Nationalsozialistische Partei-Korrespondenz [256—303]

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THE GIFT OF Professor James K. Pollock

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Nationalsozialiſtiſche Brief and Drahtans grift der Schriftlettung: Berlin SM68, Zimmeritr. 90, III, Fernruf: A 1 Jäger 0022 Berlag: Franz Cher Raf., G. m. b. H., 3entralverlag der NSDAP., München · Berlin ſand : Cher - Verlag , Berlin SW 68, immertrake 88. - Alle Zahlungen find nach ilin (Poftschedlonto Berlin 4454) zu richten



VarteiKorreſpondenz

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Wetß; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Hauptschriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NGDAB

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NSK Folge 256

2. November 1936

Die NSK Randbemerkung:

Der politiſche NSK Nicht nur die Liebe, sondern auch die Politik geht, wenn es so will, durch den Magen. Gewiß ist es für die Staatslenkung nicht einfach, den großen Magen des deutschen Volkes, der sich jest wieder eine gesunde Kost leisten fann, ständig und ausreichend zu sättigen. Darum nehmen wir den Verstand zu Hilfe. Wir find nicht dumm genug, für unseren Appetit ausgerechnet die Nahrungsgüter in großen Mengen zu beschaffen, die wir im eigenen Lande nicht vollständig erzeugen können. Aber leider sind viele von uns auch nicht flug genug, nun eben das aufzweſſen, was wir ausreichend bes fiken, ja, was uns vielleicht verderben würde, wenn wir es nicht aufäßen. So scherzhaft es flingt, es ist bitterer Ernst : das deutsche Volt braucht einen politischen Magen. Der sagt uns also heute, daß uns das Schicksal eine gute Kohlernte geschenkt hat, die uns gerade in dieser Jahreszeit sättigen kann, die auch darauf wartet, ausgenutzt zu werden und sich glänzend zur Konservierung für die Wintermonate eignet. Die Erfahrung hat gelehrt, daß Kohl etwas ſehr Gutes ist. Um so lieber wollen wir ihn essen, als wir wissen, daß wir dadurch die

Keine

Ehre

Magen

Einfuhr ausländischer Lebensmittel verringern und unsere Devisen sparen können. Wir haben es absolut nicht nötig, uns an das dumme Vorurteil gewisser Leute anzulehnen, die stets und immer die eingeführte Auslandsware für beſſer halten als die deutsche, und infolgedessen mit einer eingebildeten Abneigung an deutschen Erzeugnissen vorübergehen. Die Früchte unseres Bodens sind gut, sie wollen und müſſen verbraucht werden. Das kleine bißchen politischer Vernunft, das zu dieser Überlegung gehört, ist für die deutsche Ernährungslage entscheidend ; jeder muß es haben , wenn Deutschland den Kampf um seine Nahrungs- und Wirtschaftsfreiheit gewinnen soll. Weil jeder seinen Magen einmal in den Dienst des politischen Denkens stellen muß und kann. Wir sind überzeugt, daß das keinem Deutschen schwer fällt. Es muß ihm nur einmal gesagt werden. Es ist kein Zeichen von Not, wenn das geschieht. Aber es ist ein Zeichen von Umſicht und politiſcher Reife, von Erkennen der Tatsachen, wenn wir die Gaben der Natur nehmen, wie und wann unser deutscher Boden sie uns gibt.

ohne Treue

Volksverbundenheit und Treuepflicht als Eckpfeiler sozialer Ordnung NSK Gerichtsentscheidungen und Arbeitsgerichtsentscheidungen geben heute in vielen Fällen bereits eine deutliche Illustration zu Grundsätzen den unumstößlichen des neuen deutschen sozialen Lebens. Es ist selbstverständlich geworden, daß der Betriebsführer, der böswillig oder fahrlässig die soziale Ehre seiner Gefolgschaftsmitglieder verlegt, be-

straft wird, wenn es ſein muß, sogar mit der Abs erkennung der Betriebsführereignung. Unserem neuen Denken entspricht es, Menschen aus der Arbeitskameradschaft anständiger Deutscher zu entfernen , wenn sie durch ihr Verhalten die Vertrauensbasis zerstören , auf der das deutsche Betriebsleben aufgebaut sein muß. Darum wollen wir auch

J.. Pollock 15

NSK Folge 256 feine Speichelleder, Zuträger, Klatschbasen, Intriganten in unserer Mitte wissen. Mancher, der es trok ernſteſter Hinweiſe nicht lernte, mußte es eben fühlen.

„Wir wollen eine ehrliche Schic . salsgemeinschaft sein", sagte Rudolf Heß fürzlich bei einer Versammlung in Hof. Auch die Betriebsgemeinschaft ist Schicksals gemeinschaft, und das Fundament ihres Bestandes ist die Ehrlichkeit, das Vertrauen, das Sichaufeinanderverlaſſenkönnen ". Weil die Beeigennützigen aus triebsgemeinschaft nicht Gründen, sondern zum gemeinen Nuzen von Volk und Staat arbeitet, muß man voraus, sehen, daß alle ihre Angehörigen wahre und Disziplin nationalsozialistische Volksverbundenheit durch die Tat beweisen. Das hat - wie wir einer Entscheidung des Landesarbeitsgerichtes Leipzig entnehmen eine Angestellte einer Verbrauchergenossenschaft unterlassen, indem sie der Eintopfsammlerin der NSV. gegenüber in gehässiger Weise äußerte: ,,Ich gebe nichts, ich habe auch nie etwas gegeben !" Das sagt ein Mensch, der 25 Jahre lang in Lohn und Brot gestanden hat , der das Elend der Arbeitslosigkeit nie gespürt hat, der dank der Arbeit des ganzen Volkes immer ſatt zu essen hatte ! Mit Recht hat das Arbeitsgericht die frist lose Entlassung dieser Frau be 2 stätigt , denn sie gab einen deutlichen Beweis dafür, daß sie keinen Gemeinschaftsgeiſt will, daß sie kein Vertauensverhältnis zu ihren Arbeitskameraden wünſcht, daß sie sich außerhalb der Volksgemeinschaft stellt. Sie wurde nicht entlaſſen, weil sie nichts gab das hätte schon vorkommen fönnen, daß eine augenblickliche Schwierigkeit sie daran gehindert hätte sondern weil sie geben konnte und böswillig nicht geben wollte , weil sie allein Nugen aus den erweiterten Arbeitsmöglichkeiten des Dritten Reiches ziehen wollte, ohne das ihre dazu zu leisten. Das ist eine Treueverlegung gegenüber dem deutschen Volke , dem jeder einzelne alles verdankt. Darum ist es auch ein Verstoß gegen die soziale Ehre, die sich in erster Linie auf dem Treueverhältnis gegenüber der Volksgemeinschaft aufbaut. Keine Ehre ohne Treue ! Ein zweiter Fall : Ein Arbeiter gibt seine Stelle ohne Kündigung auf, um eine beſſer bezahlte Arbeitsstelle bei einem anderen Unternehmer anzutreten. Seine alte Firma behielt daraufhin den Restlohn für drei Tage ein. Das Arbeitsgericht wies die Klage des Arbeiters auf Auszahlung dieses Restlohnes unter Hinweis auf den Schadensersatzanspruch der verlassenen Firma ab. Auch hier ist die Frage der Treue anzuschneiden. Wenn sich die Bes triebsgemeinschaft auf gegenseitigem Vertrauen aufbaut, auf der Schicksalsgemeinschaft gegenüber der gestellten Aufgabe, so kann und darf auch das Gefolgschaftsmitglied nicht mir nichts , dir nichts seiner Arbeitsstätte den Rücken

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2. November 1936 tehren , sobald auf der anderen Seite eine materielle Berlodung steht ! Natürlich ist es verständlich, wenn ein einzelner Mensch darauf sieht, seine Lebensdas darf aber zu bedingungen zu verbessern teiner Fahnenflucht aus dem Betriebe führen. Darum handelt es sich aber, wenn ein ſchaffender Mensch von heute auf morgen ohne Ein-- Sie haltung der gesetzlichen Kündigungsfrist er notabene zu seinem persönlichen Schut immer beansprucht einer irgendwo winkenden Verbesserung nachläuft. Der nationalsozia= listische Staat hat nicht Arbeitsmöglichkeiten für Millionen Menschen geschaffen, um ihre Ausnukung jeder Willkür und Laune freizustellen, sondern um die Produktion des ganzen Volkes und damit seine Lebensmöglichkeiten zu ers weitern. Dazu bedarf es einer stetigen Entwicklung und einer Krisenfestigkeit, die niemals erreicht werden kann, wenn jeder plöglich nach seinem Gutdünken und persönlichen Vorteil ohne Rücksicht auf Betriebsgemeinschaft und Arbeit handelt. Ebenso wie das schaf fende Gefolgschaftsmitglied sich Willen auf den guten seines fönnen Unternehmers verlaſſen soll , muß sich der Unternehmer auf das Vertrauen und auf die Treue seiner Gefolgschaft stützen. Lezten Endes ist die Außerachtlassung dieser moralischen Verpflichtung nicht eine Schädigung des Unternehmers persönlich, ſondern des Unternehmens , dessen Produktion an einer Stelle überraschend ausseßt. Damit handelt es sich auch um eine Störung des sozialen Friedens , der für die Arbeit und die Betriebsgemeinschaft lebenswichtig ist. Es tut hierbei nichts zur Sache, daß in dem angezogenen Einzelfalle die materielle Schädigung des Unternehmens gering und tragbar ist. Eben, weil materielle Gründe im Betriebsleben des nationalsozialistischen Deutschland nicht mehr allein ausschlaggebend sind, wird dieser kleine Fall grundsäglich behandelt. Auch hier ist die soziale Ehre engstens mit der Treue verknüpft. Der Arbeitskamerad, der ausschließlich aus materiellen Gründen das Treueverhältnis verleßte, hat es sicher nicht böse ge= meint. Darum ist ihm durch den Verlust des Lohnes für drei Arbeitstage auch nur ein materieller Denkzettel gegeben worden. Er hätte sich das ersparen können, wenn er mit der in deutschen Betrieben notwendigen Offenheit richtig gekündigt und somit seiner Betriebsgemeinschaft die Möglichkeit gegeben hätte, sich rechtzeitig nach einem geeigneten Nachfolger für feinen Arbeitsplaß umzusehen. Die kleinen Einzelzüge sind es, die das Ges famtbild des Charakters ausmachen, die auch das Gesicht des deutschen Arbeitslebens prägen. Und ohne die Treue im kleinen fann es auch feinen sozialen Frieden im großen und nicht die soziale Ehre geben , auf die Deutschland stolz ist, weil sie eines seiner wertvollsten Güter ist. egd.

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Er trägt die Heimat

in

die

Welt

Der Film im Dienst der Auslandsorganiſation der NSDAP.

Regelmäßige

Filmaufführungen für die Auslandsdeutſchen — Die Ortsgruppen filmen ihre großen Tage - Ein Geſpräch mit dem Leiter der Filmstelle der AO .

NSK Im Rahmen der Gesamtarbeit der Auslands-Organiſation der NSDAP . ſpielt der Film eine nicht unwichtige Rolle. Das wird doppelt verständlich, wenn man erfährt, daß die in aller Welt verstreut lebenden Deutschen durch die wahr und beredt sprechenden Bilder ein Stück Heimat, ihre Arbeit, ihr Wesen und Wollen vermittelt bekommen.

Streden zwischen den einzelnen Siedlungen ; irgendwelche technischen Hemmnisse gibt es heutzutage nicht mehr , denn wo fein Strom vorhanden, da hilft eben die Batterie, und selbst, wo auch hierfür noch keine Möglichkeiten gegeben sind, da ist es der beliebte Schmalfilm, der immer wieder zu seinem Recht tommt.

Wenn große politiſche Kundgebungen als die Hochfeste deutschen Volks- und Kulturlebens und Künder einer fämpfenden Weltanschauung jeden, der an ihnen teilnimmt, in Bann halten, dann bemühen sich gleichzeitig zahlreiche Hände, um all dieses Geschehen auch in Bild und Ton einzufangen. Trot Presse und Funk muß auch der Film mit seinen plastischen Aufnahmen hinzukommen, um möglichst allen Volksgenossen neben dem akustischen auch den optiſchen Eindruck zu vermitteln. Ununterbrochen surren die Filmapparaturen, was nur irgendwie sehenswert und besonders geeignet ist, den Charakter und den Geiſt der Veranſtaltung zu unterstreichen, wird aufgenommen. Ausschnitte davon sehen wir in den Wochenschauen der Filmtheater. Filmband reiht sich an Filmband, und die Auslands-Organiſation hat nun die Aufgabe, wie uns Pg. Houben , der Leiter der Filmstelle der Auslands - Organiſation, berichtet, aus all diesen Kopien ein Filmecho der Heimat zusammenzustellen.

Es wird seitens der AO. alles getan, um ihrerseits an dem Gelingen dieser Filmaufklärungsarbeit mitzuhelfen. Die Ortsgruppen berufen zu den Vorführungen ein, in einem ges mieteten Lichtspieltheater findet dann eine ge = schlossene Veranstaltung statt. Zur Frage des Vorhandenseins von Tonfilmgeräten berichtet Pg. Houben, daß die meisten Ortsgruppen bereits mit solchen Apparaturen ausgerüstet sind, und daß viele von ihnen Filme im eigenen Heim zur Vorführung bringen.

Viermal im Jahre gehen diese Kurztonfilme, wie man sie nennen könnte, in alle Welt hinaus, um den Auslandsdeutschen möglichst einen lebendigen Eindruck von den Ereignissen und Vorgängen in der Heimat zu bieten. Ganz gleich, wo ein Auslandsdeutscher auch leben mag, der Tonfilm erreicht ihn doch und vielleicht erhält dieser und jener durch diese Aufnahmen einen ersten Eindruck von seiner Heimat überhaupt. Die übrigen aber können Erinnerungen anknüpfen, das Wissen vertiefen, und bleiben so dauernd über alles Geschehen innerhalb der deutschen Gaue auf dem laufenden. „ Dazu kommen eine ganze Reihe von Großtonfilmen,“ erzählt Pg. Houben, „ die in alle Welt hinausgehen . Da ist zum Beiſpiel „Jugend sieht Heimat", der Film, der den Besuch der auslandsdeutschen Jugend im Deutschlandlager und deren Fahrt durch Deutschland festhält. Weiterhin müssen natürlich auch Filme wie „Hitlerjunge Quer" und nicht zulet ,,Triumph des Willens" genannt werden. All diese Filme geben ja mehr als nur irgendein Geschehen, sie sind zugleich Ausdruck nationalsozialistischen Wollens und Schaffens." Die besonderen Schwierigkeiten, den Deutschen im Ausland all diese Filmwerke zugänglich zu machen, bestehen in der Hauptsache durch das oft fast unmöglich erscheinende überwinden von

,,Im Innern Argentiniens und Süden Brafiliens, im langgestredten Chile, überall reisen Beauftragte mit tragbaren Tonfilmgeräten auf Autos von Ort zu Ort, vor allem da, wo es keine Filmtheater gibt. Eine unserer überseeischen Landesgruppen hat auch eine Tonfilmapparatur mit Batterien ausgerüstet. Die Filmbelieferung erfolgt regelmäßig, und es ist immer ein besonderer Freudentag, wenn es dann heißt, ,,die neuen Tonfilme sind da". Von weither kommen sie zuſammen, um die Stimme des Führers oder von einem seiner Getreuen, um die farbenprächtigen Bilder in ſich aufzunehmen.“ Aber auch die Landesgruppen bemühen sich um die Herstellung von von eigenen Filmen aus ihrer Wahlheimat. Sie wollen auch ihre Feste und Kundgebungen im Film festhalten und sie anderen zugänglich machen. So erfahren wir, daß die Landesgruppe Argentinien einen Tonfilm von der Wintersonnenwendfeier der Deutschen Kolonie am Rio de La Plata Plata hergestellt hat. Das Charakteristische dieses Festes tommt besonders anschaulich zum Ausdruck, denn das Geschehen ist wirkungsvoll durch Aufnahmen aus der Landschaft, aus Buenos Aires und der Umgebung ergänzt. Dieser Film wird nun nicht nur allen Auslandsgruppen zur Vorführung zur Verfügung gestellt, sondern durch die Gaufilmstellen innerhalb des deutschen Vaterlandes recht vielen Volksgenossen gezeigt.

Es ist eine glückliche Zusammenwirkung von Bild und Ton, die uns in all diesen Filmen entgegentritt. Wo nicht die geeigneten Appa= raturen vorhanden sind, werden Schmalfilme hergestellt, denen die gleiche Aufgabe wie dem Tonfilm zufällt. Gerade in dieser Filmarbeit zeigt sich so recht wieder die Volksgemeinschaft, denn nur durch die Gemeinschaftsarbeit wird diese Filmherstellung überhaupt

NSK Folge 256 möglich. Jede der Landesgruppen ist von sich aus bemühlt, Kunde zu geben von ihrer Ar beit und vor allem auch den anderen AusLandsdeutschen etwas von ihrem Schaffen zu vermitteln. So tauschen sie auch untereinander ihre Filmstreifen aus, Anregungen werden eins ander gegeben, ein Film, der in Bulgarien aufgenommen wurde, läuft nun auch in Australien und umgekehrt, oder ein Filmstreifen der Lan desgruppe Chile wird in Polen zur Vorfüh rung gebracht, ein ewiger Wechsel, immer wie der etwas Neues bietend.

Wir fragen Pg. Houben, inwieweit solche „ Auslandsfilme" schon vorliegen, und er erzählt uns, daß zum Beispiel in Buenos

Der Maßstab

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des Aires die Feierlichkeiten 1. Mai aufgenommen wurden, die Abstim mung der Deutschen Kolonie in Alexandrien auf dem Damp= fer "" General von Steuben" am 29. März hält ebenfalls wesentliche Ereignisse im Film fest, die Ortsgruppe Kalkutta hat ihre sportliche Betätigung im Film festgehalten und so anderen Gruppen eine Anregung für ihre Arbeit gegeben. So geht ein ewiger Wechsel zwischen den einzelnen Landesgruppen und der Heimat hin und her, der Film als das lebendige, anschauliche Binde glied ist zum Mittler geworden zwischen den Millionen Auslandsdeutscher und der Heimat Sch. und ein Künder der Wahrheit.

der

Rentabilität

Die Auswirkungen eines weitsichtigen Tatsozialismus in den Betrieben NSK Es gibt Menschen, die beim Auftauchen jeder neuen Idee, vor der Ergreifung irgende einer Maßnahme immer erst zu fragen pflegen : Was bringt das ein? Ihre materialiſtiſche Ver= anlagung und ihr reines Zweddenken kennzeich= net fie als reine Mammonsanbeter und macht fie leicht zu trasfesten Egoisten. Der moralischen Forderung und dem sittlichen Gebot nach sozialistischer Gesinnung glaubten sie nach Anbruch der neuen Zeit durch gelegentliche Spenden in Freibier und Würstchen an ihre Untergebenen begegnen zu können. Ihre Kurzsichtigkeit vers leitet sie meist dazu, nur den gegenwärtigen Augenblick und bestenfalls die vor der Tür stehende Zeit zu berücksichtigen, so daß ihnen die tiefgreifenden Vorteile für die zukünftige Entwicklung, auch in materieller Beziehung, erst beleuchtet werden müſſen, um ihre aktive Mitarbeit und ihr Verſtändnis anzuregen. Der materialistische Liberalismus gedachte ben Menschen einseitig lediglich nach seiner Arbeitskraft einschätzen und bewerten zu können, wobei er meistens auch noch mehr oder weniger große Fehler beging. Er übersah oder veranschlagte zumindest zu gering die Konsumkraft des Menschen und vernachlässigte daher ihre Exhöhung. Der menschliche Bedarf in all seinen weit verzweigten Möglichkeiten aber schafft ja erst den Umfang der Nachfrage und beſtimmt damit die Größe des Absahmarktes für die Wirtschaft. Hieran nimmt jede betriebliche Einheit ihrer Leistung entsprechend teil und zieht daraus allein ihre Rentabilität. Auch alle in ihr selbst Tätigen, Arbeiter und Angestellte sowie Unternehmer, gehören zum mindesten mittelbar mit zu denen, die den Grad der Nachfrage und die Güte des Umsatzes für das eigene Unternehmen beeinflussen und mitbestimmen.

Schon aus diesen Überlegungen heraus hätte fich ergeben, daß das Konjumvolumen auch der eigenen Betriebsangehörigen von den Unternehmern hätte in Rechnung gestellt werden müssen und ihre Kaufkraft möglichst zu stärken war. Darin, daß das nicht geschah, zeigt sich die obenerwähnte Kurzsichtigkeit der materialistischen Denkweise zur Zeit des Liberalismus , die ver

möge ihrer unsinnigen Einseitigkeit die den ganzen Abfahmarkt vernichtende Arbeitslosigkeit hervorrief. Klarsichtig padte daher der Nationalsozialise mus nach der Machtübernahme das Übel an der Wurzel an und brachte zunächst die untätigen Volksgenossen wieder in Arbeit und Brot. "Da= mit vergrößerte er die Konſumkraft der Volksgesamtheit und führte den Abfaz marit seiner Gesundung entgegen , wodurch naturgemäß die Unternehmerschaft ſehr gestärkt wurde. Hätte diefe der liberalistischen Wirtschaftsideologie bereits restlos abgeschworen gehabt, so würde sie die erzielten Gewinne nicht nur aus sozialen, sondern auch aus Gründen der wirtschaftlichen Rentabilität sofort zur wei = teren Steigerung des allgemeinen Lebensstandards eingesetzt haben . Die Verbreiterung der inländischen Rohstoffbasis burch die uns von der irrgelaufenen Weltwirte schaft aufgezwungene Erzeugung von Werkstoffen bietet jezt hierzu die beste Gelegenheit und fügt die bisher erzielten Unternehmergewinne an der richtigen Stelle wieder fördernd in den Wirtschaftskreislauf ein. Durch den neuen Vierjahresplan werden bisher unbekannte Arbeitsmöglichkeiten geschaffen, die Konsumkraft der Volksgemeinschaft weiter gestärkt und das Abjazzvolumen auf dem Warenmarkte vergrößert, was wiederum der Rentabilität zugute kommt. Daraus geht hervor, daß jede sozialistische Zielsetzung, im heutigen Sinne verwirklicht und auf lange Sicht berechnet, stets auch nach Rentabilitätswirtschaftlichen grundsägen richtig ist. Das wird natürlich zunächst nur derjenige wahr haben wollen, der wirklich volkswirtschaftlich und nicht nur betriebswirtſchaftlich zu denken ge= lernt hat. Wird die Wirtschaft aber nicht als mechanische Zweckonstruktion, sondern als orga nische Lebensfunktion des Volkes betrachtet, so gibt es zwischen den beiden Auffassungen teinerlei Gegensätzlichkeit. Denn das volkswirtschaft= lich Notwendige muß schon deshalb betriebwirtschaftlich rentabel sein, weil jede Unternehmenseinheit ihre Existenz nicht aus sich selbst, sondern erst durch ihren Zusammen-



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hang mit den übrigen Teilen der völkischen Gesamtwirtschaft findet. Das ist genau so der Fall, wie die Lebensgrundlage des Menschen auch nicht in seiner Person, sondern in seiner Eigenschaft als Glied ſeiner Volksgemeinschaft ruht. Neben der volkswirtschaftlichen Rentabilität allen sozialistischen Handelns, wie sie oben ausgeführt wurde, liegt aber auch noch eine betriebswirtschaftliche außer der, die bereits in der volkswirtschaftlichen mitbegründet ist. Sie 1st unschwer zu finden und drängt sich durch den augenblicklichen Facharbeitermangel eindeutig ans Tageslicht hervor. Jeder Tatsozialismus eines betrieblichen Vorgesetzten wirkt sich auf die Schaffensfreude und Leistungs bereitschaft des Untergebenen günstig aus und fördert nachhaltigst deſſen Können zum Vorteil der gesamten Betriebsgemeinschaft. Die Güte der Leistung jedes Mitarbeiters an dem gemeinsamen Werk aber schaltet Verlustquellen aus und erhöht hierdurch die wirtschaftliche Rentabilität des Unternehmens. Darüber hinaus wird durch die gewissenhafte Weiter = bildung der Betriebsangehörigen und ins-

besondere durch die bestmögliche Schulung des Nachwuchses allein jeder Facharbeitermangel besiegt. Lediglich auf diesem Wege aber wird die Wirtschaftsorganisation auch betrieblich auf die Höhe gebracht, auf der der technische Produktionsapparat durch ständige Neuinvestierungen gehalten werden muß. Praktischer und sinnvoller Sozialismus der Tat ist also in jedem Falle rentabel, gleichgültig, ob die volkswirtschaftliche oder die betriebswirtschaftliche Rentabilität untersucht wird . Es dürfte daher durchaus an der Zeit sein, daß auch der letzte Materialist seinen Rechenschieber endlich überholt und mit einer neuen Maßskala versehen läßt , die auf die Ausweitung der heutigen grundlegenden Erkenntnisse geeicht ist. Es würde ja wohl niemandem einfallen, beispielsweise die Länge der Reichsautobahnen etwa nach Millimeter ausmeſſen zu wollen . Es ist aber ebenso unsinnig, eine neue Idee oder auch nur eine wirtschaftliche Maßnahme nach den Pfennigen und Markstücken be= werten zu wollen, die der einzelne Mitläufer im Augenblick für seinen Sparstrumpf zu hamstern Kl. in der Lage ist.

Mittler zwischen Forschung und Praxis Eine Monatsschrift der Reichsarbeitsgemeinſchaft für Raumforſchung NSK Dieser Tage erschien zum ersten Male im Berlag Kurt Bowindel GmbH., Heidelberg, die Monatsschrift „Raumforschung und Raumordnung". Sie wird herausgegeben von Prof. Dr. Konrad Meyer für die durch ge= meinsamen Erlaß der Reichsminister Rust und Kerri gegründete Reichsarbeitsgemeinschaft für Raumforschung". Die Zeitschrift hat die Aufgabe, eine feste Verbindung zwischen der wissenschaftlichen For schung , den Hochschularbeitsgemeinschaften und der Praxis der Reichs- und Landesplanung herzustellen. Durch den Vierjahresplan des Führers sind bestimmte Probleme der Raumordnung und Raumforschung besonders in den Vordergrund gestellt worden . Auch ihrer Be= handlung wird die Zeitschrift dienen. Sie wendet sich deshalb an alle, die am Gedankenaustausch über Methoden, Erfahrungen und Arbeitsergebnisse teilhaben, über den Stand und die Entwicklung der Planung im Deutschen Reich über deutsche Landschaftskunde und Strukturforschung, über die Erfahrungen des Auslands sich unterrichten wollen. Die Lebensfragen der Zuordnung von Volk und Raum, die Notwendigkeit planvoller Raumgestaltung sowie vernünftig und sorgfältig abgewogener Raumwirtschafts- und Bevölkerungspolitik gehen alle an, die an Aufbau und Sicherung der deutschen Lebensgemeinschaft beteiligt sind, nachdem der Führer das unermeßliche Aufgabengebiet der Neuordnung vor mehr als einem Jahr der Hoheit des nationalsozialiſtiſchen Reiches übertragen und als oberste und unabhängige Reichsbehörde die Reichsstelle für Raumordnung" errichtet hat. Dem ersten Heft haben die Reichsminister Rust und Kerrl Geleitworte beigegeben. Der Ansah der Wissenschaft für die Raumforschung und Raumordnung wird ſie zwangsläufig hineinführen in die Kernfragen des Nationalfozialismus : Blut und Boden, Volk und Raum. Die deutsche Wiſſenſchaft wird aus dieser Aufgabe Kräfte nehmen und geben", schreibt Reichsminister Rust. Der Leiter der „Reichs-

stelle für Raumordnung", Reichsminister Hanns Kerrl , führt aus : „Der deutsche Lebensraum in der Vielgestalt seiner landschaftlichen Gliederungen und Struktur, wie die Wesensart der Beziehungen, die Menschen und Dinge verbin den, stellen für die Erhaltung und Sicherung unserer völkischen Existenz Raumordnungsaufgaben, deren Lösung nur in nationalsozialistischer Gemeinschaftsarbeit gefunden werden kann. Mit der Reichsarbeitsgemeinschaft für Raumforschung" haben sich auch Wissenschaft und Forschung in den Dienst dieser großen Aufgabe gestellt. Die neue Zeite schrift der Reichsarbeitsgemeinschaft Raumforschung und Raumordnung" wird nicht nur dazu beitragen, die wissenschaftliche Arbeit einheitlich auf das gemeinsame Ziel auszurichten, sondern auch die Verbindung mit der Praxis herstellen.

Seit die Juden einwanderten . . .

Kanada wehrt sich gegen die Juden NSK Wie das in Montreal (Kanada) erscheinende Blatt „Patriote" berichtet, hat der Verlag dieser Zeitung eine Broschüre her ausgegeben, die interessante Enthü l Lungen über die drohende Judengefahr enthält. In der Schrift wird aufgefordert, die notwendigen Abwehrmaßnahmen zu treffen. Es wird dann weiter festgestellt, daß man, ehe die Juden nach Kanada kamen, habe gut leben können, und daß man heute noch besser leben könne, wenn die Juden dorthin zurückkehren würden, woher sie gekommen seien. Seitdem die Juden eingewandert seien, habe sich das Leben in den Städten geändert. Die Menschen, so wird weiter ausgeführt, hätten ihre Tugenden und ihre guten Charak tereigenschaften verloren. Ein be sonderer Abschnitt befaßt sich mit der verderbenbringenden Tätigkeit der Juden, denen man viele Verbrechen, vor allem den Handel mit verbotenen Rauschgiften, den Mädchenhandel usw. zuschreiben müßte . Die Juden benügten ihren Reichtum nur, um damit weitere Reichtümer anzusammeln.

ཨ, དྷ Ë

Zu NSK Folge 256 Ostpreußisches Kulturschaffen Auserleſenes Programm der Kulturwoche NSK Königsberg, 2. November. Vom 5. bis 8. November wird in Ostpreußen Ostpreußisches eine Veranstaltungsfolge Kulturschaffen" durchgeführt. Träger ist die Reichskulturkammer mit den Landesstellen der einzelnen Fachkammern, in der Gesamtheit vertreten durch den Landeskulturwalter und Leiter der Landesstelle Ostpreußen, Gau-Propagandaleiter Joachim Palzo. Die Reichskulturfammer in Ostpreußen will in der Veranstaltungsfolge Zeugnis ablegen von dem erreichten Stand innerer Stärke, von dem Können und Wollen der ostpreußischen Kulturschaffenden. Das Programm der Veranstaltungsfolge Fteht Kundgebungen aller Fachkammern vor, auf denen führende Persönlichkeiten der jeweiligen Kulturgebiete das Wort ergreifen werden : Neben dem Vizepräsidenten der Reichstammer der bildenden Künste Prof. Adolf Ziegler , dem Geschäftsführer der Reichsmusikkammer Präsidialrat Ihlert und dem Vizepräsidenten der Reichsschrifttumskammer Ministerialrat Wismann spricht vor der ostpreußischen Presse Oberregierungsrat Braefow vom Propagandaministerium und auf einer feterlichen Kulturkundgebung der NS DAP. der Gauleiter und Oberpräsident von Ostpreußen, Staatsrat Erich Koch, sowie Reichsamtsleiter Moraller. An Darbietungen bringt die Kulturveran= staltung Aufführungen von Schauspielen und Opern, ferner eine Morgenfeier unter dem Titel „Stimmen der Liefe“ mit Voltssagen und Balladen der bekanntesten ostpreußischen Dichter. Ebenso wird in einer Abendfeier ost preußische Musik zu Gehör gebracht. In dieser Gesamtheit wird die Veranstaltungsfolge zeigen, daß Ostpreußen in hervorragendem Maße an der inneren Ausrichtung und am Kulturleben des deutschen Volkes be teiligt ist.

Anerkennung des Stabschefs der SA.

Blatt b

2. November 1936 Deutschen Frauenwerks, der Mütterschulung, der Abteilung Volkswirtschaft - Hauswirtschaft, der Abteilung Ausland, des Frauenamts der DAF. zu ihnen über die Ausrichtung ihrer Arbeit sprechen. Zum Abschluß der Tagung werden der Reichsorganisationsleiter, Pg. Dr. Len und der Hauptamtsleiter der NSV. , Pg. Hilgen = feldt , das Wort ergreifen. Zum Abschluß der Tagung wird die Reichsfrauenführerin noch Worte des Abschieds an die Teilnehmerinnen richten.

Stimmen des Auslands

Ganz Deutschland hinter Hitler ! Eindrücke eines amerikaniſchen Profeſſors auf einer Reise durch Deutschland NSK Das in Winnipeg (Manitoba) erscheinende deutsch-kanadische Wochenblatt „ Der Nordwesten" veröffentlicht die Eindrücke des kanadischen Professors W. F. Osborne von der Manitoba Universität während seiner Reise durch Deutschland im vergangenen Sommer. Profeſſor Osborne stellt einleitend fest, daß ganz Deutschland so emsig beschäftigt fei wie ein Bienenwolf. 99 Allenthalben", o fährt er fort,,,bemerkt man neben der materiellen Betätigung eine ausgezeichnete Stimmung im Volk. Die Engländer und Amerifaner, von denen wir eine bedeutende Anzahl in Deutschland einmütig trafen, waren günstig beeindruckt und ich kam zu dem Schluß, daß das hauptsächlich auf die Sauberteit und Tüchtigkeit, die Herzlichkeit und die Disziplin und Ordnung im Volk zurückzuführen war. Mein Glaube iſt der, daß das gegenwär tige Regime von der überwältigenden Mehrheit des Volkes von Herzen gebilligt wird. Während der fünf Wochen in Deutschland hörte ich von allen, mit denen ich mich unterhalten habe, eine einmütige Gutheißung Hitlers und feiner Regierung. Das Volt ist ihm dankbar, weil er die nationale Selbstachtung wieder hergestellt hat durch Behauptung der Rechte des deutschen Voltes vor der Welt."

Für große sportliche Leistung NSK Berlin, 2. November. Dem Sturmmann Koeping -Altona, der mit seinem Kameraden Blarsch-Frankfurt a . M. den Weltmeisterschaftssieg im Zweierradball in Zürich erringen konnte, hat Stabschef Luze für diese vorbildliche sportliche Leistung telegraphisch seine Anerkennung ausgesprochen. Arbeitstagung der NS. -Frauenſchaft 800 Kreisleiterinnen in Kröffinsee

NSK Berlin, 2. November. Vom 3. bis 7. November sind sämtliche Kreisfrauenschaftsleiterinnen der NS. Frauenschaft aus allen deutschen Gauen zu einer Tagung auf der Ordensburg Krössinsee versammelt. Die Reichsfrauenführerin, Frau Gertrud ScholtzKlint , wird eine Arbeitsgemeinschaft über die Aufgaben der NS -Frauenschaft in der heutigen Zeit halten. Ebenso werden alle Abteilungsleiterinnen der großen Arbeitsgebiete des

Der amerikanische Professor erklärt, daß er fich verschiedentlich mit Deutschen unterhalten habe. Ein Handwerker in Dresden habe ihm erklärt : „Wenn dieser Mann nicht gekommen wäre, würde es bei uns so schlecht stehen wie in Rußland."

Der Feind der Bauern Ein französisches Blatt warnt vor dem Kommunismus NSK Das in Nizza erscheinende Blatt „ La Voir du Peuple" bringt einen Aufsatz von Charles Fontaine, der die französischen Bauern auf die Gefahr aufmerksam macht, die ihnen durch den Kommunismus droht. Sie werden aufgefordert, sich gegen die kommunistische Zersehung zu erheben. Der Kommunist, so schreibt der Verfasser des Aufſakes, redet als Freund des Bauern, handelt aber als Feind. Er sucht die Unterstützung des Bauern, um ihn später um so leichter berauben zu können.

NEK Sonderbienst Die

deutſche

Frau

Amtlicher Pressedienst der N S. -Frauenschaft und des Deutschen Frauenwerkes

Hausfrau

und

NSK Das Deutsche Frauenwerk ruft alle deutschen Frauen auf, sich durch vernünftige Führung ihrer Haushalte in den Dienst des Bierjahresplanes zu stellen, wie der Führer es von ihnen erwartet und es auch in den Reden des Stellvertreters des Führers und des Ministerpräsidenten Göring gefordert wurde. Das Deutsche Frauenwerk wird durch Funk, Presse, Film und in Veranstaltungen, Kurſen und Beratungsstunden das notwendige Aufflärungsmaterial verbreiten. Es wird in der Initiative der einzelnen Frau liegen, sich hier

Vierjahresplan

zu unterrichten und die Nukanwendung für ihren eigenen Haushalt zu ziehen. Jede deutsche Hausfrau soll jezt Disziplin und hauswirtſchaftliche Geschicklichkeit zeigen und damit unter Beweis stellen, daß sie nicht nur für ihre eigene fleine Familie, sondern auch für die größere Familie unseres Voltes zu denken und zu handeln versteht.

gez.: Dr. Else Vorwerd , Reichsabteilungsleiterin

der

Abt.

Volkswirt-

schaft-Hauswirtschaft.

Ein Beiſpiel für

alle !

Eröffnung der 1. Reichsschule des Reichsmütterdienstes im Deutſchen Frauenwerk Ein Muster schöner und zweckmäßiger Heimgeſtaltung

NSK über ein halbes Jahr wurde nun in der Schulstraße im Wedding im Herzen Berlins gebaut und gearbeitet, Wände wurden niedergerissen und neu gezogen, die Zimmer verpugt und ausgestattet, jedes einzelne Stück der Inneneinrichtung überlegt und planvoll ausBesucht, bis aus dem alten Wohlfahrtsamt die erste Reichsschule des Reichsmüts terdienstes entstand. Nun sind die letzten Bilder aufgehängt, im Garten Blumen ge, pflanzt, alle Töpfe und Taſſen der Kücheneinrichtung sind da, alles Material für die Säuglings- und Erziehungskurse und die erste Hilfe zusammengestellt, so daß mit der Arbeit begonnen werden kann . Am Sonnabend, dem 7. November, wird nun die Reichsfrauenführerin, Frau Gertrud Scholz - Klink , die Schule eröffnen, und Ministerialrat Dr. Gütt wird als Vertreter des Reichs- und Preußischen Innenministeriums zu den Gästen sprechen. Die Schule dient in erster Linie der Schu lung und Zusammenfassung der hauptamtlichen Diese Lehrkräfte des Reichsmütterdienstes. überschreiten heute schon im ganzen Reich die Zahl Tausend und tragen in ihrer Arbeit, die fie in die fernsten Dörfer, in die abgelegensten Stadtteile bringt, das Gedankengut des Nationalsozialismus in praktischer Erziehungsarbeit an alle deutschen Frauen heran . Darum ist es auch bei ihnen, die täglich vor so viele schwere

Fragen im Leben einzelner gestellt werden, besonders wichtig, daß sie hier in einer Schule, die unmittelbar der Reichsleitung untersteht, auf alle ihre Fragen Antwort erhalten, flare Richtlinien für ihre große weltanschauliche Erziehungsaufgabe und ihren praktischen Unterricht bekommen und in Arbeitsgemeinschaften und Besprechungen ihre Erfahrungen und Erlebnisse austauschen und klären können. Damit auch hier wie überall in der Arbeit des Reichsmütterdienstes der praktische Einsatz , das Beispiel im Vordergrund stehe, ist der Schule gleichzeitig eine ständige Mütter schule beigegliedert. Und gerade hier, im kinderreichsten Stadtteil Berlins, wird diese ein großes Tätigkeitsfeld finden. Der Reichsmütterdienst wollte mit dieser Schule, angefangen bei den Möbeln der Unterrichtsräume bis zum geringsten Kochgeschirr, von der Säuglingsausstattung bis zu den Bastelgeräten, von den Vorhängen bis zu den Bildern, sowohl für die Lehrkräfte wie für die Mütter ein Vorbild der Schul- und Heimgestaltung schaffen, das gleichzeitig einfach, zweckmäßig und schön ist. Und wenn man durch dieses Haus vom Keller bis zu den Dachkammern geht, so muß man sagen, daß dieses Ziel vollkommen erreicht ist. Jedes einzelne Stück ist mit so viel Liebe und Bedacht ausgewählt, daß man merkt, daß hier Frauen

NSK Folge 256 am Werk waren, denen es galt, hier Muster und Richtung ihres Heimgestaltungswillens zu zeigen. Deutsche Stoffe, Vistra, Nessel oder Leinen, deutsche Hölzer, Nußbaum , Ahorn oder Fichte, flargemusterte, hellfarbige Tapeten oder ganz einfach gekalkte Wände legen dar, wie mit geringen eigenen Mitteln und deutschen Rohstoffen Zimmer ausgestattet werden können, die Schönheit der Form und Farbe vereinen. Von Hausfrauen zusammengetragen und durchdacht sind auch alle Geräte und Räumlichkeiten, die für den hauswirtschaftlichen Unterricht bestimmt find. Mit wenigem auszukommen und viel aus ihm zu machen, wird die Devise der meisten deutschen Hausfrauen noch für die nächsten Jahre sein, und die Schulen des Reichsmütterdienstes werden nach bestem Vermögen dazu beitragen, den Frauen hier Beiſpiel und Rat zu geben. Da sind Gas-, Kohlen- und elektrische Herde, große und kleine Abwaschtische, Küchentische, der Größe des Haushalts entsprechend, sachgemäße Vorratskammern und Haushaltungsgeräte, so daß eine jede hier die Arbeitsbedingungen vorfindet, die sie auch in ihrem eigenen Hause hat, und mit ihnen einfaches, praktisches Wirtschaften lernt. Mit den entsprechendn Mitteln und nach den gleichen Grundsätzen wird der Unterricht in Vom den Säuglingskursen gegeben. Wäschekorb als erstem Aufenthaltsort des

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kleinen Kindes bis zum Säuglingsbett ist praktisches Vorbild gegeben, und bei allem muß immer wieder gesagt werden, daß die Schönheit und Zweckmäßigkeit der Geräte deren Billigkeit nicht ausschließt, sondern daß im Gegenteil in einer eigenen Werkstatt und in den Kursen ge= zeigt wird, wie gleichsam aus nichts, aus alten Kisten, aus Stoffresten und einfachstem Material viele der im Haushalt und im notwendigen Gegenstände Säuglingszimmer Selbst hergestellt werden können. Auch die Gemeinschaftsräume bringen den Beweis für die Materialgerechtheit und Eindrudsfähigkeit des neuen deutschen Stils, der sich heute überall in den Gemeinschaftsbauten des nationalsozialiſtiſchen Deutschlands durchſekt. Es ist unmöglich, auf alle die einzelnen Räume und ihre Ausstattung, auf die viel seitigen Aufgaben, die diese Mütterschule in ſich vereint, einzugehen. Darum sei nur noch eines gesagt: Sie wird jedem, der sie besucht, sei es als Kursusteilnehmerin, als Schülerin oder als Gast ein klares Bild des erzieherischen und kulder heutigen deutschen turellen Wollens Frauenarbeit geben und wird auch jeden erkennen lassen, daß hier etwas geleistet wird und ein Weg beschritten wird, der gerade und flar in die Gesamtarbeit des nationalsozialistischen Deutschlands einmündet und seinen Teil am Aufbauwerk des Führers mitſchafft. L. B.

Der Kampf der jungen

Generation

Eine neue Weltanschauung bricht durch – Kein „Konkurrenzkampf“ der Jugend gegen das Alter NSK Sollen die Vierzigjährigen die Welt der Jugend überlassen? In diesem Sat gipfelt die Besprechung eines amerikanischen Buches : „ Das Leben beginnt mit Vierzig". Es wird hier eine mit einiger Bitterkeit ausgesprochen Frage angeschnitten, die in den letzten Jahren zu einem Problem geworden ist. Von einer Vertreterin dieser Generation geformt, bes leuchtet sie die heute vielfach besprochene Frage des " Verhältnisses der Generation". Schon der leise Unterton von Mißstimmung, den wir, die junge Generation", aus dem oft gebrauchten Wort „die Jugend" heraushören müſſen, kennzeichnet die etwas feindselige Abwehrstellung, die man unseren Handlungen, Worten und Taten, ja man möchte fast sagen, unserer Existenz manchmal heute noch entgegenbringt. Diese Leute sehen und erkennen, daß augenblicklich die Jugend eine andere Stellung einnimmt, als sie das vielleicht noch vor wenigen Jahren getan hat. Argwöhnisch wachen sie über jeden Schritt und jede Handlung, in der steten Befürchtung, die Jugend fönnte das große Bewußtsein einer Verpflich= tung, das sie auf sich genommen hat, auch auf einen unberechtigten Anspruch, auf bestimmte Rechte ausdehnen. So entstehen Fragen, so fordert man die andere Generation zum Wettkampf, zur Konkurrenz mit der Jugend auf, indem man ihr zuruft : „ Sollen die Vierzig= jährigen die Welt der Jugend überlassen?" Es sei einem Vertreter dieser besprochenen jungen Generation vergönnt, gegen solche Auffassungen

von der heutigen Jugend Stellung zu nehmen. Es gibt bestimmt wenig Vertreter der jungen Generation", -- ich möchte es sogar bestreiten, , die das Bedaß es überhaupt welche gibt dürfnis haben, sich in einen Konkurrenzkampf gegen die " Vierzigjährigen" zu stellen. Der Unterschied zwischen der Jugend von heute und der anderer Zeiten liegt auf einer ganz anderen Ebene. Wir stehen heute im Kampfe der Weltanschauungen. Die heutige Jugend hat, als dieser Kampf in Deutschland begann, ihn aufgenommen und mitgekämpft, Seite an Seite mit den „ anderen Generationen“. Sie hat weiter, als der innerpolitische Kampf siegreich war, für die nationalsozialistische Weltanschauung sich dem Aufbauwerk des Führers mit der gleichen Bereitschaft eingegliedert. Diese neue Zeit forderte andere Menschen, eine andere Einsatzbereitschaft, als es Kämpfe zu anderen Zeiten getan haben. Wir haben das erkannt und uns der neuen Idee wie ihren neuen Ausdrucksformen zur Verfügung gestellt. Wir haben aber daüber nie vergessen, die heutige Generation von daß unsere Väter Vierzig usw. - auch ihren Lebenskampf aus, gefochten haben und noch ausfechten. Wir wie mancher heute gern behaben nie hauptet - einen Wertmesser aufgestellt, nach dem wir unseren Kampf vielleicht höher eingeschätzt hätten, als den der "3 Generation von Vierzig". Als vordringlichste Forderung, die diese neue Zeit an die Jugend stellte, empfanden wir die

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NSK Folge 256 Notwendigkeit, in unseren eigenen Reihen Ordnung zu schaffen. Wir erkannten, daß die Jugend als Zustand, als Abschnitt in dem Leben eines jeden einzelnen gesehen werden muß und lehnen es ab, als „ fleine Erwachsene" gewertet zu werden. Es war flar, daß diese Jugend, wenn sie sich an einem weltanschaulichen Kampf siegreich beteiligen wollte, eigene Ausdrudsformen finden mußte, die sich orga= nisch dem Leben des Volkes einfügen. So kam wenn man so sagen kann -- eine es, daß sich neue Jugend bildete. Eine Jugend, die sich in ihrer Lebensform vielleicht von der unserer Eltern unterschied. So sam es aber auch, daß manche durch diese Neuheit beunruhigt wurden. und sie falsch auslegten. So kam es ferner, daß man uns, besonders auf religiöſem und kulturellen Gebiet, oft für zu revolutionär hielt. Revolutionär ist die Jugend von jeher gewesen und muß es sein ! Für uns galt es besonders, uns mit den überkommenen Anschauungen auseinanderzuſeken. Dabei konnte es nicht ausbleiben, daß auch wir, die wir beteiligt waren am Ringen um eine neue Weltanschauung, neue Formen des Religiösen und Kulturellen suchen und finden mußten. Nicht aus „ Pietätlosigkeit“, sondern weil wir uns nur auf diesem Wege das Alte, was wir anerkennen müſſen und das Neue, was wir suchten , ſelbst erobern tonnten, um es wirklich zu besigen.

So entstand auch unsere oft falsch verstandene und mißbilligte Forderung, daß Jugend von Jugend geführt werden müsse. Diese Forderung einer neuen Zeit, der neuen Jugend", gilt vielfach als eine Anmaßung, ein ,,Ausschaltenwollen der Erwachsenen", ohne es

„Mein

Arbeitsfeld :

2. November 1936 zu sein. Ihre Erklärung liegt auf der Hand : Wenn wir die Jugend als einen natürlichen Abschnitt im Leben empfinden, ſo iſt es klar, daß auch aus diesem Abschnitt die Führer, die in ihm die Gedanken unserer Weltanschauung tragen wollen, erwachsen. Dieses Führen" umfaßt ja nicht die Übermittlung von Wissens stoff -- der selbstverständlich nur von Menschen gebracht werden kann, die ihn eben im Laufe ihres Lebens erworben haben, die also logiſcherweise „ älter" sind. Es handelt sich auch nicht um die Vermittlung verstandesmäßiger Dinge überhaupt, sondern um das Vorleben einer Lebenshaltung , die viel weniger durch den Intellekt als durch den Instinkt verstanden werden kann. Durch wen aber vermöchte ein junger Mensch stärker zur Anerkennung und schließlich zur Übernahme einer Haltung angeregt werden, als durch einen gleichaltrigen Kameraden, der in derselben Stufe der Entwicklung stehend ihm die Form und die Möglichkeit einer solchen Lebensführung beweist. Um nicht mißverſtanden zu werden, sei noch einmal betont, daß das Schlagwort vom ,,Kon= kurrenzkampf der Jugend mit der älteren Generation" völlig irreführend ist . Von einem Konkurrenzkampf kann schon deshalb nicht die Rede sein, weil zwei Phasen des Lebens --- Jugend und Reise nicht miteinander „ konkurrieren“ fönnen. Gerade wir Jungen wissen sehr genau, daß Reise nichts mit „ Verkalkung" zu tun hat. Wir wissen aber weiter, daß in dieser Zeit ungewöhnliche Aufgaben auch an die Jugend gestellt sind, und wir fühlen die Verpflichtung, alle unsere Kräfte einzuspannen, um dieser Zeit, in der wir leben, gerecht zu werden. D. G.

Der

Zeppelin “

Geſpräch mit der ersten Luftschiff-Stewardeß — Die Freude unter den Fahrgästen des „Hindenburg“ NSK Für den Nachmittag war die Ankunft des Hindenburg" gemeldet, er fam zeitiger als man glaubte, schon kurz vor 11 Uhr schimmerte sein filberner Leib über den Dächern und Türmen Frankfurts, der Stadt des deutschen Handwerks. Nun hieß es, rechtzeitig zur Landung zu kommen . In rascher Fahrt geht es über die Reichsautobahn Frankfurt-Darmstadt dem Weltflughafen zu. Die Sonne liegt über dem Stadtwald, ein herrlicher Herbstmorgen, der die roten und gelben Blätter aufleuchten läßt ; hinter einer Lichtung sieht man bereits den mächtigen Silberfisch bei der Landung. Das weite Feld wimmelt von braunen Uniformen, die Leute des SA.-Hilfswerklagers Höchst sind emsig dabei,,,Hindenburg" in die weite Halle zu ziehen.

Gepäck aus dem Luftschiff, über eine schräge Zeltbahn gleiten die Hutschachteln, Reisetaschen und Koffer mit ihren bunten ausländischen Hotelschildern auf die Erde. Doch wir erwarten nicht die Reisenden , die dem Riesenleib des Zeppelin entsteigen, wir warten auf eine ganz bestimmte Frau, die eben in weißer Schürze und mit einem weißen Häubchen auf dem Kopf zu uns tritt. Emilie Imhoff , die Stewardeß des Luftschiffes. Eine schlanke, braunhaarige Frau begrüßt uns. Sie weiß schon, was wir sie fragen wollen, sie mußte bereits in Amerika zahlreichen Be richterstattern Auskunft geben über ihre erste Fahrt mit dem Luftschiff. ,,Also, wie war es?"

Endlich ist er an seinem Plak, das Ausladen fann beginnen. Die Reisenden winken aus den Fenstern, einige werden abgeholt, fröhliche Zurufe füllen den Raum. Zuerst kommt das

„Herrlich! Einfach unbeschreiblich schön ! Es ist kein Fliegen, man spürt kaum, daß man sich " in der Luft bewegt, es ist wie ein Gleiten .... Frau Imhofs Augen strahlen, und sie sagt aus

:

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NSK Folge 256 der Erinnerung heraus : „ Es ist wie ein Traum !" Luftkrankheit?" ,,Wo denken Sie hin, teine Spur ! Ich habe jezt die zweite Reise hinter mir, niemand war lufttrant. Das erstemal hatten wir zwei Kinder dabei, es bekam ihnen ausgezeichnet, während wir den Ozean überquerten, haben wir - gespielt !" Frau Imhof fährt fort : „ Diesmal habe ich elf Damen zu betreuen, ich bringe die Kabinen in Ordnung und erfülle nach Möglichkeit alle Wünsche der Fahrgäste; es gibt immer irgend welche fleine Hilfeleistungen zu verrichten. Demnächst mache ich auch einen Kursus für Krankenpflege mit, man muß allen Anforderungen einer Luftreise gewachsen fein." Frau Imhof ist an Weltreisen gewöhnt, da sie früher auf den Schiffen des Norddeutschen Lloyd als Stewardeß fuhr, und vor allem die Strede Südamerika-Mexiko genau kennt. Demnächst wird sie sich die Gegend von oben ansehen, Kapitän Lehmann hat ihr schon die Südameritafahrt des Hindenburg" in Aussicht ges stellt. In 8 bis 10 Tagen geht die Reise los. ,,Wie famen Sie zu diesem viel beneideten Bosten?" ,,Durch Präsident Christiansen, Sie erinnern fich, er steuerte auch Do X" und war ursprüng-

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lich Kapitän auf einem der Schiffe, auf denen ich fuhr. Er hat mich für den "" Hindenburg" vorgeschlagen. Sie können sich denken, wie glücklich ich war, als mich ein Telegramm direkt von Ostasien nach Frankfurt am Main rief, um meinen neuen Posten anzutreten." Frau Imhof erzählt auch von der 10 / 2stüne digen Sonderfahrt der geladenen Gäſte durch die Bundesstaaten. Sie hat die Milliardäre ganz in der Nähe gesehen, auch den alten Rockefeller. Staatsrat Lindemann frug sie bei dieser Gelegenheit, welche Schiffahrt ihr besser gefiele, die in der Luft oder die auf dem Wasser? Beides ist schön, erklärt die Vielgereifte, aber der Hindenburg“ erscheint ihr doch als das wundervollste Beförderungsmittel von einem Erdteil zum anderen. Die Reisenden verabschieden sich sehr herzlich von ihrer Stewardeß, man merkt, daß sie sich gut verstanden haben. So ist die erste Frau im Luftschiff eingezogen und hat den Anfang mit einem zukünftigen Spezialberuf gemacht. Einstweilen ist sie noch die erste und einzige Stewardeß zwischen den Kabinen und Gängen des fliegenden Hotels, und sie versucht bereits wie man steht, mit Erfolg , den Ausländern auch ein Stüd L. Wüst. Deutschland zu vermitteln.

Drud: M. Müller & Sohn KG., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

T

NSK - Nachrichten

Zu NSK Folge 256

Reichsamtsleiter Dr. Dr. Streď † Der Leiter des Sanitätswesens der Reichsparteitage

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2. November 1936 Leiter der Ortsgruppe Fürth -Mitte und im März des Jahres 1933 wurde er zum kommijsarischen Beauftragten für das Gesundheitswesen und die ärztliche Organiſation in Fürth ernannt. Der SA. gehörte Dr. Stred seit 1931 an. Seit dem 1. Juli 1932 war der Verstorbene als Brigadearzt der Brigade 78 tätig. Der Reichsärzteführer Dr. Wagner berief den Dahingeschiedenen 1934 als einen Stellvertreter in die Reichsleitung nach München. Von hier aus kam Dr. Strec als Verbindungsmann zur Deutschen Arbeitsfront. Er genoß das ganze Vertrauen Dr. Lens. Bereits in den Jahren 1933 und 1934 war Dr. Stred in der Organiſationsleitung der Reichsparteitage im Referat für das Sanitätswesen tätia gewesen. 1935 und 1936 übertrug man ihm die gesamte Leitung des Sani tätswelens der Reichsparteitag e. Sein Verdienst war es besonders, daß durch die muitergültige organisatorische Zuſammenfasuna aller ſanitären Aufgaben die ärztliche Verforauna jämtlicher Parteitaasteilnehmer in jo vorzüglicher Weise durchgeführt werden konnte.

NSK Berlin, 2. November. In Berlin starb nach schwerem Leiden Reichsamtsleiter. SA.-Sanitäts-Brigadeführer Dr. Dr. Arnulf Streck. In Va. Dr. Streck verliert die nationalsozialistische Bewegung und die deutsche Ärzteschaft einen aufrechten Kämpfer und einen Mann , der als Arzt an führender Stelle hervorragenden An = teil an aroßen Aufgaben gehabt hat. Als verantwortlicher Leiter des Sanitätswesens der Reichsparteitage hat er sich ebenso bleibende Verdienſte erworben, wie als ärztlicher Berater der Nachwuchsauslese für die Ordensburgen der Partei. Am 7. Juli 1891 wurde der Verstorbene in München geboren. Am Weltkrieg nahm er als Kriegsfreiwilliger beim Fuß-Artillerie-Regiment. München, teil. Er stand bis zum 1. April 1918 mit kurzen Unterbrechungen im Felde und wurde so 50 vH. kriegsbeſchädigt. Nach Kriegsende trat er dem Freikorps und später Bund Oberland bei. Im Januar 1921 nahm D :. Stred an den Kämpfen in Oberschlesien teil und befand sich auch unter den Erstürmern des Annaberges. Während der Räterepublik in München wurde Dr. Stred vom Bund Oberland als Stadtkommandant eingesekt. Als Mitglied des Bundes Oberland nahm Dr. Strec am 9. November 1923 am Marsch zur Feldherrnhalle teil. Er trug deshalb den Blutorden. die höchste Auszeichnung , die von der Beweguna vergeben werden konnte, Nachdem sich Dr. Stred in Fürth niet = gelaffen hatte, trat er in die NSDAP . ein . Für ihn war es selbstverständlich. daß er sich ſofort mit seiner ganzen Persönlichkeit für die von ihm als richtia erkannte Sache einſekte. Im März 1931 wurde er Kreisredner, im April 1932 Sektionsleiter und im Herbst 1932 Gauredner der Partei. Seit Januar 1933 war er

Hauptamtsleiter Arauner tödlich verunglückt NSK Berlin, 2. November. Der Hauptamtsleiter im Reichsamt für Agrarpolitik der NSDAP ., SS. Standartenführer Richard Arauner , verunglückte tödlich auf der Rückfahrt von der Vereidigung des Landesbauernschaft Landesbauernrates Der Saar-Pfalz. Mit Pg. Arauner verliert der agrarpolitiſche Apparat, dessen erster Geschäftsführer Pg. Arauner war, einen seiner bewährtesten Mitkämpfer. Er war der älteste Mitarbei ter des Reichsbauern führers Darré, der ihm auch im Reichsnährstand das verant wortungsvolle Amt des Geschäftsführers des Reichsbauernrates übertragen hatte.

Nach den Grundsäßen der Realpolitik Dr. Len vor den Gauſchulungsbeauftragten des Hauptamtes für Handwerk und Handel NSK Garmisch, 2. November. In überraschender Weise stattete Reichsorganisationsleiter Dr. Len mit seinem engeren Stabe dem Lehrgang der Gauschulungsbeauftragten des Hauptamtes für Handwerk und Handel der NSDAP . in Hammersbach bei Garmisch einen Besuch ab und nahm die Gelegenheit wahr, in Anwesenheit des Hauptamtsleiters Dr. v . Renteln in über zweistündigen Ausführungen grundsätzliche Richtlinien für die weitere politische Schulungsarbeit auf dem Abschnitt Handwerk und Handel zu geben. Das Hauptamt für Handwerk und Handel soll von nun an mit seinen sämtlichen Dienststellen, unbelastet von allen fachlichen Fragen, noch in stärkerem Maße als beauftragtes Organ der Partei die politische Führung der Reichsbetriebsgemeinschaften „Handel“ und „ Das Deutsche Hand" in der Deutschen Arbeitswerk

front übernehmen , weil gerade diesen Reichsbetriebsgemeinschaften in der Folgezeit In erweiterte Aufgaben zugewiesen werden. diesem Zusammenhange ging der Reichsorganis sationsleiter in umfassender Weise auf or ganisatorische Fragen ein, die aus der Konsequenz und Geschlossenheit und aus den politischen Führungsanspruch der nationalsozia= listischen Weltanschauung heraus zur Lösung drängen. Dr. Ley warnte erneut davor, wirtschaftliche Fragen vom Standpunkte irgendeiner Theorie oder irgendeines vorgefaßten Programmes aus lösen zu wollen. Der Führer habe es von Anfang an abgelehnt, die NSDAP . in Fragen der Wirtschaft auf dogmatische Meinungen und starre Prinzipien festzulegen . Probleme der Wirtschaft werden nach den Grundsägen der Realpolitik und des den nach Notwendigkeiten Tages gelöst. Es war für sämtliche Teilnehmer von großer Bedeutung, zum Abschluß ihres Lehrganges von dem Reichsorganisationsleiter die lezten Richtlinien und großen Gesichtspunkte für ihre weitere Arbeit entgegennehmen zu können.

Mitten aus dem Schaffen herausgerissen

Nationalsozialiſtiſche Brief und Drahtanschrift der Schriftleitung: Berlin SW68, Zimmerstr. 90, Ill. Fernruf : A 1 Jäger 0022 Berlag : Franz Eher Nachf., G. m. b. H., Zentralverlag der NSDAP., München - Berlin Berland : Eher - Verlag , Berlin SW 68, Alle Zahlungen find nach immeritraße 88. Berlin (Postschedtonto Berlin 4454) zu richten



Partei-Korreſpondenz

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß ; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupts schriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter : Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NGDAR

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3. November 1936

Die NSK Randbemerkung:

Dem 9. November entgegen

Der Weg zur NSK 3um 13. Male kehrt der 9. November wieder, aus dem unser Deutschland wurde. Denn die Woge des unerschütterlichen Glaubens an das Vaterland , die an jenem 9. November 1923 auf die tückische Mauer der Verräter traf, brach sich wohl daran, aber sie zerbrach nicht, sie wuchs zur Sturmflut, die jedes Hindernis auf ihrem Pfad hinwegfegte. Das Blut der 16 Opfer breitete sich aus wie eine fruchtbare Saat. Wohl mußten noch Hunderte ihrem Opferweg folgen, und vor unseren Augen sehen wir die frischen Gräber Wilhelm Gustloffs und der beiden Danziger SS.- Männer, aber ihre niemals welkende Saat gedich und überwand die Vernichtung. So gehen wir den Pfad des 9. November, aus dem ein Volk wurde, in Ehrfurcht und Ergriffenheit. Er ist die Wallfahrt der Deutschen zu sich selbst. Darum gehen wir den Weg jedes Jahr, das neu herauskommt, wie ihn im vergangenen die Toten des 9. November selbst zu ihrem lezten Appell gingen. Und jedes Jahr führt uns dieser Weg ein Stück weiter. So

Ewigen Wache schritten wir zur Wehrhaftigkeit, zur Freiheit, zur Ehre. Ganz Deutschland rüstet zum vierten Erinne rungsmarsch und wird im Geiste dabei sein, wenn die alten Kämpfer am Vorabend im Bürgerbräukeller zusammentreffen. Die goldenen Schriftzeichen an den Pylonen, die den Schicksalsweg fäumen, werden an die gemahnen, die ihr Leben für Deutschlands Erwachen ließen. Ein einziges stolzes Volk wird mit den Blutordenträgern an der Stätte stehen, die zum Opferaltar ihrer Besten wurde, und mit ihnen vom Mahnmal im Siegeszug durch die Brienner Straße zur Ewigen Wache marschieren. Ganz Deutschland wird zum Aufruf am Königlichen Plaz antreten und angesichts der stolzen Zeugen des erwachten Vaterlandes den Schwur tun, zu erfüllen, was der Toten Sehnsucht war im Leben, ein ewiges Deutschland. Im Rauschen der Fahnen werden sich Ruf und Antwort der Lebenden und Toten vermählen zum heiligen Bekenntnis für das Deutschland Adolf Hitlers.

Jüdiſche Entlaſtungszeugen : Viſionen -Wie der Mörder Guſtloffs für unſchuldig erklärt werden ſoll – Kein Mittel zu -gemein Zwangsvorstellung zum Ausſuchen „Du mußt ſchießen . . . !” NSK Die Kreise der jüdischen Weltliga zur Abwehr des Antisemitismus, die fieberhaft bemüht find, ihren symbolischen Ehrenpräsiden = ten David Frankfurter , den jüdischen Meuchelmörder Wilhelm Gustloffs, vor der Verurteilung zu retten, cheuen keine Mittel, um die gemeine Mordtat der Öffentlichkeit in einem milderen Licht erscheinen zu lassen. Sie sind jetzt auf den Dreh gekommen, zu behaupten, daß

David Frankfurter, der schlichte, edle Rabbinersohn, durch Zwangsvorstellungen zu der Tat getrieben , also völlig unfchuldig sei . Es ist nun interessant, zu beobachten, daß die Juden sich selbst nicht darüber geeinigt haben, welche Art von Zwangsvorstel= lungen dem armen Frankfurter den Revolver in die Hand gedrückt haben. Herr Emil Ludwig - Cohn , der es sich

ļ

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nicht nehmen ließ, für seinen Rassegenossen mit der ganzen Wucht seiner ,,unantastbaren Persönlichkeit" einzuspringen, hat sich auf Visionen festgelegt. Er schreibt in seinem Buch „Der Mord in Davos“, ,,daß Frankfurter dicht vor der Tat den Heerzug der leidenden Juden an seinen Augen im Geiſte vorüberziehen sah. Junge Leute im Braunhemd mit ſtruppis gem Haar und Specknaden zerren einen alten Mann in den Schmuß, der auf einmal die Züge des Vaters Frankfurters trägt. Gummiknüppel ſauſen auf den ehrs würdigen Greis nieder, im Kot wird er zertreten." Eine andere Cohn-Vision zeigte ihm ,,ſeinen Onkel im roten Rabbinerbart an einem Satenkreuz getreuzigt, und_daneben finkt eine Frau ins Dunkle, die die Züge Frankfurters' Mutter trägt. “ Es ist für den Leser nach Ludwig Cohn nur zu „verständlich", daß nach derartigen ,,Visionen" Frankfurter einfach ""morden mußte", während in Wahrheit weder ihm noch einem seiner Verwandten in Deutschland auch nur ein Haar ge= frümmt worden ist. Kleinere jüdische Geister, wie sie z. B. an der Basler marxistischen Zeitung Freiheit" mitarbeiten, haben sich dafür entschieden, daß Frankfurter böse geträumt" habe. In einer Großreportage (Nr. 44) heißt es wörtlich : ,,Eines Nachts hat er einen seltsamen_Traum. Menschenhände, abgeriſſen vom Körper, blutige Menschenhände zerren ihn in einen Kreis von Kreuzen, und eine Stimme, dröhnend von Kraft, ruft, daß es ſich eingräbt in sein Herz: Du mußt uns erlöſen ! David blickt um sich, aber jetzt steht er ganz allein, umgeben von Kreujen. Und als er die Kreuze genauer

Der

3. November 1936 betrachtet, biegen sich ihre Enden, formen Winkel, wers den zu Zeichen des verhaßten Syſtems, brechen dann plöglich auseinander und werfen aus ihren hölzernen Wunden Millionen Karten auf den einſamen Juden in ihrer Mitte. Lauter Treff Aß. Der schmächtige Mann will fliehen. Aber die Karten flammern sich um seine Beine, flettern an ihm empor, schlingen sich um seine Hände, legen sich ihm auf die Brust, drohen, ihn zu erstiden. Aber da dröhnt wieder Die Stimme: Du mußt schießen , dann sind wir frei !“ In der Fortsetzung ( Nr. 45) erleben wir nun den Erfolg dieſes Traumes : ,,Da reißt der Jude die Hand aus der Taſche, und wie es der Traum ihn gelehrt hat, zielt er auf die Karten, zielt und drückt ab, schießt, was die Pistole hergibt, blindwütig, finnlos. Die zum Gruß erhobene Hand Finkt langsam ab, der Körper dreht sich, der Kopf macht eine Bes wegung, die aussieht, als wundere er sich ein wenig, gar nicht besonders. Und dann tracht der große Mann auf den Boden.“ Die deutsche Öffentlichkeit wird diese faßt uns glaublichen Hirngespinste mit Entrüstung und Erschütterung aufnehmen. Wer es bis heute noch nicht glauben wollte, was für ein gehäſſiger, ſchmugiger und ſkrupelloser Feind des deutschen Volkes der internationale Jude ist, der mag aus den jüdiſchen Vorbereitungen zum Mordprozeß Frankfurter ersehen, wie von den Juden ein Verbrecher ge = feiert wird , der ohne persönlichen Anlaß in einem außerdeutschen Land einen untadeligen Ratio = nalsozialisten feige er schoß.

Gegenpol

Was uns vom Bolschewismus trennt — Nach einem Gang durch die Ausstellung der Antifomintern • Die Antikominfern zeigt in einer großen Ausstellung in Berlin unter dem Titel Bolschewismus ohne Maste" schlagendes und beweiskräftiges Material über den Bolschewismus als Feind jeglicher Kultur und damit als direkten Gegenpol der nationalsozialiſtiſchen Weltanschauung und Staatsauffaſſung. NSK überall auf der Welt leuchten die Blutfanale des Bolschewismus als eindringliche, furchtbare Warnung an die Kulturmenschheit auf. Die Welt steht vor der Entscheidung, ob fie sich für die Verteidigung der Ge = großen Werte menschlicher schichte oder für ihre Aufopferung im roten Nihilismus entschließen soll . Deutschland ist der härteste und gefährlichste Gegner der bolschewistischen Weltzerstörer. Und Deutschland hat den eisernen Willen, sich selber von dem Gift dieſer kulturfeindlichen Idee reinzuhalten und weiß, daß es damit eine hohe Mission im Dienste Europas und der Welt auf fich genommen hat.

Die Tatsachen können nicht oft genug zu Worte kommen. Also lassen wir wieder die Tatsachen ihre eindringliche Sprache reden. Uns trennt vom Bolschewismus der Kampf gegen Gott und gegen die Religion. In Sowjetrußland ist die antireligiöse Propaganda durch das Gesetz geheiligt, jede religiöse Betätigung dagegen verboten. Die Glaubensverfolgungen des sowjetrussischen Systems

übertreffen alle bisher in der Geschichte dageweſenen Beiſpiele, gleichgültig ob es sich um die Verfolgung des Christentums oder des Buddhismus handelt. Wir sehen in dem sowjet= russischen Grundsat ,,Religion ist Opium für das Volk" den schärfsten Widerspruch zu unserer Weltanschauung. Uns trennt vom Bolschewismus die Tatsache, daß Kirchen und Kathedralen in die Luft gesprengt, zerstört und beschmutzt werden, daß sie zu Kinos, Fabriken, Pferdeställen und Klubs umgewandelt werden. Wir verabscheuen die Erziehung der Jugend zur Gotteslästerung ebenso wie die Verwüstung der Friedhöfe und die Benutzung von Heiligenbildern zum Bau von Bedürfnisanſtalten . Wir verabscheuen die Gottlosenpropaganda in aller Welt als das Signal zur Erwedung der der niedrigsten Instinkte Menschheit. Uns trennt vom Bolschewismus die syste= matische 3ersezung der Jugend, ihre Erziehung und Verachtung aller menschlichen und kulturellen Bindungen, ihre restlose Vernachlässigung auf gesundheitlichem und geistigem Gebiete. Es schlägt allen unseren Auffaſſungen ins Gesicht, unmündige Kinder gegen ihre Eltern aufzuheßen und sie zu veranlassen, Angehörige und Freunde der GPU. auszuliefern. Die Untergrabung jeglichen persönlichen Treueverhältnisses ruft sämtliche min-

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derwertigen menschlichen Eigenschaften wach. Die Denunziation von Freunden, Kameraden und Verwandten, der Mißbrauch von Kindern zu antireligiösen Kundgebungen und die mangelnde Fürsorge für junge Menschen ist in un seren Augen ein einziges Greuel . Uns trennt vom Bolschewismus das, was man in Sowjetrußland die „ Befrei ung der Frau “ nennt, daß man die Abtreibung fultiviert, die Ehe zerstört, die Frau in umfangreichem Maße mit schwerster törperlicher Arbeit belastet, wie es in der sowjetrussischen Metallindustrie, im Erz- und Steintohlenbergbau unentwegt geschieht. Nach sow= jetrussischen Zahlen von 1934 stehen allein in Mosta u 57 100 Geburten 154 584 Abtreibungen gegenüber. Der Mißbrauch des weiblichen Geschlechtes zum Militärdienst und die Ausbildung an leichten und schweren Waffen stellt für uns ebenfalls eine Herabwürdigung im menschlichen der weiblichen Aufgaben Leben dar. Uns trennt vom Bolschewismus die gewissenlose Aushungerung der arbei tenden Volks , chichten, ihre geradezu unmenschliche Lebenshaltung und die bolichewistische Lohn- und Preisgestaltung. Uns trennt vom Bolschewismus die Tatsache, daß in der Sowjetunion über sechs Milli onen Menschen in Zwangsarbeitslagern im hohen Norden und im tiefsten Sibirien verkommen, ohne zu ihrer Arbeit die geringsten technischen Hilfsmittel, Wohn- und Aufenthaltsräume, Kleidung und Nahrungsmittel zu besitzen. Die unbeschreiblichen Qualen dieser unglüdlichen Menschen sind eine einzige Anklage gegen das System der Sowjets. Uns trennt vom Bolschewismus die Existenz der sowjetrussischen Tscheta , die in unvorstellbarer Weise nach der russischen Revolution zur Vernichtung der Sowjeigegner eingesetzt wurde. Ihr Nachfolger, die GPU., hat Millionen unschuldiger Menschen in der schauerlichsten, gräßlichsten Weise ums Leben gebracht. Einen Widerschein dieser perversen Grausamteiten führen sowjetrussische Agenten heute in Spanien der Welt in scharriosester Weise vor Augen. Uns trennt vom Bolschewisrus die frivole Lüge , mit der das Sowjetsykem sich erfrecht, der Welt weismachen zu wollen, das Leben in der Sowjetunion sei fröhlicher geworden. Die Leichen von Millionen buchstäblich auf der Straße verhungerten Menschen, Kindern und Bauern, die Einscharrung dieser unseligen Opfer eines tierischen Systems in anonymen Massengräbern, die Aufhäufung der grauenerregenden menschlichen Kadaver" auf

3. November 1936 Leiterwagen und Schlitten itrafen die roten Herrscher in erschütternder Weiſe Lügen. Uns trennt vom Bolschewismus, daß uverall in der Welt, wo die Völker um ihre bessere Zukunft ringen, die Agenten dieser teuflischen Gewalt das Untermenshen = Gemeinschaft tum organisieren , die unterminieren, Aufruhr predigen und Mord vorbereiten. Die ungezählten Millionen Do !1mente dieser verbrecherischen Betätigung und Einmischung in völkische Lebensinteressen und dafür hinreichender Beweis . Kinder, Frauen und verzweifelte Menschen werden für diesen Zweck ebenso gewiſſenlos eingesetzt wie die ver= abscheuungswürdigsten Schwerverbrecher aller Länder. Vom bescheidensten Flugzettel angefan= gen bis zum bewaffneten Aufstand stellen alle diese Symtome einen systematischen Generalangriff auf die Werte der Menschheit dar. Uns trennt vom Bolschewismus der Versuch, in den Rohstoffgebieten der Welt Unordnung zu schaffen und dadurch die Aushungerung und Verelendung der Kulturſtaaten zu betreiben. Dazu bedient sich der Bolschewismus in sämtlichen Erdteilen der farbigen Rassen, die er gegen die weiße Rasse bewußt und zielsicher aufwiegelt. Uns trennt vom Bolschewismus die Tatsache einer auf die Weltrevolution vereidigten Armee, deren legtes Ziel es ist, jeden Frieden und jede ruhige Entwidlung, wenn es sein muß, mit Waffengewalt zu zerstören und in ein Chaos von Blut und Entsezen umzuwandeln. Für die Erstellung dieser wahnsinnigen Waffe mußten in Rußland Millionen von Menschen verhungern. Uns trennt legten Endes vom Bolschewismus entscheidend die Tatsache, daß diese furchtbare Idee und dieses gegen die ganze Menschheit ge= richtete Wahnsinnssystem von Juden er funden , gehandhabt und geleitet wird , von Juden, denen die Niedrigkeit im Blut liegt und die sich heute unverhüllter denn je als Feinde und Zerstörer der menschlichen Ordnung und des menschlichen Lebens überhaupt entpuppen.

Diese Tatsachen trennen uns für immer und ewig vom Bolschewismus. Die riesige Kluft ist durch nichts und durch niemand jemals zu überbrücken. Die Erkenntnis der Tatsachen gibt uns die Kraft und den Willen, unser eigenes Leben nach besten Grundsäßen und mit raftloser Anstrengung aufzus bauen und Hölle und Teufel zum Trok zu er halten. Eines Tages wird die Welt verstehen , was Deutschland damit für sie geleistet hat.

Frankreichs Freimaurer Aufschlußreiche innere Konflikte

NSK Erst kürzlich konnte ausführlich über die enge Zusammenarbeit zwischen den Freimaurerlogen und der bolschewistischen Volksfront in Frank-

ungetarnt

·Treue Helfershelfer Moskaus reich berichtet werden. Die politischen Folgen des Volksfrontexperiments haben nunmehr auch in den Freimaurerlogen eine Spaltung hervorgerufen, die lezte Woche in einer Sizung

NSK Folge 257 des „Groß-Orient“ unverhüllt zum Ausbruch kam . „ Der Eid auf den Kommunismus “, der in den Logen von den leitenden Meistern vom Stuhl gefordert wurde, hat nun seine unerwarteten Früchte getragen. Die freimaurerische Organisation ,,Die Freunde der UdSSR. “ hat in den lezten beiden Jahren mit größtem Erfolg bei ihren Mitbrüdern geworben. In mehr als 400 Versammlungen wurden damals kommunistische Agenten aus Moskau als Redner besorgt, welche die ,,Stalinsche Heilslehre" dem ,,Meister" und dem „ Lehrling“ mit „ Hammer und Sichel“ einprägten . Nun aber melden sich unerwartete Schwierigkeiten durch die wirtschaftliche Entwicklung unter der Volksfrontregierung. Die Streiks, die Fabrikbesetzungen und ähnliche Geschehnisse haben die " Brüder", welche eigene Betriebe haben, oder Aufsichtsräte sind, erschreckt, und sie wandten sich mit heftigen Klagen an die „ Oberste Leitung der Grande Loge“. Gegenwärtig bekämpfen sich zwei Richtun gen in den Logen : „ Die radikalen Antifommunisten" auf der einen Seite und die „ So= zialisten und Kommunisten" auf der anderen Seite. Bereits auf dem Kongreß der Radikalen Partei in Biarrig konnte man ganz eigentümliche Verlautbarungen hören , die auf dieseń inneren Konflikt in den Logen schließen ließen. So war auch der dort angewandte radikale Gruß interessant, gekreuzte Hände über dem Kopf und linker Fuß vorgestellt, welcher fre imaurerischen Ursprungs ist und, wie ein Karikaturist es darstellte, große Ähnlichkeit hat mit der Handbewegung, die zum Haareraufen ansett. Auf der Seite der " Radikalen Antis fommuniste n" marschieren hauptsächlich die Vertreter der Leichtmetallgruppen und der elektrischen Betriebe. Sie rekrutieren sich vor allem aus den Gegenden des Nordens und Grenze Lothringens. Vielleicht sind das schon die ersten Auswirkungen des Widerstandes gegen den Kommunismus in Elsaß-Lothringen. Auf der anderen Seite dagegen befinden siáj die Politiker, die Parteifunktionäre der Linken und vor allem alle jüdischen Mitglieder der Logen. Klarer kommt die Übereinstimmung der jüdischen Wirtschaftsintereſſen mit jenen Mostaus wohl kaum jemals zum Vorschein. Bergebens versuchte der „ Conseil de l'Ordre" diese auseinanderstrebenden Brüder wieder zu einigen. Es gelang ihm allerdings nur mit Mühe zu verhindern, daß die „ Brüder“ handgemein wurden, einen Ausgleich aber fand er nicht, da die Differenzen zu groß sind . Eine weitere Gefahr für den inneren Frieden in der Freimaurerei bedeutet die Frage der Nichteinmischung" in Spanien. Bon Moskau aus war strenge Order gekommen , alle Kräfte auf diesen Punkt zusammenzufassen und alles zu unternehmen, was der Freimaurerei möglich ist, um eine Intervention durchzusetzen. Für die Intervention arbeiten in erster Linie die spanische Loge Plus Ultra" und „L'Italia Nuova“, beide in Paris ſeßhaft. Von der Letteren sind die Brüder Rieti und Mario Angeloni als marxistische Offiziere in Spanien gefallen, ein weiterer Beweis für die Unterstützung Madrids durch die Freimaurer. Diesen zwei Logen hat sich die Loge des Groß-

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3. November 1936 Orient Franciso Ferrer“ ebenfalls angeschlossen. In den anderen Logen tobi indeſſen der Kampf unentwegt weiter und hat zu Szenen geführt, die den „ edelen Menschlichkeitsidealen" der Freimaurerei keine Ehre machen, dafür getreue Abbilder demokratischer Parlamentssigungen darstellen. Inzwischen haben sich 67 Freimaurer der Opposition zusammengetan und gründeten eine neue Loge,,, nationalen Charakters" unter dem bezeichnenden Namen „,,La Marseillaise". Aus ihr werden alle kommunistischen Mitglieder ferngehalten. Die erste Zusammenkunft fand am 26. Oktober Rue Cadet statt, um das Statut der neuen Loge festzulegen. Die offizielle und feierliche Stiftung der Loge soll Mitte November gefeiert werden. Diese inneren Konflikte der Freimaurerei sind sehr aufschlußreich. Sie beweisen auf der einen Seite das intime zusammen gehen der Freimaurerei mit den Komintern Moskaus , auf der anderen Seite sind sie ein neues Eingeständnis der Unterstützung der spanischen Terrorregierung von Madrid. Nach diesen eigenen Zugeständnissen dürfte es den Herren Meistern vom Stuhle“ sehr schwer sein, ihre angebliche politische Neutralität" weiter unter ihrem Phrasengewirr von „Humanität und Menschlichkeit“ tarnen zu können, das leider auch heute noch harmlose Gemüter in ihre dunklen Machenschaften einspannt. Es ist daher sehr notwendig, diesen kommunistischen Ableger, genannt Freimaurerei, einmal beim wirklichen K. Namen zu nennen.

Nachrichten

Der Dank des Korpsführers Erfolgreicher Einſaß des NSKK. zur Rettung deutschen Bodens NSK Berlin, 3. November. Der Führer des NSKK., Korpsführer Hühnlein , hat folgenden Tagesbefehl erlassen : ,,Bei der gewaltigen Sturmflut, die in der Nacht vom 27. zum 28. Oktober die Deiche an der Nordseeküste auf das schwerste gefährdete, ist auch die Motorstandarte 16 in Schleswig alarmiert worden. Sie besetzte sofort mit ihren Stürmen M. 4, 5 und 13 alle gefährdeten Köge und errichtete troß der Kürze der Zeit einen vorzüglich organisierten Melde- und Nachrichtendienst. Dank dieser umsichtigen Maßnahme gelang es, einen Deichbruch, der sich unweit der Eidermündung bei Tönning ereignete, sofort mit allen Mitteln erfolgreich zu befämpfen und unabsehbares Unheil für das Hinterland abzuwenden. Ich spreche der Motorstandarte 16 und insbes sondere ihren Stürmen M. 4, 5 und 13 für ihren opferwilligen Einsatz und ihr mannhaftes Verhalten meinen Dank und meine Anerkennung aus. Den Oberscharführer Oskar Bischoff vom 5/M. 16 und den Truppführer Bollquardsen von 13/M. 16, die sich bei diesem Einsaß, wie ich zu meiner Freude erfahre, besonders bewährt und ausgezeichnet haben, befördere ich mit Wirkung vom 1. November 1936 zum nächsthöheren Dienstgrad."

NSK

Volk

und Bauer

Gonderdienst Amtliches Organ des Reichsamtes für Agrarpolitik der NSDAP.

Dom Fronknecht zum Erbhofbauern Der Kampf des Freiherrn vom Stein um ein freies Bauerntum Der Erbhof als Schlußstein einer langen Entwicklung

NSK „ Mit dem Martinitag 1810 hört alle Gutsuntertänigkeit in unſeren sämtlichen Staaten auf. Nach dem Martinitag 1810 gibt es nur freie Leute so wie solches auf den Domänen in allen unseren Provinzen schon der Fall ist, bei denen aber, wie sich von selber versteht, alle Verbindlichkeiten, die ihnen als freien Leuten vermöge des Besizes eines Grundstüdes oder vermöge eines besonderen Vertrages obliegen, in Kraft bleiben. Friedrich Wilhelm." Dieses ist der 12. Artikel des berühmten Geseges: Editt, den erleichterten Besitz und den freien Gebrauch des Grundeigentums , soweit die persönlichen Verhältnisse der Landesbewohner betreffen, vom 9. Oktober 1807. " Dieses Gesetzes= werk ist unter der Bezeichnung " Bauern= befreiung" in die preußische und in die deutsche Geschichte eingegangen. Am 11. November sind es genau 126 Jahre her, daß in Preußen einem menschenunwürdigen Zustande, der Gutsuntertänigkeit, ein Ende bereitet wurde. War es doch so, daß sich der Bauer selbst als der „ arme Mann" bezeichnete, von dessen Arbeitsverdienst und Abgaben die anderen Stände lebten. Ein freier Bauernstand im eigentlichen Sinne hatte sich nur in Westfalen, Ostfriesland, SchleswigHolstein, im südlichen Bayern und im badischen Schwarzwald erhalten. In allen übrigen Gebieten waren die Bauern in weitgehende Ab = Sie hängigkeit vom Adel geraten . durften die Scholle nicht verlaſſen, hatten Frondienste zu leisten, die nicht selten willkürlich ge= steigert wurden. Außerdem mußten sie ihre Kinder zur färglich oder kaum bezahlten Zwangsgesindearbeit zur Verfügung stellen. Diesem Zustand gegenüber sette das gejetz= geberische Wert der Bauernbefreiung ein drei faches Ziel : 1. Herstellung der persönlichen Freiheit durch Beseitigung der Leibeigenschaft und Erbuntertänigkeit ; 2. Aufhebung der dem Grund , Gerichts- und Gutsherrn geschuldeten Frondienste, Schaffung eines wirklichen Besizes und Ablösung der Reallasten ; 3. Beseiti gung der ständischen Gerichtsbarkeit und Polizeigewalt und insbesondere aber Verleihung politischer Rechte an den Bauernstand . Es ist das große geschichtliche Verdienst des Freiherrn vom Stein, daß er entscheidend an diesem wichtigen Gesetz mitgearbeitet und es der Reaktion zum Trok verkündet hat. Obwohl das Geschlecht derer vom Stein aus dem Rheinlande stammte, wo es reichsunmittelbare Besitzungen besaß, war der Freiherr schon 1780

in den preußischen Staatsdienst getreten. Seit dem Beginn seiner Ministertätigkeit 1804 hatte er viele Verbesserungen in Preußen eingeführt. Sein Hauptwerk aber ist die Befreiung der preußischen Bauern aus der Guts untertänigkeit.

Politische Verhältnisse, die sich aus dem Zus jammenbruch des Preußischen Staates in den Jahren 1806 und 1807 ergaben , waren der AnDie Söldnerheere laß zu diesem Gesek. Preußens hatten im Kampf gegen das französische Volksheer versagt, und man mußte, wollte man Preußen befreien, die Bauern zur Verteidigung des Vaterlandes heranziehen. Dies war aber nur möglich, wenn man ihnen das Recht auf den von ihnen bestellten Boden gab. Durch seine umwälzenden Maßnahmen und seine neuen Gesetze schuf sich Reichsfreiherr vom Stein viele Feinde. Auf Grund eines aufge= fangenen Briefes an den Fürsten von Wittgenstein, in dem er unter anderem geäußert hatte, man müſſe den Geist der Unzufriedenheit in den von Franzosen besezten Gebieten schüren und Preußen zu einem Anschluß an Österreich bewegen, wurde er von seinen adligen Widersachern dem König als der Mittelpunkt einer großen Verschwörung geschildert und zu Fall gebracht. Kaum war durch die Machenschaften der Reaktion die Entlassung Steins aus dem Staatsdienst erfolgt, als ein Machtspruch Napoleons ihn ächtete und die Steinschen Be= fizungen im Rheinland für verfallen erklärte . Stein flüchtete damals nach Böhmen und von dort nach Rußland. So kam es, daß die Ausführungen der Bauernbefreiungsgesetze in andere Hände als die des Freiherrn vom Stein fielen. Im Jahre 1810 wurde Fürst von Hardenberg preußischer Minister und Nachfolger Steins. Dieser wendete die Ablösung der Gutsherrenrechte zum Vorteil des Adels. Das Bauerntum wurde da= mals von aller Verwurzelung mit dem Boden gelöst und ein Spielball der sich immer mehr entwickelnden jüdischen Geldwirtschaft. Zwar wurden Frondienste, Geld und Naturalabgaben sowie gutsherrliche Rechte auf dem Bauernland beseitigt. Dafür mußte der Bauer aber sein Land mit dem Gutsherrn teilen.

Besonders nach den Befreiungskriegen gegen Frankreich 1813 bis 1815 gelang es dem Adel im Verein mit dem Minister Hardenberg_das Bauernbefreiungswerk des Freiherrn vom Stein

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NSK Folge 257 so umzubiegen und so zu verfälschen, daß es in eine große Bauernlegerei ausartete. Die fleinen Bauern hatten zu wenig Land, um noch selbständig zu bleiben, wenn sie ein Drittel oder gar die Hälfte ihres Landes dem Rittergutsbejizer abgeben mußten. Sie mußten deshalb ihren Hof aufgeben, in die Städte ziehen oder nach Amerika auswandern. Ein Teil von ihnen ging auch auf den sich bildenden Großgrundbesit als Tagelöhner. Mit Hardenberg begann in Preußen jene so verhängnisvolle Epoche, die wir heute unter dem Begriff „ Liberalismus “ zusammenfassen. Bauernfeindlichkeit , Lösung der Geschlechter vom Boden, und hem = mungslose Ausbreitung der Geld-

3. November 1936 und Zinswirtschaft nahmen damals ihren Anfang. Jeder wirkliche oder angeb= liche Rechtstitel wurde durch den Adel ausgenukt, um seine Sondervorteile auf Koſten des Bauerntums wahrzunehmen und dessen Stellung zu schwächen. Obwohl noch spätere Gesetze eine Besserung der Lage der Bauern versuchten, blieben alle Maßnahmen Stückwerk. Erst der Nationalsozialismus schloß die Periode der jahrhundertlangen politischen und wirtschaftlichen Knechtung des deutschen Bauerntums ab. In der agrarpolitischen Gesetzgebung des Dritten Reichs, besonders aber im Reichserbhofgeset fand erst das große Werk des Reichsfreiherrn vom Stein seine endgültige Vollendung .

Umdie Sicherung der Volksernährung

Neuorganiſation von Gartenbau und Weinbau – Aufgliederung in ſelbſtändige Hauptvereinigungen

NSK Gartenbau und Weinbau sind für die Ernährung des deutschen Volkes wichtiger als man gemeinhin anzunehmen geneigt ist. Wenn auch Kartoffeln, Getreide, Fleisch und Fette die Grundstoffe der Ernährung bilden, so find die Erzeugnisse des Gartenbaues doch auf keinen Fall zu entbehren. Das gilt sowohl vom rein ernährungswirtschaftlichen Standpunkt als auch von dem der Volksgeſundheit. Das deutsche Volk hat zu seinem Schaden in den lezten Jahrzehnten leider die Tendenz zu immer stärterem Fleisch und Fettverbrauch gezeigt, der dann auf Kosten des Obst- und Gemüseverzehrs ging. Jetzt hat die Wissenschaft aber feststellen tönnen, daß ein Teil der heutigen fog. „Modekrankheiten" allein auf Fehlentwicklung diese zurückzuführen ist. In Anbetracht der besonderen Bedeutung der Garten- und Weinbauwirtschaft waren darum diese Wirtschaftszweige schon früh zu einer Hauptvereinigung zusammengeschlossen worden, trokdem gerade hier die leichte Verderblichkeit und das stoßweise, saisonbedingte Anfallen der meisten Waren marktordnenden Maßnahmen besondere Schwierigkeiten in den Weg legte. Nun hat sich seit dem Zusammenschluß in der Praxis gezeigt, daß es im Intereſſe der Verbraucher besser ist, die Garten- und Weinbauwirtschaft jeweils zu selbständigen Hauptvereinigungen zusammenzufassen. Die bisherige Hauptvereinigung der deutschen Garten und Weinbauwirtschaft ist daher mit Wirkung vom 15. November aufgelöst. An ihre Stelle treten die Hauptvereinigung der deutschen Gartenbauwirtschaft und die Hauptvereinigung der deutschen Weinbauwirtschaft. Damit ist der Weg frei geworden, um diese wichtigen Zweige der deutschen Ernährungswirtschaft bis zur letzten Möglichkeit zur Siche = rung der Voltsernährung einzusetzen. Zu diesem Zwecke sind den Hauptvereinigungen sehr weitgehende Rechte zugeteilt worden, damit

die Grundsätze des gemeinen Nugens unter allen Umständen gewahrt werden können. Die eigentliche Aufgabe der Hauptvereinigun gen besteht in der Durchführung der Marktordnung, also der Regelung der Erzeugung, des Absages und der Be- und Verarbeitung der Erzeugnisse der Garten- und Weinbauwirtschaft. Die Hauptvereinigungen können in diesem Rahmen Anordnungen über den Anbau treffen, sie können Organisationen zur Erfassung der Erzeugnisse schaffen, sie können im Hinblick auf den Absatz den Kennzeichnungszwang einführen, Qualitätsbestimmungen erlassen, Lieferungsund Zahlungsbedingungen festsegen. Sie können darüber hinaus den Arbeitsumfang und den Ausnuhungsgrad der Betriebe festlegen, können Ablieferungs-, Abnahme , Einlagerungs- und Auslagerungspflichten auferlegen usw. Doch die den Hauptvereinigungen zuerkannten Rechte gehen noch weiter. Sie können für Verteilerbetriebe Mindeſtumsahmengen festlegen und -das ist wohl das einschneidendste Recht --- volks: wirtschaftlich nuglose oder schädigende Betriebe vorübergehend oder auf die Dauer stillegen. Auch die Werbung für die einzelnen Erzeugnisse ist den Hauptvereinigungen anvertraut, ebenso die Ausfuhrförderung. Und schließlich können sie im Interesse aller beteiligten Volkskreise volkswirtschaftlich gerechtfertigte Preise und Preisspannen festiegen. Die Neuerrichtung eines Betriebes der Verarbeitergruppe, ebenso die Neuerrichtung eines Großverteilerbetriebes und eines Betriebes, der die Erzeugniſſe des Gartenbaues oder des Weinbaues im Straßenhandel, im Gewerbebetrieb im Umherziehen oder im Marktverkehr anbietet, ist genehmigungspflichtig. Von besonderer Bedeutung sind die Bestimmungen über die Möglichkeit einer Be = triebsstillegung. Ein weitgehendes Recht, aber für den ſelbſtverſtändlich, der privatkapitalistisches Interesse den Forderungen des Volkswohles, den Forderungen der Volkswirtschaft unterstellt. Die Hauptvereinigungen

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NSK Folge 257 haben darum das Recht, im Einvernehmen mit den für Betriebsstillegungen zuständigen Behörden solche Betriebe auf bestimmte Zeit oder für immer zu verbieten, wenn der Betriebsführer oder ein Mitglied der Betriebsleitung die für die Führung des Betriebes erforder= liche Zuverlässigkeit nicht mehr besitzt. Damit ist die Möglichkeit gegeben, unzuverlässige Betriebe auszumerzen. Selbstverständlich sind diese Bestimmungen so gehalten, daß bei solchen schwerwiegenden Beschlüssen eine Schließung des Betriebes nur erfolgen kann, wenn die Beweise des Verschuldens eindeutig sind. In jeder Hauptvereinigung werden nun die Erzeuger, die Verarbeiter und die Verteiler zu Wirtschaftsverbänden zusammengefaßt, so daß also die Gesamtheit der einzelnen Wirtschaftsverbände die Hauptvereinigung bildet. Im Sinne der neuen Hauptvereinigung gehören nun zur Gartenbauwirtschaft die Betriebe uit einem Anbau von Obst, Gemüse, Pilzen, Blumen und Zierpflanzen und von Gemüse- und Blumenſamen. Zum Gartenbau gehören weiter die Baumschulen, soweit diese nicht

Deine Pflicht:

3. November 1936 der Forstwirtschaft angegliedert sind . Weinbauerzeugnisse im Sinne der neuen Verordnung über den Zusammenschluß der deutschen Weinbauwirtschaft sind Weintrauben, Maische, Most, Traubensüßmost, Wein, Schaumwein, Wermutwein, Trester und Weinhese. Für die deutsche Gartenbauwirtschaft und für den deutschen Weinbau ist mit dieser Neuordnung die Möglichkeit geschaffen, noch stärker als bisher sich den Bedingungen der deutschen Volkswirtschaft anzupassen. Wie auf allen Gebieten der Nahrungsmittelerzeugung gilt es auch hier, mit allen Mitteln die möglichst weitgehende Unabhängigkeit von ausländischen Zufuhren zu erreichen. Gerade in der Garten- und Weinbauwirtschaft kommt es dabei mehr als in anderen Wirtschaftsgruppen darauf an, ein System des kürzesten . Weges vom Erzeuger zum Verbraucher zu schaffen und darüber hinaus Mittel und Wege zu finden, die leichtverderblichen Waren möglichst verlustlos zu lagern und für Zeiten geringerer Erzeugung bereit zu halten und damit auch die Voraussetzungen für eine geK. B. rechte Preisbildung zu gestalten.

Berufsfortbildung

Das Recht und die Pflicht zur Arbeit – Auf dem Wege zu einer gerechten Sozialordnung NSK

Der

nationalsozialiſtiſche

Staat

er=

kennt grundsätzlich das Recht jedes einzelnen auf Arbeit an. Diesem Recht auf Arbeit entspricht jedoch auf der anderen Seite die Pflicht zur Arbeit und die Pflicht zur Leistung. Während es in dem hinter uns liegenden Zeitalter Privatsache jedes einzelnen war, sich berufliche Kenntnisse anzueignen, um damit vorwärts zu kommen und ein höheres Lebensniveau zu erreichen, muß der nationalsozialistische Staat die Grundforderung zur höchsten Berufsleiſtung, um der Existenz des Volkes willen an jeden stellen. Wiſſen und Können in einen charakterlich schlecht veranlagten Menschen verpflanzt, wird dem Allgemeinwohl nicht nuken , sondern schaden. Daher muß bei jeglicher Berufsschulung eine weltanschauliche Ausrichtung der Männer die Grundlage sein. Ein jeder ſoll wissen, daß, wenn sein Arbeitsverfahren und damit der Erfolg seiner Arbeit verbeſſert werden können, das Ganze zum Nußen des Staates geschieht. Der Berufserziehung muß , wenn sie Erfolg haben soll, eine Berufsberatung vorausgehen. Diese Berufsberatung muß anstreben, möglichst alle geistigen und charakterlichen Anlagen des jungen Menschen bei der Entſcheidung für einen Beruf in Rechnung zu stellen, damit es nicht vorkommt, daß er sich später in dem erwählten Beruf unglücklich fühlt. Nur wenn jemand selbst die innere Überzeugung besigt, daß er in seinem Beruf am richtigen Platz steht, wird er Interesse für eine berufliche Fortbildung haben, und nur dann hat andererseits die zusätzliche Berufsfortbils dung den gewünschten Erfolg.

Die zusätzliche Berufsfortbildung soll dazu beitragen, daß sich der Mensch des Wertes seiner Arbeit bewußt wird ; denn ein Mensch ist nur dann zufrieden, wenn er in seiner Arbeit zufrieden ist. Hierzu gehört aber, daß er vor allen Dingen seine Arbeit voll beherrscht ; denn nur wirkliches Können verleiht Sicherheit, Selbstbewußtsein und Freude der Arbeit. Die Berufsfortbildung und Berufserziehung ist eine der wichtigsten Aufgaben zum Aufbau einer gerechten Sozialordnung. Sie soll im deutschen Manne seine handwerkliche Begabung wecken, so daß der Begriff ungelernter Arbeiter" tatsächlich nur noch den geringen Teil wirklich unintelligenter Menschen umfaßt. Da der schaffende Mensch alle Dinge unter dem Gesichtswinkel seiner täglichen Arbeit sieht, spielen in seinem Verhältnis zur Arbeit die Arbeitsmethoden eine hervorragende Rolle. Daher hat die Berufserziehung über die Vermittlung Don Kenntnissen und Fertigkeiten hinaus die Aufgabe, die Arbeitsmethoden jedes einzelnen Berufes genau zu erforschen . Mit dieser Arbeitsführung Hand in Hand geht die Ermitt lung der wirklich zwed mäßigsten Ar = beitsgeräte. Auch die Instandhaltung und Pflege dieser Geräte spielt in vielen Berufen für den Arbeitserfolg eine große Rolle. Erfahrungsaustausch von Praktikern in regelmäßigen Arbeitsgemeinschaften ist auf diesem Gebiet sehr erfolgreich. Der Wissenschaft fällt in der Berufserziehung die Aufgabe zu , in enger Zusammenarbeit mit der Praxis alle Einflüsse auf den Arbeitsgang und den Arbeitserfolg genau zu erforschen.

Eine

so

aufgebaute

Berufserziehung und

NSK Folge 257

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Arbeitsforschung haben nichts gemein mit Rationalisierungsmethoden , welche, aus amerikanischen Industrie tommend, in den ver= schiedensten deutschen Arbeitsgebieten Einzug hielten. Während jene auf eine restlose Ausnugung der menschlichen Arbeitskraft zur Er= höhung des Unternehmergewinnes abzielen , bezweckt die Arbeitslehre im Sinne einer nationalsozialistischen Arbeitsführung den Schutz der menschlichen Arbeitskraft vor Überlastung, den Schutz der Gesundheit des deutschen Arbeiters, und hat auch das Ziel, in jeder Ar-

3. November 1936

beit ein wahres Meistertum heranzubilden. Darüber hinaus aber soll im Rahmen der Berufserziehung auch die Stellung des Berufes in der deutschen Volkswirtschaft klar beleuchtet werden. Ieder einzelne soll die Zusammenhänge seiner Arbeit mit der Arbeit und dem Leben seines Volkes erkennen, damit er sieht, wie notwendig es ist, daß er durch restlosen Einsatz seiner Person an seinem Arbeitsplatz an der großen Aufgabe des Wiederaufbaues unseres deutschen Vaterlandes mits Gr. wirkt.

Ein überflüffiger Verbraucher

Verderb und Schwund noch viel zu groß NSK Es ist ein großer Irrtum, wenn wir glauben, daß die gesamte landwirtschaftliche Erzeugung nur dazu dient, um den menschlichen Hunger zu stillen. Ein verhältnismäßig großer Teil wird immer noch erzeugt, nur um einen überflüssigen Verbraucher, nämlich Verderb und Fäulnis, zu sättigen. Allein zwei Zahlen zeigen uns, welche Unmengen der landwirtschaftlichen Erzeugung vor dem Verbrauch durch Verderb und Schwund verloren gehen. 8½ Milliarden Reichsmark ist der Wert der jährlichen landwirtschaftlichen Erzeugung, rund 1½ Milliarden beträgt der Verlust, der Jahr für Jahr an Nahrungsmitteln auftritt. Diesem großen Verlust, der die deutsche Volkswirtschaft auf das schwerste belastet, ist der Kampf angesagt. Wohl mancher ist überrascht über den Umfang, den der Verderb heute bes reits innerhalb der deutschen Volkswirtschaft einnimmt. Es erscheint dem einzelnen geradezu unfaßbar, daß bei verschiedenen Nahrungsmitteln bis zu 20 v H. der Gesamterzeugung überhaupt nicht verbraucht werden, da sie auf dem Wege vom Erzeuger zum Verbraucher verfaulen und daher verloren sind. Durch Achtlosigkeit und in den meisten Fällen durch mangelhafte Ordnung entsteht dieser große Verlust. Wenn allein in jeder deutschen Familie insgesamt gibt es 175 Millionen Familien im Jahre Nahrungsmittel im Werte von etwa 90 RM. ver loren gehen, so bedeutet das bereits, daß Verderb und Schwund über 12 Milliarden RM. für sich in Anspruch nehmen. Wie viele Familien gibt es aber, wo die monatlichen Ausgaben für Nahrungsmittel weit unter dem Betrag von 90 RM. bleiben! Sie alle könnten von den Mengen, die heute noch nicht dem Verbrauch zugeführt werden, einen, ja oft so= gar zwei Monate ernährt werden. Eine außer ordentlich große Entlastung würde das für die deutsche Nahrungsmittelversorgung bedeuten. Wo liegen nun aber die Angriffspunkte, an denen der Verderb sich als „ überflüssiger Verbraucher" auf dem Weg der Erzeugnisse vom landwirtschaftlichen Betrieb bis zum Ver-

Die Pflichten der deutschen Hausfrau braucher einschaltet ? Eigentlich an allen Stellen. Schon beim landwirtschaftlichen Erzeuger gilt es, durch sorgfältige Aufbewahrung und Verpackung der gewonnenen Nahrungsmittel dem Verderb die Schranken zu sehen. In vielen Betrieben wird hier noch außerordentlich stark gefündigt. Es ist nun einmal so, daß die Nahrungsmittel eine sorgfältige Pflege erfordern. Die richtige Lagerung und Verpackung der einzelnen Erzeugnisse ist fast ebenso wichtig wie die Erzeugung selbst. Auch für den Verteiler der Nahrungsmittel kommt es darauf an, für eine sachgemäße Lagerung und Bere packung zu sorgen. Frost und Hize, Bakterien, Insekten, Ratten und Mäuse haben noch viel zuviel Angriffsmöglichkeiten . Das Schwergewicht des Kampfes um die 12 Milliarden liegt aber im Haushalt selbst. Die Hausfrau kann viel dazu beitragen, den Verderb an Nahrungsgütern zu vermindern. Sie muß wissen, daß der schlechteste Vorratsraum für Nahrungsmittel feuchte und dumpfe Kellerräume ſind. Trockene Vorratsräume erhalten die Lebensmittel. Auch zu viel Wärme und Licht können Fäulnis, Gärung und Sauerwerden begünstigen . Die Vorrats = räume müssen luftig und kühl sein. Leider ist in vielen Häusern durch Nichtbeachtung dieser Grundsätze einer richtigen Vorratshaltung überhaupt nicht die Möglichkeit ge= geben, Vorräte aufzubewahren. Es muß ge= fordert werden, daß in Zukunft beim Wohnungsbau in starkem Maße diesen Gesichtspunkten Rechnung getragen wird. Wir müssen es heute von jeder Hausfrau als Pflicht fordern, aufs genaueste die Gesichtspunkte zu be achten, die notwendig sind, um die heute noch großen Verluste an Nahrungsmitteln zu vermeiden. Für die einzelne Hausfrau bedeutet das keine allzu große Belastung. Für die Gesamtheit des Volkes ist es aber von ungeheurer Bedeutung. Handelt es sich doch darum, dem deutschen Volke Lebensmittel im Werte von 1/2 Milliarden zu erH. R. halten.

Drud: M. Müller & Sohn KG., Zweigniederlassung Berlin, Berlin SW 68 , 3immerstraße 88

Nationalsozialiſtiſche

Brief and Drahtanſchrift der Schriftleitung: Berlin S 68, 31mmerstr. 90, III. Fernruf: A 1 Jäger 0022 Berlag: Franz Cher Kahf., G. m. b. H., Zentralverlag der NSDAP., München , Berlin rſand : Cher.Berla g , Berlin SW 68, merkraße 88. - Alle Zahlungen find nach (Bokschedlonto Berlin 4454) zu richten

Partei -Korreſpondenz

NGK

Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß ; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich : Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDAY. Für den übrigen Geſamtinhalt verantwortlicher Haupt. schriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NGDUB

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NSK Folge 258

Zeitenwende

4. November 1936

der

Wirtſchaft

Gedanken zum Vierjahresplan Von

Dr.

Otto

Dietrich

Reichspressechef der NSDAP. NSK Der Nationalsozialismus hat in den drei Jahren seiner Herrſchaft gewaltige Aufgaben gelöst , Aufgaben auf politischem, sozialem, militärischem und kultu= rellem Gebiet, die zu lösen sonst Generationen nicht beschieden ist. Worin liegt das Geheimnis dieſer einzigartigen_Leiſtungen und Erfolge? Durch eine große, schöpferische Idee hat der Führer das deutsche Volk aus tiefſter Zerriſſenheit zu einer feſtgefügten weltanschaulichen Einheit und zu ciner unerhörten Geschlossenheit seines polirischen Denkens geführt. Einigkeit aber macht start wie der Glaube, der Berge verjetzt! Die Politik ist das Schicksal, die Wirtschaft aber ist das Brot der Völker! Und deshalb hat uns der Führer mit dem Vierjahresplan jezt auch auf dem Gebiete der Wirtschaft das entscheidende Ziel gesetzt : die wirtschaftliche Freiheit der deutschen Nation !

Aber wie wir die Kraft zur politischen Freiheit aus der Einheit unserer nationalsozialistischen Weltanschauung gewonnen haben, so können wir auch unsere wirtschaftliche Unabhängigkeit nur durch die Einheit und Geſchloſſenheit eines volkswirtschaftlichen Denkens erringen. Die nationalsozialistische Weltanschauung befigt diese ge= schlossene wirtschaftliche Ideengrundlage. Wir brauchen sie nur den wirtdes Ladenhütern schaftswissenschaftlichen politisch längst verblichenen Liberalismus entgegenzustellen und zum Gemeingut aller Volksgenossen werden zu laſſen. Dann wird der mutige, tatkräftige und kühne Vorstoß

in wirtschaftliches Neuland, den der Führer mit dem Bierjahresplan unternommen hat, als das erkannt und gewertet werden, was er in der Geschichte einmal sein wird: der erste Schritt über die Schwelle eines neuen Zeitalters, das auch wirtschaftlich mit dem Nationalsozialismus angebrochen ist ; eine Wende des Schicksals nicht nur in der Politik, sondern auch in der Wirtschaft.

Was wir heute in Deutschland an wirtschaftlichen Geschehen erleben, vielfach noch, ohne es begreifen zu können, all das Neue und Kühne, das dem Denken Ungewohnte, das nicht Voraussehbare und doch Tat- was ist es anderes als sachengewaltige der erste Schritt auf eine neue Entwicklungsstufe menschlicher Wirtschaft, den das nationalsozialistische Deutschland allen voran zu vollziehen im Begriffe ist ? Das kapitalistische Wirtschaftssystem wird abgelöst durch das das nationalsozialistische , von einer ganz anderen Geisteshaltung getragen ist und das anderen inneren Gesezen gehorcht, als sie die kapitalistische Wirtschaft beherrschen. Der Nationalsozialismus hat den fundamentalen Grundsatz zum Durchbruch ge= bracht, daß die Wirtſchaft kein Kapitalproblem , sondern ein Organisationsproblem ist. Die Wirtschaft ist kein toter, sich ewig gleichbleibender Mechanismus, der nach seinen eigenen Gesetzen abläuft, sondern die menschliche Wirtschaft hat ihre lebendige Geschichte, deren Träger und Gestalter der schöpferische Geist ist. Ein Volk ist nicht der

། ཏི1 ཎྚ ཎྜཱ ", ;

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NSK Folge 258 Knecht seiner Wirtschaft, sondern ihr Herr! Immer waren es geniale Ideen, Technik, und vorausschauende Organisationskunſt Tatkraft, die die Plattform geschlagen haben zu neuer Entwicklungsstufe der menschlichen Wirtschaft, auf der sie dann festen Fuß fassen und sich zu neuer Blüte entfalten fonnte.

4. November 1936 wiedererstandenen Nation. Der Zuwachs dieser Kräfte ist unerhört groß, und diese Kräfte werden von einem starken Willen geführt. Wer darauf baut, steht fest und sicher. Die gewaltigen Straßen und Bauten, die Ackerflächen, die Anlagen und Fabriken zur Produktion eigener Rohstoffe, die heute zur Erringung unserer wirtſchaftlichen Freiheit geschaffen werden, werden noch in Jahrfühnen hunderten Zeugen eines und erfolgreichen Wirtschaftsdenkens sein. Könnten sie reden, sie würden vor unseren Nachfahren Zeugnis ablegen, um unendlich wieviel mehr sie sich be= zahlt gemacht haben, als kleine Geister ihnen einst zugestehen wollten.

Und es ist ein weiterer Fundamentalsak Wirtschaftsdenkens , nationalsozialiſtiſchen daß das Kapital nicht sich selbst zu dienen hat, sondern dem Leben der Nation, dem zu dienen seine Bestimmung ist . Wenn es das Kennzeichen des kapitalistischen Wirtschaftssystems war, daß es die wirtschaftlichen Entwicklungen sich selbst überließ, dem Spürfinn des Kapitals, dem freien, aber willtürlichen Spiel der Kräfte, dann lehrt uns der Nationalsozialismus neue Entwicklungen, die für die Nation lebenswichtig find, planmäßig zu leiten, sie von Staats wegen tatkräftig zu unterstüßen, sie durch Organiſation und Auslese der Kraft zu uner = hörter vielfacher Wirksamkeit zu bringen.

Mit einem Wort : Das nationalsozialistische Wirtschaftsprinzip der „ volkswirtschaftlichen Produktivität“ hat das liberalistische Dogma von der kapitaliſtiſchen Rentabilität abgelöst, um den Weg frei zu machen für eine neue Epoche wirtschaftlichen und sozialen Aufstiegs der Nation.

Dem kapitalistischen Wirtschaftsprinzip „Kapital muß Kapital erzeugen" setzt das nationalsozialistische Wirtschaftssystem die Wahrheit entgegen : „ Arbeit schafft Arbeit !" Auch das Kapital iſt ein Produft der Arbeit. Es wurde durch Arbeit geschaffen, und daher hat es auch wieder der Arbeit zu dienen.

Wir selbst stehen vielleicht zu sehr mitten in diesem Strukturwandel der Wirtschaft, um diese Entwicklung mit voller Klarheit schon heute sich abzeichnen zu sehen. Aber wir erkennen bereits die tieferen Zusammenhänge, die wirtschaftlichen Grundlinien und das volkswirtschaftliche Gefüge, das den Bierjahresplan trägt. sind ur Sie

Der Nationalsozialismus weiß , daß das Kapital, das heute in produktiven, weil für die Entwicklung der Nation notwendigen Bauten und Fabriken inveſtiert wird , in der Zukunft tausendfältige Frucht tragen wird. Denn der sichere Faktor in der Wirtschafts- und Rentabilitätsrechnung des Nationalsozialismus ist das Vertrauen in die produktiven Kräfte der

eigenste Schöpfung nationalsozialistischen Geistes und die zwingende Forderung wirtschaftlicher Vernunft. Wir alle, ob Arbeiter oder Unternehmer, die ,,Arbeitsbeauftragten des deutschen Volkes“ an diesem Werk des Führers, wollen uns würdig zeigen der großen Aufgabe, die uns das Schicksal geſtellt und zum Wohle der Nation zu lösen bestimmt hat.

Einer von Vierhundert

Heraufbeschworener

Opfertod

Ein unbekannter Kämpfer stirbt für Deutschland NSK Heute steht das Dritte Reich. Das erlöste Volk arbeitet, schafft, lacht. Viele aber haben bereits vergessen, daß es einmal anders in Deutschland aussah. Vor allem diejenigen, die abseits des Kampfes um ein neues Deutſchland standen, nehmen heute allzugern die Früchte aus der Wandlung der Dinge ohne Nachdenken als ihren selbstverständlichen Anteil hin. Weil aber dieses Reich aus Blut, Opfer und neuer Hingabe Hunderter junger idealiſtiſcher Kämpfer wuchs, die den Heldenweg derer von

der Feldherrnhalle weitergingen, darum ſoll der Bericht vom Sterben eines aus der Braunen Armee gelten als ein Mahnmal des unbekannten Hitlersoldaten. Wir nennen keinen Namen, denn hier zeugt ein Schicksal für alle. In Ost und West, in Nord und Süd unseres Vaterlandes starben fie, daß Deutschland lebe, genau wie jener, der in der Liste der Toten des Ruhrgebietes aus dem Jahre 1931 steht. * Draußen schreitet der milde Septemberabend

4. November 1936 Blatt 3

RSK Folge 258 vor. Lind und lau, als wollte der Herbst gutmachen, was der Sommer versäumt . Friedlicher Ausgleich in der Natur . Das einzig Fried . Das liche im deutschen Lande augenblicklich . he . einzig Erfreulic Denn die Not frißt die Menschen , fremder Haß hält Herzen und Hirne umfrallt. Der Mord brütet zwischen ihnen . Turmhoch schla . gen die Wellen des Bruderkampfes , geschürt von landfremden Elementen, von den gewiſſenlosen Zuhältern der roten Internationale . Im Westen der Industriestadt das Hinterzim mer einer fleinen Wirtschaft . Junge Menschen sind versammelt . Wenig, die aufrecht stehen im Chaos des Zerfalls . Angehörige der Kampfscharen des nationalen Sozialismus, Sol Truppappell , daten Adolf Hitlers. Dienst wie alle Tage , indessen die anderen ihren Vergnügungen nachgehen, Dienst am Vaterlande wie alle Tage , indes andere auf Zerstörung des Reiches sinnen Da brüllt Gesang auf. Aus Liedern schlägt blutroter Haß in die Stube . Die Söld : linge Mostaus ziehen zu einer Versammlung , fte sollen wieder einmal scharf gemacht werden zu Terror und Mord , wie er seit Monaten unerträglich feige und tüdisch durch die Stadt schleicht und in die Reihen der Hitlerkameraden einbricht . Doch was schiert jene dreißig an ihrem Truppabend das wilde Grölen der Mosfowiter ? Sie wissen lange , daß der Tod lauert auf ste, alle Tage . Sie wissen lange, daß ihr Kampf schwer sein muß , weil das Ziel das höchste ist! Sie sind bereit und treu, Furcht kennen sie nicht. Da stürzt ein Mann herein : e Hitlerjung Roten.

Überfall der niederge =

en ! ringen hleag30 scDi sp auf. In den harten Gefichtern Wille und Zorn . Die Hände greifen nach Mütze und Koppel . Doch dann ein Kommando, alles ist ruhig. Man wird hierbleiben , man wird nichts tun , nichts tun können , denn Selbsthilfe , so not sie täte, tönnte gefährlich werden. Für den, der sie ausübt , mehr aber noch für die Bewegung , für das große Werl der Befreiung, an dem sie arbeiten . Dann ist der Abend zu Ende . Die Männer gehen nach Hauſe . Händeſchütteln , der Hitlergruß in die Nacht. Nun sind sie in alle Winde zerstreut, eilen einzeln oder in fleinen Trupps ihren Wohnungen zu. An den Straßenecken die bekannten finsteren Gestalten . Wüste Kerle, wüst aufgemacht . Sie wagen sich nicht heran , solange ihnen zwanzigfache Übermacht nicht müheloses Meucheln garantiert. So geschieht nichts, gelingt es den meisten der Kameraden , ungefährdet ihr Heim zu erreichen . Doch da ist einer , ein echter Hitlersoldat , der einen weiten und einen gefährlichen Weg hat. Schon als er zum Truppabend ging, war allerhand Gesindel um seine Straße . Aber jegt um Mitternacht werden sie da nicht lauern , die Feiglinge, die Mörder im Hinterhalt ? Der Kämpfer denkt nicht daran. Hart ist er ge= worden, stahlhart , längst . Da huschen Schatten . Scheu und schnell . An Laternenpfählen geht es hoch. Lichtaus . und bald liegt die Gegend in Dunkel gehüllt . Da find die dichten Sträucher finsterer Vor-

gärten, da ist es still und ruhig , da ist nur selten der Schritt eines eiligen Passanten . Die Rotte, 20, 30, 40 Mann , lauert im Dunkel . Heiseres Flüstern, halblaute Flüche , Gesichter verzerrt in Haß. Worte, abgerissen klingen auf d wieder Stille . - unekü mmert zieht der Soldat der Freiheit Unb Ein Kamerad ihm zur Seite . s. e deutet sein Arm . „ Ausgelöscht !" nesdieWe geern sei Auf Lat Nun find sie eingebogen in die finstere Querstraße mit den Vorgärten , nun paſſieren sie die dichten Büsche , hinter denen die Mörder lauern . Da springt es hervor : 20, 30 , 40 Mann auf die zwei Kämpfer Hitlers . Schlagringe bliken , krachen auf Stöcke sausen durch die Luft , Hier funkelt ein Pistolenlauf im Schädel . Strahl des bleichen Mondes. Im Augenblic sind die zwei Kameraden zu Boden geschla = gen. Die Verzweiflung bringt sie wieder hoch. „Hier , in meine Haustüre ", ruft die Stimme des Kameraden . Sie schlagen sich durch , die beiden . Schon ist die Türe erreicht. Aber auch die Moskowiter sind heran . Wieder saust ein schwerer Schlag auf den Kopf des einen , den anderen packen 20 der Mordgesellen, werfen ihn in eine Haustüre , riegeln ihn ab, um das Bubenstüd besser vollbringen zu können . Ein Schuß peitscht durch die Nacht . Stöhnend Aber die bricht der Hitlermann zusammen . Unmenschen lassen nicht ab von ihm. Noch dreimal blizen Schüsse auf, fahren die Kugeln in den Rücken des wehrlos am Boden Liegenden. Der röchelt, qualvoll , indes ſein Leben langsam im Staube der Straße verstdert. Fenster klirren auf, Menschen eilen herbei , und flüchtig rast die Bande der Mordgesellen von dannen . Ihr Wert ist vollbracht. Im Dunkel der Nacht stehen Menschen um einen todwunden Märtyrer , der in den Armen des Kameraden ruht . Mühsam formen erkaln tende Lippen Worte : „ Kamerad - nu hat es f ich nicht mehr nun dar h merad mic mit euchKakämpfen . - Kamerad , wird d Deutschlan leben ...?" Fieberndes Glänzen in brechenden Augen , die sich ins Gesicht des Kameraden bohren , die dann langsam versiegen , während sich der ge= marterte Körper im lezten Kampfe noch einEin mal aufbäumt . Dann ist es vorbei . Nationalsozialist ist nicht mehr . Seine let = ten Gedanken galten Deutschland. ten So sterben Nationalsozialis ! Nun kommt die Polizei , die Mordkommiſſion , und auch Kameraden des Toten. Der gemarLangsam ver terte Leib wird fortgeschafft . ziehen sich die Menschen . Lind und lau ist die Nacht und nichts erinnert daran , daß soeben unter dieſem friedlichen Himmel ein graufiges Verbrechen geschah . Nichts als eine Lache roten Blutes . . . Und irgendwo steht ein Vater erschüttert im stummen Schmerz , irgendwo schreit eine Mutter auf, als ihr die Nachricht ins Haus gebracht wird : „ Dein Sohn starb für Deutschland !" Und die Mörder brüsten sich noch und prahlen mit ihrem Verbrechen . Vielleicht laden sie schon wieder die Mordwaffe zu neuer Freveltat . . . Einer aber ist nicht mehr .

Ein Treuer ,

RSK Folge 258

ein Mann , ein gläubiger, selbstloser Kämpfer, ein Hitlersoldat. Er gab sein Leben, wie viele seiner Kameraden, auf das Deutschland lebe ! Wir aber stehen voll tiefer Trauer, voll heiligen Zornes an seiner Bahre, und aus unser aller Herzen steigt die Antwort auf seine lehte Frage.

Blatt 4

4. Rovember 1936

Übers Grab hinaus riefen wir ihm zu : Deutschland wird. schlaf ruhig!! ,,Kamerad, " schlaf_ruhig leben • Und sein Deutschland lebt ! Er aber lebt in ihm ! P. E. Rings.

Kulturfilm auf neuen

Wegen

Neue Ziele des Kultur- und Kurzfilms – Beſondere Aufgaben für den Nachwuchs NSK Schon in den Jahren, als Film und Lichtspielhaus noch um ihre Anerkennung zu kämpfen hatten, war der Kulturfilm ein gern gesehener, leider aber auch viel zu oft vermißter Teil der Vorführungen. Ihn ließen selbst die Zweifler gelten, und ihm allein war es möglich, die völlige Verdammnis des Films in den Augen von Beurteilern zu verhindern, die sich meistens die Mühe nicht machten, die geistigen und fünfts lerischen Möglichkeiten des Lichtspielhauses näher zu untersuchen. Seit jenen Anfangstagen des lebenden Bildes hat sich unendlich viel geändert. Heute ift der Kulturfilm durch die Reichsfilmkammer zu einem wesentlichen Bestandteil des Kinopros gramms erklärt, wodurch einerseits die belehrende Bedeutung des Lichtspielhauses und andererseits die verpflichtende Aufgabe der Film produktion unterstrichen ist, dem Kulturfilm neuer Prägung einen unverlierbaren Platz im Rahmen des Gesamtprogramms zu sichern. Gewandelt hat sich auch das Filmgewiſſen der Tagespreſſe, wenn auch nicht zu verkennen ist, daß ihr Eingehen auf das Beiprogramm vielfach noch zu wünschen übrig läßt, und daß sie auf diesem Gebiete ihren anregenden und förderlichen, gewinnenden und erzieherischen Einfluß noch viel zu bescheiden in die Waagschale wirft. Da aber im Lauf der Zeit die Einsicht für eine geschmackvolle Gesamtgestaltung des Programms erheblich gestiegen ist - so störend auch Unterlaffungssünden, Bequemlichkeiten und Mißgriffe immer noch an der Tagesordnung sind , ist auch der übrige Teil des Beiprogramms heute grundsäglich mit einbezogen in eine vorsichtigere und sinnvolle Gestaltung. Doch aller guter Wille bleibt abhängig von dem, was die Kurz- und Kulturfilmproduktion zustande bringt, und was sie anzubieten hat. Der Kulturfilm hat sich von lehrhafter Trodenheit und unzulänglicher Eignung für das Lichtspieltheater immer stärker zu einem fesselnden und freudigen Erzähler von der Vielgestaltig . teit des Lebens entwickelt. Er ist, gestükt und gepflegt von großen und kleinen Herstellern, zu einem wunderbaren Vermittler der Natur in des Wortes weitestem Sinne geworden, er läßt uns teilnehmen an allem, was die belebte Welt erfüllt, er führt uns aus Fabriken, Büroräumen, Schulen, Studierstuben, aus den Städten und aus den Häusern hinaus in den unerschöpflichen Reichtum der Formen und in die beglückende Weite der Länder und der Völker und der ewigen Erneuerung alles Seins. Er gibt unserem Denken die Wirklich-

teit und das Verständnis und beschenkt unfer Herz mit der stillen Weisheit eines reifenden Lebensgefühls. So ist der gute Kulturfilm, vernürftig dargeboten, und mit aufgeschlossenen Sinnen empfangen, zu einem ungeahnt zu verläſ ſigen und wertvollen Freund des Menschen geworden. Ob er nun als volkstümliches Mittel des Wissens und vor allem der Vertiefung und Klärung unseres weltanschaulichen Denkens auftritt, oder ob er in höchſter, fachlicher Vollendung im Dienst der Wissenschaft steht immer hilft der Kulturfilm jedem einzelnen von uns und jedem in seiner Art, das Leben zu entdecken und zu er gründen. Mancher fleine Pionier des Kulturfilms, für dessen Arbeit die Zeit noch nicht reif war, ist heute vergessen. Andere wurden zu Bahnbrechern bei leistungsstarken Unternehmen, unter denen die Ufa mit ihrer in guten und in bösen Zeiten am Leben erhaltenen Kulturabteilung das Verdienst des großen Ausbaus dieses Produktionsgebietes für sich in Anspruch nehmen darf. Ihr ist es in erster Linie zu danken, wenn der deutsche Kultur- und Lehrfilm schon in den ersten Jahren nach dem Kriege zu einer Weltmarke werden konnte. Was aber der Ufa bei ihrem ausgedehnten Theaterpark möglich war, den Kulturfilm ges schäftlich tragbar zu machen, das ist in allen Jahren noch bis in die jüngste Gegenwart den ,,Kleinen" nicht gelungen, und zwar deshalb, weil der Verleiher den Kulturfilm zu billig haben, weil der Theaterbefizer eine Sonderaus gabe dafür nicht anlegen wollte. Inzwischen hat sich das Blatt gewendet, und damit ist auch der betont unterhaltsame, heitere Kurzfilm auf eine neue Grundlage gestellt. Der amerikanische Groteskfilm, der nach dem Kriege als wunderliche Kuriosität stark an Boden gewonnen hatte, konnte sich in Deutschland wegen seiner Einförmigkeit und seiner nur verblüffenden und in der Geschicklichkeit der Form begründeten Einseitigkeit auf die Dauer richt halten. Seine Zeit war längst vorüber, als dem deutschen Film neue Inhalte gegeben und neue Ziele abgesteckt wurden. Aber das mit sehr ungleichem Erfolge gepflegte Gebiet der Kurzton-Spielfilme steht auch heute noch am Anfange seiner Aufgaben. Erst jezt beginnt sich eine Grundvoraussetzung für die Hebung dieses Produktionszweiges zu ändern : der Preis. Die Schnellarbeit der Kurzfilmherstellung in einer unwahrscheinlich klein bemessenen Drehzeit möglichst gleich zwei durcheinander in ungefähr ein und derselben

4. November 1936 Blatt 4a

RSK Folge 258 war bedingt in den Almosens Dekoration preisen, die geboten wurden . Wenn jetzt die Tobis für die ihr anges schloffenen Verleihunternehmen (Europa, Rota, Synditat, Bavaria, sowie Tobis -Cinema, Aus land) eine Kultur- und Kurzfilmproduktion durch enge Zusammenarbeit mit freien Kulturfilmherstellern auf die Beine gestellt hat, jo war sie sich vor allem auch darüber im klaren , daß sie einer gesunden Preispolitic und damit einer gediegenen Arbeitsweise die Wege ebnen mußte, wollte fie für die Spielfilme ihres Kon jerns brauchbare Beiprogrammfilme erlangen . t In dieser Gemeinschaftsarbei , die 60 bis e lm fi ur 70 Kult und eine ebensolche Anfilme zahl Kurztonspiel umfaßt, sollen s ch auch dem Nachwu die Wege geebnet werden. Bon altersher stoßen sich allerdings in dieser Frage zwei Auffaffungen. Die alte Erfahrung lehrt, daß nur die bewährtesten Darsteller und Regisseure auf diesem Gebiete eingesetzt werden tönnen. Aber das hat gerade feinen Grund in der dieſe wieder in der großen Haft, Filme immer hergestellt werden mußten, To daß nur der sehr sicher arbeitende filmschaf fende Künstler die Aufgabe bewältigen fonnte. Heute aber wird sich diese Schwierigkeit badurch m günstiger gestalten , daß dem Beiprogrammfil ung ätz sch d ing e hr ht di Ger me von Grun auf nic eines notwendigen Übels zutommt und für feine Herstellung mehr Zeit und mehr Geld eingeenser t te rddie . wer ſezUn Boraussetzung steigt die Aussicht, s ch wu ch n vor die kleineren Aufgaben des de Na Kurzfilms zu stellen , wobei auch ins Gewicht fällt, daß das wirtschaftliche Wagnis mit dem Anfänger bei diesen wesentlich billigeren Filmen weit geringer ist. Es steht aber andererfeits auch fest, daß ein fähiger Spielleiter in der Lage sein muß, die Eignung eines mehr oder weniger unbeschriebenen Blattes für eine Aufgabe zu erproben und zu erkennen, und es wird auch niemals der Fall eintreten, daß in einem Kurzfilm gleich alle Kräfte - Dar-dem Nachwuchs anges steller und Regisseur höre Mint. Hilfe des mittelständischen Prinzips der on Auftragsprodukti , durch das die Tobis in einem weit und frei gehaltenen Rahmen ihre Wünsche und ihren Einfluß geltend machen fann, Find inzwischen mehrere Filme fertige gestellt und einige davon auch schon uraufgeführt worden . Ein Blick auf die Einzelerschelnungen läßt Wesen und Ziel dieser Beifilmn duk pro at.ionalen Filmschau Venedig rnen f tio tenn Inke der er Au 1936 wurde der Kulturfilm „Die Kamera fährt mit“ durch eine Medaille ausgezeichnet. Weiter ei der Film aus dem Leben der Zeitung Spiegel aus Papier " erwähnt, der sich "eines sehr großen Anklanges erfreut. Themen aus der Kultur- Filmproduktion Die Rhön ", Find u. a. die folgenden : Elefanten", Hinter den Kulissen des 300“, „ Tierkinder", Leben im Schilf", dann mehrere Bogelfilme , die teils am Bodensee entstehen , teils Die letten fen, Filme deutschen Steinadler" betref iferei ", aus Edelsteinschle Don der 99 nn Raum im treifenden Rumänien, da Licht", eine Arbe‫وو‬it, die von der Reichsstelle für Unterrichtsfilm schon herausgebracht wor = den ist und den Einfluß des wechselnden Tages-

lichtes auf die Architektur zeigt, und weiter ein Film Dom „Stadt - Hafen Hamburg", ein Landschaftsfilm " über Win . er terberge in Frühlingstäl ". Auch Paul Groschopp, der Träger des internationalen Amateurfilmprei,es, ist mit einem Berufsfilm vertreten, der jetzt schon für künstlerisch wertvoll erklärt ist und den Titel trägt „Winkel des Glücks “ . Unter diesen Kule turfilmen findet sich auch eine Arbeit von Prof. Hege : „Leben im Schilf" und ein Buch steinfilm : „Ein Begleiter fürs Leben". Die Titel der Kurz - Spielfilme beweisen , daß fie oftmals scharf an der Grenze des Kulturfilms liegen, so etwa bei „ Im unbe . banien . "Al Kamerun", fannten fahrt und „Die Mühle von Werbels 1in". Andere find inhaltlich weniger flar zu cht ", „Preis . Pfennigschla erkennen: lied ", Haus der armen Seelen" und „Sänger von der Waterkant ", ebenso "Einer von 20 Millionen". Es ist nur cht und "bekannt, daß es sich bei der Pfennigschla bei dem Sängerfilm um Stoffe handelt, die immer sehr beliebt sind und deren geschmackvolle Gestaltung eine wertvolle Bereicherung des Beis programmes bedeutet , nämlich um Kinderfilme. Sierher scheint auch noch ein anderer Film zu gehören : „Unser Junge will Kapitän Er zählt aber zu den Kulturwerden“. filmen und ist einer von denen, die, wie ,,Un bekannte Bogelwelt" , von der Zensur mit Präditaten versehen worden find. Auch wieder eine gemischte Vorstellung eres wedt ein anderer Filmtitel ,Luftveränd rung", dessen Aufnahmen in der Schorfheide gedreht worden sind und der im Auftrage des s Reichsnährstande hergestellt wird . Er gehört me aber in die Reihe der Kurztonspielfil . Die bis heute fertiggestellten Kultur- und Kurztonfilme der Tobis haben einen Stand von n mehr als 40 Beiprogrammfilme erreicht. Immer ist dabei Wert darauf gelegt daß auch der Kulturfilm trok seiner belehrenden und bildenden Absicht einen Spielfilmcharakter trägt und daß andererseits der kurze Spielfilm auch dort, wo er im Gewande des Luftspielfilms auftritt, seine kulturelle Aufgabe nicht ver Dr. R. Volz leugnet. Sowjets beste Agenten Bezeichnende Meldungen aus Brasilien NSK Die ,,Neue Deutsche Zeitung", Porto Alegre, weiß in Nr. 226 zu melden, daß unlängst in Curitiba ein gefährlicher jüdischer Hezer und Agitator mit Namen Hersch te ne rde. Er hat sei Schechter verhaftet Befehle und Weisungenwu an die fommunistischen Genossen stets so erteilt, daß nicht zwei der Häftlinge über seine Persönlichkeit die gleichen Angaben machen konnten. Die Zentralpolizei in Rio verhaftete den Juden David Rosenzweig , der nicht nur eine große Anzahl von Gaunereien und Devisenschiebungen auf dem Kerbholz hatte, sondern auch die Geschäfte der Komintern besorgte. Dem Juden Rosenzweig war es auf noch nicht geklärte Art gelungen , die t brasilianische Staatsangehörigkei zu erwerben . Weiter erfährt man aus der gleichen Zeitung , daß die Polizei nunmehr einen aus der Schweiz stammenden Juden mit Namen Walter Schindler verhaften konnte . Er ist ein ge= fährlicher und bereits lange gesuchter Kom = munist.

1905

4. November 1936

Blatt 4b

RSK Folge 258 rkung :

e Die NSK Randbem

Dank,

den viele

NSK In einer vorbildlichen Sonderaktion inschaft Berkehr setzt sich die Reichsbetriebsgeme n und öffentliche Betriebe" für die alte alisti . Kämpfer der nationalsozi . Sie geht dabei von schen Bewegung ein dem Standpunkt aus, daß in den Jahren des Kampfes viele Parteigenossen ihre berufliche und fachliche Weiterbildung hinter den Kampf Erneuerung zurückstellen Deutschlands um mußten und, indem sie den Boden für das e nationalsozialistisch Reich bereiteten , ihr eige nes persönliches Fortkommen hemm, ten. Denn während der gleichen Zeit haben andere, die sich um die politische Erneuerung nicht tümmerten, in aller Ruhe ihre berufliche und fachliche Ausbildung betrieben, so daß fie im Augenblick der Machtübernahme , die erst die Boraussetzung für eine gesicherte Arbeit schuf, oft den alten Kämpfern voraus waren . Wenn das Leistungsprinzip in Deutschland entscheiden soll, so entspricht es einer Forderung der Gerechtigkeit, daß alle, die am Wettkampf der Leistung teilnehmen , die gleichen en Startbedingung haben. Darum gibt chaft Berkehr und die Reichsbetriebsgemeins öffentliche Betriebe" heute den alten Kämpfern rsen in besonderen Fortbildungsku Gelegenheit, das nachzuholen , was sie in der Kampfzeit zwangsläufig versäumen mußten. Mit Recht vertritt fie den Standpunkt, daß die

Neubelebung des Fechtsports durch die SS. Austrag der Fechtmeisterschaften vom 12. bis 14. November 1936 NSK Durch die in der Zeit vom 12. bis üh14. November zum ersten Male zur Durchf f rung kommenden SS. = Fechtmeisterscha = erk r d enm der rke n stä das Aug te wir wie auf den Fechtsport gerichtet , denn die SS. ist nun er eit seit 1/2 Jahren zum Wegber des Fechtens im deutschen Sport geworden. In allen drei Waffengattungen, in Florett , Degen und Säbel, ist bank der eingehenden Arbeit ein großer Auftrieb in dieser Sportart zu verzeich nen. War man früher der irrigen Ansicht, daß das Fechten nur eine Angelegenheit feudaler Kreise sein könne, so finden wir heute Fechtgruppen in allen Vereinen und Formationen. Körper und Geist werden gerade im Fechtsport in hervorragender Weise gleichDer Fechtsport ist wie g ge hurltdaz sc mä . u berufen , Menschen mit m ein ere faußi and Stählernen Nerven zu erziehen und Charaktere lde anz herDa s n .Einsages des Reichsführers 66. nkubide des 66. -Gruppenführers r le mmri d nerhalb Hiyd ch istunin kurzer Zeit in der He 66. ein starter Fechtnachwuchs herangezogen worden. Selbst aktriver und erfolgreicher Fechter, hat Gruppenführe Heydrich den SS -Männern

g

ſchuldi

ſind

Menschen, die vor langen Jahren den Mut fühl und das Verantwortungsge besaßen, das ds an hl sal sc Schick zu wenden, auch heute Deut die Fähigkeiten besigen werden, bei gleichen t Bedingungen im Leistungswettstrei zu bestehen. Diese vorbildliche Handlungsweise einer inschaft Reichsbetriebsgeme sollte Schule machen . Vor allen Dingen in der freien Wirt alisti . schaft , die dem nationalsozi t te mi aa d auch dem da [ chen St un alten kämpferder Bewegung founendlich viel zu verdanken hat. Hier können die deutschen Unternehmer eine Gelegenheit aufgreifen, sich dankbar und erkennt n lich zu zeigen, indem sie alten Nationalsozialiste t ng rei en stu tst ff n r für de Wet die Wa zur de Lei Berfügung stellen. Sie sollten es um so eher tun, als fie bei deres Durchführung des an Bierjahrespl die bleibende tämpferische Kraft des National . m umfangreiche in s fozialismuti n ge en rd . we Maße benö In vorderster Linie führt die Partei diesen Kampf. Der freie Entschluß der deutschen Wirt schaft, dem alten Kämpfer die richtigen Möglichbeiten zum Einsatz seiner Fähigkeiten zu bieten, fann ihr entscheidend zu Hilfe tommen, sche zumal wir wissen, daß diese nationalsozialisti Berantwortung und Energie nicht nur in öffentlichen Betrieben vonnöten ist.

immer wieder ein Vorbild von der Einsatzbereitschaft des Fechters gegeben. Kein Wunder, also , daß in den zwölf SS -Oberabschnitten und in den übrigen Gliederungen der SS. der Widers hall ganz stark war und sich dieser Auftrieb auch im gesamten Fechtsport bemerkbar machte . Neben der Förderung des Fechtsportes schlechthin hat sich die SS. auch start kämpferisch beIn diesem Jahre waren es teiligt. über 40 vs. Siege in den beteilig = ten Turnieren , die die SS. erzielen fonnte. Eine ganze Reihe von bekannten r Fechtern, darunter auch Olympiateilnehme , find ihren Kameraden in der SS. immer wieder Borbilder, so daß sich von selbst ein höherer Leistungsstand ergibt. schnitten fonnten nunIn allen SS -Oberab mehr Fechtmeister eingesetzt werden , die durchzuführen Arbeit eri rtlnich spo nsch eienmal einen Gesamtüberblick nu Umieh . -erz habe über das derzeitige Können der SS.-Fechter zu erhalten , wurden durch den Reichsführer SS. t det r die ersten Meisterschaften angesetzt. Mich af Durchführung ist die Sportgemeins 66. Berlin beauftragt, die als Kampfstätte den Kuppelsaal im Haus des Deutschen Sports aus ersehen hat. Vorerst beschränken sich die Kämpfe n auf Einzelfechte , da sonst ein so großes Meldeergebnis vorgelegen hätte , das in der zur Verfügung stehenden Zeit nicht hätte abgewickelt werden können .

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Das Deutſ enst erdiK N GondS

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Vom geſunden Rechtsempfinde

des Rechts

zum Gesek – Wann find Anſprüche verwirkt ? Geſeh wenigen hundert Mark gemacht hat, nach zwan zig oder noch mehr Jahren plöglich ein Dar it ke e ig ht d etz K gefür die Ew fin nic NS Ges lehn von ein paar tausend Mark an den Gläung Je nachdem, ob sie zur Regelu schrieben. biger des Erblassers zahlen soll, weil der s de oder zur Bestimmung eines Augenblicszustan Gläubiger es nicht für nötig gehalten hat, sich es nd ta us en n en werd , habe sie erlaſſ eines Dauerz zu Lebzeiten des Erblassers um sein Geld zu er Ab fürzere oder längere Zeit Gültigkeit. fümmern . Durch ein derartiges Verlangen , nicht nur von rein äußerlichen Vorgängen, von m Bürgerlichen Gesetzbuch aus betrachtet das vo n ge un des täglichen Lebens ist die Beränder durchaus einwandfrei wäre, fann der Erbe Gültigkeit der Gesetze abhängig, ſondern auch Derartige [chuldlos völlig ruiniert werden . - von der Wand s n erge ele nd ren ch spi nz beso sen dng lfa meh Bei gar dasde un las sich vie ver . und sittlichen geisti lu Um solchen Fällen Einhalt zu gebieten , haben eines Volkes . Das ngen uu die deutschen Gerichte den Rechtsgedanken sc Anbe n ha seit dem Siege des Nationalsozialiswir ha der Verwirkung eingeführt . Er fand bemus täglich gesehen und erlebt . sonders Anwendung nach der Aufwertung der Daß ein Gesetz oder auch nur eine Bestimmung Inflationsforderungen . Gerade so, wie die Geaus einem Gesetz nicht mehr mit den Anrichte es nicht zuließen, daß die Inflationsformel schauungen der Gegenwart vereinbar ist, wird Mart gleich Mart gültig blieb, und durch ihre niemals bligartig allgemein erkannt und zuRechtsprechung die Gesetze über die Aufwertung Es bedarf im allgemeinen Inflationsforderungen veranlaßten , so eben wer geg en . Zeitspanne, in der sich diese der einer längerden ließen sie auch nicht zu, daß nun die Aufwertung In dieser noch viele Jahre nach Beendigung der Inflation Erlenntnis erst durchsetzen muß. Zeitspanne ist es die Aufgabe der Rechtsprechung gefordert wurde. Wer nicht innerhalb angeunserer Gerichte , dafür zu sorgen , daß dem neuen messener Zeit erklärt hatte, daß er die frühere Rechtsgedanken auch gegenüber formalen BePapiermartzahlung nicht gelten lassen wolle, der denten im Interesse des wahren Rechtes zum. hatte seinen Anspruch auf Aufwertung verwirkt, Die deutschen God er fonnte ihn nicht mehr geltend machen . e fen olg hol Erfhte ver wird . ric haben diese Aufgabe in zahlreichen Fällen Der Rechtsgedanke der Verwirkung ist ein erfüllt . Daß es dabei auch Richter gab und gibt, ftsgedanAusfluß des echten Gemeinscha die den neuen Rechtsgedanken noch nicht so he lic Schranken zu tens, jedem Recht inhalt schnell erkannten und bejahten wie andere, liegt rm des gerade fo gs un nd n e we be An ein ist Er . ge an der Verschiedenartigkeit der Menschen. Das mus besonſeit dem Siege des Nationalsozialis fann man aber dem Richtertum nicht zum Vorders lebendig gewordenen Grundſages von Treu und Glauben, des obersten Grundsatzes jeglicher wurf machen . anke beEin Beispiel dafür ist die Durchsetzung des Rechtsausübung. Der Verwirkungsged Gedankens der Verwirkung von Anruht auf der Erkenntnis , daß jedermann an ſein sprüchen. Das Bürgerliche Gesetzbuch fennt Berhalten gebunden ist, daß er sich zu dieſem diesen Gedanken nicht . Er hat in ihm jedennicht in Widerspruch ſehen darf. Wer z . B. zufalls feinen sichtbaren Ausdrud erhalten . Für nächst so tut, als wolle er eine Sache verschenken, Bürgerliche Gesetzbuch gibt es lediglich so daß in dem anderen, dem er den Gegenstand das Verjährung von Ansprüchen . Für jede gegeben hat, der Gedanke entstehen muß, er habe die auf Unterhalt, auf geschenkt bekommen und dürfe sie unentgelt = fie -n Don Ansprüche eis , fpr Art ns h Kau auf behalten, der fann nicht plötzlich damit lic tz sa Schade er , auf Lohn, hat es eine bekommen, er habe den Gegenstand verkaufen oder iongesusw f mt auim Pro e vis ett ,. innerhalb deren der AnFrist st nur verleihen wollen oder dergleichen. spruch geltend gemacht werden muß . Wer diese Ein anderes häufiges Beispiel : Der Arbeits Zeit also nuklos verstreichen läßt, dem kann nehmer erhält vom Arbeitgeber weniger als den t ch r vor Gerich , wenn er nachhe seinen Anspru tariflichen Lohn . Er merkt das auch und gibt erhebt, entgegengehalten werden , daß der Anfich schweigend damit zufrieden , arbeitet Wochen ch rt sch it ru kti jäh pra Er hat dam sp ver ist. und Monate , manchmal sogar Jahre für den Eine solche Regelung ringeren Lohn . Wenn er aber dann die ge en t lor in ch ver Re se . nicht einmal die Fristen würde genügen, wenn beit aufgegeben hat und gar schon wieder Ar hen h lic Gesetzbuc für die meisten Anim Bürger nate nach dem Verlassen der Arbeitsstelle Mo sprüche auf dreißig Jahre festgelegt wären , und angen sind, erhebt er vor dem Arbeitsgericht rg ve wenn nicht die Vielgestaltigkeit des Lebens und e auf Nachzahlung des Unterschiedsbetrages ag Kl it gke der Ansprüche auch eine die Vielgestalti ber dem Tariflohn für die ganze Zeit nü ge ge Es Unzahl verschiedener Fristen erforderten . r Beschäftigung. Hier hat die Rechtsprechung de nn wa nd al uß Schl einm irge ruch für verwirkt erden Nachzahlungsansp Es geht muß mit jeder Forderung . t aft and ch e sch ni an, ein von daß jem , der Erb Jein

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Blatt 6

NSK Folge 258 flärt. Das Arbeitsverhältnis ist ein Rechtsverhältnis, das besonders klare und offene Rechtsbeziehungen verlangt. Auch der Arbeitgeber muß wiſſen, woran er ist. Wenn der Arbeitnehmer zunächst so tut, als gebe er sich mit dem Minderlohn zufrieden, so darf er sich nicht später zu dieſem eigenen Verhalten in Widerspruch sehen und nachträglich Mehrforderungen erheben. In der Rechtsprechung hat sich der Gedanke

Freie Bauern

der Verwirkung erst bei einigen Rechtserscheinungen durchgesezt, so beim Arbeitsgericht, beim gewerblichen Rechtsschutz, beim Aufwertungsrecht. Er muß aber ganz allgemein auf unſer gesamtes Rechtsleben angewandt werden. Die Unzulässigkeit des gegensätzlichen rechtlichen Verhaltens besteht auf allen Rechtsgebieten unabhängig von den Verjährungsvor= ſchriften des Bürgerlichen Geſetzbuches. R. L.

auf freiem Hof

Grundfäßliches von der Erbhofentſchuldung — Lehter Termin für Antrag des Entſchuldungsverfahrens am31. Dezember 1936

NSK Das Reichserbhofgesetz erstrebt u. a. die Schaffung voll lebensfähiger Erbhöfe in der Hand freier Bauern . Es ist ohne weiteres flar, daß zur Erreichung dieses Zieles eine gesegliche Regelung der bisher auf den Erbhöfen lastenden Verbindlichkeiten erforderlich war. Diese wurde in dem Gesetz zur Regelung der Schuldverhältnisse landwirtschaftlichen Dom 1. Juni 1933 und den Durchführungsverord Danach nungen zu diesem Gesetz getroffen. werden die Verbindlichkeiten eines Bauern grundsäglich in unfündbare Tilgungsforderungen mit einem Tilgungssatz von 2 bis 5 vH. jährlich ( Laufzeit 56 bis 16 Jahre) und einem Zinsſak von 4 bis 4½ vH. jährlich umgewandelt ; zur Vermeidung besonderer Härten besteht für die Gläubiger in großem Umfang die Möglichkeit der Ablösung ihrer Forderungen in bar oder mit Schuldverschreibungen. Läßt sich durch ein solches regelmäßiges Verfahren ohne Forderungstürzung die Schuldenlast nicht in Einklang bringen mit der Ertragsfähigkeit des Hofes, so kann im Wege eines Zwangsvergleichs eine Kürzung der nicht mündelsicheren Forderungen (entsprechend im Regelfall den Forderungen, die nicht durch eine erste, u. U. auch noch zweite Hypothek gesichert find) bis zu fünfzig vom Hundert ihres Betrags samt den bis zur Verfahrenseröffnung aufgelaufenen Zinsen vorgenommen werden. Die Restforderungen werden dann ebenfalls festgeschrieben, soweit keine Ablösung erfolgt. Bei zahlreichen Erbhöfen ist die Schuldenlaft jedoch so groß, daß auch nach voller Forderungstürzung der zur Verzinsung und Tilgung der Verbindlichkeiten erforderliche Betrag nicht herausgewirtschaftet werden kann. Für diese Fälle gibt die 8. Durchführungsverordnung zum Schuldenregelungsgesetz vom 20. Juni 1936 die näheren Vorschriften. Ergibt sich die Entschuldungsunfähigkeit eines Erbhofes nach den allgemeinen Entschuldungsbestimmungen, so sind nach den neuen Vorschriften von geringen Ausnahmen abgesehen - alle nicht mündelsicheren Forderungen samt Zinsen nach Vornahme der auf Grund des Schuldenregelungsgesetzes zulässigen Kürzungen mit Ablösungsschuldverschretbungen abzulösen. Dabei hat ein weiterer Abzug von 20 pH. des nach der allgemeinen Kürzung verbliebenen Betrages zu erfolgen. Erbschaftss

forderungen, Gutsabstandsgelder und ähnliche Forderungen, für die dem Betriebsinhaber fein Gegenwert zugeflossen ist, sind vom Entschuldungsamt vollständig neu festzusehen ; dadurch fönnen insbesondere Restkaufpreisforderungen aus früheren Gutsübergaben, die in den Jahren der Scheinblüte der Landwirtschaft übermäßig hoch festge = legt worden sind , auf ein erträgliches Maß herabgesetzt werden. An Stelle der abgelösten Forderungen hat der Bauer auf die Dauer von 52 Jahren an die Deutsche Rentenbankkreditanstalt eine Entschuldungsrente in Höhe des Betrages zu entrichten, den der Erbhof nach Zahlung der Zinsen und Tilgungsraten für die nicht abgelösten in unfündbare Tilgungsforderungen umgewandelten - Ansprüche im Rahmen seiner Zinsleistungsgrenze noch aufbringen kann. Soweit die Schuldenlage eines Bauern die Durchführung der Entschuldung erfordert, kann der Erbhofeigentümer oder der Kreisbauernführer bis zum Ablauf des 31. Dezember 1936 noch einen Antrag auf Eröffnung des Entschuldungsverfahrens beim Ents schuldungsamt stellen ; über Erbhöfe werden demnach noch zahlreiche neue Verfahren eröff= net werden, während für die übrige Landwirtschaft die Antragsfrist schon seit längerer Zeit abgelaufen ist. An den neuen Verfahren sind Forderungen, die nach dem 3. Oftober 1934 begründet worden sind, nicht mehr beteiligt, es sei denn, daß der Gläubiger ausdrücklich eine Beteiligung wünſcht. Die neuen Vorschriften greifen in die Rechte der Gläubiger erheblich ein, auf der anderen allerdings geSeite werden aber auch die türzten Forderungen der Gläubiger zu einem großen Teil durch das Reich abgelöſt, die Gläubiger kommen dadurch in den Genuß von Forderungen, die schon lange unverwertbar waren und die sie ohne eine Entschuldung voraussichtlich noch lange Zeit nicht hätten verwerten können. Dafür, daß ein überschuldeter Bauer die (aus den eben genannten und anderen Gründen auch im Interesse der Gläubiger liegende) Entschuldung in Anspruch nimmt und einen früher gestellten Entschuldungsantrag nicht wegen des ohnedies bestehenden starfen Vollstreckungsschutes des Reichserbhofgesetzes

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RSA Folge 258 ohne triftige Gründe zurüdnimmt, sorgen die Vorschriften, daß der Antrag auf Eröffnung des Verfahrens auch vom Kreisbauernführer gestellt werden und daß der Bauer den Antrag auf Entschuldung nur mit Zustimmung des Entschuldungsamts zurücknehmen fann. Die Entschuldung eines Erbhofes erfordert

4. November 1938 Opfer auf beiden Seiten, damit der Bauern= stand neben der Pflicht, Nährstand des Volkes zu sein, dem deutschen Volke stets seelisch und förperlich gesunde Kräfte zuführen kann. Dazu ist er nur in der Lage, wenn ein lebens- und wirtschaftsfähiger Erb hof zur Verfügung steht, der notfalls durch die Entschuldung geschaffen H. werden muß.

Der Richter hat das Wort ……… Intereſſante Urteile der lehten Tage – Eine nühliche Lehre für alle NSK Die ,,Juriſtiſche Wochenſchrift“ veröffentlicht in ihren legten Rummern eine Anzahl von Entscheidun gen verſchiedener Gerichte, aus denen wir im folgenden vier Beispiele herausgreffen, die infolge ihrer grunde Jäglichen Bedeutung auch für weitere Kreise der Öffents lichteit von Bichtigkeit und Intereſſe ſind. Was ist notwendiger Unterhalt ? Nach der Zivilprozeßordnung sind die Einfünfte des Schuldners unbeschränkt pfändbar, soweit die Pfändung wegen gesetzlicher Unters haltsansprüche erfolgt ist. Dem Schuldner ist jedoch von den Abzügen so viel zu belaſſen, als er für seinen notwendigen Unterhalt bedarf. In dem vorliegenden Falle wurden dem Schuldner monatlich 103 RM. netto von seinem Ruhegehalt belassen. Der Schuldner verlangte, daß ihm eine höhere Summe belassen würde, es müſſe berücksichtigt werden, daß er kein Handarbeiter sei, sondern eine höhere Schule besucht und früher eine gute Stellung als Abteilungs leiter bei der AEG gehabt habe. Er habe somit Anspruch auf eine entsprechend höhere Lebenshaltung. Das Kammergericht hat dieses Ver= langen abgelehnt und ausgeführt, daß die gesellschaftliche Stellung des Schuldners oder seine frühere gehobene Erwerbsstellung eine Erhöhung des üblichen Sakes nicht rechtfertigen könnten. Sinn und Zweck des Gesezes würden einer solchen Ansicht auch widersprechen. Wenn ein Schuldner die Lebensführung, die seiner früheren Stellung entspricht, nicht mehr aufrechterhalten könne, ohne seine Unterhaltspflichten zu verlegen, so sei es selbstverständlich, daß er sich, um seinen Pflichten nachzukommen, auf das Maß des wirklich zum Leben Notwendigen beschränken muß, und daß er keinen Anspruch darauf habe, daß ihm seine frühere Lebensstellung auf Kosten Unterhaltsberechtigter gesichert werde. Unterhaltspflicht des unehelichen Baters Eine bemerkenswerte Entscheidung fällte das Oberlandesgericht Hamburg über die Unters haltspflicht des unehelichen Er . zeugers. Der uneheliche Vater ist im Jahre 1907 verurteilt worden, dem Kinde bis zur Bollendung des 16. Lebensjahres Unterhalt zu gewähren. Er hat sich jedoch um die Erfüllung dieses Anspruches gebrüdt. Die Mutter hat das Kind aus eigenen Mitteln und durch

ihre Arbeit unterhalten. Sie hat nunmehr Ersah ihrer Aufwendungen von dem Erzeuger verlangt. Das Oberlandesgericht Hamburg hat ihr vollen Ersatz der für das Kind in den 16 Jahren aufgewendeten Unterhaltsbeträge zuerkannt. In dem Urteil führt es aus, daß der Bater zur Unterhaltsleistung verpflichtet sei ; wenn er diese Pflicht nicht erfülle und ein anderer - hier die Mutter diese an seiner Stelle tut, so handelt es sich um eine Ges schäftsführung ohne Auftrag, für die der Vater Ersatz leisten muß. Denn die auftraglose Ge= schäftsführung besteht hier in der Erfüllung einer geseglichen Unterhaltspflicht. Wann ist Blutprobe zu gestatten? In einem vor dem Kammergericht entschiedes men Streitfalle verlangte der als Erzeuger eines unehelichen Kindes in Anspruch Genommene, daß durch Vornahme einer Blutprobe bei sich und bei dem Kinde feſtgeſtellt würde, daß er nicht der Vater sei. Der Vormund des Kindes weigerte sich, die Entnahme des zur Unters suchung erforderlichen Blutes zu genehmigen. Der Kläger bat das Vormundſchaftsgericht, deshalb gegen den Amtsvormund einzuschreiten. Vormundschaftsgericht und Landgericht lehnten das aber ab. Das Kammergericht entschied jes doch, daß der Amtsvormund zur Erteilung der Einwilligung angewiesen werden müsse, und erklärte, der Amtsvormund handele pflichtwidrig, wenn er die Blutentnahme bei setnem Mündel zwecks Feststellung der blutmäßigen Zugehörigkeit des Kindes nicht gestattet. Der Vermieter haftet! Das Kammergericht hat in einem Urteil festgestellt, daß der Vermieter auch für Unfälle haftet, die auf einem zur Benuzung freigegebe nen, wenn auch nicht mitvermieteten Teile seines Grundstücks dem Mieter zustoßen. Hier handelte es sich um eine Wendeltreppe in einem Treppenhaus, das im Mietvertrage nicht mit aufgeführt worden war, als Zugang zu den Wohnungen auch nicht benötigt wurde, aber von den Wohnungen aus betreten werden konnte. Ein Mieter, der die Treppe benutte, brach mit dem völlig morschen Geländer durch und zog fich beim Sturz erhebliche Verlegungen zu. Der Vermieter wurde zum Schadenersaß verurteilt.

Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zim merstraße 88.

Rationalſozialiſtiſche

Brief and Drahtanſģrift der Schriftleitung: Berlin 53 68, Zimmerftr. 90, Ill. Fernruf: A 1 Jäger 0022 Bering : & rang Eher Rahf., G. m. b. H., Zentralverlag der NSDAP., München Berlin jand : Cher - Berlag , Berlin SW 68, merkrake 88. Alle Zahlungen find nach (Bolichedlouts Berlin 4454) วน richten

»

NGK

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDAY. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Hauptschriftletter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NGDUB

Blatt 1

NSK Folge 253

Das

an

Vartei -Korreſpondenz

der

5. November 1936

Haus

Ewigen

Wache

Das eine der großen Parteigebäude in München ist fertiggestellt NSK Der Königsplaß in München ist seit den Tagen, in denen die letzten Gerüste an den großen Bauten des Führers fielen, und feit der Stunde, in der die 16 toten Kämpfer der Feldherrnhalle hier ihre Ewige Wache bezogen haben, zu einer Wallfahrtsstätte der deutschen Nation geworden. Hier find die steinernen Monumente un= serer Zeit entstanden. Sie ſprechen beredter, als Worte es vermögen, von der Größe der nationalſozialiſtiſchen Geisteshaltung, aber auch von der Macht und der Aufgabe der nationalsozialistischen Partei. Denn die Bauten, die bisher als stumme Zeugen unseres Gestaltungswillens in den Himmel ragten — ſie beginnen ſich jezt mit innerem Leben zu erfüllen. Das Verwaltungshaus der NSDAP. das von den Propyläen aus gesehen rechtsgelegene der beiden gewaltigen Gebäude ift so weit fertiggestellt, daß in diesen Tagen um den 9. November 1936 bereits der Einzug in die neue gigantiſche Arbeitsstätte beginnen kann. Was wir unſeren toten Kameraden vor einem Jahr hier am Königsplatz versprachen, daß wir ihr Opfer als Anſporn zu unermüdlicher nationalsozialiſtiſcher Tat immer vor Augen haben wollen, das zeigen wir ihnen in diesen Tagen: Neben der Ewigen Wache bezieht die Bartei eine neue große Arbeitsftätte.

Bald wird das große Parteihaus von dem raftlosen Treiben der Zentrale der NSDAP. erfüllt sein. In dem gewaltigen Bau wird

vor allem die Verwaltung der NSDAP. - die Dienststellen des Reichsschazmeisters untergebracht werden, während die übrigen Dienststellen in ihren bisherigen Arbeitsräumen verbleiben. Die innere Gestaltung des Verwaltungsgebäudes wird von den gleichen monumentalen Stilgesehen beherrscht, die dem Bau nach außen das Geficht geben. Um zwei große Lichthöfe, die im Süden und Norden des langgestreckten Baues liegen, gruppieren ſich die Säle und Zimmer. Vom Dach bis zum Erdgeschoß flutet eine Fülle von Licht, das sich an den schweren und wuchtigen Säulen bricht. Kantig und scharf sind die Säulen, die das Dach über den beiden außen vorgebauten Eingängen tragen ; kantig und scharf die Pfeiler, die die Decken der Geschosse ſtüßen. In einer straffen Linienführung prägt sich die Klarheit und Schönheit unseres Baustils aus. Besonders eindrucksvoll ist die Harmonie der Farben. Die Böden in rotem Saalfelder Marmor stehen in harmonischem Einklang mit dem Treuchtlinger und Ruhpoldinger hellen Marmor der Säulen und Wände. Keine künstlichen Baustoffe wurden benußt. Das ist der besondere Schmuck dieses Baues, daß in ihm nur deutsches, in Jahrtausenden ge=

Zur Beachtung : Die heutige Ausgabe enthält die parteiamtliche Ehrenliste der Ermordeten der Bewegung.

NEK Folge 259

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wachsenes Gestein von deutschen künstlerische Form erhalten hat.

Händen

Dazwischen die schweren braunen Eichentüren, die zu den Arbeitszimmern führen. Durch breite hohe Fenster an allen Fronten dringt das Licht und erhellt die großen und doch schlichten Räume. Den Mittelpunkt des Hauſes aber bildet der große zweistödige Bibliotheksaal, der ganz in dunkler Eiche gehalten einen beſonders tiefen Eindruď vermittelt.

Der

Marsch

der

5. November 1936 : Der Besucher verläßt das stolze Gebäude mit der Erkenntnis , daß im Stile dieſes Hanses die innere Größe unserer Zeit ein wahrhaft bleibendes Denkmal erhalten hat. Daß dieses Denkmal nicht ein totes Banwerk, sondern eine von dem täglichen Schaffen und der täglichen Sorge der Partei um das deutsche Volk erfüllte nationalsozialistische Arbeitsstätte ist — auch dieſe Tatsache ist ein Dokument unserer Zeit.

Verpflichtung

Ein ganzes Bolk geht den Schicksalsweg der ermordeten Helden NSK Aus dem unerschütterlichen Willen, die Ketten der Unfreiheit zu sprengen und den Weg in eine neue deutsche Freiheit zu schreiten, aus dem höchsten Opfer, dessen Menschen fähig sind, Leib und Leben hinzugeben für Bolt und Vaterland, entſtand der 9. November, der seine Krönung fand in dem Führerwort ,,Und ihr habt doch geftegt", das für alle Zeiten deutscher Geschichte eingegraben steht im Erz des Mahnmals in der Feldherrnhalle zu München wie im ehernen Kampfwillen der Bewegung. Wieder werden die alten Kämpfer, wie am Vorabend vor 13 Jahren, sich an der historischen Stätte des Bürgerbräufellers zusammenfinden, um die schicksalsschweren Stunden jener Racht in sich aufleben zu lassen, und das ganze deutsche Volk wird mit allen seinen Gedanken unter ihnen sein. Das ganze deutsche Volk wird an ihrem nächtlichen Wege stehen, wenn fie durch das Siegestor und die Ludwigstraße die Feldzeichen und Fahnen der Bewegung zur Feldherrnhalle tragen. Die Hitlerjugend wird wieder die Ehrenwache halten und damit be= funden, daß fie im Geiste jener Männer und nach ihrem Vorbild leben will, das fie mit ihrem Opfer gaben . Ehrenstürme der marschierenden Bewegung werden um die Mitternachtswende am Mahnmal vorüberschreiten, und wir alle werden mit ihnen den Ermordeten des 9. November Ehre und stummen Dank erweisen. Der kommende Morgen des Tages , der für die Hauptstadt der Bewegung zum Feiertag erhoben wurde, wird beim „ Marsch des 9. November“, der über den Schicksalsweg des Jahres 1923 führt, das deutsche Volk zu innerer Sammlung und Besinnung aus dem Alltag des Schaffens rufen und ihre Gedanken an die ewigen Glaubensstätten führen.

Wieder ragen am Rande des Marschweges: die Pylonen mit den Namen derer auf, die im Kampfe der Bewegung ihr Herzblut laſſen mußten. Zwischen Herbert Norfus und Horft Wessel aber werden sich diesmal neue Namen einfügen: Wilhelm Gustloff , Bern. DesSchlothan , Günther hard Ernst Ludwig und Paul towski , Fressonte , die davon künden, daß der Opfer noch nicht genug waren, und die daran mahnen, daß die Bewegung noch immer und in aller Zeit Wache halten und opferbereit wie die Ermordeten bleiben muß, um dem Weltfeind zu trohen. Das deutsche Volk reiht sich ein in diesen Schicksalszug mit den Ermordeten der Bewegung , um Wache zu halten für seine Freiheit und Ehre. Alle werden mit an jener Stätte stehen, die den Helden zum ehrenden Gedächtnis errichtet wurde und mahnt, uns ihrer Opfer würdig zu zeigen. Wenn die 16 Ehrensalven über den Platz verhallen, soll jene Schicksalsstunde vor 13 Jahren in uns wach werden: und uns sich neigen lassen vor der Größe des Opfers, das im Mahnmal ſich uns allen kündet. über alle Trauer aber wollen wir mits marschieren in dem stolzen Zuge des Sieges durch die Brienner Straße, wo die Fahnen und Standarten der Bewegung den alten Kämpfern entgegenleuchten, hinüber zur ,,Ewigen Wache“ am Königsplak, wo wir stumm die Helden des 9. November grüßen. Wir treten alle mit an zum großen Appell und schwören, wenn der Sprecher der Partei ihre Namen rust, daß wir sein. wollen ein einig Volk, stark und treu, frei und voller Ehre. Unsere in der Größe der Verpflichtung schlagenden Herzen aber tragen wir dem Manne entgegen, der uns ein neues Deutschland schuf, das Deutschland Adolf Hitlers.

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NSK Folge 259

Die

große

5. November 1936

Lehre

Wirklichkeitsſinn und Idealismus NSK Am 8. November 1923 wurde die deutsche Freiheitsbewegung Adolf Hitlers von Reaktionären verraten. Am 9. November 1923 forderte dieser Verrat von 16 einsatzbereiten, begeisterten und freiheitsliebenden Deutschen das Leben. In seiner Vernehmung vor dem Volksgerichtshof äußerte ein Mann, auf deſſen Wortbruch mit das Opfer dieser deutschen Männer zurückzuführen ist, über die Vorgeschichte der Erhebung in München und über Adolf Hitler : „Ich merkte, daß die langen Reden fast immer das gleiche enthielten, daß ein Teil der Ausführungen für jeden national eingestellten Deutschen selbstverständlich ist und daß ein anderer Teil davon Zeugnis ablegte, daß Hitler der Wirklichkeitssinn und der Maßstab für das , was möglich und erreichbar ist , abgeht." Dieser eine Sah darf als kennzeichnend für das Wesen der Reaktion , die unserer Bewegung gegenüber ebenso wie der Marxismus eine ungeheure Blutschuld zu verantworten hat, angesehen werden. In dieſem einen Sah prägt sich die Enge der vorgefaßten Meinungen aus, die mangelnde Fähigkeit zum Idealismus, zu Glaube und Hingabe, der Hang zur nationalen" Phraseologie und die ganze materielle Denkweise des politiſch ahnungslosen, aber anspruchsvollen liberalen Bürgertums. Fehlte den sieben Männern, die nach dem ungeahnt tiefen Absturz des deutschen Volkes in jenem Münchener Hinterzimmer den Grundstein zur NSDAP . legten, der Wirklichkeitsfinn? Sahen gerade sie nicht mehr als alle anderen die trostlose Wirklichkeit mit viel offeneren und erbarmungsloseren Augen ? Fehlte ihnen deshalb der Maßstab für das, was möglich und erreichbar ist", weil sie es unternahmen, sich einer Welt der Feigheit, Knechtschaft und entgegenzustellen ? Liebedienerei demütigen Oder hatten sie nicht vielmehr gerade deswegen eine viel stärkere Bindung an die Wirklichkeit, weil sie die Glut eines unüberwindlichen Idealismus und die Kraft zu schonungsloser Offenheit in sich trugen ? Der liberale Bürger hat nicht nur 1923, sondern bereits Jahrzehnte vorher die Wirklichkeit und den Maßstab des Möglichen mit dem verwechselt, was an materiellen Gütern in jeder Sache liegt. Darum mußte er zwangsläufig auch das Unternehmen des 9. November für ebenso verrannt, wirklichkeits- und weltfremd erklären, wie er die ganze NSDAP. vom ersten Tage ihres Bestehens bis zum 30. Januar 1933 für ein absurdes Hirngespinst weltvergessener Eiferer ansah. Ihm ist es von Natur aus fremd, einen nicht auf persönlichen Vorteilen, nicht auf Ruhe, Zufriedenheit und Sättigung gerichteten Idealismus für eine trdische Tatsache zu nehmen. Das einzig und allein deswegen, weil er selber nicht fähig ist, sich zu einem solchen Idealismus zu erheben. Er neigt indeſſen dazu, jede durch idealistische

Männer zum Sieg geführte Idee nachträglich fentimentalen mit Phrasen auszustatten. Dadurch beweist er, wie sehr er selber der tieferen Wirklichkeit des sich aus Ideen immer neu gestaltenden Lebens fernsteht ... Für den Nationalsozialismus als eine idealistische Erscheinung in einem Zeitalter des radikalsten Materialismus war und ist die Wirklichkeit ausschließlich in der Kraft der Idee begründet. Dank dieser Auffassung konnte aus sieben Männern eine so gewaltige Freiheitsarmee entstehen, konnten auch nur so erschütternde Ereignisse, wie der 9. November 1923, überwunden, ja sogar zu einem Born neuer Kraft und ernsteren Willens gewandelt werden. Wenn das Schicksal den ſeidenen Faden, an dem das Gelingen der Münchener Erhebung hing, nicht abgeschnitten hätte, wäre die Reaktion niemals mit dem Vorwurf aufgestanden, daß der NSDAP. , in diesem Falle dem Führer, der Maßstab des Möglichen und Erreichbaren fehle. Nicht aber der Beſſerwisserei der abseits stehenden Kritiker, sondern eben einer Fügung des Schicksals ist es zuzuschreiben, daß die nationalsozialistische Bewegung nach einem Augenblid blühendster Hoffnungen und herrlichsten Triumphes noch einmal in die Tiefe der Erschütterung, für manchen der Verzweiflung, steigen mußte. Zehn Jahre später hat der Führer selbst erklärt, daß die Zeit im Jahre 1923 noch nicht reif war. Diese Erkenntnis hat aber eben erst die Zeit gelehrt und nicht etwa die schulmeisterliche Angstlichkeit der Reaktion. Nach diesen Menschen würde die Zeit für ein nationalsozia listisches Reich niemals reif geworden sein, weil fie mangels Kraft und Glauben auch niemals auf den Sieg einer kleinen idealiſtiſchen Gruppe gegenüber dem Schwergewicht der materialistischen Masse vertrauen können. Eine Wirklichkeit , und zwar die entscheidende , hat Adolf Hitler allein gesehen , eine Wirklichkeit, der gegenüber die Augen der Reaktion blind waren : die Wirklichkeit des eisernen, entschlossenen, durch nichts zu beugenden Willens, der lieber die Selbstaufgabe als die Aufopferung der Idee und des hohen Zieles in die Waagschale wirft. Der herrliche Traum eines freien, wehrhaften Deutschen Reiches der sozialen Ehre, der Volksgemeinschaft und des Wiederaufstiegs der Nation aus Schmach und Unterdrückung, für deſſen Erfüllung damals die Bewegung marschierte, für dessen Verwirklichung 16 Männer vor der Feldherrnhalle ihr Blut hingaben, ist Tatsache geworden. Tatsache geworden sind die Forderungen Adolf Hitlers, dem nach der Kritik der Maßstab für das Erreichbare und Mögliche fehlte. Dem Reaktionär freilich fiel es auf die Nerven, daß dieselben Dinge und Forderungen Rich wiederholten und immer wieder ause gesprochen wurden. Er meinte auch, sie seien für jeden nationalen Deutſchen ſelbſtverſtändlich.

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NSK Folge 259 Daß aber der Schrei nach der Freiheit und nach der Ehre millionenmal ausgestoßen werden und durch hunderttausend Massenversammlungen, Plakate, Flugblätter und Zeitungen getrieben werden mußte, das war für ihn teine nationale Selbstverständlichkeit. Davon hielt er fich fern, das war wirklichkeitsfremd. Auch daß die bloße Anerkennung "selbstverständlicher" Grundsäge fie noch nicht zu Tatsachen macht, entging dem Wirklichkeitsfinn" des Bürgers. Darin liegt die große Lehre des 9. November 1923, daß man eben für eine höhere, ideale Wirklichkeit Gut , Blut und Leben ein sezen muß. Daß nicht der mögliche materielle Vorteil, sondern der bedingungslose Wille zur Erreichung eines Zieles die wichtigsten Entscheidungen im Leben des Einzelmenschen wie des Volkes fällt. Daß es Zivilcourage und Furchtlosigkeit geben muß und

Nachrichten

Im Dienſte der deutschen Mutter Am 7. November Eröffnung der Reichsmütter: ſchule des Deutſchen Frauenwerkes Berlin, 5. November. NSK Am 7. November wird die erste Reichsmütterschule des Deutschen Frauenwerkes im Berliner Wedding nach völliger architektonischer Umgestaltung des früheren Gebäudes in Dienst gestellt. Diese Schule, deren Einweihung Pgn. Reichsfrauenführerin Gertrud Scholz - Klink vornehmen wird, wird als Ausbildungsstätte für die Lehrkräfte des Reichsmütterdienstes im ganzen Reich benutzt werden, ist aber gleichzeitig mit einer Mütterschule für die Frauen des Berliner Arbeiterviertels Wedding verbunden. Mit vorbildlichem Material ausgestattet, wird die Reichsmütterschule über das ganze Reich einen Strom von Segen verbreiten. Sie ist eine Musterstätte für die Erziehungsarbeit , die der Reichsmütterdienst an der deutschen Hausfrau und Mutter zu leisten ge= willt ist.

Für die Ertüchtigung der Jugend Auftakt der praktiſchen Zuſammenarbeit zwiſchen Reichsjugendführung und Reichsſportführung NSK Berlin, 5. November. Im Haus des Deutschen Sports auf dem Reichssportfeld findet gegenwärtig ein erster Lehrgana für die Sportlehrer in der Hitlerjugend und eine Tagung der Abfür teilungsleiter körperliche Schulung in der Hitlerjugend statt, woran 80 Sportlehrer bzw. 25 Abteilungsleiter teilnehmen. Der Zweck des Lehraanges iſt eine Überprüfung und Neuausrichtung der SportTehrer, die im Laufe des Lehrganges auch die Berechtigung für die Durchführung von Sportwartlehrgängen erwerben, während die Taquna der Vorbereitung und Ausrichtung der diesjährigen Winterarbeit der Hitlerjugend auf dem Gebiet der körperlichen Ertüchtigung gilt. Verbunden damit ist ein Rüdblic auf die während des abgelaufenen Jahres auf dieſem Gebiet geleistete Arbeit, der gegenseitige Aus-

Blatt

5. November 1936 keine Angst vor der Größe einer zu bewältigenden Aufgabe geben darf. Ein Wirklichkeitsfinn ohne Idealismus steht auf schwachen Füßen. Das haben uns die legten fünfzehn Jahre mit erschreckender Deutlichkeit gelehrt. Denn der Gehorsam der reaktionären und marxistischen Regierenden vor der angeblichen Unabänderlichkeit der Unglüdszustände machte überhaupt jede Möglichkeit der Besserung und alles Erreichbare zunichte. Der Widerstand des Idealismus aber führte Deutſchland aus der Dunkelheit ins Licht seines neuen Lebens, ſeiner neuen Existenz und seines Glückes, an deſſen Aufrechterhaltung die ganze Nation arbeitet. Dafür halten in München in den Ehrentempeln unsere Helden vom 9. November ewige Wache. Sie sollen die großen Lehrmeiſter unſerer E. G. D. Ration sein und bleiben.

tausch der hierbei gewonnenen Erfahrungen und deren Auswertuna für die Zukunft. Neben den törperlichen Übungen, die naturgemäß den Hauptteil des Lehrganges und Tagungsprogramms bestreiten und von denen außer der Durchführung der förperlichen Grundschule der Hitlerjugend vor allem auch sämtliche Sportkampfwaffen auf ihre Eianuna für die Zwecke der H3. ausprobiert werden . nimmt. wie in allen derartigen Kursen der Hitlerjugend, auch die geiſtige, politiſche und weltanschauliche Arbeit einen bedeutenden Raum ein. Die Teilnehmer hörten in den lekten Tagen Vorträge von Dr. Sohn aus dem Wirtſchaftswissenschaftlichen Institut über grundlegende Fragen des Vierjahresplanes, von Bannführer Zandtke aus dem Außenpolitiſchen Amt der NSDAP. über_Volkspincholoaie und Außenpolitik, von SS.-Hauptsturmführer Dr. Hartel über den weltanschaulichen Umbruch in der Gegenwart und von Oberaebietsführer Karl Cerfi. dem Leiter des Kultur- und Rundfuntamtes der RIF.. über sein Arbeitsaebiet. Der Musikreferent des Kulturamtes . Wolfaana Stumme. führte mit der Rundfunk,pielschar einen Heimabend durch. in dem der neue Auftraa. den Obergebietsführer Cerff der HI.Kulturarbeit qab. nämlich nicht nur ernſte Kunst. Weihe und Feier. Sondern auch zwangs= lose_Geselligkeit und fröhliche Kunſt in Lied. Musik und Vortrag zu gestalten, praktiſch verwirklicht wurde. Der Lehraana und die Tagung auf dem Reichssportfeld bedeuten zualeich auch ein erstes Übereinkommens Ergebnis des zwischen Reichsjugendführer und Reichssportführer betr. die sportliche und körperliche Erziehung der deutschen Jugend und stellen den Beginn ihrer praktiſchen ZuJammenarbeit dar. die sich von nun an im qanzen Reich entwickeln wird.

Geburtenarmut in Frankreich NSK Auf einem Kongreß zur Bekämpfung der französischen Gebur tenarmut in Lyon kam zur Sprache, daß Frankreich im Vergleich zur Zahl des Jahres 1934 wiederum einen Geburtenverluft von 38 000 Menschen erlitten habe. Im Lagebericht heißt es, daß auf ein franzöfifches zwei deutsche, drei japanische, fieben sowjetrussische und nicht weniger als 20 chinesische Kinder kommen

5. November 1936

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Appell

der

Helden

Die Ehrenlifte der Ermordeten der Bewegung

Sie alle, für die die Ermordeten der Bewegung in der Zeit des Unglaubens und der Unehre, des Kampfes in der Rot und des nicht beendeten Kampfes im Aufbau ihr Blut und Leben gaben, fie alle, die fich Deutſche nennen, treten an der Wiederkehr des ersten Tages der Opferweihe des Helbenringens der Bewegung in stummer, ergriffener Besinnung an bie Stätten des Sterbens für die Auferstehung des deutſchen Volkes. Sie alle gehen in Gedanken den Weg, den Berrat an der Feldherrnhalle unterbrach und den der Glaube zum Sieg des Opfers, zur Ewigen Wache, führte. Gemeinſam tritt das Volk an zum Appell vor denen, die das Höchſte einſekten und das Lekte hingaben und von ihm geſchloſſen das Höchſte av innerer Rechenſchaft über den eigenen Einsatz und das Lezte an Verpflichtung ſtreng fordern : Den Kampf fortzuſeken, bereit wie die Helden , tren wie die Helden. Im großen und kleinen. Die Ramen der ermordeten Helden der Bewegung, die die Größe und Reinheit des Kampfes gegen Rot und Nacht und Untergang in alle Ewigkeit bezeugen, stehen glühend in der Geschichte der Nation. Jeder einzelne starb, damit wir leben können. Jeder einzelne Rame der Ehrenliste sei Hammerschlag für die Härte und Unerbittlichkeit unseres Willens und unserer Treue:

9. November

1923 9. November

Felix Allfarth, MünchenFeldherrnhalle 9. November Andreas Bauriedl, MünchenFeldherrnhalle 9. November Theodor Casella, MünchenFeldherrnhalle 9. November Wilhelm Ehrlich, München Feldherrnhalle 9. November Martin Faust, MünchenFeldherrnhalle 9. November Anton Hechenberger,MünchenFeldherrnhalle Körner, München9. November Oskar Feldherrnhalle 9. November Karl Kuhn, München-Feld= herrnhalle 9. November Karl Laforce, München-Feldherrnhalle 9. November Kurt Neubauer, MünchenFeldherrnhalle 9. November Klaus von Pape, MünchenFeldherrnhalle 9. November Theodor von der Pfordten, München-Feldherrnhalle 9. November Hans Ridmers, MünchenFeldherrnhalle 9. November

Max Erwin von ScheubnerRichter, München-Feldherrnhalle

9. November

26. Februar

Lorenz Ritter von Stransky, München-Feldherrnhalle Wilhelm Wolf, MünchenFeldherrnhalle Karl Winter, Steinen (Baden)

1. Mai

Daniel Sauer, Sidershausen

26. Mai

Albert Leo Schlageter, Düsseldorf

21. Juni

Ludwig Knidmann, Buer (Westfalen) 24. September Erich Kunze, Bodelwig bei Leipzig 26. Dezember Dietrich Edart, Berchtesgaden

1924 5. März 21. März 1. Juli

Rudolf Ed, Gehren (Thür.) Willi Dreyer, Berlin

Rudolf von Henke, Hindenburg (D.-S.) 20. September Friedrich Just, Roggenstorf (Medlb. ) 5. Dezember

Artur Brad, b. Pirmasens

Waldfischbach

1925

26. April 28. Juni 9. August

Frih Kröber, Durlach Matthias Mann, Rosenheim Werner Doelle, Berlin

RSK Folge 259

Blatt 6

5. November 1936

1926

1931

21. Februar 8. Juni

1. Januar 23. Januar

Friz Renz, Altlandsberg Franz Kortyka, Miechowiz (D.-G.) 26. September Harry Anderſſen, Berlin 27. September Emil Müller, Germersheim

30. Januar

28. Februar 1927

13. Februar 6. März 10. April 26. Mai 11. September

Otto Senft, Dortmund Wilhelm Wilhelmi, Raftätten Karl Ludwig, Wiesbaden Georg Hirschmann, München Eugen Eichhorn, Delsnit (Vogtl.)

14. März 16. März 30. März 30. März

Ernst Weinstein, Stuttgart Baul Thewellis, Düren (Rheinld.) Richard Selinger, Riesty (D.-L.) Gerhard Bischoff, Steinseifersdorf Frit Felgendreher, Eſſen Adolf Gerstenberger, Karismarkt (Schlesien) Karl Broeste, Dinslaken (Rheinld.) Josef Felzen, Wittlich, Bez. Trier

1928

27. April 19. April

28. April 2. Mai 13. Mai 17. November

Bernhard Gerwert, Sythen b. Haltern (Westfalen) Gottfried Thomae, Essen Heinrich Wölfel, Nürnberg Heinrich Kottmann, Pfung stadt (Hessen) Hans Kütemeyer, Berlin

1929

8. Februar 7. März 7. März 2. Auguſt 5. August 19. Oktober 20. Oktober 8. Dezember

14. Dezember

Heinrich Limbach, Podelwik bei Leipzig Hermann Schmidt, Wöhrden Otto Streibel, Wöhrden Katharina Grünewaio, Nürn= berg Erich Jost, Nürnberg Heinrich Bauschen, Duisburg Karl Rummer, Schwarzene bach am Wald Friedrich Meier, Kyriß (Prignitz) Walter Fischer, Berlin

23. Mai 25. Mai 26. Mai 7. Juni 7. Juni 16. Juni

19. Juni 21. Juni 2. Juli 2. Juli 6. Juli 18. Juli 20. Juli

2. Auguſt 1930 23. Februar 16. März 16. März 12. Mai 27. Juli 3. August 3. August 9. August 7. September 11. September 13. September 18. Oktober 21. November 4. Dezember

7. Dezember 18. Dezember 22. Dezember

Horst Wessel, Berlin Edmund Behnke, Berlin Kurt Günther, Chemnitz Franz Engel, Stargard (Pommern) Heinrich Meſſerſchmidt, Kaſſel Adalbert Schwarz, Wien Günther Wolf, Beuthen (Oberschles.) Karl Baas, Haan b. Solingen Heinrich Dredmann, Hambg. Heinz Stting, Essen Hans Kießling, Schwarzenbach am Wald Karl Taube, Rosenberg (Oberschles.) Josef Hilmerich, Düſſeldorf Theodor Sanders, Hagen (Westf.) Adolf Höh, Dortmund Klaus Clemens, Bonn Julius Hollmann, W.-Barmen

15. Auguſt 17. Auguſt 3. September 4. September 9. September 20. September 6. Oktober 11. Oktober 18. Oktober 29. Oktober 1. November 5. November 9. November 9. November 11. November 11. November

Karl Freyburger, DeutschEglau (Ostpreußen) Friz Tichierse, Königsberg (Preußen) Baul Billet, Karlsruhe (Baden) Gerhard Liebsch, Dührings= hof (Brdbg.) Heinrich Gutſche, Chemnit Edgar Steinbach, Chemnit Josef Weber, Ebersberg (Obb.) Edgar Müller, Neisse ( D/S.) Johann Goffel, Bremen Walter Blümel, Leipzig

Auguft Sievert, Peine Karl Fiedler, Crossſen a. D. Haus Kersten, Wenze (Brandenburg) Bruno Schaffrinski, Pollwitten (Ostpreußen) Alfred Rühmling, Wittstoc a. d. Doſſe Herbert Grobe, Limbach (Sachsen) Hans Hoffmann, Berlin a. Rügen Johannes Mallon, Bergen Karl Vobis, Düsseldorf Hermann Thielsch, Berlin Gustav Seidlig, Meserit Erich Garthe, Essen Kurt Nowad, Berlin Heinrich Böwe, Berlin Mag Gohla, Paulsdorf (Schlesien) Albert Müller, Remscheid Erwin Moriz, Berlin Wilhelm Deder, Bremen Karl Radke, Eutin Martin Martens, Neumünster (Schleswig-Holſtein) Walter Thriemer, Lugau i. Erzgeb.

NSK Folge 259

15. November 17. November 20. November

Blatt 7

Horst Hoffmann, Kahlbude (Danzig) Hans Hobelsberger, Worms Egidius Geurten, Aachen

1932 1. Januar 9. Januar 10. Januar 19. Januar 19. Januar 23. Januar 24. Januar 4. Februar 8. Februar 8. Februar

Kurt Wietfeld, Völpfe Franz Czernuch, Hindenburg (D/G.) Richard Menzel, Rendsburg Arnold Guse, Effen Ernst Schwartz, Berlin Bruno Schramm, Zülz , (D/S.) Herbert Norkus, Berlin Friß Beubler, Nägelstedt Arno Kalweit, Kraupischten Hans Karner, Schüßen am Gebirge

14. Februar 17. Februar

Heinrich Heißinger, Hamburg Walter Gornatowski, KleinGaglow

20. Februar

Franz Beder, Saarau, Kr. Schweidnitz Wilhelm Sengotta, Maſſen, Bez. Dortmund Artur Wiegels, Schwinde a. d. Luhe

20. Februar 22. Februar

29. Februar

6. März 8. März 11. März 14. März 4. April 8. April 8. April 10. April 10. April 17. April 23. April 23. April 24. April 5. Mai 27. Mai 31. Mai

August Bradmann, Teſſin (Medl.) Otto Ludwig, Berlin Willi Thielsch, Breslau Karl Bante, Bobersberg, Kr. Crossen Erich Jaenede, Gardelegen Max Beulich, Mittweida Ludwig Frisch, Chemniz Friedrich Hellmann, Berlin Heinz Brands, Hamburg Harry Hahn, Hamburg Silvester Grazl, St. Andrae (Kärnten) Johann Broweleit, Hamborn Johann Lüchtenborg, Hartes brügge (Oldenburg) Udo Curth, Berlin Paul Stenzhorn, Oberhausen a. d. Nahe Silvester Fint, Innsbruc Jodoc Kehrer, Burscheid, Bez. Düſſeldorf

3. Juni 19. Juni 20. Juni 20. Juni 22. Juni 23. Juni 26.Juni 30. Juni 30. Juni

Emil Erich Fröse, Lünen Hans Hilbert, W.-Barmen Wilhelm Hambüders, Uebach Kurt Hilmer, Erkrath (Rhl.) Helmut Köster, Berlin Heinrich Habenicht, Dortmund Friz Borawski, Wattenscheid Werner Gerhardt, Zeit Hermann Zapp, Kaiſerslautern

1. Juli 2. Juli

Hans Steinberg, Berlin Friedrich Karpinſti, Eſſen

5. November 1936

5. Juli 5. Juli 10. Juli 10. Juli 10. Juli 11. Juli

12. Juli 12. Juli 17. Juli 17. Juli 17. Juli 17. Juli 17. Juli 17. Juli 18. Juli 18. Juli 27. Juli 28. Juli 29. Juli 30. Juli

Hans Handwerk, Frankfurt (Main) Walter Ufer, DortmundEving Ludwig Deder, Beverungen Georg Konjeßte, Ohlau Herbert Stanezli, Ohlau Heinrich Grasmeher, Steeben a. d. Lahn Kurt Kreth, Köslin Günther Roß, Köslin Friz Schröder, Berlin Ulrich Massow, Greifswald Bruno Reinhard, Greifswald Herbert Schumacher, Greifs wald Helene Winkler, Altona Heinrich Koch, Altona Peter Büddig, Altona Herbert Härtel, Groß-Roſen Robert Biger, Wiehl Johann Rastin, Eilendorf (Rhld.) Erich Sallie, Wiederizsch Otto Reinte, Königsberg i. Br.

31. Juli 31. Juli

Beter Köln, Itzehoe Friz Schrön, Eſſen 1. Auguſt Axel Schaffeld, Braunschweig 3. Auguft Johannes Reisegerste, Froh burg (Sachsen) Frit Schulz, Berlin 3. Auguſt Herbert Gatichle, Berlin 30. August 6. September Auguſt Aßmann, Graz 7. September Josef Laß, Leoben (Steiermark) 10. Oktober Gregor Schmid, Stuttgart 16. Oktober Alfred Kindler, Leipzig 16. Oktober Josef Staller, Wien 20. Oktober Karl Heinzelmann, Hamburg 22. Oktober August Pfaff, Castrop -Rauxel 23. Oktober Helmut Barm, Bochums Langendreer 27. Oktober Richard Harwil, Berlin 3. November Heinrich Hammacher, Duisburg-Meiderich 4. November Kurt Reppich, Berlin 5. November Johann Cyranta, Hamburg 7. November Ostar Mildner, Chemnit 25. November Erwin Jänisch, Berlin 28. November Eduard Elbrächter, Brackwede Ernst Bich, Barmen 9. Dezember 25. Dezember Binzenz Szczotol, Bottrop

1933 1. Januar 8. Januar 13. Januar 18. Januar 20. Januar 31. Januar 1. Februar

Walter Wagnih, Berlin Erich Sagasser, Berlin Erich Stenzel, Berlin Hans Bernsau, Iserlohn Friz Wetekam, Düſſeldorf Hans Maitowski, Berlin Rudolf Brügmann, Lübeck

Blatt 8

NSK Folge 259

1. Februar

1. Februar 3.Februar 5. Februar 5. Februar

11. Februar 12. Februar 15. Februar 19. Februar 22. Februar 25. Februar 25. Februar 26. Februar 26. Februar 28. Februar 28. Februar 1. März 3. März 3. März

4. März 5. März 6. März 6. März 8. März 8. März 15. März

Josef Marcus, Homberg (Niederrhein) Leopold Baffrath, Homberg (Niederrhein) Karl Guwang, Sinzheim Baul Baßmann, Bochum Friedrich Schreiber, Dor magen Franz Cieslit, Hecklingen (Anhalt) Paul Berd, Eisleben Franz Müller, Siegburg Kurt v. d. Ahé, Berlin Gerhard Schlemminger, Köln Walter Spangenberg , Köln Winand Winterberg, Köln Otto Blöder, Hamburg Christian Crößmann, Lindenfels i . Odenwald Josef Blejer, Frankfurt a. M. Eduard Felsen, Berlin Josef Bochum, Cibulsti, Weitmar

Julius Hofmann, Düsseldorf Andreas Weidt, Höchst im Odenwald Friedrich Heine, Duisburg Friß Geisler, Breslau Kurt Edert, Berlin Kurt Hausmann, Schönebed a. Elbe Franz Kopp, Berlin Herbert Weltisch, Breslau Gustav Lehmann, SchönebecFelgeleben

5. November 1936

1. Mai

21. Mai 28. Mai

Franz Ertl, Altheim (OberÖsterreich) Josef Biesheiner, Gaiganz Heinrich Stollenwerk, Düssel dorf

4. Juni 11. Juni 21. Juni 22. Juni 27. Juni 29. Juni

14. Auguft 15. August 1. Oktober 6. Oktober 28. Oktober

Paul Ulrich, Düſſeldorf Matthias Schwarz, Miesenbach (Steiermark) Walter Apel, Berlin Ronert Glenel, Berlin Wilhelm Klein, Berlin Gerhard Landmann, Braunschweig Baul Scholpp, Stuttgart Wilhelm Koziollet, Wannes Eidel Alfred Manietta, Leipzig Josef Woltmann, Buer-Erle Walter Dotter, Maliers (Schlesien)

1934 13. Mai 18. Juni 28. September 29. September

Erich Tessmer, Lünen-Horftmar Kurt Elsholz, Gollmüt Lorenz Serwazi, Köln Gerhard Kauffmann, Berlin

1935 15. Januar 30. März

Ralph Baberadt, Hamburg Martin Demmig, Breslau

1936

17.März

Beter Frieß, Lindenfels i. Odenw.

4. Februar 10. März

17. März 4. April

Emil Trommer, Altona Otto Schmelzer, Güdingen (Saar) Johannes Loch, Raudten

Wilhelm Gustloff, Davos Bernhard Schlothan, Wanne Eidel

13. Juni 13. Juni 16. Juni

Günther Destowski, Danzig Ernst Ludwig, Danzig Baul Fressoute, Danzig

29. April

Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 88, Zimmerstraße 88.

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3

Nationalsozialiſtiſche Brief and Drahtans grift der Schriftleitung: Berlin SW68, Zimmerftr. 90, III. Fernruf : A 1 Jäger 0022 Berlag: Franz Cher Radf., G. m. b. H., Zentralverlag der NSDUP., München - Berlin land : Cher - Berlag , Berlin SW 68, 31mmer Brake 88. - Alle Zahlungen find nach in (Poll]chedlonto Berlin 4454) zu richten

NCK

zur

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß ; für die Mitteilungen der Reichspresseftelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDAP, Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Hauptschriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin,

Breffedienſt der NGDUB

Blatt 1

REK Folge 260

Vom

Partei - Korreſpondenz

S

6. November 1936

Bürgerbräukeller

Ewigen

Mathe

Die Hauptstadt der Bewegung vor den Feierlichkeiten des 9. November NSK Die Hauptstadt der Bewegung geht in würdiger Vorbereitung den nahenden Feierlichkeiten zum 9. November entgegen. Tribünen erheben sich in den Straßen und an den Plägen. Bon dem Bürgerbräufeller bis zur Feld = herrnhalle hängen tief in die Straßen jene Fahnen mit den drei goldenen Opferrunen. Der Führer wird mit seinen Getreuen auf dem langen Marschwege vorbeiſchreiten an 260 dunkelroten Flammenpylonen, deren jeder für einen ermordeten Kämpfer der Bewegung steht. Zwischen den Trommelwirbeln und dem als Hymnus über dem Zug schwebenden leise ge= spielten Horst-Weſſel- Lied werden die Namen der toten Helden verkündet. An diesem Weihetage der Bewegung schaut wieder das ganze Deutſchland nach München und erinnert sich des 9. Novembers 1935, der der Auferstehung der Helden der Feldherrn= halle in das neue, freie Deutschland galt. Damals wurden die 16 Gefallenen nach der mitternächtlichen Aufbahrung in der Feldherrnhalle in die Ehrentempel am Königsplag über führt. Zusammen mit dem legten Appell fand an dieser Stätte vor dem Führer die Feier für die Gefallenen statt. Nun ruhen seit einem Jahre die Särge in den Sarkophagen und haben zwischen den Führerhäusern Ewige Wache bezogen. Ein Jahr des Aufbaues ist vergangen, und zum 13. Male jährt sich jener an Blut und Opfer ſo reiche Tag. München wird auch im Jahre des Parteitages der Ehre als Hauptstadt der Bewegung das schicksalsgewaltige Ereignis in aller Würde und Weihe in ernsten und erhebenden Feierstunden zur tiefen Erinnerung an den ersten Befreiungsmarsch lebendig werden laſſen. Am Abend des 8. Novembers findet im der Kundgebung eine Bürgerbräu

alten Kämpfer von 1923 statt, an der auch die Hinterbliebenen der in München Ermordeten teilnehmen. Kurz vor Mitternacht marſchieren dann die Standarten der Bewegung durch das Siegestor zur Feldherrnhalle. Ehrenstürme der SS - Standarte „Deutschland", der SA , SS., der Politischen Leiter, des NSKK. und des Reichsarbeitsdienstes werden die Blutfahne und die Standarten begleiten. Zu beiden Seiten des Odeonsplages erhalten die Standarten ihre Aufstellung und unter den Klängen des Präsentiermarſches legen die Kampfgefährten von 1923 die 16 Kränze des Führes an den Flammenpylonen in der Feldherrnhalle nieder. Hitlerjungen als jüngste der nationalsozialiſtiſchen Bewegung be= ziehen dann die Ehrenwache. Um die Mittagsstunde des historischen 9. November geht vom Bürgerbräukeller in der Rosenheimer Straße der schweigende Zug der alten Kämpfer, so wie vor 13 Jahren, an der Spike die Blutfahne und der Führer in der vorderſten Reihe. Mit verhaltener Kraft und dem stillen Gedenken bewegt sich der Zug über die Ludwigsbrücke, durch die Zweibrüdenſtraße, über den Marienplah, die Wein- und Theatinerstraße hinunter. Vorbei an Häusern und durch Straßen mit würdigem Schmuck, vorbei am Spalier der Formationen der Bewegung, um endlich einzubiegen in die Peruſaſtraße, die Residenzstraße und schließlich zur Feldherrnhalle, wo vor 13 Jahren 16 Kämpfer der jungen Be wegung den Schüſſen der Reaktion als erste Blutopfer des gewaltigen Ringens zum Opfer fielen. Der Opfergang der nationalſozialiſtischen Bewegung findet hier ſein großes Symbol. Der sich an das Gedenken am Mahnmal an= schließende Weg zur „ Ewigen Wach e“ versinnbildlicht Sieg und Auferstehung der Ermordeten. Auf dem Königsplaß erwar=

#

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RSK Folge 260 ten die Formationen der Partei den Zug des 9. November und nehmen in Gegenwart des Führers teil am Appell vor den Ermor deten der Bewegung , der vom Sprecher der Partei eröffnet und geſchloſſen wird. Mit dem tiefen, gläubigen Empfinden, das in jedem Nationaſozialiſten lebt, wird im vierten Jahre der nationalsozialistischen Regierung und dem dreizehnten Jahre nach dem Befreiungsmarsch die Erinnerung an den Tag

Treue,

in

6. November 1936 begangen, da die Reaktion die erſten Opfer für das neue Reich forderte. Tief senten sich die Fahnen : Ein Volt ehrt die Blutzeugen seines Ringens und verschwört fich ihrem Geift. Kraftvoll werden die Fahnen wieder hochgeriſſen : Vorwärts als treue Gefolgsmänner des Führers in einen neuen Abſchnitt nationalsozialistischen Kämpfens, die stumme Mahnung der Ermordeten im Herzen.

Blut

gehärtet

Pflichterfüllung nach dem großen Opfer NSK Kleingläubige mochten in den Tagen um den 9. November 1923 vom Ende der Bewegung reden, Verzagte die Flinte ins Korn werfen, Mitläufer sich dorthin wenden, wo sie die stärkeren Bataillone ſahen und daher den Erfolg vermuteten. Den wahren Nationalsozialisten aber ließen die Ereignisse nicht einen Augenblic schwankend werden, und dem wirklichen Kämpfer bedeuteten sie nichts anderes als neuen Anſporn : Nun erst recht den Weg nach vorwärts, zum großen Ziel der Befreiung der Nation, noch bewußter, noch zäher zu gehen. Gewiß, Hindernisse türmten sich im Augenblic, deren Bezwingung, im Hinblick auf die Mittel, die zur Verfügung standen, kaum möglich erschien. Anderseits lernten wir alle, die wir in diesen Tagen schon attiv in der Bewegung standen, standen, den wahren Wert vieler Menschen erkennen, und wir sahen eine Treue allenthalben, die uns stark und froh machte. Eine Treue , die nie wieder verging. Im Blute gehärtet, und in der Folge darum ausharrend bis zum Siege. * In München hatte die Reaktion geſchoſſen. Bei uns in der Provinz war es zu eigentlichen Aktionen nicht gekommen. Keiner sah zu An= fang ganz klar. Aber alle ahnten instinktiv, daß es jetzt auf Biegen oder Brechen ginge. Vor kurzen Tagen noch war die nationale Jungmannschaft der Stadt in zwei Lager gespalten. Hie Hitler hie sogenannte nationale Kampfverbände. Nun war alles anders. Nicht daß nun von uns jene abgefallen wären, die bisher bei unseren Fahnen gestanden . Im Gegenteil : Jest tamen auch noch dieſe zu uns, die vorher noch sich aus irgendwelchen Gründen im anderen Lager hatten halten lassen. Der ge = sunde Geist rebellierte gegen den Verrat , und wer noch Ehrgefühl im Leibe hatte, der schlug sich nun zu denen, aus deren Reihen die ersten Blutopfer um Deutschlands Freiheit gebracht worden waren. Deutschland würde leben, das fühlten wir in jenen Stunden trok allem Vorangegangenen ſtärker als jemals. * Wir hatten eine Zeitung in unserer Stadt. Selbstverständlich wurde sie verboten. Und doch erschien sie weiter.

Kameraden, die nicht vergeſſen ſeien Vorher hatten wir es oft schwer. Geld war keines da. Der Drucker protestierte. Er wollte Geld sehen. Nun war keine Rede mehr davon. Nun druckte er, ohne Frage nach Entgelt, das verbotene Blatt und setzte sich dabei der Gefahr, daß ihm die Polizei seinen Betrieb schlöſſe, ohne weiteres aus. Der Geist hatte gestegt. Der Geist des Opfers ! Die eine Druckerei wurde dennoch eines Tages ausgehoben. Im Handumdrehen fand sich eine zweite. Später gar noch eine dritte. Kleine Handwerksmeister. Bislang vielleicht gar nicht einmal so überzeugte Kämpfer für unsere Be= wegung. Nun fetten sie alles aufs Spiel, um dem Führer zu helfen, um auch an ihrem Teil beizutragen, daß der Verrat nicht siege, Blut nicht umsonst geflossen sei. * Wir mußten unsere verbotenen Druckerzeugnisse unter die Leute bringen. Die SA. war verboten. Aber es wurde gemacht. Unbe kannte meldeten sich. Überall fanden sich Helfer, und die Polizei hätte ihre Mannschaften verdreifachen müssen, wenn sie alle diese Verteiler, die zu allen Stunden des Tages und der Nacht an allen Ecken der Stadt auftauchten, hätte verhaften lassen wollen. So triumphierte auch hier der Opferwille über das System.

Irgendwo brauchten wir auch eine Zentrale, wo sich unsere Führer treffen konnten, von wo aus die Abtionen zum Zusammenhalt und zur Arbeit der Bewegung in unserer Stadt einges leitet werden konnten. Meint ihr, es wäre schwer geweſen, jemanden zu finden, der uns die geeigneten Räume zur Verfügung gestellt hätte ? Im Mittelpunkt der Stadt faßen wir. Im Ge= schäftsviertel, in den Hinterräumen einer ange= sehenen Firma. Derjenige, der sie uns zur Ver fügung stellte, er hat nicht gefragt, „was fann für mich daraus entstehen ?" Er half, weil er seine Pflicht als Deutscher in dieser Stunde erkannte.

Kleinigkeiten im Rahmen eines großen Geschehens ? Warum sie berichtet werden ? Ob nicht Größeres, Wichtigeres, Ergreifen-

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Blatt S

REK Folge 260 deres zu sagen, zu schreiben wäre, das dies alles unwesentlich mache? Nein! Gewiß, heute, wo das Reich gebaut, da sehen viele, viele nur das Große, das Gewaltige und vergessen, wie es entstand, vergessen vielleicht immer auch manchmal, daß wieder Kleinstes treu getan werden muß , um den Weg weiter vorwärts gehen zu können , neues Großes entstehen zu lassen. Jene ersten, die für das Dritte Reich fielen, Fe brachten das große Opfer des Lebens um der Nation willen. Was aber wäre ihnen damit gedankt, daß wir ihrer an einem Tage gedächten, was wäre geworden, hätten alle die Zehntausende, die leben durften, die Tatsache dieses Opfertodes zur Kenntnis genommen und dann gesagt : „ Borbei!“ So ist es nicht, so durfte es damals nicht ſein, so darf es nie werden. Wenn wir sagen: „Über Gräber vorwärts ! “, dann bekennen wir uns damit zum lebendigen Leben. Wir wissen, daß

Moskau

hetzt

6. November 1936 aus dem höchsten Opfer der Geist kam, der uns die Kraft zum Leben im Sinne der Toten gab. Wir wissen aber anderseits auch, daß es, um der Toten willen, notwendig ist, immer wieder daran zu erinnern, wie jene Stein auf Stein trugen, die nach ihnen tamen , die ihr Erbe verwalteten. Hier entstand in Wahrheit jene große Einheit aus dem Wirken aller und aus den scheinbar unbedeutendsten Dingen, im Rahmen des großen Werdens der Nation. Die Einheit, die wir nur erhalten können, wenn wir uns immer wieder bewußt zu dieſer Kleinarbeit und damit zum Willen: „Jeder tue an seinem Plaze feine Pflicht", aber auch zur Anerkennung des Wertes aller dieser kleinen Pflichterfüllungen bekennen. Der 9. November ist der Tag zu einer solchen Betrachtung. Hier starben Männer, daß Deutschland lebe. Ihr Tod aber ruft uns zu : „Lebt ihr getreu in allen Dingen, daß Deutſchland P. E. R. nicht sterbe!"

Arabien

auf

Komintern-Propagandazentrale in Beirut — Englische Sorgen im Irak NSK Der Staatsstreich in Bagdad hat, wie in London zugegeben wird , ernste Besorgnisse hervorgrufen und zu dem an sich schon heitlen Problem " Arabien" ein neues Fragezeichen hinzugefügt. Er kann als eine Erweiterung der Palästinakrise, die den Engländern schon viel zu schaffen gemacht hat, und als ein neuer Antrieb zur panarabischen Bewegung aufgefaßt werden. Der neue Chef der Irakregierung, der furdische General Sidky - bey , hat bereits an das hohe arabische Komitee in Jerusalem eine Mitteilung gerichtet, in der gesagt ist, daß die Irakregierung der Araberfrage in Palästina weiter ihre Aufmerksamkeit schenken werde, daß die Unterstützungspolitik dieselbe bleibe, und daß sie in Kürze ihren Außenminister nach Palästina schicken werde, um mit der Kriegskommiſſion zu verhandeln . Gleichzeitig wird berichtet, daß die Komintern in Beirut unter einem gewissen Bogdanow eine Propa ganda zentrale für die arabischen Länder errichtet habe, deren Aufgabe es weniger ist, das kommunistische Evangelium " zu predigen, das hier sowieso auf einen steinigen Boden fallen würde, als vielmehr die Europafeindlichkeit der panarabischen Elemente zu erhöhen und die für einen Aufſtand notwen= digen Waffen und Geldmittel zu beschaffen. Durch den Vertrag vom 30. Juni 1930 und durch die Abmachungen vom Jahre 1932 hat England sein Mandatsverhältnis über den Irak aufgegeben und die Selbständigkeit des Staates anerkannt, die allerdings durch gewisse Klauseln beengt ist. England hat sich das Recht vorbehalten, zum Schutz seiner für das britische Imperium lebenswichtige Interessen Garnisonen im Irak zu unterhalten, die aber nicht in die inneren Verhältnisse des Landes ein-

greifen dürfen. Was aber wird geschehen, wenn britische Intereſſen im Lande bedroht erſchei= nen? Es ist kaum anzunehmen, daß die eng lischen Bataillone etwa tatenlos dabei stehen würden, wenn die britischen Luftverbindungen, die in Bagdad ihren bedeutendsten Lufthafen haben, oder gar die Pipe - Line , die durch den Irak führt und in Haifa die britische Flotte speist, gefährdet erschienen. Oberst Lawrence hat im Weltkriege die pan= arabische Saat ausgestreut. Die Versprechungen, einen großarabischen Staat zu schaffen, sind nicht eingehalten worden, aber die Keime sind mächtig aufgegangen, und die Gärung in allen arabischen Ländern gegen die Bevormundung durch die europäischen Herrenländer nimmt zu und hat jezt durch den Staatsstreich in Bagdad erneut Ausdruck gefunden. Am 14. Januar 1935 eröffnete der junge König Ghazi des Irak durch einen Druck auf einen Hebel in Gegenwart des britiſchen Botschafters in Bagdad, Sir Francis Humphreys, und des Unterstaatssekretärs Lord Stanhope die neue britische Lebensader, und das Petroleum strömte hinab durch Wüsten und Öden nach Haifa in die Tanks der britischen Kriegsschiffe, die ohne diese Speisung, wie das die lette Spannung im Mittelmeer bewiesen hat, ihre Bewegungsfreiheit im östlichen Mittelmeer einbüßen würde. Die Rohre der Pipe-Line sind in Asbest, in einem einen Meter tiefen Graben gebettet. Der Verlauf der Leitung ist durch eine leichte Wölbung des Bodens darüber erkennbar, und in so geringer Tiefe fließen jährlich vier Millionen Tonnen ÖI über Tausende von Kilometer. Zum Schuße der Leitung stehen überall Wachtposten, die in ruhigen Zeiten genügen mögen, die aber viel zu schwach sind, einem ernsten Angriff standzu-

༈ ་་

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Blatt 4

NSK Folge 260 halten. Die leichte Verwundbarkeit der PipeLine, die für England von so großer strate= gischer Bedeutung ist, kann in London nicht übersehen werden, und erhöht deshalb noch die Sor= gen um die Vorgänge in Arabien. Im Irak ist die Judenfrage nicht so akut wie in Palästina, aber sie ist immerhin vorhanden, und sie gewinnt an Bedeutung, weil die Araber des Irak mit ihren Brüdern in Palästina gemeinsame Sache machen, und feineswegs den jüdischen Einwanderern das Recht eines Nationalstaates auf ihrem Boden einräumen wollen. Terror und Boykott haben in Palästina nachgelaſſen, aber es ist zu befürchten, daß sie einen neuen Antrieb erhalten und wieder aufleben werden, wenn der zionistischen Einwanderung nicht ein Damm geſetzt werden wird. Solange der Brand nicht über die Grenzen Palästinas hinaus zündet, ist es möglich, ihn zu lokalisieren, sobald aber die angrenzenden arabischen Länder aufbegehren, so ist dort ein gefährlicher Feuerherd entstanden. In Syrien gärt es schon lange, und die Dinge

Verpflichtendes

6. November 1936 im Irak erweden keinen allzu großen Optimismus. Über die Wühlarbeit des bolschewi stischen Ausschusses in Beirut unter der Leitung von Bogdanow sind teine Einzelheiten bekannt. Man weiß nur, daß unter dem Vorsit von Bogdanow eine Beratung mit arabischen Stammes für ſt e n. ſtattgefunden, an der auch ein Sowjetagent aus Schang= hai, Minin, teilgenommen hat. Ob die Sowjets ihre Hand zum Staatsstreich in Bagdad geliehen haben, läßt sich nicht ohne weiteres feststellen. Aber da dadurch Unruhe in die Welt getragen wird, und neue Konfliktherde entstehen, da möglicherweise Blut vergossen wer= den wird, so scheint es fast, als ob die Sowjets auch bei den letzten Ereignissen Pate gestanden haben. Panarabien ist heute eine Parole, die einen sehr ernsten Inhalt gewonnen hat, und wohl in absehbarer Zeit zu den großen Weltproblemen gehören und ihre Ausstrahlungen auch über U. St. Nordafrika senden wird.

Geschenk

an

die Frauen

Die erste Reichsmütterſchule

Ein neuer Schritt im Dienſt an der deutschen Familie

NSK Es ist kein Zufall, daß die erste Reichsmütterschule des deutschen Frauenwerkes im Berliner Wedding ihre Heimstatt erhalten hat und von dort aus ihre segensreichen Wirkungen ausstrahlen soll. Das Berliner Arbeiterviertel Wedding hat in den vergangenen Jahren die schlimmsten Schauspiele politischer Zerrissenheit und sozialen Elends ers lebt. Dort tobten die erbittertſten Schlachten zwischen Rotfront und Nationalsozialismus, dort wurde am heißesten um die Seele des deutſchen Arbeiters gerungen . Darum ist es ein guter Gedanke, dort auch eine Zentrale wahr haft nationalsozialistischer Volks pflege zu errichten. Der unter völlig nationalsozialistischer Ausrichtung stehende Reichsmütterdienst hat jeit der Machtübernahme nicht weniger als 600 000 deutsche Mütter und angehende Ehefrauen geschult. Diese Schulung erstreckt sich auf alle Gebiete des heutigen Lebens und will ge= rade denjenigen, denen das Schicksal die wirtschaftlich beschränktesten Möglichkeiten gab, Hilfsmittel zur Verfügung stellen, ihre Familie ge= sund zu erhalten, ihren Haushalt ſchön und praktisch zu gestalten und die Freude eines echten deutschen Familienlebens auch in die engsten Wohnungen und Hütten tragen.

So muß der Reichsmütterdienst in seinen Schulungskursen ein umfangreiches Material bewältigen. Es gibt Kurse für Hauswirts Tchaft , Erziehungsfragen, Heimge = staltung und Gesundheitspflege. Ungezählte Frauen in Deutschland lernen durch ihn zum erstenmal unter fachlicher Anleitung Säuglings- und Kleinkinderbehandlung, bekommen Anleitung für ge =

schmadvolle und dennoch wirtschaftliche Haushaltsführung und werden mit den primitivsten hygienischen und gesundheitlichen Erfordernissen vertraut ge= macht, die für die Gesunderhaltung der kommenden Generation vonnöten sind. Ungezählte Kleinigkeiten, an denen viele deutsche Hausfrauen achtlos vorübergehen, sind geeignet, ihr die wirtschaftliche Arbeit im Haushalt, die Erziehung und Pflege ihrer Kinder zu erleichtern . Viele Mütter können wohl tochen und stopfen, wissen aber mit der Freizeit ihrer Kinder nichts anzufangen und können ihnen keine nüßliche Beschäftigung geben. Andere wieder verstehen wohl mit ihnen zu spielen und sie zu unterhalten, haben aber keine Ahnung davon, wie sie sie zweckmäßig ernähren sollen. Das Wissen um alle diese Fragen ist aber für jede deutsche Mutter unentbehrlich, wenn sie ihrer Familie und ihren Kindern das Leben nicht unnük erschweren soll. Im besonderen Maße ist es notwendig , der berufstätigen schaffenden Frau Erleichterungsmittel für die Gestaltung ihres Hauswesens zu bieten . Das rechtfertigt die Existenz des Reichsmütterdienstes und beweist seine Notwendigkeit. Um die gesammelten Erfahrungen der Lehrkräfte des Reichsmütterdienstes verwerten zu können und um den vielen noch weiterhin notwendigen Lehrkräften eine einheitliche , ausreichende und zwed mäßige Schulung zuteil werden zu lassen, ist jetzt die Reichsmütterschule im Berliner Wedding entstanden. Sie ist mit vorbildliche m Erziehungs- und Lehrmaterial und allen in Frage kommenden Einrichtungen , dabei aber anheimelnd und gemütlich ausgestattet. Sie gibt ein schönes Bild des dem

6. November 1936

Blatt 4a

RSK Folge 260, Reichsmütterdienst zugrunde liegenden Gedankens der Liebe zum deutschen Volk und der Hilfsbereitschaft gegenüber der deutschen Mutter. Eine solche Schule soll und darf nicht ohne Bindung an das tatsächliche Leben in den luftleeren Raum hineinarbeiten. Darum ist ihr gleichzeitig eine Mütterschule, gewissermaßen als Übungsschule angegliedert, die den Frauen im Norden Berlins Wesen und Zielsetzung des Die ReichsReichsmütterdienstes vermittelt.

mütterschule Berlin-Wedding ist ein Geschenk für die deutschen Frauen, allerdings ein Geschenk, das eine große Verpflichtung in ſich einschließt. Der Dienst am deutschen Volk iſt das einzige Ziel dieser Arbeit und sezt selbstverständlich auf allen Seiten den guten Willen , die Bereitwilligkeit zur Mithilfe und den Glauben an die Zukunft der deutschen Nation im Nationalsozialismus voraus. egd.

Die NSK Randbemerkung :

Die Jugend NSK Jedem Volksgenossen ist es nun eingehämmert, daß uns der deutsche Boden nur zu einem Teil die großen Mengen verschiedenartigster Rohstoffe zu geben vermag, die wir unbedingt benötigen, um das Leben unseres Volkes zu sichern, um die Räder unserer Werke und Fabriken in Gang zu halten und die Beschäftigung der Millionen von Arbeitern, die im Laufe der letzten Jahre wieder in Arbeit und Brot gebracht werden konnten, weiterhin zu garantieren . Und jeder hat nun sein Teil zu tun, der Tatsache ein Ende zu bereiten, daß bisher alljährlich 1½ Milliarden deutschen Volksvermögens durch Leichtsinn, Nachlässigkeit und Ge= dankenlosigkeit nuklos vergeudet wurden. Um Tausende von Tonnen wertvoller, bislang achtlos fortgeworfener Metalle dem Bermögen des deutschen Volkes zu erhalten, führt von nun ab die Hitlerjugend und das Deutsche Jungvolk entsprechend_einer Anordnung des Reichsjugendführers die Sammlung dieser wertvollen Rohstoffe durch. Da es für die Altmaterialienhändler nicht lohnend ift, solche im einzelnen Haushalt immer nur in

packt zu kleinen Mengen anfallende Sachwerte zu ſammeln, verhütet die Aktion der HI. und des DI., daß diese in ganz Deutſchland zuſammenMengen Don gerechnet ungeheuer großen Aluminium , Blei, Zink usw. weiterhin vergeudet werden. Die Sammeltätigkeit der HI. und des DI., die mit sofortiger Wirkung durchgeführt wird, umfaßt alle deutschen Gaue, die Städte ebenso wie das flache Land . Alle vier Wochen wird von nun ab ein Hitlerjunge an die Tür jeder Wohnung klopfen, um die im Laufe des Monats aufbewahrten Mengen metallischer Altmaterialien abzuholen. Die ganze deutsche Jugend setzt sich hier in selbstloser Weise ein, um dem deutschen Volke Millionenwerte zu erhalten und Rohstoffe zu ſammeln , von denen die Existenz tausender deutscher Arbeiter abhängt. Doch kann diese große Aktion der Hitlerjugend und des Deutschen Jungvolks nur gelingen, wenn das ganze Volk im Geiste seiner Jugend mit Entschlossenheit den Kampf, diese Pflicht im neuen Vierjahresplan, aufnimmt, die jeder einzelne zu erfüllen hat und dessen Erfolg der ganzen Gemeinschaft zugute kommt.

Freude zwiſchen Zwölf und NSK Um zwölf Uhr stehen alle Räder still . Die Treibriemen hören auf, ihr Lied zu sum= men, das Klappern der Werkzeuge und Maschinen verstummt, das geschäftige Treiben im großen Werk macht einer feierlichen Ruhe Plak. Dafür erklingen andere Töne. Die Musik großer Meister, sonst nur im feierlichen Rahmen des Theaters oder Konzertsaales zu hören, dringt plötzlich an die Ohren von Tausenden schaffender Menschen, die in der großen Freizeithalle eines Berlines Betriebes versammelt sind und in zahllosen Be= trieben hören ihre Arbeitskameraden mit. Es ist darum aber nicht weniger feierlich. Im Gegenteil, der schön geschmückte helle Raum verbreitet deshalb eine ganz besonders weihevolle Atmosphäre, weil zu dem Erlebnis der Kunst das Erlebnis der Gemeinſchaft tritt.

Eins

Da sihen sie nun in langen Reihen, so wie fie von der Arbeit kamen, die einen im blauen Monteuranzug, die anderen im weißen Ingenieurkittel, wieder andere noch mit den Holzschuhen bekleidet, die sie eben bei der Arbeit trugen. Mitten in das tägliche Werk ihres Lebens, wo deutsche Menschen ihrer Pflicht nachgehen, ist plöglich die Kunſt eingezogen, eine Kunst, die ſich im neuen Deutſchland wieder darauf besinnt, daß sie nicht nur für einige wenige, sondern für alle da ist, daß sie den Menschen dienen, aber nicht abseits von ihnen ſtehen soll. Und mit den Werken großer Meiſter sind die großen Künſtler ſelber zu ihren Arbeitskameraden aus dem Maſchinenſaal und aus den Kontoren gekommen . Große namhafte Künstler stehen hier im Dienst eines Zieles, das die Deutsche Arbeitsfront gemeinsam mit dem deutschen

t

Blatt 4b

NSK Folge 260 Rundfunk verwirklichen will. Den Anfang machte Generalmusikdirektor Clemens Krauß mit dem Großen Orchester des Deutschlandsenders und dem weltbekannten Sänger Marcell Wittrisch. Andere, die größten deutschen Dirigenten, Abendroth, Scheinpflug, Böhm, Weißbach und Pfitner werden folgen und die meisterhaftesten Werke deutscher und ausländischer Musik vor den Ohren schaffender Menschen zum Erklingen bringen. Freude und Gemeinschaft ist das große Programm des deutschen Rundfunks, der sich im besonderen Maße allen Schaffenden Deutschlands verpflichtet und verbunden fühlt. Um Freude und Gemeinschaft anzuregen und zu pflegen, dringt er täglich mit unterhalt=

6. November 1936 jamen musikalischen Sendungen in die Mittags= pause der Betriebe vor. Freude und Gemeinschaft ist aber auch das Echo dieses Unternehmens im Herzen der Arbeitskameraden, ganz besonders dann, wenn die Spitzenleistung dieser Sendungen in einem Betriebe selber mit der großen und ernsten Musik berühmter Ton= fünstler durchgeführt wird. Diese Freude mit eigenen Augen zu sehen und das Erlebnis der Betriebs = gemeinschaft dabei zu empfinden, ist die chönste Beigabe der klassischen Mittagskonzerte. Wir erleben hier die Erfüllung nationalsozialistischer Gedanken in der edelsten und reinsten Form und glauben, daß die Segnungen ſolcher gemeinschaftsbildenden Freude für das ganze deutsche Volt nicht ausbleiben können.

Sperrfrist bis 9. November

Es wurden befördert . . . Die Beförderungen zum 9. November in der SA., SS . und dem NGKK. NSK Berlin, 6. November. Zum 9. November sind in der SA., SS. und im NSKK. die folgenden Beförderungen ausgesprochen worden:

In der SA.: SA.-Führertorps : Zu Obergruppenführern : die Gruppenführer Herzog , Stabsführer der Obersten SA.-Füh rung; Bödenhauer , Chef des Gerichts- und Rechtsamts und Chef des Personalamts der Obersten SA.-Führung; Kasche , Führer der Schepmann , SA.-Gruppe Niedersachsen; Führer der SA.-Gruppe Sachsen ; Reichsminister und Gauleiter Rust ; Reichsminister Kerrl ; Gauleiter Bürdel ; Gauleiter Terboven. Zu Gruppenführern : die Brigadeführer Generalinspektor Dr. Todt ; Ministerpräsident Marschler. Zu Brigadeführern : die Oberführer we , 3apf , 3iegler. Standartenführer 3u Oberführern : die Brunt , Büchner , Clausen , Esders , Freund , Haude , Klähn , Köglmair , Megow, Merter , Riede , Schaudinn , Shide , Schmidt, (Walther) Seifert , L 3öberlein. SA.-Sanitätsführertorps : Zu Sanitäts-Oberführern : die Sanitäts -Standartenführer Dr. Hahn ( Ed.) , Dr. Seil.

im SD.-Hauptamt; Frhr. von Kanne , Führer im Stab des Rasse- und Siedlungs-Hauptamtes ; Granzow , Führer im Stab des Rasse- und Siedlungs-Hauptamtes. Zum SS.-Oberführer : Scherping , Oberstjägermeister, Führer beim Stab RFSS.; Te m = pel , 2. Bürgermeister von München, Führer beim Stab RFSS.; Dr. Stepp , Führer im SD .-Hauptamt; Dr. Best , Führer im SD.Hauptamt; Leyser , Stellv. Gauleiter Saarpfalz, Führer beim Stab des SS.-Oberabschnittes Südwest.

Im NSKK.: Zum Gruppenführer : der Brigadeführer Wilhelm Müller. Zum Brigadeführer : der Oberführer HansHelmuth Krenzlin. Zum Oberführer : der Adjutant des Führers, Standartenführer Friz Wiedemann.

Parteiamtliche Bekanntgabe

Die Unterkunft der Teilnehmer der Münchener Feiern NSK München, 6. November.

SA. Berwaltungsführertorps : Zu Verwaltungs-Oberführern : die Verwal tungsstandartenführer Prochaska , Belz = ner , Schulze (Arthur) , Maeze , Kapp .

In der SS.: Zum SS.-Obergruppenführer : Heißmeyer, Chef des SS.-Hauptamtes und stellv. Inspekteur der Nat.-Pol. Erziehungsanstalten Preußens ; Lorenz, Führer des SS.-Oberabschnittes Nordwest. Zum SS.-Gruppenführer: Moder , Führer des SS. Abschnittes III ; Graf von der SchuIenburg , Führer im Stab RFSS. Zum SS.-Brigadeführer : We isthor , Führer im Stab RFSS.; Freyberg , Führer

Die Kosten für die Unterkunft in München anläßlich der Feier des 9. November 1936 sind von jedem Teilnehmer, sofern er nicht dienstlich zur Teilnahme befohlen ist, selbst zu tragen. Ausnahmen (Freiquartiere) können nur für bedürftige alte Parteigenossen (Träger des Blutordens und des Goldenen Ehrenzeichens) ge= macht werden. Diese können im Quartieramt des 9. November 1936 , Saal 52, in München, Hauptbahnhof, Freiquartiere und Quartiere gegen geringen Preis zugewiesen erhalten. Bezüglich der Fahrt wird nochmals auf die Bekanntmachung hingewiesen , daß eine Vergütung seitens der Gauleitung München-Oberbayern nicht in Frage kommt.

NGKWochenschau Gonderdienſt

der

NSV

Reichsleitung der NSDAP., Hauptamt für Volkswohlfahrt

Frontberichte desWinterhilfswerkes 1936/37

Vom wahren und

falſchen Sozialismus

Das Winterhilfswerk iſt Auswirkung des deutschen Sozialismus

NSK Mit dem Begriff ,,Sozialismus“ ist viel Unfug getrieben worden. Der oberste Grundfat jedes wahren Sozialismus ist die überord nung der Gemeinschaftsziele über die individuellen Zielsetzungen. Wenn dieser Grundsak, der ja nichts anderes bedeutet als „Gemeinnut geht vor Eigennut", verwirklicht werden soll, dann muß der Einzelmensch seine Intereſſen denen der Gesamtheit unterordnen. Das ist aber nur möglich durch Opfer. Da das Opfer aber nie aus einer verstandesmäßigen Spekulation, sondern immer aus einem Impuls des Herzens hervorgeht, so ist die Keimzelle jedes echten sozialen Gefühls die Menschlichkeit. Also müßte auch das soziale Denken seinen Antrieb aus der Menschlichkeit erhalten. Das ist aber leider nicht so gewesen. Der marristische Sozialismus ist zu verglei= chen mit einem blutleeren Gerippe, das sein Dasein nur den Konstruktionen des Intellekts verdankt. Denn was nühen all die intellektuell ausgeflügelten sozialistischen Gesellschaftslehren, wenn in der grauen Wirklichkeit des Alltags, die großen Volksmassen darben und hungern ! Da= durch erreicht der Sozialismus gerade das Gegenteil von dem, was er beabsichtigt. Und wie es den großen Volksmaſſen jener Länder ergeht, die sich dem marxiſtiſchen Sozialismus verſchrieben haben, weiß jeder und kann daraus schließen, daß der marxistische Sozialismus ein Irrtum oder besser gesagt - ein Betrug war : der größte und verhängnisvollste Volksbetrug unter der Maske international -sozialiſtiſcher Phrasen. Dieser falsche Sozialismus bedeutet Gegnerschaft, also Krieg zwischen den begüterten und unbegüterten Volksschichten, und das wieder bedeutet nichts anderes als die Zerstörung der Nation. Der Nationalsozialismus dagegen schafft Eintracht zwischen den Gegensägen durch ſozialen Ausgleich, und dieser ist nur möglich durch Opferfinn. Dadurch, daß der Nationalſozialismus den Opferfinn erweckt, rettet er die Nation, gestaltet ihr Werden und führt sie durch Aufbau zum inneren und äußeren Frieden. Er hat der marxistischen Zersetzung des Volkes ein Ende bereitet und die Eintracht des Volkes durch Gemeinschaftssinn herbeigeführt ; er hat die Volksgemeinschaft begründet. Das ist eine nationale Tat. Sie fonnte aber nur staatspoli=

tisch Erfolg und Bestand haben, wenn die soziale Tat unmittelbar folgte. Und diese fand ihren erhabensten Ausdruck im Winterhilfswerk.

Denn, wenn die ins Ungeheure angewachsenen notleidenden Volksmassen, wenn dies feindlich abseits stehende Millionenheer sich wieder zur Nation bekannte, dann mußte der Staat den Herd ihrer berechtigten Unzufriedenheit beseis tigen, das heißt : er mußte die Not lindern. Daß es dem Nationalsozialismus gelang, gleich im ersten Winter seiner Herrschaft rund 17 Millionen deutsche Volksgenossen vor Hunger und Kälte zu bewahren, das ist eine soziale Tat, die einzig dasteht in der Geschichte des Sozialismus aller Länder der Erde. Der marxistische Sozialismus hatte auch so etwas wie ein Winterhilfswerk organisiert ; allein welch ein Abgrund klaffte zwiſchen hochtönenden sozialistischen Phraſen und einer sozia len Tat, ersieht man am besten daraus, daß jene Organisation schon die eingegangenen Gelder aufzehrte, daß man also viel eher von einer ,,Versorgungsanstalt für die Bonzen ", denn von einem Hilfswerk für die Armen sprechen konnte. Während man sich damals endlos darüber stritt, ob man im Winter für die Notleidenden 15 oder 20 Millionen zur Verfügung stellen sollte, brachte das erste nationalsozialistische WinterHilfswerk an freiwilligen Volksſpenden die stattliche Summe von rund 350 Millionen ein. Und diese gewaltige Summe kam fast ganz zur Verteilung, da die ehrenamtliche Arbeit eines Millionenheeres von Helfern und Helferinnen es ermöglichte, daß die Unkosten noch nicht einmal 1 vh. des Wertes der gesamten Leistungen ausmachten.

Diese größte soziale Tat besteht ja nicht allein in der Organisation des Winterhilfswerks, sondern noch mehr darin, im deutschen Volk den Glauben an den wahren Sozialismus geweɗt und fruchtbar gemacht zu haben. Und dies war nur möglich durch ein Vorbild. Das Vorbild des sittlichen Wollens unseres Führers vollbrachte dies Wunder. Nun hätte man glauben können und man hat es im Ausland auch daß dies überwälgeglaubt und geschrieben tigende Geschehen einmalig sein würde, daß der sittliche Impuls des Opferfinns ſchon im zweiten Jahre des Winterhilfswerks wieder erlahe

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men würde. Allein das Gegenteil ist eingetreten. Im zweiten Jahr erhöhten sich die Spenden um 10 Millionen, also auf rund 360 Millionen, und im dritten Winter sogar auf rund 371 Millionen. Es war also doch nicht ein einmaliger Rausch, sondern das unerschütterliche Handeln im Geiste des wahren Sozialismus des Nationalsozialismus . Wenn der Führer bei der Eröffnung des ersten Winterhilfswerks sagte : „ Die internationale Solidarität des Proletariats haben wir gebrochen; dafür wollen wir aufbauen die lebendige Solidarität des deutschen Volkes !", so hat er dies hohe Ziel im allerweitesten Auss maß erreicht. Die Solidarität des deutschen Voltes ist das soziale Fundament, auf dem die Organisation des Winterhilfswerks mit Erfolg aufgebaut werden konnte. Es war ja der Sinn und Zweck des Planes, dies Hilfswerk zu einer

6. November 1936 freiwilligen Sache des ganzen Volkes zu machen. Damit wurde die Mithilfe am Gelingen einem Alle jeden Volksgenossen zur Ehrenpflicht. Klaſſen und Stände wurden auf Gedeih und Verderb zu einer Einheit des Denkens, Fühlens und Handelns zusammengeschweißt - und ehedem gleichgültige Volksgenossen wurden so zu wahrhaftigen Gefolgsmännern des Führers und seiner Idee.

Man tann zusammenfassend sagen, daß das Winterhilfswerk als Auswirkung des wahren Sozialismus zur Herzenssache des deutschen Volkes geworden ist. Das deutsche Volk aber verdankt die Erziehung zu dieſer großen sozialen Idee der Gemeinschaft und Hilfsbereitschaft allein dem Nationalsozialismus, dessen Führer die größte soziale Tat vollbrachte. Dr. Rathje.

*• . . und feiner ſoll frieren !“

Ein Blick in das größte Bekleidungshaus Berlins

NSK „Komme sofort nach Empfang einer Postkarte. Zahle die höchsten Preise für ges tragene Kleider. Isaak Cohnreich, Stalizer Straße 106." Diese und ähnliche Kleine Anzeigen" nisteten in der Marxistenzeit wie die Zigeunerwanzen in den Spalten der ,,von de beßre Lait" gelesenen sogenannten bürgerlichen Presse der Reichshauptstadt. Ob dieſe alten Kleider von geſunden oder kranken Leuten stammten oder ob sie toten Menschen vom Körper gezogen worden waren, interessierte die zahlreichen Kleiderjuden nicht, die dumpfen Kellern volkreicher Gegenden hausten und damit einen schwunghaften Handel trieben. Sie dachten nicht daran, die alten Kleider, die sie ausbessern und bügeln ließen - „aufwienern", wie es jiddisch heißt -- auch Die reinigen und desinfizieren zu lassen. äußerlich „ beinahe wie neu “ aussehenden Bes fleidungslumpen, mit und ohne Schwindſuchtsbazillen, waren gut genug, mit einem jüdischen Verdienst mit 100 bis 200 vh. an die ärmsten deutschen Volksgenossen verkauft zu werden. Oft mußte ein deutscher Arbeiter um einen solchen Wintermantel, der knapp noch ein paar Monate aushielt, bis die schäbigen Stellen offensichtlich wurden, wochenlang den Leibriemen enger schnallen. Es ist notwendig, an diesen Zustand im roten Berlin einmal zu erinnern, um den großen sozialen Fortschritt zu ermeſſen, den uns der Nationalsozialismus gebracht hat. Heute wird, im Rahmen des Winterilfswerks der NSV., in volksgemeinschaftlicher Weise für die Bekleidung der Armsten des deutschen Boltes gesorgt. Heute hat tein schmieriger Kleiderjude seine wucherischen Finger da zwischen. Wer bedürftig ist, wer noch nicht so viel verdient, daß er die Winterkleidung für seine Frau, seine Kinder und sich kaufen fann, erhält sie funkelnagelneu aus der Klei-

derkammer der NSV., ohne etwas dafür zahlen zu müssen. In welch großartigem Ums fang dafür gesorgt wird, daß kein Bedürftiger zu frieren braucht, beweist der Betrieb in der Kleiderkammer des Gaues Groß-Berlin. Hier werden an fünf Wochentagen täglich rund 2000 Volksgenossen mit neuen Bekleidungsstüden versorgt. Am Sonnabend bleibt das vierstödige Riesengebäude für die Ergänzung der Warenlager geschlossen. In jeder Woche werden also an zehntausend Volksgenossen Frauen und Mädchenkleider, Männer- und Knabenkleider sowie Schuhe, Stiefel, Unterkleidung und Wäsche abgegeben. Im Winter1935/36 find rund 200 000 Volksgenossen mit den notwendigen Kleidungsstüden versehen worden, so daß nach dem Willen des Führers niemand zu frieren braucht. Ein Gang durch die umfangreichen Warenlager läßt erkennen, daß wir es hier mit dem größten Bekleidungshaus der Reichshauptstadt zu tun haben . Tausende und aber Tausende neue Mäntel, Kleider, Schuhe und so weiter harren hier der Abnehmer. In bestimmter Reihenfolge werden rund 150 Firmen der Bekleidungsindustrie und des Bekleidungshandwerks mit der Herstellung der Sachen beschäftigt. Die Bedürftigen werden hier nicht wie Almoſenempfänger, sondern wie die Kundschaft eines Geschäftshauses behandelt. Mit Liebe wird auf die Wünsche der Bedürftigen eingegangen, mit Sorgfalt werden die Kleider probiert und notwendige Anderungen vorgenommen, bis jeder das Passende erhalten hat. Für körperlich Mißgestaltete werden auch Sonderanfertigungen nach Maß gemacht. Die Bedürftigen sollen nicht nur warm bekleidet werden, sondern sie sollen sich in ihren neuen Sachen auch wohlfühlen. In den Rahmen des Winterhilfswerks 1936/37 fällt auch die Bekleidung der aus Spanien geflüchteten deutschen Volksgenossen,

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6. November 1936

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NSK Folge 260 die der roten Hölle in der dürftigsten SommerHleidung entronnen find, und die nun, dem deutschen Winterklima entsprechend, warm eingekleidet werden. Was von manchem Einheimischen mit einer gewiſſen Selbstverständlichteit hingenommen wird, weil er die Zustände in der jüdisch-marxistischen Zeit des Deutschen Reiches zu schnell vergessen hat, das wird von den geflüchteten Spaniendeutſchen mit freudigem Erstaunen und mit rührender Dankbarkeit entgegengenommen. Sie empfinden den frassen Unterschied zwischen dem bolſchewiſtiſchen Teil dem Spaniens und nationalsozialiſtiſchen Deutschland am tiefften. Um das Winterhilfswerk zu einem Dienst an die wirklich bedürftigen Volksgenossen zu ge= stalten und dem Wohlfahrtschwindel vorzubeugen, sehen sich die NSV.-Ortsgruppen wegen der bei ihnen eingehenden Anträge mit den zu= ständigen Wohlfahrtsämtern der Stadtverwaltungsbezirke ins Einvernehmen. In der Kleiderkammer hängen genügend Kleidungsstücke bes reit, und für den notwendigen Nachschub ist ftets gesorgt. Die Nationalsozialistische Volkswohlfahrt beherzigt den Grundſat : Doppelt gibt, wer schnell gibt! Daß die Betreuung der volkreichen Stadtteile umfangreicher ist als die der wohlhaben= deren Gegenden, ist aus der Statistik ersichtlich. So werden aus dem Verwaltungsbezirk HorstWeſſel -Stadt jede Woche rund 1250 Volksgenos-

sen betreut, aus dem Bezirk Kreuzberg 1200, Wedding 1110, Prenzlauer Berg 1060, BerlinMitte 1050, dagegen aus Zehlendorf nur 50. Auch für den Nachwuchs der bedürftigen Volksgenossen ist vorgesorgt. Außer Säuglingswäsche und Kleinkinderbekleidung harren noch rund 2000 Kinderwagen ihrer Bestimmung. Reben den von der NSV. in Auftrag gegebe= nen Neuanfertigungen laufen von den großen Berliner Bekleidungsfirmen Spenden von neuen Bekleidungsstüden ein. Darunter befinden sich oft Sachen von einem über den guten Durchschnitt gehenden Wert, zum Beispiel Winter mäntel mit Belzbesaß, Sportmäntel mit Leders garnierung und so weiter. Auch diese Sachen finden ihre zwedmäßige Verwendung. Und pelzbesezten Wintermantel erhalten hat, brauchen ihr spike Zungen nicht gleich übles nach zusagen. Das Beste ist für die ärmsten unserer wenn ein armes Mädchen von der NSV . einen Volksgenossen gut genug. Im_nationalſozialistischen Deutschen Reich ist Armut feine Schande, und das Winterhilfswerk ist eine Almosenangelegenheit. Deshalb bekleidet der Nationalsozialist die Bedürftigen nicht mit Lumpen, denn wir streben den sozialen Ausgleich nach oben an. Es ist daher Pflicht aller deutschen Volksgenossen, ebenso zu denken und für das WHW. mehr denn je zu opfern. A. Sbt.

Die gebannte Winterkälte Die Kleiderversorgung in drei Winterhilfswerken

NSK Zur Erfüllung der dem WHW. gestellten Aufgabe, dafür zu sorgen, daß niemand in Deutschland zu frieren braucht, ist es notwendig, neben der Versorgung mit Heizmaterial, auch eine ausreichende Versorgung mit warmen Kleidungsstücken und nötigenfalls auch mit Betten sicherzustellen. Zur Löſung dieser Aufgaben wurden zwei Wege beschritten. Einerſeits wurden überall in Deutschland die be= fannten Sammlungen gebrauchter Kleidungsstücke und Möbel durchgeführt, die dann wiederum nach gründlicher chemischer Reinigung in den Nähstuben des Winterhilfswerkes von freiwilligen Helferinnen in einwandfreiem Zustand versetzt wurden. Da jedoch die Ergebnisse dieser Sammlungen, namentlich im zweiten und drits ten Winterhilfswerk, nachdem die Bestände an gebrauchten Kleidungsstüden durch die voran= gegangenen Sammlungen stark zusammenge= schrumpft waren, nicht mehr ausreichten, ist das Winterhilfswerk zu großen Ankäufen Don Stoffen übergegangen.

Die Anfertigung der Kleidungsstücke, die grundsäglich vollkommen verschiedenartig ausges führt werden, wird durch kleine selbständige Handwerksmeister vorgenommen, um damit gleichzeitig dem Arbeitsmangel in den Reihen der fleinen selbständigen Gewerbetreibenden

zu steuern. Die für die Kleidungsstücke ausgegebenen Barmittel haben betragen im WHM.

1933/34 1934/35 1935/36

37 075 290,- RM. RM. 46 717 907, 57 045 944,- RM.

Insgesamt wurden in den drei bisher durchgeführten Winterhilfswerken Kleidungsstücke im Gesamtwerte von mehr als 232 Millionen Reichsmart ausgegeben und zwar: Mäntel Anzüge einzelne Hosen • einzelne Jaden .

Frauenkleider unverarbeitete Stoffe Lederschuhe •



1 157 362 Stück 679 599 " 1 348 545 " 664 125 "" • 1 864 774 "9 · 5 742 133 Meter · 6 265 734 Paar.

Es braucht wohl nicht besonders erwähnt zu werden, daß neben diesen Kleidungsstüden noch große Mengen von Kleidungsstücken anderer Art, insbesondere Leibwäsche und Babywäsche, zur Verteilung gelangten.

Welche Leistungen diese Zahlen in sich schlies ben, wird erst deutlich, wenn man sich ver-

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NSK Folge 260 gegenwärtigt, daß die ausgegebenen Schuhe ausreichen würden, um die Bevölkerung Schwedens vom Säugling bis zum Greis mit Schuhen vollkommen auszustatten. Von den ausgegebenen Anzügen, Hosen und Jaden tönnte noch jeder Einwohner Norwegens ein Stüd bekommen, und die Menge unverarbeiteten Stoffes würde genügen, um jeden Einwohner Griechenlands davon ein Stüd von fast 1 Meter Länge zu überreichen

6. November 1936 6145 Öfen und Herde geliefert. Die Bettenaktion der NSV. mit rund 675 000 ausgegebenen Betten zum Sommer 1936 wurde zum Teil ebenfalls im Rahmen des WHW. durchgeführt. Bei der Betrachtung dieser großen Mengen an Gegenständen des täglichen Bedarfes ist es notwendig, darauf hinzuweisen, daß dieſe Hilfsaltion nicht ein Verteilen von Almosen bes deutet. Die Hilfe erfolgt als eine selbstvers ständliche Tat der Volksgemeinschaft für dies jenigen Volksgenoſſen, die durch den politischen und wirtschaftlichen Verfall des Reiches in der Zeit des marriſtiſchen Zuſammenbruchs in unverschuldete, noch nicht überwundene Not ges W. E. raten sind.

In weiterer Erfüllung der Forderung „ niemand soll frieren" wurden beispielsweise im Laufe der bisher durchgeführten Winterhilfswerte auch noch mehr als 415 000 Deden und im zweiten und dritten Winterhilfswerk

-

Sie wünschen, wir ſpielen

geholfen wird vielen !

Das Ergebnis des erſten Wunſchkonzertes in dieſem Jahr NSK Das erste in diesem Jahr vom Deutschlandsender durchgeführte Wunschkonzert zu= gunsten des WHW. hat bei allen Hörern großen Antlang gefunden. Die Geld und Sachspenden betrugen 8929,36 Reichsmart. Im folgenden Bericht des Deutſchlandſenders zeigt sich die rege Anteilnahme der Hörer. Im ersten Teil des ersten Wunschkonzertes erreichte uns folgendes Telegramm : ,,Die Angestellten der Maschinenfabrik Imperial G. m. b. H., Meißen, Sachsen, spenden als Winterhilfe 42,10 RM. für die bedürftigen Eltern, die am Tage des Wunschkonzer tes oder später die Geburt eines Zwillings: pärchens melden. Patenstelle wird übernom= men, Betrag abgeht heute." Das war die erste Patenstelle, die dem Deutschlandsender zur Verfügung gestellt wurde, und

sogleich für Zwillinge. Nach Bekanntgabe dieser Patenschaft standen die Telephone nicht mehr still von Leuten, die, wenn auch nicht Zwillinge, so einzelne Geburten anmeldeten. Endlich kam auch die Meldung der Geburt von Zwillingen, und zwar aus Triebsees bei Stralsund durch die NSV. gemeldet. Kurze Zeit darauf wurden bereits drei Kinderbadewannen für die Zwillinge angemeldet, ein komplettes Kinderbett, Babyausstattungen, ſogar Badeſchühchen für die Zwillinge folgten Schlag auf Schlag. Als durch den Sender gesagt wurde, wo die Badetaken für die Zwillinge bleiben, wurden auch diese in größeren Mengen durch telephoniſche Anrufe zur Verfügung gestellt. Zu guter Lekt spendete ein Kohlenhändler 10 Zentner Briketts zum Anheizen des Badewaſſers für die Zwillinge. Ferner wurde noch eine Patenschaft für einen Sonntagsjungen, der während des Wunſchkonzertes geboren ist, aus Altenburg bei Naumburg gestiftet.

Drud: M. Müller & Sohn KG., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

Vartei-Korreſpondenz Nationalsozialiſtiſche Brief und Drahtanſórift der Schriftleitung: Berlin 3 68, 3immerstr. 90, Ill. Fernruf: A 1 Jäger 0022 Berlag: Franz Cher Nachf., 6. m. b. H., 3entralverlag der NSDAP.," München Berlin Berland: Cher - Verlag Berlin GM 68, Zimmer Brake 88. Alle Zahlungen find nach Berlin (Potichedlondo_Berlin 4454) zu richten

S

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Retchspressechef der NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupt[chriftletter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NGDUB

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RSR Folge 261

7. November 1936

.und wachen für unſer Wolt “ Gelöbnis an der Weiheſtätte der neuen Nation

NSK Gerade wird die Wache an den Ehrentempeln der Bewegung in München abgelöst. Die SS.-Kameraden der Ablösung schreiten die Stufen herauf und nur stehen sie wieder und halten unbeweglich Wache vor den Sarfophagen der 16 gefallenen Kameraden der jungen Bewegung. Ihr Blid geht gegen Ost, von wo die Sonne ihren Tageslauf beginnt und jeden Morgen mit den ersten Strahlen die Gebäude am Königsplaß und die Tempel der Treue erleuchtet. Ein sanfter, wehmütiger Schimmer liegt dann gleich einem Hauch in den frühen Morgenstunden über den Sarkophagen aus deutschem Eisen, die die Blutzeugen heroischen Glaubens bergen. Schlicht, einfach, fast schmudlos - tief ergreifend. Wohl keinen gibt es, der hier nicht stille wird und den Atem des Schicksals fühlt. Vor einem Jahr bezogen jene 16, die alle ihr Blut gaben zur Saat für die deutsche Zukunft, Ewige Wache zwischen den Führerhäuſern am Königsplay in München, der Hauptstadt der Bewegung. Seit jener Feierstunde, als in Gegenwart des Führers und aller Blutordensträger die schlichten Tempel ihrer Bestimmung übergeben wurden, haben ihnen Tausende und aber Tausende stumme Ehrung mit dem Deutschen Gruß erwiesen. Sie haben sich hier Kraft und Haltung geholt, haben sich ausgerichtet an jenen Vorbildern . Ein Wallfahrtsort des neuen Deutschland sind die Ehrentempel der Bewegung geworden. Vom frühen Morgen bis in die Nacht pilgern Deutſche aller Stände, junge und alte hinaus zum Platz, zur " Ewigen Wache", den Geiſt zu fühlen jener Männer, die Pioniere des Nationalsozialismus waren. Eine Schulklasse tommt gerade heran. Es ist ergreifend zu schauen, wie die Buben und Mädel, unbewußt, noch nicht ganz begreifend, fast verlegen, vor den schweren dunklen Sarkophagen stehen. Ein nettes, blondes Mädelchen steigt die Stufen herab und legt vor jeden Sarkophag einen

schlichten Feldblumenftrauß. Wie klein erscheint er zwiſchen den riesigen, wunderbaren Kränzen, die die Särge fast zudeden. Es lärmte vorher, das junge Volk ; doch als es an den Posten vorbei die Stufen wieder herabschritt, war es ganz stille geworden und blieb es auch weiter auf der belebten Straße. Unauslöschlich wird sich diesen jungen Menſchenkindern, die von weither aus der pommerschen Tiefebene kamen, etwas in die jungen Seelen legen, das ihnen nach Jahren vielleicht erst klar zum Bewußtsein kommt. Sie dankten mit den kleinen Sträußen denen, die auch ihnen den Weg ebneten, die als Fadelträger des Glaubens fielen, der ganzen jungen Generation das Vermächtnis überlassend , in ihrem Geiste die Idee des nationalen Sozialismus klar und rein weiter zu tragen. Sie alle, zu deren sterblichen Resten auch Tausende Don Ehrerbietung Ausländern in fommen, denen fremde Staatsmänner Ehrenbezeigungen erwiesen, sie alle marschierten gegen eine Welt des Hasses und des Nichtverstehens.

In teine Gruft, in kein Gewölbe bettete man die Särge. So wie sie nach Worten des Führers mit offener Brust marschierten, so liegen sie jezt in Wind und Wetter, bei Sturm und Schnee unter Gottes freiem MahnHimmel als ein ewiges zeichen für die deutsche Nation! ,,Diese Tempel sind keine Grüfte, sondern eine Ewige Wache. Hier stehen sie für Deutschland und wachen für unser Volt. Hier liegen fte als treue Zeugen unserer Bewegung."

Die Hitlerjugend durfte im vergangenen Jahre Wache stehen an den Särgen der Männer, die als erste im Kampf um die deutsche Er= neuerung gefallen sind. So hat die deutsche Jugend in der Nacht vom 8. zum 9. November damit das Vermächtnis dieſer Toten übernommen. In dieser Jugend haben die Toten ihre Auferstehung erlebt und werden nun weiterleben als höchstes Vorbild der Einsatz-

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werden, wie groß unsere Zeit war, daß derartige Denkmäler entstehen konnten in einem neuen Stil , welcher der fämpferischen Gesinnung der Idee in ihrer Reinheit und Klarheit und Schlichtheit und Kraft imposant Ausdrud verleiht. Während über den Plak von irgendwoher die Melodie des Horft-Wessel -Liedes an unser Ohr tlingt, treten wir noch einmal heran , heben den Arm, gedenken an den Sarkophagen der gefalle nen Kameraden der Feldherrnhalle , grüßen hinüber zu den im schwersten Ringen der Welt auf allen Schlachtfeldern gebliebenen tapferen deutschen Soldaten, schließen in das stille Gebet jene toten Pioniere der Idee aus allen deutschen Gauen mit ein und geloben denen , die im Sterben ihre Pflicht erfüllten , es ihnen gleichzutun , gemäß dem Gesetz der ewigen deutschen Nation , dem jeder von uns unter-

NEK Folge 261 bereitschaft und der bedingungslosen Treue um Führer. Wo in die Schar der alten Kämpfer der Tod Lücken reißt, treten Tausende von Hitlerjungen ein, heben die Fahne hoch und tragen fie vorwärts . Die junge Garde des Führers , die Jugend der ewigen deutschen Nation , fie wird Wächter sein an den Tempeln der Bewe = gung , fie wird immer wieder das Versprechen ablegen , so hart, so start , so wahr, so echt und so treu zu sein , wie die ersten eingedent 16 Schildknappen des Führers , deſſen, daß der Bewegung am 9. November der Heroismus in die Wiege gelegt wurde . Die Tempel der Bewegung im Schatten der Parteibauten find lebendige Brüden hinüber zu den kommenden Gene = rationen , die nichts mehr erlebt haben von den Blutopfern der Jahre des Kampfes, die nichts mehr erlebt haben von all den Entbehrungen und Nöten, durch die hindurch sich die Bewegung großgehungert hat , die nichts mehr erlebt haben vom Kampf um die Vollendung der Volksgemeinschaft . Das Blut der Männer von der Feldherrnhalle und das Blut der NSDAP . hält die ferr vo n mp r Kä de n en er ut ad am Königsplak untrennBa de Qu

rfen ist. den uns von der „ Ewigen Wache" woWi r wen diesem ehernen Denkmal der Bewegung, das tommenden Generationen fünden wird , daß ein Geschlecht von Revolutionären und Kämpfern

en . samm zujen bar e, die nach uns kommen , werden wie All wir einen ehrfürchtigen Schauer verspüren beim Es wird ihnen flar Anblid dieser Bauten.

über deutsche Erde ging . Durch den Einsak der Männer vom 9. November weht über den Ehrentempeln der Bewegung , über den Bauten am Königsplatz in München, weht über ganz Deutschland das Banner unverbrüchlicher Treue , unsere rote Fahne, die mit dem Hafenkreuz auf schneeweißem Gert Sachs . Feld .

Moskau wird entlarvt

ung

iſier

s des Mord ſchen Waffenlieferungen nach Spanien Enthüllungen über das Syſtem der bolſchewiſti Alle Tarnungskünfte ausnkaufs und der Verteihe lunng s Waffeneier Die Zentraleniede ſc g ti un iſ ände Frankreichs un rb lt ef Ve der komm - Beli gesp Die Organ

ission NSK Vor der Nichteinmischungskomm in he tsc on ruf Lond spielt der sowjet Botschafter Maisky umsonst sein unterhaltsames Spiel der Berdächtigung anderer Mächte . Mit unwiderlegbaren Beweisen stellen die beschuldigten Mächte die Sowjets selbst an den Pranger. Sogar England sah sich veranlaßt, eine längere Liste flagranter Verlegungen ber Nichteinmischung in den spanischen Bürgerkrieg durch die Sowjetunion aufzulegen , die bisher auch mit n Den diplomatischen Taschenspielerkunststüde der s egt jet n ht erl Sow nic wid werden konnte . Es ist nun sehr aufschlußreich, das gesamte Orga = Dieser bolsche . ssystem onen tich sais gen nist wi Waffenlieferun vor und nach dem Ausscheiden aus der Kommiſſion auf Grund authentischer Unterlagen zu ents ernMit fchlei . te Oktober hat es Moskau sehr gut Bis verstanden, ſeine Waffenlieferungen unter dem ans Dedmantel von „Lebensmitteltr en on nen rt te ust . Sch " zu tar po Mit Aug find Newa" und Die bewährten Tankdampfer ,,Kiew" mit Waffen und Flugzeug . I adungen an Bord aus dem Hafen von Odeſſa ausgefahren . In Odessa lagerten seit Monaten große Mengen moderner Waffen, welche allerdings nicht für Spanien bestimmt

waren , sondern an sich zur Bewaffnung der Araber in Nordafrika vorgesehen waren . Da aber die spanische Frage für die bolschewistischen Umsturzpläne atuter war als die revolutionäre Erhebung in den französischen Nordafrikatolonien, wurden diese Lager zur Belieferung ns stimmt aniebl SpAn ge ichbeführten. diese Dampfer dann landwirtschaftliche Maschinen , die mit Bestimmungsort Cajablanca verschifft wurden . Tatsächlich liefen diese Dampfer auch stets diesen Hafen an und löschten einen Teil der Fracht , um dann Lebensmittel " zu übernehmen . Auf der Rüdfahrt nach Odessa steuerten fie Barcelona an, und dort wurden die Lebensmittel " in Form von Waffen und Flugzeugen ausgeschifft. Im Monat September charterte die russische Regierung zehn neutrale Dampfer , die wiederum mit Tanks und Flugzeugen beladen ausfuhren und die Häfen von Alicante und Valencia zur Ausschiffung anliefen . Auch über Kronstadt wurden umfangreiche Waffensendun= n getätigt . Spa gen nachtli ch nie Bekann wurde Ende September der befannte Aufruhr -Spezialist Antonoff als Generalkonsul nach Barcelona beordert , wo er in seiner Eigenschaft als russischer Generalkonsul den Oberbefehl über die rote Mittel-

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7. Rovember 1936 Blatt 3

RSK Folge 261 meerarmee übernahm . Antonoff erklärte nach einer Sigung mit dem russischen Botschafter Moses Rosenberg, daß die bisherige Waffenbelieferung ungenügend und in den meisten Fällen dem Zufall überantwortet sei . Er befahl g ner zendeshalb die Organisierun ei fsstelle tralen Waffeneintau für die rote Armee , die sich unter seinem Oberbefehl sofort energisch ans Werk begab . Auf Verlangen der Komintern Paris , die als Zahlstelle für die Waffenaufläufe von den Komintern Moskau eingesetzt ist, wurde die rale Waffeneinkaufszent dorthin verlegt . Das Büro wird von den Spaniern Otero und d'Ortega geleitet . Der Haupteinkäufer iſt ein französischer Kommunist , welcher, sehr gut getarnt , seine dunklen Geschäfte erledigt . Er verfügt über eine laufende Summe von 300 Millionen Goldfranken , zu denen noch namhafte Krebite an verschiedenen , den Komintern Moskau nahestehenden Banken tommen. Diesen französischen Kommunisten , es soll sich den bekannten Stoßtruppchef um deln , stehen mehrere bolschewiſtiſche Marty han Einkäufer zur Seite . Für sie beschafft ein Agent in Brüssel die nötigen Verbindungen zu den belgischen Waffenfabriken. Die Eilzahlun gen für Sofortkäufe werden in Verbindung mit der Finanzstelle der Internationalen Roten Hilfe in Amsterdam erledigt. Weitere Einkaufsstellen befinden sich in Prag und bis vor furzem auch in Genf. Die Büros sind nicht dauernd niedergelassen , sondern wechseln un iften chrei unterbrochen die Ansrt . ng lu Die Waffenve erfolgt von lle Marsei aus, und zwar durch die 3 en 2 trale der Versorgung Spaniens mit Lebensmitteln". Ihr Leiter ist der Kominternagent Nedelec , Delegierter der Mopr und früherer Mitarbeiter Antonoffs in der Ukraine . Die Schiffe , die Waffenſendungen aus Rußland bringen, legen teils in Antwerpen , teils in Havre an. In Antwerpen wird nur der Freihafen benüßt . In werden unter Duldung reh dagnegen ischen Hav rc du de jüd Bürgermeister Meyer ein Teil der Waffen als Tranfitgut nach Spanien überladen. Jene Schiffe, die aus dem Schwarzen Meere nach Spanien tommen, Legen in Marseille an und werden dort durch die kommunistische Marineleitung der Komin n Paris übe rpr terDa s üft die Sowjet erk. annt haben, daß Spanien n nie bis auf Katalo kaum mehr auf lange Zeit zu halten sein wird , hat Antonoff bestimmt , daß ein Teil der Waffen auch an die kommunistischen Verbände in Frankreich gelangen , um diese in die Lage zu versetzen, im gegebenen Moment ebenfalls bewaffnet eins greifen zu können. Die Verteilung dieser vers schiedenen Waffensendungen wird nach den von Antonoff aufgestellten Weisungen in den Häfen von Antwerpen und MarDie Dampfer selbst ommen ille vor se ht gen unter rus. sischer Flagge, sondern fahren nic meist unter der Flagge der spanis g schen Terrorregierun aus Gründen,

die sehr leicht ersichtlich sind. Die in Antwerpen im Freihafen ausge schifften Transporte werden als Tranfitgut per Eisenbahn durch Frankreich nach Spanien bes in plombierten zwar d ertn , , unmit fördge der Aufschrift „ Kohle, TexWa

Ein Teil tilien oder Haushaltungsartikel “. dieser plombierten Wagen wird gemäß dem Berteilungsplan in Frankreich zurüdbehalten. Unter den bewährtesten fommunistischen Eisenbahnangestellten Frankreichs wurden besondere Vertrauensleute ausgewählt . Sie haben die Aufgabe, jene Waggons, deren Inhalt für Frankreich bestimmt ist, ngetarnt in großen fe Umschlagbahnhö zurückzubehals ten , um sie dann an ihre Bestimmungsorte in Frankreich umzuleiten . Die Leitung dieser Aktion besorgt der Chef der kommunistischen hs , Jarigion. Eisenbahner Frankreiczun g der Volksfront durch Dank der Unterstüt Genf konnten auch in le fe ident Nisc cohe Präs ge = hweizeri Waffenauffäu sc e en t gt er die ng rd üb ti Zei , die la we tä Grenze geschmuggelt wurden, um dann von der Sammelstelle in Frankreich aus mit Lastautos nach Toulouse geschickt zu werden, wo sie durch Agenten empfangen und weiterbefördert wurden. Die Schweizer Grenzpolizei hat allerdings in lezter Zeit durch zahlreiche Verhaftungen diesem illegalen Handel schwer zugesetzt. Weitere Einkaufsbüros sind auch in London und Kopenhagen vorhanden. Die Waffentransporte aus der Tschecho = slowakei werden über die Häfen von Saloniki und Piräus als Transitgut nach Ägypten und dem Irak geleitet . Auch sie sind ngen in unter falschen Deklarieru Fahrt und werden auf der Höhe von Zypern umgeleitet. Diese Waffenaufläufe sind für die Sowjets deshalb notwendig , da sie nicht in der Lage find, ohne Gefährdung der Belieferung der Roten Armee alle spanischen Anforderunden zu deden. gen aus eigenen Bestänbe Um die Zusammenar it dieser internatioganisation zu sichern, nalen Waffenaufkaufsor ernannte Moskau fünf Kuriere , die teils in Paris , teils in Amsterdam wohnen. Durch fie erfolgen tägliche Rapporte nach Moskau über alle Einkaufszentralen , wie auch die und Frankreich in lungen Wa n.rtei ieve anen Die technische Überprüfung der AnSpff ordnungen überwacht ein Dreierkollegium vom Size der Mejrabpom (Internationale Arbeiterhilfe) in Paris . Schließlich steht der tommunistische Sender Paris in stetem Kontakt mit den roten Sendern von Barcelona , von wo aus auch die paramilitärischen Stellen und Leitungen der französischen Kommunisten in fteter Alarmbereitschaft gehalten werden . Aus all diesen Tatsachen , die von authentischer Seite bestätigt wurden, ist das Maß der direkten bolshewistischen Einmischung in die spanischen Vorgänge zur Genüge erwiesen. Alle Versuche , die Schuld auf andere Staaten abzuwälzen , find vergebliche Bemühungen . Mostau tann nicht abstreiten, daß es bewußt internationale Verwidlungen vorbereitet und verstärkt und sich darauf mit allen militärischen Mitteln und niedrigen Tarnungskünſten einstellt . Sie werden dann zur akuten Frage werden , wenn der Angriff der Nationalen auf Katalonien einseßt . Dann wird Moskau seine Maske wieder fallen laſſen , denn dann geht der Kampf um mehr als nur um Spanien, er geht um die Rückwirkungen und damit den bolschewistischen Einfluß in Frankreich. Dort wird, nach dem Ausspruch Dimitroffs, die Entscheidung über den Bolschewismus in Westeuropa fallen .

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7. November 1936

Blatt & NER Folge 261 Zur Stelle, wenn Gefahr ruft ienft als Helfer in der Not - Weitfichtiger Ausbau des Kataftrophen Der Reichsarbeitsd t ft af ha ch sc ns it für die Boltsgemei Ichutes - Stete Ginfatbere

NSK Ihr seid noch nicht lange in die Reihen des Arbeitsdienstes eingegliedert und hon ist der große Einſat für euch gekommen. Ihr habt ihn so bestanden, daß die Nation Holz ſein tann auf euch und auf eure Taten !" r Dieſe Worte, die Reichsarbeitsführe Hierl Dor wenigen Tagen an die Arbeitsmänner riche tete, die im Kampf mit den Sturmfluten anber Nordsee durch rüdhaltlosen Einsatz unter Gefährdung ihres eigenen Lebens dem deutschen Volte wertvollstes Gut erhalten hatten, geben die Empfindung der ganzen Nation wieder, die stolz ist auf diese jungen zwanzigjährigen Deutschen, welche in diesen Tagen und Nächten der Gefahr still und mutig in so hoher Opferbereitschaft ihre Pflicht getan haben . Immer ist der Reichsarbeitsdienst zur Stelle, wenn besondere Notſtände ſeinen Einsatz erfor = dern, stets hat er dem Volte wertvollste Hilfe geleistet. Es ist erst wenige Monate her, daß im Westen Deutschlands die gewaltige Wind he bruchtatastrop ungeheuren Schaden ane richtete und mehrere tausend Arbeitsmänner in dieses Gebiet entsandt wurden und große Waldbeſtände vor der völligen Vernichtung bewahrten. Und jest, da an der Nordsee die Sturmfluben hereinbrachen und die Dämme rissen , da wurden gleichfalls viele Abteilungen des Reichs . arbeitsdienstes eingesezt, und diese jungen Menschen, die erst vor zwei , drei Wochen ihren Einzug in die Lager gehalten hatten, zeigten sich in dieser kurzen Zeit zu einer so starken Gemeinschaft verschmolzen, daß sie, als ge= schlossene Mannschaft eingesezt , die großen Aufgaben erfüllen konnten , welche ihnen gestellt worden waren . Und diese hohe Anerkennung, die ihnen von allen Seiten , den Dienststellen der Partei, von den Behörden, wie auch von den Volksgenossen, für die sie in die Bresche ge= sprungen waren, zuteil wurde, war für die Arbeitsmänner der schönste Lohn für ihre mühevolle Arbeit. Es sind aber nicht nur diese großen Notſtände ophen und Sturmfluten, wie Windbruchkatastr bei denen der Arbeitsdienst seine Kraft einſeßt, ſondern nahezu jeden Tag kann man in den Zeitungen lesen , daß aus verschiedensten Anläffen der Arbeitsdienst zu Hilfe gerufen worden Bauerngehöft in war einn n e m m Da te ift. a , das Feuer drohte auf die gera Fl üde überzugreifen und die OrtsNachbargrundst feuerwehr wäre des Brandes nicht Herr gewor= tei den , wenn nicht die nächste Arbeitsdienstab ilt ig n, gee re eit re. bei wa ng Da htz wä her rec lu um weiter nur noch eins der vielen Beiſpiele aus der jüngsten Zeit zu erwähnen , im Kaſſeler Hafen eine große Zahl Tonnen mit I in Brand geraten und von Arbeitsmännern zum großen Teil gerettet worden .

Überall , wohin wir auch nur schauen mögen, zeigt sich diese freudige Einfagbereits [haft , die nicht nach Lohn und Aneto tennung fragt , sondern einzig und allein Hilfe deshalb bringt , um dem Nächsten zu helfen. Wenn wir uns die Frage vorlegen, weshalb in den legten Jahren der Arbeitsdienst auch gerade beim Katastrophenschutz so start in den Bordergrund getreten ist, dann müssen wir uns ftets die eine Tatsache vor Augen halten, dağ die geschlossenen Abteilungen - belanntlich gibt es über 1250 Lager mit je rund 160 Mann im bei der im Arbeitsdienst herrschenden Reich und Einsatzbereitschaft stets beson Disziplin ders rasch in Alarmzustand gesetzt wer den können . Mag es zur Tages- oder Nachtaeit sein, stets ist die Abteilung in wenigen Minuten marschbereit und kann zur Stelle ſein, wo ihre Hilfe notwendig ist. Diesem Umstand ist es vor allem zu verdanken , daß die Hilfe des Arbeitsdienstes immer so schnell kommt und

deshalb so wirksam ist. Es ist natürlich das Bestreben des Reichses Abhalten arbeitsdienstes , durch gelegentlich husübungen sc en ph ro st die von Kata Männer auf den Ernstfall vorzubereiten , der nn unkönnte . We einmal plötzlich eintreten längst sechs Abteilungen in der Gegend von Hochwasser = rg oße e tetgr ein Wittenbe en g tal , weil hier die Elbe, verans übun wenn sie über die Ufer trat, schon mehr als eins mal großen Schaden angerichtet hat, dann zeigt dieser eine Fall , herausgegriffen aus vielen , ein wie großes Gewicht auf dieses besondere Aufgabengebiet des Arbeitsdienstes gelegt wird . Als weiterer wesentlicher Faktor ist die gute Ortskenntnis ins Treffen zu führen , denn es liegt auf der Hand , daß , um noch einmal auf den Einsatz des Arbeitsdienstes bei den Sturmfluten an der Nordsee zurückzukommen , Die Arbeitsmänner hier mit der Anlage der Deiche usw. ganz besonders gut Bescheid wissen, weil ihnen diese Gegend , in der auch ihre Arbeitsstätten liegen , so vertraut ist. Über die hier geschilderten Dinge hinaus herrscht noch im Reichsarbeitsdienst das Bestreungen ben vor, durch Sondereinricht n bei irgendwelche Notständen besonders rasch und erfolgreich eingreifen zu können. Wenn, um hier auch nur einen Fall aus vielen herauszugreifen, der Arbeitsgau Thürin = gen einen mit allen modernen technischen Errungenschaften ausgerüsteten großen Kata = agen strophenschuhw besigt, der bei dem lück in Thüringen am ung großen Eisenbahn Weihnachtsabend des vergangenen Jahres mit zuerst an der Unglücksstätte war und wertvollſte Hilfe leisten konnte , so zeigt dies , wie zielbe = wußt dieser Einsatz organisiert wird . Noch vieles ließe sich über alle diese Fragen

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7. November 1936 Blatt 5 NSK Folge 261 schreiben ; hervorgehoben aber muß noch der tes bei der BerEinsatz des Reichsarbeitsdiens te rn te ch en , bei der Tauru rd df r ng we de Ha gu sende und aber Tausende von Arbeitsmännern zusammen mit der Landbevölkerung die Ernte einbringen und so bei der Sicherstel =

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lung der Ernährung unseres Vol . s mitheelfen .denheit feDie eng Verbun , die gerade zwischen dem Reichsarbeitsdienst und dem Reichsnährs stand besteht, kommt somit auch bei dieser Aktion L. so recht zum Ausdruck.

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Erfolg

Zur Ernennung esen er Genossenschaftsw unter nationalsozialiſtiſch Führung ndes von Dr. von Renteln zum Präsidenten des Deutschen Genossenschaftsverba

NSK Der Reichs- und Breußische Wirtschaftsminister hat den Leiter des Hauptamtes für Handwerk und Handel, Bg. Dr. Adrian von Renteln , zum Bräsidenten des Deutdes schen Genossenschaftsverban ernannt . d ban ver fts cha , der durch Der Deutsche Genossens inisters die Anordnung des Reichswirtschaftsm t nn r en ka be rd er m to ist, umfaßt wo an vo 23. Ok alle gewerblichen Genossenschaften mit Ausnschaften und nahme der Verbrauchergenosse ich ndl der ländlichen Genossenschaften . selbstverstä Mit seiner Anerkennung hat der uralte germanien Selbsthilfe sche Gedanke der genossenschaftlich auch im Wirtschaftsleben des Dritten Reiches

Seine endgültige Form gefunden . Die Form allein besagt aber nur wenig für die praktische Wirksamkeit , das haben wir im Verlaufe der wirtschaftlichen Entwicklung der lezten Jahre mehr als einmal feststellen können . Auf den Inhalt kommt es an, den man dieser keit , Form gibt. Es ist eine Selbstverständlich em nationalsozialistisch lt von ß ten Inha dieser tim da mt Den bes sein muß . Das ist nur möglich , wenn die Führung in den Händen eines Mannes liegt, der Nationalsozialist ist und über wirts schaftspolitische und organisatorische Erfahrung verfügt. In dieser Hinsicht bietet die Person des neuen Präsidenten volle Gewähr . Er hat von der Bite auf in der NSDAP . gedient und hat als einfacher SA.-Mann in der Kampfzeit ebenso seine Pflicht getan wie als Hocher der Studenten , als ReichsSchulgruppenführ führer der Hitlerjugend , oder später in der chen Abteilung des Braunen Wirtschaftspolitis Hauses, in der so viele der Ideen gedankenmäßig und wissenschaftlich vorbereitet wurden , Die heute zum Besten des deutschen Volkes und der deutschen Wirtschaft ihre praktische Verwirllichung erfahren . Mehrfach ist Pg. Dr. von Renteln dabei mit besonderen Aufgaben vom Führer betraut worden , und auch als Leiter des Hauptamtes für Handwerk und Handel hat er stets der Bewegung gedient. Seine Aufgaben innerhalb der Partei lagen also schon immer auf dem Gebiet Der Wirtschaft , für deren wissenschaftliche en Sinne er Bertiefung im nationalsozialistisch sich auch im Rahmen des von Reichsminister Dr. Rust gegründeten und von ihm geleiteten Inchaft tituts für angewandte Wirtschaftswissens ezt rt it ne ges rk hr ei Es füh som hat . se sta ein gerade Linie zu der neuen Aufgabe ,

für die Pg. Dr. von Renteln auch auf Grund seiner bisherigen Stellung als Präsident des Industrie- und Handelstages wertvolle Erfahrungen und Kenntnisse mitbringt . Schließlich aber darf der neue Präsident des des Deutschen Genossenschaftsverban noch besonders das Vertrauen der Kreise für sich in Anspruch nehmen , die im Genossenschaftswesen vornehmlich vertreten sind . Der kleine und mittlere selbständige Unternehmer , der Handwerker und der Kaufmann sind es ja, die den größten eder stellen . Ge= Teil der Genoſſenſchaftsmitgli rade das Vertrauen dieſer Männer hat Pg. Dr. von Renteln durch jahrelangen Kampf für die Idee des Führers erworben ; sie wissen, daß sie in ihm als Präsident des Deutschen Genossenschaftsverbandes einen Mann besigen , der dafür sorgen wird, daß nationalsozialistisches Ge= dankengut und der alte deutsche Genossenschaftsgedanke der Selbsthilfe zur Tat werden. Die Befugnisse des Deutschen Genossenschaftsverbandes als des alleinigen obersten Prüfungsverbandes von gewerblichen Genossenschaften aller Art bieten durchaus die Möglichkeit einer straffen Führung des gesamten gewerblichen Ge= nossenschaftswesens ; daß diese Führung im besten Einvernehmen mit den berufenen Leitern der amtlichen Wirtschaftspolitik in nationalsozia listischem Geiste ausgeübt werden wird , ist nach der Ernennung dieses Parteigenossen eine Selbstverständlichkeit , dafür bürgt die Person des neuen Präsidenten .

Nachrichten

Anſporn für den Einſaß der Frau Telegrammwechsel zwischen der Reichsfrauenführerin und dem Führer NSK Berlin, 7. November . burg Krössinsee sandte Frau ns de Von der Or den Scholtz-Klint folgendes Telegramm an terinnen er Führ e : Kreisfrauenschaftslei aus dem ,,Di h ganzen Reic , die beim Beginn der Winterarbeit zu einer Tagung auf der Ordensburg46 Krössinsee beisammen ſind , grüßen den Führer ." Der Führer dankte dem Gruß der Frauen mit geneder An twort : leitefol„Di der Kreisfrauenschafts mir namens rinnen aus dem Reich telegraphisch übermittelten Grüße erwidere ich herzlich mit guten Wünschen für den Erfolg Ihrer Winterarbeit .“

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Blatt 6

NSK Folge 261

7. November 1936

Die NSK Randbemerkung :

Recht,

durch

NSK Als die nationalsozialistische Bewegung zum Kampf um Deutschland antrat, begannen sie ihren Weg inmitten eines rechtlosen Volkes. Gegen die Fesseln von Versailles richteten sich die ersten Versammlungen der Partei und die ersten Reden des Führers. Der .Rechtlosigkeit nach außen entsprach eine eben= solche Rechtlosigkeit im Inneren. Das Chaos der ewigen Rechtlosigkeit des deutschen Volkes war vielmehr ein getarnt durch ver : schlungenes Nez von Bestimmun gen und Paragraphen , die den Schein des Rechts und den Schein einer Ordnung vortäuschen sollten. Unter der Herrschaft dieses Rechtsscheins konnten die liberalistischen und marxistischen Zerstörer die Zersetzung aller Grundlagen der Volksordnung betreiben . Sie würdigten das wahre Recht, das Lebensrecht des Volkes herab ; und sie taten dies mit Hilfe einer formalistischen Juristerei, die Recht und Volk einander entfremden mußten. Nur dadurch haben die Mächte der Zerstörung, einheitlich geleitet durch den internationalen Juden, den beabsichtigten Erfolg nicht gehabt, daß ein Mann aufstand und Männer um sich scharte, für die der Kampf um Deutschland von Anfang an einen Kampf für das Lebensrecht der Nation bedeutete. Für die gegnerische Rechtsauffassung" war kennzeichnend die völlige und bewußte Ver = Ieugnung der natürlichen Grundlagen allen Rechts : der blut und bodengebundenen Gemeinschaft. Das Recht" von früher war ein Recht bloß auf dem Papier, ein Recht toter Buchstaben. Die Werte des Blutes und der Raſſe, von denen wir heute ausgehen, galten im Bereich des Rechtes nichts ; wer sich darauf berief, wurde als unwissens schaftlich, ungeistig und unjuristisch verschrien, er wurde systematisch lächerlich gemacht.

Blut beſiegelt Wenn das heute anders ist, so verdanken wir das einzig und allein dem schlichten Kämpfer der Bewegung. Wir verdanken es insbesondere jenen ersten Blutopfern eines neuen Glaubens an Deutschland , die am 9. November 1923 auf dem Marsch in die größere Sie haben Zukunft ihr Leben darbrachten. den Kampf um Deutschlands Recht auf Existenz und Größe mit ihrem Blute besiegelt. Und ihr Streben ist das stärkste und heiligste Symbol der Begründung eines neuen blutverbundenen Rechts. Ihr Tod bedeutet uns Heutigen zugleich das verpflichtendste Vermächtnis in dem weiteren Kampf für deutsches Recht, der überhaupt nicht geführt werden könnte, wenn er nicht auf dem ersten Opfergang der Bewegung mit dem Blute jener be: siegelt worden wäre, deren Namen auf den sechzehn Sarkophagen des Königlichen Plazes eine ewige und unauslöschliche Mahnung zur Treue an uns richten . Unter den Namen der Toten vom 9. November 1923 findet sich einer, der ein hohes richterliches Amt im damaligen Bayern be= fleidete : Theodor von der Pfordten , Rat am Bayerischen Obersten Landesgericht, ließ sein Leben nicht als Vertreter der Justiz, aber er wußte, vielleicht gerade auf Grund seiner tiefen Einsicht in die rechtlichen Verhältnisse seiner Zeit, daß der Kampf um die RechtsWiederherstellung einer wirklichen ordnung nicht in den Kabinetten der Weimarer Politik, nicht am Grünen Tisch parlamentarischer Gesetzgeber, sondern nur an der Seite Adolf Hitlers in der jungen nationalsozialistischen Bewegung geführt wurde. Ihm war das Wagnis des Todes eine Selbstoerständlichkeit, ihm, der wußte, was wir heute alle wissen : daß aus dem Tode der Blutzeugen neues Leben wachsen werde.

Bolſchewiſtiſches NSK Zuſammen mit dem Donnern der Tanks, die auf dem Roten Play in Moskau vor Stalin paradieren, donnert über Madrid der Kriegslärm. Zur gleichen Zeit, während weit im Often der bolschewistische Kriegsapparat als Waffe der Weltrevolution seine Ausmaße und Angriffsluft abermals ostentativ zu erkennen gibt, fliehen im Südwesten die bolschewistischen Kreaturen der roten spanischen Regierung", ihre verführten Anhänger feige ihrem Schicksal überlassend. Während die Formationen der Roten Armee in Moskau vor Schwerverletzten aus dem spanischen Bürgerkrieg auf höchsten Befehl Ehrenbezeigung erweisen, schlachten in Alicante ,,Kameraden dieser Helden" tausend unschuldige, wehrlose Menschen in der grausamsten und gemeinsten Weise ab. 'Die Begriffe von Mut und Ehre scheinen hier in sinnlosester Weise auf den Kopf gestellt, wenn man diese zeitlich zusammenfallenden Tatsachen betrachtet. Und in der Tat sind sie restlos

Heldentum

entstellt, verdreht und entwertet überall da, wo Moskau seine Agenten wüten läßt. Der Niedertracht eines entmenschten Systems, das fich dem Chaos verschworen hat, muß es vorbehalten bleiben, in solchen Situationen noch vom „Heldentum“ der ſpaniſchen roten Mörder zu sprechen. Wir wissen wohl , daß die gleiche Empfinduag noch manchen ausländischen Politiker beherrscht, selbst wenn er sich aus dem verstrickten Netz internationaler Verträge, Gruppenbildungen und kollektivistischer Zwangsvorstellungen nicht mehr zu lösen vermag. Um ſo glücklicher schäzen wir uns, die wir dank der klaren Politik eines auf echten Begriffen aufgebauten Staates den flammenden Trennungsstrich zwi schen falschem und echtem Heldentum zu ziehen vermögen und unser Volk vor einem System bewahrt wissen, das den Mut jedes seiner Träger in den Qualen von tausend Volksgenossen ausgedrückt sieht.

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NSK- Nachrichten

Zu NSK Folge 261

Blatt a

7. November 1936

Erfüllt vomVermächtnis der Parteigeſchichte Eindrucksvolle Feierstunden der Auslandsorganiſation Reichsamtsleiter Sündermann über die Geſchichte der Bewegung In Waldhaffen und Rehau in der Bayerischen Ostmark fanden am Sonnabend und Sonntag eindrucks: volle Feierstunden zum 9. November statt, die von der Auslandsorganiſation der NSDAP. veranstaltet wurden und zu denen mehrere hundert Reichsdeutsche aus dem Ausland gekommen waren. NSK Im Mittelpunkt jeder dieser Feierſtunden stand eine Ansprache des Reichsamtsleiters Sündermann , Leiter des Pressepolitischen Amtes des Reichspressechefs der NSDAP. Es sei ein besonderes Kennzeichen der inneren Kraft der nationalsozialiſtiſchen Idee ---- so begann der Redner , daß die großen Feiertage und Gedenkstunden der Nation bei den Deutschen draußen gleichen Widerhall fänden , wie bei den Nationalisten im Reich. Ihr Leben in einer oft verſtändnislosen Welt erfordere ebenso Bekennermut wie festgegründeten Glauben an die nationalsozialistische Idee. Gerade der 9. November sei ein Tag, an dem der Deutsche draußen mit besonderer Liebe und besonderem Stolz an die Heimat denkt. Der 9. November sei der Tag, an dem die ganze Größe der Geschichte des Nationalsozialismus der deutschen Nation vor Augen trete. Indem die NSDAP. des Tages der ersten Erhebung und des Opfertodes der Helden von der Feldherrnhalle ge= denke, erinnere sie Deutschland an die geschichtliche Entwicklung dessen, was heute politiſche Gestalt geworden ist und an den opfervollen Kampf, mit dem die Grundmauern des heutigen Reiches durch Adolf Hitler und seine Bewegung aufgebaut wurden. Der Redner stellte dann einen in großen Zügen gesehenen Ausblick auf die Geschichte des Nationalsozialismus in den Mittelpunkt seiner Ausführungen. Ieder Deutsche sehe am Anfang dieser Geschichte vor sich den Führer als den Mann, der in einem schweren Lebensschicksal als Unbekannter unter Millionen Schaffender vor dem Kriege, als Unbekannter unter Millionen Frontsoldaten im Schützengraben, damals schon zum Gestalter der nationalsozialiſtiſchen Idee wurde. Sie sehen in ihm den Mann, der ein Sehender war in der marxistisch unterhöhlten Schein-Größe des Vorkriegsdeutschland, der ein Rufender in der Wüste wurde nach dem Zusammenbruch und dessen politisches Ringen schließlich das neue Reich schuf. Das ganze deutsche Volk, in ihm aber besonders die in Not und Schmach aufgewachsene Nachkriegsgeneration, zu der der Redner sich bekannte, begleiteten mit Stolz und Bewunderung den histo= rischen Gedenkmarsch, der den Führer jezt Jahr für Jahr mit seinen Getreuen von damals zur Feldherrnhalle führe. Dieser Marsch sei ein Symbol der Geschichte der nationalsozialistischen Bewegung. So wie Adolf Hitler damals an der Spize des Zuges

seine ihm verschworenen Männer in die Entscheidung führte, so habe er die ganze nationalsozialistische Bewegung in einem gewaltigen Marsch durch Not und Gefahr, durch Opfer und Verfolgung entschlossen und zielbewußt zum „ Die Geschichte der Siege geführt : nationals o zi al iſt iſ chen Bewegung ist die Geschichte Adolf Hitlers. Die Geschichte der Gefolgschaft aber, die er fand, ist ein stolzes Heldenepos, ein Epos deutscher Treue und deutscher Einsatzbereitschaft. Nach der ersten Entwicklungsepoche des Nationalsozialismus, der Gestaltung der Idee durch den Führer, und nach dem zweiten Abschnitt dieser großen Revolution, dem Kampf der Idee um die Macht, hat der Nationalsozialismus_im Jahre 1933 mit der Verwirklichung der Idee begonnen. Wenn im ersten Teil des Abschnittes der Geschichte des Nationalsozialismus der Führer allein stand und nur in seiner Persönlichkeit die Idee Gestalt gewann, wenn ihm in der zweiten Epoche schon Hunderttausend und Millionen zu Gefolgsmännern wurden, so steht nun im Ringen um die Tatwerdung der Idee die ganze Nation wie ein Mann hinter Adolf Hitler genau so wie am 9. November 1923 die alten Getreuen und unerschrockenen Kämpfer, die dem Nationalsozialismus ihr Leben geweiht haben." Wenn Deutschland und mit ihm die Deutschen draußen am 9. November die Fahnen senken und der Ermordeten der Bewegung gedenken, dann so erklärte Pg. Sündermann zum Schluß rissen sie diese Fahnen mit neuer Energie in die Höhe, erfüllt von dem Vermächtnis der großen Geschichte der nationalsozialistischen Idee.

Stätte verantwortungsvoller Arbeit Eröffnung der ersten Reichsmütterschule NSK Berlin, 7. November. Im Wedding Berlins ist die erste Reichs: mütterschule des Deutschen Frauenwerkes durch Reichsfrauenführerin, die Gertrud Frau Scholz Klink , eröffnet worden. An der Eröffnung nahmen der Stabschef der SA. Luke , Obergruppenführer Heißmeyer in Vertretung des Reichsführers SS. sowie weitere Vertreter von Partei und Staat teil. Nachdem Ministerialrat Dr. Gütt Grüße des Reichsministers Dr. Frid überbracht hatte, sprach die Reichsfrauenführerin über den Sinn dieser Schule. Sie ging aus von dem Sieg des Geistes unserer SA . und SS. in der Kampfzeit und versprach, hier durch diese Schulung Frauen und Mädel zu verantwortungsbewußten Trägern der Nation zu erziehen.

Drud: M. Müller & Sohn KG.. Zweigniederlassung Berlin. Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

Nationalſozialiſtiſche Brief and Drahtan | grift der Schriftleitung: Berlin S 68, 31mmerstr. 90, Ill. Fernruf: A 1 Jäger 0022 Berlag: Franz Eher Rachf., G. m. b. H., Zentralverlag der NSDAP.," "München - Berlin Berland : Cher - Verlag , Berlin_SW 68, 3immer Braße 88. - Alle Zahlungen find nach Berlin (Boschedlonto Berlin 4454) zu richten

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Bartei-Korrespondenz

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß ; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Hauptschriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NGDUB

Blatt 1

NSK Folge 262

9. November 1936

Die NSK Randbemerkung :

Verpflichtendes

NSK Wie oft hat nicht in den langen Jahren des Kampfes und später, nach der Machtübernahme, der Führer uns alle, die wir kleinmütig und verzweifelt werden wollten, hochgerissen, angefeuert, mit neuer Glut ſeiner nimmermüden Energie, Tatkraft und Begeisterung gespeist ! Wie oft hat er in Stunden ernstester Gefahr seine Persönlichkeit mit ihrer ganzen bezwingenden Größe und Kraft in die Waagschale geworfen und schwankendes Gleichgewicht wiederhergestellt. Wie oft mußten wir beschämt in uns gehen, wenn wir sahen, daß er, der die schwerste Last trug, uns die unsere noch abnahm ! Jeht hat er es vor den alten Kämpfern in München ausgesprochen und Millionen haben es mit einem Seufzer der Erleichterung gehört : ,,3um ersten Male feiere ich diesen Tag ohne tiefe Sorge für unser deutsches Volk ! “ Und wir werden es alle gewahr, wie er in den herrlichen Stunden der Gemeinschaft und der lodernden Begeisterung der lezten Jahre von Sorgen für sein Volk erfüllt war. Wenn er lächelnd , väterlich mit den Kindern unseres Volkes sprach, wenn er wuchtig am 1. Mai die Gemeinschaft der Schaffenden zusammenfaßte, wenn er mit dem deutschen Bauern das Erntefest beging, wenn auf den Parteitagen die Hunderttausende seinem Wirken und Wollen und seiner Ent= schlossenheit entzündet wurden, lasteten über dem Manne die Schatten tiefer Sorgen, der einem ganzen Volk ungeheuren Mut, unbändige Kraft und stolzen Willen und Freude schenkte. Er trug Sorge um Sorge um Leben und Bestand des Volkes, er ſah immer als erſter. die drohenden Gewitterwolfen am Horizont,

Wort

die Gefahren und die Feinde. Und er wurde größer mit jeder Last, die er übernahm . Je mehr auf ihn einstürmte, desto mehr bewältigte er. Denn an jeder Aufgabe wuchs er - soweit, daß er uns allen Zuversicht und Glauben im reichsten Maße weitergeben fonnte. Nun ist es einmal an uns, mit uns selber ins Gericht zu gehen. Wir sind - wohl keiner immer so ganz mit dem inneren von uns Schweinehund fertig geworden. Obwohl des Führers Wille den ehernen Schutzpanzer um Deutschland legte, obwohl wir Arbeit und Brot erhielten, obwohl wir Sicherheit und Frieden, Wiederaufstieg und neues Glück erlebten. Selbst, wenn wirklich keine Sorgen am Plaze waren , wurden welche erfunden, und ſei es um ein Viertelpfund Butter oder ein frisches Ei. Von der Froschperspektive wurden dann die großen Ereignisse ringsum uns her betrachtet. Wenn der Führer angesichts der Riesenaufgaben des Vierjahresplanes, im Blick auf die schweren Wege, die noch vor uns liegen, ohne tiefe Sorge für das deutsche Volk der ersten Erfolge froh sein kann — wie groß muß dann sein Mühen, sein Sorgen, sein erbittertes Ringen vorher gewesen sein ! Wer das versteht und zu ermeſſen befähigt ist, dem wird es Pflicht sein, seinen eigenen inneren Schweinehund zu überwinden und fester denn je Schritt zu fassen - geradeaus und vorwärts ! Das Wort des Führers wird keinen sorglos unbekümmert werden laſſen ; es verpflichtet jeden von uns in ganz besonderer Eindringlichkeit dem Mann, der für des Volkes Wohl= stand und Zukunft sorgt.

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aktionen zu verstehen , die in diesen Monaten durchgeführt werden . Nachdem die Reichs= t arbeitsgemeinschaf Schadensverhütung mit der G RB . ,,Bau " und der RBG . ,,Eisen undn Metall " maßnahme besondere Unfallverhütungs durchgeführt hat, wird nunmehr vom 10. bis 14. November auch im Bergbau eine Sonderaktion durchgeführt . Außer der RBG . ,,Bergbau " sind hieran die zuständigen Fachbehörde und gruppen der Industrie, der Bergft genossenscha ufs ber fts cha pps die Kna beteiligt . „Wir sind stolz und froh“, sagte Reichsorganiz ſationsleiter Dr. Len in seiner Eröffnungsansprache, „ daß die Unfallhäufigkeit im Berge bau in ständigem Maße abnimmt. Wo Arbeit ist, ist Kampf und dort müſſen auch Opfer gebracht werden . Jede Arbeit ist gefä h r lich ! Wir wissen, daß wir die Unfälle niemals gänzlich ausschalten können . Wir erklären aber auch, daß die Gesundheit des deutschen Arbeiters unser wertvollstes Kapital ist. Nicht eit aus Mitleid , sondern aus Gerechtigk müſſen wir alles tun , um die deutschen Arbeiter gesund und arbeitsfähig zu erhalten . Gute techh nische Einrichtungen genügen nicht , wenn durc hren i neue Unfallgefa Antreibere ßnahmen. verursacht werden ! Mit Sicherungsma auf dem Papier geben wir uns nicht zufrieden . Jeder Betriebsführer , vor allem im Bergbau , gehört an die vorderste Front im Betrieb , um entscheiden zu können , was noch zum Schuß der ehörigen getan werden muß ." Gefolgschaftsang

en NSK Einer der nationalsozialistisch Grunde te lls tvo ßt s ß e Gut unserer säg hei , da da wer Bolkswirtschaft die menschliche Arbeitskraft ist und es daher selbstverständlich ist, daß der s Nationalsozialismu sich ständig bemüht , dieses unser bestes Kapital mit allen Mitteln zu schüßen und zu erhalten . e Nicht allein, daß die nationalsozialistisch Bewegung durch die verschiedensten Einrichtungen (Schönheit der Arbeit , Kraft durch Freude usw. ) dafür sorgt , dem deutschen Arbeitsmenschen seine tägliche Arbeit zu erleichtern und zu verschönen , fie sorgt auch dafür , daß in jedem einzelnen Betrieb alles nur Menschenmögliche getan wird , um die menschliche Arbeitskraft vor Schädigungen durch Betriebsunfälle zu schüßen . Dabei beschränkt man sich nicht nur darauf, gewiſſe Bestimmungen zur Unfallverhütung zu erlassen, sondern die Bewegung setzt sich mit ihrer ganzen mitreißenden Kraft für die Sicherung von Gesundheit und Leben der Menschen in den Betrieben ein. Sie untersucht die betrieb = lichen Einrichtungen zum Schuß der arbeitenden Aufklägige e oßzüen n. ügGr eldz sfsse ngeno Vol ruksg werd durchgeführt , um m die Betriebsführer auf ihre Pflichten zu ihnen anvertrauten rn und die Arbeiter selbst auf die de de ffen ha Schu tz Sc ßnahBeachtung der Sicherungsma men für ihre betriebliche Arbeit immer und n .ngreichen Unfallverhütungssefa erfihi uweeium wied ndnzdi So

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s Eingeſtändni jüdiſcher r Zeitung un dwig-Cohn ab tgvon Emil Lu rück “ ft „Neue Zürcheun gi , aber Angriff auf deutsche Guftloff-Schrift Br nenver

Folge 255 vom 31. Oktober Diee NS t. hatt miK der Aufdeckung jüdiſcher Einmischung in den schwebenden Brozeß gegen den Mörder des Pg. Wilhelm Gustloff einige Fragen an die „Neue Zürcher Zeitung “ gerichtet. Die Antwort der ſchweizer Zeitung, die sich vorher durch ihre Bolemit, ihre Haltung und das Verschweigen der deutschen Ermittlungen indirekt mit den jüdischen Helfershelfern des Mörders ſolidariſch erklärt hatte, erteilt Emil Ludwig -Cohn eine vernichtende Abfuhr , nicht aber ohne die deutsche Schrift „Der Fall Gustloff " anzugreifen . Sie findet im folgenden Echo und Erwiderung . NSK Es hat zwar eines leiſen Druckes bedurft, ift aber nun doch zur Tatsache geworden : Die ,,Neue Zürcher Zeitung" hat Mut und Plaz gefunden , um sich mit der Schrift von Emil Ludwig-Cohn Der Mord in Davos " auseinanderzusehen, in der die gemeine jüdische Mordtat verherrlicht und Wilhelm Gustloff noch im Tode gehässig beleidigt wird . Troß ihrer vorFichtigen Sprache kommt die Schweizer Zeitung

doch zu einem Urteil , das an diesem Plaße für Emil Ludwig -Cohn geradezu vernichtend ist. Nach Meinung der ,,Neuen Zürcher Zeitung" nimmt Emil Ludwig -Cohn den Fall Frankfurter zum willkommenen Anlaß, seinen. persönlichen Gram über das Geschehen im Dritten Reich auszuschütten. Bekanntlich hatte sich Emil Ludwig-Cohn bei uch seinem plumpen Einmischungsvers in den schwebenden Mordprozeß Frankfurter in seiner ,,bescheidenen Art “ auch großer juriſtiſcher Kenntnisse gerühmt . Hierzu bemerkt die „ Neue ung ": Zürcher Zeit ,,Vermutlich trübten hier wie an zahlreichen anderen Stellen seines Buches Haß und Ressentiment den Blick für eine Sache, die in ungewöhnlich hohem Maße nüchterne Unheit und rechtliches Denken voreingenommen erheischt. Nein, rechtliches Denken beschwert die Schrift Ludwigs wahrhaftig nicht. Dafür schlittert der Autor vom Haß verzerrt-

W4.

9. November 1936 Blatt 3

REK Folge 262 nen um los .- Unver = tl Berwege z Taak ft jchämten." Etwas weiter unten fragt die Zeitung : „Unverstand oder böser Glaube ? Unge = er wollte Verirrung des Geistes odg ftun ? böswillige Brunnenvergi Gleichviel, ob es das eine sei oder das andere, oder von beiden ein Teil : Von irgendwelcher innerer Berufung , zu einer jeden ernsthaften Menschen beschäftigenden Tragödie seine Stimme zu erheben, kann bei solch geistig zuchtloser Schreibweise nicht gesprochen werden. Und für Übungen literarischer Ra= bulistik und eitler Selbstbespiegelung ist der Gegenstand denn doch nicht wohl geeignet."

Eine solche Verurteilung jüdischer Methoden auf der einen Seite erfordert natürlich, da die „Neue Zürcher Zeitung" „gerecht" und unpar = teiisch" ist, einen Hieb nach der anderen Seite, schon um nicht in den Verdacht des Antisemitismus zu kommen . So benutt der Verfasser des Artikels die Gelegenheit auch zu einem Angriff auf die Schrift „ Der Fall Gustloff", die in seinen Augen als Erzeugnis der deutschen Propaganda ein bösartiges Unterfangen und der Versuch einer systematiichen Verdächtigung der Schweizer Zeitungen ist." Die Neue Zürcher Zeitung" hat zwar immer99 hs Monate gebraucht, um sich zu einer hin sec etwas eingehenderen Stellungnahme zu dem Material der Schrift durchzuringen . Man kann dennoch nicht behaupten, daß ihr eine überzeu gende Beweisführung geglückt sei. Bei Prüfung der Frage etwa, ob das Erscheinen der Schrift notwendig gewesen sei , behauptet die Neue Zürcher Zeitung “, daß die ,,Abwehr der Haßpropaganda, welche die gerichtliche Beurteilung der Tat Frankfurters verfälschen könnte, in allererster Linie eine schweize rische Angelegenheit sei, und wo sie geboten scheine, von schweizerischer Seite ohne jedes Zutun geübt würde ". Da liegt ja der Haſe im Pfeffer! Gerade weil die schweizerische Preſſe biese selbstverständliche Pflicht mehr als vernachlässigt hat, eben weil die Mordheze gegen Gustloff und die Beschimpfung des Toten keine gebührende Zurüdweisung in der Schweizer Preſſe fand, wurde die Herausgabe der Schrift „ Der Fall Gustloff" erst notwendig. In der Schweiz fand sich niemand , der die Ehre des Lebenden und den guten Ruf des Ermordeten wirksam verteidigt hätte . Wir können der „Neuen Zürcher Zeitung" 3. B. Originalphotos vorlegen, auf denen hinter einer uniformierten Musikkapelle ein Demonstrationszug zu sehen ist, dessen Teilnehmer die Schilder „Wir verteidigen die Sowjetunion “ und „Hinaus mit Gustloff" tragen . Hat die ,,Neue Zürcher Zeitung" die Veranstalter dieſes Zuges zur Ordnung gerufen ? Wenn ja, dann ohne Erfolg. Denn bis zum Fallen der Schüsse war Gustloff einer ständigen gemeinen Heze ausgesetzt , die sich ja nach seinem Tode fortsette . Es war ja nach Ansicht der „ Neuen Zürcher Zeitung" anscheinend auch jetzt nicht „ ge= boten", etwa die ungeheuerliche Tendenz der Artikelfolge in der Baseler ,,Freiheit “ : „Die Tra-

gödie eines Juden “ anzuprangern , in der die Tat Frankfurters dadurch entschuldigt wird, daß zuruft : eine überirdische " Stimme ihm ,,Frankfurter, du mußt uns erlösen ! Du mußt schießen ! Dann sind wir frei !" Es schien der „ Neuen Zürcher Zeitung“ nicht ungen geboten, den unerhörten Solidaritätserklär mit dem Mörder und den Verherrlichungen seiner Tat entgegenzutreten , die in dem Kampfblatt der Weltliga zur Bekämpfung des Antisemitismus , der Zeitung ,,Le droit de vivre", veröffentlicht wurden . Man tomme uns nicht mit der Ausrede, das sei eine Pariser Zeitung ! Für unsere Begriffe ſind die Juden international . Es werden alſo nicht , wie die „Neue Zürcher Zeitung " behauptet , durch das Zusammentragen der jüdischen Heze in aller Welt gegen den Ermordeten „ Grenzen verwiſcht “, ſondern flare Scheidungen vorgenommen. Die deutsche Öffentlichkeit ist gerade darüber so empört , daß in jedem Zeitungstiost schweize = rischer Bahnhöfe und in zahlreichen schweize = rischen Buchhandlungen diese ganze Greuelliteratur und Hespresse ausliegen darf, ohne daß die anständige Schweizer Presse dagegen

erfolgreich Stellung nimmt . Die Neue Zürcher Zeitung" ist besonders darüber traurig , daß in der deutschen Schrift Herr Dr. Öri , ohne daß seine sonstigen großen Berdienste gewürdigt würden, sich den Vorwurf gefallen lassen muß , falsche Nachrichten über die Lage der Juden in Deutschland verbreitet zu haben . Wir fragen zurück : Warum nimmt die ,,Neue Zürcher Zeitung “ nicht zu der ungeheuren Tatsache Stellung , daß sich Herr Dr. Öri auch unter den 125 Schweizer Abgeordneten befindet , von Ossiezky als ngträg liel rl Kaer den Häftob die de 1936 vorschlugen und Frie nspreisn g sich damit einer groben Einmischun in e se schuldig Verhältnis innerdeutsch

ten? mach der Neuen Zürcher Zeitung " nicht Es ist verborgen geblieben , daß aus dem in der Schrift ,,Der Fall Gustloff" veröffentlichten Material die Haltlosigkeit des Verbotes der Landesgruppe Schweiz der NSDAP . hervorgehen soll . Gegen ngen in dieser Beziehung die Veröffentlichu richten sich ganz besonders heftige Angriffe des Blattes . Es fehlt jedoch eine einleuchtende Antwort auf die Frage, warum es der deutschen Autorität nicht abträglich ist, wenn die zahlreichen Schweizer Vereine in Deutschland sich nach demokratischen Grundsäßen verwalten , ſcher Aufandererseits aber ein nationalsozialiſti en in der Schweiz bau deutscher Organisation „einen nie dageweſenen und unerträglichen Verche Souveränitätsrechte zicht auf selbstverständli h in sich tragen soll ". Es berührt außerordentlic ig g r eigenart , wenn die „ Neue Zürche Zeitun " in einem Augenblick, wo ihr Land kommunistische Angriffe sich abzuwehren bemüht , sich von neuem uß von den Zusammenschl gt tischer Grundßi n t is he hl mü al sc , fü be zi ut so de al on hs f ti ic au na Re lage als unerträglich zu kennzeichnen .

(...

NSK Folge 262 Die Neue Zürcher Zeitung" macht sich zum Schluß Sorgen, daß die Schrift „trotz aller Be= mühungen des Verlages nicht genügend verbreitet ſei, um in der Schweiz wirksam zu ſein“. Wir können sie in dieser Hinsicht beruhigen. Es liegt nicht nur die 4. Auflage vor, sondern es sind dem Verlage gerade aus Schweizer Kreisen so viele zustimmende und

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9. November 1936 anerkennende Zuschriften zu der Ver= öffentlichung zugegangen, daß die Hoffnung besteht, daß sie trok der Bemühungen der ,,Neuen Zürcher Zeitung" die gewollte Wirkung erreicht hat : Durch Aufdeckung der gemeinen Heharbeit jüdischer Brunnenvergifter die Vor aussetzungen für ein ehrliches Verständnis zwischen Deutschland und der Schweiz zu schaffen.

Leiſtungssteigerung durch Wirtſchaftsprüfung Ihre Aufgabe in der deutſchen Wirtſchaft und im Dienſt des Vierjahresplans Zum ersten deutschen Fachkongreß für das Prüfungs- und Treuhandwesen NSK Bom 13. bis 15, November wird in Weimar von der Akademie für Deutsches Recht, dem RS.Rechtswahrerbund und dem Institut der Wirtschaftsprüfer der erste Fachlongreß für das Brüfungs- und Treuhandwesen durchgeführt.

Nur eine übersichtlich nach dem Gesichtspunkt ihrer verschiedenen Leistungsarten und Leiſtungsgrade geordnete Wirtschaft ist imstande, diejenigen Aufgaben zu erfüllen, die ihr die Notwendigkeiten der Lebensinteressen des ganzen Volkes stellen. Es entspricht dem wachsenden politischen Verständnis des deutschen Volkes, daß es heute kaum mehr einen Volksgenoſſen gibt, der nicht davon überzeugt wäre, daß Politik und Wirtschaft in einem engen Zusammenhang stehen und die Wirtschaft sich in ihrem eigensten Intereſſe dem politischen Willen unterordnen muß. Wenn aber umgekehrt etwa die Sonderinteressen der verschiedenartigen Wirtschaftskreise der Politif ihre Richtung vorschreiben wollten, so müßte -- das ist heute die Erkenntnis des deutschen Volkes das Wohl der Gesamtheit und damit lehten Endes auch das der einzelnen Wirtschaftsunternehmungen selbst den schwersten Schaden erleiden. Das Leben der Wirtschaft bedarf einer ordnenden Führung , wenn sie ihre Aufgaben im Leben des Volkes erfüllen soll. So hat sich heute der in diesem Sinne aufzufassende Begriff "" Geordnete Wirtschaft“ herausgebildet, der bedeutet, daß der Staat die Wirts schaft lenkt, damit sie ihre Funktion als Dienerin der Volksgemeinschaft zum allgemeinen Nuken erfüllen kann. Dazu gehört aber auch die Erkenntnis, daß der einzelne als verantwortungsbewußtes Wirtschaftsglied handelt und seine schöpferischen Kräfte für das Ganze eine zusetzen hat. Die Durchführung eines geordneten Einſakes der Wirtschaft ist heute in Deutschland zwingende Notwendigkeit und geschieht nach staate lichen Richtlinien im Wege der Gemeinschaftsverwaltung. Wenn der Staat der Wirtschaft Richtlinien gibt, so muß er sich dabei auf die Erfahrungen der verschiedenen Gemeinschafts- bzw. Selbstverwaltungskörper der Wirtschaft stüken, die ihr Urteil aus dem tatsächlichen Ablauf des wirtschaftlichen Geschehens gewinnen. So wird die Frage der Wirt : schaftsbeobachtung brennend, so wird es verständlich, daß die Wirtschaftsprüfer, die die Betriebe aus eigener Anschauung kennen, eine geradezu treuhänderische Stellung im Volksleben als Beobachter und Beurteiler im

Dienste des Volksganzen einnehmen. Die Brüs fung der einzelnen wirtschaftlichen Unternehmungen wird somit zur Voraussetzung für die Ordnung der auf die Gemeinschaft der Nation abgestellten Wirtschaft. Aus der einheitlichen und ausreichenden Rechnungslegung der Betriebe gewinnt der Wirtschaftsprüfer seine Er kenntnisse zunächst über die für die einzelnen Betriebe lebenswichtigen Zusammenhänge. Diese auf der Einzelbeobachtung beruhende Wirtschaftserkenntnis steht im engsten Zusam= menhang mit der Wirtschaftsordnung. Aus den Ergebnissen der Wirtschaftsprüfung lassen sich die notwendigen Rückschlüsse auf die wichtigsten Wirtschaftsprobleme ziehen, wie z. B. Währungsprobleme, Rohstoff-, Einfuhr- und Ausfuhrfragen, ebenso auf die innerwirtschaftlichen Verhältnisse, wie Geld= und Kreditwesen, Arbeitsmarkt und Marktbeobachtung. Das einzelne Unternehmen steht in der Ges samtheit der volkswirtschaftlichen Beziehungen der Kräfte und ist von Mißverhältnissen und Spannungen im großen Raume der allgemeinen Wirtschaftslage ebenso betroffen, wie sich andererseits eine allgemeine günstige Lage letten Endes auf jeden einzelnen Betrieb fegensreich auswirkt. Arbeitsbeschaffung, Wehrhaftmachung, Rohstoffversorgung, wirken sich beispielsweise auch auf solche Betriebe günstig aus, die scheinbar in gar keinem Zusammenhang mit derartiden politischen und wirtschaftspolitischen Ge= gebenheiten stehen. Der Wirtſchaftsprüfer iſt je doch imstande, zu untersuchen und zu beurteilen, inwieweit die „ Lage" des Unternehmens von der volkswirtschaftlichen Gesamtbewegung unmittelbar und mittelbar erfaßt wird. Die Ausgestaltung der Rechnungslegung und des Prüfungswesens wird daher künftig in weit höherem Maße als bisher den volkswirtschaftlichen Zwecken zu dienen haben. Wenn diese Entwicklung auch notwendig dem Interesse der einzelnen Unternehmungen zugute tommen wird, so hat doch die Gesamtheit der Wirtschaft und damit das Volk selbst den Hauptvorteil davon. Denn wenn durch den Einſat der Wirtschaftsprüfer z . B. der geschäftlichen Untreue vorgebeugt wird, so bezieht sich das nicht nur auf den betreffenden einzelnen Betrieb, son dern legten Endes auch auf die Außenstehenden, auf den Staat. Wenn die Wirtschaftsprüfung

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NSK Folge 262 im Betriebe zur Leistungssteigerung des betreffenden Unternehmens führt, so dient sie das mit noch mehr dem Volt. Die Betriebsführung wird auf Grund der allgemeinen Erfahrung des den Betrieb untersuchenden Brüs fers nicht nur in der Lage sein, klar für sich selbst zu disponieren, sondern damit auch ihren Betrieb wirksam in den Dienst der Wirtschaftsordnung stellen können. Der Nationalsozialismus hat auch auf dem Gebiet der Bereinigung und Neuordnung der deutschen Wirtschaftsleistungen Erfolge großen Ausmaßes aufzuweisen. Aus Verworrenheit. Übelständen und Tiefstand reißt er mit der ganzen Kraft seiner völkischen Weltanschauung gerade auch die Wirtschaft nach oben. Ein wich tiges Hilfsmittel ist für ihn dabei in zunehmendem Maße die Wirtschaftsprüfung. Bereits jetzt schon kann gesagt werden, daß sie aus dem Gedankenbereich der nationalsozialistischen Wirtschaftsordnung nicht mehr wegzudenken ist. Durch planmäßige, verantwortungsbewußte Arbeit im kleinen wird die Wirtschaftsbeobach-

Wo

9. November 1936 tung und beurteilung eine wichtige Stüße für den neuen Vierjahresplan sein. Vom 13. bis 15. November wird nun der erste deutsche Fachkongreß für das Prü fungs- und Treuhandwesen in Weimar tagen. Es tann damit gerechnet werden, daß diese Gelegenheit dazu beruht werden wird, um die bisher in Erscheinung getretenen fachlichen und formellen Mängel der Wirtschaftsprüfung zu erkennen und Wege zu finden, sie zu beseitigen. Aus dem bereits Gesagten kann vor allem auch darauf geschlossen werden, daß diese Tagung nach verschiedener Richtung hin ein wertvoller Beitrag zur Durchfüh = rung der Aufgaben der kommenden vier Jahre geben wird. Die Akademie für Deutsches der Recht, Nationalsozialistische Rechtswahrerbund und das Institut der Wirts schaftsprüfer, die die Tagung veranstalten, bieten volle Gewähr dafür, daß die zunächst gestellten Aufgaben erkannt und Wege zu ihrer Lösung gefunden werden. Dr. Otto Zeller.

die Kunst Herzen

Mit der Reichsautobahnbühne unterwegs ― NSK Sich nach eingetretener Dämmerung und möglichst noch bei Nebel den Weg zu einem unserer Reichsautobahnlager zu bahnen, ist teine ganz leichte Sache. Einsam ist die Gegend, targ die Landschaft, mit tiefen Räderspuren ausges fahren sind die Wege. Man ist froh, mit gründlich durcheinandergeschüttelten Knochen am Ziel angekommen zu sein. Hier in diesem Lagerviered wohnt also die Gemeinschaft von Arbeitern, die auf vorgeschos benem Posten in harter Arbeit die Straßen des Führers täglich weiter ins Land hineintreiben. Wir sehen an dem aufgeregten Leben, daß heute etwas Besonderes los ist. Zum drittenmal ist Reichsautobahnbühne zu hier die Gast , um auf dieſem verlaſſenen Stückchen Erde für einen Abend Feststimmung zu verbreiten. Zweimal in jedem Jahr Nach August Hinrichs „ Swinskomödie“, nach Paul Schureks „ Straßenmufit" steht jetzt He ins rich von Kleists ,3erbrochener Krug" auf dem Spielplan. Jener berühmte Krug der Frau Marthe, der unverwüſtlich ist, so oft er auch schon auf der deutschen Bühne zu Scherben ging. Vom derben Bauernlustspiel über ein modernes Schauspiel zur klassischen Komödie: das ist schon ein Weg, der uns in dem einen Jahr des Bestehens der Bühne ein großes Stüd weitergeführt hat. Und doch, wie wenige wissen im Grunde etwas von ihr. Bei den meisten verbindet sich das Wort „ Wanderbühne “ unwillkürlich noch mit dem alten Begriff der Schmiere , die von Dorf zu Dorf 30g, um für ein paar Groschen Geld oder Lebensmittel neugierig zusammenge = laufenes Volk zu amüsieren . Von diesem Charafter ist nicht das geringste mehr übriggeblie-

erobert

Kleist, zwischen Arbeitskameraden erlebt ben. Sie ist, wie die Reichsautobahnen, eine Schöpfung des Führers selbst. Er war es, der die NSG. ,,Kraft durch Freude" aufrief, sich in besonderem Maße der Freider Autobahns zeitgestaltung arbeiter zu widmen. So entstand 1935 innerhalb des Reichsamtes Feierabend " in der NSG. ,,Kraft durch Freude" die Reichsauto= bahnbühne, deren Vorstellungen als Krönung für die von den Gauen in den einzelnen Lagern regelmäßig durchgeführten Unterhaltungsabende gedacht waren. Zweimal ist sie jährlich in jedem Autobahnlager zu Gast.

Hier gehört die Kunst dem Volk Man muß selbst einmal in solch einem Lager unter den Autobahnarbeitern geſeſſen, man muß in ihre Gesichter während der Aufführung ge= sehen haben, um die wahre Bedeutung dieser Bühne würdigen zu können. Hier stößt das Theater in einem Maße auf Neuland, wie wohl sonst nirgendwo. Volksgenossen, die noch nie in einem Theater waren, sind hier keine Seltenheit. Nirgendwo anders kommt man kulturell besser an diese Menschen heran. Unbestreitbar hat KdF. in den Städten in diese kunstfremde Volksschicht schon eine Bresche geschlagen. Selbst die nur halbwegs Interessierten, die bei nor malem Eintrittsgeld verzichten würden, konnten durch die Preisermäßigung gewonnen werden. Aber nicht diejenigen, die aus Unwissenheit uninteressiert sind, weil sie nicht wissen, was ihnen da geboten wird, die mißtrauisch dem Theater fernbleiben, auch wenn man ihnen heimlich und umsonst eine Karte in die Tasche stecken würde. Es sind die durch die Schuld der Cliquen- und Judentheater mißtrauisch Gewordenen. Davon

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wollen sie nichts wissen, das geht sie nichts an, das bedeutet für fie Zeitverlust, Feierabendverlust. So ist die Lage in den Städten, wo anderweitige Ablenkung in Hülle und Fülle vorhan den ist. Anders aber ist es in den Lagern. In dieſem eng umfriedeten Kreis gibt es nicht viel Zerstreuung, da ist jeder auf sich und die Kame= radschaft angewiesen. Da ist es beinahe selbst verständlich, daß er sich einmal solch ein Theater ansieht. Entscheidend ist dabei , daß er nicht zum Theater zu gehen braucht, sondern, daß die Bühne zu ihm kommt, zu ihm in den Gemeinschaftsraum, wo er zu Hause ist. Künstlerischer Stoßtrupp In einem solchen Zustande der ersten Annähe rung kommt alles darauf an, wie die Bühne arbeitet. Sie kann den Zuschauer für immer ge= winnen, ſie kann ihn aber auch für immer verjagen. Die Wanderschmieren haben in ähnlicher Lage versagt, sie gingen letzten Endes an ihrer inneren Disziplinlosigkeit zugrunde. Die Reichsautobahnbühne dagegen ist sich bewußt, tün ſt lerischer Stoßtrupp zu ſein. Nicht umſonſt wurde in Berlin wochenlang Tag um Tag mit den erfahrensten Spielleitern geprobt, nicht umjonit legte man Wert darauf, die Erstaufführung von der Berliner Theaterkritik be= ſchicken zu laſſen. Das, was den Autobahnarbeitern geboten wird, kann sich getrost auch in Theatern der Reichshauptstadt sehen lassen.

Vom Spiel gebannt Es gab bisher nichts Schöneres für die Angehörigen der Reichsautobahnbühne, als die innere Anteilnahme , die wachsende Ergriffenheit der Arbeiter vor dem Geschehen des Stückes zu verfolgen. Einmal war es der sympathische Lehrer des Spiels wollte gerade das geliebte Mädchen an sich ziehen, unterließ es aber aus Befangenheit und bat um ein neues Stelldichein am Abend, wo jeder von den Zuschauern wußte, daß sie dann bereits mit einem Bauernburschen verabredet war - da sprang einer der Arbeiter auf und rief, erregt und beschwörend : „ Nein, jest, heute abend ist es doch zu spät!" Ein andermal begrüßten sie eine Schauspielerin, die ihnen in „ Krach um Iolanthe“ in einer lustigen Rolle gefallen hatte, und die sie nach Monaten wiedererkannten, bei ihrem Auftreten mit freudigen Zwischenrufen. Sie glaubten auch diesmal wieder an eine lustige Rolle. Als die Darstellerin sie aber diesmal in eine tragische Welt versezte, da verstummte sehr bald das Hallo, da wurde sich manch einer zum erstenmal bewußt, daß Schauspielertum nicht nur Spaß macherei , sondern Men schengestaltung ist. Wer aber einmal mit seinen Gedanken soweit gekommen ist, den läßt das Theater - und im erweiterten Sinne die Kunst überhaupt - nicht mehr los, der wird ihm auch später, wenn er wieder in den Städten ift und Geld für eine Vorstellung bezahlen muß, treu bleiben.

Und wenn man Monate später wieder in ein Lager kommt, und über das Gesicht eines Autobahnarbeiters huscht ein Erkennen und er sagt:

Matt: 4b

9. November 1936„ Ihr habt leztens das und das Stück gespielt, ich habe gestern noch mit meinen Kameraden darüber gesprochen!“, dann ist das meistens der ſchönste Lohn für einen, der mit dabei war.

Brücke zum Dichter Diesmal also stand Kleist im Mittelpunkt des Abends. Jezt, wo alles vorbei iſt, wo wir die lachenden Gesichter und die ausgelaſſene Stimmung der Arbeitskameraden am Schluß mit eigenen Augen gesehen haben, jezt tönnen wir es ja im Vertrauen gestehen, daß wir anfangs von Lampenfieber nicht ganz frei waren, Die lange vorher überlegte Frage : „ Ist Kleiſts Meisterwert nicht noch verfrüht?" ist beant= wortet. Das Spiel begann mit einer kleinen bildhaften Einführung. Ein Projektionsapparat warf Kleists Bild, seine wichtigsten Lebensdaten mit einer Erklärung ſeines tragischen Schicksals auf die Leinwand. So erhielt jeder gleich ein persönliches Verhältnis zu dem Dichter. Dann hob sich der Vorhang und ließ vor einem reizend gebauten Bühnenbild Traugott Müllers (in der Beschränkung zeigte sich hier wahrhaft der Meister) Kleists heiteren Korruptionsskandal vom Dorfe sich abspielen. Es ist wochenlang an diesem Stück geprobt worden, Friz Holl als Regisseur hatte an Spielmomenten herausgeholt, was herauszuholen war, es gab, auch in den stummen Szenen, keinen toten Punkt. Zuerst war es ungeheuer still, man wußte noch nicht, um was sich die Sache da vorn eigentlich drehte, man fand sich auch mit der Kleistschen Sprache nicht sofort zurecht, die naturgemäß den anfangs fremd an muten muß, der nur moderne Schauspiele ges sehen hat. Doch wie dann immer sichtbarer wurde, daß da auf dem Richterstuhl ein ganz durchtriebener Halunke saß, vom Dichter mit liebenswürdig menschlichen Zügen gezeichnet, der sich wie ein Aal den Fängen der Gerechtigkeit zu entziehen suchte, da war der Kontakt ſchlagartig hergestellt. Der Berichterstatter hatte auf dem Mittelrang“ einen Plak zwischen zwei Autobahnern erwischt. Bei den Höhepunkten hieb ihn der eine aufs Bein, boxte ihn der andere mit den Ellbogen in die Rippen, es war alles wundervoll in Ordnung. Auch innerlich! Eine große Kameradschaft

Nach der traditionsgemäßen Rauchpause gab es dann noch einen Nachtisch, einen satyrhaften Abgesang. „ Ein kleiner Spaß — ernst gemeint“, so verkündete das Programm geheimnisvoll . Es handelte sich im Kern um die tolle einaktige Posse von Johann Nestroy Hinüberherüber", die einem gutgelaunten Bearbeiter in die Hände gefallen war, der die ganze Sache des Wienerischen entkleidete und einen regelrechten Theaterult mit allerlei zeitgenössischen und lokalen Anspielungen daraus machte. Am Schluß gab es viel Hallo und Zurufe, einer der Arbeiter setzte sich ans Klavier, um das Abräumen der Dekorationen zu verſchönen, einer packte mit an, um den Schauspielern beim Abbauen zu helfen, alles in allem : Wer dieſes Lagerleben einmal ein paar Wochen miterlebt hat, den läßt es so leicht nicht wieder los ! H. Leisegang.

N SK Gonder dienſt

Die

deutſc

he

Frau

Amtlicher Pressedienst der N S.-Frauenschaft und des Deutschen Frauenwerkes

Eine

Gemeinschaft

für

alle

Frauen

Das Deutſche Frauenwerk und die NG.- Frauenſchaft – Die Aufgliederung der gesamten Frauenarbeit NSK In den Städten und Ortſchaften vieler deutscher Gaue gehen breite Spruchbänder über die Straßen : Tretet ein in das Deutsche Frauenwerk! Überall fieht man das Zeichen der Lebensrune silbern im schwarzen Feld, das Abzeichen des Frauenwerks, das zur Einzelmit, gliedſchaft aufruft. Immer wieder gehen Meldungen von Veranstaltungen des Deutschen Frauenwerks, von Kursen und Schulungen der Abteilung Volkswirtschaft 2 Hauswirtschaft und des Reichsmütterdienstes im Deutſchen Frauenwerk durch die Zeitungen, doch immer noch nicht herrscht überall vollständige Klarheit darüber : Was ist, was will das Deutsche Frauenwerk, und wie steht es zur NS.-Frauenschaft, ,,Das Deutsche Frauenwerk ist die große gemeinsame Heimat allerdeutschen Frauen, gleichgültig, wo und in welcher Arbeit sie stehen", sagte die Reichsfrauenführerin, Frau Gertrud Scholz - Klink , in ihrer Rede im Deutschlandsender am Anfang dieses Monats. Das Deutsche Frauenwerk bildet die gemeinsame Arbeitsbasis aller deutschen Frauen. In ihm haben sich heute alle Frauenorganiſationen und vereine Deutschlands, wo sie auch immer tätis gen Anteil an dem Geschehen in unserem Volke nehmen, zur einheitlichen Arbeit zusammengeschlossen. Ihm gehört also die Hausfrau ebenso an wie die Akademikerin, die Lehrerin wie die Schwester, die werktätige wie die künstlerisch schaffende Frau. Die bestehenden Frauenverbände haben bereits faſt alle die korporative Mitgliedschaft des Deutschen Frauenwerkes erworben. Für die einzelne Frau aber, die bisher keiner Frauenorganisation angehört hat, und die bereit ist, sich in das Aufbauwerk des Führers einzureihen, besteht die Möglichkeit, als Einzelmitglied dem Deutschen Frauenwerk beizutreten. Da die NS.-Frauenschaft seit Be= ginn dieses Jahres geschlossen ist, ist dies der gegebene Weg zur Mitarbeit für fie. Die ein zelne fann nur über die Mitgliedſchaft im Deutschen Frauenwerk, in dem sie den Beweis ihres Willens zur Mitarbeit und die Befähigung zur Bekleidung eines Amtes erbringen muß, in diese Führerinnenorganisation gelangen. Dem Deutdas ist schen Frauenwerk angeschlossen Frauenamt der Deutschen Arbeitsfront , das zum Unterschied vom Frauenwerk und der NS.-Frauenbund keine Mitgliederorganisation ist, sondern ein Amt für die weib lichen Mitglieder in der DAF. Seine Aufgabe ist vor allem die sozialpolitische Betreuung der

Frau und die Sorge um ihre Arbeitsehre. Die NS.-Frauenschaft aber, die die aus der Kampfzeit hervorgegangene Parteiorganisation der deutschen Frauen ist, hat die Führung der gesam= ten Arbeit in Händen, ihr ureigenstes Aufgabengebiet ist die politische und weltanschauliche Schulung aller Frauen. Die ganze Frauenarbeit, die vom Deutschen Frauenwerk umschlossen wird, ist in fünf große Arbeitsabteilungen aufgeteilt worden. In ihnen sind die Gebiete herausgegriffen, die für alle Frauen gemeinſam verpflichtend sind, und die wohl in jeder Nation die speziellen Aufgaben der Frau darstellen. Das ist einmal die Abteilung Volts : wirtschaft - Hauswirtschaft , der die Lenkung aller der wirtschaftspolitischen Fragen obliegt, die die Frau als Verbraucherin und Verwalterin betreffen. Dazu gehört vor allem die hauswirtschaftliche Erziehung und Schulung, die für die Frauen aller Berufe und Schichten gleich verpflichtend ist. Die zweite große Arbeitsabteilung ist der Reichsmütterdienst. Seine Aufgabe ist es, die deutschen Frauen auf die Verpflichtung aufmerksam zu machen, die sie als „ Mütter der Nation" betreffen. Mit diesem Begriff ist jedoch nicht nur die leibliche Mutterschaft gemeint, (ondern die Aufgabe der Frau, seelische Kraftträgerin eines Volkes zu sein. Die dritte Arbeitsabteilung ist : Kultur , Erziehung und Schulung. In Arbeitsrichtschulen werden die Frauen über die wirtschafts- und geopolitische Lage unseres Volkes unterrichtet und über die Fragen aufgeflärt, die die Frauen im Rahmen des Volkes besonders angehen, wie zB. Bevölkerungspolitik und Rassenpflege. In diese Abteilung gehören auch außer der politischen Schulung alle kulturellen Frauenfragen, so arbeiten in ihr zB. die Gedok (Gemeinschaft deutscher und österreichischer Künstlerinnen und Kunstfreundinnen) und der Verband Deutsche Frauenfultur. In der vierten Abteilung : Hilfsdienst ist die Rote-Kreuz-Arbeit, die Mithilfe bei der NSV., beim Winterhilfswerk, beim Hilfswerk Mutter und Kind und die Tätigkeit im Reichsluftschutzbund zuſammengefaßt. Und die Aus = landsabteilung hat sich einmal die Bes treuung der Reichsdeutschen im Ausland und zum anderen die Betreuung von Ausländern, die das neue Deutschland besuchen, zur Aufgabe gestellt. Gerade auf dem letzten Gebiet ist eine

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9. November 1936

große Aufgabe zu leisten, und diese Abteilung fann viele Vorurteile und manches Mißverstehen aus der Welt ¡ chaffen. Die Frauenverbände und vereine, die sich in die Arbeit des Deutschen Frauenwerkes gestellt haben, find nun je nach ihrem Schaffensgebiet in das Aufgabenbereich der einzelnen Arbeitsabteilungen eingegliedert worden. Die Frauen, die die Einzelmitgliedschaft erstreben, melden sich bei den jeweiligen Ortsgruppen des Deutschen Frauenwerkes, bei der zuständigen

Freude

am

Ortsfrauenschaftsleiterin, die gleichzeitig Füh rerin der Ortsgruppe des Deutschen Frauenwertes ist. Auch ihnen ist dadurch die Möglichteit gegeben, ihre Arbeit und ihre Fähigkeiten gemäß ihrer Begabung in den Dienst einer der fünf großen Arbeitsgebiete, die bis in jede Ortsgruppe hinein bestehen, zu stellen. Und Damit ist es einer jeden deutschen Frau möglich gemacht, ihr Teil mitzuarbeiten an den großen Aufgaben, die der Frau im Wiederaufbau L. B. unseres Volkes gegeben find.

Muſizieren ―

Zum Tag der Hausmuſik am 17. November

NSK Der Pflege des Familienlebens, der Familie als der kleinsten Zelle des Volkes, gehört heute unsere ganze Liebe, und gerade wir Frauen und Mütter haben darin eine beglückende Aufgabe wiedergefunden, daß wir über das Wort vom Kochtopf als ureigenstem Schaffensgebiet der Frau", das wir uns ime mer wieder anhören müſſen, nur lächeln können. Gewiß, daß wir unsere häuslichen Pflichten, auch die Ernährung unserer Familie, mit der Gewissenhaftigkeit und Verantwortungsbereitschaft betreuen, die dem Ernst der uns übertragenen Verpflichtung entspricht, ist selbst= verständlich. Aber wie viele andere und fulturelle Aufgaben gehören zum Schaffensbereich der Frau. Ist es Sache der Mutter, dem Buch in der Familie den rechten Plaz anzuweisen durch gemeinsames Vorlesen, durch geschickte Führung der jugendlichen „ Leſeratten", so ist sie allein auch der rechte Förs derer der Musikpflege im Kreis der Familie. Gegen alles Scheindaſein haben wir heute einen großen Widerwillen, so wollen wir auch keine Musik, die unsere Kinder unter Qualen und Schrecken erlernen, wie ſie uns aus unserer Jugend erinnerlich sind. Musizieren soll ihnen eine Freude sein, nach der sie selbst verlangen, das gemeinsame Spiel soll aus der Ge= meinschaft der Familie erwachsen. Wenn wir uns einmal Musikliteratur von früher ansehen, sei es für Gesang oder Instru = mente, so hatte zum Beispiel die Cembalostimme nichts aufzuweisen als einige mit Zahlen versehene Baßnoten. Diese Bezeichnung mag uns fümmerlich erscheinen, aber sie allein ermöglichte dem Spieler, wohl nach der Absicht des Meisters, aber doch auf eine eigene Art, die Begleitstimme auszuführen. Also nicht auf Fingertraining fam es an, sondern auf das Erlernen musikalischer Gesetze. Und diese Geſetze mußten gelernt werden, wie Schreiben und Zeichnen, als selbstverständliche technische Voraussetzung. Sie nun allein wiederum ermöglichen dem Musizierenden, selbst schöpferisch mitzugestalten, und eben dieses Mitgestalten iſt das, was überall im Leben die wertvollsten Kräfte in uns entwickelt und zur Entfaltung bringt. Nur auf diesem Wege werden wir auch im Kind die Freude am Musizieren wecken und erhalten, denn das Kind will gestalten. Ein großer Teil der alten, guten Hausmusik ist so geschrieben, daß fie gar nicht einmal ans

– nserer Kinder Die Musikerziehung = Instrument gebunden ist. Die einzelne Stimme kann von Geige oder Flöte, von Cello, Bratsche, Gambe oder Klavier übernommen werden. Niemand darf sich entmutigen laſſen, wenn er bisher selbst teine Gelegenheit hatte, ein Instru ment zu spielen. Es ist nie zu spät dazu, und die Blodflöte ist heute als der glüdlichste Wegbereiter des Instrumentalspiels jedem zu gänglich und kaum noch zu entbehren. Jungen und Mädel bringen vom Heimabend ein neues Lied. Das wird auf der Blockflöte probiert, der andere wills begleiten, vielleicht findet er selbst eine neue Stimme, vielleicht kann das Lied auch im Kanon gespielt werden, vielleicht wird auch eine andere Begleitmelodie gesucht. Nun können die beiden ihr Lied, und wie stolz find ste, wenn die Mutter nun mitmacht, und schon sind wir im schönsten gemeinsamen Mustzieren drin. Sobald das Kind ſein Instrument kennen und lieben und verstehen gelernt hat, wird es auch mit Freude ans Üben gehen, um mehr und Schöneres und Schwereres spielen zu können . Nun kommt ein zweites Stadium der Musikerziehung, der Sinn für gute und schlechte Musik, das Kennenlernen unſerer großen Meister. Die Jungen bringen vom Heimabend ein ,,zadiges" Reiterlied mit. Das wird geübt, gespielt, variiert, aber mehr als das, es wird zum Ausgangspunkt einer ganz neuen Musikbetrachtung. Ist es ein altes Lied, so suchen wir andere Musik aus der gleichen Epoche hervor, wir erleben verwandte Klänge in der Liedgestaltung, oder wir finden den Gegensatz dieses wilden Landsknechtsliedes zu einer feinen, zarten, in gleicher Zeit entstandenen Kammermusik, einem Tanz, einem Trio oder einem anderen Lied. Vielleicht begegnen wir auf dem Weg einem unserer großen Klaſſiker der Muſik. Nun horchen die Kinder auf. Andere schwerere Sachen spielt die vielleicht selbst musizierende Mutter vor, es geht aber auch ohne dies. Wo ein Grammophon im Hauſe ist, läßt sich eine Platte spielen, bei der Musik im Radio hören wir mit besonderer Liebe auch Werke dieses Meisters, den wir auf unserem muſikalischen Spaziergang durch die Zeit begegnet sind. Wir hören ihn im Lied, in der Sonate, in der Sinfonie, in der Oper. Heute war es vielleicht Schubert, ein andermal wird es Mozart sein. Nun kommen die Kinder von selbst und horchen auf. Ein verwandtes Thema schleppen sie heute, einen ähnlichen Text ein andermal an,

Blatt 7

NSK Folge 262 und es dauert gar nicht mehr lange, dann beginnt in ihnen ein erstes wirkliches Verständnis für den großen Meister zu erwachen. Lieben sie nun ihr eigenes Instrument, so vers suchen sie, etwas von dieser Musik spielen zu können, vielleicht findet sich erst etwas ganz Leichtes, vielleicht ist es wieder ein Lied, das auf der Blodflöte gespielt, auf dem Klavier begleitet wird. Nun erwacht aber auch der Ehrgeiz, mehr spielen zu können, und das üben ist keine Tortur mehr, sondern nur ein paar Stufen auf dem Weg zum heißersehnten Ziel.

Mit dem

9. November 1936 So erwächst nun auch Freude an anderen Instrumenten, den einen reizt die Harmonie, im Gegensatz zur Melodie seiner Flöte, und so fin= det er von sich aus den Weg zum Klavier, den anderen der langvolle tiefe Ton des Cellos. Wenn unsere Musiklehrer diese Freude am Musizieren in unseren Kindern zu pflegen verstehen und zu erhalten streben, dann werden wir bald wieder in jedem deutschen Haus fröhlich musizierende Jugend haben und damit die Pflege guter deutscher Hausmusik. Ch. de B.-F.

Arbeitsdienst auf Fahrt

- Deutsche Menſchen lernen sich kennen Gemeinschaftssingen im Dorf — NSK Wir waren schon lange über den Deich gewandert. Die Sonne schien unbarmherzig auf uns hernieder, und draußen aus dem Wattenmeer flimmerte und gligerte es. Die Stille war fast leblos und wurde nur ab und zu von einem Lied unterbrochen, das wir fangen. Schon lange sahen wir den Leuchts turm , unser Ziel, vor uns, doch es schien, als ob die Entfernung sich nicht verringern wollte. Wir beschleunigten unsere Schritte und gingen nun quer über eine Wiese auf das Dorf zu. Die weißen Häuser mit den braunen Strohdächern lagen sonnbeschienen und wie auss gestorben da, und wir fühlten uns fast wie Eindringlinge, als wir in die Dorfstraße einbogen. Hier bekommen wir bestimmt Buttermilch", sagte plöglich eine von uns. Das sollte heißen : ich habe einen fürchterlichen Durst. Der Wink mit dem Zaunpfahl war verstanden worden . „Wir verteilen uns jezt zu zwei und zwei und bitten in den Häusern um ein Glas ButterHeute abend milch", sagte unsere Führerin. veranstalten wir im Dorf ein Liedersingen ; In einer ladet die Leute alle dazu ein. Stunde ist Treffpunkt hier unter dieser Ulme. Wir kochen dann draußen vorm Dorf ab.“ Wir machten uns immer zu zweien auf den Weg. Anne und ich gingen auf ein kleines Haus zu, das vor sich einen fleinen Garten mit bunten Blumen und einem grünen hölzernen Zaun hatte. Die Haustür war angelehnt, und auf der Steintreppe davor saß eine schwarzweiße Kate, die uns verschlafen anblinzelte. Wir klopften an die Tür und traten in das Haus. Nichts regte sich. Links und rechts war je eine Tür, geradeaus ging es wohl auf den Hof. Wir klopften kurz entschlossen an eine der Türen. Eine alte Frau mit faltigem Gesicht trat uns entgegen und ſah uns aus blauen, faſt harten Augen an. Diese Augen beherrschten den ganzen Menschen, ja sie beherrschten alles, was um die Frau herum war, und sie waren so voll Leben, daß die Falten, die wie Lebensrunen das Gesicht überzogen, faſt unwahrscheinlich wirkten. Wir trugen unsere Bitte vor und erzählten, daß wir vom Arbeitsdienst wären und schon einen weiten Marsch hinter uns hätten . Als Antwort wurden wir in ein Stübchen geführt. Es hatte zwei kleine Fenster. Die Decke war sehr niedrig, und von ihr herab hingen fleine

Segelschiffe in voller Tafelage, an den Wänden waren Photographien. Dies war also die „ gute Stube". Wir sahen uns um. Als mein Blic an der Photographie eines Matrosen hängen blieb, sagte die Frau, und das war das erste Wort, das sie zu uns sagte: „ Dies ist mein Sohn. Er ist am Stagerrak gefallen.“ Wir mußten uns auf eine Holzbank ſeßen, die mit bunten Kissen belegt war. Dann holte uns die Frau einen großen Topf mit Buttermilch Sie blieb vor uns stehen und zwei Gläſer. und sah uns zu, wie uns die Buttermilch schmeckte. Als wir unseren Durst gelöscht hatten, ers zählten wir vom Arbeitsdienst und daß wir heute auf Fahrt wären, um das Land fennenzulernen, in dem wir ein halbes Jahr arbeiten wollten, nicht für uns, sondern für das Land und die Menschen, die darauf wohnten. Frau hörte uns zu, und ihre Augen wurden immer jünger. „ Ja, ja, jezt wird auch wieder für uns Bauern etwas getan“, sagte sie, und wir wußten, daß sie uns verstanden hatte. Auch wir wurden jezt ganz still, denn wir fühlten die Gemeinschaft, die uns mit dieser Frau in dem kleinen frieſiſchen Dorf verband, und sie machte uns glüdlich. Im Nebenzimmer schlug eine Uhr and cr innerte uns daran, daß wir uns unter der Ulme im Dorf wieder einfinden mußten. „ Wir veranstalten heute abend im Dorf ein Liederfingen", sagte meine Kameradin, ,,und laden jeden ein, der kommen will . Sie kommen doch auch, nicht wahr ?" " Als ich noch jung war, sangen wir abends immer am Spinnrad , das war sehr schön“, sagte die Frau, und das war ihre Zustimmung. Wir trabten zu unserem Treffpunkt an der Ulme zurück. Die anderen hatten sich schon eingefunden , und alle freuten sich auf den Abend, der ein Abend der Gemeinschaft werden sollte. So, wie wir es mit unserer Bäuerin erlebt hatten, so hatten es die anderen alle in den Bauernhäusern auch erlebt wir alle hatten gefühlt : hier leben Menschen, die uns gleich sind, zu denen wir gehören. Und aus diesem Erkennen heraus, das uns kommen mußte, wuchs eine Liebe zu dieſem Land mit seinen Menschen, die uns Kraft gab und uns zu freudigem Einsatz anspornte für den Dienst, zu dem wir uns gemeldet hatten. A. H.

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NSK Folge 262 ismus im Betrieb

Sozial

- 120 Kameraðinnen beiterinnen Eine Tagung der ſozialen Betriebsar stehen in den Betrieben weiteren Jahr wird die Zahl wieder beträcht lich gestiegen sein . Die Soziale Betriebsarbeit e NSK Unſere tägliche Arbeit bildet nur einen ist die nationalsozialistisch Form der Bes it Ausschnitt aus der Arbeit des ganzen Voltes . be ar gs un eu im Betrieb , sie fett tr Nur allzu leicht lassen wir uns von diesem Teilbsführung und Gefolgschaft ie r h tr he bei Be da sic auschnitt unterkriegen. Wir stehen dann so immer stärker durch. Sie will nicht die einzelim Bannkreis der eigenen Pflichten , daß wir nen durch Unterſtüßung zur völligen Hilflofig= manchmal in der Art des Vogel Strauß den feit erziehen . Sie geht den schwereren und vers Kopf in den Sand stecken oder aber über den ren Weg. Sie gibt unseren antwortungsvolle engen Horizont der eigenen Nase nicht hinausn lfe zur ne in ad er am eine Hi Arbeitsk sehen können. Es sind dann immer wieder eins e nd ge ra hen e lf . malige , aus dem täglic Trott heraus Selbesthich Di wa sende Bedeutung der SB .-Arbeit Erlebnisse , die uns den Blick für die große fam auf dem diesjährigen Reichstreffen besonLinie wieder freigeben . Wir brauchen gerade s mu rs klar zum Ausdruck . Die Entwicklung der is de al it zi be in der Aufbauar des Nationalso , ganzen Arbeit und die persönliche Entwicklung in der ja jeder ganz ungewöhnlich stark in der einzelnen gab den Teilnehmerinnen wie seinem Teilgebiet eingespannt ist, Erlebnisse, den Referenten die Gewißheit : in der SB.die in uns das Bewußtsein wachhalten , daß wir Arbeit wächst etwas, was seinen vorgezeigten m r re en se mit un ganz Volk im Dienſt unsere Weg sicher und folgerichtig geht und ihn also großen Idee stehen. auch bis zum endgültigen Ziel unbeirrbar gehen Darum ist der Reichsparteitag von so großer goe. Bedeutung, darum suchen wir immer wieder die wird . Gemeinschaft unserer Kameraden . Darum verfammelt auch das Frauenamt der DA F. Eine wesentliche Aufgabe der Frau innen in jedem feine Sozialen Betriebsarbeiter n fe Reichsleiter Buch ſprach zu den . Die Jahr einmal zum Jahrestref britte Reichstagung der Sozialen BetriebsGauschlichterinnen arbeiterinnen wurde in Königswinter vom 18. NSK ,,Die Frau hat die Aufgabe , das Zepter bis zum 28. Oktober abgehalten . Bewußt werr Sitte zu führen .“ Dieſen Leitsak gab der de innen aus der täglichen ben die Betriebsarbeiter Oberste Richter der Partei , Reichsleiter Buch , s Arbeit, aus dem Menschenkrei , der sie täglich den Gauschlichterinnen der NS .-Frauenschaft auf g umgibt der immer nur fordernd vor ihnen dem ersten Schulungslehrgan in der Reichssteht, herausgenommen. Hier in der Gemeins frauenführung in diesen Tagen für ihre Arbeit. schaft von Menschen , die alle die gleiche ArSchlichten , das heißt den Versuch machen, beit tun, alle dieselben Schwierigkeiten und inliche Zänkereien auszugleichen und den fle Fragen tennen und alle demselben Ziel dienen , en die Erkenntnis zu geben , daß die große au Fr fieht die einzelne ihre Arbeit plöglich aus einer e, die auch sie heute im Werke des Füh ab fg Au g ganz anderen Blickrichtun . Sie gewinnt Abs rer zu erfüllen haben , nicht unter persönlichen stand vom persönlichen Leben und Schaffen und Schlichten bedeutet it e e er all ihr fieht die groß Lini , die der Arbe den darf. lei Zänkereien hen, um eine Geg h n er suc zu We de , auc ab en nn m gemeinsa ist, viel flarer als Kameradi meinschaft innerlich sauberer Menschen , die r für das gleiche Ziel in tameradschaftliche Zu t.er nicht nur die Arbeit wird im Verlauf Jonf Ab beit ihre Kräfte als Frau einsehen , ar en mm sa ens flarer. Die eines solchen Schulungstreff zu erhalten . Der Schuß der Ehre und der einzelne, die sonst immer die Gebende sein Arbeit der NS.-Frauenschaft und des Deutschen muß , kann hier einmal die Nehmende fein, auenwerks , das ist die Aufgabe, die sich die Fr fann sich einmal ganz auf sich selbst tonzentries auen, die innerhalb der Gemeinschaft zum Fr e ll vo gs Ar ren . Gerade für die verantwortun in lichten berufen worden sind , gestellt haben . Sch er ist das beit der Sozialen Betriebsarbeit ne Ehre, die sich zeigt in der Gesinnung, in Ei g von besonderer Bedeutun . Sie tann die An= ltung und in der Arbeitsleistung und r Ha de forderungen, die ihre schöne , aber schwere Arichterfüllung der deutschen Frau. Wie das Pfl beit täglich an sie stellt , nur dann erfüllen, deutsche Volt sein Recht auf Ehre gegenüber der wenn sie auch immer wieder den Weg zu sich Welt geltend macht, so ist auch der Grundpfeiler n weiß . Dieser Notwendig felbst zurüdzufinde seines Lebens die Ehre, ohne die eine Gemeinfeit trägt das Frauenamt durch die jährlichen schaft niemals leben und höheren Aufgaben swochen Rechnung. So wie die Gemeinschaft ihre dienen kann. Schulung Neben dieser Bedeutung des Reichstreffens Ehre erhalten muß, so muß sie auch über die für die einzelne kommen Fortschritt und Ehre des einzelnen Gliedes wachen . zukünftige Fragen gerade hier immer Die Schlichtungsstellen wollen nicht Vergel besonders klar zum Ausdrud . Heute stehen g üben, sie wollen versöhnen und erin tun er it be 120 Soziale Betriebsar nen in den Betrieben. Im vorigen Jahr ziehen. waren es ungefähr die Hälfte, und nach einem Drud : M. Müller & Sohn K.G. , Zweigniederlassung Berlin , Berlin SW 68, Zimmerſtraße 88.

Korrespondenz Vartei-

Rationalſozialiſtiſche

Brief aub Drahtanschrift der Schriftlettung: Berlin SW68, 3immerstr. 90, Ill . Fernruf: A 1 Jäger 0022 Berlag: & rans Cher Raf., 6. m. b. H., Zentralverlag der NSDAP., München Berlin , Berlin SM 68, erfand : Cher.Berlag umerBrake 88. - Alle Zahlungen find nach 1111 (Poßschedlonto Berlin 4454) zu richten

NGK

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß ; für die Mitteilungen der Reichspresseftelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Hauptschriftletter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NGDUP

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REK Folge 263

Elaſtizität

der

10. November 1936

Wirtſchaftslenkung

Die nationalsozialiſtiſche Durchführung des Vierjahresplanes – Zu den Anordnungen Görings über den Arbeitseinsatz NSK Wenn in früheren Epochen alles öffentliche Geschehen im Staat fast ausnahmslos der Kritik ausgesetzt werden konnte und wurde, wenn die Kritik den Rahmen der Sachlichkeit sprengte und zur Polemik wurde, wenn schließ= lich ein Kampf aller gegen alle entbrannte, dann gab es noch immer das geflügelte Schlagwort: Die Wirtschaft ist tabu. Nur aus dieser Einstellung heraus war es schließlich zu verstehen, daß die Wirtschaft sich anmaßte, das Primat vor der Politik zu haben. Die Wirtschaft zwang den Staat zu diesen oder jenen Maßnahmen. Je nach Stärke und Überlegenheit war es die Unternehmerschaft, die diktatorisch von sich aus bestimmte, wie die Sozialpolitik gestaltet werden müsse, oder es waren die Gewerkschaften, die den Kampf einseitiger Interessenverfolgung gegen die Arbeitgeber führten. Zum Schluß landete alles im Kompromiß , der weder der einen noch der anderen Seite nüßte. Auflösung der nationalen Volkswirtschaft und ein Siebenmillionen= Arbeitslosenheer standen am Ende des Klaſſenund Intereſſenkampfes. Internationale Schulden und unübersehbare Zinsverpflichtungen ließen die Öfen ausgehen und die Fabriken verfallen. Auch Notverordnungen waren gegen diesen Wahnsinn machtlos. Schon dies zeigt uns den Gegensatz zur heutigen, zur nationalsozialistischen Wirtschaftspolitik. Ministerpräſident Göring hat jezt zur Durchführung des Vierjahresplans keine Berordnungen, sondern Anordnungen erlassen. Er will alles vermeiden, was nach Verbürokrati= Fierung der Wirtschaft aussieht, was das viel= gestaltige und feinverästelte Wirtschaftsleben in die starren Formen von Paragraphen und Ge= lezen zu zwängen versucht. Die Durchführung des Bierjahresplanes wird der Welt erstmalig

eine glüdliche Synthese von staatlicher Wirtschaftslenkung und zugleich elastischer Gestaltung dieser Die deutsche UnterFührung vorererzieren. nehmerschaft hat nicht vor Verboten zu zittern, sondern Gebote in einer Form zu respektieren, die ihr staatspolitisches Verantwortungsbewußtsein und ihren sozialen Geist unter Beweis stellen soll. Das Nachwuchsproblem ist auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens eines der größten, bedeutendsten und schwierigsten . Eine sinnvolle Staatsordnung muß in ihrer auf Generationen ausgerichteten Gesamtaufgabe ſorgſam bemüht sein, das politische Erbe einer großen Zeit starken Händen und klugen Hirnen der heranwachsenden Geschlechter anzuvertrauen. Das trifft gleichermaßen für die Politik wie die Wirtschaft, für die kulturellen Schöpfungen wie die militärischen Notwendigkeiten zu.

Wir erinnern uns noch der Kampfzeit, als unsere politischen Gegner in Erkenntnis des unaufhaltsam sieghaften Vordringens der Idee Adolf Hitlers sich mit den politischen Prinzipien des Nationalsozialismus auseinanderzuseßen und ihnen gewisse positive Seiten abzugewinnen begannen, aber im gleichen Atemzuge von der Unmöglichkeit nationalsozialiſtiſcher Erfolge auf den Gebieten der Außen- und vollends der Wirtschaftspolitik sprachen. Hier spekulierten sie mit mehr oder weniger kühner Hoffnung auf die Achillesferse des Nationalsozialismus. Hier glaubten sie ihre Domäne unangreifbar. Die dreieinhalb Jahre seit jenem 30. Januar haben sie außenpolitisch gründlich eines anderen belehrt und wirtschaftspolitisch vermögen fie ebenfalls nicht mehr den Nationalsozialismus auf die leichte Schulter zu nehmen. Diese Fest= stellungen entbehren jeder kränkenden oder an-

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NEK Folge 263 flagenden Absicht , weil inzwischen die Volksgemeinschaft Wirklichkeit geworden ist und der Führer jedem die Hand reicht , der offen und aufrichtig am gemeinsamen Werk mitzuarbeiten bereit ist. Wir müſſen jedoch immer wieder n , daß nur der Naden Gedanken herausstelle ismus tionalsozial diese Entwicklung zu ermöglichen vermochte . Ohne die Taten des Führers, ohne den Einsatz der Partei wäre der Weg niemals gebahnt und geebnet worden , auf dem nun das deutsche Volk in Sicherheit und Frieden einer besseren Zukunft entgegenschreitenDeka r nn. soziale Friede ist eines der höchsten Gebote , an dessen Verwirklichung der Nationalsozialismus mit der ganzen Kraft seines ideellen Wollens unermüdlich wirkt und schafft . Die Anordnungen des vom Führer mit der es be Durchführung des zweiten Vierjahresplan n te is al zi n so an al Göring Herm treuten Nation atmen diesen Geist . Er hat in einfachen ngen seinen für jeden VolksFormulieru genossen erkennbaren Niederschlag gefunden . Jeder Anordnung geht eine kurze Präambel voraus , in der gesagt wird , wozu die folgenden Maßnahmen ergriffen werden . Wenn es beispielsweise heißt : „ Eine der wichtigsten Aufgaben zur Durchführung des Vierjahresplanes ist die Sicherstellung des Fachs arbeiternachwuchse . Das gilt insbesondere für die Eisen- und Metallwirtschaft sowie für has Baugewerbe . Bei der Bedeutung dieser Aufgabe ist es Pflicht aller in Betracht kommenden öffentlichen und privaten Betriebe , sich an der Ausbildung ihres Nachwuchses zu beteiligen “, dann erkennt in den anschließenden Bestim = mungen sofort jeder, um was es geht und worauf es ankommt . Die Lehrlingshaltung soll nicht zur Lehrlingszüchterei werden , sondern sinnvoll den Zweden und Bedürfnissen der Wirtschaft entsprechen . Fachliche Hochleistung ist nur durch eine gründliche Betriebslehre denkbar . An qualitativen Arbeitskräften ist nicht dieser oder jener Industrie- bzw. Gewerbezweig interessiert, sondern die Gesamtheit der Wirtschaft und damit die Gesamtheit des Voltes. Es ist daher auch nur billig und gerecht , wenn diejenigen Unternehmer , die aus beſtimmten betrieblichen oder sonstigen Gründen nicht zur Lehrlingshaltung und ausbildung herangezogen werden können , finanziell an der Ausbildung des Nachwuchses beteiligt werden , da ihnen zum Schluß ja selbst die fachlich geschulten Arbeitskräfte wieder zugute kommen. Das ift die materiell erfolgreiche Auswirkung der Anwendung des ideellen Gemeinschaftsgrund zes.r Nationalsozialismus kultiviert nicht nur JazDe einen abstrakten Idealismus , um in gelehrter Form die Bibliothek theoretischer Weisheiten zu vergrößern, sondern sein Idealismus ist lichkeiten und im Boden der Wirk gkeiten di en tw no ns Lebe verankert. Darum das Bestreben, Metall- und Baufacharbeiter, die eine unheilvolle Wirtschaftspolitik überwundener Systeme auf die Straße oder an Arbeitsstätten geworfen hat , wo sie nicht hingehören und sich nicht wohlfühlen , wieder in ihren eigentlichen Beruf zurüdzuDarum die Verwirklichung des führen. Darum die

Rechtes der älteren Angestellten auf Arbeit und Brot . Darum Bech sei en li unverantwort s n Arbeitskräften der rben nevo ti weng eis Angu be Konjunkturbetrie zum Schaden anderer im k lic Augenb nicht so florierender Unternehmun gen der deutschen Volkswirtschaft . Darum Sicherstellung • des Bedarfes von en Arbeitskräft für staats- und itisch wirtschaftspol bedeutsame ft udiu n rä AuEi . m der einzelnen Bestimmungen Stge gen zur Sicherung des Arbeitsun dn r or de An einsages beweist die Entschlossenheit und Klarheit , mit der Göring den Auftrag des Führers

erfüllen wird. e auf, ob jemals vor Wieder taucht die Frag tischen Machtübernahme eine der nationalsozialis ik solche Wirtschaftspolit , die das deutsche Volk in weitgehendster Weise unabhängig und start machen soll , denkbar gewesen wäre ? Die Mittel , die heute zur Anwendung kommen , und die Maßnahmen , die nunmehr ergriffen werden , erscheinen uns so einfach und unkompliziert, daß es schier unerklärlich ist, warum die klugen ischen Köpfe der Vergangenheit wirtschaftspolit diesen Stein der Weisen nicht schon längst gefunden haben . Die Größe einer Tat zeichnet t sich immer durch ihre Einfachhei aus . Aber t ei hh ac r e nn ch nf in einem es nu au ka Ei di Staatssystem zur Wirkung und Entfaltung ge= langen, das selbst klar und diszipli et ist. Der vom Natio = niert ausgericht nalsozialismus geschaffene Führerstaat ist das Fundament, auf dem allein das möglich wird , was Göring im Auftrage des Führers wirt-

schaftspolitisch vollendet . In seiner denkwürdigen Berliner Sportpalaſtrede über den zweiten Vierjahresplan beer ik tannte er selbst , daß er kein Wirtschaftspolit t is ist in engerem Sinne , sondern Nationalsozial t und als Nationalsozialis mit seinen fachlichen Mitarbeitern aus allen Kreisen der Wirtschaft s die Durchführung des Vierjahresplan vollenden wird . Primat der Wirtschaft ? Wieder wird der Beweis erbracht , daß die politische Füht rung den Schritt kommandier , der he sc t m s lk s r ut ch au de Zuſtand Vo nu da de ni der Ehr- und Wehrlosigkeit zu Freiheit und Wehrhaftigkeit geführt hat , sondern auch neben den ung der außenpolitischen Friedenssicher inneren und sozialen Frieden verwirklichen wird De.r

Arbeitseinsah, wie ihn Göring zur rung bringt, dient gleichermaßen dem üh hf rc Du Betriebsführer wie dem Gefolgschaftsmitglied . e Die straffe nationalsozialiſtiſch Wirtschaftsg x un do nk rd ra le wi , so pa es scheint, mit einer Elastizität durchgeführt werden , die der deuts schen Wirtschafts- und Sozialpolitik für alle Zufunft ein vorbildliches und einmaliges Gepräge geben wird . Skeptiker und Kritiker, Zweifler und Pessimisten , die heute hier und da im Verborgenen noch die Stirn runzeln , werden , wenn Göring dem Führer die erfolgte Durchführung des zweiten Vierjahresplans melden wird , aber , mals einsehen müssen , daß , wo ein Wille , auch ein Weg ist.

Dr. Walter Bastian.

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NEK Folge 263

10. November 1936

Gestaltung und Aufgabe eines bedeutsamen Berufes

Usirtſchaftsprüfer

NSK Es ist das erstemal, daß in Deutschland ein Fachkongreß für die Berufsangehörigen des deutschen Prüfungs- und Treuhandwesens stattfindet, der den gesamten WirtſchaftstreuhänderBeruf als geschlossene Einheit umfaßt. Unter dem Begriff „Wirtschaftstreuhänder" sammeln sich die bisher bekannten Berufsarten des Wirtschaftsprüfers, des beeidigten und unbeeidigten Bücherrevisors, des allgemein zu= gelassenen Steuerberaters und Devisenberaters, des Revisors von Sparkassen- und Genossen= ſchaftsverbänden. Hinzu kommen ferner, gleichsam als Vorstufe des WirtschaftstreuhänderBerufes die in einer besonderen Reichsfachschaft der Deutschen Rechtsfront organisierten Buchführer, deren fachliche Qualifikation noch nicht den hohen Anforderungen, die an einen Wirtſchaftstreuhänder als Angehörigen der Reichsgruppe Wirtschaftsrechter im NS.-Rechtswahrerbund gestellt werden, entspricht. Hier seht erst eine eingehende Schulung ein. Die Buchführer aber sind ebenfalls Angehörige des Deutschen Prüfungs- und Treuhandwesens, ihre Hauptaufgabe beſteht in der Betreuung des kleineren und mittleren Handwerks- oder Einzelhandelsbetriebes. Der frühere formalrechtlich enge Begriff der Treuhandschaft hat sich durch Übung und Brauchtum der wirtschaftenden Menschen allmählich immer mehr erweitert und ſich ſchließlich unter dem Einfluß der nationalsozialistischen Weltanschauung zu dem mit höheren Pflichten gegenüber der Volksgemeinschaft ausgestatteten Begriff des Wirtschaftstreuhänders entwickelt. Als Rechtswahrer in der Wirtschaft hat der Wirtschaftstreuhänder seine berufsständische Eingliederung in den deutschen Rechtsstand gefunden. Die Wirtſchaftstreuhänder des NS.-Rechtswahrerbundes müssen charakterlich, fachlich und weltanschaulich besonderen Anforderungen entsprechen ; sie unterliegen einer besonderen fachlichen Auslese und Berufsaufsicht und haben sich strengen Berufsgrundsägen hinsichtlich der Werbungsbeschränkung und in der Ausübung ihres Berufes unterworfen. Die vom NS.-Rechtswahrerbund durchgeführte Berufsauslese hat erst die Möglichkeit geschaffen, daß die Berufsbezeichnung 99 Wirtschaftstreuhänder" erstmalig vom Gesetzgeber in der Zweiten Ausführungsverordnung vom 3. April 1936 zum Rechtsberatungs-Mißbrauchsgesetz vom 13. Dezember 1935 in bezug auf die Angehörigen der Reichsgruppe Wirtschaftsrechtler des NS.-Rechtswahrerbundes angewandt und verankert worden ist. Die heute im NS.-Rechtswahrerbund ge= schaffene wirkliche Berufsgemeinschaft der An= gehörigen des deutschen Prüfungs- und Treuhandwesens hat durch die geſetzliche Anerkennung des Wirtschaftstreuhänderbegriffs den Lohn dafür erhalten, daß sie die Fähigkeit bewieſen hat, sich erst einmal eine innere Ordnung zu schaffen. Den früheren Berufsarten im Prüfungs- und Treuhandwesen fehlte jede einheitliche Grundhaltung, es fehlte ihnen vor

allem das Gefühl der Zuſammengehörigkeit und der Wille des gemeinsamen, auf das Wohl des Der Volksganzen ausgerichteten Handelns. heutigen Generation der Berufsangehörigen ist WirtschaftstreuhänderDie Gestaltung des Berufes anvertraut, sie kann darauf stolz sein. Es ist selbstverständlich, daß die Hintenansetzung des Eigennuges zugunsten der Berufsgemeinschaft gewisse Opfer von jedem Berufs= Der Wirtschaftstreuangehörigen erfordert. händer-Beruf hat diese Opferbereitschaft auf sich genommen und in vielen Fällen des täglichen Lebens bereits unter Beweis gestellt. Er hat dafür aber auch kraft seines Berufes als Wahrer des Rechts der Volksgemeinschaft in und gegenüber der Wirtschaft die hohe Aufgabe , das neue deutsche Recht mitzugestalten und im Bereiche der Lebensrecht der Wirtſchaft das Nation für die kommenden Genera = tionen sichern zu helfen. Seine Anteilnahme an der Gestaltung des deutschen Rechts kommt auch darin zum Ausdruck, daß die Akademie für Deutsches Recht und der NS -Rechtswahrerbund in Gemeinschaft mit dem Institut der Wirtschaftsprüfer die Angehörigen des deutschen Prüfungs- und Treuhandwesens zu dem Ersten Deutschen Fachkongreß nach Weimar in der Zeit vom 13. bis 15. November 1936 gerufen haben. Der Reichs= rechtsführer und Präsident der Akademie für Deutsches Recht, Reichsminister Dr. Frank, hat das Protektorat über den Fachkongreß über= nommen. Die Partei ist außerdem durch den Gauleiter des Gaues Thüringen , Reichsstatthalter Saucel, das Land Thüringen durch seinen Ministerpräsidenten Marschler vertreten. Das umfangreiche Aufgabengebiet des Wirts schaftstreuhänders, das erst zu einem Teil gesetzlich geregelt ist, gibt durch die unmittel bare Berührung mit der Praxis des wirtſchaftenden Menschen Veranlassung zur Auseinandersetzung mit lebenswichtigen Fragen des deutschen Wirtschaftsrechts ; so werden auf dem Fachkongreß in Weimar unter anderem folgende Fragen zur Erörterung gelangen : ,,3eitgemäße Finanz- , Bilanzund Steuerfragen " von Ministerialdirektor Professor Dr. Hedding, Reichsfinanzministerium Berlin. ,,Die erleichterte Umwandlung von Kapitalgesell : schaften" von Oberregierungsrat Kaemmel, „ Dez Reichsfinanzministerium Berlin. Begriff der abhängigen Gesell : schaften und der Konzerngesellschaften , der Einfluß von Organisationsverträgen auf die Bilanzierung" von Wirtschaftsprüfer Dr. Minz. - „Die versch le ierte Gewinn aus schüttung" von Wirtschaftsprüfer Dr. Beud. ,,Reservefonds und Reserve kapital" von Wirtschaftsprüfer Dr. Schourp uſw. Außerdem wird die Wirtschaftsprüfungs- und Treuhandtätigkeit im Rahmen der deutschen Volkswirtschaft in Vorträgen führender Partei-,

10. November 1938Blatt 4

NSK Folge 263 Staats- und Wirtschaftsvertreter behandelt , so das Thema der Neuordnung der Wirts s schaft und des Wirtschaftsrecht von haftstsc wir chs Staatssekretär Dr. Posse , Rei ministerium Berlin . Der Vorsitzende des Inſtituts der Wirtschaftsprüfer und Reichsgruppenwalter, Wirtschaftsrechtler des NS.-Rechtswahrerbundes Dr. Otto Möndmeier , spricht über die gegenwärtige Stellung des Prüfungs- und Treuhandwesens in der . haftsordnung und Professor Seld Wirtsc r übe Forderungen der Unterneh = fung mung an die Wirtschaftsprü . In erheblichem Maße ist gerade die Wirtſchaft selbst an den zur Behandlung kommenden Problemen interessiert. Die Erste Deutsche Fachveranstaltung für das Prüfungs- und Treuhandwesen ist somit für eine halbe Woche der Mittelpunkt des Intereſſes weiter Kreiſe des

deutschen Volfes , die an der Gestaltung einer neuen deutschen Wirtschaftsordnung beteiligt find. Die Tagung erhält eine besondere Note durch die Rede des Reichskommissars für die Preisbildung , Gauleiter Wagner , der aufschlußreiche Ausführungen über die ihm vom Führer und seinem BeaufGeneraloberst tragten , Ministerpräsidenten Göring, im Rahmen des Vierjahresplans übers tragenen Aufgaben machen wird. Für den der -Beruf entsteht durch den Wirtschaftstreuhän volle Vierjahresplan eine neue verantwortungs und staatsnahe Aufgabe. Das gewaltige Werk dieses Plans erfordert die Hilfe und die Arbeitskraft aller Berufe in Deutschland . Gerade der mit der sich muß -Beruf Wirtschaftstreuhän vollem Einsatz bei dieſem großen Werk zur Ver-

fügung stellen.

Dr. U.-H. Bychelberg .

at

Paris

priv

Hinter dem „ Mann auf der Straße" Im Alltag von Paris

NSK Was Paris von den meisten Weltstädten unferes Planeten am deutlichsten unterscheidet , ift feine Empfindsamkeit gegenüber den Gescheh wissen und Entscheidungen der großen Politik ; es gehört zu den Eigenarten seiner und Atmosphäre, ein paar feelenlose Paragraphen , eine Ministerrede , einen Kammerbeschluß weis wie von einer geheimnischen eiMa urn d rieben -blißschnell zur Kennt le chtun terz get vo nis eines jeden Bürgers zu bringen . Jedesmal , wenn man wiederkommt, sei es, daß man auf dem Nordbahnhof oder auf dem Flugplak Le Bourget landet, dann schnuppert man erst die benzingeschwängerte Luft , schaut fragend in die Gesichter der Vorübergehenden und weirß dann sehr bald Bescheid . te ch Li und strahlende Farben zur nächten ch li Stunde vermögen in uns nicht mehr die Überzeugung zu weđen , daß diese ganze Pracht Naturgeseh ſei, daß sie aus ſich ſelbſt heraus - als Spiegelbild des s nte entstanden sein kon Lebensaufschwung , des Fortschritts , der natür lichen Prosperität. Denn wer die Quartiers Saint -Denis und die ſoziale Not um die Don stille tennt, auf den wirkt das AutogewimBa mer an der Madeleine und den Großen Boulevaros oder die Scheinwerfer der ChampsElysees wie die verzweifelten Bemühungen den Frau, nun erst recht jugendlich einer altern Erscheinen, toste es, was es wolle. Und es zu gehört zu den guten Tugenden von Paris, daß fich wohl zu schminken und zu mastieren ve es rsteht, verstellen bann es sich aber nie!

Stadt im Dunkeln iger Eindruc war merkwürdiger h Luf würd merk ein tsc WelcDie ü buna und der Verhuk do ch kelungsalarm in dieser Stadt. die bisher Dun Stille nicht tannte! Ich war gerade mit Die Jacqueline am Napoleonischen Triumphbogen , plöklich überall die Lampen ausgingen. als Straßenbeleuchtung erlosch. die Autos an Di e lten und irgendwo verlassen stehen blieben. hie Eindruck war so. daß selbst die leichtDer und so sehr für die blague" eins finnigsten Dieser Stunde in sich beim Schein genommenen Franzosen Wenn man ruhiger waren.

aufflammender Zigaretten in die Augen sah. und fragenden dann begegnete man ernſten n . Jacqueline war von der allgemeinen ch cke BliAu Lähmung wie angesteckt , und als ich sie nach um überhaupt etwas zu sagen einer Weile it nach dem Grund ihrer Niedergeschlagenhe er ll vo fs ur ein vorw traf michh zuerst fraate . nac einer Weile prekte sie zag= nn us : So stelle ich mir den Tod vor. da t , he Bli ra hafck na mir nur mit eini46 Es gela he., das Mädchen von ihren Traums En Müde aer da bildern zu befreien , und dabei hat es mir weniger an der Überzeuguna als an dem nötiaen Elan gefehlt. Denn dieser Alpdruck war allaemein . er wirkte sich wie eine Mas¦en = psychose aus, und das Wort „ Krieg " wurde rvon Reihe zu Reihe weitergetragen , es ve band sich mit den unmöglichsten Vorstellungen , die sich eilia aufs Herz leaten . Die Massen .. . spürten den Tod in ihren Reihen .. Später, als dann die Lichter ebenso plöklich . hen n er re ed osc e anginaen , in . wi wa wi sie erl den zahlreichen Cafés der Avenue Wagram von neuem Walzermelodien erklangen , und die Lichtreklamen wieder über die Dächer der Champs -Elysées zu huſchen begannen , wurde die Masse im Nu wieder lebendia ; es war , als erwache sie aus schweren Träumen , die man in wenigen Sekunden überwunden hat . Ich sah meine Begleiterin an und beaeanete strahlenden Augen . Sie lachte wieder fröhlich und meinte , indem sie mich leicht schüttelte : „ Jekt find Sie plöklich niedergeschlagen ! Hat dieſe bolische Bedeutung von der Nacht nicht sym ewigen Wiederkehr des Lebens ? Man muk in dieſem Daſein nur zu warten verstehen , dann ſelbſt kommen die lichten Tage schon von e Jacqueline , glüdliche romanische Seele ! eb!" ück zurLi Sie haben zweifellos recht. Nur eines vergessen Sie : Das Leben bleibt ja nicht stehen und es spinnt weiter und et nicrl ht mi rtter t un wa gt wei . Ve an nocsh; immer , verteilt Pflichten ! Ich habe diesen Gedanken nicht ausgefprochen , aber Jacqueline hat ihn geahnt , und prompt höre ich ihren Einwand , den ich — ach, wie oft! in diesem Lande gehört habe : „ Mein Gott, seid ihr Deutsche doch schwere Menschen .

NSK Folge 263 Ihr seid hell und grübeln find doch

gleichgültig im Dunkeln, und wenn es fröhlich wird, dann fangt ihr an zu Wir Franzosen und zu zweifeln. glücklichere Lebewesen !"

Einer wird gesprächig In derselben Nacht verbrachte ich, ehe ich mich zur Heimkehr in mein Hotel entschloß, eine Stunde in einem ,,bistro" an der Peripherie der Großstadt. Es gab da bemükte Männer, mit und ohne Kragen. In diesen Kneipen erlebt man immer den Franzosen, so wie er wirklich ift, nämlich in feiner privaten Sphäre, d. 4. in der Sphäre des laisser faire", wo am Rande felbft des glüdlichen Bürgerlebens die Bolitit, die Unumgängliche, auftaucht und - je nach der Laune - fei es mit erstaunlichlogischen Schlüssen, sei es mit ein paar Ichnodbrigen Redensarten erledigt wird. Da würfeln zwei Männer um einen Absinth, mit einem Gesicht, als hänge für Re alles Glüď der Welt vom Falle der Würfel ab. Ein paar andere fingen mit übermäßig lauter Stimme uralte Confilmschlager. Ein kleines quidlebendiges Männchen hantiert am Glücksspielautomat, und da es ihm trok Opferung von zwanzig Franken nicht gelingt, weder dem Spiegel, noch dem Drehbleistift, noch dem Taschenweder, auf den er es besonders abgesehen hat, beizukommen, macht er eine resigniert-elegante Handbewegung des großen Spielers" und wendet sich von neuem an die Bar, wo sein Pernod schon bereit steht. Unversehens beginnt das Männchen von Bolitik zu reden ; und da die belgische Neutralitätsforderung , die so vielen, sagen wir ruhig: allen Franzosen, recht unangenehm in die Knochen gefahren ist, gerade aktuell ist. wird dies Thema ausgeschlachtet. Man wendet ich mit folgender Ansprache direkt an mich: „Ich weiß zwar nicht, ob du Belgier bist, aber ich lage meine Meinung allen Menschen ins Gesicht. Was die Belgier da gemacht haben, war Verrat : Das ist ja klar ! Aber wenn sie da glauben, uns einen schweren Schlag versekt zu haben. ausbricht Krieg einmal geirrt! sie sich Dann haben Europas werden die Völker , dann sich Wenn nur lo reiken um uns !" Dann plöklich auffahrend und sich zu seiner vollen Größe erhebend : werden tommen alle zu uns daß logiſch, „ Jit la; wir Kriegshaben den größten ja die fond der Welt. Dann wird auch Belgien zu uns heute tommen, wie ein verlorener Sohn , denn anders. redet es so und handeln wird es doch Glaubst mein Freund eins, dann Und Entente cor : du unsere daß noch nicht, diaI e funktionieren nun ganz automatisch mit England wird?“ Das gespült, Männchen herunters Weiseinen schaut einehat le nachTrank denklich vor sich m e i H pl s her; nd ötzlich eine and auf erann fühle ich denen, Schulter : Bist du auch einer von lange ?" v für Spani Die Kanon en eren meide n Aus begr eiflichen Gründen verErörter . ich innerpolit ungen ische Diag noſe Die Jede smal stelle ich bei meine Paris er Ben fucher die Frage nach dem einma vorers l t p des Lan . We u li rt ico ldlie wäre uWni zit hA e d s n mal eine Ddieasgnose nzn sche Heller n Hät , dann würde ist sagen : absolut e, und Ratlo Del onzente sig t do , i die so weit grea igiet aßn man von einem kee htt nt s k W k licher attiv . en illen aum prechen ann Ein krasses Beispiel möge diesen Zustand einmal charakterisieren : Ich besuchte eine Ver[ammlung, in der auch der Ministerpräsident Léon Blum das Wort ergreifen sollte. Bei seinem Erscheinen wird er mit erhobenen Fäu-

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10. November 1936 ften und dem Ruf: „Kanonen für Spanien!" begrüßt. Léon Blum besteigt die Tribüne und weist in längeren Ausführungen nach, daß die Nichteinhaltung strengster Neutralität Frantreich in einen Krieg hineinziehen könne. Da er aber den Frieden wolle, bliebe er gegen über dem spanischen Bürgerkriege neutral! Als Blum seine Rede beendete, dröhnte einmütiger · in dem Applaus zu ihm herauf, aber · Augenblid, als er sich anschicte, den Saal zu verlassen, schrien wieder Hunderte von Stim men den alten Refrain : ,,Kanonen für Spanten!" ... Stichproben Scheinbar läuft das Pariser Leben gesezmäßig wie am Schnürchen ab, und dennoch sind die Nuancen und Varianten so zahlreich, daß man bei ſeiner Wiederkehr alle paar Wochen eine neue Stadt zu erleben meint. Man achte nur auf die Überschriften in den Wochen zeitungen , betrachte den Theaterzettel und studiere einmal die Kinoprogramme auf den Grands Boulevards oder den ChampsElysees: alles steht irgendwie in unmittelbarem Verhältnis zum Alltag, zu den Sorgen und Freuden dieſer Menſchen. Ich notiere stichwortartig die Beobachtungen dieses Oktobers 1936 : Auf_dem__politiſchen Büchermarkt herrscht eine ungewohnte Stille. Die politischen Buchpolemiker sind anscheinend müde geworden, man beschäftigt sich wohl in den Intellektuellenklubs lieber mündlich mit der Taktik des Bürgerkriegs und dem „Mythos“ Nur einige der Fabrikbesehungen . Roger politische Wochenschriften hezen Salengro mit Sticheleien, Wizchen und Anfragen langsam moralisch zu Tode. Theater! Im köstlichen Einafter ,,Voyage de Biarritz" stoßen zwei Temperamente aufeinander : da ist ein aufgeregter Bürger, deſſen aufgegebener Koffer sich verirrt hat, und dessen Erregung, Schüchternheit und Unruhe an der jovialen Rundheit eines Stationsvorstehers abpralltwie ein Wassertropfen an der Fensterscheibe. Wer hätte bei diesem Anblick nicht an den rundlichen Finanzminister Vincent Aurial und den französischen Sparer nach der Abwertung gedacht ? Dann habe ich Molières , Schule der Frauen“ im Athénée gesehen; das berühmte Stüd war im Gegensatz zu früheren Aufführungen in seiner Komit zur Grimasse verzerrt, und nies mals habe ich das Lachen Molières als ſo hart empfunden! In diesen Tagen trat der neue Generalvers walter der altehrwürdigen ,,Comédie française", Edouard Bourdet , sein Amt an. Der kleinste Mann auf der Straße hat diesem Ereignis ehrliches Interesse bekundet, denn man weiß, daß die ,, Comédie française " in den lezten Jahren viel an Stil und Niveau eingebüßt hat, und nun erhoffen die Franzosen -- auch jene be müßten Männer im vergessenen „,bistro" - ihre Renaissance! Frankreich hat trotz der sozialen Erschüttes rungen, trok der politischen Ruhelosigkeit seinen klassischen Sinn bewahrt. Viele fleine Leute, die ich gesprochen hatte, freuen sich schon jetzt auf das dreihundertjährige Jubiläum des „ Cid“ von Corneille, das Ende dieses Jahres in der Comédie française begangen werden soll ! Wo die Zeit stillsteht In der letzten Nacht vor meiner Abfahrt nach Deutschland bin ich noch einmal auf den Montmartre - Hügel gestiegen. Und immer wieder gewinnt man den Eindruc, als

REK Folge 263 habe man das Kunststück vermocht, die Zeit hier künstlich zurückzustellen. Immer noch werden die alten Lieder und Gedichte von Beaudelaire und Verlaine zum Vortrag ge= bracht mit ihrer überladenen Romantik und öft erschütternder Tragit. Man glaubt sich in die Zeit der Symbolisten und die Schule der Dekadenz zurückversekt. In den Liedern kehrt das biblisch-apokalyptische Motiv der Bösen Stadt" immer wieder, jenes Thema vom „ Sündenbabel" und von Sodom und Gomorrha. Sehnsucht nach dem Abgrund ist Sinn und Inhalt dieser merkwürdigen Verse ; man spürt das uralte Thema des faustischen Ganges zu den Müttern" und der Nixe, die den Fischer zum Meeresgrund hinabzieht. Und unwillkürlich denkt man dabei an Rilke, der hier so unendlich schwerwiegende Eindrüde für seine Dich tung erfuhr : .. alles Vollendete fällt heim zum Uralten •

Eifig und seelenlos Beim Abstieg - es ist schon um die Morgen= stunde tommt eine seltsame Ernüchterung über mich der Alltag von Paris, der dort unten wieder zu neuem Leben erwacht, berührt mich eisig und seelenlos. Irgend jemand hat an eine Mauer das Wort „ Generalstreik“ und drei Pfeile geſchmiert. Ich gehe an der Seine entlang und beobachte das Tagwerden. Am Eiffelturm rattern schon

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10. November 1936 die ersten Maschinen. Wie die Pilze sind hier die Pavillons für die Weltausstellung des nächsten Jahres aus der Erde geschossen und das „Trocadéro“, das man wegen seiner Häßlichkeit in früheren Jahren so oft verdammte, iſt_nun ſeit langem schon ein elender Trümmerhaufen ! Es wird immer heller, und durch den zarten herbstlichen Dunst, der über der Seine liegt, deuten sich die ersten Sonnenstrahlen an. Es Sch.-B. . . n. schlägt sechs.

Neue Bolschewiſtenverhaftungen in Rumänien NSK Die „ Czernowizer Deutsche Tagespost" brachte unlängst eine Meldung, wonach in Czernowig eine größere kommunistische Jugendorganisation , die von einem Juden organisiert worden war, ausgehoben wurde. Es wurden daraufhin von der Polizei Nachforschungen über weitere geheime Verbindungen dieser Organisation angestellt und es gelang nun tatsächlich in den letzten Tagen die ganze kommunistische Hauptorganisation in dem Städtchen Edinet auszuheben . Die „ Czernowizer Deutsche Tagespost" teilt ergänzend mit, daß nur 32 Personen, fast durchweg Juden, Die Kommunisten verhaftet worden seien. sollen vom Kriegsgericht in Jasi demnächst ab geurteilt werden.

NSK

Volk

und Bauer

Gonderdienſt Amtliches Organ des Reichsamtes für Agrarpolitik der NSDAP.

Unser Brot

ist

gesichert

Straffere Ordnung garantiert gleichmäßige Verteilung des Brotgetreides Rene Richtlinien für die deutſche Getreidewirtſchaft NSK Die Hauptvereinigung der deutschen Getreidewirtschaft hat soeben eine Anordnung erlassen, wonach sämtliche Verkäufe und Weiterverkäufe von Brotgetreide mit einigen Ausnahmen andienungspflichtig werden, die Liefertermine für Brotgetreideabschlüsse bes schränkt und die Lieferungsgeschäfte in Mehl noch stärker als bisher eingeschränkt werden. Diese neue Anordnung der Hauptvereinigung der deutschen Getreidewirtschaft beweist wieder einmal, daß das deutsche Marktordnungssystem nicht ein starres, unhandliches, bürokratisches Gefüge darstellt, daß es sich hier vielmehr um ein System handelt, das in der Lage ist, sich schnellstens irgendwelchen Sonderverhältnissen in der Erzeugung und auf dem Markt anzupassen. Ein solcher Sonderfall hat auch die neue Anordnung notwendig gemacht. Die Ertragsstatistiken beweisen, daß die Versorgung mit Brotgetreide für dieses Erntes jahr mengenmäßig in jeder Hin sicht gesichert ist. Infolge des ungleichmäßigen Ernteausfalles aber brachte die gleichmäßige Verteilung des Brotgetreides über alle Teile des Reiches gewisse Schwierigkeiten, die jedoch durch die neue Anordnung leicht überwunden werden können. Der in manchen Teilen übernormal günſtige, in anderen Teilen dagegen wieder unterdurchschnittliche Ernteausfall hatte zur Folge, daß manche Mühlen ihren Getreidebedarf für Monate im voraus decken konnten, daß aber andere Mühlen recht ungenügend beliefert waren. Hier werden die Bestimmungen der neuen Anordnung der Hauptvereinigung der deutschen Getreidewirtschaft den notwendigen Ausgleich fichern und die Bewegung des Brotgetreides so lenken, daß die gleichmäßige Versorgung aller Gebiete des Reiches gesichert ist. Eine ähnliche Regelung war schon früher beim Futtergetreide getroffen worden. Hier war die Andienungspflicht der Verteiler für solche Fälle angeordnet, wo Futtergetreide in das Gebiet eines anderen Getreidewirtschaftsverbandes verkauft werden sollte. Es entspricht den gesunden Wirtſchaftsgrundsägen des Nationalsozialismus, daß durch die neue Anordnung den beteiligten Mühlen nicht einfach die Sorge um das Getreide, also um das Mahlgut genommen wird. Selbstverständlich muß sich jeder Mühlenbesizer nach wie vor selbst bemühen, das für seinen Betrieb notwendige Getreide zur Bearbeitung und Verarbeitung selbst zu beschaffen. Die Hauptvereinigung und

die Getreidewirtſchaftsverbände werden auf Grund der neuen Anordnung nur dann in den Verkehr eingreifen, wenn dies nach den Grundlägen wirtschaftlicher Gerechtigkeit und aus volkswirtschaftlichen Gründen erforderlich ers scheint. Wahrscheinlich wird die Brotgetreidebewegung in den nächsten Monaten automatisch die Anforderungen der Mühlen erfüllen, weil in den Wintermonaten der Abgang der Getreidebestände vom Erzeuger meist stärker ist. Nach der neuen Anordnung muß jeder Verkauf oder Weiterverkauf von Brotgetreide (Kon= tingentsroggen und Kontingentsweizen) der Hauptvereinigung der deutschen Getreidewirtschaft angedient werden. Der Verkäufer hat diese Andienung über den für ihn zuständigen Getreidewirtschaftsverband zu erledigen. Ausgenommen von dieser Anordnung sind allerdings die Verkäufe der Erzeuger zur Lieferung im gleichen Getreidewirtschaftsverband. Soweit Mühlen bisher, berechtigt waren, in beſtimmtem Umfange beim Erzeuger zu kaufen, können sie auch in Zukunft nach dieser Berechtigung handeln. Der Kaufabschluß kann unter genauer Beachtung der bei der Andienung gemachten Angaben ausgeführt werden, wenn der zu ständige Getreidewirtschaftsverband den Verkauf ausdrücklich genehmigt oder wenn innerhalb von sechs Tagen nach dem Eingang der Andienung beim Getreidewirtschaftsverband von dieſem eine anderslautende Anweisung nicht erfolgt. Entscheidend ist, daß der Getreidewirtschaftsverband über die angediente Menge anders verfügen kann, wenn volkswirtschaftliche Gründe eine solche Änderung erforderlich machen sollten. Die neue Anordnung bestimmt darüber hinaus, daß Brotgetreideverkäufe an Mühlen zur Lieferung an Mühlen nur im jeweils laufenden und in den beiden nächstfolgenden Monaten abgeschlossen werden dürfen. Verkäufe zur Mehllieferung dürfen nur für den laufenden und den nächstfolgenden Monat abgeschlossen werden. Mit diesen neuen Bestimmungen kann die Hauptvereinigung der deutschen Getreidewirtschaft maßgeblichen Einfluß auf die Bewegung des Brotgetreides bekommen. Ihr sind damit Mittel in die Hand gegeben , das Aufkommen an Brotgetreide über alle Gebiete des Reiches gleichmäßig zu verteilen. Maßnahmen also, die den Grundsätzen volkswirtschaftlicher Gerechtigkeit entſprechen. Kh. B.

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Neue

Saat



10. November 1936

beſſere

Ernte

Deutsche Pflanzenzüchter vor großen Aufgaben Ertragssteigerung durch Veredelung der Anbauſorten NSK Die Erträge unſerer wichtigsten Bodenerzeugniſſe haben sich in den letzten 50 Jahren nahezu verdoppelt. Die Wissenschaft verteilt diese Ertragssteigerung vielfach zu 20 vH. auf den verbesserten Pflanzenschuß und sachgemäßere Bodenbearbeitung, zu 30 DH. auf die Erfolge der Pflanzen- und Sortenzüchtung und zu 50 vH. auf die gesteigerte Anwendung von Handelsdünger. Hat in vielen Betrieben Deutschlands die Ertragssteigerung durch Handelsdünger ihre Grenze gefunden, so ist es heute Aufgabe der Pflanzenzucht, die Ernten mengenmäßig und vor allem gütemäßig zu verbessern. Von der Arbeit der Pflanzenzüchter hängt also die Sicherung der Ernährung in weitestgehendem Maße ab. Durch die Saatgutverordnung im Frühjahr 1934, die Ordnung und Überficht in das Sortenwirrwarr brachte, war das Feld für eine gesunde Entwicklung der Pflanzenzucht frei. Neben der Aufgabe, die zahlreichen neu errichteten Vermehrungsstellen vorbildlich auszustatten und die Züchter und Vermehrer zu schulen, ist es das unbedingt zu erreichende Ziel des Reichsnährstandes, auch den entlegendſten Bauernhof zum sachgemäßen Saatgutwechsel zu erziehen. Mit Hilfe von Gemeindesaatgutädern und kleinen Vermehrungsstellen muß es möglich werden, das Hochzuchtsaatgut zunächst einmal zu verbilligen. Beim deutschen Getreidebau, der unsern normalen Getreidebedarf gänzlich deckt, ist eine flächenmäßige Einschränkung erst dann in größerem Umfange zu verantworten, wenn es uns gelingt, die Getreideerträge im Reichsdurchschnitt um etwa 1 Doppelzentner je Hektar zu steigern. Dazu ist aber in weitestgehendem Maße die Arbeit der Züchter erforderlich. Um ihnen einen Anreiz zu geben, sich intensiv auf diesen Hauptzüchtungsgebieten zu betätigen, hat sich der Reichsverband der deutschen Pflanzenzucht-

Die

im

betriebe vor einiger Zeit entschlossen, für bes sonders gute Zuchtleistungen erhebliche Prämien auszusetzen. So find vor allem Prämien vor= geſehen für einen ertragshohen, lagerfesten BadDie Ausbreitung des Gütewinterweizen. weizenanbaus hängt davon ab, ob es gelingt, einen Kleberweizen zu züchten, der die gleichen Erträge wie die anderen Weizenſorten bringt. Weiter Find Brämien bestimmt für die Züch tung eines Hartweizens für die Herstellung von Grieß und Nudeln und für die Züchtung eines Kurzftrohwinterroggens. Ferner werden Leguminofen für den Anbau von Zwischen. früchten benötigt, die ertragstreu und vor allem dürrefest sein müssen, so daß sie auch im deutschen Often angebaut werden können. Für die weitere Ausdehnung des Raps- und Rübſen= anbaues ist es von ganz entscheidender Bedeutung, daß Sorten mit festschließenden Schoten gezüchtet werden. Wir brauchen ferner Hanfund Flachssorten mit beſſeren Fasern, abbaufeste Speisekartoffeln, krebsfeste Erstlinge, frankheitswiderstandsfähige Buschbohnen usw. Für alle diese Züchtungen sind daher Prämien ausgesezt worden, die mit dazu beitragen werden, daß einige dieser Probleme wenigstens in Kürze gelöst sind. Große Aufgaben sind den Züchtern auch auf dem Gebiete des Zwischenfruchtbaues erwachsen. Rund 30 Mill . RM. werden noch jährlich für die Einfuhr von Saatgut an Futterpflanzen, Grassamen usw. ausgegeben. Aufgabe des Züchters ist es, diese Einfuhr überflüssig zu machen. Wir brauchen vor allem Zwischenfrüchte, die auch noch im deutschen Often mit seiner kurzen Vegetationsperiode den Zwischenfruchtbau mit einigermaßen lohnenden Erträgen ermöglichen. Da auch in dieser Hinsicht der Reichsnährstand die Züchter tatkräftig unterstützt, steht zu hoffen, daß auch hier größere schl. Erfolge erzielt werden.

Volkswirtſchaft

Bierjahresplan

Stadt und Land Hand in Hand für den deutſchen Aufbau

NSK Jede Gegend Deutschlands hat ihr ganz bestimmtes Gesicht, sei es, daß ihr die Natur oder die Menschenhand das Charakteristische verlieh. An den weiten Ackern und Wiesen Norddeutschlands, an den Feldern, Gärten und Weinbergen Süddeutschlands erscheint uns trok aller gestaltenden Kraft des Menschen am

Boden die Natur das Beherrschende . Dagegen empfinden wir die Natur als fast ausgelöscht oder völlig umgestaltet, wo der Mensch seine Werke aufbaute, wo Steinmeere, rauchende Schlote und Halden das Blickfeld beherrschen, wie es in unseren Industriezentren der Fall ist. Einmal stand es dem deutschen Menschen frei,

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ob er nur den Boden bebauen oder ihm auch seine Schäße abgewinnen und damit den Grundstein zu einer ausgedehnten Industrie legen wollte. Er entschied sich für beides. Wo der Boden seine Erze, Kohlen und Mineralien bot, baute man eine Industrie auf. Wo fie fehlte, dafür aber die der und Wiesen einen guten Ertrag versprachen, blieb man dem Boden treu. So stehen sich heute in Deutschland ziemlich ſcharf geschieden fast rein landwirtſchaftliche und fast rein industrielle Gebiete gegenüber, die jedes ihr ganz bestimmtes Aussehen tragen.

Die Veränderungen waren aber nicht nur auf das Äußere beschränkt, sondern brachten grundfähliche Wandlungen bevölkerungspolitiſcher und wirtschaftlicher Art mit sich. Hunderttausende und Millionen Menschen wohnen jezt nicht mehr auf dem Lande, sondern zusammengedrängt in großen Städten. Gegenden, in denen die Bevölkerung sich fast ausschließlich von der Landwirtschaft ernährt, stehen Gebiete gegenüber, in denen die Menschen in Industrie und Handel ihren Lebensunterhalt finden. Aber- und das ist das Entscheidende Industrie und Handel schaffen wohl den Menschen ein Einkommen, nicht aber das Brot felbst. Es ist heute so, daß die Bevölterung der agrarischen Gebiete dem Boden die Nahrungsmittel für die Industriegegenden mit abgewin= nen muß Großen überschußgebieten stehen große Bedarfsgebiete für die zur Ernährung notwendigen Lebensmittel gegenüber. Auch die agrarischen Gebiete sind in ihrer Struktur unterschiedlich. Je nach den natürlichen Bedingungen wird in einigen vorwiegend Aderbau, in anderen mehr Gartenbau oder Viehzucht betrieben. Untersuchungen, die einmal die Zuschuß- und Bedarfsgebiete gegenüberstellen und die Art der landwirtschaftlichen Nutzung in den verschiedenen Gebieten vergleichen, vermitteln einen guten Einblick in die durch die Industrialiſierung hervorgerufene unterſchiedliche Selbstversorgungsmöglichkeit innerhalb Deutschlands.

1

Die Untersuchung, die Deutschland in neun große Bezirke aufteilt, kommt für 1934/35 zu dem Ergebnis, daß fünf Gebiete nicht nur sich selbst, sondern auch noch die übrigen vier mitversorgen müſſen. Den größten Überschuß, nämlich 35,1 v . seiner Erzeugung, weist Ostpreußen auf. Der Bezirk Nordwest, zu dem u. a. Schleswig-Holstein, Oldenburg und Hannover gehören, erzeugt 29,2 vH. mehr und der Bezirk Mitte mit Provinz Sachsen, Thüringen und Anhalt 12,3 vH. mehr, als zur Eigenversorgung benötigt werden. Kleinere Überschüsse zeigen noch Schles Fien und Bayern.

Demgegenüber stehen die vorwiegend industri-

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10. November 1936

ellen Gebiete mit ihrem Zuschußbedarf. Sachsen kann sich nur zu rund 50 vH. ſelbſt ernähren, die Hälfte feines Bedarfs müssen ihm also andere Gegenden liefern. Ebenfalls einen erheb lichen Zuschuß, von 36,9 vH. des Verbrauchs, benötigt der Bezirk Weft mit dem rheinischwestfälischen Induſtriegebiet. Südwest mit Württemberg und Baden braucht noch einen Zuſchuß von 22,9 v . seines Bedarfs. Der Bezirk Nordost, ein vorwiegend ländlicher Bezirk, ist auf einen einen Zuschuß angewiesen, was darauf zurückzuführen sein dürfte, daß in seinem Gebiet die Großstadt Berlin liegt. Wesentlich ist, daß auch in den Zuschußbezirten die rein ländlichen Bezirke sich jeweils selbst ernähren, die Zuschüsse sind also immer erforderlich für die städtische, vor allem die großstädtische Bevölkerung. Zu beachten ist, daß hier die rohstoffmäßige Nahrungsmittelversorgung untersucht wurde, die also die verarbeitende Industrie und die Verteilerbetriebe, die überwiegend in den Städten ihren Siß haben, außer acht läßt. Betrachtet man die Nutzung der landwirtschaftlichen Flächen, so ergibt sich zunächst einmal die interessante Tatsache, daß nur knapp 30 v5. der unmittelbaren Erzeugung menschlicher Nahrung, also dem Anbau von Brotgetreide, Hülsenfrüchten, Speisekartoffeln, Ge müse, Obst und dergl. dienen, während 70 vH. die Grundlage der Viehhaltung, also der Futtergewinnung bilden. Einige Gebiete wie Mitteldeutschland mit Sachsen, Provinz Sachsen und Thüringen sowie Schlesien und der Westen mit der Rheinprovinz, Westfalen und Hessen besigen eine über dem Durchschnitt von 30 vH. liegende Acer- und Gartenfläche. In Ostpreußen, im Bezirk Nordwest, also in Hannover, SchleswigHolstein, Oldenburg usw. sowie in Bayern und Südwest überwiegen dagegen die Futterflächen. Selbstverständlich zeigen auch die Gebiete, die sich überwiegend dem Acer- und Gartenbau oder der Viehhaltung widmen, wieder zahlreiche Unterſchiede, da je nach Bodenbeſchaffenheit und Klima die eine oder die andere Pflanzen- oder Tierart bevorzugt wird. Jedenfalls läßt sich eins klar erkennen, daß Die Menschen der rein städtischen und industriellen Gebiete nur leben können , wenn ihnen das Land, der Boden als Grundlage der Ernährung die notwendige Nahrung liefert. Nicht mehr betont zu werden braucht es heute, daß sich in einer gesunden Wirtschaft die städtische Bevölkerung auf den Überschuß der Landwirts schaft im Inlande stützen muß, wie es bei uns Der Fall ist, und nicht die Ergänzung ihres Bedarfs in fremden Nahrungsmittelräumen, im Otto. Ausland, finden darf.

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Der Kampf mit dem Moor -

Kampf für die

ein

Ernährungsfreiheit

Die Leistung des Arbeitsdienstes im Emsland

NSK Vor allem in unserer heutigen Zeit, wo die deutsche Landwirtschaft eines der schwierigsten Probleme zu lösen hat, nämlich die Herstellung besten Viehfutters als Ersatz für die fehlenden eiweißhaltigen Futtermittel, die aus den bekannten Devisengründen nicht mehr eingeführt werden können, bildet die Gewinnung Weiden wertvoller eine der not= wendigsten Maßnahmen . Wer einmal ein solches Bild geſehen hat, wie inmitten brauner, trostloser Heide weite grüne Flächen erscheinen, auf denen fette, bunte Rinder grasen und eine geradezu unglaubliche Gewichtszunahme während des sommerlichen Weideganges zu verzeichnen haben, der wird die Notwendigkeit und die Bedeutung dieser Gewinnung von Weiden und Wiesen aus Moor und Heide erst in ihrem vollen Umfang erkennen. Die Hauptmoorflächen, denen heute der Kampf angesagt ist, liegen im Emsland. Jeder in Deutschland weiß von diesem Kampf, den heute vor allem der Arbeitsdienst dort oben zur Gewinnung neuer Ackerflächen und Wiesen führt. Wer einmal die Troſtlosig= keit dieser Landschaft in ihrer endlosen braunen Weite, durch nichts unterbrochen, erlebt hat, und wer auf der anderen Seite die fruchtbaren holländischen Felder und die stolzen Höfe ge= sehen hat, beide nur durch einen Graben ge= trennt, unter den gleichen klimatischen und bodenmäßigen Verhältnissen, der erkennt, was hier gewonnen werden kann. Von den vier emse Kreisen, Aschendorf ፡ Hümmling, ländischen Meppen, Bentheim und Lingen des Regierungsbezirks Osnabrück, sind nach den letzten Fest= stellungen vom Frühjahr 1934 rund 35 v H. Ödland , Heide und Moor. Das sind fa ft 100 000 Hektar Ödland , die in absehbarer Zeit allerdings nur zum Teil für die Urbarmachung greifbar sind. Das Land ist ebenfalls äußerst dünn besiedelt und bei einer Durchschnittsdichte von 135 Einwohnern pro Quadratkilometer in Deutschland sind es dort oben nur 44 pro Quadratkilometer. Die Arbeit aber ist in Angriff genommen und wird tatträftig weitergeführt. Wie groß der Erfolg sein kann gerade im Hinblick auf die Versorgung unseres Viehs mit wertvollen Futtermitteln, zeigen die Gegenden, in denen schon Moorflächen in Kultur ge= nommen und als Weide angelegt sind. Gerade für Weiden eignen sich die Moorflächen sehr

>> Bauernhöfe, wo einſt Ödland war gut. Das Moor zieht aus dem feuchten Untergrund das Wasser nach oben, und auch in den heißesten Monaten sind Moorwiesen meist ausgezeichnet bewachsen. Auf der anderen Seite lassen sich die Abzugsgräben des Moores anstauen, und durch das steigende Grundwasser ist die Grasnarbe ebenfalls gut mit Wasser versehen. Wer dazu die Wiesen und Weiden gut pflegt, erhält hier eine Zusammensetzung des Grases, das ein ganz hervorragendes Futter bietet. Oben im Emsland z. B. hat der Staat inmitten eines etwa 8000 Hektar großen Gebietes, in dem sich hauptsächlich Kleinbetriebe befinden, drei Domänen angelegt, die für die Umgegend beispielgebend sein und Versuche in der immerhin schwierigen Bearbeitung des Moorbodens geben sollen. Gerade hier sind sehr interessante Versuche in bezug auf das wirtschaftseigene Futter ge= macht worden. Während in vielen anderen Betrieben durch das Fehlen ausländischen eiweißhaltigen Futters anfangs über einen Rüdgang des Milch- und Fettertrages geklagt wurde, ist hier im Gegenteil ein steigender Ertrag zu verzeichnen, der neben züchterischen Ursachen seinen Grund in der guten Beschaffenheit des Futters und seiner stetigen Verbesserung findet. So ergab sich im Jahre 1931 bei einer Herde von 32 Kühen ein Milchdurchschnitt von 4294 Kilogramm Milch je Kuh bei 3,33 v5. Fett. 1932 waren es 4428 Kilogramm Milch bei 3,23 H. Fett, und 1933 4489 Kilogramm Milch bei 3,16 vs. Fett. 1934 bestand die Herde aus 44 Kühen, und trozdem war der Milchdurchschnitt immer noch 4460 Kilogramm bei 3,30 vH. Fett. 1935, also zu einer Zeit, in der hier überhaupt kein ausländisches eiweißhaltiges Kraftfutter mehr gegeben wurde, war der Durchschnitt pro Kuh bei einer Herde von 45 Stüd 4946 Kilogramm bei 3,42 vH. Fett. Das ist, wer die Verhältnisse in der Viehzucht kennt, eine ganz ausgezeichnete Leistung, die zeigt, was auf diesen trostlosen Flächen für Erfolge erzielt werden können. Vor den Augen eines jeden, der hier oben mit am Werke steht in der Gewinnung von Moor und Heide zu wertvollem Aderland, werden diese Zahlen immer ein Ansporn sein und ein Beweis dafür, welche Möglichkeiten hier noch für die Besserung der Fettversorgung, diesem schwierigsten Problem der deutschen Ernährungswirtschaft, liegen. H. D.

Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaßßung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerstraße 88.

NSK-Nachrichten

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Der Reichsstudentenführer vor der Führerschaft des Studententums

Der Neuaufbau des

deutschen

Studententums

Einzelheiten über die Gemeinschaftsarbeit zwischen Studentenbund und Studentens schaft - Bedeutsame Bestimmungen Die Führerorganisation des Studententums NSK Stuttgart, 10. November. Die gesamte Führerschaft der deutschen Studenten wurde am Dienstag vom Reichsstudentenführer zu einer Tagung in die Gebietsführerschule Solitude bei Stuttgart einberufen. Im Mittelpunkt der Tagung standen Ausführungen des Reichsstudentenführers Dr. Scheel , in denen er die Grundsäße des tommen = den Aufbaues des Deutschen Stu = dententums formulierte. Im wesentlichen wird nach den Ausführungen des Pg. Scheel, die von starkem Beifall der anwesenden Studentenführer unterstrichen wurden, die politische Erziehung und fachliche Arbeit des Deutschen Studententums nach den folgenden Gesichtspunkten gestaltet werden: Die Arbeit der neuen Reichsstudentenführung geht grundsäglich davon aus, daß der NSD. Studentenbund der national : sozialistische Kerntrupp und die Führerorganisation der Gesamt = studentenschaft ist. Er ist insbesondere Träger der gesamten politisch-weltanschaulichen Erziehung der Gesamtstudentenschaft nach den Richtlinien der NSDAP. und hat besondere fachliche Aufgaben nach den Richtlinien der Partei durchzuführen. Die Deutsche Studen tenschaft dagegen hat als Zusammenschluß aller Studenten deutscher Abstammung und Muttersprache an den deutschen Hoch- und Fachschulen die Aufgabe der Vertretung der gesamten Studentenschaft im Sie ist zuRahmen der Hochschule. ständig für die Gesamterfassung und einheit liche Ausrichtung aller Studenten und für die Durchführung fachlicher Aufgaben für die gesamte Studentenschaft. In der inneren Organisation des NSD.-Studentenbundes und der Deutschen Studentenschaft werden eine Reihe von wichtigen Arbeitsgebieten in Personal- und Realunion besetzt. Der Sig der neuen Reichsstudentenführung, der Reichsführung des NSD.Studentenbundes und der Reichsführung der Deutschen Studentenschaft, ist München. In Berlin wird eine Verbindungsstelle eingerichtet. Hauptstelle für Fachschulfragen Die Reichsschaft der Studierenden an den deutschen Hoch- und Fachschulen" als solche wird aufgehoben werden und die Fachschulschaft als Hauptabteilung für Fachschulen der Deutschen Studentenschaft angegliedert werden. Die Einrichtung einer Hauptstelle für Fachschulen im NSD. - Studentenbund ge= währleistet die gleichmäßige Behandlung aller Fachschulfragen seitens der Partei. Eine Minder-

bewertung des Fachschulwesens gegenüber den Hochschulen wird in dieser Umorganisation nicht erblickt werden können, da erst die geplante Neugliederung eine aktive studentische Arbeit an den Fachschulen ermöglichen wird. Um sämtliche Studenten erfassen zu können, wird angeordnet, daß alle Studierenden sich bei der Immatrikulation bei der Dienststelle des örtlichen Studentenführers zu melden haben. Erste drei Semester an gleicher Hochschule Sämtliche Studierenden im ersten bis zum dritten Semester werden in Zukunft von der politisch = weltanschaulichen Er : ziehung des NSD. = Studentenbundes erfaßt. Zur planvollen Durchführung dieser Arbeit und darüber hinaus zur stärkeren Verwurzelung jedes Studenten an seiner Hochschule wird wie Pg. Scheel mitteilen fonnte der Reichserziehungsminister eine Anordnung erlassen, nach der alle Hochschulstudenten während ihrer ersten drei Semester an derselben Hochschule verbleiben. Für die speziellen Hochschulen (Hochschule für Lehrerbildung usw.) und für die Fachschulen werden voraussichtlich Sonderbestimmungen ergehen.

Durch die Kameradschaft in den NSDSIB . Jeder deutsche Student hat dabei die Möglichfeit, sich während seiner ersten drei Semester einer vom NSD.- Studentenbund geführten Er verKameradschaft anzuschließen. pflichtet sich mit der Meldung auf die Dauer von drei Semestern. Jeder Parteigenosse muß sich bei einer solchen Kameradschaft melden. Jede Studentenbundgruppe an einer Hochschule hat eine Stammannschaft (mit dem Stammhaus als Mittelpunkt) in der Studentenführernachwuchs herangebildet wird. Die Mitglieder der Stammannschaft werden. grundsäglich nur aus den Kameradschaften auf Vorschlag der Kameradschaftsführer durch den Studentenbundesgruppenführer berufen. Die der Stammanschaft angehörenden Studen ten werden zugleich als Mitglieder des NSD.Studentenbundes berufen. Sie werden für die Dauer ihrer Zugehörigkeit zur Stammannschaft vom Dienst in ihrer Parteigliederung beurlaubt. Die gesamte Studentenbundgruppe soll als Auss lese- und Führerorganisation des Deutschen Stu-

Zu NSK Folge 263 dentenbundes nur wirklich befähigte und natisnalsozialistisch bewährte Studenten umfassen. Grundsäglich können nur Angehörige von Kameradschaften vom Studentenbundführer in den NSD.- Studentenbund berufen werden. Die Berufung erfolgt in der Regel nach einsemestriger Bewährung in einer Kameradschaft ; sie wird vom Reichsstudentenbundführer bestätigt. Jeder Student, der Mitglied einer Kameradschaft ist und alle Mitglieder des NSD . -Studentenbundes müssen einer Gliederung der Partei angehören. Nach dem dritten in einer Kameradschaft verbrachten Semester werden die Mitglieder der Kameradschaft geschlossen in die Studentenkampfhilfe überge= führt. Mit dem vierten Semester beginnt die Facharbeit, die sich nach den Studiengebieten gliedert. Außerdem werden vom vierten Semester an die weiteren speziellen Arbeitsgebiete durchgeführt. Führend können bei diesen Arbeiten nur solche Studenten tätig sein, die die Kameradschaftserziehung durchlaufen haben. Die Studentenführer unterstehen in ihrer amtlichen Eigenschaft dem Reichsstudentenführer. Es ist ihre Aufgabe, die Einheit der Hochschule zu gewährleisten. Ankündigung neuer studentischer Verfaſſung

Zum Schluß dieser Darstellung des Neuaufbaus des deutschen Studententums fündigte der Reichsstudentenführer an, daß er den Auftrag erhalten habe, den Entwurf einer neuen ſtudentischen Verfassung vorzulegen, die geeignet ist, die bisherigen Erfahrungen der politischen und jachlichen Arbeit in rechtlich bindende Normen zu bringen. In dieser Verfassung wird auch die Stellung des Reichsstudentenwerkes als eines mit der Arbeit und Zielsehung der Gesamtverbundenen organisatorisch studentenschaft Gliedes vorhanden sein. Reichsstudentenführer Scheel bekannte sich im Anschluß an diese grundsätzlichen Ausführungen zur Größe der Aufgabe, die der deutsche Student in unserer Zeit zu erfüllen habe und die er dann erfüllen werde, wenn die Führung des Studententums verwurzelt im Vertrauen der deutschen Studenten sich mit aller Energie ausschließlich dieser ihrer Miſſion widmet. Im Anschluß an die Rede des Reichsstudentenführers sprachen die Hauptstellen- und Hauptabteilungsleiter der neuen Studentenführung und gaben Richtlinien für die sachliche Einzelarbeit. Am Abend waren die Studentenführer Gäste der Stadt Stuttgart. Unmittelbar vor dem Empfang traten die Studentenführer vor dem Hochschulbeauftragten des Stellvertreters des Führers. Reichsärzteführer Dr. Wagner, zu einem Appell an .

Blatt b

10. November 1936 berg statt, der verschiedene Vorträge folgen. Am Abend des zweiten Tages, der ebenfalls von zahlreichen Vorträgen ausgefüllt ist, begrüßt der Leiter der Reichsstelle, Pg. Hage = meyer , anläßlich eines Empfanges die deutschen Verleger und Autoren. Den Höhepunkt des dritten Tages bildet die feierliche Eröffnung der Ausstellung „Das politische Deutschland" im Großen Lesesaal der Preußischen Staatsbiblio thef mit einer Rede des Reichsleiters Alfred Rosenberg. Der Tag wird abgeschlossen durch eine große Kundgebung in der Krolloper. Der 21. November weist wiederum eine Reihe von bedeutsamen Vorträgen auf, die sich hauptsächlich mit Deutschland und seiner neuen Wehrmacht beschäftigen.

Stimmen des Auslands

Heze schadet dem eigenen Land Schweizer Hoteliers wehren sich NSK Die in Basel erscheinende Schweizer Hotel-Revue", Organ des Schweizer Hotelier: Vereins, nimmt in der Ausgabe Nr. 37 scharf gegen die Kritik, die von gewissen Schweizer Zeitungen immer wieder am neuen Deutschland und seinen innerpolitischen Maßnahmen geübt wird, Stellung und weist darauf hin, daß mit einer derartigen Heze der Schweiz und ihrem Fremdenverkehr in keiner Weise gedient ſei. In dem Artikel wird u. a. ausgeführt : Für unseren Fremdenverkehr vielleicht noch schädlicher ( als die unsachlichen Presseangriffe ) sind die Het broschüren, die vielfach sogar in unseren Bahnhofsbuchhandlungen in den Grenzbahnhöfen zum Verkauf ausgeboten werden. Es wirkt in der Tat keineswegs vertehrsfördernd , wenn unsere Gäste aus Deutschland beim Betreten von Schweizer Boden mit dem ersten Blick auf Zeitungsorgane und Broschüren stoßen, in denen ihr Heimatland und dessen Behörden angeprangert und angepöbelt werden. Man kann sich die Stimmung dieser Gäste wohl ohne große Einbildungskraft vorstellen, und man wird begreifen, daß durch solche Hezereien die Sympathie für unser sonst so gastliches und neutrales Land nicht gerade erhöht wird. Schwer begreiflich, ja direkt unverständlich ist dagegen, daß unsere Behörden dieſe Zustände zulassen und weiterhin dulden, zumal dadurch fortgesezt Verstimmungen entstehen und die Neigungen zum Ferien- und Kurbesuch der Schweiz mehr und mehr erstickt werden. Wahrlich , es wäre nachgerade an der Zeit, wenn die Bundesbahnverwaltung, gewiß auch in ihrem eigenen Interesse, für die Entfernung solcher Hehbroschüren aus den Bahnhofs-Kiosken sorgen würde.

Moskaus Wühlarbeit in USA. Aufsehenerregende Feststellungen Für unser deutsches Schrifttum Eine Reichsarbeitstagung der Reichsstelle zur Förderung des deutschen Schrifttums in Berlin NSK Berlin, 10. November. Die Reichsstelle zur Förderung des deutschen Schrifttums veranstaltet vom 19. bis 22. November in Berlin eine Reichsarbeits = tagung. Am Nachmittag des ersten Tages findet in der alten Aula der Universität eine Tagung der wissenschaftlichen Lektoren in Anwesenheit des Reichsleiters Alfred Rosen -

NSK Die Deutsche Rundschau in Polen", Bromberg (Nr. 254) , übernimmt eine Meldung der Polnischen Telegraphen -Agentur aus Neuyork, der zufolge der Redakteur der Wochenschrift America", D. Francis Talbot, eine Rede über die Tätigkeit der Sowjets in den Vereinigten Staaten gehalten haben soll. Der Redner behauptete, daß die Moskauer Kommunisten in den Vereinigten Staaten 35 000 bezahlte Organisationen unterhalten. Für die kommunistische Propaganda in den Vereinigten Staaten hat Moskau in dieſem Jahre sechs Millionen Dollar bereitgestellt.

Drud: M. Müller & Sohn KG.. Zweigniederlaſſung Berlin. Berlin SW 68. Zimmerſtraße 88

Rationalſozialiſtiſche

Brief und Drahtanschrift der Schriftleitung: Berlin SW68, Zimmerstr. 90, III. Fernruf: A 1 Jäger 0022 Berlag: Franz Eher Nachf., G. m. b. H., Zentralverlag der NSDAP., München Berlin Berland: Cher - Verlag , Berlin SW 68, Bimmerprake 88. Alle Zahlungen find nach Berlin (Boschedlonto Berlin 4454) zu richten

VarteiKorreſpondenz

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß ; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Hauptschriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter : Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienst der NGDUB

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Aufgabe

und

deutschen NSK Zwei beſondere Gründe sind es, die die studentischen Fragen jedem Nationalsozialiſten nahebringen.

Den ersten der Gründe, warum der Student auf besonderes Augenmerk seiner Fragen und auf sorgfältige politische Betreuung Anspruch erheben darf, hat eine frühere Zeit als allei = nigen Grund einer besonderen Stellung des Studententums gewertet. In unserer Zeit wird er unter neuen Gesichtspunkten gesehen, die ihn um so schwerwiegender machen : Im deutschen Studententum sind die jungen Menschen vereinigt , die einmal einen Großteil des geistigen und schöpferischen Lebens der Nation Bevor sie repräsentieren werden. hinausgehen in die Vielzahl der Berufe und Berufungen sind sie als junge Menschen in den Hörsälen und Seminaren und in der Kameradschaft des Studententums vereinigt. Die geistigen Eindrücke, die sie in dieser Zeit sammeln, begleiten sie ihr ganzes Leben hindurch. Hier wird entscheidender Einfluß ausgeübt auf Leiſtung und Gesinnung einer kommenden Generation der geistig Schaffenden. Eine zweite Erkenntnis ist uns aber dazu gerade in der Kampfzeit der Partei lebendig geworden und wird uns von der Geschichte des deutschen Studententums bestätigt : Der junge Mensch, der nach zwölfjähriger Schulzeit zur Hochschule übertritt und hier in zwar äußerlich freierer, aber von innerer Verpflichtung um so mehr erfüllter Arbeit wiederum in den Mittelpunkt seines Lebens die Ausbildung und das Lernen gestellt sieht - dieser junge Mensch - wenn er nur einige geistige Lebendigteit besikt · ist erfüllt von dem inneren Be = dürfnis , an Werken und an Taten sich zu beteiligen, über das eigentliche Fachstudium hinaus von großen Ideen erfüllt zu werden. In den Jahren stehend, in denen die geistige Reife des Menschen sich vollends ents wickelt, will der deutsche Student und das

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Einſatz der

Studenten ist begründet in dem Idealismus, der im Deutschen nun einmal lebt einen über die reine Berufsausbildung hinausgehenden, ihn ideellen Lebenserfüllenden inhalt finden. Es ist deshalb kein Zufall, daß in den entscheidenden Jahren deutscher Geschichte die Studenten geschlossen und einſazbereit sich den nationalen Aufgaben und den sie tragenden Ideen gewidmet haben. Gerade auch der Kampf der Partei um die Macht hat das erneut bewiesen. Nicht nur in den Zeiten des Kampfes, sondern auch in denen des Aufbaues dieſe inneren Kräfte des deutschen Studententums zu mobilis fieren und für die Nation zum Einsatz zu bringen -- das ist die Führungsaufgabe, die es innerhalb des Studententums zu leisten gilt. Die beiden hier aufgezeichneten besonderen Merkmale des Studententums stellen dem studentischen Führer vor die Aufgabe, den Studenten die großen Ideen der Zeit erleben zu lassen und ihm die Möglichkeit zu geben, für ste gestaltend zu schaffen.

Die Richtlinien, die der neue Reichsstudentenführer vor einigen Tagen für seine fünftige Arbeit aufgestellt hat, sind gerade von diesen Gesichtspunkten aus besonders beachtens und begrüßenswert. Der von ihm aufgezeichnete Weg der politischen Erziehung, der studentischen. Führerauslese und der fachlichen Studentenschaftsarbeit erscheint uns der geeignete, um tatsächlich das deutsche Studententum zu dem in seiner geistigen Haltung geschlossenen und in seinem Einsatz einheitlichen nationalen Faktor werden zu lassen, der zu sein es berufen ist. Die besondere Konzentrierung der politischen Erziehung in den ersten drei Semestern durch das Verbot des Hochschulwechsels wird eine feste Grundlage nationalsozialistischer Geisteshaltung bauen helfen. Sie wird die großen Gedanken unſerer Zeit in dieſen jungen, gerade ideellen

NSK Folge 264 Werten so aufgeschlossenen Menschen in ihrem ganzen Umfange nahezubringen vermögen, und fie wird diesen Nachwuchs des geistigen Deutschlands in eine starke, innere Verbindung zur nationalsozialistischen Partei bringen. Auch äußerlich tritt dies in besondere Erscheinung. Die Hauptstadt der Bewegung ist auch zur Hauptstadt der deutschen Studenten geworden ! Hier wurde auch der Nationalsozialistische Studentenbund gegründet, von hier hat das Werk des Aufbaus und der Sammlung gerade in den letzten Jahren vielfache Anregung erhalten. Der systematischen Führerauslese, die mit zur Hauptaufgabe des Studentenbundes geworden ist, kann dabei gerade vom Standpunkt der Partei aus größte Bedeutung zuge= sprochen werden. Für die innere Kraft des Studententums erscheint auch die Unterstellung aller Studentenführer unter den Reichsstudentenführer von be= sonderer Bedeutung. Nicht schulisch, sondern politisch wird damit das deutsche Studententum organisiert.

Für den Studenten eröffnet sich die Möglichkeit politischer Führer- und Erzieheraufgaben im Nationalsozialiſtiſchen Studentenbund, außer-

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11. November 1936 dem aber noch ein weites Arbeitsfeld in der allgemeinstudentischen Arbeit der Studentenschaft. Hier wird durch die nunmehrige Erfassung der gesamten Studentenschaft in e in em Geist und einem Ziel manche Verbreiterung des Arbeitsausmaßes möglich sein. Der Wunsch des Studententums nach einer über die fach= liche Ausbildung hinausgehenden Aufgabe wird in einem umfassenden polis tischen Einsaß aller deutschen Studenten seine Erfüllung finden können. Man hat in den vergangenen Jahren, in denen sich in der Studentenschaft die Umwandlung vom Korporationsgeist zum gemeinschaftsstudentischen Denken sich vollzog, etwas viel von Studentenfragen gehört. Manche Kunde von Wachstumsereigniſſen und -entwicklungen hat das Ohr der breiten Öffentlichkeit erreicht, ohne sie zu begeistern. Heute haben wir den Eindruck, daß die richtige Methode gefunden ist. Und wir glauben, daß die Nation bald nichts mehr von ſtudentischen „Problemen“, dafür aber um so mehr Don nationalsozialistischen ft us dentischen Leistungen hören wird. H. S.

Jugenderziehung beſtimmt

die Wehrkraft

Arbeitsschuß und Geſundheitsführung im Dienſt der totalen Jugendertüchtigung

NSK In der Jugendarbeit des nationalsozia listischen Staates steht neben der weltanschaulichen Festigung die Körperschulung. Der Reichssportführer hat die Auflösung der Jugendabteilungen in den Sportverbänden verfügt und die Gesamtheit der Sporterziehung dem Deuts schen Jungvolt übergeben. Die Bedeutung der jahrgangweisen Erfassung des Nachwuchses und ihrer planmäßigen förperlichen Ausbildung im Hinblick auf die Wehrfähigkeit der nächsten Generation von Wehrpflichtigen bedarf wohl teiner Erläuterung. Die Unterstützung, welche die Wehrkraft des Boltes durch die nationalsozialistische Jugendarbeit erfährt, beschränkt sich aber nicht auf das begrenzte Gebiet der sportlichen Ertüchtigung. Nur sind hier die Beziehungen besonders offenkundig. ähnlich treten sie hervor. in den Auswirkungen der sozialpoli tischen Betreuung der Betriebsjugend, des Einsages für einen verstärkten Arbeitsund Unfallschuß der jugendlichen Gefolgschaftsmitglieder. So wird das in diesen Tagen von der Akademie für Deutsches Recht entworfene Gesetz über Kinderarbeit und die Arbeitszeit der Jugendlichen im Interesse der Wehrfähigkeit die lebhafteste Anteilnahme und nachdrücklichste Förderung erfahren. Wer die Arbeitszeitverhältnisse in Kleinbetrieben fennt, im besonderen in Bäckereien, ferner im Gast- und Schantwirtschaftsgewerbe, wo in der Praxis vielfach eine ununterbrochene Ruhezeit von nur sieben bis acht Stunden garantiert ist, endlich auch in typischen Mehrschichtbetrieben, etwa in der Glasindustrie, in Walz und Hammerwerken, im Bergbau usw.,

der wird die umwälzende Bedeutung einzuschätzen vermögen, die mit der Erhöhung des Schußalters auf 18 Jahre , der Einschränkung von Mehrarbeit, der Anrechnung des Berufsschulbesuches auf die Arbeitszeit und endlich im besonderen mit der tonsequenten Beseitigung der Nachtarbeit Jugendlicher verbunden ist. Eine Jugend, die diesen Arbeitszeitschuk genießt, der bei Wahrung einer ordnungsgemäßen Berufsausbildung doch sämtliche Gesundheitsschäden unterbindet, die aus einer übermäßigen Beanspruchung durch die Betriebsarbeit erwachsen, die fällt nicht der Verweichlichung anheim , sondern wird im Gegenteil die täglichen Einwirkungen des Betriebes so verarbeiten können, daß für die Ableistung des Dienstes in der Wehrmacht der günstigste Boden bereitet wird. Den Neuerungen auf dem Gebiet der Arbeitszeit entsprechen Bemühungen, die sich mit der Beseitigung der Akkordarbeit für Jugendliche beschäftigen, mit der Vervollkommnung des Unfallschutzes und der allseitigen Betreuung der arbeitenden Jugend durch die Betriebsjugendwalter in solchen Unternehmungen, die mehr als sechs Beschäf= tigte zählen. Auch hier werden unmittelbare Auswirkungen auf die biologiſche Leiſtungsfähigkeit des Nachwuchses spürbar. Das allgemeine Schutzrecht der neuen Jugend, das nur zu einem geringen Teil kodifiziert werden kann, geht nicht zurück auf den Gedanken der Für sorge, sondern gründet sich auf die Notwendigteit der Leistungssteigerung. In derselben Richtung wirken die berufs erzieherischen Maßnahmen der nationalsozialistischen Jugendführung, die im Reichs -

NSK Folge 264 berufswettkampf ihren symbolischen Aus= druck gefunden haben. In den Tagen, da die Wehrwirtschaft als Programm und Forderung an das private wirtschaftliche Dasein herangetragen wird, muß auch die berufliche Ausbildung des Nachwuchses das Ziel der all : anstreben. gemeinen Wehrfähigkeit Die Mobilisierung der gesamten Jugend für den Berufsgedanken, die nicht auf eine fachliche Anweisung, sondern auf die politische Initiative der Jugend selbst zurückgeht, ist das erste, unbedingt nationalsozialistische Anzeichen einer Wandlung auf dem Gebiete der Berufserziehung. Sie ist ein Ausschnitt aus der Erziehung zur Wehrfähigkeit. Vom Reichskriegsministerium ist kürzlich auf eine weitere bedeutungsvolle Aufgabe im Rah men der Jugenderziehung hingewiesen worden. Der Heeressanitätsinspekteur Prof. Dr. Waldmann hat in der sozialpolitischen Zeitschrift der Hitlerjugend „Das Junge Deutschland“ unter Bezugnahme auf die Anordnungen des Reichsjugendführers über den Jungvolkdienst, über die gesundheitliche Betreuung der HI. und die sportliche Erziehung im BDM. diejenigen Anforderungen herausgestellt, die die Wehrmacht auf Grund ihrer Musterungsergebniſſe an eine planmäßige Gesundheitsführung der deut schen Jugend stellen muß. Seine Äußerungen lassen sich sinngemäß vielleicht am besten in fol= gendem Satz zusammenfassen : ,,Das Wort : Wo gehobelt wird, fallen Späne, gilt nicht für die Jugend. Gehobelt wird im Lebenskampf und im Krieg, dann fallen schicksalsmäßig Späne, die Jugend aber hat keine Späne zu verlieren ; jedes Einzelleben und jede Einzelgesundheit ist der kostbarste Schatz eines Volkes, das weiters leben will." Auf der Grundlage dieſer Anſchauung werden Richtlinien der Gesundheitsbetreuung entwickelt, die nicht nur für die Arzte und Feldschere der Formation Geltung haben, sondern ebenso für jeden Füh= rer. Die sorgfältige Beobachtung der Lebensgeſetze der Jugend, der Einwirkungen von Beruf und Lebensführung, Familie, Schule und Freizeit auf die biologische Entwicklung, die peinliche Berücksichtigung aller Elemente, die im Einzelfall auf das gesundheitliche Befinden Einfluß nehmen, mag einen pedantischen Zug gewinnen, wenn sie einer Gruppe junger Menschen zur Pflicht gemacht wird, die sich unter dem Grundsas „ Jugend soll von Jugend geführt werden" zusammengefunden hat. Wenn zudem Mäßigung bei Dauerleistungen , bei Mutproben und Abhärtungsmaßnahmen verlangt werden, so scheint der natürliche Lebens- und Betäti gungsdrang der Jugend völlig gehemmt zu sein. Veranlassung für diese eingehenden Richtlinien der Gesundheitsführung, die im besonderen von den Jugendführern selbst einzuhalten find, geben wohl vornehmlich zwei Beweggründe : Kleine Bünde und Vereine, wie sie früher bes standen, konnten es sich leisten, nach eigener Anschauung und Verantwortung Forderungen an sich zu stellen. Je mehr aber die nationalsozia listische Jugend Staatsjugend wird, je mehr der .

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11. November 1936 Prozeß der Erfassung der gesamten deutschen Jugend fortschreitet, umsoweni ger werden die Untergliederungen und kleinsten Gruppen einer Reglementierung ihrer Arbeit und ihres Lebens entgehen können. Mit wachsender Zahl der erfaßten Jugendlichen wächst auch die Verantwortung der maßgebenden Stellen innerhalb der Jugendführung, die sich in einer steigenden Verantwortlich feit der untersten Führerschaft niederschlägt, von deren Verhalten jederzeit die Wirksamkeit von Verordnungen, Richtlinien und Gesetzen abhängig iſt.

Dieser wesentlich strukturelle Beweggrund, der zur Reglementierung der Gesundheitsbetreuung zwingt, wird ergänzt durch Gesichtspunkte, die wohl vornehmlich bei der Stellungnahme seitens des Reichskriegsministeriums Pate gestanden haben. Es ist schon heute aus der Bevölkerungsstatistik abzulesen, wann die geburtenschwächeren Jahrgänge der Nachkriegszeit, im besonderen diejenigen von 1923 bis 1933, zur Musterung antreten werden. Die Wehrmacht kann nur für die Übergangszeit vom Kriegsende bis zu diesem Zeitpunkt mit wesentlich stärkeren Jahrgängen rechnen. Sind diese einmal eingezogen, dann fällt die Kurve und jedes Einzelleben, das sich dem Dienst zur Verfügung stellt, wird stärker beobachtet, um = fichtiger geführt und betreut werden müſſen, als es in Zeiten von starkem Bevölkerungsüberschuß der Fall sein kann . Deutschland ist nicht in der gleichen Lage wie andere Völker, für die nähere Zukunft mit einem zahlen= mäßigen Anwachſen ſeiner Heeresſtärke rechnen zu können. Was aber an Zahl fehlt, muß an Güte des Menschenmaterials und der Ausbildung ersetzt werden. Das ist ein Grundzug des heutigen Wehrdienstes. Er bedingt ein außerordentlich sorgsames Haushalten mit allen verfügbaren Kräften , die in periodischer Abfolge der Wehrmacht zuſtrömen. Die Vorarbeiten für diese Betreuung werden in der nationalsozialistischen Jugendbewegung geleistet. Der Heeressanitätsinspekteur hat die Richtlinien, die in gesundheitlicher Beziehung von der Jugendführung erlaſſen worden sind, auf das lebhafteste begrüßt und zum Ausdruc gebracht, daß sie allen Anforderungen in der gekennzeichneten Richtung entsprechen. Der totale Existenzkampf, den das deutsche Volk seit Versailles führt, hat uns im be= sonderen in dieſer Zeit, da wir alle materiellen und moralischen Kraftreserven zum Einsatz bringen, nur zu deutlich gezeigt, daß Einzelfragen der Jugenderziehung immer in dem Gesamtbild der Erziehung zur allgemeinen müſſen. Leistungsfähigkeit gesehen werden Fragen der Jugendführung sind nicht im besonderen berufliche, soziale, schulische oder recht: liche Probleme, sondern gehören heute in einen Gesamtplan der totalen Ertüchtigung , über dem das Ideal der höchsten WehrA. M. fähigkeit steht.

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Sie helfen und erziehen NS.- Schweſtern ſichern die völkiſche Gesundheitspflege – Werden und Aufgaben der NS.- Schweſternschaft NSK Durch die Berufung der Parteigenoſſin Schwester Käte Böttger zur Generaloberin der NS. = Schwesternschaft ist die Öffentlichkeit in weitem Umfange auf eine Einrichtung aufmerksam geworden, die in stiller Treue ihren Dienst an Volk und Führer versieht. Der Grundstock der NS.- Schwesternschaft ist, wie bei allen Einrichtungen der Partei, in der Kampfzeit zu suchen. Damals, als der bereite Einsatz für den Sieg der Idee des Führers viel Blut und Wunden kostete, mußte es die NSDAP. nicht selten erleben, daß vor der Hilfeleistung für den Leidenden und Verwundeten die politische Gegnerschaft mancher charitativer Stellen trat. Es fanden sich aber Frauen, Krankenpflegerinnen, denen es eine heilige Pflicht bedeutete, über konfeſſionelle und tlassenmäßige Bindungen hinweg den Kämpfern der nationalsozialiſtiſchen Partei Hilfe und Pflege angedeihen zu lassen. Mit dem Wachsen der Bewegung aus der reinen Kampfstellung heraus in die großen Aufgaben der Staatsführung und Volkserziehung , wuchs auch die nationalsozialistische Schwesternschaft, die im Frühjahr 1934 zu ihrer festen orga = nisatorischen Form zusammengeschlossen wurde. Nunmehr galt es nicht nur, nationalsozialistische Kämpfer zu betreuen, sondern es handelte sich darum, den Geist des Natio = nalsozialismus und seine weltan , den auf Grundsätze schaulichen übers zu Schwesternberuf überhaupt tragen. Der Fernstehende wird sicherlich die feinen Unterschiede zwischen den Schwestern verschiedener Gattungen nicht schnell bemerken. Er liegt in der grundsäglichen Auffassung der Aufgabe. Die Hilfsbereit= schaft, die der wesentlichste Zug der Krankenschwester und Pflegerin ist, entspringt bei den fonfessionellen Schwesternorganisationen einem allgemein menschlichen Prinzip. Die NS.> Schwesternschaft indessen verbindet ihre Aufgabe mit den weltanschaulichen nationalsozialistischen Grundsätzen von Volksgesundheit, die selbstver= ständlich nicht allein auf die Linderung vor= handener Leiden, sondern gerade auf die Ver = hütung und Vorbeugung evtl. entstehender Übel ausgerichtet sind. So hat sich die NS.-Schwesternschaft eine doppelte, verpflichtende Aufgabe gestellt : auf der einen Seite die des Helfens , auf der anderen die des Erziehens. Alle Schwesternschaften Deutschlands sind zusammengefaßt in der Ar = beitsgemeinschaft der freien Wohl= fahrtspflege Deutschlands , die, von Pg. Hauptamtsleiter Hilgenfeldt geleitet, den Richtlinien nationalsozialistischer Volkswohlfahrt untersteht. Die gänzlich neuartigen nationalsozialistischen Auffassungen von völkischer Gesundheitspflege werden in der NS.- Schwesternschaft besonders gepflegt. Die Arbeit dieser neuen Gruppe von Schwestern erfolgt zusäßlich zur

Tätigkeit der alten Schwesternorganisationen . So spielt sich die Nachwuchsausbildung für diese Organisation in besonderen Lehranstalten ab, deren Zentrale, das Reichsmütterhaus der NS. Schwesternschaft , sich im in Rudolf Heß - Krankenhaus Dresden befindet. Die Schwestern erhalten eine zweijährige Ausbildung in der Krankenpflege , selbst da, wo die gesetzlichen Bestimmungen in einzelnen deutschen Ländern nur eine einjährige Ausbildung verlangen. Sie werden dann im ganzen Reich, besonders aber in den Notstandsgebieten, als Gemeindeschwestern eingesetzt. So wirkt sich ihre Tätigkeit in den deutschen Grenzländern und in wirtschaftlichen Notgebieten heute bereits segensreich aus. Weiter sind nunmehr auch die freien Schwestern , d. h. alle nicht einem faritativen oder kon= fessionellen Mutterhaussystem angehörenden Schwestern zu einem Reichsbund zusammengefaßt worden, der durch die neu berufene Generaloberin Rante geleitet wird. Damit ist das deutsche Schwesternwesen heute auf den folgenden fünf Säulen aufgebaut : Die NS.- Schwesternschaft Reichsbund der freien Schwestern und Pflegerinnen - Rote= Kreuz-Schwestern - Schwestern der inneren Mission Schwestern der katholischen karitativen Verbände. In diesem Gefüge nimmt die NS. - Schwestern= schaft infolge ihres überkonfessionellen Charakters und infolge ihrer Bindung an die NSV . eine besondere Stellung ein, in der sie die pflegerische Leistung mit den Grundsägen nationalsozialistischer Weltanschauung und Volksgesundheitspflege verbindet.

Stimme des Auslands

Es geht um den Beſtand Europas „ Jung-Lothringen“ fordert die Bekämpfung des Kommunismus NSK Das in Straßburg erscheinende Blatt ,,Jung-Lothringen" bringt einen Leitartikel : Der Weg zur Rettung“. Die Zeitung erklärt, daß eine Grundbedingung zur Rettung Europas in der inneren Überwindung des Kommunismus bestehe. Europa muz von Staats wegen dem Bürgertum und Kapitalis= mus neue Wege, aber auch enge Grenzen ziehen . Das Kapital und deſſen Träger haben nur insofern Lebensberechtigung im Volke, als sie ihre Macht und deren Einfluß in den Dienſt der Allgemeinheit stellen. Unbedingt nötig sei , so heißt es weiter, daß Europa von den bezahlten Wühlern der Komintern befreit werde. Europa müsse sich bewußt werden, daß es eine gemeinsame Flagge habe und diese Flagge sei seine weiße Hautfarbe.

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Sporterfolge

Ausdruck

des

Volksgeistes

Deutsche Leistungen beispielgebend – Verwertung der Olympiaerfahrungen - Neuer Vorstoß des Deutschen Reichsbundes für Leibesübungen NSK In Berlin fand unter der Leitung des Reichsſportführers von Tschammer und Osten als dem Präſidenten des Deutschen Olympischen Ausschusses eine Tagung ſtatt, auf der die Erfahrungen der XI. Olym= pischen Spiele ausgewertet wurden. Um die weitere zielbewußte Arbeit auf dem Gebiete der Leibesübungen zu fördern, wird der Deutsche Olympische Ausschuß nicht aufgelöst werden, sondern in weiteren Sizungen seine Tätigkeit fortführen. NSK Obwohl die Olympischen Spiele vor, bei und nach den großen Augusttagen in Berlin in der Öffentlichkeit der Welt im Mittelpunkt aller sportlichen Diskussionen standen, wird man doch immer und immer wieder auf die großen Erfolge, die die XI. Weltspiele zu verzeichnen hatten, im Streben nach der Weiterentwicklung des Sportwesens zurückgreifen.

Der Spannung der großen Olympiatage folgte eine erst langsam spürbar werdende Lösung, und mit dem Ausklingen der Spiele, mit dem Zurückkehren der einzelnen Mannschaften in ihre Heimat und dem Übergang in den "" Alltag" konnte nunmehr auch an die Auswertung des Erlebten und der Erfolge gegan= gen werden. Die 16 Olympischen Kampftage sahen ,,den" Leistungssport der gesamten Jugend der Welt. Etwas abseits von der Kampfbahn aber fanden sich die für die Arbeit in den Leibesübungen Verantwortlichen , um gegenseitig Anregungen zu geben und zu empfangen. Nahezu alle Nationen dieser Erde waren hier vertreten, denn für jedes Land der Welt sind ja die Leibeserziehung mehr als nur ein äußerer Faktor. Deutschland hat mit der Durchführung des Kongreſſes für Körpererziehung zugleich zum Ausdruck gebracht, daß neben der Leistung immer die Arbeit stehen muß. Nur wer sich mit der Gestaltung der Leibesübungen eingehend auseinandersezt, wer die Voraussetzungen kennt, auf denen sich dann die weitere Arbeit aufbaut, der wird auch einen Hlaren Erfolg in die Zukunft für sich verbuchen können . Voltshygiene und Volksertüchtigung, das ganze Sportleben muß seiner wiſſenſchaftlichmethodischen Grundlage leben, um mehr als Rekorde zu erzielen. Nur durch den Einsatz aller in Frage kommenden Kräfte, gepaart mit dem unbändigen Leistungswillen, hat die deutsche Mannschaft legten Endes dieses große Ziel erreicht : Den ersten Play unter den sporttreibenden Nationen der Erde einzunehmen . Es wurden all die Sportler in Trainingsgemeinschaften und Vorberei tungslehrgängen zusammengefaßt, die auf Grund ihrer Leistungen und ihrer charakterlichen Werte dazu berufen sein konnten, Deutschlands Farben im Kampfe mit den Weltbesten ehrenvoll zu vertreten. So wuchs in der großen Gemein= schaft des deutschen Sports, im Deutschen Reichsbund für Leibesübungen und in der kleinen Zelle , der Trainingsgemeinschaft, der Wettkämpfer heran, der dann in den Augusttagen imstande war, den schweren Kampf mit den Aktiven aus aller Welt zu bestehen.

Kein Wunder, daß die Nationen nach ihrer Rückkehr darangegangen sind, sich mit den Erfolgen der deutſchen Mannschaft und allem, was sie erlebt und erfahren haben, auseinanderzusetzen. Es heißt in einem Bericht, daß die ſportlichen Erfolge eines Staates Ausdruck seiner Volkskraft ſeien, und es wird weiterhin betont, daß man von Deutschland in dieser Richtung noch viel lernen könne. Dieſe japanische Ansicht wird auch von Italien vertreten, es heißt in der „ Gazetta del Popolo" : ,,Seine Erfolge verdankt Deutschland seiner in die Tiefe gehenden, nach einheitlichen Gesichtspunkten verwirklichten und bis zur Selbstleugnung gehenden Ausbildung. Nur ein starkes Volk, bei dem der Verzicht auf die eigene Persönlichkeit mit der Hingabe an das Vaterland gleichbedeutend ist, kann solche Ergebnisse erreichen. Unter diesem Gesichtspunkt haben auch die Olympischen Spiele die Demokratien in eine unglückliche Lage gebracht, die hier eine neue Niederlage zu verzeichnen haben, so daß sie sogar von einer politischen Schaustellung und vom militärischen Geist im Schatten der Olympischen Spiele sprechen wollten." Gerade der Kongreß für Körpererziehung hat bei seiner Auswertung immer wieder den Beweis erbracht, daß die in Berlin anwesenden Nationen sich sehr eingehend mit den Fragen der Leibeserziehung auf der ganzen Welt befaßt haben. So war es zu erwarten, daß auch die führenden Männer auf dem Gebiete der körperlichen Ertüchtigung im Anschluß an die Spiele darangingen , das „ Geheimnis" um die Erfolge Deutschlands zu lüften . Der Präsident des Amerikanischen Olympischen Komitees, Avery Brundage, faßt seine Erfahrungen und Lehren aus den Weltspielen dahin zusammen :

Staaten ihre „Wenn die Vereinigten Spizenstellung bei den Olympischen Spielen. behalten wollten, dann müßten sie ein nationales Körpertraining und eine Organisation auf derselben Grundlage durchführen wie Deutschland und andere europäische Länder." Avery Brundage betont weiterhin , daß die nach Deutschland entsandte Mannschaft der Vereinigten Staaten ohne Frage die beste gewesen. fei, die je an Olympischen Spielen teilgenommen. habe. Aber entscheidende Faktoren für die deutschen Erfolge seien der gute physische Zustand der Sportler, die vollkommene nationale Organisation , ihr eingehendes Training und ihr fast übernatürlicher Wille zum Siege gewesen. Damit ist der Wert der gründlichen wissenschaftlichen Methode , von der oft im eigenen Lande gesagt wird, daß sie nicht so bedeutend sei , hinreichend bewiesen. Arbeit, nichts als Arbeit entscheidet die

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Leistung. Je breiter und tiefergehend diese Arbeiten vollzogen werden, desto größer muß der auch der Erfolg sein. Auf allen Gebieten Organisation, der Auslese, der Führerschulung und der Leistungsbewährung - wurden Erfolge erzielt, die in ihrem ganzen Umfange nur verpflichtend für die fernere Arbeit sind.

Übungsstätten werden in Stadt und Land errichtet, Sportpläße und Turnhallen entstehen, Schwimmbäder werden gebaut, eine große Anzahl von tüchtigen Sportlehrern ist ebenfalls herangebildet worden, so daß es also nur noch auf den einzelnen ankommt, sich selbst einzureihen .

Deutschland hat durch den Reichsbund für Leibesübungen als der tragenden Dachorganisation einen großen Schritt vorwärts getan. Das läßt sich schon rein äußerlich feststellen, aber mehr noch zeigt sich die Leistung, die auf diesem Gebiet vollbracht wurde, in der immer größeren Grundlage , die für den Gedanken Leibesübungen - Volks : sport gewonnen wurde. Aber mit den Erfolgen ist ja die Entwicklung nicht etwa ab geschlossen, sondern erst begonnen. Der Deutsche Reichsbund für Leibesübungen wird unter der Führung des Reichssportführers von Tschammer und Osten nunmehr mit gesteigerter Tatkraft die gestedten Ziele weiter verfolgen , wird immer mehr mit dem Gedanken des Volkssportes bis in die kleinste Gemeinschaft vordringen, um die Gesamtheit der Nation mit dem Werte der Notwendigkeit der Leibesübungen am eigenen Körper praktisch vertraut zu machen.

Mit solchen Fragen in engem Zusammenhang stehen auch die Erörterungen des Auslandes, inwieweit die weltanschauliche und staatspolitische Umwälzung in Deutschland mit dafür verantwortlich ist, daß unsere Nationalmannschaft bei den diesjährigen Weltspielen an die Spitze der beteiligten Nationen getreten ist. So wird. von der „ Nation Belge" festgestellt, daß in Berlin 50 Nationen nicht nur ihre physischen , sondern auch ihre moralischen und rassischen Tugenden gemessen haben. Nicht die Muskelfraft allein habe Deutschland zu seinen vielen Siegen verholfen, vielmehr der Geist der deutschen Mannschaft. Aufschlußreich ist auch das Urteil des Präsidenten des finnischen Sport= verbandes, Dr. Kekkonen, der den Schlüſſel der deutschen Erfolge in der in ganz Deutschland herrschenden Lebensfreude sowie in dem festen Glauben an die Zukunft sieht.

Jeder deutsche Mann und jede deutsche Frau sollen sich aus innerer Einstellung, aus eigenem Berantwortungsbewußtsein tätig zur Leibesübung bekennen . Wir spüren schon seit längerem überall die Ansätze für diese Arbeit, wir wiſſen, wie sehr die einzelnen Organisationen und Formationen für den Volkssport werben, und so bedarf es eigentlich feiner allzugroßen Mühe, auch diejenigen Volksgenossen für die Sache der Leibesübungen zu gewinnen, die zurzeit noch abseits stehen. Übungsstätten über

Nachrichten

Vorkämpfer der Weltanschauung Telegrammwechsel anläßlich der Ernennung von Reichsstudentenführer Scheel NSK Berlin, 11. November. Der Reichsstudentenführer Scheel richtete an Reichsleiter Rosenberg folgendes Telegramm : ,,Den deutschen Studenten zu einem Vorkämp= fer für eine nationalsozialistische Weltanschauung zu erziehen, ist das Ziel, das sich die auf Schloß Solitude bei Stuttgart versammelten Studentenführer gesetzt haben. In Ehrerbietung grüßen fie den Beauftragten des Führers für die gesamte weltanschauliche und politische Erziehung der NSDAP." Reichsleiter Rosenberg richtete darauf folgendes Antwort-Telegramm an Reichsstudentenführer Scheel : „Die deutsche Zukunft wird davon abhängen,

Das alles sind nur Beispiele, die sich beliebig erweitern ließen und die lezten Endes doch mehr sind als nur Worte. Deutschland vernimmt die Anerkennung des Auslandes und die Ergebnisse der Entfaltungsauswertung feiner Olympiagäste mit Genugtuung und wird fortfahren, seinen Aufbau der gesamten leibeserzieherischen Belange so zu entwickeln, daß mehr und mehr aus dem Sport eine Volks = bewegung wird und daß das deutsche Volk durch die Leibesübungen Gesundheit und Lebensfreude für seinen Weg in die Zukunft W. Sch. erhält.

ob das heranwachsende Geschlecht das kämpfe= rische Erlebnis unserer Zeit lebendig fortzuentwideln vermag. Ich zweifle nicht daran, daß auch der deutsche Student sich dieser großen Aufgabe mit aller Leidenschaft widmen wird. Nur in der Wahrung der nationalsozialistischen Weltanschauung liegt die unzerstörbare Bürgschaft für das Forts bestehen des neuen Reiches." * Weiter fand ein Telegrammwechsel zwischen dem Reichsstudentenführer Dr. Scheel und Reichserziehungsminister Ruſt ſtatt: ..Im Namen der auf Schlok Solitude bei Stuttgart versammelten Führer des geeinten deutschen Studententums entbiete ich Ihnen ehrerbietige Grüße. Die deutschen Studenten find sich ihrer Verantwortung vor Führer und Volk bewußt und werden durch Leistungen das in ſie aeſekte Vertrauen rechtfertigen." Der Reichserziehungsminister antwortete : ..Ich danke Ihnen herzlich für Ihre Worte und sehe der neuen Entwicklung des nationalsozialistischen Studententums unter Ihrer Führuna voll Zuversicht entgegen."

N K Das DeutſcheRecht SondG erdienſt

Chaos

der Paragraphen – oder Volksrecht ?

Hinweg mit der Begriffsverwirrung einer vergangenen Epoche ! als Erzieher des Volkes

NSK Es darf nicht übersehen werden, daß viele Volksgenossen auch heute noch der Rechtsprechung und den Gerichten ein ziemliches Mißtrauen entgegenbringen. Dazu ist es gekommen durch die Herrschaft des Liberalismus , der auf allen Gebieten Freiheit, das hieß LosLösung von Bindungen jeglicher Art, erstrebte. So war auch das Recht zu einer weſenloſen Größe geworden, zu der das Volk in keine Beziehungen kommen fonnte. Es ist nötig, zu untersuchen, wie diese unnatürliche Lage mög= lich wurde und inwieweit sie berechtigt war, um zu begreifen, welch eine ungeheure Um wandlung und Umwertung sich heute vollzogen hat. Als die wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse verwidelter wurden, bildete sich ein Recht, das man seiner Grundhaltung nach als Juristenrecht bezeichnen kann, und das der einfache Mann nicht mehr verstand. Als Beispiel hierfür seien Bestimmungen des Bürgerlichen Gesetzbuches mit ihren selbst für Fachleute oft unverständlichen Angaben erwähnt, die vom ſchlichten, unverfälschten Volkssinn erst recht nicht verstanden werden konnten. Schrittweise war in der Vergangenheit die Rechtswissenschaft Geheimkunst eines zur Sonderstandes geworden. Nach früheren Begriffen faßte man das Geset als eine selbständige Größe auf. War das Gesetz einmal in dem zuständigen Amtsblatt verkündet worden, so stand es als absolute Größe fest und konnte sich unter Umständen ſo= gar gegen den Gesetzgeber selbst wenden. Da das Geset nicht aus einer einheit = lichen Willensrichtung entstanden war, sondern ein Kompromiß aus liberalen, konservativen, konfessionellen und sonstigen klaſſen= mäßigen Anschauungen darstellte, konnte von ihm nicht auf den Willen des Gesetzgebers zu rückgeschlossen werden. Diese Geseze führten zu einer völligen Rechtsfremdheit und oft sogar Rechtsablehnung seitens unseres Voltes. Aus gesunder Eigenart heraus wehrte sich das Volk gegen dieses seinem Denken und Fühlen unverständliche und fremde Recht . Und so entstand eine Kluft zwischen dem Volk und den Trägern dieses Rechtes, der Justiz, und damit sogar eine Kluft zwischen Volk und Recht. Heute besinnen wir uns auf die natürlichen Grundlagen und erkennen den Fehler der Vergangenheit darin, daß diese das Recht als abstrakten Begriff aufgefaßt hatte. Die Rechtswissenschaft war zu einer Gesezestechnik entartet, und die Technik der Rechtsprechung stand

Der Rechtswahrer

über dem Sinn des Rechtes. Rechtsprechen war Dienst geworden an einem Buchstabenrecht und an einer äußeren formalen Ordnung des ges sellschaftlichen Zusammenlebens. Von dieser Wurzellosigkeit hat der Nationalſozialismus unser Recht befreit und eingeordnet in den Dienst an der Volksgemeinschaft und an der inneren Lebensordnung des Volkes. Es wird ein Volksrecht geschaffen, das unsere Sprache spricht und die Schlichtheit und Anschaulichkeit des Denkens im Sinne unserer Vorfahren in sich trägt. Das Recht kommt aus dem Volk und deshalb muß es auch von ihm verstanden werden. Es hat die klare und eindeutige Entwicklung im nationalsozialistischen Geist und damit deuts schen Geist vor allen anderen voraus. Aufgabe des Rechtswahrers im Dritten Reich ist es nun, dies neugeschaffene Volksrecht , das dem deutschen Volke gehört und aus ihm ge= wachsen ist, jedem einzelnen Volksgenossen nahezubringen . Dieser wird dann begreifen , daß er in einem Vorurteil befangen ist, das auf die heutige Zeit nicht mehr zutrifft. Dieſe Aufgabe, das deutsche Recht volkstümlich zu ge= stalten, legt dem Rechtswahrer eine schwere Verantwortung auf, die nur durch ernsthaften Einsaß erfüllt werden kann. Das Recht ist ge= bunden an das Volk, und aus dieser Verbundenheit muß das Vertrauen zu dem deutschen Rechtswahrer und die Achtung vor dem deutschen Recht, dessen Mittler und Künder der Rechtswahrer ist, wachsen. Jeder nationalsozia= listische Rechtswahrer wird bei seiner Alltags= arbeit als Volkserzieher tätig. Seine Aufgabe beschränkt sich nicht darauf, das neue Recht zu schaffen, sondern durch seine Erziehungsarbeit wird das Recht im Volk verwurzelt. Betrachtet man die Forderungen, die die neue Zeit an den Rechtswahrer stellt, so treten zwei Gesichtspunkte deutlich hervor : art = Schaffung des uns neuen gemäßen Rechtes , das von den Schlacken einer überwundenen Zeit befreit ist, und Herstellung lebendiger Beziehungen zwischen Volk und Recht und damit Beseitigung der falschen, aus früherer Zeit stammenden Vorurteile gegen das Recht. Gerade diese zweite Aufgabe darf neben der ersten nicht übersehen werden . Das Volk muß rechtsbewußt werden. Nur ein Recht, das im innersten des Volkes verwurzelt lebt und das bewußtes Eigentum des ganzen Volkes ist, löſt fruchtbare Wirkungen aus. Erst durch die lebendigen Beziehungen zwischen Volk und Rechtswahrer wird der Neubau des Rechtes H. G. B. vollendet.

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Einen gesicherten Lohn

dem Arbeiter !

Erhaltung der Arbeitskraft durch geſehliche Lohn- und Gehaltssicherung – Zum Schuh des einzelnen, zum Nuhen der Allgemeinheit NSK Das nationalsozialistische Recht und damit auch die Rechtsprechung unserer deutschen Gerichte im nationalsozialistischen Staate betrachtet die Lebenstatbestände nicht mehr von dem Gesichtspunkte aus, wie das Leben in die Zwangsjacke gesetzlicher Normen gepreßt werden. kann. Ausgangspunkt aller Rechts = betrachtung ist vielmehr das Volk. Ihm zu dienen, ist oberster Grundsatz unseres Rechtes. Das nationalsozialistische Rechtsdenken ſteht daher heute unter dem von Reichsminister Dr. Frank geprägten Leitsak : „Recht ist, was dem Volke nügt, Unrecht, was ihm schadet." Diese Betrachtungsweise führt zu völlig neuen Erkenntniſſen, deren eine die veränderte Auffassung von der Erhaltung der Arbeitskraft Ein durch Lohn- und Gehaltssicherung ist. lurzer Überblick über die Bestimmungen, die dem Arbeitnehmer einen angemessenen Lohn sichern sollen, dürfte von Interesse sein, zumal gerade in dieſen ſo überaus lebenswichtigen Fragen immer noch viel Unkenntnis besteht. Eine Vereinbarung von Löhner, die man als „Hungerlöhne“ bezeichnen muß, da sie so tief unter den Normallöhnen einer Berufsgruppe liegen, daß die Empfänger aus ihnen unmöglich den Lebensunterhalt bestreiten können, dürfte heute schon auf Grund des Gesetzes zur Ordnung der nationalen Arbeit nicht mehr möglich sein, denn dieses Gesetz soll neben der Gewährleistung des Arbeitsfriedens auch für die Sicherung des Lohnes der Arbeitenden sorgen, zumal der Betriebsführer, der derartige „Hungerlöhne“ zahlt, gegen die ihm obliegende Pflicht verstoßen würde, für das Wohl seiner Gefolgschaft zu sorgen. Weitere Maßnahmen ermöglicht die Bestimmung, daß in der Betriebsordnung Richtlinien über die Höhe aufgenommen werden des Arbeitsentgelts können. Ferner kann auch der Treuhänder der Arbeit gegen jeden Mißbrauch der Befugnisse des Betriebsführers einschreiten, indem er Leitfäße für den Inhalt der Betriebsordnung aufe ſtellt und unter Umständen sogar unter Aufhebung der Entscheidung des Betriebsführers die Betriebsordnung selbst erläßt. Ebenso kann der Treuhänder der Arbeit eine Tarifordnung schriftlich erlassen, wenn zum Schuße der Beschäftigten einer Gruppe von Betrieben die Fest= setzung von Mindestbedingungen zur Regelung der Arbeitsverhältnisse zwingend geboten ist. Auf diese Weise ist den Arbeitenden wenigstens die Vergütung der Tarifordnung gesichert. Darüber hinaus umfaßt die Lohnsicherung auch die Fälle, in denen zwar der Lohnanspruch besteht, der Arbeiter aber nicht in den Beſih des verdienten Lohnes kommt. Hierher gehören die Fälle, in denen der Unternehmer unter Mißbrauch seiner wirtschaftlichen Überlegenheit den Arbeiter in einer gegen die guten Sitten verstoßenden Weise zur Aufgabe eines Teiles seiner Lohnforderung veranlaßt oder auf andere Art, wie durch Drohung, z. B. mit Kündigung, oder in einer gegen die Ziele des Gesezes zur Ord-

nung der nationalen Arbeit verstoßenden Weise zur Aufgabe eines Teiles seiner Lohnforderung bringt. In allen diesen Fällen kann rechtlich gegen die Wirksamkeit derartiger Vereinbarungen vorgegangen werden. Eine weitere Sicherung des Arbeitslohnes sieht das Bürgerliche Gesetzbuch vor, wonach kraft Gesetzes eine Aufrechnung gegen unpfändbare Forderungen, wie Lohnforderungen der Arbeiter, ausgeschlossen ist. Der Betriebsführer kann also mit einer Gegenforderung gegen das Gefolgschaftsmitglied nur gegen den pfändungsfreien Teil der Lohnforderung aufrechnen. Ausnahmen bestehen nur in den Fällen, in denen die Gegenforderung des Betriebsführers auf einer unerlaubten Handlung beruht, die das Gefolgschaftsmitglied vorsäglich unter Mißachtung seiner Pflichten als solches begangen hat. Ebenso hat sich in der Rechtsprechung ein Verbot der Lohnzu = rüdbehaltung entwickelt, wenn diese praktisch darauf hinausläuft, daß dem Gefolgschaftsmitglied endgültig auch die Auszahlung des unpfändbaren Teiles der Lohnforderung verweigert wird. Eine weitere besondere Lohnsicherung besteht fernerhin, wenn über das Vermögen der Unternehmung das Konkursverfahren er= öffnet ist. Dann erhalten die Gefolgschaftsmitglieder ihre für das lezte Jahr vor der Eröffnung des Konkursverfahrens rückständigen Lohnforderungen vor anderen bevorrechtigten Gläubigern an erster Stelle. In einem Vergleichsverfahren werden Lohnforderungen in keiner Weise betroffen und herabgesetzt. Wenn jemand seinen Lohnanspruch selbst frei= willig abtritt oder verpfändet, so sind diese Maßnahmen unwirksam, soweit sie sich auch auf den unpfändbaren Teil der Lohnforderung erstrecken. Schließlich werden auch die Lohn- und Gehaltsforderungen besonders vor dem Zugriff eines Gläubigers in der Zwangsvollstreckung geschützt, und zwar sind bei Monatslohn die ersten 150,- RM. (bei Wochenlohn 35,— RM, bei Tageslohn 5,80 RM.) unpfändbar. Die übersteigenden Beträge sind bis zu einem Drittel der Pfändung entzogen, während sich diese Sätze erhöhen, wenn der Lohnempfänger noch für den Lebensunterhalt anderer Personen zu sorgen hat. So sieht unsere Rechtsordnung bereits eine vielseitige Sicherung des Lohnund Gehaltsanspruches von Anbeginn an vor. Vor allem müſſen wir uns aber von der Auffassung frei machen, daß diese Maßnahmen nur zum Schuß des einzelnen beſtehen. Nein, es kommt vielmehr darauf an, den ſchaffenden deutschen Volksgenossen, die meist ausschließlich von ihrem Arbeitsverdienst leben und bei dessen Fortfall vor dem Nichts ständen, Existenzgrundlage und damit Arbeitskraft, die sie zum Nuzen für das Volksganze Dr. D. einsetzen, zu erhalten.

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Wie weit darf der Arzt gehen? Der Arzt als Treuhänder der Volksgeſundheit – Die Willensfreiheit des Patienten bleibt gewahrt

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NSK Kaum eine Gesezesbestimmung aus den vielen Tausenden von Paragraphen unseres Rechtes ist so allgemein bekannt geworden wie der § 218 des Strafgesetzbuches. Um ihn , seine Formulierung, ſeinen Inhalt und die durch ihn angedrohte Strafe gingen heiße Redeschlachten in den verflossenen Parlamenten ; Leitartikel, Auffäße aller Art, Schriften, Bücher, ja selbst Filme und Theaterſtüde beschäftigten sich mit dem Thema § 218. Die ganze Geschäftigkeit galt der Milderung oder gar der Beseitigung dieser Strafvorschrift des Verbotes der Abtreibung. Und niemand anders hatte das Thema aufgeworfen, die Geschäftigkeit inszeniert, als der Jude , der ein Intereſſe daran hatte, daß die Abtreibung erlaubt wurde, weil er in Verbindung mit der von ihm gleich eifright falls geförderten Un moral (Magnus Hirschfeld !) Deutschlands Nachwuchs vernichten, seinen Tod beschleunigen wollte. Das Thema hat heute an Aktualität verloren. Seitdem wieder Sitte und Moral und ein verant wortliches Denken bei uns Einzug gehalten haben, ist die Frage des § 218, die Frage der Abtreibung, kein allgemeines Problem mehr. Jeder verantwortungsbewußte Volksgenosse und jeder verantwortungsbewußte Arzt weigert sich heute, an einer Abtreibungshandlung teilzunehmen und damit einer gegen den Beſtand unseres Volkes gerichteten Handlung Vorschub zu leisten. Doch nicht nur im Falle der Abtreibung kann der Arzt mit dem Strafgesetzbuch in Konflikt tommen. Abgesehen davon, daß er beim Ausstellen eines unrichtigen Gesundheitszeugnisses und bei Verletzung seines Berufsgeheimnisses fich strafbar macht, besteht nach wie vor ein Problem für die Arzteschaft : Die Behandlung, insbesondere die Operation, der ärztliche Eingriff gegen den Willen des Kranken, der als Körperverlegung bestraft werden kann. Die berufliche Stellung des Arztes hat im Laufe der neueren Entwicklung durch eine immer stärker hervortretende Kennzeichnung jeiner Tätigkeit unter dem Gesichtspunkt einer öffentlichen Aufgabe eine grundlegende Anderung gegenüber der bisherigen Beurteilung erfahren. Früher war der Ärzteberuf gemeinhin ein Beruf wie jeder andere, lediglich dem Boterwerb des einzelnen bestimmt . Gewiß haben viele Ärzte ihren Beruf von jeher von einem höheren Standpunkt aus be= trachtet und als Dienst an der Gesamtheit aufgefaßt. Aber Allgemeingut ist diese Auffassung erst in den letzten Jahren geworden. So hat sie auch in der Reichsärzteordnung ihren Niederschlag gefunden, in der es heißt, daß die deutsche Arzteschaft berufen ist, zum Wohle von Volk und Reich für die Erhaltung der Gesundheit, des Erbgutes und der Rasse des deutschen Volkes zu wirken . Gleichwohl hat die stärkere Betonung des öffentlichen Charakters der ärztlichen Tätig

feit nicht schlechthin eine grundsätzliche Anderung in der Beurteilung der rechtlichen Beziehungen zwischen Arzt und Kranken zur Folge. Auch bei der neuen Beurteilung bleibt es dabei, daß der Arzt verpflichtet ist, bei der Be= handlung die gesetzlich geschütten Güter des Kranken, also beſonders ſeine körperliche Unversehrtheit, zu achten, soweit sich nicht aus dem mit dem Kranten abgeschlossenen Vertrage oder kraft Gesetzes etwas anderes ergibt oder der Kranke oder sein gesetzlicher Vertreter in den Eingriff einwilligen. Dabei ist unter Eingriff nicht nur eine Operation, sondern auch eine Einspritzung, Chloroformierung, furz jede die törperliche Unversehrtheit verlegende Maßnahme zu verstehen. Folgerichtig werden hierzu also auch alle Arten von Medikamenten zu zählen sein. Das gilt besonders für solche Fälle, wo Kranke, die der Naturheilkunde den Vors zug geben, allopathische Meditamente erhalten sollen. Gegen den ausdrücklichen und ernstlichen Willen des Kranken darf der Arzt auch dann nicht den Eingriff vornehmen, wenn der Eingriff ohne unmittelbare Gefahr für das Leben des Patienten nicht aufgeschoben werden kann, es sei denn, daß dem Arzt eine gesegliche Ermächtigung zur Seite steht oder der Schritt in Anbetracht eines überragenden öffentlichen Intereſſes gerechtfertigt erſcheint. Mit allen diesen Fragen hatte sich fürzlich das Reichsgericht eingehend zu beſchäftigen. Eine Frau hatte sich den rechten Arm bis zum Ellens bogen abnehmen lassen müssen, weil dieser ins folge einer gegen Unwohlsein und Herzschwäche Sie flagte gegebenen Einspritzung abstarb. nunmehr gegen den behandelnden Arzt auf in das Urteil, In dem Schadenersatz. Juristischen Wochenschrift",, Heft 45, der abgedruct ist, führt das Reichsgericht u. a. aus, daß es der Einwilligung des Kranfen zu dem Eingriffe nicht bedürfe, wenn Gefahr im Verzuge sei. Es könne sich dabei jes doch nur um Fälle handeln, in denen aus besonderen Gründen die Einholung der Einwilligung des Kranken nicht möglich ist, so bei Bewußtlosigkeit des Kranken, oder wenn sich im Verlaufe eines mit Zustimmung des Kranken vorgenommenen Eingriffes die ursprüngliche Diagnose als trotz sorgfältigster Untersuchung irrig und ein weitgehender Eingriff zur Abwendung der Gefahr als notwendig erweist, für den die Einwilligung nicht mehr nachgeholt werden kann. Ein Handeln gegen den ausdrüclichen Willen des Kranken ist ihm aber auch bei Gefahr im Verzuge nicht gestattet. Dem Arzt bleibt dann lediglich die Pflicht, durch eine entsprechende Belehrung auf den Kranken einzuwirken und ihn in einer der Lage des Falles angemessenen Weise auf die Folgen seiner Weigerung aufmerksam zu machen . Bleibt der Kranke bei seiner Weigerung, so scheidet eine Haftung des Arztes für die daraus entstehenSelbstverständlich den Folgen natürlich aus. kommen nur solche Fälle in Betracht, in denen

NSK Folge 264 wirklich eine ausdrückliche, ernst gemeinte Willenserklärung des Kranken vorliegt, die auch von dem Arzt als ernstlich gemeint erkannt und verstanden werden kann, das gilt also nicht, wenn etwa nur ein reflektives äußeres Sträuben vorliegt, das sich ganz natürlich aus der Angst des Kranken vor dem drohenden Eingriff des Arztes erklären läßt und als nicht ernstlich gemeint ohne weiteres erkennbar ist. Diese Stellungnahme des Reichsgerichts ents spricht auch dem allgemeinen Volksempfinden . R. L.

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11. November 1936 Leistungsfähigkeit verschieden beantwortet werden. Ein Mindest maß von Sorgfalt ist aber immer zu beobachten , nämlich die Sorgfalt, die eine Unterrichtung der Waſſerverbraucher von der getroffenen Feststellung ge= währleistet, um dem einzelnen Verbraucher die , Möglichkeit zu geben, sich vor den ihm durch den Genuß Wassers des gesundheitsschädlichen drohenden Gefahren selbst zu schützen.

Hat der Mietvertrag recht? Einwandfreies Trinkwasser Die Pflichten der Gemeinde gegenüber den Einwohnern NSK Die ,,Deutsche Rechtspflege", das Organ des deutschen Rechtsdienstes, veröffentlicht ein Urteil, in dem das Reichsgericht von jeder Gemeinde höchste Sorgfaltspflicht bei der Belie= ferung der Gemeindeangehörigen mit Trinkwasser verlangt. In der Entscheidung heißt es u. a.: Eine Gemeinde, die im Interesse der Wohlfahrt der ihrer Führung anvertrauten Volksgenossen aus freier Entschließung die an sich den Grundstücksbesitzern gegenüber den Hausbewohnern obliegende Pflicht für die Beschaffung eines einwandfreien Wirtschafts- und Trinkwassers abgenommen hat, ist im Rahmen der Erfüllung der übernommenen Aufgabe ver pflichtet, dafür zu sorgen, daß die Gemeindeangehörigen durch den Genuß des gelieferten Wassers keinen Schaden an ihrer Gesundheit erleiden. Diese Gewähr ist schon durch regelmäßige Untersuchung des Leitungswassers gege= ben. Hierzu ist grundsäglich jede Gemeinde befähigt und verpflichtet. Die Anforderungen, die an die Sorgfalt der Gemeinden mit eigener Wasserleitung bei deren Betrieb zu stellen sind, sind daher im Grunde überall gleich. Sonst würden die Bewohner fleiner Landgemeinden hinsichtlich des Schutes vor einer Belieferung mit gesundheitsschädlichem Wirtſchafts- und Trinkwasser allgemein schlechter gestellt sein als die Angehörigen von leistungsfähigeren Stadtgemeinden. Die Frage nach der Art der erforderlichen Vorkehrungen für eine Feststellung der Gesundheitsschädlichkeit des Leitungswassers muß vielleicht je nach der

Entschädigungsansprüche nach der Hausinſtandſezung NSK In vielen Mietvertragsformularen ist die Bestimmung aufgenommen : „Bauliche Veränderungen, Aus- und Aufbesserungen, ferner das Abpuzen, Anstreichen und Malen des Hauses dürfen seitens des Vermieters ausgeführt werden. Dem Mieter steht, wenn in der für diese Arbeit normalen Zeit der Mietgebrauch beeinträchtigt wird, kein Anspruch auf Entschädigung, Mietminderung oder vorzeitige Kündigung zu.“ Das Kammergericht hatte sich kürzlich mit der Frage zu beschäftigen, ob diese Vereinbarung den guten Sitten zuwiderlaufe und nichtig sei. Es hat die Frage in einem in der Juristischen Wochenschrift" 1936, Heft 42, abgedruckten Urteil verneint. Denn es ist nicht Unrecht, wenn ein Vermieter, der Teile seines Hauses einem Mieter überläßt, sich das Recht vorbehält, das Haus in der von ihm für erforderlich erachteten Weise umzugestalten, und daß er gegen die bei solchen Arbeiten möglicherweise eintretenden Ansprüche des Mieters sich sichert, in dem er sie durch Vereinbarungen beseitigt. Derartige Vereinbarungen sind dahin auszulegen, daß durch sie die Haftung des Vermieters nur für eine vorübergehende Störung des Mieters, nicht aber für lange währende Störungen und für Beschädigung der Sachen des Mieters ausgeschlossen wird. Erlaubt der Vermieter einem anderen Mieter die Vornahme derartiger baulicher Arbeiten, die zu einer Beeinträchtigung von Mitmietern führen können, so hat der Vermieter dafür einzutreten, aber nur in demselben Umfang, wie er für durch solche Arbeiten verursachte Schäden selbst aufzukommen hätte.

Drud: M. Müller & Sohn KG., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68. Zimmerſtraße 88

NSK - Nachrichten

Zu NSK Folge 264

Gauamtsleitertagung auf Burg Vogelsang NSK Nachdem im Frühjahr dieses Jahres die Kreisleiter der NSDAP. auf Burg Cröſſinſee zu einer großen Tagung vereinigt waren, findet nunmehr auf der Burg Vogelsang in der Eifel vom 11. bis 20. November eine große Tagung der Gauamtsleiter der NSDAP . statt. Eine Reihe von führenden Persönlichkeiten der Partei werden während dieser Tage auf Burg Vogelsang sprechen. Die Tagung wird von Reichsorganiſationsleiter, Reichsleiter Dr. Len geleitet .

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lagerführer eingesetzt werden kann. Die Notwendigkeit des Einsages wird von Fall zu Fall geprüft werden, und bei Notwendigkeit die Einsetzung durch das Sozialamt der Deutschen Arbeitsfront erfolgen. Diese Anordnung gilt zunächst lediglich für Baustellen der Luftfahrt. Für die anderen Baustellen der öffentlichen Hand iſt aber, wie das Sozialamt der Deutschen Arbeitsfront mitteilt, in absehbarer Zeit ebenfalls das mit zu rechnen, daß diese Anordnung Gültigfeit erhält.

Parteiamtliche Bekanntgabe

Hilfslagerführer werden eingeſeßt

Umzug der Kanzlei des Führers

Eine Anregung des Sozialamtes der Deutschen Arbeitsfront

Vom 13. bis 16. November geſchloſſen

NSK Berlin, 11. Rovember. Verantwortlich für die Betreuung der in Arbeitsgemeinschaftslagern bei öffentlichen Bauvorhaben untergebrachten Arbeiter ist der für jedes Lager eingesezte L a gerführer. Die Arbeit und Haltung des Lagerführers ist ausschlaggebend für das Aussehen des Lagers und den in ihm herrschenden Geiſt.

NSK Die Kanzlei des Führers der NSDAP . teilt mit :

In der Praxis hat sich nun ergeben, daß auf verschiedenen Baustellen eingefekte Lagerführer ihre Aufgaben infolge der Größe der Lager nicht bewältigen fonnten, und so Unzuträglichkeiten entstanden, was sich auch auf den Geist in den Lagergemeinschaften auswirkte. Das Luftfahrtministerium ist nun einer Anregung des Sozialamtes der Deutschen Arbeitsfront gefolgt und hat grundsäglich zugestimmt, daß auf einer Baustelle, wo mindestens 400 Mann lagermäßig untergebracht worden sind, ein Hilfs -

Die Kanzlei des Führers der NSDAP. und die Brivatkanzlei des Führers bleiben wegen Umzugs vom Freitag, dem 13. November, bis Montag, dem 16. November, einſchließlich für den gesamten Parteiverkehr geschlossen. Zuschriften sind während dieser Zeit bis auf ganz dringende Fälle zu beschränken. Die neue Anschrift der Kanzlei des Führers der NSDAP. lautet ab Montag, dem 16. November : Berlin W 9, HermannGöring-Straße 15. Die neue Anschrift der Privatkanzlei des Führers : Berlin W 9, Boßstraße 19 (Eingang Hermann - GöringStraße 15).

Nationalsozialiſtiſche

Brief und Drahtansgrift der Schriftleitung: Berlin SW68, Zimmerstr. 90, III. Fernruf: A 1 Jäger 0022 Berlag: Franz Eher Nachf., 6. m. b. 5., Zentralverlag der NSDAP., München Berlin Berland : Cher Verlag , Berlin SW 68, SimmerBrake 88. Alle Zahlungen find nach Berlin (Bostichedtonto Berlin 4454) zu richten

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Vartei - Korrespondenz

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef ber NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupts schriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NGDUR

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RSK Folge 265

Die Verantwortung

12. November 1936

des Varteirichters

Durchführung der Barteigerichtsverfahren nach Erlaß der Bereidigungsgejeke Von Reichsleiter Walter Buch

NSK Der Führer hat am 30. September 1936 ein Gesetz erlassen, das den rechtskundigen Richtern an den Parteigerichten die Möglichkeit gibt, Zeugen eidlich zu vernehmen. Mit diesem Gesetz hat die Parteigerichtsbarkeit eine neue große Verpflichtung übernommen. Der Eid ist etwas, mit dem man nicht spielen darf. Darum steht der Eid unter staatlichem Schutz. Seine Verlegung wird mit zeitweiligem Ausschluß aus der Volksgemeinschaft, d. h. mit Freiheitsstrafe geahndet. Ich höre die Frage: Warum ist das Gesetz erlassen worden? War das notwendig? Die Parteigerichte sind doch Ehren gerichte und haben nach § 1 der Richtlinien zuvörderst den 3wed, die gemeinsame Ehre der Partei und die des einzelnen Parteigenossen zu wahren. Bei Ehrengerichten sind aber doch keine eidlichen Bernehmungen üblich. Da ist der Geladene doch gehalten, unter Abgabe des Ehren wortes seine Aussage zu machen. Aufgabe aller Parteigerichte ist es, nationalsozialistisches Recht zu suchen. Nationalsozialistisches Recht ist das, was dem deutschen Voll und - im engeren Rahmen was der Bewegung dient. Voraussetzung für die Rechtsfindung ist die einwandfreie Feststellung des Tatbestandes. Diese Aufgabe kann vom Richter nicht ernst genug genommen werden. Auf ihr allein gründet sich die tatsächliche Rechtsfindung. Ist der Sachver halt nicht ganz flipp und klar festgestellt, so fann Recht nicht gefunden werden. Erst nach dieser Feststellung kann erwogen werden, warum der Beschuldigte oder Angeschuldigte zu der oder jener Handlung oder Unterlassung gekommen ist. Nun sind nach nationalsozialistischer Auffassung wohl alle an einem Gerichtsverfahren Betei ligten verpflichtet, an der Rechtsfindung teile zunehmen. Keiner der Beteiligten hat das Recht, durch falsche oder trügerische Aussagen die Rechtsfindung zu erschweren. Auch nicht Beschuldigter oder Angeschuldigter. Wir wissen

aber nur zu gut, daß der Durchsetzung dieser legten Forderung noch ungeheure Widerstände entgegenstehen. Wir wissen, daß der aus einer verkommenen Zeit übernommene Grundsak : ihr müßt mir die strafbare Handlung oder Unterlassung nach weisen , noch allzu tief in der Volksseele sigt. Wir wissen, daß daraus noch in weiten Kreisen des Volkes das Recht her= geleitet wird, der Beschuldigte oder Angeschuldigte könne vor Gericht eine Tat leugnen oder unbeschadet die Unwahrheit sagen. Das deutsche Volk ist noch nicht wieder soweit, daß auch dem Be- oder Angeschuldigten die Pflicht auferlegt werden könnte, selbst auf die Gefahr hin, an der eigenen Person Schaden zu erleiden, unter allen Umständen der Wahrheit die Ehre zu geben. Der Zustand, daß auch der Angeklagte vor Gericht eidlich aussagen konnte und seinem Eid glauben geschenkt wurde, liegt unendlich weit zurüd. In späterer Zeit wurden ihm Eideshelfer zugebilligt, bis er schließlich ganz von der Vereidigung ausgeschlossen wurde. Schon seit langer Zeit können vor Gericht im Strafverfahren nur noch Zeugen und Sachverständige eidlich vernommen werden. Und selbst deren Eid wurde infolge langsam einsetzender Verrottung so wenig Wert für die Wahrheitsfindung durch den Richter zugebilligt, daß er schließlich unter staatlichen Schuß gestellt und falsche eidliche Aussagen mit schwerer Strafe bedroht werden mußten. Eine ähnliche Entwicklung wie der Eid hat das Ehrenwort genommen. Die ehemals selbstverständliche Haltung, unter Ehrenwort nur die reine Wahrheit zu sagen, ist leider Gottes nicht mehr überall gang und gäbe. Zu tief haben sich jüdische Gedankengänge auch auf diesem Gebiet ins deutsche Volk eingefressen. Mit Schaudern denten wir an unsere Jugend zurück, da wir zum erstenmal vom „ großen" und ,,kleinen" Ehrenwort, vom Ehrenwort ,,mit und ohne Ableitung" reden hörten. Das Ehrenwort des untadeligen Mannes, das früher eine ernste,

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NSK Folge 265 wenn nicht sogar heilige Angelegenheit war, wurde zur billigen Scheidemünze herabgewürdigt. Auch alltägliche Belanglosigkeiten, die einfach zu bejahen oder zu verneinen genügt hätte, wurden „auf Ehrenwort“ oder „ auf Ehre" bejaht oder verneint. Mit dem, was einst des deutſchen Mannes höchstes Gut und sein unantastbarer Schild war, wurde allmählich ganz gewissen= los Schindluder getrieben. Dieser Zustand hat sich mit dem Wachstum der Bewegung auch bei der Arbeit der Parteigerichte bemerkbar gemacht. Die Ermahnung, daß der Zeuge vor dem Parteigericht seine Aussage auf Ehre und Gewissen macht, hat zur Wahrheitsfindung nicht mehr ausgereicht. Seit der Machtübernahme werden ja nicht nur Parteigenoſſen, als Jondern Volksgenossen auch Zeugen vernommen. Immer häufiger mußten zu deren Vereidung staatliche Gerichte in Anspruch genommen werden. Aber auch in den eigenen Reihen wurde die ehrenwörtliche Aussage nicht immer so ernst aufgefaßt, wie das zur Wahrheitsfindung uner= läßlich ist. Das Ehrenwort vor den Parteigerichten unter ähnlichen Schuß zu stellen, wie den Eid vor staatlichen Gerichten, erschien bei der durch Gesetz bestimmten Einheit von Partei und Staat nicht tunlich. Infolgedessen ist der Weg zur Wahrheitsfindung bei den Parteigerichten dem bei staatlichen Gerichten insoweit angeglichen worden. Der Erlaß dieses Gesetzes veranlaßt mich zu folgender Mahnung an die Parteirichter : Jede Sache, die einem Parteirichter zur Behandlung oder Entscheidung vorgelegt wird, ist von der Seite der Bewegung her zu betrachten. Es ist die Frage zu stellen : inwieweit wird die Bewegung von dieser Sache berührt? Rein private oder persönliche Meinungsverschiedenheiten oder Streitereien können den Parteirichter erst dann zu parteigerichtlichem Einschreiten veranlassen, wenn dadurch die Gemeinschaft der Partei in MitTeidenschaft gezogen wird. Es iſt ſelbſt= verständlich, daß der verantwortungsbewußte Parteirichter ihm vorgetragene Klagen über einen Parteigenoſſen anhört und, wenn es sich um private Dinge handelt, in persönlicher Aussprache ohne amtlichen Charakter, diese Klagen, die allzu häufig auf leicht zu klärenden Mißverständnissen beruhen, auszugleichen versucht. Der Barteirichter hat sich also hierbei vor allem als Schlichter 3 น fühlen , der die Streitteile wieder auf die gemeinsame Plattform der nationalsozialistischen Weltanschauung zurückführen soll. Die Aufgabe des Richters beginnt dann, wenn der Parteirichter aus dem vorgetragenen Sachverhalt den Eindruck gewinnt, daß dadurch die Belange der Bewegung berührt sind. Es ist schon häufig darauf hingewiesen worden, daß die Gesamtarbeit der Bewegung in dem Ziel gipfele : Erhaltung der deutschen Art. Die Zeiten des Niedergangs unseres Volkes seit den Wirren des 30jährigen Krieges, die in Abständen durch kurze Spannen der Blüte unterbrochen wurden, bis zu der Katastrophe des November 1918 haben eindringlich dargetan, daß das deutsche Volk nur durch die

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12. November 1936 Hand einer starten Autorität zu großen Leistun= gen gebracht werden kann. Darum errichtete der Führer in unsäglich mühevoller Arbeit planvoll das Gebäude der NSDAP., das ähnlich dem der unvergleichlichen alten Armee auf den Gedanken der Verantwortung nach oben und der Autorität nach unten gegründet ist. Der Aufbau der alten Armee reicht in die Zeiten des Königs Friedrich Wilhelms I. von Preußen zurück. In ihr war der Gedanke der Autorität am vorbildlichsten ausgeprägt. Nur auf Grund dieser Autorität konnte das deutsche Volk vier Jahre lang einer Welt von Feinden troßen und fich jest nach dem ungeheueren Blutverlust aus seiner Ohnmacht wieder erheben. Dieser gewal tigen Schöpfung preußischen Geistes entsprechend, soll nach dem Willen des Führers die NSDAP. die Führung des deutschen Volkes handhaben. Auch in ihr soll der Grundfaß der Autorität gleich stark verankert sein. Diese Autorität zu stüßen, macht der Führer der Parteigerichtsbarkeit ebenso zur Pflicht , wie er sie errichtet hat , Schädlinge in der Partei wenn möglich zur Vernunft zu bringen oder sie aus ihren Reihen auszu = merzen. Der Parteirichter wird häufig in die Lage kommen, zu prüfen, ob durch den vorgetragenen Sachverhalt der Grundsatz der Autorität verlegt ist. Er wird dabei bedenken müſſen, daß es nicht angeht, daß der untergeordnete Besserwisser bie Nichtbefolgung einer Anordnung einer vorgesetzten Stelle auf seine angebliche bessere Einsicht stüßt. Wer glaubt, bessere Eine ficht zu besitzen, tann diese unbeschadet bei der übergeordneten Stelle zum Ausdrud bringen. Es ist aber durchaus verwerflich , ohnedies an Anordnungen und Ver = fügungen herumzumäfeln oder gar den dafür Verantwortlichen in den Augen der Parteigenossenschaft oder gar außerhalb herabzusehen. Der Autoritätsgedanke, der in der alten Armee vom Generalfeldmarschall bis zum Gefreiten und Postenführer reichte und ganz selbstverständlich von der neuen Wehrmacht unverändert aufgenommen wurde, muß sich in der NSDAP. vom Führer oder seinem Stellvertreter und dem Reichsleiter bis zum Blockleiter und Zellenwart durchsehen. Gehorsam ist ebenso Ehrenpflicht der Parteigenossen wie des Soldaten. Es ist selbstverständlich, daß die Erfüllung dieser Pflicht in der Wehrmacht, in der sie seit Jahrhunderten geübt wird, unantast= bares und unbezweifeltes Brauchtum geworden ist. Es gibt keinen, der nicht einſieht, daß sich ein Heer nur auf diese Weise führen läßt. Nicht so selbstverständlich und allgemein wird die Notwendigkeit der Erfüllung dieser Pflicht für die Partei anerkannt. Und doch ist diese Notwendigkeit gegeben. Der Soldat lernt im Frieden gehorchen, da mit er es im Krieg, wenn von ihm unter Umständen das Lezte verlangt werden muß, ohne Bedenken kann. Nun ist aber der Krieg nur eine andere Art des Daseinskampfes eines Volkes, nämlich dann, wenn die Not es zwingt, den Kampf um ſein Daſein mit der Waffe auszutragen. Der Kampf ums Dasein ist aber nicht auf den Krieg beschränkt. Diesen Kampf führen wir alle täglich. Dieser Kampf

RSK Folge 265 heißt leben. Und daß das Volk so lebt, daß wir alle zusammen so leben, wie es zu unser aller und zu unseres Voltes Beste m ist, dazu bedürfen wir der Führung derjenigen, die von ihrer hohen Warte aus allein überblicken können, wie das Volk, wie wir alle zuſammen leben können oder müſſen, um den Kampf ums Dasein bestehen zu können. Zum erstenmal soll das deutsche Volk in seiner Gesamtheit einem Führer folgen. Das muß es erst lernen. Als seine Helfer dazu hat der Führer die NSDAP . geschaffen. Aus ihr sollen die Unterführer wachsen, die dem Volk Vor = bild sein können im Folgen. Auch das will gelernt sein. Dabei sollen in erster Linie die Hoheitsträger und Parteirichter helfen. Es ist ein gewaltiger Lehrauftrag , den der Führer seiner NSDAP . gestellt hat. Sie soll das Volk lehren, der politischen, d. h . der Lebensführung des Führers zu folgen. Wer der Pflicht zum Folgen, der Pflicht zum Gehorsam genügt, wie das der Führer vom Nationalsozialisten und Parteigenossen fordert, der kann gar nicht mit anderen Pflichten, die ihm sonst das Leben noch aufbürdet, in Widerstreit geraten. Aus der Erfüllung der GeFührer erwächst ohne horsamspflicht zum Führer weiteres die Erfüllung aller anderen Pflichten, vor die wir als deutsche Menschen gestellt sind. Wenn diese Auffassung Allgemeingut geworden ist im deutschen Volk, dann haben wir unsere Pflicht erfüllt. Nächst diesem Gebot der Stärkung des Autoritätsgedankens, das der Führer an die Parteigerichtsbarkeit richtet, ist es ihre Pflicht alle vorgetragenen Verstöße gegen der Partei Pflichtenkreis den daraufhin zu prüfen , ob sie so be = langreich sind , daß ihretwegen ein Parteigerichtsverfahren einge = leitet werden muß. Der Kreisrichter soll Dor allem immer zuerst versuchen, Unstimmigkeiten auf mündliche Weise zu bereinigen. Erst wenn einer der Beteiligten sich so schwer vergangen hat, daß wegen Beunruhigung der Bewegung gerichtlich eingeschritten werden muß, ist ein Verfahren nach den Richtlinien durchzuführen. Jeder Parteirichter muß seine Tätigkeit ähnlich der eines Arztes sehen. Die Gemeinschaft der NSDAP . ist einem menschlichen Körper vergleichbar. Dieser ist solange gesund, als er imstande ist, schädliche Stoffe, die sich in ihm entwickelt haben oder die von außen in ihn eingedrungen sind, entweder zu ver= arbeiten oder aufzusaugen oder auszuscheiden. Hat der menschliche Körper diese Kraft nicht mehr, dann ist er krank. Aufgabe des Arztes ist es in erster Linie, den menschlichen Körper zu beobachten und dafür zu sorgen, daß diese Kraft erhalten bleibt. Wenn die Kraft erlahmt, ist zur Wiederherstellung der Gesundheit ein ärztlicher Eingriff notwendig . Jeder Arzt beinahe wird bestätigen, daß es meist nur darum soweit fommt, weil der Arzt zu spät zu Rate gezogen wurde. Wir Menschen unserer technischen Zeit find der Auffassung, daß die Maschine die beste ist, die mit möglichst wenig Schmier- und Brennstoff am wenigsten laut die höchste Leistung erzielt. Reibung muß die Leistung vermindern. Das gilt auch für die Partei.

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12. November 1936 Auch hier muß Reibungen vorgebeugt wer= den. Aufgabe des Richters ist es daher, im engsten Einvernehmen mit seinem zuständigen Hoheitsträger Reibungsmöglichkeiten im Keim zu erstiden. Der Bauer wartet auch nicht, bis das Unkraut in seinem Rüben- oder Kartoffelader hochgewachsen ist, sondern er harkt seinen Ader bezeiten, solange das UnIraut, das nun einmal erfahrungsgemäß schneller und üppiger wächst als die Nußpflanze, noch klein und leicht auszumerzen ist. Jeder Richter hat bei einer vorliegenden Klage zu fragen : 1. Inwieweit hat sich der Beklagte gegen die nationalsozialistische Auffassung vergangen ? 2. Entspringt die Handlung oder Unterlassung mangelnder Aufnationalsozialistischer fassung oder einem Charaktermangel? 3. Kann der entgleiste Parteigenosse durch Zuspruch und Belehrung wieder auf den rechten Weg gebracht werden oder ist es notwendig, ein parteigerichtliches Verfahren durchzuführen? Ist der Parteirichter zu dieser letzten Überzeugung gekommen, dann muß er alles daranseßen , zunächst den wahren . Sachverhalt einwandfrei aufzu tlären. Der wirkliche Tatbestand muß flipp und klar vor den Augen des Gerichts stehen. Der Parteirichter soll also die Wahrheit ers forschen. Dazu ist nach der Vernehmung des Beschuldigten oder Angeſchuldigten die von Zeugen notwendig. Da der Parteirichter sich als Beauftragten der Partei zu fühlen hat, darf er nicht glauben, er müſſe im Einzelfall für eine Missetat Vergeltung üben, vielmehr hat er zu prüfen, ob und auf welche Weise er den Täter der Gemeinschaft erhalten kann, oder ob er ihn aus ihr ausmerzen muß. Auch bei der Vernehmung von Zeugen muß der Gedanke an die Gemeinschaft vorherrschend sein. Feststellungen über rein persönliche Ver hältnisse und private Dinge sind für die Parteigerichte unerheblich. Darum haben auch Fragen an Zeugen in dieser Richtung zu unterbleiben. Es widerspricht dem . nationalsozialistischen Gefühl, daß persönliche Dinge, die nur zwei Menschen angehen, ohne daß die Umwelt davon berührt wird, in den Kreis gezogen Betrachtungen gerichtlicher werden.

Im allgemeinen wird es nach wie vor ge= nügen, daß der Zeuge die Versicherung abgibt, seine Aussage nach bestem Wissen und Gewissen getan zu haben. Nur in schwerwiegenden Fällen, in denen es sich um Ëhre oder Unehre eines Parteigenossen * handelt , und in den das Gericht nicht glaubt , auf andere Weise volle Klarheit zu erzielen , i st durch Gerichtsbeschluß Bedie eidigung herbeizuführen. Davon uns beschadet besteht selbstverständlich die Notwendigkeit, den Zeugen von vornherein auf eine unter Umständen notwendig werdende Vereidigung hinzuweisen. Ist das Gericht dann zu der Überzeugung gelangt, daß der Sachverhalt soweit als möglich aufgehellt sei, wird die Beweisaufnahme ge= schlossen. Und es wird anschließend endgültig

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NSK Folge 265 zu der Entscheidung kommen müssen, ob der Misetäter aus Schwäche oder Bosheit ge= handelt, ob er auf Grund seiner Vergangenheit in der Partei der Gemeinschaft erhalten bleiben kann, oder ob er aus ihr entfernt werden muß. Dazu ist es notwendig, daß es dem Gericht gelungen ist, in das innere Wesen des Beschuldigten oder Angeschuldigten einzudringen. Nicht die Tat als solche soll beurteilt werden , sondern der Iſt Mensch , der sie begangen hat. der Mensch trok seiner Missetat im Kern echt geblieben, ist er nur einmal gestrauchelt, dann wird er in den meisten Fällen ein nützliches Mitglied der Gemeinschaft bleiben können. Ist

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dagegen durch das Verfahren ein unverbeſſerlicher, schlechter Charakter entlarvt worden, so ist es Pflicht des Gerichts, die Gemeinschaft von ihm zu befreien. Durch das Gesetz vom 30. Oktober 1936 ist die Verantwortung der Parteigerichte aufs neue gesteigert worden. Auf der anderen Seite haben sie es durch ein Mittel in die Hand belommen, das ihnen die unerläßlich flare Feststellung des Tatbestandes wesentlich erleichtert. Es liegt an ihnen, daß sie das Mittel so behutsam und sorglich in Anwendung bringen, daß es nach des Führers Wille der Bewegung und damit dem deutschen Volke zum Segen gereicht.

Gläubig, kraftvoll und wahr! Feierſtunde des Reichsarbeitsdienſtes : Aus dem Erlebnis geworden, zum Bekenntnis beſtimmt NSK Wenn im Rundfunkprogramm eine Feierstunde des Reichsarbeitsdienstes andeutsche Millionen wird, find gekündigt Menschen darum besorgt, diese nicht zu verfäumen. Es handelt sich hier nicht etwa nur um solche Volksgenossen, die selbst im Arbeitsdienst gewesen sind. Auch andere sind es, Männer, die im Beruf stehen, Frauen, die nachgehen, ihrer häuslichen Beschäftigung Söhne und Töchter, die entweder noch zu jung sind, um in den Arbeitsdienst zu gehen oder schon zu alt, um ihre Arbeitsdienstpflicht ableisten zu können.

Und wenn irgendwo im Lande der Arbeitsdienst zu einem Kameradschaftsabend einlädt, dann sind die Säle immer gleich voll. Das ist eine Beobachung, die man in allen Gegenden Deutschlands macht. Ob es sich hier um den lustigen Rheinländer oder den schweigsamen Holsteiner, den gesprächigen Sachsen oder den weniger unterhaltungsfreudigen ostpreußischen Bauern handelt, alle achten das Werk und lieben die kernige Sprache des Soldaten der Arbeit. ,,Es ist wie ein wunderschöner , er = greifender Feldgottesdienst", sagte türzlich einmal ein junger bulgarischer Arbeitsdienstoffizier, der Gelegenheit hatte, dem Hörspiel Wer nicht will deichen, der muß weichen" beizuwohnen. Er sagte das, was Millionen deutsche Menschen am Rundfunk und bei den Arbeitsdienstes Kameradschaftsabenden des immer wieder empfinden. So oft hört man dann : Es ist schade, daß der Arbeitsdienst nicht viel öfter Feierstunden im Rundfunk bietet, daß nicht viel öfter Kameradschaftsabende abgehalten werden, an denen die Bevölkerung teilnehmen kann . Ein solcher Wunsch fönnte wohl ohne weiteres erfüllt werden, aber wäre das richtig? Es ist nicht ganz leicht, diese Frage so zu beantworten, daß sie von allen richtig verstanden wird. Ist sie doch wenigstens zum Teil abhängig von dem Empfinden eines jeden einzelnen Menschen. Wer darüber schon

einmal nachgedacht hat, wird sehr bald nachzuprüfen suchen, warum denn eigentlich die Lieder und Dichtungen des Reichsarbeitsdienstes in Form, Gestalt und Ausdrud so schnell beim Volke Eingang gefunden haben. Da muß man bei dem Werk, dem Schaffen des Arbeitsdienstes anfangen, dabei die Jugend des einzelnen berüdfichtigen und das Erleben des jungen Menschen in den Mittelpunkt des Ganzen stellen. Da ist so ein junger Mensch aufgewachsen in einer Zeit, in der es wenig anderes gab als leichte, seichte Musik, inhaltlose oder Don schmierigen, höchst flachen Gedanken getragene Gedichte. Film und Theater, Bücher trugen meist dieselben Merkmale. Es gibt eine Zeit, in der der junge Mensch dies alles mit offenkundigem Interesse verfolgt, bald aber wendet er sich angewidert ab. Was der junge Mensch sucht ist das Kraftvolle, die Tat. Er fand sie damals nicht, versant in einer artfremden, mühsam gezüchteten und verbreiteten Unkultur, verlor die in ihm wohnende urgesunde jugendliche Kraft, die jedes Hindernis bedenkenlos zu überwinden bereit ist. Als dann der Arbeitsdienst kam , hatte der junge Mensch den Kampf mit dem Schicksal längst aufgegeben. Viele standen in der Anfangszeit dem Arbeitsdienst interesselos, verständnislos gegenüber ; denn, so sagten sie sich, persönlich hat man nichts davon, was ſoll man also dort? Aber dann kamen die ersten vom Lager zurück, erzählten begeistert von ihrem Dienstjahr. Wer den Arbeitsdienst damals noch ablehnte, lauschte begierig den Worten der „Ehemaligen". Hier erst fand er das, was er früher gesucht hatte, hier fand er die Tat, die den Einsatz des ganzen Menschen erforderte. Und dann sah er die Kameraden, die alle das gleiche empfanden, endlich einmal Menschen ohne Schminke und ohne Kulissen, Menschen, die nicht mehr ziel und planlos umherirrten. Sie alle jeder in seinem Beruf hatten für die Zukunft ein und denselben Weg, denselben Gedanken, für Deutschland. dieselbe Arbeit Dieses Empfinden und dieses Erleben fonnte nicht unausgesprochen bleiben . Es mußte irgend

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NSK Folge 265 wie zum Ausdruck kommen. Der unbekannte Arbeitsmann griff mit harter, ungelenker Hand jur Feder, schrieb nieder, was ihn bewegte. Kameraden sahen ihm über die Schulter, halfen die rohen Säße formen. In stiller, tiesdunkler Nacht steht der Posten Wache vor dem Lagertor. Seine Augen gehen spähend über die einſame Landschaft. Niemand stört ihn in seinen Ges danken. Er summt eine Melodie vor sich hin, und diese Melodie paßt zu den Worten, die der Kamerad zuvor auf der Stube niederschrieb. Melodie und Worte sind einfach, gläubig, traftvoll , wahr. Es ist nichts Ertünſtel= tes, nichts Geschraubtes daran. Wort und Melodie sprechen von harter Arbeit, und in ihnen lebt etwas von der Frische der Natur, der Größe echter Kameradschaft, der Hingabe an die Tat. Was aus dem Erleben des Arbeitsdienstes entsteht, was einer begann und aus dem gleichen Empfinden aller vollendete, spricht von dem „ Wir“ der Gemeinschaft, der Kame= radschaft, dem „ Wir“ der Tat . Aus dieser Tat kommt ein neuer Geist, eine neue Zeit, die das Große und Starke will, die das Laue und Schwache, das Drohnentum ablehnt. Die Entwicklung vom Gestern zum Heute war im Leben des Volkes nicht so rasch wie unter den Kameraden der Arbeit. Noch nicht alle Menschen begreifen dieſen neuen Geist ganz, der aus dem Reichsarbeitsdienst kommt, und er= kennen noch nicht völlig, was er bedeutet.

Sie

12. November 1936 fühlen nur das Starke und Kräftige, den unbeugsamen Willen, sie erkennen, daß dieſem neuen Geist nichts Schwankendes, Zauderndes, Falsches mehr unterliegt. Sie empfinden , daß in den vergangenen Jahrzehnten nichts geboten wurde, was geeignet war, in ihnen das Gefühl einer Zugehörigkeit zum Volke so tief zu wecken. Und sie erkennen nun, wie unendlich leer und oberflächlich das Leben des Menschen früher war. Aus diesem Empfinden heraus und aus der Erkenntnis, daß aus den Worten und Liedern des Arbeitsdienstes jene, früher faſt unbekannte Kraft strömt, die der aufbauende und leiſtungsfreudige Mensch braucht, entsteht der Wunsch, mehr aus den Werken des Arbeitsdienstes schöpfen zu können. Es hieße aber den Wert dieser Feierstunden und die Tiefe des Erlebens herabsetzen, wollte man sie unbedenklich oft wiederholen ; denn was aus dem großen Erleb= nis an der Front geschaffen wurde, ist ein Be = fenntnis der uneigennütig schaf = fenden deutschen Jugend zum Volt, zum Vaterland, zum Führer, ein Bekenntnis, das selbst den nüchternsten Menschen erfaßt und aufrüttelt. Die Feierstunde des Arbeitsdienstes ſoll deshalb für jeden Volksgenossen kostbares Erlebnis bleiben, denn sie ist für die Gestaltenden und für die Aufnehmenden eine Stunde des BeBr. fenntnisses.

Die NSK Randbemerkung:

Bindende Kunſt NSK Wir Deutsche, denen die Werte der Kunst durch den Nationalsozialismus zurückgeschenkt wurden, denen das Glück und die Freude, der Ansporn und die innere Befreiung, die die Kunst vermittelt, bis zum Arbeiter im letten Maschinenſaal und bis zum Bauern im letten Dorf zum erhebenden seelischen Besitz gemacht wurden, haben in den letzten Jahren erkennen gelernt, welch hohe Mission die Schöpfungen unserer Musiker und Dichter, unserer Baumeister und Maler für den Geist und die innere Verfaſſung und damit für den Weg eines Volkes haben. Und wir haben stolz auf unseren kulturellen Reichtum, den uns die Vergangenheit übermittelte und die jegens= volle Förderung unter dem Nationalsozialismus neu schuf — erfahren, wie sehr die Kunst dann ihrerseits wieder Ausdruck der Gesinnung und Haltung einer Nation ist. Weil wir aber der Kunst in unserem jungen Staat einen so großen Plak eingeräumt haben, darum wissen wir alle gemeinsam auch mit Ehrlichkeit die Schöpfungen kulturellen anderer Völker anzuerkennen . Wir leihen ihnen nicht nur besonders willig und innerlich aufgeschlossen unsere Sinne und unsere Herzen, wenn wir ihnen irgendwo begegnen, sondern wir suchen die Kunst der anderen , weil wir in ihr die Art und das Wesen der

anderen Nation fühlen können und uns dort etwas begegnet, was in höheren, was in hehren Regionen die Völker nahebringt, verbindet, be= freundet, was uns im eigenen inneren Erlebnis spüren läßt, daß die Völker eines ge = meinsamen Erlebens und deshalb Strebens fähig sind. Schon immer war das deutsche Volk, dessen Geisteshelden und Kunstschöpfer durch Jahrhunderte Bande der Kultur und damit der Freundschaft zu den Herzen anderer Völker schlangen, bereiter und beredter Dolmetsch dieser Mission der Kunst. Im Zeichen des Nationalsozialismus, da Ansehen und Berufung und damit Größe der Kunst wieder im Boden und Blut des Vaterlandes Wurzel schlugen, vertritt das deutsche Volk diese Berufung der Kultur erst recht und besonders. Unsere schöpferischen Menschen vertreten in ihren Werken heute wieder ihr Volk. Die Seele dieſes Volkes lebt und klingt, drängt und wogt in ihren Kompositionen, Bildern, Bauwerken, Liedern und Büchern. Wenn jezt ein Meister der Kunst einer anderen Nation zu unserem Volke kommt, dann findet er deshalb eine Gemeinde , die die Größe und völkische Bedeutung seines Könnens und die Kraft

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RSK Folge 265 seiner fünstlerischen Persönlichkeit besonders zu achten fähig ist. Dann fritt der Gast vor ein Volk, das seine eigene Kunst maßlos liebt und deshalb den Besitz, den die Heimat des fremden Meisters in seinem Künstlertum ihr eigen nennt, in Hochachtung begreifen kann. Dann bleibt der Besuch und das Gastspiel nicht Sache eines gewissen Kreises von Kunstfreunden, sondern ist Sache eines kunstliebenden Volkes , das nicht nur dankbar die gebotene Kunst als hohen Genuß entgegennimmt, ſondern in ihm auch die Achtung des Gastes vor dem Kunſtſchaffen des eigenen Vaterlandes glücklich erkennt und diese gemeinsamen Stunden der Kunst in höheren Sphären gemeinsamen Empfindens erlebt. Einmütig, wie das deutsche Volk von soviel Ehrfurchtslosigkeit und Niedrigkeit des Geistes, wie ja die Zerstörung der alten spanischen Kulturschätze durch das Wert der Heße der Sowjetjuden bezeugt, angewidert ist, so eins mütig begrüßt es die deutsche Gastspielreise des Dirigenten des Londoner Philharmonischen Orchesters , Sir Thomas Beecham und seiner Muttergemeinde, der im gleichen Maße der Ruf eines besonderen Bermögens künstlerischen und Ranges eigen ist, wie dem deutschen Volk der Ruf einer der Kunst und ihrer Mission hingegebenen Nation. Wir wissen dabei, daß diese Gastspielreise über den äußeren Erfolg der Konzerte und die Tiefe des musikalischen Genusses meisterhafter Interpretation hinaus noch ein Ergebnis zeitigen wird, das dem Kunstleben heute international einen besonderen Auftrag erteilt: Wesensverwandte Völker sich in höheren aufgeschlossenen Seelen be= mit Bezirken gegnen zu lassen, in denen es teinen gegenseitigen Kampf und keinen Drang zur gegenseitigen Erniedrigung geben kann.

Nachrichten

Ein Führertelegramm an die Studentenführer NSK Anläßlich der Ernennung von Pg. Dr. Scheel zum Reichsstudentenführer übersandte der Führer folgendes Telegramm : Reichsstudentenführer Dr. Scheel, Schloß Solitude, Stuttgart. Den in Stuttgart versammelten deutschen Studentenführern danke ich für ihr mir telegraphisch übermitteltes Gedenken. Ich 1

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12. November 1936 erwidere ihre Grüße mit meinen aufrichtigen Wünschen für den Erfolg ihrer Tagung und ihrer Arbeit. Adolf Hitler.

Glückwunschtelegramme überWeitere Reichserzieh sandten Rust, ungsminister Reichsminister Dr. Goebbels , Reichsführer SS. Himmler, Reichsleiter Alfred Rosenberg und Gauleiter Adolf Wag = ner.

Stimme des Auslands

,,Deutschland glänzt in Sauberkeit und Ordnung ..." NSK Die Kronstädter Zeitung", Kronstadt, veröffentlicht einen Aufsak, der dem rumänischen Blatt ,,Gazeta Transsilvaniei" entnommen ist und aus der Feder des Kronstädter Arztes Dr. Suciu Sibianu stammt. Der rumänische Arzt schildert seine Erlebniſſe in Deutschland. Einleitend stellt er fest, er schreibe aus Begeisterung über das Gesehene. „ In einem Land “, so fährt er fort, das, wie der rumänische Politiker Goga es in einem Interview im „ Curentul" bezeichnete, zu einem Hort der Arbeit und Ordnung, der Ehre und Disziplin umgewandelt wurde, ist es schwer, das Wichtigste herauszufinden, gerade für den beschränkten Raum eines Zeitungsfeuilletons. Man muß sich dieſes 70-Millionen-Volt mit den oben angeführten Eigenschaften, die von Hitler noch in ungeahntem Maße gesteigert worden sind, vorstellen , um fich ein Bild machen zu können von den Wundern, die in dem heutigen nationalen Deutschland geschehen. Ganz Deutschland“, ſo stellt der Rumäne fest, glänzt in Sauberkeit und Ordnung. Auf einer Fahrt nach Hamburg konnte man Dörfer sehen, die wie reizende Kleinstädte anmuteten. Man sah den Menschen dort den hohen Lebensstandard an , sie hatten Zugtiere vor dem Pflug, als ob sie zu einer Ausstellung gingen. Wer wagt es zu behaupten, daß man in Deutschland schlecht lebe und daß die arme Bevölkerung Hunger leide ? Bei einem Aufenthalt in Deutschland vor der Machtergreifung sah der Verfasser Brotkarten, Karten für Margarine usw., aber heute sieht man nichts von all dem. Die Menschen sind lebensbejahend und immer gut angezogen. Bettler oder Landstreicher sind nicht zu sehen. Er habe sich dann“, so fährt er fort, die Frage gestellt, wo denn die Armen Deutschlands seien ? Die Antwort habe ihm ein Besuch bei der NS . Volkswohlfahrt , die man als Muster einer sozialen Hilfe für alle Länder bezeichnen müsse, vermittelt."

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NGK Volk und Familie Gonderdienft

Niedergang

oder

Aufstieg ?

„Geburtenüberschuß“ bedeutet noch nicht Wachstum – Nur ein junges Volk garantiert die Zukunft

NSK Durch das verschwommene Wort „ Ge= burtenüberschuß" ist so viel Verwirrung entstanden, daß ein großer Teil unseres Volkes nun einfach nicht mehr weiß : sind wir eigentlich ein wachsendes Volk oder sind wir immer noch im Geburtenrückgang? Der Ausdruck „Geburtenüberschuß“ gehört zu dem Bestand an technischen Ausdrücken in der bezeichnet Bevölkerungspolitik nichts und anderes als die Differenz zwischen der Geburtenzahl und der Zahl der Der Laie Todesfälle in einem Jahr. glaubt nun fest daran : wenn in einem Jahr mehr Menschen geboren werden, als sterben, dann sei ein Wachstum des Volkes eingetreten, es ſei ein „ Überschuß“ entstanden. Dastrifft nicht zu. Eine bloße Zunahme des Einwohnerbestandes ist kein Geburtenüberschuß. und darauf Die Volkserneuerung allein kommt es für die Sicherung unserer Zu kunft an! - fann nur durch einen „ echten Zuwachs", nämlich durch Neugeborene er folgen. Eine Zunahme der Einwohnerzahl jedod fann auch dadurch erfolgen, daß vorhandene Menschen über die statistische Norm hinaus älter werden. Und das ist in den lezten drei Jahrzehnten in stärkstem Maße eingetreten. Es ist geglückt, das durchschnittliche Lebensalter des deutschen Menschen von 36 auf 60 Jahre zu erhöhen. Damit trat der gleiche Fall ein, wie wenn eine Armee das wehrpflichtige Alter erhöht. Wenn wir heute die Wehrpflicht um zehn Jahre erhöhen würden, so würde der Bestand an Wehrpflichtigen um zehn Jahrgänge erhöht werden. Ist das echter Zuwachs? Ist das das gleiche, wie wenn wir die zehnfache Zahl von Rekruten einstellen könnten? Ganz gewiß nicht. Denn jene Zunahme von überalterten Landsturmleuten ist vielleicht für eine Ausdehnung des Etappendienstes und des Wachtdienstes verwendbar, aber der echte Zuwachs an Rekruten stärkt nicht nur die Kampftraft der Front, sondern sichert auch für Jahrzehnte den Bestand an Reserven. Genau so ist es bei der Erhaltung des Volksbestandes: Neugeborene haben ein Leben vor und in fich, sie wachsen ins Leben hinein 20 oder 30 Jahren bringen sie uns die nächste Generation zur Welt. Bringen wir aber durch Verlängerung des Lebensalters fertig, daß alte Leute länger leben als früher, so ändern wir damit nicht, daß sie das Leben hinter fich haben, daß sie über das Alter der besten Schaffenskraft hinausgewachsen sind , daß die

Erzeugung der nächsten Generation nicht ihre Sache ist. Bei aller Freude über die Erhaltung unserer Eltern und Großeltern ist es völlig verfehlt, diese Altersklassen in der Bevölkerungsbilanz den Neugeborenen gleichzusetzen. Das tut man aber, wenn man die einfache Differenz zwischen der Geburtenzahl und der Zahl der Sterbefälle (den sog. „ Geburtenüberschuß") als Volks zu wachs anspricht. Dieser sog. „ Geburtenüberschuß“, dieſes vermeintliche Wachstum sezt sich tatsächlich zum größten Teil aus Greisen und Greifinnen zusammen, denn die wirkliche Zahl der Neugeborenen reicht seit zwei Jahrzehnten nicht mehr für die notwendige Erneuerung unseres Volkes aus. Auch in den Jahren seit 1933 ist trok der Steigerung der Geburtenzahl diese um 15 bis 20 vH. hinter dem Erhaltungsbedarf zurüdgeblieben. Das sollte endlich einmal allgemein verstanden werden. Denn : in den letzten 20 Jahren sind 13 Millionen Kinder zu wenig geboren worden, und immer noch ist der Großteil unseres Volkes der Meinung, es herrsche überall ,,Geburtenüberschuß“, wir seien in ständigem Wachstum, während in Wirklichkeit um den Vergleich der Armee fortzuführen von Jahr zu Jahr Hunderttausende von LandStürmern, statt entlassen zu werden, in den Listen fortgeführt werden, die Zahl der Refrutenzugänge aber zu klein ist. Die Verlängerung des Lebensalters hat ihre natürliche Grenze. Schon 1935 ist die Sterbe ziffer gestiegen. Sobald aber das durchschnittliche Lebensalter nicht mehr erhöht werden kann, sondern stehen bleibt, wird der verbreitete I rrtum Dom ,,dauernden Wachstum“ unseres Volkes eine erschreckende Entschleierung erfahren, weil dann die Zahl der Sterbefälle ansteigen muß. Dann (bei stabiler durchschnitte licher Lebensdauer) wird wieder die naturgegebene Sterbeziffer eintreten, die wesentlich höher ist, als die Geburtenziffer der lezten zwei Jahrzehnte. Also hüten wir uns vor schwerwiegenden Täuschungen! Wenn zB. im Jahre 1932 nur 700 000 Menschen starben, aber 980 000 geboren wurden, so ergab sich ein „ Geburtenüberschuß“ von 280 000. Wer aber glaubt, dieſe „ Zunahme der Einwohnerzahl“ sei ein „ Volkszuwachs“ ge= wesen, der ist schwer im Irrtum, denn in dieſem gleichen Jahr sind statt der 1 430 000 Kinder, die zur Volkserhaltung notwendig gewesen wären, um 450 000 zu wenig geboren worden. Das kommt „ bilanzmäßig“ einem Sub-

RSK Folge 265 stanzverlust von 450 000 deutschen Menschen gleich. Auch der Kaufmann täuscht sich, wenn er am Schluß eines Jahres 5000 RM. mehr an Bargeld besikt als am Anfang, und diese Summe einfach als „ Gewinn" bucht, er muß erst eine richtige Bilanz machen, sonst wird er vom Zusammenbruch überrascht werden . Direktor Dr. Burgdörfer hat neuerdings

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12. November 1936 vor dem Irrtum ernstlich gewarnt, der durch die falsche Wertung des "" Geburtenüberſchuſſes" in weiten Kreisen entstanden ist und hat in seiner Schrift " Völker am Abgrund" ausdrücklich fest= gestellt: "Nicht der aufgeschobene Lod , sondern die Geburtenfrage ist entscheidend für die Zukunft der Völker". Dr. P. D.

Der Raffengedanke marſchiert ! Italienischer Profeſſor anerkennt die Richtigkeit der deutschen Raſſengesetzgebung Nutzanwendung für Italien

NSK Als in der Weltöffentlichkeit die Disfussion über den Rassengedanken, die Frage von Blut und Raſſe, begann, waren trok scheinbar einmütiger Ablehnung zwei Gruppen erkennbar: Die im Einflußbereich der Emigration, des Bolschewismus und des politischen Katholizismus liegende Gruppe und die weit kleinere Gruppe nationaler Politiker und ernster Wissenschaftler anderer Völker. Mit der ersteren Gruppe braucht man sich nicht näher zu befassen, ihre Parolen kommen sich weitgehend entgegen. Das Ziel ihres Kampfes ist die Überwindung und völlige BerDie zweite nichtung dieses neuen Denkens. Gruppe dagegen sucht ernstlich den Weg zum Verstehen. Welche Schwierigkeiten sich für sie ergaben, wird verständlich, wenn wir erkennen, daß der deutsche Raſſengedanke in der Geschichte der Menschheit etwas völlig Neues , etwas Niedageweſenes darstellt, das sich nicht in die alten Ordnungen eingliedern oder vom Standpunkt des Nur-Wissenschaftlers, NurPolitikers verstehen läßt. Die Neuartigkeit in der Schau allen Lebens war es, was man nicht begreifen fonnte. Der Nur-Wissenschaftler stieß bei der Beschäftigung mit dem Raſſengedanken auf Gedanken, die ihrem Wesen nach in die Politik gehören, der Nur-Naturwissenschaftler bemerkte geschichtliche und philosophische Gedanken, die nach seiner Meinung nicht in sein engbegrenztes Spezialgebiet hineingehören, der Nur-Geisteswissenschaftler entdeckte für ihn fremde naturwissenschaftliche Erkenntnisse. Aus dieser eigenartigen Schau sind die erhobenen Vorwürfe gegen den Rassengedanken, er sei ein politisches Schredgespenst, er stelle eine Pseudowissenschaft dar oder er sei materialistisch zu erklären. Troß dieser Schwierigkeiten beginnt sich die richtige Erkenntnis durchzusetzen. Man sucht die Entstehung des rassischen Weltbildes nicht mehr in politischen oder natur- und geisteswissenschaftlichen Erkenntniſſen, ſondern erkennt diesem Rassengedanken ein eigenes unabhängiges Dasein zu. In dieser für die geistige Auseinandersetzung wichtigen Phase beginnen verständige und in ihren Ländern anerkannte Wissenschaftler und Politiker die deutsche Rassenpolitik und ihre Ziele zu verstehen ; ja, sie versuchen eiligst aus diesem neuen Gedanken für ihre eigenen Völker Nutzen zu ziehen. Es mehren sich die Stimmen aus Frankreich, England und Italien,

in denen die großen Vorteile raſſenpolitiſcher Bestrebungen zum Ausdruck kommen. Eine dieser Stimmen soll hier angeführt werden, fie stammt aus Italien. Der Philosophieprofeſſor Cogni hat, auf italienische Verhältnisse übertragen, in einem zweibändigen Werk den Raſſengedanken entwickelt. Einem Interview, das er einem Journalisten gewährte, entnehmen wir folgende Säße : „ Der Rassengedanke ist nicht ein Schreckgespenst, wofür ihn einige halten. Ich betone, daß diese vielleicht nichts gegen die Raſſenlehre einzuwenden hätten, wenn sie in ihr nicht eine fremde Lehre sähen." Auch Cogni ist zu dem Ergebnis gekommen, daß Italiener und Deutsche und gleichzeitig mit ihnen viele andere europäischen Stämme, wenigstens in ihren besten Elementen, einen gemeinsamen ariſchen oder nordischen Ursprung haben. Dies führt zu der Bestätigung, daß das alte Rom und das klassische Griechenland nordisch bedingte Zivilisationen gewesen sind. Über die Bevölkerung Italiens sagt Cogni, daß sie aus einer Mischung zwiſchen und nordischen mediterranen Menschen entspringe. In der Verherrlichung höherer Rassenwerte und einer strengen Rangordnung des Blutes erblickt Cogni eine wahre moralische und physische Aufrichtung der Völker , besonders derjenigen, die reich an wertvollerem Blute sind. Diese Werte anzuerkennen, heiße, unsere eigene Wertschätzung des italienischen Volkes zu schaffen. Daß sich das Bedürfnis der Anerkennung dieser Werte schon vor längerer Zeit in Nordamerika und Deutschland entwickelt hat, schade der Ursprünglichkeit einer Entwicklung dieses Gedankens auf italienischem Boden nicht. Auf die Frage, worin für das italieniſche Volk der Nuten einer Rassenpolitik beſtünde, äußerte sich Cogni : „ In der Bildung eines flaren Bewußtseins um den grundlegenden und praktischen Wert der Rassen- und Blutprobleme; in einer sorgfältigen Eheauslese , in der Erkenntnis der hohen Bedeutung der Gattenwahl, bei der die sonst üblichen ungesunden Erwägungen oder die Stimmen eines niederen augenblicklichen Instinkts ausgeschaltet werden müssen. Daraus werden die Gesetze für die Verbesserung der Rasse geklärt und gefestigt ; und vielleicht kann sich nach dieser Theorie aus hochwertigeren Ehen, geschlossen aus der Liebe und der Verwandtschaft des Blutes, die bewußt die Bildung wertvollerer Geschlechter anstreben, eine

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NSK Folge 265 natürliche Förderung des Bevölferungsproblems verwirklichen. Die Freude, Kinder zu haben, wächst wie beim Schaffen von Kunstwerken, wenn man danach ſtrebt, menſchliche Meisterwerke zu vollbringen." Für die internationalen Beziehungen der Völker erblidt Cogni im Rassengedanken teine Gefahr. Er ist vielmehr der Ansicht, daß die strenge Anwendung des Rassenprinzips nichts anderes als eine bessere gegenseitige Verständigung nach sich ziehen würde.

beschritt auch Deutschland bereits vor Jahren, sogar in weit umfangreicherem Maße und viel härter in der Durchführung zur Abwendung der im Leben der Völker bedeutsamen Gefahren, des Aussterbens und raſſiſchen Verfalls durch Degeneration. Wenn wir immer betont haben, daß der deutsche Rassengedanke nationalſozialiſtiſchen Ursprungs kein Exportartikel iſt, ſo geht gerade aus den Ausführungen Cognis hervor, welchen Nuzen auch andere Völker aus vernunftgemäßer Anwendung mit Rücksicht auf ihre besondere Art aus der praktischen Anwendung des Raſſengedankens ziehen können . H. Sch .

Die Wege, die Italien zur Vermeidung unerwünschter Rassenmischungen betreten hat,

Um

12. November 1936

die Zukunft

der

Völker

Die raſſenhygieniſche Besinnung macht Fortschritte – Auflehnung der amerikaniſchen Eugenifer gegen zunehmende Degeneration NSK Das Interesse an sozialhygienischen und rassenbiologischen Problemen nimmt in der ganz zen Welt dauernd zu. Das hat seinen Grund vor allem darin, daß man gelernt hat, die weltgeschichtlichen Prozesse als Ausdrud bevölkerungs- und rassenpolitischer Vorgänge zu bewerten und zu deuten. Seitdem die autoritär gelenkten Staaten, wie Japan, Deutschland und Italien, im diplomatischen Ringen die Arguneuermente der Überwvölkerung vorbrachten dings versucht Polen seine Kolonialansprüche mit dem Bevölkerungsdruck zu rechtfertigen haben auch die demokratischen Staa , ten in zunehmendem Maße ihr Augenmerk auf diese Probleme gelenkt. Während die eine Gruppe von Staaten von den Sorgen der Übervölkerung heimgesucht ist, steigt den verantwortlichen Lenkern der anderen Staatengruppe die drohende Vergreifung ihres Volkes zu Kopfe. Ein seltsamer Widerspruch unseres Zeitalters ... Das Gespenst des Volkstodes macht nun sogar den bisher in diesen Fragen so gelassenen Engländern zu schaffen. Es will viel beſagen, wenn ein Blatt wie die „ Times" Alarmrufe ausstößt und den Engländern zu verstehen gibt, daß, wenn es so weiterginge, das englische Volk in wenigen Jahrzehnten nur noch 30 Millionen zählen werde. Die Lebensmittellieferanten unseres Landes (die Dominions und Kolonien) werden vergeblich auf zunehmende Bestellungen und zunehmende Auswanderung warten. Es wird Probleme der Landesverteidigung, des Verkehrswesens und der Empirepolitik geben, die dem Bevölkerungszuwachs Asiens und den zögernden Geburtenraten der Dominions ins Auge zu sehen haben." Das Blatt verhehlt sich bei seiner peſſimiſtiſchen Umschau nicht die Schwierigkeiten, die sich in einem demokratischen Land einer Bekämpfung des „ Elternstreiks" entgegenstellen. Die Unruhe, die hinsichtlich der bevölkerungspolitischen Lage die verantwortlichen StaatsLenker in England ergriffen hat (siehe die Rede Neville Chamberlains), ist fymptomatisch. Sogar in Ungarn , wo man sich bisher wenig derartige Sorgen machte, wendet man sich neuer-

dings entschieden sozialhygienischen Fragen zu. Anfang Oktober ist in Budapest im Rahmen der ,,Woche des ungarischen Voltes" eine sozialhygienische Ausstellung eröffnet worden, die ein Ausdruck des wachsenden Verständnisses ist, die gerade die junge Generation Ungarns diesen Fragen entgegenbringt. Auch jenseits des Ozeans werden die einsichtsvollen Stimmen immer mehr. Mit Genugtuung verzeichnet man ein Urteil über die Rassenpolitik Deutschlands, wie es kürzlich eine Auto4 rität im Range Dr. Campbell's, Ehrenpräsident der Eugenischen Forschungsgeſellſchaften der USA., in „ Eugenical News“ veröffentlicht hat. Es handele sich, so betonte Dr. Campbell, bei den deutschen Maßnahmen zur Hebung der allgemeinen Erbgeſundheit nicht um die Ers findung politischer Opportunisten zur Befriedigung nationaler Eitelkeiten oder zur Entfachung rassischer Gegensätze. Was in Deutschland geschehe, sei vielmehr die Erfül . lung langjähriger eugenischer Hoffnungen, an deren so rasche Verwirklichung viele Raſſenhygieniter gar nicht glauben konnten. Wer meine, daß es in Deutſchland darum gehe, durch die Erhöhung der Geburtenrate Kanonenfutter für fünftige Kriege zu schaffen, irre sich. Denn dies widerspräche dem deutschen Zukunftswillen. Den größten Anreiz zum Kinderreichtum bilde die Achtung, die die deutsche Familie genieße. Wie die amerikaniſche Familie sich ein neues Auto anzuschaffen wünsche, so wünsche die deutsche Familie ein weiteres Kind. Was die Sterilisierung betreffe, so wurden in Deutschland die Gesetze mit größter Unparteilichkeit gehandhabt. Die Behaup 3 tung, daß die rassenhygienische Ges sezgebung der rassischen Distriminierung diene , sei völlig haltlos. Der bewußte Wille des deutschen Volkes, seinen kommenden Lebensgeschlechtern das Dasein zu sichern, verleihe ihm Lebensfreude und Aktivität. Deutschland wünsche, daß andere Völker nach ähnlichen völkischen Grundsäzen die Volksgesundheit pflegen mögen. Die Entschiedenheit, mit der Dr. Campbell der

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NSK Folge 265 rassischen Gesundung das Wort redet, finden wir erfreulicherweise auch in einem Beschluß der amerikaniſchen Ärzteve reinigung, der Zahl nach wohl die größte derartige Organisation der Welt. Wie die Zeitschrift „The Commonwealth" kürzlich berichtete, wurde von ihr aus den ersten Fachmännern ein Arbeitsausschuß gebildet, der die Fragen der Ges burtenregelung zu prüfen hatte. Die Ergebniſſe, zu denen dieſer autoritative Ausschuß gelangt ist, widerlegen die Behauptung jener berüchtig= ten ,,Birth-Control“, daß ärztliche Kapazitäten ihre Forderungen auf Geburtenbeschränkung unterſtükten. Bekanntlich sind in USA. die sogenannten „ Geburtenkontrollfliniten" - mit diesen Namen barnt sich ein schmutziges Abtreibungsgewerbe - in erschreckendem Anwachsen bes griffen. Die 225 von der Geburtenkontroll -Liga in USA. unterhaltenen Abtreibungsanstalten Find ein erschütterndes Dokument einer verbrecherischen Auslegung eugenischer Grundsäße. Schroff wendet ſich der genannte Ausschuß gegen diese Psychose und mißbilligt die Propaganda,,,die von Laiengruppen unter dem Publikum nur zu dem Zwecke durchgeführt wird, um die Kenntnis über die künstliche Empfängnisverhütung zu verbreiten. Der Untersuchungsausschuß bedauert, daß Mitglieder des ärztlichen Berufsstandes solchen Vereinigungen ihre Unterstützung ge=

12. November 1936 währen. Wir haben den Eindruck, daß durch die Tätigkeit solcher Vereinigungen ein völlig falscher Wertmeſſer entſtanden ist hinsichtlich der lebenswichtigen Funktion der Mutterschaft und der Erzeugung der menschlichen Nachkommenschaft ... Wir haben keinen überzeugenden Grund dafür finden können, daß die weitere Verbreitung der Kenntnisse über die Geburtenverhütung geeignet wäre, eine beſſere wirtschaftliche und soziale Lage innerhalb der Gesellschaft herbeizuführen. " Wenn man bedenkt, auf welchen unvernünftigen Widerstand in gewissen kirchlichen Kreisen Europas rassenpolitische Maßnahmen stoßen, so berührt die Verständigkeit, mit der einige Kirchengemeinden in Amerika diesen Fragen gegenüberstehen, um so erfreulicher. So hat der Oberste Rat der Anglikanischen Kirche, wie Anfang Oktober aus Ottawa gemeldet wurde, dem Gedanken der freiwilligen Sterilisierung Erbkranker zugestimmt. Mehrere Mitglieder des Obersten Kirchenrates Kanadas wiesen mit Nachdruck darauf hin, daß es notwendig sei, sich zum Gedanken der Sterilisierung positiv einzustellen, zumal in Kanada ein gewiſſes Anwachsen erbkranker Elemente festzustellen sei. Einzelne Mitglieder des Kirchenrates verlangten fogar, daß die kanadische Regierung die 3 wangssterilisation gesetzlich festlege. Dr. L. L.

Drud: M. Müller & Sohn KG., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

NSK -Nachrichten

Zu NSK Folge 265

Biatt a

12. November 1936

Gemeinsames Fundament – gemeinſamer

Einſatz

Reichsorganiſa= Die Gauamtsleiter der NSDAP. auf der Ordensburg Vogelsang tionsleiter Dr. Ley gab einen Überblick über die Arbeit der Ordensburgen — Reichssportführer von Tschammer und Often sprach über den nationalsozialistischen Sport NSK Vogelsang, 12. November. Am 12. November wurde die über eine Woche andauernde Zusammenkunft der Gauamtsleiter der NSDAP. aus dem ganzen Reich, in Anwesenheit des Reichsorganisationsleiters Dr. Len , durch den Burgkommandanten, Pg. Manderba ch , eröffnet. Diese Tagung stellt eine Fortsetzung der durch die Kreisleitertagung in Kröſſinſee begonnene ständige Fühlungnahme der verantwortlichen Männer der Partei untereinander dar. Pg. Dr. Leg sprach einleitend zu den Gauamtsleitern und betonte die Notwendigkeit unbedingter Arbeitswilligkeit aller Parteigenossen unter Außerachtlassung persönlicher Neigungen, Abneigungen und Hemmungen. In der Folge wird daraus die Achtung vor der Leistung als positive Feststellung erwachsen, bis aus Achtung in persönlicher und sachlicher Hinsicht Freundschaft werden kann. Diese drei Stufen garantieren die unanfechtbare Sicherheit der Partei und gewährleisten die Erfüllung ihrer Aufgaben. Die Zusammenfünfte der verantwortlichen Amtsträger der NSDAP . finden an den Stellen statt, die den Nachwuchs der Führerschaft der Bewegung beherbergen. Darum wurde nach der grundsätz= lichen Einführungsansprache Dr. Leys den Gauamtsleitern ein Überblick über die Ar = beit der Ordensburgen gegeben, denn nichts ist natürlicher, als eine Unterrichtung der im Tageskampfe stehenden politischen Führer über die Grundsäße der Erziehung ihrer einstigen Nachfolger , in denen sie die alten, in vielen Kampfjahren erhärteten Tugenden bewahrt und gepflegt wiſſen wollen. Wie sehr praktische Lebensgestaltung und

weltanschauliche Ausrichtung Hand in Hand gehen können und gehen müssen, wenn sie zum Erfolge führen sollen , ging aus der Rede des Reichs sport führers vor den Beauftragten der Partei hervor. Sie stellte die neue Begriffsbildung der Leibesübungen im nationalsozialiſtiſchen Staat in direkte Beleuchtung, nach der die Beteiligung des ganzen Volkes an den Leibesübungen mit einer Stärkung der Lebenstraft und Volkskraft gleichbedeutend ist, wie überhaupt das Volk den Ausgangspunkt aller Maßnahmen, also auch der des Sports darstellt. Der nationalsozialistische Staat hat es mit seiner Pflege der Leibesübungen fertiggebracht, die sich in 300 verschiedenen Bünden verschiedenster Richtung verlies renden Sportler zu einer großen Gemeinschaft zu sammeln. Er konnte das, weil die gesunde, durch Leibesübungen bedingte Lebensauffassung durch diese Umorganisation eine Stärkung, niemals aber eine Schwächung erfuhr. Mit einem solchen Instrument fonnten auch erst die phantastischen deutschen Erfolge der Olympiade 1936 gewonnen werden. Die Pflege des Volkstums in deutschen Sportvereinen, die sachgemäße Führung der Jugend, das Riesenwerk des „Kraft-durchFreude"-Sports sind alles Zeugnisse der Initiative des Nationalsozialismus. „ Es ist Aufgabe der Bewegung", rief die ehernen der Reichssportführer, Standbilder des nordischen He llenentums auf deutschem Boden neu zu formen. “ Eine Aufgabe, der sich die Partei als Hüterin aller Volkswerte im Dienste einer geſunden, fröhlichen und dankbaren Nation mit voller Kraft verpflichtet fühlt .

Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerstraße 88.

Vortei- Korreſpondenz Nationalſozialiſtiſche

Brief and Drahtanschrift der Schriftleitung: Berlin SW 68, Zimmerstr. 90, III. Fernruf: A i Jäger 0022 Berlag: Franz Eher Nachf., G. m. b. H. , Zentralverlag der NSDAP., München - Berlin Berland : Cher Verlag , Berlin SW 68, 3immerstraße 88. Alle Zahlungen find nach Berlin (Bostscheclonto Berlin 4454) อน richten

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß ; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Hauptschriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NGDUP

Blatt 1

RSK Folge 266

13. November 1936

Die NSK Randbemerkung:

Ernſte Arbeit,

männliche Kameradſchaft

NSK Zum ersten Male hat der Reichsorganisationsleiter Dr. Leg die Gauamtsleiter der NSDAP. zu einer Schulungstagung auf Burg Vogelsang zusammengerufen. Waren es nor einem halben Jahre die örtlichen Hoheitsträger der Partei aus dem Reiche, so sind jezt die fachlich verantwortlichen Männer der Gaue zu ge= meinsamer Ausrichtung zuſammengekommen. Diese als Anfänge sich ständig wiederholenden Tagungen dienen einmal der persönlichen & ü he lungnahme , dem Gedankenaustausch und der Urteilsvertiefung der Männer der NSDAP. Darüber hinaus stellen sie eine persönliche Bindung zwischen Führung in Partei und Staat und den in den Gauen Verantwortlichen her. Die Führer von Partei und Staat vermitteln in ihren Vorträgen ihr Wissen und ihre Erfah rung und weiten damit das Blickfeld dieſer Politischen Leiter, die jahraus, jahrein unermüdlich in ihrem Fachgebiet für die Partei und die Zukunft der Nation schaffen. Richtlinien der großen Politik werden dabei gegeben, die über die Kleinarbeit hinaus die aktuellen Tagespro-

bleme eindeutig in ihrer Bedeutung und ihrem endgültigen Ziel erkennen laſſen. Die gleichgerichtete gedankliche und weltanschauliche Haltung in allen Fragen politischer Betätigung und die politische Bewährung als Basis jeglicher erfolgreicher praktischer Arbeit sind die Grundelemente der Arbeitstagungen. Auf Burg Vogelsang werden die Gauamtsleiter zu einer seelisch-geistigen Einsatzbereitschaft ge= führt, die verbunden ist mit der Stärkung des Gefühls ständiger Verpflichtung auf Bewegung und Nation. Es sind Stunden ernster Arbeit , mannhafter Zucht und männlicher Kameradschaft , die die Gauamtsleiter in den Räumen der Burg Vogelsang verbringen. Diese Arbeitstagungen sind auch deswegen so wesentlich und notwendig, weil diese Gemeinschaft eine der wenigen Möglichkeiten ist, auch nach der Machtübernahme das GemeinIchaftserlebnis der Aufgaben und der Arbeitskameradschaft so zu vermitteln, wie es durch tatkräftigen Einsatz ge= rade der fachlichen Mitarbeiter der politischen Hoheitsträger im Gau dem ganzen Volk anerzogen werden soll.

Erſtunken und

NSK Die Maßnahmen der Schweizer Bundesanwaltschaft gegen das Buch von Emil LudwigCohn „Der Mord von Davos“ haben ebenſo wie zustimmende Schweizer Äußerungen zu dieser Maßnahme zu einem Broteststurm in der Schweizer margistischen Presse geführt. Besonders das „Volksrecht“ in Zürich und die ſozialdemokratische Presseagentur „Insa“ feßen sich für die Mörderverherrlichung durch

erlogen

Ludwig-Cohns vom jüdiſchen Haß und jüdiſcher Tatsachenverdrehung gezeichnete Schrift ein. In dieſem von Unwahrhaftigkeiten, Entſtellungen und Heze stroßenden Buch wird auf den Seiten 40 und 41 ein angebliches Erlebnis des Gustloffmörders David Frantfurter mit seinem in Berlin wohnenden Onkel Dr. Salomon Frantfurter geschilbert. Dabei soll der Onkel

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NSK Folge 266

13. November 1936 David Frankfurter mir gegenüber geäußert, daß er burch eine mir zuteil werdende Behandlung gekränkt oder erregt worden ist. Weder mir noch einem Mitglied meiner Familie in Deutſchland ist vor und a á der Macht er greifung, auch nicht nach der Mordtat in Davos , ein Unrecht oder eine Belästigung persönlicher Art zus gefügt worden. Ich bin, falls erforderlich, auch bereit, dieſe Aussage vor einem ausländiſchen Richter zu wiederholen.“

Frankfurters an ſeinem rötlichen Bart gezogen und beschimpft worden sein. Dazu bemerkt Ludwig-Cohn : „In diesem Augenblick der Erniedrigung scheint David Frankfurters Rache beſchloſſen worden zu ſein.“ Zu dieser Schilderung hat der Onkel selbst, Dr. Salomon Frankfurter, der am 17. Mai 1876 in Szobot in der Tschechoslowakei (früher Ungarn) geboren worden ist und jezt als Rabbiner und akademischer Lehrer der jüdischen Hauptgemeinde Berlin tätig ist, der Polizei wörtlich folgendes mitgeteilt : „Es ist nicht wahr , daß ich mit meinem Reffen David Frankfurter bei ſeinem Beſuch in Berlin einen Spas ziergang unternommen habe, auf dem ich auch nur der geringsten Belästigung ausgelegt war. Insbeson Dere ist es nicht wahr , daß ein halbwüchfiger Bursche mich am Barte (der im übrigen schwarz und nicht rötlich ist) gezogen und dabei geſchrien hat: ,Jude hepp, hepp !' Ebenso wenig hat mein Neffe

Diese unmißverständliche Aussage deckt die ſchmutzigen Methoden der Lüge auf, mit denen Emil Ludwig-Cohn versucht, die Öffentlichkeit und das Schweizer Gericht zu beeinfluſſen. Es wirft auch ein sonderbares Licht auf die Wahrheitsliebe der margiſtiſchen Zeitungen in der Schweiz, wenn sie eine Zusammenstellung ders artiger Lügen als „objektive Betrachtung“ an= sehen und die Bundesanwaltschaft wegen ihrer Maßnahmen gegen die Mörderverherrlichung beschimpfen.

Wie Moskau Frankreichs Jugend zersetzt

Unterricht

Mord

in

Landesverrat,

und

Umsturz

― Systematische Verheßung der Jugend Vom Familienfest zur Militärſabotage Bolschewistische Examen Getarnte Einrichtungen, unbekannte Drahtzieher Sowjetjuden im Hintergrund NSK Die anwachsende kommunistische Tätig= teit in Frankreich hat auch eine wesentlich aktivere Werbearbeit unter der Jugend zur Folge gehabt. Bis vor Jahresfrist ungefähr begnügt man sich dort, den Jungen die margistischen Lehren von Marg und Engel einzupauken und nur hin und wieder zog man die Schriften Lenins, soweit es sich um die Lehre von der Besignahme der Erdengüter durch die Arbeiterschaft handelte, heran. Das jugendliche Geltungsbedürfnis durfte sich im übrigen nächtlich beim Plakatabreißen oder Plakatkleben auswirken. Ganz Zuverlässige sette man bei Streitigkeiten mit Rechtsgruppen ein, wobei diese Radauhelden ihre Auftraggeber nicht fannten. Von einer systematischen politischen Erziehung konnte jedoch nicht gesprochen wer= den. Das änderte sich, als nach dem internationalen Jungkommuniſtenkongreß in Marseille im Jahre 1935 der französische Jungkommunistenführer Raymond Guyot als internationaler Führer der kommunistischen Jugend nach Moskau berufen wurde. Unter dem Antrieb der Komintern mußten die Gruppen der kommunistischen Jugend, welche bisher in verwahrlosten Hinterhäusern hausten und von fremden Drahtziehern, die bereits über eine internationale ,,Kampferfahrung“ verfüg= ten, geleitet wurden, in moderne Wohnungen übersiedeln. Die notwendigen Mittel wurden Roten Internationalen Don der aber man Verfügung Da gestellt. Hilfe " zur streng verhüten wollte, dieſen Jugendſammelstätten nach außen ein kommunistisch-politisches Gesicht zu geben, um sich als wahre Jugendfreunde aufspielen zu können, wurden soge=

nannte Lehrgruppen gegründet. Sie ähneln in ihrem Aufbau und in ihrem inneren Zusammenhang seltsamerweise vollständig den Freimaurerlogen und haben wie diese hochtrabende Namen : „Lousie Michel, Henry Barbusse, Lenin, Anna Pauker, Thälmann uſw.“ Die Versammlungsstätten dieser Lehrgruppen sind sehr wohnlich eingerichtet. In jedem größeren Unterhaltungsraum ist eine kleine Bühne errichtet. Damit waren die Voraussegungen geschaffen, um gründliche Zersehungsarbeit zu leisten . Um die Jugend herbeizuholen , wurden Bälle und Familienfeste veranstaltet, wozu auch die Eltern eingeladen wurden . Bei diesen Anlässen konnte jedes Kind etwas vortragen oder als Schauspieler in einem Stücke mitwirken , das, tendenziös gefärbt, den tapferen Arbeiter im Kampfe gegen den bösartigen Arbeitgeber den Sieg davontragen läßt. Im übrigen wurde aber auf einen streng nationalen Charakter der Veranstaltung geachtet. Auf diese Weise suchte man die fähigen Kinder kennenzulernen, um sie dann, da damals ein großer Mangel an fähigen Leuten bei den Jungkommu = nisten herrschte, zu Führern heranzubilden . Bei diesen Veranstaltungen wurden grundsäglich feine propagandistischen Reden für den Beitritt in die fommunistische Jugend gehalten. Nur hin und wieder stieg ein Kamerad aufs Podium und richtete einige Phraſen von der „faſchistischen Gefahr, den Vampyrs, welche das Blut der Arbeiter trinken", an die Anwesenden . Erst nach Beendigung der Veranstaltung wurden die Anwesenden an der Tür gefragt, ob ihnen das Fest gefallen hätte. Wenn ja, möchten.

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!

NSK Folge 266 fie die Adresse zurücklassen, damit sie wieder eingeladen werden könnten. Beiläufig wurde beigefügt, ob keine Neigung zu einem Abonnement auf die „ Avant - Garde“ (kommunistisches Organ der Jugend) oder die „,Bolschewistischen Hefte für die französischen Mädchen“ vorhanden sei. So bildete sich der Grundstock jeder Lehrgruppe . Wer nicht durch diese Feste erreicht werden fonnte, lockte man bei der Arbeit. Die einzelnen fostenlos englische , Gruppen gaben deutsche oder spanische Sprachkurse, ebenso Berufszeichnen. Die Anwerbung erfolgte auch hier beim Weggehen an der Tür. Durch diese systematische Werbearbeit konnte die kommunistische Jugend von Paris innerhalb von drei Monaten einen Zuwachs von über 32 000 Mitgliedern aufweisen. Erklärt nun einer der Teilnehmer, der kommunistischen Jugend beitreten zu wollen, dann wird er vor eine Kontrollkommiſſion geführt, die jeder „ Klub“ besikt. Dieser richtet an ihn folgende Fragen : Wie heißt du ? Welche Nationalität beſigt du? Wie alt bist du ? (Der Jungkommuniſt zählt 14-26 Jahre.) - Dein Beruf? Bist du im Syndikat ? Wo ? Seit wann? Wie heißt die genaue Adresse deiner Arbeitsstelle? Was weißt du von deinem Arbeitgeber, von deinen Chefs? Wie ist die MenKann man dich talität deiner Kollegen? telephonisch erreichen? __ Hast du Schulen beJucht? Welche Examen bestandest du ? Wie steht es mit deiner kulturellen Grundlage? Welchen Beruf haben deine Eltern ? In welcher Lage befindet sich deine Familie überhaupt? Stehst du in guten Beziehungen zu ihr ? Welchen Organisationen hast du schon ange= hört?

Die Antworten auf diese mündlichen Fragen werden vom Sekretär genau aufgenommen , um dann auf die Kartothek übertragen zu werden. Über Ziele und Absichten der Gruppen sowie deren Führer werden wie bei der Freimaurerei weiter keine Angaben gemacht. Dagegen werden. die Kandidaten aufgefordert, die abendlichen Veranstaltungen zu besuchen, wo in sehr vorsichtigen Redewendungen die politische "" Aufklärung“ (ſprich Verhezung) beginnt, bis der Kandidat soweit fortgeschritten ist, daß man ihn in die Taktik des Straßen- und Barrikadenkampfes einführen kann. Ehe der Kandidat in diese zweite Stufe eintritt, erscheint er nochmals vor der Kontrollkommission , die nunmehr weitere Fragen an ihn richtet : Hast du ein Fahrzeug, Fahrrad, Motorrad ? Kannst du einen Wagen lenken ? Kannst du dich schlagen? Welche unter den politischen Instruktionen und Fragen, die dir in den lezten Tagen entwickelt wurden, wären dir verständlich und über welche willst du nähere Angaben haben ? (Mit dieser Frage wird der Fortschritt und die Intelligenz des Kandidaten geprüft, um eine Wegleitung für seine besondere Verwendung zu bekommen . ) Hast du Freunde im Auslande ? Briefwechsel ? Verwandte? Wie heißen sie und wie sind ihre

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13. November 1936 Adressen? Was weißt du von ihrem Beruf und ihrer parteipolitischen Zugehörigkeit? Bist du vorbestraft? Warum ? Auch diese Antworten werden genau regis striert. Der Kandidat wird mit der Aufforde= rung, sich weiter eifrig dem heiligen Dienst" der Sache zu widmen, entlassen. Hat er nach etwa vier Monaten wenigstens Zweidrittel aller Versammlungen und Unterrichtsstunden besucht, beruft ihn ein besonderer Brief zum " Chef der Selbsthilfe", der ihn weiter ausfragt : Kannst du schießen ? Wo und wann hast du Militärdienst gemacht? Kannst du schwimmen ? Radfahren ? Wenn nicht, lerne es ! Bist du im Besize von Waffen ? Gewehr oder Revolver? Gib eine Beschreibung derselben? Welche Nummern haben sie? Sind sie amtlich angezeigt? nicht schießen und Sofern der Bewerber schwimmen usw. kann, wird er auf Kosten der Partei ausgebildet. Langsam und sicher wird er dann auf Gewaltanwendung ge= schult. Er wird für die aktive Arbeit herangezogen, indem getarnte militärische Übungen abgehalten werden. Gestellte überfälle führen ihn in die Taktik des Straßenkampfes ein. So wird der Jungkommunist systematisch in die " Arbeiter SelbstschutzOrganisation" eingereiht und bildet ein wichtiges Glied in den paramilitärischen Kommunistenverbänden. Die Intelligenteren werden auch geistig durch= gebildet. Die wahren Absichten werden zwar anfangs verschleiert. Langsam und stetig wird ihnen das Gift des Haſſes und der Rache eingeträufelt. Dazu verwendet man tendenziöse Filme der Komintern, die, von der Zenjur verboten , Meisterwerke der Provokation darstellen, zB. „ Das Leben gehört uns", „Der Deserteur" usw. Der Vorführung folgt eine Diskuſſion, wobei die betreffenden Themen mit der erforderlichen Niedrigkeit der Gesinnung dargestellt werden, bis die systematische Beeinflussung erreichte, daß der Jungkommunist bis zum letzten verheßt und zu jeder gemeinen Tat an seinem Gegner bereit ist. Dabei werden die Rechtsführer verunglimpft, zynisch verleumdet. Mit dem gleichen Schmutze werden rechtsstehende Journaliſten und Schriftsteller beſudelt. Auch vor neutralen Führern wird nicht halt gemacht. Besonderen Wert legt man auf die Unterrichtung über die rechtsstehende Presse. Zwei Mitglieder der FEDE." (Fédération communiste ) Pierre und Jean Huré widmen sich ausschließlich dieser Aufgabe. Ein eigener Zuträgerdienst unterrichtet sie über die Käufer von rechtsſtehenden Zeitungen, sowie über die einzelnen Mitarbeiter derselben. Diese Namen werden auf schwarzen Listen an die Jungkommunisten weitergegeben, die sich die einzelnen Personen zu merken haben, um dann später davon „ Verwendung“ zu machen. Die in die Jungkommunistenbewegung eintretenden Mitglieder, welche vorher in einem bürgerlichen Verein aktiv waren, seien es Sport- oder andere Vereine, werden angehalten , ihre Mitgliedschaft beizubehalten. Sie müſſen über alle Vorgänge in diesen Vereinigungen genau Bericht erstatten. Für diese Spizel- und

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et , welche sie wieder an die weitergeleit Weltzentrale der kommunistischen Jugend in

REK Folge 266 Berräterarbeit werden sie besonders belohnt, und zwar , wenn daraus für die Kommunisten Nuzen erwuchs, mit einer Reise nach Rußland. Wird der Jungkommunist zum Militärdienst eingezogen, wird ihm nahegelegt, sich als guter Soldat aufzuführen. Im weiteren werden ihm durch eine besondere Kommission genaue Instruktionen über sein Verhalten gegeben. In erster Linie hat er alles, was er sieht und beobachtet und zu wissen betommt, amtliche Atten aus dem Ministerium, Pläne von Kasernen, von Flugplätzen usw. , sofort an die Kommission zu mel = den und aufzuzeichnen. Mit dieser Aufgabe werden allerdings nur „ältere" Mitglieder der Jungkommunisten betraut . Die erst vor fürzerer Zeit bei den Jungtommunisten Eingetretenen werben zur Propaganda im Heer verwendet . Sie haben sich mit den Leitern der jeweiligen , örtlichen Jungfommunisten ins Einvernehmen zu setzen , um von dort die Unterlagen und das Werbematerial zu erhalten . Von diesen werden ste zur fommunistischen Zellenbildung in der Armee angeleitet und unterrichtet. Diese Zellenbildung wird mit photofopierten kommunistischen Schriften in Szene gesetzt. Jede dieser Zellen ist in der Zahl beschränkt (höchstens 5 Mitglieder ) , wobei eine Zelle von der anderen im Regiment feine Kenntnis hat. Die Berichte über die einzelnen Zellen werden von den Orts= zuständigen direkt an die Zentrale Paris

Glück

Mostau weitergibt . Die wichtigsten Führer der französischen Jungfommunisten sind fast burchweg Aus = länder . Moskau hat genug Helfershelfer in allen Ländern , um sie nach Paris abordnen zu tönnen, wo sie die französische Jugend mit Erfolg internationalisieren . Über die Persön lichkeiten dieser Heger nur einige nsio gabe AnKom : nssekretär Yonnet , sehr schlechter mis Leumund , wegen mehreren öffentlichen Sittlich feitsdelikten vorbestraft . Suzanne Mervein , Sekretärin der Jungkommunistinnen, ist polnische Jüdin , wegen revolutionärer Propaganda in Polen zu drei Jahren GeSekretär Icol oder t. ngnis verst urt fä mter imeil Nationalität , Rumäne Juanito, unbe oder Spanier , wegen Kuppelei vorbe = Sahra Hailet , eine polnische straft. Jüdin, gibt Unterricht in hebräischer Sprache und will eine natürliche Tochter Trokkys sein , der 1912 mit seiner Freundin in Paris wohnte. El Lait, Marokkaner , drei Jahre Gefän gnis wegen Aufruhr , Gründer der über-

fall -Stoßtrupps in Algerien . So het Moskau die Jugend in Frankreich auf und macht sie mit allen Mitteln den Mordund Umsturzplänen gefügig . Die Frucht, die aus solcher Saat aufwächst, hat die Welt in Spanien kennengelernt : Blut, Mord , Chaos , Untergang .

in

Weiß

Kleine Abrechnung mit dem ,,Aber"

id - KdF . weiß Besche

Nehmt Euern Urlaub im Winter NSK , Urlaub im Winter ist doppelSo lautet ein alter Erfahub r Ur te ahla rungsj , und !"die ihn geprägt haben, waren Leute, die vom Reisen etwas verstanden. Nach und nach sezt sich die Ansicht, daß man auch im Winter Urlaub nehmen kann , nun auch im deutschen Arbeitertum durch. Viele Arbeitskameraden haben im Winter 1934 und 1935 bereits an ,,Kraft-durch-Freude"-Reisen teilgenom= men und sind begeistert in ihre Heimat zurüdgekehrt. Aber noch immer gibt es eine große Anzahl von Schaffenden, die der Meinung sind, daß der Winter beine Reisezeit sei . Es ſpielen lexe dabei auch Minderwertigkeitstomp , die noch nicht überwunden wurden, eine Rolle. „ Eine Winterreise ist nur etwas für reiche Leute !" hört man gelegentlich auch heute noch. Wenn ein Winterurlaub im Gebirge tatsäch = lich nur eine halbe Sache wäre, dann hätte die RSG. „Kraft durch Freude" bestimmt keine Züge ausgerüstet, die die Schaffenden ins Gebirge bringen. Tatsächlich gibt es feine bessere Erholung für einen Menschen , der ein Jahr oder noch länger seinen schweren Beruf nachgegangen ist,t als eben ein Ure thal im winterlichen laubsaufen l e oder Hochgebirge. Niemals Mitt ist die Luft so klar, rein und gesund wie im Winter, wenn auf den Höhen der Schnee liegt,

und wenn die Hölensonne so warm scheint, daß man in Hemdärmeln herumlaufen kann . Da kann man Kraft sammeln, neuen Lebensmut aufſpeichern und Körper und Seele einmal richtig auslüften . „ Ja, aber da muß man sich doch Schier kaufen oder einen Rodelſchlitten oder eine besondere Ausrüstung ", seufzen viele, die eigent lich schon Luſt hätten , einmal in den winterlichen Harz, in die Rhön oder in ein anderes Gebirge zu fahren. Das ist natürlich Uns inn. Gewiß ist es schön , wenn jemand Brettin befitt oder einen Schlitten . Aber nötig ist es keineswegs . Wer Schifahren oder Rodeln will , kann fich Wintersportgeräte bei den Volksgenossen im Aufnahmegebiet sehr billig leihen , und oft ist es so, daß sie den Urlaubern kostenlos zur Verfügung gestellt werden . Genau so ist es mit Schlittschuhen . Aber man muß ja nicht Schilaufen oder Rodeln. Nichts ist schöner als eine Fußwanderung durch einen verschneiten Tannenwald oder ein Marsch auf dem Kamm des Gebirges, wenn rechts und links im Tal die weißen Häuser und Hütten liegen und wenn die Wintersonne die Landschaft in überhelles Licht taucht . Um solche Erlebnisse zu haben , braucht man weder Schier noch Schlitten noch eleganten Dreß.

Folge 266/3. Jahrg.

Blatt 4a

Und damit wären wir bei dem letzten Einwand gegen einen Winterurlaub. Manche Kameraden, häufiger noch die jungen Urlauberinnen, sind der törichten Ansicht, daß man ſich nur in totschicken Schianzügen sehen lassen fönnte. Man darf ihnen das nicht übelnehmen ; vom Winter im Gebirge wissen sie nicht viel mehr als das, was sie im Kino gesehen haben. Und im Film geht es nun einmal nicht ohne die Eleganz eines Sporthotels. Aber in Wirklichkeit sieht es in den kleinen Gebirgsdörfern ganz anders aus : Die Menschen laufen dort nicht wie Filmhelden herum, sie stehen auch nicht im Smoking oder im Abendkleid an einer eleganten Großstadtbar, sondern sie sind durchaus menschliche Geschöpfe. Sie fleiden sich vernünftig und zweckmäßig und finden Salonsportler ein wenig lächerlich . Die Frage der Kleidung im Winterurlaub ist also eine Frage der Zweckmäßigkeit. Lackschuhe und elegante Wildledertrittchen sind höchst über-

Hohes

Lied

13. November 1936 flüssig, und ein Schianzug ist ebenfalls nicht erforderlich. Die Hauptsache ist, daß man sich warm anzieht, daß man wollenes Unterzeug, vielleicht einen Pullover mitbringt und für derbe Schuhe sorgt. Am besten eignen sich die Stiefel, die man bei der Arbeit trägt. Die sind bequem, ausgetreten und können, wenn sie gut geschmiert werden, auch etwas vertragen. Wer eine Windjacke besikt, soll sie mitnehmen. Derbe Wollhandschuhe und einen Schal kann jeder Urlauber auftreiben, und damit wäre für Winterausrüstung gesorgt. „Urlaub im Winter iſt doppelter Urlaub!“ Man soll zwar den Winter nicht auf Kosten wie gesagt des Sommers loben, aber hinter diesen Worten steht doch eine erprobte Einsicht. Wer es möglich machen kann, der sollte seinen Urlaub in diesem Jahre einmal als „Kraft-durch-Freude“-Fahrer im deutschen Winterwald verbringen. Bereuen wird er es Helmut Streiter. nicht.

vom

Heldentum

Stark in der Gefinnung und Geſtaltung : „Standſchüße Bruggler“

NSK Wir haben im Laufe der Jahre seit 1918 eine ganze Reihe von Kriegsfilmen erlebt. Darunter waren nur wenige, die sich mit Ernst und Würde mit dem Soldatentum auseinandersekten und die es auch über sich_brachten, dort zu verzichten, wo das gestellte Spiel vor dem Tode zu schweigen hat. Sie sind uns alle noch in Erinnerung. Da war nach dem Buche ,,Vier von der Infanterie“ der Film ,,Westfront 1918" entstanden, ein Musterbeispiel für das Filmgeschäft mit dem Schützengraben, Nahkampf und Grauen des Schlachtfeldes, eine erbärmliche Verfälschung des verzweifelten Abwehrkampfes, den Deutschland gegen eine Welt von Feinden zu bestehen hatte. Der Opfertod unserer Gefallenen wird dort zur Narrheit gestempelt und das Ansehen der deutschen Frau besudelt. Nahkämpfe sind bis zur legten Realistik ausgekostet, das Sterben im verschlammten Granattrichter ist nachgemacht und bis in alle Einzelheiten des Entsetzens photographiert, und einer, ein Schauspieler, der einmal selbst Soldat im Weltkriege war, ruft über den Schüßengrabenrand : Helden - Wenn wir Helden wären, wären wir längst zu Hause!" Und die Meute artfremder und in ihrem Denken und Fühlen verrotteter Premierenbesucher hat den zynischen Satz mit fanatischer Lust beflatscht, hat mit dem Film voller Hohn über das Opfer triumphiert, das jahrelang eine Front von Herzen für die Heimat blutend und sterbend gebracht hat. Das war der Stil dieser Filme, und nur einige, wie der mehrteilige, dokumentarische Kriegsfilm der Ufa , wie „ Douaumont“ und „Die andere Seite" haben fich mit dem Kriege so auseinandergesetzt, wie es der Geist und die Seelenstärke verlangen, die ' vier Jahre lang der deutschen Heimat den Krieg ferngehalten haben. Der legte große Schlag gegen den deutschen Frontsoldaten war ,,3 m Westen nichts Neues", ein Film, der sich bieder und ehrlich gab und in geschickt verhüllter Verlogenheit das Bild der

jungen deutschen Vaterlandsverteidiger entstellte. Er lief ſogar im Auslande mit Szenen und Dialogen, die den Film zu einem groben Verleumder, ja zu einem deutschfeind lichen Setfilm stempelten. Der Widerstand der Berliner Nationalsozialisten hat in den Dezembertagen des Jahres 1930 dem Film den Boden unter den Füßen entzogen. Mit der Machtübernahme wandelte sich dann auch das Bild des Krieges im Film. Die erste große Leistung war ,,Stoßtrupp 1917" von Hans Zöberlein. Andere folgten. Aber wenn wir jetzt gespannt und ergriffen den Film von Tirols Heldenkampf erleben, dann wird uns noch einmal flar, wie fern schon die Zeit liegt, in der die Schande nichtwürdiger Kriegsfilme möglich war und wie dankbar wir dieses schöne, für die filmische Geschichtsschreibung unvergängliche Standschüße Bruggler" beWert grüßen dürfen. Die Handlung ist in großen Linien geführt und zeigt, wie der Krieg das lezte Aufgebot der wehrfähigen Männer an die bedrohte Alpenfront ruft und wie sie dort gegen eine wachsende Übermacht, selbst schwach gerüstet und ohne Nachschub, die alte Heimat schützen. Die Menschen, die dieser Film einsett, tragen in einer felten vollendeten und geschlossenen Art den Geist der Geschehnisse. Was sich begibt, spielt zwischen der Feuerlinie, dem Dorf, das hinter dem Wall der dicht an der Grenze aufragenden und von den Tirolern besetzten Berge liegt, dem Lazarett und dem zum Erholungsheim umgewandelten Besitztum einer Frau, die ihren Mann im Kriege verloren Im Mittelpunkte steht der junge Standschüße, dessen soldatisches und menschliches Schidsal lebensvoll und einheitlich auf den großen Klang des ganzen Films abgestimmt ist. Die nie verlöschende Echtheit der Szenerie, die ungetrübte Schlichtheit der Vorgänge , die flare und saubere Verknüpfung von Front und

Blatt

Folge 266/3. Jahrg. Heimat, der menschlich reine Ton der Gespräche, in denen ungekünftelt und urwüchsig und nie störend für den Bildablauf das Herz der Menschen stark und tapfer schlägt, immer und unentwegt, oben in Fels und Eis und unten bei den Frauen -- das verleiht diesem sehr wirkungsvoll photographierten Film seinen großen, überall gewinnenden Wert und macht ihn zu einem tiefen und schönen Erlebnis. Dies um so mehr, als auch der Humor, unaufdringlich und aus dem Augenblic geboren, sich aus dem warmherzigen Gemüt der ernsten Menschen löst. Die deutsch-österreichische Kriegskameradschaft lebt noch einmal auf und bewährt sich in einem Augenblicke höchster Bedrohung der dünnen Tiroler Front. Einwandfrei ist die Ritterlichteit, mit der Italien als mutiger Gegner gezeigt wird.

Die Führung

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Der Krieg selbst, im Trommelfeuer und in Einschlägen scharf charakterisiert, peitscht seine Geschosse in Felsen und Gräben. Aber er legt sich nicht so schwer und drückend, wie es oftmals in anderen Filmen ähnlicher Art der Fall war, auf das Geschehen, er bleibt orga nischer Bestandteil der Szenen und wird ſelbſt dort, wo er sich vor dem österreichischen Sturmangriff zu dumpf wütender Gewalt steigert, ein elementares Stück der Ereignisse. Der Ausklang bringt eine sprunghafte Wandlung von dem überstandenen Schnellfeuer zur Parade und zur Auszeichnung der Standschützen, aber dieser Mangel an überbrückung wird hingenommen, weil auch bis zuletzt der für staatspolitisch und künstlerisch wertvoll, wie auch für volksbildend erklärte Film ſeiner Gefinnnung treu bleibt, ein hohes Lied auf R. V. Tirol im Weltkrieg zu sein.

NSKK.

im Motorſport

Richtlinien des Korpsführers für das Sportjahr 1937 – Alleinige Durchführung aller Kraftfahrsportveranstaltungen NSK Berlin, 13. November. Korpsführer Hühnlein , der bereits in jeiner programmatischen Ansprache anläßlich des Führerappells des NSKK. in Döberit eine Neuregelung des deutschen Kraft : fahrsportes für das Jahr 1937 angekündigt hatte, hat nunmehr die entsprechenden Richtlinien erlassen. In einer Bilang des Sportjahres 1936, die der Korpsführer seinen Richtlinien voranstellt, zeigt er auf, welche außerordentlichen Erfolge der deutsche Kraftfahrsport auch im Jahre der Olympischen Spiele wiederum im In- und Ausland zu erringen vermochte. Im internationalen Automobil-Rennsport sind bei fast allen großen Veranstaltungen deutsche Fahrer auf deutschen Wagen siegreich gewesen und auch die EuropaMeisterschaft hat Deutschland siegreich für sich behaupten können. Auch im Motorrad-Renn[port fonnten deutsche Fahrer auf deutschen Maschinen hervoragende Leistungen erzielen und zum erstenmal wurden die deutschen Meisterschaften für Motorräder ausschließlich auf deutschen Maschinen erkämpft. Mit Freude und Genugtuung kann ein immer stärkeres Hineinwachsen der Jugend und vornehmlich der in den Motorsportscharen der HI. zusammengefaßten Jugend in den Kraftfahrsport festgestellt werden. Allein 68 Veranstaltungen, die in erster Linie von den Einheiten des NSKK. durchgeführt wurden, haben der Weiterentwidlung des Kraftfahrgeländesportes, der auf dem besten Wege ist, zum wirklichen Volkssport zu werden, gedient. An den in Deutschland im Jahre 1936 zur Durchführung gelangten kraftfahrsportlichen Beranstaltungen haben sich insgesamt 16 150 Fahrer beteiligt. Diese verteilen sich auf die einzelnen Gliederungen wie folgt : 8080 NSKK 4370 Wehrmacht 2509 DDAC. 612 GG. 255 HI 60 SA. 264 Verschiedene Diese

Aufstellung zeigt

deutlich,

daß das

NSKK. allein die Hälfte aller Teil : nehmer stellt. Der aktive Geist, der dem Nationalsozialistischen Kraftfahr-Korps innewohnt, hat dieses stetige Anwachsen seiner Beteiligung am Kraftfahrsport bewirkt. Er drängt nun als logische Folgerung zwangsläufig zur alleinigen Übernahme der Anlage und Durchführung aller öffentlichen Kraftfahrsport - Veranstal tungen. Aus den nun folgenden Richtlinien des Führers des Deutschen Kraftfahrsports für das Sportjahr 1937 sind als Wesentlichstes hervorzuheben : -- wie 1. Der gesamte Kraftfahrsport wird bislang nach den Richtlinien des Füh rers des Deutschen Kraftfahrsports durch die Oberste Nationale Sportbehörde für die Deutsche Kraftfahrt (ONS) geleitet. 2. Die Durchführung aller öffentlichen Kraftfahrsport-Veranstaltungen www.com seien es Ges bleibt ausländefahrten oder Rennen schließlich den Gliederungen des NSKK. vorbehalten. - Somit werden auch die internationalen und nationalen Rennen den für ihren Austragungsort zuständigen Motorgruppen bzw. -brigaden des NSKK. zur Durchführung übertragen. 3. Der Deutsche Automobil- Club (DDAC) führt selbst nur solche kraftfahrsportlichen Veranstaltungen durch, deren Träger seine Ortsgruppen mit ihrer Gefolgschaft sind. Seine Mitglieder, die im Besiße der nach den Gesetzen des deutschen Kraftfahrspor tes erforderlichen Ausweise bzw. Lizenzen sind, haben das Recht, sich an allen von der ONS. bzw. dem NSKK, organisierten und durchgeführten kraftfahrsportlichen Veranstaltungen zu beteiligen. Im übrigen steht der DDAC. seine bedeutungsvolle Aufgabe in Anpassung an die Zusammensetzung seiner Gefolgschaft in erster Linie in der wirtschaftlichen Verbesserung der Fahrzeughaltung und dem Ausbau der Kraftfahr-Touriſtik.

1

NGK Wochenschau

der

NSV

Conderdienst Reichsleitung der NSDAP., Hauptamt für Volkswohlfahrt

Frontberichte desWinterhilfswerkes 1936/37

Not

in

der

Rhön



wir

helfen!

Was Jahrhunderte vernichteten, wird wieder aufgebaut – Tatkräftige Hilfe der NSV . für die bedrängten Volksgenoſſen NSK In dem Gebiet zwischen den Städten Meiningen, Schweinfurt, Würzburg und Fulda liegt die Rhön, die im Jahre 1000 durch Kaiser Otto III. dem Bischof Heinrich von Würzburg verliehen worden ist. Dieſes an Naturschönheiten so reiche Gebiet gehörte acht Jahrhunderte hindurch den Herren von Würzburg. Durch eine vollkommen falsche Wirtschaftspolitik, die nur die eigennützigen Interessen der Grundherren und nicht die Lebensnotwendigkeiten der Bevölkerung kannte, ist das Land bald herabgewirtschaftet und der Not und Armut ausgeliefert worden. In diesem ausgesprochenen Waldgebiet wurden weite Flächen gerodet, auf denen dann zahlreiche Siedlungsdörfer entstanden, die zu erst große Steuersummen einbrachten. Aber die Vernichtung des Waldes ging unvermindert weiter. Ein Waldteil nach dem anderen ist niedergelegt und zu Geld gemacht worden. Diese Waldverwüstung brachte eine solche Verschlechterung der klimatischen Ver= hältnisse mit sich, daß eine landwirtschaftliche Nutzung der Hochrhönfläche immer mehr erschwert wurde. Später kam noch die Verwüstung durch die Schwedenkriege hinzu, wo ganze Hochrhöndörfer dem Erdboden gleichgemacht worden sind . Im 17. Jahrhundert folgte ein weiterer Waldschlag und 100 Jahre später war der Rhönwald verschwunden. Der von der Natur überlieferte Wald ist bis auf wenige Überreste auf weiten Gebieten verdrängt worden. Langgestreckte öde und steinige Kahlflächen entstanden, die zu einem traurigen Schulbeispiel menschlicher Gewinnsucht und Zerstörungswut geworden sind und noch heute die damaligen Besizer anklagen. Hier verging sich der Mensch an dem Leben. der Natur und mußte in der Folgezeit nun ſelber darunter leiden. Durch den Einfluß der französischen Revo= lution kam, wie in der Pfalz, auch in Franken als weiteres Unglück die undeutsche Erbteilung. Die Auswirkung derselben brachte eine ungeheure Parzellierung mit sich, so daß heute bäuerliche Betriebe mit sieben bis zehn Hektar bis 200 und mehr Parzellen haben. Bei dieser Zersplitterung ist es keinesfalls mög lich, eine rechtzeitige, entsprechende und ordnungsgemäße Bewirtschaftung des Bodens vorzunehmen, weil der Bauer infolge der Wegstrecken, die weit über ein Drittel der Arbeitszeit rauben, daran gehindert wird.

80 vH. der Landwirte haben so kleine Betriebe, daß sie von ihrer Landwirtschaft nicht leben können und infolgedeſſen auf Nebenerwerb angewiesen sind. Dieser Nebenerwerb wurde gesucht in Fabriken, in Badeorten und durch Gelegenheitsarbeit im Forst- und Straßenbau. Dies mußte zu einer Entwurzelung von Grund und Boden, zur moralischen Verseuchung und Verelendung führen, als sie in den Fabriken und Städten keine Arbeit mehr fanden.

Um dem Weiterverfall Einhalt zu gebieten, hat Gauleiter und Regierungspräsident Dr. Hellmuth einen Plan aufgestellt, um das Übel mit der Wurzel auszurotten. Nach dieſem Plan wird in der Rhön wieder ein mit der Scholle verbundenes Bauerntum geschaffen werden. Der Dr.-Hellmuth-Plan ſieht deshalb vor : 1. Die Anlage eines Wegnezes in der Rhön, das die Voraussetzung für eine gesunde Bewirtschaftung ist. 2. Die Wiederaufforstung der Rhön, ohne die eine gedeihliche landwirtſchaftliche Nutzung der Hochrhönflächen nicht möglich ist. 3. Die Um änderung der Wirt = schaftsstruktur, die nur auf Grund von gesetzlichen Maßnahmen erfolgen kann. Die Flurbereinigung allein wäre nur eine unzulängliche Maßnahme, würde die Verhältnisse der Landwirtschaft nicht ändern können und das nicht lebensfähige Kleinbauerntum weiterbestehen laſſen. Die Dorfschaft muß auseinandergezogen werden durch Schaffung von Siedlungen und Erbhofbauern in den höheren Lagen, soweit dies klimatisch möglich ist. Die Beſihgrößen müssen je nach der Höhenlage fünfzehn bis dreißig Hektar betragen. 4. Kultivierung der Hochrhön = flächen, die heute volkswirtschaftlich wertlos sind ; Schaffung von Weiden unter starker Betonung der Viehzucht und insbesondere der Schafzucht. 5. Die Umänderung der Wirtschaftsstruktur er fordert eine Ansiedlung der rassisch Bevölkerung, wertvollen die Schaffung einer geeigneten Heimindustrie und die scharfe Trennung zwischen Bauer und Arbeiter. Denn es kann auf die Dauer

NSK Folge 266

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nicht ohne Nachteil geschehen, daß der Grund und Boden Besitzende dem besiglosen Arbeiter Konkurrenz macht. Der Arbeiter kann wohl durch Grund und Boden gefestigt sein in einer Heimstätte, aber nicht als Zwergbauer. Durch ein wirkungsvolles Zusammenarbeiten von Staat und allen Gliederungen der Partei wird damit in der Rhön eine Arbeit geleistet, zu der man in der vergangenen Zeit nie den Mut aufgebracht hatte. Hunderte von Kilometer neuer Wege und Autostraßen sind seit der Inangriffnahme des Dr.-Hellmuth-Planes gebaut worden, ein rie siges Wasserleitungsnetz steht bald vor der Vollendung, und weite Kahlflächen der Mittel- und Hochrhön werden entsteint und zum fruchtbaren Aderland gemacht. In diese Aufbauarbeit greift auch die Natio= nalsozialistische Volkswohlfahrt ein. Die Reichsführung der NSV . hat den Gauen Mainfranken und Kurhessen, die den größten Gebietsteil der Rhön zu betreuen haben, große Summen für das Rhönhilfswerk zur Verfügung ges stellt. In den Gemeinden der Rhön sind bis jezt 42 NSV . - Kindergärten und 29 NS. Gemeindeschwester Stationen errichtet worden. Von den Schwesternstationen find 12 in vollem Betrieb. Für die übrigen befinden sich die Schwestern noch in Ausbildung. Bei der Einrichtung der Kindergärten und Schwesternstationen ist besonderer Wert auf die Berücksichtigung allgemeiner gesundheitlicher, hygienischer Forderungen gelegt worden, wie Einbau von Badewannen und Brausen. Jedes Kind bekommt außerdem einen Gymnastikanzug, Schuhe und andere Dinge zur Verfügung ge= stellt. Die Entsendung von erholungs =

Mutter

Schulze

13. November 1936 bedürftigen Müttern und die Kinderheimverschidung werden in Verfolg des Hilfswerks besonders gefördert. Das vom Reichsmütterdienst in Oberbach errichtete Müttererholungsheim unterrichtet in einer Gemeinschaftsarbeit mit der NSV. die Frauen der Rhön in der Haushaltsund Gesundheitsführung. Diese Kenntnisse werden von den Frauen in ihrem örtlichen Wirkungskreis weiterverbreitet und können so zur Schulung der Bevölkerung sehr viel beitragen. In Flieden stellte der Landkreis der NSV. ein neues Kreishaus unentgeltlich zur Verfügung, das Anfang nächsten Jahres in Betrieb genommen werden kann . Darin wird eine besonders ausgerichtete Ernährungsfürsorgeſtelle eingerichtet ; außerdem wird das Heim mit Höhensonnen und Solbädern ausgestattet , damit es für die stationäre Unterbringung von Kindern aus der Hochrhön Verwendung finden fann . Auf die zusätzliche Betreuung der erst kurz im Arbeitsprozeß Stehenden mit Kleidern und Nahrungsmitteln wird in diesem Gebiet großer Wert gelegt. So können viele Arbeiter, die jetzt in Arbeit und Brot kamen, von den örtlichen NSV.-Stellen zusätzlich mit warmer Kleidung und festem Schuhzeug versorgt werden. Alle diese Hilfsmaßnahmen der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt fügen sich planvoll in das Rhönhilfswerk ein und bringen der Bevölkerung dieses Gebietes eine wirklich spürbare Hilfe. Die Menschen dieser im Aufbau befindlichen Landschaft verstehen aber auch diese Maßnahmen zu würdigen und sind stets zu jeder Mitarbeit bereit. Sie danken dem Führer für den Wiederaufbau ihrer Heimat und sehen hoffnungsvoll einer besseren Zukunft A. P. Meerländer. entgegen.

wird

eingekleidet

Taufende von Kleidern zur Auswahl in der Kleiderkammer – Ausländer aus allen Erdteilen ſtudieren das WHW.

NSK Es flingelt. Eine alte Frau steht draußen und fragt, ob ich ein bißchen Zeit hätte für sie. Natürlich habe ich das. Denn Mutter Schulze, die in Nummer sechzehn , Hof vier Treppen , eine Kochstube bewohnt , gehört mit zu denen in meiner Zelle, die vom WHW. betreut werden. Ihr dürft mir glauben, daß Mutter Schulze mir besonders ans Herz gewachsen ist in den paar Wochen, die ich sie nun schon kenne. Mutter Schulze ist schon achtzig Jahre alt. Das heißt, sie ist es vor ein paar Tagen geworden, und da hat sie von unserer Altenbetreuung ein großes Geburtstagspaket bekommen. Erst hat sie fassungslos geguckt, wie die Tüten mit Mehl und Reis und Zucker, mit Butter und Wurst auf dem Tisch aufmarschiert sind. Und als dann sogar noch ein Paar warme Winterhausschuhe dazugekommen sind, hat sie sich sprachlos auf ihr altes Sofa geſeht und nur immer mit dem Kopf geschüttelt. „Ich habe das doch alles gar nicht beantragt!" sagte sie nach einer Weile und schwieg wieder. Ja, das ist Mutter Schulze . Sie hätte am liebsten gar nichts beantragt, als ich zu ihr

kam, um den Antrag aufzunehmen. Und dabei hatte sie fast nichts mehr zum Anziehen. Einen Mantel hatte sie schon seit Jahren nicht mehr. Daß ihr die NSV . aber einen hätte verschaffen können, schien ihr ein so unbescheidenes Verlangen, daß sie lieber geschwiegen hat. Nun, diesmal bekommt sie einen. Und ich habe ihr versprochen, mit ihr zur Kleiderkammer zu gehen, weil sie doch schon so alt ist und die Augen nicht mehr so recht wollen. Schließlich soll der Mantel doch sizen. Mutter Schulze ist halt eine Frau, und Frauen haben so kleine Schwächen. Auch wenn sie alt werden. Die Kleiderkammer ist in einem großen Haus mit vier Stockwerken und einem Hinterhaus untergebracht, in dem sich auch die Möbelkammer der NSV. befindet. Mutter Schulze, die so was überhaupt noch nicht geſehen hat, hört mit halboffenem Munde, was das Haus alles in sich hat. Daß da dreitausend Anzüge und ebenso viele Herrenmäntel sind, daß und fünftausend Frauenkleider viertausend Frauenmäntel an den Ständern hängen. Daß mit den vorliegenden

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NSK Folge 266 Babyausstattungen rund dreißigtausend Säuglinge versorgt werden können. Daß die vorhandene Bettwäsche zum Beziehen von etwa zweitausend Betten , reicht und daß hunderttausend Paar Beine, große und kleine, mit neuen Schuhen ausstaffiert werden können. „Und so sauber ist alles ! So sauber !" Mutter Schulze ist fassungslos. Sie hat schon eine ge= raume Weile meinen Arm fest in der Hand, als wollte sie sich dadurch davon überzeugen, daß sie das alles nicht etwa träumt, sondern daß es volle Wirklichkeit ist. Und dann soll sie kaufen. Jawohl kaufen, denn der Kleider = gutschein hat hier in diesem Hause Geldeswert, und keiner soll seine Sachen mit dem Gefühl aussuchen, daß er etwas ge= schenkt bekommt. Denn das ist ja nicht der Sinn des Winterhilfswerkes. Ieder ſoll das, was er bekommt, ebenso selbstverständlich nehmen fönnen, wie es selbstverständlich gegeben wird. Und deshalb bekommt er auch nicht einfach eine Hose, oder eine Jacke, oder ein Kleid, das ihm einfach passen muß, und wenn es zehnmal zu groß ist, nein, er kann in Farbe und Aufmachung sich nach seinem Geschmack auswählen, was ihm am besten zusagt. Das sind dann oft Minuten tiefen Glücks, nicht nur für den, der sich hier ein schon so lange bitter nötiges Kleidungsstück abholen kann, sondern vor allem auch für den, der es ausgibt. „Sehn'se doch!" Mutter Schulze packt mich wieder fester am Arm und zeigt mir eine alte Frau, die einen neuen Mantel ausprobiert und sich dabei vor dem Spiegel dreht und wendet wie ein Backfisch, der das erstemal auf den Ball geht und dazu eigens ein neues Kleid bekommen hat. Ein paar Minuten später aber steht Mutter Schulze selber vor dem Spiegel und dreht und wendet sich, als probiere sie ihr Hochzeitskleid. Seit zwanzig Jahren hat sie sich keinen neuen Mantel mehr aussuchen dürfen. Und nun steht sie vor viertausend Mänteln, jawohl, vor viertausend Mänteln und soll sich einen aussuchen. Und nun hat sie einen an, da ist ein Pelz drauf, ein echter, richtiger Pelz ! Das kann sie faum begreifen, daß dieser Mantel nun ihr gehören soll. Sicher denken nun alle, sie habe eine große Erbschaft gemacht, meint sie.

Ein guter

13. November 1936 Da geht die Tür auf, und herein kommen gleich fünf Personen. Die ganze Familie. Vater, Mutter, Großmutter und die zwei Söhne. Als Sachverständige und so, damit sie Vatern nicht irgend sowas „andrehen". Schon nach der ersten Jacke, die er anprobt, werden ſie ſtill mit ihren tlugen Ratschlägen, und bei der zweiten kommen sie aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. „Haste gesehn ? So eine Qualität ! " „ Und gefüttert noch dazu . . .“ „ Ich bin ganz sprachlos ! " Und unten vor dem Haus sieht man sie noch zusammenstehen, bis sie sich endlich gefaßt haben, daß das alles sich ganz anders abgespielt hat, als sie sich das so vorgestellt hatten . Ein ungelernter Arbeiter, zurzeit arbeitslos, bringt seinen Jungen. Der hat buchstäblich kein ganzes Stück mehr am Leibe. Da hilft kein Flicken mehr. Und nun soll der Junge neu eingekleidet werden. Mit strahlenden Augen nimmt der Vater seinen Buben an der Hand, als sie wieder gehen. Laute Worte hat er nicht gemacht. Aber er lacht und strahlt so über das ganze Gesicht, daß ihm unwillkürlich alle nachgucken. Hin und wieder kommt auch mal ein Meckerer. Es ist zwar sehr selten, daß sich so ein Zeitgenoſſe einmal in dieses Haus verirrt, aber seine Gattung ist auch hier noch nicht ganz ausgestorben. Das sind dann meistens die, denen es noch nicht am allerdreckigsten geht, die unbedingt einen Pelz auf dem Mantel haben müſſen, damit ihm ja keiner ansieht, daß er von der Winterhilfe stammt. Auch die werden freundlich bedient und schleichen dann kleinlaut von dannen. Mutter Schulze sieht sich das alles genau an. ganz aufgeregt. ist sie wieder Plötzlich „Chinesen !“ ruft sie und wundert sich, daß auch Ausländer hierherkommen. Es dauert erst eine Weile, bis ich ihr beigebracht habe, daß es sich dabei um ausländische Studienkommissionen handelt, die aus allen Ländern der Erde hierherkommen, um das Winterhilfswerk des deutschen Volkes zu ſtudieren ; um zu lernen, was soziale Hilfsbereitschaft heißt und wie das vielgeschmähte nationalsozialistische Deutschland seine bedürftigen Volksgenossen verpflegt und kleidet. -khe

Gedanke

Die Ebereiche hilft dem WHW.

Was ein junger Lehrer im Erzgebirge entdeckte

NSK Der junge Lehrer des kleinen Erz gebirgsdorfes geht durch den schönen Herbsttag. Er kommt aus den weiten Wäldern herab, die den Kamm der Berge decken. Er ist über die wuchernden Polster des Moojes geſchritten, hat auf Bergwiesen die Blütenpracht des sich neigenden Jahres in sich aufgenommen wie einen kostbaren Schat: die blauen Glocken der Ge= birgsglockenblume, von Hummeln umsummt, lette Büsche des verblühenden Heidekrautes, unzählige weiße Sterne auf den feuchten Wiesen, gelbe Körbchen auf den mageren Böden der Hänge. Prächtig leuchten ihm nun zu beiden Seiten der Landstraße die roten Fruchtdolden der Eberesche entgegen, aus deren

Beeren die Gebirgler einen heilsamen Saft in Zucker eindicken. Aber das andere bleibt den Vögeln zur Agung, den Krammetsvögeln, die oft in großen Scharen in die Wipfel einfallen. Dem Wind und dem fallenden Strahlenregen der Sonne hingegeben, schreitet er durch den leuchtenden Tag. Bald wird es Winter sein. Wie lange noch und Schneelast und Rauhreif werden an den entblätterten Wipfeln ſprühen, die roten Dolden mit einer weißen Müze bedecken ? Für die Armen und Bedürftigen kommt nun die harte Zeit des Bergwinters. Nein, die Armen sehen ihn nicht gern, den bitterkalten Gast. Denn die kalten Stuben wollen geheizt sein und Wald

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NSK Folge 266 und Wiesen haben im Sommer und Herbst mit Beeren und Pilzen so manchen Zuschuß zur fargen Tafel geliefert. Das wird nun bald zu Ende sein. Aber trotzdem. Verzweifeln braucht heute keiner mehr. Gott sei Dank, es iſt nicht mehr so wie früher, noch vor wenigen Jahren. Das Volk ist durch die Tat eines großen Führers wieder eine Bruderschaft gegen = seitiger Hilfsbereitschaft geworden. Das Wort Nachbarschaft hat wieder einen verpflichtenden Sinn bekommen. Und Nachbar iſt jeder, der in Not ist, dem anderen, dem es besser geht. Auch in diesem Jahr hat der Führer zu jener großen Hilfstat der Volksgemeinschaft aufgerufen, die als Winterhilfswerk des deutschen Volkes in die Ruhmesgeſchichte sozialen Brudersinns eingegangen ist. Der junge Lehrer denkt nach und überprüft. Was hast du bisher getan, was kannst du weiter tun, um mitzuhelfen. Gut, er hat mit seinen Kameraden aus der Hitlerjugend Nachlese auf den abgeernteten Ühren- und Kartoffelfeldern gehalten und das hat allerhand Zentner gebracht. Und den Jungen hat es Spaß gemacht. Nun hat er in der Schule Baſtelſtunden für das Winterhilfswerk eingerichtet. Die Knaben sind mit Feuereifer dabei, die Erzgebirgler sind ja groß in allerlei Handfertigkeiten. Der Weihnachtsmann wird auf manches Kindergesicht unterm Kerzenbaum Freude zaubern können . Aber ist nicht noch mehr zu tun? Was nur? Er grübelt. Aber dann ist plötzlich Vogelgezwitscher um ihn. Und er fühlt mit einem Male, daß er hungrig ist. Ein Stück Bauernbrot und ein Rapf Milch, das könnte jetzt schmecken ! Und dort, dort iſt ja ein Kleinhof, er wird dort um Labung bitten. Vor dem Hause stehen zwei mächtige Ebereschen. Eine Leiter lehnt an der einen und oben im Wipfel turnt ein buntes Etwas herum. Beim näheren Zusehen entpuppt es sich als ein frisches, junges Mädel. Sie pflückt die roten Beerendolden in einen großen Handkorb. „ Heil Hitler!" Auf seinen Anruf wendet sich ihm das hübsche Gesicht zu . „Heil Hitler ! Wünschen Sie etwas?" ..Ein Stück Brot und einen halben Liter Milch, wenn ich's haben könnte . Hab mordsmäßigen Hunger bekommen beim Wandern, und zu einem Gaſthaus ist es noch weit.“ „ Ich komm gleich runter." Und schon turnt es Die Äste herab und steht vor ihm. „ Na, kommen Sie ruhig mit hinein“ , meint das Mädchen nach kurzer Musterung des Ankömmlings, die anscheinend sehr zu dessen Gunsten ausgefallen ist. ,,Ich will die Mutter fragen." Und dann sigt er auf der hölzernen Bank am blankgescheuerten Tisch. Die Mutter des Mädchens bringt einen Laib Brot herbei und einen Napf Milch. ,,Schneiden Sie sich nur ab, soviel Sie mögen." Inzwischen holt das Mädchen den Korb mit den Beerendolden herein. „ Das ist aber reichlich. Ist denn wer krank hier im Haus ? “ „ Nein, nein, allés iſt gesund. Aber das sind keine gewöhnlichen Ebereſchen. Hier, koſten Sie einmal." ,,Na, die schmecken ja gar nicht herb?" „ Ja, sehen Sie, die zwei Bäume hat mein Mann gepflanzt. Sind prächtig gebiehen, trot ber hohen und kalten Lage hier oben. Es ist die eßbare mährische Eberesche. Will sagen, nur hier diese Beeren. Der andere Baum ist eine russische, gleichfalls eß-

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13. November 1936 bare Sorte. Sind noch milder, die Beeren von dem anderen Baum . Mein Mann lernte ſie in der ruſſiſchen Kriegsgefangenſchaft kennen. War bei Kiew, wo damals große Konservenfabriken solche Beeren in Maſſen verarbeiteten. Dort werden sie in Zucker eingepudert, trođen eingemacht und in Schachteln versandt. Wir machen Kompott daraus, schmeckt wie Preiſelbeeren. Marmeladen und Gelees kann man von beiden Sorten machen. Die säuerlichen Beeren haben nur eine geringe Herbheit. Diese mährische Sorte hat man vor vielleicht hundert Jahren bei dem Dorfe Spornhau im Altvatergebirge gefunden. Schade, daß sie kaum bei uns angepflanzt wird. Würde den Gebirglern manche Zubuße zum Mittageſſen geben." ,,Nein wirklich, die Beeren schmecken vorzüglich.“ „Ja sehen Sie, und weil wir doch nicht alles alleine brauchen, koche ich sie ein. Dort, der große Tontopf faßt zehn Liter, der ist für die Winterhilfe. Unsereiner fann ja nicht so viel geben wie mancher andere, bei uns wachsen auch keine Pflaumen. Aber Heidelbeeren, Preiselbeeren und unsere Ebereschen, die koche ich immer für die NSV. ein. Und glauben Sie, das schmeckt vielen besser, als Pflaumenmus. Früher ließen wir den Rest für die Vögel hängen. Aber denen schmeckt auch unsere wilde Sorte. Und die wächst ja überall, wie Sie wissen." Der junge Lehrer ist inzwischen satt geworden. Aber als er bezahlen will, sträubt sich die Frau, Geld anzunehmen. ,,Nehmen Sie nur, kaufen Sie meinetwegen Zucker dafür zum Einmachen." Er legt ein Geldſtück auf den Tisch. „ Sie haben mir heute mehr gegeben, als nur Brot, ich danke Ihnen.“ Ein neuer Gedanke keimt in dem jungen Lehrer auf. Während er seinem Heim zuschreitet, packt ihn der Gedanke immer stärker und läßt ihn nicht mehr los. Wie viele Straßen gibt es hier im Gebirge, die noch jeden Baumes entbehren? Dort sollten Edelebereschen stehen. Er sieht im Geiste lange Straßen. Der Frühling zaubert weiße Blütenbüschel an unzählige Ebereschen. Die tadellos aufrecht wachsenden Kronen fruchten ungemein dankbar. Der Baum ist in bezug auf Boden und Lage nicht anspruchsvoll. Ja, die eble Eberesche könnte der Obstbaum des fargen Gebirgsbodens werden. Obstbäume für das WH W. pflanzen, deren Ertrag jährlich der Hilfsaktion zugeführt wird, auch das ist ein wirklich fruchtbarer Gedanke. Er wird das einmal mit dem Gemeindevorstand besprechen. Ist doch schließlich die gleiche Arbeit, ob wilde ober eble Ebereschen auf den Straßen gepflanzt werden. Seine Jungen, ja, die würden begeistert mithelfen, wenn er ihnen das alles erklärt. Und die SA. und SS. sicher auch.

Schon ist er an seinem Hause angelangt. Aber plöglich macht er kehrt und geht weiter ins Dorf hinein. Was man sich vorgenommen hat, soll man gleich bun, er wird noch heute mit dem Gemeindevorsteher sprechen. Und er weiß, im neuen Deutschland Adolf Hitlers wird eine solche Anregung rascher beglückende Wirklichkeit als jemals früher, wo Duzende von Parteien sich stritten und jeder Vorschlag zerredet wurde. Mit einem beseligenden Gefühl läuft er fast die Straße entlang und verschwindet im Haufe des Gemeindevorstehers. Dr. L.

Drud: M. Müller & Sohn KG., Zweigniederlassung Berlin, Berlin SW 68. Zimmerstraße 88

NSK -Nachrichten

Blatt a

Zu NSK Folge 266

13. November 1936

Die Gauamtsleiter-Tagung auf Burg Vogelsang

Einblick in bedeutsame Reichsärzteführer

Probleme

Dr. Wagner und die Hauptamtsleiter Dr. Todt, Dr. Bartels sprachen

NSK Vogelsang, 13. November. Vor den Gauamtsleitern sprachen in der Weiterführung der Tagung auf Burg Vogeljang Reichsärzteführer Dr. Wagner , Hauptamtsleiter Dr. Bartels , Gruppenführer Dr. Todt und Hauptamtsleiter Hermann Reef. Der zweite Tag der Zusammenkunft aller Gauamtsleiter des Reiches stellte wiederum cine Fülle interessanter Probleme und Arbeitsgebiete der Bewegung in den Mittelpunkt der Behandlung. In einem groß angelegten Referat mit Lichtbildern erstattete Hauptamtsleiter Pg. Dr. Todt Bericht über das große Wert der Reich s= autobahnen , der Straßen des Führers", und gab damit den Vertretern der Gaue einen Überblick über diese einzigartige Schöpfung des Nation alsozialismus, wie er ihnen aufschlußreicher und tiefgehender noch nie zuteil ge= worden war. Hauptamtsleiter Pg. Neef, der Führer der deutschen Beamtenschaft, führte die mit Beamtentum , Nachwuchsregelung, weltanschaulicher Durchdringung und nationalsozialistischer Zielsetzung verbundenen Probleme vor Augen und vermittelte damit den im täglichen Leben stehenden Gauamtsleitern einen Einblid in ein ihnen verhältnismäßig fernstehendes Gebiet. Es ist ein besonderes Kennzeichen der Tagung auf Burg Vogelsang, daß plötzlich vor aller Augen zwar entfernte Begriffe im Lichte nationalsozialistischer Behandlung auftauchen, ſo daß jeder einzelne Teilnehmer eine um= fassende Kenntnis von der Totalität der nationalsozialistischen Arbeit überhaupt erhält. Die sich daraus ergebenden Folgen in bezug auf zukünftige Zusammenarbeit aller Amter und die erweiterte Grundlage gegenseitigen Verstehens sind in ihrer ganzen Wirkung noch gar nicht abzuschätzen, nachdem erst zwei Tage vergangen sind und doch schon so wesentliche Erweiterungen des Gesichtstreises für jeden Teilnehmer festzustellen sind. Zwei lange Vorträge von

Reichsärzteführer Pg. Dr. Wagner und Hauptamtsleiter Pg. Dr. Bartels haben am Freitagvormittag einen umfassenden Einblick in die weltanschauliche Forderung und

Neef und

zielklare Sicherheit des nationalsozialistischen Gesundheitswesens gestattet. Dr. Wagner, der auch in großen Zügen den Begriff des neuen deutschen Arztes als eines Treu = händers der Volksgesundheit ent wickelte, schilderte dann die weltanschaulichen und politischen Grundlagen unserer neuen Gesundheitswege. Er wandte sich scharf gegen jene Ärzte, die stolz waren, unpolitisch zu sein, und forderte als Voraussetzung für den Beruf des Arztes die Bindung an den nationalsozia = listischen Kampf. Aus dem Arzt des Individuums muß ein Arzt des Volkes werden, so lautete die Grundtendenz der Ausführungen Dr. Wagners. Die deutsche Gesundheitspflege und Gesundheitsführung. so führte er weiter aus teile sich in die beiden großen Gebiete der ge = Umweltbetreuung sundheitlichen (früher furz Hygiene genannt) und der Rassenhygiene , die heute der deutschen ürzteschaft entscheidende Aufgaben stellt. Wenn heute das deutsche Volk vom bevölkerungspolitischen Abgrund zurückgerissen werden soll, so müsse es den Geburtenrüdgang überwinden , die Gefahren der Rassenmischung ausmerzen und sich zur richtigen Ausleje auf bevölkerungspolitischem Gebiet bekennen. Auf alle Fälle handelt es sich hier niemals um automatische Regelungen ge= setzgeberischer Natur, denn jedes Gesetz erhält feine Berechtigung nur durch seinen Widerhall im Volke und durch seine Erfüllung im Volke. Das deutsche Volk kann sich und seine Werte nur durch ein Tatbekenntnis zu den biologischen Grundsäßen des Nationalsozialismus erhalten. In dieser klaren Erkenntnis liege auch der Angelpunkt für den Einsatz der Partei. Wenn die Judenfrage den Schlüssel zur Weltgeschichte brachte, so sei es notwendig, daß das deutsche Volf in der Judenfrage Bescheid wisse. Pg. Dr. Wagner forderte ausdrücklich von den Beauftragten der Partei, die Rassenfrage als Lebenselement der Nation immer wieder in den Vordergrund zu schieben.

Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlassung Berlin, Berlin SW 68, 3im merstraße 88.

Bartei-Korrespondenz

Nationalsozialiſtiſche

Brief und Drahtanschrift der Schriftleitung: Berlin SW68, 3immerstr. 90, III. Fernruf : A 1 Jäger 0022 Berlag: Franz Eher Nachf., G. m. b. H., Zentralverlag der RSDAP., München - Berlin Bersand : Cher - Verlag , Berlin SW 68, Zimmertraße 88. Alle Zahlungen find nach Berlin (Boftscheclonto Berlin 4454) zu richten

NCK Breſſedienst der NGDUB

RSK Folge 267

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Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Hauptschriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

14. November 1936

Zwischen Klingen und

Kämpfergeiſt

SS. erobert die Führung Eine neue Fechtergeneration wird herangebildet ―― - Ritterlich auf im Fechtsport Ausschnitte aus den Meiſterſchaftskämpfen dem Fechtboden wie im Leben NSK Tiefes Dunkel liegt über dem Reichssportfeld in Berlin . Mit sekundenhafter Genauigkeit tasten die Scheinwerfer des Funkturmes darüber hinweg, zwingen unsere Blicke in Stadtrichtung, wo tausende Lampen einen großen Lichtfled an den Abendhimmel werfen. Am Rande des Sportfeldes jedoch, im Friejenhaus, ist lebhaftes Treiben, ein dauerndes Kommen und Gehen. Hier im großen Kuppelsaal werden die ersten deutschen SS.Meisterschaften im Florett, Degen und Säbelfechten von der Sportgemeinjchaft SS. Berlin durchgeführt. Der Reichsführer SS. Himmler ist der Veranstalter. Gerade ſteht man in den Endrunden der Degen= meisterschaft. Wenige Schritte . . . einige Stufen . . . und schon stehen wir vor der Kampfstätte, können bequem auf die Kampfbahnen schauen. Man ist zuerst etwas verwirrt von der Lichtfülle, vom dauernden Klingeln, vom Aufleuchten der Kontrollampen, von dem Weiß der Degenkämpfer und dem Schwarz der zuſchauenden SS.-Männer Mann gegen Mann stehen sie da unten in der Arena dieses Kuppelbaues mit seinen steilansteigenden Sißflächen. Sie sehen ihre Füße fester auf den Boden als die Mädel , die sich sonst hier bei ihren Tanzspielen in rhythmischem Schwunge über die Dielen bewegen . Große schlanke blonde Menschen, hart und fernig, vorwiegend nordiſchen Typs, führen mit Mut und Gewandtheit, mit Kraft und Entschlossenheit die Klingen, den Siegeslorbeer zu erringen. *

Wir treten zwischen die Kampfreihen , beobachten, zollen Beifall, üben Kritik .. Wir sehen die legten entscheidenden Kämpfe des Tages. Auf vier Bahnen wird gefochten. ,,Startnummern 23 und 9 fertig machen !", so schallt es laut und vernehmlich durch den mit Stimmengewirr und Geklingel angefüllten

Saal, dessen Zuschauerplätze von Sachverständigen, Kameraden und Studenten der Reichsakademie angefüllt sind.

Nun stehen sie da, die Maske vor dem Gesicht .... prüfen noch einmal die Klingen Kommandos hallen über den Saal. Wieder beginnt eine Runde. Nur Sekunden dauert dieser Kampf, und schon sind die notwendigen drei Treffer gelandet . . . Kaum sind die Kämpfer von der Bahn, da geht der Blick zu den Wertungstafeln rechts und links oben an der Stirnseite des Saales. Wie liege ich jezt in der Gesamtwertung ?“ ist immer der entscheidende Gedanke des Teilnehmers. Denn der einzelne SS.-Mann kämpft ja nicht nur für sich, er vertritt sein Amt, seine For und das spornt an. mation Sechs SS.-Kameraden sind dauernd damit beschäftigt, die roten Zahlen und die schwarzen und weißen Buchstaben auf den Tabellen entsprechend einzuhängen, denn selbstverständlich ändert sich nach jedem Kampf auch das Gesamtbild, und erst in der letzten halben Stunde ist ungefähr zu erkennen, wer wohl der Sieger sein wird . Da jeder gegen jeden antreten muß, hat der einzelne Kämpfer je einmal gegen jeden anderen die Klingen zu kreuzen, und es sind eine Unzahl von Runden, die im Laufe des Tages von den Kampfrichtern zu registrieren Find.

Pausenlos, mit Ausnahme einer Mittagsruhe, geht es hier, auf vier Bahnen gleichzeitig, beim Säbelkampf sogar auf acht Bahnen, und immer von neuem nimmt einem das Bild echten männlichen 3weikampfes, der Mut, Geschic, Ausdauer, Ruhe und schnelle Entschlußkraft verlangt, in Anspruch. Ein geradezu raffiniertes System stellt die einzelnen Treffer fest. An jeder Degenspite be= findet sich, gleich einem Klingelknopf, ein kleiner Kontakt, der mit einer Schnur, die an der

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NSK Folge 267 Klinge entlang um den Körper des Kämpfers herum zu dem Kontrollapparat geht, verbunden ist. Jeder Treffer wird nun durch das Aufleuchten einer Lampe mit gleichzeitigem lautem Klingelsignal festgestellt.

* Gerade werden die Nummern 7 und 14 zum Kampf gerufen. Gruppenführer Heydrich tritt gegen SS.-Mann Hainke an. „ Probe bitte ... " Die Kontakte stimmen. Maske über, rasch noch einmal das Handgelenk etwas gelodert, Haltung angenommen. Kommando des Kampfrichters : Stellung Fertig - los und dann versucht jeder mit Gewandtheit und Geschicklichkeit beim andern Die fiegbringenden Treffer zu landen. Leicht tängeln die Klingen aneinander, jeder schaut lebhaft durch die Maste, versucht eine schwache Bofition des Gegners auszuspähen, zückt dann plöglich den Degen, stürmt auf den andern los, ter geschicht pariert ; mehrere Male werden die Klingen gewechselt, nochmals zurück, leichtes Wiegen in den Knien, plötzliches Vorschnellen. Die Lampe leuchtet. Brusttreffer bei 14. Dann der zweite Treffer des Gruppenführers und nach einem kleinen Intermezzo landet er auch den Siegbringenden dritten Treffer. Maske ab. Die Kämpfer reichen sich die Hände, lehren in die Ruhestellung zurück von einer Runde, die jede Mustel anspannte. Ununterbrochen folgt Runde auf Runde, laute Rufe, dann wieder Bekanntgaben . Allmählich füllt sich die Wertungstafel. Die letzten Runden kommen. Gruppenführer Heydrich, dessen Fechtkunst wir eben bewundern konnten , ist der Gründer und Leiter der Sportfechterei in der SS. Selbst alter Fechter, der schon in den lezten Runden der deutschen Meiſterſchaftskämpfe gestanden hat, zog er beim Geheimen Staatspolizeiamt in Berlin und beim Sicherheitshauptamt Fechtabteilungen auf und ließ Kurse für Anfänger und Fortgeschrittene durchführen ; ein halbes Jahr später folgte München diesem Beispiel, und heute haben wir die erfreuliche Tatsache, daß feit dem 1. Oktober 1936 in jedem SD.-Oberabschnitt Fechtmeister sich der Ausbildung von SS.-Männern im Fechten annehmen und daß die heute bereits in der SS . vorhandenen 1000 Fechter schon Spizenkönner in ihren Reihen haben, die sehr oft ihr Vermögen bei Wettkämpfen unter Beweis stellen konnten.

Diese ersten SS.-Meisterschaften zeigten ein qualitatives Können , so daß der Fechtsportreferent der SS., Untersturmführer Hoops , der selbst auch alter aktiver Fechter und Fechtmeister ist, in Übereinstimmung mit den übrigen neutralen Kampfrichtern feststellen fonnte, daß von den zwölf Degenkämpfern der Klasse A mindestens acht ein Format hätten, das sie für die Endrunden um die deutsche Meisterschaft qualifizierte. Insgesamt waren 300 Meldungen zu den Florett , Degen- und Säbelkämpfen von SS.-Männern aus allen Berufen und allen Oberabschnitten abgegeben worden.

14. November 1936 So trägt die SS. dazu bei , eine edle und feine Sportart wieder ins Volk zu tragen, die drauf und dran war, vergessen zu werden. Das Fechten, das schon Hans Sachs lobt, weil es den jungen Mann beherrscht, flink, geſchickt und ge= lenkig macht, das dazu erzieht, gegen den Feind beherzt und unverzagt, tapfer und entschlossen vorzugehen, hat in der SS. einen Förderer gefunden, der ihm immer neue Anhänger zuführen wird. Es ist hier zwar nicht so, daß nur der Sieger ist, wie es im Mittelalter der Fall war, der seinem Gegner eine blutende Wunde beibringt, Sieger ist der Bessere. Ist der, welcher es vornehmlich versteht, Herzhaftigkeit, Geschiclichkeit und Ausdauer richtig einzuſeßen. Noch immer hing der Erfolg eines Fechters von der Sorgfalt und Kraft ſeiner Hiebe oder geführten Stöße ab, ſowie von der Schnelligkeit, mit der sie geführt wurden. Gruppenführer Heydrich sagte uns, warum gerade dieser Sport, in dem die SS., gleich dem Reiten neben hers vorragenden Mannschaftsleistun = gen große Einzelerfolge erringen konnte, jo besonders stark gefördert wird. ,,Der SS.- Mann soll vorbildlich sein als Kämpfer der Bewegung und im Kampfe des Lebens überhaupt. So ist es selbstverständlich, daß er anstrebt, auch im kämpferischen Sport die Spitze zu halten. Die SS.-Fechtmeisterschaften sollen auf dem Gebiete des Fechtens die Besten der SS. ermitteln. Wenn dabei gleichzeitig gezeigt wird, daß männliche Tugenden wie Körperbeherrschung, Geistesgegenwart und kämpferiſche Zähigkeit durch das Fechten entwickelt und gefördert werden und daß die SS. auf dem besten Wege ist , im Fechten in die Spitengruppe vorzudeutsche dringen , dann ist das Ziel des Jahres 1936 in diesem Sektor des SS.- Sports erreicht." Es ist nicht entscheidend , daß dieser oder jener als Sieger aus den Kämpfen im Florett, Degen oder Säbel in den Klaſſen A oder B hervorgeht, entscheidend vielmehr war, daß dieser edle Sport in echter und feiner Kameradschaft durchgeführt wurde, daß kein Mißton in die Wettkämpfe fiel, daß den Siegern nicht die Tatsache des Sieges allein, ſondern das Wie entscheidend war. In dieser Beziehung kann man restlos feststellen, daß die soeben durchgeführten Meisterschaften der SS. in jeder Beziehung vorbildlich waren und sie den Auftakt für eine weitere Breitenarbeit in der gesamten SS. des Reiches darstellten. Jeder SS.-Mann aber weiß , daß er dem Leit, wort gemäß handelte und handeln wird, das Reichsführer SS. Himmler dieser Meisterschaft voranstellte : „Ihr sollt ritterlich, SS.-mäßig fechten, hier auf dem Fechtplak genau wie im Leben !" Gert Sachs.

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NSK Folge 267

14. November 1936

SA.-Dichter stehen Vom Dichterkränzchen zur Kulturkundgebung durchglüht -- Ein Jahr Kulturkreis der SA.

vorm

Volk

Stunden, vom SA.-Geist Unterredung mit dem

Kulturreferenten der Obersten SA.-Führung

NSK Unsere SA.- Dichter sind keine Mode= erscheinungen. Zwischen ihnen und den ModeDichterlingen einer vergangenen Zeit gibt es den großen Unterschied : Diese waren Erzeugnisse der Gesellschaft, unsere SA.-Dichter haben durch Tat und Wort die Grundlage zu einer neuen Gesellschaft mitgelegt. Modedichter früherer Jahre wurden „ populär“ gemacht. Sie warens aber nicht. Denn ihre Werke lasen sie vor in den kleinen, exkluſiven Zirkeln einer sich geistig dünkenden ,,Hautevolee", die durch ihren Einfluß ihren Dichter bald zum Arrivierte Liebling des Publikums machte. Großgewinner hatten manchmal mäzenische Bedürfnisse, alten Tanten schwollen die Tränendrüsen beim Anhören besonderen Gefühlsschmalzes, junge Backfischchen verloren ihre Herzen an pomadisierte Köpfe in elegantem Frad oder an die Löwenmähnen bewußt Schmalz , Perversi salopper Erscheinungen . täten und patriotischen Phraſendrusch ließ man sich in solchen Zirkeln vorseßen, je nach der jeweiligen parteipolitischen Zugehörigkeit des Zuhörerkreises . Die Presse bemächtigte sich des Mannes, der Prosa oder Verse verbrochen hatte, sein Name wurde laut gleich einer Warenhausreklame durch alle Städte verkündet. Schlugs ein, war der Dichter fertig. Gelang es nicht, fing man beim nächsten an . . . Anders ist es mit den Dichtern des Wahrhafte Nationalsozialismus. Künstler, von nationalsozialistischem Geiste bis ins lezte durchdrungen und durchglüht, sind immer noch selten. Auch Dichterlinge in Nationalsozialismus wuchsen nach der Machtübernahme wie die Pilze aus dem Erdboden . Überschwemmten den Büchermarkt mit ihren literarischen Fabrikaten, die dann ebenso verſchwunden sind, wie sie kamen. Von den ersten Tagen unserer Kampfzeit an, über die letzten Jahre 1930, 31 , 32 und 33 haben nur einige wenige sich durchgesetzt und Anerkennung ge= funden. Sie waren nicht allein Schreiber und Streiter mit Tinte und Feder. Während eines ihrer Gedichte von der Öffentlichkeit mit mehr oder weniger Liebe gelesen und zur Kenntnis genommen wurde, marschierten sie mit ihrem Sturm , oder standen irgend wo in einer Saalschlacht. Was fie schrieben, kam aus einem heißen, unmittelbaren Erlebnis. Das Erlebte war in die Wortsilben gepreßt, die Verse schriens in die Welt. Hart hämmerte der gläubige Ruf in die Herzen derer, die noch nicht zu uns ſtanden. Unter diesen wenigen Dichtern der Gesinnung und Berufung las man vor Jahren schon die Namen derer, die heute und im kommenden Jahr im ganzen Reich aus ihren Werken lesen und lesen werden, die als SA.- Männer vor den Kameraden ihrer Gliederung und vor noch weiter gezogenem Kreise nicht allein ihre Kampfparolen wiederholen, sondern auch über andere Dinge sprechen: Standartenführer Schu = mann , Sturmführer Anader , Sturmführer

Bernd = Lembed , bekannt unter dem Namen Pidder Lüng, Obersturmführer Böhme und Truppführer Herbert Menzel. Vor einem Jahre gerade hat Stabschef Luze den Kulturkreis def SA. geschaffen . Die Genannten gehören dazu . Der Chef der Abteilung für Weltanschauung und Kultur bei der Obersten SA.-Führung, Obersturmführer Her = mel , hat uns nun in einem Gespräch interessanten Aufschluß über die Arbeit der Kulturfreise gegeben, die in diesem Zusammenhang wiedergegeben seien. Die Aufgabe des Kulturkreises umriß er zunächst dahingehend, daß die schöpferisch hervor= tretenden Kräfte der SA. in diesem Kreise kame= radschaftlich zuſammengefaßt werden. Kultur ist Sache des Herzens , der Seele , nicht der Propaganda , oder gar der Organisation. Kulturarbeit aber ist eine poli : tische Aufgabe für jeden Nationalsozia= listen. Aus der Seele des SA .-Mannes, aus seinem Geist ist das neue Deutschland geworden. Diesen Geist wach zu erhalten, fordert die Aufgabe. Ihn zu vertiefen in den bereits ge= wonnenen Schichten ist das weitere Ziel . Alle an diesem Geist teilhaben zu laſſen, das ist die lette Siegesetappe eines Kampfes, der auf der Straße und in Saalschlachten be= gann und in der Familie, in Freundeskreis, in Dorf und Stadt, im Betrieb und überall seine Fortsetzung findet. Diesen Geist vermitteln aber Träger ersten jeine jene , die sind. Darum ist es heute höchste Aufgabe der SA., Kulturarbeit im Volke zu leisten. Die ersten Ansäte nationalsozialiſtiſcher Kulturarbeit sind, so meint Hanns Peter Hermel, aus der SA. erwachsen. In der Kampfzeit, als unsere ersten Kampfgedichte, Kampflieder und Sprechchöre von den marschierenden Kolonnen weitergetragen wurden . SA.- Dichter waren die ersten Sänger der nationalſozialiſtischen Idee. Und wenn sie heute nicht immer mehr von Fahnen, marschierenden Kolonnen und dem Tod des SA.-Mannes sprechen, so weht uns auch aus ihren neueren Werken jener Geiſt an, der nur aus dem Bewußtsein der Arteigenschaft und des Artentsprechenden kommt und den volks: fremden ziviliſatoriſchen Kulturbetrieb der Vergangenheit verneint. Die SA. hat ein Recht darauf, Kulturarbeit zu leisten. Sie hat aber auch die Pflicht dazu. In dieser Erkenntnis begann die SA. ihre kulturelle Winterarbeit mit der Veranſtaltungsreihe „ Dichter der Bewegung lesen aus eigenen Werken“. Dichtern der SA. wurden höchste Anerkennung zuteil : Gerhard Schumann der Staatspreis am 1. Mai dieſes Jahres, Heinrich Anacker der Kulturpreis der Partei auf dem diesjährigen Reichsparteitag. Die anderen bereits genannten sind nicht weniger bekannt . Pidder Lüng als Journaliſt, Herybert Menzel durch seine Lieder „ Die Welt gehört den Siegenden “, „ Soldaten sind immer Soldaten" und durch seinen Grenzlandroman

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RSK Folge 267 ,,Umstrittene Erde". Menzel und Böhme sind Söhne der deutschen Ostmark. Böhmes „ Das deutsche Gebet" wird am Todestage Horst Wessels, am 23. Februar 1937, von allen Einheiten der SA. im Rahmen einer Feierstunde aufgeführt werden. . . Mitte Oktober hat die SA. mit dieser Veranstaltungsreihe begonnen. Träger der Veranstaltungen sind die örtlichen Einheiten. Sie bereiten den Rahmen der Feierſtunden vor. Mit Feierstunde“ ist nicht zuviel gesagt. Man könnte sogar noch hinzufügen : des ganzen Volkes. Denn von der SA. sind die Dichtervorlesungen zum Gegenstand großer kultureller Kundgebungen gemacht, bei denen nicht nur die Gliederungen der Partei sich beteiligten. In München las Schumann vor fast 3000 Men= schen. Mit ihm Menzel. In Duisburg , wo Böhme las, waren fast 1500 Menschen anwesend. In Dortmund wird Pidder Lüng am 18. November in der Westfalenhalle lesen. Kultur großkundgebungen , so kann man dieſe Dichterabende der SA. nennen. Sie sind es nicht nur durch den Umfang einzelner Veranstal tungen. Sie sind es auch durch die groß = angelegte Kleinarbeit , die fast keinen kleineren Ort übersieht. Bei der Gruppe Ostmark las Lembeck (Pidder Lüng) . Die Ortsnamen find fast unbekannt : Viez, Meserit, Landsberg. Alles kleinere Orte, aber die Säle gebrochen voll. In der Heide, bei den Niedersachsen, las Böhme : Lüchow, Soltau, Gifhorn, Helmstedt, Lehrte, Hameln, Rinteln ... Menzel war in der Lauſik, geht jezt nach Thüringen, wo er Sonneberg, Saalfeld, Rudolstadt und Altenburg besucht. Von Ort zu Ort tragen die „ Dichter der Bewegung", SA.-Männer und -Führer wieder die

Große

Begegnung

14. November 1936 nationalsozialiſtiſche Lehre. Sie tragen ſie, in Erinnerungen gefaßt oder in Liedern auf das Heute, auf die deutsche Heimat, ihre Natur und ihre Menschen. Lembed war anfangs dieses Monats in Soest, Bielefeld, am 12. in Herne, am 13. in Münster, Böhme liest in Passau und in Bayreuth. Hamburg soll in zwei Großveranstaltungen am 24. und 25. Pidder Lüng hören, dann am 26. Schwerin, am 27. Rostock, Anfang Dezember ist er im Südwesten bei der Gruppe Kurpfalz, am 30. in Darmstadt, vom 1. bis 5. Dezember in Ludwigshafen, Mainz, Landau und Saarbrüden ; Schumann wird am 19. in Eßlingen, wo er einst Saalschlachten und den täglichen nationalsozialistischen Kleinkampf erlebte, lesen, tags darauf in Stuttgart; Menzel ist Anfang Dezember bei der Gruppe Nordsee, am 5. in Minden, dann in Bremen, Oldenburg, Wilhelmshaven und Osnabrück. Mit diesen Veranſtaltungen schließt die diesjährige Veranstaltungsreihe des Kulturkreises der SA. Mit Januar nächsten Jahres nehmen fie neuen Aufschwung. Wann und wo, immer stellen sich hier junge Künstler in den Dienst ihrer Nation. Künſtler ohne den üblen Beigeschmack, den das System dem Wort einſt beigegeben, gläubige Künstler einer neuen Generation, deren Werke keine geeichten „Wertmaßstäbe" für andere Werke, sondern lediglich Ansäge für eine neue Entwicklung sein sollen. Fünf SA.-Männer sind es, politische Soldaten und Dichter zugleich, teine romantischen Kulturschwärmer, sondern Kämpfer, die durch ihre Zugehörigkeit zur SA. ihre Kraft immer wieder aus dem Volte schöpfen, so wie sie das Beste ihrer Kraft, ihre Arbeit dem fph. Volte wieder zuteil werden laſſen.

Theater

und

Film

Ein wesentliches Werk Wiener Filmkunſt : „Burgtheater“ NSK Mit dem Begriffe Burgtheater verbindet sich die Vorstellung von einer deutschen Bühne, auf der die Kunst des deutschen Theaters zu höchster Blüte gebracht worden ist und die deshalb eine große unvergängliche Überlieferung zu verteidigen hat. Aus diesem Stolz heraus auf eine Schauspielstätte, an der die größten ihres Faches gewirkt haben, mögen Willy Forst und sein Autor Jochen Huth dazu gekommen sein, einen Film zu gestalten, dessen Hintergrund nicht allein, sondern deſſen innere Leuchtkraft der Geist und der Lebensinhalt eines dieser Männer ist , die auf den Brettern des Burgtheaters gestanden haben. Und in dem Namen des Künstlers, der den Mittelpunkt dieses Films bildet, ist die Erinnerung an einen unter ihnen angespielt, der unvergessen geblieben ist bis zum heutigen Tage. Die Fabel des Films ist ganz schlicht, sie ist in nichts neu, wie immer die wirklich aus dem Leben gewonnenen echten Schicksale uralt und urewig sind und sich nur im Wandel der Welt, im Wechsel der Zeitalter, im Kommen und Gehen der Geschlechter erneuern . Aber die einmalige Fülle der Erscheinungen und die Art ihrer Betrachtung ist die unverlöschliche

sinnvolle Kraft, die uns beteiligt und fesselt und die aus dem kleinen Leben das fortdeutende Kunstwerk gestaltet. So ist es auch hier. Willy Forst holt aus dem geistigen Glanze des Burgtheaters und aus dem Dasein eines Schauspielers, der einmal nur dem Halbdunkel seiner klassischen Rollen entflieht und Sonne und Wirklichkeit sucht anstatt Rampenlicht, Kulisse und Pappe den tiefen, schönen Klang, der durch diesen Film geht . Es ist die feltſame, dem Wunder eines Märchens ähnliche Geschichte, daß ein alternder Künstler an einem ungewöhnlichen Tage seines Lebens, beschwingt von der Sehnsucht nach der anderen Seite des Daseins, einer blühenden Mädchenerscheinung begegnet und ihr sein Herz, etwas scheu und unsicher zwar, aber in nie gekannter Seligkeit zu Füßen legt. Sie aber, die eine stille Liebe zu einem jungen Schauspieler hütet, empfindet alles, was ihr der reife, mit dem Leben fertige Mann entgegenbringt, nur als grenzenlose Güte und Auszeichnung, und als sie eines Abends in der Not ihres Herzens zu ihm in die Garderobe eilt, da ahnt sie nicht, daß sie mit jedem Worte des Flehens das heimliche Glück des vergötterten Künstlers zerstückelt, der in ihr alles

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gesehen hatte, was das Leben ihm noch geben fonnte. Er erfüllt ihr den Wunsch, sucht den jungen Kameraden auf, reißt den Verzweifelten ins Dasein zurüd und steht jetzt selbst wieder dort, wo sein Platz ist : auf den Brettern, wo sich allabendlich seine Sendung erfüllt, das Leben, durch die Kunst geläutert, vor den Menschen im Theaterraume vorüberziehen zu lassen. Die Bühne, Faust" und „ Don Carlos", find in den Film verwoben, aber nirgends wird er dadurch zum Theater, immer bleibt er sich und seinen Mitteln treu und ver antert das Theater ſo fest und organisch mit dem Geschehen und dem Sinn des Films, wie es wohl noch keinem Film geglückt ist. Werner Krauß spielt den alternden Schauspieler, umwittert von der Größe eines einmaligen in seinem Reiche, sehr geistig, nie anders als vornehm und vollendet im Ausdruck. In Hortense Raty ist dem Film eine begabte, vielversprechende Künstlerin gewonnen , auch ein Verdienst von Willy Forst, der sie hier

Im Mutterhaus

14. November 1936 in einer großen, verpflichtenden Aufgabe sicher geleitet hat. Der Humor wird von Hans Moser bestritten, der als Souffleur einer neuen Gestalt Leben verleiht, einem Menschen, der den einsamen Künstler wie fein getreuer Schatten, wie sein zweites Ich, wie ein ernüchternder Freund begleitet. Viel trägt auch die Musik (Peter Kreuder) , die über den Szenen schwebt, die erfindungsreiche und niemals gefünftelte Arbeit der Kamera ( Theod. Pahle) und die geschmackvolle Kunst der Baumeister (W. Schlichting und C. Herlth) zur äußeren und inneren Abrundung des Films bei. Doch über allem wacht die um die unschein= barsten Kleinigkeiten besorgte Spielleitung von Willy Forst. Es ist nicht allein die Klarheit und Echtheit, die seine Arbeit bestimmt, es ist weit mehr noch die Anschauung , in der er Szenen und Bilder aus einem nie ver= ſagenden Empfinden für die angemessenste tünstlerische Wirkung heraus gestaltet. Dr. R. V.

der NS .- Schweſternſchaft

Der Ausbildungsgang der NG .-Schwestern- Das Volk im Mittelpunkt ihrer Arbeit

NSK Dresden, 14. November. Anläßlich der ersten Arbeitstagung der NSV.Propagandisten in Dresden am 14. und 15. November, die die Einleitung bildete für eine große Werbeaktion für den Schwestern = beruf, fand eine Besichtigung des Mutterhauses und der Schwesternschule der NS.Schwesternschaft statt, die dem Rudolf-Heß= Krankenhaus in Dresden angegliedert sind. Die Oberin des Mutterhauses, Pgn. Thomas, führte die Teilnehmer der Tagung durch die mustergültigen und teils ganz neuartigen Eins richtungen des Mutterhauses, das gleichzeitig die bedeutendste Schwesternschale der RS. - Schwesternschaft ist. Die über 600 Schülerinnen , die hier zwei Jahre lang ausgebildet werden, find in Familien" ge= gliedert, die je 24 Schülerinnen umfassen und unter der Obhut einer Schwester stehen. Die Schülerinnen werden sowohl in Haus- und Küchenarbeit ausgebildet wie auch in jeder Art von Krankenpflege. Daneben tritt noch eine eingehende wissenschaftliche und welts anschauliche Schulung. Im Gegensatz zu der bisher üblichen Ausbildung der Schwestern in fonfessionell gebundenen Mutterhäusern wird den Schülerinnen und Schwestern des Mutterhauses der NS.- Schwesternschaft reichlich Gelegenheit gegeben für ihre körperliche Ausbildung durch Bereitstellung eines Sportplates und einer Turnhalle. Nach der Besichtigung der Schwesternschule wandte sich der Chef des Rudolf-Heß-Krankenhaujes, SA.-Gruppenführer Jensen , an die Teilnehmer der Tagung und umriß die hauptsächlichsten Aufgaben und Ziele der im RudolfHeß-Krankenhaus geleisteten Arbeit sowie die Ausbildung neuartige der NS.Schwestern. Die Schwester, und zwar sowohl die Kranten wie auch die Gemeindeschwester, dürfe nicht nur eine karitative Aufgabe erfüllen , so betonte Pg. Jensen, sondern ihr Beruf sei vor allem Dienstam Volke. Die Schwester müsse daher grundsäglich politisch sein, d. h. sie soll teilnehmen am Leben der

Nation und voll und ganz im Volke stehen. Dies zu erreichen sei das Hauptziel der Ausbildung der NS.- Schwesternschaft. Die Tagung der RSV.-Propagandisten, die im übrigen von Besprechungen organisatorischen Charakters ausgefüllt war, brachte noch eine Ansprache Leiters des der Hauptstelle Schwesternwesen im Hauptamt für Volkswohlfahrt, Hauptstellenleiter Pg. Heußler. Der Redner vermittelte den Teilnehmern der Tagung eine grundsägliche Darlegung der En twidlung des Schwesternwesens von den konfessionell ausgerichteten Orden über das Rote Kreuz, die freien Schwestern bis zur NS.Schwesternschaft, über deren organisatorischen Aufbau und deren verschiedenartige Arbeitsgebiete Pg. Heußler eingehend referierte. H. Sch.

Amerikanischer Bischof warnt vor dem Judentum

NSK Nach Meldung des Deutscher Wedruf und Beobachter". Neuyork, Nr. 48. hielt der Bischof der altkatholischen Kirche von Kalifornien, Dr. A. Dunstan Bell . unlänaft eine Rede über das Thema : ..Das auserwählte Volk". Vor zahlreichen Zuhörern stellte der Bischof feft. dak das auserwählte Volk" einerseits vom jeher sich über Verfolgung beklagend, immer nur Darauferpicht war , seine nicht jüdi schen Mitmenschen brutal zu übervorteilen. An Hand aeschichtlicher Tatsachen wies der Redner das verderbliche Wirken und die Zersekungsarbeit der Juden nach. Im Lauf der Jahrhunderte ei es den Juden gelungen. die Geschichte ihrer Gastvölker immer zu beeinfluffen und schließlich deren Volkstum durch die volksfeindlichen Lehren des Kommunismus zu vergiften. Sehr anerkennende Worte fand der Geistliche für das neue Deutschland. Er schloß seine Ausführungen mit der Aufforderung an die Zuhörer, nur bei Nichtjuden zu kaufen und bei den Wahlen für Arier zu stimmen.

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14. November 1936

Die NSK Randbemerkung:

Gezügelte Kraft NSK Es ist noch gar nicht so lange her, daß man sich in Deutschland einfach teine sogenannte ,,Baterländische Feier" ohne eine blondzöpfige walltürenhafte Germania vorstellen könnte, die den von patriotischen Gehalt und starker Ergebenheit getragenen Prolog des Vereinsfameraden P. mit viel Pathos den ergriffenen Zuhörern aufsagte, einen tiefen Knics machte, durch die kitschige Wald- und Wiesenkulisse verschwand, um die Bühne freizugeben für das spannende Drama, mit dem die ,,Baterländische Feierstunde" ihren Fortgang nahm . Die Zeiten aber find vorbei, endgültig vorbei. Eine Jugend wächst heran, die solch stilloses Zeug ablehnt. Auch die Zeit des überganges, die uns „ Dichter“ vom Schlage eines Czech Jochberg bescherte, ist überwunden, und mit Ernst gehen die verantwortlichen Männer an die Arbeit. Besonders erfreulich in diesem Zusammenhange ist die klare und kompromißloſe Haltung der Hitlerjugend bei der Neugestaltung der Kulturarbeit. Jeder wird aus ganzem Herzen den Ausführungen zustimmen müssen, die Obergebietsführer Cerff auf der Arbeitstagung des Kultur- und Rundfunkamtes der Reichsjugendführung in Berchtesgaden machte. Die H3. werde, so führte er aus, Emporkommen das sogenannter Sofdichter" zu verhindern wissen , die zu jedem noch so unbedeutenden Anlaß nun eine große Kantate oder ein neues Musikwerk schaffen zu müssen glaubten .

Die Mitarbeiter

des

Wie man durch ein zeitweiliges Verbot des Sprechchors nichts gegen den Sprechchor an sich sagte, sondern nur seinen Mißbrauch steuern wollte, so schien auch eine Maßnahme gegen den Mißbrauch der Feierstunden in der Hitlerjugend notwendig. „Es wird ab sofort in der HI. teine einzige Feier mehr stattfinden , ohne daß ein wirkliches Bedürfnis dafür vor = handen ist. Feierstunden sind teine Lüdenbüßer." Gespannt wird man darum auch das in Zusammenarbeit zwischen der Reichsjugendführung und der Reichsführung 66. demnächst herauskommende Wert über die nationalsozialistische Feiergestaltung erwarten dürfen. Kulturarbeit muß wachsen ; man kann hier nicht voreilig eingreifen und durch eine falsche Ungeduld nur stören. Man darf sich auch nicht von den Forderungen des Augenblicks übers rennen laſſen, ſondern muß den Blick frei behalten für die großen und weiter liegenden Ziele. Daß die Hitlerjugend als Träger jeder fommenden fulturellen Arbeit überhaupt mit dieser erfrischenden Selbstkritik an fich arbeitet, beweist wiederum die Richtigkeit der Auffassung, daß in der jungen Generation soviel gesunde Kräfte steden, die aus sich selbst heraus in unermüdlicher Arbeit den Weg zu einer neuen deutschen Kultur finden werden.

Reichsstudentenführers

Aemterbeſegung der Reichsſtudentenführung NSK München, 14. November. Der Reichsstudentenführer, SS -Obersturmbannführer Pg. Dr. Scheel, hat folgende Mits arbeiter berufen : Ständischer Vertreter und Stabsleiter der Reichsstudentenführung : SA.-Sturmbannführer Pg. Ernst Ho r n -Königsberg. Persönlicher Adjutant des Reichsstudentenführers: Stammführer Pg. Kurt DiderhofFreiburg i. Brsg. Als Amtsleiter der Reichsstudentenführung, die zugleich Leiter der Hauptstellen des RSDSIB. und der Hauptabteilungen der DSt. für das gleiche Arbeitsgebiet find, wurden berufen: Amtsleiter für Wissenschaft und Facherziehung : 66.-Oberscharführer Pg. Dr. Friz KubachHeidelberg. Reichswettkampfleiter im Reichsberufswettkampf der Studenten : 66.-Sturmbannführe Pg. Dr. Franz SizeBerlin. Amtsleiter für Presse und Propaganda : NSKK.- Sturmführer Pg. Dr. Wilhelm Kaff l = München. Amtsleiter für Kultur : vorläufig unbesetzt. Amtsleiter für Organisationen und Bersonalfragen: i. B.: NSKK.-Sturmführer Pg. Dr. Wilhelm Kaff I -München. Amtsleiter für Wirtschafts- und Sozial-

fragen: SS.-Scharführer Pg. Dr. Heinz FranzNeustadt a. d. D. W. Amtsleiter für Fachschulen : SA.- Sturmbann= führer Pg. Hans NothdurfteDanzig. Amtsleiterin für Studentinnen : Pgn . Inge Wolff -Berlin. Als Amtsleiter der Reichsstudentenführung, die zugleich Leiter der gleichen Hauptstelle des NSDSIB . ſind, wurden ernannt: Amtsleiter für politische Erziehung : Hauptstellenleiter Pg. Gerichtsreferendar Gerhard Mähner-München. Amtsleiter für Studentenkampfhilfe: Gau amtsleiter Pg. Dr. Julius DoerfflerMünchen. Amtsleiter der Reichsstudentenführung, die zugleich Leiter der gleichen Hauptabteilung der DSt. find: Amtsleiter für Auslandsarbeit : SA.- Sturmhauptführer Pg. Referendar Waldemar Mü l ler -Berlin. Amtsleiter für Leibesübungen : i . V.: NST StB.-Stammhausführer Pg. Karl Heinz Ham = berger -Jena. Leiter der Hauptstelle für Kasse und Verwaltung des NSDSIB.: Hauptstellenleiter Pg. Martin Froschauer -München. Leiter der Hauptabteilung für Kasse und Verwaltung der DSt.: Pg. Erich Pempeit = Berlin.

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NSK -Nachrichten

Zu NSK Folge 267

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Die Gauamtsleiter-Tagung auf Burg Vogelsang

Die Ewigkeit des Volkes

in der NSDAP.

Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley über die Aufgaben der Parteiorganiſatoren

NSK Vogelsang, 14. November. Nachdem er bereits vor zwei Tagen die Ta= gung der Gauamtsleiter eröffnet hatte, traf Reichsorganisationsleiter Dr. Ley am Sonnabendnachmittag wieder auf Burg Vogelsang ein, um ein großangelegtes grundsätzliches Refe= rat zu halten und den verantwortlichen Fachmännern aller Arbeitsgebiete der Partei eine grundlegende Ausrichtung zu geben. Pg. Dr. Len ging von dem historischen Aufbau der Partei in ihren Frühzeiten aus , um darzustellen, wie die ersten Organisationsformen der NSDAP. entstanden. Um die ersten Kinder des Nationalſozialismus sammelten sich Gefolgsleute, kriſtalliſierte sich Die Organisation ; es bildeten sich Zellen um Zellen ohne Zwang. Die Bewegung wuchs. Sie wurde aus den Zellen gebaut, nicht aber von oben her „ organiſiert“. Erst mit dem Zujammentreffen von Gefolgschaft und Führerpersön= lichkeiten fanden sich die ersten festen Formen, in denen sinnvolle Arbeit geleistet werden konnte.

Auch aus der Frühzeit der Kampfjahre stammt das Bewußtsein, daß man Erkenntniſſe, die richtig sind , nicht durch neue ersehen, sondern in ständiger Erziehungs- und Propagandaarbeit untermauern muß. Die Weltanschauung, so betonte Pg. Dr. Ley , muß fortgesetzt geübt und erprobt werden, wenn sie nicht ihre Stoßkraft und ihren Anhang verlieren soll. Er erinnerte dabei an die Situatio= nen der Kampfzeit, da der Verstand alles für Unsinn erklärte und jede Hoffnung zu zerbrechen drohte. Da war es der Glaube, der den alten Parteigenossen immer wieder die Kraft zur Treue und zum Widerstand gab. Unter Tiefen Voraussetzungen ist die Organisation der Partei entstanden. Die Partei fuhr der Reichsorganisationsleiter in ſeinen Darlegungen fort ist der des Motor Lebens im neuen Deutschland, der drängende Faktor, während der und andere Staat Organisationen auf Ruhe und Bestand angewiesen sind. Darum muß auch der Politische Leiter immer den Mut zum Wagnis haben. Die Bewegung ist nicht mit einem in allen Einzelheiten fertigen Programm in die Macht hineingegangen, sondern mit dem Wagemut ihrer kämpferiſchen Vergan= genheit. Aus der Verwirklichung der nationalsozialistischen Erkenntnisse heraus ist die Ord-

nung in der Organiſation der Partei an Front zu erklären. Mit voller Absicht sind Verbände organisatorisch unter die Hoheit Partei gestellt worden, damit sie immer die Partei gefettet sind.

der die der an

Als höchstes Ziel bezeichnet Pg. Dr. Leg dann die Eingliederung des Volkes in den Orden der Partei und die Verbände als Gemeinde. Nichts ist daher logischer als die Organisierung der Gemeinde nach dem Prinzip des Ordens. Es muß sich alles in Deutschland auch organisatorisch nach der Partei richten, denn die NSDAP. hat den Anspruch auf die Totalität der Menschenführung. Alle anderen Systeme der Volksführung haben vor dem Nationalsozialismus die Möglichkeit gehabt, ihre Fähigkeiten der Volksführung zu beweisen und haben versagt. Der Nationalsozialismus aber ist der große Glaube des deutschen Volkes geworden. Hinsichtlich der kommenden Aufgaben der Organisation der Partei stellte Reichsorganisationsleiter Dr. Ley das Problem des Führernachwuchses als die entscheidende Frage des Nationalsozialismus in den Mittelpunkt.

In einer großartigen Übersicht schilderte Dr. Len dann die Erfordernisse und die Methodik der Nachwuchserziehung des politischen Führertums, wobei er besonders die Forderung her= vorhob, daß der künftige Führer auf alle Fälle irgendeinen beruflichen Abschluß vorweisen muß, die erste Stufe der Bewährung vor seiner weiteren Führerausbildung. Im Hinblick auf die soziale Ordnung des deutschen Volkes verlangte der Reichsorganis ſationsleiter eine saubere und lebendige Ge= meinschaft. Der Betrieb, das Gegenstück zu Familie und Ortsgemeinschaft, sei dritte Zelle des Lebens und deshalb genau so heilig wie die beiden anderen Zellen des menschlichen Le= bens. Dazu muß eine ausreichende Stärkung des Einzelmenschen durch Berufs = erziehung treten. Hand in Hand damit gehen die Sorge und die Maßnahmen für die Volksgesundheit. Unsere Generation muß das Fundament des Nationalsozialismus zustandebringen, darum muß sie ihre Gesundheit erhalten. In unserem Volke muß darüber hinaus ein solches Gefühl der Kameradschaft herrschen, daß sich niemals jemand in Deutschland verlaſſen fühlt, ſondern immer im Schoße der Volksgemeinſchaft geborgen wiſſen kann.

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Zu NSK Folge 267

Leiſtung

aus

14. November 1936

Gemeinſchaftsgeiſt

Vorträge über Breſſearbeit, Varteigerichtsbarkeit und Ernährungswirtſchaft NSK Vogelsang, 14. November. Die Tagung der Gauamtsleiter auf Burg Vogelsang wurde am Sonnabendvormittag mit einem großangelegten Vortag des Reichspreſſechefs der NSDUP.,. Reichsleiter Dr. Dietrich, fortgesetzt, der den Teilnehmern ein flar ge= zeichnetes Bild von der Entwicklung, Organiſation und politischen Aufgabe der nationalsozia= listischen Pressearbeit vermittelte. Nach ihm er läuterte Staatsrat Meinberg das Gebiet und die Forderungen der Ernährungswirtſchaft. Im Mittelpunkt des Tages ſtand die große grundsätzliche Rede des Reichsorgani : sationsleiters , der wieder nach Vogelsang zurückgekehrt war. Die Reihe der Referate der Vorträge hatte der Oberste Parteirichter, Reichsleiter Buch , mit seinen Ausführungen über das bedeutungsvolle Thema der Parteigerichtsbarkeit abgeschlossen, wobei er eine Abwandlung der Verfahrensordnung ankündigte. Bei der Behandlung des Themas „ Aktuelle Fragen unserer Pressearbeit" be= faßte sich Reichspressechef Dr. Dietrich in eindrucksvollen Ausführungen mit den nationalen Aufgaben, die Partei und Preſſe untereinander verbinden. Auf die Geschichte der nationalsozialistischen Pressearbeit eingehend , die er als einen der intereſſanteſten Abſchnitte der Parteigeschichte bezeichnete, behandelte Pg. Dr. Dietrich die großen Abschnitte der histo rischen Entwicklung der Parteipresse von dem Erwerb der ersten eigenen Parteizeitung im Jahre 1920 bis zu den Tagen der politiſchen Hochleistung der Kampfzeit im Jahre 1932, da die nationalsozialistische Presse auf Befehl des Führers ganz aus eigener Kraft heraus eine gewaltige Resonanz in Deutschland und der Welt hervorrufen konnte. Der Reichspressechef gab anschließend den Gauamtsleitern ein anschauliches Bild der pressepolitischen Entwicklung seit dem Jahre 1933. Die Partei habe nicht die übrige Presse vernichtet, sondern sie habe die Führung in der deutschen Presse übernommen. Er vermittelte dann einen Überblick über den Aufbau der preſſepolitiſchen Arbeit, wie sie heute in der NSDAP . von den Dienststellen der Reichspressestelle sowie von den Gaupressestellen geleistet wird. Zum Schluß seiner fesselnden und immer wieder von Beifall

unterbrochenen Darlegungen unterstrich der Reichspressechef die Bedeutung der heute zur nationalen Macht gewordenen deutschen Presse und die Mission, die durch das Verständnis der Partei für die Presseaufgaben erfüllt werde. Der Reichsobmann

des Reichsnährstandes,

Staatsrat Meinberg, kennzeichnete in fesselnden Ausführungen die Situation der deutschen Ernäh -rungswirtschaft und der großen nationalpolitischen Aufgabe der Nahrungsmittelverforgung durch den deutschen Bauern. Er setzte sich für die Geltung des Totalitätsprinzips natio nalsozialiſtiſcher Haltung gerade auch für dieſes wichtige Gebiet des deutschen Lebens nachdrücklich ein. Man solle eines Tages im Buch der Geschichte lesen können, daß das deutsche Bauerntum des Führers würdig gewesen wäre. Reichsleiter Buch knüpfte in seinem Vortrag über Wesen und Ziel der Parteigerichtsbarkeit an die Forderung des Führers an, daß alle Deutschen Nationalſozialiſten, die besten Nationalsozialiſten aber Parteigenoſſen ſein müßten. So wie das Recht des Staates dem Volke und dem Staate dient, so diene die Parteigerichtsbarkeit der Bewegung. Sie sei nicht vorwiegend ein Säuberungs-, sondern ein Erziehungsinstrument in der NSD A P., das der unbedingten Sauberkeit der Bewegung den Boden bereite und über sie wache. Reichsleiter Buch hob als bedeutsam die Tatsache hervor, daß nun auch der Parteirichter in die Lage versetzt werde, den Eid abzunehmen. Er kündigte weiterhin in seiner Rede eine Ab wandlung der Verfahrensordnung in der Form an, daß zukünftig Urteile nicht mehr vom Obersten Parteigericht nach dem Aktenbefund, sondern nach den Hauptverhandlungen in den Gaugerichten gefällt würden. Für solche Urteilsfindung solle fünftig das Oberste Parteigericht nicht mehr als Revisionsinstanz, sondern nur noch als zuständig für Gnadengesuch gelten. Die alte Disziplin der Partei, die den Gehorsam als oberste Tugend kenne, werde durch die Parteigerichtsbarkeit unumschränkt gewahrt werden, um so mehr, als sie sich der Ausrottung aller bleinlichen persönlichen Verfahren und Vorfälle verpflichtet fühle.

Drud: M. Müller & Sohn KG., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

*

Vartei- Korreſpondenz

Nationalsozialiſtiſche

Brief, und Drahtanschrift der Schriftleitung: Berlin SW68, Zimmerstr. 90, III. Fernruf: A 1 Jäger 0022 Berlag: Franz Eher Nachf., G. m. b. H., Bentralverlag der NSDAP.,""München - Berlin fand : Cher - Verlag , Berlin SW 68, merkrake 88 - Alle Zahlungen find nach (Postichedkonto Berlin 4454) zu richten

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Hauptschriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NGDAB

NSK Folge 268

16. November 1936

Blatt 1

Schweizer Ausbürgerung

Ludwig - Cohns

gefordert

Eine Stimme gerechter Empörung - Schindluder mit dem Bürgerrecht getrieben „Muß es das Schweizer Volk dulden ? . . . “ NSK Das hemmungslose Eintreten des jüdischen Emigranten Emil Ludwig-Cohn für den Gustloff-Mörder David Frankfurter hat ihm in der Schweiz schon eine Reihe von Zurückweiſungen --- u. a. durch die " Neue Zürcher Zeieingetragen. tung ” Das Blatt „ Die Front" (Nr. 260) hat nun die Mordverherrlichung Ludwig-Cohns zum Anlaß genommen, um seine Ausbürgerung aus der Schweiz zu fordern . Die Zeitung führt in einem Artikel „ Der Fall Emil Ludwig-

des

nicht

nur

eine

unverkennbare

Ein-

mischung in ein schwebendes Gerichtsverfahren , es sondern ist gleichzeitig auch geeignet , die Mentalität des Schweizer Volkes in ein schiefes Licht zu rüden und ihm dadurch zu schaden.

... Spürt nicht jeder unvoreingenommene Eidgenosse, daß hier auf eine unerhört perfide Art und Weise nicht nur Recht und Unrecht von vornherein verteilt, sondern auch der Keim des

Cohn" u. a. folgendes aus : „Wir würden uns mit diesem neuesten Produkt aus der Giftküche des bekannten Emigrantenverlages nicht befassen, wenn in ihm nicht eine grundsäzliche Frage aufgerollt würde. Diese grundsägliche Frage geht dahin, ob es das Schweizer Volk dulden muß, daß ein in seinem Staatsverband aufgenommener Jude ſein Bürgerrecht dazu mißbrauchen darf, in einer Art und Weise tätig zu werden, die nichts Land unſerem anderes als schwerste Nachteile zufügen muß. Das Pamphlet Emil Ludwig- Cohns, das in diesen Tagen, also einen Monat vor der gerichtlichen Behandlung des Falles Frankfurter erschienen ist, bedeutet nämlich mit seiner leidenschaftlichen Verteidigung Frankfurters und mit seiner Glorifizierung des politischen Mor-

Mißtrauens endgültig in das deutsch-schweize= rische Verhältnis hineingetragen werden soll ?“ Auf Grund dieser Feststellungen fordert die Schweizer Zeitung zum Schluß dann die Re = vision der Einbürgerung Emil Ludwig-Cohns. In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, daß auf Weisung der Bundesanwalt= schaft auch ein weiteres Heßbuch, das von dem deutschen Emigranten Kloß zusammengestellt wurde und eine schwere Provokation des Deutschen Reichs darstellte, beschlagnahmt worden ist. Dieses erfreuliche Vorgehen kann jedoch nicht von dem beschämenden Tatbestand ablen= fen, daß heute noch in zahlreichen Schweizer Buchhandlungen und Bahnhofskiosken Bücher verkauft werden dürfen, die eine gewiſſenlose Aufhebung des Schweizer Volkes gegen Deutschland und seinen Führer enthalten.

Blatt 2

NSK Folge 268

Das

neue

Geſicht

16. November 1936

der

Schweſter

-

Alter Beruf mit neuen Grundſägen Umbruch in der Schweſternausbildung Ein Besuch in der NS.-SchwesternWie die NS. Schwestern herangebildet werden ſchule in Dresden NSK Anläßlich der großen Werbeaktion für den Unsere Ausbildung dauert zwet Schwesternberuf, die ab 15. Rovember von der NS.. Jahre , die durch eine Prüfung als Bollswohlfahrt in ganz Deutschland durchgeführt wird, besichtigte unser Sonderberichterstatter das Mutterhaus staatlich anerkannte Krankenund die erste Schule der RS.-Schwesternschaft" in Dresden. pflegerin abschließt. Vor der Aufnahme in die Schule mußten wir uns verpflichten, nach Weit draußen am Rande der Stadt Dresden, der Ausbildung noch mindestens zwei eingefaßten Bäumen an einer stillen, von hohen Jahre innerhalb der NS . - Schwe = Seitenstraße, liegt der mächtige Bau des beSternschaft zu arbeiten. Wohnung und kannten Rudolf - Heß - Krankenhauses , Verpflegung erhalten wir hier kostenlos ; dessen Betreuung ganz in Händen der NSwährend des ersten Ausbildungsjahres beSchwesternschaft liegt. Ihm angegliedert ist das zahlen wir 25 RM. Lehrgeld monatlich. Ist Mutterhaus der NS. - Schwestern so jedoch eine Schülerin ganz mittellos, so wird ihr NS. » wie bedeutendste erſte und die auch das erlassen, so daß also die Aufnahme Schwesternschule Deutschlands. in die NS. Schwesternschule teines Schreitet man quer über den von dem falls von der materiellen Lage Quadrat der Gebäude umgebenen wohlgepfleg= der Bewerberin abhängig ist.“ ten Park dem Eingang der Schweſternschule zu, ,,Und worin besteht nun vor allem Ihre so begegnen einem schon zahlreiche Schwestern Tätigkeit, wie vollzieht sich Ihre Ausbildung in ihrer Eleidsamen dunkelbraunen Tracht. während dieser beiden Jahre ? Vor allem würde Schon gleich beim Anblick dieſer lebhaften und ich gern wissen, warum man so ganz anders Fichtlich lebensfrohen Gestalten mit ihren beeindruckt von dem Leben hier ist, als dies in lachenden Augen, die so ganz im Widerspruch den meisten anderen Kranken- oder Schwesternstehen zu dem, was man sich als Schwesterntyp häusern der Fall ist?" so bisher vorgestellt hat, umfängt den Besucher ,,Unsere Ausbildung unterscheidet sich allereine eigentümliche Atmosphäre. Eine Atmodings ganz grundsäglich von der in anderen fphäre, die ziemlich das Gegenteil darstellt der Einen wesentlichen UnterSchwesternschulen. gefürchteten trübseligen Krankenhausſtimmung. schied möchte ich gleich vorausschiden. Unser Woran liegt es nun, daß man von den NS.Tag beginnt mit Frühsport. Wir Schwestern im Rudolf-Heß-Krankenhaus einen besigen eine gut eingerichtete Turnhalle und so wesentlich anderen Eindruck erhält? Was einen Sportplag. Einmal mindestens ist find die Gründe, die diesen Geist der Lebensjede Woche Sportals Unterrichtsfach , freude, der Lebensbejahung hier entstehen daneben aber benüßen wir diese Anlagen auch ließen, einen Geist, so fremd jenem der Abwährend unserer freien Zeit, über die wir nach eigenem Gutdünken verfügen können." geschlossenheit und Weltferne, der besonders den betont fonfeffionell eingestellten SchwesternZwei besondere Merkmale in der Erziehung organisationen eigen ist? der NS.-Schwester : körperliche Ertüchti Die einfache Erzählung einer Schülerin der gung und persönliche Freiheit. Zwei NS. -Schwesternschule gibt Auskunft über alle Begriffe, die fich längst alle Menschen zu eigen Diese Fragen. Die freundliche Oberin der gemacht haben, die in der heutigen Welt Schule, Pgn. Thomas , die mir Gelegenheit geradezu zur Selbstverständlichkeit geworden gab, die mustergültigen Einrichtungen der Anfind, bei den Schwestern der charitativen Verstalt zu besichtigen, erfüllt meine Bitte, mich bände aber nicht gültig sind. mit einer der über 600 Schülerinnen der NS.Daß der Beruf der Krankenschwester ebenSchwesternschule über ihre Ausbildung, ihre soviel, ja noch mehr körperliche und geistige Tätigkeit und über das Leben, das sie hier Widerstandskraft erfordert, als die meisten an= führen, zu unterhalten. deren Frauenberufe, wurde vielleicht schon ,,Wie tamen Sie als Schülerin in dieſe früher erkannt. Die Folgerung daraus Schwesternschule?" möchte ich zuerst erfahren. gezogen aber hat erst der NationalWelche Bedingungen hatten Sie zu er sozialismus, der die Erziehung der NS.füllen?" Schwester so gestaltete, daß die innere und äußere Spannkraft, daß der Wille und das freu,,Nun, allzu schwierig war es nicht “, beginnt die Schülerin, die mir gegenüber am Tisch eines dige Bekenntnis zum Leben stets in ihr erhalGemeinschaftsraumes Platz genommen hat. ten bleiben und - was gerade hier von ent,, Nach den Vorschriften soll unser Alter scheidender Bedeutung ist ― - sich auch im besten Sinne auf ihre Umwelt auswirken. 3 wischen 19 und 28 Jahren liegen, die Bewerberin soll unverheiratet und gesund und ,,Unser Dienst", so fährt die Schülerin in ihrer Teistungsfähig sein für ihren Beruf. Wer nicht Erzähung fort, „ beginnt um 7 Uhr morgens und dauert, mit einer dreistündigen Unterbereits im Frauenarbeitsdienst war, oder keine Hauswirtschaftlichen Kenntnisse besigt, muß vor brechung am Nachmittag. bis abends 8 Uhr. Während dieser Zeit verrichten wir unter der Der eigentlichen Aufnahme in die Schule noch ein halbes oder auch ein ganzes Jahr hier in Anleitung erfahrener Schwestern alle in unDer Hauswirtschaft arbeiten , um serem Beruf vorkommenden Arbeiten in den verschiedenen Stationen des Krankenhauses. fich auf allen Gebieten des Haushalts zu ver Dollkommnen. Hier im Schwesternhaus - lassen wir uns

16. November 1936

Blatt 3

NSK Folge 268

wohnen je drei Schülerin weiter berichten nen in einem Zimmer, 24 Schülerinnen bilden eine Familie", die von einer Schwester als Familienmutter betreut wird. Jede Familie besigt ein eigenes großes Wohnzimmer, in dem wir uns gewöhnlich während der freien Nachmittagsstunden und oftmals auch abends aufhalten. Wer Lust hat, kann abends auch seine Kleidung wechseln und nach Belieben auss gehen. Jede Woche haben wir einen ganzen Tag frei , wobei wir einmal diesen freien Tag nach eigenem Ermessen ausfüllen, das an= dere Mal wird er von den Schweſtern gestaltet, d. h. wir unternehmen gemeinsame Wanderungen und Besichtigungen oder führen in unserem großen Festsaal Theaterund Musikstüde auf. Ein Tag in der Woche ist Kurstag , an dem wir nicht auf Station gehen, sondern entweder in unserem Operationslehrraum Unters richt erhalten oder aber im Lehrsaal wissen= schaftliche Vorträge von besten Lehrfräften, Spezialärzten aller Gebiete ; hören über Phyfit, Chemie, Biologie, Anatomie, Arzneimittellehre, Ernährungslehre, Rassenpflege und sportärztliches Wiſſen. Neben diesen umfassenden rein wissenschaft= lichen Unterricht aber tritt noch ein Gebiet, das in der Ausbildung der Schweſter ganz neuartig und doch so fundamental ist: Die Schu . lung in der nationalsozialistischen Weltanschauung." Daß eine solche tiefwirkende Umstellung in der Ausbildung und Gestaltung des neuen Schwesterntyps von verschiedener Seite schon infolge ihrer Neuartigkeit - nicht ganz ver= standen wird, braucht uns nicht zu wundern. Und mancher Volksgenosse fragt vielleicht selbst zweifelnd : Krankenpflege und Weltanschauung, was haben diese beiden so verschiedenen Gebiete miteinander zu tun? Jeder Mensch weiß es aus eigener Erfahrung, daß eine innere Grundhaltung, eben eine flar umrissene Weltanschauung, die Voraussezung dafür ist, daß man den Aufgaben, die das Leben täglich an uns heranträgt, innerlich gewachsen ist, daß man sie erfüllt und nicht an ihnen zerbricht. Wer aber den Dienst einer Kranken- oder Gemeinde schwester kennt, die oft ihr ganzes Leben in

selbstloser Weise und mit letter Hingabe ihrem hohen Beruf widmet, der weiß auch um die Notwendigkeit seiner festen weltanschaulichen Verankerung. Die Frage lautet also nicht, ob die Schwester weltanschaulich ausgebildet wer den soll, sondern vielmehr, welches Prinzip die Grundlagen ihres Handelns bilden soll. Die Triebfeder für die Tätigkeit der meiſten Schwesternorganisationen war bisher und ist heute noch das Alleingebot der christlichen Nächstenliebe, die humanitäre Einstellung, das Mitleid. Ihr Tun und Handeln beſchränkte ſich deshalb notwendigerweise auf die Heilung des einzelnen Kranken, nicht aber auf die Verhütung der Krankheiten und am allerwenigsten auf die Pflege der Volksgesundheit im weiteren Sinne. Hier liegt der Hauptunterschied in der Auss bildung der NS.- Schwester. Entsprechend der nationalsozialistischen Weltanschauung, in deren Mittelpunkt das Volk steht, ist es nicht nur die Aufgabe der NS.-Schwester, als Krankenschwester dem erkrankten Volksgenossen zu helfen, sondern ihre größte Mission besteht darin , als Gemeindeschwester vor allem auf dem Lande der gesunden Familie mit Rat und Tat zur Seite zu stehen zur Verhütung der Krantheiten , d. h. , sie bekämpft nicht nur das Übel selbst, sondern seine Wurzel. Das Motiv ihres Handelns kann daher auch nicht auf dem Mitleid beruhen, das jedem Menschen gleichermaſſen entgegengebracht wird, sondern ihr Blickfeld konzentriertſich grundsätzlich und ausschließlich nur auf die Gesunderhaltung des deutschen Volkes . Und die nationalſozialistische Weltanschauung allein befähigt sie, mit innerer Freude und Begeisterung heranzugehen an ihre große völkische Aufgabe und ihr in vollem Maße gerecht zu werden. Persönliche Freiheit im Rahmen ihrer Organic sation, körperliche Ertüchtigung und weltanſchauliche Ausrichtung, das sind die fundamentalen Neuerungen, die die Erziehung der NS.= Schwestern aufweist. Verbunden mit umfassen= dem theoretischen und praktischen Wissen auf allen Gebieten ihres Berufes ist eine solche Ausbildung allein in der Lage, die wahre Gestalt der neuen deutschen Volksschwester hervor zubringen. Heinz A. Heinz.

Wo stehen die französischen

Gewerkschaften ?

Der Taktiker Jouhaux - Die neue Macht im Land

NSK Während in den parlamentarischen Kreisen und bei den Parteitongreſſen die Ratlosigteit über die künftige politische Orientierung allgemein ist, bereitet der Gewerkschaftsführer Léon Jouhaur und seine Freunde den ,,grand coup" der Gewerkschaften vor. Und es sei hier dieser Betrachtung gleich vorangestellt, daß die Erwartungen der Confederation Générale du Travail (CGT. ) insofern einige Aussichten für ihre Erfüllung versprechen, als im Vergleich zu den politischen die CGT. verhältnismäßig unbeParteien ― lastet dasteht, nachdem es ihrem Führer gelungen ist, sich immer deutlicher von den täglich ausbrechenden Streiks zu distanzieren und

die Schuld an diesen unerfreulichen Erscheinun= gen der Agitation der Kommunistischen Internationale zuzuschieben. Die Regierung Blum bereitet einen neuen Gesezentwurf vor, der nach zuverlässigen Pariser Informationen von Léon Jou haug inspiriert sein soll. Danach will man juristisch und staatsrechtlich den Unterschied zwischen „legalen“ und „illegalen " Streits ein für allemal festlegen und nur den= jenigen Streiks „Legalität“ zusprechen, die „von der Mehrheit der Arbeiterschaft“ beschlosfen werden. Alle übrigen Arbeitsverweigerungen und Fabrikbeſezungen sollen der staatlichen Exekutive begegnen, die ermächtigt werden soll,

NSK Folge 268 Blatt 4 16. November 1936 mit Polizeigewalt gegen sie einzuschreiten. Über das Gesetz als solches läßt sich vorerst nicht viel sagen, nur eines ist klar : Wenn es der Regierung gelingt, gegen den wahrscheinlichen Protest der Kommunisten, zu dieser Entscheidung zu gelangen, dann wird Herrn Jouhaur eine Waffe in die Hand gegeben, deren Stärke nicht abzusehen ist . Die CGT., welche schon seit langem mit großem Erfolg eine Monopolstellung im Staate anstrebt, würde sich mit dem Tage, an dem das Mittel des Generalstreits in ihrem Besiz sein würde , alle politischen Parteien unterordnen . die französischen Syndikate bei uns nicht besDa onders gut bekannt sind, sei hier versucht, ein Bild ihrer Zie wel lsetzung und ihrer tanschauLattit , ihrer lichen Richtung zu entwerfen. Die Gewerkschaften in ihrer heutigen Form sind das Ergebnis einer jahrzehntelangen Entwicklung, in deren Verlauf sich das französische Proletariat Etappe für Etappe vorwärts schob. Das Zweite Kaiserreich hatte ihm am 25. Mai 1864 alitionsrecht gewährt, das den das GeneKo ralstreit für den Fall, daß er auf profeſſioneller Grundlage entstand galen Mittel stempelte ; die zuRepein ublem gab= ik le ihm am 21. März 1864 das Syndikatsrecht und 1920 das Besizrecht für die Ge = werkschaften . Man kann als den eigentlichen Schöpfer der Syndikate Waldec - Rousseau ansehen, dessen Traum es einmal ge= wesen war, die Gewerkschaften zu einer politischadministrativen Organisation zus amm uschließen und sie dann dem Minist eri des umenz Innern zu unterstellen. Es kam ganz anders : Seit 1895 zeichnete sich ihr Ziel mit einiger Deutlichkeit ab ; es kam ihnen weniger darauf an, das Los der Arbeiter= flasse durch eine praktische Verbesserung der Lebensbedingungen zu erleichtern, als viel mehr die soziale Spannung aufrecht = zuerhalten und progressiv zu verschär = fen. Da erkannte der Staat ihre eigentliche Zielsetzung: Schaffung einer Art syndikalistischen Staates im Staate , neben und gegen das geschriebene Gesez. Seit jener Zeit sehen wir den französischen Staat in einem dauernden Rüdzug : Schweigend sieht er zu , wie von den Gewerkschaften eine sehr elementare, dafür aber um so wirksamere Klassenkampftheorie aufgestellt wird. Herr Jouhaug kümmert sich wenig um den Parteienkampf, in dem sich die einzelnen Sektoren gegenseitig zerfleischen ; er kennt nur zwei Klassen, die der Befizenden und damit sind auch die Kleinsten gemeint und die des Proletariats . Wie seine Stellung zur Regierung ist, soll ein Ausspruch von ihm charakterisieren : „Ich bin der alten Idee Proudhons treu geblieben : die Fabrik wird die Regierung zum Verschwinden bringen." Den " Mythos" ihres Klassenkampfes laſſen fich die Gewerkschaften von keiner marristischen Partei nehmen , und in der berühmten ,, Charte d'Amiens" von 1906 verkünden sie ihre Una bhängigkeit , deren Tradition_erst nach dreißig Jahren , bei der Bildung der Volksfrontregierung, aufgegeben wurde : „ Die CGT. gruppiert außerhalb einer jeden politischen Schule alle Arbeiter , die bereit sind für den Kampf gegen das Lohnverhältnis und das Unternehmertum (patronat) . Der Kongreß be= trachtet diese Erklärung als eine Anerkennung des Klassenkampfes, bei dem auf wirtschaftlicher Grundlage die protestierenden Arbeiter den Kräften der Ausbeutung und Unterdrückung, in materieller und moralischer Hinsicht , die von der kapitalistischen Klasse gegen die Arbeiterklaſſe zur Anwendung gelangen , gegenüberstehen .“ Als Léon Blum bei der Bildung seiner Re-

gierung Herrn Jouhaux zur Mitarbeit berief, handelte er aus der logischen Erwägung heraus , daß man seine politischen Freunde lieber bei sich im Kabinett haben wollte als außerhalb; und der Gewerkschaftsführer nahm das Anerbieten an , mit der Versicherung , daß er sich nun technischen" Fragen widmen wolle, durch formell der Wunsch zum Ausdruck gekwo om-= men war , der Charte d'Amiens Treue zu halten. In diesem Punkte hat aber die Taktik eine ungemein starke Ähnlichkeit mit der augenblicklichen Haltung der Kommunisten , welche sich bewußt der Regierungserekutive enthalten, dafür aber um so deutlicher ihre Kontrolle wirken lassen . Hier muß noch bemerkt werden , daß wir die Gewerkschaften unter einem ganz anderen Gesichtspunkt betrachten müſſen , als es noch vor zwei oder drei Jahren möglich war ; in diesem Frühjahr fand eine Verschmelzung der alten CGT. mit der revolutionären und kommunistischen CGTU . statt, die vor dem Kriege abgesprungen und ihre eigenen Wege gegangen war . Er stellt sich die Frage, ob man ernsthaft von der Einmütigkeit der beiden Partner ſprechen könne. Aufmerksame Beobachter der Entwicklung der lezten Monate streiten dies ab, und C.- 3. Gignour spricht in einer umfassenden Abhandlung in der Revue de Paris" von einem stillen , aber sehr ersten Duell, das seit Beginn zwischen Herrn Jouhaug und seinem neuen tommunistischen Adjutanten , dem Genossen Racamond, dem „ Auge von Moskau “, ausgefochten wird. Dennoch ist Léon Jouhaug ein schlauer Fuchs, der den offenen Bruch mit den Kommunisten vermeidet und seine persönlichen Antipathien zurückſtellt . Seit dem ,, accord Matignon " vom 7. Juni dieses Jahres wächst die Autorität der Gewerkschaften zusehends. Jouhaug verkündet, daß die Confédération über vier Millionen Mitglieder zähle, und bereitet im stillen das Monopol für die CGT. vor, wobei er von einzelnen Mitgliedern der Volksfrontregierung unterstützt wird. Wie verträgt sich aber diese Tendenz mit dem alten Schlagwort ,, liberté syndicale"? Nun, Jouhaux erkennt sie de facto ſeit der Unterzeichnung des accord Matignon" nicht mehr an; dies tam zuerst schlagartig dadurch zum Ausdruck, daß die Syndikate der CGT. einfach ihre Unterschrift verweigerten, wenn sie neben anderen Gewerkschaften bei der Abschließung der Kollektivverträge zeichnen sollten. Es soll in Zukunft allein der Confédération Générale du "" Travail" das Attrib ut ,,freie" Gewerkschaften zugeteilt werden ; und damit erweist sich der Gewerkschaftsführer als Fürsprecher und Förde rer einer Politik, die er noch vor wenigen Jahren im faschistischen Italien auf das schärfste bekämpft hatte. Neben allen opportunistischen Erwägungen kann Herr Johaug die Taktik der Zweiten und Dritten Internationale, die darauf ausgerichtet ist , den Mittelstand und die befizenden Klassen aufzureiben , nur begrüßen, denn diese Politif bereitet den Gewerkschaften ihren Weg und schafft ihnen die soziale Grundlage für den letzten Entscheidungskampf. Bei aller Bieg samkeit, die der Gewerkschaftsführer schon zu Beginn des Weltkrieges bewies, als er plög lich die Formel, das Proletariat habe keine Heimat", aufgab und eine Weile seine Kriegspropaganda trieb, hat gr e Ziel" das ränd seiner Klassenpolitif unveer Auge bes ert im oß halten : es ist der unveränderte Antagonismus zwischen dem patronat“ und den „ proletaires ", dessen Verschärfung das ganze Volf nicht etwa zu „ Besitzenden", sondern zu Proletariern nach russischem Muster stempeln soll . Und zweifellos dieje Verwandtschaft in der esKonist

Blatt 4a

16. November 1936

NSK Folge 268 zeption des Besizes, die Johaug von der Drits ten Internationale, einem uralten Geseze zufolge, trennt . Aber noch hat sich der alte Taktiker an feinen Weg gebunden , sondern er paßt den Rhythmus seines Vorgehens mit einem bes wundernswerten Instinkt den sogenannten „ objektiven Gewalten " an , wenn er auf seinem Wege auch so manche bittere Pille schlucken muß.

So hat er mit den Kommunisten einen be dingten Burgfrieden geschlossen und auch Herrn Blum die Bitte erfüllt, die Interventionshehe für Spanien einzustellen , die er vor wenigen Monaten auf sein Panier ge schrieben hatte. Seine Diplomatie hat ihn da bei innerhalb des Volksfrontkomplexes um ein gutes Stück vorwärtsgebracht. Sch.-B.

Außen ländlich, innen ſtädtiſch ? - Grundlegende Beſtimmungen des Gütebedingungen für Siedlerhausrat Hausrat der Wohnform entſprechend Reichsheimstätten -Amtes der DAF.

NSK Mit dem Einsetzen einer verstärkten Siedlungstätigkeit nahmen geschäftstüchtige Unternehmer die Gelegenheit wahr, nun ihrerseits einen Beitrag zum Siedlungswerk zu geben, indem sie ganze Serien von sogenannten „Siedlermöbeln" herstellten, die jedoch einer sachlichen Prüfung der mit den Sied lungsfragen beschäftigten amtlichen Stellen nicht standhielten . Zwar hatte man sich in der Formgebung im Hinblick auf die gute Konjunktur der schlichten Raumgestaltung des Siedlerhauses angepaßt , jedoch war die Ausführung in den meisten Fällen ungenügend und im Preis so gehalten, daß diese sogenannten Stedlermöbel für den Heimstättensiedler überhaupt nicht in Frage kamen. Mit dem nationalſozialiſtiſchen deutschen Siedlungswert ist nicht nur eine grundlegende Erneuerung der Wohnform verbunden, ſondern die Bestrebungen erstrecken sich gleichfalls auf eine Verbesserung der Innenausstattung des Siedlerhauses . Wer Gelegenheit hat, die Möblierung des Siedlerhauses zu sehen, wird ohne weiteres die Dringlich leit einer grundlegen den Reform der Innenausstattung für Siedlerhäuser bejahen . Zum Siedlerhaus gehört auch der entsprechende Siedlerhausrat, und es ist ein Unding, hochglanzpolierte Möbelstücke, Schlafzimmer in Schleiflackausführung usw. aus der Stadtwohnung in das Siedler, haus zu bringen, ganz abgesehen von der unmöglichen Formgebung des Möbelstückes in den städtischen Wohnungen . Das Siedlerhaus in seiner Ausführung ist einfach und schlicht und gemahnt an die nahe bäuerliche Verwandtschaft. Es ist daher unbedingt erforderlich, die Siedlerftelle mit solchem Hausrat auszustatten , der diesen schlichten und einfachen Wohnform entspricht. Hier einen neuen Weg aufzuzeigen, hat sich das Reichsheimstättenamt der DAF. zur Aufgabe gemacht. In aller Stille wurden in Gemeinschaftsarbeit aller an der Herstellung und Lieferung von Siedlerhausrat beteiligten Kreise grundlegende Bestimmungen über Siedlerhausrat" festgelegt, die Demnächst als Richtlinien erscheinen werden. Das Reichsarbeitsministerium , der Reichs. ausschuß für Lieferbedingungen (Ral.), die Fachverbände des Tischlergewerbes , die Möbelindustrie und andere wirtschaftliche Organi. sationen haben die Bestrebungen des Reichs-

heimstättenamtes der DAF. zur Herausgabe ,,grundlegender Bestimmungen für den Siedlerhausrat " in jeder Hinsicht unterſtügt und zu ihrem Teil dazu beigetragen , daß der Kampf gegen Einführung von Kitsch und Plunder ins Siedlerhaus gemeinſam aufgenommen und mit Erfolg durchgeführt werden kann. Zum Schutze und zur Sicherung deutscher Wertarbeit, die für das Siedlerhaus allein in Frage kommt, müssen Vereinbarungen herausgegeben werden, welche die Basis für die zufünftige Arbeit sowohl der Innungsverbände des Tischlergewerbes , als auch der Möbelindustrie im Hinblick auf die Herstellung von Siedlermöbeln bilden werden. Fernerhin muß als äußerlich kennbares Merkmal ein Gütezeichen geschaffen werden, durch welches der Käuferschaft dokumentiert wird, daß die unter diesem Zeichen aufgeführten Gegenstände deutsche Wertarbeit sind und in ihrer Formgebung und Preisgestaltung den Richtlinien entsprechen, die das Reichsheimstättenamt der DAF. für den deutschen Siedlerhausrat aufgestellt hat. Das Gütezeichen wird von der Deutschen Arbeitsfront verliehen und gilt nur so lange, als der betreffende Hersteller fich den grundlegenden Bestimmungen für den Siedlerhausrat unterwirft . Hiermit ist einmal die Gewähr dafür gegeben, daß nur solche Stüde als Siedlerhausrat bezeichnet werden, die in jeder Hinsicht für das Siedlerhaus geeignet sind und andererseits Siedlerhaus und hausrat harmonisch übereinstimmen . Mit dem Regen um die Erneuerung der Wohnform des schaffenden deutschen Menschen geht die Forderung nach ſinngemäßer Gestaltung der Innenausstattung des Siedlerhauses Hand in Hand. Es ist undenkbar, die Raumfrage im Siedlerhaus zu lösen, wenn nicht gleichzeitig die Frage der Ausstattung in Angriff genommen wird. Zum Siedlerhaus gehört der entsprechende Hausrat, und nur die harmonische Ergänzung wird der ganzen Siedlungspolitik die Abrundung geben, die einen durchschlagenden Erfolg des Siedlungswerkes sicherstellt. Es ist den am Zustandekommen des Gütezeichens und der Gütebestimmungen für den Siedlerhausrat beteiligten Stellen nur zu danken, wenn sie in aller Stille eine fruchtbare Gemeinschaftsarbeit geleistet haben, die die Grundlage für alle Gestaltungsfragen des C. M. R. Siedlerhausrats bilden wird.

N G K Gonder die nfi

deutſche

Die

Frau

Amtlicher Pressedienst der N S. - Frauenschaft und des Deutschen Fraucawerkes

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NSK Folge 268

Die

Leistung

der

verpflichtet für

16. November 1936

Vergangenheit

die

Zukunft

Nach dem Tag des Roten Kreuzes - Wiederbelebung des Bereitschaftsdienstes

NSK Zwei Tage stand Berlin unter dem Zeichen des Roten Kreuzes. -- Auf 70 Jahre aufopfernder Arbeit und stetiger Hilfsbereitschaft für das Volk in Not und Kriegszeiten konnte der Vaterländische Frauenverein zurückblicken. Aus allen Teilen des Reichs waren Tausende von Frauen zusammengeströmt und zeugten für ihre Verbundenheit in dem Ges danken des Einsatzwillens für ihr Land. Überall fah man die strenge dunkle Tracht der Schwestern,

Leistung der Vergangenheit ers wächst die große Verpflichtung für die Zukunft. Das nationalsozialistische Deutschland in seiner Einigkeit und Geschlossenheit, die heutige Jugend, in ihrer unbeding ten Bejahung des Volksdienstes gewähren den Zielen des Roten Kreuzes, wie fie vor allem in der Schaffung und jetzigen Wiederbelebung des Bereitschaftsdienstes zum Ausdruck kommt,

eine Wir-

die Broschen und Ehrenzeichen an Hauben und Mänteln, die schlichte Kleidung der Helferinnen. Die vielen Kriegsschwestern, die an der Front und in der Heimat mit ihrem ganzen Können, ihrer ganzen seelischen und körperlichen Kraft wirkten und ihre Einsatzfreudigkeit hundertmal unter Beweis stellten, vereinigten sich bei einem großen Treffen. Viele der Rote - KreuzSchwestern aller Rangstufen, die heute tagtäglich in einer großen Zahl von deutschen Krankenhäusern für die Gesundheit des Volkes arbeiten, trafen zu dieſer Jubelfeier ein, und endlich waren die Jüngsten von ihnen, die neu ausgebildeten Samariterinnen, zu einem großen Appell versammelt. Sie alle vereinigten sich in einer großen Kundgebung in der Deutschlandhalle. Nach Eröffnung durch den Präsidenten des Deutschen Roten Kreuzes, Herzog Eduard Don Coburg-Gotha, ſprachen Reichsminister Dr. Frick, der Reichsärzteführer sowie weitere Vertreter von Partei, Staat und Wehrmacht. Im Anschluß daran umriß die Reichsfrauenführerin die großen Aufgabengebiete der Frauenarbeit im neuen Deutschland .

zu arbeiten, ihr Wissen und Können der Jugend weiter zu geben, ihre praktische Erfahrung mit dem Gedankengut und dem Weiterstreben des

Es ist jedoch nicht der tiefste Sinn dieser Jubelfeier, vergangener Tat Erinnerung und Anerkennung zuteil werden zu lassen : Aus der

jungen Deutschlands zu verbinden, ist die große Aufgabe des Vaterländischen Frauenvereins, die in die Zukunft weiterführt. L. B.

kungsmöglichkeit, wie sie noch nie vorhanden war. Wie für die männliche Jugend die Leistung der Frontsoldaten, so ist für die weibliche Jugend die der Kriegsschweſtern das große Vorbild. Ihr gehört ihre Bewunderung, ja ihre Ehrfurcht, tros des Widerspruchs, in dem sie zu der so völlig anders gearteten Lebenshaltung mancher ihrer Trägerinnen stehen müssen. Doch die Leistung bleibt bestehen, und wir hoffen, einmal vor eine ähnliche Bewährungsprobe gestellt, uns ihrer würdig und gewachsen erweisen.

zu

800 Berliner Helferinnen und Samariterinnen wurden aus Anlaß der 70-Jahr-Feier vers eidigt, 85 000 gibt es schon wieder in Deutschland. Täglich gehen Hunderte von neuen Anmeldungen ein. Dies alles ist ein Beweis für die Willigkeit der heutigen jungen Frauengeneration, ihre Kraft und ihre Hilfe für ihr Vaterland bereit zu stellen. Hier weiter

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Schmackhaft und

geſund

Marmelade statt Butter - In einer lebendigen Marmeladenfabrik -Aepfel als Grundstoff jeder Marmelade

NSK Sie haben in der Erdkunde beſtimmt die Elbe und ihre sämtlichen Nebenflüsse mit mehr oder minder Vergnügen auswendig lernen müſſen . Aber eines haben Sie dabei wahrscheinlich nicht erfahren, daß nämlich die meiſten Marmeladenfabriken Deutschlands an der Elbe gelegen sind und dieser Fluß damit zur Quelle des großen Marmeladenstromes wird, der sich durch das ganze Reich ergießt. ,,Mir ist Butter lieber", höre ich Sie mit einem milden Naserümpfen sagen. „ Wenn ich so dran denke, was wir im Kriege alles essen mußten ..." Was sich im Kriege so verschämt unter dem . Namen ,,Brotaufstrich" als Marmelade darbot, hat nichts mit dem zu tun, was uns an den Ufern der Elbe bereitet wird. Und wenn Sie das nicht glauben wollen, so sollten Sie wirklich einmal Gelegenheit nehmen, eine der vierhundert Marmeladen fabriken Deutschlands zu besichtigen . Sie würden nie wieder abfällig urteilen : Strahlend saubere, von einem lieblichen Obst= duft durchzogene Fabrikräume empfingen uns, in denen zahlloſe geſchäftige Mädchen und Frauen in weißen Schürzen damit beschäftigt waren, den Erntesegen dieses Jahres sachgemäß zu verarbeiten. Man gewann den Eindruck eines Landhaushaltes von Riesenausmaßen. Sorgſamer kann jedenfalls auch eine Landfrau nicht mit den Früchten ihres Gartens umgehen, als es hier geschieht. Da wurde das Obst zunächst vor- und dann nochmals gewaschen, ehe es seiner Verarbeitung entgegenging. Mit Dampf wird nun das Fruchtmark ausgepreßt. Aber die übrigbleibenden Apfelschalen müssen sich noch ein zweites Mal ,,erpressen" laſſen, denn gerade unter der Schale figt das Pektin", jenes Etwas, das zum Eindiden oder „Gelieren" unentbehrlich ist. Treppauf, treppab ging es durch riesige Räume, in deren blizenden Kupferkesseln es dampfte und brodelte. Der Inhalt ? Nichts als reine Keinerlei Frucht und reiner Zuder. Beimischung irgendwelcher Essenzen, die zwar einen schönen Anblick, aber keinen Nährwert oder Geschmack ergeben. Nur ganz reine Zutaten. Solch eine Fabrik ist ein äußerst leben . diges Wesen , denn sie muß sich jeweils auf die Jahreszeit und ihre Erfordernisse einstellen können. Die Natur hat all ihren verschiedenen Früchten verschiedene Jahreszeiten zugewiesen, und so muß die Früchteverwertung immer bereit sein, den Augenblick zu nußen . Will man nun gemischte oder Vierfruchtmarmelade herstellen, so kann man damit nicht warten, bis endlich Go auch die letzte Frucht reif geworden ist.

lagern denn in unendlichen Kellerräumen Faß auf Faß ungefüßter Fruchtmarke und syrupe dem Herbst entgegen, der mit der Apfelernte die bietet. endgültige Verarbeitungsmöglichkeit Denn die Äpfel bilden, den Grundstoff jeder gemischten Marmelade , dem dann 15 vH. Beerenobst beigefügt wird, ſowie der notwendige Zucker. Aus den Kochkeſſeln wird das fertige Erzeugnis in 25-Pfund-Eimer gefüllt. An laufenden Bändern rollen sie das her, von flinken Händen im Vorübergleiten mit Warenzeichen beklebt und landen schließlich im Eisenbahnwagen, der genau vor der Fabriktür hält, und nun eine Ware in die deutschen Gaue hinausträgt, die, nach den sorgfältig ge prüften und strengen Vorschriften des Reichsnährstandes hergestellt, ein ebenso wohlschmedendes als vollwertiges Nahrungsmittel bildet. Und nun werden Sie fragen : Wenn diese Marmelade so gut und so vollwertig ist, warum wird sie dann auf den Preis von 32 Pfennigen für das Pfund herabgesetzt? Ja, da sind wir bei dem ernstesten Kapitel. Unser Land kann nicht so viel Fette aus eigener Kraft hervorbringen, als daß man den ganzen Butterbedarf ohne weitgehende Einfuhr aus dem Auslande decken könnte . Das darf aber der Devisenersparnis wegen nicht sein. Um die vorhandene Fettlüde zu schließen, muß ein Ausgleich geschaffen werden, der sich an Nährwert der Butter voll an die Seite stellen kann. Dies Nahrungsmittel muß aber zugleich auch dem ärmsten Volksgenossen zugänglich sein. Während des Krieges wurden jähr lich sechs bis sieben Millionen Zentner Marmelade hergestellt. Aber was für welche ? -- Sie hat das Volk derart abgeschreckt, daß die Produktion bis zum Jahre 1932 auf 700 000 bis 800 000 Zentner jährlich herabgesunken war. Kein Wunder! Dafür wurde aber eine ungeheure Menge Butter und Fett eingeführt. Seit auf Befehl des Reichsnährstandes nur hochwertige Marmelade hergestellt werden darf, ist die Erzeugung seit dem Jahre 1935 von 1,5 Millionen Zentner auf 2,8 gestiegen. Denken Sie nicht, daß Marmeladeessen ein Zeichen von Armut wäre. England kann man wohl kaum unter die armen Länder rechnen, und doch ist dort der Marmeladeverbrauch wesentlich höher als in irgendeinem anderen Lande. Sollte es uns wirklich so schwer fallen, aus Liebe zu unserem Volte und seinem schweren Daseinskampf uns etwas mehr Buttereſſen ab- und Marmeladeessen anzugewöhnen, zumal, wenn uns dies im wahrsten Sinne des Wortes so „schmachaft" gemacht wird ? Marie Adelheid Reuß zur Lippe.

NSK Folge 268

Weiterbildung

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iſt

16. November 1936

Aufgabe

aller

Die Frau im Volksbildungswerk – Fragen des Haushalts, des Berufs, der Kultur werden behandelt NSK Wenn man von einer Volksbildungsſtätte erfährt, daß sich zur Teilnahme an den Kursen und Vorlesungen des Deutschen Volksbildungswerkes annähernd 70 v5. Frauen ge= meldet haben, so kann man ermeſſen, mit welcher Begeisterung gerade von ihnen diese neue Schöpfung der NS.- Gemeinschaft „Kraft durch Freude" begrüßt wird und wie lebendig der Sinn für Fort- und Weiterbildung bei den schaffenden Frauen Deutschlands ist. Im Sommer dieses Jahres fonnten wir dem staunenden Ausland einen Begriff von den gewaltigen Leistungen auf dem Gebiet der Freizeit durch eine große Leistungsschau, wie es der Weltkongreß für Freizeit und Erholung in Hamburg war, erbringen . Ein großes Schaffensgebiet wird in Zukunft das Deutsche Volksbildungswerk sein. Mit den liberalen Begriffen von Bildung und Wiſſen hat der Nationalsozialismus endgültig aufgeräumt. Wir wissen heute, daß Bildung ebenso wie Wissen Charakter voraussett, und daß erſt dieſe beiden Faktoren in ihrer Ergänzung wirkliche Bildung ergeben. Gingen die in der Systemzeit geschaffenen Volkshoch= schulen von der Voraussetzung aus, daß Wiſſen dem einzelnen Macht verschafft, so sehen wir heute dieses Wissen nicht als eine Angelegenheit des einzelnen an, sondern als die Voraussetzung zur Leistungssteigerung des einzelnen im Dienste Jeder intelligente Mensch der Gemeinschaft. hat das Verlangen, seine Kenntnisse immer mehr auszuweiten und zu vertiefen, soweit ihm dies seine Zeit nur irgend ermöglicht. Dieses innere Vorwärtskommen wird dann aber zugleich die Voraussetzung für ein Vorwärtskommen im Beruf. Da nun andererseits gerade der Berufstäkige später oft die Lücken als peinlich und hemmend empfindet, die in seinem Wissen durch. mangelhafte Schulleistungen entstanden sind, so wird auch das ihm ein Ansporn zur Weiterarbeit ſein. In Erfüllung des 20. Punktes des nationalsozialistischen Parteiprogramms : „ Um jedem fähigen und fleißigen Deutschen das Erreichen höherer Bildung und damit das Einrüden in höhere Stellungen zu ermöglichen, hat der Staat für einen gründlichen Ausbau unſeres gesamten Volksbildungswesens Sorge zu tragen. Die Lehrpläne ſind den Forderungen des praktischen Lebens anzupassen" ist das Amt ,,Deuts sches Volksbildungswerk" geschaffen, und da der berufstätige Mensch ebenso wie die Hausfrau

Rücksicht auf die

NSK 3m Schauspielhaus. Die Theaterbesucher folgen gebannt dem Geschehen auf der Bühne, wo das Trauerſpiel ſeinem erſchütternden Ende zugeht. Eine fast feierliche Stille liegt über dem Zuschauerraum . Nur noch ein paar Minus ten, und der Vorhang wird fallen. Schon jetzt hebt auf einigen Pläßen die bewußte Unruhe

dieser Fortbildung nur in seiner Freizeit nachgehen kann, ist dieses Amt finngemäß in die NS. -Gemeinschaft " Kraft durch Freude" einges ordnet. In sechs Arbeitsgebiete teilt sich der Plan Einzelverander Volksbildungsstätten auf : staltungen (Einzelvorträge) , Vortragsreihen, Arbeitsgemeinschaften, Arbeitskreise und Kurſe. Alle Arbeitsgebiete sind so gestaltet, daß fie gleicherweise für den Mann und für Mitarbeit die Frau geeignet sind, zur anzuregen. Behandlung von Rechtsfragen, Rassen , Sitten- und Volkskunde, Geschichte, Sprachen, aber auch berufliche Fortbildungsmöglichkeiten in den faufmännischen Fächern, auch Rechnen, Mathematik, Geographie, Literatur, Wirtschaftsfragen werden ebenso ihre Hörerinnen wie Hörer finden. Ergänzend gibt es Arbeitskreise über Musik, Photo, Schach und Basteln, Malen und Modellieren. Gebiete, die ausschließlich oder vorwiegend Frauenarbeit umfassen, werden heute durch den Reichsmütterdienst den deutschen Frauen nahegebracht, der in unzähligen Kursen der Mütterschulen über alle Aufgaben, die der Hausfrau und Mutter zufallen, unterrichtet. In Ergänzung dieser vom Reichsmütterdienst durchgeführten Kurse finden wir aber in den VolksbildungsVorlesungsverzeichnissen der stätten auch solche angezeigt, die im besonderen Einzelgebiete der Frau als der Verwal = terin der häuslichen Kultur das handwerkliche ebenso wie das theoretische Können auf dem Gebiete des Volkskunſtſchaffens vermitteln. Formschulung und farbiges Ge stalten", Frauenhandarbeit als schöpferisches Ausdrucksmittel", und Volkskunst, altdeutsche Stickerei" zur Anregung und Neubelebung uns serer Stickereimuster, das etwa sind die Themen dieser Kurse, die viele Frauen gerade heute anziehen werden, wo wir die Pflege unseres Hausrats, die Ausgestaltung unseres Heims als wichtige erzieherische Aufgabe fennengelernt und anerkannt haben. Bildung ist nicht mehr die Angelegenheit wes niger begüterter Teile unseres Volkes, sondern die Sache aller. Die Möglichkeit, die auch für die deutsche Frau im Volksbildungswerk zur Erreichung dieser Bildung geschaffen ist, wird von ihr mit Dankbarkeit aufgenommen werden und mithelfen, die Aufgaben zu erfüllen , die der Frau im Gesamtwerk des Führers ge= Charlotte de Boor-Friedrich. stellt sind.

Garderobenfrauen ! an, die dem allgemeinen Aufbruch vorangeht, und die mit zornigem „ Schſch !!" seitens der anJetzt dächtigeren Zuschauer beantwortet wird. fällt der Vorhang. Noch eine Weile ergriffenes Schweigen, dann Beifall, echte Begeisterung. Nun aber erlebt der Theaterraum eine selts same Verwandlung : Kaum sind die Schauspieler

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NSK Folge 268 wieder hinter dem Vorhang verschwunden, drängt und stürzt der größte Teil der Besucher den Ausgängen zu, als gelte es das Leben. Wie eine wildgewordene Meute bahnen sich die eben noch so Singeriſſenen“ mit ihren Ellenbogen den Weg zu den Kleiderablagen, streden fast drohend ihre Aufbewahrungsscheine der Gar derobenfrau unter die Nase und rufen : „Frole lein, bittäh!!" Nach einer Minute : Frol . lein , das ist ja unerhört , ich stehe hon eine Viertelstunde und werde nicht abgefertigt !!" Unnötig zu sagen, daß die Frauen ihr möglichstes tun, daß ste rennen, herzuholen, neue Marken entgegennehmen, hochbepackt mit Mänteln, Hüten, Schirmen zurückommen und sie den Ungeduldigen geben, die schon „ſooo lange" warten, wenn seit dem Fallen des Vorhangs ganze fünf Minuten verflossen sind. Solche Feststellungen sind doch recht beschämend! Jene Disziplinloſen und Unvernünftigen stellen sich selbst damit ein Armutszeugnis aus, denn durch ihre Ungeduld an der Kleiderablage beweisen sie nur, wie oberflächlich das eben miterlebte Bühnengeschehen bei ihnen haftet, wie gering in Wahrheit ihre innere Anteilnahme war , obwohl sie doch so bereitwillig in den allgemeinen Beifall eine

Heimatwappen für

16. November 1936 gestimmt hatten ! Wer von einem Schauspiel, einer Oper oder einem Konzert wirklich mitgerissen wurde, der kann sich nicht so jäh auf den nüchternen Alltag umstellen, schon gar nicht auf einen „Kampf um die Garderobe", sondern der braucht wenigstens ein paar Minuten, um das Erlebte zu verarbeiten.

Vielen Volksgenossen, denen früher die Möge lichkeit des Theater- und Konzertbeſuches ver: schlossen war, stehen heute dank der NS.-Gemeinschaft " Kraft durch Freude" alle Stätten der Kunst offen. Es sollte nun ihr Ehrgeiz fein, jenen rücksichtslosen Besuchern einmal zu zeigen, was vernünftiges und einſichtiges Verhalten gegenüber den Frauen an der Kleiderablage vermögen. Dann nämlich wird in einer der Stätte entsprechenden würdigen Form jeder viel rascher und reibungsloser zu feinem Hut und Mantel kommen. Darüber hinaus aber ist es einfach eine Selbstverständlichkeit für jeden anständigen Menschen, den Frauen an der Kleiderablage ihre Arbeit nicht durch Rüdfichtslosigkeit und Ungeduld zu er schweren , wenn man selbst gerade einen Abend des Kunstgenuſſes erleben durfte. Eva Schramm

die Deutschen im Ausland

NSK Auch in diesem Jahr führen die NS.= Frauenschaften aller Gaue Büchersammlungen für Weihnachtsgeschenke an die Deutschen im Ausland durch. Außerdem sammeln sie in manchen Gegenden besonders schönes kunstgewerbliches Gerät und der Gau Schwaben stellte eine größere Zahl von Heimatmappen zur Verschickung an die deutschen Gruppen im Ausland zuſammen.

einen Gang durch einen stillen Winkel in Oberschwaben machen . . .“ Nun fließt es ihr aus der Feder, die Liebe zur Heimat, die Liebe zu den Volksgenossen draußen diftiert. Man wird es spüren , in Amerika oder Asien , wohin die Mappe mit diesem Brief auch ihren Weg nehmen wird. Man wird es fühlen, daß Deutschland seine Brüder und Schwestern draußen nicht vergißt.

In einer kleinen, oberschwäbischen Stadt mit verwitterten Giebelhäusern und verträumten nicht weit vom Bodensee - ſigt Winkeln eine Frau am Schreibtisch. Ein Stüd Papier liegt vor ihr.

,,Wir möchten Euch von Herzen wünschen, daß Ihr bald einmal in Eure Heimat kommt und mit eigenen Augen sehen könnt, wie schön es wieder in Deutschland ist", so schließt der Brief.

,,Liebe deutsche Menschen in der weiten Welt" schreibt sie als Überschrift. Jezt überlegt sie. An die 30 Millionen Volksgenossen deutschen Blutes denkt sie, die jenseits der Grenzen fern der Heimat leben müssen. Zu ihnen will ste sprechen. Und nicht nur ſprechen. Das Stückchen schöner deutscher Heimat, in dem sie lebt, will fie ihnen zeigen. Vor ihr liegen aufgeklebte Bilder, Landschaftszeichnungen, Zeitungsausſchnitte, die von der Ortsgruppe der NS.Frauenschaft gesammelt wurden und nun von ihr zu einer Heimatmappe zusammengestellt wer den sollen. Jetzt schreibt sie den Begleitbrief: ,,über Meere und Wolken und Wind grüßen wir Euch, unsere deutschen Brüder und Schwestern, die das Schicksal in fremdes Land verschlug und die doch in alle Ewigkeit zu uns gehören durch das gemeinsame deutsche Blut, das in Euern und unsern Adern fließt. - In dieser Feierabendstunde möchten wir Euch an die Hand nehmen ! Kommt mit uns ! Wir wollen

Nun werden die Bilder geordnet. Eine Karte von Württemberg, in der die kleine Stadt be= sonders gekennzeichnet ist, kommt an den Anfang. Bilder von besonders schönen Straßenzügen, von Gebäuden und Sehenswürdigkeiten der Stadt und ihrer Umgebung folgen, immer mit einer kurzen Erklärung versehen. Ein paar Blätter mit 3eitungsauss schnitten über die wirtschaftliche Aufbauarbeit des Dritten Reiches , wie sie sich im Heimatkreis auswirkt, schließen sich an. Sagen und Geschichten, auch ein paar Mundartproben - fein säuberlich aus Zeitungen und Zeitschriften ausgeschnitten - dann ein paar Aufzeichnungen über Sitten und Bräuche bilden den Abschluß . Nun werden die Blätter in einen stabilen Kasten gelegt. Bald treten sie die weite Reise an und erzählen in frem den Ländern den deutschen Men = schen von deutschem Leben , Don deutscher Landschaft und auch von deutscher Liebe zu deutscher Art. D. Th.

Drud: M. Müller & Sohn KG., Zweigniederlassung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

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NSK- Nachrichten

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Zu NSK Folge 268

16. November 1936

Die Gauamtsleitertagung auf Vogelsang

„Wir

alle ſind

Soldaten Adolf Hitlers “

Reichskriegsminiſter Generalfeldmarschall von Blomberg vor den Gauamtsleitern NSK Vogelsang, 16. November. Im Rahmen der Gauamtsleitertagung der RSDAP., die auf der nationalsozialiſtiſchen Ordensburg Vogelsang stattfindet, sprach am Montag Generalfeldmarschall von Blom berg , der zunächſt betonte, daß er vor den Gauamtsleitern der NSDAP. das Wort ergreife, weil die übereinstimmung von Volk und Staat der eigentliche Kern des Nationalsozialismus ſei. In ſeinem Vortrag ſtellte der Generalfeldmarschall die Gemeinsamkeit der Aufgaben von Partei und Wehrmacht jest: Die Wehrmacht und die Partei gehören im neuen Deutſchland zuſammen.

Generalfeldmarschall von Blomberg führte im einzelnen aus :

„Sie wissen wandte er sich an die Gauamtsleiter --, daß der Führer das neue Deutſchland auf zwei Grundpfeiler aufgebaut hat, die Partei einerſeits, die als politiſcher Willensträger das Volk politisch führt, formt und erzieht, und der Wehrmacht andererseits, die als einziger Waffenträger die Nation militärisch zu betreuen hat. So klar die Aufgaben von Partei und Wehrmacht getrennt sind, so fest und stark muß das Vertrauen sein, das beide miteinander verbindet. Wir ziehen alle an einem Strang und arbeiten alle für das gleiche Ziel. Die Grundlage des gemeinsamen Vertrauens aber kann nur die nationálſozia= listische Weltanschauung sein, denn wir alle find die Soldaten Adolf Hitlers. Nationalismus und Sozialismus ſind ja in tiefſtem Sinne dasselbe, und ein guter Soldat muß auch ein guter Rationalsozialiſt ſein.“

jüngsten Rekruten, und wir haben sie. Wir sehen die Ehre des Offiziers nur in der ErWir wollen füllung größter Pflicht. einen Gehorsam, der auf das Vertrauen von Führung und Mann beruht, aber auch jenen Ge= horsam, der dem Inhaber des Amtes gilt, ganz gleich, ob er eine Kompanie schon Jahre hindurch führt oder ob er mitten in der Schlacht an die Stelle eines gefallenen Vorgängers tritt. Ich glaube, daß die Erziehung unserer Soldaten nach dieſen Grundsäßen nicht nur der Wehrmacht, sondern auch der Partei und dem ganzen deutschen Volke dient, da in dieſer charakterlichen Schulung und Erziehung unserer Jugend der größte Nußen der allgemeinen Wehrpflicht liegt." Zum Schluß seiner Rede bezog sich Generalfeldmarschall von Blomberg auf das Wort Friedrichs des Großen, daß es nur die großen Beiſpiele und Vorbilder ſind , die die Menschen erziehen und formen . „ Wir haben das Glück“, erklärte von Blomberg unter tosendem Beifall, ,,daß wir nicht um Jahrzehnte und Jahrhunderte zurückgreifen müssen, um ein Vorbild zu suchen. Mitten unter uns lebt der Mann, dem das neue Deutschland, Partei und Wehrmacht ihr Dasein verdanken. Ihm nachzuleben und ihm zu folgen, ist einfachste Dankes- und Ehrenpflicht. Es sollte in ganz Deutschland bei allen Menschen und bei den Organiſationen aller Art kein anderer Raum für Ehrgeiz und Wettbewerb vorhanden ſein als der, dem Vorbild Adolf Hitlers möglichst näherzukommen. Darin sieht auch die

Italienreise der NS. -Parteipreſſe Unter Führung Dr. Dietrichs Einladung der italienischen Regierung NSK Berlin, 16. November.

Generalfeldmarschall von Blomberg sprach dann über das Problem „ Soldatisches Führertum und Vorgesezte “. Er erlärte, daß hier spitsindige Untersuchungen nichts nügen : Ob Vorgesetzte oder Führer, ob Untergebene oder Gefolgschaft, die Wehrmacht braucht straffste Manneszucht, blindesten Gehorsam , ja, Gehorsam gegen die eigene Überzeugung und Härte in der Lebensführung, mehr Härte und Gehorsam als jede andere Organisation . Unter all diesen Äußerlichkeiten darf die Kame= radschaft nicht leiden . Nur soll man auch hier nicht in den Fehler verfallen , Kameradschaft gleichzusetzen mit Anbiederung, Formlosigkeit und Weichheit. Wir wollen gewiß in der Wehrmacht Kameradschaft vom General bis zum

Die italienische Regierung hat den Reichs = pressechef der NSDAP . mit führenden Journalisten der nationalsozialiſtiſchen Parteipreſſe zu einer mehrtägigen Reise nach Ita = lien eingeladen. Dr. Dietrich wird mit einer Gruppe von 15 Hauptschriftleitern der NS.-Presse an ihrer Spize Hauptschriftleiter SA -Brigadeführer Berchtold dieser Einladung Folge leisten und am Dienstagabend nach Rom abreisen . In seiner Begleitung befinden sich Pg. Heinrich Hoffmann , Reichsbildberichterstatter der NSDAP. , Hauptamtsleiter Dr. Dres = ler und Reichsamtsleiter Sünderman n.

Zú NSK Folge 268 Wehrmacht ihre Aufgabe, und damit trifft ſie sich mit der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei.“ Burgkommandant Manderb a ch dankte nach dem brausenden Beifall der Gauamtsleiter dem Generalfeldmarschall für die Worte und brachte auch den Dank aller Anwesenden an Generalfeld-

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16. November 1936 marschall von Blomberg für die große Leistung der Schaffung der neuen nationalsozialiſtiſchen Wehrmacht zum Ausdruck. Dem Vortrag wohnte auch Reichsleiter Dr. Ley , Gauleiter Grohé , Hauptamtsleiter Selzner und Generalleutnant Kühne , der Divisionskommandeur von Köln, bei.

Arbeitsfront – Frauenſchaft – Volkswohlfahrt In allen Vorträgen auf der Ordensburg Vogelsang erweist sich immer wieder die Richtigkeit der Ableitung aller Lebensformen von der gemeinsamen Grundlage nationalsozialiſtischer Weltanschauung. Es handelt sich nicht um die Darstellung besonderer fachlicher Aufgaben allein, ſondern um die Verbindung aller Lebenskräfte im Nationalsozialismus. Im Fortgang der Tagung ſprachen am Montagvormittag neben Reichskriegsminister von Blom berg Pg. Claus Selzner , Reichsfrauenführerin Scholz - Klint und in StellverHilgenfeldt tretung des Hauptamtsleiters Hauptstellenleiter Rach o r.

Pg. Rachor tennzeichnete die große Zweiteilung von voltswohlfahrtsgebundenen Aufgaben in die allen in Deutschland lebenden Volksgenossen direkt dienende Aktion des WHW. und die eigent= liche Organisation der NSV ., die auf Grund nationalsozialiſtiſcher weltanschaulicher Haltung nur den gesunden Volksteilen helfend und kräftigend zur Seite stehen soll. Darum sehe man als typischen Ausdruck nationalsozialiſtiſcher Volkswohlfahrtspflege das große Hilfs = werk „ Mutter und Kind“ im Dienst am wachsenden Leben der Nation. Sünden vergangener Jahrzehnte und Jahrhunderte werden im Einsah der NSV. mit anderen Stellen der Partei , z. B. dem Frauenarbeitsdienst, an besonders gefährdeten Posten, wie in zahlreichen Notstandsgebieten, wieder gutge= macht. Kennzeichnend für den vorsorgenden Charakter neuer Wohlfahrtspflege ist ebenfalls die Werbung für den Schwesternberuf, der nach nationalsozialistischer Auffassung mehr hütende als nur heilende Aufgaben hat. In ihren Ausführungen über die Stellung der Frau im nationalsozialistischen Staate entwidelte die Reichsfrauenführerin , Bgn. Gertrud Scholz-Klink, die Schwierigkeiten, die der Durchsetzung des nationalsozialistischen Totalitätsgedankens auf dem Gebiet der Frauenarbeit im Wege gestanden hätte. Nach ihrer Überwindung sei nun heute die Frau und Mutter mit großen Aufgaben und Verantwortung ausgestattet, die sich gerade auch im Vierjahresplan besonders bemerkbar mache. Heute bereits schicht das Ausland , das von einer Knechtung der Frau im Nationalsozialismus redet und schreibt, Frauenführerinnen nach Deutschland , um von der neuen Auffaſſung aller dieser Fragen im Dritten Reich zu lernen.

Claus Selzner warf in seinem grundsäglichen und bedeutenden Referat über Idee und Gestalt der Deutschen

Arbeitsfront eingangs die Frage auf, ob das ,,typisch" uneinige deutsche Volk sich überhaupt zur Einheit eigne. Das ist die Kernfrage, auf der sich die Notwendigkeit der Synthese zwischen. rechts und links, zwischen den Thesen Nationalismus und Sozialismus ergab. Da aber die Wesenheit der Deutschen gemeinnützig, schöpfe risch und idealistisch im Gegensatz zum materiellen egoistisch-paraſitären Charakter des Juden steht, entwickelt sich ein natürlicher Gegensatz zwischen diesen beiden Welten , der die Grundlage des Schicksalskamp fes des deutschen Volkes ist. Dieser Kampf kann nur bestanden werden durch die Einheit aller deutschen Kräfte. In Adolf Hitler konzentrieren sich Idee und Gestalt deutschen Wesens. Das deutsche Volk befindet sich im Zustand des Erwachens, in dem es sich seiner völkischen Kräfte bewußt wird. Die Deutsche Arbeitsfront ist nicht Selbstzweck, sondern Mittel zum Zweck, die zum Orden der® Partei gehörige Gemeinde. In der Betriebsgemeinschaft liegt die Hei mat des nicht an bäuerlichen Besi ß gebundenen schaffen den Volks : genossen. Auf der Basis einer gemeinsamen Kampfaufgabe haben sich Betriebsführer und Gefolgschaft in der Deutschen Arbeitsfront ge= troffen, wo sie nach soldatiſchem Vorbild zu= sammen leben . Die Deutsche Arbeitsfront verfolgt keinen materiellen oder Versicherungszweck, sondern sie benuht die aus dem Kampf der Gemeinschaft entstandenen Kräfte und Werte zur Wiedernußbarmachung für die Gemeinschaft. In der Gestaltung der Idee hat sie sich an das Vorbild der Natur, an den organischen Aufbau des Menschen angelehnt, mit Zellen bestimmter Art und bestimmter Funktion , Gliedern und einem Organisationszentrum , einem Gehirn, von dem aus bis zu jeder Zelle ein Nervenſtrang führt. Der Blutkreislauf ist in der Verwal = tung nachgebildet. In dieſem organiſchen Gebilde entwickelt sich das organische Leben innerhalb der Deutschen Arbeitsfront. Die NSDAP . als Führerorden im Nationalsozialismus durchflutet diesen Organismus der Deutschen Arbeitsfront mit dem Leben der Weltanschauung. Pg. Selzner teilte u . a . bei der Behandlung der NSG. „ Kraft durch Freude“ mit, daß allein an registrierten Verbesserungen in deutschen Betrieben Investierungen von 400 Millionen RM . auf dem Gebiet Schönheit der Arbeit“ im lekten Jahr festgestellt worden seien . Die Deutsche Arbeitsfront ist auf der Überzeugung aufgebaut, daß die Menschen mit den ihnen gestellten Aufgaben wachsen werden , so wie auch die Nationalsozialisten in ihre Aufgabe hinein und mit ihnen gewachsen sind.

Druck : M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerſtraße 88.

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Nationalsozialiſtiſch

Bartei-Korreſpondenz

e

Brief- und Drahtanſgrift der Schriftleitung: Berlis SW68, Zimmerftr. 90, III. Fernruf: A i Jäger 0022 Berlag : Franz Eher Nachf., G. m. b. H., Zentralverlag der NSDAP.," München - Berlin Berland : Cher - Berlag , Berlin SW 68, 3immertraße 88. - Alle Zahlungen find nach Berlin (Boftschecktonto Berlin 4454) zu richten

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß ; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef ber NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Hauptschriftletter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NGDAB

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17. Rovember 1936

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Repräsentanten

des

neuen

Journalismus

NSK Die italienische Regierung hat den Reichspressechef der NSDAP. und eine Reihe von Hauptſchriftleitern der nationalsozialiſtiſchen Parteipreſſe zu einem Beſuch Italiens eingeladen.

sozialistischen

Geseze

journalis

Htisch-politischen Schaff ens. Sie sind zuerst Politiker geweſen und deshalb Journalisten geworden. Von einer großen inneren Miſſion erfaßt , haben sie den Weg zur Zeitung ges

Es ist das erstemal, daß Journaliſten der Parteipreſſe im Ausland als geſchloſſene Gruppe auftreten. Sie repräsentieren ebenso die na = tionalsozialistische Bewegung , deren Kämpfer sie sind, wie sie den Typ des neuen deutschen Journalismus vertreten, der fich in den vergangenen Jahren in Deutſchland herausgebildet hat. Wie der nationalsozialiſtiſche Redner seine endgültige Gestalt und innere Form gewonnen hat, zum festumriſſenen Typ geworden ist in der Zeit, in der die Macht der Rede die Herzen der ganzen Nation zur Entſcheidung aufrief -in der Zeit des Kampfes der Partei um die Macht , so war für den nationalſozialiſtiſchen Journaliſten der Einſaß für die Bewegung in der damaligen Zeit der technischen Hemmungen seiner Arbeit erst eine Vorstufe seiner vollen Entfaltung , die ſich dann in den gewaltigen Aufgaben im nationalsozialiſtiſchen Staat vollzog. Die Journalisten, die einst als nationalsozia= listische Kämpfer zur Feder griffen und die die Zeit beiſpielloſer persönlicher Opfer und techniſcher Unzulänglichkeiten von damals tapfer und zielbewußt überwanden sie sind heute die politischen Gestalter der großen populären Maſſenzeitungen, zu denen die Parteizeitungen geworden find, ſie entwickeln in dieſer ihrer Arbeit die neuen national-

funden. Sie sind nicht nur Berufskameraden eines Standes, sondern Mitkämpfer der natio= nalsozialistischer Erhebung und Erneuerung. Jeder von denen, die mit Dr. Dietrich in

diesen Tagen in Rom weilen, ist alter Na = tionalsozialist , viele unter ihnen Träger des Goldenen Ehrenzeichens der Partei, mancher Träger des Blutordens. Auch einer der allerersten Mitkämpfer des Führers, einer, der ſeit 1919 an der Seite Adolf Hitlers steht, ist mit unter den Repräsentanten dieser Führerſchicht des neuen deutschen Journalismus . Und jeder vertritt eine Zeitung, die im deutschen Bolle Rang und Namen hat. Jeder hat mit der Feder ebenso wie mit der Faust das neue Deutſchland mit erringen helfen und jeder trägt heute durch seine Arbeit in der Bresse der Nationalsozialistischen Partei eine Führungsverantwortung besonderer Art. Wir glauben, daß vor allem solche Persönlichteiten die richtigen find, um den deutschen Journalismus außerhalb der Reichsgrenzen zu repräs sentieren. Denn sie sind ein Teil der Kraft, mit der Adolf Hitler das neue Deutschland schuf und es heute gestaltet.

Die nächste Ausgabe der NSK erscheint am Donnerstag, dem 19. November, mit der Beilage „Das deutsche Recht“.

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Beglückende Wiederkehr

der Kampfzeit

Vogelsang, eine politiſche Station auf dem Weg des Nationalſozialismus

NSK Burg Bogelsang. Man müßte auf Burg Vogelsang an den Betten in den Schlafsälen oder auf den Plätzen einen kurzen im Hörsaal und Speiseraum Lebenslauf mit Personalangaben des gegenwär tigen Inhabers anbringen, dann würde es deutlich sichtbar werden, welche ungeheure Kraft der Gemeinschaft und Er ziehung in der NSDAP . lebt. Da sizt der Landrat neben dem Schulrat, der Gauobmann der Deutſchen Arbeitsfront neben einem Industriellen, der in seinem Gau die Fragen der Wirtschaft vertritt, da finden wir Akaund demiker und Handwerker, Hausfrauen Richter. Aus 600 verschiedenen Schicksalen der Einzelmenschen in den langen Jahren der Vergangenheit ist ein einziges großes Schicksal geworden, das ihnen allen seinen Stempel ausdrückt : Das Schicksal_im_Nationalſozialismus, das Schicksal der Nation. So, in dieser Geschlossenheit sind die fachlich verantwortlichen Männer der Bewegung noch nie zusammen gewesen. Sie sehen sich in den Gauen öfter bei gemeinsamen Konferenzen, sie treffen mit Kameraden anderer Gaue hier und da zusammen, alle mit einander vereint sie ein gemeinsames Erlebnis auf dem Parteikongreß, aber so nahe, wie in diesen Tagen auf Burg Vogelsang, da sie jede Stunde der Arbeit, jede Mahlzeit, jede Stunde Schlaf und die Freizeit miteinander teilen, ſind ſie noch nie aneinandergerückt. Das zu sehen und den Geist deutscher Gemeinschaft mitzuerleben, ist etwas Herrliches. 1933 ging jeder von ihnen aus der Gemeinschaft des Kampfes in eine große Einzelaufgabe. Viele versanken fast in dem Meer der plötzlichen Verantwortung, aber sie schwammen und kämpften, wie sie es in der alten Kampftruppe Partei gelernt hatten. Es ist viel, ein großer Erfolg, daß über vielen von ihnen nicht die Wogen zusammenschlugen , sondern daß sie den Kopf oben behielten. Denn was bedeutet es für einen einzelnen Mann, im Gebiet eines ganzen Gaues beispielhaft die Sorge um die Volkswohlfahrt zu tragen oder den Arbeitsfrieden zu sichern, die kulturellen Auffaſſungen auszurichten, vielleicht überhaupt erst auf die Beine zu stellen, oder sich für die Fragen der Presse, Wirtschaft oder Erziehung verantwortlich zu wissen! Da mußte schon einer Kopf und Herz, nicht selten auch die Ellenbogen, zusammennehmen, um sich und damit seinen Auftrag durchzusetzen und zum Erfolg zu führen. Heute stehen sie als Fachleute mitten in der Arbeit , da ist es wohl verständlich, daß die tägliche Fühlungnahme mit den alten Kameraden der Kampfzeit etwas nachließ, daß man sie zum Teil aus den Augen verlor und den Maßstab für die Arbeit der anderen nicht fand. Hier nun auf Burg Vogelsang erleben sie einer wie der andere an den Berichten und Vorträgen der führenden Männer der Partei und des Staates, wie der Nationalsozialismus auf allen Gebieten gearbeitet hat und weitergekommen ist, daß die alte Willenskraft

der nicht ſpäterhin Kampfzeit durch bürokratische Einflüsse und übermächtigen Attentram lahmgelegt worden ist. Im Unterbewußtsein war das freilich jedem klar ; in dieser Tagung aber sieht er es auf einmal , weil er wieder Zeit hat, die Arbeit seiner alten Kameraden kennenzulernen und zu begutachten. Solche Gemeinschaft hat ungeheuer viel gutes. Hier oben von der Bergkuppe der Eifel ruft keinen eine wichtige Konferenz oder ein plötzUnsere Parteiliches Telephongespräch fort. genossen sizen Tag und Nacht zusammen. Und worum dreht sich auch in freien Stunden die Unterhaltung? Was erhält sie alle wach und lebhaft, was regt die fruchtbarsten Debatten an? Immer das gleiche, wo sie sich alle zu Hause die Partei. fühlen Ungezählte Male erlebt man es, daß ein Parteigenosse einen anderen bittet, ihm doch von seinem Arbeitsgebiet, von der Leistung der let ten Jahre zu erzählen . Dann gibt ein Wort das andere, ein Vorschlag, ein kameradschaftlicher Rat löst den anderen ab, Erinnerungen tauchen wieder auf, furz und gut, eine es ist beglüden de Wiederkehr der Kampfjahre. Beglückend, weil die gleiche geistige fameradschaftliche und Haltung ungebrochen in Erscheinung tritt, noch beglückender, weil alles inzwischen, jede Sache und jedermann, sich weiter entwickelt hat und Leistung vorweisen kann. Die bange Frage, die manche früher aufwarfen, wird es gehen? ", gibt es nicht mehr. Tagtäglich erleben die Gauamtsleiter auf Burg Vogelsang in Darstellungen aus berufenem Munde, daß es gegangen ist , daß Deutschland überall weiter gekommen ist , und schöpfen daraus ungeheure Kraft und tiefe Freude. Anstrengung? Es spielt keine Rolle für einen Nationalsozialisten, wenn es sich um seine Be= wegung und ſein Volk handelt. Mit jedem schon errungenen Siege zeigt sich nur immer flarer, was noch alles zu erkämpfen ist, daß es kein Ausruhen auf den Lorbeeren jungen Ruhmes geben kann. Dazu tritt ein unbändiges Gefühl der Sicherheit , weil sich auch die zweite Frage ,,wird es weiter gehen ?" von selbst beantDenn in dieser Arbeitstagung, die wortet. sich an der Stelle abspielt, wo der Führernachwuchs der Partei seinen Zukunftsaufgaben zielsicher entgegengeführt wird, erlebt man gleichzeitig Stil und Systematik der Ausbildung der kommenden Führer der Partei und damit Deutschlands. Das gibt die Überzeugung, daß heute, morgen und in aller Zeit aller Mühe dér Bewegung nur eine Aufgabe und ein Befehl gegeben ist : Der Dienst am deutschen Volke. Daß heißt wohl Arbeit und Schweiß, Kampf und stete Auseinanderſeßung, aber es bedeutet in erster Linie das Glück des Bewußtseins, seine Pflicht zu tun . Ernst Günter Dickmann .

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NSK Folge 269

Mittler

zwischen

17. November 1936

Schrifttum und

Volk

Wie die Reichsstelle zur Förderung des Deutſchen Schrifttums arbeitet – 900 Lektoren für 54 Fachgebiete Sichtung, Prüfung, Förderung, Beratung Bom 19. bis 22. November findet in Berlin die Dritte Reichsarbeitstagung der Reichsstelle zur För derung des Deutſchen Schrifttums ſtatt, die mit der Eröffnung der erweiterten Ausstellung ,,Das politiſche Deutſchland“ in der Preußischen Staatsbibliothek verbunden ist. NSK Der grundlegende geistige Wandel, der fich auf dem Gebiet des Schrifttums wäh rend der letzten Jahre vollzogen hat, ist in weitem Maße von dem Einsatz der Reichsstelle zur Förderung des deutschen Schrifttums für das weltanschauliche wertvolle Buch bestimmt worden.

Aus dem Arbeitsbereich der Reichsstelle, die dem Beauftragten des Führers für die gesamte geistige und weltanschauliche Erziehung der NSDAP., Reichsleiter Alfred Rosenberg, unmittelbar unterstellt ist, ergeben sich die ihr zukommenden Aufgaben und Ziele in der Schrifttumsarbeit, die besonders in der weltanschaulichen Wertung und Sichtung liegen. Die Verleger senden alle wichtigen Neuer= scheinungen in zwei Exemplaren an die Reichsstelle ein. Die Verteilung der Bücher wird vom Zentrallektorat aus vorgenommen und nach Übereinstimmung mit den verantwortlichen Hauptlettoren an die zuständigen Lektoren Die Bewertung dieser weitergesandt. Werke wird von einem Lettorenstab durchgeführt, der sich aus ungefähr 900 zuverlässigen Männern aus allen Schichten unseres Volkes zuſammenſekt. Auf 54 verschiedene Schrifttums = gebiete verteilt sich die Betreuung der Bücher. Für jedes Gebiet sind die besten fachlichen und weltanschaulichen Kräfte eingesetzt, die unter Führung des Hauptlektors in kameradschaftlicher Zusammenarbeit eine ge= wissenhafte Sichtung des Fachschrifttums vornehmen. Der Hauptlektor ist voll verantwortlich für die Gutachten seiner Mitarbeiter und tritt als Repräsentant des betreffenden Fachgebietes vor die Öffentlichkeit. Sezt sich schon der Mitarbeiterstab aus führenden Männern aus allen Teilen des Reiches und aus allen Aufgabengebieten der verschie= densten Partei- und Staatsdienststellen zu= sammen, so sind die Hauptlektoren Persönlichteiten, die auf Grund ihrer Leistung von Reichsleiter Rosenberg herangezogen werden und im politischen oder wissenschaftlichen Leben des nationalsozialistischen Volksstaates führend sind. Das Ergebnis der ehrenamtlichen Tätigkeit der Lektoren bildet für die Reichsstelle die Arbeitsgrundlage. Aus den jährlichen Gutachten, die sich auf etwa 9-10 000 belaufen, sind die vier Listen für RS. Büchereien und mehrere Kataloge, wie z. B. Rasses, Kolonial-, Jugendkatalog usw. zusammengestellt und das Gutachtenmaterial für die Zeitschrift „ Bücherkunde“ entnommen worden. Die poſitiven Gutachten erhalten die Verleger in der Abschrift zur werbetechnischen Auswertung zugestellt. Diesen Arbeitsvorgang

finden wir auch bei der Begutachtung der Zeitschriften , die unter denselben Gesichtspunkten vorgenommen wird. Das Zeitschriftenarchiv der Reichsstelle enthält alle bedeutenden deutschen und einen Teil der ausländischen Zeitschriften , aus denen das wertvolle Material der Schulungsarbeit der Bewegung zugänglich gemacht wird. An Hand einer umfassenden Kartei können auch hier wieder empfehlenswerte und weltanschaulich wertvolle Zeitschriftenliſten der einzelnen Fachgebiete zusammengestellt werden. Für die Verbreitung und Förde = rung des empfehlenswerten Schrifttums stehen der Reichsstelle die Bücherkunde " und ihre Landesdienststellen, sowie die Buchausstellungen zur Verfügung. Die " Bücherkunde", die sich mit den schrifttumspolitischen Fragen unserer Zeit auseinandersetzt, kommt durch die Beilage des Gutachten anzeigers eine besondere Aufgabe und Bedeutung zu. Im Gutachtenanzeiger wer den die Titel der allmonatlich bewerteten Bücher in Listenform nach den Gesichtspunkten ,,zu empfehlen" oder „ nicht zu empfehlen", ver öffentlicht. Die Reichsstelle hat im Lektor und im Landesdienststellenleiter einen neuen Typ des Mittlers am deutschen Schrifttum geschaffen. Den 7000 Dienststellen im Reich, die den politischen Gauen und Kreisen ent= sprechen, kommt die Aufgabe zu, eine zuver = lässige Beratung auf Grund der aus Berlin zugestellten Unterlagen in allen Schrifttumsfragen vorzunehmen . Der weltanschaulichen Ausrichtung aller Mitarbeiter dienen die Arbeitstagungen , die mit den Hauptrektoraten eine ganz beson= dere Bedeutung haben. Hier wird die breite Öffentlichkeit weitgehendst herangezogen . In Verbindung mit diesen Arbeitstagungen findet jeweils die Eröffnung einer bedeutenden Ausstellung statt ; im Jahre 1934/35 war es die Ausstellung „ Ewiges Deutschland", 1935/36 ,,Das wehrhafte Deutschland", während bei der fommenden Arbeitstagung die Eröffnung der politische Ausstellung „ Das großen Deutschland“ stattfindet, die zum Teil das in Nürnberg gezeigte, zum Teil ganz neues, wesentlich umfangreicheres Material enthält. Die Reichsstelle ist bestrebt, mit dieser neuen Ausstellung Verständnis für die großen Leistun gen und Kämpfe des deutschen Volkes zu schaffen und sie mit unserer Geschichte in Verbindung zur Gegenwart zu bringen.

Auch in diesem Jahre wird die Rede von Reichsleiter Rosenberg in der Kroll-Oper am 21. November den Höhepunkt der Arbeitstagung der Reichsstelle zur Förde= rung des deutschen Schrifttums und des Amtes Schrifttumspflege bilden. Die Tagung steht im übrigen besonders unter dem Leitgedanken ,,Schrifttum und Wissenschaft“ und bringt eine Zusammenkunft aller wissenschaftlichen Lektoren der Reichsstelle. In den Vor-

17. November 1936

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NSK Folge 269 trägen der Wissenschaftler wird zur Beziehung von Wissenschaft und Weltanschauung grundlegend Stellung genommen. Die wissenschaftlichen Lektoren sind politische Soldaten des Schrifttums, die für die Reinerhaltung unserer Weltanschauung verantwortungsbewußt und mit ganzem Einsat

kämpfen. Den Einsatz für die arteigenen und ewigen Werte und für die Lebensnotwendigkeiten und Lebensgesetze unseres Volkes hat sich die Reichsstelle zum Ziel gesetzt. Auch diese Arbeitstagung wird mit ihren Sonderbestrebungen dieser Aufgabe dienen. -noe-

Krankes kann nicht Reichtum ſein Der echte Kinderreichtum – Nationalsozialiſtiſche Umprägung eines verfälschten Wortes – Vom Zahlenbegriff zum Wertbegriff Von Wilhelm Stüwe Reichsbundesleiter des Reichsbundes der Kinderreichen

NSK Auf dem Luxemburger internationalen Kongres pour la vie et la famille sagte der französische General Lefèvre Dubon in seiner Ansprache zu der deutschen Abordnung : Sie können glücklich sein, in der deutschen Sprache ein so schönes Wort für die Familie mit vielen Kindern zu haben, Sie sagen ,,finderreich", wir Franzosen haben nur das Wort „ Familles nombreuses (zahlreiche Familien ).

Wir Deutsche sind auch glücklich, dieses Wort „ kinderreich" zu haben, und das verpflichtet uns, den rechten Gebrauch davon zu machen. Leider wird jedoch viel Mißbrauch damit getrieben. Eine gedankenlose Systemzeit hat bei uns das Wort „,kinderreich" begrifflich der Bezeichnung ,,Familles nombreuses" völlig gleichgesetzt: Familien mit vielen Kindern" wurden ohne weiteres als „finderreich" bezeich= net, so daß das schöne Wort „,kinderreich" zu einem reinen Zahlenbegriff ent stellt und herabgewürdigt worden ist. Wenn man fragte, was denn kinderreich" heiße, bekam man die klassische Antwort, kinderreich sei , ,,wer viele Kinder habe." Gedankenlos, vielleicht auch, weil es so be= quem war, bezeichnete man auch alle asozialen und Trinkerfamilien, die hemmungslos unerwünschte Kinder zeugten, alle erbbelasteten Familien, deren Kinder die Hilfsſchulen, Irrenanstalten und später die Arbeits- und Zuchthäuser bevölkerten, einfach als „ kinderreich“, nur weil sie viele Kinder hatten. So ist das Wort „ kinderreich", um das uns die Franzosen beneiden, in völlig entstelltem Sinn in den Sprachgebrauch übergegangen. Mit jenen entarteten Familien wurden die gesunden , wertvollen Familien sinnlos in eine Reihe gestellt und zu einem Sammelbegriff vereinig t. Wer mehr als drei Kinder hatte, galt als ,,kinderreich" und wurde in den KinderreichenStatistiken so verarztet. Getreu der damaligen Gesinnung sette man nicht nur „ Menſch gleich Mensch“, sondern ebenso „ Familie gleich Familie", ohne irgendwelchen Unterschied zu machen zwischen wertvollen und minderwertigen Familien. Und was die letteren Staat und Bolt an Schaden zufügten, wurde gemeinsam

auch den vollwertigen, wirklich kinderreichen Familien angetreidet. Selbst heute lesen wir noch in manchen wissen= schaftlichen und ſtatiſtiſchen Arbeiten nur allKinderreichen“, zuoft von ,,Kindern der die angeblich in den Hilfsſchulen überstark vertreten seien und einen überdurchschnittlichen Teil der Schwachsinnigen und Kriminellen ausmachten. Alles das hat wirkſam beigetragen und trägt heute noch bei, den Begriff kindereich“ ganz unverdient und irreführend in den Augen unseres Volkes herabzusetzen und ihm einen starken Beige -= schmack von Minderbegabung und zu er= Verantwortungslosigkeit halten. Vergeſſen wir nicht, daß gerade das die Absicht unserer Volksfeinde in der Verfallzeit gewesen ist, vergessen wir nicht, daß eben dieſe Diffamierung der finderreichen Familie nur allzu wirksam dazu beigetragen hat, die Mehrzahl des deutschen Volkes der Abkehr vom Kinde in die Arme zu treiben und damit die drohende Gefahr des Volkstodes heraufzubeschwören ! Dazu kam noch, daß sich vielfach gerade die asozialen Familien sehr ausgiebig der Bezeichnung „ kinderreich" bedienten und versuchten, mit ihren vielen, zum Teil erbkranken Kindern Mitleid zu erregen, um so durch ,,Kinderreichtum" etwas für sich herauszuschla gen. Diese Art von Familien trat wesentlich stärker in Erscheinung als die wirklich finderreichen und trug wiederum dazu bei, daß „ Kinderreichtum" immer mehr zu einem Begriff der Armut , des Elends , der Ver = kommenheit gemacht werden konnte. In einer Zeit, in der der Geburtenrückgang von Jahr zu Jahr stärker wurde, in der der Volkstod ungeheure Lücken in den Volkskörper riß, wurden so die wahrhaft kinderreichen Familien, die einzigen ernsthaften, weil natürlichen Gegner des Volkstodes , instinktlos mit Volksschädlingen gleichgesetzt und der Mißachtung preisgegeben . Der Nationalsozialismus, der die ungeheuren Gefahren des Volksschwundes längst erkannt, bekannte sich zu der entscheidenden Bedeutung der erbgefunden kinderreichen Familie im Kampf um die Voltserhaltung. Er gab diesen Familien

i

NSK Folge 269 die Wertung und das Ansehen wieder, das ihnen als Träger der deutschen Zukunft gebührt. So habe ich als Reichsbundesleiter des RDK. meine erste und vornehmste Aufgabe darin ge= sehen, die allgemeine Achtung vor der kinderreichen Familie wiederherzustellen, „finderreich" wieder zu einem Ehrbegriff zu machen. Dazu mußte ein scharfer Trennungsstrich gezogen werden gegen jene Familien mit vielen Kindern, denen der Ehrentitel „ kinderreich" billigerweise einfach nicht zugestanden werden kann. „Kinderreich" mußte aus einem Zahlenbegriff zu einem ausgesprochenen Wertbegriff umgestellt werden, so wie dies buchstäblich dem Sinne dieses Wortes ent spricht. Denn es ist ein Unsinn, die Eltern eines erbkranken oder entarteten Nachwuchses irgendwie als „ reich in Kindern“ zu bezeichnen. Auch für Volk und Staat kann in solcher Belastung niemals eine Spur von „Reichtum" erblickt werden. Der wahre Reichtum eines Volkes aber, der besteht nicht in Bodenschätzen, Feldern und Waldbeständen, Eisenbahnen , Kunstbauten oder Industriewerken, auch nicht in Goldbarren oder selbst Devisen, sondern einzig und allein in einer ausreichenden Zahl artreiner , erb gesunder , tüchtiger Kinder. Ein Volt, das daran Mangel leidet, ist ein Volk ohne Zukunft Bestand . ohne und Diejenigen aber, die dem Volke diesen Reichtum geben, die verdienen allein die Bezeichnung finderreich", es können sich also auch solche Familien kinderreich nennen , deren Kinder nach Erbwert und Erziehung einen Reichtum für das Volk bedeuten. 3 wischen diesen und den Familien mit unerwünsch -

Kein Rechtswahrer ohne Zeitung Ein Aufruf des Reichsleiters Dr. Frank NSK Berlin, 17. November. Der Reichsleiter der NSDAP. und Reichsführer des NS.- Rechtswahrerbundes , Dr. Hans Frank , wendet sich mit einem Aufruf zum Lesen der Tageszeitungen an die feiner Führung unterstehenden Rechtswahrer. In diesem Aufruf wird einleitend betont, daß die Tageszeitung eine notwendige Vorausse kung für die Beurteiluna des Zeitgeschehens sei. Es heißt dann u. a. weiter : Wenn die Tagespreſſe ſchon für die überwiegende Mehrheit der Volksgenossen ein Quell des Wissens über die Ereignisse der Gegenwart iſt, ſo gilt dies noch viel mehr für den Rechtswahrer. Gerade für ſeine Tätigkeit stellt sie ein unentbehrliches Hilfsmittel dar , da er heute nicht mehr, wie dies früher in hohem Maße der Fall war, in einem freien Raum wirkt. So ist die Zeitung für den Rechtswahrer nicht etwa nur eine Informationsquelle, sondern im Rah= men seiner erhöhten Pflichten in der Volksgemeinschaft eine treue Helferin bei einer Tätigkeit Reichsleiter Dr. Frank stellte dann fest, daß fein Rechtswahrer ohne Zeituna den tausendfä!tigen Anforderungen der Volksgemeinſchaft und ſeines Berufes aerecht zu werden vermaa. und beschließt seinen Aufruf folgendermaßen : ..Ich erwarte, daß sich jeder Rechtswahrer, besonders im Hinblick auf Fragen, die gerade er zu klären imstande und berufen ist, der Werbung für die deutsche Tagespreſſe zur Verfügung stellt.“

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17. November 1936 tem , wenn auch noch so zahlreiche m Nachwuchs muß begrifflich unterschieden werden. Es geht auch wicht an, von „ erbgeſunden Kinderreichen“ und „ erbkranken Kinderreichen“ zu sprechen. Nein : Kinderreich schließt Erbgesundheit in sich und erbkranken Kinderreichtum" gibt es nicht, das ist ein Widerspruch in sich selbst, denn Krankes kann nicht Reichtum sein. Ebenso kann es keine „ asoziale kinderreiche Familien" geben , Denn auch hier ist von Reichtum keine Rede. Sprechen wir doch deutsch ! Dann können wir mit kinderreich nur solche deutschen Familien bezeichnen, die arischer Abstammung und erbgesund sind, die sich froh zum Kinderreichtum und damit zum Nationalsozialismus bekennen, mehr ein ge = als drei Kinder haben und ordnetes Familienleben führen. Das alles zusammen ergibt die deutsche Bollfamilie , und nur solche Vollfamilien haben das Recht, sich im RDK. zu vereinigen. So sehen wir den Kinderreichtum ! Er ist im Nationalsozialismus nicht nur ein Ehrbegriff, sondern auch eine Verpflichtung , denn alle Kinderreichen sollen mithelfen an der Klärung der Verwirrungen, die in der Systemzeit verbreitet worden sind, alle sollen Mitkämpfer sein bei der vollen Wiederaufrichtung des Begriffs und der Ehre der deutschen Vollfamilie. Dann wird unser Volk wieder zur Einsicht und Besinnung zurückkehren, es wird wieder lernen, die deutsche Vollfamilie von der unerwünschten Großfamilie auseinanderzuhalten, und wird erkennen, daß nicht die Fa= milien mit vielen Kindern “, ſondern nur die finderreichen Familien eine große deutsche Zukunft sichern können.

Tagung der Rechtswahrer der Verwaltung

Organisatorische Umgestaltung der Gruppe Rechtswahrer der Verwaltung des NS.-Rechtswahrerbundes beendet NSK Berlin, 17. November. Am 21. und 22. November 1936 findet eine Tagung sämtlicher Gaugruppenwalter , Rechtswahrer der Verwaltung des NS.-Rechtswahrerbundes, im Haus der Deutschen Rechtsfront in Berlin statt, bei der auch der Reichsrechtsführer Reichsminister Dr. Frank das Wort ergreifen wird . Die Tagung stellt einerseits den sichtbaren Abschluß der organisatorischen Umgestaltung der Gruppe Rechtswahrer der Verwaltung des NS. -Rechtswahrerbundes dar, wie sie andererseits auf der nunmehr geschaffenen Grundlage die Aufgabe für die zukünftige Arbeit klarstellen wird. Die Tagung wird durch den Reichsgruppen= walter, Rechtswahrer der Verwaltung SS.Standartenführer Staatssekretär Dr. Stuart , eröffnet werden . Eine Reihe von Vorträgen über die aktuellsten Probleme aus dem Gebiet der Verwaltungsrechte wird das Interesse weitester Kreise für den Verlauf und die Ergebnisse dieser Tagung wecken. Von den Tagungsreferaten wird eines der wichtigsten Probleme Ministerialrat_SS. -Oberführer Dr. Beſt behandeln, der über „ Die Aufgaben und Organe der Staats = sicherung" spricht. Außerdem werden weitere bekannte Rechtswahrer der Verwaltung das Wort ergreifen.

NGK

Volk

und

Bauer

Gonderdienſt Amtliches Organ des Reichsamtes für Agrarpolitik der NSDAP.

NSK Folge 269

Auf zur

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17. November 1936

Winterarbeit !

Welche Vorbereitungen muß der Bauer treffen ? in den Wintermonaten

NSK Borbei sind die Zeiten, in denen man glaubte, für den Bauern habe mit beginnendem Winter die Arbeit aufgehört. Vorbei sind die Zeiten, in denen man der Meinung war, daß die Arbeiten für die Pflege und die Fütterung des Viehs die einzigen wären, die der Bauer zur Winterszeit zu verrichten habe. Gewiß sollen die ruhigeren Wintermonate einen Aus = gleich , und zwar einen sehr notwendigen gegenüber der harten Sommerarbeit bringen. Aber darüber hinaus haben sie heute, wo das gesamte deutsche Landvolk im Zeichen der Erzeugungsschlacht und das ganze deutsche Volk im Zeichen des Vierjahresplanes steht, eine ganz besondere Bedeutung erfahren. Findet in ihnen doch die Weiterbildung, Belehrung und Schulung der Bauern statt, die zur erfolgreichen Durchführung der Erzeugungsschlacht notwen= dig ist. Auch in diesem Winter werden sämtliche Mittel der Propaganda , Vorträge, Lichtbilder, Filme usw. zur Aufklärung der Landbevölkerung über die Durchführung der nächsten Erzeugungsschlacht eingesetzt werden. Darüber hinaus ist es von besonderer Wichtig= keit, daß jeder Bauer und Landwirt bei dem Bestellungsplan , den er aufstellt, die Vorschriften und Anweisungen für die Erzeu= gungsschlacht genügend berücksichtigt. Soweit es die Betriebsverhältnisse zulassen, sind Öl- und Gespinstpflanzen in verstärktem Maße anzubauen. Weiterhin gilt es die Basis der eigenen Futterversorgung zu vergrößern, wobei immer darauf Bedacht genommen werden muß, daß die Brotgetreidemengen nicht geringer werden dürfen. Sind alle diese Arbeiten mehr theoretischer Natur, so gibt es im Rahmen der Erzeugungsschlacht auch noch vieles Praktisches im Haus und Hof zu erledigen. Die Kartoffeleinsäuerung, ein wichtiges Mittel zur Eigenfutterversorgung und zugleich ein Kampf gegen den Verderb der Kartoffeln, wird unter dem Einsaß von Dämpfkolonnen jezt überall wirksam betrieben. Wiesen und Weiden, die uns im nächsten Jahr das Vieh erhalten sollen, können jekt mit Kompost befahren werden. Auch ist nun Zeit, die schädlichen Nager zu bekämpfen, die sich zum Winter von draußen in Ställe, Scheune und Keller zusammenziehen . Wichtig zur Bekämpfung von Insektenschädlingen ist ein wirksamer Vogelschuß. Ein tüchtiger Bauer wird jezt schon darangehen, die Vogelkästen für das nächste Jahr zu säubern,

Erzeugungsſchlacht auch

auszubessern und aufzuhängen, weil er weiß, daß die Meisen diese schon gern im Winter als Schlafstelle benutzen und sich schon an sie ge= wöhnen. In den Gebäuden wird man sämtliche Vorkehrungen für die beginnende Kälte treffen. Licht und Luft benötigen unsere Tiere in hohem Maße zur Gesunderhaltung, aber Zugluft ist ihnen schädlich. Weiterhin muß der Fußboden immer warm und trocken sein. Besonders im Schweinestall wird sich der Erfolg eines trockenen Stalles bald einstellen, da mit ihm viele Krankheiten ausbleiben. Die feuchten Dämpfe, die in den Futterküchen entstehen, dürfen nicht in die Ställe geleitet werden. Abzugsschächte sind nicht schwer zu bauen . Sehr zu beachten und stets unter Kontrolle zu halten ist der Futterboden. Es dürfte heute eigentlich nicht mehr vorkommen, daß man noch Speicher findet, in denen die Fugen so weit auseinanderklaffen, daß regelmäßig ein Teil des Getreides verlorengeht. Diese Körner, die hier jährlich verkommen, gehen nicht nur der Volksernährung verloren, sondern sie geben auch den Schädlingen Nahrung. Besonders sind diese Rizen ein Unterschlupf für die Kornkäfer, die jährlich Millionenschaden der deutschen Landwirtschaft zufügen. Der Materialschuppen muß immer aufgeräumt sein, so findet man das, was man sucht und außerdem kann nichts verrosten und umkommen. Viel Arbeit gibt es auch im Maschinenschuppen. Soweit es noch nicht geschehen, müssen alle Maschinen von Staub und Schmutz sorgfältig gereinigt werden . Holzteile werden frisch gestrichen und Eisenteile, die rosten können, eingeölt. Jetzt ist es Zeit, Ersatzteile zu bestellen und die Reparaturen dem Dorfschmied in Auftrag, der jetzt sicher besser ausgeführt wird als im Frühjahr und im Sommer, kurz vor Beginn der Hauptarbeit. Ein dauerndes Kontrollieren der Mieten und Vorratskeller ist der beste Kampf dem Verderb auf dem Bauernhof. Wird es kälter, sind Kartoffel- und Rübenmieten stärker zu bedecken. Gleichfalls ist eine Kontrolle der Decken auf den Getreidemieten, besonders nach Sturmtagen unerläßlich. Viel Getreide verkommt jährlich in ungenügend abgedeckten Mieten. Bei einem richtig kalkulierenden Landwirt ſollte es eigent= lich nicht vorkommen , daß größere Mengen Dünger für längere Zeit im Schuppen liegen. Tritt es dennoch durch die• Ungunst der Witterung ein, so ist der künstliche Dünger vor dem Feucht-

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NSK Folge 269 werden sorgfältig zu schützen. Düngersäde aus Jute wird wohl heute keiner mehr verderben lassen, sondern sie sauber auswaschen und auf dem Getreidespeicher benutzen. Auch die Obstbaumpflege im Garten gehört mit zur Winterarbeit für die Erzeu gungsschlacht. Trockene Äste werden abgesägt, die Baumkronen müssen gelichtet werden. Eine wichtige Maßnahme in der Schädlingsbekämpfung ist das Abfragen der Borte. Auch Obstbäume wollen gedüngt werden, sollen sie Ertrag liefern. Für Stallmiſt und gut abgelagerte Komposterde zeigen sie sich äußerst dankbar. Schlechte und nicht tragende Obstbäume sollten lieber ab-

Für

17. Rovember 1936 geholzt und durch neue ersetzt werden. Der Reichsnährstand gibt Beihilfen für die Neuanpflanzung von Obstbäumen. Die Kreisbauernschaft wird hierüber Aufklärung geben. Vieles läßt sich also auch im Winter tun, um die Erzeugungsschlacht vorzubereiten. Besonders ist es der Kampf dem Verderb ", der zu dieser Zeit in der deutschen Landwirtschaft erhöhte Aufmerksamkeit erfordert. Nicht nur werden hierdurch dem Bauern und dem Landwirt Vermögenswerte erhalten, sondern auch das ganze deutsche Volk hat seinen Nutzen hiervon . K. B.

Sippe und Volk

Der Reichsnährſtand unterſtützt die Sippenforschung – Blut und Raffe

als Grundlagen des deutſchen Bauerntums NSK Bewegung und Staat haben es für viele Volksgenossen zur Pflicht gemacht, den Nachweis reinen Blutes, reiner Abstammung zu führen . Im Blutsgedanken liegt das entscheidende Moment nationalsozialiſtiſcher Weltanschauung, nur wer zum Bewußtsein seines Blutes sich durchringt, wird die Grundsäge nationalsozialistischer Ideen verstehen können, wird die innere Kraft aufbringen, sich diesen Gedanken voll und ganz zu unterstellen. Das Reichserb hof gesez brachte die gesetzliche Bestimmung, daß Bauer nur sein kann, der deutschen oder stammesgleichen Blutes ist. Darüber hinaus sind aber auch alle anderen Angehörigen des Reichsnährstandes verpflichtet oder angehalten, den Nachweis ihrer Abstammung zu führen. Der Ahnen- und Sippennachweis und die urkundlicher notwendige Beschaffung dazu Unterlagen ist zum Teil recht schwierig und zeitraubend. Darum wurde bei den einzelnen Landesbauernschaften eine besondere Abteilung errichtet, die sich insbesondere mit den Blutsfragen und dabei den Fragen des Ahnen und Sippennachweises zu befassen hat und die den Reichsnährstandsangehörigen Hilfe leisten soll. Die Abteilungen für Blutsfragen sollen also in erster Linie die Bedeutung des ganzen Bereiches der Blutsfragen in das Landvolk hineintragen. Sie sollen darüber hinaus die Quellen, die bei der Aufstellung der Ahnen- und Sippennachweise dienlich sein fönnen, aufsuchen, sicherstellen und schließlich auch auswerten. In Erweiterung dieser Arbeiten soll den einzelnen Volksgenossen geholfen werden, eigene Sippennachweise aufzustellen. Schließlich sollen ganze Gemeinden angehalten werden, umfassende Nachweise der Familiengeschichte zu führen , eine Dorfchronit anzulegen und ähnliche weitere Arbeiten durchzuführen, die der Vertiefung des Abstammungsbewußtseins und des Gemeinschaftsgedankens dienen. Es ist wohl selbstverständlich, daß derartig umfassende Arbeiten für das ganze Reich nicht allein von hauptamtlich angestellten Volksgenossen erledigt werden können. Hier müssen freis

willige ehrenamtliche Mitarbeiter gewonnen werden, die gewillt sind , sich für dieſe Forschungen und Feststellungen einzusetzen. Der Reichsnährstand appelliert an den Stolz und an die Einsatzbereitschaft all seiner Angehörigen, sich diesen wichtigen Aufgaben nicht zu ver= schließen und mitzuhelfen, daß die sippenmäßige Erfassung des ganzen Landvolkes Tatsache wird. Der Ruf ergeht in erster Linie an die Landjungen und Landmädel, die in den letzten Jahren sich immer zu freiwilligem Einsatz bereits gefunden und die gerade für die Fragen des Blutes immer besonderes Interesse gezeigt haben. Die ländliche Sippenforschung wird nur dann einen Erfolg zeigen, wenn die Landjungen und Landmädel ſich den kleinen Arbeiten unterziehen, die nun einmal zur Feststellung der Abstammungsnachweise notwendig sind. Darüber hinaus ſind ſelbſtverſtändlich vor allem auch die Lehrer angehalten, sich der ländlichen Sippenforschung unter der Anleitung des Reichsnährſtandes zu widmen. Wer irgendwie Intereſſe für die Geschichte seiner Heimat zeigt, der sollte sich unverzüglich der Abteilung für Blutsfragen in der Hauptabteilung I seiner zuständigen Landesbauernschaft zur Verfügung stellen. Die Sachbearbeiter des Reichsnährstandes werden jedem Mitarbeiter die notwendigen Voraussetzungen verschaffen, die zur glücklichen Erfüllung seiner Forschungsarbeiten notwendig find. Schließlich muß sich jeder einzelne darüber klar sein, daß er die Erforschung der Blutszusammenhänge zum Ausgangspunkt weiterer heimatkundlicher Forschungen nehmen kann . Gerade die Sippengeschichte ist eine der besten Voraussetzungen zur ſpäteren Bearbeitung der der heimatlichen Siedlungsgeschichte, Namenskunde, der Flurnamenerforschung, der Rechtsentwicklung, der Wappenkunde und vieler anderer Sondergebiete, die aus den Grundsätzen der nationalsozialistischen Weltanschauung her . aus wieder entscheidende Bedeutung für unser Volksleben gefunden haben. Dieses weitverzweigte Arbeitsgebiet, das in seiner ganzen Bedeutung für das deutsche Volk gar nicht abzuſchäßen ist, kann aber nur durch die uneigennützige Mitarbeit freiwilliger

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Helfer durchgeführt werden. Eine unermüdliche, gewissenhafte Arbeit ist erforderlich. Wer an ihr mithilft, tann aber auch mit Stolz für sich in Anspruch nehmen, an der Feststellung der gesunden Blutströme des deutschen Volkes mitgearbeitet zu haben. Feststellung und Förde-

17. Rovember 1936 rung dieser gesunden Blutsströme aber bedeutet Gesunderhaltung des Volkes , Steigerung schöpferischer Kräfte, die sich sowohl im politischen als auch im tulturellen und wirtschaftlichen Leben zum Nutzen des ganzen Volkes auswirken werden. Kh. B.

Echte deutsche

Seide

Seide - in eigenem Land erzeugt -— Millionen Maulbeersträucher follen gepflanzt werden NSK Die vielbeliebte und vielbegehrte Seide ist schon seit Jahren ihres Daseins als Luxusprodukt entwachsen. Schon ist sie ein Gebrauchsartikel geworden, der aber fast noch mehr von der Induſtrie und dem Gewerbe verlangt wird als von der Hausfrau oder ſonſt einem Liebhaber. Ja, man kann wohl mit Recht sagen, daß die Seide den wichtigſten landwirtschaftlichen Textilrohstoffen Wolle, Flachs und Hanf ebenbürtig an die Seite getreten ist. Leider war Deutschland bisher nicht in der Lage, seinen Seidebedarf aus eigenen Mitteln zu gewinnen. Noch im Jahre 1934 mußten für die Einfuhr von Seide mehr als 24 Millionen Mark an das Ausland gezahlt werden ; 24 Millionen Mark, trotzdem gerade in jener Zeit die Rohstoffpreise erheblich gesunken waren. Die wirts schaftliche Lage Deutschlands und die handelspolitischen Verhältnisse in aller Welt zwingen uns aber, all die Rohstoffe aus eigenem zu erarbeiten, die wenn auch mit größerem Aufwand vom eigenen Grund und Boden gewonnen werden können. Das aber ist bei der Seide der Fall ! Lange Zeit galt die allgemeine Auffassung, daß man Seide in unseren Breitengraden nicht gewinnen könne. Man vergaß dabei aber, daß schon in früheren Jahrhunderten erfolgreiche Versuche zur Seidengewinnung gemacht wors den find. Friedrich der Große zB. hat zu ſeiner Zeit erreicht, daß der größte Teil des Seidenbedarfes Preußens im Lande selbst ge= wonnen wurde. Später verfielen dann die Seidenraupenzuchten, die Erfahrungen wurden nicht weitergegeben, und so konnte dieses Werk der Rohstoffbeschaffung nicht fortgeführt wer= den. Durch die Arbeiten des Reichsnährstandes, durch die Forschungen der Reichsfachgruppe Seidenbauer", besonders in Celle , wurden aber in verhältnismäßig kurzer Zeit die Grundlagen für eine erfolgreiche neue Seidenraupenzucht und damit Seidengewinnung ge= schaffen. In seiner Aufklärungsarbeit für die Erzeugungsschlacht hat der Reichsnährstand immer wieder darauf hingewieſen, daß es unbedingt notwendig sei, sich den Fragen der Seidengewinnung zu widmen , zumal hier volkswirtschaftliches und privates Intereſſe zusammenfallen. Inzwischen ist die verstärkte Seidengewinnung unabwendbare Bedingung geworden. Der Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft hat darum schon vor kurzem die

Domänenpächter ersucht, bei der Förderung und verstärkten Durchführung des Seidenbaues mit gutem Beispiel voranzugehen, und den Bauern und Landwirten damit die Möglichkeit zu geben, die Praxis des Seidenbaues kennenzulernen. Anschauung eigener aus Tausend Maulbeersträucher sollen von jeder Staatsdomäne mindeftens angebaut werden. Inzwischen ist dieser Anfang des verstärkten Seidenbaues zu einer Großaktion ausgeweitet worden, durch die der deutsche Seidenbedarf zu einem entscheidenden Teil gedeckt werden soll. Da die Maulbeersträucher die Grundlage der Seidenraupenzucht und damit der Seidengewinnung bilden, sollen in nächster Zeit Millionen Maulbeerviele sträucher in Deutschland gepflanzt werden. Neben vielen Privatpersonen sind schon ganze Gemeinden und sonstige Vereinigungen dazu übergegangen, Maulbeerpflanzungen anzu= legen. Die Reichsfachgruppe Seidenbauer, die ihren Sit in Celle hat, übernimmt die fach. liche Anleitung und Überwachung der Zuchtund Gewinnungsarbeiten. Sie liefert auch die Eier der Seidenraupen und kauft ſpäter die Kokons, also die kunstvollen Geſpinſtwicklungen der Seidenraupen auf, um dann die eigentliche Arbeit der Gewinnung des Seidenfadens durchführen zu können. Die Überwachung der Zuche ten in Celle gibt die Gewähr, daß Krankheiten und schlechte Zuchten nicht aufkommen können. Die Gewähr der Abnahme der Ko = tons schaltet dazu jegliche Abſatzſchwierigkeiten aus. Die Arbeit der Seidenraupenzucht eignet sich nicht als Vollerwerb. Die Arbeiten sind an das Vorhandensein frischen Maulbeerlaubes gebun den und können dadurch nur vom Juni bis etwa Mitte September durchgeführt werden. Seidenraupenhaltung sollte darum wie andere Zweige der Kleintierhaltung gehandhabt werden, also als Nebenerwerb. Da möglichst nur fami» lieneigene Kräfte verwandt werden sollen . kommt dieser Nebenerwerb außer für die Bauern und Landwirte auch für Kleinsiedler, Gärtner und sonstige, ein wenig Land beſizende Volksgenossen in Frage. Dabei kann die Verſtärkung der eigenen Wirtſchaftskräfte eine ganz wesentliche sein. Folgendes ist aber dabei zu beachten : zu einer wirtschaftlich betriebenen Rauperei sind mindestens fünfhundert Maulbeersträucher erforderlich. Der einzelne fann im Durchschnitt eine Zucht von etwa 25 000 Seidenraupen be-

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NSK Folge 269 treuen. Damit nun ist es möglich, sich ein Rebeneinkommen von 150 bis 200 Mart zu schaffen. Diese Arbeit ist also gewiß nicht zu verachten, zumal es ja hier nicht allein im Intereſſe des einzelnen liegt, Seide zu ge winnen, sondern der deutschen Volkswirtschaft damit ein dringend benötigter Rohstoff zur Verfügung gestellt werden kann. Seidenbau zu treiben ist eine im höchsten Grade wichtige volkswirtschaftliche Aufgabe , der sich jeder unterziehen muß, der Luft und Liebe zur Sache hat und dem die Voraussetzungen für die Durchführung gegeben

17. November 1936 find. Maulbeerpflanzungen ins deutsche Landſchaftsbild! Das ist eine Forderung, die allerorts gehört werden muß . Wenn man heute fest= stellen kann, daß zB. das klimatisch bestimmt nicht begünstigte Ostpreußen in kurzer Zeit rund 2 Millionen Maulbeersträucher anpflanzt, dann ſollte für die anderen Landesteile des Reiches diese Tatsache doch zumindest Ansporn ſein, es im Verhältnis ebenso zu machen, denn der Rohstoff Seide kann und muß in ausreichenden Mengen im eigenen Lande gewonnen werden. Kh . B.

Wir werden füßer von Jahr zu Jahr Eine beschauliche Statistik um den Zuckerſegen 1936 NSK Wenn es auf den Zuckerverbrauch antommt, so werden wir in der Tat von Jahr zu Jahr süßer. Und auf den Zucker müßte es ja ankommen, denn er ist bei weitem das hauptsächliche Süßungsmittel für unsere Nahrung. Wie ſehr der Zuderverzehr in Deutſchland wächſt, erkennen wir aus dieser Zahlenreihe, die uns die Mengen des im Wirtschaftsjahr, also in der Zeit vom 1. Oktober bis zum 30. September, verbrauchten Zuckers zeigt. So wurden verzehrt : 1931/32 1932/33 1933/34 1934/35 1935/36

12 988 711 Doppelzentner 13 070 167 39 13 671 270 " 13 891 114 " 14 974 232 "

Diese Linie des Aufstiegs spricht für sich, besonders auffällig ist die Zunahme vom Wirtschaftsjahre 1934/35 zum Wirtschaftsjahr 1935/36. In ähnlicher Weise steigt auch der Verbrauch des Stärkezuckersirups an, aus dem man den Trauben- oder Kartoffelzucker macht. Laſſen wir wieder die nadten Zahlen sprechen:

1931/32 1932/33 1933/34 1934/35 1935/36

330 672 Doppelzenter 383 683 428 614 464 734 " 534 017

Die deutsche Rübenzuckererzeugung steht in der Welt obenan. Wir decken unſeren Bedarf, auch wenn er weiterſteigt, mühelos. Wir dürfen auch im nun begonnenen Wirtschaftsjahr ruhig wiederum mehr Zucker essen als im vergangenen. Die Zuderrübenernte 1936 ist um 8,3 vh. höher als die von 1935. Wir haben im vergangenen Jahre 10,57 Millionen Tonnen geerntet, die diesjährige Ernte erbringt uns da= gegen 11,45 Millionen Tonnen, also an die 900 000 Tonnen mehr. Wer also Appetit auf

Zucker hat, braucht sich keinen Zwang aufzuerlegen. Wir sind auch noch lange nicht das zuckerſchleckigste Volk der Erde. Unſere skandinaviſchen, niederländischen und angelsächsischen Vet= tern verbrauchen viel mehr Zuder als wir. Vergleichen wir einmal unseren Bedarf mit dem englischen ! Von den gut 1,5 Millionen Tonnen Zucker, die wir im Reiche verbrauchen, kommen auf jeden Deutſchen 22½ Kilogramm. Die Engländer aber verzehren gute 1,8 Millionen Tons nen, und das macht je Mann 48 Kilogramm, also mehr als das Doppelte von dem, was ein Deutscher verzehrt. Mit dem Zucker versüßen wir aber nicht allein unser eigenes Leben, wir erleichtern auch dem Reichsfinanzminiſter die Sorgen. Wenn wir vom Zuder schlecken, so schleckt der Fiskus mit ; und je mehr wir uns nehmen, um ſo mehr fällt auch für ihn ab. Diese für ihn einträgliche und mit den Jahren einträglicher werdende Tätigfeit erfaßt der Begriff Zuckersteuer. Die nüchterne Zahlenreihe nennt folgende Summen : 1931/32 1932/33 1933/34 1934/35 1935/36

279 Mill. RM. "" 282,2 39 291,8 300 "} 323,8

Fast eine Drittelmilliarde aus der Zuderſteuer, das ist ein Sümmchen, das sich sehen lassen kann! Aus diesen Ziffern und Betrachtungen, die uns erzählen, wie wir von Jahr zu Jahr unser Da= sein mehr versüßen, erkennt man, daß man mit einem Stückchen Zucker nicht nur einem Kinde Freude machen kann, sondern daß wir alle Freude daran haben, ja, daß sich sogar der Reichsfinanzminister über ein Stückchen Zucker freut.

Drud: M. Müller & Sohn KG., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

NSK - Nachrichten

17. November 1936

Blatt

Zu NSK Folge 269

Die Gauamtsleitertagung auf Burg Vogelsang

Rudolf Heß bei

den

Gauamtsleitern

Ein Tag bedeutsamer Referate NSK Burg Bogelsang, 17. November. Der Dienstag ſtand auf Burg Vogelsang im Zeichen des Besuches des Stellvertreters des Führers, der vor den verſammelten Gauamtsleitern das Wort zu einer grundsäglichen Rede nahm. Die Teilnehmer der Tagung bereiteten Bg. Rudolf Heß, wie auf der Fahrt zur Burg einen jubelnden die ganze Bevölkerung, Empfang und wurden von seinen Ausführungen, die die Einsazbereitschaft und das Verantwortungsgefühl für Bewegung und Volk erhärteten, tief beeindruckt. Am gleichen Tage sprachen noch vier weitere an entscheidender Stelle stehende Parteigcnof= jen über Aufgabe und Ziel ihres Arbeitsge= bietes: Hauptamtsleiter Oberlindober , Korpsführer Hühnlein , Obergruppenführer

des einzigen der Partei angeschlossenen Frontkämpfer- und Kriegsopferverbandes. In ſoldatischer Auffassung betreibe die NSKOV. welt = anschauliche Arbeit, widme sich den politischen Gegenwartsaufgaben und stelle die Versorgungsfragen unter die Erforderniſſe des gesamten Volkes. Dazu trete die Pflege der guten Beziehungen mit ausländischen Frontkämpferorganisationen, deren Auswirkung auf eine freundschaftliche Verständigung zwischen den Völkern gar nicht hoch genug eingeschäßt werden könne. In seiner Darstellung des Wesens und der Aufgabe des NSKK. hob Korpsführer Hühnlein

Heißmeyer und Gruppenführer Heydrich.

die Verwurzelung dieser Parteigliederung im Gesamtgefüge der nationalsozialistischen Bewegung und Weltanschauung hervor. Die Arbeit

Der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, wurde auf seiner Fahrt nach der Burg Vogelsang überall von der Bevölkerung jubelnd be= grüßt. Schon lange vorher hatten sich die Bewohner an den Anfahrtstraßen aufgestellt, um dem Stellvertreter des Führers ihren Will-

erfolge mit SA. und SS. unter der politischen Hoheit der Partei und schöpft aus den Kraftquellen der Kampfzeit die Energien zur aufbauenden Arbeit

kommensgruß entgegenzubringen. Nach seiner Ankunft auf der Ordensburg Vogelsang mit Reichsorganisationsleiter Dr. Len besichtigte Rudolf Heß eingehend die Räume der Burg und brachte den Ausführungen des Burgkomman= danten über die Tagesarbeit der Burginſaſſen besonderes Intereſſe entgegen. In seiner Rede, die wiederholt durch den stürmischen Beifall der Gauamtsleiter unterbrochen wurde, entwickelte der Stellvertreter des Führers in klaren Linien die Aufgaben der Politischen Leiter. Vor der Ansprache des Stellvertreters des Führers hatten Hauptamtsleiter Oberlindober und Korpsführer Hühnlein bereits grundsätzliche Referate über ihre Aufgabenge= biete gehalten. Pg. Oberlindober stellte das Gesetz von Kampf und Opfer in den Mittelpunkt seiner Ausführungen. Dieses Gejezz bestimme auch die Haltung der NSKOV.,

der Gegenwart. Unter dem Auftrag des Führers, Banner- und Willensträger der Motorisierung Deutschlands zu sein, unterzieht sich das NSKK. seiner großen , Schulung, sportliche Arbeit und Verkehrserziehung umfassenden Aufgaben. In dieser Stellung nimmt es durch sein bedeutsame Schulwesen eine Mittlerrolle zwischen Hitlerjugend und Wehrmacht ein und vollzieht einen wertvollen Ausleseprozeß innerhalb der deutschen Jugend.

Der Korpsführer

hob als wichtiges Moment die Freiwilligfeit der Dienstleistung hervor, auf Grund derer jeder Angehörige des NSKK., wie aller Gliederungen der NSDAP., die Hoheit der Gesamtpartei vertritt. Als Vertreter des Reichsführers SS. Himm= ler sprach der Führer des

SS.-Hauptamtes

Obergruppenführer Heißmeyer über die Aufgaben der SS., die sich aus den kleinen Anfängen zum bedeutsamen politischen Instrument von heute entwickelte. „ Wir machen

Zu NSK Folge 269 unsere Vergangenheit wieder lebendig und pfle= gen die Erinnerung in uns", erklärte Pg. Heißmeyer, bevor er die Aufgabe der aktiven 66. lennzeichnete, deren Ausbildung mit der weltanschaulichen Erziehung beginne, da nur der ſein Vaterland mit heißem Herzen verteidige, der weltanschaulich gefestigt sei . Weltan = schauliche und soldatische Er ziehung seien die beiden Grundpfeiler der 66. Zu den Grundgesehen der SS. gehöre auch das Recht und die Pflicht des SS -Mannes zur persönlichen Verteidigung seiner Ehre. Im Blickfeld der Sorge der SS. stehe der Nachwuchs unserer Sippe. Jeder müſſe daran denken, daß er ein Glied in einer großen Kette sei . Obergruppenführer Heißmeyer schloß mit den Worten: „ Wir möchten, daß dies Deutschland die nächsten Jahrtausende überdauert, wir wollen in der Tiefe unserer Seele die verschworene, alte nationalsozialistische Garde bleiben. Dann wird Deutschland stehen heute, morgen und in alle Zeit." Anschließend sprach der Führer des Sicherheits-Hauptamts,

Blatt b

bein Detastas

Leberss is eine um Die Neuiora*Forschung s น herigen Gren, FÉLS Sena senschaft , Geese durch die neue Urn the • Dr. W. Grog in ter führungen über „ e E $ bens als Mittels . 1 * schung und Wijler s dorf gibt einen kurzen z blick über die Persönlð a stus Möser , den er als ben eba Gegner der Ideen von 1759 vy ✡24 In der „ Kritik der Zeit“ vos Aus ein ans grün efe dliche werge eine rung a . dem neuesten Erzeugnis des Emigrantee Ludwig- Cohn und kennzeichnet dieies Budd „ Mord in Davos“ als typischen Ausorud j . scher Geisteshaltung . Besondere Beachtung dienen ferner die Monatsberichte „ Zur weltan, schaulichen Lage" und „ Auslandsdeutsche Rurb. schau" und die Bildauswahl des Heftes .

Gruppenführer Heydrich, über die Aufgaben des Sicherheitsdienstes der

Stimmen des Auslands SS. und der politiſchen Polizei . Er entwickelte ein klares Bild der Organiſation und der Menschen, die in dieser Organiſation ſtehen, und des Geistes, der sie beseelt.

Aus der Arbeit des Zentralparteiverlages

Themen, die jeden berühren NS.-Monatshefte im November NSK Die Novemberfolge der NS.-Monatshefte beginnt mit einem Aufſaß von Major (E) Dr. Hesse über die Frage, die heute in allen Volkstreisen die größte Aufmerksamkeit hervorruft : die Einstellung des Volkes in allen seinen Teilen zur Einführung der zweijährigen Dienstzeit. Der Verfasser untersucht eingehend die Aufgaben, die den verschiedenen Organen der öffentlichen Meinungsbildung zukommen, um das Verständnis für die Notwen= digkeit der zweijährigen Dienstzeit im Volte zu verbreiten und in der Öffentlichkeit ein stetiges lebendiges Interesse am Leben der Wehrmacht aufrechtzuerhalten. -- Ein Thema der auswärtigen Politit greift Zantke in seinem Beitrag „Der Marschall Rydz - Smigly" auf. Der Auffat bringt eine Darstellung des bisherigen Lebens und eine eingehende Würdigung der Persönlichkeit des Marschalls. Im Mittelpunkt des Heftes stehen zwei Beiträge, die wichtigste Fragen national-

Wachsende Macht der Juden in der Sowjetunion NSK Die Warschauer Zeitung ,,Nasz Przeglad" beschäftigt sich in einem Artikel mit der Stellung des Judentums in der Sowjetunion und ſtellt fest : Von den Hörern der Hochschulen, die ja nur ſtudieren dürfen, wenn sie im Sinne des Kommunismus zuverlässig sind, zählen die Juden 26 vH. Natürlich drängten die Juden in der Sowjetunion nach den einflußreichsten Posten. Unter den Anwärtern für wiſſenſchaftliche Inſtitute, aus denen die Hochschullehrer und führenden Beamten des Staates gezogen werden, Nur 1,8 pH . sind sie mit 17,8 oH. vertreten. der Gesamtbevölkerung der Sowjetunion ſind je= doch Juden. Sowjetunion Zufluchtsſtätte für die Juden NSK Nach Meldung der „ Washington Post", Washington, hielt der Rabbiner Iſidor Breslau einen Vortrag über den Antisemitismus in Europa und erklärte, daß es ein Land gebe, wo die Juden politisch aleichberechtigt mit den anderen Staatsbürgern seien, und das sei die Sowjetunion. Weiter betonte der jüdiſche Rabbiner, daß Jiddisch als Sprache von der Sowjetregierung anerkannt sei. Politiſch gäbe es in Rußland keine Einschränkungen, kein Gebiet des öffentlichen Lebens sei den Juden verſchloſſen .

Druck: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlassung Berlin, Berlin SW 68, 3immerstraße 88.

3

Vartei-Korrespondenz

iationalsozialiſtiſche

Brief and Drahtanschrift der Schriftleitung: Berlin SW68, Zimmerstr. 90, III. Fernruf: A 1 Jäger 0022 Berlag: Franz Eher Nachf., G. m. b. H., Zentralverlag der NSDAP., München Berlin Berland : Cher Berlag , Berlin SW 68, Alle Zahlungen find nach immerfraße 88. Berlin (Bostichedkonto Berlin 4454) zu richten

NEK Breſſedienſt der NGDUB

RSK Folge 270

Künder

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19. November 1936

und

NSK An jeden großen neuen Gedanken heften fich nur zu gerne Gestalten, die, mehr oder die einzig wahre minder wohl gesonnen, Deutung“ dieſes Gedankens allein im Besik zu haben behaupten. Im allgemeinen find solche Erscheinungen an ſich und für sich genommen In einer gewissen Ansammlung harmlos. können sie aber auch einem großen Gedanken einen Teil ſeines eigentlichen Lebensfaftes wegsaugen. So ist auch der nordisch - german is che Gedanke unserer Tage nicht ohne unerwünschte Geister, die alles besser wiſſen und entweder rosenbergischer als Rosenberg" oder „güntherischer als Günfher“ sind, oder aber den Schöpfern und Bahnbrechern des nordischen Gedankens in ihren Erkenntnissen weit überlegen zu ſein behaupten. Wie gesagt, es lohnt sich vielleicht an sich nicht, sich mit solchen Erscheinungen allzu sehr zu befaffen, aber da es doch gelegentlich noch vor: kommen kann, daß der uns allen kostbare jolche durch Gedanke nordisch-germanische Sibyllen und Propheten fragwürdig, unvolkstümlich oder gar lächerlich gemacht wird, muß einmal darauf hingewiesen werden, was der nordische Gedanke in seiner reinen Form ist , wer ihn verkündete und wer nur an ihm herumgedeutelt hat. Wer sich hierüber ernsthaft Klarheit beſchaffen will, hat es nicht schwer. Er braucht nur auf die großen Planeten dieses Gedankenhimmels und ihre Werke zu blicken. Heute wie je und wahrhaftig auch für die Zukunft ſind des Führers Werk „Mein Kampf“ , das Hauptwerk für immer , dann Rosenbergs „M 9 thus des XX. Jahrhunderts" und seine Reden , Darrés „Bauerntum“ und „Reuadel“ und die Bücher von Hans hier richtungweisend. Günther Diese Bände sind die klassischen im Rassegedankens des Werte neuen Deutschland. All das Gemunkel darüber, die Raſſeforschung ſei doch noch erſt im Anfang usw., fann einen flar blickenden Menschen nicht darüber hinwegtäuschen, daß diese Werke für die raffische Anschauung, a uch der Zukunft, die unumstößliche Grundlage bedeuten werden.

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß ; für die Mitteilungen der Reichspreſſestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Hauptschriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

Sibyllen

Es ist nicht wahr, daß wir irgendwie über diese Werke „hinausgewachſen“ ſeien, wie die Sibyllen und Propheten gern andeuten möchten. Der rassische Aufbau des neuen Reiches sowie das weitere wiſſenſchaftliche und geistige Wirken auf raffischem Gebiet, die große Verwirklichung des germanischen Gedankens im heutigen Deutschland, ruhen auf den Grundquadern der Erkenntniſſe, die in den genannten Werken niedergelegt find. Aber da sind nun Sibyllen, die von den magischen Kräften der germanischen Frau und ihrer Herrschaft über den Mann künden, da ſind Propheten, die zauberische Geheimbünde zu Lenkern des kriſtallklaren nordischen Menschentums machen. Da gibt es Stigmatisierte des nordischen Gedankens, die immer neue Blutswunder zu ſchauen vermeinen, und Apoſtel eines verschwimmenden Helldunkels, die dem nordischen Organisationsmenschen die klare Formkraft ab= wer nur einmal sprechen möchten. Allerdings, dem Wettstreit dieser Persönlichkeiten einen Augenblic ernsthafter zuhört, kehrt zumeist schleunigst zu den stärkeren und reineren Klängen der Großen zurück. Der nordisch-germanische Gedanke in Deutschland ist ein Grundgedanke unserer Zeit. Er hat nichts mit Theaterbärten, nichts mit Blondjägerei, nichts mit Magie und nichts mit weltferner Schwärmerei zu tun. Er ist ein Begriff unseres 20. Jahrhunderts , ebenso frisch und jung , ebenso zu = gleichschwungvoll und nüchtern wie unser neues deutsches Zeitalter. Blinde Bewunderung alles Nordländischen liegt ihm so fern wie das Wittern geheimnisvoller Zauberweisheiten. Vor allem aber hat er nichts zu tun mit den Geisteslaboratorien der Sibyllen und Propheten, die seine Nuznießer sein möchten. Der nordische Gedanke in Deutschland hat sich in den lezten Jahren immer mehr und mehr von den Umrankungen der kleinen Schwarmgeister zu befreien verstanden. Mögen Sibyllen und Bropheten fich weiterhin um unfaßbare Geheimnisse streiten, - der nordische Gedanke marschiert als ein Hauptbestandteil unserer Weltanschauung frisch und gesund wie unser Volk einem neuen Tag entgegen.

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Willensſchmiede

des

― Dem 4. Reichsbauerntag entgegen Vom 22. bis 29. November findet in Goslar der 4. Reichsbauerntag ſtatt. NSK Es sind erst wenige Wochen vergangen, seit der alten Reichsstadt Goslar vom Reichsund Preußischen Minister des Innern die amtliche Bezeichnung "Reichsbauernstadt Goslar" verliehen wurde. Die Aufnahme dieses Ereignisses in der Öffentlichkeit bewies eindeutig, daß die alte Harzstadt heute tatsächlich für das ganze deutsche Volk zum Sinn bild alter deutscher Bauerntradition geworden ist. Die trußige Geschichte dieser Stadt hat auch in unseren Tagen neue Bedeutung gewonnen. Dort leben all die großen Fragen und Probleme auf, die sich mit dem deutschen Landvolk und darüber hinaus mit der ganzen Ernährungswirtschaft beschäftigen und von denen das und deutsche Volk weiß, daß sie in Goslar zwar auf den jährlichen Reichsbauerntagen in ihren Grundsäßen und jeweiligen Arbeitsabschnitten verkündet werden. Goslar hat mit den Reichsbauerntagen einen bestimmten Sinn und eine bestimmte Aufgabe bekommen. Der Reichsbauernführer hat das Führerkorps des Reichsnährstandes nun zum 4. Reichsbauerntag aufgerufen , davon zum dritten Male nach Goslar. Wer die vergangenen Reichsbauerntage erleben konnte, der hat dabei die Feststellung machen müssen, daß sich schon jekt für diese bedeutendste Veranstaltung des Reichsnährstandes eine gewisse Tradition herausgebildet hat, die in Kleinigkeiten sich hier und da vielleicht einmal ändern, im Grundsäglichen aber bestehen bleiben wird. Im Äußeren wird diese Tradition gekennzeichnet durch die Reihenfolge der Veranstaltungen : durch Eröffnungsfeierlichfeiten, Sondertagungen der einzelnen Abteider lungen, Reichshauptabteilungen und anderer Fachtagungen, durch die Vorträge auf den Haupttagungen, an denen jeweils das gesamte Führer- und Unterführerkorps des Reichsnährstandes teilnimmt, durch den festlichen Rahmen der Veranstaltung Deutsches Bauerntum " und durch die Schlußkundgebungen, auf denen der Reichsobmann und der Reichsbauernführer selbst das Wort nehmen. Die Ab = schlußrede des Reichsbauernfüh rers bringt jeweils die knappe und straffe Zusammenfassung der Ergebnisse der verschiedenen Fachtagungen und damit für das bäuerliche Führerkorps die Richtlinien, nach denen die Arbeit des kommenden Jahres ausgerichtet werden soll. Die bisherigen Reichsbauerntage haben sich immer durch eine flare Gliederung und straffe Zusammenfassung des Programms der Arbeitstagungen und Einzelkundgebungen ausgezeich Immer wurde mit dieser Form eine net. flare und eindeutige Willensbil . dung erkennbar. Ob es sich im einzelnen um die äußere Form der Haupttagungen, um den Inhalt der Reden und Vorträge, um die Arbeit der Fachtagungen oder um die kulturpolitischen - immer Veranstaltungen handelte, — wieder war

Landvolks

Erfassung aller Kräfte

jede Veranstaltung von dem Willen getragen, eindeutig und flar zu irgendeiner Frage Stel lung zu nehmen und dieſes oder jenes schwes bende Problem so oder so zu entscheiden, wenn eine Entscheidung notwendig und die Zeit dazu reif war. Diese klare Willensbildung, die auch den tommenden Reichsbauerntag kennzeichnen wird, unterscheidet sich wohltuend von den schwat haften und parlamentarischen Diskussionstagungen früherer Bauernorganisationen. Allers dings hatte man damals auch kein Ziel und keinen Führer, der den Weg der Arbeit und der Leistung wies, aber auch kein Volk, das sich für solche Arbeit mit Hingabe begeistern konnte. Heute aber ist das ganze deutsche Landvolk, ist die gesamte deutsche Ernährungswirts schaft auf ein entscheidendes Ziel ausgerichtet, auf Biegen und Brechen die möglichst weits gehende Sicherung der deutschen Nahrungsgrundlagen herbeizuführen. Die bisherigen Ergebnisse der Erzeugungsschlacht, die vor wenigen Tagen der Öffentlichfeit übergeben wurden, haben gezeigt, welche Leistungen das deutsche Landvolk und die deutsche Ernährungswirtſchaft in den zwei Jahren seit Beginn der Erzeugungsschlacht errungen haben. Viel ist erreicht worden, das fann das Landvolk mit gutem Recht behaupten. Aber noch mehr muß für die kom mende Zeit verlangt werden. Und nicht umsonst wird das deutsche Volk an den Arbeitswillen und die Einsatzbereitschaft les deutschen Landvolkes appellieren. Mit der Vertündung des Vierjahresplans ist für das ganze deutsche Volk ein neuer entscheidender Abſchnitt in dem Kampf um die Gesundung des gesamten deutschen Volks- und Wirtschaftslebens bes gonnen worden. Dabei hat auch die deutsche Ernährungswirtschaft ihr entscheidend Teil beizutragen. Wie auch die Aufgaben im einzelnen sich ergeben werden, soweit Menschenwille es überhaupt vermag, werden die Aufgaben der kommenden Zeit gemeistert. Die Organisation des Reichsnährstandes ist mit ihrer zweckmäßigen Gliederung, die jeden einzelnen Angehörigen des Berufsstandes bis ins lekte und kleinste Dorf hinein erfaßt, in der Lage, auch die let. ten Arbeitsreserven des Landvolkes zu mobilisieren. Die Reichshauptabteilung I des Reichsnährstandes hat darum die Aufgabe, die weltanschauliche, kulturelle und sozialpolitische Betreuung der Reichsnährstandsangehörigen durchzuführen . damit durch diese große Erziehungsaufgabe jedes einzelne Reichsnährstandsmitglied zum klaren Bewußtsein seiner Verantwortung gegenüber dem Berufsstand und damit gegenüber dem ganzen deutschen Volk kommt. Durch die Arbeit der Reichshauptabteilung II des Reichsnährstandes wird dann dafür gesorgt, daß die praktische Ar beit der ländlichen Betriebe so ausgerichtet wird, wie es die Bedürfnisse der deutschen Volkswirtschaft verlangen . Und die Reichshauptabteilung III des Reichsnährstandes rundet diese Arbeit zu einem harmonischen Ganzen ab,

Blatt 3

NSK Folge 270 indem sie für die Ordnung des Marktes sorgt, die Verteiler, Be- und Verarbeiter der Nahrungsgüter zusammenfaßt und Sorge trägt, daß deren Arbeit eindeutig nach volkswirtschaftlichen Erfordernissen ausgerichtet wird. Die Heranführung der Nahrungsgüter zu gerechten Preisen und ausreichenden Mengen an die Ver= braucher ist die entscheidende Aufgabe, die in diesem Sektor gelöst werden muß. In Goslar treten nun all die Männer zu= sammen, die für diese verschiedenen Arbeitszweige verantwortlich sind. Erfahrungen werden ausgetauscht, Mittel und Wege zur Abstellung irgendwelcher Mängel gewiesen, beſſere, neue Arbeitsmöglichkeiten gesucht usw. Und üer all dieſem ernsten Bemühen steht immer wieder der harte Wille , dem deutschen

Stählung

19. November 1936 Volke zu dienen , seine Lebens = grundlagen zu festigen und zu er = weitern. Jeder einzelne von diesen Männern weiß, daß gerade diese ernährungswirts schaftlichen Arbeiten von entscheidender Bedeutung sind, solange draußen in der Welt Haß, Hader und Verhegung die Stimmen menschlicher Vernunft verstummen lassen und solange der Bolschewismus seine drohende Faust erhebt. Der Reichsbauerntag wird davon künden , daß der Reichsnährstand in rastlosem Einsatz für die Sicherung der deutschen Lebensgrundlagen arbeiten wird, damit das deutsche Volk, nach außen geschützt durch eine stählerne Wehr, allem Haß bolſchewiſtiſcher Horden im Innern mit unbeirrbarer Ruhe und Sicherheit entB. gegensehen kann.

der jungen Körper

Die Formen der Körper- und Wehrertüchtigung der Jugend – Erſt Grundſchulung, dann Sonderausbildung

NSK Seit dem Abkommen zwischen Reichs= jugendführer Reichssportführer und Dom 1. August und den Ausführungsbestimmungen vom 23. Oktober 1936 vollzieht sich die sport= liche, körperliche und Wehrerziehung der deutschen Jugend für die 10 bis 14jährigen ausschließlich in der Hitlerjugend bzw. im Deutschen Jungvolt, für die 14 bis 18jährigen in der Hitlerjugend und im Reichsbund für Leibesübungen, wofür die Übungsleiter und Jugendwarte in Zukunft ebenfalls aus der Hitlerjugend genommen werden. Die Formen, in denen sie geschehen, sind 1. die sogenannte Grundschule der Leibesübungen in der Hitlerjugend,

2. Ziel- und Marschübungen, 3. die Ausbildung im Geländesport, 4. die Ausbildung in den Sonderformationen der Hitlerjugend und 5. in den freiwilligen Sportdienstgruppen, die nun in Auswirkung des Abkommens im Deutschen Jungvolk gebildet und für die Hitlerjugend im DRL. weiter betrieben werden. Die sogenannte Grundſchule der Hitlerjugend umfaßt hauptsächlich Laufen, Springen, Ballund Keulenweitwerfen, Klimmziehen, Bodenrollen, einfache Schwimmformen , Boxen, Ringen, Schilaufen und Radfahren. Die Ziel- und Marschübungen umfassen sowohl Ball- und Keulenzielwerfen wie auch Luftgewehr- und Kleinkaliberschießen, die Marschübungen Nahund Fernmärsche mit leichtem und schwerem Gepäd. Die Ausbildung im Geländesport, im Jungvolk Fahrt und Lager" genannt, umfaßt in diesen Tagesfahrten, Zeltlagern, Aufbau von Zelten, Anlegen von Kochstellen, Kenntnis der wichtigsten Baumarten , Kartenlesen und Orientierung nach Sternbildern sowie Anschleichen und Melden. In der Hitlerjugend Geländefunde, Kartenkunde, Sinnesschärfung, Entfer= nungsschätzen, Meldewesen, Tarnung, Gelände-

ausnugung. Die Ausbildung in den Sonderformationen (Motor-, Marine-, Flieger-HI. ) er- · folgt erst von 14 bis 18 Jahren in der durch den Gegenstand bezeichneten Sonderrichtung. So pflegt etwa die Marine - H3 .) mehrere Schwimmarten und betreibt an Stelle von Geländesport Seesport mit Knoten und Spleißen, Wurfleinenwerfen , Schulrudern, Schiffahrtskunde und Signaldienst ; entsprechend die Mo= tor - HI . Motorkunde, Gesekeskunde, Verkehrsfunde, Fahrtausbildung usw. Die Ausbildung in den freiwilligen Sportdienstgruppen wird alle jene sportlichen Gebiete erfaſſen, die bisher in der Hitlerjugend nicht oder nicht in größerem Ausmaße betrieben werden . Also vor allem verschiedene Zweige der Leichtathletik, besondere Sportformen des Schwimmens, Turnen und Geräteturnen, Handball und Fußball. Für jede einzelne dieser fünf Formen und ihre Unterformen wurde seit Herbst 1935 in planmäßiger Auf- und Ausbauarbeit des Amtes KS. (Körperliche Schulung) der Reichsjugendführung ein System der Leistungssteigerung ausgebildet, das von den Anfangs= gründen der Pimpfenprobe bei den Zehnjährigen bis zu den bereits beträchtlichen Anforderungen des Goldenen Leistungs = Achtzehnjährigen abzeichens der einen durchgehenden Prüfungsgang einlegt, der eine ständige Kontrolle und, durch die Aufzeichnungen im Leistungsbuch", das jeder Junge bei seinem Eintritt erhält , eine laufende Entwicklungsübersicht ermöglicht. Bei der jüngst auf dem Reichssportfeld abge= haltenen Schulungsleitertagung des Amtes KS. bezeichnete Amtsleiter Gebietsführer Schlünder in seiner Jahresrückschau die Herausgabe dieser Vorschriften und die Festlegung dieses förperSystems durchgehenden licher Ausbildung für die gesamte deutsche Jugend als das wichtigſt e Ereignis auf diesem Gebiet und während dieses Jahres. Für die Zukunft ist durch den Erfolg des Jahres des deut-

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NSK Folge 270 schen Jungvolks die Erfaſſung der gesamten Jugend gewährleistet. Die Aufstellung der Sportdienstgruppen erfolgt nach der bis zum 1. Dezember vollzogenen Überleitung der 10- bis 14jährigen Jugendlichen des DRL. in das Jungvolk auf dem Wege der Werbung und der Befragung innerhalb des deutschen Jungvolts. Sie wird vorgenommen : 1. nach den Gesichtspunkten des sich für die einzelnen Sportarten zeigenden Intereſſes ; 2. nach Maßgabe der örtlichen Möglichkeiten. (In einem Ort zB., wo bis jetzt keine Schwimmgelegenheit beschafft werden konnte, fann nicht plötzlich eine große Sportdienstgruppe für Schwimmen aufgezogen werden !) ; 3. jedoch mindestens in dem Maße, als bisher in den Ortsvereinen des DRL. die betr. Sportarten von Jugendlichen des Jungvoltalters betrieben wurden. Die Abteilungsleiter KS. der Gebiete berichteten übrigens auf der genannten Tagung beinahe übereinstimmend, daß sich schon seit langem für diese freiwilligen Sportdienstgruppen ein so großes Interesse im Jungvolt

,,Stark

19. November 1936 zeigt, daß mit einer wesentlich höheren Beteili gung an diesen Sportübungen als vor der Zusammenarbeit zwischen HI. und DRL. gerechnet werden kann. Der totalen Körperertüchtigung und Wehrerziehung der deutschen Jugend stehen nun nach dem Abkommen mit dem DRL. auch sämtliche Ausbildungsmittel an Sportplägen, geräten und Übungsleitern ganz Deutschlands zur Ver fügung. Auch für die Ausbildung der Sonderformationen wurde im Laufe des letzten Jahres durch entsprechende Abkommen mit dem NSKK. bzw. DLV. und der Marineleitung eine ähnliche Regelung für diese Sondergebiete getroffen. Damit sind nach einer Entwicklung von kaum vier Jahren seit der Machtergreifung, für die allerdings schon in den Jahren der Kampfzeit seit den Anfängen der Hitlerjugend in ihr namhafte Vorarbeit geleistet worden war, die großen Formen vollendet herausgestellt, in denen sich in Zukunft die Körperertüchtigung und Wehrerziehung der gesamten deutschen Jugend in Grundschulung und Sonderausbildung vollziehen wird Dr. J. B.

beachtet

Die europäische Wendung - Nach der Anerkennung der spanischen Nationalregierung NSK „ Über den Sender von Bilbao wurde am Mittwochabend mitgeteilt, daß rund 40 000 Mann Verstärkungstruppen zur Unterstügung der Roten in Madrid eingetroffen sind. Weitere Verstärkungen sind zu erwarten." Das ist eine Meldung, die aus London vor uns liegt und beweist, daß die Nichteinmischung in dem spa= nischen Debakel nur sehr platonischer Art ist. Man hat einen Ausweg gefunden, und der Welt zu demonstrieren versucht, daß die Auseinandersetzungen auf der Iberischen Halbinsel eine innerstaatliche Angelegenheit Spaniens wären. Inzwiſchen ſind ſich die Völker darüber flar geworden, daß etwas anderes auf dem Spiele stand. Die spanische Revolution ist keine innerpolitische und damit hauspolitische Angelegenheit, sondern sie ist ein Fanal , auf das die Staatsführungen aller Kulturstaaten achten sollten. Wir haben als Deutsche auf dem Reichsparteitag in Nürnberg nicht eine abgedroschene Phrase zum Motto gemacht, sondern wir haben dem roten Generalstab in Moskau den Kampf angesagt. Auf To und Leben ! Zum Wohl und Wehe der Völker und damit der Menschheit . . . Man hat hier und da geglaubt, wir seien europäische Schulmeister, die ein Geltungsbedürfnis befizen und sich in ein starkes Licht stellen möchten. Man hat uns und damit den Nationalsozialismus Denn verkannt. die Deutsche Revolution zu Beginn des Jahres 1933 war nicht eine innerdeutsche Reaktion, sondern der Beginn, der Anbruch einer neuen Zeit, eines neuen Zeitalters. Das hat Deutschland bewiesen und wird es weiter beweisen. Wenn über den Sender von Sevilla nach der Anerkennung der nationalen Regierung des

Generals Franco durch Deutschland und Italien erklärt wird : „ Es sind gerade die beiden Staaten, die die kommunistische und liberalistische Weltgefahr zuerst erkannt haben, und wir freuen uns darüber und wünschen heißen Herzens, daß auch andere Kulturnationen sich diesem Vorbild anschließen, denn die marţistisch-anarchistische Regierung ist nicht Spanien und kann nicht als Sprecherin Spaniens an= gesehen werden. Das ſpaniſche Volk dankt Deutschland und Italien und gelobt, bis zur Ausrottung des Marxismus weiterzukämpfen“ dann ist hier ein Wort gesprochen, das europäische Bedeutung hat. Deutschland und Italien haben sich nicht in die inner politischen Angelegenheiten Spaniens einge = mischt , sondern sie haben erstmalig europäisch zu verstehen gegeben , daß sie gewillt sind , gegen die die europäische Kultur bedrohende Ge = fahr entschlossen Front zu machen. Die Anerkennung der Regierung Francos iſt nicht mit völkerrechtlichen Augen und nicht mit bombastischen Definitionen zu erklären, sondern fie ist eine Selbstbehauptung des europäischen Kulturlebens überhaupt. Deutschland hat mit der Anerkennung der Regierung des Generals Franco nicht irgendwelche Beziehungen zu einer legalen Staatsführung abgebrochen, sondern hat lediglich konstatiert, daß die in Frage kommende Staatsführung europäische Pflichten verlegte. Die rote Regierung hat unter Beweis gestellt, daß sie nicht in der Lage ist, die grundsätzlichen Voraussetzungen eines normalen Völkerverkehrs zu erfüllen. Sie hat gezeigt, daß ihre Machtbefugnisse nicht autoritär, sondern

NEK Folge 270 abhängig sind, abhängig von einer Macht, die in Mostau als Komintern ihren Sit hat. Nicht die spanische Volksfrontregierung beherrscht Spanien, sondern Herr Moses Rosenberg, der Agent Moskaus auf der Iberischen Halbinsel. Die Boltsfrontregierung Spaniens war nicht in der Lage, Leben und Eigentum der Ausländer innerhalb ihres Hoheitsbereiches zu schützen. Deswegen kann sie auch teinen Anspruch mehr auf Anerkennung erheben. Das sind Tatsachen, und aus diesen Tatsachen hat Deutschland seine Konsequenzen gezogen. Wenn Italien an seiner Seite die gleichen Schlußfolgerungen zieht, dann ist diese Entwidlung nicht politisch nach alter Methode zu bewerten und als eine Bündnispolitik aufzufassen. Sowohl Deutschland wie Italien machen eine elementare europäische Politik. Der Duce hat zu wiederholten Malen erklärt, daß der Faschismus tein Exportartikel ist, und der Führer des nationalsozialistischen Deutschland hat immer wieder darauf hingewiesen, daß auch der Nationalsozialismus teine Methode ist, die auf andere Völker zu übertragen ist. Das Entscheidende ist vielmehr, daß hier zwei Völker sich von der Gewalt einer anonymen internationalen Clique freigemacht haben und in ihrem Haus für Ordnung sorgen, in ihrem Haus Herr sind. Vor uns liegt ein Blatt, in dem mitgeteilt wird, daß in britischen Kreisen die Anerkennung der Regierung des Generals Franco atademisch gesehen wird, und daß infolgedessen der deutsche und der italienische Schritt die Politik des Nichteinmischungsausschusses nicht berühren, ja man geht sogar so weit, daß man behauptet, daß die Maßnahmen Berlins und Roms nicht dazu angetan seien, die „ Nichteinmischung" zu fördern. Derartige Erörterungen sollen uns wenig stören. Wir haben eine größere Aufgabe zur Erhaltung der europäischen Kulturwelt zu lösen. Wir sehen uns für diese Aufgabe mit der ganzen Inbrunst unseres Herzens und der ganzen Gewalt unserer Überzeugung ein. Das nationalsozialistische Deutschland bekämpft das Negative und das Zerstörende. Das nationalsozialistische Deutschland ist der Schrittmacher einer großen und starken europäischen Friedenspolitik, die unbeirrbar ihren Weg geht und ihr Ziel erreicht. Wir sind Kinder unserer Zeit, aber die historische Kritik wird einst erweisen, ob über Bündnisse und kollektive Systeme hinweg hier eine Ära eröffnet wurde, die der Welt und den Völkern eine bessere, eine edlere Zukunft weist. Wenn daher behauptet wird, daß der deutsche und italienische Schritt in London „ st art be = achtet wird, dann ist das immerhin die Registrierung eines Börsengeſpräches, eines Gespräches, das von einer freundlichen oder un-

Blatt 4a

19. November 1936 freundlichen Tendenz handelt. Diese und jene Aktien zogen im Kurs an und bewiesen, daß fie wirklich Werte repräsentieren. Wenn man schon die europäische Politik „geschäftsmäßig“ sieht, dann muß man sich auch darüber im flaren sein, daß am Ende eines Geschäftes der Gewinn stehen muß, der Erfolg. Und in dieser Beziehung machen Deutschland und Italien eine europäische Politik, die bewußt auf Erfolge abgestimmt ist . Auf Erfolge, die nicht im Materiellen, sondern im Ideellen liegen. Dr. Walter Bastian.

,,Große Deutsche Kunstausstellung “ Die Eröffnungsausstellung im Haus der Deutschen Kunst Aufruf an alle deutschen Künstler NSK München, 19. November. Das Haus der Deutschen Kunst (Neuer Glaspalast)" in München erläßt zu der nach seiner Vollendung im Juni 1937 stattfindenden Eröffnungsausstellung folgenden Aufruf an die deutschen Künstler : Das Haus der Deutschen Kunst in München geht seiner baulichen Vollendung entgegen und wird im Juni 1937 mit der „ Großen Deutschen Kunstausstellung 1937 im Haus der Deutschen Kunst in München “ eröffnet werden. Die Ausstellung, deren Beschickung ausschließ lich unseren lebenden deutschen Künstlern offenstehen soll, wird die Aufgabe haben, ein möglichst umfassendes und hochwertiges Bild der zeitgenössischen deutschen Kunst (Malerei, Plastik und Graphik) zu zeigen. Es ist daher beabsichtigt, bei der Auswahl der Werke weder bestimmte Kunstrichtungen zu bevorzugen, noch andere auszuschließen ; dagegen wird an den fünstlerischen Wert der eingesand = ten Werte ein hoher Maßstab ange = legt werden. Die Beschickung der Ausstellung. sett sonach einen hohen Grad von Fähigkeiten. und Können voraus. Es ergeht hiermit an alle deutschen Künstler, welche nach ihrer Überzeugung diese Voraussetzungen erfüllen, die Einladung, ihre besten, andernorts möglichst noch nicht gezeigten Werke zur „ Großen Deutschen Kunstausstellung 1937 im Haus der Deutschen Kunst in München“ anzumelden. Die Ausstellungsbestimmungen, aus denen die Einzelheiten der Ausschreibung zu ersehen sind, und die Anmeldepapiere werden gegen Vorein= sendung einer Gebühr von 1 RM. (auf unser Postscheckkonto München Nr. 4200) von unserer Geschäftsstelle, München , Maximiliansplak 22/III -Fernruf 13900 --- auf Anforderung zugesandt bzw. sind dort gegen Entrichtung der genannten Gebühr erhältlich.

NGK Das Deutſche Recht

Freies

Erfindungsſchaffen !

Zur Neuregelung der Angestelltenerfindung – Der Erfinder ist bei der Patentanmeldung zu benennen NSK Bor furzer Zeit hatte Deutſchland ein für die ganze Welt vorbildliches Gesetz ges schaffen - das neue Patentgesek - das am 1. Oktober 1936 in Kraft getreten ist. Im Sinne der Ausführungen des Führers in seinem Werk „Mein Kampf“ über die bedeutende Stellung und Aufgabe des Erfinders hat das neue Patentgeset den Schuß der schöpferischen Persönlichkeit und der Erfinderehre in den Vordergrund gestellt. Bei der weiteren Arbeit am Recht des Erfinderschaffens steht nunmehr die Neuregelung der Angestelltenerfindung im Vordergrund. Ein sehr großer Teil der Erfindungen wird im Betriebe gemacht. Früher war es sehr streitig, ob man infolge der überragenden Beteiligung des Betriebes selbst oder infolge der nicht mehr auseinander zu haltenden Zusammenarbeit mehrerer einen persönlichen Erfinder annehmen könnte und die Erfindung dem Unternehmer zufallen sollte. Durch das neue Patentgesetz ist nunmehr fests gelegt, daß nach dem Grundsaz der Erfinderehre in jedem Falle der Erfinder bei der Patentanmeldung in der Bekanntmachung und Patentrolle zu benennen iſt. Man hat zwar versucht, die Betriebserfindung als eine Ausnahme von dieſem Grundſak in das neue Patentgesetz einzufügen, aber auf Grund der des Arbeiten Reichsrechtsamtes der NSDAP. und des NS. - Rechtswahrerbundes sind diese Versuche ge= jcheitert. Sinngemäß ist daher auch der erfinderische Angestellte, der eine Diensterfindung seinem Unternehmer überlaſſen muß, auf jeden Fall zu benennen. Eine sogenannte Diensterfindung liegt dann vor, wenn ein Erfinder die Erfindung auf Grund seines Arbeitsvertrages oder Arbeits verhältnisses seinem Unternehmer zu dessen Verantwortung und freier Verfügung stellen muß. Bei der Rechtsgestaltung der Angestelltenerfindung handelt es sich nun in der Hauptsache um die Frage, inwieweit der Gefolgsmann seine Erfindung dem Betriebsführer ohne wei= teres zu seiner Verwertung und zu seiner Ver fügung stellen muß und welche Vergütung er hierfür erhalten soll. Insbesondere ist von ſeiten der Unternehmer die Ansicht vertreten worden, die Erfindungen seien meist das zufällige Ergebnis einer fachmännischen Arbeit.

Soweit das Ergebnis innerhalb der vertraglich. geschuldeten Arbeit zustande kommt, gehöre es auch dem Unternehmer. Nur bei einer über den Vertrag hinausgehenden Arbeitsleistung sei eine besondere Vergütung gerechtfertigt. Eine solche Auffassung kann jedoch nur dann berechtigt sein, wenn besondere Gründe vorliegen, vielleicht in solchen Fällen, in denen der Angestellte die Erfindung auf Grund von genauen Anweisungen seines Betriebsführers unter Benützung von Betriebsmitteln gemacht hat. Man wird es begrüßen, wenn der erfindende Angestellte und der Unternehmer sich dahin einigen, daß der Erfinder seine Erfin dung dem Unternehmer gegen eine angemessene Vergütung zur Verwaltung überläßt. Wesentlich ist aber dabei, daß eine solche Einigung auf Grund freier Verhandlung zustande kommt. Würde der Erfinder in seinem Recht zur freien Verwertung durch Vertrag oder Gesez von vornherein ge= bunden und verpflichtet sein, seine Erfindung ohne weiteres dem Unternehmer zur Verfügung zu stellen, so entſtände die Gefahr, daß dann das freie Erfindungsschaffen durch die Macht des Kapitals geknebelt oder zumindest gehemmt werden kann. Insbesondere fönnten Großunternehmen in ihren Anstellungsverträgen bestimmen, daß ihre Angestellten alle Erfindungen, die in irgendeins ihrer Arbeitsgebiete fallen, dem Großunternehmer ohne weiteres zur Verfügung stellen müßten. Dabei stände es dann in der Macht der Großunternehmer, über das Ergebnis des Erfindungsschaffens ihrer Angestellten zu verfügen und die Höhe der Vergütung festzulegen. Bei einer geseßlichen Regelung der Angestelltenerfindung wird man dafür Sorge tragen müſſen, daß solche Gefahren vermieden werden. Der neue Grundsaß im deutschen Erfinderrecht , daß der Erfindet im Dienst an der Gemeinschaft selbst Schöpfung verfügen über seine fann, muß auch für die Angestelltenerfindung Anwendung finden. Das freie Erfinderschaffen darf nicht gedrosselt , sondern muß gefördert H.T. werden.

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NSK Folge 278

19. November 1936

Wohnungsmangel

berechtigt nicht zu Mietſteigerungen Mieter und Vermieter eines Hauſes bilden eine Hausgemeinschaft – Eigentum verpflichtet – Hausbeſiher darf dem Mieter ſein Heim nicht willkürlich entziehen NSK Während es auf dem Lande die Regel ist, daß jeder sein eigenes, wenn auch häufig nur kleines Haus besikt, ſind die Stadtbewohner und hauptsächlich die Einwohner einer Großstadt in der überwiegenden Zahl gezwungen, auf ein eigenes Anwesen zu verzichten und mit einer Mietwohnung vor lieb zunehmen. Die Wohnung ist nicht allein ein Unterkunftsraum, in seiner Wohnung will und soll sich der Volksgenosse nach vollbrachter Tagesarbeit erholen, hier lebt er zusammen mit seiner Frau und seinen Kin dern. Als Mittelpunkt seines Familienlebens ist die Wohnung das Heim in des Wortes tiefster Bedeutung. In seinem Heim liegen für einen jeden unschätzbare Werte, und Mangel an Heimgefühl führt lehten Endes zum Herabsinken zum heimatlosen Proletarier, der die Beziehungen zu seiner Heimat verloren hat und nicht mehr in seinem Volf und in seiner Gemeinschaft lebt, So sondern in einer unverbundenen Maſſe. natürlich und einleuchtend diese Erkenntniſſe find, so kann man doch einer früheren Zeit den Borwurf nicht ersparen, daß sie das Recht des Volksgenossen an seinem Heim in keiner Weise genügend beachtet hat. Man sehe sich nur ein mal die engen Höfe und die Hinterhäuser in einer Großstadt , die in der Zeit, als die Bevölkerungszahl der Städte rasch wuchs, gebaut worden sind, an. Der Staat ließ jeder Willkür der wirtschaftlich Stärkeren freien Raum, und diese hatten um so größere Mieterträge, je mehr Familien auf einem engen Raum in einer Mietstaserne zusammen gepfercht wurden. Die Miete war zu dieser Zeit ein rein äußerlicher Vertrag , der die Gebrauchsüberlassung der gemieteten Wohnung regelte. Man übersah, daß der Staat ein überwiegendes Interesse daran hat, für gesunde Wohnungen seiner Bürger zu sorgen, und daß das Eigentum des Vermieters nur dadurch einen Sinn erhält, daß es nicht dessen privaten Interessen und deſſen Nutzen dient, sondern der Allgemeinheit, von der er, gerät er in Not, Schuß, Unterstützung und Hilfe erwartet. Soweit keine besonderen Vorschriften bestehen, konnte der Vermieter dem Mieter unter Einhaltung gesetzlicher Fristen zu bestimmten Zeitpunkten kündigen. Nicht erforderlich war, daß besondere Gründe vorlagen, die die Küns digung rechtfertigen. Diese frühere Auffassung unterließ es, dem einzelnen Bindungen aufzu erlegen, die seine privaten Interessen dem Mit Wohl der Allgemeinheit unterordnen. diesen Auffassungen haben wir heute nichts mehr gemein, denn es gilt das Wort des Reichsministers Dr. Frank , daß die Existenz unseres Volkes uns unend-

lich höher steht als die Erfül. lung abstrakter Forderungen. Unsere heutige Rechtsauffaſſung, die als wichtigste Aufgabe die Erhaltung und den Schutz der Volksgemeinschaft anerkennt, betrachtet das Mietsverhältnis nicht mehr als bloßen Vertrag. Ein vertrauensvolles Zusammenarbeiten von Vermieter und Mietern , im Rahmen der Hausgemeinſchaft, zu der alle Hausbewohner gehören, wird gefordert. Um die Werte, die für den einzelnen Volksgenossen in seinem Heim liegen, zu erhalten, ist es notwendig, ein engeres Band zu schaffen. Dadurch, daß sich beide Teile den Pflichten, die ihnen das Gemeinwohl auferlegt, unterwerfen, wird der Frieden des Hauſes, der die Grundlage für ein wahres Heim ist, bewahrt. Dem Mietsverhältnis liegt ein Gemeinschaftsgedanke zugrunde, der sich zwar nicht wie im Arbeitsrecht auf dem Treueverhältnis zwiſchen Führer und Gefolgſchaft aufbaut, aber seine Grundlage in dem gegenseitigen Vertrauen der Beteiligten findet. Das Mietshaus hat den Zweck, dem einzelnen Volksgenossen ein Heim zu gewähren, und es hat für den Eigentümer nur dann Wert, wenn es seinem Zweck entsprechend genußt wird. Daraus ergibt sich für den Hausbesizer die Pflicht , daß er dem Mieter sein Heim nicht willkürlich entziehen darf, um auf diese Weise den Frieden der Hausgemeinschaft zu stören, sondern die Kündigung der Wohnung bedarf einer besonderen Rechtfertigung, die sich aus dem Wesen der Hausgemeinschaft ergibt. Wie das Haus ohne Mieter wertlos ist, ergeben sich aus dem Eigentum Pflichten , die der Hauseigentümer zur Erhaltung der Hausgemeinschaft auf sich zu nehmen hat. Es ist in der heutigen Zeit nicht mehr zulässig, daß dem Mieter sein Heim ent= zogen wird, damit der Hausbesitzer einen höheren Mietspreis erzielt. Durch den Aufschwung, den der Nationalsozia lismus auf allen Gebieten mit sich gebracht hat, und dadurch, daß viele Volksgenossen einerseits wieder in Arbeit und Brot gebracht werden konnten, andererseits durch die Begünstigung von Eheschließungen mehr Heiraten erfolgen, ist troh vieler Neubauten der Mangel an mittleren und kleinen Woh nungen noch nicht beseitigt worden. Es wäre unverantwortlich, wenn man es zu= lassen wollte, daß zu eigensüchtige Hausbesitzer den Frieden der Hausgemeinschaft durch une berechtigte Mietssteigerungen stören, um so aus ihrem volksschädigenden Verhalten private Vorteile zu erzielen. Die Unmöglichkeit eines solchen Verhaltens im nationalsozialiſtiſchen Staat ist ganz offensichtlich, und ein sozial den= tender Hausbesizer wird sich auch nicht auf Kosten seiner Mieter ungerechtfertigt bereichern

NSK Folge 270 wollen. Diese Verpflichtung liegt in unserem neuen, auf der Gemeinſchaft aufbauenden Rechtsdenken begründet und sichert so dem einzelnen Volksgenossen den Schuß zu, den er für ein Heim benötigt. Wenn unsere heutige Staatsführung die Durchsetzung dieser Grundsätze überwacht, so will sie dem Vermieter nicht übermäßig neue Verpflichtungen auferlegen, sondern die auf gegenseitigem Vertrauen aufs gebaute Hausgemeinschaft als Bestandteil der großen Volksgemeinschaft stärken.

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19. November 1936 Wenn das neue Mietsrecht auf diefen Grundlagen der Hausges meinschaft aufgebaut wird , ist ein Schaffung Schritt zur weiterer unferes Voltsrechtes getan. Un = fchäzbare, in dem Heimgefühl jedes Volksgenossen liegende sittliche Werte , denen eine überwundene gegenüber. verständnis los Zeit stand , sind dann zuverlässig ge . H. G. B. sichert.

Zur Kündigung des Vertrauensmannes Gegenseitiges Vertrauen in der Betriebsgemeinſchaft notwendig - Berechtigung zur Kündigung eines Vertrauensmannes Wiedereinstellungspflicht gegenüber einem entlassenen Vertrauensmann

NSK Die deutsche Sozialordnung geht nach nationalsozialistischer Auffassung von dem Grundgedanken aus, daß die Schaffenden eines Betriebes Dom Betriebs = führer bis zum jüngsten Lehrling eine Gemeinschaft darstellen, in der jeder zu seinem Teile zum Wohle von Volk und Staat sowie zur gemeinsamen Förderung der Betriebszwecke seine Arbeit leistet. Diese nunmehr geseklich festgelegte Idee der Betriebsgemeinschaft verlangt einmal von dem Betriebsführer in Abkehr von früherem liberalistischen Wirtschaftsdenken eine Umstellung dahin, daß er in seinen Arbeitern Kameraden und Mitarbeiter an einem großen gemeinsamen Werk steht, andererseits muß sich aber auch der Gefolg= ſchaftsmann mit der Auffassung vertraut machen, daß er nicht in einem Betriebe tätig ist, um, vielleicht auf Kosten anderer, einen möglichst hohen Lohn zu erstreben, sondern daß er in Treue zum Betriebe sich für dieſen lehthin zum Wohle der Gesamtheit einzusehen hat. Diese Umstellung wird sich nur durch eine gewaltige Erziehungsarbeit völlig verwirklichen lassen, die vorwiegend in den Betrieben selbst zu leisten sein wird, durch gegenseitige Erziehung der Betriebsangehöri gen wie auch in Gemeinschaftsarbeit zwischen dem Führer des Betriebes und seinen Mitarbeitern. In größeren Betrieben wird dieſe persönliche Fühlung jedoch schwierig durch= zuführen sein, so daß sich das notwendige Vertrauen von Mann zu Mann nicht mehr herstellen läßt. Deshalb stellt das Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit in größeren Betrieben dem Betriebsführer geeignete Mitglieder der Gefolgschaft als Mittler des Vertrauens zur Seite, die im Gegensatz zu dem früheren marxistischen Betriebsrat nicht die besonderen Interessen der Arbeitnehmer gegenüber dem Arbeitgeber zu vertreten haben, sondern deren Aufgabe ist es, unter der verantwortlichen Leitung des Führers das gegen seitige Vertrauen innerhalb der Betriebsgemeinschaft zu vertiefen. Dieser Vertrauensrat hat daher auch besondere Pflichten. Jedes seiner Mitglieder, also jeder Vertrauensmann, wird deshalb in Erkenntnis

seiner hohen Aufgabe durch Einsatz seiner ganzen Persönlichkeit als Vorbild seiner Arbeitskameraden in jeder Hinsicht beispiels gebend wirken müſſen. und Aufgaben besonderen Wegen der Pflichten des Vertrauensmannes liegt es nahe, daß ihm für die stetige Ausübung seines Amtes die erforderliche Sicherheit zu gewähren ist. Das Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit bestimmt daher, daß die Kündigung eines Vertrauensmannes während der Dauer seines Amtes grundsäglich unzulässig ist. Lediglich in zwei Ausnahmefällen kann auch einem Vertrauensmann das Arbeitsverhältnis gekündigt werden, und zwar : 1. wenn die Kündigung infolge Stillegung des Betriebes oder einer Betriebsabteilung er, forderlich wird;

2. wenn sie aus einem Grunde erfolgt, der den Unternehmer zur fristlosen Entlassung berechtigt. Irrig ist deshalb die vielfach ver tretene Ansicht , einem Vertrauen smanne fönne mit Genehmigung des Treuhänders auch in anderen Fällen gefündigt werden. Ist also infolge Stillegung die Kündigung eines Vertrauensmannes erfolgt, so erhebt sich die Frage, ob er nicht bei Wiedereinstellungen in seinem früheren Betriebe in erster Linie Nichts dürfte näher zu berücksichtigen ist. liegen, als daß der Betriebsführer, wenn er wieder dazu in der Lage ist, zu allererst seine engsten Helfer und Mitarbeiter bei der Verwirklichung des Gedankens der Betriebsgemeinschaft wieder in seinem Betriebe aufnimmt. Diese Fragen haben auch letthin die Arbeitsgerichte in einem Falle beschäftigt, dem folgender Tatbestand zugrunde lag : Ein Vertrauensmann war in einer Möbelfabrik tätig. In dem Betriebe wurde aber nach einiger Zeit die Neuanfertigung von Möbeln, bei der der Vertrauensmann beschäftigt war, eingestellt, so daß 69 Arbeiter, unter ihnen der Vertrauensmann, in dem Betriebe keine Beschäftigung mehr hatte. Der Betriebsführer er-

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NSK Folge 270 stattete dem Treuhänder der Arbeit die vorgeschriebene Anzeige. Der Treuhänder ge= nehmigte die Entlassung unter der zweifachen Auflage, daß die Arbeiter den ihnen noch zu stehenden Urlaub bekämen und daß diejenigen Arbeiter, die als Vertrauensmänner tätig ges wesen waren, bevorzugt wieder eingestell : würden, sobald ein Arbeitsplatz frei sei, den das betreffende Vertrauensratsmitglied seiner beruflichen Eignung nach auszufüllen vermöge. Die Entlassungen wurden daraufhin durchgeführt. Kurze Zeit nach der Entlassung stellte der Unternehmer wieder zwei Tischler ein, ohne einen der vorher entlassenen Vertrauensmänner zu berücksichtigen. Ein früherer Vertrauensmann erhob nunmehr Klage auf Wiedereinstellung und Ersatz des Lohnausfalles. Während das Ar = beitsgericht der Klage entsprach , haben das Landesarbeitsgericht und das Reichsarbeitsgericht die Klage abgewiesen. Auf Grund formals rechtlicher Untersuchungen fommt das Reichsarbeitsgericht u. a. zu der Feststellung, daß der entlassene Vertrauensmann gegen den Unternehmer auf Grund der Auflage des Treuhänders keinen unmittelbaren Anspruch auf Wiedereinstellung habe, denn die von dem Treuhänder gemachten Auflagen seien unzulässig, da er nicht die Macht habe, „ in dieser Weise Arbeitsverhältnisse zu gestalten und bürgerlich-rechtliche Ansprüche zu schaffen". Mag die Entscheidung von der formalen Seite betrachtet auch richtig sein, so fann sie tatsächlich doch in keiner Weise befriedigen. Zweifellos hat der Unternehmer

19. November 1936 dem Treuhänder gegenüber die Ver= pflichtung übernommen, ent = sprechend der Auflage seine früheren Vertrauensmänner nach Mög =lichkeit wieder einzustellen. Deshalb wird auch der Fall rechtlich danach beurteilt werden müssen, was als gewollt anzusehen ist ; dies war unter allen Umständen die Wiedereinstellung. Dieser Erfolg hätte auch über den Weg der rechtlichen Konstruktion erreicht werden. müssen. Der Mann im Betriebe wird es nicht verstehen, daß der Unternehmer, der durch die Annahme der von dem Treuhänder unter Auflagen erteilten Genehmigung der Stillegung auch die Wiedereinstellungspflicht anerkannt hat - zumal er auch den einen Teil der Auflage, die Urlaubsgewährung, erfüllt hatte nun doch berechtigt sein soll , die Wiedereinstellung zu verweigern . Durch solche Vorgänge wird das Vertrauen des Gefolgschaftsmitgliedes zu dem Betriebsführer auf eine schwere Be= lastungsprobe gestellt, auch würde es wenig der gesetzlich festgelegten Fürsorgepflicht des Bes triebsführers entsprechen, wenn sich diese nicht ganz besonders auf seine engsten Mitarbeiter, die Vertrauensmännner, erstrecken würde . Hoffentlich trägt dieser Fall dazu bei, daß auch der letzte Betriebsführer seine ihm nach der heutigen Sozialord . nung dem Vertrauensmann gegen = über bestehenden Pflichten erkennt und entsprechend dem besonderen Vertrauensverhältnis bestrebt ist, feinem Betriebe diese treuesten Helfer zu erhalten. Dr. O.

Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerstraße 88.

Rationalſozialiſtiſche

Brief and Drahtanschrift der Schriftleitung: Berlin SW68, Zimmerstr. 90, III. Fernruf: A 1 Jäger 0022 Berlag: Frana Eher Nachf., G. m. b. H. , Zentralverlag der NSDAP., München Berlin Berland: Cher - Verlag , Berlin SW 68, immerBrake 88. Alle Zahlungen find nach erlin (Boßschedlonto Berlin 4454) zu richten

VarteiKorreſpondenz

NGK

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß ; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Hauptschriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NGDAB

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20. November 1936

Die NSK Randbemerkung:

EwigerKraftquell der Kämpfer NSK Daß der Führer vor seinen treuen Kameraden aus allen Gauen auf Burg Vogelſang gesprochen hat, war der schönste Abſchluß, die feierlichste Krönung, die diese nationalſozialiſtiſche, der Gestaltung des Schicſals und der deutschen Zukunft dienende Veranstaltung finden konnte. Denn all die versammelten Gauamtsleiter hatten sich ja in seinem Geist, als ſeine Gefolgsleute, zuſammengefunden und ſich in dem Erlebnis und der Arbeit dieſer zehn Tage bemüht, einen Teil der vielen Probleme in sich zu verarbeiten, die des Führers umfaſſender Geist für das Volk in ständiger, schwerster Arbeit löst. Ihnen allen machte ſich Dr. Ley zum Fürſprecher, als er unter unendlichem Jubel die Freude der versammelten Gauamtsleiter ausdrückte, „den Führer einmal für sich ganz allein“ zu haben. Dieſes einmalige Verhältnis von Führer und Gefolgschaft, die untrennbar , unzerreißbar miteinander verwachsen find, kennzeichnet schließlich Sinn und Inhalt der Tage von Vogelsang. Über das Gebäude der Weltanschauung, zu dem die führenden Männer der Partei und des neuen Staates während der Tagung Edpfeiler und Fundamente beitrugen, in denen sich jeder einzelne der Teilnehmer als Baustein fühlte, seßte der Führer die alles umfassende und umschließende Bedachung, erfüllte er mit seinem Wiſſen und Willen. In ſeiner umfaſſenden Darlegung der Begriffe Volt und Staat vereinte er jedes Einzelgebiet und jedes Einzelproblem, das während zehn arbeitsreicher Tage durchgepflügt worden war. Seine Zeit und Raum überbrüdende Schau unseres völkischen Werdens und Daſeins wurde so nicht nur zu einem tiefen, erhebenden Erlebnis, sondern zu einer der großen, ewigen Kraftquellen der politischen Kämpfer des Nationalfozialismus , ihres Handelns, Denkens und Einſages im Alltag des Dienstes. Unsichtbar stand um die Gauamtsleiter ein Volk, das in der neuen Form seines Lebens, ſeiner wieder-

gewonnenen Kraft und in seiner Weltanschauung gesundet und zuversichtlich einem Jahrtausend seiner Zukunft entgegengeht. Es wird auch nach ihrer Rüdkehr an ihren Arbeitsplat in dieser verpflichtenden Begegnung mit dem Führer, dem sie verschworen sind, stets vor ihnen stehen und sie ihre verantwortungsvolle Aufgabe flar in der Entscheidung und groß in der Bereitschaft erfüllen laſſen.

Der Besuch des Führers auf Burg Vogeljang

NSK Vogelsang, 20. November. Nach den einleitenden Worten des Reichsorganiſationsleiters Dr. Ley ſprach dann der Er beFührer zu den Gauamtsleitern. handelte in seiner Rede grundfäßliche Ideen unserer Tage und gab von der Schwelle des dritten Jahrtausends deutscher Geschichte, in das der Nationalsozialismus das deutsche Volk heute führt, einen Abriß der deutschen Geschichte der letzten beiden Jahrtausende. Die Worte des Führers wurden immer wieder von dem jubelnden Beifall seiner alten Mitkämpfer unterbrochen. Die allgemeine Begeisterung löste sich am Schluß der 1½stündigen Rede in den ſpontan angeſtimmten Liedern der Nation. Der Führer verweilte noch längere Zeit im Kreise der Gauamtsleiter, der Angehörigen des laufenden Jahrgangs der Ordensburg Vogelsang und seiner Gauleiter, die ebenso wie einige Reichsleiter an der Schlußveranſtaltung teilnahmen. Der Führer trug ſich dann in das Goldene Buch der Ordensburg Vogelsang ein und begab sich nach diesem ersten geschichtlichen Besuch der großen Schulungsburg der NSDAP. im Westen von Bogelsang im Kraftwagen zum Bahnhof Gemünd.

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Die

Bürgschaft

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der Sugend

Bereitschaft und Anteil der Jugend im Kampf um die wirtſchaftliche Unabhängigkeit NSK Es liegt in der Natur der Sache, daß vielleicht niemand im ganzen deutſchen Volk den Vierjahresplan des Führers, die Beauftragung des Ministerpräsidenten Göring mit seiner Durchführung, seinen großen Appell im Sportpalast, die Bekanntgabe des Organisationsplanes und die ersten von Göring getroffenen Anordnungen so mit innerster Anteilnahme und Begeisterung miterlebt hat und weiter miterlebt wie gerade die deutsche Jugend. Der Grund hierfür liegt auf der Hand : Die Jugend fühlt und ſieht ganz klar, wenn ſie vielleicht auch nicht so in alle wirtschaftlichen und politischen Einzelheiten des Planes und seiner Hintergründe hineinzublicen vermag, daß hier mit leidenschaftlichem Herzen und unter äußerſter Anspannung aller materiellen und geistigen Kräfte versucht wird, Deutschlands Zukunft von allem Zwang internationaler Abhängigkeiten soweit als möglich freizukämpfen, daß zugleich auch um ihre eigene Zukunft eine Entscheidung fällt, die sich für sie als ganzes und für jeden einzelnen einmal schicksalhaft auswirken wird. Die Jugend erinnert sich dabei an die vom Führer oft und oft ausgesprochene scharfe Ablehnung der Spießerphrase, die nach uns tommen, werden es schaffen", und sie weiß, daß mit national : wieder einmal hier sozialistischem Kampfgeist von der jett am Aufbauwerk schaffenden Generation eine Arbeit getan, ein Block aus dem Wege gewälzt wird, so daß ihr daraus die Verpflichtung erwächst, als folgende Generation einmal andere Arbeit zu tun, andere Blöcke und Hinderniſſe auszuräumen und den Weg, auf dem die Arbeit von der jezigen Generation bereits so weit vorgetragen wird, von ihrem Startpunkt ab noch viel weiter vorzutreiben. Aber nicht nur dieser allgemeine völ = tische und generationsmäßige Zusammenhang bindet das Herz und den Willen der deutschen Jugend an den Vierjahresplan und an seine Durchführung. So wie das ganze Volk an diesem großen Werk beteiligt ist und mitarbeitet, so ist es auch die Jugend, die in der Erntehilfsaktion dieses Jahres bereits einen Auftakt ihres Einsazes in dieser Richtung gezeigt hat und die auch in der Aktion „ Kampf dem Verderb “, vor allem als Sammler für die verschiedenen häuslichen Abfälle und Altmaterialien aktiv zum Einsatz kommen wird. In den Schulen und in der weltanschaulichen-nationalpolitischen Schulung, in den Formationen der Hitlerjugend gilt es Sinn und Bedeutung des Planes auch mit dem Verstand und dem Wissen erfassen zu lernen und den Blick und Bereitheit zur Ausnutzung aller Möglichteiten zu schulen. Die Eichel- und Buchedernsammelaktion in einigen Gebieten mag bereits als ein schönes Zeichen der praktischen Auswirkung dieser Arbeit angesehen werden. Ihre stärkste Betonung findet die Stellung der deutschen Jugend aber durch die erste

praktische Arbeitsanordnung des Beauftragten des Führers selbst. Die Grundlage des Arbeitsprozesses bildet neben und vor den Rohstoffen und den Produktionsmitteln vor allem die menschliche Arbeitskraft, also der Arbeiter. In der planmäßigen Lenkung des Arbeitsprozesses durch einen " Plan" kann daher auch die Nachwuchsfrage für diese Wirts schaft nicht allein dem berühmten freien Spiel der Kräfte überlassen bleiben. Die Regelung dieser Nachwuchsfrage bildet vom Menschen her gesehen und von dieser Seite steht der Nationalsozialismus die Wirtschaft ! sogar die grundlegende Aufgabe, ohne die die Durchführung eines derartigen Planes ' kaum gegen spätere Reibungen und Stockungen gesichert erscheinen würde. Der Beauftragte des Führers für die Durchführung des Vierjahresplans, Miniſterpräsident Generaloberst Göring, hat darum gleich in der ersten der jüngst erschienenen ersten sechs Anordnungen zum praktischen Durchführungsbeginn für die Sicherstellung des Facharbeiternachwuchses gesorgt. In einer Wirtschaft freilich, die über sechs Millionen Arbeitslose zählte, bildet etwas derartiges feine Sorge. Aber in einer Wirtschaft, in der bereits alle qualifizierten Arbeitskräfte soweit aufgesogen sind, daß in einigen Zweigen sogar Mangel eingetreten ist, wird auch hier eine große Aufgabe gestellt und zwar vor allem dahin, daß der Nachwuchs eben in jene Zweige gelenkt wird, in denen der Bedarf herrscht. Würde diese Lenkung zwar zur Not noch vom freien Spiel der Kräfte geleistet werden können, so doch nicht jene andere feinere elastischere Regelung, die einen Ausgleich zwischen den Betrieben schafft, die Lehrlinge aufnehmen und ausbilden und jenen, die dies nicht tun. Manche Betriebe nämlich wollen oder können faktisch nicht Lehrlinge ausbilden, nehmen dann aber den anderen Betrieben, die sich der Mühe und der Unkosten einer Lehrlingsausbildung unterzogen haben, die ausgebildeten Lehrlinge nachher durch allerlei Mittel weg, was sicherlich auch die Bereitheit dieser Betriebe zur Ausbildung für die Zukunft nicht zu fördern vermag. Hier wird nach dieser ersten Anordnung zunächst einmal die Möglichkeit geschaffen, einen Überblick zu gewinnen, um dann entweder durch eine gleichmäßige Aufnahme und Ausbildung von Lehrlingen, oder durch eine finanzielle Vergütung an die ausbildenden Betriebe seitens der nicht ausbildenden einen ge = rechten Ausgleich zu schaffen. In ähnlicher Weise ist auch ein Ausgleich in regionaler Hinsicht vorgesehen.

Die große Bedeutung und der Wert, den diese Anordnung für die deutsche Jugend gewinnen kann und wird, liegt nicht allein in der planmäßigen Hinlenkung der aus der Schule kommenden früher leider nur allzuoft plan= und ratlos gebliebenen Jugendlichen zu den aussichtsreichsten Berufszweigen , als vielmehr in der Ermöglichung, die Lehr-

NSK Folge 271 lingsstellen , für die an sich in der Wirtschaft Bedarf vorhanden ist, auch wirklich in voller Zahl und unter entsprechenden Bedingungen oder zu machen. Es handelt sich hier zunächst um das Eisen-, Metall- und Baugewerbe ; bleibt dahingestellt, ob mit dem Fortschreiten des Vierjahresplanes auch noch in manchen anderen Fachberufsgruppen ein ähn= licher Bedarf und damit eine ähnliche Regelung auftreten wird. Die Hitlerjugend als vornehmste Vertreterin der deutschen Jugend vor der Nation ist in diesem Augenblick besonders stolz darauf, daß fie im Verlaufe ihrer bisherigen Tätigkeit auf sozialem und berufsschulmäßigem Gebiet dem Vierjahresplan gerade auch in dieser Hinsicht bereits mehrfach vorgearbeitet hat und nun ein ganz ansehnliches Kapital in ihn einzubringen vermag. Durch ihre Aktion zur Hinlenkung der handarbeitenden deutschen Jugend von der ungelernten zur Facharbeit , durch ihre zusätzliche Berufsschulung , vor allem

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20. November 1936 aber durch ihren Antrieb zur beruflichen und fachlichen Leistungssteigerung in den verschiedenen bisher durchgeführten Reichsberufswettkämpfen glaubt sie im industriellen Sektor der Wirtschaft einen ebenso wertvollen Beitrag für das durch diese erste Anordnung angeschnittene Wirtschaftsthema und für jede zukünftige Plangestaltung der deutschen Wirtschaft geleistet zu haben, wie etwa im agra= rischen Sektor durch ihre verschiedenen Unternehmen zur Hinlenkung und Wiederverbindung der städtischen deutschen Jugend mit der Landwirtschaft. Die begeisterte Bereitschaft der Jugend für ihre Mitwirkung an allen auftauchenden Aufgaben ist ihre Bürgschaft für die Erfüllung des Plans und den Sieg des Kampfes, den der Ministerpräsident führt, wie das eingebrachte Kapital" ein 3eugnis des klaren, zielstrebenden Verständnisses und Wissens der Jugend für die Notwendigkeiten darstellt.

Trennung von 650 jüdiſchen Rechtsautoren Ausscheidung_artfremden Denkens aus der Rechtswiſſenſchaft - Verzeichnis jüdiſcher Rechtsautoren – Das Recht als Operationsbaſis des Judentums NSK Anfang Oktober d. I. fand im Hauſe der Deutschen Rechtsfront in Berlin eine im In- und Ausland ſtark beachtete Tagung der Reichsgruppe Hochschullehrer des NS.-Rechtswahrerbundes statt, zu deren Beginn der Reichsrechtsführer Dr. H. Frank grundsägliche Forderungen aufstellte : Danach können Juden nicht mehr im Namen des Rechts auftreten, sondern nur Deutsche. Für Neuauflagen jüdischer Rechtsbücher besteht kein Bedürfnis mehr. Aus den öffentlichen, oder Studienzwecken dienenden Büchereien sollen Werke jüdischer Verfasser beseitigt werden. Auf Bücher und Schriften jüdischer Verfasser joll nur mehr insoweit Bezug genommen werden (durch Erwähnungen oder Zitate), als dies zum Hinweis auf eine typisch jüdiſche Denkungsweise notwendig ist. Die Forderung des Reichsrechtsführers iſt nunmehr durch das Erscheinen eines 99Ver zeichnisses juriſtiſcher und nationalökonomischer Schriften jüdischer Autoren " eingelöst worden, das deutlich vor jedermann den Trennungsstrich zwischen dem zerseßenden jüdiſchen Gedantenschwulst und dem aufbauenden artgemäßen Rechtsdenken deutſchen Geistes zieht.

Wie im sonstigen politischen Leben, hat es der Jude immer schon besonders auf dem Gebiet des Rechts verstanden, seinem Zersehungswillen durch seine, dem Juden eigentümliche Methode der Unterhöhlung des Bestehenden Geltung und Nachdruck zu verschaffen. Weil das Ziel des Judentums gerade auf die Erringung der größt= möglichen wirtschaftlichen Macht gerichtet ist , sucht es sich zunächst den maßgebenden politischen Einfluß zu sichern, wobei ihm als beson= ders geeignetes Mittel zur Verwirklichung seiner Herrschaftspläne die Eroberung und Vergewaltigung der deutschen Wissen schaft erschien. Die Zersetzungsgabe der jüdischen Rasse hat ihren Grund in deren intel-

lektueller Veranlagung, mit der sie es vermochte, Unwahrheit in Wahrheit umzufälschen, mit der fie an Stelle von Vertrauen Mißtrauen schuf. So besetzte das Judentum die deutschen Hochschulen, drang in die geistigen Berufe ein und prägte hier eine Berufsauffassung , die deutlich artfremde Merkmale trug. Der Jude nahm faſt ausschließlich die juristischen Zeitschriften in Beschlag, er bestimmte durch eine unglaubliche Fülle von Büchern über alle nur denkbaren Gegenstände des Rechts und der Wirtschaft die Auffassung, Auslegung, Anwendung, ja sogar die Weiterbildung des deutschen“ Rechts der Systemzeit. Mit falschen Lehren, so z. B. mit der Lehre vom Klassenkampf , mit internationalen Gleichheits- und Humanitätsduseleien sollte der moralische, wirtschaftliche und politiſche Ruin von Volk und Staat herbeigeführt werden, da mit ein internationales jüdisches Weltreich an die Stelle der kulturschaffenden und starken Nationen treten konnte. Vor wenigen Tagen ist im Deutschen Rechtsverlag, Berlin, ein ,,Verzeichnis juristischer und nationalökonomischer Schriften jüdischer Autoren" erschienen, die ein weiterer, fräftiger Vorstoß zur Verwirklichung nationalſozialiſtischer Forderungen ist. Hier sind etwa 650 jüdische Verfasser mit an , nähernd 2000 Büchern und Schrif= ten aufgeführt. Diese erstmalige Zu sammenstellung ist nicht etwa nur für Rechtswahrer, sondern auch für weite Voltskreise von großem Interesse. Beim Durchblättern des Verzeichnisses kann festgestellt werden, daß das Buch für den aufmerksamen Leser eine wahre Fundgrube ist. Man sieht, wie der Jude, der sich als ""Wissenschaftler" aufgemacht hat, (noch dazu als „deutſcher Wiſſenſchaftler“), in vielen

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RSK Folge 271 Fällen von rechts- und wirtschaftswissenschaftlichen Untersuchungen ausgeht, um sich dann auch auf solche Gebiete zu werfen, die das Kulturleben und selbst die Politik unmittelbar be= einflussen. Schon die jüdischen Buchtitel verraten in tausendfältigen Abarten das Ziel der Juden : Verflachung, Unterhöhlung und schließ= lich Vernichtung des völkischen Bewußtseins, der völkischen Kraft und endlich des Lebens des Volkes selbst. Mit diesem tödlichen Spuk hat der Nationalsozialismus ein für allemal aufgeräumt. Wir haben heute Klarheit darüber, was deutsch ist und was auf artfremde Einflüsse zurückgeführt werden muß. Die Ausschaltung des Juden-

Beispiel

für

tums bedeutet allerdings nur die negative Seite der Durchsetzung der nationalsozialiſtiſchen Revolution in der Rechts- und Wirtschaftswissenschaft. Wir wollen nicht vergessen, daß der Kampf des Nationalsozialismus gegen den Weltfeind, den wir auf deutschem Boden endgültig gewonnen haben, nunmehr gegen die vereinte Internationale des bolschewistischen Weltjudentums weiterzuführen ist. Das oben erwähnte Verzeichnis aber sett gewissermaßen einen Schlußstrich unter den nationalsozialistischen Abwehrkampf gegen das Judentum in Deutschland. O. Z.

Europa ?

Amerikas Einigungsbemühungen Dem panamerikanischen Kongreß entgegen NSK Am 1. Dezember wird in Buenos Aires der achte panamerikanische Kongreß eröffnet, auf dem das Schicksal der Neuen Welt eine bessere Regelung finden soll. Es ist das kein Kongreß, wie seine beiden letzten Vorgänger in Havanna ( 1928) und in Montevideo ( 1932) , auf denen ein Mißerfolg nur durch schöne Reden verdeckt werden konnte. Dieser Kongreß der 21 amerikanischen Staaten soll zu einem amerikanischen Völkerbunde ausgebaut werden, auf ihm sollen alle Streitigkeiten und Gegensätze verschwinden, die die lateinameri= fanischen Republiken oft genug untereinander auszufechten gehabt haben und die sie von ihrem großen Bruder im Norden trennten. Präsident Roosevelt begibt sich voraussichtlich persönlich, um der Eröffnungsfeierlicheine besondere Weihe zu geben, nach Buenos Aires. An der Spitze der zahlreichen nordamerikanischen Delegation befindet sich der Staatssekretär Cordel Hull, der die Vereinigten Staaten auch auf dem Kongreß in Montevideo vertrat und dort persönliche den südamerikanischen Freundschaften mit Staatsmännern, im besonderen mit dem argentinischen Außenminister Dr. Saavedra-Lamas, geschlossen hat. In Montevideo hatte der Präs fident von Uruguay Dr. Terra in seiner Eröffnungsrede der Hoffnung Ausdruck gegeben, bie 240 Millionen Bewohner des amerikanischen Kontinents möchten von nun an den 540 Millionen des zerrissenen und uneinigen Europas ein Beispiel der Einigung und Friebfertigkeit geben. Diese Parole ist allen beteiligten Staaten aufgegriffen Don worden, und man hat sich in der Neuen Welt im Verlauf der lezten vier Jahre viel Mühe gegeben, alle Hemmungen zu beseitigen und eine Atmosphäre zu schaffen, die einen Erfolg der Beratungen in Buenos Aires verbürgen . Zwischen Nord- und Lateinamerika stand bisher als trennender Wall die MonroeDoktrin, die in den lateiniſchen Staaten als aufgezwungenes Protektorat empfunden wurde und gegen deren staatsrechtliche Bedeutung oft genug Protest erhoben worden war.

Man haßte und fürchtete in den Südstaaten des Kontinents den nordamerikanischen Imperialismus. So geschah es denn auch, daß Kuba bei der Eröffnung des lezten panamerikanischen Kongresses in Montevideo durch seinen Delegierten den Antrag stellte, Nordamerika solle es durch einen Kongreßbeschluß hinfort unmöglich gemacht werden, sich in die inneren Angelegenheiten anderer amerikanischer Staaten einzumischen oder sich als Protektor Gesamtamerikas aufzuspielen . Nordamerika sah sich in Montevideo in die Defensive gedrängt, und Staatssekretär Hull mußte mit seiner sofortigen Abreise drohen, ehe es gelang, eine einigermaßen befriedigende Einigungsformel über 3zweitklassige Fragen zu finden.

Da es aber mehr als jemals, seit Washington den europäischen Angelegenheiten den Rüden gekehrt hatte, in den Plänen Roosevelts lag, sich mit Lateinamerika politisch und wirtschaftlich zu verständigen, so hat in den legten vier Jahren die Diplomatie der Vereinigten Staaten es sich angelegen ſein laſſen, ſich auf politischem und wirtschaftlichem Ge = biete mit den Lateinamerikanern zu verständigen. Auf die Empfindlichfeiten der Lateinamerikaner wurde weitgehend Rücksicht genommen, die volle Unabhängigkeit Kubas wurde bestätigt, und die sogenannte Konvention Platt, die Nordamerika das Recht gab, sich unter gewissen Voraussetzungen in die inneren Angelegenheiten der großen Antillen= insel einzumischen, wurde annulliert, mit Panama wurde ein Übereinkommen getrof= fen, aus Nikaragua wurden die nordamerifanischen Marinetruppen zurückgezogen, und ängstlich wurde alles vermieden, was irgendwie wie eine Protektoratshandlung aussehen konnte. Auch in Südamerika hat inzwischen der Gedanke eines kontinentalen Zusam menschlusses erhebliche Fortschritte gemacht. Schon 1933 hatte in Mendoza eine viel beachtete Zuſammenkunft des argentinischen mit dem Außenministers Saavedra -Lamas Außenminister von Chile Don Miguel Cruchaga stattgefunden, auf der man sich über alle süd-

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NSK Folge 271 amerikanischen Probleme einigte und sich über Wirtschaftsfragen verständigte. Der Staatspräs sident von Argentinien, General Justo, stattete dem Bundespräsidenten von Brasilien, Dr. Ge tulio Vargas, einen Staatsbesuch ab. In Rio de Janeiro wurde dann ein Freundschaftsund Nichtangriffspakt abgeschlos = sen , dem die meisten amerikanischen Staaten beitraten. Die Zusammenarbeit in wirtschaft: licher und politischer Beziehung ist im Laufe der letzten zwei Jahre immer enger geworden und hat schließlich auch zur Bildung einer gemeinsamen Abwehrfront gegen die fommunistische Propaganda ge= führt, von der sich allein Mexiko ferngehalten hat. Der glücklich in Buenos Aires abgeſchlosfene Chacofriede, der dem mörderischen Krieg zwischen Paraguay und Bolivien ein Ende sezte, hat das seine dazu beigetragen, die Lateinamerikaner davon zu überzeugen, daß nur ein enger Zusammenschluß ihnen eine gedeihliche Fortentwicklung garantiert, und deshalb kann angenommen werden, daß der Kongreß ' in Argentinien im Hinblick auf die Bildung eines panamerikanischen Völkerbundes von einem ge= wissen Erfolg begleitet sein wird. Dabei darf allerdings nicht übersehen werden, daß die politischen und ethnographischen sowie

Entwürfe

in

20. November 1936 die wirtschaftlichen Gegebenheiten in den ſüdamerikanischen Staaten recht verschiedene sind . Man kann nämlich die Nordstaaten, wie zB. Peru, Kolumbien und Paraguan, kaum als laPeru teinamerikanische Länder bezeichnen. greift bewußt auf die Inkakultur zurüd. In Paraguan wird, abgesehen von der Hauptstadt Asuncion, nicht spanisch, sondern guaranyisch gesprochen, und in den tropischen Urwäldern Brasiliens und Kolumbiens leben wilde Stämme, die nie mit der Zivilisation in Berührung gelommen sind. Anders liegen die Dinge in Argentinien, in Chile und in den Küstenstaaten Brasi liens, in denen der indianische Einschlag der Urbevölkerung fast ganz verschwunden ist, denen eine starke Einwanderung frisches Blut aus allen Nationen zugeführt hat und deren Hauptſtädte Buenos Aires, Rio de Janeiro und Santiago zu den glänzendſten und fortgeschrittensten Hauptstädten der Welt ge= hören. In diesen Wochen wird die Welt auf Argentinien blicken, denn die Verhandlungen des Kongreſſes ſind nicht nur für die Neue, sondern auch für die Alte Welt von Bedeutung . Buenos Aires beginnt ein neues interessantes Kapitel in der Völkergeschichte. U. St.

Hülle

und

Fülle

Wie die WHW.-Abzeichen entſtehen - Das Streben nach künstlerischem Wert -

Gute

Ideen und kitschige Angebote — Erdacht von Könnern, getragen in Stolz NSK Jahr für Jahr tragen wir nun zur Winterzeit die kleinen WHW.-Abzeichen, die bei den Reichsstraßensammlungen allmonatlich zur Ausgabe gelangen. Immer wieder sind es neue Werkstoffe, neue Formen, die uns überraschen. Millionen und aber Millionen von dieſen die Volksgemeinschaft betonenden Abzeichen werden hergestellt, und die kleinen Schmuckstücke erfüllen in zweifacher Hinsicht ihre Aufgabe. Einmal find sie dem WHW.-Spender ein Dank für seine Gebefreudigkeit, zum anderen haben mit der Herstellung des Abzeichens Tausende von Volks. genossen Arbeit und Brot erhalten.

weil sich die Verantwortlichen noch nicht für das eine oder andere Abzeichen entscheiden konnten. Eine einheitliche Linie - das Streben zur fünstlerischen Gestaltung - zieht sich vom ersten bis zu den eben getragenen Winterhilfsabzeichen, aber die künstlerische Vertiefung wird anhalten, und es wird immer wie der mit wertvollen und sinnreichen Ideen aufgewartet werden. Ein langer Weg führt vom Entwurf bis zu der Massenherstellung, die erforderlich ist, weil jeder deutsche Volksgenosse in jedem Monat das WHW.-Abzeichen als Beweis seiner Opferfreudigkeit tragen will.

Ein Berg von Muſtern Idee, Geschmack und Verſtand Alljährlich werden die Verantwortlichen für das WHW. vor die immer wieder neue Aufgabe gestellt, neue geschmackvolle Abzeichen aus der Fülle der Einsendungen auszuwählen, die dann schließlich zur Herstellung kommen. Nicht leicht ist es, aus den Hunderten von Eingängen von Abzeichen die besten herauszufinden und zugleich bei der Massenanfertigung zu berücksichtigen, daß in erster Linie Nottandsgebiete für diese WHW.-Abzeichen herangezogen werden müssen. In der Reichsleitung des Winterhilfswerkes hängen die Tafeln mit den Abzeichen der bisherigen WHW., daneben finden wir auch einen großen Berg von Mustern, die bisher nicht zur Ausführung kamen, seien es nun abwegige Themen, die seitens der Hersteller gewählt wurden, oder aber

Im ersten Winterhilfswerk waren noch keinerlei Erfahrungen vorhanden. Auch waren die eingesandten Muster rein zahlenmäßig noch gering, überdies standen als Anlaufzeit nur wenige Monate zur Verfügung. Aber im zweiten WHW. und noch stärker im dritten konnte bereits eine Auswahl unter Hunderten von Einsendungen getroffen werden. Wer sind nun die Einsender von WHW.- Entwürfen ? Jeder, der das Zeug in ſich fühlt und der eine gute Idee, verbunden mit den wirtschaftlichen Voraussetzungen , hat, kann sich an diesem Wettbewerb beteiligen. Was wird doch da alles zurechtgebastelt ! Ieder Industriezweig ist bemüht, schon von sich aus nur wirklich geschmackvolle Abzeichen im Ents

20. November 1936 Blatt 4b NSK Folge 271

wurf einzureichen. Daneben aber gibt es auch eine Anzahl von kuriosen Dingen , die oft sehr in das rein Geschäftliche ausarten. Letzten Endes geht es doch bei der Herstellung der WHW.-Abzeichen einmal um die Verwendung deutscher Werkstoffe , zum anderen um die Unterſtützung und Hilfe für die Notstandsgebiete . Wo nun das alles mit gutem handwerklichem Können zuſammentrifft, da ist die Grundlage für ein zu verwertendes Muster gegeben . Aus der Fülle der letthin eingereichten d r e ihundert Entwürfe ſeien einige herausgegriffen, wobei die zur endgültigen Anfertigung angenommenen Abzeichen außer Betracht gelaſſen werden . Da sind zunächst ein ganzer Berg vonfarbigen Steinen , schillernd in allen Farben, das Spektrum des Sonnenlichts in sich vereinigend. Was wollen die Einsender damit ? Sie sind der Ansicht , daß diese Steine, die die Gestalt von Knöpfen haben , ein besonders begehrter Sammelgegenstand sind und daß die Nadel , die ja angebracht sein muß, damit das WHW.-Abzeichen auch getragen werden kann, zugleich die Befestigungsmöglichkeit darſtellt. Was es nicht alles gibt ... ! Etwas schwieriger wird es schon mit dem Vorschlag des Frauenhandschuhs , denn man stelle sich einmal vor, man ginge mit einem Handschuh im Knopfloch durch die Straßen. Oder möchten Sie mit einem Baby im Sted = tissen als Ansteckzeichen durch die Straßen gehen ? Wahrscheinlich nicht ! Noch komplizierter wird es aber mit dem vorgeschlagenen Kinderwagen , den man nun, statt ihn vor sich herzuschieben , am Anzug tragen soll. Diesem Gegenstand an sich sei stets die gebührende Achtung entgegengebracht , hier aber ist er nichts

diesem Jahre bereits zum dritten Male Anklang fanden . Gerade dieser Monat brachte uns die schmucken Halbedelsteine in den geschmackvollen Fassungen. Monate um Monate haben durch WHW .- Aufträge derartige Notstandsgebiete wieder Arbeit. So manche der Werkstätten , so viele schaffende Hände , die bislang im Schoß gelegen haben , können sich nun wieder regen, und so kommt eine Werkstatt nach der anderen wieder in Betrieb . Die zahlreichen Heimarbeiter, die Unzahl von fleinen Handwerkern , sie alle stehen nun wieder an der Arbeitsbank, ſind in die Reihe der schaffenden Volksgenossen eingegliedert. Die Zusammenfassung der Schaffenden zu Arbeitsgemeinschaften ermöglicht zugleich eine gerechte Verteilung unter den einzelnen, schafft andererseits die Vorausſekungen für das glatte Arbeiten mit den zuständigen Stellen, denn so kann sich der einzelne ganz seiner Arbeit widmen und weiß, daß seine Tätigkeit auch entsprechend belohnt wird. Einer hilft dem anderen , einer seht sich für den anderen ein, und jeder weiß , daß dieses Bemühen des einzel nen Volksgenossen bestimmend ist für den Erfolg dieses einzigartigen Winterhilfswerkes . Symbole der Volksgemeinschaft Wenn wir Monat für Monat zur Winterzeit ein neues WHW.-Abzeichen tragen, dann sind wir stolz darauf, dem anderen helfen zu können, und sind glücklich darüber, daß das Werk des Führers, daß sein Ruf an das deutsche Volk einen millionenfachen Widerhall findet. Sch .

Aus der Arbeit des Zentralparteiverlages

als Kitsch ! Schwierige Auswahl Schon annehmbarer wirkt der Vorschlag mit der versteckt zu tragenden Blumenvase, in die jeden Monat eine zu bestimmende Blume getan werden muß . Daneben aber muß auch von den Abzeichen gesprochen werden, die den künstlerischen Anforderungen , die an das WHW.Abzeichen gestellt werden, entsprechen. Da hat zum Beispiel die Porzellanindustrie fleine bunte Bögel eingereicht. Von der Marmorindustrie sind hübsch gefaßte Stüde vorhanden. Daneben gibt es auch Lederwaren , die sehr wohl unter den nächsten WHW.- Abzeichen zu finden sein werden. Ist einmal erst eine grobe Durchsicht erfolgt, ſo fällt natürlich die letzte Auswahl am schwersten. Hier ist sich manches Stück ziemlich gleichwertig, und doch, irgendeine Grenze muß ja. gezogen werden. Sind dann die für den tommenden Winter bestimmten Abzeichen herausgesucht, dann geht es an die Verteilung der Aufträge. Dann regen sich die Hände

Wer den Entwurf einreichte, wird naturgemäß zuerst berücksichtigt, jedoch nur ents sprechend seiner Arbeitsmöglichkeit . Meist sind Arbeitsgemeinschaften, Don ja es en Vorschläge eingehen. Als Beispiel dafür den nur Idar - Oberstein , dessen Entwürfe in

Ein Kalender für die Frau

Der NS.-Frauenkalender für das Jahr 1937 NSK Der NS.-Frauenkalender, der im Auftrag der Reichsfrauenführung von Ellen Sem(Zentralverlag melroth bearbeitet wurde der NSDAP . Franz Eher Nachf., München) war schon durch manches Jahr der Begleiter vieler deutscher Frauen, und auch die neue Ausgabe für das Jahr 1937 wird all denen von ihnen, die bewußt in der Reihe des nationalsozialistischen Deutschlands stehen, Freude machen und manche andere der Besinnung und tätigen Mitarbeit zuführen . Er enthält Photographien (die schönsten sind als Postkarten zu verwen= den ) von großer Lebendigkeit und Kraft: Kinder und junge Menschen voll Lebensbejahung und Freude, deutsche Landschaften voll Schönheit und Weite, Abbildungen von Kunstwerken voll Innigkeit und Größe. Dazwischen begleiten uns von Tag zu Tag Worte unserer großen Männer und Führer , Sprüche und Gedichte unserer Denker und Dichter. Alle sind mit viel Geschmad in ihrer Bedeutung für die Frauen ausgewählt und zusammengestellt , und diese werden gerne mit dem Kalender , der besinnlich und doch in Wort und Bild richtungweiſend iſt, das Jahr 1937 beginnen .

NGKWochenschau

der

NSV

Gonderdienſt Reichsleitung der NSDAP., Hauptamt für Volkswohlfahrt

Frontberichte desWinterhilfswerkes 1936/37

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NSK Folge 271

Hier hilft

20. November 1936

nur

die

Tat !

Zaubenhaus oder Forſchungsinftitut ? – Geldvergeudung durch finnloſe Teſtamente – Das WHW. leiſtet praktiſche Hilfe

NSK Als vor kurzem der reichste Mann einer kleinen rumänischen Stadt gestorben war und fich die armen Verwandten zur Testamentseröffnung eingefunden hatten, erlebten sie eine große Enttäuschung. Der Reiche hatte sie nicht bedacht und sein ganzes Vermögen, nach deutschem Gelde 100 000 Reichsmark, der Stadtver= waltung zu dem Zwecke vermacht, ein schönes große Taubenhaus zu bauen und die Tauben dreimal täglich zu füttern. Die Anfechtungsklage der Verwandten wurde abgewiesen, und so werden die Tauben fett werden und weiterhin viele Menschen nicht wissen, wovon sie satt werden sollen. Ein bürzlich verstorbener Engländer hatte teſta= mentarisch zwölf Millionen Reichsmark zur Verbesserung des menschlichen Loses" hinterlassen. Zu diesem Zwed soll ein Forschungsinstitut erbaut werden, und darin werden einige Wiſſenſchaftler nebst Assistenten und Laborantinnen ihren Lebensunterhalt mit der Untersuchung jener Frage verdienen, woher es fommt, daß so viele Menschen hungrig und so wenige satt werden. Und wenn im Winter Tausende und aber Tausende Landsleute des Verstorbenen hungern und frieren, dann wird sich das neue englische Forschungsinstitut über ausgezeichnetes Untersuchungsmaterial nicht zu beHagen haben, aber wärmen und sättigen wird das Institut die Armen des englischen Volkes nicht. Würde niemand mehr hungern und frieren, dann müßte das Forschungsinstitut die Pforten schließen. Aus diesen beiden Testamenten ersehen wir, in welcher unsinnigen Weise oft erhebliche Vermögenswerte vertan werden. Der erste Reiche machte mit seinen Mitmenschen sicherlich derart schlechte Erfahrungen, daß er nur noch für die Tiere etwas übrig hatte. Es fragt ſich nur, ob daran nicht der vielfach mangelnde Volksgemeinſchaftssinn der Wohlhabenden den Armen und Bedürftigen gegenüber schuld ist?! Müssen Mens schen, die im Winter hungern und frieren, die

die fatten Gesichter der Bessergestellten in den warmen Wohnungen sehen, an deren Türen sie vergebens klopfen, nicht verbittert werden? Weil er das richtig erkannt hat, rief der Führer das „Winterhilfswerk des deutschen Volkes" ins Leben, durch das wir im volksgemeinschaftlichen Pflichtgefühl den ewigen Willen bekunden sollen, keinen deutschen Volksgenoſſen hungern und frieren zu lassen. Die ärmsten Söhne eines Volkes sind stets die besten , und wenn sie die Gewißheit haben, daß die Gemeinschaft des ganzen Volkes sie nicht im Elend ſigen läßt, daß sie durch das Winterhilfswerk der NSV. vor Hunger und Kälte ge= schützt werden, dann braucht kein Wohlhabender zum Menschenfeind zu werden , dann kann er, wenn auch er stets sein Opfer dem WHW. dargebracht hat, mit einem ruhigen Gewissen zur Ewigkeit eingehen. Der zweite Reiche hatte wohl, wie aus seinem Testament hervorgeht, erkannt, daß das Los der Menschen verbesserungbedürftig ist. Er hat aber jein Vermögen in seiner liberalistischen Denkweise falsch angelegt. Wer hungert, hat keine Möglichkeit, genügend Lebensmittel zu erwerben, und wer friert, hat kein Geld, ſeine Wohnung zu heizen. Um zu dieser Erkenntnis zu kommen, braucht die Menschheit keine Forſchungsinſtitute. Hier kann nur die frischfröhliche Tat helfen, wie sie der Nationalsozialismus verwirklicht hat. Durch die Organisation der Nationalsozialiſtischen Volkswohlfahrt und das in ihr verankerte Winterhilfswerk wird das Übel bei der Wurzel gepackt. Hier wird praktische Hilfe geleistet, hier braucht niemand auf Almosentestamente verſtorbener Kröſuſſe zu warten. Bei uns ſiegt die Tat über Teſtamente. Wir führen den ewigen Willen des deutschen Volkes zum Siege , gegenüber dem letzten Willen armer Reicher, die die Zeit nicht begriffen haben. Wir opfern bei Lebzeiten für das WHW., damit keiner zu hungern und zu frieren braucht. Sbt.

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Ihr ſchönſter

20. November 1936

Geburtstag

Mutter Krauſe bekommt ein neues Sofa – Aberall glückliche Menſchen durch das WHW.

NSK Mutter Krause gehört zu meinen WHW.Betreuten. Sie wohnt um die Ecke und hat vier Treppen unter dem Dach eine Kochstube. Nicht sonderlich groß, aber aus dem Fenster sieht man über die halbe Stadt und das wiegt vieles wieder auf, wenn man einundneunzig Jahre alt geworden ist und das Reißen ſchon ſo in den Beinen hat, daß man lieber in der Wohnung bleibt, als lang die vielen Stufen mühselig raufund runterzuflettern . Bei Mutter Krause mußte ich den WHW.Antrag nachprüfen . Dazu habe ich bald zwei Stunden gebraucht. Denn Mutter Krause stammt aus meiner Heimat, und da gab es natürlich viel zu reden. All die Zeit über, da wir uns so unterhielten, mußte ich auf ihrem Sofa fizen und ich muß schon sagen, daß das eine Tortur gewesen ist. Denn die Sprungfedern darin waren sicher schon seit vielen Jahren unbrauchbar und das Sizen wurde so zu einer Qual . Mutter Krause merkte schließlich auch, was mich drückte. ,,Ja ja, das Sofa“, sagte sie, „gut ist es nimmer. Hat auch schon über siebzig Jahre gehalten. Da dient alles einmal aus. Schauen's, viele Leute werden nicht einmal so alt. Na, die paar Jahre, bis es mit mir vorbei ist, muß es schon noch herhalten. Ein paar neue Federn halt, wissen S' , ein paar neue Federn halt müßt's haben! Aber es reicht halt immer wieder nicht mehr dazu." Lange bin ich dann nicht mehr geblieben. Ich wußte ja nun, wo der alten Frau der Schuh überall drückte. Auf der Straße begegnete ich einem meiner Blockwalter. „ Hör mal, weißt du nicht, wo ich ein Sofa herkriege für Mutter Krause?" „ Ein Sofa ? Augenblick mal, Augenblick! Warte, ich komme mal mit. Bei Zipperlichs ist doch die alte Mutter gestorben. Vielleicht ist da eins übriggeblieben." Und dann sind wir zu Zipperlichs gekommen und haben erst einen Familienſtreit vom Zaun gebrochen. Denn Frau Zipperlich wollte das Sofa, das tatsächlich da war, nicht gerne rausSchließlich hatte doch ihre Mutter rüden. fünfzig Jahre lang darauf gesessen und da konnte man so ein Sofa doch nicht ohne weiteres wegschenken. Das war doch ein Andenken. Herr Zipperlich war anderer Meinung. Gott sei Dank, daß er das alte Ding endlich losbringen könnte. Stünde ja so nur in der WohEr wollte es schon verbrennen nung rum . lassen. Der Blockwalter und ich untersuchten das Streitſtück inzwischen und fanden, daß es sicher schade wäre, es zu verbrennen. Die Polsterung war in Ordnung, Motten und Holzwürmer waren keine drangekommen, die Beine waren noch dran wie am ersten Tag, zweifelsohne, das Ding war Anno dazumal ein Brunt ftüd der alten Zipperlichs gewesen und hatte sich einen würdigen Abglanz bis ins Alter zu retten gewußt. Da konnte Mutter Krause wenigstens richtig daraufsizen. Es hat zwar noch einige Zeit gedauert, bis wir es endlich fest hatten, aber wir hatten es.

Es traf sich gerade so, daß Mutter Krause in diesen Tagen auch noch Geburtstag hatte. Da schleppten wir ihr dann das Sofa schon in aller Herrgottsfrühe in ihre Dachstube, und es hat viel und redlichen Schweiß gekostet, bis es endlich an Ort und Stelle war. Herr Zipperlich war mitgekommen. Mutter Krause sollte zwar nicht erfahren, daß er der Spender war, aber er wollte wenigstens dabei sein, wenn sie sich das erstemal daraufseßte. Mutter Krause wußte. nicht recht, wie ihr ge= schah. Ob wir uns nicht vielleicht verlaufen hätten? Und ihr altes Sofa ? Ob sie das nun ganz wegtun müßte? Wo es doch siebzig Jahre immer bei ihr gewesen ist! Aber dann sette sie sich doch auf das neue „ Kanapee". Etwas zaghaft erst, rutschte langsam immer weiter hinauf, bis sie ganz in der Ecke lehnte. Dann blieb ſie ſizen. Ihre Lippen bewegten sich, als wollte sie etwas sagen. Dann fuhr eine Hand die Lehne entlang und wieder zurück und die andere strich behutsam über den Bezug der Sitzfläche und blieb dann darauf liegen. Blieb auch dann noch so, als wir Kaffee und Kuchen auspackten, um das neue „Kanapee" auch gebührend einzuweihen. Mutter Krause nippte nur daran. Bisweilen glitt ihre Hand wieder über die Lehne, und endlich seufzte fte Bergelt's Gott, tausendmal . . ." tief auf. Mehr hat sie nicht gesagt an diesem Tage. Ich glaube, es ist ihr schönster Geburtstag ge= wesen, den sie seit langem gefeiert hat. Und daß wir NSV.-Helfer ihr den verschaffen konnten, war für uns doppelt schön . . . —khe—

Schulung der NSV . Tagung des Hilfswerkes „Mutter und Kind“ Fachliche Schulung und weltanschauliche Bertiefung NSK In der Reichsschule Blumberg der NSV. bei Potsdam findet zurzeit eine achttägige Schulungstagung der Gausachbearbeiterinnen für Mutter und Kind“ und der Gaureferentinnen für Kindertagesstätten ſtatt. Das Programm der Tagung gibt ein Bild von der Vielseitigkeit und Mannigfaltigkeit der Frauenarbeit im Rahmen des Gesamtaufgaben= gebietes der NS.-Volkswohlfahrt. Neben der eigentlichen fachlichen Schulung und weltanschaulichen Vertiefung sind eine Reihe von Vorträgen aus dem Gebiet der nationalſozialiſtiſchen Rechtspflege, ferner über deutsches Voltstum und Brauchtum, über die Arbeit der Antikomintern und die Aufgaben der Frau im Hinblick auf die Sicherstellung der Ernährung des deutschen Volkes vorgesehen. Amtsleiter Pg. Althaus, der Leiter des Amtes für Wohlfahrtspflege und Jugendhilfe im Hauptamt für Volkswohlfahrt, hielt am Eröffnungstage ein Referat über den gegen= wärtigen Stand der Arbeit und die Aufgaben der Zukunft.

Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerstraße 88.

Nationalsozialiſtiſche

Briefs and Drahtans grift der Schriftleitung: Berlin SW 68, Zimmerstr. 90, III. Fernruf: A 1 Jäger 0022 Berlag : Franz Eher Raf. 6. m. b. H. , alverlag der NSDAP., München Berlin land : Cher Berlag , Berlin SW 68, mer Brake 88. Alle Zahlungen find nach (Boßschedlonto Berlin 4454) zu richten

Korrespondenz Bartei-

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß ; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der RSDAY. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Hauptschriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter : Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NGDAB

Blatt 1

RSK Folge 272

21. November 1936

Der vierte Reichsbauerntag als Leistungsappell

Die Mobiliſierung

der Landwirtſchaft

Was drei Jahre nationalſozialiſtiſcher Führung erreichten

Gesicherte Ernährung

bei uns, Hungerkataſtrophen in der Sowjetunion Von Dr. Hermann Reischle, Hauptamtsleiter im Reichsamt für Agrarpolitik der NSDAP. NSK 3um vierten Male ist das Führerkorps des deutschen Landvolks zum Reichsbauerntag aufgerufen. Zwei Jahre sind vergangen, seit der Reichsbauernführer im Intereſſe der Sicherung der deutschen Nahrungsgrundlagen und der Rohstoffbeschaffung für Induſtrie und Gewerbe zur Erzeugungsschlacht aufrief. Der Appell zum Einsatz im dritten Jahre dieser Erzeugungsschlacht gibt uns das Recht, einmal zu überschauen, welches die Leistungen der Landwirtschaft und der Ernährungswirtschaft für das deutsche Volk sind, welche Schwierigkeiten zu überwinden waren und wie die Richtlinien für die Arbeit der kommenden Monate aussehen müssen. Den deutschen Bauern und Landwirten ge= lang es, trok geringer Einschränkung der Anbaufläche beim Getreide die Erträge je Flächeneinheit erheblich zu steigern, so daß die Brot = getreideversorgung des deutschen Volkes hundertprozentig gesichert ist. Ähnlich sieht es auf dem Gebiete des Hackfruchtbaues aus. Die größten Erfolge der Landwirtschaft wurden auf dem Gebiet des ÖIund Gespinstpflanzenanbaues errungen. Die Anbaufläche von Raps und Rübsen stieg in drei Jahren um ungefähr das Zehnfache, die Anbaufläche des Flachses um das Neunfache und die Anbaufläche für Hanf sogar um mehr als das Siebenundzwanzigfache. Im Interesse der ausreichenden Versor = gung mit wirtschaftseigenem Futter wurden die Erträge bei Klee und Luzerne wesentlich erhöht, der Zwischenfruchtbau wesentlich verstärkt. Im Zusammenhang damit ſtand die Erhöhung der Zahlen der Gärfutterbehälter. Hier wurde der Fassungsraum von 2,3 Millionen Kubikmeter im Jahre 1934 auf etwa 5,0 Millionen Kubikmeter im Jahre 1936 erhöht. Die eiweißreichen Pflanzen, zB. Grünmais, Körnermais, Süßlupine, Luzerne, wurden zum Teil um 50, zum Teil sogar um 100 vH. mehr angebaut. Die ungenutten Flächen, Ackerweide und Brachland, gingen erheblich zurück. Ähnliche Erfolge wurden auf dem Gebiet der Tierzucht erreicht.

Insgesamt also eine Leistungssteigerung, die beweist, mit welchem Einsaß das Landvolk sich dieser entscheidenden volkswirtschaftlichen Aufgabe unterzogen hat. Man kann mit Fug und Recht behaupten, daß die Grundnahrungstoffe in ausreichendem Maße für das deutsche Volk zur Verfügung gestellt werden können. Das wurde erreicht trotz des ungeheuer beschränkten Lebensraumes, der Deutschland zur Verfügung steht. Um diese Tatsache zu würdigen, muß man sich einmal einen Vergleich mit Sowjetrußland vor Augen halten. In der Sowjetunion stehen für die Ernährung von rund 160 Millionen Menschen 525 Millionen Hektar an landwirtſchaftlich genußter Fläche zur Verfügung. Deutschland muß dagegen seine 66 Millionen Menschen aus 29 Millionen Hektar Land ernähren. Während also in der Sowjetunion mehr als drei Hektar pro Kopf der Bevölkerung zur Verfügung stehen, muß Deutschland sich mit noch nicht einmal einem halben Hektar landTrok wirtschaftlicher Nußfläche begnügen. dieser Erschwernisse konnte Deutschland die Nahrungsmitteleinfuhr seit dem Einsaß der Erzeugungsschlacht von Jahr zu Jahr ver = ringern. Die Sowjetunion aber erlebt eine Hungerkatastrophe nach der anderen und eine noch schlim mer als die andere.

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RSK Folge 272 Wie die sowjetische Agrarpolitik hauft, das erkennt man an einem Vergleich der Aus fuhr landwirtschaftlicher Erzeugnisse aus Rußland vor dem Kriege und heute. 1913 erzielte Rußland für die Ausfuhr seiner Agrarprodukte 1,2 Milliarden Vorkriegsrubel, die Ausfuhr der Sowjetunion an solchen Erzeugnissen ist dagegen fast bedeutungslos und wird überhaupt nur ermöglicht durch staatliche Zwangsmittel, weil man es aus außenpolitischen Gründen für notwendig und zweckmäßig hält. Daß diese geringe Ausfuhr keinen Überschuß darstellt, das beweisen die Hunderttausende von Bauern und Arbeiter, die im Ges biete der Sowjetunion dem Hungertode zum Opfer fallen. Dieser Vergleich zeigt, welche Leistungen die den nationalſozialiſtiſche Agrarpolitik in wenigen Jahren seit 1933 vollbracht hat. Man kann wohl ohne Übertreibung sagen, daß in den Jahren 1929 bis 1932 das deutsche Bauerntum mitten in voller Auflösung war. Daß die damalige deutsche Landwirtschaft imſtande, ja auch nur willens gewesen wäre, das ganze Volk

Rückkehr

in

21. November 1936aus eigener Scholle in Friedenszeiten oder gar in Notzeiten auch nur dürftig zu ernähren, da= von konnte gar keine Rede sein. Nach kaum drei Jahren nationalsozialisti scher Führung sehen wir aber das deutsche Bauerntum heute geeint, flar gegliedert und tatkräftig ge = führt. Nahezu eine Million deutscher Erbhöfe bilden, für das Leihkapital unantastbar, die unerschütterliche Ausgangsstellung im Kampf um die deutsche Nahrungsfreiheit. Das wirte schaftliche Fundament unserer Landwirtschaft ist durch die Marktordnung geſundet und gesichert. Mit allen Mitteln steht das deutsche Landvolk in der planvoll ausgerichteten Erzeugungs schlacht. In drei Jahren nationalsozialistischer Regierung ist es gelungen, nicht nur den hoffnungslos erscheinenden Absturz des deutschen Landvolkes abzufangen, sondern auch seine Wiedergesundung so weit zu verwirklichen, daß es in der Erzeugungsschlacht erfolgreich die soziale Aufgabe der deutschen Volksernährung aus eigener Scholle in Angriff nehmen konnte.

den

Alltag ?

Nach der Tagung der Gauamtsleiter auf Burg Vogelſang NSK In die Mauern von Burg Vogelsang Find jest wieder die Stammbewohner, die eigentliche Burgmannschaft, eingezogen. Die Kameradschaftshäuser, die zehn Tage lang die Gauamtsleiter aus dem ganzen Reich beherbergten, die während dieser Zeit fröhliches , kameradschaftliches Leben und eine Unzahl heißer und ernster Debatten erlebten, find jezt wieder von ruhigem Gleichmaß strengſter Arbeit erfüllt. Die Männer aus dem Reich gingen, andere Männer aus dem Reich kamen, um ihre Ausbildung im Dienste der nationalsozialistischen Weltanschauung fortzusetzen. Die einen famen aus der Fülle ihres täglichen Erlebens, ihrer großen Arbeitsverpflichtungen und ihrer Vers. antwortung in den Gauen, beglückt, einmal zusammengefaßt und unter die Kraft eines einheitlichen Erlebnisses gestellt zu werden, die anderen sammeln sich zu einer geschlossenen Front, um aus den Kräften der Gemeinschaft, die hier geübt wird, das Fundament für ihre zukünftige Arbeit im Reiche zu legen. Beim Rückblick auf die Tage von Vogelsang kann diese glückliche Verbindung nicht hoch genug eingeschätzt werden. Daß es einmal gelang, die Gauamtsleiter derartig fest zusammenzufaſſen, ist allein schon ein großer Gewinn ; daß es an der Stelle geschah, an der für alle Zukunft die Willensträger und verantwortlichen Männer des nationalsozialiſtiſchen Deutschland ihre entscheidenden Ausbildungsjahre verleben werden, gab der ganzen Tagung ein besonders tief wirksames Gepräge. In Burg Vogelsang kam während dieser Tage alles zu seinem Recht. Die sachliche ArVortragsstunden, die beit der vielen förperliche Ausarbeitung als Aus-

gleichswert, die fröhliche Kameradschaftlichkeit als belebendes Element. Der glüdliche Griff, den die Partei hiermit getan hat, wird und kann seine segensreichen Auswirkungen nicht verfehlen, und Partei und Volk müssen dafür dem Reichsorganisationsleiter Dank wiſſen. Nun fangen die fachlich verantwortlichen Männer der NSDAP . in den Gauen wieder mit ihrer Arbeit an. Wie früher und nach früheren Begriffen sollte man auch meinen, die Rückkehr von Burg Vogelsang sei eine Rüdtehr in den Alltag. Dabei ist unseren Parteigenossen aber zumute, als ſeien ſie in derselben Situation wie bei der Machtübernahme. Damals standen sie auch Schulter an Schulter in Tuchfühlung und deckten sich gegenseitig den Rücken, weil sie ihre Gegner genau kannten und wußten, von welcher Seite Angriffe zu ers warten waren. Mit der anschwellenden Flut der wachsenden Arbeit, die über den Rahmen der Parteiorganisation hinaus die Anforde rungen des Staates, der Wirtschaft und der Kultur an sie herantrug, verloren sie naturgemäß manchmal diese enge Fühlungnahme und das früher automatisch wirkende Verständnis für die Sorgen und die Mühen des anderen. Auf Burg Vogelsang haben sie es wiedergefunden. Dort störte sie fein fremder Einfluß. Sie standen in Reih und Glied wie in alten Tagen, und jede Idee, jedes Werk und jede Verantwortung, die an sie herangetragen wurden, erlebten sie mit einer gleichmäßig intensiven Anteilnahme. Werfen wir einen Blick auf die Fülle der Probleme, die einer Gemeinschaft, nicht einem einzelnen verantwortlichen Träger einer Dienst-

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NSK Folge 272 stelle vor Augen geführt wurden. Die Orga = nisation der Partei , der Deutschen Arbeitsfront , die Arbeit der Ordens , burgen, die politische Aufgabe der Leibeserziehung , die Fragen der Gesundheitspflege des deutschen Volkes und der Parteigerichtsbarkeit wurden vorgetragen. Ein bedeutungsvolles Thema folgte dem andern. Vorgetragen von dem jeweils für das ganze Reich verantwortlichen Mann der NSDAP., gemeinsam erlebt von sechshundert Fachmännern meistens anderer Sachgebiete. Der Träger der Wohlfahrtspolitif im Gau mußte sich hierbei plöglich auf Fragen der Ernährung des deutschen Volkes eins stellen. Der Erzieher sah sich den Problemen und nationalsozialistischer Rechtsarbeit praktischen Wirtschaftsfragen gegenübergestellt. Der Organisator hörte mit allen anderen zuſammen wesentliche Ausführunüber nationalsozialistische Frauengen arbeit und über Gliederungen der NSDAP., die seiner Tagesarbeit ferner stehen. Jeder hörte alles und alle hörten immer wieder eines: Sie hörten , wie in jedem Arbeitssektor des nationalsozia Aufbaues listischen Bartet , in Staat und Volk die Gesamtheit der Nation und der Wille der Bewegung für die allgemeinen Richtlinien ausschlaggebend ist. * Wenn man in der Mittagspause durch das Burggelände ging, sah man gruppenweise Parteigenossen lebhaft miteinander diskutieren. Manchmal bis tief in die Nacht hinein unterhielten sie sich in den gemeinsamen Schlafsälen quer über die Betten hinweg, über das, was sie gehört hatten oder was ihnen zu hören noch bevorstand. Dann fragte auch jeder wie in der Kampfzeit seinen Kameraden zur Rechten und zur Linken einmal wieder eingehend nach seiner persönlichen Verantwortung und seinem Arbeitsgebiet. Sie luden sich gegenseitig zu ihren Tagungen ein, die sie in ihren Gauen in ihrem jeweiligen Arbeitsausschnitt abhalten. Sie entdeckten in vielen Dingen, die sie für trockenen Aftenkram hielten, die nationalsozia = listische Leitlinie und freuten sich immer wieder, feststellen zu können, daß sie alle mi teinander die Alten geblieben seien, gleichgültig, ob einer Staatsrat, Lehrer oder Schuster sei. Sogenannte kritische Betrachter könnten viel> leicht der Annahme huldigen, es sei doch viel beſſer, wenn einer sich darauf beschränke, „ Fachmann" zu sein, anstatt seine Nase in die Dinge zu stecken, die ihn nichts angingen". Man muß dann schon sagen, was an fachlichen Leistungen im nationalsozialistischen Reich vollbracht worden ist , ist nur durch die Stoßkraft der Gesamtheit der Bewegung möglich gewesen , die sie sich in den Jahren des Kampfes um ein gemeinsames Ziel angeeignet hat. Gerade die Gefahr der übertriebenen Einengung auf ein Fachgebiet ist es ja, die solche gelegentlichen Zusammenkünfte alter Kameraden im Gemeinschaftsgeist und in einheitlicher Ausrichtung erforderlich macht. Und das ist der große Segen, der nach Abschluß eines solchen Zusammenkommens keine Rückkehr in den All-

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21. November 1936 tag, sondern Rüdtehr in den Kampf 'bedeutet. Wenn man es hat beobachten können, wie in den ersten zwei Tagen zwischen den einzelnen Gauen und zwischen den einzelnen Männern noch manchmal so etwas wie Zurüdhaltung zu bemerken war, so konnte man bes reits am dritten Tage und von dort ab in steigendem Maße bis zum herrlichen Abschluß durch die Rede des Führers feststellen, wie die alte Gemeinschaft wuchs , wie die alten Parteigenossen wieder ein ganz fester, stählerner Blod wurden und die entschei denden Kräfte ihrer großen wagemutigen Vergangenheit erneuerten. So gesehen, war die erste Zusammenkunft aller Gauamtsleiter des Reiches nach der Machtübernahme eigentlich eine zehntägige Feier, eine Feier der Kameradschaft, der Achtung vor der Größe der Aufgabe, eine Feier des unbändigen Kampfgeistes der natio Bewegung nalsozialistischen und ihrer durch nichts gebrochenen und durch nichts zu brechenden Kraft. Gemeinſchaften, die so zu leben verstehen, die solche männlichen und schlichten Formen ihres Lebens zu schaffen vermögen, tragen in sich die Zukunft um ſo mehr, als sie an den Plaß ihrer Zusammenkunft bereits den Nachwuchs in ihrem Sinne und in ihrem Geiste heranwachsen sehen. Nirgends wurde das bisher deutlicher als hier, daß die NSDAP . sich bereits in den Kampfjahren eine Tradition der Haltung, des Charakters und des kämpferischen Einsatzes geschaffen hat, eine Tradition, die auch in kommender Zeit durch nichts zu brechen sein wird, sondern das innere Gesez des natioOrdens darstellt, nalsozialistischen unter dessen Führung das ganze Volk als Ges meinde und Gemeinschaft der Sicherheit seiner Zukunft, seiner weltgeschichtlichen Aufgabe und E. G. D. Größe entgegenschreitet.

Einheit von Partei und Staat Rechtswahrer senden ein Telegramm an Dr. Frid NSK Berlin, 21. November. Die im Hause der Deutschen Rechtsfront in Berlin zu einer Arbeitstagung versammelten Gaugruppenwalter der Reichs gruppe Rechtswahrer der Verwal ung im Nationalsozialistischen Rechtswahrerbund haben an Reichsinnenminister Dr. Frid ein Telegramm ges sandt, in dem es heißt :. ,,Getreu den nationalsozialistischen Grundfäßen, die Sie, Herr Reichsminister, verkündet haben, werden die auf einer Reichstagung ihrer Gruppe versammelten Rechtswahrer der Verwaltung in ihrer amtlichen Stellung alles daran sehen, die Einheit von Partei und Staat im Lehten zu verwirklichen . Als Rechtswahrer der Verwaltung Rechtswahrerbund im Nationalsozialistischen werden sie sich in Treue zum Führer mit ihrer ganzen Person in den Dienst am Aufbau von Bolt und Reich stellen. Heil Hitler! gez.: Dr. Studart , Reichsgruppenwalter Rechtswahrer der Verwaltung Nationalsozialistischen Rechtswahrerbund. gez.: Dr. Raefe , Reichswalter des Nationalsozialistischen Rechtswahrerbundes.“

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NSK Folge 272

21. November 1936

Filmgestaltung in der DAF.

Arbeit

läßt sich

nicht ſtellen! “

Ein Geſpräch mit dem Sachbearbeiter - Der Einſatz der Filmtrupps der DAF. Nicht Reportage, ſondern Idee – Die Filmarbeit in den Betrieben

NSK „ Achtung

Aufnahme !"

Scheinwerfer leuchten auf, die weit ausgedehnte Maschinenhalle eines großen Werkes wird von Licht überflutet, die Filmapparaturen surren und schwenken mit ihren Objektiven immer dorthin, wo der Lichtkegel Mensch und Maschine aus der Umgebung besonders herausholt. Keine Anweisungen eines Regisseurs stören den Arbeitsrhythmus, fast unmerklich geschieht die ganze Filmarbeit. Es geht hier nicht um die Aufnahme von irgendwelchen_Kuliſſen, von gestellten Bildern, sondern um das Einfangen von wirklichem Leben. „ Der Mensch an seinem Arbeitsplatz“ ist der Vorwurf für ein neues Filmwerk der Deutschen Arbeitsfront. Wir begegnen einem der Trupps der Abteilung Film des Propagandaamts der Deutschen Arbeitsfront, die ununterbrochen unterwegs sind, um den schaffenden deutschen Menschen bei seiner Arbeit, in der Freizeit, auf der Reise, beim Sport aufzusuchen und sein Handeln im Film festzuhalten. „ Gibt es etwas Eindringlicheres, etwas noch Lebendigeres als das vielfarbige Bild der Arbeit ?", mit dieser Frage, die zugleich die Antwort in sich schließt, tritt uns der Sachbearbeiter der Abteilung Film der DAF. , Pg. Scholl , entgegen. Um ihn versammelt stehen eine Reihe von Regisseuren und Kameramännern, die für eine kurze Zeit ihre Aufnahmen unterbrochen haben, um wieder neue Einstellungen vorzunehmen. Vielseitig sind diese Männer, immer wieder harren ihrer neue Aufgaben. Hier gilt es, Werkaufnahmen zu machen, dort heißt es, die Menschen im Rahmen des großen Feierabendwertes beim Sport , auf der Reise so zu filmen, wie sie sich wirklich geben. Wir sprechen mit den einzelnen Mitarbeitern über ihren Einsah und ihre gestaltende Arbeit. Erst kürzlich gab es bei den Stock-Werken in Berlin reichlich Beschäftigung für die Kameramänner, denn die vorzüglich gelungene muſttalische Feierstunde, die über den Rundfunk in alle Betriebe ging, verdiente auch im weitesten Umfange in Bild und Ton festgehalten zu werden. „Das Ausschlaggebende ist und bleibt die Wirklichkeit“, zieht uns Pg. Scholl wieder in das Gespräch, „ mit ihr müſſen wir uns auseinandersehen und immer so arbeiten, daß auch das Charakteristische vor allem bei dem Werkschaffen im Film zum Ausdruck kommt. Arbeit läßt sich nicht stellen. Auch der geschickteste Regisseur wird bei dem Versuch, Arbeitsszenen künstlich zu gestalten, immer Schiffbruch erleiden, denn trog aller technischen Kniffe können Ausschnitte aus dem Schaffen werktätiger Menschen nicht „ kulissenhaft" zusammengestellt werden. Bei der Vielgestaltigkeit der Arbeit ist etwas Künstliches auch vollkommen überflüssig, ist doch dieses

Thema unerschöpflich, immer wieder neu." Wir müssen für kurze Zeit unsere Unterredung unterbrechen, denn die Aufnahmen gehen wieder weiter ; wir haben dafür um so beſſer die Möglichkeit, das Schaffen dieser Filmbegeisterten aus eigener Anschauung kennenzulernen. Mit liebevoller Kleinmalerei wird die Herstellung eines Gebrauchsgerätes im Film festgehalten, jede Arbeitsbewegung findet Berücksichtigung, so daß später der Filmstreifen. ein geschlossenes Ganzes darstellt. Eben sieht das Auge der Kamera ein Gesamtbild, dann wieder ist es nur die gestaltende Hand, die nächste Einstellung zeigt das Gesicht des Arbeiters, das eindrucksvoll die Anspannung zum Ausdruck bringt. So formt sich immer mehr das Bild handwerklichen Schaffens. Wieder werden die Scheinwerfer abgeschaltet, die Aufnahmen sind beendet. Apparaturen. Kabel, allerlei Zubehör werden fortgeschafft, und dann geht es zu den Vorführungsräumen des Propagandaamtes , um einige der zuletzt fertiggestellten Werkfilme anzusehen. Unterwegs sprechen wir mit Pg. Scholl über seine Erfahrungen, die er vor allem bei Diesem Filmschaffen gesammelt hat, wiſſen wir doch, daß ihm und seinen Männern „ vom Bau" diese Arbeit zugleich Lebensinhalt ist. ,,Die Arbeiter sind immer ganz bei der Sache, wenn wir zu ihnen kommen, sie fühlen genau, daß sie hier nicht als irgendwelche „ Stars" gefilmt werden sollen, daß es um das Hohelied der Arbeit geht. Sie wissen, daß nichts gestellt ist, daß die Objektive Der Filmapparaturen nur das aufnehmen , was sich in Wirklichkeit zuträgt. Schon so ist unsere Arbeit immer wieder von dem Gefühl der Freude an der Sache getragen. Zu der Frage der Themenstellung ist zu sagen, daß sich Reportage und Idee ergänzen. Die Idee als der tragende Pfeiler nimmt die Reportage mit in ihr Bereich . So stellt jeder Werffilm zugleich ein Dofu = ment der Arbeit dar." Wir haben indessen die Dienststelle erreicht, und nun erwartet uns der Niederschlag früherer Arbeiten . Ein kleiner Vorführungsraum mit den Einrichtungen für Film, Schmalfilm und Tonfilm nimmt uns auf und wir sehen verschiedene Werkfilme, die in der lezten Zeit fertiggestellt wurden, von denen sich eine Anzahl sehr stark mit der sportlichen Schulungsarbeit auseinanderſeßt. Da sind zunächst der noch von der Winterolympiade herrührende Film Olympiafanfaren“, dann „Wir und das Werk", weiterhin „ Leinen los“, „ Spiel der Freude“ und „ Urlaubsfreuden“. Dieser legtgenannte wird in Kürze für die Werbeaktion im ganzen Reiche eingesetzt. Was bringen diese Filme ? Um zunächst bei dem Film „ Olympiafanfaren“ zu bleiben, muß gesagt werden, daß die Errich-

NSK Folge 272 tung der KdF.-Halle in Garmisch-Partenkirchen für die Unterbringung der KdF.-Reisenden in ihrer Anlage etwas Muſtergültiges und Einzige artiges darstellte. In türzester Zeit wurden bekanntlich die Bauarbeiten ausgeführt. Für die Zeit der Olympischen Winterspiele war dann diese KdF.-Halle Mittelpunkt für alle die durch die NS.-Gemeinschaft „ Kraft durch Freude“ nach Garmisch-Partenkirchen Gekommenen. Viel seitig ist der Eindruck, der sich in diesem Film bietet. Von der Entstehung der KdF.-Halle bis zu ihrer Inbetriebnahme zieht sich der Gehalt und unerhörten Arbeitswillens , dann sehen wir die Tauſende und aber Tauſende von Volksgenossen, die täglich hier zusammenströmten und nach dem Besuch der sportlichen Kämpfe hier wahrhaft Stunden der Kamerad schaft verlebten. In einem anderen Film, „ Wir und das Wert" steht die Betriebsgemeinschaft im Vordergrunde. Durch Zusammenarbeit von Betriebsführung und Gefolgschaft gelang es, in einem Werk ein sportgerechtes Bad zu errichten, das sowohl den Arbeitskameraden als auch

21. November 1986

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deren Angehörigen zur Verfügung steht. Alle padten zu und so entstand eine vorbildliche Anlage, die allen Freude bereitet und die mit dazu beiträgt, daß der Gedanke des Betriebs[portes bei allen stegt. Hier steht also der Film ganz in schöner und klarer Weise der Propagierung einer Idee zur Verfügung, denn es ist die Hauptaufgabe des Sportamtes der NS. -Gemeinschaft „Kraft durch Freude", alle Volksgenossen, die von sich aus noch nicht den Weg zum Sport fanden, für die Sache der Leibesübungen zu gewinnen. So sehen wir nacheinander Film um Film vor unseren Augen abrollen, erleben noch einmal die Tage des Freizeitkongreſſes in Hamburg und erhalten einen immer tieferen und überzeugenden Eindruc von dem filmischen Schaffen der Deutschen Arbeitsfront. Wie die Filme der DAF. Künder der Kameradschaft find, so steht auch ihre Herstellung im Zeichen der Gemeinschaft; nur so wird die Einheit erreicht, der Wille zur Leistung erfüllt. W. Schn.

Die NSK Randbemerkung:

Fackel der geiſtigen Revolution NSK Wir leben heute in einer Periode ges waltiger kultur- und geistesgeschicht , licher Umwälzungen , in einer Periode des Umbruchs, der Umwertung aller Werte, zugleich aber auch in einer Zeit des Aufbaues und der endlichen Konsolidierung und entschlosses nen Ausrichtung der für uns einzig möglichen Sich los deutschen Weltanschauung. reißend von den Fehlern der Vergangenheit, hat sie den Zusammenschluß des deutschen Volkes ermöglicht und kann allein den nach uns kommenden Generationen die innere Festigkeit verleihen, die die Voraussetzung für die Selbstbehauptung und den erfolgreichen Lebenskampf eines Volkes ist. Hinter uns liegen Jahrhunderte langsamer Entwidlung voll bitterer Erfahrungen, Jahrzehnte der geistigen Wandlung, des über = gangs und der Zerrissenheit, mit all ihrer inneren Unsicherheit und ihrem Widerstreit der Meinungen. Wohl ersehnte das Volk das Kommen, den Anbruch einer neuen Zeit, doch es fehlte die politische und geistige Führung und Zusammenfassung dieser Menschen, bis Adolf Hitler dem instinktiven Willen der Besten des deutschen Volkes eine weltanschaulichpolitisch feste Form gab und sie organisatorisch zusammengeschlossen in den großen Kampf führte.

Zu der Klärung der weltanschau -

lichen Probleme , die von Jahr zu Jahr akuter wurde, und zu der gewaltigen geistigen Revolution unserer Zeit aber trug in hohem Maße das epochale Werk Alfred Rosenbergs „Der Mythus des XX. Jahrhunderts" bei, dessen Auflagehöhe nunmehr eine halbe Million erreicht hat. Auf unerschütterlicher geschichtlicher Basis beruhend, war und ist dieses Buch das philosophisch-weltanschauliche Werk unserer Zeit. Die Richtigkeit der Thesen Alfred Rosenbergs zeigen bereits die Geschehnisse unserer Zeit in ihren Anfangsstadien mit eindringlicher Deutlichkeit. Und so wie dieses einmalige Werk zur Klärung der geistigen Atmosphäre unserer Zeit beitrug, so wird es der weltanschauliche Wegweiser sein für uns und für die kommenden Geschlechter.

Volksgemeinschaft

Wehrgemeinschaft

NSK Berlin, 21. November. Am 26. November 1936, vormittags 10.45 Uhr, eröffnet der Reichswalter des NS.-Lehrer, bundes, Gauleiter Wächtler , in der Stadthalle des Rathauses die Schüler-Ausstellung „Volksgemeinschaft Wehrgemeins schaft". Die ausgestellten Arbeiten sind aus einem Wettbewerb hervorgegangen.

Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerstraße 88.

Nationalſozialiſtiſche Brief und Drahtanschrift der Schriftleitung: Berlin SW68, Zimmerſtr. 90, III. Fernruf: A 1 Jäger 0022 Berlag: Franz Eher Nachf., G. m. b. H. , 31ntralverlag der NSDAP., München - Berlin , Berlin SM 68, Sersand : Cher - Verlag immerstraße 88. - Alle Zahlungen find nach lis (Postscheckkonto Berlin 4454) zu richten

VarteiKorreſpondenz

NEK

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß ; für die Mitteilungen der Reichspreſſestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupts schriftleiter Helmut Sündermann, Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NGDUB

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NSK Folge 273

23. November 1936

Moskaus Weltprovokation

Sowjetrecht heißt

und

Gewalt

Verbrechen

Das Bluturteil von Nowosibirsk, ein Schlag gegen die ganze Kulturwelt NSK Nicht nur, daß die Komintern auf ihren Weltkongressen die Parole zum Bürgerkrieg in allen Staaten ausgibt, nicht nur, daß die Moskauer Direktiven auch tatsächlich befolgt werden und in Spanien Verbrechen auslösen, die das Blutwerk des Bolschewismus innerhalb ſeiner eigenen Grenzen in den Schatten zu stellen geeignet sind, nicht nur, daß die Sowjetdiplomatie als intriganter und ausgekochter politischer Agent der Komintern die Völker durch Einschaltung in die sogenannte kollektive Politik blufft und sich im Kreise der Nationen standesgemäß einzuſchmuggeln versucht : Nein, auch auf dem Gebiet des Rechts wird das Verbrechen zum Prinzip erhoben ! Das Recht, in dessen Zeichen, aber leider auch oft in dessen Schein, sich das große Weltgeschehen abzuwickeln pflegt, ist für alle Menschen, die noch nicht vollkommen innerlich haltlos_ge= worden sind, ein Begriff, zu dem sie irgendwie mit Glauben oder Vertrauen aufblicken. Es gibt in der Welt keinen Glauben, keine Religion, keine Weltanschauung, kein philoſophiſches System, in dem nicht Begriffe wie Recht und Wahrheit im Brennpunkt aller sich begeg= nenden oder überschneidenden Ideen stehen. Freilich ist das „absolute“ Recht metaphysisch; denn es würde zur Findung der absoluten Wahrheit führen ; diese aber ist göttlich und von den Menschen nur zu ahnen . Mögen die Rechtssysteme fremder Völker oder vergangener Zeiten nicht immer haltbar oder noch vertret= bar sein, mögen sie von Erwägungen ausgegangen sein, die für die Gegenwart nicht mehr tragbar sind: Man wird ihnen zumindest beipflichten können, daß sie bestrebt waren, das Recht zu finden . Wenn ein Verbrechen gesühnt werden soll, muß der Täter in objektiver Weise überführt

werden. In jedem Staatswesen, das Anspruch darauf erhebt, kulturell geachtet zu werden, wird es juristische Methoden geben, die sittlich vertretbar und ſittlich notwendig ſind, um einen Beweisſchluß zu führen, der die Art und Höhe der verwirkten Strafe bedingt und bestimmt. Soweit wir eine Rechtsgeschichte kennen , hat man sich trotz der verschiedensten Einstellungen zum soziologischen Problem strebend darum be= müht, diesem Grundsatz zur Geltung zu verhelfen. Einem Staat dieses bewegten XX. Jahrhunderts allerdings blieb es vorbehalten, seine eigenen Wege zu gehen und einer Rechtsauffassung" die Bahn zu ebnen, die nichts mehr mit Recht oder rechtlichen Grundsätzen gemein hat : Dem Bols che wis mus. Das neunfache Bluturteil von Nowosibirsk, das zu einem scharfen Protestschritt des deutschen Botschafters in Mostau und zu kritischen Erörterungen in der Weltpresse geführt hat, ist nur ein Glied in der Kette der bolschewistischen sogenannten „ Rechtsschöpfung", wobei wir immer wieder unterstreichen müſſen, daß der Begriff „Recht“ einer der vielen ist, den der Bolschewismus aus der Liste aller ethischen Begriffe gestrichen, ja ausgerottet hat. Es gibt im Sowjetstaat tein Rechts-, sondern nur ein brutales Gewaltprinzip. Wenn wir von bolschewistischer Rechtsprechung reden, dann verstehen wir darunter Gewa 1 tsprechung. Die großen Schauprozesse, die in Sowjet= rußland geführt wurden und in der ganzen Welt mit ihren Methoden eine empörende Ablehnung erfahren haben, sind entweder Ab = lenkungsmanöver von innen- und außenpolitischen Komplikationen , in die der Bolsche= wismus geraten ist, oder sie sind propagan = distische Vertiertheiten, die beſtimmten Zweden dienen und nügen sollen. Man kann

NSK Folge 273 dem Sowjetbürger nur einen Haß gegen alles, was nicht sowjetisch ist, einimpfen, wenn man ihm durch ein angebliches "Rechtsverfahren“ (sprich Gewaltverfahren) ,,beweist", daß in seinem Staat fremde Kräfte Sabotage üben, Gruben und Fabriken bedrohen, Arbeiter morden und an seinem eigenen Leben wie eine dämonische Macht nagen. Zur Erreichung dieses Zieles braucht man täufliche Subjekte, willensschwache Individuen oder Opfer, deren geistige und seelische Selbständigkeit man zermürbt, damit sie als Kronzeugen der Welt demonstrieren, wie der Sowjetstaat durch fremde Elemente ge= fährdet ist und ihnen als sogenannte staatliche Institution zum Opfer fallen tönnte. Es ist zweifellos das Recht eines jeden Staates, sich gegen derartige Gefahren zur Wehr zu sehen, es ist aber nicht sein Recht, sich hierzu verbrecherischer Mittel zu bedienen, die mit den Tatsachen und damit der Wahrheit auch nicht das geringste mehr zu tun haben. Die Methoden der sowjetrussischen GPU . und Anklagebehörden sind inzwischen so weltbekannt geworden, daß es sich hier erübrigt, sie noch einmal im einzelnen darzulegen. Wir wissen, wie die Verhaftungen und Beschuldigungen erfolgen. Man schmuggelt in die Wohnung eines ahnungslosen Ausländers Papiere und Zeichnungen irgendwelcher lebens- oder rüstungswichtiger Industrien und behauptet dann, daß das Opfer über geheime Verbindungen zum Zwecke der Spionage, des Landesverrates und des Terrors verfüge, um die Sicherheit des Staates aufs Spiel zu sehen. Durch eine Zermürbungstaktit ohne gleichen , die den Beschuldigten nicht zur Besinnung kommen läßt, die ihm jede organische Ruhe raubt und unter einen verbrecherischen psychologischen Druck sett, er preßt man schließlich Ge = ständnisse , über deren Bedeutung und Tragweite sich das Opfer nicht im klaren ist. Man verseht es gewissermaßen in einen Depressions- und Traumzustand, in dem es zum willenlosen Objekt wird und fataliſtiſch zum Hohn jeder Wahrheit die gewünschten Handlangerdienste leistet. So erschleicht man sich den ,,Beweis", der ein Todesurteil rechtfertigt und das eigene Verbrechen mit einem Glorienschein. umgibt. In dieser Weise verfährt der Bolschewismus mit ausländischen Arbeitskräften, die er in sein Land hineingezogen hat, damit sie seine Wirtschaft in Ordnung bringen und Industrien aufrichten. So verfährt der Bolschewismus mit Arbeitskräften, ohne deren Wirken er niemals über einen ökonomischen Apparat verfügen könnte, wie er heute in Sowjetrußland vorhanden ist . Weil es im eigenen Gebälk kracht, und weil die eigenen außenpolitiſchen Anschläge im Südwesten Europas nicht gelingen wollen, müſſen unschuldige Opfer vor die Gewehrläufe der GPU. und das Mißlingen der geplanten Weltrevolution mit ihrem Herzblut vergelten und sühnen. Das kann jedem Ausländer passieren, der heute in Sowjetrußland tätig ist oder morgen in dieses Arbeiterparadies gehen möchte. Darum ist der Blutprozeß von Nowosibirsk eine Provokation Moskaus gegenüber der gesamten Welt. Mögen sich die Staatsregierungen anderer Länder darüber im klaren sein, daß ein

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23. November 1936 jeder Angehöriger ihres Voltes, der im Sowjetstaat lebt bzw. dorthin auswandert, einer untersteht , „ Staatsordnung“ in der das Recht durch Gewalt , die Moral durch Verbrechen und die Ordnung durch Willkür ersetzt wird . Die ersten Stimmen des Auslandes liegen bereits vor und laſſen erkennen, daß man immer mehr lernt, die Despotie des Bolschewismus so zu sehen, wie sie ist. Es kann nicht anders sein : Die Welt muß einst sehen, daß ihr Bestand gefährdet ist, wenn sie mit Moskau paktiert. Die Kultur der Völker muß eines Tages untergehen, wenn sie nicht alle Kräfte mobilisiert. um dem verbrecherischen und weltrevolutionären Werk des Bolschewismus die Stirn zu bieten. Der Friede unter den Völkern, um den sich die Diplomaten zwar emsig, aber ohne die notwendige antibolschewiſtiſche Grundhaltung be= mühen, fann nur gerettet, erhalten und ausgebaut werden, wenn die flare Trennungslinie zwischen der Lebensbejahung und der friminellen Verneinung gezogen wird. In Nowosibirst ist wieder einmal in niederträchtigster Weise das Recht vergewaltigt worden. Damit hat der Bolschewismus die ganze Welt provoziert. Die Fronten sind klar. Dr. Walter Bastian

Stimme des Auslands

„ Schach dem Bolschewismus “ Schweizer Blatt fordert Verbot der tommunistischen Partei NSK Das in Luzern erscheinende Blatt ,, Eidgenoß“ fordert unter der Überschrift ...Schach dem Bolschewismus" durchgreifende staatliche Maßnahmen gegen die kommunistische Wü h 1 arbeit in der Schweiz . Es wird u. a. ausgeführt : Die kommunistische Partei der Schweiz als Sektion der 3. Internationale arbeitet im Dienste der sowjetrussischen Politik an der Revolutionierung der Schweiz. Es ist Pflicht und rechtlich einwandfreie Selbstverständlichkeit, daß die Partei samt allen Hilfs , Neben- und Unterorganisationen verboten Nur ein eindeutiges Verbot ohne jede Halbheit ist imstande, die drohende Gefahr, die aus der Moskauer Wühlarbeit entstanden ist, zu bannen. Die verantwortlichen Führer sind in Haft zu nehmen , damit der zu erwartenden illegalen Tätigkeit von Anfang an ein Riegel vorgeschoben werden kann. Auch der sozialdemokratischen Partei und dem Gewerkschaftsbund ist die Tätigkeit zu untersagen, wenn sie ihre Bindung mit der 2. Internationale nicht in jeder Richtung lösen. Schweizerische Parteien mit irgendeiner direkten oder indirekten Verbindung mit dem Auslande oder mit ausländischen Organisationen haben im politischen Leben der Eidgenossenschaft teinen. Play. Es ist fünf Minuten vor Zwölf. Entweder Bolschewismus oder Natio = nalismus , marxistischer Sozia = lismus oder nationaler Sozia lismus. Kompromisse kann und darf es keine geben. Nur klare Fronten, weltanschaulich klare Stellungen!

NSK Folge 273

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23. November 1936

Sperrfrist bis 25. November

Neue Front der

geistigen Arbeit

Der Sinn des Reichsberufswettkampfes der deutſchen Studenten Von Dr. F. A. Six, Beauftragter des Reichsberufswettkampfes der deutschen Studenten

NSK Der Beauftragte des Reichsberufswettkampjes der deutschen Studenten, 66. Sturmbanns führer Dr. F. A. Six , eröffnet am 25. Rovember in Königsberg den Reichsberufswettkampf für alle deutschen Hoch- und Fachſchulen. Es ist ein Kennzeichen der zur Klärung getommenen Entwicklung des deutschen Studententums, daß der Abschluß seiner äußeren organisatorischen Wandlungen zusammengefallen ist mit der Beendigung eines Zeitabſchnitts des Suchens nach seiner inneren Form und wesensgemäßen Arbeitsansägen. Diese neue Ordnung erhält entscheidende Gültigkeit, wenn der Blick auf jene die Hochschule beschreitende Jungmannschaft gelenkt wird, die, erstmalig durch die Erziehungsformen des Nationalsozialismus, Hitlerjugend, Arbeitsdienst und Heeresdienst, hindurchgegangen, einen völlig neuen Typus darstellt, der nun in Zukunft auf der Hochschule eine Lebensform finden wird, die dem späteren deutschen Stu dententum ihr Gesicht gibt. In diesem Zusammenhang haben die vergangenen drei Jahre studentischer Arbeit, so unflar und ziellos sie zeitweilig dem Außenstehenden erschienen sein mögen, ihre besondere Bedeutung, weil sie die fruchtbare Ausein andersetzung mit den Notwendig. feiten einer eigenen Lebensform , wesenszugehöriger Arbeitsansätze und des Zu sammenklangs der Studentenschaft mit Hochſchule und Wiſſenſchaft gebracht haben. Die Aufgabe der heutigen Reichsstudentenführung und ihres Leiters, Dr. Scheel, wird ſein, mit eindeutigen und klaren Zielsetzungen und, gestützt auf zuverläſſige, aus diesem Kampf erwachsene Nationalsozialiſten, alle Arbeitsansäge zur endgültigen Verwirk lichung und Reife zu bringen, um damit von dem Studententum aus den Aufbau der neuen Hochschule zu stärken und zu festigen. Die Ebene, auf der sich gegenwärtig alle gewonnenen und letztlich durchzusehenden Arbeitsgebiete des Studententums treffen, die Kameradschaftserziehung und Mannschaftsformung, der praktische Einsah im Fabrik- und Landdienst, die volksdeutsche Arbeit und die Auslandsarbeit und im besonderen die wissenschaftliche und fachliche Leistung stellt der Reichsberufs : wettkampf dar. Die von den nationalsozialistischen Kräften immer gewollte Einheit zwischen werftätiger und studentischer Jugend wird in dem großen Leistungskampf der deutschen Arbeit sichtbar unter Beweis gestellt. Nach einer Zeit der papierenen Verständigung steht der Student neben dem Jungarbeiter dem in gemeinsamen Willen zur Leistung und Selbst = erziehung , eingeordnet in eine Arbeitsform der Nation, die eine neuerliche Entzweiung der schaffenden Stände nie wieder zulassen wird . Das deutsche Studententum sieht es aber

heute als notwendig an, dieſe Arbeitsform als Leistungsimpuls in die Hochschule und Wiſſenschaft zu tragen. Die Lage dieser Wissenschaft und Hochschule, in Fakultäten gespalten und ohne einheitliche zusammenfassende Schau und Wesensmitte, hat nach der Erkenntnis, daß der vorwärtsstürmende Aktivismus der Kampfzeit nicht ausreichte, die nationalsozialistische Idee auch geistig zu sichern und zur Ausbreitung zu bringen, die nationalsozialistischen Dozenten und Studenten vor die Aufgabe gestellt, eine neue Rang- und Wertordnung der Disziplinen zu schaffen und die wiſſenſchaftliche Arbeit durch die Hinführung zu den völkischen Lebensnotwendigkeiten wieder fruchtbar zu machen. Der deutsche Student, in dieſer Arbeit oft müde, zweifleriſch und unsicher die wissenschaftliche geworden, dazu ohne Führung nationalsozialistischer Dozenten, hatte sich in zunehmendem Maße in Gegensatz zu Hochschule und Wiſſenſchaft gestellt. Die Idee eines Leiſtungskampfes der deutschen Studenten, der sich naturgegeben auf dem Gebiet dieser Wissenschaft bewegen muß, führt diese wieder zurück zur Wissenschaft und Hochschule. Einem solchen Studententum, das, wie schon im leßten Reichsberufswettkampf be wiesen wurde, bereit ist, sich durch die Arbeit und Leistung zu bewähren, ist, wie Reichsminister Rust in Breslau ausführte, die Parole: „Zurück zur fachlichen Arbeit" bereits gegenstandslos geworden. Ebenso wie es die einfachen Lebensformen, die Gesetze der Zucht und Ordnung, freiwillig auf sich genommen hat und sich nach ihnen gestaltet, wird es nach eigner Überzeugung und eignem Stellung Willen seine in der Volksgesamtheit durch die wissen = schaftliche Leistung rechtfertigen und bedarf dieſes Ordnungsrufes nicht mehr. Der Leistungskampf der deutschen Studenten sezt aus diesem Grunde dem immer wieder auftommenden Ruf: " Entpolitisierung der Wissenschaft“ nicht neue Worte entgegen, sondern Art beseitigt ihn durch die Aufpolitischen gestellten der In dieser Aufgabenstellung, die gaben. Reichsberufswettdes vierten Jahre des im tampfes bestimmt ist durch den Vierjahres= plan des Führers, werden unter dem Gesichtspunkt : „ Die Lebensordnung des deutschen Volkes" in Hochschule und Wissenschaft alle Fragen des deutschen Volkes getragen, die seine großen Lebensfragen sind. Die Studentenschaft gibt ihrer Einheit mit dieser Front Hochschule und Wissenschaft Ausdruck, indem sie einmal durch die Stellung und Auswertung der Wettkampfarbeiten Partei , Staat und Berufsstände an die Hochschule heranführt und zum anderen ein neues Vertrauensverhältnis zur nationalſozialiſtiſchen Dozentenschaft anbahnt. Die nationalsozialistische

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RSK Folge 273 Dozentenschaft und Studentenschaft finden sich heute in dem gemeinsamen Ziel einer neuen Berufserziehung und der Arbeitsleistung auf dem Gebiet der Forschung. Lehrende und Lernende find über den Gegensatz hinweggeschritten, der in der Vergangenheit trennend zwischen Dozentenschaft und Studentenschaft stand. Der Reichsberufswettkampf 1936/37 wird

23. November 1938 damit wiederum ein Schritt in die Verwirklichung Einheit werkder tätiger und studentischer Jugend sein. In seinem Appell an alle arbeits- und aufbauwilligen Kräfte in Hochschule und Wissens schaft wird er zugleich die Richtung geben in der neuen Frontbildung der geisti » gen Arbeit , in der das Studententum tätiger Mithelfer sein will.

Ausreichender Wohnraum ist nötig Voraussetzungen und Forderungen für die Löſung der Wohnfrage

-- Entscheidende

Gesichtspunkte einer gefunden Entwicklung NSK Die um sich greifende Erneuerung der Wohn- und Lebensfrage des deutschen Volkes rückt mehr und mehr in den Brennpunkt des öffentlichen Interesses, denn mit der Lösung der Wohnungsfrage sind in Deutschland nicht nur außerordentlich wichtige staats , sondern auch wirtschafts- und bevölkerungspolitische Probleme verbunden. Im Hinblick auf eine vernünftige bevölkerungspolitische Entwic lung und auf die Wahrung der sozialpolitischen Forderungen gewinnt das Problem des zukünftigen Wohnungsbaues mehr und mehr an Bedeutung. In diesem Zuſammenhang ist es intereſſant, einmal die Frage an= zuschneiden, von welchen Gesichtspunkten der Wohnungsbau ausgerichtet zukünftige werden muß. Es gibt da eine Reihe von Wohnungspolitilern, die glauben, das zukünftige Wohnungsbauprogramm in der Weise zu lösen, daß sie Kleinstwohnungen am laufenden Band bauen. Sie begründen ihre Auffassung damit, daß die verhältnismäßig kleine Kauftraft des Durchschnittsvolksgenossen einen höheren Aufwand als den für eine Ein- bis Zweizimmerwohnung nicht zulaſſe. Diesen Wohnungspolitikern hat Reichsorganisationsleiter Dr. Len wiederholt entgegengehalten, daß das Schönste und Beste für den deutschen schaffenden Menschen gerade gut genug sei, und es ist in diesem Zusammenhang doch wohl seltsam, wenn man die Ein- bzw. Zweizimmerwohnungen als Wohnform für sie verewigen möchte. Zur gesunden Entwicklung des deutschen Menschen gehört in erster Linie ausreichender Wohnraum, der allen hygienischen Anforde= rungen entspricht und der bei einer den Einkommensverhältnissen angepaßten Mietsbelastung behagliches Wohnen gewährleistet. Es muß denjenigen, die immer von der Kauftraft reden, einmal mit aller Deutlichkeit ent gegengehalten werden, daß wirtschaftliche Ge fichtspunkte allein für die zukünftige Wohnungsbaupolitik nicht maßgebend sein können, ſondern vielmehr wird in der nationalsozialistischen Wohnungsbaupolitik das sozialistische Moment gewahrt werden müssen. Die Ein- oder Zweizimmerwohnung wird wohl zurzeit für viele deutsche Menschen ein Notbehelf sein, kann aber niemals die endgültige Lösung der Wohnungsfrage darstellen. Es würde eine Sabotage in bevölkerungspolitischer Hinsicht bedeuten, wolle man die Ent-

wicklung der in der Stadt lebenden deutschen Familien systematisch durch Einengung des Wohnungsraumes hemmen. Für eine finderreiche Familie, die gezwungen ist, in der Stadt zu wohnen, reicht die Zweizimmerwohnung nicht aus, ja selbst ein Ehepaar mit nur zwei Kindern findet in einer solchen Wohnung nicht den Lebensraum, der zu einer gesunden Weiterentwicklung der Familie erforderlich ist. Aus diesem Grunde muß auf die Gefahren einer zu starken Ausweitung des kommenden Wohnungsbaues auf Zweizimmerwohnungen ausdrücklich hingewiesen werden. Für solche Kleinst- und Kleinwohnungen besteht unter normalen Verhältniſſen nur ein geringes Intereſſe, und es dürften in der Hauptsache kinderlose Ehepaare sein, die am Bezug solcher Woh nungen stärker interessiert sind. Die Klein- und Kleinstwohnung wird von zahlreichen Familien nur übergangsweise bewohnt, und man wartet in der Regel darauf, daß sich eine Gelegenheit bietet, eine größere Wohnung zu einem erschwinglichen Preise zu erhalten. In diesem Zusammenhang ist festzustellen, daß vielfach auf Kosten der übrigen Lebenshaltung der größeren Wohnung der Vorzug gegeben wird. Selbstverständlich ist im Augenblick eine ungeheuer starte Nachfrage nach Klein- und Kleinstwohnungen zu verzeichnen. Ist aber erst einmal die Frage gelöst, geräumigere Wohnungen zu einem erheblich billigeren Preise zu erzielen, wird sich der Schwerpunkt der Nachfrage nach Wohnungen von drei bis vier Zimmern verlagern. Diese Wohnform ist für die Stadtfamilie die einzig richtige, denn nur hier findet die im Aufbau befindliche deutsche Familie ausreichen den Wohn- und Lebensraum. Die Zweizimmerwohnung wird in jedem Fall zu einer erheblichen Beschränkung des Geburtenzuwachses führen, sie ist daher schon aus diesem Grunde keinesfalls geeignet, als Standardwohnung für städtische Verhältnisse zu dienen. Nur eine erhebliche Verbilligung der Baukosten, eine sorgfältige Raumgestaltung und -ausnutzung, sowie die Senkung der Zinssäke können das Problem des zukünftigen Wohnungsbaues lösen. Sozial- und bevölkerungspolitische Interessen fordern die Abkehr von der Klein- und Kleinstwohnung und ſehen die Wohnungsfrage nur dann als gelöst an, wenn der gesunden Stadtfamilie ausreichender Wohnraum zu einem erträglichen Mietzins zur VerC. M. R. fügung gestellt wird.

NSK Folge 273

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Jede Stunde „

23. November 1936

macht

mich frischer ! "

Ein wichtiges Kapitel von der heiteren Seite -

Besuch in KdF.-Sportkursen Ein Volk findet zu seiner Kraft zurück

NSK Ja, Sport, det macht jung! 3d sage immer zu meenen Schülern, in zehn Jahren, da gibt's teenen alten Mann mehr!“ Der Berliner KdF.-Sportlehrer sagt es mit Überzeugung, während er seinen Oberkörper in den Hüften kugelt. Und Herr Müller und Herr Battle machens nach, mehr oder weniger tief, je nach den Sorgen, die der Tag brachte. Am Schluß machen sie's aber alle gleich. ,,So, nun nehmen Sie mal die Beene auseinander, immer weiter, det muß krachen . Sie können det ooch zu Hause üben, so richtig uff'm Parkett, daß dabei der Teppich wegrutscht. Ja Herr Battke macht's schon richtig, der rutscht auch ohne Teppich weg ; den schicken wir 1940 nach Tokio.“

Dann werden Kniebeugen ausgeführt, Liege= stütze, Übungen allein und zu zweit. ,, Jezt bilden Sie mal ' ne Schlange, aber alle gerade hintereinander, det soll keene Klapperschlange werden. So, nun bücken Sie sich, nehmen die Hand uff die Schulter vom Vordermann, halten das rechte Bein hoch jekt vorwärts …… . eins zwei, eins zwei ... !“ Schon liegen alle am Boden. Körperertüchtigung paart ſich mit Heiterkeit. Geräteturnen . Ball- und Laufspiele : „ Wie beim Aſpirin muß det gehen“, meint der Sporte • lehrer, langsam müssen Sie schwizen. Det schadet Ihnen gar nicht, wenn Sie zwei Pfund abnehmen, Herr Lemke, da brauchen Sie keenen Punktroller mehr."

Solche Stunden gibt es jezt alle Tage und überall ; immer größere Teile des Volkes were den von der Notwendigkeit des Sportes als förperlichen und seelischen Ausgleich überzeugt. Sie lernen ihre Gesundheit und Kraft neu kennen und schäßen, und begreifen, wie notwendig wir als Nation Kraft brauchen. ,,Ich habe in meiner Jugend sehr viel Sport getrieben", sagt mir jemand während einer KdF.-Sportstunde, aber nachher, als der Beruf begann, fehlte die Gelegenheit. Jezt erst, wo wir wieder an den Sport herangeführt werden, ſpüre ich, was ich versäumt habe. Aber jede Stunde macht mich lockerer, frischer.“ Alle finden beim KdF.-Sport, was ihnen besonders liegt : Da sind die Kurse für Boxen, Jiu Jitsu, Reiten, Tennis und zur Vorbereitung im Wintersport. Da sind Möglichkeiten für alle Sportarten. Wer auch im Winter das naſſe Element nicht entbehren will, hat prächtige Gelegenheit bei den Abendkursen in den Hallenbädern. Ein solcher Abend macht um den ganzen Tag jünger für die Arbeit am nächsten Morgen. Auf dem Reichssportfeld in Berlin zum Beiſpiel iſt das bligneue Hallenbad für KdF.-Kurse freigegeben, da tummeln sich Niren und Neptune. Gewärmte Stufen senken sich bis zum Wasser hin.

Trogdem darf der Sport bei allem Ehrgeiz, bei allem Mut und aller Entschlossenheit nie Selbstzweck werden : wir dürfen uns nach sport= licher Betätigung nicht über eine Leistung freuen, sondern nur darüber, daß wir jekt zu einer anderen Leistung wieder besser gewappnet sind. Sonst entsteht das übelberüchtigte Höchstrekordunwesen, das mit vernünftigem Sport nichts zu tun hat, auch das Leistungsvermögen der Volksgemeinschaft in keiner Weiſe ſteigert . Die Olympischen Spiele haben ins deutsche Volk den Gedanken des Sportes fast sogar als Pflicht tief hineingetragen. Es bleibt zu wünschen, daß auch diejenigen, die es am ehesten nötig haben, zur eigenen Sportausübung hinfinden. Wie es bei „ KdF." gehandhabt wird, ist bekannt: Sport ist hier Freude. * Einige besonders Abgehärtete treiben sogar den ganzen Winter hindurch, auch beim Schnee, Leichtathletik auf freiem Felde. Ich habe sie zulezt besucht. Die Trainingsanzüge halten einigermaßen warm, auch die Seele, sonst könnte es nicht so fröhlich hergehen.

Die Zukunft wird einen ausgeglichenen, lebensfrohen Menschenschlag heranbilden. Dazu hilft neben den vielen anderen Einrichtungen der nationalsozialiſtiſchen Feierabendgestaltung por allem auch der Sport als Volksgut! Kraft durch Freude unendlich viel Wahrheit und völkisches Glück liegt in den drei Worten, mit denen der Nationalſozialismus dem Volk die Lebensfreude schenkte. In den KdF.-Sporthallen wird es einem Erlebnis, das F. über das Wort weit hinausgeht.

Repräsentanten des Bolschewismus Emigrierte Juden im Dienste der ſpaniſchen Bolschewiſten NSK Die liberale "" Solothurner Zeitung“ meldet aus Saint- Jean-de-Luz : ,,In Barcelona gibt es ein Preſſebüro , das die dankbare Aufgabe zu erfüllen hat, uns ausländischen Journalisten des Leben und Arbeiten so sauer wie möglich zu_machen. Es besteht aus drei Herren und vier Damen. Der Chef ist ungarischer Jude , der wenig spanisch spricht, aber dafür französisch und englisch, sein Stellvertreter ist deutscher Emigrant (d . h . also wieder : Jude !) und die vier Damen deutsche Emigrantinnen. Außerdem ist auch ein Spanier da , aber er kann mit uns nicht viel anfangen, weil er keine Fremdsprache beherrscht. Dieses spanische Pressebüro unterschreibt offiziell : „Katalanische Regierung, Département Presse und Propaganda".

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Frau

Amtlicher Pressedienst der N S. -Frauenschaft und des Deutschen Frauenwerkes

Frauen

in

der

Sowjetunion

Dänischer Gozialdemokrat berichtet - Die Verstklavung des ruſſiſchen Volkes NSK „Maul halten , Tritt fassen , Richtung halten", das ist die Parole der Sowjetdiktatur, wie der immerhin sowjetfreundliche dänische Sozialdemokrat Otto Jensen , der fürzlich die Sowjetunion studienhalber" besuchte, bei einem Vortrag in einem Gewerkschaftshaus berichtet. Die dänische Zeitung „ Sonderborg-SozialDemokrat“ vom 14. November 1936 bringt diesen Vortrag unter der Überschrift, die Otto Jensen seinem Vortrag voransest: „Ein verbummeltes Mädchen, das eine schöne junge Frau werden fann." Das verbummelte Mädchen ist nach der Meinung des dänischen Sozialdemokraten die heutige Sowjetunion, wobei er aber selbst= verständlich für die Zukunft ---— wohlwollend wie er die Sache betrachtet die Hoffnung auf eine Besserung aufrechterhält. Aber weshalb hat dieses " Paradies", von dem uns üblicherweise bolschewiſtiſche Dichterlinge in Westeuropa in so beredeten Worten sprechen, anscheinend doch noch seine großen Mängel ? Was mag wohl Intourist, das uns die Schönheiten und Bequemlichkeiten der UdSSR. in so leuch= tenden Farben schildert, dazu sagen, wenn es hört, wie der wohlwollende dänische Freund erzählt, mit welchen Schwierigkeiten das Reisen in der UdSSR. nur möglich ist, da zB. die gesamte Sowjetunion ganze 23 Hotels beſigt, die ausländische Reisende benußen können. Oder gar, daß die Dolmetscher, die jedem Reiſenden mitgegeben sind, natürlich nur das zeigen, was als Paradestück für Ausländer zurechtgemacht ist. Herr Jensen drückt sich sehr vorsichtig aus, wenn er weiter sagt : „ Man legt in der Sowjetunion Wert darauf, daß die Frauen am Arbeitsprozeß teilnehmen. Die Frauen haben es hierbei nicht gut. Ich habe sie an der gröbsten Arbeit teilnehmen sehen , wie Asphaltieren , Maurer = arbeiten usw. Ich habe sie die größten Lasten schleppen sehen." Herr Jensen scheint nicht zu wissen, daß es allein die Not um das tägliche Brot ist, die die Frauen der UdSSR. zwingt, die härtesten und schwersten Arbeiten auszuführen. Daß es nicht die Freude am Asphaltieren oder Lastenschleppen ist, die eine Frau zu diesen Arbeiten bewegt, hätte sich Herr Jensen leicht denken können. Allerdings, man kann sagen, das find die Übergangserscheinungen,,,die aus dem mißratenen Mädchen die schöne junge Frau machen“, wenn auch darüber Millionen Menschen an Hunger und Terror zugrunde gehen. Eins da-

gegen scheint selbst Herrn Jenſen als großer Mißstand aufzufallen. Er sagt zu den Lohnverhältnissen der Sowjetarbeiter : ,,Mit west = europäischen Augen gesehen , sind Lohn- und Lebensniveau des russischen Arbeiters unverständlich. Als Durchschnittslohn verdient ein russischer Arbeiter höchstens 200 Rubel , was nicht sehr viel ist." Natürlich hat Herr Jensen gleich wieder eine Entschuldigung hierfür zur Hand, nämlich, man müſſe doch immerhin in Betracht ziehen, wie es früher gewesen sei.

Aber was brauchen wir zu fragen , wie es früher war, wenn man 19 Jahre lang davon redet, man habe das Paradies des Arbeiters geschaffen. Was kann sich der Arbeiter in diesem glücklichsten Lande für seinen Lohn kaufen ? Hierzu macht der dänische Sozialdemokrat, der ausdrücklich von den in letzter Zeit gemachten Erfahrungen redet, folgende Angaben : „ Die Lebensmittelpreise sind wahn = wikig. Rindfleisch kostet pro Kilogramm 10-20 Rubel, Butter 22 Rubel, ein Wintermantel 500 Rubel, Schuhe nicht unter 175 Rubel, Baumwollstoffe je Meter 45 Rubel.“ Somit kann der Durchschnittsarbeiter in der UdSSR. ſich auswählen, ob er für seinen Monatslohn ſich ein Paar Schuhe kaufen will, oder eine Frau Stoff für ein Kleid, oder gar ob er die Hälfte eines Wintermantels erstehen will, dann allerdings ist von Essen während dieses Monats teine Rede mehr. Es liegt also in seiner Hand, ob er eſſen will, oder ob er sich kleiden will. Bezeichnend und aufschlußreich ist es, wenn Jensen beschreibt, wie fast alle Sachen in den Ge= schäften ausliegen, Schuhe, Stoffe, Kleider uſw., daß aber praktisch keine Mittel da sind, um diese Gegenstände zu kaufen. In der Stadt sah er viele Frauen barfuß gehen, und die Bekleidung war nach seinen eigenen Worten ,,unter aller Kritik “. Da wundert es uns nicht, wenn bei einer Aufstellung, die Herr Jensen vornimmt, was sich ein Sowjetarbeiter für ſeinen Tageslohn kaufen kann, und was ein dänischer Arbeitsloser für seine Arbeitsloſenunterſtüßung kaufen kann, der dänische Arbeitlose sich um 50 vH. mehr leisten kann als der Sowjet = arbeiter , deſſen Arbeitskraft in einer unmenschlichen Weise ausgenugt wird. Ebenso schlecht wie das Verhältnis von Löhnen und Preisen sind die Wohnverhältnisse in der UdSSR. Hierzu muß selbst der günstig beurteilende Herr Jensen sagen : „Die Woh=

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NSK Folge 273 nungsverhältnisse sind entseglich. Was man baut, ist nach meinen Eindrücken schlecht. Die Ausbildung der Bauarbeiter ist sehr mangelhaft. In einem Zimmer zB. wohnen sechs junge Schuhmacher. Sie mußten jeder 20 Rubel zahlen, alſo 120 Rubel für ein einziges Zimmer. Ich muß sagen, daß es gut bezahlt ist.“ Nicht ganz zufrieden ist Jensen ebenfalls mit den ""Gewerkschaften“ im Paradies der Arbeiter, denn er hat auf Grund eigener Rachprüfung feststellen müssen, daß immer der Arbeiter sich im 3weifelsfalle beugen muß. Ua. führt er folgendes Beispiel an : „ Der Gewerkschaftsführer Tomskij war dafür, daß man gewaltsam induſtrialiſierte. Der Lebensstandard des Volkes mußte darunter leiden. Was kümmerte das ihn ? Er wurde zum Parteiführer berufen.“ Die Erfahrungen, die Jensen über die neue sogenannte Verfassung der UdSSR. gemacht hat, die dem Sowjetbürger die freieſte Demokratie gewähren soll, faßt er in folgenden Worten zusammen : „ Die neue Verfassung nennt sich frei, ist aber nur das Einhalten eines Paragraphen, der die Kom-

23. November 1936

munistische Partei zur einzig erlaubten macht. Wir erinnern uns ja an den kürzlichen Prozeß gegen 16 Menschen, die erschossen wurden. Es herrscht Cliquenregiment.“ Und gleichzeitig sagt er: Man merkt deutlich die Parole: ,,Maul halten, Tritt faſſen, Richtung halten.“ Trotz aller dieser Mißſtände, die selbst Herrn Jensen in die Augen fallen mußten, hat er noch den Mut, von einer Hoffnung für die Zukunft zu reden, da es ſich immerhin ſicherlich nur um Übergangserscheinungen handele. Aber hierzu fönnen wir Herrn Jensen und seinen Anhängern nur sagen : 19 Jahre lang hatte man Zeit gehabt im Staate des Arbeiters, für den Arbeiter einigermaßen erträgliche Lebensbedingungen zu schaffen. Wenn nach 19jähriger Praxis die Ausbeutung von Arbeiterin und Arbeiter ein solches Maß erreicht hat, daß es fast nicht mehr überboten werden kann, wenn die Wohnungsverhältnisse und Lebensbedingungen ,,unter aller Kritik“ sind, dann kann man getroſt ſeine Hoffnung aufgeben. Aus diesem mißratenen Wesen kann nie mehr etwas Gutes kommen. Dr. A. P.

Deutsche Tänze erobern das Ausland Die Günther-Schule gibt Gaftſpiele in der Tschechoslowakei, in Holland und Belgien - Ein Geſpräch mit Frau Günther NSK Seit Anfang November befindet sich die Tanzgruppe der Güntherſchule, der Ausbildungsstätte für Gymnastik, Rhythmik, Musik und Tanz auf einer Auslandsreise durch die Tschechoslowakei, Holland und Belgien. Wir haben aus diesem Grunde Frau Dorothee Günther , die Leiterin der Schule, besucht, um Näheres hierüber zu erfahren. Die Töne der Blockflöte, Gambe und Laute klingen aus dem Übungsſaal ins Vorzimmer herüber, in dem wir auf Frau Günther warten, die soeben eine Tanzſtunde leitet. Und während dann die Schülerinnen üben, aus organisch erzogenen Körpern anmutige Bewegungen lösend, erzählt Frau Günther von ihrer Tanzgruppe, die auf der Internationalen TanzOlympiade Berlin 1936 mit der höchsten Anerkennung ausgezeichnet wurde.

,,Haben Sie schon Nachrichten über die bisherigen Aufführungen in der Tschechoslowakei ?" ,,Ja, ich habe dieser Tage mit Maja Lex , der Leiterin meiner Tanzgruppe, telephonisch gesprochen. Unsere Gruppe hat nun bereits in verschiedenen Städten getanzt und jedesmal be geisterten Beifall gefunden. Die größte Freude aber hatten die Sudetendeutschen , denen durch die Aufführungen endlich einmal ein Eindruck vom modernen deutschen Tanz vermittelt wurde." „ Sie haben sicher ein sehr gutes Programm für diese Reise ausgewählt?"

,,Gewiß. Die schönsten Tänze aus den Deuts schen Tanzfestspielen Berlin 1934/35 sowie der Tanzolympiade Berlin 1936. Es ist sicher nicht

zuviel gesagt, wenn ich erwähne, daß die ausdrucksfähige Gestaltung einer symbolhaften Bilderreihe erst voll und ganz ermöglicht wird durch unser eigenes Klangorchester , welches von den Tänzerinnen selbst abwechselnd bedient wird. Die Auswahl der Instrumente ist auf leichte Erlernung und klanglichen Wohllaut abgestellt. Ich halte es für außerordentlich wichtig, daß die Tänzerinnen selbst auch die Musik zu ihren Bewegungen beherrschen, wodurch die nötige enge Verbundenheit zwischen rhythmischer Gestaltung und Begleitmusik erzielt wird. ,,Und welches sind nun die weiteren Reisepläne Ihrer Tänzerinnen ?" Sie werden dieser Tage in Warnsdorf, Reichenberg, Gablonz, Trautenau, Teschen und Brünn auftreten. Dann werden meine Tänzerinnen nach Holland reisen und sich in den Breda, Städten Treebeek, Haag, Utrecht, Haarlem, Groningen, Amsterdam und Rotterdam zeigen . Auch Belgien wird gestreift mit Abenden in Brüssel, Gent und Antwerpen Anfang Dezember, um dann Mitte Dezember die Hollandtourné zu beenden. Für den Februar ist eine Reise nach Skandinavien geplant." ,,Das ist ein gewaltiges Programm, das Sie sich hier vorgenommen haben . Ist das nicht sehr anstrengend für die Teilnehmerinnen ?" ,,Natürlich stellt eine ununterbrochene Reihe von Aufführungstagen große Anforderungen an alle, da unsere Tänze ja nicht nur törperliche Anstrengung, sondern vor allem beseelten Ausdruck verlangen, der nicht bewußt und gewollt erscheinen darf, sondern von selbst aus der ge=

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fonnten und flüssigen Bewegung erwachsen muß. Aber sie müssen ja sonst auch im steten Training sein, damit die Bewegungen immer loder bleiben. Es ist schließlich nicht von untergeordneter Bedeutung, daß alle Mitglieder der Tanzgruppe sich gut verstehen, denn das Leben in ständiger Gemeinschaft, auf Reisen und in der Arbeit verlangt Selbstdisziplin und Verträglichkeit in hohem Maße."

Führerinnen

23. November 1936 Beim Abschiednehmen kommt Frau Günther noch auf einige ausländische Pressestimmen zu sprechen, die voll des Lobes über die Tanzgruppe sind und von der „geſchloſſenſten künftMitteleuropas" lerischen Tanzgemeinschaft schreiben. Es erfüllt auch uns mit Stolz, daß die deutsche Tanzidee sich jenseits der Grenzen solche Geltung zu verschaffen weiß. I. M.

der

Zukunft

- Charakter und Entschloffenheit Der Frauenarbeitsdienſt trifft Führerinnenauslese – find Voraussetzung NSK Unser Volk hat lange Zeit das Wort „Führer" nicht gebraucht, vergaß es, so wie man Dinge vergißt, für die man feine Verz wendung mehr hat. Heute ist dieses Wort wieder Besiz geworden, weil einer kam, der ihm Inhalt und Gestalt gab, für den das Wort „Führer“ wieder lebendig wurde in seinem tiefsten Sinn, weil er wirklich voranging, als Erster den Weg ging, den er für das Volk als den rechten erkannt hatte. Und dieſer eine verlangte, daß alle, die an entscheidenden Stellen für das Leben, die Erziehung oder die Arbeit anderer Menschen des Boltes verantwortlich waren, in dieser Aufgabe gleichfalls als Führer stehen, d. h. vor= angehen und die Verantwortung für ihr Amt und die ihnen anvertrauten Menschen perſönlich auf sich nehmen.

nahmen sich vor, die anderen einzubeziehen und einzuspannen in diesen neuen Weg, von dem fie wußten, daß er der einzige Weg war, den das Volk zu gehen hatte.

In der Geschichte ist der Begriff „ Führer“ immer Ausdruck einer männlichen Haltung gewesen, heute aber gibt es auch weibliche Gemeinschaften, die unter denselben Gesezen der Führung und Erziehung stehen wie die männliche Gemeinschaft. Und hier war ebensowenig die Vorsteherin oder Leiterin denkbar, auch hier mußten die Verantwortlichen die Vorangehenden sein, diejenigen, die mit letter eigener Verantwortung ihr Amt erfüllten. Und so ist heute in Deutschland neben dem Begriff Führer" auch der Begriff „ Führerin" Selbstverständlichkeit geworden. Es stehen heute Tausende von Mädeln und Frauen da, in denen ein heißer Wille ist, dieſe neue deutsche Zeit aktiv mitzugestalten. Viele dieser Frauen, die in der Zeit des Umbruchs erkannten, daß die deutsche Sache und damit auch die Sache der deutschen Frauen einen neuen Weg gehen müßte, wurden Führerinnen. Sie waren verschieden alt, aber ein junges Herz hatten sie alle. Sie kamen aus Echulen, von den Universitäten, aus Fabriken und Geschäftshäusern, oder sie lösten sich vom wohlbehüteten Elternhaus. Sie wollten nicht Karriere machen, sie hatten keinen Ehrgeiz aber sie hatten einen Willen. Den brennenden Willen, den Weg zu gehen, den ihnen eine Weltanschauung gezeigt hatte. Dieſe Weltanschauung verlangte einfach und klar die Mitarbeit und das verantwortliche Mitdenken jedes einzelnen . Und all diese Frauen

kannten sehr bald aus der großen Schar, die durch ihre Lager ging, die besten jungen Kräfte, und erzogen sie zu künftigen Führerinnen.

Sie nahmen sich der Jugend an, die in diese neue Zeit hineinwuchs, sie suchten das Verständnis und die Mitarbeit der Älteren, die viel umzudenken und umzulernen hatten. Sie waren es auch, die den nationalsozialiſtiſchen Arbeitsdienstgedanken verstanden und den Willen hatten, ihn zur Tat werden zw lassen. Sie bauten im Arbeitsdienst von Anbeginn an mit, sammelten Erfahrungen. Sie taten ab, was ſich als unbrauchbar erwies, und führten anderes durch, das sich bewährte. Sie lernten alle, wie man aus nichts doch etwas machen kann, und wie schließlich aus Unge= ordneten eine große Ordnung wurde. Sie er-

So wurde der Kreis immer größer und weiter. Er mußte oft vieles wieder abstoßen, aber immer waren wieder junge und willige Kräfte da! Heute stehen wir vor einer großen Auf= gabe , die uns gestellt wurde : die Arbeitsdienstpflicht für die weibliche Jugend vorzubereiten. Diese Aufgabe braucht viele junge Kräfte, braucht viele, die bereit sind. Es wird viel verlangt von der Führerin an äußerem Wissen und Können. Vor allem aber das, was jene ersten mitbrachten, die Führerinner wurden : den unbändigen Willen , auf dem Weg voranzugehen und damit wirklich Führerin zu sein. Ein halbes Jahr Arbeitsdienst wird alle die herausfinden, die sich nicht nur mittragen lassen, sondern selbst mitgehen. Ein zweites halbes Jahr wird beweisen, ob der junge Mensch im kleinen verantwortlich sein kann. Die Zeit auf der Führerinnenschule, die dann kommt, wird der angehenden Führerin gutes Rüstzeug mitgeben für ihre Aufgaben. Aber entscheidend wird doch immer das eine sein: die Bereit schaft und der Wille , voranzugehen. Und dazu die innere Reife, die erst das Recht gibt, zu führen. Z.

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RSK Folge 273

Sonnwend Die Mutter in der Vorweihnachtszeit

NSK Als zu Kriegsende der Sinn für Feiern immer mehr dahinschwand, als die Kerzen für den Weihnachtsbaum knapp wurden und fein Mehl und kein Honig zum Backen der Lebkuchen da waren und die Sorge um die Männer draußen stärker wurde als der Sinn für das uralte deutsche Weihnachtsfest, da ist viel Brauchtum in Vergessenheit geraten. Und die folgenden Jahre waren nicht geeignet, es wieder zu heben. Den Sinn , das Geheimnis , das jedem Brauch innewohnt, verstand ja nies mand mehr. Heute aber haben wir diese Zeit der Entwurzelung überwunden, wir besinnen uns mit Stolz auf unsere Vorfahren und auf das, was ihnen heilig war, in der Erfenntnis, daß es Ausdrud ihres ureigensten, raſſebedingten Wesens war, das wir lieben und verehren und dessen tiefe und oft geheimnisvolle Macht wir auch für uns als bindend anerfennnen wollen. Das Fest, an dem unsere Vorfahren den neuen Lebenslauf der Sonne be= grüßten und feierlich begingen, die zwölf heiligen Nächte , in denen die Tiere sprechen und weissagen konnten, dieses Fest der Wintersonnenwende ist uralt. Unsere Vorfahren schickten ihre Boten in diesen vor= weihnachtlichen Wochen auf die Spizen der Berge, um nach der Sonne Ausschau zu halten, verkündeten diese dann durch Feuerzeichen, daß die langerſehnte Lebensspenderin, die Sonne, in Sicht fam, so währte es noch eine geraume Zeit, bis ihr Schein die Täler der Menschen erreichte. So standen diese Tage und Wochen im Zeichen der Erwartung. In dieser heiligen Zeit ereigneten ſich auf der Erde seltsame Dinge. Überirdische und dämonische Wesen, die den Menschen eine bange Scheu einflößten, kamen zur Erde und trieben ihr Unwesen. Darum brannten überall Opferfeuer, die Julfeuer. Den Göttern, die in den zwölf heiligen Nächten zur Erde kamen, wurden festliche Gaben bereitet mit den Früchten der Erde, mit Apfeln und Nüssen, mit Kuchen von Honig und Syrup und allerlei symbolischem Gebäd. Als später unter dem Einfluß des Christentums die Gebräuche der Wintersonnenwende, des Julfestes unserer Vorfahren, verblaßten, erhielt sich aber doch manch alter heidnischer Brauch, verschmolz mit christlichen Vorstellungen und ist noch heute überall da mächtig, wo alte Sitte heilig gehalten wird. Diese Zeit ist wie keine andere im Jahr Fest=

kommt !

- Wir wollen deutsche Weihnachten feiern zeit der Familie. Aufgabe der Mutter ist es, dieſe Zeit so zu gestalten, daß sie für die Kinder zu unvergänglichem Erinnerungsgut wird. Im ländlichen Haushalt ist es nicht schwer. Dort hat sich noch vielerlei von den alten Bräuchen erhalten. Die Mutter aber in der Stadt , und ganz besonders in der Großstadt , findet hier eine Aufgabe, in der Befinnung auf die Verpflichtung, die sie als Ers zieherin und Bildnerin der Kinder übernommen hat, sich bewußt in die Welt der vorweihnachtlichen Zeit zu vertiefen und das an Schäßen wieder zu heben, was darin verborgen schlummert. Wir können nicht mehr bei Anbrechen der Dunkelheit in den Tagen vor Advent hinaus in den Wald ziehen, um Tannenreiser zu brechen zum Lichterkranz, aber wir können wohl auch in die bescheidenste Stadtwohnung einen Kranz oder einen Strauß von winterlichem Grün holen, um ihn mit den vier Lichtern der Vorweihnachtswochen zu schmüden. Niemand vermag so wie die Kinder bei dem Schein der Kerzen ganz im Geheimnisvollen zu versinken und aufgeschlossen zu sein für Märchen, Sagen und Legenden. Haben unsere Vorfahren den erdennahen Göttern Gabentische bereitet, so ist die Freude am Schenken und Geben überhaupt in jedem deutschen Herz gerade in dieser Zeit aus dem freudeübervollen Herzen besonders lebendig. Und es ist wichtig, daß wir diesen Sinn in unſeren Kindern erhalten und pflegen, daß wir ihnen bei den Versuchen, selbst allerlei Geschenke und Gaben herzustellen, helfen, ohne daß wir dabei ihren schöpferischen Eigenwillen stören. Wenn so die Familie zusammenrückt in dieser vorweihnachtlichen Zeit um den warmen Ofen und das Licht, so ergibt sich von ſelbſt aus dieser Gemeinschaft, unter deren Mangel wir Stadtmenschen oft zu leiden haben, die Gelegenheit, gemeinsam zu musizieren und zu singen. Wir deutschen Frauen, die wir die Verantwortung für die Kultur des Hauses und der Familie als unser wichtigstes Leistungsgebiet erkannt haben, wollen auch in dieser Zeit uns die Möglichkeiten vergegenwärtigen, die uns zur Wirkung gegeben sind. Wir wollen die Lehre, die viele von uns aus den Nachkriegsjahren noch beherrscht, auch in diesen kleinen Dingen des Alltagslebens überwinden und so das Brauchtum unserer Vorfahren, das ihnen heilig war, wieder heilig werden laſſen. Ch . de B.-F.

Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerstraße 88.

NSK-Nachrichten

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Zu NSK Folge 273

Studententum

23. November 1936

der

Leiſtung

Aufrufe zum Reichsberufswettkampf der deutschen Studenten -

Einheit der

politiſchen und wiſſenſchaftlichen Aufgaben NSK Berlin, 23. November. Den Reichsberufswettkampf der deutschen Studenten, der am 25. November in Königsberg eröffnet wird , begleiten die folgenden Aufrufe : Reichsminister Rust : Der deutsche Student an Hoch- und Fachschulen wird Schulter an Schulter mit dem Arbeiter der Faust nicht nur marſchieren, ſondern auch im Rahmen seiner besonderen Aufgaben und Möglichkeiten ein Zeugnis ablegen für den Willen des deutschen Volkes, nicht zu kapitulieren. So wird der Reichsberufswettkampf unter Beweis stellen, daß die politischen und wissenschaftlichen Auf g å be n des deutschen Studenten Don nun a b eine Einheit bilden. Ministerpräsident Generaloberſt Göring : Ich begrüße lebhaft die abermalige Durchführung des Reichsberufswettkampfes der deutichen Studenten im Rahmen des Reichswetttampjes unserer gesamten Jugend. überzeugt, daß sich alle Studenten auch weiter: hin selbstlos für die ihnen gestellte Aufgabe einjegen, hoffe ich, daß durch den zweiten Wettkampf das bereits Aufgebaute weiter vorgetragen wird. Möge dieser Kampf die deutsche Stu dentenschaft auf ihrem Wege der Heranbildung eines geistig geſun den wissenschaftlichen Nachwuchsjes weiterbringen. Reichsstudentenführer Dr. Scheel : Ein geeintes deutsches Studententum stellt sich im vierten Jahre des Reichsberufswettkampfes geschlossen in die Front der schaf

fenden deutschen Jugend. Nachdem bereits 1936 die Gesamtheit der deutschen Hochund Fachschulstudenten an diesem Wettkampf des Körpers und des Geistes beteiligt war, wollen sie erneut die Kameradschaft der ſtudentischen Jugend mit der handarbeitenden Jugend befunden. Alle Kräfte der Jungmannschaften an den deutschen Hoch- und Fachschulen, Lehrende und Lernende, ſtellen ſich damit in den Dienst einer großen Aufgabe. Deutsche Studenten, stellt unter Beweis, daß die neugewonnene Kraft dieser Kame= radſchaft die Quelle unserer Leistung ist. Deutsche Studenten, stellt euch in die gemeinsame Front der schaffenden deutschen Jugend. Tretet an zum zweiten Reichsberufswettkampf der deutschen Studenten.

Appell der Preſſereferenten des NSKK. NSK Berlin, 23. November. In der Reichspresseschule zu Berlin-Dahlem begann heute ein Appellder Pressereferenten des NSKK ., an dem sämtliche Pressereferenten der Motorobergruppen, der Motorgruppen und der Motorbrigaden des Korps teilnahmen . Anläßlich dieses Appells wird auch Korpsführer Hühnlein das Wort ergreifen, um Richtlinien für die Arbeiten des Korps im kommenden Jahre zu geben. Im weiteren Verlauf der Arbeitstagung werden Referate der Korpsführung auf den einzelnen Sachgebieten, wie Schulwesen, Vertehrserziehungsdienst, Sport, Technit usw. folgen.

tationalsozialiſtiſche

Brief und Drahtanschrift der Schriftleitung: Berlin SM68, Zimmerstr. 90, III. Fernruf : A 1 Jäger 0022 Berlag: Franz Eher Nachf. , G. m. b. H., intralverlag der NSDAP. , München - Berlin Bersand : Eher - Verlag , Berlin SW 68, immerstraße 88. -- Alle Zahlungen sind nach elis (Bostscheclonto Berlin 4454) zu richten

ParteiKorreſpondenz

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß ; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupts schriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NGDUB

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NSK Folge 274

24. November 1936

Sperrfrist bis 27. November

NSK. -Unterredung mit Reichskulturwalter Hinkel

Die Kunſt ins

Volk geführt

Schöpferiſche Kulturpolitik – Auf allen Gebieten neue Kräfte wachgerufen Zur dritten Jahrestagung der Reichskulturkammer Am 27. November findet gemeinsam mit der Jahrestagung der NS. Gemeinschaft Kraft durch Freude die dritte Jahrestagung der Reichskulturkammer statt. In einer Unterredung mit der Nationalsozialiſtiſchen Partei - Korreſpondenz äußerte sich Reichskulturwalter Hinkel eingehend über die Entwicklung und bisher geleistete Arbeit der Reichskulturkammer und ihre Bedeutung für die Förderung des deutschen Kulturschaffens. Frage: Welche Stufenleiter der Entwicklung läßt sich in der Arbeit der Reichskulturkammer in den Jahren von 1933 auf organiſatoriſchem und sachlichem Gebiet feststellen? Bei Gründung der Reichskulturkammer am 15. November 1933 war das deutsche Kulturleben und die Organisation der kulturschaffenden Menschen in eine Unzahl von gewerkschaftsartigen und Unternehmerverbänden aufgeſpalten, die ohne Rücksicht auf ihre kulturellen Aufgaben ausschließlich ihren eigenen Interessen nachgingen. Daraus ergab sich die Notwendigkeit, im ersten Jahr der Reichskulturkammerarbeit die staatsrechtlichen Grundlagen und das organisatorische Ge= rippe für die Reichskulturkammer zu schaffen. Diese Aufgabe konnte bei der ersten Jahrestagung im November 1934 als erledigt angesehen werden. Im zweiten Jahr des Bestehens der Kammer mußten die früheren Organisationen noch als Grundlage für den Aufbau der Einzelkammern verwandt werden. So war beispielshalber die Reichstheaterkammer ursprünglich aus verschiedenen großen und fleinen Verbänden, wie der Genossenschaft deutscher Bühnenangehöriger, dem Deutschen Bühnenverein, dem Deutschen Chorsänger- und Tänzerbund u. a. m. gebildet. Alle diese einzelnen Bünde sind im zweiten Jahr verschwunden und durch entsprechende Fachlammern ersetzt worden. Das gleiche Bild bot sich auch auf dem Gebiet der Artistik , wo wir die Internationale

Artiſtenloge, den Reichsverband deutscher Artistik und eine Unzahl kleinerer Bünde vorfan= den. Sie alle sind heute in die Fachſchaft Artiſtik überführt, eine Tatsache, die sowohl eine organisatorische Vereinheitlichung wie auch eine gleichmäßige Ausrichtung auf allen anderen Gebieten, besonders auch in personeller Hinsicht einschließt. Die gleichen Erfahrungen sind selbstverständlich auf allen anderen Abschnitten des kulturellen Lebens gemacht worden. Aber bereits anläßlich der zweiten Jahrestagung 1935 fonnte der Präsident der Reichskulturkammer, Reichsminister Dr. Goebbels , die Feststellung treffen, daß die deutschen Kulturstände von artfremden und fremdrassischen Elementen ge= säubert ſeien.

Unpolitische Künstler? Frage: In der vergangenen Zeit hat sich der deutsche Künstler immer besonders viel darauf zugute qetan, als ..unpolitisch“ zu gelten. Wie hat die deutsche KünstlerDurchdrinauna des Die schaft Kunstlebens mit nationalsozia = listischen Prinzipien aufgenom = men ? Um nationalsozialistische Kulturpolitik treiben zu können, genügt nicht die fünst = lerische Berufung allein. Unsere in Dieser Hinsicht getroffenen Maßnahmen haben. das dem deutschen Künstler in Kürze klargemacht, und wir haben es mit Freuden sehen fönnen, daß erlebter Nationalsozia =

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NSK Folge 274 lismus der deutschen Kunst auf allen Gebieten neuen Auftrieb und neue Kräfte zuge= führt hat. Einen unpolitiſchen Künstler gibt es in Deutschland nicht mehr, sondern der Kunstschaffende weiß, daß er als Abseitsstehen : der nicht befähigt sein fann, für die Gemeinſchaft_zu_ſchaffen. Wie auf allen Lebensgebieten, so gibt es natürlich auch in der deutschen Kunst noch eine Anzahl von Ewig-Gestrigen, die aber nach und nach durch einen natürlichen und organischen Ausleseprozeß und durch das Heraufkommen eines national : fundierten fünstle = j o zi a liſt iſ ch rischen Nachwuchses ausgeschieden wer den. Rhythmus unserer Zeit im Film Frage: In welcher Weise hat sich die grundlegende und richtungweisende Politif der Reichskulturkammer__in der prakti = schen Arbeit der Einzelkammern ausgewirkt? Beginnen wir bei der Reichsfilmfam = mer. Die Berufsstände der Filmtätigen sind im Rahmen des Gesamtumbaus der Organis sationen im deutschen Kulturschaffen in die Fachschaft Film übergeführt worden. Dort werden sie in erster Linie sozialpolitisch, aber auch fachlich betreut. Die Kammer hat sich aber auch darangemacht, unter verschiedenen Mißständen der Filmproduktion aufzuräumen und hat vor allen Dingen mit den Film konfektionären , den ,,Nur = Geschäftema chern", abgerechnet . Es muß an dieser Stelle betont werden, daß solche Gestalten nicht immer nur jüdiſch gewesen sind . Unter der besonderen Obhut von Reichsminister Dr. Goebbels ist eine starke künstle = rische Konsolidierung eingetreten, und wir können uus heute vieler guter Filme rühmen, die der nationalsozialiſtiſchen Filmarbeit Weltruhm erobert haben. Es seien hier nur die Filme Triumph des Willens", Friesennot“, „ Verräter", „ Der junge und der alte König“ und „ Traumulus" genannt. Darüber hinaus ist auch der volkstümliche Unterhaltungsfilm weitgehend auf ein höheres Niveau gestellt worden. Hinrichs-Filme „ Krach um Iolanthe“ und „ Wenn der Hahn träht", die Filme „ Weiberregiment" und „Wenn wir alle Engel wären . . ." legen dafür das beste Zeugnis ab. Durch Auftragserteilung an junge Nationalsozialisten , denen die Mittel zur Herstellung von Filmen zur Verfügung ge= stellt wurden, ist es gelungen, das Temperament und den Rhythmus unserer Zeit und unseres Denkens auf die Leinwand zu bringen. Wir hoffen, daß der kommende Journalistenfilm unter Hans Weidemanns Leitung einen weiteren praktischen Beweis unserer schöpferischen Kulturpolitik erbringen wird . Offene Augen für den Auslandsfilm Frage: In diesem Zusammenhang wäre es interessant zu erfahren, welche Rolle der Auslandsfilm im Rahmen des deutschen Filmwesens spielt? nationalsozialistische Die Filmpolitik ist großzügig genug , ausländische Filme vor die Augen des Volkes zu bringen, selbst dann, wenn sie weltanschaulich und ſtiliſtiſch nicht hun-

24. November 1936

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dertprozentig in unserem Denken verwurzelt erstens ſind. Wir geben damit einen Kulturspiegel anderer Völker und öffnen zweitens die Augen des Publikums für die besonderen Werte des deutschen Films. Als hervorstechendites Beispiel mag dafür der amerikanische Film „ Broadway Melodie" dienen. Wo aber aus= ländische Filme überragend gut sind, werden sie auch als beispielhaft hervorgehoben. Ich bin überzeugt, daß eines Tages auch ein deut = scher Bengali" -Film fommen wird, wie überhaupt eine ganze Reihe von kommenden Uraufführungen dieſes Winters einen hohen Kulturstand deutscher Filmtätigkeit bezeugen werden.

Keine Kirchturmspolitik in Theaterfragen! Frage: Wieweit sind durch die Arbeit der Reichstheaterkammer die Ideen des deu tIchen Volks und National = theaters verwirklicht worden? Ein Blick auf die Spielpläne aller deutschen Bühnen läßt erkennen, daß unsere Pflichten gegenüber den Klassi fern nicht vernachlässigt worden sind. insbesondere auch an Daneben sind aber wxx zeit : fleinen und mittleren Bühnen Autoren junge und genössische Auch reichlich zu Worte gekommen. hier wie im Film stellt die Aufführung ausländischer Autoren einen Volkstumsspiegel dar, dem im Theater die größte Beachtung zu= gewendet wird und der eine praktische Unterstreichung der Friedenspolitik des Führers darstellt. Wir treiben auf dem Gebiete des Theaters keine Kirchturmspolitik! Im Rückblick auf die Olympischen Spiele 1936 dürfen die Aufführungen der Dietrich - Ed art - Bühne auf dem Reichssportfeld als ein kühner Vorstoß zu neuen Formen im deutschen Theaterleben angesehen werden, selbst wenn wir sie auch noch nicht als endgültige Löſung ansprechen wollen. Die nationalsozialistische Kulturpolitik gibt sich alle Mühe, junge und wertvolle Kräfte zu fördern, und wird es zu verhindern wiſſen, daß jolche Kräfte durch verantwortungslose und herabsehende Kritik im Keime erstickt werden. In sozialpolitischer Hinsicht kenn= zeichnet die von Dr. Goebbels ins Leben ge= rufene Spende Künstlerdant" die Richtlinien, nach denen wir eine großzügige, wirtschaftlich sichere und nußbringende Altersversorgung aller deutschen Kulturstände anstreben.

Bildende Kunst nicht mehr abſeits Frage: Der Nationalsozialismus hat immer die Auftragserteilung für den deutschen Künstler als ein wesentliches Mittel für die Hebung der künstlerischen Leistung bezeichnet. Wie hat sich diese Anschauung auf dem Gebiet der bildenden Künste aus gewirkt? Die großen Richtlinien für die Schöpfungen der bildenden Kunst sind durch die Reden des Führers auf den beiden lezten Parteitagen und durch die entsprechenden Anweisungen des Präsidenten der Reichskulturkammer, Dr. Goebbels, gegeben. Die Aufträge, Anregungen und Preisausschreiben sind ungeheuer groß und

24. November 1936

Blatt 3 RSK Folge 274 zahlreich. Zeugnisse für den nationalsozialisti = ſchen Kunstwillen sind heute bereits die großen Bauten in München, Nü r n berg und Berlin und die teilweiſe bereits verwirklichten Ideen von der Neugestal = tung der Stadtbilder vieler deutscher Großstädte. Wir vertreten dabei den Standpunkt, von der „ gebundenen Baukunst“, nach der ein gewisser Prozentsaz der Unkosten für Bauaufträge auf die dazugehörigen fünstle rischen und funsthandwerklichen Arbeiten ente fällt. Wir fördern auch die Verbindung des Künstlers mit den großen Geschehnissen unserer Tage und fordern von ihm, daß er sein fünftlerisches Schaffen auch zum Ausdruck unserer gewaltigen geistigen Auseinanderſegungen macht. Die Straßen des Die große Ausstellung Führers in der Kunst" bedeutet hier einen wertvollen Anſah. In nächster Zeit werden wir es erleben, daß die in der SA. stehenden bildenden Künstler sich einmal zusammenfinden werden, um in einem gemeinschaftlichen Schulungslager aus den sie verbindenden Kräften Anregungen für persönliche Entfaltung und Arbeit zu suchen. Klärung im Kunsthandel Frage: Ist es gelungen, den früher in einem sehr schlechten Ruf stehenden Kunſt handel zu bereinigen ? In großen Zügen kann diese Frage bejaht werden. Die Säuberung des Kunsthandels von jüdischen und kulturfeindlichen Elementen ist weitgehend fortgeschritten, so schwer diese Arbeit auch gelegentlich war. Leider muß hierbei betont werden, daß wir bei unseren Versuchen, die Zeugnisse der christlichen Kunst aus den Magazinen jüdischer Antiquitäten- und Ramschläden zu ziehen, feinen Bundesgenossen hatten, weil an eine Unterstützung durch die Kirchen praktisch nicht zu denken war. Im Gegenteil haben gerade jene Kreise, die uns oft als nationalsozialistische Heiden zu bezeichnen be lieben, es uns ganz allein überlassen, und Altäre Madonnenbilder , Lutherbildnisse aus dem jüdischen Kunsthandel zu entfernen.

Dienſt am Volk im gedruckten Wort Frage: Welche Entwicklung haben die Reichspresse und die Reichsschrifttumskammer genommen, insbesondere , w el che Maßnahmen sind für das deutsche Buch ge = troffen worden? Die Tatsache , daß Dr. Goebbels als Präsident der Reichskulturkammer selber Schriftsteller und Journaliſt iſt, und daß an der Spike der beiden Kammern in Reichsleiter A m ann und Hanns Iohst alte zuverläſſige Nationalsozialisten stehen, bedeutet die beste Gewähr für eine weltanschauliche klare Führung des deuts schen Schrifttums in Zeitungs- und Buchform . Die Säuberung aller Berufsſtände der deutschen Presse hat sie zu einer Mittlerin zwischen Volk und Volksführung gemacht . Eine gleiche Säuberung ist auch auf dem deutschen Buchmarkt durchgeführt worden . Die Restbestände vom Emigrantenschrifttum unter den Ladentiſchen einzelner Händler und im Bücherschrank weniger höheren Töchter spielen überhaupt keine Rolle mehr . Auf die Dauer ist es

auch nicht möglich, daß Juden unter fremden Namen und in ſonſtigen Tarnungen das deutſche Schrifttum gefährden . Dadurch, daß wir die Woche des deutschen Buches zu einer wahrhaften Volksangelegenheit gemacht haben, sowie durch unsere Maßnahmen zur Verbil : ligung und damit Verbreiterung guten deutschen Schrifttums 1haben wir Autoren , Verlegern und Händlern einen großen Teil ihrer Sorgen abgenommen. Die zahlreichen Preise des Reiches, der NSDAP ., der Länder und Gemeinden und vieler Privatgesellschaften haben mitgeholfen , das deutsche Schrifttum zu beleben , dem Dichter und Schriftsteller neue Hoffnungen zu geben und das deutsche Volk in den Besitz wahrhaft nationalsozialistischen guten Schrifttums zu setzen.

Rundfunk — unentbehrlich fürs Volk Frage : Es bleiben uns noch die Gebiete des Rundfunks und der Musit. Welche Ziele hat sich hier die Reichskulturkammer gestellt und welche hat sie erreicht? Die Reichsrundfunkkammer umfaßt verhältnismäßig wenige eigentliche Funkschaffende , weil die am Rundfunk tätigen Künstler zum großen Teil in andere Kammern eingegliedert sind . Sie hat aber in Gemeinschaft mit der Reichsrundfunkgeſellſchaft ein wahrhaftes Volksprogramm geschaffen und durch ihren besonderen Einsatz für den Volksempfänger , den Olympiaempfän ger und den DAF. - Empfänger die Ohren des deutschen Volkes für den Rundfunk erschlossen. So ist der Rundfunk für die Erholung des deutschen Menschen , als Nachrichtenübermittlungsinstrument und als Informationsquelle ein unentbehrlicher Bestands teil unseres neuen Volksleben geworden . Pflege der Volksmusik Im deutschen Musikleben haben wir alle nachschaffenden Berufsmusiker in der Musikerschaft zusammengeführt . Der unter Leitung von Prof. Graener stehende Berufsstand der Komponisten forgt für die schöpferischen Kräfte der deutschen Musik und ist vor allem auf eine Förderung der deutschen Unterhaltungs- und Tanzmusik bedacht. In der Art, in der der Nationalsozialismus dem Volks tomponisten Paul Linde zu seinem 70. Ge= burtstag entgegengekommen ist, umreißt auch zum Teil unsere Aufassung von der Behandlung deutscher Volksmusik . Die dritte große Aufgabe ist der Reichsmusikkammer in der Pflege der Volks- und Laien musik gestellt. Man muß bedenken , daß in Deutschland allein eine Million Menschen Musikpflege in Gesangvereinen betreibt . So ist neben der sozialpoli = tischen Arbeit und der Suche nach neuen Arbeitsmöglichkeiten für die durch die Mechanisie rung der Musik in Rundfunk und Grammophon geschädigten Musiker die Pflege der Hausmusik eine bedeutsame Leistung der Kammer . Der Musikalienhandel , der qualitativ außer erdentlich auf der Höhe steht, hat sich hier als wahrhafter Mittler zwischen Volk und Muſik bewiesen. Unsere Fürsorge für den Kompo-

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REK Folge 274 nisten spricht wohl am besten aus der von Dr. Goebbels veranlaßten Erhöhung der Schutzfrist für den deutschen Autor von 30 auf 50 Jahre. Ewiger Antrieb durch die Bewegung So sehen wir, wie auf allen Gebieten des künstlerischen und kulturellen Lebens ſowohl der

schöpferische wie nachschaffende Teil aller kulturtätigen Menschen durch die Reichskulturkammer Die betreut, angeregt und gepflegt werden. Bewegung nationalsozialistische ist für diese Arbeit gewissermaßen der weltanschauliche Motor ebensogut wie sie ihr politischer Schirmherr ist. Ernst Günter Dickmann .

Die Ansicht des Frankfurter - Verteidigers über den Nationalsozialismus

Sind

das

keine

Vorurteile ?

- Stimmungsmache Was versteht die „Basler National -Zeitung “ unter Sachlichkeit? gegen die Rechtsvertretung von Frau Guftloff, falsche Lobpreiſung von Dr. Curti Ein jüdiſcher Regiefehler NSK Die Schweizer Presse , die überwiegend die Sudelschrift von Ludwig-Cohn als unpaſſen= den und dreisten Einmischungsversuch in den schwebenden Mordprozeß David Frankfurter empfunden und bezeichnet hat, ist seit einigen Tagen einheitlich bemüht , den vollkommen „unparteiischen Charakter" des kommenden Prozesses zu betonen . Es gibt große Schweizer zeſſes Zeitungen , die sich dabei zu der immerhin aparten Feststellung durchgerungen haben, daß mit dem Mord von Davos weder der Nationalsozialismus noch das Judentum etwas zu tun hätten. Dieſen Standpunkt vertritt insbesondere die ""Basler National-Zeitung" in ihrer Nummer 531 vom 14. November 1936 in dem Artikel „ Vor dem Gustloff-Prozeß“ wobei wir sachlich schon bei der Überschrift darauf aufmerksam machen dürfen, daß es Mordprozeß Frankfurter heißen muß. Oder macht man dem Ermordeten den Prozeß? Es muß vor allem aber in aller Offenheit dem plumpen Verſuch der „ Baſler National-Zeitung" entgegengetreten werden , in ihrem Artitel der Vertretung von Frau Hedwig Gustloff drohen oder ihr Anweisun = gen für ihr Verhalten während des Prozesses geben zu wollen . Diese Stimmungsmache gegen die Vertretung von Frau Gustloff ist schon allein wenig taktvoll und sachlich ! Die Motive zu dieſen Angriffen werden aber dann offensichtlich , wenn man feststellen muß, daß der Verteidiger des Mörders , der Zürcher Rechtsanwalt Dr. Curti, die Note sehr gut“ in puncto Unparteilichkeit erhält . Ihm wird bescheinigt , daß er „den politischen und weltanschaulichen Ideologien seines Klienten völlig fern ſteht und mit feinerlei Vorurteilen wider das Land und Volk behaftet ist, dem das Opfer seines Klienten angehört. Er ist ein Fürsprecher von ernstester Berufsauffassung und ein Mann von hoher allgemeiner Bildung und dem dieser entsprechenden Tatte. Parteiijche Leidenschaften und politische Fatanismen sind ihm fremd.“ hen Behauptungen muß es als solchen Bei solc

absoluter Regiefehler von jüdischer Seite bes zeichnet werden , wenn die Hintermänner Frankfurters im Augenblick des Erscheinens des Artikels zugleich durch die Bezirksvereinigung Zürich für den Völkerbund eine Schrift an politiſch intereſſierte Kreiſe in der Schweiz verschicken, in der ein Beitrag von Dr. Eugen Curti enthalten ist. Dieser Beitrag mit der Ansprache" läßt an den BeÜberschrift Bailer National-Zeitung" hauptungen der berechtigte Zweifel aufkommen . Es heißt in der Schrift , daß sich nach Meinung des Herrn Dr. Curti in Deutschland folgende ,,empörende Scheußlichkeiten " abgespielt hätten und noch an der Tagesordnung ſeien : Apotheken lieferten jüdischen Kranken keine Arzneimittel, für jüdische Kinder gäbe es keine Milch, ehrwürdige jüdische Greise würden von Schulkindern mit Steinen beworfen und angespudt, wobei die Polizei die Angreifer schütze. Juden sei in Deutſchland der Beſuch von Kinos Jüdiſche möglich . wicht und Kunststätten Reisende bekämen kein Nachtlager . Tausende unschuldiger Kinder gingen einem langsamen Siechtum entgegen. Dieses Verhalten sei um so undankbarer , als man jüdischen Gelehrten und Schriftstellern unleugbare Verdienste für Deutschland zuschreiben müsse . So wird u. a. Ludwig Börne ein glänzender Schriftsteller und Journalist und Vorkämpfer der europäischen Freiheit genannt. Unter den Mathematikern wird Einstein angeführt . Curti weist in seinem Aufsatz ferner darauf hin, daß die allerbesten Grundsäge der christlichen Moral identisch mit der jüdiſchen Religion seien. Die deutsche Judengesetzgebung bedeute einen kulturellen Rückschritt um Hunderte von Jahren . Dr. Curti bekennt sich zu dem Sah, daß das deutsche Verhalten in der Rassenfrage eine Erniedrigung der Sphäre des Rechts zur Sphäre der Zoologie bedeute . Curti steht weiter auf dem Standpunkt , daß auch die Schweiz die Pflicht habe, gegen dieſe Zustände zu protestieren , die er mit der früheren Sklaverei in Südamerika vergleicht. Dr. Curti wird wahrscheinlich vor dem Prozeß nicht mehr genügend Zeit haben , eine Deutsch =

landreise zu unternehmen. Er tönnte sonst höf lich hierher eingeladen werden, um zusammen mit Judenkindern Milch einzukaufen , für Juden Rezepte einzulösen, die jüdischen Theateraufführungen in Berlin zu besuchen und die in den Kinos am Kurfürstendamm sich munter tummelnden Juden zu beobachten. Er könnte bei dieser Gelegenheit dann gefragt werden, ob das deutsche Volk etwa für solche Schriftsteller wie Emil Ludwig-Cohn dankbar zu ſein habe. Die recht abwegigen privaten „ Erkenntnisse" des Herrn Curti in der Judenfrage, die sowohl tatsächlich als auch wiſſenſchaftlich längst überholt sind, intereſſieren uns nicht. Was wir uns aber verbitten, ist, daß ein Mann mit solchen Anschauungen von Schweizer Blättern als Vorbild von Takt und ernſteſter Berufsauffaſſung dem deutſchen Vertreter mah-

Marſch

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NSK Folge 274

für

nend gegenübergestellt wird. Es ist dumm und ſrech zugleich, angesichts dieser Veröffentlichung Curtis davon zu sprechen, „ daß Dr. Curti den politischen und weltanschaulichen Ideologien Frankfurters fernſtehe.“ Erschwerend kommt hinzu, daß in Zürich ge= rüchtweise verlautet, daß Dr. Curti als Zeugen für Frankfurter eine Reihe übler Emigranten und Greuelſchriftsteller benannt habe und ihre Bücher dem Gericht übergeben wolle. Wir hoffen, daß diese Meldung sich nicht bestätigt. Denn mit solchen Anträgen würde Herr Curti auch das Lieblingsblatt David Frankfurters, die Basler National-Zeitung", Lügen strafen,, nach deren Meinung ,,Sensationsbücher" eine Berücksichtigung durch die Richter nicht verdienen.

die junge

Kultur

Was will die Kulturarbeit der SA.? --- Der Einsatz der erprobten Kampftruppe der Bewegung NSK Der Typus zweier Kämpfergruppen steht als Wächter für die innere und äußere Freiheit unseres Volkes, der Typ des politischen und der des militärischen Soldaten. SA. und Wehrmacht, die geistigen und politischen Waffenträger der Nation, werden in ihrer gemeinsamen Zielsetzung, die Deutschland heißt, solange für die Kraft und Würde der Nation zu Felde ziehen, wie das politische Wissen unseres Volkes in wachſamer Hut für Deutschlands ewigen Bestand schlägt. SA. und Wehrmacht können weder aus ihrer geistigen Ausrichtung noch aus ihrer äußeren Organi sation im Bewußtsein ihrer Aufgaben in Gegensaz zueinander treten. So wie die SA . im opfervollen Einsatz ihrer Mittel und Möglichleiten Geist, Körper und Seele des jungen Deutschen für den Ehrendienst im Soldatenrock vorbereiten mußte, so konnten mit der Wiederherstellung unserer unbeschränkten Wehrhohcit die Aufgaben der SA. keinerlei Beschränkung und Einengung erfahren. Die politische Kampftruppe hat vielmehr von nun an sich mehr denn je der weltanschaulichen Ausrichtung aller von ihrer Erziehungsarbeit er= faßten Männer auf die einen neuen Geschichtsabschnitt tragende Idee des Nationalsozialismus zu widmen . In der ideemäßigen Festigung, die die SA. sowohl durch eine umfassende Geistes = schulung als auch durch den immer wieder geforderten freiwilligen physischen anstrebt , bietet ihre Arbeit die Einsa beste Gewähr für die Erkenntnis politischer Notwendigkeit und somit auch für die wehrhafte Schlagkraft unseres ganzen Volkes. Wenn heute die Formationen der SA. marschieren, wenn sie ihre Lieder singen, oder die Öffentlichkeit zu einer Feierstunde rufen , dann geschieht das im gleichen Bewußtsein politischer Notwendigkeit, unter dem die Männer der Alten Garde die Straße eroberten. Denn die Zerschmetterung des politischen Widerstandes war ja nur notwendige Voraus = jehung zur Erreichung eines höhe

ren Zieles ; die geistige Gewinnung aller Teile unseres Volkes für die politische, kulturelle und wirtschaftliche Aufbauarbeit nationalsozialistischer Prägung. Daß diese Gewinnung, im krassesten Gegensatz zu marristischen Werbemethoden, nicht durch die Ver= sprechung materieller Vorteile, sondern durch die geistesmäßige Umschulung des Volkes erreicht werden muß , entspricht der eindeutigen Zielsetzung nationalsozialiſtiſchen Willens. Eine aus den seelischen Kräften eines Volkes sich immer wieder verjüngende und gestaltende Weltanschauung allein vermag im Volk die Kräfte frei zu machen, die den von außen drohenden Gefahren wirksam Truß zu bieten vermögen. Wie aber wollte man die weltanschauliche Durchdringung eines Volkes erreichen, ohne diesem Volk die Erkenntnis seiner volklichen, raſſe und blutgebundenen Werte, die naturgemäß die Grundlage unserer Weltanschauung bilden, zu erschließen ? Und hier beginnt jene gewaltige Aufgabe der SA. , auf die sich die stärksten Kräfte immer mehr konzentrieren : di e Kulturarbeit. In den Anschauungen einer glücklich überwundenen Zeit wurde die Kultur zum Schlagwort all jener Scheingrößen entwertet, die den wahren Begriff des Wortes Kultur längst nicht mehr verstanden. Kultur, das sollte beispielsweise jene aus dem Individualismus geborene schrankenlose Entfaltungsmöglichkeit aller mög= lichen Kunstrichtungen sein, die sich bewußt vom Volke abwandten und ihn ihrer eigenen Selbſt= vergötterung schließlich die Verkommenheit als Schönheit bezeichneten. Kultur, das sollten beispielsweise jene krankhaften Literaturblüten minderwertigkeitsgeladener Hirne sein, die alle völkischen Bindungen leugnen mußten, weil sie selbst ja niemals in einer echten Beziehung zur Seele unseres Volkes gestanden hatten. An die Stelle theoretischer Wichtigtuerei und selbstge= fälliger Dekadenz hat der Nationalsozialismus wieder die Achtung und Selbstbehaup tung völkischer Werte gestellt. Für den

NSK Folge 274 nationalsozialistischen Kämpfer ist die Kultur wieder zum formgewordenen Wesens ausdruck der auf die Gemeinschaft ausgerichteten Volksseele geworden, eine glutvoll gestaltende Kraft, die in der arteigenen Kunst ihre höchste Krönung erfährt. Zwei Aufgaben also bestimmen die Kulturarbeit der SA.: die Überwindung bisheri= ger Scheinvorstellungen und die Wegbereitung einer aus dem Wesen unseres Voltes schöpfenden neuen deutschen Kulturblüte. Sie geht an diese Aufgaben heran mit der unge= brochenen Kraft ihrer gefestigten Weltanschauung und löst sie, indem sie einerseits in unbestechlicher Empfindungsreinheit alles Scheinwertige ablehnt, noch versteckt vorhandene Mißstände unbarmherzig anprangert und den tulturschaffenden Begabungen aus ihren eigenen Reihen alle Förde rung angedeihen läßt. In den Schulungsstunden der Sturmappelle erarbeiten sich die Männer der SA. das geistige Rüstzeug, das Wertige vom Unwertigen zu scheiden, im sonntäglichen Wehrsport, im Propagandamarsch und im Appell der Tausendschaften erwächst immer wieder aufs neue stark und mächtig das Bewußtsein der Gemeinschaft, das Zusammengehörigkeitsgefühl einer weltanschaulich gleich gerichteten Garde, die alle Dinge der Umwelt einzig und allein nach ihrem Wert für die Volksgemeinschaft bemessen kann.

Nachrichten

Genialität und Fleiß Aufrufe zum Reichsberufswettkampf der Studenten

NSK Berlin, 24. November. Zum 4. Reichsberufswettkampf der deutschen Jugend haben Reichsleiter Dr. Ley und Reichsjugendführer Baldur v. Schirach folgenden Aufruf erlassen : Der Führer hat auf dem Parteitag der Ehre dem deutschen Volke seinen Vierjahresplan verkündet. Alle natürlichen Mängel sollen in Deutschland durch Genialität und Fleiß ausgeglichen werden. In diesem Sinne rufen wir die Jugend der Stirn und der Faust zum 4. Kommt Reichsberufswettkampf. aus den Betrieben in Dörfern und Städten und bekennt euch mit Freude im Gegensaz zum antreiberischen Stachanow instem in Rußland zum freiwilligen Leistungswettbewerb. Es geht um die Freiheit der Nation.

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24. November 1936 Wenn Jungarbeiter und Student, ehemalige Soldaten und die soeben erst von der Schule ins Leben getretene junge Männer in der sie alle einenden Uniform der Sturmabteilung marschieren, so ist das mehr als der Ausdruc einer schönen Volksgemeinschaft, das ist Symbol des Wesens der SA., die sich immer wieder aus der Gemeinſchaft für die Gemeinschaft verjüngt. Aus diesem Geist treiben die kulturschöpfe= rischen Kräfte der Jungen zur Entfaltung. Aus dem Geist der Einsatzbereiten und immer wieder für die Idee Marschierenden wurde Horst Wessels ewiges Kampflied geboren, aus diesem Geist reisten die unvergänglichen Verse von eines Gerhard Schumann, Herybert Menzel, Heinrich Anacker, Herbert Böhme und Bernd Lembeck (Pidder Lüng) , die zurzeit im Rahmen der vom Kulturkreis der SA. getragenen Dichter der Bewegung Veranstaltungsreihe leſen aus eigenen Werken“ ihre aus dem Kampferleben gewordenen Schöpfungen dem Volk vermitteln. Das Volk horcht auf! Es horcht auf unsere Lieder und folgt unserem Ruf. Denn diese Lieder sind Geist vom deutschen Geiſt, ſind heißes Wollen um ringende Erfüllung, ſind ein Teil dieses Volkes selbst, wie die Männer, die diese Lieder singen : Die SA.! R. K.

vermag die sich zersetzende liberalistische Welt den im Bolschewismus andrängenden Kräften des Wahnsinns und der Zerstörung keinen sichernden Damm entgegenzusehen . Gewaltig daher die dem deutschen Volke zufallende Aufgabe. Während es mit aller Kraft sich dem äußeren Druck einer ideal- und glaubenslosen Welt widersett, muß es die Neuordnung eines Gemeinschaftslebens vollziehen, muß es diese Ordnung in dem ihm beschränkt genug zur Verfügung stehenden Raum unter Ausnutung aller gegebenen Möglichkeiten so ge= stalten, daß der Bedarf der Gesamtheit und damit auch jedes einzelnen Volksgenossen an= gemessen gesichert ist. Das Gesetz aller Deutschen, auch des wissenschaftlichen Handelns und Überlegens, ist daher die Sicherung und Durchsehung des Lebenswillens . Deutsche Studenten ! Erfüllt euch mit dem unbändigen Glauben an die Notwendigkeit, das Lebensrecht des deutschen Menschen zu er= kämpfen und zu sichern. Deutsche Studenten ! Folgt dem Rufe der Deutschen Studentenschaft. Kundgebungen aller Hochſchulen

Reichsminister Kerrl ruft die Studenten mit folgendem Appell auf: Im ersten Reichsberufswettkampf habt ihr euch bemüht, der wissenschaftlichen Lösung von Fragen näherzukommen, die dem deutschen Volke schicksalsmächtig erwachsen sind aus seiner Geschichte, aus seiner räumlichen und biologischen Lage und dem Stande seiner in schöpferischer Betätigung erreichten Kultur. Neue Erfolge müssen im zweiten Reichsberufswettkampf der deutschen Studentenschaft in diesem Ringen erkämpft werden. Rings um uns her

NSK Berlin, 24. November. zweiten Eröffnung des Zur Reichsberufswettkampfes der deut= schen Studenten , die heute offiziell in Königsberg stattfindet, werden an allen deutschen Hoch- und Fachschulen Parallelkundgebungen durchgeführt. Der Leiter der VerbindungsReichsstudentenführung, der Berlin stelle Werner Obersturmbannführer Trumpf, wird zur Eröffnung des Wettkampfes am Mittwoch, dem 25. November, um 20 Uhr, an der Forsthochschule Eberswalde sprechen.

NGK

Volk

und Bauer

Gonderdienſt Amtliches Organ des Reichsamtes für Agrarpolitik der NSDAP.

Auch

deshalb :

Frieden?

Krieg und Wehrpflicht in der Bevölkerungspolitik

NSK Die umfassende Zielsetzung der Bevölke rungspolitik im nationalsozialistischen Deutſchland macht es erforderlich, alle Lebensgebiete des deutschen Volkes vom Standpunkt der bes völkerungspolitischen Erforderniſſe aus zu beleuchten. Wenn in den ersten Jahren nach der Machtergreifung hierbei Fragen wie Geburtenentwicklung in Stadt und Land, Landflucht oder Rückwanderung aufs Land im Vordergrund standen, so ist es naheliegend, daß jest nach Wiedereinführung der Allgemeinen Wehrpflicht die Zusammenhänge zwischen Wehrpolitik und Bevölkerungspolitik stärker in den Vorbergrund treten. Dies ist um so notwendiger, als in den 15 Jahren der Systemregierung diesen Dingen viel zuwenig Beachtung ge= schenkt wurde. Wertrolle Unterlagen zur Be= handlung dieser Fragen enthält die kürzlich von Burgdörfer herausgebrachte Schrift über Vollsund Wehrkraft, Krieg und Rasse. Diese bringt ua. Einzelheiten über die furchtbaren Folgen des Krieges in der Bevölkerungspolitik, die als nachhaltiger Beweis dafür dienen können, daß die Raſſepolitik des natiowie nalsozialistischen Deutschland nicht manche Gegner im Auslande behaupten zum Kriege führen muß, sondern im Gegenteil des Friedens bedarf, wenn sie ihre Ziele durchſezen will. Reichskriegsminister von Blomberg hat am Heldengedenktag 1936 den Krieg als den großen Beweger und Gestalter von 6000 Jahren der Geschichte, den heutigen Krieg aber auch als den Zerstörer der Brücke der Völker und ihrer Lebenskraft, der für Sieger und Besiegte kaum einen Gewinn übrig läßt, bezeichnet. Die Schrift von Burgdörfer belegt dies mit zahlreichen Einzeltatsachen. Mit der Feststellung, daß im Weltkrieg rund zwei Millionen der besten, tapfersten, tüchtigsten und gesündeſten Männer gefallen oder ihren Verwundungen oder Krankheiten erlegen sind, ist die ungeheure biologische Belastungsprobe dieses Krieges noch nicht im entferntesten ge= kennzeichnet. Überhaupt wird eine lediglich zahlenmäßige Betrachtung der rassischen Bedeutung dieser Blutopfer des Krieges in keiner Weise gerecht. Die Männer, die unmittelbar im Kampfe gefallenen Männer, stellten eine Auslese dar, die jedenfalls hinsichtlich der friegerischen Tugenden, wie körperliche Tüchtigkeit, Tapferkeit und Kühnheit, sowie an Opfermut über den Durchschnitt standen. Ihr Tod mußte infolgedessen als rassische Gegenauslese wirken . Die schwersten Blutopfer hatten die aktiven Truppen, also die körperlich tüchtigsten Männer, zu bringen. Bei einem Gesamtdurchschnitt der Verluste mit 14 vH. der Kriegsteilnehmer betrugen fie bei den aktiven Offizieren 24,8 vH., und bei den Reserveoffizieren 15,7 v . Bemerkenswert ist die Feststellung Burgdör-

fers, daß der Anteil der Altersklassen von 19 bis 25 Jahren an der Gesamtzahl der Militär-Sterbefälle in den ländlichen Bezirken am höchsten, in den Städten dagegen am niedrig= ften war. Im Gesamtdurchschnitt von je Hun dert gestorbenen Militärperſonen entfielen 46,3 vom Hundert auf diese Altersklasse. Demgegenüber betrugen fie in vorwiegend landwirtschaftlichen Gebieten, wie in der Provinz Posen, 50 rh., in Westpreußen 49 vH., in Württemberg 49 v5., in Bayern 48 vH., in Berlin aber nur 38 vH., in Hamburg 39 vH., in Bremen 41 vH. Man wird diese Unterschiede dadurch erklären können, daß in den Städten, als den Hauptſizen der Kriegsindustrie, zahlreiche jugendliche Arbeiter zur Her= stellung von Kriegsmaterial vom Dienst mit der Waffe befreit blieben. Vom Standpunkt der Rassepolitik aus ist schließlich noch der Familienstand der Gefallenen zu betrachten. Hier ergibt sich die Tatsache, das von den im Weltkrieg Gefallenen im Alter von 15 bis 50 Jahren 70 vH. ledig und 30 vH. verheiratet waren, während vor dem Kriege von der Gesamtheit der Männer dieser Altersklassen 60 r5. ledig und 40 H. verheiratet waren. Praktisch heißt das, daß 70 vH. jener Auslese der männlichen deutschen Jugend durch den Krieg ausgelöscht worden sind, ohne die Mög lichkeit gehabt zu haben, ihre zweifellos wertrollen Erbanlagen durch eheliche Fortpflanzung dem Volke zu erhalten. Erschwerend ist auch hier wieder, daß von diesen Verlusten die Angehörigen der an sich geburtenfreudigeren Landbevölkerung stärker getroffen worden sind, als die weniger fortpflanzungswillige Stadtbevöl terung. Man sagt gewiß nicht zuviel, daß die von Burgdörfer gebrachten Tatsachen wesentlich zum Verständnis für den Friedenswillen des Führers auch außerhalb der deutschen Grenzen beitragen können . In diesem Zusammenhang verdienen auch die Untersuchungen Burgdörfers über die allgemeinen Zusammenhänge zwischen Wehrpflicht und Bevölkerungspolitik im Frieden erhöhte Beachtung. Er beschäftigt sich hierbei sowohl mit dem früheren wie mit dem heutigen Wehrsystem. Er stellt dabei feſt, daß vor dem Kriege die Landgemeinden und die Landwirtschaft ganz überwiegend an der Refrutierung der deutschen Wehrmacht beteiligt waren. Seht man für die einzelnen Gemeindegruppen das Rekrutensoll im Reichsdurchschnitt gleich 100, so waren tatsächlich die Landgemeinden mit weniger als 2000 Einwohnern mit 114 beteiligt, die Landstädte mit 2000 bis 5000 Einwohnern erreichten 91, Kleinstädte mit 5000 bis 20 000 Einwohnern 86, Mittelstädte mit 20 000 bis 100 000 Einwohnern 83 und die Großstädte mit 100 000 und mehr

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RSK Folge 274 Einwohnern 65. Hiernach waren die Landgemeinden die ergiebigsten Rekrutenquellen. Während alle Gemeinden mit mehr als 2000 Einwohnern und zwar mit steigender Einwohnerzahl in wachsendem Maße hinter ihrem Soll zurückblieben, lieferten die Landgemeinden 14 vH. mehr Soldaten, als nach ihrer Einwohnerzahl zu erwarten war. Die Betrachtung der Berufszugehörigkeit der Väter der Militärpersonen führt zu ähnlichen Ergeb nissen. Wenn die vom Lande gebürtigen Refruten bei der Ableistung ihrer Dienstpflicht zumeist in Städte kamen, so stärkt dies zwar die Beziehungen zwischen Stadt und Land, hatte aber bevölkerungspolitisch besonders im Hinblick auf die Landflucht auch mancherlei Gefah ren, die nicht übersehen werden dürfen, aber insgesamt am günstigen Einfluß der Wehrpflicht nichts ändern. Die Abschaffung der allgemeinen Wehrpflicht in der Nachkriegszeit hat sich im ganzen in einer Vermehrung der Frühheiraten ausge= wirkt. Hier wird durch die Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht und besonders durch die zweijährige Dienstpflicht sicherlich eine Änderung eintreten. Diese braucht man aber nicht als bedenklich anzusehen, wenn man berücksichtigt, daß die Frühheiraten sich zum größten Teil bevölkerungspolitiſch nicht auswirken konnten, weil auch die Jungfamilien von der Geißel der Arbeitslosigkeit erfaßt wurden. Dann ist es bevölkerungspolitisch wahrscheinlich zwedmäßiger, wenn die Ehen später, aber unter wirtschaftlich günſtigeren , vor allem_ſtabileren Verhältnissen geschlossen werden . Dies aber wird gerade durch die allgemeine Wehrpflicht und die von ihr ausgehende Wirtschaftsbelebung

Der

in

der

24. November 1936 erleichtert. Man wird von der heutigen Dienstpflicht, insbesondere durch das Zusammenwirken von Arbeitsdienst und der neuzeitlichen Geſtaltung des Heeresdienstes, überwiegend günstige Einflüsse auf die Bevölkerungspolitik erwarten können. Hier bietet die heute in stärkerem Maße als früher betriebene staatsbürgerliche und politische Schulung eine willkommene Gelegenheit, die jungen Männer gerade in dem für die Gattenwahl entscheidenden Lebensalter in einer Weise zu belehren, die für die richtige Gattenwahl und damit für das Hochziel der Raſſenpflege von entscheidender Bedeutung sein fann. Burgdörfer glaubt, daß eine richtige Belehrung und Schulung der jungen Männer den etwaigen Nachteil einer späteren Eheschließung in bevölkerungspolitscher Hinsicht mehr als aufwiegen kann. Besonders wichtig ist es, daß heute durch den Arbeitsdienst auch die städtiſche Jugend mit den Verhältnissen auf dem flachen Land vertraut gemacht wird . Gleichzeitig versucht der Arbeitsdienst durch Schulung und Belebung der ländlichen Jugend sozusagen einen geistigen Damm gegen die Psychose der Landflucht zu schaffen. Auf diese Weise wird der früheren Gefahr der Verstädterung, die der Truppendienst in der Stadt für die Söhne des Landes mit sich brachte, wesentlich gemildert. Die vom Führer neugeschaffene Wehrpflicht bes steht erst zu kurze Zeit, um alle Probleme an Hand ausreichender Unterlagen untersuchen zu fönnen. Die hier gebrachten Beispiele laſſen aber zur Genüge erkennen, daß auch in Zukunft die Landbevölkerung bei der Lösung aller wehrund bevölkerungspolitschen Fragen eine wichtige K. H. Rolle spielen wird.

Wald

Erzeugungsschlacht

Ertragssteigerung der bäuerlichen Forstwirtſchaft NSK Die Anforderungen an die deutschen Waldbestände sind in den lezten Monaten und Jahren erheblich gestiegen. Die Beschränkung und möglichst weitgehende Nuzung landeseige= ner Rohstoffe führte zu einer stärkeren Inanspruchnahme der deutschen Forsten und Wälder. Diese Nutzung kann selbstverständlich nicht willkürlich ausgeweitet werden, denn das wäre ungefähr das verderblichste, was dem deutschen Boden geschehen könnte, wenn man Raubbau triebe am deutschen Walde. Solche Methoden find in vielen Ländern, besonders in Amerika und neuerdings in Sowjetrußland üblich ge= wejen. Deutschland dagegen ist immer schon stolz auf seine gepflegten Waldbestände gewesen, und die deutsche Forstwirtschaft ist für mehr als ein Land in der Welt Vorbild geweſen. 27 v . der Gesamtfläche des Deutschen Reiches find heute noch mit Wald bestanden, eine Tatsache, die von den meisten Volksgenossen im allgemeinen mit Verwunderung zur Kenntnis genommen wird. Es ist aber Tatsache, denn heute sind immerhin noch 12,7 Mill. Hektar bewaldet. Die Hälfte dieses Besizes befindet fich zum größten Teil in den Händen des Staates, der andere Teil ist Privatbesik.

Der deutsche Wald hat nun der wirtschaft= lichen Verwertung jährlich durchschnittlich rund 25 Millionen Festmeter Nuzholz zugeführt, dazu selbstverständlich ähnliche Mengen Brennholz, Stockholz, Reisig usw. Den Hauptanteil dieſer Erzeugung trägt dabei der deutsche Staatswald, also die großen staatlichen Forsten. 4,5 Fest= meter Nuhholz können im Durchschnitt des Jah= res von jedem Hektar dieser staatlichen Forsten gewonnen werden. Sehr viel geringer ist lei= der die Nutzung aus den Wäldern, die ſich im Privatbesitz befinden. Rund 823 000 Bauern und Landwirte besigen heute etwa 12 Millionen Morgen Wald, sogenannten Bauernwald. Und wenn man heute im Volke umhört, dann wird man immer wieder feſtſtellen können, daß dieſem Ausdruck " Bauernwald“ eine gewisse Gerinschätzung anhaftet. Leider besteht dieser VorDenn während wurf nicht ganz zu Unrecht. die staatlichen Forsten 4,5 Festmeter je Hektar Nuhholz liefern, kann der freie Privatwald im höchsten Falle nur 2 Festmeter je Hektar im Durchschnitt des Jahres abgeben. Das ist ein Zustand, der angesichts des Kampfes des deutschen Volkes um Freiheit der Nahrungsgüter und um Freiheit der Rohstoffe auf keinen Fall

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geduldet werden kann. Der Reichsbauernführer hat immer wieder betont , das Besit verpflichtet . Es gehört aber nicht nur zu den Aufgaben des Bauern und Landwirtes , den Acer ordnungsgemäß zu bestellen , sein Vieh ordentlich zu pflegen , überhaupt alles zu tun, was den Ertrag ſeines Landes ſteigert , nein, er hat ſich in mindestens dem gleichen Maße seinen Waldbeständen zu widmen . Vernachlässigter, schlecht gehegter, nicht richtig genutter, schließlich sogar verwahrloster Wald muß mit der Zeit aus dem deutschen Landschaftsbilde verschwinden . Es gibt auch heute schon deutschen Bauerwwald, der sich getrost neben jedem staatlichen Forst ſehen lassen kann. Ein Beweis dafür, daß auch ein Bauer oder Landwirt noch die Zeit erübrigen kann, um seinen Wald zu pflegen und die Nukungen daraus zu erhöhen. Verbesserung und Ertragssteigerung des deutschen Bauernwaldes iſt dacum eine dringende Forderung unserer Zeit. Der Holzeinfuhrbedarf muß verringert werden. Darum müſſen die Bauern und Landwirte durch Pflege und Hege des Waldes einen erhöhten Jahreseinschlag ermöglichen . Dabei fommt es insbesondere darauf an, die wertvollsten Holzsortimente zu erzeugen und dafür zu sorgen, daß die Erträge nicht durch Waldschäden verringert werden. Schon eine Mehrerzeugung von einem Fest meter je Hektar Waldfläche würde genügen , um den deutschen Bedarf ungefähr aus eigenen Mitteln sicherzustellen . Jeder Bauer und Landwirt muß sich darüber klar sein, daß er sich ja selbst

Neue

den größten wirtschaftlichen Vorteil verschafft, wenn er die Bestände seines Waldes verbessert. Bei der Durchführung des Vierjahresplanes wer den die Anforderungen an die deutschen Forsten zweifellos höher ſein, als zu jeder anderen Zeit vorher. Erhöhte Ertragsfähigkeit des Waldbestandes bedeutet damit einmal eine ſtärkere Wirtschaftlichkeit des eigenen Betriebes, und zum anderen eine wesentliche Erleichterung der zahllosen wirtschaftlichen Aufbaumaßnahmen des nationalsozialiſtiſchen Deutſchland . Ganz abgesehen davon aber sollte es für jeden Bauern und Landwirt eine geradezu ſelbſtverständliche Ehrenpflicht sein, seinen Wald so in Ordnung zu halten, wie die Staatsforsten , die zum größten Teil in jeder Hinsicht vorbildlich sind. Die Untersuchungen über die Mehrerzeu = gung der landwirtschaftlichen Betriebe im vergangenen Jahr haben gezeigt, daß damals noch etwa 70 vH. aller Betriebe mit ihrer Erzeugung unter dem Durchschnitt waren, der von dem Einzelbetrieb verlangt werden muß, wenn die Ernährung des Volkes in jedem Falle sichergestellt sein soll . Heute wird diese Zahl zweifellos geringer geworden sein. Aber man muß sich bei einem Vergleich darüber klar sein, daß von dem Bauernwald mindestens noch 90 vH. unter dem möglichen und notwendigen Ertragsdurchschnitt stehen. Den Bauern und Landwirten ist damit eine Aufgabe gezeigt, die gar nicht hoch genug eingeschäzt werden kann und die im Interesse des Volkes auf Biegen und Brechen gelöst werden muß !

Ställe und

Silos

Das Bauhandwerk erwartet Milliardenaufträge aus der Landwirtſchaft genommen hätte. Es ist vieles nachzuholen , und NSK Der Vierjahresplan des Führers pumpt diesem ist noch manches aus dem neuen Fordenewes Blut in die Adern der deutschen Wirtrungen an die Landwirtschaft hinzuzufügen . schaft, und von der Regsamkeit der einen hat Da sind zunächst an vielen Stellen die Wohnauch der andere seinen Nuzen. Zwei Jahre Er gebäude baufällig oder doch flidbedürftig . Alte zeugungsschlacht haben der Landwirtſchaft nicht Wohnhäuser sollen erneuert, neue errichtet nur mehr Arbeit gebracht, sondern auch, verwerden . Der sozialistische Geist unserer Zeit bunden mit der Preisgestaltung der Marktordfordert vor allem : viele neue Landarbeiterwohnung, die Jahreseinnahmen von 6,4 auf 8,8 Milnungen . Mit den Wirtschaftsgebäuden ist es liarden Mark gesteigert. Die erhöhte Anstren= ebenso bestellt : Auch sie schreien überall nach gung wird abermals der Landwirtſchaft neben Maurer und Zimmermann , nach Dechdecker und höheren Erträgen höhere Erlöse bringen. Das Glaser. Es sind die Ställe zu nennen, bei denen heißt aber auch : Der Bauer kann wieder mehr Um- und Neubauten notwendig sind, damit dem faufen! Vieh, das zu höchster Leistung angehalten ist, Es sind Jahre vergangen , in denen die Eineine gesunde , luftige und helle Behausung wird. nahmen nicht zur Anschaffung des Notwendig Vorratsräume der verschiedensten Art müſſen ſten reichten. Heute ist das anders : die steigenerrichtet werden, wenn die Landwirtschaft der den Umsätze der Kunstdünger- und LandNotwendigkeit, dem Verderb zu steuern und mit maschinenindustrie beweisen es. Wenn die notdem wirtschaftseigenen Futter hauszuhalten , gewendigsten Käufe an Inventar, Hausgerät und recht werden will . Gärfutterbehälter sind schon persönlichem Bedarf nachgeholt sind, wenn ihm in den letzten Jahren viele gebaut worden, aber dazu noch reichlichere Mittel zufließen, so denkt immer noch lange nicht genug ; immer wieder der Bauer auch daran, die Reparaturen und wird den Bauern zugerufen : Baut mehr Silos ! Ergänzungen seiner Bauten, ja auch vollkom= Wo wäre überhaupt der Hof, auf dem nicht ein mene Neubauten ausführen zu laſſen. Der EinBauhandwerker dringend vonnöten ist? Hier Jaz des Vierjahresplans verlangt vielfach ge= gilt es , ein Tor auszubessern , dort muß das ng en r chtu neue Baut . radezu die Erri Dach erneuert werden, hüben muß ein zeitDas Handwerk erwartet , daß diese Bauten gemäßer Hühnerstall gebaut werden , und drüben im Laufe der nächsten Jahre die Werthöhe von ist sogar eine Scheune baufällig geworden . einigen Milliarden erreichen werden. Es dürfte sich dabei nicht getäuscht haben. Der Baubedarf Das städtische Baugewerbe ist in der letzten geht weit über das Maß hinaus, das vorhanden Zeit derart durch den Wohnungs- und Industriewäre, wenn die Zeit ihren gesunden Verlauf



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bau, durch Hoch- und Tiefbauten der öffentlichen Hand beschäftigt worden, daß es schon Das allenthalben an Bauarbeitern gebricht. ländliche Bauhandwerk wird dem städtischen bald nicht mehr nachstehen. Die einzige Sorge ist bloß: wo nehmen wir all die Bauhandwerker her? Mit dem Handwerk wird aber auch die Industrie neue Aufträge erhalten, so die Baustein- und Ziegel-, die Holz- und RohrArbeit und Verdienst induſtrie und andere. werden so von der landwirtschaftlichen Seite auch die Bauwirtschaft beleben. Wir wollen hier nicht die Hilfe des Staates und des Reichsnährstandes vergeſſen, die durch Geld- und Darlehnshergabe - erinnern wir nur an die Landarbeiterwohnungen und die Gärfutterbehälter! die landwirtschaftlichen Bauvor= haben fördern.

24. November 1936 Daß die Landwirtschaft vom Handwerk und von der Industrie gediegene Arbeit und leistungsfähige Baustoffe verlangt, bedarf keiner Frage. Es wird aber noch mehr verlangt, denn der Blick auf das Wirtschaftliche soll uns nicht blind machen für die Gemütswerte, die beim Bau geschaffen und erhalten, aber auch vergessen und vernichtet werden können. Eine Verordnung des Reichsarbeitsministers aus diesen Tagen fordert von Neubauten „ anständige Baugesinnung und werkgerechte Durch bildung“, verlangt die stilvolle Einfügung in die Umgebung. Das heißt, daß mit jedem Umund Neubau ein Stück Heimat neu erstehen muß - und nicht anders ! Ein Bauhandwerker, der Meister seines Faches sein will, muß das leisten können, sonst muß er die Finger von ländlichen Bauten lassen!

Sie hören jetzt ……… Rundfunkapparate aufs Land ! Anregung, Belehrung, Unterhaltung in der Bauernſtube

NSK Die Zahl der Rundfunkteilnehmer in Deutschland steigt von Monat zu Monat. Heute besigen 42 oH. aller Haushaltungen einen Rundfunkapparat. Weit über 30 Millionen Volksgenossen, fast die Hälfte der Einwohnerzahl unseres Vaterlandes, lauschen den Über-tragungen der deutschen Reichssender. Auf dem Lande ist der Hörerzugang besonders start angestiegen. Diese Zunahme der Rundfunkteilnehmerzahl in der Landwirtſchaft in den lezten drei Jahren ist kein Zufall. Einmal ſorgte die enge Zusammenarbeit des Reichsnährstandes mit der Rundfunkleitung dafür, daß sich die Programme der deutschen Reichssender auch der Intereſſen der Landwirtschaft und der Belange des deutschen Bauerntums annehmen. Andererseits ermöglicht die Schaffung des Volksempfängers auch den minderbemittelten Landleuten den Erwerb eines Empfangsgerätes. Das sind wohl die Hauptgründe, die seit 1933 den Anteil der ländlichen Rundfunkteilnehmer von 4,2 v . auf über 10 vH. anwachsen ließen. Aber trok dieser stärkeren Teilnahme der Landbevölkerung am Rundfunk bleiben die ländlichen Bezirke immer noch weit im Verhältnis zu der Zahl der Einwohner hinter den Städten zurück. Am günstigsten sieht es hier in den norddeutschen Gebieten aus. So sind in SchleswigHolstein 36 vH. und in Braunschweig 31 vH. der Bauern, Landwirte und Landarbeiter am Rundfunknek angeschlossen. In den mittel-, und westdeutschen Bezirken schwankt die ost Rundfunkteilnehmerzahl der in der Landwirtschaft Tätigen schon zwischen 13 und 23 v5. Die niedrigsten Hörerzahlen aber weisen die süddeutschen Länder Baden, Bayern und Württem= berg auf. Hier besigen durchschnittlich nur 6 v5. der Landleute ein Rundfunkgerät. Welch lohnendes Arbeitsfeld ergibt sich hiernach in den ländlichen Gebieten für eine planvoll durchgeführte Rundfunkwerbung, bei der Reichssendeleitung, Rundfunkkammer, Rundfunkindustrie und Rundfunkhandel Hand in Hand arbeiten müſſen. Daß eine solche Werbung unbedingt Erfolg verbürgt, sieht man schon daraus, wenn man die landwirtschaftlichen Gebiete, die

in nicht zu weitem Umkreis einer großen Stadt liegen, mit denen vergleicht, die abseits der großen Verkehrsstraßen sich befinden. In den ersten Gebieten, die von den Funkhändlern öfters bereist und dadurch viel leichter erfaßt werden können, sind oft bis zu 75 vH. der hier ansässigen Bauern und Landwirte mit Rundfunkgeräten versorgt, während in den anderen Bezirken knapp 10 vH. der ländlichen Bewohner am Rundfunk angeschlossen sind. Ja es gibt in diesen Gebieten, besonders in Süddeutschland, ſogar Ortsbauernschaften, in denen der Gastwirt des Dorfes der einzige ist, der ein Empfangsgerät befigt. Damit ist natürlich der Rundfunkbedarf des Ortes nicht befriedigt. Es genügt nicht, wenn man sich des Rundfunkgerätes zum Gemeinschaftsempfang besonderer staatspolitischer Sendungen bedient. Der Rundfunk bietet gerade dem Landmann in seinen Landfunksendungen so viele berufliche An= regungen, daß heute im Zeichen der Erzeugungsschlacht auch in das lezte Haus des Dorfes ein Empfangsgerät gehört. Eine richtig durchgeführte Werbung auf dem Lande bringt nicht nur wirtschaftlichen Nutzen, sondern stellt auch eine politische Notwendigkeit dar. Man darf nicht vergessen, daß auf eine Rundfunkanlage auf dem Lande bedeutend mehr Hörer kommen als in der Stadt. Im Durchschnitt ist eine Familie auf dem Lande weit stärker als eine städtische. Hierzu kommt noch, daß nicht nur der Bauer oder Landwirt mit seiner Familie allein Rundfunk hört, sondern auch seine Gefolgschaft an den Darbietungen des Rundfunks teilnehmen läßt. Hauptsächlich ist dies in den klein- und mittelbäuerlichen Be= trieben der Fall , wo das Gesinde durchweg mit dem Bauer in häuslicher Gemeinschaft lebt. Auch ist ein Rundfunkapparat auf dem Lande, wo die äußere Anregung, wie sie die Stadt bietet, nicht zu finden ist, für die Bewohner eine schöne Abwechslung und eine gute Zerstreuung. Aus diesem Grunde wäre es wünſchenswert, wenn der Rundfunk in die ländlichen Kreiſe immer mehr Eingang fände. Der Rundfunkindustrie und dem Funkhandel aber bieten sich gerade hier noch große Absatzmöglichkeiten.

Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerstraße 88.

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Nationalsozialiſtiſche

Brief and Drahtans grift der Schriftleitung: Berlin SW68, 3immerstr. 90, III. Fernruf : A 1 Jäger 0022 Berlag: Franz Eher Nachf., 6. m. b. H., Zentralverlag der NSDAP., München Berlin Bersand : Cher - Verlag , Berlin SW 68, BimmerBrake 88. - Alle Zahlungen find nach Berlin (Boßschedlonto Berlin 4454) zu richten

Bartei-Korreſpondenz

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß ; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspreſſechef der NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupts schriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NGDUB

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RSK Folge 275

Zum

S

Schuß

NSK Das deutsch-japanische Abkommen, das Botschafter v. Ribbentrop im Auftrage des Führers und Botschafter Mushatoji im Auftrage des Kaisers von Japan unterzeichnet haben, ist ein weltpolitisches Ereignis, Zwei Nationen haben die Gefahr erkannt, die die Völker der Erde bedroht, und haben ihrem Entſchluß Ausdruck verliehen, der bolſchewiſtiſchen Zersehung die Stirn zu bieten. Zwei Mächte sind dahin übereingekommen, „fich gegenseitig über die Tätigkeit der Kommunistischen Internationale zu unterrichten, über die notwendigen Abwehrmaßnahmen zu beraten, und dieſe in enger Zusammenarbeit durchzuführen“ sowie dritte Staaten, „ deren innerer Friede durch die Zerſezungsarbeit der Kommuniſtiſchen Internationale bedroht wird, gemeinſam einzuladen, Abwehrmaßnahmen im Geiste dieses Abkommens zu ergreifen oder an dieſem Abkommen teilzunehmen“. Zwei starke und souveräne Staaten schließen die antibolschewistische Front im Osten Europas und im Fernen Osten Aſiens. Sie gehen von der Erkenntnis aus, „ daß das Ziel der Komintern die Zersetzung und Vergewaltigung der bestehenden Staaten mit allen zu Gebote ſtehenden Mitteln ist", und von der Überzeugung, „daß die Duldung einer Einmischung der Komintern in die inneren Verhältnisse der Nation nicht nur deren inneren Frieden und soziales Wohlleben gefährdet, sondern auch den Weltfrieden überhaupt bedroht". Das ist keine diplomatiſche Phrase, sondern eine Tatsache, mit der die Welt wird rechnen müſſen. Die beiden letzten Reichsparteitage der NSDAP . in Nürnberg standen im Zeichen einer gewaltigen antibolschewiſtiſchen Aufklärungsarbeit und einer ſich daraus als notwendig ergebenden Warnung an die Völker der Welt. Dort wurden keine ſchulmeiſterlichen oder akademischen Reden gehalten, sondern eindeutige Beweise erbracht, gegen die sich selbst die sonst mit allen Wassern gewaschene boliche= wistische Propaganda nicht mehr zur Wehr sehen fonnte. Sie vermied es, ihren Sowjetbürgern den Rachweis der alljüdischen Führung zu ver-

25. November 1936

der

Melt

mitteln und zeterte und geiferte nur über den „Faschismus“, der das russische Bolt mit Krieg zu überziehen drohe. Wir kennen ſeine politis schen und propagandistischen Methoden nur zu genau, als daß wir ihnen nicht dieſe ſtumpfe Spite abzubrechen vermöchten. Der Nationalſozialismus kann bereits heute das Verdienft für sich in Anspruch nehmen, die Bolschew is sierung Europas zu einem für Mos = fau günstigeren und aussichtsreicheren Termin verhindert zu haben. Die Brandsadeln, die heute über Spanien lodern, hätten im Jahre 1933 Deutſchland und damit das Herz Europas in Terror und Chaos aufgehen lassen. Sie hätten den Westen entzündet und hätten die ganze kulturreiche Alte Welt in ein einziges Trümmerfeld verwandelt. Adolf Hitler war einmal der Retter Europas und er hat den fanatischen Willen, auch weiterhin Bannerträger der Weltkultur zu bleiben. Mit Freude reicht heute das nationalsozialistische deutsche Volt dem mächtigen und tapferen japanischen Volk die Hand, um mit ihm ge = meinsam den Wall aufzurichten, über den der Bolschewismus nicht mehr hinweg kann. Er mag in seinen eigenen Grenzen seine verbrecherischen Theorien und gewalttätigen Methoden ad absurdum führen. Es ist allein die Sache des ruſſiſchen Voltes, sich mit ihm auseinanderzusetzen und das Schicksal zu meistern. Auch das deutsche Volk mußte sich dank der genialen Persönlichkeit unseres Führers allein helfen und wieder innerlich und äußerlich zur Freiheit durchringen.

Die Völker aber, die noch nicht hoffnungslos unter die Knute des Bolschewismus geraten find, sollen wiſſen, daß es in der Welt Mächte gibt, die den Willen und die Kraft besigen, dem finsteren Moskauer Untermenschentum mit Stirn und Faust ein gebieterisches Halt zu befehlen. Im Geiste des Führers ist das deutschjapaniſche Abkommen abgeſchloſſen worden. Im Geiste eines geordneten Völker »

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NSK Folge 275 verkehrs geachteter Nationen untereinander finden sich mutige Staatsführungen, um den drohenden Weltenbrand zu verhindern. Italien erkannte an einem Tage mit Deutſchland die nationalistische Regierung Francos in Spanien an. Runmehr hat sich Japan ideell in die

25. November 1936

gleiche antibolschewistische Front eingereiht und damit einen weltpolitischen und welthistorischen Weitblid bewiesen, auf den das japaniſche Volk stolz sein kann. Der 25. November 1936 ist in der Weltgeschichte ein Tag, über dem das Motto steht: 3um Schuße der Welt !

Das Urteil der Schaffenden :

„ Die

Arbeit

macht wieder

Freude“

Was hat „Kraft durch Freude“ geleiſtet ? – Das Leben gibt überzeugende Antwort Kleine Umſchau in Arbeitsſtätten – Neue Menſchen, neues Schaffen

NSK Drei Jahre sind es her, seitdem Reichsorganisationsleiter Dr. Ley den Auftrag des Führers zu erfüllen begann, den der Volksgemeinschaft zurückgewonnenen deutschen Arbeiter teilnehmen zu lassen an den Kulturgütern der Nation und ihm während seiner Freizeit die Möglichkeit zu wirklicher Erholung und Entspannung zu geben. Erst drei Jahre find es her, so dürfen wir mit stolzer Betonung feststellen, seitdem die NS. - Gemeinschaft Kraft durch Freude Einzug hielt in die deutschen Fabriken und Werkstätten, seitdem der Nationalsozialismus den Begriff der Arbeit vom Fluch zur völkischen Ehrenpflicht um= wandelte und der Sozialismus der Tat breitesten Volksschichten die solange als Utopie betrachtete Sehnsucht der Schaffenden erfüllte, ihr deutsches Land und das ganze deutsche Volk mit seinen unendlichen Schäßen der Kultur kennen und damit auch lieben zu lernen. ,,Deutsche Arbeiter werden in eigenen Schiffen über die Meere fahren“, so klangen einst die verlogenen Versprechungen roter Hezer. Aus nationalsozialistischer Forderung aber wurde in kurzer Frist vor aller Welt Wirklichkeit.

für elektrische Geräte, dessen Belegschaft sich von 24 000 Mann im Jahre 1933 auf über 50 000 Mann im Jahre 1936 erhöht hat. Die Betriebsführung dieses Werkes fördert die Arbeit der NS.in jeder Weise hinGemeinschaft KdF., nicht allein der Ar = sichtlich „Schönheit der Arbeitsplatz, beit" am in Kantinen, Kameradschaftshäusern, durch großzügige Scha ffung Don Parkund Sportan = lagen , sondern sie führt auch auf eigene Kosten in Verbindung mit KdF. Betriebsfahrten durch, an denen Führung und Gein folgschaft gleichermaßen selbstver ständlicher Kameradschaft teilnehmen. Neben allen erdenklichen Arten von Sport, deren Ausübung die Betriebsführung ihrer Belegschaft durch finanzielle Hilfe in der Beschaffung der Pläge und Einrichtungen ermöglicht, finden regelmäßig in den zahlreichen Gemeinschaftsräumen Abende für Bastelgruppen , Schachspieler, Photo- und Zeichenkünſtler uſw. Betriebsausstellungen statt. In

Ist es nicht schon so, daß heute die Wochenendfahrt mit KdF., die Urlaubsfahrt ins Gebirge und an die See, daß der Besuch des Theaters auch den weniger bemittelten Schichten des deutschen Volkes zur Selbstverständ= lichkeit geworden sind, Dinge, die vor

„ Die Auswirkung ist erstaunlich!“ Auf die Frage, welche Gedanken die Be = triebsführung vor allem veranlaßt haben, diese weitreichenden sozialen Maßnahmen für ihre Gefolgschaft zu treffen, erklärt der verantwortliche Direktor, Herr B.: ,,Wir sind grundsätzlich der Überzeugung, daß die Betriebsführung für das Wohl der gesamten Belegschaft verantwortlich ist. Schon aus diesem Grunde liegt uns daran, allen Arbeitern und Angestellten die Freizeit zu einer wirklichen Erholung zu gestalten, die die selbstverständliche Voraussetzung ist für eine gute und gleichmäßige Arbeitsleistung. Was machten die Betriebskameraden früher während ihres Urlaubs ? Nun, zu einer Reise reichten die Mittel meistens nicht. Sie blieben also zu Hause und ſaßen sɔ ihren Urlaub ab, ohne daß er ihnen irgendeine Abwechslung oder Zerstreuung in das Alltagsleben gebracht hätte. So hatten wir Tausende von Arbeitern in unseren Werker , die noch nie in ihrem Leben aus ihrer Heimatstadt hinausgekommen waren. Und wie ist es heute ? „ KdF. “-Reiſen ſind billig, jeder kann sich mindestens einmal im Jahre eine solche Fahrt leisten. Die Aus wirkung dieser Reisen auf die Arbeiter ist

wenigen Jahren in Deutschland und heute noch in den meisten Ländern ausschließliches Privileg der sogenannten ""besseren" Kreise waren ? Und wie sehr hat die NS.-Gemeinschaft KdF. durch ihre auf Betriebsgemeinschaft gestimmten Aktionsgebiete daran mitgeholfen, das Verhältnis zwischen Betriebsführer und Gefolgschaft in nationalsozialistischem Geist zu gestalten, eine Betriebskameradschaft zu bilden und zu festigen, in der hohe Lebensbejahung, ernster Wille zur Leistung und Einfaz für das Volk die Grundelemente ſind. Gehen wir doch hinein in einer Betrieb, um die Tatsachen mit eigenen Augen zu sehen und den wie ein Wunder wirkenden Wandel festzustellen, der sich im Laufe der isten drei Jahre hier vollzogen hat. Überzeugen wir uns, was aus Forderung und Sehnsucht aus der Weltanschauung heraus zur lebendigen Wirklichkeit wurde. Besuchen wir zum Beispiel - beliebig herausgegriffen eins der größten deutschen Werke

werden die besten Arbeiten solcher Gruppen durch Preise ausgezeichnet.

NSK Folge 275 einfach erstaunlich. Ihr Gesichtskreis wird plöglich erweitert, tausend neue Eindrüde weden ihr Interesse auf allen Gebieten des Lebens, sie beschäftigen sich von nun an mit all diesen Dingen, sie werden geiftig beweglicher. Diese Tatsache macht sich im Betrieb im günstigsten Sinne bemerkbar, weshalb die Betriebsführung von Herzen sehr gern das ihrige tut, um solche Urlaubsreisen zu fördern."

,,Alle sind dabei “ Der Sprecher des Vertrauensrates und „KdF." - Wart des Wertes, Pg. S., tann hierzu noch einige interessante Ergebnisse des dreijährigen Wirkens der NS.-Gemeinschaft „KdF." mitteilen : ,,Im Jahre 1933 fingen wir auch hier ganz flein an mit unserer „KdF. "-Arbeit. Viele standen der neuen Sache noch mißtrauisch gegen= über. Doch bald sprach es sich herum, wie bes geistert alle waren, die mitmachten, und wir trieben dazu noch unsere Propaganda. Heute ist bei uns keine Propaganda mehr notwendig. 90 v H. der Belegschaft machen jest regelmäßig Gebrauch von den verschiedenen Möglichfeiten der Unterhaltung und Erholung, die ihnen geboten werden. Die Gelegenheit, Theater und Konzerte zu besuchen, hat aus Tauſenden von Arbeitern unseres Wertes begeisterte Anhänger dieser Kunstgebiete ge= macht. Jeden Tag stelle ich zu meiner Freude fest, daß sich dadurch auch die Gesprächsthemen in den Arbeitspausen wesentlich geändert haben gegenüber früher, sehr zugunsten der geistigen Regsamkeit der Arbeiter.

Arbeitsfreude wie nie zuvor Die sportliche Betätigung unserer Gefolgschaftskameraden in „ KdF."-Kursen - das möchte ich ganz besonders hervorheben hat ausgezeichnete Erfolge gezeitigt. Die physische und geistige Förderung der Menschen durch „KdF.“ hat schon heute eine ganz be = trächtliche Leistungssteigerung zur Folge. Ich möchte hier als Beispiel erwähnen, daß die Menge der Ausschußpro = dulte sich in überraschendem Maße vermindert hat. Hier zeigt sich ganz deutlich die Tatsache der gesteigerten geistigen und förperlichen Leistungskraft des einzelnen und der Gesamtbelegschaft als unmittelbare Folge des Wirkens der NS.-Gemeinschaft ,,Kraft durch Freude". Während wir soeben Einblick genommen haben in die Auswirkungen der KdF.-Arbeit in einem der größten Betriebe Deutschlands, wollen wir nun noch ein kleineres Werk Es aufsuchen, draußen am Rande Berlins. handelt sich um einen Betrieb, in dem chemische Präparate hergestellt werden. Der Erfolg steht in jedem Gesicht ,,Unsere Belegschaft", beginnt der Geschäftsführer, Herr Sch.,,,war im Jahre 1933 48 Mann stark. Als Folge der allgemeinen großen Wirtschaftsbelebung, die seitdem durch die Maßnahmen des Führers erzielt wurde, konnten wir die Zahl unserer Angestellten inzwiſchen nahezu vervierfachen. Auch bei uns hat Kraft durch Freude Einzug gehalten, und zwar mit großem Erfolg, wie ich täglich aus den Ge-

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25. November 1936 sichtern der ganzen Gefolgschaft wahrnehmen fann. Wie Sie sehen, liegt unser Betrieb ziemlich weit außerhalb der Stadt ; fast alle, die hier arbeiten, wohnen weit weg. Sie können somit während der Mittagspause nicht nach Hause gehen. Eine Wirtschaft ist auch nicht in der Nähe, in der sie essen könnten, so war ihr Mittagsmahl immer sehr bescheiden. Aus diesem Grunde, andererseits aber auch, weil sich die Betriebsführung verpfichtet füh I t, alle , die bei uns arbeiten , teilhaben zu lassen am allgemeinen Wiederaufstieg, wirtschaftlichen errichteten wir in Zusammenarbeit mit dem Amt für Schönheit der Arbeit neben dem Werte einen Neubau mit einer modernen Küche und einem großen Speisesaal für die ganze Be= legschaft."

Eine einzige Kameradschaft Der Betriebsführer führt mich in einen großen, geschmadvoll ausgestatteten Saal. Auf allen Tischen stehen Blumen, und durch die hohen Fenster erblickt man einen großen Rasenplay. ,,Dies war früher ein Gerümpelplag", erklärt Herr Sch. ,,Jezt verbringt unsere Belegschaft hier auf Bänken und Liegestühlen ihre Mittagspause. Zuvor aber nehmen wir alle gemeinsam in diesem Raum unser Mittagsmahl ein. Betriebsfüh = rung und Gefolgschaft am gleichen Tisch. Das Essen wird umsonst ausgegeben, es geht auf Kosten des Betriebes. Die Leitung der Küche liegt vollkommen in Händen des Vertrauensrates, so daß unsere Arbeiter und Angestellten diese Einrichtung tatsächlich als ihre eigene betrachten können.“ Was sagen denn Sie zu dieser Zusammenarbeit von Betriebsführung und KdF.?" frage ich einen Arbeiter, der hinter einer Maschine seine Arbeit verrichtet. Er lacht über das ganze Gesicht : „ Bei uns gibt es keinen, dem es nicht gefällt im Betrieb. Wir wissen, unser Betriebsführer sorgt für uns, wir halten zu ihm, darum ist unser Betrieb auch eine einzige Ka = meradschaft. Da macht einem die Arbeit auch Spaß, wenn man sieht, wie alle mitmachen, und wie es überall vorwärts geht." ,,Man kann wieder lachen“ Wir kommen weiter in einen großen, hellen Raum, in dem eine Anzahl Frauen damit be= schäftigt sind, kleine Dosen und Fläschchen mit allerlei Präparaten zu verpacken und versandfertig zu machen. Die flinken Hände der angesprochenen Arbeiterin ruhen einen Augenblick, als sie freudig ihre Ansicht ausspricht : ,,Wissen Sie, ich arbeitete schon in Betrieben, bevor die Deutsche Arbeitsfront und KdF. in unsere Fabriken und Arbeitsräume kamen und das Leben hier neu gestalteten. Oft kam es damals vor, daß wir unter unglaublichen Bedingungen arbeiten mußten in schmutzigen , dunklen Räumen. Wen kümmerte das ? Da war es auch kein Wunder, wenn eine ewige Spannung bestand zwischen Unternehmer und Arbeiterschaft. Sehen Sie, gerade dieses Verhältnis hat sich heute vollkommen geändert . Wirklich , ein ganz neuer Geiſt iſt wir gehen uns, eingezogen bei

25. November 1936 Blatt 4 NSK Folge 275 wieder mit Liebe an unsere Arbeit . Wir fühlen uns auch alle mit beteiligt am Aufstieg des Betriebes .“ Zum Schluß sagte fie, und das war das schönste an ihrer Antwort : „ ... und man kann wieder lachen !“ Schluß mit Abspannung und Mißmut „Das Geld, das man ausgibt zur Durchfüh= rung der Ziele von KdF.", so fährt der Betriebsführer fort, „trägt auf weite Sicht betrachtet, reiche Zinsen . Früher zeigte sich fast bei der ganzen Belegschaft in den späten Nachmittagsstunden eine ziemliche Ermüdung . Es war keine Möglichkeit da , sich in der Mittags = pauſe wirklich zu erholen . Heute steigen die Leistungen aller hier Beschäf = tigten dauernd , die abgespannten Gesiche ter, Streit und Zank verschwinden . Ieder hängt an seinem Betrieb . Wir spüren dies vor allem daran, daß bei uns Personalwechsel eine Seltenheit ist, weil sich jeder in der Betriebsgemeinschaft als Glied einer Familie

Das Leben hat geantwortet

Wir haben einen Blick geworfen in eines der größen deutschen Werke, wir haben einen kleineren Betrieb aufgesucht , einen als Beiſpiel für tausend andere ; Betriebsführer haben gesprochen und Arbeiter , Vertrauensmänner und KdF.-Warte . Sie haben uns den Erfolg, die tiefe Wirkung der dreijährigen Tätigkeit der NS.-Gemeinschaft Kraft durch Freude" vor Augen geführt, einen Erfolg, der uns alle verpflichtet , jeder an seinem Platz ob Betriebsführer oder Arbeiter -- mitzuhelfen und mitzuarbeiten an dem großen Werk zum Nuzen des ganzen Volkes. Neue Menschen begegnen wir überall, die froh, voll innerer Zufriedenheit und erfüllt von einem gesunden , bejahenden Lebensgefühl schaf= fen an einer Arbeit, die dem Volk darum Segen und Glück bringt. H. Schwaibold .

fühlt.“

Quell der Volkskraft Gespräch mit dem Reichssportführer über die Arbeit des Kd F.- Sportamtes Stählung des Leiſtungs- und Lebenswillens

NSK Seit drei Jahren hat die NSG. Kraft durch Freude ihre unendlich_ſegensreiche Tätigkeit unter den schaffenden Menschen ausgeübt. Im Rahmen der Arbeiten dieſer ge= waltigen sozialen Schöpfung nimmt das Sportamt eine bedeutungsvolle Stellung ein. Die Forderung des Führers , jedem Deutschen die Segnungen der Leibesübungen zu= teil werden zu lassen, ist große Verpflichtung . In einer Unterredung hat der Reichssportführer von Tschammer und Osten als Amtsleiter des Sportamtes der NSG. Kraft durch Freude der NSK ausführlich die A u swirkung des KdF. - Sports dargelegt. Der Reichssportführer führte aus : „ Die Leibesübungen ſtehen mit im Mittelpunkt nationalsozialiſtiſcher Gesamterziehung. Der gemeinsame neue Weg der Hitlerjugend und der Reichssportführung findet in der Arbeit des Sportamtes der NSG. Kraft durch Freude feine Ergänzung , wollen wir dahin kommen , daß wirklich jeder deutsche Volksgenosse seinen Leib im wahrsten Sinne des Wortes ertüchtigt. Das Millionenheer werftätiger Men = schen bedarf dringend des Sportes, um für ſeine berufliche Tätigkeit auch den törperlichen Ausgleich zu finden . Es war schon bei der Gründung der . NSG. Kraft durch Freude klar, daß nicht von heute auf morgen alle Schaffenden für die Sache der Leibesübungen zu gewinnen seien. Es kam uns nicht auf eine Sport pflicht an ; Sport auf so breiter Grundlage fann nur freiwil Iig getrieben werden . Ieder muß von sich aus den Wert von Turnen , Sport und Spiel er= kennen. Durch die NSG. Kraft durch Freude wird jedem unter einfachsten Bedingungen die Möglichkeit eines überprüfens und Stärkens seines Körpers gegeben ."

Das Sportamt, das schon rein zahlenmäßig seit dem Beginn der Arbeit einen gewaltigen die Ziffer der Teils Aufschwung erlebt hat nehmer ist von 1934 jetzt bereits verzehn = facht —, hat in erster Linie die Aufgabe, sich in die Reihe der Organiſationen und Formationen zu stellen, die unermüdlich für die Sache der Leibesübungen kämpfen . Es iſt alſo Trommler und Wegbereiter für den deutschen Volkssport. Der Reichssportführer kennzeichnet diese Aufgabe mit folgenden Worten : ,,Deutschland hat seit 1933 der sportlichen Schulungsarbeit sein besonderes Augenmerk ge= schenkt und hat dabei eine Aufbauarbeit ges leistet, die ihren schönsten Erfolg in den Olym= pischen Spielen zu verzeichnen hatte. Aber diese ungeheure Leistung darf damit nicht beendet sein ; sondern sie muß zugleich der Auftakt für eine weitere und viel größere Arbeit auf dem Gebiete der Leibesübungen sein. Der Kd F.Sport ist ein Mitstreiter für diese Aufgaben." Die Frage nach dem organisatorischen Einsaß der Arbeit beantwortet der Reichssportführer anschließend : Überall in den deutschen Gauen stehen Sport= werbewarte in vorderster Front, um jeden aufzurütteln und ihn für die Sache der Leibesübungen zu gewinnen. Auf Grund ihrer Arbeit, die zusammen mit den Sportlehrern durchgeführt wird, baut sich das gesamte Sportamt auf. Um die Einheitlichkeit in der Führung der sportlichen Belange auch hier zum Ausdruck zu bringen, liegt die Leitung des Sportamtes und des Reichsbundes für Leibesübungen in einer Hand. 32 Gausportreferenten tragen die Ge-

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NSK Folge 275 danken und die Arbeit des Sportamtes nach Ost und West, nach Nord und Süd. In den einzelnen Gauen wieder sind die Sportämter und Stützpunkte die Organiſationsgrundzellen der gesamten Gliederung. Diese sind die Träger der praktischen Arbeit und ihnen fällt die Auf gabe zu, in ihrem Bereich Kurse und Verans staltungen durchzuführen, die der förperlichen Ertüchtigung und sportlichen Feierabendgestal. tung des deutschen Arbeiters dienen. Die Sport, ämter selbst werden von hauptamtlich angestellten Sportamtswarten geleitet, die Kurse unterstehen in der technischen Leitung geprüften und für den KdF.-Sport besonders geeigneten Turn, und Sportlehrern. ,,Der Sport", führte der Reichssportführer, auf die praktische Durchführung und den Wert der Arbeit eingehend, aus, „ der seine Wurzeln im Betrieb, also der Einheit, der Gemeinschaft hat, geht von der Erkenntnis aus, daß an der Arbeitsstätte die Möglichkeit geschaffen werden muß, der einseitigen Beanspru chung des menschlichen Organismus - denn als solche ist die berufliche Tätigkeit der meisten Volksgenossen anzusehen entgegenzuwirken und den erforderlichen Ausgleich durch die Leibesübungen zu schaffen. Sport und Spiel in der einfachsten Form betrieben, erhalten die Spannkraft und die Leistungsfähigkeit des einzelnen, fördern den Lebenswillen und die wirtschaftliche , politische

Rote

sowie fulturelle Kampfkraft der Nation. Der Sportwerbewart im Betrieb als Propagandist dieser Zielsetzung erfüllt eine hohe volksgesundheitliche, sozial- und rassenpolitische Aufgabe." Hinsichtlich der kommenden Aufgaben erklärte der Amtsleiter, daß es vor allem darauf anfomme, immer mehr Volksgenossen für die Leibesübungen zu gewinnen , sie davon zu überzeugen, daß Turnen , Sport und Spiel der unerschöpfliche Quell für die Volts = traft sind, und daß sie daher mit Recht im Mittelpunkt des Interesses stehen. ""Es geht nicht um eine lehrhafte Arbeit,“ sagte der Reichssportführer, sondern um das freudige Mitmachen jedes einzelnen. Kraft durch Freude will ja lehten Endes jeden deutschen Volksgenossen erst einmal den wirtlichen Wert der Leibesübungen am eigenen Körper spüren lassen. Wer in der fröhlichen Gemeinschaft mitturnt, spielt, schwimmt und -rudert, wer im Kreise froher Kameraden in die deutschen Wälder, die Berge und an die See fährt, und so die Schönheiten der heimatlichen Gaue kennenlernt, wer die Winterpracht der Berge erlebt hat, den wird es nicht mehr loslassen. Auch er wird sich einreihen in die große Gemeinschaft der Sporttreibenden und so an sich selbst erfahren, daß die NS. -Gemeinschaft Kraft durch Freude ihren Namen zu Recht trägt.“

Inquisition

Aus der Blutjustiz der Sowjets — Die Bestialität als Richter NSK Die Union der sozialistischen Sowjetrepubliken ist nach den Aussagen eines bekann= ten Staatsmannes ein Land, in dem man mit den Köpfen Fußball spielt. Man ist gezwungen festzustellen, daß die Sowjets in barbarischer Bestialität tatsächlich über ungeahnte Erfahrungen und tägliche Übung verfügen. Es vergeht kein Tag in der Sowjetunion , an dem nicht mehrere Bürger wegen sogenann = ter ,,Sabotage am Aufbau ", ,,Sabotage gegen die Stachanowbewegung", wegen Konterrevo= lution“ und „ Spionage" erschossen werden. Solange es sich bei dieſen Erſchießungen um Angehörige des Staates handelt, der Terror, Unters drückung und brutale Gewalt zum Staatsprinzip erhob, werden in uns nur menschliche Gefühle für jene Betroffenen wach, denn wir wiſſen allzu genau, daß kaum ein Ange = flagter der Blutjustiz der Sowjets entgeht. über alle Maßen aber sind wir als deutsche Nation interessiert in solchen Fällen, wo man meint, deutsche Staatsbürger , die in Sowjetunion arbeiten, in ähnlicher Weise verdächtigen und behandeln --zu können. Wir wissen nur zu genau - daß haben der Schachty - Prozeß des Jahres 1928, der Rams in - Prozeß gegen den französischen Generalstab und französische Staatsbürger im Jahre 1930 und der Schädlingsprozeß des Jahres 1933 gegen englische In-

genieure gelehrt, mit welchen Mitteln die roten Henker ihren Opfern den Prozeß machen , wir wissen, daß in solchen Fällen die GPU.- Geſtändnismaschine ausgezeichnet arbeitet und bestellte Spitel hier meisterhafte Arbeit leisten. In voller Erinnerung ist auch noch die Rolle des Russen Peschachonoff im Schachty-Prozeß. Wer aufmerksam die Prozesse, die von den sogenannten sowjetischen "" Gerichten" gegen die eigenen Staatsbürger geführt wurden, verfolgt hat, wird wissen, was er von dem „ Geständnis“ des deutschen Ingenieurs Stickling, der in Nowosibirsk wegen ,,Sabotage am Aufbauwerk der Sowjetunion" und ,,Spionage" zu halten hat. Im Zusammenhang mit diesem Prozeß, der unter Ausschluß der Öffentlichkeit durchgeführt wurde, fiel auch der Name des Staatsanwaltes der UdSSR., Wys chinsky . Wyschinsky hat im Juni 1935 in seinem offiziellen Organ die Massenverhaftung Unschuldiger , die sich auf Grund der Untersuchungsmethoden zu jeder Schuld bekannten, ebenso gegeißelt, wie die Arbeit des höchsten Gerichts in Moskau, wo zum Beiſpiel am 8. Mai 1935 festgestellt wurde, daß drei Richterkollegien an diesem Tage etwa 60 Fälle zu bearbeiten hatten. Ein Kollegium hatte von 9 Uhr früh bis 5 Uhr nachmittags 25 Fälle in der Berufungsinstanz zu erledigen, das heißt, für jeden Fall wurden durchschnittlich 19,2 Minuten gebraucht. Wenn schon der Generalstaatsanwalt selbst diese un-

NSK Folge 275 geheuerlichen Zustände der Sowjetjustiz öffentlich zugeben muß , wie muß dann erst die Wirklichkeit beschaffen sein ! Im Mai 1935 wurde übrigens der Moskauer Berichterstatter der polnischen " Gazetta Polska" ausgewiesen, weil er sich in offener Art über schematisch Verhaftungen, ungerechtfertigte durchgeführte Verhandlungen und unglaubliche Urteile in seinen Berichten geäußert hatte. Daß der Prozeß in Nowosibirsk in seiner Aufmachung, Anlage und Durchführung dem ortsüblichen sowjetischen " Rechts"prinzip entspricht, beweist ein Blick zurüd. Wir wollen uns hier nur darauf beschränken, wenige Tatsachen aus einem in Moskau durchgeführten Prozeß gegen drei reichsdeutsche Studenten anzuführen. Bezeichnend ist, daß der als Vertreter der Anklage im NowosibirstProzeß genannte Staatsanwalt des bolschewistischen Militärgerichts der Jude Ulrich auch in diesem sogenannten Kindermann-Prozeß eine wesentliche Rolle spielt. Die drei Studenten wurden nach kurzem Studienaufenthalt in Mostau verhaftet. Besonders war hier der Vertreter der KPD. bei der Komintern beteiligt. der frühere Reichstagsabgeordnete Heinz Neumann , der Henker von Kanton, derselbe Mann, der heute bei den internationalen Kommandos in Madrid eine große Rolle spielt. Wochen und Monate verbrachten die drei Studenten hinter den hohen und dicken Mauern des Hauses der GPU . an der Lub = janta, von dem ein russischer Sozialist einmal sagte, das Schicksal selbst hätte bereits für die Bedürfnisse der künftigen GPU. gesorgt, als es sich darum bemühte, mitten im Herzen von Moskau ein derartiges Gebäude zu erstellen. Bei dem Verhör wurde K. vorgeworfen, daß er nach Rußland gekommen sei, um mit seinen beiden Kameraden Spionageaufträge für die deutschen Faschistenbünde auszuführen. Als er erklärte, schuldlos zu sein, hielt man ihm zwei Schriftstücke vor, in denen seine beiden Freunde mit eigenhändiger Unterschrift unter Druck und Gewaltanwendung hatten zugeben müssen, im Auftrage der deutschen Rechtsorganisation Consul" entsprechende Beauftragungen für die Auskundschaftung des Kremls und der Komintern gegeben zu haben. Monatelang saßen die drei als Todeskandidaten der GPU. in Haft und mit bestialiſchen Mitteln versuchte man alles irgendwie Wissenswerte aus ihnen zu erpreſſen. Man entzog ihnen die Nahrung, brachte sie in Zellen unter, die in der Nähe von Erschießungsstätten lagen, holte sie mitten in der Nacht zum Verhör, und quälte sie auf jede mögliche Art, nur, um die gewollten Geständnisse zu erzwingen. Man schickte den Gefangenen verkleidete Spit = zel und Provokateure in die Zellen, ließ sie dazu überreden, Kasfiber zu schreiben, die dann natürlich in die Hände der GPU. fielen und so als neues Mittel gegen die Angeklagten benutzt werden konnten. Nach wochenlan = gen Peinigungen und Verhören brutalster Art und durch den Hinweis , daß man sich in Deutschland an den Eltern rächen werde, expreßte man schließlich auch ein Geständnis. Kurz vor den öffentlichen Prozessen beginnt dann jeweils die gefürchtete " Nervenmassage", welcher die GPU . ihre Erfolge verdankt. Man

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25. November 1936 zwang K. mit den gemeinsten Methoden dazu, ein Schreiben, das bereits aufgesetzt war, abzuschreiben und zu unterzeichnen, in dem die Schuld seiner Kameraden zugegeben wurde. Troy all dieser Geständnisse wurde ein Riesenprozeß durchgeführt. Während K. und einer seiner beiden Mitleidenden sich in dieser öffentlichen Verhandlung von den erpreßten Geständnissen freizumachen versuchten, erklärte der Dritte, daß er sein verfehltes bürgerliches Leben eingesehen habe und sich restlos zum Bolschewismus bekenne. Er war als Jüngster ein willenloses Werkzeug der GPU . geworden. Alle drei verurteilte man zum Tode, schleppte sie aber trotzdem noch monatelang unter dauernden Beinigungen durch die Kerter der Sowjetunion, bis schließlich die ersten beiden gegen einige Bolschewisten ausgetauscht wurden. Dem " Geständigen" aber hatte seine Erklärung nichts genugt , denn nach der amtlichen Mitteilung des Außenkommissariats „starb" er am 23. März 1926 „ an Herzschlag" in dem Innengefängnis der GPU . Nur ein Beispiel für ungezählte, das höchstens die Gewaltmethoden noch übertrifft, wurde hier angeführt, und es ist aus den nüchternen Worten kaum zu entnehmen, mit welchen widerwärtigen Roheiten und Gemeinheiten schuldlose Menschen täglich bearbeitet werden. Es darf nicht mehr zu lange dauern, bis auch in den anderen Staaten Europas das wahre Wesen jenes Regiments der Rechtlosigkeit und des blutigen Terrors in seiner ganzen Schändlichkeit erkannt ſein wird . Vom Siz der roten Inquisition , dem Kreml, aus werden die Völker Europas in Brand gesteckt. Die roten Henker arbeiten wie lange wird das Weltgewissen noch schweigen ? Deutschland hat den Bolschewismus erkannt, hat ihn aus dem eigenen Land kraft seiner Weltanschauung und ihrer Erkenntnis vertrieben. Deutschland kennt seine Mission, von deren Erfüllung das Volk nichts abschrecken Gesa. kann.

Stimme des Auslands

Bolschewistische Propaganda in rumänischen Schulen Verhaftungen jüdiſcher Schüler NSK Nach Meldung der „ Czernowizer Deutschen Tagespost" legte der Schulinspektor der Bukowina, Dobos , dem rumänischen Unterrichtsminister einen Bericht über die in der legten Zeit aufgedeckten kommunistischen Umtriebe in dem Mädchenlyzeum von Suceava und in der Knabenerziehungsanstalt von Hotin vor. Auf Grund dieses Berichtes verfügte der Unterrichtsminister den Ausschluß von acht jüdischen Schüle rinnen und siebenundzwanzig größtenteils jüdischen Schülern. Die Betreffenden sind für immer von allen Schulanstalten Rumäniens ausgeschlossen und werden den ordentlichen Gerichten zur Aburteilung übergeben. In Zukunft soll auch eine scharfe überwachung der Schüler außerhalb der Schule durchgeführt wer den, um weitere kommuniſtiſche Umtriebe in der Bukowina zu unterbinden.

Erfolge

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NSK Folge 275

haben

den

Willen

gestärkt

Kleine Bilanz der Fachtagungen des Reichsbauerntages - Klare Zielsetzung des Landvolfs - Ausrichtung auf große Forderungen NSK Nun sind die Fachtagungen des vierten Reichsbauerntages beendet. Das Führer- und Unterführerkorps der bäuerlichen Selbstverwaltung hat in zahlreichen Sondertagungen der einzelnen Hauptabteilungen des Reichsnährstandes und der verschiedenen Hauptvereinigungen all die drängenden Fragen durchgearbeitet, die heute im Rahmen der gesamten Ernährungswirtschaft gelöst werden müſſen .

Es ist bei der totalen Durchdringung der nationalsozialiſtiſchen Weltanschauung in alle Lebensgebiete des Voltes schon Tradition ges worden, daß auf ſolchen Tagungen die Behandlung der Menschen und der Einsaß der menschlichen Willenstraft im Vordergrund stehen. So standen auch auf der Sondertagung der Reichshauptabteilung I in erster Linie die Fragen zur Debatte, die das soziale Leben auf dem Lande, insbes sondere für die Landarbeiterschaft, verbessern sollen. Die Erfahrungen der letzten Monate haben gezeigt, daß es der höchsten seelischen Bereitschaft des Landvolkes bedarf, wenn die hohen Aufgaben der Erzeugungsschlacht, der Nahrungssicherung, bewältigt werden sollen. Wohl ein jeder weiß, daß dabei die Frage des Arbeitseinsazes heute vielleicht die schwerste in der Landwirtschaft überhaupt ist. Darum wurde in den verschiedenen Vorträgen, die sich mit dem Arbeitseinsatz befaßten, immer wieder zum Ausdruck gebracht, daß der Schwerpunkt der Sozialarbeit in der kommenden Zeit sich in der Hauptsache mit diesen Fragen zu beschäftigen habe. Der Arbeitseinsaß und seine Überwindung stellen eine Aufgabe dar, die alle Gebiete des sozialen Lebens auf dem Lande irgendwie angeht. Der Landesbauernführer von Ostpreußen betonte darum auch mit Recht, daß schon bei der Landjugend diese Arbeit einsehen müſſe. Früher sei die Landjugend unzureichend unterrichtet und geschult worden, und die Folge ſei das Wachſen eines Minderwertigkeitsgefühls gewesen, durch das jeglicher Leistungswille gelähmt wurde. Be= rufsstolz und das Bewußtsein des Wer = tes der eigenen Arbeit müſſen in der Landjugend sowohl wie im Landvolk überhaupt wieder festen Fuß fassen.

Die vergangene Zeit hat leider die Landarbeiterschaft der ländlichen Gemeinschaft, dem dörflichen Lebenskreis entfremdet. Das hat in erster Linie zur früheren Unzufriedenheit unter der Landarbeiterschaft geführt. Man verkennt aber die geistige Haltung des Landarbeiters, wenn man glaubt, nur mit Tariflohnänderungen sein Leben neugestalten zu können. Nein, das Verlangen des Landarbeiters geht nicht in erster Linie nach Geld, sondern nach Land ! Man gebe dem Landarbeiter als Lohn Land zu Nuzung. Dann wird er auf dieſem ſeinem Land schon zeigen, was er zu leisten vermag. Wertsteigerung des Landarbeiterlohnes

durch eine einwandfreie Wohnung mit Stall und Gartenland oder gar mit Acer- und Kuhweide das ist ein Lohn , der der Ar beit und dem Wesen des Landarbeiters gerecht wird. Der in der dörflichen Gemeinschaft fest verankerte, bodenverwurzelte das und selbstwirtschaftende Landarbeiter muß das Ziel ſein, und am Ende dieses Weges muß die Möglichkeit stehen, daß der Landarbeiter auf einer Neubauernstelle angesezt wird. Diesen Weg folgerichtig durchführen heißt: die Arbeitseinsatzschwierigkeiten, auf lange Sicht gesehen, zu beseitigen. Alle Fragen und Aussprachen der Fachtagungen zeigten das konsequent verfolgte Ziel, das ganze Landvolk ständig klarer so auszurichten, wie es die Grundsäge des Nationalsozialismus verlangen. Natürlich gibt es auch heute noch Probleme, die das Leben auf dem Lande schwierig erscheinen lassen. Aber das sind Verhältnisse, die sich bei Einsaß des Willens leicht überwinden laſſen können. Arbeitserleichterungen für die Landfrau , Zurückführung der Landfrau auf ihre Pflichten als Frau und Mutter, weltanschauliche und berufliche Ertüchtigung der Landjugend, Feierabendgestal= tung, Belebung des dörflichen Feier- und Festeslebens, das alles sind Mittel, um das soziale Leben auf dem Lande neu zu gestalten. Darüber hinaus aber vergesse man doch nicht die hohe ethische Bedeutung der Ar = beit an der Scholle. Das ist vielleicht die entscheidende Frage überhaupt, daß das deutsche Volk insgesamt sich nun der Bedeutung der ländlichen Arbeit klarwird und daß aus dieſer Erkenntnis heraus die deutsche Jugend wieder beginnt, aus der Stadt heraus aufs Land zu wandern, um einer jahrzehnte-, ja, man kann schon fast sagen, jahrhundertelangen Entwicklung Einhalt zu tun, die die Grundlagen des deutschen voltlichen Lebens überhaupt er= schütterte. Daneben wurden selbstverständlich in umfassendem Maße die vielerlei Einzelaufgaben der Ernährungswirtschaft behandelt, durch die die möglichst ausreichende, gleichmäßige und gerechte Versorgung des deutschen Volkes mit Nahrungsmitteln gewährleistet werden soll. Wer diese Tage in Goslar mitgemacht hat und wer auf den Sondertagungen die verschiedenen Referate der für die einzelnen Gebiete verant= wortlichen Männer sich anhören konnte, der wird das Bewußtsein mitgenommen haben, daß die nationalsozialistische Agrarpolitik etwas ganz anderes ist als die in früheren Zeiten Agrarpolitik vom grünen übliche Art der Tisch". Es ist vor allem das Gebiet der Marktordnung , auf dem die verschieden sten Probleme angepackt wurden, weil gerade Wirthier nationalsozialistische praktischer zu schaftsauffassung Auswirkung gebracht worde i st. Es ist interessant,

zu erfahren,

wie diese

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RSK Folge 275 Marktordnung im einzelnen gehandhabt wird. 150 Marktverbände, Marktgemeinschaften und Bezirksgruppen sind es, durch die die Hauptvereinigungen des Reichsnährstandes ihre ' prat tische Arbeit draußen auf dem Lande bewältigen. Damit nun in der Zentrale dieser Arbeit, in der Reichshauptabteilung III, jeder= zeit ein Überblick über diese vielfältigen Maßnahmen gegeben ist, wurde die Marktüberwachung geschaffen. Hier wird immer wieder festgestellt, wie die Maßnahmen an der Front wirken und wo vielleicht andere und beſſere Wege beschritten werden müſſen . Nur ſo war es möglich, das Prinzip der festen Preise und der gerechten Preise zielbewußt und erfolgreich durchzuführen. Es ist zweifellos nicht einfach, Preisschwankungen auszuschalten, wenn Span= nungen in der Versorgungslage auftreten. Aber in der Praxis hat es sich gezeigt, daß der nationalsozialiſtiſche Staat mit allen Mitteln seine Grundsätze auch in dieser Hinsicht durch= zusehen weiß. Durch das Zusammenwirken von Erzeugungsschlacht und Marktordnung sind dem deutschen Volke die grundlegenden Nahrungsgüter in ausreichender Menge und gerechter Verteilung garantiert. Wenn auch die Landwirtschaft in ihren bisherigen Ertragssteigerungen entscheidende großartige Erfolge zu verzeichnen hatte, so wird sich doch in den kommenden Jahren noch manches verbessern laſſen. Auch die legten Refer =

Genosse Trozki

geht es gut

Der „ arme Verbannte“ mit luguriöſer Sommervilla NSK Das in Hermannſtadt erſcheinende Blatt Süd-Ost" veröffentlicht interessante Einzelheiten über den Aufenthalt Trogkis in Norwegen und die damit für den norwegischen Staat verbundenen Maßnahmen und Untosten. Es wird folgendes ausgeführt : ,,Die rege politische Tätigkeit, die Troklij Bronstein in der lezten Zeit von seinem Landfit in Norwegen aus entfaltete, hat bekanntlich die norwegische Regierung gezwungen, ihn in Haft zu nehmen. Zunächst war davon die Rede, daß man den unverbesserlichen Weltrevolutionär auf die norwegische Festung „ Oscarsborg" sehen werde. Es ist aber ein offenes Geheimnis, daß Trozkij in der norwegischen Regierung gute Freunde beſiht, und ſo iſt es leicht verständlich, daß man von seiten Norwegens bestrebt ist, gegen den alten roten Fuchs humane Maßregeln" zu ergreifen. Nun hat man Trozkij auf dem_Gut_Sundby bei Hurum , das einem Osloer Spediteur als Sommerwohnung diente, interniert. Das be-

25. November 1936 ven auf dem lezten Hof zu mobilisieren , dazu dienten die Fachtagungen mit ihren verschiedenen Vorträgen über die Einzelgebiete der Erzeugungsschlacht. Im Vorder= grund stand dabei ua. auch die Lösung der Fettfrage. Die Versorgung mit Milch und Molkereierzeugnissen hat sich zwar seit dem Vorjahr wiederum erheblich verbessert, zweifellos ein Erfolg der Milchablieferungspflicht. Aber es muß der deutschen Landwirtschaft ge= lingen, die jährliche Milchleistung der Kühe im Durchschnitt um 300 bis 400 Liter zu steigern, also von Liter 2300 auf etwa 2700 Milchleistung Liter zu kommen. Dann wird es möglich sein, die Butterversorgung aus eigenen Mitteln ſicherzustellen. Aber das ist nur ein Beiſpiel ! Ähnliche Arbeit wird aber auf duhenderlei Einzelgebieten geleistet werden. Dieses eine Beiſpiel aber zeigt, wie oft Kleinigkeiten beim einzelnen landwirtschaftlichen Betrieb zu volkswirtschaftlich entscheidenden Mengen in der Gesamtheit der Betriebe werden können. Nun haben die Bauernführer auf den Sondertagungen neues Rüstzeug mit auf den Weg bekommen . In der Kameradschaft der vielen Kampfgenossen und Arbeitsgefährten ist der Wille gestärkt, das Ziel klarer und eindeutiger geworden. Die Aufgaben stehen nun fest, und nun liegt es bei den Angehörigen des Landvolks, daß sie durch Willenskraft und Einsatzbereitschaft das gesteckte Ziel erreichen!

ſagte Gut liegt wunderschön gelegen am reizenden Oslofjord. Hier pflegen die reichen Leute aus der norwegischen Hauptstadt ihre kostbaren Sommerwohnungen zu haben, denn, wie gesagt, es ist hier eine reizende Gegend. Trogkis „ Gefängnis" besteht aus zehn Zimmern mit ſämt= lichem Beigelaß sowie einem prachtvollen Garten, der ihm unbeschränkt zur Verfügung steht. Selbst für ein Telephon und ein Privatauto hat man gesorgt. Was Trogki auf seinem unfreiwilligen Aufenthaltsort allein bedrücken mag, ist die ständige Anwesenheit von acht kräftigen norwegischen Staatspolizisten. Man muß aber verstehen, daß diese mehr zu seinem persönlichen Schuh, als zur Bewachung seiner täglichen Tätigkeit vorhanden sind, da sich Trozki von seiten einiger norwegischer Parteigruppen, denen sein Aufenthalt in Norwegen unerwünscht ist, bedroht fühlen muß. Die große Sorge der norwegischen Regierung, das Leben der Weltrevolutionärs Trozti in Norwegen auf die beste und angenehmste Weise zu schützen, ist für sie selbstverständlich mit großen Kosten verbunden. Wie die Osloer Zeitung "" Aftenposten“ kürzlich feststellte, kostet Trokki: dem Staat Norwegen jährlich 12 490 RM.

NG K Das Deutſche Recht Gonderdienſt

Schach

den

Spekulanten !

Sozialrecht schüßt das Volk - Der Richter muß Herr des Verfahrens ſein NSK Zwischen den vielfach nicht mehr zeitgemäßen Gefeßen aus früherer Zeit und den großen neuen Gesetzgebungswerken des Dritten Reiches gibt es noch eine Fülle von Gesetzes= bestimmungen, die vielfach als Übergangs = oder Notrecht bezeichnet werden. Bis zur Machtübernahme durch den Nationalsozialismus fehlte es an einer wirksamen Staatsgewalt und daher auch an jeder politischen Ordnung. Auf politischem, wirtschaftlichem," sozialem und fulturellem Gebiete herrschte ein vollkomme = Seit dem Jahre ner Zusammenbruch. 1930 hatten die verschiedenen Systemregierungen versucht, unter Außerachtlaſſung der Grundsäge der Weimarer Verfassung durch Erlaß von Notverordnungen der stets wachsenden Not und dem Zerfall der Ordnung wenigstens einigermaßen zu steuern. Unter Berufung auf den Staatsnotstand richtete man ein autoritäres Regime auf. Dieser Versuch war zum Scheitern verurteilt, weil keine Regierung ein= schneidende Maßnahmen im Gesetzeswege durchführen kann, wenn sie nicht im Volke Rückhalt und Gefolgschaft findet. Die Politik der Rotverordnungen war von keiner einheitlichen Weltanschauung getragen und erfüllt. Als Adolf Hitler am 13. Januar 1933 diesen völlig zusammengebrochenen Staat von Weimar übernahm, konnte er selbstverständlich nicht über Nacht in Form von großen Gesetzgebungswerken alle Lebensgebiete von Grund auf neu regeln. Dazu bedurfte es viel Zeit und einer inneren Gesundung des deutschen Voltes. Die Bestimmungen der Notverordnungen blieben daher zum Teil in Kraft, neue Übergangsbestimmungen mußten auf allen Gebieten in aller Eile erlassen werden, um dem fort= schreitenden Verfall erst einmal Einhalt zu ge= bieten.

Dieses Notrecht unterscheidet sich aber von dem vor 1933 in Geltung geweſenen ganz Überall da, wo bestehende Notverwesentlich ordnungen weiter in Geltung blieben, änderten fie ihren rechtlichen und politischen Charakter. In der nationalsozialistischen Weltanschauung fanden die Gesetzesnormen erst einen flaren Wert- und Auslegungsmaßstab und erst im Volksstaat Adolf Hitlers wirkliche Bedeutung. Der Wille des Führers und der nationalsozialistischen Bewegung bildeten von nun an die Geltungsgrundlage aller gefeßlichen Bestimmungen, die ihnen eine freiwillige Anerken = nung und Gefolgschaft sicherten. Bei Anwendung des übernommenen Rechts stellte sich deutlich heraus, daß es weniger auf die Gesetze selbst, als auf den Geist ankommt, aus dem heraus Recht gesprochen und in der Praxis angewendet wird. So gilt zum Teil heute noch

dieses vielfach als Notrecht bezeichnete übergangsrecht. Unter Berufung auf die gewa ltigen Erfolge , die die Regierung Adolf Hitlers in der Bekämpfung der Not und Arbeitslosigkeit aufzuweisen hat, wird von manchen Seiten gefordert, daß das Notrecht wieder abgebaut werden und verschwinden müſſe, da feine Voraussetzungen , nämlich das Vorliegen von allgemeinen Notzeiten, heute fortgefallen seien. Diese scheinbar ansprechende Begründung ist unrichtig. überdies und gefährlich Hinter ihr verschanzen sich vielfach Grundstücksspekulanten, Geldverleiher und jüdische Geschäftemacher aller Art. Sie möchten insbesondere die dem Richter durch das Vollstreckungsnotrecht gegebene Autorität und Entscheidungsfreiheit im Vollstreckungsverfahren wieder beseitigen und ihm die unwürdige Stellung anweisen, die er früher hatte, als er nämlich gesetzlich gezwungen war, auf Antrag der Gläubiger Grundstücke zu versteigern, Pfändungen zuzulassen, Mieter zu ermittieren und Offenbarungseide abzunehmen, auch wenn er sah, daß die Schuldner unverschuldet in Not geraten, daß Werte weit unter ihrem Wert verschleudert wurden und daß sich der Gläubiger durch unlautere Machenschaften und Schiebungen in den Besitz eines formalen Titels gesetzt hatte. • Diesen Leuten muß natürlich das „ Gesetz zur Verhütung mißbräuchlicher Ausnutzung von Vollstreckungsmöglichkeiten " ein Dorn im Auge ſein. Sie haben nie danach gefragt, ob ihr Vorgehen gegen den Schuldner eine „ dem widergröblich Volksempfinden gesunden sprechende Härte" darstellt. Wer heute noch sein Ideal in einem „ freien" und ,,ungebundenen" Wirtschaftskampf sieht, in dem der wirtschaftlich starke den wirtschaftlich schwächeren Volksgenossen ohne weiteres vernichten kann und auch darf, muß freilich eine Bestimmung ablehnen, die die Zulässigkeit einer Zwangsversteigerung auch davon abhängig macht, ob die Nichterfüllung der fälligen Verbindlichkeit auf Umständen beruht, die in der wirtschaftlichen Gesamtent = widlung begründet sind und die abzuwenden der Schuldner nicht in der Lage war“. Dem individualistischen Denken widerspricht es, danach zu fragen, ob der Schuldner, ohne daß ihn ein Verschulden trifft, infolge von Ausfällen an Mieten oder eines wesentlichen Rückganges oder sonstigen Erträgnisse des Grundstüds ... nicht in der Lage war, die aus den Erträgnissen zu deckenden wiederkehrenden Leistungen zu erfüllen". Diese wenigen Beispiele aus dem großen Gebiet des sogenannten Notrechts mögen genügen,

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NSK Folge 275 um zu zeigen, daß auch das Übergangsrecht Rechtsgedanken enthält , die Vorliegen das an nicht all : gemeiner Notzeiten gebunden sind. Das sogenannte Notrecht enthält Gedanken , die dem sozialen Ver = antwortungs- und Gemeinschaftsgefühl unserer Zeit in so hohem Maße entsprechen , daß wir sie auch in guten Zeiten nicht wieder auf geben wollen und aufgeben dürfen. Das sogenannte Notrecht ist viel mehr als ein Notrecht. Es empfiehlt sich daher, auch diese wenig schöne und mit Erinnerungen an die Zeit der Notverordnungen belastete Bezeichnung aufzugeben, zumal heute mit diesem Wort von denen Mißbrauch getrieben wird, die kapitalistische und egoistische Sonderinteressen be friedigen möchten. Das sogenannte „Notrecht" i it Dollwertiges dadurch national = sozialistisches Recht geworden , daß es stets auf einen gerechten sozialen Ausgleich hinzielt. Fast

25. November 1936 jeder Schuldnerſchukbeſtimmung folgt auch eine Gläubigerschutzbestimmung, wonach zB. die einstweilige Einstellung einer Zwangsversteigerung trot unverschuldeter Not des Schuldners abwenn sie dem betreibenden zulehnen ist, Gläubiger einen unverhältnismäßigen Nachteil bringen würde". Der wieder zum Herrn des Verfahrens gemachte Richter hat heute in jedem Falle wahrhaft Recht zu sprechen und dabei in gleicher Weise das ,,berechtigte Schußinteresse des Gläubigers“ die entgegenstehenden überwiegenden Belange des Gläubigers" ebenso wie die Lage des Schuldners zu berücksichtigen. Im sogenannten Notrecht, insbesondere im Vollstreckungsnotrecht, find die Grundlinien eines zukünfti gen sozialistischen Gemeinrechts bereits enthalten. Diese sozialistischen Rechtsgrundsätze beanspruchen nicht nur für vorübergehende Notzeiten Geltung. Sie weisen vielmehr in die Zukunft und lassen eine Rechtsentwicklung erkennen, die dem Ausbau eines völkischen und sozialen Gemeinſchaftsſtaates dient. Dr. E. H.

Das Recht unserer Ahnen Die Ehre der Frau im altdeutschen Rechtsleben NSK „Ob ainer ain Frawen oder Junkfrawen an iren Eren smähen wolde und sie ruefet zu ihren Nachparn umb Hilf, und welicher das höret und fäm ihr nicht zu Hilf, der ist auch der Herschaft strafmäßig an Leib Go und an Gut mitsambt dem Ursacher." ſchützt ein altes Weistum aus Heiligenkreuz die Ehre der Frauen zu einer Zeit, als Recht und Gesetz noch nicht paragraphenmäßig niedergelegt waren, sich vielmehr nur in Form von Rechtssägen und Rechtssprichwörtern und ſpäter in sogenannten Weistümern , dh. volkstümlichen Rechtsansprüchen verständiger, rechtskundiger Männer von Mund zu Mund weitervererbten. Diese Rechtssprichwörter und Rechtsweistümer geben uns Einblick in das unserer Vorfahren , Rechtsleben und zwar insbesondere in ihr Strafrecht, Sippen und Familienrecht. Bei aller hohen Achtung die von unseren Vorfahren der Frau entgegengebracht wurde, war sie den Männern doch im öffentlichen und privaten Recht nachgesezt. Der Grund hierfür war, daß unter Umständen jeder Rechtsgang mit den Waffen ausgetragen wurde. So konnte nach dem Sachsenspiegel Eike von Repgows aus dem Beginn des 13. Jahrhunderts eine Frau nur durch einen „ Vormund “ vor Gericht klagen. Auf diese kulturgeschichtliche Tatsache hat auch Richard Wagner in seinem „Lohengrin “ zurückgegriffen , wenn er den Held seiner Handlung als Beschüßer und Streiter für Elsa von Brabant vor dem Gericht König Heinrichs erscheinen läßt. Die unverheiratete Frau stand unter der Vormundschaft des nächsten männlichen Verwandten im Mannesſtamm, dem sogenannten „ Schwertmagen" (Schwertmannen) . Mit der

Alte Weistümer und neue Gesehe Hochzeit jedoch trat sie in die Muntschaft (unter die Vormundschaft) , ihres Gatten. Das Sinn bild der durch die Verlobung bewirkten Muntschaft-Übertragung war der Schuh. Sobald die Braut -so wurde in ältester Zeit die neuvermählte junge Frau genanni den ihr vom Bräutigam dargereichten Schuh an den Fuß gesteckt hatte, war sie seiner Gewalt unterworfen. Die Sage erzählt, König Rother habe der Königstochter in Konstantinopel, um die er unerkannt freite, ein Paar prächtige Schuhe geschickt. Als die Umworbene diese Schuhe angelegt hatte, war sie durch diese List nach alt= deutschen Rechtsbegriffen bereits in König Rothers Gewalt, wie heute In der Ehe war der Mann Verwalter und Nuznießer des Frauenvermögens. War die Güterverbindung durch Tod oder sonstwie aufgelöst, so hatte der Mann das eingebrachte Gut der Frau wieder herau szugeben , ebenso wenn in der Ehe schlecht gewirtschaftet und das Frauengut verloren war. Unter Umständen war sogar Geldersaz zu leisten. So lernte der Mann die Bedeutung des Wortes : ,,Teuer in den Sack, teuer wieder heraus.“ Heute noch kennt das geltende Recht die Klage der Frau auf Aufhebung der Verwaltung und Nugnießung des Ehemannes, wenn dieser die Rechte der Frau in einer das eingebrachte Gut erheblich gefährdenden Weise verlegt. Neben der eben erwähnten Güterverbindung findet sich besonders in Norddeutschland die Gütergemeinschaft , die auch dem heutigen Recht nicht unbekannt ist, wenn auch nur traft besonderen Ehevertrages . Dieſe Gütergemeinschaft_trat entweder schon vor der Vollziehung der Ehe oder aber mit der Geburt

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Auch denn Kindertaufe bricht Ehestiftung". dem Gedanken der Bluts- und auf dieſe Sippengemeinschaft entstammenden ― Rechtsanschauungen ist die unglückselige Invasion des Rechts der Verfallzeit Roms nicht ohne Einfluß Kam doch jezt erst die volle geblieben. Testierfreiheit mittels Testaments zum Durchbruch, die soweit ging und leider heute noch - mit Ausnahme des Erbhofrechts geht, daß der Erblasser sein gesamtes Vermögen an eine familien- und sippenfreie Person übertragen kann, während sich die nächsten Angehörigen unter Umständen mit dem Pflichtteil zufrieden geben müssen.

des ersten Kindes ein. Der Sat: „ Ist die Dede über den Kopf gezogen , so sind die Eheleute gleich reich" spricht für den ersteren Zeitpunkt. Ehelichte zum Beispiel eine begüterte Frau einen mit Glücksgütern weniger gesegneten Mann, so bewahrheitete sich der schöne Spruch : ,,Wem ich meinen Leib gönne, dem gönne ich auch mein Gut." Denselben Grundgedanken be= fundet der Sat : „ Mann und Weib haben kein gezweites Gut bei einem Leib." Mit dem beiderseitigen Vermögen waren aber auch die Schulden beider Ehegatten gemeinsam zu tragen, Denn : „ Die dem Mann traut, die traut auch den Schulden“ und umgekehrt. Das Kino trat mit der Geburt unter die elterliche Gewalt des Vaters , und zwar mit allen sich daraus ergebenden Rechten und Pflichten. Besonders die Erziehungspflicht des Vaters kommt zum Ausdruck in Dem Sat: „ Der Vater muß die Kinder erziehen, bis sie sich selbst kennen .“ Nicht einmal bei gröberen Ausschreitungen der Kinder mischte Hieß es sich die öffentliche Strafgewalt ein. doch : „ Bis zum Aufgang der Beschiedenheit, dh. der Fähigkeit, selbst Bescheid zu wiſſen, soll die Rute der Kinder Miſſetat zwingen." Die elterliche Gewalt stand also während der Ehe hauptsächlich dem Vater zu. Nach deſſen Tod ging sie auf die Mutter über. Sie endigte stets mit der Volljährigkeit des Kindes. Für die Mutter aber galt der Sat : „ Solange die Frau ihren Witwenstuhl nicht ändert, ist sie ihrer Kinder Vormund." Denselben Rechtsgedanken enthält auch das Bürgerliche Gesetzbuch in § 1697 , der bestimmt: „ Die Mutter verliert die elterliche Gewalt, wenn sie eine neue Ehe eingeht." Sorglich bedacht war das alte Recht darauf, daß das Familiengut auch über den Tod hinaus den nächsten Angehörigen, vorab also den Kindern, erhalten blieb. Das belegen zahlreiche Rechtssprichwörter. So hieß es : Wer der lass' ſein will wohl und selig sterben Gut den rechten Erben“, und weiter ,,Gott, nicht der Mensch, macht den Erben“. Beſonders das Erbrecht der Kinder war Ge= genstand zahlreicher Rechtssprüche : „Wenn das Kind geboren ist, so ist das Testament schon gemacht". Das Erbrecht der Kinder machte ſogar alle sonstigen Abreden der Eheleute über ihr fünftiges Vermögensrecht hinfällig,

Wann kommt

das

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Besondere Ereignisse und Feste in der Familie erfreuten sich auch in rechtlicher Hinsicht besonderer Berücksichtigung. So wurde der Mann bei der Geburt eines Kindes häufig von einem Frontag befreit und durfte auf die Nachricht von der glücklichen Geburt sofort nach Hause eilen. Auch wurde ihm von seinem Herrn soviel gegeben, daß er davon ...Wein und schön Brot" für seine Frau kaufen konnte. Junge Ehepaare erhielten besondere Hochzeitsgaben seitens der Dienstherrschaft, ferner Zins- und Dienstfreiheit zugesichert. So besagt ein Weistum von Hachberg im Breisgau vom Jahre 1341 zum Beiſpiel : „ Nimmt ein jüngling ein wip, der git och des jares keinen haber.“ Auch das Sezen der Eltern auf den soge= nannten 99 Altenteil", die Gütergemeinschaft zwischen den Eheleuten, die Ausseßung sogenannten des des Witwengeldes, ,,Wittums", gehören zu den trefflichsten Stüden germanischer Sitte und deutschen Rechtsbrauches. So wurzelte und lebte im ganzen Volk und namentlich im Reiche der Familie ein tiefes Rechtsbewußtsein. Es galten Rechtssäge, die aus dem täglichen Geschehen erwachsen waren, und eben darum im Volke einen starken und vertrauensfrohen Widerhall fanden. Deutlichster Beweis für das Zusammenschwingen von Volks- und Rechtsseele ist die einfache Tatsache, daß die jedem verständlichen Rechtsgrundsäße sich über Jahrhunderte hinaus, ja bis in die neueste Zeit hinein erhalten konnten. Dr. D.

neue

Scheidungsrecht ?

Ein vordringliches Gebiet in der Neugeſtaltung des deutſchen Rechts Strittige Entscheidung des Reichsgerichts NSK Augenblicklich ist unsere Öffentlichkeit erfüllt von der Erneuerung des deutschen Strafrechts, dessen Grundzüge und hauptsächlichen Bestimmungen festliegen. Mit den bereits veröffentlichten Vorschlägen des Entwurfs befassen sich jezt Fachzeitschriften und Tagespresse. Dabei sind andere Rechtsgebiete, die ebenfalls einer Neugestaltung bedürfen, naturgemäß etwas in den Hintergrund getreten. Zu diesen Rechtsgebieten, die scheinbar auf Kosten der Strafrechtsform vernachlässigt wur

den und die vordringlich der Gestaltung und Durchsetzung mit nationalsozialistischem , dem Volkswillen und dem Volksempfinden gerecht werdendem Rechtsdenken bedürfen , gehört das Recht der Ehescheidung. Über das geltende Ehescheidungsrecht und seine Unzulänglichkeit ist früher auch in der Tagespreſſe viel geschrieben worden. Bewegte Klagen der durch unser geltendes Recht aufs schwerste Betroffenen, die z . B. durch Ab weisung ihrer Klage gezwungen sind , ihr

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REK Folge 275 ganzes Leben lang unter der seelischen Folter einer zuinnerst zerrütteten Ehe zu stehen, sind ebenso veröffentlicht worden wie die rechtlichen Ausführungen nationalsozialistischer Rechtswahrer, die die innere Hohlheit und Unrichtigkeit der seit der Einführung des Bürgerlichen Gesetzbuches geltenden Scheidungs- / bestimmungen klarlegten und an Beiſpielen bewiesen. Auch hier sind die Arbeiten zur Neuschaffung unseres Scheidungsrechtes seit langem aufgenommen. Der Familienrechtsausschuß der Akademie für Deutsches Recht hat etwa vor Jahresfrist einen eingehend begründeten Bor = schlag zur Neuregelung des Scheidungsrechtes der Öffentlichkeit übergeben. Aber bis zur Verwirklichung der geplanten Gesetze sind die Arbeiten noch nicht vorgeschritten. Inzwischen müssen sich also alle, die in Eheschwierigkeiten leben, mit den bisherigen Scheidungsbestimmungen abfinden. Soweit die Tatbeſtände klar und übersichtlich sind, wird sich ein Scheidungsgrund einwandfrei ermitteln lassen und die Scheidung wird ausgesprochen. Daß dabei die Unterhaltsfrage nach dem bisherigen Rechtszustande in keiner Weise zureichend geregelt ist, was auch für die Frage der Zuteilung der Kinder nach der Scheidung der Ehe gilt, soll hier einmal ganz außer acht gelassen werden. Denn das Wichtigste ist den Volksgenossen, die auf Scheidung klagen, im allgemeinen verständlicherweise, daß sie ge= schieden werden, daß sie nicht gezwungen sind, in einer die seelischen Kräfte und die Lebenslust raubenden zerrütteten Ehe zu leben, daß sie nicht verurteilt sind, ihr Leben lang auf die Gemeinschaft einer Familie zu verzichten. Das Leben liegt aber durchaus nicht immer so einfach, daß einer unserer geltenden Schei= dungsgründe zutrifft. Die Verhältnisse liegen oft so, daß wohl die Zerrüttung erkennbar ist, daß aber der Richter beim besten Willen keinen Gesetz vorgeschriebenen Scheidungsim grund feststellen kann. Dann aber ist es ihm unmöglich gemacht, die Scheidung auszu= ſprechen. So kommen die Parteien auf den Ge= danken, Scheidungsgründe zu erfinden ; fie vereinbaren beispielsweise, daß der Mann ein ehewidriges Verhalten oder gar einen Ehebruch zugibt, die Alleinschuld übernimmt und dann auch als schuldig geschieden wird. Diese Fälle kommen häufig vor. Sie sind ein Notbehelf und ſtimmen mit der Wahrheit der Begebenheiten nicht überein. Die Parteien, die solch eine Ehescheidung in ruhigem und vernünftigem Gespräch vereinbaren , täuschen mit ihrem Vorbringen das Gericht. Sind beide Parteien nach erfolgter Scheidung (auf Grund des vereinbarten Geständnisses ehewidrigen Verhaltens) vernünftig und lassen sie fich danach in Ruhe, so ist zwar der Zustand, daß dieses Ergebnis durch eine Lüge, durch eine

25. November 1936 Täuschung des Richters erzielt wurde, nicht zu billigen, aber für die Betroffenen ist jedenfalls ein praktisches, zufriedenstellendes Resultat erreicht und für sie ist alles in Ordnung. Es kann aber auch anders kommen, wie ein in der ,,Juristischen Wochenschrift" veröffentlichter Fall zeigt, über den das Reichsgericht zu entſcheiden hatte.

Die Parteien, die in finderloser Ehe gelebt hatten und miteinander aber in keiner Weise mehr austamen, obwohl ein gesetzlicher Scheidungsgrund nicht vorlag, vereinbarten, daß der Mann durch Vortäuschung eines entsprechenden Sachverhalts die Alleinschuld auf sich nehmen sollte. Dafür verzichtete die Frau auf jeden Unterhaltsanspruch gegen ihren Mann. Nachdem aber die Ehe dementsprechend wegen der Alleinschuld des Mannes geschieden war, verlangte die Frau entgegen der vorher getrof= fenen Vereinbarung von dem Manne vollen Unterhalt. Nun wandte der Mann ein, daß ein solches Verhalten der Frau arglistig und sittenwidrig sei. Dem folgte das Reichsgericht aber nicht. Es erklärte, wenn beide Parteien das Gericht getäuscht und so das Scheidungsurteil erschlichen hätten, so könne sich der Mann gegenüber dem Verlangen der Frau auf Befriedigung ihrer vermögensrechtlichen Ansprüche nicht mehr auf die Vereinbarung berufen. Denn diese sei schon in ihrem Ausgangspunkt der Täuschung des Gerichts sittenwidrig und daher nichtig. Dann aber sei auch die Abrede über die Unterhaltsfrage als Teil eines nichtigen Vertrages nichtig, so daß die Frau nun mit Recht ihren Unterhalt verlange. Nach dem formalen Wortlaut des Ge sezes hat das Reichsgericht zweifellos recht. Aber das Ergebnis befriedigt doch in keiner Weise . Wenn der Mann unter Rücksicht darauf, daß es im allgemeinen der Frau heute noch immer als Makel angerechnet wird, wenn sie an der Scheidung schuldig oder mitschuldig ist, die Alleinschuld übernimmt und damit auch aus der Not seiner Lage, die durch ein unzulängliches und unserem Empfinden nicht entsprechendes Gesetz hervorgerufen ist, eine Täuschung des Gerichts begeht, so darf er nicht noch dadurch bestraft werden, daß das in diesem Falle hinterhältige Verhalten der Frau durch das Urteil als berechtigt anerkannt wird. Wenn schon trok der Nichtigkeit der Scheidungsvereinbarung die Scheidung gültig bleibt, so sollte man auch der dabei getroffenen Unterhaltsabrede Gültigkeit belassen. Auf jeden Fall zeigt auch dieser Prozeß wieder mit aller Deutlichkeit, wie dringend notwendig die Neuschaffung eines deutschen Scheidungsrechtes ist, von dem das seelische Wohl und das Glück vieler Tausender von R. L. Volksgenossen abhängt.

Drud: M. Müller & Sohn KG.. Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

1

Nationalsozialiſtiſche

Brief und Drahtans grift der Schriftleitung: Berlin SM68, Zimmerstr. 90, III. Fernruf: A 1 Jäger 0022 Berlag: Franz Eher Nachf., G. m. b. H., Zentralverlag der NSDAP., München Berlin Berland: Cher - Verlag , Berlin SW 68, Alle Zahlungen find nach immerfrage 88. Berlin (Boschedlonto Berlin 4454) zu richten

}

-Korreſpondenz Vartei

NGK

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß ; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich : Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef ber NSDAP. Für den übrigen Geſamtinhalt verantwortlicher Haupts Ichriftleiter Helmut Sündermaun . Stellvertreter : Wilhelm Ritgen . Sämtlich in Berlin,

Breſſedienſt der NGDUB

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Sozialismus ſchafft

Kultur

- Kraft durch Freude" Was die deutsche Kultur der Partei verdankt als Wecker der schöpferiſchen Kräfte

NSK Die Leistungen der NS . -Gemeinschaft Kraft durch Freude stehen so turmhoch über aller Kritik und haben alle Erwartungen der früheren Zeit so weit übertroffen , daß die Gegner des Nationalsozialismus sich alle Mühe geben, sie zu verschweigen und von ihnen abzulenten. In Deutschland sind die großen sozialen Einrichtungen , die von der Partei durch das gewaltige Werk Kraft durch Freude geschaffen wurden, in den drei Jahren der Arbeit zu einer Selbstverständlichkeit im Leben unserer Volksgemeinschaft geworden. Man muß sich aber solcher Selbstverständlichkeiten, die aus der weltanschaulichen Haltung hervorwachsen , immer von neuem bewußt werden , weil sie uns ins Gedächtnis einprägen , wie weit wir tatsächlich vorwärtsgekommen sind, auch wenn wir aus Gewohnheit den ständigen Blick dafür verloren haben. Die Jahrestagung der NS.Gemeinschaft Kraft durch Freude hat uns solchen stolzen Augenblick der Besinnung und der großen Erkenntnis geſchenkt . Niemals hat die nationalsozialistische Bewegung vor der Machtergreifung etwas ühnliches wie Kraft durch Freude versprochen ; daß es aber einmal in dieſer oder jener Form kommen mußte , ergab sich aus der Grundhaltung der NSDAP . zu allen Fragen des Sozialismus und der Volksgemeinschaft . Der Sozialismus diktierte uns den Kampf um Deutschland , er diktierte uns auch die Formen der Verwirklichung, als wir den Kampf gewonnen hatten . Die Partei erklärte am 24. Februar 1924 von fich: Sie bekämpft den jüdisch-materialistischen Geist in und außer uns und ist überzeugt, daß eine dauernde Genesung unseres Volkes nur erfolgen kann von innen heraus auf der Grundlage : Gemeinnut geht vor Eigennut." Hoffnungslos im materialistischen Denken verfangene Menschen haben die unerfüllbarkeit dieses Fundamentalgrundsakes mit langen Zahlenreihen und verzwidten Rechenexempeln nachzuweisen versucht . Es drehte sich bei ihnen alles um den Arbeitslohn und die Wertung der Arbeit, der Arbeitskraft , der Leistung des Men-

schen nach Zahlen und Geldſtücken. Sie pfleg= ten Sozialpolitik aus der Kochtopfperspektive zu machen, weshalb sie auch die Argumente des Klassenkampfes dem Magen, nicht aber dem Kopfe entnahmen . Der Nationalsozialismus sah weiter. Er erkannte, daß materielle Unzulänglichkeiten immer nur Folgeerscheinungen von ideel = len Fehlern waren und stellte sich daher folgerichtig auf den Standpunkt, daß die Würde und die Ehre der schaffenden Persönlichkeit, daß sein Verantwortungsgefühl und seine Fähigkeit zum Gemeinschaftsdenken eine bessere soziale Grundlage sei als der schönste prall gefüllte Geldbeutel . Der Nationalsozialismus hat recht behalten . Indem er den jüdisch-materialiſtiſchen Geist in und außer uns bekämpfte , ſchuf er die \ erste Grundlage auch für den materiellen Wiederaufstieg des deutschen Arbeiters . Indem er die Augen der Menschen auf höhere Werte des Lebens hinlenkte, indem er ihre Herzen erfüllte, bewies er seine wahre sozialistische Haltung und bereitete den Schaffenden Deutschlands ein tatsächlich schöneres Leben . In seiner Kulturpolitit führte der nationalsozialistische Gedanke die Kunst zum Volke, in seiner Sozialpolitik das Volk zur Kultur. Wenn heute der deutsche Arbeiter die Schönheiten und Schätze seiner Heimat kennenlernt, wenn er Zus gang zu Theater , Film und Musik hat, wenn ihm die Tore zu einer erweiterten Bildung , zu großen inneren Erlebnissen aufgestoßen sind, so ist das alles ein Zusammenfallen von Kulturund Sozialpolitik , die eben den Bauch nicht mehr als den edelsten Körperteil ansieht.

Eine zweite Feststellung können wir schon beim dreijährigen Bestehen der NS.-Gemeinschaft Kraft durch Freude machen . Sie vermittelt nicht nur bulturelle Werte , sondern schafft im unmittelbarsten Sinne Kultur. Überall erlebt man es in Deutschland, daß ein Hunger nach Kultur, nach Schönheit, nach Kunst die Menschen überfällt . Man

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NSK Folge 276 fann einem vorwiegend industriellen Kulturs lande wohl fein besseres Zeugnis ausstellen, als daß seine Betriebe schön und würdig sind. Schönheit der Arbeit ist ein Kulturbegriff ge= worden, wie ihn die Welt bisher nicht kannte. Die schöpferischen Kräfte ungezählter Arbeitslameraden sind durch Kraft durch Freude erstmalig gewedt worden. In Theater, Musik, Kunst und Schrifttum , in allen Phasen unseres Lebens, wo Menschen zusammenfommen und Gemeinschaft üben, bestimmt die NS.-Gemeinschaft den Ton und ſchafft einen ungezwungenen neuen Lebensstil . Es ist gar nicht abzumessen , welche segensreichen Werke begnadete Persönlichkeiten, angeregt durch diese Tatsache und das Erlebnis ſolcher Lebensfreude, unserem deutschen Volle noch einmal schenken werden. Kraft durch Freude ist ein echtes Kind unseres Sozialismus. So schafft Sozialismus Kultur. Ein Witblatt aus dem Jahre 1933- stellte einmal einen alten Spießbürger einem National-

sozialisten gegenüber und legte dem bürgerlichen Kritiker angesichts der nationalsozia= listischen Erfolge die Worte in den Mund: „ Ja, mit Gewalt hätten wir es auch gekonnt !“ Wenn ihnen jemals ein Kraft durch Freude ähn licher Gedanke gelommen wäre - sie hätten es mit Gewalt" geschafft . Sie nicht einmal hätten erfunden , konstruiert, organisiert, ge= ,,mit Gewalt", aber sie bastelt und gebaut hätten aus den Trümmern einer solchen organifierten Herrlichkeit nicht einen einzigen glüdlichen deutschen Arbeiter hervorzaubern fönnen. hat Der Nationalsozialismus weder gezaubert , noch gewaltsam organisiert. Er hat den deutschen Men= schen an seine besseren Instinkte erinnert, er hat ihn in die Gemeinschaft geführt, er hat ihn zum wahrhaften Sozialismus erzogen. Und einzig und allein damit hat er sich eine wirkliche Volkskultur erobert, in der Glück und dauernde Genesung die Erfüllung des programmatischen Wortes von 1920 garantieren .

Das Tor nach Barcelona

Bolschewiſten-Filiale Perpignan Neuer Sitz der Mordheter – Organisationszentrale der Waffentransporte Die französische Grenze für Bolschewisten offen - Systematische Volksverhehung

NSK Gegenwärtig wird in Berpignan die revolutionäre Zusammenarbeit zwischen den franzöfifchen Kommunisten und der bolschewistischen FAI. (Federacion Anarchista Iberica) organifiert, und zwar derart, daß Perpignan bereits zur organischen Filiale Barce Ionas geworden ist. Ein Blick auf die Karte zeigt die Bedeutung Berpignans : bietet es die Als Eisenbahnknotenpunkt ischen tatalon der Verbindungen en einzig Anarchisten, die heute allein im Besize der Macht in Barcelona find, mit Frankreich. In aller Offenheit benüßen die Bolſchewiſten Berpignan als Zentrale, bereiten dort einen revolutionären Handstreich vor und treffen Vorsorge, um bei einem Angriff Francos auf Katalonien den bolschewistischen Milizen den Rüdzug möglich zu machen. Gleich zeitig werden in Berpignan die Waffenund Munitions transporte über die nahe Grenze vermittelt , wie auch große Mengen Lebensmittel auf den staatlichen Eisenbahnlinien Narbonne -Perpignan -Barcelona und Berpignan -Cerbère-Barcelona an die Bolſchewiſten verschickt werden. Berpignan war lange Zeit der Zufluchtsort der geflüchteten nationalen Spanier . Die FAI. wußte es durch Drohungen durchzusehen , daß . die Flüchtlinge aus Perpignan ausgewiesen wurden. Ihre Zahl wurde auf über 20 000 ge= schätzt. Im Gegensatz dazu ist es jezt den Mitgliedern der Junta Anarchista Iberica gestattet, sogar bewaffnet die nahe Grenze zu überschreiten , um sich in Perpignan in ihrer Eigenschaft als Agenten von Barcelona niederzulassen. Um nach außen den notwendigen Schein zu wahren, ist für die Führung der

Geschäfte die Junta antifaſciſta der franzöſiſchen Volksfront übertragen, die sich allerdings nur aus spanischen Bolschewisten zusammensetzt. Diese Junta stellt von sich aus die Sicherheitsbescheinigungen für die Reife 7 nach Barcelona aus, ohne die niemand mehr die Grenze ohne Lebensgefahr passieren kann.

Die Junta besteht aus verschiedenen Abteilungen, und zwar aus dem Hauptquartier, aus dem Siz der Internationalen Roten Hilfe, dem Siz der Vereinigung der Freunde der UdSSR. , einem Büro der Freimaurerloge Fortschritt und Brüderlichkeit", einem besonderen Propas gandabüro und einer Geschäftsstelle für den Transportdienst . Alle diese Abteilungen unterstehen der Leitung von fatalonischen Anarchisten, die in ständiger Verbindung mit der Zentrale in Barcelona stehen. Ein be= sonderes Komitee ist mit der Überwachung der verschiedenen Transporte beauftragt , für deren ficheres Geleit nach Spanien es verantwortlich haftet. Unter den roten Funktionären befinden sich französische Beamte der Präfektur und des Bürgermeisteramtes von Perpignan . Damit wird bewiesen, daß sogar französische Behörden mit den Anarchisten zusammenarbeiten .

Die Transporte werden nur nachts durchgeführt, und zwar sind stets etwa 50 bewaffnete Begleiter vorhanden , die den Transport nach Barcelona sichern . Diese Begleiter sind russische Rotarmisten , die sich in den katalonischen Uniformen als Spanier ausgeben. Es ist einwandfrei festgestellt, daß die Grenzstation Cerbère seit drei Monaten eine unge-

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NSK Folge 276 heure Menge Kisten jeder Größe und jeden Umfanges abfertigte, deren Inhalt nur allzu leicht als Flugzeugteile und Gewehrtisten (Lebelgewehre) zu erkennen war. Weiter wurden Mitte November 65 rote Flieger auf der Reise nach Paris in Perpignan fest= gestellt, die gegenwärtig in Paris zu Kampffliegern ausgebildet werden. Um diese Transporte und die Grenzüberschritte der Anarchisten zu sichern, wurde am Grenzort Cerbère ein bolschewistisches Komitee gegründet, das aus franzöſiſchen Zollbeamten und Eisenbahnpersonal besteht. Dasselbe ist auch an den anderen Grenzorten, die gegenwärtig noch im Besize der spanischen Anarchisten sind, erfolgt. So ist es möglich, daß diese Transporte ohne Kontrolle die Grenze passieren , wie es für spanische Bolschewisten genügt, die erhobene Faust zu zeigen, um anstandslos nach Frankreich zu kommen. Schließ-

lich ist festgestellt, daß täglich das Grenztal de l'Ariège von Flugzeugen überflogen wird, die sich ungehindert nach Spanien begeben. An den französischen Grenzorten werden alle Mittel und Sowjetmethoden aufgeboten, um die Bevölkerung aufzuhehen. Immer wieder erscheinen katalonische Bolschewisten, um in Versammlungen zur revolutionären Erhebung aufzufordern. In Perpignan waren es in der furzen Zeitspanne von drei Monaten nicht weniger als 40 Versammlungen , an welchen auch bekannte spanische Kommunistinnen , 3B. Dolores Bargallo, sprachen. Alle diese Tatsachen zeigen deutlich die Absichten und Pläne der Bolschewisten, die vor feinem Mittel zurückschrecken, um zu ihrem Ziel zu kommen und nach ihren Niederlagen in Madrid ihr Zerstörungswerk von Barcelona aus fortzusehen.

Fortschritt der

Freiheit ?

Erfahrungen der Volksfront in Frankreich -

Die Lücke

im demokratischen Prinzip – Ein Brief und seine Beantwortung

NSK ,,In unserem Lande gibt es nur einen Fortschritt von bleibender Gültigkeit, der uns allen am Herzen liegt : Das ist der Fortschritt der Freiheit ... Sie üben in Ihrem Briefe an mich eine scharfe Kritik am Verhalten unserer Partei beim letzten Jahres kongreß in Biarrik wegen der Disziplinlosigkeit unſerer Kämpfer (militants) . Sie prophezeien unserem Lande eine dunkle Zukunft, die wir verschuldet haben sollen durch unsere Defonzentration, den Mangel einer jeglichen großen politischen Linie und eines logisch fundierten politischen Willens. Lassen Sie es mich offen aussprechen : Wir erscheinen in Ihren Augen als undisziplinierte Menschen, weil wir frei find, weil die große Stärke der radikalſozialen Partei nicht allein in ihrer revolutionären Tradition begründet ist, sondern auch im ewig revolutionären Willen ihrer Anhänger ; sie sind zu jeder Stunde bereit, das schöpferische Temperament des Jakobinerflubs zu manis festieren, um damit dem schönsten Ziele dieſes Lebens: der Freiheit jedes Bürgers durch die Tat symbolischen Ausdruck zu verleihen."

Diese Stelle aus dem Schreiben eines bekannten radikalſozialiſtiſchen Abgeordneten an den Verfaſſer könnte mit einem Buch beantwortet werden, so viel wäre grundsätzlich darauf zu entgegnen . Aber hier ist nicht der Plaz für eine Debatte um symbolische Grundertenntnisse", denn auch jene Freiheit ", von der unser Abgeordneter spricht, hat für unsere Begriffe im Lande unseres westlichen Nachbarn ihren Wert ,,an sich" eingebüßt, um lediglich zum Mittel für einen ausgesprochen realpolitischen Zweck zu werden. Was wir nicht verstehen können, ist das Verhalten eines großen Teiles des französischen Voltes, das sich täglich immer tiefer in den Strudel irgendwelcher vager Hoffnungen hineinziehen läßt und, trok des

Erkaltens der Begeisterung, die wir noch im Mai feststellen fonnten, an jenem Mythos zu hängen scheint, der im trasfesten Widerspruch zum kritischen Sinn und jenem „gesunden Instinkt des Romanen steht, von dessen unveränderter Kontinuität uns die großen Auguren unter den Frankreich-Spezialisten immer wieder versicherten. Was versteht nun unser Briefschreiber unter „Freiheit"? Ohne Zweifel gehen seine Forderungen an dieſes Ideal über jenes traditionelle und geheiligte Recht jedes Franzosen, nach Herzensluft über den Oberen" zu schimpfen und zu lachen, ganz gleich, ob es sich um den bes oder um den " Patron“ eines kleinen Betrie André Präsidenten der Republik handelt. Siegfried hat zu dieser Charaktereigenschaft den treffenden Satz gebraucht, daß der Franzose im Sinn der Scholastik ein Nominaliſt ſei, für den es nur Individuen gebe, und obwohl das Frankreich von 1789 bereits von neuen sozialen Formen überholt sei, verwendeten seine Bürger noch einen Großteil ihrer Kräfte auf den Kampf gegen das politische Ancien Régime. Und der französische Schriftsteller Ala in schreibt : „Der flarste Zug am demokratischen Geist ist sein antisozialer Charatter", und daraus schließt er, daß jede demokratische Bewegung zu den natürlichen Verbänden in Gegensatz trete und eher als ein ,,contrat anti-social" zu bezeich

nen ſei. Wie steht es aber um dieses Problem von einer höheren Warte aus gesehen, und in welchem Verhältnis steht die politische Praxis der Volksfrontregierung zu den Grundlagen jenes Freiheitsideals ? Erleben wir nicht fast täglich, daß die Prinzipien der Demokratie und ihre sichtbarsten Symbole, auf die Frankreich bisher so stolz war, vom heutigen Regime täglich in der krassesten Weise ad absurdum geführt

REK Folge 276 werden? So hat der Ministerpräsident Pressegeseze angekündigt, die ganz eindeutig dazu bestimmt sind, die Opposition zu treffen und ſeinen Gegnern den Mund zu verſchließen. Wenn davon die Rede ist, daß Léon Blum beabsichtige, die Korruption in der franzöſiſchen Preſſe durch den Zwang zur Angabe ihrer Geld = geber abzuschaffen, so klingt diese Zielsetzung im ersten Augenblick verlockend, und der Laie ist geneigt, an eine moralische Maßnahme zu glauben. In Wirklichkeit ist der Gesegeskomplex aber eindeutig dafür bestimmt, parteipolitiſchen Erwägungen der Marxisten entgegenzukommen. Die französische Presse befindet sich in einer Art Alarmzustand, und wir finden im ,,Temps" fol= gende eindeutige Stellungnahme: „ Die Verschiedenheit des Denkens stößt die Regierung ab und erschreckt sie, weil das Denken nicht vollständig mit ihrem offiziellen Kredo zuſammenfällt. Sie ſieht sich gezwungen, in der geringsten Kritik ein Meinungsdelikt zu erblicken und sie als ein solches zu behandeln. Wie dem auch sei : Die Freiheit der Presse ist bedroht, und wie 1830 wie 1877 wird sie ihre Verteidiger finden. Man wird die Freiheit der Presse nicht durch eine Überraschung, nicht auf anderem Wege unterdrücken, denn die Republik würde mit ihr verschwinden.“ Da wurde ferner der Direktor der großen Havas“, Nachrichtenagentur ,,Agence Guimier , der übrigens auch der großen rechtsgerichteten Zeitung „,Le Journal" vorsteht, - wegen seiner politischen Gesinnung, die alles andere als marriſtiſch ist, einfach von heute auf morgen seines Postens enthoben. Endlich ist auch der Regierungskommiſſar Latour , der mit der Organisation der großen Weltausstellung des nächsten Jahres betraut war, plöglich faltgestellt worden, weil er sich mit dem befannten Nationalisten Charles Mauras solidarisch erklärt und Kritik an der schweren Bestrafung des Sechzigjährigen geübt hatte. Dies sind jedoch nur äußerliche Symptome ; weltanschaulich hat dagegen ein noch größeres Gewicht die Tatsache, daß unter Billigung des Ministerpräsidenten vom Gewerkschaftsführer Léon Jouhaux das ſyndikale Monopol angestrebt wird, dessen Verwirklichung das französische Prinzip der Gewerkschaftsfreiheit, das bisher wenn auch beschränkt - seine Gültigteit hatte, einfach aufhebt. Wie die Nachrichten. aus Paris noch besagen, wird von den Freun den und weltanschaulichen Anhängern des Ge= werkschaftsführers das Ziel verfolgt, die Aufnahme des Herrn Jouhaur in den Verteidigungsrat zu erzwingen , wodurch die proleta = rische Diktatur nicht nur über die Bank von Frankreich, in deren Generalrat Jouhaux bereits sitt, ſondern auch über das Heer einen ſymbolischen Ausdruck bekommen würde. Léon Blums vorläufiger Sieg gegen diese Tendenzen erscheint uns mehr als problematiſch, da der Selbstmord Salengros eine völlig neue unflare Lage geschaffen hat. Hier könnten noch viele andere Beiſpiele genannt werden, die den eindeutigen Nachweis dafür bringen, daß der Ministerpräsident die ,,demokratische Freiheit" zwar in der Theorie zu propagieren pflegt, in der Praxis aber mit ihren Methoden nicht weiterkommt. Er sieht ungeachtet der unzähligen optimistischen

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26. November 1936 Reden das System der Volksfront be = droht , sonst würde er nicht zu jenen drakonischen Methoden schreiten, die noch vor nicht allzulanger Zeit in der Propaganda als die „abschreckendsten Erscheinungen autoritär regier ter Staaten" gebrandmarkt wurden.

Die radikalen Jakobiner haben in ihrer bis: herigen Reaktion zu diesen Entwicklungen gezeigt , daß ihnen außer ihrem Namen nichts revolutionäres geblieben ist. Wir glauben nicht mehr an jenes berühmte „ jako= binische Dynamit", von dem auch unser Abge= ordneter in seinem Briefe andeutungsweise spricht, das in den Provinzkomitees und in den Honoratiorenklubs noch aufgespeichert liege und in der Stunde der Gefahr, um das selbstherrliche Individuum und seine Rechte zu schützen, einen Terror oder gar eine Revolution zu orga= nisieren bereit wäre. Im Gegenteil , wir haben den Eindruck, daß die Probe des Volksfrontexperiments den Beweis dafür erbracht hat, daß die Partei Herriots, Daladiers und Chautemps' heute nicht mehr als revolutionär , sondern vielmehr als reaktionär gegenüber den Erscheinungen der neuen Zeit zu betrachten ist, denen auch Frankreich nicht mehr auszuweichen vermag. Und denken wir endlich noch einmal an den Kongreß in Biarriz. Jeder weiß in Frankreich, daß die lebhaften Debatten, in deren Verlauf man sich scheinbar weder darüber einigen konnte, ob der Kommunismus ein Busenfreund oder ein Todfeind ſei, noch über das welterschütternde Problem, ob die erhobene Faust" oder die Freimaurergrüße "Hand auf dem Herzen" und gekreuzte Hände über dem Kopf" oder endlich die Erfindung des Parteiführers Daladier „Hand an der Stirn" die richtige Grußform sei, lediglich als Rahmenveran staltungen anzusehen waren. In Wirklichkeit lag der Solidaritätsbeschluß der Radikalen allen Erschütterungen und Enttäuschungen zum Troz --- - der Volksfront die Treue zu bewahren, schon zu Beginn des Kongresses fertig in der Mappe der Parteiführung bereit. Niemand wird uns die Frage beantworten können, wie diese Versammlung, bei der die elementarsten Gegensätze aufeinander geprallt waren, zu einer Stimmeinheit gelangen konnte, ohne sich einem Komödienspiel zu unterziehen. Und niemand wird uns endlich verra= ten, wie das heiligste Prinzip der individuellen Freiheit mit der Biarrißer Niederlage vor dem follektivistischen Kommunismus unter einen Hut gebracht werden kann. Staatssekretär Francois de Tessan , der kürzlich als französischer Vertreter an den Jubiläumsfeierlichkeiten der amerikanischen Freiheitsstatue teilgenommen hatte, hat die Fabrikbesetzungen als einen symbolischen modernen Freiheitsmythos bezeichnet. Heute, wo diese Gespenster bereits im Heere und in den Arsenalen zu spuken beginnen, dürfte er über ſein Ideal auch er ist ein Jakobiner an= ders denken. Der Parlamentarismus vähert sich auch in Frankreich dem Zustande eines Scheindaseins, und die republikanisch-demokratische Freiheit hat in der Praxis der Volksfront Sch.-B. aufgehört zu bestehen.

26. November 1936 Blatt 4a NEK Folge 276

Wie

er zum Reisen

kam

Ein Autobahnarbeiter erzählt

NSK Den lezten Tag vor der Heimkehr der KdF -Fahrer aus dem Urlaub beschließt meist ein stiller und besinnlicher Abend . Man ordnet Jeine Erlebnisse, spricht über die gemeinsam vers brachten Tage und stellt sich wieder auf den Alltag ein. Dabei werden oft sehr aufschlußreiche Gespräche über das Zustandekommen der Reise geführt. An einem solchen letzten Abend vor der Abfahrt Berliner Urlauber aus der Rhön sprach ein Berliner Autobahnarbeiter bei einem Glase Bier über das Reisesparen . Er erzählte , wie er sich eine Sparkarte angeschafft hatte, wie er Woche um Woche von seinem Lohn eine Sparmarke kaufte , bis er ſchließlich das Geld für die Winterfahrt zusammen hatte. Ich habe mit dem KdF.-Reisesparen in unserm Lager begonnen", sagte er, und es ist mir nicht leicht gefallen , meinen Plan durchzuführen. Das könnt ihr mir glauben ! Wenn man nämlich immer unter Männern ist, die gern mal ein Bier trinken und eine Zigarre rauchen, dann ist es nicht so einfach zu sagen : Ich muß Sparmarken fleben !" Die andern machen sich lustig , wenn man immer von einer Winterreise redet, während auf dem Felde der Spargel blüht. Und dann hat man selbst auch fortwährend Appetit auf das verdammte Rauchenend !" Währ er so sprach, blies er den Rauch seiner Bauchbindenzigarre in großen Kringeln über den Tisch. Dann fuhr er fort : „Ja, ich bin stark geblieben, jawohl , das bin ich! Brauchst nicht zu lachen", wandte er sich an eine Urlauberin,,,du rauchst nicht, priemst nicht, hast keinen Bierdurst ! Wer keinen Appetit hat, braucht ihn nicht zu überwinden . Der hat's leicht . Ich aber hatte "welchen !“ Er lächelte : „Eines Tages hatte ich 30 Mark auf Nummer Sicher . Am nächsten Tag gab es Lohn, und ein Kamerad fragte : Friz, wann schmeißt du nun die große Lage ? Jezt muß es fich doch schon lohnen . 20 Mark wirst du allmählich gespart haben , denke ich. Die können wir eigentlich verschmettern , denn bis du die Reisesparkarte voll geklebt hast , wirst du ein alter Mann sein!“ " So?" sagte ich,,, wenn du dich nur nicht irrst ; ich habe nämlich die nötigen 35 Mart zusammen !" Und da nahm ich die letzten Fünf Mark und steckte sie in die Westentasche . Er staunte Bauflößer ." Der Kamerad nahm wieder einen kräftigen, langen Zug ,,KdF.-Zug" nannte man das, von der weil die Urlauberzüge so lang sind ! Zigarre . „Wißt ihr, was das Schönste war für mich? Daß ich mir die Fahrt selbst leisten konnte, daß ich von meinen Ersparnissen das Geld bar auf -- Na ja, den Tisch des Hauses legen konnte . wenn auch nicht das Geld , sondern nur die Sparfarte mit den Marken , - aber das ist ja so gut wie Bargeld.

Ich weiß, daß fie heute im Lager auch schon sparen . Die andern haben es jekt freilich leichter als ich. Wenn sich eine Gruppe findet, die mit vereinten Kräften ſpart, dann ist das kein so großes Kunststück mehr. Da stüßt einer den andern . Wenn mal jemand schwach werden will und sagt: Quatsch, heute kaufe ich mir mal eine stramme Molle und spare dafür nächsten Freitag Biſt wohl die doppelte Summe!' dann heißt es : „ verrückt geworden ! Komm, wir legen uns in die Klappe und erzählen uns was!' Eine kameradschaftliche Rückenstüße ist eine feine Sache, sage ich euch. Ich hatte sie nicht, mich haben sie verflart. Nein , nein, fie meinten das nicht böse, aber sie wollten mal probieren , ob ich durchhalten könnte . Und das ist mir ver dammt sauer geworden ! Ja, und nun fizen wir hier in der verschneiten Rhön. Es hat sich gelohnt für mich, weiß Gott. Ich habe ein Stückchen von Deutschland gesehen . Als Junge habe ich schon gewünscht : Wenn ich doch mal eine große Reise machen könnte , so weit wie es geht! Ja, das habe ich mir immer gewünscht . Und das ist nun in Erfüllung gegangen. Das habe ich mir erarbeiten können ! Erarbeiten , versteht ihr, auf der Autobahn ! Ja!" Er paffte und vernebelte den kleinen Tiſch. Durch den Rauch sah man sein freundliches ht. will aber ehrlich sein, ohne die ReiſeGesic „Ich sparkarte wäre mir die Sache doch nicht geglückt. Wenn man das Geld immer mit sich rumschleppt , wenn man es klimpern hört, dann wird man eines Tages doch schwach . Nicht , daß ich es durch die Kehle pfeffern würde ! Aber man bringt mal etwas mit, wenn man nach Hause kommt, man - ihr wißt ja, wie kauft eine unnütze Sache, das im Leben ist! Da sind die Sparmarken die schönste Sicherung . Die kannst du nicht als Bargeld verwenden . Und einlösen das macht man nicht , da würde man sich vor sich

er geni selb du .“recht , Frik !" stimmte ein Kame= ,,Da hasteren rad bei . Aber Frik dachte schon wieder weiter : Wenn ich nach Hause komme , fange ich gleich wieder mit dem Sparen an . Beim zweiten Male wird es wohl schneller gehen . Ich habe nämlich von dieser Fahrt noch etwas Geld übrigbehalten . Damit lebe ich auf die nächste Reise. Jawohl , das mache ich!“ „Hast du denn schon einen neuen Plan , Friz ?“ ,,Nein , genau habe ich mir noch nichts überlegt. Aber so nach und nach möchte ich ganz Deutschland und, wenn es geht, noch ein Stückchen mehr von der schönen Welt kennen, lernen. Vielleicht Oberbayern zuerst, vielleicht aber das ist ja ganz egal ! auch denptsRhe e ist, daß man sich so etwas überachin Die Hau haupt vornehmen kann. Daß ich es ausführe , dazu hilft mir dann schon die „KdF. "-Reiseſparkarte ."

NGK Volk und Familie Gonderdienft

Die

Volkszahl

entſcheidet

Welche Bedeutung hat die Größe eines Volkes für ſeine Stellung in der Welt? Der Nachwuchs allein garantiert die Zukunft

NSK Das Bolt ist tein künstlicher Mechanismus und fein Nebeneinander von Menschen, deren Zahl man beliebig regeln fann, sondern ein natürliches Gebilde , bestehend aus einzelnen durch Bluts- und Kulturgemeinschaft verbundenen Familien, Sippen und Stämmen. Für ein Bolt gelten daher genau die gleichen Gesetze des Wachstums und der Vermehrung, wie für jede andere Art von Lebewesen, und man spricht mit Recht zB. von Bienen,,völkern". Es bedeutet eine völlige Verkennung der Stellung des Menschen in der belebten Ratur, wenn man diese grundlegende Tatsache leugnet. Nur eine naturferne Betrachtungsweise, die den Menschen aus dem Naturgeschehen, in das er untrennbar durch seine elementarsten Triebe verflochten ist, herausheben will, kann im Zu sammenhang mit den Lebensfragen eines Volkes von Rechten" sprechen, und wie seinerzeit (1919) die englische malthusianische Liga an den Völkerbund eine „ Eingabe“ veranlaßte, in der es ua. hieß : „ Jede Nation, die in den Völkerbund einzutreten wünscht, soll geloben, ihre Geburtenrate (3ahl) so einzuschränken, daß ihr Volk bequem ( ? Der Verf.) in seinem eige nen Herrschaftsgebiet leben kann, ohne das Be= dürfnis territorialer Ausdehnung, und jede Nation soll anerkennen, daß ein Wachstum der Forderung Bevölkerung weder die nach Gebietsvergrößerung , Ausübung noch die eines Zwanges auf andere Nationen, ihre Auswanderer aufzunehmen, rechtfertigt." Die gleiche Verkennung der Tatsachen spricht aus der Ansicht eines englischen Parlamentariers, der vor einiger Zeit dem deutschen Volk anempfahl, doch sein Wachstum einzuſchränken, dann werde es nicht an Rohstoffmangel leiden und auch keinen Bedarf an Kolonien haben! Die Zahl der Angehörigen eines Voltes und sein natürliches Wachstum ist neben seiner raffischen Zusammensetzung von großer Bedeutung für die Kraftentfaltung und damit für seine ganze Stellung in der Welt. Das darf man nicht nur so auffaſſen, als sei ein Volk, das ſich ſtark vermehrt, in der Lage, mehr Soldaten zu stellen ; auch die Leistungen auf geistigem Gebiete können ungefähr gleich gute Anlagen vorausgesezt viel ausgiebigere sein innerhalb eines großen Volkes, als bei einem solchen mit geringer Bevölkerungszahl. Denn allen bahnbrechenden, kulturfördernden Werken liegt legten Endes eine persönliche Leistung einzelner Menschen zugrunde, und es ist ohne weiteres verständlich, daß innerhalb eines großen Boltes die Häufigkeit des Auftretens von genialen oder überdurchschnittlich gut be=

gabten Perſonen eine viel größere iſt, als innerhalb einer wenig zahlreichen Gemeinschaft. Die Erbströme, die Träger vererblicher Anlagen, aus denen als ein besonders glücklicher ,,Wurf“ von Zeit zu Zeit geniale Führergestalten hervortreten, sind eben viel ausgiebiger bei einem großen Volk, und infolge: dessen sind auch die Aussichten besonders glücke licher Verbindungen von guten Erbanlagen bei einzelnen aus der völkischen Erbmasse hervor= gehenden Personen größer, als wenn der völkische Born an guten Erbanlagen nur durch vergleichsweise wenige Stämme vertreten wird. Überblickt man, ausgehend von diesen Fejt= stellungen, die Errungenschaften des westeuropäischen Kulturkreises auf geistigem und wirtschaftlichem Gebiete während der letzten Jahrzehnte, so findet man die Bedeutung der Mächtigkeit der biologiſchen Grundlage, der Volks = zahl , vollauf bestätigt : die großen technischen Erfindungen, die wissenschaftlichen und künstlerischen Leistungen und die bahnbrechenden Auseinandersegungen auf politischem Gebiet haben sich in der Hauptsache innerhalb des englischen, französischen, deutschen und nordamerikanischen Kulturkreises abgespielt, sind von den zahlenmäßig starken Volksgemeinschaften er= rungen worden, und nicht von denen der Zahl nach schwachen Völkern, wie den Schweden, Holländern usw .; der Beitrag der großen Natio= nen zur Kulturförderung ist bei den ersten sehr viel bedeutender als bei den kleinen. Das beruht aber nicht darauf, daß die großen Nationen an sich begabter wären , sondern lediglich darauf, daß sie der Zahl nach ,,mächtiger" sind. Jede Leistung und jede Er= rungenschaft kommt aber vor allem demjenigen Volk zugute, zu dem die Schöpfer neuer Werke oder die Verkünder neuer Gedanken gehören. Der Vorzug einer großen Volkszahl zeigt sich auch darin, daß die in der Welt führenden und vorherrschenden Staaten alle sehr volfreich sind, und sofern sie es in den lezten Jahrzehnten nicht mehr sind, wie zB. Frankreich, wird auch die Behauptung ihrer Weltgeltung immer schwieriger. Es ist ferner ganz offensichtlich, daß eine starke Vermehrung für die Gesamtheit auch insofern günstige Folgen hat, als sie den einzelnen ausprobt, seine Kräfte zu betätigen, um im Wettbewerb zu bestehen, wogegen eine schwache Bevölkerungszunahme nur zu leicht dazu verleitet, sich einem bequemen, ,,faulen" Leben hinzugeben. Eine gewisse Stauung von Arbeitskräften in Gestalt eines zahl= reichen Nachwuchses ist für das Gemeinwohl heilsam und zuträglich. Für den einzelnen bietet die Zugehörigkeit zu einer großen, in der ganzen Welt vertretenen

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NSK Folge 276 Nation mancherlei Vorteile für ſein persönliches Fortkommen, die den Angehörigen kleiner Völker fehlen. Wie derjenige, der einer großen, in sich verbundenen Familie entstammt, allenthalben infolge seiner vielen verwandtschaft= lichen Beziehungen Verbindungen und An= knüpfung hat, so findet auch jeder Angehörige einer großen Nation leichter Förderung und Unterstützung , wenn er genötigt ist, sich im Ausland sein Brot zu verdienen , als jemand, der, infolge zahlenmäßiger Geringfügigkeit seines Volkes, nicht durch politische und kulturelle Machtmittel wirkungsvoll unterſtüßt werden kann.

Man braucht sich nur zu vergegenwärtigen, welch eine schwerwiegende Bedeutung für die Stellung, die sich das englische Volk in der Welt errungen hat, die Zahl der Engländer in der Welt und ihre seinerzeit sehr starke natürliche Vermehrung gehabt haben. Es ist sehr bemerkenswert, daß England die höchste Stufe seiner wirtschaftlichen und politischen Vorherrschaft zu Beginn der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erreicht hatte, dh. zu einer Zeit, als es eine besonders starke Bevölkerungs-

Liberalismus

26. November 1936 vermehrung aufwies. Ohne diese starke natürliche Vermehrung wären niemals die Leiſtungen zustande gekommen, die diese Nation auf die Höhe seiner Macht gehoben haben . Niemals wäre die Welt, vor allem ganz Nordamerika, in dem Maß , englisch“ geworden, wie das tatsächlich der Fall ist, wenn nicht infolge einer starken Fortpflanzung im Mutterlande eine große englische Auswanderung weite Ge= biete der Welt bevölkert hätte. Jedes Volk, das den gefunden Ehrgeiz hat, im Weltgeschehen eine Rolle zu spielen, und dessen natürliche Anlagen es zu einer führenden Stellung auf geistigem und politischem Gebiet befähigen, muß darauf bedacht sein, zum mindesten den einmal erreichten zahlenmäßigen Bestand dauernd ungeschmälert aufrechtzuerhalten. Das ist aber auf die Dauer nur dann ge= währleistet, wennn jedes gesunde Ehe = paar mindestens drei bis vier Kinder hat. Es bedeutet einen schweren Verstoß gegen diese rassenbiologische Pflicht, wenn zahlreiche Eltern, die keinerlei stichhaltige Gründe für eine künstliche Kleinhaltung der Familie vorbringen können, einen schwachen Nachwuchs Dr. v . U- St. haben.

heißt Untergang

„Gemeinnuß vor Eigennuß“ in der Bevölkerungspolitik

- Wir brauchen

mehr Vollfamilien in Deutſchland

I

NSK. Die Überwindung des politischen Libe ralismus nach dem Grundsaz „Gemeinnug geht vor Eigennut" hat einen tiefgehenden Umschwung in der Gesinnung und Haltung unseres Volkes herbeigeführt. Daß dieser Um schwung sich zugunsten aller ausgewirkt hat, fann faum jemand leugnen, ja ein großer Teil der beiſpiellosen Erfolge der lezten Jahre ist mit darauf zurückzuführen. Und doch ist das alles erst ein Anfang. Denn der Liberalismus ſaß tiefer, als wir uns deſſen bewußt waren. er hat alle Belange menschlichen Zusammenlebens, er hat das ganze weitverzweigte Gebiet des Gemeinschaftslebens durchsezt. Noch ist man an der Arbeit, das Rechtswesen, die Gesetze, die Jugenderziehung, die Geschichtsbetrachtung nach der neuen Denkweise umzugestalten, der Begriff der Volksgemeinschaft, wie er erst durch die Abkehr vom Liberalismus sich entfalten konnte, ist in weiterem Ausbau, aber wir sind mit alledem noch längst nicht am Ende mit dem Umlernen. Der neue deutsche Mensch, der unberührt von dem überwundenen liberaliſtiſchen Gedankenkreis heranwächst, wird uns erst in der Zukunft begegnen und mit ihm ein Volk, das im neuen Geiste lebt. Vielleicht die tiefsten und legten Ausläufer liberalistischer Einstellung endigen da, wo die Menschen vor der völkischen Pflicht der Lebenserneuerung stehen. Wenn wir den Abstand einer Volksgemeinschaft vom Liberalismus exakt vor uns sehen wollen, so müſſen wir das Statistische Jahrbuch aufschlagen. Es gibt schlüssige Antwort. Bekanntlich hat der Geburtenrüdgang der europäischen Völker, der sich heute zu einer ernſten Gefahr für

die weiße Rasse ausgewachsen hat, seinen Ausgang genommen von Frankreich , und dieser Anfang fällt zeitlich mit dem Siege des Liberalismus (französische Revolution 1789) zuſammen. Deutschland blieb, wenn man von den Kriegsjahren absieht, erstmals hinter dem Geburtenbedarf für die Volkserhaltung zurüd. als die Gedanken der französischen Revolution nach dem Kriege zur Herrschaft kamen. Und im einzelnen betrachtet : es ist doch erwiesene Tatsache, daß die absichtliche Verhütung des Nachwuchses in der weit überwiegenden Zahl der Fälle ihre Ursache darin hat, daß entweder die Eltern selbst besser leben oder dem einen oder den wenigen Kindern, die sie sich leisten", Vorteile für ihr Fortkommen sichern wollen. Sich selbst oder seinen Kindern auf Kosten der VolksVorteile zu verschaffen erhaltung -- ist aber nichts anderes als Eigennuh höher setzen als Gemeinnuß, also Libe ralismus . Das Gesamtbild, das sich dann daraus ergibt, heißt Geburtenrüdgang. Und Geburtenrückgang hat bei allen weißen Völkern, die bisher davon ergriffen worden sind, mit rettungslosem Untergang geendigt. Bei aller Freude, die gesunde tüchtige Kinder ihren Eltern machen, bei allem Stolz , zu Kinder fordem sie die Eltern berechtigen dern Opfer. Dieses Elternopfer ist aber Pflicht, es ist die Abgeltung für alles das, was wir mit dem Leben empfangen haben: ge= sundes deutsches Blut und deutsches Wesen, die Zugehörigkeit zu einem stolzen Volk, die unermeßliche Leistung, die unsere Ahnen in Jahrtausenden vor uns vollbracht und womit sie unser Land zu einem blühenden mit Millionen

RSK Folge 276 Don Lebensmöglichkeiten ausgebaut, mit Schwert und Blut nach außen verteidigt haben. Alle diese Dinge fallen uns in den Schoß, wenn wir zur Welt kommen und bedingen die eiſerne Pflicht, daß wir an dem Überkommenen weiterbauen und das empfangene Leben in einer ausreichenden Zahl gesunder Kinder weitergeben. Wer das leugnet, kann nicht in Volksgemeinschaft denken, sondern ist Individualist, Einzelgänger und denkt zutiefſt liberalistisch, er ist zudem Nuznießer am deutschen Land und Volk und entschlägt sich der Gegenleistung. Bestenfalls ist er „Heimatfrieger", wenn ihm ohne seine Schuld Kindersegen versagt ist, und es liegt dann an ihm, wenigstens in anderer Weise bestmöglich seine Schuld abzutragen und der deutschen Zukunft zu dienen. Träger dieser Zukunft ist heute ein knappes Viertel unserer deutschen Familien ; es find die Vollfamilien , die deutschblütig und erbgesund, vier oder mehr Kinder aufziehen. Nur diese Kinderzahl reicht aus, um unser Volk in seinem Bestande zu erhalten. Der neue deutsche Mensch muß kinderreich , ' er muß der beste Vater oder die beste Mutter sein und das Elternopfer stolz und glücklich auf sich nehmen, sonst wird er nicht die Zukunft seines Volkes heraufführen, sondern seinen Niedergang besiegeln. Und wir? Ist es nicht ein Schritt weiter in der Niederringung des Liberalismus, wenn alle, die es angeht, über den völkischen Pflicht-

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26. November 1936 begriff einmal recht gründlich nachdenken? Ja, kann nicht jeder und jede dazu beitragen, den familienhaften Geist in unserem Volte wieder erstehen zu lassen? Das heißt mithelfen, daß Achtung vor der Familie und dem Kindersegen, Verständnis für die Vollfamilie wieder zu ihrem Rechte kommen, daß man vor der Mutter wieder den Hut zieht und denjenigen beim Umlernen hilfreich zur Hand geht, die heute noch in gesundem Kinderreichtum eine rückständige Berirrung sehen möchten, die nervös werden, wenn in ihrem Hauſe viele Kinder leben, oder auch mit Argwohn oder unerbetenem Mitleid denjenigen gegenübertreten, die in ihren vielen Kindern die schönste Lebenserfüllung sehen. Wir müssen gegenüber diesen Familien erst die richtige Haltung finden, müssen erst wieder begreifen, daß das in Jahrtausenden die Normalform der deutschen Familie war und wieder zur Norm werden muß. Aus dem Leben selbst heraus müſſen wir den Rückweg zu familienhaftem Denken finden, in der kindergesegneten Familie wieder die wirkliche Keimzelle deutscher Zus funft sehen und ehren lernen. Denn die Zahl der Vollfamilien entscheidet darüber, ob Deutschland leben wird. Die Familie wieder aufrichten, sie dem allgemeinen Verstehen näher bringen, ihrer Bedeutung und damit dem völtischen Pflichtbegriff die Wege ebnen, das heißt am wichtigsten Punkte zur weiteren Niederkämpfung des Liberalismus - des Geburtenliberalismus ! mithelfen und an unserer Zufunft bauen. P. D.

Vorzugskarte für kinderreiche Mütter Vorbildliche Maßnahme des Gaues Schlefien - Der Mutter gebührt der Dank des ganzen Volkes

NSK. Auf Vorschlag der Gauamtsleitung des Rassenpolitischen Amtes hat der Gauleiter und Oberpräsident von Schlesien, Josef Wagner , die Einführung einer Vorzugskarte für finderreiche Mütter genehmigt. Die Vorzugskarte wird solchen Müttern überreicht, die mindestens vier lebende, erbgeſunde Kinder in wohlgeordneter Familie als wertvollstes Zukunftsgut dem deutschen Volke erziehen. Damit hat der Gau Schlesien als zweiter Gau des Reiches einen beachtlichen Beitrag zur Erleichterung des arbeitsreichen Lebens der Mütter geliefert. Der Sinn dieser Vorzugskarte für kinderreiche Mütter besteht in einer bevorzugten Behandlung in allen öffentlichen Dienststellen des Staates, der Partei und ihrer angeschlossenen Gliederungen sowie in allen Geschäften und auf den Verkehrsmitteln. Der Gauleiter hat außerdem den Wunsch ausgesprochen, daß in der Öffentlichkeit die Bevorzugung der kinderreichen Mutter als Pflicht der Dankbarkeit anerkannt und daß ihr der Vortritt gestattet wird. Anläßlich der Einführung der Ehrenkarte haben der stellvertretende Gauleiter von Schlefien, der Gauamtsleiter des Raſſenpolitiſchen Amtes der NSDAP . und der Landesleiter des Reichsbundes der Kinderreichen Aufrufe er-

lassen, in denen diese Maßnahme näher erklärt wird. Besonders wird darin die Mühe und Arbeit der Mütter gewürdigt, die in der Sorge um die Familie von früh bis spät auf den Beinen sind. Der durch seine volkstümlichen Schriften befanntgewordene Professor Staemmler , der Gauamtsleiter des Rassenpolitischen Amtes, sagt in seinem Aufruf: ,,Nationalsozialismus will und soll Volksgemeinschaft sein. Und in der Volksgemeinschaft hat jeder so viel Recht, wie er für das Volk leistet oder geleistet hat. Und Du, kinderreiche Mutter, hast mehr geleistet als die anderen. Das erkennt der Staat, das erkennt die NSDAP. an. Und beide schämen sich, daß sie es Dir nicht besser zeigen fönnen, daß wirtschaftliche Notwendigkeiten es bisher verhindern, Dir so zu helfen, wie Du es verdienst. Damit Dir aber wenigstens Deine tägliche Arbeit erleichtert wird, damit Du Deine knappe Zeit nicht mit Warten und Herumstehen vertrödeln mußt, damit Du Zeit behältst, um für Deine Kinder zu sorgen, hat der Gauleiter und Oberpräsident von Schlesien eine Vorzugskarte für die kinderreiche Mutter herausgegeben. Wenn Ihr sie zeigt, braucht Ihr nicht zu warten, sondern müßt überall bevorzugt abgefer= tigt werden."

Drud: M. Müller & Sohn KG., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerſtraße 88

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NSK -Nachrichten

Zu NSK Folge 276

Wehrhafte Jugend Eröffnung der Reichsausstellung „VolksgemeinWehrgemeinschaft“ schaft NSK Berlin, 26. November. Der Reichswalter des NSLB., Gauleiter Wächtler, eröffnete in der Stadthalle Berlin die Reichsausstellung „ Volksgemeinschaft Wehrgemeinschaft". Die Ausstellungsarbeiten find Ergebnisse eines von der Reichswaltung des NS - Lehrerbundes in der Schülerzeitschrift ,,Hilf mit!" ausgeschriebenen Wett bewerbs. Das rege Interesse für diese Schau zeigt sich gleich darin , daß von hohen Partei-, Staats: und Heeresämtern namhafte Preise gestistet wurden. In einer Ansprache erklärte Gauleiter Wächt ler, die deutsche Jugend habe den Ehrgeiz, durch Einsatz aller ihrer Kräfte die Ehre der Volksgemeinschaft und damit auch die eigene zu schüßen. Dieser Treueschwur schließe auch ein das Wissen um die Wehrwissenschaft und ihre Bejahung. Hier in dieser Ausstellung, die ein Produkt freien schöpferischen Erlebens des Wehrgedantens der Jugend sei, komme zugleich auch das Wehrerziehungsprogramm des NSL B. zum Ausdruck. Der Gauleiter betonte, daß die deutsche Jugend eine Jugend des Friedens und nicht des Krieges sein wolle. Der Gauleiter wies dann noch kurz auf den neuen großen Wettbewerb „ Volksgemeinschaft Blutsgemeinschaft“ hin, der von der Reichswaltung des NS.-Lehrerbundes ge= meinsam mit der Schülerzeitschrift „Hilf_miť !“ und dem Reichspropagandaministerium und dem Rassenpolitischen Amt ausgeschrieben wurde. Auch dieser Wettbewerb wird seinen Niederschlag in einer großen Reichsausstellung finden . Neues Müttererholungsheim der NSV.

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26. November 1936

den Volksgenossen heranzukommen und ihn weltanschaulich zu beeinflussen und zu erziehen. Wir müssen dahin gelangen, daß der Arzt wieder der Vertraute der Familie ist, daß er nicht nur den Augenblicks - Gesundheitszustand beurteilt, sondern den einzelnen Menschen im Verlaufe seines Lebens betreut und berät. Als Hausarzt hat er erst die Möglichkeit, den wirklichen Leistungszustand des Menschen zu beurteilen und ist in der Lage, alle Vorkehrun gen zu treffen, daß der Mensch den höchstmöglichen Leistungsstand auf Grund seiner erblichen und rassischen Anlagen erreicht und erhält . Zum Aufbau unseres neuen Deutschlands brauchen wir alle Kräfte eines jeden einzelnen. Wir müssen versuchen, alles zu verhin dern, was ein Absinken der Leistungsfähigkeit herbeiführen könnte. Bei der hohen Spezialisierung der heutigen Arbeitstechnik besteht die Gefahr einseitiger, nicht nur geistiger, sondern auch körperlicher Entwicklung. Durch entsprechenden Ausgleich werden auch die Kräfte geübt, die sonst bei Nichtberücksichtigung verkümmern würden. Das Versagen eines Teiles des Körpers aber schädigt die Leistungskraft des gesamten Organismus . Erst dann zu helfen, wenn sich ein wirklicher Schaden eingestellt hat, würde eine Vergeudung unendlicher Volks kraft bedeuten. Es muß schon vor einer wirklichen Schädigung rechtzeitig vorgebeugt werden durch eine ständige Überwachung und Kontrolle des Gesundheitszustandes. Sich in den Dienst einer derartigen Gesundheitsführung zu stellen, ist die hohe moralische und ethische Bilicht eines jeden deutschen Arztes. Eine Hauptaufgabe der einzelnen Gliederungen der Partei, sei es SA. , SS. , HI. usw. ist es, neben Der politischen Schulung den Menschen während seines ganzen Lebens durch körperliche Übung Leistungsfähig zu erhalten und für seine ein iia Berufstätigkeit einen entsprechenden Ausgleich zu schaffen.“

Geschenk an den Führer NSK Berlin, 26. November. Stimme des Auslands Der Industrielle Dr. Flic hat sein in Kettwig/Ruhr gelegenes Besiktum dem Führer zum Geschenk angeboten . Nachdem der Führer die Schenkung angenommen hat, wird dort nunmehr im Rahmen des Hilfswerkes Mutter und Kind" ein Müttererholungsheim eingerichtet. Die Aufgabe des deutschen Arztes Dr. Bartels sprach in der Berliner Charieté NSK Berlin, 26. November. Am Mittwoch, dem 25. d . M. , sprach der Stellvertreter des Reichsärzteführers , Reichsamtsleiter Pg. Dr. Bartels, in der Chariété vor den SS.-Ärzten der Sanitätsabteilung III. Er führte u. a. folgendes aus : ,,Der nationalsozialistische Staat stellt die höchsten Anforderungen an den Arzt. Er iſt der Treuhänder für die Zukunft unseres deutschen Volkes und zugleich hat er, wie wenige andere, die Möglichkeit, an

Mehr Heze, mehr Juden Die Komintern agitiert in Polen NSK Nach Mitteilungen des „ Pommereller Tagblatts", Pommerellen, veröffentlicht die rechtsorientierte polnische Zeitung ,,A. B. C.“ dieser Tage den Wortlaut einer ge = heimen Anweisung der Komintern an die kommunistischen Bezirksleiter in Polen. Die Anweisung fordert eine Verstärkung der Agitatoren unter den Arbeitslosen, den Kleinbauern und Landarbeitern. Die Beziehungen zu der Bäuerlichen Volkspartei seien zu verstärken. Die Sammlungen für die spanischen Bolschewiſten müßten vermehrt werden. Besonders interessant ist die Forderung, daß die Zusammenarbeit mit den jüdi : schen Organisationen unbedingt verstärkt werden müsse. Mit aller Kraft müßten auch jüdischen die ,,Bund"-Organisationen herangezogen werden .

Drud: M. Müller & Sohn K.G.. Zweigniederlassung Berlin, Berlin SW 68. Zimmerstraße 88.

Nationalſozialiſtiſche

Brief and Drahtanschrift der Schriftleitung: Berlin SW68, Zimmerſtr. 90, III. Fernruf : A 1 Jäger 0022 Berlag: Franz Eher Nachf., G. m. b. H., 3entralverlag der NSDAP ., München Berlin Serſand : Cher - Verlag , Berlin SW 68, immertraße 88. Alle Zahlungen find nach erlin (Poftſchedlonto Berlin 4454) zu richten

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Vartei- Korreſpondenz

NGK

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Hauptschriftletter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NSDAP

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RSK Folge 277

27. November 1936

Unverschämte Beeinflussungsversuche

Marxiſtiſthe

gegen

Drohungen

Profeffor Grimm

Planen die Suden Störung der Gerichtsverhandlung gegen Frankfurter? NSK In dem Mordprozeß David Frankfurter hat das Kantonsgericht Chur als Vertreter von Frau Gustloff neben dem schweizerischen Rechtsanwalt Dr. Ursprung den deutschen Rechtsanwalt Professor Dr. Grimm ፡ Essen, MDR., zugelassen. Professor Grimm wird voraussichtlich in der Replit das Wort ergreifen und damit auch zu der Rede des Verteidigers von Frankfurter Stellung nehmen. Mit der Zulassung dieser beiden Anwälte ist Gewähr dafür gegeben, daß in dem Mordprozeß Frankfurter die Auffassungen der deutschen Seite mit Sachlichkeit, Würde und Sachkenntnis vertreten werden. Rechtsanwalt Dr. Grimm, Professor für internationales Recht an der Universität Münster, ist bereits durch zahl= reiche Auslandsprozesse bekannt. Das Graubündner Gericht ist mit seinem Beschluß dem Beispiel gefolgt, das ein anderes Schweizer Gericht in dem Mordprozeß Conradi ge= geben hat. Dort wurde ein sowjetrussischer Anwalt zum Plädoyer für einen kommunistischen Nebenkläger zugelassen. Man sollte daher meinen, daß die Entscheidung des Graubündener Gerichts von der gesamten Schweizer Presse als gerechte Lösung begrüßt würde. Statt dessen richtet die mare ristische Presse, an ihrer Spize das „,,Volksrecht" in Zürich, vom 26. November, Nr. 279, bie wütendſten und beleidigendsten Angriffe sowohl gegen das Gericht als auch gegen Profeſſor Grimm. Unter der Überschrift „ Doch ein politischer Prozeß" wird zunächst gemeldet, daß Anwalt der ,,deutsche der Fememörder", deutsche Grimm , vom Kantonsgericht Chur als Vers teidiger der Witwe Gustloff zugelassen jei. Dabei hat sich nicht Frau Gustloff, sondern der jüdische Mörder David Frankfurter zu verteidigen.

Das Marristenblatt polemisiert dann gegen Die Einmischung eines „ landesfremden“ Anwalts und bringt im Zusammenhang damit eine schamlose Verdrehung der Vorgeschichte und des Tatbestandes bei den sogenannten „ Feme= prozeſſen". Es wirft Professor Grimm weiter ,,von Antisemitismus strohende Schriftfäße im Kairoer Judenprozeß“ vor, wobei es vers schweigt, daß dieser Prozeß nicht von deutscher, sondern von jüdischer Seite provoziert worden ist. Das Blatt glaubt ferner, Professor Grimm deswegen „ Einbildung“ vorwerfen zu können, weil er nur eine Viertelstunde sprechen wolle. Demgegenüber sei fest= gestellt, daß diese einstweilige Redebeschränkung einem Wunsch des Gerichts entspricht, da das Hauptplädoyer von seiten der Nebenkläger, von dem schweizerischen Rechtsanwalt Dr. Ursprung, gehalten wird. Ebenso beklagt das marxistische Blatt, daß auf seiten Frankfurters bisher Dr. Curti als alleiniger Anwalt bestellt sei. Es sei in aller Bescheidenheit darauf hingewiesen, daß viele der ausländischen Anwälte, die sich aus Reklame= gründen dem Ehrenpräsidenten der jüdischen Weltliga, David Frankfurter, zur Verfügung gestellt hatten, gar nicht die Gerichtssprache beherrschen. Im übrigen fürchtet die deutsche Vertretung ihr Erscheinen nicht. Es ist noch in aller Erinnerung , daß im Kairoer Judenprozeß die jüdischen Pariser Rechtsanwälte de Moro Giafferi und Torrès sich erst mit großem Pomp ankündigen in Augenblid dem ließen und Eniffen , als sie deutsche Gegen = wehr feststellten. Geradezu lächerlich ist die Behauptung, daß

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NEK Folge 277 erst durch die Zulaſſung von Professor Grimm aus einem „ völlig unpolitischen" Prozeß ein politischer Prozeß geworden sei, wozu ihn die Propogandazentrale des Dritten Reiches von pornherein machen wollte". Geschossen hat ja nicht die „ Propaganda zentrale" des Dritten Reiches, sondern der jüdische Medizinstudent David Frankfurter, und zwar nicht aus menschlichen , sondern aus poli , tischen Gründen. Man kann einen politischen Prozeß nicht dadurch unpolitiſch machen, daß man ihn als unpolitiſch bezeichnet, und zu gleicher Zeit die gesamte Verteidigung des Täters auf politische Grundlagen stellt. Nicht der ermordete Landesgruppenleiter Gustloff hat sich in die Politik der Schweiz eingemischt, sondern der Jude David Frankfurter beanspruchte, obwohl er nicht Schweizer Staatsbürger war, für sich das "" Recht“, die Schweiz aus politischen Grün den durch einen Meuchelmord „ſchüßen“ zu müssen. Nicht deutsche Nationalsozia , listen, sondern jüdische Hezer haben ein Schweizer Gericht vor die unangenehme Aufgabe gestellt , über die Erörterung von Fragen ent = scheiden zu müssen, die ihrem Wesen nach nicht Sache der Schweiz sind. Das „Volksrecht" wirft zum Schluß die Frage auf, ob „ ein solcher Mann wie Professor Grimm von einem schweiz erischen Gericht auch nur 4 Stunde

Über

27. November 1936 angehört zu werden verdient.“ Da das Gericht diese Frage bereits be ፡ jaht hat , bedeutet die Anfrage des ,,Volksrechts" nichts weiter als die unverhohlene Aufforderung an die Anhänger Frankfurters , während der Hauptverhandlung störend einzugreifen. Wir stellen hiermit in aller Öffentlichkeit fest, daß die marxistische und jüdische Presse sich nicht nur in zahlreichen Fäl len dummdreister und unverschämter Beeinflussungsversuche des Gerichts schuldig gemacht hat, sondern daß hier von margi stischer Seite auch ein Beschluß des Gerichts im und zu Verfahren selbst verächtlich gemacht seiner Nichtbefolgung aufgefordert wird. Eine solche Zeitung wagt es dann noch, ande, ren Einmischung in ein schwebendes Gerichtsverfahren vorzuwerfen. Das ist dieselbe Heuchelei , mit der die marxistischen Blätter in der Schweiz jezt den französischen Innenminister Salengro als das Opfer einer Presseheze be zeichnen, auf der anderen Seite aber ableugnen, daß der Mörder David Frankfurter auch auf Grund ihrer eigenen Presseheße zur Waffe ge= griffen hat. Wir sind davon überzeugt, daß das Schweizer Volk, insbesondere die bodenständige Bevölke= rung des Kantons Graubünden, solche Methoden der Beschimpfung des Gerichts und der Aufreizung zur Gewalt ebenso verurteilen wird wie das deutsche Volk.

der Wirtschaft

die Nation

Zum 90. Todestag Friedrich Lifts, des deutſchen Wirtſchaftspioniers NSK Vor 90 Jahren, am 30. November 1846, gab sich Friedrich List bei bei Kufstein selbst den Tod. Die Aussichtslosigkeit seines Lebenskampfes um die Einheit und Freiheit seines Volkes und der unversöhnliche Haß seiner Gegner hatten ihn zur Verzweiflung getrieben. Sein Werk aber, die Kampfansage gegen den volkszerstören= den Einfluß der liberalen Wirtschaftstheorie , lebte fort und half den Weg bahnen zur wahren Erkenntnis von dem Wesen und der Bedeutung bodengebundener Bolkswirtschaft. In dem „ Nationalen Syſtem der politiſchen Ökonomie“ hat er seine grundlegenden Gedanken aufgezeichnet. Sie werden getragen von dem Bewußtsein, daß über allen wirtschaftlichen Betrachtungen die Nation, mit ihrer besonderen Sprache und Literatur, mit ihrer eigentümlichen Abstammung und Geschichte, mit ihren besonderen Sitten und Gewohnheiten, Gesezen und Institutionen, mit ihren Ansprüchen auf Existenz, Selbständigkeit, Vervollkommnung, ewige Fortdauer und ihrem abgesonderten Territbrium" steht. Damit war die entscheidende Absage an die sog. klassische Wirtschaftslehre des Engländers Adam Smith und seines Nachfolgers, des Juden David Ricardo, getan . Diese liberaliſtiſche Wirtſchaftslehre fußte auf der wirklichkeitsfremden Behauptung, daß jedes

Individuum , indem es ſeine eigenen Intereſſen verfolge, notwendigerweise auch die Intereſſen der Gesellschaft überhaupt fördere. „ Offenbar, so meinte Adam Smith, ſei jedes Individuum, indem es ſeine Lokalverhältnisse am besten kenne und seinen Geschäften die meiſte Aufmerksamkeit widme, weit beſſer imstande, zu be urteilen, wie seine Kapitalien aufs zweckmäßigste zu verwenden seien, als der Staatsmann oder Gesetzgeber.“ Daraus folgert er, daß der Staat am besten fahre, wenn er jedem in seinem Tun und Handeln völlig freie Hand ließe. Der Einzelmenſch in völliger Ungebundenheit sollte im Mittelpunkt alles wirtschaftlichen Denkens stehen. Den Irrtum dieſer ſchalen und unwirklichen Theorie erkannte List mit unbestechlicher Klarheit. Der Blick auf das Leben widerstritt der liberalen Behauptung in jeder Beziehung, denn das Individuum kann nun einmal nur bestehen durch seine Einordnung in eine durch gemeinsame Art verbundene Gemeinschaft, in Familie, Sippe und Volk. Diese Einordnung aber läßt es nicht nur als den Teil eines Ganzen, sondern als das Bindeglied gelten, das den ewigen Geschehensstrom von Generation zu Generation gewährleistet. Die Einordnung in diese Gemeinschaften, in Familie, Sippe, Bund usw., die alle umschlossen werden von der

NSK Folge 277 Boltsgemeinschaft , schenkt dem einzelnen erst das Leben und läßt ihn teilhaben an den produktiven Kräften" seines Volkes; denn, so sagt Friedrich List, „ der jezige Zustand der Nationen ist eine Folge der Anhäufungen aller Verbesserungen, Erfindungen, Entdeckungen, Bervollkommnungen und Anstrengungen aller Generationen, die vor uns gelebt haben". Indem er die Nation zum Mittelpunkt Les wirtschaftlichen Denkens und Handels machte, führte er den zweiten Schlag gegen die liberale Wirtschaftstheorie, die „ an bodenlosem Kosmopolitismus leidet, welcher weder die Natur der Nationalität anerkennt, noch auf die Befriedigung ihrer Interessen Bedacht nimmt“. Mit nicht zu überbietender Schärfe wandte sich Liſt in dieser Erkenntnis gegen den liberaliſtiſchen Grundjah, daß ein Volk wie jedes Individuum dort kaufen müſſe , wo es seinen Bedarf am billigsten decken könne und seine Erzeugniſſe dort verkaufen müſſe, wo es den höchſten Preis erziele. Eine solche Einstellung, so folgerte List, bedeute nichts anderes , als daß jenes Volk auf die Produktionsgebiete beschränkt bleibt, für die in einem Lande die günstigsten Erzeugnise bedingungen bestehen. Ein solcher Zuſtand ſezze aber voraus, daß es in der Welt keine Natio= nen gäbe und ewiger Friede herrsche. Da diese Voraussetzungen aber nicht gegeben sind, so würde ein solches System internationaler Arbeitsteilung nichts anderes bewirken, als daß der größte Teil aller Volkswirtschaften einer einzigen untertan und von ihr abhängig ſein würde, nämlich von der, deren wirtschaft = licher Zustand am weitesten fort-

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geschritten ist und die den anderen gegens über die größte Unabhängigkeit befigt. Diese Unsinnigkeit eines solchen Tatbestandes aber zwingt die Nationen , ſo erklärte Friedrich Liſt, ihre Volkswirtschaften jo aufzubauen, daß sie im Notfall möglichst unabhängig von den übrigen sind. Die politische Ökonomie befiehlt jeder Nation, die nach der höchsten Stufe der Unabhängigkeit, der Zivilisation und der Prosperität strebt : die Maßregeln zu ergreifen, die notwendig sind, um ihre wirtschaftliche Lage gegen jeden Angriff von außen, komme er auf gesetzgeberischem oder bewaffnetem Wege, zu sichern, und um die Entwicklung dieser Lage mehr und mehr zu fördern.“ Und an anderer Stelle betont er : „ Jede große Nation muß Dahinstreben, ein Ganzes in sich selbst zu bilden, Das mit anderen Ganzen gleicher Art nur in so weiten Verkehr tritt, als es seinen beſon= deren Gesellschaftsinteressen zugänglich ist.“ Damit hat Friedrich List in einer Zeit, in Der die Einheit des deutschen Volkes eine bloße Idealvorstellung war, die noch keine lebendige Wirklichkeit besaß, eine Bastion errichtet, die für das Ringen um unsere Volkheit und seine feste staatliche Organisation von entscheidender Bedeutung werden sollte. Er schenkte seinem Volt, dem er troz aller Verfolgung und trotz Der erbitterten, sein Leben zerstörenden Feinde schaft seiner liberalen Gegner in stetem Kampf diente, die Erkenntnis, daß die Wirtschaft nicht Selbstzweck ist mit eigenen Ge = sehen, sondern aufgeht im Dienst und Sicherheit für die Freiheit völkischen Seins. P. Dramburg.

Seemannsfrauen voller

Zuversicht

Die ſoziale Betreuung der ſeefahrenden Frau über die Meere NSK Wenn heute die Frauenarbeit „ Seefahrt“ unter dieſem beſonderen Gesichtspunkt zusammengefaßt wurde, ſo geschah es aus der Erkenntnis, daß für die Seemannsfamilien und -frauen und für die zur See fahrende Frau , die in der NSF. „ Seefahrt“ in der Auslandsorganisation der NSDAP. erfaßt ist, der be sondere Lebensraum auch besondere Bearbeitung erfordert. Die Frauen des Arbeiters, des Bauern, des Handwerkers, kurz all der Familien, deren Arbeit an den Boden gefettet ist, haben in ihrem Lebensrhythmus eine gewisse Stetigkeit und Wiederholung , haben ihre enge Bindung durch Arbeitsräume, Arbeitswege, Wohnungen , durch gemeinsame Erfassung in Feierabendstunden und Kameradschaftsabenden innerhalb der Volksgemeinschaft, haben eine Verbindung mit den Arbeitskameraden. übrigen Das alles entfällt bei den Menschen, die ihren Lebensraum auf die Seefahrt , und damit auf den engen Raum eines Schiffes, begrenzt sehen. Wenn heute bei dem Bau der neuen Schiffs: flassen, wie zB . der „ Montevideo", schon die Grundsähe von Schönheit der Arbeit , von Kameradschaftsgeist, von Wertung des

Volksgemeinschaft

Arbeiters als Mensch in seiner Persönlichkeit in die Tat umgesetzt werden beim Bereitstellen von Einzelkojen, Gemeinschaftsräumen und hellen, hygienischen Waschgelegenheiten , To kommt darin nicht nur die Notwendigkeit zum Ausdruck, den Seemann innerhalb seines Arbeitsplates als Arbeiter, ſondern ihn auch als Menschen zu erfaſſen . Wenn uns heute, ganz abgeſehen von den kleinen Fischereifahrzeugen und den kleinen Tonnern, schon bei den großen Klaſſen der Nachkriegsbauten die Mannschaftsräume unzulänglich erscheinen und die mangelnde Gelegenheit für die Mannschaft, ihre Sachen unterzubringen , die fehlende Ge= legenheit zu einwandfreier Säuberung, die gee rade bei den alten Kohlenfrachtern am übelſten bestellt ist, als gänzlich mangelhaft ansprechen, so kann man daraus ersehen, wieviel Arbeit in sozialer Hinsicht noch zu leisten ist, um dem deutschen Seemann und der zur See fahrenden Frau das zu geben, was ihnen zu= tommt. Die menschlich sichere Verankerung des deuts schen Seemannes und der zur See fahrenden Frau ist aber nur möglich, wenn sie in der Heimat ihre Familie in Geborgen = heit und ohne Not wiſſen, wenn sie darum

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wissen, daß von dieser Familie und über diese Familie Gemeinschaftskräfte aus= strömen, die den Mann draußen im harten Kampf mit der See in seiner schweren Arbeit stüßen und ihm das menschliche Wertbewußtsein garantieren. Denn noch immer ist außerhalb der Seefahrertreise viel zu wenig die Arbeit des deutschen Seemannes und damit das Opfer und die Not seiner Familie bekannt. Nur ein gegenseitiges Verstehen , nur die Bewußt= werdung um dieses Ringen vermag die deute schen Seemannsfamilien einzureihen in den Kreis der Kameradschaft, vermag dem Seemann die Kräfte zuzuführen, die er als der Ver = treter feines Volkes draußen im Auslande benötigt. So ergibt sich neben der ausgedehnten sozialen Arbeit der NS.-Frauenschaft „ Seefahrt“, die sich in Unterstügung , in Versorgung aus der Kleiderkammer , die von ehrenamtlich arbeitenden Frauen aus geschenkten und umgearbeiteten Stücken gefüllt wird, in rechtlicher Beratung und Be = schaffung von gesünderen und ausreichenderen Wohnungen innerhalb des Hafenviertels auswirkt, noch eine welt = anschauliche Schulung , in der den Frauen der Weg der Volksgemeinschaft ge= wiesen wird, in denen vor allem auch den Frauen die großen Notwendigkeiten und das große Ringen um Sein und Freiheit des deutschen Volles aufgezeigt werden. Hand in Hand mit der Gaufrauenschaft wird die Schulung in Haus- und Volkswirtschaft durchgeführt, die vor allem die Gebiete ‫وو‬Kampf dem Verderb", Marktregelung und volkswirtschaftliche Hauswirtschaft umfaßt. Daneben wird gerade bei den Seemannsfamilien besonderer Wert darauf gelegt, die Freischnahrung zu ergänzen und zu verringern durch eine größere Fischernäh = rung , die zudem vielen deutschen Seeleuten und Fischern wieder Arbeit und Brot verschafft.

Moskaus

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Die Katastrophen der lezten Wochen haben auch die Tätigkeit der Hinterbliebe nen fürsorge in gewaltigem Maße gestei = gert. Vor allem auch hat man sich der Kinder angenommen die Seeleute heiraten meistens alle sehr jung und sind kinderreich und eine umfangreiche Verschidung vorges nommen. Und der Austauschdienst der Seemannsfrauen hat überhaupt mancher Seemannsfrau erstmals ermöglicht, ihren Mann im fremden Hafen zu besuchen, während sie ihn sonst nur sehr selten, wenn er zufällig gerade im oder in der Nähe des Heimathafens lag, zu fehen bekam. Sie wohnt bei Kameradenfrauen und nimmt diese dann wieder bei sich auf, wenn diese ihre Männer in dem betreffenden Hafen besuchen. Die Arbeit an der deutschen Seemannsfamilie und an der zur See fahrenden Frau ist deshalb von so besonderer Bedeutung, weil gerade die deutschen Seemannsfamilien zu den erbbiologisch besonders wertvollen gehören. Sie führen den Kampf draußen auf See, fie find tauglich zu der schweren, an Opfer überreichen Arbeit, sie vermögen ihren Mann als Pioniere ihres Volkes zu stehen. So ist in der Gemeinschaft der ſeefahrenden Menschen schon eine große Kameradschaft gewachsen, die ihre Arbeit heranträgt an das gesamte deutsche Volk, die dadurch mithilft an dem großen Aufbauwerf einer großen, zielsicheren, unzerstörbaren Volksgemeins schaft , die nicht an den Grenzen oder an den Küsten haltmacht, sondern die hinausreicht allüberall dorthin, wo nur irgendwo deutsche Menschen arbeiten und atmen. Gerade dort, wo heute noch Seefahrer in Sorgen leben, hat sich eine Kameradschaft gebildet, die ihren Geist nur nehmen konnte aus der schwersten Kampfzeit im alten Hamburger Hafenviertel, aus den Jahren 1931/32, die aber ihren Frohsinn und ihre Zuversicht schöpft aus dem gemeinsamen Tragen und aus dem Glauben an DeutschCh . K.-Sch . land und seinen Führer.

Doppelspiel

in

Frankreich

Volksfrontpolitik und Vorbereitung zum bewaffneten Aufstand NSK Auf welchem Wege Moskau in Frankreich sein Ziel erreichen will, konnte durch die Tarnung der Absichten und die Durchführung der verschiedenen Manöver bisher kaum klar erkannt werden. Nun scheint ſich daraus eine Klärung einzustellen, daß Stalin ſelbſt gewiſſe Richtlinien festlegte, die in der kommenden Beriode von den französischen Kommunisten einzuhalten sind. Es ist danach eine gewiſſe Trennung zwischen der Vorbereitung der bolſchewistischen Revolution und der politiſchen Tätigkeit der Volksfront zu erwarten. Die lezte Rede von Thorez war in dieſer Hinficht bereits aufschlußreich. Zwar suchte er die aktivistischen Kreise der Kommunisten zu überzeugen, daß auch in der Volksfront die Ziele des Kommunismus sich gleichblieben, daß aber auf der andern Seite

eine „ ruhigere" Zusammenarbeit mit der Volksfront politiſch nötig ſei . Dieſe Festlegung und die sich daraus ergebenden Folgen haben den Bürgerkrieg in Frankreich wenig aussichtsreich erscheinen lassen und die Vorbereitung hierzu auch erschwert. Im weiteren hat man es in Moskau als sehr unangenehm empfunden, daß im letzten Bericht aus Paris klar und deutlich ausgesprochen wurde, eine beträchtliche Zahl von französischen Kommunisten sei mit der Abhängigkeit von Moskau unzufrieden und erstrebe eine reine französische Kommunistenpartei. Diesen Bestrebungen sucht die Komintern so gut es geht, zu begegnen. Schon seit geraumer Zeit wird in Paris mehr oder weniger offen von der übersiedlung der Zentrale der Dritten Internationale von Moskau nach Paris

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NSK Folge 277 gesprochen. Diese Übertragung der Kontrolle würde dem äußeren Anschein nach die Bewegung für eine nationale franzöſiſche, kommunistische Revolution mächtig stärken, denn diese Idee wird besonders bei den Gewerf= schaften gepredigt, wo die Kom = munisten zu Dreiviertel an der Macht sind. Auf der andern Seite stehen aber die unbedingten Anhänger der Kominternpolitik, welche Thorez den Vorwurf machen, daß er am 11. Juni die kommunistische Revolution durch sein Zö gern verhindert habe. Sie suchen die Gelegenheit, ihn dieses " Versehen" entgelten lassen zu können. Auf Grund dieser Tatsache sah sich Mostau zu neuem Entſchlüſſen gezwungen. Dieſe waren nicht einfach, da man auf der einen Seite nicht von der Volksfrontpolitik abgehen wollte, auf der andern Seite aber nicht von den revolutionären Plänen lassen will . Daher drängte sich notwendig der Gedanke einer Teilung des Aktionsgebietes der französischen Kommunisten auf. Der „ gemäßigtere“ Thorez soll den rechten Flügel der Kommunisten führen, welcher auf parlamentarischer Grundlage die Ziele der Boltsfront und damit die Wühlarbeit der Komintern weiterverfolgen wird. In seiner Hand bleiben die gewerkschaftlichen Verbindungen. Die „ aktiven" Kommunisten dage= gen sind dem Kommando von Marty unterstellt, welcher die revolutionäre Erhebung mit allen Mitteln vorbereiten soll und deshalb die paramilitärischen Verbände zu höchster Schlagkraft zu entwickeln hat. Seit einigen Tagen befinden sich denn auch diese paramilitärischen Kommu nistenverbände in einem dauernden Alarm zustand, und die entsprechenden Übungen werden ohne Unterbrechung fortge= sett. In den Arsenalen häufen sich die Waffen. Die Mitglieder der „,kommunistischen Selbsthilfe" find mit Gewehren und Revolvern bewaffnet. Ihre Ausrüstung besteht nicht nur Munition, sondern neuerdings aus wurde diesen Verbänden auch BeDie einzelnen troleum zugewiesen. Punkte der verschiedenen Städte, die über-

Stätte der

27. November 1936 fallartig zu besezen sind, wurden in Geheimberichten genannt. Für diese Aktion sind besondere Kolonnen bestimmt. Die erſte Gruppe hat sich der Bahnhöfe zu bemächtigen und ist beauftragt, wenn notwendig, die Gleise zu sprengen. Die zweite Gruppe requiriert die notwendigen Lebensmittel in den verschiedenen Lebensmittelgeschäften und den Markthallen. Die Dritte Kolonne hat die in besonderen Listen geführten Personen, welche als kommunistische Gegner bekannt sind, zu verhaften und die Gefährlichsten darunter ohne Verurteilung umzubringen. Eine weitere Kolonne sichert die Verbindung zwischen dem städtischen Rathaus und den Bahnhöfen, ebenso zwischen den Regierungsgebäuden und den strategischen Punkten. Schließlich sind in den fommunistis schen Außenbezirken der verschiedenen Städte Motorstaffetten aufgestellt, welche strahlenförmig die ins Zentrum der Stadt führenden Stra= Ben zu sichern haben. Diese Vorbereitungen werden mit größter Eile Tarnung weitestgehender und durchgeführt. Zur Überwachung dieser Vorbereitungen sind aus Moskau russische GPU. - Spezia = listen in Paris erschienen, welche die terroristischen Methoden der Komintern von Moskau, welche seit der Schaffung der Volksfront in Frankreich vernachlässigt wurden, wieder zur Geltung bringen müssen. Der Diebstahl der Akten der Vierten Internationale ist ihr erstes Werk gewesen. Die Vorfälle bei den lezten Versammlungen anläßlich der Totenfeiern für Salengro sind eine weitere Auswirkung ihrer . Tätigkeit. Sie arbeiten mit allen Mitteln auf den Sturz von Blum hin, um einen Regierungswechsel als Anstoß zur bewaffneten Revolution nach befantem Muster benutzen zu können . Das Doppelspiel Moskaus ist damit flar erwiesen und es ist ohne Zweifel, daß Frankreich einem gefährlichen Abenteuer ents gegengeht, das nicht mehr von Paris aus diktiert wird, sondern, selbst wenn der Sitz der Kominternzentrale in Paris sich befindet, den lezten Anstoß von Moskau erhält. Der Uhrzeiger steht in Frankreich kurz vor zwölf. Werden die verantwortlichen Männer Europas noch rechtzeitig erwachen?

Gemeinſchaft

Ein Jahr Deutſchlandhalle

NSK Vor einem Jahre - am 29. Novemberwurde Europas schönster Großhallenbau durch den Führer eingeweiht. 20 000 Volksgenossen füllten damals zum ersten Male das riesige Oval dieses Monumentalbaues, der immer eine Stätte der Gemeinschaft des deutschen Volkes sein wird . Mit der Errichtung der Deutschlandhalle offenbarte sich wieder der Triumph nationalsozialistischer Gestaltungskraft : hier entstand eine Gesamtanlage, die in Schönheit und technischer Vollkommenheit einzigartig ist. Jeder, der an

Zeichen des Willens unſerer Zeit

dem Bau mitarbeitete, war erfüllt von Begeiste rung für das neue Werk, denn jeder sah in ihn den formenden Willen des Führers. Ein einzigartiger Jubel umbrandete damals den Führer, als er zum erstenmal in der Deutschlandhalle zu seinem Volk sprach. An jenem Tage, da der Führer Rechenschaft über die vom Nationalſozialismus in drei Jahren geleistete Arbeit ablegte, gab er auch zugleich den Grund an, weshalb derartige Großbauten wie die Deutſchlandhalle aufgeführt werden . Die Bewegung habe sich, so erklärte der Führer,

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in 15 Jahren mühselig das deutsche Volk erobert und sie müsse mit dem Volke auch weiter verwurzelt bleiben. Entscheidend sei, daß man in freier Rede angesichts des Voltes sprechen könne. Mitten im deutschen Volk stand der Führer bei seiner Rede. Während des ganzen ersten Jahres ihrer Bewegung, hat die Deutschlandhalle Kundgebungen und Feierstunden erlebt, die den unbeugsamen Willen der Partei und des Volkes zum Ausdruc brachten. Der gewaltige Bau, der in seiner sauberen Linienführung und Ausgestaltung allen Ans forderungen gerecht wird, der als Versammlungs- und Sporthalle dient, hat end'lich die Grundlagen geschaffen für die DurchGroßveranstaltungen führung Don aller Art. Vorher standen dem nationalgroße Gestaltungswillen für sozialistischen Treffen in der Reichshauptstadt entweder nur der Sportpalast als Halle oder das Tempelhofer Feld für Freiluftveranstaltungen zur Ber fügung. Durch den Bau der Deutschlandhalle und die Errichtung des Olympiastadions mit den dazugehörigen Nebenpläßen besitzt Berlin

Nachrichten

Der Führer beglückwünscht Reichsschatzmeister Schwarz NSK München, 27. November. Aus Anlaß einer glücklich überstandenen schweren Operation sandte der Führer Reichsschazmeister Schwarz zum heutigen Geburtstage folgendes Glückwunschtelegramm : Mein lieber Parteigenosse Schwarz, wenn ich an Ihrem heutigen Geburtstag mit besonderer Herzlichkeit Ihrer gedente, so verbinde ich damit meine wärmsten Wünsche für Ihre baldige völlige Wiederherstellung. Die Bewegung und das Vaterland haben Ihnen mehr zu danken, als Worte auszudrüden vermögen. Ich vertraue darauf, daß ein gütiges Schicksal Sie noch lange mir und meinem Werk erhält als den Reichsschazmeister der NSDAP . Ich bin mit den herzlichsten Wünſchen allzeit Ihr Adolf Hitler." Einheitliche Siedlerbetreuung gesichert Ein Erlaß des Reichsarbeitsministers NSK Berlin, 27. November. Der Reichs- und Preußische Arbeitsminister hat durch einen Erlaß nunmehr auch den Regierungen der Länder mitgeteilt, daß der auf Veranlassung des Reichsheimstättenamtes der Deutschen Arbeitsfront gegründete Deutsche Siedlerbund e. V. die alleinige Ver einigung aller deutschen Heimstät ten- und Eigenheimsiedler ist. Der Erlaß beseitigt auch die bisherige Unflarheit hinsichtlich der organisatorischen Zus gehörigkeit und Betreuung der Eigenheimsiedler und Eigenheimbefizer. Die Bildung eines neuen Verbandes ist nicht gestattet worden. Der Erlaß bestimmt vielmehr, daß die Eigenheimbesitzer grundsäglich in die gesetzlich anerkannte Organi-

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für politische Kundgebungen, Tagungen und Kongreſſe, für jede Großveranstaltungen einzigartige Anlagen. Trotz ihres erst einjährigen Bestehens hat die Deutschlandhalle unendlich viel in ihren Mauern gesehen, und man war immer wieder überwältigt von der Vielseitgkeit dieses Hallenbaues, der ungeheure Ausnutzungss möglichkeiten aufweist. Fast pausenlos findet eine Veranstaltung nach der anderen Abend für Abend statt. Zwischen den Kundgebungen der Gliederungen der Partei und des Staates vermitteln künstlerische und sportliche Veranstaltungen Zehntausenden von Voltsgenossen tiefste Erlebnisse deutschen Willens und Könnens. Die NS.-Gemeinschaft Kraft durch Freude", die Belegschaften der großen Betriebe haben hier Feierstunden erlebt, wie sie bisher in solchen Ausmaßen unmöglich waren. In der Errichtung der Deutschlandhalle hat das nationalsozialistische Deutschland erneut seine innere Kraft, seinen starten Gestal= tungswillen unter Beweis gestellt. Auch sie ist für alle Zeit Künder von dem Willen und Gemeinschaftsgeist dieser Generation. Sch.

sation des Hausbesizes gehören, während die Volksgenossen, die mit dem Erwerb des Grundstüdes nicht lediglich ein Wohnbedürfnis befriedigen, sondern auch Land überwiegend gartenbaumäßig nußen, als Eigenheimsiedler in den Deutschen Siedlerbund gehören. Morgenfeier der HJ. und Wehrmacht NSK Berlin, 27. November. Die am kommenden Sonntag von der Hitlerjugend veranstaltete deutsche Morgenfeier, die von den Reichssendern Königsberg, Frankfurt und München übernommen wird, steht unter dem Thema: „ Soldaten“ und wird von Angehörigen der Wehrmacht sowie von Hitlerfungen des Standortes Königsberg gestaltet. Den Mittelpunkt der Feier bildet die An = des Kommandanten Der [prache Königsberg , Festung Oberst Brandt. Ferner bringt die Morgenfeier Worte vom Reichsjugendführer Baldur von Schirach, Herybert Menzel und Hans Baumann.

Stimme des Auslands

Bewunderung deutschen Wirtſchaftsaufbaus Bulgarisches Urteil zum Vierjahresplan NSK Die bulgarische Zeitung ,, Sora" bespricht in einem längeren Artikel den Bierjahresplan Deutschlands. Der Verfasser stellt fest, daß sämtliche Fragen des Planes nach jeder Richtung hin aufs sorgfältigste ge = prüft und durchdacht seien. Man könne sicher voraussagen, daß dieser zweite Vierjahresbringen plan zufriedenstellende Ergebnisse werde. Der Plan sei so gewaltig, daß er auch als Vorbild für alle fortschrittlichen Völker dienen könne, die auf dem türzesten Wege nach ihrem wirtschaftlichen Aufstieg strebten.

NGK Wochenschaй

der

NSV

Gonderdienſt

Reichsleitung der NSDAP., Hauptamt für Volkswohlfahrt

Frontberichte desWinterhilfswerkes 1936/37

Bunte Spendenkarten

der Reichsbahn

Reisefieber und Sammelwut – Ein Künſtler ſchuf die neuen Spendenkarten der Reichsbahn

NSK Was mag das Reisefieber mit der Sammelwut zu tun haben ? Es wird nicht lange dauern, und jedermann wir wissen, daß Reisefieber und Sammelwut fortab eng miteinander zuſammengehören. Reisefieber hat eigentlich jeder Reiſende. Es äußert sich nicht nur darin, daß man eine volle Stunde vor Abfahrt des Zuges auf dem Bahnhof ist, ständig seine Gepäckstücke zählt (und doch eins davon liegen läßt) ; nein, das Reisefieber äußert sich bereits in der erhöhten Lebensfreude, die mit jedem frohen Reisen verbunden iſt. Zu diesem Reisefieber in mancherlei Form tritt nun am 1. Dezember die Sammelwut. Keiner wird sich ihr entziehen können! Denn auch die Sammelwut ist ansteckend.

Wie man bisher Briefmarken oder Werbebilder gesammelt hat, so wird man künftig Spendenkarten der Deutschen Reichsbahn sammeln. Was gibt es, so wird mancher fragen , an diesen Spendenkarten, deren Ertrag bekanntlich dem Winterhilfswerk des deutschen Volkes zu= fließt, zu sammeln? Gewiß ! Es ist lobenswert und zeugt von Gemeinschaftssinn, recht viele Spendenkarten der Reichsbahn zu kaufen ; denn desto mehr kann denen geholfen werden, die heute noch unter der Not ihrer wirtschaftlichen Lage leiden. Wieso aber : Sammelwut?

Bedeutung, weil man auf ihnen den Werdegang des Reiſens von der germanischen Rädere tarre an über die Sänfte und Postkutsche bis zur allermodernsten D-Zug-Riesenlokomotive verfolgen kann. Selbst die Reichsautobahn fehlt nicht.

Die Bilder tragen die römischen Ziffern I bis VIII. Sie haben die Größe von zwölf Eisenbahnfahrkarten. Vier Karten breit, drei Karten hoch. Jedes Bild in zwölf Teile geschnitten, ergibt also nach Adam Riese zwölf Spendenfarten, was - wiederum nach Adam Riese insgesamt 96 verschiedene „ Spendenfahrkarten“ ausmacht. Jezt kommt es darauf an, daß man beim Kaufen der Spendenkarten, die an jedem Schalter der Reichsbahn für 10 Pf. zu haben sind, solche Spendenkarten erwischt, die zum gleichen Bild gehören. Eine Kennzeichnung, zum Bei[piel ,,Bild II, 1", erleichtert das Sammeln und das Tauschen!

diese Es wurde bereits verraten, daß Sammelwut mit dem 1. Dezember einsehen wird. Dann nämlich werden die neuen bunten Spendenkarten der Reichsbahn ausgegeben. Und diese sind so hübsch und verlockend, daß . . .

Wir werden alle unseren Ehrgeiz dransehen, möglichst bald „ volle" Bilder zu bekommen. Daher die Sammelwut, der wir entgegen= gehen! Wenn wir nun durch fleißiges Kaufen und unermüdliches Tauschen genügend Bilder vollständig zusammenhaben, oder gar alle acht Bilder, dann ist mittlerweile das Weihnachtssest herangekommen, und wir haben die schönste Gelegenheit, unseren Kindern - eigenen wie verwandten und bekannten - eine große, große Weihnachtsfreude zu machen. Denn diese Karten, die stolz die Worte ,,Deutsche Reichsbahn" tragen, eignen sich vorzüglich, um mit ihnen auf der im Wohnzimmer aufgebauten Eisenbahn die weitesten Reisen zu machen.

Doch es wird am besten sein, wir beschreiben fie turz! Dann bedarf es keiner großen Worte mehr. Die Reichsbahn hat sich wegen ihrer neuen Spendenkarten an einen großen

Daß diese Karten auch für Kinder ein allerliebstes Legeſpiel darstellen braucht wohl nicht mehr ausführlich beschrieben zu werden.

Künstler gewandt, der mit viel Lust und Liebe darangegangen ist, acht wunderhübsche, buntfarbige Bilder zu zeichnen und zu malen. Auf diesen Bildern sieht man die Entwick lung des Verkehrs von der Zeit der Völkerwanderung bis zum heutigen Tage. Die Bilder sind also nicht nur äußerst schmuck, sondern haben auch kulturelle

So haben die Kinder ihre doppelte Freude am Spielen mit diesen Karten , lernen heutsche Verkehrsgeschichte, und die „ Großen“ haben an dem Sammeln und Tauschen der Karten ebenfalls ihre Freude. Die größte Freude an dieser mit dem Reiſefieber verbundenen Sammelwut hat aber und das ist zu verstehen das Dr. F. B. deutsche Winterhilfswerk !

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Der Sport hilft dem Winterhilfswerk Der deutsche Sport geht neue Wege – Sportopfertage

NSK Wer sich ein wenig Mühe gibt, über das Wesen des deutschen Sports und über den Zweck des deutschen Winterhilfswerks nachzudenken, wird herausfinden, daß WH W. und Sport eine Reihe nationalsozia listischer Berührungspunkte haben. Der Sport hat die Ertüchtigung und damit die Gefundung des deutschen Voltes zum Ziel, nach dem Grundsatz des Führers, daß nur in einem gesunden Körper ein gesunder Geist wohnen Das Winterhilfswerk bezweckt die tann! Gesunderhaltung der bedürftigen Volksgenossen. Die Wintermonate mit ihrer unwirtlichen Witterung sind geeignet, gesunde Körper ertrankeh zu laſſen, wenn nicht durch warme Kleidung, geheizte Wohnungen und zusätzliche Ernährung der Erkältungsgefahr und ihrer oft schwerwiegenden Folgen vorgebeugt wird. Da die bedürftigen Volksgenossen, die sich diese im Winter notwendigen Dinge nicht leisten können, genau soviel wert sind wie die gutgestellten und wohlhabenden, so muß ihnen die Volksgemeinschaft helfen. Das geschieht durch das Winterhilfswerk des deutschen Volkes. WH W. und Sport sind also Mittel Ertüchtigung Gesunds zur und erhaltung des deutschen Volkes. Aber auch im geistigen Einsatz zur Erzielung höchster Leistungen gleichen sich WHW. und Sport. Alle für das Winterhilfswerk schaffenden und opfernden Volksgenossen sind von dem Ehrgeiz beseelt, in jeder Winterschlacht beſſere Leistungen zu erzielen, und auch im Sport find wir bestrebt, es stets zu höheren sportlichen Leistungen zu bringen. Beide haben die Erreichung des höchsten Zieles durch ständige Leistungssteigerung im Sinne. 3m restlosen Einsatz der nationalsozialistischen Gesinnung zur erfolgreichen Tat geben WHW. und Sport einander das, was zum Wohle der Nation nötig ist.

Deshalb hat der Reichssportführer v. Tschammer und Osten alle Turner und Sportler, alle im Deutschen Reichsbund für Leibesübungen zu= diesmal sammengeschlossenen Vereine auch

wieder aufgerufen, ihre sportlichen Ver = anstaltungen mit dem WH W.- Opfer zu verbinden. Er ruft den deutschen Sport zur Pflichterfüllung gegen Staat und Volf auch im Rahmen der Winterhilfe auf, die ein mächtiger Antrieb zum Selbstvertrauen und zur Selbstbehauptung sei. „ Wir denken nicht daran", so sagt der Reichssportführer in seinem Aufruf weiter, uns mit den bisherigen Ergebnissen zufrieden zu geben. Leistungssteigerung auf allen Gebieten ist gerade dem Sportsmann selbstverständliche Forderung. Wir wer den deshalb auch in diesem Winter wieder alle bewährten Mittel anwenden und jeden mög= lichen neuen Weg gehen, um unsere Kämpfe, Feste und Feiern unter die Parole zu stellen : Bei uns darf keiner hungern und frieren !" Zu den neuen Wegen des deutschen Sports für das Winterhilfswerk gehört die Einsetzung einzelnen von Sportopfertagen der Sportarten. Bereits die ersten Versuche, die von den Sportfächern Handball und Hodey am 8. November und vom Fußballfach am 18. November gemacht worden sind, hatten Opferbeträge für das WHW. zu verzeichnen, die alle Erwartungen übertrafen. Weitere Sportopfer= tage sind feſtgeſetzt worden für Radsport am 29. November, für Tennis am 6. Dezember, für den Schließſport am 14. Dezember, für das Fechten und den Bobſport am 10. Januar 1937, für den Kegelsport am 17. Januar 1937 ; für den Schisport und die übrigen Sportarten werden die Sportopfertage noch bekanntgegeben. Mit den Fachämtern Geräteturnen, Bergsteigerverband, Gebirgs- und Wandervereine sowie mit dem Golfverband sind Sonderregelungen ge= troffen worden, daß jedes Fach bis zum 1. April 1937 eine Veranstaltung für das Winterhilfswert durchführt. Der Elan der deutschen Sportsleute wird allen Zweiflern und rückſtändigen Fragern be= weisen, daß der deutsche Sportgeist auch im Einsag für das Winterhilfswerk Höchstleistungen zu vollbringen vermag, wie sie einst in der Sport= geschichte einzig dastehen werden. Arthur Siebert.

Ein fleißiger Weihnachtsmann `Herrliche Spielwaren aus Abfallstoffen – Ein Werkmeiſter beſchenkt 400 arme Kinder NSK Weihnachten kommt heran. Überall bereitet man sich vor auf dieses Fest, das gerade in unserem Reich wieder zu ſeinen leßten Tiefen zurüdgeführt wurde. Die Fabriken rüsten sich, um den gesteigerten Bedarf an allen möglichen Gegenständen befriedigen zu können, und in den Familien wird gespart und nachgerechnet, denn man will diesem und jenem doch auch noch eine Freude bereiten. Gerade in dieſem ſelbſtlosen Wollen, dem anderen Freude zu bereiten, dem

Nächsten zu helfen, kommt bestes nationalsozialistisches Gedankengut zum Durchbruch. Wir schenken nicht, um wieder beschenkt zu werden, sondern aus Dankbarkeit und Anerkennung , um den andern zu erfreuen. Dieſes Schenken, um zu erfreuen, hat im letzten Winter durch die NSV. seine schönste Krönung erfahren, als Tausende von Kindern durch die Spenden so vieler Volksgenossen der Weihnachtsfreude teilhaftig werden konnten. Troß dieser Erfolge

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nationalsozialistischen Gemeinschaftswillens geben wir uns aber mit dem Erreichten noch nicht zu= frieden. Wir sind der festen Überzeugung, daß wir noch mehr leisten können, wenn wir nur wollen. Letzten Endes liegt die Verantwortung immer beim einzelnen, und von seinem Willen und feiner Opferbereitschaft hängt es ab, ob auch der ärmere Volksgenosse Weihnachten feiern kann. So glauben wir, daß gerade der persönlichen Initiative noch alle Wege offenstehen. Wir geben nachfolgend ein Leuch tendes Beispiel , was in dieser Hinsicht nationalsozialistischer Wille zur Tat zu leiſten vermag. In Markkleeberg bei Leipzig wohnt ein Obermeister mit seiner Frau. Er ist bei einer dortigen Schokoladefabrik angestellt und versteht seit langen Jahren pünktlich seinen Dienst. Im Keller seiner Wohnung hat er eine kleine Werkstatt eingerichtet. Sie ist fast sein ständiger Aufenthaltsort in der freien Zeit. Tagaus, tagein, Werktagabends wie Sonntags ist er dort anzutreffen bei seiner Arbeit, meistens unterſtüht von seiner Frau. Da sieht man Bretter, Rollen aus Holz und Pappe, ungezählte Stoff- und Tapetenreste in allen bunten Farben in vielen Kisten, kleine Pinsel, Farb- und Leimtöpfe auf Regalen. Dort sehen wir halbfertige Puppenwagen und Eisenbahnen, hier einen Wäscheschrank mit Kinderkleidern. Kurzum, ein wahres Kinderparadies . Wirklich die Werkstatt eines Weihnachtsmannes . Wer aber glaubt, daß dieser Werkmeister in Markkleeberg neben seiner Arbeitszeit für eine große Spielwarenfirma arbeitet, der irrt sich. Nein, das einzige Ziel dieses Mannes ist nur auf Weihnachten gerichtet, auf den Tag, wo er alle von ihm und seiner Frau selbstgebastelten Spielzeuge teils den zahlreichen Kindern aus dem Betrieb, teils der NSV. übergeben und schenken kann. Man sollte es nicht glauben, wie aus den gewöhnlichsten Abfällen und Resten des Haushaltes Puppenküchen, kleine und große buntbemalte Häuschen, Autos, Windmühlen, Straßenbahnen , Burgen usw. entstanden sind. Alles selbst

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gebastelt , nur die Püppchen sind dazu gekauft. Im Jahre 1933 faßte unser Werkmeister den Entschluß, auf seine Weise die noch freie Arbeitszeit seiner Familie in den Dienst der Volksgemeinschaft zu stellen. So bescherte er zum erstenmal im Jahre 1934 42 Kinder der ärmeren Arbeitskameraden aus dem Betrieb. Die dankbaren Kinderaugen veranlaßten ihn, im Jahre 1935 noch mehr zu werken und zu schaffen. So konnte er das kaum Faßbare vollbringen, mit selbstverfertigten Spielsachen 80 Kinder bei sich zu beschenken und für weitere 80 Buben und Mädels Spielzeug der NSV. zu übergeben. Fürwahr eine nationalsozialiſtiſche Tat, wie wir sie fast nicht schöner zeigen können. Aber kaum war das Weihnachtsfest vorbei, da begann auch schon der nächste Jahresplan. Nach der Anerkennung, die ihm von der Partei übermittelt wurde, legte der Meister nicht die Hände in den Schoß, sondern er fühlte sich erst recht verpflichtet, sein Werk fortzuführen und faßte den Entschluß, noch einmal seine Produktion zu steigern. Seit dem 7. Januar d . I. arbeitet er nun mit seiner Familie. Auch in der Verwandtschaft hat er noch einige hilfsbereite Kräfte gefunden, die Puppenkleider nähen, Häuschen und Wagen anmalen. Freie Stunden gibt es allerdings seit jener Zeit nicht mehr. Vor einigen Tagen hat er nun die lekten Spielsachen für das kommende Weihnachtsfest vollendet. Aus den 42 Kindern von 1934 sind dieſes Jahr 400 geworden. 400 leuchtende Augenpaare werden Weihnachten in Markkleeberg aus den Händen eines Obermeisters und ſeiner Frau ihre Geschenke erhalten. Sie werden gegeben, bestimmt nicht, um wieder etwas zu erhalten, sondern aus Dankbarkeit dem Führer gegenüber und aus dem selbstlosen Willen, anderen ärmeren Volksgenossen Freude zu bereiten. Das nennen wir Sozialismus der Tat. Wir beglückwünſchen den Obermeister und rufen den anderen zu : Wer macht es nach?! W. N.

1400 RM. am Fahrkartenſchalter NSK Freilich kauft nicht jeder eine Spendenkarte der Reichsbahn", sagt der Beamte am Fahrkartenschalter eines Berliner Vorortbahnhofs, der im vorigen Winter allein 9000 von den 14 000 verkauft hat, die hier abgesetzt wurden. ,,Aber wir haben doch unsere Stammkunden ! Es geht auch keiner von meinem Schalter weg, dem ich sie nicht angeboten habe. Die besten Tage sind ja immer die Sonnabende. Denn da lösen viele ihre Wochenfahrkarte und denen kommt es auf einen Groschen mehr oder weniger gar nicht an. Es sind heute schon viele Volksgenossen darunter, die legen ganz automatisch einen Groschen mehr hin für die Spendenkarte, weil sie es ganz

gesammelt

selbstverständlich finden, daß ihnen so ein Groschen nicht weh tut, dem WHW. aber doch eine ganze Menge nüht." ,,Wir haben voriges Jahr doch immerhin 1400 Mark auf diese Art gesammelt. Das sind mehr als 4000 Pfund Lebensmittel , wenn man es umrechnet. Und da können eine ganze Menge Volksgenossen satt werden davon.“ Herzberg framte einen Zettel aus der Brief= tasche. „ Ich führe ja ganz genau Liste, wieviel ich an jedem Tage verkaufe. In meiner Schicht habe ich ungefähr 2000 Fahrgäste zu bedienen und jedem wird eine Spendenkarte angeboten.

NEK Folge 277 So auf 100 bis 150 komme ich doch durchschnittlich am Tage." Er zeigte mir seine Liste. „Wirklich, manchmal macht es direkt Spaß. Was glauben Sie, wie beim Länderspiel gegen Italien das Geschäft gegangen ist. Zehn, fünfzehn Spendenkarten hintereinander. Zwei, drei haben keine genommen und dann gab es schon wieder so eine Serie. So ging das den ganzen Mittag über. Lezthin kam einer an den Schalter, der wollte zehn auf einmal. Dafür sollte ich ihn aber auch den ganzen Winter über in Ruhe lassen. Gut, denke ich, können wir machen. Vorhin, kurz bevor Sie kamen, war er wieder da und hat wieder eine Spendenkarte ge= nommen. Ist ja egal, ſagte er. Von dem Groſchen würde er auch nicht ärmer.“ ,,Übrigens," sagte der Bahnhofsvorsteher, ,,haben wir ein paar Stammkunden auf Spen= denkarten, bei denen haben wir oft das Gefühl, wir müßten ihnen die Fahrkarten aus unserer Tasche bezahlen, sie nehmen aber regelmäßig auch noch die Spendenkarte. Von einem weiß ich, daß es ihm schwer fällt, regelmäßig sein Fahrgeld aufzubringen und troßdem verlangt er unaufgefordert auch noch die WHW.-Karte. Da schämen wir uns dann manchmal für ein paar andere Volksgenossen, bei denen das etwas anders ist.“ ,,Eigentlich muß ich Ihnen das auch noch erzählen!" sagte Herzberg. Sie dürfen das aber nicht in die Zeitung bringen, sonst wird meine Frau eifersüchtig. Vor einiger Zeit war ein mal ein Pressephotograph hier und hat mich beim Verkauf von Spendenkarten geknipst. Ich habe das schon längst wieder vergessen gehabt, als es eines Tages einen Auflauf vor meinem Schalter gab. Eine ganze Reihe Mädel hat eine Illustrierte vorgehabt und hat Wetten abgeschlossen, ob ich das nun wäre oder nicht. Seitdem kommen sie immer zu mir und wollen

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Spendenkarten. Auch manchmal, wenn sie gar nicht wegfahren wollen. Das gibt es nämlich auch, daß ein Volksgenosse nicht fährt und sich trotzdem eine Spendenkarte nimmt." „Übrigens viele, die oft II. Klaſſe fahren, nehmen III. und geben den Groschen, den sie dabei ſparen, für eine Spendenkarte", sagte der Mann am Schalter in unsere Unterhaltung und hielt schon eine Spendenkarte für mich bereit. ,,Denken Sie dran, daß Sie das nicht in die Zeitung bringen, das mit den Mädeln“, rief Herzberg noch hinter mir her. Zum Glück habe ich ihm nichts versprochen, dachte ich und konnte gerade noch in meinen Wagen ſpringen. K. H. E.

Alle an einem Strang! Eine Anregung für andere NSK Auf einen sehr lustigen Einfall famen die Behörden der Stadt Ulm, um einen besonderen Beitrag zum Winterhilfswerk zu liefern. Am 18. November zogen die bekanntesten ,,führenden Männer" der Stadt - - 48 an der Zahl hinaus auf den Sportplak, um sich in einem Kampf im Tauziehen zu messen. Daß sich da niemand das „ Gaudi “ entgehen ließ, den Oberbürgermeister, den Kreisbauernführer, den Landgerichtsdirektor und den SA.= Brigadeführer an einem Strang" um die Siegespalme ziehen zu sehen, ist natürlich. Der ,,klingende" Erfolg war auch dementsprechend. Aber abgesehen vom „ Gaudi“ hat dieſes Tauziehen auch eine ernſtere Seite. Es ist recht erfreulich, daß die Spitzen der Behörden sich auch aktiv und sportlich am WHW. beteiligen und nicht nur gegenständlich, sondern auch im übertragenen Sinne mit allen Helfern des Winterhilfswerkes an einem Strang" ziehen.

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VarteiKorreſpondenz

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß ; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDAY. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Hauptschriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin,

Breſſedienſt der NGDUB

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Die NSK Randbemerkung :

Sozialismus

ohne

Kriſen

NSK Der berechtigte Stolz manches Betriebsführers, die besten, teuersten und gepflegteſten Maschinen und Materialien in seinem Betriebe zu besigen, ist längst einem noch berechtigteren Stolz gewichen, der sich darauf etwas zugute tut, die besten , gesundesten und leistungsfähigsten Menschen zur Verfügung zu haben. So selbstverständlich diese Anschauung sich auf dem Papier ausnehmen mag, so hat sie doch erst der Nationalsozialismus in den drei Jahren nach der Machtergreifung Wirklich = teit werden lassen.

Volontärs gleichgültig in welcher Art von Betrieb sie sich abspielt verpflichtet den Lehrherrn zu einer sorgfältigen und fürsorglichen Ausbildung und Betreuung. Das ist die beste Kapitalsanlage, die jedes wirtschaftliche Unternehmen sich heute leisten kann und im Hinblick auf die großen Anforderungen der Zukunft leisten muß. Sie dient dem Betriebe, dem Einzelmenschen und der gesamten deutschen Jedes in die NachwuchsVolkswirtschaft.

Der spiegelblank geputzte Maschinensaal ist uns heute nur noch etwas wert, wenn wir in seiner Nähe ebenso spiegelblanke Umkleide- und Gefolgschaftsräume wissen und wenn wir wissen, daß die Gesinnung aller Angehörigen und der Ehrenschild des Betriebes genau so makellos leuchten. Wir werden dieſe Zusammenfassung aller menschlichen und technischen Qualitäten vom nächsten Jahre ab als „ Nationalsozialistische Musterbetriebe" sichtbar vor die Augen der Öffentlichkeit gestellt sehen. Mit der Verleihung einer Auszeichnung für vorbild liche Berufserziehungsstätten ist nunmehr die Grundlage für die große Gesamtauszeichnung geschaffen worden. Zum neuen Leben, das die Energie des nationalsozialistischen Staates in viele verschlafene und verstaubte Werkstätten und Arbeitsräume getragen hat, gehören die Menschen neuer Prägung. Es berührt bitter, wenn man in den Akten der Sozialen Ehrengerichte Deutschlands Fälle verzeichnet sieht, wie den eines Bäckermeisters aus Dresden, der an Stelle von Gesellen Volontäre einstellte , um sich an der minderen Bezahlung dieser vollwertigen Arbeitsfräfte zu bereichern. Die Tätigkeit des

hundertfach bezahlt. Die Krisenfestig= keit der Wirtſchaft läßt sich niemals durch finanzielle Aktionen und angebliche kaufmännische Vernunft allein erreichen. Sie wird am sichersten gewährleistet durch die aus der Weltanschauung geborene Haltung der Menschen, die etwas können, etwas lernen wollen und die Früchte ihres Wissens wieder weiterleiten an den jugendlichen Nachwuchs, der eines Tages gute Arbeit leisten soll.

ausbildung und Berufserziehung gesteckte Geld= stück und jede Stunde liebevoller Mühe machen finanziell fich und moralisch

Wenn wir den Menschen in den Vordergrund stellen, so kann nur ein hoffnungsloser Miesmacher daraus entnehmen wollen, daß wir für die technische Ordnung keinen Sinn hätten . Spezialarbeit fann nie ohne Spezialfräfte verrichtet werden, Spezialkräfte aber gewinnt man nur durch eine Spezialausbildung. In strengster und liebevollſter Befolgung eines solchen Grundsakes allein kann in Deutschland ein Geschlecht heranwachsen , das leistungsfähig, stark, verantwortungsbewußt und fröhlich den ihm vom Schicksal und vom Volk gestellten Aufgaben nachgehen wird. Erst da wird eine Wirtschaft ohne Krisen blühen, wo sie auf einen Sozialismus ohne Krisen gegründet iſt.

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Vor

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Gemeinſchaft ſchuldig

Die Helfershelfer jüdiſchen Volksbetrugs NSK Während die Vorbereitung des Prozesses gegen den Juden Frankfurter, der unseren Parteigenossen Gustloff mordete, den jüdischen Blättern willkommene Gelegenheit ist, das Befenntnis des Judentums zu den höchsten sitt lichen Gesetzen als eine unumstößliche Tatsache herauszustellen und dabei glauben machen zu wollen, die Juden seien weißer und reiner als jenes bekannte Unschuldslämmchen, geht die Zeit weiter und straft jene Prediger aus der Wüste bei jedem Schritt Lügen. Da tam man kürzlich in Köln einem jüdiſchen Großschieber auf die Spur, der mit den alten, aber scheinbar immer noch zugkräftigen Mitteln der jüdischen Rasse es verstanden hat, Hunderttausende von Mark zu ergaunern, um sie zum Teil zu verpraſſen, zum anderen Teil ins Ausland zu verschieben, und dann am Ende den Staub Deutschlands von seinen Füßen zu schütteln. Nun wäre diese Tatsache allein noch lein Grund, sie besonders hervorzuheben, denn in bezug auf das Judentum und seine speziellen Veranlagungen überrascht uns so leicht nichts mehr.

Es ist aber da etwas anderes , was es lohnend macht, sich mit den Dingen näher zu befassen. Unter den von diesem Juden Geschädigten befinden sich nämlich neben einer einzigen Rassegenoffin des Betrügers, eine Anzahl deutscher Kaufleute, von denen man annehmen müßte, daß ihre geschäftlichen Erfahrungen groß genug seien, als daß sie nicht auf solche plump angelegten Schwindelmanöver hereinfielen. Aber, da es der Jude sogar verstanden hat, einen eidlich geprüften Steuerberater zu täuschen, kann man nicht umhin, diesen Geschäftsleuten zugute zu halten, daß hier mit den raffiniertesten Mitteln, wie sie eben nur dem Judentum eigen sind, zu Werke gegangen worden ist. Diese Tatsache aber stellt die gesamte Angelegenheit unter einen neuen Blickwinkel. Wir wollen einmal das Moment der geschäftlichen Seriösität in bezug auf den Juden vollkommen ausschalten und über diesen Fall hinaus einmal die Frage stellen, ob ein deutscher Geschäftsmann es überhaupt verantworten kann, heute noch mit Juden in dem Umfange und solche Geschäfte zu tätigen, wie das in Köln geschehen ist, wie das andern Orts wahrschein lich immer wieder noch geschehen wird. Der Nationalsozialismus hat auf gesetzgeberischem Wege und erzieherisch alles getan, um den gefährlichen, zerseßenden jüdischen Einfluß auf den deutschen Menschen und aus dem deutschen Leben in reinlicher Scheidung auszuſchalEr hat der rassischen Durchdringung der ten. Nation mit jüdischem Blut ein für allemal Einhalt geboten. Er hat den deutschen und den jüdischen Kulturkreis streng gegeneinander abgegrenzt und auch im wirtschaftlichen Leben. den Juden überall da den Einfluß entzogen, wo ihre wirtschaftliche Betätigung es ihnen hätte möglich machen können, auf Umwegen oder direkt, sich schädigend für die Allgemein=

heit auszuwirken. Somit können feinem Volksgenossen mehr irgendwie Zweifel aufkommen, wie der neue deutsche Staat zur Judenfrage steht und was er von jedem einzelnen deutschen Menschen in dieser Beziehung erwartet. Gewiß garantiert das Dritte Reich auf der anderen Seite dem Judentum Schuß seiner völkischen Eigenart, seines Lebens und seines Eigentums, solange dieses Judentum sich im Rahmen der Geseze bewegt und fein Wirken auf die Basis beschränkt, die ihm zugebilligt worden ist. Keineswegs aber wünscht der nas tionalsozialistische Staat, daß seine Bürger diesem Judentum eine Art Hilfsstellung leisten, um ihm zu ermöglichen, trok der getroffenen Schutzmaßnahmen die Gemeinschaft zu schädigen.

Nun tomme niemand gegebenenfalls mit den Ausreden, man habe dies und jenes nicht gewußt, oder dies und das ſei ja nicht verboten. Hier hat, wie wohl nirgendwo im Leben, das Wort zu gelten, daß noch lange nicht all das, was nicht ausdrücklich verboten ist, nun erlaubt sei. Hier muß der nationalsozialistische Staat von jedem einzelnen Volksgenossen mehr denn je verlangen, daß er seine Handlungen daraufhin überprüft, ob sie in ihrer letzten Auswirkung nicht nur ihm persönlich, sondern vor allen Dingen der Gemeinschaft Schaden zu bringen vermögen. Hier sind weniger Geseze und Verordnungen maßgebend, als das Sauberkeitsgefühl, der gesunde Instinkt und das anständige Wollen eines jeden unter uns . Wer aber will behaupten, daß Menschen, die einem Juden Unsummen an Geldern anvertrauen, noch dazu , ohne daß sie genau wissen, welchen Weg diese Gelder gehen werden, diesen Grundforderungen, die erfüllt werden müssen, wenn man nicht den eigenen Nugen, sondern dem Wohlergehen der Nation dienen will , ge= recht werden? Man wird in manchen Fällen das Gefühl nicht los, daß hier das Wort vom ,,betrogenen Betrüger" folgerichtig in Anwen= dung gebracht werden kann . Man hat oft das Empfinden, als seien hier und da Leute am Werk, die der Ansicht huldigen, daß der Nationalsozialismus in bezug auf das Judentum nicht recht handele und die ganz privat für sich auf irgendwelche Weise glauben, für dieses Judentum und gegen den National sozialismus demonstrieren zu müssen. Wenn sie dann dabei persönlich die Hereingefallenen sind und ihre Judenfreundschaft mit einem kräftigen Aderlaß an ihrem Geldbeutel zu büßen haben, entlockt uns das kein Wort des Mitleids. Daß aber auf diese Weise dem Juden immer wieder Gelegenheit gegeben wird , deutsches Voltsvermögen in seinen Besiz und oft auch ins Aus = land zu bringen, ist eine Angelegenheit, die nicht so ohne weiteres hingenommen werden darf. Volksgenossen, die zur Schädigung der deutschen Gemeinschaft dem Juden die Hand reichen,

find nicht besser wie er selbst. Sie lassen jene innerliche Haltung vermissen, die wir von jedem Deutschen heute verlangen müssen . Auf sie trifft das Sprichwort zu : „ Sage mir, mit wem du umgehst, und ich will dir sagen, wer du biſt“. Das gesunde Volksempfinden würde es keineswegs

Drohende

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als unbillige Härte ansehen, wenn solche Schlep= penträger des Judentum von Staats wegen dazu angehalten und verpflichtet würden, von sich aus den Schaden wieder gut zu machen, den der Jude allein durch ihre Mithilfe der GemeinP. E. R. schaft zufügen konnte.

Zeichen

in

Marokko

Marokkaner gegen Bolschewismus und Judentum Der Zwischenfall in Tanger NSK Durch lange Jahre ist Marokko ein Wetterwinkel der Welt gewesen. Es scheint, daß sich jest wieder finstere Wolken über dem nordafrikaniſchen Horizont zuſammenballen, Die französische Presse stößt in die Alarmtrompete, die Entwicklung der Dinge in der spanischen Protektionszone wird mit Besorgnis verfolgt und ein ernſter Rückschlag in der eigenen Zone wird befürchtet. Die Vorboten laſſen nicht auf ſich warten. In Casablanca und in der Sultanresidenz Rabat haben Araberdemonstrationen vor dem Regierungspalast stattgefunden, die von den Gendarmen auseinander getrieben werden mußten. Diese Aufzüge richteten sich nicht etwa gegen die Person des Sultans, sondern gegen die Franzosenherrschaft im Lande , der sich der Sultan Muley Muhamed angeblich allzu willfährig fügte, gegen die unbehinderte Volksfront und kommunistische Propaganda und gegen die Bevorzugung der Juden. Als der Sultan fürzlich in Beglei tung des französischen Residenten Fez besuchte, umdrängte ihn die Menge mit dem Rufe ,, Du allein bist unser Herr !" Um Weiterungen zu vermeiden, verließ der Sultan die Stadt. Die Lage ist namentlich in Tanger bedrohlich geworden. Dort entfalten die Komroten munisten und spanischen Flüchtlinge unter dem Schuß der internationalen Verwaltung eine ungehemmte Propaganda. Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht unliebſame Zwiſchenfälle und Zuſammenstöße zu verzeichnen gewesen wären. Es begann damit, daß ein ſpaniſcher rechtsstehender Flüchtling, Ignacio Servent, der das Abzeichen der Faschisten an seiner Bruſt trug, von den Juden angegriffen und ins Meer gewo rfen wurde. Zufällig liefen auch ein französisches und ein italienisches Schiff in den Hafen von Tanger ein. Die französischen Matrosen wurden von der Menge mit bolschewistischen Gruß, mit erhobener Faust , begrüßt und antworteten auch mit demsel = ben Gruß. Die Italiener hingegen beschimpft wurden und unter Schmährufen auf Mussolini mit Steinen beworfen. Die Italiener antworteten mit Hochrufen auf Mussolini und auf den König. Nun stürzten sich die Besucher des jüdischen Cafés Fuentes, Juden und spanische Kommunisten, auf die Italiener. Ein italienischer Offizier erhielt einen Peitschenhieb ins Geficht. Der Offizier zog ſeinen Säbel und ver-

legte einen der Angreifer, einen gewiſſen Cohn , nicht unerheblich. Weiteres Blutvergießen konnte durch Einschreiten der Gendarmen vermieden werden . Inzwischen scharten sich die Araber um die Italiener, brachten ihnen Ovationen dar, und wollten gemeinsam mit den Italienern die jüdiſchen Cafés ſtürmen , da aber die Italiener besonnen genug waren sich zurüdzuziehen, so konnte die Ordnung ohne weitere Zwischenfälle wieder hergestellt werden. — Nur die in Tanger erscheinende jüdische Volksfrontzeitung „ El Porvenir“ griff die iſlamitische Bevölkerung in heftigen Artikeln an, verlangte die Bestrafung der Araber und die Unterdrückung jeder antisemitischen Regung. Die Leidenschaften sind entfacht. Die muselmanischen Bewohner der Tangerzone zögern nicht ihrer Hoffnung Ausdruck zu geben, daß der nationale Sieg der Spanier ihnen die Erlösung von den roten spanischen Banden und von den Kommunisten bringen wird. Im angrenzenden Spanisch - Marokto hat General Franco mit der roten Propaganda gründlich Schluß gemacht. Die Juden in Tetuan sind heute froh, wenn man sie in ihrem Stadtviertel, in der Juderia, ihren Beschäftigungen nachgehen läßt. Die Revolutio= näre unter ihnen sind entweder geflüchtet, oder befinden sich in sicherem Gewahrsam hinter Gefängnismauern. Die Marokkaner, angefangen mit dem Kalifa, dem Vertreter des Sultans, und mit den Sheiks , sind mit der Neuordnung sehr zufrieden und haben den spanischen Generalen wiederholt ihre Sympathien ausgesprochen, und marokkanische Truppen fämpfen tapfer und freiwillig unter dem Befehl der Generale auf spanischem Boden. Go hat denn die französische Volksfront mit ihrem jüdischen und kommunistischen Einschlag Grund über die Entwicklung in der spanischen Zone besorgt zu sein, sie befürchtet, daß das spanische Beispiel ansteckend wirken, und daß ſich bald ganz Nordafrika gegen die französischen Verwaltungsmethoden auflehnen wird. Die Franzosen selbst beurteilen die Lage nicht sehr optimistisch. Die große Revue Mondiale" 3B. schreibt : Die marokkanische natio nalistische Bewegung beginnt genau so , wie die nationalistischen Bewegungen in der Türkei, in Syrien und in Ägypten. Ein großer Teil der gegen die französische Verwaltung erhobenen Vorwürfe ist nur zu berechtigt, die Bürokratie hat jich breit gemacht. Wir machen uns als einge-



RSK Folge 278 drungene Eroberer verhaßt, in den Gebieten des Islams kommt zu der rassischen Verschieden heit noch der religiöse Gegensah, auf den wir nicht genügend Rücksicht nehmen. Der Marokfaner ist ein besonders gläubiger und eifriger Mohammedaner. Durch den Schuh, den wir den Juden angedeihen laſſen, verlegen wir die Eingeborenen auf das tiefste. Unsere unzertrennliche Verbrüderung mit diesem Element, das dort verachtet ist, hat eine Einbuße unſeres Ansehens zur Folge. Man wirft uns unsere Verbundenheit mit diesen „Parias" vor, und wundert sich, daß wir es wagen, Paschas und Kaids ohne Ehrerbietung zu behandeln. Die „Revue Mondiale“ fügt hinzu, daß Marokko seiner ganzen Struktur nach ein Feudalstaat sei und nicht die geringste Neigung zeige , sich durch Volksfront metho =

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28. November 1936 den oder durch kommunistische Propaganda beglücken zu lassen, die zu nichts an= derem als zu Unruhen, fanatischen Erhebungen und Protesten führen könnten. Rote Auswiegler haben vergeblich versucht, im spanischen Marokkogebiet, im Rüden der Armeen, einen Aufstand anzuzetteln. Zwischen Spaniern und Marokkanern scheint das Kriegsbeil endgültig begraben zu sein, zumal, da die Spanier die unruhigen Rifstämme hinter Kauen im unwegsamen Gebirge vollkommen in Ruhe laſſen und sich nicht in die Stammesfehden einmischen. Die Spanier achten das Eigenleben der Mauren und Berber, die ihnen dafür durch ihre Treue in der gemeinsamen Ab : wehr der roten Horden und der bol = schewistischen Sendlinge Moskaus danken. U. St.

Geſundheitsführung

geht

alle

an

Aufklärungsaktion in allen Gauen - Wissen schafft Zukunftsfreudigkeit NSK Die mit der Durchführung des gesundheitspolitischen Wollens des Nationalsozialismus beauftragten Dienststellen und Männer der Bewegung. können sich nicht damit zufrieden geben, allein eine Organisation hinzustellen, mit der sie die geſundheitspolitischen Maßnahmen durchzuführen gedenken. Sie, die wissen, dak im Mittelpunkt allen Geschehens , allen Denkens, der Mensch steht und stehen muß. erkennen es als unbedingte Notwendigkeit, diesen deutschen Menschen innerlich von der Richtigkeit und der Güte der Maßnahmen der nationalsozialistischen Gesundheitsführung so zu überzeugen, daß er in der Zukunft gern und freudia auf ihren Wegen nicht nur mitgeht. ſondern ein Stück dieses Weges entgegenkommt. So können sie allein das Gebilde der Organiz ſation mit lebendigem Leben erfüllen und das Gelingen des aroken Werkes, das dahin zielt. den deutschen Menschen auf die arößtmöq = lichste Stufe der Gesundheit und Leistungsfähigkeit zu bringen, garantieren. Die Facharuppe Gesundheit im Amt für Volksgesundheit der DAF. hat ihren organiſatoriſchen Aufbau beendet und geht nun daran, in Vorträgen berufener Männer, in allen deutschen Gauen nicht nur ihre Mitglieder, sondern weiteste Kreise der deutschen Menschen über ihre Ziele aufzuklären , ihnen das zu ſagen, was ſie wiſſen müſſen um tätige Mitarbeiter am aroken Werke ſein zu können. Mitarbeiter, die eine Sache nicht nur tun, weil man sie ihnen befiehlt, sondern weil fie erkannt haben, daß sie dem Volke, dem sie dienen, deſſen lebendige Teile wir alle ſind . nükt. In Königsbera begann die Führung der Fachgruppe Gesundheit mit dieser Aufklärungsarbeit, die in den kommenden Monaten in . allen deutschen Gauen Wesentliches zum Wiederaufbau der deutschen Nation beitragen wird . Wie wesentlich die Frage und das Wiſſen ſind . die damit ins Volk getragen werden, möge der Einblick in das Referat tun, das Pg. Dr. Focke bei dieſem Auftakt der Arbeit hielt. Nachdem Dr. Focke den Begriff Gesundheitsführung zerlegt und nachgewiesen hatte, daß hier der Nationalsozialismus einen richtigen

man Die Weg eingeschlagen habe , weil Menschen, die am Anfang und Ende all dieser Dinge als Hauptsächliches ständen, nicht verwalten, sondern nur führen könne, und daß diese Führung der nationalsoziali , stischen Bewegung allein zustände, streifte er das Gebiet der Bevölkerungspolitik. Er wies darauf hin, daß trok des Ansteigens der Eheziffern immer noch nicht jener Geburtenstand erreicht sei, der erstrebt werden müsse, um das Leben des Volkes in der Zukunft zu garantieren. Dabei legte er dar, wie hier die Gesundheitsführung und die Ange= hörigen der Fachgruppe Gesundheit helfend und fördernd einzugreifen vermögen. Es gälte heute nicht mehr allein Krante gesund zu machen, sondern vor allen Dingen vorbeugend zu wirken, um die vorhandene Substanz an Volkskraft nicht nur zu erhalten, sondern sie auch zur richtigen Auswirkung zu bringen. Das Gebiet der Siedlung, der rechten Ernährung usw. sei hier genau so in den Bereich der Betreuung zu ziehen, als die gedankliche und damit auch praktische Umstellung in bezug auf Fragen des Arbeitsschußgedankens. All dieses trage einmal dazu bei, den deutschen Menschen nicht nur leistungsfähig bis weit über die Jahre hinaus, als das bisher der Fall war, zu erhalten, sondern es gäbe ihm auch das Gefühl der Sicherheit aus dem Wissen heraus, daß man sich Sorgen um sein Wohlergehen mache. Das wirte sich dann auf seine Zukunftsfreudig feit aus und lasse ihn Bewegung, dem nationalsozialistischen der nationalsozialistischen Staat, auf seinen bevölfeund bewußt rungspolitischen Wegen gerne folgen. Beachtliche Ausführungen wurden auch zur Frage der Eheberatung gemacht. Hier habe der Arzt an die Stelle zu rüden, die gewisse Leute bisher dem Priester vorbehalten wissen wollten. Denn, wenn der nationalsozialistische Staat auch nicht daran denke, das Gebiet Ehe und Liebe zu reglementieren, so stände er doch auf dem Standpunkte, daß bei Ehen mehr als auf konfessionelle Grundsäke darauf geachtet werden müsse, daß die Ehepartner den Willen zum Kind nicht nur

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NSK Folge 278 hätten, sondern ihm auch gerecht zu werden vermöchten. Nachdem Pg. Dr. Fode sich zum Schlusse noch besonders an die einzelnen Berufsgruppen der Angehörigen der Fachgruppe Gesundheit ge wandt hatte, schloß er mit den Hinweis darauf, daß der deutsche Arzt und alle im Gesund-

Das

heitsdienst stehenden Berufe mit reger Arbeitsfreude die Wege, die die nationalsozialistische Gesundheitsführung vorgezeichnet habe, gingen, daß sie aber auch alles bun wollen, um dem deutschen Menschen verständlich zu machen, daß er auch von sich aus bereit sein müſſe, R. fie in diesem Bestreben zu unterstüßen.

größere Ziel

Klare sportpolitiſche Ausrichtung – Betonung der überfachlichen Arbeit Kampf gegen Bereinsmeierei – Bewußter Dienſt am Bolf NSK Der Deutsche Reichsbund für Leibesübungen, der in diesen Tagen unter der Führung des Reichssportführers von Tschammer und Osten seine engsten Mitarbeiter, die Gauführer, Reichsfachamtsleiter und die Führer der dem DRL. angeschlossenen Verbände zu einer Arbeitstagung in Berlin versammelt hat, steht nach dem erfolgreichen Abschluß der Olympischen Spiele vor neuen großen Aufgaben. Auf der kürzlich in der Reichshauptstadt durchgeführten Abschlußtagung des Deutschen Olympi= schen Ausschusses sagte der Reichssportführer über die Leistungen bei den Olympischen Spielen: „Für uns alle ist es eine schöne Gewißheit, daß nicht der einzelne den Erfolg errungen hat, sondern die geschlossene Kamera dschaft des deutschen Sports, und für uns alle ist es eine noch schönere Gewißheit, daß dieser Erfolg für niemanden persönlich und auch nicht für eine Gruppe von Volksgenossen errungen wurde, sondern für unser deutsches Volk und Vaterland." Ausgehend von diesen Erwägungen sieht der Reichsbund für Leibesübungen als eine seiner wichtigsten Aufgaben nach dem Neubau des „ Hauſes des Deutschen Sports" die überfachliche Arbeit in allen ihm angehörenden Gliederungen an.

Die organisatorische Seite baut sich von felbst mehr und mehr auf, der Weg ist gewiesen, nun kommt es auf die klare Ausrichtung des Willens an. Die allgemeine Lage der Leibesübungen nach den Spielen ist ja zurzeit so, daß mit allen in Frage kommenden Stellen besondere Vereinbarungen getroffen wurden, so daß die Einheit in jeder Hinsicht gewähre leistet ist. Die Jahre nationalsozialiſtiſchen Aufbaus haben den deutschen Leibesübungen in den Augen der Welt ein ungeheures Ansehen verschafft. Es darf ohne Einschränkung gesagt werden, daß der deutsche Sport heute als Vorbild gilt. Die Entwicklung des Deutschen Reichsbundes für Leibesübungen ist nun soweit voran= gekommen, daß man jezt auch an den Ausbau und an die Forderung einer größeren Leistung gehen kann. Es geht um die sportpolitiſche Linie, die vom Reichsbund gegenüber der rein fachlichen Arbeit der Fachämter und Verbände vorgeschrieben wird. Hand in Hand mit diesen Arbeiten geht Vereinsder Kampf gegen die meierei , gegen all das, was in das Gebiet des nunmehr endgültig Abzulehnenden gehört.

Wer nicht das größere Ziel, die Gesamtheit des nationalsozialistischen deutschen Volkes für die Sache der Leibesübungen zu gewinnen, sieht, der hat auch sein Recht verwirkt, noch irgendwie an der Gestaltung des deutschen Turn- und Sportlebens maßgebend beteiligt zu sein. Im Zusammenhang damit wird ua. auch die Frage der Vergebung von Urkunden und Preisen genannt, die nunmehr ebenfalls einheitlich geregelt ist. Gerade auf diesem Gebiete wirkte sich ja auch das Vereinsmeiertum zum Teil recht start aus, so daß jezt diesen Dingen endgültig die Spize genommen wurde. Alle in Frage kommenden Stellen setzen eine immer größere Werbung für die Sache der Leibesübungen an, der Reichsbund für Leibesübungen wird hier schon in allernächster Zeit mit besonderen Maßnahmen vorangehen. Von entscheidender Wichtigkeit bleibt jedoch für die Zukunft die Ausrichtung und Erziehung der Vereine und Einzelmitglieder nicht nur in sportlicher, sondern auch in politischer W. S. Hinsicht.

Stimme des Auslands

So wird Belgien zerseßt Die „Nation Belge" über die Wühlereien der Kommunisten im belgiſchen Heer

NSK Die in Brüssel erscheinende „Nation Belge" veröffentlichte einen Leitartikel " Hinter den Kulissen des Kommunismus “. Es wird ua. ausgeführt : Die belgischen Kommunisten haben Befehl erhalten, das Heer so weit als mögfich 3 น durchsetzen , die Beziehungen zwischen Arbeitgeber und Arbeiter zu untergraben, alle sozialen Konflikte zum äußersten zu treiben und zu verhindern, daß Beziehungen mit Deutschland angeknüpft werden. Zu diesem Emikommunistische Zweck müssen granten aus Deutschland in Belgien eingesetzt werden. Ihre Rolle besteht darin, entweder diplomatische Zwischenfälle oder Mißstimmigkeiten hervorzurufen . Das gleiche Blatt kommt auch auf die Rede Litwinows zu sprechen und stellt fest, daß man deutlich seine Enttäuschung darüber erkennen könne, daß es ihm nicht gelungen ſei , einen Krieg gegen Deutschland´anzuzetteln , oder einen Kreuzzug gegen Italien zu organisieren .

NSK -Nachrichten

Blatt a

Zu Folge 278/3. Jahrg.

Alfieri an Dr. Dietrich Die Bedeutung der Italienreise der NS.-Parteipreſſe NSK Berlin, 28. November. Der italienische Minister für Presse und Propaganda , Exz . Alfieri , hat auf ein Danktelegramm des Reichspressechefs der NSDAP. für die überaus herzliche Aufnahme der nationalsozialistischen Journalisten in Italien an Dr. Dietrich mit herzlichen Grüßen folgendes Telegramm gerichtet : "Ihre Italienreise sowie die der nationaljozialistischen Journalisten wird für den italienischen Journalismus ein erfreuliches Ereignis bleiben. Sie ist nüßlich gewesen zur Fühlungnahme und hat die Grundlagen der gegenseitigen Sympathie und des gegenseitigen Verstehens noch vertieft." „ Nur der Freiheit gehört unser Leben“ Gemeinschaftssendung zwischen HI. und Wehrmacht NSK Berlin, 28. November. „Die Stunde der jungen Nation" am Mittwoch, dem 2. Dezember, 20.15 Uhr, die pom

Paraſiten der Menschheit Jüdische Einwanderung in Brasilien unerwünscht - Erschleichung der Einwanderungserlaubnis Gefahr für die soziale Ordnung NSK Die in Porto Alegre erscheinende „ Neue deutsche Zeitung" veröffentlicht einen bemerkenswerten Aufsatz über die Bestrebungen der jüdiichen Siedlungsgesellschaft in Brasilien, deren Leitung sich in London befindet. Diese jüdische Organisation hat die brasi lianische Bundesregierung um die Einreiseerlaubnis für 76 jüdische Einwanderer ersucht und gleichzeitig, so heißt es in der Meldung der „ Neuen deutschen Zeitung“ weiter, darum gebeten, daß festgesezt würde , wie viele jüdische Emigranten durch sie ins Land gebracht werden dürfen. Der Generaldirektor nationalen des Siedlungsamtes , Pinheiro Machado , äußerte sich dahingehend , daß er von vornherein nur eine abschlägige Be scheidung des Gesuches der jüdischen Kolonisations-Gesellschaft empfehlen könne. Er habe sich schon im Jahre 1928 gegen die Zulassung jüdischer Einwanderer ausgesprochen. Er begründete die von ihm empfohlene Ableh= nung mit den gemachten Beobachtungen in Deutschland und Polen, die bewiesen, daß die jüdischen Einwanderer stets nach den Städten

Drud: M Müller & Sohn KG.

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Reichssender München als Ursender gesendet wird, steht unter dem Thema : Nur der Freiheit gehört unser Leben". Es ist die zweite Gemeinschaftssendung von HI. und Wehrmacht. Besonders bemerkenswert ist bei dieser Sendung, daß sie aus der Adolf Hitler : Kaserne in München übertragen wird. In dieser Kaserne hat auch der Führer gedient. Lieder und Marschmusik umrahmen die Sendung, in der als Vertreter der Frontgeneration der Münchener Schriftsteller Wolf Justin Hartmann , als ein Vertreter der neuen Wehrmacht ein junger Offizier und als Vertreter der Hitlerjugend ein HI. Führer zum Thema „ Soldatentum“ sprechen werden. Jugend und Soldaten gehören zusammen . Denn der kleinste Pimpf verkörpert das Gesez der soldatischen Haltung ebenso wie der Waffenträger unserer Wehrmacht. Dieses Geset heißt : Treue, Mut, Gehorsam_und Dienst für Führer und Volk. Die im Soldatenrock und jene im Braunhemd der deutschen Jugend sind Kameraden und bilden zusammen eine Gemeinschaft. Denn in beiden lebt das große Vermächtnis der grauen stählernen Front des großen Krieges, deren Erben die Hitlerjungen sind.

strebten und alles andere eher betrieben als die Landwirtschaft. Es sei heute kein neuer Umstand vorhanden, der dafür spreche, daß sich diese Tendenz der Juden gewandelt habe. Es bestehe daher auch kein Grund zu einer Änderung der Meinung über den Wert der jüdischen Einwanderung. Weiter erinnerte der Generaldirektor des Siedlungsamtes an die Tatsache, daß das Arbeitsministerium die Einwanderung von Juden in den Staat Mato Groſſo unterbunden habe. Jezt richteten die Juden ihr Augenmerk auf den Staat Rio de Janeiro, der die regellose Einwanderung von Fremden erleichtert habe, die sich als Landwirte" einzuschleichen suchten, während sie in Wirklichkeit ins Land fämen, um zum Nachteil des einheim ischen Arbeiters in den Städten tätig zu sein und nicht selten eine Gefahr für die soziale Ordnung bedeuteten. Unter diesen Umständen sei nicht nur das Gesuch der jüdischen Gesellschaft abzuschlagen , sondern es müßten auch Maßnahmen allgemeiner Art gegen die jüdische Einwanderung in Brasilien getroffen werden, ganz besonders in einer Zeit ständiger innerer Agita= tionen , in der der Jude als verdächtiges Element erscheine. Auf Grund der Gutachten der zuständigen Stellen gab das Arbeitsministerium dem Gesuch der Jewish Coloniſation Aſſociation“ eine abschlägige Antwort.

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lationalsozialiſtiſche

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Partei -Korreſpondenz

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDAY. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Hauptschriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NGDUB

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Die Mobilmachung

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des Bauerntums

Verantwortung ſtählt die Kräfte – Das Landvolk nach dem Reichsbauerntag Erzeugungsschlacht bis zur Erfüllung der Lebensforderungen der Nation NSK Eine Woche lang war das Führerkorps des Reichsnährstandes in der trußigen alten Reichs- und jezigen Reichsbauernstadt Goslar versammelt. Aus den Orts-, Kreis- und Landesbauernschaften waren die Männer dieses Führerkorps dem Rufe des Reichsbauernführers gefolgt, um zu der wichtigsten und bedeutungsvollsten Tagung des Reichsnährstandes im Laufe eines Jahres zusammenzutreten. Und es ist diesem 4. Reichsbauerntag eine besondere Bedeutung zugefallen, da er kurz nach dem Eintritt der Nation in den Kampf um Durchführung und Erfüllung des Vierjahresplans abgehalten wurde. Das eine Wort des Reichsbauernführers zu dieser Tatsache : „Reichsnährstand an die Front“ kennzeichnet und ebenso charakterisiert klar und eindeutig die willensmäßige Einstellung des Führerkorps des Landvolkes und der Ernährungswirtschaft zu den neuen Aufgaben wie dem Inhalt der ganzen Tagung. *

schaft Aufgaben gestellt, an die vor Jahren noch niemand auch nur in tühnsten Träumen gedacht hätte. Im Gegenteil, die Agrarpolitik früherer Zeit mußte darauf bedacht sein, die einheimischen Erzeugnisse überhaupt auf dem Markt unterzubringen, weil aus den Räumen der Weltwirtschaft, aus in der Hauptsache sogenannten ,,Primitivländern mit jungfräulichem Boden“ wie Staatssekretär Backe sich ausdrückte den einheimischen Markt hemmungslos überschwemmten. Man hätte sich in damaliger Zeit bestimmt nicht vorstellen können, daß einmal eine Zeit kommen würde, da vom Menschen und vom Boden das Lezte, aber auch Allerlette abverlangt würde, um soviel Erträge zu schaffen, wie es sich nur eben ermöglichen ließe. Und doch ist dieses schier Unglaubliche wahr geworden, und heute ist es sogar so, daß in der Landwirtschaft die Fachkräfte fehlen, um wirklich die Kräfte des Bodens restlos nuken zu können. *

Angesichts der ernährungspolitischen Lage Deutschlands steht im Vordergrund aller kommenden Arbeiten des Landvolks selbstver= ständlich eine weitere Produktionssteigerung auf fast allen Gebieten der Landwirtschaft. Die Rechenschaftsberichte der Reichshauptabteilung II des Reichsnährstandes auf dieſem 4. Reichsbauerntag haben das überraschende Ausmaß der auf den verschiedensten Gebieten erreichten Erzeugungssteigerung gezeigt. trok alledem aber konnte man sowohl auf den Kundgebungen als auch im Gespräch der Bauernführer untereinander feststellen, daß die in Goslar versammelten Bauernführer sich darüber im flaren waren, daß trok des bisherigen Erfolges in der Erzeugungsschlacht die Erträge in den kommenden Jahren sich noch mehr steigern müssen. Die Wirtschaftsbelebung durch die Arbeitsschlacht, das Wiedereinfügen von 6 Millionen arbeitslosen Volksgenossen in den Arbeitsprozeß und der mit der stetigen Erhöhung des Volkseinkommens gleichlaufend erhöhte Nahrungsmittelverbrauch hat der deutschen Landwirt-

Für das deutsche Landvolk war der Start zum Einsatz im neuen Vierjahresplan des Führers das wichtigste Thema. Wie der Beauftragte des Führers, Ministerpräsident Generaloberst Göring , zum Abschluß der Tagung in seinem leidenschaftlichen Appell und mit seinem unbeugsamen Willen dem ganzen Bauernstand in das Herz gebrannt hatte, was die Nation in der Stunde der Not von ihm verlangt, erwartet und an Einsak fordern muß. So gab Staatssekretär Bade in seiner grundlegenden Rede die Richtlinien bekannt, nach denen sich der neue Einsatz der Ernährungswirtschaft, der sich praktisch als die Weiterführung der Erzeugungsschlacht auswirkt, ausrichten muß. Drei Dinge sind es, die in erster Linie beachtet werden müssen : Mehrerzeugung, Vorratswirtschaft und schließlich die geistig-seelische Einstellung der Men schen auf die durch den neuen Vierjahresplan aufgestellten Forderungen. Dabei kann man im Rahmen des Vierjahresplanes zum Kreis der Ernährungswirtſchaft im

allgemeinen Sinne auch den Verbraucher rechnen, denn die Aktion Kampf dem Verderb" und die Forderungen einer volkswirtſchaftlich ausgerichteten Verbrauchslenkung sind im besonderen Maße gerade an den Verbraucher gerichtet. Dabei ist gerade bei der Verbrauchslenkung zB. auf die Notwendigkeit eines stärkeren Fisch verzehrs hinzuweisen, denn Fisch ist wohl das einzige Nahrungsmittel, das in praktisch unerschöpflichen Mengen zur Verfügung gestellt werden kann. Überaus zahlreich sind die einzelnen Gebiete der Landwirtschaft, die in Zukunft eine wesentliche Mehrerzeugung erreichen müſſen. Es wird zB. notwendig sein, die verschiedenen Meliorationsobjekte baldmöglichst der Nahrungsgütererzeugung nukbar zu machen. Auch der Flurbereinigung wird in Zukunft stärkere Beachtung geschenkt werden, sind es doch noch etwa 3 700 000 Hektar, die durch Zusammenlegung und Umlegung der Volkswirtschaft stärker als bisher nutzbar gemacht werden müſſen. Umwandlung eines Teiles von Wiesen zu Aderland , künstliche Düngung, Zwischenfruchtbau und Gärfutterbau, Obst- und Gemüsebau, höhere Erträge aus dem Grünland, Tierhochzucht, Kleintierhaltung das alles find Einzelfragen aus dem großen Bereich der Ernährungswirtschaft, die in der kommenden Zeit mit allen Mitteln gefördert werden müſſen. Dabei muß sich jeder einzelne darüber flar sein, daß diese Förderung unter rest lo = ser Ausschaltung privatwirtschaft= licher Interessen erreicht werden muß, daß allein die wolkswirtschaftlichen Notwendigfeiten bestimmend zu sein haben. * Die politische Aufgabe des deutschen Landvolles hat der Reichsbauernführer auf diesem Reichsbauerntag klar und eindeutig herausgestellt: die kompromißlose und unbedingte Gegnerschaft dem vom Judentum geführten Bolschewismus ge = genüber! Der Bolschewismus löst den Men schen von allen sippenmäßigen und völkischen Bindungen, und macht ihn damit zu einem Spielball der internationalen Intereſſen des Denn wenn der einzelne jüdischen Volkes. Mensch den Gesezen seines Blutes untreu wird, dann verfällt er unumgänglich dem Intrigenspiel des Judentums, das für sich selbst die

Kleine

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Unverlegbarkeit seines Blutes zum Grundsatz erhoben hat. Der jüdischen zersetzenden , ordnungszerstörenden Ideologie sezt der deutsche blutgebundene, Mensch organische ſeine Weltanschauung entgegen. Träger der besten deutschen Blutskraft aber ist der Bauer, der da mit auch zum stärksten Bollwerk gegen das Vordringen jüdisch-bolschewistischer Ideen ist. Das ist der tiefste Grund des unbezähmbaren Haſſes des Judentums gegen alles, was bäuerlich ist und bäuerlich denkt. Wenn dieser Haß auch in erster Linie dem germanischen Bauerntum gilt, so doch ebenso dem Bauerntum aller anderen Völker. Darum muß das Bauerntum aller Völfer auch wissen, daß der Jude ſein gefährlichster Gegner ist und daß der Bolschewismus nichts anderes ist, als die vom Judentum zur ZerStörung aller organischen Lebensordnung geschaffene Ideologie. Diesen Erkenntnissen ist sich das deutsche Bauerntum bewußt geworden das haben die Tage von Gosund es wird mit unbeirrbarer Konsequenz lar bewiesen dem Weltfeind sich entgegenstemmen. * Das waren die hervorstechendsten Merkmale des 4. Reichsbauerntages: die wirtschaftliche Aufgabe : Kampf um Erzeugungssteigerung im Einsatz zum neuen Vierjahresplan ; die politische Aufgabe : klarste Frontstellung für die blutund rassegebundene Weltanschauung des Nationalsozialismus und flare Frontstellung gegen den Bolschewismus ! Wenn man die Lethargie des deutschen Menschen vor noch nicht allzu vielen Jahren sich einmal in die Erinnerung zurückruft, und dann das riesige Aufgaben- und Arbeitsprogramm des Reichsbauerntages sich vor Augen führt, dann beweist dieser Vergleich, wie himmelhoch unterschiedlich die Lebensanschauung des heutigen deutschen Menschen zu dem der früheren Zeit ist. Das deutsche Landvolk wird so, in berechtig= tem Stolz auf das bisher Geleiſtete mit neuen Kräften und mit noch stärkerem Einsatz sich den Aufgaben widmen, die die Zukunft des deutschen Volkes von ihm verlangt ! Es hat den Appell gehört. Es kennt die Verantwor= tung, die es für die Nation und ihre Zukunft trägt. Das Landvolk wird seine Aufgabe vor der Nation und vor der Welt erfüllen. Der Reichsbauerntag war die große Mobilmachung. aller seiner Kraft.

Tiere – große

Werte

Die volkswirtſchaftliche Bedeutung der Kleintierhaltung – Für 140 Millionen Einfuhr von Kleintier-Produkten

NSK Durch die Reichstleintierſchau , die Dom 4. bis 8. Dezember in Essen durchgeführt wird, wird die Aufmerkſamkeit weitester Bollstreise auf ein Gebiet gelenkt, deſſen für das wirtſchaftliche, aber auch soziale Leben des deutschen Boltes ges waltige Bedeutung vielfach gänzlich unbekannt ist. Welche Werte durch die Kleintierhaltung vermehrt werden können, welche Stellung fie überhaupt in der deutſchen Wirtſchaft und ihrem Ringen einnimmt, wird durch die folgenden Ausführungen offenbar. Es wird manchem vielleicht nicht ganz eingehen, warum man mit den Tierbeständen der Kleintierhaltung, mit Hühnern, Tauben, Ziegen,

Kaninchen, Bienen, Seidenraupen und anderem Industrie = ins Kleintier ausgerechnet revier geht, um dort eine Reichsſchau zu vers anstalten. Mancher wird sich dabei wahrſcheinlich auch der eigentlichen wirtschaftlichen Be= deutung der Kleintierhaltung nicht bewußt sein. Aber man braucht nur einmal daran zu er= innern, daß der Erzeugungswert der Kleintierhaltung im vergangenen Jahr etwas über eine Milliarde Mark betragen hat. Und um der besseren Vergleichsmöglichkeit

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NSK Folge 279 willen sei gesagt, daß die Erzeugung der deuts schen Automobilindustrie ungefähr denselben Wert ausmacht , daß der Ertragswert der deuts schen Braunkohlenförderung etwa um das Dop= pelte überſtiegen wird. Da können sich also dieſe Kleintiere schon neben den riesigen Industriewerken sehen lassen. Ist das einzelne Tier der Gattung auch noch so klein, so liefern die 85,5 Millionen Hühner, 5,5 Millionen Gänse, 2,5 Millionen Enten, die Millionen anderen Geflügels , dazu die 2,4 MilKaninchen, Millionen lionen Ziegen, 7,5 2,1 Millionen Bienenvölker, die Zuchten des Seidenbaues und die mehrere tausend Edelpelztiere doch immerhin eine Menge Rohstoffe und wichtige Nahrungsgüter , die für unser Wirtschaftsleben von größter Bedeutung sind : Fleisch, Eier, Milch, Honig, Wachs, Federn, Felle, das sind so die Pelze, Seide und Dünger wichtigsten Produkte, die das Kleinvieh der deutschen Volkswirtschaft liefert und die also insgesamt im vergangenen Jahr einen Erzeugungswert von mehr als eine Milliarde Mark hatten. Trok dieser Leistungen aber ist der deutsche Bedarf an Erzeugnissen aus der Kleintierhaltung wesentlich höher. Deutschland muß heute noch für rund 140 Millionen Mark im Durchschnitt der Jahre an Erzeugnissen der dabei sind die Kleintierhaltung einführen , Pelze nicht einmal mitgerechnet. 140 Millionen Mark — das ist eine große Summe, wenn man an die Devisenlage Deutschlands denkt. Dabei ist es möglich, die Leistungen der Kleintierhaltung so zu steigern , daß dieſe 140 Millionen Mart bis auf einen geringen Rest eingespart werden können . Nur ein Beispiel : 6,2 Milliarden Eier werden in Deutschland im Jahr erzeugt , etwa 1 Milliarde Eier aber müſſen zusäßlich noch eingeführt werden . Es ist nun ohne sonderliche Anstrengungen möglich , die Hühnerhaltung um etwa 40 vH. zu erhöhen . Damit wäre aber der Eigenbedarf an Eiern aus eigener Erzeugung restlos gededt. Im allgemeinen sind nur geringe Mittel nötig , die Zahlen der Kleintiere zu erhöhen und nicht nur die Zahlen der Tiere insgesamt, sondern auch die Leistungen des einzelnen Tieres. Gerade die Vielfalt der Kleintierzucht macht sie besonders geeignet , die Lücken in unserer Versorgung auszufüllen . Es dürfte wohl wenige Menschen geben, die nicht die Lust hätten, sich mit irgendeinem der Kleintiere näher zu beschäftigen , zumal es ja nicht nur

Mädel,

wie

das

eine Liebhaberei zu sein braucht, sondern auch eine wesentliche Verstärkung und Besserung der eigenen wirtschaftlichen Verhältnisse. Darum sollten sich gerade die Volksgenossen mit den Fragen der Kleintierhaltung beschäftigen, die noch am ehesten eine solche Verbesserung ihrer Wirtschaftslage vers tragen können : Siedler, Kleinsiedler, Arbeiter mit Eigenheimen, Volksgenossen, die wegen ihres Alters oder aus ſonſtigen Gründen aus dem Arbeitsprozeß ausschieden und ihre geringe Arbeitsfähigkeit durch entsprechend zur Verfügung stehende Zeit ausgleichen können und so weiter. Bis auf geringe Ausnahmen find all die Kleintiere in ihrer Lebenshaltung äußerst bescheiden, verlangen also für ihre roßen Leistungen nur ein geringes Entgelt. In vielen Fällen wird es sogar möglich sein, die Tiere allein aus den Abfällen des Haushalts zu erhalten , damit also wieder Werte nugbringend verarbeiten, die sonst ohne Sinn und Zweck verlorengehen . Darum also wird in den ersten Tagen des Dezember (4. bis 8. ) die Reichstleintierschau in Essen eröffnet, um alle Volksgenossen auf die Möglichkeiten und Vorteile der Kleintierhaltung hinzuweisen. In der Zentralorganisation der Kleintierzüchter , im ,,Reichsverband der deutschen Kleintierzüchter“ sind heute schon rund 800 000 Volksgenossen zusammengefaßt. Aber es müſſen noch viel mehr werden, denn durch die Arbeit des Reichsverbandes, durch Schulung und Unterrichtung werden die Kleintierhalter vor Schäden und Verlusten, die aus Unkenntnis entstehen, bewahrt. So wurden im letzten Jahr vom Reichsverband der deutschen Kleintierzüchter allein 6000 a u fÜber Vorträge gehalten. flärende 70 000 Hof- und Stallbehegungen wurden durchgeführt, zahllose Anweisungen für Stallneubauten und Stallumbauten gegeben , Jungtiere aus anerkannten Zuchten verbilligt abgegeben usw. Das sind nur einige wenige Beispiele aus einem Arbeitsgebiet , das heute in Deutschland seiner eigentlichen wirtschaftlichen und sozialen Bedeutung entsprechend noch nicht gerecht ge= würdigt wird . Das muß in Zukunft anders werden. Denn durch Kleintierhaltung ist es möglich, solche Werte auszunuzen , die sonst unnük verlorengehen . Kleintiere halten heißt - Rohstoffe schaffen , Kleintiere halten heißt Ernährungsgrundlage ver- De = breitern , Kleintierhaltung heißt visen sparen, die damitfür andere wichtige

Rohstoffe freigemacht werden.

Volk sie

braucht

Mitarbeit am Aufbau der Erziehungsschule der Nation BDM. und Arbeitsdienst Geſetze, die für die ganze Jugend gelten Auskunft gab, die weit über die Kreise NSK „... darum ist mein Ziel: Führerin des Reichsarbeitsdienſtes hinaus großes Inim Arbeitsdienst ſoll ein neuer Frauentereſſe finden . beruf werden“. Dieſe Worte sprach ReichsSo wurde es für die Obergauführerinnen des arbeitsführer Hierl kürzlich in einer Rede, BDM. von großer Bedeutung, daß der Reichsdie er in der Reichsschule des BDM. in Potsarbeitsführer einmal im engſten Kreiſe zu ihnen dam vor den Obergauführerinnen hielt. Es über die Erziehungsschule sprach, durch die einmal war einer der Punkte seines großen Aufriſſes, in dem er über alle interessierenden Fragen alle deutschen Mädchen gehen werden . Die gedes Arbeitsdienstes für die weibliche Jugend

1

ļ

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NSK Folge 279 meinsamen Ziele, die die Verantwortlichen der beiden Organisationen miteinander verbinden, schufen die Bereitschaft, alle ungeklärten Fragen zu besprechen und zu lösen. Neben der Aufklärung über die rein organisatorische Lage des Arbeitsdienstes für die weib liche Jugend wurde hier vor allem Auskunft über die bevorstehende Arbeitsdienstpflicht gegeben, an deren Ausbau heute nach tem Willen des Führers mit allen Kräften gearbeitet wird . „Wir wollen keine stilwidrigen Frauenbataillone, aber wir wollen eine Schule aufbauen, in der die weibliche Jugend genau so erzogen wird, wie die männliche". In großen Zügen wurde ein Bild der Grundlagen des Reichsarbeitsdienstes , der Arbeit , die immer im Mittelpunkt und als erstes Erziehungsmittel im Arbeitsdienst zu stehen hat, gegeben von den großen Lebensgefeßen , die sich der Arbeitsdienst geschaffen hat und nach denen er lebt. Kein Organisationspartitularismus wird gewünscht, aber wir haben nun einmal bestimmte Eigenarten, nach denen wir leben und die wir in keinem Fall aufzugeben gedenken. Die Lebensgesetze des Reichsarbeitsdienstes : Treue , Gehorsam und Kameradschaft , sie gelten in genau dem gleichen Maße auch für den Arbeitsdienst für die weibliche Jugend . Wir brauchen nicht nur Männer, die in Treue zum Führer, zum Volk und zu unserem nationalsozialistischen Glauben stehen, sondern dieser Treuebegriff muß in gleichem Maß in unserer weib lichen Jugend geweckt und gefördert werden, so gefördert werden, daß er auch die schwerste Belastungsprobe auszuhalten versteht. Denn nur dann vermag das ganze Volk eine Probe zu bestehen, wenn auch mit der deutschen Frau als einem verläßlichen Glied gerechnet werden kann. Und genau so wie vom Manne Gehorsam gefordert werden muß, muß auch das Mädchen zu diesem Gehorsam erzogen werden. Wir brauchen nicht nur eine disziplinierte Wehrmacht und disziplinierte Männer, sondern wir brauchen ein diszipliniertes Volk, also müſſen

wir die deutschen Mädchen zu diesen gleichen Tugenden erziehen. Das soll nun nicht heißen, daß wir Frauen erziehen wollen, die mit den Hacken zusammenklappen und Hände an die Hosennaht legen, aber wir müssen das gleiche Maß an innerem Gehorsam in jedem deutschen Mädchen erziehen, das wir auch von den deutschen Männern erwarten. Das gleiche gilt für die Erziehung zur Kameradschaft , die gleichzeitig eine Erziehung zum Sozialismus und eine Erziehung zur Volksgemeinschaft ist, zu einer Gemein schaft, in der alle zusammenstehen zur Wahrung der gemeinschaftlichen Ehre und zur Erfüllung der gemeinsamen Aufgaben. Alle diese Gedanken und Forderungen des Reichsarbeitsführers finden stärksten Widerhall bei den verantwortlichen Führerinnen des BDM., die ja im Grunde für das gleiche Ziel arbeiten. Sein Appell an den BDM., doch um des gemeinsamen Zieles und um der gemeinsamen Aufgabe nach dem Willen des Führers bei der Durchführung und beim Aufbau der Erziehungsschule der Nation zu helfen, traf eine aufgeschlossene und bereite Gemeinschaft. Die Führerinnenschaft des BDM. verstehen den Arbeitsdienst der weiblichen Jugend und sind be= reit, den Weg zur Arbeitsdienstpflicht bereiten zu helfen, wo sie nur immer können. Der Reichsarbeitsdienst wird von Jahr zu Jahr stärker in den Mädchen des BDM. einen jungen gläubigen Nachwuchs erhalten, der aufgeschlossen und bereit in die Reihen des Reichsarbeitsdienstes eintreten wird. Die enge Zusammenarbeit hat der Reichsarbeitsführer klar zum Ausdruck gebracht : „Wir als Reichsarbeitsdienst fühlen uns nur als ein Glied in der Kette der Organiſationen, die mit der großen Aufgabe der Erziehung der deutschen Frau beauftragt sind; wie es sich als Glied einer Kette gehört, werden wir uns einordnen und zwischen die Glieder einhaken, die auch nur Teile dieser Kette sind : zwischen dem BDM., der uns seine Mädchen, uns seine Führerinnen schickt, und der nationalsozialistischen Frauenschaften, an die wir unsere Arbeitsmaiden weitergeben wollen, damit sie dort als Mütter und Frauen des Volkes ihre Aufgaben erfüllen."

Kunſtwerke, die doppelt Segen bringen WHW. weckt neue Volkskunft im Eiffelland

Das Abzeichen des Weihnachtsmonats

Erfolgreiches Mittel zur Linderung der Not NSK Koblenz, die Stadt am deutschen Ed, am Zusammenfluß von Rhein und Mosel, erweckt in den meisten durch seinen Namen aus Bilder von Fröhlichkeit und heiterem Leben. Man sieht rebenbestandene Berghänge und auf waldigen Höhenrücken wehrhafte Festen und stolze Burgen . Brüden überspannen den majes stätisch dahinziehenden Strom, und der Fremde glaubt, daß Wohlstand und reich lohnendes Schaffen und ein unbeschwertes, fröhliches Volkstum hier zu Hause sind.

Er aber irrt sich. Denn er übersieht jenes weite Land, das sich vom Rheinstrome zur Grenze hinzieht und rechts des Rheines die Gebiete des Westerwaldes umfaßt und das durch die Namensgebung : Westmarkga u Koblenz - Trier Birkenfeld seine bes griffliche Festlegung erfahren hat. Dieses Land ist Grenzmark. Durch den Schandvertrag von Versailles gezogene Grenzen sperren Handel und Verkehr und alte lebenswichtige wirtschaftliche Gebundenheiten. Der Boden ist hart

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und ertragsarm, und hart und unſagbar schwer ist der Lebenskampf unserer Eifelbauern.

Die unsinnige Verteilung von Grund und Befig, hervorgerufen durch volksfremdes Recht, zerTiß die einstmals wirtschaftlich gesicherten Bauernbetriebe und machte aus ihnen schwer mit dem Alter ringende Kleinstbauern . Eine zerfallene, strohgededte Hütte, eine Ziege und ein paar magere Schweine sind heute in der Eifel oft der ganze Besitz. Die Äcker müſſen in zahlreichen Fällen mit der entliehenen Kuh eines „ reicheren" Nachbars beackert und bebaut werden. Wenn der Bauer abends müde nach Hause kommt, sehen sich mit ihm noch sechs und mehr Kinder an einen Tisch. Alle müssen von dem leben, was ihren dünn stehenden Feldern im Herbst abgerungen wird. Früher ging der zweite und dritte Sohn in die rheinisch-westfälischen Industriegebiete zur Arbeit oder förderte Kohlen im reichen Elsaß. Heute ist es ſo, daß der Gau Koblenz-Trier mit seinen 23 v5. selbständigen Arbeitern 34,17 vH. mithelfende Familienangehörige hat : Notstandsgebiet ist dieses Land in des Wortes schwerster Bedeutung. Um so mehr muß der Entschluß eines Künst lers gewürdigt werden, der sich in dieser einsamen armen Gegend niedergelassen und durch das vollendete können seines künstlerischen Schaffens die Aufmerksamkeit weitester Kreise auf dieses Land lenkte. In den Schaufenstern und Geschäften großer Städte, in denen die Heimatkunst sich einen guten Absah sicherte, stehen die friesartigen bemalten Holzschnikereien , die durch ihre Form und Farbe sofort ansprechen. Das ganze deutsche Märchen wurde in ihnen lebendig. Uns begegnen Königsfinder und Zwerge, listige Heren und schwerfällige Riefen. Die Formgebung dieser Kinderträume ist so beschwingt und ausdrucsflar, als wenn die großen und kleinen Helden, die Bösewichter und Zauberer beim Umblättern des Märchenbuches aus den Seiten gefallen oder durch die großen Augen des lauschenden Kindes an die Wand gezaubert wären. Das Künstlerpaar Magda und Georg Heller ist der Schöpfer dieser vielbewunderten Eifelkunst, Konnte es da ausbleiben, daß der Gedanke auftauchte, einen Entwurf für ein Winterhilfsabzeichen zu fertigen und dieſe Kunst ganz in den Dienst der Volks : gemeinschaft zu stellen ? Der Kreisleiter des Kreises Daun trug diese Idee der Partei und anderen maßgebenden Stellen vor, der Gauleiter und der Beauftragte für das WHW. setzten sich dafür bei der Reichsleitung und der Reichsregierung ein. Und bald schon warb Heller seine ersten Mitarbeiter. Er zeigte den Bauernmädel und -jungen den ſchwierigen Umgang mit Farbe und Pinsel. Als die Genehmigung zur Herstellung des WHW.- Abzeichens eintraf, konnte er in kürzester Zeit mit 810 Arbeitern den vollen Betrieb aufnehmen. Und welcher Monat wäre für Zwerge, Sterntaler und all diese Figuren besser geeignet als der der Weihnachtszeit ? dem Aus fünffach verleimtem Sperrholz werden Werkstoff für das WHW.- Zeichen

schmale Streifen gesägt. 3ehn verschiedene Figuren erhalten aus ihnen ihre erste Form. Tag und Nacht drehen sich die großen Schmirgeltrommeln, die Tausende von diesen kleinen Holzfiguren fassen und ihre harten Ränder abschleifen. An langen Tischen werden die Fehlerhaften ausgelesen und noch einmal einer genauen Bearbeitung unterzogen. Der erste große Arbeitsprozeß ist damit vollendet. In kleinen Pappschachteln verpadt, bringt sie das Lieferauto zu den einzelnen Arbeitsgemeinschaften, die weit verstreut im Eifelland liegen. Unter den geschichten Händen der Jungen und Mädel bekommen die kleinen, holzgeschnittenen Figuren ihr farbiges Leben. Die einen pinseln die Nase an, die anderen malen ein Röckchen, die dritten zeichnen mit seinen Bleistiften den Faltenwurf des Kleides, und wieder andere vergolden den Stern. Voll und fräftig heben sich die bunten Farben der kleinen Bildchen von den Arbeitstischen ab, Nach einer legten Prüfung werden sie gefädelt und zum Versand fertiggemacht. Für das Gaugebiet bedeutet dieser Auftrag der Reichsführung des WHW. einen günsti a gen Beitrag zur Stärkung und Behebung der wirtschaftlichen Not vieler Familien. Wöchentlich gelangen 12 000 bis 13 000 RM. zur Auszahlung. Wenn die Arbeiten vollendet sind, wird ungefähr eine Summe von 200 000 RM. dem Wirtschaftsleben dieses Gebietes zugeflossen sein. Zahlen, die deutlich den Wert des Winterhilfsabzeichens beweisen. In vielen lebt die Hoffnung, daß durch den Verkauf des Weihnachtsabzeichens, und bei dem Kampf gegen Hunger und Not im Dezember, der in dem Zeichen dieser kunstvollen Figuren stehen wird, das ganze deutsche Volk auf die farbenfrohe Kunst des armen Eifellandes aufmerksam wird. Es gilt, viele neue Freunde zu gewinnen, denn ein Notland braucht Arbeit. Dr. F. M.

Stimme des Auslands

Deutsche Bevölkerungspolitik vorbildlich Französische Erkenntniſſe aus dem Beiſpiel Deutschlands NSK In einer Broschüre der ""Alliance Nationale" wird auf das deutsche Beispiel in bezug auf eine aktive Bevölkerungspolitik hingewiesen. Deutschland habe seiner Jugend eine neue Aufgabe gegeben, Ehestandsdar = lehen eingeführt, die Arbeitslosigkeit der Familienväter beseitigt, Steuern vermindert und die Ge = burtenverhinderung wirksam bekämpft. Die allgemeine Zunahme der Geburten, die in Berlin 50 vH. ausmache, be weise, daß die Gefahr der Entvölkerung nicht von privaten Organiſationen aufgehalten werden könne, sondern daß der Staat selbst an die Spitze dieser Bestrebungen treten müſſe.

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Die NSK Randbemerkung:

Moskaus

„Raffenproblem"

NSK 3ur gleichen Stunde, da auf dem Reichs= bauerntag zu Goslar Reichsbauernführer Darré den Kommunismus als den „ geistigen und praktischen Ausdruck eines Volkes, welches Gott verdammt hat, nur Unheil und Unfrieden über die Welt zu bringen" kennzeichnete, ent= schlüpfte in Moskau dem Vorsitzenden des Rates der Volkskommiſſare, Molotow , ein interessantes Eingeständnis. Er erklärte nämlich, die Haltung des Bolschewismus zum Judentum sei dadurch bestimmt, daß das jüdiſche Volk den „ genialen Befreier der Arbeiterklaſſe Karl Marx" hervorgebracht habe. Das sind zwei Ausdrucksformen für ein und denselben Tatbestand, und wir müſſen Herrn Molotow eigentlich dankbar sein, daß er uns dieſes offene Eingeſtändnis einmal übermittelt hat. Denn wir haben ja immer den Standpunkt vertreten, daß der B o 1 = schewismus eine Folge erschei nung jenes Haffes sei, den das Judentum gegen die fultivierte Menschheit und gegen jede Ordnung von alters her in sich trägt und den es als Giftpilz überall in das Leben der Völker und Staaten zu pflanzen bemüht ist, wo sich eine morsche Stelle zeigt. Die Ideologien von Karl Marx entstammen seiner jüdischen Rassenseele. An sie ist der Bolsche= wismus wie der Schatten an seine Herren ge= knüpft und daher auch in jeder Form und jedem Ort, da er auftritt, reinster Ausdruck jüdischen Denkens und Handelns.

Nachrichten

Die Ostmark wird ſchöner Der große Erfolg der Dorfverſchönerungsaktion des Gaues Bayeriſche Oſtmark NSK Baſſau, 30. November. In der Nibelungenhalle in Paſſau fand eine große Führertagung des Gaues Banerische Ostmark ſtatt, bei der 8000 Politiſche Leiter und Führer der Parteigliederungen versammelt waren. Als erster Redner erörterte Dr. Bartels als Vertreter des Reichsärzteführers die ge = sundheitspolitischen Fragen, die gerade für das Gebiet der Bayerischen Ostmark von besonderer Bedeutung sind. Pa. Dr. Walter als Vertreter des Leiters des Hauptamtes für Volkswohlfahrt machte intereſſante Ausführungen über das Hilfs = werk Bayerische Ostmark und eine besonderen Aufgaben hinsichtlich der gesundheitlichen Betreuung der gesamten Bevölkerung. Von besonderem Intereſſe waren die im Anschluß an die folgende Arbeitstaguna gezeigten Lichtbilder über den Erfolg der Dorfver-

Insofern ist auch die Einstellung des Bolschewismus zur deutschen Rassegesetzgebung nicht verwunderlich, nach der der „ Antisemitismus“ laut Molotow als gefährlicher Rest des Kannibalismus anzusehen sei. Wie menschenfreundlich ist doch eigentlich dann unser an= geblicher Kannibalismus gegenüber der semitischsowjetischen Haltung, die nach der Erklärung Molotows den Antisemitismus mit dem Tode bestraft ! Wie wohl fühlen wir uns in unserer Kannibalenhaut, daß wir nicht die ,,geniale Befreiung der Arbeiterklasse" durch den spanischen von Moskau geleiteten Bolsche= wismus am eigenen Leibe erleben müſſen Bisher pflegte man in Moskau die Raſſenfrage als ein Hirngespinst darzustellen und bei jeder fich bietenden Gelegenheit zu bagatellisieren. Wenn man heute schon die Beschäftigung mit ihr als todeswürdig erachtet, so doch wohl deshalb, weil man sich der Bedeutung dieses Problems und seiner Gefährlichkeit für den Bolsche= wismus durchaus bewußt ist. Wenn weiter heute manche europäischen Politiker gedämpfte Worte gegen den Kommunismus im gleichen Atemzuge mit Verdammungen der „ Raſſenbarbarei“ ausstoßen, so hat Moskau selber ihren Argumenten den Wind aus den Segeln genommen , indem es die Abhängigkeit des Bolschewismus vom jübestätigte. dischen Rassedenken ausdrücklich Mehr können wir nicht verlangen.

schönerungsaktion, die von Gauleiter Wächtler beſonders gefördert wurde. Der Gauleiter konnte die Bürgermeister der 16 saubersten und schönsten Gemeinden mit einer Büste des Führers und 48 Bürgermeister und Ortsgruppenleiter von solchen Gemeinden, die das Prädikat lobenswert" erhielten, mit einem besonderen Diplom auszeichnen.

Das Schweizer Volk zur Judenfrage Interessante Umfrage des „Emmenthaler Blattes" NSK Das in der Schweiz erscheinende ,,Emmenthaler Blatt" führte unter seinen Lesern eine Rundfrage durch über „ Die Juden= frage in der Schweiz“. Es veröffentlichte eine Reihe von antisemitiſchen und ebenso eine Reihe von judenfreundlichen Zuschriften. Das Blatt erklärte, daß in der Schweiz auf fünf Antisemiten nur ein einziger absoluter Judenfreund käme. Das Blatt bemerkte zu seiner Rundfrage, daß sie nicht allein für die Zeitung selbst und ihre Teilnehmer wertvoll gewesen sei, sondern in gleicher Weise sicherlich auch dem Objekt der Umfrage" gedient habe.

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N S K Gonder die nst

Die

deutſche

Frau

Amtlicher Pressedienst der N S.-Frauenschaft und des Deutschen Frauenwerkes

Die Hausfrau

der

Zukunft

Schulung aller GG . -Bräute durch den Reichsmütterdienst im Deutſchen Frauenwerk Die Wirkung des Abkommens der Reichsfrauenführerin mit dem Reichsführer GS . Von Erna Röpke , Reichsabteilungsleiterin des Reichsmütterdienstes im Deutſchen Frauenwerk NSK Die Reichsfrauenführerin hat mit dem Reichsführer SS. ein Abkommen getroffen, wonach die zukünftige Frau eines GS. Angehörigen den Nachweis erbringen muß, ob sie ihren hausmütterlichen Aufgaben gewachsen ist. Die Mütterſchulungsstätten des Deutschen Frauenwerkes werden eine Nachprüfung vorzunehmen haben, ob die Kenntnisse der SS.-Braut auf dem Gebiete der Haushaltsführung oder der Gesundheitsführung lückenhaft sind und ihr jeweils die Teilnahme an einem Kursus in Kochen oder Nähen , Säuglingspflege oder Gesundheitsführung einschließlich häuslicher Krankenpflege empfehlen. Aber auch der verheirateten Frau des SS.- Angehörigen wird die Teilnahme an einem Mütterschulungslehrgang - als Mutter besonders auch in Erziehungslehre einſchließlich Heimgestaltung und Volksbrauchtumpflege ― empfohlen. Das Abkommen sieht bei den Verlobungs- und Heiratsgesuchen, die von den SS. - Angehörigen an das Rasse- und Siedlungshauptamt der RFSS. gerichtet werden müssen, die Vorlage einer Bescheinigung über die Teilnahme an einem Mütterschulungslehrgang vor , bzw. eine Bestätigung seitens des Reichsmütterdienstes im Deutschen Frauenwerk, daß auf allen hausmütterlichen Gebieten bereits eine Schulung stattgefunden hat, so daß sich der Besuch des Mütterschulungslehrganges erübrigt. Die Mütterschulen, die in letter Zeit auf Grund dieses Erlasses selbstverständlich auch im besonderen von den SS.-Bräuten besucht werden, sind den jungen Mädchen und Frauen zu der Stätte geworden, die ihnen Rat und Hilfe auf alle Fragen weiß, die sie für alle Familien- und Volksaufgaben befähigt und ertüchtigt und ihnen eine gute Grundlage für ihr Familienleben schafft. Die Lehrgänge be= fähigen die Frauen aber auch dann später, die

rechte Stelle zu finden, wo eine Weiterbildung möglich ist. Wer in die Mütterſchulen einmal Einblick gewonnen hat, der weiß, daß die Frauen gern kommen, daß sie ihnen zu echten Erziehungs- und Bildungsstätten geworden find, auf deren Arbeit der nationalsozialistische Staat besonderen Wert legt. Wenn in den Städten die Schulung in eigenen Mütterschulen erfolgt, so werden die Kurse auf dem Lande in sogenannten Wanderlehrfursen durchgeführt. Darüber hinaus sind zurzeit aber auch noch Reichsschulen ents standen und noch im Entstehen begriffen, so zB. in Oberbach in der Rhön, in Husbäte bei Edewecht und in Oeynhausen, wo in vierwöchigen Lehrgängen die Frauen, besonders auch SS.-Bräute, auf den vorgesehenen Gebieten eine Grundlage erhalten. Die An = meldung zur Teilnahme an den Kursen in den Städten wie auch zu den Wanderkursen auf dem Lande erfolgt bei der zuständigen NS.Frauenschaft; die Anmeldung zu den Kursen in den Reichsschulen auch direkt bei der Reichsleitung des Deutschen Frauenwerks, Reichsmütterdienst, Berlin W 35, Derfflingerstraße 21. Die Kosten zur Teilnahme an den Einzellehrgängen in den Mütterschulen in der Stadt betragen 3-5 RM., an den Wanderlehrgängen auf dem Lande 2-3 RM. Für den Besuch der Reichsschulen wird ein Verpflegungsſaß, der die Kosten für den Unterricht einſchließt, in einer Höhe angesezt, der allen Kreisen die Möglichkeit gibt, hier eine intensive Schulung zu erlangen. Erlaß, bzw. Ermäßigung ist in besonders begründeten Fällen immer möglich. Wir wissen, daß auch dieses Abkommen mit dazu beitragen wird, unsere junge Frauengeneration zu ertüchtigen, um sie als verantwor= tungsbewußte und verantwortungsfreudige Mitarbeiterinnnen an die Seite unserer deutschen Männer zu stellen.

So arbeitet das Frauenamt

der

DAF.

-> Alle werden mit Rat und Tat unterstützt 1977 Frauen in einem Monat geholfen NSK Immer wieder trifft der Blick im Wir finden es auf Straßenbild das Plakat. Bahnhöfen und in Läden, wir stoßen darauf, wenn wir durch die großen Säle der Fabriten gehen. „ Das Frauenamt hilft!" Wir beginnen uns dafür zu intereſſieren, wo, womit und wem

denn das Frauenamt dieſe angekündigte Hilfe spendet. So tommen wir in eine Beratungsstelle des Frauenamtes der DAF., um als stille Betrachter selbst einmal zuzuschauen, wozu diese Plakate die Wege weisen.

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NSK Folge 279 In einem Monatsbericht einer Frauenabteilung steht die Zahl 1977. In einem Monat wurden in einem Gau durch die Vermittlung des Frauenamtes 1977 , Sozialfälle" be = arbeitet. Was das aber zu bedeuten hat, das wird dann erst klar, wenn man ſich einmal im einzelnen befieht, was behandelt und wie geholfen wurde. Wir lesen da B.: Eine Volksgenoſſin, die nicht in der Lage war, fich Berufskleidung anzuſchaffen, konnte durch die Vermittlung des Frauenamtes und mit Hilfe der NSV . Kleider, Kittel, Strümpfe Eine andere erhielt und Schuhe bekommen. einen Arbeitstittel. Einer dritten konnte eine wöchentliche Unterſtüßung verſchafft, wieder ein fester Arbeitsplatz vermittelt werden. Für den Mann einer anderen wurden die Kosten für eine ärztliche Behandlung und die darauf fol gende Krankenhausbehandlung getragen, den Söhnen und Männern oder Brüdern von rat= suchenden Frauen durch die Umschulung im Falle der Arbeitslosigkeit der Weg zu fester Arbeit in einem anderen als dem ursprüng= lich erlernten Beruf ermöglicht. Die Verschiedenartigkeit der Hilfeleistungen

Schutz und Hilfe

30. November 1936 beleuchtet die Mannigfaltigkeit der Fragen und Nöte, mit denen die Frauen sich vertrauensvoll an ihre zuständige Dienststelle des Frauenamtes der DAF. wenden. Durch die sachgemäße Inanspruchnahme aller Organiſationen und die Vielfalt der Dienststellen der DAF. selbst ist es oft möglich, Hilfe zu bringen, die der einzelne, Ratlose, nie selbst hätte finden können. Ein Arbeitsbericht nur eines Gaues erzählt uns das mit durch eine Zahl von den Aufgaben, die dort in Angriff genommen und erfolgreich zu Ende geführt werden. Er erzählt uns aber auch noch von etwas anderem, was wohl mindestens ebenso wichtig ist wie die materielle Hilfe, nämlich von dem Vertrauen , das heute in Deutschland zu den Hilfsmaßnahmen des Führers besteht, von dem Vertrauen, mit dem die erwerbstätige Frau des heutigen Deutschlands zum Frauenamt der Deutschen Arbeitsfront mit allen Sorgen und Wünschen kommt als zu der Dienststelle, die eben die Aufgabe hat, gerade ihr zu helfen und zur Seite zu tehen. Er erklärt die Tatsache, daß die schaffende Frau in Deutschland weiß : Das Frauenamt hilft! D. G.

der Bäuerin -

Frauenarbeit, Mutterschutz und Kindererziehung auf dem Lande

Bedeutsame

Vorschläge auf dem Reichsbauerntag in Goslar

NSK Im Rahmen einer Sondertagung der Hauptabteilung I des Reichsnährstandes auf dem Reichsbauerntag in Goslar wurde ua. von sachverständigen Frauen eingehend erörtert, auf welche Weise eine gebührende Arbeitsentlastung der Bäuerin und vor allem der Mutter erreicht werden könne. Die Reichsabteilungsleiterin Frau Eichwede, Berlin, stellte zunächst klar, in wie hohem Maße die Leistungsfähigkeit der Gesamtwirtschaft im bäuerlichen Betriebe von der Führung der Hauswirtschaft beeinflußt wird. Wenn hier etwas nicht stimmt, so leidet selbstverständlich außerdem die so wichtige Aufgabe der förperlichen und seelischen Betreuung der Familienmitglieder durch die Mutter. Es könne viel erreicht werden dadurch, daß die Bäuerin alle ihr unterstellten Arbeitsgebiete planmäßig ausbaut und daß sie sich alle technischen Hilfsmittel im Rahmen der wirtschaftlichen Möglichkeiten zunuze macht. In welcher Weise heute auch an führender Stelle gearbeitet wird, um der Bäuerin solche technischen Erleichterungen zu schaffen, ging aus einem weiteren Vortrage hervor, den die Leiterin der Reichsstelle für hauswirtschaftliche Forschung und Versuchsarbeit, Frl. Dr. Spre ngel , auf der Sondertagung hielt. Als eine der Hauptursachen für unproduktive Kraftverschwendung fennzeichnete die Rednerin eine unzulängliche Wasserversorgung, die gerade in kleinbäuerlichen Betrieben oft noch herrscht, wenn das Wasser für Haushalt und Vieh von der Pumpe oder aus dem Brunnen auf dem Hof oder im Dorfe herbei-

geschleppt werden muß. Auch die Wärme = wirtschaft laſſe meist viel zu wünſchen übrig , gesonderte Heizstellen in Wohn- oder Schlafräumen, Küche und Futterküche seien heute noch üblich, müſſen aber tunlichst durch eine ge wisse Zentralisierung ersetzt werden. Als dritter erschwerender Umstand kommt oft die ungünstige Lage der Arbeitspläße , wie der Küche, der Futterküche und der Ställe in Betracht. Alle derartigen Einrichtungen müssen in ihrer Lage so günstig wie möglich gemacht werden, besonders da es bekanntlich überall auf dem Lande an Arbeitskräften fehlt. Ein umfassendes Bild von der Belastung der Bäuerin und vor allem der Kleinbäuerin zeichnete in klarer, unbeschönigter Übersicht die LanGräfin Schlesien, in desabteilungsleiterin Roedern. Sie wies darauf hin, daß die Bäuerin im Kleinbetriebe durchweg zu 50 bis 52 H., ja manchmal sogar zu 60 vH. Trägerin der Arbeit in der Innen- und Außenwirtschaft ist. Die heutigen amtlichen Stellen, denen ja die Betreuung des Menschen mehr gilt als alle sonstigen Forderungen, erheben deshalb den Anspruch, daß der bäuerlichen Mutter, auch entsprechend den ärztlichen Vorschriften, die nötige Schonung zuteil werden muß. Unter den Maßnahmen zur Entlastung der Bäuerin berührte die Rednerin zunächst die Notwendigkeit, die Landjugend dem Lande zu erhalten und sie für das Land zurückzugewinnen, während bisher die Abwanderung in die Stadt häufig sogar von den Eltern gefördert wird. Mädchen, die zur Arbeit vom Lande in die Stadt gegangen sind, scheitern

NSK Folge 279

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dort nur allzuoft und geraten auch auf traurige Abwege . Die Rednerin sprach dann zunächst über die turzfristigen Hilfsmaßnahmen für die Bäuerin , wie die Landhilfe. Eine der aussichtsreichsten Maßnahmen stelle die Landarbeitslehre dar. Junge Menschen, die in einem geeigneten Bauernhause zwei Jahre ge= lernt, Prüfungen abgelegt haben und Gehilfen geworden sind, entwickeln sich dann später zu guten Heuerlingen und Neubauern. Neben dem behördlichen Mutterschutz müſſe aber vor allem auch die rechte Entlastung der Mutter in der Familie selbst, zumal durch die Jugend, geübt werden. Ferner sollte sich auch die Bäuerin freiwillig gegen Krankheit verfichern, was leider nur allzuoft noch versäumt wird, während demgegenüber alle Landarbeiterinnen in Krankenkassen sind. Auch gibt es für die Bäuerin fast niemals eine Erholung. Hier sollten die Stadtfrauen hilfreich einsehen, indem sie Bäuerinnen zu Gaste laden, ihnen erfreuliche und entspannende Tage verschaffen,

fie zugleich aber auch in die oft so zermürbende Berufsarbeit der Städterin hineinbliden lassen. Die Rednerin, die reiches Tatsachenmaterial aus vielen deutschen Gauen vorlegte, forderte ua. die Alt-Maiden, soweit sie nicht berufstätig und nicht verheiratet sind, auf, der Bäuerin helfend beizuspringen und zB. während des Urlaubs einer Landfrau deren Wirtschaft zu übernehmen . Weit mehr als bisher müssen die Kindergärten auf dem Lande ausgebaut werden, vor allem auch in den Grenzgauen . Zugleich müsse der Mutter immer mehr Kenntnis auf allen Gebieten der Kindererziehung und pflege übermittelt werden. Luft und Sonne müſſen in die Wohnungen hinein, deren Räume nach Rücksichten des täglichen Gebrauchs einzurichten sind. Auch die Kleidung der Bäuerin solle fich den Grundsäßen der Gesundheitspflege ein ordnen. Für den Alltag kommen deshalb, so erklärte die Rednerin am Schluß, alte Trachten, die im Widerspruch hierzu stehen, nicht in Frage. Th . D.

Die Kultur des Wer richtig schenkt, ſchenkt doppelt

NSK Als wir in den Verfallsjahren nach dem Krieg immer mehr den Sinn für Festgestaltung und Feiern verloren , wurde aus Weihnachten nur eine mehr oder weniger ausgiebige Schenkerei. Das Schenken ist aber nur ein Teil des Weihnachtsfestes und kann nie sein Mittelpunkt sein. Schenken ist eine Kunst , die beherrscht sein will, und heute scheint es, als sei fie allzusehr unter der Gedankenlosigkeit der Nachkriegsjahre verlorengegangen. Es ist darum an der Zeit, daß wir uns darauf befinnen und die Kultur des Schenkens wieder pflegen. Unter Gedankenlosigkeit und völlig erlebnisarmer Sentimentalität blühte geradezu eine Industrie für süßliche und kitschige Geschenkartikel. Schon dieses Wort allein zeigt, wie unsinnig so etwas ist. Wer schenkt, will beglücken. Wer aber beglücken will, muß den anderen kennen, etwas von seinem Wesen und seiner Art wiſſen und darauf eingehen können . Schenken um des Schenkens willen ist so seelen- und so geiſtlos, so fern dem eigentlichen Sinn, der diesem Worte innewohnt, daß wir einmal damit ganz energisch aufräumen müssen. Manche Frau klagt sehr, sie wiſſe gar nicht recht, was dieſen oder jenen freuen könne. Da Jei doch etwas so ganz Unpersönliches ein glücklicher Ausweg. Aber das ist einfach ein Trugschluß. Auch der Beschenkte hat ja kaum über den ersten Eindruck hinaus Freude, geschweige denn auf die Dauer. Wir wollen uns aber von diesen Überbleibseln einer überwundenen Zeit frei machen und uns der Aufgabe freuen, die wir haben, und ihr auch ein wenig Ruhe, Sammlung und Hingabe widmen. Es gibt Menschen, die sich am liebsten alle Dinge, die zu ihrem täglichen Bedarf gehören, selbst und nach eigenem Geschmack kaufen. Da muß man denn recht aufmerkſam ſein, zu er-

30. November 1936

Schenkens

Das Geschenk, das den andern beglückt forschen, welches ihre kleinen Liebhabereien sind, aus denen ihnen mancher Wunſch erwächst, den sie sich aus Vernunftgründen selbst versagen. Es gibt aber auch umgekehrt Menschen, die ihrer Liebhaberei hemmungslos frönen, ohne Rücksicht auf andere Verpflichtungen, auf ihre Garderobe zB. Vielleicht sind sie dankbar, daß wir daran denken und durch ein geeignetes Geschenk ein bißchen nachhelfen. Es gibt Menschen, die eine ausgesprochene Abneigung gegen alles weniger Gute haben. Sie freuen sich über einen Brief guter Stecknadeln mehr als über drei Schachteln minderwertiger. Ein Taschentuch aus reinem Leinen mit bescheidener Hohlsaumnaht vermag sie weit mehr zu beglücken als drei aus mittelmäßigem Wäschestoff mit falscher Stickerei . Ein Novellenbändchen entzückt fie mehr als ein Wälzer auf schlechtem Papier und in kitschigem Einband, ein Holzteller mehr als ein Gebäude von „ vernickeltem Tafelaufsak", oder was dergleichen mehr sein mag. Freude am Soliden , Echten , Bleibender , das ist ihr Motto. Es gibt Frauen, die nichts mehr beglückt als ein schönes Stück für die Einrichtung, und sei es auch nur eine bescheidene, aber form- und materialgerechte Vase. Es gibt aber auch Frauen, deren Herz gerade die kleinen, hübschen Sächelchen ersehnt, die die Kleidung vervollkommnen, ihr sozusagen die legte persön² liche Note geben, und die sie sich selbst doch nie oder nur in den bescheidensten Ausmaßen leiſten. Wenn wir schenken wollen, dann sollen wir an dies alles denken, und ehe wir zum Einkauf gehen, wohl überlegen. Guter Geschmack iſt nicht nur Sache des einzelnen, sondern Aufgabe für alle. Es ist uns heute nicht einmal schwer gemacht. Neben den mancherlei

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NSK Folge 279 minderwertigen Dingen, denen wir leider immer noch in den Schaufenstern begegnen, nehmen die guten, wertbeständigen immer mehr Raum ein. Das deutsche Handwerk zB. hat sich be wußt zur Aufgabe gemacht, durch preiswerte, gute und sinnvolle Dinge, die sich zum Schenken eignen, den Geschmack der Käufer zu erziehen. Halten wir einmal die Augen dafür offen, werden wir staunen über die Vielfalt der Auswahl. Wenn uns aber ein Geschenk in diesem Sinne etwa für den einen oder anderen zu persönlich erscheint, dann kann man diese Klippe

30. November 1936 immer noch umschiffen, ohne zu spielerischem Kitsch zu greifen, indem man Blumen schenkt, die jeden erfreuen. Wer richtig schenkt , schenkt doppelt. Auch im Schenken soll unser Wahlspruch gelten Mehr Sein als Schein", und der Begriff, der in so vielen Frauenköpfen spukt, daß etwas mehr „ darstellt", als es gekostet hat, das heißt, als sein eigentlicher Wert ist, muß als überwunden gelten. Es ist unserer Zeit und unſeres nationalsozialiſtiſchen Wollens unCh . de B.-F. würdig.

,,Von „ Von tapferen, beiteren und

auch gelehrten

Hausfrauen“ Ein Buch der Hausfrauen aller Zeiten - Die Kenntnis der Vergangenheit weiſt in die Zukunft NSK Das Haus ist die Welt der Frau. Das Haus als wirtſchaftlicher und geistig-seelischer Begriff im weitesten Sinne. Es gibt wohl heute niemanden mehr, der sich nicht hinter diese These stellte, die durch Jahrhunderte hindurch Tatsache war und wieder werden wird. Was versteht man aber unter diesem Begriff „Haus"? Die große germanische Bauernwirtschaft, den Selbsterzeuger und Selbstverarbeiter aller lebenswichtigen Dinge oder die Wohnküche der Gattin des friderizianischen Unteroffiziers ? Die großen Stadthäuser mit Speichern und Kontoren der königlichen Kaufmannsfrauen oder die Zweizimmerwohnung im dritten Stock des Wohnblocks der modernen Großstadt? Hier unterscheidet sich das eine vom andern nicht nur durch die räumliche und wirtschaftliche Weite, sondern die geistige Begrenzung ist verschieden. Von Männertaten und Kriegen kündet uns die Geschichte. Das stille Werk der Hausfrau sinkt in Vergessenheit. In diese Lücke springt nun ein Buch ein, das jezt in I. F. Lehmanns Verlag, München, erschienen ist : „ Von tapferen, heiteren und auch gelehrten Hausfrauen“. Die Verfaſſerin, Frau Dr. Else Boger - Eichler, hat sich in dieser Schrift die Aufgabe gestellt, aus Lebenszeugnissen die Schicksale und das Wirken solcher Hausfrauen aller Jahrhunderte herauszuschälen. Wir sehen die germanische Hausherrin vor 3500 Jahren in ihrem festgefügten Blockhaus schalten und walten - er= fahren, welche Geräte ihr zur Verfügung stan= den, wie sie diese selbst schuf, ausschmückte und weiterentwickelte. Der Stadthaushalt des Mittelalters wird durch Dürers Hauswesen im alten Nürnberg lebendig. Frau Aja, die Mutter Goethes, deren haushälterisches Können ebenso groß war wie ihr geistiges Intereſſe, erleben wir in ihrem Wirken in dem großen Patrizierhaus am Hirschgraben in Frankfurt am Main, Die Eigenproduktion im Haushalt wird immer geringer, um so weiter baut die Hausfrau ihr Gebiet der geistigen Betreuung aus. Dorothea Schlözer , die Hausfrau und Gelehrte war, ihre Mutter, die um der Schönheit ihrer Bildstickereien willen von der Akademie der Künſte in Berlin zum

Ehrenmitglied ernannt wurde, Caroline und Gabriele von Humboldt, die hausgesellschaftlicher Mittelpunkt des klaſſiſchen Berlins waren, sind nur einige Namen aus jener Zeit. Das Ende des 19. Jahrhunderts endlich fand die Heime der reicheren Kreise leer. Ihre wirtschaftliche Aufgabe war ihnen genommen, die geistigen hatten sie verloren, und die Frauen der ärmeren Bevölkerungsschichten zogen in die Fabriken. Ein reiches Material, vielgeſtaltig und bunt wie das Leben der Frau durch die Jahrhunderte, bringt uns dieses Buch. Ein gehaltvoller Stoff, der nicht nur um seiner Intereſſantheit willen gut zu lesen ist, sondern der weit darüber hinaus Konsequenzen in sich trägt, die in die 3ufunft unseres Volkes weisen. Wir erkennen an klaren Beiſpielen, wie in früheren Jahrhunderten in einem weiten, großen Haus die weiblichen Kräfte den Mittelpunkt, das Herz alles Daseins schufen. Wie durch den gewalti gen Einbruch der Technik die Arbeiten des Haushalts hinausverlegt wurden in die wirtschaftliche Produktion und die seelisch-geistigen Grundlagen verkannt wurden. Wie wir heute diese Entwicklung erkennen und sie bewußt weiterführen, denn ein neuer geistiger Umbruch machte uns von den Sklaven zu den Herren der technischen Entwicklung. Das Haus ist der Ausgangspunkt aller Frauenarbeit, aus ihm entwickelte sie sich, und es gibt ihr die seelische Verankerung . Doch die Arbeit ſelbſt führt ein in den gröBeren Haushalt des ganzen Volkes. Und so, wie heute durch die große Organisation des Vierjahresplans nicht der geringste mate= rielle Wert verlorengehen darf, so dürfen noch viel weniger geistige Werte unseres Voltes brachliegen wie in vergangenen Zeiten. Die Größe, Weite und Tiefe des früheren Frauenreichs zeigt die Aufgaben für die Zukunft. Diese sinnvoll, auf naturgegebener Grundlage organiſch aufzubauen, ist die Richtung der heutigen Frauenkultur. Ein gutes Rüstzeug auf diesem Weg danken wir dem Buch von Frau Dr. Boger-Eichler. Ein Rüstzeug, das nicht nur Hilfeleistung bietet, sondern in sich den Keim L.B. für die Gestaltung der Zukunft trägt.

Drud: M. Müller & Sohn KG., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerſtraße 88

Nationalsozialiſtiſche Brief und Drahtanschrift der Schriftleitung: Berlin SW68, 31mmerstr. 90, III. Fernruf: A 1 Jäger 0022 Berlag: Franz Eher Nachf., G. m. b. H., Zentralverlag der NSDAP., München Berlin erland : Cher Berlag , Berlin SW 68, Alle Zahlungen find nach immertrake 88. lin (Bostichedkonto Berlin 4454) zu richten

ParteiKorrespondenz

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß ; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupt. schriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

Breffedienst der NGDUB

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NSK Folge 280

1. Dezember 1936

Geheimvertrag zwischen Caballero und Moses Rosenberg

Spanien

an

Moskau verkauft

Moskau führt Krieg, Spaniens Bolschewiften zahlen mit geraubtem Volksvermögen – Die Durchführung der Waffenlieferungen - Bie Katalonien bolſchewifiert wird – Moskau befiehlt, Sowjetjuden verdienen

NSK Alle Versuche der Sowjetunion, ihre altive Beteiligung am spanischen Bürgerkrieg zu verschleiern, find nur noch leßte Verschleierungsmanöver. Nicht nur die Einmischung ist und wird täglich von einem durch die Nationalisten von Truppenſendungen und Waffenlieferungen flar erwiesen, tatsächlich wird ſogar der ſpa= niſche Bürgerkrieg bereits heute zwischen den spanischen Nationalisten und der Sowjetunion geführt. Der wahre Leiter der bolschewistischen Unternehmungen in Valencia ist nicht mehr Caballero, sondern der jüdische Sowjetbotschafter Moses Rosenberg. Der Beweis wird mit dem Hinweis auf den zwischen Caballero und Rosenberg abgeschlossenen Geheimvertrag restlos erbracht.

Die wesentlichsten Bestandteile dieses Vertrages bestimmen, daß Moskau endgültig und selbständig die Belieferung der roten Truppen in Madrid und Katalanien mit Waffen, Munition, Kampfwagen, Flugzeugen und chemischen Produkten übernimmt. Ferner verpflichtet sich Mostau, eine internationale Bolschewistenarmee zur Unterstützung der roten Truppen in Spanien zu übernehmen und auszurüſten. Weiter besorgt Mostau von fich aus und auf eigene Rechnung den Ankauf Der Waffen und Munition für die spa= nischen Anarchisten in allen übrigen Ländern . Es hat sich sogar verpflichtet, die Garantie für ordnungsgemäße Ablieferung der Waffen, Flugzenge und Munition in Spanien zu leiſten. Als Gegenleistung hat sich Caballero verpflichtet,

Moses Rosenberg die Summe von 500 Millionen Goldpesetas zur Verfügung zu stellen, die der Goldreserve der Bank von Spanien zu entnehmen sind und auch entnom men wurden. Die erste Verschiffung dieses Goldes hat in Balencia auf sowjetrussische Dampfer unter dem Schuge bolschewiſtiſcher Rotarmiſten anfangs und Mitte des Monats November stattgefunden Odeſſa unterwegs.

und

ist bereits nach

Auf Grund dieses Vertrages hat Moses Rosenberg sofort eine weitverzweigte Orga = niſation zum Waffeneinkauf für Spanien geschaffen, denen nachfolgende Kominternagenten angehören : Adler, Lourié, Ziborowsky, Fuchs, Wall, Merkas und Kotijs. Die Genannten sind keine Spanier, dagegen zeichnen sich verschiedene Agenten als bekannte Sowjetjuden aus : Lourié, Adler, Merkas und Kotijs. Diese Agenten haben bereits umfangreiche Käufe in der Tschechoslowakei, in Holland, der Schweiz , in Belgien und Frankreich ge= macht. Um die Einsprachen dieser Länder wegen der offiziellen Neutralitätserklärung zum spa= nischen Bürgerkrieg zu umgehen, werden die Verträge nicht für Spanien getätigt, sondern lauten klar und eindeutig auf Sowetrußland als Auftraggeber. Bei schweizerischen Verträgen werden auch andere Länder als Auf traggeber genannt , so zB. Mexiko. Gemäß den abgeschlossenen Verträgen sind bereits sechs voll befrachtete Schiffe mit dieſen in den verschiedenen Ländern aufgekauften Waffen und Munition in See gegangen und haben russische Häfen als Bestimmungsorte erhalten. Während der Fahrt nach diesen angeblichen Bestimmungshäfen werden sie radiotelegraphisch oder durch geheime Befehle umge-

NSK Folge 280 leitet und zwar, wie laut Vertrag mit Caballero vorgeſehen , nach den ſpaniſchen Häfen Barcelona, Valencia oder Alicante.

Um auch das in Frankreich lagernde spanische Staatsgold für die Sowjets sicherzustellen , wurde zwischen Caballero und Rosenberg vereinbart, daß im Falle eines Sieges Francos drei Viertel dieser Depots , welche im allge= meinen auf die Namen Caballero, Azana oder Jimenez lauten, den Sowjets ausgeliefert werden. Moskau verpflichtete sich dafür, aus diesen Summen einen Spezialfonds zu schaffen, der für bestimmte, von Moskau festzulegende besondere Missionen verwendet werden soll. Schon der Name dieses zukünftigen Fonds, „Fonds für den Kampf gegen den Weltfajchismus“, Täßt deutlich auf dessen Bestimmung schließen und wird natürlich nur die verschiedenen Spe= zialbudgets der Komintern auffrischen und ergänzen. Inzwischen ist die Sowjetisierung Kataloniens unter der Leitung Rosenbergs vollständig ge= worden. Diese Tatsache geht aus verschiedenen Erlassen der katalanischen Bolschewisten hervor, welche in den betreffenden Amtsblättern erſchienen. So veröffentlicht der Wirtschaftsrat der Generalidad Katalanien folgenden Erlaß : tollektivierten" Unternehmungen, 1. Die deren Leitung von den Arbeitern übernommen wurde, werden allein durch den, von diesen Arbeitern gebildeten „ Rat der Unternehmung“ vertreten. 2. Die privaten" Unternehmungen, welche noch der Leitung eines Patrons oder Direktors unterstehen, werden vom Arbeiterkomi tee kontrolliert. Indeſſen werden Unternehmungen, welche mehr als hundert bezahlte Arbeiter beschäftigen, ohne weiteres kollektiviert. Außerdem sind auch jene Unternehmungen zu follektivieren, auch wenn deren Arbeiterzahl hundert nicht erreicht, deren Inhaber oder Direktor als „widerseßlich“ bekannt ist. In diesem Zusammenhang hat die anarchis stische Gewerkschaft folgende Forderungen aufge= stellt, die sofort als gesetzlich in Kraft erklärt wurden: 1. Die soziale und wirtschaftliche Tätigkeit jeder Art unterſteht der wirtschaftlichen Zentralleitung der Regierung. 2. Die Banken werden nationaliſiert, die Wirtschaft, der Handel, und das Privatvermögen unterstehen der staatlichen Kontrolle und Überwachung. 3. Alle Produktionsstellen, welche lebenswichtige Stoffe und Gegenstände herstellen, sind ohne Aufschub zu exproprieren und der alleinigen Verfügung der Regierung zu unterſtellen. Diese Erlasse stammen angeblich aus der Hand der katalonischen Regierung", die geTeitet wird durch Sowjetrussen und zwar durch die offiziellen diplomatiſchen Vertretungen. Sie sind nicht mehr in den zuständigen Konsulats= räumen untergebracht, sondern sind offiziell in die Räume der katalanischen Generalidad umgezogen. Von hier aus werden die militärischen Operationen geleitet, ebenso auch die wirtschaft-

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1. Dezember 1936 lichen und kulturellen Umstellungen auf die Sowjets. Gleicherweise ist die Gesamtleitung der Luftfahrt in die Hände von sowjetischen Offizieren der roten Luftwaffe gelegt worden, die in einem der bedeutendsten Regierungsgebäude von Barcelona einquartiert wurden. Auch die Gerichtsbarkeit ist ganz in den Händen der Sowjets. Zwar sind dem Namen nach die Richter noch Spanier, die sich aber aus Delegierten der verschiedenen anarchistischen Gewerkschaften zusammensetzen. Aus der Federacion anarchista iberica, der POUM., der CNT. und der UGT., alles Sektionen der kommuniſtischen Profintern. Die Urteile dieser sogenann ten " Volksgerichtshöfe" sind definitiv und eine Appellation ist unmöglich. Um zu zeigen, was und wie diese „Volksgerichte" urteilen, seien die Art. 1 und 2 der offiziellen Dekrete angeführt : Art . 1. Eine faschistische Tat ist jede Beziehung zur militärischen Erhebung vom 19. Juli 1936 und deren Folgen, gleichgültig, ob sie aus der Gegenwart oder Vergangenheit herrührt. Art. 2. Eine gegenrevolutionäre Tat ist jede Handlung, welche bezweckt, die gesetzliche oder richterliche Ordnung der neuen sozialen Regierung zu stören oder gar zu unterbinden." Es ist ganz klar, daß man mit solchen Kautschukartikeln jeden Mißliebigen vor diese Voltsgerichte" schleppen kann . So wurde ein Kaufmann zum Tode verurteilt, weil er im Hafen von Barcelona aus einem Ruderboot_sprang und zwei bekannte Advokaten wurden erschossen, weil sie italienische Literatur, und zwar Dante, in ihrer Bibliothek besaßen. Deshalb wurde auch die berühmte Bibliothek des bekannten Klubs " Rabassaires" auf Anordnung und unter Aufsicht eines Sowjetagenten systematisch verbrannt, wobei es sich in erster Linie um unerfeßliche Werke über mauriſche und mittelalterliche Landwirtschaftsmethoden handelte. Wie die Sowjets ihre Macht in Barcelona ausüben, besagt auch der „ Regierungserlaß“ im offiziellen „ Diario de Barcelona" :

" Requisitionsorder ! Die Einwohner der „Rambla de Catalunya“ und der „ Avenida Balmes" sind eingeladen, je eine Matraße, zwei Bettücher, ein Bettbezug und ein Kiſſen zu liefern. Die Milizen werden vor jedem Hauſe vorfahren, um diese Gegenstände beim Portier in Empfang zu nehmen, welcher ebenso viele Lieferungen aufzuweiſen hat als Wohnungen im Hause sich vorfinden." Aus diesem Erlaß kann man sich leicht ein Bild machen, wie die Einwohner langsam, aber ficher des ganzen Privateigentums beraubt werden im Interesse der sowjetischen Gewaltherrschaft und der Bolschewisierung Katalaniens. Es ergibt sich mit aller Deutlichkeit, daß die spanischen Kommunisten und Anarchisten nur noch die Marionetten der Sowjetgewalthaber in Spanien darstellen. Der Jude Moses Rosenberg hat seine stillen Träume, einmal der Herr Frankreichs zu sein, in Paris nicht erfüllt gesehen. Desto brutaler und sadistischer übt er jezt seine Macht in Barcelona auf Befehl K. der Komintern in Moskau aus.

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NEK Folge 280

Der

1. Dezember 1936

deutschen Kunſt die Herzen

erobert

Diener der Kunſt, Kämpfer der Idee ― Vor 5 Jahren erstes NS.- Sinfoniekonzert Die Kulturarbeit des NS.-Reichs-Sinfonie- Orchesters Festkonzert in München NSK Bereits in der tiefen Kampfzeit hat Franz Adam sein großes Sinfonieorchester gegründet, um zu zeigen, wie der Nationalsozialismus die Kulturgüter der Nation achtet und pflegt, und durch die Tat zu beweisen, wie er das Volk an den Schätzen unserer Musik teilnehmen lassen will. Bewußt ist auch nach der Machtübernahme immer wieder der Konzertsaal mit Turnhallen in Kleinstädten, mit Fa= brikhallen und Hütten vertauscht worden, wo allen den handschaffenden Volksgenossen die Werke unserer großen Tonheroen in künstle= rischer Vollendung nahegebracht wurden, die bisher von dem Erlebnis, das solche Werke zu vermitteln vermögen, feine Ahnung hatten. Zwischendurch wurden immer wieder Konzerte in den Groß- und Weltstädten, so auch in Ungarn und Italien veranstaltet, die einer internationalen Kritik Gelegenheit zur fünst lerischen Beurteilung dieses Orchesters gaben. Fachpresse und Tageszeitungen bewunderten die hohe Verfassung, in der sich dieser Klangkörper schon wenige Jahre nach seiner Gründung befand, und heute ist die Auffaſſung einmütig, daß das NS. Reichs - Sinfonieorchester zu den führenden Kulturorchestern zählt. Am 18. Dezember jährt sich nun die erste öffentliche Konzertankündigung eines nationalsozialistischen Sinfonieorchesters zum fünftenmal. Dieser Tag wird daher von dem Orchester in München im Odeon festlich begangen. Führende Bersünlichkeiten der Partei und des Staates und viele namhafte Künster aus dem ganzen Reich haben ihre Anwesenheit bereits zugesagt. Aber auch Abgeordnete aus den Fabriken , in denen durch dieses Orcheſter erstmals die Klänge Beethovens, Wagners und vieler anderer erklangen, sind Ehrengäste. Aus vielen Gauen Deutschlands kommen Hitlermädel und jungen als Vertreter ihrer Kameraden, die Jugend-Sinfoniekonzerten beigewohnt haben. Die Kunst des Orchesters hat eine nie geahnte Brücke zwischen Jugend, handſchaffendem Volk und Künstlerschaft gebaut und deutsche Men= schen im schönsten Erlebnis zusammengeführt. Der Gründer und Leiter des NS.-Reichs-Sin-

Verantwortung

fonieorchesters, Meister Franz Adam, leitet das Fest-Sinfoniekonzert. Als Solisten wirken Erich Kloß, der Dirigent und Stellvertretende Leiter des Instituts, und Professor Günther Ra = min aus Leipzig, der mit Präludium und Fuge in Es-Dur für Orgel von Johann Sebastian Bach die Feier einleitet. Erich Kloß , ein getreuer Kampfgefährte Meister Adams, spielt und dirigiert das Klavierkonzert in Es-Dur von Franz Liszt. Eine große Leistung haben die 92 Künstler dieses Orchesters seit dem 1. Mai 1936 voll= bracht: Die NS. -Gemeinschaft Kraft durch Freude verpflichtete sie, um Konzertreisen durch die verschiedenen Gaue des Reiches zu veranſtalten, damit sie auch in verkehrsabgelegene kleine Städte, die sonst derartige Musik nie hören konnten, ihre Kunst brächten. Seit diesem Zeitpunkt nun wurden in elf Gauen Sinfoniekonzerte des Reiches 205 durchgeführt. Hunderttausende von Volksgenossen aller Kreise hörten das Orcheſter, die es bislang nur aus den Rundfunkübertragungen der großen Repräsentationsfeiern der Partei kannten. Ganz kleine Städte, deren Geldmittel nie eine solche Veranstaltung erlauben würden, genießen unmittelbar in höchster Vollendung ernsthafte, erhebende Musik, alle Volkskreise fönnen darna teilnehmen, und häufig gehen die Künstler in die Betriebe und führen den Handſchaffenden an das Erlebnis der Kunst unmittelbar heran. Auf solche erfolgreiche, bedeutsame Kulturarbeit blidt das Orchester nun am fünften Jahrestag seines Bestehens zurück. Seine Haltung ist inzwischen für viele führende deutsche Kulturinstitute Richtungwe isend geworden. Immer mehr und mehr folgen die großen deutschen Sinfonieorchester dem Vorbild des Orchesters auf diesem Weg, und heute gehört es bereits zu den Selbstverständlichkeiten des Aufgabengebietes deutscher Großorchester, außerhalb des Arbeitsplanes auch in Fabriken und Werken den bisher musikalisch nicht interessierten Volksgenossen das Musikerlebnis näher zu bringen. M. W.

des Handwerks

wächst

Die Pflichten der Mitarbe± am Wirtſchaftsaufbau – Heranbildung des Nachwuchses Höchste Anforderungen an die Meister NSK Zweifellos sind die Aufgaben, die dem Handwerk im Vierjahresplan gestellt werden, so umfassend und bedeutsam, daß sie die gesamte technische und wirtschaftliche Entwicklung des Handwerks in neue Bahnen gelenkt werden. wird. Wenn auch die Entscheidung im Rohstoff= kampf nicht auf den Sektor „Handwerk" fallen

wird, sondern in der Großindustrie, die den Bedarf Deutschlands decken und verarbeiten wird, so erwächst doch dem Handwerk die seinem eigenen Wesen und seinem Können angepaßte Aufgabe der Sicherstellung des Nach = wuchses in allen Berufen. Die Partei hat diese Gedankengänge schon.

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seit langem entwickelt, und der Führer hat bereits vor zwei Jahren in seiner Verordnung vom 24. Oktober 1934 in Anbetracht der ungeheuren Wichtigkeit, die diese Frage für die gesamte deutsche Wirtschaft hat, diese in die Hände einer nationalsozialistischen Organisation, der Deutschen Arbeitsfront, gelegt. Er tat dies, um damit die weltanschauliche, charakterliche und fachlich-berufliche Erziehung der jungen Menschen in eine Hand zu legen. Sein Beauftragter, Reichsleiter Pg. Dr. Ley , hat nicht nur grundsätzlich die Durchführung dieser Aufgabe im breitesten Rahmen sichergestellt, sondern auch darüber hinaus, gerade auf dem Gebiet des Handwerks, durch die RBG. „Das deutsche Handwerk" eine ganze Reihe von Schulungs- und Erziehungsstätten errichtet, die den Grundstock für diese Arbeit abgeben werden. Dem deutschen Handwerk ist damit auf Grund der Verordnung des Führers vom Reichsleiter Pg. Dr. Len eine ungeheure Verantwortung und zugleich die stolze Aufgabe zugewieſen worden, nicht nur den Nachwuchs seines Wirtſchaftszweiges, sondern der gesamten Industrien, die aus ihm einst hervorgegangen sind, heranzubilden. Damit ist dem deutschen Handwerk und seiner Meisterlehre die schönste Anerkennung gezollt worden, die ihm jemals in seiner langen Geschichte zuteil geworden ist durch diese Er klärung der Meisterlehre zum nationalſozialistischen Erziehungsmittel. Allerdings sind sich die DAF. und die verantwortlichen Männer des Hdwerks vollkom Meister men bewußt, daß nunmehr an wesentlich höhere Anfor 、 rungen gestellt werden müſſen als dies in vergangener Zeit der Fall war. Nur dann werden. wir das Ideal der Meisterlehre erreichen können, wenn die Meister in jeder Weise Vorbilder für den jungen Menschen sein können ; und dies gilt für alle drei Gebiete : Weltanschauung, Charakter und fachlich-berufliches Können. An diese Meisterlehre schließt die DAF . ihr Net der fachlichen Schulen und Fortbildungsstätten an, die jeden einzeln erfassen und betreuen werden, um ihm über die vielleicht zu engen Möglichkeiten seines Betriebes hinaus ftets die neuesten Arbeitsmethoden und die fortschrittlichsten tech = nischen Möglichkeiten zu übermitteln. Diese Schulen werden deshalb, wie dies auch bisher der Fall war, von allen beteiligten

Mit „ unſerer

1. Dezember 1936 Stellen gefördert und vorangetrieben. In diesen Zusammenhang gehört auch das Gesellenwandern, das von der DAF. durchgeführt wird und dem jungen Gesellen zeigen soll, wie vielfältig und vielgestaltig unser deutsches Volk, unsere Heimat und auch sein Handwerk sind, und ihn erkennen laſſen, daß er gerade durch Kenntnis der Arbeit und der Menschen am meisten lernen kann. Vor allem hat die DAF. sich von dem Gedanken freigemacht, daß wirkliche Fachleute und Könner etwa durch briefliche Fernkurſe oder turze Abendveranstaltungen aus dem Boden gestampft werden können. Vielleicht kann in Ausnahmefällen hierdurch einmal ein wertvoller, strebender Mensch gefördert werden. Was aber gerade bei handwerklicher Betätigung „gelernt" sein soll, das muß mit viel Mühe und Schweiß erarbeitet werden und kann nie durch sechs oder acht Lehrbriefe in vier Wochen ersetzt werden. Diese Aufgabe der Erziehung und Heranbildung des Nachwuchses wird ein umfas = sendes Rez von Auslese stellen ers fordern und Opfer und Arbeit aller Beteiligten verlangen. Dabei ist es nicht vordringlich wesentlich, daß dem Handwerk ein direkter Nugen aus dieser Arbeit erblüht, sondern das Bewußtsein: für die Volksgemeinschaft und ihre Zukunft einen Dienst geleistet zu haben, ist ein wesentlich höherer Lohn , wie überhaupt der Bestand des Handwerks in der deutschen Volkswirtschaft nicht durch Organis sationen oder durch Brauchtum gesichert werden fann, sondern einzig und allein durch die Leistung der in ihm Tätigen gerantiert wird. Die Volksgemeinschaft wird den Wert des Handwerks danach bemessen, was es gewillt ist, für sie zu leisten und was es für die Aufrechterhaltung der Zukunft des deutschen Volkes tut. Es darf deshalb in einer so verantwortungsvollen Zeit, wie bei der Mitwirkung an der Durchführung des Vierjahresplanes, in teiner Weise mehr Organisationseifersüchteleien oder etwas ähnliches geben. Der Weg ist klar, Zeit kann und darf nicht verloren gehen, will das Handwerk weiterhin im gleichen Tritt mit dem Neuaufbau der Wirtschaft bleiben. Deshalb mit und zugepact aufgeräumt allen Borurteilen ! Der Nationalsozia= lismus erwartet vom Handwerk, daß es unter der Führung der DAF. diese seine große Aufgabe im Vierjahresplan löst. Edgar Bissinger.

Schweſter“ unterwegs

Aus dem Alltag der NS.-Schweſtern – Tauſend kleine Pflichten – Ueberall wird geholfen – Liebe und Vertrauen als Dank Am 3. Dezember findet in Frankfurt a. d. Ober in einer Feierstunde die Bereidigung der turmärkischen NS. Schwestern statt. Die Reichsfrauenführerin, Frau Gertrud Scholz-Klint, wird dabei zu den Schwestern sprechen. Wir bringen aus dieſem Anlaß einen Bes richt über die Arbeit einer NS.-Schwester, wie ſie täg kich überall im Reich geleistet wird. NSK Es gibt keinen Menschen im Dorf und in den umliegenden Ortschaften, ganz gleich ob

groß oder klein, der unsere Schwester" nicht kennt. Immer ist sie in ihrer braunen Tracht mit ihrem treuen Begleiter, dem Fahrrad, unterwegs, an dem die große Tasche zur Seite hängt. Und immer und überall iſt ſie zu finden, da, wo es zu helfen und zu heilen gilt. In den meisten der Gemeinden sind die

NSK Folge 280 NS.- Schwestern noch gar nicht allzu lange stationiert. Es ist erst wenige Monate her, daß an einem Hauſe im Ort ein weißes Schild angebracht wurde, mit der Aufschrift „NS. Schwester, Gemeinde station". Dar= unter leuchtet auf weißem Grund das rote Zeichen der NSV. Dann hielt die NS.Schwester ihren Einzug und es dauerte nicht lange, da war sie überall zu „ unserer Schwester" geworden, die jezt einfach nicht mehr zu entbehren ist. Wir sind hin und wieder mit ihr ausgefahren und haben so vieles von ihrer lebendigen Arbeit miterlebt und gesehen. Man kann nie sagen, um welche Stunde etwa ihr Tag beginnt und wann ihr Tagewerk beendet ist, denn es kommt oft genug vor, daß sie nachts herausgeflingelt wird, weil irgendwo bei einer Schwerkranken gewacht werden muß oder ein Unfall gewesen ist . Helle Augen und manch scheuer Händedrud sind der schönste Dant für die immerwährende Einsatzbereitschaft, mit der unsere NS .-Schwester ihre Pflicht erfüllt. Wir haben mit ihr in manche bescheidene Hütte hineingeschaut, aber wir haben immer und überall dankbare Menschen gefunden, die voller Vertrauen mit all ihren Schmerzen und Sorgen zu ihr kamen. Da treffen wir auf der Dorfstraße einen ihrer kleinen Freunde. Er hat mal Kinderlähmung gehabt, ein schwaches Bein behalten und wird nun immer von der Schwester maſſiert. Dann ist da eine alte Frau, seit Jahren gelähmt, die sich kaum noch rühren kann, und im Haus nicht gerade die liebevollſte Behandlung erfährt. Die Schwester, die immer wieder nach ihr sieht, ihr hilft und vieles zurechtmacht, bringt ihr Freude und Hilfe . Es ist geradezu rührend, die tiefe Dankbarkeit dieser einfachen Menschen zu empfinden, die so erfreut über jedes liebe Wort, jede Hilfeleistung find: Überall auf den Dorfstraßen grüßen die Jungen und Mädel schon von weitem strahlend mit dem Hitler-Gruß. Sie sind ja alle im Kin =

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der derspielkreis NS - Frauenschaft, den ebenfalls die Schwester leitet. Am netteſten aber sind eigentlich die allerjüngsten unter ihren Schüßlingen, und das sind in den vier Dörfern , die zu dem Bezirk unserer Schwester gehören, nicht weniger als 80 Säuglinge unter einem Jahr. Sie besucht sie alle, und die Schwächlichen oder ge= sundheitlich Gefährdeten werden von ihr ganz besonders betreut. Da ist zum Beispiel eine Kleine, die erst 14 Tage alt ist und schon von einer Lungenentzündung geplagt wird . Mit viel Liebe und Mühe hat sie gerade bei dieſer Kleinen alles getan, was möglich war, und als wir wieder einmal, nachdem sie es erst gebadet und neu eingepackt hat, mit der Mutter allein im Zimmer sigen, meint diese : „ Ohne unsere Schwester hätten wir das Kleine nimmermehr am Leben erhalten, aber jetzt sind wir doch wohl über den Berg". Das unbegrenzte Vertrauen , das diese eine Mutter der Schwester entgegenbringt, erleben wir überall . Auch die „Hilfsstelle Mutter und Kind" der NSV. wird von der NS.-Schwester versehen. Da heißt es, Quartiere werben für die von der NSV. verschickten Ferienfinder oder aber den Müttern der Kinder Bescheid zu sagen, die aus ihrem Bezirk heraus nach auswärts verschickt werden, und da ist es oft nötig, daß sie den Müttern schnell noch hilft, dieses und jenes zu waschen und für die Kinder herzurichten. Viel Herzenstakt und Güte, viel Wiſſen und Willen gehören dazu, hier immer den rechten Und nur darum, weil sie Weg zu finden. wissen, daß sie mit allen Dingen zu ihrer Schwester kommen können, die ihnen immer Helfer und Kameradin ist, haben sie auch alle restloses Vertrauen zu ihr. Und ist es nicht etwas herrliches, anderen Menschen helfen und sie leiten zu können? Das ist die Aufgabe, der sich unsere Schwestern verschrieben haben und der sie unermüdlich dienen von früh bis spät. Th. H.

Drud: M. Müller & Sohn KG.. Zweigniederlaſſung Berlin. Berlin SW 68. Zimmerstraße 88

NGK

Wolk

und

Bauer

Gonderdienfi Amtliches Organ des Reichsamtes für Agrarpolitik der NSDAP.

Die

der

Strategie

Erzeugungsschlacht

Praktische Ergebniſſe des 4. Reichsbauerntages in Goslar — Entschloffene Maßnahmen des Reichsnährstandes – Höhere Leistung, beſſere Verwertung NSK Im Rahmen des 4. Reichsbauerntages ift für sämtliche Arbeitsgebiete des ReichsnährStandes ein Rechenschaftsbericht über die Jahresarbeit gegeben und die Richtung der fünftigen Weiterarbeit festgelegt worden. Wenn auch jedes einzelne dieser Arbeitsgebiete mit der gleichen Sorgfalt und Treue behandelt wird, so haben doch im Hinblick auf die drängenden Aufgaben des Vierjahresplanes alle Arbeiten, die mit der Erzeugungsschlacht und der Absatzgestaltung, der Marktord = nung zusammenhängen, eine besondere Rolle gespielt. Eine Überraschung hat es sicher für manche Kreise bedeutet, daß die große Rede des Beauftragten des Vierjahresplanes, Ministerpräsident Generaloberſt Göring, eine so rüdhaltlose Anerkennung für die Arbeit des Reichsnährstandes brachte. Der Generaloberst wies ausdrücklich darauf hin, wie damals, als er vom Führer den Auftrag erhielt, für die Arbeit des Vierjahresplanes alle Kräfte von Partei und Staat zu sammeln und einheitlich zu lenken, mancher geglaubt habe, daß et ein angenehmer Prellbock gegen die Partei sein würde und seine Autorität mißbraucht werden könne, um durchzusehen, was man bisher ohne einen Nationalſozialiſten nicht habe durchsehen können . Gegenüber solchen Absichten erklärte der Ministerpräsident: „Ich fenne den Reichsnährstand und ich kenne seinen Führer. Ich habe zu ihm das Vertrauen, daß er diesen Kampf durchführen wird, denn der Reichsnährstand ist eine der festesten Grundlagen unserer Wirtschaft, und ich werde niemals erlauben, daß an seinem Gefüge etwas geändert wird. Ich weiß, daß ohne das deutsche Bauern= tum , ohne seinen bereitwilligen Einsatz der Sieg nicht denkbar ist. " Der Reichsbauernführer hat dem Ministerpräsidenten mit den turzen Worten gedankt : ,,Sie können sich auf uns verlassen." Dieses rückhaltlose gegenseitige Vertrauensbekenntnis zwischen den beiden auf so wichtigen Posten stehenden Mitarbeitern des Führers wird der fünftigen Arbeit des Reichsnährstandes einen Auftrieb geben, der geeignet ist, auch die letten Kräfte zu mobilisieren. Für alle die Männer, die auf den einzelnen Gebieten des Reichsnährstandes verantwortliche Führerarbeit zu leisten haben, war der allgemeine Appell zur Leistungssteige-

rung auf der Haupttagung der erfreuliche Beweis dafür, daß sie auf dem richtigen Wege sind und daß ihre Kommandoſprache im bisherigen Verlauf der Erzeugungsschlacht richtig war. Sie brauchen nun nicht erst den richtigen Einsatz der auf ihren Teilgebieten bereitstehenden Kräfte vorzubereiten, sondern können gleich an die Arbeit gehen. Wo es dabei Schwierigkeiten gibt -- und diese sind bei der Größe der Aufgabe unausbleiblich - können fie sich auf den Appell der Führung berufen. Das gilt um so mehr, als Generaloberst Göring die bestimmteste Hoffnung ausgesprochen hat, daß im Sektor der Ernährungswirtschaft zwingende Eingriffe der Staatsgewalt auf keinem Gebiet in größerem Umfange notwendig sein werden, weil Bauern und Landwirte und die sonst zum Reichsnährstand gehörigen Gruppen fich des Vertrauens der Führung würdig ers weisen und selbst in ihren Reihen Ordnung Niemand wird es dulden, schaffen werden. daß sein Nachbar aus der Reihe tanzt und durch unverantwortliches Verhalten in der Ausgestaltung seiner Erzeugung, der Verwertung seiner Vorräte, der Be- und Verarbeitung von Erzeugnissen schließlich bei der Verteilung an den Verbraucher seine Pflichten versäumt und durch Wahrnehmung irgendwelcher Sonderinteressen das gemeinwirtschaftliche Ziel gefährdet. Die zur Erreichung dieses Zieles einzuschla genden Wege sind in den Sondertagungen der Hauptabteilung I , die den Menschen betreut, der Hauptabteilung II, der die Sorge um den Hof obliegt und der Hauptabteilung III, die die Ausgestaltung nach den Grundsähen der nationalsozialistischen Marktordnung durchzuführen hat, im einzelnen festgelegt worden. Die dabei aufgestellten Arbeitspläne erfuhren eine wesentliche Ergänzung durch die Rede des Staatssekretärs im Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Herbert Bade , der gleichzeitig Beauftragter für die Ernährungswirtschaft im Rahmen des Vierjahresplanes ist. Staatssekretär Bade konnte bereits wichtige Maßnahmen auf zahlreichen Gebieten der Ernährungswirtſchaft ankündigen, durch die von Staats wegen wesentliche Voraussehungen für die Weiterarbeit des Reichsnährstandes geschaffen werden. Das gilt für den Settor Erzeugungsschlacht ebenso wie für den Sektor Marktordnung. Erwähnt

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seien zunächst Maßnahmen, die geeignet sind, trok der geringen landwirtſchaftlichen Nugungsfläche diese Fläche zu erweitern. Im Vordergrund stehen hierbei Bodenverbesserung und Flurbereinigung , Magnahmen, die nicht neu find, aber in größerem Umfang und schneller als bisher durchgeführt werden sollen. Dazu kommt die beabsichtigte Umwandlung eines Teiles von Wiesen in Aderland, die beſſere Verwertung der städtischen Abwässer zu Berieselungszweden sowie die land, wirtschaftliche Nugbarmachung von Gelände, das bisher zB. als brachliegender Bauplah oder Industriegelände der landwirtſchaftlichen Nuzung nicht zugeführt wurde. Eine zweite Aufgabengruppe erstrebt eine Steigerung der Intensität. Ramentlich im Osten und Süden muß der Vorsprung des Westens in der Anwendung der fünstlichen Düngung nachgeholt werden. Durch das Früchtepfandrecht soll jeder einzelne Bauer und Landwirt in die Lage versetzt werden, die benötigten Düngermengen in ausreichendem Maße zu be= ziehen. Um Rückschläge bei schlechten Ernten zu vermeiden, soll die Reichsgarantie beim Dünger bezug wieder eingeführt werden. In diesem Zusammenhang wird das Problem einer volkswirtschaftlichen Ausrichtung der Kunstdüngerpreise eine entscheidende Aufgabe des Vierjahresplanes ſein.

Besonders wichtig ist die Feststellung, daß diejenigen Betriebe, die in Verkennung ihrer volkswirtschaftlichen Aufgaben noch extensiv wirtschaften, durch geeignete Maßnahmen zu der notwendigen Intensität gezwungen werden sollen . Stärkste Ausdehnung des Zwischenfruchtbaues und des Baues von Grünfutterbehältern werden der Erweiterung unſerer Futtermittelversorgung dienen. Die in diesem Zusammenhang wichtige Frage der Süßlupine ist jetzt soweit geklärt, daß bereits 1938 soviel Saatgut zur Verfügung stehen wird, daß der Anbau von bitteren Lupinen verboten Zur Intensivierung der Wirt werden kann. schaftsführung gehört die bessere Pflege und Ausnußung des Grünlandes sowie eine stärkere Beachtung des Obst- und Gemüsebaues. Beim Feldgemüsebau wird in Zukunft unnachsichtlich gegen Leute ein geschritten werden, die glauben, ihre Anbaufläche je nach den Preisen einmal vergrößern,

Bauerntum

einmal verringern zu fönnen. Zur Förderung des Obstbaues wird im Rahmen des Vierjahresplanes erwogen, die Zuschüsse für die Neuanpflanzung von Bäumen zu ers weitern. In der Fetterzeugung, die eng mit der Futterwirtschaft zusammenhängt, wird ebenfalls eine Leistungssteigerung angestrebt. Ganz allgemein wird den Maßnahmen stärkste Beachtung geschenkt werden, die durch spar= samere Verwendung des Erzeugten eine Leisterungssteigerung bewirken. Hier haben Tierzucht und auch die Kleintierzucht wichtige Aufgaben zu erfüllen. In der Kartoffelwirt. fchaft wird eine allmähliche Beschränkung der Brennereibetriebe auf solche Wirtschaften an= gestrebt, wo ohne Brennerei die Böden landwirtschaftlich nicht mehr genugt werden können. Die Maßnahmen auf dem Gebiet der Erzeugung und Verwertung im landwirtschaftlichen Settor werden durch entsprechende Maßnah = men im städtischen Sektor ergänzt wer= den. Hier sollen nur kurz die Aktion „ Kampf dem Verderb", die Verbrauchslen = fung, die Vorratswirtschaft und schließe lich die Marktordnung im allgemeinen erwähnt werden . Wichtig dabei ist die Forderung, daß zur Bewältigung der Aufgaben des Vierjahresplanes nicht allein die Verdrängung des liberalen durch das nationalsozialiſtiſche Wirtschaftsprinzip notwendig ist, sondern daß vielmehr eine Änderung der Haltung des gesamten Volkes gegenüber der Wirtschaft stattfinden muß. Es muß verlangt werden, daß jeder einzelne Volksgenosse in seiner Haltung den Erforderniſſen der Gemeinschaft Rechnung trägt. Auch in dieser Richtung ist gerade auf dem 4. Reichs bauerntag wichtige Vorarbeit geleistet worden. Immer wieder wurde dem Führerkorps des Reichsnährstandes gezeigt, wie jede Einzelmaßnahme nicht nach ihrer Wirkung auf ihrem Sondergebiet, sondern nach ihrer Wirkung auf die Gesamtwirtschaft beurteilt werden muß. Die Bauernführer werden draußen im Lande in dieser Richtung arbeiten und dabei sicherlich auch außerhalb des Reichsnährstandes das Verständnis für die allgemeinen Aufgaben der ErDr. K. H. nährungswirtſchaft vertiefen.

und

Induſtrie

Wirtschaftliche Geſundung der Landwirtſchaft, wachsende Aufträge für die Induſtrie Wie wirken sich die Maßnahmen des Reichsnährſtandes aus ?

NSK Die bereits in den letzten Jahren festgestellte Zunahme in der landwirts schaftlichen Erzeugung zeigt uns, daß das Bauerntum gewillt ist, alle Kräfte zur Erringung der Nahrungsfreiheit einzusetzen. Auf vielen Gebieten ist der Ertrag gestiegen, neue Kulturpflanzen, die zur Dedung des industriellen Rohstoffbedarfs dienen können, wurden angebaut. Der uns zur Verfügung stehende

Boden wurde einer beſſeren Nußung zugeführt. Doch nicht diese Tatsachen allein beweisen schon, in wie starkem Maße sich heute die Landwirts schaft auf die Aufgaben , die sie zu erfüllen hat, Erntemengen, Hektarerträge umgestellt hat. usw. sind noch viel zu abhängig von den Witterungseinflüssen , die trok größter Anstrengung den Erfolg wieder zunichte machen können. Ein weit besseres Zeichen haben wir dagegen in dem.

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NSK Folge 280 Aufwand der Landwirtschaft für die Erzeugnisse, die zur Steigerung der Produktion un= bedingt erforderlich sind. Die Landwirtschaft als Abnehmer industrieller Fertigwaren zeigt uns heute, wie bereits die Voraussetzungen geschaffen wurden, um zu einer Leistungssteigerung zu kommen. Hier können wir nun feststellen, daß seit 1933 eine ganz wesentliche Verschiebung eingetreten ist. Die Landwirtschaft konnte wieder die zur Aufrechterhaltung einer gesunden Betriebsführung unbedingt erforderlichen Maschinen und Geräte, Düngemittel usw. anschaffen. Es ist dies ein Erfolg, der durch die nationalſozialiſtiſche Agrarpolitik herbeigeführten Marktordnung, die stabile Verhältnisse auf dem landwirtschaftlichen Abfazmarkt schaffte. Der Bauer ist nicht mehr gezwungen, seine Erzeugnisse für einen Hungerlohn auf den Markt zu werfen, gerechte Preiſe schafften ihm eine ausreichende Entlohnung. Das Bauerntum hat diese wirtschaftliche Ge= sundung in vollem Ausmaße dazu benutzt, um die Lücken, die die Wirtschaftskrise in jeden Betrieb gerissen hat, wieder auszumerzen. Seit 1929 ist in dem größten Teil der landwirtschaftlichen Betriebe jede Erneuerung der Maschinen, zum Teil auch die notwendigste Reparatur unterblieben. Die Leiſtungsfähigkeit der Landwirtschaft mußte allmählich mehr und mehr darunter leiden. So kam es, daß sich von 1934 an, als sich die ersten Auswirkungen der Marktord nung bemerkbar machten, die Ausgaben für Neuanschaffungen von Maschinen, für Reparaturen und für Düngemittel wieder erhöhten. Der gesamte Wirtschaftsaufwand, der im Wirtschaftsjahr 1932/33 bis auf 4,1 Milliarden RM. gesunken war, hat ſich bis zum Wirtſchaftsjahr 1935/36 auf insgesamt 4,8 Milliarden RM. erhöht. Unverhältnismäßig hoch ist das AnSteigen der Mittel, die für Maſchinen und Geräte, Unterhaltung des Inventars und Düngemittel ausgegeben wurden. Es stiegen nach

1. Dezember 1936 einer Schäzung des Statistischen Reichsamtes die Ausgaben für : 1929/30 1932/33 1935/36 Mia. RM. Miα, RM. Mill, RM. Maschinen und 242 138 327 Geräte Unterhaltung des 697 475 678 Inventars 522 723 768 Düngemittel 617 1314 698 Futtermittel Da sich, wie Berichten der Landmaschinenindustrie zu entnehmen ist, der Maschinenkauf Ma= hauptsächlich auf auf arbeitserleichternde schinen, vor allem Erntemaschinen er: strect, ist zu ersehen, daß die Landwirtschaft heute der Forderung, jede Arbeitskraft sinngemäß in die Betriebsführung einzuschalten, in weitestem Sinne nachkommt. Neben der Anschaffung von Erntemaschinen entfällt ein gro= ßer Teil der Aufwendungen für Maſchinen und Geräte auf die Einrichtung von Futtereinsäuerungsbehältern. Hiermit wird die Landwirtschaft der Notwendigkeit gerecht, die Viehhaltung immer mehr auf die Grundlage des wirtschaftseigenen Fut= ters umzustellen. Wieweit dies schon gelungen ist, zeigt der aus der obigen Tabelle ersichtliche Rückgang des Zukaufs an wirtschaftsfremden Futtermitteln, der innerhalb der letten sechs Jahre dem Geldwert nach mehr als 50 v . ausmacht. Diese Zahlen beweisen, daß die deutsche Landwirtschaft heute den richtigen Weg eingeschlagen hat, der zur Erringung der Nahrungsfreiheit notwendig war. Eine wirtschaftliche Gesundung des deutschen Bauerntums ist durch die Maßnahmen des Reichsnährstandes zur Tat geworden. Daß die Landwirtschaft hierbei nicht stehen bleibt, sondern nun erst recht an die Erfüllung der Pflichten herangeht, die sie als Nahrungsquell des deutschen Volkes hat, zeigt die Entwicklung be= reits der letzten zwei Jahre, deren Auswirkungen in den nächsten Jahren immer stärker in den Vordergrund treten werden. H. R.

Mehr deutsches

Leder!

Die Lederindustrie braucht bessere Rohstoffe - Eine wichtige Aufgabe des deutschen Bauern

NSK Deutschlands wirtſchaftspolitische Lage zwingt dazu, mit den vorhandenen wirtschaftlichen Gütern sorgsam umzugehen, unnüßem Verderb entgegenzuarbeiten und so viele Rohstoffe als nur irgendmöglich, aus eigenen Mitteln zu erarbeiten. Das gilt ua . auch für die Häuteverwertung und schließlich die Lederindustrie. Es sei dieses Beispiel hier erwähnt, weil man gerade bei der Häute= verwertung an sinnfälligsten die enge Verbindung von Landwirtschaft, Gewerbe und Industrie darstellen kann. Der gesamte wirtschaftliche Wiederaufschwung, insbesondere der Wiederaufbau unserer deutschen Wehrmacht , hat an die deutsche Lederindustrie ganz erhebliche Mehrforderungen gestellt. Nun fann aber der Rohstoff der Lederindustrie, in erster Linie also

Häute und Felle, nicht in beliebigen Mengen aus dem Auslande hereingeholt werden, weil dazu die notwendigen Devisen einfach nicht vorhanden sind. Besinnung auf die möglichste Ausschöpfung der im eigenen Lande vorhande= nen Mittel ist darum unumgänglich notwendig. Und diese Forderung geht in der Hauptsache die deutschen Bauern und Landwirte etwas an. Jahre und jahrzehntelang hat man die Häuteverwertung in der deutschen Viehwirts schaft nur nachlässig und „so ganz nebenbei “ behandelt. Immer wieder mußte von der häuteverwertenden Industrie darauf hingewiesen werden, daß die Güte der von der deutschen Landwirtschaft gelieferten Häute und Felle im allgemeinen sehr zu wünschen übrig läßt. Oft mals ist die allgemein geringe pflegliche

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NSK Folge 280 Behandlung der Häute die Ursache, oft aber auch Verlegungen durch unsachgemäße Stallhaltung oder durch Stacheldraht, Stodschläge und dergleichen mehr. Die größten Schäden aber verursacht ohne Zweifel die Dasselfliege , die man jahrelang nur mit unzureichenden Mitteln bekämpft hat. Heute besteht für die deutschen Viehhalter die gesegliche Pflicht zur Bea fämpfung der Dasselfliege. Zweimal im Jahre muß der einzelne Viehhalter seinen Viehbestand dasseln, dh. genau vorgeschriebene Bekämpfungsmethoden zur Ver nichtung der Dasselfliege durchführen. Es find zweifellos durch die gesetzliche Verpflichtung zur Bekämpfung dieses Schädlings große Erfolge erzielt worden. Aber es hat sich in der Praxis doch gezeigt, daß viele Viehhalter sich der volkswirtschaftlichen Bedeutung dieser Maßnahmen noch nicht klar geworden sind. Dabei sind das Auftreten der Dasselfliege und seine Folgen verhältnismäßig leicht erkennbar, rechtzeitige Bekämpfungsmaßnahmen sind daher ohne weiteres möglich. Viele Bauern und Landwirte scheinen der Ansicht zu ſein, daß man diese Dasselfliege als einen höchst lästigen Fattor hinnehmen müsse. Sie scheinen sich nicht darüber klar zu sein, daß der Dasselbefall solche Folgen haben kann, daß das Leben des Tieres dadurch bedroht wird . Schlimmer aber als die Schäden, die unmittelbar den Landwirt treffen, zB. geringere Leistungsfähigkeit der Kühe, ist die Schädigung, Die die Haut des befallenen Tieres erfahren hat. Die Larven der Daſſelfliege bohren Löcher in die Haut, die im Anfang zwar sehr klein sind, schließlich aber größer werden können als 3B. die Dicke eines Strohhals ist . Diese Verlegungen der Haut machen sie zur Verwertung in der Leder industrie fast wertlos. Gerade die wertvollsten Teile der

1. Dezember 1936 Finb Haut - Rüden, Lende und Kruppe meist am dichtesten von den Larven der Daſſelfliege besett. Wenn man sich nun vorſtellt, daß Deutschland mit an der Spike des Weltkonsums von Häuten und Fellen steht, dann kann man sich vorstellen, welche Schäden hier entstehen. Einmal trägt der Bauer und Landwirt daram, darüber hinaus aber auch das Fleischergewerbe, dann die Gerbereien und schließlich die Häutes verwertungs-, die Lederindustrie. Es ist darum eine wesentliche Aufgabe der Bauern und Landwirte, die Tiere so zu bes handeln, daß die Häute möglichst wertvollen Rohstoff liefern. In erster Linie wird es dabei darauf ankommen, die Daſſelfliege auszurotten. Welche Erfolge dabei erzielt werden können, das zeigt ein Beispiel des Bezirkes Sonthofen. Im Jahre 1934 war in dieſem Bezirk noch ein Befall von 66 290 von der Daſſelfliege verursachten Beulen festzustellen. Durch genaue Befolgung der gesetzlichen Vorschriften zur Bekämpfung der Dasselfliege war der Befall im Jahre 1935 bereits auf 52 116 festgestellte Beulen herabgedrückt. Im Jahre 1936 wirkte sich die Abdasselung dann noch stärker aus ; denn es brauchten in diesem Jahre nur noch 28 439 Beulen behandelt zu werden . Das ist also eine Minderung des Befalls um 57,1 v H. gegenüber dem Jahre 1934. Es wäre dringend zu wünschen, wenn dieses Beiſpiel an den Orten zur Nachahmung aneifern würde, wo man bisher der Bekämpfung der Dasselfliege nicht die notwendige Aufmerksamkeit geschenkt hat. Es ist eine Aufgabe, die nicht nur im Interesse der Bauern und Landwirte liegt, sondern geeignet ist, wichtige Gewerbe- und Industriezweige mit den notwendigen Rohstoffen zu versorgen. Die Pflege der Häute und Felle und die Steigerung ihrer Qualität ist darum nicht nur eine Aufgabe der Erzeugungsschlacht, sondern auch ein wesentlicher Beitrag zur deutschen ArbeitsKh. B. schlacht überhaupt. "

1,15 Milliarden Liter Milch

Der erstaunliche Nutzen der Ziege – Das geeignetſte Kleintier des Induſtriearbeiters NSK Die Ziege, die unter unsern Kleintieren das größte ist, kann auch mit großartigen Ziffern über ihren Nugen für den Menschen aufwarten. Wir haben im Reiche knapp 22 Millionen Ziegen. An der Verteilung dieses Beſtandes über die Landschaften des Reiches erkennt man, daß die Ziege mit gutem Grund den Namen ,,Bergmannskuh" trägt. Denn dort, wo es viele sogenannte „kleine Leute" gibt, und besonders in den industriellen Gegenden, zählen wir die meisten Ziegen. Und dort werden sie auch am besten betreut, denn sie geben dort die meiste Milch. Von den rund 2 Millionen Milchziegen erhalten wir im Jahre etwa 1,15 Milliar = den Liter Milch. Auf jede kommen also 575 Liter. In den Städten aber und in den Industrierevieren übersteigt ihre

Jahresleistung oft 700 Liter. So nimmt die Ziegenzucht auf der 4. Reichsfleintierschau, die vom 4. bis zum 8. Dezember in Essen, mitten im Land der Industriebevölkerung, stattfindet, auch den ihr gebührenden Rahmen ein. Die Ziege liefert uns aber nicht allein Milch, und zwar eine sehr fettreiche und wohl= Ein schmeckende Milch, sondern auch Fleisch. Gericht. gutes wirklich ein ist Ziegenbraten Selbst die Haare, die Klauen, die Hörner und die Knochen sind zu verwerten. Rechnet man den Wert dieser Erzeugung zusammen, so tommt die runde Summe von einer Viertelmilliarde heraus, auf jede Ziege also 100 RM. H. J. L.

Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

Nationalſozialiſtiſche

Brief and Drahtans grift der Schriftleitung: Berlin SW68, 31mmerstr. 90, III. Fernruf: A 1 Jäger 0022 Berlag : Franz Cher Nachf., 6. m. b. H., entralverlag der NSDAP., München - Berlin rland : Cher - Verlag , Berlin SW 68, mezrake 88. - Alle Zahlungen find nach Tin (Bostichedlonto Berlin 4454) zu richten

VarteiKorreſpondenz

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef ber NSDAP. Für den übrigen Geſamtinhalt verantwortlicher Haupts schriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NGDUB

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2. Dezember 1936

Partei und deutſche NSK Durch das Gesetz über die Hitlerjugend hat die Erziehungsaufgabe der NSDAP. eine nene bedeutsame Erweiterung erfahren. Der Reichsjugendführer der NSDAP. hat gefeßliche Vollmacht erhalten, die ganze deutſche Jugend zur Mitarbeit in der Hitlerjugend heranzuziehen. Rein zahlenmäßig mag das vielleicht keine allzu umfangreiche Veränderung bedeuten. Denn nahezu die Gesamtheit der dutschen Jugend hat sich bis heute bereits freiwillig in die nationalſozialiſtiſchen Reihen der HI. gestellt. Und der Reichsjugendführer beabsichtigt mit Recht, der deutschen Jugend im Rahmen der HI. auch weiterhin die Möglichkeit freiwil ligen Einſages für die Bewegung zu erhalten : wie wir hören im Rahmen Es soll der HI. denjenigen, die durch bisherige Zugehörigkeit oder durch besondere freiwillige Einsatzbereitschaft ſich qualifizieren, der Auftieg in eine Leistungsgruppe ge= währleistet sein, von der aus dann der Weg in die Bartei führt.

Jugend

Es ist ein Ereignis von beſonderer Bedeutung, daß einer Gliederung der Partei eine so umfassende und wichtige Aufgabe übertragen wurde: es ist dazu eine großartige Anerkennung der Arbeit, die von Baldur von Schirach bisher geleistet worden ist! Die deutsche Jugend wird mit Stolz die neue Aufgabe übernehmen, die ihr bisheriges Werk organisch vollendet. Es ist kein Neuaufbau, teine Neuorganiſation, die von dieſem Gesetz ausgehen wird, es ist die Beſtätigung und gefehliche Fundierung einer Aufgabe, die im weitesten Umfang heute schon praktische Wirklichkeit geworden ist. Bartei und deutsche Jugend jahrelang haben sie miteinander und füreinander gekämpft : heute sind sie durch einen gesetzlichen Aft des nationalsozialistischen Staates auch nach außen hin und beide in ihrer Gesamtheit miteinander verbunden worden. Dieses geschichtliche Ereignis wird für beide eine Aufgabe und eine Verpflichtung bedeuten.

Arbeitsdienst im Kampf gegen die Sturmflut

Meer

und

Sturm

bezwungen

Das neue Rettungswerk an der Nordsee – Bewundernswerte Pflichterfüllung 600 Mann ſchüßen das Dorf Hechthauſen NSK Vor wenigen Wochen erst hörten wir von den großen Verwüstungen und Schäden, die von der orfangepeitschten gierigen Nordsee an den deutschen Küsten verursacht wurden. Mit Stolz und Bewunderung blidte ganz Deutschland auf seine einsazbereiten tapferen Männer vom Arbeitsdienst, die zäh und verbiſſen ihr Rettungswerk vollbrachten und Land und Menschen vor der Vernichtung bewahrten . Kaum sind die klaffenden Breschen, die von der Nordsee in die Dämme und Deiche geschla= gen wurden, mit neuer Erde gefüllt, da singt

der Sturm schon wieder sein heulendes Lied, wieder frachen die schweren Brecher gegen die Kaimauern, rollen die Wogen die Deiche hinauf, stauen sich die Flüsse bis weit ins Land hinein. Und wieder ist der Arbeits dienſt ſo fort zur Stelle, um zu helfen, wo die Gefahr am größten ist, wo die Deiche zu brechen drohen, we deutsches Land und deutsche Menschen in Gefahr find. Bei Hechthausen im Hadeln-Lande ist es, dicht an der Küste, die den Wellenbergen des aufgewühlten Meeres standzuhalten hat. Beim

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REK Folge 281 legten Orkan gelang es der See, ein tiefes Loch in den schützenden Deich zu reißen . Der Arbeitsdienst hat es inzwischen wieder aufgefüllt und ausgebessert. Doch der frische Boden war noch zu weich, dem neuen Ansturm ſtandzuhalten. wieder muß Der Arbeitsdienst helfen. Durch die Lager der Gruppe 170 hallen um Mitternacht die Alarmsignale. In wenigen Minuten stehen die wetterharten Arbeitsmänner angetreten. Schweigend werden Spaten und Schaufeln verteilt, Sandsäcke werden vorsorglich mitgenommen, dann geht es los. Je näher die Männer dem Deich kommen, desto lauter heult der Sturm und donnert die See. Die Fegen der Schaumkronen schlagen ihnen ins Gesicht. Jezt sind sie an der Stelle, wo lettesmal der Deich brach. Über die Hälfte davon schon haben die Wellen wieder weggeriſſen, und immer neue und neue Wogen rollen heran und reißen die Erde mit sich. Die 600 Mann verteilen sich den Deich entlang, Erde wird herangeschafft, drüben steht eine Gruppe beisammen, um die Sandsäcke zu füllen. Schon ist es der ersten Woge gelungen, den geschwächten Deich zu überklettern, da springen die tapferen Männer vom Arbeitsdienst in die Bresche. Bis über die Knie stehen sie im eifigen Wasser, um die Sandsäcke aufzuschichten, die das Hinterland vor den mörderischen Fluten bewahren sollen. 12 Stunden lang stehen so die Männer in finsterer Nacht, ihre Kleider sind durchnäßt, ihre Finger und Arme werden steif vor Kälte . Doch sie ermüden nicht, es gibt kein Zurüd weichen für sie, sie sind zum letzten Einsak bereit, zum Einsatz im harten Kampf für deut= schen Boden und deutsche Menschen. 6000

Der

größere

2. Dezember 1936 Sandsäde füllen die Bresche, die von der Nordsee geriſſen wurde. Allein der Sturm läßt nicht nach, an anderen Stellen schon droht der Deich zu brechen. Die Front der Arbeitsmänner muß immer mehr verlängert werden, 600 Mannkämpfen auf kilometer langem Deich gegen die Gewalt der Natur. Ein Sandsack nach dem anderen wird von der See herausgeriſſen aus dem neu errichteten Bollwerk, die Männer find in Gefahr, jeden Augen= blick von den Fluten hinuntergerissen zu werden in den Strudel, aus dem keiner mehr wiederkehrt. Der Abteilungsführer entschließt sich bei Anbruch der Dämmerung, den Deich aufzugeben, um das Dorf zu ſchüßen. In raschem Lauf eilen die 600 Mann nach dem Dorf Hechthausen, auf ihren Fersen schon folgt ihnen die Flut. Rasch verwandelt sich die ganze Niederung um das Dorf 200 Hektar Boden sind es - in einen großen See. Doch um das Dorf stehen bereits die Sandsackdie in ge = barrikaden des Arbeitsdienstes, meinsamer mühevoller Arbeit mit den Bauern errichtet wurden. Durch diese Maßnahmen, durch die Energie, die Tatkraft und den Opferwillen dieser jungen deutschen Männer vom Arbeitsdienst gelang es , das Dorf zu retten , Hunderte von Menschen mit ihrem Hab und Gut vor dem schlimmsten Unheil zu schützen. Wieder hat die deutsche Jugend, die in den Lagern unseres Arbeitsdienstes steht, durch die Tat ihre Gesinnung und ihre Einsatzbereitschaft bewiesen. Sie hat gezeigt, daß sie mit äußerster Entschlossenheit und Zähigkeit bereit ist, zu jeder Stunde und in jeder Situation die Arbeit und den Kampf für deutsche Menschen und deutschen H. Schw. Boden aufzunehmen .

Haushalt

Bereitschaft und Einfaß der deutſchen Frau im Vierjahresplan – Shre Pflichten, Aufgaben und Möglichkeiten - Das Vorbild der Frau der NSDAP. NSK So sehr die Gegner des Nationalſozialismus das neue Deutschland der „ Knechtung“ des weiblichen Geschlechtes bezichtigen, so wenig läßt es sich davon abhalten, auch die deutsche Frau in jeden Kampf einzuspannen, den das deutsche Volk in seiner Gesamtheit auszufechten hat. Dazu benötigt es freilich keine Frauenbataillone nach sowjetrussischem Muster, und die Hingabe der deutschen Frauen an die ihnen anvertrauten Aufgaben beweist es am eindringlichsten, daß alle Entgegnungen Lügen und Dummheiten sind. Wenn irgendwo auf der Welt die Frau im vollen Umfange zu den ihr wesenseigenen Gebieten ge = führt worden ist, dann im nationalsoziage= listischen Deutschland durch die NSDAP. treu dem Grundſaß, daß jeder Mensch an der Stelle am meisten zu leisten in der Lage ist, an die ihn seine natürliche Veranlagung und Bestimmung verweisen. Für die Gesamtheit der Angehörigen unseres Volkes ist es selbstverständliche Pflicht,

sich in jeder Lebenslage den zwingenden Erfordernissen der Stunde und den Bedürfnissen des Volkslebens unterzuordnen. Darum ist der Vierjahresplan des Führers in der Lage, alle Kräfte der verschiedensten Prägung für das große gemeinsame Ziel zu mobilisieren ; darum haben auch die deutschen Frauen in dem großen Ringen um die Erfüllung des Planes sofort ihren Play eingenommen. Aufklärung ist halber Erfolg Die der deutschen Frau zufallenden Sonderaufgaben im Plan der wirtschaftlichen Befreiung des deutschen Volkes liegen auf ihren natürlichen Lebensgebieten, dem Haus halt und der Familie , sowie aller Tätigkeiten, in denen die Frau einen entschei= denden Einfluß auf das Wirtschaftsleben ausübt. Die Richtschnur ihres Handelns ist und bleibt dabei die natürliche Vernunft , welche zu wecken und zu pflegen sich die natio-

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NSK Folge 281 nalsozialistische Reichsfrauenführung von jeher zur Aufgabe gesetzt hat. Darum war es bei Verkündung des Vierjahresplanes nicht nötig, eine besondere Instanz ins Leben zu rufen, die den Einsatz der deutes fonnte sich nur schen Frau geregelt hätte noch darum handeln , die bereits im Gange befindliche Arbeit hauswirtschaftlicher Auftlärung und der Erziehung zu vernünftigen Lebensformen zu intensivieren und mit der jeweils vorhandenen Wirtschaftslage des besonders auch der Marktlage in der Volkes in Einklang zu Ernährungswirtschaft bringen. Hierbei stellt sich heraus, daß Aufklärung der halbe Erfolg ist. Das Thema „,Kampf dem Verderb" ist für die deutsche Hausfrau, die nichts zu verschwenden hat, von jeher aktuell gewesen und hat darum auch in der Tätigkeit der NS.-Frauenschaft und des Deutschen Frauenwertes stets eine besondere Rolle gespielt. In diesem Augenblid, da die Forde rung zum Ausdruck des Wirtschaftskampfes der ganzen Nation wird, können die Hausfrauen Deutschlands am eigenen Leibe erfahren , daß die gesunde Vernunft , die ihnen bis her die Verfolgung des Kampfes gegen den Verderb geboten hat, auch die beste Politik und rathamſte politiſche Betätigung darſtellt. In ihrer Aufklärungsarbeit betreibt die Reichsfrauenführung seit langem die Behandlung wirtschaftlicher Fragen , die sie im ganzen Reich in Wort, Schrift und Bild populär macht. Man hat schon längst zB. den Film in den Dienst der Verbrauchslenkung gestellt seinerzeit, als durch propagandistische Maßnahmen Deutschland auf die Gesundheit und Billigkeit des Fisches als Volksnahrungs = mittel aufmerksam gemacht wurde . In der Zentrale des Deutschen Frauenwerks entstand damals das Manuskript und der Bildstreifen , der ua. die Mannigfaltigkeit der Fischzuberei- in den Gauen , Kreiſen tung erkennen ließ Ortsgruppen wirkte er aufklärend auf ungezählte deutsche Hausfrauen ein und erleichterte ihnen die Aufstellung ihres Speisenzettels . Eine umfangreiche Spinnstoffschau wirbt schon seit längerer Zeit als Wanderausstellung für einheimische Rohstoffe und ihre Verarbeitung heute bedeutet sie praktischen Aufklärungsdienst an den Zielen des Vierjahres-

planes .

Hauswirtschaft ist mehr als Privatsache Wie sehr die gesunde Hauswirtschaft einen wesentlichen Teil der Volkswirtschaft überhaupt ausmacht, und welche Pflichten der Hausfrau daraus erwachsen können, haben wir im Welt = friege nur zu deutlich gemerkt . Damals wurde die deutsche Frau erfinderisch und vielseitig, wie sie es nie im Falle einer reichlichen Lebensmittelversorgung werden konnte. Um so mehr wird sie sich auf diese Fähigkeiten befinnen, wenn es sich darum handelt, das deutsche Volk im Frieden aus eigenen Kräften sattzumachen , und sich freiwillig alle Mühe geben . Die Abteilung „Volkswirtschaft-Hauswirtschaft" des Deutschen Frauenwerkes unter Führung der NS. -Frauenschaft, in dem alle früheren einzelnen und zersplitterten Frauenverbände und Vereine zusammengefaßt find,

gibt die besten Behelfsmittel für einen solchen Einsatz der deutschen Frau aus. Aus dem einheitlichen Überblid über die Entwicklung und den Stand der Marktlage kann ſie auftauchenden ent = Verknappungen rechtzeitig gegentreten und so der natürlichen Erscheinung von Schwankungen in der entgegen Versorgungslage arbeiten. Hauswirtschaftliche Lehrerinnen und Haushaltungsschulen , die Referentinnen des Frauenwerkes und die Amtswalterinnen der NS.-Frauenschaft können rechtzeitig informiert werden, so daß auf breitester Grundlage Verbrauchs = vorbereitende eine lenkung zu den Ernährungsgütern hin bes trieben werden kann, welche Marktlage und Jahreszeit reichlich bieten. Selbstverständlich werden solche Maßnahmen nur im engsten Einvernehmen mit dem Reichsnährstand und der Reichsarbeitsgemeinschaft für Volksernährung getroffen, in der alle wiſſenſchaftlichen , politiſchen und wirtſchaftlichen Instanzen zusammengefaßt sind, die für die Ernährung des deutschen Volkes Sorge zu tragen haben. Parole Leistungssteigerung Eine Steigerung der Leistung iſt immer an den guten Willen desjenigen geknüpft, der die Leiſtung vollbringen soll. Diesen guten Willen kann man in allen Fällen bei der deutschen Hausfrau voraussetzen, weil sie die freiwillige Verantwortung für die Gesundheit und die Ernährung ihrer Familie trägt. Die für die Führung der deutschen Frauen verantwortlichen Stellen können nur das beste Aufklärungsmaterial und die besten 1 Erziehungsmittel beisteuern , alles andere liegt in der Hand der einzelnen Hausfrau. Darum vermittelt der Reichsmütter = dienst das Mindestmaß an Kenntnissen der Haushaltsführung und Gesundheitspflege , darum werden durch die Presse Rezepte und Speiſezettelvorschläge verbreitet, darum finden überall im Deutschen Reich Kurse statt, in denen die Hausfrauen ihre Kenntnisse auffrischen und erweitern können. So lernen viele erst durch diese Maßnahmen eine gesunde Vorratswirtschaft , die sie früher entbehren mußten, weil ihnen die Grundkenntnisse fehlten, viele andere überwinden falsche Vorurteile gegen irgendwelche Nahrungsmittel oder Werkstoffe , mit deren Hilfe sie sich das Leben leichter und schöner gestalten können . Alle aber lernen, daß sie im als Dienste am Gesamtvolk stehen Frauen im Frontkampf um die Nahrungsfreiheit und sich somit ein bleibendes Verdienst in der Geschichte des deutschen Volkes erwerben können. Ministerpräsident Generaloberst Göring vertraut in der Durchführung seines vom Führer erhaltenen gewaltigen Auftrages besonders auf die Mitarbeit der Partei . Sein Wille ist der Wille der Bewegung . Seinen Willen an ihrem Platz zu verwirklichen , gehen die einsagerprobten nationalsozialistischen Frauen an die Front des größeren Haushalts , der Sorge und der Pflichterfüllung für das Volk. Ihr Beispiel wird egd. jede deutsche Frau mitreißen .

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Kämpfer volksnaher

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Gemeindepolitik

Der Wille der nationalsozialiſtiſchen Kommunalpolitiker – Zur Reichsarbeitstagung NSK Wenn der Stellvertreter des Führers, Reichsminister Rudolf Heß, sich zu der in den Tagen vom 3. bis 5. Dezember in der Hauptſtadt der Bewegung und in Garmisch-Partenkirchen unter dem Vorsiz von Reichsleiter Karl Fiehler stattfindenden Reichsarbeitstagung der Politischen Leiter des Hauptamtes und der Gauämter für Kommunalpolitik dahin äußerte, daß eine gesunde Kommunalpolitik die Grundlage eines gesunden Staates bildet, so ist damit die Bedeutung dieser letzten diesjährigen kommunalpolitischen Arbeitstagung gekennzeichnet. Stets gilt es, wenn die führenden Kommunalpolitiker der Partei zusammentreten, die Erfahrungen der vergangenen Zeit untereinander auszutauſchen und zu verwerten und neue Richtlinien und Parolen für den kommenden Arbeits- und Kampfabschnitt entgegenzunehmen. Es gilt ferner, neue Kräfte zu schöpfen aus dem Bewußtsein der Verantwortung, die sich aus den hohen Aufgaben der führenden Kommunalpolitiker der Bewegung er gibt. Oft zeigen sich auch neue Wege zur Erreichung des gesteckten Zieles. Diesen Zweck verfolgt auch die augenblicklich stattfindende Reichsarbeitstagung. Die meiſten der Teilnehmer sind alte und bewährte Kämpfer der Bewegung, die schon seit Jahren auf kommunalem Gebiet für die vollkommene Durchführung des nationalsozialiſtiſchen Gedankens streiten. Ohne ihre Arbeit und ohne ihren Kampf ist der Aufstieg der deutschen Gemeinden nach der Machtübernahme zum großen Teile nicht denkbar gewesen. Sie werden auch in Zukunft den Marsch rhythmus anzugeben haben. Das große Ziel , das die nationalsozialistische Bewegung sich auf kommunalem Gebiet gesteckt hat, will die deutfchen Gemeinden zu festen Bindegliedern zwischen Volk und Staat und zu Selbstverwaltungskörpern echten

„ Was

ich

nationalsozialistischer Prägung gestalten und als solche erhalten. Im Dienſt dieser großen, für die geschichtliche Entwicklung unferes Volks- und Staatslebens so bedeut samen Aufgabe steht die gesamte Arbeit der Ämter für Kommunalpolitik der Partei. Sie soll auf der Reichsarbeitstagung durch die in Aussicht genommenen Reden, Vorträge und Aussprachen neue Forderung und Stärkung erfahren .

Reichsleiter Fiehler wird zu Beginn und am Schlusse der Tagung diese die großen Parolen für die gemeindliche Arbeit im Rahmen der gesamten Politik des Reiches geben. Er wird insbesondere in richtungweisenden Ausführun= gen ben Einsa y der deutschen Gemeinden und Gemeindeverbände im zweiten Vierjahresplan aufzeigen. Alle bedeutsamen Fragen und Probleme der Kommunalpolitif werden in der Folge der Referate in grundsätze licher Form von berufener Seite behandelt. An keiner Stelle vermag man den Lebenswillen des Volkes besser zu verspüren, als in den Gemeinden, die das lebendige Schaffen und Wirken eines Volkes bekunden. Hier können die Gemeindeleiter und darüber hinaus die Amtsleiter für Kommunalpolitik die sichersten Fest= stellungen machen und am besten beurteilen, wie die Geseze des Staates sich unten auswirken. Wie die Partei im großen gesehen den Mittler zwischen Volk und Staat darstellt und in ihrer Eigenschaft als Willensträgerin des Volkes dafür sorgt, daß die Gesetzgebung eines Staates im Einklang steht mit dem Lebenswillen eines Volkes, so wird auf dieser Reichsarbeitstagung des Hauptamtes für Kommunalpolitik der Reichsleitung weiter daran gearbeitet, die Gesezgebung auf kommunalem Gebiet in Einklang zu bringen und zu halten mit dem Wollen des Voltes. Die Reichsleitung der NSDAP . wird stets in enger Fühlung mit den untergeordneten Instanzen bis mitten in das Volk hinein bleiben.

tue, iſt ſelbſtverſtändlich !“

Aus dem Alltag herausgehoben : Die Tat des Arbeiters Henniges – Vorbild der Volksgemeinſchaft NSK Der Volksgenoſſe Henniges hatte für eine schwertrant daniederliegende Frau Blut für eine Übertragung zur Verfügung gestellt. Die ihm zu fallende Entschädigung überwies er auf das Konto bes Winterhilfswerkes. Der Reichsbeauftragte für Das WHW., Pg. Hilgenfeldt, hat diesem Arbeiter, als schlichten Ausdrud des Dantes, sein Bild mit eigenhändiger Unterschrift überweiſen laſſen. Dieser Tage habe ich in einem kleinen ärmlichen Orte den Arbeiter Henniges aufgesucht. Er hatte in den letzten Wochen einer Frau, die im Krankenhaus schwer daniederlag, von seinem gesunden Blut gegeben. Er hatte fie nicht gekannt, nur gehört hatte er auf seiner Arbeitsstätte, daß sie in den nächsten Stunden

sterben werde, wenn es nicht frisches Blut zuzuführen.

gelänge,

ihr

Da hatte er seine Arbeit verlassen, war in das Krankenhaus gegangen und hatte die Ärzte gebeten, sein Blut zu untersuchen, um es dieser mit dem Leben ringenden Frau geben zu können. Der Arzt hatte dankbar zugesagt und ihm mitgeteilt, daß er selbstverständlich für diese Blutabgabe eine entsprechende Entschädigung bekäme. „ Nein, das nehme ich nicht“, hatte da der Arbeiter protestiert, was ich tue, ist eine Selbstverständlichkeit. Dafür nehme

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NSK Folge 281 ich keinen materiellen Lohn entgegen. Ich habe mich nicht für Geld zur Verfügung gestellt. “ Erstaunt hatten ihn die Ärzte angesehen. Die Blutübertragung glückte, und als wenige Tage danach der Arbeiter im Krankenhaus erschien , fagte man ihm , daß die Frau gerettet werden konnte. Ein Glanz trat in die Augen des echten Volksgenossen, der darauf bescheiden antwortete : ,,Sehen Sie, das ist mein Lohn. Das Geld aber, das ich hätte bekommen sollen, das überweisen Sie dem Winterhilfswerk." Diesen Vorgang hat er mir nun nochmals erzählt. Als er geendet hatte, erfuhr ich vom Ortsgruppenleiter, daß dieser Abeiter erst vor turzer Zeit in Verdienst gebracht werden konnte, weil er selbst krank war. Er hätte das Geld gewiß gut gebrauchen können. Wir sehen ihn an, wie er jegt nachdenklich vor uns siht und uns nun lächelnd die bescheidenen und doch so stolzen Worte entgegnet: ,,Mich macht schon die Gewißheit reich, daß ich von dem, was ich noch

Nachrichten

2. Dezember 1936 besize, anderen deutschen Volksgenossen immer noch etwas geben kann." Lange saßen wir nach diesen Worten stille. Dann aber erfüllte uns die Gewißheit : Hier sigt ein wahrer Nationalsozialiſt. Hier siht einer, der bereit ist, genau so wie wir, jederzeit mit allen Kräften einzustehen für den Führer und für die nationalsozialiſtiſche Be= wegung. Als ich die kleine, bescheidene Wohnung dieses Arbeiters verlasse, ist es mir, als hätte ich nicht in einem gedrängten Raum gesessen und hätte dort mit einem treuen, deutschen Arbei= ter gesprochen, sondern als hätte ich eine herrliche weihevolle Feierstunde erlebt. Eine Feierstunde, die das Herz und den Geist über Raum und Zeit erhebt, die das Innere erfüllt mit Kraft, Stolz und Glüd, die Ansporn gibt zu restlosem Dienst und zu stetem Einsatz als nationalsozialistischer Kämpfer, die manchen beA. R. schämt und alle verpflichtet.

nationalen Solidarität die in vielen Haushaltungen herumliegenden nuglosen_ausländischen Kleinmünzen ebenfalls in die Sammelbüchsen zu stecken. Auf diesem Wege bringen sie dem Bolt Nuzen und Segen.

Die neuen Aufgaben der NSV . Die Durchführung des Ernährungshilfswerks NSK Berlin, 2. Dezember. Der Hauptamtsleiter des Hauptamtes für Volkswohlfahrt, Pg. Erich Hilgenfeldt, hatte eine Tagung der Gauamtsleiter einberufen, auf der die Aufgaben des kommenden Jahres unter besonderer Berücksichtigung des von Miniſterpräſident Göring dem Hauptamt im Rahmen des Vierjahresplanes übertragenen Ernährungshilfswerkes besprochen wurden. Das Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda sowie das Reichsernährungsministerium hierzu hatten Vertreter entſandt. Pg. Hilgenfeldt kennzeichnete, in grundsäglichen Ausführungen über das laufende Winterhilfswert, über das Hilfswerk Mutter und Kind", die Aufgaben der Schwesterwerbung und das Ernährungshilfswerk die umfassende Planung, die der Gesamtarbeit der NSV. ihr über die alten Aufgaben hinausführendes Ge= präge gibt. Die Ausrichtung des gesamten Volkes auf das eine große Ziel der Stärfung aller Kraftquellen unserer Nation ist die ständige Erziehungsaufgabe der NSV., die bis in die legte Familie vorgetragen und immer mehr vertieft werden muß. AnſchlieBend sprach Pg. Werdelmann über die ErnährungsOrganisation des hilfswerkes und die verschiedenen Wege, die eingeschlagen werden sollen, um den größtmöglichen Erfolg zu erzielen. Pg. Schumann machte als Sachbearbeiter eines Teilgebietes interessante Ausführungen über die Konser = vierung der Küchenabfälle und anderer Rüdstände verschiedener Industriezweige. Die Finanzierungsfrage erörterte Pg. Meyer. Sammelbüchsen nehmen auch Auslandsmünzen

Ausländische Kleinmünzen für das WHW. NSK Berlin, 2. Dezember. Die Reichsführung des Winterhilfswerkes fordert alle Volksgenossen auf, am Tage der

Die Gemeinden im Vierjahresplan Nationalsozialistische Kommunalpolitik an der Arbeit

NSK München, 2. Dezember. Reichsamtsleiter Pa. Schoen gab auf der ständigen Pressekonferenz der Reichspressestelle der NSDAP . Einzelheiten der Reichsarbeitstagung des Hauptamtes und der Gauämter für Kommunalpolitik bekannt, die vom 2. bis 5. Dezember in München und in Garmisch-Partenkirchen stattfindet. Das kommunalpolitische Führerforps der nationalsozialistischen Bewegung nimmt auf dieser Reichsarbeitstagung neue Richtlinien und Parolen für den kommenden Arbeits- und Kampfabschnitt entgegen. Die Tagung dient dem großen Ziel, das sich die nationalsozialiſtiſche Bewegung auf kommunalem Gebiet geſteckt hat, die deutſchen Gemeinden zu festen Bindegliedern zwischen Volk und Staat und zu echten Selbstverwaltungskörpern nationalsozialisti = scher Prägung zu gestalten und als solche zu erhalten. Reichsleiter Fiehler wird eingangs und am Schlusse der Tagung die großen Parolen für die gemeindliche Arbeit im Rahmen der gesamten Politik des Reiches geben. Er wird dabei insbesondere den Einsak der deutschen Gemeinde und Gemeindeverbände im zweiten Vierjahresplan aufzeigen. Folgende Vorträge wird die Arbeitstagung Die kommunalpolitischen Aufgaben bringen: der Bewegung“ von Reichsamtsleiter Schoen, Fragen der Steuerreform und des Finanzausgleichs, insbesondere des Lastenausgleichs", Reichshauptstellenleiter Dr. Dr. Pagenkopf, von Nationalsozialistische Sparkassenpolitik" Stand der Reichshauptstellenleiter Dr. Wein, kommunalen Gesezgebung“ von Reichsamtsleiter Siedlungspolitische AufDr. Dr. Weidemann, gaben der Kommunalämter der Partei" von Reichshauptstellenleiter Harbers.

Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerstraße 88.

K Das Deutſche Recht Genſt Nerdi Gond

Wirtschaft und

Oeffentlichkeit

Die Offenlegungspflicht in der deutschen Wirtschaft — Betriebswirtschaftliche Unterbauung des Vierjahresplanes

NSK In der ersten Zeit nach der Einführung der Prüfungspflicht der Aktiengesellschaften durch die sogenannte Aktienrechtsnovelle vom Jahre 1931 ist in der damaligen Literatur sehr viel von der „Publizität" der Wirtschaft die Rede gewesen. Gemeint war in erster Linie der Veröffentlichungszwang für die Jahresabschlüsse der Wirtſchaftsgeſellſchaften in der Tagespreſſe. In einem weiteren Sinn waren die gleichzeitig erlassenen Rechnungslegungsund prüfungsrechtlichen Vorschriften mit eingeschlossen. Durch die Offenlegung der Innerbetrieblichen Verhältnisse, die in der Bilanz und in der Gewinn- und Verlustrechnung ihren Niederschlag finden, sollten diese der Allgemeinheit unterbreitet - wie man sie damals verſtand werden. Zweifellos hat diese Offenlegungspflicht jener Zeit, wenn auch zu spät, doch noch manches Unheil verhindert. Dem Zusammenbruch von Unternehmungen, der zum Erlaß der Attienrechtsnovelle geführt hatte, fonnte auch dadurch nicht mehr wirksam Einhalt geboten werden. Die Offenlegungspflicht der deutschen Wirts schaft hat im nationalsozialistischen Staat einen Es völlig neuen Inhalt bekommen. tommt nicht darauf an, daß die Allgemeinheit im weitesten Sinn über das wirtschaftliche Ge= baren jedes einzelnen Betriebes durch die Presse unterrichtet wird. Ausschlaggebend ist das gesunde und saubere Funktio nieren des einzelnen Betriebes als eines wichtigen Gliedes der gesamten deutschen Volkswirtschaft. Durch die Rechnungslegungs- und Prüfungsvorschriften - und dort, wo die persön= liche Unterrichtung durch die große Anzahl der Beteiligten nicht mehr möglich ist, durch die Veröffentlichung der Jahresabschlüſſe (Aktiensoll der Wirt= gesellschaften, Genossenschaften ) · schaftsführer vor Selbsttäuschung und allzu kühnem Optimismus bewahrt, ſollen Gläubiger, Aktionäre und Geschäftsfreunde vor wirtschaftlichen Schäden geschützt werden. Schon die Afr tienrechtsnovelle hatte ein einheitliches Schema für die Jahresabschlüsse vorgeschrieben. Die der wirtschaftEinheitlichkeit des Ausweises der lichen Verhältnisse des Betriebes in der Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung gewinnt heute dadurch an Bedeutung , als im Zug des Neuaufbaues der gewerblichen Wirtschaft die Betriebe nicht mehr ihren Sinn darin zu sehen haben, einander niederzutonfurrieren , sondern ausgerichtet auf den volksgemeinschaftlichen Zweck alle Betriebe ihren Beitrag zur Sicherung des Gesamtbedarfs unjeres Boltes zu leisten haben.

Mit dem Erlaß des Reichswirt Ichaftsministers vom 12. November 1936 hat die Offenlegungspflicht und die einheitliche Rechnungslegung ihre Anerkennung gefunden. Die Organisation der gewerblichen Wirtschaft wird durch diesen Erlaß als höchst Erzieher der verantwortlicher Wirtschaft bestellt. Sie hat die Wirtschaft in den Fragen der technischen und betriebswirtschaftlichen Rationalisierung , in der Normung, in Buchhaltungs- und Kalkulationsrichtlinien zu unterweisen. Auch der Unkostenvergleich ge= hört hierher. Die Folge wird ein umfaſſender Betriebsvergleich sein können. Durch den Ausbau der zahlenmäßigen Erfassung und Zusammenfassung der Erzeugung wie des Verbrauchs wird eine ausgiebige Marktbeurteilung möglich sein. Welche Bedeutung die verschiedenen Maßnahmen, wie beispielsweise die der Buchhal tungs-, Kalkulations- und Bilanzklarheit für die Preispolitik , besonders im Vierjahresplan, haben wird, ist im einzelnen noch gar nicht abzusehen. Auf dieſes Ziel aber, den Vierjahresplan, dh. auf die Möglichkeiten der Rohstofferzeugung und der Rohstoffersparnis , soll die Arbeit, mit der die Organisation der gewerb lichen Wirtschaft betraut wurde, vornehmlich ausgerichtet sein. Es wird eine Gemeinschaftsarbeit sein, die aber, wie der Reichswirtschaftsminister ausdrüdlich hervorhebt, dem einzelnen Wirtschaftsführer noch hinreichend Spielraum lassen wird für seine persönliche Initiative. Die Organisation der gewerblichen Wirtschaft soll den Wirtschaftsführer in teiner Weise bevormunden und ihn mit überflüssigen Empfehlun

gen überhäufen. Neu und entscheidend für das Gelingen des organischen Aufbaues der Wirtschaft wie des Vierjahresplanes ist aber der Bereitschaftswille zur Offenlegung und zur Einhaltung der im einzelnen noch zu erlassenden Vorschriften und Anordnungen im Hinblick auf die Volksgemeinschaft und in ihrem Dienste. Die Publizität der deutschen Wirtschaft wird in diesem Sinne einer der wichtigsten Ordnungsfak = toren des Wirtschaftslebens überhaupt sein, der uns endgültig von dem primitiven Glauben des freien Spiels der Kräfte wegführen wird, wie ihn der Wirtschaftsliberalismus lehrte. Dr. B.

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NSK Folge 281

Von

der Willkür

Rechtswahrer und Bauer in einer Front NSK Dem Nationalsozialismus war es vorbehalten, den Bann zu brechen, der bisher über dem Recht lag. Das war solange der Fall, als das gesamte schaffende deutsche Volk durch eine ihm unverständliche Handhabung des „Rechts", dh. also der gesetzlichen und behördlichen Regelung seines Lebens, an ein wirkliches Recht nicht mehr glauben konnte. Mögen heute die nationalsozialistischen Gesetze im einzelnen Fall von allen Ständen und Schichten des Volkes erhöhte Verantwortung und Mühe fordern, mögen sie dem Gewinnstreben des einzelnen im Intereſſe der Gesamtheit oftmals sehr enge Schranken auferlegen : das ganze deutsche Volk bejaht das nationalsozialiſtiſche Rechtswollen, weil es ermutigt durch die gewaltigen Erfolge weniger Jahre nationalsozialiſtiſcher Boltsführung deutlich das große Ziel vor sich liegen sieht, nämlich die Größe und Sicherheit seiner Zukunft. Das Recht ist legten Endes nichts anderes als eine der wesentlichsten Grundlagen, auf der sich das Leben des Volkes weiter entwickelt. Deshalb ist sein Geburtsort und seine Werl= stätte zugleich ausschließlich das Volk selbst, das ſeinen Lebensbedürfniſſen entſprechend die notwendigen rechtlichen Formen und Regeln schafft. Für die Gestaltung und Handhabung des Rechts trägt der Rechtswahrer nicht nur im engeren Sinne eine hohe Verantwor tung , sondern, da sein Arbeitsbereich sich auf das gesamte Leben der Nation bezieht, gibt es keine Sphäre im Leben des Volkes, die ihn unberührt laſſen könnte. Den Rechtswahrer geht es daher unmittelbar an, wenn es ſich darum handelt, daß der Wehrwille des Volkes heute unter den Schutz von Partei und Staat gestellt ist ; es ist seine Aufgabe, darüber zu wachen, daß der Schuß des deutschen Blutes , der in den Nürnberger Rassegesetzen seinen Niederschlag gefunden hat, durchgeführt wird. Diese Verbundenheit des Rechtswahrers mit sämtlichen Lebensbereichen des Volkes wurde besonders wirksam bei der Vorbereitung und Gestaltung der nationalsozialistischen Erbho fgesetzgebung. So haben zB. in den Zeitschriften der Deutschen Rechtsfront eine Reihe führender Persönlichkeiten von Partei und Staat im Laufe von drei Jahren sich mit grundfäßlichen Gedanken nicht nur an die Vertreter des Rechtsstandes, sondern darüber hinaus auch an die Gesamtheit des Volkes gewandt, und gerade auf dem Gebiete des Bodenrechts diejenigen nationalsozialistischen Grundsäge vorbereitet, die es heute dem Bauernstand ermöglichen, seine ihm vom Führer gestellten Aufgaben im Rahmen des Vierjahresplanes mit Erfolg durchzuführen. Der Kampf, den der Nationalsozialismus auf dem Gebiete des Rechts geführt hat, findet seinen deutlich erkennbaren Niederschlag in der Arbeit der Zeitschriften der Deutschen Rechtsfront. Als Ausdruck einer Gemeinschaftsarbeit

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zum Recht

Die Gestaltung des deutschen Bodenrechts der Schriftleiter und Mitarbeiter dieser Zeitschriften und gleichzeitig einer Gemeinschaftsarbeit von Rechtswahrern mit allen in der Praxis eingesetzten Vertretern der verschiedenen Berufszweige, der Stellen der Partei und des Staates, ist die im Deutschen Rechtsverlag erschienene Broschüre „ Drei Jahre Kampf für Deutsches Recht“ ein getreues Spiegelbild der fortschreitenden Entwicklung der nationalsozialiſtiſchen Politik im Recht und seiner praktischen Anwendung. Dies möge auf dem Gebiete der Bodengefeßgebung des Dritten Reiches ein Auszug aus der Broschüre verdeutlichen, der besonders geeignet ist, den Nachweis dafür zu erbringen, daß sich die anders als die in engen Rechtswahrer Grenzen lebenden Juristen einer vergangenen Zeit gerade auch der Wichtigkeit des Bauernstandes bewußt sind und dementsprechend auch hier ihre Mitarbeit zur Verfügung ſtellen. Unter der Überschrift : „ Die Gestaltung des Rechts" wurde hier ein Kapitel „ Der Boden“ eingefügt, das gerade heute Anspruch auf Ver= wirklichung seiner grundlegenden Gedanken ers heben kann. Hier heißt es ua.: ,,Drei Gesichtspunkte der nationalsozialiſtiſchen Bodenrechtspolitik, die zugleich eine Bauernrechtspolitik sein mußte, standen im Mittelpunkt der Darstellungen in den Zeitschriften der Deutschen Rechtsfront. Die erste Grundlage, die es zu erarbeiten galt, war die gesetzliche Sicherung des bäuerlichen Besizes.“ ,,Wir können hohe Anforderungen nur an Bauern stellen, die frei auf ihrem Boden wohnen.“ (R. Walther Darré, Nationale Wirtschaft 1934.) Aus ihr erwuchs als zweite Aufgabe die Darstellung über Sinn und Auf gabe des Reichsnährstandes , der nicht etwa nur zu begreifen war als organische Zusammenfassung oder äußerer Zusammenschluß der überkommenen Bauernorganisationen, son= dern als Schaffung eines neuen Berufsstandes, der im Dienst am Volk seine höchste Pflicht ſieht. Auf der Grundlage der Volksgemeinschaft steht er im Dienste der Volksgemeinschaft als natürlicher Helfer im völkischen Lebenskampf. Von der Volksgemeinschaft aus erhält der Stand seine jeweiligen positiven Aufgaben zu gewiesen. Innerhalb der ständischen Organiſa= tion fonnte dann auch dem Leistungsprinzip Geltung verschafft werden. Die Einführung der festen Preise, der Marktordnung usw., war so der dritte Gesichtspunkt, der im Mittelpunkt der Erörterung stand. Im Nationalsozialismus ſind Blut und Boden wieder aufeinander bezogen. Die Nutzung des Bodens ist ein Amt dem Volke gegenüber. Sie ist nicht mehr dem privaten Eigennut zugänglich. Blut und Boden gehören so wesenhaft zusammen, daß das deutsche Volk ohne seinen Boden gar nicht bestehen kann. Das Recht des deutschen Volkes auf ſeinen Boden ist ein unabdingbares Lebensrecht (Hans Frank) . Mithin fann das Volf keine Souveränitätsbeschränkung und keine Minderung seiner Entfaltung in einem Teil seines Landes dulden,

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NSK Folge 281 denn Boden und Volk sind nicht zu trennen. Blut und Boden sind Grundvorausfezungen eines neuen deutschen Völkerrechts . Für den deutschen Rechtswahrer existierte zB. teine ,,Saarfrage", denn das Recht des deutschen Volkes auf sein Land an der Saar war unbestreitbar. (Hans Frank, Juristische Wochenschrift, 1934.) Eine Verewi gung des Zustandes, den Boden als Ausbeutungsobjekt fremden Interessen zu überlassen, gleichwohl aber eine Oberhoheit des Reiches fortbestehen zu lassen, war für die national-

Zum

2. Dezember 1936 sozialistische Rechtsauffassung einfach undentbar." Der Reichsbauerntag in Goslar hat auf diesen hier ausgesprochenen Erkenntnissen weiter: gebaut. Recht und Bauerntum , Rechtswahrer und Landvolk gehören in dieselbe gemeinsame Front. Nicht nur die bisherige Neuschaffung, ſondern auch die fünftige Weiterentwicklung eines wahrhaft deutschen Bauern- und Bodenrechts wird ein Kernstück der nationalsozialistischen RechtsO. Z. gestaltung sein.

Nuhen des gesamten

Volkes

Höhere Leiſtung der Krankenkaſſe im Intereſſe des Gemeinwohls NSK Als Ziel des Versicherungsschutzes in der Krankenversicherung wurde im wesentlichen immer nur die Wahrung der persönlichen Interessen der Versicherten und ihrer an der Familienhilfe teilnehmenden Angehörigen an der Beseitigung von Krankheitserscheinungen angesehen. Dementsprechend verſtand man vom Standpunkt der Krankenversicherung aus unter ,,Krantheit“ einen von der Regel abweichenden Körper oder Geisteszustand. Nach dieser Begriffsbestimmung konnte die Notwendigkeit ärztlicher Behandlung nur bei solchen Versicherten angenommen werden, die tatsächlich unter törperlichen oder geistigen Beschwerden zu leiden hatten. Denn bei einer derartigen, lediglich auf das persönliche Interesse der Versicherten eingestellten Betrachtungsweise mußte sich das Ziel der ärztlichen Behandlung in der Beseitigung oder Milderung von Bes schwerden oder der Verhütung ihrer Verschlim merung erschöpfen.

Entsprechend der bisherigen Auffassung des Reichsversicherungsamtes wurde zB. die Heilbehandlung einer unfruchtbaren Frau im Sinne der Reichsversicherungsordnung nur dann von der Krankenkasse getragen, wenn der die Unfruchtbarkeit begründende Körperzustand aus besonderen Gründen Beschwerden hervorrief oder mit Arbeitsunfähigkeit verbunden war. Wie die Juristische Wochenschrift" ausführt, hat das Reichsversicherungsamt diese Rechtvöllig geändert. In einer sprechung neueren Entscheidung wird ausgeführt, daß die oben geschilderte Auffassung nicht verein bar ist mit dem der nationalsozialiſtiſchen Weltanschauung entsprechenden Grundsake, daß dem Schuh persönlicher Interessen die Wahrung des Gemeinwohls vor= angeht. Diese das gesamte öffentliche Leben beherrschende Richtlinie wirkt sich im Recht insbesondere auch durch solche Gesetze aus, deren

Ziel die Durchführung bevölkerungss politischer Aufgaben ist. Zur Ermöglichung ihrer vollen Auswirkung bedürfen dieſe Gesetze einer Ergänzung durch eine ihren Zielen entsprechende Auslegung der Vorschriften der übrigen, außerhalb des eigentlichen Gesundheitswesens liegenden Rechtsgebiete, insbeson dere auch derjenigen des Sozialversiche = rungsrechts. Dementsprechend kann der Auslegung des Begriffs Krankheit " im Sinn der Reichsversicherungsordnung das Intereffe der Allgemeinheit an der Hebung der Bevölkerungszahl nicht unberücksichtigt bleiben. Vielmehr ist der bisher angenommene Krankheitsbegriff unter Berücksichtigung der dargelegten bevölkerungspolitischen Gesichtspunkte in der Richtung zu erweitern , daß die Unfruchtbarkeit bei Frauen , auch ohne daß sie · Beschwerden verursacht oder mit Arbeitsunfähigkeit verbunden ist, dann eine Krankheit im Rechtssinne darstellt, wenn ihre Beseitigung durch ärztliche Behandlung möglich und im Interesse der Allgemeinheit erwünſcht ist. Damit wird zugleich auch den berechtigten Wünschen solcher erbgeſunder Frauen Rechnung getragen, die lediglich infolge Unfruchtbarkeit kinderlos geblieben sind. Entsprechend den allgemeinen Grundsägen haben die Krankenkassen ärztliche Hilfe zur Beseitigung der Unfruchtbarkeit bei Frauen nur im Rahmen der Familienkrankenpflege oder der Versichertenkrankenhilfe zu gewähren, nachdem zuvor den Vorschriften der Reichsversicherungsordnung entsprechend der Berechtigte die Leistung beantragt hat. Die Kassen werden daher einen solchen Antrag abzuwarten haben, bevor fie mit Ermittlungen über die Voraussetzungen für die Gewährung der ärztlichen Behandlung beginnen. Bei der Prüfung, ob die Beseiti gung der Unfruchtbarkeit im Intereſſe des Volksganzen liegt, fäme außer der Mitwirkung des Vertrauensarztes der Kaſſe auch die Bes urteilung des zuständigen Geſundheitsamts als sachverständiger Stelle in Frage.

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Kann Juvalidenrente gepfändet werden? Eine Entscheidung des Landgerichts Altona NSK Die Frage, ob Invalidenrente gepfän= det werden kann, wird häufig gestellt. Kürzlich hatte das Landgericht in Altona zu dieſer Frage Stellung zu nehmen. Die Invalidenrente ist grundsäglich als eine auf Grund der Reichsversicherungsordnung gezahlte Rente der Pfändung nicht unterworfen. Eine Ausnahme gilt nur insoweit, als die Pfändung zwecks Erfüllung von Unterhaltsansprüchen era folgt. Nur in diesem Umfange ist eine Pfän= dung der Altersrente (Invalidenrente) durch ausdrückliche Gesetzesbestimmung zugelassen wor= den. Die Pfändung kann aber nach Ansicht des Landgerichts in Altona nicht den ganzen Rentenbetrag ergreifen . Früher gab es, wie das Landgericht in seinem in der Juristischen Wochenschrift veröffentlichten Urteil ausführt, gegenüber berechtigten Unterhaltsan= sprüchen allerdings keinen Pfändungsschutz. Die sogenannte ,,Kahlpfändung" ist je= doch im Jahre 1934 beseitigt worden. Danach müssen auch dem Schuldner von Unterhaltsgeldern bei der Pfändung wegen dieser Unterhaltsansprüche soviel Mittel belassen werden, wie er für ſeinen notwendigen Unterhalt braucht.

Zeitliche Wirkung der Kirchenaustrittserklärung Eine klare Entscheidung des Preußischen Oberverwaltungsgerichts

NSK Eine bedeutsame Entscheidung hat das Preußische Oberverwaltungsgericht, wie die Juristische Wochenschrift mitteilt, in der Frage der Kirchenaustrittserklärung ge= troffen . Ein Volksgenosse hatte am 5. Januar 1933 die rechtsgültige Erklärung abgegeben, daß er aus der evangelischen Landeskirche austrete. Es entstand Streit darüber, für welche Zeit er noch Kirchensteuer zu zahlen habe. Bekanntlich läuft das Rechnungsjahr für die Kirchensteuer vom 1. April bis 31. März des nächsten Jahres. Nach den gesetzlichen Bestimmungen tritt die Befreiung von der Kirchensteuer mit dem Ende des laufenden Steuerjahres, jedoch nicht vor Ablauf von drei Monaten nach Abgabe der Erklärung“ ein.

Die Kirchenbehörde meinte folgendes : Da eine Mindestfrist von drei Monaten einzuhalten sei, die im vorliegenden Fall aber bis zum 31. März 1933 nicht mehr gewahrt werde, müſſe als maßgebliches laufendes Rechnungsjahr das Steuerjahr 1933/34 gelten. Infolgedessen habe

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2. Dezember 1936 der Volksgenosse die Steuer noch bis zum 31. März 1934 zu bezahlen. Das Preußische Oberverwaltungsgericht bes zeichnet diese Ansicht als irrig und stellt fest: Die formgültige Kirchenaustrittserklärung bes wirkt Befreiung von der Kirchensteuer mit dem Ende des Rechnungsjahres, in dem die Erklärung abgegeben worden ist. Liegen zwischen dem Zeitpunkt der Erklärung und dem Ende des Rechnungsjahres weniger als drei Monate, so tritt die Befreiungswirkung erst im nächsten Rechnungsjahr ein, und zwar mit Ablauf des Monats, in den das Ende der Dreimonatsfrist fällt. Eine Erstredung der Wirkung auf das Ende jenes nächsten Rechnungsjahres findet nicht statt. Im vorliegenden Fall hatte demnach der Volksgenosse die Kirchensteuer nur bis Ende April 1933 zu bezahlen.

Unentgeltliche Führung der Vormundschaft Ein grundsägliches Urteil des Kammergerichtes. NSK Mit der Pflicht zu unentgeltlicher Füh-

rung der Vormundschaft befaßt sich ein Urteil des Kammergerichts, das in der „ Deutschen Rechtspflege" abgedruckt ist. Darin heißt es: Das Amt eines Vormundes (und eines Pfle= gers) ist ein Ehrenamt, das der Vormund als Glied der Volksgemeinschaft uneigennüßig zu erfüllen hat, weil dieſe für den Schuß und die Betreuung der Pflegebefohlenen jorgen muß. Grundsätzlich ist das Amt unentgeltlich zu führen ; ausnahmsweise tann eine ,,angemessene“ Vergütung bewilligt werden. Das private Intereſſe des Vormundes an einer Ente schädigung hat gegenüber dem gemeinnütigen Intereſſe in den Hintergrund zu treten. Dieser Grundgedanke verdient um so größere Beachtung, als er in dem Programm der NSDAP . in dem Sage " Gemeinnuß geht vor Eigennus" seinen Niederschlag gefunden und infolge der Machtergreifung durch die Partei für das gesamte Staatsleben allgemein gültige Bedeutung gewonnen hat. Anderseits sind auch die wirtschaftlichen Belange des Vormundes zu berücksichtigen . Seine Tätigkeit soll nicht unentlohnt bleiben, wenn die wirtschaftliche Lage des Betreuten dadurch nicht unbillig verschlechtert oder der Umfang der Tätig keit des Vormundes die völlige Streichung der Vergütung nicht erträglich erscheinen läßt. Das um so weniger, als die Volksgemeinschaft auch ein Intereſſe daran hat, daß nicht durch eine nicht unbedingt gebotene Streichung oder Schmälerung der Vergütung die Güte der das für zu leistenden Dienste herabgesetzt und damit legten Endes der Betreute benachteiligt werden könnte.

Drud: M. Müller & Sohn KG.. Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68. Zimmerstraße 88

Partei - Korreſpondenz

Jationalſozialiſtiſche

stef und Drahtanschrift der Schriftleitung: SM68, Zimmerstr. 90, III. Fernruf: A 1 Jäger 0022 slag : Franz Cher Radf. G. m. b. H., ntralverlag der NSDAP., München - Berlin land: Cher - Verlag , Berlin SW 68, werkrake 88. - Alle Zahlungen find nach (Bostichedkonto Berlin 4454) อน richten

NCK Breſſedienſt der NGDUR

RSK Folge 282

Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspreſſeſtelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDAY. Für den übrigen Geſamtinhalt verantwortlicher Hauptschriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: · Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

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3. Dezember 1936

Der Einsatz der Partei für den Vierjahresplan

Die Kräfte der deutschen

Gemeinden

aufgerufen

Ausrichtung der Gemeinden auf die Forderungen des Vierjahresplans - Reichsleiter Fichler gab flare Richtlinien - Engste Zusammenarbeit mit der Partei Voraussetzung Nationalsozialistische Entschloſſenheit verbürgt Erfolg NSK Im Mittelpunkt der Eröffnung der Reichsarbeitstagung des Hauptamts für Kommunalpolitik in der Reichsleitung der NSDAP. in München stand die richtungweisende Rede des Reichsleiters Oberbürgermei ster Fiehler über den Einſaß der Gemeinden im Bierjahresplan. Bg. Fichler betonte eingangs, daß der Partei mit ihren Gliederungen und angeſchloſſenen Verbänden bei der Durchführung des Vierjahresplans ein besonderes Maß von Arbeit und Verantwortung zukommt. Der Partei tomme insbesondere die weitere Erziehung des deutſchen Volkes zu nationalſozialiſtiſchem Denken und Handeln zu. Was sie auf diesem Gebiet in der Vergangenheit geleistet habe, wüßten die nationalsozialistischen Gemeindepolitiker am besten zu würdigen, und auch leitende Gemeindebeamte, die früher dem Nationalsozia= lismus fernstanden, wiſſen heute den Wert der nationalsozialistischen Volkserziehung zum Gedanken des Gemeinnuzes zu schäzen. Sie wüßten auch, daß sie die ihnen aus dem neuen Vierjahresplan erwachsenden Aufgaben, die er dann ausführlich behandelt, niemals gegen und auch nicht ohne, ſondern nur in engster Zusammenarbeit mit der Bartei und ihren Gliederungen lösen werden. Nur in nationalsozialiſtiſchem Denken durchführbar Nach einem überblick, welchen Anteil die Ges meinden im ersten Vierjahresplan in der Land-

und Forstwirtschaft, in der Versorgungswirt, schaft, in der Verkehrswirtschaft und im Straßenwesen, im Gesundheitswesen und im Wohnungs- und Siedlungswesen gehabt hätten, wandte sich Reichsleiter Fiehler dem neuen Vierjahresplan zu, noch betonend, daß gerade dieser Vierjahresplan überhaupt nicht anders als in nationalsozialistischem Denken durchführ bar sei. Die Aufgaben der Gemeinden im neuen Vierjahresplan erwachsen ihnen einmal aus der umfangreichen eigenwirtschaftlichen Betätigung in ihren Werkbetrieben, Anstallen und Ämtern, sowie den von diesen Stellen zu vergebenden Arbeiten und Lieferungen und zum anderen aus den von ihnen sonst noch wahrzunehmenden wirtschaftspolitischen Aufgaben. Aus ihrer Eigen= schaft als Auftrag und Arbeitgeber größten Umfangs, als Großverbraucher, aber auch als und Großerzeuger wichtigster Lebensgüter darüber hinaus als Betreuer aller Belange der örtlichen Gemeinschaft ergeben sich für die Ges meinden zahllose Notwendigkeiten

Auf Seite 6: ,,Der Arbeitsdienst war unſere leßte Rettung" Der ins überschwemmungsgebiet an der Nordseeküste entsandte NSK-Sonderberichterstatter ſchildert den Einſaß und das Rettungswerk des Reichsarbeitsdienstes nach einer Besichtigungsfahrt mit Oberstarbeitsführer Klein.

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NSK Folge 282 und Möglichkeiten zur Mitarbeit Rahmen des Vierjahresplans .

im

Werke der Höchstleistung Bekanntlich seien die Gemeinden und Gemeindeverbände in der für unsere Volksge= meinschaft so bedeutsamen Energiewirtschaft in ausschlaggebender Weise tätig. Das von den Gemeinden und Gemeindeverbänden in der Gas- und Elektrizitätserzeugung investierte Kapital beträgt rund 22 Milliarden RM. Im Aufbau einer heimischen Rohstoffwirtschaft falle der Energiewirtschaft eine entscheidende Aufgabe zu, die sie jedoch nur zu erfüllen vermag, wenn die Ausnukung ihrer Erzeu 3 gungsmöglichkeiten in Haupt- und Rebenprodukte gesamtwirtschaftlich und politiſch gesichert werden. So sei es eine wichtige Aufgabe der Gemeinden, ihre Werke auf den Höchstlei stungsstand zu bringen, dabei aber zu berücksichtigen, daß Rohstoffe, Arbeitskräfte und Kapital nur in dem nach den Erforderniſſen des Vierjahresplanes tragbaren Umfange eingesetzt werden dürfen.

Erzeugung heimischer Rohstoffe Wesentlich komme es auch auf die un = mittelbare Erzeugung heimischer Rohstoffe an. Es müsse daher insbesondere bei den gemeindlichen Gaswerken untersucht werden, inwieweit sie etwa durch Kohleverschwelungsanlagen, sowie vor allem auch durch die Gasgewinnung aus Abwässern außer einer Vermehrung der schon bisher angefallenen wichtigen Nebenprodukte der Gaserzeugung wie Kols, Teer, Amoniak, Benzol usw. neue und Antriebsstoffe schaffen Treib könnten. In engster Zusammenarbeit Besondere Sorgfalt sei auch der gemeind lichen Müllverwertung zuzuwenden. Mehr denn je sei es notwendig, auch die kleinſten Teile des Volksgutes vor der Vernichtung zu schützen und zweckentsprechend weiterzuver wenden. Es müssen auch Wege gesucht werden, die wichtigen gewaltigen Mengen an Küchenabfällen gesondert zu sammeln und zu ver werten. Pg. Göring habe die NSV. beauftragt, die Verwertung der Küchenab . fälle zur Schweinemast sofort in Angriff zu nehmen und durchzuführen. Hier ers gäbe sich ein besonders gutes Feld zur Zusam menarbeit der Gemeinden mit den Parteigliederungen. Mit der NS V. hätten die Gemeinden ja ohnedies auf den verschiedenen Gebieten der Fürsorge engste Fühlung. In ähnlicher Weise sei die Zusammenarbeit der Gemeinden mit der Hitlerjugend geboten, für welche der Reichsjugendführer eine Sammelaktion für bestimmte Metallabfälle befohlen habe. Im übrigen sei es der Initiative der Gemeinden und Gemeindeverbände überlaſſen, inwieweit es ihnen möglich ist, die Parole Kampf dem

3. Dezember 1936 Verderb" je nach den örtlichen Verhältnissen mit größtmöglichem Erfolg in die Tat umzusetzen. Stets der Devisenlage angepaßt

Auf die Bedeutung der Gemeinde als Großverbraucher eingehend, führte Reichsleiter Fiehler aus: Der Bedarf an Baus, Wert und Treibstoffen , an Textilien , Fetten, Ölen, Nahrungsmitteln und Rohstoffen aller Art sowie an Fertigfabrikaten ist weit größer, als im allgemeinen angenommen wird. Der Vierjahresplan lege den Gemeinden daher die ernste Verpflichtung auf, neben gewissenhafter Prüfung der Notwendigkeit und Zweckmäßigkeit beabsichtigter Maßnahmen und Arbeits- und Lieferungsvergebung auch in diesem Fall zu prüfen, ob der angeforderte Bedarf Der Leistungsfähigkeit der deuts schen Roh ſt o f f w i r t s chaft und der Devisenlage angepakt ist. Dabei muß von vornherein der Grundsatz gelten, daß einheimische Rohstoffe und aus solchen hergestellte Fabrikate, wo nur immer möglich, den Vorzug haben müssen. An Hand zahlreicher Beispiele erläuterte der Leiter des Hauptamtes für Kommunalpolitit der Reichsleitung der NSDAP., wo diese Mög= lichkeit einer Einsparung durch Verwertung einheimischer Stoffe gegeben sei. Jeder an den richtigen Arbeitsplat Besonders wichtige Bestimmungen wurden durch den Beauftragten für den Vierjahresplan zur Sicherung des Arbeitseinsatzes getroffen. Es sei wichtig, daß die Betriebe und Verwaltungen diesen Vorschriften nach allen Kräften Rechnung tragen. Es geht heute nicht mehr darum, jedem Deutschen einen Arbeitsplatz zu geben, sondern jedem seinen Arbeitsplatz zu verschaffen und darüber hinaus die Berufserziehung den volkswirtschaftlichen Bedürfnissen entsprechend zu lenken. Mit nationalsozialiſtiſcher Tatkraft Es sei eine Ehrenpflicht jedes Bürgermeisters und jedes leitenden Beamten einer Gemeinde und Gemeindeverbandes, ihr Denken und Handeln in den Dienst der neuen Aufgabe zu stellen und so Vorbild zu sein für seine Mitarbeiter und seine Heimatgemeinschaft. In größeren Gemeinden ist ein besonders geeigneter Beamter zu beauftragen, in Zusammenarbeit mit allen städtischen Betrieben und Ämtern alle Arbeitsmöglichkeiten für den Vierjahresplan wahrzunehmen . Abschließend führte Reichsleiter Fiehler aus, Daß über 50 000 Gemeinden und Gemeindeverbände nun in nationalsozialistischer Entschlossenheit und Tatkraft an die Arbeit der Durchführung des neuen Vierjahresplanes herangehen werden, um so mehr als die gesetzlichen und organisatorischen Grundlagen durch das_nationalsozialistische Gemeinderecht geschaffen sind.

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NSK Folge 282

Mitten

3. Dezember 1936

im

Volk

Bekenntnis der Schicksalsgemeinſchaft zwiſchen Volk und Führung Zum „Tag der nationalen Solidarität“ NSK Nationale Solidarität ist der sichtbarste und sinnvollste Ausdruck des praktiſchen Nationalsozialismus, wie er sich dem Auge jedes aufmerksamen Volksgenossen und jedes neutralen Beobachters darbietet. Rationale Solidarität bedeutet ein Bekenntnis zum gleis chen Schicksal und Lebensgesek, unter das die Gesamtheit des deutschen Volkes, unter das groß und klein, arm und reich, gestellt sind. An diesem Tage spielt es feine Rolle, ob einer im Berufsleben Minister, Schauspieler, Straßenfeger oder Rohrleger ist, es spielt nur eine Rolle, daß jeder sich ausnahmslos einmal zu einer ganz bestimmten Aufgabe bekennt : dem nicht durch eigene Schuld unter den Schwierigkeiten und Härten des Winters leidenden Volksgenossen Hilfe zuteil werden zu lassen. Man soll sich hierbei nicht dem Irrtum hingeben, daß man mit seiner Spende oder mit den wenigen Stunden des Sammelns eine Leistung vollbrächte, zu der man „ eigentlich“ nicht verpflichtet sei. Wenn heute noch mancher unserer Volksgenossen nicht in der Lage ist, sich aus eigener Kraft über den Winter so hinwegzuhelfen, wie es wünschenswert wäre, so ist es nicht seine Schuld. Es ist die Schuld des moralischen, politischen und wirtschaftlichen Niederganges, den das deutsche Volt in den Verfallsjahren erlebte und der naturgemäß an manchen Stellen noch bis heute seine Schatten wirft. In dem Genesungsprozeß des deutschen Volles haben viele Millionen das Glück gehabt, wirtschaftlich und gesundheitlich auf eine aus reichende Basis gestellt zu werden. Keiner hat das aus sich selbst heraus geschafft, jeder verdankt es dem fraftvollen Einsaß der NSDAP. und der tatkräftigen Mithilfe der ganzen schaf= fenden deutschen Bevölkerung. Jeder, der heute wieder in Lohn und Brot steht, muß sich be= wußt sein, daß seine Widerkehr in den Arbeitsprozeß, daß sein wiedergefundenes Glüd durch das ganze deutsche Volk erarbeitet worden ist. Die Winterhilfe, in deren Dienst der „ Tag der Nationalen Solidarität“ steht, ist keine Almoſeneinrichtung für Bedürftige, Kranke, Schwache und weniger Leistungsfähige, sondern ist eine Selbst = hilfeaktion des deutschen Volkes, ein Schritt zur Leistungssteigerung der Gesamtheit genau so, wie die Arbeitsschlacht ein Gesamtwerk der Nation ist und wie jede große Erscheinung, die wir heute in Deutschland beobachten fönnen, aus der Konzentration aller in unserem Volke lebendigen Kräfte herzuleiten ist. Im Vordergrund dieser bedeutsamen Erschei nungen steht überall die Nationalsozialistische Partei. Sie, deren Männer durch jahrelange kämpferische Verbundenheit auf ein gleiches Ziel ausgerichtet waren, ist nach wie vor die Antriebskraft jeder das ganze Volk angehenden Aktion. Ihren Ideen zufolge und auf Grund ihrer un-

geheuren Kraftleistungen gelang es, die Nation in ihrer Gesamtheit zu mobilisieren und zu einem Leistungsstand zu führen, der heute über die Verwirklichung der kühnsten Träume vergangener Jahre weit hinausragt. Die Partei führt das Volk, weil sie eine echte Voltsbewegung ist, weil sie immer mit dem Volke verbunden ist, mitten in ihm steht und ihre Kräfte immer wieder aus ihm ergänzt. Darum steht die Partei in der vorderften Linie auch im Kampf gegen Hunger und Kälte, darum sorgt sie auch dafür, daß tein Volksgenosse beiseitesteht und jeder das Seine tut. Der Marxismus predigte Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit, aber wo er in die Lage versetzt wurde, diese seine „ Grundsäße“ zu ver wirklichen, versagte er und führte das Volk in eine immer tiefere Versklavung und Hoffnungslosigkeit. Der Nationalsozialismus schuf das gegen aus seiner Weltanschauung die natio nale Solidarität, dh. die Schicksalsge, meinschaft aller Deutschen. Eine solche Schickfalsgemeinschaft fordert von jedem seinen Beiganz besonders im Hinblick auf das trag sie verlangt aber einen Winterhilfswerk ganz besonderen Einsatz von denen, die an verantwortlicher, an führender Stelle den Schickfalskampf des Volkes zu führen haben. Nationalsozialistsche Politiker flüchten sich nicht aus der flaren Verantwortung in die dunstige Atmosphäre parlamentarischer Debatten, sondern wie in der Zeit des Kampfes um die Macht und im großen Ringen um die lette Erfüllung nationalsozialistischen Wollens, nehmen fie auch die Sammelbüchse in die Hand und stellen sich wie immer dort hin, wo sie das ganze Volk sehen kann. Mitten im Volk und darum auch mit dem Volk rufen Rie auf vorgeschobenem Posten zur nationalen Solidarität auf.

Man stelle sich einen der zahllosen sozialdemokratischen Minister der Systemzeit in einer ſolchen Situation vor, oder man denke sich einen Brüning mit einer Blechbüchse in der Hand Groschen sammelnd, und man wird allein an dieser seltsamen Phantasievorstellung den Unterschied von einst und jetzt schmunzelnd fest= stellen müssen. Wenn man aber am Tag der nationalen Solidarität durch die Arbeiterviers tel der Großstädte geht, durch den Berliner Wedding oder Neukölln oder das Hafenviertel von Hamburg, dann wird man es erleben, daß der führende Nationalsozialist mit Freude und Stolz im Straßenkampf gegen die Not stürzt und sich dieser Beschäftigung mit ganzem Einsatz hingibt, die nach früheren Begriffen weder berufs- noch standesgemäß gewesen wäre. Auf der Straße hat sich lange Jahre der Kampf der Partei abgespielt, in den dunkelsten Vierteln so gut wie im Lichterglanz vornehmer Geschäftsgegenden. Die Partei legte Wert darauf, die Augen der Öffentlichkeit auf sich zu ziehen und

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NSK Folge 282 tat gut daran. Und heute kann sie mit gutem Recht mitten unter das Volk treten, weil sie für dieses Volk ewas geleistet hat und in einem unbeschreiblichen Einsatz von Kräften fortge= sezt weitere Leistungen vollbringt. Deutschland kennt bereits seit Jahren das Bild und die Einrichtung des Tages der nationalen Solidarität“. Man kann wohl sagen, daß selten soviel frohe Gesichter auf den Stra= Ben zu sehen sind und ein so kameradschaftlicher Ton im Verkehr der unbekanntesten Volksge= nossen untereinander Plak greift, wie in den paar Stunden, in denen die führenden Männer der Bewegung, des Staates, aller Behörden und Schaffensgebiete für das Winterhilfswerk sammeln. In solchen Stunden beweist sich der unermeßliche erzieherische Wert, der vielleicht noch höher zu veranschlagen ist, als das materielle Ergebnis. Im deutschen Winterhilfswerk offenbart es ſich immer wieder, daß es nicht allein darauf ankommt, was gegeben wird, sondern wie etwas gegeben wird. Aus dem Bewußtsein einer durch nichts zu erschüt ternden, auf Tod und Leben gefügten Gemeinschaft entstehen erst die großen Segnungen dieses Werkes, von denen Hunderttausende unserer Volksgenossen zu erzählen wissen. Gerade in den Anfangsjahren unserer nationalsozialistischen Aufbauarbeit muß wohl betont werden ,

3. Dezember 1936 daß Armut keine Schande ist. Die Tatfache nämlich, daß das ganze deutsche Volk um die Früchte seines Fleißes, seiner Sparsamkeit und seiner Tüchtigkeit gekommen ist, ist nur zurückzuführen auf seine frühere falsche politische Führung, die systematisch die Kräfte des Volkes teilte, gruppierte und gegen= einander richtete, sie sich gegenseitig austoben ließ, anstatt sie gleichgerichtet auf ein gemeinfames, allen dienendes Ziel zu lenken. Auch der „ Tag der nationalen Solidarität“ ist ein Stück Wiedergutmachung für die Fehler der Vergangenheit . Das deutsche Volk ist wahrhaftig bitter genug für seine politiſche Blindheit und Schläfrigkeit gestraft worden. Es kann und muß heute dankbar sein, daß die natinalsozialistische Bewegung ihm die Augen geöffnet und es wachgerufen, ihm seine eigenen schöneren und edleren Fähigkeiten gezeigt hat und nun einer sicheren, hoffnungs vollen Zukunft entgegenführt. In diesem Sinne bedeutet jedes dem Winterhilfswerk ge= gebene Opfer auch einen Dank an die poli= tische Führung, einen Dank legten Endes an Adolf Hitler, in dessen Person alle Fähigkeiten und Kräfte des Volkes , alle Leistungen der Partei und alle Fortschritte im Leben Deutschlands ihren höchsten und schönE. G. D. sten Zusammenschluß finden.

Sperrfrist bis 5. Dezember.

Aus

eigener Kraft

Die Voraussetzungen zur Überwindung der Armut

Von Bernhard Köhler, Leiter der Kommission für Wirtschaftspolitik der NSDAP.

Auf einer wirtschaftspolitischen Kundgebung am 4. Des zember in der Universität hielt Bg. Bernhard Köhler einen Vortrag über das Thema Die Beseitigung der Armut“. In dem folgenden Artikel faßt der Leiter der Kommission für Wirtschaftspolitik der NSDAP . die Grundgedanlen seines Referates zusammen.

verlust zu buchen war, der der Arbeit des ganzen Volkes von zwei vollen Jahren gleichkommt, also mit rund 120 Milliarden RM. zu bewerten ist. Der Vermögensverlust beträgt mindestens ein Viertel dieser Summe.

NSK Der gefährlichſte Aberglaube ist der an eine naturgesetzliche oder gottgewollte Armut. Ein menschenreiches Volk bringt alle Vorbedingungen des Reichtums mit sich und wird niemals arm sein, wenn es diesen natürlichen Reichtum zu benutzen versteht. Allerdings sind drei Voraussetzungen notwendig : Der entschlossene Wille zum Einsa k aller angeborenen Fähigkeiten ; der Wille zur richtigen Bewirt = schaftung der eigenen Arbeitskraft und des Ertrages ; die entschiedene und völlige A b wehr jeder Art von Ausbeutung. Daß wir heute vor der Aufgabe stehen, die Armut des deutschen Volkes zu beseitigen, vers danken wir der Nichtachtung dieser drei Grundgeseze. Es wurde seit Be= ginn des kapitaliſtiſchen Zeitalters versäumt, die Arbeitskraft richtig einzusetzen. Sie wurde in steigendem Maße verschleudert und verkommen gelassen, so weit, daß nach Abschluß der Epoche der großen Arbeitslosigkeit ein Einkommens-

Es wurde serwer seit Anfang des kapitali stischen Zeitalters schlecht gewirtschaftet. Es gibt keine schlechtere und nachteiligere Wirtschaft als die kapitaliſtiſche. Und dasjenige, was am meisten darunter zu leiden hat, iſt nicht so sehr die jeweilige Lebenshaltung, als vielmehr die Bildung von Volksvermögen in jeder Form : Die kapitalistische Wirtschaft hat Volksvermögen nur in ungenügendem Maße gebildet, vielmehr aber noch Bildung von Volksvermögen unentbehrlichem unterlassen. Eines ihrer Kennzeichen war der jüdische Umſazfimmel, der den Verbrauch zu Lasten der Vermögensbildung einseitig steigerte. Diese Einstellung führte zu einem Raubbau sowohl an den natürlichen Kräften, als auch an den Bodenschätzen und Hilfsquellen des Volkswohlstandes. Wohnungsnot und Wohnungselend sind z. B. unmittelbare Folgen kapitalistischer Mißwirtschaft. Wirtſchaftliche Notstände sind immer Folgen falscher und schlechter Wirtschaft. Endlich aber sind wir Opfer einer un-

NEK Folge 282 geheuerlichen Ausbeutung gewesen. Die Tribute, die Inflation, die Deflation waren einige hervorstechende Maßnahmen dieser Auss Die Ausbeutungszeit hat uns beutung. ebensoviel Menschen gekostet wie der Krieg, dazu noch ungeheure Versäumniſſe an Entwidlung und Ausbildung unserer Begabung. Um alles das durchführen zu können, was wir tun müſſen, haben wir jede verfügbare Arbeitskraft so zweckmäßig wie möglich einzusetzen. Die Zahl der einſazfähigen Arbeitslosen und stellungslosen älteren Angestellten und die Re= serven von Arbeitskraft, die in der da und dort noch unvermeidlichen Kurzarbeit liegen, müſſen voll ausgeschöpft werden. Diejenigen, die gee glaubt haben, daß die Forderung nach restloser Beseitigung der Arbeitslosigkeit das utopische Wunschbild eines romantiſchen Sozialismus ſei , werden nun erkennen, daß die ſittliche Forderung mit der wirtschaftlichen Notwendigkeit völlig überein= stimmt. Dieselben Leute werden im Laufe der Durchführung des Vierjahresplanes auch einsehen lernen, daß die planmäßige Einord = nung der Wirtschaftstätigkeit des einzelnen in einen großen Wirtſchaftsplan ebenso wirtſchaftlich nüglich wie sittlich notwendig ist. Die Sicherheit unserer Währung, die nicht nur für den Sparer, sondern auch für jeden arbeitenden Menschen äußerst wichtig , ist, beruht wie wir seit Jahren immer wieder darlegen - auf dem festen Verhältnis von Arbeit und Brot, d. h. also von Lohn und Preis. Nicht die persönliche Initiative des Unternehmers wird heute zur Sicherung dieser Verhältnisse beschränkt, sondern nur Bequemlichkeit, Kurzsichtigkeit und Unanständigkeit. Die politische Ausbeutung haben wir abge= schüttelt. Den Aberglauben an die Unmöglichkeit, aus eigener Kraft die Arbeit aufzunehmen, haben wir durch praktische Arbeitspolitik zerstört. Den Aberglauben von der

Sondergaben bekunden Tatsozialismus Appell an die deutsche Beamtenschaft NSK Berlin, 3. Dezember. Im Weihnachtsmonat richtet der Reichsbeamtenführer, Pg. Hermann Neef , folgenden Appell zur tatkräftigen Unterstützung des Winterhilfwerks an die deutsche Beamtenschaft: ,,Meine Berufstameraden! der tatkräftigen und vielfältigen Maßnahmen des Führers können wir in diesem Jahre das Weihnachtsfest mehr denn je als ein Fest des Friedens begehen. Nicht allen Volksgenossen ist es aber vergönnt, den Weihnachtstisch aus eigenen Mitteln zu decken. Manche Not wird gerade im Weihnachtsmonat besonders fühlbar. Der Wille des Führers ist es, daß zu Weihnachten fein deutscher Volksgenosse ohne Festesfreude ist, daß niemand mit leeren Händen dasteht, während sich die anderen an der Geborgenheit erfreuen, die das nationalsozialistische Deutschland für alle geschaffen hat. Wenn in diesem Monat die Nationalsoziali-

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3. Dezember 1936 naturgesetzlichen Abhängigkeit des deutschen Wohlstandes von der Mitwirkung oder dem guten Willen anderer werden wir durch den Vierjahresplan zerstören. Der Kapitalbedarf für den Vierjahresplan wird längst nicht so groß sein, wie manche Leute glauben. Die politische Wirtschaftsführung Deutschlands versteht besser volkswirtschaftlich zu rechnen, als die kapitalistische oder gar die internationale. Jedoch bedeutet das gleichzeitig das Bekennt = nis zu höchster Wirtschaftlichkeit und wirtschaftlichem Verhalten, nicht nur in bezug auf die von der Partei immer wieder geforderte Leistungssteigerung, vor allem in der gewerblichen Wirtschaft selbst, und nicht nur in bezug auf die ſorgfältige Verwaltung der erzeugten Güter, Kampf dem Verderb, Ere fassung von Abfällen und so fort, sondern vor allem auch in einem bewußten und disziplinierten Sparen. Sparen heißt nicht Entbehren , sondern nur richtig wirtschaften. Es ist wich tiger, das deutsche Haus und die Werkstatt des deutschen Volkes gut einzurichten, als möglichst viel zu verbrauchen. Die Möglichkeit der Vers brauchssteigerung ergibt sich dann von selbst, wie ja auch seit unserer Machtergreifung fast auf allen Gebieten der Verbrauchsgüter erhebliche Verbrauchssteigerungen eingetreten sind, und zwar nicht nur im ganzen, sondern auch auf den Kopf der Bevölkerung. Der entscheidende Erfolg der zweiten Arbeitsschlacht, für die die Verkündung des Vierjahresplans den Angriffsbefehl darstellt, wird eine Versorgungsmöglichkeit des deutschen Voltes darstellen, die ohne Wucher und Ausbeutungsgefahr jeder ehrlichen Arbeit zugute kommt. Jeden Rest der Ausbeutung und der Ausbeutungsmöglichkeit im Volke wird die na= tionalsozialistische Wirtschaftsführung genau so rücksichtslos entfernen, wie sie mit der Entrechtung und Ausbeutung des ganzen Volkes gebrochen hat.

stische Volkswohlfahrt an alle Kreise der Bevölkerung herantritt und zusätzliche Opfer und Spenden für den Weihnachtstisch der Bedürf tigen erbittet, so ist es eine selbst verständliche Verpflichtung für uns , dieſem Rufe willig und in weitestem Maße zu folgen. Der nationalsozialistische Beamte wird durch vorbildliche Bekundung seines Bewußt= seins der Zugehörigkeit zu einer großen Ge= meinschaft deutscher Volksgenossen auch bei dieser Gelegenheit wieder dartun , daß er Sachwalter des Volkes ist, mit deſſen Sorgen er sich eng verbunden weiß und die zu lindern er willig bereit ist. Jeder Berufskamerad wird es in diesem Monat deshalb nicht bei den gewohnten regelmäßigen Abgaben für das Winterhilfswerk bewenden lassen, sondern durch Sondergaben kräftig dazu beitragen , auch dem Lezten seiner Volksgenossen ein frohes Weihnachtsfest zu bes reiten. Der deutsche Beamte wird mit gutem Beispiel vorangehen, wenn es heißt, sozialistischen Tatfinn zu beweisen!"

i

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Tat gegen Verzweiflung

„Der

war

Arbeitsdienſt

unſere

lette

Rettung!”

Wie der Reichsarbeitsdienſt das Dorf Hechthauſen rettete - Der Sieg der Opferbereitschaft - Das Hilfswerk bei der Ueberschwemmungskataſtrophe Besichtigungsfahrt mit Oberſtarbeitsführer Klein Von dem in das Überschwemmungsgebiet entsandten NSKSonderberichterstatter

NSK Hechthausen, 3. Dezember. Anläßlich der großen Sturmflut, die während der lezten Tage die ganze Nordseetüste heimsuchte, und des mutigen und erfolg reichen Einsatzes des Reichsarbeitsdienstes hatte der entsandte NSK-Sonderberichterstatter Gelegenheit, in Begleitung des Führers des Arbeitsgaues XVII, Oberstarbeitsfüh = rer Klein , die gefährdeten Gebiete zu bes Fichtigen und Einzelheiten des vorbildlichen Verhaltens der Arbeitsmänner in der Stunde der Gefahr zu erfahren. Bevor wir in Bremen den Geländewagen besteigen, um uns in die überschwemmten Landstriche zu begeben, erklärte Oberstarbeitsführer Klein an Hand einer Karte die Ursachen dieſer Naturkatastrophe .. „ Unser Gau XVII umman könnte faſt faßt gerade die Landspite zwischen Schleswig-Holstein sagen Halbinsel und den friesischen Inseln. Bei Nord- und Nordweststurm , wie er in lezter Zeit an der ganzen Nordseeküste herrschte, stauen sich ungeheure Wassermassen in Weser, Elbe und den Nebenflüssen, so daß sich die Überschwemmungsgefahr über 100 Kilometer ins Land hinein ausdehnt. Bei der lezten und höchsten Springflut kam noch der Umstand hinzu, daß gerade Vollmond war und die Flut ſomit besonders hoch stieg. So stauten sich die Fluten zu ungewöhnlicher Höhe und drohten alle Dämme und Deiche zu sprengen.“ Sechs Dörfer in Gefahr Das erſtemal machten wir halt, um die gefährdeten Dämme der Lesum zu besichtigen, die an Bremen vorbeifließt und in die Elbe einmündet. Dicht am Rande vor Bremen, wo die Leſum einen Bogen macht, sehen wir in endLoser Reihe Sandsäcke aufgeschichtet . ,,Mehr als drei Meter über nor = malen Flutstand ", erläutert der Oberst arbeitsführer , „ wogte hier die Flut. Nur noch wenige Zentimeter unter dem höchsten Punkt des Deiches stand das Waſſer.“ Zwei Abteilungen Arbeitsdienst arbeiteten hier in fieberhafter Eile, um den Damm mit Sandsäcken zu beschweren. 2000 Sands ä ce wurden gefüllt und aufgestapelt . Jeder Quadratmeter des Dammes hatte einen Druck von vielen Tonnen auszuhalten . An manchen Stellen drückte das Waſſer durch die Sohle des Dammes, und man sah die Arbeitsmänner den Damm entlangrennen , um die entſtehenden Löcher sofort zu verstopfen . Die zähe Arbeit lohnte Der Damm konnte gehalten fich . werden.

„Hier hinter uns", wendet sich der Oberſtarbeitsführer nach der andern Seite, „liegen weite Strecken flachen Landes mit 6 Dörfern und neuen Arbeitersiedlungen. Dieses ganze Gebiet wäre jezt ein einziger See, Häuser und Felder überflutet. Und wie hätte man das Vieh zu retten vermocht?" Weiter geht unsere Fahrt nordostwärts , vorbei an dem 32 000 Hektar großen Teufels = moor, dessen Kultivierung ebenfalls vom Reichsarbeitsdienst geplant ist. Dann kommen wir durch fruchtbares Geestland , in dem hin und wieder buntfarbige, strohgedeckte Bauern= häuser auftauchen . Kurz nach Bremervörde blitt zur Linken ein riesiger See auf, aus dem da und dort die Das Dächer kleiner Scheunen herausragen. Überschwemmungsgebiet . Und drüben am Rande liegt das Dorf Hechthausen, das von den wilden Fluten am meisten gefährdet war. Die Rettung von Hechthausen Der Führer der in Bremervörde stationierten Arbeitsdienstgruppe , Arbeitsführer Nawoth = nig , erzählt : „Wir haben nun diesen Herbst schon drei Sturmfluten von unvorstellbarer Gewalt erlebt, zweimal im Oktober und nun wieder in den ersten Dezembertagen. Gerade das letztemal raste die Springflut mit ungeheurer Schnelligkeit die Oste hinauf, die sonst ein zahmer, kleiner Fluß ist. In fürzester Zeit stieg das Wasser um mehrere Meter. Abends um 8 Uhr wurden wir alarmiert, vier Abteilungen im ganzen, die eilends zu Fuß und in Lastkraftwagen des in der Nähe liegenden Fliegerhorstes herbeikamen. Es war finstere Nacht, falter Regen und Hagel schlug uns ins Gesicht, der Sturm heulte, daß man das Wort ſeines Nachbarn nicht verstehen fonnte. Die Fluten fraßen schon gierig an den neuen Deichen, die wir nach der Kataſtrophe vom Oktober errichtet hatten. In aller Eile legten wir ein Lichtkabel , damit wir ar= beiten konnten und nicht in der Finsternis dem nassen Element zum Opfer fielen. Barrikaden gegen die Flut Und dann ging es an das Sandsackfüllen, schnell mußte es gehen, schnell und immer schneller, die Säcke, etwa 80 Pfund schwer, mußten auf einem kaum einen Fuß breiten, wasserumspülten Weg auf dem Deich nach vorn getragen werden. 7200 Sandsäcke wurden



.3

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REK Folge 282 allein an der einen Stelle verbaut, an der der Deich das lettemal gebrochen war. Und doch konnten wir ihn nicht halten. An vier Stellen barst er, die Fluten wälzten sich mit jäher Wucht über die Wiesen und Felder, 9 Meter hohe Pfähle, die wir eingerammt hat, ten, brachen wie Streichhölzer. Dann rasch zu= rück zum Dorf, wo die Einwohner der Verzweiflung nahe waren. War es denn überhaupt möglich, der Gewalt des Wassers auch nur mit einiger Aussicht auf Erfolg standzuhalten? War es nicht ein lächerliches Begin= nen, den Kampf gegen Sturm und Fluten erneut aufzunehmen?“

Der Wille siegt Das weitere erzählt uns ein alter Bauer, deſſen fleine Kate am meisten gefährdet war : „Ja“, sagte er, so eine Flut hat sich seit Menschengedenten nicht ereignet. Mein Nachbar dtüben sagte: Geben wir es auf, es ist ja doch umſonſt.' Aber dann kamen die Führer und Männer vom Arbeitsdienst, die fragten nicht lange, die packten zu und arbeiteten, ich traute taum meinen Augen. Meterhohe Wälle bauten ſie um unsere Häuſer. Und wir bekamen alle neuen Mut und griffen auch zu. Die ganze lange Nacht standen wir oft knietief, oft bis zum Bauch im Wasser, um jede Lüde abzudichten. Unsere Arbeitsmänner fannten teine Ruhe und keine Müdigkeit. Einer stimmt ein Lied an, und alle fingen mit. Ein Truglied dem Blanken Hans. Ich muß sagen, manch einem von uns Alten traten dabei die Tränen in die Augen über diesen Mut und diese Zähigkeit unserer jungen Retter.

Nachrichten

Im Februar in Rottach-Eger Die Wintersportkämpfe 1937 der Gliederung der NSDAP NSK München, 3. Dezember. Vom 19. bis 21. Februar 1937 finden in Rottach- Egern die alljährlichen Wintersport= kämpfe der Gliederung der NSDAP . statt, an denen Mannschaften der SA., der SS. , des NSKK. und der HI . teilnehmen werden .

Leistungen einſazbereiter Kameradschaft Auszeichnung der siegreichen Gepäckmarſchſtürme der SA. NSK Berlin, 3. Dezember. Der Stabschef der SA. hat den Männern der siegreichen Gepäckmarſchſtürme der SA , Brigade 65 (Detmold), Sturmbann III/W . (Feldherrnhalle), der SA.- Standarte 158 (Paderborn) , und auch der Mannschaft der Hitlerjugend Bann 55 (Detmold) für hervorragende Leistungen seine besondere Anerkennung ausgesprochen. Er gab der Freude darüber Ausdruck, daß diese Leistungen aus einsatz-

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Gekämpft, wie für ihr Leben Neun Stunden lang arbeiteten und schufteten fie so, und als sie abgelöst werden sollten, weis gerten sie sich und wollten noch bleiben. Unsere Häuser hier, unsere ganze Ernte, die Arbeit unseres Lebens, alles wäre vernichtet, hätten wir unseren Arbeitsdienst nicht gehabt. Was könnten wir wenigen Bauern ausrichten gegen eine solche Flut ? Wir sind allein zu schwach. Aber dieſe Jungen, die sind zur Stelle, wo Not ist, und auf sie kann man sich verlassen. Sie haben für uns gekämpft, als ob es um ihr eigenes Leben gegangen wäre.“ Das wurde verhindert ... ,,Indem wir das Dorf vor den Fluten retten tonnten", fügt der Oberstarbeitsführer hinzu, wurde ein Schaden von über 14 Million verhütet, ohne dabei an die Folgen zu denken, die cine solche überschwemmung noch jahrelang nach sich zieht. Die Bauern hier haben ſo ſchon genug zu kämpfen für ihr tägliches Brot, der Verlust ihrer Ernte, die Überschwemmung ihrer Häuser würde ihnen unermeßlichen Schaden bringen." Bauern und Arbeitsdienst, alte, wetterharte Männer und beste deutsche Jugend, ſie ſtanden zusammen in einer Front und boten dem Blanfen Hans die Stirn. Und die tapferen jungen Männer vom Arbeitsdienst setzten sich ein mit einem Fanatismus und einer Verbissenheit, mit einer Begeisterung, die auch den letzten Zweifler und Verzagenden emporriß zur entschlossenen Tat, zum Sieg gegen die vernichtenden Elemente der entfesselten Natur. H. Schwaibold .

bereiter Kameradschaft wieder ein Zeichen dafür seien, daß sich der sieghafte Geist der SA. vor allem auch auf dem Gebiet der körperlichen Ertüchtigung immer wieder von neuem beweist.

Luze sammelt in Hannover Am Tag der nationalen Solidarität NSK Berlin, 3. Dezember. Der Stabschef der SA. stellt sich auch am Tage der nationalen Solidarität wieder an der Spize seiner SA.-Führer in den Dienst des großen Hilfswerkes der Nation . Er wird am 5. Dezember mittags in Hannover eintreffen, um am Nachmittag dort seiner Ehrenpflicht für das Winterhilfswerk des deutschen Volkes zu genügen.

„ Die Revolution der jungen Völker“ Vortrag eines italienischen Wiſſenſchaftlers NSK München, 3. Dezember. Im Rahmen einer Veranstaltung der DanteAlighieri-Gesellschaft hält der in Deutschland wohlbekannte Rechtsanwalt und Profeſſor der föniglichen Universität Rom, Guido Borto = lotto am Freitag in der Hauptstadt der Be= wegung einen Vortrag über das Thema : „ Die Revolution der jungen Völker“. 1

Drud: M. Müller & Sohn KG.. Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

Sationalsozialiſtiſche

Brief und Drahtanschrift der Schriftleitung: Berlin SW68, Zimmerſtr. 90, III , Fernruf: A 1 Jäger 0022 Berlag: Franz Eher Nachf., G. m. b. H., Bentralverlag der NSDAP., München - Berlin Berland : Eher - Verlag , Berlin SW 68, immerstraße 88. Alle Zahlungen find nach Berlin (Postschedkonto Berlin 4454) zu richten

NCK

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der

4. Dezember 1936

Schule zum Leben

NSK Die Maßnahme des Reichserziehungsministers, durch die ein Jahr der höheren Schule in Fortfall kommt, wird weit über den Kreis der unmittelbar Betroffenen hinaus große Genugtuung auslösen, denn sie ist ein entscheidender Schritt auf dem Wege der Verkürzung der Ausbildungszeiten desjenigen Teils der Jugend, der sich Berufen widmen will, die eine UniverFitätsausbildung erfordern. Der Nationalsozialismus hat in ſeiner ganzen Entwicklung erlebt, wie wichtig und nüglich es ist, den jungen Menschen möglichst fr ü h zeitig an wirkliche Aufgaben heranzuführen. Er hat dazu das bevölkerungs = politische Argument , das ein entſchei= dendes Wort gegen die bisher unvermeidliche Spätehe in vielen Berufen ſpricht, in seiner vollen Bedeutung erkannt. Die Partei hat deshalb bisher schon mit startem Interesse alle Bestrebungen unterſtüßt, die auf eine organische Umänderung des bisherigen Zustandes abzielen.

Der

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß ; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef Der NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupte [chriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NGDAB

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Von

VarteiKorreſpondenz

Es darf dabei freilich kein Zweifel darüber beſtehen, daß bei der Bedeutung und dem Ruf, die dem deutschen Bildungswesen eigen sind, nicht mit leichter Hand gearbeitet werden kann, und daß Überſtürzungen gerade auf diesem Gebiete von nachteiliger Wirkung ſein könnten. Um so erfreulicher iſt es, daß bereits jezt eine einschneidende Maßnahme möglich geworden ist. Wir wiſſen, daß dieſe Maßnahme auf die Dauer geſehen nicht die einzige auf dem Gebiete der Schulreform bleiben wird. Der Drang nach Wiſſen iſt im deutſchen Menschen immer lebendig gewesen. Und dieses Wissen hat in unserem Reich eine neue Heimstätte gefunden, weil sich tausendfach neue Möglichkeiten aufgetan haben, das Wiſſen des einzelnen in den Dienst der Allgemeinheit zu stellen. Wir sind aber und das ist ein entſcheidender Faktor - daran, den Weg zum Wissen zu verkürzen und dadurch das Element der Jugend auch dort zu verstärken, wo eine umfassende schulische Fundierung unerläßlich ist.

Damm der

Pflicht

Bewährt in der Stunde der Gefahr – Arbeitsmänner im Kampf gegen Naturkataſtrophen Von dem in das Überschwemmungsgebiet entsandten NSK- Sonderberichterstatter NSK 3 wei große Aufgabengebiete waren es vor allem, die der Führer dem Reichsarbeitsdienst übertrug und mit deren Durchführung er seinen bewährten Mitarbeiter und MittämpferReichsleiter Oberst H i e r l betraute : Eine ideelle und eine materielle Aufgabe. Das ideelle Ziel besteht ganz besonders darin, die deutsche Jugend aus Stadt und Land, aus allen Schichten der Bevölkerung zu erfaſſen und sie durch ihren gemeinsamen Dienst in der neuen Schule der Nation zu einer dauernden Kameradschaft zuſammenzuſchweißen. Vor allem aber sollte der Junge aus der Stadt ſelbſt einmal Gelegenheit haben, die Arbeit des Bauern

fennenzulernen und den Boden zu kultivieren, der die Lebensgrundlage des ganzen deutschen Volkes bildet. Das materielle Auf gabengebiet des deutschen Arbeitsdienstes Neben umfangreichen Arist sehr vielseitig. beiten der Landgewinnung und Bodenverbesse= rung zur Erhöhung der Selbsterzeugung mit dem Ziel der Nahrungsfreiheit des deutschen Volkes wird die Regulierung der Flüsse und die Aufforstung großer Flächen vorgenommen. Vor allem aber hat sich auch die Ver = hütung und Bekämpfung von Naturkatastrophen immer notwendiger erwiesen, und bei den gewaltigen Sturmfluten,

NSK Folge 283 den Dammbrüchen und überschwemmungen, denen die deutsche Nordseeküste in lezter Zeit ausgesetzt war, hat es sich erwiesen, in welchem Maße der Arbeitsdienst infolge seiner steten Alarmbereitschaft, seiner Pflichtauffaſſung und Durchschlagskraft in der Lage ist , derartige Katastrophen wirksam zu bekämpfen und so das deutsche Volk vor unermeßlichem Schaden zu bewahren. Die ganze Größe der Bedeutung der Aufgabe, die der Arbeitsdienst auf diesem Gebiet erfüllt, erkennt man aber erst, wenn man Gelegenheit hat, den Tatsachen und Leistungen selbst gegen= überzustehen. Sie hat sich jest fürzlich in Eindringlichkeit bei der Hochflutkatastrophe , die weite Landstriche nahe der Nordseeküste in Gefahr brachte, gezeigt. * Die Geschichte jener Küstengebiete und ihrer Bewohner ist die Geschichte eines ewigen Kamp fes gegen die Gewalten der Natur, gegen die brüllende und tobende See, die den Bauern das Wenige wieder entreißen will, das sie in mühsamer Arbeit dem Boden abgerungen haben. ,,überschwemmungen sind hier keine Seltenheit“, erzählt ein alter Bauer, dessen kleine Kate aus Holz und Lehm irgendwo nordöstlich von Bremervörde steht, in dem Gebiet der eben abgewendeten Überschwemmungskatastrophe . ,,Es kommt schon manchmal vor, daß bei Flut " und steifem Nordwest die See flußaufwärts tommt und das Wasser über die Deiche in unsere Wiesen und Felder rinnt. Das salzige Bradwasser versauert den Boden, und wir müssen lange arbeiten und viele Gräben mühsam ziehen, um den Schaden wiedergutzumachen . Kleine Überschwemmungen , die passieren schon hin und wieder und wir wissen ihnen zu begegnen. Aber ein Deichbruch, das ist Gott ſet Dank eine Seltenheit. Und daß der Deich gleich an vier Stellen bricht, daß ein 40 Meter langer fester Damm wie ein Stüd Holz wegschwimmt und das Wasser in einer riesigen meterhohen Flutwelle das ganze Land in einen blanten See verwandelt, soweit man sehen tann, daß Menschen und Vieh weithin flüchten - das habe so wie es jezt war müssen, ich noch nie erlebt. Vor 110 Jahren soll es so gewesen sein, mein Ahn hat oft davon erzählt. Damals ertranten Menschen und Tiere, die Dörfer wurden überflutet und die Häuser weggespült. Und nie , mand war da , der ihnen zu Hilfe geeilt wäre. Sie waren auf sich selbst angewiesen, und was kann ein Häuflein Bauern ausrichten gegen solche Sturmflut ? Herr Golt, was wäre dieses Mal aus Hechthausen ge= worden, aus Klint und aus den anderen Dörfern, wäre der Arbeitsdienst nicht gekommen. Go hat's nur ein paar Einzelhöfe erblieben wischt, Dörfer die aber troden." * Wahrhaftig, der Arbeitsdienst hat hier Ge = waltiges geleistet. In Stärke von nur vier Abteilungen mit noch nicht einmal 600 Mann, hat er die Verteidigung der bedrohten Dörfer übernommen und erfolgreich durchgeführt. Wo man hinblickt, ziehen sich mannshohe Sandsackmauern hin , mitten durch die Felder gehen die Erdwälle und die Gräben, faſt

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4. Dezember 1936 bis zum Rand mit trübem Grundwasser gefüllt. Hier kämpften ein paar Hundert junge deutſche Arbeitsmänner durch Tage und Nächte, in Dreck und Nässe, festgekrallt in den Boden, den sie bis zum letzten zu verteidigen unerschütterlich entschlossen waren und den sie dem Blanken Hanns auch mit Erfolg abtroßten. Nicht für sich, nicht für ihren materiellen Gewinn arbeiteten und stritten die tapferen Arbeitsmänner. Sie kämpften um einen Boden, der nicht der Ihre war ; aber es war deutscher Boden ! Sie sehten sich ein für Menschen, die sie nicht kannten, doch es waren Sie folgten deutsche Volksgenossen. dem Befehl ihres Führers, der auch der Befehl ihres Herzens war. * Da treffen wir einen von ihnen in seinem grauen Drillichanzug. Seine Stiefel sind über und über mit Lehm und Schlick überzogen. ,,Das war ein Erlebnis“, berichtet er, bevor man ihn ausfragen kann,,,das vergesse ich nie, keiner von uns, der dabei war. Ich bin aus Ostpreußen und kannte die Nordsee nicht, bevor ich als Arbeitsmann hierher kam. Ich wußte auch nichts von solchen Sturmfluten und vom Deichbau und all dem, was dazugehört, aber wir haben das alles gründlich kennengelernt. Was wissen denn die Städter und Bauern, die friedlich im Innern des Landes ſizen, von dem Lebenskampf der Menschen an der Nordseeküste ? Wir vom Arbeitsdienst , wir wissen jezt , was dazu gehört, um hier Don Geschlecht zu durchzuhalten Geschlecht. Wir freuen uns, daß wir jezt zeigen konnten, was wir im Arbeitsdienst gelernt haben, daß die Bauern hier nicht allein stehen, wenn die Not hereinbricht, weil wir da sind, wenn man uns braucht, und nicht schlappmachen. Wir wollen alle einmal so hart werden und zäh wie sie.“ * Der Deichgreve Torborg aus Hechts hausen ist ein erfahrener, schweigsamer Mann, ein alter Seebär, der weit in der Welt herumgekommen ist. Früher war er bei der Marine, dann tat er lange Jahre Dienst auf Leuchtschiff Elbe II. Ein Posten, der ganze Männer erfor= dert. Und jetzt hält er die Deiche um Hechthausen in Ordnung. In den letzten schweren Tagen und Nächten hat er mitgearbeitet wie ein Junger, überall war er, wo man seinen Rat und seine Hilfe brauchte. Er weiß manches zu erzählen darüber : ,,Ich rechnete kaum mehr damit, daß wir das Dorf noch abriegeln könnten, nachdem der Deich nicht mehr zu halten war. Aber der Arbeitsdienst, das sind Jungs , bei denen geht die Arbeit voran. Wissen Sie, was es heißt, in noch nicht 4 Tagen und Nächten 23 500 Sandsäcke zu füllen, sie an Ort und Stelle zu schleppen und zu verbauen ? Das find 80 Waggonladungen Erde ! Und bei diefem Wetter! Aber die Führer vom Arbeitsdienst gingen mit dem guten Beiſpiel voran. Oberstarbeitsführer Klein hielt auch die Nacht bei uns aus, und wo die größten Gefahren drohten, da stand er und leitete die Maßnahmen. Ihm war es auch zu verdanken, daß der Einsatz so geschlossen und wirksam war. Und Arbeitsführer Nawothnig verließ zwei Tage und Nächte die Gefahrenzone nicht und ar-

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NSK Folge 283 beitete in Schlamm und Dreck in der vordersten Linie. So ein Beispiel, das ſpornte uns alle an, wir packten zu und haben das Schlimmste verhütet. Hier in diesen Gebieten spricht jekt unserem niemand mehr anders als von Arbeitsdienst" und von „ unseren Arbeitsführern", die sich bewährt haben in den Stunden und Tagen der schwersten Not." * Was nur nicht erzählt wird in Gesprächen, die erfüllt sind von der Freude an der Tat und dem Ernst tiefen Dankes, das sehen unſere Augen beim Blick über das gefährdete Gelände

Herr

Churchill

4. Dezember 1936 und das Werk des Arbeitsdienstes. Der Arbeitsdienst hat durch sein entschlossenes Handeln oben an der deutschen Nordseeküste noch mehr erreicht als die Verhütung von Millionenschäden, er hat die Herzen des Volkes erobert. Bauer und Arbeitsmann, sie stehen Schulter an Schulter in gemeinsamem Kampf um deutschen Boden. Und die Männer vom Arbeitsdienst, sie haben als die Repräsentanten einer jungen Generation bewiesen , daß sie die Härte und Entschlossenheit besigen, um die große Tradition besten deutschen Bauerntums hochzuhalten und weiterzutragen an zukünftige H. Schwaibold. Geschlechter.

und

der Friede

Mißbrauch mit dem Begriff Frieden – „ Friedensgarant Sowjet-Rußland "

NSK Einer der Männer, die für die verhängnisvolle Teilung Europas in zwei Lager, das der Sieger und das der Besiegten, verantwortlich ist, Winston Churchill , scheut sich nicht, in Europa eine neue Kluft aufzureißen und seine Staaten in friedliche und friedenstörende einzuteilen. In einer Rede vor dem berüchtigten Ausschuß zur „ Verteidigung der Freiheit und des Friedens" hat er diese friedenstörende Heze entwickelt und behauptet, im Westen bestehe die eine Friedensgruppe aus Frankreich, England und Belgien, denen man Holland und die Schweiz zurechnen könne. Im Osten seien es Polen, die baltiſchen Staaten, die Kleine Entente und - das ist des Pudels Kern ― Sowjetrußland , „dessen Regierung und Volk ebenfalls in Frieden zu leben wünsch ten". Die ideale Löſung ſieht er darin, die beiden Gruppen miteinander zu verbinden und damit zu dem ihm als Vorkriegs- und Kriegshezer geläufigen Syſtem der Einkreiſungspolitik zurückzukehren. Wenn diese Einkreisung ges lungen sei, dann erſt kämen die großen Tage des Völkerbundes.

Wir glauben ihm gern, daß er sich die Rolle des Völkerbundes von Anfang an so vorgestellt hat. Ob er ihm heute noch damit einen Dienst erweist, mögen seine Landsleute entscheiden, die nach den abeſſiniſchen Erfahrungen aus dem Völkerbund etwas anderes als ein Verſailler Vollstreckungsorgan machen wollten. Wogegen man sich aber energisch wehren muß, das ist die Anmaßung, mit der Churchill, durch nichts legitimiert als durch seine zur Hysterie gesteigerte Deutschfeindlichkeit , hier Zensuren austeilt. Neben ihm sitzt im gleichen Ausschuß jener Wickham Steed , der ebenfalls zu denen gehört, die in ihrer Verblendung für den Zustand Europas nach dem Kriege verantwortlich sind, von dem dieser Tage selbst Präsident Roosevelt abrückte, weil er nichts zu tun haben wollte ,,mit Konferenzen, die Kriegsbeute verteilen und die Völkergruppen wie Schachfiguren hin und her schieben".

Bon Leuten, die so voreingenommen und kurzsichtig sind, kann Europa teine Belehrung über Frieden und Freiheit entgegennehmen. England mögen sie zur Not noch damit belästi= gen, obwohl ihre Äußerungen, wenn sie drüben im bleiben, scharfen unwidersprochen Gegensatz zu den Bemühungen der englischen Regierung stehen, der Blod bildung eine endgültige und aufrichtige Befriedung mit Hilfe eines Westpaktes entgegen= stellen. Für viele der übrigen Staaten, die Churchill ohne Rücksicht auf deren verschieden gelagerte Interessen in die Einkreiſungspolitik hineinzuziehen versucht, muß es peinlich sein, wenn er sich in dieſer anmaßenden Weise mit Fragen befaßt und sie in die Gesellschaft von Leuten verweist, mit denen sie angesichts der brennenden Kirchen Spaniens nichts zu tun haben wollen . Holland und die Schweiz zum Beispiel werden sich außerdem für die Churchillschen Pläne bedanken, sie in einen Gegensatz zu ihren Nachbarn zu bringen. Im Falle Belgien aber hindert nicht einmal der königliche Wunſch, ſein Land aus den Spannungen, mit denen es nichts zu tun hat, herauszuhalten, Herrn Churchill daran, Belgien in den Verdacht der Voreingenommenheit und einseitigen Bindung zu bringen. Im Osten sieht es nicht anders aus. Mit nahezu allen Staaten, die Churchill für seinen östlichen Einkreisungsbogen rekrutieren will, verbindet Deutschland gute und freundliche Beziehungen. Herr Churchill muß das wiſſen. Deshalb ist das, was er hier treibt, Brunnen vergif = internationale tung . Denn nicht aus deutschem, sondern aus sowjet russischem Munde hörten zum Beispiel die baltischen Staaten die Drohung, man werde „ mit Hilfe der Roten Armee nachsehen, was bei ihnen vorgehe “. Aber selbst die Tschechoslowakei, die sich durch ihr Bündnis mit den Sowjets selbst in den Verdacht ge= bracht hat, für undurchsichtige Zwecke zur Verfügung zu stehen, kann nicht wünschen, daß dieser Verdacht durch Herrn Churchills Hem-

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mungslosigkeiten noch unterstrichen wird. Dabei hat Churchill ſelbſt kürzlich die verhängnisvolle Tätigkeit der Komintern und des Bolschewismus öffentlich zugeben müſſen. Heute aber tritt er für eine Verbindung mit den Sowjets ein. Das hat nichts mehr mit berechtigten Sorgen um die Zukunft Europas, nicht einmal mit der um die Zukunft seines Vaterlandes zu tun. Denn Englands verantwortliche Stellen verfichern immer wieder, man wolle einen Aus = gleich auf dem Boden der Gleich , berechtigung und eine Friedens -

Schlachten fürs

4. Dezember 1936 sicherung, in der sich die vier westlichen Großmächte zusammenfinden. Zur Gleichberechtigung gehört auch das Recht aller, vor Verleumdungen sicher zu sein, wie sie Churchill gegen einzelne unter den europäischen Nationen zu verbreiten beliebt. Das ist nicht nur eine Desavouierung der englischen Friedenspolitik, sondern auch ein Mißbrauch des Be = griffs Frieden" selbst. Denn Churchill ist seiner Herkunft und Vergangenheit nach immer ein Mann der Gewalt und jener palitischen Linie gewesen, die mit dem Begriff ,,friedloses Europa" verbunden ist. K. M.

Schrifttum

Borfloß in breitester Front - Der Erfolg des dritten Jahres öffentlicher Buchwerbung Besonderer Einſatz für das Fachbuch – Das Schrifttum ins Volk getragen

NSK Die Maßnahmen der öffentlichen Buchwerbung, die seit 1934 zu einer ständigen Einrichtung geworden sind, haben auch in diesem Jahre naturgemäß in der Woche des deutschen Buches" ihren Höhepunkt erreicht. Dieser ge= fammelte Einsatz aller Mittel und aller für die Möglichkeiten für das deutsche Schrifttum wird auch für die Zukunft die größte und stärkste Aktion innerhalb eines Jahres darstellen, aber selbstverständlich nicht die einzige. Die öffentliche Buchwerbung begann ihre Jahresarbeit im Frühjahr 1936 mit der ersten umfassenden Werbung für das deutsche Fachschrifttum , für die eine vorhergehende Sichtung der Fachbücher Vorausſezung war, die von einer aus Vertretern aller zuständigen Dienststellen und Organiſationen zu= sammengesezten Kommission in erstaunlich kurzer Zeit geleistet wurde. Die Abstellung der Fachbuchwerbung auf den Gedanken der Fachbuchschenkung an ausscheidende Lehrlinge und Jungarbeiter machte dabei eine gewisse Be= schränkung und die Einführung einer Preisgrenze von etwa RM. 4,- notwendig. Für die kommenden Werbemaßnahmen für das Fachbuch, von denen noch zu sprechen sein wird, wird diese Einschränkung nicht mehr gelten, zumal es unterdes mit Hilfe der im Jahre 1935 gegründeten Beratungsstelle für Fachverleger in der Reichsschrifttums = fammer gelungen ist, daß Fachschrifttum in seiner Ganzheit zu erfassen und bei der Fachbuchwerbung im Frühjahr 1936 zutage gc= tretene Lücken bereits zu schließen. Das große Verdienst der Aktion im Frühjahr 1936 bleibt es, zum erstenmal einen vielleicht entscheidenden Vorstoß gemacht zu haben. Es gelang Millionen schaffender deutscher Menschen, vor allem mit Hilfe der Organiſations- und Fachpresse, an die Bücher ihres Berufsgebietes heranzuführen und eine erste Beziehung herzustellen. Als Beweis hierfür kann die Tatsache gelten, daß es gelang, 250 000 Fachbuchlisten für 18 Berufsgruppen abzusehen. Aufgabe der kommenden Fachbuchwerbung wird es sein, das damit geweckte Interesse zu vertiefen und für die Zukunft nukbar zu machen.

Im Sommer 1936 wurde dann die erste große Werbung für Sport , Gesundheitsund Körperpflege - Schrifttum durchgeführt. Nachdem sich die Fachbuchlisten als ein ausgezeichnetes Mittel erwiesen hatten, dem einzelnen Volksgenossen die Auswahl des für ihn Geeigneten aus der Fülle des erschienenen Schrifttums zu erleichtern, lag es nahe, auch für die Sportbuchwerbung ein Auswahlverzeichnis des wertvollen zu schaffen. Sämtliche in Frage kommenden Verleger wurden daher aufgefordert, ihre Verlagswerke zur Sichtung durch eine Kommiſſion einzusenden, in der wiederum alle für diese Gebiete zuständigen Dienststellen und Organisationen vertre= ten waren. Das an sich im Jahr der Olympischen Spiele besonders rege Intereſſe für Fragen des Sports, der Geſundheits- und Körperpflege ist dabei auf ganz natürliche Weise in die Werbung für das deutsche Buch einge= schaltet worden. Der Gedanke, daß dem Buch auch auf dem Gebiet der Leibesübungen, wie auf allen anderen Lebensgebieten , sein Plak zugewiesen ist, fonnte gerade in einer solchen Zeit mit Erfolg in das ganze Volk hineingetragen werden. Der Zusammenhang dieser Werbung mit den für die Nation lebenswichtigen Problemen der körperlichen Schulung und Ertüchtigung, der Gesunderhaltung des Volkes und dem vom Nationalsozialismus von jeher vertretenen Gedanken der Einheit von förperlicher und geistiger Erziehung, verbreiterten die Grundlage der Werbung so wesentlich, daß sich alle Organisationen der Bewegung und des Staates als Mitarbeiter zur Verfügung stellten. Kommende Aktionen werden dieſe lebenswichtigen Fragen immer wieder aufgreifen, die Werbung also ausbauen und erweitern. Der große Erfolg der Sportbuchliſte, dieſes zweiten auf Anregung der Reichsarbeitsgemeinschaft für Deutsche Buchwerbung herausgegebenen Verzeichnisses war die Ursache zu dem Plan, während der „ Woche des deut schen Buches 1936" durch die Verbreitung von Auswahlverzeichnissen deutschen Schrifttums, gegliedert in die sechs Gruppen : „ Arbeiter und Buch" - ,,Bauer und ,,Frau und Buch" ,,Beamter und Buch"

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Buch" - ,,Jugend und Buch" ,,Solbat und Buch" in breitester Front vorzustoßen.

Sie werden wie andere Reichsveranstaltungen jährlich wiederkehren.

Die Zusammenstellung dieser sechs Auswahlverzeichniſſe wurde wiederum von den einzelnen Organisationen übernommen, ihre Herausgabe dadurch ermöglicht, daß neun deutsche Großdrudereien als Gemeinschaftsbeitrag des deuts schen graphischen Gewerbes zur Buchwoche den Drud kostenlos ausführten. Von vornherein fonnte in weitesten Kreiſen bedeutendes Intereſſe für diese Auswahlverzeichnisse vorausgesetzt werden. Trogdem war der Erfolg überraschend groß; denn es gelang, über die Organisationen und den Buchhandel insgesamt 12 Millionen Exemplare in die Hand von Volksgenossen gelangen zu laſſen, die bisher zum deutschen Buch eine nur lose, oder überhaupt keine Beziehung gehabt hatten. Die jeder "Woche des Deutschen Buches“ ge= ſtellte und zu stellende Aufgabe, Buch und Volk zusammenzuführen, ist damit ihrer Lösung ein gutes Stück näher gekommen. Denn über den an die ganze Nation gerichteten Appell muß sich die Tatsache in die Zukunft hinein auswirken, daß 12 Millionen deutscher Menschen in den Besit eines gerade für sie zusammengestellten Buchverzeichnisses gekommen sind, das eine erschöpfende Auskunft über Titel und Preise der Werke geben kann, die für sie be= sonders geeignet sind. Die Wirkung einer solchen Werbung erstrect sich über lange Zeiträume. So ist anzunehmen, daß die Auswahl= verzeichnisse als Berater in unzähligen deutschen Familien beim Kauf der Geschenke für Weihnachten eine bedeutende Rolle spielen.

Die Vorarbeiten für die Fachbuchwerbung im Frühjahr 1937 haben bereits begonnen ; denn dieser kommt im Hinblid auf die im Vierjahresplan geforderte Leistungssteigerung der deutſchen Wirtſchaft besondere Be= deutung zu. Leistungssteigerung und Fachbuch find untrennbare Be = dem griffe und unter Leitgedanken : ,,Jedem Schaffenden sein Fachbuch“ muß es im Frühjahr 1987 gelingen, alle deutschen Schaffenden mit dem deutschen Fachschrifttum bekannt und vertraut zu machen. Daß dies gelinge, liegt im Interesse der gesamten deutschen Wirtschaft, ganz besonders in Gedanken an die notwendige Heranbildung eines fähigen Nachwuchses an Facharbeitern.

Die Durchführung der drei geschilderten großen Aktionen der öffentlichen Buchwerbung im Jahre 1936 wäre ohne die verantwor-= tungsbewußte und freudige Mit-Dienststellen arbeit aller und Organisationen der Bewegung und des Staates nicht möglich gewesen. Wiederum hat sich gezeigt, daß sie im Bewußtsein ihrer hohen kulturellen Verantwortung stets mitarbeiten, um jeden einzelnen Volksgenoſſen am künstlerischen und geistigen Leben der Nation teilnehmen zu lassen. Denn darum geht es. Voraussetzung aller Maßnahmen der öffentlichen Buchwerbung überhaupt ist es ja ge, wesen, den Begriff „Buch" aus seiner vermeintlichen Bindung an einen überholten Begriff der Bildung und an eine dünne Schicht lösen, zu der sogenannten „Gebildeten" das Buch wieder mitten ins Volk einer Sache wieder zu อน stellen und des ganzen Volkes zu machen. Die Behauptung, daß ein großer, ja der größte Teil des Voltes gar kein Verhältnis zum Schrifttum haber wolle und dies auch gar nicht haben könne, ist durch die Tatsache des Erfolges der öffentlichen Buchwerbung eindeutig widerlegt. Sie hat sich stets an die Gesamtheit der Nation gewandt und ihr Erfolg wäre aus der Reaktion einer nur kleinen Schicht von Literaturfreunden und Literaturfennern keinesfalls zu erklären. Die gebildeten drei großen Aktionen: Fachbuchwerbung, Sportbuchwerbung, ,,Woche des Deutschen Buches" bilden auch für die Zukunft Grundlage für die öffentlichen Buchdie werbungen und für die Arbeit der Reichsarbeitsgemeinschaft für Deutsche Buchwerbung.

Aus der Größe der Bedeutung des Buches und des Schrifttums für alle Gebiete des politischen und kulturellen Lebens gehe die Größe der Berantwortung und Verpflichtung der öffentlichen Buchwerbung hervor. Im deuts schen Buch und Schrifttum sprechen die führenden Männer und Dichter unserer Zeit zur Nation. Ihre Sprache muß jeder hören, und sie haben einen Anspruch darauf, gehört zu werden. Der Ernst dieser Forderung war das Grundmotiv für die Arbeit und die Leistungen der öffentlichen Buchwerbung und wird ihr auch für die Zukunft als Richtschnur dienen. G. v. K.

Die motorsportliche Ausbildung auf den Ordensburgen Durchführung dem NSKK. übertragen NSK Berlin, 4. Dezember. Der Leiter der Deutschen Arbeitsfront, Reichsleiter Dr. Ley, hat auf Grund einer Bereinbarung mit Korpsführer Hühnlein dem Nationalsozialistischen Kraftfahrtorps die motorsportliche und motortechnische Ausbildung auf den Ordensburgen der NSDAP. übertragen. Das NSKK. übernimmt unter Berücksichtigung seiner besonderen praktischen Erfahrun gen, die es auf dem Gebiete des Motorschulwesens besikt, die Beschaffung des erforder= lichen Fahrzeugparts, sowie die Einrichtung der technischen Lehrsäle und Lehrwerkstätten und aller für die Instandhaltung des Fahrzeugparks notwendigen Werkstätten und Ersatzteillager. Das erforderliche Lehrpersonal wird gleichfalls vom NSKK. gestellt. Die Technische Führerschule des Korps in München übernimmt Ausbildung des technischen die wie Stammpersonals , Schirrmeister, Vorschlosser, Schlosser, Elektriker, Schreiner, Ladierer, Lagerverwalter usw. Reichsleiter Dr. Leg hat dem Korpsführer die Dienstaufsicht über diesen Sonderzweig des Lehrplans der Ordensburgen der NSDAP . übertragen. Diese Vereinbarung ist in hohem Maße geeignet, eine lebendige Verbindung der Ordensburgen mit der motorisierten Gliederung der Partei zu fördern und der motorsportlichen Ausbildung in ihrer wertvollen Ergänzung durch die handwerkliche Schulung im Rahmen der Gesamtausbildung auf dem Gebiete des Sports einen bevorzugten Plak einzuräumen.

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Die NSK Randbemerkung:

Bewährung im Alltag

NSK Gewiß befiehlt nach des Führers Willen die Partei dem Staat, sie erarbeitet die großen Richtlinien der Politit, sie vermittelt die weltanschaulichen Grundlagen für jedes große Vorhaben, sie trägt in sich als ihr kostbarstes und schönstes Gut die Idee des natio nalsozialistischen Reiches, ihre Anlage, ihr Wollen und ihr Ziel richtet sich auf kommende Jahrhunderte deutscher Geschichte aus. Die Partei ist eine geschichtliche Erscheinung von umfassender Größe und Bedeutung. Die Tats sache, daß der Führer diese Bewegung ſchaffen und mit ihr so unerhörte Leistungen vollbringen konnte, wird überall als das große deutſche Wunder erkannt und gerade deshalb ist es um so schöner, daß sie im Alltag unseres Lebens sich nie in weltfremde Maximen verErfordernissen liert, sondern den Erkenntnis praktischer nachgeht und sie verwirklicht. Im Einsatz der NSDAP . ist es offen zu erkennen, daß eine Weltanschauung auf die Dauer nur wirksam sein kann, wenn sie in der Welt steht, anstatt wie viele sogenannte Weltanschauungen in blutleeren Theorien unterzugehen. Die Partei greift an, greift zu und meistert die ihr gestellten Probleme aus der Weltanschauung heraus und indem sie als Führerin des Volkes ihrer Gefolgschaft prak tische Aufgaben stellt. Wir haben hierbei die eine ganz bestimmte, durch den Vierjahresplan bedingte Aufgabe im Auge: die Sammlung von Rohstoffen und Altmaterialien im Haushalt. Sie wird nicht ohne weiteres von der Weltan= schauung diktiert, sie ist eine begrenzte technische Erscheinung mit dem Ziele wirtschaft, licher Erleichterungen für unser rohstoffarmes Vaterland. Unsere Weltanschauung befiehlt uns aber, solchen Dienst zu leisten, mag er dem ästhetischen Gemüte noch so banal und noch so wenig feierlich erscheinen.

Lumpen zu sammeln, metallische Stoffe aufzuheben, Altpapier zu schichten, Wurstzipfel zu verwerten auch das ist Dienst an der Weltanschauung. Hier beweist sich die Bewäh = rung im Alltag, in der der politische Kämpfer der NSDAP. an der Spike marschie ren muß. Parteigenosse Göring hat bewußt darauf verzichtet, neue Ämter und Sonderbeauftragte für diese Arbeit einzurichten — das nationalsozialistische Gewissen des einzelnen Volksgenossen ist der allerbeste Sonderbeauftragte. Kein anderer könnte den Erfolg sicherer garantieren. An der Spitze der Aktion, die nicht als einmalige Erscheinung, sondern als Dauerzuſtand während des Vierjahresplanes im deutschen Volte heimisch werden soll, stehen die Gau leiter der Partei. Um sie sammeln sich die durchführenden Organisationen, wie die NS. -Frauenschaft , die Gliederungen der Partei und der Rohproduktenhandel , soweit er nichtjüdisch ist, dahinter aber steht das ganze Volkin allen seinen Teilen , um in der Bewährung seine natio nalsozialiſtiſche Gesinnung zu beweisen. Je nach den örtlichen Verhältnissen und Möglichkeiten wird der Einsatz vor sich gehen. Absichtlich wird vermieden, die Durchführung einer solchen Aufgabe gewaltsam zu organisieren und zu zentralisieren. Man wird auch nicht ein Duhend Eimer neu anfertigen lassen, um für den Wert eines halben Dußend Abfälle sortieren zu können. Größte Selbstverständlichkeit, größte Aufmerksamkeit , finnvolle Sparsam . tett und liebevolle Bereitwilligkeit find viel bessere Voraussetzungen. Solche innere Einstellung freilich erwächst nur aus der Weltanschauung. Aus einer Weltanschauung, die nicht in einem phantafievollen Wolkenkududsheim zu Hause ist, sondern mit beiden Beinen fest auf der Erde steht. Garantiert wird fie durch die Partei.

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NGK Wochenschau

der

NSV

Gonderdienst

Reichsleitung der NSDAP., Hauptamt für Volkswohlfahrt

Frontberichte desWinterhilfswerkes 1936/37

Drei finden ihren Beruf Der Werdegang der NS.-Schweſter – 26 Ausbildungsſtätten errichtet

NSK „ Ich laſſe bitten“, sagte die Oberin und freute sich eine Minute später über die drei fröhlichen gesunden Mädel, die bescheiden ihr gegenüber Plak nahmen. ,,Sie möchten gerne wissen, wie man NS.Schwester wird, nicht wahr?" begann die Oberin. „Ja, allerdings ", meinte eins der Mädchen, ,,welche Vorbedingungen werden gestellt, wie können wir NS.- Schwester werden ?" „ Um das zu beantworten", erwiderte die Oberin, muß man zunächst einmal wiſſen, daß es drei Stufen von NS.-Schwestern gibt. Erstens - die Vollschwester. Das ist eine voll ausgebildete wie sie aus der freien Krankenschwester, Schwesternschaft oder aus den Reihen der anderen Verbände kommt. Wenn sie Parteigenoſſin ist oder zum mindeſten nachweiſen kann, daß sie selbst oder ihre Familie sich bereits vor der Machtübernahme in irgendeiner Form für den Führer oder die Bewegung eingesezt hat, so wird sie sofort als Vollschwester übernommen und braucht nur 6 Monate Ausbildungszeit durchzumachen.“

„ Das kommt für uns alle drei nicht in Betracht", ließ sich ein anderes junges Mädel verwir haben noch gar keinen Beruf nehmen, gehabt." ,,Dann kommt also für euch auch das Zweite nicht in Frage, das wären nämlich die ausgebildeten Krankenschwestern, die den Nachweis des Einsatzes für die Partei während der Kampfzeit nicht erbringen können. Die werden NS.- Schwesteranwärterinnen und müssen ein Jahr Probezeit absolvieren. Für euch als nicht ausgebildete Schwestern fäme demnach Das Dritte in Betracht, ihr könnt Lern= schwestern oder Schülerinnen werden."

,,Ja", unterbrach die erste, das haben wir uns auch so gedacht, aber wie sind denn nun die Aufnahmebedingungen für die Einstellung als Lernschwester?" ,,Dazu gehört vor allen Dingen die arische Abstammung."

,,Selbstverständlich“, unterbrach ,,das ist bei uns in Ordnung."

die

dritte,

Die Oberin lächelte : Dann gehört dazu die für den Schwesternberuf erforderliche Leistungsfähigkeit." ,,Die haben wir mitgebracht !" rief abermals dieselbe, die soeben zugestimmt hatte" „ dann müſſen ſie unverheiratet sein -", hier wurde die Oberin von einem dreifachen hellen Lachen unterbrochen „politiſch zuverläſſig und nicht vorbestraft." ,,Famos", meinte die Mittelste, diese Bes dingungen erfüllen wir bisher alle, aber jetzt kommt gewiß noch etwas nach.“ ,,Nicht schlimm : Sie müſſen eine gute Schulbildung oder zum mindesten eine abgeschlossene Volksschulbildung nachweiſen können sowie die Teilnahme am Frauenarbeitsdienst oder hauswirtschaftliche Kenntnisse oder Erfahrungen in der Säuglings-, Wochen- oder Krankenpflege. Außerdem müssen sie über 19 und unter 28 Jahren alt ſein.“ „Ich habe Abitur und Arbeitsdienst“, ant= wortete die erste. ,,Und ich habe eine Volksschule bis zum Ende besucht und habe alles andere im BDM. ge= lernt. Besonders als ich von der NSV . eingesezt wurde zur Vertretung von aufs Land verschickten Müttern in kinderreichen Haushalten !"

„Na, das ist reichlich genug", entschied die Oberin,,,und Sie erfüllen die Bedingungen auch?" wandte sie sich an die dritte. „ Ja ich denke. Ich war bis zur zweiten Klaſſe in einer Mittelschule, habe dann für meine inzwischen verstorbene Mutter den Haushalt geführt und meinen kleinen Bruder betreut, bis mein Vater jet wieder geheiratet hat. Außerdem bin ich Parteigenossin." Bei ,,Na, ich denke, das wird auch reichen. wem die hauswirtschaftlichen Kenntnisse nicht ausrichten, muß eben noch ein halbes Jahr eine unserer Vorschulen besuchen." „ Ja, überhaupt, wie ist denn nun der Werde-

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gang der Schwesternausbildung ?" Abiturientin wieder lebhaft .“

rief die

„ Das will ich euch ja gerade sagen", antwortete die Oberin. „ Also die Vorschule, die in den Mütterheimen der NSV. und später in den Gau-Mütterhäusern abgehalten wird, braucht ihr nicht mehr. Ihr könnt gleich Schülerinnen (Lernschwestern) werden, das heißt, eine Ausbildung durchmachen, die zwei Jahre dauert und mit dem Staatsexamen als ausgebildete Pflegerin ab= schließt. Während des ersten Lehrjahres zahlen sie ein monatliches Lehrgeld von 25 RM., das im zweiten Jahr wegfällt.“ „ Au, das kann ich aber nicht“, fiel die Mittelſchülerin betrübt ein,,,meine Eltern haben gar nichts übrig und ich " „ Na, das schadet auch weiter nichts, mein Kind", meinte die Oberin begütigend. " der Mittellosigkeit der Eltern darf die Ausbildung als Lernschwester niemals scheitern. Da findet sich ein Weg. Wohnung und Verpflegung ist natürlich für alle kostenlos . Auch die Tracht wird unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Außerhalb des Hauses dürft ihr sie aber nicht tragen, sondern müßt, wenn ihr Urlaub habt, in Zivil ausgehen.“ „Ich dachte, es wäre Trachtenzwang !" rief das BDM.-Mädel. Keineswegs. Auch die fertig ausgebildete Vollschwester kann in Zivil ausgehen, wann sie will. Nur bei den Gemeindeschwestern in kleinen Ortschaften ist das Ziviltragen unerwünscht, weil die Dorfbevölkerung meistens wenig Sinn dafür hat, wenn die allgemein bekannte Gemeindeschwester in Zivil durch das Dorf geht ! Das ist natürlich Taktfrage. Reift die Gemeindeſchwester auf Urlaub, wird sie natürlich die Tracht zu Hause laſſen, und kein Mensch wird ihr das nachtragen. Nun aber weiter : Wenn ihr euer Staatsexamen gemacht habt, dann seid ihr den Schwe= stern gleichgeordnet, die als ausgebildete Krankenschwestern (ohne nachweisliche frühere Parteizugehörigkeit uſw.) zur NS. - Schwesternschaft gekommen sind. Jezt kommt die sogenannte Probezeit, die bei Parteigenossinnen ein halbes, bei anderen. Schwestern ein ganzes Jahr dauert. Dabei habt ihr dann Gelegenheit, euch zu spezialisieren, also je nach Geschmack Operationsschwester, staatl. gepr. Hebamme, Diätküchenleiterin, Apothekerin oder Gemeindeſchwester zu werden. Die ersteren werden dann in der freien „ NSV.Schwesternschaft“ organisiert, während die Gemeindeschwestern NS.- Schwestern bleiben. Die NS. - Gemeinde-Schwester ist für uns die Hauptsache. Das ist der Kern der ganzen Organisation. Ihre gesamte Arbeit steht unter dem Motto : „Besser vorbeugen, als heilen !“ Sie erhält also ihre Gemeinde, sagen wir eine Dorfgemeinde, in der sie eine unendliche Menge vielgestaltiger Aufgaben hat, die alle darauf

4. Dezember 1936 abzielen, das deutsche Volk so gesund und leistungsfähig zu machen, wie es die vom Führer gestellten Aufgaben verlangen. Dahin gehören neben der engsten Verbindung mit den arischen Ärzten des Gebiets, den zuständigen NS.-Orga= nisationen, NSV. usw. die Erziehung und Be= ratung der betreuten Bewohner in der Hygiene, der Geburtshilfe, Kinderpflege und allen anderen derartigen Gebieten, die ihr euch selbst ergänzen mögt, dazu gehört die weltanschauliche Schulung im Sinne des Nationalsozialismus, die ja mit allen dieſen Dingen eng zusammenhängt, die Kinder- und Säuglingspflege furz es gibt kaum ein Arbeitsgebiet im Dorfe, auf das sie keinen verbessernden und veredelnden Einfluß gewinnen könnte.“ „ Ja, aber dazu gehört doch eine viel umfangreichere Schulung, als nur die Vorberei tung zum Staatsexamen ?"

,,Gehört auch! - Außer dem Fachwissen in Krankenpflege , Arzneimittellehre, Ernährungslehre usw. neben der Einführung in die Grundbegriffe der Physik, Chemie und Biologie gibt es auch weltanschauliche , raſſenpflegerische und sportliche Schulung. Ihr seht also, ihr bekommt viel mit auf den Lebensweg. Bes sonders durch den Sport und die fröhliche, kameradschaftliche Geselligkeit werdet ihr zu einem viel gesünderen, froheren und leiſtungsfähigeren Stand erzogen, als das früher je möglich war." ,,Und was friegen wir später an Gehalt ?" plagte da die frühere Mittelschülerin heraus ! „Richtig, ja- also als Gemeindeschwester bei freier Station und Verpflegung je nach Dienstjahren 35 bis 65 Reichsmart und Leistungszuschlag. Das heißt in diesem Falle ist eine vollständig eingerichtete Wohnung, die mindestens zwei Zimmer umfaßt, dabei und freie Wäschereinigung dazu .“ „Das läßt sich hören", ließ sich die Abiturientin vernehmen, ,,aber wenn wir einmal alt und grau werden, "6 Dann " Auch dafür ist gesorgt, Kinder ! Wer seinen Lebensabend weiter in der Gemeinschaft der Schwestern verbringen will, wird in einem der Gaumutterhäuser aufgenommen, andere lassen sich ihre Angestelltenrente und zufäßliche Altersrente auszahlen und gestalten sich ihren Lebensabend, wie sie wollen. Die meisten von euch werden wohl heiraten. Als Ehefrauen werden gerade NS.- Schwestern sehr gesucht sein, denn sie sind tüchtige Hausfrauen ." So, das wäre alles. Meine Zeit ist jest herum. Eins fällt mir noch gerade ein : Ihr habt natürlich jede Woche euren dienstfreien Tag, den ihr abwechselnd gemeinsam verbringt mit Wanderungen, Ausflügen und Spiel oder für euch allein gestalten könnt. Wenn ihr euch entschlossen habt, dann komme wieder her, damit ich euch in eine unserer sechsundzwanzig Ausbildungsstätten schicken fann." E. Sch.

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Wer

kennt

das

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„ Spendenkartenſpiel“?

Taufende Möglichkeiten für den Tüftler. – Doch vor allem: Schach dem Hunger und der Kälte NSK Die Deutsche Reichsbahn hat acht farbenprächtige, künstlerische Bilder drucken laſſen, und jedes dieſer acht schönen Bilder ließ sie in zwölf Teile schneiden, die Fahrkartengröße haben, auf der Rückseite durch Ziffern gekenn= zeichnet sind, und von denen seit dem 1. Dezem= ber Millionen an allen Fahrkartenſchaltern der Reichsbahn und in allen Fahrkartenverkaufsstellen des Mitteleuropäischen Reisebüros als ,,Spendenkarte für das Winterhilfswerk des deutschen Volkes" für 10 Pfennig zum Verkauf Insgesamt handelt es sich um bereitliegen. 96 Teilbilder, die zu den acht ganzen Bildern zusammengefügt werden können. Jeder Käufer einer Reichsbahnfahrkarte wird vom Schalterbeamten ersucht, auch eine WHW.-Spendenkarte mitzunehmen. Die Beamten eines großen Berliner Bahnhofs, der mit dreißig die meisten Schalter hat, hegen den Ehrgeiz, auch die meisten Spendenkarten abzusetzen. Sie haben bereits ihre „Geschäftspraxis", wie sie den Spendenkartenumsatz steigern ; doch darüber sei hier nichts verraten. Jedenfalls werden am Sonnabend und am Sonntag die meisten Spendenkarten verkauft, beim Lösen der Wochenend-Fahrkarten und der - Arbeiterwochenkarten ; jawohl, da müssen sich die „ vornehmen“ Volksgenossen, die II. Klasse fahren, glatt versteden. Die deutschen Arbeiter erwerben mehr Spendenkarten als die ,,bessere Kundschaft“ der Reichsbahn. „Wir müssen die Spendenkarten verkaufen, wie wir sie geliefert bekommen ; sie liegen alle durcheinander“, erzählte mir der Schalterbeamte auf meine Frage, ob man auf Anhieb zwölf zu einem Bild zusammengehörige Karten erhalten könne ; „ aber“, sagte er weiter, „ in der betriebsarmen Zeit bin ich und mein Reservemann gern bereit, zusammengehörige Karten herauszusuchen, so daß den Sammlern geholfen werden kann. Mit dem Umtausch können wir uns allerdings nicht befassen. Das müſſen die Sammler unter sich ausmachen, oder es müßten besondere Umtauschstellen eingerichtet werden. Ich glaube, daß jeder, der schon ein paar Spendenkarten hat, auch die ihm zum ganzen Bild noch fehlenden erwerben wird, und dann hat die Sache einen doppelten Sinn : die Kinder können fich mit dem schönen Spiel beschäftigen, und dem Winterhilfswerk fließen noch mehr Spendenbeträge zu !"

Ganz warm geworden durch die Begeisterung des Reichsbahnbeamten für die bunten WHW.Spendenkarten, verließ ich mit einem Strom von Fahrgästen den Bahnhof, vor dem eine Jungenschar die Volksgenossen um etwas bat. „Wir sammeln Spendenkarten ; können Sie uns eine schenken?" — Einige Leute griffen in die Taschen und gaben den Jungen ihre Spendenfarten, die mit freudigem ,,Dankeschön“ in Emp fang genommen wurden. Zulegt wurde ein Herr im Pelzmantel angegangen. Seinem Munde entDa sagte der also !" fuhr ein barsches ,,Nein „ Nein!“ abgefertigte Junge zu ſeinem Kameraden : „ Du, Emil, das will ein Volksgenosse sein und hat noch nicht mal ' ne Spendenkarte !" Zu Hauſe angekommen, überraschte mich meine Frau mit der Frage, ob ich Reichsbahn-Spendentarten hätte. „Jawohl“, sagte ich und knallte eine auf den Tisch. Eine nur? Wir brauchen 32! " ,,32 und brauchen ?" fragte ich erstaunt, „ wozu ? “ - „Tja", antwortete mein Frauchen, „Müllers haben angerufen, sie besuchen uns am Sonntag wieder ; sie bringen statt ihrer Rommefarten 32 Spendenkarten mit. Das Ehepaar Hofmann kommt auch, es bringt ebenfalls 32 Spendenkarten mit, und nun müſſen wir auch 32 haben !“ - „ Und was iſt dann ?“, fragte ich Derwundert. „ Ja“, meinte meine Frau, „so genau habe ich Frau Müller nicht verstanden. Sie sagte, jede von uns sechs Personen müſſe 16 Spendenkarten haben. Einer beginne das Spiel, indem er eine Karte auf den Tisch legt, und der nächste müsse eine zu diesem Bild paſsende Karte legen, wenn er es könne, ſonſt käme der nächste dran, und wer die lezte Karte in das Bild fügen kann, der hat gewonnen. Wie das dann weitergeht, habe ich nicht recht be= griffen; aber Frau Müller wird uns das am Sonntag genau erklären, sie hat sich fabelhafte Spielregeln ausgedacht !“ Ich bin dann sofort zum nahegelegenen Bahnhof gegangen und habe am Schalter noch 31 Reichsbahn-Spendenkarten erworben. „Was wollen Sie denn mit soviel Spendenkarten ?", fragte hinter mir ein dider Herr. „Wir spielen Stat damit!", rief ich in frohem Übermut und eilte mit meinem Schatz nach Hauſe. Diese Nacht hatten wir, meine Frau und ich, fein Auge zugetan ; bis zum frühen Morgen dauerte das Kartenspiel. Und Spielregeln haben wir ausgeheft, mit denen wir Frau Müller in den tiefsten Schatten stellen werden.

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Rach fünfjähriger Trennung

vereint !

RSV. hilft auslandsdeutſcher Familie NSK Wie wir erfahren, ist es den Bemühungen der NSV. in Schwerin (Mecklenburg)

San Franzisko die Rückreise nach Hawai antreten.

gelungen, eine durch widrige Verhältnisse seit fünf Jahren getrennt lebende auslandsdeutsche

Von der dankbaren Gesinnung der schwer geprüften Frau legen ihre Schreiben an die Gauamtsleitung der NSV. sprechendes Zeugnis ab. In einem Briefe, am Tage vor der Abreise in Hamburg geschrieben, heißt es wortgetreu :

Familie wieder glücklich zuſammenzuführen. Im Jahre 1923 heiratete der Kaufmann Rudolf Schröder in Rostod eine in Australien geborene ehemalige englische Staatsangehörige. Bis zum Jahre 1929 war Schröder in Rostock als Handelsvertreter tätig und wanderte dann mit seiner Familie nach Hawai aus. Während eines Besuches seiner Ehefrau bei ihren Schwiegereltern in Rostock im Jahre 1931 verlor Schröder infolge des wirtschaftlichen Niederganges in Hawai seine Stellung als Vertreter einer deutschen Firma und konnte die Mittel für die Rüdreise seiner Ehefrau und seiner achtjährigen Tochter nicht mehr aufbringen. Frau Schröder mußte wohl oder übel in Deutschland bleiben und bezog seit 1932 Wohlfahrtsunterſtügung. Seit dem Winter 1933/34 wurde sie auch vom Winterhilfswerk betreut. Vor Jahresfrist wandte sich Frau Schröder an die NSV. mit der Bitte, Schritte zu unternehmen, die ihr und ihrem Kinde die Rückkehr nach Hawai ermöglichen sollten. Die Be= mühungen hatten Erfolg. Es gelang, die Mittel flüssig zu machen, und am 1. Auguſt konnte Frau Schröder mit ihrer Tochter über Hamburg,

„Hiermit möchte ich meinen allerbesten Dank aussprechen für die große Hilfe, die ich von der NSV. erhalten habe, dadurch, daß es mir mögs lich geworden ist, mit meinem Kind nach faft fünfjähriger Trennung wieder zu meinem Mann zurückzukehren. Ich bin, dank unserem Führer Adolf Hitler, durch den Winter seit 1933 immer betreut worden, indem ich vor Hunger und Kälte, durch die ich sehr empfindlich leide, ge= schügt worden bin. Ohne unseren Führer und die jeßige Regierung wäre es mir nicht möglich gewesen, meinem Kinde den Vater und meinem Mann Kind und Frau wiederzugeben. Sie haben es erreicht, auch in weiter Ferne eine Familie zusammenzubringen. Ich

als

Auslandsdeutsche,

von

englischer

Mutter und in englischer Kolonie geboren und groß geworden, kenne das Ausland und deſſen Ansichten und weiß, daß nirgends anders außer im neuen Deutschland irgendein einfacher Mensch aus dem Volt in solcher Weise unterstüt wurde ...

Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerstraße 88.

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NSK -Nachrichten

Im Dienst des Vierjahresplanes Schulungstagung der RBG. Textil in Hirschberg NSK Berlin, 4. Dezember. Der deutschen Textilindustrie fällt innerhalb des Gesamtrahmens des Vierjahresplans eine besondere Bedeutung zu, eine Bedeutung, für die die Ein- und Ausfuhrziffern dieses deutschen Industriezweiges ein beredtes Zeugnis ablegen. Eine Millionengefolgschaft steht hinter ihr, die auf die gewaltigen Aufgaben der nächsten vier Jahre im Sinne des Beauftragten des Vierjahresplans , Ministerpräsident Hermann Göring, ausgerichtet werden muß. Aus diesem Grunde hat die Reichsbetriebsgemeinschaft 2, Textil, ihre Redner aus allen Gauen des Deutschen Reiches zu einem großen Reichsschulungslehrgang zusammengerufen. In Hirschberg wird erstmals die Marschrichtung der Textilschaffenden für die nächsten vier Jahre angedeutet, und aus der Rednerliste geht hervor, daß die berufensten Sprecher der deutschen Textilindustrie den versammelten Rednern das Feld der künftigen Arbeit abzustecken imſtande ſind. über die eigentliche fachliche Textilschulung hinaus werden auf der Reichsschulungstagung der RBG. Textil die dort versammelten Schulungsteilnehmer mit den kommenden wirt ſchaftspolitischen und sozialpolitischen Maßnahmen vertraut gemacht werden. Schirach an die Elternschaft Reichssendung am Mittwoch, dem 9. Dezember NSK Berlin, 4. Dezember. Aus Anlaß des am 1. Dezember erlassenen Gesezes über die Hitlerjugend wird der Jugendführer des Deutschen Reiches, Baldur von Schirach, am Mittwoch, dem 9. Dezem ber, über den gesamten Rundfunk zur deutschen Elternschaft sprechen. Sämtliche Reichssender übertragen seine Rede ab 20.15 Uhr , der Deutschlandsender überträgt sie ab 20.45 Uhr. Die Rede des Jugendführers des Deutschen Reiches wird von Liedern der Hitlerjugend und Blasmusik umrahmt. Die deutsche Jugend wird sich am Mittwochabend zum Gemeinschaftsempfang in ihren Heimen versammeln. Ebenfalls wird die

deutsche Elternschaft aufrufen, diese Reichssendung abzuhören.

3000 Beiträge eingegangen Hilf-mit-Preis der Reichswaltung des NSLB. NSK München, 4. Dezember. Nach Ablauf des Einsendetermins am 1. Oktober 1936 waren zu dem Hilf-mit-Preis der Reichswaltung des NSLB . rund 3000 Bei = träge von ungefähr 760 verschië denen Autoren eingegangen. Die Reichswaltung des NSLB. und die Reichsstelle zur Förderung des deutschen Schrifttums ſind nun damit beschäftigt, die Flut der eingegangenen Beiträge zu sichten und zu werten. Die Preisverteilung ist leider vor Weihnachten, wie es zuerst geplant war, nicht mehr möglich. Alle Beteiligten wollen sich daher weitere Anfragen bei der Reichswaltung des NSLB . ersparen. Sie erhalten zu gegebener Zeit wieder Nachricht.

Zeitschrift ,,Der Vierjahresplan“ Im Zentralverlag der NSDAP. NSK Berlin, 4. Dezember. Im Zuge der Durchführung des Vierjahresplanes erscheint mit Beginn des kommenden Jahres im Zentralverlag der NSDAP., Franz Eher Nachf., GmbH., die Zeitschrift „Der Vierjahresplan , Zeitschrift für nationalsozialistische Wirtschaftspolitik, mit den amtlichen Mitteilungen des Beauftragten für den Bierjahresplan, Ministerpräsident Generaloberst Göring". Herausgeber ist der persönliche Referent des Ministerpräsidenten, Ministerialdirektor Dr. Grizba ch. „ Der Vierjahresplan " wird neben der Veröffentlichung der amtlichen Mitteilungen des Ministerpräsidenten Generaloberst Göring außer dem zahlreiche Artikel und Abhandlungen über die aktuellsten Fragen des großen nationalsozialistischen Aufbauwerkes bringen. Sämtliche im Rahmen des Vierjahresplanes tätigen Beauftragte werden an dieser Zeitschrift in hervorragender Weise mitarbeiten.

Drud: M Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68 Zimmerstraße 88

Korrespondenz Vartei-

jationalſozialiſtiſche

lefe und Drahtan ſhrift der Schriftleitung: in SM68, Zimmerstr. 90, III. Fernruf: A 1 Jäger 0022 rlag: Franz Cher Nachf., G. m. b. H., ntralverlag der NSDAP., München Berlin land: Cher Berlag , Berlin SW 68, merraße 88. Alle Zahlungen find nach arlin (Poſtſchedlonto Berlin 4454) zu richten

NCK Breſſedienſt der NGDAB

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Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Hauptschriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin,

5. Dezember 1936

Der Mordprozeß David Frankfurter beginnt

In

Erwartung

NSK Am nächsten Mittwoch, am 9. Dezem ber, wird im großen Sigungsfaal des Züricher Nationalgerichtes in Chur unter dem Vorsit vom Kantongerichtspräsidenten Dr. Ganzoni eine Gerichtsverhandlung ihren Anfang nehmen, auf die das ganze nationalſozialiſtiſche Deutſchland bliden wird. Auf der Anklagebant siht der jüdiſche Mörder David Frankfurter. An= fläger wird der Rechtsanwalt Friedrich Bügger sein. Hinter seinen anklagenden Worten wird sich die Gestalt Wilhelm Gustloffs erheben, der an einem düsteren Februarabend mitten im Frieden seines Hauſes von den Kugeln des Meuchelmörders niedergestreckt wurde. Wilhelm Gustloff ist in die Ewigkeit eingegangen. Sein Name aber lebt im Herzen des deutschen Volkes, seine Gestalt steht vor uns als die eines Märtyrers der deutschen Ehre und der deutschen Freiheit , denn der erwachten deutſchen Nation galten die Schüſſe, die ihn trafen. Ihn, der in Achtung der Geseze seines Gastlandes den Reichsdeutschen draußen ein Künder deutschen, nationalsozialistischen Denkens war. Ihn, der in Ruhe und Würde seiner Arbeit lebte, geachtet und geschäßt auch in dem Lande, dessen Gast er war. Auf den aber, der an jenem Abend des 4. Februar 1936 in das Haus Guſtloffs eindrang, seig den Wehrlojen niederschoß, richtet sich die Abscheu der Welt. Er, der Jude, hat mit Schlauheit ein Land zur Stätte der gewollten blutigen Provokation ausgewählt, in dem ihn die einzige wahre Strafe für ſein Vergehen nicht bedroht. Der Mörder Frankfurter hat sich den Kanton Graubünden ausgesucht, weil dort Tod nicht mit Tod gefühnt werden kann. Und er hat den Anſporn zum Verbrechen erhalten, weil er wußte, daß seine geistigen Helfershelfer ihn auch nach der Tat nicht verlassen würden. Darin hat er recht behalten. Die Mordhehe der Juden- und Emigrantenpresse ist nach der

der

Sühne

Bluttat zu einem Mitleidskonzert für den Davoser Verbrecher umgeschlagen. Alle Register werden gezogen, um den Ausblic auf die Brutalität und Gemeinheit dieses Mordes zu verdunkeln. David Frankfurter ist zu einem Bewunderungsgegenstand aller derer geworden, die ein Intereſſe daran haben, daß durch solche Verbrechen der Völkerfrieden ge= stört wird. Nicht genug damit, daß jene Drahtzieher dem Mörder den Mut zum Verbrechen gaben, mit ihren Feldzügen für den Verbrecher unternehmen sie eine beiſpielloſe Verherrlichung Mit der ganzen des politiſchen Mordes. Strupellosigkeit ihres Kampfes gegen den Bestand Europas versuchen sie den Zynismus eines Untermenschen, der einen unschuldigen, aufrechten Mann von der Seite seiner Familie gewiſſenlos mitten aus einem tätigen Leben riß, zu einem seltsamen Heroismus emporzulügen. Seit Monaten bewundern sie den Mörder und beschimpfen den Ermordeten und ſeine Nation. Das deutsche Volk hat dieſem unwürdigen Treiben mit Ruhe zugesehen. Es ist der festen Überzeugung, daß diese freche Kampagne den klaren Blick der Richter nicht trüben wird. Es ist überzeugt, daß in Chur Männer zu Gericht ſizen, die wissen, was dieser Mord bedeutet hat: einen ruchlosen Anſchlag auf einen Mann, der keine Schuld hat als die , daß er sein Volk liebte. Es ist ein Prozeß, der sich abspielt zwischen dem Geist der jüdischen Gesinnung, der Berhöhnung des nationalen Denkens, der brutalen Vergiftung des Völkerfriedens und auf der anderen Seite dem Geist des Bekenntniſſes zur nationalen Freiheit, zu Opfer und Einſatz für das eigene Volk! Wir Nationalsozialisten werden in diesen Tagen dieſen Prozeß mit der gleichen inneren Bewegung verfolgen, mit der wir schon so manche Verhandlung gegen Meuchelmörder unſerer Kameraden erlebt haben. Die Richter in Chur aber, die die Waage des Rechtes in Händen halten, werden sie dem gro-

Blatt 2

ASK Folge 284 fen Gedanken der ausgleichenden Gerechtigkeit neue Berwirklichung verleihen, werden fie der Schuld die Sühne folgen laſſen? In diesen Tagen werden manche dunkle Existenzen intereffiert darauf lauern, ob dem jüdiſchen Berneblungsfeldzug Erfolg beschieden wird. In Chur wird wieder einmal das Risiko des politischen Morbes betimmt werden, ebenso wie es einst bestimmt

Die

rote

5. Dezember 1936 wurde durch „Urteile“, mit denen die Meuchelmörder mancher unſerer Kameraden mehr freigesprochen als bestraft wurden. Deshalb erwarten mit dem deutschen Bolk alle Anständigen in der ganzen Welt das Urteil, das fünf Schweizer Bürger in Chur fich bilden und dem Mörder Frankfurter verkünden werden. Helmut Sündermann.

Bedrohung

in

Japan

Aufrüstung und Zersetzung provozieren Japan - Der Gegensatz Tokio-Moskau NSK Japans Gegensatz zu Rußland, der seit der bewaffneten Auseinandersetzung des Kaiserreiches mit dem Zarenreich datiert, muß an fich als eine naturgegebene Tatsache hingenommen werden; und damit erscheint auch jede freundschaftliche Zusammenarbeit zwischen den beiden Staaten aus dem Bereich der Möglichkeiten gerüdt. Dennoch muß anerkannt werden, daß von japanischer Seite nach Beendigung des Weltkrieges nichts unversucht gelassen wurde, um normale Beziehungen zu ermöglichen und den Zustand eines tragbaren Modus vivendi zu schaffen und zu stabilisieren. Anfangs schien sich auch tatsächlich ein gewiſſer Ausgleich zu vollziehen, als die UdSSR. im Jahre 1925 von Japan anerkannt wurde und die langwierigen Verhandlungen um die Ost = chinesische Eisenbahn durch den Anbauf Japans von Erfolg gekrönt waren. Dabei ist es vielleicht nicht uninteressant, am Rande auf die Tatsache hinzuweisen, daß die Sowjets 1933 für die Bahn noch 500 000 000 Yen forderten, diesen Preis jedoch mehrmals wegen der japanischen Haltung herabsehen mußten, und daß die Japaner schließlich zu einem Abschluß gelangten, bei dem sie nur 140 Mill. Yen (etwa 100 Mill. RM.) zu zahlen hatten. Zu einem Zeitpunkt, als die ganze Welt sich dem Trugschluß hingab, daß die Sowjetmacht die friedliebendste aller Mächte sei, dh. nach dem Abschluß des ruſſiſch-japaniſchen Vertrages von 1925, bei dem es zu einer endgültigen Regelung um die Insel Sachalin gekommen war, zerbrach man sich allenthalben den Kopf über die Zurückhaltung der Japaner gegenüber der Sowjetunion: Mehrmals hat die Moskauer Regierung Tokio einen Nichtangriffspatt angeboten, der jedoch jedesmal eine glatte Ablehnung fand, wie sich das Kaiserreich auch niemals dazu entschließen konnte, einen Handelsvertrag mit den Sowjets abzuschließen. Sehr bald danach entwickelte sich zwischen der UDSSR. und Japan ein regelrechter Handelskrieg, wobei es um die Märkte der Mongolei, Chinas, Indiens und Afghanistans ging. Die Ausfuhr Sowjetrußlands nach der Mongolei, welche 1928 noch mit 7,7 Mill. Rubeln beziffert wurde, betrug 1933 26,4 Mill. und der Export nach Ostchina stieg in der Periode 1928 bis 1933 von 10,6 Mill. Rubel auf 31,7 Mill . an. Dieser enorme Zuwachs ist vor allem damit zu erklären, daß es die Sowjetunion verstand, den japanischen Markt progressiv zu =

rüdzudrängen. Als Beispiel sei hier nur die Tatsache vermerkt, daß 1934 in Afghanistan nur ruſſiſche Glühbirnen gekauft wurden, da die Sowjets es fertig brachten, sogar Japan zu unterbieten. Diese handelspolitischen Begebenheiten seien hier jedoch nur um der Vollständigkeit willen wesentlich verzeichnet. Eine gefährlichere Problematik eröffnet sich für das Land der aufgehenden Sonne durch die Tatsache einer ge = waltigen sowjetischen Aufrüstung in Ostsibirien , die jeden Tag , eine wachsende Bedrohung der Mandschurei und damit auch Japans mit sich bringt. Endlich sei hier noch auf den ideologischen Kampf der Sowjetunion hingewiesen, der seit Jahren mit größtem Erfolg in China durchgeführt wird, wobei die UdSSR. geschickt den durch die chinesisch-japaniſche Spannung bedingten Gegensah dieser beiden Völker meisterhaft auszuspielen verstand. Von japanischer Seite wird zugegeben, daß während langer Jahre die 3erseßungsar = beit der Komintern durch die Verbreitung marristischer Ideen in Japan leider unterschätzt worden war. Die deutsch-japanischen Abmachungen beweisen jedoch, daß nunmehr die internationale Gefahr des Weltbolschewismus in Japan in ihrer ganzen Tragweite erkannt worden ist, da es sich schlechthin um Sein oder Nichtsein der japanischen Na tion handelt. Man hat in Tokio die notwendigen Schlüsse daraus gezogen, daß Lewin mit einer eindeutigen Zielsetzung in seinem Testament den Ratschlag gegeben hat,,,China im Brodeln zu halten", man hat die symbolische Bedeutung der Verlegung des russischen Regierungssites von Petersburg nach Moskau, dh. nach dem Osten, verstanden, und man legte einem Wort Stalins, das er einem amerikanischen Journalisten gegenüber gebrauchte, entscheidendes Gewicht bei, da die russische Praxis den theoretischen Andeutungen früherer Jahre auf dem Fuße gefolgt war : „ Ich bin ein Asiat, und Rußland ist eine asiatische Macht!" Die Bedrohung Japans durch Moskau sei stichwortartig durch entscheidende nackte Tatfachen gekennzeichnet : Täglich vollziehen sich ungeheure Truppentransporte durch Sibirien nach dem Fernen Often, am laufenden Band werden Güterzüge an die mandschurische Grenze gesandt, die mit Munition, Kraftwagen,

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NSK Folge 284 Kanonen, Flugzeugen, Petroleum und Baumaterialien für die Errichtung von Kasernen beladen sind. Jede noch so kleine Eisenbahnstation des östlichen Sibirien gleicht in den Augen der Reisenden, die wir sprechen konnten, stärksten Garnisonen. In der Mandschurei werden organisierte Banditenheere Dom Gelde Mosfaus unterhalten , die mit allen Mitteln den Aufbau des jungen Staatswesens zu unterminieren suchen. In Wladiwost of liegen 50 U-Boote der Sowjets bereit, um im Ernstfalle gegen japa nische Truppentransporte nach Mandschukuo zu intervenieren. Die sowjetische Fernostarmee, die einen roten Gürtel um die Mandschurei gebildet hat, wird mit 300 000 Mann angegeben, die nach amtlichen japanischen Zahlen über 1000 Kampfwagen, 500 Panzerkraftwagen , 1000 Kampfflugzeuge und etwa 100 Bomber verfügt. Mit welcher Vehemens diese Streitkräfte in den allerlegten Jahren entwickelt wurden, wird durch einen Vergleich schlagartig demonstriert : Seit dem Ausbruch des Konflikts um die Mandschurei wurde die Sowjet-Fernostarmee von vier Schüßendivisionen auf 14, und von zwei Kavalleriebrigaden auf drei erhöht. Man wird sich darüber klar, was dieſe 300 000 Mann im fernen Often Sowjetrußlands bedeuten, wenn man berücksichtigt, daß dieses Gebiet im ganzen nur über etwa 2 Mill. Einwohner verfügt, und dağ die japanischen Streitkräfte in der Mandschurei nur ein Drittel der japanischen Wehrmacht umfaſſen, die in ihrer Gesamtheit 250 000 Mann betragen. Auf zahlreiche Anfragen seitens des Kaiſerreichs wurde die Notwendigkeit der enormen

Die

5. Dezember 1936 Truppenbestände der UdSSR. von sowjetruſſiſcher Seite damit begründet, daß sie defensiven Zweden gegen einen japanischen Angriff" dienen sollten. Diese Begründung wird von seiten des Kaiserreiches als eine plumpe Propa = ganda = Parole bezeichnet und man versichert, daß Japan keinerlei Angriffsabfichten hege und kein Interesse gegenüber Sibirien habe; zum Beweise für seine friedfertige Haltung wird angeführt, daß die mandschurischen Grenzen von japaniſcher Seite absichtlich offengehalten würden, und daß die japaniſchen Streitkräfte lediglich für einen Defenſivkrieg ausreichten, wobei die Tatsache volle Berücksichtigung findet, daß die Qualität der japaniſchen Truppen bei weitem die der bolschewistischen übertreffe . Neben allen strategischen Erwägungen ist die japanische Lage vor allem durch die Tatsache gekennzeichnet, daß die Außenmongolei fast restlos bolfchewisiert ist; es sei hier noch daran erinnert, daß zwischen der Außeren Mongolei und der ÜdSSR. ein Militärbündnis besteht, welches sich eindeutig gegen Japan und die Mandschurei richtet, und daß seit dem Ausbruch des mandſchurischen Konflikts der in China herrschende Haß alle Maße übersteigt. Die Stärke dieses Gegens sages ist so groß, daß zahlreiche Chinesen jeden Blick für die Rote Gefahr verloren haben und sogar von einem gemeinſamen Kriege mit der UdSSR. gegen Japan träumen. Auch die scheinbar lethargische Haltung Amerikas und vor allem Englands gegenüber der sowjetischen Bedrohung Japans wird leicht verständlich, wenn man berücksichtigt, daß diese beiden Mächte im sowjetisch-japanischen Gegensatz naiverweise ein begrüßenswertes Gleichgewicht im Fernen Often Sch.-B. erbliden.

„ sthönere“

Maste

Moralische Bersetzung als Zarnung für die Vorbereitung bewaffneten Aufstandes und das wahre Gesicht des Bolschewismus NSK Ein großer Teil der Welt von heute scheint den Bolschewismus mit den gleichen Augen zu sehen wie das Deutschland von gestern. Auch bei uns hörte man die harmlossorglosen Stimmen, die eine bolschewistische Gefahr auch dann nicht wahrhaben wollten, als die kommunistischen Stimmen in Deutschland schon zu einem Chor von Millionen angeschwollen waren, ,,Bei uns fönnte ein bolschewistisches Regime niemals Fuß fassen. Das deutsche Volk eignet sich nicht dafür." So ähnlich lauteten gewöhnlich die Einwendungen, mit denen der deutsche Spießer seine passive Haltung in politischen Entscheidungsfragen bemäntelte. Man konnte ihn auf Rußland hinweisen, dann meinte er achselzuckend, das ruſſiſche Volk sei eben anders veranlagt, von einem unbegreiflichen Schicksal zum Leiden vorausbestimmt und ähnlichen Unfug mehr. Kein Volk eignet sich für den Bolschewis mus. Wo er zur Macht kommt,

überrennt er die Völker, nachdem er vorher planmäßig ihre Widerstandskräfte unterhöhlt hat. Für den Deutschen der Vergangenheit sah der Bolschewismus durchschnittlich nur so aus, wie er ihn aus flüchtigen Berichten von der ruſſischen Revolution und von seinem Auftreten in den Ostseestaaten her zu kennen vermeinte : bewaffneter Aufstand, Mord, Brand und Totschlag. Freilich ist das das wahre Gesicht des Bolschewismus, aber erst im fortgeschrit tenen Stadium.

Der bolschewistische Blutrausch hat ein lang andauerndes Vorspiel in einer umfangreichen und systematischen moralischen Zersehung, die zielbewußt das Rückenmark der Völker angreift, sie von innen heraus krank macht, bis sie endlich so schwach geworden sind, um der bewaffneten Gewalt wie überreifes Obst in den Schoß zu fallen. Dann erst bieten sich die grauenhaften Bilder, wie sie die Welt aus der sowjetischen Revolution in Rußland und gegen-

NSK Folge 284 wärtig aus dem Krieg in Spanien vor Augen hat. Dann erst fährt die zivilisierte Menschheit erschüttert auf, wenn sie Greueltaten vernimmt, hinter denen jede noch so realiſtiſche Darstellung weit zurückbleibt. Selbst die Photo = graphie gibt nur einen schwachen Widerschein der grauenhaften Tatsachen. In einer zurzeit in Berlin befindlichen, großen dokumentarischen Ausstellung der Antikomintern kann man Menschen sehen, die schon angesichts weniger Photos einen Schüttelfrost bekommen. Dabei bedeutet alles, was an Material über das Wüten des Bolschewismus auf der ganzen Erde, vorwiegend in Rußland und Spanien, geboten wird, nur einen minimalen Ausschnitt. Der eine oder der andere ſtellt ſich dabei auf den Standpunkt, daß solche Materialsammlungen in Deutschland unnütz seien, denn wir hätten ja den drohenden Bolschewismus in unserem Lande überwunden. Das haben wir, aber darum müſſen wir, wenn es geht, allen Volksgenossen immer wieder deutlich machen, wohin uns unser Weg geführt hätte , wenn nicht ein Mann mit seiner Bewegung furchtlos den Kampf aufgenommen und zu Ende geführt hätte. Wenn nicht männliche Härte, bedingungslose Hingabe, unbeirrbare Zielsicherheit über ein Jahrzehnt lang diesen Kampf geführt hätten. Solche Eigenschaften sind die einzigen Mittel, mit denen sich Völker gegen den Bolschewismus - gerade im ersten Stadium der Zersehung wehren können. Sie müssen aber die gleichen Fähigkeiten zum dauernden Bestand teil ihres völkischen Lebens machen, sie hüten, pflegen und ausbauen , um für alle Zeiten gegen neuerliche Versuche einer Bolschewisierung geschützt zu sein. Das ist der große Erfolg und das geschichtliche Verdienst des Nationalsozia= lismus in Deutschland, nicht nur die rote Sturmflut mit kühnem Einsatz aller Kräfte abgebogen, abgelenkt zu haben, sondern durch die Errichtung eines ehernen Schuhwalls nach innen und nach außen mit ihr fertig ge = worden zu sein. Das deutsche Volksheer läßt bewaffneten Gelüsten aller Art die Laune vergehen, sich an Deutschland zu vergreifen. Die innere Organiſation des Volkes unter der Führung der Partei vernichtet die Voraussehungen jeglicher bolschewistischen Zersetzung.

Es gab noch vor wenigen Jahren in Deutschland eine Unzahl von Sexualgelehrten, die in umfangreichen Büchern die moralischen Grundlagen des deutschen Volkes zu zerstören versuchten. Sie machten Propaganda für die unmöglichsten Perversitäten und fanden in manchen Kreisen Widerhall, weil sie an die Instinkte der Bequemlichkeit Weichlichkeit und der Leichtlebigkeit appellierten. In den Magazinen und Illustrierten, in den Romanen, Filmen, Theaterstücken, in Zeichnungen und Bildern wußten ſie allen jenen Regungen einen Anflug von Bedeutung und von Heldentum zu geben, die sich in Wirklichkeit als Kraftschwächung des einzelnen, damit auch des Volkes, auswirken mußten. Ein beliebtes Mittel war es, solche Bestrebungen in einen angeblich geſellſchaftlichen Rahmen einzubauen oder mit einer bunten Märchenwelt des bequemen Reichtums zu verbrämen, in die sich die hoffnungslosen Menschen aus dem Schmuß ihres Alltags flüchten sollten

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5. Dezember 1936 und flüchteten, anstatt den Rest ihrer Kräfte zusammenzunehmen und um eine bessere Zukunft zu kämpfen. Alles drehte sich um den Sexus : die Beine der Filmdiva, die Jugendnöte höherer Schüler und die daraus entstehenden Riesenprozeſſe, das höhere geistige Interesse" und die sogenannte Kunst. Die Emigranten belieben heute im Ausland ein großes Geſchrei zu erheben, im neuen Deutschland würde die Kunst in den Dienst der Propaganda gestellt. Niemals ist in Deutschland der Begriff Kunst so zu einem politisch-propagandistischen Handwerkszeug gemacht worden, wie von den Salonvertretern des Bolschewismus. Nur, daß es sich dabei selten um eine offene Sowjetpropaganda unter An= lehnung an aktuelle politische Probleme handelte, als vielmehr um eine aktive Vorbereitung des bolschewistischen Aufstandes , der erst erfolgen konnte, wenn durch zersehende Kleinarbeit die Urteilsfähigkeit des Volkes bis zur Widerstandslosigkeit gelähmt worden war. Man verstand es vorzüglich, das Volk ner = vös zu machen und in konstruierte seelische Nöte zu stürzen. Dadurch mußte es unsicher werden, dadurch wurde es ein um so leichteres Opfer des roten Ansturmes. Als Volk freilich hätte es sich dadurch nicht um ein Deut beſſer für einen bolschewistischen Staat geeignet als im umgekehrten Falle. Dieser umgekehrte Fall ist eingetreten. In letter Minute, aber dafür mit einem Krafteinsatz von ungeheurem Ausmaß.

Der Nationalsozialismus hat den Schmutz der vorbereitenden bolschewistischen Zersetzung hinweggefegt und dem deutschen. Volke dafür Güter geschenkt, die seine Nerven stärken , anstatt sie zu vernichten, die seine Kräfte fördern , anstatt sie zu lähmen, die seinen Willen aufrichten , anstatt ihn zu zerfasern . Damit hat die Partei es vor dem Eintreten der zweiten bol sche wiſt is chen Phase gehütet, deren Stunde in Spanien gekommen schien, und deren Stunde in manchem anderen Lande Europas bedrohlich näherrückt. Wer die Bilder gesehen hat, auf denen die photographische Linse das Schicksal unglücklicher spanischer Familien festgehalten hat, muß sich dieses Glückes immer wieder bewußt werden und muß erkennen, welch ungeheurer Dienst an der Menschheit die Tatsache des nationalsozialistischen Deutschlands heute schon ist. Kinder, deren Schädel an der Zimmerwand zerschmettert sind, geschändete Mädchen im Alter von neun und zehn Jahren, gemordete Frauen, geschlachtete und verbrannte Männer zu Hunderten, Tausenden und Zehntausenden, das ist die wahrhafte Frage des Weltteufels Bolschewismus. Wir Deutsche können allen Völkern der Erde nur die Einsicht wünschen, daß sie diese Frage unter der schöneren, verführe rischen Maske erkennen , von der hier die Rede war. Wer noch die Kraft findet, sie ihm vom Gesicht zu reißen, darf hoffen, den Kampf zu gewinnen. Sonst fällt sie von selber, sobald die Stunde kommt und offenbart in einem Chaos von Blut, Elend , Tod und Verderben das höhnische Grinsen des bittersten Feindes der Menschheit : des ewigen Juden. E. G. D.

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Große Pflicht in kleinen

Bildern

Die erste Wanderausstellung des Reichsarbeitsdienstes - Leiſtung und Wille offenbar für jedermann - Das Werk des unbekannten Arbeitsmannes NSK Kürzlich wurde in Frankfurt (Oder) vom Führer des Arbeitsgaues VIII, Ditmart, Generalarbeitsführer Eisenbeck, die erste Wanderausstellung des Reichsarbeitsdienst es eröffnet. Die Bezeich uung ,,Wanderausstellung“ ſagt ſchon, daß es sich hier um eine Dauereinrichtung handelt, die von Ort zu Ort innerhalb des Arbeitsgaues wandert und der Bevölke rung eindringlich zeigt, welche Aufgaben für die Ge meinschaft des Bolles und jeine Zukunft dem ArbeitsDienst innerhalb des Heimatgebietes gestellt sind. Natürlich liest jeder deutsche Volksgenosse in den Zeitungen davon, welche Aufgabe die in seinem engeren Wohnbereich liegende Arbeitsdienstgruppe zu lösen hat, wo diese oder jene Abteilung eingesezt ist, die er mit geschultertem Spaten, singend an seinem Wohnhause vorbeimarschieren sieht. Und jeder ist stolz auf diese Arbeitsmänner, jeder sieht sie gern in den Straßen, winkte ihnen zu und freut sich besonders, wenn einmal ein Plazkonzert oder ein Kameradschaftsabend veranstaltet wird . Aber so eng und freundſchaftlich die Verbindung der Bevölkerung mit dem Arbeitsdienſt auch von jeher war, ein genaues Bild von seinem Schaf= fen kann man sich doch nicht so leicht machen, und man ist sich deshalb auch nicht so recht darüber im klaren, wo denn eigentlich und wie der Ertrag des Bodens in der engeren Heimat erhöht werden konnte. Da hat nun die Wanderausstellung mit unermüdlichem Fleiß unter Mitwirkung aller Abteilungen aufschlußreiches Material zusammengetragen. Es wurden in der Freizeit Modelle angefertigt über die einzelnen Maßnahmen, Karten gezeichnet, Lager nachgebildet, und so allmählich entstand im Modell das Wirkungs = feld des ganzen Arbeitsgaues Ditmark. Generalarbeitsführer Eisenbed hat die Ausstellung sehr sinnvoll nach drei verschiedenen Gesichtspunkten einteilen lassen, Arbeit am Menschen, Arbeit am Boden, Arbeit an der Seele. „Arbeit am Menschen" zeigt zunächst das Leben im Arbeitsdienst, wie es ist, hart, unbeugsam, diszipliniert. Da hat ein Arbeitsdienstführer den Tageslauf im Arbeitsdienst dargestellt, in einfachste Form alles das gekleidet, was der junge Mensch jeden Tag erlebt, angefangen vom Weden, dem Frühsport, der Flaggenhissung bis zum Zapfenstreich. Aufschlußreich und erfreulich sind Er = folgszahlen aus der Sportloje. Es erwarben ein Sportabzeichen , entweder das der SA., das Reichssportabzeichen oder auch den Schein der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft im Jahre 1933 von 10 700 Mann, der Gesamtstärke des Arbeitsgaues VIII , nur 4,2 v . , während im Jahre 1936 von 8950 Mann bereits 49,3 v . sich dieses Abzeichen im Arbeitsdienst erwarben. Diese großen Erfolge in der körperlichen Ertüchtigung sind der planmäßigen Erziehungsarbeit zuzuschreiben, in der nicht zuletzt das Vorbild des Tüchtigsten mitspricht. Wer von den jungen Menschen möchte auch der Schlappste in der Abteilung sein, wer möchte weit hinter den Leiſtungen der Kameraden zurückſtehen? Unterschiede und Abweichungen, die sogar

nicht unerheblich sein können, wird es natürlich immer geben, aber auch der törperlich Schwächste, der so gerade eben bei der Tauglichkeitsprüfung durchgerutscht ist, erholt sich, das erkennen wir hier, sehr schnell im ArbeitsDienst. Da ist nicht allein maßgebend die Tätigkeit in der frischen Luft, die gute und gesunde Ernährung, sondern auch der Wille , mitzutun . Man hat durch laufende Untersuchungen der Lunge an einem Trocken-Spirometer, der auch in der Sportkoje ausgestellt ist, Die Erfahrung gemacht, daß sich auch der schwächste Arbeitsmann schon nach wenigen Wochen Arbeitsdienstzeit er : holt , daß er tiefer und kräftiger atmet, der ganze Körper demnach besser durchblutet und sich kräftiger entwickelt. Der Teil ,,Arbeit am Boden" zeigt viele Modelle von Maßnahmen der einzelnen Abteilungen. Besonders aufschlußreich ist ein Dioram über Aufforstungsarbeiten in der Ostmark und über Wegebau im Spreewald, fernerhin sind die Modelle von Flußregu = lierungen in den Kreisen Guben, Croſſen und Sorau und der Neißeregulierung bei Forst so anschaulich, daß jeder versteht, welche Vorteile erwachsen, wenn diese Maßnahmen beendet find. So mancher glaubt, seine engere Heimat doch recht genau zu kennen, ſtellt aber erstaunt fest, daß er nicht gewußt hat, wie erheblich sich gerade der Bodenertrag seines Heimatlandes durch die Tätigkeit des Arbeitsdienstes noch steigern läßt. Es ist gewiß von nicht geringer Bedeutung, wenn jeder Volksgenosse auch in dieser Beziehung seine engere Heimat kennt und ihre Erzeugnisse schäßen lernt. Ebenso wertvoll ist es, wenn jeder Volksgenosse darüber unterrichtet ist, wie oft der Arbeitsdienst bei drohenden Kata = strophen eingesezt werden mußte, um wertvolles Volksvermögen zu retten. Rund 136 000 Stunden wurden bisher vom Arbeitsgau VIII für den Katastrophenschutz aufgewendet. Davon entfielen auf Waldbrände 57 600 Stunden, auf Moor- und Wiesenbrände 21 000 Stunden, auf Haus- und Scheunenbrände 28 500 Stunden, auf Fabrik bzw. Industriebrände 11 600 Stunden und sonstige Katastrophen 17 200 Stunden. Mehr noch als diese Zahlen sagen zahlreiche Dankschreiben, darunter auch die der Reichspoſtdirektion und der Reichsbahndirektion Ost. Das ganz besondere Intereſſe eines jeden Ausstellungsbesuchers wird die dritte Abteilung, "" Arbeit an der Seele“ , finden. Dort sind Freizeitarbeiten der Arbeitsmänner ausgestellt, Spielzeuge und anderes mehr, die schon so manches Kinderherz zu Weihnachten erfreut haben. Gerade jezt beginnt wieder in allen Abteilungen des Arbeitsdienstes ebenso eifriges ein wie geheimnisvolles Schaffen. Da stehen Eisenbahnen aus Holz, Sol= daten, Nußknacker, viele Tiere, Puppenstuben, Burgen. Aber damit ist die handwerkliche Volkstumsarbeit des Arbeitsdienstes in der



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5. Dezember 1936 Es könnte noch unendlich vieles hier angeführt werden, anscheinende Kleinigkeiten, aber sprechend für die innere Bedeutung dieſes Arbeitsdienstausstellungen Schaffens. Bei kommt es gerade das sei allgemein gesagt darauf an, daß man auf diese Kleinigkeiten achtet. Der unbekannte Arbeitsmann, der irgendwo in einem Lager in der weiten, stillen Landſchaft mit viel Liebe an dieſem oder jenem Stück bastelte, will nicht seine Leiſtung herausstellen. Das ist nicht seine Art und auch nicht der Sinn der Ausstellung. Nein, die ausgestellten Gegenstände, gleichgültig, ob es das Modell einer Maßnahme ist oder ob es sich um einen aus altem Messingblech getriebenen Aschenbecher handelt, alles das spricht von einem Erleb = nis aus Arbeitsdienst , jeder Gegenstand hat seine Entstehungsgeschichte, ist Inhalt eines Empfindens, dem man nicht durch Worte Ausdruck geben kann.

Freizeit nicht erschöpft. Könner der Abteilung Mejerit schufen eine getreue Nachbildung der 300 Jahre alten Holzkirche zu Rokitten, alte Laubenhäuser in Lauske bei Schwerin a. d. Warthe mit der Dorfstraße im Maßstab 1:50. Auch andere wertvolle Nachbildungen zeugen davon, daß man sich in den Abteilungen des Arbeitsgaues VIII eifrig mit der Heimatfunde beschäftigt.

Sehr interessant ist auch die handwerk : liche Laienarbeit. Zum Teil liegen in der Ausstellung noch Arbeiten aus der Anfangs= zeit des Freiwilligen Arbeitsdienstes. Da ist die Figur eines Arbeitsmannes in der Tracht des Jahres 1932, die ein Arbeitsmann mit dem Taschenmesser aus Holz geschnigt hat. Treibarbeiten liegen dort, Aschenbecher, Schalen verschiedener Form. Als Material dienten Dedel alter Marmeladeneimer und verschiedene gefundene Blechstücke. Ein Arbeitsmann, der von Beruf Kunstschmied ist, fand einen ausgedienten Wagenreifen und fertigte davon einen wundervollen Kronleuchter an. Ein anderer, von Beruf Grobschmied, wollte in seiner Abteilung eine kleine Musikkapelle zusammenstellen. Es ging, es war an Instrumenten in kurzer Zeit fast alles vertreten, nur die Geige fehlte. Kurz entschlossen organisierte“ er sich einige gut erhaltene Margarinekisten und baute eben eine Geige. Es würde wohl nur Kennern auffallen, daß diese Geige mindestens ungewöhnlichen Ursprungs ist, so gut ist ihr Aussehen und ihr Klang.

In solcher Ausstellung lebt die Idee „ Arbeitsdienst", deren Träger jeder einzelne Arbeitsmann ist. Die Liebe und Treue zu dieser Idee ist hineingearbeitet in jedes einzelne Stück, mag es noch so klein, bescheiden, vielleicht auch unbedeutend erscheinen. Aber wer die Gedanken des schlichten, unbekannten Arbeitsmannes an diesen Stücken erkennt, der lernt neben den großen auch die kleinen, schlichten Arbeiten des Feierabends achten und erkennt vor allen Dingen darin das große Erziehungswerk des Arbeitsdienstes. Br.

Sudetendeutsche

Verlustbilanz einer deutschen Volksgruppe

NSK Wenn man bis noch vor wenigen Jahren in binnendeutschen Kreiſen von „ Sudeten= beutschen" sprach, jo wußten mit diesem Worte nur wenige eine konkrete Vorstellung zu verbinden. So sehr wirkte im Denken des überwiegenden Teiles unserer binnendeutschen Volksgenossen die noch aus der Vorkriegszeit stammende Interesselosigkeit gegenüber Fragen des Gesamtvolkstums, als Folge des staatsbezogenen Denkens nach, daß es zu ihrer Überwindung erst einer jahrelangen, aufopferungsvollen und unermüdlichen Aufklärungsarbeit bedurfte. Nicht unwesentlich trug dazu der wachsende Druck bei , der ſeit dem Ausgang des Weltkrieges auf allen Teilen des Gesamtvolkes, vor allem aber auf den einzelnen Grenzlandschaften lastete und der das Bewußtsein gesamte deutscher Verbundenheit entscheidend förderte und vertiefte. Nicht zuleht aber war es der siegreiche Durchbruch der nationalsozialistischen Idee, die mit der Verkündung eines neuen Volksbegriffes und mit der Ausrichtung alles Politischen auf die Ebene Volk" ungleich stärker als irgendein anderer politischer oder weltanschaulicher Faktor zur Förderung des Berständnisses für Fragen des Gesamtvolkstums und damit auch des Grenz- und AuslandDeutschtums beitrug.

Anklage

„200000 Sudetendeutsche zuviel“ Wenn auch auf diese Weise vieles von jenen alten und falschen Denkgewohnheiten verschwunden ist, so bleibt es weiterhin die Aufgabe einer alle Schichten unserer Bevölkerung erfassenden Erziehungsarbeit, allmählich unser ganzes Volk für den Dienst am gesamtdeutschen Ge= danken zu gewinnen. Eine der wichtigsten Voraussetzungen dafür bildet die Erkenntnis , daß unser nationales Schicksal an unseren Grenzen seine Brennpunkte hat. Erst von einer richtigen Beurteilung der gesamtvölkischen Bedeutung der Grenze hängt alle weitere Anteilnahme und vor allem auch unsere Einſaßbereit= schaft für den schweren Kampf ab, der sich seit geraumer Zeit, zum Teile schon seit Jahrhunderten, in bald latenterer, bald offenerer Form vor unseren Augen abspielt. Wie für kaum ein anderes Volk in Europa und darüber hinaus ist gerade für uns Deutſche „Grenze“ kein Besitz, sondern ein Schicksal, ist „ Grenze" nicht irgendeine Linie, wie sie uns von kartographischen Darstellungen geläufig sein mag, sondern ein Landgürtel von stärkerer oder geringerer Breite, um dessen Besitz zumeist ununterbrochen gerungen wurde. In seinem soeben erſchienenen Buche ,,200 000 Sudetendeutsche zuviel !" (Deutscher Volksverlag München) , dessen Titel auf den Ausspruch eines

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REK Folge 284 führenden tschechischen Politikers zurüdgeht, unternimmt Kurt Vorbach den Versuch, an einem Teilabschnitt unserer östlichen Voltse grenze, dem Sudetenraum, das bisherige Ergebnis des Ringens zwischen Tschechen und Sudetendeutschen festzustellen. Schon der Titel des umfangreichen, durch ein großes Zahlenund Bildmaterial ausgestatteten Buches, der an einen bekannten Ausruf Clémenceaus : ,,Zwanzig Millionen Deutſche zuviel !“ erinnert, weist deutlich auf die Tendenz hin , die der tschechischen Innenpolitik seit dem Ausgang des Weltkrieges bis zum heutigen Tage innewohnt. Es ist eine traurige Bilanz, die hier an unserem Auge vorüberzieht --- die Verlust bilanz einer deutschen Volks gruppe, die nach achtzehnjähriger zwangs weiser Zugehörigkeit zu einem ihr innerlich wie national fremden Staatsgebilde und nach einem ebenso langen, harten Selbstbehauptungskampfe vor der völligen Vernichtung ihres nationalen Besitzstandes steht. Unterzieht man sich einmal der Mühe, die Verluste des Sudetendeutschtums auf den verschiedensten Gebieten seines natio=

Stimme des Auslands

Für Freundschaft mit Deutschland Lord Beaverbrook in USA. NSK Nach Meldung der New Yorker Staatszeitung“, Neuyork, Nr. 280, traf der Besizer des Daily Expreß", Sunday Expreß" und Evening Standard“ und bekannte englische Verleger Lord Beaverbrook mit der Bremen" in U.S.A. ein. Einem Vertreter der „ New Yorker Staatszeitung" gegenüber erklärte er in bezug auf Deutschland: Sie wissen, daß ich immer für splendid isolation gewesen bin soweit England in Frage steht, aber in den lezten Jahren ist in England ein ungeheurer Üm= schwung für eine Freundschaft mit Deutschland festzustellen gewesen." Auch über den Völkerbund äußerte sich Lord Beaverbrook und erflärte, daß er nach seiner Meinung eine An = gelegenheit der Vergangenheit sei. ,,Ob zum Guten oder zum Schlechten, mit dem Völkerbund ist es aus“, fuhr er fort. „ Ich denke, es ist besser so." Im Land der „ Tyrannei “ Gewalt gesucht, Gerechtigkeit gefunden Künder der Wahrheit NSK Nach Meldung der " Deutschen Zeitung für Kanada", Winnipeg, gab der Geistliche Dr. Frant Hoffman nach seiner Rückkehr von Europa begeisterte Erklärungen über das neue Deutschland ab. Er äußerte ua., er sei nach Deutschland gefahren, um die graujame Tyrannei “ Hitlers zu sehen, und er habe sie nicht entdecken können. Deutschland sei das glüdlichste und aufblühendste Land auf dem europäischen Kontinent. Er habe viele jüdische Geschäfte be= sucht und mit vielen Juden gesprochen, keiner jei in irgendeiner Weise belästigt worden. Die Welt werde bald erkennen , wieviel sie Hitler verdanke. Er hat in

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nalen Lebens festzustellen, und vergleicht man einmal das, was heute noch als „Besigſtand“ bezeichnet werden kann, mit dem, was die deutschen Gebiete der Sudetenländer vor der Gründung des tschechoslowakischen Staates an wirklichem Besitzſtand aufzuweisen hatten, so ermißt man erst die ganze Schwere und Härte des völkischen Leidens dieser dreieinhalb Millionen unschuldigen Opfer der Unfriedensverträge. Eine Grenznot von größtem Ausmaße entrollt sich hier vor unseren Blicken, der nur oberfläche lichen Beobachtern als ein „ Juristischer Streit um die Erfüllung gewisser Minderheitenschußbestimmungen der Friedensverträge“ erscheinen mag. Hier geht es mehr als um juristische Fragen, denn hier steht das Schicksal und das Leben von Millionen von Menschen auf dem Spiel, die um ihrer Zugehörigkeit zu unserem Volkstum willen den schwersten Verfolgungen und Demütigungen ausgesetzt sind . So wird dieses Buch zu einer vernichtenden Anklage gegen alle für dieſes Schicksal Verantwortlichen. A. H.

Deutschland nur mit größter Freundschaft von England sprechen hören. Er habe auf seiner Reise durch Deutschland auch überall mit einfachen Leuten und Geistlichen gesprochen. Ein protestantischer Pastor habe betont : „ Wir liegen nicht in Ketten, sondern haben das Wort Gottes nie zuvor mit größerer Freiheit predigen können.“ Der kanadische Geistliche erklärte dann noch abschließend, daß Krieg das Lezte sei, was das deutsche Volk wünsche. Ein deutlicher Vergleich Englischer Protest gegen Judentarnung NSK Das in London erscheinende Blatt Action“ veröffentlicht die Zuſchrift eines Engländers, der sich gegen die Methoden jüdischer Einwanderer in England wendet, die bereits kurze Zeit nach ihrem Aufenthalt ihren jüdiſchen Namen ablegen und einen gut englisch klingenden Namen annehmen, um auf diese Weise rascher zu Reichtum zu kommen. Der Engländer führt folgenden Fall an : „Ich fenne einige russische Juden, die in England einwanderten. Die Familie hatte einen ruſſischen Namen, aber sie änderte ihn rasch in den Namen Hamilton um. Das Familienoberhaupt handelte mit Juwelen. Die Söhne, die jezt Engländer sind, üben den Beruf als Rechtsanwalt und Optiker aus. Ein anderer Gentleman dieser Raſſe war ein Haufierer, der mit Bildern und Bilderrahmen handelte. Auch er wechselte seinen Namen und, ohne daß er irgendeine Erfahrung in der Zahnbehandlung hätte, übt er jetzt den Beruf eines Dentisten aus. Der Verfasser dieser Zuſchrift scheint ein englischer Geistlicher zu sein, da er abschließend noch bemerkt: „ In einer früheren Pfarre, wo ich tätig war, bezeichnete eine Frau die Juden als Ratten der Menschheit. Dies ist eine sehr passende Bezeichnung für fie. Es ist zu verstehen, warum Pharao, der König von Ägypten, ihre Austreibung aus dem Lande wünschte, und der Grund , warum er ihnen nachjagte, war, so scheint es mir, die den Ägyptern gestohlenen Juwelen wieder zu erlangen.

Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweignieberlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

T. I

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NSK-Nachrichten

HJ.-Dienst der Unterprimaner Befreiung auf Antrag Eine Verfügung Schirachs NSK Berlin, 5. Dezember.

Der Jugendführer des Deutschen Reichs, Baldur von Schirach, hat die nachstehende Verfügung erlassen: "Der Reichserziehungsminister hat die zwölfjährige Schulzeit für Jungen durchgeführt und durch Erlaß vom 30. November 1936 angeordnet, daß die jeßigen Schüler der Unterprima der höheren Schulen für Jungen bereits am Schluß dieses Schuljahres (Ostern 1937) die Reifeprüfung ablegen. Um eine Überlastung der Unterprimaner durch die verstärkten Anforderungen der Schule und dem gleichzeitigen HI.-Dienst zu verhindern, verfüge ich, daß alle Angehörigen der H3., die durch diesen Erlaß betroffen werden, auf eigenen Antrag vom HI. - Dienst be freit werden können.“ Interne Durchführungsbestimmungen zu der Verfügung erläßt der Stabsführer des Jugendführers des Deutschen Reiches an die HI .-Einheiten.

Kulturschöpfung des SA .-Geistes Reichssendung der SA. zur Winterfonnenwende NSK Berlin, 5. Dezember. Die Abteilung Weltanschauung und Kultur bei der Obersten SA.-Führung führt am 21. Dezember 1936, 21 Uhr, in Gemeinschaft mit dem Kulturkreis der SA. eine Winterson n = wendfeier im Rundfunk durch. Der Staatspreisträger für nationale Dichtung. SA.-Standartenführer Gerhard Sch umann , ist der Dichter dieser Sendung, die unter Mitwirkung des Musikzuges und einem Chor der Wachstandarte ..Heldherrnhalle“ auf alle deutschen Sender übertragen wird . Die musikalische Bearbeitung wurde dem Musikreferenten der Obersten SA.-Führung. SA.Truppführer Lauer , übertragen. Mit dieser Großveranstaltung tritt der Kulturkreis der SA., den der Stabschef am 7. März 1936 berufen hat, erneut mit einer Kulturschöpfung des SA.- Geistes in die Öffentlichkeit. Es sei betont, daß sich diese Sendung nicht etwa nur an die SA.. sondern an die gesamte Volksgemeinschaft richtet.

Erholung der Werkscharmänner Großzügiger Ausbau der WerkscharferienErfahrungen aus den erſten lager. Lagern. NSK Berlin, 5. Dezember. In diesem Jahr ist das Amt Werkscharen innerhalb der NS.- Gemeinschaft Kraft gegangen, durch Freude erstmalig daran Reichswerkscharferien lager zu er= richten. Aus der Front heraus, aus den Kreiſen der Werkscharmänner wurde die Anregung, Werkscharferienlager aufzustellen, an das Amt

Werkscharen gerichtet. Diese Anregung wurde auch sofort aufgegriffen. Bevor dieses Werk aber in vollem Umfange in Angriff genommen werden konnte, mußten Erfahrungen gesammelt werden . Es galt, die zweckmäßigste Einrichtung und Ausgestaltung solcher Lager zu ermitteln und die Voraussetzungen zu finden, die notwendig sind, um die den Lagern gesteckten Ziele zu erreichen. Es wurde vorerst ein Lager an der Nordsee und ein Lager im Eulengebirge eröffnet. Die Lager dieses Jahres haben Zeugnis da von abgelegt, daß die Idee gut ist, und so wird jezt damit begonnen, den Gedanken „ Werkscharferienlager" für das nächste Jahr weitest = gehend auszubauen. Die Errichtung der Werkscharferienlager wird allen Angehörigen der einzelnen Werkscharen Gelegenheit geben, ihren Urlaub unter Aufwand von verhältnismäßig geringen Kosten in einer landschaftlich besonders bevorzugten Gegend Deutschlands zu verleben. Darüber hinaus wollen wir den Angehörigen der Werkscharen Stätten geben, wo sie ihren Urlaub in Gemeinschaft mit Werkscharmännern der verschiedensten Betriebe und Landesteile verbringen können. Dieser Urlaub soll ihnen neben der Erholung das Erlebnis der Gemeinschaft ermitteln, die nicht nur für die Zeit des Lagerlebens bemessen ist , sondern die ihnen Kraft und Rückhalt geben soll zur Erfüllung ihrer besonderen Aufgaben in ihrer eigenen Betriebsgemeinschaft. Die Werkscharmänner verleben in dieſen Lagern ungezwungen und in vollkommener Freiheit ihren Urlaub. Eine große Anzahl Sportgeräte, Spiele, Liegestühle, Musikinstrumente usw. find vorhanden. Es sei hier ganz besonders darauf hingewiesen, daß es sich bei den Unterkunftsräumen nicht um Baracken, Zelte oder Massenquartiere handelt, sondern hier sind Häuser und Räume geschaffen worden, wie sie nicht besser für ein Ferienlager denkbar sind. Rund 100 Urlauber finden in jedem Lager Unterkunft. Der Aufenthalt im Lager ist durchschnittlich auf sechs Tage festgesezt. Es bleibt jedoch jedem einzelnen Urlauber überlassen, auch längere Zeit im Lager zu bleiben. Die Lagerordnung ist vollkommen auf dem Gesetz der Gemeinschaft aufgebaut. Gerade hinsichtlich der Festigung der Gemeinschaft zwischen Betriebsführer und Gefolgschaft ist ein Besuch der Lager durch die Betriebsführer besonders willkommen.

Eine mehrtägige Teilnahme an der Lagerge meinschaft hat das Amt Werkscharen davon überzeugt, daß solche Einrichtungen einem wirk lichen Bedürfnis entsprechen. Ieder, der von diesem Heim scheidet, denkt mit dankbarer Freude an die dort verlebten Stunden zurück.

Drud: M. Müller & Sohn K.G.. Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerstraße 88.

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Nationalsozialiſtiſche Brief und Drahtanschrift der Schriftleitung: Berlin SM68, Zimmerstr. 90, III. Fernruf: A 1 Jäger 0022 Berlag : Franz Eher Nachf., G. m. b. H., Zentralverlag der RSDAB., München - Berlin Bersand : Eher • Verlag , Berlin_SW 68, Zimmerstraße 88. - Alle Zahlungen find nach Berlin (Boftschecktonts Berlin 4454) zu richten

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Partei - Korreſponden

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß ; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef Der NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Hauptschriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der N6DUS

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NSK Folge 285

7. Dezember 1936

Vor Beginn des Mordprozesses David Frankfurter :

Die Heße

auf dem Höhepunkt

Kommunisten fordern den Freispruch des Mörders - Freche Einschüchterungs. versuche der Schweizer Linkspreſſe NSK Nachdem in den lezten Tagen und Wochen von der Schweizer Linkspreſſe, insbesondere vom „Volksrecht“ in Zürich, eine wüſte Heze gegen die deutschen Prozeßbeteiligten, insbesondere gegen Profeſſor Grimm, Eſſen, durchgeführt worden ist, gehen jezt die Hintermänner Frankfurters dazu über, auf das Strafmaß ſelbſt Einfluß zu nehmen. Obwohl das ärztliche Guts achten die Zurechnungsfähigkeit des Mörders bejaht hatte, ſo ſpricht die jüdiſch-margiſtiſche Bresse bereits heute von einer „ Verminderung der zurechnungsfähigkeit im Moment der Handlung". Ebenso wird verſucht, Guftloff als Brovokateur hinzustellen. Mit diesen Fälschungen nimmt die Schweizer Linkspreſſe eine Haltung ein, die sich von der Mordheße vor der Tat in keiner Weise unterſcheidet und ihren Höhepunkt nun in der Forderung des Freispruches des jüdischen Meuchelmörders findet. Als Beispiel für die Tonart, mit der die Hintermänner Frankfurters versuchen, das Gericht einzuschüchtern und die Öffentlichkeit irrezufüh ren, mag ein Aufsatz der Basler „Freiheit“ vom 5. Dezember 1936 Nr. 85 dienen. Obwohl von den Verwandten Frankfurters selbst fest= gestellt worden ist, daß sie auch nicht die geringste Belästigung in Deutschland erlitten haben, und obwohl der Mörder selbst nicht behauptete, in irgendeiner Form ange= griffen oder mißhandelt zu sein, schreibt dieſes saubere Blatt: „Als Jude mußte Frankfurter aus seiner Heimat emigrieren. Er hat ſelbſt die grauenhafte Verfolgung des Judentums im neuen Deutschland erlebt. Seine Angehörigen find heute noch dieſen Verfolgungen ausgefeßt. Aus der Heimat vertrieben, verfolgt von rohen SA.-Männern, bespuckt und der öffentlichen Verachtung preisgegeben, wurde er in einen seelischen Zustand hineingetrieben, der ihn schließlich dazu veranlaßt hat, zum Revolver zu greifen.“

Das gleiche Blatt bezeichnet die nationalsozialistischen Führer als die eigentlichen Schuldigen des Prozeſſes und fordert, daß diese an Stelle des Mörders auf der Anklagebank Play nehmen möchten. Die Zeitung behauptet weiterhin, daß der Öffentliche Ankläger 18 Jahre Zuchthaus beantragen werde und verbindet mit diesem völlig ungewöhnlichen Eingehen auf eine noch ausstehende Maßnahme der öffentlichen Gewalt eine wüste Polemik gegen den Staatsanwalt. Dabei versteigt sich die „Freiheit“ zu folgender Behauptung : „Würde man im Lande eine Volksbefragung durchführen, wir sind sicher, daß das Urteil für David Frankfurter nicht 18 Jahre und nicht 15 Jahre Zuchthaus, ſondern Fr e i[pruch lauten würde." Wir überlassen es der Schweiz, diese unerhörte Beschimpfung des Schweizer Volkes entsprechend zurückzuweisen, dem zugemutet wird, geschlossen für einen Mörder einzutreten. Wir stellen aber fest, daß nach den Bedrohunvon Professor Grimm, den Störungsankündigungen der Verhandlung im Züricher ,,Volksrecht“ und den Beschimpfungen des Amtsklägers in der Basler „Freiheit" in der Tonart der Schweizer Linkspreſſe ein Höhepunkt erreicht worden ist, der der Schweizer Öffentlichkeit Anlaß zu energischen Zurückweisungen geben sollte, wenn man die deutsche Seite nicht provozieren will. Für uns ist es nicht verwunderlich, wenn die gleiche jüdiſch-margiſtiſche Preſſe, die durch ihre verlogene und verantwortungslose Heße eine blutige Mitschuld an der Mordtat auf sich ge= laden hat, heute versucht, das Urteil, welches auch sie moralisch treffen wird, von vornherein anzugreifen und den Mörder der gerechten Strafe zu entziehen. Damals wie heute richtet diese Methode sich in den Augen der an= ständigen Weltöffentlichkeit von selber.

NSK Folge 285

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7. Dezember 1936

· Arbeitsdienſt bei

den andern

Eigenart und Aufgabenſtellung bei den anderen Völkern – Meift rein wirtſchaftliche Ziele - Bemerkenswerte Entwicklung des Arbeitsdienstgedankens NSK Der Reichsarbeitsdienst des Dritten Reiches ist jetzt im deutschen Volk so sest verankert, daß wir ihn uns aus dem Leben unseres Volkes nicht mehr fortdenken können. Das, was er bereits geleistet hat, hat ihm im Herzen unseres ganzen Volkes Achtung und Liebe erobert, und jeder weiß, daß diese Organisation des neuen Staates den Ehrennahmen „ S ch ule der Nation ", den ihr der Führer verlieh, zu Recht führt. Arbeit am Boden und Arbeit am Menschen sind die beiden großen Aufgaben, die dem Reichsarbeitsdienst obliegen ; die eine genau so wichtig wie die andere, wenn auch, vom staatspolitischen Gesichtspunkt aus betrachtet, sicherlich der Arbeit am Menschen, der erzieherischen Aufgabe, eine ganz besondere Bedeutung zukommt. Eine Welle von Haß, Lüge und Verleumdung ergoß sich noch vor wenigen Jahren über den Reichsarbeitsdienst bzw. seinen Vorgänger, den Nationalsozialistischen Arbeitsdienst, der auf dem Grundsag der Freiwilligkeit beruhte. Die wildesten Parolen fand man in der Auslandspreſſe, wohl am beliebtesten war die Wendung, Daß der Arbeitsdienst nichts anderes als eine getarnte militärische Organisation darstelle. Und wenn man bedenkt, daß noch vor wenigen Jahren Frankreich auf der Genser Abrüstungskonferenz den Antrag stellte, Deutschland den Arbeitsdienst zu verbieten, ſo kennzeichnet dieſe Tatsache wohl zur Genüge das Tempo der Entwicklung. Mehr und mehr hat der Reichsarbeitsdienst jezt im Ausland stärkste Beachtung gefunden. Weit über tausend Angehörige der verschiedensten Staaten, darunter zahlreiche führende Persönlichkeiten, haben den Lagern und den Baustellen einen Besuch abgestattet und sich durch zwanglose Unterhaltung mit den Arbeitsmännern davon überzeugen fönnen, daß diese Organisation wirklich Aufgaben verfolgt, die einen hohen erzieherischen und auch vollswirtschaftlichen Wert besigen und keinerlei irgendwie gearteten militärischen oder gar aggressiven Charakter tragen. Es ist bekannt, daß gerade in den lezten Jahren der Gedanke des Arbeitsdienstes auch in zahlreichen andern Ländern mehr und mehr sich durchgesetzt und zum Teil chon feste Form angenommen hat. Wir wollen nun nicht behaupten, daß der Arbeitsdienst in den andern Ländern lediglich eine Nachbildung unseres Reichsarbeitsdienstes darstellt, denn dazu find naturgemäß in jedem einzelnen Land die Grundbedingungen zu verschiedenartig, aber feststeht, daß vieles, was unserem Reichsarbeitsvon dienst sein Gepräge gegeben hat, andern Ländern aufgegriffen worden ist. Bevor wir uns mit der Organiſation und dem Aufbau des Arbeitsdienstes in den andern Ländern beschäftigen wollen, müssen wir furz auf einen grundlegenden Unterschied hinweisen. Deutschlands Reichsarbeits-

dienst entspringt nationalsozialistischem Ideenund Gedankengut und ist ohne ihn nicht denk bar ; er hat vor allem, wie bereits oben erwähnt, eine außerordentlich wichtige erzieherische und staatspolitische Aufgabe, während in andern Ländern, von einigen Ausnahmen abgesehen, bislang fast ausschließlich wirtſchaftliche Gründe maßgebend sind, die darauf abzielen, wenigstens einen Teil der jugendlichen Arbeitslosen vorübergehend einer Beschäftigung zuzuführen. Wenn wir unseren Streifzug durch den Arbeitsdienst anderer Völker beginnen, so müſſen wir zunächst eines kleineren Staates, nämlich Bulgariens , gedenken, das in den Nachkriegsjahren trok des Protestes der Entente einen Arbeitsdienst aufbaute, der vor allem das Ziel hatte, wirtschaftlicher Nöte Herr zu werden. Nach und nach hat aber auch die erzieherische Aufgabe mehr und mehr an Be deutung gewonnen. Zwischen dem Arbeitsdienst Bulgariens und dem deutschen Reichsarbeitsdienst bestehen sehr freundschaftliche Beziehungen , die vor einigen Monaten in dem Besuch führender bulgariſcher Arbeitsdienstoffiziere ihren Ausdruck fanden, als sie vom Reichsarbeitsführer Reichsleiter Hierl empfangen wurden. Das Land, das den Anspruch erheben kann, Den zahlenmäßig größten Arbeitsdienst zu bes ſigen, sind die Vereinigten Staaten , deren Arbeitsdienst bereits 500 000 Mann umfaßt. Gerade Präsident Roosevelt hat ſich ſeit jeher für den Aufbau dieſes Arbeitsdienſtes eingefeßt, der „ Civilian Converſation Corps“, CCC., genannt wird und von der Armee organisiert worden ist. Im Vordergrund der Arbeit steht die Sicherung des riesigen Waldbestandes und des durch Raubbau verwüsteten Bodens. Vor wenigen Wochen ist auch der pol = nische Arbeitsdienst einer grundlegen den Umgestaltung unterzogen worden, die deutlich zeigt, wie sehr unser östlicher Nachbar die Bedeutung des Arbeitsdienstes erkannt hat. Während er früher nur 21 000 Mann stark war, soll er jetzt auf 100 000 Mann gebracht und dem Kriegsministerium unterstellt werden , während er bislang von dem Ministerium für öffentliche Fürsorge betreut wurde. Wegebauten, Aufforstungen und Meliorationen geben für Jahrzehnte genügend Arbeitsmöglichkeiten. Im übrigen werden die Arbeitsmänner, die sich zu einer zweijährigen Dienstzeit verpflichten müſſen, auch militärisch ausgebildet. In den skandinavischen Ländern ist, in erster Linie durch die innerpolitischen Verhältnisse veranlaßt, der Gedanke des Arbeitsdienstes bisher nur in Norwegen auf fruchtbaren Boden gefallen, wo er mit Wirfung vom 1. Dezember zur Einführung gelangt ist. 18 000 junge Männer werden auf ein Jahr

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einberufen. Neben der praktischen Arbeit in der Land- und Forstwirtschaft sowie Fischerei und Seefahrt soll der Schulung und körperlichen Ertüchtigung besondere Aufmerksamkeit In Dänemark und zugewandt werden. Schweden hat sich der Gedanke des Arbeitsdienstes infolge der führenden Stellung der Sozialdemokraten noch nicht durchsetzen können. Einer regen Förderung der ſtaatlichen Stellen erfreut sich der Arbeitsdienst in Belgien, wo im vergangenen Jahr durch eine Verordnung des Königs nähere Bestimmungen zur Unterstützung der Lager des freiwilligen Arbeitsdienstes gegeben worden sind und der Minister für Arbeit und soziale Fürsorge die Ermächtigung erhalten hat, den Organisationen, die freiwillige Arbeitslager unterhalten, eine Unterstützung zu gewähren.

Die Partei hilft

7. Dezember 1936 Aber auch außerhalb Europas nud der Vereinigten Staaten hat der Arbeitsdienst in einem Land sich durchsetzen können ; in China. Marschall Tschianglaischek hat, veranlaßt durch die immer wiederkehrenden Überschwemmungen und die sich daraus ergebenden Hungersnöte, nähere Bestimmungen für einen Aufbau des Arbeitsdienstes gegeben. Wenn auch, wie eingangs ausgeführt, Ziel und Aufgaben unseres Reichsarbeitsdienſtes von dem der anderen Länder in vielen Puntten abweichen, so ist es doch überaus zu begrüBen, daß der Gedanke des Arbeitsdienstes mehr und mehr Freunde und Ansehen gewinnt. Wir brauchen nicht fehlzugehen in der Annahme, daß in den nächsten Jahren der Arbeitsdienstgedanke noch weitere Fortschritte machen wird. L.

dem Grenzland

Vom Notſtandsgebiet zum Bollwerk des Nationalsozialismus – Aufbauarbeit der NSDAP . im Gau Bayeriſche Oſtmark

NSK In den neuen Abschnitt ſeiner Aufbauarbeit geht der Grenzgau Bayerische Ostmark mit dem gleichen Aufbauwillen und Tatenmut hinein, die die Erziehungs = arbeit zum Grenzbewußtsein in ſeiner Bevölkerung in den ersten Jahren erfüllten. Nicht von ungefähr stand die Gauführertagung 1936 unter der Parole, daß die Arbeit des nächsten Aufbauabschnittes der Wirtschaft unter dem Zeichen des Vierjahresplanes zu gelten habe. Klar haben sich die dringlichsten Aufgaben zur Hebung der notleidenden Wirtschaft des Grenzgaues abgezeichnet. Die Zusammenlegung dreier Regierungsbezirke zum Gau Bayerische Ostmark ließ jedes Problem eines dieser Gebiete zu einer Angelegenheit des ganzen Gaues werden . Heute sind Arbeitsvorhaben in Nord und Süd Lebensfragen für alle und dienen der Existenzsicherung, durch die erst die Bayerische Oſtmark die ihr vom Führer gestellten Grenzaufgaben erfüllen kann. Wie die Erziehung der Bevölkerung zum Grenzbewußtsein und zu nationalsozialiſtiſchem Denken das Verdienst der Partei war, so ist die Partei allein Erweder und Träger auch des wirtschaftlichen Aufbauwertes. Ein trauriges Erbe hat sie in der Bayerischen Ostmark übernehmen müssen. Ganz zu schweigen von Maßnahmen zur Hebung der Wirtschaftlichkeit, die schon im Plan erstidten, unterblieben vor dem Zugreifen des Nationalsozialismus die meisten Instandsetzungsarbeiten zur Erhaltung der Werte und des Ertrages . Sie alle bilden die Grundlage für die Eristenzfähigkeit des Gaues die Wohlfahrt ſeiner Bevölkerung. Das Kernstück des Aufbauwerkes bilden die von Gauleiter Wächtler, der sich seit nunmehr einem Jahr für die umfassendste Aktivierung auf allen Lebensgebieten einſegt, eingeleiteten Sofortaktionen zur Bekämpfung der weit über dem Reichsdurchschnitt stehenden Säuglingssterblichkeit

und des bittersten Wohnungselends. Hilfsmaßnahmen verschiedenster Art sind in Angriff genommen. Gesundheitshäuser für die arme Grenzbevölkerung, ärztliche Hilfsaktionen, Einsatz der NSV. - Schwestern und Mutterhilfsmaßnahmen sind Programmpunkte auf dem Wege, die die Großzügigkeit des Gesamtvorhabens auf diesem Gebiet erkennen laſſen. Hinweise der Gauleitung haben Hauptamtsleiter Hilgenfeld ebenfalls bewogen, einen Fonds zur Beseitigung der Wohnungselendsfälle zu bewilligen. Das wichtigste Moment in der Wohnungselendsaktion an der Grenze ist das moralische und das seelische , denn die zu erfüllende Aufgabe bedingt es, mit den eingesetzten Mitteln bei den Bedürftigen die Bereitschaft zur Wiederaufnahme des Lebenstampjes zu wecken und die Eigenleistung mobil zu machen. Leiblicher und seelischer Notſtand werden über die Abwehr des Negativen hinaus im Grenzlampf in das Gegenteil verkehrt. Ausdruck des Erfolges ist die wiedererstandene Volksgemeinschaft und die Wiedererweckung der verborgenen Leiſtungsfähigkeit zum Einſaß auch des letzten Volksgenossen. Die Steigerung der Wirtschaftlichkeit im Gau Bayerische Ostmark ist vor allem gekennzeichnet durch zwei Probleme, die die Partei aufgegriffen und mitten hinein in das Aufbauwerk ge= stellt hat. Das Hochwaſſerſchuzvorhaben an der Donau bei Straubing und Pleinting ist eines der größten Bauvorhaben des Deutschen Reiches, soll es doch 6500 Hektar besten Bodens der niederbayerischen Kornkammer in Zukunft vor mehrmaligen alljährlichen den überschwemmungen schützen , Don denen allein eine in diesem Jahr einen Schaden von acht Millionen Mark verursachte. Sie verwandelte in wenigen Stunden den fruchtbaren Talgrund in einen 30 Kilometer langen und 10 Kilometer breiten See. Schon die Verhütung einiger Jahresüberschwemmungen bringt die

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7. Dezember 1936

Kosten für die Eindeichung und die Regulierung des Stromlaufes zurüd. In letter Zeit reifte ein weiteres gewaltiges Arbeitsvorhaben, das den Oberfränkischen Jura im Norden des Gaues im Hinblick auf die Auflandwirt. Vierjahresplans gaben des schaftlich erzeugungsfähiger machen und zumindest dem Reichsdurchschnitt nahe Die Gesamtplanung betrifft bringen soll. allein acht Bezirksämter mit nicht weniger als 439 Gemeinden. Das ist ein Flächengebiet von 272 00 Hektar. Der Bau von Wirtschaftswegen, die Waſſerverſorgung, die Fettwirtschaft und als ihre Grundlage der Futterbau, Schafzucht und Aufforſtung in den öden Höhenlagen und Aderdränagen in der Niederung erfahren einen unverhältnismäßig höheren Aktivierungsstand.

sondern nur grundsäglich industrielle Umstellung Erzeugungszweige mancher kann die Garantie für eine bessere Zukunft geben. Zwei Erwerbsquellen sind besonders davon betroffen, die Holz- und die Glasindustrie. Die durch Raubbau und Naturschäden eingetretene Holzverknappung macht es zum Unding, die frühere Art der Waldausnügung fortzusehen. So wird mit allen Kräften unter Führung der Partei darauf hingearbeitet, daß die Herstellung von Halbund Fertigwaren aus Holz begonnen wird, um dadurch zu erreichen, daß durch die Schaffung und Inbetriebnahme dieser Weiterverarbeitungs werke der Bevölkerung Beschäftigung auf lange Sicht gegeben werden kann. In der Glasindustrie erschweren Frachttarife und die Tatfache, daß die Betriebe großenteils weitab von den Rohstofflagern gelegen sind, die Beschäftigungsmöglichkeit für die Bevölkerung. Aus dieser Zwangslage wurde eine neue Aufgabe für die Partei als die Trägerin des Aufbauwerkes geboren : die Grenzland siedlung in größter Ausweitung des Bes griffes. Die zeitweise zur Arbeitslosigkeit vers Berufsgruppen Bayerischen urteilten des Waldes mußten durch die Schaffung von landwirtschaftlichen Kleinsiedlungen frisenfest gemacht werden. Dadurch werden halb brachliegende Ländereien ebenfalls in Ackerland ver wandelt und beträchtliche neue Nahrungswerte geschaffen. Die Bodenplanungs- und Sied = lungsfragen , deren Behandlung und Lösung im Rahmen des Gesamtaufbauwerks des Gaues Bayerische Ostmark sich die Partei zu eigen machte, schließen den Ring, den sämtEs sind alles liche Lebensgebiete bilden. brennendste, das ganze Volt angehende Probleme. Der Kampf gegen Arbeitslosigkeit, Ver= elendung, Hunger, gegen ungesunde soziale Verhältnisse, die eine Schwächung des Volksförpers bedeuten, ist im Gau Bayerische Ostmark zu einem Ringen geworden, das Unterlassungssünden bis in die jüngste Zeit unter den Systemgewaltigen nicht nur gutmacht, sondern mit dem Volke für das Volk endlich das schafft und vollendet, was den Südosten des Reiches in politischer, weltanschaulicher und wirtschaftlicher Hinsicht zu einem Bollwe r.f für alle 3eiten wachsen läßt.

Der Kampf, den Gauleiter Wächtler von allem Anfang an dem Schulelend des Grenzgaues angesagt hat und der sich eng an die eingeleitete und in ihrem ersten Abschnitt bereits durchgeführte Dorfverschöne rungsaktion anlehnt, wird zum sicheren Ende geführt. Es wird in kürzester Zeit erreicht werden , daß auch die fleinste Dorfschule besonders im Grenzraum innerlich und äußerlich die Züge des neuen Deutschland trägt. Dann wird man nicht mehr sehen können , welche unglaublichen Verhältnisse gerade hier im letzten Jahrzehnt vor der Machtübernahme herrschten. Es konnte nicht geduldet werden, daß die hygienischen Einrichtungen und die ſanitären Anlagen jeder Beschreibung spotten, daß in solchen bisher stief= mütterlich behandelten Grenzgemeinden die ' Besetzung der Schulstelle gewissermaßen einer Strafversehung gleichkam. Das Wirtschaftsgebiet des Bayerischen Waldes erforderte von vornherein besonderes Augenmerk und an vielen Stellen schnellste Abhilfe. Die Grenzgebiete leiden hier zu allermeist darunter, daß sie von den Absatzmärkten zu weit entfernt und dadurch der Absatz der Erzeugniſſe durch zu hohe Frachtſäße erschwert ist. Der allgemeine Wirtschaftszerfall vereinte sich mit diesen Mißständen aus der Systemzeit, den Wiederaufbau denkbar zu erschweren. Mit Unterstützungen allein ist hier nichts getan,

Werkscharmänner ,

wie

war's ?

Erlebnis der Briefe erzählen von Eindrücken der ersten Werkscharferienlager uns“ für wunderbar Heimat und Gemeinschaft " Es war ganz NSK Das Amt Werkscharen in der NS.Gemeinschaft Kraft durch Freude führte in diesem Jahre versuchsweise zwei „Werkschar = ferienlager" durch, um die notwendigen Erfahrungen für die in größerer Zahl geplanten Lager zu sammeln, die im kommenden Jahr in den verschiedensten Gegenden geschaffen werden jollen. Die beiden Lager das eine davon befand sich bei Horumersiel in Schleswig-

Holstein in herrlich gelegener Küstenlandschaft und das andere wurde auf „Fort Spiß waren berg" im Eulengebirge eingerichtet außerordentlich erfolgreich , und alle Wertscharmänner, die ihre Ferien dort verbringen durften, haben aus dem Erlebnis der Heimat und der Gemeinschaft einen erholten Körper und frischen Geist in die Betriebe zurückgebracht. Dies zeigen am besten die zahlreichen

NSK Folge 285 Briefe, die beim Amt für Werkſcharen eingingen und von denen im folgenden einige Auszüge gegeben werden.

„Für alles ist da geſorgt“

„Horumersiel selbst", so schreibt ein Wertſcharmann, „ist ein kleines Dorf, das 25 Kilometer nördlich von Wilhelmshaven liegt gegenüber den ostfriesischen Inseln. Und dort an dieser Küste liegt auch in wunderbarer Umschöne das gebung " Werkscharferienlager Horumersiel". Kurz hinter dem Deich stehen drei lange flache Holzbauten, die an eine Rasenfläche anschließen. Im Hauptbau des Lagers aber großer einfacher befindet sich ein Speise und Aufenthaltsraum , eine geräumige Küche und einige Verwaltungsräume, während in den beiden anderen Bauten die Schlaf- und Waschräume untergebracht sind. Die Schlafräume sind mit schönen und sauberen Betten und Kleiderschränken ausgestattet. Es ist da aber auch für alles gesorgt, und wir können stolz darauf sein, daß uns Werkscharangehörigen solch ein Ferienlager in einer To schönen und ruhigen Gegend zur Verfügung steht, in dem wir uns wirklich erholen und auch innige Kameradschaft pflegen können."

Erlebnis des Meeres Ein anderer Brief erzählt von unvergeßlichem Erleben im Lager :

„Ich ging mit einigen Kameraden gleich einmal auf den nahen Deich, um uns die Gegend von da oben anzusehen. Was war das doch für ein unvergeßlicher Augenblic für mich, als ich vor mir das unendliche weite Meer zum erstenmal sehen konnte. Es war gerade Flut. Weit draußen ragte hoch über die weite Wasserfläche ein Leuchtturm, und ganz am Horizont konnten wir noch in der Abenddämmerung einige große Schiffe vorüberziehen sehen. Zwischen dem Meer und dem hohen Deich zog sich noch ein ziemlich breiter Streifen ebener Grasflächen entlang, auf denen die schwarz- und weißgefleckten Kühe weideten. Zwischen den einzelnen Mahlzeiten konnten wir uns natürlich die Zeit vertreiben wie wir gerade wollten. Wir gingen entweder spazieren, um dabei die frische, reine Seeluft zu genießen oder wir waren im nahen Strandbad, um zu baden, wenn gerade Flut war. Es brauchte auch nicht immer Flut zu sein, wenn wir uns dort am Strand in die Sonne legten oder bei Ebbe im Wattenmeer herumwanderten und dabei viele Muſcheln und Quallen entdeckten.

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7. Dezember 1936 standen und ließen sich von der Sonne bräunen, wieder andere spielten mit den Medizinbällen. Eines Abends besuchte uns auch der Ortsgruppenleiter von Horumersiel mit seinen Amtswalterm, mit denen wir einige schöne Stunden verlebten, indem wir durch regen Gedankenaustausch viel Interessantes über die Sitten und Gebräuche der nördlichen Gegend von Deutschland erfahren konnten. Wir Werkscharmänner aus allen Gauen unseres deutschen Reiches haben uns in dieser kurzen Zeit zusammengefunden wie Kameraden, die schon immer zusammengehörten. Wir haben uns fennengelernt, haben gegenseitig unsere Gedanken ausgetauscht und haben einander als wirkliche Kameraden liebgewonnen. Am schönsten konnte man ja diese Kameradschaft erleben, wenn wir jeden Tag nach dem Abendessen unter Leitung unseres Lagerführers eine Stunde gemeinschaft = lichen Gesang pflegten. Wir lernten bei dieser Gelegenheit die Lieder anderer Gaue fennen, und in diesen Liedern verförpert fich ja am besten die Sithe und Eigenart des betreffenden Volksſtammes. „Ich konnte mich nicht ſattſehen ...“ Die Eindrücke der Werkscharmänner im Lager ,,Fort Spitberg" waren nicht weniger tief, wie andere Briefe beweisen :

War ich nun einmal dort, so ließ die idyllische Waldgegend beine forgenvollen Gedanken über die Zukunft des Lagerlebens mehr aufkommen. Es waren nur Eindrüde und Erlebnisse der Gegenwart. Mit der träftigen und reichlichen Kost, mit der sich unser sorgender Herbergsvater allseits beliebt machte, war für das leibliche Wohl bestens gesorgt. Der aufFort Spitzberg" auf stolzem gesuchte Ort Berge, ringsum mit schattigen moosweichen Waldwegen umgeben, dazwischen märchenhafte Ruheplätzchen, war für die Erholung wie geschaffen. Bei den täglichen Spaziergängen und Wanderungen erlebte ich bisher ungekannte Naturschönheiten. Kein Sattsehen gab es an der abwechslungsreichen Gegend. Oft benutte ich noch die Abendstunden, um den wundersamen Märchenzauber weiter zu erleben. Da gab es nachher einen gesunden Schlaf in den kühlen Gemäuern unſerer alten Festung. Es waren herrliche Sonnentage, die ich hier erlebte. Als ich fort war, wieder an der Arbeitsstelle, tam es mir erst so recht zum Bewußtsein, welch innere Wandlung sich vollzogen hatte. Ein Ausgleich hatte stattgefunden, der ebenso wichtig ist wie die körperliche Erholung.

,,Etwas ganz Neues und Wunderbares für uns“ Es war jedenfalls etwas ganz Neues und Wunderbares für uns, sich einmal direkt an der Meeresküste zu tummeln und sich erholen zu Auch das Knipsen wurde dabei können. nicht vergessen, denn solche Erlebnisse kann man ja am allerbesten in zünftigen Bildern festhalten. Wenn wir keine Lust hatten, fortzugehen, konnten wir uns auch im Lager sehr gut die Zeit vertreiben. Manche legten sich in die Liegestühle , die uns da zur Verfügung

Nichts zeigt deutlicher den Erfolg der Lager und die Begeisterung, die sie bei allen Teilnehmern auslöften, als diese Briefe einfacher Werkscharmänner, denen die Einrichtung dieser Lager die lange ersehnte Gelegenheit vermittelte, ihre Ferien einmal draußen in freier Natur in den schönsten Landschaften Deutschlands zu verbringen und so die geistige und körperliche Widerstandskraft zu sammeln, deren sie während eines Jahres harter Arbeit bedürfen.

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NEK Folge 285

Die NSK Randbemerkung :

Zum Thema Weihnachtsgratifikation

Gaben

der

NSK Weihnachten, das Fest, das seit je die Verkörperung des Gemeinschaftsgeistes für uns Deutsche darstellte, ist seit 1933 auch wieder in die deutschen Betriebe eingezogen. Mit dem wachsenden Einsah früherer Arbeitsloser fam wieder Licht und Freude in die Herzen hoffnungsloser Menschen, durch die Überwindung der Klassengegensäte wieder der Wille zur Gemeinschaft. Sicherlich die meisten deutschen Betriebe feiern heute wieder gemeinsam Weihnachten, indem sie zu einer fröhlichen kameradschaftlichen Stunde zusammenkommen. In diesem Zusammenhang tann die Frage der Weihnachtsgratifitation einmal zur Sprache kommen. Je nach Vermögen und Wile len ist sie in vielen deutschen Betrieben eine sozialistische Selbstverständlichkeit, wie die Dividende im liberalen Wirtschaftsdenken für den Aktionär eine wirtschaftliche Selbstverständlichkeit ist. Dann wird die Weihnachtsgratifitation ein sichtbarer Beweis für die Auffassung, daß nicht nur das in einen Bez trieb hineingestedte Geld , sondern auch die menschliche Arbeitskraft eine besondere Anerkennung verdient. Viele Betriebe freilich, die noch vor kurzem brachlagen oder nicht voll arbeiten konnten, müssen heute alle ver = fügbaren Mittel in den Ausbau des Unternehmens steden. Dadurch ergibt sich die Notwendigkeit zur Einstellung neuer Arbeitskräfte oder zur Erteilung von Aufträgen , durch die wieder andere Volksgenossen Arbeit und Brot erhalten . Wenn ein solcher Betrieb nicht die Mittel hat, Gratifikationen zu zahlen, dann ist allerdings für jeden Betriebsangehörigen das Bewußtsein, neben sich einen wieder in das Erwerbsleben zu wissen, ein geführten Arbeitskameraden Weihnachtslohn , der wahrhaftig unserer Auffassung von Volksgemeinschaft und Arbeitskameradschaft entspricht.

Man kann unmöglich die Frage der Weihnachtssondervergütung auf einen allgemeingültigen Nenner bringen. Hier und da wird sie als ein Teil des Jahreslohnes angesehen , an anderen Stellen als einmaliges Geschenk · ganz unterschiedlich ist die Auffaſſung über ihre Höhe. Nur eines ist ganz bestimmt zu sagen : fie ist gewiß fast nirgends allein eine Frage des Könnens , sondern sehr entscheidend auch eine Frage des Wollens . Ein Betriebsführer, deſſen Unternehmen dank der Initiative und dank der bereitwilligen Mithilfe aller Arbeitskräfte im Schutze des Nationalſozialismus gedeiht, genügt — wenn Mittel vornur einer Dankespflicht, dadurch, daß handen er sich seinen Gefolgschaftsangehörigen erkennt. lich zeigt und ihnen aus gebefreudigem Herzen zu Weihnachten eine Sonderzuwendung macht. Wiewohl wir wissen, daß der Ge=

Gemeinſchaft danke der Betriebsgemeinschaft auf ganz anderen Fundamenten als denen des Geldes aufgebaut ist, glauben wir doch, daß er in diesem Falle mit Hilfe einer Summe Geldes erheblich ge= stärkt werden kann. Dabei brauchen wir nicht einmal auf die rein volkswirtſchaftlichen Gründe hinzuweisen, die in der Steigerung des Warenabsatzes auf allen Gebieten, besonders auch der not leidenden Heim industrie für die Weihnachtsgratifikation ſprechen. Das ganze deutsche Volk hat die dunklen Jahre bis 1933 ertragen müſſen, das ganze deutsche Volk sollte auch an einer Hebung der Wirtschaftslage besonders zu Weihnachten teilhaben. Erinnern wir uns der Jahre vor der Machtergreifung durch den Nationalsozialismus, als durch Sonderverfügung der Regierung ein politischer Zwangsburgfrieden über Weihnachten verkündet werden mußte, und laſſen wir deshalb heute den deutschen Weihnachtsfrieden Ausdruc schönsten zum unserer freiwilligen Gemeinschaft , unseres guten Willens und unseres Arbeitsfriedens werden.

Stimmen des Auslands

Reklamechefs der Sowjets Abwehr jüdischer Zersehung NSK Dem ,,Pommereller Tageblatt" wird aus Warschau mitgeteilt, daß die Warschauer Polizei in einer jüdischen Bücherei um fangreiches kommunistisches Propagandama terial in polnischer, russischer, jiddischer und deutscher Sprache beschlagnahmte , das aus den Vereinigten Staaten und aus der Sowjetunion stammt. Die Behörden verordneten die Schließung der Bücherei, die im Judenviertel liegt, und verhafteten die Leiterin, eine bereits vielfach vorbestrafte Jüdin.

Der Gegner als Vorbild Ein sozialdemokratisches Geständnis Nach Meldung des „ Grenzboten “, NSK Schaffhausen (Nr. 275) , ſchrieb die sozialdemotrati che St. Galler Volksstimme" vor einigen Tagen folgendes : ..Man muß das große Organiſationstalent Hitlers und seinen Scharfblick für die Realitäten des täglichen Lebens anerkennen. Auch die Energie und den erstaunlich praktiſchen Sinn, mit dem er sich an das Arbeitsproblem herangewagt hat. Wir Schweizer können in dieser Beziehung noch vieles lernen. Warum sollen wir vom Gegner nicht übernehmen, was praftiſch und vernünftig erſcheint ?“

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NCK Gonderdienfi

Die

deutſche

Frau

Amtlicher Pressedienst der N S.-Frauenschaft und des Deutschen Frauenwerkes

Frauen -

Kameraðinnen !

Einsatz der NS . - Frauenſchaft für die Arbeitsplatzablöſung NSK Seit zwei Jahren wird durch das ArDeutschen der Frauenamt beitsfront gemeinsam mit dem Natio . nalsozialistischen Deutschen Stu 3 dentenbund die Arbeitsplazablösung durch Studentinnen durchgeführt. Während der Semesterferien gingen deutsche Studentinnen in die Betriebe, um durch ihre unentgeltliche Arbeit erholungsbedürftigen Arbeiterinnen einen vollbezahlten , zu 3U= säglichen Urlaub zu ermöglichen. Diese Einrichtung hat die ersten Anfangsſchwierigkeiten - eine gewisse Stepsis bei den Betriebsführern, die Scheu vor der Ungewißheit bei den Studentinnen längst überwunden. Sie ist zu einer vielbenugten und von allen dankbar anerkannten Maßnahme geworden. Immer wieder liest man in den Berichten, daß die Betriebsgemeinschaft die Studentinnen mit herzlicher Kameradschaftlichkeit aufgenommen habe, und daß fast alle Studentinnen mit der Hilfe ihrer neuen Arbeitskameradinnen in ihren Leistungen den Anforderungen des Betriebes vollauf genügt hätten. Die Schwierigkeiten des Fabrikdienstes liegen heute schon auf einer ganz anderen Ebene als zu Anfang. . Da wir nicht in allen Städten wie er= Deutschland soviele Studentinnen holungsbedürftige Arbeiterinnen haben, da wir außerdem bisher im Fabrikdienst auf die Semesterferien, also eine begrenzte Anzahl von Monaten im Jahr, beschränkt waren, konnte nicht in ganz Deutschland der Ausbau der Arbeitsplatzablösung in demselben Maße vor sich gehen, wie es nötig gewesen wäre. Die GauFrauenabteilung im Gau Franken ist diesem Problem wirksam entgegengetreten. Sie wandte fich zusammen mit der Gauamtsleitung der NSV. an die NS. - Frauenschaft , um auch sie zur Mithilfe im Fabrikdienst heranzuziehen. Der ganze Gau Franken der NS.-

Frauenschaft stellte sich sofort freudig in großzügiger Weise dem Frauenamt zum Einſaz in der Fabrik zur Verfügung. Frauen von Professoren , Arzten , Betriebsführern , die Frau eines Kraftfahrers , eines Bildhauers , eines Werkmeisters , eines Oberstleutnants usw., kurz alle Frauen, die es mit ihren sonstigen Pflichten nur irgendwie vereinbaren konnten, gingen in die Betriebe, um ihren Arbeitskameradinnen für drei Wochen das schwere Los der doppelten Belastung der erwerbstätigen Mutter abzunehmen. Die Urteile der Betriebsführer stimmen alle darin überein, daß die Frauen ohne Ausnahme , so vorzüglich gearbeitet hatten, daß sie ohne Verlust des Betriebes eine Arbeiterin erfekt hatten. Von einem 63jährigen Frauen= schaftsmitglied wird sogar berichtet, daß es ihr in der Zeit ihres Fabrikdienstes gelungen sei, auf den Akkordlohn zu kommen. Dieser Einsak von Kraft und Zeit wurde von Frauen ge= leistet, die in ihrem Haushalt ihren festumriſſenen Arbeitsbereich haben.

Ein solcher Erfolg für die weitere Entwidlung der Arbeitsplakablöſung gewinnt noch größere Bedeutung, wenn es auch in anderen Gauen gelingt, dem Beispiel des Gaues Franfen zu folgen und außer den Studentinnen, Mitglieder der NS.-Frauenschaft zur Arbeitsplazablösung hinzuzuziehen. Diese Einrichtung wird dann in wesentlich größerem Umfange möglich sein als biher. Mit dem sich daraus ergebenden Fortfall der Beschränkung auf die Semesterferien und die Zahl der zufällig in einer Stadt anwesenden Studentinnen, erhält den Umfang , die Arbeitsplatzablösung wahrhaft nationalder diesem Sozialistischen Gedanken gebührt. goe.-

Ordnung spart

Geld

»Kampf dem Verderb “ im Haushalt - Vom Kitsch zu wertbeständigen Sachgütern NSK Jede Hausfrau, die mit einem sehr be= scheidenen Einkommen viele Verpflichtungen erfüllen muß, liebt die Ordnung als eine der wesentlichsten Stüßen der Wirtschaftsführung. Denn Unordnung fostet Geld. Wenn Pg. Bernhard Köhler bei einer fürz-

lich in der Universität Berlin gehaltenen Vorleſung über „ die Beseitigung der Armut" sagte, daß die kapitaliſtiſche Wirtſchaft Volksvermögen nur in ungenügendem Maße gebildet hat, weil eines ihrer Kennzeichen der jüdische Um sagfimmel gewesen sei, der den Verbrauch

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NSK Folge 285 zu Lasten der Vermögensbildung einseitig ge= steigert habe, so wissen wir alle, daß diese Umsatzsteigerung keineswegs die guten und wertbeständigen Dinge betraf, sondern eben Tagesware, deren Unzulänglichkeit jedem be= wußt war. Wir haben uns aber nicht nur da bei an einen ewigen Wechsel der Dinge um uns herum gewöhnt, an dem schließlich keiner mehr Anstoß nahm, sondern wir haben zugleich den Sinn für Ordnung in weitgehendem Maße verloren, wenn wir uns darüber klar find, daß der Begriff Ordnung nicht mit äußerlich aufgeräumten Stuben umriſſen ſein kann. Wir haben einen Kampf gegen den Kitsch aufgenommen und haben hier ein weites Betätigungsfeld gefunden. Unsere Wohnungen vom Kitsch zu entrümpeln, war unsere erste Aufgabe. Die zweite, aber erheblich wesent= lichere war, keinen Kitsch mehr ins Haus zu lassen. Schlechte minderwertige Ware erzieht zwangsläufig zu läſſiger Behandlung, weil es sich gar nicht lohnt, allzuviel Zeit, Kraft und Material zu ihrer Pflege zu verwenden. Mit einer solchen Auffassung haben wir aber unwiſſentlich vieles dem Verderb ausgeliefert, und unser Volksvermögen nicht nur ständig verringert, sondern auch die Neubildung von Vermögen systematisch verhindert. Wir verbrauchten unverhältnismäßig große Summen, ohne davon einen Gewinn zu haben. Angefangen in der Speisekammer, wo die einzelnen Lebensmittel der ſorgfältigen und ſachgemäßen Aufbewahrung bedürfen, um nicht zu verderben, gibt es eigentlich nichts im Haushalt, was nicht durch Pflege bewahrt werden

7. Dezember 1936 könnte und somit sonst unnötig verbrauchte Summen frei machte. Welch eine Unfitte ist es zum Beispiel, kleine, aber notwendige Durch diese UnReparaturen zu mißachten! achtsamkeit entsteht entweder in Kürze eine sehr kostspielige größere Aufwendung, meistens aber geht der Gegenstand ganz entzwei, und Wieviel Geld läßt sich muß ersetzt werden. sparen durch Pflege der Möbel und Betten, der Kleidung und Wäsche ! Wir kennen alle die Hausfrau, die mit unwahrscheinlich kleinen Mitteln einen gepflegten Haushalt zu führen versteht, ja, dabei noch soviel zu ersparen vermag, daß immer nur gute und wertbeständige Dinge angeschafft werden können; gute solide Stoffe zur Kleidung, handwerkliches Hausge rät, beste Lebensmittel. Wir kennen aber auch die andere, die mit einem ziemlich großen Einkommen ihren Verpflichtungen nicht nachkommen kann, weil sie nicht Ordnung zu halten versteht. Heute kann jede Hausfrau in den Kurſen des Reichsmütterdienstes, die die Abteilung Deutschen Hauswirtschaft-Volkswirtschaft im Frauenwert durchführt, das lernen, was sie nicht weiß, um ihren Aufgaben gerecht werden zu können . Ordnung im Haushalt heißt nicht nur Bildung von Vermögen, sondern auch Kampf dem Verder b, in dem wir deutschen Frauen uns heute alle eingeschaltet haben. Wir müſſen darum wieder umlernen von der Intereſſen= losigkeit, die wir der minderwertigen Ware der Verfallszeit entgegenbrachten, zu Ordnung und Pflege der wertbeständigen Dinge, die wir alle für unsern Haushalt heute wieder anstreben. Ch . B.-F.

Schmuck ist Lebensfreude Kunsthandwerkliche Arbeit als Spiegelbild des Lebensflandes eines Volkes Geschmack an Stelle von Prozentum

NSK Es ist kein Wunder, wenn man die Frage, ob wir Schmuck tragen sollen, hin und wieder noch hört. Wir wissen alle, Deutschland ist arm an materiellen Werten, und wir haben alle noch die Hungergesichter aus der bösen Zeit vor der Machtergreifung durch den Führer vor uns, wo ein Heer von Arbeitslosen hoffnungslos in jeden neuen Tag sah, weil das Nötigſte, das Brot, fehlte. Da hätte man sich geschämt, Schmuck zu tragen. Diese Zeit ist überwunden, - reich sind wir gewiß nicht, aber wer in Deutschland heute ar= beiten will, findet wieder Arbeit und wird auch fatt. Wir können und wollen nichts verschwenden, und vor allem liegt uns jedes Progen fern, aber zur Lebensverneinung haben wir auch keinen Grund. Wir haben ja alles, was gerade heute manchem anderen Volk ein Sehnsuchtstraum ist und wertvoller als Goldbarren : Frieden und Sicherheit für unsere Arbeit und unsere Ernährung, und darum auch gesunde Lebensfreude. Wirtschaftlich und kulturell hat sich ein so schneller Aufstieg vollzogen, wie er in der Ge= schichte einzig dasteht, und dieser Aufschwung bes

lebte auch das Goldschmiedehandwerk, das natürlich für eine Weile in den Hintergrund treten mußte, als Brot und Schuhsohlen für viele Volksgenossen kaum erschwingliche Kostbarkeiten Ein waren. aufblühendes Goldschmiedehandwerk ist immer ein Zeichen dafür , daß ein Volk wieder leben kann , daß es aufatmet, sich seines Lebens freut und Freude daran findet, sich zu schmücken. Der Sinn der Zeit hat auch den Sinn des Schmuckes umgewertet. Es geht nicht mehr um den Materialwert, sondern um den künstle= rischen Wert der Form, in der die Gestaltungskraft des schöpferischen Handwerkers den Werkstoff erst zum Leben und Leuchten bringt, ganz gleich, ob es sich um Platin oder Diamanten oder um Silber und Bernstein, vielleicht sogar um Holz, handelt. Der deutsche Kunsthandwerker von heute weiß genau, um was es geht und kennt seine kultu= relle Aufgabe. So hilft er mit, durch fün st = lerisch wertvollen Schmuck die Erschei nung des deutschen Menschen geschmackvoll und würdig zu gestalten und andererseits geht er.

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mit freudigem Eifer an die Aufgaben, die ihm neu aus den Forderungen der Zeit erwachsen : er schafft Ahnenbecher, Ahnentafeln und man.cherlei anderes, was unseren neuen Lebensformen entspricht, daß es seine ganze Gestal tungskraft braucht. Und es sprudelt wie ein junger Quell aus seiner Phantasie. Der Forderung der Zeit entspringt auch das Bestreben, besten Schmud zu schaffen, der allen erschwinglich ist. Es gibt schon für wenige Mark echte SchmucStüde, echt im Material und in der handwerklichen Gestaltung, also besteht auch für Menschen mit schmalem Geldbeutel kein Grund mehr, auf Schmuck zu verzichten oder sich mit Unechtem zu begnügen. Es gibt wahre kleine Kunstwerke aus Silber mit Bernstein, mit Korallen, und mit vielerlei Halbedelsteinen, Ringe und Nadeln, Ketten, Anhänger und Armbänder, die im besten Sinne Kostbarkeiten sind, aber taum mehr foſten, als der berüchtigte Negerschmuck der Nachkriegszeit aus Glas, Galalith, Messingblech und Ähnlichem . Mancher hat vielleicht noch alte Schmuckstücke in einer Schublade, die fast vergessen sind und

7. Dezember 1936 die er nicht tragen mag, weil sie seinem Geschmack nicht mehr entsprechen. Oft verkümmert edelstes Material auf diese Weise. Solche alten Schmucksachen können wunderbar umgearbeitet werden. Wir dürfen nicht nur Schmuck tragen, es ist gut und erfreulich , wenn wir es tun, Der Goldjeder nach seinen Möglichkeiten. schmied, der Kulturwerte schafft und wirtschaft: lich seinen Blag in der Volksgemeinschaft ausfüllt, braucht auch dich und mich, wenn er leben und schaffen soll, und wir, die wir alle Kämpfe hinter uns haben und täglich mit aller Kraft am Aufbau mitarbeiten, haben ein Recht zur Lebensfreude, zu der auch das Sich-Schmücken gehört. Wenn wir Schmuck tragen, der ge= ſchmackvoll ist und zu uns paßt, machen wir andern und uns selbst eine Freude.

Und wenn wir Deutschen der Welt zeigen wollen, wer wir sind und wie wir leben, dann können wir auch auf den Schmuck nicht verzichten, der als letter freudiger Funken eine ges pflegte Erscheinung zu frönen vermag. M. Sch.

Eine kleine Räucherei Mutter Krögers Alltag — Tauſend Räucherfiſche an einem Tag

NSK Der kleine Betrieb liegt in einem der Seebäder, an denen die Lübecker Bucht so reich ist. Er wird von dem Ehepaar Kröger betrieben, d. H. Vater Kröger holt die Fische aus der See, und Mutter Kröger verarbeitet sie, räuchert fie und verkauft sie schließlich in ihrem kleinen Laden. „Kling", macht die Tür, wenn man eintritt, und drinnen überfällt einen gleich der Duft der frischgeräucherten Fische, die, an den Köpfen aufgespießt reihenweise an Stangen baumeln. ,,Warum härgen sie denn eigentlich? Man fieht sie doch sonst nur schichtweise in Kisten ?" ,,Sie hängen so auch im Rauch, und wir lassen fie dann immer gleich auf den Stangen weil Sie dann schöner bleiben und das Fett nicht herausgedrückt wird." Mutter Kröger sieht, daß mich ihre Fische interessieren, und deshalb darf ich einen Blic in die Räucherei tun. Es gibt da eigentlich nichts besonderes zu ſehen, bis auf eine Wand des großen Raumes, in die schwere eiserne Türen eingelassen sind. Eine dieſer Türen öffnet Mutter Kröger, und siehe da ― durch dicken weißen Rauch schimmern die Reihen praller Fischleiber, hellgelb noch. Sie gleißen wie helles Gold durch den Qualm. ,,Das sind Matrelen ", erklärt Mutter Kröger dazu, sie werden wohl bald fertig sein." Wie lange sie denn schon im Rauch hingen, will ich wiſſen. „ Na, ſo viereinhalb Stunden werden's wohl sein." So lange müssen die also räuchern ! „O ja, an die fünf Stunden brauchen sie wohl“, Mutter Kröger wird gesprächig. „ Und dann kommt es noch auf den Wind an. Ja, auf den Wind. Denn der beeinflußt den Rauch. Bücklinge brauchen vier Stunden, Sprotten etwas

weniger, Aale sogar zehn bis zwölf Stunden. Und was die für Arbeit machen! Die müſſen gehäutet und beſonders gesäubert werden, und dann werden sie vor dem Räuchern gekocht. Ach, und die kleinen Sprotten ! Wenn die Leute wüßten! Jedes Fischchen wird besonders ge= fäubert, jedes wird aufgespießt --- ja, wenn man abends den Laden zumacht, dann kann man ein Lied von der Arbeit singen." ,,Dafür wohnt Ihr doch auch an der See, Mutter Kröger, denkt mal, wieviel Menschen Euch darum beneiden." Aber davon will Mutter Kröger erst recht nichts wissen : ich hätte ja keine Ahnung. Glaubte ich etwa, daß sie Zeit fände, sich mal an den Strand zu setzen ? Da irrte ich aber sehr. Zweis mal bin ich in diesem Sommer an den Strand gekommen, nicht mehr. Und dann auch nur für eine gute Stunde. Im Sommer, da heißt es für uns nur : arbeiten. Da müſſen wir verdienen. Denn der Winter ist lang und der Verdienst schmal, weil die meisten Bewohner des fleinen Örtchens selbst Fischer sind und feine Fische zu kaufen brauchen. Aber im Sommer, wenn die Badegäste hier sind! Die Taufen ja die Räuchersische so gern. So gut schmeden kie in der Stadt doch nicht als friſch aus dem Ofen der Räucherei , fagen sie immer. Sehen Sie, und das freut mich und macht mich stolz. Da fliegt die Arbeit nur so. Jeden Tag werden Hunderte, ja Tausende von Fischen verarbeitet und ge= räuchert. Manchmal kann man gar nicht so viel liefern, wie verlangt wird. Geduld muß man dabei haben, denn das Räuchern der Fische braucht seine Zeit. Und sie vorzeitig aus dem Rauch nehmen? -- O nein, gut müſſen ſie ſein, die richtige Farbe müssen sie haben, eine rich-

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NSK Folge 285

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tige Empfehlung für unseren Ort und unseren Strand, jawohl .“ Mutter Kröger ist ganz energiſch geworden, und weil sie einmal im Zuge ist, spricht sie auch weiter : ,,Na, wir haben ja im Winter genug Zeit, um auszuruhen. Da räuchern wir nur wenig, denn wir haben auch nicht viel Verstand Da kommt der Haushalt mehr zu seinem Recht und Strickstrumpf und Häkelzeug. Die Männer fahren seltener zum Fischen hinaus. Es ist ja Dann oft auch gefährlich . . 66 ,,Haben Sie denn nie Angst vor den Stürmen, Mutter Kröger, und wenn Ihr Mann draußen ist?" Da sagt Mutter Kröger still : ,, Daran sind wir schon ges

Agnes

7. Dezember 1936

wöhnt. Wie Gott will." Und schon wird fie wieder frisch und sagt : „ Nur teine Spöfenfielerei, das führt zu nichts. Wir wollen lieber mal nach den Matrelen ſehen, ich glaube, die können raus.“ Richtig sie waren fertig. Prall und glänzend hingen sie an der Stange, duftend und verlodend. Schnell hatte mir Mutter Kröger ein paar ausgewogen und eingepact: Wohl bekomm's." .,,Kling", machte wieder die Tür ihres kleinen Ladens, als sie sich hinter mir schloß und ich Mutter Kröger verließ , erfüllt von Achtung vor ihren fleißigen Händen und ihrem mutigen Herzen . - - bk .

Miegel liest vor

Frauen

Die Heimat im Spiegel eines dichterischen Werkes NSK Wenn man einen Dichter oder eine Dichterin aus ihren eigenen Werken lesen hört, so werden ihre Arbeiten mit einer ganz besonderen Stärke erlebt. Schöpfer und Werk sind eins, und die Persönlichkeit des einen hebt den Gehalt des anderen. Die Bande zwischen Vortragendem und Hörer schließen sich eng, und die Ehrfurcht vor der schöpferischen Arbeit geben ihnen eine besondere Weihe. Um diese Verbindung zwischen dem Dichter und seinen Lesern zu erweitern, und zu vergrößern, werden heute oft solche Dichterabende veranstaltet, und die Räume, in denen sie stattfinden, sind bis auf den lezten Platz gefüllt. Das Seminar der NS.-Frauenschaft an der Hochschule für Politik in Berlin, das nun schon im 5. Semester arbeitet und von einer immer größeren Zahl von Frauen besucht wird, hat als Erweiterung seines sehr umfangreichen Programms deutsche Dichterinnen aufgefordert, seinen Hörerinnen aus ihren Werken vorzulesen. So war auch die Ostpreußin Agnes Miegel in die Reichshauptstadt zum Frauenschaftsseminar gekommen und gab Proben aus allen Gebieten ihres Schaffens. Sie las einige ihrer feinen lyrischen Gedichte, bei denen man schon die Bildkraft ihrer reichen Sprache empfindet, die in der Wucht und Geschlossenheit ihrer Ballas den ihren Höhepunkt erreicht. ,,Wer es einmal gehört hat, wird schwer das Gedicht „ Die Frauen von Nidden" vergessen, die als die legten ihres von der Pest vernichteten Dorfes sich von der Wanderbühne, ihrer schwersten Feindin in guten Zeiten, begraben lassen. Die ganze visionäre Gestaltungskraft der Dichterin, die mit dramatischer Gewalt und Klarheit schicksalhaftes Geschehen zu formen vermag, kommt hier zum Ausdruck und reißt den Zuhörer in ihren Bann. Agnes Miegel las auch aus ihren Jugendgeschichten , die in einer un geheueren lebendigen, vielgestaltigen und farbig bunten Weise von Erlebnissen und Reisen

in ihrer Jugend erzählen. Doch aus allen ihren Werken sprechen zwei tiefe Bindungen, aus denen sie ihre Schaffenskraft schöpft und die darum ihre ganze Dichtung zutiefst durchdrin= gen. Das ist das Blut und die Heimat. Ostpreußen in seiner Weite mit seinen Seen und Mooren, den Dünen und der Küste, in ſeiner wechselvollen, schicksalsschweren Geschichte und das Erbe ihrer Vorfahren, das wie bei vielen Ostpreußen, in fast alle deutschen Gaue nach Salzburg, nach dem Elsaß, nach Niederdeutschland führt, sprechen aus ihrem Werk und haben in ihm einen einmaligen, undergänglich beredten Ausdruck gefunden. Da durch und durch das ganze ostpreußische Leben, das sie darin eingefangen hat, wird auch die Dichterin, wie sie selbst einmal sagte ,,in der ganzen B. Jugend Ostpreußens weiterleben".

Ein schöner Erfolg Wieder mehr Soziale Betriebsarbeiterinnen NSK 14 Soziale Betriebsarbeiterinnen wurden in den lezten Wochen neu in ihre Arbeit eingesetzt. Damit hat sich die Zahl der in der Arbeit stehenden Sozialen Betriebsarbeiterinnen seit dem Vorjahr mehr als verdoppelt. Diese Tatsache ist einmal auf das wachsende Verständnis der Betriebsführer für die Notwendigkeit einer nationalsozialiſtiſchen Sozialarbeit zurückzuführen und zum andern ein schöner Erfolg für die Erziehungsarbeit der Abäbteilung ,,Sozialarbeiterin im Betrieb" Frauenamt der DAF. Die Soziale Betriebsarbeit ist eine der wesentlichsten Verbindungen zwischen dem Frauenamt der DAF. und der Arbeiterin im Betrieb. Der stetig steigende Einsatz der Sozialen Betriebsarbeiterinnen bringt die immer größere Sicherheit, daß die deutschen Arbeiterinnen im nationalsozialiſtiſchen Geiſte betreut werden.

Drud: M. Müller & Sohn KG., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

NSK - Nachrichten

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Zu NSK Folge 285

Partei

und

7. Dezember 1926

Gemeindepolitik

Bedeutsame Ausführungen über kommunale Geſetzgebung und Siedlungspolitik - Reichsarbeitstagung des Hauptamtes für Kommunalpolitik iſt beendet

NSK München, 7. Dezember. Die Reichsarbeitstagung des Hauptamtes für Kommunalpolitik in der Reichsleitung der NSDAP. in München und Garmisch-Partenkirchen ist beendet. An ihre Arbeitsplähe im Alltag sind alle die Männer zurückgekehrt, die als führende Kommunalpolitiker mitſchaffen am Aufbau des Staates. Neue Richtlinien nahmen sie entgegen und gehen gestärkt und gefestigt in einen neuen Arbeitsabschnitt mit dem Erlebnis der Kameradschaft im Herzen, die das Zeichen jeder Tagung der Partei ist . Erfahrungen wurden ausgetauscht, Kenntwisse vermittelt, alles aus dem Gefühl der Gemeinschaft und der Zusammengehörigkeit heraus, in dem Bewußtsein mithelfen und mitschaffen zu dürfen am großen Werk. Nach dem bedeutenden einleitenden öffentlichen Referat des Leiters des Hauptamtes für Kommunalpolitik, des Reichsleiters und Oberbürgermeisters der Hauptstadt der Bewegung. Pg. Fiehler , im Münchener Rathaussaal über den Einſaß der Gemeinden im Vierjahresplan der Inhalt der Reden wurde bereits gesondert eingehend gewürdigt Sprach Reichsamtsleiter Schön zum Beginn der in ternen Arbeitstagung über die kommunalpolitischen Aufgaben der NSDAP. Besonders die Stellung des Amtsleiters für Kommunalpoli= tif umreißend. Reichshauptstellenleiter Dr. Bagenkopf gab unter besonderer Berücksichtigung der neuesten Gesetzgebung einen umfassenden Überblick über die Fragen der Steuerreform und des Finanzaus gleichs , insbesondere des Lastenausgleichs. Richtlinien nationalsozialistischer SparkassenDr. politit zeigte Reichshauptstellenleiter Wein unter Betonung der großen Bedeutung der Sparkassen im Wirtschaftsleben des Dritten Reiches auf, während Dr. Dr. Weidemann, der stellvertretende Leiter des Hauptamtes für Kommunalpolitik, sehr interessante Ausführun gen über den Stand der kommunalen Gesezgebung machte. Am lezten Tage sprach im Wankhaus oberhalb von Garmisch-Partenkirchen, wo ein Teil der Tagung stattgefunden hatte, Reichshauptstellenleiter Harbers über die siedlungspolitischen Aufgaben des Kommunalamtes der Partei. Ausgehend vom großen Siedlungswert des Führers machte der Referent Vorschläge für eine in echt nationalsozialistischem Geist ge= tragene Zusammenarbeit zwischen den für das Siedlungswesen verantwortlichen Stellen. Reichsleiter Fiehler , der an allen Tagen dieser Arbeitstagung anwesend war und persönlich oft in die sich an jedes Fachreferat anschließende Aussprache eingriff, faßte noch einmal alle Erfahrungen der letzten Tage zusammen , bevor Reichsamtsleiter Schoen dieſe ertragreiche Reichsarbeitstagung des kommunalpolitischen

Führerkorps der nationalsozialistischen Bewegung schloß. Wenn auch für derartige verantwortliche Posten nur Männer tätig sind und tätig sein können, die neben einer gefestigten und erprobten nationalsozialisti schen Grundhaltung über ein um= fassendes Wissen verfügen , so ist es dennoch nötig, von Zeit zu Zeit die Menschen zusammenzuführen, die innerhalb des großen Zieles der Bewegung eine gemeinsame Sonderaufgabe zu bewältigen haben. In vorbildlicher Kameradschaft verbrachten so die Männer des Hauptamtes für Kommunalpolitik der Reichsleitung und der Gaue die Arbeitstagung, kamen sich in lebhaften Aussprachen und Gemeinschaftsabenden näher, lernten die kommunalpolitischen Einrichtungen der Hauptstadt der Bewegung und von Garmisch-Partenkirchen tennen, wie sie auch bald vertraut wurden mit der Schönheit des bayerischen Landes. Reicher an Erfahrungen kehren die Kommunalpolitiker der Partei heim, immer erneut bemüht, in Tuchfühlung mit dem Volk zu bleiben, für das und aus dem heraus allein alle Arbeit in den Gemeinden und Gemeindeverbänden ihren Sinn erhält. So hat die Reichsarbeitstagung des Hauptamtes für Kommunalpolitik für die Fort = entwicklung deutschen Kommunalrechtes und deutscher Kommunalpolitik einen Denn immer wertvollen Beitrag geleistet. wieder kam es auf dieser Taquna deutlich zum Ausdruck, daß eine nugbringende kommunale Arbeit nur durch das Gedankengut und durch den Einsaz der Partei ermöglicht werden kann. Urlaub für das NSKK. Vom 16. Dezember bis 6. Januar. Anerkennung durch den Korpsführer NSK Berlin, 7. Dezember. Nationalsozialiſtiſche Das Kraftfahrkorps ist neben seinem regelmäßigen Dienst durch seinen Einsatz bei den großen Kraftsportveran staltungen und bei der Durchführung seines Reichswettkampfes in diesem Jahre besonders stark in Anspruch genommen worden. Korpsführer Hühnlein hat daher in Anerkennung der bei allen Gelegenheiten bewiesenen guten Bewährung des Haltung und Korps für die Zeit vom 16. Dezember 1936 bis 6. Januar 1937 einen Urlaub für das gesamte NSKK. angeordnet. Während dieser Zeit ruht der allgemeine Dienst des Korps. Die fristgemäße Bearbeitung und Erledigung der laufenden Arbeiten darf während dieser Zeit selbst= verständlich keine Unterbrechung erfahren und ist durch die Dienststellen des NSKK. sicherzustellen.

F

lationalsozialiſtiſche

Brief und Drahtans grift der Schriftleitung: riin S3 68, 31mmerstr. 90, Ill. Fernruf: A 1 Jäger 0022 erlag : Franz Cher Nachf. G. m. b. H., entralverlag der NSDAP., München Berlin sand : Cher . Berlag , Berlin SW 68, merraße 88. - Alle Zahlungen find nach 11a (Bostichedkonto Berlin 4454) zu richten

Vartei-Korreſpondenz

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef ber NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupt. schriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NGDUP

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NSK Folge 286

8. Dezember 1936

Radikale Umsturzpläne in Frankreich

Moskau

Generalstreik Der Schlachtplan der Sowjets

ſchürt

und

Bürgerkrieg

- Systematische Angriffe auf die Verteidigungs-Prämien

industrie - Fieberhafte Bewaffnung der Sturmtruppen für Waffen- Eillieferungen NSK Die Moskauer Heher und Drahtzieher haben den franzöſiſchen Kommuniſten den Befehl gegeben, bei einem Sturz Blums den Generalstreit auszurufen. Nach den Weisungen Moskaus, das vor keinem Mittel der Zerſegung und der Gewalt zurückschrect, um ſeine Weltrevolutionspläne zu verwirklichen, wird der große Angriff gegen die franzöfifche Wirtschaft zur Vorbereitung des Generalstreits entwidelt. Die gleichzeitige, nicht weniger ſyſtematiſche und von Moskau bezahlte Bewaffnung des kommuniſtiſchen Stoßtrupps und die planmäßige Ausbildung von Umsturztruppen beweisen, daß nach Moskaus radikalem Schlachtplan der Generalstreit in den Bürgerkrieg führen soll, aus dessen blutigem Chaos allein sich das Ziel der Sowjets erfüllen kann. Bei diesen Vorberei tungen haben die Bolschewiſten, was die Schonungslosigkeit der Absichten und Methoden kennzeichnet, ihre Erfahrungen beim roten Morden in Spanien bereits auf ihre blutige Rechnung gesezt.

Jeder dieser Streik verlegt an sich auch den abgeschlossenen, kollektiven Arbeitsvertrag, wonach der Arbeitgeber zur Aussperrung der streikenden Belegschaft schreiten könnte. Das wollen die Kommunisten erreichen, um damit ein neues Mittel der Heze gegen die „ renitenten Arbeitgeber" zu haben. Die Folge ist dann logischerweise eine neue Lohnforderung von 10 vH. , die dem Arbeitgeber einfach aufgezwungen wird . Auf diesem Wege soll die finanzielle Widerstandskraft des Arbeitgebers erſchöpft werden, um so gewiſſermaßen „ auf legalem Weg" in den Besiz der Fabrik selbst zu kommen. Das Wesentliche an dieser Tatfache ist, daß diese ganze, systematische Ruinierung der franzöſiſchen Wirtſchaft von der franzöſiſchen, allerdings von Kommunisten be= Als herrschten Gewerkschaft geleitet wird. besonders „ klassisch“ im kommunistischen Sinne zeichnen sich die immer wieder bekannt gewordenen Renaultwerke aus, bei der sich die Kommunisten besonders stark bemerkbar machen.

Diese systematische Vorbereitung des Generalstreiks geschieht in einzelnen Probestreiks, die nach einem ganz bestimmten Plan aufgezogen werden. Sind dieſe Streiks nach außen wirtschaftlich gebunden, so stellen sie bei einem genaueren Überblick ein ausgeflügeltes Angriffssystem auf die nationale französische Verteidigungsindustrie dar. In erster Linie wird die Munitionsherstellung, darunter wieder die Artillerie, in besonderem Maße ständig von Streits heimgesucht, so daß die Herstellung be reits erheblich hinter dem Normalbedarf zurückblieb. Dann werden die andern wichtigen Industrien durch Arbeitsniederlegung getroffen , und zwar hauptsächlich jene der wichtigster Meß ፡ und Planungsinstrumente.

Erst dieser Tage hielt der Metallarbeiter= verband in Paris seinen jährlichen Kongreß ab. Dabei kam deutlich zum Ausdruck, daß die Kommunisten bereits fast alle Pariser Metallfabriken in ihren Händen haben, um von hier aus nach Belieben den Streik und daraus folgend den Generalstreit auszulösen. So haben. die Kommunisten bei Renault die Leitung der 90 Zellen in diesen Fabriken und stellen von 100 Delegierten demnach 90 Delegierte zur Konferenz. Deshalb wurde diese Fabrik auch von Moskau ausgezeichnet und darf für die einzelnen Zellen die Namen der bekanntesten Kommunisten, darunter auch Stalin, benutzen. Schon im Juni hat Renault bei den Streifs die ausschlaggebende Rolle gespielt und sie sollen

NSK Folge 286 beim kommenden Generalstreit wieder die Vorfämpfer der kommunistischen Revolution spielen. Weiter haben die Kommunisten erreicht, daß die Gewerkschaft aus einer zentralen Macht zu einer Holdinggesellschaft“ wurde, um einen wirtschaftlichen Fachausdrud zu benutzen. Sie ist nur noch Berwaltungskörper und regelt die Zusammenarbeit der einzelnen Syndikate, die aber in fich vollständig selbständig geworden Find und daher ganz in die Macht der Kommunisten gerieten , welche je nach Notwendigkeit das eine Mal die Metallarbeiter, dann die Bauarbeiter uſw. zum revolutionären Einsatz aufrufen. So ist auch hier die absolute Gewähr geboten, daß der Generalstreit im ge= gebenen Moment schlagartig sich ausdehnt. Da= durch wird die sozialdemokratische Leitung der Gewerkschaft automatisch zum Mitmachen gezwungen, und die Kommunisten haben immer die Möglichkeit in der Hand, bei einem zufälligen Mißlingen die Schuld auf die Sozialdemokraten abzuwälzen.

Damit ist das Feld für die fommunistischen Pläne ganz frei geworden. Diese Pläne aber find mit dem Generalstreit noch nicht abge= schlossen. Die Absichten zielen ganz unverhüllt auf den Bürgerkrieg hin. Diese Tatsache wird durch die Organiſation der Sturmtruppen der paramilitärischen Verbände erhärtet, dann aber durch die fieberhafte Instandstellung einer vollständigen Bewaffnung dieser Sturmtruppen. Es ist bereits früher darauf hingewiesen wor den, daß die Sturmtruppen sich seit längerer Zeit in Alarmbereitschaft befinden. Dies wird auch deshalb aufrechterhalten , um aus den großen Truppenbeständen einzelne be= sonders bewährte Kontingente auszulösen und fie gewissermaßen feldmarschmäßig in Provinzstädte zu legen, die sich durch be sonders starke nationale Bevölkerung auszeich= nen. Damit sind alle Voraussetzungen für eine rote Bartholomäusnacht im Sinne Moskaus ge= schaffen. In welcher Weise diese Sturmtruppen bewaff= net werden, geht aus folgenden bezeichnenden Tatsachen hervor, die aus der Menge der übrigen als charakteristisch herausgegriffen seien. In Bordeaux verschwanden plöglich 50 000 Fliegerbomben. Sie sind nicht etwa nach Spanien ge= gangen, sondern wurden den einzelnen kommunistischen Fliegertrupps in Frankreich zuge= wiesen. In Toulouse verschoben kommuniſtiſche Eisenbahner einen ganzen Wagen Pulver. Er soll ebenfalls nach Spanien abgegangen sein. Tatsache aber ist, daß er zur Bewaffnung der kommunistischen Sturmtrupps in Frankreich diente . In Septème wurden zwanzig Lastwagen angehalten, die vollständig mit Waffen beladen waren. Es waren wiederum keine Waffensendungen nach Spanien, sondern eine Lieferung der ,,Humanité" an die verschiedenen kommunistischen Sturmtrupps. Und schließlich wurden am Nordbahnhof Paris angeblich 40 Kisten Baumwolle gestohlen , wobei es sich aber um 40 Kisten Gewehre handelte, die von den paramilitärischen Verbänden der Kommunisten ihren Arsenalen zugeführt wurden. Auffallend ist auch die sehr umfangreiche Waffenbestellung Mostaus bei belgiſchen Waffenfabriken. Dieſen Fabriken wurde eine Sonderprämie von

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8. Dezember 1936 15 H. zugesichert, wenn sie die Lieferungen wesentlich unter der üblichen Lieferzeit zum Versand brächten .

Besonders schwerwiegend ist eine weitere Tatjache. Seit einigen Wochen werden von Algier auf besonderen Schiffen A 1 g erier , die in den kommunistischen Zentren dieſer franzöſiſchen Kolonie zu Elitesoldaten herangebildet wurden, nach Marseille verschifft. Dort verbleiben sie einige Tage, um dann unauffällig nach Paris in die kommunistische Bannmeile gebracht zu werden. Nach außen hin werden Verdiese Transporte als „ regelmäßige“ schiffungen algeriſcher Arbeiter bezeichnet, welche von den einzelnen Fabriken der Pariſer Bannmeile angefordert worden seien. Moskau scheint aus dem spanischen Kriege die Schlußfolgerung gezogen zu haben und bereitet scheinbar für sich eine afrikanische Elitetruppe beim eventuellen Kampf um Paris vor. Nun treten auch noch die den Kommunisten so nahestehenden Freimaurer auf den Plan. Ende November wurde durch den Konvent des Groß-Orients in Paris eine Resolution ge= faßt, von der besonders die Artikel 3 und 5 von allgemeinem Interesse sind. In Artikel 3 heißt es wörtlich: Die Sozialisierung der Schlüsselindustrien, der Banken und der kolonialen Emissionsbanken und der Presse ist als dringend notwendige Maßnahme baldigſt durchzuführen.“ In Artikel 5 heißt es : Die entschädigungsfreie Enteignung aller der Zersetzung bestimmten Reichtümer ist zwingende Notwendigkeit, ebenso ihre Zuweisung an die Kollektivwirtschaft, um ihr zu ermöglichen, die von den Unternehmern aufgegebenen Fabriken wieder in Betrieb zu sehen." Im weiteren führt die Reſolution aus, daß diese zwei Akte die Gesamtsozialisierung der Produktion einleiten müßten, um so deren „ ge= rechte Verteilung" zu ermöglichen.

Schließlich sind gegenwärtig große Waffenmengen für Kommunisten in Frankreich auf der Fahrt. An einem Tage wurden der Transport von 200 Tonnen Munition, Waffen usw. im Verlad und Fahrt festgestellt . In Genf hat die Polizei ein ganzes Waffenarsenal ausgehoben, das im Begriffe war, nach Frankreich abgeschoben zu werden. Alle diese einwandfreien Tatsachen zeigen die Umſturzabsichten Moskaus in Frankreich auf. Die lokalen Streiks sollen sich nach festgelegtem Plane zu einem Generalstreik verdichten, der dann automatisch zum Bürgerkrieg ausgeweitet werden soll. Der Stichtag ist vorläufig mit dem Sturze des Kabinetts Blum feſtgeſetzt, was eine ſehr dehnbare Zeitfaſſung iſt, denn gegenwärtig spielen die kommunistischen Parlamentarier unter Thorez' Leitung Kaz und Maus mit der Regierung Blum. Dieses Doppelspiel Moskaus ist inzwischen zur Genüge bekannt geworden. In den Vorbereitungen für den Generalstreik und den Bürgerkrieg bekommt es erst seine wahren Züge, die deutlich die Fraße des Mosko = witer Bolschewismus zeigen.

RSK Folge 286

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Jugendrecht im Aufbau

Für

Gerechtigkeit

und

größere

Zukunft -

Das Baugerüft des neuen Jugendrechts Der Sugendrechtsausſchuß zieht Bilanz Die nächsten Ziele der HI. -Arbeit Neue Formen praktischer Rechtspflege NSK Nationalsozialistisches Jugendrecht iſt nicht der Anspruch einer Altersstufe oder einer Generation, sondern das Recht des Volkes auf Kraft und Leistung seiner Jugend. Für die nationalsozialistische Bewegung wird die Notwendigkeit eines besonderen Jugendrechtes noch dadurch erhärtet , daß dieses dem Nachwuchs der nationalsozialistischen Idee, den die Jugend repräsentiert, Lebensrecht und Wachstum sicherstellt. Wenn die nationalsozialiſtiſche Jugend ſelbſt rechtspolitische Arbeit leistet, so hofft sie auf keine Rechte, die sie von ihren Pflichten erlöſen sollen. Die Arbeit am neuen Jugendrecht erfolgt vielmehr im ausdrücklichen Auftrag von Bewegung und Staat. Auf der bekannten Rechtstagung in München im Oktober dieses Jahres hat sich Reichsminister Dr. Frank zu der neu zu begreifenden und immer stärker wirksam werdenden Tatsache des Rechtes der völkischen Zukunft bekannt, das sich in der Gegenwart im Jugendrecht dokumentiert. Die Ziele des neuen Jugendrechts sind also hinreichend flar. Staatssekretär Freisler hat sie anschaulich zusammengefaßt, wenn er von ge = fünderen Vätern und Müttern , I e ist ung s fähigeren Arbeitern und Soldaten, ge = wissenhafteren Führern und Gefolgsmännern ſprach. Jede Gegenwart schafft dann am meisten, wenn sie der Zukunft die Möglichkeiten und Voraussetzungen sicherstellt, damit noch mehr, noch besseres erreicht werden kann . Wenn die Struktur der Arbeit am neuen Jugendrecht entwickelt werden soll, so muß vom Rechtsamt der Reichsjugendfü h = rung und seinen nachgeordneten Dienststellen ausgegangen werden. Die Rechtsdienststelle der HI. ist die starke Herzkammer, von der aus alles Leben pulsiert, das durch den neuen Rechtsorganismus geht. Hier werden die Aufgaben der jungen Rechtsarbeit, die man in der Dreigliederung von Rechtspolitik, Rechtspflege und Rechtsschulung zu erkennen hat, total erfaßt und gemeistert. Die Rechtsschulung erfolgt in den Einheiten der HI. , nicht starr und schematisch, sondern aufgeſchloſſen und wach für alles, was von der jungen Gemeinschaft erfaßt und verarbeitet werden kann. Die Rechtspflege der HI., die sich auf Beratung und Betreuung der Jugendlichen und der Einheiten erstreckt, wendet sich an den einzelnen Kameraden, der sich juristischen Konflikten gegenübergestellt sieht. Ihm soll nicht um seiner 16 Jahre willen nachsichtig geholfen werden, sondern weil die Gemeinschaft einer richtigen inneren Führung zu rechtlicher Verantwortung und Lebensauffassung entscheidenden Wert beimessen muß. Alle Erfahrungen und Beobachtungen, die bei solcher praktischen Rechtsarbeit anfallen, können äußerst fruchtbar ausgewertet werden, wenn sich die an verschiedenen

Landes- und Oberlandesgerichten entstandenen Arbeitsgemeinschaften für Jugendrecht durchsetzen. Jugendrichter, Vormundschaftsrichter, Jugendamtsvertreter und Rechtsstellenleiter HI. erhalten hier eine einzigartige Gelegenheit, um auf breitester sachlicher und Basis Einzelfälle der erziehungspolitischer Basis Rechtsberatung und Rechtsprechung durchzuarbeiten ; nicht nach Grundsäzen und Programmen, sondern konkret und praktisch. Aus diesen Brennpunkten der jungen nationalsozia= listischen Rechtspraxis wird der Typ des tommenden Jugendrichters herauswachsen. Die Jugendrechtspolitik , die an

Stelle der zersplitterten, unzureichenden Ge= segesbestimmungen ein einheitliches Jugendrecht schaffen soll, verknüpft die nationalsozialistische Jugendbewegung mit dem Wirkungskreis der Akademie für Deutsches Recht. Die Gründung des Jugendrechtsaus schusses, der vom Leiter des Rechtsamtes der RIF., Obergebietsführer Ax mann, in Personalunion geleitet wird, schuf die Basis, auf der sich alles rechtspolitische Bestreben der jun= Was echt, gen Generation erproben konnte. kraftvoll und zäh genug war, fand hier die Brücke, die zur Begegnung mit der politischen Führung des Voltes, mit Körperschaften und Dienststellen, mit Wissenschaft und Rechtspraxis verhalf. In den Gauen trägt die Partei die Die Gebiets= gesamte rechtspolitische Arbeit. rechtsreferenten der H3. leiten die Ausschüsse für Jugendrecht in den Gaurechtsämtern der NSDAP. , die die Arbeit des Jugendrechtsausſchuſſes und des Rechtsamtes mit Gutachten, Untersuchungen und mit vertrauten Sachbearbeitern unterstützen können. RechenEin türzlich veröffentlichter schaftsbericht kennzeichnet das Jugendarbeitsrecht , das Jugendpflegerecht und das Jugendstrafrecht als aktuelle Arbeitsaufgaben des Jugendrechtsausschusses. Die künftige Arbeit wird sich methodisch gemäß dieser Aufgabenkreise in entsprechenden Unteraus = schüssen vollziehen, die infolge dieser Begrenzung ihres Arbeitsstoffes an Gründlichkeit und Intensität nur gewinnen können . Wenn sich die Arbeit des Ausſchuſſes zunächst einer Neugestaltung der Arbeitszeitregelung der Jugend zugewandt hat, so iſt damit zugleich einer gesteigerten Wehrfähig= keit des Nachwuchses gedient und der beruflichen Leistungssteigerung, als einer Zielsetzung des Vierjahresplanes, eine Grundlage gegeben. Die kommende Rechtsreform, die in ihren Grundzügen dem bekannten sozialpolitischen Programm der HI . entsprechen wird , dürfte Erhöhung des Jugendschußeine alters auf 18 Jahre, die Anrechnung der Berufsschulzeit auf die Arbeitszeit und eine folgerichtige Beseitigung der Nachtarbeit Jugendlicher gesetzlich fundieren. Die verantwort-

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RSK Folge 286 lichen Sanitätsstellen der Wehrmacht haben erst kürzlich ihr Intereſſe an einer angemesse = nen Berufsbeanspruchung der Jugendlichen zum Ausdruck gebracht, die nach den Vorarbeiten des Jugendrechtsausschusses für ein Gesetz über Kinderarbeit und die Arbeitszeit der Jugendlichen allgemein und verbindlich sichergestellt ist. Die im Vierjahresplan angestrebte höhere Wirtschaftsleistung führt nicht über eine Erschütterung sozialpolitischer Erfahrungen und Vortehrungen, sondern verlangt, daß der Arbeitseinsatz des Nachwuchses zeitlich so geordnet wird, daß der Jugendliche alle Berufseindrüde aktiv verarbeiten kann und Möglichkeiten zur freien und kraftbewußten Entfal = tung seiner Talente erhält. Diese poli. tisch bestimmte Leistungsentfaltung der Jugend wird auch im Zentrum des künftigen Rechts der Berufserziehung stehen, dessen Neugestaltung aus den Geboten des Vierjahresplanes an Dringlichkeit und wohl auch an Klarheit gewinnen wird.

Volk

und

8. Dezember 1936 Die Hitlerjugend ist in ihrer Rechtsarbeit um Aufgaben und Möglichkeiten nicht verlegen, wenn sie ein neues Arbeitsjahr beginnt, das nicht nur im Zeichen stiller und mühsamer Vorarbeiten stehen dürfte, sondern in dem auch offenkundige rechtssportliche Leistungen erwartet werden können. Es erübrigt sich zu sagen, daß die Rechtsarbeit des jungen Nationalsozialismus auch einen eigenen Stil der Rechtsfindung entwickeln wird oder schon gefunden hat; fern allem Gezänk der Deutung und schnappender Spitfindigkeit, die mit einem Zankbeschluß zu enden pflegen. Die na= tionalsozialistische Jugendbewegung ist berufen, die Rechtsfindung zur kämpferischen Tätigkeit zu machen, über alle abwägende und betrach tende Methodik hinweg die Lanze für Gerech tigkeit und größere Zukunft zu führen. Alle Arbeiten am Recht der Jugend zeichnet sich dann ab als Kampfhandlungen im Rahmen des totalen Leistungskampfes des E. jungen nationalsozialistischen Volkes.

Grenze

Eindrücke von der Tagung des Bundes Deutſcher Often in Lübec

NSK Nicht die Gewalt der Armee, noch die Tüchtigkeit der Waffen, sondern die Kraft des Gemütes ist es, welche Siege erfämpft ...", sagte Johann Gottlieb Fichte. Dieser von so großem Feuer der vaterländischen Leidenschaft durchlohte tluge Taktiker des Kampfes um Volk und Land wußte aus den seelischen Erfahrungen der schmachvollen deutschen Niederlagen, wie bitter notwendig es ſei, daß ein Volk nicht nur mit starken, glänzenden Waffen das Seine wahre. Der wahnwitzige Irrtum des Versailler Vertrages hat es mit sich gebracht, daß in Europa der natürlichste Zusammenklang jedes volklichen Daseins, Grenze und Volk , unbeachtet, ja verleugnet wurde. An vielen Grenzen fließen in Europa unaufhörlich Tränen. Mißtrauen, Unruhe, Zwiespalt und Gewalt sind die Folgen unsinnigster Grenzziehung. Am stärksten betroffen von diesem Schicksal sind die Menschen Ungarns und Deutschlands. * Der Bund Deutscher Osten veranstal= tete in Lübec jezt eine zweitägige Tagung. Vom Beginn bis zum Schluß war sie erfüllt vom Wiſſen um das deutsche Schicksal, vom unerbittlichen Wollen, niemals dem Schatten zu erliegen, immer vom Licht des Lebens um= leuchtet zu sein ... Als Reichsstatthalter und Gauleiter Friedrich Hildebrandt in seiner aus tiefſtem Wiſſen um die Dinge volklicher Kraft und volklichen Richtung und Tagung Daseins der hatte er um all hatte , Ziel gegeben die Menschen, die sich im alten Hansesaal zusammengefunden des lübiſchen Rathauses hatten, einen unzerreißbaren Ring von gemeinJamem Wollen geschmiedet. Dieser Wille gilt

dem Leben unseres Volkes? Du, deutsches Volk, du darfst nicht untergehen ! So fonnte der Führer des Bundes Deutscher Osten, Profeſſor Dr. Oberländer Don der Universität Königsberg, eine Tagung voll Wucht und Schwere des Empfindens deutschen Schicksales leiten. * Während das deutsche Volt notgedrungen Jahr für Jahr mit der Front nach dem Westen stehen mußte, bildete sich in Europa unter den gewaltigen Druckerscheinungen eines vollständig verfehlten Friedensschlusses jene Verlage = rung , deren Folgen wir und mit uns lezten Endes sämtliche europäischen Menschen zu spüren bekommen. Im Rücken Deutschlands entstanden Gewalten, deren Daseinsberechtigung von niemand bestritten wird, denen es aber auch nicht zugestanden werden kann, daß sie deutsches Wesen vernichten. Der Selbstbehauptungswille der Deutschen ist ihr heiligstes Recht, das ihren Vorfahren einſt in den Landschaften des altgermanischen Landes von den ewigen Schicksalsmächten überkommen ist. Zu recht war die alte Hansestadt Lübeck zum Ort dieser Tagung gewählt worden. Von Lübec aus wurden in der frühen Zeit der Hanse im Gebiet des vom Germanentum in der Völkerwanderung aufgegebenen und dann lang= sam und unstet von den Slawen besezten Gebietes Ort für Ort und Handelsplak um Handelsplay dem deutschen Wirken zurückerobert. Im alten lübiſchen Rathaus, in dem damals Generation auf Generation Leute von Geiſt und Kraft saßen, deren Wollen in seinem Äußeren wohl lübisch-hansisch, in seinem Inneren aber nur deutsch und wieder deutsch

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RSK Folge 286 wak , wurden damals jene Beſchlüſſe gefaßt, den Osten den Deutschen wiederzugewinnen. Daß dies zum großen Teil gelungen ist, beweist die geschichtliche Entwicklung im Osten Europas. Anders liegen die Dinge heute. Der deutsche Often gehört zum großen Teil nicht zu Deutschland. Millionen von deutschen Menschen leben unter fremder Herrschaft. Über die Sorgen im eigentlichen Deutschland darf aber nie das Schicksal der deutschen Brüder und Schwestern an den Grenzen vergessen werden. Polen hat sich in einem Zeitraum von knapp zwölf Jahren zu einem Wirtschaftsfaktor ersten Ranges im Osten Europas entwickelt. Gdingen ist in zehn Jahren aus einem Fischerplay mit wenigen, verstreut liegenden Häusern zu einer modernen Hafenstadt größten Ausmaßes ge= wachsen. Ein wesentlicher Teil des Ostseehandels geht über Gdingen, der zuvor über Danzig gegangen ist. Polens Entwicklung ist eine ge= gebene Tatsache. Drei sehr große Organisationen arbeiten an der Festigung des polnischen Volkstörpers, der Weltbund der Polen, der Westverband und die See- und Kolonialliga. Dieſe drei großen Organisationen stehen sämtlich nach Westen ausgerichtet. Angesichts deſſen hat das deutsche Volk die Pflicht, sich das Schicksal jener deutschen Volksmaſſen angelegen sein zu laſſen, die an den Grenzen leben. Nachdem durch den Führer das deutsche Volk wieder zu einem ge= waltigen Blod voll ungeheurer innerer Kraft geschweißt wurde, hat jeder Deutsche die Pflicht, nicht nur dem deutschen Schicksal an den Grenzen nachzuſinnen, sondern auch zu seinem Teil für

Nachrichten

Gemeinsamer Führerappell von SA. und HJ . Dem neuen Kampfjahr entgegen NSK Berlin, 8. Dezember. Führertagungen der SA.-Gruppenführer in Gemeinschaft mit den Amtschefs der Obersten SA.-Führung gehören zu den ständigen, da notwendigen Einrichtungen innerhalb der SA . Von Donnerstag, dem 10. Dezember, bis Sonnabend, dem 12. Dezember, werden sich die Obergruppen- und Gruppenführer sowie die Amtschefs der Obersten SA.-Führung in Berchtesgaden zusammenfinden , um kurz vor Jahresschluß einen Rückblick zu nehmen und die Marschroute für das kommende Kampfjahr fest= zulegen. Diese SA.-Führertagung erhält ihre besondere Note und Bedeutung durch die Tatsache, daß das gesamte Führerkorps der HI., also die Obergebiets- und Gebietsführer, sowie die Amtschefs der Reichsjugendführung, an der Spike Reichsjugendführer Baldur von Schirach, sich ebenfalls gemeinsam mit der SA. zu einem Führerappell zusammenfinden . Hierdurch wird der engen Verbundenheit zwischen SA. und HI. Ausdruck gegeben. Referate von SA.- und HI.Führern vor dem Führerkorps dieser beiden großen Kampfgliederungen der Bewegung sowie daraus folgende Aussprachen werden die Linie

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8. Dezember 1936 die Erhaltung des deutschen Volks . tums im Grenzland einzutreten. * Bilder eindrudsvollsten Erlebens gab Rudolf Jung , der weitbekannte frühere Führer des Kampfes der Sudetendeutschen, vom Lebenstampf der Deutschen in der Tschecho = slowakei. Dieser tapfere Kämpfer für das Sudetendeutschtum trägt das Goldene Parteiabzeichen. Niemals wird man diesen Mann mit den kämpferischen Augen vergessen, dessen ganzes Wesen eine einzige heiße, unauslöschbare Liebe zu seinem deutschen Volk iſt. Drohend erstreckt sich die Tschechoslowa = fei , der Bundesgenosse des bolschewistischen Rußlands, in die Mitte Europas hinein, nach deſſen Herzen taſtend. Überall wird dort mit ungeheurem Scharfsinn dem seelischen Drud gegen das Deutschtum der Wirtschaftsdrud hinzugefügt . Die padenden Schilderungen, die in den Referaten von der Grenzlandnot gegeben wurden, hätten schon allein genügt, die Herzen der Teilnehmer dieser Tagung auf immer für die Dinge des deutschen Schicksals im Osten zu packen. * Menschen, Führer in ihrem Raum, alle durch . drungen bis in das tiefste Mark von der Treue zum deutschen Volk und seinem Führer, standen auf dieſer bekannten Tagung. Einem jeden aus dem Herzen gesprochen waren die Schlußworte des Ostbundführers Prof. Oberländer, daß aus der ewigen Liebe zum deutschen Volk, die in uns allen brennt, der ewige Wille folgen müſſe . sf.

der zukünftigen gemeinsamen Zusammenarbeit festlegen. Geſundheitsführung in der DAF. Ein Vortrag von Pg. Dr. Fode in Halle NSK Halle, 8. Dezember. Im Verlaufe der Vortragsreihe, mit der die Fachgruppe Gesundheit im Amt für Volksgesundheit der DAF. nun in allen deutschen Gauen die Öffentlichkeit für das Werk der Gesundheitsführung interessiert, sprach Pg. Dr. Fode = Berlin in Halle vor den Gefolgschaften und den Betriebsführern der Betriebe im Gesundheitsdienst. Pg. Dr. Fode wies besonders auf die umfassende und schöne Aufgabe hin, die die Fachgruppe Gesundheit, ihre Gefolgschaftsmitglieder und ihre Betriebsführer, vor sich habe. Die Fachgruppe Gesundheit müsse im Betriebs- und im sonstigen Leben ihre gesamte Tätigkeit, ihren Willen und den Einsah ihrer Mitglieder darauf abstellen, daß sie die zu betreuenden Menschen in ihrem gesundheitlichen Denken geradezu umſchule. Der Redner streifte dann auch die Frage des Nachwuchses für gewisse Berufe im Gesundheitsdienst. Es sei anzustreben, daß Jugendliche, die Krankenpfleger werden wollten, nach Schulentlassung Dienst als sogenannte Krankenhausjungen nähmen und so eine Lehre durchmachten, die sie in alle Zweige eines solchen Betriebes führe, damit sie dann, nach Entlassung aus dem Heer, gerüstet mit dem notwendigen Wissen, in ihren Beruf eintreten und auch baldigst als vollwertige Kraft eine Bezahlung erhalten könnten, die ihnen die Gründung einer Familie ermögliche.

NSK

Volk

und Bauer

Gonderdienst Amtliches Organ des Reichsamtes für Agrarpolitik der NSDAP.

Hier zeigt sich der Sozialismus Gerechte Fettverteilung unter besonderer Berücksichtigung des Arbeiters Wie wirkt sich die neue Anordnung der Reichsregierung aus ? NSK Mit der vor einigen Tagen von der Reichsregierung verkündeten Neuregelung des Fettbezuges ist in eindrudsvoller Weise kundgetan worden, wie man prak = tischen Sozialismus auch im WirtDie führenden schaftsleben durchſeßen kann. Männer von Bewegung und Staat haben seit jeher keinen Zweifel darüber gelassen, daß die heute noch ungelöste Frage der ausreichenden Versorgung des deutschen Volkes mit Fetten noch manch schwere Aufgabe bringen wird . Deutschland ist bei der Deckung seines Fettbedarfes in hohem Maße von Einfuhren aus dem Auslande abhängig. Troß vielfältiger Leistungssteigerung in der Erzeugungsschlacht konnte des deutsche Landvolk die vorhandene Fettlüce noch nicht schließen, da ja auch der Fettverbrauch des deutschen Volkes im Verlauf des wirtschaftlichen Wiederaufbaues und besonders durch die Eingliederung von etwa sechs Millionen arbeitslosen Volksgenossen in den Arbeitsprozeß zu einem immer stärkeren Fettverzehr führte. Die Versorgungslage verschärfte sich darüber hinaus durch den Zerfall der weltwirtschaftlichen Beziehungen, durch das Bestreben der meisten Volkswirtschaften, sich von dem Auf und Ab des Welthandels unabhängig zu machen. Die Reichsregierung sah es daher als ihre Aufgabe an, einmal alle Quellen im eigenen Lande bis zum letzten zu mobilisieren und darüber hinaus für eine unbedingt gerechte Verteilung der vorhandenen Fette zu sorgen. Aus diesen Grundsäßen heraus ist die neue Regelung des Fettverbrauches entstanden. Es kam hier in erster Linie darauf an , die schwerarbeitende, im Vierjahresplan an vorderster Front stehende Arbeiterschaft und die minderbemittelte Bevölkerung mit den notwendigsten Fettmengen zu versorgen. Auf keinen Fall konnte es geduldet werden, daß die sozial bessergestellten Volksschichten auf Grund ihres höheren Einkommens sich die an sich schon knapperen Vorräte an Fetten in beliebigen . Mengen aneigneten und die Versorgungsschwierigkeiten für die minderbemittelte Bevölterung dadurch noch größer wurden. So wurde die seit drei Jahren von der Reichsregierung durchgeführte Fettverbilligung für minderbemittelte Volksgenossen auch für das Jahr 1937 beibehalten. Nicht nur das, diese Fettverbilligung wird in einzelnen Teilen sogar noch erheblich erweitert. Ab Januar 1937 wird minderbemittelten Volksgenossen das Bezugsrecht für Konsummargarine von bisher 6 Kilogramm auf 10 Kilogramm je Kopfjährlich erhöht. Diese

Konsummargarine wird zu einem Preise von 0,38 RM. je 1/2 Kilogramm abgegeben, wobei eine Verbilligung von 0,25 RM. durchgeführt worden ist. Eine andere Erweiterung der bisherigen Fettverbilligungsaktion besteht darin, daß ab Januar 1937 ein weiterer Kreis von Volksgenossen als bisher Fettverbilligungsscheine zugewiesen bekommt. Es handelt sich hier um solche Personen, deren Einkommen nur wenig über dem der bisher in die Fettverbilligung einbezogenen liegt und deren Einkommen sich meist in der Nähe des doppelten Richtsates der öffentlichen Fürsorge hält. Diesen Volksgenossen wird ein Bezugsrecht für 7 Kilogramm Konsummargarine jährlich je Kopf durch Ausgabe von Bezugsscheinen gesichert. Diese Margarinebezugsscheine werden auf Antrag von den Fürsorgeverbänden (Wohlfahrtsämtern ) ausge= geben und berechtigen zum Bezug der Konsume margarine zu 0,63 RM. je Kilogramm. Mit diesen Maßnahmen ist der Bevölkerung mit verhältnismäßig geringem Einkommen, insbesondere der deutschen Arbeiterschaft, eine be= stimmte Fettmenge auf jeden Fall gesichert. Aber damit hat man sich nicht zufriedengegeben. Die verantwortlichen Stellen haben weiter durch die neue Anordnung über die Fettwirtschaft die Voraussetzungen für eine gleichmäßige und gerechte Verteilung der vorhandenen Speisefette auf alle Verbraucher geschaffen . Die gleichmäßige Verteilung vom Erzeuger bis zum Einzelhändler regelt der Reichsnährst and. Die Verantwortung für eine gleichmäßige und gerechte Weitergabe an die Verbraucherschaft haben der Einzelhandel und das Fleischerhandwerk übernommen. Zur Durchführung dieser Aufgabe hat der Reichsnährſtand nun mit Zustimmung des Reichsministers für Ernährung und Landwirtſchaft die Molkereien und Buttergroßverteiler angewiesen, ihre Abnehmer im gleichen Verhältnis wie im Oktober 1936 zu beliefern, jedoch bis auf weiteres nach Abzug von 20 vH., die durch die Reichsstelle für Milcherzeugnisse, Öle und Fette einbehalten und in den Hauptverbrauchsgebieten dem Bedarf entsprechend verteilt werden . Um nun eine gerechte Verteilung der vorhandenen Fette auf die Verbraucher tatsächlich zu gewährleisten, werden die Einzelhändler und Fleischer das bereits im vergangenen Winter eingeführte Verfahren der Kundenlisten wieder aufnehmen , allerdings in erweitertem Umfange und auch auf Grund zuverlässigerer Unterlagen . Im vergangenen Jahr war es so, daß die Eintragung in die Kundenliſte eine

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NSK Folge 286 Familie zum Bezug eines bestimmten Anteils des dem Einzelhändler zur Verfügung stehenden Fettes berechtigte. Das führte zu Unge= rechtigkeiten, denn es bekam unter Umständen der Ledige genau so viel wie eine vielköpfige Familie . Ein solcher Vorgang wird in Zu kunft verhindert, denn in den neuen Kundenlisten muß die Personenzahl der einzelnen Haushalte berücksichtigt werden. Zur Ordnung dieser Eintragung werden noch in diesem Monat den Haushaltungen sogenannte Haushaltsnachweise zugehen, die dann als Unterlagen für die Eintragung in die Kundenliste des vom Verbraucher selbstgewählten Einzelhändlers oder Fleischers dienen. Damit ist die Gewähr gegeben, daß eine vielköpfige Familie entsprechend mehr Fett bekommt als eine finderlose Familie oder gar ein Lediger. Ähnlich ist auch die Versorgung der gewerblichen Betriebe, der Gastwirtschaften, Bäckereien und Konditoreien, soweit sie bisher vom Einzelhandel ihre Fette bezogen haben, geregelt. Nur tritt hier an die Stelle der Haushaltsnachweise ein sogenannter Betriebsnachweis, über dessen Anordnung und Ausstellung die zuständigen Wirtschaftsverbände noch nähere Anordnungen herausgeben werden. Die Reichsregierung hat bewußt darauf verzichtet, in Anbetracht der Verknappung in der Fettversorgungslage mit staatlichen Zwangs-

8. Dezember 1936 mitteln einzugreifen. Die neue Anordnung wird von den zuständigen Berufsständen ge= tragen und die Durchführung damit in die Verantwortung des Volkes selbst gelegt. Die organiſatoriſchen Voraussetzungen Neuregelung zeigen dieser eindeutig die sozialistische Ausrichtung. Es kommt in erster Linie darauf an, der schwer arbeitenden Bevölkerung die notwendige Fettmenge zu fichern. Die darüber hinaus zur Verfügung stehenden Fettmengen werden gerecht auf alle es früher Wenn Volksgenossen verteilt. Hamsterern noch möglich war, ihr volksschädi gendes Tun auszuüben, ſo ist das nach der Für jeden neuen Anordnung unterbunden. Volksgenossen aber sollte es eine selbstverständliche Pflicht sein, durch sein persönliches Vers halten die Maßnahmen der Regierung zu unterstützen. Dazu gehört in erster Linie die Einschränkung des Fettverbrauches auf ein vernünftiges, volkswirtschaftlich gerechtWer hierbei im Übermaß fertigtes Maß. schwelgen will, der verdient nicht, Angehöriger der deutschen Volksgemeinschaft zu sein. Die neue Anordnung ist in der Tat praktischer Sozialismus in des Wortes bester Bedeutung. Darum sollte jeder Volksgenosse seine Aufgabe darin sehen, die neue Anordnung über den Fetts verbrauch mit allen Mitteln praktisch zu unterKh. B. stützen.

Der Weg zur Raumordnung Gestaltende Kräfte der Landschaft - Wissenschaftliche und praktiſche Aufgaben der Reichsstelle für Raumordnung NSK ,,Blut und Boden sind die Grundlagen von Volk und Reich." Dieser Leitsatz steht in Mittelpunkt des Vorspruches zum Gesetz über die Regelung des Landbedarfes der öffentlichen Hand vom 29. März 1935, durch das der Reichsstelle für Raumordnung die Durchführung sämtlicher Aufgaben der Reichsund Landesplanung übertragen wurde. Unter der Herrschaft des Liberalismus in Recht und Wirtschaft war die Kenntnis von den Zusammenhängen zwischen völkischem Leben und den natürlichen Gegebenheiten der Landschaft und des Raumes verlorengegangen oder doch völlig vernachlässigt worden. Zwar wurde auch in dieser Periode vereinzelt in der Literatur versucht, die Verbundenheit unseres Volkslebens mit der Landschaft aufzuzeigen, im prak tischen Leben überwogen aber rein privatwirtschaftliche Erwägungen, die irgendwelche Bindungen dieser Art nicht anerfannten. Daran wird auch dadurch nichts ge= ändert, daß etwa in der Eisenbahnpolitik des preußischen Staates bei einigen Sonderaufgaben der Versuch gemacht wurde, über die vorhandenen Verwaltungsgrenzen hinauszugehen und Regelungen für größere Gebiete zu schaffen. Allenfalls waren gelegentlich auch sonst bei Einzelfragen Ansätze in dieser Richtung festzustellen, eine wirkliche Gesamtregelung ist niemals zustande gekommen. Die Reichsgewalt war viel zu schwach, um sich den zahlreichen Sonderinteressen gegenüber durchzusehen .

Beim Beginn der nationalsozialistischen Aufbauarbeit wurde es deshalb bald klar, daß die hier zu lösenden umfassenden Aufgaben ohne eine entsprechende Ordnung der Raumfragen nicht zu lösen sein würden. Aus dieser Erkenntnis heraus wurde die volksgemäße Neuordnung des deutschen Raumes der Reichsstelle übertragen, die im etappenmäßigen Aufbau die Fehler und Schäden der Vergangenheit zu beseitigen und durch planvolle Besiedlung, Schaffung einer gesunden sozialen Struktur und Erschließung noch ungenutzter Kraftreserven alle völkischen kulturellen und wirtschaftlichen Kräfte von Volk und Raum zu entfalten und zum Wohle des Volksganzen einzusehen hat. Diese Arbeit muß von der Erkenntnis ausgehen, daß der Lebensraum des Volkes , die Landschaft, von der lebendigen Arbeit seiner Menschen durchdrungen und gestaltet wird . Als Siedlungsraum ebenso wie als Lebens- und Arbeitsraum bietet er die Daseinsgrundlagen . Für alle ist der Raum zunächst Siedlungsraum, innerhalb dessen die Siedlungen städtischer wie ländlicher Art ihren Plak haben. Daraus ergibt sich von selbst, daß jede Raumordnung irgendwie mit allen Lebensgebieten des Volkes in Berührung kommt. Unter diesen Umständen ist die Unterstützung der praktischen Arbeit der Reichsstelle durch die Wissenschaft nicht weniger notwendig, wie etwa die Arbeit des Reichsnährstandes von der wissenschaftlichen Seite her

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durch den landwirtſchaftlichen Forschungsdienst gefördert wird. Deshalb ist als wiſſenſchaftliche Forschungsstelle für die Arbeiten der Reichsstelle, die Reichsarbeitsgemeinschaft für Raumforschung, geschaffen worden. Hier werden alle wiſſenſchaftlichen Kräfte der deuts schen Hochschulen zusammengefaßt, die sich mit Fragen der Raumforschung in irgendeiner Weise zu beschäftigen haben. Durch diese Zusammenfassung wird erst der richtige Einsat auf ein übergeordnetes, gemeinsames Ziel ermöglicht. Vor wenigen Tagen hat in Berlin eine Arbeitstagung der Reichsarbeitsge= meinschaft stattgefunden, die einen Überblic über die bisher geleistete Forschungstätigkeit gab und gleichzeitig den Arbeitsplan für die Zukunft festlegte. Hier hat der Obmann der Reichsarbeitsgemeinschaft Profeſſor Dr. Konrad Meyer, der auch an der Spike des landwirtschaftlichen Forschungsdienstes steht, die künftigen Aufgaben gekennzeichnet. Richtunggebend dabei ist der Gedanke, daß jede Raumordnung eine gesunde Volksordnung gewährleisten muß und deshalb Fragen auf allen Gebieten der Sozial- und Wirtschaftsordnung bearbeiten muß. Die Nutzung und Verteilung des Raumes muß den Interessen des Volkes wie den Be-

8. Dezember 1936 langen der einzelnen entsprechen und den sozialen Frieden sowie die Erzielung größter Wirtschaftlichkeit gleichermaßen sicherstellen. Nicht immer wird es möglich sein, die Förderung der Gesamtheit mit den Ansprüchen der einzelnen übereinstimmen zu laſſen. Manchmal wird, wie bei jedem Eingriff des Staates in den freien Ablauf der Lebensäußerungen eines Voltes, eine Spannung entstehen. Derartige Spannungen werden aber gerade von der räumlichen Seite aus am leichtesten überwunden werden können. Jedenfalls werden auf diese Weise am sichersten Dauerlösungen gefunden werden. Bei den Arbeiten der Raumforschung und Raumordnung werden häufig die alten historischen Landschaften des deutschen Raumes wieder irgendwie Gestaltung gewinnen, die durch die dynastische Entwicklung der letten Jahrhunderte zerriſſen und zerstört wurden. obwohl sie vielfach den wirklichen Lebensbedürfnissen unseres Volkes viel eher entsprachen als die nach dynastischen Gesichtspunkten ge= staltete Landkarte des 18. und 19. Jahrhunderts. Die Arbeit, die hier zu leisten ist, ist nicht von heute auf morgen zu bewältigen, sie geht aber jeden an, weil sie die Vorauslegung ist für den Aufbau eines organischen Volkskörpers . K. H.

Marum so wenig Marmelade ? Höherer Marmeladeverbrauch im Ausland -

Die deutschen Erzeugnisse sind Spitzen-

produkte - Umstellung der deutſchen Hausfrauen notwendig NSK In Deutschland gibt es eine Menge kleinerer und mittlerer Induſtrien, die im Vergleich zu den großen kohle und metallver: arbeitenden Industrien verhältnismäßig wenig bekannt sind, troßdem aber eine große volkswirtschaftliche Bedeutung haben. Das ist zB. bei der deutschen Obst- und Gemüseverwertungsindustrie der Fall, die gerade deshalb so bedeutsam iſt, weil sie mithilft , die deutsche Obst- und Gemüſeernte über das ganze Jahr zu strecken, so daß größere Verluste durch Nichtverwertung während der Anfallszeit nicht zu entstehen brauchen. Die Zahl der Betriebe der Obst- und Gemüseverwertungsindustrie beträgt zurzeit etwa 3500, die sowohl raumpolitisch als auch volkswirtschaftlich von Bedeutung sind, weil sie sich gleichmäßig über das ganze Land verteilen . Meist sind sie da aufgebaut, wo die Rohstoffe erzeugt werden, die sie verbrauchen. Die Menge der verwerteten Stoffe ist größer als im allgemeinen angenommen wird. Es werden beispielsweise im Jahr rund 2 Millionen Zentner Gemüs ekonserven hergestellt. Eine nicht geringe Rolle spielt im Rahmen dieser Industrien die Obst verwertungsindustrie, die in den lezten Jahren einen sich immer mehr steigernden Abſak erfahren hat. Zunächst ist natürlich die durch die Arbeitsschlacht erhöhte Kaufkraft der Bevölkerung dafür maßgebend , darüber hinaus aber auch die notwendige Verringerung der Obsteinfuhr aus dem Auslande und eine gewisse

Umstellung in der Ernährungsweise, die in der Hauptsache durch die immer größere Ausdehnung der Leibesübungen begründet ist. Während in den Jahren 1933 und 1934 durchschnittlich 27 Millionen Dosen Obstkonserven hergestellt wurden, stieg diese Zahl im Jahre 1935 auf über 34 Millionen Dosen. In diesem Zusammenhang muß der deutschen Marmelade besondere Erwähnung getan werden. Die deutschen Hausfrauen haben manchmal noch ein vollkommen unbegründetes Mißtrauen gegenüber den von der deutschen Obstindustrie hergestellten Marmeladen. Vielleicht glauben sie, daß die heutigen Marmeladen noch etwas mit dem Erzeugnis zu tun hätten, das während des Krieges in Deutschland hergestellt wurde, das man günstig sten Falles aber nur als Ersagmarmelade be= zeichnen kann. Die heute hergestellten Marmeladen sind dagegen ein ausgesprochenes Qualitätsprodukt und zu ihrer Herstellung wird nur hochwertiges Obst verwandt . Auch die verbilligten Marmeladen, die zu einem Preis von nur 32 Pf. das Pfund in allen Einzelhandelsgeschäften gekauft werden können, sind ein solch hochwertiges Erzeugnis. Sie werden zu etwa 50 vH . aus Äpfeln und Birnen und sonst aus allen anderen deutschen Obstarten zusammengesezt. Daß diese Marmeladen sich auch beim Publikum einer steigenden Beliebtheit erfreuen, ergibt sich aus der Tatsache, daß der Verbrauch von 800 000 Zentnern im Jahre 1932 auf etwa 2 Millionen Zentnern im

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NSK Folge 286 Jahre 1935 stieg. Dabei steht Deutschland aber immer noch an letter Stelle, wenn man den Marmeladeverbrauch auf die Bevölkerungszahl umrechnet. In anderen Ländern, beſonders in den nordischen Ländern, ist der Marmeladeverbrauch durchschnittlich drei bis viermal höher. Unseren Hausfrauen erwächst darum in dieser

8. Dezember 1936 Hinsicht noch eine dankbare Aufgabe, denn der verstärkte Marmeladeverbrauch ist nicht nur in volkswirtschaftlicher Hinsicht zu begrüßen, weil er wesentlich zur Entlastung des Fettmarktes beiträgt, sondern auch darum wertvoll, weil die Marmelade gesund, bekömmlich, schmachaft. K. Ba. und erfrischend ist.

Bauernregeln zu Weihnachten Winterfonnenwende und Neujahr im Mittelpunkt der bäuerlichen Wetterbetrachtung Alte Ginnsprüche in neuer Zeit NSK 3 wei Jahreszeiten gibt es, in denen der deutsche Bauer besonders aufmerksam auf die Gesetze der Wetterveränderungen achtet, die sich seit vielen Jahrhunderten als „Bauernregeln“ einen festen Play in unserm Voltstum erobert haben, das ist einmal die „ h ohe Zeit" des Jahres, wenn mit dem Segen der Sonne auch die Gefahr allzustarker Wärmezusammenballung des Mitsommers zu ſorgenvoller Betrachtung einlädt steht dann doch die Fruchtreife bevor - und sodann die Tage der Winterfonnenwende . Diese Zeit mag aus verschiedenen Gründen ihren so bemerklichen Niederschlag im bäuerlichen Sprichwörterschaze gefunden haben. Einmal hat der Bauer jezt die meiste Muße, zu sinnieren und mit dem Nachbarn beschauliche Bemerkungen auszu tauschen. Dann aber ist seit Urvätertagen die Zeit um die längste Nacht mit den stiebenden Stürmen, mit Eis und Schnee oder wunderlichen Wärmeeinbrüchen stets die Nacht der Einherier", woraus später das „wilde Heer" wurde. Und schließlich bietet der Jahreswechsel dem bäuerlichen Deutungswunsche Nahrung, weil es allgemein menschlich ist, beim Eintritt durch eine Tür und sei es die Pforte des Jahres vorausschauen zu wollen, wie die Folgezeit sich entwickelt. Wenn wir nun aus der Fülle der Bauernregeln einige herausgreifen, so können wir be obachten, daß sie zumeist auch noch für die Gegenwart paſſen. Haben wir auch nicht mehr die langen heißen Sommer und kalten Dauerwinter, an die sich noch viele von uns erinnern und von denen geschichtliche Quellen berichten, so gilt doch immer, daß es ein gutes Zeichen für kommende Witterung und Klimaentwickelung ist, wenn die Jahreszeiten ihren ausgesprochenen Charakter bewahren. Winter soll Winter, Sommer soll Sommer sein ; deshalb gilt stets : „ Ist die Weihnacht hell und klar, so folget ein gesegnet Jahr." In fast allen Gegenden Deutschlands heißt es: ,,Helle Christnacht, finstre Scheuern ; dunkle Helles Wetter Weihnacht, helle Scheuern." nämlich ist froſtklar und „ wintergerecht“, dann werden die Scheunen des kommenden Jahres gefüllt ; bedecktes Wetter ist meist milde ; da werden die „ Böden und Bühnen“ leer bleiben. Jedenfalls findet folgende alte Bauernweisheit keinerorts Widerspruch : „ Besser die Weihnachten knistern, als daß sie flüstern." Knisternder, knackender Frost ist beliebter als weich wehender Wind. Wenn der Rebbauer sagt : „Weihnacht gutes Weinjahr“, so wird mit der tiflar matischen Betrachtung ein Wortspiel um „ Wein“ und " Weihen" getrieben. Dem Winzer ist aber

die Heilige Nacht auch sonst bedeutsam : „ Wenn in der Christnacht der Wein rumort im Faß und übergeht, so kommt ein gutes Weinjahr, wer's versteht." In der deutschsprachigen Schweiz. sagt man : „Ist Weihnacht kalt, kommt der Winter bald"; an der Mosel heißt's mit Aus= blick auf die Ernte : „ Weihnachtsabend nicht be= trübt, alle Fruchtbarkeiten gibt." 3m linksrheinischen Deutschland 3B . bei Aachen gilt (wie überall, nur in besonderer Mundart ausgesprochen) : „ Gröng Kreſtmes, wiſſe Poſche“, also „ Grüne Christmesse, weiße Ostern". Anderwärts drückt man das so aus : „ Grünen am Christtag Feld und Wiesen, wird sie zu Ostern Frost verschließen.“ Und für die Volksgesundheit ergibt sich dann die bittere Wahrheit : ,,Grüne Weihnacht fette Friedhöfe." Ist doch Frostwetter gesünder als „Matsch". Dem späten Winter entspricht meist ein spätes Frühjahr, ſo daß man dieser Prophezeiung beipflichten fann: „Hat Weihnachten Fliegen, so hat Ostern Eisschollen." Nicht ungern sieht der Bauer jekt Wind, der ja auch wirklich als Wolkenzerstreuer von Wichtigkeit ist: Wenn's windig ist an Weihnachtstagen, werden die Bäume viel Früchte tragen.“ Und auch Schneewetter ist nicht unwillkommen : ,,Wenn's Weihnacht flockt und stürmt auf allen Wegen, so bringt das den Adern Segen." In Süddeutschland meint man vermutlich nicht ohne guten Grund : „ Fallen in der Christnacht Flocken, wird sich der Hopfen gut bestocken." Allgemein gilt der Mondwechsel nach Neumond als wirksam für jegliches Wachstum, weil nämlich der Mond dann zunimmt, wächst “ : „ Wenn die Weihnacht fällt in den wechselnden Mond, gibt's gewiß ein Jahr, das sich lohnt. “ Auch Neujahr und sein Vortag wird wohl beachtet vom Bauern ; häufig stimmt die Beobachtung mit der der Weihnachtstage überein : ,,Wenn's an Neujahr Regen gibt, oft um Oſtern Schnee noch stiebt." Hingegen ist Windwetter nun unerwünscht, gilt doch übereinstimmend in vielen deutschen Gauen : „ Silvesters Nachtwind und Morgensonn' , verdirbt die Hoffnung auf Wein und Korn. „ Scheint aber während der Neujahrsandacht die Sonne auf die leinene Altardece des Dorfkirchleins, so erwartet man ein gesegnetes Flachsjahr. Auch in Fischergegenden heißt es : „ Scheint an Neujahr die Sonne klar, so lacht darob der Fischer Schar.“ Und sodann wird auch dieser alte Spruch hoffentlich recht behalten (denn wir alle erwünschen doch Licht, Luft und Leben im jungen Jahre) : „ Ist das Neujahr schön hell und klar, bedeutet W. L. es uns ein gutes Jahr !“

Drud: M. Müller & Sohn KG., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerſtraße 88

Nationalſozialiſtiſche Briefe und Drahtanschrift der Schriftleitung: Berlin SW68, Zimmerstr. 90, III. Fernruf: A 1 Jäger 0022 Berlag : Franz Cher Nachf., G. m. b. H., entralverlag der NSDAP., München Berlin Berland : Cher · Verlag , Berlin SW 68, immerkraße 88. Alle Zahlungen find nach erlin (Voltschedlonto Berlin 4454) zu richten

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VarteiKorreſpondenz

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef ber RSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupts schriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin,

Breſſedienſt der NGDUB

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9. Dezember 1936

Deutsche Worte zum Mord von Davos

Bekenntnis

und

Anklage

Die Vaterlandsliebe Guftloffs, die Blutſchuld des Weltjudentums NSK Während das ganze deutsche Volt tief im Innern gepackt den Prozeß gegen den ruchlosen jüdischen Meuchelmörder des deutschen Mannes verfolgt, der im Herzen der Nation als leuchtendes Vorbild heldischer Treue und Kämpfertums zur Unsterblichkeit lauteren fand, während mit uns die ganze Kulturwelt die Sühne für diese niederträchtigste aller politischen Bluttaten erwartet, steigt vor der nationalsozialistischen Volksgemeinschaft groß und schwer der Februartag wieder auf, an dem was an Wilhelm Gustloff vergänglich war, der deutDas schen Heimaterde zurückgegeben wurde. ganze Volk stand versammelt in Einmütigkeit des Schmerzes und der Verpflichtung an seiner Bahre. Was das deutsche Volk empfand, was in dem Nationalsozialismus angesichts der jüdischen Mordtat und der Abschiedsstunde von seinem treuen, aufrechten, vorbildlichen Kameraden aufgewühlt wurde, das sprach in der Größe und Klarheit seines Erkennens der Führer für uns alle vor der Welt aus ; dafür prägte G a u-

leiter Bohle , unter dem der Landes: gruppenleiter seine Pflicht erfüllt hatte, den Ausdruc; das faßte Gauleiter Hilde = brandt , der Freund und Leiter des Heimatgaues des Ermordeten, in Worte. Das große deutsche Bekenntnis zu dem Mann, der nichts tat, als sich der Treue zur Heimat zu verschreiben, und die deutsche Anklage der Blutschuld des Weltjudentums - das deutsche Urteil des Nationalsozialismus liegt in diesen Sägen beschlossen, das Bekenntnis zur Vaterlandsliebe und die Anklage der vaterlandslosen, friedenſtörenden Heze. Während die Anflage in Chur eine Strafe for dert, die dem Mindestmaß am nächsten ist, während sie kein Wort für die Mitschuld und die Mordheße des Weltjudentums hat, während das Judentum den Mörder zum Helden und den Helden zum Schuldigen erhebt, um David Frankfurter der Gerechtigkeit zu entziehen, brennen diese Worte in allen deutschen Herzen. Als Verals Forderung. pflichtung

Der Führer : Es wird auf dieser Welt kein Glüd verſchenkt. Alles muß bitter und schwer erkämpft werden, und jeder Kampf erfordert ſeine Opfer. Indem diese Opfer Zeugen der heiligen Ge: ſinnung ſind, die einem solchen Kampf zugrunde liegt, find sie die Garanten des Sieges , des Erfolges und der Erfüllung! *

.. Auf diesem Wege unserer Bewegung liegt nicht ein einziger von uns er : mordeter Gegner , nicht ein Attentat. Wir haben das vom ersten Tage an abgelehnt. Nie kämpften wir mit diesen Waffen. * Allerdings ebenso entschlossen sind wir gewesen, nicht unser Leben zu schonen, aber das

Leben des deutschen Volkes und des Deutschen Reiches zu verteidigen und in Schuß zu nehmen vor jenen, die vor keinem Meuchelmord, wie die Geschichte uns ſo oft gezeigt hat, zurüdschreden. Hinter jenem Mord ſtand aber dieselbe Macht, die verantwortlich ist für diesen Mord : hinter den harmlosen kleinen verheßten Volksgenossen, die aufgewiegelt waren, steht die haż erfüllte Macht unseres jüdischen Feindes , eines Feindes, dem wir nichts zu Leid getan hatten, der aber versucht, unser deuts sches Volk zu unterjochen und zu seinem Sklaven zu machen, der verantwortlich ist für all das Unglück, das uns im November 1918 ge=

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NSK Folge 287 troffen hat, und verantwortlich ist für das Unglück, das in den Jahren darauf Deutschland heimsuchte! * So hat auch der Nationalsozialismus im Ausland seinen ersten bewußten Blutzeugen bes kommen. Einen Mann, der nichts tat, als nur für Deutſchland einzutreten, was nicht nur ſein heiliges Recht iſt, ſondern ſeine Pflicht auf dieser Welt, der nichts getan hat , als fich seiner Heimat zu erinnern und ſich in Treue ihr zu verschreiben. Auch er wurde genau so ermordet, wie so viele andere. Wir kennen dieſe Methode. Selbst als wir am 30. Januar vor drei Jahren die Macht übernommen hatten, ſpielten sich noch " in Deutſchland genau dieſelben Vorgänge ab, einmal in Frankfurt a. d. O., ein anderes Mal in Köpenid, und dann wieder in Braunschweig. Es war immer dasselbe Verfahren : Ein paar Männer fommen, rufen einen aus seiner Wohnung heraus, stechen ihn nieder oder schießen ihn tot. Das ist kein Zufall, das iſt eine leitende Hand, die diese Verbrechen organiſiert hat und weiter organisieren will. Dieses Mal ist nuu der Träger dieser Taten zum ersten mal selbst in Erscheinung getreten. Zum erstenmal bedient er sich keines harmlojen deutschen Volksgenossen. Es ist ein Ruhmesblatt für die Schweiz, sowohl als auch für unsere eigenen Deutschen in der Schweiz, daß sich keiner dingen ließ zu dieſer Tat, ſo daß zum erstenmal der geistige Urheber selbst zum Täter werden mußte. So ist unser Parteigenoſſe denn von der Macht gefällt worden, die einen fanatischen Kampf nicht nur gegen unser deutsches Volt, sondern gegen jedes freie, selbs ständige und unabhängige Volk führt. * Das sei unser heiliger Schwur in dieſer Stunde, daß wir dafür sorgen wollen, daß dieser Tote in die Reihen der unsterblichen Märtgrer unseres Volkes einrückt. Dann wird aus ſeinem Tod millionenfaches Leben kommen für unser Volk. Das hat dieser jüdische Mörder nicht geahnt oder vorausgesehen, daß er einen tötete, aber in die fernste Zukunft hinein Millionen und aber Millionen Kameraden zu einem wahrhaft deutschen Leben erwecken wird.

Der

9. Dezember 1936 Das ist unser Gelöbnis. Diese Tat fällt auf den Täter zurüd. Nicht Deutſchland wird dadurch geſchwächt, ſondern die Macht, die dieſe Tat verübte. Das deutsche Volk hat einen Lebenden im Jahre 1936 verloren, allein einen Unsterblichen für die Zukunft gewonnen!

Gauleiter Bohle : Bon allen Verbrechen, die auf dieser Welt verübt werden können, gehört der politische Mord zu den verabscheuungsw ü r dig ſten. Von einer menſchlich kaum faßbaren Gemeinheit zeugt es aber, daß der Mörder sein Opfer überhaupt nicht kannte und einen Mann niederschoß, nur weil er wußte, daß dieser Mann in seltener Treue zu ſeinem Baterland stand. Was deshalb verheßte Elemente an ihm haßten, war schließlich nichts anderes, als die nationale Anständigkeit dieſes Mannes, die ſich darin offenbarte, daß er rüdhaltlos zu seinem Volke und seinem Führer ſtand, mochte kommen, was da kommen wollte. * Reichsdeutsch Einem en im Ausland zu verbieten, Nationalsozialiſt zu ſein, hieße heute, ihm sein Deutschtum überhaupt nehmen wollen. Wilhelm Gustloff hat niemals etwas anderes gewollt und getan, als seine reichsdeutschen Landsleute in der Schweiz für den Staat Adolf Hitlers zu gewinnen. *

Die Liebe zu einem Staat in einem Bürger dieses Staates zu wecken und zu vertiefen, iſt teine Politik und kein Verbrechen , sondern eine selbstverständliche nationale Pflicht jedes Deutschen, namentlich aber der Männer, die an führender Stelle in der Bewegung tätig sind, die den heutigen deutſchen Staat trägt. Gauleiter Hildebrandt : Nach Charakter und Gesinnung war er der geborene Nationalsozialist. Keine Aufgabe war ihm zu schwer, keinen persönlichen Einsatz scheute er, immer glaubensſtark und gewillt, der Idee und seinem Führer zu folgen und die Treue zu halten.

Strafantrag wird

gehört

Das deutsche Volk in Ernſt und Diſziplin – Frankfurter mit zufriedenem Lächeln

NSK Eine Mordtat, gemein, faltblütig ersonnen, in voller Überlegung und Absicht nach vorheriger Übung mit der Mordwaffe durchgeführt, zuerst wegen des Sabbath verschoben, dann auf einen „ Glückstag“ verlegt — eine Mordtat an einem untadeligen, ehrenwerten Mann, der dem Täter noch nie im Leben begegnete, - eine Mordtat, die ein charakterloses, verlumptes, verkommenes Subjekt mit einer Niederträchtigkeit der Gesinnung und Haltung ohnegleichen aus wildem Haß an einem

Menschen begeht, dem jeder nur Lauterkeit der Gesinnung und Vorbildlichkeit der Haltung nach= solche Mordtat verlangt im ge= sagen kann sunden Urteil der Menschheit nach der höch = sten Strafe. Nach der Todesstrafe , wo sie gültig ist, nach der ewigen Ausschal = tung aus der Gemeinschaft aller Anständigen, wo die Geseze es vorsehen, nach der höchst möglichen Sühne , weil die Tat das Höchste an Verworfenheit, Gemeinheit und Unmenschlichkeit bewiesen hat .

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Der gesunde Verstand der Kulturmenschheit erwartet solche Antwort auf solche Tat, muß sie erwarten, ſoll nicht das natürlichste Empfinden, das ihr eingegeben ist, verlegt werden und der blutigste Mord und das widerwärtigſte politische Untermenſchentum durch die Grenzen brechen, die die Menschheit zog. Die Anklage von Chur hat es für richtig gehalten, an den Mord des Juden David Frankfurter, der das Höchstmaß an menschlicher und moralischer Verkommenheit in Charakter und Verbrechen offenbart, nicht das Höchstmaß der möglichen Strafforderung zu legen, sondern sie geringer, harmloser einzuschätzen und dem Mindest maß anzu = gegebenen nähern. Das deutſche Volk und der Natio= nalsozialismus , der durch den Anschlag dieses Mörders - dem ,, irgendein Nazi " als Objekt seiner Mordgelüſte recht war - getroffen wurde, steht diesem Strafantrag ohne jedes Verständnis gegenüber. Das Gerechtigkeitsgefühl eines jeden von uns bäumt sich dagegen auf, mag ihm der Fall nur im großen oder mit allen furchtbaren Einzelheiten dieser niederträchtigſten politiſchen Bluttat vertraut sein . Wie muß die Tat, wie muß der Mörder , wie müſſen die Umstände aussehen , die vor dieser Auffassung das Höchstmaß der Strafe erhalten würden?

Mit desto stärkerer innerer Anteilnahme vers folgt das deutsche Volk den weiteren Verlauf des Prozesses in Chur, sieht es dem Sühnespruch der fünf Richter entgegen, von denen es nicht aus Rachegelüsten, aber für die notwen= dige Wahrung des Rechts und der Gerechtigkeit und damit eine geringe Strafe nicht die Ehre des Ermordeten und seinen reinen Willen antaste, die klarste Verurteilung der Tat von David Frankfurter erwartet. Das deutsche Volk erwartet auch deshalb eine Sühne, die der ganzen Schwere des Verbrechens entspricht, damit deutlich und warnend und dem Frieden der Völker untereinander dienend, die Grenze zwischen Anstand, Aufrichtigkeit, ehrlicher Gesinnung und treuer Vaterlandsliebe und zwischen Lüge und Gemeinheit und den Hehern, denen der politische Mord ein leicht gebräuchliches Mittel zur Erfüllung ihrer dunklen, aber bekannten Zwecke ist, gezogen wird. In Erregung , aber auch in einer Disziplin, die in dem gleichen nationalsozialistischen Denken ihren Ursprung hat, richtet das deutsche Volk seinen Blick weiter nach Chur, in deſſen Gerichtssaal neben der geringen Strafforderung die Anklage auch kein Wort über die Hintergründe und Hintermänner der Tat erwähnte , die jüdische Hehe , die dem Mord vorausging, nicht zu kennen schien, und außer David Frankfurter keinen Mitschuldigen zu bezeichnen sich entschließen konnte, obwohl sich das Judentum der Welt nach der Tat laut genug solidarisch mit ihm und einverstanden mit seiner Tat erklärte. Der Mörder auf der Anklagebank quittiert die Anklage anders als das in seinem Gerech= tigkeits- und Ehrgefühl berührte deutsche Volk, das aber das Bild des Gesichtes des Mörders und seines Verhaltens während der Verlesung der Anklageschrift kennen soll . Während der Antläger die Einzelheiten des

Mordes aufzählt, gähnt Frankfurter. Als die Anklageschrift die Lage beschreibt , in der der Tote Wilhelm Guſtloff, in seinem Blute liegend, von den Ärzten angetroffen wird , wirft eine zynische Verzerrung des Gesichts ein Schlaglicht auf die ganze Verworfenheit dieses Verbrechers. Pathetisch nicht er mit dem Kopf, als seine Aussagen zitiert werden, nach denen er als Hasser des nationalsozialistischen Deutschlands gehandelt habe, und mit einem zufriedenen auffallend Lächeln quittiert er die Ausführungen des Amtsflägers, in denen davon die Rede ist, daß an= geblich die Tat nicht auf ein Komplott zurüc zuführen sei. Bei der Vernehmung durch den Gerichtss präsidenten bemüht sich der Mörder, einen ruhigen Eindruck zu machen. Peinliche Fragen beantwortet er oft mit Stillschweigen. Als die Rede auf sein Privatleben während seiner Studienzeit reichlich tommt, wird er nervös. Er dreht mit unruhigen Fingern an einem Knopf seines Anzuges , während teils zögernd, teils aalglatt fließend (wenn er sich auf die Fragen vorbereitet hatte) seine Antworten herauskommen . Zwei ganz wesentliche Punkte find dabei an= geschnitten und geklärt worden : Frankfurter widerlegte die Behauptungen seines Schutzengels Emil Ludwig Cohn , indem er eindeutig erklärte , daß keiner seiner Angehörigen in Deutschland irgendwie belästigt wurde. Auch muß er zugeben, daß er selbst in Frankfurt in Wirklichkeit nicht belästigt wurde. Er prägt den Ausdruck, daß er „ indirekt belästigt“ worden sei, muß aber zugeben, daß eine „ direkte Belästigung " niemals vorgefallen iſt. Was sein Privatleben betrifft, so weiß er nichts zu antworten, wenn die Fragen auf das Thema seiner Studien kommen . Er hat be= kanntlich jahrelang seine Eltern belogen, indem er behauptete, Zahnmedizin nach dem Wunsche des Vaters zu studieren, in Wirklichkeit aber Medizin studierte, dh., was er unter Studieren verstand. Irgendwelche Gründe für diese Lüge vermag er ebensowenig anzugeben, wie für die falschen Vorspiegelungen, die er seinen An= gehörigen über seine Examina machte. Dabei muß er zugeben, daß er keinerlei Nachteile ge= habt hätte, wenn er bei der Wahrheit ge= blieben wäre.

Hier zeigt der Mörder , welcher Hang zur Falschheit und zur Lüge im Blute liegt, hier offenbarte er seinen Charakter ebenso eindeutig wie mit seinem zufriedenen Lächeln vorher!

,,Hier beginnt die Ordnung“ Ein Grieche berichtet über Deutschland Neuen Athener NSK Nach Meldung der Zeitung" hielt der griechische Rechtsanwalt Dr. Balanos in Athen einen Vortrag über das Deutschland Adolf Hitlers . Er wies auf die großen Fortschritte hin, die unter dem Führer in Deutschland erreicht worden seien. Begeistert erklärte er, daß man an der deutschen Landesgrenze nach seiner Ansicht Schilder anbringen müßte, auf denen zu lesen sei : „ Hier beginnt das Land der Ordnung und der Disziplin. " Er wies dabei im weiteren Verlauf seines Vortrages besonders auf das hohe Pflichtbewußtsein der Deutschen hin."

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Was bedeutet : Ernährungshilfswerk des deutschen Volkes?

Jeder hilft,

daß

alle ſatt

werden

Bierjahresplan ſchafft zufäßliches Fleiſch – Gleiche Abfälle, mehr Schweine Schweinemast durch Gemeinschaftseinsatz – Bom Pappschwein zum Batenschwein – Die Durchführung in Stadt und Land – Die Tatkraft der Partei als Vorbild NSK Seit furzer Zeit beginnt ein neues Wort sich durchzusetzen und populär zu werden, wie alle Maßnahmen, die unsere Staatsführung ergreift : Ernährungshilfs werf des deutschen Volkes. Die Tatsache, daß es im Zusammenhang mit der wirtschaftlichen Selbständigmachung der Nation, mit dem neuen Bierjahresplan in einem Atemzug genannt wird, hat jeden sofort begreifen lassen, daß es sich hier um eine Aktion von Bedeutung zum Besten der ganzen Volksgemeinschaft handelt und um ein Unternehmen, das die tätige Mitarbeit von allen erfordert, die sich zu dieser Schicksalsgemeinschaft bekennen. Die Durchführung auch dieser Aktion und ihre Verankerung im ganzen Volk ist der Partei, der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt, übertragen. Nach einem Besuch der leitenden Dienststelle und einer Unterredung mit dem Organisationsleiter gibt die „ Nationalsozialistische Partei-Korrespondenz“ Aufschluß über die Bedeutung, den Zwed und den Einfah der Gemeinschaft für das Ernährungshilfswerk, das dem deutschen Volt über seine gesicherte Ernährung hinaus durch Vergrößerung des Schweinebestandes die Gewißheit gibt : Jeder wird satt, und die andere : Deutschland macht sich unabhängig von Einflüssen des Auslandes. In einem einfachen Bürozimmer des Haupt= amtes für Volkswohlfahrt in Berlin klingelt feit einigen Tagen fast ununterbrochen das Telephon. iEne neue Aktion ist im Entstehen, an einzelnen Stellen des Reiches sogar schon mitten in der Durchführung, und die Organi= sation der NSV. greift allerorten ein, um Ernährungshilfswert des diesem deutschen Volkes zusätzliche Nahrungsmöglichkeiten zu erobern. Das wird nicht mit Verordnungen getan, auf deren Zuwiderhandlung eine polizeiliche Geldstrafe steht, sondern , weil es sich um eine Sache des Volkes handelt, mit volkstümlichen Mitteln. Auf dem Schreibtisch des Organisationsleiters liegen ein paar Stücke ausgestanzte Pappe. Bei näherem Hinsehen entpuppen sie fich als Abziehbilder schöner, rosiger, wohlgenährter Schweine, und mit großen Buchstaben steht auf den runden Bäuchlein dieser beliebten Haustiere, was sie fressen und was ihr Magen nicht verträgt.

Darum geht es! Schweine haben einen sehr großen, aber auch einen sehr widerstandsfähigen Magen, in den allerhand hineingeht. Eine besondere Vorliebe bezeugen sie aber für Küchenabfälle aller Art , angefangen bei Brot- und Fett= reſten bis zu den sonst achtlos in den Mülleimer geschütteten Kartoffelschalen. Dahingegen besitzen sie eine verständliche Abneigung gegen Nägel, Stoffreste, Konservendosen und ähnliche unverdauliche Abfälle des Haushaltes, die man aus diesem Grunde auch nicht mit verwertbaren . Abfällen in einen Topf werfen sollte. Denn die Nahrungsmittelrückstände brauchen wir in Deutschland, um ſie im Rahmen des Vierjahresplanes für eine zusätzliche Schweinemast von hoffentlich vielen hunderttausend Schweinen zu verwerten. Jeder, der nun einen Augenblick nachdenkt, muß einsehen, daß Deutschland bei seinem bes schränkten Lebensraum und seiner begrenzten Eigenerzeugung von Nahrungsmitteln alles , was nun einmal vorhanden ist, auch ausnutzen muß. Wollte man die nunmehr durch das Er-

bisherigen den über nährungshilfswerk and gezüchteten hinausgehend Schweinebest Schweine mit gewachsenen Futtermitteln unse res eigenen Bodens ernähren, so würden sie eine Ackerbaufläche im Umfange des gesamten Einen solchen Freistaates Lippe tahlfressen. Luxus kann man sich in Deutſchland ſelbſt nicht einmal im Hinblick auf den notwendigen Bes darf an Schweinefleisch erlauben, und das erfreuliche ist, daß es auch anders geht . Da ist es eine entscheidende Pflicht der Bereits willigkeit und der Aufmerksamkeit unserer deuts schen Hausfrauen, Küchenabfälle für die Schweinema st zur Verfügung zu stellen . Die NSV. ist durch den Beauftragten für den Vierjahresplan, Ministerpräsident Pg. Göring, zur Trägerin des Ernährungshilfswerkes ge worden. Sie könnte diesen Auftrag niemals durchführen, wenn sie nicht die freudige Mithilfe aus allen deutschen Haushaltungen mit Sicherheit erwarten dürfte. Hilfe für die Dauer Seit wenigen Wochen ist erst begonnen wor= den, diesen Plan in die Tat umzusehen. Das kann natürlich nicht heißen, daß wir morgen bereits Schweinefleisch unserer „ Ernährungshilfswerks-Schweine“ auf dem Markt kaufen könnten. Gut Ding will Weile haben, und hier handelt es sich um ein sehr gutes Ding. Der große Plan einer so umfangreichen zusäßlichen Schweinemast darf nicht auf den Augenblic abgestellt sein, sondern soll eine Maß nahme für die Dauer werden. Der Umfang des ganzen Werkes, das ja in den Vierjahresplan eingegliedert ist, wird bei Abschluß dieses Planes erreicht sein. Der damit errungene Erfolg wird auch die Stückzahl der jährlich in Zukunft gegenüber dem früheren Schweinebestand mehr gemästeten Schweine umreißen. Man stelle sich einmal vor, was das für das deutsche Volk bedeutet, wenn es ohne Opfer ausschließlich aus früher unverwertbaren Abfällen und Resten die Differenz zwischen dem Soll und Haben des bisherigen Schweinebestandes ausgleichen kann, ohne auf die Einfuhr von Schweinen angewieſen zu sein! Zeitlich gesehen, bedarf es also nur der Einrich-

NSK Folge 287 tung und der Organisation und der Zeit, die ein Schwein braucht, um fett zu werden. Der erste Punkt ist durch die Aktivität der Partei durchaus gesichert. Schon heute liegen Meldungen aus dem ganzen Reich vor, wonach der Aufbau des Ernährungshilfswerkes im schönsten Werden ist. Dabei wird kein Teil des deutschen Volkes von der Mithilfe entlastet. In jedem Haushalt soll das lehrreiche Pappschweinchen über dem Abfalleimer hängen und Mann und Frau und Kind an ihre volkswirtschaftliche Verpflichtung auch in der Küche erinnern. Die Gliederungen und Verbände der Bewegung, so die NS.-Frauenſchaft und Hitlerjugend und das Deutsche Frauenwerk, sie alle stehen hier im Dienste der NS.- Volkswohlfahrt, sei es im Arbeitsbereich der Aufklärung, sei es auf dem Gebiet der Sammlung oder Fortbeförderung und Weiterverwertung Der Küchenabfälle. Gerade in solchen Einzelheiten werden sich das Organisationstalent und der Arbeitseifer vieler Volksgenossen in Fragen der Einsatzbereitschaft für die Volksgemeinschaft bewerten lassen.

Was ist ein Patenſchwein ? Auch die staatliche Öffentlichkeit wird mit hinzugezogen. In der Hand der Gemeinden wird es liegen, einen reibungslosen Ablauf der Sammlung und der Mästung zu gewährleisten. Große Städte über 40 000 Einwohner sollen daher eigene Mästereien und Stal = lungen einrichten und mit ihren Fuhrparts, soweit verwendbar, die Zubringung des Mastfutters unterstüßen. Die kleineren Städte hingegen und die Dorfgemeinden, bei denen die Menge des Abfalls für die Mäſtung in eigenen Stallungen nicht ausreicht, müssen ihre Hilfs schweine" beim Bauern gewiſſermaßen in Pension geben. Man nennt dieje Tiere Patenschweine. weil immer ein gewisser Gemein ſchaftskreis das Futter an die bäuerlichen Betriebe für die Aufzucht eines Tieres abzugeben hat. Der Bauer erfüllt in diesem Zusammenhang eine wichtige Treuhänder aufgabe, indem er die von der Gemeinschaft gesammelten Futtermittel zu einem Zwecke zu verwerten hat, der im Ernährungshilfswerk wieder der Gemeinschaft zugute tommt. Finan zielle Aufwendungen entstehen ihm dabei ebensowenig wie den einzelnen Sammlern.

Andere Vorausseßungen, gleiche Möglichkeiten Es entspricht keineswegs nationalsozialiſtiſchem Denken, in der Durchführung dieser für die Dauer gedachten Mästungsaktion schematische Richtlinien aufzustellen . Überall liegen die Voraussetzungen anders. Aber überall ist gerade aus den verschiedenartigsten Voraussegungen für die Träger des Hilfswerkes eine Möglichkeit zu persönlicher Initiative und zur Gestaltung nach örtlichen Bedürfnissen gegeben. In Stadtbezirken entfällt auf die Hausbesizer eine bedeutsame Verpflichtung, nämlich zB. für ein ganzes Miethaus eine zentrale Ablagerungsmöglichkeit für Abfälle aus der Küche bereitzustellen, von der aus dann wieder die Abfuhr zu den Sammelstellen vorgenommen wird, wo die Verteilung an die Mästereien erfolgen kann .

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9. Dezember 1936 Im einzelnen können naturgemäß noch keine Feststellungen getroffen werden, welche Auswir kungen dieſer Aktion ſich noch als Randerſcheinungen ergeben werden. Eine umfangreiche zu sägliche Schweinemast bedarf aber naturgemäß fachgemäßer Arbeitskräfte , so daß wir hier schon eine erste Einflußnahme auf die Arbeitsmarktlage erkennen können . Auch durch das Sammeln, die Aufbewahrung und Beförde rung der Futtermittel wird manchem Gewerbe, das noch eines Aufschwungs bedarf, als Begleiterscheinung Nußen gebracht. Über diesem allem aber steht allein das große Ziel des Vierjahresplanes, dem alles zu dienen hat, dem deutschen Volke die Wirtschafts- und Nahrungsfreiheit unter Einsaz aller Kräfte zu erobern . Nur damit können wir aus einmal erreichten Erfolgen einen wahrhaft nugbringenden Dauerzustand machen.

Das Vorbild für jedermann Dank der Regsamkeit der nationalsozialiſtischen Partei, die den Reichtum ihrer Ideen und Durchführungsmittel immer wieder in das Volk hineinträgt, darf auch das Ernährungshilfswerk des deutschen Voltes schon im Augenblic seiner Inangriffnahme als Erfolg bezeichnet werden. Hier sehen wir nämlich ein deutliches Beispiel, wie der in der NSDAP. und durch die NSDAP. gepflegte Gemeinschaftsgeist angeblich wertlose Dinge zu unge = heuren Werten für die Volksge = samtheit umgestaltet und einem Volk ohne Raum Lebensmöglichkeiten bietet, die ohne die Kraft der Gemeinschaft niemals erſchloſſen werden könnten . Wenn der deutsche Arbeitsdienst in mühseliger, härtester Pflichterfüllung dem Meere, dem Ödland, der Heide und dem Moor Meter um Meter deutschen Lebensboden abgewinnt, so wird es dem einzelnen Volksgenossen und der einzelnen Volksgenossin, die das Ringen des Na> tionalsozialismus für unseres Volkes Leben mit offenen Augen erkennen, nicht schwerfallen, durch etwas Aufmerksamkeit, Sorglichkeit und freudige Mitarbeit am Ernährungshilfswerk zur Sättigung der Nation beizutragen. E. G. D.

Freie Teilnahme am Mütterschulungskurs Ein Hilfswerk des Frauenamtes der DAF. NSK Die Abteilung für volkswirtschafts liche Erziehung im Frauenamt der DAF. hat zusammen mit dem Reichsausschuß für volkswirtschaftliche Aufklärung eine Reihe von Heften herausgegeben, die in volkstümlicher Darstellung die Grundlagen einer sinngemäßen Haushaltführung geben. Da die Hefte je nur 20 Bf. fosten, tönnten sie sich viele erwerbstätige Seit dem Erscheinen des Frauen anschaffen. 5. Heftes sind im ganzen bereits eine Dreiviertel million von den Broschüren verkauft worden. 30 000 Mark sind dabei zusam= mengekommen und konnten vom Frauenamt dafür verwandt werden, minderbemittelerwerbstätigen Frauen die ten Teilnahme an Mütterschulkursen zu ermöglichen.

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Der

Geiſt

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prägt

die

Form

Der SA.- Geiſt in der Kulturerneuerung

NSK Kultur ist der Ausdrucswille, die Lebensform eines Volkes ; Kultur übersetzt heißt Pflege, Pflege der in der Rasse verborgenen Erbkräfte, die nach Erfüllung drängen. Kultur ist dann auch die aus dieser Pflege geborene, Gestalt gewordene und werdende Form, die Leistung, die auf den verschiedenen Gebieten des Lebens hervorgebracht wurde. Jede Epoche unserer Geschichte trägt ihr besonderes Kennzeichen, und jede Epoche findet durch die in ihr geschaffenen Kulturleiſtungen ihre zeitgebundene Ausdrucksform. Als Heinrich I. sein Erstes Reich erbaute, entsprach die Baukunſt zum Teil dem kraftvollen Streben und erdhaft festen Wollen der Sachsenfaiser; als sich der deutsche Mensch des Mittelalters tief in die Geheimnisse des Glaubens versenkte, entstanden die gewaltigen gotischen Dome als Ausdruck der nach dem übersinnlichen strebenden Zeit. Die heiße Liebe zu Volk und Vaterland ließ einen Arndt und Körner ihre herrlichen Gedichte schaffen. Und als ein ge= [ättigtes, faules Bürgertum sich um die Wende des Jahrhunderts an den Erfolgen des Zweiten Reiches erfreute, entstanden jene pompösen Bauten kalter, inhaltloser Pracht, die heute noch eine große Anzahl deutscher Städte verunstalten, als Kennzeichen einer satten, morschen Zeit. Als dem Marschtritt der braunen SA.Kolonnen keine Macht mehr Einhalt gebieten fonnte, da drängte diese Zeit nach ihrer fulturellen Gestalt, und fand sie in dem Wollen dieser Sturmabteilungen, die diese Zeit erst ge=

Praktische Arbeit der Raſſenpolitik Gauamtsleitertagung des Raſſenpolitiſchen Amtes der NSDAP . in Berlin

NSK Berlin, 9. Dezember. Am 9. Dezember fand in Berlin eine Gauamtsleitertagung des Raſſenpolitiſchen Amtes der NSDAP. statt. Es wurden besonders die Fragen des nach dem neuen Organiſationsplan der Partei vorgesehenen Ausbaus der rassenpolitischen Gauämter erörtert. Durch die zweieinhalbjährige intensive Arbeit des Rassenpolitischen Amtes ist rassisches Denken zum Allgemeinbesiz des deutschen Voltes geworden. Damit ist eine der ersten dem Rassenpolitischen Amt gestellten Aufgaben erfüllt worden.

schaffen hatten. SA.- Geist durchweht heute alle Formationen der Bewegung, und SA.-Geist sucht sich allenthalben Ausdruck. Er hilft zu seinem Teil, das kulturelle Antlig der Nation zu formen. Das Kampferlebnis konnte in den System= jahren nicht in vollem Umfange zur Gestaltung kommen, einfach, weil wir SA.-Männer gar keine Zeit für etwas anderes als eben den Kampf hatten, weil eine harte Faust oftmals mehr am Plage war als eine geistige Leistung. Heute erst, da alles, wofür wir fämpften, Wirks lichkeit wird, da unser Volk aufgeschlossen ist für unser Ziel, und uns verſteht, bricht dieſes innere Erlebnis hervor und findet in Liedern und Gedichten, in Plastiken und Bauten, in Kame= radschaftsabenden und Feierstunden seinen zeitgewollten Ausdruck. Dichter wie Pidder Lüng, Gerhard Schumann und Heinrich Anacker sagen, was in ihnen flingt ; wir hören den Marschtritt der SA.Kolonnen und ihren unerschütterlichen Willen zum Dienst und Opfer, zum Ringen und Siegen für die Nation in diesen Gedichten ; Musiker wie Pardun drücken ihre Sehnsucht aus, wenn ſie ihren Ruf: " Volt, ans Gewehr!" erschallen lassen; Baumeister aus des Führers Geist lassen monumentale Größe werden, was als strenge Einfachheit in der Härte der Kampfjahre Gesetz wurde. So erwächst organisch aus dem inneren Erleben und Nacherleben der Ereignisse und Formen, aus denen das neue Reich wurde, die neue Kultur unserer Zeit.

die wichtige Stellung der Frau im Rahmen der Arbeit des Rassenpolitiſchen Amtes hingewiesen. Abschließend sprach auf der Tagung der Gau amtsleiter der Leiter des Rassenpolitischen Amtes der NSDAP ., Reichsamtsleiter Dr. Walter Groß , zusammenfassend über den Stand der bevölkerungs- und raſſenpolitiſchen Maßnahmen. Er legte ferner die in naher Zukunft durchzuführenden Aufgaben dar .

Parteiamtliche Bekanntgabe

Vierwöchige Verſammlungsruhe Bom 15. Dezember bis 15. Januar

Nach dem in Berlin für die kommende Zeit festgelegten Arbeitsplan wird nun die prak = tische Arbeit auf dem Gebiete der Raſſenund Bevölkerungspolitik stärker in den Vordergrund treten. Gerade auf diesem Gebiet sind der Bartei neue große Aufgaben gestellt. Die Aufgaben beginnen mit der Arbeitsbeschaffung für bewährte Familienväter, gehen über die Wohnraumfrage, die erbbiologischen Erhebungen unbegrenzt in die Breite, denn fast alle Vorgänge in der Wirtschaft und der Verwaltung sind noch viel mehr nach bevölkerungs- und rassenpolitischen Gesichtspunkten auszurichten. Mit Interesse wurde ein Bericht über die Frauenarbeit entgegengenommen und auf

NSK Der Reichspropagandaleiter der NS.DAP. , Pg. Dr. Goebbels, gibt bekannt : Mit Rückſicht auf die Weihnachtszeit ordne ich hiermit eine allgemeine Versam m lungsruhe für die Zeit vom 15. Dezember 1936 bis 15. Januar 1937 an. Dieſe Ruhepauſe betrifft alle öffentlichen Verjammlungen und Kundgebungen. Nicht eingeschlossen sind die Weihnachtsfeiern der NS.DAP., ihrer Gliederungen und angeſchloſſenen Berbände, sowie die Filmvorführungen der Amtsleitung Film der Reichspropagandaleitung. Dr. Goebbels , der Reichspropagandaleiter der NSDAP.

NGK Das Deutſche Recht

Die

Gabe

der Betriebsgemeinſchaft

Weihnachtsgratifikation als Anerkennung für treue Dienſte und Antrieb zu neuer Arbeitsfreude

NSK Weihnachten, das Fest der Familie, gewinnt im nationalsozialistischen Deutschland eine höhere Bedeutung. In diesen Tagen gilt es, im Geifte eines wahren, nationalen Sozialismus, das Band der Arbeitskameradschaft fester zu knüpfen, Dant abzustatten und Freude zu bes reiten. Dabei spielt die Weihnachtsgratifilation eine große Rolle, die im folgenden von ihrer rechtlichen Seite behandelt werden soll. Weihnachtsgratifitationen find Sondervergütungen, die zusäßlich zum vertraglichen oder tariflichen Lohn oder Gehalt als Belohnung für geleistete Dienste und als Vergütung für das Ausharren im Dienste einmalig oder regels mäßig zu bestimmten Zeitpunkten (38. Weihnachten, Jahresabschluß, usw.) gewährt werden. Ein geseglicher Anspruch auf Gratififationen besteht zurzeit noch nicht, aber die Zahlung von Gratifikationen kann durch mehrjährige Übung zu einem vertrag= lichen Anspruch werden. Dabei muß ausdrücklich auf eine Entscheidung des Reichsarbeitsgerichts hingewiesen werden, wonach die wiederholte stillschweigende Annahme gekürzter Gratifikationen mit dem Hinweis des Betriebsführers auf die Freiwilligkeit der Leistung als still= schweigend vereinbarte Abänderung der bisherigen Rechtsverbindlichkeit auszulegen iſt, weil der Betriebsführer dann mit Recht an= nehmen kann, daß der Gefolgsmann mit der ihm gegenüber zum Ausdruck gebrachten Auffassung des Betriebsführers einverstanden ist. Ein regelmäßiger Vorbehalt bei den Gratis fikationszahlungen schließt im allgemeinen die Entstehung eines solchen Anspruches für die Zukunft aus. Der Vorbehalt kann jedoch ausnahmsweise den Anspruch auf künftige Grati= fikationszahlungen nicht beseitigen, wenn die Gratifitation einen wesentlichen Teil des an sich geringen Gehaltes darstellt und wenn erst mit dieser Gratifikation zuſammen die Gehaltsbezüge eine angemessene Gegenleistung für die Dienstleistungen darstellen. Das gilt besonders bei dem Weihnachtsgeschenk an Hausangestellte. Nach der Rechtsprechung des Reichsarbeitsgerichts besteht, wenn nichts anderes vereinbart ist, ein Anspruch auf Weihnachtsgratifitation nur für die Gefolgschaftsmitglieder, deren Arbeitsverhältnis zu Weihnachten noch besteht. Sehr umstritten ist die Frage, ob die berech = tigte fristlose Entlassung aus wichtigem Grunde den Anspruch auf die vorher. verdiente Gratifikation beseitigt. In einem solchen Falle wird man sich auf den Standpunkt stellen müssen, daß der Gratifikations = anspruch verwirkt ist , weil die Gratifikation eine Anerkennung für treue und gute

Dienste bedeuten soll. Anderseits läßt die Übung, die Gratifikation auch solchen Gefolg= schaftsmitgliedern zu gewähren, die zu Weihnachten dem Betriebe erst kurze Zeit ange= hören, erkennen, daß die Zuwendung nicht als eine der Dauer der Arbeit entsprechende Bergütung gedacht ist. Die Höhe der Gratifikationen richtet sich in erster Linie nach den ausdrücklichen stillschweigenden Abmachungen. Mangels vers traglicher oder tariflicher Bestimmung find Gratifikationsbeträge in ortsüblicher, bezie hungsweise angemessener Höhe zu zahlen. Als Gegenleistung für die Dienstleistungen unterliegen Gratifikationen den für Lohnund Gehaltspfändungen geltenden Bestimmungen. Die Gratifikationsbeträge find alſo insoweit pfändbar, als sie zusammen mit den übrigen Entlohnungsansprüchen die Pfändungsgrenze übersteigen. Wegen nachträglichen Ausscheidens oder wegen nachträglicher schlechter Führung ist mangels gegenseitiger ausdrücklicher Abmachungen eine Rückforderung von Gratifikationen nicht gegeben, da Gratifikationen teine Schenkungen ſind. Bezüglich der Sozialversicherungspflicht kann für das diesjährige Weihnachtsfest mit einer Neuregelung gerechnet werden, wonach Weihnachtszuwendungen bei der Berech= nung der Beiträge zur Reichsversicherung im allgemeinen unberücksichtigt bleiben. Künftig werden solche Zuwendungen als Entgelt nur dann noch anzusehen sein, wenn sie schriftlich festgelegt sind. Soweit sie ein Monatsgehalt übersteigen, sind sie stets Entgelt. Eine neue Verordnung hat auch in diesem Jahre ein steuerliches Weihnachtsge = schenk gebracht. Einmalige Zuwendungen von Arbeitgebern an ihre Gefolgschaftsmitglieder zu Weihnachten (Weihnachtsgeschenk) sind da= durch im Kalenderjahr 1936 von der Einkommensteuer (Lohnsteuer) und Schenkungssteuer befreit, wenn folgende Voraussetzungen erfüllt find: 1. Die einmalige Zuwendung muß in der Zeit vom 25. November bis 24. Dezember 1936 erfolgen. 2. Die einmalige Zuwendung muß über den vertraglichen (tariflichen) Arbeitslohn hinaus gewährt werden. Sie kann in Geldleistungen oder in Sachwerten bestehen. 3. Die einmalige Zuwendung darf die Höhe des Monatslohnes nicht übersteigen. 4. Die Steuerbefreiung gilt nur für Arbeits nehmer, deren Monatslohn nicht mehr als 330 Reichsmart beträgt. Wenn bisher eine große Anzahl deutſcher Be-

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NSK Folge 287 triebsführer dazu übergegangen ist, ihrer Gefolgschaft Weihnachtszuwendungen zu gewäh ren, so mögen sie auch in diesem Jahr die Weihnachtsgratifikation als Dienst des Betriebsführers an dem Gedanken der Betriebsgemeinschaft ansehen. Bei der Weihnachtsgratifilation handelt es

9. Dezember 1936 fich um mehr als eine gute Sitte, sie ist vielmehr der Ausdruck der Anerkennung für die im vergangenen Jahre treu geleistete Arbeit und ist zugleich Antriebsmoment neuem ein 3น Schaffen und zu neuer ArbeitsH.T. freude.

Sorgenlose Dienstzeit

für die deutsche Jungmannſchaft Soldaten, Arbeitsmänner und deren Angehörige werden vor Nachteilen bewahrt NSK In den letzten Wochen sind Hundert= tausende deutscher junger Männer eingerüdt, um ihrer Arbeitsdienstpflicht oder auch ihrer aktiven Dienstpflicht in der Wehrmacht zu ge= nügen. Um dieser höchsten Pflicht des jungen Deutschen nachzukommen, hat mancher Lehrling, mancher junge Arbeiter, Angestellte oder auch Beamte seinen Arbeitsplaß verlassen müſſen. Nichts ist natürlicher, als daß in dem Augenblick, in dem der junge Arbeitsmann oder Soldat aus seinem bisherigen Leben heraustritt, für ihn die Frage auftaucht : was wird aus meinem Arbeitsplatz, was aus meinen Eltern oder Angehörigen, die ich überwiegend unterhalten mußte; wird für mich gesorgt werden, wenn ich von der Dienstzeit zurückkehre, werde ich auch durch meine erhöhte Pflichterfüllung für Volk und Vaterland keine Nachteile erleiden gegenüber denen, die nicht mehr zu diesem Ehrendienst der Nation herangezogen werden? Alle diese Sorgen nimmt der nationalsozialistische Staat dem einzelnen ab. Eine um fassende Regelung dieser Fragen ist letthin durch die Verordnung der Reichs regierung über „Fürsorge für Soldaten und Arbeitsmänner“ Dom 30. September 1936 erfolgt. Die genannte Verordnung regelt vor allem die Fürsorge für Angehörige des Arbeitsdienstes und der Wehrmacht, die ohne Dienstbeschädigung nach kurzer Dienstzeit, also im allgemeinen nach Ableistung der Dienstpflichtzeit in Ehren ausscheiden. Im einzelnen sind folgende wichtige Bestim = mungen der genannten Verordnung hervorzuheben : Bei Lehrlingen, Arbeitern und Ange= stellten, die bis zu ihrer Einberufung zum Reichsarbeitsdienst oder zum Wehrdienst in der freien Wirtschaft beschäftigt waren, endet das Beschäftigungsverhältnis mit dem Tage, an dem fie zur Erfüllung der Dienstpflicht im Reichsarbeitsdienst oder in der Wehrmacht aus dem Betriebe ausscheiden . Das gleiche gilt, wenn sie vorzeitig, d. h. freiwillig in den aktiven. Wehrdienst eintreten. In jedem Falle ist der Gestellungsbefehl, der dem ausgehobenen Dienstpflichtigen zugleich mit dem Wehrpaß ausge= händigt wird, dem Führer des Betriebes unverzüglich vorzulegen. Hervorzuheben ist, daß das bisherige Dienstverhältnis nur kraft Ge= sezes unterbrochen wird, so daß es demnach keiner Kündigung bedarf (§ 1 der genannten Verordnung). Eine entsprechende Regelung ist

für die Lehrlinge, Arbeiter und Angestellten im öffentlichen Dienst getroffen (§ 7 der Verord= nung) . Den Beamten des Reiches, der Länder, der Gemeinden und Gemeindeverbände sowie der sonstigen Körperschaften des öffentlichen Rechts ist, wenn sie zur Erfüllung der Dienstpflicht im Reichsarbeitsdienst oder in der Wehrmacht eins berufen werden oder vorzeitig eintreten, der erforderliche Urlaub unter Fortfall der Bezüge zu gewähren. Der Urlaub muß unverzüglich unter Beifügung des Gestellungsbefehls bean= tragt werden (§ 12 der Verordnung). Ist die Dienstpflicht im Reichsarbeitsdienst und in der Wehrmacht erfüllt, so kommt zunächst die Wiederbeschäftigung am bisherigen Arbeitsplatz oder, falls der Betreffende an seinen alten Arbeitsplatz aus irgendwelchen Gründen (z. B. Schließung des Betriebes) nicht zurückkehren kann, die Unterbringung in einem neuen Beschäftigungsverhältnis in Betracht. Soweit eine Wiederbeschäftigung am bisherigen Arbeitsplay in Frage kommt, sollen Lehrlinge, Arbeiter und Angestellte in der freien Wirtschaft in dem Betriebe, in dem sie vor ihrer Einberufung beschäftigt ge= wesen sind, wieder in das frühere oder ein gleichartiges Beschäftigungsverhältnis eintreten können. Die Wiedereinstellung muß rechtzeitig beantragt werden. Ein Rechtsanspruch auf die Einstellung besteht nicht. Entsprechendes gilt für Lehrlinge, Arbeiter und Angestellte im öffentlichen Dienst. Die beurlaubten Beamten kehren nach erfüllter Dienstpflicht oder, wenn sie unverschuldet früher ausscheiden, unverzüglich in ihre lezte Dienstſtelle zurück, jedoch müſſen ſie ſich unter Umständen die Versetzung in eine neue Dienststelle gefallen lassen. Irgendwelche Nachteile hinsichtlich des allgemeinen Dienstalters, Beginn des Beamtenverhältnisses, planmäßiger An= stellung oder Beförderung als planmäßiger Beamter dürfen dem Beamten durch die ErDienst = aktiven füllung seiner pflicht nicht entstehen. Gelingt es nicht, den ehemaligen Soldaten oder Arbeitsmann wieder in seinem früheren Betrieb unterzubringen, so sind sie alsbald durch die Arbeitsämter in Arbeitsplähe anderer Betriebe zu vermitteln. Grundsätzlich haben ehemalige Soldaten und Arbeitsmänner einen Anspruch

I

NSK Folge 287 Unterbringung. auf bevorzugte Diese Regelungen gelten sowohl für Beschäftigungsverhältnisse in der freien Wirtschaft als auch im öffentlichen Dienſt. Hervorzuheben ist be= sonders § 9 der Verordnung, der bestimmt, daß die Zeit der erfüllten aktiven Dienstpflicht bei Beschäftigung im öffentlichen Dienst als Reichsdienst im Sinne der Tarifordnungen des öffent lichen Dienstes anzusehen ist, wenn der ehemalige Soldat drei Monate im Arbeiter- oder Angestelltenverhältnis beschäftigt ist. Eine wichtige Sonderregelung gilt für Lehrlinge in der freien Wirtschaft wie auch im öffentlichen Dienst : Seßt der Lehrling seine Lehre nicht im früheren, sondern in einem anderen Betriebe fort, so ist die bisherige Lehrzeit im neuen Lehrverhältnis zu berücksichtigen, vorausgesetzt, daß der Lehrling im gleichen Beruf weiter ausgebildet wird (vgl . im einzelnen § 4 der Verordnung) . Einen Vorrang vor sonstigen Bewerbern gleicher Eignung genießen ferner die Zivilanwärter, die nach erfüllter Dienstpflicht den Beamtenberuf erwählen. In diesem Zusammenhang ſei noch darauf hingewiesen, daß infolge der Verlängerung der Dauer der aktiven Dienstpflicht bei der Wehrmacht auf zwei Jahre der Reichs- und Preußische Innenminister im Einvernehmen mit dem Reichsfinanzminister angeordnet hat, daß auch die Unterstützungsberechtigung der Angehörigen der einberufenen Wehrpflichtigen für zwei Jahre besteht. Gleichzeitig hat der Minister die Bestimmungen über die Familienunterstüßung in wesentlichen Bunkten geändert und verbessert. Hinsichtlich des Lebensunterhalts, den der Einberufene mindestens zur Hälfte getragen haben muß, um einen Anspruch auf Unterſtügung zu begründen, wird bestimmt, daß für Angehörige, die bis

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zur Gewährung der Familienunterstützung öffentliche Fürsorge, Arbeitslosen- oder Krisenunterstützung empfangen haben, als Lebensunterhalt der für sie maßgebende Richtsatz der öffentlichen Fürsorge gilt. Eltern sind während der Dauer der gleichzeitigen Einberufung mehrerer Söhne auch dann unterhaltsberechtigt, wenn diese Söhne gemeinsam mindestens die Hälfte des Lebensunterhalts der Eltern ge= tragen haben. Darüber hinaus gelten noch besondere gesezliche Bestimmungen, die betreffen : a) die Fürsorge während der Zugehörigkeit zum Reichsarbeitsdienst und zur Wehrmacht; b) die bereits erwähnte Fürsorge für die Fa= milienangehörigen der einberufenen Wehrpflichtigen und Arbeitsdienstpflichtigen; c) die Fürsorge für ehemalige Angehörige des Arbeitsdienstes und der Wehrmacht, wenn das Ausscheiden die Folge einer Dienstbeschädigung oder einer anderen Gesundheitsstörung, die nicht Folge einer Dienstbeſchädigung ist ; d) die Fürsorge für ehemalige Angehörige des Arbeitsdienstes und der Wehrmacht, die nach länger als vierjähriger Dienstzeit ausscheiden. Die erwähnten Bestimmungen zeigen, daß der nationalsozialistische Staat alles getan hat, um den einzelnen grundsäglich vor Nachteilen zu bewahren, die ihn im Zusammenhang mit der Erfüllung seiner Dienstpflicht im Arbeitsdienst oder in der Wehrmacht treffen könnten. Go mag die erwerbstätige Jugend frei von der Sorge um ihre Zukunft frohen Herzens die schönsten Jahre des deutschen Mannes in der hohen Erziehungsschule unseres Voltes erleben . und damit in hervorragender Weise dem Frieden und der Sicherheit des deutschen Volkes dienen. Dr. O. Dageförde .

Urteile, die jeden

NSK Rachstehend bringen wir eine Reihe von Gerichtsentſcheidungen, die nicht nur allgemeiner Anteilnahme begegnen, ſondern auch von dem Ringen um nationalsozialiſtiſche Rechtsprechung Zeugnis ablegen werden. Die Urteile wurden der „Juristischen Wochenſchrift“ entnommen, Gerichtskosten nicht mit Verrechnungsschec bezahlen! NSK 3m kaufmännischen Leben hat sich der Verrechnungsscheck als Zahlungsmittel so eingebürgert, daß der Sched eines einwandfreien Ausstellers so gut wie Geld ist. Hierbei wird aber leicht übersehen, daß der Scheck doch keine Barzahlung darstellt und zur Tilgung der Schuld die Gutschrift erforderlich ist. Wenn ein Gerichtskostenvorschuß innerhalb einer beſtimmten Frist zu zahlen ist, dann genügt es nicht, daß unmittelbar vor Fristablauf von dem Zahlungspflichtigen ein Verrechnungsscheck eingereicht wird. In einem von dem OberLandesgericht Köln entschiedenen Fall lief die Zahlungsfrist am 15. Juni 1936 ab. Der am

angehen

12. Juni übersandte Verrechnungsscheck, der auch noch auf eine Bank in einer anderen Stadt lautete, wurde erst am 17. Juni gutgeschrieben. Die Frist war versäumt. Das Gericht hat den Antrag auf Wiedereinsehung in den vorigen Stand abgelehnt, weil die zahlungspflichtige Partei bei Anwendung der erforderlichen Sorgfalt die Verzögerung von fünf Tagen hätte voraussehen müſſen. Der Lohnanspruch des erkrankten Angestellten NSK Ein Angestellter war vom 23. Oktober bis 1. Dezember 1935 wegen Herzleidens arbeitsunfähig. Er hat für diese Zeit sein Gehalt bekommen. Vom 2. Dezember 1935 bis 10. Februar 1936 hat er wieder Dienst getan. Vom 11. Februar 1936 bis 20. März 1936 wurde er wegen seiner Krankheit von der Reichsversicherungsanstalt verschickt. Die Firma wollte ihm für diese Zeit kein Gehalt zahlen. Das Landesarbeitsgericht hat sie jedoch zur Zahlung verurteilt. Die Firma ist verpflichtet, im Falle der Erkrankung eines Angestellten noch sechs Wochen

NSK Folge 287 Gehalt zu zahlen. Wird ein Angestellte mehr mals krank, dann dürfen die Perioden einer zeitlich auseinanderfallenden Arbeitsunfähigkeit nicht zusammengerechnet werden. Es ist viel mehr immer ein neuer Anspruch auf sechs Wochen Gehalt dann begründet, wenn der ge= sund gewordene Angestellte seine Arbeit wieder aufgenommen hat. Belanglos ist es, ob die spätere Erkrankung auf demselben Grundleiden beruht. Wichtig ist nur, daß die spätere Er frankung eine neue Erkrankung ist. Die Verschidung durch die Reichsversicherungsanstalt gilt als ,, Arbeitsunfähigkeit“. Luftschuh ist Pflicht! NSK Nach den Bestimmungen des Luftschutzgesetzes vom Juni 1935 find alle Deutschen zu Dienst- und Sachleistungen verpflichtet, die zur Durchführung des Luftschußes erforderlich sind. Eine der ersten Entscheidungen, die ein Strafgericht auf Grund dieses Gesetzes zu treffen hatte, ist jetzt vom Oberlandesgericht Königs. berg ergangen. Der Angeklagte hatte einer Aufforderung eines Luftschußführers keine Folge geleistet, sondern nur ein Entschuldigungsschreiben abgesandt, ohne sich weiter darum zu fümmern. Das Gericht stellte fest, daß der Angeklagte im Bewußtsein der Möglichkeit, daß seine Entschuldigung nicht für genügend erachtet werde, es unterlassen hat, an der be= treffenden Schulungsfahrt teilzunehmen . Dieser Tatbestand genügt, um die Voraussegungen der Bestrafung nach dem Luftschutzgesetz zu erfüllen. Kein Borfahrtsrecht der Straßenbahn NSK Wie aus den Bestimmungen der Reichsstraßenverkehrsordnung hervorgeht, sind auch Straßenbahnen als Schienenfahrzeuge in die Regelung des Vorfahrtsrechts ausdrücklich mit einbezogen. Kraftfahrzeuge und Schienenfahrzeuge sind hinsichtlich der Vorfahrt untereinander gleichberechtigt. Nur das besondere Vorrecht der Eisenbahn ist unberührt ge= blieben. Deshalb findet die Regelung des Vorfahrtsrechts nur auf Kreuzungen von Straßen mit Eisenbahnstrecken feine Anwendung. (Reichsgerichtsentscheidung in der „ Juristischen Wochenschrift" 1936, Seite 3472.) Führerflucht NSK In einem Fall von Führerflucht hat der 2. Straffenat des Reichsgerichts wie folgt Stellung genommen : R. war tödlich verlegt und lag in nächtlicher Dunkelheit auf freier Landstraße. Er befand sich zwar in Begleitung von zwei Kameraden, von denen der eine durch den Kraftwagen des Angeklagten gleichfalls zu Boden geschleudert worden war. Der Angeklagte hat den Unfall wahrgenommen" und gewußt, daß er den Angefahreren verlegt habe“, daß dieser sich also in Lebensgefahr befand und mit großer Wahrscheinlichkeit auf fremde Hilfe angewiesen war. Er wußte auch nicht, ob noch Unverlegte an der Unfallstelle waren, die helfen konnten.

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9. Dezember 1936 Die Anwesenheit der beiden Kameraden stand der Verurteilung des Angeklagten nach den Bestimmungen des Kraftfahrzeuggesetzes nicht entgegen. Im Sinne dieser Bestimmung (§ 22 des Gesetzes) dauerte die hilflose Lage N.s jedenfalls ſolange an, als nicht die Gewißheit bestand, daß ihm von anderen auch wirklich die nötige Hilfe zuteil wurde. Die Kameraden waren aber bei dem gegebenen Sachverhalt trok besten Willens nicht zu einer solchen Hilfe imstande, wie sie der Verlegte benötigte. Aus seiner hilflosen Lage konnte er nur durch schnellste Überführung in ärztliche Behandlung befreit werden. Wenn der Angeklagte sich dessen bewußt war, daß die bei dem Unfall verlette Person sich in hilfloser Lage befand, so durfte daraus, daß er gerade zur Hilfeleistung trogdem mit seinem Kraftwagen schnell davonfuhr, benötigten darauf geschlossen werden, daß er den Verunglüdten vorsäglich in hilfloser Lage verlassen hat. Darauf, ob der beim Fortfahren des Ans geklagten noch lebende N. noch zu retten ges wesen wäre, wenn der Angeklagte ihn zum nächsten Arzt gefahren hätte, kommt es für den Tatbestand des § 22 Abs. 2 des Kraftfahrzeuggesezes nicht an. Was ist „Karlsbader Salz"? NSK Die Stadtgemeinde Kalsbad ist alleinige Eigentümerin sämtlicher in Karlsbad bestehender Mineral- oder Heilquellen. Die Quellenerzeugnisse, nämlich Karlsbader Salz und Karlsbader Sprudelsalz, werden ausschließlich aus den der Stadtgemeinde Karlsbad allein ges hörigen Heilquellen auf natürlichem Wege gewonnen. Im Handel ist aber neben diesem ,,echten" Karlsbader Salz auch sogenanntes künstliches Karlsbader Salz. Das Reichspatentamt hatte jezt über die Frage zu entscheiden, ob warenzeichenrechtlich das Wortzeichen „Karlsbader Salz" für die Stadtgemeinde Karlsbad als Warenzeichen ge= schützt ist. Das Reichspatentamt stellt fest, daß sich in zwischen ein grundlegender Wandel der deute schen Verkehrsauffaſſung vollzogen habe. Es ist in den lezten Jahren immer mehr das Be= streben hervorgetreten, falschen Herkunftsangaben scharf entgegenzutreten und so jeden unlauteren Wettbewerb mit Hilfe von unrichtigen Herkunftsangaben zu unterbinden. Der Präsident des Werberates der Deutschen Wirtschaft hat der Überzeugung Ausdrud gegeben, daß bei der Anpreiſung des auf künstliche Weise hergestellten Karlsbader Salzes auch zur Kenntnis gebracht werden muß, daß es sich um ein Kunsterzeugnis handelt. Nach eingehender Prüfung der Auffassung in Verbraucherkreisen hat das Reichspatentamt ſodann festgestellt, daß die Bezeichnung Karlsbader Salz" nur für das echte Karlsbader Salz verwendet werden darf, es aber der Geschäftswelt nach wie vor überlaſſen bleibt, Bezeichnungen wie etwa „Künstliches Karlsbader Salz" weiter zu gebrauchen.

Drud: M. Müller & Sohn KG., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68. Zimmerstraße 88

Partei-Korreſpondenz

Nationalsozialiſtiſche

Brief, und Drahtan | grift der Schriftleitung: Berlin 628 68, 31mmerstr. 90, Ill. Fernruf: 1 Jäger 0022 Berlag: Franz Cher Radf., G. m. b. H., entralverlag der NSDAP., München Berlin tland : Cher Berlag , Berlin SM 68, mezBrake 88. Alle Zahlungen find nach :lis (Boffschedlonto Berlin 4454) zu richten

NCK Breſſedienſt der N6DUS

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Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß ; für bie Mittellungen der Reichspreſſestelle verantwortlich : Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef ber RSDAY. Für den übrigen Geſamtinhalt verantwortlicher Haupt» schriftletter Helmut Sündermann. Stellvertreter : Wilhelm Nitgen. Sämtlich in Berlin.

10. Dezember 1936

NSK. -Unterredung mit Gauleiter Bohle

Der Landesgruppenleiter Gespräch mit dem Leiter der Auslandsorganiſation über Aufgabe und Tätigkeit der Landesgruppenleiter — Klare Grundsätze für selbstverständliche Rechte - Helfer und Berater - Guftloff, Vorbild eines Landesgruppenleiters NSK Der Mordprozeß David Frankfurter richtet das Augenmerk der gesamten, nicht nur das der deutſchen Öffentlichkeit auf das Aufgabengebiet, dem sich das Opfer jüdiſchen Haffes und jüdischen Mords verschworen hatte. Der Geifer übelster Heße, Berleumdung und Lüge, deſſen alleiniger Zwed es ist, den Meuchelmörder von Wilhelm Gustloff zum Helden zu stempeln, ſeine gemeine, vorsäßliche Bluttat mit einem jüdischen Heiligenschein zu verherrlichen und ihn der gerechten Strafe zu entziehen, ist von den Raſſe- und Geiſtesgenoſſen David Frankfurters über die Auslandsorganiſation der NSDAP. und deren Pflichtenkreis geſpien worden, während die obersten Behörden der Schweiz ſelbſt bestätigt haben, daß der Landesgruppenleiter die Geseke ſeines Gaftlandes stets achtete. Wilhelm Gustloff ist darüber hinaus in Haltung und Pflichtauffaſſung ein Vorbild für den Top des Mannes gewesen, den sich die Auslands organisation für ihre verantwortungsvollen Ämter im Ausland wünſcht. So kennzeichnete ihn Gauleiter Bohle im Laufe der Unterredung, die die National ſoziali ſtiſche Partei - Korreſpondenz mit ihm führte, um aus berufenem Munde und in gegebener Stunde die Aufgaben und Pflichten eines Landesgruppenleiters der NSDAP. umreißen zu lassen. Über den Aufbau der Auslandsorganisation der NSDAP., die organiſatoriſch als Gau der Partei geführt wird und alle reichsdeutschen Parteigenossen mit festem Wohnsiz außerhalb unserer Grenzen sowie auf See umfaßt, erklärt Gauleiter Bohle zu Beginn der Unterredung: ,,Schon 1931 entstanden in fast allen Ländern, in denen Reichsdeutsche leben, Zusammenschlüsse von Mitgliedern der NSDAP., Stützpunkte, aus denen bei entsprechendem Zuwachs Ortsgruppen hervorgingen. Mehrere Ortsgrupper in einem Lande wurden zum Zwecke der straffen Zusammenfassung und einheitlichen Ausrichtung zu einer Landesgruppe der Aus = zusammengefaßt. landsorganisation Größere Landesgruppen, und hierzu gehörte die Schweiz , in der bekanntlich sehr viele Reichs deutsche leben, haben außerdem noch Kreisleitungen , denen die Ortsgruppen in einem bestimmten Bezirk unterstellt sind. An der Spitze der Parteiorganisation eines Landes steht jeweils der Landesgruppenleiter." Das Recht zum Heimatbekenntnis Frage: Die NSDAP. hat das unbestrittene Recht der Menschenführung, weil sie die

Trägerin des Reichsgedankens und politiſcher Willensgeber der Nation ist. In welcher Form versieht die Auslandsorganisation der NSDAP . diese Aufgabe an unseren Parteigenossen in fremden Ländern?“ „ Es ist eine Selbstverständlichkeit für den nationalsozialistischen Staat, seine außerhalb der Reichsgrenzen lebenden Bürger in gleicher Weise wie die Deutschen im Reich weltanschaulich auszurichten und ihnen durch die Partei die Möglichkeit zu geben, sich als Nationalsozia= listen innerlich und äußerlich zum neuen Reich zu bekennen. Ein Verzicht hierauf würde eine unüberbrückbare Kluft zwischen den Reichsdeutschen im Ausland und denen in der Heimat aufreißen. Dies wäre aber nicht nur eine unverantwortliche Unterlassungsfünde seitens des Reiches, sondern eine unverdiente Zurücksetzung unserer Staatsbürger im Ausland. Kein sou veräner Staat der Welt verzichtet darauf, ſeine in der Fremde lebenden Volksgenossen mit der Heimat zu verbinden. Darum ist dies für das Dritte Reich, das in einem besonderen Make ſein Volk als Ganzes sieht, eine Selbstverständlichkeit."

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Der oberste Grundſay Frage: Es handelt sich also bei der Zu sammenfassung unserer Parteigenossen im Ausland um eine rein innerdeutsche, nationale Frage?" Jeder Nationalsozialist ver = ,,Jawohl. meidet nach den Weisungen des Führers jede Einmischung in innerpolis Staaten. Dinge tische fremder Das habe ich selbst wiederholt erklärt und für jeden Nationalsozialisten im Ausland, mag er Parteigenosse sein oder nicht, verbindlich ge= macht. Im Ausweis unserer auslandsdeutſchen Parteigenossen steht an erster Stelle die Anweisung: „Befolge die Gesetze des Landes, dessen Gast du bist!" Unter Punkt 2 heißt es: „Die Politik deines Gastlandes lasse bessen Bes wohner machen. Dich geht die Innenpolitik eines fremden Landes nichts au. Mische dich nicht in dieſe, auch nicht geſprächsweiſe.“ Es muß betont werden, daß diese Grundsätze schon vor Der Machtergreifung herausgegeben wurden, und daß es unser Ehrgeiz iſt, die Reichsdeutschen im Auslande zu den an gesehensten Gästen fremder Län . der zu machen.“ Frage: Wird durch diesen Grundiak der Nichteinmischuna in fremde Dinge, den unsere Parteigenossen im Ausland in allen Ländern innehalten, ihr Bekenntnis zum nationalsozialistischen Deutschland irgendwie berührt?"

,,Keinem Menschen wird es jemals einfallen, einem Engländer, einem Italiener, einem Schweizer, einem Japaner oder einem Franzojen verbieten zu wollen, sich als getreuen Anhänger und guten Bürger ſeines Volkes und Landes zu bekennen. Auch wir Deutsche achten den Ausländer, der bei uns im Reich lebt, besonders hoch, wenn er zu erkennen gibt, daß er seinem Lande treu ist. Auf Grund der politischen Tatsachen in Deutschland, insbesondere angesichts des Wahlergebnisses vom 29. März dieses Jahres, muß aber ein guter Deuts scher, der dem Reich treu sein will , Nationalsozialist sein. Dies verneinen zu wollen, wäre geradezu lächerlich." Die Heimat näherbringen Frage: ""Welches sind demnach die Auf= Landesgruppeneines gaben leiters der NSDAP ., der als Hoheitsträger der Partei Treuhänder der deutschen Volksgemeinschaft und Führer der Reichsdeutschen in dem betreffenden Lande ist?"

„Er soll seine Volksgenossen und VolksgenofFinnen auf die Pflichten hinweisen, die sie als Deutsche und damit als Nationalsozialisten nach . dem Willen Adolf Hitlers haben. Der Landesgruppenleiter und seine Mitarbeiter, die Ortsgruppen- und Stüßpunktleiter, sollen ihren reichsdeutschen Volksgenossen Helfer und Berater sein, ihnen die nationalsoziali : stische Heimat näherbringen und ſomit den Weg zur Verbundenheit mit ihrem Baterlande weisen. Der Landesgruppenleiter ſorgt durch seine Organiſation dafür, daß die Not unter seinen Deutſchen gelindert wird und daß auf allen Gebieten des Lebens die Deutschen untereinander von nationalsozialiſtiſchen Grundsätzen ihr Gemeinschaftsgefühl stärken laffen.

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10. Dezember 1936 Die Sprechabende und Mitgliederversammlungen der Partei im Ausland, die allgemeinen Veranstaltungen der deutschen Kolonien überhaupt, werden vom Landesgruppenleiter im nationalsozialistischen Geist gestaltet. Wir fennen auch ein Winterhilfswerk der Auslands: organisation, wir haben Filmabende, Gemeinschaftsempfänge deutscher Rundfunksendungen, Kraft-durch-Freude-Fahrten, wir richten deutsche Büchereien und Lesehallen ein , wir betreuen Mutter und Kind. Erholungsbedürftige Männer, Frauen und Kinder werden, soweit mög, lich, nach der Heimat geschickt, und die deutschen Seefahrer mit ihren großen und kleinen Wünschen werden in den Liegehäfen von der Landesgruppe der NSDAP . betreut. Das ist ein großes und höchst verantwortliches Aufgabengebiet , das der Landesgruppenleiter mit seinen Ortsgruppenleitern vor der deutschen Volksgemeinschaft trägt."

Der Landesgruppenleiter Gustloff Gauleiter Pg. Bohle wies dann auf ein großes Gemälde an der Wand seines Zimmers hin, das unseren ermordeten Landesgruppenleiter Pg. Gustloff darstellt, und zeigte die Eintragung dieses Märtyrers der nationalsoziali, stischen Idee in das Ehrenbuch der Auslandss organisation vom 18. Juli 1935 : „Die Fahne muß und wird stehen , wenn der Mann auch fällt.“ Auf die Frage, in welcher Art Wilhelm Guftloff seine Aufgabe als Landesgruppenleiter wahrgenommen habe, erflärte der Leiter der Auslandsorganisation : „Wilhelm Gustloff war der Typ des Mannes, den die Auslandsorganiſation ſich als Landesgruppenleiter im Ausland wünscht. Wer ihn gekannt hat, weiß, daß ihn nichts anderes leitete als der Gedanke an das Wohl seiner reichsdeutschen Volksgenossen in der Schweiz. Er sprang immer helfend ein, wenn es galt, einen Rat zu geben oder Not zu lindern, ſoweit es in seinen Kräften stand. Er wurde nicht umsonst so geliebt und verehrt. Er predigte den Reichsdeutschen in der Schweiz den Nationalsozialismus aus innerster Überzeugung immer und immer wieder und hat vielen Volks: genossen den Glauben an Deutſchland, der durch lange Jahre der Schmach schwankend geworden war, wiedergegeben."

Niemals das Gastrecht verlegt Frage: Wie war das Verhältnis Wilhelm Gustloffs zu seinem schweizerischen Gastlande ?" ,,Gerade Wilhelm Gustloff war mir, als dem verantwortlichen Leiter der Auslandsorganisation, die Gewähr dafür, daß meine Parteigenoſſen in der Schweiz sich so benahmen , wie das Gastland es mit Recht verlangen mußte. Niemals aber hat er das Gastrecht der Schweiz, in der er, wie so mancher andere Deutsche, Heilung suchte von seinem Leiden, verlegt. Hohe schweizerische Stellen haben ihm die Korrektheit seines Verhaltens immer bestätigt. Innerhalb der Landesgruppe besaß er durch seine hingebende Arbeit an seinen Volksgenossen und durch seine eigene persönliche Untadeligkeit bedin gungslose Gefolgschaft und Auto = rität. In zahlreichen privaten Gesprächen, die ich namentlich in den leßten Monaten vor seiner

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NSK Folge 288 Ermordung mit ihm führte, tam immer wieder seine um so schmerzlichere Enttäuschung darüber zum Ausdruck, daß gewisse Kreise in der Schweiz ihn und seine Arbeit in einer so infamen Weise angriffen, denn Wilhelm Gustloff hatte in langen Jahren die Schweiz , ihre Menſchen und ihre Berge lieben und schäßen gelernt. Nie fiel von ſeinen Lippen ein Wort gegen die Schweiz. Jeder, der guten Willens ist, weiß, was der Führer für den Frieden der Welt getan hat und daß dieser Friede heute und immerdar seine größte Sorge ist. Danach handelte auch Wilhelm Gustloff. Wenn auch zahlreiche Schweizer

Ergreifendes

10. Dezember 1936 Zeitungen in einer wüsten, verlogenen Heze Wilhelm Gustloff als Abgesandten eines erobe rungslustigen Nazismus bezeichneten , so weiß ich, daß die Erkenntnis kommen wird und vielleicht schon bei vielen gekommen ist, daß Wilhelm Gustloff für den Frieden der Welt und für die guten Beziehungen der Schweiz mit dem Deutschen Reich unendlich viel getan hat. Sein Mörder aber und die hinter ihm stehende Weltmacht der Zerſeßung bilden eine Gefahr auch für die Schweiz, die man hoffentlich dort in ihrer ganzen Bedrohung recht bald erkennen wird."

Gegenüber

Frau Gustloff zeugt für ihren Mann NSK Die eingelernten Sprüche des Mörders, sein teils wohlgefälliges, teils freches, teils rührselig-geschauspielertes herausforderndes Verstellen verschwinden in der Erinnerung an die Bilder im Gerichtssaal von Chur gegenüber der großen ergreifenden Stunde des Mordprozesses David Frankfurter, die tief in den Herzen aller steht : die Witwe des Ermordeten, Frau Gustloff , betritt den Gerichtssaal . Stumm grüßten die deutschen Schriftleiter die Witwe des Märtyrers mit dem deutschen Gruß. Unvergeßlich bleibt der Eindruc : Kaum zwei Meter von dem jüdiſchen Verbrecher entfernt, der ihr den Gatten und der deutschen Nation einen Kämpfer geraubt hat, ſigt die tiefverschleierte Gestalt der vom Schmerz und Erregung dieses Augenblids gebeugten Witwe. Mit leiser, aber klarer Stimme antwortet fie auf die Fragen des Vorsitzenden. Ihre Worte, die im ganzen Saal tiefen Eindruck hervorrufen, zeichnen den Menschen Wilhelm Gustloff. „" Er wurde der Vater der Reichsdeutschen in der Schweiz genannt , das sagt vielleicht alles." Die Worte haben recht. Dieses Wort ist vielleicht das stolzeste, das Wilhelm Gustloff gewidmet werden konnte. Es wird von den zahlreichen Fällen gesprochen, in denen Guſtloff Kranken aus Deutschland Hilfe und Stütze wurde. Er, der klare politische Denker und Kämpfer, tritt vor uns als der Hilfreiche von Mensch zu Mensch, und die Größe des Verlustes wird in dem Saale, in dem das Gericht tagt über den Mörder, plötzlich neulebendig. Sie ergreift jeden. Dem Mörder zerstört die Aussage von Frau Gustloff das ganze Lügengebäude, das er zu errichten versuchte. Nicht einen erregten, von Zweifeln erfüllten , zögernden Menschen hat sie an jenem unheilvollen Abend in Haus und Wohnung eingelaſſen, ſondern einen völlig ruhigen, gut gekleideten Besucher, der nicht die geringste Erregung zeigte, obwohl sie ihn an Wilhelm Gustloff, der am Telephon im Gang der Wohnung stand, vorüberführte. Frankfurter hatte erklärt, er ſei durch Schimpfworte, die Gustloff über Juden und Kommunisten in den Apparat gerufen habe, plöglich in furchtbare Erregung versetzt worden und habe

da erst den legten Entschluß zur Tat gefunden. Frau Gustloff - ruhig, gefaßt, große Anklage durch ihr Erscheinen allein — entlarote auch diese neue Lüge des Verbrechers. Frau Gustloffs Vernehmung ist dann beendet. Eine kurze Pauſe tritt ein. Alles ſteht noch ganz im Banne dieser aufrechten Frau, die vor den Mörder ihres Gatten tritt. Der David Frankfurter aber sigt auf seiner Bank, quiclebendig. Er unterhält sich zuerst mit den beiden Polizisten, die neben ihm ſizen, dann mit dem famosen ärztlichen Sachverständigen Dr. Jörger. Das Thema, das sie besprechen, scheint heiterer Natur zu sein. David macht Wize ; ein starkes Grinsen unterbricht öfters seinen Redestrom und veranlaßt auch seine Ge= sprächspartner zu einer an diesem Ort recht wenig angebrachten Heiterkeit. Draußen aber fährt eine trauernde deutsche Frau zurüd in ihr verödetes Heim. Eine Frau, die die Größe ihres Mannes in H. S. fich trägt.

Die deutschen Jäger im Dienſte des WHW.

Große Jagd in Mecklenburg zugunsten kinderreicher Familien NSK Schwerin, 10. Dezember. In diesen Tagen wurde im Bereich des Forstamts Lüttenhagen eine der größten Jagden Mecklenburgs veranstaltet, die im Dienste des Winterhilfswerkes des deutschen Volkes stand. Die deutsche Jägerschaft konnte jedes Jahr mit recht beträchtlichen Wildspenden aufwarten, und das Ergebnis dieser Jagd in der Südostede Mecklenburgs läßt erwarten , daß auch in diesem Winterhilfswerk die Spende der deutschen Jäger wieder besonders groß sein wird. Unter den Teilnehmern der Jagd befand sich auch der Reichsstatthalter und Gauleiter des Gaues Medlenburg Lübeck, Pg. Friedrich Hildebrandt. Am Abend übergab der Gaujägermeister Kliefoth die Strede der Jagd dem Kreisbeauftragten für das Winterhilfswerk, der dafür seinen Dank aussprach . Die Spende fließt kinderreichen Fami lien in Hamburg zu, denen damit das Weihnachtsfest zu einem wahren Fest der Freude werden soll.

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Eine von vielen

Die Gemeindeſchweſter von Grüneberg Alltag und Arbeit einer NS.- Gemeindeſchweſter Hüterin der Volksgeſundheit Mit ihr bei Bauern und Arbeitern Künderin des nationalen Sozialismus NSK Die Gesundung und Gesunderhaltung des deutschen Volkes in allen seinen Schichten, in der Stadt ebenso wie auf dem flachen Lande, ist eine der wesentlichsten Forderungen. der nationalsozialistischen Politik, und die N S.Volkswohlfahrt ist ganz besonders nach dieser Richtung hin bestrebt, mit Hilfe der verschiedenen ihr zur Verfügung stehenden Orga nisationen dieses große Ziel der Sozialpolitik Gerade auf des Führers zu verwirklichen. dem Lande ist eine solche Arbeit von be= sonderer Wichtigkeit, ist doch ein gesundes Bauerntum die unbedingte Voraussetzung für die Gesunderhaltung, die dauernde Erneue= rung und somit für die Zukunft des ganzen deutschen Volkes. Auf große Schwierigkeiten jedoch stößt die restlose Erfassung und gesundheitliche Betreuung der Bauern und Landbewohner in ſehr abgelegenen Gemeinden, wie sie zB. in den Notgebieten sowohl im Westen wie auch insbeson= dere im Osten Deutschlands häufig anzutreffen find. Um gerade den Volksgenossen in diesen einsamen Dörfern , die meist weitab von jeder ärztlichen Hilfe liegen, tatkräftig und für alle Zeit zu helfen, werden in den Schulen der NSV. die Schülerinnen der NS.-Schwestern= schaft herangebildet, damit sie dann als NS . Gemeindesch western ihren für die Gesundheit und das Leben des deutschen Volkes so wichtigen Beruf in den Gemeinden ausüben können. Die NS.-Gemeindeschwester, deren hervorragende Ausbildung auf allen Gebieten der Krankenpflege und Hygiene sie dazu befähigt, die Führung des Volkes in den Fragen der Gesundheit an ihrem Plaz zu übernehmen, fonzentriert ihre Arbeit bewußt auf die Familie als die Urzelle und Wurzel des Volkes, und hier wiederum auf den Nach wuchs der Familie, ganz besonders auf die Säuglinge und Kleinkinder. Denn gerade hier hat sich unter einer beängstigend hohen Zahl von Müttern eine ebenso große wie folgenschwere Unwissenheit hinsichtlich der Ernährung und Behandlung der Kinder gezeigt, eine Ratlosigkeit, die als wesentlicher Minus - Faktor in der deutschen Bevölkerungspolitik betrachtet wer den muß. Um die tatsächlichen Verhältnisse draußen in den Gemeinden kennenzulernen und um vor allem auch die Wirkung und den Erfolg der praktischen Tätigkeit der NS. - Schwestern zu beobachten, begaben wir uns in ein Dorf, uns von der Gemeindeschwester über ihre Arbeit erzählen zu lassen und sie auf ihrem täglichen Rundgang und ihren Besuchen bei Kranken • und Gesunden zu begleiten. Als typisches Beiſpiel wählen wir das Dorf Grüneberg in der Kurmark, etwa 50 Kilo-

meter nördlich von Berlin. Die Gemeinde zählt ungefähr eineinhalbtausend Einwohner, teils sind es Kleinbauern, die sich kein Gesinde halten können und so ihren kleinen Bauernhof allein umbreiben, teils sind es aber auch Arbeiter , die in neuen Siedlungen am Rande des Dorfes wohnen und tagsüber in einer großen Fabrik in der Nähe beschäftigt sind. Schon durch diese Zuſammenſeßung der Bevölkerung ist das Arbeitsgebiet der Sch w ester Elsa - so heißt die Gemeindeschwester, die erst seit einigen Monaten in Grüneberg stationiert ist - sehr umfassend und vielseitig.

,,In den ersten Tagen, als ich hier war“, so erzählt Schwester Elsa,,,da wußten die Leute hier noch nicht recht, was sie wohl von der neuen Einrichtung halten sollten, und wenn ich über die Straße ging, lugten sie verstohlen hinter den Gardinen vor, um die erste Schweſter in ihrem Dorf zu sehen . Sobald ich dann aber die ersten Kranken, vor allem Kinder, gepflegt hatte, war das Vertrauen rasch hergestellt und heute kommen täglich Erwachsene und Kinder in großer Zahl zu mir, um sich einen Rat zu holen. Es gibt hier in dieser Gemeinde weder einen Arzt, noch eine Apotheke oder Drogerie. Sie können sich vorstellen, wie primitiv deshalb die Pflege der Kranken, besonders derjenigen, die auch keiner Krankenkasse angehören, früher war.“ ,,Demnach ist wohl anzunehmen, daß die Zahl der Erkrankungen nach Beginn Ihrer Tätig= keit hier sich verringerte ?" frage ich Schwester Elsa. ,,Nein, gerade das Gegenteil war der Fall", erwidert sie, und ich war selbst darüber erstaunt, bis mich eine alte Bäuerin hierüber aufklärte : „ Ja, ja“, sagte sie, „,heut zutage, da kann sich unsereiner schon auch einmal ins Bett legen, wenn man spürt, daß es ernst wird mit der Krankheit. Heut haben wir ja unsere Schwester, die kommt und hilft und pflegt einen. Mein Gott, früher, wie war's denn früher? Da arbeitete man eben weiter und immer weiter, wenn man auch spürte, jezt geht's nicht mehr länger. Und nicht alle haben das gut überstanden.“ Inzwischen haben wir uns auf den Weg ge= macht, um einige Kranke und Pflegebedürftige zu besuchen. Zuerst kommen wir zum Armenhaus , wo eine Frau mit zwei kleinen Buben wohnt, deren einer erkrankt ist. Schwester Elsa hat ihm in ihrer Tasche ein Päckchen Tee mitgebracht, gibt es seiner Mutter und noch einige Ratschläge dazu und verspricht, am Nachmittag wiederzukommen. ,,In dieser Wohnung“, erklärte die Schwester dann auf dem weiteren Wege, „sah es früher schlimm aus, schmuzig und verwahrlost. Ich habe der Frau dann einmal ernsthaft ausein-

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NSK Folge 288 andergesezt, daß fie für Ordnung und Sauberkeit im Zimmer sorgen müſſe, da sonst auch meine Hilfe zwecklos sei und ich nicht mehr kommen werde. Das hat genügt. Seither fieht es dort viel ſauberer aus. Und Sauberteit ist doch die erste Vorbedingung für Gesundheit." Unser Weg führt uns am Schulhof vorbei , wo der Lehrer inmitten einer Schar von Kindern freundlich zu uns herübergrüßt. ,,Mit ihm arbeite ich sehr gut zusammen, ebenso wie mit dem Bürgermeister, dem Ortsgruppenleiter, der NS.-Frauenschaft und den übrigen Parteiorganiſationen, die im Dorf vers treten sind. Hier hält alles zusammen wie eine Familie , vom Bürgermeister Eine wunderbare bis zum letzten Häusler. Bolksgemeinschaft." Nun sieht Schwester Elsa noch rasch nach einem Säugling in einem kleinen Bauernhaus am Wege, dann wenden wir uns hinüber nach der Arbeitersiedlung. „ Viele Mütter haben hier auf dem Lande so gar keine Ahnung von Säuglingspflege ", sagt Schwester Elsa. „ Ich fange jest an, Mütterschulungskurse abzuhalten. Der Lehrer stellt mir dazu einen Raum in der Schule zur Verfügung. Solche Kurse find bitter notwendig hier." * Zuerst suchen wir in der Arbeitersiedlung eine sehr arme Familie auf. Der kleine Junge, deſſen Wunde am Arm von der Schweſter behandelt wird, kommt uns schon an der Türe entgegen. Während Schwester Elsa Verbandszeug, Pinzetten, Salben und Fläschchen auspadt, sehe ich mich etwas im Raume um. An der Wand hängt ein Rahmen, über dem zwei Hakenkreuzfähnchen wehen. In dem Rahmen aber befinden sich sämtliche WH W. = Abzeichen des vergangenen Winters , fein säuberlich nebeneinandergereiht. Ein stiller, aber um so ausdrucksvollerer Beweis der steten Opfer =

10. Dezember 1936 bereitschaft , zu der sich auch dieser Arbeiter mit ſeiner Familie bekennt. Wir kommen in ein anderes Haus der Arbeitersiedlung. Der Vater arbeitet in der Fas brik, die Mutter hilft bei einem Bauern aus. Und die Älteste betreut ihre kleineren Ges schwister. Hier muß die Schwester vielerlei Ratschläge erteilen, wie und was gefocht werden muß und wie die Kleinen behandelt werden müſſen. „Ein Kindergarten wäre hier sehr notwendig", erklärt mir Schwester Elsa auf dem Rückweg. „ Es gibt so viele Eltern, denen ihre Arbeit keine Zeit läßt, um für die Kinder zu sorgen . Alle Leute im Dorf bitten darum , daß ein Kindergarten eröffnet wird. Nun, wenn es einmal soweit ist, dann werde ich auch dessen Betreuung übernehmen. Es freut einen immer wieder, wenn man ges rade hier in den ärmeren Landgemeinden wirk sam helfen kann ; die Volksgenoſſen, ob Bauern oder Arbeiter, sind so unendlich dankbar für alles." Nichts konnte uns deutlicher die Notwendigkeit der Arbeit der NS.-Gemeindeschwester und deren vollen Erfolg vor Augen führen als dieser Besuch in einem von ihr betreuten Dorf. Die Tätigkeit der Gemeindeschwestern, deren Zahl in stetem Wachsen begriffen ist, wird sich nicht nur hinsichtlich einer geringeren Sterblichteit unter Kindern und Erwachsenen, sondern vor allem nach der volks gesundheit lichen Seite hin in unendlich segensreicher Weise für die ärmeren Volksſchichten und damit für das gesamte Volk überhaupt auswirken. Und die Volksgenossen in Tausenden von Gemeinden und Dörfern im ganzen Deutschen Reiche ehren die NS.- Gemeindeſchweſter als die Künderin des nationalen Sozia = lismus , die auch die Armsten und Verlassensten unter ihnen teilnehmen läßt an der großen Gemeinschaft des deutschen Voltes. H. Schwaibold.

Die NSK Randbemerkung:

Ein

weltgeschichtliches

NSK Am 10. Dezember hat König Eduard VIII. von England seine Abdankungsurkunde unterzeichnet und für ſich ſowie für seine Nachfolger auf den Thron des britischen Welt= reiches verzichtet. Über die Gründe dieſes entscheidungsschweren Schrittes äußert er sich in seiner Rüdtrittserklärung nicht, sondern deutet nur an, daß ſie in privaten Ursachen zu suchen ſeien. Die politiſche Tragweite dieſes welthistorischen Ereignisses ist im Augenblid kaum zu ermeſſen, doch wird es nur eine Frage der Zeit sein, bis sie in Erscheinung tritt. Seit Wochen ist nicht nur die Weltpreſſe, sondern auch die Bresse Englands und seiner Dominions von Senſationen erfüllt geweſen, die fich mit dem Privatleben des Trägers der

Ereignis

britischen Weltreichstrone befaßten. Man hat sich nicht gescheut, die delikatesten und nahezu intimsten Angelegenheiten des Monarchen in epischer Breite und mit zahllosen Illustrationen vor aller Weltöffentlichkeit zu behandeln. Im englischen Unterhaus wurden an den Premierminister Anfragen der verschiedensten Art gez richtet, die Baldwin immer nur mit vornehmer Reserviertheit beantwortete, ohne poſitive Erflärungen abzugeben. Troßdem aber wurde in den Blättern mit Millionenauflagen das Für und Wider erörtert und teilweise sogar hierzu eine Form gewählt, die Erstaunen auslösen mußte. Deutschland hat ſich von dieser Form kombinierender und sensationeller Gerüchtemacherei

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RSK Folge 288 und Polemit ferngehalten. Deutsche Regierungsfreise und die deutsche Öffentlichkeit haben be= wußt darauf verzichtet, in ähnlicher Weise an den Auseinanderſezungen um die engliſche Verfassungskrise und um die Krone des britiſchen Weltreichs sich zu beteiligen, solange nicht eine flare Entscheidung des Mannes vorlag, der einzig und allein wissen mußte, ob er auf seinen Thron verzichten kann oder nicht verzichten darf. Diese Entscheidung ist nunmehr gefallen. Der Bruder Eduards VIII., der Herzog von York, wird den Thron Englands besteigen und die Geschide des britischen Imperiums in seine Hand nehmen. Damit ist der Zeitpunkt gekommen, an dem auch die deutſche Öffentlichkeit teilnimmt an diesem weltgeschichtlichen Ereig= nis, in deſſen Zeichen nunmehr England steht. Die Abdankung König Eduards VIII, ist eine innerpolitiſche Angelegenheit Englands, die wir

10. Dezember 1936 ohne Temperament und Voreingenommenheit zur Kenntnis nehmen. Sie ist für das deutsche Volk kein Anlaß, der engliſchen Nation mit irgendwelchen anderen Gefühlen gegenüber: zutreten. An dem Verhältnis beider Völker zueinander wird ſich nichts ändern, solange auch der Nachfolger des ab= gedankten Monarchen keinen außenpolitiſchen Kurs steuern wird, der etwa eine neue Lage schaffen würde. Hierfür bestehen jedoch im Augenblick keine Anzeichen. Der 10. Dezember wird mit großen Lettern in das Buch der englischen Geschichte eingetragen werden und in der englischen Nation noch lange nachwirken. In die Hand der englischen Regierung ist zunächst die Entwicklung gelegt, die die nächste Zukunft des britischen Volkes und Weltreiches bestimmen wird. Das alte Kabinett wird mit dem neuen König das Geſchick und die Zukunft Englands zu meistern haben.

NSK- Nachrichten:

Ringen

um

die

Zukunft

Das Aufgabengebiet Pg. Kerrls NSK Bg. Hanns Kerrl , der Reichs- und Breußische Minister für die kirchlichen Angelegenheiten und Leiter der Reichsstelle für Raumordnung, einer der ältesten norddeutschen Nationalſozialiſten, vollendet am 11. Dezember sein 49. Lebensjahr. Aus diesem Anlaß sei der folgende Aufriß seines heutigen Arbeitsgebietes gegeben. Nachdem Pg . Kerri als Preußischer Justizminister die Personalreform durchgeführt und die Vorbereitung der überführung der Justizverwaltung auf das Reich vollendet hatte, ernannte ihn der Führer zunächst zum Reichsminister ohne Geschäftsbereich zu seiner besonderen Verwendung. Es wurde ihm dann neben anderen Sonderaufträgen des Führers die durch Gesetz vom 29. März 1935 geschaffene „ Re ich sstelle für Raumordnung" übergeben, eine völlig neue Aufgabe, die aus der nationalsozialistischen Idee herausgewachsen ist : das verantwortungsvolle Wächteramt, den deutschen Raum im gesamten Reichsgebiet in einer den Lebensnotwendigkeiten von Volk und Reich ge= mäßen Weise in übergeordneter Planung und organisch geordnetem Binnenbau zu gestalten. Raumpolitik als weitschauende, raumgestaltende Gesamtplanung des Reiches geht aus von den weltwirtschaftlichen Verlagerungen und technischen Umwandlungen, den Revolutionierungen der Werte und Wertungen in völkischer und rassischer Substanz und Völkerrecht, Siedlung und Wehrpolitik. All dies bindet Blut und Boden zusammen in tätiger Kampfesform aus lebendigem Raumwillen , Zukunftsglauben und Volkstrok heraus . Deutschlands bodenwüchsige Kräfte und Raumgesetze verlangen Ausgleich im planvoll ausgewogenen staatsund volkspolitischen Raumrecht der Deutschen. Minister Kerrl ist mit der Arbeit seiner Reichsstelle daher auch an der Durchführung des zweiten Vierjahresplanes in besonderer Weise beteiligt Seit Juli 1935 leitet Pg. Kerrl das Reichs-

und Preußische Ministerium für die kirchlichen Angelegenheiten. Er erhielt den Auftrag, damit die mit der nationalsozialistischen Erhebung auf und durchgebrochenen religiösen und kirchlichen Verwandlungen sinnvoller Ordnung und reichseinheitlicher Leitung entgegengeführt wurden. Minister Kerrl machte den Weg frei für eine befriedete Zusammenarbeit zwischen völkischem Reich und christlichen Kirchen und lenkte das Zusammenleben in eine Bahn, die troz aller bestehenden Unterschiede und Gegensätze eine Störung der Volksgemeinschaft ausschloß. Die organisatorischen, gesetzgeberischen und verwal tungsmäßigen Dinge wurden von den Glau= bensdingen, von Seelsorge, Kult und Lehrfragen geschieden und der Bezirk politischer Reichsführung von dem Bezirk religiöser und tirchlicher Freiheit getrennt, um aus der Trennung eine Einheit zu gestalten. Durch sein Amt bietet der verantwortliche Minister des Reiches den Kirchen nach dem Willen des Führers die Möglichkeit, sich in die Bahn völkischer und in den Sendungsbereich deutscher Geschichte einzugliedern.

Schulung der HJ .- Sportwarte Lehrgang in der Reichsakademie für Leibesübungen NSK Berlin, 10. Dezember. Zurzeit findet in der Reichsakademie für Leibesübungen ein von der Reichsjugendführung einberufener Lehrgang für 75 Sportwarte der Hitlerjugend statt. Neben Vorträgen von Männern aus dem politischen Leben, wie Reichssportführer von Tschammer und Often , Obergebietsführer Cerff und Gebietsführer Schlünder , sowie weltanschaulicher Schulung findet während des 14tägigen Lehrganges vor allem ein eingehender sportlicher Unterricht statt, der von ersten Fachkräften abgehalten wird.

Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerſtraße 88.

ationalſozialiſtiſche

lamb Drabtangrift der Schriftleitung: In 62368, 31mmerstr. 90, Ill. Fernruf: A 1 Jäger 0022 lag : Stand Cher Rad f., G. m. b. H., trafverlag ber NSDAP.," "München - Berlin ſand : Cher - Verlag , Berlin SW 68, Imer Brate 88. -Elle Zahlungen find nac ti (Bolichedlonto_Berlin 4454) zu richten

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Partei-Korreſpondem

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weih ; für bie Mitteilungen der Reichspreſſestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Retchspressechef ber RSDAY. Für den übrigen Geſamtinhalt verantwortlicher Haupt[chriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin,

Breſſedienſt der NGDUM

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NSK Folge 289

11. Dezember 1936

NSK.- Unterredung mit dem Führer der SA.-Wachstandarte

Verkörperter

SA. - Geiſt

Entſtehung, Aufgabe und Ausbildung der SA. -Wachſtandarte · „Feldherrnballe" - Alte SA.-Eigenarten in höchfter Bollendung – Wacheinheit bei jeder Gruppendienſtſtelle NSK Vielfach hat man sich in der Öffentlichkeit — beſonders nach den großen Eindrüden des lezten Reichsparteitages mit der Standarte „ Feldherrnhalle " der SA. bes fast. Eine SA -Führerauslese-Schule sei die Formation, meinten einige. Andere wieder meinten, die Wachſtandarte ſei eine Art Arbeitsdiensttruppe in der SA., die nächſten glaubten, fie werde bald, als Kernſtüd der SA , im Stahlhelm mit Karabiner vor das Dienſtgebäube der SA. und der Partei auf Wache ziehen. Die Bermutungen und Borstellungen über die Eigenart und Aufgabe der Formation gingen und gehen weit auseinander. Darum bat bie Nationalsozialistische Bartei : Korrespondenz den Führer der Wachstandarte ſelbſt, Brigadeführer Reimann, der zus gleich erster Adjutant des Stabschefs ist, uns einige Erklärungen über Entstehung. Aufe gabengebiet und Zwed dieſer Formation zu geben.

Alljährlich, wenn der Reichsparteitag ſeinem Ende zugeht, ballt sich noch einmal, nach all den Großaufmärschen, die ganze Macht der Bewe= gung zu einer riesigen nationalsozialistischen Kundgebung der disziplinierten Kraft zusammen. SA., SS. und NSKK. marschieren am Führer vorbei : der Höhepunkt des Reichsparteitages ist erreicht ! Besondere Begeisterung löste dabei in diesem Jahre der Augenblick aus, als am Schluß der Reihen der SA. die lehten Marschblöde mit den roten Müzenbändern und dem ,,W" auf den Kragenspiegeln heranrüdten. hinter ihrem neuen Feldzeichen marschierte die Wachstandarte Feldherrnhalle" der SA. zum ersten Male an ihrem Führer vorbei. Als beim letzten Kommando mit einem Schlage die Beine sich hoben, genagelte Stiefel hart im Rhythmus der Musik herunterhacten auf das Pflaster, als Linie für Linie die Glieder defilierten, in einer einzigen Höhe Arme und Grußhände gestreckt und viertausend Augen in einen einzigen Blick verwandelt waren das Ganze ein eherner Block von Menschenleibern und Uniformen, da meinte ein Offizier auf der Tribüne : Was ist denn das für eine neue Truppe ?“ Dem jüngeren Kameraden antwortete ein General: Was hier marschiert , it feine Truppe ... das ist Geist ;"

So bennzeichnete einer, der es wissen muß, diese Wachstandarte Feldherrnhalle", die fich an diesem Tage dem Führer vorstellte und, wir wissen es, die Prüfung bestand ...

Der Kern der Wachstandarte In unserer Unterredung mit Brigadeführer Reimann richtete fich die erste Frage auf das Zustandekommen der Wachstandarte. Denn gerade über den Ursprung herrschen viele Unklarheiten, und man war vielfach der Meinung, die Wachstandarte sei aus dem Sturmbann zbV., Hannover, entstanden.

Es ist zwar richtig, erklärte uns Brigadeder Sturmbann zbV., führer Reimann, daß Hannover, der im vorigen Jahre schon auf dem Reichsparteitag am Führer vorbeimarschierte, zur Wachstandarte gehört, den Kern der Wache standarte bildeten jedoch zwei verschie dene Wachgruppen im Jahre 1934. In Berlin und in München. 40 Mann, die in Berlin-Kladow stationiert waren, und 80 treue Söhne der westfälischen Erde in München, Söhne einer Erde, auf der der Stabschef selbst geboren. Diese beiden Wachtrupps waren die Ursprungszellen der heute 2400 Mann Harken Standarte. Ihre Aufgabenstellung war da, ehe Rte selbst ausgebaut wurde.

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Der Befehl des Stabschefs Bis zur Eingliederung des Feldjägerkorps in die deutsche Polizei hatte die SA, in dieſer aus ihren eigenen Reihen hervorgegangenen Es Truppe ein eigenes Wachkorps beſeſſen. entsprach auf die Dauer nicht der Würde und der Bedeutung der ersten Kampfgliederung der Bewegung, für ihre höchsten Dienststellen aus den eigenen Reihen nicht die Wachen stellen zu können und über keine Formation zu verfügen, die überall, wo nötig, ſchlagmäßig zu repräſentativen und anderen Zweden eingesetzt werden konnte. „Wir müssen“, hatte Stabschef Luge befohlen, „eine Truppe schaffen, die nur die SA. repräsentiert, die der verför perte SA. - Geist ist und nur der NSDAP. dient."

Die beiden Trupps wurden ausgebaut. Die Männer wurden nach geistigen, rassischen und Eignungsgesichtspunkten aus den SA -Formationen äußerst peinlich ausgesucht ! Die verschie denen Sturmbanne sind heute auf die Städte Berlin, München, Hannover, Stets tin, Stuttgart und Hattingen an der Ruhr verteilt. Es sollen aber alle Size von Gruppendienststellen eine Wacheinheit erhalten .

Ausbildung und Dienſtleiſtung Die Männer der SA.-Wachstandarte find verkörperter SA. - Geist. Daher Find fie unbewaffnet. „Wir lehnen es ab“, erklärte Brigadeführer Reimann, „eine bewaffnete Truppe zu schaffen. Die SA. hat die Kommune ohne Stahlhelm und Karabiner besiegt. Wir waren und sind politische Soldaten. Allerdings mit der Disziplin von Männern, die ihr eigenes Ich nach jeder Richtung hin beherrschen. Dahin geht auch die Erziehungsarbeit bei der Wachstandarte. Körperschulung muß sein. Auch eine gewisse Übung, die aus vielen Einzelkörpern bei einheitsmäßigem Einsatz den geschlossenen Block schafft. Darum werden die Einheiten der Wachstandarte als ständige, im Dienst stehende Einuntergebracht , gemeinsam heiten darum müssen die Männer sich zu mindestens einer Dienstleistung von einem Jahr verpflichten. Ihre Dienstleistung besteht aus Wachdienst , aus Körperschule und weltanschaulich = geistiger Ausbildung, sie werden für ihren Beruf fortgebildet oder für einen neuen umgeschult und arbeiten. Sie treiben in höchster Potenz das, was jedes SA.-Mannes tägliche Aufgabe ist . Sie müſſen jeder in ihrer Person hundertprozentig ver einen, was an verschiedenen Qualitäten auf die verschiedenen SA. - Einheiten Deutschlands sich einzeln verteilt. Wenn der eine SA.-Sturm durch äußeren Schneid, der andere durch die geistige Ausrichtung seiner Männer, wieder ein anderer durch den Stand seiner Sportausbildung usw. auffällt, so muß die Wachstandarte alle diese Eigenschaften in letter Vollendung besigen, da sie nicht nur Mustertruppe, sondern auch SA.Führer-Auslese sein soll.

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Neuer Geist, neue Form ,,Sie treiben also nicht bloß äußeren Drill ?“ stellten wir eine weitere Frage. Die Frage war bereits vorher beantwortet worden. Brigade. führer Reimann ging aber in seinen Erklärungen noch weiter. ,,Wir müssen als SA., als Kampftruppe der nationalsozialiſtiſchen Bewegung, uns vor jeder blinden Nachahmung nur militärischer Formen hüten. Was der Armee ist, muß der Armee bleiben. Dieſe mehrhundertjährige Tradition unſerer Wehrmacht ist ihr Eigentum. Die Bewegung nationalsozialistische muß neue Formen suchen , nach neuen Formen ringen, die in hundert Jahren ebenso selbstverständlich für uns find wie die unserer militärischen Tradition entsprungenen für die Armee. Dieser Aufgabe hat sich die Wachstandarte ebenso zu widmen wie ihren täglichen Dienstaufgaben. Aus dem Erlebnis unseres politischen Kampfes erwachsen unsere Formen, finden sie Ausdrud in unseren Gliederungen , und zB. ihrer Mufit, ihren Liedern. Wie die Wache standarte selbst ein Produkt dieser Geistes: einstellung ist, arbeitet sie mit an der Vollendung dieser Zeitaufgabe. Auch in ihren Reihen ringt eine neue Kulturform sich durch zum Ausbruch, eine Kultur, die wie die großen nationalsozialistischen Bauten unserer Zeit preußische Einfachheit, den Ausdrud der Kraft unserer Bewegung und ihre Verbindung mit dem Schönheitsempfinden verfunkener Jahrhunderte in sich vereint. Ausdruck nationalsozialiſtiſchen Kämpfergeiftes Die große Presse der Reichshauptstadt wird in absehbarer Zeit die Möglichkeit haben, den äußeren Dienstbetrieb der Wachstandarte in ihrer Berliner Unterkunft in Gütergot fennenzulernen. Es ist aber notwendig, die Öffentlichkeit erst mit dem geistigen Wollen dieser Truppe in großen Zügen bekanntzumachen. Denn vielfach sehen die Menschen nur die Marschkolonnen, die schönen Uniformen und das äußere Auftreten. Sie erleben die marschierende SA. und vergessen vielfach, daß in diesen Marschkolonnen ein Geist zum Aufbruch ge= kommen ist, der mit der Machtübernahme durch den Nationalsozialismus in Deutschland allein nicht Vollendung fand. In den Marschblocks der Wachstandarte aber lebt dieser Geist des fämpfenden Nationalsozialismus, den man eins fach SA.-Geist nennt, in derselben Form, wie in den braunen Kolonnen, die den langen Weg des Kampfes und Opfers marschierten und dafph . durch diesen Geist selbst zeugten."

Luze gratuliert - Kerrl NSK Berlin, 11. Dezember. Der Stabschef der SA. hat dem Reichsminister SA. -Obergruppenführer Kerrl mit folgendem Telegramm seine Glückwünſche zum Geburtstag übermittelt : ..Die zum Gruppenführerappell in Berchtesgaden versammelten SA,-Obergruppenführer und -Gruppenführer ſenden durch mich ihrem Kameraden zum heutigen Geburtstage herzliche Glückwünsche und grüßen in treuer Verbundenheit."

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Was

übrig

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bleibt

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Eine Bilanz des VIII. Sowjetkongreſſes – Lobbudeleien, Phraſen und Geheimagenten – Dahinter Weltrevolutionsheße, Kriegsrüftung und TerrOL NSK Zur gleichen Zeit, da in Spanien Ströme vom Blut Ermordeter, geschändete Leichen, zur Schau gestellte Mumien und die Trümmer der zerstörten Kirchen und Kunstdenkmäler vom Zerstörungswahn und der Kulturschande des Bolschewismus zeugen, widelte fich in Moskau der VIII. Sowjetkongreß ab, auf dem in endlosen Tiraden die „Errungenschaften “ des Bol= schewismus gepriesen wurden. Das Morden in Spanien, das Heßen und Wühlen in der Welt dauert an. - Der Kongreß ist inzwiſchen zu Ende gegangen. Die gesamte Sowjetpreſſe hatte diesen Kongreß zu einem innerpolitischen Ereignis größten Formats aufzubauschen versucht, und in allen Teilen der Sowjetunion war der Rundfunk in den Dienst des Kongreſſes gestellt worden, um ihn propagandistisch in weitestem Maße aus zuwerten. Dennoch vermochte nichts darüber hinwegzutäuschen, daß dieser Kongreß keinerlei irgendwie beachtenswerte Gesichtspunkte einer innerpolitischen Entwicklung des Sowjetstaates brachte, die nicht schon längst bekannt waren und die Beachtung verdienten. Im Mittelpunkt dieſes VIII. Kongreſſes ſtand die Verkündung der neuen Verfassung“ durch Stalin, der in maßlosem Überschwang byzantinischer Lobhudeleien von der gesamten Presse gefeiert wurde. Es war offensichtlich, daß diese sich in Begeisterung und Liebe zu dem genialen Führer" Stalin überschlagende Tonart der Preſſe dazu dienen sollte, die Belanglosigkeit und Maskierung dieser ,,Verfassung" zu überdecken, den Eindruck der Ernüchterung und Enttäuschung zu verwischen und in Popularität für den vom Volke gefürchteten Gewalthaber zu werben. Die einstimmige Annahme" dieser Verfassung, dieses größten Ereignisses in der Menschheitsgeschichte", die als Höhepunkt und als erhabe ner Augenblick des Kongreſſes bezeichnet wurde, beantwortet sich mit dem grauenerfüllten Blic auf den ungeheuren Terror, mit dem fein Gewaltsystem, das die Welt hat, verglichen werden kann, der das ausgebeutete und geknechtete russische Volk niederhält. Andererseits zweifeln wir an der begeisterten Zustimmung" eines jeden Teilnehmers zur Stalinschen Verfassung um so weniger, als jeder Kongreßteilnehmer von Geheim agenten bis in den Kongreßsaal hinein verfolgt und dort beobachtet wurde, um gegebenenfalls zu verhindern, daß die „ Liebe“ zu dem „ Vater des Volkes" in einem Anschlag Ausdruck finden fönnte. Diese lähmende Angst vor Attentaten und Verschwörungen, die unaufhörlich in den Köpfen der roten Machthaber spukt, hat sich im Kreml zu einer wahren Psychose ausgewirkt. Diese allgemeine Angst psychose , die auch jedem Außenstehenden bemerkbar ist, steht in einem geradezu grotesken Gegensatz zu der

in jeder Kongreßrede stets von neuem versicherten Festigkeit und Sicherheit der Räte= diktatur. Diese Angstpsychose fand ihren Ausdrud auch in dem unvorstellbaren Ausmaß des Sicherheitsdienstes , der den Kreml von der Außenwelt abschloß, den Stalin nicht zu verlaſſen wagt, ohne daß ihn ein Troß bis zu den Zähnen bewaffneter Rotarmisten bewacht. Aus dieser steten Angst, in der diese ,,Volfsführer" leben, dürften sie wohl zuweilen mit gewissem Neid nach anderen Ländern sliden, deren Führer so unbekümmert unter ihr Volk treten können. ---Der Kongreß ist zu Ende gegangen. Die Bolschewistenführer werden aufatmen, nur das Heer der Geheimpolizisten und GPU.-Agenten fann nicht ausruhen. Es muß jezt die Liebe des Volkes bewachen“ ... Wenn man nun die Bilanz dieses Kongreſſes zieht, dann stellt man fest, daß von all den Kongreßreden nicht mehr viel übrigbleibt, wenn man die Lobeshymnen auf Stalin, die Berherrlichungen des Sowjetstaates und seine Errungenschaften - die der Kulturwelt als Terror, Ausbeutung, Hungersnot, fultureller und moralischer Verfall zur Genüge bekannt find in Abrechnung bringt. Da bleibt ein Wust von Unflat, Lügen und Verleumdungen , die der Haß gegen diejenigen Länder erzeugt hat, die bei sich die Pestbeule des Kommunismus ausgebrannt haben. Hier kann es besonders von Interesse sein, festzustellen, daß der größte Teil dieses Unflats auf das Konto des Volkskommissars für Auswärtige Angelegenheiten , Litwinow - Finfelstein , zurüdgeht, der nichts mehr von dem westeuropäischen Diplomaten an sich hatte, sondern auf der Rednertribüne des Kreml wieder ohne Maske der haßerfüllte Bolschewik und hehende Agitator für die Weltrevolution war. Allerdings blieb er auch hier der bolschewistischen Taktik treu und wollte von der Wühlarbeit der Komintern in der Welt und von der Blutschuld des Bolschewismus in Spanien nichts wissen, ungeachtet dessen, daß die Beteiligung sowjetrussischer Freiwilliger am Zerstörungswerk in Spanien auch von der roten Regierung in Spanien nicht mehr verheimlicht wird. Die übrigen Reden auf dem Sowjetkongreß dienten der Verkündung der gewa lAusrüstung tigen des Sowjetſtaates , wobei die Luftflotte von dem stellvertretenden Chef der Militärluftſtreitkräfte Chripin als die machtvollste Waffe im Vergleich zu jeder beliebigen Luftflotte jeden beliebigen Landes bezeichnet wurde, sowie der Verkündung eines gigantischen Bauprogramm s der Sowjet flotte , angesichts dessen die Ernsthaftigkeit der in zahlreichen Kongreßreden ausgestoßenen Kriegsdrohungen nur zu glaub-

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NSK Folge 289 würdig erscheinen . Eine solche Drohung wurde ja auch unverhohlen genug gegen die baltischen Staaten gerichtet. Dies ist jener Punkt in der Bilanz des VIII. Sowjetkongreſſes, der ernsthafte Beachtung verdient, weil mit den gleichen Anstrengungen, mit denen die Sowjetunion ihre Aufrüstung bes treibt, auch der kommunistische Weltbrand in allen Erdteilen vorbereitet wird . Mögen dieſe

Befreier

11. Dezember 1936 Ereignisse in Spanien, wo der Bolschewismus seine Sendung zu einem Teil schon erfüllt hat und nur der Widerstand der heldenhaften Verteidiger ihrer Nation Spanien vor dem chaoti= schen Zusammenbruch bewahrt, dazu beitragen, daß die Welt nicht gleichgültig nach Moskau und seine fieberhafte Aufrüstung sieht, von wo aus der Weltbrand geschürt und die Wühlv. Wr. arbeit der Komintern geleitet wird.

Finnlands

- Zum 75. GeburtsSvinhufvuds Kampf gegen den Bolschewismus tag des finnischen Staatspräsidenten Von Dr. Hans Draeger, Präsident der Nordischen Verbindungsstelle. NSK Am 15. Dezember hat das finnische Volt einen Freudentag zu begehen : es gilt, den 75. Geburtstag seines Staatspräsidenten Pehr Evind Svinhufvud zu feiern, der ſeit 1931 an der Spiße des finniſchen Staates ſteht. Hat er in diesen lezten Jahren, aus der Stille seines Landsizes wieder gerufen zur Errettung aus drohender Gefahr durch innere Unruhen, sein Land ruhig und stetig geführt, ſo ſtattet Finnland ihm an diesem Tage außerdem den Dank für das ab, was er in den Vorkriegs- und Kriegsjahren zur Befreiung Finnlands von der russischen Herrschaft getan hat. Er ist recht eigentlich der Gründer und Erſeit 1809 bauer des neuen Finnland, das unter russischer Souveränität stehend — in den Jahren vor dem Krieg einen schweren Rechtskampf gegen die seit 1899 einsehenden Ruſſifizierungsbestrebungen führen mußte, die die von Rußland 1809 feierlich garantierte Auto= nomie Finnlands aufzuheben trachteten. Schon damals war Svinhufvud der Führer des Widerstandes gegen die russischen Übergriffe und der die er er von dadurch ausgelösten Bewegung, die seinem tiefen rechtlichen Denken aus in der Überzeugung leitete, daß keine Zwangsherrschaft sein Volk vernichten könne, wenn auch die äußere Rechtsordnung in diesem Kampfe untergehen sollte. Denn die Lebenskraft eines Volkes hänge von seiner sittlichen Kraft und Tüchtig, feit, also von über den Bajonetten stehenden Werten ab.. So führte er den Widerstand gegen die ruſſischen Anschläge mit unbeugſamer Entschlossen= heit, aber auch mit einer ruhigen Besonnenheit, die ihn schon damals zu dem künftigen Führer Finnlands vorausbestimmt erscheinen ließ. Kurz nach Ausbruch des Weltkrieges, im November 1914, mußte er jedoch, wie schon viele vor ihm, in die Verbannung nach Sibirien gehen. Verbannen Sie mich, wohin Sie wollen, ungesetzlich bleibt es doch." So ging er in der ruhigen Gewißheit, daß er wiederkommen werde. Sofort nach Ausbruch der russischen Revolution im März 1917, kehrte er denn auch zurück. Schwere Aufgaben harrten seiner. Der Entschluß war gefaßt, Finnland die staatliche Selbständigkeit zu verschaffen, nachdem die Macht Rußlands durch die deutschen Siege entscheidend

geschwächt war. Am 4. Dezember 1917 vertündete der Finnische Senat, dessen Prokurator Svinhufvud seit seiner Rückkehr war, die Unabhängigkeit Finnlands. Um ihre Anerkennung durch die ausländischen Mächte zu erreichen, mußte Svinhufvud selbst die nicht ge= fahrlose Reise nach Petersburg zu der bolschewistischen Regierung Lenin- Trosky wagen, die nach dem Sturz Kerenskis im November zur Macht gekommen waren. Zwar erkannte Lenin die staatliche Selbstständigkeit Finnlands an, aber in diesem Geschenk war gleichzeitig ein gefährlicher Sinn verborgen. Noch lag ein russisches Heer von an die 100 000 Mann in Finnland , deſſen Abbe= rufung vergeblich gefordert wurde. In Finnland selbst war die bürgerliche Regierung Svinhufvud auf das stärkste durch die Umtriebe der Sozialisten gefährdet, die im November in enger Verbindung mit den russischen Bolschewisten den Generalstreit ausgerufen hatten. So sah sich der junge Staat sofort vor die schwere Aufgabe gestellt, sich aus der immer höher ſtei= genden roten Flut zu retten. Die Selbständigkeitsfeier vom 13. Januar 1918 fand schon mitten im roten Aufruhr statt. Die nächsten Monate war Finnland dem Bürgerfrieg ausgeliefert. Ganz Südfinnland mit der Hauptstadt Helſinki war in den Händen der Roten. Svinhufvud hatte die Hauptstadt nicht verlassen, mußte sich jedoch, in ständiger Gefahr entdeckt zu werden, von einem Versteck zum anderen durchſchlagen. Nach einem mißglückten Fluchtversuch auf einem Flugzeug gelang dann Anfang März die wahrhaft abenteuerliche Flucht auf einem Eisbrecher, der erst unterwegs nach Überrumpelung der roten Besatzung von den Weißen gekapert und glücklich nach Reval gebracht wurde. Von dort konnte der Präsident nach Berlin reisen, um persönlich die schon vorher beantragte und eingeleitete deutsche Hilfe zu beschleunigen. In den persönlichen Begegnungen mit Hindenburg und Graf von der Golz, der zum Befehlshaber des deutschen Hilfskorps ausersehen war, wurde die deutsch-finnische Freundschaft begründet, die auch den Zusammenbruch Deutsch = lands überdauern sollte. Das Deutsche Reich gewährte diese Hilfe, weil es die Bedeutung

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Finnlands als nordöstliches Bollwerk gegen den Bolschewismus einſah, aber auch aus Sympathie für das kleine tapfere Volk und seinen mutigen und besonnenen Präsidenten . Noch einmal im Jahre 1931 , als wieder in Finnland Aufruhr und Bürgerkrieg drohten , zur Staatsführung berufen, opferte Svinhufvud die Ruhe des Alters, um seinem Volk zu dienen. In dieser Pflichttreue ist er Hindenburg ver wandt, wie auch aus seiner äußeren Erschei=

Stichtag

11. Dezember 1936 nung, aus der Größe und Wuchtigkeit der Gestalt die Ruhe und Unerschütterlichkeit spricht, die eine der hervorstechendsten Eigenschaften Hindenburgs war. Das deutsche Volk weiß ſich am Geburtstag des ehrwürdigen finnischen Staatspräsidenten verbunden mit dem finnischen Volk, das aus den Abgründen des Recht und Kultur vernichtenden Bolschewismus unter der Führung Svinhufvuds den Weg zur Ordnung und Ruhe gefunden hat.

bäuerlicher Pflichterfüllung

Brotgetreideablieferung – des Bauern erſte Pflicht – Brotversorgung im Vordergrund aller Aufgaben – Alle Vorausſegungen geſchaffen

NSK Angesichts der heutigen ernährungswirtschaftlichen Lage Deutschlands erscheint es manchmal geradezu unfaßbar, daß vor wenigen Jahren noch das A und O der sogenannten Agrarpolitik der Systemregierungen das Absa}= problem war. Damals legten in ununterbrochener Reihenfolge an den Kaianlagen der deutschen Häfen die Getreidedampfer aus Übersee, insbesondere aus Amerika und Kanada, an, die den Zentner Getreide für ein paar Mark auf den deutschen Markt warfen . Damals war es mit der Wirtschaftlichkeit der deutschen Bauern= betriebe restlos zu Ende. Heute sind diese Dinge abgetan . Im Gegen= teil, es ist die erste und unbedingte Pflicht des Bauern und Landwirts, die auf ihn entfallenden Getreidekontingente vollständig und zur rechten Zeit abzuliefern. Die ersten 30 H. des Ablieferungskontingents sind bis zum 15. Oktober 1936 abgeliefert worden. Der nächste Ablieferungstermin ist der 31. Deze m ber 1936 , mit dem insgesamt 60 pH. des Getreidekontingents abgeliefert ſein müſſen. Am 31. Januar 1937 müſſen dann 80 vH. und schließlich am 28. Februar 1937 100 v5. des Kontingents abgeliefert sein. Und jeder Bauer und Landwirt muß sich darüber klar sein, daß im Intereſſe des ganzen Volkes hinter den zur Erfüllung dieser Ablieferungsverpflichtung notwendigen Arbeiten alle anderen Vorhaben in den ländlichen Betrieben zurückzustehen haben. Es ist wohl unnötig zu betonen, warum die Brotgetreidefontingente auf jeden Fall erfüllt werden müſſen. Die Brotversorgung des Volkes ist von der Erfüllung dieser Ablieferungspflich ten abhängig. Das muß sich jeder Bauer und Landwirt immer wieder klar machen. Es kann sich gerade bei der Brotgetreidebewirtschaftung nicht darum handeln, allein nach den Bedürfnissen und manchmal rein zufälligen Notwendig= feiten eines einzelnen Betriebes zu handeln. Es stehen hier wichtigere Dinge im Vordergrund, Aufgaben, die im allgemeinen staatspolitischen Interesse liegen. Die nationalsozialistische Wirts schaftspolitik hat der Landwirtschaft den Absaz ihrer Erzeugnisse zu gerechten Preisen gesichert. Aber man kann dabei die Brotgetreidelieferung und Weiterleitung nicht in das Belieben des einzelnen stellen. Der Staat kann sich nicht damit zufrieden geben, daß das Brotgetreide zu irgendeinem Zeitpunkt, stoßweise vielleicht, auf

dem Markt erscheint ; nein, das Brotgetreide muß dann zur Verfügung stehen, wenn die volkswirtschaftlichen Bedürfnisse das verlangen . Die Termine für die Ablieferung der verschiedenen Kontingentabschnitte liegen in einer Zeit, in der die Bauern und Landwirte mit Arbeit nicht allzu überhäuft sind und ein großer Teil der Herbstbestellungsarbeiten ſchon erledigt ist. Darum kommt praktisch alles auf das Dreschen an, damit zu den gegebenen Zeitpunkten die auf den einzelnen entfallenden Getreidekontingentsmengen auch tatsächlich zur Verfügung stehen und abgeliefert werden können. Es sind also alle Voraussetzungen da= für geschaffen, daß der Bauer und Landwirt die Ablieferungsfristen ohne Überlastung seines Betriebes einhalten kann. Ministerpräsident, Generaloberst Göring hat in seiner großen Ansprache auf dem letzten Reichsbauerntag klar und eindeutig zum Ausdrud gebracht, wie notwendig gerade die regelmäßige und ausreichende Brotgetreideablieferung ist. Er hat auch keinen Zweifel darüber gelassen, daß der als ein Verräter am deutschen Volke und an der deutschen Volkswirtschaft angesehen werden muß, der das Brotgetreide aus selbstsüchtigen Gründen zu anderen Zwecken verwendet als zur Erstellung des Brotes. Es braucht darum wohl nicht besonders betont zu werden, daß Brot = getreide eben nur für das Brot bestimmt ist und auf keinen Fall zB. in den Viehtrog gehört. In jedem Falle steht die Brotversorgung im Vordergrund aller Aufgaben der Landwirtschaft ; denn das Brot ist die Grundnahrung des deutschen Volkes. Wenn in der Landwirtschaft zeitweise Lücken in der Futterversorgung entstehen, dann werden die verantwortlichen Stellen des Reichsnährstandes schon entsprechende Maßnahmen treffen. Darum ist es ein Verbrechen am Volk, wenn ein Bauer oder Landwirt aus Gründen einer angeblichen Futterfrage Brotgetreide zurückhält und seine Ablieferungsverpflichtungen nur zum Teil erfüllt. Jedenfalls wird der Reichsnährstand als der dafür zuständige Berufsstand schon dafür sorgen, daß solch volksschädigendes Tun und Handeln einzelner rücksichtslos bestraft wird . Angesichts der umfassenden Aufklärungsarbeit kann sich

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NEK Folge 289 dann feiner damit entschuldigen, daß er die Bedeutung der Brotgetreideablieferung nicht erkannt habe. Wer leichtfertig nicht rechtzeitig abliefert, begeht einen Sabotageakt am wirtschaftlichen Wiederaufbau Deutschlands. Durch die Pflicht zur Brotgetreideablieferung war nun den veranlagten Erzeugern eine Verpflichtung auferlegt worden, die unter Umständen für sie eine Herabsehung der bisherigen Brotgetreidepreise bedeuten konnte. Um dies zu vermeiden, hat darum der Reichsnährstand im Einvernehmen mit dem Reichskommiſſar für Preisbildung die monatlich vorgesehenen Aufschläge auf die Getreidepreise im Durchschnitt auf die Dezemberpreise zu sammengelegt. Nach der Getreidemarktordnung sollten die Roggen- und Weizenfestpreise in den dem Dezember folgenden sechs Monaten monatlich um 2 RM., insgesamt also um 12 RM. steigen. Der Erzeuger, der nun seine Ablieferung früher erfüllte, ging dieser gesteigerten Sätze verlustig. Darum ist der Durchschnitt der Steigerungssäte mit Wirkung

11. Dezember 1936 ab 1. Dezember 1936 in Höhe von 6 RM. auf die geltenden Preise für Roggen und Weizen gelegt worden. Dafür bleibt allerdings der Getreidepreis nunmehr bis zum 1 Schluß des Getreidewirtschaftsjah= res unverändert bestehen . Es ist selbstverständlich, daß die Mehl- und Brotpreise trotz dieser Vorverlegung unverändert bleiben , da sich im Jahresdurchschnitt die Einkaufspreise der Mühlen ja nicht erhöhen. Damit sind alle Voraussetzungen zur unbe= dingten Erfüllung der Brotgetreide-Abliefe= rungspflicht der Bauern und Landwirte ge= schaffen. Der erste Ablieferungstermin hat ge= zeigt, daß die Bauern und Landwirte sich ihrer Aufgabe bewußt waren. Dieſe Tatsache gilt es bei den kommenden Ablieferungsterminen, ins besondere bis zum 31. Dezember dieses Jahres, erneut unter Beweis zu stellen. Das ist eine staatspolitisch selbstverständliche Verpflichtung, der sich niemand entziehen kann und die das deutsche Volk ohne Einschränkung von seinen Bauern und Landwirten erwartet.

Die NSK Randbemerkung:

Greuelheße NSK In Chur sind, wie man hört, seit einigen Tagen von den Kiosken und aus den Buchläden die jattjam bekannten üblen Machwerke der deutschen Emigranten und völlig fernstehender jüdischer Gegner des Dritten Reiches verschwun den. Es scheint so, daß das Bild des Prozeſſes und das Auftreten der vielen durch den Prozeß herbeigelodten Fremden sehr gegen die Glaubwürdigkeit der früher so interessanten Schriftstücke spricht. Es paßt wohl nicht recht zuſammen, und mit Recht empfinden Bevölkerung und Verkäufer es als eine Geschmack Tofigkeit , wenn die aus den Fingern geTogenen Anklagen und Greuelmärchen gegen Deutschland in demselben Augenblick feilgeboten werden, in dem ein verkommener Judenjunge wegen eines Mordes an einem Nationalsozialisten auf der Anklagebank ſigt. Wer sich allerdings nicht vor der Geschmadlosigkeit eines solchen Zusammentreffens scheut, ist der Verteidiger des Mörders David Frantfurter, Dr. Curti, der das Gericht und die Prozeßteilnehmer einen ganzen Tag lang mit angeblichem Material über deutsche Judenverfolgungen löchert. Er bemüht sich damit, dem Bestreben des gesamten Weltjudentums nach Diffamierung des Nationalsozialismus Vorschub zu leisten, anstatt seiner Aufgabe, dem Recht die Wege zu ebnen, nachzugehen. Die Einzelheiten dieser selbst nach ausländischen Presseurteilen höchst langweiligen Darstellung zurückzuweisen, steht weit unter der Würde Deutschlands , für das es sich nur darum handelt, daß der feige Meuchelmörder eines seiner besten Volksgenossen der gerechten Strafe zugeführt wird. Mit aller Entschiedenheit aber müssen wir gegen eine Methode Front machen, Gebiete durch eine

oder Recht ? durchsichtige Prozeßtaktik in die Verhandlungen einschmuggeln zu wollen, die mit dem zu beurteilenden Tatbestand schlechterdings gar nichts zu tun haben. Der Mörder, der noch bis kurz vor der Mordtat Deutschland ſchön genug fand, um seine Erholungsreisen dorthin zu unternehmen, fann nicht einen Anflug des Rechtes beanspruchen, durch persönliche Erlebnisse oder Erfahrungen zu seiner Tat getrieben worden zu sein. Im Gegenteil, offenbart sich in seiner Person das Rachegelüft der gesamten jüdischen Raſſe, für dessen Vorhandensein deutsche Stellen, wenn es darauf ankäme, weit umfangreichere und vor allen Dingen weit beſſer belegte Unterlagen zu beschaffen in der Lage als Herr wären, Dr. Curti für die ,,Judenverfolgungen“ in Deutschland. Viele Ausländer , unter ihnen auch zahlreiche Schweizer, haben in den legten drei Jahren Gelegenheit gehabt, das Leben in Deutschland unter Einschluß der Konzentrationslager genau kennenzulernen. Diese Mühe hat sich der verbummelte Amüsierstudent Frankfurter freilich nicht gegeben. Er hatte kein einziges poſitives politisches Argument für seine Tat, sondern er schoß aus dem seinem Blute eigenen Haß auf einen ihm völlig Unbekannten. Wer in ver schiedenen Straßen verschiedener Großstädte Deutschlands mit offenen Augen das Gebaren und die Lebensgewohnheiten der in Deutschland wohnenden Juden beobachtet, muß von ganzem Herzen das Gericht bedauern, das in dem Willen, einen objektiven Spruch zu fällen, seine Ohren für ein tagelanges nut loses Gefasel offenhalten muß . Wie durchsichtig und wie deutlich vom Weltjudentum organisiert dieser Vorstoß vor dem Kantonsgericht in Chur

NSK Folge 289 ist, mag sich jeder vernünftige Mensch selber karmachen, wenn er bedenkt, daß das umfangreiche Aktenbündel Dr. Curtis erst nach der Mordtat Frankfurters zusammengestellt wor den ist, also selbst die diesen Berichten zugrunde liegenden Märchen den Juden Frankfurter nie-

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11. Dezember 1936 mals zu seiner abscheulichen Tat veranlaßt haben können. Das Ganze ist ein billiges Feuerwerk, das allerdings nur dazu angetan ist, ein helles Licht auf die verlogene Methodik Judas zu werfen, die sich in diesem Prozeß wie sonst selten offenbart.

Geteilte Freude – doppelte NSK Auf allen Straßen und Pläzen drängen sich die Menschen, vor den Schaufenstern, in den Geschäften stauen sich die Maſſen, wo wir hinbliden, sehen wir fröhliche Gesichter. Es macht jedem ganz besondere Freude, in diesen vorweihnachtlichen Tagen mit Sorgfalt die vielerlei fleineren oder größeren Geschenke auszuwählen, die sie ihren Freunden und Bekannten für Weihnachten zugedacht haben. Gaben, die ihnen Freude machen sollen, die ihnen die Anteilnahme, die Nähe, die Liebe des Schenkenden beweisen sollen . Und jeder ist beglückt von der großen Vorfreude des Schenkens.

Ist es nicht jo, daß gerade heutzutage in diesen Stunden des Glücks und der Freude jeder ein inneres Bedürfnis verspürt, alle Volksgenossen an diesem Glück teilnehmen zu laſſen, vor allem die unter uns, die nur dann das gleiche Lachen haben können als wir, wenn fie unsere Verpflichtung zur Schicksalsgemeinschaft aller empfinden. Die Gewißheit, daß auch dem Lezten unter ihnen unser Herz und unsere Tat gehört, daß auch er teilnimmt an unserem Weihnachtsglück, verdoppelt die Freude des Schenkenden. Sie mahnt zugleich, stets bereit zu sein, stets selbst beizutragen zum großen Hilfswerk der Gemeinschaft in dem Be-

Nachrichten

Freude

wußtsein, daß nicht nur die untrennbare Schickfalsverbundenheit aller deutschen Menschen die Pflicht der steten Hilfs- und Opferbereitschaft auferlegt, sondern daß darüber hinaus gerade die Weihnachtszeit von uns allen fordert, daß wir mehr erreichen wollen als nur die Linderung der bittersten Not ; es gilt, unseren vom Schicksal schlechter bedachten Volksgenossen ein Stück unseres eigenen Glückes zu schenken.. Der Eintopfonntag der letzte vor Weihnachten und der erste Sonntag, an dem die Geschäfte die Türen zum Weihnachtseinkauf offen halten -- gibt jedem Gelegenheit dazu . Am Eintopfsonntag lädt jede deutsche Familie durch ihre aus dem einfacheren Mahle sich ergebende Spende symbolisch einen armen Volksgenossen zu Gast, um ihn an ihrem eigenen Mittagstische teilnehmen und seinen Hunger stillen zu lassen. An diesem letzten Eintopfsonntag vor Weihnachten aber wollen wir ihm eine besondere Freude bereiten, wollen wir gerne etwas mehr opfern als ſonſt und dem Sammler eine höhere Spende geben, damit auch der Ärmste unter uns weiß , daß er in dieser Zeit der Freude nicht vergessen wird, damit ein frohes Weihnachten Einkehr halten kann auch in der kleinsten Hütte, in der deutsche Volksgenossen wohnen .

Im Namen des Gruppenführerkorps der SA. hat der Stabsführer der Obersten SA.-Führung. Obergruppenführer Herzog. dem Adjutanten des Führers. Obergruppenführer Brückner, mit folgendem Telegramm gratuliert :

Die SA. gratuliert Brückner Zum 52. Geburtstag von SA. - Obergruppenführer Brückner NSK Obersalzberg, 11. Dezember. Der Adjutant des Führers, SA.-Obergrup penführer Wilhelm Brückner, dem an seinem heutigen Geburtstag von allen Seiten seiner Mitarbeiter und aus allen Kreisen der Partei und der Bevölkerung Beweise der Verbundenheit und Kameradschaft übermittelt wurden, erhielt vom Stabschef der SA., Viktor Luke . folgendes Telegramm : ,,Mein lieber Brückner! Zum Geburtstage meine herzlichsten Glückwünsche. Hoffentlich auch die nächsten 50 in derselben Frische. Heil Hitler! Viktor Luke."

...Die in Berchtesgaden zu einem Appell versammelten Obergruppenführer, Gruppenführer und Amtschefs der SA. beglückwünschen ihren alten Kameraden recht herzlich zu seinem heutigen Geburtstage. Sie geben dem besonderen Wunsche Ausdruck, daß es ihnen noch recht lange vergönnt sein möge, an der Seite des Führers diesem und damit der Bewegung und dem deutschen Volke dienen zu können. In steter kameradschaftlicher Verbundenheit für das Gruppenführerkorps der SA. der Stabsführer der Obersten SA. - Führuna. Herzoa. Obergruppenführer. Im Laufe seines Ehrentages konnte Obergruppenführer Brückner die Glückwünsche des Stabschefs der SA. und des Gruppenführerkorps auch persönlich entgegennehmen.

Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerstraße 88.

NGKWochenschaй

der

NSV

Gonderdienst Reichsleitung der NSDAP., Hauptamt für Volkswohlfahrt

Frontberichte desWinterhilfswerkes 1936/37

Am Tiſch

der

Nation

Ein Geſpräch um den Eintopf / Sonntage wahrer Volksgemeinschaft

NSK An einem trüben und nebligen Sonntagmorgen steigen mein Blodwalter und ich Der Helfer hat die treppauf, treppab. Sammellisten unter den Arm geklemmt und ich bin mitgegangen, nicht etwa aus Neugierde, sondern um die „ Stimmung“ um den Eintopf zu erleben. Ja, er hat es in sich - der Eintopf. Ich habe in viele Menschen hineingeschaut. Wohl habe ich sie auch viel gefragt, aber keiner der Volksgenossen hat ein nachdenkliches oder gar mürrisches Gesicht gemacht, im Gegenteil : Freude , Lachen , Schmunzeln. Ich habe immer wieder gehört, daß dieser Tag ...

Wir alle werden in diesem Augenblid wohl das Empfinden gehabt haben, daß unsichtbar am Tiſch ein Gaſt ſaß, der mit zur Familie gehörte und für dessen Wohl die Spende sorgen sollte, die dem Blockwalter ausgehändigt worden war. Und so wie hier der Wunsch durchbrach, Diesem Gast zu helfen, so war es in vielen Familien in ganz Deutſchland, in Oſt und Weſt, in Nord und Süd. Die große Gemeinschaft ſtellt sich vor die, die wirtschaftlich noch schwach sind. Und nur wenige werden sich finden, die diese Haltung noch nicht in sich tragen, die außerhalb der Gemeinschaft stehen, die der Führer von seinem Volk erwartet und die er bei der Eröffnung des letzten Winterhilfswerkes befahl.

Wieder läuten wir an einer Tür. Wir werden

,,Deutschland ist durch den Führer und den hineingebeten und treffen die Familie gerade um den großen Tisch versammelt. In der Mitte steht die Terrine, in der das Gericht dampft, und gerade ist die Mutter dabei, die Teller der Kinder zu füllen.

Nach dem Einzeichnen in die Liste, wobei dem Blockwalter die Spende übergeben wurde, mußte ich erzählen, aus vollem Herzen heraus, und ich fand aufmerksame Zuhörer. Ich sprach zu ihnen von der großen Gemeinschaft , die an diesem Tage an einem Tiſch ſizt, am Tiſch der Nation. Daß gerade diese Handlung der schönste Inbegriff deſſen ſei, was wir erstreben ; daß der eine für den anderen einsteht, daß er mithilft, seine Sorgen und seine Not zu überwinden. Und schließlich meinte der Vater : ,Der Eintopf ist eine ständige Einrichtung bei uns geworden. Er gehört unbedingt in diese Wintermonate, die außen wohl trübe sind und in manchen Menschen eine traurige Stimmung Aber ist er nicht gerade aufkommen lassen. dazu bestimmt, Freude in die Herzen derjenigen zu bringen, die geben können , und Freude in die Herzen derer, denen die Gemeinschaft hilft, damit sie ihr Leben wieder selbst gestalten können nach langen Jahren der Niedergeschlagenheit und des Abseitsstehens ?"

Kampf der Bewegung vor dem bewahrt worden, was das spanische Volk jezt erleiden muß“, so sagte der Blockwalter. Der Vater stimmte dem zu und erklärte dazu, daß der Tag für sie immer ein Festtag sei , an dem sie hinausgingen vor die Stadt, um zu sehen, was in der Zwischenzeit dort gebaut wurde für alle die, die bisher in schlechten Wohnungen haben leben müſſen. - „ Ein neuer Plan treibt die Arbeit vorwärts, und dieses Schaffen nimmt uns die Sorge für die Zukunft. Es geht vorwärts, und wir sind mit dabei !" Diese Haltung eines einfachen deutschen Menschen ließ uns, nachdem wir die Listen und das Geld auf der Ortsgruppenamtsleitung abgegeben hatten, noch lange miteinander sprechen. Die einfachsten Volksgenossen sind die treuesten Söhne des Volkes. Sie geben ihr Opfer mit einer Selbstverständlichkeit, die oft die Haltung von denen übertrifft, die wirtschaftlich keine Sorgen haben. Alle aber opfern für die Betreuten. Und die Helfer an diesem Werk geben ein Doppeltes ; sie spenden für den Eintopf und opfern ihre Zeit für die Sammlung. Ein neues Wollen ist Tat geworden. Alle stehen in einer W. W. Front!

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NSK Folge 289

11. Dezember 1936

WHW. deckt Weihnachtstische

Weihnachtsfeier

der

Betreuten

-

Auch den Ärmſten einen Lichterbaum

Die NSDAP. will allen Weihnachtsfreude

ſchenken - Hilfswerk wahrer Volksgemeinſchaft

NSK In den Ortsgruppenräumen der NSV. beginnt jest eine lebhafte Tätigkeit. Vor der Tür halten große Frachtwagen mit Kiſten hochbeladen. Und Kiste auf Kiste wird von fleißigen Helfershänden in die Speicherräume getragen, wo sie sich zu Bergen schichten. Staunend steht ein Vorübergehender : „ Nanu“, sagt er, wat is denn det ? Ihr wollt wohl ein Haus aus Holzkisten bauen ?" ,,Nee", antwortet einer der freiwilligen Helfer, die Kisten werden bald aufgemacht werden, und dann verschwinden sie wieder !"

,,Wat habt ihr denn da drin ?“ „Mensch, biste drin!"

neugierig

-

„Freude, wat is denn det? eſſen?"

Freude is

Geht der zu

,,Klar Mensch - die Freude geht wirklich zu essen ; denn es sind Lebensmittel für das Winterhilfswerk. Hiermit will die NSV. armen, notleidenden Volksgenossen einen Weihnachtstisch decken, damit fein Deutscher ohne Festesfreude ist!"

* Züge rollen, beladen mit grüner Last. Wälder wandern auf Schienenwegen . Wochen sind es schon her, daß die Art in den deutschen Bergwäldern, an den Küsten Holſteins dröhnte. Sorgfam wurden von Forstleuten die Bäume ausgewählt, die als Weihnachtsbäume im Lichterschmuck in jedem deutschen Hauſe ſtrahlen sollen. Räder dröhnen über Schienen. Lange Züge bringen Weihnachtsbäume für die NSV. Freude sollen sie selbst den Armsten bringen, thnen schmückt die NSV den Weihnachtstisch.

Für die kinderreichen Familien aber, die von der NSV. betreut werden, bereiten die Ortsgruppen auch in diesem Jahr wieder große gemeinsame Weihnachtsfeiern vor. Noch ist die Zahl der Hilfsbedürftigen groß ; noch haben die unzähligen freiwilligen Helfer des Winterhilfswerks eine riesige Arbeit zu leisten, wenn sie das Wort des Führers zur Tat werden lassen wollen : Kein Deutscher soll hungern und frieren ! In eifrigen Beratungen ſizen in diesen Tagen die verantwortlichen Amtsleiter zusammen. Pläne werden entworfen, wie die gemeinsamen Weihnachtsfeiern am stimmungsvollsten gestaltet werden könnten. Wie bei diesem Planen die Augen der vielbeschäftigten Männer leuchten !

Vorfreude empfinden sie, darüber, Freudebringer sein dürfen..

daß fie

Wenn dann die Säle gemietet, wenn sie ausgeschmückt sind mit Tannengrün, wenn die langen Tafeln gedeckt und die Gaben aufgebaut sind, wenn die Weihnachtsbäume im Lichterschein erstrahlen, wenn die Mütter harrend fizen, wenn Kinderaugen in freudiger Erder wartung Überraschungen kommenden glänzen, wenn selbst die Väter ihre Rührung kaum zu verbergen wissen werden, dann wird die eigentliche Feier beginnen. Gemeinsames Weihnachtsfest, ein Fest echter deutscher Volksgemeinschaft ! * Ich size mit dem Ortsgruppenleiter der NSV. eines Berliner Arbeiterviertels zuſammen, der mir die geplante Durchführung dieser. „Weihnachtsfeier der Betreuten" schildert : Bereits im vorigen Jahr haben wir derartige Weihnachtsfeiern veranstaltet. Diesmal wollen wir aber den Rahmen weiter spannen . Wir geben uns die größte Mühe, die Feier so festlich wie möglich zu gestalten. Denn fie soll bei den Familien, die nicht in der Lage sind, sich und vor allem ihren Kindern ein echtes Weihnachten zu bieten, in der Zeit dieſes deutschesten aller Feste nicht das Gefühl feelischer Leere oder gar der Verbitterung aufkommen laſſen. Deshalb werden hierfür vor allem die kinderreichen Familien eingeladen, während den anderen die Gaben ins Haus gebracht werden. Für die Kinder haben wir besondere überraschungen vorbereitet, in der Hauptsache Spielzeug. In unseren Lagerräumen befinden sich bereits große Mengen Spielsachen, die größtenteils aus Spenden herrühren. Fleißige Helferhände sind gerade dabei, den Sachen, die bereits gebraucht, aber noch gut erhalten sind, mit Farbtöpfen und sonstigen Hilfsmitteln ein neues Aussehen zu geben. Als Veranstalter gilt der Hoheitsträger, also die NSDAP. Die Gliederungen der Partei stellen sich uns zur Verfügung. SA., HI. , BDM. — alle wirken mit. In diesem Jahre wollen wir auch eine kleine Weihnachtsaufführung veranstalten. Eine Kapelle wird abwechselnd Kampflieder und Weihnachtslieder spielen. Chöre der HI. und des BDM. werden fingen. In einer Ansprache wird auf die Bedeutung des Weihnachtsfestes hingewiesen werden. Kurz, wir wollen unseren Betreuten eine wirkliche Weihnachtsfreude bereiten ; nicht nur durch Gaben wollen wir wirtſchaftlich helfen, sondern wir wollen sie vor allem auch seelisch betreuen. Bereits jetzt erhalten wir von vielen Familien Anfragen, und aus ihnen spricht jetzt schon die Vorfreude auf das Ereignis. überhaupt tönnen

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RSK Folge 289 wir in diesem Jahr glücklicherweise eine viel frohere Stimmung feststellen als im vorigen. Damals waren die Leute zum großen Teil noch bedrückt und niedergeschlagen; heute sind ste froher und zuversichtlicher. Sie merken, es geht vorwärts und aufwärts. Vielleicht liegt es auch daran, daß wir ihnen mit unserer Betreuungs-

11. Dezember 1936 arbeit seelisch immer näher gekommen find. Und dieses Gefühl, das kann ich Ihnen verfichern, ist auch für uns außerordentlich bes glüdend. Es ist der schönste Lohn für unsere u ne r m ü d liche Arbeit a m Hilfswerk für notleidende Volks : genossen !" M. P.

Sperrfrist bis 14. Dezember

WHW . –

400

Meter unter Tage

Bei Arbeitskameraden im Kali-Bergwerk – Feierſtunde in einem kriſtallenen Dom Wo Kameradſchaft ſelbſtverſtändlich iſt

NSK Winterhilfswerf 400 Meter unter der Erde. Es mag sonderbar flingen, lieber Leser. Du wirst vielleicht den Kopf schütteln und denkst darüber nach, was das wohl zu bedeuten hat. Aber es ist wirklich an dem. Die Kaliwerke Staßfurt - Leopoldshall veranstalteten am dritten Adventssonntag Einfahrten in den Schacht zugunsten des Winterhilfswerkes. Am vierten Adventssonntag wird diese Maßnahme wiederholt werden. Jeder Besucher fuhr hinab in das Herz eines der größten Salzbergwerke Deutschlands, eines Bergwerkes, wie es in seiner Art nur einmal in Europa beſteht. Wir sind zum Förderkorb emporgestiegen, haben das „Glück auf“ des Maschinenmeisters erwidert, und bald darauf stehen wir in dem mit Förderkorb, der uns unheimlicher Geschwindigkeit hinabführt in das Dunkel und in das Ungewisse des Schachtes. Das schnelle Hinabgleiten des Korbes verursacht einen dumpfen Druck in den Ohren. Das " Glück auf" einer Gruppe von Arbeitern begrüßt uns, als der Förderkorb auffeßt ; und dieser Gruß hat hier unten einen besonderen Klang. Er ist nicht wie der Gruß des Alltags auf der Straße oder in den Wohnungen, sondern er spricht von einer Herzlichkeit, von tiefstem innerem Erleben und von einer festen Kameradschaft. Ein Zug steht für uns bereit, und nun geht es mitten hinein in eine märchenhafte, unge= wöhnlich schöne Welt. Die Wände und Bogen der Stollen glänzen im Licht der elektrischen Lampen, ein Bild von unerhörter Pracht ! Hier gibt es teine Stüße und keine Holzeinfassung. Jede Strebe, jeder Bogen, alles ist Salz. Wir • treten in Dome, der Arbeit unter Tage, die uns in ihrer Ausdehnung unwahrscheinlich weit erscheinen. Nach längerer Führung durch eine Vielzahl von Stollen und Gängen gelangen wir in den Festsaal des Bergwerkes. Wir sind überwältigt von der Schönheit, die uns umſchließt. Ein riesiger Dom wölbt sich über uns, und auf dem Boden ist ein schneeweißer Teppich gebreitet. Man hört hier keine Schritte, und die Worte Elingen in diesem Raum viel wärmer und voller.

Wie eine Weihestätte ist dieser Raum gestaltet. An der Stirnseite erheben sich die Hoheitssymbole des nationalsozialistischen Deutschlands. Durch einen Seitenausgang gelangen wir in die Ehrenhalle der Bergleute. Sie haben hier für die gefallenen Kameraden des Weltkrieges und für die Opfer der Arbeit ein Denkmal errichtet, wie es in seiner Art nicht schöner und wirkungsvoller sein kann. Hier findet auch eine Feierstunde statt, die uns beeindruckt wie taum eine Veranstaltung zuvor. In einer solchen Umwelt wird jedes Wort ein Bekenntnis zum Arbeitskameraden und zum deutschen Volksgenossen. Eindrücke, wie sie uns im täglichen Leben nie begegnen können, halten uns 400 Meter in der Tiefe immer wieder gefangen. Wir sind gebannt von der Einfachheit und Selbstverständlichkeit, mit der diese Menschen hier arbeiten ; wir lernen ihr Schaffen kennen und sind beeindruckt von dem Geist, der sie beseelt. Sie, die ständig der Gefahr ausgesetzt sind, die vollkommen auf sich angewiesen sind, verantwortungsbewußt zu han deln haben, sie kennen das Gebot des Opferns und des Einſates und wiſſen von diesen Werten besonderes zu sagen. Sind unsere geopferten Geldmittel nicht verschwindend gering gegenüber dem Opfer des täglichen Einſages im Dienſte für ein großes Werk? Lange stehen wir unter diesen Männern und sprechen mit ihnen aus ihrem Leben und aus der Welt ihrer Vorstellungen. Sonne und Licht, das sind für sie die Elemente, nach denen sie sich sehnen.

So haben wir lange in diesen Gängen, Stollen und Räumen des gewaltigen Bergwerkes geweilt. Wir können gar nicht genug von dieser wunderbaren Welt in uns aufnehmen. Als wir uns trennen, begleitet uns ein freudiges „Glück auf“! Dann fährt uns der Schachtkorb wieder empor zur Höhe, zum Alltag. Lange aber noch sind wir in Gedanken bei dem, was sich uns heute zeigte. Wir haben 400 Meter unter der Erde Geist des Winterhilfswerkes erlebt, einen Geist wahrster Solidarität , einen Geist herzlichster Kameradschaft ! Adolf Ried.

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RSK Folge 289

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Keiner wird frieren………

Nähmaſchinen ſurren für das WHW.

NSK Das Winterhilfswerf des deutschen Volkes hat sich neben anderem die Aufgabe gestellt, daß fein Volksgenosse in Deutschland mehr zu frieren braucht. Dazu gehört außer der Verteilung von Brennmitteln auch die Beschaffung von warmen Kleidungstüden. Die Bevölkerung hat den Aufrufen freudig entsprochen und dem Winterhilfswerk getragene Kleidungsstücke zur Verfügung ges ſtellt. In zahlreichen Orten des Gaues WeserEms sind bereits im Vorjahr Nähstuben einges richtet worden. Bald fanden sich in den Ortsgruppen hilfsbereite Frauen, die die Arbeit auf diesem Gebiet übernahmen. Sie haben sich auch in diesem Winter wieder zur Verfügung gestellt. In der Ortsgruppenführung Bremen West werden die gesammelten Kleidungsstüde zunächſt geordnet und daraufhin geprüft, ob ste nach gründlicher Reinigung und Ausbeſſerung gleich wieder so zur Ausgabe gelangen können. Was aber so nicht mehr verwendet werden fann, wird zertrennt, um aus den Einzelteilen wieder neue Stüde herzustellen, insbesondere für die Kinder der Betreuten.

Stiller, aber tätiger Sozialismus Eine Tageslöhnung für das Winterhilfswerk · NSK Die Arbeitsmänner der Reichsarbeitsdienſtabteilung 4/43 Kallies- Pommern haben sich bereit erklärt, in jedem Monat eine Tageslöhnung für die bedürftigen Volksgenossen zur Verfügung zu stellen. So wurden bereits am 20. November 39,25 RM. an das Winterhilfswerk abgeliefert. Der Entschluß dieser Arbeitsmänner zeigt, wie groß ihre Einsatzbereitschaft für die Volksgemeinschaft ist . Darüber hinaus werden von dieser Abteilung täglich zehn bis vierzehn Schulmädchen gespeist. Hochbetrieb im Königsberger Hafen NSK Auch in diesem Winter soll kein Volksgenosse hungern und frieren, dafür wird, wie es der Führer befahl, das Winterhilfswerk des deutschen Volkes sorgen. So herrscht zurzeit im Königsberger Hafen Hochbetrieb. Kohlendampfer löschen täglich immer neue Ladungen schwarzer Diamanten. Gewaltige Mengen Kohlen und Briketts lagern bereits. Aber bald werden sie verschwunden sein ; denn die Gauführung benötigt auch in diesem Winter

Frauen helfen freiwillig mit

Viele Gegenstände waren sofort wieder verwendbar. Mancher Spender hatte auch schon selbst für die notwendige Reinigung und Ausbesserung gesorgt. Einige hatten sogar in vorbildlicher Weise die Schuhe frisch besohlen laſſen. Für die Nähstube blieb aber trok allem noch viel zu tun. In wochenlanger Tätigkeit haben fleißige Frauenhände dafür gesorgt, daß alles verwertbare Material sich wieder in Klei dungsstücke verwandelte. In vielen Arbeitsstunden haben deutsche Frauen neben den Pflichten für die eigene Familie noch die Zeit erübrigt, für die Betreuten des WHW. tätig zu sein. Wie oft galt es, daneben auch die vielseitigen Aufgaben als Amtswalterin der NSV. oder der NS.-Frauenschaft nicht zu vernach lässigen. Aber Pflichtgefühl und Ausdauer haben alles zum großen Erfolg geführt. Die schwere Sorge um die Bekleidung zahlreicher Familienangehörigen in der Winterzeit ist abgewendet. In den Nähstuben werden weiter die Maschinen surren : Mithilfe am Aufbauwerk unseres Führers!

wieder Hunderttausende von Zentner für die hilfsbedürftigen Volksgenossen Ostpreußens. NSV.-Kindergärtnerinnen werden durch die Landesbauernschaft umgeschult NSK Nach Beendigung der Erntearbeiten hat die pommerſche NSV . einen großen Teil ihrer Naturgemäß Erntekindergärten geschlossen. mußten nun die Kindergärtnerinnen untergebracht werden. Besonders geeignete Mädel übernahmen die Leitung von Dauerkindergärten oder arbeiten dort als zweite Kraft. Zum anderen sind sie in der WHW.- Arbeit oder in Aufgabengebiete des Reichsnährstandes eingeſeht worden. Mehrere Mädel haben sich auch dem Arbeitsdienst zur Verfügung gestellt. Durch die Landesbauernschaft wurden. vierzehn Kindergärtnerinnen für eine unterrichtende Tätigkeit in den verschiedenen Landesbauernschaftsschulen umgeschult. Ein derartiger Kursus, der in Garz , Kreis Randow , stattfand, war Mitte November beendet. Im nächsten Jahr, wenn in unserem Gau die Erntekindergärten wieder eröffnet werden, stehen diese Mädel für die NSV . - Arbeit wieder zur Verfügung.

Drud: M. Müller & Sohn KG.. Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68. Zimmerstraße 88

Nationalsozialiſtiſche ( Brief, und Drahtanſgrift der Schriftleitung: Berlin SW68, Zimmerstr. 90, III. Fernruf: A i Jäger 0022 eslag : Franz Eher Rachf., 6. m. b. H., aloerlag der NSDAP ., München - Berlin nd : Cher - Verlag , Berlin_SM 68, erBrake 88. - Alle Zahlungen kind nach (Boschedtonto Berlin 4454) zu richten

VarteiKorreſpondenz

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspreſſestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Hauptschriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NGDUB

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12. Dezember 1936

Wer sind die Hintermänner Frankfurters?

Die unbeantwortete Frage Von unserem nach Chur entsandten Hauptſchriftleiter Helmut Sündermann

NSK Die Verhandlungen des Prozeſſes gegen den jüdiſchen Mörder Wilhelm Guftloffs find abgeschlossen. Wenn wir nach ihnen die Frage erheben : „Hat die Verhandlung in Chur volle Klärung der Davoſer Mordtat gebracht?“, so müſſen wir antworten : „Ia , soweit es ſich darum handelte, die volle Verantwortlichkeit des Mörders und die Vorsäglichkeit seines Verbrechens unter Beweis zu stellen. Alle Künste des Verteidigers, alle die politiſchen Register, die er zog, haben den klaren Tatbestand nicht zu vernebeln vermocht. Bei der völligen Klärung der Schuld und angesichts der Tatsache, daß der Mörder sich auch vor Gericht als ebenso verlogener wie zynischer Charakter erwiesen hat, kann nicht daran gezweifelt werden, daß das Gericht eiwe energische Verurteilung für angebracht halten wird. Wenn wir aber die Frage ausdehnen auf die Hintergründe, die die feige Tat Frankfurters gehabt hat, dann müſſen wir uns klar werden darüber, daß die Frage der Hintergründe im Verlauf der Verhandlung zwar mehrfach angeschnitten, aber niemals aufgerollt wurde. Dies ist um so bedauerlicher, als eine Reihe von Ergebnissen der Beweisaufnahme sich nur erklären laſſen durch die Feststellung : David Frankfurter hat Anstifter und Helfershelfer gehabt. Diese Feststellung bringt keine Veränderung ſeiner persönlichen Schuld mit ſich. Sie ist aber wichtig für den, der die ganze Größe des Verbrechens erkennen will. Es soll nun im folgenden unternommen werden, die wesentlichsten Argumente für die oben getroffene Feststellung im einzelnen zuſammenzutragen. 1. Der Mörder hat bei seiner ersten Vernehmung angegeben, daß er den Mord deshalb begangen habe, weil das, was jezt in Deutschland passiert, nicht mehr anzusehen " sei. Auch die Verteidigung hat sich darauf berufen, daß die innere Erregung über die deutschen „ Judenverfolgungen" der wesentliche Anlaß der Tat gewesen sei. In zahlreichen Zeugenaussagen wurde dabei festgestellt, daß etwa seit Dezember 1935 eine besondere Erregung Frankfurters fest= zustellen gewesen sei . In etwa die gleiche Zeit fällt ja auch der Revolverkauf und der Beginn der Pause im Briefwechsel mit seinen Angehörigen. Man muß fragen : „Wenn tatsächlich die eigene innere Erregung Frankfurters der Anlaß zum Mordentſchluß gewesen sein soll,

warum ist diese Erregung nicht früher aufgetreten, also etwa unmittelbar bei ſeiner Überſiedlung in die Schweiz im Jahre 1933 oder etwa beim Erlaß der deutschen Judengeseße im September 1935, auf die er sich ja auch beruft. Nein, erst im Dezember 1935, in einer Zeit also, in der sich die Judenfrage in Deutschland bereits völlig in den ruhigen, gesetzlichen Bah= nen der Nürnberger Beschlüsse bewegte, soll sie sich bemerkbar gemacht haben. Es wird erklärt werden : Der Mordplan entstand eben erst im Anschluß an den Selbstmordentschluß. Nach den eigenen Aussagen Frankfurters am Vormittag des ersten Verhandlungstages aber hatte er in Wirklichkeit damals beim Revolverkauf „ keinen Selbstmordent-

NSK Folge 290 schluß" gefaßt und - wie er angibt höch stens im Spaß" von Selbstmord gesprochen. Wir fragen deshalb : Wer hat dem David Frankfurter im Dezem ber 1935 den Gedanken zur Bluttat gegeben ? Bei den Voruntersuchungen ist der Kreis seiner Familie und der als seine persönlichen Freunde bekannten Personen untersucht worden. Über seinen Umgang bei den täglichen Kaffeehausbesuchen, von denen die Zeugenaussagen sprechen, ist während der Verhande lung leider nicht die Rede gewesen . 2. In der Verhandlung angeschnitten wurden die auffällig starten Bemühungen der Familie Frankfurter, gerade in den Tagen unmittel bar vor der Tat mit David Frankfurter in persönliche, möglichst telephonische Verbindung zu treten. Die einzelnen Tatsachen sind die folgenden : Am Donnerstag vor der Tat eine Expreß= tarte des Bruders. Am Freitag telephonischer Anruf. Am Samstag Erwartung eines teles phonischen Anrufs durch den Bruder. Am Samstagabend ein Telegramm an den David Frankfurter. Am Sonntag fährt der Bruder Frankfurters nach Hauſe, „ um seinen Vater zu beruhigen“. Am Montag wird ein Anruf aus Bern erwartet. Am Dienstag erfolgt gleichzeitig mit einer Expreßkarte ein neuer Versuch, Frankfurter telephonisch zu erreichen . Alle die Telephonate werden aus einem jugoslawischen Ort mit Bern in der Schweiz ge= führt. Es ist völlig unwahrscheinlich, daß es sich hier nur um Gesundheitsfragen gehandelt hat. Nach dem ersten telephonischen Anruf, bei dem der Bruder Frankfurters mit dem Freund Davids den Jugoslawen Pavlinovic ge= sprochen hat, schreibt Alfons Frankfurter an feinen Bruder ua.: „ Nachdem ich mit Branko Pavlinovic gesprochen hatte, war ich keineswegs beruhigt, obwohl er mir versicherte, daß Du gesund seiest." Auch der Einwand, daß die Lügen Frankfur ters über sein Studium Gegenstand der ge= wünschten Unterhaltung sein sollten, ist nicht recht einleuchtend. Ein Tatbestand, der dreizehn Semester hindurch sich fortsette, brauchte ohne jeden äußeren Anlaß -— plöglich nicht innerhalb von vier Tagen telephonisch und tele graphisch aufgerollt und geklärt zu werden. Der ganze Vorgang wird nur verständlich, wenn man annimmt, daß die Familie Frankfurter etwa am 30. Januar (Tag der ersten Expreßkarte) von der beabsichtigten Tat erfuhr und sofort versuchte, mit dem Sohn in Verbindung zu treten. Es ist dabei möglich, daß es die Absicht der Familie gewesen ist, den David Frankfurter von seinem Verbrechen abzuhalten. Da der Mörder seit Dezember 1935 keine Verbindung mit seiner Familie mehr gehabt hat, erhebt sich die Frage: Von welcher Seite hat die Familie Frank-

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12. Dezember 1936 furter von dem bevorstehenden Kenntnis erhalten?

Ereignis

3. Eine weitere Frage, die auch der Vors ſizende des Gerichts angeschnitten hat, ergibt sich aus der überraschenden Tatsache, daß der Mörder, der bereits am 31. Januar abends in Davos eintraf, erst am 4. Februar zur Tat schritt, ohne vorher auch nur den Versuch zum Attentat unternommen zu haben. Dies ist vor allem deshalb auffällig, weil Gustloff während dieser Tage verreist war. Frankfurter hatte erklärt, daß er auch keinen Versuch gemacht habe, etwa durch telephonischen Anruf festzustellen, ob Gustloff sich in Davos befände. Die Sicherheit, mit der Frankfurter — ohne selbst Schritte zu unternehmen, die ihn unmittelbar unterrichtet hätten, -- solange mit seinem Eindringen in das Haus Guftloffs wartet, bis dieser von seiner Reise zurüdgefehrt ist, läßt sich nur durch das Vorhandensein einer Berson erklären, die die Aufgabe übernommen hatte, Frankfurter richtig an Ort und Stelle zu bringen. Die Frage heißt hier : Wer war die Berſon? * 4. Dazu aber kommt das entscheidendste und völlig zwingende Argument für das Vorhandenlein von Mithelfern und Mitwissern : Das find Aufzeichnungen Frankfurters auf dem Dedel einer Zigarettenschachtel. Der Inhalt dieser Aufzeichnungen ist bekannt. Sie beginnen nach der eigenen Übersetzung Frankfurters in der Verhandlung mit den Worten : „ Es soll ausgeführt werden das Urteil", und sie geben den Mordplan in allen Einzelheiten wieder, einschließlich der Zahl der beabsichtigten Schüsse und eines Hinweises auf die Kopfschüsse, mit denen Guſtloff dann ja auch ermordet wurde. war außerordentlich intereſſant, daß Frankfurter in der Verhandlung gerade auf diese Aufzeichnungen sich nicht mehr erinnern zu können angab, aber trotzdem zugeben mußte, daß es sich um Aufzeichnungen von seiner Hand handelte.

Niemand, der einen Entschluß nur aus sich felbst heraus faßt und einen Plan zu einer Tat sich allein überlegt, kommt auf den Gedanken, diesen Plan schriftlich zu fixieren, vor allem dann nicht, wenn er genau weiß , daß er die Niederschrift während der beabsichtigten Handlung doch nicht zu Rate ziehen kann. Niemand dagegen wird versäumen, sich Notizen zu machen, wenn ihm bestimmte, ins einzelne gehende Ratschläge von einer zweiten Person oder mehreren anderen Personen erteilt worden sind. Man schreibt solche Ratschläge auf, um sie nicht zu vergessen, und um fie in aller Ruhe einprägen zu können. Es gibt nur eine Erklärung für diese Aufzeichnungen des Mörders : Es ist ihm bei der Durchführung seiner Tat von anderer Seite ein ins einzelne gehender Plan ausgearbeitet und mitgeteilt worden. Diesen Plan hat er sich notiert, um ja alles so durchzuführen , wie es von ihm erwartet wurde. Dabei fiel das Wort vom Urteil als einer bereits bekannten und feststehenden Tatsache,

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RSK Folge 290 denn Frankfurter notierte sich „es ſoll aus: geführt werden das Urteil". Wer hat dieses „Urteil“ ausgesprochen? Das ist die große Frage, die dieser Prozeß aufgeworfen, aber nicht beantwortet hat. * Wo Frankfurter seine Mithelfer getroffen hat - wir wissen es nicht. Wie die Namen derer lauten, die bei dem verkommenen und verbummelten, aber doch ſenſationslüſternen Studenten Zustimmung zu wir wissen es ihren Mondplänen fanden nicht. Das aber wiſſen wir - es ist das eins deutige Ergebnis dieses Prozeſſes - daß David Frankfurter gehandelt hat als einer feines

12. Dezember 1936 Stammes. Wir wissen, daß ſeine Auftraggeber nur diejenigen ſein konnten, die ihrem Haß gegen den Nationalsozialismus blutigen Auss druck verleihen wollten. Der Führer hat bei der Beisetzung Wilhelm Guftloffs es ausgesprochen : Hinter jenem Mord ... steht die haßerfüllte Macht unseres jüdischen Feindes, dem wir nichts zu Leide getan hatten, der aber versuchte, unſer deutſches Volk zu unterjochen und zu ſeinem Sklaven zu machen . Offenkundig steht am Ende dieſes Brozeſſes der Hinweis auf diesen Hintergrund des Davoser Mordes. Auch er wird einmal dazu beitragen, der Welt die Augen zu öffnen.

Belaſtungszeuge

Schiller

Die „hohle Gaſſe” David Frankfurters – Curti wollte Schiller nicht zitieren

NSK Rachdem er anderthalb Tage lang zitiert, zitiert und nochmals zitiert hatte, Juden, Judengenossen, Emigranten und sonstiges lichtscheues Gesindel, brachte es Herr Rechtsanwalt Dr. Curti nicht mehr übers Herz, einen gleichen literarischen Raubmord an Friedrich Schiller zu begehen. Immerhin betonte er, Frankfurter Jei seinem Gegner offen entgegengetreten und habe ihm nicht in einer hohlen Gasse aufgelauert. Damit ist zweifelsohne Wilhelm Tell für alle Zeiten als gemeiner Meuchelmörder entlarot worden, und die Emigranten, die sich sonst so gerne zu Hütern des Erbes der deutschen klassischen Literatur aufwerfen, werden gut daran tun, in Zukunft Schiller aus der unfreiwilligen Schutzhaft ihrer literavischen Betreuung zu entlaſſen. Wir wollen nachholen, wozu Herr Dr. Curti nach anderthalbtägigem fonzentriertem Greueln nicht mehr fähig war, wir wollen Schiller zu Rate ziehen. Nach ihm hat sich Wilhelm Tell freilich wesentlich anders benommen als der heldenmütige Frankfurter, der im Vollbewußtsein seiner Tat hocherhobenen Hauptes mit der Absicht zu morden in das Land fuhr, wo nach seinen genauen Erkundigungen seine Tat mit der geringsten Strafe gefühnt werden würde. Das war der Leitgedanke dieses mosaischen Heros, den es im übrigen nicht weiter anfocht, daß er einen ihm völlig unbekannten, friedlichen Familienvater niederstrecte. Das ,,offene" Entgegentreten -nach Herrn Curtis Worten müßte man fast ge= neigt sein, an einen männlichen Zweikampf zu denken - geschah hinter einem Tisch, um den sich Frankfurter eingestandenermaßen herumbewegte, damit ihm Gustloff nicht zu nahe kommen könnte, und anstatt mit einem Pfeil (,,Ich habe keinen zweiten zu versenden“, sagt bekanntlich Wilhelm Tell bei Schiller) , erledigte der Jude sein Opfer mit einer mehrschüssigen Repetierpistole, deren Entsicherungsvorrichtungen er wenige Sekunden vor dem Mord geMit den klassischen nauestens geprüft hatte. Literaturkenntnissen des Schweizer Rechtsanwaltes scheint es nicht allzuweit her zu sein, sonst müßte sich nämlich Herr Curti entsonnen

haben, daß Wilhelm Tell in seinem welts berühmten Monolog in der hohlen Gaſſe bet Küßnacht im Gedenken an Frau und Kinder Jagt : .... eure holde Unschuld zu schützen vor der Rache des Tyrannen, will er zum Morde jezt den Bogen spannen !" Uns scheint, daß diese Tatmotive doch wohl aus einem etwas anderen Holz gewachsen find als die des verbummelten Studenten, der völlig halt und charakterlos und ohne irgendwelchen Ehrgeiz, im Leben etwas zu leisten, sich selbst in die Rolle eines Sensationshelden hineinspielte. Wilhelm Tell erklärte immerhin dem sterbenden Geßler : „Du kennst den Schüßen, suche keinen anderen ! ", David Frankfurter machte sich hinterrücks aus dem Staube und bes gab sich in die sichere Hut eines schweizerischen Polizeigewahrsams, um sich nicht eventuell anderen Unannehmlichkeiten, am wenigsten dem großangekündigten Selbstmord ausſeßen zu müſſen. Fürwahr ein Freiheitsheld, dessen geschichtliche Größe, dessen Selbstlosigkeit und dessen Mannhaftigkeit einen Wilhelm Tell um Längen hinter sich lassen! Wir wollen uns noch auf einen zweiten Punkt bei Schiller berufen, bis zu deſſen Lektüre Herr Rechtsanwalt Curti offenbar nicht vorgedrungen ist, da er bei der Vorbereitung seines umfangreichen Plädoyers neben Braunbüchern , Hehzeitschriften und ähnlichen Schriftstücken vermutlich nur sehr beiläufig die Szene von der Ermordung Geßlers lesen konnte. Da trifft nämlich einige Zeit nach der Tat bei Wilhelm Tell eine vermummte Geſtalt ein, die sich auf Befragen als Herzog Johann von Österreich, der Kaisermörder, zu erkennen gibt. Ihm schleudert Wilhelm Tell die Worte entgegen : ,,Zum Himmel heb' ich meine reinen Hände, verfluche dich und deine Tat ! Gerächt hab ich die heilige Natur, die du geschändet nichts teil' ich mit dir — gemordet hast du, ich hab' mein Teuerstes verteidigt." Wir können uns denken, daß der gleiche Wilhelm Tell sich heute im Grabe herumdrehen

NSK Folge 290 würde, wenn er erführe, in welcher Weise er zum Kronzeugen für den Mörder Gustloffs aufs gerufen wird. Vermutlich würde auch der deutsche Dichter Schiller es für nötig befinden, Herrn Rechtsanwalt Curti eine Nachhilfestunde zu erteilen, die diesem eine eigentümliche Be= rühmtheit in derWeltliteratur eintragen könnte. Und um schließlich mit einem weiteren, Herrn Curti ebenfalls unbekannten Zitat Schillers zu

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12. Dezember 1936 schließen, möchten wir an den Schluß dieser Ausführungen die Frage sehen, die auch Wilhelm Tell dem Kaisermörder Bariccida stellt und die der also Befragte genau so unvollkommen beantwortet, wie David Frankfurter es tut, die aber dennoch laut und deutlich im Gedächtnis der Welt stehenbleiben wird : ,,Wo sind die blut'gen Helfer deines Mords ?" egd.

Besuch bei der Abteilung Lotterie der NSDAP.

Zentrale wahren

Glücks

Vom Losentwurf bis zur Gewinnauszahlung – Die Dienststelle, mit der jeder - Vor Weihnachten werden 1,6 Millionen gewonnen – Quittung verbunden ist – der Volksgemeinschaft : Ausverkauft - Kleine Blicke in große Lostrommel NSK Es gibt eine Dienststelle in der Reichsleitung der NSDAP., mit der jeder Volksgenosse, der sich zu der großen nationalsozialistischen Gemeinschaft bekennt, verbunden ist. Die einen, weil sie Lose gekauft haben, die ihnen Freude auf jeden Fall und Glück im Falle, daß . . . bringen , die anderen , weil ihnen Segen und Glück daraus entſpringt, weil Loſe verkauft und gekauft werden. Wer kennt sie nicht, die Lose der Arbeitsbeschaffungslotterie, wer kennt nicht die Anteilscheine der WHW.Lotterie? Aber wer trotzdem so gut wie feinen kennt, ist die Zentrale dieses Apparates, dessen Nieten selbst Glück spenden. Wie wird dort gearbeitet, was gibt es für Gesichtspunkte, Grundsäge, wie ist der Gang des einzelnen Loses ? Um diese Frage zu beantworten, hat die Nationalsozialistische ParteiKorrespondenz einen Besuch bei der Reichsleitung der NSDAP., Abteilung Lotterie, gemacht, und sich über deren Arbeit unterrichtet. Was besonders interessant war, da die großen Ziehungstage vor der Tür stehen. In schönen schwarzen Buchstaben steht auf dem Schild eines Hauſes in einer der prächtigen Straßen der Hauptstadt der Bewegung : „Reichsleitung der NSDAP., Abteis lung Lotterie". Eine Abteilung der großen Dienststelle des Reichsschatzmeisters Schwarz arbeitet und schafft hier, jene Stelle nämlich, die seit drei Jahren im Frühjahr, Sommer und Winter mit den Losen der Arbeitsbeschaffungslotterie und des WHW. an uns herantritt. Hier ist die Zentrale eines feinnervigen Apparates, der bis in die engsten Straßen der Städte und die letzten Häuser des fleinsten Dorfes unseres Vaters landes seine Beauftragten sendet : Heil Hitler ! Darf ich ihnen ein Los . . .“ Eigentlich Jubiläum

Die Arbeitsbeschaffungslotterie hätte eigent= lich Jubiläum feiern können, denn es sind jezt drei Jahre her , seit sie das Licht der Welt erblickte. Im August 1933 tauchten die erſten Pläne auf, und dem Wunsch des Führers gemäß wurde dann zu Arbeitsbeschaffungszwecken eine Ziehungslotterie durch die Partei eingerichtet. Anfangs sollte sie einmalig sein, spielte sich aber inzwischen so ein und wurde von der Volksgemeinschaft so freudig aufgenommen, daß man darangehen konnte, sie in jedem Frühjahr und Winter durchzuführen. Wenn alles so reibungslos vor sich ging und noch geht, ist das natürlich in erster Linie ein Verdienst der hier in dieser Dienststelle tätigen

Parteigenossen, die vor allem in leitenden Stellen auf eine lange Praxis in der Lotteriebranche können. zurückblicken München ist ihre Zentrale, und zu den anfänge lichen Nebendienststellen in Berlin , Ham burg und Frankfurt a. M. kamen bald Breslau , Düsseldorf und Leipzig hinzu . Wohl die schönste Anerkennung für die im Dienst der Bewegung schaffenden Parteigenossen dieses besonderen Teilabschnittes war es, als ihnen auch die Durchführung der WHW.Lotterien übertragen wurde.

Mit den in beiden Lotterien gemachten Erfahrungen arbeiten die Parteigenossen nun seit Jahren mit schönstem Erfolg, und aus prak= tischen Erwägungen heraus ging man 1935 daran, auch eine Arbeitsb e f cha f f ungs Losbrieflotterie aufzuziehen . Die grauen Glücksmänner bekamen Kameraden ganz in Braun. Ob WHW. oder Arbeitsbeschaffung --alles dient ja dem gleichen Zweck, denen zu helfen, die es erwarten dürfen im nationalen Reich der Volksgemeinschaft.

Bevor ein Los verkauft wird Aber was gibt es nicht alles zu bedenken, bis so ein Los im Handel erscheint ? Meister der Psychologie müſſen die Veranstalter der Lotterie sein, soll ein Erfolg die Arbeit frönen! Die einen wollen wenig Gewinne, und diese recht hoch , die anderen wünschen wieder viele in fleinen Summen. Die

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einen möchten eine Ziehungslotterie, die anderen eine Losbrieflotterie, jene wieder . . Zuerst einmal wird der Gewinnplan berechnet, die Dauer der Lotterien wird be= stimmt und die entsprechenden behördlichen Genehmigungen sind einzuholen. Wir freuen uns beſonders, feſtſtellen zu dürfen, daß Arbe itsbeschaffungslotterie der NSDAP. die eine weit höhere Gewinnchance bietet als alle anderen Lotterien des Reiches.

Ins ganze Volk Hat nun der Künſtler, seit Jahren ist es derfelbe große Könner, das Los entworfen, sind nach Erledigung aller anderen Vorarbeiten die Lose fertiggedruckt und versandbereit, dann hat der Vertrieb die Hauptlaſt der Arbeit. Die Loſe müſſen an den „ Mann“ gebracht werden. Aber eigentlich kann man das nicht ganz behaupten, denn - wie wir aus berufenem Munde hörtenes beteiligen sich gerade neben anderen Gliederungen der Bewegung Die NS -Frauenschaft, die Arbeitsfront, der NS .- Lehrerbund und der Reichsbund der Deutschen Beamten sehr aktiv am Verkauf dieſer Lose, deren Erlös Tausenden deutscher Volksgenossen Arbeit und Brot gibt. Vergessen wollen wir auch keinesfalls den Einsatz der Sparlaſſen, die gerade in diesem Jahr 500 000 Lose abgeſetzt haben. Auch der gewerbliche Loshandel ist selbstverständlich entsprechend eingeschaltet. Alles arbeitet Hand in Hand , nur mit dem einen Ziel, helfen zu dürfen.

600 Zentner Gewinne Daß die Losanzahl der WH W. - Lotterie weit höher ist, als die Arbeitsbeschaffungslotterie, wird jedem klar sein. Alle in Deutschland zum Verkauf kommenden Losbriefe des EisenbahnWHW. füllen „ nur“ 30 waggons. Verschiedene Druckereien in allen Teilen des Reiches stellen die Losbriefe und Lose her, und unter behördlicher Aufsicht werden die Gewinne eingemischt.

Eines Tages ſind dann plöglich die grauen Glücksmänner wieder da , die ihr wertvolles Gut über die 260 örtlichen Geschäftsstellen und mehr als 4000 Depots erhalten . Rund 6000 An= gestellte, die Glücksmänner eingerechnet, stehen Jahr für Jahr im Dienst der WHW.- Lotterie. Schon Anfang Oktober wird mit der Vorarbeit für die WHW.- Lotterie begonnen, deren Gewinnlose zusammen allein 600 Zentner wiegen . Es geht aus Auszahlen Vorläufig aber läuft noch bis zum 22. und 23. Dezember die diesjährige Arbeits . beschaffungslotterie NSDAP., der deren graublaue Lose uns bekannt sind. Man hält eigentlich nur noch die gesetzliche Frist inne, denn es ist eine sehr erfreuliche Tatsache, daß

alle Loſe verkauft ſind. 6 000 000 Lose , die inen Gesamteine Chance auf gewinn von 1 600 000 RM. bieten , sind im deutschen Volt abgesezt worden, und kurz vor dem Weihnachtsabend werden dann in zwei öffentlichen Ziehungstagen die glücklichen Gewinner ermittelt. Nun aber beginnt für die Männer des Refe = rates Lotterie eine sehr wichtige Tätigkeit : die Gewinnauszahlung . Man sollte es nicht glauben, aber es iſt troßdem eine unbestreitbare Tatsache, daß in jedem Jahr , bei jeder Ziehung Tausende von Reichsmart infolge Nichtabholung unausgezahlt bleiben ... und das alles , obwohl die Frist zur Einlösung drei Monate beträgt. Dem Leiter der Abteilung Lotterie der Dienststelle des Reichsschatzmeisters Schwarz obliegt neben seinen sonstigen Aufgaben noch die Pflicht, alle die Briefe zu beantworten , die täglich in großer Zahl eingehen. Da werden Vorschläge zu Verbesserungen gemacht, neue Lotteriesysteme werden beantragt, aber man gibt sich nicht mit Millionenbeträgen ab, nein Milliarden sollen rollen. Briefe die helfen wollen Ein Monteur aus Sachſen will die Loſe überhaupt abschaffen, dafür aber entsprechende Glückspielapparate zur Aufstel Aufstellung lung bringen. Der andere ist für vielle Millionen von Losen zu 10 Pfennig, vergißt aber ganz die Gewinne einzukalkulieren. Wieder eine Frau schlägt eine Gutscheinlotterie vor, und ein ganz Gewiegter will auf dem Lotterieweg dadurch die Zukunft des gesamten deutschen Volkes sicherstellen, indem er nach phantastischen Plänen alle deutschen Menschen mit Lebensversicherungspolicen versorgt. Kein Brief aber, und das ist bezeichnend, bleibt trok der Fülle der Arbeit unbeantwortet. Ob diese treuherzigen Menschen um Gewinne bitten oder um Erfolg, ob ein kleiner Beamter weiß, daß er dem Glüd entgegenmarschiert auch er erhält eine Antwort, und man bedanke sich auch bei jenem Arbeiter, der den Leiter der Lotterieabteilung, Amtsleiter Behret, die Hälfte seines Gewinnes zubilligt, wenn er Man kann die Menschen verstehen, man fühlt und denkt mit ihnen, faßt raſch noch einmal in die Brieftasche : „ Da ist es ja, und es wäre gar nicht so übel, wenn jezt auf die Nummer . . . ein 50 000-Mark- Gewinn fiele.“ Fortuna ſozial gestimmt Ja, dieses Wenn, dieses großgeschriebene . ,,Wenn". Wir müssen uns gedulden, bis zum 22. und 23. Dezember. Dann hat der Beamte, der in die große Trommel greift, das Glüd in seiner Hand. Fräulein Fortuna ist eine . sehr, sehr launische Dame, aber man muß lobend an= erkennen : Sie dachte bisher sozial .

Wer weiß, vielleicht entpuppt sie sich auch in diesem Jahr als Ehrenmitglied der NSV. Gert Sachs.

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Es

gilt

das

12. Dezember 1936

ewige Leben

der

Nation

Aufgaben nationalsozialiſtiſcher Raffenpolitit der Vergangenheit

NSK Wenn wir den Lauf des Lebens unseres Boltes betrachten, dann müſſen wir uns von den sonst üblichen Maßstäben befreien und nicht in Jahren, sondern in Generationen denten. Vermöge dieser Schau werden die Schäden und Brüche im Blutstrom unseres Volkes fichtbar. Wir sehen im künftigen Gesicht des Volkes die Runzeln, die durch den ständigen Geburtenrückgang der Vergangenheit eines Tages auftreten müſſen, wir sehen die Gefahr einer sich von Generation zu Generation beschleunigenden Wertminderung durch zu starke Fortpflanzung biologisch unerwünschter und untauglicher Elemente, und wir haben schließlich in der Vergangenheit gefühlt, wie durch die Rassenvermischung sich der Grundcharakter unseres Volkes zu verändern drohte. Aus dieſem biologischen Tatbestand ergab sich die Aufgabe für die nationalsozialistische Rassen . politif , die vom Rassenpolitischen Amt der NSDAP. vertreten wird. Daß diese Aufgabe etwa durch Geseze oder Verordnungen zu bewältigen gewesen wäre oder in Zukunft jemals sein wird, ist eine müßige Frage. Das lebendige Leben läßt sich nicht nach Paragraphen regeln, mehr Kinder werden dem Volke durch den freiwilligen Entschluß der Eltern geschenkt, erzwingen lassen sie sich nicht. Die Entscheidung über die Zukunft unseres Voltes fällt also im Volk , in gleicher Weise von Männern und Frauen. Damit sei gesagt, daß es zwar nützlich ist, in den Kame= radschaften der Männer die biologischen Probleme unserer Zeit zu behandeln, daß aber in dieser entscheidenden Frage der Frauenarbeit gleiche Bedeutung zukommt. Die bisherige Arbeit auf bevölkerungspolitischem Gebiet, die zunächſt mehr die Zahl zum Ziel hatte, ist durch die stetig langsam wachsenden Geburtenziffern belohnt worden . Der augenblickliche Geburtenstand , der um rund ein Viertel höher liegt als im schlechtesten Jahr der vor uns liegenden Zeit, ist trotz des Anstiegs noch immer zur bloßen Bestandserhaltung zu niedrig. Wir haben auf Grund der Entwicklung in den letzten drei Jahren keine Ursache zu übertriebener Schwarzfärberei, werden aber auch mit aller Energie die weitere Entwicklung zu beeinflussen haben, damit eines Tages nicht nur eine Geburtenzahl erreicht ist, die den Bestand unseres Volkes für die Zukunft sichert, sondern daß darüber hinaus ein natürlich wachsendes und gesundes Volk entsteht. Zu den zur weiteren Geburtensteigerung angewendeten Mitteln werden noch andere hinzutreten müſſen. Die Wirtschaft, die Verwaltung und andere wichtige Einrichtungen werden sich darüber klar werden müssen, daß in den Tarifordnungen die Außerachtlaſſung des Familienstandes von Gefahr ist, wie auch Familiengründung und Kinderreichtum nicht durch steuerliche Belastung gehemmt werden darf. Eine nach bevölkerungspolitischen Gesichts-

Ueberwindung des Erbes

punkten anzubahnende Tarifordnung braucht weder dem Staat noch der Wirtschaft neue Belastungen aufzuerlegen. Zur Beseitigung der legten Hemmungen wirtschaftlicher Art ist lediglich eine neue Verteilung der Mittel nötig. Ansäge, die in dieser Richtung, allerdings auf dem Umweg, liegen, find die Familienausgleichskaffen und die Steuerrückerstattungen in Form der Familienbeihilfen. Zu den in naher Zukunft zu lösenden Fragen praktischer Bevölkerungspolitik gehört auch ein bevölkerungspolitischen Gesichtspunkten nach ausgerichteter Arbeitseinsat. Die bisher an die breitesten Schichten unseres Volkes ge wendete und dort verstandene Tätigkeit wird daher in stärkerem Maße an enge Verbindung mit den berufenen Stellen der Wirtſchaft und des Staates treten, damit dort die berechtigten Forderungen aus innerer Überzeugung erfüllt werden können. Letzter Kern unseres biologischen Denkens ist das Wissen um die Tatsachen der Vererbung. Damit verlaſſen wir die mehr politische Ebene und betreten die Bezirke geistigIm weltanschaulicher Auseinandersetzungen. Vererbungsbegriff haben die großen und letzten Entscheidungen rassenpolitischer Art ihre Wurzel. Dies hatten die Gegner raſſiſchen Denkens genau erkannt, als sie die Gültigkeit der Erblichkeitsgesetze immer wieder in Zweifel zogen. Sie glaubten damit die Anerkennung der Rassengesetzgebung durch das Volk hintertreiben. zu können. Sie verlagerten weiter das Hauptgewicht ihrer Propaganda von der völkischen Ebene auf die rein persönliche. Sie versuchten, die Haltung der Partei zB . in der Frage der Sterilisation umzubiegen, indem sie von Diffamierung und Gleichstellung der Sterilisierten mit Verbrechern sprachen und mit ähnlichen unmöglichen Gedanken spielten. Zur Vertiefung des Vertrauens zur Rassengesetzgebung ist des halb eine weitere Aufgabe, den Begriff der Vererbung immer fester im Denken des Volkes zu verankern. Das Opfer, welches zum Beispiel der Erbfranke durch die Unfruchtbarmachung um der Größe der Zukunft der Nation willen freiwillig auf sich nimmt, hat anerkannt zu werden. Der Unfruchtbargemachte zählt, sofern er den Play, an den er gestellt ist, auszufüllen in der Lage ist, menschlich, politisch und gesellschaftlich voll mit. Mit Recht kann er unseren Schuß vor Verunglimpfungen der Gegenseite fordern Was der Arbeit des Rassenpolitischen Amtes geschichtliche Größe verleiht, ist der große An= teil dieser Arbeit an der Klärung der tragenden Gedanken unserer Zeit. Zur revolutionierenden Idee wurde der Nationalsozialismus nicht bloß durch die Beseitigung eines korrupten Staates, sondern erst durch den erstmaligen neuen Begriff von Blut und Raſſe. Mit der wachsenden Durchdringung unseres Volkes mit rassischem Denken geht eine wachsende innerliche Wahrhaftigkeit und Stärke ein-

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NSK Folge 290 Das kommunistische Dogma von der her. Gleichheit aller Menschen und zugleich jede Gedankenkonstruktion , die international ausgerich tet ist, auf religiöſem, künſtlerischem und kulturellem Gebiet entfällt für uns völlig in dem der wo die Erkenntnis Augenblick, Natur und Entwicklungsgesetze zum Allgemein besit derjenigen geworden ist, die gewillt und fähig sind, diese Gedanken aufzunehmen. Wo wir auch immer das Leben verspüren oder zu fassen vermögen, überall hat die Vergangenheit mit ihren falten Gedankenkonstruktionen unheilvollen Einfluß auszuüben vermocht. Es wäre als ein Mangel biologiſch-raſſiſchen Denkens anzusehen, wenn heute die Architekten

Fachschul-Arbeit

nach

12. Dezember 1936 Häuser bauen, in denen das Leben erstickt, wenn dem qualifizierten Facharbeiter der Stirn und der Faust ein unendlicher Ausbildungsweg jede Aussicht auf Familiengründung verbaut, wenn Angehörige besonders gefahrbringender Berufe glauben, ohne Nachkommen bleiben zu können, wenn der junge Beamte mit Frau und Kindern ein geringeres Gehalt empfängt als sein unverheirateter älterer Kamerad, der am gleichen Arbeitsplaß unter denselben Bedingungen ar beitet. Dies sind nur ein paar Beispiele des Erbes der Vergangenheit ; es stellt die Rassenpolitik vor Aufgaben, um deren Lösung gerungen werden muß, soll die Zukunft unseres Volkes für ewige Zeiten gesichert sein. Helmut Schubert.

klaren

Grundfäßen

Einbau der deutſchen Fachschulſchaft in die Reichsstudentenführung - Ernennung von Pg . Sipmann zum Beauftragten für Fachſchulen Nachdem der SA.- Sturmbannführer Noth durft, Danzig, den an ihn ergangenen Auftrag des Reichsstudentenführers Pg. Dr. Scheel, zusammen mit Pg. Sipmann die Voraussetzungen für einen organischen Einbau der bisherigen deutschen Fachſchulſchaft in die Reichsstudentenführung zu schaffen, erfüllt hat, ernannte der Reichsstudentenführer den bisherigen stellv. Reichsführer der deutschen Fachschulschaft, Pg . Sipmann, zu seinem Beauf tragten für Fachschulen. Pg. Nothdurft tehrt nach Danzig zurück, um dort bis zum Abschluß seines Studiums weiter als Gaustudentenführer tätig zu sein. Der neuernannte Beauftragte für Fachschulen, Parteigenosse Sipmann, der im Range eines Amtsleiters der Reichsstudentenführung steht, ist dem Reichsstudentenführer für die Gesamtarbeit an den Fachschulen verantwortlich. Er verwaltet kein Sachgebiet, sondern stimmt die Arbeit der einzelnen Sachbearbeiter auf die Fachschulen ab. Seine Dienststelle wird daher in das Stabsamt eingebaut. Sämtliche Anordnungen der Amter der Reichsstudentenführung, die an die Studentenschaften der Fachschulen gehen, werden im Ein-

vernehmen mit dem Beauftragten des Reichsstudentenführers für Fachschulen erlaſſen. Bei einer Reihe von Ämtern werden zur reibungslosen Durchführung der Verbindung mit den Fachschulen Sachbearbeiter für Fachschulen bestellt. Auch bei den Gauſtudentenführungen wird ein Beauftragter für Fachschulen vom Reichsstudentenführer ernannt. Kommt der Gaustudentenführer von einer Fachschule, so wird ihm ein Beauftragter für Hochschulen beigegeben. Der Führer der in Personalunion verbundenen Studentenschaft und Studentenbundsgruppe an einer Fachschule trägt die Dienstbezeichnung : Studentenführer. Diese Eingliederung der bisherigen deutschen Fachschulschaft in die Reichsstudentenführung ist unter den Gesichtspunkten erfolgt, in grundsäglichen Fragen die Einheit der ge = samten Studentenschaft an Hoch- und Fachschulen zu wahren, in der Art der Durchführung einzelner Maßnahmen jedoch Unterschiede zwischen Fachschule und Hochschule zu berücksichtigen und die Geschlossenheit der gesamten Arbeit an den Fachschulen zu ges währleisten.

NSK-Nachrichten

Blatt a

Zu NSK Folge 290

12. Dezember 1936

Die besten Nationalsozialiſten, die fähigſten Männer Anordnung des Reichsstudentenführers zur ſtudentiſchen Wiſſenſchaftsarbeit - Beauf tragungen im Amt für Wiſſenſchaft und Facherziehung

NSK München, 12. Dezember. Der Reichsstudentenführer hat die folgende Anordnung zur studentischen Wissenschaftsarbeit herausgegeben : Im Arbeitsplan der Reichsstudentenführung steht die Wissenschafts- und Facharbeit im Vordergrund. Es ist unser Ziel, den studentischen Nachwuchs, auf der festen Grundlage weltanschaulicher Zuverlässigkeit stehend, in die wissenschaftliche Facharbeit hineinzustellen, um so zu erreichen, was als höchstes Ziel von uns gefordert ist die besten Nationalsozialisten zugleich zu den fähigsten Fachmännern auf ihrem Gebiet zu machen. Zur Bewältigung dieses Zieles habe ich Kameraden mit dieser Arbeit betraut, die durch ihre ausgezeichnete nationalsozialistische wissenschaftliche Leistung sich bereits bewährt haben. Ich habe bis jezt folgende Besetzungen

Tatkräftige Hilfe Erfolgreiche Sammlung für die Spanienflüchtlinge

NSK Köln, 12. Dezember. Die im Reichsbund der Deutschen Beamten zusammengeschlossenen Beamten des Gaues Köln-Aachen spendeten für die aus Spanien vertriebenen Deutschen den ansehnlichen Betrag von 15 729,36 RM., wodurch es ermöglicht wurde, vielen bedürftigen Flüchtlingen Hilfe zu leisten. Die Fraße des Bolschewismus Das neue Sonderheft des „IB.“ NSK Den Bolschewismus in seiner ganzen Brutalität, Roheit und Gemeinheit führt uns das neue Sonderheft des „ Illustrierten Beobachters" Antikomintern so flar vor Augen, daß eigentlich kaum noch etwas zu sagen bleibt. Mit zahlreichen, durch ihre Einzigartigkeit besonders überzeugenden Bilddokumenten wird die Blutspur des Kommunismus in allen Ländern der Welt aufgezeigt. Wir sehen die Opfer der Bolschewisten in Riga, Kiew, Chartow, Wiburg, Wien, Italien, Tukem,

des Amtes für Wissenschaft und Facherziehung der Reichsstudentenschaft vorgenommen : Amtsleiter für Wissenschaft und Facherziehung : Parteigenosse Dr. Friz Kubach. Reichsfachgruppenleiter Kulturwissenschaft : Parteigenosse Dr. Arnold Brügmann. Reichsfachgruppenleiter Naturwissenschaft : Parteigenosse Dr. Friz Kubach. Reichsfachgruppenleiter Rechtswissenschaft : Parteigenosse Dr. Karl Lan g. Reichsfachgruppenleiter Erziehung : Aſſeſſor Parteigenosse Alfred Männi ch. Reichsfachgruppenleiter Land- und Forstwirtschaft : Dipl.-Landwirt Parteigenosse Groß.

Reichsfachgruppenleiter Kunst : Parteigenosse Dr. Rolf Fink. gez.: Dr. Scheel , Reichsstudentenführer.

Mitau und München, und es sind Photos darunter, die uns in aller Schonungslosigkeit die gemeinsten Grausamkeiten dieser roten Schlächter offenbaren. Juden sehen dich an“ könnte man auch den Abschnitt überschreiben, der uns die Por = träts der Bolschewistenführer dar bietet. Bilder von verheßten Frauen und Kinentsetzlich verstümmelter Aufnahmen dern, Leichen aus den Spanienkämpfen, meist noch nicht veröffentlicht, folgen. Und dann sehen wir als Abschluß einige sehr drastische Originalaufnahmen aus dem sowjetrussischen "" Paradies“. Erschütternd ist 3B. die Gegenüberstellung zweier Photos: Leichen verhungerter Sowjetkinder und ein Gelage bei Radek-Sobelsohn. Gerade die letten Seiten sind eine treffende Erläuterung des Stalin-Wortes : ,,über der Sowjetunion ist der Glücksstern aufgegangen." Diese 48 Seiten starke Sondernummer des ,,Illustrierten Beobachters " mit ihren 160 auseine gezeichneten Originalaufnahmen ist scharfe Waffe gegen den Bolschewis mus. Bilder lügen nicht, und jeder, der noch Zweifel an der Brutalität des Bolschewismus hegte, wird durch dieses Heft belehrt, daß mehr denn je das Gebot der Stunde der Kampf gegen den Kommunismus ist.

Drud: M Müller & Sohn A.G .. Zweigniederlaſſung Berlin . Berlin SW 68. Zimmerſtraße 88

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ationalſozialiſtiſche f und Drahtanlgrift der Schriftleitung: 62368, Zimmertr. 90, III. Fernruf: A i Jäger 0022 lag : Franz Cher Nachf., G. m. b. H., strelverlag der RSDAP., München · Berlin fand : Cher - Verlag , Berlin SM 68, Alle Zahlungen find nach merkraße 88. (Boßschedlonto Berlin 4454) zu richten

BarteiKorrespondenz

NCK Breſſedienſt der NGDUS

NSK Folge 291

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß; für bie Mitteilungen der Reichspreffeftelle verantwortlich : Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDAP. Für den übrigen Geſamtinhalt verantwortlicher Hauptschriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin,

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14. Dezember 1936

Nach dem Mordprozeß David Frankfurter

Die

ſind

Akten

nicht geſchloſſen

NSK • Die Richter in Chur haben ihr Urteil über den Mörder David Frankfurter gesprochen. Sie haben die Geseze ihres Landes in Anwendung gebracht, um den Tatbestand des an Wilhelm Gustloff vollzogenen Mordes zu fühnen. Der Mörder wird Gelegenheit haben, in seiner Zuchthauszelle lange über die Tat nachzudenken. Nicht ein Wort der Reue hat er während dér ganzen Verhandlung über die Lippen gebracht. Zynisch wie er die Tat begangen hat, hat er sich die Tage des Prozeſſes hindurch der Welt gezeigt. Angesichts des Urteiles aber, das über den gesprochen wurde, der mit dem Revolver in der Hand in das Haus Wilhelm Guſtloffs eindrang und der auf der Anklagebant im Churer Kantonalgericht saß, bleibt für uns immer noch offen die Frage : Was wird aus den Mittätern ? Denn daß Frankfurter Anstifter und Helfer gehabt hat, hat gerade der Prozeß in Chur eindringlich und eindeutig ers wiesen. Zu viele Fragen, die zwingend auf das Vorhandensein einer höheren Einwirkung auf David Frankfurter und auf die Durchführung seiner Tat hinweisen, sind in diesem Brozeß zutage getreten, ohne aufgerollt , ge = schweige denn gelöst zu werden.

Mögen die persönlichen Akten des Mörders

Frankfurter geschlossen sein, die Aften des Davoser Berbrechens sind es nicht ! Die Macht, die glaubte, durch diesen Mord die Heze gegen das nationalſozialiſtiſche Deutſchland von einer neuen Bafis aus wieder aufnehmen zu können und die auch die Tage des Prozeſſes dazu zu mißbrauchen versucht hat, steht hinter dem Mord. Die Tatsachen dieses Prozesses sprechen eine zu deutliche Sprache. -- Sie hat dem Mörder den Gedanken und den Plan gegeben. Es mag richtig sein, daß es für Behörden schwer sein wird, heute diese Hintergründe ans Tageslicht zu ziehen. Unmöglich aber ist das nur dann, wenn eine Frage, deren erster Teil erst beantwortet ist, für gelöst betrachtet wird. Im Hinblick auf das Urteil des Gerichtes wird das deutsche Volk anerkennen , daß den Richtern, durch die rechtlichen Gepflogenheiten ihres Landes geſehliche Grenzen gezogen waren. Das Intereſſe an der weiteren Klärung des Davoser Mordfalles aber wird in Deutschland immer noch bleiben, bis die großen Fragen, die noch offen bleiben, geklärt ſind. Wir kennen den Feind, der unser Volk in der ganzen Welt verfolgt, beſudelt und der vor blutigen Verbrechen nicht zurückscheut, und wir wollen, daß ihn auch die Welt an seinen Taten erkenne.

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14. Dezember 1936

Mörder Dimitroff Der Günſtling des roten Diktators -

Sein Leben heißt Blut und Mord

Repräsentant der Weltrevolution

NSK Die Abreise Dimitroffs nach Barcelona im allerhöchsten Auftrage Moskaus ist von der breiten Weltöffentlichkeit nicht als besondere Sensation empfunden worden. Man hat sich anscheinend in dieser merkwürdigen Welt schon daran gewöhnt, notoriſche Verbrecher und Mörder in der großen Politik handeln zu sehen, nichts Unnatürliches dabei zu empfinden , und fie sogar als vollwertige juristische Vertragspartner zu betrachten und zu behandeln. Um so stärker empfindet Deutschland als Überwinder des Bolschewismus und Erkenner seiner Zielfegung und Methoden die Verantwortung, die Tätigkeit jener skrupellosen Untermenschen aufzudecken, die die Welt in das Chaos stürzen wollen. Der Mörder und Attentäter Georgi Dimitroff ist heute einer der gefährlichsten Orga = nisatoren der Weltrevolution, da er — sozusagen auf ſie planmäßig und systematisch --fie experimenteller Grundlage - verfolgt. Nach dem Miglingen seiner umstürzlerischen Pläne in Südosteuropa versuchte er mit dem gleichen negativen Ergebnis ſein Glück in Mitteleuropa. Dann folgte das dritte Stadium ſeiner Tätigkeit in Westeuropa ; denn daß er fich für seine verbrecherische Zielsetzung den Westen unseres Erdteils auserkoren hat, be= weist nicht nur seine jezige Spanienreise, sondern auch sein kürzlicher Ausspruch, der leider viel zu wenig beachtet wurde, daß Sieg oder Niederlage der Weltrevolution in Frankreich entschieden werde. In lezter Zeit soll in der Moskauer Zentrale der Komintern vielfach die Absicht erörtert worden sein, das politische Sekretariat der Dritten Internationale aus Gründen der Taktik und TarParis oder Barce= nung nach dem Westen lona - zu verlegen, so daß ſich alle Gerüchte, die schon seit geraumer Zeit von einer Veränderung der Aktionsbasis der Komintern wiſſen wollten, vollauf bestätigen. Die folgenden Ausführungen, denen zum Teil sehr wenig bekanntes Material zugrunde liegt, sollen von der Laufbahn des Mazedoniers be= richten, die ihn zum Günſtling des roten Diktators Stalin stempelte und ihn die höchsten Ehrenstellen in der Sowjetunion erreichen ließ. Es ist nur zu verständlich, daß die Sowjetgrößen Wert darauf legen, möglichst wenig über seine blutigen Untaten bekannt werden zu lassen. Sie sind so furchtbar und abscheulich, daß ihre Kenntnis das Ansehen des Bolschewismus --im Lager der ihm anscheinend noch immer wohlgesinnten Demokratien" erschüttern könnte. Der bis 1933 bei uns fast unbekannte Biedermann" Dimitroff ist in Wirklichkeit Urheber der gemeinsten Verbrechen , die jemals von Revolutionären begangen wurden. Die Jugend Dimitroffs spielte sich in der unruhigen Welt der mazedonischen Komitadschi ab. In den Neunziger Jahren trat Dimitroff in die sozialdemokratische Partei Bul-

gariens ein und wurde zu einem ihrer eifrig= ſten Vorkämpfer. Als Generalsekretär der bulgarischen Gewerkschaften lernte er später auch die übrigen Länder des Balkans kennen. Auf ihrer Tagung vom 25. bis 27. Mai 1919 übernahm die bulgariſche ſozialdemokratiſche Partei die Taktik und die Prinzipien des ersten Kominternkongreſſes, trat der Moskauer Zentrale als Sektion bei und änderte ihren Namen in „Kommuniſtiſche Partei Bulgariens ", um, die von Dimitroff und ſeinem Freund Wassil Kolaroff geleitet wurde. Die damals unter Sinowjews Einfluß stehende kommunistische Internationale hatte die Losung ausgegeben, man müſſe zunächst den Balkan revolutionieren, um dadurch den Weg nach Mitteleuropa freizubekommen, und so fam es, daß die Bolsche wisierung des Balkans in Dimitroffs Hände gelegt wurde. Die Umwälzungen der Nachkriegszeit hatten das kleine Bulgarien stark erschüttert und brachten ihm zahlreiche innere Wirren. Durch den unglücklichen Ausgang des Weltkriegs war das Land in politischer wie auch in wirtſchaftlicher Hinsicht in eine außerordentlich schwierige Lage geraten. Reparationslasten, Abtretung lebenswichtiger Gebiete an Rumänien und Südflawien und Bauernnot trieben das Land unaufhaltsam dem Verfall zu. Die politiſchen Parteien rieben sich in nutzlosem Redekampfe in der Sobranje auf, während in den Straßen anarchiſche Zustände herrschten. Zu diesen Auseinandersehungen kam noch der ununterbrochene Kleinkrieg zwischen bulgarischen Komitadschis und jugoslawischer Grenzpolizei . Diese trostlose Lage, die einen wenn auch entfernten Vergleich mit der des unglücklichen Spaniens zuläßt, schien den Moskauer Machthabern eine glänzende Möglichkeit für das Fortschreiten der kommunistischen Weltrevolution zu eröffnen. Im September 1923 wurde auf Befehl der USSR. der Umsturz versucht, die Regierung blieb aber Siegerin und ging mit aller Schärfe gegen die Kommunisten vor. Dimitroff, der den Aufstand geleitet hatte, mußte nach Moskau flüchten. Dort wurde er von Trokki und Sinowiew mit Vorwürfen überschüttet , die die Aktionsschwäche der bulgarischen Kommuniſten tadelten. Es wurde aber sofort ein neuer Plan für den bewaffneten Aufstand ausgearbeitet. Dimitroff reiste im Auftrag der Komintern nach Wien und be= gann dort die Vorbereitung eines neuen hochverräterischen Unternehmens. In Belgrad trat . er mit Vertretern der illegalen kommuniſtiſchen Partei Bulgariens zusammen, besprach mit ihnen alle Einzelheiten und versorgte sie reichlich mit Moskauer Geld. Es gelang ihm, für Die technischen Vorbereitungen einige unzufriedene, nach dem Kriege verabschiedete Offi = ziere zu gewinnen, die ſchon seit längerer Zeit mit dem Kommunismus ſympathiſierten. Die Verschwörergruppe bezog in Sofia eine Woh=

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nung im Hause einer reichen, unabhängigen Französin, Madame N. Leger, die auch an den Beratungen teilnahm und die später zum Tode verurteilt wurde. Der Umsturz sollte mit besonders wirkungsvollen Einzelterror aften eingeleitet werden, und nach genauer Ausarbeitung sämtlicher Pläne wurde der 16. April als Tag für den Ausbruch kommunistischer Unruhen bestimmt. Dimitroff kehrte nun erwartungsvoll in sein Hauptquartier in Wien zurück. Hier erscheint uns der Vergleich Dimitroff mit dem bekannten Provokateur Ase w angebracht, der ebenfalls stets im sicheren Ausland die Durchführung der von ihm vorbereiteten Morde beobachtete. Am 14. April wurde zunächſt ein Attentat auf den König Boris verübt, als er sich gerade zur Jagd begab. Wie durch ein Wunder blieb der König unversehrt, aber zwei seiner Begleiter wurden getötet und einer schwer verlegt. Am 15. April kam es zu einem neuen Attentat, dem ein Mitglied der Regierungspartei zum Opfer fiel. Am selben Tage wurde General Georgieff , der ehemalige Chef der 5. Division, meuchlings erschossen. Dieses Verbrechen sollte aber nur Auftakt und Vorwand zu einem weit schwereren sein : Der König und seine Minister sollten zur Begräbnisfeier des angesehenen Generals in die Kirche gelockt und dort alle miteinander beseitigt werden. Diese Tat des 16. April sollte das Signalfür die Revolution und damit für die Errichtung der Sowjetrepublik Bulgarien sein. Es gelang den Attentätern, den Küster der berühmten Kathedrale für die Summe von 12 000 Lewa für sich zu gewinnen und das Werkzeug der Explosion - eine Höllenmaschine , die mit einem Uhrwerk versehen unter dem Dach des südlichen Teils der war Kirche zu verstecken. Der Explosion fielen bekanntlich neben zahl-

14. Dezember 1936 reichen Verletzten zweihundert Men = schenleben zum Opfer, und wieder wurde der König und sein Kabinett durch einen glücklichen Umstand gerettet. Zwei Wochen nach der ruchlosen Tat tagte das Kriegsgericht in einem Saal der Artilleriekaserne der bulgarischen Hauptstadt. Unter Ausschluß der Öffentlichkeit wurde die Rolle Moskaus beim Attentat behandelt. Die Angeklagten beriefen sich alle auf Weisungen, Geldmittel und Sprengstoffe, die ihnen von Dimitroff aus Wien geliefert worden waren. Die Todes= urteile wurden kurz nach der Verhandlung auf einem öffentlichen Platz in Sofia vollstreckt, während Dimitroff in contumaciam eine langjährige Zuchthausstrafe erhielt, die zwei Jahre ſpäter - im März 1926 in ein Todesurteil umgewandelt wurde. Dimitroff hatte inzwiſchen von Wien aus eine ,,Balkanförderation" gegründet und die nationale Komitadschibewegung zu sprengen versucht. Aus den uns verliegenden Veröffentlichungen der ,,Imro" (Innere mazedonische revolutionäre Organiſation) erfahren wir von der Mordtätigkeit des ſpäter im Reichstagsbrandprozeß bekanntgewordenen Taneff, der als Adjutant Dimitroffs galt. Der bulgarische Minister 3ankoff hatte in einem Überblick der von der Komintern unter Dimitroffs verübten Gewalttaten in Bulgarien die Zahl der Ermordeten in drei Monaten mit 393 angegeben, wobei die Opfer des Anschlags auf die Kathedrale nicht berücksichtigt wurden ! Seitdem ist Genoſſe Dimitroff zum Leiter der Komintern avanciert, so daß er mit einer verkehrten Autorität an neue Untaten herangehen kann. Unter diesem Gesichtspunkt gewinnt die Reise des Berufsverbrechers nach der Iberischen Halbinſel eine ganz besondere Bedeutung, die auch Frankreich nicht gleichgültig laſſen darf, da der nächste Schritt Dimitroffs unweigerlich nach Paris führen dürfte. Sch.-B.

Zugunſten der Kleinwohnungen Mehr Arbeiterwohnſtätten

- Betonung ihrer Vordringlichkeit im Bauprogramm

NSK In dem Willen, den minderbemittelten Schichten unseres Volkes Wohnungen und Eigenheime zu beschaffen, die in den Mieten und sonstigen Laſten tragbar sind, begegnet in diesen Tagen ausdrücklich ein Erlaß des Reichsarbeitsministeriums den Arbeitseinsatzmaßnahmen im Rahmen des Vierjahresplans, im besonderen den Anzeigepflichten für größere Bauvorhaben. Während das Bauprogramm des nächsten Jahres festgelegt wird, tritt noch einmal die Forderung nach verstärftem Arbeiterwohnstättenbau überragend in den Vordergrund. Lohn und Gehalt des schaffenden Menschen können zurzeit noch nicht erhöht werden ; aber es muß möglich sein, das tatsächliche Einkommen durch Erstellung preiswerter Wohnungen günstig zu beeinflussen. Roch Mitte dieses Jahres wurde, ohne Berücksichtigung der Untermieter, der noch anhaltende Wohnungsbedarf mit 12 Millionen

Wohnungen beziffert. Diesen Unzulänglichkeiten soll mit allen Mitteln begegnet werden. Die in Frage kommenden Schichten verfügen nach wie vor nicht über das Einkommen, das zur Bestreitung der Mieten und Lasten von Groß- und Mittelwohnungen oder von größeren Eigenheimen erforderlich ist. Das bedeutet, wie es in einem kürzlich ergangenen Erlaß des Reichsarbeitsministers heißt, daß der Anteil der Kleinsiedlungen, Kleineigenheime und Kleinwohnungen an der gesamten Baumenge erheblich gesteigert werden muß. Diese verstärkte Berücksichtigung der Wohnbedürfnisse der minderbemittelten Schichten ist zunächst ein Element der Bevölte = rungspolitik. Von den 18,8 Millionen Haushaltungen, die in etwa 17,3 Millionen Wohnungen untergebracht sind , liegen etwa ein Drittel in dörflichen Gemeinden, während sich die übrigen zwei Drittel in städtischen Bezirken

NSK Folge 291 zusammenballen. Ein Viertel aller Einwohner lebt in den großen Städten, Wenn der Geburtenminderung wirksam Einhalt geboten werden soll, so müſſen diesen Menschen wirk = liche Heimstätten beschafft werden, die nicht nur nach Art, Größe und Ausstattung, sondern vor allem nach Lasten und Mieten geeignet sind. Das zweite Motiv, in verstärktem Maße Kleinwohnungen zu bauen, ist die auto= matisch folgende Wirtschaftsbelebung. Berechnet man den Bauwert solcher Wohnungen mit 2000 RM., so ergibt sich, wenn der oben angedeutete Bedarf nur annähernd gedect wird, eine Umſaßmenge für Induſtrie, Handwerk und Handel, die mehrere Milliarden betragen fann. Endlich muß beachtet werden, daß mit der Beseitigung der Massenarbeitslosigkeit auch hinArbeitsbeschaffungsder sichtlich objekte eine völlig neue Situation ein getreten ist. War es bisher möglich, unter allen Umständen, gleichgültig auf welchen Wegen, die Erwerbslosen wieder in den Wirtschaftsprozeß einzureihen, so ist heute die Möglichkeit gegeben, und der Mangel an Arbeitskräften zwingt dazu, die nicht unbegrenzten Mittel des Reiches planmäßig einzusetzen.

Die am 7. November ergangene „ Bierte Anordnung zur Durchführung des Vierjahresplans über die Sicherstellung der Arbeitskräfte und des Bedarfs an Baustoffen für staats- und wirts schaftspolitisch bedeutsame Bauvorhaben" ordnet die Anzeigepflicht für private und öffentliche Hoch- und Tiefbauvorhaben an, die mehr als 5000 RM. bzw. 25 000 RM. Arbeitslöhne erfordern. Damit ist die Möglichkeit gegeben, ,,aufwendige" Bauvorhaben, vor allem Großwohnungen und kostspielige Villen, zunächst auf dem Wege des vorläufigen Einspruchs zugunsten der vordringlichen Kleinsiedlungs- und Kleinwohnungsbauvorhaben zurüdstellen. Der Reichsarbeitsminister hat die nachgeordneten Dienstftellen zu einer Gemeinschaftsaktion mit den Arbeitsämtern in diesem Sinne angehalten. Es ist kein Zweifel, daß den beteiligten Behörden mit dieser Schlüsselstellung zugleich eine unerhört wichtige Aufgabe und Verantwortung eingeräumt wurde. Als Richtpunkt für die Wohnbautätigkeit im Interesse der minderbemittelten Schichten gilt die Angabe, daß die Last oder Miete nicht mehr als ein Fünftel bis höchstens ein Viertel durchschnittlichen Monats = Des einkommens angelernter Arbeiter der Industriezweige, die in der betreffenden Gegend vorherrschend sind, betragen soll. Alle Mittel werden eingesetzt, um bei diesem Standard doch eine Aktivierung im Kleinwohnungsbau zu erzielen. Nach verschiedenen Erlassen ist dafür Sorge getragen, daß die Reichsmittel, die für den Bau von KleinFiedlungen, Volkswohnungen oder Eigenheimen für ländliche Handwerker und Arbeiter sowie Heuerlingswohnungen zur Verfügung gestellt werden, daß die Rückflüsse aus den sogenannten Hauszinssteuerhypotheken sowie die Reichsbürg-

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14. Dezember 1936 schaften für den Kleinwohnungsbau, ausschließ lich für die Förderung solcher Bauvorhaben eingesetzt werden. Die gesamte Bautätigkeit ist aber niemals aus öffentlichen Darlehen und Reichsbürgschaften allein bestritten worden. Die übrige Bautätig teit soll nunmehr angeregt werden durch entsprechende Handhabung der baupolizeilichen Vorprüfungen, der Gewährung von Dispensen, von Darlehen aus gemeindlichen Mitteln , von billigem Bauland, von Ermäßigungen oder Stundungen der Anliegerbeiträge und ähnliche Vorschläge. Der Reichsarbeitsminister wendet sich gegen jegliche Beeinträchtigung der notwendigen Bauvorhaben , die minderbemittelten Schichten dienen sollen. Als solche wird bereits angesehen, wenn durch die Verwirklichung größerer Baupläne ein Mangel an Facharbeitern und eine Knappheit der Baustoffe eintritt. Ebenso muß als Widerstand gegenüber den wohnungssiedlungspolitischen Bestrebungen und der Reichsregierung betrachtet werden, wenn die in einem bestimmten Bezirk verfügbarenHypothekenkapitalien vorwiegend in kostspielige Bauvorhaben gesteckt werden, so daß die für die Kleinsiedlungen und notwendigen Voltswohnungen erforderlichen Hypotheken nicht mehr beschafft werden können. Es ist außerordentlich begrüßenswert, daß nunmehr in Zusammenarbeit von Reichs= arbeitsministerium und Reichsanstalt unter dem besonderen Zeichen des Vierjahresplans alle Mittel eingesetzt werden, um den Mangel an billigen, hygienisch einwandfreien Wohnungen für die minderbemittelte Bevölkerung zu beseitigen. Die Umlagerung der Wohnbautätige feit zur Befriedigung dieses vordringlichen Bedarfs fezt allerdings mehr als nur den Wunsch der Reichsregierung voraus, ben Arbeiterwohnungsstättenbau zu fördern. Eine Erfüllung der Pläne, die in dem er wähnten Erlaß angedeutet werden, ist nur möglich, wenn die bessergestellten Volksschichten zeitweilig auf Bauwünſche verzichten, für die zwar Mittel bereitstehen, die aber im Sinne der Förderung des gesamten Volkes, insbesondere der Arbeiterschichten, nicht als abſolut vordringlich und notwendig bezeichnet werden fönnen. A. M.

H

,,Zentrale wahren Glücks “ Druckfehlerberichtigung In der Einleitung des Artikels Zentrale wahren Glücks" in der NSK-Hauptausgabe vom 12. Dezember muß es im zweiten Absah richtig heißen: Aber was trogdem so gut wie feiner Tennt, ist . . . Wir bitten die Schriftleitungen, bei Übernahme des Artikels eine entsprechende Korref= tur des Drudfehlers vorzunehmen . Die Schriftleitung.

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Gesandter

der

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Lebensfreude

Freude kommt auf Rädern -· Zwei Jahre KdF.- Reichstheaterzug NSK An den Grenzen des Reiches lebt ein Geschlecht, das ſchweigſam, hat und herb ge= worden ist durch das Grenzlandſchicksal. Es find Menschen, die als Hüter deutschen Bodens und deutscher Kultur einen schweren, oft sogar faum haltbaren Stand haben und trotzdem ausharren, weil sie der Glaube und die Treue an etwas bindet, das ihnen über alles lieb und wert ist. Und das ist ihre Heimat, ihr Vaterland. Wenn man in ihre Gesichter blickt, ſieht man ihnen an, daß diese Menschen schwer um ihr täglich Brot zu ringen haben und ihnen die Freude, das Lachen, nicht in die Wiege gelegt worden ist. Darum haben sie es verdient, daß die Freude zu ihnen gebracht wird. Diese Aufgabe aber hat die Deutsche Arbeitsfront mit ihrer Organisation , Kraft durch Freude " übernommen und einen motoriſierten Reichstheaterzug ausgerüstet, der aktionsmäßig vom Reichspropagandaamt der DAF. geleitet wird. Seine besondere Aufgabe ist, als ein Gesandter des nationalsozialistischen Wollens an die Grenzen des Reiches zu fahren, um neue Lebensfreude, neuen Glauben und neue Kraft zu bringen, und um diese Menschen des Grenzlandes das einigende Band der Gemeinschaft, die Deutschland heißt, zu schlingen. Seit zwei Jahren ist dieser Reichstheaterzug der NS.-Gemeinschaft „Kraft durch Freude“ nunmehr unterwegs. Er bringt außer der Freude die Gewißheit, daß man deutsche Grenzlandmenschen im Reiche nicht vergessen hat, daß man an sie denkt und für sie sorgt. In die kleinsten und entlegensten Orte ist dieser Theaterzug im Laufe der Zeit gekommen, um auch die einsamsten unter den Volksgenossen teilnehmen zu laſſen am erquickenden und freudigen Feierabend und am Wert der NS.-Ges meinschaft „Kraft durch Freude". Wo aber bes Fondere Not und Sorge herrscht, dorthin fährt er zu allererst. Aus drei großen roten Wagen besteht dieser ,,Reichstheaterzug", der eigentlich seinen Namen Denn er nicht mehr ganz mit Recht trägt. Operette, noch Oper, noch bringt weder Theater, auch kein Schauspiel oder hohe Kunst, sondern der Spielplan umfaßt lediglich ein erst flassiges Varietéprogramm , das rechte, ungetrübte Freude schafft und diese Menschen an der Grenze beglüdt und aufheitert. Das Programm kommt dem einer Weltstadt gleich, und die Künstler, die es bestreiten, haben die Bretter, die die Welt bedeuten, nicht nur auf deutschen Bühnen, wie zB. Scala in Berlin und Berliner Wintergarten, sondern ebenso auch den führenden Bühnen des Auslandes be treten. Die eine Erkenntnis iſt hierbei richtig angewandt worden : Für diese Menschen, die wenig mit tulturellem Erleben und mit den herrlichen Einrichtungen der NS.-Gemeinſchaft Kraft durch Freude in Berührung kommen, muß das Beste, was wir haben, gerade noch gut genug sein. Deshalb gibt es Kleins funft mit bester Beseßung , von fünfzehn deutschen Künstlern vorgetragen. Die

Spielfolge ihres Programms umfaßt acht Nummern, die selbstverständlich der Heiterkeit breitesten Raum einräumen. Nicht leicht ist die Arbeit der Männer des Theaterzuges und die der Künstler. Sattelfeft müssen sie alle sein und große Idealisten, die sich auch nicht unterkriegen lassen, wenn sie schlechte und verschlammte Straßen am Weiterkommen hindern, wenn alle mit anpacken müſſen, um den Zug wieder aus dem Dreck zu bringen, wenn es dann auch mal in wenig komfortable Quartiere geht. Das alles könnte schlechte Laune geben und bei den Künstlern, die auf Großstadtbühnen zu arbeiten gewohnt sind und Bequemlichkeit kennen, Mißmut erregen. Daß es nicht so ist, beweist, daß sie ihre große Aufgabe und Sendung erkannt und Freude an dem Werk haben, für das sie tätig sind. Sie wiſſen genau, daß es auf fie ankommt, um den Erfolg der Aktion sicherzustellen. Die unterschied lichsten und schwierigsten Bühnenverhältniſſe ändern daran auch nichts.

Diese mehr oder weniger schwierigen technischen Dinge können überhaupt dem Theaterzug gar nichts anhaben. Denn alles, was zur Vorbereitung und zur Durchführung einer Vorstellung gebraucht wird, führt er selbst mit sich: Eigene Garderobenräume für weibliche und männliche Künstler (im Hauptwagen bzw. im Anhänger), Requisiten, eine Lichtmaschine, die Strom spendet, sowie eine Schallplattenanlage, die nicht nur das Orchester erfekt, sondern darüber hinaus für Übertragungen von bedeutenden Reden ausersehen ist. Sogar eine eigene Bühne wird aufgebaut, wenn es die Verhältnisse erfordern. Bei schönem Wetter wird diese Bühne im Sommer als Freilichtbühne benutzt. Ein offenes Viered bilden dann die Wagen, ſo daß ein volltommen geschlossener Bühnenaufbau entsteht. Bis zu 10 000 Personen schäßte man zB. bei einer solchen Vorstellung als Zuschauer auf dem Reichsparteitag. Aber auch in ausgeräumten Schuppen, in Scheunen und an den Stätten der Arbeit können Vorstellungen durchgeführt werden. Eine Abhängigkeit beſteht also in keiner Weise. Und für die Menschen erst recht nicht, die das Grenzlandgebiet ihre Heimat nennen. Denn nicht in jedem Ort tann eine Vorstellung abgehalten werden, so gern man das auch möchte. Aber das verstehen die Menschen schon. Deshalb eilen fie dorthin, wo gerade gespielt wird. Oft bedarf es eines stundenlangen Marsches. Oder sie kommen auf Rädern, auf Fuhrwerken, auf Feld. farren. Manchmal ganze Betriebe, die sich zu einer Gemeinschaftsfahrt zusammenges schlossen haben oder von ihrem Betriebsführer eingeladen worden sind. Sind aber die Schwierigkeiten einmal gar zu groß, dann hilft der Reichstheaterzug mit ſeinem Autobus aus, der sonst das Künstlervöllchen zu befördern hat. Täglich werden durch diesen Autobus viele Volksgenossen aus den entlegen-

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NSK Folge 291 ſten Orten zur Vorstellung abgeholt und wieder heimgefahren. Das ist gewiß auch ein Dienſt am Kunden. Für viele bedeutet schon die Autobusfahrt zur Vorstellung ein Ereignis, und die meisten, ja fast alle, haben noch nie ein solches fulturelles Erlebnis einer Kleinkunstvorstellung mit nach Hause genommen. Die dankbare Freude in den Gesichtern jener einfachen Menschen an der Grenze ist den Leuten vom Theaterzug schon der schönste Dank, und viele sind es, die nach der Vorstellung zu den Künstlern hinkommen und ihnen die Hände drücken und Worte des Dankes finden.

14. Dezember 1936 So erfüllt der Reichstheaterzug der Deutschen Arbeitsfront eine einfache, aber gewiß notwendige kulturpolitische Sendung. Er richtet die Menschen dort wieder auf, macht sie froh und glaubensstark und bringt ihnen die Grüße derjenigen Menschen aus dem Innern des Reiches, die sich mit ihnen und ihrem Schicksal verbunden fühlen und ihrem Leben größte Achtung zollen. So wenig es an und für sich auch ist, was ihnen an Erleben gebracht werden kann, es reicht für lange, lange Zeit aus. Weil diese Menschen bescheiden sind und das Glück und die Freude nicht R. K. oft an ihre Tür klopft.

Die NSK Randbemerkung:

Waffenſtillſtand

mit

NSK Die Vorschläge der englischen und französischen Regierung vom 5. Dezember an die Mitgliedsstaaten des Londoner Nichteinmischungsausschusses liefen auf einen Waffenstillstand der beiden in Spanien kämpfenden Parteien hinaus, um so jenem fürchterlichen Bürgerkrieg ein Ende zu bereiten und die spanische Kultur zu retten. Diese in die Form einer Note gekleideten Anregungen haben nunmehr von der deutschen und der italienischen Regierung eine Antwort erhalten, die sich politisch und kulturell ihrer vollen Verantwortung be= wußt ist. Sowohl Berlin als auch Rom ſind sich darüber einig, daß sie an jeder Aktion teilnehmen werden, die den Frieden Europas und damit der Welt zu garantieren vermag. • In diesem Sinne bejahen sie jede Anregung, die einem solchen Ziel dienlich ist.

am bereits hat Reichsregierung Die 27. August eine Note unterbreitet, in der sie über das Waffenembargo hinaus die Verhinderung der Beteiligung ausländischer Freiwilliger an den spanischen Wirren forderte. Dieser Vorschlag wurde vom Nichteinmischungsausschuß nicht ernsthaft zur Debatte gestellt und ver= schwand in der Versenkung. Nunmehr holte ihn die Sowjetunion wieder hervor, nachdem der Kapital, Kriegsmaterial, Bolschewismus Flottenstreitkräfte und 35 000 Mann sowjetischer Rotarmisten zur Aufrichtung einer bolschewistischen Terrorherrschaft in Spanien zur Ver fügung gestellt hat. Im Anschluß an den Mosfauer Vorstoß eröffnen Paris und London eine Vermittlungsaktion, die sicherlich von hohen Idealen getragen sein mag, aber praktisch an einer klaren Erkenntnis der Sachlage vorbei, geht. Deutschland und Italien haben die nationale Regierung offiziell anerkannt und damit zum Ausdruck gebracht, daß das ſpaniſche Volk von dieser Staatsführung repräsentiert wird. sog. Madrider Regierung besteht nicht mehr, da fie seit Monaten nicht mehr in der Lage ist, die fundamentalen Voraussetzungen einer Regierung zu erfüllen, die mit dem Schuß fremder

dem Bolschewismus ? Staatsangehöriger und deren Eigentums ge= nügend umrissen sein dürfte. Sie ist ein willenloses Werkzeug in der Hand der Moskauer Weltrevolutions agitatoren geworden. Es erscheint daher unmöglich, zwischen dieser Seite und der Regierung Francos eine Plattform zu schaffen, auf der das spanische Volk zu einer Abstimmung zu schreiten vermöchte. Auch Italien bezweifelt die Möglichkeit einer geordneten Voltsabstimmung und weist darauf hin, daß bei objektiver Bes trachtung der Tatsachen es schwierig erscheint zu leugnen, daß das spanische Volk bereits in hin reichender Weise seinen Willen zugunsten der Nationalregierung zum Ausdruck gebracht hat, die es verstand, mehr und mehr die Zustimmung der Mehrheit der Bevölkerung zu gewinnen und in den Besit des größten Teiles des spanischen Gebietes zu gelangen". Darüber hinaus hält auch die italienische Regierung eine Aussöhnung der beiden Parteien für absolut unwahrscheinlich , ohne ſelbſtverständlich auch ihrerseits einer freundschaftlichen Zusammenarbeit an den „höheren Zielen des Friedens" abgeneigt zu sein. Diese beiden Antworten zweier autoritärer Staatsführungen sind von einer politischen inneren Haltung diktiert, die die Dinge sieht, wie sie sind und aussichtslose Experi mente in das Gebiet der Phantasie verweist. Ein Waffenstillstand zwischen ehrenhaften und geachteten Gegnern wird stets eine Lösung sein, die man befürworten kann . Ein Waffenstillstand aber mit dem Bolschewismus ist ein Unternehmen, das von vornherein zur Aussichtslosigkeit verurteilt ist. Europa kann es sich heute nicht mehr leisten, den Moskauer Agitatoren Raum und Zeit zu lassen, damit sie mit um so größerer Brutalität zu neuen Schlägen ausholen, die Staatsordnungen und Völler im Chaos untergehen lassen müßten. Es kann nur die Alternative geben : Krieg oder Frieden, Bolschewismus oder Sicherung des nationalen Lebensrechtes der Völker. Kompromisse helfen nicht mehr.

NEK Gonderdienst Die

deutſche

Frau

Amtlicher Pressedienst der N S.-Frauenschaft und des Deutschen Fraueswerkes

Weihnachten in der deutſchen Heimat Aus dem Brief eines rußlanddeutschen Flüchtlings -

Welch eine Freude

macht uns doch das deutsche Volk" NSK Deutsche Weihnacht ist für die Deutschen im Ausland immer der Tag gewesen, an dem die Erinnerung an die Heimat am lebendigsten war. Was deutsche Menschen empfinden, gegen die man um ihres Deutschtums und Bauerntums willen seit Jahren in der Sowjetunion einen Vernichtungskampf führt, die ein jüdiſchbolschewistisches System seit Jahren von Gefängnis zu Gefängnis schleppt, oder sie in den hohen Norden zur Zwangsarbeit verurteilt, das zeigt uns der Brief eines alten Wolga = bauern , dem es nach jahrelanger Verfolgung und vierjähriger Zwangsarbeit gelungen ist, Dieser alte nach Deutschland zu entkommen. Bauer hat Deutschland nie zuvor gesehen, denn seine Vorfahren haben schon vor drei Geneum an der rationen die Heimat verlaſſen, Wolga als Bauern das Land urbar zu machen. Aber das Deutschtum hat sich in diesen Bauern so rein erhalten, daß ihr Denken und Fühlen und ihre Sprache noch rein deutsch sind. Es ist rührend zu lesen, wie der alte Bauer in seinem unbeholfenen Deutsch, das sich in seinem Dorse so erhalten hat, wie es die Vorfahren vor 100 Jahren nach Rußland gebracht haben, ſeinem Dank Ausdruck gibt für eine kleine Weihnachtsgabe im vergangenen Jahr, und vor allem wie er von dem Gefühl des Glückes ſpricht, nach all den Verfolgungen wieder unter Menschen zu sein, die ein menschenwürdiges Leben. führen. Wenn auch diese Freude getrübt ist durch die Tatsache, daß die Sowjetmachthaber, wie in so vielen Fällen, die übrige Familie nicht aus der Sowjetunion herauslassen , so zeigen doch diese wenigen Zeilen in ihrer einfachen Sprache, wie es um das Herz des alten Bauern bestellt war, als er zum ersten Male Weihnacht in der Heimat verleben durfte. Weihnachten, das Fest der Liebe, das es in der Sowjetunion nicht mehr gibt, das die Sowjetmachthaber mit den schärfsten Strafen ausgerottet haben. Der alte Wolgabauer schreibt : ,,Will meinen Dank aussprechen für die Freude, welche Sie mir bereiteten zu dieſen schönen Weihnachtstagen, vor allem in kurzen Säzen, was ich hier im Lager erlebte. Sonnabend kam ich pünktlich nach all dem Lieblichen, das ich bei Ihnen in Berlin erlebte, hier an. Da wurde schon tüchtig vorbereitet zum Weihnachtsfest. O meine Familie, warum durfte sie nicht sehen solch eine Freude, wie

über diesem Weihnachtstisch war. Ihnen will ich meinen Dank ausdrücken. Welch eine Freude macht doch uns das deutsche Volk , und wie dankbar können wir sein, daß Gott uns einen Führer gegeben, der uns befreit hat von dem bluttriefenden Stern des Sowjetparadieses. Nach all dem Leiden und kalten Nächten, wie wohl tut es dann unter der Sonne des Hakenkreuzes, wie lieblich wehet die warme Luft der deutschen Weihnacht ; wie atmet man so auf, wenn man die Leute so fröhlich dahin gehen sieht. Rings um zwei Weihnachtsbäume an Tischen standen alle die aus dem bluttriefenden Sowjetparadies kommenden Flüchtlinge. Zwanzig Stunden vorher noch kamen 18 Seelen aus Rußland. Auch diese wurden gleich hinzugebracht zur Feier. Zu Anfang sang der Chor der Flüchtlinge, dann die Gemeinde, dann sprach jemand vom Führer Adolf Hitler. Es war einfach ein Balſam auf mein Gemüt, dieſe Rede. Danach kamen Vorträge unserer Kinder ; wie wallte das deutsche Blut in ihren Adern. Sie können es sich nicht vorstellen, diese Freude. Nach der Feier saßen wir alle zusammen und sprachen von all dem Schönen, was wir hier hörten und sahen, und gedachten der Lieben in der Ferne, wie sie so ohne Freude dahinſiechen, überhaupt unserer Deutschen in Rußland." Diese deutschen Flüchtlinge aus der Sowjetunion, die an der Wolga, im Schwarzmeergebiet oder wo es sonst war, durch die fleißige Arbeit von Generationen zu Wohlstand gekommen waren, denen die bolſchewiſtiſchen Herrscher alles geraubt haben und denen immer mit grausamer Deutlichkeit vor Augen steht, daß gegenwärtig 200 000 ihrer deutschen Zwangs = Volksgenossen in den arbeitslagern der UDSSR. einem sicheren Ende entgegengehen, die miterlebt haben, daß seit 1918 in der Sowjetunion allein 700 000 Deutsche an Hunger und bolschewistischem Terror zugrunde gegangen sind, sie empfinden allein schon die Tatsache, in Deutschland zu sein, als die Erlösung aus der Hölle des Bolschewismus. Zu ihrem Sprecher hat sich der alte Wolgabauer gemacht, wenn er seiner Dankbarkeit Ausdruck gibt, daß die alte Heimat ihn wieder aufgenommen hat, eine Heimat, die unter ihrem Führer die Menschen froh und glücklich werA. P. Den läßt.

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Dichtung,

Muſik

und

14. Dezember 1936

Tanz

auf dem

Dorf

Landfrauen erleben die großen deutſchen Lonſchöpfer, Dichter und Denker Kulturabende der niederſächſiſchen Frauenſchaft

NSK Oft find wir in diefen Wochen mit einer Künstlerinnenschar aus den Reihen der NS.Frauenschaft auf die Dörfer und abgelegenen Fleden in Niederſachſenland gefahren, wo wir uns dann mit den Landfrauen in einer „Feierstunde der Frau“ zuſammenfanden, die im Auftrage der Gaufrauenschaftsleitung Gau Südhannover - Braunschweig vers anstaltet werden. Mit diesen Kulturaben . den macht die niedersächsische Frauenschaft erfts malig den Versuch, nach dem Willen des Führers, daß die Kunst dem ganzen Volk gehöre und nicht eine Angelegenheit besonderer Klaſſen fet, das Geistesgut großer deutscher Tonschöpfer, Dichter und Denker wirklich bis zu dem letzten Menschen auf dem Lande zu tragen, und ihn so wirkliche Kunst erleben zu lassen. Man muß zwischen den Frauen und Männern gesessen haben, die Tag um Tag, Jahr um Jahr draußen den Ader bestellen, in den Ställen das Vieh versorgen und von früh bis spät unentwegt tätig sind, man muß die andächtig versunkenen Gesichter sehen und die Augen, in denen das ehrfürchtige Staunen steht, um zu erfühlen, daß Dieser Versuch das Ergebnis brachte, das die Veranstalter erhofften. Da waren die Menschen um uns herum in den einfachen Sälen auf den Dörfern, die solche Abende wohl zum erstenmal erlebten, innerlich gepadt von all dem, was Künſtlerinnen ihnen von dem unvergänge lichen Gut deutscher Musikschöpfer, Dichter und Denker vermittelten. Da war ein Herzensspalt aufgesprungen, und wir erlebten mit, daß alles Große und Wunderbare zum Tiefſten der Mütter unseres Volkes ſpricht und in ihnen etwas mitflingen läßt, das hell und froh durch die Arbeitstage geht. Wenn wir aber hinausgehen, um denen, die oft genug kaum über den Rand ihres Dorfes und nur in seltenen Ausnahmefällen in die Stadt kommen, einen Kulturabend zu bescheren,

dann find wir dabei der Meinung, daß, wenn Dichter und Denker dem ganzen Volk gehören, es auch die beste deutsche Kunst sein soll, die wir den Frauen und Männern auf den Dörfern vermitteln. So enthielt das Programm Musikwerke von Beethoven, Bach, Schumann, die Rosenarie aus Figaros Hochzeit" wurde gesungen, Schubert-Lieder und zum Beschluß des Abends Volkslied- Duette, dazwischen Tanzvors führungen einer niedersächsischen Künstlerin, und über dem allen stand das Wort unseres Arbeiterdichters: „ Ich glaube an Deutschland wie an Gott! Wie Gott, so liebe ich dich“ und die gesungene Mahnung von Hans Herrmann ,,Alles darf untergehen, Deutschland, unser Kinder- und Vaterland, Deutschland muß bestehen." Zwischen den Musikstücken standen am Schluß des ersten Teiles gelesene Worte deuts scher Dichter und damit dröhnt in all das Klingen der Marschtritt der Soldaten des Volkes hinein, die sich anschicken, das Reich zu erobern, und wir erleben in den Werken von Kurt Eggers, Agnes Miegel, Gerhard Schumann, Heinrich Lersch, Claudius und Baldur von Schirach noch einmal die Volkwerdung unserer Zeit , wie sie in den Worten deute scher Dichter der Gegenwart Gestalt gewann. Wenn dann die Ortsgruppenleiter in den Dörfern den Künstlerinnen mit tief empfun= denen Worten danken und dabei immer wieder betonen : „ So etwas haben wir in unſerm Dorf noch nicht erlebt", nachher hinter der Bühne die Künstlerinnen bestürmt werden mit der Bitte, bald, recht bald, wiederzukommen, dann wissen wir, daß dieser Weg der richtige ist, um zum Herzen des Volkes zu finden. Denn nicht darauf kommt es an, daß nun beispielsweise eine Musikstück in seine einzelnen Landfrau ein Muſikſtück Phasen zerlegen kann, sondern darauf, daß das Klingen in ihrem ihrem Herzen Widerhall findet. Und das hat's wohl Th. H. an jedem dieser Abende getan.

Die Heimat vergißt

euch

nicht!

Bunte Weihnachtskiften für unsere Auslandsdeutſchen – Ausgesuchte Geſchenke aus allen deutſchen Gauen NSK Alljährlich in den Adventswochen weht ein weihnachtlicher Duft durch die Arbeitsräume der Auslands organisation der RSDAP. in Berlin. Täglich werden Kisten und Päckchen ins Haus getragen. In jedem freien Winkel stapeln sich die kleinen und großen Opfergaben - Festgrüße an unsere Landsleute in der Fremde. ,,Sie treffen uns zwar im schönsten Weihnachtstrubel an“, empfängt mich die Gaufrauenschaftsleiterin der Auslandsorganisation, aber fommen Sie mit hinunter. Sie sollen auch dieſe

Überraschung erleben. Wir hatten ja nicht ge= ahnt, mit welcher Gebefreude und Begeisterung unsere Frauenschaften unsere Anregung aufgreifen würden. Vor einigen Monaten schon haben wir hier in Berlin gelegentlich einer Führerinnenbesprechung auch an unsere Betreuten draußen gedacht. Sie entsinnen sich wohl noch, daß wir im vergangenen Jahre zu Weihdie unsere nachten Bücher hinausschichten, Frauen gesammelt hatten. Für dieses Jahr wurde der Vorschlag gemacht, unsere Auslandsdeutschen nicht nur mit Büchern, ſondern auch

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NSK Folge 291 noch mit sonstigen besonders geeig = neten Andenken aus der Heimat zu er freuen." Nun sind wir in den unteren Räumen angekommen, wo die Gaben sortiert werden. Neben einem Stapel warmer Kinderkleidchen, Decen und selbst gewebter Stoffe türmen sich Konservenbüchsen, in einer anderen Ede Porzellan, aus einer Kiste ragen Puppenarme, daneben werden gerade Baſtarbeiten und Werkzeuge ausgepact, und überall duftet es nach Tannenzweigen und Honigkuchen . Man entdeckt immer Neues, je mehr man sich in dieser Weihnachtsſtube umsieht. Und viele vertraute Dinge, aus der eigenen Heimat oder von Reisen bekannt, trifft man wieder. Da sind zum Beispiel Heidebilder, Heimats mappen aus verschiedenen Gegenden Deutschlands, und auch eine Berchtesgadener Christbaumkrippe ist angekommen. Aus HeiligenStadt find Besen und Bürsten vertreten, Sonneberger Puppen und Stofftiere, Münchener Keramik , Tölzer Krüge und Körbe. Der Gau Schlesien schickte 28 selbstgefertigte Kinderliederbücher. Auch Jenaer Glas , Meißner Porzellan , Zinnteller, Klöppelspigen, Honiggläser und Spargel aus Hannover - es läßt sich gar nicht alles aufzählen. „Wenn wir auch nicht an eine so reiche Weihnachtsstube gedacht hatten, so hatten wir uns doch ungefähr dieſes Bild vorgestellt, als wir „ Typisches aus der Heimat“ vorſchlugen. Wir wissen doch, wie unsere Landsleute draußen an allem hängen, was aus der Heimat kommt, was an die Heimat erinnert. Und gleichzeitig sollen sie dadurch, daß alle diese Dinge von Frauen gearbeitet oder ausgewählt wurden, die ebenso wie sie um Kind und Familie sorgen müſſen, ein beſonders tiefes Gefühl der Verbundenheit bekommen."

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"„ Ich glaube, wir werden auch in diesem Jahre viel Freude bereiten können. Und nicht allein Das auch helfen. Und damit kommen wir auch gleich zu Ihrer Frage : nach welchen Gesichtspunkten wir hier die Auswahltreffen. Das steht zunächst sehr schwierig aus, wenn man vor diesem bunten Durcheinander steht. Aber wir sind von vornherein von ein paar Grundgedanken ausgegangen. Wir teilten unsere Empfänger ein in europäische Länder und weitabgelegene, dh. solche, in denen viele Dinge unserer selbstverständlichen Zivilisation selten und sehr teuer sind. Außerdem unterDorthin, scheiden wir noch Notstandsgebiete. wie in Polen etwa, gehen die warmen Wintersachen, Konserven und solche Dinge. Nun die anderen Geschenke. Dorthin, wo man den Tannenbaum nicht kennt, schiden wir diese hübschen siebensternigen Leuchter. Nach Brasilien , wie überhaupt Südamerika gehen viele Werkzeuge und praktische Hausgeräte, bie wir aus dem Rheinland bekamen. Im übrigen machen wir für alle Ortsgruppen draußen mög lichst bunte Weihnachslisten zurecht, damit sie bei ihrer Feier ein recht viels seitiges Bild der Heimat „aufbauen“ fönnen." Es ist längst Feierabend, aber immer noch ſchaffen viele junge Hände emfig unter den bunten Sachen. „ An unseren Mitarbeitern , die Sie hier sehen, zum größten Teil sind es Auslandsdeutsche erleben wir schon die rich tige Vorfreude mit und sehen, wie unsere Spenderinnen immer gerade das Rechte getroffen haben. Sie lassen sich kaum Zeit zum Essen, damit nur die Pakete rechtzeitig ankommen . Wer kann es auch so gut wie ſie mitfühlen, was solche Liebesgaben aus der Heimat in der Frembe bedeuten. Und andererseits empfinden sie es besonders dankbar, daß auch von den ärmsten Gauen, und gerade von dieſen, oft die L.B. schönsten Spenden eintrafen."

Jahre Frauenſchaft Leipzig

NSK Im November 1926 wurde mit vierzehn . Frauen in Leipzig die erste Unterorganisation der NSDAP . für Frauen gegründet. Damit beginnt die Geschichte der Leipziger NS.-Frauenschaft. Mit bescheidenen Mitteln wurde schon nach wenigen Wochen eine Weihnachtsbescherung durchgeführt, die mit einer Verlosung soviel Mittel einbrachte, daß eine alte Nähmaschine gekauft werden konnte, auf der nun fleißig SA. -Hemden genäht wurden . Mit dieſem praktischen Einſat wurden schon vor zehn Jahren die Frauen der Leipziger Ortsgruppe zu treuen Kameradinnen der Männer. Gleichzeitig be= gann die nationalsozialistische Erziehungsarbeit in regelmäßigen Schulungsabenden, wo die Tagespolitik reichlich Anlaß gab, sich mit nationalsozialistischem Gedankengut auseinanderzusehen und das Verständnis für Rassenfragen und nationale Wirtschafts- und Kulturpolitik aufzuschließen. Aber nicht nur innerhalb des ge= schlossenen Kreises wurde gearbeitet, sondern ein wichtiger Bestandteil der Arbeit blieb all die Jahre hindurch ein unermüdliches Wer =

ben um die Volksgenossen , die den Weg zum Nationalsozialismus nicht von selbst oder nur schwer finden konnten. Flugblätter wurden gefalzt und verteilt, es mußte gesammelt werden, und manche Beſchimpfung und Drohung wurde dabei in Kauf genommen. Verwundete und Gefangene waren zu betreuen. Aber dieses Häuflein tapferer Frauen ließ sich nicht entmutigen. Am ersten Jahrestag war die Gruppe auf 34 Mitglieder angestiegen , doch schon Weihnachten 1929 konnte man 2600 SA.Männer bescheren und 60 Mann mit Geldspenden über die bitterste Not der Arbeitslosigkeit hinweghelfen. 1930 mußte die Frauengruppe geteilt werden, um nun auch im roten Often mit der Arbeit beginnen zu können . 1931 wurden die Gruppen in die NS.-Frauenſchaft überführt. Damit wurde die Arbeit auf die sozial-fürsorgeriſche Tätigkeit und die geistigkulturelle und haus- und volkswirtſchaftliche Erziehung erweitert. Mit besonderer Liebe wurde die deutsche Kinderschar aufgebaut, die es in Leipzig sogar zu einem eigenen Spielmannszug

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RSK Folge 291 brachte. Mit Tausenden von Mittagstischen, zum Teil im Privathaushalt, zum Teil in der Frauenschaftsküche, und unerschöpflichen Eßpaketen wurde bei den SA.-Aufmärschen immer wieder tatkräftig geholfen. So hat in zehnjähri-

14. Dezember 1936 ger, treuer, stiller und zäher Arbeit die RS. = Frauenschaft in Leipzig ihre Einsatzbereitschaft für das Wohl der Partei und damit des nationalsozialiſtiſchen Staates bewiesen. werden !

Ein Buch der Gippe Werke einer kanadiſchen Dichterin in deutſcher Ausgabe

NSK Wenn eine Dichterin wie Lulu von Strauß und Torney sich an die Übertragung eines Romans macht, so ist es eigent= lich genug der Empfehlung. Doch diese beiden Bände der kanadischen Dichterin Mazo de la Roche über die Familie auf Jalna mit den deutschen Titeln „Die Brüder und ihre Frauen“ und „ Das unerwartete Erbe" (Diederichs, Jena) sind für unser Schrifttum ein solcher Gewinn , daß sie nicht nachdrücklich genug werden herausgestellt fönnen. In dieser Familie auf Jalna, die so heutig in ihrem ganzen Dasein, in den Außerungen ihrer Vertreter ist, spürt man die Linie zurück bis zu den Vorvätern der Koloniſatoren Kanadas. Noch in den Enkeln empfindet man die unverwüstliche Lebenskraft und Härte , die in den alten Einwanderern ge= lebt haben muß. Ist diese auch gemildert durch die generationsbedingte Verfeinerung der Familie von den Eroberern zu den Erweiterern und Vertiefern des Sippenerbes deren Hinwenden zu kulturellen Lebensgebie ten, so bleibt es in einer so engen Gemeinschaft teinem erspart, sich mit der ganzen ihm zur Verfügung stehenden Kraft durchzusetzen. Dies geschieht auf eine oft grausame Art und Weise, und den feiner Besaiteten ist es fast ein Ding der Unmöglichkeit, bei der Verschiedenart und Ausgeprägtheit der Charaktere eine flare Entwicklungslinie zu finden. Und doch erreicht jeder die eigene Lebensform, denn die Geschlos = senheit der Familie vermag andererseits Gegensätze und Schwierigkeiten, die jede andere Gemeinschaft sprengen würde, in sich selbst klarzustellen und auszutragen. Vielleicht am stärksten kommt die Eigenart

und Lebensfülle dieser Sippe in den Worten der hundertjährigen Großmutter, die wie eine Norne die Schicksalsfäden des ältesten Sohnes wie des jüngsten Urenkels in zähen Fingern hält, zum Ausdruck: Wir wollen unseren Zank in Ruhe haben". Wohlgemerkt, nur den Zank unter den Familienmitgliedern. Jede Einmischung Außenstehender wäre als eine unerhörte Anmaßung abgelehnt worden. Aber in der Familie ſelbſt vertrauten ſie auf die legte Einheit des Blutes und unterwarfen sich selbstverständlich der patriarchalischen Führung des Familienoberhaupts, der letzten Endes doch nur so entschied, wie sie alle es als recht empfanden. Nach außen hin waren sie erfüllt von einem einer unumstößlichen unbändigen Stolz, Sicherheit , die auf nichts anderes ge= gründet war als auf die Kraft und die Ge: schlossenheit der Familie, die ihnen allen Wurzel und Heimatboden war. Die meisterhafte Nachgestaltung von Lulu von Strauß und Torney gibt uns ein Werf von dichterischer Größe. Doch die starke Menschenkenntnis, die flare Charakterzeich nung, der bunte Wechsel sprühender Tempe= ramente und dicht aufeinander folgender Geschehnisse lassen in der kanadischen Erzählerin Mazo de la Roche eine große Menschengestalterin vermuten. Und wir Deutsche die wir wirklich nicht arm find an lebensstarter Dichtung - danken ihr und ihrer Übersegerin für dieses wuchtige, starke und so lebensbejahende Familienbuch, das uns nicht nur ein neues Gebiet angelsächsischer Dichtung erschließt, sondern direkt und lebendig zu uns ſpricht, wie es nur Dichtung artverwandten Blutes vermag. L. B.

Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

NSK-Nachrichten

Zu NSK Folge 291

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Exzellenz von Kozma beim Reichsärzteführer

verlag stets gern und mit ganzer Kraft einſeht, ist Ihnen, lieber Parteigenosse Amann, hierfür besonders dankbar."

Besuch des ungarischen Innenministers im Haus der deutschen Ärzte in Berlin

Deutsch-finnische Studienstiftung

NSK Berlin, 14. Dezember. Der ungarische Innenminister, Exzellenz von Kozma , besuchte heute in Begleitung des ungarischen Gesandten Döme Sztoja und des Sektionschefs Boor das Haus der deutschen Ärzte in Berlin und hatte eine längere Be[prechung mit dem Reichsärzteführer Dr. Wagner. Der Reichsärzteführer gab Exz. von Kozma einen Überblick über das gesamte Gebiet der Gesundheitsbetreuung in der Partei und ihren Gliederungen. Besonders interessiert war der Minister an einem überblick über die bevölkerungspolitische Entwicklung im Deutschen Reiche seit der Machtübernahme, die einen erfreulichen Anfang zum Aufstieg genommen hat. Zum Abschied überreichte der Reichsärzteführer seinem Gast zur Erinnerung an seinen Besuch in Deutschland eine Mappe mit Photographien der Führerschule der Deutschen Ärzteschaft Alt-Rehse.

Eine Stiftung der Nordischen Gesellschaft NSK Berlin, 14. Dezember. Die Nordische Gesellschaft errichtet aus Anlaß des 75jährigen Geburtstages seiner Exzellenz des finnischen Staatspräsidenten P. E. Svinhufvud eine Deutsch - f inn i ſche Studienstiftung. Aus dieser Studienstiftung soll, beginnend mit dem Jahre 1937, in jedem Jahr ein Vertreter der finnischen Wissenschaft, Wirtschaft oder Technik zu einem jeweils dreimonatigen Studienauf enthalt nach Deutschland eingeladen werden.

Parteiamtliche Bekanntgabe

Geschlossene Dienststellen Der Dank des NSKK. Hühnlein an Amann - Die Weihnachtsspende des Zentralverlages der NSDAP .

NSK Berlin, 14. Dezember. Korpsführer Hühnlein sandte an Reichsleiter Amann folgendes Telegramm : Ihre Mitteilung, daß der Zentralverlag der NSDAP. zur Betreuung bedürftiger NSKK.Männer einen namhaften Geldbetrag als Weihnachtsspende zur Verfügung gestellt hat, hat in den Reihen des Korps große Freude ausgelöst. Das NSKK., das sich für den Zentral-

Die Dienststellen der Reichsleitung zu Weihnachten und Neujahr NSK über die Dienstzeiten bei den Dienststellen der Reichsleitung der NSDAP . zu Weihnachten und Neujahr gibt der Reichsschäzmeiſter folgendes bekannt : Die Dienststellen der Reichsleitung der NSDAP. find ab Donnerstag, den 24. Dezember 1936, 12 Uhr, bis Montag, den 28. Dezember 1936, 8 Uhr, und ab Donnerstag, den 31. Dezem= ber 1936, 12 Uhr, bis Montag, den 4. Januar 1937, 8 Uhr, geſchloſſen. München , den 15. Dezember 1936. gez.: Schwarz , Reichsſchazmeister.

Drud: M. Müller & Sohn KG.. Zweigniederlassung Berlin. Berlin SW 68. Zimmerstraße 88

-Korreſpondenz Partei

Nationalsozialiſtiſche

rief und Drahtanigrift der Schriftleitung: all 683-68, 3immerstr. 90, III, Fernruf: 1 Jäger 0022 lag: & rama Eher Radf. 6. m. b. H., ntralverlag der RSDAP., München Berlin sland: Chez Berlag , Berlin 6 68, mertage 88. 1 Alle Zahlungen find nach lis (Boschedtonto Berlin 4454) zu richten

NCK

Breſſedienſt der NGDUS

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Moskaus

Mit ber Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß; für bie Mitteilungen der Reichspreffeftelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef ber NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupt schriftletter Helmut Sändermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

Faust

über

China

Basis der bolschewistischen Weltrevolutions-Manöver Moskaus Pläne im Fernen Osten - Blutige Lehren aus den letzten 10 Jahren Die Komintern am Werk

Ministerpräsident Hirota: „Die Unterbrüdung der fommunistischen Betätigung in unserem Erdteil und die Befreiung Chinas von der roten Gefahr ist eine Angelegenheit nicht nur von lebenswichtiger Bedeutung für China, sondern für die Beruhigung ganz Ostafiens und der Welt." NSK Der Völkerbundsdelegierte der fünfundzwanzigjährigen chinesischen Republik Dr. Wellington Koo hatte in einer der letten Ratse tagungen der Auffassung seines Landes dahingehend Ausdrud gegeben, daß er das Versagen der Liga auf ihre unvollständigen, unterbrochemen und zweibeutigen Methoden zurückführte. Unwillkürlich wurde man dabei an die Tatsache erinnert, daß der Völkerbund, der vor einigen Jahren mit gespielter Entrüstung die Besetzung der Mandschurei durch Japan einmütig verurteilte, müßig zusah und stillschweigend duldete, daß im Südosten Chinas von den Sowjets einfach ein selbstän = diges" Sowjetreich gegründet wurde, das flächenmäßig die Größe Deutschlands bei weitem übertraf. Seit Jahren stellt das Land des Silbernen Drachens ein Reich dar, dessen Entwicklung für die meisten nicht durchschaubar ist. Im Augenblick, in dem Moskau aus den Wirrnissen und Schwierigkeiten die Flamme des Aufruhrs ents facht hat, ist eine klare übersicht über die Gegebenheiten und die bolichewistischen Machenschaften erforderlich. Rein äußerlich ist das Riesenreich in drei selbständige, von einander taum abhängige Gebietsteile, gegliedert, die von Generalen regiert werden. In einer aufschlußreichen Abhandlung gab der Osservatore Ro= mano" für die inneren Kräfteverhältnisse solgende Zahlen an : Die Nankingregierung unter Tschiangtaischek verfüge über ein Heer von 350 000 Mann, während den mit ihr verbunde= nen Generalen 470 000 Mann unterständen. Weitere 500 000 verhielten sich nach den Angaben neutral, und der gegnerische Kampf-

blod, das heißt die Rote Armee Chinas und des nunmehr ausgebrochenen Aufruhrs vereinigt 400 000 Soldaten, die feit der Ausrufung der Sowjetrepublit China eine Fläche besetzt hiel= ten, die mit der Größe Europas verglichen werden könne.

Nirgends ist das verbrecherische Eingreifen Mostaus so offensichtlich wie in China, und es scheint nicht uninteressant, hier ein Bild der methodischen, revolutionären Entwidlung zu entwerfen, die Schritt für Schritt den großen Schlag vorbereitete, den wir in diesen Tagen erleben. Die Sowjetunion hat sich für die Verhaftung des Marschalls Tschiangfaischef einen günstigen Augenblid gewählt ; die undurchsichtige Atmosphäre, die durch die spanischen Wirren in Europa gegeben ist, läßt sie im Fernen Osten handeln , um jene Weltrevolution der Verwirklichung näherzubringen , die Lenin in seinem Testament empfahl, nämlich über den Weg Ostasiens. Aus dem Material , das die UdSSR . einwandfrei als den Drahtzieher der permanen = ten Revolution gestempelt habe, seien hier nur einige entscheidende Tatsachen herausgegriffen. Die chinesische Sowjetrepublik, die 1927 gegründet wurde, fand eine langjährige, systematische Vorbereitung schon seit 1920, als die Chinefische Kommunistische Partei durch den befannten Provokateur Vinnigfy geschaffen wurde. In der Folgezeit ist die Bolschewisierung Chinas durch den damaligen Regierungskommissar für Kanton, Borodin, bestimmt. Später wurde in Schanghai das 5. Büro der Komin = tern geschaffen, ihre gesamte Tätigkeit wurde ähnlich der Taktik in Spanien — der Kontrolle des Sowjetbotschafters in Nanking , Bogolepow , unterstellt , der mit seinen beiden berüchtigten Helfershelfern Peterez und Goldstein eine äußerst rege Tätigkeit entwidelte. Es wurden Streifs, soziale

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Unruhen, Bandenkriege und Bomben anschläge auf chinesische und japanische Militärtransporte unternommen. Nach Nach der Ratifizierung des Militärbündnisses zwischen Paris und Mostau, soll, nach sensationellen Meldungen der japanischen Presse, die französ fische Niederlassung in Schanghai die Zentrale der kommunistischen Aktiviſten ſein. Tschiangkaischel überſah die Größe der Gefahr rechtzeitig. Den erfolgreichen Kleinfrieg , den er mit dem Ziele einer chinesischen Einigung führte, verstand man aber im Lande nicht immer zu würdigen. Man sah die Tatsache, daß die Expeditionen des Marschalls gegen den ,,Sowjetstaat in China" nicht den entscheidenden Erfolg der Nankingregierung brachten, über dies war man in vielen Kreiſen über den Verlust der Mandschurei stark verbittert. Tschiangkaischek wurde gezwungen, die Regierungsgeschäfte niederzulegen, aber sehr bald rief ihn die Nationalregierung wieder zurück, und 1932 wurde ihm nicht nur die Präsidentschaft der Chinesischen Republik übertragen, sondern auch das Oberkommando über die gesamten Streitkräfte des Landes.

Die besonders schwierige Lage des Marschalls ergab sich aus seiner Stellung zwischen der Sowjetunion und Japan. Zweifellos ist die Stoßkraft seiner Armee gegenüber dem organis sierten Bandenkrieg Sowjetrußlands nicht so entscheidend, wie er es gewünscht hätte , da sich ein Teil der chinesischen Bevölkerung und wohl auch Militär in seinem eigenen Lager von ihrem anscheinend unüberwindlichen Haß gegen Japan leiten laſſen und sogar mit dem Gedanken spielen, das japanische Kaiserreich mit Hilfe Sowjetrußlands entscheidend schlagen zu können. Deshalb ist es auch be= zeichnend, daß der Verschwörer Tschang Hsü- liang sofort seinen Hauptplan vers fündete, nach dem er die chinesische_Regierung zwingen will, einen Krieg mit Japan zu führen. Der Verlust der Mandschurei hat die weiten Schichten des chinesischen Volkes stärker getroffen, als seine Einbuße der Außeren Mongolei , die heute unbestrittenes Rätegebiet ist. Der Völkerbund, welcher ſeine Augen gegenüber dieser Tatsache verschloß , hatte auch nichts gegen die Besehung Chinesisch - Turkestans durch die Sowjetunion unternehmen können. Der Bündnisvertrag Sinkiangs mit der UdSSR . gestattete der räterussischen Republik, das Gebiet militärisch zu besezen, um damit das fernöstliche Verteidigungssystem des Bolschewistenreiches zu verstärken. Neben den rein militärischen Auseinandersegungen, die nun schon fast zehn Jahre lang mit furzen Unterbrechungen andauern , mußte Tschiangkaischek mit größter Sorge den propagandistischen Kampf der Kommu nisten beobachten, der sich insbesondeve an die Kreise der unzufriedenen Bauernschaft wandte. Die bolschewistischen Agenten verstanden jeder zeit, sich einen nationalpatriotischen Mantel umzuhängen und den Kampf gegen Japan als erste nationale Pflicht zu propagieren. Es past treffend in den Rahmen dieser Entwicklung, daß in lezter Zeit mit großem Nachdruck gefordert wurde, anläßlich des fünfzehnjährigen Bestehens der Chinesischen Kommu-

nistischen Partei, eine Volksfront zu bilden, die neben den Kommunisten auch die Kuomintang und andere japanfeindliche Ver. einigungen einbeziehen sollte. Ein Interessenausgleich oder zum mindesten eine - logisch so naheliegende - Verständigung. mit dem japanischen Kaisereich schien bisher auf teiner Linie möglich, denn noch vor kurzem erlebten wir die Erschießung japanischer Reichsangehöriger in Pathoi, Changſla, Swatow, Schanghai, Chengtu und Hankow, unverſtändliche Maßnahmen, die ihrerseits die natürliche Reaktion nach sich zogen, daß japanische Marines truppen in Hankow und Schanghai gelandet wurden. Dennoch ist die Haltung Japans gegenüber China, besonders angesichts des. neuesten Aufruhrs, deren Auswirkungen noch nicht übersehbar sind, als tonziliant zu bes zeichnen. Denn die sowjetischen Absichten liegen klar auf der Hand : Neben der Eroberung des ge= samten chinesischen Riesenreiches verfolgen die Moskauer Machthaber die Besetzung der Mandschurei und damit wohl auch eine machtpoltische Auseinandersegung mit dem Reiche der auf = gehenden Sonne. Gerüchte, die von einem Geheimablommen zwischen der Sowjetunion und Tschanghsueliang wissen wollen, scheinen fich zu bestätigen. Damit ist China wie Japan vor die lekte Alternative gestellt, im legten Augenblick sich für den gemeinsamen Kampf gegen die Sowjets zu entscheiden. Was Japan angeht, so wird von guten Kennern der Verhältnisse versichert, daß das Kaiserreich, das seine Haltung gegen den Bolschewismus in Eindeutigkeit unter Beweis gestellt hat, vom zwecklosen Kriege zwischen den beiden verwandten Rassen in Nordchina genug habe und mit aller Kraft eine freundschaftliche Auseinandersetzung mit China anstrebe. Im jetzigen Augenblick gehört der Gegensatz zwischen Japan und China vielleicht zu den tragischsten Erscheinungen der Sch.-B. neueren Geschichte.

Ungarns Innenminister bei der NSV. Besuch des Ministers von Kozma im Hauptamt für Volkswohlfahrt

NSK Berlin, 15. Dezember. In Begleitung des österreichischen Gesandten Tauschig und des ungarischen Gesandten Sztojan besuchte heute der ungarische Innenminister von Kozma das Hauptamt für Volkswohlfahrt. Gleichzeitig waren erschienen die Gattin des französischen Botschafters FrançoisPoncet, die Gattin des Gesandten der Republik Kolumbien, Frau de Obregon, die Gattin des Reichsaußenministers, Frau von Neu = rath, Frau von Bülow und Frau Diedhoff. Hauptamtsleiter Hilgenfeldt , der die Gäste begrüßte, und Frau von Schröder übernahmen die Führung durch die einzelnen Abteilungen des Hauptamtes. Mit besonderem Interesse überzeugten sich die Besucher von den Leistungen des Winterhilfswerkes__ſo= wie von der Bedeutung des WHW. als Erziehungsfaktor zu sozialem und volksverbundenem Denken .

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Für

das

Leben

lernen

wir

Forderungen nationalsozialiſtiſcher Schulerziehung – Das Sein vor dem Wiſſen Lehrer, wie sie gebraucht werden – Echte Kerle als Lehrende und Lernende Nicht für die Schule, sondern für NSK das Leben lernen wir", stand über der Pforte meiner alten Schule , dem würdigen grauen Gemäuer am Rande einer Großstadt. Jahrelang schritt man durch das riesige Tor, las den lateinischen Sah und schrieb auch einen Aufsat darüber. Den richtigen Sinn dieses alten Wortes begriff man erst später, viel später und mußte notgedrungen rückschauend erkennen, daß leider die Umkehrung des Sinnspruches dem mehr gerecht wurde, was uns in den vier Wänden am Vormittag von 8 bis 1 Uhr gelehrt wurde. Gute alte Gesichter tauchen auf; man erinnert fich dieser oder jener alten Pennälergeschichte. Zwischen all den würdigen Pädagogen, die in den Erinnerungen lebendig werden und die trok ihres großen Wissens feine rechten Erzieher für das Leben waren, gab es aber einige junge Lehrer, zu denen man ein ganz anderes Verhältnis hatte. Wenn sie in die Klaſſe traten, herrschte Ruhe, man folgte ihnen aufs Wort, da gab es auch kein Abschreiben mehr, weil es einfach eine Beleidigung gewesen wäre, den Dr. B. oder Studienrat F. zu betrügen. Warum? Weil jene Lehrer ganze Kerle waren, für die wir durchs Feuer gingen, denen wir unsere kleinen, für uns aber so ungeheuer großen Sorgen anvertrauen fonnten, die nie hinter dem Ratheder saßen, sondern tatsächlich und symbolisch mitten unter uns Jungen standen, die erzogen statt zu unterrichten. Es find Stunden dabei gewesen, die noch heute wie Sterne aus der Schulzeit Finsternis in den Alltag herüber leuchten. Jene Menschen waren uns Vorbild , Kamerad , Füh a rer und Erzieher und haben uns in einem Jahr mehr gegeben als andere in der ganzen Diese Lehrer kannten auch keine Schulzeit. Strafen und erreichten dennoch, was sie wollten, formten uns Jungen nach ihrem Wunsch, weil wir sie achteten und anerkannten. Nur zwei bis vier Lehrer dieser Art waren meist an einer höheren Lehranstalt. Sie galten dafür auch meist im Kollegium als schwarze Schafe, als wilde Reformer mit sozialistischen Methoden, während sie in Wirklichkeit die wahrhaft Berufenen unter ihren Verächtern waren. Hier aber liegt der Angelpunkt unserer heutigen Schulreform . Dieſe früheren Ausnahmen unter den Lehrern müssen heute der Grundstock sein. Sie sind wahrhaft berufen, die Seele der jungen Generation zu formen, weil sie den inneren Auftrag verspüren und bereit find, die große Verantwortung zu tragen. Solche Menschen standen auch meist in den marschierenden Kolonnen der Bewegung . Sie mußten ja dort stehen, weil sie ihr Herz dazu trieb, mitzuhelfen, das morsche und inhaltslose System zu fällen, dem sie sich nie verbunden fühlen fonnten . Es waren jene jungen Lehrer, die, wie Hans Schemm, den Geist des Führers und des großen Pädagogen Pestalozzi in sich vers einend, das Banner einer neuen Schulform auf-

richteten, als noch der Intellekt völlig über den Charakter triumphierte. Es war doch so, daß vor allem in den höheren Schulen der vergangenen Zeit die rein verstandesmäßigen Anlagen gepflegt wurden, während die förperlichen und charakterlichen Fähigkeiten bei der Beurteilung der Schüler wenig galten. So kam dann der Typ des Musterknaben und Strebers heraus, der mit eingefallener Brust, hängenden Schultern und unvermeidlicher Brille im Gesicht den anderen als Vorbild präsentiert wurde. Um aber in verantwortungsvollen Stellungen und führenden Positionen des politischen, ful turellen und wirtschaftlichen Lebens seinen Mann zu stehen, muß man von einem Jungen mehr verlangen: er muß ein ganzer Kerl sein, harmonisch charakterliche und geistige Fähigkeiten vereinend, beseelt vom Willen zur törperlichen Härte und Einsatzbereitschaft, befähigt den gestellten geistigen Anforderungen zu genügen. Wenn der nationalsozialistische Staat auf dem Gebiet der Schulerziehung das Sein vor das Wissen stellt, die praktische Bes währung und Charakterbildung vor die theore tische Formulierung, wenn die praktische Erziehung durch Vorbild und Sinnbild als das Neue hingestellt wird, dann vers bindet sich hier die neue nationalsozialistische Pädagogik mit den aus der Tiefe kommenden Volkskräften. Das bedingt eine Erziehung der Jugend durch Lehrer, die mehr sind als Absolventen der Universität oder einer Hochschule für Lehrerbildung. Die Lehrer unserer heranwachsenden Gene= ration müſſen Kameraden, Führer, Offis ziere, Erzieher und auch Freunde sein, sie müſſen eben auch ganze Kerle sein, zu denen die Jungen ausblicken, denen sie ihr Vertrauen schenken. Wie es unmöglich ist, daß ein politischer Führer mit einem Regenschirm in der Uniform dahergeht, so unmöglich muß künftig ein Erzieher sein, der nicht auch charakterlich und sportlich neben seiner wiſſenſchaftlichen Begabung gewissen Mindestanforderungen genügt. Es gilt, keinen faden Intellektualis mus zu züchten, sondern die Jungen für die Tugenden des Mutes, der Zähigkeit und der Treue zu begeistern, jene Kräfte nämlich, mit denen Adolf Hitler seinen Staat erobern und aufbauen konnte. Der Führer hat seiner Bewegung zum Sieg verholfen, weil es ihm gelang, den Typ des gläubigen, einsatzbereiten, tapferen und politischen Kämpfers, nämlich des SA.-Mannes zu gestalten. Darum muß auch der Typ des neuen Lehrers ein Stück SA. - Mann in sich verkörpern . Die Bastion ist erobert, noch stehen die Eroberer selbst schüßend um die Fahne der nationalsozialistischen Idee. Es werden aber Tage kommen, an denen die nächste Generation, die heute auf den Schulbänken sitt, das Banner der Treue und des Mutes zu verteidigen hat, immer wieder werden die nächsten Generationen

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NSK Folge 292 folgen, und damit die Idee des Führers ihre tau sendjährige Mission erfüllt, ist es notwendig,daß Lehrer in den Schulen wirken, die aus innerstem Antrieb Nationalsozialisten sind und sich nicht nur so gebärden. Neben der Hitlerjugend und dem Elternhaus ist die Schule der wichtigſte Erziehungsfaktor. Junge Menschen werden hier zu politischen Menschen geformt, hier wachsen und werden die Soldaten der Zukunft, die be= rufen sind, als Träger kommender Taten den Bestand des Reiches zu sichern und die Idee des deutschen Sozialismus in ihrer Reinheit und Vollkommenheit weiter zu tragen von Geschlecht zu Geschlecht. In seinem Werk " Menschenformung" hat Ernst Kried das Gesetz der politischen Pädagogik abgeleitet, das die Berechtigung obiger Forderungen eindringlichst unterstügt: „ Tas Prinzip, auf das ein Staat gegründet ist, ist zugleich das Prinzip seiner Erhaltung und seiner Zucht. Der Staat dauert und gedeiht, solange die Kräfte lebendig sind , die ihn geschaffen haben und tragen. Mit dem Zerfall des Typs, der den Staat verförpert, fällt auch die Macht und Form des Staates selbst." Die werdenden Menschen auf den Schulbänken sind das höchste und beste Kapital der deutschen Nation. Schule, Elternhaus und die Hitlerjugend im besonderen, sowie als die nationalsozialistische Gemeinschaft aller jungen Deutschen haben hier Aufgaben, die ihnen niemand abnehmen kann. Flink wie die Windhunde, zäh wie Leder, hart wie Kruppstahl sollen die Jungen des Führers sein. Dazu aber brauchen sie Vorbilder, Männer, die vor ihnen stehen und untadelig in jeder Form find. Nach zwei Jahren

15. Dezember 1936 ist vielleicht der letzte Hitlerjunge aus der Schule, der die Zeit des Kampfes mit ihrer Dann natürlichen Auslese aktiv miterlebte. sigen nur noch junge Menschen in den Schulbänken, bereit, all das nach zuerleben. Sie werden so, wie es jene wollen, die zu ihrer Erziehung berufen sind. Es gibt noch Lehrer hinter dem Katheder, einem überflüssigen Erziehungsmöbel der abgeklungenen Epoche, die den Jungen vor ihnen, die gläubig zum Führer und seiner Bewegung aufschauen, vom Nationalsozialismus predigen sollen, den sie selbst aber noch nicht in ſich verarbeitet haben. In Zukunft sollen nur solche Menschen Lehrer werden, die wirklich eine große Stärke in ſich spüren. Lehrer sein , heißt Führer ſein , und es gibt wohl keine größere Verpflichtung für einen jungen Pädagogen im nationalſozialistischen Staat, als den echten Sinn des Wortes " nicht für die Schule, ſondern für das Leben“ bis zum letzten wahr zu machen. Das ist auch der Sinn des Schemmwortes, das die Aufgaben des Lehrers flar umreißt : „Der deutsche Lehrer muß den deutfchen Jungen u 'm d die in ihm stedenden Kräfte erst wieder ents decen und sie dem Volte wiedergewinnen." Daß aber all dies keine graue Theorie ist, daß hier tatsächlich Großes erreicht werden kann, wenn richtige Männer und Nationalsozialisten die Sache in die Hand nehmen, zeigt die der Partei direkt unterſtehende deutsche Nationalsozialistische Oberschule in Feldafing am Starnberger See. Ein Artikel über die Nationalsozialiſtiſche deutsche Oberschule in Feldafing und ihre Erziehungsweise folgt. Gert Sachs.

NSK.- Unterredung mit Pg . Franz Adam

Kampf

und

Kunſt

ergeben

Weg und Wirken des NS.- Reichsſinfonieorcheſters – Erinnerungen und Abfichten des - " Wir wollen Dirigenten Eroberung und Stärkung der Herzen zu den Arbeitern kommen" Zum fünfjährigen Bestehen des Orchesters NSK Am 18. Dezember feiert das NS.-Reichssinfonieorchester, das dem Arbeiter im Maschinensaal der Industriegebiete, wie dem Bauern im abgelegenen Dorf der Bayerischen Ostmark und dem großen Kunstsachverständigen, der in allen großen Konzerthälen zu Hause ist, gleichermaßen bekannt ist, in München unter der Leitung seines Gründers und Dirigenten, Pg. Franz Adam , das Jubiläum seines fünfjährigen Bestehens. Aus diesem Anlaß und infolge der besonderen kulturellen Bedeutung, die dem NS.-Reichssinfonieorchester durch seine bisherigen Leistungen sowohl wie durch sein jeziges erfolgreiches Wirken im Rahmen der NSG. Kraft durch Freude zukommt, hatte die Nationalsozialistische Partei-Korrespondenz eine längere Unterredung mit Pg. Adam über die Aufgaben und den Weg des NS. -Reichssinfonieorchesters, das durch die harte Kampfzeit zu dem jezigen großen Ansehen und der hohen Mission dieser Musiker führte. Wer hat das Nationalsozialistische Reichssinfonieorchester noch nie gehört, sei es bei großen Veranstaltungen der Partei und des Staates, sei es in den bekannten Konzertſälen der Großstädte, in den behelfsmäßig hergerichteten Räumen eines Dorfes, einer kleinen Landstadt, oder aber auf den Stätten der Arbeit, in den Fabrikhallen der Industriegebiete?

Millionen deutscher Menschen haben im Laufe der fünf Jahre mit Begeisterung und Hingabe der vollendeten Tongestaltung dieses Orchesters gelauscht, Menschen der Groß = stadt , die durch jahre und jahrzehntelangen Besuch von Opern und Konzerten an hervorragende musikalische Leistungen gewöhnt sind, Bauern aus einsamen und abgelegenen

NSK Folge 292 Gegenden, die ihr ganzes Leben lang nur die harte Arbeit am Boden kannten, die noch nie das Glück hatten, sich an den ewigen Werken unserer größten deutschen Tonschöpfer, an der Kultur, die auch die ihre ist, innerlich erheben zu können. Und dazu kommen noch die Hunderttausende unserer deutschen Arbeiter , die die Konzerte des NS.-Reichssinfonieorchesters miterlebten, unsere Arbeiter, die im nationalsozia= listischen Staat ein besonderes Anrecht auf die Kulturwerke der Nation und die Schöpfungen der größten deutschen Komponisten haben, die ihre Werke für das ganze Volk geschaffen haben. Ein asoziales System der Kastengeister und Klaſſenkämpfer hatte diesen Massen des arbeitenden Volkes einst den Weg zu deutscher Kunst verschlossen und diese Quellen der inneren Kraftſammlung und des geistigen Erlebens als ausschließliches Privileg den materiell beſſer ge. Daß diese Schranstellten Kreisen vorbehalten ken vestlos und für immer beseitigt werden, daß beste deutsche Kunst an die Millionen schaffender Menschen herangetragen wird, darin liegt die Aufgabe, das Ziel und zugleich der Erfolg des NS.-Reichssinfonieorchesters, darin lag sein Wollen, als es sich bildete. Doch es war ein langer Weg, ein harter Kampf voll Entbehrungen und Rückschlägen, den Pg. Adam und sein Orchester besonders vor dem Jahre 1933 durchzufechten hatten, um den großen sozialen und kulturellen Aufgaben gerecht zu werden, die zu erfüllen sie von Anfang an unbedingt entschlossen waren. Auf die Bitte, einiges über das bisherige Wirken des NS.Reichssinfonieorchesters seit seinen ersten Anfängen zu erzählen, legt Pg. Adam die große Notenmappe beiseite, in der er eben noch ge= blättert hat, und sein ausdrucksvolles, marfantes Gesicht mit den klaren Augen richtet sich auf.

Überzeugung und Talent „ Die ersten Anfänge unseres Orchesters liegen eigentlich schon im Jahre 1928," beginnt Pg. Adam. Ich sammelte damals einen Kreis von mir persönlich bekannten Männern um mich, die vor allem zwei Bedingungen erfüllen mußten: Sie mußten überzeugte und zuverlässige Nationalsozia = listen und zugleich gute und talentierte Musiker sein. Charakter und Leistung entschieden darüber, ob sie für immer in unser Orchester aufgenommen werden konnten. Es wurden von Anfang an hohe Leistungen gefordert. Viel, sehr viel Zeit mußte jeder opfern für Übungsstunden und Konzerte. Ob wir materiellen Gewinn davon hatten ? Nein. Überhaupt keinen ! Bis zum Jahre 1933 bezog keiner von uns auch nur die geringste Entschädigung für seine Tätigkeit, obwohl die meisten in denkbar bescheidenen Verhältnissen lebten. Was uns trozdem zusammenhielt und uns durchhalten ließ, das war die nationalsozialistische Idee und der entschlossene Wille , im nationalsozia= listischen Sinne die Kunst dem ganzen deutschen Volke zugänglich zu machen. Wer zu unserem Orchester gehören wollte, mußte das in sich vereinen, was bis dahin für unvereinbar gehalten und abgelehnt wurde : er mußte Künstler und zugleich politischer Kämpfer sein, zu jeder Stunde bereit, sich für seine Welt-

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15. Dezember 1936 anschauung nicht nur auf dem Gebiete der Kunst, sondern wenn notwendig auch im Kampf auf der Straße einzusehen.“ Im Auftrag des Führers ,",Wir bekamen bald Gelegenheit", so fährt Pg. Adam in seiner Erzählung fort, „ dem Führer und der Partei mitzuhelfen im großen Ringen um die Macht. Der Führer mit seinem feinen Verständnis and seiner großen Liebe für alle Arten der Kunst ließ mich im Frühjahr es war 1932 mit meinem ganzen Orchester damals immerhin schon auf 50 Mann ange= zu sich nach Berchtesgaden kommen, wachsen wo wir ihm lange vorspielen mußten. Als wir unser Spiel beendet hatten, kam der Führer freudig auf mich zu und sagte : „ So, von nun an nehme ich mich selbst meiner Orchester an." „Einige Wochen später“, erzählt Pg. Adam weiter, begegnete ich dem Führer wieder in München. Er besprach mit mir seine Absicht, daß unser Orchester eine Wahlreise durchführen solle. Der Vorſchlag wurde sofort in die Tat umgesetzt, das Orchester machte sich wenn auch unter vielen Entbehrungen und unter ungünstigsten Verhältnissen ---auf den Weg. Viele Städte wurden besucht. Mehrere Male kam es vor, daß sich in den Konzerten in beträchtlicher Kommunisten Zahl einfanden in der Absicht, die Veranſtal= tung zu sprengen, die dem Sieg der nationalsozialistischen Idee diente. Und doch kam es nie zu einer Sprengung. Kunst besiegt die Herzen Die ganze Zuhörerſchaft befand sich gleichermaßen im Banne der Musik, und wie mir verKommunisten gestanden, nachher schiedene hätten sie sich geschämt , ein solches Konzert zu stören. Während die einen von ihnen auf den Zehenspißen den Saal verließen, blieben die anderen, und viele von ihnen fanden durch die deutsche Musik auch den Weg zurück zu ihrem deutschen Volk. Ebenso aber konnten wir während dieser Wahlreise und auch sonst bei allen unseren Konzerten zahllose jener Volksgenossen für uns gewinnen, die etwa durch die Hitze des politischen Tageskampfes verleitet zu der irrigen Ansicht gelangt waren, wir Nationalsozialisten vermöchten auf kulturellem Gebiete nichts Positives zu vollbringen." Die kämpferisch - nationalsozialistische Idee, der sich das Reichssinfonieorchester von Anfang an verschrieben hatte, blieb auch nach dem Geschehen des Jahres 1933 das Leitmotiv und die treibende Kraft dieser einzigartigen Kampftruppe auf dem Gebiete der Musik. Nur unter diesem Blickwinkel sind auch die großen Leistungen des Orchesters in seinen zahllosen Veranstaltungen zu verstehen. Im Sommer 1933 wurde das NS.-Reichssinfonieorchester rechtlich als e. V., dessen Vorsiz der Stellver treter des Führers übernahm, in die Partei eingegliedert.

Ob Ausland oder Heimatdorf ... Während der Italienreise, die unter Leitung von Pg. Adam noch im Jahre 1933 durchgeführt wurde, fand das Orchester bei dem musikliebenden italienischen Publikum herzliche Aufnahme und seine eindrucksvollen Leistungen

RSK Folge 292 versezten ganze Städte in höchste Begeisterung. Nicht weniger Erfolg erntete Pg. Adam in Ungarn im Jahre 1934. Neben dieſen für das für damit und NS.-Reichssinfonieorchester Deutschland so erfolgreichen Reisen im Ausland aber wurde seine eigentliche Aufgabe nicht vergessen, nämlich das deutsche Volk, vor allem in ſeinen ärmeren Schichten, an dem Schatz der deutschen Kunst teilhaben zu lassen. So wurde alljährlich die Bayerische Ostmark bes reist, deren Dörfer zerstreut und abgelegen sind und deren Bevölkerung in bedrängten VerhältIm vergangenen Jahre wurden niſſen lebt. auch Baden und Württemberg besucht, und daneben wirkte das Orchester bei allen großen Veranstaltungen der Partei mit, so 3B. beim Reichsparteitag, am 9. November und anderen Feiern. „ Das iſt unſer Publikum“ ,,Unsere Vereinbarung “ , so erzählt Pg. Adam weiter über die jetzige Tätigkeit seines Orchesters, die wir legtes Frühjahr mit der NSG. Kraft durch Freude getroffen haben, gibt uns neue große Möglichkeiten, der kulturellen und sozialen Aufgabe, die wir uns gestellt haben, zu dienen. Hitlerjugend und BDM., Arbeitsdienst , Bauern und Arbeiter , aus ihnen sette sich vor allem die Zuhörerschaft zusammen , vor der wir dieses Jahr konzertierten und auf die wir uns auch in Zukunft hauptsächlich beschränken werden. Daneben aber nehmen wir hin und wieder Gele: genheit, vor musikgewohntem Publikum in Großstädten zu spielen, um immer wieder einen Wertmesser unserer künstlerischen Leiſtung zu erhalten. Seit April dieses Jahres führten wir 200 Konzerte durch, insbesondere Werkkonzerte. Eine quantitativ große Leistung, die nur aus der restlosen Begeisterung zu verstehen ist , mit der jeder einzelne Mann meines jetzt 92köpfigen Orchesters seine Aufgabe erfüllt. Wir sind alle glücklich, daß es uns vergönnt ist, durch unsere Kunst so vielen unserer Volksgenossen Freude zu bringen und sie innerlich reicher zu machen. Dabei vertrete ich grunde fäßlich die Auffassung, daß man die Arbeiter nicht weg von ihrem Arbeitsplay in irgendeinen Konzertsaal führen soll, nein, wir wollen zu den Arbeitern kommen. Nicht das Volk soll zu uns finden. sondern die Kunst zum Volk! Deshalb gehen wir hinein in die Werkstätten und Fa= briken ; während noch die Hämmer dröhnen und Die Räder surren, treffen wir unsere Vorbereitungen, und wenn die ganze Belegschaft mit ihrem Betriebsführer, wenn die Gruppen des Arbeitsdienstes und der HI. in der Halle versammelt sind, beginnt das Konzert." Mehr als üblicher Beifall Pg. Adam erzählt dann ein Beispiel aus den lezten Tagen : „ Es war letzte Woche in einem Werk in Solingen, wo wir vor einer Beleg= schaft von 2000 Mann spielten. Ich kann gar nicht beschreiben, welch überwältigenden Eindruck zB. die Aufführung einer BrucknerSinfonie auf die Zuhörer machte. Die Arbeiter umdrängten nachher das Orcheſter und wollten jedem die Hand drücken zum Dank für das Er-

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15. Dezember 1936 lebnis. Der Betriebsführer lud alle 92 Mann zu Gast, worauf wir ihm zu unserem Jubiläum nach München einluden. Er aber wird, da er selbst verhindert ist zu kommen, seinen kinderreichsten Arbeiter als Vertreter seines Werkes schicken. Als Zeichen meiner besonderen Verbundenheit mit der Jugend", so schließt Pg. Adam seine Erzählung , ,,habe ich 10 Jungen und Mädel aus verschiedenen Gegenden Deutschlands zu unserer Feier nach München eingelaben. Unter der Jugend wollen wir die Liebe zur Musik fördern, denn sie allein ist der Garant dafür, das unsere herrliche deutsche Musik ewig im Herzen des deutschen Volkes fort lebt."

Für das ganze Volk Die bisherigen Leistungen, die großen Erfolge des NS.- Reichsſinfonieorchesters unter der be= währten Leitung seines Dirigenten Pg. Franz Adam haben uns gezeigt, daß die grundsägliche Kunstauffassung, die es zu seinem leitenden Prinzip erhoben hat, die richtige ist. In diesem Sinne aber ist das NS.- Reichssinfonieorchester nicht nur in sozialer und kultureller Hinsicht von höchstem Wert, sondern es iſt gleichzeitig Vollstreder des Willens jener großen deutschen Tonschöpfer, Die ihre Werke nicht um ihrer selbst willen oder zur Unterhaltung einiger Weniger geschrieben haben, sondern damit das ganze deutsche Volt von ihnen zehre und aus ihnen die innere Kraft und Stärke gewinne, deren es in Feinem harten Lebenskampf so dringend bedarf. H. Schwaibold.

Nachrichten

Wilhelm Brückner dankt

NSK Berlin, 15. Dezember. Der persönliche Adjutant des Führers hat uns die folgenden Zeilen übergeben : Für die mir anläßlich meines Geburtstages in reichem Maße zuteil gewordenen Wünsche und Aufmerksamkeiten danke ich auf diesem Wege herzlichst. Wilhelm Brüdner , Persönlicher Adjutant des Führers. Hilfe für die Kleinrentner

Der Reichsbund der deutschen Kapital- und Kleinrentner im engeren Anſchluß an die NS. ፡ Volkswohlfahrt NSK Berlin , 15. Dezember. Um alle für die Rentner sich ergebenden Hilfsmöglichkeiten noch intensiver aus: zugestalten, wurde ein engerer Anschluß des Reichsbundes der deutschen Kapital- und Kleinrentner an die NS. Volkswohlfahrt herbei geführt. Hauptamtsleiter Pg. Hilgenfeldt ernannte den Parteigenossen Dr. Hans Georg Ballarin , Hauptstellenleiter im Hauptamt für Volkswohlfahrt, zum Bundesführer des Reichsbundes der deutschen Kapital- und Kleinrentner. Infolge dieser Umgestaltung stellte der bisherige Bundesführer, Herr von Colomb, ſein Amt zur Verfügung.

NGK

Volk

und Bauer

Gonderdienſt Amtliches Organ des Reichsamtes für Agrarpolitik der NSDAP.

Richtige

Ernährung

Die neuen Verbrauchsrichtlinien für die deutſche Hausfrau – Welche Nahrungsmittel benötigt der Körper? NSK In diesen Tagen sind Richtlinien für die Verbrauchslenkung auf dem Gebiete der Ernährung herausgekommen, die in weiten Kreisen unseres Voltes Beachtung gefunden haben oder sie bestimmt noch finden werden. Denn diese neuen Richtlinien bedeuten nicht mehr oder nicht weniger als die aktive Mitarbeit eines jeden Verbrauchers an der Sicherung unserer Ernährungsgrundlage. Jeder weiß heute, daß die Landwirtschaft in der Erzeugungsschlacht mit sichtbarem Erfolg den Kampf zur Sicherung unserer Ernährungsgrundlage aufgenommen hat. Der Verbraucher ist in der Aktion Kampf dem Verderb" ebenfalls zur Mithilfe an dieser Sicherung der Ernährung aufgerufen worden. Als drittes Mittel tritt nun die Lenkung des Verbrauches hinzu und fordert jeden, vor allem aber die Man muß Hausfrau auf mitzuarbeiten. diese Richtlinien so verstehen, wie sie gegeben find. Es ist leider nicht möglich, daß alle Volks genossen von heute auf morgen zu Fachleuten der Ernährungslehre und der Ernährungspolitif werden. Deshalb müſſen Richtlinien herausgegeben werden, wie der einzelne seine Ernährungsweise den gegebenen einheimischen Möglichkeiten anpassen soll und nicht mehr wie früher, da der Austausch der Waren zwischen allen Ländern der Welt noch ohne größere Störungen möglich war, verlangt, daß ihm zu jeder Zeit alle Nahrungsmittel lediglich seinen persönlichen Wünschen entsprechend zur Verfügung stehen. Die Verbrauchslenkung ist also eine Erziehungsaufgabe vor allem an der Hausfrau. In den herausgegebenen Richtlinien erkennt sie, ob der Verzehr bestimmter Erzeugnisse volkswirtschaftlich erwünscht ist oder ob der Verzehr herabgemindert oder verstärkt werden soll. Die Ernährung hat sich während der letzten Jahrzehnte so verändert, daß man von einem völligen Wandel heute sprechen kann. In immer stärkerem Maße sind die Menschen zu einer fettreicheren Ernährung übergegangen , was am besten aus einer Gegenüberstellung der Verbrauchszahlen vor und nach dem Kriege hervorgeht. Im allgemeinen ist der Fettverzehr um 23 vH. gegenüber der Vor = triegszeit gestiegen. Nun weiß aber jeder, der sich mit Ernährungsfragen beschäftigt hat, daß zur Erzeugung einer gleichen Menge von Wärmeeinheiten bei Fett eine viel größere Landfläche benötigt wird, als für die bei uns besonders wichtigen pflanzlichen Erzeugnisse, wie Kartoffeln, Gemüse, Kohl usw. Wir können also Land ersparen, wenn wir die zu fettreiche Ernährung durch eine mehr pflanzliche ersehen. Die in Brot, Kartoffeln und Zuder enthaltenen

Nährwerteinheiten haben außerdem den Vorzug besonderer Billigkeit. Nun werden die Leute kommen, die immer besonders flug sein wollen, und werden bes haupten, daß all dieſe modernen Ernährungsmethoden, die man heute versucht an das Volk heranzubringen, nur ein Ablenken von beſtehenden Versorgungsschwierigkeiten bedeuten. so etwas behaupten, ſind in den meisten Fällen auch immer diejenigen, die all ihr Wissen über die ""Hintergründe" der deutschen Politik aus dem Ausland beziehen und an diese „Weisheit“ wie an ein Evangelium glauben. Also_kann man diese auch nur mit den gleichen Waffen schlagen, um zu beweisen, daß die von uns erstrebte Anderung unserer Ernährung keine Notmaßnahme , sondern eine durch gewiſſe Verknappungserscheinungen besonders beschleunigte und stärker vorwärtsgetriebene Besinnung auf neue, in vielen Fällen aber durchaus alte, wohlerprobte Ernährungsgrundsäße bedeutet. Ein Kronzeuge dafür soll uns der Bericht des Völkerbundes sein, den er über das Ernährungsproblem in der Welt angestellt hat. Hier kann ja wohl nun keiner behaupten, daß er im Hinblick auf gewisse Verknappungserscheinungen in Deutschland abgefaßt ist. In diesem Bericht wird eingangs nicht mehr und nicht weniger festgestellt, als daß mangelhafte Ernährung in weiten Kreisen der Bevölkerung nicht auf Länder oder Gegenden veschränkt ist die besonders unter Wirtschaftskrisen leiden, sondern daß mangelhafte Ernährung in weiten Kreisen der Bevölkerung sogar in wohlhabenden Ländern zu finden ist. Diese mangelnde Ernährung führt der Völkerbund vor allem auf das Fehlen an wichtigen Nahrungsstoffen zurück, was ein allge= meines Kennzeichen der modernen Kost ſei. Hierbei unterscheidet der Völkerbund „schüßende“ Nahrungsmittel und „ ener = gieschaffende" Nahrungsmittel. Unter schüßenden Nahrungsmitteln, denen er eine besondere Bedeutung in der neuen Ernährung zuweist, werden solche Nahrungsmittel verstanden, die reich an Elementen sind, vor allem an Mineralien und Vitaminen, welche den Körper vor bestimmten Krankheiten bewahren. Und bei der Aufzählung der Erzeugnisse, in denen diese Elemente vor allem enthalten sind, finden wir in erster Linie die Arten, die wir heute in Deutſchland im Rahmen der neuen Versorgungsrichtlinien besonders von der Hausfrau bevorzugt wissen wollen. Das sind vor allem Ge = müse , Obst und Kartoffeln, Milch und Käse. Besonders die oft so mißachtete Kartoffel erfährt im Bericht eine Ehren-

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RSK Folge 292 rettung und wird neben dem Gemüse noch einmal besonders hervorgehoben, weil sie reic an Kalorien und Stärke und geeignet ist, in der modernen europäischen Ernährungsweise die Getreideerzeugnisse zu ersehen, und weil sie auch nach dem Kochen einen großen Teil des stark vorhandenen Vitamins C behält. Durch eine solche schützende" Ernährungsweise wird - nach dem Bericht des Völkerbundes Krankheiten wie der englischen Krankheit, BeriZahnfäulnis, Beri , Storbut und sogar der Tuberkulose usw. vorgebeugt. Besonders wachsende Kinder brauchen diese

15. Dezember 1936 schützenden Nahrungsmittel, vor allem den Seefisch , der die einzige natürliche reiche Quelle an Iod darstellt. Vergleichen wir damit den Fahrplan", den die Richtlinien für jede Hausfrau darstellen, so finden wir also faſt dieſelben Erzeugnisse, die vom Bericht zu verstärktem Gebrauch empfohlen werden, wie Kartoffeln, Marmelade, Quart, Graupen, Kunſthonig, Käse, einheimische Gemüse, Fische usw. Also nicht irgendeine Notmaßnahme ist hierbei ausschlaggebend gewesen, sondern die moderne ErnährungsH. D. erkenntni s.

Holz – ein wichtiger Rohstoff Die Auswirkungen der Marktordnung auf dem Gebiete der Forst- und Holzwirtſchaft Einschneidende Maßnahmen des Reichsforstmeisters NSK Wie feit Jahrtausenden, so hat heute das Holz immer noch eine außerordentlich große Bedeutung. Nicht nur als Brennholz ist es wichtig, immer zahlreicher werden die Möglichkeiten, Holz auch als industriellen Rohstoff zu verwerten. Deutschland ist an sich ein sehr wald. reiches Land. 27 vH. der Gesamtfläche des Deuts schen Reiches sind mit Wald bestanden. Von dieser Waldfläche entfällt die Hälfte auf den staatlichen Waldbesit, während der andere Teil fast ausschließlich im privaten Besit ist. Dieſe Besigverteilung ist insofern wichtig, als heute noch ein ungeheurer Unterschied in dem Ertrag der einzelnen Waldflächen besteht. Beträgt der durchschnittliche Ertrag bei den staatlichen Forsten 4,5 Festmeter je Hektar, so liegt er im Privatwaldbesig nur bei 2 Festmeter je Hektar. Dies zeigt, wie notwendig es ist, zu einer Wandlung in den heutigen Verhältnissen der Forst- und Holzwirtschaft zu kommen. In den letzten Jahren wurden bereits die Vorbereitungen getroffen, um auch hier das einmal geſteɗte Ziel, die deutſche Eigenversorgung, zu erreichen. Es wurde erst einmal der organisatorische Unterbau geschaffen, um den gesamten Waldbesitz, Holzverteiler und Holzbearbeiter zu er= fassen. Zu diesem Zwecke wurde das Reichsfor stamt gegründet, um die gesetzlichen Voraussetzungen für die Durchführung einer Marktordnung auf dem Gebiete der Forstund Holzwirtschaft herbeizuführen. Diese Marktordnung sollte den bisher ungeregelten Ablauf der Beziehungen zwischen Erzeugern, Bearbeitern und Verteilern auf dem Holzmarkt durch Maßnahmen ablösen, die geeignet waren, die Erzeugnisse der deutschen Forstwirtschaft sinnvoll in den Dienst der Gesamtheit der deutschen Wirtschaft zu stellen. Außerdem wurde. jezt die Marktvereinigung der deutschen Forstund Holzwirtschaft gegründet, die einen Zusammenschluß aller forst- und holzwirtschaftlichen Betriebe darstellt. Sämtliche forstwirtschaftlichen, land- und forstwirtschaftlich gemischten oder son= stigen bodenwirtschaftlichen Betriebe, soweit sie forstwirtschaftliche Erzeugnisse abseßen, gehören dieser Marktvereinigung an. Auf Grund dieſes organiſatoriſchen Unterbaues ist die Marktordnung vorgenommen wor-

den, die einen gesunden Ausgleich der ges rade in der Holzwirtſchaft so zahlreich vorhanden gewesenen widerstrebenden Interessen geschafft hat. Gerade der kleinere Waldbesik, der bisher noch keine einheitliche Organisation bes faß, ist dadurch der Gefahr enthoben, wie in den lezten Jahrzehnten, ein Spielball des „ holzAls wirtschaftlichen Kapitalismus“ zu ſein. erstes wurde die Abhaltung öffentlicher Versteigerungen für den Nutzholzabsatz für die Staatsforsten als auch für die gemeinen Forſten verboten. Unangemessen hohe Holzpreiſe sollten dadurch vermieden werden. Auch der Privatwaldbesig ist unter dieses Verbot gefallen. Doch war es notwendig, nicht nur die Erzeugerhöchstpreise in ihrer Höhe zu beschränken, sondern auch die Preisspannen in der Vertei lung und Bearbeitung festzulegen. Durch die Ermächtigung des Reichsforstmeisters, die Erzeugung, den Absatz sowie die Preise und Preisspannen von Erzeugnissen der Forst- und Holzwirtschaft zu regeln, soweit dies unter Würdigung der Belange der Gesamtwirtschaft und des Gemeinwohles geboten erschien, ist die Handhabe dazu geschaffen worden. · Auf Grund dieser Ermächtigung wurden Verordnungen erlaſſen, um zunächst auf dem Rundholz- wie dem Schnittholzmarkt zu festen, die Spekulation und Konjunkturschwankungen möglichst ausschaltenden Regelungen zu kommen. Anfangs wurde diese Regelung in dem größten deutschen Holzver= brauchsgebiet, im Rheinland und in West = falen , durchgeführt. Erst jezt ist man dazu übergegangen, auch weitere Erzeugergebiete in die aufgestellten Preisfestsetzungen einzubeziehen. So ist in diesen Tagen eine Anordnung erlaſſen worden, auf Grund deren Nadelſchnittholz aus dem Gebiet westlich der Weser - Werra und aus Süddeutschland beim Absatz nach dem Rheinland und nach Westfalen unter die amtlichen Preisanordnungen fällt. Nachdem so die wirtschaftlichen Verhältnisse auf dem Holzmarkt geregelt worden sind, ist es nun Aufgabe der Forstwirtschaft, alles daranzusehen, um den heutigen großen Bedarf zu befriedigen. Durch eine soeben erlassene Verordnung zur Deckung des Rohstoffbedarfs an Holz wurde der Reichsforstmeister ermächtigt, nicht

NSK Folge 292 nur die Höhe des jährlichen Einschlages in Waldungen jeder Besizart zu regeln, sondern gleichzeitig besteht die Möglichkeit, die Holzarten und Sortimente zu beſtimmen, in denen gebietsweise oder in einzelnen Betrieben der vorgeschriebene Einschlag zu erfüllen ist. Dies bedeutet für die Forstwirtschaft, daß alles darangesezt werden muß, um zu einer besten Nuzung der Waldfläche zu kommen.

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15. Dezember 1936 Hier muß vor allem der noch zum Teil rüdständige Privatwaldbesig einspringen. Wäre es doch schon möglich, den Holzbedarf aus der eigenen Erzeugung zu decken , wenn im Privatwald der Holzertrag je Hektar um einen Festmeter erhöht werden könnte. Es muß daher bei der Wichtigkeit des Holzes als Rohstoff verantwortungsvollste Arbeit vom deutschen Waldbesiz erH. R. wartet werden.

Mittwinternacht kommt Das Brauchtum um Weihnacht und Jahreswende - Die Symbole unſerer Ahnen leben wieder auf NSK Es gibt wohl keine Feierzeit, die dem Erleben des deutschen Menschen so nahekommt, so seinem inneren Empfinden entspricht, als Heute Weihnacht und Jahreswende. find wir gewohnt, Weihnacht und Jahreswende als nicht in unmittelbarem Zusammenhang stehend zu feiern. Doch hat erst eine spätere Zeit den Sinn dieser Feiertage auseinandergeriſſen. Ursprünglich hat diese Zeit nur ein Fest ge= kannt, das Fest der Sonnenwende , der Jahreswende. Mit dem Herbst hatte das Sterben in der Natur begonnen. Die Blätter fielen, die talten Stürme vom Norden brausten über die Felder und über das Land und schließlich kam auch der Schnee, der sich wie ein unendliches Leichentuch über alles legte. Die Natur schien ohne Leben zu sein. Und doch lag auch in diesem Sterben wieder das große Wunder göttlicher Kraft. Unter der Decke von Schnee und Eis sammelte sich in Millionen Keimen neues Leben, bereit, ans Licht des Tages zu drängen, wenn die wiederansteigende Sonne Kälte und Frost verdrängte und mit ihren Strahlen die Erde zu neuem Leben erwedte. So war unseren Vorfahren die Sonne das Sinnbild aller natürlichen Kraft , allen Lebens, das sich immer wieder aus sich selbst erneuerte. So war sie Sinnbild der großen unabänderlichen Naturgesetze des Sterbens und Vergehens und des Wiedererwachens zu neuem Leben . Wenn die Sonne ihre kleinsten Bahnen am Horizonte zog, wenn sie wie in den nördlicheren Breiten - sogar für Wochen unter dem Horizonte verschwand, dann war zwar der Höhepunkt der winterlichen Macht erreicht, gleichzeitig aber lebte in jedem einzelnen die Gewißheit, daß diese längsten Nächte gleichzeitig der Beginn eines neuen Wiederanstiegs der Sonne waren. Die zwölf heiligen Nächte" waren es, die diesen tiefsten Stand der Sonnenbahn einschlos= sen und die gleichzeitig der Beginn eines neuen Sonnenjahres waren. In diesen zwölf heiligen Nächten feierten darum unsere Vorfahren das Fest der Jahreswende, weil sie nur den Gleichlang zwischen Zeit- und Naturablauf kannten. Hochauf loderten die Flammen von den Bergen dem wiederansteigenden Sonnenlicht entgegen. Und vom flackernden Feuerstoß nahm man ein brennendes Scheit mit zur Wohnung, um damit das Herdfeuer für das

neue Jahr zu entfachen. Licht und Flamme sind die charakteristischen Sinnbilder des weihnachtlichen, des Wintersonnenwendbrauchtums, denn jede einzelne Flamme verkörpert im kleinen die große Siegkraft der Sonne. Und auf dieses uralte Brauchtum gehen auch die meisten unserer heutigen Bräuche zurück, die brennende Kerze, der lichterglänzende Tannenbaum usw. In seiner heutigen Gestalt ist zwar der Tannenbaum, der weihnachtliche Lichterträger, erst seit wenigen Jahrhunderten bekannt, aber der Baum als Sinnbild des Lebens ist seit uralter Zeit ein besonderes Merkmal des Brauchtums der Jahreswende geweſen. Und wer verkörpert wohl besser des Lebens nimmermüde Kräfte, die zwar ein Vergehen, ein Verwelken, ein Sterben kennen, die aber immer wieder neues Leben aus sich selbst gebären, als der immergrüne Baum, sei es die Tanne, die Fichte oder sei es auch nur der kleine Zweig der Mistel. Kennt doch das germanische Stammesvolk der Engländer in der Hauptsache den Mistelzweig als äußeres Sinnbild der weihnachtlichen Feiern. Aber nicht nur Flamme und Lebensbaum find alleinige Merkmale des weihnachtlichen Brauchtums. Hinzukommen all die vielen Sonderheiten, die sich in diesem oder jenem Gau erhalten haben, so zB. die Weihnachtsmaien , junge Triebe mit möglichst viel Knoſpen, die Anfang Dezember geschnitten, ins Was= ser gestellt und an einem warmen Ort sorgfam gehegt und gepflegt werden. Und wenn es dann draußen stürmt und schneit, dann sind um die Weihnacht oft die Knospen aufgebrochen und ein kleines Blütenwunder zeugt als erster Vorbote vom neuen Wachsen und Werden des kommenden Frühlings. Der Schmuck am Weihnachtsbaum, die Geschenke, die Symbole, die die Kinder bei mancherlei Umzügen während der Wintersonnenwendfeiern tragen, deuten gleichfalls auf das keimende Leben in den Dingen der Natur hin, zB . die Nüsse und Apfel , wo inmitten einer schüßenden Schale der Lebenstern verborgen ist oder bunte Kugeln und Scheiben, die alle als Sinnbilder der Sonne gelten müſſen. Reste uralten Wintersonnenwendbrauchtums fin den wir auch im Weihnachtsgebäck wieder Der Weihnachtsmann, der Ruprecht, der Pelzmärtel, der Rugklas deuten auf Wodan hin; Reiterbilder auf den ,,wilden Jäger", wieder eine uralte Erinnerung an Wodan . Andererseits

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RSK Folge 292 war aber auch das Pferd, ein den Germanen heiliges Tier. So finden wir es in vielen brauchtümlichen Dingen wieder, ebenso wie mancherlei Vogelgestalten als Erinnerung an den Gottvogel, die beiden Raben. Und auch das Bild des Ebers darf man nicht vergessen, das hier Erinnerungen wachruft an den Juleber unſerer Altvorderen, die Festspeise bei den Wintersonnenwendfeiern . Immer wieder begegnet man im Brauchtum der Wintersonnenwende Formen, die in ähnlicher Gestalt sich im Brauchtum des ganzen Jahres wiederfinden, wenn es gilt, Sinnbilder der Fruchtbarkeit zu schaffen. In manchen Gauen hat sich der Brauch des Rutenschlagens zur Weihnachtsfeier erhalten, zweifellos ein Brauch, der sinnbildhaft die in den jungen Zweigen wachsende Kraft auf den Menschen übertragen sollte. Wie immer, wenn es sich um eine sinnbildhafte Darstellung des sich aus eigener Kraft erneuernden Lebens handelt,

15. Dezember 1936 spielen der Kranz , das Rad , der Ring eine besondere Rolle. Der unendliche Kreislauf des Lebens kann ja auch bein besseres Sinnbild bekommen als dieses unendliche Band. Und wenn in den nordischen Ländern heute noch das Weihnachtsfest als das Julfest bezeichnet wird, dann liegt dieses Sinnbild hier noch im Namen verborgen, denn das Wort Jul bedeutet ja nichts anderes als Rad. übersieht man so die Fülle des in germanischen Ländern heute noch lebenden Weihnachts oder Winterfonnenwendbrauchtums, dann wird dem Betrachtenden immer wieder bewußt, daß all diese Formen aus einer wundervollen Übereinstimmung von Mensch und Natur entstanden sind. Unter dem Geſetz des Lebens stand die Natur und unter dem Gesez des Lebens ſtand der Mensch. Und aus dem Gleichklang des Werdens und Vergehens nahm der Mensch die Geseze seiner Weltanschauung Kh . B. und deren äußere Sinnbilder.

Hilfe für die Hochfeefischer Erfolgreiche Maßnahmen der Deutschen Arbeitsfront

NSK Bei dem erhöhten Einsatz der Hochseefischerei für die Volksernährung können die gestellten Anforderungen nur erfüllt werden, wenn auch alle Möglichkeiten der Förderung der Fischdampferbesaßungen ihrem in harten Beruf beachtet werden. Infolgedessen hat die Deutsche Arbeitsfront in enger Zusammenarbeit mit den Betriebsführern eine Reihe von Maßnahmen getroffen, um die Arbeit der Hochseefischer zu erleichtern und ihre Leistungsfähigkeit zu heben. Die ehemaligen Tarifverträge der Berufsverbände wurden bereits 1934 zu einer einheitlichen Tarifordnung zu= sammengefaßt. Der Hochseefischer weiß, daß sein Beruf nicht nur gefahrvoll , sondern auch äußerst schwer ist. Er weiß aber auch, daß es auf See für ihn teinen Acht-Stundentag geben kann und sich Sonntag und Werktag für ihn ebenso wenig unterscheiden wie der Tag von der Nacht. Ge= rade deswegen mußten aber Arbeitsschuß bestimmungen getroffen werden, um die

Arbeitsleistung unserer deutschen Hochseefischer zu erhalten. Daher wurde in Sonderbeſtimmungen die Liege- und Freizeit zwischen den Fangreisen so geregelt, daß sie dem Hochseefischer einen gerechten Ausgleich für die Arbeitsleistung auf See bieten. Weiter haben die in den älteren Fischdampfern recht unzulänglichen Unterbringungsmöglichkeiten einen grund = legenden Wandel erfahren. Nachdem das Amt ,,Schönheit der Arbeit“ das Verſtändnis für bessere Wohnräume der Gefolgschaft auf den Fischdampfern geweckt hat, sind die Räume in den Neubauten geradezu vorbildlich ausgestaltet worden. Auch an Land wurde schon viel für die Wohnverhältnisse der Hochseefischer getan. So sind in Altona, Cuxhaven, Bremerhaven und Wesermünde Siedlungen entstanden, von denen die lettere anläßlich des HochseefischereiJubiläums durch Ministerpräsident Göring einDr. Sch . geweiht worden ist.

Drud: M. Müller & Sohn KG.. Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68. Zimmerkraße 88

Nationalsozialiſtiſche

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Partei-Korrespondenz

NCK Breſſedienſt der NGDUB

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In

Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß ; für die Mitteilungen der Reichspreffeftelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef ber NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupts schriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

Sachen:

16. Dezember 1936

Fall

Frankfurter

Eine ſeltſame Preſſeaktion in der Schweiz und unſere Antwort NSK Im Anschluß an die Urteilsverkün dung im Mordprozeß David Frankfurter Find eine Reihe von Schweizer Blättern wie mit einem Schlag dazu übergegangen , der deutschen Presse deshalb scharfe Vorwürfe zu machen, weil eine Reihe von deutschen Zeitungen mit Recht darauf hingewiesen habe, daß die Frage der Hintergründe der Mordtat von Davos durch den Prozeß in Chur teine Erledigung gefun= den habe. Jeder deutsche Zeitungsleser weiß sehr genau, daß diese Untersuchungen niemals die Würde des Schweizer Gerichtes herabgesetzt oder den Ernst seiner Urteilsfindung über die Tat des Angeklagten Frankfurter bestritten haben. Kein Wort der Verunglimpfung über unseren Nachbarstaat, die Schweiz, die ---- wie wir feststellen konnten - selbst empört darüber war, daß dieses blutige Verbrechen auf ihrem Boden begangen wurde, hat in den deutschen Zeitungen gestanden, wogegen manche Schweizer Zeitungen die Tage von Chur als willkommene Gelegenheit zur Aufwärmung der alten antideutschen Heze benutten. Das einzige was wir tun - und woran wir uns von der „ Neuen Züricher Zeitung“ auch dann nicht hindern lassen, wenn sie uns ,,böswilliger, absichtlich tendenziöſer und falscher Berichterstattung" zeiht — ist, daß wir unseren Lesern die gerade während der Verhandlung in Chur zu Tage getretenen eindeutigen Hinweise auf das Vorhandensein von Anstistern , Mitwissern und Mithelfern beim Mord in Davos nicht ebenso vorenthalten, wie der solche eine gewisse Auslandspreſſe, der Kenntnisse unangenehm find.

Die Punkte, die insbesondere die Nationalsozialistische Parteilorrespondenz aus den Tatsachen der Verhandlung zuſammengestellt hat, benutzten die Schweizer Zeitungen nur zu allgemeinen Angriffen. Sie vermeiFeststellungen auf den es die auch nur mit einem Wort einzugehen. Bekanntlich hat der Prozeßverlauf eindeutig darauf hingewiesen, daß 1. Frankfurter offensichtlich nicht durch deutsche Ereignisse veranlaßt, ſondern bekanntlich erst im Dezember 1935 den Gedanken des Mordes aufgegriffen hat, daß 2. die Familie Frankfurters unmittelbar vor der Tat in überaus auffälliger Weiſe von Jugoslawien aus telephonische und telegraphische Verbindung mit dem Mörder aufzunehmen versuchte, daß 3. der Mörder in Davos offenbar über die Dispositionen Gustloffs unterrichtet war und daß er 4. fich einen Plan notierte, der alle Kennzeichen eines diktierten Textes trägt und in dem er von einem „ Urteil" spricht, das er auszuführen habe. Diese Argumente, die ausschließlich in der Verhandlung selbst sich ergaben, werden noch unterstrichen durch die zahlreichen dazu festgestellten jüdiſchen Unterſtützungsaktionen materieller und propagandistischer Art, die dem Mörder zuteil wurden. Die unsachlichen Verdächtigungen, mit denen sich einige Schweizer Zeitungen interessant zu machen versuchen, werden uns auch in Zukunft nicht daran hindern, das Kind beim Namen zu nennen. Wir wissen: Hinter David Frankfurter stand ein jüdisches Komplott , und wir fordern diese Drahtzieher auf die Anklagebant des Gerichtes der Geschichte ! H. S.

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18. Dezember 1938

Enthüllung über die Hetzarbeit der französischen Logen

Moskauhörige

Freimaurerei

Aftive Ein der spanischen Bolschewiften miſchung in Spanien von den Logen gefordert - Bekenntnis zum Bolſchewismus und Bürgerkrieg - Zarnungen nach außen Die Logen in Moskaus Hand

Die unsichtbaren Bundesgenossen

NSK Gegenwärtig wird mit allen Mitteln versucht, Frankreich zur Intervention in Spanien zu veranlaſſen. Die tendenziöſe Propaganda, die durch Broschüren, Abhandlungen, öffentliche Bersammlungen und andere Mittel betrieben wird, steht unter dem Einflusse von Mostau. Der Bolschewismus hat sich aber auch Hets aller unsichtbaren Mächte zu bedienen gewußt, um die weltrevolutionären Ziele durchzuſeßen. Zu diesen Mächten gehört auch die Freimaurerei. In den letzten Wochen tobte in den Kreiſen der franzöſiſchen Freimaurerei ein heftiger Kampf für und gegen die Einmiſchung in Spanien. Nun ist dieſe innere Auseinanderſegung mit dem Siege der Interventioniſten entſchieden worden. Dabei ist mit aller Deutlichkeit offenbar geworden, daß die Freimaurerei ein williges Werkzeug in der Hand Mostaus ist. Die folgenden Enthüllungen laſſen jeden einen Blick in das verstedte und getarnte Geficht der moskanhörigen Freimaurerei tun.

Von Anfang November hatte die Zentralleitung der SEIO ( Société Française Fédération Internationale Durvière) beſchloſſen, eine ResoIution an die Regierung zu senden, in welcher fie die Anerkennung der entschlossenen Einmischungspolitik der Sozialistischen Internationalen Arbeiterpartei und Internationalen Syndikalistenvereinigung“ verlangte. Diese Resolution geht auf einen Beschluß der Loge „Die eifrigen Philantropen" zurüd, nachdem in der entscheidenden Sigung der Abgeordnete Serre in einem Vortrage, der nach Ausscheidung der „Lehrlinge" nur von den „Meistern" gehört wurde, seine Politik ,,Hilfe für Spanien" entwidelte. Serre rühmte sich seiner persönlichen Bemühungen, um der Frente Popular einige Dugende französische Flugzeuge liefern zu können. Er betonte, daß ihm Bruder Sadi Lecointe, Direktor der Volksaviatik, und Bruder Bossoutrot vom Volksluftsport dabei behilflich waren und es durch deren Beihilfe möglich war, das gesamte, vom Bruder Gonzales, Hochmeister des spanischen Groß-Orient, angeforderte Flugzeugmaterialnach Katalonien abzuschicken. Im weitern gab er genaue Einzelheiten über feine Beratungen mit dem Bruder Largo Caballero , dem Bolschewistenhäuptling, in Madrid und freute sich, mitteilen zu können, daß seine Bemühungen es ermöglichten, eine direkte Zusammenarbeit zwischen der Air- Espagne und der Air-France zu erreichen, und zwar durch Vermittlung des französischen Militärattachés Er betonte, Bruder Cahuzac in Madrid . daß er nunmehr, dank der umfassenden Unterstützung der Frente Popular durch die Sowjets, felsenfest an den Endsieg der Roten Armee in Spanien glaube. Schließlich forderte er alle

Anwesenden auf, alles aufzuwenden in den ihnen nahestehenden Kreisen, um eine bewaffnete Intervention im Interesse der Freimaurerei in Spanien durch Frankreich zu erreichen. Diese Berichte wurden einstimmig mit Beifall aufgenommen. Serre, der Mitglied der „Loge Paris" von der " Großloge Eole" ist, hat damit die Zusammenhänge zwischen der SEIO und der Freimaurerei aufgedeckt, denn Sadi Lecointe und Bossoutrot, Vizepräsident der Gesellschaft für Volksluftsport, find aktive Mitglieder der SFIO. Die Hintergründe dieser Resolution sind damit klar, und gleichzeitig ist auch der Einfluß der Freimaurerei bei den anarchistischen Arbeiterbewegungen offenbar. Im ganzen wird der Kampf um die Einmischung in Spanien durch Logen auf drei verschiedenen Fronten geführt, die aber in eine Zentrale, den Convent der GroßLoge münden. Man hat die Arbeit, um sich besser tarnen zu können, aufgeteilt und ſchuf deshalb Logen mit antifaschistischen Zielen, Logen mit prosowjetischen Zielen und die Logen für die Einmischung in Spanien. Alle diese Logen hielten ihre entsprechenden Sizungen ab, und zwar find in der Front des Antifaschismus Loge „ Union et Solidarité", die Loge „ Europa“ und die Loge „Die wirklich Erfahrenen “ zusammengefaßt. Die Themen, welche in deren Sizungen lezten Monat zur Sprache kamen, find deuts lich genug : ,,Der spanische Faschismus“, „ Die faschistische Gefahr“, „Das Feuerkreuz und ihre Beziehungen zu den internationalen Reaktionstreisen",,,Das Porträt Mussolinis“, „Hitler als europäische Gefahr" usw. Die Loge ,,Paris" vom Groß-Orient hörte vom ehemaligen Abge= ordneten Perrin einen leidenschaftlichen Vortrag für die Leistungen der Sowjets in Kultur und Politik. Die Absicht ist klar, denn Perrin wurde wegen seiner unklaren Stellungnahme zur Volksfront nicht mehr gewählt und will nun durch die Sowjetunion wieder in Amt und Würden kommen. Für eine Einmischung in Spanien arbeiten die Loge Lafayette", die Loge Lien des peuples et Jacobins", die Loge „Plus Ultra“, die Loge „Fédération Universelle" und die Loge „ Untrennbar von Osiris“. Die Fragen, welche in diesen Logen eindringlich behandelt wurden, sind in den verschiedenen Themen der gehaltenen Vorträge leicht zu erkennen. „ Eindrüde von einer Rußlandreise“, „Für oder gegen die Neutralität“, „ Die Ereignisse in Spanien", ,,Gedankenaustausch über die spanischen Ereig nisse“, „ Die Wahrheit über die Militärrebellion in Spanien" usw. waren die Titel der grundlegenden Berichte einflußreicher Freimaurer, die im Privatleben meist der Politik oder dem Juristenstande angehören. Diese verschiedenen Logen, die insgesamt dem Großmeister des Groß-Orient unterstellt sind,

NSK Folge 293 sahen sich veranlaßt, die Ergebniſſe dieser Be ratungen in einer gemeinsamen Konferenz festzulegen. Um sich nach außen zu tarnen, ers folgten die Einladungen zu dieser Zentralfizung durch persönliche Einladungen , so daß alle ungeeigneten Elemente ausgeschaltet wurden. Dies war notwendig, da der Hauptredner dieses Abends der Groß - Logenmeister spanischen der Freimaurerei , Guerra Gonzales , war, der in seiner Ansprache für die wirksame Unterstützung der Frente Popular durch die franzöfischen Brüder dankte. Bruder Lumbereras von der Loge „ Union“ von Madrid forderte die Anwesenden eindringlich auf, die Bes mühungen für die spanischen Brüder fortzuſeßen und betonte, daß ein nachhaltiger Druck auf die französische Regierung diese sicher zur Zustimmung zur Einmischung in Spanien zwingen werde. Schließlich sprach Ortega 9 Gaſſet vom spanischen Groß-Orient den heißen Dank an Sowjetrußland aus für die Hilfe, die es dem ſpaniſchen Volke gewährte. Dann wurde eine Resolution angenommen, welche den Konvent des franzöſiſchen GroßOrient beauftragte, bei der franzöſiſchen Regierung vorstellig zu werden, um sie für die Einmischung in Spanien im Sinne der Freimaurerei und der Sowjets zu gewinnen. Es wurde bereits früher mitgeteilt, daß sich ein Teil der Freimaurer mit dieser spanischen Einmischungspolitik nicht einverstanden erklärte und eine neue Loge gründete, ,,La Marseillaise", die angeblich auf nationaler Basis stehen sollte. Nun stellt es sich heraus, daß sie nur eine neue Tarnung der wirklichen Ziele der Freimaurerei darstellt. Die Loge La Marseillaise" hat ihre Sizungsräume immer noch im Groß-Orient. Weiter wurde auch von der ,,Grande Loge de France" eine ihrer Unterlogen, und zwar die Loge „ Der schottische Stern", beauftragt, nach außen einen antibolschewistischen Feldzug zu eröffnen. Die erste Sigung dieser Loge zeigte denn auch ein kämpferisches Gesicht und verurteilte die Freimaurer, die am 14. Juli für Moskau demonstrierten, denn sie hätten dadurch der Freis maurerei einen sehr schlechten Dienst erwiesen. Der Schluß der Sizung allerdings endete in einem Tohuwabohu, denn die Tarnung war zu schlecht gemacht, so daß die Gegner dieser antibolschewistischen Richtung sich durchsetzten, und der Großmeister die Sizung schließen mußte, da man zu keinen positiven Beschlüssen kam . Um aber trotzdem nach außen das Gesicht zu wahren, wurde von den andern Logen eine heftige Attake gegen diese ,, vermeintlichen antis bolschewistischen Logen" unternommen. 3u diesem Zwecke wurde ein Bruder Kuchnir, ein Kominternagent Rußlands , beauftragt, die maßgebenden Brüder aller Logen zu einer Generalfizung einzuladen, an welcher der Kommunistenführer Thorez über das Schicksal der Volksfront" sprechen sollte. Thorez aber war am besagten Tage verhindert, und ſo trat sein Sekretär Bonte an seine Stelle. Es waren gegen 700 Freimaurer anwesend, welche die kommunistischen Tiraden Bontes mit Beifall überschütteten, der sich zu einem wilden Geschrei steigerte als Bonte mit den Worten schloß: „Kameraden der Freimaurerei ! Ich habe Bertrauen in euch! Morgen wird Frankreich

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16. Dezember 1936 auf der Seite der Milizen für den Frieden und die Freiheit stehen! Ihr werdet dabei nicht fehlen und so ben Sieg der kommuniſtiſchen Freiheit begründen helfen!" Damit hat die endgültige Stellungnahme der Freimaureret für die französische Einmischung eine feste Gestalt angenommen. Seither häufen sich die Sigungen der einzelnen Logen. Die Vorträge haben nur noch der ein Thema, entweder Verherrlichung Sowjetunion oder Einmischung in Spanien. Es genügt, anzuführen, daß seit dem 1. Dezember folgende Logen sich einstimmig für die Einmiſchung in ausführlichen Refolutionen aussprachen : „Loge Eole", „ Loge Pythagoras“, Loge ,,Die Treuen von Hiram",,,Loge Plus Ultra“, „ Loge Verbrüderung der Völker", Loge „Der schottische Stern", „ Loge Vernunft und Laizität“, „ Loge positive Philoſophie“, „Loge soziale Republik" usw. Der Raum würde nicht ausreichen, um alle Interventionsfreudigen aufzuzählen. Es scheint demnach, daß der unterirdische Internationalismus der Logen über die bise herigen Widerstände siegen wird, um so im Sinne von Moskau den Bürgerkrieg und wenn möglich, den europäischen Krieg zu entfesseln. Klarer war es bisher noch nie erwiesen, daß die Freimaurerei nichts anderes ist als ein gefügiges Instrument der Mos fauer Komintern.

Dienst an der völkischen Ausrichtung Drei Jahre " Schulungsbrief“. NSK Mit dem Dezember-Schulungsbrief liegt der 3. Jahrgang geschlossen auf. Das neue Heft enthält das Gesamtinhaltsverzeichnis 1934-36. Aus diesem Arbeitsbericht spricht die große wissenschaftlich-erzieherische Leistung, die maßgeblichen Anteil an der weltanschaulichen völkischen Ausrichtung beanspruchen kann. „ Ein Volk ist als Volk verloren, ist als solches überhaupt gestorben, wenn es im Überschauen seiner Geschichte und bei Prüfung seines Zukunftswillens keine Einheit seines Wesens mehr findet." In diesen Worten Alfred Rosenbergs ist der fünftigen Geschichtsschreibung ein Ziel gewiesen, dem die Schulungsbriefe“ den Weg bereiten. Das Dezemberheft steht im Glanze der Weihnacht, der Julzeit. Tiefer und innerlicher denn je wird von unserem aus grauenhafter Nacht erwachten Volke die Lichtgeburt erlebt. In dem Leitaufsatz Tatglaube nicht Wortklaube!" von F. H. Woweries findet dieſe Wandlung Ausdruck. Wie alle Hefte dieſe wird auch 1936 der Jahresreihe Nummer im Gedenken an einen großen Geist aus nordischem Blute eingeleitet, an den großen Gläubigen im Reiche der Kunst : Richard Wagner. Im Januar war Chamberlains gedacht worden ; so eröffnet und schließt Der Beitrag des Bayreuth den Reigen. Direktors im Statistischen Reichsamt Dr. F. Völkischer Lebenswille Burgdörfer und Wehrkraft " beleuchtet eindringlich die entscheidendste Frage unserer Volkszukunft : Geburtenschwund und Volkstod oder Selbstbesinnung. Aus dem Aufsatz von Dr. Friedrich Schwäche Kopp "" Deutschlands Europas Unglüc“ wird ersichtlich, daß und Deutschlands Stärke Europas Stärke Deutschlands Wehrlosigkeit stets Europas Verhängnis war. Das Heft klingt aus in einer "" Erinnerung und Mahnung, Aufstieg und Verfall Spaniens “ von Dr. Werner Lehmann.

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16. Dezember 1936

Zur Wintersonnenwendfeier der SA.

Wegbereiter

neuen Lebensſtils

Ringen der SA. um arteigene Ausdrucksformen Heranführung des Volkes on neue Kulturgeſtaltung NSK Die kommende Feier der Winterſonnenwende am 21. Dezember durch die SA., die sich über ganz Deutschland hin in der gleichen Weiſe vollzieht und zur gleichen Stunde ihren Anfang nimmt, wird der Gesamtheit des deutschen Volkes zum ersten Male einen Eindruck von dem Ringen der SA. um arteigen e, Ausdrudsformen blutgebundene vermitteln. Wie bei unseren Ahnen das Fest der WeiheNacht eine Besinnung auf die unvergängliche Kraft des Lebens war, wie sich ihnen in der Lodernden Glut, dem Widerspiel der Sonne, das aus Gott gekommene Licht verkörperte, wie ihnen das Sonnwendfeuer Sinnbild ewiger Wandlung, ewiger Erneuerung bedeutete, so rückt auch die SA . das Wiſſen um die Unvergänglichkeit des lebendigen Lebens, um die sich immer wieder verjüngende Kraft des Volkes in den Mittelpunkt ihrer nächtlichen Feier. Sie spannt den Bogen von heute zurück in eine ferne Bergangenheit und erweckt damit die Kräfte zu neuem Leben, die unsere Ahnen dereinst start und unüberwindlich gemacht haben. Die Feier trägt in besonderem Maße Beru fung und Willen der SA. als kultureller Wegbereiter in sich und ist Zeugnis dafür, wie durch die Kulturarbeit der SA. die Gesamtheit des Volkes an den Wesensgehalt des Nationalfozialismus herangeführt wird.

Die SA. als Künder einer neuen deutschen Kulturgesinnung ein Gedanke, der mit der überkommenen Vorstellung von der SA., mit der Vorstellung von rauhen Liedern , trommelnden Fäusten, sturem Kampfgeist zunächst unvereinbar scheint. Und doch stellt sich die innere Entwicklung der SA. von ihrer Gründung an bis heute als ein geschlossenes Ganzes dar. Nicht die Freude am Dreinschlagen als solche war es ja , die ſich die SA. in Tausenden von Saal- und Straßenschlachten bewähren ließ. Der Sieg wurde nur darum errungen, weil hinter der Kraft der Fäuste eine tiefe Sehnsucht stand, die Sehnsucht nach einem schöneren Deutschland, der große Glaube, daß der verschüttete Brunnen der deutschen Seele dereinst wieder sprudeln würde, stark und klar. Aber erst mußte der Schutt ausgeräumt werden, erst galt es, die Grundlagen einer neuen deutschen Lebensordnung zu sichern, dann erst konnte über diesem Fundament der Dom einer aus deutschem Geist empfangenen Kultur ge= wölbt werden. Heute, nach einem fünfzehnjährigen Kampf, ist das Fundament bereitet. Worum es heute geht, das hat Reichsleiter Alfred Rosenberg in einer Rede vor dem Führerkorps der SA. mit den Worten gekennzeichnet, daß die totale Erfassung des deutschen Menschen durch die nationalsozialistische Ideen=

welt nunmehr erreicht werden muß. Im Kampf um die Verwirklichung dieses Zieles fällt der SA. ein entscheidender Anteil zu, denn sie hat in den Jahren vor 1933 in ſich jenen Glauben, jene Treue und jene Opferbereitschaft geboren, aus denen heraus allein das neue kulturelle Wollen erwachsen kann. Noch ist das deutsche Leben von zahlreichen Resten morsch gewordeWeltanschauungsgutes überdeckt. Der nen deutsche Lebensſtil zeigt erſt Anſäße einer neuen Gestaltung. Hier Pionierarbeit zu leisten , Wege in fruchtbares Neuland zu öffnen, ist die große Aufgabe, die die SA. nach dem Willen des Führers zu erfüllen hat . Am Anfang aller kulturellen Pionierarbeit eigenen muß die Festlegung der Marchrichtung stehen. Hier darf es keinerlei Unklarheiten geben, soll wirklich Poſttives erreicht werden . Sodann gilt es, die eigenschöpferischen Kräfte unter den SA.-Männern aufzuspüren und zu sammeln, denn nicht durch das Entwerfen schöner Theorien wird der neue deutsche Lebensstil geprägt, sondern durch die Vermittlung fultureller Leistungen, deren Wahrheitsgehalt größer iſt als der überkommener Schöpfungen, und die daher kraft der von ihnen ausstrahlenden Wirfungen abgestandenes Ideengut zu überwinden vermögen. Zu diesem Zwed hat Stabschef Luze den Kulturkreis der SA. vor einem Jahr ins Leben gerufen . Er ist das Sammelbecken für die kulturschöpferischen Kräfte in der SA , Was aus dem Kulturkreis an kulturellen Werten herauswächst, das nimmt seinen Weg zu den einzelnen SA.-Stürmen und trägt dort zum Werden der neuen Kulturgesinnung bei. Die Lieder eines Schumann , eines Anader , eines Bernd Lembeck , eines Böhme und eines Menzel sind heute schon lebendiger Besitz der gesamten SA. Doch damit, daß sich in den Reihen der SA. ein neues kulturelles Wollen verwirklicht, ist die Aufgabe noch nicht gelöst. Ihr schwierigster, zugleich aber auch schönster Teil harrt noch der Bewältigung, die Heranführung des gesamten Volkes an die neuen fulturellen Gestaltungen. Diese Gewinnung aller deutschen Volksgenossen für einen arteigenen Lebensstil erfordert den vollen Einsah und die begeisterte Hingabe der SA. Ieder einzelne SA.-Mann wird in dieſem Kampf ein Kraftzentrum sein, von dem aus die Umwelt Schritt um Schritt mit dem neuen Gedanken= und Erlebnisgut durchdrungen wird. Dafür ist die Sa. durch ihr Hineinverzweigtein in alle Schichten des deutschen Volkes in besonderem Maße berufen. Sie hat jederzeit eine Kontrolle darüber, wie weit ihr Wollen verstanden worden ist, und wo es noch verstärkter Arbeit bedarf.

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denn HI.

ruft

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auf zum

Spenden !"

Jugend an der Front des BHW. - Jedem soll der Weihnachtsbaum brennen Drei Tage H3Z.- Straßensammlung - Mit Gläubigkeit und Humor NSK Nachdem die erste Reichsstraßensammlung im Oktober von der Deutschen Arbeitsfront und die zweite im November von der SA., SS. und dem NSK K. durchgeführt worden war, wird die dritte Straßensammlungsschlacht im ganzen Reiche von der deutschen Jugend geschlagen werden. Drei Tage, Freitag, den 18. , Sonnabend, den 19. und Sonntag, den 20. Dezember, wird die Jugend an die Erwachsenen herantreten und sie um eine Gabe für das Winterhilfswerk bitten , damit auch bei den bedürftigen Volksgenossen der Weihnachtsbaum brenne, sie durch Geschenke erfreut werden und ihnen in diesem Jahre wiederum die herzliche Bestätigung zuteil werde, daß sie zur großen deutschen Volksgemeinschaft gehören und nicht vergessen worden sind. ,,Jugend im Kampf gegen Not !" „Jugend an der Front des WH W. !", so lauten die Parolen , unter denen am 18. Dezember die Hitlerjugend und ihre Untergliederungen, am 19. Dezember die Pimpfe und Jungmädel sammeln werden, und der 20. Dezember wird der Höhepunkt der Sammelaktion sein. An diesem Tage findet die große Attacke der ganzen deutschen Jugend statt. Musik-, Spielmannsund Fanfaren-Züge der Hitlerjugend , deren Singscharen und Sprechchöre sowie Wehrmachtsfapellen werden die ganze deutsche Volksgemeinschaft aufrufen ; auf den Straßen und Plähen aller deutschen Dörfer und Städte wird die deutsche Jugend ein heiliges Feuer entflammen , um auch die härtesten Herzen zu entzünden für ein großes, gemeinsames Weihnachtsfest aller • Deutschen. Als Gegengabe für die in die Sammelbüchsen Opfermünzen tlingenden werden 3 wölf tünstlerische bunte Holzfiguren verabreicht, die von deutschen Heimarbeitern in den Notstandsgebieten hergestellt worden sind. Die Jugend hofft, daß es keinen deutschen Weihnachtsbaum geben werde, an dem nicht diese zwölf Zeichen der Opferfreude und des Gemeinschaftsfinns hängen. Aus den Kehlen der Jugend wird uns entgegenſchallen : „ Wir alle geben, damit alle leben !" - "„Es soll sich alle Not nun wenden, „ Leute, denn HI. ruft auf zum Spenden !" zückt das Portemonnaie, spendet für das ,,Helft Freude spenden und Not WWH!" abwenden !" ,,Wir stehen in einem großen Krieg gegen Kälte und Not! Helft der HI. beim Sammeln zum Sieg, dann hat jeder sein Brot!“ Wir alle werden den großen Glauben und die Siegeszuversicht der deutschen Jungen und Mädel nicht enttäuschen ; wir werden der kom menden Generation, auf deren Schultern das deutsche Vaterland blühender denn je ruhen ſoll, nicht kleinlich gegenübertreten, wir werden ihren tatbereiten Willen und ihre Kraft mit unserer Opferfreudigkeit belohnen. In diesen Tagen steht über der Gabe des einzelnen, über dem Willen, den Bedürftigen zu helfen, das große

Beispiel, das wir der deutschen Jugend geben wollen! Daß unsere Jungen und Mädel ihre Pappenheimer kennen, werden die kleinen Stegre i fzenen zeigen, die sie auf den Straßen und Plätzen zu spielen sich vorgenommen haben . Da wird der Spießer auftreten, der, um ein Gabe angegangen, „ gerade “ kein kleines Geld bei sich hat ; ein " vornehmer“ Herr wird eine große Zeche machen und angesichts der Sammelbüchse über schlechte Zeiten jammern, um sich vor der Gabe zu drücken. ""Damen" vom Kaffeetlatschtyp werden beim Kaffeekränzchen Strümpfe für Negerkinder stricken und dem Sammler für das WHW., dessen Werk deutschen Kindern gilt, etwas über die ewige Sammlerei vormeckern. Wir werden aber der Jugend an den drei Sammeltagen durch unsere Opferfreudigkeit be weisen, daß diese Typen der Vergangenheit an= gehören. Es wird nach dieſen drei Tagen keinen Erwachsenen geben, von dem die Jugend sagen könnte: „ Du , da läuft einer, wie wir ihn in unserer lustigen Straßenszene gespielt haben!" Nach Abschluß der HI.-Sammelaktion soll die Jugend stolz rufen können : „Wir haben auf der ganzen Linie gesiegt !" Dann wird uns das Weihnachtsfest eine dreifache Freude sein! A. S. Stimmen des Auslands

Zufrieden und glücklich Der Eindruck, den jeder heimbringt

NSK „ Chicago Sunday Tribune" veröffentlicht die Zuschrift der amerikanischen Vortragsrednerin Alma Voedisch , die sich wiederholt längere Zeit zum Studium der Verhältnisse in Deutschland aufhielt. In ihrem Brief bemerkt fie ua.: ,,Wo immer ich auch hinkam in Deutschland, kam man mir in jeder Weise entgegen. Während meiner lezten sechsmonatigen Tour besuchte ich mehr als 60 Städte. Einen großen Eindruck machten die Reinlichkeit , die Ordnung und Disziplin auf mich. Die Leute waren zufrieden und glücklich, während der ganzen Zeit meines Aufenthaltes sah ich nicht einen einzigen Bettler." ,,Meist jüdischer Raffe“ Prozesse gegen bolſchewiſtiſche Aufrührer NSK Nach Meldung der Deutschen Nachrichten für Litauen “, Kowno, fanden unlängst in der Kreisstadt Utena große Prozeſſe gegen Kommunisten statt. Wegen Zugehörigkeit zur illegalen kommunistischen Partei wurden zwei junge Juden verurteilt, und zwar der eine zu 12 Jahren schweren Kerkers, der andere zu 2 Jahren Gefängnis. In einem weiteren Prozeß waren 53 Polen, meist jüdischer Rasse , wegen kommunistischer Umtriebe angeklagt, sie hatten sich wegen Verbreitung kommunistischer Aufrufe und aufrührerischer Propaganda zu verantworten. Auch hatten sie sich an einer geheimen kommunistischen Zellenbildung beteiligt.

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Die

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nationale

16. Dezember 1936

Bewegung

Chinas

Grundsätze und Ziele der Bewegung ,, Neues Leben “ – Geistige Erfassung des einzelnen - Rückkehr zu den alten Tugenden - Für die Stärkung des Staates NSK Der rote Aufruhr hat die Augen der ganzen Welt auf China gelenkt, wo der Bolschewismus mit den gleichen brutalen, offenen und versteckten Mitteln wie in Spanien den Weltbrand schürt . Der Zersehungsarbeit der Komintern steht in China eine nationale Erneuerungsbewegung gegen = über, deren Wesen meist noch unbekannt und als deren Begründer und Führer General Tschiangtaischek, der sich jezt in der Ge= walt der Aufständischen befindet, anzusehen ist. Tschiangtaischek, der eine Erneuerung des nationalen, politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Lebens Chinas mit Hilfe dieſer Organisation, für deren rasche Ausbreitung bereits Anzeichen vorhanden sind, eintritt, hat unlängst einen Leitfaden verfaßt, in dem Wesen und Ziele der Bewegung „Neues Leben“ dargelegt werden. Das Programm, das in leicht verständlicher Form abgefaßt ist, soll in Hunderttausenden von Exemplaren unter der breiten Masse des Volkes verteilt werden .

Die in Schanghai erscheinende Zeitung „ Ostasiatischer Lloyd" veröffentlichte das Programm der Bewegung " Neues Leben“ und bemerkte einleitend, daß sie eine geistige und ſoziale Revolution Chinas im größten Stil darstelle . Die wichtigsten und wesentlichsten Punkte folgen nachstehend und sollen einen furzen Begriff von dieser chinesischen Erneuerungsbewegung vermitteln. Die Errichtung des neuen Staates ist nach Auffassung des Schöpfers dieser Bewegung nur auf der Grundlage der geistigen Erfasfung und Durchbildung des einzelnen Eine Rüdkehr zum gesunden Empmöglich. finden und zu den alten Tugenden des chinesischen Volkes sollen die Vorbedingung für die Wiedergeburt des Volkes schaffen. Ein Abschnitt des Programmes behandelt zu= nächst die Organisation , Arbeits = weise und Methoden der Bewegung, ſo= wie die damit verbundenen Pflichten . Die ganze Bewegung wird von der „ Vereinigung zur Förderung der Bewegung „,, Neues Leben" in Nantschang (Hauptstadt der Provinz Kiangji) ge= leitet. In jeder Provinz, jedem Distrikt oder Kreis, wo eine gleichartige Bewegung entsteht, sollen dann ebenfalls Vereinigungen gegründet werden. Sparsamkeit ist einer der Leitsäge der Bewegung. Die notwendigen Gelder sollen durch Sammlungen unter den Mitgliedern erbracht werden. Den Anhängern und Mitgliedern sówie darüber hinaus allen Bürgern wird empfohlen, die Arbeit beim eigenen Ich zu beginnen. Die Propaganda soll bei öffentlichen Körperschaften oder Einrichtungen einsehen. Man will zunächst in Schulen und Behörden eindringen und allmählich alle Schichten des Volkes erfassen .

Was die Methoden der Bewegung anlangt, so nimmt die Erziehung die erst e Stelle ein . Ihr soll die Prüfung folgen. Die Erziehung besteht in der Erziehung des eigenen Ichs (durch das Beispiel) und der Übertragung (durch Wort und Schrift) , ferner sollen Gemälde, Literatur, Theaterstüce und Film usw. zur Erziehung beitragen. Die Prü = fung besteht darin, daß die Ortsgruppen dieser Bewegung Kontrollorgane entsenden oder daß man jährlich, vielleicht in tleineren . Zeitab

schnitten, Wettbewerbe Eifer anzuspornen.

veranstaltet,

um

den

Über die Bedeutung der Bewegung ,,Neues Leben" wird gesagt, daß sie die Übereinstimmung des Volkslebens mit wirtschaftlicher Vernunft auf der Grundlage der der chinesischen Rasse eigentümlichen vier Tugenden : An stand, Gerechtigkeit , Gewissenhaftigkeit und Gewissen bezwecke. Eine den Umstän den entsprechende Lebensführung soll an Stelle von artfremden Gewohnheiten treten. Die Bewegung ,,Neues Leben“, so heißt es, bedeute eine Revolution des gesamten chinesischen Voltes. Soll ein neues Reich in China erstehen, so seien diese vier genannten Tugenden be fonders wichtig.

Betont wird weiter in dem Leitfaden, daß die Bewegung mit der Staatsregierung zusammenarbeite, ihr aber vorausgehe. Sie hänge nicht von der Kraft der Staatsregierung ab, sondern entfalte sich zuerst. Auch über die Ziele der Organisation ,,Neues Leben" wird Interessantes berichtet. Die heutige Geſellſchaft unterscheide nicht zwischen Gemeinnug und Eigennut, ſo wird erklärt, Gutes und Schlechtes wird nicht getrennt, dadurch sind Geben und Nehmen nicht auf dem rechten Play. Erstrebt man heute eine Wirksamkeit der Geseze und Fertigkeiten, liegt da nicht der Schwerpunkt weniger in den Gesetzen und Fertigkeiten selbst, als in ihrer Anwendung durch die Menschen ? Erstrebt man heute eine Wirksamkeit der Einrichtungen, liegt da nicht der Schwerpunkt weniger in den Einrichtungen ſelbſt, als in dem Geist, der diese Einrichtungen in Bewegung ſette ? In der Zeit der schwersten Gefahr für den Bestand des Voltes wollen wir nicht achtlos mit gebundenen Händen das Ende erwarten oder dasigen , bis von selbst etwas geschieht. In den Ausführungen , die die Grundsäke der Bewegung betreffen, wird betont, daß fie ein Leben nach den Prinzipien des Anstandes, der Gerechtigkeit, der Gewissenhaftigkeit und des Gewissens erstrebt. Diese Prinzipien sind die guten Eigenschaften des Volkes bei seinem Tun und Treiben, ſie ſind die inneren Grundsätze in der Behandlung des Mitmenschen und der Ausübung des Berufes, im Betragen und in der Handlungsweise . Wer gegen diese Grundsäge verstößt, einerlei ob ein einzelner , eine Regierung oder das Volk, geht unweiger lich zugrunde . Im Schlußwort des Programms wird zusam= menfassend erklärt, daß die Bewegung ,,Neues Leben“ eine vernunftwidrige Lebensweise durch eine vernunftgemäße zu ersetzen bezwecke. Wir müssen, heißt es, eine kulturelle Bildung in der Lebensführung des Volkes erstreben. Kultur ist kein Schmuck für eine kleine Oberschicht oder eine ausschließliche Angelegenheit für Männer und Frauen oder für Greise und Jugendliche ; in Wahrheit ist sie die Richtschnur für die Lebensführung des gesamten Volkes in allen Schichten . Alle Menschen müſſen das Bestreben haben, den richtigen Weg zum wahren Menschentum einzuschlagen . Erst wer in seiner kulturellen Bildung zu einem anständigen Benehmen und richtigen Behand lung seiner Mitmenschen gekommen ist, vermag

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NSK Folge 293 seine Pflichten der gegenseitigen Hilfeleistung voll zu erfüllen. Besonders interessant ist die folgende Fest= stellung: Man muß wissen, daß Verschwendung und Ungehorsam dem Anstand widersprechen und daß man sich schämen muß , Geld Einst ohne Arbeit zu verdienen. beruhte darauf die Vorherrschaft der Staaten Ts'i und Ch'u, heute beruht darauf die Stärke

Wünsche

16. Dezember 1936 Italiens und Deutschlands. Deshalb ist es der richtige Weg Chinas, Armut und Unordnung zu beseitigen. Wörtlich heißt es: ,,Wir müssen dafür sorgen, daß das Leben des Volkes von einem militärischen Geist beherrscht wird. Ein Staat, der nicht kämpfen tann, ist kein Staat mehr. Die Schwäche eines Staates zu beheben ist nur militärischer Geiſt fähig."

gehen in Erfüllung

Ein Geſchenk, das jeder gebrauchen kann – Der Weihnachtsgutſchein des Handwerks NSK Eigentlich wurde er im vorigen Jahr erfunden, der Weihnachtsgutschein des Deutschen Handwerks , aber weil ja alles gute Zeit braucht, um sich richtig durchzusehen, gehört er noch zu den Geschenkmöglichkeiten, die man entdecken und zu den ungeahntesten Überraschungen verwerten kann. Vielleicht klingt es im Augenblick nicht so verlockend : Daß man da nichts als einen Gutschein vor erwartungsvollen Augen unterm Lichterbaum ausbreiten soll . Aber erstens ist es ein Vergnügen, das schöne Schreiben mit dem Bild der holzgeschnitten mittelalterlichen Weihnachtsgruppe darauf anzuschauen - und dann : was alles kann man vermerken, wo es heißt : . schenkt seine . . . lieben . . . Sich selbst bereitet man zuerst das Vergnügen, all die Leistungen und handwerklichen Dinge zu erdenken, die man so im voraus be= stellen kann, damit sie hinterher, genau na ch Maß oder nach allerpersönlich stem Wunsch , ausgeführt werden können. Da sind all die Instandsetzungen, die neuen Tapeten, der Anstrich, das neugestimmte Klavier, die rechte Beleuchtung für Spiegel, Schreibtisch, Zimmerede, die Reparatur einer Uhr oder gar eines alten Schmuckstückes, der aufgearbeitete Belz ― die Liste kann endlos weitergedacht werden . . . Weiter gehört hierher die Gruppe all jener Gegenstände, die nur nach persönlicher Rücksprache mit dem Hersteller, nur nach Maß oder, wie etwa die Dauerwelle, nur am Besteller selber ausgeführt werden können. Oft weiß man ja auch, daß ein Mensch seine ganz eigenen Ansichten und Wünsche hat über die Dinge, die ihn umgeben sollen, und daß man mit einem selbstgewählten Gegenstand nie ganz genau das richtige zu treffen imſtande ist, so liebevoll man vielleicht auch versucht, ihn „auszuholen“. Er hat sich gar zu genau selber ausgedacht, was er einzig schön und passend finden würde. Drum lächelt er dann einen gezwungenen Dank über unser mühsam besorgtes Geschenk, möchte es wohl gar am liebsten umtauschen ... In solchen Schenknöten ist der

Gutschein der beste Weg. Nichts möchte ja der andere lieber, als sich nach seinen eigenen Angaben irgendeinen Gegenstand für Kleidung oder Wohnung herstellen zu laſſen. Manch ein Ehemann sollte einmal, wenn er von dieser neuen Art des Schenkens hört , daran denken, daß eine Hausfrau von früh bis spät im Haus mit häßlichen oder schadhaften Dingen in Berührung kommt, daß sie ihr immer neuen Ärger bereiten, während sie vielleicht versucht, ihm solche Kümmernisse sorglich aus dem Wege zu räumen. Es macht ihm nicht mehr Mühe, sich von der betreffenden Innung einen Handwerker sagen zu lassen, falls er nicht schon selbst einen fennt, fich den Gutschein zum Ausfüllen geben zu lassen und rasch Preis und Art einer Erneuerung oder Verschönerung im Hause zu besprechen, als es ihn kostet, in überfüllten Geschäften kurz vor der Bescherung noch rasch nach einem einigermaßen passenden Geschenk zu fahnden! Und wer mit dem Gutschein des Handwerks schenkt, macht nicht nur sich selber und dem Empfänger seiner Gabe Freude, sondern er hilft auch dazu, Volksgenossen am Weihnachtsgeschäft teilhaben zu lassen, die bisher nur allzuoft nicht davon berührt worden sind. M. V.

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Zur Sicherung der Abiturvorbereitung Parteidienstbefreiung von Lehrern und Schülern auf Antrag

NSK München, 16. Dezember. Der Stellvertreter des Führers, Pg. Rudolf Heß , hat eine Anordnung erlassen, die nach Fortfall des lezten Schuljahres die Parteidienstbefreiung der Lehrer und Schüler regelt. Sie bestimmt, daß zur Sicherung der Ausbildung der jezigen Unterprimaner die davon betroffenen Lehrer und Schüler bis zum Ende des Schuljahres auf Antrag vom Dienst in der Partei und ihren Gliederungen sofort befreit werden.

Druck : M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerſtraße 88.

I

NGK Das Deutſche Recht

Schuld

und

Verjährung

Welche Schulden verjähren am Jahresende ? – Erzieheriſcher Sinn der Verjährungsbeſtimmungen NSK Mit Ablauf des Jahres tritt für zahls reiche Ansprüche die Verjährung ein. Viele Schuldner werden deshalb jetzt prüfen, welche von ihnen noch nicht geforderten Schulden ste bei Beginn des neuen Jahres aus ihren Büchern Streichen können. Das Gesetz bestimmt im allgemeinen eine Verjährungsfrist von 30 Jah ren. Diese Frist kommt aber bei den meisten Ansprüchen nicht zur Anwendung, weil für fie fürzere Fristen bestimmt sind. Nach 30 Jahren verjährt zB. die Forderung auf Rückzahlung eines Darlehns. Dagegen verjähren die rüdständigen Zinsen des Darlehns schon nach vier Jahren. Diese fürzere Frist gilt auch für die Tilgungsbeträge, die als Zuschlag zu den Zinsen zwecks allmählicher Abtragung des Kapitals zu zahlen sind. Auch Besoldungen, Ruhegehälter, Unterhaltsbeiträge, Renten usw. fallen hierunter. Eine noch kürzere Verjährungsfrist bestimmt das Gesetz sodann für alle Schulden des täglichen Geschäfts = verfehrs , die schon nach zwei Jahren verjähren. Hierzu gehören Forderungen aus Warenlieferungen der Kaufleute, aus Arbeiten der Handwerker, aus Gewährung von Wohnung und Belöstigung durch Gastwirte, Pensionsinhaber usw. Sodann fallen hierunter die Gehalts- und Lohnforderungen der im Privatdienst Stehenden, die Honorare der Lehrer, Ärzte, Rechtsanwälte usw. Das Bürgerliche Gesetzbuch hat im § 196 eine lange Liste der in Betracht kommenden Ansprüche aufgestellt, und es kann allen Interessenten nur eindring-lich empfohlen werden, diese Aufzählung genau zu beachten. Die Verjährungsfrist wird gehemmt, solange der Gläubiger dem Schuldner eine Stun dung bewilligt hat. Die Zeit der Stundung wird in die Verjährungsfrist nicht eingerechnet. Hat also ein Gläubiger die Zahlung fälliger Zinsen für drei Monate gestundet, so läuft die Berjährungsfrist erst nach vier Jahren und drei Monaten ab. Anders dagegen ist die Fristberechnung, wenn die Verjährung unterbrochen ist. Eire solche Unterbrechung erfolgt 3B . , wenn Schuldner den Anspruch durch Abschlagzahlung, Zinszahlung, Sicherheitsleistung oder in anderer Weise anerkennt. Als Unterbrechung gilt dagegen nicht , wenn der Gläubiger an Zah lung erinnert oder eine Mahnung durch den Rechtsanwalt schickt. Vielmehr muß eine ausdrückliche Erklärung des Schuldners gegenüber dem Gläubiger erfolgen, aus der unzweideutig hervorgeht, daß der Schuldner sich des Bestehens der Schuld bewußt ist. Eine Unterbrechung der Verjährung kann ferner dadurch

herbeigeführt werden, daß der Gläubiger bei Gericht Klage erhebt, Zahlungsbefehl beantragt, Güteantrag stellt, die Forderung zum Konkurs anmeldet oder sonst gerichtlich gegen den Schuldner vorgeht. Ist auf diese Weise die Verjäh = rung unterbrochen, so wird die bis dahin verstrichene Zeit nicht mehr gerechnet. Vielmehr läuft nach Beendigung der Unterbrechung eine neue Verjährungsfrist in der Dauer des vollen für den betreffenden Anspruch bestimmten Zeitraums . Für alle Fristen gilt die gemeinsame Beſtimmung, daß sie von dem Schluſſe des Jahres an gerechnet werden, zu dem der Gläubiger die Zahlung von dem Schuldner verlangen kann. Bei einem Darlehn tritt also die Verjährung des Anspruchs auf Rüdzahlung am 31. Dezem= ber des Jahres ein, in welchem 30 Jahre seit dem Ablauf der Kündigungsfrist verfloſſen ſind. Entsprechen diese Bestimmungen über die Verjährung auch heute noch dem heutigen Rechtsempfinden des Volkes? Sind sie mit den nationalsozialiſtiſchen Grundsägen zu verein= baren? Diese Fragen sind zu bejahen, soweit die Verjährungsbestimmungen einen berechtig= ten Schuß des Schuldners darstellen. Wenn ein Gläubiger jahrelang seine Ansprüche nicht geltend gemacht, seine Schulden nicht eingefordert hat, so spricht die Wahrscheinlichkeit dafür, daß sie nicht oder nicht voll begründet ſind, und daß sie deshalb des Staatsschußes durch Gewährung der gerichtlichen Hilfe nicht würdig sind. Der Schuldner muß auch dagegen geschützt werden, daß er sich nach vielen Jahren noch uner = wartet gegen unberechtigte Ansprüche vertei= tigen muß. Es muß ihm erspart werden, die rechtliche und tatsächliche Unbegründetheit von Forderungen zu beweisen, die sich auf weit zurückliegende Tatsachen stüßen und zu deren Entfräftung er Umstände anführen müßte, die durch die lange Zeit verdunkelt sind. Die Bestimmung einer besonders kurzen Ver= jährungsfrist für die Ansprüche aus dem täg= lichen Geschäftsverkehr mahnt außerdem die Gläubiger zur rechtzeitigen und ernſten Einziehung ihrer Außenstände. Sie ist deshalb eine erzieherische Maßnahme , welche der nationalsozialistische Staat, der auf Wiederherstellung der Ordnung des öffentlichen Lebens und des Verkehrs unter den Volksgenossen hinwirkt, nur begrüßen kann. Andererseits wird der Schuldner berückſichtigen müssen, daß auch eine verjährte Schuld noch eine Schuld bleibt. Denn das Gesetz bestimmt nicht, daß das Recht des Gläubigers untergeht, sondern es hindert nur seine gerichtliche Geltendmachung,

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NSK Folge 293 indem es dem Schuldner gestattet, einer Klage den Einwand der Verjährung entgegenzustellen. Der Gläubiger kann also auch nach Ablauf der Verjährungsfrist den Schuldbetrag noch einfordern. Ihm verbleibt auch das Recht, den Betrag einzuklagen, während zB. Schulden aus Spiel und Wette nicht einklagbar sind. Wenn aber der Schuldner den Einwand der Verjährung erhebt, so muß die Klage abgewiesen werden. Der Schuldner wird nun bei der Frage, ob er von der gesetzlichen Ermächtigung Gebrauch machen und sich auf Verjährung berufen foll, prüfen müssen, aus welchen Gründen die Schuld innerhalb der bis zum Eintritt der Verjährung abgelaufenen Zeit nicht beglichen ist. Handelt es sich um eine ungeklärte Forde= rung, deren rechtzeitige Klarstellung der Gläubiger versäumt hat, oder handelt es sich um Beträge, die der Gläubiger infolge seiner unordentlichen Buchführung nicht rechtzeitig eingefordert, oder deren Quittungen der Schuldner schon vernichtet hat, so kann der Schuldner die Zahlung mit vollem Recht vers weigern. Das gleiche gilt, wenn die wirt-

16. Dezember 1936 schaftlichen Verhältnisse des Schuldners sich gegen früher so verschlechtert haben, daß ihm unter Berücksichtigung seiner sonstigen Verpflichtungen die Begleichung der Schuld, zu der er früher imstande gewesen wäre, jezt nicht mehr zugemutet werden kann. Anders liegen die Verhältnisse, wenn der Gläubiger nur wegen der Notlage des Schuldners und seiner Familie die Schuld nicht rechtzeitig eingefordert hat, oder wenn er im Vertrauen auf die wiederholten Zahlungsversprechen des Schuldners von einem gerichtlichen Vorgehen abgesehen hat, oder auch dann, wenn die rechtzeitige oder genaue Rechnungsause stellung dadurch versäumt worden ist, daß der Gläubiger erkrankt oder gestorben ist und ſeine Angehörigen die geschäftlichen Fragen nicht be= wältigen konnten. In solchen Fällen oder wenn die wirtschaftliche Lage des Gläubigers fich wesentlich verschlechtert hat, wird der Schuldner ernstlich prüfen müſſen, ob er bei Beachtung der littlichen Grundsähe von Treue und Ehrlichkeit die Bezahlung einer unbestreitbaren Schuld durch Berufung auf die Verjährung verM. weigern darf.

Verantwortung ſtatt

Anonymität

Zur Umwandlung von Kapitalgeſellſchaften — Klarheit an Stelle beschränkter Haftung NSK Bei der Beurteilung der verschiedenen wirtſchaftlichen Unternehmungsformen darf man nicht in den Fehler verfallen, von gewiſſen Entartungserscheinungen, wie sie sich fraglos vor allem bei der Form der Aktiengesellschaft und der GmbH . gezeigt haben, ohne weiteres auf die völlige Unbrauchbarkeit dieser Rechtsgebilde schließen zu wollen. Man muß vielmehr zwischen dem wirtschaftlichen Sinn und der rechtlichen Gestaltung dieser mit dem Wesen des modernen Wirtschaftens eng verbundenen Gebilde unterscheiden. Der wirtschaftliche Sinn der Aktiengeſellſchaft als typi= sche Kapitalgesellschaftsform war ursprünglich der, möglichst viele ,,kleine Gelder" für unternehmerische Aufgaben zu mobilisieren. Auf diefen Sinn wird vermutlich das kommende Aktienrecht die Aktiengesellschaft auch wieder zurückführen, nachdem die Frage, ob man auf die Form der Aktiengesellschaft ganz verzichten fönne, in gewisser Weise schon durch den Umstand entschieden worden ist, daß gegenwärtig die Bildung großer persönlicher Vermögen so gut wie ausgeschlossen erscheint. Andererseits wird die künftige Rechtsgestaltung der kaufmännischen Unternehmungsformen sehr erheblich darauf ausgerichtet sein, durch stärkere Betonung und klarere Abgrenzung der Verantwortlichkeit weitgehend Klarheit in den Haftungsverhältniſſen zu schaffen. Es ist nicht mehr als recht und billig, daß derjenige, der für sich wirtschaftliche Betätigungsfreiheit fordert, auch das Risiko in voller Höhe auf seine eigenen Schultern nehmen muß. Das ist das Wesen des echten Unternehmertums!

Die Entwicklung der Kapitalgesellschaften hatte aber in der Vergangenheit dahin geführt, daß man häufig nur die äußere Rechtsform der Kapitalgesellschaft wählte, um die Haftung auf das eingelegte Kapital zu beschränken , wobei der wirtschaftliche Zwed der gewählten Unternehmungsform (Aktiengesellschaft, Geſell= schaft mit beschränkter Haftung oder Kommanditgesellschaft auf Aktien) gänzlich unerfüllt und nebensächlich blieb. In welcher Weise die zu erwartende Aktienrechtsnovelle einen derartigen Mißbrauch unterbinden, bzw. auch in= nerhalb der Aktiengesellschaften weitergehende Verantwortungsbereiche absteden wird, steht noch nicht fest. Bisher ist versucht worden, durch das Gesek über die erleichterte Umwandlung von Kapitalgesellschaften wenigstens anzudeuten, eine Entwicklung, die im Intereſſe der Gesamtheit erwünscht ist. Das Gesetz bezwedt die Förderung der mit weitaus ſchärferen Haftungsbestimmungen ausgestatteten Personalgesell= schaft, indem es für die Umwandlung von Kapital in Personalgesellschaften unter bestimmten Voraussetzungen eine Reihe von handelsrechtlichen Erleichterungen geschaffen hat, während ein gleichzeitig erlassenes Gesetz die Befreiung von der Umwandlungſteuer bestimmt. Der Vorteil, den die Personalgesellschaft in steuerlicher Hinsicht ohnehin hat, da sie nicht der Körperschaftsteuer unterliegt, wurde durch die später erfolgte Heraufsetzung dieser Steuer noch erhöht. Die an das Umwandlungsgesetz geknüpften Erwartungen sind bisher leider nur in unzureichendem Maße erfüllt worden, obwohl die

RSK Folge 293 Blatt 7 16. Dezember 1936 Umwandlungsbedingungen inzwischen nochmals erleichtert wurden, indem statt Einstimmigkeit nur noch die Zustimmung von 90 v5. des Grundkapitals zur Umwandlung erforderlich waren. Von verschiedenen Seiten wurde daher die Frage aufgeworfen, ob die Umwandlungserleichterungen nicht noch weiter ausgebaut werden könnten, vor allem in den Fällen, wo die Umwandlung in eine bereits bestehende Personalgesellschaft bzw. der übergang auf einen Gesellschafter, in deſſen Hand sich das Gesellſchaftskapital überwiegend befindet, in Betracht fommt. Bei der nunmehr erfolgten, auf 2 Jahr be messenen Verlängerung der ursprünglich mit dem 31. Dezember 1936 befristeten Geltungsdauer des Gesetzes ist diesen Vorschlägen inso fern Rechnung getragen worden, als bei der Übertragung des Vermögens der Kapitalge, sellschaft auf eine schon bestehende Personalges fellschaft oder den Hauptgesellschafter bereits

dann zulässig ist, wenn diese mehr als ¼ des Grundkapitals vertritt, wobei die ablehnenden Mitglieder der Gesellschaft angemessen abzu finden sind. Diese Sachlage der Umwandlung spielt vor allem für die Vereinfachung von Konzernbeziehungen eine große Rolle, an der die Wirtschaftsführung erhebliches Intereſſe hat. Die Neufassung des Gesezes erstrect fich noch auf verschiedene Einzelheiten, auf die in diesem Zusammenhang nicht weiter eingegangen werden soll. Ob dem Umwandlungsgesetz in seiner neuen Form größerer Erfolg als bisher beschieden sein wird, läßt sich schwer voraussagen. Da es aber immerhin möglich und wahrscheinlich ist, daß das neue Aktienrecht den Mindestkapitalbetrag erheblich herauffeßt, sollten vor allem fleinere Unternehmungen ein Interesse daran haben, diese günſtige Gelegenheit der erleichter= ten Umwandlung wahrzunehmen. H. L.

Urteile, die jeden

angehen

Fünf Gerichtsentſcheidungen Das staatsfeindliche Gefolgschaftsmitglied NSK Mit der Frage der fristlosen Ents lassung eines Gefolgschaftsmitgliedes hatte fich das Reichsarbeitsgericht nach einer in der „ Deutschen Rechtspflege" 1936, Heft 12, veröffentlichten Entscheidung zu befassen. In Diesem Urteil wird ausgesprochen, daß der Betriebsführer (in dem fraglichen Fall ein Behördenvorstand) dann zur Vornahme eigener Ermittelungen nicht verpflichtet ist, wenn er weiß, daß gegen das Gefolgschaftsmitglied eine Untersuchung durch eine Parteidienststelle bereits eingeleitet worden ist. Wenn gegen das Gefolgschaftsmitglied eine Anklage wegen eines Vergehens gegen das Heimtüdegesetz erhoben wird, so berechtigt das zur fristlosen Entlassung. Das staatsfeindliche Gefolgschaftsmitglied kann sich, wie das Reichsarbeitsgericht in dem angeführten Urteil ausgesprochen hat, nicht darauf berufen, daß dem Betriebsführer die Tat bereits vorher gerüchtweise bekanntgeworden ist. Die siebentägige Frist zur Kündigung beginnt viel = mehr erst zu laufen , wenn dem Betriebsführer abgeschlossene der Tatbestand zur Prüfung und Wertung der Tat vorliegt.

Kein Platz im Bauernstand für Brandstifter! NSK Das Reichserbhofgericht, das für ſeine lebensnahe volksverbundene Rechtsprechung be sondere Anerkennung verdient, hat, wie die „ Juristische Wochenschrift“ 1936, Heft 51/52, mitteilt, eine bemerkenswerte Entscheidung getroffen. Als ein Bauernhof im Sommer fast vollstän-

dig niederbrannte und zweifellos Brandstiftung vorlag, war gegen den Eigentümer Strafver= fahren beantragt worden. Das Schwurgericht sprach diesen aber frei, weil er nicht völlig überführt werden konnte. Dieser Freispruch hinderte nicht, daß der Fall erneut Don den Anerbenbehörden geprüft wurde, um festzustellen, ob der Eigentümer bauernfähig sei. Bei den neuen Ermittlungen befundeten verschiedene Zeugen, daß der Eigentümer mehrmals an sie herangetreten war mit dem Anfinnen, das Anwesen anzuzünden. Zwar hatten diese Besprechungen keinen Erfolg, und es fonnte auch nicht bewiesen werden, daß der Eigentümer das Feuer angelegt hatte. Mit Recht hat aber das Reichserbhofgericht ausgeführt, daß schon die aus der Handlungsweise des Eigentümers ersichtliche Gesinnung mit der Ehrbarkeit eines Bauern unvereinbar ist und hat ihm die Bauernfähigkeit abgesprochen. Gerade die Brandstiftung auf dem Lande, verbunden mit der Gefährdung von Menschenleben und Nachbaranwesen und häufig verbun= den auch mit der Vernichtung von Vieh und oft der ganzen für unser Volk dringend notwendigen Ernte, ist ein so heimtückisches Ver= brechen, daß schon die ernsthafte Beschäftigung mit der Ausführung einer solchen Tat und ihre Vorbereitung, wie sie hier erwiesen sind, einen ganz minderwertigen Charakter verraten und für sich allein die Unehrbarkeit begründen.

Fort mit den

Käuferfallen “!

NSK Viel Ürger und Verdruß entsteht durch versteckte Hinweise in langatmigen Verträgen. Oft sind solche Formularverträge regelrechte Käuferfallen. Häufig findet sich zB. in derartigen Verträgen irgendwo ---möglichst

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verstedt in Kleinbrudder beliebte Bermer! ,,Vertreter find zum Inkasso nicht berechtigt". Es ist erfreulich, daß das Landgericht Stutt gart in einem in der Deutschen Rechts . pflege" 1936, Heft 12, veröffentlichten Urteil mit aller Deutlichkeit festgestellt hat, daß die Lieferfirma verpflichtet ist, ihre Rundschaft über solche Vereinbarungen in geeigneter Weise aufzuklären. Bei dem Inkassoverbot fülr Bertreter ist dies besonders erforderlich, weil das Handelsgesetzbuch von dem Grundsatz der Handlungsvollmacht der Handlungsreifenden ausgeht. Das Gericht spricht klar aus, daß das Durchlesen eines Vordruds nicht erwartet werden darf. Eine besondere Aufklärungspflicht durch mündliche Besprechung über die Vertragsbedingungen wird gegenüber wenig geschäftsgewand . ten Kunden gefordert. Wenn der Vertreter auf seine Nichtberech tigung zur Geldentnahme nicht hinweiſt, macht sich die Lieferfirma dem an den Vertreter zahlenden Käufer gegenüber schadensersatzpflichtig (weil sie für ein Verschulden ihrer Leute haftet) und kann eine nochmalige Zahlung nicht vers langen.

Der Einbruchdiebstahl auf einem Ozean= dampfer NSK Ein Matrose hatte seinem Kameraden an Bord des Dampfers zehn Pesos aus dem verschlossenen Koffer entwendet. Das Schöffengericht hatte darüber zu entscheiden, ob es sich hier um einen einfachen oder einen schweren - Einbruchsdiebstahl - handelt. Nach stän= diger Rechtsprechung des Reichsgerichts ist ein solcher Diebstahl auf einem Schiff Schiff fein schwerer Diebstahl, weil ein Schiff kein ,,umschlossener Raum" ist wie etwa ein Ge bäude. Gegen diese Rechtsprechung nimmt das Amtsgericht Hamburg wie folgt Stellung : Das Ergebnis der reichsgerichtlichen Rechtsprechung ist unbefriedigend . Denn, daß der Täter, der zB. in einer mit dem Erdboden verbundenen Bretterbude durch Erbrechen eines Behältnisses, oder mittels falscher Schlüssel stiehlt, wegen qualifizierten Diebstahls, ein anderer Täter jedoch, der auf einem Ozeandampfer auf hoher See einen regelrechten Einbruchs- oder Nachschlüſſeldiebstahl begeht, nur wegen einfachen Diebstahls be-

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straft werden soll , dieses Ergebnis kann unmöglich befriedigen. Darüber dürfte keinerlei Meinungsverschiedenheit bestehen. Das gesunde Rechtsempfinden des Volkes hat für Unterscheidungen so spitfindiger Art keinerlei Verständnis. Wer in dieser Beziehung Zweifel hegen. sollte, so sagt das Amtsgericht, möge fich eins mal über dieses Thema mit einem rechtswissens schaftlich nicht vorgebildeten Volksgenossen unterhalten. Er wird auf keinerlei Vers ständnis dafür stoßen, daß der Jurist über eine solche Frage überhaupt zu diskutieren geneigt ift. Solche Stellungnahme des gesund und eins fach denkenden Volksgenossen sollte aber den Juristen zum mindesten nachdenklich machen. Das Amtsgericht jedenfalls stellt aus seiner Kenntnis vom Leben und von der Denkart des juristisch nicht vorgebildeten Volksgenossen. fest, daß die Rechtsprechung des Reichsgerichts in diesem Punkt zu Ergebnissen kommt, die im. Volte nicht verstanden werden. Für das ges Junde Rechtsempfinden des Volkes ist ein Einbrecher oder Nachschlüsseldieb auf einem Schiff genau so verurteilswürdig, wie ein Einbrecher Nachschlüsseldieb oder in einem Hause auf dem Festlande. Alles das, was dazu geführt hat, diejenigen Diebe schwerer zu bestrafen, die in einem Gebäude mittels Nachschlüsseleinbruchs , Einsteigens oder Erbrechens von Behältern gestohlen haben, spricht auch zu Lasten desjenigen Diebes, der an Bord eines Schiffes mittels Nachschlüsseleinbruchs, Einsteigens oder Erbrechens von Behältnissen stiehlt. Die verbrecherische Energie, die mangelnde Scheu, zur Erreichung des dies bischen Zieles Hindernisse zu überwinden alle diese Straferschwerungen gelten für den Dieb an Bord eines Schiffes genau wie für den Dieb in einem Hauſe .

Zigarettenautomat nicht pfändbar NSK Die Aufstellung von Zigarettenautomaten seitens der Tabakgeschäfte hat sich der= art eingebürgert, daß dem Schuldner einer der gepfändeten Automaten belassen werden muß. Es muß ihm, wie die ,,Juristische Wochenschrift" 1936, Seft 51/52, mitteilt, die Möglichkeit ge= geben werden, ebenso wie die anderen einſchlägigen Geschäfte, seine Waren auch nach Ge schäftsschluß und an Sonn- und Feiertagen anzubieten, da er andernfalls nicht konkurrenz fähig bleiben würde.

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Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß ; für bie Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef ber NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Hauptschriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NGDUB

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Besuch in der Nationalsozialistischen Deutschen Oberschule

Schule,

die

großes

Vorbild

iſt

-Kameradschaft der Wo nationalsozialiſtiſche Erziehungsgrundfäße verwirklicht find Erzieher und Schüler Unterricht, der Persönlichkeiten bildet – Scharfe Ausleſe der Bewerber - Eindrücke aus Feldafing NSK Die Forderungen, die der Nationalsozialismus an die Schulerziehung der Jugend stellt, find klar in den Grundsägen, groß in dem Ziel. Die Zukunft Deutschlands braucht echte Kerls, Führerpersönlichkeiten , Kämpfernaturen, Männer, die im Nationalsozialismus leben, nicht nur von ihm wissen und sprechen. Charakterlich fest und treu, törperlich zäh und hart, geistig klar und wissend. Ein besonderer Lehrertyp ist dafür notwendig und eine Methodit der Schulerziehung, die den Ballast und die Unentschlossenheit des überkommenen über Bord wirft und durch Neues ersetzt, das dem Geist und Willen der neuen Zeit entspricht. Diese nationalsozialistischen Forderungen sind heute teine Theorie mehr. In der Nationalsozialistischen Deutschen Oberschule in Feldafing am Starnberger See , die der Partei unmittelbar untersteht, wurden sie in die Tat umgesetzt. Die Nationalsozialistische Partei Korrespondenz hat diese Schule, die großes Vorbild für alle — nicht nur wegen ihrer Methoden, sondern ihrer Erfolge - ist, besucht, um die Eigenheiten ihres Lebens und Unterrichtes kennenzulernen und der Öffentlichkeit zu vermitteln. Auf den grundsäglichen Eingangsartikel des Verfaſſers (NSK.-Folge 292 vom 15. 12. ) wird dabei hingewiesen.

„Der völkische Staat hat seine gesamte Erziehungsarbeit in erster Linie nicht auf das Einpumpen bloßen Wissens einzustellen, ſondern auf die Heranzüchtung kerngesunder Körper. Erst in zweiter Linie kommt dann die Ausbildung geistiger Fähigkeiten, hier aber wieder an der Spike die Entwicklung des Charakters, besonders die Förderung der Willens- und Entſchlußkraft, verbunden mit der Erziehung zur Berantwortungsfreudigkeit, und erst als lehtes die wiſſenſchaftliche Schulung.“ (Adolf Hitler „Mein Kampf"). NSK Nur eine halbe Bahnstunde von München entfernt liegt im schönen bayerischen Alpen= vorland das reizende Städtchen Felda fing am Starnberger See, und mitten darin die Nationalsozialistische Deutsche Oberschule, deren Jungmannen diesem Ort das Gesicht geben. Gleich am Bahnhof kreuzt einer jener Jungen meinen Weg. Gerade und aufrecht kam dieser Thüringer im grauen, einfachen Drillichzeug daher, stolz der Blid, selbst verständlich und klar die Antwort.

Kerle aus echtem Schrot und Korn Dann stand ich in der Parkvilla der Schule. Tannenduft erfüllte das weite Haus. Grüne Kränze wanden sich um Lampen, Bilder und Geländer, Kulissen wurden im Flur gemalt ; die Weihnachtsfeier der ersten, zweiten und dritten Klaſſe wurde vorbereitet. Ich schaute mich um in dem peinlich sauberen Haus. Standartenführer Goerlik, Oberstleutnant a. D., der jezige Leiter dieser in Deutſchland einzig da= stehenden Schule, führte mich, ein Lachen im Gesicht. Der richtige Mann am richtigen Plaz ! Die Erfolge sprechen für ihn und seine Methode. Auf den ersten Blick erkennt man den Offizier in dieser aufrechten und wuchtigen Gestalt. Langjähriger Erzieher in der alten Armee und in dem neuen Reichsheer, Lehrer an der Heeres= sportschule Wünsdorf und auf der Infanterieschule Dresden war Pg. Goerlik, und ſo könnte man annehmen, daß dieser frühere Bataillons-

NSK Folge 294 tommandeur hier einen militärähnlichen Betrieb aufgezogen hätte. Das Gegenteil ist der Fall. ,,Selbstverständlich bin ich für äußere Ordnung, für eine anständige Haltung, für Zucht und Dissiplin, aber die Soldatenspielerei lehne ich ab, eben weil ich Soldat war. Unsere Jungen werden hier auch Kerle aus echtem Schrot und Korn ohne Wachestehen und Parademarsch." Überall , wohin man auch kampeinlichste Sauberkeit. Ob man einen Blick in die Schlafoder die Wohnzimmer warf, die Namen von Führern der Bewegung oder Helden des Weltfrieges tragen, ob man in die Schulzimmer und Eßfäle schaute : Licht, Luft und Sonne. Und alles nett, anheimelnd eingerichtet.

Wie die Schule entſtand Auf Anregung der Obersten SA.-Führung entstand im April 1934 diese Schule. Ursprüng= lich nur für bayerische Schüler gedacht, wurde. daraus die Schule der Partei - ſeit dem 1. Februar 1936 dem Stellvertreter des Führers Rudolf Heß unterstellt -, in der Jungen aus allen deutschen Gauen und dem Auslandsdeutschtum eine den nationalsozialistischen Erziehungsgründſägen entsprechende Ausbildung erhalten. Auf 14 Villen der Stadt sind jezt die Schulund Wohnräume der 260 Jungen verteilt, und wie mir Pg. Goerlig mitteilte, soll für den ges planten Neubau der Schule der Koloniecharakter bewahrt bleiben. Dann standen wir auf dem Balkon der Parkvilla, weit hinaus geht von hier der Blick über den blauen, von bewaldeten Höhen eingeDahinter aber rahmten Starnberger See. ragen die schneebedeďten Häupter der Alpen, die Zugspige, die österreichischen Alpen, in ihrer Ers habenheit das ganze Bild beherrschend. Man kann sich schwer trennen. Wie können die Jungen hier diese Eindrücke in ihrer Seele verarbeiten und aus dem Erlebnis dieser beispiellosen Na tur heraus schaffen ! Auslese unter 12 000 Wer kann nun diese Anstalt bes suchen ? Die Söhne alter verdienter Kämpfer für die nationalsozialistische Bewegung, Söhne von Parteimitgliedern, Söhne von Fronts fämpfern, Auslandsdeutschen, Bewohnern der entrissenen Gebiete, dann aber auch sonstige Schüler. Aber", lächelnd erklärt es der Schulleiter, es ist kein Plak, denn über 12 000 Anmeldungen liegen bereits vor. Außer dem bedingt das Ziel der Schule, die Heranbildung eines nationalsozialistischen Führernachwuchses, eine sehr scharfe Auslese. Die Bewerber müssen nach charakterlicher, förperlicher und geistiger Veranlagung über dem Durchschnitt der Altersgenossen stehen."

Wir treten in ein Schulzimmer, in dem ein junger Erzieher gerade mit der 3. Klaſſe Zeichenunterricht hat. Fabelhafte Jungen, blond und braun ; nicht ein bißchen scheu sind sie, wenn der gestrenge Herr Direktor" in die Klaſſe tritt. Sie lachen. Man kann hier in Feldasing gehen, wohin man will, trifft man Jungen der Nationalsozialistischen Deuts schen Oberschule : Sie lachen und sind fröhlich. Fürwahr, das hier ist die Schule mit dem lachenden Gesicht.

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Erziehung zur schöpferiſchen Leiſtung Ene Baustelle der Autobahn wird gerade gezeichnet. Ausgezeichnet, was die fleinen Kerlchen schon mit Pinsel und Tusche zustande bringen. Während es früher ankam, den ZögTingen viel Wissensstoff beizubringen, bemüht man sich hier, aus den Jungen möglichst viel an eigenen schöpferischen Leistungen herauszuholen. Die Natur draußen gilt als der beste Lehrmeister für das schöpferische Zeichnen. An einem Glasschrank vorbei, in dem schöngeformte und gutglasierte Tongefäße stehen, tommen wir in einen kleinen Raum, wo gerade vier Quartaner als „ Töpfermeister" knetend oder an der Drehscheibe beschäftigt sind. Auch hier wieder die Erziehung zum schöpferischen Menschen. Elf Zeichnungen der Schüler dieser Anstalt waren in einer von „,The Scholastic Awards" in den Räumen des Carnegie - Institutes in Pittsburgh (USA.) veranstalteten Ausstellung zu sehen und sind mit dieser durch die bedeutendsten Städte Amerikas gewandert. Bei der Ausscheidung für diese Ausstellung hatte die Oberschule von sämtlichen bayerischen sechsklassigen Mittelschulen am besten abgeschnitten . Dieselben Grundsätze herrschen auch im Musikunterricht. Nicht nur jeder Sturm, auch jede Klasse hat ihr eigenes Orchester und mehr als 80 Schüler erhalten von eigens dazu angestellten Lehrkräften entsprechenden Unterricht . Lehrer: Kamerad und Vorbild Sturm ? Die einzelne Klasse wird von dem Erzieher geführt , der im Bereich seiner Klasse wohnt und Freud und Leid mit seinen Jungen teilt. Je drei Klasse Klaſſenn zusammen bilden den Sturm , der von einem älteren, erfahrenen Erzieher geführt wird. Das persönliche Vorbild ist das beste Ers ziehungsmittel, und so nehmen denn sämtliche Erzieher an allen sportlichen und wehrsports lichen Übungen teil. Es ist auch bezeichnend, daß der Leiter der Schule und sein Stelldas Sportab goldene vertreter zeichen besitzen. Alle Erzieher werden aber zur Weiterbildung und zur Jungerhaltung noch besonders sportlich herangezogen . Bei der Abnahme des SA.- Sportabzeichens der zu Ostern die Anstalt verlassenden Klasse machte das ganze Lehrerkollegium“ geschlossen den Gepädmarsch mit. Wir wollen bei allem nicht vergessen, daß in solch einem Betrieb die Aufgabe der Erzieher besonders schön , aber auch besonders schwer ist. Nur Männer, die wirklich in sich die Be rufung zu ihrem Amt fühlen, können den Anforderungen genügen. Von morgens bis zum Schlafengehen ist der Erzieher der treueste Be rater und Kamerad seiner Jungen.

Keiner wird bevorzugt In der Uniform sind alle Jungen gleich , da sie, die hier aus allen Schichten der Bevölkerung ohne Rücksicht auf Stand und Herfunft zusammengeführt wurden, zusammen mit ihren Erziehern eine große Kameradschaft bilden. Da gibt es auch keine Taschengeldfrage, feine persönlichen Liebesgabenpakete und feine

::

Cleanly daug

Cat modiiizeci

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besonderen Geburtstagsgeschenke. Alles ein, gehende Geld kommt in eine gemeinsame Taschengeldkasse der einzelnen Klaſſen und diese steht jedem Jungen zur Bestreitung fleiner Ausgaben zur Verfügung . Es ist auch Ehrensache, daß die Patete allgemein vers teilt werden . So etwas erzieht zu sozialem Empfinden. Das ist echte Kamerad = schaft , die besonders noch in den Kameradschaftsabenden der Stürme gepflegt wird.

ich vom Nationalsozialismus weiß, erlebt und erfahren habe; H3.-Lager im Grunewald 1931 ; Die Reichsautobahnen. Nicht abstrakt, I e bensnah werden die Jungen in dieser vorbildlichen Schule erzogen, über die eine Gruppe schwe= discher Hoch- und Mittelschullehrer äußerte :

Lebensnaher Unterricht

Ergänzt wird der Lehrplan durch den prat tischen Unterrichtstag der Woche , an dem es in das praktiſche Leben, in die Natur hinausgeht. Während eine Klaſſe mit dem Geographielehrer, dem Mathematiker, Biologen und Zeichenlehrer zu selbständigen Übungen ins Gelände geht, verteilt sich eine andere Klaſſe auf die Schuster, Schneider, Schlosser und Schreiner von Feldafing und Umgebung, um unter den Meistern, Gesellen und Lehrlingen mitzuarbeiten. Wieder andere sind von Morgen bis zum Abend im Bahn- oder Postbetrieb, beim Bauern oder zum Arbeitsdienst beim Ausbau von Straßen und Plätzen. Besonders aktiv haben verschiedene Klaſſen am Bau der Olympiastraße nach Garmisch-Partenkirchen mitGert Sachs. gewirkt. Ein Schlußartifel folgt.

Auch die wissenschaftliche Schulung ordnet sich dem Endziel, der Erziehung zum harten, vielseitigen Kämpfer und Führer in der Bewegung, unter. Selbstverständlich stehen deutschkundlichen die Fächer im Mittelpunkt der Erziehung, die in Verbindung mit dem praktischen Anschauungsunterricht in der Natur die Jungen zu arteigenem religiösem Erleben und zu einer dem Gefühl der nordisch-germanischen Rasse entsprechenden Moral hinführen. Hier gibt es keine Aufſagthemen mehr, die man nur unter Benußung einer deutschen Literaturgeschichte und dem kleinen Hilfsmittel ,,Von einem Schulmann “ lösen konnte. Hier lauten die Themen : Deutschland nach der Machtübernahme Adolf Hitlers , Was

,,Das war das Schönste, was wir in Deutschland gesehen haben. Jungen und Lehrer mit solch strahlenden Augen werden einmal zu ausgezeichneten Führern ihres Volkes werden."

„Märchen für große

Idioten“

Thema: Sowjetrußland und die Nichteinmiſchung, Herausgeber: Moskau, Berfaſſer: Litwinoff-Finkelſtein, Illuſtration : Spanien NSK Mit herausfordernder Dreistigkeit hatte im kürzlich Litwinow - Finkelstein Kreml die Blutſchuld der Komintern in Spanien in Abrede gestellt und die ungeheure Anklage des im Bruderkampf blutenden spanischen Volkes mit der zynischen Bemerkung abzutun versucht, daß die Tatsache der kommunistisch-internationalen Wühlarbeit in Spanien — die außerhalb Moskaus von niemandem mehr bezweifelt „Märchen für kleine Kinder wird und große Idioten" seien. Indessen geht die Saat dieser bolschewistischen Wühlarbeit in Spanien täglich aufs neue furchtbar auf und wächst sich zu einer erschütternden Menschheitstragödie aus, die immer gewaltigere Ausmaße annimmt. Die Ströme von Blut ebben nicht ab, und die Qualen der im roten Gebiet lebenden ſpaniſchen Bevölkerung nehmen kein Ende. Mittelalterliche Torturen und Martermethoden, wie sie die roten Bestien schon tausendfältig in Rußland an den unschuldigen Opfern ihrer verbrecheriſchen Instinkte erprobten, finden an den heldenhaften Verteidigern des nationalen Spaniens aufs neue ihre brutale Anwendung und stehen auf der Tagesordnung des bolschewistischen Vernichtungskampfes. Nicht umsonst hat der berühmte und berüchtigte Verbrecher der Weltrevolution, Dimi troff, im Auftrage Moskaus sein Domizil nach Barcelona verlegt. Moskau wußte, was es mit dieser Beauftragung tat, deren schreckliche Folgen das spanische Volk täglich erleben muß. Immer

furchtbarer und ausschweifender werden die Gewaltakte und Greuel des zu sadistischen Exzessen aufgepeitschten roten Mobs, immer anarchistischer und chaotischer die Meldungen aus Spanien, das die weltrevolutionären Aufrührer in ihrem ſyſtematiſchen und wohlerwogenen Vernichtungswert einer furchtbaren wirtschaftlichen und kulturellen Katastrophe ausliefern. Nichts kann darüber hinwegtäuschen, daß gerade Moskau, von wo aus Litwinow-Finkelstein den Bürgerkrieg als das Werk boliche= wistischer Aufrührer bestritt, fieberhaft an der Unterstützung der roten Banditen arbeitet und eifrig bemüht ist, mit genauen Deref = tiven an seine Abgesandten das Feuer des Bürgerkrieges immer aufs neue zu schüren. Moskau weiß sehr wohl, daß die Entwicklung der Weltrevolution, wenn das Feuer des Bürgerkrieges einmal gelöscht und der rote Spuk aus Spanien verschwunden ist, in Westeuropa zum Stillstand kommen muß. Nichts kann auch darüber hinwegtäuschen , daß die Unterminierung der Nichteinmischung in Spanien, die jetzt so gründlich zusammenbricht, allein auf Moskau zurück zu führen ist. Nach den letzten Meldungen befinden sich in der Gegend von Madrid 35 000 voll ausgerüstete sowjetrussiche Sol = daten und 25 000 französische Kommunisten. Der Transport von Waffen und Freiwilligen geht ununterbrochen weiter. über Cerebes, wo große Waffenladungen über die Grenze gebracht

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Trenudiste sid remittunt notitomede

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wurden, sind fürzlich erst 2500 Freiwillige in Sonderzügen nach Barcelona befördert worden. Diese Beförderungen von Munition und Entsendungen von Militär zur Unters tützung der roten Truppen dauern u na u f h ö r l ich an, und dies zu einem Zeitpunkt, wo Litwinow-Finkelstein dem engliſche französischen Vermittlungsvorschlag die Bereits schaft seiner Unterstügung zugesagt hat. Daß dieſe Unterſtügung im Intereffe des allge meinen Friedens" auch nur als ein Manöver der Doppelzüngigkeit ſowjetruſſiſcher Diplomatie gewertet werden kann, erkennt man sehr schnell, wenn man in die ſowjetruſſiſche Preſſe blidt, die offen zugibt, daß ,,die Sowjetunion nur dann (aber auch nur dann) an der Verwirklichung des Vermitt lungsvorschlages teilnehmen wird, wenn die spanische Regierung es für möglich hält, ſich mit dem Gedanken der Vermittlung einverſtanden zu erklären.“ (Komsomolstaja Prawda" vom 12. 12, 1936.) Die „friedliebende" Sowjetregierung macht also ihre Haltung in dieser Frage von der Stellungnahme ihrer roten „ Spanien-Regie rung" abhängig, ihrer Beauftragten, der sie unverhüllt Waffen und Truppen liefert !

Aus dem Landjahr

17. Dezember 1936

Angesichts des Janushauptes der Sowjets politik ist es offensichtlich, welchen Wert alle die Beteuerungen ihrer Friedensliebe haben, und was das wahre Ziel dieſer Politik ist. Das Ziel der gesamten angespannten und fiebers haften Anstrengungen der Sowjets ist einzig und allein die Weltrevolution. Diese Tatsache konnte durch nichts deutlicher und überzeugender dokumentiert werden als durch das offene und unverhüllte Bekenntnis des Organs der Kommunistischen Internationale, die in ihrer „Kommuniſtitſcheſti International“ schrieb: ,,In Spanien besteht eine Situation, bef der im Feuer des revolutionären Kampfes die geschichtliche Richtigkeit der politischen Linie fich bestätigt, die vom VIII. Weltkongreß der Kommunistischen Internationale festgelegt worden ist.“ Wer in der Welt danach noch an das Friedens , Harmlosigkeits- und Nichteinmischungsgeschwafel Mostaus glaubt, der allerdings läßt fich Märchen erzählen. Blutige Mosfauer Märchen von Litwinoff-Finkelstein für kleine Kinder und große Idioten, die mit Spaniens v. Wr. Freuden illustriert ſind.

an den Arbeitsplat

Die Vorausſeßungen für die Durchführung der Landjahraktion – Berufslenkung nach höheren Gesichtspunkten Auf die Eltern kommt es an

NSK Wenn wir uns in diesen Tagen, in denen zum drittenmal ſeit Beſtehen des Lande jahres die dort erfaßten insgesamt 32 000 Jungen und Mädel zur Entlassung kommen, daran erinnern, wie sich in den Jahren 1934 und 1935 deren Vermittlung in Lehrstellen gestaltete, so erkennen wir, daß diese Arbeit oft schwer und langwierig war. Ganz beſonders war dies natürlich bei den Jugendlichen aus den Notſtandsgebieten des Rhein-, Ruhr- und Saarlandes der Fall , wo ein erheblicher Teil der Landjahrpflichtigen beheimatet ist. Aber auch in anderen Reichsteilen zeigten sich mitunter nicht geringe Komplikationen . Man war daher von seiten der Arbeitsämter in Zusammenarbeit mit der DAF. dazu übergegangen, die Jugendlichen für 13 Wochen in die Einfachst schulung zu übernehmen, um ihnen dort gewisse Grundkenntnisse allgemeiner Art zu vermitteln . Obwohl dies im Zweifelsfalle immer noch günſtiger war als ein uns tätiges Herumziehen, so konnte es doch für teinen eine innere Befriedigung bedeuten , und es mußte dadurch die einwandfreie charakterliche und weltanschauliche Haltung und Ausrichtung der einzelnen, welche sie in der Landjahrzeit erhalten hatten, mehr oder minder stark beeinflußt werden. Und nicht selten kam es auch nach Ablauf dieser vierteljährlichen Überbrückungsmaßnahme vor, daß die Jugendlichen keine Lehrstelle fanden oder zumindest in Aussicht hatten und daher schließlich als Ungelernte in die Fabriken gingen . Auf diese Weise aber verlor die deutsche Wirtschaft manche Arbeitskraft,

welche in sich die Voraussetzungen zum hoche wertigen Facharbeiter getragen hätte. Man mag nun die gerechtfertigte Überlegung anstellen, daß in diesem Jahre auf Grund des Nachwuchsmangels einerseits und der durch den Vierjahresplan erhöhten Anforderungen andererseits die Unterbringung insbesondere der männ= lichen Landjahrentlassenen auf keinerlei allzu große Schwierigkeiten stoßen wird. Demgegen= über ist aber festzustellen, daß es ja nicht nur darauf ankommen kann, den Jugendlichen an irgendeinen Arbeitsplatz zu stellen, sondern an den, wo er volkswirtſchaftlich ebenso wie anlagemäßig am richtigsten eingesetzt ist. So gesehen kommt einer Maßnahme erhöhte Bedeutung zu, welche erstmalig in diesem Jahr zur Durchführung gelangt : der sogenannten Landjahraktion. Ihr liegt der Gedanke zugrunde, daß einerseits die Landwirtschaft sowohl Arbeitskräfte zur Erfüllung ihrer schweren Aufgabe dringend benötigt, wie sie auch aus allgemein nationalpolitischen Erwägungen heraus gestärkt werden muß. Andererseits ist auch eine zahlenmäßige Entlastung in den Notstandsgebieten nur zu bes grüßen und deren Verpflanzung nach raumpolitischen Gesichtspunkten eine Notwendigkeit. Und endlich haben gerade die lezten Jahrzehnte eine so starke Massierung der Menschen in den Großstädten gebracht, daß hier zu einer Aufloderung beizutragen ebenfalls nur als sehr wesentliche Aufgabe anzusehen ist. Die praktische Durchführung dieser Landjahraktion wird also dergestalt vor sich gehen, daß

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RSK Folge 294 man nach Möglichkeit versucht, die Jugendlichen in ihren Aufnahmegauen in die Landwirts schaft zu vermitteln bzw. im Falle der Nichteignung für eine dauernde Betätigung auf dem Lande sie in der fleineren örtlichen Industrie oder im Handwerk unterzubringen. Letzteres wäre auf dem Wege des Austauschverfahrens zu ermöglichen, indem die ursprünglichen Anwärter für diese Lehrstellen sich dann ihrerseits ganz einer landwirtschaftlichen Betätigung zus wenden würden. Daß sich diese Aktion in erster Linie an die in den Notstandsgebieten Beheimateten wendet, ist selbstverständlich.

Es wirft sich nun hier die Frage auf, welche Voraussetzungen dafür gegeben sind. In den niedersächsischen Landjahrlagern um Hil desheim , Hannover und Braunschweig befinden sich 1190 männliche Jugendliche, welche größtenteils aus der Gegend um Koblenz und Aachen sowie aus dem Saarland kommen. Bei dem vorwiegend landwirtschaftlichen Charakter dieser Provinz sowie deren im Gegensatz zum Rhein- und Saarland wesentlich geringeren Bevölkerungsdichte dürften hier feine besonderen Schwierigkeiten bestehen. Ebenso liegt es auch bei den insgesamt 2740 Jungen in den Lagern Schleswig - Holsteins , die fast durchweg aus der Rheingegend stammen. Beinahe noch günſtigere Voraussetzungen finden wir dann im Osten des Reiches, der ja außerordentlich stark ländlich bestimmt ist und außerdem eine sehr schwache Bevölkerungsdichte aufzuweisen hat. (Ostpreußen 63,1 auf einen Quadratkilometer Pommern 63,5 Grenzmark Posen-Westpreußen 43,8) . Hier bes finden sich 740 Düſſeldorfer in der Gegend um Schneidemühl und weitere 650 im Regierungsbezirk Köslin in Ostpommern. Ferner sind in den Lagern noch des östlichen Pommern 650 Jungen untergebracht, welche am Niederrhein und in Westfalen ihre Heimat haben, ebenso wie im Regierungsbezirk Stettin-West 1120 Kölsche Jungs" sich in Landjahrlagern aufhalten. Und endlich seien noch die 1370 zum Teil aus Westfalen stammenden Jungen in den Lagern in der Odergegend um Frankfurt sowie die 680 teilweise in Düsseldorf und im Saarland Heimischen erwähnt. Darüber hinaus befindet sich noch eine Reihe von Jungens aus der Lüneburger Gegend in Lagern im Osten des Reiches. Bei ihnen dürfte aus reinen Gründen der Vermittlung eine Verpflanzung höchstens dann nötig sein, wenn es gelingt, die jezt dort sich aufhaltenden Rheinländer festzuhalten. Auf alle Fälle jedoch wäre auch bei ihnen aus raumpolitischen Gründen eine Niederlassung im Osten zu begrüßen. Ähn = lich liegt es auch bei den 2500 Berlinern, die 3. 3t. in Ostpreußen tätig sind. Was endlich die schlesischen Jungen anbelangt, welche in einer ungefähren Zahl von 1700 bis 1800 sich in Brandenburg, Schleswig und Pommern befinden , so dürfte deren Verpflanzung weniger günstig sein, da auf diese Weise der Provinz Schlesien junger Nachwuchs entzogen und so eine Schwächung ihrer an und für sich zu geringen Bevölkerungsdichte herbeigeführt würde. Dasselbe gilt hier natürlich auch für die weibliche Jugend. Im übrigen ließe sich aber auch bei den Mädchen diese Aktion sehr wohl durchführen.

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17. Dezember 1936 Rund 1170, großenteils aus dem Rheinland und Westfalen, sowie 1230, die ebenfalls zum Teil aus dem westfälischen Industriegebiet und aus dem Saarland stammen, befinden sich in Lagern der Provinz Niedersachsen, wo sicherlich auch für sie Aufnahmemöglichkeiten in der Landwirtschaft bestünden. Weitere 1800 faſt durchweg im Westen des Reiches Beheimatete halten sich in Schleswig auf und 1140 in Ost pommern und Grenzmark Posen = Westpreußen. Sie dort einzusetzen, wäre sicherlich leichter und günstiger, als sie erst in ihre Heimatbezirke zurückströmen zu laſſen. Endlich sei noch besonders hingewiesen auf die ungefähr 350 Düsseldorferinnen und ſaarländischen Mädel, die in den Lagern des Regierungsbezirks Potsdam tätig sind . Für sie bestünde neben den Möglichkeiten in der Landwirtschaft sicherlich auch ein Unterkommen als Hausgehilfinnen, welche gerade in Berlin und Umgebung in lezter Zeit wesentlich mehr ge= sucht wurden, so daß sich der Präsident der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung gezwungen sah, für sie die über Berlin verhängte Zuzugssperre aufzuheben. Bei Durchführung dieser ganzen Maßnahme ist man sich zwar absolut bewußt, daß es sich natürlich jeweils nur um relativ geringe Zahlen handeln kann. Aber bei regelmäßiger und jährlich sich wiederholender Anwendung dürften die Auswirkungen nicht unbeachtlich sein. Von den Eltern wird es also nun abhängen, ob sich diese Aktion praktisch durchsetzen kann. Und von ihnen erwarten wir daher, daß sie ihre persönlichen Interessen denen ihrer Kinder und deren Zukunft sowie nicht zuletzt auch denen der Nation unterordnen. D.

Großer Gedanke in kleiner Darstellung Siedlerstellenmodell wirbt bei den Heranwachsenden NSK Der Gedanke der Heimstättensiedlung, die von Partei und Staat als zweckmäßigste Wohnform für den schaffenden deutschen Voltsgenossen erkannt wurde und deren Durchführung im Rahmen aller zukünftigen Wohnungsbauprogramme einen bedeutsamen Umfang einnehmen wird, ist bereits in alle Volfsteile eingedrungen. Um die Heimstättensiedlung allen deutschen Volksgenossen anschaulich zu machen, hat die Thüringische Spielzeugindustrie eine neue Vorlage zur Schaffung solchen Spielzeugs gefunden, das nicht nur dem Spieltrieb des Kindes entgegenkommt, sondern auch den tieferen Sinn und Zwed der Heimstättensiedlung in belehrender Weise vor Augen führt. Eine nationalsozialistische Arbeitsgemeinschaft im Kreise Sonneberg (Thüringen) hat in natur etreuer Nachbildung eine SiedTerstelle geschaffen , aus der nicht nur die Schönheit der Siedlerstelle, sondern auch die Wirtschaftlichkeit einer solchen Wohnheimstätte zu ersehen ist. Das Modell dieser Siedlerstelle ist auf der Spielzeugschau im „Thü ringen - Haus" in Berlin ausgestellt und wird seiner vorzüglichen Ausstattung wegen außerordentlich stark beachtet werden. Heimstättensiedlung Dieses Modell einer eignet sich vor allen Dingen als Anschauungsund Lehrmittel für Schulen und solche Anstalten, die ihren Schülern das Wesen des Siedlungswerkes näherbringen wollen.

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Erneuerung der

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Wohnkultur

Einheitliche Linie in der Gestaltung von Möbeln und Hausrat - Ergebnis der Zuſammenarbeit – Wer führt das Hausratzeichen der DAF.

NSK 3wischen dem Reichsinnungsverband des Tisch. lerhandwerks und dem Reichsheimstättenamt der DAF., sowie dem Amt für Schönheit der Arbeit der DUF. Find in diesen Tagen zwei Bereinbarungen getroffen worden, wonach die Handwerksbetriebe, die das Gütes zeichen des Tischlerhandwerts führen dürfen, an ihren Sieblermöbeln auch das Hausratzeichen der DAF. ohne besondere Brüfung anbringen dürfen; weiter fönnen diese Betriebe ebenfalls ohne weiteres Büro- und Werkstattmöbel nach den bekannten Modellen des Amtes für Schönheit der Arbeit anfertigen. Diese Vereinbarungen sind das Ergebnis einer langen fruchtbaren Gemeinschaftsarbeit. Zu Beginn dieses Jahres fanden sich Vertreter des Tischlerhandwerks, des Möbelhandels und der Möbelindustrie unter der Führung des Reichsheimstättenamtes der DAF. zusammen, um gemeinschaftlich gegen den Kitsch und Schund vorzugehen, der sich in der Vergangenheit unter artfrembem Einfluß in unserer Möbelherstellung breitgemacht hatte. Das Ergebnis dieser Besprechungen waren im April 1936 die „ Lieferbedingungen für Möbel und Innenausbau aus Holz (RAL 430 B) " und die Lieferbedingungen für Sieblermöbel (RAL 430 C) ". In diesen Bedingungen war in Form von Richtlinien festgelegt, welche Anforderungen in der Art der Verarbeitung Des Werkstoffes und in geschmacklicher Hinsicht an die deutsche Möbelgestaltung der Zukunft zu stellen seien. Schon bald nach der Bekanntgabe dieser Lieferbedingungen trat das Tischlerhandwerf mit seinem Gütezeichen an die Öffentlichbeit, in dessen Gütebedingungen die Art und Die Form guter deutscher Handwerksmöbel einbeutig umgrenzt war. Kurze Zeit danach legte auch der bei der Fachgruppe Möbel der Einzelhandel Wirtschaftsgruppe bestehende Kulturausschuß" die ersten Ergeb nisse seiner Arbeit in Form besonderer Modelle vor, die von der gleichen Grundidee ausgingen wie die genannten Lieferbedingungen und das Gütezeichen des Tischlerhandwerks . Diese Arbeiten erhielten ihre Geschlossenheit durch den Wettbewerb, den die Reichstam mer der bildenden Künste im Laufe dieses Sommers ausschrieb. Hier wurde allen denen, die an der Gestaltung unseres Wohnens überhaupt mitarbeiten, die Aufgabe gestellt, Entwürfe für Möbel zu schaffen, die in unsere modernen Kleinwohnungen (Ein- bzw. Zweizimmerwohnung und Küche ) hineinpassen, den gekennzeichneten geschmacklichen und qualitativen Anforderungen entsprechen und dabei für jeden Volksgenossen erschwinglich find. Das Ergebnis dieses Wettbewerbes war, daß sich heute jeder Volksgenosse eine Zweizimmerwohnung zu angepaßtem Preis mit formschönen und wirklich guten Möbeln einrichten kann. Bezeichnend für den Erfolg dieses Wettbewerbes ist es, daß sich unter den Preisträgern auch ein Berliner Tischlerlehr , ling befindet. In der gleichen Zeit hat daneben auch das Amt für Schönheit der Arbeit der DA F. gemeinsam mit den in Frage kommenden Verbänden insgesamt 130 Mustermodelle

für schöne und zweckmäßige Büro- und Werks stattmöbel geschaffen. Auch das Reichsheimstättenamt der DAF. hat auf der Grundlage der genannten Lieferbedingungen weitergearbeitet und auf der Basis besonderer, sehr ins einzelne gehender Richtlinien für Siedler= möbel und Siedlerhausrat" ein Hausrat = zeichen der DAF. (vergleichbar etwa dem Gütezeichen des Tischlerhandwerks) geschaffen. Beide Amter der DAF. waren sich darüber einig, daß nur die Betriebe des Handwerks und der Industrie nach ihren Entwürfen arbeiten dürfen, die nicht nur technisch hierzu in der Lage find, sondern darüber hinaus vor allem auch vorbildlich in der Verwirllichung der sozialpolitischen Ziele der nationalsozialistischen Bewegung sind , dh. in denen Gefolgschaft und Betriebsführer tatsächlich in echter Betriebstameradschaft zusammenstehen. Weiter wurde die Forderung gestellt, daß neben den neuen Modellen der DAF. nicht mehr Möbel alten Stils hergestellt werden, sondern daß jeder Betrieb fich auch in dieser Beziehung eindeutig zu den Zielen der DAF. bekennt. Da der Reichsinnungsverband des Tischlerhandwerks in seinen Gütebedingungen die glei= chen Forderungen stellt und die Berechtigung zur Führung des Gütezeichens von dem Nachweis ihrer Erfüllung abhängig macht, fonnten die beiden genannten Vereinbarungen getroffen werden. Die betreffenden Betriebe des Tischlerhandwerks sind also von dem von der DAF. geforderten Nachweis befreit, sofern es sich um eine Einzelanfertigung handelt. Erst dann, wenn fie nach einem Entwurf mehr als fünf Stüd eines Siedlermöbels anfertigen, müssen sie den Entwurf vorher vom Reichs- bzw. von den Gauheimstättenämtern der DAF. begutachten und genehmigen laſſen.

Die beiden Abkommen haben jedoch nicht allein etwa nur den Sinn, daß die Tischlerbetriebe von besonderen Antragstellungen befreit sind, während andere Handwerks- und Induſtriebetriebe sich erst einer besonderen Prü fung unterziehen müſſen. Ihnen kommt vielmehr eine Bedeutung zu, die nicht sofort auf den ersten Blick zu erkennen ist. Durch die hiermit nämlich gegebene enge Zusammenarbeit des Tischlerhandwerks und der DAF., sowie die dadurch ebenfalls erreichte Abstimmung der Einzelbestrebungen aufeinander wird eine einheitliche Linie in der gesamten Durchgestaltung unserer neuen deutschen Möbel sichergestellt. Das Gütezeichen des Tischlerhandwerks für die Möbel in unserer Wohnung die Mustermodelle des Amtes für Schönheit der Arbeit für den Arbeitsplaß - das Hausratzeichen des Reichsheimstättenamtes der DAF. für die Möbel und den Hausrat des SiedIers ---- das ist jetzt die große geſchloſſene Front mit dem Ziel, dem deutschen Volk eine

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17. Dezember 1936 Möbelhandels und der Möbelhersteller -- das ſei hier einmal in aller Öffentlichkeit ausgesprochen - die Zeichen einer neuen Zeit nicht verstehen will, obwohl ihre Organisationen nichts unversucht lassen, ihnen den Weg zu er leichtern, dann sollen fie fich klar darüber sein, daß sich nationalsozialistischer Gestaltungswille noch niemals hat einschränken oder aufhalten laſſen.

von nationalsozialiſtiſchem Geiste getragene neue deutsche Wohnkultur zu schaffen. Wir stehen damit erst am Anfang einer neuen Entwicklung, zu der lediglich der Aufmarsch vollzogen ist. Aber wenn wir berücksichtigen, wie sehr das Möbel und die Heimgestaltung auf unsere gesamte Lebenshaltung einwirken, dann erkennen wir die Tragweite dieses geschlossenen Beginnens. Und wenn heute noch ein Teil des

Die NSK Randbemerkung:

Gemeinſchaft NSK In einer vorbildlichen Weise seßt sich die Berliner Hitlerjugend für die Erzie hung der Jugendim Geiste der Voltsgemeinschaft ein. In Jugendfilmſtunden, die zugunsten des WHW. durchgeführt werden, haben 25 000 Jungen und Mädel Gelegenheit, die besten deutschen Filme zu sehen und aus ihnen entscheidende Charakterwerte zu entnehmen. Denn die Programme dieser Stunden zeigen Filme an, die als nationalpolitische Erziehungsinstrumente sehr wohl in Erscheinung treten können, zum Beiſpiel „York“, „ Siegfrieds Tod“, „ Der höhere Befehl“, „Triumph des Willens ", „ Der Schimmelreiter", „ Bengali", ,,Friesennot",,, Stoßtrupp 1917" und viele an dere hervorragende Filmwerke, die fast alle schon von den laufenden Spielplänen verschwunden sind, können hier in ihrer ganzen Kraft auf die Jugend einwirken. Das ist wertvoller und ergiebiger, als die Vorführung von Lehrfilmen, die in der Vergangenheit einzig und allein zur Erziehung der Jugend herangezogen wurden. Denn diese Stunden bringen die Hitlerjugend in eine enge Verbindung zu tiefen Erlebnissen, die die erwachsene Generation bereits in diesen Filmen

Nachrichten

Alte Münzen werden wertvoll Wenn sie in den WHW.-Büchſen klappern NSK Berlin, 17. Dezember. Es besteht vielfach noch Unklarheit über die und ausländischer Verwendungsmöglichkeit deutscher Münzen, die außer Kurs gesetzt wurden. Das Winterhilfswerk des deutschen Volkes wird diese, für den Besitzer wertlosen Geldstücke der Volksgemeinschaft wieder nugbar machen und weist darauf hin, daß nicht nur die Winterhilfssammler bei den Haussamm lungen derartige Münzen annehmen, sondern daß sie auch bei den Straßensammlungen den Büchsen anvertraut werden können. Für den Spender bedeutet die Gabe meist, soweit es sich nicht um Andenken handelt,

des

Empfindens gefunden hat und schafft auf diese Weise eine schöne Gemeinschaft des Empfindens aller Altersstufen des deutschen Volkes. Mit solcher Vorführung erstklassiger Spielfilme verlöscht auch jeder Ehrgeiz, mit dem sich in der System = zeit heranwachsende Jugendliche immer in die Vorführungen einzuſchleichen versuchten, welche amtlicherseits für sie gesperrt waren. ( Die Filmgesellschaften sorgten schon dafür, daß dies bei den meisten Filmen der Fall war.) Heute brauchen sich die Erwachsenen nicht mehr mit vorgehaltener Hand gegenseitig die Pikanterien filmischer „ Kunstwerke“ zuzuflüſtern, fie können im Gegenteil ihre Eindrüde mit der heranwachsenden Genera = tion teilen , und selbst die ſorgſamſten Eltern haben keinen Grund mehr zur Befürch tung, daß die Seele ihres Kindes im Kino in Gefahr gebracht würde. Ganz besonders be= grüßenswert ist es aber, daß dieſe Jugendfilmstunden dem Winterhilfswerk des deutschen Volkes zugute kommen , also auf der ganzen Linie den kameradschaftlichen Charakter unserer Volksgemeinschaft und die Schicksalsverbundenheit aller Deutschen verkünden.

tein Opfer, für die Volksgemeinschaft aber und ihren Kampf gegen Hunger und Kälte einen nicht zu unterschäßenden Gewinn. Weihnachtsfammlung Die der Hitlerjugend für das Winterhilfswerk, am 18., 19. und 20. Dezember, bietet allen Befizern alter Geldſtüde Gelegenheit zur tatfräftigen Unterstützung des großen sozialen Hilfswerks. Für die Jugend seiner Heimatstadt Der Reichsschahmeiſter ſtiftet ein HI.-Heim NSK München, 17. Dezember. In Günzburg an der Donau fand das Richtfest des Günzburger HI.-Heims statt. Obergebietsführer Emil Klein überbrachte die Grüße und Glückwünsche des Reichsschatzmeisters Schwarz an die Stadt und an die Jugend Günzburgs. Der Reichsschatzmeister hat dieses Heim seiner Vaterstadt gestiftet.

Druck: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerstraße 88.

L

-Korrespondenz Vartei

lationalſozialiſtiſche

rief und Drahtanschrift der Schriftleitung: erlin SW68, 3immerstr. 90, Ill. Fernruf: A 1 Jäger 0022 erlag : Franz Eher Nachf., G. m. b. H., entralverlag der NSDAP., München Berlin erland : Eher - Verlag , Berlin SW 68, immerstraße 88. Alle Zahlungen find nach 11in (Postschecktonto Berlin 4454) zu richten

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDAP . Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Hauptschriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NGDUB

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Komintern -Front England Verhetzung der Arbeiterschaft, Zersetzung der Kultur Moskau zahlt, Komintern tarnt NSK Der englische Thronwechsel ist ohne Erschütterungen des Weltreiches durchgeführt wor= den. Das hindert aber nicht, daß die lommunistischen Weltverderber jezt erhöhte Anstrengungen machen, um die Fundamente des britischen Weltreiches zu erschüttern und ihren Einfluß bis in die Tiefen der Bevölkerung gelangen zu lassen, um dann im gegebenen Augenblicke die ausgelegten Minen zu sprengen. Sie gehen dabei behutsam und unter mancherlei Tarnungen zu Werke , sie wissen, daß die jüdischen, fremdländischen Elemente, die sich im East-End Londons niedergelassen haben, keine genügende Stütze sind , um England zu bolschewisieren, die sind bloß als Agenten und Schrittmacher zu gebrauchen, sie müssen, um mit einem Erfolge rechnen zu können , ihr Gift bis in die Herzen der britischen Arbei terschaft dringen lassen und dabei versuchen, die Labourparty zu zersetzen. Der britische Arbeiter aber lehnt im allgemeinen den Kommunismus als etwas Wesensfremdes ab, er ist für ihn eine ,, Importweltanschauung", der er mißtrauisch gegenübersteht, aber andererseits gibt es unter den Arbeitern viel Elend und Unzufriedene. Oft genug brechen wilde Streits aus und werden Hungermärsche organisiert, ohne daß die Teilnehmer sich dessen bewußt wären, daß sie von Kommunisten geführt werden. Vor allem aber versuchen die Kommunisten die sogenannte Einheitsfront ins Leben zu rufen. Dazu hat die Bildung der Volksfront in Frankreich einen starken Impuls ge= geben. Die kommunistischen Führer sind bisher mit ihren Bemühungen nicht durchgedrungen ; auf dem Parteitag in Edinburg wurde der Antrag der Kommunisten auf Angliederung an die Labourparty mit 1728 000 Stimmen gegen 592 000 zurückgewiesen. Aber diese fast 500 000 Stimmen haben immerhin ein starkes inneres Gewicht, denn ein Teil der örtlichen Zweig= stellen der Labourparty und manche Gewerkschaften sind für den Gedanken der Angliede

rung gewonnen, und zwar nicht weil sie zum Bolschewismus neigen, sondern weil die Ansicht propagiert wurde, daß sich die Arbeiterschaft geschlossen gegen den Faschismus auflehnen müſſe. Es ist der Hezarbeit der Kommunisten nämlich gelungen, einem großen Teil der englischen Volksmassen den Faschismus als ein Schreckbild, als den Vernichter aller Freiheiten hinzumalen, und wo immer sich eine der rielen antifaschistischen Gruppen in Großbritannien bildet, da verstehen es die Kommunisten, sich an die Spitze zu schieben. Diese antifaschistische Kampffront erhält auch durch entsprechende Verdrehung der Tatsachen des spanischen Bürgerkrieges Antrieb. Im lezten Monat wurde, wie der Manchester Guardian meldet, mit nicht weniger als anderthalb Millionen Flugblätter, die von Kommunisten bearbeitet waren, unter den Arbeitern propagandistische Heze mit den Vorgängen in Spanien betrieben. Demgegenüber ist in letter Zeit die Tätigkeit Mosleys stärker als bisher in Erscheinung getreten, sein Anhang wächst und es ist damit zu erwarten, daß die Bevölkerung dann den kommunistischen Verführungskünsten weniger zugänglich sein wird. Zahlenmäßig betrachtet ist die kommunistische Partei in England nicht groß. Sie wurde im Jahre 1920 gegründet und konnte bis zum Jahre 1931 nur 2750 eingeschriebene Mitglie der aufweisen. Dann allerdings begann ein verhältnismäßig rapider Aufstieg, und heute schätzt man die Zahl der Engländer (ohne Einschluß der Ausländer) , die sich zum Kommunismus bekennen, auf ungefähr 10 000. Von diesen Zehntausend sind aber nur 40 v5. Arbeiter, der Rest verteilt sich auf andere Berufc. Bei den Generalwahlen im Spätherbst 1935 tonnten sie mit 27 117 Stimmen nur einen einzigen Kandidaten durchbringen. Im parlamentarischen Leben Englands sind sie demnach nur eine ganz unbedeutende Splitterpartei, aber es

"

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wäre falsch, sich mit dieser Feststellung zu bes gnügen, denn sie sind der Spaltpilz . der seine Wirkung weit mehr im gehe i men , als in der Öffentlichkeit ausübt. So hat zB. die kommunistische Zeitung, der „ Daily Worker“, nicht etwa nur 10 000 , sondern 150 000 Abonnenten ; ähnlich verhält es sich mit anderen Druckerzeugnissen, bei denen sich der kommunistische Grundgedanke hinter anderen Titeln verſtedt. Mit besonderem Fleiß wird an der Zer : britischen Kulturjezung der grundlagen gearbeitet. So ist zB. von ihnen die „ Society of culture relations“ ge= gründet worden, die angeblich für den intellettuellen und technischen Fortschritt in der Welt wirbt, die aber in Wirklichkeit nur dazu dient, um Sowjetrußland und die Einrichtungen der bolschewistischen Revolution zu verherrlichen. In der Religionsfront arbeiten für sie die nach außen nicht kommunistisch aufgezogene „ League of militant atheists" und die „ League of Freethinkers", die mit dem ,,International Workers Theatre-movement“ in engster Verbindung stehen. Es gelingt den

Im

Auftrag

18. Dezember 1936 Kommunisten oft, Volksstücke und Szenen zur Aufführung zu bringen, in denen eine offene kommunistische Propaganda durchschaut. Es versteht sich von selbst, daß Mostau die kommunistische Propaganda in England bercit willig finanziell unterſtüßt. 1928 rühmten sich die britischen Kommunisten ganz offen, daß Moskau ihnen für ihre Zwecke 56 000 Pfund Sterling überwiesen habe, davon habe ihnen der Sowjetattaché die Hälfte ausgezahlt. Diese Mitteilung stieß damals auf eine heftige Kritik. Deshalb zog es die Leitung der britiſchen Kommunisten vor, in den späteren Jahren sich über die Höhe der ihnen überwiesenen Gelder auszuschweigen, jedoch zweifelt niemand daran , daß es sich um sehr beträchtliche, jedes Jahr ansteigende Summen handelt, um das britische Staatswesen nach Möglichkeit zu unterhöhlen. Man ist in England dieser Gefahr gegenüber gewiß nicht blind, aber es bleibt abzuwarten, ob man sie so lange unterschätzen wird, bis es den Bolschewisten gelungen sein wird , ecnſtU. St. liches Unheil anzurichten.

des

Führers

Die Zukunftsaufgabe der SA. Gemeinschaft des Weges mit der H3. Ein Rückblick auf den Führerappell in Berchtesgaden NSK Taten sprechen für sich. Wir National sozialisten haben es nicht nötig, die endlose Reihe unserer Erfolge aufzuzählen, um unseren Gegnern zu beweisen, daß wir auf dem richtigen Wege sind . über alle Erfolge hinweg aber darf die Nation als das schönste Ergeb nis unserer Arbeit die Schaffung und Erziehung eines neuen Menschen , eines neuen deutschen Typus verzeichnen . Was find alle Erfolge materieller Art gegen die beglückende Gewißheit, daß es der nationalsozia= listischen Partei und ihren Gliederungen ge= lungen ist, in vier Jahren die genialen Erkenntnisse des Führers , deren Grundsäße in fünfzehn schweren Kampfjahren gestählt und praktisch erprobt wurden, in die Wirklichkeit umzusetzen. Ein neues Geschlecht wächst heran, eine Generation tritt an, deren Väter und Mütter die Grauen des Krieges erlebten und die aus der Not und der Unfreiheit der Nachkriegsjahre ihren Weg in eine neue Zukunft fanden. Diese Generation steht heute in der kämpfenden Front des Nationalsozialismus. Sie ge= staltet unsere Zeit aus dem Erlebnis des hinter ihr liegenden Kampfes um die völkische Erneuerung Deutschlands. Diese Generation weiß, was sie will. Sie geht ihren Weg ohne die Bedenken und Hemmungen jener bürgerlichen Welt, die es nicht vermochte, die Wende herbeizuführen, von der sie fünfzehn Jahre lang ge= redet hatte. Das deutsche Volk weiß, wem es die Wiedergeburt des deutschen Menschen und des deutschen Idealismus verdankt. Nicht Professoren, nicht Wissenschaftler, Künstler und nicht Gene-

rale haben den Weg bereitet, der in die Freiheit führte ! Das politiſche Soldaten tum unserer Partei , die unbekannten Marschierer in der SA., die Arbeiterjungen und Studenten im Braunhemd trugen aus dem Dunkel der Städte die neuen Parolen vor gegen eine Welt von Nichtverstehenwollen, gegen ältliche Parlamentarier und knochenharte Bürokraten. Diese unbekannten SA. - Männer sezten sich durch. In ihren Reihen wuchs das neue Ideal. Volksgemeinschaft wurde hier erlebt, aus den Propagandafahrten und in Versammlungsschlachten wurde der neue deutsche Mensch geboren, der heute vor uns ſteht. Das muß zuvor gesagt werden , wenn wir die Stellung umreißen wollen, die heute die SA. innerhalb der Partei einnimmt. Es ist in vergangenen Jahren von durchaus unberufener Seite danach gefragt worden, welche Aufgaben die SA. nach der Machtübernahme zu erfüllen habe. Manchem schien es so, als hätten die Fragesteller das Recht, so zu fragen . Wie gesagt, es schien ihnen so . Gerade in diesen Tagen wieder ist durch den Appell des Führerkorps der S A. und der HI . in Berchtesgaden und durch die große richtungweisende Rede des Führers Stellung und Aufgabe der SA. flar und groß für das Iezt und die Zukunft gedeutet worden. Zugleich ist die Teilnahme der Hitlerjugend an dieser Tagung der sichtbarste Beweis dafür gewesen, daß die heilige Tradition der Kampfzeit bei der HI. in gute Hände gelegt ist. Stabschef Lute hat eingangs des Appells

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NSK Folge 295 die neue und gewaltige Aufgabe umriſſen und erläutert, die der Führer seinen Sturmabteilun= gen kürzlich gestellt hat. Die National : sozialistischen Kampfspiele, die alljährlich in Nürnberg stattfinden werden und mit deren Vorbereitung und Durchführung die SA . beauftragt wurde, sind in ihrer Tragweite für die Bewegung und das ganze Volk heute noch gar nicht abzusehen. Diese Einrichtung und ihre Verwirklichung durch die SA. bedeutet, daß ein Gebiet von der gewaltigen Bedeutung, wie es die körperliche Erziehung und Ertüchtigung des deutschen Menschen darstellt, einer Organiſation überantwortet ist, die auf Grund ihrer einzigartigen straffen und disziplinierten Breiten- und Tiefengliederung in der Lage ist, dieses Werk mit nationalsozialistischer Tatkraft anzupacken und zu vollenden. Die Nationalsozialistischen Kampfspiele werden ein deutsches Olympia werden, und die deutscheste Stadt, Nürnberg , wird ihm eine würdige Kampfstätte schenken . Der Stabschef der SA. hat in seiner Rede ausgesprochen, was Hunderttausende von SA.Männern fühlten, was unausgesprochen auch das ganze Volk bewegte : Die kämpferische, aktivistische Elite der Bewegung wird mit der Jugend des Führers gleichsam wie ein Block den ewigen Bestand der Partei und ihres Staates verbürgen. Baldur von Der Reichsjugendführer Schirach hat dieses Bekenntnis unterstrichen

18. Dezember 1936 und bekräftigt, wenn er sagte, daß die Hitlerjugend alles tun werde, um der SA. auf ihrem Zukunftsweg treu und hilfreich zur Seite zu stehen. ,,Die Sorgen der SA. werden auch die Sorgen dér Hitlerjugend ſein, aber der Stolz und die Tugenden der SA. werden ebenso der Stolz und die Tugenden der Jugend des Führers sein." Und wenn der Jugendführer des Deutschen Reiches weiter betonte, daß er selbst aus der SA. gekommen sei , daß er sich innerlich mit der SA. verbunden fühle und er in der HI. nie dann eine SA .-fremde Haltung dulden werde die Gemeinsamkeit des ist damit Weges und der Arbeit dieser beiden großen Gliederungen der Bewegung von berufenen und verantwortungsbwußten Männern beschlossen und beschworen worden. Und somit ist gewiß, daß das stolzeste und stärkste Instrument der Bewegung", wie der Jugendführer die SA . nannte, den Auftrag des Führers erfüllen wird. Der Führer selbst hat in richtungweisenden Worten vor den SA.- und HI.-Führern den Weg aufgezeigt ! Das genügt, um mit aller Kraft an die Verwirklichung einer Aufgabe heranzugehen, deren Früchte erst nach Jahren und Jahrzehnten sichtbar werden können , die uns aber heute schon die Gewißheit geben, daß das deutsche Volk der SA. einmal dafür dankbar sein wird, daß sie als die aktivistische Front des marschierenden Deutsch = lands genau so wie in der Kampfzeit zur Stelle war, als der Führer sie rief!

Besuch in der Nationalsozialistischen Deutschen Oberschule

Jeder

ein

ganzer

Kerl

Schüler, die Deutſchland erleben und den Nationalſozialismus im Herzen tragen

II. *) NSK Wo gibt es eine so vielseitige Ausbildung wie hier in der Nationalsozialiſtiſchen Deutschen Oberschule in Feldafing? ,,Wahre Bildung", so sagt der Schulleiter, Standartenführer Goerli , ist Herzensbildung. Also nicht das Wissen um die Dinge der Welt, sondern das Leben ſelbſt, vom Unbewußten zum bewußten Erleben ge= steigert, muß der Inhalt unserer Schulerziehung sein. Deshalb führen wir unsere Jungen hinaus ins Land und hinein ins Leben, wo es sich bietet." Tagebücher berichten Wenn man dann ins Tagebuch der einzelnen Stürme schaut, gewinnt man ein lebhaftes Bild von dem, was diese Jungen alles erleben, was sie sehen durften. Da steht etwas geschrieben von einem Rundflug über München, vom Besuch des Deutschen Museums, einer Fischzuchtanstalt, der Besichtigung des Freisinger Domes,

*) Vergl. die Artikel „ Für das Leben lernen wir" (NSK.-Folge 292) und ,, Schule, die großes Vorbild ist" (NSK.-Folge 294) .

dem Besuch der SS.-Führerschule in Bad Tölz. Eine Klaſſe war in Mannheim, Rothenburg und Dinkelsbühl, eine andere reiste zum Besuch nach Potsdam und Berlin. Die Jungen besuchten Film , Theater- und Opernaufführungen in München, sahen in Bayreuth den „Parsival", fuhren zum Schispringen nach Garmisch, nahmen an den Olympischen Winterspielen teil und hatten dort bald wegen ihrer aufgeweckten und frischen Art sehr viele Freunde unter den Ausländern. Eines Tages kam in englischer Sprache ein Brief aus Marſeille von einem japaniſchen Olympiafreund an einen Jungen der Schule. Der Schluß des Briefes, der in seiner Gesamtheit zeigt, daß der Japaner etwas vom Wollen des nationalsozialistischen Deutschland verspürt hat, heißt es u. a.: „ Mein kleiner Freund , kämpfe für Dein schönes , großes Vaterland !" Die fünfte Klasse besuchte u. a. das Saarund Industriegebiet nach der siegreichen Abstimmung, die dritte Klaſſe führte ein Lagerleben auf der Vereinsalpe im Karwendelgebirge durch, während die siebente Klasse auf einer Hütte in Hinterstein ihre Ferien ver= brachte. Jezt gehen die ältesten der Schule auf

NSK Folge 295 acht Tage zum Schifahren ins Berchtesgadener Land. Während des vorigen Jahres und in dieſem Jahr waren 20 Jungen der oberen Klaſſen im Austausch mit der Mil-Hill School in London vier Wochen in der Hauptstadt des britischen Imperiums und ihrer wei. teren Umgebung, andere wieder auf mehrere Wochen in Norwegen und Finnland. Die Jungen der letten Klasse, die zu Ostern die Schule verläßt, fennen sozusagen das ganze Vaterland. Jeder Junge befißt außerdem einen Führerschein für Motorrad, Kraftwagen und Lastwagen, hat das SA- und deutsche Sportabzeichen. Ein umfangreiches Sportgelände ges hört zur Schule, man besitzt einen Golfplatz, eigene Segel , Paddel- und Ruderboote und vielleicht erfüllt sich im Jahr 1937 der sehnlichste Wunsch der Jungen, daß die Schule ein Segeloder Motorflugzeug ihr eigen nennt. Klare Beurteilung statt Noten Als ich die Frage der Zeugnisse ane schneide, klärt mich Pg. Goerlik auch darüber auf, daß man auch in dieser Beziehung eigene und mit bestem Erfolg. Die bis Wege geht her übliche Notenslala genügt nicht zur Beurteilung eines Menschen. „ Soll man etwa prachtvolle, kämpferische Einstellung mit einer bisherigen „ Betragen : Eins“, der Anerkennung gefttteter Harmlosigkeit, bes werten? Wir haben deshalb den Beurteilungsbogen eingeführt, der nach bestem menschlichen Wissen und Gewissen dem ganzen Menschen mit all seinem Können und Wollen und seinen Eigenheiten gerecht werden will." So ein Beurteilungsbogen ist eingeteilt in I. allgemeine förperliche Beurteilungen und Leistungen, II. Beurteilung des Charakters und der Persönlichkeit , III. Beurteilung der geistigen Befähigung und Leistung, IV. Zusammenfassendes Urteil. Die Beurteilung des Charakters und der Persönlichkeit fieht zB. bei dem Jungmann M. aus NBg. wie folgt aus : Gin frischer, fröhlicher Junge, dem es zunächst schwer fiel, sich in die Kameradschaft einzufühlen, der aber jetzt den Anschluß an seine Kameraden gefunden hat. Ausgeprägtes ein Selbstbewußtsein; ausgesprochener Kämpfer bei allen sportlichen Wettkämpfen ; Führernatur. In inneren Dienst muß er sich noch mehr Ordnungsliebe aneignen. Hat viel Sinn für Mufit, die er gern hört und selbst ausübt." Fanatische Kämpfer für Hitler Für alle Schulprobleme ist hier eine ein fache Lösung gefunden worden, klar und vorbildlich. Ein Lehrer, der vielleicht heute noch dem Deutschen Schulverein" nachtrauert, möge ganz kritisch diese nationalsozialistische Bildungsstätte unter die Lupe nehmen. Befehrt wird er an sein Katheder zurückkehren. und die Jungen werden ihren alten „Pauker" nicht wiedererkennen. Nur einen Wunsch habe ich", sagte mir zum Schluß Standartenführer Goerlik, „ daß aus der NSD. Oberschule Starnberger See dereinst fanatische Kämpfer für die natio nalsozialistische Idee Adolf

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Hitlers hervorgehen mögen. Daher müſſen die Jungen von Grund auf in diesen Ideen erzogen werden, sollen fie später einmal als tapfere Streiter einrüden in die Führerstellen der nationalsozialistischen Bewegung und des nationalsozialistischen Staates." Gerade marschierte an uns eine Klaſſe vorbei, aufrecht, gut ausgerichtet, Jungen mit Stahl im Kreuz, das olivgrüne Käppi fed über dem rechten Ohr. Sie fingen, und grüßen herüber mit den Augen, mit den flaren, hellen Augen. Seht den Jungen

ins Gesicht

Wenn jemand im Zweifel sein sollte, ob der hier in dieser unter 43 verschiedenen Schularten einzig dastehenden Anstalt gegangene Weg der richtige sei : Er setze sich unter die Jungen, höre ihnen zu, schaue, wie sie ohne Scheu und doch voll Hochachtung mit ihren Lehrern und Erziehern plaudern, sehe ihnen ins Antlig, frage fie ... es werden keine Zweifel mehr aufkommen. Hier wächst, gepflegt und behütet von sorgsamen Händen, eine neue Führergeneration der nationalsozialistischen Bewegung heran. Mit solchen Jungen könnte man den Teufel aus der Hölle holen. Dankbar und stark beeindruckt verlasse ich die Anstalt, den schönen Fleden Feldafing, das Alpenvorland. Dankbar wie jeder, der diese Schule besucht, gegenüber den unter ihrem rührigen Schulleiter, Standartenführer Goerlig, schaffenden Erziehern, dankbar vor allem der Partei , die über ihre wesentliche finanzielle Unterstützung gerade diese Schule in besonders treue Obhut nahm. Lachend und fröhlich ging ich fort, denn diese lachende Schule hatte auch mich angesteckt, und ich schied in dem Bewußtsein : Diese kernigen Jungen tragen in ihren hämmernden Herzen den Glauben an Deutschland mit. Sie werden der Bewegung durch ihren späteren Einsatz im Beruf dafür danken, daß man ihnen die Möglichkeit bot, mit zu den Auserwählten zu gehören, und stolz wird es über ihre Lippen fommen: Auch ich war ein Schüler der NationalStarn sozialistischen Deutschen Oberschule Gert Sachs. berger See.

Stimme des Auslands

Abwehr der Bolschewiſierung Chinas Eine antikommunistische Wochenschrift NSK Die Deutsch- Chinesischen Nachrichten", Tientsin, melden, daß in Tientsin unlängst eine chinesische Wochenschrift, die sich „ Shin Chee Chow Pao" (Wochenschau) nennt, erschienen ist. Diese Zeitschrift wendet sich entschieden gegen Aus den Leitden Kommunismus. artikeln ist ersichtlich, daß sie sich zum Ziel ge= sezt hat, zur Einigung und Modernisierung der chinesischen Nation beizutragen. Die Zeitschrift brachte eine Reihe von Aufsäßen über den Aufbau in Deutschland und seinen Kampf gegen den Bolschewismus. In Heft Nr. 5 findet sich ein Artikel „Der Kommunismus in Theorie und Praxis", dem die Rede von Dr. Goebbels auf dem legten Reichsparteitag zugrunde liegt.

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Lehrvertrag

flarer

Grundfäßze

Rationalsozialistischer Entwurf des neuen Handwerks-Lehrvertrages Untersteht der väterlichen Führung und Erziehung “ – Schrittmacher für alle Lehrverträge

NSK Die Notwendigkeit, mit Beschleunigung die neuen rechtlichen Grundlagen des hand werklichen Lehrverhältnisses fertigzustellen, er gibt sich aus zwei Tatsachen: Im Januar lehren die Jugendlichen des Landjahres aus ihren Heimen zurück. Sie werden bevorzugt in Lehrstellen vermittelt, wobei nach Möglichkeit vermieden werden sollte, daß diese Auslese des Nachwuchses in Arbeitsverhältnisse eingeführt wird, die noch auf den lüdenhaften Rechtsgrundlagen der Vergangenheit beruhen. Das gilt vornehmlich für das ländliche Handwerf , das vielfach Auffangbeden der Landjahrjugend geworden ist. Das zweite Moment, in seiner Bedeutung weit über das erste hinausgreifend, ist die geplante Einführung sämtlicher Jugendlichen in eine ein oder zweijährige handwerkliche Grundlehre. Diese Pläne, die erstmalig im September dieses Jahres verkündet wurden, stellen die erſte Etappe der Entwicklung dar, die zur „ Überwindung der Ungelernten" führen wird. Da ihre Berwirklichung allen Jugendlichen die Möglichkeit der Bewährung vorhandener Fähig feiten und Eignungen bietet, da mit einer kurzfristigen Grundausbildung dieser Art tatsächlich eine allgemeine Auslese der Leistungskräfte des Nachwuchses verbunden ist, erweist sich dieser Weg als der einzige, der die Gewähr bietet, daß wirklich nur untaugliche Elemente, die für feine gelernte Arbeit die Voraussetzung mitbringen, als Ungelernte zu arbeiten veranlaßt werden. Über die Ausbildungskapazität des deutschen Handwerks, die in diesem Zusammenhang_notwendig zur Debatte gestellt werden muß,find neuerdings sehr interessante Zahlen veröffentlicht worden. Die Zahl derjenigen Handwerksbetriebe, die zur Lehrlingsausbildung geeignet sind, wird mit rund 700 000 an= gegeben. Während im Jahre 1926 noch 765 000 Lehrlinge ausgebildet wurden, ist im Zuge des Beschäftigungsrüdganges bis zum Jahre 1933 der Tiefstpunkt von 420 000 erreicht worden. Seit der Machtübernahme stieg die Lehrlingszahl wieder bis auf 550 000 im Jahre 1936 am Von der Gesamtzahl der Lehrlinge , die in Handwerk und Industrie ausgebildet werden, hält das Handwerk 75-80 vH., die Industrie dagegen nur 20-25 vH. Für die Erhaltung der 32 Millionen selbständigen Handwerksmeister und Gefolgschaftsmitglieder iſt auf der anderen Seite ein jährlicher Lehrlingsnach schub von etwa 120 000 Jugendlichen notwendig. Die Ausbildungskapazität des Handwerks ist also feineswegs voll ausgenügt. Ohne daß man gleich in das Extrem der Lehrlingszüchterei verfällt, das beim Handwerk besonders bedenklich ist, ebenso ohne Schädigung der Ausbildungsgüte fönnen wesentlich mehr Jugendliche im Handwerk eingestellt werden , kann also auch das Handwerk für die Zukunft noch mehr hochwertig ausgebildete Gesellen als bisher an die Industrie abgeben. Ein derart

zusätzlicher Facharbeiterzugang ist im Zeichen der Nöte des gegenwärtigen Mangels an Arbeitskräften von erhöhter Bedeutung. Er wird zumal im Rahmen des Vierjahres planes, dessen Gelingen auch mit der Lösung der Facharbeiterfrage verknüpft ist, allergrößte Beachtung finden müſſen. Beide Vorgänge, die Unterbringung der Landjahr-Jugendlichen wie die Einführung des ge= samten Nachwuchſes in eine allgemeine Grundausbildung, verlangen die Herstellung rechtlicher Verhältnisse im Handwerk, die sich eindeutig über die Bestimmungen der Gewerbeordnung und der sonstigen Splittervor= schriften hinaus erheben. Das wichtigste Mittel, das nationalsozialistische Erziehungs- und Ausbildungsverhältnis im Handwerk zu begründen, ist der Lehrvertrag. Der Handwerkslehrvertrag ist zugleich der wichtigste, in seiner Wirkung umfassendste Lehrvertrag, der von den Kammern zur Einzeichnung in die Lehrlingsrolle entgegengenommen wird. Ihm obliegt, gerade im Hinblick auf die herrschende Rechtslage heute, die Aufgabe, nicht nur die Rechtsbestimmungen zwischen Lehrherrn, Lehrling und Erziehungsberechtigten zu ordwen, hinzutretende Kriterien der Ausbildungsbefugnis, der Eignung der Lehrlinge uſw. zu ergänzen, sondern überhaupt erst die weltanschauliche und politische Grundlage zu schaffen, auf der sich die Ausbildung Jugendlicher im Handwerk aufbauen soll. Denn die Stellung des Lehrlings, seine Einordnung in die Betriebsgemeinschaft, ist mehr als ein Rechtsverhältnis. Dieses kann nur eingebettet sein in ein politisches Verpflichtungsverhältnis , das von Verantwortung der Betriebsführer für einen Leistungsfähigen Nachwuchs bestimmt ist.

Das von dem Arbeitskreis der Reichsjugendführung, des Jugendamtes der DAF., der Reichsgruppe Handwerk und der Reichsbetriebs= gemeinschaft „Das deutsche Handwerk" ents worfene Muster des neuen Handwerkslehrvertrages mußte daher, wenn es seiner Aufgabe gerecht werden wollte, neben den formalen Bestimmungen, die sich im wesentlichen aus den Rechtsschöpfungen der Ver= gangenheit ergeben, deflatorische Vorschriften aufnehmen, die dem kommenden einheitlichen nationalsozialistischen Jugendarbeitsrecht den Weg bahnen. „Das Lehrverhältnis ist ein Er : ziehungs- und Ausbildungsver = hältnis. Der Lehrling untersteht der väterlichen Führung und Erziehung des Lehrmeisters. Er ist zu einem brauchbaren Glied der Betriebs- und Volksgemeinschaft zu er= ziehen." So lauten die grundlegenden Bestimmungen , die dem neuen Muster eingefügt wurden und in ihrem Charakter von der üblichen Darlegung

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RSK Folge 295 der Formal-Juristen abweichen. Zu vermerken ist hier, daß mit dieſen Grundfäßen zugleich dem Züchtigungsrecht des § 127a GO. der Kampf ans gesagt wurde. Nicht das Recht zur Züchtigung, sondern die Pflicht zur väterlichen Führung und Erziehung steht dem Lehrherrn zu. Das ist nicht zuletzt die Konfes quenz aus der Entwicklung, die das Selbstführungsrecht der Jugend zum Gesetz erheben fonnte. Die Dauer der Lehrzeit wird in dem Entwurf nicht einheitlidy festgelegt, sie unterliegt den Vorschriften der Handwerkskammern. Bindend ist allerdings die dreimonatige Probe. zeit , also die in der Gewerbeordnung vorgesehene Höchstdauer. Nach Ablauf dieser Probezeit ist die einseitige Auflösung des Lehrverhältnisses nur aus gefeßlichen Gründen möglich. Wichtig ist, daß die Lehrzeit verkürzt werden kann, wenn das letzte Ergebnis der Zwischenprüfung dies rechtfertigt. Im Sinne der Bes stimmungen, die zum Entwurf des Gesetzes über Kinderarbeit und die Arbeitszeit der Jugendlichen führten, wird im Lehrvertrag fests gelegt, daß die Berufsschulzeit als Arbeitszeit gilt. Die Beschäftigung mit Nebenarbeiten ist nur zuläſſig, soweit sie mit dem Ausbildungsziel vereinbart werden kann, ihre Dauer darf täglich eine Stunde nicht überschreiten. Arbeiten im Haushalt sind unter

Weltanschauung und Wiſſenſchaft NS.-Monatshefte im Dezember NSK Die Dezemberfolge der NS.-Monatshefte bringt an erster Stelle die Rede des Reichsleiters Alfred Rosenberg , die dieser auf der Kundgebung der Reichsstelle zur Förderung des deutschen Schrifttums am 21. November in Berlin gehalten hat. Diese Ausführungen über Weltanschauung und Wissenschaft" haben die Wege in die Zukunft gewiesen, das Ziel aufgezeigt und waren zugleich eine scharfe und unerbittliche Abrech nung mit allen Versuchen, auf Schleichwegen eine nationalsozialistische Wiſſenſchaft zu verfälschen. Diese Ausführungen im Dezemberheft zeigen gleichzeitig die großen Linien auf, die die Nationalsozialistischen Monatshefte in ihrer kulturpolitischen Ausrichtung verfolgt haben. Auch die anderen Beiträge greifen von verschiedenen Standorten aus die gleiche Linie auf. So berichtet Dr. Strobel in seinen Ausfüh rungen über das Weihnachtsbrauchtum, die durch eine Bildbeilage veranschaulicht wer den, von den vielen, sich durch die Jahrhunderte hinziehenden Versuchen, das alte germanischdeutsche Brauchtum in konfessionellem Sinne „gleichzuschalten ". Doch sind alle Methoden am Widerstand der deutschen Volksſeele zunichte geworden. Der im Märzheft begonnene Aufsah über das Wesen des Jesuitenordens wird nun von Georg Albert in

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18. Dezember 1936 allen Umständen untersagt. Mit der Einführung des vorliegenden Lehrvertragsmuſters würde auch der bisherige Kampf um das Lehr . geld gegenstandslos werden, da nach den vorgesehenen Bestimmungen Lehr- und Kost geld oder sonstige Entschädigungen an den Lehrherrn nicht mehr verlangt werden dürfen. Der Urlaubsanspruch des Jugendlichen liegt feft; variiert werden kann lediglich die Höhe des Urlaubs, während die Mindestgrenze in Tarifordnungen oder Richtlinien der Treuhänder festliegt. ( Einzelheiten des Entwurfs veröffentlicht die sozialpolitische Zeitschrift der Hitlerjugend „ Das Junge Deutſchland“.) Neuartig, aber in jeder Beziehung vorbildlich ist die Bestimmung des Musterlehrvertrags für das deutsche Handwerk, daß die Vertrags= parteien auf eine Abänderung des Wortlautes des Lehrvertrags verzichten und daß Vereinbarungen, die außerhalb des Lehrvertrags schriftlich niedergelegt werden, keine Gültigkeit haben. Auch hier dürften die Sachverständigen formalen Rechtsdenkens Gelegenheit finden, Einspruch zu erheben. Trotzdem wird es notwendig sein, gerade auf dieser Bestimmung mit Nachdruck zu beharren. Der Handwerkslehrvertrag ist nicht einer von vielen, sondern Schrittmacher für alle Lehrverträge, für das neue Jugendarbeitsrecht schlechthin. Ihm tommt A. M. eine programmatische Bedeutung zu.

einem Beitrag über die Geisteshaltung der Jesuiten zum Abschluß gebracht. Die mit vielen einwandfreien Beispielen belegte Darstellung zeigt auf, wie es dem Jesuitenorden möglich wurde, durch fonsequente Verfolgung einfacher, als richtig erkannter Grundsäge eine Weltmacht zu werden. Dagegen steht die Erkenntnis, daß der Jesuitenorden wohl eine weltumstürzende Macht geworden ist, es aber nie zu großen schöpferischen Taten gebracht hat. In der Kritik der Zeit" werden einige Auszüge aus der Semester-Eröffnungsrede an der Universität Jena, gehalten von Präsident Prof. Dr. Aftel, gebracht, in denen gleichfalls das Thema Weltanschauung und Wissenschaft aufgegriffen ist und im Hinblid auf Natur wissenschaft, Rassenkunde und Germanenkunde behandelt wurde. Die Monatsberichte und ein reich ausgestatteter Bildteil vervollständigen den Inhalt des Heftes.

Werkkonzert in der Montagehalle Das NS.-Reichsfinfonieorchester spielt NSK München, 18. Dezember. Das NS. -Reichssinfonieorchester gibt im Rah men seiner Jubiläumsveranstaltungen anläßlich des fünfjährigen Bestehens am 19. Dezember, vormittags 11.30 Uhr, ein Werkkonzert in der Montagehalleder BMW.- Werte in München-Lerchenau. Kapellmeister Franz Adam wird felbst dirigieren.

NGKWochenschau

der

NSV

Gonderdienſt

Reichsleitung der NSDAP.,

Hauptamt für Volkswohlfahrt

Frontberichte desWinterhilfswerkes 1936/37

Ernährung und Volksgeſundheit Schädliche Wirkungen durch Beränderung der Volksernährung – Neue Wege zur Gefundheit des Volkes Von Prof. Dr. Franz Wirz , München

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NSK In der Ernährung von heute und ehemals besteht ein großer Unterſchied. Die Urfache hierfür wird jeder, der die Geschichte tennt, sofort feststellen können. Er wird daran benken, welche Entwicklung unser deutsches Volt allein in den letzten hundert Jahren durch gemacht hat. Vor dieser Zeit wohnten nur 8 bis 10 vH. aller Deutſchen in den Städten, die übrigen lebten auf dem Lande. Die Vers Städterung , die in der Hauptsache vor etwa 80 Jahren allmählich einsette und sich dann später geradezu katastrophal aus gewachsen hat, brachte notwendigerweise eine Änderung der Volksernährung mit sich. Heute leben über 40 vH. aller Deutschen in den Städten. Solange die Menschen auf eigener Scholle lebten, konnten sie selbst für ihre Ernährung sorgen. In dem Augenblick aber, da aus dem Landmenschen ein Städter wurde, hörte die Selbstversorgung auf und die schädliche Veränderung der Volksernährung ſekte ein. Wenn Jahrhunderte hindurch die Ernährung eines Volkes nahezu gleichgestaltig gewesen ist und plöglich eine wesentliche Veränderung eintritt, dann muß man sich die Frage vorlegen, ob dies für die Gesundheit des Volkes und für seine Entwicklung gleichgültig ein kann. Dieser Frage kommt um so mehr Bes deutung zu, als wir wissen, welche verheerenden Folgen für die Volksgesundheit die Ver= städterung auf anderen Gebieten gezeitigt hat. Den 200 Kilogramm Brot pro Kopf und Jahr, wobei unter Brot nur Vollkornbrot zu verstehen ist, denn anderes gab es früher nicht, entsprachen damals in der Nahrungsaufnahme pro Kopf und Jahr 12 Kilogramm Fleisch. Jezt zählt man 55 Kilogramm Fleisch und 100 Kilogramm Brot pro Kopf und Jahr, wobei unter Brot alles mögliche verstanden wird, was dieſen Namen überhaupt nicht mehr verdient. Die Allgemeinheit macht sich über alle diese Dinge viel zuwenig Gedanken , weil man die Ernährung als etwas Gegebenes oder gar Natürliches ansieht. Spricht man mit Menschen darüber, die sich offensichtlich falsch ernähren, o erhält man die Antwort : „ Ich fühle mich wohl, deshalb bleibe ich bei meiner Ernäh-

rung." Das ist ein Standpunkt , der gelten mehr nicht grundsäglich darf ! Im nationalsozialiſtiſchen Staate handelt es sich niemals darum, daß es diesen oder jenen Menschen an sich, nach seinem eigenen Gesichtspunkt gemeſſen, gut geht, sondern es handelt sich darum, ob es dem ganzen Volte gut geht. Sieht man sich die Ernährungs, weise von solchen Menschen, die mit ihrer Er. nährung zufrieden sind, einmal näher an, so ist festzustellen, daß dieje mehr nach Frage des Gerusses als der Gesundheit ein gestellt ist, und daß auch dementsprechend bei einer solchen Ernährung die Genußmittel eine unverhältnismäßig große Rolle spielen. Nach diesen Gesichtspunkten sind auch die meisten Speisekarten der Gastſtätten zusammengestellt. Richtet man die Frage nach der Wirkung einer derartigen Verschiebung in der Ernäh run hinsichtlich der Entwicklung der Volks . gesundheit im allgemeinen, jo stößt man auf eine Reihe bedrohlicher Anzeichen. Da sehen wir in der Hauptsache eine Zunahme der sogenannten Stoffwechselkrankheiten . also Erkrankungen der Leber, Niere und Bauchspeicheldrüse. Wir sehen einen überaus starten Gebißverfall , und wir müssen hier als Anzeichen auch die in den letzten Jahrzehnten schnell zugenommene Unfruchtbarkeit des Volkes in Rechnung sehen, Über dieje Stoffwechselkrankheiten und ihre Zunahme brauche ich hier nicht weiteres auszuführen, wohl aber über den Gebißverfall. Nach den letzten Musterungen sind von 100 jungen Deutschen rund 17 militäruntauglich, und von diesen 15 vH. infolge schlechter Zähne. Wenn im besten Mannesalter schon so viele Volksgenossen leistungsunfähig sind, wie viele mögen es erst 10 und 20 Jahre später jein. Ein großer Teil unseres Volkes leidet also an Gebißverfall und dessen oft schweren Folgen. Demgegenüber wissen wir, daß Völker, die in der Lage sind, sich natürlich und ausreichend zu ernähren, Gebißverfall nahezu gar nicht kennen. Der Verantwortliche sieht wahrlich genug Anzeichen für die Tatsache, daß die

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gefunde Entwidlung für Bolt und Rasse durch die Umstellung in der Ernährung bereits gelitten hat und weitere Gefahr droht , wenn man die Dinge weiter gehen läßt. Zu der verhängnisvollen Verschiebung hat sich noch eine Verkünftelung der Nähr stoffe geſellt. Man spricht zu Unrecht von einer Berfeinerung. Unser Brot , beispiels= weise, ist bis zu 80 v H. überhaupt kein Naturprodukt mehr , wie es der Acker im Getreideforn bietet, sondern es besteht in der Hauptsache aus einem Bestandteil, das auf mechanischem und chemischem Wege gewonnen wird, und das wir „ Mehl" nennen. Das Zeitalter der sogenannten Aufklärung, das sich auf allen Gebieten unseres Lebens von der Natur entfernt hat, Geseze anerkannt hat, die der Natur geradezu widersprechen, hat auch auf dem Gebiete der Ernährung eine Entfremdung von der Natur zur Folge gehabt. Selbst vor dem Brot, der Hauptnahrung, haben diese Bestrebungen teinen Halt gemacht. Aber

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18. Dezember 1936 nahezu auf allen Gebieten der Volksernährung hat man sich von der Natur mehr und mehr entfernt. Wir müssen wieder dazu über. gehen , die Nahrungsstoffe so zu nehmen , wie die Natur ſie uns bietet , folange uns Nahrungs in dieſem Naturzustand mittel nicht unmittelbar schädlich sind. Leider ist uns im Laufe der Jahrhunderte das Empfinden hierfür verlorengegangen. Das für muß nun die wissenschaftliche Forschung herhalten. Sie muß wettmachen, was an jahr, tausendalter Erfahrung verlorengegangen ist; aber wir dürfen deshalb der Wissenschaft nicht alles überlassen . Wir müssen das, was wir an Erfahrung be sigen, genau so nuzbar machen. Die wissenschaftliche Forschung ist gerade auf dem Gebiete der Ernährung wichtig und nötig. Wir können aber nicht abwarten , wir müsen handeln und die Schäden schnellstens abstellen.

Gemeinde hilft ſich ſelbſt

– Gemeinſame Zat überwindet die Not Keine unterernährten Kinder mehr -

NSK Abbehausen ist eine Vorortgemeinde des großen Hafen- und vielseitigen Industriegebietes am oldenburgischen Ufer der Unterweser. In den Jahren des Verfalls hatte sie mit ihrer mehr als 60 vH. umfassenden Arbeiterbevölkerung schwere Krisen zu bestehen. Das Heer der Arbeitslosen wuchs immer mehr an. Lange Zeit bestand keine Aussicht, daß eine wirtschaftliche Besserung eintreten würde. In dieser Notzeit schuf die Nationalsozialistische Volkswohlfahrt eine eigene Küche. Hinter dem Schulgebäude und den Bäumen des Pastoreigartens verborgen, steht am Rande des grünen Wiesenplans ein einfaches Holzhaus, das den Küchenbetrieb ents hält. Schlicht ist auch das Innere des Gebäudes. Der Geist aber, der hier wirksam ist, ist erfüllt von dem hohen Idealismus, der einer wahren Volksgemeinschaft innewohnt. In der Zeit von Ende November bis Ende Juni strömen täglich etwa 80 Kinder in den Eßraum der NSV.-Küche , um sich an einem einfachen, aber sehr kräftigen Essen zu sättigen. Es ist eine Lust, die Kinder einmal bei der Mahlzeit zu sehen. Sie haben einen guten Appetit. Die Freude leuchtet ihnen aus den Augen, und der Eifer rötet die Wangen. Immer wieder sind die großen weißen Kummen leer. und immer wieder werden die Teller gefüllt. Allmählich aber schwindet das Klappern der Löffel mehr und mehr. Und wenn endlich auch der lekte fleine hungrige Gaſt ſatt geworden ist, dann wird mit einem „Heil Hitler“ die Tafel aufgehoben ; und man hört es, daß in dem Gruß etwas mitschwingt, das ihn zu mehr macht als nur zu einem Gruß. Die Betreuung der Kinder liegt in den Händen eines Mitgliedes der NS.-Frauenschaft, einer Witwe, deren Mann ein Opfer des großen Krieges wurde. Sie schafft still und unermüdlich, gewissenhaft, umsichtig und uneigennützig

an ihrem Platz mit am Aufbauwerk des Führers. Die Auswahl der Kinder trifft der Gesundheitswalter der NSV. Als Arzt des Dorfes hat er den besten Einblick in die gesundheitlichen Verhältnisse der Bevölkerung. Und so kommt seinem Urteil über den Erfolg des Küchenwesens, das er einmal fällte, erhöhte Bedeutung zu. Er stellt fest: In Abbehausen gibt es keine unterernährten Kinder mehr !" Eine so günstige Aus: wirkung hat also dieser Küchenbetrieb der NSV. Zahlenmäßig wird sich die Abbehausener Küche nicht an die Seite städtiſcher Unternehmungen dieser Art stellen können, wie sie 3B. in Oldenburg vorhanden sind. Immerhin sprechen aber auch diese Zahlen schon eine eindringliche Sprache. Im ersten Viertel des Jahres 1936 wurden 5578 Portionen Mittagessen ausgegeben. Davon wurden 3078 Portionen kostenlos abgegeben. Für die restlichen 2500 Portionen wurden je 5 oder 10 Pfennig als Entgelt erhoben. Was die Küche an Kar= toffeln, Fett, Fleisch, Hülsenfrüchten und Gemüse verbraucht, wird durch freiwillige Spen den aufgebracht. Nicht nur die Bevölkerung hilft hier mit ihrer Opferbereitschaft, sondern auch benachbarte Ortsgruppen der RSV. machen der Küche Zuwendungen. Daß sie dazu von der Kreisamtsleitung in Brake lebhaft unter. ſtüßt wird, muß dankbar anerkannt werden. In weitem Maße aber ist die NSV .-Küche Selbstversorger. Zu Beginn des lezten Winters fonnte die Ortsgruppe selbst einschlachten. Mehrere Schafe und Schweine wurden von dem Wirt, in deſſen Haus der Dienstraum der Ortsgruppe ist, kostenlos geschlachtet und mit Hilfe der NS.-Frauenſchaft „eingedost“. Eine große Anzahl von Konservendosen nahmen das Fleisch auf.

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NSK Folge 295 Die treueste Helferin der Küche ist die Frauenschaft. Sie besorgt auch in jedem Jahre das Einmachen vieler Zentner Salzbohnen. Die Feldfrüchte werden zum größten Teil gespendet, zum anderen Teil auf eigenem Gartenland gezogen. Da traten denn im lezten Frühling eines Abends die Amtswalter der NSV. mit Spaten an und besorgten das Graben der langen Åder. Was bei dieſer Ge= meinschaftsarbeit ungetan blieb, wurde an den

Unſern

18. Dezember 1936 folgenden Abenden von den Vätern der von der Küche versorgten Kinder gegraben. Beim Pflanzen und Haden halfen die Mütter, und beim Ernten war wieder die Frauenschaft zur Stelle. So ergibt es sich, daß die NSV.-Küche in Abbehausen ein Werk wahrer Volksgemeinschaft ist, das dem neuen ſozialen Wollen des nationalsozialistischen Deutschlands F. L. starken Ausdruck gibt.

Dank den deutſchen Hägern

· Von der Jagd zum Tiſch Der Erfolg der Hermann-Göring-Wildſpende der Betreuten Ueberall große Freude über das Wildeſſen NSK In den Städten hängen jezt überall in den Geschäften Reihen von Hasen. Mit Staunen betrachten die Vorübergehenden die riesigen Hirsche und Wildsauen , die dort zum Verkauf aushängen. Eine willkommene Bereicherung des Küchenzettels. - Hasenbraten ein Festtagsgericht, ein Lederbiſſen für Schlemmer ! Nur für Schlemmer? Keineswegs ! Denn die deutsche Jägerschaft will auch ihren Teil beiLinderung zur Not tragen der armer Volksgenossen. Auch sie steht in Reih und Glied der großen deutschen Volksgemeinschaft. Der Aufruf des Reichsjägermeisters Pg. Hermann Göring fand ein Echo bei allen deutschen Jägern. Reichlich flossen die Spenden für das Winterhilfswerk des deutschen Volkes. * Lastwagen rollen zum Bahnhof der Großstadt, nehmen die mit Eilfracht angekommenen Wildsendungen in Empfang. Schnell geht die Abfertigung, denn nichts von dieser wertvollen Spende der deutschen Jägerschaft darf verderben. Was da alles ankommt ! In erster Reihe natürlich Hasen, Rehe und Hirsche. Aber auch Wildschweine, wilde Kaninchen, Fasanen, Wildenten, Schnepfen, Rebhühner und anderes Wild! Eilight wird die kostbare Last nach dem Schlachthof geschafft, wo die Schlächter alsbald mit dem Ausschlachten beginnen. Ohne Unterbrechung arbeiten diese sachkundigen Männer, denn schon wieder rollen neue Lastwagen heran. Was im Augenblick nicht bewältigt werden kann, wandert sofort in die Kühlhäuser. Kampf dem Verderb! * Im Gau Berlin der NSV. size ich dem Mann gegenüber, der für die Verteilung der Hermann Göring - Wildspende verantwortlich ist. Ständig läutet die Klingel des Fernsprechers. Von allen Seiten kommen Anrufe, Anfragen, Mitteilungen über neueingetroffene Sendungen. Es ist durchaus tein „ruhiger Posten"! Trok seiner knappen Zeit erteilt er mir bereitwilligst Auskunft auf alle Fragen: ,,Wohin diese Mengen von Wildbret kommen , möchten Sie wissen? Nun, sie wandern zu den der bedürftigen Mittagstischen Volksgenossen. Wenn. Sie bedenken, daß wir in Groß-Berlin täglich etwa 25 000 bis 30 000 Mittagessen bereitstellen

und so in der Lage sind, wöchentlich etwa zweimal unseren Betreuten Wild auf den Tisch zu bringen, so können Sie sich ein Bild machen, welche Mengen hierzu erforderlich sind ! Unsere Mittagsgäste sind jedesmal hocherfreut, wenn es Wildessen" gibt. Wir können sagen, daß dies der beliebteste Speisezettel" ist. Wir werden in Berlin von den Gauen Pommern und Kurmart beliefert. Die Organisation ist so geregelt, daß der leicht verderblichen Ware wegen weite Bahnwege vermieden werden. Von einer Kreisjägerschaft oder von den Ortsgruppen der NSV. wird das gespendete Wild gesammelt und schnellstens auf den Weg gebracht. Eines dürfen wir hierbei nicht vergessen : Nicht nur die deutschen Weide männer sind an der Wildspende beteiligt, sondern in großzügiger Weise seht sich auch die Deutsche Reichsbahn ein, indem sie alle diese Sendungen als Eilfracht tostenlos bes fördert. Die Organisation ist bis ins kleinste alles läuft wie am Schwür. Durchgearbeitet chen. Abfälle gibt es nicht, alles wird bis aufs lezte verwendet. Nicht nur die wertvollen Felle, sondern auch die Knochen und Köpfe alles wird der industriellen Verwertung zuge= führt. Wildschweine werden selbstverständlich auf dem Viehhof bestimmungsgemäß auf Trichinen untersucht." Wenig weiß die breite Öffentlichkeit von dem Umfang der Wildspende der deutschen Jägerschaft. Gelegentliche Veröffentlichungen von Zahlen geben noch lange kein rechtes Bild von ihrer Bedeutung für das Winterhilfswerk. Denn Zahlen sind tot ; sie sind trocken und geben nur schwachen Aufschluß. Deshalb sollte jeder Deutche sich einmal vergegenwärtigen, was alles erforderlich ist, bis der ledere Hasenbraten den Weg gefunden hat von Wald und Feld über Die Eisenbahn , den Schlachthof nach dem Kochtopf und auf den Teller der vom Winterhilfswerk betreuten Volksgenossen. Für das große Hilfswerk des deutschen Volkes knallen die Büchſen, rollen die Räder, schneiden die Schlächtermesser, glühen die Herdplatten, dampfen die Kessel, und groß ist der Anteil der Deutschen Jägerschaft an dem Erfolg des Winterhilfswerkes. Der deutschen Jägerſchaft und ihrem Schirmherrn gebührt deshalb auch der Dank des ganzen deutschen Volkes. M. P.

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Schweinema

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18. Dezember 1936 Küchenabfäll

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Eine neue Aufgabe der NSB. – Der erſte Berſuch in Stralfund ein durchſchlagender Erfolg NSK Auf Veranlassung des Ministerprästdenten Göring als Beauftragten für den Bierjahresplan hat die Geschäftsgruppe Ernährung die RS. - Volkswohlfahrt damit beauftragt, die Vorarbeiten für eine großzügige Organisation zur Verwer tung der Abfällein Angriff zu nehmen. Das Ziel ist dabei, die nicht ausreichende deutsche landwirtschaftliche Erzeugung zu steigern. An alle Volksgenossen und besonders an die Hausfrauen ist der Ruf ,,Kampf dem Verderb" ergangen. Wie Ministerpräsident Göring gefordert hat, wird die NS.- Volkswohlfahrt eine Sammelorganisation zur planmäßigen Erfaſſung und Verwertung der gesamten Küchenabfälle aufstellen. Diese bis jetzt nicht vers werteten Abfälle bedeuten zusätzliche Futtermittel für die Schweinemast. Durch Errichtung von Schweinemästereien am Rande der Städte wird die NSV . eine nugbringende Verwertung der Abfälle sicherstellen. Bereits vor mehreren Monaten hat die NSV.Kreisamtsleitung Stralsund eine Schweinemästerei an der Prohner Straße eingerichtet. Die Räume hierfür hat die Stadt Stralsund zur Verfügung gestellt. Bis jetzt hat die NSV.Kreisamtsleitung einen Bestand von zunächſt 50 Schweinen. Diese werden mit den Abgefüttert, die 800 Stralsunder fällen Haushalte liefern. Die Küchenabfälle werden zweimal wöchentlich, Mittwochs und Sonnabends, gesammelt, und zwar haben sich dafür 30 Pimpfe zur Verfügung gestellt. Die Abfälle konnten für die Fütterung restlos verwertet werden, und man hat bei den

Schweinen Gewichtszunahmen von 90 Pfund innerhalb von zwei Monaten festgestellt ! Es ist selbstverständlich beabsichtigt , die Schweinemästerei weiter hier auszubauen. Die Baupläne für neue Ste llungen in der Vorstadt liegen bereits fest. Die 800 bis jetzt erfaßten Haushalte liefern in der Woche rund 13 3entner Abfälle. Es wird aber möglich sein, von 10 000 Stralsunder Haushalten die Küchenabfälle, wie Brotreste, Gemüſeabfälle, Suppenrefte und anderes abzuholen, so daß man gut mit 100 Zentner Abfällen wöchentlich rechnen fann. Die Stralsunder NSV. wird dann 250 bis 300 Schweine mäſten können . Es handelt sich hier um den ersten Versuch des Gaues im Rahmen des Ernährungshilfswerkes , die Fettversorgung zu fördern ; ein Versuch, der, wie die vielen Anerfennungsschreiben Stralsunder Hausfrauen beweisen, von der Bevölkerung gern und freudig unterstützt wird. Die hier erzielten Ergebnisse werden selbstverständlich von der Gauamtsleitung der NSV . verwertet werden, wenn in den nächsten Wochen in allen Städten pommerschen größeren Schweine1 mästereien aufgezogen werden. Voraussetzung für das Gelingen dieses großangelegten Planes ist die aktive und ver ständnisvolle Mitarbeit der HausSie hat jezt die Möglichkeit, frau selbst. ohne irgendwelche Opfer die noch nicht ausreichende eigene Fettversorgung von sich aus zu fördern und damit neue Werte zu schaffen. H. H.

Das ganze Schaufenster werben für das WHW . NSK Auch in dieſem Jahr haben viele pommersche Firmen durch ansehnliche Geld- und Eachspenden ihre Einsatzbereitschaft für das Winterhilfswerk 1936/37 bewiesen . Gleichzeitig haben Kaufhäuser ihre Schaufenster für die Werbung zur Verfügung gestellt und geschmadvolle Darstellungen gebracht. Damit trugen ste den Gedanken der Volksgemeinschaft weiter ; auch so halfen sie mit am Gemeinſchaftswerk.

Kartoffelland kostenlos für bedürftige Volksgenossen Stadtverwaltung Claustal Zellerfeld geht jetzt erfreulicherweise daran, große Flächen Land urbar zu machen. Sie beabsichtigt , minderbemittelten Volksgenossen Kartoffelland zur Bebauung kostenlos zu über-

NSK

Die

Bolk hilft mit

geben. Damit hat die Ortsgruppe ClaustalZellerfeld die Möglichkeit, einen Teil der vom Winterhilfswerk Betreuten in späteren Jahren von der Kartoffelbelieferung aus den Mitteln des WHW. unabhängig zu machen.

Neue Dauerkindergärten werden eingerichtet NSK Die Kreisamtsleitung Northeim der NSV. wird im nächsten Jahr mehrere neue Dauerkindergärten einrichten können. Die Vorarbeiten sind bereits in Angriff genommen . -Die Arbeit auf dieſem Gebiet wurde von einer Stimmung getragen, die das so nahe Weihnachtsfest bei den Kindern auslöſte. Große Freude herrschte, wenn sie kleine Geschenke für die Eltern arbeiten durften und ihnen die Kindergärtnerinnen bei dieſem Schaffen halfen ..

Drud : M. Müller & Sohn K.G. , Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerstraße 88.

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NSK - Nachrichten

Zu NSK Folge 295

Blatt a

Mannschaft berechtigt, den Dienstanzug des DLV. zu tragen. 2. Nach dreisemestriger Dienstleistung in der Stamm-Mannschaft tritt der Student in eine DL V. Einheit zurück. Der in der Stamm-Mannschaft geleiſtete Dienst wird als DLV.- Dienst gewertet, 3. Alle studierenden Mitglieder des DLV. der ersten bis dritten Semester, die keiner StammMannschaft angehören , werden, soweit es zahlenmäßig durchführbar ist, zu besonderen Kameradschaften in Stärke von 20 bis 30 Mann zusammengeschlofen. Diese Kameradschaften verrichten zweimal wöchentlich ihren Dienst in der örtlichen Formation des DLV .

Jugend im Wintersportwettkampf Die Durchführung der 2. Reichsschiwettkämpfe der Hitlerjugend. Teilnahme des BDM. NSK München, 18. Dezember. In größerem Rahmen als bisher werden in der Zeit vom 27. Januar bis 1. Februar 1937 in Bad Reichenhall die Reichsschiwettkämpfe der Hitlerjugend abgehalten, mit deren Durchführung das Gebiet Hochland beauftragt worden tit. Bei diesen Schiwettkämpfen wird erstmals in verschiedenen Klassen gestartet, dh. daß die Hochgebirgsgebiete andere Laufstrecken und Schwierigkeiten gestellt bekommen als zB. die Gebiete aus Norddeutſchland. In Bad Reichenhall wird zum erstenmal auch der BD M. im Schilauf und Eiskunstlauf vertreten sein. Auch die Eishockeymannschaften , die sich bei diesen zweiten Reichsschiwettkämpfen der H3. zum erstenmal einfinden, werden intereſſante Kämpfe liefern.

Der Jude bedroht den Weltfrieden Captain Beamish über den Krieg und seine Hintermänner NSK München, 18. Dezember. Auf Anregung der Auslandspreſſestelle der Reichsleitung der NSDAP . und der Akademischen Auslandsstelle München hielt der bekannte Begründer der britisch-völkischen Vereinigung The britons" und antijüdische Vorkämpfer, Captain Henry Hamilton Beamish , einen Vortrag ,,Wer wünscht Krieg?" vor einem interessierten, kleineren Kreise geladener Gäste aus Partei, Studentenschaft und Presse. Einleitend gab der Vortragende eine Darstellung der wirtschaftlichen Zustände in Südafrika, aus der der alles beherrschende Einfluß des Judentums in diesem Lande klar hervor ging. Er behandelte dann die immer mehr an= wachsende, gewinnende neue antijüdische Be= wegung der Grauhemden in Südafrika, sprach kurz über die völkische Bewegung in Kanada, um dann in seinen aus eigenem Erleben in aller Welt schöpfenden Ausführungen über den Krieg und seine Hintermänner eindeutig nachzuweisen, wie die in der ganzen Welt zerstreut lebenden Juden unausgefeht daran arbeiten, einen neuen Weltkrieg zu entfesseln. Mit einer Hakenkreuzbinde am Arm , die ihn auf allen seinen Vortragsreisen begleitet, trat Captain Beamish vor seine Zuhörerschaft. Die Mitteilung seines Begleiters, Prof. Dr. Kräger, daß der Redner schon im Jahre 1922 in einer Versammlung der NSDAP . Grüße der Völtischen aus England an den Führer überbracht hatte und er bei dieser Gelegenheit unseren Freiheitsdichter Dietrich Ecart zum persönlichen Freund gewann, wurde von der Zuhörerschaft begeistert begrüßt.

Sonderauftrag für Prof. Staemmler In die Reichsleitung des Raſſenpolitiſchen Amtes berufen NSK Berlin, 18. Dezember. Rassenpolitischen Amtes der des Leiter Der NSDAP., Pg. Dr. Groß , hat den bekannten Rassenhygieniker Gauamtsleiter Pg. Profeſſor Dr. Staemmler - Breslau, in die Reichsleitung des Rassenpolitischen Amtes berufen und ihm einen Sonderauftrag für die Bearbeitung allgemeiner und grundsäglicher Fragen prak = tischer Bevölkerungspolitik übertragen. Pg. Staemmler ist besonders bekannt geworden durch sein Buch „ Raſſenpflege im völtischen Staat", in dem er schon vor der Machtübernahme die Forderungen nationalsozialiſtischer Bevölkerungspolitik und Rassenpflege ausgesprochen hat. Eine Reihe dieser Forderungen sind heute erfüllt, ein anderer Teil recht wichtiger Maßnahmen praktiſcher Art dagegen ist noch zu verwirklichen. Zurzeit ist Staemmler ordentlicher Profeſſor der Medizin in Breslau und Leiter des Raſſenpolitiſchen Amtes im Gau Schlesien. Als Vater von fünf Kindern gehört er dem Ehrenführerring des Reichsbundes der Kinderreichen an.

DLV.-Dienst der Studenten Vereinbarung zwischen Luftsportverband und NSDStV.

NSK München, 18. Dezember. Der Reichsstudentenführer Dr. Scheel gibt für die Mitglieder des Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbundes folgende Anordnung bekannt, die sich mit der Vereinbarung zwischen dem DLV. und den NSDStB. befaßt: 1. Die Mitglieder der Stamm-Mannschaften des NSDStB., die dem DLV. angehören, blei ben weiterhin Angehörige des DLV. , werden jedoch auf die Dauer der Dienstzeit in der Stamm-Mannschaft vom Dienst im DL V. beurlaubt. Während der Dauer dieser Beurlaubung ist der Angehörige dieser Stamm-

18. Dezember 1936

Alte Mühle

J

wurde HJ .-Kameradschaftsheim HI.-Führerschaft des Gebietes Hochland NSK München, 18. Dezember. Obergebietsführer Emil Klein übergab das ehemalige Verwaltungsgebäude des Hochlandlagers bei Königsdorf nach einer Umgestaltung der Führerschaft des Gebietes Hochland als Kameradschaftshaus . Das Kameradschaftshaus, ein alter Mühlenbau aus dem Dreißigjährigen Krieg, wurde von der Gebietsführung unter Leitung von Gebietsarchitekt Bessar, landschaftsgebunden und dem alten Stil der Mühle angepaßt, umgebaut.

Drud: M Müller & Sohn KG.. Zweigniederlassung Berlin . Berlin SW 68 Zimmeritraße 88

itionalſozialiſtiſche

f. und Drahtans grift der Schriftleitung: SW68, Zimmerstr. 90, III. Fernruf: A i Jäger 0022 ag: Franz Cher Rachf., 6. m. b. H., ralverlag der RSDAP., München Berlin and : Eher Berlag , Berlin SW 68, nerBrake 88. Alle Zahlungen find nach in (Bostichedlonto Berlin 4454) zu richten

Partei-Korreſpondenz

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß; für bie Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef ber NSDAY. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Hauptschriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienst der NGDUB

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RSK Folge 296

Wir

19. Dezember 1936

glauben

NSK Das ist es doch, was uns alle ſo neu und anders gemacht hat, daß wir die Vorgänge, die geschehen, die Dinge, die sich um uns ereignen, die Zustände, die uns umgeben, und die Zeit, in der wir stehen, nicht nur zur Kenntnis nehmen und als vorhanden und gegeben hinnehmen, sondern sie erleben. Das ist die große Wandlung, die bei dem einen plötzlich durchbrach, den anderen langsam aber stetig umformte und uns dann alle gepackt hatte.

Wir brauchen gar keine vielen Worte darum zu machen, denn in dieſem Erleben liegt es schon, das Große, Gewaltige, das wir aus vielen, die in der Zeit lebten, ein Volk wurden, das seine Zeit erfüllt und seine Zukunft meistert, anstatt eine Masse von einzelnen zu sein, die sich mit gewiſſen Zeitläufen abfand. Das ist es doch schließlich, was wir immer wieder empfinden, wenn wir nun unsere Zeit gemeinsam erleben. Wenn wir das gleiche fühlen, das gleiche wollen und das gleiche als Bolt erreichen, weil wir an das gleiche glauben Erlebnis ohne Glaube ist nichts. Das Glaubenkönnen aber ist alles. Natürlich können wir die großen Fahnen dieses Glaubens nicht stets im Alltag entrollen und knatternd vor uns hertragen. Wenn aber die großen Stunden schlagen, dann flattern ste, dann erheben sie ein ganzes Volk ohne Ausnahme. Als Zeichen des Kampfes und Ringens, des Siegens und Meisterns offenbaren ſie dann, was die Gemeinschaft zu leisten vermag, wenn sie glaubt. Stellt uns das Schicksal Aufgaben , dann erkennen wir sie alle, dann packen wir sie alle an. Unterzieht uns das Schicksal Prüfungen , dann ist ihnen jeder unterworfen, dann nehmen wie sie wie ein Mann auf uns, um uns gemeinsam zu bewähren. Droht uns Gefahr, dann droht sie jedem von uns. Schenkt uns das Leben Glück , dann teilen wir es und fennen dabei keinen Unterschied. Nahen unsere großen, neuen, ureigensten Feierstunden, dann gestalten wir sie so, daß sie ihres großen Gehalts der sie hervorrief und als Marksteine in unser Schaffensjahr stellte,

daran

würdig sind und in ihnen der Glaube des Boltes Gestalt und Zeugnis findet. Und naht jetzt das Fest, das aus dem Brauchtum unserer Vorfahren zur Feier unserer deutschen Seele wurde, dann ist es nicht leere Form, überlieferte Bause im Jahreslauf, begangen mit Zeremonien, die man mitmacht, weil sie üblich und gebräuchlich sind. Dann laſſen wir uns dabei nicht von undefinierbarer biblischer Sentimentalität und pünktlich sich einstellender Weitherzigkeit, Friedfertigkeit und Gebelaune überfallen, sondern wir geben uns als Volt jenem Fest hin , an das wir glauben dürfen , weil wir die Voraussegungen, die es in sich birgt, neu für uns erobert haben.

Uns ist es ernst um den Frieden auf Erden , für uns ist das Gefühl der Gemeinschaft , das dieses Fest beschwört, etwas Wahrhaftes, Erhebendes, ist die Freude etwas Unteilbares , die Liebe zum Nächsten etwas ehrlich Dauerhaftes , ist die Stunde des neuen Werdens heilig und groß. Darum feiern wir dies Fest mit klaren, stolzen Gefühlen, darum können wir uns so ganz seiner beglückenden frohlockenden, seligen Stimmung hingeben : Innerlich reich und nicht nur äußerlich froh, vor allem aber, aufrichtig und wahrhaft und in Gemeinschaft. Wir glauben an den Weihnachtsbaum , der für alle strahlt, weil wir alle ihn errichten halfen. Wir glauben an den Sinn der Weihnachtsgabe, weil sie jedem zuteil wird und in jeder ein größeres Geschenk lebt, das wicht fäuflich ist. Wir glauben an den Lichtglanz, weil er rein ist und in ihm sich das Sehnen und Fühlen und das Glück eines ganzen Volkes widerspiegelt. Wir glauben an die Weihe der Nacht, weil wir ihren Ursprung und ihren Sinn new begriffen und neu erweckt haben. Wir glauben an Liebe zum Nächsten und Freude für den Nächsten, weil sie nicht nur an diesem besonderen Tag vorhanden sind, sondern weil sie stets in unserem neuen Volk und seinem

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RSK Folge 296 Handeln als Gesetz leben. Wir glauben an die Friedensbotschaft, weil sie kein zitiertes Wort ist, sondern weil wir bereit sind, sie zu erfüllen. Wir freuen uns des Weihnachtsfestes, weil uns allen das Fest zu einer tiefen FeierStunde für alle wurde. Volksweihnacht

19. Dezember 1936 feiern wir, Volksweihnacht erleben wir in großer Gemeinschaft, das ganze Volt eine glüdliche, frohe Familie des Gebens und Empfangens. Es ist nicht einfach Weihnacht, das deutſche R. Volk glaubt an Weihnacht.

NSK.- Gespräch mit Hauptamtsleiter Hilgenfeldt

„In diesem

ganz

besonders

Jahr

reichlich ? “

Die Weihnachtsbeſcherung der Bedürftigen — In jedem Haus ein Lichterbaum Steigende Opferbereitschaft, größere Festesfreude – „ Ich werde sofort unſerem Führer danken . . . “

NSK Einer der zahlreichen Helfer in der Zentrale des Winterhilfswerks am Maybachufer in Berlin erzählte von den vielen Volksgenossen, die in den dunklen Vierteln der Großstädte noch vor wenigen Jahren in ihrer Hoffnungslosigkeit hinter der Fahne des Marzise mus herliefen und sich an die hohlen Phrasen der roten Arbeiterverräter wie an ein Evangelium flammerten. Als der Nationalsozialismus die Macht übernommen hatte, erwarteten die irregeleiteten Volksgenossen das Schlimmste. Ihre gewissenlosen Verführer hatten sie mit den wüßtesten Schredparolen im Kopf zurüdgelassen, so daß jeder von ihnen vor einem auftauchenden SA.-Mann einen Schred bekam und sich eine furchterregende Vorstellung von ihm machen mußte. Diese armen Menschen zogen sich stillschweigend zurüd und glaubten, verbittern und resis gnieren zu müssen. Schon bald aber sahen sie, daß viele unter ihnen, unbeschadet ihrer früheren Zugehörigkeit zu marxistischen Parteien und Verbänden, wieder Arbeit bekamen, und Ungezählte erlebten es an sich selber, daß eines Tages dann auch wirklich ein SA.-Mann vor ihrer Tür stand, der alles andere tat als das, was die Volksverheter prophezeit hatten : Er einen Lichterbaum und brachte ein Paket von der Winterhilfe. Ihnen, denen jahrelang kein Weihnachtslicht geschienen hatte und die an Feiern und Feste fich kaum noch erinnern konnten. Zu ihnen tam auf einmal ein Nationalsozialist der frühere politische Gegner – und brachte ihnen die Volksgemeinschaft ins Haus.

In jedem Haus wird Glück ſein Das mag bei manchen der erste Weihnachtseindruck von 1933 gewesen sein. Mittlerweile hat sich das durch den Nationalsozialismus ins Leben gerufene Winterhilfswerk des deutschen Volkes zu einem unentbehrlichen Bestandteil unserer Gemeinschaft entwickelt, und der Höhepunkt jeder Winterschlacht gegen Hunger und Kälte ist stets das Weihnachtsfeſt, bei dem sich alle Werte des Gemeinschaftsdenkens, des Gemütes und der Liebe in einer unvergleichlichen Form offenbaren.

Wir haben Pg. Hilgenfeldt, den Haupts amtsleiter der NSV . und Leiter des Winterhilfswerks, aufgesucht und uns von ihm, als dem Kommandanten der ungezählten freiwil= ligen ,,Weihnachtsmänner“, erzählen lassen, wie die Nationalsozialistische Partei den ärmsten und wirtschaftlich schwachgestellten Volksgenossen ein frohes Fest bereitet. „Wir haben zu Weihnachten im Winterhilfswerk eine doppelte Aufgabe“, berichtete Hauptamtsleiter Hilgenfeldt, wir wollen, daß jeder Volksgenoſſe das Gefühl hat, gerade in der Weihnachtszeit nicht verlassen zu sein, ſon= dern im engen Anschluß an die Volksgemeinschaft zu leben. Darum haben wir die große Menge der öffentlichen Weihwachtsbäume, an denen alle ihre Freude haben sols len, aufgestellt und veranstalten die großen einige gemeinschaftlichen Feiern Tage vor dem Fest, auf denen sich die Betreu= ten und die Helfer - alle mit ihren Familien - treffen und einige frohe Stunden verleben. Das sind unsere symbolischen Feiern, auf denen auch die eigentlichen Weihnachtsgaben noch nicht verteilt werden, sondern nur kleine Ges schenke und Spielsachen für die anwesenden Kinder. Denn in den Großkampftagen vor der Festzeit gehen unsere Helfer in die Haus haltungen selber und bringen Gabenpakete und die Weihnachtsbäume. Im vorigen Jahr haben wir 695 681 Bäume an hilfsbedürftige Volksgenossen verteilt und ihnen somit Licht und Freude in die Weihnachtszeit gebracht. Um die Feiern im Familienkreise fümmern wir uns dann nicht weiter, das soll Sache der Betreuten selber bleiben. Gerade die Eltern finderreicher Familien statten das Fest mit so= viel Liebe und Hingabe aus, daß wir uns darauf beschränken können, ihnen die Geschenke und Gaben des Winterhilfswerks einige Tage vorher auszuhändigen." Spenden in ungeheurer Menge ,,Von Jahr zu Jahr“, so fährt Pg. Hilgenfeldt fort, ""hat sich die Opferbereitschaft der ſpendenden Volksgenossen erhöht , so daß wir diesmal besonders reichhaltige

NSK Folge 296 und besonders viele Pakete ber: teilen können. Spielsachen, Lebensmittel, Kleidungsstücke werden in ungeheurer Menge vers teilt. Auch die Aufträge, die wir von uns aus vor Weihnachten an das Handwerk ausgeben, find so groß, daß beinahe Schwierigkeiten bei ihrer rechtzeitigen Ausführung entstehen. Bei alledem vergessen wir auch die Volksgenossen nicht, die Weihnachten nicht im Familienkreise feiern können. Ich denke hierbei gerade an die Frauen und Kinder, die zur Heilung ihrer Gesundheit in unseren Heimen find. Ihnen geben wir durch besonders herzliche Betreuung das Bewußtsein, daß sie nicht verlaſſen ſind. Sonst bemühen wir uns, unſere Erholungsheime gerade zu Weihnachten frei zu machen, damit die unserer Fürsorge anvertrauten, erholungsbedürftigen Volksgenossen das Fest im Kreise der Familie verleben fönnen, während indessen die Häuser und Anstalten gründlich überholt und zur Aufnahme neuer Gäste bereitgemacht werden."

Briefe, erfüllt von Dank Die unerhörten Segnungen des Winterhilfswerkes und gerade der weihnachtlichen Betreuung sind, das klingt aus den Worten Pg. Hilgenfeldts heraus, gar nicht abzumeſſen. Tausende und aber Tausende haben wieder den Anschluß an ihr Volt und dessen ge= meinschaftliches Leben gefunden. Die schönen alten deutschen Weihnachtsbräuche und die damit verbundenen Werte des inneren Lebens find wieder zur Geltung gekommen und üben ihre fruchtbare Wirkung aus. Wer einmal furz in den großen Stapeln freiwilliger Dankesbriefe an die Leitung des Winterhilfswerks blättert, erkennt diesen großen Segen in vollsſtem Umfange. Da schreibt die Mutter einer kinderreichen Familie im Anschluß an eine gemeinschaftliche Weihnachtsfeier in der Ortsgruppe der NSV .: „Die großen schönen Weihnachtsbäume, umgeben mit den vielen Gaben, und auch der Weihnachtsmann, der nicht fehlte, hat viel Spaß gemacht. Die schöne Musik und die anderen Darbietungen, das war alles so wunderschön, daß ein jeder, ob groß, ob klein, reich beladen und mit frohem Herzen nach Hause ging. Dies alles haben wir dem Winterhilfswerk und vor allem unserem Führer zu verdanken." Aus allen Briefen dieser herzlich dankbaren Ver = Volksgenossen spricht eine heiße ehrung und Liebe zum Führer und das Pflichtbewußtsein, sich für ihn und die von ihm gestellten Aufgaben einzusehen . Mit ungelenker Handschrift haben auf einem anderen Brief 38 Volksgenossen aus einer StadtrandSiedlung ein Schreiben an die NSV . unterzeichnet, in dem es heißt :

„Wir haben so recht erfahren, wie segensreich die Arbeit des Winterhilfswerks sich für die Betreuten auswirkt. Wir hoffen, daß die Aufbauarbeit des Führers für unser Vaterland uns in naher Zukunft die Möglichkeit gibt, nicht mehr Winders hilfe zu empfangen , sondern für die Winterhilfe zu spenden ."

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19. Dezember 1936 Ein Schwerkranker erzählt in einem Brief an die Ortsgruppe von seinem Leben und von seiner stebenjährigen Dienstzeit bei der Marine, um dann seiner Freude Ausdruck zu geben, daß das Winterhilfswerk ihn nicht vergessen hat. Er schließt seinen rührenden Brief mit den Worten: „Ich werde sofort an unsern Führer schreiben und mich bei ihm bedanken dafür, daß für uns kranke Leute ge= sorgt wird."

Helleuchtendes Bekenntnis Man möchte diese einfachen, aber aufrechten Zeugnisse wahrhafter Dankbarkeit den Abseitsstehenden vor Augen halten, die ein besseres Schicksal nicht auf die Unterſtüßung des Winterhilfswerks angewiesen sein läßt, die dafür aber bei jeder sich bietenden Gelegenheit die Nase rümpfen und sich vor dem Opfer für die Solidarität der Volksgemeinschaft möglichst drücken. Aber das deutsche Volk kann über solche Erscheinungen zur Tagesordnung übergehen. Diese · Tagesordnung heißt : Weiterhelfen , bis auch in diesem Winter der Kampf gewonnen sein wird, und, wenn im nächsten Jahre wieder zum Bekenntnis der Gemeinschaft und zur Unterstützung hilfsbedürftiger Volksgenossen aufgerufen wird , wieder zur Stelle sein ! Die vielen hunderttausend Weihnachtsbäume, die in diesen Tagen in den bescheidensten Hütten brennen werden, sollen ein hellleuchtendes Bekenntnis zur Opferbereitschaft in jeder Stunde sein, wenn sie der Führer von E. G. Dickmann uns fordert.

500 auf Schi und Schlittschuh Die vierten Wettkämpfe des HI.-Gebietes Hochland NSK München, 19. Dezember. Vom 8. bis 10. Januar führt das Gebiet Hochland im Schidorf Nesselwang im Allgäu zum viertenmal seine Gebietsschiwettkämpfe durch. In dem kleinen Allgäudorf, das für einige Tage ganz im Zeichen der Hitlerjugend steht, treffen sich rund 500 Pimpfe und Hitlerjungen des Gebietes Hochland. Am 8. Januar ist Anfahrtstag der einzelnen Bannmannschaften. Abends finden der Eiskunstlauf und die ersten Entscheidungen im Eishoden statt. Beide Disziplinen sind erstmals in das Winterwettkampfprogramm der H3. aufgenommen worden. Am 9. Januar findet der Geländelauf_und_Torlauf ſtatt. Die Wett= kämpfe im Eiskunstlauf und Eishockey werden weitergeführt. Der Sonntag bringt als Abe schluß den Abfahrtslauf und den Sprunglauf. Sämtliche Schiläufe werden als Mannschaftsläufe durchgeführt. Damit bringt die Hitlerjugend zum Ausdruck, daß sie weniger Wert darauf legt Einzelkönner heranzubilden, als vielmehr eine ergiebige Breitenarbeit zu leisten. Nach Abschluß der Schiwettkämpfe wird in Nesselwang die dortige Schischule eröff = net, die in diesem Winter mit drei Lehrgängen belegt ist. Neben der Nesselwanger Schischule wird erstmals bei Bad Reichenhall die neuerrichtete 2. Schischule des Gebietes Hochland ihre Schulungsarbeit aufnehmen und ebenfalls mit drei Lehrgängen belegt sein.

19. Dezember 1936

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NSK Folge 296

Die Partei erfüllt die Weihnachts - Parole :

Der Führer

denkt

Wie Weihnachtsfreude zu allen getragen wird Beſcherung der Bedürftigen

an

euch !

Von der Spende bis zur

Hochbetrieb der Arbeit und Vorfreude

in den NSB.- Ortsgruppen NSK Seit Wochen schon erfüllt die Straßen in allen deutschen Städten emfiges Leben, die Blicke aller richten sich suchend nach den hellerleuchteten Schaufenstern, in denen sich alles, was man sich zum Geschenk wünschen kann, aufhäuft. Auch in den Geschäften stehen dichts gedrängt die Leute. Mit Sorgfalt wählen sie die Geschenke für ihre Verwandten und Freunde aus, und dabei liegt auf ihrem Gesicht ein Schimmer jener Freude, die die Überraschung der Beschenkten am Weihnachtsabend auslösen wird. Die Weihnachtsfreude hat Einzug gehalten in allen Herzen , und man ſieht und fühlt es : Froh und glücklich wie früher nie feiern die Deutschen ihr großes Fest. Durch die Entschlossenheit und die unermüdliche Tattraft unseres Führers wurde Deutschland wieder frei, gesichert steht es da nach innen und nach außen, der einzigartige wirtschaftliche Wiederaufschwung ließ die Zahl der Arbeitslofen auf ein Minimum herabsinken, ein neuer Geist, ein Geist des Vertrauens und der Zuversicht läßt die Menschen in ganz Deutſchland mit erhobenem Kopf in die Zukunft blicken. Die Freude über das bereits Erreichte und das Vertrauen in die Zukunft aber schenken uns wieder ein frohes und schönes Weihnachten.

Alle aber sollen an dieser Freude teilhaben Damit auch die Bedürftigen, damit die, die noch nicht in Arbeit und Brot gebracht werden konnten oder selbst arbeitsunfähig sind, damit auch die einſamen alten Leute und Wohlfahrtsunterſtüßten und die kinderreichen Arbeiterfamilien ihr Fest in Freude feiern können, ist die NS.-Volkswohlfahrt schon seit vielen Wochen eifrig dabei, die Spenden des ganzen deutschen Volkes zu sammeln, um den bedürftigen Volksgenossen an Weihnachten noch außerhalb der üblichen Unterstützungen ein besonderes Weihnachtsgeschenk zukommen zu lassen und ihnen auf jede mögliche Weise und mit ihnen dem ganzen Volk diese Tage zu wirklichen frohen Feiertagen zu ge= stalten. Frohe Nachtschicht In den Räumen der NSV. -Ortsgruppen herrscht den ganzen Winter über Tag für Tag ein Riesenbetrieb ; von hier aus werden laufend alle, denen geholfen werden muß, unterstützt und betreut. Und in der Weihnachtszeit gibt es tatsächlich bei Tag und bei Nacht keine Stunde, da hier nicht gearbeitet wird. Blockwalter, die in vielen Fällen selbst noch vom WHW. betreut werden müſſen, Arbeiter, Frauen, Hitlerjungen und Mädel vom BDM., alle stellen sich freiwillig und ehrenamtlich zur

Verfügung, um freudig dabei mitzuhelfen, schöne Weihnachtsgeschenke für die große Zahl der Bedürftigen zusammenzustellen und zu verpaden. ,,Wenn abends die lezten der etwa 1500 Menschen", so erzählt der NSV.-Ortsgruppenamtsleiter, die täglich hier abgefertigt werden, die Räume verlassen haben, und das Essen für die 300 Bedürftigen, die ebenfalls hier bes föstigt werden, ausgegeben ist, dann beginnt man könnte sagen - die Nachtschicht. Bei der hohen Zahl der Betreuten in unserer Ortse gruppe ist es natürlich gerade jezt vor Weihnachten den Zellen- und Blockwaltern allein ganz unmöglich, die Arbeit zu bewältigen. Doch wir erhalten tatkräftige Hilfe von den Gliederungen der Partei , der das Volk dies gemeinsame Weihnachtsglück verdankt. Bei uns sind es vor allem Hitlerjugend, Jungvolt und BDM., die beim Packen und auch beim Verteilen der Pakete helfen , in unserer Nachbarortsgruppe setzt sich die NS.Frauenschaft für das große Winterhilfswerk So, und nun kommen Sie und sehen ein. Sie selbst, wie die Dinge vor sich gehen !" Mit diesen Worten führt mich der Ortsgruppenamtsleiter eine steile Treppe hinunter in den Keller, von wo uns schon heiteres Reden und Lachen entgegentönt. Ein Teil der Pimpfe scheint schon bei der Arbeit zu sein. ,,Fast hundert unſerer jungen Helfer sind allabendlich hier", erklärt mein Begleiter. Es macht ihnen wirklich großes Vergnügen, die Pakete alle herzurichten, denn sie dürfen sie ja auch verteilen, und das ist der große Moment, auf den sich die Jungen und Mädel ganz besonders freuen." Zwischen Kisten, Körben, Säcken Und nun befinden wir uns in einem großen Gewölbe , das so bunt gefüllt ist mit Menschen und hunderterlei verschiedenen Dingen, daß man gar nicht alles zugleich erfaſſen kann. In der Mitte des Raumes steht ein mächtig langer Tisch, daran arbeiten zu beiden Seiten wohl fünfzig Hitlerjungen und Pimpfe, als ob es um eine Wette ginge. Die Wände des Raumes sind überhaupt nicht zu sehen, denn vor ihnen stapeln sich die Kisten , Körbe und Säcke bis an die Decke. „ Das sind die Waren", sagt der Ortsgruppenamtsleiter, die vom Gau gekauft und uns überwiesen wurden . Alles Lebensmittel , die für die Weihnachtspakete bestimmt sind. Hier in den Kisten ist Zucker, dort Konserven, und hier drüben in den Körben befindet sich Weihnachtsgebäd." Ein Pimpf, der emsig mit dem sachgemäßen Verstauen der Geschenke in den Paketen be-

NSK Folge 296 schäftigt ist, soll mir die Arbeit in ihrem Gang darstellen. Erst sieht er mich etwas unwirsch an ; er wundert sich wohl, wie sich jemand ers dreisten kann, ihn in dieser wichtigen Arbeit zu stören. Er läßt sich auch nicht weiter stören, padt ruhig weiter und erzählt dabei : ,,So wird das gemacht“ ,,Dort drüben sehen Sie die Schachteln , in die wir die Geschenke verpacken. Sechs verschiedene Größen sind es, die fleines ren für eine Person, die anderen für Familien je nach Kopfzahl." Wirklich hübsche Geschenkschachteln sind es, mit grünen Tannenzweigen übersät, an denen buntfarbige Sternlein hängen. Und die roten Kerzen dazwischen geben dem Ganzen ein fröhlich-weihnachtliches Aussehen. ,,Hier, nun müssen Sie wieder hierher sehen", ruft mich der Pimpf schon wieder zurüd. ,,Passen Sie auf, so wird das gemacht : Das hier ist die kleine Schachtel für eine Perſon. Zuerst kommt ein Pfund Zuder rein, dann ein halbes Pfund Wurst , nun eine Dose Milch , dazu Käse , und nun . . . Na, Heini, mach schon !" ruft er seinem Kameraden, dem Lageristen" zu, der die Geschenke zum Verpaden herbeischleppt. „ So, sehen Sie, dieſe Konservendosen kommen noch dazu , und die Tüte mit Pfefferkuchen darf auch nicht vergessen werden. Und jezt kommt buntes Weihnachtspapier darüber. Aber bevor wir das Paket schließen, legen wir noch das Schönste vom Ganzen oben darauf. Das ist dieses Bild hier." Der eifrige Pimpf hält mir ein schön ge= fertigtes, eindringliches Bild des Führers entgegen, auf dessen Innenseite die Worte stehen, die an alle bedürftigen Volksgenossen in ganz Deutschland gerichtet sind : Der Führer denkt an euch !

Die Freude, Freude zu bereiten ,,Es ist bald geschafft“, erklärt mir der Ortsgruppenamtsleiter,,,6000 Pakete in allen Größen müssen fertig sein zur Verteilung. Sie werden dann von unseren freiwilligen WHW.Helfern gemeinsam mit den wackeren Hitlerjungen und BDM.-Mädeln gleichzeitig mit den 4000 Weihnachtsbäumen , die unserer Ortsgruppe zur Verfügung stehen, den Bedürf= tigen ins Haus gebracht. Ich glaube, die Freude ist bei uns, die wir die Gaben verteilen, ebenso groß wie bei den Beschenkten. Dieser Tag ist für uns alle ein Festtag , er gibt uns neuen Mut und neue Begeisterung, die notwendig sind für die Arbeit in der NSV. " Wir gehen an dem langen Packtisch vorbei nach dem anderen Ende des Raumes. „ Hier in diesen großen Waschkörben bewahren wir die Weihnachtspakete auf, die von Bewohnern unseres Ortsgruppenbereichs ge = spendet wurden. Zum Teil haben unsere Helfer die Päckchen abgeholt, zum Teil wurden fie uns auch hierher gebracht." Man sieht, mit wieviel Liebe und Sorgfalt die hübschen Paketchen von Hausfrauen aus allen Schichten der Bevölkerung zurechtgemacht wurden, um einem bedürftigen Volksgenossen

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19. Dezember 1936 Freude zu machen. Und die Ortsgruppe tut das ihrige, damit sich dieser Wunsch auch ganz erfülle. Diese Geschenke", fährt der Ortsgrup penleiter fort, ,,verteilen wir während einer großen Weihnachtsfeier der Ortsgruppe, zu der vor allem die in Not befindlichen alleinstehenden Volksgenos = sen und die finderreichen Familien eingeladen werden. Die Feier soll sie alle füh= len lassen, daß sie nicht verlassen und vergeſſen find, sondern daß das ganze deutsche Volk ſich ihrer annimmt. Und diese hübschen Pakete, die aus dem Volk gespendet hierbei zur Verteilung kommen, werden sie ganz besonders an die große Volksgemeinschaft erinnern, der auch sie angehören.

Keiner ist vom Glück ausgeschlossen Wir haben inzwischen das Kellergewölbe ver lassen und befinden uns in der Werkstatt eines Tischlers. Oder ist es ein Holzschnitzer? Oder ein Puppendoktor ? Wo man hinblickt, stehen und liegen allerlei Spielsachen. Hier ein Pferd, dem ein Bein fehlt, dort eine Puppe mit arg mitgenommener Kleidung, drüben ein Holzbaukasten, der geleimt werden muß. Auf dem großen Tisch aber in der Ede stehen alle Herrlichkeiten, die sich ein Kind nur wünschen kann, in lustigen bunten Farben. Wir sind in der Werkstatt, durch die all die Hunderte von verschiedenen Kinderspielzeugen gehen, die täglich von Erwachsenen und vor allem auch von Kindern dem WHW. gespendet werden. Hier werden alle Sachen repariert, neu bemalt und lackiert. Das wird eine Freude sein, wenn die Kinder bei der Weihnachtsfeier diese herrlichen Wunder ge= schenkt bekommen, diese bunten schönen Dinge, die sie immer in den Schaufenstern betrachteten und die ihnen doch so unerreichbar ferne schienen. Das gibt ein lustiges und frohes Weihnachten für die Kinder und für die ganze Familie. * Die Ortsgruppe, die wir eben besucht haben, ist eine von den Tauſenden von Ortsgruppen im ganzen Deutschen Reiche, in denen die unermüdlichen Helfer vom WHW. , Pimpfe , Hitlerjungen, BDM.-Mädel , Mitglieder der NS.Frauenschaft, Zellen- und Blodwalter, bei Tag und bei Nacht ihren freiwilligen Dienst versehen, um die Spenden des deutschen Volkes so zu verwerten, daß all den Millionen unserer Volksgenossen, die noch von Armut und Not bedroht sind, eine wirkliche Weihnachtsfreude bereitet wird. Wenn am Abend des 24. Dezember von allen Türmen die Glocken läuten und sich in ganz Deutschland die Familien froh um den brennenden Lichterbaum versammeln , dann sollen sie sich doppelt freuen in der Ge= wißheit, daß keine , auch nicht die be = dürftigste , Familie Don diesem Glüd ausgeschlossen ist. Dieses frohe Bewußtsein aber möge allen Dank sein, aber auch Mahnung, mit um so größerer Opferfreudigkeit fortzufahren an dem großen Werk, das der Führer zum Besten des ganzen Volkes geschaffen hat. H. Schwaibold.

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Der mordende

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19. Dezember 1936

Weihnachtsbaum

Propagandabluffs der Sowjets zum Weihnachtsfest — Tarnung und Wahrheit NSK Im Jahre 1928 wurde in Sowjetrußland der Weihnachtsbaum verboten und mit Stumpf und Stil und mit denen, die an ihm festhielten, ausgerottet. Wenn nämlich schon Religion ,,Opium fürs Volk“ ist, dann muß der Weihnachtsbaum als eine der gefährlichen Opiumspritzen angesehen werden, die das Volk gegen die Errungenschaften des Arbeiterparadieses immun machen. Das war zu der Zeit, als die Sowjets sich noch nicht auf ſalonfähig maskierten, als sie noch nicht auf die große Idee ge= kommen waren, das nationalſozialistische Deutschland auf dem Umwege über eine internationale Volksfrontpolitik der Religionsfeindlichkeit zu bezichtigen. Mittlerweile erſchien es aber notwendig, die wahren Methoden und Absichten mit westlicher Ele= ganz zu lackieren, und man verkündete aus diesem Grunde 1935 die Wiedereinführung des Weihnachtsbaums ; beileibe nicht für die Bevölkerung und als ein Zeugnis religiöser Gesinnung, sondern als einen 39Neujahrsbaum“, den man je nach Bedarf in der verlogenen außenpolitischen Propaganda als Beweismittel für die Toleranz der roten Regierung gegenüber den religiösen Bedürfnissen des Volkes oder als eine verständnisvolle Pflege des Brauchtums frisiert. Man hält es gerade in dem Augenblick, da rote Soldaten und Sowjetwaffen an anderen Stellen der Welt die Hölle auf Erden heraufbeschwören, für angebracht, die Werte des Gemütes in der eigenen Staatsführung für sich in Anspruch nehmen zu können. So bringt die Iswestija" am 8. Dezember eine kleine Reportage aus Kiew , in der sie schildert, daß die Magazine, in denen Weih = nachtsbaumschmuck und Spielsachen feilgehalten werden, von Kindern umringt sind ; so nebenbei, aber immerhin mit zynischer Offenheit wird dabei erklärt, daß die ausgestellten Spielsachen ärmlich und nachlässig hergestellt sind und daß die amtlich festgesezten Preise maßlos hoch sind. So kostet ein kleiner Weihnachtsmann aus Watte 10 Rubel 40 Kopeken, ein etwas größerer bereits 26 Rubel. Billigere gibt es nicht. Ein einfarbig gestrichener Tannenzapfen bedeutet etwa das Höchste der Gefühle für den Werktätigen, der sich einen weihnachtlichen Hausschmuck besorgen will. Denn dieser Zapfen, der gewiß keinen materiellen oder Arbeitswert darstellt, kostet allein schon 60 Kopeken. Eine glänzende Kugel aus Glas, deren man in Deutschland ein Duhend für 50 Pfennig kaufen kann, wird mit 2 Rubel 60 Kopeken bewertet. Ein Kästchen mit Weihnachtsbaumschmuck iſt , je nach Ausführung, für 35 bis 400 Rubel zu haben. Was diese Preise bedeuten, kann man am Durchschnittseinkommen einer Ladenverkäuferin bemessen, deren monatlicher Lohn bei schärfster Akkordarbeit auf 100 Rubel angesezt ist, in Wirklichkeit aber wegen der unerreichbaren Höhe der Akkordnorm nur etwa 50 Rubel beträgt. Kurz und gut, es handelt sich um einen a us gesprochenen Propagandabluff der Sowjets , der dazu dienen soll, das rote

Regiment in den Augen der westlichen Länder kreditwürdiger zu machen. Kaufen kann feiner die paar Artikel. Und keiner würde es wagen. Er würde dann wohl kaum noch in der Lage ſein zu feiern. Und im gleichen Augenblid kann man in der „Prawda" (12. Dezember 1936) einen Bericht aus Stalingrad lesen, nach dem das Stalingrader Gebietsparteifomitee eine Vertie = fung der antireligiösen Propa = ganda vor Weihnachten beſchloſſen und zu diesem Zwecke den Funktionären des Gott = losenverbandes alle Durchführungsmaßnahmen anvertraut hat. In antireligiösen Wanderausstellungen, Zeitungen, Flugblättern und Kinovorführungen wird jedesmal vor den großen kirchlichen Festen ein umfangreicher Feldzug unternommen , um das ruſſiſche Volk von der Religion zu „ entgiften“. Wo diese Mittel nicht ausreichen, greift man eben zu stärkeren. Nach Eingeständniſſen der GPU. sind von 1917 bis Mitte 1936 in Rußland nicht weniger als 42 800 Geistliche „liquidiert“ worden. Der Ausdruck Liquidation ist als zynische Umschreibung des praktischen Massenmordes anzusehen. Die nicht sofort an die Wand ge= stellten oder in den Kellern der GPU. zu Tode gemarterten Geistlichen wurden und werden in die sattsam bekannten Zwangsarbeitslager in Sibirien oder am Eismeer verschickt, aus denen - mit Ausnahme ganz weniger Flüchtlinge noch niemals ein Mensch wieder zurückgekehrt ist, sondern in denen die bedauernswerten Opfer zu Hunderttausenden an Unterernährung, Seuchen oder brutaler Mißhandlung zugrunde gehen. Rund 120 000 Kirchen, die 1917 noch standen, sind in die „ Obhut “ der Sowjets übergegangen. Die gute Hälfte von ihnen ist schlankweg zerstört worden , die übrigen sind zum größten Teil in Klubhäuser, Speicher, Ställe oder sogar in öffentliche Bedürfnisanstalten umgewandelt worden. Bei Beachtung dieser Tatsachen dürfte es wohl nicht schwerfallen, den wahren Kern der übertünchten Menschlichkeit des roten Syſtems zu durchschauen, das heute mit einigen Weihnachtsbäumen für kapitalsschwere Ausländer scine religiöse Duldsamkeit beweisen möchte. Die nackte Wahrheit offenbart sich vielmehr im Plan der neuen Sowjetverfaſſung, in dem es ua. heißt : „ Die Freiheit der Abhaltung religiöser Kulte und die Freiheit der antireligiösen Propaganda wird allen Bürgern zuerkannt. " Auch mit diesem Satz geht die Sowjetunion bei den westlichen Demotratien hausieren. Es ist nicht zu bezweifeln, daß ſie damit in manchen Ländern offene Arme finden wird. Wie die praktische Durchführung dieſes verlogenen Verfaſſungsentwurfes aussehen wird , ergibt sich aus den oben angeführten Tatsachen Don Priester-,,Liquidationen" und Kirchenzerstörungen, die zu einer Zeit geschahen, als die Sowjetverfassung auf dem Papier nicht nur die religiösen Kulte, sondern sogar die religiöse Propaganda , die heute verboten ist, gestattete. Wenn die Agitationsbrigaden des „ Verbandes streitbarer Gottloser" im Auftrage der Kom-

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munistischen Partei ins Land fahren, so dürfte selbst der vertrauensseligste Europäer, der sich von jüdiſch-bolſchewiſtiſchen Diplomaten Honig um den Mund schmieren läßt, den Glauben daran verlieren, daß die gleiche Kommunistische Partei ebenfalls die verfassungsmäßig gesicherte Religionsausübung befürworten könnte. Darum pflegt man im europäischen Westen dieses Thema auch geflissentlich zu vermeiden, um desto heftiger auf einem angeblichen nationalsozialistischen Neuheidentum herumzureiten. Bei dieser Beschäftigung stört man sich nicht daran, daß dieses „ Neuheidentum“ jährlich Hunderttausende von Weihnachtsbäumen an die wirtschaftlich schwächsten Teile der Bevölkerung gratis verteilt, während ihnen jeder blutige Propaganda-Weihnachtsbaum , der in Sowjetrußland zu maßlosen Preisen verkauft werden darf , ein sichtbares Argument für die kulturerhaltenden Bestrebungen des Bolschewismus zu sein scheint. Ein Blick in das Zentralorgan der Gottlosenbewegung, den „ Besboshnik", das bis vor kurzem noch beim staatlichen antireligiösen Verlag gedrudt wurde, und heute aus den gleichen fadenscheinigen Rehabilitierungsbemühungen von einer ge= tarnten Verlagsgesellschaft herausgegeben wird , belehrt jeden eines Besseren. So sehen wir in der diesjährigen Weihnachtsnummer" einen bestialisch ausgestatteten Weihnachtsmann mit einem bluttriefenden Henkerbeil in der linken

19. Dezember 1936 Hand und mit einem Weihnachtsbaum über der Schulter, dessen Spize die Form eines Galgens hat, deſſen Äste mit Patronen und Handſchellen geschmückt sind und dessen Fuß die Gestalt eines Hakenkreuzes besitzt! In widerwärtiger und niederträchtigſter Weise benutt man hier heiliges Brauchtum, um die öffentliche Aufmerksamkeit von den roten Greueln in Spanien abzulenken. Dazu wieder erscheint der Weihnachtsbaum den Sowjets als sehr geeignet. Man versucht durch eine raffinierte Aufteilung des Kalenders in Arbeits- und Ruhetage der Bevölkerung die Abhaltung religiöser Festtage auch praktisch unmöglich zu machen. Bekanntlich gibt es , in Sowjetrußland auch keinen Sonntag, geschweige denn ein Oster-, Pfingst oder Weihnachtsfest. Trozdem läßt die bolschewistische Propaganda keine Möglichkeit aus der Hand , ſich auch in dieser Hinsicht vor den Augen der zivilifierten Welt zu rehabilitieren. Dazu ist ihr, wie man erkennen konnte, der dümmſte und ge= meinſte Schwindel nicht zu niedrig. Der Chriſtbaum wird von ihr zum Instrument der Weltrevolution, wird vom Symbol des Friedens der Menschheit zum mordenden Weihnachtsbaum vergewaltigt. So bedauerlich es ist, man muß es sagen : Eine Welt, die sich von solch durchsichtigen Propagandabluffs und Lügen auf dem Umwege über die Tränendrüsen düpieren läßt, verdient es beinahe nicht besser, als die wahre Gestalt des Bolschewismus D. am eigenen Leibe kennenzulernen.

Die NSK Randbemerkung :

Führertum muß NSK Wieder ist eine für den Aufbau und die Aufgaben der Hitlerjugend wichtige Entscheidung erfolgt. Mit Anordnung vom 18. Dezember hat der Jugendführer des Deutschen Reiches und Reichsjugendführer der NSDAP . eine Einrichtung getroffen, die den vollen Ab = schluß des Leistungserziehungsplanes bedeutet, der in dieser Organisation der Partei seit Jahren von den kleinsten und untersten Anfängen herauf ausgebildet wurde und nunmehr restlos durchgeführt wird. Die Einführung eines pflichtgemäßen Wettkampfes, der alle zehn Übungen der sogenann= ten körperlichen Grundschule der HI . umfaßt, auch für die Führer und Führerinnen, bildet sowohl in der Richtung der reinen Ertüchtigung wie auch des Höchstleistungsgedankens einen Abschluß der bisherigen Entwicklung. Die Führerschaft soll nicht nur zur Durchschnittsleistung auf allen einzelnen Übungsgebieten der HI.-Körperschule gebracht werden , sondern zu einer Mehr und Höchstleistung, sowohl in jeder einzelnen Disziplin, wie vor allem auch in der Totalität der HI.- Grundſchule. Einführung der Maßnahme Diese

eines Führer - Zehnkampfes bildet also einen neuen Beweis für die hohen Anforderungen, die der Reichsjugendführer künftig=

erkämpft ſein hin an sein Führerkorps und jedes einzelnen seiner Mitglieder zu stellen gedenkt. Im Verein mit dem angekündigten Auslandsdienst, mit dem Jahr wissensmäßiger Ausbildung in den fünftigen Reichsakademien für Jugendführung, mit der Voraussetzung der Ableistung des Arbeitsdienstes und der Wehrpflicht mit gutem Erfolge, sowie auch einer möglichst abgeschlosse= nen Berufsschulung, läßt diese Anordnung erkennen, daß hier die Bildung eines universalen Führerstabes mit planmäßiger Folgerichtigkeit und mit eisernem Willen angestrebt und verwirklicht wird . Die Grundlage dieser Führerauswahl — und Ausbildung bildet jedoch die Erkenntnis von der Naturbedingtheit jedes wirk lichen Führertums. Alle Prüfungen und Leistungsnachweise, denen die jungen Führer unterzogen werden, dienen lezten Endes auch zur Feststellung der angeborenen Eigenschaften, in deren Mittelpunkt Werte des Charakters, Idealismus und der Kameradschaft ſtecken. Darum besteht die Siegerehrung des neuen Führer-Zehnkampfes auch nicht in irgendeinem materiellen Preis, sondern in der Ehre, dem voraussichtlich im Zusammenhang Führer mit den Nationalsozialiſtiſchen Kampfspielen - in Nürnberg auf dem Reichsparteitag vorge= stellt zu werden.

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NSK -Nachrichten

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19. Dezember 1936

Weihnachtsbotschaft für die Auslandsdeutſchen Gauleiter Bohle: Deutſchland wurde Heimat für alle, die deutſch denken

NSK Berlin, 19. Dezember. Der Leiter der Auslandsorganiſation der richtet zum NSDAP., Gauleiter Bohle, Weihnachtsfest folgende Botschaft an alle Auslandsdeutschen, die flammendes Bekenntnis zur Heimat und zum Reiche Adolf Hitlers ist: Wiederum ist ein Jahr vergangen, und wiederum freue ich mich, allen deutschen Männern und Frauen und der deutschen Jugend im Ausland die herzlichsten Grüße der Heimat zum Weihnachtsfest 1936 und zum Jahreswechsel übersenden zu können. Wie in keinem Jahr zuvor, werden unſere Auslandsdeutſchen am Heiligen Abend das beglückende Gefühl haben, daß Deutschland Heimat geworden ist für alle , die deutsch denken und deutsch fühlen . In diesem Jahr hat das Reich durch seinen Führer Adolf Hitler Ehre und Freiheit wiedergewonnen . Das Rheinland steht seit langen Jahren wieder unter der vollen Souveränität des Reiches und die Ströme Deutſchlands ſind wieder deutsch. Freiheit und Ehre aber schükt die nationalsozialistische Wehrmacht. Ich weiß, daß unsere Deutschen im Ausland das aroße Geschehen unserer Tage in einem Gefühl des unbändigen Stolzes mitempfinden ; sie blicken am Abschluß dieses Jahres auf die gewaltigen Taten Adolf Hitlers und seiner Beweguna in arenzenloser Dankbarkeit zurück. Sie können gerade am Weihnachtsabend und am Ende des Jahres die wunderbare Gewißheit haben, daß die Allmacht ihrem alten Vaterlande nicht nur den Retter aus Not und

Kampfgefährten des Alltags Kalender der Nationalsozialisten

NSK In wenigen Tagen fällt das lette Kalenderblatt des Jahres 1936. Ein Jahr nationalſozialistischen Kampfes und Aufbaues verging; an der Schwelle des neuen machen wir eine Minute Atempauſe und besinnen uns alles dessen, was uns die Gegenwart durch jene Männer bescherte, die sie für Deutschland gestalteten. Damit steigt der Wunsch auf, näher heranzukommen an die Ereignisse, mitten hineinzutauchen in das Geschehen unserer großen Zeit, stets von ihm begleitet zu sein. Solch Kampfgefährte des Alltags ist ein guter Wandkalender. Täglich fällt der Blick auf ihn , Bild und Spruch prägen sich ein, nehmen Ge= ſtalt an und tragen damit bei an der Formung des neuen deutſchen Menſchen. So wie die Kalender der NSDAP., die der Zentralverlag der NSD A P. herausbrachte, in der Kampfzeit troßige Bekenntniszeichen der Bewegung waren und vom unerschütterlichen Glauben der verschworenen Gemeinschaft zeugten, ſo wenden sie sich heute an die vielen, die jezt für die ewigen Ideale marschieren . Sie wenden sich an das ganze deutsche Volk und wollen echte Kampfgefährten sein und beitragen an der

Schmach, sondern auch den Führer in die kommende deutsche Zukunft ge: jchenkt hat. Für das Auslandsdeutschtum ist aber das Jahr 1936 auch ein Jahr tiefer Trauer gewesen. Im Februar fiel unser unvergeßlicher Wilhelm Gustloff jüdischer Mörderhand zum Opfer. Wenige Monate später nahm uns der Bolschewismus sieben deutsche Menschenleben in Spanien und vertrieb Tausende von braven Volksaenossen aus ihren friedlichen Arbeitsstätten. Sie alle find mahnende Zeugen für den brutalen und rücksichtslosen Kampf, den der arößte Menschheitsfeind aller Zeiten gegen den Nationalsozialismus führt. Die deutsche Weihnacht ist das schönste Fest des Friedens. Dak wir uns wiederum in diesem Jahr im Schein der Kerzen unter dem Tannenbaum in Ruhe und Frieden zusammenfinden können , ist das Werk des Führers. Daß sich unsere Auslandsdeutschen in diesen Tagen in einem überwältigenden Maße bewußt werden. Deutsche und Angehörige einer großen und starken Nation sein zu können, soll in uns nicht nur tiefsten Dank gegenüber Adolf Hitler erwecken, sondern vor allem für das kommende Jahr die unwandelbare Treue zu diesem Manne und seiner von der Vorsehung gesegneten Arbeit erneuern. Die Liebe zum Volkstum und zur großen Heimat, die deutschen Menschen Lebenspflicht und Lebenswollen ist, wird in uns AuslandsDeutschen auch im kommenden Jahr ihren schönsten und lebendiasten Ausdruck finden in unserem Deutschen Gruß: Heil Hitler !

Festigung der Gesinnung und Gestaltung der Weltanschauung . Gediegener Inhalt, hervorragende Bildwiedergabe in der bekannten technisch einwandfreien Wiedergabe, jo bietet sich der NSDAP. Standarten - Kalender 1937 feinem immer wachsenden Freundeskreis dar. Alfred Rosenberg gab ihm folgendes Geleitwort, das den Kalender kennzeichnet: „Das Jahr 5 jeit der Machtübernahme wird ebenso wie die vier ersten Jahre des nationalsozialiſtiſchen Aufbaues unter dem Gesez unserer Weltanschauung stehen : Dem Gebot der nationalen Ehre und der Forderung innerer Härte." So wie die SS. immer nachdrücklicher ihren Etil entwickelt und mit kämpferischem Elan alle Dinge des täglichen Lebens aufgreift, so zeugt auch der SS. - Kalender 1937 von dem Ringen um neue Gestalt. Auch hier trägt hervorragendes Bildmaterial zur guten Ausgestaltung bei. Die großen Einwirkungen der neuen Zeit in das Leben der deutschen Frau werden durch schöne Photos und eindringlichen Begleittert im NS -Frauenkalender 1937 dargelegt. Von der Reichsfrauenführung gestaltet, gibt er einen Einblick in das kulturelle, politiche und ethische Schaffen im Dritten Reich.

Druď: M Müller & Sohn KG.. Zweigniederlaſſung Berlin Berlin SW 68

Zimmerstraße 88

itionalsozialiſtiſche

and Draht aufhrift der Schriftleitung: EM68, Zimmerftr. 90, III. Fernruf : A 1 Jäger 0022 ag : Franz Eher Nachf., G. m. b. H., ralverlag der NSDAP., München Berlin and : Eher - Verlag , Berlin SW 68, Kerrabe 88. Alle Zahlungen find nach in (Boftschedlonto Berlin 4454) zu richten

Partei - Korrespondenz

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß ; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Hauptschriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NGDUB

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NSK Folge 297

21. Dezember 1936

FrankfurtersHintermänner

werden

gedett

Jüdische Verschleierungsmanöver - Lüge und Verdrehung ſchützen die Hintermänner des Gustloff- Mörders - Bafter National - Zeitung “ fälscht den Mordbefehl NSK Die Basler „National - Zeitung", das Lieblingsblatt des Mörders David Frankfurter, ist im Begriff, nach einigen Monaten kleinlauter Zurüdhaltung vor dem Brozeß jezt wieder dem altgewohnten Laster des Beschimpfens Deutschlands zu verfallen. Schon die Brozeßvorschauen und die Berichterstattung während der Hauptverhandlung wimmelten von üblen Entgleisungen. Die Tätigkeit Gustloffs wurde in herabſegendem Sinne als „Gewerbe“ be= zeichnet, „das das Schweizer Volk aus Gutmütigfeit toleriert habe." Auch die Bemerkungen gegenüber deutschen Prozeßteilnehmern, die in tiefer, von der „National-Zeitung" mitverschuldeter Trauer in die Schweiz gekommen waren, enthielten zahlreiche Geschmaclofig= teiten. Was aber von dieſem Blatt, das in Deutſchland schon lange nicht mehr den Ehrennamen „National = Zeitung" führen dürfte, unter der Überschrift „Nach dem Rechtsspruch von Chur" in Nr. 591 v. 19. 12, 36 an Verdrehungskunststücken geleistet wird, macht eine Anprangerung öffentliche not = wendig , denn es darf nicht ununterſucht bleiben, aus welchen Gründen die Zeitung Berschleierungsversuche zugunsten der Hintermänner Frankfurters unternommen hat. Bekanntlich hat die deutsche Öffentlichkeit in unmißverständlicher Form ihr Interesse daran bekundet, daß die Aufklärung der Hintergründe der Mordtat David Frankfurters über die Person des Mörders hinaus auf Jeine Hintermänner ausgedehnt würde . Die deutschen Zeitungen haben zur Begründung dieser Forderung eine Reihe von schlüssigen Gründen angeführt, und auch der Prozeßvertreter Don Frau Gustloff, Professor Grimm , Essen , hat in seiner Schlußerklärung zum Urteil zum Ausdruck gebracht, daß der Prozeß in dieser Richtung beachtliche

und eindeutige Anhaltspunkte ergeben habe, und daß es wünschenswert sei, wenn die Frage nach den Hintermännern einer neuen Prüfung unterzogen werden würde." Die Basler ,,National-Zeitung" hat für der= artige Gedankengänge nur Spott und Hohn übrig gehabt. Eine solche Stllungnahme könnte dem Blatt unbenommen bleiben, wenn es das bemitleidenswerte Publikum, das seine Kenntnisse über den Prozeß lediglich den „ Aufflärungen" der National-Zeitung" entnimmt, über die tatsächlichen Anhaltspunkte unterrichtet hätte, auf die die deutsche Seite sich beruft. Statt dessen aber betreibt die „ National-Zeitung" eine Tatsachen verwirrung , wie fie verlogener und gewiſſenloser nicht gedacht werden kann. Eins der Hauptargumente der deutschen Prozeßvertretung für das Vorhandensein von Hintermännern ist der Mordbefehl , den David Frankfurter in jugoslawischer Sprache auf den Teil einer Zigarettenschachtel geschrieben hat, und bei deſſen Übersetzung während der Hauptverhandlung er nicht nur offensichtlich log, sondern sich auch in Widersprüche verwidelte. Dieser Mordbefehl hatte bekanntlich folgenden Wortlaut : ,,Montag, 3. 2. 36, 9.30 Uhr, muß die Verurteilung ausgeführt werden. Vorher anrufen und fragen, ob er da ist. Wenn er nicht herauskommt, auch nicht zu ſehen ist, ver= suchen zu fliehen, sonst Ausführung des Selbstmordes. 1-2 Schüſſe in die Brust, Revolver in der rechten Tasche des Rocks. Nicht im Überzieher. Sobald ich im Zimmer bin, plötzlich herausziehen und schießen. In den Kopf oder in die Brust 3 Schüſſe.“ Aus dieser außerordentlich aufschlußreichen Aufzeichnung macht die National-Zeitung" fol= genden harmlosen Vorgang : „Daß Frankfurter die Adreſſe Guftloffs ſich auf eine Zigarettenschachtel schrieb, beweist

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NSK Folge 297 bloß, daß ihn diese Adreſſe intereſſiere. Er konnte sich darin unbedenklich verraten, weil er sich nach der Tat auch selbst gestellt hat und abſolut keinen Wert darauf legte, fich der Berantwortung des Getanen zu entziehen. Gustloff war in Davos eine so auffallende Bersönlichkeit, daß es wirklich feines Komplottes bedurfte , um zu er fahren , ob der Mann zu Hause oder abweſend ſei.“ So wird es also gemacht ! Der Text der Zigarettenschachtel, in dem von der Wohnung überhaupt nicht die Rede ist, wird zu einer unbeachtlichen Notiz umgefälscht. Wenn diese gewissenlose Verfälschung dann vollzogen ist, wird aus ihr leichtfertig der Schluß gezogen, daß ein Komplott aus dem Text der Zigarettenschachtel nicht gefolgert werden könne, weil der Inhalt dieser Notiz allgemein bekannt geweſen ſei. Daß die Leser der „,,National-Zeitung" bei folchen Methoden sehr leicht zu der Meinung kommen können, daß Deutſchland bei der Frage der Hintermänner einem Phantom nachjage, fann uns gleichgültig sein. Die Leser der ,,National-Zeitung" werden so oft belogen, daß

Aufgaben,

die

21. Dezember 1936 es auf einen Verdummungsversuch mehr oder weniger nicht ankommt. Interessant aber ist es, daß die Männer bei der „National-Zeitung", die den wahren Sachverhalt kennen, ein Interesse daran zu haben scheinen , alle hiermit im Zusammenhang mit den Auftraggebern stehenden Fragen möglichst zu verschleiern. Denn auch von dem wichtigen Brief, den der Jude und Rechtsanwalt Dr. Wyler wenige Tage nach dem Mord an Frankfurter gerichtet hat, und aus dem hervorgeht, daß Wyler Frankfurter vor der Tat fannte, ihm Ratschläge erteilte, ihm die finanzielle Sicherung des schon durch das neue Greuelbuch Dr. Curtis sehr tostspieligen Verfahrens in Aussicht stellte und von fachkundigen Männern sprach, die über den Fall bereits beraten hätten, findet sich in dem Artitel der „ National- Zeitung" nicht ein Wort. Dafür wird der zukünftige Landesgruppenleiter der NSDAP . schon jezt als Reichsvogt in der Schweiz , bezeichnet. Die gehäſſigen Juden, die in derart unverantwortlicher Weise die Schweizer Öffentlichkeit gegen Deutschland aufputschen, haben also an dem Mord in Davos noch nicht genug!

Schleſien

erfüllt

Der Anteil des füdöstlichen Grenzgaues im Ringen um die wirtſchaftliche Unabhängigkeit Erſchließung aller Möglichkeiten, Überwindung aller Hinderniſſe NSK Anläßlich einer von der Deutschen Arbeitsfront einberufenen Tagung der ſchlefischen Führung von Partei, Wirtschaft und Staat machte der Gauleiter-Stellvertreter von Schlesien, Pg. Bracht , der Nationalsozia= listischen Parteitorreſpondenz in einer Unterredung bemerkenswerte Ausführungen über den Beitrag und die Möglichkeiten Schlesiens im Bierjahresplan , in denen die volkswirtschaftliche Stellung und Entwidlung dieses südöstlichen Grenzgaues gekenn zeichnet wurden. Frage : Als eine der an Bodenschätzen und -gütern reichsten Provinzen Deutschlands galt von jeher Schlesien. Es wird deshalb ganz besonders von allgemeinem Intereſſe sein, von Ihnen, Pg. Bracht, als der zuständigen Stelle zu erfahren, wie denn der Einsatz Schlesiens im Rahmen des Vierjahresplanes erfolgen wird. Ausnußung der Bodenschäße „Ich bin fest überzeugt davon, daß Schlesien einen großen Beitrag zur Verbreiterung der Rohstoffbasis zu leisten imstande ist, dh., daß für Schlesien erhebliche Möglichkeiten bestehen, im Rahmen des Vierjahresplanes bisher wenig oder nur ungenügend beachtete Bodenschätze zu fördern und auszu nuten. Sehen Sie sich beispielsweise einmal eine große Anzahl der Namen unserer schlesischen Städte an. Sie werden hier Namen wie : Goldberg, Silberberg, Reichenstein usw. fest= stellen. Diese Namen deuten an sich schon auf die Wahrscheinlichkeit hin, daß sie im Zusam

menhang mit den in ihren Namen verflochtenen Erzen irgendwie entstanden ſind. Ich kann Ihnen sagen, daß wir schon heute eine Anzahl präziser Feststellungen dahin, gehend machen konnten, daß es sich hier nicht nur um Wahrscheinlichkeiten handelt, sondern daß tatsächlich diese Namen mit Boden schäzen verbunden sind, die zum Teil noch bis zum Ende des vergangenen Jahrhunderts ausgenutzt und gefördert wurden." Frage : In diesem Zuſammenhange wird nun die Frage auftauchen, wie Schlesien mit seiner schwierigen Verkehrslage sich AbJazmärkte im Reiche zu schaffen gedenkt, und wie weit die schlesischen Vorkommen konkurrenzfähig mit den anderen Erzeugnissen im Reiche sein werden? Enger ans Reich angeſchloſſen „ Sie berühren mit Ihrer Frage ein altes Problem, mit dem sich Schlesien schon von jeher beschäftigen mußte, weil es immer darunter zu leiden hatte. Dieses Problem ist durch den Versailler Betrug für Schlesien fast zu einer akuten Gefahr geworden. Nicht allein durch die Tatsache, daß Versailles ein organisches Wirtschaftsgebiet durch Abtrennung des Industriegebietes Oberschlesien, des Hultschinerländchens und von Teilen der Kreise Militsch und GroßWartenberg rücksichtslos zerschnitt, viele wirtschaftliche und verkehrspolitische Beziehungen zum europäischen Osten und Südosten zerstörte und dem oberschlesischen Gebiet ländliche Märkte und der Landwirtschaft Schlesiens den Industriemarkt wegnahm, sondern Schlesien



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NSK Folge 297 rüdte außerdem in die weit vorgeschobene Peripherie des Reiches, was im Zusammenhang mit einem allgemeinen Wirtſchaftsuntergang diesem Lande unerhörte Wunden schlug. Mit aller Kraft hat der Nationalsozialismus vom ersten Tage an alles versucht, um diesem schwierigen Problem Herr zu werden. Es ist bekannt, daß der Führer am 27. September 1936 bei Breslau den 1000. Kilometer der Reichsautobahn dem Verkehr übergab, und daß nunmehr zwei Teilstüde der Reichsautobahn in Schlesien bereits vollendet sind. Nach vollständiger Fertigstellung wird durch die Straßen des Führers Schlesien verkehrsmäßig, und damit wirtschaftlich stärker an das Reich angegliedert sein, und ein erheb liches Stück der Schwierigkeiten glauben wir schon damit überwunden. Wir können dabei unserer Überzeugung Ausdruck geben, daß seitens der maßgebenden Stellen alles geschehen wird, um die Vollendung der Reichsautobahn beschleunigt zu betreiben, damit Schlesien für Berlin und das übrigen Reich nicht mehr so weit vom Schuß" liegt." Frage: Wie vor kurzem mitgeteilt wurde, ist der Mittellandkanal im nächsten Jahre fertig, so daß also die Ruhrfohlen bis ins Innere des Reiches zu billigsten Frachtsägen herangebracht werden fönnen. Wie steht es nun mit der schlesischen Kohle ? Ist der Adolf = Hitler - Kanal ebenfalls vor der Vollendung oder wird es noch einige Jahre in Anspruch nehmen, bis dieſes große Werk zu Ende geführt ist? Fertigstellung der Waſſerſtraße ,,Für uns in Schlesien darf diese Vollendung unter gar keinen Umständen noch Jahre auf fich warten lassen. Zu der Fertigstellung des Adolf-Hitler- Kanals, die ich als eine der vor= dringlichsten Projekte betrachte, gehört, wie zu all solchen Dingen, viel Geld. Aber auch hier gilt für uns der nationalsozialiſtiſche Grundſak, daß nichts unmöglich ist, was man mit starkem Willen herbeiführt. Wir vertrauen auch in diesem Falle darauf, daß mit uns alle zu ständigen Stellen - ich denke hier auch besonders an den Reichsarbeitsdienst , alles tun werden, was nur in ihren Kräften steht. Erst wenn der Adolf- Hitler-Kanal vollendet ist, wird es für Schlesten möglich sein, alle jene Voraussetzungen, die in Schlesien als Beitrag für den Vierjahresplan vorhanden sind, vollwertig nutbringend zu verwerten." Frage : Belanntlich findet man im übri gen Reich viele schlesische Facharbei ter , die durch den wachsenden Mangel der Facharbeiter im übrigen Reichsgebiet anges fordert worden sind. Ist denn Schlesien wirklich ein so überschußreiches Land an Menschen?

Erhaltung der Arbeitskräfte „Die Tatsache, daß man überall im Reiche auf schlesische Arbeiter trifft, könnte den Eindrud entstehen lassen, als habe Schlesien einen Überschuß an Arbeitskräften, dh. an Menschen überhaupt. Ich muß diese Frage entschieden verneine n. Wohl war die Arbeitslosenziffer in Schlesien stets um ein beträchtliches

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höher als in allen anderen Reichsstellen. Diese Tatsache aber ist auf die schon vorhin erwähnten Dinge zurückzuführen, dh. Versailles und Verkehrsferne und ihre Auswirkungen . Die schon erwähnten Verhältnisse haben eine Bevölkerungsbewegung im Gefolge gehabt, die volks- und staatspolitisch gesehen falsch war. Wir müssen in dieser Beziehung zu dem genauen Gegenteil kommen. Nicht von der Grenze aus darf ein Druck in der Bevölkerungsbewegung auf die Mitte des Reiches erfolgen, sondern dieser Druck hat von der Mitte des Reiches auf die Grenze zu geschehen. In diesem Zusammenhang möchte ich die Siedlungsarbeit der DAF. besonders herausstellen, weil sie mit ihren durchgeführten Sielungsvorhaben der bisherigen falschen Entwicklung.start entgegenarbeitete. So wurde erst am legten Sonntag die Einweihung der DAF.-Grenzlandsiedlung „ Glüdauf" vollzogen, die 800 Menschen würdige Wohnungen bietet und sie mehr und stärker mit ihrer Heimat und ihrer Arbeitsstätte verbindet . Erreichung der Möglichkeiten Wenn die Nachbarn Schlesiens jenseits der Grenze hier und da den Eindrud hervorrufen möchten, als ob Schlesien ein vernachlässigter Teil des großen Deutschen Reiches sei, so hat und wird auch fernerhin die nationalsozialistische Staatsführung durch ihre Maßnahmen für Schlesien beweisen, daß sie ihren südöstlichsten Raum gern als „ Perle der Krone“ ansieht, wie es Maria Theresia einmal gesagt haben soll. Wohl ist Schlesien Grenzland, aber deutscher als dieses Land ist nie ein anderes gewesen. Das hat es dem größten Preußenkönig bewiesen und das beweist es jetzt unserem Führer Adolf Hitler. Für uns alle aber gilt das Wort : Treue um Treue, wenn es darum geht, die Aufgaben, die der Vierjahresplan stellt, zu erfüllen. Schlesien wird dazu seinen Beitrag leisten. Der Gau tennt seine Pflichten und seine Möglichkeiten. In gemeinsamer Kraftentfaltung werden sie Erfüllung finden.

Stimme des Auslands

Krankheit der Menschheit Deutliches Urteil über das Judentum

NSK Nach Meldung des 91 American Bulletin“, Neunort, Nr. 31, hielt der Engländer Mr. Henry Hamilton Beamish in Neuyork, wo er von einer längeren Reise durch Südafrika, Indien, Ceylon , Japan und Kanada eintraf, einen be merkenswerten Vortrag, in dem er sich sowohl über die Judenfrage in der Geschichte, als auch über die Rolle des Judentums in unseren Tagen aussprach. Er erklärte ua. wörtlich: Wir müssen die Ursache unserer Schwierigs feiten finden. Wenn man Malaria hat, so muß man natürlich Chinin nehmen, aber um der Malariaepidemie Einhalt zu gebieten, muß man die Moskitos verfolgen. Wenn man es mit einer Pest zu tun hat, so muß man den Mikroben isolieren . Der Jude ist der Erreger , den wir ins Auge fassen müssen , der Jude muß isoliert werden. Als Leprafranker der menschlichen Gesellschaft muß der Jude in Quarantäne gebracht werden.“

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Die zwanzig

Kameraden

Weihnacht im Torfmoorlager — Erinnerung eines Arbeitsmannes

NSK Wir waren eins geworden, wir 216 Arbeitsdienstmänner vom Torfmoorlager! Zu sammengewürfelt aus allen Teilen des deuts ſchen Landes, aus allen Schichten des Voltes hatten wir uns zuſammengefunden in die hohe Gemeinschaft der Kameradschaft. Aus dem Anhaltland, dem Harz, dem Rheinland und aus Pommern fanden sich 216 junge Menschen, um ihren Dienst am deutschen Boden zu tun. Aus der bunten Folge der Tage haben sich einzelne Erlebnisse herauskristallisiert, find in unsere Herzen und Hirne gedrungen, so daß wir sie nie vergessen werden. Ein solches tiefes Erleben sollen die nachstehenden Zeilen aufzeichnen : Unsere Weihnacht am 24. Dezember v3., die uns zwanzig Kameraden , die wir als Lagerwache zurüdbleiben mußten , unauslöschlich im Gedächtnis haften wird. Die Fahne hängt unbeweglich am hohen Mast, kein Windhauch schwingt durch die kalte , Sternenklare Winternacht. Durch die Fenſter der Schreibstube fällt ein heller Lichtschein und beleuchtet den einsamen Posten, der mit seinem Spaten unbeweglich mitten auf dem Wege steht. Eben läuten die Glocken vom nahen Dörfchen Klempin. Jeder einzelne Schlag durchbricht ehern die Stille und fügt sich doch harmonisch in die herbe Winternacht. Das Licht des Scheinwerfers zuckt in kurzen Abständen vom fernen Dache der Unterkunft auf. Der schmale Lichtstreifen huscht lautlos über den Weg, klettert die weißgetünchte Wand des Hauses empor und verschwindet im Stahlgrau des Himmels. Ganz zart erst klingt das Rauſchen des Windes durch die Einsamkeit, weiße Flocken tanzen leicht vom Himmel hernieder. Stärker pfeift der Wind und wirbelt den weißen Schnee vor sich her. Langsam, schwerfällig bewegt sich der Posten von seinem Plak. In dem schwarzen Pelz haben sich die Schneeflocken gefangen, so daß er wie ein Eisbär aussieht. Schon hört er in der Schreibstube den Lautsprecher klingen : O du fröhliche, o du felige · Kein Stern ist mehr zu sehen , dunkel wölbt Auf der Erde fich über ihm der Himmel . leuchtet flimmernd der weiße Schnee, die fahlen Äste der Bäume markieren sich scharf wie eine Schwarz-Weiß-Zeichnung. „ Hat man mich denn hier draußen vergessen ?" denkt der Posten, und ein bitteres Gefühl will in ihm aufsteigen , wenn er an daheim denkt, wo sie jezt unterm grünen Tannenbaum ſizen und leise und gläubig die Weihnachtslieder anstimmen. Hallo, Hans," flüstert eine Stimme von der Tür,,,Mensch, noch fünf Minuten." „ Was ist denn los, wollt ihr mich etwa hier draußen stehen lassen ?" antwortet der Posten und dreht sich unwillig um. „Quatsch,' ich sage doch, in fünf Minuten fannst du kommen.“ Fünf Minuten können zur Ewigkeit werden. Mit seinen riesigen Stiefeln, genannt die

„ warmen Schuhe“ der Wache, steigt er weiter langsam und schwerfällig auf und ab und geht seinen eigenen Gedanken voll Ungeduld nach. „ Poſten !“ tönt die Stimme des Oberfelds meiſters. „ Jawohl!“ ,,Komm, deine Wache ist beendet, jetzt wollen wir Weihnacht feiern." Das ist etwas, was man im einzelnen nicht barſtellen kann und was auch nur der nachzuempfinden vermag, der schon ähnliches erlebt hat, - biese jungen Menschen, wie fie rund um den Tannenbaum gruppiert sind, wie sie den Klängen der Weihnachtslieder lauschen und sie bewußt bärbeißig durch die Gegend schauen, um ihre Rührung zu verbergen. Da sind auf eins mal alle Kameraden stumm ; da kommt es auf einmal vor, daß eine ganze Bankreihe den Husten hat, oder einer mit Begeisterung an seinem Schuh das Band auf und zu knüpft. Bis dann plötzlich alle das alte schöne Weihnachtslied „ Stille Nacht, heilige Nacht“ ſingen, das ſo merkwürdig hart aus ihrem Munde klingt und der Harmonie des Augenblicks etwas Festes, Gehaltvolles verleiht. Der Posten sigt am prasselnden Ofen, während draußen der Wind gegen die Fensterläden rüttelt. Er empfindet vielleicht am stärksten die stumme, schlichte Feierlichkeit, die in dem fleinen Raume herrscht. Ja , dann greift jeder nach seinem Teller, öffnet die Zigarettenſchachtel , und bald ist das Zimmer vernebelt und von fröhlichem Stimmengewirr erfüllt. Und so soll es sein. Wir wollen uns mit gläubigem Herzen dem Bann des grünen Tannenbaums mit den fladernden Hoffnungslichtern ergeben, und dann soll die Freude von uns Besit ergreifen . Während wir ein Lied nach dem anderen angestimmt haben und mit kräftigen Stimmen so laut ſingen, daß fast der Weihnachtsbaum in leichte Schwingungen gerät, ist unbemerkt ein Auto vor das Lager gefahren . Plöglich öffnet sich die Tür : „ Achtung“ brüllt da irgendwo jemand, und wie elektrisiert springen zwanzig Mann von ihren Siten auf und nehmen Haltung ein. Der Arbeitsführer ist ganz unverhofft gekommen , begleitet von seinem Adjutanten, der verheißungsvoll zwei Kiſtchen in seinem Arm hällt.

,,Nun, man nicht so eifrig heute abend", lacht der Arbeitsführer , „sezt euch. Nehmt mal an , ich wäre der Weihnachtsmann. Hier ... “ Und damit verteilte er an jeden zwei Schachteln Zigaretten . Das ist noch eine unerwartete Freude, im Geist überschlagen wir, daß man nun für die ganzen Feiertage mit Zigaretten versorgt ist, und das ist viel wert. Aber der Arbeitsführer kann nur kurze Zeit bei uns bleiben, dann muß er wieder mit seinem Auto durch den Schneesturm fahren, von Lager zu Lager, um überall mit den Arbeitskameraden für wenige Minuten zusammen zu sein, die fühlen, daß er alle persönlichen Rück-

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NSK Folge 297 ſichten zurückſtellt und für ſie ſorgt wie für eine große Familie. Wir ſizen noch lange in der Schreibſtube, bis die Lichter des Tannenbaumes eines nach dem anderen verlöschen, bis wir endlich wieder das elektrische Licht anzünden und verwundert vor dem hellen Schein die Augen schließen. Zum Schluß unserer Feier singen wir unser Arbeitsdienstlied : ,,Wir tragen Beil und Spaten statt Kugel und Gewehr, wir sind die Werkssoldaten , wir sind das graue Heer.“

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21. Dezember 1936 So tönt es machtvoll durch den Raum. Die Poesie der Weihnacht klingt auch im gesunden Rhythmus unseres schönen Marschliedes. Ausgang haben wir bis morgen früh, hat unser Oberfeldmeister gesagt, aber es gibt nicht einen, der jezt auch nur einen Schritt aus dem Lager tun will . Es wäre ihnen wie eine Entweihung vorgekommen. Selbst das vierblättrige Kleeblatt, die ,,Statbrüder" genannt, rühren heute abend keine Karte mehr an. Das beweiſt doch schließlich am klarsten, daß der heutige Abend noch lange nachklingt in ihren Herzen. W. M.

„ Du weißt ja nicht, wie schön der Schnee iſt !“ Ein Urlauber ſchreibt an ſein Mädel – Am Abend des fünften Reiſetages NSK Am Abend unseres fünften Urlaubstages in Kochel am See schrieb mein Kamerad Walter B. an ſein Mädel , die in einem Berliner Großbetrieb an der Stanzmaschine arbeitet, einen langen Brief. Er gab ihn mir mit der Aufforderung, einen Gruß ,,unbekannterweise" darunter zu schreiben. Das tat ich. Als ich ihm den Brief ungelesen zurückgeben wollte, sagte er, es stände nichts drin, was ein Dritter nicht wissen dürfte, ich könne ihn also lesen. Der Brief lautete : ,,Liebe Marie! Jeden Tag schreiben kann ich nicht, was ich Dir versprochen habe. Es gibt zuviel zu sehen, und abends ist man müde. Das liegt hauptsächlich an der schönen Luft hier, und weil man sowas nicht gewöhnt ist. Es ist ja auch das erstemal , daß ich aus Berlin rauskomme.

Jezt size ich in der Gaststube. Wir sind zwölf Kameraden und wohnen zusammen in dem Hotel zur Post. Immer zwei Mann haben ein Zimmer. Meins liegt nach der Straßenseite, und jeden Morgen kann ich über die kleinen Häuser auf den Wald und auf die Berge sehen. Draußen ist alles weiß. Vorgestern ist soviel Schnee heruntergekommen, daß sich die Tannenzweige nach unten biegen. Wie das aussieht, kann ich Dir nicht beschreiben . Du weißt ja nicht , wie schön der Schnee ist. Du kennst bloß den Matsch in der Frankfurter Allee und in der Prenzlauer Straße. Und dann noch das Stückchen Grunewald Sonntags . Liebe Marie, ich hätte Dich so gern hier. Du könntest es auch gebrauchen, mal durch den Wald gehen, die schöne Luft einatmen . Und sehen, wie der Schnee rot glänzt, wenn die Sonne untergeht. Abends , wenn es kalt ge= worden ist, und man geht nochmal durchs Dorf, vielleicht ein Bier trinken , dann knirscht der Schnee bei jedem Schritt. Wenn dir jemand entgegenkommt, hörst du nur den Atem, sonst nichts , weil man wie auf einem Teppich geht. Du hast gesagt, es ist schade, daß ich im Winter Urlaub genommen habe. Und wenn der Betriebsführer nicht zugezahlt hätte, dann wäre ich ja auch nicht gefahren. Eigentlich wollte ich nicht fahren. Das weißt du ja. Man

denkt, die Tage sind zu kurz, man hat nichts von seinem Urlaub. Dann hat man auch nicht die richtige Ausrüstung, Schihosen und so, denkt man. Aber das ist bloß , weil man's nicht fennt. Die Tage sind nicht kurz hier. Wenn du um sechs nach Hause kommst, sigt du mit den Einheimischen zusammen und unterhältst dich. Da kann man viel lernen. Die haben auch ihre schwere Arbeit wie wir. Die Mädchen bedienen in der Wirtſchaft, und unsere Kellnerin, die Resi, ernährt mit ihrer Arbeit den Mann und drei Kinder. Der Mann ist Invalide. Da erzählt man sich dann was mit den Leuten. Ein Holzarbeiter hat mir ein Paar Schier geborgt, und damit bin ich heute schon einen ziemlich steilen Hang heruntergefahren. Ohne hinzufallen. (Sehr steil war er nicht, brauchst keine Angst zu haben, ich komme geſund wieder nach Hause.) Mit meinen Kniehosen komme ich gut aus . Daß du mir deinen Wollschal mitgegeben hast, war richtig. Hofentlich er kältest du dich nun nicht. Bei dem Matſch in der Stadt kann das viel leichter paſſieren als hier.

Ein neuer Freund, der mit mir im Zimmer wohnt, hat einen Photoapparat mit. Er hat mich heute geknipst. Das Bild schicke ich dir , wenn es was geworden ist. Dann kannst du sehen, wie braun ich geworden bin. Von der Höhensonne nämlich, die es hier gratis und ohne Krankenschein gibt. Liebe Marie, gestern habe ich eine lange Wanderung gemacht. Das Abendbrot hatten fie uns eingepackt, und da sind wir von neun bis abends um sechs unterwegs gewesen. In einem kleinen Gaſthaus am Berg — den Namen habe ich wieder vergessen, es gibt ja soviel haben wir zu Mittag eine FleischBerge brühe getrunken und dann aus dem Fenster über das Land gesehen . Und da fing es so fachte an zu schneien mit ganz großen Flocken. Wenn ich dir doch bloß ſagen könnte , wie Ein Mädchen hat sogar schön das ist. geheult. Du wahrscheinlich auch, wenn du dabei gewesen wärst. Die Wirklichkeit ist doch schöner als im Film, Marie, das kannst du mir

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glauben. Und nächstes Jahr fahren wir zusammen, und zwar wieder im Winter. Wegen der Mädchen brauchst du keine Angst haben. Wenn sie hier auch immer singen : „,,Du fannst nicht treu sein!" Getanzt habe ich jeden Abend, aber nicht lange und immer mit einer andern.

Tiefer Blick

in

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Nun will ich schließen. Es ist schon spät, und ich bin ziemlich müde. Rackere Dich nicht so in der Fabrik ab. Es hat ja die längste Zeit gedauert. Wenn wir verheiratet sind, gehst Du nicht mehr hin. Viele Grüße und Küſſe von Deinem Walter." Mitgeteilt von Helmut Streiter.

Oſtmark - Kiſtchen

Kunstwerke, die Not bannen – Heimarbeit- Erzeugniſſe der Bayerischen Oſtmark auf dem Gabentisch - Die Partei hilft dem Grenzvolk - Freude im Reich – Hilfe für die Grenze ! NSK Schnee deckt die Berge und Täler der Bayerischen Ostmark ein. Der Winter ist eingezogen. Mit ihm die Wochen emsigsten Schaffens für die Heimarbeiter , die der zähe Kampf um Acker und Wald nicht völlig zu ernähren vermag. In den engen Stuben und Heimwerkstätten schaffen sie durch die Heimarbeit für die zahlreiche Familie ein bescheidenes Brot. Tief im Bayerischen Wald, vom südöſtlichsten Zipfel des Reiches bis hinauf zu den Bergen, Tälern und Wäldern des Frankenwaldes und Fichtelgebirges und im Norden an die Grenze Thüringens mühen sich tunstfertige Hände von früh bis spät. Rund 30 000 Menschen sind in der Bayerischen Ostmark in der Heimindustrie beschäftigt. Die Konkurrenz der Fabriken, fortgesette Wirtschaftskrisen hatten sie gezwungen , so billig zu arbeiten wie die Maschinen, und das brachte sie in größte Not. Erst das neue Deutschland wieder hat es sich zur Aufgabe gestellt , deutsche Heimarbeit zu pflegen , sie zu fördern , ihr zu helfen. Besonders wichtig ist die Beobachtung, daß es fast durchweg Grenzlandgebiete sind, in denen sich die Menschen aus der Heimarbeit die Lebensexistenz zu sichern haben. So ist die Heimarbeit ein lebenswichtiges Problem für den ganzen Grenzgau geworden. Der Waldarbeiter und Holzschnitzer, der Korb- und Bastflechter, der Weber und die Striderin arbeiten inmitten und mitsamt ihrer Familie. Das ganze Volk muß mit = helfen , daß sich der Begriff dieser Heimarbeit nicht mehr die Erinnerung weckt an enge, dumpfe und überfüllte Räume, an ungesunde Wohn- und Arbeitsverhältniſſe, an Ausbeutung und bitterste Not. Was die Menschen hier in der Enge unfähig machte, von sich aus die Not zu bannen, was ihr fehlte, war der Anschluß an den großen Markt, das Einfühlen in den Bedarf, das Erkennen der Wünſche des kaufkräftigen Publikums im Reich. Das ist anders geworden durch die Arbeit der Partei. Künstler und Kunstgewerbler wurden zu jenen Heimarbeitern geschickt, die wohl das Zeug in sich hatten, Bestes zu leisten, aber den Zusammenhang mit dem, was heute verlangt wird, verloren hatten. So ist das Können und Schaffen der Heimarbeiter durch Umschulung und Unterweisung , durch

breiteste Aufklärungsarbeit am Erzeugungsort selbst den Kaufmöglichkeiten und der Nachfrage von heute im Reich angeglichen. Ostmärkische Leistung ist vorbildlich geworden ! Wie dies das Werk der Partei ist, so macht sie sich zum Sprecher des Grenzvoltes , denn Hilfe für die Heimarbeit ist praktische Grenzlandarbeit. Die Erzeugnisse der einzelnen Heimindustrien, der Schnißer, Flechter, Weber, Glasbläser, der Töpfer und Keramiker sind zusammengestellt zu reichhaltigen ,,Ost marl = Kitchen". Als ein Gruß aus dem Grenzland wandern sie ―- das gehaltvolle Geschenk für Haus und Familie, jung und alt, bei allen Gelegenheiten, Geburtstag, Verlobung, Vermählung, zu Ostern und jezt zur Weihnacht, -- ins Reich hinein. Sie bringen Freude, schaffen Werte im Heim und geben eine lebendige Anschauung des Existenzkampfes von Volksgenossen an bedrohter Grenze. Die Weihnachtswerbung hat auf breitester Basis eingeſeht. Nirgends darf der Ruf der Partei ungehört verhallen ! Jede deutsche Hausfrau wird fragen, was ein solches Kistchen denn enthalte. Man har faſt ein Dußend verschiedenster Kist che narten zusammengestellt, um allen Wünschen gerecht zu werden und jedem Bedürfnis nachzukommen. So füllen eine Basteinkaufstasche aus dem Frankenwald , ein Sah handgeschnitter Kochlöffel der Schnitzer aus dem Bayerischen Wald, eine handgemalte Keramikvase aus dem Oberpfälzer Wald ein Kistchen, ein anderes ein Brotkörbchen aus Bast, eine Kristallvase, drei handgestickte Taschentücher der Frankenwaldstickerinnen, ein anderes ein siebenteiliges Frühstüdsservice für zwei Personen, einen Satz handgeschnigter Kochlöffel, einen Schiffsbaukasten aus Holz für die Jugend, der also einer ganzen Familie Freude machen kann. Es ist eine Preisspanne von 5 bis 25 Mark vorgesehen, um auch jedem Kaufvermögen Rechnung zu tragen. Die reichhaltigste stmark-Kiste bringt zum Beiſpiel eine reinleinene, handgewebte Tischdecke farbiggestreift von 130 × 130 Zentimeter, eine Einkaufstasche aus Bast , eine Keramikschale und eine Keksdoſe, einen großen Ostmark-Bausack mit Holz-Spielsachen für die Jugend, zwei handgeschnitte Fleischteller aus Holz, einen Holzteller aus Ahorn und einen Satz Kochlöffel, ein Bast-Nähkörbchen and sechs Weinkelche, weiß glatt mit Schliff.

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Zu NSK 297

Verfaſſungsausschuß

der Reichsstudentenführung

Zur Vorbereitung des Verfaſſungsentwurfes des Deutſchen Studententums – Führende Parteigenossen als Mitglieder

NSK München, 21. Dezember. Der Stellvertreter des Führers, Pg. Rudolf Heß , und der Reichs- und Preußische Minister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung, Bg. Bernhard Rust , erteilten dem Reichsſtudentenführer bei seiner Ernennung den Auftrag, eine neue Verfaſſung dës Deut schen Studententums nach den bei ſeiner Amtsübernahme festgelegten Richtlinien zu schaffen. Zur Vorbereitung dieſer Verfaſſung erließ der Reichsstudentenführer, Dr. Gustav Adolf Scheel, am 15. Dezember 1936 eine Verfügung, die die Bildung eines Verfaj jungsausfchu j je s der Reichsstudentenführung zum Gegenstand hat. Der Verfassungsausschuß erhält den Auftrag, alle zur Vorbereitung eines Verfassungsentwurfes erforderlichen Arbeiten unverzüglich einzuleiten, die aus der Umorganiſation des Deutschen Studententums sich ergebenden vorbereitenden Veroidnungen und Verfügungen vorzulegen und nach der Festigung und Bewährung Der Neugliederung den Verfassungsentwurf zur Vorlage an den Stellvertreter des Führers und dem Reichserziehungsminiſter fertigzustellen . Die Verfaſſung hat, ausgehend von der Er = ziehungs- und Führungsaufabe der NSDAP. an den Hoch- und Fachschulen und Der Sicherung der wissenschaftlichen und fachlichen Höchstleistung des Studententums, die Führungs-, Organisations- und Verwaltungsaufgaben organisch auf den GrundJäten der Einheit von Partei und Staat und Der führungsmäßigen Einheit der Hochschule aufzubauen. Die Stellung des Studen = tenwerks als der großen Selbsthilfeorganiſation zur wirtſchaftlichen Förderung und Betreuung des leistungsfähigen volksdeutschen Nachwuchses und die Stellung der N S.- Studentenkampfhilfe, als einigendem, umfassendem Verband aller ehemaligen deutschen Studenten ist in dem Verfassungsentwurf einzubauen. Ferner sind in der Verfassung die wichtigsten Grundsätze der ſtudentiſchen Dis 3 iplinarordnung und der Ehrenor de nung festzulegen. Mit Rücksicht auf die Wichtigkeit dieſer Aufgaben für die künftige Entwicklung des deutschen Studententums und der deutschen Hochschule berief der Reichsstudentenführer in den Verfassungsausschuß führende Parteigenos = sen aller Gliederungen und Fach richtungen , die durch ihre Verdienste und Erfahrungen im Kampf um die Hochschule die Gewähr dafür bieten, daß die neue Verfaſſung auf Grund der Erfahrungen der Kampfzeit und der legten 32 Jahre die Stabilität der nationalsozialistischen Hochschularbeit für alle Zukunst sichert. Folgende Parteigenossen werden in den Verfassungsausschuß berufen und haben ihre Mitarbeit zugesagt : SA .- Gruppenführer Dr. phil . Benede München, Führer der Reichsführerschule der Obersten SA.-Führung ; SA.-Brigadeführer Dr. jur. Schmid- Stuttgart, Württem bergischer Innen- und Wirtschaftsminister ; S6.Oberführer Ministerialdirektor Dr. med. Schule München, Führer des NS.-Dozentenbundes ; SS .- Oberführer Univerſitätsprofeſſor Dr. Lehnich - Berlin, Präsident der Reichsfilmkammer ; HI. - Gebietsführer Dipl .- Ing. Reinhold Schulze - Berlin, Amtsleiter der Reichsjugendführung und der Obersten SA.-Führung ; Schumann Stuttgart, Mitglied des Reichs-

kultursenats und des Kulturkreises der Reichsjugenführung und der Obersten SA.-Führung ; 66.-Sturmbannführer Universitätsprofessor Dr. Kried Heidelberg , Gaudozentenbundsführer Baden; SS.- Sturmbannführer Universitäts3 professor Dr. Höhn Berlin, Mitglied der Akademie für deutsches Recht ; Reichsamtsleiter Hederich = Berlin, stellv . Vors. der Parteiamtlichen Prüfungskommiſſion zum Schuße des NS.-Schrifttums ; SA - Sturmführer Dr. Gerhard Krüger Berlin, Hauptstellenleiter der Reichsleitung der NSDAP.; SS.-Oberscharführer Dr. Doerfler München, Amtsleiter der Reichsstudentenführung und Gaustudentenführer München-Oberbayern ; SS.- Scharführer Diplomkaufmann Dr. Franz - München, Amtsleiter der Reichsstudentenführung ; SA.- Sturmbannführer Nothdurft Danzig, Amtsleiter der Reichsstudentenführung und Gauſtudentenführer; SS -Obersturmführer Aſſeſſor Dr. Sandberger Stuttgart, Gebietsbeauftragter Südwest des Reichsstudentenführers ; Reichshaupt= Mähner- München, stellenleiter Gerhard Amtsleiter der Reichsstudentenführung. Mit der Leitung des Verfaſſungsausschuſſes beauftragte der Reichsstudentenführer den Gebietsbeauftragten Südwest, SS.-Obersturmführer Assessor Dr. Sandberger - Stuttgart. Die Gebietsbeauftragten des Reichsstudentenführers Für alle Gaugebiete ernannt. NSK München, 21. Dezember. Der Reichsstudentenführer Dr. Gustav Adolf Scheel, ernannte mit Wirkung vom 9. Novem ber 1936 Gebietsbeauftragte der Reichsstudentenführung die ihm für die restlose Durchführung der Befehle und Anordnungen in ihren Bereichen verantwortlich. Sie sind jederzeit berechtigt, den Gauſtudentenund den Studentenſührern der Hoch- und Fachschulen ihres Bereiches Anordnungen und Weisungen zu geben. Der Reichsstudentenführer ernannte für den Bereich der Gaue Baden, Württemberg-Hohenzollern, Saar-Pfalz den SS.-Obersturmführer Assessor Dr. Martin Sandberger, Stutt gart, zum Gebietsbeauftragten Süd- West ; für den Bereich der Gaue München- Oberbayern Bayerische Ostmark, Franken, Schwaben, Mainfranken, den Gauamtsleiter SS.-Oberscharführer Dr. Julius Doerfler, München, zum Gebietsbeauftragten Süd ; für den Bereich der Gaue Kurhessen, Hessen-Nassau, Koblenz-Trier den Gauamtsleiter Gerhard Todenhöfer, Marburg, zum Gebietsbeauftragten Rhein ; für den Bereich der Gaue Magdeburg-Anhalt, Sachsen-Thüringen, Halle-Merseburg Pg. We r ner Starke, Dresden, zum Gebietsbeauftrag= ten Mitte ; für den Bereich der Gaue Ostpreußen, Danzig, Schlesien, den Gauſtudentenführer Kurt Rother, Königsberg, zum Ge= bietsbeauftragten Ost ; für den Bereich der Gaue Pommern, Medlenburg-Lübed den Gauhauptstellenleiter Helmut Kreul, zum Gebietsbeauftragten Nord ; für den Bereich der Gaue Berlin, Kurmark, den SA.-Obersturmführer Werner Trumpf, Berlin, zum Gebietsbeauftragten Berlin ; für den Bereich der Gaue Hamburg , Südhannover-Braunschweig, Osthannover, Weser-Ems, Schleswig -Holstein den AXX Gaustudentenführer Kurt Meenen, Kiel, zum Gebietsbeauftragten Nordwest.

N S K Gonder die nst

Die

deutſche

Frau

Amtlicher Pressedienst der N S.-Frauenschaft und des Deutschen Fraucgwerkes

Glück

und

Freude

im

Siedlerdorf

Frauenarbeitsdienst und Siedler bei gemeinsamer Weihnachtsfeier -

Eine frohe

Kinderbescherung NSK Das große Weihnachtsfest, das wir mit unſeren Siedlern feiern wollten, und in deſſen Mittelpunkt die Bescherung des Mädelarbeitslagers "Elisenhof“ an „seine" Siedlerkinder stehen sollte, stand unmittelbar vor der Tür. Fragte uns etwa eine Siedlerfrau, was denn die Fräuleins " zu Weihnachten machen würden, dann antworteten wir scheinheilig, das wüßten wir noch nicht recht. Ehe wir ans Plänemachen gingen, wurde erst einmal allgemeiner Kassensturz gemacht, denn wir wollten selbstverständlich keine fremde Unterstügung in Anspruch nehmen. Und siehe da : mit Hilfe unseres tönernen Spardadels, der die Strafgroschen der Bummelanten ge= schluckt hatte, kam ein recht erkleckliches Sümmchen zustande, mit dem man schon was anstellen fonnte. Am liebsten wollten sich alle ohne Umschweife auf die Arbeiten stürzen -– aber langsam : erſt mußte ja einmal festgestellt werden, wie viel Kinder es überhaupt in der Siedlung gab, die wir zu beschenken hatten. Hilde holte beim Gemeindevorsteher unter Vorspiegelung falscher Tatsachen die Einwohnerliste, und dann wurden die Namen der Kinder gewissenhaft herausgeschrieben. Jezt stellte Inge, unsere Führerin, eine einfache Rechnung an : 50 Kinder gab es 25 Mädels waren wir : also hat jede von uns zwei Kinder zu beschenken ! Welche, entschied das Los. Aber noch etwas anderes mußte zuvor überlegt werden : Was sollten wir schenken ? Die Eltern unserer Kleinen plackten sich ab von früh bis spät, von Januar bis Dezember, um dem bisher oft vernachlässigten Acker die Ernte abzutrozen. Nicht die bescheidendsten Annehm= lichkeiten durften sie sich gönnen, um des einen Zieles willen: ,,Unsere Kinder sollen es einmal besser haben als wir !" — Da war es klar, daß wir gleichzeitig die Eltern mitbeschenkten, wenn wir mit unseren Weihnachtsgaben dem Prat = tischen und Notwendigen den Vorrang ließen. Notwendig aber waren in erster Linie Wäsche , Strümpfe , Kleidungsstüc e. alle Nähen, striden, häkeln, weben, basteln diese tugendhaften Beschäftigungsarten, die bei manchem von uns Stadtmädeln nicht gerade mehr hoch im Kurs standen, jezt feierten sie ungeahnte Auferstehungstriumphe ! Jede sette ihren Ehrgeiz daran, ihrem Siedlerkind eine ganz besonders große Freude zu bereiten. Mit dem Strümpfestriden ging's los, denn das benötigte ja die längste Zeit. Und wie viele von uns hatten denn seit ihrer Schulzeit überhaupt mal wieder eine Stricknadel in der Hand gehabt? Doch dauerte es gar nicht sehr lange,

da lagen eines Tages 50 Paar warme Kinderstrümpfe vor uns, als sichtbares Zeugnis unſeres Fleißes. Nächste Arbeit: Leibwäsche nähen. Hemdchen und Höschen. Mit List und Schläue mußte aber eine jede von uns erst einmal bei „ihren“ Kleinen Maß nehmen. Bis auf weiteres war es nichts mehr mit dem friedlichen Singen von Weihnachtsliedern in der Freizeit im Lager, denn ein erbitterter Kampf brach aus : der Kampf um die Nähmaschinen ! Drei hatten wir bloß, und 25 Mädel wollten gleichzeitig nähen. Man einigte sich auf „ abwechselnd ". In der Zwischenzeit nahm man eben seine weiteren Weihnachtsgaben in Angriff. Da wurde also gehäkelt und gestrickt, daß es eine Art hatte : Müken, Schals, Handschuhe , sogar ein gestricter Muff mit molliger Füllung entstand unter Annas geschickten Fingern . Nur noch zwei Tage bis zur Bescherung. Höchste Zeit zum Pfefferkuchenbaden ! Der riesige Backofen im Dorf, der einmal zu dem nun aufgeteilten Herrensiz gehörte, ist ge= rade so recht geeignet dazu. Aber unsere braven Siedler schüttelten doch die Köpfe über die Unmengen Pfefferkuchen, die wir zubereiteten. „ Die essen wir alle auf! " versicherte Ellen auf die erstaunte Frage der alten Pfeiffern mit ernsthafter Miene. Wir mußten unsere Herzen künstlich erhärten gegen die begehrlichen Augen unserer Dorfkinder, als wir mit unseren zwei Wäschekörben voll Pfefferkuchen durch das Dorf dem Lager zugingen. Aber wir sollten auch reichen Lohn empfan= gen für Fleiß und Eifer und Mundhalten, denn wir erlebten eine Weihnachtsfeier , die für viele von uns Mädeln bestimmt zu den schönsten des Lebens zählt. — Erſt ſpielten wir auf der Bühne des Dorfgasthauses ,,Zum Lindenbaum" ein schlichtes Weihnachtsstück, und nachdem wir mit den Siedlern und deren Kindern (alle waren gekommen, Groß und Klein, trok der vielen Arbeit, die immer auf einem Siedlerhof wartet) , nachdem wir mit all den Erwartungsvollen Weihnachtslieder gesungen hatten, nahm eine jede von uns „ ihre“ Kleinen an den Händchen und führte sie an den Plah, wo die Geschenke lagen. Längs der einen Saalwand des Gasthauses war der lange Gabentisch aufgebaut, rechts und links eingesäumt von zwei hohen Lichterbäumen , die uns der Förster eigens im Walde ausgesucht hatte. Diese strahlenden Kinderaugen, die vor Freude verklärten Gesichter und das halb ungläubige Staunen ! „ Das soll mir gehör'n ? ". Und die Mütter : ,,Nu sieh ock, Frikla, die schien' warm' Strimpla und das Migl ! Nee, das liebs, gutts Madl ! Nu brauchste nich mehr frier'n, Junge !" Manches von den Kindern schielte natürlich

Blatt &

NSK Folge 297 schnell mal verstohlen nach dem Gabenplat seines kleinen Nachbarn, ob der nicht etwa mehr hätte oder Schöneres ! Aber jedem Kind hatten wir in weiser Voraussicht ungefähr das gleiche geschenkt, auf jedem Plaz stand der Weihnachtsteller mit Apfeln, Nüssen und vielen Pfefferkuchen. Es waren gewiß nur bescheidene Gaben, mit denen diese Kinder beschert wurden, aber manches verwöhnte Kind mag vor seinem

Krippenfiguren

21. Dezember 1936 reichen Gabentisch nicht halb soviel dankbare Freude und Glückseligkeit zeigen, wie sie uns aus den Augen unserer Siedlerfinder entgegenleuchteten. Als wir in der stillen Winternacht durch den Schnee in Richtung "Elisenhof" stapften, sagte Marianne leise in das frohe Schweigen: „ Das war unser schönstes Weihnachtsge = E. S. [ chent !"

und

Trachtenpuppen

Aus der Werkstatt einer schwäbischen Puppenkünſtlerin

NSK In dem hübschen schwäbischen Städtchen Gmünd steht eine stattliche Gärtnerei, das Elternhaus von Anna Fehrle , die als Schöpferin der entzückenden Kinderpuppen und der wundervollen Krippenfiguren weit über das Schwabenland hinaus bekannt ist. Ich trete in das Haus, ein echtes altschwäbisches Bauernhaus mit steilen Stiegen. Anna Fehrle tommt mir schon entgegen. Behaglich fühlt man sich in ihren Zimmern, niederen, gemütlichen Bauernstuben mit feinem Form- und Farbgefühl ausgestattet. Auf meine Frage erzählt sie mir, wie sie zu ihrer Arbeit gekommen ist. „In der Kirche von Ellwangen habe ich einmal eine Weihnachtskrippe gesehen, die mir so gut ge= fallen hat, daß ich sie gern gekauft hätte. Aber man sagte mir, das gehe nicht an. Da habe ich gedacht, nun, da versuche ich selbst Krippenfiguren zu machen. So kam ich zu meinen ersten Versuchen. Zuerst war es wohl nur ein Ausgleich. Bei Kriegsausbruch mußten aus unserem Gärtnereibetrieb viele junge Leute ausrücken, da mußten wir Frauen hart herhalten. So war es mir zuerst nur Ausspannung, nach Feierabend an meinen Puppen zu basteln. Mit der Zeit bin ich dann auch an die Öffentlichkeit gegangen und habe verkauft." Alles, was die Künstlerin arbeitet, hat sie aus sich selbst gelernt und erdacht. Niemand war ihr Lehrmeister. Die ersten Puppen gelangen nur unter Mühen, aber mit jeder neuen ging es besser. Als ich Anna Fehrle bitte, mir ihre Arbeiten zu zeigen, führt sie mich an einen großen Glasschrank. Da knistert es von Seide, Brokat blinkt, Farben leuchten und glühen. Da stehen wunderbare Krippenfiguren, mit künstlerischer Vollkommenheit angefertigt. Engel, graziös und fein, fingen über dem Stall . Ein Hirte zeigt

Richtig schenken

nach dem Stern und ein pausbäckiger Bauern= bub schleppt ein Lamm herbei, gefolgt von seiner Schwester, die ebenfalls ein Schäflein herbringt. Scheint es nicht, als habe die Künstlerin die beiden Gestalten direkt dem Leben abgelauscht? Das sind zwei Bauernkinder irgendwoher von der Schwäbischen Alb, die sie vielleicht einmal auf dem Wochenmarkt in Gmünd gesehen hat. Die Künstlerin macht von allen ihren Figuren Plastilinmodelle. Kopf, Hände und Füße solcher Puppen, die zu Serienfrippen gehören, werden nach dem Modell von einigen Holzbildhauern hergestellt. Der ganze übrige Körper der Figuren ist aus Draht und daher kommt auch die Geschmeidigkeit in der Bewegung. Das Bemalen und Bekleiden der Puppen besorgt Anna Fehrle selbst. Die Stoffe werden an den Figuren selbst gewickelt, gesteckt und genäht. Jezt aber zieht sie eine Schublade auf und die Gesellschaft, die nun zum Vorschein kommt, macht einem das Herz froh. Puppen sind es, richtige Spielpuppen für kleine Mädchen. In buntkarierten Bauernbettchen liegen die einen, die anderen beugen sich darüber. Buben und Mädel in bunter Folge. Alle staunen mit großen runden Kinderaugen in diese seltsame Welt. Daneben gibt es noch reizende Trachtenpuppen schwäbgsche Bauern und Bäuerinnen, stolze Pommernfrauen, schöne Schwarzwälde= rinnen mit dem Perlenschapel, mit bunten Schürzen und schillernden Tüchern bekleidet. Alles, was es in den deutschen Gauen an schönen Trachten gibt, findet sich hier in der Werkstätte der schwäbischen Künstlerin wieder. Auch bei diesen Puppen stellen die Bildhauer die Köpfe nach Entwürfen von Anna Fehrle in der Rohform her. Die Kleidchen läßt Anna Fehrle in Heimarbeit machen und so darf sie sich neben der künstlerischen Befriedigung sagen, daß durch ihr Werk andere ebenfalls Arbeit und Brot haben. Dr. Sp- k.

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Die Kunst des Schenkens, leicht erlernt NSK Es gibt Menschen, die schenken mit Vorliebe ,,Praktisches“ meist gerade jemanden, der gern mal etwas Besonderes“ haben möchte. Und es gibt Menschen, die aus Bequemlichkeiten überflüssiges“ kaufen, um damit einen Freund zu beglüden, der bringend etwas Brauchbares" nötig hat. Ja, mir

oder

umtauſchen ?

Wie trifft man die Wünsche des andern? begegnen sogar oft Käufer und Käuferinnen, die mit seltener Beharrlichkeit verlangen : ,,Zeigen Sie mir doch mal 'n nettes Geschenk für ' n älteren Heron ('ne ältere Dame) ! " Arme Verkäuferin! Selbst die blühendste Phantasie fann da nicht mehr mit. Ahnt sie, daß Tante Amanda noch heute an ihren vernidelten

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NSK Folge 297

Jugendstiloasen hängt ? Weiß sie, ob Onkel Ose tar jemals eine moderne Fristerhaube früh morgens über den Kopf ziehen würde? Woher soll sie es denn auch wiſſen ? Nicht ihr mangelt die Sachkenntnis, sondern den lieben Kunden, Die stundenlang das müde Mädel hin und her als ob sie nur für sie Hezen diese Unentschlossenen da wäre. Schließlich gehen sie wieder fort, ohne „ etwas Paſſendes“ gefunden zu haben. Oder - und das ist beinahe noch schlimmer es wird doch ein „ Präsent“ beſorgt, um dem Beschenkten am Weihnachtsabend überreicht zu werden mit dem leicht in den Bart gemurmelten „ Ach, nur ' ne kleine Aufmerksamkeit“. Gleich hinterher : ,,Du kannst es natürlich umtauschen, wenn du's schon hast, oder wenn du's nicht brauchst". Die ganze falsche Bescheidenheit bei dem Schenkungsakt ist mit lautem Knall zerschmettert angesichts des Kassenzettels, der eine Summe aufweist, die sich im Verwandtenfreis durchaus sehen lassen tann ----- denn wir müssen in diesem Jahr bestimmt mehr ausgeben als Emil, das sind wir unserem Nenommee schuldig!"

„Seid

ihr alle

21. Dezember 1936

Und schon geht nach dem Fest ein Wett . rennen im Umtauschen los, jeder will der Erste am Ziel sein. Einwände der Verkäuferin, daß die Ware nicht mehr ganz intakt eine bodenlose sind selbstverständlich sei Rücksichtslosigkeit". Und das nennen die Menschen „Weihnachtseinkäufe“. Für's nächste Jahr wollen wir uns merken : Es geht wirklich anders ! Ein leiner Kniff ist es, den zu Beschenkenden ein bißchen zu belauschen, sich gelegentlich geäußerte Wünsche zu notieren, sich in seiner Häuslichkeit umzusehen : „ Aha, dies oder das fehlt hier noch." Stellt man sich so mit Hilfe dieser Zufallsnotizen allmählich eine fleine Liste auf, macht das Einkaufen zum Fest Freude; man weiß, was man will, man quält die Verkäuferinnen nicht ― weder mit Unentschlossenheit, noch mit dem leidigen Umtausch – es wickelt sich alles glatt ab, zufrieden legt man bis zu Hause die Päckchen nebeneinander der Weihnachtsabend da ist. Dann aber hat der Geber genau soviel Freude wie der Beschenkte, weil er beſtimmt die glückliche Frage hört: Woher wußtest du denn das? Ich habe L. Th. es mir ja schon so lange gewünſcht !“

da ? “ "Ja ! "

Drei neue Bücher zur Belebung des Handpuppenſpiels NSK Seid ihr alle da?" ,, Ja !" Dieser bekannte Ruf des Kasperle, mit dem er seine Zuschauer begrüßt, ist der Titel des lebendigsten der dreibunten Puppenspielbücher , die im Theaterverlag Albert Langen- Georg Müller jezt erschienen sind. Dora Thelemann , der Verfaſſerin der fünf Kleinſtüđe, ist es gelungen, nicht nur die Themen mitten aus der Kinderwelt herauszunehmen ihr sozusagen abzulauschen, sondern auch ihre Sprache, ihre Bildarten, ihre Formen zu übernehmen, wie es wohl selten einem Künſtler ge= lingen mag. Kaspar , die Hauptperson aller Puppenspiele, nachdem sie ja auch in Deutschland ihren Namen vom Kasperletheater haben, erlebt die wunderbarſten Dinge. „ Die Sternenprinzessin “ muß er vor der Ehe mit dem Chinamann retten. Auch wenn es sich später aus einem „ Prinzsein" nach einem der= ben Stück Brot und Kartoffeln, nach einem herzhaften Wort und seiner einfachen Kleidung sehnt. Als „Kaspar in der Wüste" mit dem " erfundenen Flugzeug" heimkehren will „ Rund um die Welt“, bricht er der Sonne eine Spike ab, der Apfel in der Tasche verkocht und beschmußt die Gegend mit Mus, so daß der arme Kaspar, noch ehe sich seine Frau über seine Heimkehr hat freuen können, dafür ins Gefängnis wandern muß. Sie kommen alle zu Wort, die Menschen, denen das Kind in seinem Erlebnisbereich begegnet, Onkel und Tante, die Köchin, der Milchmann, die Zeitungsfrau, der Schuhmann und der Schornsteinfeger. Ein ganzes Buch von überquellender Lebensfreude, zu dem Gustav Schenk die Einleitung schrieb, die ihn als seinsinnigen Kenner des Handpuppenspieles und seiner Zauberwelt bestätigt. So möchten wir auch seinen Band nicht missen. in dieser Sammlung „ Ein Hausbuch für

das Puppenspiel". Nach einer Einführung in das Wesen des Puppenſpieles gibt er eine ausführliche und klare Darstellung, wie die Handpuppen entstehen, nach der jeder, auch der Unerfahrene, arbeiten kann. Gustav Schenk hat einen neuen Weg in seinen Dichtungen gesucht. Nicht nur die alten vertrauten Geſtalten begegnen uns - neben dem Kaspar seine Frau, der Teufel und seine Helfershelfer, das Krokodil sondern ""Bittersalz, der Tod", ,,Emanuel Krachbein, ein Gelehrter“, ein „ Mostitogeist", der ""Wegweisermann“ und „ Meſſerknecht, der Mörder". Nicht nur seine Gestalten sind neu, sondern er gibt ihnen auch ein Leben, dem wir bisher auf der Puppenspielbühne noch nicht begegnet sind . So stellen sie eine begrüBenswerte Bereicherung dieser Literatur dar. Der dritte Band dieser Sammlung „ Griseldis und andere Spiele" von Tilla Schmidt Ziegler ergänzt die beiden anderen durch drei weitere Spiele, von denen einem das deutsche Märchen von der Gänsemagd und dem treuen Pferd Fallada zugrunde gelegt ist. In einem Nachwort spricht Gustav Schenk über die einfachsten Mittel der Ausstattung und Geräuschbildung im Handpuppens ¡piel. Alle drei Bände sind geschmackvoll und sorgfältig ausgeführt, in gut leserlichem Druck, zu dem Grete Jürgens bunte Bilder der wichtigsten Puppen lieferte, die so künstlerisch einwandfrei und eindrucksvoll sind, daß sie dem Laien, der noch keine eigene Erfahrung in der Herstellung von Puppen hat, als Vorbild zu dienen vermögen. Auf vielen deutschen Weihnachtstischen werden diese drei Bücher zu finden sein und dem Handpuppenspiel bei groß und klein neue Freunde gewinnen.

Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerſtraße 88

‫ן‪.‬‬

ationalsozialiſtiſche

lef und Drahtansgrift der Schriftleitung: lin SW68, Zimmerftr. 90, Ill. Fernruf: 1 Jäger 0022 rlag: Frana Cher Radhf., 6. m. b. S., ntralverlag der NSDAP., München Berlin rland : Chez · Berlag , Berlin SW 68, mmerBrake 88. - Alle Zahlungen find nach rlin (Bostichedlonto Berlin 4454) zu richten

ParteiKorrespondenz

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß; für bie Mitteilungen der Reichspresseftelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der RSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupt schriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NGDUS

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RSK Folge 298

22. Dezember 1936

Wie die internationale Kommunistenbrigade angeworben wird

Moskauer Menschenhandel Werbezentralen in allen Ländern Europas - Unter der Flagge der Kontrollfielle in Basel - Die Richtlinien der Arbeitslosenanwerbung

Roten Hilfe " Der Gewalt

der spanischen Kommunisten ausgeliefert NSK Das Bestehen einer internationalen Kommunistenbrigade in Spanien wagt selbst die Komintern nicht mehr abzuftreiten. Nur die Zahlen über deren Umfang widersprechen fich laufend. Dies hat seinen Grund in der raffinierten Organisation des Werbedienstes der Komintern für diese internationale Brigade, so daß es fast unmöglich ist, genauere Zahlen festzustellen. Aufschlußreich und kennzeichnend genug aber für die Methoden der Mordheße, die Größe des strupelosen Einsages und die Brutalität der Weltrevolutionierungsbestrebungen Mostaus ist das Nez des Menschenfangs und Menschenhandels , das die Komintern über ganz Europa gesponnen hat, um neben den Maſſen des Kriegsmaterials auch ständig neue Menichensendungen an die Bolschewiſtenfront nach Spanien liefern zu können. Die Tätigkeit der getarnten Werbezentralen, die vor feinem Mittel zurückschrecken, und die raffinierte internationale Zusammenarbeit wird durch das folgende Material aufgededt. Es läßt die Welt einen sehr eindeutigen Blick in das Gesicht des Bolschewismus tun, der vor nichts zurückschreckt, wenn es gilt, Brände in der Welt zu schüren, die Ordnung zu stürzen und das Chaos herbeizuführen. Die ersten bekanntgewordenen Angaben über tommunistische Werbestellen behandelten die Pariser Werbebüros der fommunistischen Spanis schen Botschaft. Da aber in der Zwischenzeit diese Stelle nicht mehr genügte, um den Anforderungen, welche die Komintern an die Pariser Stelle richtete, zu entsprechen, wurde unter dem Batronate des sowjetischen Botschafters Rosenberg in Madrid eine internationale Werbeorganisation geschaffen, die sich bisher meisterhaft zu tarnen verstand, so daß es den einzelnen Regierungen fast unmöglich war einzugreifen. Die Hauptzentrale wurde von Paris in das Anarchistenbüro von Perpignan verlegt. Diese Stellen müssen alle international Ange= worbenen passieren, da sie ohne einen entsprechenden Paß nicht nach Spanien kommen. Bon Perpignan aus wurde eine Filiale nach Marseille gelegt, wo die berüchtigte Vereinigung ,,zur Versorgung Spaniens mit Lebensmitteln" gleichzeitig die Filiale der FAI. (Federazione Anarchistica Iberica) darstellt, welche allein berechtigt ist, Einreisepässe für das

rote Spanien auszustellen. In der Leitung dieser beiden Einwanderungszentralen befinden sich neben bekannten spanischen Anarchisten auch Delegierte der Komintern , die von der Pariser Zentrale dorthin abgeschickt wurden. Eine weitere Werbezentrale verbirgt sich in Basel unter der berühmten Deckung des tommunistischen Zeitungsverlages. Allerdings werden dort keine direkten Anwerbungen vorgenommen, um nicht Gefahr laufen zu müssen, ausgehoben zu werden. Aber Basel stellt die internationale Kontrollstelle dar, von der aus systematisch an die beiden Auswanderungsstellen Bericht über die zu erwartenden ,,Freiwilligen" erstattet wird, so daß man dort die nötigen Vorarbeiten schon vor Eintreffen der Angewor benen erledigen kann. In Basel treffen sich die Kuriere der Komintern, die aus den östlichen Ländern die Wochenberichte" abgeben. Die Komintern Moskau hat an sämtliche kommunistische Landesparteien Weisung erlassen, zur Verteidigung der proletarischen Interessen in Spanien bestimmte Kontingente

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NSK Folge 298 zu stellen, wobei für die Leiter der einzelnen Landesleitungen besondere Beförderungen aus. gesezt werden, wenn sie sich als tüchtig erwiesen. Damit hat in allen Ländern, in denen sich noch kommunistische Parteien befinden, eine intensive Werbearbeit eingesetzt, welche unter der Flagge der „Internationalen Roten Hilfe“ ſegelt, die auch die ersten Zahlungen an die Angeworbenen ausrichtet. Solche Stellen befinden sich getarnt in Wien, in Brag in der Landesleitung der kommunistis schen Partei, in Agram unter der Bezeichnung ,,Freunde der UdSSR.“, in Belgrad durch die ,,Mopr", ebenso in Sofia, in Bukarest unter der Bezeichnung „ Liga für Menschenrechte“, in Ungarn, wo die Stelle dauernd wechselt, genau wie in Brüssel unter der harmlosen Bezeichnung ,,Vereinigung für wirtschaftlichen Austausch mit Rußland", in Amſterdam durch die „ Internationale Rote Hilfe“, ebenso in Kopenhagen und in London und Manchester durch die englische Kommunistenpartei. Auch in Italien wurde versucht, getarnte Stellen zu errichten. Man hat aber die Aussichtslosigkeit bald einsehen müſſen. Die umfangreichen Zahlungen , die für die Anwerbung der internationalen Freiwilligen" gemacht werden müſſen, erfolgen teilweise durch die Kominternzentrale für Finanzen Amsterdam, oder dann durch das getarnte Poſtſchedtonto der Komintern Straßburg, von wo es durch Kariere an die einzelnen Werbestellen gebracht wird. Bisher sind über zehn Millionen Goldfranken aus den Kaſſen der Komintern geflossen, welche ohne Zweifel dem geraubten spanischen Goldschahe entstammen. Auch für die Anwerbung der Freiwilligen wurden von Moskau aus genaue Richt , linien gegeben. Man ist dort sehr besorgt, daß die internationale Öffentlichkeit nichts von dieſem unterirdischen Treiben der Komintern erfährt, um nach außen hin stets behaupten zu fönnen, die einzelnen Freiwilligen feien aus Überzeugung für die bolshewistische Sache in die Reihen der Roten Fremdenlegion in Spawien eingetreten. In erster Linie werden die Arbeitslosen angegangen. Die einzelnen Zellen der kommunistischen Parteien oder angeworbenen Vereinigungen, die auf Befehl Moskaus in allen Fabrikbetrieben bestehen, geben an die entsprechende Stelle des internationalen Werbebüros Namen und Adreſſen von Arbeitslosen der betreffenden Fabrik an. Darauf wird ſorgfältig nachgeforscht, in welchen finanziellen und bürgerlichen Verhältnissen sich der Arbeitslose befindet und vor allem, wo er gewöhnlich verlehrt, um ihn dann „ durch Zufall“ dort zu treffen, sofern die Voraussetzungen für einen Werbeerfolg vorhanden sind. Dann wird er, nach alter Werbefitte, zum Essen und Trinken eingeladen, und wenn dieſe „pſychologiſche“ Vorarbeit geleistet ist, erhält der Anzuwerbende einen Zettel, mit dem er sich an eine der angeführten Werbezentralen wenden kann, um dort „ Arbeit“ zu bekommen. In der Werbezentrale wird ihm dann ein Empfehlungsschreiben an eine der beiden Stellen in Frankreich, alſo nach Marseille oder Perpignan, ausgehändigt, wo er sich wieder auf dem Bureau der FAI. zu melden hat, um dort in die kommuniſtiſchen „Arbeitskolonnen“ eingereiht zu werden. Die Versprechungen, die

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22. Dezember 1936 dabei gemacht werden, übertreffen natürlich alles Faßbare, und es ist leicht verständlich, daß bereits Ausgesteuerte, welche schon monatelang arbeitslos waren, diesen Versprechungen ers liegen. Auf der Werbezentrale erhalten sie das nötige Reisegeld und eine erste Anzahlung von 1000 französischen Franken. In Frankreich wird die Anwerbung unter Mithilfe der Volksfront getätigt. Das System der Bevorzugung Arbeitsloser ist dort dasselbe, nur mit dem Unterschied, daß der Angeworbene sich auf das zuständige Büro der Boltsfront zu begeben hat, wo ihm ein Emp= fehlungsschreiben an die befreundete Frente Popular“ ausgehändigt wird, nebst einem Billet nach Perpignan oder Marseille und der 1000 Franken Anzahlung. Diese Tatsachen können durch einwandfreie Dokumente belegt werden, die sich im Besik maßgebender Rechtskreiſe Frankreichs befinden. In Perpignan oder Marseille wird den Freiwilligen" ein neuer Paß ausgehändigt, der von der FAI. ausgestellt ist und dem Angeworbenen das Recht zur Überschreitung der Grenze gibt. In Sammeltransporten werden die Helfer Mostaus nach der spanischen Grenze gebracht, wo sie von katalanischen Milizen, die von rusfischen Offizieren geführt werden, empfangen werden. Dort wird ihnen der Paß und die Anzahlung abgenommen mit dem Bemerken, daß sie in Barcelona Ersaß erhielten in spanischer Währung und außerdem einen neuen Paß. In Wirklichkeit erhalten diese internatiowalen Milizen weder den Paß zurück, noch erhalten sie eine Entschädigung in Peseten ausgezahlt. Sie sind damit vollständig in der Ge walt der spanischen Terroristen und werden entſprechend überwacht. In Barcelona werden die Internationalen eingekleidet und dann, entsprechend ihren militärischen Vorkenntniſſen und nationaler Zugehörigkeit, in Formationen zu Fammengefaßt. Nach kurzer militärischer Ausbildung werden sie nach der Front abgeschickt. Die Zusammensetzung der Internationalen Brigade entspricht der Werbung. Neben Sowjettruppen, die in den meisten Fällen allerdings nur für die Etappe, also zur Sicherung, daß die geprellten internationalen Kommunisten sich nicht fahnenflüchtig der Kampfzone entziehen, verwendet werden, find in erster Linie fran zösische Kontingente neben belgischen zu treffen. Besondere Bataillone stellen die Tschechen, die Rumänen und Jugoslawen, während die deuts schen und italienischen Emigrantenkommunisten unter bestimmten Namen zusammengefaßt wur den, ebenso auch das nordische und schweizerische Kontingent. Letteres nennt sich stolz ,,La Terribile", während die deutschen und italienischen Kontingente Namen von führenden Bolschewiſten tragen. Diese Enthüllungen erweisen erneut den bru talen Willen Moskaus, mit allen Mitteln internationale Konflikte zu schaffen, indem es annimmt, daß diese Beteiligung fremder Staatsbürger, wenn der spanische Zusammenbruch erfolgen wird, zu internationalen Differenzen und Spannungen führen wird. Darüber hinaus aber charakterisieren sie das Wesen des Bolschewismus in seiner ganzen Skrupellosigkeit und Gefährlichkeit, die die bedrohte Kulturwelt K. so gern zu übersehen geneigt ist.

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Zukunft,

auf

eigener

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Kraft

begründet

Der Reichsberufswettkampf als Vorbild volkswirtſchaftlicher Leiſtungsſteigerung NSK Der Vierjahresplan ist keine fachpolitische Maßnahme zur Verbreiterung der Rohstoffbasis, sondern nationalsozialisti des gesamten Wettkampf scher Volkes. Durch höchste Mobilisierung von Energien und Fähigkeiten, durch besten Einsat von Gütern und Kräften sollen alle natürlichen Mängel der Volkswirtſchaft überwunden werden. Berufliche Leistungssteigerung und sparsame Wirtschaftsführung rücken wie nie zuvor als dringlichste Aufgaben in das Bewußtsein der allgemeinen Öffentlichkeit. Die nationalsozialistische Jugend bereitet unter den verpflichtenden und anspornenden Zeichen des Vierjahresplanes ihren 4. Reichsberufswettkampf vor, an dessen Segen und Fruchtbarkeit für die berufliche Ausbildung und Erziehung sich die ganze Nation erinnert. Der Wert, den alle Maßnahmen der Um- und Nachschulung, alle Lehrpläne und Lehrgänge fördernder Berufserziehung besiken, ist nicht unterschäßt, wenn man im Reichsberufswettkampf nach Staruktur, Methode und Auswertung ein vorbildliches Beispiel für die Mobilisierung politischer Wirtschaftsaufgaben erkennt. Man darf gewiß sein, daß diese organiſatoriſch und seelisch gleich wirksame Erfassung der schaffenden Jugend in diesem Jahr an Klarheit und Syste matik nichts fehlen lassen wird , weil die Jugend ihre erste Leistung für den Vierjahresplan des Führers nicht nur mit idealem Ehrgeiz, son= dern auch mit erfahrenem sachlichen Können anzufassen weiß. Die wirtschaftspolitische Kraft aller Leistungsmotive, die die Vergangenheit über Arbeitsauss schüsse, Institute und Reichsvereine an die Lehrlinge richtete, verblaßt gegenüber dem Leistungseinsatz, den die Hitlerjugend von ihrer Gefolgschaft als Gemeinschaftsdienst erwarten darf. Die überlegene und kluge Organisation des Reichsberufswettkampfes darf nicht dazu verführen, ihn nur als Glanzstück der Or ganisationskunst gelten zu lassen. Die sinnvolle Verknüpfung mit der zusätzlichen Berufsschulung, die sich in Übungskameradschaften und Arbeitsgemeinschaften über das ganze Jahr erstrect, ermöglicht in ganzer Breite und Tiefe eine systematische Leistungssteigerung und berufliche Auslese. Die Jugend des Führers kann beanspruchen, daß sie mit dem Reichsberufswettkampf aus eigener Initiative einen ersten Weg zur Bes seitigung der sozialen Not der ungelernten Arbeiter und zu deren rationeller Einschaltung in den volkswirtschaftlichen Arbeitsprozeß be schritten hat. Als die Hitlerjugend erstmalig im 3. Reichsberufswettkampf die ungelernten Jungarbeiter systematisch einsetzte und nach arteigenen Bedingungen berücksichtigte, war die Wirtschaft noch weit davon entfernt, in den Ungelernten eine wertvolle Leistungsreserve zu erkennen, wie es heute der Fall sein mag, da

der fühlbare Facharbeitermangel den Nach= wuchs zu einem Problem der Betriebsführung und Ertragsrechnung gemacht hat. Obwohl auch diese Konsequenzen vorausgesehen wurden, haben die Ungelernten den Nationalsozialismus zunächst als Problem des politischen und volkswirtschaftlichen Gewissens beschäftigt, das ihre Überwindung durch Verwirklichung des Leistungsgrundsages der Bewegung verlangte. Die nationalsozialistische Jugend ist bei den Vorbereitungen zum 3. Reichsberufswettkampf allen Bedenken, die von berufspädagogischen Autoritäten gegen die Einbeziehung der Unge= lernten und deren Bindung an einen Beruf in der praktischen Durchführung des Wettkampfes geltend gemacht wurden, mit beharrlicher Konsequenz entgegengetreten. Die Einordnung der Ungelernten in den beruflichen Wettkampf, die Entwicklung und erstmalige Bewährung ihrer Anschauung, Geschicklichkeit und Auffassungsgabe in den Arbeitsanforderungen des Wettkampfes, haben eine volkswirtschaftliche Leistungskraft nachgewiesen und innerlich mobilisiert, die die Wirtschaft einer angemessenen Berufsausbildung zuführen kann. Der Reichsberufswettkampf vermittelt der ungelernten Jugend eine erste um = fassende Anschauung wirtschaft = licher Produktionsgabe und läßt sie eine natürliche Beziehung zur Gütererzeugung empfinden, in deren Prozeß sich die jungen schöpferischen Kräfte erstmalig mit Umsicht und Mühe betätigen dürfen. Der Reichsberufswettkampf hat die ökonomische Fata Morgana einer Exis stenz ungelernter Jugend zerstört und die Wirtschaft auf Möglichkeiten beruflicher Leistungssteigerung hingewiesen, von denen im letzten Jahr zB . in der Textil- und Papierindustrie, in Glas- und Schamottefabriken Gebrauch ge= macht wurde.

Als Vorbild volkswirtschaftlicher Leistungssteigerung erweist sich der Reichsberufswettkampf durch die Eigenart seiner Aufgabenstellung. Zeigte schon der Einsatz der Ungelernten, daß die alten Spielregeln beruflicher Lehrsysteme lebendiger Aufgeschlossen= heit für gegenwärtige Erfordernisse weichen mußten, so läßt sich auch in der Aufgabenstellung unschwer erkennen, daß hier von der bunten Vielfalt der Werte und Anlagen des jungen Berufsnachwuchses ausgegangen wird, und der Reichsberufswettkampf nicht in Gefahr tommen will, in neuer Syſtematik zu erstarren. Die Aufgaben und Anordnungen vorhergehender Jahre werden nur in gewissen Grundzügen übernommen, im wesentlichen aber einer zunehmenden Entfaltung des beruflichen Könnens angepaßt und nach den sich daraus ergebenen Bedürfnissen abgewandelt. Die berufspraktischen Aufgaben, die ein zunehmendes Bewußtsein von der Verantwortung im Beruf voraussetzen, stehen im Zu-

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sammenhang mit geistigen, weltanschaulichen und körperlichen Anforderungen, die die Fähig= feit zu notwendig werdenden Umstellungen innerhalb des gelernten Fachberufes, die sich als Folge struktueller Wirtschafts- und Berufsentwicklung ergeben können, fortgesezt erhöhen. Die Aufgaben selbst wollen in erster Linie nicht etwas vorschreiben, mit dessen Erfüllung der Sinn des Wettkampfes erreicht ist. Die erstrebte Leistungssteigerung im Beruf ist viel mehr erst dann vorhanden, wenn die Aufgabenstellung so gewählt ist, daß unbewußt vor handene Neigungen und Talente angereizt und in praktischen Leistungen erprobt werden. Der Reichsberufswettkampf leitet hier für die qualitative Gestaltung des gesamten Ausbildungswesens eine Initiative ein, von der dieses im Sinn höherer volkswirtschaftlichen Leiſtungen eher oder später vollständig ergriffen oder umgestal= tet werden muß. Die wirtschaftliche Leistung ist im Reichsberufswettkampf mobilifiert, wenn die Sieger in strenger Auslese ausgekämpft, gründlich beobachtet und wirksam gefördert werden. Die Rückgabe der Arbeiten an die Teilnehmer gibt in jedem Fall Gelegenheit zu einer Aussprache über die eigene berufliche Entwicklung, über Hemmungen, Möglichkeiten und Grundlagen eines beſſeren Leistungseinsages, dem durch geeignete Maßnahmen in den meisten Fällen der Weg geebnet werden kann.

22. Dezember 1936 Das Material der Auswertung, zu dessen Nuganwendung sich der Leiter des Reichsberufswetttampfes äußern wird, sobald die Ergebnisse des lezten Reichsberufswettkampfes durch den tommenden bestätigt sind, wird einen Querschnitt durch die berufliche Ausbildung in Deutschland vermitteln. Die nationalsozialistische Jugend will mit dem Reichsberufswettkampf der Steigerung der volkswirtschaftlichen Leistung zuverlässige Grundlagen und Vorausseßungen sichern. * Das große sozialpolitische Werk, dem in der Geschichte der werktätigen Erziehung ein hervorragender Plaz sicher ist , wird zu einem Fundament der Wirtschaft. Jugend und Zufunft wären falsch verstanden, wollte man heute in der Bildung von Kapitalien die Aufgabe erblicken, mit der man die Jungen etwas lernen und werden lassen kann. Kapital ſoll dort arbeiten, wo es der sozialistische Staat benötigt. Indem die Jugend ihre Zukunft auf eigene Arbeitskraft und selbständigen Wirtschaftsein saz gründet , weist sie das Kapital auf den Ausbau der volkswirtschaftlichen Erzeugungsgrundlagen . Das junge Volk des nationalsozialiſtiſchen Staates lebt nicht von Sparbüchern und Rentenzinsen, sondern kämpft in seinem Wettkampf der Ehre und Kameradschaft um die höchste volkswirtschaftliche Leistung der Zukunft. E.

Film -Münchens Berufung

Die Kunststadt München und der Film – Gegebenheiten, Möglichkeiten und Verantwortung

NSK München ist deutscher Süden, iſt das Herz dieses Himmelsstrichs, ist das große Sammelbeden bajuvarisch schwäbisch fränkisch alemannischer Kräfte. Dabei ist München für diese Teile ebensowenig der alleinige Herd wie Berlin für die nordischen Gaue. Schwabenund Frankenland und der Oberrhein sind eigene Kulturkreise, Stuttgart, Würzburg, Frankfurt, Karlsruhe, Freiburg sind Brennpunkte für die Kultur- und Nährböden eigenstämmigen Volkstums, gewachsen aus der großen Wurzel germanischen Ursprungs und entwickelt und geworden zu der auf Herkunft, Landschaft und anderen Einflüssen beruhenden einmaligen menschlichen Wesensart, Ausdruck der Vielgestaltigkeit und des wohlbegründeten Lebenswillens der deutschen Erde. In ihr steht heute der deutsche Mensch mit allen Gaben, die ihm Vermächtnis sind. Die Heimat, die ihn hervorbrachte, bindet ihn an das deutsche Land, in ihr ist er Glied seines Volkes, durch sie strömt sein Blut im großen Kreislaufe der Nation. *

Es war immer nur eine sehr bedingte Freude, in die Vergangenheit des deutschen Films zu blicken. Zwar dürfen wir stolz sein auf Männer, die wie der 70jährige Jubilar Oskar Meßter Wegbereiter der Filmtechnik ebenso wie der

Filmherstellung gewesen sind , und deren Lebenswerk für alle Zeiten untrennbar mit Glück und Aufstieg des deutschen Films verknüpft bleibt. Auch ist Deutschlands Anteil an der künstlerischen Fortentwicklung des Films, an der Eroberung der öffentlichen Meinung für das Lichtspielhaus und an der Durchdringung des Kulturfilmgebietes groß und unbestritten. Aber im Gesamtbilde der Produktion überwog eine geistig und wirtschaftlich unzuverlässige Anschauung, aus der sich die lebensfähigeren, zukunftsreicheren Ausnahmen um so stärker heraushoben. Eine einflußreiche Schicht mit einer ebensolchen Preſſe ſaß fest im Sattel und drängte den deutschen Film immer wieder von seinen großen Aufgaben, von einem geschlossenen kulturellen Willen, von einer weltanschaulich klaren Haltung ab. Gerade ihn trafen die Verfallserscheinungen eines geistig auflösenden, ethisch entwurzelten und künstlerisch veräußers lichten Denkens und Fühlens. Es waren nur vereinzelte Filmschaffende und nur wenige Produzenten, die sich den Schwankungen und dem ständig wiederkehrenden jüdischen Verrat an der großen Sache des Films mutig und durch die bessere Tat entgegenstemmten.

Nach der Machtübernahme schien auch über Film-München eine freundlichere Sonne, das Ge-

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sicht der Produktion nahm bestimmtere Züge an, es kamen Filme, wie „ SA.- Mann Brand “, ,,Peer Gynt", Varieté",,, Knod out", Flucht aus Chicago", "" Klein-Dorrit“, „ Liebe dumme Mama“, „ Der Gefangene des Königs“, und Filme mit Benjamino Gigli zustande , und aus der alten Emelka wurde mittlerweile die junge Bavaria. Aber in dem frischen Auftrieb , den diese Filme vielfach erkennen ließen, fehlte teilweise doch noch der Gleichlauf zwiſchen Wollen und Können und eine wirtschaftlich richtige Abschätzung der Erfolgsaussichten, so daß Münchens größter Filmbetrieb ein Unterkommen suchten mußte. Er fand es vor kurzer Zeit bei der Neuen Deutschen Lichtspielsyndikat- Genoſſenſchaft und hat nun ſeine Tätigkeit unter neuer Führung energisch in Angriff genommen. Die Leitung der Bavaria wurde einem Manne anvertraut, der bisher in leitender Stellung bei Syndikat-Film in Berlin gewirkt hat : Victor Fasolt. München ist heute mit der Neuausrichtung der Bavaria abermals auf den Plan gerufen , am deutschen Filmschaffen tätigen Anteil zu nehmen. Höchste Verantwortung trifft alle , die jezt frisch ans Werk gehen. Nach des Führers Wunsch wird die Hauptstadt der Bewegung als die Kunststadt Deutschlands ihren Namen zu neuer Ehre erheben. Ihre reichen filmischen Mittel geben ihr aber auch die Möglichkeit, das Aussehen, den Charakterzug des deutschen Films auch von dem oben gekennzeichneten deutschen Süden her mitzubeſtimmen und die dort bereitliegenden schöpferischen Schaffenswerte mit in die Wagschale zu werfen. Die Zeiten des heimatlosen und international verwaschenen Films sind vorüber. BodenGebundenheit ständigkeit , an Mensch und Erde und weltanschauliche Klarheit ist das oberste Gesetz. Nicht daß die Filme, die von der Isar tommen, münchnerisch aufzutreten sich Mühe geben und vor allem einen lokalen Anstrich haben sollen ! Bielleicht aber wird sogar München stofflich in Filmen weiterhin entdeckt und erschlossen, wie es vereinzelt bei Wien (zwar nicht beim Heurigen und beim Walzer-Wien !) und noch fast gar nicht bei Berlin geglückt ist. Aber bei der Überschrift Film- München geht es immer wieder um die Frage, was die Kulturkraft des Südens an Besonderheit wecken und aufbringen wird , um dem weltstädtischen Zuge des Berliner Films und seinem vorwiegend norddeutschen Ideengute anregend und bereichernd an die Seite zu treten. Denn auch ein anderer Irrtum ist überholt, daß nämlich München am Rande des Reiches liege und daß seiner Filmfähigkeit die zentrale Bindung fehle. Wo diese gesucht oder gar erzwungen wurde, war gerade sie dem Münchener Film bei vielen Gelegenheiten ein Verhängnis. München wird es sich trotzdem leisten können , einige seiner Filme in Berlin herzustellen (wie jezt den Kriminalfilm „Die gläserne Kugel "), ohne sich dabei selbst aufzugeben, und wenn die Bavaria mit ihrer Produktion nach Wien und sogar nach Budapest greift, ſo wird sie auch hierbei in der Lage sein, ihr Werk ebenso wenig zu verleugnen, wie wenn München, Brückenkopf zu deutschheute der natürlichsteKul turfreundschaft , italienischer zum Angelpunkte wechselseitiger Filmbeziehun gen diesseits und jenseits der Alpen werden sollte. *

Wir brauchen nur in die Wirklichkeit hineinzugreifen ! Hat nicht eben erst der ungarische Reichsverweser Horty im neuen Hunnia-

Atelier in Budapest die Gemeinschaftsarbeit an dem deutsch- ungarischen Film der Bavaria „ Die weiße Schwester" als eine praktische Auswirkung des zwischen den beiden Völkern ge= schlossenen Kulturabkommens begrüßt, und ist nicht auch aus sehr guten Gründen dringend zu hoffen, daß der neue Gigli Film, der eben in Geiselgasteig fertiggestellt wird Sänger Ihrer Hoheit eine Begebenhe-it „ Der aus dem Leben eines Volksfängers eine sinnvolle und würdige Handlung aufweist ? * So öffnen sich in München der Strahlung nach Ost und Süd , der verschieden gelagerten, jedoch in ihrer Art immer bedeutsamen Bereitschaft gegenüber Österreich und Ungarn und gegenüber Italien weite Aufgaben, die sich heute im einzelnen noch nicht überblicken lassen. Sie sind aber immerhin in der hervorstechendsten europäischen Klärung der letzten Zeit, dem Willensausdrucke kulturbewußter Nationen Schuße m den ihrer heiligsten Güterzu Um, in rissen zu ahnen. Dann aber bleibt es zweifelsfrei, daß München an einem doppelten Scheitelpunkte liegt und daß es diese Schlüsselstellung kraft seiner Verankerung im Reiche einnimmt. Den Anteil des Films bei dieser Gestaltung eines neuen europäischen Weltbildes zu unterschätzen, hieße glauben, daß München nicht fähig wäre, seiner Filmsendung Ziel und Ausdruck zu verleihen und Ideen in Taten zu bekräftigen. Unsere Arbeit am Film ist längst über eine innerdeutsche Kulturangelegenheit weit hinausgewachsen und zu einer Pflicht gegenüber großen politischen Entwicklungen geworden.

Das München des Films ist in der Tat vor große Aufgaben gestellt, aber es hat auch ein Recht, zuversichtlich zu sein. In Geiselgasteig im Isartal besigt die Bavaria ihre eigenen Atelieranlagen mit allen erforderlichen Nebenräumen für Synchronisation ua., dazu viel Freigelände , und verfügt außerdem über eine mustergültige Kopieranstalt , die feit Anfang 1933 in unmittelbarer Nähe der Ateliers in Betrieb ist, aber schon seit zwanzig Anforderungen Jahren besteht und alle modernster Filmkopierwerke erfüllt. Rechnet man zu dieser technischen Errungenschaft des Kopierbetriebes, die der Bavaria Unabhängigkeit und völlige Eigenwirtschaft der Produktion gestattet, noch die sehr regsame Kulturabteilung mit 20 bis 25 Filmen jährlich, die Bavaria - Wochenschau und einen eigenen Tonverlag hinzu, so ist das Bild abgerundet. Von den für das nächstjährige Produktionsprogramm vorgesehenen Filmen wird die Bavaria etwa sechs selbst herstellen , dagegen die doppelte Summe an Auftragsproduktionen vergeben. Dabei ist an eine neuartige Form verpflichtender Zusammenarbeit gedacht, und es verdient hervorgehoben zu werden , daß die Herstellungsweise der Bavaria-Filme dem mittelständischen Gedanken in hohem Maße Rechnung trägt. Die Stoffe, die in Arbeit sind , stammen zum Teil noch aus früheren Vorbereitungen. Entscheidend wird deshalb immer wieder die Art der Durchführung sein , die gewinnende Kraft einer Filmidee und das künstlerische Gelingen. Hinzu kommt die Wirtschaftlichkeit des Produktionsganges, und gerade in dieser Hinsicht steht heute die gesamte deutsche Filmproduktion aus mehr als einem Grunde vor schwerwiegender Verantwortung. Dr. Robert Volz .

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Jugend

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22. Dezember 1936

ohne Beruf

Eine Gefahr für den volksdeutſchen Beſtand

NSK Reine unter den vielen gegenwärtigen Nöten ist für die Zukunft und den Bestand der deutschen Volksgruppen im Osten und Südosten Europas folgenschwerer als die Bes rufs- und Ausbildungslosigkeit eines großen Teiles ihrer Jungmannschaft. Denn die Wunden, die heute die Arbeitslosigkeit vielen tausend Handwerkern, Arbeitern und Kaufleuten zufügt, können bei einer Besserung der Lage wieder heilen, ihre Folgen teilweiſe überwunden werden. Jahrelange Ausbildungs und Arbeitslosigkeit der Jugend aber ist nie wieder gutzumachen. Schon heute stehen manche deutschen Volksgruppen vor der Tatsache, daß im Falle einer Beſſerung der wirtſchaftlichen Gege= benheiten einem überangebot ungelernter Kräfte ein Mangel an gelernten, erfahrungsreichen Arbeitern gegenübersteht. Wenn man weiter bedenkt, daß bislang im Often und Südosten die deutschen Volksgruppen auch in wirtschaftlicher Hinsicht Lehrmeister und Vorbild der anderen waren , daß bei wachsender Konkurrenz und durch das Hineintragen des Nationalitätenkampfes in die Wirtschaft sich die deutschen Volksgruppen vor allem nur wegen ihrer Qualitätsarbeit durchsehen konnten, dann wird man erkennen, daß das Problem des Berufsnachwuchses, das heute noch von anderen Sorgen überschattet wird , in absehbarer Zeit zum Kernproblem des Bestandes unserer Volksgruppen werden kann . Die Berufslosigkeit der Jugend ist aber schließ lich weit mehr als nur ein wirtschaftliches Problem. Wir Deutſchen im Reiche wiſſen noch zu gut, wie sehr eine Jugend, die ihre Tage auf der Straße verbringt, in jeglicher Beziehung ge= fährdet ist und selbst zu einer Gefahr für die Ordnung heranwächst . Wir sind in der traurigen Lage, an zahllosen Beispielen die Gefahren der Berufslosigkeit der Jugend und die Unmöglichkeit, sie später einem Beruf zuzuführen, unter Beweis zu stellen . Am grauenvollsten nimmt sich unter dem vielen Ma= terial eine Statiſtik aus, die zwar nur die Verhältnisse in einem großen deutschen Verband Polnisch- Schlesiens beleuchtet, die aber sympto matisch für die Gesamtlage ist. Diese Statiſtik zeigt, daß unter den 24-25jährigen Mitgliedern eines großen deutschen Vereins inmitten des Industriegebietes 16,6 DH. noch nie in einem Beruf gestanden haben, daß die

Hälfte der 18jährigen bislang noch ohne Arbeit ist und daß schließlich die Generation der jest Schulentlaffenen 100prozentig auf der Straße ſigt. Die Berufslage der deutschen Jugend mag in Posen-Pommerellen günstiger sein. Aber auch dort figen die nachgeborenen Söhne auf den Höfen ihrer Väter ohne die Aussicht, jemals ein eigenes Land zu beadern. Etwas beſſer und doch troftlos genug ist heute wenigstens noch die Lage der Jugend in den Baltischen Staaten und im Südosten. Überall aber macht sich das Bestreben bemerkbar, die Deutschen nicht nur aus den Beamtenstellen, sondern auch aus den anderen Berufen zu verdrängen. In der Tschechoslowakei beträgt der deutsche Bevölkerungsanteil 22,32 vH. Der Anteil an der Beamtenschaft beträgt bei der Post jedoch nur 12,3 vH., bei den Bahnen 14,7 vH., bei den Gerichten und der Verwaltung 13 vH., in der Schulverwaltung 23,8 vH. und bei den Offiziersſtellen der Armee nur 5,5 vH. Daß die Absicht besteht, die deutsche Jugend in noch höherem Maße aus den Beamtenſtellen auszuschalten, geht aus Reden hervor, in denen jüngst Minister die Staatstreue der Deutschen im Dienste der Bahnen und Telegraphie für den Fall eines Krieges in Zweifel zogen. Die Gründe für das Berufselend der deutschen Jugend jenseits der Grenzen find offensichtlich. Weder die deutsche Jugend , noch die deutschen Volksgruppen tragen irgendwelche Schuld . Es ist falsch, die allgemeine Wirtschaftskrise verant wortlich zu machen. Die wahre Ursache liegt vielmehr darin, daß Staaten, die den Schuß der Minderheiten in ihrer Verfaſſung verankert haben, oder ihn auf Grund von Verträgen oder als allgemein verbindliches Völkerrecht anerkennen, versuchen, die deutschen Volksgruppen an ihrer Quelle, also in ihrer Jugend, zu treffen, nachdem bislang alle anderen Mittel fehlgeschla= gen sind. Mit Freude können wir feststellen, daß vorab noch die auslandsdeutsche Jugend nicht verzweifelt , sondern auf dem Wege der Selbsthilfe und durch Appellationen an die obersten Staatsbehörden ihre Zukunft zu sichern sucht. Wir hoffen auch, daß jene Völker, die Wert darauf legen, mit dem Deutschen Reich befreundet zu sein, einsehen werden , daß es schlechterdings nicht angeht, mit einem Teile des deutschen Volkes in Freundschaft zu leben und indeſſen dem anderen seine Lebensmöglichkeiten zu nehmen.

NSK

Volk

und Bauer

Gonderdienſt Amtliches Organ des Reichsamtes für Agrarpolitik der NSDAP.

Erzeugungsschlacht 1936 Die Gelbstversorgung, eine Aufgabe des ganzen Volkes - Fortschritte im verfloffenen Jahr, neue Leistungssteigerung für 1937 Von Diplomlandwirt Freudenberger, NSK In der Weltpresse ist es um die „deutsche Autarkie" merklich stiller geworden. Das hat seinen guten Grund. Ueberprüft man näm, lich die Entwicklung der Weltwirtschaft, die wirtschaftspolitiſchen Maßnahmen der Staaten, ſo erkennt man, daß die Abkehr vom Welthandel gerade bei jenen zu finden ift, die lange Zeit die deutsche Autarkie als das Gespenst an den Wirtschaftshimmel malten. Wenn wir heute alle Anstrengungen machen, unsere Wirtschaft, vor allem unsere Ernährungswirtschaft, ganz auf eigenem Boden aufzubauen, so ist das lediglich eine Folgeerscheinung, also keine deutsche Wirtschaftsdogmatik. Was heute in Deutschland auf dem Wege einer unabhängigen Gestaltung unjeres Wirtschaftslebens geschieht, erfolgt unter dem 3wang der Verhältnisse. Wir haben immer erklärt, daß die GrundErnährung lage unserer der eigene Boden bilden müsse, aber wir das un = sind heute gezwungen, über bedingt Lebensnotwendige hin = aus diese Grundlage noch zu erweitern, wenn nicht bei den anderen Völkern sich der ge= funde Menschenverstand durchsetzt. So war es verständlich, daß auch im abgelaufenen Jahre die Ernährungswirtſchaft stärker als seither in den Vordergrund rückte. Die Sicherstellung der Selbstversorgung ist heute feine ausschließliche Angelegenheit des Landvolkes mehr, sondern eine gemeinschaftliche Aufgabe von Stadt und Land. Die Ernährungspolitik ist zu einem Kernpunkt der Staatspolitik geworden. So hat sich auch der Begriff der Erzeugungsschlacht, der bislang vielleicht nur als berufsständischer Begriff gewertet wurde, über das Landvolk hinaus durchgesetzt. Am Abschluß des Jahres 1936 können wir feststellen, daß diese Erzeugungsschlacht nicht erfolglos gewesen ist. Konnte vor wenigen Jahren noch die Selbſtverſorgung nur zu 65 vH. auf eigenem Boden sichergestellt wer= den, so ist sie bis Ende 1936 auf 85 DH. gestiegen. Aber der Fortschritt liegt nicht nur in dies sem zahlenmäßigen Erfolg. Wichtiger bleibt noch die Tatsache, daß wir die Anfangs , erfahrungen hinter uns haben, daß wir sozusagen in der Methodik aus den Kinderkrankheiten heraus sind. Die erſten beiden Jahre der Erzeugungsschlacht haben uns hinfichtlich der Erzeugung der einzelnen Nah-

Reichsabteilungsleiter im Reichsnährstand. rungsgüter auf unserem Boden einen flaren Ueberblid geliefert. Der Reichsnährstand fonnte für die Erzeugungsschlacht 1937 das ſogenannte „Kreisvergleichsmaterial" herausbringen, das den Grundstock für den Leistungsvergleich der Landesbauernschaften bis zu den Kreisbauernſchaften liefert. Wir sind mit andern Worten jezt in der Lage, genau festzustellen, welche Kreisbauernschaft bei der örtlich möglichen Erzeugung das Soll erreicht hat und wo noch Lüden vorhanden find, also Steigerungen durchgeführt werden müssen. Diese Vergleichsmöglichkeit ist ernährungspolitisch von außerordentlicher Bedeutung. Sie bietet auch den Landesbauernführern und Kreisbauernführern ganz andere Handhaben. Dabei ist selbstverständlich, daß man bei der Beurteilung immer nur von den natürlichen Voraussetzungen, von klimatischen Bedingun= gen, von Bodenqualität, Betriebsgrößen und andern Faktoren ausgehen kann. Es ist also alles andere geplant als etwa eine ſinnloſe Schematisierung des Leistungswettbewerbes. Aber auch in anderer Hinsicht war das verflossene Jahr eine Zeit des Fortschrit tes. In fonfequenter Durchführung Agrarpolitik bekamen wir das Tierzucht = geses, die Pflichtmilch kontrolle , die Sortenbereinigung, das Ermächzur Durchführung tigungsgeset Der Zusammenlegung von kleinen Flächen, wir erlebten den Erfolg der Flachspende und auf dem Gebiete der Marktpolitit eine wesentliche Festi = gung des ganzen Systems. Gewiß ist es hier und da nicht ohne Schwierigkeiten, ohne VerInappungen abgegangen. Aber das lag weniger in dem System, sondern vielmehr in der noch vorgenommenen Begrenzung eigener Erzeu gung. Diese Schwierigkeiten kann nur die Erzeugungssteigerung weitere aba abschwächen. Immerhin bleibt die Tatsache bestehen, daß die Ernährung des Volkes ausreichend sichergestellt werden konnte. Waren gelegentlich Versuche vorhanden, an dem Festpreisgefüge zu rütteln, so haben hier die ent= sprechenden Stellen für die Durchsetzung der sozialistischen Maßnahmen gesorgt. Der natio= nalsozialistische Staat hat nicht den primitiven Weg gewählt, durch die liberale Methode der Breissteigerung das ganze Problem zu verschleiern, sondern durch das Festhal = Preise ten der Stabilität der Versorgung eine gleichmäßige

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NSK Folge 298 aller Bevölkerungsschichten sicherzustellen. An diesem Prinzip wird auch in der Zukunft nicht gerüttelt werden. Freilich trat in den letzten Monaten eine neue Frage deutlich in Erscheinung : der Mangel an ländlichen ArbeitsTräften. Es ist das eine Folge des allgemeinen Wirtschaftsauftriebes. Der starke Bedarf der Induſtrie und gewerblichen Wirtschaft hat das „ Gefälle vom Land zur Stadt" wieder in Erscheinung treten lassen. Hier also liegt eine der entscheidenden Zukunftsaufgaben der Agrarpolitik, über die sich niemand an verantwortlicher Stelle hinwegtäuscht. Die Förderung des Landarbeiterwohnungsbaus, die Neuregelung der Tarifordnung, der Urlaubsaustausch der Landarbeiter, die Anerkennung des Landarbeiters als gelernten Beruf mit entsprechender Ausbildung sind bedeutsame Anjäße, um dieses Problem zu lösen. Der Einfaz des Reichsarbeitsdienstes, die Bereitschaft Der Hitlerjugend, der erste große Erfolg des Landdienstes und anderes mehr geben die Zus versicht, daß von der Seite der Arbeitskräfte feine Schwächung der Erzeugungsschlacht eins

22. Dezember 1936 treten wird. Denn die Frage der Arbeitskräfte ist nun einmal aufs engste mit der Aufgabe der Erzeugungssteigerung verbunden. Die Sicherung der Versorgung ruht, ernährungspolitisch gesehen, heute auf drei Säulen : der Erzeugungsschlacht , der Erhal tungsschlacht propagandistisch im Fluß durch die Parole Kampf dem Verderb" und schließlich der Verbrauchslenkung, also das zu kaufen, was der deutsche Boden und der Rahmen unserer Handelspolitik bietet. Damit hat das verflossene Jahr eine starte Einschaltung der Hausfrau indie Ernährungssicherung gebracht. Sie ist nicht minder wichtig als der Erzeuger. Vom Landvolk selbst werden alle Kräfte eingesetzt, um zu den höchsten Leistungen zu kommen. Der Nährstand ist, wie der Reichsbaus ernführer in Goslar verkündete, an die Front getreten. Bauern und Landwirte, Landfrauen und Landarbeiter fehen ihre große Aufgabe darin, dem Reiche durch eine noch verſtärkte Leistungssteigerung die Unabhängigkeit zu fichern.

Eine neue Provinz

entſteht

Landgewinnung und Ertragssteigerung durch Landeskultur — Die notwendigen Maßnahmen zur Sicherung der Ernährung NSK Deutschland ist eines von den wenigen Ländern in der Welt, wo der Wille zum Kind und damit zum völkischen Weiterleben wieder wach geworden ist. Während in vielen Völkern, insbesondere in Westeuropa, der Wille zum Kind immer schwächer wird, ja zum Teil sogar auszusterben scheint, hat das deutsche Volt sich wieder auf seine blutsmäßigen Aufgaben besonnen. Wenn auch die bevölkerungspoli= tischen Gefahren noch längst nicht abgewehrt find, so dürfen wir doch vertrauensvoll in die Zubunft blicken. Die Kriegsjahrgänge werden zwar noch eine fühlbare Lüde in der Geburtenzahl entstehen lassen, aber das deutsche Volk wird auch diese Kriſe überstehen. Ein Volt aber, deſſen Bevölkerungszahl sich vergrößert, verbraucht auch entsprechend mehr Nahrungsmittel. Nahrungsgüter aber fann man nur erarbeiten, wenn der Boden Dazu vorhanden ist. Eine stärkere Bevölkerung braucht eine entsprechend größere Bodenfläche, oder aber höhere Erträge aus dem bisher zur Verfügung stehenden Boden. Die deutsche Bevölkerungszunahme in den nächsten vier Jahren wird nun etwa 1,8 Millionen Menschen ausmachen. Der Nahrungsmittelbedarf wird sich entsprechend steigern. Bisher hatten die Er folge der Erzeugungsschlacht dazu geführt, daß trok des durch den Wirtschaftsaufschwung be= dingten Nahrungsmittelverbrauches die Einfuhr an Nahrungsgütern aus dem Ausland im Interesse unserer Devisenlage herabgemindert werden konnte. Die Erzeugungsschlacht wird in Zukunft in verstärktem Maße und unter dem restlosen

Einsatz aller zur Verfügung stehenden Mittel weitergeführt. Aber der Nahrungsmittelverbrauch wird sich auch in Zukunft noch steigern, weil der Lebensstandard des deutſchen Menschen fich noch heben wird und weil innerhalb der nächsten vier Jahre rund 1,8 Millionen Verbraucher zu den bisherigen dazukommen. In Anbetracht dieser Tatsache war es notwendig, eine großzügige Planung zur Vorbereitung der restlosen und bestmöglichen Rukung des deutschen Bodens aufzustellen. Das Reichs, miniſterium für Ernährung und Landwirtſchaft, der Reichsnährstand und der Reichsarbeitsdienst stehen in engster Zusammenarbeit, um die Landeskulturmaßnahmen in Gang zu sehen, die landwirtschaftlichen Folgeeinrichtungen unverzüglich durchzuführen und gegebenenfalls größere Arbeitsvorhaben durch den Einſat des Reichsarbeitsdienstes zu beschleunigen oder sogar das Durch überhaupt erst möglich zu machen. Der Bevölkerungszuwachs von 1 800 000 Menschen innerhalb der nächsten vier Jahre verlangt zur Sicherstellung der notwendigen Nahrungsmittel eine Fläche von rund 790 000 Hektar. Man muß dabei bedenken, daß der Landwirtschaft durch verschiedene wichtige öffentliche Aufgaben, durch Bauten, Wegebau, Eisenbahnanlagen usw. erhebliche Nutzungsflächen entzogen werden müſſen. Man rechnet hier mit einer jährlichen Verminderung der Fläche um etwa 60 000 Hektar, das würde also für die nächsten vier Jahre rund 240 000 Hektar ausmachen. Rund 180 000 Hektar werden darüber hinaus den Sonderkulturen, zB. Hanf, Flachs usw. zur Ver fügung gestellt werden müssen, weil hier entscheidende Mehrleistungen auch im Interesse der

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NSK Folge 298 Rohstoffbereitstellung für die deutſche Induſtrie unumgänglich notwendig sind. Rechnet man nun all diese Zahlen zuſammen, dann ergibt ſich für die Landwirtschaft ein Mehrbedarf an Nuzungsfläche von rund 1200000 Hektar. Der Landeskultur ist nun die besondere Aufgabe gestellt, diesen Mehrbedarf auszugleichen. Mittel dazu sind ua.: Ausbau des Hochwasserschutzes, Landbereinigung, Landgewinnung, Bes wässerung, Kultivierung von Moorland und Boländereien und schließlich eine umfangreiche Acker- und Grünlandentwässerung. Es stehen 3B. aus der Zeit vor der Machtübernahme noch rund 700000 Hektar Land zur Ver. fügung, auf denen zwar technische Maßnahmen der Landeskultur durchgeführt wurden, wobei aber trotzdem der Einſatz der landwirtschaftlichen Folgeeinrichtungen unterblieb. Praktisch war also da bisher eine Unmenge Arbeit vertan, ohne daß man die Erfolgsmöglichkeiten ausbeutete. Bei diesen 700 000 Hektar Land, die in erster Linie im deutschen Ostland liegen, werden die rückständigen landwirtschaftlichen Folgeeinrichtungen sofort durchgeführt. Dieſe Rutung wird gegenüber den früheren Ertragse leistungen dieser Flächen zu einer Erze u s gungssteigerung von 25 bis 35 DH. führen und damit einen Landgewinn von etwa 200 000 bis 250 000 Hettar normaler Lands nutzung bedeuten. Wichtiger noch ist die Dränierung des Ader- und Grünlandes. Durch eingehende Untersuchungen iſt feſtgeſtellt worden, daß in Deutschland mindestens noch 7,5 Mil lionen Hektar Acer- und Grünland durch Dränierung verbessert wer ben müssen. Die Dränage, die die Arbeit auf dem Ackerland erleichtert und das Pflanzenwachstum wesentlich begünstigt, führt im allgemeinen zu einer Ertragssteigerung von 20 bis 25 v H. Die Arbeiten, die im Rahmen dieses Arbeitsvorhabens innerhalb der nächsten vier Jahre in Angriff genommen wer= den können, werden soviel bisher nicht richtig genußtes Land umfassen, daß das praktisch einer Flächenvergrößerung von et wa 700000 Hektar gleichkommt. Aber damit sind die Möglichkeiten der Ers tragssteigerung und besseren Landnukung noch nicht erschöpft. Da ist zB. die Ödland :

Neubauern

22. Dezember 1936 kultivierung kleinerer Flächen, die von den Bauern und Landwirten bisher einfach liegen gelassen wurden, weil die Arbeitskräfte oder die technischen Mittel fehlten, dieses Land richtig nukbar zu machen. Ja, die Fälle sind gar nicht so selten, wo ein einzelner Bauer oder Landwirt ein oder zwei oder sogar noch mehr Hektar Boland in seinem Besiz hat. Unter Wahrung der Grundsäke volkswirtschaftlicher Erfordernis wird in solchen Fällen in Zukunft die Bereitstellung der notwendigen Hilfskräfte fichergestellt, um auch diese kleineren Parzellen der Nukung restlos zuzuführen. Auch hier tommt es wieder darauf an, Dränagen anzulegen, Rodungsarbeiten durchzuführen uſw. Bei planmäßigem und entschlossenem Einsatz und bei Bereitstellung der notwendigen Hilfsmittel wird es dadurch möglich sein, während der nächsten vier Jahre praktisch einen Landgewinn von rund 160 000 Heftar zu erreichen. Welche Bedeutung diese oben genannten Landeskulturarbeiten für einzelne Bezirke im Reiche haben, das wird ersichtlich aus der Tatsache, daß zB. von den 500000 Hektar landwirtſchaftlich genutter Fläche Kurhessens mehr als 120000 Hektar Landes kulturbedürftig sind. Ähnliche Beispiele tönnte man für das ganze Reich bringen. Im Rahmen der Landeskulturarbeiten muß dann noch die Eindeichung gefährdeter Küstengebiete, der Hochwasserschut in großen Flußgebieten durchgeführt werden, weiter die Zusammenlegung in den Gebieten der zersplitteren Klein- und Kleinstbetriebe usw. Die Ertragssteigerungen aus diesen Are beiten werden für die nächsten Jahre praktiſch einem Landgewinn von etwa 90000 Hektar gleichzusehen sein. So ist durch die Landeskulturmaßnahmen ein Werk in Angriff genommen worden, das für die Sicherung der deutschen Nahrungsfreiheit von größter Bedeutung ist. Und alle Beteilig ten ſind ſich darüber klar, daß hier die Intereſſen eines einzelnen unter Umständen unberücksichtigt bleiben müſſen, weil diese Arbeiten im besten Sinne des Wortes im Interesse bes ganzen Volkes durchgeführt werden müſſen. Darum ist es auch selbstverständlich, daß dieses Arbeitsvorhaben den Einsatz aller irgendwie zur Verfügung stehenden Mittel bebingungslos Bor. verlangt.

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Besuch in einer Neubauernfiedlung in der Kurmark -

Often Eine neue Heimat für Bauern

aus Süd- und Westdeutſchland Im Rahmen der West-Oft-Siedlung wird bekannts lich ein Biertel aller im Often Deutſchlands angeſezten Reubauern aus Westdeutschen ausgewählt. So finden wir in der Kurmart, in Pommern , Schlesien und Ofts preußen Neubauern aus Baden, Württemberg, Wests falen, Thüringen, dem Rheinland usw. Um über das Einleben der thüringiſchen Neubauern in der Kurmart etwas zu erfahren, sandten wir unseren Hg.-Berichts erstatter nach dem Dorf Bruſ en dörf in der Nähe Berlins. NSK Vor uns liegt ein typisch märkisches Dorf. Bauernhof reiht sich an Bauernhof, und ein großer Park ſagt uns, daß hier früher ein

Rittergut stand. Dies bestätigt uns auch der Ortsbauernführer , unter dessen Füh rung wir in Brufendorf die Neusiedler besuchen wollen. Das ehemalige Stadtgut Brusen= dorf wurde im Jahre 1934 von der Siedlungsgesellschaft erworben, und 18 Neubauern erhielten hier eine neue Heimat. Von diesen sind, wie uns der Ortsbauernführer berichtet, fünf Volksgenoſſen aus Thüringen . „ Das ist ja ſchön, daß uns die Zeitung auch

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RSK Folge 298 einmal besucht“, sagte uns ein Thüringer Neues ist bauer, den wir in seiner Wohnküche aufsuchen. Schon öfters gerade Mittagszeit haben wir Besuch gehabt“, erzählte er uns, „besonders im legten Sommer kamen viele Ausländer von den Olympischen Spielen, um unsere Siedlung zu besichtigen. Unser Neus bauer hat gerade gedroschen. Mit zwei weiteren Thüringer Nachbarn befitt er gemeinsam einen Dreschsatz, ein schönes Zeichen bäuerlicher Gemeinschaftsarbeit und Genossenschaftsfinnes. In der Kurmark fühlen wir uns ganz wohl “, erklärt der Bauer. " Wir hätten nicht gedacht, daß wir uns so schnell einleben würden. Natürlich müſſen wir tüchtig arbeiten und haben schwer zu kämpfen." Wir machen dann einen Rundgang durch Hof und Ställe. Die Gebäude find meistens in Winkelform, d. h. Stall und Scheune sind rechtwinklig an das Wohnhaus angebaut. Hof und Ställe sind so angelegt, daß fie vergrößert werden können. Einige Neubauern, die von Hauſe aus vermögender waren, haben auch schon weitere Gebäude, einen Maschinenschuppen oder eine zweite Scheune errichtet. Unser Neubauer hat in seinem Stall sechs Kühe, die er sich aus Thüringen mitgebracht hat. „Ich bin die Arbeit mit Kühen von zu Hause her gewöhnt“, erzählte er uns. ,,Außerdem glaube ich bestimmt, ohne Pferde billiger zu wirtschaften, wenn ich auch manchmal langsamer vorwärts tomme." Wir können ihm nur zustimmen, wissen wir doch, daß der Reichsnährstand die Kuhanspannung gerade bei fleinerem bäuerlichem Besitz fördert und unterstützt. Die Pferde fressen, obwohl sie verständlicherweise der Stolz der Bauern sind, leider oft fast den ganzen Reinertrag kleinerer Wirtschaften auf. Anschließend gehen wir durch das Dorf. Harmonisch fügen sich die schlichten Giebelhäuſer der neuen Gebäude mit ihren roten Ziegeldächern in das Landschaftsbild ein. Bei dem Dezemberregen sind die Wege nicht immer im besten Zustand, aber wir verstehen, daß die Neubauern nach zwei Jahren noch nicht Hof und Straße pflastern lassen können. So ein Erbhof wächst ja erst in Generationen. Geschlecht auf Geschlecht baut an ihm, jeder verbessert etwas. Einige der Höfe ſind auf dem alten Gutshof unter Verwendung der ehemaligen Gutsarbeiterwohnungen und Gutsställe ge= baut. Der größere Teil aber liegt etwas außerhalb des eigentlichen Dorses. Sie sind so weitläufig auseinandergebaut, daß genügend Platz

22. Dezember 1936 zur Entwicklung und Vergrößerung der einzelnen Anlagen vorhanden ist. Jeder Hof befitt einen Garten , der mit Obstbäumen bes pflanzt ist. Jetzt Lommen wir an die alte Gutsbrennerei . Der Ortsbauernführer erzählt uns, daß dieſe von den Neubauern auf genossenschafte licher Grundlage weitergeführt wird. Alle Neusiedler haben Anteile an ihr. So können sie ihre Kartoffelernte gut verwerten und erhalten gleichzeitig mit der Schlempe ein. gutes Futter. Dies ist besonders wichtig, denn Wiesen sind knapp, und Gärfutterbehälter bes figen die Neubauern noch nicht. Noch einmal nehmen wir nach unserem Gang durch das Dorf in der Wohnküche des Thüringers Plat. Seine Frau ladet uns ein, das Haus zu besichtigen. Wir sehen neben der Wohnküche das Schlafzimmer der Eltern und im Erdgeschoß noch eine Wohnstube. Im Dachgeschoß ist der eine Giebel als Kinderschlafzimmer ausgebaut. Zwischen Stall und Wohnhaus, die zusammengebaut find, liegt die Futtertüche. Dann erzählt uns der Neubauer sein Schicksal, das ihn aus Thüringen hierher verschlug. „ Jahrelang haben meine Frau und ich auf dem elterlichen Hof nur für den Unterhalt gearbeitet, weil wir hofften, wir würden den Hof einmal erhalten, denn meine Geschwister leben in der Stadt. Da starben plöglich meine Eltern, und die Geschwister verlangten von mir die Auszahlung des - es Erbteils. Bei den schlechten Zeiten war im Jahre 1932 war mir dies unmöglich. Der Hof wurde deshalb zerrissen , der Ader verkauft, und ich behielt nur das Haus. Es fehlte damals eben das Reichserbhofgeset. Hätte es da mals schon bestanden, so fäße ich noch heute auf dem Hof meiner Väter." Der Thüringer erzählt uns dann weiter, daß er gleich nach der Machtübernahme sich um eine Neubauernstelle bewarb und 1934 nach Brusendorf kam. Der Ausspruch des Brufendorfer Neubauern „Da fehlte das Reichserbhofgeſez“ hat uns nachdenklich gestimmt . Noch lange, nachdem wir das Dorf und seine Neubauern verlassen haben, müſſen wir daran denken . Wir haben von einem Schicksal gehört, wie es tausendfach vorgekommen ist. Aber dieſes eine Beiſpiel hat uns die ungeheure Bedeutung des Reichserbhofgesezes für die Erhaltung des Bauerntums besonders lebhaft vor Augen ge= H. H. führt.

Drud: M. Müller & Sohn R.G., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

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NSK - Nachrichten

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Zu NSK 298

In die Akademie für Deutsches Recht berufen Die Rechtsreferentin in der Reichsfrauenführung NSK Berlin, 22. Dezember. Außer der Reichsfrauenführerin ist mit ihrem Einvernehmen auch die Rechtsreferentin der Reichsfrauenführung, Frau Rechtsanwältin Dr. 31e Eben - Servaes , die gleichzeitig Beauftragte für die Rechtswahrerinnen bei der Reichsführung des NS. -Rechtswahrerbundes ist, als Mitglied in die Akademie für Deutsches Recht berufen worden. Frau Dr. Eben- Servaes ist seit 1934 Mitglied des Familienrechtsaus ſchuſſes und arbeitet außerdem als Beauftragte Der Reichsfrauenführerin in dem Ausschuß für Rechtsfragen der Bevölkerungspolitik mit.

Pimpf und Jungmädel auf Schlittschuhen Großes Eissportfest der Münchener Hitlerjugend NSK München, 22. Dezember. Am 4. Januar findet im bekannten Prinzregenten-Eisstadion ein großes Eissportfest der Münchener Pimpfe und Jungmädel statt, durchgeführt von der Hitlerjugend. Vor den nahezu echstausend Gästen werden die Jüngsten ihr Können im Eiskunstlauf und Eisschnellauf zeigen, während sich die beiden Münchener Jungbann Eishockeymannschaften im Ausscheidungskampf für die Gebietsschiwettkämpfe gegenüberstehen. Abgeschlossen wird diese einzigartige Eissportveranſtaltung durch einen gemeinsamen Eislauf von Teilnehmer und Zuschauer.

22. Dezember 1936

über die ganze Erde zu verbreiten. Der Talmud, so stellte Prof. Cuza fest, ist nur die Weiterentwicklung der in der Thera enthaltenen Lehren, in der es heißt : „ Ermorde den besten unter den Christen!" Dies ist das jüdiſche Dogma. Wir haben es also mit einer Religion zu tun, die den Grundsak der Zersehung aller anderen Völker in sich schließe. Der Redner äußerte sich dann weiter zur Stellung des Judentums in Rumä nien. Es sei die Tendenz des Judentums, ſich den Boden der rumänischen Nation anzueignen. Seit längerer Zeit, so erklärte Cuza wörtlich, arbeiten die Juden wirksam an unserer Zerstörung. Das erste Mittel hierzu ist der Alkohol, das zweite die Korruption und das dritte die Zerstörung der nationalen rumäniſchen Mittelschicht. Doch nicht genug damit, organisieren sie noch systematisch alle Betrügereien und Raubzüge. Bei den leßten Unterschleifen bei der Eisenbahn befanden sich unter 52 Schuldigen 40 Juden. Cuza gab dann, um die enge Verbindung von Kommunismus und Judentum zu beweisen, genaues statistisches Zahlenmaterial über die Beteiligung der Juden an den kommunistischen Umtrieben in Rumänien bekannt. Von 1100 Kommunisten, die in den Jahren 1922 1926 worden abgeurteilt sind, waren 930 Juden. Der rumänische Politiker verlangt schließlich dann eine Lösung des Judenproblems durch Ausschaltung der Juden. Er habe die feste Überzeugung, daß das rumänische Volk das Judenproblem selbst lösen wird.

Kommune wühlt in Amerikas Schulen Revolutionäre Umtriebe an der CornellUniversität

Stimme des Auslands

1100 Heber

930 Juden

Rumänischer Politiker fordert Ausschaltung der Juden NSK Die „ Czernowitzer Deutsche Tagespoſt" veröffentlicht in Nr. 3830 den Wortlaut der Rede, die Profeſſor A. C. Cuza, der Führer der rumänischen christlich-nationalen Partei, vor dem rumänischen Senat hielt. Zunächst warf der Politiker die Frage auf, was ist das Judentum. Das Judentum stütze sich auf die Ansicht der jüdischen Propheten, daß es das auserwählte Volk und berufen sei, den Glauben an Jehova

Nach Meldung amerikanischer Blätter zB. des New York American", wie der ,,New Yorker Staatszeitung" gab der amerikanische Staatssenator 3. McNaboe eine Erklärung ab, in der er behauptet, daß auf der Cornell-Universität revolutionäre kommunistische Um triebe festgestellt worden seien. Gleichzeitig protestiert er scharf dagegen, die kommunistischen Machenschaften in den Schulen und Colledges zu unterdrücken und zu vertuschen. In der Ertlärung heißt es weiter, diese Vorgänge betreffen aber nicht nur Neuyork, sondern es iſt eine unbestreitbare Tatsache, daß eine sehr starke kommunistische Aktivität in den Schulen und Colledges im ganzen Staat beobachtet werden kann.

Drud: M Müller & Sohn KG . Zweigniederlaſſung Berlin Berlin SW 68

Zimmerstraße 88

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Partei-Korreſpondenz

Rationalſozialiſtiſche

Brief, und Drahtanschrift der Schriftleitung: Berlin SW68, Zimmerftr. 90, III. Fernruf: A i Jäger 0022 Berlag: Franz Eher Nachf., G. m. b. H., entralverlag der NSDAP., München Berlin erland : Cher . Verlag , Berlin SW 68, Zimmerkrabe 88. - Alle Zahlungen find nach Berlin (Poßschedkonto Berlin 4454) zu richten

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef ber NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupt. schriftletter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

NCK Breſſedienſt der NGDUB

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RSK Folge 299

23. Dezember 1936

Sperrfrist bis nach Weihnachten NSK- Unterredung mit dem Reichssportführer

Entſcheidungsjahr

des

deutschen

Sports

Rückblick auf die Erfolge des Jahres 1936 Entwicklung unter nationalsozialiſtiſcher Führung — Zukunftsaufgaben von der Partei gestellt Sport, heiliger Dienst am Vaterland NSK Das Jahr 1936 hat mit den Olympischen Spielen die Augen des ganzen deutschen Boltes auf die Bedeutung des Sports gelenkt und der Welt ein umfassendes Bild von dem sportlichen Geist des nationalsozialistischen Deutschland geboten. Im Rücblid auf dieſes erfolgreiche Jahr der deutschen Sportentwicklung und angefichts der weiteren großen Zukunftsaufgaben, die den Leibesübungen in diesem Jahre übertragen worden sind, hat der Reichssportführer, SA.-Gruppenführer v. Tschammer und Often der Nationalsozialistischen Partei - Korrespondenz in einer längeren Unterredung bedeutſame Ausführungen über den gegenwärtigen Stand der deutschen Sportbewegung gemacht, für die 1936 ein Jahr der großen Entscheidung wurde. Frage : „Am Abschluß des Jahres 1936, das auch für den deutschen Sport einen entscheidenden Abschnitt darstellt, möchte ich Sie, Herr Reichssportführer, um eine kurze Darstellung des Weges der deutschen Sportbewegung und des Gedankens der Leibesübungen von 1933 bis jest bitten." „ Die Organisation des deutschen Sportlebens, das im Reichsbund für Leibesübungen zusammengefaßt ist, nahm sich die Entwidlung des nationalsozialistischen Staates zum Vorbild. Je mehr die Partei dem Staate ihr Gepräge aufdrückte, desto mehr mußte auch der Reichsbund für Leibesübungen dem nationalsozialistischen Grundgedanken angepaßt werden. Dies war eine zwingende und selbstverständliche Pflicht, die zwar von vielen, auch früher maßgeblichen Führern in der deutschen Sportbewegung als störend empfunden wurde, aber ich fühle keine Reue über die eingeschla= genen Wege, weil sie sich bereits heute als richtig erwiesen haben, auch in den Augen der= jenigen, die sie zuerst ablehnen zu müſſen glaubten." Nichts ohne die Partei

Frage : „Die Ihnen gestellte Aufgabe, die Leibesübungen unter einer gemeinschaft-

lichen Idee zusammenzufaſſen, ſtammt aus dem weltanschaulichen Gedankengut und dem Totalitätsanspruch der NSDAP . In welcher Form und in welchem Umfang ist der Führungsanspruch, den die Partei auf allen Gebieten des Lebens vertritt, im Hinblick auf den deutschen Sport verwirklicht worden?" ,,Diese Frage lenkt zunächst auf die Besetzung der Führerstellen im deutschen Sportleben mit

Die nächste Ausgabe der NSK erscheint infolge der Feiertage erst am 28. Dezember . Sie wird den Schriftleitungen Material für die Neujahrsnummer zuleiten. Mit dieser Benachrichtigung übermitteln wir unseren Beziehern gleichzeitig unseren Weihnachtsglückwunsch. Die Hauptschriftleitung.

Nationalsozialisten hin. Meine Gauführer, die die maßgeblichsten Repräsentanten des Reichsbundes für Leibesübungen in ihrem jeweiligen Gebiet sind, sind ausnahmslos nationalsozia-

RSK Folge 299 listische Führer. Die meisten von ihnen sind früher schon lange Zeit in der SA., SS., HI. und in der Politischen Leitung an führenden Stellen tätig gewesen und sind es zum großen Teil noch heute. Diese Tatsache ist mir eine Gewähr dafür, daß die nationalsozialistische Weltanschauung auch auf das Turnen und den Sport eine entscheidende Wirkung ausübt. Es geſchicht im deutschen Sport nichts, ohne daß die Partei einen unmittelbaren Einfluß darauf hat und im Mittelpunkt aller neuen und werdenden Dinge steht. Im Leben und in der Kultur des deutschen Volkes hat die Partei die besten Kräfte und ihre organisatorisch vorzüglich eingearbeiteten Gliederungen eingesett. Sie fetze ich zum Zweck der Verbreitung des Gedantens der Leibesübungen ein, und ich kann mit Stolz sagen, daß ich gerade im Jahre 1936 in einem ungeahnten Umfange von der Partei in jeder Hinsicht unterſtüßt worden bin.“ Grundsähe der Jugendausbildung Frage : " Mit Billigung des Führers ist Ihnen kürzlich der Auftrag gegeben worden, die gesamte Sportausbildung der deutschen Jugend für die Reichsjugendführung in Ihre Hand zu nehmen. Welche Schritte sind zur Durchführung dieser umfangreichen Aufgaben nötig ?“ ,,Meiner Überzeugung nach muß der erste Schritt zur erfolgreichen Durchführung dieses großen Auftrages weniger in der Sammlung der Jugend, sondern in einer hochkonzen = Ausbildung von Führern trierten liegen. Vor allen Dingen muß die ausreichende Anzahl von Übungsleitern herangebildet werden. Nach einem bis ins kleinste ause gearbeiteten Plan werden die Turn und Sportwarte hier in Berlin und in den Gausportschulen für ihre Aufgabe vorbereitet. Das Ziel ist hierbei die Betreibung von Pflichtleibesübungen und die Erziehung zur allgemeinen und fachlichen Leistungssteigerung. Ich möchte bei dieser Gelegenheit betonen, daß die Jugend, was Turnen und Sport anbetrifft, immer dorthin strebt, wo sie nicht gerufen wird, sondern wo sie sich freiwillig mit ihrer ganzen Einsatfähigkeit betätigen kann. Darum liegt in dieser Synthese zwischen begeisterter Freiwilligkeit und geordneter Führung und Aufsicht ein außerordentlich großer Reiz. Gerade im Hinblick auf die Freiwilligkeit habe ich um den Zuspruch der Jugend zum Sport nicht die allergeringste Sorge. Wir haben Beispiele aus den Kreisen der Hitlerjugend, daß sich weit über die Hälfte aller Jugendlichen über den Pflichtſport hinaus zum zusätzlichen freiwilligen Sportbetrieb gemeldet haben. Ich bin überzeugt, daß diese Entwidlung erfolgreich weiter fortschreiten wird.“

Die Erfolge des KdF.-Sports Frage: Wieweit hat sich der Gedanke der Leibesübungen unter der schaffenden Bevölkerung im Kraft - durch - Freude = Sport durchgesezt?" ,,Nach unseren bisherigen Erfahrungen hat eine geschickte Propaganda auch die bequemſten, schwächsten und ablehnendsten Volksgenossen zum Kraft-durch-Freude- Sport geführt. Er hat immer wieder Beweise geliefert, welchen Wert

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23. Dezember 1936 er für den Schaffenden darstellt und wie gesund der Körper durch ausgleichende sportliche Betätigung erhalten werden kann. Der Dienst am Volke, der den obersten Leitſaß für die Dr= ganisation des Sportamtes Kraft durch Freude darstellt, hat große Erfolge gezeitigt, und die bisher unternommenen Schritte haben sich be= währt. Wir werden also hier in gleicher Weise wie bisher weiterarbeiten. Dabei legen wir besonderen Wert auf eine tadellose Zuſammenarbeit aller beteiligten Kräfte, wobei natürlich auch für den nach den gleichen Grundsätzen ausgerichteten Reichsbund für Leibesübungen erhebliche Aufgaben entstehen. Vom Grundsak der Freiwilligkeit werden wir nicht abgehen, denn der Kraft-durch-FreudeSport ist schon so weit in die deutschen Betriebe eingedrungen, daß er sich von selber restlos durchsetzen wird ."

Der größte Auftrag Frage : Der Führer hat die SA. mit der Durchführung der National bei sozialistischen Kampfspiele den Reichsparteitagen beauftragt. Wie erfolgt die Vorbereitung der Gliederungen der Partei für diese Spiele ?" ,,Obwohl wir gerade auf diesem Gebiet noch mit den ersten Vorarbeiten beschäftigt sind, läßt sich doch schon eines sagen. Ob SA., SS. , HI., NSKK., Arbeitsdienst, Heer, Luftwaffe oder Marine, überall wird für diese Spiele gearbeitet werden, die auf dem Parteitag 1937 noch im kleinen, später in wachsendem Umfange durchgeführt werden, bis die Bauten in Nürnberg vollendet sind und somit diesen Spielen ein festes Gesicht gegeben werden kann. Dann werden wir in Nürnberg ein herrliches olympisches Fest deutscher Prägung erleben, das sich Jahr für Jahr in ungeahnter Vollkommenheit vor den Augen der Welt abspielen wird . Als alter SA.-Führer bedeutet es für mich eine ganz besondere Freude, durch diese Arbeit wieder mit meiner alten Kampftruppe in eine innige Verbindung und gemeinsame Arbeit treten zu können.“ Stellung der Sportvereine Frage : „Nachdem die Partei ihre Autorität als Führerorden des deutschen Volkes für die Körperertüchtigung der ganzen Nation einſekt, wäre es interessant, etwas über die Stellung und die Aufgaben der Sportvereine zu hören.“ ,,Im Reichsbund für Leibesübungen find feine Vereine im althergebrachten Sinne zusammengefaßt. Sie sind als nationalsozialistisch ausgerichtete Turn- und Sportgemeinschaften Träger des freiwilligen Einſages für die Leibesübungen. Sie haben alle Forderungen der Leibeserziehung und Körperertüchtigung auf der breitesten Grundlage zu erfüllen. Der Verein umfaßt alles : alte, aber dennoch rüstige Männer, Jünglinge, Frauen und Kinder, Arbeiter der Stirn und der Faust, ehemalige und zukünftige Soldaten. Der Verein umschließt leistungsfähige und gesunde Männer und Frauen, die, durch ständige Übung gestählt, durch ihr Können Deutschland in- und außerhalb unserer Grenzen vertreten. Jeder Verein ist ein auf Frohsinn und Gemeinschaft, ehrliche nationalsozialistische Haltung und Tatbereits

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schaft aufgebautes Abbild der Volksgemeinschaft, gewissermaßen ein kleines Deutschland. Ich pflege dieses Leben als ein für den nationalsozialiſtiſchen Staat gesundes, geſundheitsförderndes und leiſtungssteigerndes Element. Wer heute noch an ihm herumkritisieren möchte, sollte besser zusehen , seine eigenen Aufgaben zu lösen , als unsere zu stören. Die gesicherte Existenz der im Reichsbund für Leibesübungen gesammelten Vereine ift ein tragender Faktor unserer gesamten Leibeserziehung.“ Erfolg und Forderung Frage: Welche Gesichtspunkte erscheinen Ihnen im Rückblick auf das Jahr 1936 als besonders kennzeichnend für die erreichten Erfolge und welche wichtigen Zukunftss aufgaben ergeben sich für 1937 und die folgende Zeit ?" ,,Die bedeutsamen Ergebnisse des Jahres 1936 auf dem Gebiet der gesamten Leibesübungen führe ich in erster Linie auf erzieherische Maßnahmen zurück, nämlich auf die Ausrichtung nach den Zielen der NSDAP., auf die Pflege eines kämpferischen Mannschaftsgeistes, Die Ablehnung jedes Startums und den selbst, verständlichen Einsaß für Bolt und Führung. Über diese Gesichtspunkte ist die sportliche Öffent

lichkeit bis zur legten Konsequenz aufgeklärt worden. Daraus ergaben sich für die Zukunft folgende Schlüsse: planvolle Zusammenfassung der Leibesübungen nach einheitlichen Geſichtspunkten und nach einheitlicher Betriebsweise, die allein den höchsten Nuzeffekt garantiert. Die Jugend, die mir besonders am Herzen liegt, wird durch die Körperertüchtigung gesund erhalten und zum Dienst für Volk und Vaterland vorbereitet werden. Weiterhin muß eine umfangreiche Auslesearbeit bester , geeigneter Hilfskräfte für die Schulung in allen Fächern des Sportlebens ſtattfinden. Ich erblicke hierin die grundlegenden Voraussetzungen für die Erreichung gehobener Durchschnittsleistungen und für die Steigerung der Gesamt ÷ leistung , aus der sich erst die Best = Leistung , der Rekord, entwickeln kann. Dazu bedarf es einer unbedingten überzeugenden Erziehungsarbeit, dahingehend, daß Sport nicht Selbstzwed, sondern heiligster Dienst am Bater land ist. Auf diese Weise dienen wir im deuts schen Sportleben dem Führer am besten und helfen zu unserem Teil mit an der Erfüllung des Parteiprogramms , das die förpere liche Ertüchtigung aller Volksgenossen und die förperliche Ausbildung der Jugend fordert." Ernst Günter Dickmann

Sperrfrist bis 25. Dezember

Reichsminister Pg. Dr. Frick :

Befreiung

vom

Fremden

„Wieder Herr im eigenen Hauſe“ – Unterredung über die Raſſengeſeßgebung Bewahrung vor dem Raſſeverfall NSK Der Innenminister des Deutschen und so wie viele tausende anderer deutscher Reiches, Pg. Dr. Wilhelm Frid , äußerte ſich Männer geschworen, alles daran zu sehen , daß in einer Unterredung mit dem Berliner Berdiese Zerstörer menschlicher Kultur niemals treter des Budapester Regierungsorgans mehr an die Macht gelangen. Aber es hat bei „Függetlenség“ über die Raſſengeſetzgebung uns in Deutschland volle 14 Jahre gedauert, des Deutſchen Reiches. Reichsminiſter Dr. Frid, bis es dem Führer der nationalsozialistischen der dabei die weltanschauliche Grundlage und Bewegung, Adolf Hitler, in einem gigantischen den Weg der Reinigung des deutschen Volkes Kamp f gelang, den Parlamentarismus zu bekennz raſſe Einfl eichn fremd von ete, üssen en seitigen, damit die Agitations- und Brutſtätte Jagte ua.: des Marxismus und Bolschewismus zu zerstören Das national fühlende ungarische Volk wird und die politische Gewalt in Deutschland von es sehr gut verstehen, daß das deutsche Volk fremdrassischen Einflüssen zu reinigen. nach dem Weltkriege zwei große Aufgaben lösen Bis zur nationalen Erhebung vom 30. Ja= mußte, wenn es nicht unrettbar dem Unternuar 1933 wurden die Träger des nationalſozia, gange preisgegeben sein sollte: Die Wiederlistischen Staatsgedankens verfolgt, verfemt und erlangung seiner nationalen Unabhängigkeit unterdrückt von einem System, das im wesentnach außen und die Reinigung seines Volkslichen ein gefügiges Werkzeug in der Hand einer törpers im Innern. Das Ziel der nationalart- und volksfremden Raſſe war. Die natioSozialistischen Freiheitsbewegung Adolf Hitlers nalsozialistische Revolution befreite das deutsche war ein von den Friedensdiktaten befreites Bolt von diesen fremden Einflüssen, die gleicher Deutschland, das unter deutscher Führung steht . maßen die deutsche Politik, die Kultur, WirtMan vergesse nicht, daß in derselben Zeit, in schaft, Finanzen, Presse, Theater, Film und der Ungarn unter den roten Terrorbanden Rundfunk, fast alle Parteien und das ganze Béla Khuns zusammenbrach, auch weite Teile öffentliche Leben beherrschten. des Deutschen Reiches unter kommunisti Heute steht das gesamte Leben des deutschen schem Terror standen. Ich selbst habe die Voltes wieder unter deutscher Füh Bolschewistenzeit in München, die Geiselmorde rung. Weder die Moskauer Fremdenlegionäre und den Terror der roten Banden miterlebt noch andere fremde Einflüsse haben in Deutsch-

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REK Folge 299 land irgendeine Geltung. Das deutsche Volk ist wieder Herr im eigenen Hauſe geworden. Unsere Gegner haben im Auslande oft die Auffassung verbreitet, als ob der Beginn der nationalsozialistischen Staatsführung der An= fang einer aggressiven Machtpolitik darstelle, die die Ruhe und den Frieden Europas gefährde. In wenigen Tagen werden es vier Jahre sein, seit der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler die Geschicke des 67 -Millionen-Volkes der Deuts schen leitet. Jeder objektiv Denkende wird zu= geben müſſen, daß das Reich unter seiner Führung eine der stärksten Friedens säulen Europas geworden ist. Wenn man heute die Ereignisse in Spanien betrachtet, kann man erst ermeſſen, was es bedeutet hätte, wenn das Herzland Europas, Deutschland, dem Kommunismus zum Opfer gefallen wäre, wenn Adolf Hitler es nicht in legter Stunde gerettet hätte. Das deutsche Volk will mit allen seinen Nachbarn in Ruhe und Frieden leben. Wir verlangen aber als ein selbstbewußtes und national erneuertes Volk, daß wir als gleichbe = rechtigt mit den anderen Völkern behandek werden, und daß wir uns selbst nach unserm eigenen Willen regieren. Wir haben nichts dagegen, daß andere Völker nach ihrer Fasson selig werden und sich nach ihrer Eigenart einrichten. Weil wir aber als ehrliebendes Volk das Recht für uns in Anspruch nehmen, unsere Angelegenheiten selbst zu ordnen, kann uns niemand verübeln, daß wir mit allen Mitteln darangegangen sind, fremdraſſiſche Einflüsse bei uns auszuschalten, und die Voraussetzungen für eine innere Gesundung unseres Volkskörpers geschaffen haben. Diesem Ziele diente die Rassen- und

23. Dezember 1936 Gesundheitsgefeßgebung des Deutschen Reiches, die als besondere Aufgabe in das Arbeitsgebiet des Reichsministeriums des Innern fällt. Wir haben nach der Beseitigung des artfremden Einflusses in der Politik mit dem Gesetz über die Wiederherstellung des Berufsbeamtentums vom 7. April 1933 die öffentlichen Ämter von staatsfeindlichen und jüdischen Beamten gesäubert und entsprechende Maßnahmen auch für akademische Berufe ( rzte, Rechtsanwälte) getroffen. Die gesunde kinderreiche Familie wird auf jede Weise, besonders in steuerlicher Hinsicht, gefördert. Das Geses zur Verhütung erbfranten Nachwuchses entlastet die Gesunden von den immer höher angeschwollenen Kosten für dauernd Pflegebedürftige, während durch Ge= währung von Ehestandsdarlehen Eheschlieerleichtert Bungen Erbgesunder werden. Der deutsche Bauer ist heute durch stabile Preise für seine Erzeugnisse wieder wirtschaftlich gesichert und wird durch die Einrichtung der Erbhöfe davor bewahrt, von landfrem= den jüdischen Wucherern von Haus und Hof vertrieben zu werden.

Die sogenannten Nürnberger Gesetze , die auf dem Reichstag zu Nürnberg 1935 be= schlossen wurden, das Reichsbürgergesetz und das Gesez zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre, sind der Abschluß und die Krönung der deutschen Raſſegesezgebung. Sie werden ihre segensreiche Wirkung in vollem Ausmaß erst kommenden Generationen erweiſen. Sie wollen kein anderes Volk diffamieren, ſondern nur das eigene Volk vor dem Raſſeverfall durch eine naturwidrige Raſſenvermischung mit Juden bewahren .

Die NSK Randbemerkung:

Rote

Weihnachtsbotſchaft

NSK Litwinow -Finkelstein hat sich entſchloſſen, der durchsichtigen, auf die Demokratie des Westens abgestellten außenpolitischen Maske des Bolschewismus ein wenig belebendes Rouge aufzulegen und benugt dazu als geeigneten Zeitpunkt die Tage, in denen sich die Völker des Abendlandes zur Abhaltung des Weihnachtsfestes rüsten. Nach einer soeben bekanntgewordenen Verfügung, die in die Form einer mehr oder weniger zarten Anregung gekleidet ist, haben sich die diplomatischen Vertreter der Sowjetunion der Gottlosenbewegung anzuschließen. Dabei ist interessant festzu= stellen, daß diese Gottlosenbewegung je nach Be= darf als verlängerter Arm des Staates, bei anderen Gelegenheiten wieder als eine freie weltanschauliche Vereinigung dargestellt wird. Je nach den Umständen, ob die inneren oder auswärtigen Schwierigkeiten Sowjetjudäas überwiegen, wird dieser Januskopf des „ Verbandes streitbarer Gottloser" herumgedreht, um zeitweilig möglichst harmlose, zeitweilig aber

auch drohende Gesichtszüge zur Schau zu tragen. Diesmal hat man es nun für gut befunden, die finstere Maske herauszukehren. Es interessiert uns nicht, was dieser Anweisung Litwinows für eine ſowjetruſſiſch-innenpolitiſche Bedeutung zukommt, wir haben nur den klaren Blick dafür, daß mehr denn je hinter jedem, auch diplomatischen, Vertreter der Sowjetunion gesamten der Kulturfeind der Menschheit steht, mag er sich auch hinter einer gestärkten Frachemdenbrust das gewin= nendste europäiſche Lächeln abquälen . Die rote Weihnachtsbotschaft aus Moskau dringt zur rechten Zeit an die Öffentlichkeit als weiterer Beitrag zur wahren Charakterifierung eines Regimes, deſſen Vater der jüdiſche Nihilismus, dessen Wirkung aber die Vernichtung aller Kultur- und Menschheitswerte, den Blutrausch minderwertiger Kreaturen, die Zerstörung jeder Tradition und die Verhinderung jedes menschlichen Aufstieges bedeutet.

23. Dezember 1936

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Die Parole der neuen Mordhetze der jüdischen Weltliga

„Noch

zu viele

Guſtloffs

in

der

Welt“

Neue Mobilmachung des Judentums – Kundgebungen für den „Heros der Menschheit“ Suden und Reger fordern die Freilafſung David Frankfurters Suda will ein Denkmal ſeten NSK Kaum haben sich die Zuchthaustore hinter dem jüdiſchen Mörder David Frankfurter geſchloſſen, als schon überall in der Welt jüdische Maſſenkundgebungen stattfinden, die die Freilassung des Verbrechers, die Wiederaufrollung des Verfahrens oder wenigstens eine weitgehende Begnadigung des Mörders fordern. Als Beranstalterin dieser Demonstrationen tritt die aus dem Kairoer Judenprozeß bekannte und dort verurteilte Weltliga zur Abwehr des Antisemitismus auf. Die bei diesen Anlässen gehaltenen Reden wimmelten von Haß- und Hezausbrüchen gegen Deutſchland und Angriffen gegen die Schweizer Justiz. Die Pariser Sektion dieser Weltliga, die 300 Organisationen in 20 Ländern umfaßt, hat am 21. Dezember ua. im Großen Saal der „Mutualité" in Paris ein „Massenmeeting" veranstaltet, bei dem Redner der Sozialistischen Partei, der Kommunistischen Partei, der Syndikalistischen Union und der Liga für Menschenrechte angekündigt waren. Als Hauptredner trat der Präsident der Weltliga zur Abwehr des Antisemitismus, der berüchtigte Hehjude Bernard Lecache auf. Auf der Ehrentribüne des Präsidiums hatten neben zahlreichen Juden zwei Neger und ein kommunistischer Chinese Plaz genommen. Über der Tribüne hing ein Riesenplakat : „Alle vereint, alle Brüder !“ Einige Redner sprachen auch „ jiddiſch“, das von vielen Versammlungsteilnehmern verstanden wurde. Ebenso wurde die Mitwirkung der Juden im spanischen Bürgerkrieg und der „Kampf“ der Emigranten in den Reihen der Internationalen Brigade in Madrid rühmend hervorgehoben. An die Kommunisten in Spanien wurden Huldigungstelegramme gefandt. Die Redner forderten unter stürmischem Beifall die Befreiung David Frankfurters. Einer der Hauptheker, der jüdiſchkommunistische Agitator Zé rapha , der den Mörder im Gefängnis besuchen durfte und der Verfasser der ersten Solidaritätserklärung für Frankfurter war, hat sich über das Urteil folgendermaßen geäußert :

„Mit einem Schlage wird Frankfurter zum jüdischen Märtyrer. Kein jüdisches Gewiſſen wird ihm heute die Märtyrerkrone versagen. Er hat sich für die Juden geopfert, allein für ſie und etwas Höheres, für den Gott der Juden , für die jüdiſche Religion. Ich weiß nicht, ob Frankfurter im Gedächtnis der Juden bleiben wird, ob ſeine Statue sich in Tel-Aviv erheben wird. Ich wäre aber erstaunt , wenn nicht eines Tages das Schweizer Volk , bei dem ich soviel Sympathie und

Leidenschaft gefunden habe , ihm in Chur ein Denkmal sette. Der Schweizer Staatsanwalt hat sich erlaubt, dem Juden Frankfurter die Bezeichnung „Held der Juden “ abzusprechen. So soll es uns erlaubt ſein, uns Juden, vorauszusagen, daß Frankfurter, der einzige Mann in der Schweiz, der es wagte, einen Führer der Nazis niederzuschlagen, ein Schweizer Held werden wird.“ Zur gleichen Zeit fand auch in der Preffeausstellung der Volksfront eine Versam inlung deutscher Emigranten zugunsten Frankfurters statt, auf der der ehemalige Berliner Rechtsanwalt Dr. S. Feblowicz und der Hezjude Torrès ebenfalls die Forderung auf Freilassung Frankfurters formulierten und erklärten, der Fall Frankfurter be = ginne erst jest. Bemerkenswert ist der Wechsel der Taktik , der nunmehr von der jüdischen Weltliga zur Abwehr des Antisemitismus angeordnet worden ist. Während bisher von den Beauftragten der Weltliga David Frankfurter als Ehrenpräsident der Juden, als neuer Wilhelm Tell , als zweiter König David und Held des jüdischen Volkes gefeiert wurde, hat man sich jekt aus propagandistischen Gründen entſchloſſen, ihn lediglich als „ Opfer des Hitlers faschismus“ und der „bourgeoisen Justiz" der Schweiz darzustellen. Er soll mit allen Mitteln der Propaganda als Heros der gesamten Merrschheit und als Vorfämpfer für die Menschenrechte dargestellt werden. Man will mit diesen Parolen einen zweiten Fall Dreyfus schaffen und in aller Welt eine Protestwelle zur Befreiung Frankfurters entfesseln. Diese Aktionen beweisen, daß die Hintermänner Frankfurters nunmehr mit aller Schamlosigkeit ans Werk gehen, um ihr Werkzeug aus den ,,Klauen der Justiz" zu befreien. Da auch Schweizer kommunistische Zeitungen die Parole Freiheit für Frankfurter" aufgenom= men haben, steht ein ähnlicher Rummel bevor, wie er seinerzeit für Thälmann veranstaltet worden ist. Es würde durchaus nicht überraschen, wenn in nicht allzulanger Zeit David Frankfurter als Kandidat für den neuen Nobelfriedenspreis benannt würde. Angesichts dieser Machenschaften, die den eindeutigen Beweis für die internationale Hetzarbeit der Juden erneut liefern, erhebt das deutsche Volk von neuem die Forderung nach Aufklärung der Hintergründe der Mordtat von Davos. Die Hintermänner David Frankfurters, die den Befehl zum Mord gaben, müſſen mit allen Mitteln festgestellt werden. Denn schon auf diesen Ver-

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NSK Folge 299 ſammlungen find erneute Morddrohun gen der Öffentlichkeit bekanntgeworden. Die jüdischen Redner Lecache und Jar = blum wurden, wie der stürmische Beifall bewies, von der Versammlung richtig verstanden, als sie mit unzweideutigen Zwischenbemerkungen darauf hinwiesen, daß noch zuviele Gust = loffs in der Welt herumlaufen , in Paris, in London, in Prag, in Amsterdam und in allen Ländern der Erde". Dieſe Äußerungen

23. Dezember 1936 wurden von allen Anwesenden dahin verſtanden, daß das Weltjudentum als Rache für die Verurteilung Frankfurters neue Aftionen gegen Reichsdeutsche im Ausland vorbereite. Es ist für die augenblicklichen Verhältnisse in Paris bezeichnend, daß eine der artige unverhüllte Mordheße in einer öffentlichen und vorher angekündigten Verſammlung erhoben werden konnte, ohne daß von amtlicher Seite ein Einschreiten erfolgte.

Der Wilde Jäger Altgermaniſche Anschauungen im deutſchen Volksglauben

NSK Wenn in stürmischen Winternächten, insbesondere in den in der Sage und im Mythus bedeutungsvollen „ zwölf Rauhnächten“ zwischen Weihnachten und Dreitönige, die ent fesselten Elemente draußen ihre stahlharte und naturgewaltige Melodie anstimmen, der Nordwind heulend um die Dachfirste peitscht und Türen und Tore aus den Angeln zu heben droht, wenn am Winterhimmel durch Wind und Wetter zerrissene Wolten dahinjagen, der Sturmwind in den Wäldern die Schneelast frachend von den Zweigen schüttelt, dann bleibt ein jeder gern daheim, denn da draußen ist es nicht ganz geheuer. Der Wilde Jäger stürmt nach uraltem Volksglauben um diese Zeit an der Spitze seines Gefolges und seiner wilden Meute mit Horrido und Huſſaſſa durch die Lüfte dahin. Der Helljäger" fährt oder der „Wode“ zieht um, heißt es dann im Voltsmunde. Die Sturmmelodien bedeuten Musik für den erdverbundenen deutschen Menschen, und die wild aufgepeitschten Wolken am nächtlichen Himmel gewinnen für ihn Gestalt und Leben. Uralte altgermanische Vorstellung kehrt in der Gestalt des Wilden Jägers wieder, der in den Zwölf Nächten auf zügellofem Roß mit Gefolge und Meute in unheimlichem Sauſen und Brausen des Sturmwindes dahinfährt. Wode ist der Jäger, der pürschend seiner Braut Perchta nachjagt, die ihm auf einem Besenstiel als Here voraufreitet, begleitet von kopflosen Tieren und Totengerippen. Perchta soll einst, als sie noch eines fremden Mannes junges Weib gewesen, des Wilden Jägers zweite Seelenhälfte getragen haben, die dieser nun ruhe- und rastlos erjagen muß. Gemeint ist die altgermanische " Welt= seele", deren tiesinnerstes Leben das Herz des einsamen Lauschers ergriff, wenn der hehre Vater der Götter im Sturmgebraus der Nacht vorüberzog. fonnte den nordischen Christentum Das Götterhimmel nicht sofort verschwinden lassen . Altgermanische Vorstellung mischte sich mit christlichem Glauben , bis allmählich dieser die Herrschaft gewann und dort, wo die Reste des heimischen Glaubens noch nicht völlig verwischt werden konnten , die alten Götter in Gestalten So wurde der der Finsternis verwandelte . Himmelsgott und Allvater zum „ Wilden Jäger “, der in den Zwölften “ das Wütende Heer anführte. Unsere Vorfahren vernahmen in dem Geheul

des nächtlichen Sturmes, dessen Macht sich in Gebirgstlüften, in mächtigen Wäldern und am Hohlwegen brach und unheimliche Stimmen aus der Höhe erzeugte, das Geräusch von Wodans oder Odins Heer, von seiner wilden Jagd. Im Mittelalter, in dem das Volk durch Jagdfronen und Wildschaden arg geplagt wurde, war diese Deutung auch nur zu natürlich. Geister ehemaliger unbarmherziger Jäger, die im Leben Mensch und Vieh mißhandelt und vor dem Heiligsten keine Ehrfurcht besessen hatten, wurden nach ihrem Tode für Freveltaten ruhelos in den Lüften umhergetrieben . Zu allen Zeiten haben sich der Aberglaube und die Volksphantasie dieſer unheimlichen altgermanischen Vorstellung bemächtigt, und in zahllosen Wandlungen kehrt in den verschiedensten Gegenden Deutschlands die Sage vom Wilden Jäger und seinem ruhelosen Treiben wieder. In Niedersachsen , besonders in der Harzgegend , wo überhaupt noch kostbare Spuren alten Volksglaubens anzutreffen sind, ist die Sage vom wilden „ Wode" noch heute fest verwurzelt. Er reitet ein weißes Roz, wie einst Odin den Sleipner, und wilde Hunde folgen ihm als Meute. Wo er seinen Weg hernimmt, da stürzen die Zäune krachend zusammen, die Steinmauern bersten und der Weg wird frei . Gegen Morgen aber schließen sich wieder die Lücken und die Zäune richten sich wieder auf. In Thüringen und Mitteldeutsch = land weiß der Volksmund zu berichten , daß das Roß des nächtlichen Jägers nur drei Beine besize, wie das der Todesgöttin Hel, andere wiederum wollen ihn auf einem zweibeinigen Rosse gesehen haben. Er reitet meist be stimmte Wege, oft so schnell, daß die Hundemeute ihm nicht immer zu folgen vermag, die man keuchen und heulen hören kann. Oft bleiben auch einzelne Tiere, wenn der Wilde Jäger durch die Häuser fährt, am Herde zurück, und erst im folgenden Jahre schließen sie sich in den ,, Zwölften“ wieder der wilden Meute an.

An eine ganz bestimmte hiſtoriſche Perſon knüpft die Sage vom Wilden Jäger im Solling und in einigen Gegenden Westfalens an. Hier heißt im Volksmund der Wilde Jäger Hadelberg" oder auch „ Hackelberend", das heißt „ Mantelträger“. In dieser Benennung spiegeln sich besonders deutlich die

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NSK Folge 299 Spuren Wodans oder Odins wider. Denn der große dunkle Mantel, der den Allvater, den Vater der Götter und Menschen, nach alt= germanischer Vorstellung umgab, ist das Himmelsgewölbe. Sage und Dichtung haben sich immer wieder des in vielen Gegenden Deutschlands vers breiteten und bis heute lebendig gebliebenen Volksglaubens vom „ Wilden Jäger " als dem

23. Dezember 1936 Urbild eines rastlosen und leidenschaftlichen Weidmannes bemächtigt. So mannigfaltig im einzelnen der Volksmund die Erzählungen vom " Wilden Jäger“, der unſtet und ratlos bis zum Jüngsten Tag mit seiner Meute durch die Lüfte dahinfährt, gestaltet hat, so übereinstimmend sind sie alle in ihren Grundzügen, die unverkennbar uralten germanischen Vorstellungen entsprungen sind. Dr. Mm .

NSK - Nachrichten

,,Wilhelm-Guſtloff-Stiftung“ Verkündung eines neuen Sozialwerkes durch Gauleiter Saudel

NSK Weimar, 23. Dezember. Bei der Verkündung der Wilhelm - Gust = loff - Stiftung durch Reichsstatthalter Gauleiter Saudel am 27. Oktober 1936 in Suhl sind die Grundſäge für die zukünftige ſoziale Arbeit der Stiftung und deren Betrieb feſtgelegt worden. Hierzu gehört auch die Fürsorge für Mutter und Kind für alle Angehörigen der Stiftung. In Verwirklichung dieses Gedankens hat nunmehr der Stiftungsführer, Reichsstatthalter Gauleiter Saudel, angeordnet, daß für jedes nach dem 27. Oktober 1936, dem Tage der Verkündung der Stiftung, geborene Kind eines Gefolgschaftsangehörigen ein Sparkassenbuch mit einem einmaligen Betrag von 50 RM. bei der zuständigen Kreissparkasse angelegt wird, unter der Voraussetzung, daß eine den Erziehungsgrundsägen des neuen Staates entsprechende gesunde und vorbildliche Pflege des Kindes gewährleistet ist. Das Sparkassenbuch wird bis zur Schulentlassung des Kindes gesperrt in der Erwartung, daß auch die Eltern selbst nach Möglichkeit für das Kind weitersparen, um ihm eine gesicherte Grundlage für die zukünftige Berufsausbildung schaffen zu helfen.

Der Dank des Reichsschatzmeisters NSK München, 23. Dezember. Dem Reichsschahmeister, der sich vor einiger Zeit einer schweren Operation unterziehen mußte, sind aus allen Kreisen der Bewegung, des Staates und der Volksgenossen so zahlreiche und herzliche Beweise der Treue und Anhänglichkeit anläßlich seiner Erkrankung zugegangen, daß es ihm nicht möglich ist, jedem einzelnen persönlich zu danken. Der Reichsschatzmeister bittet, seinen herzlichsten Dank auf diesem Wege entgegenzunehmen und verbindet seinen Dank an jeden einzelnen, der seiner in Treue gedacht

hat, mit einem herzlichen Glüdwunsch für das kommende Jahr. Erfreulicherweise befindet sich der Reichsschatmeiſter auf dem Wege der Beſſerung. Er bedarf aber vorerst noch der Schonung, wird jedoch vermutlich Mitte Januar seine Amtsgeschäfte wieder aufnehmen können.

Neujahrsvortrag der Reichsfrauenführerin über alle Reichssender

NSK Berlin, 23. Dezember. Am Neujahrstag um 10.15 Uhr vormittags pricht über alle Reichsfender die Reichsfrauenführerin, Frau Gertrud ScholkKlint. Am 29. Dezember 1936 ſpricht von 16.40 bis 17.00 Uhr über den Deutschlandsender innerhalb der Sendereihe ,,Deutsches FrauenErna Reichsabteilungsleiterin werk" die Röpte über die Arbeit des Reichsmütterdienstes im Deutſchen Frauenwerk.

Erstmals am 15. Januar 1937

Die Zeitschrift „Der Bierjahresplan" NSK Berlin, 23. Dezember. Wie bereits mitgeteilt. erscheint auf Weisung des Ministerpräsidenten Generaloberst Göring mit Beginn des kommenden Jahres im Zentral verlag der NSDAP. Franz Eher Nachf. GmbH. die Zeitschrift „ Der Vierjahresplan", Zeitschrift für nationalsozialistische Wirtschafts, politik mit den amtlichen Mitteilungen des Beauftragten für den Vierjahresplan. Erscheinungstermin Als der ist 15. eines jeden Monats endgültig festgesekt worden. Die erste Folge des Vierjahresplans" wird demnach am 15. Januar 1937 herauskommen. Herausgeber der Zeitschrift ist der persönliche Referent des Ministerpräsidenten Generaloberst Göring. Ministerialdirigent Dr. Hauptschriftleitung Grikbach. hat Die Dr. Petersen , der bisherige Hauptſchriftleiter der " Braunen Wirtschaftspost", übernommen.

Drud: M Müller & Sohn KG. Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68. Zimmerstraße 88

NGKWochenschau

der

NSV

Gonderdienst Reichsleitung der NSDAP., Hauptamt für Volkswohlfahrt

Frontberichte desWinterhilfswerkes 1936/37

Sperrfrist bis 26. Dezember

Eiſen

bricht

Not

Die „Eiferne Roſe“, das Januar- Abzeichen des WHW. – Ihr Werdegang und ihre Bedeutung NSK Sprichwörter sind Ausdruck der Seele eines Volkes. Wenn diese sich wandelt, von Grund aus neu gestaltet, warum sollten auch Sprichwörter sich nicht wandeln ? Die deutsche Volksseele ist wieder erstarkt, mannhaft geworden . Alles Schwankende ist von ihr abgefallen. Von der Schicksalsergebenheit hat sie sich zur Tat gewandt. Ein deutsches Sprichwort sagte : „ Not bricht Eisen !" So gewaltig kann die Not werden, daß sie selbst dieſes feste Metall zerbricht ! Aber härter als Eisen, härter als der beste Stahl ist der neue deutsche Mensch geworden ; er zerbricht nicht am Leben, er meistert es. Er lehrt das Sprichwort um : „ Eisen bricht Not !" Das ist das Sinnbild der " Eisernen Rose", des Ja= nuarabzeichens des deutschen Winterhilfswerks. * Eisen ist das mannhafteſte aller Metalle. Aus ihm fertigt man Schwert und Pflug ; aus ihm baut man Maſchinen, Brücken, Häuſer ; auf ſtählernen Schienen jagen Züge durch das Land. Wie es aber auch verarbeitet ist, jedes Stück Eisen ist ein Werkzeug in der Hand des Füh rers beim Wiederaufbau Deutschlands. Auch die Eiserne Rose". Sie ist ein Kunstwerk und doch eine Wehr, eine Waffe gegen Hunger und Kälte.

Wieder rauchen die Schlote der Fabriken, wieder arbeiten fleißige Hände an Maſchinen und Amboß, wieder dröhnen Hämmer, glühen Hochöfen. Gewiß noch sind nicht alle Volksgenossen erstarkt, zu schwer war der Zusammenbruch, zu groß die Sünden der Systemzeit. Aber der eiserne Wille des Führers wird auch dieses Erbe einer vorangegangenen Zeit hinwegwischen. Denn hinter ihm steht geschlossen die hilfsbereite Volksgemeinschaft. Die Abzeichen des WHW. wollen nach zwei Seiten hin helfen. Sie geben vielen Volksgenossen Arbeit und Lohn und geben den Bedürftigen Kraft und Zuversicht zum Leben. Auch bei der Schaffung der „ Eisernen Rose" ist dieser Grundsay maßgebend gewesen. Drei Gießereien ſind es, in Harzgerode , Gleiwit und Saarlautern , die den Auftrag auf ins Millionen dieser Abzeichen erhiel gesamt 16 ten. Welche gewaltige Zahl ! Und doch werden fie binnen einiger Stunden verkauft werden. In

den Sammelbüchsen werden sich wiederum die Groschenstücke häufen, bis sie zu Millionenbeträ= gen anwachsen. Und diese Millionen werden sich dann in Brot und Kartoffeln, in Kohle und Kleidung verwandeln. Eingebettet in herrliche Harzwälder, in denen seit dem frühen Mittelalter schon das Bergund Hüttenwesen heimisch war, liegen die GieBereiwerkstätten von Harzgerode. Ihnen galt gleich nach der Machtübernahme die beson= dere Fürsorge von Staat und Partei. Jezt sind nach schweren Notſtandsjahren wieder mehrere hundert Menschen in der Gießerei beschäftigt, die ja auch den Hauptanteil bei der Herstellung der Eisernen Rose" — 9 Millionen Stück von insgesamt 164 Millionen zu liefern hat. Lebensmut ist wieder in die waldumrauſchten Harztäler eingezogen. Auch die Arbeiter von Harzgerode haben dank der Fürsorge des nationalsozialistischen Deutschlands Arbeit und Brot gefunden. Und eine Jahrhunderte alte Volkskunst wird wieder zu neuem Leben erweckt. * Das neue Deutschland vergißt seine treueſten Söhne nicht. So wanderte ein Teilauftrag für die Herstellung der „ Eisernen Rose“ nach dem zum Reich heimgekehrten Saargebiet, nach Saarlautern. Auch dort unten müſſen Jahre schwerer Not überwunden werden , die durch Trennung vom Mutterland entstanden ist. Jeder Käufer der „ Eisernen Rose" sollte bedenken, daß sein Opfer dazu beitragen soll, auch Hunderten von Brüdern an der Saar Arbeit und Brot zu geben .

Wer weiß es noch, daß einstmals aus der staatlichen Hütte in Gleiwit Kunstwerke in Eisenguß hervorgingen , die Weltruf erlangten ? Zuerst Medaillen und Denkmünzen , dann figürliche Darstellungen , ja wunderbar feiner Filigranſchmuck. - Eine große Tradition hat die Gleiwiher Kunstgießerei, sind doch aus ihr zwei hervorragende Bildhauer hervorgegangen : Theodor Kalida , dessen Springbrunnengruppe ,,Knabe mit Schwan" einst den Bildhauer Rauch zu hellem Entzüden begeisterte , und August Kiß , der Schöpfer der „ Amazone " an der Freitreppe des Alten Museums in Ber = lin und des Denkmals Friedrichs des Großen

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in Breslau. ―― Der Vergessenheit verdient es auch entrissen zu werden, daß 1813 die erſten Eisernen Kreuze in der Kunstgießerei der Gleiwitzer Hütte entstanden. Die Modelle hierzu fertigte nach Schinkels Skizze der Bildhauer und ehemalige Graveur Ludwig Beyerhaus, der von der preußischen Regierung zur Einrichtung einer Modellierwerkſtatt an die staatliche Hütte in Gleiwit entsandt worden war. * Die Herstellung der Eisernen Rose" hilft also, eine fast vergessene Kunstfertigkeit wieder erstehen zu lassen. Nicht einfach ist solch ein Eisenguß. Auch die „ Eiserne Rose “ hat einen man nigfaltigen Entwicklungsgang durchzumachen. - Wenn das glühende Eisen sich

23. Dezember 1936 funkensprühend in die Sandformen ergießt und nach Erkalten herausgenommen wird, so ist der Arbeitsgang noch längst nicht abgeschlossen. Erst wird das Abzeichen noch in einem Sandstrahlgebläse gereinigt ; am Schleifstein erhält es die endgültige Form, in einer Lauge chemisch be= handelt, dann vernickelt und vermittels einer Spritpistole mit einem Lacüberzug versehen. Dann erst wird ihm durch eine Bürste jener matte Glanz verliehen, der allen Käufern die „ Eiserne Rose" als Erinnerungs- und Schmuckstüd wertvoll machen wird. Eisen ist der Werkstoff des Januarabzei chens, und dieses Eiſen ſoll dazu beitragen, allen Schwachen Kraft zu geben, neuen Lebensmut. M. P.

Freude und Glück

überall

Die Verteilung der Weihnachtspakete des Winterhilfswerks, ein Erlebnis Der Dant aller gilt dem Führer

Es ist ein NSK Letter Adventssonntag. strahlender Vormittag. Vor dem Lager einer NSV.-Ortsgruppe im Osten Berlins stehen Handwagen und Autos in unzähligen Mengen. Männer und Frauen, freiwillige Helfer und Politische Leiter des Ortsgruppenbereiches warten auf die Austeilung der Weihnachtspakete für die zu Betreuenden. Es herrscht Hochstimmung, denn die heute gestellte eine wunderschöne ; ſie heißt Pflicht ist Freude bereiten im Namen des Führers und des Volkes für alle die, die nach langen Jahren der Arbeitslosigkeit in der wiedergewonnenen Zuversicht ihr Leben selbst meistern, aber die Hilfe des gesamten Volkes noch nötig haben.

Und jezt erleben wir eine Überraschung ; denn die Familie, die wir jetzt besuchen, hat kein Geschenk für das Weihnachtsfest erwartet und deshalb ist die Freude eine um so größere. Die Frau kann vor Rührung und Tränen nicht sprechen ; und der Mann, der schon seit zehn Jahren schwer von der Gicht geplagt ist und seit dieser Zeit seinen Beruf als Fahrstuhlführer nicht mehr ausübt, kann nichts weiter sagen als: ,,Vielen , vielen Dank !" Die Frau zeigt uns noch ihren Weihnachtsbaum, den sie vor Tagen von der NSV . bekommen hat und der bald geschmückt in der Stube stehen wird . Auch das überreichte Geschent wird mithelfen, die deutsche Weihenacht zu verschönen.

In der Turnhalle einer Schule ist das Lager eingerichtet. Große und kleine Pakete, die Schachteln sind mit Weihnachtszweigen geschmückt, stehen bereit zur Übergabe. Der Zellenwalter der NSV. erhält, seinen Liſten entsprechend, die Gaben ausgehändigt, die dann und schon auf die Wagen verteilt werden; fezt sich der Zug der Politischen Leiter und Blockwalter der NSV. zu dem von ihnen be= treuten Bezirk in Bewegung. Treppauf, treppab geht es durch die Häuser. Im dritten Stock klingeln wir. Der Familienvater öffnet und bittet uns ins Wohnzimmer. Trotz der frühen Morgenstunde ist schon alles aufgeräumt. Sechs Kinder spielen im Zimmer, und die Mutter schafft bereits in der Erwartungsvolle Augen sehen uns Küche. an; und als der Zellenleiter im Namen des Führers das große Weihnachtspaket übergibt, liegt Freude auf allen Gesichtern, laute Freude bei den Kindern und stilles Glück bei den Eltern. Der Vater, der im Felde durch eine Verschüttung schweren Schaden erlitten hat, dankt dem Zellenleiter bewegt für das Weihnachtsgeschenk und auch die Kinder überreichte danken jedem von uns für die Gabe. *

Wir erlebten Freude und sahen in den Augen von Eltern und Kindern Dankbarfeit für das Werk des Führers , für die Tat der Gemeinschaft, die ohne Beispiel W. W. in der Welt dasteht.

Weiter wandert der große Korb mit den Klingeln tönt auf. Paketen über Treppen.

WHW.-Adler über Deutſchland Die Türplakette des Winterhilfswerkes im Januar NSK Lange Jahre wirtschaftlichen Niederganges haben deutsche Menschen niedergehalten und ihren Lebensmut zerschlagen. Dann kam der Führer und nahm das Schicksal des deutschen Volkes in die Hand, hob es wieder empor und gab ihm die Kraft zurück, schuf frohe, lebensbejahende Menschen. Die Gemeinschaft stellte sich in einer Front hinter ihn, gab Opfer für die Sicherung des völkischen Lebens. Go konnte der Führer das neue große Deutſchland bauen. Aus diesen Gedanken gestaltete sich die Türplakette des Winterhilfswerks 1936/37 für den Monat Januar, die der bekannte Künstler Felix Albrecht entworfen hat und den sieghaften Adler darstellt, den Adler des Winterhilfswerks, der allen deutschen Volksgenossen Schutz und Hilfe bringt.

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23. Dezember 1936

Im Ringen um ein geſundes

Volf

Drei Jahre Blockwalter der NSV .

Ein Mann aus vorderſter Front erzählt

über ſeine Arbeit NSK Es gibt Tage im Jahr, die im Leben jedes Menschen Marksteine sind, Tage, an denen man Rückschau hält auf die vergangene Zeit und auf sein Tun und Handeln. Unbestreitbar gehört der Neujahrstag auch zu diesen besonderen Tagen. Wenn dann das alte Jahr sich dem Ende zuneigt und das neue freudig begrüßt wird , dann denkt man unwillkürlich noch einmal zurück an das verflossene mit all seinen Freuden und Leiden. * Es war im Winter 1933, als man an mich herantrat, einen Teil meiner freien Zeit ehrenamtlich dem Winterhilfswerk zur Verfügung zu stellen und als Blockwalter der NSV. mitzuarbeiten. Drei Jahre sind nun ins Land ge= gangen : Drei Winter und drei Sommer habe ich wie all die Hunderttausende deutscher NSV.Helfer und Helferinnen meine Pflicht getan, habe verzagte und traurige Menschen, aber Strah auch frohe und glückliche gesehen. Kinderaugen und danklenden baren Müttern bin ich begegnet und habe in buntem Wechsel Leid und Freude an mir vorüberziehen sehen. Das ist an sich nichts Besonderes ; denn Leid und Freud wird wohl immer im Leben der Menschen einander abwechseln. Aber eines ist in den lezten drei Jahren für mich das größte Erlebnis gewesen, und dieses eine ist das Empfinden, das uns Menschen überkommt, wenn man sieht, wie sich Leid in Freude, Verzagtheit in Lebensmut verwandelt. Ich bin mit vielen Menschen zusammengekommen , aber nichts hat mich froher gestimmt, als das gänzliche Anderswerden dieser Menschen, die mir als NSV.Walter anvertraut waren. Hier galt es, einen verzagten Familienvater aufzurichten und ihm einen Teil seiner Sorgen abzunehmen. Mißmutig und grübelnd saß er Jahr um Jahr tatenlos zu Hauſe, bis das neue Reich auch ihn in Arbeit und Brot brachte; und doch gab es Schäden zu heilen , die durch die jahrelange Arbeitslosigkeit entstanden waren. Hier griff die NSV. ein - hier wurde ich der Vermittler, und heute ist aus dem zergrübelten Menschen von einſt ein froher, Volks : schaffende r genosse geworden, der seiner Arbeit nachgeht und seiner Familie ein guter Vater ist. So habe ich Jahr um Jahr bei den Menschen, denen meine Arbeit galt, dieſe innere Wandlung vom Leid zur Freude, von Verzweiflung zum Lebensmut selbst erlebt und bin hineingewachsen in dieſe mir anvertraute Gemeinſchaft. Wohl war der Weg manchmal mühsam, treppauf, treppab, drei, vier Treppen hoch bin ich gestiegen. Bin manchmal müde von meinem Arbeitsplatz nach Hause gekommen , und dann kam die Versuchung an mich heran, einmal aus-

zuruhen und nicht wieder im Dienst am Volk weiterzuschaffen. Aber ich überwand dieſe Versuchung und tat meine Pflicht; und wenn ich mich heute am Neujahrstage frage, warum ich dies tat, dann weiß ich es : die Kraft zu unermüdlichem Schaffen kam mir aus dem Erleben und der Freude , die mir meine Arbeit für die NSV. gab. Käme aber heute jemand zu mir und sagte mir: „ Lege dein Amt als Blockwalter nieder ! ", dann weiß ich, daß mir damit etwas aus meinem Leben genommen würde, das ich nicht mehr missen fönnte. Ich habe meine Arbeit als NSV.-Blockwalter liebgewonnen, habe andere Menschen von dem Wert und der Notwendigkeit der NSV.Arbeit überzeugt, und es liegt eine tiefe Verpflichtung in diesem Schaffen. Nun, wir Helfer und Helferinnen von der NSV. werden auch im kommenden Jahr unsere Pflicht tun und weiter ſchaffen für Volk und Führer. Und wieder werden Menschen mit ihren Sorgen zu uns kommen, und wir werden zu ihnen gehen, wir werden ihnen im Namen unseres Volkes helfen, solange sie sich selbst zu diesem Volk bekennen wollen. Auch dieses neue Jahr soll uns alle an vorderster Front sehen , im Ringen Na. um ein gesundes, frohes Volt.

Das Opferbuch der Kurmark Sein Siegeszug durch Stadt und Land Anspornende Ergebniſſe NSK Es ist für den Gau Kurmark ein stolzes Zeichen der Opferbereitschaft, wenn in wenigen Wochen durch das Auslegen des von Gauleiter Stürz geschaffenen Opferbuches weit über 600 000 RM. als Spende für das Winterhilfswerk des deutschen Volkes von der Bevölkerung gezeichnet wurden . Allein im Kreise Eberswalde - Oberbarnim wurden für das Opferbuch nahezu 100 000 RM. innerhalb von drei Tagen aufgebracht. Diese Zahl sowie die Ergebnisse aus den Kreisen Niederbarnim mit über 86 000 RM., Teltow über 40 000 RM., Brandenburg über 37 000 RM., Rup pin über 29 000 RM. und Cottbus über 28 000 RM. spornen gewiß zu weiteren Leistungen an, denn noch hat das Opferbuch nicht überall ausgelegen. Sein Siegeszug durch die kurmärkischen Kreise ist noch lange nicht abge= schlossen. Das Opferbuch für das Winterhilfswerk wird das werden, was es werden soll : das Doku ment des Opfers der Kurmark . Alle Orte, alle Kreise werden in ihm verzeichnet, der Name jedes Kurmärkers wird in ihm zu W.B. finden sein.

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Briefmarken für

das

WHW .

Königsberger Sammler bei der Arbeit Briefmarkenfendungen aus allen Ländern der Erde - Der große Erfolg der Sammlung NSK Die kleine unscheinbare Briefmarke falls Parteldienststellen, Behörden, Organiſaim Dienste des Winterhilfswerkes! Alte, abge tionen, Konsulate und Reedereien haben sich so stempelte Briefmarken aus aller Herren Ländern in den Dienst des Winterhilfswerkes gestellt. werden verwertet, so daß sie eine große Summe Im Kneiphöfschen Realgymnasium in KöGeldes für das WHW. und somit für unsere nigsberg sind Schüler der Quarta bis Oberzu betreuenden Volksgenossen bringen. sekunda als freiwillige Helfer einmal in der Die Königsberger Briefmarkensammler haben Woche damit beschäftigt , die eingegangenen sich bereits im Vorjahr eifrig für das WinterBriefmarken unter sachverständiger Leitung zu hilfswerk eingesetzt. Hunderttausende der bunten waschen, zu trocknen und zu ordnen. Die wertBriefmarken gingen im letzten Winter bei der volleren Marken werden dann säuberlich in Gaufinanzverwaltung des Winterhilfswerkes in Sammelhefte geklebt, während die einfacheren Königsberg ein. Sie wurden dann von Briefals Sammelware, in Beutel verpadt, verkauft martensammlern in mühsamer Arbeit ausge= werden. Hin und wieder werden dem Wintersucht, in Heftchen geklebt und an Sammler verhilfswerk auch einige größere Briefmarken= kauft. sammlungen übergeben, die irgendwo auf einem Auch für das Winterhilfswerf 1936/37 Boden geschlummert haben, ohne jemandem haben sich die Königsberger Sammler mit ihrer Nuzen zu bringen . Arbeitskraft zur Verfügung gestellt. Durch Und das Ergebnis dieser Sammlungen ? Nun, Presse und Rundfunk wurde die Öffentlichkeit im Vorjahre hat man die stattliche Summe von zur Mithilfe aufgerufen. Das Ergebnis war fast 4000 RM. aus dieser Sammlung alter Brief= überraschend : ganze Waschkörbe voll gebrauchter marken dem Winterhilfswerk zur Verfügung Briefmarken aus allen Ländern der Erde trafen stellen können. Der riesige Eingang läßt auch ein. Aus einer weltentlegenen Siedlung in Kain diesem Winter ein ähnliches Ergebnis ernada trafen bei der Sammelstelle mehrere hoffen. Pakete mit fremden Marken ein. Deutsche Volksgenossen aus Südamerika, aus SkanAuch du, lieber Volksgenosse, fannst zu deinem dinavien, Polen und aus den BalkanTeil mit zur Verbesserung des Sammelergeb staaten sandten ebenfalls größere Sammíunnisses beitragen. Sammle auch du die kleine Überraschend groß war natürlich der gen. unscheinbare Briefmarke in deinem Haushalt Eingang deutscher Marken aller Ausgaben ; oder bei Bekannten und sende die Marken dann denn auch die einfachsten Marken, das muß an die Gaufinanzverwaltung des besonders betont werden, finden im Austausch WH W., Königsberg (Ostpreußen) , Giesebrechtstraße 8. li . mit dem Ausland noch eine Verwertung. Eben-

Abschied vom Kinderheim

Weihnachten ſoll in der Familie erlebt werden Frohe Feststimmung auch für die kranken Kinder NSK In dem großen Heim ist das Lachen und das Tollen mit den Kindern verstummt. Vorgestern abend packten die Mütter ihre Koffer, vollendeten die lezten Weihnachtsgeschenke, die bald unter dem Lichterbaum liegen werden und die sie in vielen Stunden des Ausruhens für den Mann und die Kinder geschaffen haben. Gestern wiederholte sich dasselbe mit den Kindern. Hier standen Koffer, dort lagen verschnürte Pakete, auf den Betten sammelte sich die Wäsche, um schnell verpackt zu werden, ein Bild der Unordnung, wie sie selbst am Einreisetag nicht stattfindet. Und dann kam der Autobus. Die Kinder stiegen ein. Ein Winfen zurück . . . Das war der Abschied von langen Wochen Ferien, Stunden des Spiels und der Freude, die Erholung und Kraft gewinnen ließen. Nun wird richtig aufgeräumt. Die Wäsche wird von den Betten genommen und wandert zur Waschanstalt, die im Bereich des Heimes eingebaut ist. Die Zimmer werden gereinigt ; Besen und Wischlappen treten in Tätigkeit. Jezt ist auch die Zeit gekommen, wo die notwendigen

Ausbesserungen getätigt werden. Handwerker sind dabei, diesen oder jenen Übelstand abzustellen . Doch ist es nicht so, daß die Erholung während der Wintermonate nicht so gut ſei wie die der Sommermonate. Im Gegenteil, die Ergebnisse der Gewichtszunahmen sind im Winter bedeutend höher als im Sommer. Und auch der Einwurf, daß die Kinder nicht ſoviel umhertollen könnten, da das Wetter nicht immer geeignet sei, ist auch zu verwerfen, denn nur in den Tagen, die tatsächlich schlechtes Wetter bringen, halten sich die kleinen Gäste mehr im Hause auf. Während des Weihnachtsfestes aber sollen sich Doch die Kinder in der Familie aufhalten. sollte eine Heilverschidung angesetzt sein, so soll sie keine Unterbrechung erfahren. Es würden dann Mittel und Wege gefunden werden, daß die Kleinen die Familie nicht vermiſſen und ein Weihnachtsfest erleben, wie es ſelbſt im Elternhauſe kaum ſchöner ſein könnte. aung insofen Rechnung. als durch die HerstelW. L. W.

Drud: M. Müller & Sohn R.G., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

Rationalſozialiſtiſche Brief and Drahtanschrift der Schriftleitung: Berlin 53 68, 3immerftr. 90, III. Fernruf: A 1 Jäger 0022 Berlag: Franz Cher Raf., G. m. b. H., Bentralverlag der NSDAP., München Berlin erland : Cher - Verlag , Berlin SW 68, immerBrake 88. ― Alle Zahlungen find nach Berlin (Bostichedlonto Berlin 4454) zu richten

)

NCK Breffedienst der NGDUB

NSK Folge 300

Die

Partei -Korreſpondenz Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDAP. Für den übrigen Geſamtinhalt verantwortlicher Hauptschriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter : Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

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Partei

28. Dezember 1936

im Jahre

1936

Ein Jahr neuer Erfolge und neuer Aufgaben NSK Wenn am Schlusse eines Arbeitsjahres über alle wesentlichen Vorgänge nicht nur des wirtschaftlichen, sondern auch des politischen Lebens eine gezogen Bilanz wird, dann erscheint im innenpolitischen Leben des nationalsozialistischen Deutschlands Arbeit der an erster Stelle die Partei. Mögen andere Völker am Jahresschluß die wechselvolle Tätigkeit ihrer Parlamente betrachten, mögen sie sich die Frage vorlegen, ob mit ihren Methoden den nationalen Rotwendigkeiten Rechnung getragen, die nationalen Pflichten erfüllt wurden, in Deutschland ist heute feine Überlegung über die Zweckmäßigkeit des Prinzips mehr nötig. Denn das weiß das deutsche Volt bereits : die nationalsozialistische Methode der Volksführung, Volksbetreuung und Volksvertretung durch die Partei, durch die NSDAP . ist die richtige. Nicht eine Diktatur regiert in Deutſchland, ſondern ein Staat wurde aufgebaut, dem der Führer durch die gleichberechtigte Beiordnung der nationalsozialistischen Partei eine lebendige Verbindung zum Volk , ein dauerndes Instrument au f= bauender und anregender Kritik , vor allem aber die nie versagende jugendliche Kraft an die Seite gegeben hat. Mit seiner Partei hat Adolf Hitler sich einst den Staat erobert, mit ihr hat er den deutschen Volksstaat aufgebaut, und durch die planmäßige Stärkung ihrer Stellung und Erweiterung ihrer Aufgaben sichert er dieſem seinen Staat die lebendigen Kräfte der Volksverbundenheit, ebenso wie er damit dem deutschen Volk unmittelbaren inneren

Anteil gibt an dem Geschehen des Tages und der Zeit. Eine nie stillstehende Entwicklung zeichnet die Linie des Parteiaufbaues. Die Partei wächst mit ihrer Aufgabe. Die Bilanz, die der politisch Denkende am Jahresende zieht, kann deshalb nichts anderes sein, als eine Übersicht über die Ereignisse und Entwicklungen, die im Jahre 1936 die Aufgaben der Partei im Staate und für die Nation unterstrichen und erweitert haben . Es war ein stolzes Jahr für die Partei , dieses Jahr 1936. Erinnern wir uns im einzelnen an einige der bedeutsamsten Vorgänge dieses Jahres, und wir werden wieder einen Blick tun in den Ernst und die Größe unseres innerdeutschen Lebens. Zu zwei weltbewegenden politischen Ereignissen rief uns der Führer in diesem Jahre: zum großen Wahlkampf , der zu einer beispiellosen Demonstration des nationalsozialistischen Deutschlands wurde, und zum Reichsparteitag in Nürn berg , der in der ganzen Welt einen tiefen Eindruck hinterließ . Das einzigartige Be= kenntnis der Einheit der deutschen Nation verband sich mit der Anklage gegen den holschewistischen Weltfeind. Es waren zwei Ereigniſſe, die dazu beitrugen, der Welt ein wahres Bild des Nationalsozialismus in Deutschland zu vermitteln und uns allen den Blick auf das weltbewegende geistige Ringen unserer Zeit zu erweitern. Aber auch die innere Arbeit der Partei hat bedeutungsvollste Ereignisse zu verzeichnen. Die Neuorganisation der Bloceinteilung hat die Partei

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NSK Folge 300 noch mehr als bisher mitten in das Volk hineingestellt. Die unterſte Basis der Parteiorganisation ist nicht mehr nur die Parteigenossenschaft, sondern das ganze Volk! Diese umfassenden Organisationsmaßnahmen sind in vielen Gauen schon so weit abgeschlossen, daß sich bereits vielfach der Volksbetreuungsarbeit der Partei ganz neue vielgestaltige und Aufgaben eröffnet haben. In einigen Gauen haben Gemeinschaftsarbeiten der Ortsgruppen bereits sehr positive praktische Ergebnisse gezeitigt. Freiwillig _ſchaffende Hände gestalten wie zum Beispiel im Traditionsgau München-Oberbayern Anlagen und Bauten, die der Allgemeinheit dienen. Aus der gemeinsamen Arbeit aber erhält das nationalsozialistische Gemeinschaftsdenken neue Impulse.

Die nationalsozialistische Fü hrerauslese ist in diesem Jahr um ein großes Werk bereichert worden. Die drei Ordensburgen — Vogelsang, Cröffinsee und Sonthofen wurden vollendet und zu Stätten nationalsozialiſtiſcher Führererziehung gestaltet. Völlig neue Wege der Auslese und Heranbildung von jungen Menschen für die Parteiaufgabe können jetzt erforscht und beschritten werden. Zwei außergewöhn= liche Tagungen haben diese Burgen der Partei bereits erlebt: Im April die Ta = gung aller Kreisleiter in Crössinsee und im November die Tagung aller Gauamtsleiter aus dem gan= zen Reich auf Vogelsang. Auch das Werk der großen Organisationen, mit deren Einsatz die Partei ihre Sozialistische Aufgabe erfüllt, der Deutschen Arbeitsfront und der NationalSozialistischen Volkswohlfahrt und der anderen nationalsozialistischen Schöpfungen, war im Jahre 1936 von außerem und innerem Erfolg begleitet. Ohne ſie gibt es keinen Betrieb, kein Dorf, kein Haus in Deutschland. Von den Fragen der Siedlung bis zu den Aufgaben der Verschönerung der Betriebsstätten, von der Tätigkeit der „ Braunen Schweſtern“ bis zur Kinder-Landverschickung, von den Fragen der Berufserziehung bis zum Reichsberufswettkampf - all diese Fragen soziavon listischer Lebensgestaltung werden einer Organisation der Partei aufgegriffen wir und daran, bearbeitet. Denken mit welchem berechtigten Stolze etwa Gemeinschaft die durch ,,Kraft Freude" im Juli auf dem großen Weltkongreß Freizeit und Erholung“ vor den Vertretern der ganzen Welt ihre stolzen Leistungen, ihre Reisen, ihre kulturellen Veranstaltungen, ihre sportlichen Schulungen sehen lassen durfte ! Und vergessen wir nicht, wie sehr es sich gerade in diesem Win-

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ter zeigt, daß der Gedanke des Windeutschen dem terhilfswerks Menschen in Fleisch und Blut übergegangen ist. Das freiwillige Opfer ist heute durch den unermüdlichen Einsatz der Partei nicht nur zur Selbſtverständlichkeit, es ist zum Bedürfnis für alle geworden. Dazu die Intensivierung der volksgesundheitlichen Betreuung, die durch die Organisationen der Partei in immer umfassenderer Weise durchgeführt wird! Es gibt kein Gebiet der Arbeit für das tägliche Leben des Volkes, das von der Partei nicht mit Ideen und Taten erfüllt worden wäre ! Die Sorgen, Nöte und Wünsche des jungen wie des alten deutschen Menschen die Partei sieht sie, greift fie ſie auf, nimmt sich ihrer an. Es gibt keine Verlassenen und Verzweifelten mehr in Deutschland. Die beratende Stimme der Partei spricht dazu mit bei tauſendfältigen Einzelmaßnahmen der staatlichen Behör den. Ideen, die aus allen Kreisen tommen, haben ernstes Gewicht auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens. Auch große neue Aufgaben find der Partei in diesem Jahre wieder übertragen worden. Die SA. hat vom Führer den Auftrag der Vorbereitung und DurchNationalsozialistiführung der Ein schen Kampfspiele erhalten. Olympia der deutschen Nation ist im Werden. Die Kräfte des deutschen Studententums sind geeint worden. In der Hauptstadt der Bewegung haben sie ihre Zentrale gefunden. Auch hier sind neue Aufs gaben für die Parteiinitiative erſchloſſen worden. Mit einem Entschluß von historischer Bedeutung hat der Führer am 1. Dezember schließlich dem Reichsjugendführer der Par tei die Aufgabe übertragen, in der Hitlerjugend die gesamte deutsche Jugend zusammenzufassen. Diese deutsche Jugend ist damit auch äußerlich unmittelbar mit der nationalſozialiſtischen Partei verbunden worden. Es ist ein wirklich großes Bild, das sich schon aus diesen kurzen Hinweisen auf einige der wesentlichsten Ereignisse der Parteiarbeit dieses einen Jahres gestaltet : Es ist das Bild der Bewährung im Dienst der Nation und im Rahmen der großen Aufgaben, die Adolf Hitler seiner Partei gestellt hat. Gestaltet aber wurde dieses Bild, das wollen wir nie vergessen, von dem Einſah von Millionen unbekannter deutscher Männer und Frauen, die bis in das letzte Dorf Deutschlands hinein die Aktivität und den Elan der nationalsozialiſtiſchen Bewegung im Dienste der Zukunft unseres Reiches mit der gleichen Begeisterung tragen, wie viele

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NSK Folge 300 von ihnen einst überall draußen den Kampf gegen den volksfremden Staat von gestern aufnahmen und vorwärtstrugen. Der Dienst in der Partei und für die Partei ist heute für Millionen deutscher Volksgenossen zum großen Ehrendienst für Volk und Führer ge= worden. Und in dieſem gemeinsamen Einſaß,

28. Dezember 1936 unter der zielbewußten Führung der von Adolf Hitler berufenen Männer, von Rudolf Heß bis zum Ortsgruppenleiter und Blodleiter konnte das geschaffen werden , was wir heute vor uns sehen, und wird das weitergebaut werden, was heute bereits in Plan und festen Grundmauern vor uns ſteht. Helmut Sündermann .

Aufstieg oder Untergang ?

Für

gegen

den

Frieden,

den Bolschewismus

Der Lebenswille der Völker bäumt sich gegen den Bolschewismus- auf - Das Warnungsfignat in Nürnberg und ſein Echo – Nationalsozialiſtiſche Außenpolitik dient dem Frieden Europas und der Welt - Außenpolitischer Jahresrückblick NSK Das deutsche Volk führte, auch wenn es in jenen verräterischen Novembertagen des Jahres 1918 seinen Lebenswillen schier aufgegeben zu haben schien, mit immer steigender Aktivität seinen grandiosen und einmaligen Kampf gegen Marxismus und Kommunismus, den es unter der Führung Adolf Hitlers und seiner Bewegung im Jahre 1933 siegreich beendete. Der Bolschewismus war damit in Deutschland ein für allemal aufs Haupt geschlagen und wird sich, solange es eine NSDAP . gibt, nicht wieder erheben. Es war für die jüdiſch-ſowjetiſche Clique daher nur eine selbstverständliche Frage der Taktik, das Kampffeld und damit die Fronten zu verlegen, um den verbrecherischen Plan einer Weltrevolution nicht vorzeitig und vollends ſcheitern zu laſſen. Deutschland im Herzen Europas war gegen ein zerseßendes und chaotisches Gift immun geworden just in dem Augenblick, wo die Brandsaat aufgehen und die europäischen Völker sich im Bruderkampf und später im Läns derkrieg zerfleischen sollten, damit Juda seine wohl vorbereitete Weltherrschaft antreten und aus der Konkursmaſſe der Staaten seinen ergaunerten Profit in sicheren Gewahrsam brin gen konnte. An die Stelle dieses verunglückten Projekts mußten neue Konstruktionen treten. Westeuropa wurde zur neuen Opera tionsbasis von Moskau bestimmt. Eine bolschewistische Phalanx im Osten, auf der Grenze zwischen Europa und Asien, und eine zweite ergänzende Front im Westen, der alten. Welt. Mit dieser Zange glaubten die Männer des Kreml Europa in ihre Gewalt zu bekommen. Die Patenterfindung der Volksfronten sollte den Weg ebnen, auf dem dann die Banner mit Hammer und Sichel sich einer alten Kulturwelt hofften bemächtigen zu können. Dem Stab der Weltrevolution , der sich zum 7. Weltkongreß der Komintern in Moskau traf, trat die Führung des nationalſozialiſtischen Deutschlands in Nürnberg entgegen, wo Alarm geblasen und an das Gewissen der Weltappelliert wurde. Mit ganzer Klarheit wurde den Völkern aller Erdteile die

Wahrheit über den Bolschewismus gesagt und ihnen die fürchterliche Gefahr gezeigt, vor der fie vielfach noch ahnungslos standen. Allmäh= lich brach die Erkenntnis, daß Sowjetdiplomatie und Komintern nicht voneinander unabhängige, sondern sich ergänzende Institutionen für das gleiche Ziel sind, die keinen anderen Zweck verfolgen, als das Gefüge der Welt zu zerstören . Schritt für Schritt zog Adolf Hitler seine Konsequenzen aus dieser Politik. Als trok aller Einwände und Warnungen der sowjets russisch - französische Beistandsakt von Kammer und Senat ratifiziert wurde, hatte sich Frankreich des Bruches des LocarnoAbkommens als Vertragspartner schuldig ge= macht. Damit entfielen für Deutschland Vers pflichtungen, die 1925 zur Sicherung des wests lichen Grenzsystems eingegangen waren und in der entmilitarisierten Rheinlandzone ihren sichtbaren Ausdruck gefunden hatte. Am 7. März bezog deutsches Militär seine Garnisonen in der bisher schutzlosen und wehrlosen Westmark. Die Souveränität des letten Ge = bietsstreifens des Reiches war wiederhergestellt , und Adolf Hitler begründete seinen Entſchluß in einer Reichstags= rede, die in einem neuen deutschen Friedensangebot von unerhörter Einmaligkeit gipfelte. Er bot einen 25jährigen Frieden in Form eines Nichtangriffspattes mit Belgien und Frankreich, gesonderte Nichtangriffsverträge mit den östlichen Nachbarstaaten, einen Luftpakt zwischen den Westmächten und die eventuelle Bereitschaft Deutschlands zur Rüdlehr in den Völkerbund an. Der Führer unterbreitete den westlichen Demokratien ein Angebot nicht nur seiner Person, sondern des ganzen deutschen Volkes , das ihm am 29. März mit 99 H. Stimmenmehrheit ein Vertrauen aussprach, wie es kein anderer Staatsmann für sich jemals in Anspruch nehmen konnte oder jemals wird vorweiſen können. Am 2. April bereits übergab Ribbentrop als

NSK Folge 300 Antwort auf das Memorandum des Völkerbundsrats über die „ Verlegung des LocarnoVertrages durch Deutschland" dem englischen Außenminister den deutschen Friedensplan, der jedoch von der Gegenseite bis zum heutigen Tag nicht zur Verhandlungsgrundlage erhoben , sondern lediglich zum Anlaß von Kritik nach Versailler Muster und zur Unterbreitung von Gegenvorschlägen nach alten französischen Methoden sowie zu Rückfragen ge= macht wurde. Eine Viermächtekonferenz tam in Anbetracht des durch den abessinischen Krieg gespannten Verhältniſſes zwischen Italien und England nicht zustande, so daß nur die drei Mächte, England, Frankreich und Belgien, sich für eine Konferenz aus den ehemaligen Locarnomächten zweds Verhandlung eines neuen Westpaktes auszusprechen vermochten. Träge schleppt sich eine europäische Politik hin, die in ausgefahrenen Gleiſen glaubt, eine neue Zeit heraufführen zu können. Solange die Diplomaten nicht den Mut finden, mit alten Vorsägen und Anschauungen zu brechen, sowie Don bestimmten Interessengruppen und Cliquen unabhängig zu machen, solange hängt die Befriedung Europas in der Luft und blüht der Weizen der bolschewistischen Propaganda und Intrigang. Das Tempo, mit dem Moskau zum Kriege rüstet, und die Mentalität, in der es jede Psychose der Unzufriedenheit und Un= sicherheit schürt, müſſen zum Verhängnis führen, wenn nicht Staatsmänner mit kaltem Kopf und eiserner Energie zum Gegenzug auf dem politischen Schachbrett ansehen. Der Führer und Reichskanzler des nationalsozialistischen Deutschland ist den Sowjets zu einem Gegenspieler geworden, deſſen politiſche Größe in ihrem Haß erkennbar wird. Adolf Hitler trug den militärischen Erforderniſſen Rechnung, als er am 24. August für die deutsche Wehrmacht die zweijährige Dienst = pflicht einführte, um nicht angesichts der ge= waltigen Aufrüstung der Sowjetunion und der Berlängerung der Dienstzeit der Roten Armee die Sicherheit Deutschlands und damit den Frieden Europas aufs Spiel zu setzen. Schließlich ist die Zusammenarbeit der Generalstäbe von Moskau, Paris und Prag keine Angelegen= heit, über die man leichtgläubig und unbekümmert zur Tagesordnung übergeht. Ein schwaches Reich im Herzen Europas ist einer Sturmbastion des Bolschewismus gleichzusetzen. Ein starker und widerstandsfähiger Schutzwall gegen die rote Flut aber gleicht jenem Feuerschiff oder Leuchtturm in der weiten Wasserwüste, der die Schiffahrt der Nationen beschüßt und allen Schaden aufgewühlter Elemente von ihnen fernhält. Zwei machtvolle Staaten haben sich mit Deutschland vor aller Welt zu einer einheitlichen Politik gegen den Bolschewismus bekannt. Im Oktober sprach Deutschland die Anerken = nung der Nationalregierung Fran = cos in Spanien aus, und im Dezember ſchloſſen Deutschland und Japan ein Abtom = men zur Bekämpfung der Komintern. Mord und Terror rasen auf der Iberischen Halbinsel. Kommunistische Agitation und Propaganda suchen den Frieden im Fernen Often zu zerstören. Drei Großmächte mit einer jeweils verschiedenen staatspolitischen Konzep= tion haben sich auf einer Ebene gefunden , um

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28. Dezember 1936 dem Vordringen und den Absichten des Machtlüstlings Bolschewismus Einhalt zu gebieten. Es liegt ihnen fern , ihr Regierungssystem andern Staaten aufzuzwingen, wie es böswillige Ele= mente behaupteten. Der Faschismus iſt ebensowenig ein Exportartikel wie der Nationalsozia= lismus. Die Staatsform ist eine unantastbare innere Angelegenheit eines jeden Voltes, aber die Erhaltung des Friedens und der in Jahrhundertengewachsenen Kulturwerte der Menschheit geht jede Nation an. Das Lebensrecht freier Völker ist einer entschlossenen Verteidigung wert. Vorbildlich hat hier auch Portugal seinen Mann gestanden und ein Überspringen des bolschewistischen Funkens Spanien verhindert. Südamerikanische Don Staaten lehnen die Anerkennung Moskaus ab. Finnland und die skandinavischen Staaten wehren sich gegen Expeditionen der Roten Armee. Autoritär regierte Länder, wie Jugoslawien, Bulgarien und Griechenland, verstärken ihren Widerstand gegen den Bolschewismus. Ja, ſelbſt die Schweiz machte gegen die kommunistische Partei Front. Der Lebenswille der Völker bäumt sich gegen den immer aggressiver und offensiver werdenden Bolschewismus auf. Die Meerengenkonferenz von Montreux hat sattſam bewieſen, wohin der Weg führt, wenn die europäische Diplomatie den Sowjets ihre Konferenzsäle und Klubs öffnet. Die roten Flotteneinheiten können heute nicht nur durch die nördliche Oſtſee und das Eismeer, sondern auch durch den Bosporus und die Dardanellen ins Mittelmeer und damit in die englische und italienische Hoheitszone vorſtoßen. Die ersten praktischen Auswirkungen dieſes strategischen Operationsplanes zeigen die Vorgänge in den spanischen Gewässern. Mit Sorge blickt die Welt in jene Zonen des Mittelmeers und des Atlantiks. Durch das Ergebnis von Montreux ist für Italien die bolſchewiſtiſche Gefahr in greifbare Nähe gerückt. Die tonsequente Haltung dieses Landes gegenüber Moskau ist also sehr einfach zu erklären. Das neue Imperium muß auf der Hut sein, wenn es seinen kolonialen Beſik unberührt von den roten Ge= fahren wissen will.

Aus diesen ebenso notwendigen wie sachlichen Erwägungen ergaben sich die Ge= spräche, die der italienische Außenminister Graf Ciano anläßlich seines Besuches in Berlin und Berchtesgaden mit dem Führer und an= deren namhaften Persönlichkeiten des neuen Deutschland führte. Es wurden keine Bündnisse abgeschlossen, weil die nationalsozialistische Außenpolitik von elementaren Lebensgesetzen bestimmt wird und über Bündnisse ihre eigene Meinung hat, die der Führer oft genug unmißverständlich zu vertreten Gelegenheit nahm. Nichtangriffsverträge, Freundschafts- und Wirts schaftsabkommen sowie Rüstungsbegrenzungsvereinbarungen sind keine Allianzen, sondern Stabilitätsfaktoren im Interesse einer Friedenspolitik , die das Wort zur Tat werden läßt. Die deutsche Anerken= nung des Kaiserreichs Aethiopien ist die Anerkennung einer Tatsache, der sich auch andere Staaten schließlich nicht mehr zu verschließen vermochten.

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NSK Folge 300 Auf der Rückkehr von Berlin nach Rom machte Ciano noch in Wien und Budapeſt Station, um hier die Probleme des Donauraumes zu erörtern und festzustellen, daß eine Lösung der südosteuropäischen Fragen niemals unter Ausschluß Deutschlands möglich sein wird. Deutschland und Österreich hatten am 11. Juli ein Abkommen geschlossen, das die gegenseitigen strittigen Fragen beilegte und zwischen beiden deutschen Staaten, wie sich Schuschnigg ausdrückte, eine Atmosphäre des Vertrauens schuf, die allein die Vorausſegung einer gemeinsamen Politik auf kulturellem und wirtschaftlichem Gebiet ist. Dieses Abkommen fand nicht nur den Beifall Italiens, sondern auch westlicher Metropolen, die mit allen Vorbehalten der deutschen Außenpolitif das Zeugnis einer klaren Linie und friedensbereiten Entschlossenheit ausstellten. Vor dem Kriege galt der Balkan als der Hexenkeſſel Europas, und auch heute überschneiden sich in diesem Raum drei Staaten= blöcke mit ihren jeweils eigenen Interessen und Bindungen: die Mächte der römischen Protokolle, die Kleine Entente und der Balkanbund. Immerhin bleibt die größere und gefährlichere Frage, ob einer dieser Staaten zum Aufmarschgebiet des blutgierigen Bolschewismus gegen Westeuropa sich herzugeben ernstlich bereit sein

Jugend

geht

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wird. Welches das größere Pulverfaß ist , das hier zur Entzündung kommen könnte, bedarf feines gelehrten Kommentars. So stellt sich uns die Außenpolitik des Jahres 1936 in großen Zügen dar. Überall begegnet den Völkern das Gesicht des blutgierigen Bolsche= wismus. Mögen seine Schüsse den deutschen Landesstellenleiter der NSDAP., Wilhelm Gustloff, in der Schweiz niederstrecken oder das ganze spanische Volk mit Mord, Terror und Brandschahung überfallen, mögen Streiks und Unruhen das Frankreich der Blumschen Volksfront gefährden oder skandalöſe Schauprozeſſe in Sowjetrußland von den wahren Zuständen dieses bolschewistischen Paradieses abzulenken Der= suchen : die Sphinx des Jahres 1937 trägt auf ihrer Stirn die Frage : Aufstieg oder Untergang ? Die Völker beginnen, sich vom Bolschewismus abzuwenden. Werden ihnen die Staatsregierungen folgen? Das nationalsozialistische Deutschland und ſein Führer Adolf Hitler ergreifen das Banner der europäischen Kultur, um es vor dem gierigen Zugriff der Moskauer Agenten zu retten. Es ist eine Friedenstat, über die spätere Geschichtsschreiber im In- und Auslande einſt das Urteil fällen werden, gegen das sich die Mehrheit der Welt zu ihrem eigenen Schaden heute noch wehrt. Dr. Walter Bastian.

klare

Wege

Deutſch - engliſche Jugendlager als erfolgreiches Mittel zur Verſtändigung Das Intereſſe der engliſchen Deffentlichkeit für die gemeinſame Jugendarbeit Zum Jugend-Schilager bei Berchtesgaden

NSK Anläßlich des deutsch englischen Jugend- Schis lagers, das vom 28. Dezember bis 10. Januar auf der Roßfeldhütte bei Berchtesgaden vom Deutsch-Englischen Kreis durchgeführt wird, veröffentlichen wir den folgenden Auffah des NSK-Sonderberichterstatters , der bereits an früheren deutsch-englischen Jugendlagern teilgenommen hat und auch über das jetzt stattfindende Lager berichten wird. Eine verständnisvolle Zusammenarbeit zwischen Deutschland und England auf allen Gebieten internationaler Beziehungen ist nicht nur notwendig zum Nußen der beiden Länder selbst, sondern bildet eine Voraussetzung für die Konsolidierung des Friedens in Europa und in der Welt. Bereits vor über zehn Jahren hat der Führer in seinem Buch „ Mein Kampf“ die Möglichkeit, die Vorbedingungen und die abso= lute Notwendigkeit der deutsch - englischen Zusammenarbeit klar umriſſen, und bereits zwei Jahre nachdem er die Führung der deutschen Politik in die Hand genommen hatte, wurde durch den Abschluß des deutschenglischen Flottenabkommens der erste entscheidende Schritt getan, um ein wesentliches Hindernis aus dem Wege zu räumen, das die Anbahnung engerer politischer Beziehungen zwischen den beiden Ländern hätte zum Scheitern bringen können. Die Sympathie, die Deutschland dem uns rassisch so nahe verwandten englischen Volk entgegenbringt, ist traditionell, und die gesamte deutsche Geschichte weist nur eine einzige Unterbrechung dieser freundschaftlichen Beziehungen

auf, die sich dann auch zum unendlichen Schaden der ganzen Welt auswirkte. Auf der anderen Seite aber kann man wohl mit Recht behaupten, daß das Intereſſe, das die welthistorischen Umwälzungen in Deutschland und ihre Auswirkungen finden, im englischen Volk besonders stark ist . Ein Beweis dafür sind die ständigen Diskussionen und Debatten, die in der englischen Öffentlichkeit, in Versammlungen und in der Presse über das Wesen, die Nüglichkeit und die Anregungen für England der deutschen Organisationen und Einrichtungen stattfinden, ebenso aber auch die Zahl der englischen Besucher, die diese deutschen Institutionen selbst zu studieren wünschen. Der Teil des Volkes, der sich für eine direkte Verständigung und eine Zuſammenarbeit zwischen den beiden Völkern gerade auf kulturellem Gebiet ohne irgendwelche Vorurteile mit besonderer Begeisterung einzusetzen gewillt ist, das ist die Jugend. Während vielleicht die ältere Generation sich von vergangenen Geschehnissen und einer jahrelangen nicht gerade günstigen Beeinflussung durch Presse und Propaganda nicht freizumachen vermag, ist die Jugend beider Länder gleichermaßen entschlossen, einen früheren unglückseligen Zwist endgültig zu vergessen und sich in wirklichem gegenseitigen Verstehen. von Mann zu Mann die Hand zu reichen. Es ist unter diesen Umständen eine erfreu-

NEK Folge 300 liche Tatsache, daß die Interessen und Ideale, die geistigen und körperlichen Bestrebungen der deutschen ebenso wie der englischen Jugend bedingt durch die rassische Zusammengehörigfeit -- in hohem Maße auf derselben Ebene liegen. Ganz besonders ist es der Geiſt offener und ehrlicher Kameradschaft , der Wille zu sportlicher Ertüchtigung und die Unternehmungsluft, die sich in Reifen, in Fahrten und Lagern äußert, die der Jugend beider Länder zu eigen ist. Und aus diesem Grund hauptsächlich wurden zum Ausgangspunkt der deutsch-englischen Jugendarbeit vor allem das letztere Fahrt und Lager gewählt. Verschiedene Organisationen haben auf beiden Seiten die Arbeit in dieser Richtung aufgenom= men. Während auf englischer Seite die Boy Scouts, Lehrer- und Studentenverbände sowie Jugendgruppen verschiedener Art sich an den bisherigen gemeinsamen Fahrten und Lagern beteiligt haben, waren es auf deutscher Seite vor allem Hitlerjugend , BDM., Studentenschaft sowie der Deutsch- Englische Kreis, die sich aktiv und mit bereits bestem Erfolg für dieses gegen= seitige Sichkennen und Sichverstehenlernen der deutschen und der englischen Jugend eingesetzt ⚫ haben. Das der Hitlerjugend unterstellte große Nez der deutschen Jugendherbergen ermög= lichte es bereits Zehntausenden von jungen Engländern, Fahrten durch Deutſchland zu machen und so Land und Leute kennenzulernen, die Hitlerjugend selbst führte bereits mehrere Fahrten nach England durch, der Deutsche Akademiſche Austauschdienſt ermöglichte den Austausch von Studenten zwischen beiden Ländern, gemeinsame Studentenlager fanden statt, und der Deutsch-Englische Kreis bzw. in England der German -English Circle hatte mit seinen zehn deutsch-englischen Jungen und zwei Mädellagern , die seit 1934 zum Teil in Deutschland , zum Teil aber auch in England abgehalten wurden, einen ausgezeichneten Erfolg, so daß auch das 11. Lager dieser Art, das zurzeit auf der Roßfeldhütte bei Berchtesgaden stattfindet, wiederum zahlreiche begeisterte Teilnehmer anzog. Die Jugend, ihre Betreuung und Erziehung, ihre Arbeit und Organisation finden in Eng land seit langem das Intereſſe des ganzen Volkes, und man kann annehmen, daß König Georg VI., der als Herzog von York alljährlich die bekannten großen Duke of York's Camps mehrwöchige Sommerlager, deren Teilnehmer zur Hälfte aus Arbeitslosen und Jungarbeitern, und zur anderen Hälfte aus Schülern und Stupersönlich durchführte, auch denten bestehen weiterhin die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die wertvollen Erziehungsmöglichkeiten der Jugend auf Fahrten und Lagern lenken wird . Da der Deutsch-Englische Kreis seinen Siz sowohl in Berlin wie in London hat und seine in Deutschland durchgeführten Lager jeweils von Deutschen, die in England stattfindenden von Engländern organisiert werden, interessieren in diesem Zusammenhang ganz besonders die Eindrüde und Auswirkungen, die die letteren Lager in England hinterließen. Die englische Presse und die der Kolonien und Dominien, Rundfunk und Film sezten sich

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28. Dezember 1936 in erstaunlichem Maße für das Bekanntwerden dieser deutsch-englischen Lager ein, in langen Artikeln behandelten die Zeitungen die Mög lichkeiten einer wesentlichen Förderung der Ver= ständigung zwischen der deutſchen und der englischen Jugend und somit zwischen den beiden Völkern überhaupt, und es ist besonders erfreu lich, daß diese Möglichkeiten allgemein in günstigstem Sinne beurteilt wurden, am allermeisten von den Teilnehmern und Be= suchern der Lager selbst, die sich immer als die begeistertsten Vorfämpfer für die Idee einer deutsch-englischen Verständigung in gemeinsamen Jugendlagern einseßten. Und ebenso wie die Bürgermeister deutscher Städte, in deren Nähe ein solches Lager durchgeführt wird, die Lagerteilnehmer jeweils für einen Tag zu Gaste laden, so lassen es sich die englischen ,,Mayors" nie entgehen, die deutschen Jungen mit ihren englischen Kameraden in ihrer Stadt willkommen zu heißen. Zahlreiche belannte englische Landschulen haben sich bereit erklärt, während der Ferien ihre Räume, ihre Einrichtungen, Sportanlagen, Parks usw. für die deutsch-engliſchen Lager zur Verfügung zu stellen, und die Besizer englischer Fabriken schicken auf eigene Kosten ihre Jungarbeiter und Lehrlinge in die Lager, da= mit sie dort durch ihr Zusammenleben mit den deutschen Jungen ihre Erfahrungen und ihren Gesichtskreis zu erweitern vermögen. Die Lager des Deutsch-Englischen Kreises werden in einer Art und Weise durchgeführt, die sich bisher als besonders erfolg = reich erwiesen hat ; erfolgreich in dem Sinne, als dadurch der Weg zu einem raſchen Sichverstehen und einer Freundschaft zwischen den deutschen und den englischen Jungen geebnet wird . Während vormittags gemeinsame Arbeis ten verrichtet werden, ähnlich wie im Arbeitsdienst, bleibt der Nachmittag frei für Sport und Wanderungen , und abends finden gemeinschaftliche Aussprachen statt, durch die alle etwa beſtehenden Mißverſtändniſſe beseitigt werden und die Kameraden des anderen Landes in die englischen bzw. deutschen Verhältnisse auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens Einblick erhalten. Wenn bei manchen Lagern, so 3B. bei dem deutsch-englischen Segelfliegerlager, das letzten Sommer in der Rhön stattfand, oder bei dem jezigen Schilager in Berchtesgaden die gemeinschaftliche verbindende Arbeit vormittags wegfällt und durch Sport ersetzt wird, so bleiben doch die so nißlichen Aussprachen, die jeweils mit dem ge = meinsamen Gesang deutscher und eng lischer Lieder abgeschlossen werden. Hinsichtlich der Auswirkungen und der Erfolge der Lager wollen wir am besten die Stimmen von der angel sächsischen Seite hören. So veröffentlichte die „ Times" über das im vergangenen Frühjahr in Berkhamsted abgehaltene Lager einen ausführlichen Bericht, in dem es ua. heißt : „ Das Lager hat auch in anderer Hinsicht seinen Zwed erreicht, den englischen und deutschen Jungen das Verstehen der gegenseitigen Anschauungen zu ermöglichen. Die abendlichen Aussprachen gingen so frei und ungezwungen vor sich, daß ein weitestgehender Gedankenaustausch gegeben war. In Berks

NSK Folge 300 hamsted selbst war das Lager außer ordentlich populär , und die Leute aus dem Dorf boten den Teilnehmern einen gastfreundlichen Willkomm. Als man hörte, daß für das Wochenende eine Fahrt nach Or ford geplant war, wurden von seiten der Einwohner so viele Privatautos zur Verfügung gestellt, daß das ganze Lager umsonst befördert werden konnte." Und ein junger Kanadier , der an einem Lager in Deutschland teilnahm und dem es ofenbar besonders darum zu tun war, in die innerdeutschen Verhältnisse Einblick zu gewinnen, schrieb nachher in einem Artikel, der in der kanadischen Zeitung ,, Saturday Night" veröffentlicht wurde : ,,Das Lager war zweifellos ein Erfolg. Wir verbrachten nicht nur eine gesunde Sommerfreizeit, ſondern wir sahen auch Deutschland und lernten das deutsche Volk verstehen. Ich bin fest davon überzeugt, daß die Freundlichkeit, mit der man uns entgegenkam , echt war. Deutschland ist ruhig und wunderbar einig, wenn man das frühere politische Durcheinander betrachtet. Der Nationalsozialismus besitzt viele Verdienste, die im

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28. Dezember 1936 Ausland übersehen werden. Die nationalsozialistische Partei war es, die Deutschland Während vor dem Kommunismus rettete. der Kommunismus den Klaſſenhaß predigt, strebt der Nationalsozialismus danach, die Klaſſenunterschiede zu beseitigen und das ganze Volk zu einem selbstlosen Geist der Kameradschaft zu erziehen.“ Diese beiden Stimmen von der anderen Seite zeigen deutlich die wertvollen Wirkungen , die solche deutsch-englischen Lager auf die Teilnehmer aus beiden Ländern ausüben, und damit die Notwendigkeit, in dieser Richtung der gegen seitigen Verständigung weiterzuarbeiten. Durch den Aufenthalt im anderen Lande, durch gemeinsame Arbeit, gemeinsamen Sport und gemeinsame Aussprache lernt die Jugend beider Völker die Mentalität, das Wesen, den Charakter und die Ansichten der anderen kennen , verstehen und achten. Eine solche Verständigung und Freundschaft aber zwischen der jungen Generation in England und Deutſchland als der Trägerin der Zukunft bilden die besten und sichersten Garantien für die Dauerhaftigkeit des Friedens, den beide Nationen in gleichem Maße erstreben. H. Schwaibold.

Brücke des Verſtändnisses Stimmen des Auslands

Auslandsdeutſches Jahrbuch „Volk und Heimat“ Bollwerk gegen die Sowjets Äußerungen eines amerikaniſchen Kriegsfliegers NSK In der ""New Yorker Staatszeitung" Nummer 288 wird eine Unterredung des Korrespondenten dieses Blattes mit dem kürzlich_in den Vereinigten Staaten eingetroffenen früheren Rennflieger Major Al Williams , der jekt militärische Maschinen für die amerikanische Flotte eingeflogen hat, wiedergegeben. Major Williams hielt sich zwei Monate lang in Deutschland, England, Italien, Holland und Frankreich auf, wo er die Entwicklung des Flugwesens studierte. Er stellte in der Unterredung ua. fest : Das bewaffnete Deutschland bildet heute ein Bollwerk zwischen Westeuropa und Sowjetrußland. Nach Meinung des Amerikaners rüste sich Deutschland heute weder gegen Frankreich noch gegen andere Mächte, es habe seine Augen lediglich auf den Osten gerichtet und gedenke nur eine Verteidigungsstellung einzunehmen. Übrig bleibt Moskau Bolschewiſtiſche Vernichtungswut NSK Dem ""Pommereller Tagblatt", Pommerellen, Nr. 295, wird aus Toledo berichtet, daß die dort erscheinende Zeitung „ Alcazar“ unter der Überschrift „Die jüdisch-kommunistische Welle begräbt bereits ihre eigenen Anhänger" den jüdisch-bolschewistischen Vernichtungswillen brandmarkt und ua. folgende Ausführungen macht : Die bolichewistische Vernichtungssucht beschränkt sich jetzt nicht nur mehr auf die Anhänger der Nationalisten, sondern Rotmord richtet sich auch schon gegen die katalanischen Separatisten. Ihnen werden die spanischen Anarchisten usw. folgen, bis einzig und allein die jüdischen Teufel aus Asien übrig bleiben. Alle anderen jedoch sollen als Opfer des jüdischen Moloch fallen. Möge jedermann in den von den Bolschewisten beschten Gebieten Spaniens bald einsehen, wer sein wirklicher Beherrscher ist.“

NSK Berlin, 28. Dezember. Die Landesgruppe Brasilien der Auslandsorganisation der NSDAP . hat wieder. wie in den Vorjahren auch für das Jahr 1937 ein Jahrbuch herausgegeben, das unter dem Titel „ Volk und Heimat" seinen Weg zu den deutschen Volksgenossen in Brasilien finden wird. Zu diesem Kalender hat der Leiter der Auslandsorganisation, Gauleiter Bohle , ein Vorwort geschrieben, in dem er zum Ausdruc bringt, daß das Deutschtum Brasiliens die hohe Aufgabe hat, eine Brücke des Verständnisses zu dem Deutschlands Adolf Hitlers und dem befreundeten Braſilien zu ſein. Das Jahrbuch, das im Verlag des „ Deutschen Morgen", des Blattes der Landesgruppe Brasilien, erscheint, enthält ein umfangreiches Kalendarium, bringt die Bilder der führenden Männer des neuen Deutschland, die dem Kalender teilweise auch kurze Geleitworte mit auf seinen Weg gaben. In Bildern wird ferner über den Neuaufbau der deutschen Wehrmacht berichtet. In einer ganzen Reihe von Aufsägen der Politischen Leiter der Gruppe der Auslandsorganisation der NSDAP . in Braſilien wird auf die Stellung des Deutschtums in Brasilien und die Entwicklung der NSDAP. hingewiesen, während führende Männer des Dritten Reiches über den Aufbau in Deutschland berichten. Umfangreiches Bildmaterial gibt Kunde von dem Leben in Brasilien und einige geschichtliche Artikel berichten von der Entwicklung des Auslandsdeutschtums überhaupt. Zahlreiches weiteres Bildmaterial läßt einen Einblic tun in die Lebensgewohnheiten , die in Brasilien vorzufinden sind . Das umfangreiche Werk verdient nicht nur Beachtung in dem Lande, für das es geschrieben ist, sondern darüber hinaus auch in Deutschland.

N K GondS erdien st

Die

deutſc

he

Frau

Amtlicher Pressedienst der N S. -Frauenschaft und des Deutschen Fraucgwerkes

Unsere

Arbeit setzt ſich

durch

Rückblick auf die Tätigkeit des Deutſchen Frauenwerks im Jahr 1936

NSK Auch für die NS.-Frauenschaft geht ein reiches Jahr der Arbeit und des weiteren Ausbaus ihrer Tätigkeitsgebiete mit 1936 zu Ende. Dieses Jahr wird wohl deshalb für sie immer von besonderer Bedeutung sein, eine besondere Betonung verdienen, weil sich in ihm die Frauenschaft im Rahmen der Gesamtleistung unseres Volkes in breitem Ausmaße organisch eingegliedert und durchgesezt hat. Wurden in den Jahren vorher die Grundlagen für unsere Arbeit geschaffen, gaben sie die organiſatoriſchen Borbedingungen und Maßnahmen, so brachte das lezte Jahr eine große Ausweitung der praktischen Arbeit auf dem ge= schaffenen Boden, ihre allgemeine Anerkennung. Es wurde das Bewußtsein in das Volk ges tragen, daß hier für die Frauenarbeit und für alle Frauenfragen eine Zentrale errichtet wor= den ist. Diese Geschlossenheit wird heute schon rein äußerlich durch das eigene Haus bewiesen. In den Räumen in det Derfflingerstraße in Berlin haben sich NS.-Frauenschaft und Deutſches Frauenwert eine Arbeits- und Heimstätte geschaffen, in der alle Belange der deutschen Frauen zum besten gewahrt und verwaltet werden. Dorthin wenden sich heute schon täglich in vielen Anfragen die deutschen Frauen vers trauensvoll, dort fordern Organisationen und Amter Stellungnahmen und fachliche Auskünfte in allen den Fragen, die die Frau betreffen, an. Der geschlossene Einsatz der Frau im heu tigen Staat ist damit Wahrheit geworden und in das Bewußtsein aller übergegangen. Mit dem 1. Februar 1936 wurde parteiamtlich die NS.-Frauenschaft geschlossen, mit dem Ziele, durch diese Begrenzung in der NS.Frauenschaft eine gewisse Auslese zu schaffen und in ihr eine Führerinnenschicht zu erziehen. Erst dadurch wurde es möglich, die Organisation straffer zu gestalten und die Arbeit in flare Linien zu gliedern. So wurde die gesamte Frauenarbeit unter der NS.-Frauenschaft als alles übergreifendes Dach in große Arbeitsabteilungen aufgeteilt. Eine besondere Ausdehnung ihrer Arbeit er= lebte die Abteilung Volkswirtschaft = Hauswirtschaft im Deutschen Frauenwerk. Ihre Hauptaufgabe liegt auf dem Gebiet der hauswirtschaftlichen Ertüchtigung und volkswirtschaftlichen Erziehung der deutschen Hausfrauen. Ein Arbeitsfeld, auf dem manches Versäumnis nachzuholen ist und dessen energische, zielbewußte Durchführung ein gut Teil zum Gelingen des Vierjahresplanes

beitragen wird. Die Abteilung steht in Zus sammenarbeit mit den verschiedenen Geschäftsſtellen des Vierjahresplanes und hat sich vor allen Dingen aktiv in die Verbrauchslenfung eingeschaltet. So hat sie einen regelmäßigen Rezeptdienst und arbeitet mit Vorlagen, die Rezeptbücher oder Rezeptteile in ihren Verlagserzeugnissen herausbringen, beratend und Auskunft gebend zusammen. In diesem Sinne werden alle Hausfrauen durch alle zu Gebote stehenden Propagandamittel, wie Zeitung, Zeitschriften, Broschüren, Schmalfilme, Stehbilder, Ausstellungen, laufend geschult und über die Möglichkeit ihrer Mitarbeit zur Erreichung der Nahrungsfreiheit unterrichtet. Um die systematische Erforschung der Arbeitsvors gänge in Haushalt und Lebenshaltung der deutschen Familie durchführen zu können, ist in diesem Jahr von der Abteilung eine Reichsstelle für hauswirtschaftliche Forschungs- und Versuchsarbeit im Deutschen Frauenwerk eins gerichtet worden. Aus deren Arbeit werden fich die Erkenntnisse ergeben, wo und mit welchen Mitteln am besten und zweckmäßigſten Förderung und Hilfeleistung erfolgen kann. Die deutschen Frauen zu schulen auf den Ge= bieten des Lebens, die ihrer besonderen Obhut und Pflege übergeben sind, ist auch die Aufgabe des Reichsmütterdienstes im Deutschen Frauenwerk. Seine Arbeit ist seit ihrer Errichtung im Mai 1934 zu einem Begriff in unserem Volk geworden, und Tausende von Frauen gingen und werden durch seine Kurse gehen. Wurde im Jahre 1935 vor allem eine große Zahl von guten Lehrkräften bereitgestellt, so sah das Jahr davon 1000 hauptamtlich 1936 bereits 3000 von ihnen in allen Gauen, in allen Dörfern und Städten an der Arbeit. Daneben ſteht das lette Jahr unter dem Zeichen der Einrichtung ständiger Mütterſchulen in den größeren Städten. Um Frauen aus besonderen Notstandsgebieten den Aufenthalt in einer Mütterſchule zu ermöglichen, sind im Gau Weser-Ems und in der Rhön zwei Schulen geschaffen, wo fich Teilnehmerinnen zu vierwöchentlichen Kurſen zusammenfinden. Zur Schulung und ausrichtenden Zusammenfaſſung der Lehrkräfte iſt erst im November dieses Jahres in Berlin die erste Reichsmütterschule am Wedding eingeweiht worden. Eine große Anerkennung ist der Mütterschularbeit im letzten Monat ge= worden durch die Anordnung des Reichsführers SS., daß sich alle Bräute der SS.-Männer in den Kursen des Reichsmütterdienstes für ihre

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NSK Folge 300 zukünftigen Aufgaben vorbereiten müssen. Verschiedene Wehrkreiskommandos sind diesem Beis Spiel bereits gefolgt, und für die Frauen der Neusiedler hat der Reichsbauernführer die gleiche Forderung gestellt. Damit ist schon ein weiter Ausblick auf die Arbeit des Reichsmütterdienstes im fommenden Jahre gegeben. In der Auslandsabteilung des Deutschen Frauenwerks find im letzten Jahre aus Anlaß der Olympischen Spiele und des Kongreſſes für Freizeit und Erholung in Hamburg die inter nationalen Beziehungen verstärkt aufgenommen worden. Es fonnte eine große Zahl von Ausländerinnen, die teilweise führende Posten in ihren Ländern innehaben, mit unserer Arbeit bekannt gemacht und den vielen Mißdeutungen und Mißverständniſſen über die Lage der deutschen Frau wirksam entgegengetreten werden. Durch Vermittlung der Auslandsabteilung wurden auch dieses Jahr über die Auslandsorganisation der NSDAP . viele Bücherpakete und Sachspenden, die durch umfangreiche Sammlungen in den Frauenschaften eingegangen waren, zur Weihnacht an viele Deutsche draußen in aller Welt hinausgesandt. Der Auslandsabteilung ist in diesem Jahr noch ein Referat für Grenzland und Volkstum zugegliedert worden. Es hat die Aufgabe, das

30. Dezember 1936 deutsche Volkstum in den Grenzgebieten unseres Landes besonders zu stärken und zu fördern, wie das vor allem durch die betonte Errichtung von Mütterschulen und Kindergärten versucht wird. Durch die Aufnahme der Reichsfrauenführerin in die Akademie für Deutsches Recht, die Mitarbeit ihrer Beauftragten, Rechtsanwältin Dr. Eben-Servaes, im Familienrechtsaus, schuß, durch die Schaffung eines rassenpolitischen Referats als Querverbindung zum Rassenpoliti= fchen Amt der NSDAP., durch die weite Ausbreitung des Gedankens des Bereitschaftsdienstes der deutschen Frau unter der Leitung des Roten Kreuzes und noch viele andere Ereignisse und Maßnahmen sind nur weitere Beweise gegeben, wie fich die Arbeit der RS.-Frauenschaft und des Deutschen Frauenwerks immer mehr durchsetzt. Wie sich für sie immer mehr Aufgaben im Rahmen der Gesamtleistung unseres Voltes ergeben. Wie immer weitere Kreise die Notwendigkeit ihrer beratenden Mitarbeit, ihrer tätigen Mitwirkung erkennen und fordern. Für fie selbst erwächst aus dieser Anerkennung der Ansporn zum weiteren vertieften Einsatz aller Kräfte, zur Einhaltung der als richtig erkannten Arbeitslinie und der Mut zur zielbewußten Weiterarbeit im kommenden Jahre. L.B.

Ernſte Betrachtung

Vertrauen ist schön, mithelfen iſt ſchöner !

NSK Die Tage, in denen ein altes Jahr scheidet und ein neues beginnt, ſind ſolch ernſter Mahnung voll, daß es für viele wahrlich besser wäre, keine lärmenden Silveſter- und Neujahrsfeiern abzuhalten, sondern stille für sich zu bleis ben und auf die heimlichen Stimmen zu lauschen, die in uns und um uns zu reden be= ginnen möchten, uns zu einer Abrechnung mit uns selbst und der Welt um uns her auffordernd. Überall von draußen dringen unfrohe Töne des Haſſes und der Qual zu uns. Es gärt und brennt, wohin wir schauen außerhalb Deutschlands, und feiner weiß, ob das „,Morgen " ihm nicht auch Leid und Entseßen ins Haus trägt, und da ist niemand, ihn mit starker Hand davor zu schüßen. Wir lesen das in allen Blättern und hören es von Menschen, die noch rechtzeitig entrannen und - staunen in plötz lichem Erinnern, daß es noch vor vier kurzen Jahren bei uns hier drinnen kaum anders ge= wesen ist. Haben wir das nicht fast schon vergessen? Nehmen wir diesen heiligen Frieden, der uns umgibt, nicht bereits wieder mit einer fast frevelhaften Selbstverständlichkeit hin, anstatt ihn in jedem Augenblick als etwas Köſtliches zu empfinden, das zu besitzen und zu erhalten jeder einzelne von uns sein Äußerstes an Kraft und Einsatzbereitschaft hingeben sollte. Es ist schön, auf unseren Führer zu vertrauen, der unser Volk in diesen Jahren wieder zu einer ungeahnten Höhe geführt hat, und es ist

richtig, daß wir vertrauen. Schöner und richtiger aber ist es, sich verpflichtet zu fühlen, ihm mit jedem Atemzug bei seiner schier übermenschlichen Aufgabe helfen zu wollen. Nicht jeder vermag ein Führer zu sein . Dazu gehören be sondere Gaben und Fähigkeiten. Es vermag aber auch keiner, ein Führer zu sein ohne eine Gemeinschaft , die sich führen. läßt. Diese Gemeinschaft soll keiner Herde gleichen, die nur darauf wartet, vom Hirten hier oder dorthin getrieben zu werden . Ieder soll soweit seine Persönlichkeit entfalten, daß er der Gemeinschaft zur Bereicherung wird und aus eigenem Nachdenken und Verantwortungsgefühl immer neue Mittel und Wege findet, dem Großen, Ganzen zu helfen. Welch große Möglichkeiten sind gerade uns Frauen gegeben, die Arbeit des Führers zu unterstützen ? Der Hausfrauenberuf zB. ist heute fast zu einer Wissenschaft geworden, die gründlich erlernt sein will, um dem Volke ungeheure Was Werte zu schaffen und zu erhalten. nügen die besten Geseze, wenn man nicht fähig ist, sie zu verstehen und richtig auszuwerten, oder wenn man sie gar in gradezu böswilliger Nachlässigkeit und Bequemlichkeit außer acht läßt. Ist es nicht ein köstliches Bewußtsein, daß kein Mensch im deutschen Vaterland heute nulos und umsonst zu leben braucht, daß jeder aber auch jeder nur allein durch seine eigene Lebensführung dazu beizutragen vermag, daß

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NSK Folge 300 das große Befreiungswerk unseres Volkes denn nichts Geringeres ist ja der vor uns liegelingen kann. gende Vierjahresplan Schwer und ernst klingen die Glocken, die das Wollen wir uns den neue Jahr einläuten. Frieden erhalten, ſo müſſen wir ihn uns täglich Nichts fällt ins Leere : keine neu verdienen.

„Kommen

30. Dezember 1936 Tat, fein Wort, kein Gedanke. Alles zieht seine Kreise tausendmal weiter als wir es für möge lich halten. Bedenken wir dies in jedem Augenblick unseres Lebens, und stellen wir uns bewußt hinein in das große Geschehen unserer Zeit. Dann werden wir ſiegen, weil wir siegen R. z. L. wollen.

Sie bald

wieder!" -

Ein Gau berichtet vom Erfolg des Reichsmütterdienstes Beste Zusammenarbeit mit Partei und Staat

NSK Wenn man heute durch die Gaue unseres Vaterlandes fährt, durch die Städte und über das Land, wenn man in den Dörfern haltmacht und sich mit den Frauen unterhält, sie einmal nicht nur nach Mann und Kindern , Haus und Hof fragt, sondern mit ihnen über ihre Aufgaben auch außerhalb der Familie spricht, so wird man erfahren, daß die deutſche Frau auf dem Land mehr als jemals zuvor für die Gestaltung der Dinge, auch in der deutschen Frauenarbeit, intereſſiert ist. Die Landfrau schafft im Reichsnährstand und in der NS.-Frauenschaft. Sie weiß auch von einer Arbeit, die alle Frauen geworben und gewonnen hat, zu berichten, der Arbeit des Reichsmütterdienstes im deutschen Frauenwerk, die auch der schlichtesten deutschen Frau im letzten Dorf Deutschlands lieb und wert geworden ist. Seitdem am Muttertag 1934 die Reichsfrauenführerin, Frau Scholz-Klink, den Reichsmütterdienst ins Leben rief, werden Mütterschulungskurse in Stadt und Land durchgeführt. Gerade die Landfrauen sind mit die dankbarsten Teilnehmerinnen. Ist ihrer in früheren Jahren in den oft abgelegenen Gebieten doch am wenigsten gedacht worden. Wenn wir Rückschau halten auf diese zwei Jahre der Arbeit, einmal von einem Gau aus gesehen, dann wird uns bewußt, daß auch unsere Frauen und Mädchen in Mecklenburg-Lübeckt sich mit Eifer und Freude an den Kurſen beteiligt haben. Konnten wir doch bereits 17000 Frauen schulen, eine Zahl, die für einen vorwiegend ländlichen Gau gewiß beachtenswert ist. Unsere Frauen und Mütter auf dem Lande find ja um so viel mehr als die Frauen in der Stadt auf sich und ihr Wiſſen um die wichtigsten Dinge des Hausfrau- und Mutterſeins an Das macht sich besonders auf gewiesen. dem Gebiete der Säuglingspflege bemerkbar. Hier kann man noch immer feststellen, daß jährlich eine ziemlich hohe Zahl gesund geborener Säuglinge durch falsche Pflege und Ernährung sterben. Bei leichteren Erkrankungen und anderen Fragen stehen der Mutter nicht wie in der Stadt beratende Stellen zur Seite, und so geht sie zu Freundinnen und Bekannten und befolgt deren wohl gutgemeinte Ratschläge, dabei aber nicht bedenkend, daß das, was einem Kinde zum Segen gereicht, für das andere schweren Schaden bedeuten kann. Wie oft be=

richtet uns eine Mutter im Kursus, daß sie sechs, acht und mehr gesunden Kindern das Leben geschenkt und die Mehrzahl dieser Kinder im ersten Lebensjahr wieder verloren hat. Solche Mütter versichern uns : „Hätten wir früher schon Mütterschulkurse gehabt ! Wie gern hätten wir gelernt, wie wir unsere Kinder richtig pflegen müssen, damit wir sie am Leben erhalten." Das hören wir auch immer wieder beim Abschluß eines Lehrganges, und der Wunsch wird laut: Bleiben Sie noch bei uns ! Oder : Kommen Sie recht bald wieder ! Außer den Säuglingspflegekursen, die im Gau Mecklenburg-Lübed eine besonders große Rolle spielen, werden auch die anderen Kursarten erteilt. Diese sind : Häusliche GesundheitsErziehungsund Krankenpflege, fragen mit Anleitung zum Basteln, Haus . haltführung bzw. Kochen und Nähen. Je nach den Notwendigkeiten und den Gegebenheiten des Landes wird das Schwergewicht auf den einen oder anderen Kursus gelegt. Wir wissen, wie abgearbeitet und müde unsere Frauen häufig in den Kurs kommen. Das bes dingt, daß er in recht anschaulicher und lebendiger Form dargeboten wird. Und darüber hinaus soll ein solcher Abend auch dazu dienen, daß unsere Frauen all ihre Sorgen und Nöte sich vom Herzen reden können. Deshalb finden unsere Kurse in Form von Arbeitsgemeinschaften statt, wo die Mütter untereinander ihre Erfahrungen austauschen, von der Lehrkraft geführt, die fachliches Können, Berufsund Lebenserfahrung sowie eine feste Verwura zelung in der nationalsozialistischen Weltans schauung mitbringt. Daraus erwächst dann eine innige Kursgemeinschaft, die gerade für die Siedlerfrau sehr wesentlich ist. Wenn sie allein in ihrem Haus und Garten schafft und manches erlebt, was sie anderen mitteilen möchte, oder besonderen Rat und Hilfe braucht, so wird diese Gemeinschaft ihr selbst und ihren Mitschwestern von großem Wert sein. Auch die Scheu, sich vor fremden Menschen mitzuteilen, ist bald verloren. Welchen Anklang unsere Kurse finden, beweist das Interesse, das ihnen von den Frauen und Mädchen entgegengebracht wird. Von weit her, oft mehrere Stunden Wegs, kommen unsere Land- und Siedlerfrauen hier in Medlenburg-Lübed zum Kursus und scheuen nicht Wind und Wetter, noch laſſen sie sich von ihren vielen Pflichten und schwerer

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Arbeit abhalten, regelmäßig zu kommen. Aber nicht nur die weiten und schlechten Wege sprechen für die Begeisterung, sondern darüber hinaus die hohe Zahl von Kursusanmeldungen. So meldete ein kleiner Ort allein 110 Teilnehmerinnen, so daß vier Teilfurfe eingerichtet werden mußten. Für die Siedlerfrauen sind neben den anderen besonders die Kurſe über Haushaltführung wichtig. Sie wollen ihr besonders eine neuzeitliche Ernährung zeigen, die nicht mehr Zeit und Geld erfordert, aber die Gesundheit der Familie erhält. Die Erziehungskurse sind vorläufig besonders in den Landgauen zahlenmäßig noch ges ringer vertreten, vielleicht davon ausgehend, daß Die Landfrau wenig Zeit für ihre Kinder aufbringen kann, und zum anderen die Anschauung vertreten wird, daß Erziehung nicht gelernt werden kann, sondern daß man sie mitbringt. Im Laufe der Zeit wird aber auch hierfür das Verständnis noch zunehmen . Um nun noch einiges von unseren Lehrkräften Jugendleiterinnen, Voltspflegezu berichten rinnen, Kranken- und Säuglingsschwestern, Hauswirtschaftslehrerinnen- fte alle lieben diese Arbeit an unseren Frauen und Mädchen . Ihnen ist es das schönste Geschenk, wenn die Frauen, aufgeschlossenen Herzens und mitleuchtenden Augen, vor ihnen sizen und wenn sie viel aus den Kursen mit nach Hauſe nehmen und in die Tat umsetzen. Außer in den Kursen tommen fie ihren Kursusteilnehmerinnen noch besonders

30. Dezember 1936 durch die Hausbesuche nahe. Da haben sie einmal Gelegenheit, Familie und Häuslichkeit kennenzulernen, zum anderen aber Zeit, sich in Ruhe mit den Frauen auszusprechen und ihnen zu helfen. Manche Frau bringt in ihren eigenen vertrauten Räumen den Mut auf, unter vier Augen darüber zu reden, was ihr Herz be schwert. Wie manche Siedlerfrau zeigt mit Stolz ihr Heim und ihre ersten Anpflanzungen oder die Fortschritte in ihrem Garten. So ist unsere Reichs- Mütterdienſtarbeit zu einer großen großen Gemeinschaftsarbeit deutscher Frauen geworden. Aber wir stehen nicht allein. Gerade auf dem Lande haben wir weitgehende Anerkennung und Unterstützung von Partei und Staat erfahren . So hoffen wir auch, daß, wenn wir in dieſem Winter hier in Medlenburg-Lübeck unsere Hauptarbeit in den Heimstättensiedlungen leisten wollen, uns die Leiter der Siedlungsgemeinschaften, das Reichs. heimstättenamt und der Reichsnährstand tatkräftig zur Seite stehen, damit die Arbeit ein voller Erfolg wird. Die Frauen, die aus der Enge der Stadt zurückverpflanzt sind aufs Land, wo ihre Kinder wieder mit der Natur verbunden ein gesundes frohes Leben führen sollen, sollen so wie alle deutschen Frauen ſpüren, daß im nationalsozialistischen Reich die Frau als echte Kameradin des Mannes und als Führerin ihrer Kinder gewertet und gewürdigt wird, daß man ihnen die Hochachtung entgegenbringt wie in keiner Zeit zuvor, und daß man ihnen für ihr verantwortungsfreudiges Mitschaffen am Wiederaufbau Deutschlands den Ehrenplatz im Volfe einräumt.

Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

NSK- Nachrichten

Zu NSK Folge 300

SA. gratuliert ihrem Stabschef Luze 46 Jahre alt - Glüdwünsche des Führers Kulturkreis widmet eigene Arbeiten NSK Berlin, 28. Dezember. Der Stabschef der SA., Viktor Luke , iſt heute 46 Jahre alt geworden. Der Tag war für die SA . Anlaß, eines reichen, schäffensvollen Jahres zu gedenken, das wie kein anderes die SA. an die Aufgaben herangebracht hat, die ihr eingeboren sind. Neben den Glüd wü n schen des Führers war die Gewißheit das schönste Geschenk für den Stabschef, daß die Arbeit der jüngsten Zeit ihre ersten, schönen Früchte getragen hat. Aus der Zahl der Gaben, die aus allen Gruppen des Reiches dem Stabschef dargebracht wurden, ragt der Kulturkreis der SA., der fulturelle Stoßtrupp, hervor, der seinem Förderer eigene Arbeiten zum Geburtstag geschenkt hat : Gedichte, Novellen, Lieder: Zeugnisse der geistigen Aktivität der SA. danken dem Stabschef seine Initiative und das Vertrauen in seine Männer.

Eine schlichte Feier, in der die Wünsche für weitere jegensreiche Arbeit von den Männern und Führern der gesamten SA. zum Ausdruc kamen, sah den Stäbsführer der Obersten SA.Führung, Obergruppenführer Herzog , sowie die Obergruppenführer von Jagow und Lizmann und die Angehörigen der Adjutantur als Gäste. Die Musikzüge der SA.Standarte Feldherrnhalle“ und der Gruppe Berlin-Brandenburg gaben den flingenden Rahmen. Glückwunsch des Korpsführers Telegramm an den Stabschef der SA. NSK Berlin, 28. Dezember. Korpsführer Hühnlein hat an Stabschef Luze nachstehendes Glückwunschtelegramm gesandt : ,,Meine aufrichtigen Glückwünsche zu Ihrem heutigen Geburtstage verbinde ich mit den besten Wünschen für ein erfolgreiches neues Arbeitsjahr. Mögen in ihm SA. und NSKK. weiter in so getreuer Kampfkameradschaft Schulter an Schulter zusammenmarschieren und zuſammenſtehen wie bisher. Heil Hitler ! Ihr Adolf Hühnlein.“ Reiterscheine 1937 Der Beitritt zum NSRK. ― Änderung der Bestimmungen NSK München, 28. Dezember. Der Reichsinspekteur für Reit- und Fahrausbildung gibt folgende Änderung der Bestimmungen für die Reiterscheine 1937 bekannt : Der Beitritt der Bewerber für den Reiterschein zum Nationalsozialistischen Reiterkorps (NSRK ) braucht nicht innerhalb des Jahres 1936, muß jedoch vor der Anmeldung zur Reiterprüfung erfolgt sein. Die Zugehörigkeit zum NSRK. ist zu Beginn der Reiterprüfung durch Vorlage des NSRK.- Ausweises zu bestätigen.

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28. Dezember 1936

Mit altem Opfergeist ins neue Jahr SA., SS. und NSKK. jammeln am 2. und 3. Januar NSK Berlin, 28. Dezember. Die zweite Hälfte des Winterhilfswerkes 1936/37 eröffnet die 4. Reichsstraßenſammlung am 2. und 3. Januar. Wieder marschieren, wie so oft schon in den Winterschlachten gegen Hunger und Kälte, SA. SS. und NSK K. in breiter Front zum Angriff auf, um das Herz auch des lekten Volksgenossen für das große Werk volksgemeinschaftlicher, nachbarlicher Hilfe zu gewinnen. Wenn wir im neuen Jahr entschlossen zusammenstehen wie im alten, wird die Frucht dieses Sieges, den ein ganzes Volk, einig im unüberwindlichen Glauben an die Macht der Liebe, erringt, e in glücklicheres, allen Widerwärtigkeiten trogendes Deutschland sein. Für dieses Ziel marschieren wir alle ins neue Jahr hinein. Und es wird keinen Deutschen geben, der sich davon ausschließt. Glückwünsche, die Segen stiften Keine Neujahrstarte ohne WHW.-Briefmarte NSK Berlin, 28. Dezember. Die Deutsche Reichspost beteiligt sich, wie be kannt, ua. durch Ausgabe von WHW. -Briefmarfen am Winterhilfswerk des deutschen Volkes. Die Marken bringen in künstlerischen Darstellungen Bilder von Bauten des Dritten Reiches und den Reichsautobahnen . Zum Postwert der Marken wird jeweils ein kleiner Aufschlag er hoben, der dem Winterhilfswerk zugute kommt. Die Festesstimmung, in der wir den Jahreswechsel begehen und uns gegenseitig Glück und Segen zum neuen Jahre wünschen, sollte uns auch der Volksgenossen gedenken lassen, die noch nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Für uns bedeutet der Erwerb der WHW. -Briefmarke ein bescheidenes , kaum fühlbares Opfer, für das Winterhilfswerk aber eine von den vielen kleinen Beiträgen, die, sich rasch vermehrend, zu großen Summen anwachsen und helfen, Hoffnung und Lebensfreude in vielen Herzen zu wecken. Unsere Parole zum Neujahrstage lautet : Keine Neujahrstarte ohne die WH W. Briefmarke".

Kameradschaft vergißt keinen von Jagow besuchte tranke SA.-Kameraden NSK Berlin, 28. Dezember. Eine besondere Freude wurde am 1. Weihnachtsfeiertag den im Horst-Weſſel - Krankenhaus darniederliegenden SA.-Männern zuteil. Vormittag erschien überraschend der Führer der SA.-Gruppe Berlin-Brandenburg, Obergruppenführer von Jagow , und besuchte die auf den verschiedenen Stationen liegenden SA .-Männer und überreichte den Männern mit den besten Wünschen für ihre baldige Gesundung Weihnachtspakete. Freudig begrüßten all die be schenkten Männer ihren Obergruppenführer. Nachdem der Obergruppenführer dann noch kurz im Sterbezimmer Horst Weſſels verweilt hatte, besuchte er anschließend auf dem Nikolai-Friedhof das Grab des großen Sturmführers, um damit all derer zu gedenken, die im Kampf um Berlin starben.

Rationalsozialiſtiſche

Brief, und Drahtanschrift der Schriftleitung: Berlin SM68, Zimmerstr. 90, III. Fernruf: A 1 Jäger 0022 Berlag: Franz Eher Nachf., 6. m. b. H., stralverlag der NSDAP., München 1 Berlin fand : Cher - Verlag , Berlin SW 68, mmerkrake 88. - Alle Zahlungen find nach 1in (Poftschedlonto Berlin 4454) zu richten

ParteiKorrespondenz

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef Der RSDAY. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Hauptschriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienst der NGDUP

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29. Dezember 1936

Aufstellung einer Armee Jugendlicher für Spanien

Moskau

mobiliſiert

Frankreichs

Jugend

Bereits über 2000 franzöſiſche Jugendliche abtransportiert - Moskau ſchickt Geld und Instrukteure - 27 Werbezentralen eingerichtet – Die Organiſierung französischer Wehrzersetzung NSK Der Komintern genügt es nicht, durch ihre internationalen Werbestellen in ganz Europa die verheßten Parteigänger zu ſammeln, um fie für die Intereſſen Mostaus auf den Kampffeldern Spaniens verbluten zu laſſen. Sie macht die umfassendsten Anstrengungen, auch die Jugend in dieſe Hölle zu treiben, damit sie dort verblutet. Das ist wohl eins der schlimmsten Bergehen, das Moskau hohnlächelnd ausübt, denn die Jugend muß in den kommenden Zeiten den Inhalt des Staates bilden. So ist es für Frankreich, das infolge ſeiner Bevölkerungspolitik schon heute an dem sicheren Nachwuchs Mangel leidet, eine besondere Gefahr, daß die Komintern türzlich an die kommunistische Leitung der franzöſiſchen Jugend den Befehl erließ, eine Armee von 25 000 Jugendlichen zu organisieren , die nach erfolgter Ausbildung sofort nach Spanien abzutransportieren ſei. Bereits jezt sind über 2000 franzöſiſche Jugendliche in der Gewalt der bolſchewiſtiſchen Terroristen in Katalonien, und immer wieder werden neue Fälle vermerkt, daß franzöſiſche Jugendliche sich für dieſe Armee anwerben lassen und auch tatsächlich durch die franzöſiſche kommunistische Jugendleitung nach Spanien abgeschoben werden. Nicht allein, daß die meisten dieser Jugendlichen dort elend verkommen, es ist gleichzeitig eine ungeheure Gefahr für die Kultur, wenn diese verrohte Jugend nach Frantreich zurückkehren wird, um dort im Sinne von Moskau zu wirken. Seit Wochen ist eine auffallende Verstärkung der Aktivität in der französischen kommunistischen Jugend zu bemerken. Von Moskau sind neue Richtlinien ergangen, die in be-

schleunigtem Tempo durchzuführen sind. „ Pflichtgemäß sind illegale und legale Wege zu vereinigen", heißt es in diesen Richtlinien, „ um eine organisatorische Zusammenarbeit in der Armee und in der Flotte zu erzielen. Diese Tätigkeit ist durch die Bildung von Kampfformationen durchzuführen, welche die revolutionäre Durchdringung der Armee und Flotte zu beschleunigen haben." Weiter heißt es, daß die tommunistischen Fabrikzellen umfassendste Hilfe der kommunistischen Jugend zu leihen haben, um dadurch im Unternehmen eine zuverlässige, tommunistische Sicherung durch die revo Tutionäre Jugend zu schaffen. In dieser revolutionären Tätigkeit müßten, nach Moskaus Befehl, die Parteimitglieder jeder Fabrik sich mit den Zellen der kommunistischen Jugend in den andern Betrieben in Verbindung halten, wobei die Vorschriften der kommunistischen Werbearbeit genau einzuhalten sind. Es sei daher wichtig, daß bei dieser kommunistischen Werbung die leitenden Mitglieder nicht unter ihrem Namen, sondern nur mit Pseudonymen aufträten, um den Erfolg der Werbearbeit nicht zu gefährden. Diese Bestimmungen sind sehr bezeichnend. Sie stellen die Arbeit der kommunistischen Jugend in den Mittelpunkt der kommunistischen Werbung und unterstellen sie damit dem direkten Einfluß von Moskau. Dieser Einfluß von Moskau macht sich auch in den neuesten Erlassen und Beschlüssen der Kim (Internationale kommunistische Jugend) von Moskau geltend. Der Zentralrat beschloß auf einer der lekten Sizungen, es sei der fran= zöſiſchen kommuniſtiſchen Jugend außer dem regulären Kredit eine Spezialzuweisung von 1 Million Franken zu machen. Die Zentralstelle

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NSK Folge 301 der französischen Sektion der Kim in Mostau wurde durch fünf Spezialdelegierte verstärkt, die bereits in Moskau angekommen sind. Im Ausgleich wurden drei besondere Intrukteure nach Paris geschickt, die dem Pariser Kominternbüro zugeteilt wurden. Na türlich handelt es sich dabei um besonders bewährte Bolschewisten, die teine Franzosen sind. Auf Befehl der Komintern wurde der kommunistische Verlag Carefour oder ESI. ausschließ lich der französischen kommunistischen Jugend zur Verfügung gestellt, um damit eine zen = trale Aktionsstelle durch Buch und Broschüre zu bekommen . Die drei neuen Delegierten setten sofort neue Grundlinien für die militärische 3erseßungsarbeit der tommunistischen Jugend fest. Es wurde ein Spezialfomitee ernannt, welches die Aktivisten der kommunistischen Jugend zu unterrichten hat. Um diese Arbeit mit Erfolg durchführen zu können, wurden ,,Regionen“ geschaffen, welche jede durch ein „Aktionszentrum" beaufsichtigt und geleitet wird. Diese Zentren befinden sich in Versailles, Mez, Reims, Straßburg, Brest, Bordeaux, Toulon, Toulouse, Belfort, Lyon und Dijon. Diese Übersicht beweist, daß die militäriſchen Hauptstüßpunkte Frankreichs als Organisations= und Arbeitspläße besonders bevorzugt wurden. Dabei wurde grundsätzlich bestimmt, daß die antimilitariſtiſche Arbeit in erster Linie bei den technischen Truppen : Flieger, Panzerwagen, motorisierte Abteilungen, Mitrailleurs usw., einzusehen hat, um so das Rückgrat der Armee anzugreifen. Das Zentralkomitee der kommunistischen Jugend beschloß weiter, besondere Spezialtorps zu schaffen. Besonders bewährte Jungfommunisten werden zu Spezialkursen herangezogen, in denen immer 5 bis 7 Jungkommunisten theoretisch und praktiſch in der antimilitaristischen Arbeit geschult werden, um dann zu dieſen Korps zu je 12 Mann herangezogen zu werden. Bei dieſen Kurſen wird ein besonderes Lehrbuch verwendet. Diese Spezialtrupps werden von den Arbeitszentren aus zur aktiven Propaganda eingesetzt.

auch das Eine Geheimorder bestimmte systematische Ausbauen der antimilitaristischen Arbeit und der daran angeschlossenen paramilitärischen Verbände der kommunistischen Jugend. Es werden regelmäßig übungen milis tärischen Charakters durch dieſen jugendlichen „ Arbeiterselbstschug" abgehalten. Die Zentralleitung dieser Übungen wurde anfangs Dezem ber durch zwei besondere Instrukteure, dié aus Barcelona zugereist waren und aktiv am ſpanischen Bürgerkrieg teilnahmen, also militärischbolschewistische Morderfahrung haben, ergänzt. Es sind zwei Franzosen, die in der internatio = nalen Brigade als Offiziere tätig waren. Paris, dem von Moskau eine besondere Be= deutung zugesprochen wird, besitzt eine eigene, unabhängige Organisation der paramilitärischen Verbände der französischen Kommunistenjugend. In den einzelnen Teilen der Bannlinie wurden Unterkomitees geschaffen, die sich aus drei bis zehn, je nach Größe des Kreises, Jungkommunisten zusammenseßen und der Zentralleitung der Komintern unterstehen . Gleichzeitig besteht eine Spezialleitung für die

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29. Dezember 1936Algerierjugend in eingeborene Paris , die von dem bekannten Kommuniſten Said Mohamend geleitet wird. Diese Brigade besteht als Elitetruppe aus Algeriern, welche bis zum Bestande von 2000 Mann durch ausz gewählte französische Jungkommunisten ergänzt : werden. Für diese Truppe wurden durch die Junglommunisten 2500 Motorräder angeschafft, die vorerst zur militärischen Instruktion der Brigade verwandt werden, um nachher unter die einzelnen Kreise aufgeteilt zu werden, damit die Verbindung zwischen den einzelnen Zellen auf raschestem Wege hergestellt werden kann. Zu diesem Zwecke sind auch bereits die notwendigen Garagen bereitgestellt in den verschiede nen Stadtteilen, wo sich auch umfangreiche Reparaturwerkstätten befinden . Einen wesentlichen Teil der kommunistischen. Jugend hat man zu besonderen politiſchen Kursen vereinigt. In diesen Kursen wird durch sowjetische und ſpaniſche Kommunisten die Theſe behandelt, der spanische Krieg müsse im Inter esse der französischen Sicherheit mit allen Mitteln weitergeführt werden, und daher habe Frankreich in diesem „ internationalen Krieg", wie er bezeichnenderweise von Moskau genannt. wird, zu intervenieren. Diese Intervention sei nicht nur direkt notwendig. Moskau lege auch. Wert darauf, daß gegen die Regierung die kommunistische Partei von sich aus eingreife, indem sie die Anwerbung von französischen Freis willigen für Spanien mit allen Mitteln durchführe. Die kommunistische Jugend Frankreichs hat unter dem Zwang Moskaus 27 Werbezentralen in ganz Frankreich eingerichtet, welche die franzöſiſche Kommuniſtenjugend sammeln, um sie nach Spanien abzuſchieben. Die wichtigsten Werbestellen der kommunistischen Jugend befinden sich in Paris, Lyon, Toulon, Perpignan, Narbonne, Lille, Bordeaux, Marseille, Nizza und Clermont-Ferrand. Diesen Werbestellen angeschlossen sind auch die Jugendabteilungen der antifaschistischen Verbände, welche nicht direkt Mitglieder der kommunistischen Partei sind. Die französische Kommunistenjugend hat auf. Befehl Moskaus 25 000 Milizen für den spanischen Bürgerkrieg zu stellen. Mitte November schon ist die erste Gruppe von 500 militärisch Vorgebildeten, meist junge Rekru ten, nach Barcelona abgegangen, von wo ſie ſo= fort nach Madrid weiterbefördert wurden, um unter dem Kommando des Adjutanten des ruſſischen Bolschewistengenerals „ Kleber", Fernand Meert, im gefährlichsten Sektor eingesetzt zu werden. Der Großteil ist bereits heute nicht mehr am Leben. Troßdem wurde in der zweiten Novemberhälfte ein weiterer Extra = zug von Lyon aus nach Spanien mit Jungkommunisten abgelaſſen, und Anfang Dezember folgte der dritte. Diese Anwerbungen sind ein Verbrechen. gegen die Jugend, ein schweres Vergehen gegen. den Völkerfrieden und gleichzeitig ein diretter Angriff auf Frankreich selbst. Moskau kümmert ſich nicht um „ Sentimentalitäten “, ſondern geht seinen Weg der Vernichtung aller Werte brutal weiter. Was macht es der Komintern aus, wenn verhette Jugend verblutet. Sie ist nur ein neues Opfer im Blutrauſch der jüdiſchbolschewistischen Revolution, mit dem die Welt. erstickt werden soll.

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Die

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portugiesische Wandlung

Immun gegen das Der Weg aus der Zerrüttung zur Stärke und Ordnung bolschewistische Gift - Zehn Jahre Arbeit der Erneuerung NSK Im Laufe von zehn Jahren hat sich in Portugal eine große Wandlung vollzogen. In den denkwürdigen letzten Tagen des Dezember 1926 lag das schöne Land am Tejo tief da= nieder, eine Krise jagte die andere, eine Revolution löste die andere ab. Die Finanzen waren zerrrüttet, die politische und die soziale Disziplin waren vernichtet. Portugal sehnte sich nach einem Erretter aus der Erniedrigung. Drei energische Männer, die fern von allen politischen Ränken standen, die Generale Carmona, Gomez da Costa und der Fre= gattentapitän Cabezadas, wagten es, ihr Vaterland aus dem Zustand der Zersehung zu erlösen. Sie sammelten ihre Truppen vor den Toren von Lissabon, übermittelten der Regierung und dem Parlament ein Ultimatum , und ließen ihre Soldaten unter klingendem Spiel in die Hauptstadt einrüden, nachdem das Ultimatum abgelehnt worden war. Das Volk sammelte sich auf den Balkons und in den Straßen und begrüßte das Militär unter Jubel. Ohne daß es zu Blutvergießen fam, wurden die Ministerien beseßt. Der Staatspräsident wurde zur Abdankung gezwungen und das Parlament für aufgelöst erklärt. Der Staatsstreich war gelungen. Oporto und die übrigen Provinzen fügten sich der neuen Militärdiktatur. Das Werk der Erneuerung Portugals konnte beginnen. Nun erhoben sich neue Schwierigkeiten. Unter den drei Leitern des Staatsstreiches begannen Unstimmigkeiten zu herrschen. Cabezadas schied aus, aber unter den beiden Generalen dauerte der Streit an, und es wäre zum Ausbruch von Feindseligkeiten gekommen, wenn nicht General Carmona fich dazu entschlossen hätte, General Gomez da Costa von einigen ihm ergebenen Offizieren verhaften zu lassen und ihn, allerdings unter Ernennung zum Feldmarschall, auf die Azoreninseln zu verbannen. Nun lastete die Verantwortung allein auf den Schultern Carmonas, eine ungeheure Verantwortung für einen Staatsmann und für einen Patrioten. Es ist sein unvergeßliches Verdienst, daß es ihm gelang, die schwere Lage zu meistern. Er wußte sehr wohl, daß es ihm mit seiner soldatischen Erziehung, ohne beſon= dere Kenntnisse nicht möglich war, den kompli zierten Mechanismus einer Staatsverwaltung persönlich zu leiten. Er konnte nur Vorbild sein und die notwendigen Impulse geben. So berief er denn seine nächsten Freunde und erklärte ihnen, daß er von Finanzen nur so viel verstehe, daß sie völlig in Unordnung seien und daß sie es nicht bleiben dürften. Man empfahl ihm als Sachverständigen den jungen Professor in Coimbra, Oliveira - Salazar. Oliveira-Salazar nahm die Berufung an, er kam als Finanzminister nach Lissabon, aber schon zwei Tage darauf legte er sein Amt nieder, erklärte dem General Carmona, daß es ihm unmöglich sei, ohne außerordentliche Vollmachten die Staatsfinanzen in Ordnung zu bringen, und kehrte in ſeine stille Gelehrtenstube in Coimbra zurück.

Portugal sah sich nun gezwungen, ſich mit der Bitte um Hilfe an den Völkerbund zu wenden. Aber Genf wollte diese Hilfe nur unter der Bedingung einer erniedrigenden ausländischen Finanzkontrolle gewähren. Ohne das Ansehen der Regierung der nationalen Wiederherstellung zu gefährden, konnte General Carmona keine fremde Finanzkontrolle zulassen, und so wandte er sich zum zweitenmal an Profeſſor Oliveira-Salazar und beſchwor ihn, aus Vaterlandsliebe das Amt eines Finanzministers zu übernehmen. Nachdem er die Zusicherung erhalten hatte, daß ihm niemand in seine Finanzverwaltung hereinreden und daß kein Ministerium ohne seine Genehmigung einen Ausgabeetat aufstellen dürfe, übernahm Oliveira- Salazar als unbeschränkter Finanzdiktator ſein Amt. Seine erste Maßnahme war, die Anleiheverhandlungen mit Genf abzubrechen. Seine zweite war, mit einem eisernen Besen in allen Ämtern mit der Korruption aufzuräumen und äußerste Sparsamkeit im Staatshaushalt durchzusetzen. Seiner Umsicht und seiner Energie gelang es, ein Wunder zu vollbringen, an das niemand glauben wollte. Die Währung wurde stabilisiert und die Verschuldung des Landes aufgehoben. Mit derselben Energie wie Oliveira-Salazar an der Gesundung der Finanzen Portugals, arbeitete General Carmona an der Wiederherstellung der inneren Ordnung, an der Entpolitisierung der Armee und an der Ausmerzung der pon Moskauer Agenten gegründeten fommunistischen Zellen. Es gab gewiß Rückschläge. Zwei ernste Aufstände, an denen sich auch Teile der Armee beteiligten, wurden niedergeschlagen, und auch Attentatsversuche fehlten nicht. Aber der General und sein getreuer Gefährte, der Finanzdiktator, hielten zusammen, und aus Pors tugal wurde ein Staat des Friedens und der Ordnung, der im Gegensatz zu dem benachbarten Spanien gegen Mostaus Verführungs- und Zersehungskünfte gefeit ist und heute mit Genugtuung und Stolz der Zufunft entgegenblicken kann. Die Militärdiktatur hat schon lange in Portugal einer Zivilverwaltung Platz gemacht. General Carmona ist mit erdrückender Mehrheit zum Staatspräsidenten gewählt worden, und Professor Oliveira-Salazar hat das Finanzminiſterium mit der Ministerpräſidentſchaft verlauscht. Der Parlamentarismus allerdings bleibt abgeschafft. Portugal besitzt eine Stände und eine Nationalversammlung, in der es aber keine politischen Parteien gibt und geben darf, auch keine Oppos sition im üblichen Sinne. Die Kammern vertreten die Interessen gewisser Gruppen und Industriezweige und leisten durch ihren Rat und Beistand der Regierung wertvolle Dienste. Die Minister sind nicht ihnen, sondern allein dem Präsidenten verantwortlich , der sie nach seinem Gutdünken beruft und ernennt.

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NSK Folge 301 Jezt, wo die Iberische Halbinsel ihre Schidſalsſtunde erlebt, ist die gefestigte Lage Portugals von ganz besonderer Bedeutung. Wenn es dem Bolschewismus gelänge, ſich auf spanis schem Boden festzusehen, so wäre das das Ende einer tauſendjährigen Kultur, aber wohl auch das Ende der sozialen und geistigen Grundlagen des christlichen Abendlandes. Es ist einer glücklichen Fügung zu verdanken, daß es der stars ten autoritären Führung in Lissabon gelungen ist, im eigenen Hauſe Ordnung und Sicherheit wiederherzustellen und das Land immun gegen das bols chewistische Gift zu machen. Portugal mit seinen weiten, offenen Grenzen gegen den spanischen Nachbarn kennt

Das

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die Gefahr eines moskowitischen Spaniens ; es müßte fürchten, überrannt zu werden, um so mehr, da die portugiesischen und spanischen Kommunisten seit jeher ihre gemeinſame Leitung in Barcelona haben und die portugieſts schen roten Emigranten nur auf den Augenblid warten, der es ihnen ermöglicht, mit Hilfe der spanischen Horden den Feuerbrand der Zer störung in ihre Heimat zu schleudern. Der zehnte Gedenktag der Wiederaufrichtung ihres Vaterlandes ist für die Portugiesen ein stolzer Tag, aber auch ein Tag der Sorge, solange es General Franco nicht gelungen ist, der roten Schlange in Spanien den Kopf zu zertreten. U. St.

echte Leben ſvricht

aus

ihnen

Schulung durch das innere Erlebnis – Sechs Grenzlandfahrten der „ Fliegenden Gauſchule Berlin“ NSK Für das Gauſchulungsamt Berlin ist ein besonders arbeitsreiches Jahr zu Ende gegangen. Im Jahre 1936 beschränkte sich das Amt unter seinem Leiter Pg. Scheller nicht nur darauf, die ihm zur Verfügung stehenden Schulungsleiter auf das Ziel abzustimmen, gute Redner und Wegweiser des Nationalsozialismus zu sein man ging einen bedeutenden Schritt weiter : Man wollte in der Reichshauptstadt Berlin, in der es Schulen und Fortbildungsstätten zur Genüge gibt, eine Zahl von bewährten Männern heranbilden, deren Wiſſen die Grundlage in Lebenserfahrungen hat, die über das übliche Maß weitgehend, vielseitig und am unmittel baren Erlebnis vertieft und geklärt sind. Das innere Erlebnis soll in Zukunft aus ihnen zu den Volksgenossen sprechen, das innere Erlebnis soll den Schulungsleitern das Wort im Munde formen, damit es empfunden und natürlich den Weg zum Herzen des Hörers finde. So kam man zur Errichtung der Flies genden Gauschule“, die mit bewährten Parteigenossen, Politischen Leitern und Männern aus den Parteigliederungen zur Grenze ging dorthin, wo heute noch der Kampf um die Erhaltung der deutschen Scholle geht, und wo er für den lezten Partei- und Volksgenossen Lebensinhalt geblieben ist. Den Auftakt für diese Schulungsform bedeuteten in diesem Jahre zwei Fahrten, die in die deutsche Ostmart (Ostpreußen, Danzig und Schlesien) führten. Diese Fahrten vermittelten der Fliegenden Gauschule" den Wert solcher Grenzlandbesuche. Warum? Der Grenzlanddeutsche steht an vorderster Front, denn er hat, allen Einflüssen zum Trok, Kultur, Geist und Boden als äußerster Posten der Heimat zu wahren. Auf beiden Fahrten wurde von den Teilnehmern viel erlebt, erschaut und aufgenommen. Und das ist es, worauf es der „Fliegenden Gauschule" ankommt. Man konnte das Ergebnis nicht meſſen an der Menge des Wissensstoffes, der vermittelt wurde, sondern nach der Anzahl und Stärke unauslöschlicher Einzeleindrücke, die ja wirklich unvergeßlich bleiben. Die Teils nehmer, die heute an den Rednerpulten stehen, und an Hand von selbstgeschaffenen Filmen der

,,Fliegenden Gauſchule“ von ihren Erlebnissen im Wort zu den Volksgenossen sprechen, werden in der Erinnerung noch heute beeindruckt von der Tiefe des Erschauten. Auf der anderen Seite haben auch die Grenzbewohner die Fliegende Gauſchule" nicht vers gessen, wie ein Schreiben beweist, das die Ortsgruppe Kurzebrad (Kreis Marienwerder/Westpreußen) an den Leiter des Gauſchulungsamtes gerichtet hat : „ Gerne erinnern wir uns noch der Fliegenden Gauschule , die wir in diesem Jahre hier an der Weichsel begrüßen konnten. Mit bes sonderer Freude haben wir gelesen, daß Sie im kommenden Jahre wieder bei uns sein werden. So wie wir mit Euch im Reich uns eng verbunden fühlen, bitten wir Sie, uns recht viele deutsche Menschen zuzuführen, damit unsere schwere Grenzlandarbeit immer mehr Menschen vor Augen geführt werden kann. Wir wünschen allen Parteigenossen der Fliegenden Gauſchule' ein frohes neues Jahr. Heil Hitler! Ortsgruppe Kurzebrack." Im Jahre 1937 führt die „Fliegende Gauschule bereits sechs weltanschauliche Lehrgänge durch, die mit dem Besuch des deutschen Grenzlandes verbunden sind. Im rheinisch-westfälischen Industriegebiet werden die Teilnehmer vom Kumpel selbst über seine schwere Arbeit hören. Der Besuch von Ostpreußen und Danzig, Schlesien, Ostfriesland, Schleswig-Holstein, der Bayerischen Ostmark und des Saargebietes wird dazu beitragen, den Lehrgangsteilnehmern den Blick zu weiten und in ihnen das Verständnis für die besonderen Aufgaben des Grenzlanddeutschtums wachzurufen. Jeder dieser einzelnen Lehrgänge vereint jedesmal hundert bewährte Parteigenossen, die sich zu einer wirklichen Fahrtgemeinschaft zuſammenſchließen und so alles Erschaute zum gemeinsamen Erlebnis machen. Das Gauſchulungsamt hat, der Eigenart der Reichshauptstadt entſpreche.d, für die Schulung etwas neues verlangt und auch aufgebaut. Wenn das Jahr 1937 abgeschlossen wird, so wird man in

NSK Folge 301 Berlin die Genugtuung haben, jederzeit auf Schulungsleiter zurüßgreifen zu können, die aus wirklicher Kenntnis der Dinge heraus sprechen, und die somit am besten den Aufgaben und Zielen unserer weltanschaulichen Schulungs. arbeit dienen. Im Jahre 1937 werden folgende sechs Lehrgänge durchgeführt : 1. Lehrgang : Durch das rheinisch-westfälische Industriegebiet und Besuch der deutschbelgischen Grenze. Vom 25. März bis 11: April, Dauer 17 Tage. 2. Lehrga n g : Ostpreußen und Danzig. Vom 15. bis 29. Mai, Dauer 14 Tage. 3. Lehrgang : Schlesien. Vom 12. bis 27. Juni, Dauer 14 Tage. 4. Lehrgang : Durch Ostfriesland, Schleswig-Holstein und Besuch der Hansestädte. Vom 11. bis 25. Juli, Dauer 14 Tage.

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29. Dezember 1936 5. Lehrgang : Bayerische Ostmark. 7. bis 22. August, Dauer 14 Tage. 6. Lehrgang : Saargebiet. 17. Oftober, Dauer 14 Tage.

Vom

Vom 2. bis

Auch der NS.-Studentenbund des Gaues Berlin hat sich die Einrichtung der Fliegenden Gauschule" insofern zu Ruze gemacht, als er mit Genehmigung des Gaustudentenführers nunmehr die Männer seiner Organiſation zur Grenze führt. Dieser Sonderlehrgang des NSDSt. führt innerhalb der Fliegenden Gauſchule" vom 22. bis 28. Februar durch die Grenzmark Posen-Westpreußen und berührt ua. Küstrin, Soldin, Ordensburg Krössinsee, Schlochau, Friedland, Flatow, Schneidemühl, Driesen, Schwerin, Kunersdorf usw. Zu diesem Lehrgang werden ua. auch der Gauleiter der Kurmark, Stürz, und der Regierungspräsident von Frankfurt an der Oder sprechen.

Wir kennen keine Konjunkturreſerven Die Notwendigkeit der Schaffung von Arbeiterwohnſtätten

NSK Manch einer ist bestrebt, den zukünftigen Wohnungsbau in Deutschland als Konjunkturreserve zu betrachten. Seine rein privatwirtschaftlichen Interessen kann er allerdings dabei nicht verdeden. Es ist daher angebracht, von Zeit zu Zeit darauf hinzuweisen, daß die Wohnungsbaupolitik vergangener Zeiten nicht nur schwerste Schäden in volksgeſundheitlicher Hinsicht zur Folge hatte, sondern, daß alle vers nünftigen staatspolitischen Erwägungen hinter dem Egoismus einer liberaliſtiſch-kapitaliſtischen Denkweise zurückzutreten hatten. Die Lösung der Wohnungsfrage in Deutschland ist in staatspolitischer Hinsicht von so gro= Ber Bedeutung, daß sie mit zu den dringlichsten Aufgaben überhaupt gehört. Selbstverständlich kann das großzügige nationalsozialistische Siedlungswerk, das in der besten Weise zur Behebung der Wohnungsnot beitragen wird, im Augenblick noch nicht in vollem Umfang in Angriff genommen werden, da andere Aufgaben im Vordergrund aller Maßnahmen stehen. Diese Erkenntnis wird aber von denen, die den Wohnungsbau als Konjunkturreserve betrachtet haben möchten, verleugnet. Daß beinahe zwei Millionen deutscher Haushaltungen ohne eigene Wohnungen leben, oder aber ge= zwungen sind, unter Verhältnissen zu leben, deren Verbesserung dringend erforderlich ist, Diesen Volksgenossen muß sehen sie nicht. eben geholfen werden da ja der nationalsozialistische Wille fordert, daß jeder deutsche Mensch ein Anrecht auf eine schöne, gesunde Wohnung hat, die hinsichtlich des Mietaufwandes seinen Einkommensverhältnissen entspricht. Eine eigentliche Wohnungsnot ist doch in der Hauptsache in den minderbemittelten Volksfreisen anzutreffen und gerade auf Grund dieſer Erkenntnis wird sich die nationalsozialistische Wohnungsbaupolitik ausrichten müssen. Das Schwergewicht des zukünftigen Wohnungsbaues hat sich demgemäß auf die Schaffung zahl =

reicher Arbeiterwohnstätten zu verlagern, die dem schaffenden deutschen Menschen nicht nur ausreichenden Wohnraum, sondern auch einen Mietpreis gewährleisten, der in einem vernünftigen Maßstab zu seinem Einkommen steht. Es ist die dringendste Pflicht einer verant= wortungsvollen Staatsführung, den großen Fehlbedarf an Wohnraum der minderbemittelten Volkskreise zu befriedigen. Diese Pflicht ist seitens der nationalsozialiſtiſchen Staatsführung im vollen Umfange anerkannt worden, denn der jüngste Erlaß des Reichs- und Preußischen Arbeitsministers weist mit allem Nachdruck darauf hin, daß alles daran gesetzt werden müsse, eine Verlagerung der Bautätigkeit zu den Arbeiterwohnstätten zu erzielen. Der Präsident der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung, Dr. Syrup, hat seinerseits erst in jüngster Zeit anläßlich einer Unterredung darauf hingewiesen, daß keine Rohstoffabrik innerhalb des Vierjahresplanes gebaut würde, zu der nicht die entsprechende Anzahl Arbeiterwohnstätten erstellt würden. Auch in einer vor kurzem abgehaltenen Sondertagung in Schlesien stellte die Arbeitsgemeinschaft Schlesien zur Förderung des Arbeiterwohnstättenbaues die Vordringlichkeit eines zielbewußten Arbeiterwohnstättenbaues in den Vordergrund. Landeshauptmann von Boekmann (Schlesien) und Generaldirektor Dr. Eugen Vögler wiesen eindringlich darauf hin, daß die Erfüllung des Vierjahresplanes ohne tatkräftige Förderung des Arbeiterwohnstättenbaues kaum denkbar ſei. Das mag wohl ein klarer Beweis dafür sein, daß man staatlicherseits nicht gewillt ist, den Wohnungsbau als Konjunkturreserve anzusehen, sondern daß der Arbeiterwohnstättenbau innerhalb des Vierjahresplanes einen außerordentlich C. M. R. großen Umfang annehmen wird.

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NSK Folge 302 die schon früh ihre Arbeitsstellen aufsuchen müssen, dazu bestimmen, möglichst früh mit dem Streuen zu beginnen. Bei plöglichem Eintritt von Glatteis muß ihm selbstverständlich an= gemessene Zeit und Gelegenheit zum Streuen Andererseits ist er bei ungelassen werden. gewöhnlichem Wetter (3B. Regen mit Frost) zu besonderer Vorsorge verpflichtet, weil bei solchem Wetter schon im voraus mit Eintritt von Glatteis gerechnet werden muß. Fortdauernder Schneefall macht Streuen und Abfegen zunächſt wirkungslos. Sofort nach Beendigung des Schneefalls muß dann aber mit der Beseitigung der Gefahr begonnen werden. Es genügt nicht, nur einmal (zB. nur am frühen Morgen) zu streuen. Der Verpflichtete muß sich vielmehr im Laufe des Tages überzeugen, ob die Streumittel auch noch wirkungsvoll sind, und nötigenfalls muß er das Streuen mehrmals wiederholen. Bei besonders starter Glätte ist am späten Abend (gegen 21 Uhr) noch einmal zu streuen, um die Wirkung bis zum Eintritt der Zeit zu erhalten, in der im allgemeinen ein Verkehr auf der Straße nicht mehr stattfindet.

30. Dezember 1936 Bei plötzlich eintretendem Tauwetter ist für schnelle Beseitigung der wässerigen Schneemassen vom Bürgersteig und aus der Gosse zu sorgen. Bei Versäumung dieser Pflicht ergeben sich nicht nur Haftpflichtgefahren , sondern man gefährdet auch die Gesundheit der Kinder und Erwachsenen, die auf dem Wege zur Schule oder zur Arbeitsstelle das Schuhzeug durchnässen und dann stundenlang mit nassen Füßen in Schule, Fabrik und aussehen Büro sich der Erkältungsgefahr müssen. Vorstehende Ausführungen zeigen, daß bei Beseitigung der Gefahren des Winterwetters der verpflichtete Volksgenosse die Möglichkeit hat, durch rechtzeitige Erfüllung seiner Pflichten seine nationalsozialistische Gesinnung unter Beweis zu stellen. Er sollte seine Aufgabe nicht nur deshalb erledigen, weil sonst Strafe oder Haftpflicht droht, sondern vor allem deshalb, weil sie im Dienste der Volksgesamtheit notwendig und der Volksgemeinschaft dienlich ist. O. M.

Urteile, die alle angehen Unterhaltspflicht des

außerehelichen

Vaters gegenüber seiner Mutter NSK Gläubiger ist das außereheliche Kind des Schuldners. Wegen eines Unterhalts = rüdstandes ist die Arbeitsverdienstforderung des Schuldners in entsprechender Höhe wöchent Tich gepfändet und dem Gläubiger zur Einziehung überwiesen worden. Auf Betreiben des Schuldners wurde die Pfändung späterhin zum Teil beschränkt, nicht aber bezüglich der schuldnerischen Einwendung, die sich auf die Unterhaltspflicht gegenüber der erwerbslosen Mutter des Schuldners bezieht. Das Landgericht Zwidau stellt sich, wie die Deutsche Rechtspflege" mitteilt, auf den folgenden Standpunkt : Soweit ein Unterhaltsanspruch der Mutter gegen den Schuldner gegeben wäre, müßte demgegenüber der Unterhaltsanspruch des Gläubis gers im Vollstreckungsverfahren zurückſtehen. Ob aber ein Unterhaltsanspruch der Mutter überhaupt gegeben ist, richtet sich ausschließlich nach den Vorschriften des Bürgerlichen Gesetzbuches ; dazu gehört nicht allein die ' zu beurteilende Bedürftigkeit der Mutter (Unfähigkeit, sich selbst zu unterhalten) , sondern anderseits auch eine bestimmte Leistungsfähig = teit ihres Sohnes. Danach besteht eine Unterhaltspflicht des Sohnes gegenüber seiner Mutter nur, soweit dieser selbst bei Berück fichtigung seiner sonstigen Verpflichtungen" außerstande ist, ohne Gefährdung ſeines eigenen ,,standesmäßigen Unterhalts" einen solchen Unterhalt zu gewähren. Ob zu den vorweg zu berücksichtigenden sonstigen" Verpflichtungen die eine Unterhaltspflicht des Schuldners gegenüber seiner Mutter nicht entstehen lassen oder zum mindeſten verfümmern würden -- gerade auch die Unterhaltsansprüche des unehelichen Kindes zu rechnen sind , ist bestritten, bisher jedoch überwiegend bejaht worden und wird

zum Teil auch jezt noch angenommen. Die Mutter des Schuldners hat nämlich von vornherein einen gesetzlichen Unterhaltsanspruch nur insoweit, als der Schuldner über den Bestandesmäßigen" darf für seinen eigenen Unterhalt hinaus verdient ; der Vollstreckungszugriff des außerehelichen Kindes geht aber weiter , nämlich bis an die Grenze des „ notwendigen" Unterhalts heran ; der Unterschied zwischen dem standesmäßigen und dem notwendigen Unterhalt steht darum für den Zugriff des unehelichen Kindes auf jeden Fall zur Verfügung. Armenrecht nachträglich gewährt NSK Die „ Deutsche Rechtspflege", Heft 12, berichtet über ein Reichsgerichtsurteil , aus dem ua. hervorgeht, daß einem begründeten Armenrechtsgesuch nachträge lich mit rüdwirkender Kraft entsprochen wer= den kann, wenn das Gesuch vor Erlaß des Urteils eingereicht, aber bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht beschieden worden ist. Dasselbe, so stellt das Reichsgericht fest, gilt von der nachträglichen Beiordnung eines Anwalts. Aus der Urteilsbegründung ergibt sich folgendes : Es ist auch kein entscheidender Grund ersichtlich, daß eine für die Kosten = frage erhebliche Entscheidung, die bisher noch ausstand, ergeht, nachdem die sachliche Entscheidung des Rechtsstreits rechtskräftig ers lassen ist. Der entgegengesetzte Standpunkt würde formellen Bedenken eine ungerechtfertigte Bedeutung beilegen. Gesundem Rechtsempfinden entspricht vielmehr allein der hier vertretene, in einer anderen Entscheidung des Reichsgerichts übrigens schon grundsäglich anerkannte Standpunkt, der Unbilligkeiten der armen zuungunsten Partei ausschließt.

Drud: M. Müller & Sohn KG.. Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerſtraße 88

NSK - Nachrichten

Blatt a

Zu NSK Folge 302

30. Dezember 1936

Sperrvermerk:

Nur für die Neujahrsausgaben !

Ministerpräsident Generaloberst Göring :

Parole

1937:

Äußerste

Der Beauftragte des Führers für den Vierjahresplan hat der Nationalsozialistischen Parteikorrespondenz folgenden Neujahrsaufruf zur Verfügung gestellt : Ein Jahr harter Arbeit und herrlicher Erlebniſſe liegt hinter uns. Der Führer hat uns teilnehmen laſſen an den Erfolgen seiner unermüdlichen Arbeit, die allein dem Wohl des Volksganzen dient. Es war auch im vergangenen Jahre unser Stolz - jeder nach seinem Können und seiner Krajt --- mitzuarbeiten am Aufbau des natio-

Kraft

voraus !

krönen durch die wirtschaftliche Unabhängigkeit Deutschlands für heute und für die Zukunft. Jedem einzelnen von uns ſind die Aufgaben seiner Arbeit gestellt und klar umrissen. Wir wollen und werden unseren Stolz allein darein sezen, von der Arbeit und ihren Schwierigkeiten möglichst wenig zu sprechen, und mit um jo größerer nationalsozialistischer Energie und Tatkraft alles für das Gelingen einſegen. Darum kann die Parole für 1937 nur lauten :

Äußerste Kraft voraus! zur Sicherung der deutschen Ehre und des deutschen Lebens. Hermann Göring.

nalsozialistischen Deutschland. Die Vergangenheit liegt hinter uns ; wir haben keine Zeit, bei ihr zu verweilen. Ieder errungene Erfolg, jede Leistung bedeutet für uns mur die Verpflichtung, noch mehr zu arbeiten, alle Kräfte zu erhöhter Leistung anzuspannen ; denn die Weltgeschichte wird uns einmal nicht danach beurteilen, was wir ſchaffen wollteh , ſondern ihr Urteil danach ſprechen,

Die Dienststellen des Reichsschaßmeisters bis 16. Januar geſchloſſen Umzug in den Verwaltungsbau der NSDAP. NSK München, 30. Dezember. Der Reichsschahmeister der NSDAP . erläßt folgende Bekanntgabe :

was wir geleistet und geſchaffen haben. Der Führer hat uns durch den neuen Vierjahresplan eine Aufgabe geſtellt, die alle Kräfte des deutschen Volkes umfaßt und von allen getragen werden muß. Es gilt das Werk der politischen Freiheit der deutschen Nation zu

Wegen des Umzugs meiner Ämter vom Braunen Haus in den Verwaltungsbau der NSDAP., Arcisstraße 10, sind sämtliche Dienststellen meines Geschäftsbereiches in der Zeit vom 4. Januar bis 16. Januar 1937 für den Parteiverkehr geschlossen.

Drud: M Müller & Sohn R.G.. Zweigniederlaſſung Berlin . Berlin SW 68 Zimmerstraße 88

itionalsozialiſtiſche

fund Drahtanschrift der Schriftleitung: 568, 3immerftr. 90, III. Fernruf: A 1 Jäger 0022 ag : Franz Cher Rad f., 6. m. b. H., ralverlag der NSDAP., München - Berlin and : Cher. Berlag , Berlin SW 68, Alle Zahlungen find nach Berrabe 88. in (Bolichedtonto Berlin 4454) zu richten

Partei - Korrespondenz

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß ; für bie Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDAP, Für ben übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupts Ichriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NGDAB

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RSK Folge 303

31. Dezember 1936

Der Alltag eines Kreisleiters

Einer von achthundert

Leben im Dienst des Führers – Große Pflichterfüllung in furzen Geſprächen und kleinen Bildern — Auf Inspektionsfahrt durch den Kreis —Was wir tun, tun wir gemeinſam"

Kampfkameradschaft als Grundlage des Schaffens Ein Tag neben dem Kreisleiter

NSK Da saß ich nun in dem kleinen warmen Zimmer des Rathauses der Stadt Starnberg mit dem Blick auf jenen prächtigen See, der den gleichen Namen trägt. Vor mir, hinter einem wuchtigen mit Akten, Zeichnungen und Büchern schwer beladenen Schreibtisch, Partei= genosse Buchner. Klein von Gestalt, mit einem Blick, der Energie und Tatkraft verrät. Seinen Rodaufschlag zieren das Band des Blutordens und das Goldene Ehrenzeichen der Partei. Kreisleiter ist er hier im Kreis Starnberg des Gaues München-Oberbayern, Bürgermeister und Gauamtsleiter für Kommunalpolitik. Ob er nun Buchner heißt und in Starnberg im Dienst des Führers steht, ob er Münte heißt

und in der Kurmark seine Pflicht erfüllt, ob er seinen politischen Aufgaben dort gerecht wird, wo das Meer gegen die Dämme brandet, wo die Kohle und das Eiſen zutage gefördert werden, wo die Schlote rauchen, wo Weichsel und Oder fruchtbares Land gebären es ist gleich : er ist Kreisleiter der NSDAP . Das bedeutet viel, sehr viel. Kreisleiter sind ein neuer Typ des neuen Staates, keine Normen. Es sind charakterfeste Menschen, Beauftragte des Führers, getragen von seinem Vertrauen und von dem Vertrauen des Volkes. Wo man sie hinstellt ist gleich, wie sie stehen ist entscheidend, und daß sie ihren Posten ausfüllen, haben die vergangenen Jahre bewiesen. Man

Die Nationalsozialiſtiſche Parteikorrespondenz

wünſcht Ihnen

ein gutes Kampfjahr 1937

Helmut Sündermann Wilhelm Ritgen

Gert Sachs

Ernst G. Dickmann

Hans Schildt

NSK Folge 303 verseße einen Kreisleiter vom Süden nach dem Norden, den vom Osten nach dem Westen . . . nicht eine Minute wird ein Leerlauf eintreten. Erster Kämpfer des Kreiſes „Schriftlich werden nur die notwendigsten Dinge erledigt. Wir sind wirklichkeitsnahe Menschen und dulden keinen Papierkrieg. Bürokraten gibt es genug", äußerte Pg. Buchner. Dann plauderten wir von seiner Arbeit, seinem Schaf fen, seinen Plänen. Dazwischen dauernd das Telephon, Besucher, Anfragen, Wünsche. Sein Lebenslauf? Seit 1922 Partei und SA.-Mitglied, 1925 Ortsgruppe Starnberg ge= gründet, Ortsgruppenleiter, vier Kreise mit aufgebaut, Kreisleiter, Gauinspekteur, seit 1929 Stadtrat, Bürgermeister, Gauamtsleiter. Während der Kampfzeit Geldstrafen, Gefängnisaber strafen, Redeverbote. Nüchtern und real alles handfeste Tatsachen. Daten mit Blut ge= schrieben. Der Kreisleiter entwickelt mir den Aufbau seiner Arbeit. Wie er erst fünf Kreiſe innehatte, die Arbeit schließlich nicht mehr schaffen fonnte, bis er ſchließlich nur diesen einen behielt, in dem er fast jeden Stein, fast jedes Haus und eigentlich jeden Menschen tennt. ,,Sehen Sie, nachdem wir nun im ganzen Gau endlich wohl an die 1200 Bürgermeister neu eingesetzt hatten, von denen, das möchte ich anerkennend bemerken, mehr denn 98 vH. sich be= währten, da ging es an die Kleinarbeit im Kreis." Alle Ortsgruppen stehen jegt, die Ortsgrup= penleiter sind in Ordnung, und so kommt es denn, daß aus seinem Kreis selten jemand mit einem Anliegen an ihn herantritt, das ein Ortsgruppenleiter erledigen fönnte. Aber aus der Nachbarschaft eilen sie herbei, sie kennen ihn aus der Kampfzeit her. Sie haben Vertrauen zu ihm und wissen, er hilft schon, der ,,Herr Kreisleiter". Und die Ortsgruppenleiter? Alles alte Parteigenossen : 29 Blutordenträger und 40 Inhaber des Goldenen Ehrenzeichens zählt der Kreis.

Im Bilde über alles, was geschicht Seine besondere Verpflichtung sieht der Kreisleiter und Bürgermeister im Siedlungsprogramm. Mehr als 70 Einfamilienhäuser hat die 5000 Einwohner starke Stadt Starnberg bisher durch die Initiative ihres Kreisleiters errichtet. Arbeiter, Hilfsarbeiter, Angestellte, Kriegsbeschädigte, Frontsoldaten und Beamte wohnen dort für billiges In dieser Stadt haben zB. alle tins derreichen Familien ihr eigenes Haus. Man redet nicht — man arbeitet.

Wir werden in unserer Unterhaltung unterbrochen : Ein junges Ehepaar tommt. Chauffeur ist der Mann. Wünschen sich ein Haus von jenen oben am Berge. Erkundigen sich. Preis? Bedingung? Karten werden herangeholt, der Grundriß einer Kritik unterzogen. Frage und Antwort herüber und hinüber ; wie befrieein Vater verhandelt der Kreisleiter digt verlaſſen die beiden jungen Leute das Zimmer.

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31. Dezember 1936 Weiter geht start angefüllt renzen. Zwei der Kreisleiter

das Gespräch. Die Woche ist mit Besprechungen und Konfe= bis dreimal wöchentlich fährt in den Kreis, verſchiedene Ortsgruppen zu besuchen, oder spricht selbst in den. Zusammenkünften und Versammlungen. Er kontrolliert auch unvorhergesehen die Kas= senbücher, interessiert sich dafür, wie die Stimmung in der Bevölkerung ist, warum da und dort diese und jene Arbeiten stocken, wie das Ich muß. Leben in den Gliederungen ist. im Bilde sein über alles, was in meinem Kreise geschieht. Wie sollte denn oben die richtige Politik geführt werden,. wenn nicht einmal wir unseren kleinen Wirkungsbereich überſchauen könnten.“ Gemeinsamer Kampf -

gemeinsamer Aufbau

Als ich nach den Gliederungen frage und mich nach der Zusammenarbeit mit der Partei erfundige, antwortet der Kreisleiter : ,,Blendend, Kann auch gar sehr gute Zusammenarbeit. nicht anders sein. Jeder Formationsführer hat mit mir Jahre hindurch Seite an Seite ge= standen. Wir sind zusammen marschiert. Wir rissen zusammen mit der Jugend die Macht und den Willen zur Führung im Staat aus den Wolken herunter auf die kampfmüde Erde. Kampfkameradschaft Diese haben wir zur Grundlage unserer Arbeit gemacht. Übrigens haben wir in diesen Tagen wieder die ständige Referentenbesprechung. Alle Amtsleiter des Kreisstabes kommen dann bei mir zusammen, erstatten Bericht, wir besprechen dieses und jenes, neue Pläne werden ausgearbeitet und dies alles in Gegenwart der Führer und Führerinnen unserer Was wir tun, tun wir Formationen. gemeinsam . Gemeinsam erkämpften wir ein jedes Dorf, gemeinsam bauen wir auf, in diesem Geist wird auch die junge Generation das Gedankengut des Nationalsozialismus weitertragen. Die in allen Fragen zutage tretende Einheit verleiht eine ungeheure Stoßkraft und ist lezten Endes das Geheimnis unseres Erfolges." Werke aus eigener Kraft Langsam rollt dann das Auto durch das schöne Land, über dem die Zugspitze mit der sich anschließenden Alpenkette thront. Einige Ortsgruppen wollen wir besuchen. Auf dem Wege dahin spricht der Kreisleiter von der Gemeinschaftsarbeit. Gauleiter Wag= ner hat sie für das ganze Gaugebiet MünchenOberbayern proklamiert, und alle helfen mit an dem großen, wahrhaft sozialistischen Werk. Die Ortschaft W. wird eine Kanalisation bauen. Die Gemeinde L. dagegen einen Sportplak für die Jugend. In D. reißt man ein altes Bauernhaus mitten im Dorf ab, um einen Festplatz zu schaffen. Ein Wasserbehälter für Feuerlöschzwede wird in B. gebaut. Da wird ein guter Verbindungsweg zur nächsten Ge= meinde geschaffen, hier eine Wasserleitung gebaut. Dieses Dorf schafft Verschönerungsanlagen, jenes arbeitet für ein Hitlerjugendheim, wie es übrigens in den meisten Orten der Stolz ist, ein eigenes Haus für die Jugend zu besigen ..

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NSK Folge 303 Da kommen denn nach Arbeitsschluß die Bauern und Arbeiter, die Villenbesizer und Kaufleute, die Handwerker und Lehrer, die Jungen und Alten, greifen zu Hace und Spa= ten, tragen Bohlen und Balken, schaffen mit an dem Gemeinschaftswert ihres engeren Wohnbereiches. Tage, Monate wird diese Arbeit dauern. Vorher kommen die 20 Bürgermeister zu ihrem Kreisleiter und haben Besprechungen. Sie holen sich Rat, wie dieses und jenes anzu= packen ist. Die Zweckmäßigkeits- und Finanzierungsfragen sind zu erläutern - furz in seinem Kreis ist der Kreisleiter Träger dieser stolzen Aktion.

Wenige Worte jagen viel. In Berg. Der Wagen hält. Vom Mittagessen weg holen wir uns den Ortsgruppenleiter. Student, vormittags in München zum Studium, nachmittags im Dienst der Partei. Ein tüchtiger Mann ! 36,7 v5 . aller Volksgenossen sind durch ihn in der NSV. In diesem Punkt eine der besten Ortsgruppen im Reich. Es gibt feine Familie mehr in diesem Dorf am Ostufer des Starnberger Sees, in der nicht mindeſtens ein Familienmitglied der NSV. angehört. Allgemeine Stimmung, Wirtschaftslage werden im Gespräch angeschnitten und dann wieder : Ge= meinschaftsarbeit. Hier baut man im Schloßpart jenes unglücklichen Königs Ludwig II. ein Bad. Notwendige Einzelheiten werden erläutert, Personalfragen erledigt ... ein Händedruck ... der Wagen wird gewendet. Weiter Mitten auf der Straße halten wir. „ Heil Hitler!" ruft der Kreisleiter einem pflügenden Bauern zu. Heil Hitler ! Kreisleiter." ,,Wie gehts ?" ,,Dante. Besten Dank übrigens noch für die Hagelhilfe ..." „Ja, dieser Hagelschlag im Juni dieses Jahres war schlimm. Ging quer durch den Kreis. Hat in 15 Gemeinden bis 100 vH. der gesamten Ernte vernichtet. Tolle Sache. Habe dann vor allem mit Geld geholfen.“ Der nächste Ort : Pöding. Ein Erbhofbauer ist hier Ortsgruppenleiter und Bürgermeister zugleich. Gerade arbeitet er in der Amtsstube. Der Kreisleiter erkundigt sich nach diesem und jenem, läßt sich die Liste der Parteian . wärter zeigen ... Arbeiter, Bauern und Handwerker, alles verdiente Männer um die Bewegung. NSV.-Angelegenheiten kommen zur Sprache, die Ergebnisse der Nachprüfung der Bedürftigkeit werden diskutiert. Anweisungen für Amtsleiter-Appelle. Was die geplante Kreisschule mache, In wenigen fragt der Ortsgruppenleiter. Minuten muß alles immer erledigt sein. Gemeinschaftsarbeit? Einen Sportplak baut die Gemeinde. Wie die letzte Versammlung war, wann ... Fragen, Fragen. Rasch noch eine schöne Taſſe Kaffee in der anheimelnden oberbayerischen Bauernstube und schon rollt der Wagen wieder über Berg und Tal , legt sich in die Kurven. Mit angezogenen Bremsen rollen wir in Tußing ein. Diesmal eine größere Gemeinde. An der Buch-

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31. Dezember 1936 druckmaschine können wir den Ortsgruppenleiter begrüßen. Das Parteileben ist durch die Grippeepidemie beeinträchtigt. Allgemeine Erkundigungen, Wünsche. Auch hier das große Thema : Gemeinschaftsarbeit. Hier schafft man etwas Besonderes. Das Tuzinger Rathaus wird neu gestaltet und in Fresken, die Tubinger Fischerhochzeit darstellend, schmückt man das Innere. Nur kurzer Aufenthalt, die Zeit drängt. In Starnberg ist schon wieder eine Besprechung. Leistung und Vertrauen als Dant

So geht es Tag für Tag, Stunde für Stunde. Dazwischen sind die Tagungen der Kreisleiber mit dem Gauleiter. Da werden dann die 1937 stattfindenden Kreistagungen besprochen, der Fortgang der Gemeinschaftsarbeit und der Einfaz für den Vierjahresplan werden erläutert. Newe Pläne, neue Richtlinien, neue Arbeit, Impulse. Braucht eine in Not geratene Arbeiterfrau für ihre Buben warmes Zeug und Strümpfe – der Kreisleiter wird helfen. Kann ein alter ErbHofbauer kaum noch seinen Beſig verwalten, und läßt er als Starrkopf ſeinen jungen, tüchtigen Sohn nicht an die Arbeit der Kreisleiter wird schon Rat schaffen. Kann ein Bauer seine Zinsen nicht mehr aufbringen -― dem Kreisleiter wird es schon gelingen, die Gläubiger zu be sänftigen. Die seltsamsten Fragen habe ich zu beantworten, aber die Freude habe ich dafür, daß die Leute mit den scheinbar kleinsten Dingen kommen, denn das ist ein Zeichen von Vertrauen. Wo könnte die Partei und ihre Einrichtungen besser geborgen sein als im Vertrauen des Volkes. Nur einer der Treuen ... Das ist der Kreisleiter — einer von den 800 im weiten Reich. Freiwillig kam er wie die anderen Volksgenossen mit dem Entschluß, sich einzureihen in die Front der vorwärtsſtürmenden Bewegung. Seit dem Augenblick aber, da fie im Braunhemd marschierten, unterwarfen sie sich bedingungslos dem Gesez des nationalsozialistischen weltanschaulichen Ordens, für den die Partei nur die praktiſche politische Erscheinungsform darstellt. Dieser Kreisleiter ist einer von denen, die tagtäglich ohne viel Aufhebens ſchaffen, einer von denen, die dieses Leben nicht als einen beſſeren Urlaub ansehen; einer von denen, die krank sind, wenn sie ruhen müssen ; einer von denen, die sich als Treueſte um den Führer scharen, deren höchster Lohn der Dank des Führers und des Volkes ist, deren Tugenden da heißen : Treue , Gehorsam , Dis = ziplin , Tatkraft , Mut und Ausdauer ; einer von denen, für die das Wort gilt : Indem ich diene, verzehre ich mich. Gert Sachs.

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Heilige Fahne Nicht Brauch, ſondern Bekenntnis – Symbol unferes Glaubens

NSK Die Zeit ist noch nicht allzulange vorüber, in der die Begriffsbestimmung „Die Fahne" gerade in Deutschland so in die Niede rungen des Daſeins gezogen war, daß man von einem Symbol kaum noch sprechen konnte. Die alte Reichsflagge war zum Zankapfel zwischen den Parteien geworden. Das, was der Staat von Weimar über unserem Vaterlande als Fahne aufgerichtet hatte, war entwürdigt da= durch, daß diejenigen, die diese Fahne für sich beanspruchten, durch Verrat und Meuterei ihre Herrschaft über dem deutschen Volk aufgerichtet hatten. So war weiten Kreisen der deutschen Nation das, was allen anderen Völkern als ein heiliges Stück ihres völkischen Seins galt, zu einem unwirklichen Schemen geworden, und nichts und niemand hätte vermocht, die Einstellung zu dem Wesen der Fahne auf dem Wege über Verordnungen oder Gesetze, grundfäßlich zu ändern. Wenn dieses Volk, das war allen Einsichtigen flar, jemals wieder in einer Fahne in seiner Gesamtheit ein heiliges Symbol sehen sollte, dann mußte der Wille und das Bekenntnis zu ihr aus dem Volke selbst kommen. Heute haben wir wieder eine Fahne der Deutschen. Das Banner der nationalsoziali= stischen Bewegung ist heute das Hoheitszeichen der deutschen Nation. Keine Dynaſtie gab es dem deutschen Volke, keine irgendwie von außen her bestimmten Einflüſſe ſtanden Pate bei ſeiner Gestaltung. Wohl bestimmte ein Gesetz seine alleinige Gültigkeit als Reichsflagge, aber niemand wird der Behauptung entgegentreten können, daß der Erlaß dieses Gesezes nichts anderes war, als die einfache Bestätigung der Willensmeinung der Gesamtheit der Nation. Damit aber ist die nationalsozialistische Reichsflagge, geweiht im Blute der Besten einer wahren Volksbewegung, mit das Kostbarste geworden, was die Nation zu hüten hat. Mit Freude und Genugtuung kann man denn auch feststellen, daß sich die deutsche Volksgemeinschaft in dieser Beziehung völlig einig ist und der Fahne des Volkes die Achtung entgegenbringt, die nur ein Ehrvergessener ihr verweigern kann. Wenn dennoch diese Zeilen geschrieben werden, so deshalb, um einmal diejenigen zu mahnen, die in der Form der Gestaltung ihrer Beziehungen zur deutschen Fahne sich selbst in den Verdacht bringen, als seien sie im Herzen doch nicht so bei der Sache, wie es sich geziemt. Wenn wir an Feier- oder Gedenktagen des

nationalsozialiſtiſchen Deutſchland die Fahne hissen, von der unsere Jugend sagt, daß sie ihr mehr als der Tod iſt, dann soll uns das nicht sein, als vollbrächten wir eine notwendige, von den Gegebenheiten bestimmte Handlung, sondern immer wieder müssen wir tief in uns empfinden die Weihe des Augenblickes, in dem wir durch die Hiſſung des Banners uns nicht nur erneut bekennen zu unserem Volk, sondern in dem wir auch kundtun, daß wir uns der Verpflichtung jenen gegenüber, die diese Fahne einst mit ihrem Blute weihten, be wußt sind. Die Tage, die die Hissung der Fahne von uns fordern, sind Tage des Appells, und die Fahne, zur rechten Zeit herausgebracht, meldet uns zu diesem Appell. Wie aber steht es nun um jene, die erst durch einen Blick aus ihren Fenstern oder durch einen Gang über die Straße, sich daran mahnen lassen müssen, sich auch bei diesem Appell zur Stelle zu melden? Man ist versucht, anzunehmen, sie ermangelten der rechten Herzensmeinung in diesen Dingen, und ihr verspätetes Tun scheint zu fünden, daß sie sich des Sinnes der Handlung kaum bewußt sind und hier lediglich etwas tun, um nicht durch das Unterlassen irgendwie aufzufallen. Das aber ist Entwürdigung der Fahne, genau so Entwürdigung. als wenn man sie dann hinterher noch über Tage einsam und verlassen in den Alltag flattern läßt, weil man vergessen hat, sie zu der Stunde, die die Gelegenheit, zu der man sie hißte, abschließt, wieder einzuziehen. Vergessen ... kann man eine Fahne vergessen ? Kann man die Fahne vergessen, um die Hunderte starben, damit sie wehen kann ? Nein, niemals, wenn man diese Fahne wirklich im Herzen trägt und wenn das Bekenntnis zu ihr mehr ist, als bloßes Lippenbekenntnis. Das Lippenbekenntnis aber beleidigt die Fahne, und mit dem Lippenbekenntnis beschimpft man jene, die ihr bis in den Tod treu waren, die sie vor dem Volk und für seine Zukunft hißten. Der Nationalsozialismus hat nie nach der Masse gefragt. Er ist auch heute von diesem Prinzip noch nicht abgegangen. Und so geht es uns nicht um die Zahl der wehenden Fahnen, sondern darum, zu wissen, daß jede dieser Fahnen der äußere Ausdruck des zutiefſt verwurzelten Bekenntniswillens ihres Besizers ist. Von ihm in jeder Beziehung - also auch in der Form seines Tuns zum Ausdruck gebracht. P. E. R.

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Aufſchwung zur

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achten

Million

Deutſchlands Rundfunkhörerzahl an der Spike Europas — Spielraum für noch weitere Verbreitung - Das Verdienst des Volksempfängers NSK In aller Stille hat in diesen Tagen der deutsche Rundfunk ein kleines, aber darum nicht weniger bedeutungsvolles Ereignis gefeiert : die stattliche Gemeinde der Rundfunkhörer hat jezt, in den letzten Tagen des Jahres 1936, die Führung unter den Rundfunkhörern aller Länder übernommen. In der ersten Dezemberhälfte haben mehr als hunderttausend deutsche Volksgenossen einen Antrag auf Genehmigung einer Rundfunkempfangsanlage gestellt, und es ist anzunehmen, daß der deutsche Rundfunk mit einem Gesamthörerbestand von rund 7,9 Millionen, also mit einem Zuwachs von rund einer Million Hörer im abgelaufenen Jahr, in das neue Jahr 1937 hinüberwechseln wird. Die Männer des deutschen Rundfunks können sich kaum einen besseren Jahresabschluß wün= schen. Seit der Machtübernahme haben 3,8 Millionen Volksgenossen den Weg zum Rundfunk gefunden. Die seinerzeit von Reichsminister Dr. Goebbels ausgegebene Parole, daß die Rundfunkhörerzahl in Deutschland verdoppelt werden müſſe, iſt trog der Skepsis, mit der zahlreiche " Aber-Männchen der damaligen Zeit diese Zielsetzung auf dem Wege zum nationalsozialistischen Volksfunt aufnahmen — ohne Schwierigkeiten nunmehr nahezu erfüllt. Seit April 1933 ist der deutsche Rundfunk in einer einzigartigen Aufwärtsentwicklung begriffen . Monat um Monat stieg die Hörerzahl um mehr als 150 000 ; am 1. Januar 1935 war die 6-Millionen-Grenze überschritten, ein Jahr später die 7-Millionen-Grenze. Am 1. April 1936 konnte die Reichspost 7,5 Millionen Hörer melden, und in diesen Tagen endlich , am 15. Dezember, war die Gesamtzahl der Rundfunkteilnehmer auf rund 8 Millionen angewachsen. 7 900 000 deutsche Rundfunkteilnehmer, welch eine stolze Zahl ! Sie bedeutet, daß mehr als 32 Millionen Deutsche (die Mithörer einbegriffen) heute begeisterte Radiohörer sind. England, das bisher mit 7,8 Millionen Hörern die Führung innehatte, ist von Deutschland überrundet und auf den zweiten Plak gedrängt . An dritter Stelle folgt dann Frankreich mit weniger als 3 Millionen Hörern. Wenn für den Nationalsozialismus heute noch die Notwendigkeit bestünde, die Erfolge seiner Aufbauarbeit in wirtschaftlicher, sozialer und kultureller Hinsicht nachweisen zu müssen, so wäre die stürmische Aufwärtsentwicklung des deutschen Rundfunks ein schlagender Beweis. Nicht zuletzt die Besserung ihrer wirtschaftlichen Verhältnisse hat es unzähligen Volksgenoſſen ermöglicht, Rundfunkteilnehmer zu werden. Den Hauptanteil an den bisherigen Erfolgen hat je doch zweifellos der Volksempfänger. Erst durch Schaffung dieses billigen und dennoch hochwertigen Empfangsgerätes war die Voraussetzung gegeben, daß jeder Volksgenosse, auch der Minderbemittelte, an den Kulturgütern des Rundfunks teilnehmen kann. Heute wissen wir aber auch, daß die anfangs gehegten Befürchtungen der Rundfunkindustrie, durch eine Massenfabrikation an Volksempfängern könnte

das Geschäft mit großen und teuren Empfangs= geräten vernichtet werden, nicht eingetroffen find. Im Gegenteil, der Volksempfänger, von dem heute bereits mehr als zwei Millionen Stück verkauft worden sind, hat ein starkes Aufblühen der Rundfunkinduſtrie und des Rundfunkhandels mit sich gebracht und die Rundfunkindustrie vor dem im Jahre 1933 drohenden Ruin bewahrt. Die überaus günstige Aufwärtsentwicklung des deutschen Rundfunks wäre allerdings nicht möglich gewesen, wenn nicht eine ebenso großzügige wie vielseitige Programm gestaltung dazu beigetragen hätte, das Interesse von Millionen Volksgenossen am Rundfunk täglich aufs neue zu wecken. Über die Schwierigkeiten der Programmgestaltung hat Reichsminister Dr. Goebbels bei der Eröffnung der 13. Deutschen Rundfunkausstellung im August d3. einige Ausführungen gemacht. Damals bezeichnete es Dr. Goebbels als notwendig, ein möglichst viel seitiges Programm zu bieten, das ebenso Belehrung und Unterhaltung wie Entspannung und Erholung bietet und bei aller künstle = rischen Höhe dennoch von den Millionenmassen der deutschen Rundfunkhörer verstanden wird. Heute können wir mit Befriedigung feststellen, daß der Rundfunk die ihm vorgezeichnete Aufgabe hinsichtlich der Programmgestaltung in vollem Umfang erfüllt hat. Das bestätigen einmal die zahlreichen Neuanmeldungen zum Rundfunkempfang, zum anderen die vielen begeisterten Dankschreiben, die tagtäglich bei den Rundfunkgesellschaften eingehen. Aber auch aus dem Auslande kommen lobende Stimmen über die Programmgestaltung des deutschen Rundfunks. So hat kürzlich in einer großen Unterhausaussprache über Rundfunkfragen der engs lische Abgeordnete Graham White erklärt, das deutsche Rundfunksystem habe höchst bewundernswürdige Programme ; während Herr White die englische Programmgestaltung bemängelte und umfangreiche Änderungen verlangte, stellte er den deutschen Rundfunk als nach ahmenswertes Beispiel hin. Dank weitschauender und großzügiger Maßnahmen hat der Nationalsozialismus den Rundfunk zum Volksfunk gemacht. In acht Millionen Haushaltungen hören heute mehr als 32 Millionen Volksgenossen die vielgestaltigen Programme von 25 deutschen Sendern. Aber noch ist das Ziel, auch den lezten deutschen Volksgenossen an den Lautsprecher zu bringen, nicht erreicht, noch müſſen Millionen deutscher Volksgenossen für den Rundfunk gewonnen werden. Mit dem stolzen Erfolg einer Ver= doppelung der Rundfunkhörerzahl dürfen wir uns nicht zufrieden geben ; wir müſſen vielmehr versuchen, eine noch höhere Grenze zu erreichen. Reichssendeleiter Hadamovsky hat vor zwei Jahren die verpflichtenden Worte ausgesprochen, daß wir, wenn wir das Ziel eines nationalsozialistischen Volksfunks erreichen wollen, nicht einmal bei einer Verdreifachung der Rundfunkhörerzahl stehenbleiben können. Daß für die

NSK Folge 303 weitere Ausdehnung des Rundfunks in Deutschland noch ein weiter Spielraum bleibt, beweisen die von der Reichspoſt veröffentlichten Ziffern über die Rundfunkdichte. Während im Frühjahr 1936 auf 100 deutsche Haushaltungen im Durchschnitt 42 Empfangsgeräte entfielen, besaßen in den Vereinigten Staaten 74 vH. aller Haushaltungen ein Empfangsgerät, in England 59 vH. Käme Deutschland , nachdem es rein zahlenmäßig den englischen Hörerstand überflügelt hat, auch in bezug auf die Rundfunkdichte anteilmäßig den britiſchen Verhältniſſen nahe, so müßte die Zahl der deutschen Rundfunkteilnehmer 112 bis 12 Millionen statt heute 8 Millionen betragen. Nach den Erfolgen der vergangenen vier Jahre zweifeln wir allerdings nicht daran, daß es gelingen wird, auch diese fehlenden 4 Millionen Volksgenoſſen in absehbarer Zeit zu Rundfunkhörern zu machen. Der Rundfunk muß und wird Sache des ganzen

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31. Dezember 1936 Volkes werden; die Voraussetzungen dazu find vom Nationalsozialismus in großzügiger Weise geschaffen ; es wird nun= mehr bei der deutschen Rundfunkindustrie wie bei allen anderen intereſſierten Stellen liegen, die letzten Schwierigkeiten zur Erreichung des großen Zieles aus dem Wege zu räumen . Karl Vollhardt. Neujahrsappell des NSKK. NSK Berlin, 31. Dezember. Zum ersten Appell des NSKK . im neuen Jahr tritt wie im Vorjahr die Motorstandarte 86 in den ersten Januartagen in der Hauptstadt der Bewegung vor Korpsführer Hühnlein an. Die Worte, die der Korpsführer hierbei an sie richtet, werden dem gesamten Korps Weg und Richtung für das neue Jahr weisen.

Drud: M. Müller & Sohn KG. Zweigniederlaſſung Berlin. Berlin SW 68. Zimmerſtraße 88

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N G K Gonder dien ſt Das DeutſcheRecht

Das Recht des

unehelichen Kindes

Gedanken zur Erneuerung des Unehelichenrechts – Unterhaltspflicht ist mehr als bloße Zahlungsverpflichtung Bon Rechtsanwältin Dr. Ilſe Eben-Servaes,

NSK Im Mittelpunkt nationalsozialistischen Rechtsdenkens steht nicht der Einzelmensch, sondern die Volksgemeinschaft , als deren Glied der einzelne gewertet wird. Grundlage der Volksgemeinschaft wird immer die gesunde Ehe sein, in der für das Ges deihen eines Kindes die beste Gewähr gegeben ift. Das darf aber nicht zu einer Minderbewertung eines außerhalb der Ehe geborenen Kindes führen. Die Volksgemeinschaft muß verlangen, daß jedem Kinde die gleiche Möglichkeit gegeben wird, ein wertvolles Glied seines Volkes zu werden, und daß auf dem unehelichen Kinde kein Makel ruht. Das wesentliche für das Kind ist es, auch nach außen hin einen Vater zu haben, der sich zu ihm als seinem Fleisch und Blut bekennt. Da es nach dem bestehenden Gesetz in erster Linie nur darauf ankommt, einen Zahlungspflichtigen zu finden, nicht aber den wirklichen Vater, so wird die Vaterschaft nur dann gerichtlich festgestellt, wenn ein Unterhaltsprozeß anhängig gemacht wird. Um den Vater zu ermitteln, von dem das Kind tatsächlich abstammt, ist es aber notwendig, daß das Verfahren der Willkür der Parteien entzogen wird. Die Forde rung muß lauten : Ermittlung der Vaterschaft von Amts wegen. Hierbei müssen alle mediziniſchen Hilfsmittel, vor allem die Blutprobe, aber auch die morphologische Untersuchung herangezogen werden. Ein Anerkenntnis, das heute noch ohne Prüfung, ob der Anerkennende wirklich der Vater ist, rechtsbegründend gewertet wird, fann fünftig nur noch formalen Prozeßwert haben. Im selben Sinne wird natürlich die Aussage der Mutter, die schon während der Schwangerschaft verpflichtet wird, den Vater des Kindes zu nennen, Berüdfichtigung finden. Ist der Vater „ biologisch" festgestellt, dann muß auf Grund der biologischen, dh. blutsmäßigen Verwandtschaft auch eine recht = liche Verwandtschaft mit den Fich hieraus ergebenden gesetzlichen Folgen eintreten. Es geht nicht an, daß, wie nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch, das Kind nur mit der Mutter und deren Verwandten verwandt" ist, daß es aber mit dem Vater nicht als verwandt „gilt". So darf die Unterhaltsver = pflichtung nicht nur eine von jeder Bindung verwandtschaftlichen unabhängige Zahlungsverpflichtung bleiben, deren Höhe nach dem Stande der Mutter und deren Dauer bis zu einem bestimmten Tage festgesezt

Berlin

wird. Der Vater muß verpflichtet sein, dem Kinde einen Unterhalt, der wie beim ehelichen Kinde den gesamten Lebensbedarf, die Kosten der Erziehung und Vorbildung für einen Beruf umfaßt, zu gewähren und zwar unter Berücks Fichtigung seiner eigenen Einkommens- und Lebensverhältnisse. Nach dem Vater haftet die Mutter, aber ebenso wird man die beiderseitigen Großeltern und zwar in gleicher Weise auf Grund der Verwandtschaft heranziehen. Auf Grund der Verwandtschaft wird auch das uneheliche Kind einen gewiſſen Anspruch erbrechtlichen gegenüber dem Vater erhalten müſſen. Umstritten ist die Frage des Namens. Da die schmerzlichste Zurückſeßung für das ledige Kind darin liegt, daß es nach außen hin nur eine Mutter hat, aber keinen Vater, so wird man grundsäglich ihm den Namen des festgestellten Vaters geben, und nur, wenn im Interesse des Kindes Bedenken dagegen bestehen, eine andere Regelung treffen müſſen. Die Kenntlichmachung der Abstammung durch den Namen wird zweifellos auch geeignet sein, das Verantwortungsbewußtsein des Vaters zu stärken und somit erzieherisch zu wirken, und wird vielleicht manches Mal auch Anlaß zur Eheschließung mit der Mutter des unehelichen Kindes geben. Die dem unehelichen Kind fehlende Familie der Eltern muß durch die Bestimmung, daß grundsäglich das Kind in der Familie der Mutter oder des Vaters aufwachsen soll, ersetzt werden. In erster Linie wird man der Mutter auf Grund der ihr von Natur gegebenen Aufgabe als Betreuerin der Kindheit das Sorgerecht übertragen. Wenn sie nicht zur Pflege und Erziehung ihres Kindes imstande ist, dann muß auch der Vater verpflichtet werden, in seiner Familiengemeinschaft, falls er verheiratet ist, mit Einverständnis seiner Frau, das Kind aufzunehmen. Oberster Grundsak muß das Wohl des Kindes sein. Grundfäßlich wird man - wenn auch zu prüfen iſt, ob dem Sorgeberechtigten die gesetzliche Vertretung anvertraut werden kann doch die Einrichtung der Vormundschaft bestehen lassen. Selbstverständlich kann ein Kind, wenn es nicht möglich ist, den wirklichen Vater unter mehreren Männern, mit denen die Mutter in der Empfängniszeit verkehrt hat, zu ermitteln, feine Rechte aus der Verwandtschaft gegenüber einem Manne haben. Hier kann es sich ob diese Männer nur darum handeln,

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NSK Folge 302 gesamtschuldnerisch verpflichtet werden können, Zahlungen, die vom Gericht festgesezt werden, an das Jugendamt zu leisten, das seinerseits den Unterhaltsbetrag an das Kind zahlt. Wenn die vorstehenden Gedanken gesetzlich verankert werden, die das Ziel haben, die Stellung des unehelichen Kindes nicht nur in wirtschaftlicher, sondern vor allem in sozialer und ethischer Beziehung zu heben und das Ver-

30. Dezember 1936 antwortungsbewußtsein des Vaters und der Mutter zu stärken, dann wird die Folge keineswegs die Vermehrung unehelicher Geburten sein. Neben der naturgemäß in erster Linie wichtigen Er = ziehung der Jugend wird diese Erkenntnis der Verpflichtung gegenüber dem eigenen Fleisch und Blut gerade zur Ehe führen.

Gemeinschaftsgeiſt im Alltag

Streupflicht bei Glatteis - Erfüllung der Vorschriften nicht aus Furcht vor Strafe Beweis gemeinnüßiger Gesinnung Die falte Jahreszeit bringt für die NSK Straßenbenutzer wieder die Gefahr, daß sie bei Eis- und Schneeglätte hinfallen und zu Schaden kommen. Die zur Abwendung dieſer Gefahr in jedem Ort erlassenen Polizeiverordnungen legen den Anliegern der öffentlichen Wege, Straßen und Plätze die Pflicht auf, für die Sicherheit der Straßenbenutzung durch Bestreuen der Bürgersteige sowie durch Beseitigung von Eis und Schnee zu sorgen. Diese Pflicht muß gerade heute befonders ernst genommen werden, weil bei dem gesteigerten Verkehr die Aufmerksamkeit der Fußgänger viel mehr als früher auf die Beachtung der Verkehrsvorschriften gerichtet und Deshalb von dem Zustand der Gehbahnen abgelenkt ist. Dieser Pflicht kommt ferner gerade im nationalsozialistischen Staate eine ganz be sondere Bedeutung zu, weil es sich um den Schuß der Allgemeininteressen handelt, die auch in dieser Beziehung den Intereſſen des einzelnen unbedingt vorgehen. Wer zu bequem, zu nachlässig oder zu gleichgültig ist, die vereiste Gehbahn rechtzeitig und ausreichend zu bestreuen, oder gar die dadurch entstehenden geringen Kosten sparen will und durch solche Eigennütigkeit seine Volksgenossen in Gefahr bringt oder gar schädigt, wird heute strenger als früher bestraft. Denn sein gemeinschädliches Verhalten hat ja nicht nur denjenigen, der infolge der Glätte gestürzt ist, in Gefahr ge= bracht, sondern alle, die auf Benuzung des Weges angewiesen sind. Eine genaue Beachtung der Vorschriften über Die Streupflicht ist deshalb dringend geboten, und zwar nicht nur, weil dem Verpflichteten die Strafe wegen übertretung der Polizeiverordauch noch nung und bei einem Unfall wegen der durch Fahrlässigkeit verursachten. Körperverlegung droht. Außerdem muß er nämlich noch die Haftung für den durch einen Unfall entstehenden Schaden übernehmen, und es ist bekannt, daß diese Folge seines Verhaltens manchmal sehr schwerwiegend ist. Allerdings soll nicht unerwähnt bleiben, daß grundsätzlich jeder Straßenbenutzer zu der im Verkehr erforderlichen Sorgfalt verpflichtet ist. Er muß also bei Straßenglätte besonders vorsichtig gehen. Er darf zB. sich nicht selbst durch Benutzung der von Kindern ,,angelegten" Gleitbahnen in Gefahr bringen oder in der Dunkelheit auf unbekannten Wegen jede Vorsicht außer acht lassen, weil er sich dann bei

Unfall dem Vorwurf des Selbstvers schuldens aussehen würde. Die Pflicht, bei Glätte und Schneefall zu streuen, hat in erster Linie der Hauseigentümer. Gehört das Haus der Ehefrau, so ist ihr Ehemann dann der Verpflichtete, wenn die Eheleute im gesetzlichen Güterrecht leben, dem Ehemann also die Verwaltung und Nuznießung des Vermögens seiner Frau zusteht. Hat der Hauseigentümer vermietet und im Vertrag mit dem Mieter vereinbart, daß lekterer für das Streuen zu sorgen hat, so wird er dadurch von seiner Pflicht nur frei, wenn gegen die Zuverlässigkeit des Mieters keine Bedenken bestehen, und wenn der Hauseigentümer durch häufigeres Überwachen sich davon überzeugt hat, daß der Mieter das Streuen rechtzeitig und ordnungsmäßig besorgt. Die gleiche Pflicht der Überwachung hat der Hauseigentümer, wenn er einem Hausverwalter, einer Hausgehilfin oder sonstigen Personen das Streuen überträgt. Hierbei genügen nicht allgemeine Anweisungen an mehrere Personen, da sich dann häufig auch einer auf den anderen glaubt verlassen zu dürfen. Es muß vielmehr der Auftrag einer bestimmten Person erteilt sein. Auch genügt nicht ein allgemeiner Auftrag,,dafür zu sorgen, daß bei Glätte gestreut wird", sondern es muß genau gesagt werden, wann und wie zu streuen ist. Bei einem Unfall muß der Hauseigentümer beweisen, daß er in der Auswahl sowie in der Belehrung und Überwachung des Beauftragten die erforderliche Sorgfalt und Aufmerksamkeit beobachtet hat. Kann er dieſen Beweis erbringen, so haftet er nicht für den durch den Unfall entstandenen Schaden. Gelingt ihm aber der Beweis nicht, ſo iſt in erſter Linie er dem Verlegten gegenüber zum Ersatz verpflichtet ; allerdings hat er dann gegen den Beauftragten ein Rückgriffsrecht. Das Bestreuen der glatten Flächen hat mit Gand, Asche oder anderen abstumpfenden Mitteln zu geschehen. Dabei erfordert es die Rücksicht auf die Straßenbenutzer, daß nicht grobe Aschenstücke oder Salz benutzt wird, weil dadurch das Schuhzeug beschädigt Bei Verwendung ungeeigneter Streumittel kann unter Umständen eine Verlegung der Streupflicht festgestellt werden. Die Zeit, wann gestreut werden muß, ist in den einzelnen Polizeiverordnungen genau bestimmt. Hierbei sollte den Verpflichteten wiederum die Rücksicht auf die Volksgenossen,

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Blatt 6

KEK Folge 302

30. Dezember 1936 136 gesamtschuldnerisch verpflichtet werden können, Zahlungen, die vom Gericht festgesetzt werden, an das Jugendamt zu leisten, das seinerseits den Unterhaltsbetrag an das Kind zahlt. Wenn die vorstehenden Gedanken gesetzlich peranfert werden, die das Ziel haben, die Stellung des unehelichen Kindes nicht nur in wirtschaftlicher , sondern vor allem in sozialer und ethischer Beziehung zu heben und das Ver-

antwortungsbewußtsein des Vaters und der Mutter zu stärken, dann wird die Folge feineswegs die Vermehrung unehelicher Geburten sein . Neben der naturgemäß in erster Linie wichtigen Er = ziehung der Jugend wird diese Erkenntnis der Verpflichtung gegenüber dem eigenen Fleisch und Blut gerade zur Ehe führen.

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Gemeinschaftsgeiſt im Alltag Streupflicht bei Glatteis -– Erfüllung der Vorschriften nicht aus Furcht vor Strafe Beweis gemeinnüßiger Geſinnung NSK Die talte Jahreszeit bringt für die Straßenbenuger wieder die Gefahr, daß sie bei Eis und Schneeglätte hinfallen und zu Schaden kommen. Die zur Abwendung dieser Gefahr in jedem Ort erlassenen Polizeiverordnungen legen den Anliegern der öffentlichen Wege, Straßen und Plätze die Bilicht auf, für die Sicherheit der Straßenbenutzung durch Bestreuen der Bürgersteige sowie durch Beseitigung von Eis und Schnee zu sorgen. Diese Pflicht muß gerade heute bes sonders ernst genommen werden, weil bei dem gesteigerten Verkehr die Aufmerksamkeit der Fußgänger viel mehr als früher auf die Beachtung der Verkehrsvorschriften gerichtet und deshalb von dem Zustand der Gehbahnen abgelenkt ist. Dieser Pflicht kommt ferner gerade im nationalsozialistischen Staate eine ganz be sondere Bedeutung zu, weil es sich um den Schuß der Allgemeininteressen handelt, die auch in dieser Beziehung den Intereffen des einzelnen unbedingt vorgehen . Wer zu bequem, zu nachlässig oder zu gleichgültig ist, die vereiste Gehbahn rechtzeitig und ausreichend zu bestreuen, oder gar die dadurch entstehenden geringen Kosten sparen will und durch solche Eigennügigkeit seine Volksgenossen in Gefahr bringt oder gar schädigt, wird heute strenger ais früher bestraft . Denn sein gemeinschädliches Berhalten hat ja nicht nur denjenigen , der infolge der Glätte gestürzt ist, in Gefahr gebracht, sondern alle, die auf Benutzung des Weges angewiesen sind. Eine genaue Beachtung der Vorschriften über die Streupflicht ist deshalb dringend geboten, und zwar nicht nur, weil dem Verpflichteten die Straje wegen Übertretung der Polizeiverordbei einem Unfall — auch noch nung und wegen der durch Fahrlässigkeit verursachten Körperverlegung droht. Außerdem muß er nämlich noch die Haftung für den durch einen Unfall entstehenden Schaden übernehmen , und es ist belannt, daß diese Folge seines Verhaltens manchmal sehr schwerwiegend ist. Allerdings foll nicht unerwähnt bleiben, daß grundäglich jeder Straßenbenutzer zu der im Berlehr erforderlichen Sorgfalt verpflichtet it. Er muß also bei Straßenglätte besonders portig gehen. Er darf zB. sich nicht selbst bar Benuhung der von Kindern ,,angelegten“ Gleitbahnen in Gefahr bringen oder in der Dantelheit auf unbekannten Wege n jede VorFit außer acht lassen, weil er sich dann bei

Unfall dem Vorwurf des Selbstvers schuldens aussehen würde. Die Pflicht, bei Glätte und Schneefall zu streuen, hat in erster Linie der Hauseigen = tümer. Gehört das Haus der Ehefrau, so ist ihr Ehemann dann der Verpflichtete, wenn die Eheleute im gesetzlichen Güterrecht leben, dem Ehemann also die Verwaltung und Nutznießung des Vermögens seiner Frau zusteht. Hat der Hauseigentümer vermietet und im Vertrag mit dem Mieter vereinbart, daß lekterer für das Streuen zu sorgen hat, so wird er dadurch von seiner Pflicht nur frei, wenn gegen die Zuverlässigkeit des Mieters keine Bedenken bestehen, und wenn der Hauseigentümer durch häufigeres Überwachen sich davon überzeugt hat, daß der Mieter das Streuen rechtzeitig und ordnungsmäßig besorgt. Die gleiche Pflicht der Überwachung hat der Hauseigentümer , wenn er einem Hausverwalter, einer Hausgehilfin oder sonstigen Personen das Streuen überträgt. Hierbei genügen nicht allgemeine Anweisungen an mehrere Personen , da ſich dann häufig auch einer auf den anderen glaubt verlassen zu dürfen. Es muß vielmehr der Auftrag einer bestimmten Person erteilt sein. Auch genügt nicht ein allgemeiner Auftrag, „ dafür zu sorgen, daß bei Glätte gestreut wird", sondern es muß genau gesagt werden, wann und wie zu streuen ist. Bei einem Unfall muß der Hauseigentümer beweisen, daß er in der Auswahl sowie in der Belehrung und Überwachung des Beauftragten die erforderliche Sorgfalt und Aufmerksamkeit beobachtet hat. Kann er diesen Beweis erbringen , so haftet er nicht für den durch den Unfall entstandenen Schaden. Gelingt ihm aber der Beweis nicht, ſo iſt in erster Linie er dem Verletzten gegenüber zum Ersat verpflichtet ; allerdings hat er dann gegen den Beauftragten ein Rüdgriffsrecht. Das Bestreuen der glatten Flächen hat mit Sand, Asche oder anderen abstumpfenden Mitteln zu geschehen. Dabei erfordert es die Rücksicht auf die Straßenbenußer, daß nicht grobe Aschenstüde oder Salz benut wird, weil dadurch das Schuhzeug beschädigt wird. Bei Verwendung ungeeigneter Streumittel kann unter Umständen eine Verlegung Der Streupflicht festgestellt werden. Die Zeit, wann gestreut werden muß, ist in den einzelnen Polizeiverordnungen genau bestimmt . Hierbei sollte den Verpflichteten wiederum die Rücksicht auf die Volksgenossen,

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