Predigt am zweiten Sonntage des Advents 1830 in der Dreifaltigkeitskirche gesprochen 9783111478128, 9783111111100

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Predigt am zweiten Sonntage des Advents 1830 in der Dreifaltigkeitskirche gesprochen
 9783111478128, 9783111111100

Table of contents :
Text. Loh. I, 12 — 17
Ordnung, nach welcher der Gottesdienst von der evangelischen Gemeine in unserer Dreifaltigkeitskirche in dem 1831sten Jahre, geliebt es Gott, gehalten wird
Bei Der Evangelischen Gemeine Sind In Dem Verflossenen 1830sten Jahre

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Predigt am

zweiten Sonntage des Advents 1830 in der Dreifältig kcitskirche gesprochen von

Dr. Fr. Gchleiermacher.

Berlin, 1831. Gedruckt bei G. Reimer.

Text. Loh. I, 12 — 17. Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht Gottes Kinder zu werden, die an seinen Namen glauben; welche nicht von dem Geblüt, noch von dem Willen des Fleisches, noch von dem Willen eines Mannes, sondern von Gott geboren sind. Und das Wort ward Fleisch und wohnete unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herr­ lichkeit als deS eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.

Johannes zeuget

von ihm, ruft und spricht: Dieser war es, von dem ich gesagt habe:

Nach mir wird kommen,

der vor mir gewesen ist, denn er war eher denn ich.

Und von seiner Fülle haben wir Alle ge­

nommen Gnade um Gnade; denn das Gesez ist durch Mosen gegeben; die Gnade und Wahrheit ist durch Jesum Christum geworden.

2lWcittc geliebten Freunde! Wenn wir in ein neues Jahr mv sers kirchlichen Lebens mit einander übergehen, und weil wir in dieser schönen und fröhlichen Zeit

zugleich der Geburts,

4 feiet unseres Erlösers entgegensehen, MB Jahr damit Ge* ginnen, unsere Gemüther hiezu anzuschikken: was wollen wir dabei anders thun, als indem wir uns zeigen als Solche, die wenn sie sich seines Daseins erfreuen, so auch immer wieder aufs Neue seiner Ankunft harren, daß wir ihn aufs Neue aufnehmen.

Won dieser Aufnahme Christi nun und

von den seligen Folgen verlesenen Worten

derselben redet der Apostel in den

aus dem Anfang seines Evangeliums.

Es kann mir freilich nicht in den Sinn kommen, m. g. Fr., den ganzen Inhalt dieser Worte in einer einzigen Betrach­ tung erschöpfen zu wollen, auch nicht entfernt nur dasjenige alles anzuregen, was in diesen reichhaltigen Worten ruht, welche der vorzüglich

geliebte Jünger des Herrn niederge­

schrieben hat: aber Einiges wenigstens, und zwar welches so, wie es sich mir in der erneuerten Lesung dieser Worte dar­ bot, sich doch

vielleicht nicht von selbst Jedem so dargebo­

ten hat wie manches Andere in dem Inhalt dieser Worte, worauf wir oft und immer wieder zurükkommen — Eini­ ges von diesem wenigstens

möchte ich in der heutigen Be­

trachtung Euch ans Herz legen. I.

Das Erste sei dieses: Indem Johannes sagt, daß

Christus denen, rockte ihn aufnahmen, die Macht gab, Kin­ der Gottes zu werden, stellt er ausdrükklich einen Gegensaz auf zwischen diesen und den Kindern eines Manncs; nicht Solche, sagt er, sollten sie werden die aus dem Willen und Geblüt des Fleisches, n-och von dem Willen eines Mannes geboren sind, sondern aus Gott geboren.

Wollen wir nun

dieses recht verstehen: so müssen wir darauf zurükkgehen, daß der Apostel bei diesem Anfang seines Evangeliums die ganze Welt vor Augen hat, so wir er sie in Beziehung auf den-

5 jenigen, dessen geliebter Jünger er war, erkennt. sich ihm dar als Eine große Finsterniß,

Sie stellt

aber in seinem

Herzen lebte nun das Licht, welches in diese Finsterniß hinein scheint; m?£> seine nächste Welt besonders stellt sich ihm dar als das Eigenthum dessen,

den

er kennen gelernt hat

als das schöpferische Wort, durch welches und um deswillen die Welt gemacht ist; aber er sagt zugleich, sterniß das Licht nicht begriff,

daß die Fin­

und daß, als er in sein Ei­

genthum kam, die ©einigen ihn nicht aufnahmen. Wenn er also nun fortfährt, den ©einigen aber, die ihn aufgenom, men, habe er die Macht gegeben Kinder Gottes zu werden, und nicht mehr solche zu Willen

sein, die aus

dem Geblüt und

des Fleisches und aus dem Willen eines Mannes

geboren werden: was kann wol anders seine Meinung sein, als daß dieses genau mit

jenem

ersten zusammenhängt?

Daraus meint er sei jene allgemeine Finsterniß entstanden, welche nicht vermochte das Licht zu begreifen; dies zugleich habe die Menschen verhindert ihn aufzunehmen, daß sie mit ihrem ganzen Sinn

und Gemüth so gebunden wctten an

ihre Geburt, aus dem Willen und Fleisch des Mannes.

Die

nun also durch ihn die Macht empfangen, Kinder GotteS zu werden, die sollen nun nicht mehr Solche sein.

Die

Jünger des Herrn konnten damals das ganze menschliche Geschlecht, an welches sie sich wenden sollten, nur theilen in diese beiden Hauptzweige, der eine das Volk des alten Bundes, der andere alle die sehr verschiedenen Geschlechter, welche als Heiden mancherlei verkehrtem Wahn hingegeben waren, in dessen Berauschungen und Verführungen auch die natürliche Offenbarung Gottes verschwunden war. —

an

Befrachteten

alle

Menschen

ihnen

sie mm das ganze so

6 getheilte menschliche Geschlecht: so konnten sie an

beiden

Theilen nichts ander- sehen als Solche, wie Johanne- sie den Kindern Gotte- gegenüber beschreibt,

welche ganz und

gar an diesen menschlichen Bestimmungen allein hingen. Das Dolk des alten Bundes, welches glaubte, daß es Gott eigen sei wegen seiner Abstammung von Abraham Gotte- ©c« siebtem, für dieses war, zu dem Samen Abraham- zu ge, hören, als seine Nachkommen geboren zu sein, der größte Vorzug, ja eigentlich der einzige: aber eben deswegen war auch auf diejenigen, welche mit ihnen Söhne Abrahams waren, ihre Liebe mit allem ihrem Tichtcn und Trachten ganz allein beschränkt; und in ihrem Hochmuth achteten sie alle Andere um sich her nicht nur gering, sondern auch un, rein.

Aber nicht anders war es auch unter denen, welche

dem Volke Gottes

gegenüber standen als heidnische Ge,

schlechter; unter jedem von ihnen

herrschte derselbe Sinn.

Verschmolzen mehrere kleine Gesellschaften in eine größere zu« sammen, so erweiterte sich um ein weniges diese Deschrän, kung; aber jedes sezte seine Freude und seinen Stolz darin, von diesem oder jenem Geblüt abzustammen, und eben diese Abstammung war zugleich die Grenze der Liebe und Theil, nähme.

Wenn nun der Apostel sagt, daß der Herr denen,

welche ihn aufnahmen, die Macht gab, Kinder Gottes zu werden, die nicht so wären wie jene, sondern aus Gott ge, boren: so will er damit offenbar zugleich dieses sagen, daß in der Aufnahme Christi alle jene Beschränkungen uns ver, schwinden, daß es dann einen Vorzug der Abstammung für uns nicht mehr giebt; sondern je mehr wir Alle uns nur dessen freuen, daß wir au- Gott geboren sind, je mehr wir nur darnach trachten, dieser Geburt gemäß

zu leben, um

7 desto gewisser wir auch all« menschliche Verschiedenheit di» ser unserer Einerleiheit, daß wir aus Gott geboren sind, un­ terordnen. Dasselbe ist auch die Meinung des Apostel Pau­ lus. Denn wie dem AuKdrukke nach wol nicht leicht zwei von den heiligen Schriftstellern des neuen Bundes so sehr von einander verschieden sind, als die Apostel Johanne« und Paulus: so sind auch nicht leicht zwei, die bei allen Verschiedenheiten des Ausdrukks so beständig in allen wo sentlichen Gedanken zusammen treffen, als diese beiden Apo­ stel. Wie oft ist nicht Paulus darauf gerichtet, diesen Wahn zu bestreiten, von einem Vorzug, welcher denen gebühre, die von Abraham abstammen; wie sagt er selbst ausdrücklich; wenn ich auch Christum gekannt hätte nach dem Fleisch, so kenne ich nun Keinen nach dem Fleisch; also auch ihn nicht. Womit er andeuten will, wenn auch er selbst frühex in dem Wahn gestanden hätte, auch der in welchem alle Gpttesverhcißungen ihre Erfüllung finden, müsse, wenn er erscheinen werde, seinem Volke eben sp eignen, wie et gus demselben hexstamme: sp habe er doch nun diesen Wahn abgeworfen, und erkenne Niemanden mehr nach dem Fleisch, Und das­ selbe sagt er auch von einem andern Unterschiede, her nuc bisweilen auch mit der Abstammung und dem Geblüt zusam­ menhing, nämlich dem zwischen Freien und Knechten. Beide will er aufheben für die Gemeine des Herrn: Hier ist we­ der Jude noch Grieche, weder Knecht noch Freier, ihr seid alle Einer ist Christo, Und wie gehört auch das Gegentheil hievon zu jener großen allgemeinen Finsterniß! Denn halten die Menschen auf Abstammung, auf Bevorrechtungen und solche äußere Unterschiede: so hindert sie das sich zu erken­ nen in ihrer wesentlichen Gleichheit, gleich in der Sünd-

8 Hastigkeit, gleich in der Bedürftigkeit, gleich aber auch itt der Fähigkeit von dem Licht, das in diese Finsterniß scheint, durch« drungcn zu werden.

Und wie sie sich unter einander nicht

erkennen, so sind sie denn auch verhindert Ihn zu erkennen. Wenn der Galiläer sagte, Was kann aus Nazareth Gutes kommen? wenn der Judäcr sagte, AuS Galiläa steht kein Prophet auf:

wie füllte der Römer in seinem Stolz, der

Grieche in seiner Eitelkeit nicht Aergerniß daran nehmen, daß da- Heil kommen sollte aus dem verachteten Volke der Juden!

Und di« Kinder unserer heutigen Menschenweishcit

und Kunst, mit den Lebenssäften so vieler Jahrhunderte ge« nährt, mit solcher Kunde von den Geheimnissen der Natur Und des menschlichen Geistes: wie könnte man ihnen zumu, then zu glauben,

daß noch

immer auch ihr Heil ausgehe

von einer im Vergleich mit uns so wenig erleuchteten Zeit! Darum muß das aufhören, daß wir aus dem Geblüt sol, chcs oder solches Fleisches geboren sein wollen. Aber der Apostel fügt noch hinzu, auch nicht aus dem Willen eines Mannes, und das ist nicht mehr ganz dasselbe. Zunächst hat er wol dabei die einzige Art im Sinne, wie rechtmäßigcrweise auch einer, der nicht als ein Nachkomme Abrahams geboren worden, doch konnte der Segnungen des alten Bundes thcilhaft werden, nämlich wenn einer aus den Kindern Israels ihn aufnahm als sein Kind, und der war dann

also

Mannes.

dem Abraham geboren

aus dem Willen

eines

Aber sind nicht eben so aus dem Willen eines

Mannes auch die geboren, die sich an irgend einen Einzel« nen vorzüglich halten, sich ihm hingeben zur Nachfolge sei, »er Meinungen, seiner Lebcnsansichtcn, seiner Handlnngs« weise? anch solche Abhängigkeit von mcnschlichein Ansehn

s aus geistiger Vorliebe soll nicht sein. Und die- aufzuheben ist von Anfang an das Bestreben derer gewesen, welche das Evangelium verkündigten. Wie sie keine väterliche Lehre und Saznng derer durften gelten lassen, welche auf Mosis Stuhl gesessen halten: so wollte auch keiner sich selbst an solche Stelle sezcn und sich selbst predigen oder predigen lassen, sondern Alle nur Christum; und sich selbst hielten sie nur für Diener derer, denen sie das Heil in Christo ein, pfchlcn sollten. Und wie stimmt auch hier wieder Paulus mit Johannes zusammen. Wie warnt er die Christen, daß keiner sollte sagen ich bin Paulisch, ich bin Apollisch, daß sie sich nicht sollten eines Menschen rühmen; sondern, sagt er, Alles ist euer! Was ein Mensch hinzubracht« zu dem Worte Got, tes — das ist die Wahrheit die hierbei zum Grunde liegt — enthält allemal zugleich etwas beschränktes, das eines Ge, gcnmittels bedarf von anderwärts her. Darum muß alles unser sein, und das muß aufhören, daß wir aus dem Wil, len eines Einzelnen geboren sind. Denn beides, in. Gel., trifft auch uns. Was von Anfang an die Menschen hinderte das Licht zu begreifen, das muß auch uns, die wir cs begriffen haben, daran hin, dcrn, den Herrn wieder aufs neue und immer vollkommner aufzunehmen. Wie aus allem Volk jeder, der das rechte suchte, Gott dazu angenehm war, daß ihm das Evangelium verkündigt wurde: so beruft er auch aus allen Zuständen Menschen zum Dienst seines Wortes. Wie er es von An, fang an auch den Unmündigen offenbarte: so gebraucht er auch jetzt Menschen von den verschiedensten Bildungsstufen und Denkweisen. Der Geist weht wo er will, und wo er auch wehe sollen wir ihn vernehmen. Wir können weder

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recht geben noch recht empfange« im Reiche Gotte-, wenn wir noch irgend von dem Wahn befangen sind, als wären auch da Menschen von dem Geblüt irgend eine- Fleischeoder dem Willen irgend eines Manne- geboren, als gelte Pa der Maaßstab der Stammes- und Volk-,Ehre oder der gesellschaftlichen.Vorzüge oder der menschlichen Weisheit viel oder wenig; sondern diese Verschiedenheiten müssen all« verschwinden in dem Einen, nämlich unserm Verhältniß zu der Kindschaft Gottes, durch den Einen welcher allein die Macht dazu geben kann. Es ist eine Thatsache, die niemand verkennen kann, daß jene Beschränkung menschlicher und brüderlicher Liebe, dq sie sich immer nur zu dem Nächsten der Abstammung wendete, pur durch die Verbreitung des Christenthums und also von dem Erlöser aus allmählig verschwunden, und so der Sinn für jene ursprüngliche Gleichheit aller Menschen allmählig aufgegangen ist. Ost genug hören wir freilich auch, daß eben dieses, wenn gleich vielleicht später, von selbst ebenfalls würde erfolgt sein. Je mehr sich die Menschen verbreitet hätten über die Erde, je mehr durch mancherlei Erfahrun, gen von einander und durch gegenseitigen Austausch sie sich mußten gefördert finden; um desto mehr hatten auch die tu gcplicbigen Vprurtheile von eigenthümlichen Vorzügen ver­ schwinden müssen, und die Einsicht sich perbreiten, daß für Alle nichts wohlthätiger sein könne als friedliche Gemein­ schaft. Dies möge immerhin so fein; aber wir wollen hie, bei nicht stehn bleiben. Es mag schon etwas großes fein, wenn auch nur diese Schranken niedergerissen werden: aber dadurch sind wir noch nicht aus Gott geboren, wenn wir in allen unsern Brüdern dieselben Ansprüche auf die Herr-

11 schast über di« Erde und dieselben hiezu tauglichen Kräfte de- menschlichen Geistes erkennen.

Denn alles d«S ist doch

m dem Sinne der Apostel nur Fleisch, und auf diese Weise sind wir also nur von der Freude an der Abstammung von irgend einem besonderen Geblüt übergegangen zu der Freude an der gemeinsamen« aber doch immer natürlichen, von dein Stolz auf irgend Eines Mannes Willen, dem wir folgen, zum Stolz auf die Kraft des gemeinsamen Allen angebor» neu, aber doch immer nur auf das Irdische gerichteten Wil, lens; cs ist zwar die Freude an dem Geschöpf Gottes durch sein Wort, aber hoch nur an diesem Geschöpf in seinem nur pollkommnen hülfsbcbürftigen Zustand,

Wenn

wir aber

Freude haken an dem Herrn, an der Herrlichkeit des ein* gcborncn Sohnes vom Vater; dann wissen wir auch nichts mehr von jenen Beschränkungen, dann ist auch unsere Licbx allen Menschen zugewendet, aber

nicht wegen der mensche

lichcn Natur, wie sie immer mehr in jene Finsterniß vcre sinken konnte, immer weniger geneigt wurde das Licht auft zunehmen, wie die ursprüngliche Offenbarung Gottes zwar nicht ganz an ihr verschwunden war, aber doch immer in Wenigen,

und auch in diesen nur als ein

Schimmer die Finsterniß milderte.

n»r

schwacher

Nicht dieser wegen son»

dcrn jener Herrlichkeit wegen, an der sie alle thciliichmen sollen, lieben wir sie Alle, wenn wir selbst ans Gott gebo< ren sind. Denn fragen wir uns nun ganz einfach, wer ist denn der, der nicht aus menschlichem Geblüt, sondern aus Gott geboren ist: so weiset uns doch der eine Ausdrnkk wie der andere auf die Liebe zurükk.

Jenes ist auch eine Liebe, die

eine der Abstammung, die andere der Denkweise, zurükkge,

12 hend auf «inen Ursprung und umfassend was von diesem heriÄhrt, und in dieser Liebe sind Jene Kinder eines Fleische«, Kinder eines menschlichen Willens. Eben so daher sind wir aus Gott.gebore», wenn unsere Liebe auf diesen Ursprung zurükkgcht; wenn die Liebe Gottes in unser Herz ausge, gossen ist. Und diese Macht giebt uns nur der Erlöser, weil wir erst in ihm die Liebe Gottes erkennen, die seine Herr, lichkeit ist, die Liebe die sich dadurch preist, daß Gott seinen Sohn in die Well gesandt hat, da wir noch Sünder wa, ren. Diese Liebe ist das Licht welches in die Finsterniß scheint; wir erkennen sic erst recht, wenn wir es aufnehmen und wenn es anfängt sie zu verzehren. Nehmen wir cs aber auf, so sind wir dann aus Gott geboren; und dann lieben wir auch alle Menschen, nur die Einen als solche die mit uns aus Gott geboren sind, die Andern als solche, welche hingewiesen werden sollen zu dem, der ihnen die Macht ge, bcn kann Kinder Gottes zu werden. 11. Das zweite, m. g. Fr., ist dieses, daß der Apostel sagt: „das Gcsez ist durch Mosen gegeben, Gnade u»d Wahrheit aber erst durch Jesum Christum geworden." Ist nun das Ecsez zwar schon durch Mosen gegeben, Gnade und Wahrheit aber erst durch Christum geworden: so folgt, daß Gnade und Wahrheit vorher noch nicht war; so war also in dem Gcsez keine Gnade, und in dem Gcsez keine Wahr« heit. Und auch hier, m. g. Fr., erkennen wir wieder den genauen Zusammenhang zwischen diesem Jünger des Herrn, und jenem Andern den ich vorher genannt habe. Er giebt freilich zu und sagt, das Gcsez sei geistig, d. h. cs scze Kräfte des Geistes, Gaben des Geistes, geistige Erkenntniß und Verehrung Gottes voraus, indem, welcher es giebt; aber

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der es giebt, der habe keine Kraft mitzutheilen, und so fei es in seinem Erfolg und in seiner Wirkung nicht mehr Geist, weil der, welcher ein Gesez giebt, die Befolgung desselben nur durch sinnliche Einwirkungen herbeiführen kann. So sagt er, in dem Gesez sei keine Gnade, weil das Gesez ei, nen Lohn mit sich führt; wo aber Lohn ist da sei keine Gnade. Das Gesez verheißt Belohnungen und Strafen; beides ist Lohn. So wie der, welcher über das Gesez wacht, ein Recht hat die Strafe zu verhangen über den, welcher das Gesez nicht gehalten: so hat der ein Recht die verspro, chenen Belohnungen zu fordern, welcher sich rühmen kann, daß er es gehalten hat; und wo ein solches Verhältniß des Rechts ist, da ist keine Gnade. Und mit demselben Rechte sagt auch der Apostel, daß in dem Gesez keine Wahrheit gewesen sei. Wie ein anderer heiliger Schriftsteller sagt, der alte Bund habe nur den Schatten, der neue die Wahr, heit und das Wesen der ewigen Güter: so ist auch die 9DM' nung unsers Apostels, in dem Gesez sei keine Wahrheit ge, wesen, weil Gnade und Wahrheit nur erst durch Jesum Christum geworden. Und das ist auch vollkommen richtig, wenn es sich mit dem Gesez so verhält, daß es zwar geistig ist seinem Ursprünge nach, aber daß es nur durch sinnliche Mittel seine Wirkungen hervorbringt; denn so ist es ja ein Widerspruch. Es anerkennen ist das Werk des Geistes, aber befolgt wird es nur, sofern durch den Lohn die Sinnlichkeit des Menschen gelokkt und durch die Strafe sie zurükkgehal, ten wird; ja! wenn jemand auf andere Weise das thut, was aus dem Gesez ist, so ist das nicht mehr des Gesezes Werk, was er thut, des Gesezes Werk ist nur das, was wegen der Strafe und des Lohns geschieht und Unterlasten

14 wird. Und ist diesem Widerspruch zwischen Geist und Fleisch kann unmöglich die Wahrheit sein. Nur der ver­ worrene Schein, welcher den geistigen Ursprung de- (b'e< sezeS ahnen läßt, unterbricht in etwa- die ursprüngliche Fin­ sterniß; aber wie weit entfernt ist diese Dämmerung von dem Lichte, bei welchem wir, seit es in die Welt scheint, die Liebe Gottes erblikken, und welche- Wahrheit und Gnade bringt! Aber weil diese nicht in dem Gesez war, so kann auch da, wo Gnade und Wahrheit sind, das Gesez nicht mehr herrschen; sondern wenn wir auch thun waS aus dem Gesez ist, thun wir doch nicht Mehr des Gesezes Werk. Und was von dem Gesez gilt, welches durch Moses gegeben war, das gilt auch von jedem andern Gesez, welches Gott durch Andere hat geben lassen; denn von Gott ist das Gesez über­ all, weil überall die Obrigkeit von Gott, geordnet ist zum Schu; der Guten wider die Bosen. Aber Gnade und Wahr­ heit ist nicht da wo das Gesez ist, und die Herrlichkeit de­ rer, die au- Gott geboren sind, zeigt sich nicht in der Er­ füllung de- Gesezes, sondern darin, daß sie nicht unter dem Gesez stehn. Da- Gesez spricht, Der Herr dein Gott ist ein eifriger Gott, und wer nicht bleibt an allen Worten dieses Gesezes der ist verflucht; wer sie aber hält, dem wird es wohl gehn und wird lange leben auf Erden. Der Glaube spricht, Und wenn sie unS auch hassen und verfolgen um feine- Namens willen, wenn cs auch dem Jünger nicht besser geht als dem Meister: die Liebe Christi dringt uns also, wir glauben und lieben, darum reden wir; und so wir um Wohlthat willen leiden, ist cs Gnade von Gott. Se, hcl da, dies ist das Leben, von welchem es heißt, da- Cewz kann nicht lebendig machen. Darum ist auch von Anfang

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an in unserer evangelischen Kirche, in welcher alles gebaut ist ottf den Glauben, auch das festgestellt worden, daß die Erfüllung des Gesezes auch ein Werk des natürlichen Men, schen sein kann, desselben der nicht vermag Gott zu lieben und Gott zu erkennen, und. den Willen GotteS zu vollbrin« gen, d. h. eben dessen, der nicht in der Gnade und Wahr« heit durch Jesum Christum lebt. Sofern also alles geseziiche Werk und Wesen nur ein Schatten ist, und nur diejenigen im Besi'z des Wesens und der Wahrheit, welche aus Gott geboren sind; so muß das freilich Jedem als ein großer und unverkennbarer Vorzug einleuchten. Aber wie? sollen wir auch sagen, daS sei ein eben so großer Vorzug, in der Gnade zu stehen und nicht auf Lohn gesezt zu sein? Sollte nicht vielmehr das leztere, man sehe dabei nun auf die Unabhängigkeit oder auf die Sicherheit, etwas besseres sein, als wenn wir von Gott Al« les nur als Gnade, als freie Mittheilung hinnehmen müssen, auf die es keinen Anspruch und kein Recht giebt? Wohl, m. g. Fr., wäre es schöner, Ansprüche und Rechte zu ha, ben, wenn sie nur vermöchten, dasselbe zu gewähren! Aber was wir aus jener Fülle nehmen können als Gnade, das find geistige und innere Güter und Schäze; alles aber, worauf man im eigentlicheren Sinn des Wortes Rechte ha« ben kaun oder Ansprüche, das sind immer nur äußere Dinge. Wie denn auch das Eescj nur äußere Dinge verhieß; und auch das Wohlcrgehn, was es verheißt, ist der Natur der Sache nach nur in einem äußeren Sinn zu nehmen. De« denken wir aber, woraus das Leben besteht, von welchem ge« sagt wird, daß das Eesez es nicht geben kaun: so finden wir uns auch gleich in einem Gebiet, wo es keine Rechte

16 und keine Ansprüche giebt.

Wer kann auch an Menschen

rin Recht haben auf Liebe? wer Ansprüche auf irgend eine Mittheilung des Geistes? der Andere muß sie uns erst ein# raumen und sie anerkennen, und da- heißt doch, wir ver# danken alles seinem guten Willen. freudiger gegeben,

Nirgend wird mehr und

aber auch unbefangener gewiß nirgend

und mit weniger Beschämung empfangen und entgegenge# nonunen als in der Gemeinschaft der Gläubigen, die sich als solche betrachten, welche aus Gott geboren sind!

Eben

deshalb gewiß, weil».wo Keinem etwas eignet, auch am we# nigsten von Rechten und Ansprüchen, von Forderungen und Lohn die Rede sein kann.

Alle sind gewiesen an dieselbe

Fülle, aus welcher sie bald mittelbar bald unmittelbar Gnade um Gnade nehme« können; aber Keiner kann schöpfen für sich ohne zugleich für Andere, alle Gaben bewähren sich zum gemeinen Nuz, alles ist Ein Umlauf des geistigen Lebens, Eine freie Gemeinschaft wahrer und ewiger Güter.

Wo

nun diese freie Gemeinschaft der Geister, wo diese Mitthci# hing des Glaubens in der Liebe statt findet, da hören wir denn auch bald die Stimme, nicht nur wider Solche ist das Gescz nicht, sondern auch diese stehen nicht unter dem Ge# sez; und wenn wir dasselbe achten und ehren auf seinem Gebiete, so räumen wir ihm nichts ein auf diesem Gebiete der Gnade und Wahrheit.

Hier, das wissen wir, hat Kei#

ner etwas zu fordern, aber Jeder alles zu erwarten.

Wir

rühmen nns Alle des Zugangs den wir haben im Glauben zu dieser Gnade darin wir stehn, wir rühmen uns der Hof# nung einer immer wachsenden Herrlichkeit.

Ein Maaß fön#

neu wir ihr nicht vorschreiben, eine Grenze ihr nicht sczcn, aber das wissen wir, daß sie kein Ende nimmt.

Aus ttncr#

17 schöpslicher Fülle nehmen wir, wie der Eine sagt, Gnade um Gnade; durch immer zuströmendes Licht werden wir, wie der Andere sagt, verklärt von einer Klarheit zur andern. Darum freuen wir uns billig, daß da- Gesrz nur währen sollte, bis der Glaube offenbart wurde, und daß nun Gnade und Wahrheit überall geworden ist durch Christum, durch den, in welchem Gott war,

um die Welt Mit sich

zu

ver­

söhnen, um sie in die Gnade und Wahrheit zurükkzubringen. III.

Das dritte endlich, m. g. Fr., sei die Frage, wie

wir denn nun zu dieser Macht gelangen, welche Christus uos giebt, solche Kinder Gottes zu werden, aus Gott gebo­ ren zu sein und nicht aus menschlichem Geblüt, in der Gnade und Wahrheit lebend und nicht unter dem Gesez? Der Apostel sagt: „Das Wort ward Fleisch und wohnetunter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit- eine Herrlich­ keit als des cingcbornen Sohnes vom Vater, voller Gnadund Wahrheit; und von seiner Fülle haben wir Alle ge­ nommen, Gnade um Gnade."

Ec stellt nichts zwischen bis*

ses Beides, wir sahen und wir nahmen; denn wenn ti sich dazwischen beruft auf das, was Johannes von Christo gesagt, so will er dadurch nur erzählen, wie er und die am dern Jünger mit ihm dazu gekommen waren, auf den zu sehen, wohnte.

der als das Fleisch gewordene Wort unter ihn-kt Denn auf ihn sehen, seine Herrlichkeit schauett als

die »es eingebornen Sohnes vom Vater, und aus seiUck Fülle nehmen Gnade um Gnade, und eben au- dieser Fülldie Macht haben Kinder Gottes zu fein, und daffelbe.

da- ist Eines

Und ebenso redet der Erlöser davon, wenn

er sich vergleicht mit der Schlange, die Moses in der Wüst­ aufrichtete.

Dieses freilich

scheint Uns unbegreiflich,

2

daß,

18 obgleich in der Schlange an »nd für sich weder eine hei« lende noch ein< stärkende Kraft fein konnte, dennoch die, welche auf die. Schlange sahen, Rettung fanden von dem ihnen drohenden Tode; aber das können wir wol begreifen, daß diejenigen, welche auf den eingebornen Sohn sehen, in ihm das ewige Leben finden. Denn feine Herrlichkeit war eine Füite der Gnade und Wahrheit. Wer mit der Sehn, sucht nach Hülfe und mit unbefangenem Ange auf ihn sah, der mußte auch die geistigen Kräfte die in ihm wohnten ahnden, indem sie anfingen auf ihn zu wirken, der mußte erkennen, welche Macht Gott den Menschen in ihm gegeben habe; und so wie mit diesem Anerkenntniß auch die Liebe Gottes in sein Herz auszog offen würde, konnte er auch inne werden, daß er nun die Macht habe aus Gott geboren zn sein» Und gewiß, m. g. Fr., ist dies die Erfahrung eine« Jeden» Hier ist kein Geheimniß wie dort, sondern der klarste Zusammenhang» Kraft gewahren wir leicht wo sie ist, und am leichtesten die, deren wir bedürfen; und wo wir sic fin­ den, eignen wir sie uns gern an, wenn sic sich uns hingiebt» Darum sobald wir in Christo die Herrlichkeit des eingebornen Sohnes von Vater erkennen, so ist auch, weil er sich uns gern hingiebt, das Band zwischen uns und ihm geknüpft, so bleiben wir bei dem, welcher als das Fleisch gewordene Wort auch Herr ist aller Worte des Lebens, so nehmen wir aus seiner Fülle Gnade um Gnade, und wis­ sen daß wir in ihm Alles finden werden, was wir je noch bedürfen können. Das ist eben das wahre Wesen und die Ordnung des Glaubens; so wie wir aus Christum sehen, müssen wir in ihm die Herrlichkeit des eingebornen Sohnes anerkennen, und so wie wir sie anerkennen, geht sic auch

19

in unser eigenes Herz ein; so wir Christus in uns wohnt, strahlt auch seine Herrlichkeit wieder aus und heraus, und ermesst auch in Andern zur-guttn und wohlgefälligen Stunde dieselbe Nothwendigkeit. Lasset uns aber wähl merken, daß der Apostel sagt: „wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als die des eine gebornen Sohnes vom Barer." Wir sollen die Herrlichkeit des Erlösers nicht sehen als seine eigne; dieser belebende und beseligende Zusammenhang mit ihm soü uns nicht von dein Vater trennen, sondern uns zu ihm hinfüh« ren. Wie unbegreiflich ist es, daß so viele Christen dies auf gewisse Weise übersehen können. Wie bestimmt schreibt der Erlöser alles seinem Baker zu! Der Sohn, sagt er, thut nichts aus sich selbst, sondern was er sichet den Vater thun, das thut gleich auch der Sohn, und was er von dem Ba« ter hört, das, verkündiget er. So sagt er zu tosn Seine« gen, daß sie nun nicht mehr Knechte wärm« sondern sie wären seine Freunde, weil er ihnen Alles kundgcthao, was er von seinem Vater gehört habe. Ja als etwas das-sich langst von selbst verstände von jedem seiner Jünger, sagt er, die Ihn kenneten, müßten auch dm Vater kcnnciu So deutlich muß also in seinem Reden imb Thun alles sich auf den Vater bezogen haben: und wenn er sagt, wer ihn sehe, der sehe den Vater, so heißt das doch wol, man könne ihn nicht recht im Sinn tragen, ohne auch des Vaters im innersten zu gedenke», man könne ihn nicht mit Liebe an« sehn, ohne auch den Vater zu lieben als den Geber dieser seligsten Gabe. Darum nennt er sich auch die Wahrheit, weil wir in ihm auch jenes höchste und wahrste das ewige Wesen haben. Darum nennt er sich nicht das Ziel, son«

20 dem den Weg, weil wir durch ihn zum Vater gelangen; und nur darum nennt er sich das Leben, weil wie der Vater das Lebey ist, sy hat er dem Sohn auch die Kraft gege, den, das Leben zu haben in ihm selbst.

So führt er die

S-inigen zum Vater, als Genossen der Herrlichkeit, die die, ser ihm gegeben hat; so übergiebt er sie dem Vater, und legt ihm Rechenschaft ab von seinem Wirken auf sie; und so verheißt er auch ihnen, nicht allein wolle er kommen, sondern mit dem Vater« und Wohnung bei ihnen machen. Daher zieht es auch kein anderes Maaß um zu -curtheilen, wie klar wir die Herrlichkeit des eingebornen Soh­ nes schauen, wie reichlich wir von der Macht aus Gott geboren zu sein Gebrauch machen,

wie bereitwillig

wir

aus seiner Fülle nehmen, als daß wir darauf achten, wie sehr wir itr dem Sohne den Vater haben, wie treu wir mit dem Sohn in des Vaters Hause walten, wie kindlich wir mit dem Sohn alles in den Willen des Vaters befehlen. In dem Maaß werden wir dann auch in Wahrheit seine Brüder zu nennen sein, Wohlan, m. g. Fr., wenn wir aufs Neue ein Jahr unsers kirchlichen Lehens beginnen, so nehmen wir auch aufs Neue Christum auf.

Wenn wir uns hier vereinen, wozu

thun wir es, als um mit einander zu schauen in die Herr­ lichkeit des eingebornen Sohnes yom Vater?

Nicht als ob

dieses Schauen beschränkt wäre auf die Stunden dieser Ver­ sammlungen, nicht als ob Christus nur da und dann, wann und wo so Viele in seinem Namen den Seinigen mittheilte:

versammelt sind, sich

aber doch ist es nicht vergeblich,

daß er selbst uns so mit einander als Glieder Eines Leibes verbunden hat; wir dürfen es gestehen, daß wir ein größe-

21 tti

Maaß nehmen, wenn wir gemeinsam von ihm nehme«,

und uns 'gemeinsam der Macht freue» Kinder' Gotte- z« sein.

So möge den» Keiner, der ihn in der That auf*

genommen hat, zweifeln dnran, daß et auch diese Macht habe; Jeder de, in ihm die Herrlichkeit des emgcbyrnea Sohne- vom Vater «kennt, kann auch zu der Gewißheit gelangen, daß er selbst aus Gott geboren ist; Jeder erfreut sich des Rechts Gnade um Gnade zu nehme», und in der seligen Gemeinschaft dessen,

durch

den

uns Gnade und

Wahrheit geworden sind an der Anbetung Gottes im Geist uyd in der Wahrheit cheilzunehmen, und so des Vaters froh zu werden durch den, der uns zuerst den Vater gezeigt hat. So sei denn das auch die Art und Weise, wie wir aufs neue wieder in unserer Gemeinschaft die Herrlichkeit des eingebornen Sohnes vom Vater schauen, um denselben in allen Erweisungen fein« Barmherzigkeit und Liebe, und überall seine verborgene Macht und Weisheit zu erkennen.

Wie wir in dem Sohne sind,

welcher wohl wußte, daß Alles wol gethan ist, was der Va­ ter thut, und alle seine Sorge und seine Noth getrost ihm ans Herz legte; so sollen auch wir alle unsere Sorgen auf den werfen, welcher für Alle sorgt; alles menschliche und irdische nur in Beziehung auf dieses Reich d« Gnade und Wahrheit beachten und thun, und auf diese Fülle des ewi­ gen Lebens, wozu uns Allen der Zugang geöffnet ist, aber pur wenn wir eingehn wollen in diesen geistigen Tempel durch die rechte Thüre, nämlich durch den, welchen die Liebe des Vaters in die Welt gesandt hat,

Und wenn wir hi«

immer auch erscheinen um mit einander Danksagung dar­ zubringen : so laßt uns bedenken, daß es auch keine ander? Dankbarkeit giebt, wed« gegen ihn noch gegen den, welcher

22 „lfm gesandt hat, als daß wir immer mehr nehmen au- sei, ner Fülle Gnade um Gnade, daß . wir Keinen mehr erken, nen nach dem Fleisch, daß wir »»fr nicht mehr unter irgend ein Gesez fügen; aber daß indem wir au« seiner Füll« schö, pfen, Jeder nach feiner Macht, Keiner es für flch allein thue, sondern Jeder für Alle-und Alle für Jeden, wie der Geist nn« zusammen bindet und in Jedem Gaben erwektt zum gemeinsamen Ruzrn. So wolle« wir un« «ich in diesem neuen Jahre uto ihn sammeln, damit wir von ihm empfangen die Fülle der geistigen Gaben, damit wir immer reicher werden an geisti, gen Güter« in der seligen Gemeinschaft mit dem, welcher nn« zur Weisheit und zur Gerechtigkeit und zur Heiligung gegeben ist von oben.

Amen.

O v t> n u i

nach welcher der Gottesdienst von der et DreifaltigkertSkirche in dem 1831"' Jahre, Monate u. Lage.

Sonn- u. Festtage.

Frühpredigten.

Vormi

O. 1. Jan. Neujahr. Hr.Dr. Schleiermacher. 2 — Sonntn.N Hr. Dr. Marheinecke. . S. Lrin.kHr. Dr. Schleiermacher.

v. 7. ««-. 1 o.S. Lrin.lHr. Dr. Marheinecke. 14 - i 1. S. LrinoHr. Dr. Schleiermacher.

Hr. Dr. Mar

Hr.Dr. Schl .Hr. Dr. Mar! Hr. Dr. Schl

Hr. Dr. Mark j

5>r. Dr. Schli

£>r. Dr. Marl

tt u n g, der evangelischen Gemeine in unserer Zahre, geliebt eö Gott, gehalten wird.

Rachmirragspredisten.

Vormittagspreri-ten.

t. Dr. Mache inecke. Hr. Prediger Kober. p. Dr. Schleiermacher.'. Hr. c. Dr. Marheinecke. Comm. Hr. — k. Dr. Schleiermacher» Hr. Dr. Marheinecke. Hr. — e. Dr. Schleiermacher. Comm. Hr. Dr. Marheinecke. Hr. — :. Dr. Schleiermacher Comm. Hr. Dr. Marheinecke Comm. Hr. — — . Dr. Schleiermacher Hr. — — . Dr. Marheinecke. Comm. Hr. — — *. Dr. Schleiermacher Comm. Hr. — — . Dr. Marheinecke. Hr. — — .Dr. Schleiermacher Comm. Hr. — — . Dr. Marheinecke Tomm. Hr. — — . Dr. Schleiermacher. Comm. Hr. — — . Dr. Marheinecke Comm. Hr. — — .Dr. Schleiermacher Hr. — — . Dr. Marheinecke Lommun. Hr. — — . Dr. Schleiermacher. Hr. — — . Dr. Marheinecke. Comm. Hr. — — .Dr. Schleiermacher. Hr. — — .Dr.Marheinecke. Comm Hr. — —• . Dr. Schleiermacher Comm. Hr. — — . Dr. Marheinecke, Hr. — — >Dr. Schleiermacher Comm. Hr. — — , Dr. Marheinecke Comm. Hr. — — Dr. Schleiermacher. Hr. — — Dr. Marheinecke. Hr. — — Dr. Schleiermacher. Comm. Hr. — — Dr. Marheinecke. Comm. Hr. — — Dr. Schleiermacher. Hr. — — Dr. Marheinecke. Comm. Dr. Schleiermacher. Dr. Marheinecke. Dr. Schleiermacher Comm. Dr. Marheinecke. Dr. Schleiermacher. Comm. Dr. Marheinecke.

Hr. Hr.

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Hr. Hr.

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Hr.



-

Hr.' Hr.

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Monate w. Tage.

Sonn» u. Festrage.

Frühpredigten.

V. 2t.Aug. 12. S. Tri». Hr. Dr. Marheinecke. Comm. 26 — 13. S. Tritt. Hr. Dr. Schleiermacher. D. 4. Sept. 14. S. Tritt. Hr. Dr. Marheinecke. ii



IS



2C



15. S. Tritt. Hr. Dr. Schleiermacher. 16. S. Tri«. Hr. Dr. Marheinecke.

17. S. Tritt. Hr. Dr. Schleiermacher Comm. D. 2. Oktb. 18. Erntefest Hr. Dr. Marheinecke. — 0 19. S. Tritt. Hr. Dr. Schleiermacher. 10



23



20. S. Tritt. Hr. Dr. Marheinecke. Comm. 21. S. Tritt. Hr.Dr. Schleiermacher.

3U — 22. S. Tritt. Hr. Dr. Marheinecke. D.6.Novbr. ,23. S. Lrin. Hr. Dr. Schleiermacher. 13 — 24. S. Tritt. Hr. Dr. Marhetnicke. 20 — 25. S. Tritt. Hr. Dr. Schleiermacher. Comm. 27



l. Advent

D. 4. Decb. 2. Advent — 11 3. Advent

D

Hr. Dr Hr.Dr Hr. Dr

Hr. Dr Hr. Dr

Hr.Dr

Hr. Dr. Hr. Dr

Hr. Dt

Hr. Dr. Hr. Dr Hr. Dr

Hr..Dr. Hr. Dr

Hr. Dr. Marheinecke.

Hr. Dr

Hr. Dr. Schleiermacher.

Hr. Dr

Hr. Dr.Marheineckt.

Hr.Dr.

Hr.Dr. Schleiermacher.

Hr.Dr

IS



4. Advent

25



Weinachtfst. Hr. Dr. Marheinecke. Comm. Hr. Dr

26

— 2. Feierrag

Hr. Dr. Schleiermacher.

Hr. Dr

Bei der evangelischen Gemeine sind in Copulirt: 163 Paar. Geboren: 307 Söhne. 303 Töchter Gestorben: 86Männer, 111 grauen, 13; Confirmirt: 95Söhne. 98 Töchter. Communikantenr 3231.

Nachmittag6predigte,i.

Dormittagspredigten.

Hr. Dr. Schleiermacher.

Hr. Prediger Kober.

Hr. Dr. Marheinecke. Comm.

Hr.

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Hr. Dr. Schleiermacher.

Hr.

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Hr. Dr. Marheinecke. Comm.

Hr.

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Hr. Dr. Schleiermacher. Comm. Hr.

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Hr.

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Hr.Dr. Schleiermacher. Comm- Hr.

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Hr.

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Hr. Dr. Schleiermacher.

Hr.

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-

Hr. Dr. Marheinecke.

Hr.

-

Hr. Dr. Marheinecke.

Hr. Dr. Marheinecke.

Comm.

Hr. Dr. Schleiermacher.

Hr.

Hr. Dr. Marheinecke.

Hr.

-

Hr..Dr. Schleiermacher.

Hr.

-

Hr. Dr. Marheinecke.

Comm.

Comm.

Hr.

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Hr. Dr. Schleiermacher.Comm. Hr.

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Hr.

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Hr.Dr.Schleiermacher. Comm. Hr.

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Hr. Dr. Schleiermacher. Comm. Hr.

-

Hr. Dr. Marheinecke.

-

Hr. Dr. Marheinecke.

Hr. Dr.Marheinecke. Comm.

Comm. Hr-

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lid in dem verflossenen 1830"'" Jahre: Töchter. . . . Summe 610. uen, 13; Söhne, 145Löchter Summe 472. chter. . . . Summe 193.