eröffnet wird der Spruch durch die Botenformel, allerdings in der Kurzfassung HD mn"1, während die längere in V. 15 steht. Obwohl hier ganz andere Adressaten angeredet sind als in den anderen Reden und also eigentlich mit ganz anderem Vokabular zu rechnen wäre, finden sich doch terminologische Übereinstimmungen: ^an 4 '"?s? nsn ica» (V. 16; l.Kön 14,10; 21,21) und n n n « a-'nVx (V. 17; l.Kön 14,9). Die genannten Gemeinsamkeiten dürften ausreichen, in 2.Kön22, 16 f. dieselbe redigierende Hand am Werk zu sehen wie in den Prophetenreden gegen israelitische Dynastien. b) 2.Kön

21,10-15

Mitten in dem für einen judäischen König ungewöhnlich reichhaltigen Sündenregister des Manasse (V. 2-9. 16) findet sich, ohne szenische Rahmung, ein Prophetenwort, das nicht von einem einzelnen Propheten, sondern von „Jahwes Knechten, den Propheten" insgesamt gesprochen sein will. Es richtet sich nicht, wie die ersten vier Reden, gegen einen König — wiewohl in V. 11 auf Manasses Taten Bezug genommen wird —, auch nicht, wie 2.Kön 22,16f., gegen Jerusalem allein, sondern gegen Jerusalem und Juda. Es ist also wiederum nur zu erwarten, daß bisher noch nicht festgestellte Wendungen gebraucht werden. Und doch gibt es auch hier wieder sprachliche Anklänge an die anderen Texte: m W nx M ironiVI (V. 11; vgl. l.Kön 16,2; 21,22), tricaan (mn"1) n a » (V. 10; 2.Kön9,7) und "Vs? nsn ira» -um (V. 12; vgl. l.Kön 14,10; 21,21; 2.Kön22,16). Wichtiger noch ist das auch hier verwendete Schema Begründung — Ankündigung mit den Partikeln und MÜH pV samt Partizip. Die Botenformel in der Fassung von l.Kön 14,7 ist zwischen pV und 'Mn untergebracht. Merkwürdigerweise folgt nach der Ankündigung V. 12-14 eine zweite Begründung in V. 15, ebenfalls mit |ST HPK eingeleitet, die aber im Gegensatz zu V. 10 nicht auf Manasses Schuld abzielt, sondern auf die der Judäer. Es wird noch zu prüfen sein, ob wir es hier mit einer Abweichung vom Schema oder mit einem Nachtrag zu tun haben. Davon abgesehen aber liegt die Rede der „Knechte Jahwes, der Propheten" offenbar auf einer Ebene mit den bisher behandelten Stücken. 4

Statt

vgl. BHK.

3. Die Designierung Jerobeams I.: l . K ö n l l , 2 9 f f .

3. Die Designierung Jerobeams I.: l.Kön

15

11,29ff.

Diese Prophetenerzählung liegt auf den ersten Blick weit ab von den bisher behandelten. Sie berichtet nicht nur, wie jene, von einem Jahwewort, das ein Prophet einem König auszurichten hatte, sondern auch von einer vorangegangenen — wie es scheint: kraftvollen und unerfindbaren — Zeichenhandlung. Der dann in l.Kön 14 wieder auftretende Ahia von Silo zerreißt bei einer Begegnung mit Jerobeam, einem Aufseher bei Bauarbeiten, die Salomo in Jerusalem durchführen läßt, seinen Mantel in zwölf Stücke und gibt ihm zehn davon; damit wird Jerobeam die Herrschaft über die zehn Stämme des späteren Nordreichs in die Hände gelegt (Y. 29-31 a). Die Rede Ahias (V. 31b. 32fif.), die dieser Zeichenhandlung folgt und sie erklärt, enthält nun aber Bestandteile, die für die besprochenen Prophetenreden konstitutiv sind: Vin®' TI1?« nifT ">»X HD (Y. 31) und 'Jin mit nachfolgendem Partizip (V. 31). Darüber hinaus finden sich drei Wendungen, die uns schon begegnet sind: HDVöön nx 571p (V. 31) und "f? Viru (V. 31. 35, vgl. zu beidem l.Kön 14,8) sowie ran? (V. 33 LXX, vgl. 2.Kön22,17). Dennoch kann man diese Rede nicht ohne weiteres auf eine Stufe mit jenen anderen stellen. Denn erstens macht, wie gesagt, die Zeichenhandlung, die man ja von der deutenden Rede nicht trennen kann, einen altertümlichen Eindruck 5 — während die letzte der zu vergleichenden Prophetenreden (2.Kön 22,16ff.) eindeutig das Exil voraussetzt. Und zweitens leiten hier die Partikeln Itrx |SP und Min nicht, wie gewohnt, zwei sich klar voneinander abhebende Teile, eine Begründung und eine Ankündigung, ein, sondern sind in eine weitschweifige, schwer zu gliedernde Rede eingestreut. Beginnen wir mit der ersten Schwierigkeit, der Zeichenhandlung. Sie hat eine Parallele in l.Sam 15, 27f., und diese Parallele ist so eng, daß man kaum mehr von einer zufälligen Duplizität der Ereignisse reden kann. Hier wie dort wird das Zerreißen eines Prophetenmantels als Zeichen für das bevorstehende Zerreißen eines Königtums verstanden (je zweimal das Verb snp), hier wie dort wird die Königswürde dem gerade herrschenden König ab- und einem anderen zugesprochen (beidemal das Verb |ni). Aber wie stark sind auf der anderen Seite die Unterschiede! Entwickelt sich in l.Sam 15 die Mantelszene folgerichtig aus der zuvor geschilderten Konfliktsituation, so wird in l.Kön 11 anscheinend etwas mühsam eine — recht blasse — Szenerie 5 Das betont Jepsen, Nabi 92; er hält auch die ersten deutenden Worte (V. 31b) für alt. Debus, 5, und W. Herrmann, 78, sind der gleichen Meinung. Noth, ÜSt 72, hält V. 29aßb-31. 36ab h03) gefolgt ( n w n n s "[Vn, vgl. 11,38: -|Vn mrr ^ n a ) und hat das Rechte in Jahwes Augen getan (*wn ritt'S? mir T5?3, vgl. 11,38). 14,8b wiederholt also weithin 11,34b, vor allem aber ist der Halbvers ein getreues Spiegelbild von l l , 3 8 a b a — nur daß dort Bedingungen aufgezählt werden, die Jerobeam zur Erlangung eines p S l 2V3 erfüllen müßte, hier dagegen die gottwohlgefälligen Eigenschaften Davids, die Jerobeam, wie ausdrücklich vermerkt 38 An sich wäre in Analogie zu 2.Kön 10,17 ein zu erwarten. Wahrscheinlich ist es ausgelassen, damit der Leser neben der Weissagung Elias auch die des Micha ben Jimla (22,17f.20) assoziieren kann, vgl. u. S. 122. 39 Unverständlicherweise behauptet Montgomery, 332, eine erhebliche Divergenz zwischen Weissagung und Erfüllung.

29

7. Zusätze

wird, nicht aufzuweisen hat. Die Folgerung, daß Jahwe seine Verheißung von 11,38 zurückziehen wird, weil Jerobeam die ihr vorgeschalteten Bedingungen nicht erfüllt hat, bleibt unausgesprochen — kann es auch bleiben, weil die in V. lOf. folgende Ankündigung eine hinreichend deutliche Sprache spricht. V. 8 b unterliegt demnach dem Verdacht, in die Rede Ahias nachträglich eingeschoben zu sein. Dieser Verdacht wird dadurch zur Gewißheit, daß der Halbvers, wenn man ihn herausnimmt, keine Lücke hinterläßt, ja, daß sogar die strukturelle Verwandtschaft der Ahiarede mit denen des Jehu und des Elia ohne ihn klarer heraustritt. Wir können den Interpolator — es handelt sich unverkennbar um einen „Deuteronomisten" — wegen seines hier noch deutlicher als in l.Kön 11 zum Vorschein kommenden nomistischen Interesses DtrN nennen 40 . In V. 9 a wird dem Jerobeam der unsinnige, nur aus blindem Eifer und unbedachter Anwendung festgeprägter Formeln erklärliche Vorwurf gemacht, er habe es schlimmer getrieben ( " p 57sn) als alle seine Vorgänger ("^S 1 ? VH "WN VD). Da es unwahrscheinlich ist, daß der Grundstock der Ahiarede vor der konkreten Beschuldigung von V. 9 b a ein Pauschalurteil wie dieses enthalten hat, da ferner die Parallele l.Kön 16,2f. ein Pendant weder zu 14,8b noch zu 14,9a aufweist, ist auch dieser Halbvers als Nachtrag von DtrN zu betrachten. 2. In 2.Kön24,2 wird, wie gezeigt, das Eintreffen der Drohung 21,10 ff. konstatiert. Nun folgt aber unmittelbar darauf, durch ein "JX mehr schlecht als recht angeschlossen, ein Rückverweis auf eine ganz andere Ankündigung: Jahwe selbst habe das vorausgesagt, was jetzt eingetreten sei (V. 3). Damit kann nur der in 23,27 wiedergegebene Beschluß Jahwes gemeint sein. Das zeigt schon die genaue terminologische Entsprechung zwischen beiden Versen: 24,3: rnirra nrvn . . . vis Vsa Ton1?

23,27: nTirp nx m na Vsa TDK

Zudem wird beide Male dieselbe Begründung für die Bestrafung Judas gegeben, nämlich die Verderbtheit Manasses. Es scheint, als solle in 24,3 der Erfüllungsvermerk von V. 2 korrigiert werden. Das Motiv schimmert in 23,26 durch: nach dem enthusiastischen Lob auf Josia (23,25) wird der Leser in jähem Umschwung (wieder ein "|X!) auf den Bericht vom Untergang Judas vorbereitet. Er erfährt, daß Josia bei aller Frömmigkeit die Missetaten Manasses 40 Für das Josuabuch hat Smend, Gesetz, eine nomistische Redaktionsschicht nachgewiesen.

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I. Form

nicht mehr wettmachen konnte, am wenigsten die des Vergießens von unschuldigem Blut ('pl Dl, 24,4). Der Sprachgebrauch in 23,26f.; 24,3f. berührt sich in zwei Punkten mit der zweiten Reihe von l.Kön 11,29ff.: i m (23,27; vgl. l.Kön 11,32.34.36) und DP '»tf nVT (23,27; vgl. l.Kön 11,36: D» DWV); wir dürften es hier also wieder mit DtrN zu haben. Die restlichen Termini der Verse sind: mn (mir) p i n , OS73 Hif., (mir) MB Ton, oxa Qal, (mn'1) iwk . . . , 73 t n •jbw, nm*' m n xV, nVo Qal. Die beiden ausgegrenzten Zusätze werden im Abschnitt über den König Manasse (21,1-18) vorbereitet — am offenkundigsten in der deutlich nachklappenden ("DJI), von dem restlichen Sündenregister (V. 2-9) weit abgetrennten Bemerkung V. 16 a, Manasse habe unschuldiges Blut vergossen DT vgl. 24,4 41 ). Dieser Vorwurf ist so pauschal und unkonkret formuliert — im Gegensatz übrigens zu den meisten in V. 2-9 erhobenen •—, daß man seine Veranlassung weniger bei Manasse als bei dem Interpolator suchen möchte. Dieser gibt in V. 16b seine Absicht zu erkennen: Das Vergießen unschuldigen Blutes kommt als abscheulichste, untilgbare Sünde zu all den anderen hinzu ("T31?), mit denen Manasse Juda verführt hat. Offenbar soll mit dieser Erweiterung des Katalogs V. 2-9 zum Ausdruck gebracht werden, daß Josia zwar die dort aufgezählten Kultsünden aus der Welt schaffen, niemals aber Jerusalem von dem in Strömen vergossenen unschuldigen Blut reinigen kann. Und eben diese Absicht, die trotz Josia eingetretene Katastrophe verständlich zu machen, steht auch hinter 23,26f. und 24,3f. Wir können noch einen Schritt weitergehen: Bei der Behandlung der Prophetenrede 2.Kön 21, lOfif. war uns aufgefallen, daß sie zwei Begründungen für die Ankündigung V. 12-14 enthält: V. 11 und V. 15, beide eröffnet durch "WX ]S?\ V. 11 zielt, wie die Reden gegen israelitische Könige, auf die Schuld eines Königs 42 ab und bietet mit m i m nx D5 iCünm auch eine Redewendung, die uns aus den anderen Texten bekannt ist (vgl. l.Kön 16,2; 21,22). V. 15 dagegen hat einen ungewohnten Sprachgebrauch und legt vor allem — wie eine Korrektur zu V. 11 — den Akzent auf das Volk: es hat selbst, aktiv, gesündigt, und zwar wohl besonders schlimm unter Anleitung des Manasse, im Grunde aber schon immer (TSM anäöB OMSK IKir *WN DTn 1» 41

Die Wendung begegnet fast nur in jungen Schichten: D t 19,10; Jes 69,7; Jer 7,6; 22,3 (beides dtr). 17 (echt?); Joel 4,19; Prv 6,17. Der Verfasser von 2.Kön 21,16; 24,4 dürfte von der Dt-Stelle abhängig sein. 42 V. l l a ß allerdings gibt keinen rechten Sinn. Sollte es statt 'HÖHH ursprünglich D'OV&n geheißen haben, dann rückte der Versteil neben l . K ö n 14,9a (DtrN).

7. Zusätze

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ntn DVn43). Es wird kein Zufall sein, daß dieser Schuldspruch neben Y. 16 steht: Das Gericht ist nicht nur Manasses wegen unabwendbar, auch das Volk hat es verdient. Die Absicht der beiden Verse ist es also, eine Erklärung für den Untergang Judas zu liefern44. Demnach dürfte auch V. 15 DtrN zuzuweisen sein. Exkurs: 2.Kön 21,1-9.15-18 Dieselbe Tendenz wie V. 15 f. weist auch die auf das Sündenregister folgende Reflexion V. 7b-9 auf: Manasse hat durch seine Missetaten die Verheißungen Jahwes über Jerusalem (V. 7b) und Israel (V. 8a) zunichte gemacht; Jahwes Name wird nun nicht „auf ewig" im Jerusalemer Tempel wohnen, Israel wird nicht in seinem Lande bleiben. Doch ist daran nicht nur Manasse schuld (V. 2-7a. 9b), sondern ebenso das Volk, das die mit der Verheißung verbundene Bedingung, die Tora zu befolgen, nicht eingehalten hat (V. 8b. 9a). Neben dem Gedankengang weist die Terminologie DtrN als Verfasser des Stückes aus: "ina, Vx-w 'Ba® Vaa Tima -i®x (so auch l.Kön 11,32), (mrr) n® D'®, *ia®; noch nicht begegnet sind bisher die Wendungen ü'Un Vx")®"' ^a nsa mrr ra®n, TU Hif., wa® xVi, n»n, min, mn1' nas? n®a. Mit V.7b ist wiederum V. 4 eng verwandt; die Phrasen ")®X rpan ni?r TöX und (mrr') D® finden sich hier wie dort. V. 4 ist aber offenkundig eine Dublette zu V. 5. Der Unterschied zwischen beiden Versen besteht darin, daß V. 5 exakte Angaben darüber macht, was für Altäre Manasse an welchen Stellen des Tempels aufbauen ließ, während V. 4 — genau entsprechend der Tendenz von V. 7b-9.15f. —- unterstreicht, wie verwerflich es war, Altäre für fremde Götter in den Tempel zu setzen. Doch ist auch V. 5 nicht als bloße historische Mitteilung gedacht, sondern dient einer bestimmten kompositorischen Absicht; der Vers hat nämlich eine genaue Entsprechung in 2.Kön 23,12: 21,5: ninata p-n a'öwn xas VaV m;r rra xmsn w a

23,12: nmata nxi n®ia n®s? i®x m?p n-a n m n 'n®a •jVan fni

43 Diese Formel begegnet nur in eindeutig jungen Zusammenhängen: (Dt 9,7) (vgl. u. S. 96 mit Anm. 107); l . S a m 8,8 (mit nV» statt XIT); 2.Sam 7,6 (mit TÖV Hif.); l . K ö n 8,16 (mit XS1 Hif. und ohne fTH DVn TS1, vgl. S. 74 Anm. 39); Jer 7,25; 11,7 (mit nVv Hif.) (beides dtr). ** Auch unsere Prophetenreden in 2.Kön 21 und 22 zielen auf den Untergang Judas — aber nicht so, daß sie ihn erklären, sondern so, daß sie ihn als durch ein Prophetenwort angekündigt hinstellen wollen.

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I. Form

In 21,5 wird also eine Notiz aus dem Bericht über die Reformmaßnahmen Josias vorbereitet. Ganz ähnlich steht es noch mit einigen weiteren Sätzen aus dem Sündenregister Manasses: 21,7a: m®s Vos ns depi n®» n®s mir . . . rraa

23,6*aa: m®sn rix s s i nirp rraa

Der Vergleich lehrt, daß das in 21,7a zwischen ira und mn1 stehende l a s 1®S höchstwahrscheinlich von DtrN zur Anfügung seiner Reflexion V. 7b-9 eingesetzt wurde. Sein Verfahren ist hier also nicht, wie in V. 4, die Doppelung, sondern die Verzahnung. 21,3b: ap-n VsaV nnara m®s »»'•l Vs-!®111?» a s n s n®s? -i®sa a , a®n sax VaV inn®^ an« las?1!

23, *4a: t m s n a-'Van V a . . . Vsa1? m®sVi a ' w n sax VaVi

Der Verfasser von 21,3b harmonisiert, wie die Gegenüberstellung zeigt, die Nachricht von 23,4, Josia habe alle Geräte zum Dienst fremder Götter aus dem Tempel beseitigen lassen und die sich damit reibende Mitteilung in 23,6.11, die nochmals die Entfernung bestimmter Kultgegenstände aus dem Tempel berichten, dadurch, daß er 21,3 b als summarische Aufzählung der Verfehlungen Manasses gestaltet, die—anders als 23,4—mit dem Tempel unmittelbar noch nichts zu tun haben. Bemerkenswert ist auch der Vergleich mit Ahab, dem für die dtr Redaktion wohl gottlosesten Vertreter des sowieso schon vergleichsweise gottlosen nordisraelitischen Königtums. Das alles zeigt, daß dem Verfasser an Geschichtszusammenhängen gelegen ist: Manasse wird mit Josia, Ahab und, wie sich gleich herausstellen wird, mit Hiskia in Verbindung gebracht. 21,3a: maan ns p n a®^ r a s irrpm l a s i®s

23, *8: maan ns s a ^ i

Mit dieser negativen Entsprechung zwischen Manasse einerseits und Hiskia und Josia andererseits sind wir in einen ganz neuen Bereich gelangt: Das Problem des Höhendienstes ist nicht nur bei diesen drei Königen akut, sondern bei allen Davididen; jede Einführungsformel für Könige des Südreichs enthält eine Bemerkung darüber, wie es der

7. Zusätze

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jeweilige Herrscher mit den Höhen gehalten hat 45 . Das bedeutet: der Verfasser von V. 3.5.7a ist der Verfasser der Königsformeln und damit des Königs-Buches überhaupt. Weiter ist zu folgern, daß dieser Mann wie bei Manasse so auch in allen anderen Fällen die Urteile über den Höhendienst im Blick auf Josias Reform einschaltete, daß er also der josianischen Bewegung nahestand — und das heißt: daß er ein „Deuteronomist" war. Sein Deuteronomismus ist aber anscheinend nicht, wie der von DtrN, von explizit nomistischer Prägung, sondern äußert sich mehr implizit in einer bestimmten Sicht der Geschichte Israels. Wir geben diesem Redaktor deshalb das Siglum DtrG. DtrG sind im Abschnitt über Manasse außer V. 3.5.7 a jedenfalls die Formeln V. 1.2 a und V. 17 f. zuzuweisen. Fraglich sind dann nur noch V. 2 b und V. 6. Nichts spricht dagegen, daß auch diese Sätze von DtrG stammen: es begegnet in ihnen kein deutlich nomistischer Terminus; ferner haben sie ihre einzige enge Parallele in 2.Kön 16,3b 46 , also ebenfalls in der Einleitungsformel für einen judäischen König. Es scheint, als halte DtrG diese Zaubereisünden für ein Spezifikum des Südreichs in der letzten Zeit seines Bestehens47. Für unsere Fragestellung ist das wichtigste Resultat aus der Analyse von 2.Kön 21,lff. dies, daß die Drohrede der „Knechte Jahwes, der Propheten" (V. 10-14) in einen restlos dtr Zusammenhang eingebettet ist. Daß die Kommentare von DtrN auch hier jünger sind als 45

Ab Josia erübrigt sich das natürlich. Die einzigen wirklichen Ausnahmen sind erklärlich: Nach 2.Kön 21,20f. h a t Amon alles getan, was Manasse getan h a t t e -— diese Formulierung schließt den Höhendienst m i t ein; in 2.Kön 8, 18.27 werden Könige aus Jerusalem m i t ihren nordisraelitischen Kollegen auf eine Stufe gestellt •— wodurch eine eigene Erwähnung des Höhendienstes überflüssig wird. « Zu 2 . K ö n 17,16f. u. S. 44f. 47 Jepsen, Quellen 25 mit Anm. 3, teilt den Abschnitt über Manasse anders a u f : V. 1. 2a. 3. 5. 17f. = R 1 ; V. 4. 6-16 = R 1 1 ( = Noths Dtr). Die letzteren Verse enthielten, so Jepsen, „deutlich die Sprache des R 1 1 " ; die Wendungen, die Jepsen dafür geltend macht, sind aus allen Redaktionsschichten zusammengezogen. Schon Sanda, I I 324f., h a t t e eine ähnliche Schichtung angenommen, nur daß er V. 3 b ß dem zweiten, V. 16 dagegen dem ersten R e d a k t o r zurechnete. Zuvor h a t t e Benzinger drei Ebenen festgestellt: Y. 1. 2a. 17 ( l . R e d . ) ; V. 2 b . 3b. 5. 7-15 (2. Red.); Y. 3a. 4. 6 (Zusätze). Hölscher, 198, teilt schlicht in V. 1 - 4 (17f.) u n d V. 5-16, doch überzeugen seine Begründungen n i c h t : Die zwei Tempelvorhöfe (V. 5) sollen nachexilisch (vgl. dagegen Büger, 2119), V. 6 eine Dublette zu V. 2 b sein. Eißfeldt, 578, läßt es bei der bloßen Behauptung, V. 1-4. 6. 16-18 seien von V. 5. 7-15 abzuheben. Weiser, Einleitung 160, v e r m u t e t — sehr zu Unrecht —, V. 7-15 seien „erst in nachdeuteronomistischer Zeit" zugesetzt worden (vgl. auch Eißfeldt, Einleitung 404). U n d Noth, Ü S t 85, schließlich redet ganz undifferenziert von „längeren Ausführungen" des Dtr, „die außer den bei ihm üblichen Aussagen" lediglich „Einzelheiten" aus 2.Kön 23, 4ff. u n d D t 18, lOf. enthalten.

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die Prophetenrede, erhellt aus der Beschaffenheit von V. 15. Wenn andererseits der Verfasser von V. 10-14 — dies darf vorgreifend schon bemerkt werden — eindeutig eine Aussage von DtrG aufnimmt (masin in V. 2 und in V. 11), dann erhebt sich die Frage, ob er mit DtrG identisch oder aber von ihm zu unterscheiden und jünger ist. Diese Frage wird uns später noch beschäftigen müssen. (Ende des Exkurses.)

3. Ein ganz ähnlicher Rückverweis wie in 2.Kön. 24,3f. findet sich in 2.Kön 15,12: In beiden Fällen wird nicht, wie in unseren Erfüllungsvermerken, das Eintreffen eines Prophetenwortes, sondern das einer Weissagung, die Jahwe selbst gesprochen hat, konstatiert (12T Kirr Vx 137 -lUW mrr). Gemeint ist die Rede Jahwes in 2.Kön 10,30. Sie besteht, ähnlich unseren Prophetenreden; aus einer Begründung, die mit UTK ]ST beginnt und einer Ankündigung, bei der allerdings ein mn ( p b ) fehlt. Wichtiger als dies ist der Wortschatz, der in nichts an unsere Texte, dafür aber stark an die Kommentare von D t r N erinnert: 31» Hif. (vgl. STSn in l . K ö n 14,8), (mrr) T » 3 IttTH 71tP57 (vgl. l . K ö n 11,38; 14,8), sodann (mm) 33"?! HPK Vs. Endgültige Klarheit in der Verfasserfrage gibt die Tatsache, daß in V. 31b das der Jahwerede unmittelbar vorangehende, zweifellos von DtrG gefällte Urteil V. 29a 4 8 fast wörtlich wieder aufgenommen wird 49 ; denn dadurch erweist sich V. 30 zusammen mit V. 31a als Einschub 50 -— und die Terminologie von V. 31a ist unverkennbar die von D t r N : "IM® (vgl. l . K ö n 11,34.38; 14,8; 2.Kön21,8), m i n (vgl. 2.Kön21,8) und V33 33*7 (vgl. l . K ö n 14,8). Wie im Ausdruck, so steht V. 30.31a auch in der Aussage eng neben l . K ö n 11,38 und 14,8b: Jerobeam sollte f ü r den Fall, daß er das Gesetz halten würde, ein |»XJ n , 3 gleich dem der Davididen erhalten; er hielt das Gesetz nicht, also wurde seine Dynastie schon kurz nach seinem Tod ausgelöscht. Jehu hielt zwar aufs Ganze gesehen das Gesetz auch nicht (V. 31a) — es wird ihm folglich auch kein n i 3 verheißen —, aber er führte doch wenigstens aus, was Jahwe mit dem Haus Ahabs im Sinn hatte; die Belohnung soll eine für nordisraelitische Verhältnisse recht langlebige Dynastie von fünf Gliedern sein 61 . " V. 29 b ist eine Glosse, vgl. B H K . 49 Vgl. Steuernagel, 363. 50 AuchMontgomery, 411 f., führt Y. 28f. 30f. auf „two hands" zurück. 51 Es scheint, als füge DtrN nun bei jedem Glied der Jehu-Dynastie einen kurzen Kommentar ein, in dem er unterstreicht, daß der jeweilige König seine Herrschaft nur Jahwe zu verdanken habe: 1. 2.Kön 13,4-6 ist eindeutig ein Zusatz, der den Zusammenhang zwischen V. 3 und V. 7 stört. Der Sprachgebrauch: m m 'US 21X (von Jahwe, vgl. u. S. 38 zu 2.Kön 22,19b), HNT (Jahwe „sieht" die Not), S P t m

7. Zusätze

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4. Außer der Drohrede gegen das Haus Jerobeams (l.Kön 14,7-11) ist dem Propheten Ahia mit V. 15 f. noch eine Weissagung gegen ganz Israel in den Mund gelegt. Ihre Intention entpricht genau der tendenziösen Darstellung der Geschichte Nordisraels im dtr Geschichtswerk: die israelitischen Könige gehen auf dem „Weg Jerobeams", d.h. sie behalten den illegitimen Kult in Bethel und Dan bei und treiben damit ihr Reich in die Katastrophe. Die Weissagung V. 15f. 62 ist also zweifellos deuteronomistischer Provenienz; fraglich ist nur, ob sie auf die Ebene von V. 7. 8a. 9b. 10f. gehört, oder ob sie später, vielleicht zusammen mit V. 8b. 9a (DtrN), eingefügt wurde. Zwei Beobachtungen scheinen für die erste Möglichkeit zu sprechen: — Einige Termini sind aus unseren Prophetenreden bekannt: pr, nsi Hif., Vinr» nx x^nn. — In 2. Kön 22 stehen ebenfalls ein Spruch über einen König und einer über sein Volk nebeneinander. Doch läßt sich auch für die These, V. 15f. sei jünger als der Grundstock von V. 7-11, eine Reihe von Gründen anführen: — Ein Pendant zu HPK IST fehlt (vgl. 2. Kön 10,30). — Es gibt keinen Erfüllungsvermerk zu dieser Weissagung. 2. 2. Kön 13,23 erweist sich durch die Zusammengehörigkeit von V. 22 und V. 24 ebenfalls als Interpolation. D t r N gibt hier nicht nur eine Erklärung für das Weiterbestehen der Jehu-Dynastie, sondern auch für das des Nordreichs trotz des Ansturms der Aramäer. Die Terminologie: Qal, D m Pi., HIB Qal, (vgl. l . K ö n 11,32.34.36), apsn jpns'' amax nx nna, (nw) nax xVi (vgl. 2. Kön 24,2), nn® Hif., ( n W ) MD V»» 3. 2.Kön 14,26f. erinnert stark an 2.Kön 24,3f.; beidemal gibt D t r N eine Deutung des Geschehens, die einen vorangegangenen Erfüllungsvermerk korrigieren soll (zu 14,25 vgl. u. S. 110f.). Hier weist er zurück auf 13,5 (gegen Noth, ÜSt 84, der 13,5 auf Elisa deutet) — wohl weil er den Wortlaut der Weissagung Jonas (V. 25) vermißte. Der Wortschatz: n m (von Jahwe, vgl. 13,4), 00X1 I I S » 0BX1 31T5? (bezeichnenderweise wie in D t 32,36, aber anders als in l . K ö n 14,10; 21, 21; 2. Kön 9,8 formuliert), "IT57, nntt (wieder etwas anders verwendet als in 2. Kön 21,13), »BT» Hif. (vgl. »'Ena in 13,5). 4. Die Bemerkung zum Sturz der Jehu-Dynastie 2. Kön 15,12. Diesen größeren Sachzusammenhang beachtet Grüsemann nicht genügend, wenn er 2.Kön 14,27 isoliert als Polemik gegen Arnos interpretiert (62f.). Auch ist es unzulässig, zuerst beiläufig zu bemerken, „die Frage nach verschiedenen dtr Schichten" könne „außer Betracht bleiben" (59), u m dann ohne weitere kritische Nachprüfung von der Voraussetzung auszugehen, in V. 26 f. liege die authentische „Interpretation" von V. 25 vor (60): Wie, wenn es hier doch auf die Unterscheidung „verschiedener dtr Schichten" ankäme? Montgomery gar behauptet ohne jede nähere Erläuterung zu V. 25b-27: "This oracle . . . must be original, however inexact the present phrasing may b e " (443). 52 V. 14 ist eine überflüssige Variation der Drohung in V. 10 f. Wahrscheinlich handelt es sich u m eine aus spätem H a ß gegen Jerobeam geborene Glosse.

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— In V. 15f. wird von Jahwe in 3.Pers. geredet, in V. 7ff. spricht Jahwe selbst in l.Pers. — Die Gedankenführung gleicht der von 2.Kön 21,7b-9.15 f.: hier wie dort wird die Versündigung des Volkes hervorgehoben, aber auch die initiierende Funktion des Königs unterstrichen. — Der Sprachgebrauch spricht nicht gegen eine Abfassung durch DtrN: soweit er mit unseren Texten übereinstimmt, kann es sich um Nachahmung handeln 83 ; 113 verwendet DtrN in 2.Kön21,8, allerdings im Hif.; die Wendung na*7N tfni begegnet noch Dt 29,27 54 , woher der mit dem Gesetz wohlvertraute DtrN sie übernommen haben könnte; alle anderen Ausdrücke sind im dtr Bereich äußerst geläufig und also DtrN durchaus zuzutrauen. Demnach spricht nichts zwingend dafür, daß V. 15f. zu unseren Texten hinzuzunehmen ist, während sehr vieles auf eine andere Herkunft und einiges recht eindeutig auf DtrN als Verfasser weist. 5. Die beiden Stücke l.Kön 21,20bjß-24 und 21,27-29, die wir meinten auf dieselbe Hand zurückzuführen zu können, sind durch die Reflexion V. 25f. voneinander getrennt. An sich wäre es nicht undenkbar, daß derselbe Verfasser sich zwischendurch einmal an den Leser wendet, um ihm die Hintergründe der eben ergangenen Drohrede zu erklären. Gerade diese unverschleiert paränetische Art war bisher aber für DtrN charakteristisch. Und tatsächlich verrät sich V. 25f. in manchem als Nachtrag 66 : Zunächst ist der Anschluß an V. 24 durch p") ausgesprochen hart 56 . Ferner erinnert die Feststellung, daß keiner es schlimmer getrieben habe als Ahab, an l.Kön 14,9a (DtrN). Zudem wird die Begründung für das Drohwort gegen Ahabs Haus, V. 20b/?, in V. 25a/? wörtlich wiederholt und dann in V. 25b.26 erläutert: Isebel war es, die Ahab verführte — und nicht etwa, wie es der Kontext nahelegte, zum unrechtmäßigen Erwerb von Naboths Weinberg, sondern zum Götzendienst. Schließlich heißt es in V. 27, Ahab habe auf „diese Worte" hin (nVxn D,T3Tn) Buße getan; damit kann nur die 6 3 Vgl. etwa das ")ÜN in 2.Kön 10,30; 21,15 sowie den Erfüllungsvermerk 2.Kön 10,10. 54 Außerdem nur noch Am 9,15, was für die dtr Herkunft von Am 9 , 1 3 15 spricht. 5 5 Dieser Meinung sind auch Holscher, 196; Sanda, 1 4 6 9 ; Jepsen, Nabi 93; Fohrer, 29; Fichtner, 321. Steuernagel, 371, behauptet hingegen, die Verse sollten „augenscheinlich den Abschluß der Geschichte bilden"; vgl. auch Qreßmann, 271; Noth, ÜSt 83; Steck, 38 (Anm. 3 : zu der „Annahme" verschiedener Verfasser besteht „kein Grund"). 56 Vgl. auch das stolpernde "|X in 2 . K ö n 2 3 , 2 6 ; 24,3.

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Rede V. 20b/S-24 gemeint sein57, denn die Reflexion V. 25f. kommt Ahab ja gar nicht zu Ohren; daraus wiederum folgt, daß der Verfasser von V. 27-29 die Verse 25 und 26 noch nicht kannte, weil er sonst kaum den engen Anschluß durch n*?xn gewählt hätte 58 . 6. Gegen die ursprüngliche Zugehörigkeit von l.Kön 15,30 und 16, 13 zu den vorangehenden Erfüllungsvermerken erheben sich bei näherem Zusehen starke Bedenken. Denn erstens wird in ihnen über die Begründungen der zugehörigen Prophetenreden (l.Kön 14,7.8a bzw. 16,2) hinaus nichts Neues gesagt; die Formel "mrp "DI3 aber weist auf die ganzen Reden, also auch auf die Begründungen zurück. Zweitens bildet in l.Kön 12,15; 22,38; 2.Kön 10,17 der Rückverweis auf die entsprechende Weissagung den Abschluß des Vermerks; warum sollte hier anders verfahren worden sein? In 2.Kön 24,2.3f., wo ein ähnlicher Fall vorhegt, war denn auch DtrN am Werk59. Drittens ist in einem der beiden Verse (16,13), die zweifellos von demselben Verfasser stammen, den Fremdgöttern der Titel Van beigelegt, der in unseren Texten nie begegnet, wohl aber bei DtrN 60 . Zwar nicht mit letzter Sicherheit, aber doch mit einiger Wahrscheinlichkeit sind demnach l.Kön 15,30 und 16,13 als von DtrN verfaßte Zusätze zu Erfüllungsvermerken zu werten. Sie wollen unterstreichen, daß über diese beiden Königshäuser das Gericht mit vollem Recht gekommen ist. 7. Auch in 2.Kön 9,36 endet ein Erfüllungsvermerk nicht mit dem Rückverweis auf das zugehörige Prophetenwort (V. 36a), vielmehr wird danach der Isebel-Spruch Elias nochmals zitiert (V. 36b) und dann gar um eine ganz neue Formel erweitert (V. 37), die vor allem aus der dtr Schicht des Jeremiabuches bekannt ist 81 . Da die nochmalige Wiederholung des Drohwortes gegen Isebel für sich wenig sinnvoll ist 62 , muß man annehmen, daß sie lediglich der Anfügung von V. 37 dient; denn ohne V. 36b würde V. 37 allzu deutlich 57

So auch Jepsen, Ahab 147. Nur verkennt Jepsen den Nachtragscharakter von V. 25f., so daß er zu dem Schluß kommt, V. 27-29 könne nur „nachdeuteronomistisch" sein (148). 58 Auch der Sprachgebrauch findet sich in unseren Texten nicht wieder: m o Hif., Vx-W Mn n s a mrr tzrmn -IPX n a x n (vgl. die ähnliche Formel in 2.Kön 21,9). Nur D'Wj begegnet in 2.Kön 21,12; es könnte sich hier wieder um eine Herübernahme handeln. Soll Ahab mit Manasse parallelisiert werden ? 59 Zu 2.Kön 9,36f. vgl. den nächsten Punkt. 60 Vgl. 2.Kön 17,15 (u. S. 43). Der einzige noch verbleibende Beleg im dtr Geschichtswerk, l.Kön 16,13, läßt sich u.U. DtrG, ebensogut aber auch DtrN zuweisen. 61 Jer 8,2; 9,21 (wo wohl mit Duhm und Rudolph als Glosse zu streichen ist, weil der Vergleich nicht ins Bild paßt); 16,4; 25,33 (Zusatz). 62 Höchstens die Einfügung von vor könnte man als bewußte Neuerung auffassen; vielleicht soll damit die leichte Differenz zwischen der an-

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I. Form

von l.Kön 21,23 differieren. Daraus ist zu schließen, daß ein Leser des bereits um die dtr Partien bereicherten Jeremiabuches bei der Lektüre von 2.Kön 9,33-35 die Formel von den „Leichnamen", die „wie Mist auf dem Felde" liegen, assoziierte und eine entsprechende Bemerkung an den Erfüllungsvermerk anhängte63. 8. Nach seinem jetzigen Wortlaut fügt sich der Vers 2.Kön 22,17 schwer in das Schema Ankündigung — Begründung: V. 17b erscheint als in sich abgeschlossener, nicht von HPK nnn abhängiger Hauptsatz (Waw cons.) und läßt sich deshalb kaum als Teil der Begründung, sondern allenfalls als Fazit aus Ankündigung (V. 16) und Begründung (V. 17a) verstehen. Dergleichen begegnet aber sonst in unseren Prophetenreden nicht. Die Schwierigkeiten sind behoben, wenn man V. 17a/? als Nachtrag betrachtet. Dann rückt das Verb nnSJl neben M13TS7 und TlDp'1! (nun das 1 als Waw cop. zu fassen), und V. 17 b bildet zusammen mit V. 17 a a die Begründung für V. 16. Diese Lösung bietet zudem den Vorteil, daß die in diesem Zusammenhang schwer erklärliche Aussage, irgendwann in der Zukunft werde Jahwes Zorn entbrennen, ersetzt wird durch eine andere, ohne weiteres einleuchtende: die Jerusalemer haben gesündigt, Jahwe ist erzürnt, und nun ist sein Zorn nicht mehr zu löschen. Und diese Aussage paßt vorzüglich zu der Intention des Spruchs gegen Jerusalem. Der Wortschatz in V. 17a/3 bestätigt diese Überlegungen: jVTi1? verwendet DtrN sehr gern (vgl. l.Kön 11,32.34.36) 64 , auch die Wendung arrT WS?» br> begegnet nur in sehr jungen Schichten des dtr Geschichtswerks65. Wie V. 17a/S, so stört auch V. 19b das Grundschema: das pV von V. 20 bezieht sich jetzt nicht, wie man es erwartet, auf ein Tun Josias, sondern auf Jahwes Reaktion darauf. Offenbar soll dem „Hören" Josias (V. 18b/?. 19a) das „Hören" Jahwes (V. 19b) entsprechen, doch läßt die völlig unterschiedliche Füllung des Verbs S?!3tr diese Absicht als wenig gelungen erscheinen. Ob V. 19b von DtrN oder einem späteren Glossator stammt, ist kaum sicher zu entscheiden66. gekündigten und der tatsächlichen Todesart ausgeglichen werden. Dies wäre ein Hinweis darauf, daß Y . 36b jünger ist als l . K ö n 2 1 , 2 3 ; 2.Kön 9, 10 und dann auch 9 , 3 6 a , weil der Verfasser dieser Sätze (noch) nicht harmonisiert h a t ; offenbar empfand er jene Spannung nicht als solche. 63 Daß dies DtrN gewesen wäre, läßt sich nicht nachweisen. 64 Auch 2.Kön 13,23, vgl. o. S. 35 Anm. 51. 65 l . K ö n 16,7 (o. S. 10 Anm. 2); 2.Kön 19,18 (das gesamte Gebet Hiskias dürfte interpoliert sein, u. S. 139 Anm. 115). Sonst noch Dt 4 , 2 8 ; 3 1 , 2 9 ; J e r 2 5 , 6 . 7 ; 3 2 , 3 0 ; 44,8. 66 Zu 57H2? mit Jahwe als Subjekt vgl. aber o. S. 34 Anm. 51.

8. Zwischenergebnis

8.

39

Zwischenergebnis

Die von uns aus den Königsbüchern ausgegrenzten und von Zusätzen befreiten Texte ergeben insgesamt gesehen folgendes Bild 67 : Die Prophetenreden stimmen durchweg in dem Grundschema Ankündigung — Begründung bzw. Begründung — Ankündigung überein. Unschwer läßt sich darin die klassisch-prophetische Redegattung Scheltwort—Drohwort wiedererkennen. In fast allen Fällen gewinnt dieses Schema sichtbare Gestalt in den Partikeln p 1 , HPK "'S p 1 oder nnn einerseits und pV oder ^in pV mit nachfolgendem Partizip andererseits. In drei — mit 2. Kön 9,7ff.: vier — Reden wird der Untergang nordisraelitischer Königshäuser geweissagt, die Schuld aber immer nur bei einem ihrer Vertreter gesucht, dem denn auch die Rede gehalten wird 68 . Zwei der Scheltworte gliedern sich in je zwei Aussagen: eine — in beiden Fällen fast gleichlautende — über das vorgängige Handeln Jahwes zugunsten des Königs, die zweite über dessen Versündigung. Die Beschuldigungen sind nach Wortlaut und Inhalt variabel, d.h. sie sind auf die konkrete Schuld des jeweiligen Königs abgestimmt. Die Drohworte hingegen sind von auffälliger Gleichförmigkeit. Durch das Grundschema sowie die Boten- oder die Wortereignisformel und die Formel vom „Bringen des Unheils" (sie fehlt nur in l.Kön ll,29if.) sind diese vier Reden mit drei weiteren Gruppen von Prophetenworten verbunden: Zwei Sprüche handeln vom Gericht über Jerusalem und Juda. Im ersten (2.Kön 21,10ff.) wird im Scheltwort noch ein König, Manasse, für das bevorstehende Unheil verantwortlich gemacht, im zweiten (2.Kön 22,16f.) das Volk selbst — wie ließe sich Josia auch anklagen! Hier sind nun nicht nur die Scheltworte, sondern auch die Drohworte sehr verschieden. Zwei Sprüche gelten reuigen Königen, dem Ahab und dem Josia. Sie geben ihre Zusammengehörigkeit durch die teilweise in gleichen Wendungen erfolgende Schilderung der Bußübungen zu erkennen, darüber hinaus durch die oben genannten drei durchgängigen Merkmale, aufgrund derer sie zugleich an die Seite der anderen Prophetenworte rücken. Hier gleichen sich die Begründungen, während die Ankündigungen recht disparat sind; doch läßt sich cum grano salis sagen, daß es beidemal darum geht, den König von einem nahenden Unheil auszunehmen. 67 68

Vgl. die Tabelle im Anhang. Für l . K ö n 16,1 ff. ist das allerdings nicht ausdrücklich berichtet.

40

I. Form

Einen Sonderfall stellt die Rede Ahias an Jerobeam in l.Kön 11 dar. Sie geht von einer l.Sam 15,27f. nachgebildeten Zeichenhandlung aus. Dennoch gehört sie wegen der Botenformel und des Aufbaus nach dem Schema Ankündigung — Begründung auf die Ebene der anderen Reden. Die Begründung greift auf die Verfehlungen Salomos zurück69, die Ankündigung wird, kaum ausgesprochen, sogleich auf die nächste Generation prolongiert; dies geschieht auffällig ähnlich wie in l.Kön 21,29. Schließlich sind noch die Drohsprüche gegen Isebel und Ahab zu nennen; sie sind wegen ihres Sprachgebrauchs, vor allem aber wegen der auf sie bezogenen Erfüllungsvermerke, zu den eben aufgezählten Prophetenreden zu rechnen. Die Erfüllungsvermerke stimmen darin überein, daß sie das Eintreffen eines zu einem oder durch einen Propheten gesprochenen Jahwewortes konstatieren; dazu wird, wo immer möglich, die Formel "13T "IPK n w T313 verwendet. Diese Vermerke werden an geschichtliche Nachrichten angefügt. Wo diese Nachrichten nicht völlig auf die zugehörige Weissagung passen, werden sie vervollständigt, und zwar zweimal in weitgehend demselben Wortlaut (l.Kön 15,29; 16, llf.). Auf dieser Linie liegt auch die sorgfältige Beachtung der Situation, in der das Jahwewort gesprochen wurde. Darüber hinaus ließen sich auch mehrfach terminologische Anklänge an die Prophetenreden beobachten. Nach alledem kann man wohl nicht umhin, in all diesen Texten einen Redaktor am Werk zu sehen; anders sind die mannigfachen Übereinstimmungen nicht zu erklären70. Dieser Redaktor kann, wie sich an dem Doppelspruch der Hulda zeigt, nicht vor Josia, ja nicht einmal vor 587 angesetzt werden. Diese These wird daran zu prüfen sein, ob sich die von uns behandelten Texte, soweit sie in älterem Kontext stehen, auf literarischem Wege als sekundär erweisen lassen. Bevor wir dieser Frage nachgehen, muß aber noch von einem Abschnitt die Rede sein, der sich zwar weder als Prophetenrede noch als Erfüllungsvermerk klassifizieren läßt, der aber doch mit den bisher besprochenen Texten zusammengehört. • 9 Vgl. 2.Kön 21,10ff., wo ein Drohwort gegen Jerusalem und Juda von Manasse her begründet wird. 70 Vgl. Richter, Exegese 99: Die „Häufung" von „formal gleichgebaute(n) Wortverbindungen oder Wortgruppen" führt „zum Schluß auf Eigentümlichkeiten von Autoren".

9. 2.Kön 17,21-23

41

9. 2. Kön 17,21-23 Die Ausgrenzung der Verse 21-23 71 aus der dtr Reflexion 72 über das Ende des Nordreichs (2. Kön 17,7-23) legt sich aus mehreren Gründen nahe: 1. Das "'S am Anfang von V. 21 ist nach dem "O TTl von V. 7 eindeutig ein Neueinsatz 73 , zumal beidemal ein Gang durch die Geschichte Israels folgt. 2. Zweimal kurz nacheinander, in V. 20 und in V. 23, wird der Untergang als die unausweichliche Folge der Versündigung Israels hingestellt. 3. In V. 13 und in V. 23a wird die Rolle der Propheten in der Geschichte Israels beschrieben — jedoch in sehr unterschiedlicher Weise. Nach V. 13 waren sie (erfolglose) Büß- und Toraprediger, nach V. 23 a hatten sie die Katastrophe schlicht anzukündigen. Die letzte Beobachtung ist für unseren Zusammenhang entscheidend: die Aussage von V. 23a entspricht genau der Tendenz unserer Prophetenreden und Erfüllungsvermerke. Dazu kommt die Terminologie : Der Beginn des Unheils wird in der Abspaltung des Nordreichs vom Davidshaus gesehen; das wird mit demselben Ausdruck gesagt wie in l.Kön 14,8: i n rva» snp 74 , vgl. auch l.Kön 11,31: TD 571p na^ff. Auch die generalisierende Bezeichnung (nirp) "Ha» begegnet in unseren Texten mehrfach (2. Kön 9,7; 21,20; 24,2; vgl. auch l.Kön 15,29; 2.Kön 9,36). Nun Hif. hatten wir in l.Kön 16,2; 21,22; 2. Kön 21,11 76 . Das Urteil dürfte erlaubt sein, daß 2.Kön 17,21-23 76 ein Resümee unseres vorhin postulierten Redaktors ist. Seine Schau der Geschichte des Nordreichs beruht hiernach auf zwei Komponenten: der von Jerobeam initiierten und nach ihm beibehaltenen Ursünde Israels, 71

Sie wird auch vorgenommen von Wellhausen, Prolegomena 273f. (Wellhausen gibt hier nur Y. 7-20 in Übersetzung wieder); Benzinger, 174; Stade, 167; Sanda, II 220ff.; Hölscher, 197; Eißjeldt, 669; Noth, ÜSt 85 Anm. 4 (Noth erklärt V. 21-23 zu einem „späteren Zusatz"); Debus, 98ff. 72 Eine „Rede" oder auch nur „eine Zusammenfassung der prophetischen Botschaft" (so Plöger, Reden 37) liegt hier nicht vor. 73 Vgl. Sanda, I I 224; Debus, 98. 74 Die in B H K vorgeschlagene Änderung von 5Hp in SHpJ ist überflüssig; das Subjekt von » 1 p ist mn1' (V. 20), vgl. u. S. 138. 75 Ob in V. 21-23, wie Debus, 98, meint, keine „auffälligen dtr Wendungen" zu finden sind, wird sich noch zeigen müssen. 76 Mindestens V. 21-23 a. Denn V. 23 b könnte auch gut die Fortsetzung von V. 20 sein und steht zudem in enger Parallele zu 2. Kön 25,21b, wo jedenfalls nicht unser Redaktor spricht (freilich könnte dieser die dortige Formulierung auch nach hier übertragen haben). Löste man V. 23b von V. 21-23a ab, dann schlösse der Kommentar unseres Redaktors mit einer Art Erfüllungsvermerk, was sich in seinen Stil gut fügte (vgl. S. 22ff.).

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I. F o r m

des Kultes außerhalb Jerusalems, und der von „allen" Propheten angesagten Strafe dafür. In der Tat sind die behandelten Drohreden gegen israelitische Königshäuser allesamt mit dem Hinweis auf jene Ursünde begründet, bei Jerobeam explizit, bei Baesa und Ahab verdeckter in dem Vorwurf des „Sündigen-Machens"Diese Drohreden werden hier zu einer kontinuierlichen prophetischen Gerichtsbotschaft verallgemeinert und überhöht. Exkurs: 2. Kön 17,7-20 Vers 13, in dem sich ein so anderes Verständnis von Prophetie zeigt als in V. 23 a 78 , stammt nach Inhalt und Terminologie eindeutig von DtrN 79 . Für ihn sind die Propheten Deuteronomiumsprediger gewesen80. Vom Boden des Gesetzes aus haben sie das Volk zur Um77 Von da her ist es unbegreiflich, wie Steck (Propheten 66 Anm. 4) die in V. 21-23 geäußerte Anschauung „ u n d t r " u n d „der chronistischen Auffassung" entsprechend nennen kann. 78 Das verkennt v.Rad, Geschichtsschreibung 170, wenn er 17,7 ff. samt V. 13 in Einklang mit den von uns untersuchten Texten u n d der hinter ihnen stehenden theologischen Tendenz sieht. Ein J a h r zuvor h a t t e v. Rad den Akzent anders gesetzt, vgl. die übernächste Anm. 79 r n r r b o ist zu streichen, f ü r ViTm zu lesen, vgl. Steck, Propheten 67 Anm. 2. 80 v. Rad, Geschichtstheologie 58, verallgemeinert diese Aussage von D t r N : „Worin D t r . . . vornehmlich das A m t des Propheten sieht, das spricht er 2 . K ö n 17,13 aus". Vgl. Janssen, 74: „ F ü r den Deuteronomisten sind die Propheten Prediger des Gesetzes ( = Deuteronomium) u n d Verkünder des Gerichtes J a h wes"; eben dieses „ u n d " ist aber der springende P u n k t . Auch W. Herrmann meint, daß „ D t r " in 2 . K ö n 17,13 seine Auffassung von Prophetie vollgültig wiedergibt (102); zwar bemerkt Herrmann (z.B. 85f. 106), daß sich manche Prophetenreden nicht ohne weiteres auf diesen Nenner bringen lassen, doch meint er das so erklären zu können: „Die Meinung des D t r wird sein, daß die Berichte über das Auftreten von Propheten in jedem Falle seiner Absicht gerecht werden. E r will zeigen, daß immer Propheten dagewesen sind, die im N a m e n Jahwes redeten. I n seiner Vorstellung ist das aber gleichbedeutend damit, daß sie f ü r das Grundanliegen des D t n s (seil, die Einheit des Kultes bzw. Kultortes) plädierten" (107). Soviel bescheidene Zurückhaltung sollte m a n der d t r Redaktion nicht zutrauen, erst recht d a n n nicht, wenn viele Prophetentexte durch u n d durch redaktionell sind u n d deshalb durchaus im Sinne von Herrmanns Postulat h ä t t e n formuliert werden können! Grundsätzlich ist zu sagen, daß jene These von den Propheten als Dt-Predigern viel zu umfassend ist, als daß m a n sie auf eine einzige Beweisstelle a u f b a u e n dürfte (vgl. dazu Richter, 99 Anm. 55). Daß die Prophetenvorstellung von 2. Kön 17,13 nicht die einzige im d t r Geschichtswerk ist, ist auch Steck (Propheten 68) nicht entgangen. Doch zieht er daraus keine redaktionsgeschichtlichen Konsequenzen, was sich an der Behauptung zeigt, „daß den die ganze vorexilische (Königs-)Zeit kontinuierlich begleitenden Propheten generell (!) die Funktion der Gebotsübermittlung u n d Vermahnung zum Gehorsam zugewiesen ist" (ebd. 199, vgl. auch 70 mit Anm. 1 u n d 68 Anm. 3). Ähnlich äußern sich nun auch Perlitt, 13.15.32, u n d Crüsemann, 7 mit Anm. 4 — fast lohnte sich hier eine motivgeschichtliche Studie!

9. 2.Kön 17,21-23

43

kehr gerufen (D^änn D3,D"n» 13®); DtrN scheint es also zu sein, der diesen Gedanken •—• laut H. W. Wolff81 der Grundzug des gesamten dtr Geschichtswerkes — hervorhebt. Bemerkenswerterweise sprengt DtrN dabei den historischen Rahmen durch die Einbeziehung Judas, so daß das Urteil 1S773B? «Vi (V. 14; vgl. 2.Kön21,9) Juda genauso trifft wie Israel. Auch die restlichen Begriffe sind klar nomistisch: TW Hif., löW (vgl. l.Kön 11,34.38; 14,8; 2.Kön 10,31; 21,8), nisa (vgl. l.Kön 11,34.38; 14,8), mpn (vgl. l.Kön 11,33.34.38), min (vgl. 2.Kön 10,31; 21,8), mx Pi. (vgl. l.Kön 11,38; 2.Kön21,8). Wie V. 14a, so schließen sich auch V. 14b und 15 gedanklich eng an V. 13 an: Obwohl Jahwe Israel und Juda durch die Gesetzes- und Bußpredigt der Propheten gewarnt hatte, hörten sie nicht (V. 14a), waren „halsstarrig" und „ungläubig" wie ihre Väter (V. 14b), schlugen Gesetz und „Warnungen" in den Wind und liefen wie die Heiden „Nichtsen" nach (V. 15). Der Wortschatz: nx nttfpn, " 3 pnxn, D'pn, rp-)3 (im Sinne von Gesetz)82, n n » , TIS Hif. (vgl. V. 13), Van (vgl. l.Kön 16,13), mx Pi. (vgl. V. 13; l.Kön 11,38; 2.Kön21,8). Juda wird nicht nur in V. 13-15, sondern auch in V. 19 mit dem eben untergegangenen Israel auf eine Stufe gestellt. Die Begriffe und mx» (s. oben zu V. 13) bestätigen, daß auch hier DtrN spricht. Nun steht aber sowohl vor als auch nach V. 19, und zwar jeweils in etwas anderer Formulierung, daß Jahwe die Israeliten durch die Verstoßung bestraft habe. Daß ein Verfasser beides geschrieben hätte, ist wenig wahrscheinlich. Stammt nun V. 19 von DtrN, dann kann man ihm von jenen beiden Sätzen nur V. 18, nicht V. 20, zuweisen. Denn er wird nicht, nachdem er gerade Juda mit Israel gleichgestellt hat (V. 19), gleich anschließend von der Verwerfung lediglich Israels geredet haben (V. 20); dagegen ergibt es einen guten Sinn, wenn er zuerst auf die Verwerfung Israels hinweist (V. 18), um dann zu sagen, daß Juda nicht besser ist als Israel und deshalb ein ähnliches Schicksal zu gewärtigen hat (V. 19)83. Diese Überlegung wird dadurch gestützt, daß in V. 18 der Satz von der Verwerfung Israels (V. 18 a) ausläuft in die Feststellung, daß nun nur noch Juda übrig ist (V. 18b); dadurch sind V. 18 und V. 19 eng miteinander verknüpft, während zwischen V. 19 und V. 20 offenkundig ein Riß ist. Auch erinnert die Bezeichnung m i r r BIP in V. 18b stark an den i n s Ö3® von l.Kön 11,32 und 81

Wolff, Kerygma, vor allem 315. Vgl. auch 2.Kön 13,23 (o. S. 35 Anm. 51). 83 V. 19 (f.) braucht also nicht als sekundär betrachtet zu werden, gegen Benzinger, 174; Steuernagel, 364; Hölscher, 197; Sanda, II 223; Eißfeldt, 569; Steck, Propheten 66 Anm. 4. 82

44

I. Form

36, und die Phrase B^JB Vs?» TBil kennen wir aus 2. Kön 23,7 und 24,384. Wenn also V. 18, zusammen mit V. 19, DtrN gehört, dann bleibt als Verfasser von V. 20 nur noch DtrG. Sicherlich hat DtrG diesem Schlußsatz einige Erläuterungen vorangehen lassen. Da der Abschnitt V. 7-20 nur in einem einzigen Gelenk, nämlich dem "O von V. 7, mit dem zuvor Berichteten verbunden ist, und da DtrG, wie sich in 2. Kön 21,1 ff. gezeigt hat, älter ist als DtrN, dürfte ihm dieser Einsatz der gesamten Reflexion zuzuschreiben sein. Und in der Tat: die dem "O TT! folgenden Aussagen weisen keines der typischen Merkmale von DtrN-Texten — nomistische Sprache, Gesetzesparänese und Konzentration auf Juda, Jerusalem, Davididen und Tempel — auf. Statt dessen wird dargestellt, wie sich die Bewohner des Nordreichs an Jahwe versündigt haben (so, als eine Art Überschrift, V. 7a): sie fürchteten fremde Götter (V. 7b) und ließen sich mit fremden Völkern ein (V. 8 a) 85 . So kam es, daß sie sich Dinge einfallen ließen, die Jahwe erzürnen mußten (V. 9 a) 8 6 : den Bau von Höhen (V. 9b) 87 , die Anfertigung von Kultbildern (V. 10) und den heidnischen Opferdienst an diesen illegalen Kultstätten (V. IIa) 8 8 . V. I I b wirkt wie eine Zusammenfassung: ,,So trieben sie böse Dinge, um Jahwe zu erzürnen." Nichts spricht dagegen, daß dieser Gedankengang von dem Verfasser des dtr Geschichtswerkes, von DtrG, stammt. V. 12 scheint eher zu V. 13-15 (DtrN) als zu V. 7-11 (DtrG) zu gehören. Denn V. 12a klingt wie eine Wiederholung von V. 7 b, und die Ausdrücke B,,?Vs und mrp HDN HPK sind uns aus Stücken von DtrN schon bekannt (1.Kön 21,26 bzw. 2.Kön21,4; 23,27). Auch V. 16aa ist wegen nifT ITIXB (vgl. 1.Kön 11,34.38; 14,8; 2. Kön 17,13.18) mit Sicherheit DtrN zuzurechnen. Dann aber muß man ihm auch mindestens einen Teil der folgenden Aufzählung zuweisen; denn es muß ja entfaltet werden, worin die Übertretung von Jahwes „Befehlen" bestand. Der Hinweis auf die Herstellung einer mOB ist an dieser Stelle einleuchtend89 (V. 16ajS, vgl. l.Kön 14,9b); 84 Aber auch aus V. 23; da DtrN jünger ist als der Verfasser von V. 21-23 a (b), wird er den Ausdruck von hier entlehnt haben. 85 Von hier dürfte die von DtrN in l.Kön 21,26; 2 . K ö n 2 1 , 9 gebrauchte Formel ViCW "M ^BB m i r n i H . . . stammen. 86 V. 8 b ist wohl Glosse. 87 Wird hier für die Nordisraeliten als selbstverständlich vorausgesetzt, was sonst negativenfalls in Einleitungsformeln für judäische Könige steht (vgl. die o. S. 33 Anm. 45 geäußerte Vermutung), oder bezieht hier auch DtrG schon Juda in das Schicksal Israels mit ein? 88 mü3 ist nach BtP wohl zu streichen, vgl. BHK. 89 B,171Sr DMtt> wird Glosse sein (vgl. BHK), die aber das Richtige trifft.

45

9. K ö n 17,21-23

die Vorwürfe in V. 16b. 17 hingegen scheinen unberechtigt zu sein, da die markantesten unter ihnen während der Schilderung der Geschichte des Nordreichs nicht vorkommen, sondern erst im Sündenregister des Manasse: 2. Kön 17: m&N m V. 16b D'atrn s a s VaV n n n e n Vs?an n a s n

a r m nx i t s s t i V. 17 trxa arrnin nxi

2.Kön 21: m ® K WSH V . D ^ p n m s VDV i n n t ^ i

3

. . . 'rsn1? mnara ap-n anx i n T a s m 9 0 V. 6 &K3

a'aop laojri pi»i

wnm

tz?nn B'U&Tl «Iis nw»i

» i n nwsV n a s m n w Tsn lcsan1?

»in nw»1? m m mrr -rsa icsan1?

Wenn in 2.Kön 17, der Reflexion über den Untergang des Nordreichs, diese nach der Darstellung von DtrG spezifisch judäischen Sünden (o. S. 33) vorweggenommen werden91, dann offenbar in der Absicht, Juda schon hier in das Schicksal des Nordreichs einzubeziehen. Eben dies ist, wie sich in V. 13.18b. 19 zeigt, die Intention von DtrN. Das dtr Resümee aus der Geschichte Nordisraels in 2. Kön 17 ist also folgendermaßen aufzuteilen: V. 7-11.20: DtrG; V. 12-19 92: 90

Vgl. hierzu 2. K ö n 16,3. Das beobachtete bereits Benzinger, 174: „ N u n sind Molochsdienst u n d der assyrische Sternkult Kennzeichen einer späteren Zeit u n d vor allem J u d a s nicht Israels." Freilich schloß Benzinger von hier aus auf sekundären Charakter des ganzen Abschnitts V. 7-18 (19f.) gegenüber V. 21-23. 92 Debus, 99, weist den ganzen Abschnitt V. 7-20 „einer späteren d t r Überarbeitung der Königsbücher" zu, die „die Ursache f ü r den Untergang des Nordreiches allein in den kultischen Sünden der Israeliten" sah. Wenig später (100) behauptet er, „ D t r " entwickle hier „ein theologisches Programm, das nachträglich der ganzen Geschichte des Nordreichs zugrunde gelegt wird". Aus dem Widerspruch zwischen beiden Aussagen wird ersichtlich, daß m a n weder den ersten Verfasser des Königsbuches (unseren DtrG) aus 2.Kön 17,7fF. ganz ausschalten noch ihm den ganzen Abschnitt zuschreiben k a n n ; denn so deutlich hier die Grundlinien der Geschichtsdarstellung von D t r G zutage treten, so deutlich geht doch manches —• eben die nomistischen Partien -— über diese Geschichtsdarstellung hinaus. Dies wiederum will Montgomery nicht wahrhaben. E r behauptet ohne Umschweife: "The point of view is pre-nomistic . . . and evidently(!) pre-Exilic" (470). U n d zu V. 13 bemerkt er kurz: "law (töräh) is used here in pre-nomistic sense" (469). 91

46

I. Form

DtrN; V. 21-23: der Redaktor unserer Prophetentexte. Allerdings wissen wir noch nicht, ob dieser Redaktor mit DtrG identisch ist oder nicht; wir können das vorerst noch offenlassen und bezeichnen ihn deshalb im folgenden mit dem neutralen Siglum RedP ( = Redaktor von Prophetentexten).

II. Literarische Schichtung Das Hauptergebnis der Formanalyse, nämlich die Zusammengehörigkeit der behandelten Texte, impliziert wegen 2.Kön 22,16ff. die Behauptung, daß diese Stücke, soweit sie in älterem K o n t e x t stehen, sekundär in diesen eingebaut wurden. Diese Behauptung soll n u n überprüft werden. Bei einigen unserer Texte erübrigt sich eine solche literarkritische Untersuchung: Die Rede l . K ö n 16,1-4 wirkt in ihrer Umgebung wie ein Fremdkörper u n d setzt höchstens die dtr Einleitungsformel f ü r Baesa (15,33f.) voraus 1 . 2.Kön 17,21-23 und 21, 10-14 stehen, wie in den obigen Exkursen gezeigt, in rein dtr Zusammenhängen. l . K ö n 21,27-29 schließlich ist die Fortsetzung der R e d P - R e d e 21,20b/J-24. Von den verbleibenden Texten wollen wir uns, soweit diese Trennung möglich ist, zuerst die Prophetenworte, dann die Erfüllungsvermerke vornehmen. 1.

Prophetenworte

a) 2.Kön 9,7-10 a I n 2.Kön 9,1-3 wird berichtet, welche Instruktionen Elisa seinem Schüler, der J e h u zum König salben sollte, mit auf den Weg gab, in 9,4-10, wie der Auftrag ausgeführt wurde. U n d der Prophetenschüler hält sich strikt an die Anweisungen! E r geht nach R a m o t h (V. 4, vgl. V. lb/J), findet dort J e h u (V. 5, vgl. V. 2a*ba), f ü h r t ihn beiseite (V. 6 a a , vgl. V. 2b *aß), gießt Öl über sein H a u p t (V. 6aß, vgl. V. 3 a a ) u n d erklärt Jehu, er sei hiermit zum König Israels gesalbt; in diesem letzten P u n k t allerdings gibt es kleine Abweichungen: 1 Problematisch ist hier nur die Herkunft des Namens ,]3n | 3 Nin\ Noth, Könige 345, meint, er sei das einzig „Originale" in V. 1-4; eine Begründung für dieses Postulat bleibt Noth schuldig. Eißfeldt hatte denn auch vorsichtig formuliert: „Aus alter Quelle mag stammen und historisch sein, daß Jehu . . ." (529). Sanda, 1412, hingegen bemüht sich — vergeblich — um den Nachweis, daß sich der Verfasser von V. 1-4 an eine „judäische Prophetengeschichte" (mit l . K ö n 12,21-24; 13) „anlehnte". W. Herrmann, 88, wiederum meint, in 16,7 sei die Quelle noch greifbar, in der ein Wort Jehus enthalten war; vgl. dazu o. S. 10 Anm. 2. All diese Versuche tappen im dunkeln; wirklich zu beweisen ist hier offenbar nichts. Deshalb ist mindestens zu fragen, ob RedP hier nicht schon einmal das tat, was der Chronist dann vielfach praktiziert: theologische Aussagen mit Hilfe frei erfundener Prophetengestalten zu historisieren.

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II. Literarische Schichtung

V. 6b: mm -lax na iV ms*!

V. 3a/S: nw" i a x na m a x i

iVaV T^nnwa nw' a » *?x Vx-w Vx

-jVa1? Tnnwa

1

Vx

Die beiden Überschüsse in V. 6 b wären an sich kaum sonderlich interessant — wenn nicht RedP die um *7X"W Tlbx erweiterte Botenformel so sehr schätzte (l.Kön 11,31; 14,7; 2.Kön 21,12; 22,18) und zweimal die Phrase Vx-W ,n57 bx hätte (l.Kön 14,7; 16,2). Die Vermutung, daß er V. 6b erweitert hat, wird zur Gewißheit, wenn man Auftrag und Ausführung weiter vergleicht: Hatte Elisa seinem Schüler befohlen, er solle sofort nach den eben zitierten Deuteworten die Tür öffnen und fliehen, so hält dieser sich keineswegs daran, sondern gibt seinerseits dem Jehu ausführliche Anweisungen und Erklärungen (Y. 7-10a), um dann doch noch, obwohl man den Sinn jetzt nicht mehr recht einsieht, die Tür zu öffnen und zu fliehen (V. 10b). Das bedeutet: Die Rede V. 7-10 a ist — sicherlich zusammen mit den Erweiterungen in V. 6b — sekundär eingesetzt. Dieses Ergebnis wird im nachhinein nochmals bestätigt: Als Jehus Kollegen wissen wollen, was der Prophet ihm mitgeteilt habe, gibt er nach einigen Ausflüchten die Auskunft: m?r l a x na las 1 ? lax Vx-IEP Vx ^B 1 ? -pnrwa 2 . Dies ist exakt der Satz, den Elisa seinem Schüler zu sagen befohlen hatte und den dieser in der alten Erzählung offensichtlich weder erweitert noch erläutert hat 3 . b) l.Kön

21,19b.20bß-24;

22,38

Zwischen 21,19a und 19b gibt es eine störende, Y. 19b als Nachtrag ausweisende Doppelung. Zweimal gibt Jahwe dem Elia den Auftrag mrr -iax na vVx m a n 4 ; das eine Mal folgt darauf der grimmige, Elia wohl anstehende Vorwurf nun'' an nnsin, das andere Mal die Drohung, 2 Wenn in B H K , ohne daß dafür Textvarianten geltend gemacht werden könnten, vorgeschlagen wird, den Satz ab i a x 1 ? zu streichen, dann steht dahinter die irrige Auffassung, nach nXT31 flXTa könne keine wörtliche Wiedergabe mehr folgen: in Jos 7,20 ist genauso konstruiert wie in 2.Kön 9,12. Zudem: auf "IBX muß eine direkte Rede folgen. 3 So urteilen auch Wellhausen, Compostition 287; Benzinger, 150; Sanda, I I 121; Oressmann, 307; Eissfeldt, 555; Jepsen, Nabi 74 Anm. 1; Montgomery, 400; Stech, 39. Noth, ÜSt. 84, hingegen nimmt, ohne sich auf Argumente einzulassen, V. 7 aus. Darin folgt ihm Schüpphaus, 77f., der hier den Verfasser seines vor-dtr Geschichtswerkes an der Arbeit wähnt. 4 L X X ersetzt diese Worte in V. 19b durch p V , doch ist dies deutlich eine Glättung.

1. Prophetenworte

49

die Hunde würden Ahabs Blut an derselben Stelle (Dlpaa) lecken, wo sie Naboths Blut geleckt hätten 6 . Kommt man von der Erzählung V. 1-16 her, dann kann man nur Jesreel bzw. ein Grundstück in der Nähe Jesreels für diesen Dlpa halten. Doch schließt sich der zu dieser Drohung gehörende Erfüllungsvermerk (22,38b) an die Nachricht an, Hunde hätten Ahabs Blut geleckt, als man am „Teich Samarías" den Streitwagen wusch, in dem er verblutet war. Hier liegt offenkundig eine Differenz vor. Es ist längst erkannt, daß der Aramäer-Kriegsbericht in l.Kön 22 ursprünglich mit V. 37 endete 8 ; in der Tat läßt sich kaum ein besserer Abschluß denken als die Mitteilung, daß der gefallene König in Ehren beigesetzt worden sei. V. 38 kommt danach höchst überraschend. Kein Zweifel, daß es RedP war, der die Nachricht vom Waschen des Wagens anfügte und sich so die Gelegenheit schuf, den Erfüllungsvermerk anzubringen. Mehr noch: er hat diese Nachricht in V. 35bß durch die Mitteilung vorbereitet, Ahabs Blut sei während der Schlacht in den Wagen geströmt; auch dieser Satz verrät sich als Nachtrag, und zwar dadurch, daß er nach 31S?3 n»*! (V. 35ba) zu spät kommt7. 5 Wellhausen, Composition 282, bemerkt dazu: „Die Wirkimg des unerwarteten, grimmigen Dil nilSIH V. 19 wird nicht der originale Verfasser, ein Meister im Effekt, durch fortgesetztes niiV "IÜX HD verdorben haben." Auch Jepsen, Nabi 59 Anm. 1, optiert für die Nichtursprünglichkeit von V. 19b. F ü r alt wird der Halbvers gehalten von Sarida, 1 4 6 5 f . ; Eißjeldt, 538; Oreßmann, 271; Noth, ÜSt 83; Fichtner, 319; Schüpphaus, 62. 6 Unverständlicherweise nimmt Miller, 315, davon keine Notiz. Nach ihm h a t t e die Erzählung in V. 38 gerade ihren Höhepunkt. Richtig ist allerdings seine Meinung, der Redaktor habe im Blick hierauf 21,19b formuliert. 7 Vgl. die Rettungsversuche von L X X , Benzinger (125) und B H K . Noch kühner verfährt Napier: Nachdem er sich zunächst u m den Nachweis bemüht hat, daß Jesreel „have remained for Omri and Ahab t h e first, and not a secondary, royal residence" (369), stellt er zu l . K ö n 22,34f. 37 folgende These auf: "His (Ahabs) burial would, of course, be in Samaria . . ., b u t in all probability his body was prepared for burial and his death first mournded in Jezreel. This alone would appear adequately to satisfy the statement of X X I 19" (375). Von dieser entwaffnend offen vorgetragenen petitio principii aus rekonstruiert Napier einen passenden Text für 22,34ff. (375ff.) und kommt zu dem Ergebnis: „Ahab was taken to Jezreel, mortally wounded — and there, in Jezreel, he died" (376). Damit ist „the authentic character of X X I 1 9 " (376) — zuvor schon immer vorausgesetzt — erwiesen. Neuestens h a t sich Seebaß (1 Reg X X I I ) mit diesem Text befaßt. Er meint, in V. 35b (LXX) zwei Versionen feststellen zu können: die eine identisch m i t MT, die andere eigenständig und ursprünglich (ani npoi Scot; ianipott; s t a t t xal äni&avEV ianipaz = MT; aus 3157 157 IpDÖ wurde durch Verschreibung(!) 3*1S3 n&,'l, MT). Die Doppelung im L X X - T e x t ist wohl richtig beobachtet, aber die 'eigenständige' Variante ist m . E . nichts anderes als eine Glättung (vgl. Montgomery, 3 4 6 : , , . . . a variant restoring the sequence"). Ferner streitet Seebaß die gegenseitige Abhängigkeit zwischen 22,35bß. *38. und 21,19 a b : Das

50

II. Literarische Schichtung

Von da aus erklärt sich auch die Spannung zwischen den Ortsangaben in der Drohung einerseits und im Erfüllungsvermerk andererseits : Die Notiz 22,37 erzwang f ü r 22,38 die Lokalisierung in oder bei Samaria, während die Naboth-Erzählung in oder bei Jesreel spielt. RedP sucht die Spannung dadurch zu überbrücken, daß er in 21,19b die im Vergleich zur Isebel-Drohung (V. 23) unkonkrete Ortsangabe "1WN bringt. Überdies legt er zuvor dem Leser nahe, diesen Dlpa mit Samaria zu identifizieren: die im Jahweauftrag an Elia mit dem Hinweis mal D1D3 n:n sich hart reibende Angabe (V. 18b bzw. 18a) ist mit Sicherheit sekundär und paßt gut in das Konzept von RedP 8 . Nun erhebt sich aber die Frage, warum sich RedP in all diese Schwierigkeiten gestürzt hat; er hätte ja einfach darauf verzichten können, den Ort der Straftat mit dem Ort der Strafe gleichzusetzen, anders: er hätte nur das "HPK Dlp»3 wegzulassen brauchen. Der Grund dafür, daß er das nicht tat, dürfte in dem von Jehu zitierten Jahwewort 2.Kön9,26 zu suchen sein. Jehu befiehlt seinem Adjutanten, die Leiche Jorams, des Sohnes Ahabs, auf den Acker Naboths zu werfen (V. 25) und begründet das damit, daß er eine IW8 gehört habe, die dem Ahab ("[V) Vergeltung (DVE? Pi.) an dem Ort des Mordes (npVm nNtn) androhte. Diese beiden Verse gehörten wohl von Anfang an zur Jehu-Geschichte, was daraus hervorgeht, daß sie in einigen Nebenzügen von der Erzählung l . K ö n 2 1 abweichen 9 . Ihre Hauptaussage aber, die genaue, auch lokal genaue, Entsprechung zwischen Sünde und Strafe durfte RedP bei der Konzipierung eines Drohwortes gegen Ahab nicht außer acht lassen. Nur — die Version von 2. Kön 9,26 bietet gegenüber der von l.Kön 21,19b literarisch gesehen erhebliche Waschen des Wagens (V. *38aa) sei eine „Heldendemonstration" des „Hofes" (!), die den Abschluß der Erzählung gebildet habe; nur der Rest des Verses sei eine sekundäre und sehr ungeschickte Angleichung an 21,19, weil ja die Hunde „allenfalls das mit Blut vermischte Wasser saufen konnten", nicht das reine Blut. Und „der hohe Blutverlust des Königs" (V. 35b ß) habe „zunächst nicht das Geringste damit zu tun, daß Hunde an dem Blut lecken konnten". Solcher Scharfsinn ist nicht Sache der Redaktoren! 8 Fohrer, 28 Anm. 61, trifft in der Sache das Richtige, nur die Etikettierung ist falsch: ,,. . . eine erläuternde Glosse, die die Geschehnisse entsprechend l . K ö n 22,38 in Samaria lokalisieren soll." Ahnlich schon Benzinger, 115, und Sanda, I 465. Steck, 42 Anm. 2, traut dem Verfasser von 22,38 (bei ihm ,,Dtr") zu wenig Selbständigkeit zu: „Dtr jedenfalls hat die Wendung . . . schon vorgefunden und auf Grund dessen die Erfüllungsaussage I Kön 22,38 gebildet". 9 In l . K ö n 21 ist weder von der Ermordung der Naboth-Söhne noch davon die Rede, daß Jehu und Bidkar bei dem Zusammenstoß zwischen Ahab und Elia zugegen waren (vgl. Steck, 51 Anm. 2). Dies ist ein überlieferungsgeschichtliches, kaum aber ein literarkritisches Problem, das zu Quellenscheidung veranlassen könnte (gegen Eißfeldt, Einleitung 392).

1. Prophetenworte

51

Vorzüge: Erstens paßt die in ihr gemachte Ortsangabe sowohl zu 1.Kön 21,1-16 als auch zu 2.Kön 9,16ff.; auf eine örtliche Verschiebung nach Samaria verzichtet sie völlig. Zweitens ist sie nicht auf eine Rache an Ahab persönlich und also auch nicht zu Ahabs Zeit festgelegt; infolgedessen fordert sie weder eine Nachricht über Ahabs gewaltsames Ende 10 noch eine zeitliche Verschiebung um eine Generation. Von 2.Kön9,26 her erscheinen demnach nicht nur l.Kön 22,38 und 21,19b als sekundär, sondern auch die Eliarede 21,20b/S-24 mitsamt der Prolongierung V. 27-29 n . Ja, man könnte sogar vermuten, daß durch diese Stücke eine in l.Kön 21 ursprünglich enthaltene, 2. Kön 9,26 entsprechende Drohung verdrängt wurde 12 . Dafür spräche, daß V. 20b/?-24 eine äußerst blasse, wegen der Parallelen in l.Kön 14 und 16 ohnedies dem Verdacht auf Nichtursprünglichkeit unterliegende Fortsetzung des knappen, scharfen Disputs von V. 20aba ist 13 . c) l.Kön

14*7-11

Die Rede Ahias gegen die Dynastie Jerobeams steht in einem größeren Rahmen, nämlich innerhalb einer offensichtlich alten Erzählung von einem Orakel, das der Prophet der Frau Jerobeams anläßlich der schweren Erkrankung des Prinzen Abia gegeben hat. Die Geschichte beginnt damit, daß Jerobeam seine Frau nach Silo schickt, um bei Ahia eine Prognose einzuholen. Daß er nicht selbst geht, hat wohl denselben Grund, aus dem seine Frau inkognito gehen muß: er scheint von Ahia nichts Gutes erwarten zu können; warum, •wird nicht gesagt. Jedenfalls will Jerobeam dem Propheten mit List einen positiven Bescheid ablocken. Die Täuschungsmanöver erweisen sich indes als überflüssig, denn, so erfährt der Leser, Ahia ist ohnehin altersblind14. Aber — eine Einflüsterung Jahwes macht all diese Sicherungen unwirksam. Kaum hört der Prophet die Schritte einer Fremden in seinem Hause, da redet er sie schon mit Namen an und tut 10

y g l . dazu u. S. 120ff. Ähnlich Montgomery, 399. 12 Miller dagegen will nachweisen, daß die ganze Erzählung Kap. 21 im Widerspruch zu 2. Kön 9,26 steht („the Naboth affair took place the day before Jehoram's death", 308) und historisch wertlos ist (311f.). Doch geht es kaum an, 2.Kön 9,25b lediglich unter Hinweis auf „the textual confusion" in "V. 25f. (314) kurzerhand für eine dtr(!) Angleichung von V. 26 an l . K ö n 21 zu erklären. 13 So auch Benzinger, 116. 151; Montgomery, 332. 14 Daß die Erzählung hierin „unnötig überladen" sei (Debus, 52), ist eine wenig feinfühlige Bemerkung. 11

52

II. Literarische Schichtung

ihr, ohne erst ihre Anfrage abzuwarten, kund, was Jahwe ihm zu sagen befohlen hat (V. 1-6). Dieser Anfang der Erzählung läßt nur eine Fortsetzung zu: Ahia muß der Königin ein negatives Orakel über den Ausgang der Krankheit ihres Sohnes geben. Er tut dies wirklich — aber erst in V. 12. 13 a. Dazwischen schiebt sich die Drohrede gegen das „ganze Haus Jerobeams". Auch vom Schluß der Erzählung läßt sich ablesen, daß V. 7-11 ein Nachtrag ist. In V. 17 f. wird berichtet, wie Ahias Orakel in Erfüllung ging — und zwar Stück für Stück unter Bezugnahme auf V. 12. 13a, nicht aber auf V. 7-11 oder auch nur Teile daraus: V. 12. 13a: •mp nxi nT&n T'Vn was 1155 IVTI nai ins napi Vs-IBT VD IV n s o i

V. 17. 18a: Dsa-p iwx Dpm "jVm nnsnn «am rran ^oa nxa trn na isini wn n a p i Vx-w Vd V? nso*)

Man könnte nun einwenden, V. *7-ll könne in V. 17 f. gar nicht berücksichtigt sein, weil diese Drohung erst später erfüllt werde. Eben dies aber zeigt, daß V. 7-11 sekundär ist; denn die restliche Erzählung (V. 1-6. 12. 13a. 17. 18a) ist offenbar darauf angelegt, in gedrängter Form die unheimliche Wirkkraft des Prophetenwortes darzustellen. Die Rede V. 7-11 könnte — sei es ganz oder teilweise — nur dann von Anfang an in diese Erzählung hineingehört haben, wenn sie sich mit deren innerem Duktus in Einklang bringen ließe. Dies aber ist nicht der Fall. Denn man müßte dann l.Kön 15,27ff. mit in die Erzählung hineinnehmen, und das ist aus drei Gründen unmöglich: Erstens geht in 15,27 ff. das in V. 7-11 Angekündigte bei weitem nicht so wörtlich in Erfüllung wie das Orakel V. 12. 13a in V. 17. 18a. Zweitens ist die Nachricht 15,27 ff. nie und nimmer Teil einer Prophetengeschichte, sondern eine der Notizen über Umstürze im Nordreich. Drittens — das folgt aus dem zweiten Bedenken — wäre die Erzählung nicht mehr in sich geschlossen, wenn man 15,27ff. einbezöge. Wie der Anfang und der Schluß der alten Geschichte von Ahias Orakel, so erweist auch ein (Zu-)Satz mitten in der Erzählung V. 7-11 als Nachtrag: V. 13b. In ihm wird das negative Orakel V. 12. 13a von einer Unheils- in eine Heilsankündigung umgedeutet. Auf einmal ist es ein großer Vorzug, daß Abia sterben und begraben werden soll. 15

t.e.

1. Prophetenworte

53

Der Maßstab für dieses merkwürdige Urteil ist in der Drohung V. lOf. zu suchen. Nach ihr sollen alle männlichen Angehörigen Jerobeams umkommen und nicht begraben, sondern von Hunden und Aasgeiern zerfleischt werden. Dieser pauschalen Drohung scheint nun das Orakel über Abia zu widersprechen. Also fügt der Verfasser von V. 10f., RedP, danach eine Begründung für die „Bevorzugung" Abias ein 19 ; freilich bleibt diese Begründung, wohl mangels konkreten Materials, reichlich vage. Demnach ist l.Kön 14,1-18 literarkritisch so aufzuteilen: V. 1-6. 12. 13a. 17. 18a17 (alte Prophetenerzählung); V. 7. 8a. 9 b - l l . 13b (RedP) 18 ; V. 8b. 9a (15f.) (DtrN) 19 . Offen ist nun nur noch, wohin V. 18b zu zählen ist. Es handelt sich um einen Erfüllungsvermerk, der in seiner Formulierung stark an die von RedP verfaßten erinnert. Andererseits paßt er sehr gut zu der vorhin herausgestellten Absicht der Erzählung. Seine Ursprünglichkeit erhellt aus dem inhaltlichen Vergleich mit den Vermerken von RedP: deuten diese stets geschichtliche Nachrichten, die mit dem jeweiligen Prophetenwort überlieferungsgeschichtlich nichts zu tun haben, so bildet l.Kön 14,18b den Höhepunkt und Abschluß einer Prophetenerzählung. Diese Überlegung wird dadurch gestützt, daß in V. 18b der Name des Propheten w n s geschrieben wird; diese Schreibweise begegnet nur in der ältesten Schicht (V. 4. 5. 6), während RedP immer rrrw hat (11,29.30; 15,29). Dürfte damit gesichert sein, daß V. 18b von Anfang an zur 18 Vgl. auch die Terminologie: ]5T (wie 2.Kön 22,19), VkUT TlVN m n 1 und ns?3T rra. 17 Noth, Könige 311, hingegen rechnet auch V. 10 f. zur alten Erzählung, weil hier „Vordeuteronomistisches enthalten" sei. Diese Behauptung wird noch zu prüfen sein; literarkritisch spricht jedenfalls alles gegen ihre Richtigkeit. Debus, 52, ist der gleichen Ansicht; er erklärt V. lOaßb. 11 für alt und begründet dies lediglich mit dem Hinweis, das sei „schon von verschiedenen Seiten vermutet" worden. Eißfeldt, 526, redet unklar von „älteren" Spuren. Die oben im Text vertretene Aufteilung haben auch Benzinger, 95; Sanda, I 375; Oreßmann, 248; Fichtner, 215; Jepsen, Quellen 6 (freilich wird hier der Einschub V. 7-11 stets als einheitlich betrachtet). 18 Damit dürfte W. Herrmanns These, von den Drohreden gegen israelitische Könige sei die in l . K ö n 14 primär (79), widerlegt sein — zumal Herrmann seine Behauptung nicht begründet. Wenig einleuchtend sind auch Seebaß' Begründungen dafür, daß V. 7. 8a. 9b. lOaß. I I a . 13aab. 15a V« Z U lesen, vgl. 22,30.

58

I I . Literarische Schichtung

wußte, diesen Satz selbst formuliert hat 3 6 . Nun ist aber in ihm nicht gesagt, daß Josia friedlich sterben, sondern daß er mit Frieden ins Grab kommen werde. Gleich im nächsten Satz wird erklärt, was damit gemeint ist: Josia wird das kommende Unheil — den Untergang Judas — nicht miterleben müssen, sondern vorher sterben und in Ehren bestattet werden (vgl. 2.Kön 23,30). Welch großer Vorzug das in den Augen von RedP ist, erhellt aus seiner Bemerkung in l . K ö n 14,13b (o. S. 52f.) 36 . Alle anderen Aussagen in V. 19. 20 a sind ohne weiteres als Nachtrag von RedP verständlich. Damit ergibt sich für die Erzählung von Huldas Orakel folgende literarische Schichtung: ursprünglich sind die Verse *12-14 37 . 15aab. 16aa. iSbß . . . 20b; von RedP stammen V. 15a/3.16a/?b. 17aab. 18aba. 19a. 20a, von DtrN V. Haß. 19b. 2.

Erfüllungsvermerke

Vorweg ist hier zu bemerken, daß die untereinander und mit den — eben als sekundär erwiesenen — Prophetenreden in Verbindung stehenden Erfüllungsvermerke von vornherein dem starken Verdacht unterliegen, nachträglich eingeschaltet zu sein. Doch soll diese These im folgenden nochmals überprüft werden. Bei zwei Vermerken erübrigt sich das: l . K ö n 12,15b ßy und 22,38 haben sich bisher bereits als Nachträge zu erkennen gegeben (o. S. 25 bzw. 49f.). Es bleiben also noch l . K ö n 15,29; 1 6 , l l f . ; 2 . K ö n 9 , 3 6 ; 10,17 und 24,2 zu untersuchen. 35

So schreibt Steuernagel, 346 (vgl. auch 168): „Danach h a t der Verfasser das wirkliche Ende Josias noch nicht gekannt." Ähnlich Puukko, 4; Kittel, Geschichte 533 Anm. 2; Montgomery, 526. Sanda, I I 336, läßt sich durch das Ol'jEQ nicht irritieren: es ist als „unpassende, in den Text geratene Randglosse zu betrachten"; diese Methode, die Schwierigkeit zu beseitigen, ist zwar wirksam, aber wenig überzeugend (wer sollte diese „Bandglosse" gemacht haben?) und allzu willkürlich. Janssen, 13, schlägt in der Nachfolge Noths (ÜSt 86) und Eißfeldts (Einleitung 381) einen anderen Weg ein: V. 20 sei quellenhaft und sage deshalb über den Zeitpunkt der redaktionellen Überarbeitung nichts aus; diese Argumentation wird hinfällig, wenn Huldas Rede eben nicht quellenhaft ist. Jepsen, Quellen 27f., schließlich „erinnert" V. 20 „sehr stark an chronistische Gedankengänge" (vgl. S. 21 Anm. 19), weshalb „zu fragen" sei, „ob hier nicht . . . ein Einsatz vorliegt, der erklären soll, warum das Unheil noch nicht z. Z. Josias, sondern erst z.Z. seiner Söhne erfolgte". Dies dürfte im Kern richtig sein, doch ist damit das ejiVed noch nicht erklärt. 36 Vgl. auch Jer 16,5f. — Somit dürfte Nowacks Urteil (228), es sei „ k a u m mehr als eine Auskunft der Verlegenheit", wenn man so zwischen Josias Tod und der Katastrophe von 587 differenziere, entkräftet sein. 37 Über 2.Kön 22,1-14 werde ich demnächst eine gesonderte Untersuchung vorlegen.

2. Erfüllungsvermerke

a) l.Kön

59

15,29 und 16,11 f .

Diese beiden Vermerke folgen auf Nachrichten von Umstürzen im Nordreich (15,27f. bzw. 16,9f.). Es liegt nahe, die anderen in die Königsbücher aufgenommenen Nachrichten dieser Art zum Vergleich heranzuziehen. Außer unseren beiden Stellen sind dies 1. Kön 16,15ff.; 2.Kön 9f. und vier Notizen in 2. Kön 15: V. lOf. 14f. 25 und 30f. Die ersten beiden sind mit den kurzen Berichten l.Kön 15,27f.; 16,9f. nicht zu vergleichen: In l.Kön 16,15 ff. liegt der natürlich eingehender zu schildernde Sonderfall eines Gegenputsches gegen einen erst eine Woche an der Macht befindlichen Usurpator vor, und die Erzählung von Jehus Revolution 2.Kön 9f. ist in ihrer Breite, ihrer Verknüpfung mit der Gestalt Elisas und ihrem Interesse an Jehus rabiater Kultuspolitik von jenen knappen Notizen ohnehin völlig verschieden. Die vier Berichte in 2. Kön 15 hingegen zeigen eine enge Verwandtschaft mit unseren beiden Stellen — nicht nur in ihrer lapidaren Kürze, sondern auch im Aufbau. Wir dürften hier ein in Annalenwerken beheimatetes Schema vor uns haben, dem man den Namen „Putschbericht" geben könnte. In ihm werden regelmäßig die folgenden Formelemente in immer derselben Reihenfolge verwandt: 1. Gegen den bisherigen König X (V^S?) wird ein Aufstand gemacht ; 2. Name und Vatersname des Aufrührers Y; 3. Y erschlägt X (irD,l); 4. Y tötet X (inn,a,1); 5. Y wird König anstelle von X (TTinn -]1?»1'!)38. All diese Angaben finden sich in unserem Fall in 15,27 f. bzw. 16,9 f. Wenn nun aber hier fortgefahren wird mit einer recht ausführlichen Darstellung dessen, was der Usurpator nach seiner Thronbesteigung tat, dann fällt das sichtlich aus dem offenbar sehr festgefügten Schema der Putschberichte heraus. Dazu kommt, daß in diesen Erweiterungen des Schemas dessen letztes Formelement noch einmal wiederholt und dann erst inhaltlich Neues gebracht wird (beidemal: "iVöT — laVaa TTl); solche Umständlichkeit paßt nicht zu dem knappen Annalenstil, erklärt sich dagegen gut als Anknüpfung eines Interpolators an eine ältere Vorlage. Damit dürfte erwiesen sein, daß die Erfüllungsvermerke in l.Kön 15,29 und 16,12 mitsamt den sie vorbereitenden Geschichtsnach-

38 Dazu kommen einige variable Größen, etwa Datierung (kaum ursprünglich), Lokalisierung, Namen beteiligter Personen, Stellung des Aufrührers — also nur Nachrichten, die für den jeweiligen Fall spezifisch sind. In 2.Kön 15, 14f. entsteht dadurch eine Abweichung, daß der Bericht statt mit mit V y i beginnt und deswegen statt des Suffixes nach "pl der Name von X einzusetzen war; sonst aber herrscht Übereinstimmung mit den anderen genannten Berichten.

60

II. Literarische Schichtung

richten nicht schon in den Annalen enthalten waren 39 , sondern sekundär an die vorangehenden Putschberichte angeschlossen wurden. b) 2. Kön 9,36 Der Erzähler der Jehu-Geschichte zeichnet in der Szene vom Ende der Isebel (2. Kön 9,30ff.) ein gerade in seiner scheinbaren Teilnahmslosigkeit großartiges Charakterbild von den beiden Hauptfiguren: Isebel stolz und ohne die geringste Furcht vor dem sicheren Tode, Jehu grausam und skrupellos zielstrebig. Nach dem brutalen Mord an Isebel speist er zunächst einmal in aller Ruhe. Dann erst besinnt er sich darauf, daß einer Frau vom Stande Isebels eigentlich ein ordentliches Begräbnis gebührte. Er gibt einigen Dienern einen entsprechenden Befehl, die aber finden von Isebels Leichnam nur mehr ein paar Überreste (V. 35). Damit könnte diese Szene abgeschlossen sein — und es wäre wahrhaft ein diesem Erzähler angemessener, würdiger Schluß. Nun geht es aber mit Y. 36 weiter, und zwar in einer so blassen Art, wie sie dem Erzähler von V. 30-35 kaum zuzutrauen ist: Die Diener kehren zu Jehu zurück und berichten ihm, was geschehen ist (V. 36*aa: "iV TTVl "DWI); überdies wirkt das 1*7 ungeschickt, weil es über V. 35 hinweg an V. 34 anschließt. Vor allem aber ist das, was Jehu auf jene Nachricht hin sagt und wie er es sagt, weder mit seiner eng in das dort Berichtete verwobenen kurzen Rede V. 25 f. vergleichbar noch mit Duktus und Stil der Szene V. 30-35 vereinbar: dies ist nicht der kompromißlose Jehu der alten Erzählung, sondern ein nachdenklich-frommer Mann. Demnach dürfte das Sätzchen iV HTI 13ETI eine von RedP eingesetzte Überleitung zu dem von ihm verfaßten Erfüllungsvermerk sein40. c) 2. Kön 24,2 V. 1 berichtet, wie Jojakim sich bei einem Palästinafeldzug Nebukadnezars dem Babylonier unterworfen hat, drei Jahre danach aber 89

Noths These (ÜSt 82), „Dtr" habe „aus der ,Tagebücher-Notiz' 16,12 die Tatsache eines Drohwortes eines Propheten namens Jehu . . . entnommen und nun seinerseits in 16,1-4 dieses Drohwort. . . konstruiert", fällt also dahin (vgl. dazu auch S. 47 Anm. 1). Schon eher akzeptabel, aber auch nicht völlig richtig ist Benzingers Meinung, V. 1-4 sei aus V. 11 „geschöpft". 40 Benzinger, 152, Oreßmann, 308, und Steck, 36, sehen in 9,36f. einen in sich einheitlichen Nachtrag. Sanda, II 121, meint, nur V. 37, Jepsen, Nabi 74 Anm. 1, gar, nur das 1135? in V. 36 sei sekundär. Eißjeldt, 555, erscheint es „doch fraglich", ob V.36f. wirklich interpoliert sei. Schüpphaus, 75f., behauptet, das Wort sei „hier gegenüber seiner kürzeren Form in l K ö n 21,23 und 2Kön 9,10 deutlich(!) ursprünglich"; weil es dem eben berichteten „Tod Isebels im einzelnen genau entspricht (!)", sei „seine Echtheit (!)" verbürgt. Auch Montgomery, 399, hält 9,36f. für „absolutely original".

2. Erfüllungsvermerke

61

von ihm wieder „abgefallen" ist. Es folgt das Unvermeidliche: Nebukadnezar 41 schickt ein Heer, zusammengesetzt aus Kontingenten mehrerer Völkerschaften, um Jojakim zur Räson zu bringen (V. 2 a a)42. Zu dieser Nachricht steht V. 2&ß etwas in Widerspruch. Ist eben ausdrücklich Jojakim als Ziel der Strafexpedition bezeichnet worden (13 nVcn), so ist es jetzt auf einmal ganz Juda (mirra DnbtZH). Der Hinweis, die Truppen müßten ja nach Juda ziehen, um Jojakim bestrafen zu können, behebt die Spannung nicht; denn beidemal ist nVtP mit 3 konstruiert, was immer „schicken gegen . . . " heißt und erst recht nicht in einem Atemzug zwei verschiedene Bedeutungen haben kann. Außerdem läßt sich m i r r a schon deswegen nicht localiter verstehen, weil das Suffix in dem folgenden ITaxn1? sich eindeutig auf min1' bezieht 43 . Zu der inhaltlichen Differenz zwischen V. 2 a a und V. 2a/? kommt eine formale. Die Wiederholung des Verbs nbtf Pi. wäre im Falle, daß der ganze Vers in einem Zuge geschrieben worden wäre, ungeschickt. Dagegen ist die Wiederholung wohlverständlich, wenn sie dem Anschluß eines Nachtrages, eben von V. 2aß, diente. Positiv läßt sich für diese These geltend machen, daß die angenommene Korrektur von V. 2aa durch V. 2aß vorzüglich zu der Absicht von V. 2 b paßt. Hier Hegt nämlich der Erfüllungsvermerk für die Prophetenrede 2.Kön 21,10-14 vor, und in dieser Rede wird Juda bedroht, nicht etwa ein judäischer König. Dementsprechend mußte RedP, dem es um die exakte Übereinstimmung zwischen Weissagung und Erfüllung ging, die Nachricht von V. 2aa etwas zurechtbiegen, bevor er die Erfüllungsformel anbringen konnte. d) 2.Kön

10,17

Dies ist der einzige Erfüllungsvermerk, für den sich mit literarkritischen Mitteln nicht nachweisen läßt, daß er nachträglich eingesetzt wurde. Der Grund liegt darin, daß die Jehu-Geschichte mit der Nachricht von 10,17a RedP eine Möglichkeit bot, ohne jede Geschichtskorrektur seine Erfüllungsformel einfach anzuhängen. Denn die Mitteilung, Jehu habe alle „dem Ahab in Samaria Übriggebliebenen" umgebracht, fügt sich gut zu der Eliarede l.Kön 21,20b/?-22.24 (mitsamt der Prolongierung V. 27-29).

41

Nicht Jahwe! L X X hat den Zusatz nifT noch nicht. Zur historischen Einordnung der in 24,1 f. berichteten Ereignisse vgl. Rudolph, 81. 1 43 Es ist nicht nötig, mit BHK in nvaxn ? zu ändern, weil m i i r in der Regel als masc. behandelt wird, wenn die Einwohner gemeint sind. 42

62

II. Literarische Schichtung

3.

Zusammenfassung

Im Vorangehenden hat sich gezeigt, daß RedP die verschiedensten Möglichkeiten kannte und nutzte, um seine Prophetenreden und Erfüllungsvermerke in ältere Zusammenhänge einzustellen. Einmal nur, in 2.Kön 10,17, kommt ihm die Vorlage so weit entgegen, daß er weder an ihr noch an seiner stereotypen Erfüllungsformel Veränderungen vornehmen muß. Allerdings ist nicht zu vergessen, daß er durch das ältere Material gezwungen war, die Drohung gegen die Ahabsdynastie zuerst zu prolongieren und dann durch einen Elisaschüler noch einmal wiederholen zu lassen. Wenig Schwierigkeiten machte ihm auch die Anbringung eines Erfüllungsvermerkes in l . K ö n 12,15. Hier bot die alte Erzählung bereits eine theologische Deutung des Geschehens, so daß er nur diese Deutung mit seiner Formel gleichsam nochmals zu deuten brauchte — wozu er diese freilich etwas umprägen mußte. In 2.Kön 22,15-18 wendete RedP das Verfahren der Wiederaufnahme an, und zwar anscheinend deswegen, weil es ihm unerläßlich schien, an dieser Stelle etwas über das künftige Schicksal Jerusalems zu sagen, die Vorlage aber nur von Josia redete. Also schaltete er eine Art Exkurs ein und lenkte dann zu Josia zurück. Literarisch mußte sich ihm dazu das Verfahren der Wiederaufnahme geradezu anbieten. 2.Kön 22, *15-18 ist auf der anderen Seite nur ein Teil des Doppelspruchs der Hulda. Beim Einbau des gesamten Abschnitts 22, *15-20a wie auch bei dem von l . K ö n 11,29ff. und vielleicht auch von l . K ö n 21,20ff. bediente RedP sich einer weiteren Methode: die Rahmung einer älteren Erzählung beizubehalten, ihren Kern aber durch ein selbstverfaßtes Stück zu ersetzen. Dieses Vorgehen läßt darauf schließen, daß die ursprüngliche Aussage der Abschnitte derjenigen, die RedP zu machen gedachte, zuwiderlief oder wenigstens eine bloße Erweiterung nicht ohne weiteres zuließ. Denn in l . K ö n 14,7ff. und 2.Kön 9,7ff. zeigt sich, daß RedP seine Vorlagen, wo es möglich war, nur ausbaute. In beiden Fällen zog er Linien, die zuvor nur angedeutet waren, kräftig aus. Solche gedankliche Anknüpfung gewinnt relativ oft in der Herübernahme von Begriffen aus der Vorlage in den Nachtrag sichtbaren Ausdruck. So wiederholte RedP in l . K ö n 15,29 und 16,11 das Verb in l.Kön 21,19b einen ganzen Satz, in 2.Kön24,2 die Wendung " 2 nVü. Ähnlich griff er in l . K ö n 16,2 einen Satz aus der dtr Einleitungsformel f ü r Baesa (15,34), in 2.Kön 21,11 den Ausdruck nt£?57 ni35?n aus dem dtr Sündenregister des Manasse (21,2) auf, um sie als Begründung für das folgende Drohwort zu verwenden.

Zusammenfassung

63

Ebenfalls recht häufig, nämlich bei den meisten Erfüllungsvermerken (l.Kön 15,29; 16,llf.; 21,35bj8.38; 2.Kön 9,36a) fügte RedP den in älteren Texten berichteten Geschichtsereignissen neue hinzu, um sie so auf die Prophetenworte, die seiner Meinung nach durch sie erfüllt wurden, zuzuschneiden. Seine Absicht dabei war es, eine strenge Entsprechung zwischen Weissagung und Erfüllung herzustellen 44 . Aus eben diesem Anliegen heraus berichtete er auch von den Bußübungen der Könige Ahab und Josia; denn dadurch bekam er die Möglichkeit, die Weissagungen über die beiden Könige von denen über ihre Dynastie bzw. über ihr Land abzuheben; dies wiederum war deshalb nötig, weil jene Weissagungen getrennt voneinander in Erfüllung gingen. 44

Damit ist nicht bestritten, daß die Ausrottung der ganzen Familie des Vorgängers durch einen Usurpator „gut orientalische Sitte" war (Benzinger, 101; vgl. auch Montgomery, 279). Nur ist mit dieser Feststellung noch nicht das hohe Alter von Texten, die derlei schildern, bewiesen.

III. Sprachgebrauch Von der Untersuchung des Sprachgebrauchs 1 in den Texten von RedP darf man sich dreierlei versprechen. Sie wird erstens eine Gegenprobe auf die These sein, daß RedP nicht vor dem Exil anzusetzen ist. Zweitens wird sich nun klären müssen, ob sich unsere Prophetenreden und Erfüllungsvermerke von der Sprache her als ganze einem verhältnismäßig jungen Redaktor zuweisen lassen, oder ob sie unbestreitbar älteres Gut enthalten; die Entscheidung darüber wird davon abhängen, ob die einzelnen in unseren Texten gebrauchten Begriffe und Wendungen in der Exilszeit geläufig waren bzw. einem Mann, der das dtr Geschichtswerk zur Exilszeit (mit)redigierte, aus ihm zur Verfügung stehenden Quellen bekannt sein konnten oder nicht. Drittens dürfte bei der Analyse seines Wortschatzes deutlich werden, welchen geistigen Standort RedP einnimmt, ob seine geistige Heimat eine bestimmte Spezies der Prophetie oder die israelitische Geschichtsschreibung seiner Zeit oder die deuteronomische Bewegung oder all dies zusammen ist. 1. Das Schema Begründung —• Ankündigung Eines der auffälligsten Merkmale unserer Prophetenreden war die stets säuberlich eingehaltene Scheidung in einen begründenden und einen ankündigenden Teil, die fast immer in einleitenden Partikeln augenfällig wurde: ]5T, "ION ]»•>, ^ ]»" oder "UTK ilWl auf der einen, 'Hfl oder "^in pb> mit folgender Partizipialkonstruktion auf der anderen Seite. Bei der Untersuchung von Herkunft und Anwendungsbereichen dieses Schemas empfiehlt es sich, da l . K ö n 21,29 keine Ankündigungspartikel hat, die genannten Begründungspartikeln im gesamten Alten Testament aufzusuchen und dann festzustellen, wo ihnen Ankündigungspartikeln gegenüberstehen. Zwar bleiben bei diesem Verfahren einerseits Belege, die nur gedanklich, nicht aber explizit in Form von Partikeln, jenes Schema enthalten, andererseits solche, in denen nur eine Ankündigungspartikel vorkommt, unberücksichtigt. Doch ist das Weglassen solcher Belege vertretbar, weil in unseren Texten immer zwei Partikeln oder doch mindestens eine Begründungspartikel stehen. Es ergibt sich folgende Tabelle 2 . 1

Auch nach Richter, Exegese 119, dürfen „Wortuntersuchungen nicht am Anfang der Textanalyse stehen", sondern sind „frühestens nach der Formkritik" und nach der ebenfalls schon vorangegangenen Literarkritik „möglich". 2 Kursivdruck auf der linken Seite der Tabelle, also bei den Begründungspartikeln, besagt, daß hernach irgendeine Ankündigung, auf der rechten Seite, also bei den Ankündigungspartikeln, daß eine Partizipialkonstruktion folgt.

1. Das Schema Begründung - Ankündigung 20,36

3,12 l.Kön

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65

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M ^ ST «TH -r-i N «5 -rt oo iO] seine H e r k u n f t von D t r P allerdings als fraglich erscheinen läßt). Dies f ü h r t zu der Vermutung, daß vielleicht erst D t r P die jetzige Anordnung des ganzen Komplexes, u n d das heißt auch: die Verknüpfung der beiden Reihen 1 8 , 1 7 - 1 9 , 9 a . 3 6 f . u n d 19,9b-35; 20,1-19 vorgenommen h a t . Allerdings haben die Legenden auch hernach noch einige Erweiterungen erfahren, so namentlich in dem an deuterojesajanisches Denken erinnernden Gebet Hiskias (19,15ff.) sowie in den Passagen 19,34; 2 0 , 3 . 5 b ß y . 6 a ß y b . 7 . — Vgl. zum Ganzen Hölscher, 187f.; Wellhausen, Composition 290ff.; Noth, ÜSt 85 mit Anm. 7; Schüpphaus, 87 ff. 116 So ist es kein Wunder, daß Alt, 121, in Stücken wie l . K ö n l l , 2 9 f f . ; 14,14 („Designation durch J a h w e " ) u n d 15,29; 1 6 , l l f . (von J a h w e befohlene „radikale Ausrottung") Belege d a f ü r sieht, daß das Nordreich in der Zeit von Jerobeam I. bis Omri „ein Reich der gottgewollten Revolutionen" war (122). Diese These Alts wurde übernommen u . a . von Noth, Geschichte 209; Bright, 223. 232f.; Miller, 320f.; R&ndtorß, Frühgeschichte 158f. Trotz der breiten Zustimmung, die Alt gefunden h a t , ist v o m literarischen Befund her festzustellen: Das Nordreich war allem Anschein nach schlicht ein Reich ohne festes dynastisches Prinzip, u n d die „gottgewollten Revolutionen" sind kein historisches P h ä n o m e n des zehnten u n d neunten Jahrhunderts, sondern ein dogmatisches aus dem sechsten. Montgomery h a t bereits bemerkt, daß Texte wie l . K ö n 11, 29if.; 1 6 , l f f . „Prophetical stories . . . of dubious historical value" sind (118); freilich n a h m er andererseits l . K ö n 14,7ff. ohne Begründung u n d sehr zu Unrecht von diesem Urteil aus (281). Mit der ^.Zischen These setzt sich explizit Thornton auseinander. Auch er erklärt die Abschnitte l . K ö n 11,29£f.; 14,7ff.; 16,1 ff. f ü r deuteronomistisch u n d unhistorisch (6 f.) u n d sucht die politische Unbeständigkeit des Nordreichs auf andere Gründe zurückzuführen (9ff.). Vor allem aber liegt ihm, wie schon der Titel seines Aufsatzes anzeigt, an dem Nachweis, daß t h e ,,'charismatic' ideal of kingship" (1) nicht nur in NordIsrael, sondern auch in J u d a u n d im ganzen alten Orient gepflegt wurde (lff.). Zwischen diesen beiden Argumentationsrichtungen besteht m . E . eine gewisse Spannung.

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V. Redaktionsgeschichte

und Sprachgebrauch eng neben 24,3 f. 117 und gehört deshalb DtrN. 24,20 b leitet zum folgenden über und dürfte wieder von DtrG formuliert sein118. Der Bericht vom Fall Jerusalems (25,1-21 a) zerfällt in drei Teile: 1. die Eroberung der Stadt und das Geschick ihrer Bewohner einschließlich der Königsfamilie (V. 1-12); 2. die Plünderung des Tempels (V. 13-17); 3. die Hinrichtung einer Reihe vornehmer Judäer (V. 18-21 a). Für den ersten119 und den dritten Teil sind keine Vorlagen auszumachen; beide beruhen höchstwahrscheinlich auf persönlicher Kenntnis der Vorgänge; im zweiten Teil werden in Anlehnung an l.Kön 7,15ff. 120 — einen Abschnitt, der gewiß schon im Werk von DtrG stand — die von den Babyloniern geraubten Tempelgeräte aufgezählt. Alle drei Teile sind augenscheinlich frei formuliert. Ganz anders die beiden noch folgenden Abschnitte: derjenige über Gedalja (V. 22-26) ist eindeutig aus Jer 4 0 f . m , der über Jojachins Rehabilitierung (V. 27-30) wahrscheinlich „aus einem ausführlicheren Bericht über das Schicksal der Exilierten"122 exzerpiert. Auch stili117

Von hier aus u n d nach L X X ist in 24,3 s t a t t "'S wohl zu lesen. Vgl. Noth, Ü S t 86 Anm. 5. 119 Dieser Abschnitt d ü r f t e k a u m , wie Noth, Ü S t 86f., meint, aus der BaruchErzählung exzerpiert sein, weil eine ganze Reihe von in 2.Kön 25 gebrachten Einzelnachrichten in J e r 39 fehlt: die Tagesangabe trrnV in V. 1; die Bemerkung in V. 3, der Hunger habe den Widerstand der Belagerten gebrochen; die Notiz in V. 5, die mit Zedekia geflohenen Soldaten h ä t t e n sich beim Nahen der Verfolger zerstreut; das D a t u m in V. 8; die Nachricht von der Zerstörimg des Tempels in V. 9. Dazu k o m m t eine Fülle kleinerer sachlicher u n d stilistischer Abweichungen u n d vor allem die bei Noths These k a u m erklärbare Tatsache, daß Jeremia mit keinem Wort erwähnt wird (Noths Erklärung, Ü S t 87 Anm. 3, wirkt denn auch recht dürftig). Auf der anderen Seite h a t J e r 39 in V. 3 ein großes Plus gegenüber 2 . K ö n 25, das Rudolph, 226f., wohl mit Recht neben V. (11 f.) 14 allein f ü r zur Baruch-Erzählung gehörig hält, während V. 4-10(.13) Auffüllung aus J e r 52 (oder aus 2 . K ö n 2 5 ? ) sei. D a J e r 52 unverkennbar aus 2.Kön 25, wie das Kapitel jetzt vorliegt, abgeschrieben ist (vgl. Rudolph, 295), ist die älteste der drei Rezensionen über die Eroberung Jerusalems die von 2.Kön 25. Ähnlich urteilen Jepsen, Quellen 25 mit Anm. 6, u n d Zenger, 17 Anm. 9. 120 So Noth, Ü S t 87. 121 So auch Noth, Ü S t 87; Jepsen, Quellen 26; Baltzer, 37; Zenger, 17. Anders Mowinckel, 29 f. 122 Zenger, 17. Zenger weist d a n n (18ff.) eine Reihe von Anklängen ans Akkadische u n d an das babylonische Hofzeremoniell nach, die seine These zu stützen geeignet sind, u n d k o m m t zu dem Ergebnis, d a ß „zumindest nach 2 K g 25,27-30 Amel-Marduk sich zu Beginn seines ersten Regierungsjahres (seil. 561 v.Chr.) entschloß, Jojachin von J u d a als königlichen Vasall öffentlich zu rehabilitieren" (27). I s t dies richtig, d a n n wird 2. K ö n 25,27-30 sehr bald nach der Rehabilitierung Jojachins oder wenigstens nach deren Bekanntwerden in J u d a , also u m 560, geschrieben sein; denn d a ß diesem Ereignis hier offenbar große Bedeutving zugemessen wird, ist nur aus einer Zeit verständlich, in der seine Folgenlosigkeit noch nicht deutlich geworden war. 118

3. Redaktionsgeschichte im dtr Geschichtswerk

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stisch heben sich diese beiden Berichte von den vorangehenden durch ihre fast stichwortartige Knappheit ab123. All dies führt zu der Vermutung, daß V. 1-2 l a und V. 22-30 auf verschiedene Verfasser zurückzuführen sind. In der Tat findet sich zwischen beiden Stücken ein deutlicher redaktioneller Trennungsstrich, der sich sehr gut als Abschluß von V. 1-21 a verstehen läßt: WölK Vsm nTliP Vm (V. 21b)124. Können diese Beobachtungen mit den bisher gewonnenen redaktionsgeschichtlichen Ergebnissen in Verbindung gebracht werden? Wenn eine der beiden Hälften von 2.Kön25 DtrG zuzuweisen ist, dann jedenfalls die erste. Das zeigt schon die Einleitung 24,18 f. 20 b, das zeigt noch mehr die Tendenz dieser Komposition: Die breite Darstellung der geschichtlichen Ereignisse strebt, in ihrem Gefälle verstärkt durch die Berichte über die Plünderung des Heiligtums126 und die Hinrichtung führender Persönlichkeiten aus Jerusalem, dem gerade in seiner lapidaren Schlichtheit erschütternden Satz V. 21b zu. Die Verbindungslinien zur Gesamtanlage des Werkes von DtrG liegen zutage: Von dem großartigen Anfang unter Mose und vor allem unter Josua über das labile Hin und Her in der Richterzeit und den immer rascheren Verfall in der Zeit der Könige treibt die Geschichte Israels als politische wie auch als Geschichte mit dem Gott Jahwe dem Abgrund entgegen. DtrG schreibt eine Ätiologie des Nullpunkts, an dem er und seine Zeitgenossen stehen. Zugleich aber scheint er sich und seine Zeitgenossen daran erinnern zu wollen, daß es für Israel während seiner ganzen Geschichte eine — und nur diese eine — Möglichkeit zum Überleben und zum Wiederaufleben gegeben hat: die Rückkehr zu Jahwe126. Rückhaltlose Anerkennung der Unwiderruflichkeit und der Gerechtigkeit des Gerichts und zugleich damit, ja dadurch (und deswegen bei weitem nicht so deutlich ausgesprochen): rückhaltlose Hinwendung zu Jahwe — dies beides will DtrG mit seinem Werk bewir123 So auch Zenger, 17. Dagegen ist Zenger darin zu widersprechen, daß der Gedalja-Bericht mit der Zedekia-Episode durch die aus V. 25aß nach V. 21a „übernommene Wendung Diva"1! "pl" verknüpft sei (28, mit Anm. 83); denn die zu dieser Behauptung führende Vorentscheidung, in V. 25 sei für na*1! „nach Jer 40,2 Hiphil von Dia zu lesen" (Anm. 86), ist reichlich kühn: die Nennung des Namens irpbHS in V. 25 bedingt eine gänzlich andere Konstruktion als die von V. 21a, weswegen das nD^l in V. 25 aller Wahrscheinlichkeit nach eine Glosse ist (vgl. BHK). 124 Vgl. die Überlegung zu 2.Kön 17,23b o . S . 4 1 Anm. 76. "Übrigens ist auch Jepsen, Quellen 26. 66, der Meinung, das Werk seines R 1 habe mit 2.Kön 25, 21b geschlossen. Auch Montgomery meint, hier liege „the conclusion of the original book" (564). 125 Das Interesse von DtrG am Tempel zeigt sich in Stücken wie l . K ö n 7 , 1 5 51; 8,1-8.10-13(62ff.?); 15,15; 2.Kön 12; 14,14; 15,35; 16,8.10-18; 18,15f.; 21, *lff.; 23,4.6.11 f.; 24,13. 128 Vgl. vor allem Ri 2,6ff.

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Y. Redaktionsgeschichte

ken127. Und auf dieses Ziel gesehen läßt sich kein besserer Schlußsatz für sein Buch denken als 2.Kön 25,21b. Der Bericht in 2.Kön 25,27-30 dagegen atmet einsn ganz anderen Geist. Hier führt Hoffnung die Feder — und nicht mehr so verhalten, nicht mehr so in der Situation des Nullpunkts verhaftet wie bsi DtrG, sondern gestützt auf ein positives Faktum jenseits des Endes: der Davidide Jojachin steht bei den babylonischen Herren wieder in Ehren! Derjenige Redaktor aber, der im dtr Geschichtswerk am stärksten auf der Besonderheit des Davidshauses, auf seinem Ansehen bei Jahwe und gar auf seiner Unvergänglichkeit insistiert, ist DtrN. Einige Beispiele seien in Erinnerung gerufen: David hat das Gesetz gehalten (l.Kön 11,34.38; 14,8), um seinetwillen sollen seine Nachfolger Juda behalten (l.Kön 11,13.32), Jerusalem soll ihnen „allezeit" (D-'ö-'n Vd) eine „Leuchte" sein (l.Kön 11,36, vgl. 15,4f.), ihr Königtum, soll, wenn es nach Jahwes Willen geht, „für ewig" (abxb) bestehen (l.Kön 9,5)128. Diese Linie, bei den ersten Herrschern auf dem Davidsthron kräftig ausgezogen129 (und dies gewiß nicht aus historischem Interesse), verlängert DtrN gegen Ende des Geschichtswerkes zwar feiner — auch er konnte ja die in dtr Augen gar nicht immer ruhmreiche Geschichte der Dynastie130 und den Untergang ihres Reiches nicht völlig außer acht lassen —, aber doch deutlich erkennbar, und zwar, so scheint es, auf Jojachin hin: Laut 2.Kön 23,26f. (DtrN) beschließt Jahwe auf Manasses Treiben hin, Juda, Jerusalem und den 127 Vgl. Jepsen, Quellen 71; v.Rad, Theologie I 3 4 6 f f . ; Wolff, Kerygma 308ff. (obgleich Wolff vielfach DtrN-Stellen als Belege heranzieht). 128 Wenn an dieser Stelle der Verheißung eine Bedingung vorgeschaltet ist (vgl. dazu auch l . K ö n 2 , 3 f . ; 6,11-13; 8,25f.), d a n n zeigt sich daran nur, daß Nomismus u n d Hoffnung auf die Davidsdynastie eng zusammenhängen: E s k o m m t alles darauf an, daß das Gesetz gehalten wird — u n d m a n k a n n ergänzen: d a ß Israel „ v o n seinen bösen Wegen u m k e h r t " (2.Kön 17,13), sich von den fremden Völkern (den Babyloniern? den Moabitern, Edomitern, Ammonitern? vgl. z.B. 2-Kön 25,24 bzw. Ez 25,8ff. 12ff.; 35,10ff.; Ob 10ff.; Thr 4,21) u n d ihren Göttern fernhält (vor allem J o s 23; R i 2 , 2 0 f f . ) — dann wird J a h w e zu seinen Verheißungen an das H a u s Davids stehen. Vgl. hierzu Kraus, 427, u n d Kellermann, 7 1 . 8 2 ; freilich ist die von beiden Autoren vorgenommene Verallgemeinerung („der Deuteronomist" o.ä.) abzulehnen. 129 Die Nathan-Weissagung 2.Sam 7 k a n n hier nicht eingehender behandelt werden, doch vgl. zu ihrer d t r Dimension McCarthy, v. Rad, Geschichtsschreibung 171, verweist auf einige der oben angeführten DtrN-Stellen (darunter 2. Kön 25,27-30!) u n d stellt ihre Tangenz zur Nathan-Weissagung heraus. Bedenklich ist es freilich, wenn er daraus folgert, hier wie in den DtrP-Texten liege derselbe Gedanke des „in die Geschichte hineingesprochenen geschichtsschöpferischen Prophetenwortes" (171 f.) vor. Vielmehr ist dies ein erneutes Beispiel dafür, wie D t r N von D t r P gelernt, aber auch wieder andere Akzente als dieser gesetzt h a t . 130 Vgl. aber 2 . K ö n 8 , 1 9 ; 18,6f. (beides D t r N ) .

3. Redaktionsgeschichte im dtr Geschichtswerk

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Tempel zu verwerfen — nicht aber das Davidshaus. Die Herrschaft Jojakims wie auch die Zedekias bestärkt Jahwe in diesem Entschluß (24,3f. 20b, DtrN) — nicht aber diejenige Jojachins 1S1 . Umgekehrt hat DtrG den Joj achin offenbar noch keiner besonderen Beachtung für wert gehalten; denn ihn trifft, genau wie Jojakim und Zedekia, das Urteil, er habe das Böse in den Augen Jahwes getan 132 . Stammt also 2.Kön 25,27-30 aller Wahrscheinlichkeit nach von DtrN, dann bleibt noch die Frage, wieso er diesem Abschnitt den über Gedalja vorausgeschickt hat. Vermutlich wollte er damit klarstellen, daß es im Lande Juda keinerlei Alternative zu Joj achin mehr gab 133 . Dazu stimmt der trockene, im Gegensatz zur Baruch-Erzählung auf jegliche negative Beurteilung verzichtende Ton, in dem die Ermordung Gedaljas berichtet wird; des Mörders sonstige Schandtaten und dunkle Machenschaften (Jer 41,1.4ff. 15) werden geflissentlich verschwiegen. Und Gedalja, so ist deutlich herauszuhören, hat kein anderes Ende verdient: die Äußerung, die ihm in V. 24 in den Mund gelegt wird, kann in dtr Ohren nicht anders als gotteslästerlich klingen 134 . Nun aber ist dieser unselige Gedalja beseitigt, seine Beschützer und Anhänger erschlagen oder geflohen — die Bahn für Jojachin ist frei! Nach alledem darf wohl behauptet werden: 2.Kön 24,18f.20b; 25, 1-21 stammt von DtrG, 2.Kön 24,20a; 25,22-30 von DtrN. Das bedeutet aber, daß DtrG kurz nach der Eroberung Jerusalems, also wohl noch vor 580, anzusetzen ist 136 , DtrN hingegen kurz nach der Rehabilitierung Jojachins 136 , also um 560. Diese beiden Zahlen sind zugleich die termini post und ante quem für die Wirksamkeit von DtrP. Das fügt sich vorzüglich zu dem Bild, das wir von ihm gewonnen haben: Er zielt mit den letzten von ihm gebrachten Weissagungen auf die Ereignisse von 587 (2.Kön [20,17f., vgl. außer 24,13 auch 25,13ff.] 22,16f.); er verwendet den kurz nach

131

Hier, in 24,8 f., findet sich nur die Einleitungsformel von DtrG. 24,9. Zenger, 29, meint, in der Einleitungsformel für Zedekia werde Jojachin „geschont", indem Zedekias böses Tun mit dem Jojakims, nicht dagegen mit dem Jojachins verglichen werde, „obwohl das die richtige Reihenfolge wäre"; eben dies stimmt nicht, denn Jojachin ist Zedekias Neffe gewesen (24,17). 133 Ähnlich Baltzer, 3 7 f. 134 Das meiste hiervon beobachtet auch Zenger (29 mit Anm. 88); aber sein Versuch, aus V. 22-26 genauso wie aus V. 1-21 eine „negative Schematisierung des Endes Judas" (29) herauszulesen, verträgt sich schlecht mit der unverkennbaren Zustimmung des Verfassers von V. 22-26 zu dem berichteten Geschehen. Auf die Baruch-Erzählung paßt Zengers Deutung, hierauf nicht. 135 Dazu stimmt, daß DtrG vom Tod Zedekias (vgl. Jer 52,11) noch nichts zu wissen scheint; so auch Jepsen, Quellen 66f., über R 1 . 136 Vgl. S. 140 Anm. 122. 132

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V. Redaktionsgeschichte

587 entstandenen Psalm 79 137 ; er steht unter dem unmittelbaren Einfluß Jeremias und der Baruch-Erzählung138; er kennt die ezechielische Prophetie nur von ferne und nur in ihren ersten, noch ganz von der bevorstehenden oder gerade eingetretenen Katastrophe bestimmten Ansätzen139; er ist noch völlig unberührt von der exilischen Heilsprophetie etwa der jüngeren Partien des Ez-Buches oder eines Deuterojesaja. Kurz : er schreibt allem Anschein nach wirklich in der frühen Exilszeit. Was den Entstehungsort des dtr Geschichtswerkes als ganzen angeht, bleibt Noths Wahrscheinlichkeitsrechnung, die Fülle der verarbeiteten Überlieferung sei am ehesten in Juda erreichbar gewesen, nach wie vor überzeugend140. Die vor allem in der ersten und der dritten Redaktionsschicht zu beobachtende Verbundenheit mit Jerusalem und dem — zerstörten ! — Tempel weist genauer auf Jerusalem141. Im Blick auf DtrP scheint dies durch die häufige und der Erklärung offensichtlich nicht bedürftige Bezeichnung Jerusalems als ntn Dlpan bestätigt zu werden142. Wir kommen zu dem Schluß, daß DtrP zwischen 580 und 560 v. Chr. in Juda, wahrscheinlich in Jerusalem, das von DtrG geschaffene Geschichtswerk um eine recht umfängliche prophetische Schicht, bestehend aus selbstverfaßten sowie älterer Überlieferung entnommenen Prophetenerzählungen, erweitert hat. Er hat damit Israel in seinem Nachdenken über seine Geschichte auf die israelitische Prophetie als auf das entscheidende Bindeglied zwischen Jahwe und Israel, zwischen Jahwes Geschichtsienken und Israels Handeln und Ergehen, gewiesen. Hierin ist DtrP ein Schüler der Prophetie gewesen — zugleich war er aber auch Glied einer dtr Schule, die in erstaunlich kurzer Zeitspanne ein gewaltiges Werk über die Geschichte Israels von der Landnahme bis zum Verlust des Landes hervorgebracht und zweimal überarbeitet hat. Dieses Ergebnis bestätigt die immer wieder geäußerte Vermutung, das dtr Geschichtswerk sei nicht in einem einzigen Anlauf entstanden. Aber es trifft sich nicht mit der vor allem von der älteren Forschung vertretenen These, ein erster Redaktor sei bereits vor, ein zweiter (oder auch mehrere) dagegen im oder nach dem Exil ans Werk ge137

Siehe o. S. 97 f. Siehe o. S. 70ff. 103 ff. Zur Datierung s. Rudolph, X V f . 243. Siehe o. S. 81 f. 140 ÜSt 110 Anm. 1. Noths Hinweis auf Dtr angeblich bekannte Lokaltraditionen aus Bethel und Mizpa dagegen (vgl. auch ÜSt 97) ist weniger einleuchtend. 111 Vgl. auch 2.Kön 25,1-21. 142 Vgl. S. 76. 138

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3. Redaktionsgeschichte im dtr Geschichtswerk

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gangen143. Ebensowenig stimmt unser Ergebnis mit der neuerdings und vor allem gegen Noth geltend gemachten These überein, wegen der recht unterschiedlich aussehenden Redaktionsarbeit etwa in den Büchern Richter, Samuel und Könige könne von einem einheitlichen dtr Geschichtswerk, das vom Deuteronomium bis zum 2. Königsbuch reiche, nicht die Rede sein144. Vielmehr hat sich herausgestellt, daß Noths gerade in seiner Einlinigkeit grandioser Entwurf in der Hauptsache zutrifft: DtrG hat den Großteil des in den Geschichtsbüchern146 vorliegenden Materials gesammelt und zu einem fortlaufenden Geschichtszusammenhang von der Landnahme bis zum Exil gestaltet; nur darin, daß nicht aller in dem Geschichtswerk jetzt aufgehäufte Stoff von einem Redaktor verfaßt oder aufgenommen und kommentiert wurde, erwies sich Noths These als ergänzungsbedürftig. Andererseits aber ist es nicht zulässig, das Werk des ersten Redaktors — wie hinsichtlich des Königsbuches mehrfach geschehen144 — zu einem nur um spärliche redaktionelle Zusätze bereicherten Exzerpt aus Annalenschriften gerinnen zu lassen; es enthielt, um nur einige Beispiele zu nennen, die Salomogeschichte, die Erzählung von der Reichsteilung, die meisten Eliageschichten, die Jehu-Erzählung, wahrscheinlich den gesamten Elisa-Zyklus und den Bericht von Josias Reform147. Daß das jetzige dtr Geschichtswerk im wesentlichen148 auf drei Redaktionsstufen zustandegekommen zu sein scheint, ist in zweierlei 143 So Kuenen, § 2 6 Anm. 5 - 8 ; Benzinger, X I I I ; Wellhausen, Composition 298; Cornül, 126f.; Steuernagel, 345f.; vgl. auch Schüpphaus, passim, u n d Fohrer, Einleitung 256. Dagegen wenden sich Hölscher, 200, u n d Janssen, 14f. Umstritten sind hier vor allem Stellen, von denen die einen behaupten, sie seien nur aus vorexilischer Zeit verständlich u n d doch redaktionell, während die andern sie vorexilischen Quellen zurechnen. Von dieser Kontroverse abgesehen ist auch in Rechnung zu stellen, d a ß d t r Geschichtsschreiber nicht das feine historische Empfinden unserer Zeit h a t t e n ; sie abstrahierten zuweilen mühelos von der jeweiligen historischen Situation. 144 So z . B . v. Rad, Theologie I 358f.; Weiser, 151. 163; Hertzberg, 8f., u n d Ders., Samuelbücher 9; schließlich Steck, Propheten 66 Anm. 3. 145 Aufs Deuteronomium war hier nicht einzugehen. 148 Hölscher, passim; Steuernagel, z . B . 369; auch Jepsen, Quellen (vgl. vor allem seine Tabelle im Anhang). 147 Vgl. schon Wellhausen, Composition 296f.: Die „ E p i t o m e " u n d die „in extenso mitgeteilten Erzählungen" sind von der „gleichen H a n d " „ g e f o r m t " bzw. „recipirt"; so „ist der Epitomator . . . der eigentliche Verfasser des Buches der Könige". Ähnlich äußert sich Cornül, 122. 148 E s soll nicht ausgeschlossen werden, d a ß es d t r Vorstufen zu dem Werk von D t r G gegeben u n d daß eine Nachbearbeitung des durch DtrG, D t r P u n d D t r N hergestellten Textbestandes stattgefunden h a t ; Beispiele f ü r das letztere sind uns ja begegnet. Nur scheinen außer jenen dreien keine weiteren Redaktionsschichten das gesamte Geschichtswerk zu durchziehen — wobei natürlich zu berücksichtigen ist, d a ß D t r P wegen seines spezifischen Interesses alles Gewicht auf die Königszeit legen m u ß t e .

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V. Redaktionsgeschichte

Hinsicht von nicht geringer Bedeutung. Erstens liegt hier wirklich eine Redaktionst/escÄicAfe vor. Dieser Begriff gibt den Sachverhalt in den synoptischen Evangelien kaum ganz präzise wieder, da dort je ein „Redaktor" ihm vorliegendes Material zu einem eigenen Buch zusammengestellt und nicht etwa das Werk des jeweiligen Vorgängers bloß um weiteren Stoff ergänzt hat; die Evangelisten schreiben nicht ältere Evangelien fort, sondern lösen sich aus der Kontinuität mit den Vorgängern, um Neues zu schaffen, das Bisherige zu ersetzen. Anders die Redaktoren des dtr Geschichtswerkes149: Sie weiten jeweils nur aus, was sie vorfinden, passen das Neue, das sie sagen wollen, dem Duktus des Alten so weit wie möglich an; sie lassen das Bisherige gelten, ja identifizieren sich damit; sie schreiben nicht jeder ein eigenes Werk, sondern versehen das des Vorgängers behutsam mit neuen Akzenten. Ihr Vorgehen ist wesentlich additiv160. Es kann dies nur sein — und damit kommen wir zum Zweiten —, weil und insofern die je neu zu setzenden Akzente zuvor zwar nicht explizit, aber doch in nuce schon da waren: Die drei Redaktoren sind Deuteronomisten, sind in der Hauptsache eines Geistes — und doch betonen sie je verschiedene Aspekte deuteronomistischen Denkens. Die Hauptsache ist die am klarsten im Deuteronomium und in der josianischen Reform sich äußernde, auf die Einheit von Gott, Volk und Kultort hindrängende deuteronomische Geisteshaltung; sie tritt bei DtrG etwa in den Urteilen über die Könige zutage181, bei DtrP beispielsweise im Eifern gegen die seit Jerobeam auf kultische und politische Eigenständigkeit bedachten nordisraelitischen Könige, bei DtrN u.a. in den ständigen Hinweisen auf das Davidshaus, Jerusalem und den Tempel wie auch in dem Bestreben nach Abgrenzung Israels von den fremden Völkern und ihren Göttern. Solche Einmütigkeit im Grundsätzlichen läßt aber durchaus die Ausprägung unterschiedlicher Aspekte zu: DtrG schreibt aus der Situation nach dem Untergang des Südreichs und auf sie hin eine Geschichte des Miteinanders und des Gegeneinanders von Israel und seinem Gott Jahwe. DtrP zeichnet in dieses Geschichtswerk die Geschichte der israelitischen Prophetie ein: nicht als eine Art Übergeschichte, die unverbunden neben der Geschichte

149 Auch wenn DtrG und D t r N in dieser Arbeit nicht thematisch behandelt wurden, sind die Grundlinien ihres Denkens doch so weit zum Vorschein gekommen, daß sich einiges Allgemeine über sie sagen läßt. 150 Zu diesem Charakteristikum der dtr Redaktionsgeschichte vgl. Smend, Gesetz 496. 503. 151 Bereits Wellhausen sah, daß der Schriftsteller, der das „Skelett des Buchs der Könige gebildet hat, . . . mit Leib und Seele zu der Reformation Josias" stand (Composition, 294f.). Vgl. auch Cornül, 121: „Sein Standpunkt... ist der streng deuteronomistische".

3. Redaktionsgeschichte im dtr Geschichtswerk

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Israels herliefe, sondern als nicht aus dieser herauszulösenden, stets auf sie bezogenen, die in ihr verborgene göttliche Dimension verdeutlichenden — und doch auch wieder nicht in ihr aufgehenden, sondern sie zutiefst bestimmenden Bestandteil. DtrN schließlich erblickt im Deuteronomium die letztgültige Willensoffenbarung Jahwes; deshalb sieht er das Geschick Israels in der Vergangenheit wie in der Gegenwart an der Haltung dem Geist und dem Buchstaben dieses Gesetzes gegenüber sich entscheiden152. Geschichte, Prophetie, Gesetz — diese Reihenfolge der Redaktionsstufen im dtr Geschichtswerk besagt, daß Israel bis in die Exilszeit hinein in seinem Nachdenken über sich selbst, über seine Vergangenheit und seine Gegenwart, geleitet war von dem Glauben an Jahwes helfende und strafende Nähe in der Geschichte und in der Prophetie. Vielleicht nur wenige Jahre nach DtrP jedoch tritt mit DtrN der Nomos, die Gesetzlichkeit die Herrschaft an. Der Umschlag der Geschichte Israels in die Geschichte des Judentums spiegelt sich im dtr Geschichtswerk wider. Dieser Umschlag ist — jedenfalls im dtr Geschichtswerk — nicht abrupt vollzogen worden. Auch DtrG und DtrP sind ja Deuteronomisten, auch sie predigen ja nicht ein Evangelium ohne Gesetz. Dem „Evangelium", das sie bringen — etwa der Gabe des Landes, dem Vorhandensein von „Richtern", von Jahwe wohlgefälligen Königen, der Anwesenheit Jahwes im Tempel und in der Stimme der Propheten, und nicht zuletzt der doch immer wieder weitergehenden Geschichte —, solchem „Evangelium" korrespondiert in ihren Augen durchaus ein „Gesetz": Jahwes Anspruch auf sein Volk bewirkt das Auf und Ab in der Geschichte Israels, den Widerstreit zwischen Gehorsam und Ungehorsam, in dem im Laufe der Zeit der Ungehorsam mehr und mehr die Oberhand gewinnt, so daß der Anspruch Jahwes immer weniger selbstverständlich erfüllt und immer mehr zu einer bedrohlichen und schließlich vernichtenden Kraft wird. Dies ist „Gesetz" — nur beruft es sich nicht explizit auf einen Gesetzeskodex163. Eben deshalb sind DtrG und DtrP noch keine Nomisten, so gewiß sie auf der anderen Seite dem Nomismus eines DtrN 152 Zu Unrecht erblickt Kraus, 416. 419 (vgl. auch Rost, Deuteronomist 337), hierin ein Grundprinzip der gesamten dtr Geschichtsschreibung. Er verweist dazu auf Jos 1,8; 23,6.16, doch vgl. dagegen Smend, Gesetz 494 f. 501 ff. 153 Vgl. Jepsen, Quellen 73, über R 1 : „Merkwürdig ist vor allem, daß eindeutige Beziehungen zum Deuteronomium sich nicht in dem Maße finden, als eigentlich angenommen werden müßte, wenn die übliche Annahme im Rechte wäre, daß R 1 ein R d , d.h. ein von der deuteronomistischen Gedankenwelt abhängiger Schriftsteller ist . . . Es ist daher wohl die Frage erlaubt, ob überhaupt das Werk des R 1 ohne weiteres schon zur deuteronomistischen Literatur gerechnet werden darf". Die Frage ist positiv zu beantworten, weil deuteronomistisch nicht nur ist, was nomistisch ist.

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V. Redaktionsgeschichte

den Weg bereitet haben. Alle drei Redaktoren aber wollen dem Israel der Exilszeit zeigen, wie es zu der Katastrophe gekommen ist und wie es nun weitergehen kann und muß. Die Besinnung darauf hat sie zu der Erkenntnis geführt, daß in der gemeinsamen Geschichte Israels mit seinem Gott Jahwe, in den Israel von seinem Gott Jahwe gesandten Propheten und in dem Israel von seinem Gott Jahwe gegebenen Gesetz die richtende und rettende Nähe dieses Gottes zu diesem Volk sichtbar geworden ist. So wurde das deuteronomistische Geschichtswerk zu einer spannungsvollen Einheit.

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Bibelstellenregister Berücksichtigt sind nur Stellen, auf die in der Arbeit näher eingegangen wird. Wenn Verse oder Versgruppen im Rahmen größerer Texteinheiten, zu denen sie gehören, abgehandelt werden, sind nur die letzteren angeführt. Auch wo in der Arbeit nur Versteile untersucht werden, sind hier die ganzen Verse angegeben. 1. Sam 1,6 2,1-10 2,16 2,27-36 3,10-14 7,13 9,16 10,1 10,17-19 12,20-22 15, lOf. 15,19 15,27f. 15,28 20,15 25,22.34 25,28 28,17-19

91 85 77 132 f. 87 84 86 86 133 74 71 89 15f. 18. 19 87 82 23. 83 85 86

112 71 48 83 83 71

2. Sam 3,21 7,9 7,25 11,27 12,1-14 12,9 12,15 12,24 17,14

83 82 77 132 127ff. 89 132 25 25. 73

92 68 84 133 74 84 84

l.Kön 1,52 2,4 3,6 3,11 f. 6,11-13 8,12-61 8,16

85 73 73 68 71 74 31

Gen 15,1

72

Ex 32,4 32,7-14 32,30f. 33,34

96 96 95 95

Dt 1,36-38 9,5 9,7 ff. 9,7 14,26 19,10 20,2-4 28,37 28,68 29,24 32,26 32,43

68 73 96 31 83 30 80 73 89 76 98 97

Jos 6,26 7,13 7,20 8,22 11,8 24,2 Ri 2,14 2,20-23 3,30 6,7-10 6,13f. 8,28 11,33

154

Bibelstellenregister

l.Kön 8,25 9,1-9 9,6 11,5.7 11,9-13 11,26-28.40 11,29-39 11,31 11,33 ll,34f. 11,34 11,35 11,37 11,38 12,15 12,21-24 12,26-30 12,26-32 12,30-32 12,32 f. 12,33 13 14, l-6.12f.17f. 14,7-11 14,7 f. 14,7.9 14,7 14,8f. 14,8 14,9 14,10 14,11 14,13 14,15f. 14,18 15,4f. 15,27f.31 15,27f. 15,29 15,30 16,1-4 16,1 16,2f. 16,2 16,3 16,4 16,7 16.9f.

l.Kön 73 68. 72f. 71 94 68 f. 86 54 f. 15ff. 28. 30. 54f. 70. 86. 138 76. 94 21 28 87 83 28 f. 87 22. 25. 58. 71. 73. 77. 88. 89 114f. 10 138 116 115 119 114ff. 138 52 f. 112ff. lOf. 51 ff. 130 96 70. 85. 86 28 f. 86. 87 36. 81. 90. 95 72. 82. 83. 98. 99 78 58. 84 35 f. 88. 125 142 137 59 22. 24. 26. 59f. 83. 88 37. 91 9 f. 47 71 29 85. 86. 90. 92. 96. 130 89. 99 78 10. 38. 72 59

16,10.14 16,10 16, llf. 16,11 16,12 16,13 16,15-20 16,29-34 16,34 17 17,16 18,1 f. 18,1.31 19,9 19,10.14 19,15-17 20; 22 21,17 21,18 21,19-24 21,19 21,20-24 21,20 21,21 21,22 21,23 21,24 21,25f. 21,25 21,27-29 21,27 21,28 21,29 22,17f. 20 22,35 22,38-40 22,38 22,52 22,53

137 23 23f. 59f. 83 22. 88 37 59. 137 136 HOff. 122 ff. 88 123 72 123 76 127 120ff. 126 123 50 48 ff. 27 f. llf. 27 88 72. 82. 83. 98. 99 89. 90. 93 26ff. 85 78 36f. 89 21f. 27. 36f. 47. 51 81 71 72. 84 28 49 135 27 f. 49ff. 58. 88 126 92

2.Kön 1 1,17 3,1 4,44 7,16 8,18.27 9,1-6 9,6

125 ff. 88. 135 126. 135 88 88 33 47 f. 70

155

Bibelstellenregister 2.Kön

2.Kön 9,7-10 9,7 9,8 9,9 9,10 9,12 9,22.25f. 9,25 f. 9,30-35 9,36f. 9,36 10,10 10,11 10,17 10,29 10,30f. 13,4-6 13,5 13,23 14,25.28 14,25 14,26f. 14,26 14,28 15, lOf. 15,12 15,14f. 15,25f. 15,25 15,30f. 16,3 17,7-23 17,7-20 17,13 17,15 17,16f. 17,16 17,17 17,21-23 17,21 17,22 17,23 18,17-20,19 19,18 21,1-9.15-18 21,2-9.16 21,2-9 21,2 21,3.6 21,6.15.16 21,10-15

12. 27. 47 f. 97 82. 83. 98 89 85. 97 48 127 50 f. 60. 85 60 37 26ff.60. 88 24f. 28. 86 24 22. 23. 24. 61. 88 34. 93 34 34 35 35. 76 136 35. llOff. 35 98 llOf. 59. 137 34. 35 59. 137 137 59 59. 137 33 138 42 ff. 41 76 33 96 89 41 f. 47. 106 85. 86. 89. 93. 95 94. 100 99. 141 138f. 38 31ff. 14 30 95 45 89 14. 23. 25. 26

21,10-14 21,11-14 21,11 21,12 21,13 21,14 21,15 21,16 21,20f. 21,21 22,12-14 22,15-20 22,15.18 22,16-20 22,16f. 19f. 22,16.20 22,16f. 22,17 22,18-20 22,19 22,20 23,4 23,6 23,8 23,11 23,12 23,15-20 23,24 23,25 23,26f. 23,26 23,30 24, If. 24,2 24,3 f. 24,8 f. 24,18-20 24,20 25,1-21 25,21 25,22-26 25,24 25,27-30

33. 47 106 30. 93 70, 72. 87 80. 99 74. 79. 91 30 f. 34 30 f. 33 82 55 55 ff. 70 106 76 72 13f. 16. 20. 143 38. 76. 78 20 f. 21. 38. 75. 79. 84 85 32 32 32 32 31 117f. 119 82 29 29 f. 142 91 25. 58. 86 25 22. 23. 29. 60f. 88. 29 f. 35. 140. 143 143 139 f. 141 143 140 41. 141. 142 140 143 140. 142. 143

Jes 1,20 7,4 8,6 28,13 28.17

80 80 81 72 80

156 Jer 1,16 4,4 12,7 14,18 15,3 16,5f. 16,11 19,2-9.12f. 20,5 22,9 23,34-39 28,8 f. 29,10 30,16 39 40; 41 41,1.4ff. 15 42,18 42,22

Hebräisches Wortregister

77 79 75 78 78. 97 58 76 87 91 76 69 105 78 79 140 140 143 76 79

Jer 44,12 50,20

76 84

Ez 23,35

81 f.

Hos 12,15 13,2

91 96

Am 9,13-15

36

Zeph 1,17f.

99

Ps 79,2f. 79,10

97 98

Hebräisches Wortregister Angeführt sind nur Begriffe, auf die in der Arbeit explizit eingegangen wird. Bei Ausdrücken, die schon in Kap. I erwähnt sind, aber in Kap. I I I unter Angabe der Belegstellen ausführlich untersucht werden, sind nur die Seitenzahlen aus Kap. I I I angegeben. I n eckigen Klammern sind die Subjekte zu Verben vermerkt, in runden Klammem die Wendungen, innerhalb derer die einzelnen Wörter vorkommen. [nw] na« mX DX ]ÖX pxn p x j rra ISN V x - w viVx n w n » x n s n W 1ÖX— nax PJ3K xt3 (nsn iran) x i 3 T3 ina

30. 35 83 f. 81 43 19. 28 70 f. 30.31.32. 44 37 69 115 72f. 79 17.20.30. 31.69 73

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157

Hebräisches Wortregister 78 f. 35 43. 72 20.43.69. 71. 72 p i n ) p m 30 a w 34 Van 37. 43

(nirr nan n n s i i ) nan pn pn npn (mn"1

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28 82 20

92 71 72. 73 64 ff. 24 111 36. 64ff. 69. 122 78f. 89 f. 37. 44 35 20.28.34. 73 124 78 f. 84 30. 90 f. 73. 82 28. 34. 74 73 34 64 ff. 20.35.38. 69. 82 30 118 34 35. 99 89 116

44. 95f. 38 84 20.28.43. 44.71.72. 120 (ntn oipan) m p a 76. 144 m s 120

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36 74f. so 74 f. 20

131 24 97 20 91 f. 36 25 74 96 30.44. 99 f. 37 30 111.113 43 43 78 76 f. 35.98 35 35.98 24.25 35.74 20.43.69. 96. 120 99 87 97 80 89 71.771. 82 131 76f. 116 75f. 69.86f. 43 34.35 85 35

158

Hebräisches Wortregister

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Forschungen zur Religion und Literatur des Alten und Neuen Testaments Herausgegeben von H. Gunkel (Heft 1 - Neue Folge, Heft 29) und W. Bousset (Heft 1 - Neue Folge, Heft 11), ab Heft 14 bis Neue Folge, Heft 21 hrsg. in Verbindung mit H. Ranke und A. Ungnad. „Neue Folge" (Heft 19-79 der Gesamtreihe) herausgegeben von Rudolf

Bultmann:

4. (21.) Heft. W. Bousset: Kyrios Christos. Geschichte d. Christusglaubens von den Anfängen bis Irenäus. 6. A. 1967. 418 S. - 10. (27.) Heft. H. Koch: Die altchrist-'liehe Bilderfrage nach den literarischen Quellen. 1917. 112 S., brosch. — 12. (29.) Heft. R. Bultmann: Geschichte der synoptischen Tradition. 7. A. 1967. 416 S., Leinen. Ergänzungsheft einzeln: kart. - 21. (38.) H. Kundsin: Topologische Überlieferungsstoffe im Joh.-Evangelium. 1925. 84 S., brosch. - 23.(40.) Heft. E. Wissmann: Das Verhältnis von Pistis und Christusfrömmigkeit bei Paulus. 1926. 128 S., brosch. - 25. (42.) Heft. J. Begrich: Der Psalm des Hiskia. 1926. 72 S., brosch. - 29. (46.) Heft. R. Asting: Die Heiligkeit im Urchristentum. 1930. 346 S., brosch. — 33. (51.) Heft. H. Jonas: Gnosis und spätantiker Geist. Teil 1: Die mythologische Gnosis. 3., verb. A. 1964. 472 S., brosch., Ln. - 188 S., brosch. - 42. (60.) Heft M. Dibelius: Aufsätze zur Apostelgeschichte. 5., durchges. A. 1968. 193 S., brosch. - 43. (61.) Heft. E. Lohmeyer: Gottesknecht und Davidssohn. 2. A. 1953. 159 S., brosch. - 44. (62.) Heft R. Rendtorff: Die Gesetze in der Priesterschaft. 2. A. 1963. 80 S., brosch. - 45. (63.) Heft. H. Jonas: Gnosis und spätantiker Geist. Teil 2, 1. Hälfte: Von der Mythologie zur mystischen Philosophie. 2., durchges. Aufl. 1966. 239 S., brosch. Teil 2, 2. Hälfte: in Vorber. - 46. (64.) Heft. E. Lohse: Märtyrer und Gottesknecht. 2. A. 1964, 230 S., brosch. - 49. (67.) Heft. W. Marxsen: Der Evangelist Markus, 2., durchges. A. 1959. 151 S., brosch. - 52. (70.) Heft. O. Kaiser: Der königliche Knecht. Eine traditionsgeschichtlich-exegetische Studie über die EbedJahwe-Lieder bei Deuterojesaja. 2. A. 1962. 148 S., brosch. - 54. (72.) Heft. W. Beyerlin: Die Kulttraditionen Israels in der Verkündigung des Propheten Micha. 1959. 128 S., brosch. - 57. (75.) Heft. K. Rudolph: Die Mandäer. Teil II: Der Kult. 1961. 498 S., brosch. Heft 56 (Teil I vergr. - 61. (79. Heft. W. Schmithals: Das kirchliche Apostelamt. Eine historische Untersuchung. 1961. 273 S., brosch. Ab Heft 80 der Gesamtreihe herausgegeben von Ernst Käsemann und Emst Würthwein: 81. Heft. A. Weiser: Samuel. Seine geschichtliche Aufgabe und religiöse Bedeutung. Traditionsgeschichtliche Untersuchungen zu 1. Sam. 7 - 1 2 ; 1962. 94 S. brosch. — 82. Heft. G. Strecker: Der Weg der Gerechtigkeit. Untersuchung zur Theologie des Matthäus. 3. durchges., um einen Nachtrag erweit. A. 1971. 238 S., brosch., Ln. Fortsetzung

umseitig

VANDENHOECK & RUPRECHT IN GÖTTINGEN UND ZÜRICH

Forschungen zur Religion und Literatur des Alten und Neuen Testaments 83. Heft. Ferd. Hahn: Christologische Hoheitstitel. Ihre Geschichte im frühen Christentum. 3. Aufl. 1966. 442 S., kart., Ln. - 84. Heft. R. Smend: Jahwekrieg und Stämmebund. Erwägungen zur ältesten Geschichte Israels. 2., durchges. und ergänzte Aufl. 1966. 101 S., kart. - 85. Heft. IV. Schmithals: Paulus und Jakobus. 1963. 103 S„ kart. - 87. Heft. P. Stuhlmacher: Gerechtigkeit Gottes bei Paulus. 2. Aufl. 1966. 276 S., kart., Leinen - 88. Heft. K. Rudolph: Theogonie, Kosmogonie und Anthropogonie in den mandäischen Schriften. Eine literarkritische und traditionsgeschichtliche Untersuchung. 1965. 393 S., kart. - 89. Heft. A. H.J. Gunneweg: Leviten und Priester. Hauptlinien der Traditionsbildung und Geschichte des israelitisch-jüdischen Kultpersonals. 1965. 225 S., kart. — 91. Heft. R. Walker: Die Heilsgeschichte im ersten Evangelium. 1967. 161 S., kart., Ln. — 92. Heft. M. Weippert: Die Landnahme der israelitischen Stämme in der neueren wissenschaftlichen Diskussion. 1967. 164 S., mit 2 Karten, kart., Ln. - 93. Heft. / . Debus: Die Sünde Jerobeams. Studien zur Darstellung Jerobeams und der Geschichte des Nordreichs in der deuteronomistischen Geschichtsschreibung. 1967. 130 S., kart., Ln.— 94. Heft. H. Weidmann: Die Patriarchen und ihre Religion im Lichte der Forschung seit Julius Wellhausen. 1968. 186 S. — 95. Heft. P. Stuhlmacher: Das paulinische Evangelium. I. Vorgeschichte. 1968. 313 S., kart., Ln. - 96. Heft. W. Thyen: Studien zur Sündenvergebung im Neuen Testament und seinen alttestamentlichen und jüdischen Voraussetzungen. 1969. 281 S., kart., Ln. - 97. Heft. W. Harnisch: Verhängnis und Verheißung der Geschichte. 1969. 362 S.,'kart., Leinen - 98. Heft. Chr. Burger: Jesus als Davidssohn. Eine traditionsgeschichtliche Untersuchung. 1970. 185 Seiten, kart., Leinen. — 99. Heft. W. Beyerlin: Die Rettung der Bedrängten in den Feindpsalmen der Einzelnen auf institutionelle Zusammenhänge untersucht. 1970. 174 S., kart., Ln. - 100. Heft. W. Klatt: Hermann Gunkel. Zu seiner Theologie der Religionsgeschichte und zur Entstehung der formgeschichtlichen Methode. 1969. 280 S., kart., Ln. - 101. W. Richter: Die sogenannten vorprophetischen Berufungsberichte. Eine literaturwissenschaftliche Studie zu 1. Sam. 9,1-10,16; Ex. 3f. und Ri. 6,11b—17. 1970. 203 S., kart., Ln. - 102. E. Linnemann: Studien zur Passionsgeschichte. 1970. 187 S., kart. — 103. Ch. Burchard: Der dreizehnte Zeuge. 1971. 196 S., kart. - 104. K.-F. Pohlmann: Studien zur dritten Esra. 1971. 164 S., Ln. - 105. P. Tachau: „Einst" und „Jetzt" im Neuen Testament. 1972. 166 S., Ln. - 106. Th. Willi: Die Chronik als Auslegung, 1972, ca. 252 S., Ln. - 107. K. Seybold: Das davidische Königstum im Zeugnis der Propheten. 1972. 183 S., Ln.

Weitere Bände in Vorbereitung. Verzeichnis alter Titel auf Anfrage.

VANDENHOECK & RUPRECHT IN GÖTTINGEN UND ZÜRICH

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